“ E« - % DE er . > vw JA Ip r & £ Ä % " N R ah DER a 4 . u‘ \ u } Ä P , Ser A “ : RS \ F \ h > 4 i Bi ; x p « r + J y ‚ R y ‚ 4 r . * aA % ; € F . ref ı % - ER i im 2 Lac N “ Er v . ar { s KR) 4 ir - s b o i . - ‚ a w.: De , & . h “ » De r) Pi ir? 3 n 4 n S ; wen. 3 TWEZ v et ? c ’ 1 P Pr x .. SET Na a nn an ern nen en nn mn ner ee en ran EEE " ch B RR !I MANOR: s Der R 2 YET" = erw m ne man en pt wenn nen : en ne . 5 ® wiege u Ds Bi 5 E 7 Y . van M Fo RR FEN ® ar : 5 » a Er Er um mo ».. 2 “.. n re . Wr ne v er Ze a rn N nn Te ae Yun ER BRETT En N - er x Ba ee P B EN x .. DEREN IN IR EREETI DT . =. r . . A - 5 ER => En -S se P - 3 , . n . ar 3 sche Ss ö > P . 2 . > . . S” PP 2) Nez] = in de . ade FR = = “ . ER en i RN N N Ag & 5 5 Er P b ne S PR A . Mt u. a! Dean“ h SE T E NEW YORK BOTANICAL GAnıE= 1 8 Bir KO ach SITIE »w1892)) IN Er we, Tr RR 20x: FR ee MERAN, kun; KL ws SYNGPsis \ITTELEUROPAISCHEN FLORA PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL., PROFESSOR CUSTOS AM KSL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN VIERTER BAND DicorYLEponEs (VERTICILLATAE, PIPERALES, SALICALES, MYkr- CALES, JUGLANDALES, FAGALES, ÜRTICALES, PROTEALES, SANTAL- ALES, ÄRISTOLOCHIALES, POLYGONALES) LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1908—13 Es wurden ausgegeben: Bogen 1—5 ” 6—10 ( ie „ 16—20 ( „ 21—25 ( n„. 26—30 ( „3140 ( „4-50 ( „ S1—56 ( Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz % @., Würzburg 61) 64, 65) 66, 67) 69, 70) 72) 73, 74) 75, 76) 77,78) n (Lieferung 58) am 11 30. 26. a . August 1908 März 1909 October 1909 December 1909 . August 1910 . März 1911 . December 1911 . September 1912 . März 1913. Vorrede. Durch die Notwendigkeit, wenigstens den ersten Band in zweiter Auflage baldigst herzustellen, ist der Abschluss dieses Bandes ein wenig verzögert worden. Um diesen kleinen Zeitverlust auszugleichen, haben wir uns entschlossen, neben dem 5. Bande, der den Anschluss an den 6. bringen soll, auch den 7. zu beginnen. Der Bearbeiter der Gattung Salıx, Professor O. von Seemen, dessen vorzügliches Bildniss diesem Bande beigegeben werden konnte, da der Botanische Verein der Provinz Brandenburg das Cliche in freund- lichster Weise zur Verfügung stellte, starb leider, nachdem er die letzten Correcturen der Gattung erledigt hatte Um sein Andenken zu ehren, wurden Sonderabdrücke seiner schönen Bearbeitung an die besten Kenner der Gattung in allen Ländern versandt. — Ausser der Gattung Salıx boten naturgemäss die Polygonaceae die grössten Schwierigkeiten in diesem Bande; die Gattungen Rumex und Polygonum sind, seit man die polymorphen Formenkreise darzustellen begonnen hat, den in ihren Einzelheiten nur den wenigen Spezialisten bekannten zuzurechnen. Die Bearbeitung von Beck (in Rehb. Ic. XXIV) war uns von grösstem Nutzen. Unseren Freunden, die uns bei diesem Bande wieder mit Rath und That unterstützten, danken wir natürlich aufs Beste. Berlin-Lichterfelde, den 4. Februar 1913. 12 Ascherson. P. Graebner. Aufv$. 715 Mitte zu 2 füge hinzu: Vgl. auch 3 auf S. 722 und S. 722 Mitte statt 2 setze: 3. ze en. een Fran Le In ur \ } ! 3 ? ” e A ö ‚ 4 ba» Wo a, pa je Fa e; ya? aaa HZ TmulE 77% | | B i - r ‘ - : & & T, Esrıtıl 40) Tasalı Ar ; f I ae N, Are i h Ser Mir et ee | Sie >77 = P s ) i Ki, = 24 er VE Er Dre ale th f j F Fi a rl De rel HE: ka eh s. 4 , ' } Fe Intsanrc.2 er “ Zn A Er f | e her . » vn yaahral Ran“ aulssa y; yuffts j Zr. Fi s R T y Mer. iR j 4 sur E ee u | Es ein, ' Bil Sp] Hi wir „wc ml h Pete ra > a BEL De. . 2 F b N 4 v ET ’ NULL Pam. (A rl: ir? Tas! } F Ditieı FF ! D dest * i ot Ir L177 & q 24 « Oo 7 Nummie Pa 4 Wr > 7 44 Bits Pr} | ’ 17,2 bin! ' K; u x Z En he » > £ v. ’ f ® ui SYNOPSIS DER MITTELEOROPAISCHEN FLORA VON PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL. CUSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN 58. LIEFERUNG VIER TER! BAND BOGEN 1—5 SALICACEAE (POPULUS; SALIX [VON O, v. SEEMEN)). LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1908 | Ausgegeben am 11. August 1908. VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Aus der Heimat - für die Heimat Beiträge zur Naturkunde Nordwestdeutschlands N.F. Heft 1. Im Auftrage des Vereins für Naturkunde an der Unterweser herausgegeben von Fr. Plettke Mit einer farbigen Tafel und 26 Textfiguren. Gr. 3°. M. 3.60 Soeben wurde vollständig: GENERA SIPHONOGAMARUM SYSTEMA ENGLERIANUM CONSCRIPTA AB AUCTORIBUS DR. C. G. DE DALLA TORRE ET DR. H. HARMS OENIPONTANO BEROLINENSI Gr. 4%, Broschiert in 11 Lieferungen M. 46.50;.in Leinen gebunden M. 50.— Das Register hieraus erschien auch als Sonderdruck in schmalem Formate, 121/2 X 31!/e cm, einspaltig, zum Preise von M. 3.— Conspectus Florae Graecae Auctore E. de Haläcsy gr. 8. In 3 Bänden. M. 45.50. Soeben erschien hierzu: Conspectus Florae Graecae. Supplementum gr.8. M. 6.—. Seit dem Erscheinen des III. (Schluss-) Bandes im J. 1904 ist dem Verfasser wieder so reichliches Material zugeflossen, dass es sich für notwendig erwies, einen Nachtrag hierzu heraus- zugeben, der für die Besitzer des vollständigen Werkes von grösstem Werte, ja so gut wie un- entbehrlich ist. Die Mneme als erhaltendes Prinzip im Wechsel des organischen Geschehens von Richard Semon —— Zweite, verbesserte Auflage — er. 8. Geh. M. 9.—; in Leinen geb. M. 10.— Der Lichtgenuß der Pflanzen Photometrische und physiologische Untersuchungen mit besonderer Rücksichtnahme auf Lebensweise, geographische Verbreitung und Kultur der Pflanzen von Prof. J. Wiesner Direktor des Pflanzenphysiologischen Institutes der K. K. Wiener Universität Mit 25 Textfiguren. gr. 8—M. 9.— LIBRARY NEW YORK 2. Classe. BOTANICAI GARDEN DICOTYLEDONES') (Haller Enum. stirp. Helv. I. 33 (1742). Juss. Gen. pl. 70 [1789]. — Dicotyledoneae DC. Syst. I. 123 [1818]. Prodr. I. 1 [1824]. Engl. Syll. Gr. Ausg. 92. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 113. — Di- cotyledonea Bartl. Ord. nat. 76 [1830]. — Exogeneae?) DC. Syst. I. 123 [1818]. — Dicotyleae Link Fil. hort. Berol. 1 [1841],) S. I. S. 263. Kraut- oder Holzgewächse. Zweige meist mit 2 rechts und links von der Abstammungsachse stehenden Vorblättern beginnend. Blätter oft mit deutlichem, zuweilen am Grunde, selten ganz scheidenartigen Stiel und oft mit deutlichen Nebenblättern. Blatt- spreite ungetheilt oder getheilt, fast stets netznervig, Blüthen aktino- morph oder zygomorph, bei den als typisch zu betrachtenden Familien aus 5 (seltener 4) Blattkreisen, 2 meist heterochlamydischen ?) Perigon-, 2 (1) Staubblatt- und 1 Fruchtblattkreise, nicht selten aber aus zahl- reicheren Kreisen gebildet oder die Blattorgane spiralig gestellt. In den Blüthen herrscht die 5-Zahl, seltener sind die Fünfer-Kreise durch doppelte 2- oder 3-Zahl oder höhere Zahlen ersetzt; die Frucht- blätter nicht selten minder- (oft 2-)zählig. Samen mit oder ohne Nähr- gewebe; dies, wenn vorhanden, Endo- oder Perisperm (selten beides). Keimblätter meist über den Boden tretend, laubartig, öfter gestielt, nur wenn sehr dick und fleischig, in der Samenschale bleibend, Haupt- wurzel meist entwickelt, längere Zeit, oft das ganze Leben der Pflanze hindurch bleibend (fehlt bei Parasiten und einigen Saprophyten, Wurzeln überhaupt bei Utricularıa und Aldrovandia). Die Holzgewächse zeigen meist Jahresringe, Markstrahlen und eine die ringförmig an- geordneten offenen Gefässbündel in einen Rinden- (Bast, Phlöem) und Holztheil (Xylem) trennende Cambiumlage (in den geschlossenen Ge. fässbündeln der Monokotyledonen sind Xylem und Phloöm verschieden. artig angeordnet, nie aber durch einen zusammenhängenden Cambium. 1) Von dı- zwei- und xozvAndov Keimblatt s. I. S. 176. 2) Von 2&w aussen und -yevng erzeugt, wegen des peripherischen Gefäss- bündelkreises. : 3) 8. I. S, 264 Fussn. 3. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 1 2 Dieotyledones. ring getrennt; in den Bündeln flacher Blätter aller Gefässpflanzen befindet sich in der Regel das Xylem auf der Ventral- [Ober-] das Phloöm auf der Dorsal- [Unter-] Seite. Im Holz meist eine Scheidung zwischen prosenchymatischen Holzzellen und weiteren Gefässen, Ein Schlüssel zum Bestimmen der Dikotyledonenfamilien nach leicht erkennbaren Merkmalen soll am Schluss des Werkes geliefert werden. Uebersicht der Untereclassen. A. Perigon ganz fehlend, einfach, d. h. nicht in Kelch- und Blumen- blätter unterschieden, oder meist Kelch- und Blumenblätter aus- gebildet, dann die letzteren getrennt, nicht zu einer Röhre oder Schüssel verbunden, einzeln ablösbar; sehr selten kommen bei diesen Gruppen deutlich verbundene Blumenblätter oder als solche er- scheinendes Perigon vor (vgl. Nyctaginaceae). Archichlamydeae. B. Fast stets 2 Kreise des Perigons deutlich als Kelch und Blumen- blätter ausgebildet, die letzteren dabei zu einer Blumenkrone ver- bunden, nicht einzeln ablösbar, sondern die Blumenkrone als Ganzes abfallend, sehr selten (so z. B. bei einzelnen Ericaceae), die Blumen- blätter fast ganz getrennt, dann aber meist noch mit dem Grunde zusammenhaftend. Hin und wieder der Kelch fehlschlagend. Sympetalae. 1. Unterelasse. ARCHICHLAMYDEAE!N. (Engl. Syll. 1. Aufl. 92 [1892]. Nat. Pfl. Nachtr. 344 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 113. — Monochlamydeae DC. Syst. I. 124 [1818]. Thöor. €l. 247 [1819]. — Apetalae?) [Juss. Gen. S. LXXI (1789). Link Enum. II. 447 [1822]. Handb. II. 406 [1851]. Lindl. Nat. syst. ed. 1 [1830]. Endl. Gen. 264 [1837]. Enchir. 147 [1841].) Choripetalae®) Eichl. Syll. 18 (1872). — Polypetälae*) |Juss. Gen. S. LXXI (1789)]. Lindl. Nat. Syst. ed. 2. II (1836). — Dialypetalae°) Endl. Gen. 762 (1839). — Eleutheropetalae®) A. Br. u. Döll in Döll Rhein. Fl. 541 (1843). S. oben. Die Gruppen dieser Abtheilung stehen in Bezug auf die Ausbildung des Perigons auf niedrigerer Stufe (vgl. Engler Nat. Pfl. Nachtr. 344). Ein Perigon ist oft noch gar nicht ausgebildet, die Blüthen sind noch nackt, wie bei einer Anzahl der im Anfange zu behandelnden Reihen. Sehr häufig ist das Perigon nur einfach, d. h. 1) Von doyı (vgl. doyn Anfang) und yAauös Reitermantel, hier Perigon. 2) Von « privativum und z£ra/ov Blumenblatt. 3) Von yoeiöw ich trenne und zera/or. s) Von zo/vög viel und era/or. 5) Von dıaAdw ich löse auseinander und zera/or. 6) Von öisddepog frei und werafor. Archiehlamydeae. 3 es besteht nur noch aus einem Kreise von Blättern (haplochlamydisch !)), die entweder hochblattartig, d. h. unansehnlich gestaltet sind (bracteoid) oder die blumenblattartig (petaloid oder corollinisch) d. h. ansehnlich und meist lebhaft gefärbt sind. Die Blätter der einfachen Perigone sind häufig noch (der Blattstellung entsprechend) spiralig gestellt oder sind bereits kreisförmig, in meist 5- oder 4zähligen Quirlen angeordnet. Im weiteren Verlaufe der Entwickelung entstehen mehrere Kreise von Blüthenhüllblättern von denen die äusseren, entsprechend ihrer Be- stimmung, die inneren zarten Organe anfangs zu schützen, meist derb und grün sind und den Kelch darstellen, der aber mitunter (vgl. Nym- phaea) ohne schroffe Abgrenzung in die Blumenblätter übergehen kann. Mitunter sind Kelch und Blumenblätter gleichgestaltet (homoeo- chlamydisch ?)), meist aber verschieden gestaltet (heterochlamydisch). Bei einigen Familien schlägt der innere Kreis des Perigons wieder fehl und verkümmert mehr und mehr, die Blüthen werden dadurch denen mit einfacher Blüthenhülle ähnlich, sie werden apopetal. Uebersicht der Reihen. Im Wesentlichen nach Engler, Nat. Pflzfam. Nachtr. 344 (1897) u. Syllabus 5. Aufl. 209 (1907). A. Samenanlage mit zahlreichen (etwa 20 und mehr) Makrosporen (Embryumsäcken). — Gehölze von schachtelhalmartiger Tracht, nur im südlichen Gebiete angepflanzt. Blüthen eingeschlechtlich, ein- oder zweihäusig. Männliche Blüthen mit 1 Staubblatt in kätzchen- artigen Aehren am Ende der dünnen Zweige. Weibliche Blüthen in kurzen Köpfehen am Ende kurzer Seitenzweige. Vertieillatae. B. Samenanlage mit nur einer Makrospore (Embryumsack), wie bei den Monocotyledones. I. Blüthen stets ohne Perigon oder falls dies vorhanden, alle Perigon- blätter gleich gestaltet und hochblattartig. a. Sträucher oder Kräuter. Blätter ungetheilt, mit oder ohne Neben- blätter. Blüthenstände (meist sehr schlanke) Aehren. Blüthen sehr klein ohne oder mit Perigon, zwei- oder häufig eingeschlecht- lich. Staubblätter 1—10. Fruchtblätter 1—4 getrennt oder verbunden. — Nur angepflanzt. Piperales. b. Bäume oder Sträucher, selten fast krautartig. Blätter spiralig gestellt, meist ungetheilt, selten gelappt, mit Nebenblättern. Blüthenstände Aehren oder ährenförmige Trauben (Kätzchen). Blüthen ohne Perigon, stets eingeschlechtlich, zweihäusig, mit becherförmigen oder auf einzelne Schuppen beschränkten Drüsen (Discus). Männliche Blüthen mit 2 bis vielen Staubblättern. Weibliche Blüthen mit 2, selien bis 4 verbundenen Frucht- blättern. Fruchtknoten einfächerig, mit wandständigen Samen- 1) Von anrAoög einfach und yAauds s. Fussn, 1. 2) S. I. S. 264 Fussn. 3. 1* Archichlamydeae. trägern und vielen anatropen Samenanlagen. 2 (selten bis 4) Narben. Frucht mit vielen Samen. Samen klein, mit grund- ständigem Haarschopf, ohne Nährgewebe. Salicales. e. Mittelgrosse (bei uns) Sträucher, selten Halbsträucher. Blätter spiralig gestellt, meist ungetheilt, seltener fiederspaltig. Blüthen- stände meist einfache, seltener (nicht bei uns) zusammengesetzte Aehren (Kätzchen). Blüthen ohne Perigon, mitunter am Grunde mit Vorblättern, eingeschlechtlich, ein- oder (bei uns) zweihäusig. Männliche Blüthen mit meist 4, seltener mit 2—6 Staubblättern. Weibliche Blüthen mit 2 zu einem einfächerigen Fruchtknoten verbundenen Fruchtblättern und einer grundständigen ortho- tropen Samenanlage. 2 Narben. Frucht eine Steinfrucht, Wachs ausscheidend. Samen ohne Nährgewebe. Pflanzen meist aro- matisch duftend. Myricales. d. Bäume oder grosse Sträucher. Blätter spiralig, (bei uns stets) gefiedert, ohne Nebenblätter, aromatisch duftend. Blüthenstände Aehren (Kätzchen) oder die weiblichen oft verkürzt, wenigblüthig. Blüthen ohne oder mit Perigon, stets eingeschlechtlich, einhäusig. Männliche Blüthen mit 3—4 Staubblättern. Weibliche Blüthen mit zwei zu einem einfächerigen Fruchtknoten verbundenen Fruchtblättern und einer grundständigen orthotropen Samen- anlage. Frucht steinfruchtartig oder eine Nuss. Juglandales. Bäume oder meist grössere Sträucher. Blätter spiralig gestellt, mit (oft hinfälligen) Nebenblättern, meist ungetheilt, häufig ge- zähnt. Blüthenstände aus kleinen Trugdolden zusammengesetzten Aehren (Kätzchen) oder die weiblichen trugdoldig oder: einzeln. Blüthen mit, seltener ohne Perigon, meist ein- selten zwei- geschlechtlich, monöeisch. Staubblätter häufig vor den Perigon- blättern eingefügt. Fruchtknoten unterständig, aus 2—6 ver- bundenen Fruchtblättern bestehend mit je 1—2 Samenanlagen. Frucht meist nussartig, mit nur 1 (selten 2) Samen ohne Nähr- gewebe. Fagales. f. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blätter spiralig oder gegen- ständig, meist ungetheilt, gelappt oder fingerförmig getheilt, mit Nebenblättern. Blüthenstände meist trugdoldig, seltener trug- doldig-ährig oder zu mannichfach verschiedenen Gebilden ver- bunden. Blüthen mit im Kreise stehenden Perigonblättern, selten ohne solche, meist 4, selten 5 oder weniger zählig, meist aktinomorph. Staubblätter vor den Perigonblättern eingefügt. Fruchtblätter 2 oder einzeln. Fruchtknoten oberständig, mit einer Samenanlage. Griffel oft getrennt. Frucht eine Steinfrucht oder Nüsschen. Urticales. II. Blüthen fast stets mit Perigonblättern, diese zumeist gleichgestaltet (haplochlamydisch), hochblattartig oder corollinisch gefärbt, selten äusserer und innerer Kreis ausgebildet und verschieden gestaltet. a. Bäume oder Sträucher. Blätter spiralig, ungetheilt bis fieder- theilig ohne Nebenblätter. Blüthenstände Aehren oder Trauben. e Archichlamydeae, 5 Blüthen aktinomorph oder zygomorph, zweigeschlechtlich oder eingeschlechtlich. Perigonblätter quirlig, meist 4 zählig, blumen- blattartig. Staubblätter vor den Perigonblättern, selten ganz frei, meist mit den Perigonblättern verbunden, nur die Staubbeutel frei. Fruchtknoten oberständig, aus einem Fruchtblatt gebildet. — Nur im südlichen Gebiete angepflanzt. Proteales. b. Bäume, (bei uns) Sträucher oder Kräuter, oft parasitisch. Blätter spiralig oder gegenständig, ohne Nebenblätter. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, bei uns homoeochlamydisch. Perigon- blätter quirlig, bei uns meist 5 (4). Staubblätter vor den Perigon- blättern eingefügt. Fruchtknoten unterständig, aus meist 2 bis 3 verbundenen (selten nur einem) Fruchtblättern gebildet; jedes Fruchtblatt mit einer vom Scheitel der Fächer oder von einem centralen freien Samenträger herabhängenden Samenanlage oder die Samenanlagen zur Blüthezeit nicht ausgegliedert. Santalales. €. Kräuter oder windende Sträucher. Blätter spiralig gestellt, un- getheilt oder mit grossen Lappen, ohne Nebenblätter. Blüthen oft einzeln, mittelgross bis ansehnlich, aktinomorph oder zygo- morph. Perigonblätter quirlig angeordnet, oft verbunden, homoeo- chlamydisch, blumenblattartig. Fruchtknoten meist unterständig, meist 3—6 fächerig mit centralwinkelständigen Samenträgern und vielen Samenanlagen. Aristolochiales. d. Kräuter, seltener (öfter windende) Sträucher oder (nicht bei uns) Bäume. Blätter spiralig angeordnet, ungetheilt, mitunter gelappt, mit stengelumfassenden zu einer Tute (Ochrea) verbundenen Neben- blättern. Blüthen stets klein, meist in zusammengesetzten Blüthen- ständen, homoeochlamydisch oder heterochlamydisch. Perigon- blätter meist 3—6. Fruchtknoten oberständig mit einer meist auf- rechten, orthotropen, selten anatropen Samenanlage. Frucht eine Nuss mit reichlichem, mehligem Nährgewebe. Polygonales. III. Blüthen zumeist mit einfachem hochblattartigem oder gefärbtem TV: Perigon, öfter aber auch schon Kelch und Blumenblätter deutlich ausgebildet. — Meist Kräuter mit gegeuständigen oder spiraligen Blättern ohne oder mit Nebenblättern. Blüthen spiralig oder quirlig gebaut. Staubblätter oft so viel wie Perigonblätter und vor diesen, aber auch viele oder wenige bis nur 1. Fruchtknoten meist ober-, seltener unterständig aus 1 bis vielen Fruchtblättern, selten mehrfächerig, meist einfächerig mit 1 bis vielen kampylo- tropen Samenanlagen. Samen mit Nährgewebe und gekrümmtem Keimling. Centrospermae. Meist Kelch- und Blumenblätter deutlich entwickelt. Blumen- blätter meist gefärbt. a. Fruchtblätter zumeist oberständig (bei Calycanthaceae scheinbar unterständig vgl. auch Lauraceae), meist getrennt, nicht zu einem Fruchtknoten verbunden. — Kräuter oder Sträucher und Bäume mit meist spiraligen, seltener gegenständigen Blättern mit oder ohne Nebenblätter. Blüthen spiralig bis quirlig gebaut, mit b. Archichlamydeae, einfachem Perigon oder mit Kelch- und Blumenblättern, letztere beide öfter ineinander übergehend, aktinomorph oder zygomorph. Staubblätter meist zahlreich. Fruchtblätter viele bis nur 1, meist frei. Ranales. Fruchtblätter meist zu einem oberständigen Fruchtknoten ver- bunden. 1. Meist Kräuter, seltener Holzgewächse. Blüthen häufig in Trauben angeordnet, oft auch einzeln und gross, quirlig ge- baut, (nur die Staubblätter) selten noch spiralig angeordnet, fast stets mit Kelch und Blumenblättern (selten die letzteren fehlend) aktinomorph oder zygomorph. Fruchtblätter 2 bis viele verbunden. Rhoeadales. 2. Stets Kräuter. Blätter spiralig angeordnet, alle insekten- fangend, meist ungetheilt. Blüthen quirlig oder innen schwach spiralig gebaut, mit gleich- oder verschieden gestalteten Kelch- und Blumenblättern, aktinomorph. Fruchtblätter 3—5 ver- bunden mit wandständigen oder centralwinkelständigen Samen- trägern und vielen Samenanlagen. Samen klein, mit Nähr- gewebe. Sarraceniales. e. Fruchtblätter in einen mehr oder weniger deutlichen Kelch- becher eingesenkt, oft getrennt. Staubblätter und Blumen- blätter meist am Rande des Kelchbechers. Durch Verschmelz- ung des Kelchbechers mit den Fruchtblättern entsteht oft ein unterständiger Fruchtknoten. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blätter oft mit Nebenblättern, meist spiralig. Blüthen quirlig, selten innen schwach spiralig gebaut, aktinomorph oder zygo- morph. Kelch und Blumenblätter verschieden ausgebildet, selten die Blumenblätter fehlschlagend. Samenträger oft dick, mit 1 bis vielen Samen. Rosales. Blüthen meist aus 4 oder 5 Quirlen von Blüthenorganen ge- bildet. Fruchtblätter meist nur wenige (nicht zahlreiche), meist zu einem oberständigen Fruchtknoten verbunden. 1. Kräuter, Sträucher oder Bäume. DBlüthen quirlig; hetero- chlamydisch, seltener die Blumenblätter oder auch der Kelch fehlend, meist 5zählig. Fruchtblätter 3—5 (selten mehr) zu einem oberständigen Fruchtknoten verbunden, sich bei der Reife häufig wieder trennend, meist mit 2 oder einer, seltener mit bis vielen Samenanlagen. Samenanlagen epitrop mit ven- traler Raphe, die Mikropyle nach oben wendend, oder bei mehreren Samenanlagen mit dorsaler Raphe und Mikropyle nach unten, Geraniales. 2. Meist Sträucher oder Bäume, seltener Kräuter. Der vorigen Reihe ähnlich gebaut, aber die Samenanlagen umgekehrt ge- stellt, entweder hängend mit dorsaler Raphe und der Mikro- pyle nach oben, oder aufsteigend mit ventraler Raphe und der Mikropyle nach unten. Sapindales. 3. Fast nur (bei uns nur) Sträucher (mitunter kletternd), seltener Archichlamydeae, 7 Bäume. Blätter ohne oder mit kleinen Nebenblättern. Blüthen quirlig gebaut, mit Kelch und Blumenblättern, mitunter die letzteren fehlend, stets aktinomorph. Staubblätter in einem Kreise vor den Blumenblättern stehend. Fruchtblätter 5 bis 2, zu einem oberständigen, seltener unterständigen Frucht- knoten verbunden, mit je 1—2 aufsteigenden Samenanlagen mit dorsaler, seitlicher oder ventraler Raphe. Rhamnales. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blätter meist spiralig. Blüthen quirlig (die Staubblattkreise nicht immer) gebaut, meist 5 zählig, meist heterochlamydisch, selten ohne Blumenblätter, meist zwei- seltener eingeschlechtlich, meist aktinomorph, seltener zygomorph. Kelch in der Knospenlage meist klappig. Staub- blätter viele oder in 2 Kreisen, davon der innere gespalten. Fruchtblätter 2 bis viele, zu einem oberständigen Fruchtknoten verbunden, mit je 1 bis vielen Samenanlagen. Malvales. e. Blüthen aus 5 oder 4 Kreisen von Blüthenorganen gebildet, oder spiralig-quirlig. Fruchtblätter verbunden, selten (Dillenia- ceae) getrennt, mehrfach der Fruchtknoten in: den Kelchbecher eingesenkt und dadurch bis unterständig. 1le Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blüthen quirlig oder spiralig- quirlig gebaut, häufig mit vielen Staubblättern und vielen Fruchtblättern, heterochlamydisch, selten ohne Blumenblätter. Fruchtknoten ober- bis halbunterständig. Fruchtblätter meist mehr oder weniger verbunden (vgl. Dilleniaceae), häufig mit wandständigen Samenträgern, die aber auch scheidewandartig vorspringend in der Mitte zusammentreffen können, sehr selten mit grundständiger Samenanlage. Parietales. Meist fast blattlose Gewächse mit fleischigem Stengel. Blüthen mit spiraligem äusseren und quirlig angeordneten inneren Organen. Kelchblätter zahlreich, spiralig angeordnet. Staub- blätter meist viele in dem röhrenförmigen Kelehbecher. Frucht- knoten unterständig aus 4 bis vielen Fruchtblättern mit vielen Samenanlagen. Opuntiales. f. Blüthen quirlig gebaut. Fruchtblätter verbunden, stets in den Kelchbecher eingesenkt, meist mit demselben zu einem unter- ständigen Fruchtknoten verbunden. 1. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blüthen heterochlamydisch, selten mit fehlschlagenden Blumenblättern, mit einem oder 2 Kreisen von mitunter gespaltenen Staubblättern, meist aktino- morph, selten zygomorph, mit mehr oder weniger vertieftem Kelchbecher, mit 2 bis vielen zu einem, meist unter- seltener oberständigen Fruchtknoten verbundenen Fruchtblättern, selten nur ein freies Fruchtblatt. Myrtiflorae. Kräuter, seltener Sträucher oder Bäume. Blüthen meist in Dolden, heterochlamydisch, selten Blumenblätter fehlschlagend, (öfter dagegen die Kelchblätter kümmerlich oder fehlschlagend) meist zweigeschlechtlich,- aktinomorph oder die äusseren eines 8 Casuarinaceae. Chloranthacesae, Blüthenstandes zygomorph, meist 5- oder selten 4- oder mehr- zählig. Fruchtblätter meist 2, seltener 5—1 oder viele, zu einem unterständigen Fruchtknoten verbunden, mit je 1, selten 2, hängenden umgewendeten (anatropen) Samenanlagen. Samen mit reichlichem Nährgewebe. Umbelliflorae. Reihe VERTICILLÄTAE. (Engl. Führ. Bot. Gart. Breslau 31 [1886]. Nat. Pfl. Nachtr. 344 [1897]. Dalla Torre und Harms Gen. siph. 113. — Chalazögamae'!) Engl. Syll. 1. Aufl. 64 [1892].) S.S. 3. Zweige kantig-furchig, die Spaltöffnungen in den Furchen. Männliche Blüthen mit 2 in der Mittellinie stehenden hochblattartigen Perigonblättern und einem centralen Staubblatte. Weibliche Blüthen ohne Perigon. Fruchtblätter 2 in der Mittellinie stehend, mit 2 faden- förmigen Narben, zu einem 2 fächerigen Fruchtknoten verbunden, dessen hinteres Fach steril ist und dessen vorderes 2—4 aufsteigende ortho- trope Samenanlagen enthält. Frucht eine an der Spitze häutig geflügelte Schliessfrucht, von den verholzenden klappenartigen Vorblättern um- schlossen. Nur die Familie CASUARINACEAE. (Lindl. Veget. Kingd. 259 [1847]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 113. — Casuarineae Mich. Ann. Mus. Paris. XVI. 451 [1810]. R. Br. in Flind. Voy. II. App. II. 571 [1814].) Charakter der Reihe. — Nur die Gattung x CASUARINA?). (L. Herb. Amboin. [1754]. Amoen. acad. IV. 143 [1759] nur der Name; Adans. Famil. II. 481 [1763]. Nat. Pfl. III. 118.) Etwa 20 Arten meist in Australien, einige auch Indisch-Malayisch, eine auch in Ost-Afrieca, einige davon im Mittelmeergebiete der eigenartigen Tracht wegen 1) Von yd/ala Hagel und yaufo S. I. S. 1 Fussn. 3. Der Ausdruck Cha- laza wurde auf den Hagelfleck im thierischen Ei und auf die oft von aussen sicht- bare Basis des inneren Integuments bei der anatropen und orthotropen Samenanlage, die sich meist an dem der Mikropyle entgegengesetzten Pol derselben findet, über- tragen. Bei Casuarina wurde von Treub der erste Fall vom Eindringen des Pollen- schlauchs in die Chalaza (statt in die Mikropyle) nachgewiesen. Weitere Fälle werden bei den Betulaceae, Juglandaceae, Ulmaceae (annähernd) durch Nawaschin, bei Alchimilla arvensis durch Murbeck (s. VI. 1. S. 386). bekannt. 2) Wegen einer gewissen Aehnlichkeit der reichästigen, unten langen, bogig aufstrebenden letzten Auszweigungen der Aeste mit einer Casuarfeder, Casuarina. Chloranthus. 9 (die Pflanzen sehen aus wie strauchige oder baumartige dünnzweigige Schachtel- halme) angepflanzt, im nördlichen Gebiete nur in Töpfen. * C. strieta. }). Zweige biegsam, mit deutlichen Rippen, mit 10—12- gliederigen Quirlen. Blätter kurz, zahnartig, eiförmig-lanzettlich. Männliche Blüthen- stände mit etwas vielspaltigen, gewimperten Hochblättern, verlängert. Weibliche Blüthenstände fast sitzend, länglieh mit elliptischen, am Rücken verdiekten be- haarten Hochblättern. Fruchtstände ziemlich gross. Aus dem gemässigten Australien stammend, seit langem (fast 100 Jahre) in Gärten, dort die häufigste Art. ©. sirieta Soland. in Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 320 (1789). -- ©. quadrivalvis Labill. Nov. Holl. pl. II. 67 t. 218 (1806). * C. equisetifolia. ij. Hellgrün. Zweige mit 6—8 gliederigen Quirlen. Blätter lanzettlich, angedrückt. Meist einhäusig. Männliche Blüthenstände eylindrisch bis etwas keulenförmig. Weibliche Blüthenstände kurz gestielt, elliptisch bis zuletzt fast kugelig, mit elliptischen spitzen, am Rücken unterhalb der Mitte verdickten, gewimperten, stark hervorragenden Hochblättern. In Ost-Australien, Neu-Kaledonien, im tropischen Asien, Ost-Africa und den Südseeinseln heimisch, hin und wieder in Gärten, C. equisetifolia L. Amoen. acad. IV. 143 (1759). Die mit schwach hervorragenden Hochblättern an den weiblichen Blüthen- ständen versehene, sonst der vorigen ähnlichen zweihäusigen ©. distylaıl) (Vent. Jard. Cels. t. 62 [1800]) seltener in Gärten. Reihe PIPERALES. (Lindl. Nix. pl. 25 [1833]. Veget. Kingd. 514 [1847]. Engl. Syll. 1. Aufl. 93. Nat. Pfl. Nachtr. 345. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 114.) eng: x Ausser den unten behandelten Familien werden seltener Arten eultivirt aus der Familie der Chloranthäceae (Blume Enum. pl. Jav. I. 78 [1830]). Kräuter oder Sträucher mit gegenständigen Blättern und zweigeschlechtlichen oder ein- geschlechtlichen Blüthen ohne oder mit hochblattartigem Perigon. Staubblätter 1 bis 3 untereinander und mit dem Fruchtknoten verbunden. Fruchtblatt einzeln, mit einer vom Scheitel herabhängenden Samenanlage. Samen mit Nährgewebe. — Hierzu Chloränthus?) (Sw. Phil. Trans. LXXVII. 359 [1787]) mit etwa 10 Ostasiatischen und Ostindischen Arten. Mitunter angepflanzt ©. inconspicuus (Sw. a. a. O. [1787]). 21. Blätter ziemlich klein, eiförmig bis rundlich-eiförmig, entfernt kerbig gesägt. Blüthenstände aus Aehren zusammengesetzt. Staubblatt- apparat dreilappig, in China und Java heimisch, in Japan wohl nur verschleppt; die Blätter werden als Theezusatz verwendet. Von Östindien bis zu den Philip- pinen heimisch ist der als Fiebermittel gebrauchte, durch grosse eiförmige oder schmälere scharf gesägte Blätter ausgezeichnete ©. offieinalis (Blume Enum. pl. Jav. 79 [1830)). Uebersicht der Familien. A. Fruchtblätter frei oder verbunden mit 2 bis vielen Samenanlagen. Frucht fleischig. ; Saururacenae. 1) Von dı- zwei- und orölog Griffel. 2) Von x/weög grün und &vdog Blume. 10 Saururaceae, Piperaceae, B. Fruchtblätter verbunden; Fruchtknoten mit nur einer grundständigen Samenanlage. Frucht eine dünnfleischige, einen grossen Samen enthaltende Beere. Piperaceae. Familie SAURURACEAE. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 184 [1836]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph, 114.) S. 8. 9. Kräuter mit spiralig gestellten Blättern. Blüthenstände Aehren. Blüthen zweigeschlechtlich, ohne Perigon. Staubblätter 3, 6 oder mehr. Fruchtblätter 3—4. Samen mit Nährgewebe. — Pflanze mit Oel- zellen. Ausser den unten erwähnten Gattungen seltener und meist unbeständig in Gärten noch Anemiopsis!) (Anemopsis Hook. u. Arn. Ann. nat. hist. I. 136 [1838]. Bot. Beechey’s Voy. 390 t. 92 [1841]. — Anemiopsis Endl. Gen. Suppl. I. 1374 [1841]. — Anemonopsis Pritz. Ic. Ind. 71 [1855]. — Anemia Nutt. Ann. Nat. hist. I. 136 [1838]). Kraut mit langgestielten, länglich-verkehrt-eiförmigen grandständigen Blättern und 2 Stengelblättern. Blüthenstand eine kurze Achre, am Grunde mit 6 Jlänglich-verkehrt-eiförmigen Hochblättern. Staubblätter 5—6, Fruchtknoten tief in die Aehrenachse eingesenkt mit 3 Narben. A. Californica (Hook. u. Arn. a. a. O. [1833]. Bot. Mag. t. 5292. — Houttuynia californica Benth, u. Hook. in Wats. Bot. Calif. II. 483 [1880]) einzige Art; aus Neu-Kalifornien ; Hoch- blätter weiss, die 3 inneren roth gefleckt. Bl. Sommer. Uebersicht der Gattungen. Blüthenstand mit kleinen Hochblättern. Staubblätter 6—8 oder mehr. Frucht- blätter fast bis zum Grunde getrennt. ‘ Saururus. Blüthenstand am Grunde mit grossen, gefärbten Hochblättern. Staubblätter 3. Frucht- knoten synkarp, 1fächerig. Houttuynia. *+ SAURÜRUS?). (L. Gen, pl. [ed. 1. 108 z. T.] ed. 5. 159 [1754]. Nat. Pf. II. 1. 2.) Kräuter mit herzförmigen Blättern mit Nebenblättern. Blüthenstände Trauben, die kleinen eiförmigen Hochblätter im Blüthenstande meist mit den Blüthen ver- bunden. Staubblätter 6--8 oder mehr mit langen Staubfäden. Fruchtblätter meist 3—4 frei oder am Grunde verbunden. Samen mit reichlichem Nährgewebe, hart und glänzend. * S, eernuus. 9]. Stengel kantig, ca. 2,5—6 dm hoch. Blätter herzeiförmig, zugespitzt, mit spreizenden Nerven. Nebenblätter undeutlich. Achre dicht, etwa 1—1,5 dm lang, oberwärts niekend, die Blätter weit überragend, Hochblätter lan- zettlich, Blüthen weiss. Staubfäden fadenförmig, viel länger als der Fruchtknoten, Frucht 4spitzig. 1) Wegen Aehnlichkeit des Blüthenstandes mit der Blüthe einer Anemone (öpıg Aussehen). 2) Von o@öoog Eidechse und odgd« Schwanz, wegen des Blüthenstandes. Der Name bezeichnete bei Plumier und z. T. auch bei Linn& (s. Hortus Cliffortianus 140) mehrere Americanische Piper-Arten. Anemiopsis. Saururus. Houttuynia. al In Sümpfen und im Wasser im Atlantischen Nordamerieca heimisch, bei uns seit fast 150 Jahren in Gärten, hin und wieder in Springbrunnen, Fischbassins und Aquarien eultivirt. Bl. Juni— August. S. cernuus L. Spee. pl. ed. 1. 341 (1753). Britton u. Brown Illustr. Fl. N. Amer, 482. Nichols. Diet. Gard. III. 368. Eine bemerkenswerthe, in abgeschnittenen Tonnen leicht eultivirbare und für Schulgärten zu empfehlende Art, *+ 8. Loureiri!). 9]. Blätter länglich-eiförmig, Aehre stets gerade, kaun länger als das Blatt. Staubfäden kaum länger als der Fruchtknoten, In Ostasien und auf den Philippinen einheimisch, seltener gepflanzt als d. v. War in Krain bei Laibach am Kroisenegger Weiher seit etwa 1880 längere Zeit in Folge früherer Anpflanzung anscheinend eingebürgert (Voss OBZ. XXXII [1882] 285, Höck Beih. Bot. Centr.bl. XV. 405) ist aber neuerdings durch Abgrabung der Ufer vernichtet (Paulin br.). Bl. Juni— August. S. Loureiri Decaisne Ann. Se. nat. 3. Ser. III. 102 (1845). HOUTTUYNITA 2). (Thunb. Fl. Jap. 12 [1784] Nat. Pfl. III. 1. 3; Houtuynia Thunb. Fl. Jap. 23 t. 26 [1784]; Houtouynia Pers. Syst. 556 [1797].) Ausdauerndes Kraut mit Ausläufern und abwechselnden bis länglichen, am Grunde herzförmigen Blättern mit grossen häutigen Nebenblättern. Blüthenstände endständige Aehren am Grunde mit blumenblattartigen Hochblättern. Die Blüthen mitunter in die Blüthenachse eingesenkt. Staubblätter 3. Fruchtknoten mit 3—4 Narben und 3—4 wandständigen Samenträgern, welche mit dem Samen abwechseln und je etwa 6 Samenanlagen besitzen. Nur 1 Art. * H. cordäta. 9]. Stengel aufrecht, meist unverzweigt, hin- und hergebogen, kahl. Blätter herzförmig, zugespitzt, ganzrandig, kahl, nervig. Grosse Hochblätter am Grunde des Blüthenstandes 4, eiförmig bis elliptisch, weiss, weit abstehend, zu- letzt zurückgeschlagen. Blüthenstand länglich, dicht. An Wasserrändern in Japan heimisch, dort wie auch sonst in Ost- und dem südlicheren Asien ein gemeines Unkraut in und an Gräben; bei uns seit langem in Gärten. Bl. Juli, August. H. cordata Thunb. Fl. Jap. 234 t. 26 (1784). Bot. Mag. t. 2731. Nichols. Diet. Gard. IH. 154. Familie PIPERÄCEAE. (L. C. Rich. in. Humb. Bonpl. Kunth Nov. gen. sp, I. 46 [1815]. Nat. Pfl. III. 1. 3. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 114.) S. 8.10. Kräuter oder Sträucher, selten Bäume, mit meist spiralig gestellten, seltener gegenständigen Blättern, mit oder ohne Nebenblätter. Stets mit Oelzellen, daher scharf schmeckend. Blüthenstände (meist schlanke) Aehren. Blüthen ohne Perigon, zweigeschlechtlich oder ein- 1) Nach dem Entdecker Joäo Loureiro, * 1715 7 1796 Lissabon, der 30 Jahre in Cochinchina und 3 Jahre in China als Missionar zubrachte und die Flora erforschte. (Flora Cochinchinensis. 2 Bde. Olysipp. 1790. 2. Ausgabe cur, Will- denow Berol. 1793.) 2) S. III. S. 551 Fussn. 5. 12 Piperaceae. Salicaceae. eeschlechtlich. Staubblätter zu 1—10. Fruchtblätter 1—4, verbunden zu einem einfächerigen Fruchtknoten mit nur 1 grundständigen ortho- tropen Samenanlage. Samen mit Nährgewebe. 9 meist tropische Gattungen, in den Tropen beider Hemisphären. Die haupt- sächlichste Gattung dieser Familie Piper!) (L. Gen. pl. [ed. 1. 333] ed. 5. 18 [1754] Nat. Pfl. III. 1. 6) umfasst etwa 600 oder mehr Arten ‘und ist fast aus- schliesslich in den Tropen verbreitet. Eine ganze Reihe von Arten werden bei uns in den Warmhäusern eultivirt, im Freien dürfte von diesen Wärme und Feuchtig- keit beanspruchenden Pflanzen wohl selbst im südlichen Gebiete keine ausdauern. Am bekanntesten ist der im Indisch-Malayischen Gebiete heimische, jetzt überall in den Tropen gebaute Schwarze Pfeffer (niederl. Peper, dän. Peber, franz. Poivre, it. Pepe, poln. Pieprz, böhm,. Pepr, russ. ]lenepp, ung. Bors) P. nigrum (L. Spee. pl. ed. 1. 28 [1753]), dessen Früchte (kugelig beerenartig in lockeren schlanken Aehren stehend) das bekannte Gewürz liefern. Weisser Pfeffer sind die von der Fruchtschale befreiten Samen. — Öffieinell ist der Pfeffer als Piper nigrum; ausser- dem noch Cubebae, die Früchte des auf den Grossen Sunda-Inseln heimischen F, eubeba2) (L. fil. Suppl. pl. 90 [1781]) und Herba Matieo3), die Blätter des Tropisch- americanischen P. angustifolium (Ruiz u. Pav. Fl. Peruv. I [1794]. — Auch in subtropischen Gegenden heimisch, deshalb auch hin und wieder auf Beeten im Mittel- meergebiet ausgepflanzt sind Arten von ** PEPEROMIA !). (Ruiz u. Pav. Prodr. Fl. Peruv. Chil. 8 [1794]. Nat. Pfl. III. 1. 10. Henschen Nov. act. Ups. 3. ser. VIII. 15 [1873].) Ausdauernde oder einjährige Kräuter, mitunter etwas halbstrauchig mit oft niederliegendem bis kriechendem, oft fleischigem Stengel. Blätter mitunter gegen- ständig oder quirlig, oft fleischig, auf der Unterseite mit Weasserspeichergewebe, Blüthenstände meist schlanke, dichte bis lockere Aehren, meist endständig (oder .den Blättern gegenüberstehend), selten traubig angeordnet. Blüthen stets zweigeschlecht- lich (bei Piper meist eingeschlechtlich). Staubblätter 2 mit kurzem Staubfaden. Fruchtknoten sitzend oder gestielt mit ungetheilter (bei Piper getheilter) oft pinsel- förmiger Narbe. Etwa 400 Arten in der Alten und Neuen Welt, in America mehrere Arten ausserhalb der Tropen. Bei uns eine Reihe von Arten in Warmhäusern und in Wintergärten als Teppich- und Einfassungspflanzen, namentlich solche mit gezeich- neten Blättern. Hin und wieder auch in Gewächshäusern als Unkraut auf Blumen- töpfen auftretend!! — Besonders beliebt sind: P, resediflora (P. resedaeflora Linden u. Andr& Illustr. Hortie. XVII t. 26 [1870]) aus Neu-Granada mit gegen- ständigen oder zu 3 stehenden kurz herzförmigen, 7—9nervigen Blättern und weissen, in dichten Trauben stehenden Aehren. — P. maculöosa (Hook. Exot. Fl. 92 [1823— 27]. P. variegata Ruiz u. Pav. Fl. Per. I. 33 t. 52 fig. a [179]) von Peru bis Sto Domingo verbreitet, mit abwechselnd gestellten breit eiförmigen, schild- förmigen Blättern, rothgefleckten Blattstielen und sehr langen diehtblüthigen Achren. — P. Sandersiid) (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 1. 400 [1868]. — P. Ver- schaffeltii6) Lem. Illustr, Hortie. XVI t. 598 [1869]) aus Brasilien mit abwechselnd 1) Schon bei Horatius und Columella Name des Pfeffers. 2) Kabobah der Arabischen Aerzte; Cabebo der heil. Hildegard. 3) Angeblich nach einem spanischen Soldaten mit Vornamen Matico (Kleiner Matthaeus), der die Heilkraft zuerst erprobt haben soll, daher auch Yerba del soldado. 4) Angeblich von Piper und öuotog ähnlich, 5) S. III. S. 567 Fussn. 1. 6) Nach Ambroise Coletto Alexandre Verschaffelt, * 11. Dec. 1825 7 16. Mai 1856 Gent, hervorragendem Handelsgärtner, verdient durch zahlreiche neue Einführungen, welcher 1854 die Illustration horticole begründete; 1870 überliess er Peperomia. 13 gestellten grossen (bis über 1 dm langen) rundlichen bis eiförmigen, dickfleischigen, an den Nerven hellgrünen, dazwischen silberglänzenden Blättern. — P. mar- morata (Hook. fil. Bot. Mag. t. 5568 [1866]) aus Süd-Brasilien, mit eiförmigen bis herzförmigen, lebhaft grünen, zwischen den Nerven mit grossen, weissen Flecken bestreuten fleischigen Blättern. — Weniger empfindlich gegen Kälte sind: * P. Botterii!) (C. DC. Journ. de Bot. IV [1866] 146). Stengel schlank’ schlaf, wenig verästelt. Blätter zu 3quirlig, eiförmig, behaart. Blüthenstände schlank eylindrisch. — Mexico, * P. mierophjlla2) (H. B. K. Noy. gen. sp. I. 69 [1815]). Stengel schlank, dieklich, reich verzweigt. Blätter klein, länglich-verkehrt-eiförmig, meist zu 4 quirlig gestellt. Blüthenstände ziemlich kurz, — Neu-Granada bis Mexico. — Hin und wieder auf Blumentöpfen verschleppt. 1. Reihe. SALICAÄLES. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 186 [1836] veränd. Engl. Führ. bot. Gart. Bresl. 31 [1886]. Nat. Pfl. Nachtr. 345 |1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 115.) B. 8% 4 Hierher nur die 33. Familie SALICAÄCEAE. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 186 [1836]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 115. — Salicineae L. C. Rich. in A. Rich. Elem. bot. ed. 4. 560 [1828].) Bäume oder Sträucher mit fast stets spiralig gestellten ungetheilten oder selten gelappten Blättern mit Nebenblättern. Blüthen zweihäusig, in an kurzen (öfter unbeblätterten) Zweigen endständigen Aehren oder Trauben (Kätzchen) in den Achseln schuppenförmiger Hochblätter (Tragblätter), ohne oder mit 1 oder 2 Drüsen oder mit einem becher- förmigen Discus, ohne Perigon. Staubblätter zu 2—30, meist von ein- sein Etablissement und diese Zeitschrift an J. Linden (s. III. S. 910). Auch sein Onkel Jean, * 5, Sept. 1811 7 20. April 1884 war ein bedeutender Handelsgärtner. Entfernt verwandt sind Eduard V.,.* 15. Oct. 1868 Gent (br.), Professor der Pflanzen- physiologie an der Universität Amsterdam und sein Bruder Jules, * 27. Jan. 1870 Gent (br.), Professor der Physik an der Universität Brüssel, Verf. eines Aufsatzes über einen interessanten Fall von Hygrochasie. De verspreiding der zaden by Brunelia vulgaris, B. grandiflora, Salvia Horminum en $. lanceolata (Jaarboek Dodonaea II. 148 [1890]). !) Nach Matteo Botteri, * 18? Lesina + 13? in Mexieo, welcher sich grosse Verdienste um die Flora der Dalmatinischen Inseln erwarb (Vis. II. IX), später nach Mexico ging (1860 Professor in Orizaba) und auch dort botanisch sammelte, 2) Von wıxodg klein und pöAAo» Blatt. 14 Salieaceae, ander getrennt, selten mit einander verbunden. Staubbeutel auswärts aufspringend. Fruchtblätter 2, rechts und links stehend, selten 3—4, - mit ungetheiltem, öfter sehr kurzem Griffel und 2, selten 3—4 Narben. Fruchtknoten einfächerig, mit zahlreichen, neben den Nähten am Grunde des Fruchtknotens stehenden Samenanlagen. Frucht durch Mitteltheilung 2- (selten 3—4-)klappig aufspringend. Samen mit geradem Keimling. Nur unsere Gattungen. Uebersicht der Gattungen. A. Blüthen mit becher- oder krugförmigem Diseus. Hochblätter im Blüthenstande (Tragblätter der Blüthen) zerschlitzt. Staubblätter zahlreich. Populus. B. Blüthen ohne oder mit einigen zahnartigeen Drüsen am Grunde. Hochblätter im Blüthenstande ganzrandig. Staubblätter meist wenige (2—5, sehr selten mehr). Salix. 923. POPULUS!). ([Tourn. Instit. 592] L. [Gen. pl. ed. 1. 317] ed. 5. 456 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 35.) (Pappel, Abele, Belten [im Elsass]; niederl. u. vlaem.: Populier; dän.: Poppel; franz.: Peuplier; it.: Pioppo; ligur.: Piobba, Arbora; rum.: Plop; poln.: Topola; wend.: Topol; böhm.: Topol; kroat., serb.: Topola; russ.: Tomoas; litt.: Pepl&e; ung.: Nyär.) S. oben. Fast stets baumartig, schnellwüchsig. Zweige mit Gipfel- und Seitenknospen. Knospen stets von mehreren Schuppen bedeckt. Blätter meist lang gestielt, dreieckig, elliptisch, herz- oder eiförmig, selten bis lanzettlich oder linealisch. Blüthenstand ährenförmige Trauben (Kätzchen) vor den Blättern erscheinend, eylindrisch, zuletzt hängend, am Grunde nicht beblättert. Hochblätter (Tragblätter der Blüthen) vor der Fruchtreife abfallend. Blüthen kurz, selten etwas länger gestielt. Frucht kahl. Blüthen am Grunde von einem becher- oder krugförmigen Discus (den Drüsen der Weiden entsprechend) umgeben. Staubblätter 3—30. Narben meist 2, seltener 3—4-, meist 2theilig. Frucht meist 2, seltener 3- oder 4 klappig aufspringend. Etwa 30 bis über 100 (Dode) Arten (je nach der Artauffassung) in den ge- mässigten Zonen beider Hemisphären, besonders in Ostasien und dem atlantischen Nordamerica, nicht im arktischen Gebiete, dort nur fossil gefunden, ebenso noch an einer Reihe von Fundorten auf der nördlichen Halbkugel, einige dieser Funde viel- leicht bis zum Eocaen zurückreichend, im Miocaen die Hauptentwicklung erreichend, Die aus dem Tertiär bekannter Arten den jetzt lebenden meist nahe verwandt. !) Name der Pappel bei Horatius u. a. Der) | Populus. s 1 Uebersicht der Seetionen und Subsectionen, (Nach Dode.) A. Discus am Grunde der Blüthen hinfällig, tief getheilt mit spitzen Zähnen. Blattdrüsen wenig hervorragend, warzenförmig, oft an der Spitze vertieft, daher beckenförmig. _ Turanga. B. Discus am Grunde der Blüthen bleibend. I. Discus schief abgeschnitten. Blattdrüsen hervorragend, becken- förmig, oft auf den Blattstiel selbst stehend. Leuce. II. Diseus gerade abgeschnitten, mehr oder wenig tief gebuchtet oder gezähnt. Blattdrüsen unregelmässig beekenförmig, rundlich oder verlängert bis fast kammförmig. Eupopulus. a. Blattdrüsen meist verlängert-beckenförmig. — Blattstiele mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt, die der Schösslings- blätter deutlich, etwa ebenso lang als die der oberen Blätter. Blätter unterseits mehr oder weniger graugrün. Aegirus. b. Blattdrüsen meist rundlich beekenförmig. 1. Blattstiele im Querschnitte viereckig, meist weniger zusammen- gedrückt, die der Schösslingsblätter meist kürzer als die der oberen Blätter. Blätter unterseits graugrün, weisslich oder weiss, Tacamahaeca. 2. Blattstiele im Querschnitte rundlich-schwach 4eckig, die der Schösslingsblätter etwa so lang als die der oberen Blätter. Blätter in der Jugend unterseits weisslich-filzig, später graugrün. Leucoideae. A. Turänga') (Bunge Relig. Lehm. 322 [1852]. Acad. Pet. M&m. sav. &tr. VII. 498 [1854]. Dode M&m, Soc. Hist. nat. Autun XVII. 13. 14 [1905]). Discus am Grunde der Blüthen hinfällig, tief ge- theilt, mit spitzen Zähnen. Blattdrüsen wenig hervorragend, warzen- förmig, oft an der Spitze vertieft, daher beckenförmig. — Blätter lederartig, graugrün, gleichfarbig, unterseits niemals filzig, die der Schösslinge von verschiedener Form, die der älteren Aeste viel kürzer. Blattstiele stielrund. Blattknospen klein, stumpf, mitunter nur eine Schuppe deutlich erkennen lassend, selten klebrig. Narben 3, gross, karminroth. Staubblätter etwa 12. Frucht iederartig, ver- längert. Von dieser Seetion (bei Dode Untergattung) kommt jetzt eine Art in Europa vor (vgl. S. 16), in dessen Tertiärflora die von P. Euphratica kaum zu trennende P. mutabilis (Heer Fl. tert. Helv. II. 19 [1856]) wie auch in Nord-America verbreitet war (vgl. Staub Mag. növ. Lap. I [1877] 183, Heer ebend. II. [1878] 18, BV. Brand. XIX [1878] Sitzb. 36, Ascherson BV. Brand. X VIII [1876] Sitzb. 96), sie sind sonst auf Asien und Africa beschränkt. Dode unterscheidet (a. a. OÖ.) 8 Arten in 2 Gruppen von denen hier nur er- wähnenswerth ist Euphraticae (Groupe Euphratica Dode Mem. Soc. Hist. nat. Autun XVII. 14, 15 [1905]). Aeltere Aeste mit stärker behaarten Zweigen als an jungen Schösslingen. Diseus nicht bis über die Mitte getheilt. — Hierher gehört 1) Kirgisischer Name von P. Euphratıca, B. T. 16 Salicaceae, * P. Euphrätiea. }—h. Junge Zweige fein hell behaart, später kahl, stie!- rundlich, gelbbraun bis gelbbräunlich, oder an Schösslingen röthlich bis roth. Knospen etwa 7 mm lang, die seitlichen angedrückt, von der Farbe der Zweige, von 2 Schuppen bedeckt. Schuppen mit kahlen Rändern. Blattnarben wenig hervor- ragend. Blätter an strauchförmigen Exemplaren und an Schösslingen mehr oder weniger weidenartig, kurz gestielt, lanzettlich-zugespitzt bis schmal-lanzettlich, ganz- randig oder mit vereinzelten Zähnen, die älteren baumartigen Exemplare lang gestielt, rundlich bis breit-rundlich, gezähnt, in der Jugend behaart. Von Nord- und Öst-Africa bis China und zur Mongolei verbreitet, in Spanien bei Elehe (Dode briefl,, der die dortige Form als P. Illieitana beschreiben wird), bei uns nur selten angepflanzt und meist nur kurze Zeit ausdauernd, vielleicht im südlichen Gebiete besser aushaltend. P. Euphratica Oliv. Voy.1. emp. Ottom. III fig. 45, 46 (1801). €. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 5. Dode M&m. Soc. Hist. nat. X VIII. 16 (1905). — P. diversi- folia Schrenk Enum. pl. 15 (1842). Diese durch ihre bald weiden-, bald pappelartigen Blätter sehr ausgezeichnete Art ist auch deswegen bekannt und ihre Einführung wird trotz ihrer schweren Culti- virbarkeit immer wieder versucht, weil zu ihr die früher fälschlich mit „Weiden“ übersetzten ’Aräbim DYI2”y an den Wassern Babels gehörten, an die die Kinder Israels ihre Harfen hängten, als sie um Zion weinten (Psalm 137, 2) vgl. Ascherson Sitzb. Ges. Nat. Fr. Berlin 1872. 92. B. Diseus am Grunde der Blüthen bleibend. I. Leuce!) (Duby in DC. Sympl. fl. Gall. ed. 2. I. 427 [1828]. Rehb. Fl. Germ. exe. 173 [1831]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 644. Dode M&m. Soc. Hist. nat. XVIII. 13, 18 [1905)). Discus schief abgeschnitten. Blattdrüsen hervorragend, becken- förmig, oft auf den Blattstiel selbst stehend. — Blätter unter- seits heller und öfter filzig, öfter gelappt; mit stark seitlich zu- sammengedrückten (an den Schösslingen weniger) Stiel. Blatt- knospen mittelgross, mehr oder weniger spitz, wenig oder nicht kleberig, von mehreren Schuppen bedeckt. Schösslinge weniger filzig als die Zweige älterer Aeste. Narben hellrosa bis roth zu 2. Staubblätter 5—20. Früchte klein, verlängert. — Stämme meist lange glatt bleibend. Aeste meist dick und kurz. a. Albidae (Dode M&m. Soc. Hist. nat. XVIH. 18, 19 [1905)). Ausgewachsene Blätter der Schösslinge unterseits filzig, mehr oder weniger gelappt, Blätter der Zweige an älteren Aesten unterseits mehr oder weniger filzig. Hochblätter im Blüthen- stande wenig oder mittelmässig getheilt. Meist Wurzelschöss- linge treibend. Die Arten dieser Gruppe ändern in Bezug auf die Dichtigkeit der Behaarung, die Farbe der Blätter und des Holzes je nach dem Standorte ab, an liehten trockenen Orten ist naturgemäss die Behaarung dichter als an schattigen feuchten Stellen auch die Gestalt der Blätter ändert ab. Dode zerlegt a. a O. diese Gruppe noch in 2: Groupe Nivea und Groupe Alba (a. a. O. 19 [1905]), von denen die erste durch mehr oder weniger gelappte Schösslingsblätter, und unterseits weiss filzig und unter- seits dicht weissen Blättern der Zweige am älteren Holz. Die Groupe Alba dagegen ist charakterisirt durch nicht oder nur schwach gelappte 1) Aeöan Name der Silberpappel bei Aristophanes u. A. Populus. 17 Schösslingsblätter, die unterseits weiss oder etwas grau und flockig sind, die Blätter der Zweige am älteren Holz sind unterseits grün, da aber P, nivea und P. Bolleana in die erste, P. alba aber in die zweite Gruppe gehören, die unserer Meinung nach nicht als Arten zu trennen sind, so können wir diese Eintheilung nicht aufrecht erhalten, 1029. (1.) P. alba. (Silberpappel, Abele, Alberbaum; niederl. u. vlaem.: Witblad, Witboom; dän.: Solv-Poppel; franz.: Peuplier blanc; süd- franz.: Aouba; it.: Alberello, Gattice; rum.: Plopalb, Plutä; ligur.: Arbera, Arbora ghianica nach Penzig; poln.: Topola biala; böhm.: Linda; litt.: Baltoji p£ple.) Rh. Bis über 30 m hoch. Rinde älterer Aeste und der Stämme weiss-grau, nur am Grunde älterer Bäume, seltener höher hinauf borkig aufreissend. Krone meist breit rundlich (seltener pyramidal). Jüngere Aeste, Knospen und Blattstiele grau oder weissfilzig, die ein- jährigen Zweige stielrund, unter dem sich ablösenden Filz glänzend olivbraun bis grau. Winterknospen eiförmig, spitzlich, meist von etwa 5—6 Schuppen bedeckt, meist behaart bis fast kahl, dann nur die Schuppen am Rande gewimpert. Blätter, besonders die der Schösslinge (und Stockausschläge) buchtig gelappt, am Grunde meist etwas herz- förmig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits dichter oder lockerer schneeweiss, selten gräulich-filzig, an älteren Bäumen meist 4—8 cm lang und 3—5 cm breit, mit meist 2--3 cm langem Stiel, an Schöss- lingen meist erheblich grösser und länger gestielt. Hochblätter im Blüthenstande elliptisch bis keilförmig-elliptisch, nicht oder meist schwach eingeschnitten, sparsam zottig gewimpert, rostfarben. Staub- blätter mit meist den Staubbeuteln gleichlangen Staubfäden. Frucht- knoten länglich. Narben gelb. Samen länglich-birnförmig. Keimling mit schwach herzförmigen gestielten Keimblättern. In Wäldern, auf Diluvialhügeln, an Waldrändern, auf Flussauen (Auenwälder), besonders in der Nähe grosser Flüsse, auf trockenem Boden meist nur strauchartig. Wirklich einheimisch wohl nur im öst- lichen und südlicheren Gebiete. Im norddeutschen Flachlande nur im Weichselgebiete, dort auf den Kämpen meist nicht selten!! und öfter zahlreich auftretend. Im südlicheren Deutschland wild, besonders in der Badischen Rheinebene (Klein-Seubert Exe.fl. Bad. 6. Aufl. 103). An der oberen Donau von zweifelhaftem Indigenat, ebenso in der Schweiz wohl nur verwildert (Schinz u. Keller Fl. Schw. 138); sonst im östlichen Alpengebiet meist zerstreut, ebenso in Oesterreich und Ungarn im Donaugebiete und in den Karpaten. Steigt in Ungarn nicht über 260 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 363), in Wallis bis 900 m. Im Mittelmeergebiete wohl nirgends fehlend. Bl. März, April. P. alba L. Spec. pl. ed. 1. 1453 (1753). Koch Syn. ed. 2. 759. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 21. Nyman Consp. 663. Suppl. 280. Rchb. Ic. XI t. DUXIV fig. 1270. Nach C, K. Schneider keimt der Same S—10 Tage nach der Aussaat, Die Entfaltung der Blätter geschieht nach ihm etwa zwischen dem 10. April und dem 28. Mai, die Früchte reifen im Mai und Juni. Der Baum erreicht ein Alter von 300—400 Jahren, sein Holz ist leicht zu bearbeiten und zu leimen, ist jedoch wenig zäh und fest, es hat lufttrocken ein speeifisches Gewicht von etwa 0,48. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 2 18 Salieaceae. Ziemlich veränderlich; die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Schösslingsblätter mehr oder weniger gelappt, unterseits weiss filzig. Blätter der Zweige älterer Aeste unterseits dicht weiss. (Groupe Nivea Dode M&m. Soc. nat. Autun. XVII. 19 [1905] z. T. vgl. oben S. 16.) I. Blätter der Schösslinge wenig gelappt. Hierher gehören ausser einigen Nord - Afrieanisch - Asiatischen Formen von in Europa beobachteten Formen die noch auf der Iberischen Halbinsel heimische Nordafricanische seit langem auf den Canarischen Inseln, auf den Azoren und in Mexico eingebürgerte Rasse subintegerrima (Lange Pugill. in Medd. Nat. For. Kjebenh. 2 Aart. III. 39 [1862]. — P. monticola Brandegee Zo& 1[1890] 274. — P. subintegerrima Dode a. a. O. 20 [1905]) mit fast kreis- förmig verbreiterten, am Grunde herzförmigen, oberseits grünen schwach be- haarten, unterseits etwas weniger dicht weiss-fAlzigen, schwach dreilappigen Schösslingsblättern mit unregelmässigen entfernten Zähnen; Blätter der Zweige an älteren Aesten rundlich, fast ganzrandig, am Grunde sehr schmal und kurz keilförmig versehmälert mit feinen Seitennerven. — Vielleicht auch eine Rasse stellt dar: (omesiäna!) (P. Comesiana Dode a. a. O. 20 [1905]) aus Sid-Italien und Griechenland mit fast rundlichen, am Grunde abgerundeten, schwach keilförmigen, oberseits graugrün behaarten, unterseits mässig dicht weissfilzigen, schwach 5—7lappigen unregelmässig gezähnten Schösslings- blättern. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich, etwas oval mit ab- gerundet-buchtigen Zähnen mit fast geraden fast parallelen Seitennerven. — Für uns wichtiger ist Treyviana?). Schösslingsblätter sehr gross, verlängert, am Grunde fast gerade, aber nicht sehr breit, oberseits dunkelgrün, unterseits sehr weiss und ziemlich dicht filzig, 3—5lappig mit besonders entwickeltem Endlappen, die Seitenlappen am Grunde wenig spreizend, aber an ihrer Spitze auswärts gebogen. Blätter der Zweige älterer Aeste gross oval-elliptischh am Grunde ganz- randig, oberwärts mit buchtigen nach oben gerichteten Zähnen und gebogenen nicht parallelen Seitennerven, Im östlichen Europa verbreitet, also wohl auch im Gebiete, P. alba Treyviäana A. u. G. Syn. IV. 18 (1908). — P. Treyviana Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVII. 21 t. IX fie. 6 (1905). (Verbreitung der Rasse: Oestliches Europa.) E II. Blätter der Schösslinge stark gelappt. a. Wuchs nicht ausgesprochen pyramidal. Schösslingsblätter (bei uns) immer 3—5 lappig. Ausser unseren Formen beschreibt Dode aus Europa noch folgende: Morisetiäna®) (P. Morisetiana Dode a. a. O. 22 [1905]) vom Balkan 1) Nach Orazio Comes, * 1848 Monopoli (Prov. Bari), Director der Kgl. Höheren Landwirthschafts-Schule in Portici bei Neapel, Verfasser werthvoller bo- tanischer Schriften. 2) Nach Treyve-Marie, + Mai 1906 Moulins (Allier), Baumschulbesitzer daselbst, welcher die Pappel aus Russland mitbrachte. 3) Nach J. Moriset, Fürstlich Bulgarischem Park-Direetor in Euxinograd (Dode 11). u Ze > Populus, 19 bis zum Himalaja verbreitet; Schösslingsblätter am Rande wellig, am Grunde breit und tief herzförmig, oberseits lebhaft grün glänzend, unter- seits weiss, nicht sehr dicht filzig, 3—7lappig mit sehr spreizenden, gegen den Grund zurückgebogenen Lappen, stark gezähnt; Blätter der Zweige älterer Aeste breit-rundlich, mit starken und ziemlich spitzen Zähnen und wenig gebogenen fast parallelen Seitennerven. — Epirosica!) (P. Epi- rotica Dode a. a. O. 43 [1905]) aus Süd-Italien und der Balkanhalbinsel mit am Rande wolligen, am Grunde schwach herzförmigen, oberseits schwach behaarten dunkelgrünen, unterseits weissfilzigen, etwas flockigen, tief 3—D- lappigen Schösslingsblättern mit ziemlich spreizenden Lappen und spitzen Zähnen, Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde etwas herzförmig mit geraden und parallelen oberen Seitennerven. 1. Schösslingsblätter am Grunde nicht herzförmig. a. Schösslingsblätter am Grunde fast geradlinig. nivea. Schösslingsblätter flach oder schwach wellig, ziemlich tief 3—5 lappig, oberseits meist trübgrün bis dunkel- grün, unterseits sehr dicht reinweissfilzig, gezähnt. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch, am Grunde gestutzt, mit meist nicht sehr zahlreichen, ziemlich kräftigen Zähnen und fast parallelen wenig gebogenen Seitennerven. Im östlichen Europa heimisch (Dode) im ganzen Ge- biete zahlreich angepflanzt und leicht aus diesen Culturen verwildernd, stellenweise völlig eingebürgert. P. alba a. nivea Dippel Handb. Laubholzk. II. 191 (1892). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 22. — P. nivea Willd. Berl. Baumz. 227 (1796). Dode M&m. Soe. nat. Autun XVIII. 21 (1905). — P. acerifölia Lodd. Cat. 1836 nach Loud. Arbor. III. 1640 (1838). — P. cändicans Lodd. a. a. O. (1836, 38) nicht Ait. — P. Arembergica ?) Lodd. a. a. O. (1836, 38). — P. alba &. Salmönii?) Carr. nach Wesmael in DC. Prodr. XVI. 2. 325 (1868) vgl. K. Koch Dendrol. II. 484. — P. Arembergiäna der Gärten, P. argentea-vera, P. alba macrophylla*) der Gärten nach Dippel Handb. Laubholzk. I. 191 (1892). Einigermaassen veränderlich und zwar sowohl in der Tracht als in der Gestalt der Blätter, neben grossblätterigen Formen, zu denen namentlich die oben erwähnten Namen P. Arembergica und P, alba macrophylla gehören, werden neuerdings in Gärten besonders Formen 1) In Epirus, der nur theilweise zum Königreich Griechenland gehörigen Land- schaft westlich von Pindos gefunden. 2) Wohl eher nach einem Herzoge von Aremberg als nach dem Stammschlosse dieser bekannten Familie des Deutschen und Belgischen Hochadels, der Burgruine Aremberg bei Dümpelfeld im oberen Ahrthale (Rheinprovinz), nicht zu verwechseln mit dem modernen Wallfahrtsorte Aremberg zwischen Ehrenbreitstein und Bad Ems. 3) Nach Salmon, welcher diese Form aus Algerien einführte (Wesmaela. a. Ö,) nicht nach Karl Salomon, * 27. Oct. 1829 + 7. Febr. 1899 Würzburg (Rost br.), Inspector des Botanischen Gartens daselbst, Verfasser mehrerer gärtnerischen Schriften, wie man nach der irrigen Schreibweise Salomoniüi bei Karl Koch (a. a. O.) und späterer Schriftsteller glauben sollte. 4) Von waxoös lang, gross und pd//orv Blatt. 9* Salieaceae, mit mittelgrossen Blättern gezogen, die sich durch einen ausserordent- lich dichten und bis in den Herbst schneeweiss bleibenden Filz der Blattunterseite auszeichnen. — Eine buntblätterige Monstrosität ist m, aurei-intertexta (aureo-intertexta Späth in Dippel Handb. Laubholzk. II. 191 [1892]) mit ganz silberfarbigen jungen, später gold- gelb gefleckten Blättern. Dieser Rasse nahe verwandt sind 2. Paletskyänal). Schösslingsblätter am Rande schwach wellig, oberseits lebhaft grün, unterseits etwas weniger dicht filzig, etwas flockig, Blätter der Zweige älterer Aeste ziemlich stark buchtig ge- zähnt, mit fast parallelen wenig gebogenen Seitennerven. — Nach Dode im östlichen Europa bis Turkestan heimisch. — P. alba Paletskyana A. u. G. Syn. IV. 20 (1908). — P. Paletskyana Dode a. a. O. 21 (1905). 3. Trabutiäna?2). Zweige derb und starr. Schösslingsblätter fast stets 5lappig, oberseits dunkelgrün, unterseits sehr dicht filzig, mit spreizenden gezähnten Seitenlappen. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch-lanzettlich, mit der vorigen Abart ähnlichen Zähnen und Seitennerven und starren Blattstielen. — Im östlichen Mittel- europa (Dode). — P. alba Trabutiana A. u. G. Syn. VI. 2. 20 (1908). — P. Trabutiana Dode a. a. O. 22 (1905). (Verbreitung der Rasse: Oestliches und südöstliches Europa, Turkestan.) IE b. Schösslingsblätter am Grunde breit abgerundet oder breit- keilförmig. 1. palmäta. Schösslingsblätter am Rande wellig, am Grunde 1) Na 2) 8. 1 3) V breit abgerundet, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits mässig dicht filzig, flockig, rein weiss, mit 3—5 ziemlich tiefen gezähnten Lappen. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch, spitz, oft dreilappig, mit starken Zähnen und ge- bogenen Seitennerven. Im Mittelmeergebiete heimisch, hin und wieder auch angepflanzt. E. alba palmata A. u. G. Syn. IV. 20 (1908). — P. palmata Dode M&m. Soc. nat. Autun XVII. 22 (1905). (Verbreitung der Rasse: Iberische Halbinsel; Italien ; Balkanhalbinsel.) #1 . heteröloba°). Sehr grosser Baum. Schösslingsblätter flach, mit sehr breit keilförmigem Grunde, oberseits rein erün, unterseits ziemlich stark weissfilzig; mit 3—5 ziem- lich tiefen, wenig spreizenden gezähnten Lappen. Blätter der Zweige an älteren Aesten breit-rundlich, am Grunde gestutzt mit starken etwas nach aussen zurückgebogenen Zähnen und ziemlich parallelen, wenig gebogenen Seiten- nerven. Staubbeutel violett. nn dem Sammler Paletsky in Russisch-Turkestan (Dode br.). S. 513 Fussn. 2. on Er ein anderer, verschieden und Zoßdg Lappen, Populus, 21 Im östlichen Europa heimisch, auch im Gebiete! P. alba heteroloba A. u. G. Syn. IV. 20 (1908). — P. heteroloba Dode a. a. OÖ. 22 (1905). Nach Dode (a. a. O. 23) hat Wierzbicki diese Rasse unter dem Namen P. Bachofenii vertheilt, aber nach der Reichenbach- schen Abbildung (s. S. 31) gehört diese Pflanze nicht hierher, die Reichenbach’sche Beschreibung ist zu unvollkommen. (Verbreitung der Rasse: Mittleres und südliches Russ- land und weiter?) % 2. Schösslingsblätter am Grunde herzförmig. Peronaeänat). Schösslingsblätter herzförmig-dreieckig, die Seitenlappen am Grunde gestutzt, unterseits etwas grau- weiss filzig, flockig, mit 3—5 spitzen spreizenden Lappen, mit vorwärts gerichteten spitzen Zähnen. Blätter der Zweige älterer Aeste klein, gleichseitig dreieckig, am Grunde schwach herzförmig, oberwärts ganzrandig mit starken spreizenden, spitz- lichen Zähnen. Nach Dode in Europa verbreitet. P. alba Peronaeana A. u. G. Syn. IV. 21 (1908). — P. Peronaeana Dode M&m. Soc. nat. Autun XVIII. 23 (1908). Nach Dode durch die Gestalt der kleinen Blätter etwas an den Efeu erinnernd; wir sahen hier in den Gärten mehrfach hierher gehörige Formen. (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Italien; Balkanhalb- insel; Russland und wohl weiter?) %? b. Wuchs des ganzen Baumes (oder Strauches) ausgesprochen ” 5 ” AZ Pr ” pyramidal, alle längeren Zweige und Aeste aufwärts gerichtet, pyramidalis. Schösslingsblätter meist gross, am Grunde schwach sehr breit-keilförmig, abgestutzt, oberseits glänzend leb- haft grün, unterseits etwas weniger dicht weissfilzig, mit 5—7 sehr tief einschneidenden spreizenden, unregelmässig gelappten und gebuchteten Lappen. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich-elliptisch, sehr unregelmässig eckig, mit spitzen Zähnen. Staubblätter meist zu 3—5, lebhaft roth, In Vorderasien heimisch, zuerst aus Turkestan eingeführt, bei uns seit langem in Gärten, in ihnen und auch ausserhalb derselben leicht verwildernd. P. alba b. pyramidälis Bunge Al. Lehmann Rel, bot. in Me&m. pres. ä l’ac. de St. Pet. par div. sav. VII. 498 [322] (1851). Dippel Handb. Laubholzk. II. 191 (1892). Beissn. Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 13. — P. alba e. eroatica Wesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 324 (1868) vgl. K. Koch in 1) Nach Vittorio Perona, * 15. April 1851 Gojola (Prov. Cuneo, Piemont) (briefl.), Professor an der Forst-Akademie in Vallombrosa, Toscana, verdienstvollem Dendrologen, 2 Salicaceae, Wochenschr. f. Pflanzenk. 1865. 246. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 22. — P. Bolleana!) = P. alba bez. nivea var. Bolleana Lauche in Hüttig. D. Deutsche Gart. 500 (1878). Mast. Gard. Chron. 1882. 2. 96. Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 23 (1905). — P. alba var. Bolleana Wesm. Bull. Soe. bot. Belg. XXVI. 373 (1887) und vieler Gärten. Eine schr eigenartige Pflanze, die eine der bekannten Pyramiden- pappel sehr ähnliche Tracht besitzt und deswegen in Gärten sehr beliebt ist. Dass diese Pflanze mit „P. eroalica W. K.* identisch sei, ist ein Irrthum von K. Koch, den dieser (Dendrol. II. 1. 48) stillschweigend zurück- genommen hat; dort ist sie richtig unter den Formen von P. nigra (s. S. 42) erwähnt. Schösslingsblätter nicht oder nur schwach gelappt, unterseits weiss oder etwas grau, flockig. Blätter der Zweige älterer Aeste unter- seits zuletzt mehr oder weniger grün- oder grauflockig. — Groupe Alba Dode Me&m. Soc. hist. nat. XVIIL 19, 24 (1905) z. T. Ausser den unten erwähnten Formen giebt Dode aus dem Verwandt- schaftskreise an: die zweifelhafte floccosa (P. floceosa Dode a. a. O. 24 [1905]) aus Italien und dem Orient mit fast dreieckigen, am Grunde gestutzten und schwach dreieckigen, fast 5—7lappigen, ziemlich spitz und unregelmässig säge- zähnigen, unterseits weissflockigen Schösslingsblättern ; Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich, mit etwas welligen, ziemlich zahlreichen, etwas spitzen nicht sehr tiefen sägeartigen Zähnen, lang gestielt, unterseits mit langem grauflockigem Filz bekleidbt (dadurch ausgezeichnet) ; junge Zweige anfangs ganz weiss; Hoch- blätter in den Blüthenständen mit zahlreichen, rein weissen starren Wimpern, — valida (P.valida Dode a. a. ©. 25 [1905]) aus Bulgarien, mit sehr grossen dreieckig-elliptischen, am Grunde herzförmigen, unregelmässig gezähnten unter- seits hellgrauflockigen, später verkahlenden Schösslingsblättern; Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, ziemlich derb buchtig-gezähut. Durch die grossen Blätter sehr ausgezeichnet und der P. tomentosa etwas ähnlich, — Bei uns nur I. genuina. Stamm etwas rissig, an der Sonnenseite braun. Schöss- lingsblätter mehr oder weniger dreieckig, am Grund meist fast gerade, seltener schwach herzförmig, am Innenwinkel (nahe dem Blattstiel) oft mit 2 kleinen Läppchen, gezähnt, unterseits weiss-, seltener etwas grau-flockig. Blätter der Zweige fast rundlich, am Grunde schwach gestutzt, mit sehr unregelmässigen zahlreichen spitzen Zähnen, bis zum Herbst unterseits grau-flockig behaart. Die bei weitem häufigste Form im östlichen und nördlicheren Gebiete nur diese Rasse. P. alba a. genwina Wesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 324 (1868) erw. ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 22 (1904) veränd. — P. alba Dode a. a. O. (1905) erw. Einigermaassen veränderlich, namentlich in der Tracht und in der Grösse der Blätter, auch in der Dichtigkeit der Bekleidung ete. Von Garten- formen wäre namentlich zu nennen l. pendula (Dippel Handb. Laubholzk. U. 191 [1592]). Zweige wenigstens im Alter überhängend bis hängend. — In manchen Formen sehr schön; die Richtung der Zweige ändert ab von schwach überhängend bis 1) 8. IL 8, 3937 Boan, 1: Populus. 23 fast gerade herabhängend, — Wichtiger erscheinen, aber dem Typus nahe- stehend : b. megaleüce!). Sehr grosser Baum. Stamm glatt, grünlich, Schösslings- blätter gross, am Grunde ganz schwach herzförmig und etwas abgerundet, schwach 5—7 lappig, gezähnt, unterseits weissflockig. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich, am Grunde gestutzt mit ziemlich wenig zahlreichen abgerundeten unregelmässigen Zähnen. —- Seit langem in Gärten, nach Dode (a. a. O.) in Europa heimisch. — P. alba megaleuce A. u. G. Syn, IV. 23 (1908). — P. megaleuce Dode Mem. Soe, hist, nat. XVIII. 24 (1905). — Wegen seiner grossen Blätter in Gärten beliebt; öfter unter dem Namen Holländische Silberpappel (franz.: Ypreau oder blane de Hollande, Dode) eultivirt. ec. Bogueäna?). Rinde des Stammes und der Aeste sehr rissig, runzelig, etwas an die heimischen Eichen erinnernd. Krone gross. Kurzzweige knotig. Knospen gross. Sehösslingsblätter gross, am Grunde schwach herz- förmig, im Innenwinkel mit deutlicheren Läppchen, mit zahlreichen starken und spitzen Zähnen, unterseits weissflockig. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-rundlich, am Grunde gestutzt, spitzlich, mit ziemlich zahl- reichen spitzlichen Zähnen, Hochblätter in den Blüthenständen meist fein grau wollig behaart. — Nach Dode von unbekannter Herkunft, ähnliche Formen sahen wir im nordöstlichen Gebiete in Wäldern. — P. alba Bo- gueana A. u. G. Syn. IV. 23 (1908). — P. Bogueana Dode a. a. O. 24 (1905). (Verbreitung der Rasse: [Skandinavische Halbinsel und Dänemark nur verwildert.| Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russ- land; Kaukasus; wohl auch Vorderasien [dort nach Dode nicht bekannt.) * II. globösa. Zweige und Aeste aufrecht, daher einen dichten ovalen Strauch bis kleinen Baum bildend. Schösslingsblätter klein, drei- eckig, am Grunde herzförmig, schwach gelappt, unregelmässig wellig gezähnt, unterseits grauflockig. Blätter der Zweige älterer Aeste sehr klein, rundlich bis schwach-elliptischh am Grunde herzförmig und dort fast ganzrandig, sonst mit zahlreichen unregelmässigen Sägezähnen. Im Orient heimisch, bei uns seit einiger Zeit nicht selten in Gärten. P. alba var. globosa Späth Catal., Dippel Handb. Laub- holzk. HI. 191 (1892). ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 22. — P. globosa Dode M&m. Soc. hist. nat. XVII. 27 (1905). Eine sehr eigenthümliche Form, die seit einer Reihe von Jahren durch Späth-Rixdorf-Berlin verbreitet wird und wegen ihres diehten Wuchses, ihrer kleinen Blätter ete. jetzt gern verwerthet wird. Die jungen Blätter haben eine eigenartige Färbung, die Dippel grau-rosafarbig, weiss an- gehaucht nennt. (Verbreitung der Art: [Skandinavische Halbinsel; Dänemark nur eingebürgert]; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halb- 1) Von ueyag gross und Zedan s. 8. 16 Fussn, 1. j 2) Nach Professor Ernest E. Bogue am Agricultural College of Michigan in Ingham County. b. 1. d. 24 Salicaceae, insel; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Vorder-Asien; westliches Central-Asien; Himalaja.) = 1029. X 1030. P. alba X tremula s. S. 29. 1029. X 1031. P. alba X nigra s. S. 54. * P, tomentösa. fi. Ziemlich stark wüchsig. Stamm glatt, weisslich-grün- lich. Aelteres Holz grau, einjährige Zweige, stielrundlich, glänzend oliv-grün bis bräunlich, in der Jugend dicht weisslich-filzig. Schösslingsblätter nie ge- lappt, dreieckig, am Grunde gestutzt und schwach herzförmig, zugespitzt, spitz und unregelmässig sägezähnig, unterseits grauflockig, oberseits glänzend. Blätter der Zweige älterer Aeste meist in der Form denen von P. tremula ähnlich, schwach dreieckig, spitz grob und buchtig-sägezähnig, oberseits sattgrün. Blüthenstände dichter als bei P: alba. In China heimisch, bei uns hin und wieder in Gärten. Bl. März. P. tomentosa Carr. Rev. Hortie. 1867. 340. C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 21. Dode M&m. Soc. hist. nat. XVIII. 25 (1905). — FP. alba denudata Maxim. fragm. 49 (1879) nicht Hartig. — FP. peckinensis L. Henry Rev. Hortie. LXXV. 355 (1903). b. Trepidae (Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 19, 2 [1905]). Schösslingsblätter verkahlend, seiden- oder rauhhaarig, mehr oder weniger unregelmässig-sägezähnig. Blätter der Zweige älterer Aeste in der Jugend mehr oder weniger reichlich be- haart. Hochblätter in den Blüthenständen (Tragblätter der Blüthen) tief getheilt. Blattstiele mehr oder weniger flach ge- drückt (ausgenommen der Schösslingsblätter), wenn stielrundlich, dann die Drüsen am Blattgerunde deutlich. Knospen mehr oder weniger glänzend, zuweilen etwas kleberig. Nach Dode sind die Blätter mittellanger Zweige bei dieser Gruppe einander meist sehr ähnlich. Die Blätter der Zweige älterer Aeste sind meist verbreitert, oberwärts oft ganzrandig. Die Behaarung wechselt im Laufe der Entwickelung der Blätter oft sehr stark, mitunter sind die Blätter später ganz kahler Arten in der Jugend dicht weiss behaart, 1. Discus am Grunde der Blüthen kahl. a. Drüsen am Blattgrunde meist fehlend oder Blätter ganz kahl. Stiele der Blätter der Zweige älterer Aeste stark zusammengedrückt. 1030. (2.) P. tremula. (Zitterpappel, Espe, Aspe; niederl. u. vlaem.: Klaterpeppel, Espenboom, Vrouwentongen; dän.: Baevre-Asp; franz.: Tremble; it.: Alberella, Tremolo; ligur.: Arbera negra nach Penzig; rum.: Plopu tremurätor; poln.: Osa, Osina; wend.: Wos, Wosyea; böhm.: Osyka; kroat.: Trepetljika; russ.: Ocıma.) R seltener h. Meist mittelhoch, seltener bis 30 m hoch. Stamm selten bis 1 m diek, anfangs mit glatter gelbgrauer Rinde, später mehr oder weniger schwarzgrau borkig. Zweige kahl oder anfangs schwach, selten etwas stärker behaart, rundlich im ersten Jahre, glänzend gelbbraun, im zweiten Jahre meist oliv- oder schwärzlich-grau, dann mit deutlichen Lenticellen | Li» Populus. 25 besetzt. Blattknospen meist etwa 6—7 mm lang und 3—4 mm dick, spitzlich, braun, mitunter mehr oder weniger klebrig, oberwärts meist fein behaart, durch meist 4 gewimperte Schuppen bedeckt, Blüthen enthaltende Knospen meist eiförmig-kugelig, Blätter fast kreis- rund, meist quer breiter, meist 3—7 cm lang und 3—8 em breit (selten bis zu 1,5 dm lang und fast ebenso breit oder gar noch länger) grob- ausgeschweift stumpf gezähnt, die oberen und die der Schöss- linge fast dreieckig oder rhombisch, mit abgerundeten Seitenecken, alle am Grunde meist gestutzt oder etwas herzförmig, anfangs seidenhaarig- zottie, zuletzt meist kahl, am Grunde selten mit Drüsen, mit meist 3 bis 6, seltener bis 8 cm langem Stiel. Blüthenstände (Kätzchen) bis über 1 dm lang. Hochblätter in den Blüthenständen handförmig ein- geschnitten, lang grauzottig gewimpert, dunkelbraun. Staubblätter 4 bis 12, mit vor dem Verstäuben purpurnen Staubbeuteln. Fruchtknoten kegelförmig, spitz. Narben purpurn. In Wäldern, in Gebüschen, gern an Abhängen und am Ufer an Gewässern, meist auf Sandboden, fast im ganzen Grebiete meist nicht selten auf den Ostfriesischen Nordseeinseln, erst neuerdings durch An- flug angesiedelt (Buchenau Fl. Östfr. Ins. 3. Aufl. 90). Von Kerner (ÖBZ. XXVI. 364) im Ungarischen Tieflande nicht beobachtet. Oft an- gepflanzt und zahlreich verwildert. Steigt in Wallis bis 2000 m (Jaec- card 330), in_ Ungarn nach Kerner (a. a. OÖ.) bis 1305 m. Bl. März, April. P. tremula L. Spee. pl. ed. 1. 1043 (1753). ER Syn. ed. 2. C. K. Schneider Handb. Taaubholzk. I. 19. A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 247. Nyman Consp. 664. Suppl. 280. Richter. Gürke Pl. Sur. II. 2. Rechb. Ic. XI t. DCXVIH fig. 1274. P. austrälis Ten. Ind. sem. hort. Neap. 1830. 15. Nyman Con: 664. — P. graeca Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. II. 345 (1844) nicht Ait. Die langen seitlich flach gedrückten Blattstiele sind die Ursache der sprich- wörtlichen Beweglichkeit des Laubes. Nach C. K. Schneider entwickeln sich die Blätter meist etwas später als bei P, alba, die Früchte reifen meist Ende Mai, die Blätter fallen im Oetober und Noveniber. — Selten erreicht dieser Baum, dessen weiches Holz im allgemeinen wenig geschätzt ist, ein Alter von mehr als 100 Jahren. In Gärten, au Strassen ete, ist er seiner zahlreichen Wurzelschösslinge wegen, die oft grössere Strecken dicht bedecken, meist nicht beliebt, aus demselben Grunde ist er oft schwer aus den Wäldern zu entfernen. Einigermaassen veränderlich, nanıentlich in Bezug auf die Gestalt und Be- kleidung der Blätter. Unsere Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Blätter auch anfangs nicht «dicht seidenhaarig. I. typica. Schösslingsblätter meist dreieckig-elliptisch, am Grunde gestutzt, ziemlich stark zugespitzt, mit ziemlich regelmässigen kleinen Sägezähnen, später unterseits meist ganz oder fast ganz kahl. Blätter der Zweige älterer Aeste fast rundlich, am Grunde gestutzt und ganzrandig, oberwärts sehr kurz zugespitzt, seitlich mit ziemlich kräftigen Zähnen, in der Jugend gewimpert und mit zerstreuten Haaren besetzt. 26 Salieaceae. Die bei weitem häufigste Rasse, P. tremula «. typica Koehne Deutsche Dendrol. 80 (1893). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 19 erw. Hierzu gehören eine Reihe von Formen, die z. T. durch am Grunde schwach keilföürmige und an der Spitze mitunter stumpfe Blätter ausgezeichnet sind. — Bemerkenswerth erscheinen: b. pub&scens. Blätter beiderseits oder doch unterseits angedrückt oder un- regelmässig abstehend behaart. — Seltener. — P. tremula f. pubescens A. Br. Herb. nach C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 19 (1904). — P. trem. ß. villosa Koehne Deutsche Dendrol. SO (1893) nieht Läng. — Diese Form ist etwas schwierig zu bewerthen, denn an Langtrieben und an Stockausschlägen bleibt die Behaarung oft lange bis dauernd, ohne dass darum diese Theile des Typus hierhergerechnet werden könnten, anderer- seits finden sich wieder mitunter ganz behaart bleibende Pflanzen, so dass es schwer ist, eine Grenze zwischen diesen Abänderungen zu ziehen, ce. viridifölia. Blätter beiderseits mehr oder weniger gleichfarbig. Schöss- lingsblätter meist ziemlich gross, am Grunde tief herzförmig, oberwärts schlank zugespitzt. — Selten. — P. tremula f. viridifolia Dippel Handb. Laubholzk. II, 196 (1892). — In der Tracht auffällig! und auf die Con- stanz zu prüfen, d. mierophylla!). Sehr zierlich. Blätter sehr klein, noch nicht halb so gross als beim Typus, mit meist wenigen kleinen Zähnen, — Selten, an trockenen Orten. — P. tremula f. microphylla A. Br. Herb. nach C. K. Schneider a. a. ©. (1904). l. pendula (Petz. u. Kirchn. Arbor. Muse, 596 [1864]). Zweige mehr oder weniger hängend. — Meist in Gärten, selten wild, Gleichfalls dem Typus scheinen sich folgende zweifelhafte Formen anzuschliessen : 2. pseudograndidentata (P. pseudograndidentata Dode Me&m. Soc, hist. nat. Autun XVIII. 31 [1905]). Sehösslingsblätter dreieckig, am Grunde fast gerade, ziemlich stark zugespitzt, mit ziemlich kräftigen, sehr unregelmässigen Sägezähnen, später unterseits kahl und graugrün. Blätter der Zweige älterer Triebe fast kreisrund, am Grunde gestutzt, kurz zugespitzt, mit sehr spitzen Sägezähnen, anfangs besonders ober- wärts gewimpert. — Von unbekannter Herkunft, in Gärten. 3. parvidentata (P. parvidentata Dode a. a. OÖ. 30 [1905]). Zweige etwas grau bereift. Schösslingsblätter rundlich-elliptischh am Grunde breit abgerundet, zugespitzt, mit kleinen, ziemlich regelmässigen Säge- zähnen, zuletzt unterseits fast kahl. Blätter der Zweige älterer Aeste fast meist hellgrün, kreisrund, ob am Grunde und oberwärts abgerundet und fast ganzrandig, stachelspitzig, seitlich mit einigen buchtigen Zähnen, anfangs gewimpert und spärlich behaart. — Nach Dode aus dem Orient, ähnliche Formen sahen wir auch aus den Gärten, (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) >’ II. Freynii?), Blätter stets denen der Schösslinge ähnlich, läng- !) Von zıxodg klein und pöAAon» Blatt. 2) Nach Joseph Freyn, * 7. Dec. 1845 Prag + 16. Jan. 1903 Prag-Smichow, Fürstlich-Colloredo’sehem Baurath daselbst. F. botanisirte als Civil-Ingenieur in den meisten Kronländern Oesterreich-Ungarns, wo er zu den besten Kennern der Flora gehörte; namentlich während eines mehrjährigen Aufenthaltes zu Pola (ZBG. Wien XXVII [1877] 241. Nachträge a. a. OÖ. XXXI [1831] 359 und ÖOBZ. L, [1900] 195 u. 253.) Ueber die Flora des Oesterr. Küstenlandes und Istriens berichtete er in den Florenberichten der Deutschen Botan. Gesellschaft 1585—1892. Ferner Populus. 27 lich (2:1), ziemlich hellgraugrün. Schösslingsblätter ziemlich lang- dreieckig, am Grunde schwach herzförmig, zugespitzt, mit ziemlich regelmässigen kleinen Sägezähnen, auch später unterseits schwach behaart. Blätter der Zweige älterer Aeste, oval bis dreieckig oder rhombischh am Grunde deutlich keilförmig, spitz bis zugespitzt, mit etwas unregelmässigen, etwas entfernten Sägezähnen, anfangs gewimpert und unterseits behaart. Ziemlich selten und in ihrer Verbreitung näher festzustellen, Im Norddeutschen Flachlande nur in Ost- und Westpreussen, P. tremula var. F’reyni Hervier Bull. Herb. Boiss. IV (1896). App. I. 8 (1896). Rev. gen. bot. VIII. 177 (1896). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 247. Ascherson DBM. XIV (1896) 73. C. K. Schneider Handb, Laubholzk. I. 19. — P. tremula f. acumindta Abrom. Schr. PÖG. Königsberg XXVI. 54 (1886). Ber. DBG. V (1887) LXXX (1887) (blosser Name). — P. Freynii Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII 30 (1905). Eine bemerkenswerthe Pflanze, die weitere Beachtung verdient, auch in der Tracht recht abweichend. Eine Uebergangsform zum Typus ist P. tre- mula var. betuli/ae/folia (Hausskn. Thür. BV. N, F. VIII. 33 [1895)). Breite: Länge des Blattes 1:1,5: Blattgrund breit-keilförmig oder abgerundet. — Thüringen, (Verbreitung der Rasse: Central-Frankreich; östliches Europa; westliches und Üentral-Asien.) ?% B. Blätter anfangs unterseits seidig glänzend behaart. villösa. Zweige anfangs dicht seidig glänzend. Schösslings- blätter dreieckig, am Grunde meist herzförmig, seltener abgerundet, meist etwas zugespitzt mit unregelmässigen Zähnen, auch zuletzt unterseits mit zahlreichen Haaren. Blätter der Zweige älterer Aeste fast kreisrund, am Grunde etwas gestutzt, dort ganzrandig, sehr kurz zugespitzt, mit meist zurückgekrümmten, an den Seiten kräf- tigen, oberwärts kleineren Zähnen. Zerstreut, besonders im westlichen Europa öfter überwiegend. P. tremula var. villosa Läng in Rehb. Fl. Germ. exe. 173 (1830). ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 19. — P. villosa Läng Syll. Soc. Ratisb. I (1824). — P. tremula «a. typica b. sericea Koehne Deutsche Dendrol. 80 (1893). Die seidige Behaarung ist besonders im Frühjahr am stärksten, bei den lieferte er grössere Beiträge zur Flora von Böhmen, Ungarn und Siebenbürgen und Bosnien, Sodann bestimmte er die Sammlungen mehrerer Reisenden aus dem Orient und Nord-Asien, so zuletzt noch die von F. Karo (s. VI. 1. S. 734 Fussn, 1). Endlich war er ein guter Kenner der Läliaceae und Ranuneulaceae, Vgl. E. Hackel ÖBZ. LIIT. 99. Er hatte für die Synopsis die Bearbeitung von Ranuneulus über- nommen, kam aber leider nicht dazu sie durchzuführen: Sein an europäisch- orientalischen Pflanzen sehr reiches Herbar ging in den Besitz des Mährischen Landes- museums zu Brünn über. Auch die Verfasser der Synopsis sind ihrem verehrten Freunde Dank für vielfache Belehrung schuldig. 28 Salicaceae. im Sommer neu entstehenden Blättern ist sie erheblich weniger dieht. — Hierher gehören II. sinuäta. Schösslingsblätter etwas mehr rundlich, am Grunde schwach herz- förmig-gestutzt, mit ziemlich starken buchtigen Zähnen. Blätter der Zweige älterer Aeste kaum zugespitzt, mit schwachen ziemlich entfernten buchtigen Zähnen. — Hin und wieder. — P. tremula B. II. sinuata A. u. G. Syn. Iv. 28 (1908). — P. sinuata Dode M&m, Soe. hist. nat. Autun XVII. 29 (1905). — Nach Dode, auch in West- und Mittel-Asien. HI. silviecola, Schösslingsblätter am Grunde schwach herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-rundlich, oberwärts spitz-zugespitzt, ganzrandig. — In Wäldern zerstreut. — P. tremula B. III. silvieola A. u. G. Syn. IV. 28 (1908). — P. sylvicola Dode a. a. OÖ. (1905). — Nach Dode auch im westlichen Asien. IV. lepida. Schösslingsblätter am Grunde weit und schwach herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste etwas rhombisch-rundlichh, am Grunde keilförmig, mit starken sehr zurückgekrümmten Sägezähnen. — Ziemlich selten, hin und wieder in Gärten. — P., iremula B. IV. lepida A.u.G. Syn. IV. 28 (1908). — P. lepida Dode a. a. O. 28 (1905). (Verbreitung der Rasse: Fast ganz Europa; westliches und mittleres Asien.) x (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa; westliches und mittleres Asien; Nord-Asien; Nord-Africa.) * 1029. X 1030. P. alba X tremula s. S. 29. * P. tremuloides. }}. Mitunter bis 30 m hoch. Zweige in der Jugend zer- streut behaart, später dunkelrothbraun, im zweiten Jahre graubraun, mit wenig auf- fallenden Lenticellen. Knospen spitz, kegelförmig, meist 7—9 mm lang und 3 mm dick, meist etwas abstehend, nur an den Schösslingen anliegend, feinkleberig, mit 4—6 roth- bis gelbbraunen Schuppen. Blüthenknospen kürzer. Schösslings- blätter gross, etwas quadratisch, am Grunde ganz schwach keilförmig, zugespitzt, mit meist kleinen ziemlich unregelmässigen Zähnen, in der Jugend gewimpert, später kahl, unterseits gelblich-grün. Blätter der Zweige älterer Aeste rhombisch-elliptisch, am Grunde schwach herzförmig bis schwach keilförmig, sehr kurz zugespitzt, fast stachelspitzig, meist 3—6 em lang, seltener viel länger, mitunter sehr klein, unter- seits gelblich bis schwach bläulich-grün, mit sehr kleinen, öfter undeutlichen Zähnen und bis fast 1 dm langen Stielen, am Blattgrunde häufig mit 2 Drüsen. Männliche Blüthenstände etwa 7, weibliche etwa 5 em (später bis über 1 dm) lang. Männliche Blüthen mit 6—15 Staubblättern. Fast durch ganz Nordamerica verbreitet, dort nördlich bis Alaska und zur Hudsonshay heimisch, bei uns seit fast 100 Jahren (1812) in Gärten und jetzt wegen der zierlichen Tracht beliebt. — Bl. März, April, (Mai). P. tremuloides Mich. Fl. Bor. Am. II. 243 (1803). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I 19. — P. atheniensis !) Ludw. Neue wilde Baumz. 35 (1753)? Koehne Deutsche Dendroi. 80. — P, trepida Willd. Spee. pl. II. 803 (1805). — P. graeca !) Lauche Dendrol. ed. 2. 316 (1883) ob auch Ait.? Es ist sehr unsicher ob der Name P. atheniensis Ludwig’s wirklich hierher gehört, — In Gärten neuerdings noch eine 1. pendula (C. K. Schneider a. a. ©. [1904]) mit hängenden Aesten und Zweigen. b. Drüsen am Blattgrunde stets deutlich. Blattstiele meist 1) Nach einer Stadt Athens in Nord-America, nicht etwa nach der Hauptstadt des jetzigen Königreichs Griechenland, auf welcher irrthümlichen Annahme der Name P. graeca beruht, Populus, 29 mehr oder weniger stielrundlich und behaart. Blätter fein und gleichmässig gesägt. « P, Sieböldii !). f}- Mittelhoch. Junge Zweige behaart, später kahl, schwach kantig. Schösslingsblätter meist dreieckig-herzförmig, am Grunde mehr oder weniger weit herzförmig, zugespitzt, mit kleinen Zähnen, unterseits zuletzt meist spärlich behaart. Blätter der Zweige älterer Aeste meist fast rundlich bis etwas länglich, am Grunde gestutzt, selten schwach herzförmig, kaum, seltener länger, zu- gespitzt, anfangs beiderseits später, unterseits weiss-seidig-behaart, zuletzt unter- seits grauzottig bis ganz kahl. In Japan heimisch, hin und wieder in Gärten, P. Sieboldii Miq. Ann. Mus. Lugd. Bat. III. 29 (1867). €. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 17. Dode Mem, Soe. hist. nat. XVIII. 32 (.905). — P. tre- mula var, villosa Maxim. Herb. und mehrerer anderer Schriftsteller nieht Läng. Aendert ähnlich unserer heimischen Zitterpappel in der Behaarung ab; C. K. Sehneider unterscheidet danach eine Abart a. typica und einer der villosa analog behaarte b. subsericea (a. a. O. 17 [1904)). 2, Discus am Grunde der Blüthen behaart. * P, grandidentäta. h. (In der Heimat bis) 20 m hoch. Rinde glatt, graugrün, am Grunde älterer Stämme borkig. Zweige anfangs filzig behaart, später meist kahl, mehr oder weniger glänzend braunroth, zweijährige graubraun. Blätter anfangs behaart, bald verkahlend, nur an den Schösslingen mitunter bleibend behaart. Schösslingsblätter sehr gross, dreieckig, am Grunde abgerundet-gestutzt, zugespitzt, sehr unregelmässig gezähnt. Blätter der Zweige älterer Aeste meist rundlich-oval, am Grunde breit-keilförmig und ganzrandig, dort meist mit Drüsen, oberwärts mit sehr starken spitzen Sägezähnen zugespitzt. Blüthenstände bis fast i dm Jang, die weiblichen später länger. Staubblätter 6—12. Früchte etwa 6 mm lang. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, wegen seiner Belaubung hin und wieder in Gärten. Bl. März, April. P. grandidentata Mich. Fl. bor. Am. II. 243 (1803). Koehne Deutsche Dendrol. 79. ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 17. Dode Mem. Soc. hist. nat. XVIII. 28 (1905). Bastard. A. 1029. X 1030. P. alba X tremula (niederl.: Abeel; rum.: Plop albu cenusiu). f. Meist ziemlich grosser Baum. Blätter in der Gestalt meist ausserordentlich wechselnd, nach Rechinger treten an demselben Baum oft sehr verschiedenartige Blattformen auf (vgl. Po- spichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 336), oft weiss filzig behaart, meist aber wenigstens oberseits verkahlend, mitunter auch unterseits nur an- fangs schwach filzig behaart und später fast völlig kahl. 1) S. I. S. 188 Fussn. 1. > DZ 30 Salieaceae. Mit den Erzeugern im Verbreitungsgebiete der P. alba meist nicht selten, oft zahlreich auftretend. P. alba X tremula Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 645 (1864). — P. canescens Smith Fl. Brit. III. 1080 (1805). — P. hyjbrida M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. II. 422 (1808). Koch Syn. ed. 2. 759. Nyman 'onsp. 663. Rehb. Ic. XI t. DCXV fig. 1271. — P. tremula X alba ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 23 (1904). Ziemlich veränderlich, neben den oben erwähnten in ihren Merkmalen stark schwankenden Exemplaren lassen sich auch Formen feststellen, die gewisse Eigen- schaften constant bewahren. — Bemerkenswerth sind: A. Steiniänat). Schösslingsblätter fast herzförmig, ganz schwach gelappt, mit drüsigen und unregelmässigen- Sägezähnen, unterseits grau-flockig filzig behaart. Blätter der Zweige älterer Aeste rund- lich, sehr unregelmässig buchtig gezähnt, am Rande wellig, sehr lang gestielt. Die bei weitem häufigste Form. P. alba x tremula A. Steiniana A. u. G. Syn. IV. 30 (1908). — P. Steiniana (P. alba X nigra) Bornm. Gartenfl. XXXVII (1888) 173 fig. 37, 38. — P. canescens (Smith a. a. O. im engeren Sinne) Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVII. 26 (1905). Bchb. Ie, XI tt. DEXVI fig. 1273. Nach Dode, der die Pflanze für nicht hibriden Ursprungs erklärt, gehört die von Bornmüller a. a O. (1538) beschriebene und abgebildete Pflanze hierher und stellt typische P. canescens dar. Hierher gehört II. denudäta (A. Braun in Hartig Lehrb. Forstl. Pflzk. 434 [1850]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 645). Blätter unterseits zuletzt völlig verkahlend. — Ziemlich selten, B. Bachof&nii?). Schösslingsblätter dreieckig-elliptischh, am Grunde herzförmig, unregelmässig sägezähnig und wellig, etwas zugespitzt, unterseits grau-flockig, in der Jugend unterseits weissfilzig Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich, am Grunde schwach gestutzt und dort ganzrandig, oberwärts doppelt sägezähnig, wellig, lang gestielt, die unteren der Zweige später ganz kahl, die oberen unter- seits ganz weiss filzig. Nach Dode nur im Orient heimisch, aber sicher auch bei uns, wenigstens im südöstlichen Gebiete, die Form wurde auf einem sehr alten Baum beim Kloster Bazias an der Donau in Süd-Ungarn 1) Nach Berthold Stein, * 1846 + 28. Febr. 1899 Breslau (Wittmack Gartenfl. XLVIII. 167), früher Inspeetor des Botanischen Gartens daselbst, vorher in Innsbruck, verdient um die Cultur und Kenntniss der Alpenpflanzen, besonders Primula, Kenner der Flechten, die er für die Kryptogamenflora von Schlesien be- arbeitet hat. 2) Nach Franz Bachofen von Echt, * 1786 Koblenz + 1849 Verseez (Süd- Ungarn), 1809—46 kgl. Walddireetor der Militärgrenze, welcher sich 1822 —41 grosse Verdienste um die Bindungs- und Cultur-Versuche der Süd-Ungarischen Flugsand- gebiete erwarb (Wessely, der Europäische Flugsand und seine Cultur Wien 1873. 237, 266 nach A. von Degen briefl.). Populus. Sl begründet. Im nördlichen Gebiete ist sie wahrscheinlich nur an- gepflanzt und verwildert. P. alba X tremula e. Dachofenit Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 645 (1864). — P. Bachofenit Wierzb. in Rchb. Ic. XI. 29 t. DCXVI fig. 1272 (1849); (Dode M&m. Soe., hist. nat. Autun. XVII. 26 [1905] erw.?). Nach Dode gehören Exemplare von Wierzbicki nicht hierher (s. S. 21), dagegen stellt die Reichenbach’sche Abbildung diese Form dar, (Verbreitung des Bastardes: Südliches und östliches Europa; Vorder-Asien.) 63 II. Eupöpulus (Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 14, 34 [1905] als Untergattung). Discus gerade abgeschnitten, mehr oder weniger tief gebuchtet oder gezähnt. Blätter oberseits meist ziemlich hellgrün, mitunter unterseits behaart, mit niemals sehr tief eingeschnittenen Zähnen, niemals gelappt, die Schösslings- blätter von denen älterer Aeste oft wenig verschieden. Blatt- drüsen unregelmässig rundlich oder verlängert beckenförmig. Blattstiele mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt, im Quer- schnitt mehr oder weniger flach bis viereckig. Knospen ziemlich dick, spitz, kleberig, von mehreren Schuppen bedeckt. — Zweige älterer Aeste meist stärker behaart als Schösslinge. Narben 2 bis 4, grünlich, mit mehr oder weniger gefärbten zahlreichen Pa- pillen. Staubblätter zahlreich, (6 bis) 8 bis viele. Früchte rund- lich-elliptisch, ziemlich derb. a. Blätter unterseits auch anfangs nicht weiss-wollig. Blattstiele mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt. 1. Aegirus'!) (Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 645 [1864]. — Aigeiros!) Duby in DC. Syn. pl. Gall. ed. 2. I. 427 [1828]. — Aegiri Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 34 [1905]). Blattstiele meist ziemlich stark seitlich zusammen- gedrückt, auch die der Schösslingsblätter, alle etwa gleich- lang. Blätter unterseits mehr oder weniger graugrün. Blatt- drüsen meist kammförmig. — Discus am Grunde der Blüthen nicht zerschlitzt, höchstens ausgerandet. Staubblätter 6 bis über 30. Fruchtknoten und Frucht (bei uns) kahl, letztere 2—4klappig aufspringend. Bei dieser Gruppe finden sich nach Dode häufig schmale Blätter, die beiderseits verschmälert und an der Spitze meist deutlich schief sind, Dode nennt sie „feuilles virguldes*, a. Blätter am Grunde mehr oder weniger herzförmig, meist sehr gross, gewimpert. Hochblätter in dem Blüthenstand (Tragblätter der Blüthen) nur mehr oder weniger kerbzähnig. Schösslinge im ersten Jahre stets flügel-kantig. Kurze Zweige schwachkantig. — Drüsen am Blattgrunde deutlich. Narben 1) alyeıgos, Name der Schwarzpappel schon bei Homeros. LE, ds. 1: d. 32 Salicaceae, 3—4 kraus. — Groupe (arolinensis Dode M&m. Soe. hist. nat. Autun XVIII. 36 (1905). * P. anguläta. fi. Grosser bis fast 30 m hcher Baum mit breiter Krone; Stamm dem von P. monılifera ähulich., Zweige mehr oder weniger olivbraun mit deutlichen Lenticellen. Knospen bis etwa 1 cm lang urd 3 mm breit, fast olivgrün. Blätter rundlich bis dreieckig-herzförmig, am Grunde mitunter nur flach ausgerandet, deutlich bis etwas lang zugespitzt, meist 1—1,5 (bis 3) dm lang und 0,5—1,2 (bis 2,5) dm breit, ziemlich regelinässig und ziemlich fein gesägt, anfangs unterseits zer- streut behaart, mit bis über 1 cm langem Stiele.. Nebenblätter lanzettlich bis über 1 cm lang. Weibliche Blüthenstände zuletzt bis über 2 dm lang. Discus unter den Blüthen bald stark verschrumpfend. In den Atlantischen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns neuerdings in Gärten beliebt. Bl. März, April. P. angulata Ait. Hort. Kew. III. 405 (1789). Koehne Deutsche Dendrol, 82. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 9. Wegen ihrer grossen Blätter und ihrer Starkwüchsigkeit halber jetzt gern an- gepflanzt. ; Dode unterscheidet (M&m. Soe, hist. nat. Autun XVII. 37, 38 [1905]) drei Arten seiner Gruppe Carolinensis und ‘zwar die nur von ihm eultivirte P. Caro- linensis (Fougeroux Mem, Soc, agrie. Paris 1786, 90 [1787]) mit sehr lebhaft rothen Blattstielen und jungen Trieben, sowie kaum zugespitzten (spitzen) Blättern, die wegen ihrer geringen Widerstandsfähigkeit nur selten ist. Die zweite Art nennt er P. angulata Mich. fil. Hist. Arb. for. Ann. sept. 1813, non Aitou, sie ist im wesent- lichen durch rothe Blattstiele, grüne, an der Sonnenseite röthliche einjährige Zweige mit bräunlichen Leisten ausgezeichnet und stellt vielleicht eine Rasse dar, sie wurde von Dode wiedereingeführt. Die dritte Art, die nach der Angabe in Frankreich eultivirt sein soll, nennt Dode (a. a. ©. 38) P. Besseyäna !), sie hat grüne oder doch nur an der Sonnenseite gefärbte Blattstiele und olivbraune mit hellgelbbraunen Leisten versehene einjährige Zweige, sie stellt danach den Typus der bei uns eul- tivirten Form dar, 1031. P. angulata X Canadensis s. S. 46. 1032. P. angulata X nigra s. S. 44. 1032.) X 1031. P. (angulata X nigra) X Canadensis s,. 8. 44. (1031. X 1032.) P. angulata X (Canadensis X nigra) s. S. 45, 1032. P. Canadensis X nigra s. 8. 45. 1031. P. Canadensis X laurifolia s. S. 52. . P. angulata X Virginiana s. S. 46. 1032.) X . P. (angulata X nigra) X Virginiana s. 8, 45. xXXXXXXXX b. Blätter am Grunde keilförmig verschmälert bis gerade, selten ganz schwach herzförmig, aber auch dann abgestutzt. Hoch- blätter in den Blüthenständen (Tragblätter der Blüthen) tief fransig zerschlitzt. Einjährige Zweige mehr oder weniger stielrundlich, auch die Schösslinge nie flügelig kantig. 1. Schösslinge im ersten Jahre mehr oder weniger kantig. Blätter alle oder doch die der Sommertriebe gerade ab- gestutzt. Narben 2—4. a. Blätter fast stets breiter als lang, am Grund und an der Spitze meist deutlich ganzrandig, dazwischen fein 1) Nach Charles Edwin Bessey, * 21. Mai 1845 Milton unw. Cineinnati (Ohio) (br.), Professor der Botanik an der University of Nebraska in Lincoln, früher (1870—84) am Agrieultural-College of Iowa, verdient um die Flora von Nord- America, Populus. 33 kerbig gesägt oder nur mit 5—10 groben Zähnen, ge- wimpert, am Grunde mit kräftigen Drüsen. Schösslinge kantig. — Groupe Frremontti Dode a. a. O. 36, 39 (1905). In dieser z. T. an die Arten der Section Turanga erinnern- den Gruppe unterscheidet Dode 5 Americanische Arten. Ausser der unten genannten ist neuerdings durch Dode eingeführt: P. Wislizeni!) (Sargent Silva Amer. XIV. 71 [1902]. — P. Fre- montii var. ? Wislizeni Wats. Amer. Journ. se. ser. 3. XV. 136 [1878]) im südlicheren Nordameriea und Nord-Mexico heimisch, von der Folgenden durch schärfere und mehr abgesetzte Spitze der Blätter, lang gestielte Blüthen und Narben verschieden. * P. Fremöntii2) (Wats. Proc. Amer. Acad. X. 350 [1875]) bis 30 m hoch. Zweige anfangs behaart, später kahl, gelbbraun. Blätter gross, in eine ziemlich breite Spitze zugespitzt. — Im westlichen Nordamerica heimisch, erst neuerdings hin und wieder in Gärten, meist im südlichen und westlichen Gebiete, ß. Blätter meist länger als breit, im Mittel über 6 cm lang, fast ringsum ziemlich gleichmässig kerbsägig, gewimpert, am Grunde mit kräftigen Drüsen. — Groupe Virginiana Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVII. 36, 41 (1905). Gesammtart P. Canadensis (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 248 [1898)). 1031. (3.) (50) P. Canadensis. h. Bis 45 m hoch und sehr schnell wachsend. Stamm meist ziemlich schlank, viel weniger wulstig als bei P. nigra, mit weniger dieker, mehr schwärzlich-gelbbrauner Borke. Krone mehr aufstrebend als bei P. nigra, die Aeste im spitzeren Winkel entspringend. Einjährige Zweige oliv- bis hellgelb- braun. Knospen gross, etwa lanzettlich, mit ziemlich wenigen sehr grossen Schuppen. Blätter aus kaum herzförmigem, geradem, oder meist kurz keilförmigem Grunde breit-eiförmig bis fast rhombisch, zugespitzt, am Rande ziemlich regelmässig gesägt, die unteren der Aeste am Grunde vorgezogen, der Vorsprung am Blattstiel meist einen rechten Winkel bildend, an der Einfügung des Stieles meist mit 2 Drüsen, alle am Rande kahl oder anliegend behaart, an kräftigen Trieben bis über 1 dm lang und breit. Männliche Blüthenstände bis über 1 dm lang, weibliche zuletzt bis über 2 dm. Narbenabschnitte fast sitzend, zurückgerollt, dem Fruchtknoten anliegend, am Grunde mit aufgerichteten Lappen. Stammt aus dem Atlantischen Nordamerica, dort von Canada bis zu den mittleren Vereinigten Staaten verbreitet, bei uns seit langem in 1) Nach Friedrich Adolf Wislizenus,* Mai 1810 Königsee (Thür.) 7 22. Sept. 1889 St. Louis (Mo.), Arzt daselbst, welcher 1846/7 Nord-Mexico erforschte (Trans, Ac. Sc. St. Louis V. 465). r 2) Nach Charles John Fremont, * 21. Jan. 1813. Savannah (Georgia) + 13. Juli 1890 New York, hervorragendem Staatsmann und Militär, der 1842 und 1843/4 als Ingenieur-Leutnant bezw. Hauptmann das Gebiet zwischen dem Missouri und dem Stillen Ocean geographisch und naturhistorisch erforschte. o Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. > 34 Salieaceae, Gärten, namentlich aber als Alleebaum früher viel verwendet, jetzt viel- fach verwildert, und stellenweise namentlich an Diluvialrändern, fast wie ein heimischer Baum auftretend. Bl. April, Mai, kurz vor Ent- wickelung der Blätter. P. canadensis Moench Bäume Weissenst. 81 (1785). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 646. Koehne Deutsche Dendrol. 81. — P. del- toödes Marsh. Arb. Amer. 106 (1785). C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 7. — P. mariländica Bose nach Poir. in Lam. Eneyel. Suppl. IV. 378 (1816). — P. laevigäta Willd. nach Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 646 (1864) nicht Ait. — P. monilifera (Nouv.-Duhamel [1804]) nach Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 42 (1905) nicht Ait. Namentlich die weibliche Pflanze wurde bisher vorzugsweise eultivirt; wegen der in Ortschaften sich sehr unangenehm bemerkbar machenden, in grossen Massen umherfliegenden Samen haben neuerdings einige Baumschulen mehr männliche Pflanzen gezüchtet und angepriesen. — Von öffentlichen Strassen und Plätzen ist sie in den letzten Jahrzehnten mit Recht häufig entfernt worden, weil sie in älteren Exemplaren sehr windbrüchig wird und durch die sehr starken herabfallenden Aeste dann gefährlich ist. Ueber die Nomenclatur vgl. P. candicans (S. 51) die Dode für die echte P. canadensis Moench’s erklärt. Aendert ziemlich wenig ab, bemerkenswerth erscheint: B. er&eta. Zweige stark wachsend, aufrecht. Blätter sehr gross, lebhaft grün, — Hin und wieder in Gärten. — P. canadensis f. erecta Dippel Handb. Laub- holzk. II. 200 (1892). — P. monilifera f. erecta Selys Bull. Soc. Bot. Belg. III. 11, 13 (1864). — Peupl. regenere Carr. Rev. hort. 1865. 58. — P. re- generata, P. grandis und P. grandifolia der Gärten. — P. Regneriäna!) Catal. Hort. Hesse. Ausserdem wären eine gelbblätterige Form m. aurea (Van Geert nach Dippel a. a. O.) und eine krausblätterige (m. erispa) mit am Rande schwach gekräuselten Blättern zu nennen, zur letzteren gehört nach Dippel wohl die vor über einem halben Jahrhundert als P. monilifera Lindleyäna ) Hort. Booth verbreitete Pflanze. — Weiter lassen sich Abänderungen in der Blattgrösse nicht selten feststellen, so namentlich kleinblätterige Formen. Eine zweifelhafte „Art“ ist nach Dode eüxylon3) (P. euxylon Dode M&m. Soe. hist. nat. Autun. XVII. 41 [1905)). Sehösslingsblätter breit fast’ dreieckig, am Grunde fast gerade, oberwärts breit ab- gerundet und kurz fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig bis etwas rundlich, am Grunde breit-keilförmig (etwas abgerundet), oberwärts ganz- randig, zugespitzt, seitlich mit starken spitzen Zähnen, Narben wenig eingerollt. — Nach Dode in Frankreich eultivirt, nach ihm vielleicht ein Bastard einer Ameri- canischen Pflanze mit einer Europäischen. — Vielleicht gehört nach demselben Schrift- steller hierher auch die oben erwähnte P, marylandiea Bose nach Poir. a. a. ©. (1816). . X 1031. P. angulata X Canadensis s. S. 44, . % (1031. X 1032). P. angulata X (Canadensis X nigra) s. S. 45. ( . X 1031.) X 1032. P. (angulata X nigra) X Canadensis s. S. 44. 1) Die im Botanischen Garten in Dahlem ceultivirte, von Hesse bezogene Pflanze gehört hierher; der Name ist wohl durch „Volksetymologie* aus Carri®res Peuplier r&genere entstanden, 2) S. VI. 1. 8. 482 Fussn. 1. 3) Von ed gut und £3/0» Holz wegen des für Zimmererarbeiten sehr geeigneten Holzes (Dode briefl.). wo > Populus, 1031. X 1032, P. Canadensis X nigra s. S. 45. 1031. X . P. Canadensis X laurifolia s. S. 52. 1031. X . P. Canadensis X Virginiana s. unten, *- P. Virginiana. h. Der Leitart ziemlich ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden: Krone meist oben abgeflacht. Einjährige Zweige mehr oder weniger stark gebräunt. Blätter sämmt- lich am Grunde gestutzt oder schwach herzförmig, am Rande dicht kurz steifhaarig, kleiner, meist nur bis höchstens 1 dm lang und etwas schmäler, mit verhältnissmässig längerem, mehr oder weniger roth überlaufenem Stiel. Narbenabschnitte meist zu 2, mitunter 3, langgestielt, fast pfeilförmig, aufgerichtet. Gleichfalls im Atlantischen Nordamerica heimisch und bei uns seit langer Zeit häufig in Gärten und an Wegen, nicht selten auch ver- wildert, selbst auf den Östfriesischen Nordseeinseln neuerdings durch Anflug eingebürgert (Buchenau FI. Ostfr. Ins. 3. Aufl. 90) und in den grossen Flussniederungen anscheinend fast völlig eingebürgert. Bl. April, lange vor der Entwickelung der Blätter. 2 Virginiana Fougeroux Möm. Soc. agrie. Paris 1786. 87 (1787), Dode Möm. Soc. hist. nat. Autun XVII. 41 (1905). — P. montli- fera') Ait. Hort. Kew. III. 406 (1789). Mich. fil. Hist. arb. for. III. t. 10 fig. 2 (1813). Koch Syn. ed. 2. 760. Aschers. Fl. Prov. Bandenb. I. 646. Koehne Deutsche Dendrol. 82. C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 7. Von vielen namentlich Americanischen Schriftstellern wird diese Art mit der vorhergehenden vereinigt, da sich namentlich in der Heimat zahlreiche Zwischen- formen (ob nicht hibride?) finden. Hier bei uns zeigen sich die Arten aber stets so typisch, dass wir sie auch jetzt noch als solche aufrecht erhalten. Wie bemerkt, wurde von P. Canadensis vorwiegend die weibliche Pflanze eultivirt, von P. Vir- giniana hatte man aber bis vor kurzem ausschliesslich die männliche Pflanze in Gärten, daher ist die Bildung von Bastarden sehr verständlich. Die Blätter dieser Art entfalten sich am spätesten unter allen Verwandten, Nach Dode gehört der Name von Fougeroux hierher, muss demnach also vorangestellt werden. — Eine auch nach Dode zweifelhafte Pflanze, die nach der Beschreibung und der Abbildung hierher gehört ist: B. incrassata (P. inerassata Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 41 [1905]). Schösslingsblätter am Grunde stark herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste am Grunde mit 2 scharf gezähnten Läppchen. — In Frankreich angepflanzt. x . P. angulata X Virginiana s. S. 46. I. „2% 1052.) % . P. (angulata X nigra) X Virginiana s. S. 45. 1031. X . P. Canadensis X Virginiana s. unten. . X 1032. P. Virginiana X nigra s. 8. 46, ER, . P. Virginiana X laurifolia s. S. 52. Bastard. BL 51.4 27 1031. X . P. Canadensis X Virginiäna. fi. Die in Gärten und auch an Wegen, in Flussniederungen ete. mitunter auftretenden zweifelhaften Formen, die 1) Von monile Rosenkranz (Perlenschnur) wegen der Fruchttrauben. 9% o 2a 3 | 36 Salicaceae, in der Tracht und in den Merkmalen bald sich der einen, bald der andern Art nähern, sind nach ©. K. Sehneider wahrscheinlich Bastarde, eine Annahme, die nach der soeben geschilderten Geschlechtervertheilung beider Arten in Europa wohl berechtigt ist. ©. K. Schneider schlägt für diese Bastarden den Namen P. pseudocanadensis vor. Hierzu gehören anscheinend auch B. Krauseana!) (P. Krauseana Dode Mem, Soc. hist. nat. Autun XVIII. 46 [1905]). Von P. Canadensis durch die grösseren Blätter von der Form euzylon durch die am Grunde mehr geradlinigen Blätter verschieden. Schösslingsblätter breit dreieckig, schwach-herzförmig, fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, am Grunde fast geradlinig, sehr fein zugespitzt, mit starken, spitzen, bogig-spreizenden bis zurückgekrümmten Sägezähnen. Narben ähnlich denen von P. Virginiana, mit 2 Narben mit fast geraden Abschnitten, deren unterer zurückgerollt ist. — In Frankreich eultivirt oder entstanden. — Nach der Beschreibung und Abbildung dürfte gleichfalls hierhergehören : C. ramulosa (P. ramulosa Dode Mem. Soe. hist. nat. Autun XVIII. 46 [1905)]). Aufrecht, ästig, mit zahlreichen kurzen Seitenzweigen. Schösslinge ziemlich stark kantig. Blätter wenig gewimpert, sich ziemlich spät entfaltend. Schöss- lingsblätter breit-dreieckig, am Grunde fast gerade, ziemlich fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste klein, fast dreieckig, am Grunde sehr breit abgerundet, scharf zugespitzt, mit entfernten Zähnen. — Gleichfalls in Frank- reich angepflanzt oder entstanden. 2. Zweige fast stets rundlich (vgl. indessen die südmedi- terrane Unterart P. Neapolitana), nur sehr kräftige Schösslinge mitunter mehr oder weniger kantig, kürzere Triebe kahl oder behaart. Blätter nur an ganz kräftigen Schösslingen am Grunde gerade, sonst stets keilförmig verschmälert. Narben stets nur 2. Frucht 2klappig auf- springend. — Blattstiele meist mehr oder weniger ge- wimpert. Drüsen am Grunde der Blätter fast fehlend. — Groupe Nigra Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVII. 37 (1905). 1032. (4.) P. nigra (Schwarzpappel, Alberbaum ; niederl.: Zwarte Populier; dän.: Sort Poppel; franz.: Peuplier noir; ligur.: Piboule nach Penzig; rum.: Plopul adeverat; poln.: Topola ezarna; böhm.: Topol cerny; russ.: Ocorops; litt.: Jüda Peple). N, seltener I. Meist bis etwa 30 m hoch, selten noch höher. Stamm bis über 2 m dick mit schwärzlicher tiefrissiger Borke, meist durch Stammausschläge stark wulstig. Krone meist breit und locker, mit (mitunter aus fast wage- rechtem Grunde) aufsteigenden Aesten, oder pyramidal-säulenförmig. Zweige im ersten Jahre glänzend gelb- bis hellgelb-braun, bald fein längsrissig, im zweiten Jahre olivgrau mit zerstreuten Lenticellen. Knospen ziemlich schlank -länglich-eiförmig, spitz oder die seitlichen zugespitzt, letztere oft mit abstehender Spitze, mit meist 4—6 Schuppen. Blätter nur bei der Entfaltung mit mehr oder weniger einzelnen Haaren besetzt, seltener stärker behaart, die Schösslinge breit bis fast rundlich- 1) Nach Hieronymus Krause, Apotheker und botanischem Sammler in Tasch- kent, Russ. Turkestan (Dörfler Adressb, 2, Aufl. 177). Populus. 37 eiförmig oder fast eiförmig-rhombisch, am Grunde abgestutzt oder breit- keilförmig, die der Zweige älterer Aeste, rhombisch-eiförmig, zugespitzt, am Grunde keilförmig, 1,5— 10 em lang und 2,5—6 em breit, am Rande verschieden gezähnt, mit bis zu 6 cm langem Stiel. Männliche Blüthen- stände bis zu 8mm lang und etwas über 1 cm breit; Hochblätter pur- purn; Blüthen mit 6—30 Staubblättern, weisslichen Staubfäden und purpurnen Staubbeuteln. Weibliche Blüthenstände bis 1 dm, in der Frucht bis 1,3 dm lang und etwa 1 cm dick; Hochblätter wie bei den männlichen Blüthenständen ; Narben gelb, dem Fruchtknoten dicht auf- sitzend. Frucht eiförmig, mit ziemlich die Länge der Frucht erreichen- dem Stiele. In Wäldern, an Abhängen auf Diluvialhügeln und an deren Grunde im Gebiete meist nicht selten, doch ist ihr Indigenat vielfach unsicher und wird z. B. für Thüringen von Haussknecht (BV. Ges. Thür. VI. 34 [1888]) bezweifelt, In den Alpen bis ca. 1100 m aufsteigend. Sehr häufig an Dämmen, Wegen, in Parks und Gärten etc. angepflanzt und zahlreich verwildernd, auf den Östfriesischen Nordseeinseln nur gepflanzt (Buchenau Fl. Östfr. Ins. 3. Aufl. 90). Bl. April. Frucht Mai. P. nigra L. Speec. pl. ed. 1. 1034 (1753). Koch Syn. ed. 2. 760. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 645. Koehne Deutsche Dendrol. 81. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 5. Nyman Consp. 664. Suppl. 280. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 3. Rchb. Ic. XI t. DCXIX fig. 1275. Ziemlich veränderlich namentlich in der Tracht und der Blattgestalt. Ausser den unten genannten Rassen in Europa noch die in Süd-Italien, auf der Balkan- halbinsel und in Nord-Afriea heimische durch stark kantige Schösslinge und völlige Kahlheit ausgezeichnete Neapolitäna (P. Neapolitana Tenore Fl. Nap. V. 279 [1842]. Nyman Consp. 664. Dode Mem. Soc. hist. nat. XVIII. 47 [1905]). — Bei uns wären zu erwähnen Formen mit fast stielrunden Zweigen: A. Blätter wenigstens in der Jugend deutlich behaart. Hierzu gehört wohl als Rasse (audina!) (P. caudina Ten. Fl. Neap. V. 280 [1842]. Nyman Consp. 664. Dode a. a. O. 49 [1905]) aus Italien, Sieilien und dem Orient mit röthlichem Holz, zierlichen Trieben, fast wollig behaarten, sehr breit-herzförmigen, kurz zugespitzten Schösslingsblättern und ebenso behaarten, fast dreieckigen, am Grunde breit abgerundeten, lang spitz zugespitzten, ziemlich derb sägezähnigen übrigen Blättern. — Gleichfalls sehr stark behaart, bei uns wohl nur in Gärten gezogen ist pubescens (Parlat. Fl. It. 1V. 289 [1867]. ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 5. — P. hispida Hausskn. u. Sintenis in Sintenis exs. 1896 No. 204 nach Haussknecht Mitth. Thür. BV. N.F. XIII. XIV. 21 [1899]). Zweige und Blätter, besonders die Blattstiele abstehend borstig behaart. Vielleicht nur strauchig. I. Achse der weiblichen Blüthenstände nach dem Grunde aufgeblasen, verdickt, grau behaart. flexibilis. Aeste ausgebreitet. Zweijährige Zweige hell- gelblich. Zweige und Knospen ziemlich diek. Blätter gross, leb- haft grün, die der Schösslinge fast dreieckig, am Grunde fast gerade abgeschnitten, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste 1) Bei dem alten Caudium (bekannt durch die Niederlage der Römer im Sam- niterkriege woher das „Caudinische Joch“ spriehwörtlich) gefunden, 33 Salicaceae. ungleich rhombisch, am Grunde keilförmig verschmälert, oberwärts spitz und fein zugespitzt, stark und scharf sägezähnig und kraus am Rande. Nach Dode in Europa verbreitet. P. nigra A. 1. flexibilis A. u. G. Syn. IV. 37 (1908). — P. flexibilis Rozier Cours compt. VII. 618 (1786)? Poir. Eneyel. V. 234? Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 47 (1905). II. Achse der weiblichen Blüthenstände am Grunde nicht aufgetrieben und nicht grau behaart. a. Dodeänat). Zweijährige Zweige grünlich. Blätter . meist dunkelgrün, die der Schösslinge meist breit-dreieckig, meist am Grunde fast gerade abgestutzt, seltener schwach herzförmig, meist schwach zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde meist sehr breit abgerundet, oberwärts fein und scharf zugespitzt, mit meist schwachen, abgerundeten, wenig tiefen Sägezähnen. Nach Dode eine der verbreitetsten Formen der Typus in Europa. P. nigra Dodeana A. u. G. Syn. IV. 38 (1908).. — P. nigra Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 48 (1905). Hierzu gehören eine Reihe von Formen, die in der Gestalt und Grösse der Blätter abändern und wohl auch folgende nach Dode zum grossen Theil „zweifelhafte Arten“ darstellenden: 2. Tsehoudiäna?2). Zweijährige Zweige gelblich. Blätter klein, spitz, die der Schösslinge dreieckig, am Grunde gerade abgestutzt, fein zugespitzt, spitz, wellig kraus. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, am Grunde breit abgerundet, spitz-zugespitzt, wellig, mit sehr krausen spitzen Sägezähnen. — Hin und wieder, uns nur aus Gärten bekannt. — P. nigra Tschoudiana A. u. G. Syn. IV. 38 (1908), — P. Tschoudiana Dode a. a. ©. 47 (1905). b. Vaillantiana3) (P. Vaillantiana Dode a. a. O. 48 [1905] „Espece douteuse“. Zweijährige Zweige gelblich. Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde sehr breit abgerundet, fast gerade oder schwach herz- förmig, sehr deutlich zugespitzt. Blätter an Zweigen älterer Aeste elliptisch-dreieckig, am Grunde breit abgerundet, oberwärts lang spitz zugespitzt mit etwas entfernten, ziemlich starken Sägezähnen. — In Frankreich gesammelt. ec, Mwelleriäna#) (P. Mulleriana Dode a. a. O. 48 [1905] „Espece douteuse*). Zweijährige Zweige ziemlich dunkelgelb. Zweige schlank. 1) Nach Louis-Albert Dode, * 15. Januar 1875 Moulins (Allier), jetzt in Paris, Dr. jur, Mitstifter und Schatzmeister der Soc. dendr. de France (briefl.), welcher seit Jahren mit Herbarstudien und Culturversuchen über die Pappeln und Weiden beschäftigt ist; den von ihm 1905 im XVII. Bande der M&m. de la Soe. d’hist. nat. d’Autun veröffentlichten Extraits d’une monographie in&dite du genre Populus sind wir grösstentheils gefolgt. Wir danken ihm für viele briefliche Mittheilungen, 2) Nach Jean-Baptiste-Theodore baron de Tschoudi, + 1784, ancien bailli en chef de la noblesse du pays de Metz, der nach Dode in der Encyelopedie me- thodique 1777 als Verf. des Artikels Peuplier die Form als Peuplier noir & feuilles onde&es erwähnt. 3) Nach Vaillant (s. I. S. 350 Fussn. 1), der nach Dode diese Form als P. nigra sammelte. 4) Nach Profeseor Müller am Lyceum in Taschkent, ‘“ Populus. 39 Schösslingsblätter breit deutlich herzförmig, deutlich zugespitzt, Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-herzförmig, schwach-verlängert, am Grunde schwach herzförmig, spitz-zugespitzt, mit groben zurückgehogenen welligen Sägezähnen, d. Carreiriana!) (P. Carreiriana Dode a. a, OÖ. 49 [1905] „Espece douteuse®), Stamm lange glatt bleibend. Zweijährige Zweige hell gelbgrau,. Behaarung mässig. Blätter etwas graugrün, die der Schöss- linge sehr verbreitert, am Grunde fast gerade, kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste ziemlich breit dreieckig, am Grunde fast gerade, spitz zugespitzt, mit gebogenen spitzen Sägezähnen, am jungen Holz kraus, am älteren nur etwas gesägt. — Unbekannten Ursprungs, in Frankreich angepflanzt oder gesammelt. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) aK A. IX: B. DI. Dodeana X Dalien u. B. 43. b. Hudsönica?). Zweijährige Zweige gräulich. Behaarung gelb- lich, ziemlich dicht. Schösslingsblätter verbreitert, am Grunde breit-keilförmig, plötzlich und kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich-rhombisch, am Grunde keilförmig, ober- wärts plötzlich ziemlich lang zugespitzt, mit ziemlich entfernten wenig spitzen und wenig tiefen Zähnen. Aus dem Atlantischen Nordamerica in die Gärten ein- geführt. P. nigra d. hudsonica C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 5 (1904). — P. hudsonica Mich. fil. Hist. for. III. 293 t. X (1813). — P. betulifölia Pursh Fl. Amer. 619 (1814). Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun. XVIII. 48 (1905). — P. nigra e. betulaefolia Wesmael in DU. Prodr. XVI. 2. 328 (1868). Dippel Handb. Laubholzk. II. 199. Eine etwas kritische Pflanze, die in America nur aus Europa ein- geführt ist (vgl. Britten u. Brown Ill. Fl. N.America I. 493) aber sich völlig eingebürgert hat. Da man in Europa diese Form nicht wild kennt, so scheint es sich um eine Rasse (Mutation) zu handeln, die erst in America entstanden ist. \ B. Blätter auch in der Jugend nur mit einzelnen Haaren oder ganz kahl. I. typica. Meist einen Hauptstamm bildend, der abstehende bis aufstrebende Aeste trägt. Krone breit bis ei- förmig. Blätter meist ganz kahl, die der Schösslinge meist breit, mehr oder weniger dreieckig bis dreieckig-elliptischh am Grunde abgerundet bis schwach-herzförmig, meist kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste oft klein, eiförmig-elliptisch bis mehr oder weniger dreieckig, am Grunde abgerundet bis keil- förmig, kurz bis etwas lang zugespitzt, schwach bis stärker säge- zähnig. Die bei weitem häufigste Rasse. 1) Nach Dr. T. Bruno-Carreiro in Ponta Delgada, Insel $. Miguel, Azoren (Dode 11 u. briefl.). 2) Am Hudson River bei New-York eingebürgert. Salicaceae. 7 P. nigra a. typica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 303 (1890). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 5. Ziemlich veränderlich, hierher gehören: a. Krone des Baumes breit, Aeste nicht stark aufstrebend. Pflanze ganz kahl, 1. Blätter unterseits mässig grau. a. Blätter mässig zugespitzt, spitz. 1. Sehösslingsblätter nieht oder kaum herzförmig. a. Europada. Zweijährige Zweige meist ziemlich hellgelb. Schöss- lingsblätter breit, am Grunde sehr breit abgerundet, oberwärts etwas abgerundet und sehr kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste meist klein, eiförmig-elliptisch bis etwas rhombisch, am Grunde keilförmig, oberwärts etwas abgerundet und spitz- zugespitzt mit sehr schwachen und feinen Sägezähnen. — Eine der häufigsten Formen. Früh treibend und blühend. — P., nigra Europaea A. u. G. Syn. IV. 40 (1908). — P. Europaea Dode a. a. O. 51 (1905). ß. Vistulensis!). Zweijährige Zweige grau-gelblich, an der Sonnen- seite etwa violett überlaufen. Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde fast gerade, schwach zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde breit abgerundet, spitz zugespitzt, mit ziemlich starken gebogenen Sägezähnen. — Hin und da, be- sonders in der Nähe der Weichsel, auch in Gärten. — P. nigra Vistulensis A. u. G. Syn. IV. 40 (1908). — P. Vistulensis Dode nach €. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 7 (1904) der Name; a. a. O. 51 (1905). — Vielleicht ein Blendling mit der Rasse Italiea. 2, Schösslingsblätter am Grunde rundlich-herzförmig. Viädri2). Zweijährige Zweige sehr hellgelb. Schösslings- blätter elliptisch, schwach spitz, nicht zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste ungleich-rhombisch, am Grunde keilförmig verschmälert, oberwärts spitz-zugespitzt, mit etwas abgerundeten, mitunter schwachen Sägezähnen. — In der Oderniederung zerstreut bei Frankfurt a. O.!! — P. nigra Viadri A. u. G. Syn. IV. 40 (1908). — P. italica X candicans Rüdiger Mon. Mitth. Ges. geb. Naturw. Frankf. a. O, VII. 156 (1890) (cand. X it) Garcke Fl. v. Deutschl. 17. Aufl. 554 (1895). — P. Viadri Rüdiger -Abh. Naturw. Ver, Reg. Bez. Frankfurt a, ©. VIII. Mon. Mitth. [12] (1891). A. u.G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 248. Dode a. a. OÖ. 52 (1905) vgl. auch Koehne Verh, BV, Brandenb. XXXVII (1895) S. XXVII. — P. candicans X nigra Koehne Deutsche Dendol. 84 (1893). Garcke Fl. Deutschl, 18.—20. Aufl. — Eine etwas kritische und zweifelhafte Pflanze, einerseits ist nicht zu leugnen, dass die von Rüdiger vielfach aus- gegebenen weiblichen Blüthenzweige nieht von P, nigra zu unter- scheiden sind, andererseits machen die Bäume in der Oderniederung einen recht auffälligen Eindruck; zunächst fällt die hellgelbe Rinde der Zweige auf und dann die eigenartige Tracht, der ganze Stamm ist von oben bis unten faschinenartig mit dichten Zweigen besetzt und dadurch gut gegen den Eisgang geschützt. Nach Koehne a. a. OÖ. stellen die jungen Pflanzen der „ÖOderpappel“ vielleicht Bastarde der P, nigra mit der auch in der Nähe wachsenden männ- lichen P. Virginiana dar. — Die ursprüngliche Deutung als Bastard von Pyramiden- und Ontario-Pappel wird schon von Rüdiger 1891 1) An der Weichsel, bei den Römern Vistula, zuerst. beobachtet. 2) An der Oder, bei den Römern Viadrus, beobachtet, Populus. 41 bezweifelt, von Koehne 1895 widerlegt, wird aber trotzdem noch (als P. candicans X nigra) in der neuesten soeben erschienenen von Niedenzu bearbeiteten Auflage von Garcke’s Flora wiederholt, b. Blätter sehr lang zugespitzt. Gälliea. Zweijährige Zweige grünlich-gelb. Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde fast gerade, deutlich zugespitzt, etwas spitz. Blätter der Zweige älterer Aeste lang, dreieckig-elliptisch, am Grunde gestützt, sehr spitz, mit weni& tiefen aber spitzen und dem Blattrande parallelen Sägezähnen. — So im Ueberschwemmungsgebiete der Seine und auch in Cultur. — P. nigra Gallica A. u.G. Syn. IV. 41 (1908). — P. Gallica Dode a. a. O, (1905). 2. Blätter unterseits schwärzlich-grau. hypomela@na!). Zweijährige Zweige gelblich. Schösslings- blätter dreieckig-elliptischh, am Grunde breit-abgerundet, plötzlich und fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-elliptisch, am Grunde keilförmig, kurz zugespitzt mit lockeren und unregelmässigen entfernten Zähnen. — Nach Dode in Nordost-Europa und in Nordwest- asien. — P., nigra hypomelaena A. u. G. Syn. IV. 41 (1908). — P. hypomelaena Dode a. a. O. 53 (1905). b. Krone eiförmig bis schlank. Aeste alle aufstrebend. Junge Blätter mit- unter etwas behaart. 1. Seythica?). Zweijährige Zweige, gelblich, hell. Junge Triebe fast kahl, Schösslingsblätter dreieckig-herzförmig, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste am Grunde fast gerade, spitz-zugespitzt, mit spitzen starken etwas krausen Sägezähnen. Blüthenstände dicht. Reife Fruchtkapsel fast sitzend. — Oestliches Europa. — P. nigra Seythica A. u. G. Syn. IV. 41 (1908). — P. Seythiea Dode Mem. Soc, hist. nat. Autun XVIII. 51 (1905). e 2. bisattenuäta. Zweijährige Zweige hell, weisslich-gelb, an der Sonnen- seite violett überlaufen, Stets kahl. Schösslingsblätter breit-dreieckig, am Grunde sehr breit-abgerundet, fast gerade, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast rhombisch, am Grunde keilförmig, zugespitzt, mit ziemlich starken Sägezähnen. — Nach Dode in Europa, auch an- gepflanzt. — P. nigra bisattenuata A. u. G. Syn. IV. 41 (1908). — P. bisattenuata Dode a. a. O. 50 (1905) „Espece douteuse*, (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) x B.1. X B.O. typica X Italica s. S. 43. II. Itälica (Pyramiden-, Chaussee-, Italienische, Lombardische Pappel; niederl.: Italiaansche Populier; dän.: Pyramide-Poppel; franz.: Peuplier d’Italie; it.: Pioppo eipressino; poln.: Topola wloska). Bis über 30 m hoch. Stämme oft sich bald theilend, wie die Aeste schlank aufrecht, Pflanze daher von säulen- förmigem Wuchs. Zweijährige Zweige gelblich bis hellgelb. Blätter und Triebe in der Jugend schwach behaart oder kahl, die der Schösslinge meist breit-dreieckig, am Grunde abgestutzt bis etwas herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste am Grunde breit-keilförmig-abgerundet bis schwach herzförmig. Bei uns einheimisch ? nur in Dalmatien, auch auf den Inseln!! 1) Von drd unten und uf/aıva, fem, von uf/ag schwarz. 2) Aus Russland, das irn Alterthum theilweise von den Skythen bewohnt wurde. 42 Salieaceae. sonst aus dem östlichen Europa und dem Orient eingeführt und vielfach verwildert. In den Alpen bis 1350 m (Jace.). P. nigra ß. italica Duroi Harbk. Baumz. II. 141 (1772). C.K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 5. — P. italica Moench Bäume Weissenst. 79 (1785). — P. dilatata Ait. Hort. Kew. III. 406 (1789). — P. pyramıdalıs Roz. Cours d’agrie. VII. 619 (nach 1790). — P. pyramidäta Moench Meth. 339 (1794). — P. fastigiäta Desf. Tabl. €col. Paris 213 (1804). — P. nigra var. pyramidalis Spach Ann. sec. nat. 1841. 31. Man unterscheidet folgende Formen: a. Schösslingsblätter mehr oder weniger dreieckig, am Grunde nicht abgerundet. IE pyramidalis. Mit vereinzelten Haaren besetzt. Schösslingsblätter breit dreieckig, am Grunde gerade, plötzlich zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde breit keilförmig, ziemlich plötzlich und lang zugespitzt mit etwas entfernten Sägezähnen. — Die bei weitem verbreitetste Form. — P. nigra B. II. Italica pyramidalis A. u.G. Syn. IV. 42 (1908). — P. pyramidalis Roz. a. a. O. nach 1790 (oder nach Dode 1786?) z. T. Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVII. 50 (1905). — P. pyr. a. dilatata Schur Enum. 624 (1866). . Bethmontiänal). Kahl. Kleine Blätter elegant-rundlich. Schösslings- blätter dreieckig-elliptischh am Grunde gestutzt-abgerundet bis schwach- herzförmig, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste klein, rundlich- elliptisch, am Grunde regelmässig abgerundet und schwach herzförmig, spitz-zugespitzt, mit schwachen und entfernten Sägezähnen, die an den unteren Blättern fehlen. — Im östlichen Europa und westlichen Asien heimisch. — P. nigra Bethmontiana A. u. G. Syn. IV. 42 (1908). — P. Bethmontiana Dode a. a. O. 52 (1905). — b. trapezoidea Schur a. a. O.? . Pannönica. Zweijährige Zweige ziemlich hellgelb. Schösslingsblätter fast dreieckig, am Grunde breit gestutzt und schwach herzförmig, ober- wärts ganzrandig, fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste drei- eckig, am Grunde breit abgerundet gestutzt, ziemlich lang und spitz zu- gespitzt mit mächtig starken Sägezähnen. — Öestliches Europa. — P. nigra a. Pannonica Dippel Handb. Laubholzk. II. 198 (1892). — P., pannonica „Kit.“ in Besser Enum. pl. Volh. 28 (1821) blosser Name, Rehb, Ie. XI t. DOXIX fig. 1276 (1849). Schur Enum, pl. Transs. 624. Nyman Consp. 664. Suppl. 280. — P. Thhracia Dode a. a. O. 52 (1905). — Wie oben S. 22 bemerkt, gehört hierher auch P, eroatica „Kit.“ bei Besser Flora XV Beil. 2. 14 (1821) (nach ihm war P, pannonica [a. a. O.] ein Schreibfehler dafür). — Besser sah die Pflanze als P. eroatica Kit. im Botanischen Garten des Theresianums in Wien. — Die von Dippel (a. a. O.) hierher gestellten P, Nolestii?2) und P, ovata der Gärten sind nach Zabel und Schneider a. a. OÖ. Formen der P. tremuloides. b. Schösslingsblätter fast rundlich, am Grunde abgerundet, breit zugespitzt. Thevestina3). Sehr schlank säulenförmig. Zweige sehr zierlich., Zweijährige Zweige ziemlich hellgelb. Triebe auch in der Jugend ganz kahl, Blätter der Zweige älterer Aeste oval-elliptischh am Grunde keil- förmig abgerundet, zugespitzt, mit kräftigen Sägezähnen. — Nach Dode in Nord-Afriea und dem Orient heimisch, selten in Cultur, ähnliche Formen sahen wir auch hier in Gärten. — P. nigra T'hevestina A. u. G. Syn. IV, 1) Nach Bethmont, Arboretum-Besitzer, Mitglied des Conseil des Societe dendrologique de France (Dode briefl.). 2) Ueber Nolest haben wir nichts ermitteln können. 3) Bei Tebessa in Algerien (im Alterthum Theveste) gefunden. 5 Populus. 43 42 (1908). — P. Thhevestina Dode a. a. O. 52 (1905). — Steht nach Dode der Pannonica nahe. (Verbreitung der Rasse: Oestliches Europa; Orient, östlich bis Turkestan; nordwestliches Asien; Nord-Africa.) [* A. X B. Hudsonica X Italica s. unten. B.I1. X B.O. typica X. Italica s. unten. Mischlinge. A. H. a. X B. II. Dodeana X Italiea ist sicher nicht selten, A.U.b. X B, II. Hudsonieca X Italica. Von Italica im Wesentlichen durch die Behaarung der Zweige, die schwächer als bei Hudsonica ist, verschieden, In der Baumschule von Simon-Louis freres in Plantieres bei Metz ge- züchtet. P. nigra var. italica X var. hudsonica C. K. Schneider Handb. Laubholzk, I, 7 (1904). — P. Plantiensis der Gärten, C. K. Schneider a. a. O. (1904). Dode a. a. O. 43 (1905). B.IL. x BI. typica X Italica. Von der Rasse Italica durch deutlicheren schlankeren Stamm und besonders eine viel breitere meist eiförmige bis breit-eiförmige Krone verschieden. Hin und da in und bei Culturen der beiden Rassen, an Weg- und Grabenrändern auftretend. P. nigra var. typica X var. italica C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 6 (1904). — P. pyr. X nigra Fig. DBM. V. 109 (1887). In einer ganzen Reihe von Formen auftretend, vielleicht gehören hierher auch die oben als Abarten den Typus aufgezählten Seythiea und bisattenuata und nach C. K. Schneider vielleicht noch Vistulensis. — Auch eine P. gigantea (Dode a. a. OÖ. 43) mit helleren Zweigen soll ein Abkömmling der Rasse Italica sein. — Wahrscheinlich hierher gehört neben P. nigra media Schur Enum, 624 (1866): b. Elaver@nsis!). Breit säulenförmig. Schwach behaart. Zweijährige Zweige gelbbräunlich. Schösslingsblätter rundlich-dreieckig, am Grunde gerade abgestutzt, plötzlich stachelspitzig zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste breit-rhombisch, am Grunde keilförmig, kurz zugespitzt, mit ziemlich gleichmässigen, etwas abgerundeten, wellig-krausen Sägezähnen. — An den Ufern des Allier und der Loire beobachtet. — P. nigra Elaverensis A. u. G. Syn. IV. 43 (1908). — P. Elaverensis Dode M&m. Soe. hist. nat.: Autun XVIII. 49 (1905). (Verbreitung der Mischlinge: Wohl im ganzen gemeinsamen Ver- breitungsgebiete der Rassen.) + Die aromatischen Knospen waren früher als Gemmae Populi offieinell, (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa mit Ausnahme des nörd- lichen [fehlt als wilde Pflanze in Irland, Schottland, der Skandinavischen Halbinsel und dem nördlichen Russland]; westliches Asien bis zum Himalaja; Sibirien östlich bis Altai; abweichende Formen auch in Ost- asien; Nord-Africa; Nord-America [vgl. oben].) * . X 1032. P. angulata X nigra s. 8.44. 1) Am Flusse Allier, im Alterthum Elaver. 44 Salicaceae. ® ( . X 1032.) X 1031. P. (angulata X nigra) X. Canadensis s. unten u. S. 45. ( NEE. . P. (angulata X nigra) X Vür- giniana s. 8. 45. 1031. X 1032. P. Canuadensis X nigra s. S. 45. . X 1032. P. Virginiana X nigra s. S. 46. 1032 2% . P. nigra X laurifolia s. S. 52. 1032: X . P. nigra X suaveolens s. 8. 53. Bastarde. B. II. a. 1. . X 1032. P. angulata X nigra. }. Nach Dode (Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 44 [1905]) ist als solche vielleicht zu deuten die wenig bekannte P. serötina (Hartig Naturg. forstl. Culturpfl. 437 [1851]), er charakterisirt sie folgendermaassen: Schösslingsblätter dreieckig-elliptisch, am Grunde gestutzt, ganz schwach herzförmig, oberwärts etwas abgerundet und plötzlich zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-schwach-herzförmig, kurz-zugespitzt, mit kleinen, wenig ausgeschweiften Sägezähnen. — Beblättert sich spät mit rothen jungen Blättern. Nach Dode ist diese nur männlich bekannte Pappel in America oder in Europa entstanden und wird seit dem 18. Jahrhundert in Europa eultivirt. — Nach Hartig gemahnt sie durch die mehr oder weniger flache Krone, den späten Austrieb, die Form der Hochblätter und eines Theils der Blätter an P. Virginiana, deshalb deutet sie C. K. Schneider auch als P. monilifera X angulata a. a. OÖ. 11 (1904). Schelle spricht sie in Beissn., Sch., Zab. Handb. Laubholzben. 16 (1903) als P. angulata X Canadensis an. Bastarde oder Abkömmlinze der P. serotina sind nach Dode wohl folgende: - B. Irishiäna!) (P. Irishiana Dode M&m. Soe. hist. nat. Autun XVIII. 43 [1905]). Schösslingsblätter breit und schwach herzförmig-rundlich, oberwärts sehr wenig zugespitzt und etwas ganzrandig. Blätter der Zweige älterer Aeste breit-drei- eckig, am Grunde gerade abgestutzt, sehr kurz zugespitzt mit kleinen schwachen gebogenen, sehr drüsigen und welligen Sägezähnen. — Nur aus der Cultur bekannt. — Nur männlich. Unterscheidet sich von P. serotina durch die frühere (mittelspäte) Entfaltung der Blätter, mehr ganzrandige, weniger oder mehr zu- gespitzte Blätter, deren obere breiter sind und schwächere Sägezähne besitzen. Die jungen Triebe und die Blattstiele sind sehr roth. C. rubra (P. rubra Poir. Eueyel. V. 239 [1812]. Dode a. a. O. 44 [1905]). Schöss- lingsblätter dreieckig, fast gerade oder etwas concav am Grunde, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, am Grunde fast gerade, spitz zu- gespitzt, mit ziemlich kräftigen Sägezähnen, — Nur aus der Cultur bekannt. — Die Blätter entwickeln sich ziemlich frühzeitig und sind dann (namentlich die Stiele) lebhaft roth, am Rande kraus wellig. — Dode hat den Poiret- schen Namen angenommen, weil er für diese Form bezeichnend erschien, ( . X 1032.) X 1031. P. (anguläta X nigra) X Canadensis. h. Schösslingsblätter breit-herzförmig, am Grunde schwach herzförmig, oberwärts kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste breit, fast dreieckig, am Grunde sehr breit abgerundet, schwach zugespitzt mit unregelmässigen ziemlich feinen Sägezähnen, Nur in der Cultur bekannt. P. eüxylon X serotina — ütilis Dode M&m, Soe. hist. nat. Autun, XVII, 45 (1905). 1) Nach F, M. Irish, Professor an der Tempe Normal School in Arizona (Dode briefl.). u le re Populus. 45 o Belaubt sich mässig früh mit farbigen Blättern. Schösslinge oberwärts kantig, ziemlich dunkel gefärbt. ( . X 1032.) X . P. (anguläta X nigra) X Virginiäna. }. Schösslinge kantig. Belaubung mässig früh zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde schwach herzförmig, oberwärts etwas abgerundet und zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, am Grunde gestutzt-herzförmig, spitz-zugespitzt mit starken Sägezähnen, Nur männlich in der Cultur bekannt. P. Virginiana X serötina — veyeta Dode a. a. O. 45 (1905). Hierher gehört wahrscheinlich auch P, exeelsa Dode a. a. O. 43 (1905), auf- rechter,Wuchs, grosser weiblicher Baum mit gefärbten jungen Blättern und ob auch P, chaleoides 1) Dode a. a. O. 43 (1905), weiblicher Baum, Abkömmling von P. Vir- giniana, von aufrechtem Wuchs mit jungen kupferfarbigen, später lebhaft grünen, am Grunde schwach herzförmigen Blättern? — Möglicherweise gehört hierher auch Dode’'s P. ramulosa (s. S. 36). BL. 3.5 5: 1031. X 1032. P. Canadensis X nigra. I. Als diese Kreuzung ist nach C. K. Sehneider (Handb. Laubholzk. I. 10) zu deuten die in Gärten angepflanzte P. Charkowiensis?) (Schroeder in Möll. Deutsche Gartenz. XVII. 393 [1902]) eine sehr starkwüchsige grossblätterige Pflanze mit bis über 11 em langen und über 12 em breiten Blättern. Krone ziemlich breit. Blüthen bisher nicht bekannt. Von Koehne im Herbarium nach €. K. Schneider a. a. O. als P. angulata X nigra italica gedeutet, während Schroeder ihn als P. nigra X nigra italica ansprach — Häufiger in Gärten ist B. Eug&nii>). Stattlicher bis 50 m hoher und über 2 m dieker Baum, in der Tracht der P. Canadensis ähnlich. Untere Knospen der Langtriebe meist bald austreibend, daher eine der Rasse Italica von P. nigra ähnliche Verzweigung. Zweige kahl. Schösslinge sehr kantig. Blätter sich sehr frühzeitig entwickelnd, anfangs gewimpert. Schösslingsblätter breit-rundlich, am Grunde fast gerade, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste gleichfalls gross dreieckig-elliptisch, am Grunde keilförmig, fein spitz-zugespitzt, mit mittelgrossen Sägezähnen, Männlich. In Gärten nicht selten, neuerdings sehr beliebt, in Plantieres bei Metz entstanden! P. Canadensis X nigra B. Eugenii A. u. G. Syn. IV. 45 (1908). — P. Eugenei Sim.-Louis Catal. nach C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 9 (1904). Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 46 (1905). — P. nigra var. italica X deltoides (canadensis) C. K. Schneider a. a. O. (1904). — P. eürylon X pyramidalis Dode a. a. O. (1905). Durch Einwirkung der Rasse Italica von P. nigra entstanden. Ueber- trifft an Starkwüchsigkeit beide Erzeuger beträchtlich. In der Blattform sehr wechselnd. . X (1031. X 1032.) P. anguläta X (Canadensis X nigra). ji. Von P. angulata durch die schwächer kantigen, oft fast kantenlosen Zweige. Blätter sich frühzeitig entwickelnd, gefärbt. Schösslingsblätter dreieckig- herzförmig, zu- gespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste sehr gewimpert, dreieckig-elliptisch, am Grunde keilförmig, ziemlich spitz zugespitzt mit ziemlich kräftigen Sägezähnen, Nach Jouin (bei Schneider) in Plantieres bei Metz aus Samen der P. angulata entstanden. P. Eugenei X angulata: P, robüsta C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 11 (1905). — P. angulata cordata robusta Sim.-Louis Catal. nach C. K. Schneider 1) Von ydAxog Erz (Bronze), wegen der Kupferfarbe der jungen Blätter, 2) Bei Charkow im südlichen Russland beobachtet. | 3) Nach Eugene Simon =. Il, 1. S. 771 Fussn,. 4. 46 Salicaceae. a.=.0. — P. robüsta, P, Eugenei X FPlantierensis!) Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVII. 46 (1905). Dode (a. a. OÖ.) hält seine Deutung für wahrscheinlicher, wegen der Be- haarung der Zweige und der Blattstiele in der Jugend. . x 1032. P. Virginiäna X nigra. ih. Zweige kahl, die Schösslinge oberwärts ziemlich kantig,. Blätter schwach gewimpert, sieh mässig früh entfaltend, ihre Stiele anfangs mit wenigen Haaren. Schösslingsblätter dreieekig, am Grunde gestutzt, sehr schwach herzförmig, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, am Grunde gerade gestutzt, fein zugespitzt mit kräftigen rundlich-zurück- gebogenen Sägezähnen. Weiblich. Blüthenstände kahl. Narben 2. In der Cultur entstanden. Nach Figert auch in Schlesien. P. trianguläris, P. Virginiana X espece du groupe nigra Dode Mem. Soe. hist. nat. Antun XVIII. 45 (1905). — P. monilif. X nigra Figert ABZ. I. 159 (1895). B. 11,73. % .xX 1031. P. anguläta X Canadensis. f. Dode deutet einen schönen männlichen Baum, den er P. grandis (Me&m. Soe, hist. nat. Autun XVIII, 43 [1905]) nennt als P, euxylon X Carolinensis. . x . P. anguläta X Virginiäna. ih. Kräftig. Schösslinge viel- eckig kantig. Blätter gross, sich mässig früh und wenig farbig entfaltend, die der Scehösslinge schön elliptisch-herzförmig mit deutlichen Herzeinschnitt, deutlich zu- gespitzt, mit mittelgrossen gebogenen Sägezähnen, In der Cultur entstanden. P. laticoma sembJant Virginiana X Carolinensis Dode M&m. Soc. hist, nat, XVII. 44 (1905). Wie oben bemerkt, deutet €. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 11) Hartig’s P. serotina als P. monilifera X angulata. 2. Tacamahäca?) (Spach Ann. se. nat. 1841. 32. — Taca- mahacae Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 34, 53 [1905]). Blattstiele im Querschnitt viereckig, meist wenige zusammengedrückt, die der Schösslingsblätter meist verhältniss- mässig kürzer als die der Blätter älterer Aeste. Blätter unter- seits grau, weisslich oder weiss, kahl oder fast kahl, ihre Drüsen meist näpfehenförmig. — Meist diekästig, mit bald zerspaltender borkig werdender Rinde. Knospen meist stark kleberig, dann meist balsamduftend. Tragblätter der Blüthen zerschlitzt. Narben meist breitlappig. Fruchtknoten und Frucht kahl oder selten dicht behaart, in einen Theil der Blüthen stets 3 oder mehr Fruchtblätter. a. Schösslingsblätter (mitunter auch die übrigen) kurz gestielt. 1. Schösslinge deutlich kantig, im Querschnitt vielkantig, mit einem schmalen Flügel auf jeder Kante. Schösslingsblätter 1) Bei Simon-Louis freres in Plantieres bei Metz entstanden. 2) Englischer Name der Balsampappel in Nord-America. Der Name bezeichnete ursprünglich wohl das früher offieinelle aromatische Harz einiger tropisch-ameri- canischen Burseraceen (Elaphrium) und Guttiferen (Calophyllum) und wurde auch auf osthemisphärische Producte der letzteren Familie, besonders Calophyllum tacama- haca (Willd. Magaz. Ges. Naturf, Fr. Berlin V. 79 [1811]) von den Östafrieanischen Inseln übertragen, Populus. 47 mehr verlängert oder kaum breiter als die der Zweige älterer Aeste, die der mittellangen Zweige oft fast ohne Stiel, alle unterseits weiss oder nur weisslich-grau. — Groupe Laurifolia Dode Möm. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 54, 57 (1905). * P. laurifölia. y—fi- Mitunter (wohl nicht bei uns) bis gegen 30 m hoch mit sparriger grosser Krone. Rinde frühzeitig borkig-rissig, graubraun, die zwei- jährigen Zweige grau, die einjährigen kahl, nur die Schösslinge behaart, mehr oder weniger flügelig-kantig, hellgraugelb, mit vielen aber wenig auf- fälligen Lenticellen meist reich verzweigt. Knospen etwa 1 em lang, kleberig, stark duftend, gelbbraun bis dunkler. Schösslingsblätter meist dreieckig-lanzettlich, am Grunde abgerundet gestutzt, zugespitzt, die ‘ler mittellangen Zweige rhombisch, am Grunde keilförmig, schwach zugespitzt, spitz, Blätter der Kurzzweige älterer Aeste rundlich-eiförmig bis länglich, am Grunde abgerundet, ziem- lich plötzlich zugespitzt, alle mit behaarten Blattstielen, gewimpert, mit schr feinen, spitzen, sehr drüsigen Sägezähnen (die in der Jugend oft kraus, am älteren Holz oft entfernter sind), unterseits weiss, Männliche Blüthenstände bis 8, weibliche bis 12 cm lang; 20—30 Staubblätter. In Sibirien heimisch, bei uns neuerdings wegen ihrer lorbeerähnlichen Blätter in Gärten beliebt. P. laurifolia Ledeb. Fl. Alt. IV. 297 (1833). Koehne Deutsche Dendrol. 85. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 16. Dode M&m. Soc. hist, nat. Autun XVII, 59 (1905). — P. balsamifera var. laurifolia Wesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 330 (1868). Die Pflanze verträgt den Schnitt etc. sehr gut und lässt sich deshalb willig in Kugeln, Pyramiden ete,. ziehen, die während des Sommers aus geringer Ent- fernung täuschend den üblichen Kugellorbeerbäumen ete. ähnlich sind. Hierzu gehört B. Lindleyanat) (P. Lindleyana Carr. Rev. hortie. 1867. nieht Booth. — P. ‚laurifolia «. viminalis Dippel Handb. Laubholzk. II. 209 [1892]). Schöss- lingsblätter länglich-elliptisch, deutlich zugespitzt, die der Zweige älterer Aeste oval-elliptisch, am Grunde abgerundet, zugespitzt mit behaarten Stielen, alle Blüthen behaart. Früchte behaart. — Selten in Gärten. Bastarde s, S. 52, 53, * P. angustifolia (James in Longs Exped I. 497 [1823]. — P. cana- densis var, angustifolia Wesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 329 [1869]. — P. balsami- fera var. angustifolia Wats. in Kings Rep. V. 327 [1871]) aus dem westlichen Nord- america ist ähnlich und in Gärten mitunter mit voriger verwechselt aber durch die weidenähnliche Tracht und die nicht flügelig-kantigen, z. T. mehr oder weniger rundliehen, bräunlich-gelbgrauen einjährigen Zweige zu unterscheiden, * P. Simönii2). fi. Mittelhoher Baum. Einjährige Zweige mehr oder weniger stark bis flügelig kantig, oliv- oder rothbraun; Lenticellen hell. Knospen ziemlich gleich gross, etwa 7 mm lang von der Farbe der Zweige. Schösslingsblätter rhombisch-elliptisch, am Grunde keilförmig schwach zugespitzt, die mittellangen Triebe verkehrt-eiförmig-lanzettlich, am Grunde stark keilförmig, oberwärts abgerundet und plötzlich zugespitzt. Blätter kurzer Zweige älterer Aeste oval, am Grunde keilförmig, plötzlich stachelspitzig zugespitzt. Blattstiele in der Jugend behaart, die Blätter gewimpert, später kahl, mit feinen, an den älteren Aesten breiteren Sägezähnen, . In Nord-China heimisch, neuerdings öfter in Gärten, P. Simoni Carr. Rev. Hortie. 1867. 360. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. 1) S. VI. 1. S. 482 Fussn, 1. 2) S. II. 1. S. 771 Fussn. 4. 48 Salieaceae. I. 16. Dode Mem. Soe. hist. nat. Autun XVII. 58 (1905). — P. brevifolia Carr. nach C. K. Schneider a. a. ©. (1904). Eine sehr merkwürdige und interessante Pappel, deren Zweige im Alter stark hängen und die in der Tracht von den übrigen Arten der Gattung sehr abweicht, aus der Entfernung mehr einem wilden Birnbaum gleichend, 2. Schösslinge fast stielrund. Blätter mittellanger Zweige oft fast sitzend. Schösslingsblätter im Verhältniss be- sonders am Grunde schmäler als die der Kurzzweige älterer Aeste. Blätter unterseits weiss oder weisslich. — Groupe Suaveolens Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIIl. 54, 59 (1905). * P, suaveolens. fj. Bis über 15 m hoch. Einjährige Zweige gelbgrau bis gelbbraun, in der Jugend zerstreut behaart. Knospen oliv-bräunlich, 8—15 mm lang, mehr oder weniger angedrückt. Blätter anfangs gewimpert, die der Schöss- linge eiförmig-rhombisch, am Grunde breit-keilförmig, schwach und plötzlich zu- gespitzt, die der mittellangen Zweige lanzettlich bis etwas verkehrt-eiförmig, am Grunde keilförmig, kurz zugespitzt. Blätter der kurzen Zweige älterer Aeste fast rundlich-verkehrt-eiförmig, am Grunde abgerundet und in der Nähe des Blattstieles etwas geöhrt, oberwärts abgerundet und sehr plötzlich kurz zugespitzt, mit feinen etwas krausen Sägezähnen. Blüthenstände etwa. 2—3 em lang. Männliche Blüthen mit 18—25 Staubblättern. Fruchtstände bis 1 dm lang mit dieken sitzenden Früchten. Von Turkestan bis nach Ostasien verbreitet, bei uns seit langem in Gärten. P. suaveolens Fischer Bull. Se. Akad. Imp. Petersb. IX. 348 (1842). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 14. — P. balsamifera var. suaveolens Loud. Arb. Brit. ed. 2. III. 1674 (1844). Aendert ah A. typica. Blätter wie oben beschrieben, bis 9 em lang und bis 4,5 cm breit mit etwa 4 cm langem Stiel, an üppigen Trieben bis 11 cm lang und 6 cm breit, dann mit kaum 2 em langem Stiel. — Die häufigste Form. — P. sua- veolens f. typiea ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 14 (1904). — P, sua- veolens Dode a. a. ©. 61 (1905). B. oblongäta. Schösslingsblätter oval, am Grunde etwas keilförmig-abgerundet, oberwärts plötzlich und kurz zugespitzt, die mittellangen Triebe lanzettlich und sehr deutlich verkehrt-eiförmig (bis 1 dm lang und 3,5 em breit), am Grunde sehr ausgeprägt keilföürmig, oberwärts abgerundet und dann plötzlich zugespitzt, Blätter der kürzeren Zweige älterer Aeste dreieckig-rundlich, am Grunde ab- gerundet, kurz zugespitzt. Sägezähne ziemlich kräftig. Früchte kahl, — Sel- tener. — P. suaveolens var, oblongata Koehne Deutsche Dendrol. 84 (1893). C. K. Schneider a. a. O. P. balsamifera e. oblongata Dippel Handb. Laub- holzk. II. 208 (1892). — P. oblongata Dode a. a. O. (75). Errata et Addenda (1905). P. nigra X suaveolens 8. 8. 53. — Eine etwas zweifelhafte Pflanze ist: * P. Wöbstii!) (Schroeder nach Dippel Handb. Laubholzk. II. 206 [1892]. Dode a. a. O0. 60. — P. balsamifera var. Wobstii Schroeder in Regel Russk. Dendrol, [1889]. — P. tristis var. elongata X laurifolia? C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 16 [1904]). Schösslinge schwach kantig, kürzere Triebe nur in der Jugend kantig, später mehr oder weniger gelbbraun. Knospen sehr kleberig, bis 1,5 cm 1) Nach Wobst, Direetor der Kaiserlichen Gärten in Moskau (briefl. Mitth. von Karl Wobst, * 12. Sept. 1842 Neukirch am lHochwalde bei Bautzen, Pro- fessor in Dresden, verdient um die dortige Flora, Verf. einer Programm-Abhandlung über die Adventivflora Dresdens). Populus. 49 lang. Blätter nur in der Jugend zerstreut behaart, unterseits weisslich-grün, die der Schösslinge eiförmig-lanzettlich bis fast rhombisch, am Grunde keilförmig bis abgerundet-gestutzt, kurz zugespitzt, die mittellanger Triebe lanzettlich, am Grunde keilförmig, wenig-zugespitzt, Blätter der kürzeren Zweige älterer Aeste elliptisch- rhombisch, am Grunde breit-keilförmig-abgerundet, spitz zugespitzt, mit breiten, bogigen, an älteren Aesten schwächeren Sägezähnen. — Wahrscheinlich im Central- Asien heimisch, nicht allzuselten in Gärten. — C. K. Schneider bemerkt am Ende seiner Beschreibung: Wahrscheinlich eine gute Art, sicher keine Form von P. suaveolens, noch weniger von P. balsamifera. — Eine sehr auffällige Pflanze, b. Wenigstens die Schösslingsblätter lang gestielt. 1. Schösslinge fast eylindrisch oder doch kaum kantig. Blätter der mittellangen Zweige etwas kürzer gestielt. Schösslings- blätter verhältnissmässig etwa: ebenso breit als die der kurzen Zweige, alle unterseits weisslich oder hellröthlich. — Groupe Balsamifera Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII 54, 61 (1905). Balsampappel; franz.: peuplier baumier. * P. tristis (Fischer Bull. Se, Acad. Imp. Petersb. IX. 343 [1842]). Ziem- lich kleiner Baum mit sparrigen Zweigen und dunkler Belaubung. Einjährige Zweige anfangs fein behaart, später glänzend dunkel braunroth. Knospen gross bis 2,5 cm lang mit locker anliegenden, sehr kleberigen Schuppen. Schösslingsblätter fast drei- eckig, am Grunde schwach herzförmig, spitz-zugespitzt, die mittellanger Triebe un- gleich-rhombisch-lanzettlich, am Grunde keilförmig, schwach zugespitzt. Blätter der kürzeren Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde schwach-herzförmig-gestutzt, spitz-zugespitzt, mit sehr grossen und sehr deutlichen Sägezähnen. — Wahrscheinlich aus dem östlichen Asien (nach Dode aus Nord-America) stammend, wegen seines eigenartigen Aussehens und seiner durch die bräunlich-röthlichen Blattunterseiten trüben Färbung neuerdings mehrfach in Gärten. — C.K. Schneider unterscheidet folgende Formen: A. typica (Handb. Laubholzk. I. 13 [1904]). Blätter mehr oder weniger breit-oval oder eilänglich, 7—15 em lang und 4,5—9 em breit, am Grunde mehr oder weniger herzförmig. — B. elongäta (Koehne nach €. K. Schneider a. a. ©. [1904]. — P. candicans var, elongata Dippel Handb. Laubholzk. II. 204 [1892]). Blätter aus rundlichem oder breit-keilförmigem Grunde breit-lanzettlich bis eiförmig-lanzettlich bis 1,5 dm lang und 5 cm breit. Eine etwas kritische Pflanze, die Koehne (Herb.) fraglich als P. candicans X laurifolia aufführte, Schelle nennt sie daraufhin (Handb. Laubholzben. X. 17 [1903]) P. elongata, nach C. K. Schneider ist sie aber schwerlich hibriden Ursprungs. Dode führt sie als Art auf, — Viel häufiger ist: *r P. balsamifera (Balsampappel; niederl.: Balsem - Populier; dän.: Balsam-Poppel). h. Ziemlich kräftiger, bis über 30 m hoher Baum mit etwas aufstrebenden Aesten, daher ziemlich schmaler Krone und grauer starkrissiger Rinde, die glatten jüngeren Zweige bräunlich-grün mit deutlichen Lenticellen. Zweige kahl. Knospen von der Farbe der Zweige, gerade oder mehr oder weniger gebogen, meist gleich gross, die keine Blüthen enthaltenden, bis 1,5 em lang, mit 3—5 Schuppen, stark kleberig. Blätter anfangs kleberig, unterseits hellröthlich oder gelblich, die der Schösslinge elliptisch-lanzettlich, am Grunde abgerundet, vom Grunde an verschmälert, spitz, sehr wenig zugespitzt, die mittellanger Zweige lanzettlich, ungleich-rhombisch, scharf zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch-herzförmig, spitz-zugespitzt, wie die Blattstiele Ascherson u. Graebner, Synopsis, IV. 4 50 Salieaceae, anfangs etwas behaart, mit abgerundeten kräftigen, am alten Holz schwächeren Sägezähnen. Männliche Blüthenstände 6—10 cm lang. Weibliche Blüthenstände zuletzt bis 1,5 dm lang. Im nördlichen Nordamerica von Alaska und der Hudsonbay bis zu den nördlicheren Vereinigten Staaten verbreitet, bei uns seit 1731 in Cultur und stellenweise seit langem völlig verwildert, namentlich auf mässig feuchtem Sandboden, so z. B. bei Kolbergermünde in Pommern!! an mehreren Orten ein lästiges Unkraut durch die zahlreichen Wurzel- sprosse. Sich namentlich hinter den Dünen durch Wurzelbrut und Samen massenhaft vermehrend. Bl. April; Frucht Mai, Juni. P. balsamifera L. Spee. pl. ed. 1. 1034 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 83. ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 14. Dode M&m. Soe. hist. nat. Autun XVIII. 62. — P. Tacamahäca!) Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 6 (1768). In America wird das Holz und die Rinde des Baumes benutzt. Bei uns früher die am stärksten balsamduftende Papwel (jetzt P. irichocarpa), deren Knospen gleich- falls als Gemmae Populi arzneilich benutzt wurden. 2. Schösslinge deutlich bis stark kantig. Alle Blätter ziem- lich lang gestielt. Schösslingsblätter verhältnissmässig weniger breit als die der Zweige älterer Aeste, alle unter- seits weiss bis hellröthlich. — Groupe (andicans Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 54, 63 (1905). * P. trichoeärpa?). ih. Bis zu 30 m hoher, vom Grunde an verästelter schlanker Baum mit stark nach oben verjüngtem Stamm, dieser mit hellgrauer, schon an jungen Stämmen abblätternder Rinde. Zweige anfangs fein behaart, später kahl, auch die oberen kantig, im ersten Jahre olivenbraun, zweijährig rundlich, graugelb. Knospen mehr oder weniger anliegend bis 12 mm lang, kleberig, sehr stark duftend, kahl oder zerstreut behaart, von der Farbe der Zweige. Blätter ober- seits frisch-grün, unterseits weisslich bis schwach-röthlich, die der Schösslinge drei- eckig-elliptisch, am Grunde gestutzt, schwach zugespitzt, fast stumpf, die mittel- langen Triebe elliptisch, spitz. Blätter der Zweige älterer Aeste breit-herzförmig mit tiefem breitem Herzausschnitt, schwach zugespitzt; Sägezähne schwach, an den Blättern mittellanger Triebe fast fehlend. Männliche Blüthenstände bis 6 cm lang. Blüthen mit 40—60 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände bis 9 oder zuletzt bis 12 cm lang. Fruchtknoten mit 3 Narben, behaart. Frucht dieht behaart. Im Paeifischen Nord-America, von S.-Alaska bis Süd-Kalifornien verbreitet, bei uns neuerdings häufiger in Gärten. Bl. März, April. P. trichocarpa Hooker Ie, IX t. 878 (1852). Koehne Deutsche Dendrol. 85. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 16. Dode M&m. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 64 (1905). Der Duft der Knospenschuppen und jungen Blätter dieser Art ist ausserordent- lich stark, namentlich zur Zeit des Austriebes; an wärmeren regnerischen Tagen duften die Bäume dann kilometerweit. — Die Tracht ist von der aller Pappeln ab- weichend, durch den von unten ab mit dünnen Zweigen besetzten Stamm erhält die Pflanze ein sehr eigenartiges Aussehen. Litt auch im nördlichen Gebiete bisher nicht durch Frost, 1) S. S. 46 Fussn. 2. 2) Von "oi/£ Gen. zgıyöds Haar und »agrög Frucht. Populus, 51 *" P. eändicans (niederl.: Balsemperuboom). h. Kräftiger Baum, bis über 30 m hoch, mit ausgebreiteten Aesten, daher offener Krone und rissiger Rinde. Zweige nur in der Jugend behaart, im ersten Jahre oliven- bis mehr oder weniger rothbraun, die oberen rundlich, mit zerstreuten grossen hellgelblichen Lenticellen, Knospen spitz, bis über 1 em lang, kahl, mehr oder weniger kleberig, von der Farbe der Zweige, kaum anliegend, die blüthentragenden abgebogen, stark kleberig. Blätter unterseits weisslich-grünlich, die der Schösslinge sehr gross, dreieckig- elliptischh am Grunde sehr schwach herzförmig, zugespitzt, die mittel- langen Triebe eiförmig-elliptisch, am Grunde etwas keilförmig-abgerundet, ziemlich fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste stark breit- herzförmig, plötzlich zugespitzt, mit ziemlich stark behaarten Stielen, anfangs gewimpert, mit breiten, etwas zurückgebogenen, an denen mittel- langer Zweige feineren, Sägezähnen. Im östlichen Nordamerica heimisch, bei uns seit sehr langer Zeit (1752) angepflanzt und von allen Balsampappeln wohl am häufigsten in Gärten und an Wegen, nicht selten vollständig verwildert. Bl. April. P. candicans Ait. Hort. Kew. III. 406 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 83. ©. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 13. Dode M&m. Soe. hist. nat. Autun XVII. 65 (1905). — P. ontariensis!) Desf. Cat. hort. Par. 1829. Lodd. in Loud. Arbor. Brit. III. 1676 (1838). — P. balsamifera var. candicans Gray Man. Brit. Bot. ed. 2. 419 (1856) Nach Dode gehören zu dieser Art die von Moench als P. canadensis (vgl. S. 34) und P. latifolia beschriebenen Pflanzen, indessen sind die Beschreibungen dieses Schriftstellers zu unsicher und selbst wenn sie auf diese Art passen, in Bezug auf die Blüthen unrichtig. Par, ?? P. laurifolia X candicans?? s. S. 49. b. Leucoideae (Dode Möm. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 35 66 [1905]). Blätter in der Jugend unterseits weisswollig, später nur grau, ihre Drüsen meist beckenförmig. Blattstiele im Quer- schnitt rundlich-viereckig, die der Schösslingsblätter verhältniss- mässig nicht länger als die der übrigen Blätter. Nach Dode nicht mit den Silberpappeln verwandt, zu denen man P. heterophylla bisher meist stellte, Seltener angepflanzt wird P, lasiocarpa?) (Oliver in Hook. Ice. pl. XX t. 1943 [1891]. Junge Zweige sehr fein kurz zottig. Blätter gross bis über 3 dm lang und 2—3 cm breit, die der Schösslinge fast oval, am Grunde stark herzförmig, schwach zugespitzt, die kurzen Zweige eiförmig- elliptisch, am Grunde stark herzförmig und geöhrt, mit groben aber ziem- lich gleichmässigen Zähnen. Männliche Blüthenstände bis fast 1 dm lang mit gestielten Blüthen mit 30—40 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände zuletzt bis über 2 dm lang mit eraufilzig behaarter Achse und Früchten; letztere bis 8 mm lang. — In Central-China heimisch, jetzt von England aus verbreitet. — Interessante Pflanze, 1) Noch heute unter dem Namen Öntario-Pappel bekannt. 2) Von Adorog wollig behaart und .zagrdz Frucht. 4* b. 52 Salieacene, * P. heterophylla!). Bis über 20 m hoch, mit frühzeitig reissender Rinde und dieken kräftigen stumpfkantigen Zweigen, die anfangs filzig behaart, später oliv bis rothbraun sind. Schösslingsblätter fast dreieckig-herzförmig, am Grunde mit 2 Läppchen, oberwärts stumpf, die kürzerer Zweige fast rundlich-herzförmig, am Grunde schwach geöhrt, oberwärts abgerundet-stumpf, bis 1,5 dm lang und über 1 dm breit mit bis 1 dm langem Stiele. Weibliche Blüthenstände locker 5—30blüthig, die Blüthenstiele so lang wie der Fruchtknoten, zuletzt bis fast 2 cm lang. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, dort an sumpfigen Orten, in Europa seit 1765 angepflanzt, aber in den meisten Gegenden namentlich im nördlichen Gebiete empfindlich und meist nur strauchartig. Bl. März, April. P. heterophylla L. Spee. pl. ed. 1. 1034 (1753). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. 1. 21. Dode M&m. Soe. hist. nat. Autun XVII. 67 (1905). — P. cordi- folia Burgsd. Anleit. Anpfl. II. 177 (1787). Eine sehr schöne Pflanze, die meist zu trocken eulitivirt wird und z. T. des- halb bei uns meist nur strauchig bleibt. Besonders für Schulgärten zur Demon- stration der sich schon an kleinen Pflanzen entwickelnden Blüthen zu empfehlen. Bastarde, B. 1031. X . P. Canadensis X laurifolia. h. Als dieser Bastard wird von €, K. Schneider eine der P. laurifolia näher stehende Pflanze der Gärten bezeichnet. Zweige mehr oder weniger graubraun, meist stark kantig. Knospen an- liegend, kleberig, bis etwa 1 em lang. Blätter eiförmig, verlängert-eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, meist 6—16 em lang und fast 4—10 em breit, meist am Grunde rundlich, oberwärts spitz bis schwach zugespitzt, mit fast 2—4,5 cm langem Stiel, mitunter stark an die von P. nigra X laurifolia erinnernd, die aber bei weitem nicht so stark wächst. Von Schroeder gezüchtet. P. deltoides (canadensis) X laurifolia ©. K. Schneider Haudb. Laubholzk. I, 11 (1904). — P. eanadensis Q X suaveolens 5' (Petrowskoe) Gard. Chron. Il. 108 (1882). — P. Petrowskyäna?) Schroed. nach Dippel Handb. Laubholzk, II. 220 (1892). Koehne Deutsche Dendrol. 82. Schroed. u. Regei nach C. K. Schneider a. a. OÖ. (1904). Dippel führt die Pflanze als var. von P. Canadensis auf und denkt an P, canadensis X candicans. Koehne führt sich nach Schneider im Herbar als P, angulata X laurifolia. Nach Schneider ist mit Sicherheit P. laurifolia als der eine Erzeuger anzusehen, während es nicht feststeht, welche Art der Schwarzpappeln betheiligt ist. — Nach Dode (M&m. Soc. hist. nat. Autun XVII. 55 [1905]) ist diese Pflanze sowie andere nicht hibriden Ursprungs, sondern sie stellen Formen der Asiatischen P, Przewaälskü s. S. 53 dar. x . P. Virginiäna X laurifölia. jj. Im Berliner Botanischen Garten entstand dieser Bastard aus den Samen einer weiblichen P, laurifolia, Blätter etwa 1 (bis 1,4) dm lang und 7 (bis 10) em breit, in der Gestalt und Färbung der P. nigra X laurifolia ähnlich, aber kürzer und breiter mit 5—7 em langem Stiele, kahl, am Grunde breit-rundlich bis rundlich-keilförmig, selten stumpf-keilförmig. P. Virginiana X laurifolia A. u. G. Syn. IV. 52 (1908). — P. monilifera X laurifolia = P. Braünii3) C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 11 (1904). 1032. X . P. nigra X laurifolia. fh. Bis 20 m hoch, von wechseln- der Tracht. Zweige meist starkkantig, ‚gelbgrau bis fast rundlich und gelblich- 1) Wenig passender Name von Öreoog ein Anderer, verschieden und p&64Ao» Blatt. 2) Nach dem Kaiserl. Landwirthschaftlichen Institut zu Petrowskoje-Rasunows- koje bei Moskau, 3) S. I. S. 40 Fussn. 1; die genauen Daten sind * 10, Mai 1505 Regensburg + 29. März 1877 Berlin. u ee Populus, 53 bräunlich. Blattstiele oberseits leicht rinnig bis seitlich zusammengedrückt. Blätter schlank bis rundlich oder rhombisch, bald denen von P. nigra, bald denen von P. laurifolia ähnlich. Dode erklärt die Pflanze für eine Centralasiatische Art, die er P, pseudo- balsamifera Fischer Balsam.-Papp. in Bull. Acad. Se. Petersb. 1841 nennt (ob = Turez. Bull. Soc. Mose. 1838. I. 101?) — Hierher gehört B. Berolinensis!) (P. nigra var. italica X laurifolia C. K. Schneider Handb, Laubholzk. I. 11 [1904]. — P. hijbrida berolinensis K. Koch Wochenschr, f. Gärtn. VIII. 225 [1865]. — P. berolinensis Dippel Handb. Laubholzk. II. 210 [1892]. — P. certinensis 1) der Gärten). Durch den Einfluss der Rasse Jtaüica entstanden, daher oft von pyramidalem Wuchs. — Die. Pflanze dürfte sicher hibriden Ursprungs sein, da das noch heute im Berliner alten botanischen Garten stehende Originalexemplar sehr deutlich den Wechsel der Blattgestalt ete. zeigt, die zwischen denen der Erzeuger schwankt. 1032. X . P. nigra X suaveolens. }. Zweige anfangs mehr oder weniger bis ziemlich scharfkantig. Knospen bis etwa 1,6 cm lang, sehr kleberig. Blätter oval bis eiförmig, am Grunde abgerundet bis breit-keilförmig oder schwach herzförmig, bis fast 1,5 dm lang und mitunter fast ebenso breit, meist viel schmäler, oberseits tiefgrün, unterseits heller, gelblieh-grün, schmal-weisslich berandet und wenigstens auf den Nerven zerstreut behaart. Blattstiele 1,5—1,5 em lang, ober- wärts etwas seitlich zusammengedrückt, oben schmal-rinnig, zerstreut behaart. Blatt- grund häufig mit 2 Drüsen. Von Schroeder gezüchtet. P. nigra 2 X suaveolens ', P. Rasumowskoe?) Schroed. Gard. Chron. 1882, 2. 108. — P. Rasumowskyana 2) Schroed. nach Regel Russkaja Dendr. 133 (1889). — P. candicans X suaveolens Regel a. a. O. (1889). — P. nigra var. italica X suaveolens C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 11 (1904). — P. italica X balsami- fera Koehne Herb. nach Schneider a. a. O. (1905). Dode erklärt auch diese Pflanze für eine centralasiatische Art, die er (a. a. 0. 55) P. Przewälskii3) Maxim. Bull. Ace. sc. Pötersb. XX VII. 540 (1882) nennt. Zu ihr zieht er, wie gesagt, auch die oben erwähnte P. Petrowskyana. Mit seiner P. pseudobalsamifera (vgl. vorigen Bastard) einiger Asiatischen und einer Ameri- eanischen Pflanze zusammen bilden sie seine Groupe Pseudobalsamifera (a. a. O. 55). — Wahrscheinlich dureh Einwirkung der Rasse I/talica entstanden. 1032. X ? P. nigra X cändicans? Als dieser Bastard wird von Schelle (in Beisser, Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 18 [1903]) die oben als Rasse der P. nigra erwähnte Hudsoniea (S. 39) angesprochen, nach €. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 6) aber sicher mit Unrecht. Brllme x . P. laurifölia X suaveolens. Als dieser Bastard wird nach Gard. Chron. 1882. 2. 108 eine von Schroeder gezüchtete auf der Moskauer Ausstellung gezeigte Pflanze angesprochen, die als P. Petrowskoe-Rasumowskoe be- . zeichnet war und die an P. Simonii erinnern soll. BL x . P. laurifolia X tristis. Als solche ist wie oben S. 48 erwähnt die etwas fragliche P. Wobstii angesprochen worden. 1) In Berlin (Berolinum) entstanden; certinensis vielleicht Schreibfehler für Berolinensis, 2) S. S. 52 Fussn. 2. 3) Nach dem Erforscher Central-Asiens, General Nikolai Michailowitsch Prze- walski, * 12. April 1839 (n. St.) im Gouv. Smolensk 7 1. Nov. 1838 (n. St.) Karakol am Issyk-Kul. Seine wichtigsten Reisen sind 1867—9 im Ussuri-Gebiet 1876—7 nach dem Lob Nor und Altga Dagh, 1879—80 nach Tibet, dem Kuku- Nor und dem Quellgebiet des Hoang-Ho und Jantse-Kiang (Kupffer briefl.), 54 Salicaceae. Als P. alba X nigra sind öfter Gartenpflanzen gedeutet worden, die aber wohl entweder verkahlende Formen der ersteren oder stärker behaarte der letzteren darstellen. 224. SALIX 2). ([Tourn. Inst. 590]. L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. [ed. 1. 300] ed. 5. 447 3754], Nat. Pf. II 12365 (Weide; niederl. u. vlaem.: Wile, Waarde, Werf; dän.: Pil; franz.: Saale; it.: Salice; ligur.: Sarso, Sarxo; rum.: Salcie; poln.: Wierzba; wend.: Werba; böhm., kroat., serb.: Vrba; russ.: Ha; ung.: Füz.) (Die Weiden mit langschüssigen, ruthenartigen Zweigen [Lucidae, Fra- giles, Triandrae, Albae, Viminales, Pruinosae, Incanae Subviminales und Purpureae] heissen in Oesterreich Felbern, franz. Ösier, südfr. Amarinas, litt. Glösnis; alle übrigen in Oesterr. Salchern, litt. Karklas.) Bearbeitet von Otto von Seemen. S. S. 14. Bäume oder Sträucher, nur selten scheinbar krautig. Kospen sämmtlich seitenständig; kahl oder behaart, mitunter klebrig (z. B. S8. fragilis, 8. herbacea); Blätter meist spiralig, ungetheilt, meist kurz gestielt, gesägt (Sägezähne mit verdickter Spitze), kahl oder behaart, öfter beim Trocknen schwärzlich werdend; Nebenblätter stark entwickelt (z. B. S. hastata) bis fehlschlagend (z. B. $. purpurea), hinfällig. Blüthenstände achselständige Aehren (Kätzchen), vor den Blättern oder mit denselben erscheinend, sitzend oder kurz gestielt, am Grunde oft von kleinen schuppen- oder laubblattartigen Blättern umgeben, bis lang gestielt, öfter an beblätterten, kurzen Zweigen endständig, oval oder kugelig bis lang eylindrisch, aufrecht oder seitwärts gebogen, be- ziehungsweise hängend, dicht- oder lockerblüthig; ihre Achse dünn, meist behaart. Blüthen von einem Hochblatte (Tragblatte) gestützt, dieses meist kürzer als die Blüthe, vor der Fruchtreife abfallend oder bleibend, häutig und geadert oder lederartig, einfarbig oder nach der Spitze zu dunkler gefärbt, meist behaart, selten kahl. Männliche Blüthen mit 2 bis 24 Staubblättern, frei oder verbunden (Incanae, Purpureae). Staub- fäden kahl oder am Grunde behaart; Staubbeutel rundlich oder oval, gelb oder röthlich, mitunter nach dem Verstäuben grau oder schwärz- lich werdend (z. B. $. purpurea). Weibliche Blüthen mit einem läng- lichen Fruchtknoten; dieser sitzend bis lang gestielt, kahl oder behaart, aus 2 verbundenen Fruchtblättern, einfächerig, mit 2 wandständigen Samenträgern, an welchen viele hängende Samenanlagen; Griffel fehlend oder mehr oder minder lang, mitunter oberwärts 2spaltig; Narben zwei, kurz, dick, kopfig bis lang, dünn, linealisch, aufrecht oder seitwärts gebogen, ungetheilt, ausgerandet oder gespalten. Drüsen am Grunde der Blüthen je eine vordere und hintere oder bei den weiblichen nur eine hintere, oder bei beiden Geschlechtern nur eine hintere, die doppelten 1) Name der Weide bei den Römischen Schriftstellern von Varro an, 1 | ı 9 Salix. Drüsen ringförmig die Blüthe umgebend und nur durch einen Spalt von einander getrennt, oder vordere und hintere freistehend, kürzer als breit bis lang, schmal linealisch, oberwärts abgerundet, gestutzt, ausgerandet oder gespalten. Frucht eine zweiklappige Kapsel; Klappen nach dem Aufspringen sichel- oder schneckenförmig. Etwa 200 Arten fast über die ganze Erdoberfläche verbreitet, bei weitem die meisten in der nördlich gemässigten Zone, wenige in den Tropen (dort meist in Gebirgen). Die männlichen, seltener auch die weiblichen Blüthen verbreiten einen an- genehmen, honigartigen Geruch. Sie werden reichlich von Insekten, namentlich von Bienen besucht. Die einzelnen Arten vermischen sich leicht und oft durch Bastardirung, die auch zwischen den Bastarden in unbeschränkter Weise fortgeführt wird (Wichura hat die künstliche Bastardirung bis zur Vermischung von 6 Arten ausgeführt); die Merkmale der bei der Bastardirung betheiligten Arten sind jedoch meist über die dreifache Vermischung hinaus (Tripelbastard) nieht mehr erkennbar. Der grosse Formenreiehthum der Weiden ist zu einem guten Theil auf Bastardirung zurück- zuführen. Es kommen vielfach Missbildungen bei den Blüthenständen und Blüthen vor, namentlich folgende: 1. Nach der normalen Blüthezeit tritt noch eine zweite ein, sodass die Blüthe- zeit scheinbar dauernd ist (m. semperflorens); Blüthenstände an den Gipfeln der Langtriebe meist nach der normalen Blüthezeit; sie sind hierbei meist am unteren Ende dünner und in den Zweig verschmälert. 2. Blüthenstände nicht einzeln, sondern zu 2 und mehr gehäuft (bis zu 4 beobachtet), hinter einer Knospenschuppe. 3. Blüthenstände gabelig getheilt. 4, Männliche und weibliche Blüthenstände an derselben Pflanze (m. monoeca 1)). 5. Männliche und weibliche Blüthen in demselben Blüthenstande (m. androgyna). 6. Staubblätter und Fruchtknoten in derselben Blüthe (m. hermaphrodita 2)); auch männliche Blüthen und weibliche Blüthen mit hermaphroditen in demselben Blüthenstande (m. polijgama). 7. Uebergangsbildungen zwischen männlichen Geschlechtsorganen nnd weib- lichen in den mannigfachsten Formen, 8, 2 Fruchtknoten mit den dazu gehörenden Drüsen hinter einem Tragblatte, 9. Fruchtknoten mit 3 Fruchtblättern; Vermehrung der Staubblätter. 10. Fruchtblätter getrennt, mitunter unter gleichzeitiger Umbildung der Frucht- blätter in Staubblätter. 11. Verwachsung zweier sonst freier Staubblätter (m. eladostemon ?)). 12. Die Drüsen bei den weiblichen Blüthen befinden sich nicht am unteren Ende des Kapselstiels, sondern in der Mitte desselben. In der Rinde mehrerer Salıx- (Lueidae, Fragiles, Triandrae, Albae, Incanae, Purpureae) und Populus- (alba, tremula, balsamifera) Arten, sowie in den jungen Blättern und weiblichen Blüthen findet sich das sehr bittere Glykosid Saliein. Die Weidenrinde war früher, ist theilweise noch offieinell (s. unten). Die Weidenruthen werden vielfach zu gewerblichen Zwecken als Binde- und Flechtmaterial benutzt. Für die Beschreibung der Blätter sind solche von normalen Sommertrieben und nicht solehe von dem jungen ersten Anschlag (Wassertrieben, Schösslinge, Loden) oder von Herbsttrieben zu nehmen; dagegen bieten für die Nebenblätter die Schöss- linge das beste Material. 1) Von uövog einzeln, einzig und 0/zo5 Haus. 2) Eouapoodırog Zwitter, 3) Von »/ddog Ast, Zweig und orjuwv Staubblatt. 56° Salieaceae, Die Stiele der Fruchtknoten (Kapseln) strecken sich nach der Blüthe oft be- deutend; das für die Unterscheidung mancher Arten wichtige Verhältniss ihrer Länge zu der hinteren Drüse ist daher während der Blüthezeit zu beobachten, Uebersicht der Sectionen. A. Männliche und weibliche Blüthen mit je 2 Drüsen (einer vorderen und einer hinteren). Didymadeniae, I. Männliche Blüthen mit mehr als zwei freien Staubblättern. Pleonandrae. In Europa®nur: Griffel fast fehlend. Brachystylae. Hierher nur: Bäume oder Sträucher. Zweige glänzend. Blätter lanzettlich bis oval, scharf zugespitzt, drüsig gesägt, auch am oberen Ende des Stiels mit Drüsen versehen, kahl oder in der Jugend nur spär- lich behaart, oberseits glänzend, in der Jugend klebrig. Blüthen- stände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen aufrecht oder überhängend. Tragblätter einfarbig, hell- braun, häutig, geadert, vor der Fruchtreife abfallend. Staubblätter 4—12, meist 5, frei. Kapseln gestielt, kahl. Griffel sehr kurz oder fehlend. Narben kurz. Drüsen freistehend, zwischen sich Lücken lassend. 1. Lueidae, II. Männliche Blüthen mit zwei freien Staubblättern. Diandrae. a. Drüsen ringartig, oberwärts unregelmässig eingeschnitten. 1. Früchte kahl. — Zwergsträucher, scheinbar krautig. Stengel kurz, unterirdisch, kriechend. Zweige kurz, fingerförmig ge- stellt, aufsteigend. Blätter rundlich, am Grunde und an der Spitze ausgerandet oder länglich-elliptisch, kahl, lederartig. Nervatur hervortretend netzaderig. Blüthenstände an beblätterten Stengeln endständig. Tragblätter einfarbig, oben abgerundet. Kapseln kegelförmig-pfriemlich, röthlich. Griffel lang. 2. Herbaceae. 2. Früchte behaart. — Zwergsträucher. Stengel unterirdisch. Zweige fächerartig niederliegend oder ein wenig aufstrebend. Blätter langgestielt, rundlich, ganzrandig, mit engmaschigen, unterseits scharf hervortretenden, oberseits runzeligen Ader- netz, unterseits entweder silberig zottig behaart oder kahl und grau. Blüthenstände an verlängerten Stengeln endständig, schmal eylindrisch. Tragblätter rundlich, röthlich, Kapseln oval, weiss behaart. Griffel getheilt. 3. Retieulatae. b. Drüsen nicht ringförmig, sondern zwischen einander Lücken lassend, oberwärts nicht unregelmässig eingeschnitten, nur die hintere Drüse mitunter ausgerandet. — Bäume oder Sträucher, Zweige schlank, glänzend, an ihrem Grunde leicht abbrechend. Blätter lanzettlich, zugespitzt, kahl, oberseits glänzend, in der Salix. 57 Jugend kleberig, am Blattstiel häufig mit Drüsen besetzt. Blüthen- stände an beblätterten Zweigen, oft bogenförmig gekrümmt. Trag- blätter einfarbig, gelblich, vor der Fruchtreife abfallend. Frucht- knoten gestielt. Griffel kurz. Narben dicklich, zweilappig, ab- stehend. 4. Fragiles. B. (vgl. auch C.) Männliche Blüthen mit vwei Drüsen (einer vorderen und einer hinteren, weibliche Blüthen nur mit einer (hinteren) Drüse, Heteradeniae. I. Männliche Blüthen mit mehr als 2 Staubblättern. Pleonandrae. Hierzu nur: Sträucher, selten Bäume. Zweige schlank, biegsam, zähe, kahl, mit glatter Rinde. Blätter lanzettlich, zugespitzt, gesägt, kahl oder mitunter in der Jugend dünn behaart. Blüthenstände cy- lindrisch, an kurzen oder mittellangen, beblätterten Zweigen. Tragblätter einfarbig, gelb geadert, häutig, nicht von der Frucht- reife abfallend. Staubblätter drei, frei; Fruchtknoten lang gestielt, kahl. Griffel fast fehlend. Narben kurz. Die 2 Drüsen in den männlichen Blüthen nicht ringförmig, sondern freistehend, Lücken zwischen einander lassend. 5. Triandrae. II. Männliche Blüthen mit 2 freien Staubblättern. Diandrae. a. Tragblätter der Blüthen vor der Fruchtreife abfallend. — Bäume oder Sträucher. Zweige schlank, nicht leicht abbrechend, mit glatter häutiger Rinde. Blätter lanzettlich, zugespitzt, unterseits heller bis grau, in der Jugend nicht klebrig. Blattstiele ohne Drüsen. Blüthenstände eylindrisch, oft bogenförmig gekrümmt, an kurzen, beblätterten Stengeln. Tragblätter einfarbig, gelb, noch vor der Fruchtreife abfallend; Fruchtknoten sehr kurz gestielt. Griffel sehr kurz. Narben fast sitzend, zweilappig, abstehend. 6. Albae. b. Tragblätter der Blüthen vor der Fruchtreife nicht abfallend. 1. Früchte kahl. — An den Boden angedrückte Zwergsträucher der Hochgebirge. Zweige armknospig, leicht abbrechend, glatt, kahl. Blätter stumpf oder ausgerandet, kahl, in der Jugend nicht klebrig. Blattstiele ohne Drüsen. Blüthenstände an kurzen beblätterten Stengeln, nicht gekrümmt, armblüthig. Kätzchenschuppen: nicht abfallend, meist gestulpt. Frucht- knoten kurz gestielt. Griffel kurz. Narben wachsartig, 2- lappig, abstehend. 7. Retusae. 2. Früchte behaart. — Oft nur niedrige Sträucher, einheimisch nur eine Art in höheren Gebirgen. Blätter elliptisch-lanzett- lich, ganzrandig, weichhaarig. Blüthenstände an beblätterten Stengeln. Tragblätter der Blüthen einfarbig oder an der Spitze dunkler. Staubbeutel röthlich, später schwärzlich. Frucht- knoten oval-länglich, seidig behaart, Griffel gelb, meist an der Spitze getheilt. 8. Sericeae. 58 Salicaceae. C. Blüthen stets nur mit je einer (hinteren) Drüse., Monadeniae. I. Männliche Blüthen mit zwei freien oder nur theilweise verbundenen Staubblättern. Choristandrae. a. Griffel fehlend oder nur sehr kurz. Brachystylae. 1. Stamm über der Erde, nicht unterirdisch und nicht kriechend. Niedrige Bäume oder Sträucher, meist mit dicken Aesten. Blätter lanzettlich bis oval, ganzrandig oder grobkerbig ge- sägt, in der Jugend meist dicht behaart, später oberseits trüb- grün, wenig behaart oder kahl mit vertieftem Adernetz, runz- lich, unterseits meistens grau, stark filzig behaart, später ver- kahlend mit stark und grob hervortretendem Adernetz ; Kätzchen meistens vor den Blättern erscheinend, sitzend oder kurz ge- stielt. Tragblätter an der Spitze dunkelbraun oder schwärz- lich. Staubblätter 2, frei. Staubbeutel gelb, später graugelb. Kapseln meist behaart, lang gestielt, lang kegelförmig, spitz oder stumpflich. Griffel fehlend oder kurz. Narben kurz oder länglich. Drüse eine (hintere), eiförmig, gestutzt. 9, Capreae. 2. Stamm unterirdisch, kriechend. a. Fruchtknoten lang gestieltl. — Niedrige Sträucher. Stamm unterirdisch-kriechend. Zweige schlank. Blätter dünn, ellip- tisch oder lanzettlich, bläulich-grün, meistens kahl, netz- aderig, in der Jugend rosig überlaufen; Kätzchen an be- blätterten Stielen, lockerblüthig, Deckschuppen am oberen Ende nur wenig dunkler gefärbt und behaart. Kapsel meistens kahl, lang gestielt. Griffel sehr kurz, fast fehlend. 10. Roseae. b. Fruchtknoten kurz gestielt. — Meistens niedrige Sträucher mit unterirdisch -kriechendem Stamm und dünnen zähen Aesten. Blätter meistens oblong bis lineal-lanzettlich, ober- seits in der Jugend meistens seidig behaart, später kahl, trübgrün, unterseits meitens seidie behaart, am Rande zu- rückgebogen, beim Trocknen mit scharf hervortretendem Adernetz und schwarz werdend. Kätzchen vor oder nach den Blättern erscheinend, sitzend ‘oder kurz gestielt, meist klein, kurz-eylindrisch. Staubblätter 2, frei oder im unteren Theil verbunden. Staubbeutel gelb, nach dem Verstäuben bräunlich. Kapseln meistens kurz gestielt, kegelförmig, dicht anlierend behaart. Griffel kurz. Narben kurz. Drüse (eine hintere), eiförmig, gestutzt, 11. Repentes. b. Griffel von mittlerer Länge, länger als die kurzen oder läng- lichen Narben, nicht länger als der halbe Fruchtknoten. Mesostylae. 1. Blätter kahl, meist bogig gesägt. Früchte behaart oder kahl. — Niedrige bis baumartige, kurzästige Sträucher der nörd- Salix. 50 lichen und alpinen Gebiete. Zweige dünn, braun. Blätter breit-verkehrt-eiförmig bis ei-lanzettlich, meist auf beiden Seiten kahl und grün, oder auch behaart, und unterseits grau, am Rande meistens bogig gesägt, beim Trocknen schwärzlich werdend. Blüthenstände oval bis ceylindrisch, fast sitzend oder an kurzen beblätterten Zweigen. Staubbeutel nach dem Verstäuben schmutzig gelb. Fruchtknoten meist behaart, ge- stielt. Fruchtklappen ‘nach dem Aufspringen sichelförmig gebogen. 12. Virescentes. Blätter kahl oder nur in der Jugend behaart, meist scharf gesägt. Kapseln stets kahl. — Niedrige bis mittelhohe Sträucher mit sparrigen Aesten, der alpinen und subarktischen Gebiete. Zweige dünn, braun, kahl. Blätter elliptisch oder lanzettlich, kurz zugespitzt, unterseits heller, mit fein hervor- tretendem Adernetz, im Alter starr, beim Trocknen braun werdend. Nebenblätter meist gross. Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend. Tragblätter gelb oder braun, an der Spitze dunkler, lang weiss bebärtet. Staub- beutel gelb. Fruchtknoten grün oder bräunlich, gestielt. 13. Rigidae. Blätter nur in der Jugend behaart, später kahl, auf beiden Seiten stark netznervig. Fruchtknoten behaart, später kahl. — Auf den Alpen und im arktischen Gebiet vorkommend, niedrige, meist auf dem Boden niederliegende Sträucher. Blätter (ausgewachsene) kahl, glänzend, auf beiden Seiten stark hervortretend netzaderie, beim Trocknen schwärzlich werdend. Blüthenstände kurz cylindrisch, an beblätterten Stengeln. Tragblätter der Blüthen lang behaart. Drüse purpurroth. Staubbeutel vor dem Aufblühen roth, dann gelb, später schwarz werdend. Fruchtknoten kurz gestielt. Griffel und Narben purpurroth. Fruchtklappen nach dem Aufspringen sichelförmig. 14. Myrtosalix. c. Griffel lang, halb so lang bis länger als der Fruchtknoten. Dolichostylae. Früchte kahl. — Bäume oder Sträucher. Zweige meist blau We 2, bereift. Knospen gross, spitz. Blätter lanzettlich bis schmal lanzettlich, zugespitzt, meist oberseits glänzend, unterseits grau oder bläulich, matt, nur in der Jugend behaart, leder- artier. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, sitzend, dick eylindrisch. Tragblätter meist schwarzbraun, am Grunde hell, meist lang grau oder goldgelb behaart. Staubblätter frei. Kapseln sitzend oder kurz gestielt, meist kahl. Griffel lang. Narben länglich. Drüse lang, schmal bandförmig, gestutzt. 15. Pruinosae. Früchte behaart. — Bäume oder Sträucher mit zähen, bieg- samen Zweigen. Blätter meist lang lanzettlich, spitz, ganz- 60 Salicaceae, randig oder schwach gesägt (Rand meistens etwas zurück- gerollt), meist in der Jugend ganz und später nur unterseits anliegend dicht seidig behaart. Blüthenstände meist vor den Blättern erscheinend, sitzend oder kurz gestielt, eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter meist an der Spitze dunkler. Staub- blätter frei. Staubbeutel gelb. Fruchtknoten sitzend oder gestielt, dicht behaart. Griffel lang, dünn. Narben meist lang, lineal, gekrümmt. Drüse lang, lineal, gestutzt. 16. Viminales. II. Männliche Blüthen mit zwei ganz oder zum grössten Theil ver- bundenen Staubblättern. Synandrae. a. Griffel fehlend oder nur kurz, Brachystylae, 1. Blätter schmal, lanzettlich, unterseits dicht weissfilzie. Trag- blätter der Blüthen gelb oder grün an der Spitze nur wenig dunkler. — Sträucher oder niedrige Bäume, mit brüchigen Aesten. Blätter lanzettlich bis linealisch-lanzettlich, oberseits matt-dunkelgrün, unterseits weiss-filzig. Blüthenstände sitzend, dünn-eylindrisch, bogig gekrümmt. Tragblätter gelb oder grün- lich, an der Spitze röthlich oder nur wenig dunkler gefärbt. Staubblätter mehr oder minder verbunden. Fruchtknoten gestielt. Griffel deutlich. 17. Incanae. Blätter oval bis lanzettlich, unterseits kahl oder seidenhaarig. Tragblätter der Blüthen oberwärts dunkelbraun oder schwarz. — Niedrige bis hohe Sträucher, mit aufrechten dünnen, zähen Zweigen. Blätter oval bis schmal-lanzettlich, mehr oder minder ganzrandig, oberseits dunkelgrün, unterseits bläulich, mitunter seidenhaarig. Blüthenstände dünn, eylindrisch, bogig gekrümmt. Tragblätter stumpf, am oberen Ende dunkel gefärbt. Staub- blätter ganz oder theilweise verbunden. Staubbeutel röthlich, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt, meist behaart. Fruchtklappen nach dem Aufspringen nur schwach sichelförmig. 18. Purpureae. b. Griffel lang. Dolichostylae. Hierzu nur: Zweige nur in der Jugend behaart, sonst kahl. Blätter gross, lanzettlich, spitz, oder lang zugespitzt, am Rande knor- pelig gesägt, in der Jugend seidig behaart, später kahl, ober- seits dunkelgrün, unterseits grau bis blaugrau. Blüthenstände vor oder mit den Blättern erscheinend, sitzend, aufrecht, cy- lindrisch, diehtblüthig. Tragblätter oval, am oberen Ende ab- gerundet oder eiförmig zugespitzt, schwarz. 19. Subviminales. A. Didymadeniae!) (v. Seemen Sal. Jap. 15 [1903]). Männliche und weibliche Blüthen mit je 2 Drüsen (einer vorderen und einer hinteren). !) Von df/dvuog gepaart, Zwilling und ddyw Drüse, una A ee re Salix. 61 I. Pleonändraet) (v. Seemen a. a. ©. [1903]). Männliche Blüthen mit mehr als 2 freien Staubblättern. Hierher in Europa nur Brachystylae?) (v. Seemen a. a. O. [1903]). Griffel fast fehlend. Hierher nur Lücidae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 205 [1865] erw. — Pentandrae Anderss. a. a. O. [1865]. 8. S. 56. In Europa nur unsere Art, a. Blätter mit meist scharfer aber kurzer Spitze, nicht lang zu- gespitzt. 1033. (1.) S. pentändra°) (Lorbeerweide; niederl.: Laurier-Wilg; franz.: Saule-Laurier; russ.: Yepnoraap; litt.: Pa-upio-glösnis) Rh, h. Meist mittelhoher Strauch, selten bis 13 m hoher Baum; Zweige dunkel- rothbraun, kahl, glatt, glänzend ; junge Triebe kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kahl, am oberen Ende drüsig), lanzettlich bis eiförmig-elliptisch, bis 15 cm lang, 5 cm breit, scharf zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf bis abgerundet, dicht drüsig gesägt, kahl, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits heller, matt, im Alter leder- artig; der Mittelnerv oberseits wenig hervortretend, gelb, unterseits stark hervortretend. Seitennerven oberseits fein hervortretend gelb, unterseits etwas schärfer hervortretend. Adernetz wenig bemerkbar. Nebenblätter länglich-eiförmig, drüsig gesägt. Knospen braun, glänzend, kahl. Blüthen- stände mit den Blättern erscheinend (auf bis 6 cm langem, sehr kurz grau behaartem, beblättertem Zweige, dessen Blätter nach dem Grunde stark verschmälert, kahl, drüsig gesägt), bogig hängend, die männlichen eylindrisch, bis 7 em lang, 1,5 dm dick, dichtblüthig, mit sehr kurz dicht grau behaarter Achse. Tragblätter länglich, stumpf, häutig, ge- adert, gelb, innen und aussen am Grunde stärker kurz grau behaart, aussen nach der Spitze zu kahler oder ganz kahl. Staubblätter 5—12 (mitunter in einzelnen Blüthen 3 oder 4), frei, am Grunde behaart, etwa doppelt so lang als die Tragblätter. Staubbeutel rundlich, gelb; Drüsen 2, die vordere oval, einfach oder breiter und oberwärts unregel- mässig eingeschnitten, mitunter mit schmäleren Nebenlappen, etwa !/s so lang als das Tragblatt, die hintere etwas kürzer und breiter, mit- unter oberwärts unregelmässig eingeschnitten. Weibliche Blüthen- stände eylindrisch, bis 6 cm lang, 0,8 em dick, am Grunde lockerblüthig. Tragblätter abfallend. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel kahl), aus ovalem Grunde lang pfriemlich verschmälert, kahl, etwa doppelt so lang als das Tragblatt. Griffel etwa !/ı so lang als der Fruchtknoten, am oberen Ende gabelig getheilt. Narben kurz, gespalten. Drüsen 2, die vordere sehr kurz oval; die hintere aus breitem Grunde eiförmig, ge- 1) Von z/eiov mehr und dv/o Mann, d. h. Staubblatt, 2) Von Agayös kurz und oröfos Griffel. 3) Von zevra- 5- und dvrj;o Mann, d. h. Staubblatt. 62 Salicaceae, stutzt, oft mit unregelmässigen Nebenlappen, etwas länger als der Stiel des Fruchtknotens. Auf feuchten Wiesen, in Sümpfen und auf Mooren, aber auch zu- weilen auf Sandboden, von den Südabhängen der Alpen und Bosnien nordwärts fast durch das ganze Gebiet, auch auf den Östfriesischen Nordsee-Inseln Borkum (O. v. Seemen DBM. II. 61) und Juist (Buchenau FI. Östfr. Ins. 3. Aufl.), doch nach letzterem nur ein- geschleppt. Fehlt im Ungarischen Tieflande (auf den Alpen bis 1300 m, Sudeten bis 975 m). Bl. Mai, Juni. S. pentandra L. Spec. pl. ed. 1. 1016 (1753). Willdenow Speec. pl. IV. 2. 658. Seringe Essai d’une Monogr. des Saules de la Suisse 68 (1815). Koch Syn. ed. 2. 739. Anderss. Salices Lapponiae 13 (1845). Reichenbach Ie. XI t. DUXL fig. 1268. Kerner Niederösterr. Weiden 57 (1859). Anderss. Monogr. Salicum I. 35 (1863). Wimmer Sal. Europ. 22 (1866). Anderss. in DO. Prodr. XVI. 2. 206 (1868). Nyman Consp. 664. Suppl. 280. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 5. Camus Classif. des Saules d’Europe et Monogr. des Saules de France 84 (1904). — 9. teträndra !) L. Öländska och Gotbl. Resa 1741. 792 (1745). — S. polyändra?) Bray in Schrank Bayr. Fl. I. 228 (1789). — 8. fragrans Salisb. Prodr. 393 (1796). — $. fissa Dumort. Fl. Belg. 13 (1827). — $. laeida Forb. Sal. Wob. 63 (1829) nicht Mühlenb. — $. Meyerräna?) Borr. in Hook. Brit. Fl. ed. 3. 421 (1835) nicht Rostk. — Lusekia*) laurina Opiz Sezn. 61 (1852). — S. laurifölia Wesmael in Bull. Congr. Bot. Brux. 250 (1864). — 5. bracteosa Turcz in Herb. Hort. Petersb, Kroatisch wird die Art PraSljika genannt (Maly briefl.). Die Blätter haben namentlich in der Jugend einen starken balsamischen Geruch. Linn& führt in seiner 1745 erschienenen Reisebeschreibung: Ölündska och Gothländska Resa (1741) 13 eine Weide „Salix floribus tetrandris“ auf, die dann in dem Index 792 Salix tetrandra genannt wird. In der von J. Chr. D. Schreber 1764 herausgegebenen deutschen Uebersetzung dieses Buches werden sowohl im Text S. 16, als auch im Index beide Bezeichnungen durch 8. pentandra ersetzt. Wenn schon hieraus klar hervorgeht, dass die Arten-Bezeichnung tetrandra irrthümlich statt pentandra erfolgt war, so liess auch Linne& selbst hierüber keinen Zweifel, indem er in seiner, ebenfalls im Jahre 1745 herausgegebenen Flora Suecica S. 239 u. 792 S. pentandra eitiert und $. tetrandra auch in seinen 1753 erschienenen: Species plantarum nicht neben S. pentandra erwähnt. Bei Linne ist S. tetrandra also nur ein Irrthum und E, Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. I. 41 [1892] und Summa Veget. Scand. 56 [1846]) hatte keine Berechtigung sie als eine Varietät von S. pentandra zu bezeichnen. Seine S, tetrandra, die dann auch von Andersson 1) Von zeroa- 4- und @dvjo Mann d. h. Staubblatt. 2) Von zoAös viel und dvro. 3) Nach Johann Karl Friedrich Meyer, 1765—1805 Besitzer der Hofapotheke in Stettin (Nadelmann briefl. durch Winkelmann), welcher eifrig daselbst bo- tanisirte. Er entdeckte u. a. das von ihm benannte Equisetum umbrosum (s. I. 3.2123), 4) Nach Peter Lauseker Edler von Lusek, * um 1783 7 24. Aug. 1855 Rokycan, zuletzt Fürstl. Thurn und Taxisscher Forstmeister auf den Herrschaften Chroustowitz nnd Koschumberg, früher „Waldbereiter* der Stadt Pilsen und erz- bischöflicher Oberförster in RoZmital, verdient um die Flora Böhmens. Verfasser mehrerer forstwissenschaftlicher Abhandlungen (Maiwald 228 und briefl.). ee ee Salix. 63 (Sal. Lapp. 15 [1845]) aufgenommen worden ist, ist thatsächlieh nicht S. pentandra L., sondern wie er selbst a. a. O.’ sagt, ein Synonym von Smith’s S. Ehrhartiana also — S. pentandra X alba, sowie von Smith’s S. tinctöria und Schultz’s S. euspidata also — S. pentandra X fragilis. 8. polyandra Bray a. a. ©. Rechb. Ie. XI t. DCXIII fig. 1269. — $. pentandra ß. polyandra Fiek Fl. v. Schlesien 401 (1881) ist eine Form mit mehr als 5 Staubblättern. Von Formen sind bekannt geworden ausser der von Linne (Fl. Suec. ed. 2, 346 [1755]) aufgeführten Form /. Salix foliis serratis glabris ovatis acutis sub- sessilibus die folgenden, so unterscheidet (Essai Monogr. 68 [1815]) Seringe: A. microstächya!). Mit kurzen, dichtblüthigen Blüthenständen und langen schmalen Blättern. B. macerostächya2). Mit längeren Blüthenständen und kürzeren breiteren Blättern. C. macerophylla®). Mit sehr breiten Blättern und fast nierenförmigen Neben- blättern. Koch (a. a. ©. [1838]) unterscheidet nach der Blattform ausser einer «. mit eiförmig-lanzettlichen Blättern. II. latifolia. Mit eiförmig-elliptischen Blättern. G. F. W. Meyer (Chlor. Hanov. 485 [1836]) nennt eine schmal- blätterige Form a. angustifolva. Andersson (Sal. Lappon. 15 [1845]) führt mehrere Formen an und zwar nach der Form der Blätter: 1. lanceolata, 2. oväta, 3. obovdta-lanceo- lata; in seiner Monogr. Sal, I. 36 (1863) nach der Form der Blätter: a. latifolia, b. angustifolia, e. mierophjlla; nach der Stielung und Form der Blüthenstände: a. longipedunculäta mit lang-, b. brevipedunculata mit kurz- gestielten, e. arreeta mit geraden und d, reeurväta mit zurückgekrümmten Blüthenständen. Bolle beschreibt in Verh. BV. Brand. V. 186 (1863): b. nana. Mit niederliegenden Zweigen und kleineren Blättern. — So nament- lich auf trockenem Sandboden in der Provinz Brandenburg. Eine Monstrosität ist: m, hermaphroditicat) (S. hermaphroditica L. Spee. pl. ed. 1. 1013 [1753]. — 8. pentandra f. hermaphroditica Camus Classif. des Saules d’Europe et Monogr. des Saules de France 80 [1904]) mit Ueber- gängen der Blüthen von einem Geschlecht zum andern. Off. die Rinde Cortex Salicis Pharm. Austr., Belg., Neerl. s. S. 55. (Russland vom 49° N.Br. nördlich; Skandinavien bis 70,20 N.Br.; Dänemark; England; Schottland; Irland; Frankreich; Spanien (Pyre- näen) südl. bis 42° N.Br.; Balkanhalbinsel; Kaukasus und Buchara; vom Altai und Baikalgebiet nördlich durch ganz Sibirien bis zum 64° N.Br.; Mandschurei.) * 1033. X 1036. S. pentandra X. fragtlis ee 1033. X 1037. S. pentandra X amygdalına Le 1033. X 1038. S. pentandra X alba can 1033. X 1041? $. pentandra X cinerea? 5. 1) Von wızoös klein und ordyvs Aehre, 2) Von uaxoög lang und ordyvs. 3) Von waxods lang, gross und pöA/o» Blatt. 4) Von &guagppdöırog Zwitter, b. 61 Salicaceae, 1033. X 1044? S. pentandra X Silesiaca ? ) 1033. X 1045? S. pentandra X aurita? 1033. X 1048? S. pentandra X repens ? 1033. X 1049? 8. pentandra X nigricans ? s. am Ende der | Grattung. b. Blätter lang zugespitzt. 7 S. Iueida. —h- Hoher, oft baumartiger Strauch; sehr ähnlich der $. pentandra, aber Blätter mit breiterem elliptischem Grunde, stets kahl. Nebenblätter breit-herzförmig, stumpf, drüsig gesägt. Staubblätter 3—5, am Grunde dicht zottig behaart. Fruchtknotenstiel etwa so lang als die hintere Drüse. In Nordamerica heimisch, im Mitteleuropäischen Gebiet vielfach angepflanzt. Bl. Mai. S. lueida Mühlenberg in Neue Schrift. Ges. Naturf. Fr. Berlin IV. 239 (1803). + S. lasiäandra!). h—h- Hoher oft baumartiger Strauch. Zweige hell oder dunkler braun, in der Jugend spärlich behaart, später kahl. Blätter lanzettlich bis schmal-lanzettlich in eine lange Spitze verschmälert, bis 20 em lang, 35 em breit, in der Jugend dünr seidenhaarig, später kahl, oberseits glänzend, grün, unterseits blassgrün bis hellgrau, am Rande fein gesägt. Nebenblätter klein, halb herzförmig, stumpf, drüsig gesägt. Blüthenstände ähnlich wie bei S. pentandra. Staubblätter 5—9, auf der unteren Hälfte lang zottig. Fruchtknotenstiel bis zweimal so lang als die hintere Drüse. In Nordamerica heimisch, im Mitteleuropäischen Gebiet vielfach angepflanzt. Bl. Mai. S. lasiandra Benth. Pl. Hartw. 335 (1857). — S, arguta m. lasiandra Anderss, Monogr. Sal. I. 32 (1863). II. Diändrae?) (v. Seemen Sal. Jap. 15 [1903]. Männliche Blüthen mit je 2 freien Staubblättern. a. Drüsen ringartig, am oberen Ende unregelmässig eingeschnitten. 1. Herbäceae (Anders. in DC. Prodr. XVI. 2. 297 [1865)). Früchte kahl. — Uebrige Merkmale s. S. In Europa ausser unserer Art noch S. pola@ris (Wahlenb. Fl. Lapp. 261 [1812]) in Skandinavien, dem arktischen Russland und Spitzbergen. 1034. (2.) 8. herbäacea. h. Niedriger, niederliegender, kriechen- der Strauch. Zweige braun, kahl; junge Triebe mitunter an der An- heftungsstelle am alten Holz stärker und im ganzen kurz zerstreut be- haart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 em lang, kahl, mitunter kurz, spärlich grau behaart), oval bis kreisförmig, bis 2 em lang, 2 cm breit, an der Spitze abgerundet oder stumpf, bisweilen ausgerandet, am Grunde herzförmig, abgerundet oder stumpf, bogig bis scharf einge- schnitten gesägt, kahl oder zuweilen unterseits spärlich grau behaart, beiderseitig grün, glänzend. Nervatur auf beiden Seiten scharf netz- artig hervortretend. Knospenschuppen braun kahl. Blüthenstände mit den Blättern gleichzeitig erscheinend, an der Spitze kurzer, bis 0,7 cm langer, beblätterter Zweige, die männlichen kopfförmig bis 6 mm lang, I) Von Adorog zottig-behaart und dvno Mann, d.h, Staubblatt. 2) Von di zwei und dv’jo Mann, d. h. Staubblatt, Salix. 65 5 mm dick, wenigblüthig; ihre Achse kahl oder dünn grau behaart. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet und oft klein unregelmässig gezähnelt, häutig, geadert, gelb, kahl oder etwas behaart. Staubblätter kahl, etwa zweimal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb. Vordere Drüse aus 2—3 gestutzten schmalen Lappen bestehend, halb so lang als die Tragblätter, die hintere etwas länger, breit oval, gestutzt oder unregelmässig gelappt. Weibliche Blüthenstände kopfförmig, bis 1 cm lang, 1 cm dick, wenigblüthig; ihre Achse wie bei den männ- lichen, ebenso die Tragblätter, letztere bis an den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa !/s so lang als Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde lang ver- schmälert, kahl. Griffel kurz, so lang als der Fruchtknotenstiel, ober- wärts getheilt. Narben kurz, dünn, getheilt, seitwärts gebogen. Vordere Drüse so lang als der Fruchtknoten, unregelmässig eiförmig, meist gespalten oder mit schmalen Nebenlappen; die hintere etwas länger und breiter als die vordere, eiförmig, gestutzt oder an der Spitze unregel- mässig eingeschnitten und mit schmalen Nebenlappen. An sonnigen, felsigen Plätzen auf allen mit Krummholz be- wachsenen Gebirgen des Gebiets. Alpen (von den Seealpen bis Nieder- Oesterreich und Kroatien). Centralalpen 2212—2940 m, Südbayern 1720—2340 m, Tirol 1750—3098 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI, 2. 9), Oberösterreich 1833— 2370 m, Sudeten bis 1330 m, Karpaten: Tatra und Djumbir bis zum Banat 1865—2275 m. S. herbacea L. Speec. pl. ed. 1. 1018 (1753). Villars Hist. Pl. Dauph. 773. Willdenow Spec. pl. IV. 2. 682. Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 87. Host Salix Taf. 104. Koch Syn. ed. 2. 759. Haus- mann Fl. Tir. 798. Bertoloni Fl. It. X. 317. Gren. u. Godr, Fl. France III. 143. Kerner Niederösterr. Weiden 201. Wimmer Sal. Europ. 125. Parlatore Fl. It. IV. 276. Andersson in De Candolle Prodr. XVI. 2. 298. Nyman Consp. 671. Suppl. 281. Bouvier Fl. d. Alp. ed. 2 (1882) 598. Beck v. Mannagetta Fl. Nieder-Oesterr. (1890) 278. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 36. Schinz u. Keller Fl. d. Schweiz 133. Camus Classif. d. Saul. d’Eur. et Monogr. d. Saul. de France (1904) 106. Rechb. Ic. XI t. DLVII fig. 1182. — 8. relüsa ß. 8. alpina alnı rotündo fölio repens Lamark Fl. Franc. II. 229 (1778) nach Camus Classif. d. Saul. d’Eur. et Monogr. d. Saul. de France 107 (1904). — 8. pümila Salisb. Prodr. 394 (1796). — $. pyrenaicola, S. subemargindta, 8. viticulösa, S. serupea, 8. muscoides, $. obo- valifölia Gandog. Sal. nov. Nr. 162, 163, 164, 165, 166 nach Camus a. a. ©. (1904). Seringe (Essai d’une Monogr. des Saules de la Snisse [1815] 88) führt auf: B. macrophylla (Ser. Herb) eine sehr grossblätterige Form mit lang ge- stielten Blüthenständen, die er auf dem Col-Ferret sammelte, Ruprecht (Flores Samo, eisuralensium [1845] 55) hebt die Form miero- phylla hervor, die von Lundström Krit. Bemerk. über die Weid. Nowaja Semljas (1877) 30 zur S. rotundifolia gestellt wird. Fries (Summa vegetab. Scand. I. 58 [1846]) beschreibt: Ascherson u. @Graebner, Synopsis. IV. J 66 Salieaceae. C. fruticosa („ad litt. maris“), nach Blytt (Norges. Fl. II. 451 [1874]) eine üppige Form mit bis 1 Zoll langen und breiten, mehr oder minder gezähnten Blättern und mit im Verhältniss ebenso grossen Blüthenständen und Frucht- knoten. Hartman (Skand. Fl. 6. Up. [1854] 227) fügt der fruticosa noch 2 Formen hinzu: ß. eriocärpa') mit behaarten Früchten und y. subretüsa: Blätter mehr eirund, am Grunde abgerundet, an der Spitze ein wenig ausgerandet. — $. erio- carpa gehört zu S. polaris Wahlenberg Fl. Lapp. 261 (1812). Schur (Enum, pl. Transs. 623 [1866]) stellt auf die Form: D. nivalis (= S$. nivalis Schur in Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV. 68 [1853], die auf den höchsten Jochen der Arpascher Alpen vorkommt und sich ledig- lich durch sehr kleine Blätter auszeichnet. Andersson in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 298 stellt die beiden Formen auf: ß. flabellaris und y. subpolaris. — flabellaris wird schon von Lundstroem (Krit. Bemerk, über d. Weiden Nowaja Semljas 30 [1877]) zu $. rotundifolia ge- stellt und subpoläris, von der schon Andersson |. c. selbst sagt: „ad S. polarem transitum evidentissimum praebet*, gehört zu 8. herbacea X polaris (8. nothula Andersson in Blytt Norges Fl. II. 484 [1874]). Schinz u. Keller (Fl. d. Schweiz 133 [1900]) erwähnen eine m. syn- dndra?) mit fast bis zur Mitte verbundenen Staubblättern. (Auf den Inseln im arktischen und borealen Russland südwärts auf dem Ural bis in das Gouvernement Perm, auf den Gebirgen der Skandinavischen Halbinsel vom Christiansandstift nordwärts; auf Is- land, den Färöer [353 —767 m] und Spitzbergen; auf den Hochgebirgen Englands, Wales und Schottlands [585—1299 m]; Frankreich ausser auf den Alpen auf dem Montdore; auf den Pyrenäen; auf den Gebirgen Rumäniens und Bulgariens; in Italien auf den Apenninen; im arktischen und borealen Asien: im Baikalgebiet und in Daurien; im arktischen und borealen Nordamerica: an der Nordwestküste, auf den Inseln und an der Küste der Hudsonstrasse; in Grönland und Labrador; auf dem Mount Albert; den Rocky-Mountains und den White-Mountains.) ” 1034. X 1035. $. herbacea X. reticulata 1034. X 1039. $. herbacea X retusa 1034. X 1040. $. herbacea X glauca 1034. X 1040. X 1054. $. herbacea X glauca X. myrsinites siehe 1034. X 1045. S. herbacea X aurila : 1034. X 1048. S. herbacea X repens a 1034. X 1019. 8. herbacea X. nigricans der 1034. X 1050. 5. herbacea X phylicifolia Gattung. 1034. X 1051. S. herbacea X arbuseula r 1034. X 1051. X 1059. S. herbacea X arbusceula x Lapponum 1034. X 1052. $. herbacea X hastata I!) Von #gıov» Wolle und »xagrds Frucht, 2) Von g&6» mit dieser, verbunden und drjg Mann, d. h. Staubblatt, Salix. 67 1034. X 1052. X 1059. 8. herbacea X hastata x Lapponum siehe 1034. X 1054. 5. herbacea X myrsinits am Ende 1034. X 1054. X 1059. S. herbacea X myrsinites X lapponum der 1034. X 1059. S. herbacea X Lapponum Gattung. 1034. X 1059. 8. herbacea X Helvetica 2. Reticulätae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 300 |1865)). Früchte behaart. — Uebrige Merkmale s. S. 5. In Europa nur unsere Art, 1035. (3.) 8. retieuläata, h- Niedriger, niederliegender Strauch mit sparrigen Aesten. Zweige gelbbraun, kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 2 em lang, kahl oder seidig behaart) oval bis breit-verkehrt-eiförmig, bis 5,5 cm lang, 3,5 dm breit, an der Spitze stumpf oder abgerundet, bisweilen ausgerandet, am Grunde spitz oder stumpf bis schwach herz- förmig, ganzrandig, bisweilen mit einzelnen kleinen Sägezähnen, ober- seits trübgrün, kahl oder an dem Mittelnerv dünn seidig behaart, unter- seits heller, graugrün, kahl oder bis lang seidig behaart, später ver- kahlend. Mittelnerv, die stark nach der Blattspitze gerichteten Seiten- nerven sowie das engmaschige Adernetz oberseits stark vertieft, sodass das Blatt runzelig erscheint; unterseits stark hervortretend. Knospen- schuppen hellbraun, kahl oder sehr kurz und spärlich behaart. Blüthen- stände mit den Blättern gleichzeitig erscheinend, an beblätterten Zweigen endständig; die männlichen langgestielt (Stiel bis 2 cm lang, kahl oder kurz hellgrau behaart), dünn cylindrisch bis 2cm lang, 3 mm dick, dicht; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter aus verschmälertem Grunde oval, an der Spitze abgerundet und mitunter etwas gezähnt, rosig oder hellbraun, häutig, geadert, weisswollig behaart. Staubblätter etwa doppelt so lang als das Tragblatt, auf der unteren Hälfte weiss- wollig behaart. Staubbeutel rundlich, dunkelbraun. Vordere Drüse 1/„—!/2 so lang als das Tragblatt, schmal oval oder breit oval, unregel- mässig gespalten; die hintere etwas länger, breit oval, unregelmässig ein- oder zweimal gespalten. Weibliche Blüthenstände langgestielt (Stiel bis 3 cm lang, kahl oder kurz hellgrau behaart), schmal eylind- risch, bis 3 cm lang, 5 mm dick, dicht, am Grunde etwas lockerer; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter wie bei dem männlichen Blüthenstand. Fruchtknoten sitzend oder fast sitzend, aus ovalem Grunde kurz, kegelig, etwa um !/s die Tragblätter überragend, kurz zottig grau behaart. Griffel sehr kurz. Narben oval, getheilt, kopfig. Vordere Drüse breit oval, ausgerandet oder gespalten, nur etwas an dem Fruchtknoten heraufreichend; die hintere etwas länger und etwa doppelt so breit, ausgerandet oder gespalten, die Lappen meistens seit- wärts gebogen. In dem ganzen Alpensystem von den Seealpen bis Nieder-Oester- reich und Kroatien. (Niederösterreichische Alpen: 1501—2075 m, * 5 68 Salicaceae. Tirol 1330—2450 m [Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 16], Bayerische Alpen: 1705—2274 m, Französische Alpen!! bis 2438 m.) Auf dem . Jura, auf den nördlichen Karpaten und den Transsilvanischen Alpen. Meist auf Kalk. S. retieulata L. Spee. pl. ed. 1. 1018 (1753). Willd. Spec. Plant. IV. 2. 685. Seringe Essai d’une Monogr. des Saul. de la Suisse 27. Koch Syn. ed. 2. 758. Wimmer Sal. Europ. 129. Anderss. in De Can- dolle Prodr. XVI. 2. 301. Nyman Consp. 671. Suppl. 281. Richter- Gürke Pl. Europ. Il. 38. A. u. E. G. Camus Classif. d. Saules d’Europe 129 (1904). — Chamitea!) reticulata Kerner Verh. zool. bot. Ges. Wien X (1860) 275. — $. subdentösa Gandog. Sal. nov. Nr. 152, 451. — S. iodocarpa?) Gandog. Nr. 154, S. myrioblephara?), S. eyclophylla®), 5. mierömegas?), S. delphinensis®), 8. calceoloiödes"), 8. Dävidiana®) Gandog. Sal. nov. Nr. 155, 156, 157, 158, 160, 161 nach A. u. E.G. Camus Classif. d. Saules d’Eur. et Monogr. d. Saul. d. France 13% (1904). Aendert ab A. glabra (Ledeb. Flor. Ross. III [1846] 623). — S. rotundifolia Willd. Herb. Nr. 18221. Chamitea reticulata 1. integrifolia Kerner a. a. ©. 278 [1860]. — S. retieulata 8. normalis Anderss. Sal. Boreali-Amer. in Proceed. Amer. Acad. IV [1857—60] 74. — 8. retieulata L. a. typica, 1. glabra Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 [1868] 301. Blätter kahl. B. sericea (Gaudin Fl. Helv. VI. 256 [1830]). — Chamitea reticulata 2. vestita Kerner a. a. ©. 278 [1860] — $. blepharostächya®) Gandog. Sal. nov. Nr. 151, nach Camus a. a. OÖ. 134 [1904]. Blätter anfangs seidig behaart, später ver- kahlend, Ausserdem sind an Formen aufgestellt worden: Seringe (Essai d’une Monogr. des Saules 29 [1815]) führt unter B. eine Form subrotundata auf, die sich durch sehr grosse, fast kreisrunde oder nieren- förmige, oft an der Spitze ausgerandete, sehr dicke, feste Blätter auszeichnet. Ledebour (Fl. Ross. III. 623 [1851]) giebt an neben seiner «. glabra (s. oben — 8. rotundifolia Willd. Herb. Nr. 18221), dıe aus Unalaschka stammt, eine ß. villosa (nach Ledebour S. vestita Pursh Fl. amerie. septentr. II. 610). auf- steigend. Zweige und Blattunterseite behaart. — Das Exemplar der S rotundifolia im Herb. Willd. Nr. 18221 ist eine typische weibliche 8. retieulata. Pursh’s S. vestita als eine Varietät zu 8. retieulata zu stellen, ist wegen der erheblich abweichenden Merkmale nicht zulässig. Sie unterscheidet sich sofort durch erheb- lich höheren, kräftigeren Wuchs, starke Behaarung der jungen Zweige, graue Be- häutung der alten Zweige, kürzer gestielte Blätter sowie stärkere und längere blei- bende Behaarung der Blattunterseite. Kerner (Niederösterr, Weid. 278 [1860]) führt neben einer Form 1. integri- folia (dem Typus der Art) ebenfalls eine 2. vestita (als Pursh’s Pflanze) an, von der er weiterhin sagt: „Letztere ist in Niederösterreich nicht aufgefunden. Aus 1) Von gaual an Boden, niedrig und Örda, Namen der Weide bei den alten Griechen. 2) Von Zoöng veilchenfarbig und zapzds Frucht. 3) Von wuvoloı unzählige und AAdpapov Wimper. #) Von #0%205 Kreis und p&6/Zor Blatt, 5) Von wıxoös klein und ueyag gross. 6) In der Dauphin& gefunden von Pöre David (Dode briefl.), 7) Wegen der vertieften schuhähnlichen Blätter. 88. VI. 2.8 6 Fusm, 4, 9) Von AAdpapo» Wimper und ordyvs Achre. L_ 4 Salix. 60 den Centralalpen liegen uns jedoch Exemplare derselben vor, welche mit Lapp- ländischen vollkommen übereinstimmen, und von Sauter wurde diese Form 1849 schon in der Flora 1849 S, 662 als von Mielichhofer in den Salzburger Alpen gefunden, angegeben“. In dem Kerner’schen Herbar sind die Exemplare, auf welche sich die vorstehende Angabe über die Form vestita bezieht, nieht vorhanden, Sauter (Fl. der Gefüsspflanzen des Herzogth. Salzburg, 2. Aufl, 41 [1879] sagt bei S. retieulata: „Die zottig seidenglänzende Form mit dichtfilzigen, kurz- gestielten Kätzchen (S. vestita Pursh) auf den Hochalpen der Radtstadter Tauern“, S, vestita, die im nördlichen Nordamerica und Asien vorkommt, liegt uns weder aus den Alpen Europas, noch aus Skandinavien vor, wohl aber die zottig seiden- glänzende Form der S, retieulata, die Sauter erwähnt und als S. vestita Pursh bezeichnet. Diese Form der $, reticulata stimmt aber in keiner Weise mit den vorhin als charakteristisch hervorgehobenen Merkmalen der S. vestita überein, sondern ist vielmehr lediglich Gaudin’s Form sericea. Andersson (Proc. Amer. Acad. IV. 74 [1857—60]) stellt ebenfalls S. vestita als var. «. zur S. reticulata, indem er die beiden Formen grandifolia und parvi- folia trennt. Ausserdem nennt er noch die beiden Formen . normalis und y. nana (S. nivalis Hook.). In De Candolle (Prodr. XVI. 2. 300—301 [1868]) trennt Andersson S. vestita von S. retieulata als Art und führt bei S. reticulata nur a. typica mit den Formen 1. glabra und 2. sericea sowie ß. nivalis (S. nivalis Hook.) die aus Nordamerica stammt, auf, Herder (Plantae Raddeanae in Acta Horti Petrop. XI. 451 [1890—1892]) bezeichnet wiederum sericea als Synonym von var. ß. villosa Ledeb. und $. vestita Pursh. Lundström (Krit. Bemerk. über d. Weiden Nowaja Semljas 31 [1877]) stellt eine var. denticulata „mit gezähnelten Blättern‘ aus Nowaja Semlja auf. Borzi (Comp. Fl. forest. Ital. 137 [1885]) nennt eine schmalblätterige ang usti- folia, die auf den Veltlin-Bergen vorkommen soll (Exemplare lagen mir nicht vor). Bornmüller (Mitth. Thür. BV. N. F. VIII. 39 [1895]) stellt nach Exem- plaren, die er in Oberbayern in Gesellschaft von S. retusa fand, eine Form euneata mit am Grunde keilförmigen Blättern auf, indem er hinzufügt, dass man leicht geneigt wäre, diese höchst auffallende Form für eine Hibride von $. retieu- lata und S$. retusa zu halten (Exemplare sah ich nicht). (Island; Spitzbergen; Koljugew; Nowaja-Sem]ja; Waigatsch; ark- tisches Russland, Ural vom 66—61° N. Br. ab nordwärts, bes. Basch- kirischer Ural; Hochgebirge Skandinaviens vom nördlichen Theil des Christiansand-Stiftes (59°48’ N. Br.) nordwärts; Schottland; Pyrenäen ; im arktischen Asien vom 67°40° bis 70010°N.Br.; auf dem Altai; Sajangebirge; auf den Gebirgen in Baikalien ; Daurien ; Kamtschatka; Nordamerica: auf den Rocky Mountains, in Labrador und im ganzen arktischen Gebiet von Alaska bis Grönland.) 1034. X 1035. $. retieulata X herbacea 1035. X 1039. 8. reticulata x retusa 1035. X 1039. 5. retieulata x serpyllifolia 1034. X 1040. $. reticulata X glauca Eds 1035. X 1049. $. reticulata X nigricans ) 1035. X 1051. $. reticulata X arbuscula der Gattung. 1035. X 1052. $. retieulata X hastata 1035. x 1054. $. reticulata X myrsinites 1035. X 1059. 5. reticulata X Lapponum b. 70 Salieaceae. Ueber die irrthümlichen Angaben von S. vestita (Pursh Fl. Am. sept. II. 610 [1814]) in Europa vgl. S. 69. b. Frägiles (Koch Syn. ed. 1. 639 [1838] z. T.). Drüsen nicht ringförmig, sondern zwischen einander Lücken lassend, oben nicht unregelmässig eingeschnitten, nur die hintere Drüse mitunter ausgerandet. — Uebrige Merkmale s. S. 57). In Europa nur unsere Art. 1036. (4.) 8. fragilis (Bruch-, Knack-, Glas-, Sprock- oder Spröckel- Weide; niederl.: Kattenhout; dän.: Skjor-Pil; russ.: Pakura). h sel- tener h. Meist bis 15 m hoch. Zweige gelb oder braun, glänzend, kahl, an Bäumen oft lang, dünn, hängend, am Grunde leicht abbrechend; junge Triebe kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 2 em lang, kahl, am oberen Ende mit einigen Drüsen), lanzettlich bis schmal lanzettlich, bis 16 em lang, 4 cm breit, lang zugespitzt, in der unteren Hälfte am breitesten, am Grunde abgerundet oder spitz, grob knorpelig gesägt, kahl, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits matt, heller bis blau- grün; der Mittelnerv oberseits wenig, unterseits stark hervortretend, die Seitennerven oberseits wenig, unterseits schwach hervortretend, das Ader- netz weitmaschig, beiderseitig sehr wenig bemerkbar. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, grob gesägt, kahl. Knospen braun, kahl. Blüthen mit den Blättern erscheinend. Männliche Blüthen- stände vor dem Aufblühen mit hellgrauen, glänzenden zottigen Haaren bedeckt, an bis 3 cm langen, oberwärts kurz grau behaarten, beblätterten Zweigen endständig, deren Blätter laubartig, länglich bis lanzettlich, spitz, in den Stiel verschmälert, ganzrandig oder nur mit wenigen, kleinen Sägezähnen, kahl, die zuerst erscheinenden untersten lang seidenhaarig); alle aufrecht oder gekrümmt; die männlichen eylindrisch, bis 5 cm lang, 1 em dick, dichtblüthig, am Grunde locker, ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter oval bis länglich, häutig, geadert, gelb, dünn hell- grau zottig behaart, an der Spitze abgerundet. Staubblätter meist 2 (mitunter in einzelnen Blüthen 3 oder 4), am Grunde behaart, etwa doppelt so lang als das Tragblatt. Staubbeutel oval, gelb. Vordere Drüse oval, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet, etwa Y/3 so lang als das Tragblatt, die hintere breiter. Weibliche Blüthenstände lang, eylin- drisch, bis 7 cm lang, 0,8 em dick, etwas lockerblüthig, Achse und Tragblätter wie bei den männlichen ; Tragblätter abfallend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s—!/a so lang wie der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde lang kegelförmig verschmälert, das Tragblatt um 2/s überragend, kahl; Griffel kurz, dick, etwa !/s so lang als der Frucht- knoten, an der Spitze kurz gabelig gespalten; Narben oval, getheilt, seitwärts gebogen. WVordere Drüse kurz, knopfig bis schmal oval und etwas kürzer als der Fruchtknotenstiel (mitunter kaum bemerkbar), hintere breit oval, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet, am Grunde breiter, den Fruchtknotenstiel etwas umfassend. Salix. 71 Feuchte Wälder, Ufer, Wiesen im ganzen Gebiet; an Wegen u. s. w. oft als Kopfweide (Stamm in etwa 2 m Höhe gestutzt und Zweige regelmässig abgeschnitten); auf dem Böhmisch-Mährischen Ge- birge bis 743 m, im Bayerischen Walde bis 757 m, auf den Gebirgen Ungarns und Siebenbürgens bis 870 m, Steyerischen Alpen bis 633 m, in Tirol bis 1150 m (Sarnthein briefl.. Auf den ÖOstfriesischen Inseln nur angepflanzt (Buchenau). Bl. (März) April, Mai. S. fragilis L. Sp. pl. ed. 1. 1017 (1753), Willd. Spec. Pl. IV. 2. 669. Koch Syn. ed. 2. Kerner Niederösterr. Weiden 184. Anders- son Monogr. Sal. I. 41. Wimmer Sal. Europ. 19. DC. Prodr. XVI. 2. 209. Nyman Consp. 664. Suppl. 280. Richter-Gürke Pl. Eur. II. (1897) 6. A. u. E. G. Camus Classif. Saules d’Europe Monogr. Saules France 76. Rehb. Ic. XI A. DCIX fig. 1264. — $. persieifolia Schleich. Cat. Salic. Helv. 1 (1807). — 8. Wargiäna!) Lej. Fl. Spaa II. 312 (1813). — 8. pendula Ser. Ess. Saul. Suisse 79 (1815) z. T. — S. eucläsia?) Goldbach in Höfft Cat. Pl. Distr. de Dmitrieff sur la Svapa Gouv. Koursk 63 (1826), nach Ledeb. Fl. Ross. III 598 (1846). S. fragslior Host Sal. 6 (1828). — $. fragilissima [sic] Host a. a. O. (1828). — 8. monspeliönsis®) Forb. Sal. Woburn 59, t. 30 (1829). — 9. fragillima Schur Enum. plant. Transs. 616 (1866). — 5. excelsa Tausch exs. Salix andrögyna*) Roth Tent. Fl. Germ. II. 523 (1793). — $. fragilis a. androgyna Schur a. a. O. 615 (1866) ist ein Lusus mit am Grunde androgynen oberwärts männlichen Blüthenständen. Ein weibliches Exemplar von $S. Wargiana gesammelt: „bords de la Warge sous Malmedy‘“, — im Königlichen Herbar zu Brüssel ist S. fragilis X alba, Aendert ab A. latifolia (Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 209 [1868]). Blätter lanzettlich. B. angustifolia (Kerner Niederösterr. Weiden 184 [1859]). Blätter schmal- lanzettlich. Autisserdem hat man folgende Formen unterschieden: Seringe beschreibt (a. a. ©. 81 [1815]) eine $. pendula multistipulata, Ausser den Nebenblättern noch 2—3 nebenblattartige, fadenförmige, gezähnelte Gebilde am oberen Theile des Blattstieles. Gaudin (Fl. Helv. VI. 213 [1830]) unterscheidet neben der erwähnten 8. multistipulata noch y. putata, mit sehr grossen unterseits hellen netznervigen Blättern und grossen nierenförmigen Nebenblättern und d. fureata mit zweispaltigen männ- lichen Blüthenständen. Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. I. 43 [1832] zieht hierher #. 8. pendula (Seringe’s $S. pendula; diese ist aber nur zum Theil $. fragilis, zum anderen Theil S. alba x fragilis) und y. S. vitellina (Linn&’'s S. vitellina gehört aber zu S. alba). Wahlenberg (Fl. Sueeica II. 657 [1833]) unterscheidet eine Abart mit mehr graugrünen Blättern, biegsamen Zweigen alte spitzen BAER die aber zu $. alba x fragilis gehört. 1) S. unten. 2) Von ed gut und #/2da ich breche. 3) Bei Montpellier (Mons Peliensis s. I. S, 215, Fussn. 3) gefunden. 4) Von dvjjo Mann, Staubblatt und. yov; Weib, Fruchtblatt. 72 Salieaceae. G. F.W. Meyer (Chlor. Han. 486 [1836]) nennt «. glaueophjjlla!) mit grau- grünen Blättern hierzu eitirt er S. fragilis Wahlenberg Fl. suee, II. 634 (soll wohl heissen 657), S. euspidata Schultz Fl. Stargard Suppl. 47 und $, bigemmis Hoffm. Fl. Germ. 260. S. cuspidata ist S. pentandra X fragilis und $. bigemmis ist nach Wimmer Sal. Europ. 4 (1866) $. daphnoides. Die Form glaucophijlla Meyer ist also durchaus unsicher. Koch (Syn. ed. 1. 640 [1838] unterscheidet «. decipiens (S. decipiens Hoffm. Hist. Sal. IX. 9 tab. 31 [1791]. Rinde der Aestchen ledergelb. Knospen schwarzbraun, Die untersten Blätter der Aestchen breit-verkehrt-eiförmig, sehr stumpf. — ß. vulgaris (S. Wargiana Lej. a.a. O. — 8. excelsa Tausch a. a. O.). Aestchen rothbraun, Die untersten Blätter der Aestchen länglieh verkehrt-eiförmig. — y. Russeliana?) (S. Russeliana Willd. Spec. pl. IV. 2. 656 [1805]) Smith Engl. Fl. IV. 186 [1828], letztere gehört zu $. alba X fragilis. Kerner (Niederösterr. Weid 184 [1859]) beschreibt ausser der obenerwähnten Abart angustifolia noch: a. discolor mit aus eiförmigem Grunde lanzettlichen, später unterseits graugrünen Blättern. — b. consolor mit aus eiförmigem Grunde länglich- lanzettlichen, später unterseits hellgrünen Blättern und halbherzförmigen Neben- blättern. Neilreich (Fl. Niederösterr. 253 [1859]) unterscheidet neben «. concolor und ß. discolor y. polyandra?): Blüthen 2—5 männig in denselben Kätzchen. Diese Form gehört zu $S. pentandra X fragilis Wimmer Flora 38 (1849), S. Po- kornyi, $S. subpentandra X fragilis, Kerner a. a. O. 184. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2.209 [1868]) hat neben «. angusti- folia, y. deeipiens und den obengenannten ß. latifolia noch d. australis (S. australior Anderss. Monogr. Sal. I. 43 [1863]), die im Kaukasus, in Persien und bei Aleppo beobachtet wurde, Strobl’s (Flora N. B. XXXIX [1881]) var. sieula. Blätter bis 11 cm lang, 0,20 em breit, unterseits bleibend seidig behaart. Nebenblätter verschwindend klein, aus Sieilien, gehört zu S. fragilis X alba. B. White’s (Journ. of Bot. XXVIL, 266 [1889]), b. Britannica gehört nach einem vorliegenden Exemplar (Set of British Willows [1894] 77) an welchem die jungen Blätter seidig behaart sind, zu S. fragilis x alba. 4 Beck (Fl. Niederösterr. 279 [1890]) führt neben «. discolor, ß. concolor und y. angustifolia, 6. Pokornyi auf, die zu S. pentandra X fragilis gehört. A. u. E.G. Camus (Classif. Saul. Europe 83 [1904]) C. decipiens, 8. stipellata ist $S. multistipulata Seringe a. a. O. Ueber die ‚Ueberpflanzen‘“ der Kopfweiden (franz. Saules-tetards), welche neuerdings vielfach beobaehtet wurden vgl. u. a. R. Beyer Verh. BV. Brand, XXXVII (1895) 105, mit sehr vollständigem Litteratur-Verzeichniss, aus dem wir besonders hervorheben E. Loew a.a. O. XXXIII (1891), der neuerdings zuerst den Gegenstand behandelte, Willis und Burkill Proc. Cambr. Phil. Soc. VIII. 2 (1893) 82, A. Magnin Ann, Soc. Prot. Lyon XIX (1895) 97, später kamen noch hinzu Wittrock Act. Hort. Berg. II no 6. und Nathorst Bot. Not. 1895. 257 u. Öfr, K. Vet. Ak. Handl. 1897. 103, Off. der Rinde Corter Salieis Pharm, Austr., Belg., Nied. s. 8. 55, 57. (Fast ganz Europa, bis nördlich etwa zum 65° N. Br.; Kaukasus ; Armenien; Kleinasien; Syrien; Persien ; westliches und mittleres Sibirien; Altai- und Baikalgebiet; in Nordamerica angepflanzt.) > 1) Von yAavxds graugrün und pÖ/Aor Blatt. 2) Nach John Russell Duke of Bedford, Gründer der Salicetum und Pinetum Woburnense s. VI. 1. S. 703 Fussn. 4. 3) Von zo/Aög viel und @vjo, Mann, Staubblatt. Salix. 13 1033. X 1036. $. fragilis X pentandra 1036. X 1037. 8. fragilis X amygdalına 1036. X 1038. 8. fragilis X alba 1036. X . 8. fragilis X Babylonica siehe am Ende 1036. x 1049. 8. fragilis X nigricans ? der Gattung. 1036. X 1055. 8. fragilis x daphnoides ? 1036. X 1057. 8. fragıilis X viminalıs ? 1036. x 1061. 5. fragilis x purpurea * S, elegantissima (Japanische Trauerweide). j} Zweige peitschenartig hängend, braun, kahl, glänzend. Blätter gestielt (Stiel 1—1,5 em lang, nur in der Längs- furche noch dünn behaart, sonst kahl), lanzettlich, lang zugespitzt, bis 15 em lang, 2 em breit, am Rande dicht und scharf gesägt, am Uebergang zum Stiel mit kleinen Warzen, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits blaugrün, matt, nur oberseits am Mittelnerven kurz dünn behaart, sonst kahl; Mittelnerv oberseits wenig, unter- seits stark hervortretend; Seitennerven oberseits scharf, unterseits wenig hervor- tretend, ebenso das engmaschige Adernetz. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- förmig, scharf zugespitzt, am Rande scharf gesägt. Blüthenstände (nur weiblich) mit den Blättern erscheinend, an 2 em langen, kahlen, mit lanzettlichen, ganz- randigen kahlen Blättern besetzten Zweigen endständig, eylindrisch, bis 5 em lang, 0,4 enı diek, hängend, etwas lockerblüthig; Achse behaart. Tragblätter lanzettlich, spitz, häutig, gelb geadert, am Grunde stark, sonst schwach behaart, bis an den halben Fruchtknoten heraufreichend. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel kurz behaart), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, an der unteren Hälfte kurz dünn behaart, sonst kahl. Griffel kurz bis !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, auf- recht, getheilt. Vordere Drüse schmal oval, etwas länger als der Fruchtknoten, hintere ebenso lang, breit, an der Spitze ausgerandet oder getheilt. Fruchtklappen bei dem Aufspringen schneekenförmig zurückgerollt. Vielleicht aus Japan stammend; seit etwa 50 Jahren in Gärten angepflanzt. Bl. Mai. S. elegantissima K. Koch Wochenschr. Ver. Beförderung Gartenb. Preuss. Staaten XIV. (1871) 380, Dendrol. II. 2. 505 (1372). K. Koch hebt a. a. O. hervor, dass S. elegantissima im Gegensatz zu S. Baby- loniea kahle Fruchtknoten haben soll. Bei dem mir vorliegendem Material von beiden Arten trifft diese Angabe nicht zu; im Gegentheil, die Fruchtknoten sind bei S. Babylonica kahl und bei $. elegantissima behaart. Nach K. Koch Dendrologie II. 2. 505 ist diese „wohl nur in Japan‘ vor- kommende Weide durch Siebold aus Japan in die Gärten Europas eingeführt worden, wo sie neben S. Babylonica vielfach als Trauerweide angepflanzt wird. Mir selbst hat Material aus Japan nicht vorgelegen. Bei ihrer grossen Aehnlichkeit in der äusseren Erscheinung mit S. Babylönica wird sie auch oft mit dieser verwechselt. In dem Bau der weiblichen Blüthen unter- scheiden sieh beide Arten jedoch wesentlich. S. Babyloniea zur Alba - Gruppe gehörend, hat in der weiblichen Blüthe nur eine (hintere) Drüse; bei S. elegantissima befinden sich in der weiblichen Blüthe zwei (eine hintere und eine vordere) Drüsen, sodass diese Weide zur Fragiles-Gruppe zu stellen ist (vgl. auch oben). Auch mit dem Bastard $. Babylonica X fragilis = 8. blanda Andersson Monogr. Sal. I (1863) wird S. elegantissima mitunter zusammengeworfen (©. K. Schneider Ill. Handb. der Laubholzk. 34 [1904]), jedoch ebenfalls mit Un- recht. Sowohl 8, fragilis als $S. Babylonica haben kahle Fıuchtknoten, und darum kann S, elegantissima mit ihren behaarten Fruchtknoten kein Bastard dieser Arten sein. Ausser dem in Mitteleuropa eultivirten Material liegt auch noch solches aus Nordamerica (New York) und aus Südamerica (Brasilien, Uruguay, Argentinien) vor. Bei diesen sind die weiblichen Blüthenstände kürzer und dünner, bis 2,50 cm lang, 0,4 cm diek; die Fruchtknoten sind kürzer gestielt, zuweilen fast sitzend, aus 74 Salieaceae. ovalem Grunde kegelförmig (nieht lang verschmälert), die Narben sind dicker, seit- wärts gebogen. B. B. (vergl. auch ©.) Heteradeniae!) (v. Seemen Sal. Jap. 16 [1903)]). Männliche a mit 2 Drüsen (einer vorderen und einer hinteren). Weibliche Blüthen nur mit einer hinteren Drüse. r I. Pleonändr ae?) (v. Seemen a. a. OÖ. [1903]. Männliche Blüthen mit mehr als 2 Staubblättern. Hierher nur Triändrae?) (v. Seemen a. a. ©. [1903] — Amygdälinae Koch Syn. ed. 1. 641 [1838]). S. S. 57. 1037. (5.) 8. amygdalina®) (Mandel- Weide, Pfirsich - Weide; niederl.: Wervelenhout, Ruwbastwaarde; dän.: Mandel-Pil; franz.: Ösier brun, Saule-amandier; ital.: Salcio da cesti; russ.: JIomammuke, Bepsa). }} selten Rh. Aufrecht, 1,5 bis 4 m hoch. Rinde bei alten üxemplaren grau. Zweige gelbgrün, roth oder braun, kahl; junge Triebe kahl, mitunter dünn seidig behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kahl, bei jungen Blättern mitunter dünn behaart, am oberen Ende drüsig), länglich bis schmal-lanzettlich, bis 13,5 em lang, 3 cm breit, spitz bis lang-zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande dicht knorpelig gesägt, kahl (an jungen Trieben mitunter dünn seidig behaart), oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits heller grün bis blaugrau, matt; Mittelnerv und Seitennerven auf beiden Blattseiten deutlich hervortretend; Adernetz engmaschig, nur bei älteren Blättern deutlich hervortretend. Nebenblätter nierenförmig bis halbherzförmig, spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthen- stände kurz vor den Blättern oder mit diesen gleichzeitig erscheinend; die männlichen gestielt (endständig an bis’2 cm langen oberwärts kurz grau behaarten, mit kleinen lanzettlichen, am Rande gesägten, kahlen, nur mitunter dünn seidig behaarten Laubblättern versehenen Zweigen), aufrecht oder etwas gekrümmt bis lang eylindrisch, bis 8 cm lang, 0,8 em dick, am Grunde lockerblüthig; ihre Achse kurz grau behaart, Tragblätter oval, stumpf, häutig, geadert, gelb, kurz dünn behaart. Staubblätter am Grunde dicht behaart, etwa doppelt so lang als die Tragblätter. Staubbeutel rundlich, gelb. Vordere Drüse schmal, linea- lisch, gestutzt, etwa !/s so lang als die Tragblätter; hintere eben so lang, aber breit oval, an der Spitze gestutzt oder etwas ausgerandet, fleischie. Weibliche Blüthenstände meist endständig an längeren (b's 4 cm langen, sonst wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen), aufrecht bis lang-eylindrisch, bis 6 em lang, 0,8 em dick, am Grunde meist etwas lockerblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter® wie bei den männlichen Blüthen, so lang oder etwas länger als der ) Von Üreoog ein anderer, verschieden und dö7v Drüse. 2) S. S. 61 Fussn. 1. 8) Von ror-3 und dvig Mann d. h. Staubblatt, 4) Wegen einer gewissen Aehnlichkeit der Blätter mit denen des Mandelbaunıs, Salix. 75 Fruchtknoten. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel 1/2 bis fast so lang wie der Fruchtknoten, kahl), aus ovalem Grunde kegelförmig, stumpf, kahl. Griffel sehr kurz oder fehlend. Narben dick, oval, seitwärts gebogen, ausgerandet. Hintere Drüse breit oval, an der Spitze gestutzt oder ausgerandet, am Grunde den Fruchtknotenstiel etwas umfassend, fleischig, etwa 1/a—!/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Im ganzen Gebiet, namentlich an Gräben, Teichen und Fluss- ufern in den Ebenen (auf den Nordsee-Inseln angepflanzt) und in den Gebirgen. In den Steyerischen Alpen bis 780 m, in den Bayerischen Alpen bis 1095 m, in den südlichsten Alpen bis 1527 m, in den Schlesischen Hochgebirgen bis 650 m, in den Mährischen Gebirgen bis 585 m, und in den Ungarischen Gebirgen bis 280 m aufsteigend. Bl. April, Mai, öfter zum zweiten Male im Hochsommer und Herbst. S. amygdalina L. Speec. pl. ed. 1. 1016 (1753). Willd. Spee. pl. IV. 2. 556 (1805). Koch Syn. ed. 2. 741. Andersson Sal. Lappon. 17. Kerner Niederösterr. Weiden 192 (1859). Rehb. Ice. XI. t. DCIV fie. 1256— 60. — S. triändra L. Spec. pl. ed. 1.1016(1753). Willd. Spee. pl. IV. 2. 654 (1805). Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 75 (1815). Andersson Monogr. Sal. I. 23 (1863). Wimmer Sal. Europ. 12 (1866). DC. Prodr. XVI. 2. 202. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 4 A. wE. G. Camus Classif. Saul. Eur. Monogr. Saul. France 90 (1904). — S. aurieuläta Mill. Gard. Diet. ed. 8 u. 9 (1768). — 8. amygdali- fölia Gilib. Exere. II. 406 (1792). — 5. hastäta und $. pentändra Thuillier Fl. Envir. Paris ed. 2. 75 (1799)2?. -— 8. Hoppeänat) Willd. Spee. pl. IV. 2. 654 (1805). — S. andrögyna?) Hoppe in Willd. Spee. Plant. IV. 2. 654 (1805). — S. ineerta Lapeyr. Hist. pl. Pyren. 594 (1813). — 8. Hoffmanniäna?) Sm. Engl. Bot. t. 2620 (1814). — S. semperflörens Host Sal. 2 t. 5, 6 (1828). — Grünera*) amygda- loöides Opiz Sezn. 48 (1852). — S. radicans Schur Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV. 69 (1855). — 8. serötina Schur Enum. pl. Transs 617 (1866). Die jungen Zweige werden als Flechtmaterial von den Korbmachern sehr geschätzt. 1)S. I. 1. S. 241 Fussn. 2. Die genauen Daten sind * 15. Dec. 1760 + 1. Aug. 1846, ; 2) dvöodyvvos mannweibig. 3) Nach Georg Franz Hoffmann, * 31. Jan. 1761 Marktbreit (Unterfranken) + 17. März 1826 Moskau, Staatsrath und seit 1804 Professor daselbst, früher (1789) in Erlangen und (1792) Göttingen, verdienstvollem Systematiker und Floristen. Von seinen Schriften sind die wichtigsten: Enumeratio Liehenum Erl, 1784, Plantae Lichenosae, 3 Bände, Lips. 1789— 1801 ; Deutschlands Flora oder Botanisches Taschen- buch Erl. 1791, 1795, 2. Aufl, 1800, 1804; Historia Salicum, 2 Bände, Lips. 1785, 1791; Genera plant. umbelliferarum, Mosquae 1814 ed. 2. 1816. 4) Nach Joseph Sebastian Grüner, * 16. Febr. 1780 7 16, Jan. 1364 Eger, seit 1307 Magistrats- und Criminalrath daselbst, um die Landeskunde besonders die Geologie des Egerlandes verdient," welche Studien ihn in Verbindung mit dem Grafen Kaspar Sternberg (s. VI. 1.S. 305 Fussn. 2) und mit Goethe brachten (s. Bernh, Graeber in Mitth. V. für Gesch. der Deutschen in Böhmen IV. 82 (1866). Ein Werk von ihm: Ueber die ältesten Sitten und Gebräuche der Egerländer wurde erst 1901 in Prag von A, John veröffentlicht (V. Maiwald br.). 16 Salieaceae. Linn& (Spee. Plant. ed. 1. [1753] 1016) führt unter Nr. 2 $. triandra „foliis serratis glabris, floribus triandris“ auf, indem er sie als synonym zu: „Salix foliis elliptico-laneceolatis utrinque glabris serratis appendieulatis Hall. helv. 152* und als in der Schweiz und in Sibirien vorkommend bezeichnet; unter Nr, 6 lässt er S. amygdalina: „foliis serratis glabris lJanceolatis, petiolatis, stipulis trapezi- formibus‘‘ folgen, deren Vorkommen er in Europa angiebt. In der ed. 2. 1442 u. 1443 (1763) fügt er bei S. triandra hinzu: „perquam affinis S. amygdalinae“, und bei S. amygdalina: „affinis nimium Saliei triandrae“. Linn hält mithin seine S. triandra und S. amygdalina für verschiedene einander nahe verwandte Arten, von denen S. iriandra breitere Blätter als S. amygdalina hat. Smith (Fl. Britann. III. 1044 u. 1045 [1805]) weist abweichend von Linn&@ S. triandra die schmäleren Blätter: „foliis lineari-oblongis“, und der 8. amygdalina die breiteren Blätter: „‚foliis ovatis obliquis“, zu und die späteren Autoren sind ihm hierin gefolgt. Willdenow (Spee. pl. IV. 2. 654 u. 656 [1805]) fügt ausserdem noch für die Blätter als Unterscheidungsmerkmal hinzu bei $. triandra: „‚foliis .... subtus glaucescentibus“ und bei S. amygdalina: „foliis .... subtus glaueis“. Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse [1815] 75—78) berücksichtigt nur die S. triandı a. Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. I. 42 [1832]) ist der erste Schriftsteller, der beide Arten unter dem Namen S. amygdalina, „foliis lanceolatis acuminatis serratis glaberrimis‘“‘, vereinigt, wobei er S. triandra nur als Form „b. folüis angustioribus Liljebl.“ abzweigt. Die späteren Schriftsteller haben als gemeinsamen Namen theils S. amygdalina, theils 8. triandra gewählt. A. u. J. Kerner (Herb. Oesterr. Weiden 86 [1869]) fügen bei $. triandra hinzu: „Unterscheidet sich, abgesehen von einigen minutiösen Merkmalen, auf den ersten Blick und sehr constant dureh die unterseits glänzenden grünen Blätter von S. amygdalina. Uebergänge in S. amygdalina wurden von uns niemals beobachtet. Die „Uebergänge“, deren Wimmer in Sal. Eur. p. 15 gedenkt, sind wahrschein- lich Bastarde von S. amygdalina und S. triandra“, A. u. J. Kerner verstehen mithin wie Willdenow unter 8. triandra die Weide mit auf beiden Seiten grünen Blättern und unter S. amygdalina die Weide mit unterseits helleren, grauen Blättern. Uebergänge zwischen beiden Formen finden sich allerdings, wie Wimmer zutreffend angiebt, vielfach und in den mannigfachsten Abstufungen; ob hierbei aber, wie A. u. J. Kerner 'meinen, eine Bastardirung von $. triandra und S. amygdalina anzunehmen ist, wird kaum festzustellen sein. S. hastata (Thuill. a. a. ©. 513) wird von Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 75 [1815]) und $. pentandra und S. hastata Thuill. a. a. ©. von Auders- son (Monogr. Sal. I. 24 [1863]) und anderen Schriftstellern als Synonym von $, triandra bezeichnet Da aber Thuillier in der Diagnose für S. pentandra: „toribus pentandris‘“ und in der für S. hastata: „foliis serratis glabris subovatis acutis sessi- libus‘‘ sagt, so können nach diesen Merkmalen beide Arten nicht zu $. triandra gehören. S. Hoppeana ı Willdenow a. a. O.) und S, androgyna (Hoppe a. a. O.) S. triandra androgyna (Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 76 [1815]) stellen nur Pflanzen mit männlichen und weiblichen Blüthen in demselben Blüthenstande, oder mit Ueber- gangsbildungen von einem Geschlecht zum andern dar. S, semperjlorens (Host a. a. OÖ.) ist eine bis in den späten Sommer hinein wieder- holt blühende (Standorts-?) Form. — Dasselbe ist wohl $S. serotina (Schur a. a. O.). S. triandra var, e. serotina Schur sert. u, 2594, nach Schur a. a. O, Mitunter finden sich an den Kätzchen birnförmige Verdiekungen, hervorgerufen durch (eeidomya heterobia. Aendert ab A. vulgaris. Blätter länglich bis schmal-länglich, spitz. Die verbreitetste Rasse. Salix. 77 S. amygdalina a. vulgaris Wimm. Sal. Europ. 14 (1866). — 58. triandra L. Spec. pl. ed. 1. 1016 (1753). — $. amygda- lina Smith a. a. ©. (1805). Hierzu gehören I. eöncolor, Blätter unterseits hellgrün. — S. amygdalina «. eoncolor Wimm. u. Grab. Fl. Siles. II. 2. 362 (1829). — 8. triandra Willd. Spee. pl. IV. 2. 656 (1805). — S. ligustrina Host Sal. 4 t. 15 (1828), II. elaueophylla!). Blätter unterseits grau bis weisslich. — $. triandra glaucophylla Seringe Essai Monogr, Saul. Suisse (1815) 78. — $S. amygdalina Willd. a. a. ©. (1805). — S. spectabilis Host Sal. 1 t. 3, 4 (1828). — 8. venusta Host Sal. 3 t. 9, 10 (1828). — S, varia Host Sal. 3t. 11, 12 (1828). — 5. amygdalina #. discolor Wimm, u. Grab. a. a. O. (1829). B. angustifölia. Blätter länglich-linealisch bis schmal-lanzettlich, langverschmälert, zugespitzt. Seltener. S. triandra angustifolia Seringe a. a. O. (1815). — S. triandra Smith a. a. OÖ. (1805). — S. amygdalina b. folüis angustioribus Liljebl., Fries a. a. OÖ. (1832). Hierzu gehören gleichfalls Formen mit unterseits grünen und solche mit unterseits grauen Blättern (vgl. Wimmer a.a. O.), letztere sind als S. tenuiflöora Host Sal. 2 t. 7, 8 (1828). — S, undulato-amygdalina Wimm. Fl. Schles. Nachtr. 476 (1845) beschrieben worden. C. Villarsiäna?). Zweige kurz. Blätter klein, oval bis schmal-ellip- tisch, dicht und feingesägt. So namentlich in den Alpen. 5. amygdalina y. Villarsiana Wimmer a. a. O. (1845). Auch hiervon unterscheidet Wimmer a. a. O. (1845) eine Form mit unterseits grünen und eine solche mit grauen Blättern, letztere ist S. Villar- siana Flügge in Willd. Spee. pl. IV. 2. 653 (1805). — 8. triandra elliptica Seringe a. a. O. 74 (1815). Ausserdem sind an Formen aufgestellt worden von: Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse [1805] 75—78) ausser den bereits vor- stehend angeführten Formen (S. triandra B. androgyna, C. angustifolia, H. glauco- phylla und elliptica): — D. stipularis: Blätter gross; Nebenblätter gross unregel- mässig herzföürmig. — E. diversifolia: Blätter z. T, verkehrt-eiförmig-rundlich, z. T. doppelt so lang als breit, eiförmig, z. T. elliptisch, stumpf, sehr gross, z, T. lanzett- lich, stumpf und z. T. lanzettlich lang zugespitzt. — F, monstruosa, durch Insekten (oder Milben ?) veränderte Blüthenstände, — G. abortiva, durch Insekten missbildete Zweige und Blätter. Gaudin (Fl. Helv. VI [1830] 209—210) unterscheidet unter 8. triandra a. elliptica und ß. stipularis. Koch (Syn. ed. 1. 641 [1838]) unterscheidet nur die obenerwähnten Blattfarben- abänderungen. Reichenbach (Deutschl, Fl. [1849] 36): S. amygdalina «a. concolor (Fig. 1256): Blätter beiderseits grün, eingekrümmt sägerandig. — ß. alopeeuroides (Host a, a. O.) Fig. 1257, diese gehört zu S. fragılis X amygdalina. — y. ligustrina (Host a. a. O.) Fig 1258, Blätter beiderseits grün, fast ganzrandig. — 6. discolor Fig. 1259: Blätter 1) Von yAavxös grau und pbAAon» Blatt. 2) S.I. S. 261 Fussn. 2 und II. 1. S. 422 Fussn. 4, die genauen Daten sind: * 14. Nov. 1745 im Weiler Villar zu Noyer (Hautes-Alpes) F 20. Juni 1814 Paris. 78 Salieaceae., unterseits schimmelgrün. — e. androgyna Fig. 1260: Blüthenstände unten männlich, oben weiblich. Hartig (Vollst. Naturg. d. Forstl. Culturpflanz, Deutschl. 418 [1852]) nennt eine S. amygdalina var. decumbens mit niederliegenden Zweigen. Willkomm u. Lange (Prodr. Fl. Hisp. I. 226—27 [1861]) beschreiben ausser S. amygdalina a. discolor. — mierophylla: Niederliegend, mit kleinen Blättern, Nebenblätter länger als der Blattstiel und unter ß. concolor die ligustrina Reichen- - ach’s, mit schmal-lanzettlichen an den Blüthentrieben ganzrandigen Blättern. Sehur (Enum. Plant. Transs. 617 [1866]) unterscheidet: $. triandra a. miero- carpa'). Blüthenstände und Früchte um die Hälfte kleiner. — b. fruticosa: Klein, niederliegend, wurzelnd. — e. angustifolia: Strauchig. Blätter schmal-länglich, lang zugespitzt, gleichfarbig. Borzi (Comp. Fl. Forest. Ital. 138 [1885]) nennt eine kurzblätterige Form var. brevifolia. S. triandra var. nipponica O. von Seem. Sal. Japon. 27 (1903). — $S. nippo- nica Franch. et. Sav. Enum. Plant. Jap. I. 459 (1875), II. 502 (1879); kommt nicht in Mitteleuropa, sondern nur in Japan und im nordöstlichen China vor, (Fast ganz Europa [in Skandinavien bis zum 66° N. Br., in Russ- land bis zum 67° N. Br.); in Asien durch Kaukasien und Armenien südöstlich bis Nord-Persien (3000 m), vom Ural östlich durch ganz Sibirien (im Flussgebiet des Jenissei und der Lena bis zum 66° 20° N. Br.); vom Kaspi-Gebiet östlich durch Turkestan, das Altai-Gebiet und das Amurland, in Central-, Ost- und Nord-China, Mandschurei und Japan.) * 1033. X 1037. S. pentandra X amygdalına | 1036. X 1037. 5. fragılis X amygdalina 1037. X 1038. S$. amygdalina x alba | 1037. X 1041. S5. amygdalina X cinerea siche Ann 1037. X 1045. $. amygdalina X aurita 1 1037. X 1051.? S. amygdalina X hastata? der Gattung. 1037. X 1057. 5. amygdalına X viminalıs 1037. X 1058. S. amygdalina X dasyelados 1037. X 1061. 5. amygdalina X purpurea II. Diändrae?) (v. Seemen Sal. Jap. 16 [1903]. Männliche Blüthen mit 2 freien Staubblättern. a. Albae (Kerner Niederösterr. Weiden 57 [1859]). Tragblätter der Blüthen vor der Fruchtreife abfallend. — Uebrige Merk- male s. S. 57. In Europa nur unsere Arten, 1038. (6.) 8. alba. (Silberweide, Felber [Oesterr.|; niederl.: Witte Wilg; dän: Hvid-Pil; ital.: Salice bianeo; rum.: Rächitä-mare; russ.: Beraa). |) oder h. Aufrecht, bis 21 m hoch. Zweige gelbbraun bis dunkel-schmutzigbraun, an Bäumen meistens lang, dünn, hängend; junge 1) Von wıxgös, klein und xzaorrös, Frucht. 2) Von ödı- zwei- und dvjo Mann d. h. Staubblatt, Salix, 79 Triebe dünn bis dicht seidig behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,7 cm lang, kahl, bis dicht seidig behaart), länglich bis schmal lanzett- lich, bis 13 cm lang, 3,5 cm breit, beiderseits spitz und gleichmässig verschmälert, am Rande dicht klein drüsig gesägt, oberseits trübgrün, etwas glänzend, unterseits heller bis blaugrün, beiderseitig wenigstens in der Jugend mehr oder weniger dicht seidig behaart, später oft verkahlend; Mittelnerv und Seitennerven auf beiden Blattseiten deutlich hervortretend; weitmaschiges Adernetz wenig bemerkbar, Neben- blätter schmal-lanzettlich, spitz, gesägt, meist wenig entwickelt. Knospen- schuppen kahl, braun. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend; männliche an bis 1,5 em langen, kurz weissgrau behaarten, mit kleinen gesägten oder ganzrandigen Laubblättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder bogig, eylindrisch, bis 6,5 em lang, 1 cm dick, diehtblüthig; ihre Achse dicht weissgrau behaart. Tragblätter länglich, stumpf, häutig, geadert, gelb, auf dem Rücken kahl oder wenig behaart, am Grunde und am Rande stärker behaart; Staubblätter 2 (mitunter in einzelnen Blüthen 3), auf der unteren Hälfte weissgrau behaart, etwa doppelt so lang als die Tragblätter; Staubbeutel oval, gelb. Vordere Drüse schmal, fast linealisch, !/s bis 1/a so lang als das Tragblatt; hintere oval, gestutzt, fleischig, eben so lang. Weibliche Blüthenstände an bis 2 cm langen, sonst wie bei den beschaffenen Zweigen endständig, eylin- drisch, bis 4,5 cm lang, 0,7 cm dick, am Grunde lockerblüthig; ihre Achse und die Tragblätter wie bei den männlichen; Fruchtknoten sehr kurz gestielt (Stiel kahl), aus ovalem Grunde kurz kegelförmig, stumpf, kahl, etwa doppelt so lang als die Tragblätter; Griffel kurz, meistens getheilt; Narben länglich, getheilt oder ausgerandet, seitwärts gebogen. Die eine hintere Drüse oval, am Grunde den Fruchtknotenstiel etwas umfassend, am oberen Ende gestutzt oder etwas ausgerandet, fleischig, etwas länger als der Fruchtknotenstiel. Namentlich in feuchten Wäldern im ganzen Gebiet; auch auf den Östfriesischen Nordseeinseln wenigstens eingebürgert; steigt nur bis in die Voralpen und im böhmisch-mährischen Grenzgebirge bis zu 590 m, in Ungarn und Siebenbürgen bis 870 m, in Südbayern bis zu 840 m, in Tirol bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI 2. 5) empor- steigend. Vielfach angepflanzt und wie $. fragelis als Kopfweide gezogen. Bl. (März) April, Mai. S. alba L. Spec. pl. ed. 1. 1021 (1753). Willd. Spec. pl. IV. 2. 710 (1805). Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 82 (1815). Koch Syn. ed. 2, 741. Kerner Niederösterr. Weiden 187 (1859). Anders- son Monogr. Sal. I. 47 (1863). Wimmer Sal. Europ. 16 (1866). DC. Prodr. XVI. 2. 211 (1868). Richter-Gürke Pl. Eur. HU. 7. A. u. E. G. Camus Classif, Saul. Europ. et Monogr, Saul. France 69 (1904). Rehb. Ic. XI t. DCVIII fig. 1263. — $. atırea Sulisb. Prodr. (1796) 393. — S. pallida Salisb. Prodr. (1796) 394. — 8. hoterophyjlla ') Bray in Denkschrift Bot. Ges. Regensb. I (1815) 51. 1) Von Zreoog ein anderer, verschieden und pi//ov Blatt. 80 D. Salieaceae. Die jungen Zweige werden als gutes Bindematerial geschätzt. Aendert ab: . typica. Zweige schmutzig-braun-grün. Die bei weitem häufigste Form: S. alba 2, Form typica Anderss. Monogr. Sal. I. 48 (1863). splendens. Blätter auf beiden Seiten dicht weissgrau bis weiss seidig-behaart. Ziemlich selten bis zerstreut. S. alba y. splendens Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 211 (1868). — $. splendens Bray n. Opiz Böheim. Gew. (1823) 110. — 58. vitellina ß. y. sericea Gaudin Fl. Helv. VI. 206 (1830). — 58. alba S. argentea Wimm. Sal. Europ. 17 (1866). Hierher gehören auch: S. leueöphora'), S. argyrodendron?) Gandog. Sal. novae No, 5, 6, nach A, u. E. G. Camus Classif. Saul. Europe et Monogr. Saul. France 74 (1904). vitellina. Zweige gelbbraun oder röthlich. Hin und wieder nicht selten, namentlich an Ufern. S. alba vitellina Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse (1815) 83. — 5. vitellina L. Spec. Plant. Ed. I (1753) 1016. — S$. Nlexibilis Gilib. Exere. phyt. II (1792) 406. — $. alba vitellina- tristis Seringe a. a. OÖ. — 9. vitellina ß3. tristıs Gaudin Fl. Helv. VI (1830) 206. — 8. fragilis y. 8. vitellina Fries Novit. Fl. Snec. Mant. prima (1832) 43. Hierher gehören auch: S. Pameachiana®) Barratt, nach J. Carey in Gray, Man, ed. 2. p. 416 nach Andersson Proc. Amer, Acad. IV (1860) 55. — 8. alba, rami vitellini et laete miniati, Anderss. Monogr. Sal. I (1863) 48 — $. arnassensis*) Gandog. Fl. Lyonn. (1875) 204 u. S. o5tusis quama Gandog. Pl. nov. II. p. 10 nach A. u. E. G. Camus |]. e. 76. — $. alba vilellina-tristis Seringe a. a. 0. = S. vitellina ß. ß. tristis Gaudin a. a. O. zeichnet sich durch hängende Zweige aus, Neuerdings werden vielfach angepflanzt eine in der Tracht der S. Baby- loniea ähnliche stark hängende Form (pendula nova der Gärten) und eine Form mit lebhaft gelbroten Zweigen (Britzensis°) Spath Cat. 1878). coerulea, Blätter ganz verkahlend, unterseits grau oder graublau, Zerstreut. S. alba ß. coerulea Koch Syn. ed. 1. 641 (1838). — 9. coerulea Sm. Engl. Bot. t. 2431 (1812). — 9. alba «a. culva G. F. W. Mey. Chlor. Hannov. 487 (1836). — 5. alba var. fruti- cösa Schur Sert. Fl. Transsilv. No. 2596 #. (18535). — 9. alba d. denudata Anderss. Monogr. Sal. I. 48 (1863). — 8. alba var. virescens F. Gerard in Magen. Fl. sel. No. 2839 nach A. u. E. G. Camus Olassif, Saul. Europe et Monogr: Saul. France 75 (1904), 1) Von Zevxdg weiss und Pogös tragend. 2) Von doyvoog Silber und devögo» Baum. 3) Ueber Pameach können wir nichts berichten, 4) Bei Arnas (Rhöne), dem Wohnsitz von Gandoger, beobachtet. 5) Beim Dorfe Britz bei Berlin sowie mehrfach um Berlin wild beobachtet, VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Die Europäischen Laubmoose Beschrieben und gezeichnet von Georg Roth Grossherzoglichem Rechnunesrat i. P. zu Laubach in Hessen Zwei Bände. gr. 8. Erster Band: Kleistokarpische und akrokarpische Moose Mit 52 Tafeln. Geh. M. 20.—; in Halbfranz geb. M. 23.— Zweiter Band: Akrokarpische und pleurokarpische Moose Mit 62 Tafeln. Geh. M. 24.—; in Halbfranz geb. M. 27.— Die europäischen Torfmoose Nachtragsheft zu den Europäischen Laubmoosen Beschrieben und gezeichnet von Georg Roth Grossherzoglichem Rechnungsrat i. P. zu Laubach in Hessen Mit 11 photolithographischen Tafeln. gr. 8. M. 3.20 Aus den Besprechungen: „Wenn ich Roths Buch als vorzüglich zum Bestimmen der Arten geeignet be- trachte und bedauere, dass die von inm erwähnten Varietäten keinen erschöp'enden Inhalt und Umfang der Arten darstellen — so verkenne ich dagegen nicht den grossen Fortschritt .... Da auch die ganze Darstellung und Beschreibung der Arten nicht, wie das zuweilen ge- schieht, die Hauptsachen zu Nebensachen macht und umgekehrt, so gibt dieselbe im allgemeinen ein klares Bild der betreffenden Art, und da dieser Darstsllung die vortrefflichen Zeich- nungen zu Hilfe kommen, so kann man wohl sagen, dass durch dıe Roth'sche Arbeit das Studium der Torfmoose nicht nur sehr erleichtert, sondern auch manches klargestellt worden ist, was in den Arbeiten der Bryologen bisher noch strittig war. Ein besonderes Verdienst ist es noch, dass Roth nicht die Arbeiten eines einzelnen Forschers der seinigen zugrunde legte, sondern selbständig und gerecht die Forschungen und Entdeckungen aller Sphagnaologen prüfte und sie bei seinen Darstellungen ohne Voreingenommenheit za be- rücksichtigen suchte.“ (Österr. Botanische Zeitschrift, 1907.) Mit dem Erscheinen des Nachtragsheftes ist das grosse, die europäische Laubmoosflora in ihrer Gesamtheit überschauende Werk des Verfassers vollständig und damit die Bryologie um ein Handbuch reicher geworden, in welchem das moderne Wissen über den behandelten Gegenstand bildlich und textlich mit seltener Ausführlichkeit und Genauigkeit zur Darstellung gebracht ist. (Allg. Forst- u, Jagdzeitung. 1907.) 11. III. IV. VI. Vu. VII, VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin des botan. Gartens in Dresden. 1 Willkomm, Moritz, Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halbinsel. Mit 21 Text- figuren, 2 Heliogravüren und 2 Karten. Lex.-8. 1896. M. 12.—; in Ganz- leinen geb. M. 13.50, Subskriptionspreis: M. 10.—; in Ganzleinen geb. M,. 11.50. Pax F Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen. ’ ” ]. Band. Mit 9 Textfiguren, 3 Heliogravüren und 1 Karte. Lex.-8. 1898. M. 11.—; in Ganzleinen geb. M. 12.50. Subskriptionspreis: M. 9.—; in Ganzleinen geb. M. 10.50. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Kau- Radde, Gustav, kasusländern vonder unteren Wolgaüberden Manytsch- Scheider bis zur Scheitelfläche Hocharmeniens. Mit 13 Textfiguren, 7 Helio- gravüren und 3 Karten. Lex.-8. 1899. M. 23.—; in Ganzleinen geb. M. 24,50. Subskriptionspreis: M. 19.—; in Ganzleinen geb. M. 20,50. Beck von Mannagetta, Günther Ritter, Pie ‚Yes verhältnisse der illyrischen Länder, begreifend Südkroatien, die Quar- nero-Inseln, Dalmatien, Bosnien und die Hercegovina, Montenegro, Nord- albanien, den SandZak Novipazar und Serbien. Mit 6 Vollbildern, 18 Text- figuren und 2 Karten. Lex.-8. 1901. M. 30.—; in Ganzleinen geb. M. 31.50. Subskriptionspreis: M. 20.—; in Ganzleinen geb. M. 21.50. Die Heide Norddeutschlands und die sich an- Graebner, I“ schliessenden Formationen in biologischer Be- trachtung. Eine Schilderung ihrer Vegetationsverhältnisse, ihrer Existenz- bedingungen und ihrer Beziehungen zu den übrigen Pflanzenformationen, besonders zu Wald und Moor. (Formationen Mitteleuropas Nr. 1.) Mit einer Karte. Lex. 8, 1901. M. 20.—; in Ganzleinen geb. M. 21.50. Subskriptionspreis: M,. 16.—; in Ganzleinen geb. M. 17.50. Der Hercynische Florenbezirk. Grundzüge der Drude, Oscar, Elansenvor ne im mitteldeutschen Berg- u. Hügel- lande vom Harz bis zur Rhön, Lausitz und dem Böhmer Walde. (Pflanzen- verbreitung in Mitteleuropa nördl. d. Alpen No. 1.) Mit 5 Vollbildern, 16 Textfiguren und I Karte. Lex.-8. 1902. M. 30.—; in Ganzleinen geb. M, 31.50. Subskriptionspreis: M. 20.—; in Ganzleinen geb. M, 21.50. Diels 1; Die Pflanzenwelt von West-Australien südlich des Wende- ‚ “I kreises, Mit einer Einleitung über die Pflanzenwelt Gesamt- Australiens in Grundzügen. Ergebnisse einer im Auftrage der Humboldt- Stiftung der Kgl. preussischen Akademie der Wissenschaften 1900—1902 unternommenen Reise. Mit 1 Vegetationskarte und 82 Textfiguren, sowie 34 Tafeln nach Originalaufnahmen von Dr. E, Pritzel. Lex.-8. 1906. M. 36,—; in Ganzleinen geb, M. 37.50. Subskriptionspreis: M. 24.—; in Ganzleinen geb. M. 25.50, 1 Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Chile. Mit Reiche, Karl, 55 Figuren im Text und auf 33 Tafeln sowie 2 Karten. Lex.-8. 1907. M. 30.—; in Ganzleinen geb. M. 31.50. Subskriptionspreis: M. 20.—; in Ganzleinen geb. M. 21.50. In Vorbereitung befinden sich: Harshberger, Vegetation von Nordamerika. Adamovic, Vegetation von Serbien. Engler, A., Vegetation von Afrika. Weberbauer, A. Vegetation von Peru. Pax, EB. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen. II. Band, = Der Subskriptionspreis tritt ein bei Abnahme der ganzen Sammlung. — SYNGPSL \IITTELEUROPAISCHEN FLORA PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL,, GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL. CUSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN 61. LIEFERUNG VIERTER BAND BOGEN 6—10 SALICACEAE (SALIX [von O. v. SEEMEN)) LEIPZIG | VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1909 Ausgegeben am 30. März 1909. (Bogen 6—9 gedruckt bis December 1908.) T; IT. II. IV, _ Luual VAL, VIH. IX. X. VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Die Vegetation der Erde. Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. 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Beck von Mannagetta, Günther Ritter, Pie Yes“ verhältnisse der illyrischen Länder, begreiteud Südkroatien, die Quar- nero-Inseln, Dalmatien, Bosnien und die Hercegovina, Montenegro, Nord- albanien, den SandZak Novipazar und Serbien. Mit 6 Vollbildern, 18 Text- figuren und 2 Karten. Lex.-8. 1901. M. 30.—; in Ganzleinen geb. M. 31.50. Subskriptionspreis: M. 20.—; in Ganzleinen geb. M. 21.50. » Die Heide Norddeutschlands und die sich an- G1 aebner E schliessenden Formationen in biologischer Be- trachtung. Eine Schilderung ihrer Vegetationsverhältnisse, ihrer Existenz- bedingungen und ihrer Beziehungen zu den übrigen Pflanzenformationen, besonders zu Wald und Moor. (Formationen Mitteleuropas Nr. 1.) Mit einer Karte. Lex.-8, 1901. M. 20.—; in Ganzleinen geb. M. 21.50. Subskriptionspreis: M. 16.—; in Ganzleinen geb. M. 17.50. -Drude Osear Der Hercynische Florenbezirk. Grundzüge der ö 7 Pflanzenverbreitung im mitteldeutschen Berg- u. Hügel- lande vom Harz bis zur Rhön, Lausitz und dem Böhmer Walde. (Pflanzen- verbreitung in Mitteleuropa nördl. d. Alpen No. 1.) Mit 5 Vollbildern, 16 Textfiguren und 1 Karte. Lex.-8. 1902. M. 30.—; in Ganzleinen geb. M, 31.50. Subskriptionspreis: M. 20.—; in Ganzleinen geb. M, 21.50. Diels BE Die Pflanzenwelt von West-Australien südlich des Wende- 7757 "7 kreises. Mit einer Einleitung über die Pflanzenwelt Gesamt- Australiens in Grundzügen. Ergebnisse einer im Auftrage der Humboldt- Stiftung der Kgl. preussischen Akademie der Wissenschaften 1900—1902 unternpommenen Reise. Mit 1 Vegetationskarte und 82 Textfiguren, sowie 34 Tafeln nach Originalaufnahmen von Dr. E, Pritzel. Lex.-8. 1906. M. 36.—; in Ganzleinen geb. M. 37.50. Subskriptionspreis: M. 24.—; in Ganzleinen geb. M. 25.50. Reiche, Karl, Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Chile. Mit 55 Figuren im Text und auf 33 Tafeln sowie 2 Karten, Lex.-8. 1907. M, 30.—; in Ganzleinen geb. M. 31,50. Subskriptionspreis: M. 20.—; in Ganzleinen geb. M. 21.50. Engler A Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner tropischen " Gebiete. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Uharakterpflanzen Afrikas. II. Band. Charakterpflanzen Afrikas. Mit 16 Voll- bildern und 316 Textfiguren. Herausgegeben mit Unterstützung des Deutschen Reichskolonialumts. Lex. 8. M. 27.—; in Ganzleinen geb. M. 28.50. Subskriptionspreis: M. 18.—; in Ganzleinen geb. M. 19.50. Pax F Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen. Il. Band. Mit 29 Textfiguren und 1 Karte. Lex. 8. M, 25.—; in Gauz- leinen geb. M. 26.50. Subskriptionspreis: M. 17.—; in Ganzleinen geb. M. 18.50. — Der Subskriptionspreis tritt ein bei Abnahme der ganzen Sammlung. = an pe rien er u Dt in LA Se a rn - ns u Salix. 81 A. u. E.G. Camusa. a. ©. führen hierzu noch auf: II. sepicola (S. sepicola Gandog. Fl. Lyon. 204 [1875]); III, violacea (Brebiss, u. Moridre Fl, Normand.); IV. fausta (8. fausta Gandog. Sal. novae No, 9). LIBRAN E. ovälis. Blätter länglich-oval. NEW YOi S. alba f. ovalis Wimm. Sal. Europ. 18 (1866). BOTANIC Ausserdem wurden als Formen unterschieden von: GARDEN Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 84 [1815]). — D. $. alba abortiva. Blätter durch Insekten missbildet. — E. S. alba monstruosa. Weibliche Blüthen- stände verlängert mit laubigen Tragblättern. S, alba hippophaefolia — 8. hippophaefolia (Thuill. Fl. Par. ed. 2. 514 [1799)), ist S. triandra X viminalis. Wahlenberg (Flor. Suee. II [1833] 658): 3. virescens (Svensk Bot. t. 525 [1819]). Blätter auch auf der unteren Seite grün und glänzend (nach Hartman Handbok Scand. Fl. 6 Uppl. [1854] 219); liegt nicht vor. — y. viridis. Ganz kahl, grün. (8, viridis Fries Novit. Fl. Suee. Mant. prima [1832] 43, ist S. alba X fragilis). G. F. W. Meyer (Chloris Hanoverana 487 [1836] stellt neben der ‚‚Spiel- art“ «a. calva (8. coerulea Sm.a.a. 0.) die Abarten auf: A, vitellina und B. rubens (S. rubens Schrank Baier. Fl. I [1789] 226): letztere gehört aber nicht hierher, sondern zu S, alba X fragilis. Andersson (Monogr. Sal. I [1863] 48): neben der Form Rami 1. vitellini et laete miniati 2. viridi-testacei; forma iypiea. — Ferner nach der Behaarung und Form der Blätter: folia sericea (splendens) — denudata (coerulea) — latiuseula (ovalis) — angustata (zu splendens gehörend) — minima (Blätter kaum über 2 em lang und 6 mm breit, Kleinasien). — Ausserdem führt Andersson $S. Pameachiana aus Nordamerica als ‚„Subspeeies“ auf, ebenso S. micans Anderss. Monogr. Sal. I. 49 (1863), die im Kaukasus von Nordmann und in Kleinasien von Weidemann gesammelt ist. Andersson in DC. Prodr. XVI. 2 (1564) 211 teilt die Art folgendermaassen ein: ß. vitellina, — y. splendens, — ö. caerulea, — e. rigida, in der Dsungarei, — &. tristis Trautv. in Ledeb. Fl. Alt. IV. 256 (1833) vgl. 8. 80, — n. ovalis Wimmer a. a. OÖ, — #. microphylla Anders. Monogr, Sal. I. 48 (1863) mit sehr kleinen Blättern, — ı. latifolia, in Kleinasien, — x. Kassanogluensis!) (S. Kassanoglu- ensts Kotschy It. Cilie. Kurd. 64 [1859]), in Kleinasien, — /. Pameachiana, — u. micans (S. micans Andersson Monogr. Sal. I. 49 [1863], nur im Kaukasus und in Kleinasien. Boissier (Fl. Orient. IV. 1185 [1879]) f. $. Libanotica, aus Syrien. Haussknecht (P. Sintenis Iter orientale 1894 No. 5696) v. macriula 2) aus Armenien. Die gestielten Fruchtknoten und die lang zugespitzten Blätter deuten nieht auf S. alba, sondern auf $. alba X fragilis hin. Gürke in Richter Pl. Eur. II. 85 (1897) e. arelatensis 3) Delaveau (liegt mir nicht aa A. E. G. Camus (Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 74 [1904]) Kenn A. aryentea, B. caerulea und D. vitellina noch B. acuminata (Chabert in Cariot Et. Fleurs, ed. 4. II. 516 [1864]), $. Chaberti4) (Gandog. Fl. Lyon. 204 [1875]. Tragblätter der weiblichen Blüthen schmäler, zugespitzt, länger als die Fruchtknoten, oft röthlich, länger bleibend als beim Typus (liegt mir nicht vor; gehört wohl aber kaum zu $. alba). (In allen übrigen Gebieten Europas, in Skandinavien bis etwa zum 2 N. Br. (nach Blytt Norges Fl. II. 425), in der Sierra Nevada y) Nach dem Fundorte, dem Gebiet Kassan Oghlu in Cilicien. 2) Von wazods lang und joö2og eigentlich Tausendfuss, als botanischer Kunst- ausdruck Kätzchen. 3) Bei Arles in der Provence (im Alterthum Arelate) gefunden, 4) Wohl nach Pierre Chabert. S. VI. 1. S. 278, Fussn. 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 6 _ 32 Salicaceae. bis ca. 1624 m, in Rumelien bis ca. 1279 m; Afriea: im nördlichen Gebiete in Algier und Tunis; Asien: Kaukasus bis ca. 975 m, Kleinasien, Syrien, Persien, Turkestan, Dsungarei, Sibirien im Ural-, Altai- und Baikal-Gebiet, Himalaja, Tibet; Nordamerica: ursprünglich eingeführt und angepflanzt (nach Andersson: Proc. Am. Acad. IV [1860] 55). 1033. X 1038. $. pentandra X alba 1036. X 1038. $. fragilis X alba 1037. X 1038. S. amygdalina X alba 1038. X . 8. alba x Babylonica 1038. X 1041? S. alba x cinerea? der Gattung. 1038. X 1057? 8. alba X viminalıs? 1038. X 1061? 8. alba X purpurea? *- 8. Babylönica!). Trauer-, Thränenweide; niederl.: Treur-Wilg; franz.: Saule pleureur; ital.: Salice piangente; ligur.: Sarso du bottale; rum.: Saleie pletösä, Saleie jalniea; böhm.: Vrba smutkovä. h. Niedriger oder mittelhoher bis über 10 m hoher Baum. Zweige lang, dünn, hängend, braun, kahl, nur die Spitzen der jungen Triebe kurz fein grau behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 em lang, bei den jungen Blättern kurz fein grau behaart, später nur oberseits in der Furche kurz behaart, oder kahl), lanzettlich bis lineal-lanzettlich, bis 17,5 em lang, 2,5 cm breit, lang zugespitzt, am Grunde spitz, am Rande dicht knorpelig gesägt, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün oder grau, kahl (nur die jungen Blätter an der Spitze der Zweige dünn grau seidig behaart); Mittelnerv und Nervatur beiderseitig hervortretend. Nebenblätter selten vorhanden, aus schief eiförmigem oder lanzettliehem Grunde lang zu- gespitzt, am Rande gesägt. Knospenschuppen braun, kahl, zuweilen dünn kurz behaart. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, die männlichen aufrecht, gekrümmt, dichtblüthig, sehr kurz gestielt, fast sitzend (Stiel dicht grau behaart, mit zwei kleinen länglichen bis lanzett- lichen, spitzen, ganzrandigen oder spärlich klein gesägten, auf der untern Seite dünn seidig behaarten Blättern), eylindrisch, bis 4 cm lang, 0,6 cm dick; ihre Achse gelbgrau zottig behaart. Tragblätter bis ®/a so lang als die Staubblätter, länglich oder schmal eiförmig, stumpflich, häutig, gelb, geadert, dünn lang seidig gelbgrau behaart, nach der Spitze zu kahl. Staubblätter am Grunde etwas verbunden, unterwärts behaart. Staubbeutel oval, dunkelgelb. Drüsen etwa !/s so lang als die Staub- fäden, fleischig, vordere schmal oval oder linealisch, hintere breiter oval oder länglich. Weibliche Blüthenstände kurz gestielt (Stiel kurz grau zottig behaart, mit kleinen lanzettlichen oder länglichen, spitzen, ganz- randigen oder spärlich klein gesägten, unterseits spärlich behaarten Blättern), eylindrisch, bis 2 cm lang, 0,3 em dick, nach der Spitze zu wenig dünner, gekrümmt, dichtblüthig; ihre Achse zottie, gelbgrau siehe am Ende 1) Dieser Nanıe beruht auf der irrigen Meinung, dass die Psalm 137, 2 er- wähnten ’Aräbim (s. S. 16) zu dieser Art gehörten. Dies ist aber kein Grund den Namen dureh 8, pendula zu ersetzen, wie K, Koch gethan hat. Salix. 83 behaart. Tragblätter fast so lang als die Fruchtknoten, länglich oval, stumpflich, gelb, häutig, geadert, nur am Grunde etwas behaart, sonst kahl. Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt, eiförmig, kurz kegelig, kahl. Griffel sehr kurz, dick. Narben länglich, diek, unge- theilt, seitwärts gebogen. Drüse breit oval, mitunter an der Spitze aus- gerandet oder verschmälert, fleischig, !/3 so lang als der Fruchtknoten. In Mitteleuropa nur angepflanzt, namentlich auf Kirchhöfen und in Parks, im Mittelmeergebiet hin und wieder verwildert. Die eigent- liche Heimat der Trauerweide soll nach K. Koch (Dendrologie II. 1. 507 [1872]) Ost-Asien sein. Dieselbe wurde im Orient (auch in Aegypten) seit Jahrhunderten vielfach als Zierbaum angepflanzt; die einschränkenden Angaben Koch’s sind z. T. irrthümlich. Ueber die Einführung der S$. Babylonica in England bezw. Mitteleuropa be- stehen zwei Ueberlieferungen. Nach der einen sollen die in Europa wachsenden Exemplare von einer Rute abstammen, die der englische Dichter Pope zu Anfang des 18. Jahrhunderts in einen an Lady Suffolk in Twickenham bei London aus Spanien oder der Türkei erhaltenen Korb geflochten noch lebend antraf und einpflanzte. Nach der andern sandte der englische Kaufmann Vernon im Jahre 1730 diese Weide aus Aleppo in Syrien nach seinem heimatlichen Landsitze Twiekenham, wo sie angepflanzt wurde (Karl Koch a. a. O. 509). Bl. April, Mai. S. babylonica L. Spec. pl. ed. 1. 1017 (1753). Willd. Spee. pl. IV. 2. 671. Andersson Monogr. Sal. I. 50. De Candolle Prodr. XVI. 2. 212. Richter-Gürke Plant. Europ. II. 8. A. u. E. G. Camus Classif. Saul. Europe et Monogr. Saul. France 65. — $. japonica Thunb. Fl. Jap. 24 (1784) z. T. (vgl. unten). — $. pendula C. Koch Wochenschr. Ver. Beförd. Gartenb. Preuss. Staat XIV (1671) 381 (Dendrol. II. 1. 507 [1872]) vgl. die unten aufgeführte 5. pendula Moench. Thunberg hat einzelne Exemplare der $S. Babylonica als die von ihm auf- gestellte S. japonica in Herbarien ausgegeben (siehe O. von Seemen Salices Japonicae 30 [1903]), und in Folge dessen sind auch von späteren Schriftstellern diese beiden Arten vielfach zusammengeworfen. S. Babylonica wird vielfach verwechselt mit $. fragilis B. angustifolia, den beiden Bastarden S. fragilis X Babylonica und S. alba X Babylonica und sogar mit der künstlich als Trauerweide (hochstämmig mit dünnen, hängenden Zweigen) gezogenen $. purpurea, häufig auch mit S. elegantissima (s. S. 73). Exemplare der S. Babylonica kommen angepflanzt im nördlichen und mittleren Gebiete nur selten vor; in Mittelmeergebiete ist sie häufig, Südslav. Name: Strmogled. Aendert ab: A. p@ndula. Blätter flach, gerade — die häufigste Form. — $. babylonica f. pendula Anderss. Monogr. Sal. I. 51 (1863). — S. pendula Moench Meth. 336 (1794). — S. perpendens Seringe Ess. Sau). Suisse 73 (1815). — S. babylonica L. 3. culta Anderss, in De Candolle Prodr. XVI. 2. 213 (1868). B. annuläris. Blätter zusammengefaltet, ring- oder spiralförmig rückwärts gekrümmt. h S, babylonica L. f. annularis Aschers. Fl. Prov. Brandenb, (1864) 630. — S. cochleäta Dumortier Prodr. 13 (1827). — S. annularis Forbes Sal. Woburn. 6* 84 Salicaceae, t. 41 (1829). — S. eireinata Forbes a. a. O. (1829). — S. Napoleonis1) F. Schultz Arch. Fl. 239 (1856). Ausserdem stellt Andersson Monogr. Sal. I (1863) 51 als Formen auf: typica, mit den beiden Blattformenabänderungen angustifolia u, latifolia, ist die wildwachsende; pendula; — eireinnata;, — acxillaris. Blüthenstände in den Achseln alter Blätter. (Asien: Kaukasien, am Caspi-See, Nord-Persien, Süd-Turkestan, China, Korea, Japan.) 1036. X . 5. fragilis X DBabylonica | siehe am Ende 1038. X . 8. alba X Babylonica | der Gattung. h. Tragblätter der Blüten nicht vor der Fruchtreife abfallend. 1. Retusae (Kerner Niederöst. Weiden 46 [1859]). Früchte kahl. — Uebrige Merkmale s. S. 57. In Europa nur unsere Art. 1039. (7.) S. retusa. h. Niedrig, mit niederliegenden wurzelnden Zweigen. Zweige braun, kahl, später dünn behäutet, leicht abbrechend. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 em lang, kahl, mitunter dünn kurz grau behaart), länglich bis breit-verkehrt-eiförmig, 3,5 em lang, 2 em breit, stumpf, oder abgerundet, mitunter spitz oder ausgebuchtet, nach dem Grunde zu stark verschmälert und spitz, ganzrandig oder an der unteren Hälfte schwach gesägt, kahl oder mitunter unterwärts schwach behaart, auf beiden Blattflächen grün, etwas glänzend; Mittelnerv, die steil nach der Blattspitze gerichteten Seitennerven und das weitmaschige Adernetz oberseits wenig, unterseits schärfer hervortretend. Knospen- schuppen hellbraun, kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, die männlichen an bis 0,8 em langen, beblätterten, kahlen oder dünn grau behaarten Zweigen endständig, oval bis eylindrisch, bis 1,70 em lang, 0,7 em dick, sehr lockerblüthig; ihre Achse kahl oder spärlich grau behaart. Tragblätter länglich bis oval, mantelartig, abgerundet oder ausgerandet, häutig, geadert, gelb, an der Spitze etwas dunkler, kahl oder spärlich lang behaart. Staubblätter kahl, bis dreimal so lang als die Tragblätter; Staubbeutel oval, gelb. Vordere Drüse schmal, läng- lich oder oval, gestutzt, mitunter mit kleinen Nebenlappen, !/s bis !/a so lang als das Tragblatt; hintere ebensolang aber breiter als die vordere, gestutzt, mitunter mit kleineren, unregelmässigen Seitenlappen. Weib- liche Blüthenstände an bis 1,3 em langen, kahlen oder dünn grau be- haarten, beblätterten Zweigen endständig, oval bis eylindrisch, bis 2 cm lang, 0,5 em «liek, am Grunde lockerblüthig; ihre Achse kahl oder dünn grau behaart. Tragblätter oval, mantelartig, vorn abgerundet oder eingeschnitten, gelb oder hellbraun, häutig, geadert, kahl oder am oberen 1) Soll von der Trauerweide herstammen, die auf dem Grabe Napoleons]. auf St. Helena stand. Diese Annahme ist jedoch nieht zutreffend ; die Trauerweide auf dem Grabe Napoleons |, gehörte vielmehr zu der gewöhnlich eultivierten Form 8, Babylonica A. pendula (vgl. Loudon Arbor. et Frutie. Boit, III. 1511 [1838]). Salix, 35 Rande dünn lang behaart, bis etwa auf !/s des Fruchtknotens herauf- ragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel !/ so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, kahl; -Griffel !/s so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gabelig getheilt. Narben kurz, oval, getheilt. Drüse oval, gestutzt, so lang als der Fruchtknotenstiel. An Felsen und steinigen Abhängen, auf Kalk, in der Krumm- holz- und alpinen Region des ganzen Alpensystems mit Einschluss des Jura, von den Seealpen bis Nieder-Oesterreich, Bosnien, Hercegovina und Montenegro, wächst in Wallis zw. 1500 (1260) und 2500 m (Jaccard 323), in Tirol zw. 1700 u. 2641 m (Dalla Torre und Sarnthein VI. 2. 12), in den Bayrischen Alpen bis 2469 m, in Nieder-Oesterreich bis 1600 m, in den Karpaten vom Rozudee bis zum Banat. Bl. Juli, August. S. retusa L. Spec. pl. ed. 2. 1445 (1763). Willd. Spec. pl. IV. 2. 684 (1805). Seringe Essai d’une Monogr. des Saules de la Suisse 85 (1815). Koch Syn. ed. 2. 759. Kerner Niederösterr. Weiden (1859) 196. Wimmer Sal. Europ. (1866) 121. DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 293. Nyman Consp. 670. Richter-Gürke Pl. Europ. II (1897) 35. A.u. E. G. Camus Classif, des Saules d’Europe et Monogr. des Saules de France (1904) 117. Rehb. Ic. XI. 20 t. DLVII fig. 1186 u. 7. — 8. elon- gätula, S. Iseriensis!), $. Bichettii?), S. odontophylla?) Gandog. Sal. nov. No. 147, 148, 149, 150 nach A. u. E. G. Camus Classif. des Saules d’Europe et Monogr. des Saules de France (1904) 118. Aendert ab: A. genuina. Blätter breit-verkehrt-eiförmig, an der Spitze ausgerandet. — S$. retusa ß. genwina Reichenbach a. a. O. (1849). — S. retusa a. vulgaris Wimmer a. a. 0. 122. — $. retusa 1. integrifolia Kerner a. a.O., 2. denticulata Kerner 2: 8.0, z, T. B. Kitaibeliäna#). Wuchs in allen Theilen üppiger als bei A. Blätter länglich bis länglich-verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde zu keilförmig, an der Spitze ausgerandet, stumpf oder spitzlich, gesägt. -— S. retusa y. Kitaibeliana Reichen- bach a. a. O. (1849). — S. Kitaibeliana Willd. a. a. O. (1805). — $. retusa b. serrulata Rochel Plant. Banat. 78 t. XXXVIII fig. 80 (1828). — $. retusa y. multiflöra Gaudin Fl. Helv. VI (1830) 219. — S. retusa ß. major Koch a. a. 0. — S. retusa g. folia oblonga vel oblongo-obovata Kerner a. a. OÖ. Ausserdem sind an Formen und Varietäten aufgestellt von: Seringe a. a. OÖ. 56 die beiden Abarten: B. angustifolia, Blätter schmal, am oberen Ende stumpf, ausgerandet, und ©. serpillifolia, dieses die 8. serpilli- Jolia Willd. Spee. pl. IV. 2. 684 (1505). [Seopoli hat die Priorität vor Will- denow, da er bereits in seiner Flora Carnioliea II (1772) 255 die S, serpullifolia beschreibt.] Diese Weide zeigt namentlich durch die viel längeren und schmäleren Drüsen so erhebliche Verschiedenheit von der 8. retusa, dass es nicht angängig erscheint, sie als Abart oder Form zu dieser Art zu stellen, sondern es dürfte an- gemessener sein. sie als Unterart zu S. retusa zu stellen (siehe 8. 87). Fries (Novit. Fl. Suee, Mant. prima 75 [1832]). $. retusa sarmentacea, die jedoch von Andersson in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 298 als Synonym zu !) Nach dem Flusse Isere in der Dauphine. 2) Ueber Bichetti haben wir Näheres nicht erfahren können, 3) Von ödods Zahn und 95/20» Blatt. 4) S, II. 1. S. 418, Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 3. Febr. 1757 T 13. Dez. 1817. [0 6) 6 Salieaceae. seinem (Andersson Sal. Lappon. 52 [1845]) Bastard $. herbacea X hastata ange- sehen wird. Reichenbach (a. a. O.): neben den drei Formen: «. serpyllifolia 8. genuina, Blätter breit-umgekehrt-eirund-ausgeschweift, und y. Kütaibeliana noch 6. T’homa- sianal), die er selbst als den Bastard S, retieulata X retusa bezeichnet, Ledebour (Fl. Rossica III. 624 [1851]) stellt unter ö. die S. rotundifolia Trautvetter in Mem. de la Soc. des Nat. d. Mose. VIII. 304, als Varietät zur S, retusa L.; dasselbe thut Herder: Plantae Raddeanae in Act. horti Petrop. XI (1890—92) 446. F. v. Hausmann (Fl. von Tirol IV. 798 [1852]): 8. major (8. Kitaibeliana) und y. minor (S. serpyllifolia). Kerner (Niederösterr. Weiden 196 [1859]): a. folia obtusa, oblongo-obovata, b. folia marginata, obovata, c. folia oblongo-cuneata, emarginata, in basi dentieulata, d. folia oblonga, acuta, coriacea, in basi dentieulata, e. folia obovato-cuneata, emar- ginata, in basi denticulata, f. folia oblonga, obtusa vel acuta, in basi denticulata, g. folia oblonga vel oblongo-obovata vel acuta, basin versus attenuata et serrata, Die Formen a. und b. bezeichnet Kerner als 1: integrifolia, die Formen ce, d, e und f als 2: dentieuläta, Die Formen ce und d sollen S. serpyllifolia und g 8. Kitaibeliana sein. Schur (Enum. pl. Transs. 623 [1866]) nennt S. serpyllifolia S. relusa a. mierophylla. Andersson (in DC. a. a. ©. 294) beschreibt nach einem von Wichura auf der Tatra gesammelten Exemplar die Form y.? vegela, indem er hinzufügt, dass die Merkmale nicht nur auf $S. reiusa, sondern auch auf $, hastata hinweisen, und dass diese Weide vielleicht zu S. alpigena (Kerner in Oesterr. bot. Zeitschr. XIV [1867] 369 also $. hastata X retusa) gehöre, R. Beyer (Beitr. Fl. Thäler Grisanche u. Rhemes in Wissensch. Beil. Pro- gramm des Andreas-Real-Gymnasiums Berlin 1891. 27) stellt die Abart pedemon- täna auf uud zwar nach einer auf dem Col de Tei gesammelten Weide, die durch geringe Behaarung und geringe Zäbneiung der Blätter, sowie durch die Blatt- nervatur von der normalen Form abweicht und in dem Bastard S. retusa X herbacea übergehen soll (Exemplare hiervon liegen nicht vor), Beck (Flora Südbosnien Herzeg. in Ann. K. K, Naturhist. Hofmus. VI. 311 [1891]): pilosula mit am Rande gewimperten Blättern. Schinz u. Keller (Flora der Schweiz II. 54 [1905]) neben serpyllifolia und Kitaibeliana noch Var, trichocarpa2) Gremli, Fruchtknoten behaart und Var, rotundato-obovata Keller, Laubblätter rundlich-verkehrt-eiförmig, mit 7 bogig zum Rande verlaufenden Nervenpaaren, die zum Theil durch Anastomosen verbunden sind, Blattrand ganz oder selten selbst bis über die Mitte drüsig gezähnelt. Russisch Lappland ?; Schottisches Hochgebirge ; Pyrenaeen; Apen- PP gebirge, 1) | ninen ; Albanien; Griechenland.) |? 1034. X 1039. $. herbacea X. retusa | 1035. X 1039. $. reticulata X retusa 1039. X 1040. 8. retusa X glauca 1039. X 1040. X 1043. S. retusa X glauca \ siehe am Ende x grandifolia I der Gattung. 1039. X 1049. $. retusa X nigricans 1039. X 1050. $. retusa X phylieifolia x 1039. 1051. S. retusa X arbuscula )+8. II, 128.797 2R gsmet: Von »ol/E Gen. roıyds Haar und zaorös Frucht. ei5 01x05 E05 1 2 Salix. 87 1039. X 1052. 5. retusa X hastata 1039. x 1053. 8. retusa X glabra | siehe am Ende der 1039. X 1054. $. relusa X myrsinites | Gattung. 1039. X 1059 Bb. S. retusa x Helvetica Durch längere und schmälere bis auf '/, ‘des Fruchtknotens heraufragende hintere Drüse ist ausgezeichnet die Unterart: B. 8. serpyllifölia. I. Niedrig, mit niederliegenden, wurzeln- den, dicht beblätterten Zweigen. Zweige braun, kahl. Blätter sehr kurz gestielt, länglich bis verkehrt-eiförmig, bis 0,8 cm lang, 0,3 cm breit, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, spitz oder stumpf, an der Spitze ausgerandet oder abgerundet bis spitzlich, ganzrandig oder am Grunde zerstreut klein gesägt, kahl, oberseits etwas glänzend, unter- seits etwas heller. Mittelnerv und die steil nach der Blattspitze gerich- teten Seitennerven oberseits deutlich, unterseits schärfer hervortretend. Knospen gelbbraun, kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen bis 0,5 em langen beblätterten Zweigen endständig, die männlichen klein, rundlich, bis 0,5 em lang und dick, wenigblüthig; ihre Achse kahl. Tragblätter länglich bis oval, an der Spitze stumpf, etwas eingeschnitten, häutig, gelb oder hellbraun, geadert, kahl. Staub- blätter kahl, etwa 1?/s so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb, später braun. Drüsen lang, schmal, fast linealisch, gestutzt, die hintere etwa ?/s so lang als das Tragblatt, die vordere etwas kürzer. Weibliche Blüthenstände klein, rundlich, bis 0,5 em lang und dick, wenigblüthig; ihre Achse kahl. Tragblätter länglich, stumpf, ausgerandet, häutig, geadert, gelb oder hellbraun, kahl. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis '/ so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde verschmälert, spitz, kahl, das Tragblatt ?/s überragend. Griffel !/a so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gabelig. Narben kurz, geteilt. Hintere Drüse aus breiterem Grunde lang pfriemlich verschmälert, bis auf !/ des Fruchtknotens heraufreichend. Wie die vorige, meist auf kalkarmem Substrat; in den Alpen in Wallis bis 2700 m (Jaccard 324), in Tirol zw. 1180 und 2686 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 13), östlich bis zur Hercegovina zwischen 1500 und 2000 m, Karpaten Siebenbürgens. S. serpyllifolia Scop. Fl. Carn. II. 255 (1772). Willd. Spec. IV. 2. 684. Nyman Consp. 679. — $. retusa C. serpyllifolia Seringe Essai d’une Monogr. des Saules de la Suisse 86 (1815). Koch Syn. ed. 1. 658. ed. 2. 759. Wimmer Sal. Europ. 123 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 294. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 35. A. u. E. G. Camus Classif. des Saules d’Europe et Monogr. des Saules de France (1904) 122. Rchb. Ice. XT. 20 t. DLVIIL fig. 1185. — $. retusa y. minor Hausmann Fl. Tirol II. 708 (1852). — $. retusa 2. dentieuläta Kerner Niederösterr. Weiden 196 (1859) z. T. $. retusa v. micerophylla') Schur Enum. pl. Transs. 623 (1866). — $. thymoides, S. cenisia, 1) Von wızoög klein und. p5//o» Blatt. 8 Salieaceae, S. Guwindndi!), S. mieromeriaefolia, S. Prerrieri*) Gandog. Sal. nov. No. 141—146 nach A. u. E. G. Camus a. a. O. (1904). S. serpyllifolia unterscheidet sich namentlich durch folgende Merkmale von S relusa: kleineren, gedrungeneren Wuchs; viel kleinere Blätter und Blüthenstände, verhältnissmässig viel längere und schmälere Drüsen. (Nur im Gebiete.) [* 1034. X 1039 B. $. herbacea X serpyllifolia 1035. X 1039 B. 8. reticulata X serpyllifolia s. am Ende 1039 B. X 1049. S. serpyllifoha X nigricans | der Gattung. 1039B. X 1051. $. serpyllifolia X arbuscula 2. (S. auch 3.) Seröiceae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 280 [1868]). Früchte behaart. — Uebrige Merkmale s. S. 57. In Europa noch 8. Pyrenaica (s. S. 89) und S. reptans (s. S. 91, arktisch). 1040. (8.) 8. glauca. Ih. Bis 1 m hoch, stark und breit ver- ästelt. Zweige braun bis gelbbraun, glänzend; junge Triebe lang seidig hellgrau bis kurz weissfilzig behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1,5 em lang, lang seidig hellgrau bis kurz weissfilzig behaart), lanzett- lich bis verkehrt-eiförmig, bis 8 cm lang, 1,5 cm bis 3 cm breit, beider- seits spitz oder zuweilen stumpf, ganzrandig, oberseits seidig anliegend oder locker hellgrau behaart, später verkahlend bis kahl, unterseits dünn seidig hellgrau bis dicht filzig weiss behaart, mitunter verkahlend, ober- seits nach der Verkahlung dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits heller, graugrün oder blaugrau, bis fast rein grün. Mittelnerv und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits der Mittelnerv stark, das weitmaschige Adernetz nur wenig hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief oval, spitz, ganzrandig oder am Rande spärlich gesägt, behaart wie die Laubblätter. Knospenschuppen braun, kahl, glänzend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, aufrecht; die männlichen an bis 3 cm langen, dünnen, lang hellgrau bis kurz filzig weiss behaarten mit laub- artigen Blättern besetzten Zweigen endständig, eylindrisch, bis 4,5 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis oval, an der Spitze stumpf oder abgerundet, an der oberen Hälfte dunkler bis schwarzbraun, dünn lang hellgrau behaart und be- bärtet. Staubblätter frei, am Grunde behaart oder kahl, etwa doppelt so lang als das Tragblatt. Staubbeutel oval, gelb, dunkelbraun werdend. Drüsen etwa halb so lang als das Tragblatt; vordere schmal oval bis stiftförmig; hintere unregelmässig eiförmig, am oberen Ende meist schief, ein- oder zweimal eingeschnitten oder ganz gespalten. Weibliche Blüthen- stände aufrecht, an bis 4 cm langen, sonst wie bei den männlich be- schaffenen Zweigen endständig, eylindrisch, bis 4 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig, am Grunde etwas lockerer; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis oval, stumpf, bis auf !/s oder !/2 des Frucht- I) Ueber Guinand und Pierrier haben wir nichts erfahren können. Salix. 80 knotens heraufragend, hellbraun, an der oberen Hälfte dunkler, lang dünn hellgrau behaart und bebärtet, Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel dick, bis !/ so lang als der Fruchtknoten, lang seidig bis weiss filzig behaart), schmal eiförmig, kurz oder etwas länger kegelig verschmälert, hellgrau seidig bis dicht filzig weiss behaart; Griffel bis '/s so lang als der Fruchtknoten, nur an der Spitze bis ganz gabelig gespalten. Narben länglich, tief ausgerandet. Hintere Drüse oval bis breit lineal, am oberen Ende gestutzt, ausgerandet oder gespalten mit schmalen, gabelig seitwärts gebogenen Lappen, so lang oder etwas länger als der Fruchtknotenstiel. An sumpfigen Stellen der Abhänge und Thäler der Hochalpen des östlichen und westlichen Tirol 1770 bis 2534 m (vgl. Dalla Torre und Sarnthein VI. 2. 17, 18) (Venediger, Naudererthal, Oetz- thal, Suldenerthal), Kärntens, der Schweizer Centralalpen (Canton Grau- bünden, Tessin, Wallis 2000 (1500)—2560 m (Jaccard 327), Freiburg, Bern, Waat), der Alpen im östlichen Frankreich (Dauphine) und im nördlichen Italien. Andersson (Salices Boreali-Americanae in Proc. Am. Acad. IV [1857—60] 68) giebt das Vorkommen der 5. glauca auch für Schlesien an; aber bereits Wimmer (Salices Europaeae 94 |1866]) weist darauf hin, dass Andersson bei dieser Angabe $. glauca mit $. Lapponum verwechselt hat. Dieser Irrthum ist augenscheinlich dadurch entstanden, dass Andersson eine von Günther in den Sudeten gesammelte und als S. arenaria bestimmte Weide für $. glauca hielt und als solche ausdrücklich bezeichnete (siehe Herb. Mus. Bot. Berol.). Bl. Juni, Juli. S. glauca L. Spee. plant. ed. 1. 1019 (1753). Willd. Spec. plant. IV. 2. 687 (1805). N. C. Seringe Essai d’une Monogr. des Saules de la Suisse 30 (1815). Koch Syn. ed. 2. 757. Fr. Wimmer Sal. Europ. 91 (1866). Andersson in De Candolle Prodr. XVI. 2. 280 (1868). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 30. A. u. E. G. Camus Classification des Saules d’Europe et Monographie des Saules de France 143 (1904). Rehb. Ie. XIt. DLXXI fig. 1214 [2014]. 5. appendiculata Vahl in Fl. Danica 6 (1792) fig. 1056 nicht Villars. — 5. tomentosa Host Salix 28 (1828). — $. glauca «. microcarpa Ledeb. Fl. Alt. IV. 280 (1833). — S. lanata Baer Bull. scient. de l’Acad. des sc. d. S. Petersh. III. 181, 190) nach Trautv. nicht L.). Linn& bezeichnet seine S. glauca sowohl in seinen Species plantarum, als in der zwei Jahre später erschienenen zweiten Auflage seiner Flora Suecica 350 (1755) als synonym mit der in der Flora Lapponica 290 (1737) als No. 363 und in seiner ersten Ausgabe der Flora Sueeiea 292 (1745) als No. 802 aufgeführten Art: „Saliz foliis integris subtus tenuissime villosis ovatis“. In den Species pl. zieht er ausserdem S. alpina pyrenaica Baubin Pinax 474 (1671), die später von Gouan (Illustr. et obs. bot. 77 [1773]) als eigene Art S. pyrenaica (Pyrenäen) aufgestellt wurde, zu seiner S. glauca hinzu, lässt sie aber in der zweiten Ausgabe seiner Flora Suecica wieder fort. Linn& hat seine S. glauca nieht hinreichend scharf von seinen beiden Arten S, Lapponum und $. arenaria getrennt, in Folge dessen ziehen spätere Autoren einzelne Formen dieser beiden Arten zu $. glauca. Zunächst fügt Wahlenberg (Flora Lapponica 264 [1812]) der S. glauca die beiden Varietäten hinzu: A. appen- dieuläta: foliis subovalibus stipulatis, squamis. femineis elongatis S. appendieulata 90 Salicaceae. Vahl in Flor. Dan. 6 t. 1056 (1787) S. arenaria Flor. Dan. 2 t. 197 (1765) $. h obscura Viborg; y. lapponum: foliis einereo-tomentosis acuminatis S. lapponum Linn, Fl. Suec. No. 893 (1745), Flora Lapp. No. 366, Taf, 8, Fig. t. (1737), Flora Dan, 6. Taf. 1058. Georgi flor. Baikal. pag. 255. In seiner Flora Sueeica II, 662 (1833) behält Wahlenberg diese beiden Varietäten, sie nur in der Reihenfolge umstellend, bei. Ebenso werden sie von Fries Mantissa I. 44 (1832) und von Koch Syn. ed. 1. 658 angeführt. Fries nennt hierbei jedoch die Varietät lapponum nivalis. Wir unterscheiden : A. vulgäris. Blätter dünn bis dicht abstehend, etwas gekräuselt weissgrau behaart. — Die bei weitem häufigste Form — $. glauca A. vulgaris v. Seem. in A. u. G. Syn. IV. 90 (1908). Hierzu gehören: I. angustifolia (O. v. Seem. in A. u. G. IV. 90 [1908]). Blätter schmal lan- zettlich bis lanzettlich, II. latifolia (v. Seem. in A. u. G. Syn. IV. 90 [1908]). Blätter länglich bis breit.verkehrt-eiförmig. B. sericea. Blätter dünn bis dicht einliegend gerade (schlicht) seidig weissgrau behaart. — $. glauca b. sericea Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 280 (1868). — $. serzcea Vill. Hist. pl. Dauph. III. 782 (1789). — $. Pugeti!), S. brigantiaca?’), 8. Bowrdini?) Gandog. Sal. nov. No. 116, 117, 118 nach A. u. E. G. Camus Classif. d. Saul. d’Eur. et Monogr. d. Saul. d. Fr. 43 (1904). Aendert ähnlich der vorige ab: I. angustifolia. Blätter schmal lanzettlich bis lanzettlich. — So namentlich auf den Schweizer und Tiroler Alpen. — S. glauca, «. sericea, 4. angusti- folia Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 280 (1868). IL. latifolia, Blätter länglich bis breit verkehrt-eiförmig. — S. glauca B. U. latifolia v. Seem. in A. u. G. Syn. IV. 90 (1908), Villars (Hist, Pl. de Dauph,. II. 782 [1789]) bezeichnet seine $. sericea als „an S. Lapponum? Linn. und als zu No. 366 in Linne Fl. Lapp. 292 (1737), die synonym mit S. Lapponum Spee. Pl, ed. 1. No. 20 (1753) 1019 ist, gehörend, Willdenow Spee. pl. IV. 2. 688. No. 70 (1805) führt ebenfalls $. sericea als eigene Art neben $S. glauca auf. Erst Seringe (Essai d’une Monographie des Saules de la Suisse 30 [1815] zog sie als Synonym zu $. glauca. Ausserdem sind zu dieser formenreichen Art noch als Formen und Varietäten aufgestellt: Willdenow (Spee. pl. IV. 2. 687 [1805]) giebt die beiden Formen an: S. foliis oblongo-lanceolatis acutiuseulis integerrimis, supra viridibus pubescentibus, subtus villosis albis, amentis elliptieis villosis; S. foliis integerrimis, subtus tenu- issime villosis ovato-oblongis. Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. I. 45 [1832]) hebt neben den beiden bereits erwähnten Formen b. appendieulata und ce. nivalis die Varietät A. pallida foliis oblongis lanceolatisque nitidis glaberrimis, subtus glaueis“ hervor, die später in seiner Summa Veget. I (1846) 209 für den Bastard $. phylieifolia X glauca ge- halten wird. Wahlenberg stellt in seiner Fl. Sueciea II. 662 (1833) den beiden Formen ß. lappomum u. y. appendieulata noch eine Form „‚denudata foliis glabris subtus eximie glaueis“ voran, die wohl mit Fries f. pallida identisch sein dürfte, 1) 8. VI. 1. S. 55 Fusen. 1. 2) 8. VI, 2. 8. 132 Eusan, 1. 3) Ueber Bourdin haben wir nichts erfahren können, Salix, 91 ı Ledebour (Fl. Altaica IV. 280 [1833]) führt die beiden Formen auf «. miero- carpa !) (als Synonym $. glauca) und /. macrocarpa 2) mit den beiden Unterformen a. pellaiölepis 3) (als Synonym S. macrocarpa Ledebour in Trautv. Sal. frig. No, 5) und b. melanolepis 1) (S, melanolepis Ledeb. in Trautv. Sal. frig. No, 6). Sehr ausführlich und viel zu ausführlich, um hier wiedergegeben zu werden, behandelt Andersson (Salices Lapponiecae 72—75 [1845]) streng schematisch die verschiedenen Formen, wobei er die beiden von Wahlenberg aufgestellten Varie- täten appendieulata und lapponum erläuternd einfügt. Hiernach zeichnet sich die Varietät appendieulata durch die breiteren, verkehrt-eiförmigen, die Varietät lapponum durch dieschmäleren, lanzettlichen bislanzettlich-linealischen Blätter aus, — In De Candolle Prodr. XIV. 2 (1868) 280 behält Andersson diese schematische Formen-Einteilung der S, glauca nicht bei, sondern führt die vier Varietäten auf: «. sericea mit den Formen 1. grandifolia, 2. ovalifolia, 3. lanceo- lata, 4. angustifolia; $. pullata mit den beiden Formen ovalifolia, angustifolia ; y. virescens mit den via Formen latıfolia, tenuifolia 6. alpina. Bei ß. pullata steht hinzugefügt: „ad S. Amandae transiens“ und bei y. virescens: „ad $. Wichurae transiens“, S. Amandae Anderss. in DC. Prodr. XVI, 2 (1868) 283 ist der Bastard S. glauca X nigricans, der schon von Fries Summa Veget. Scand. I. 209 (1846) als S, glauca — pullata bezeichnet wird, und S. Wiehurae Andersson in DC. Prodr, XVI. 2. 284 (1868) ist der Bastard S. glauca X phylicifolia, mithin gleich S. glauca ß. pallida (S. glauca — pallida) Fries a. a. O. A. Blytt (Norges Fl. 444 [1874]) giebt die drei Formen: a. cinerascens mit den beiden Unterformen: erassıjulis, tenuijulis; b. nigrescens; e, virescens an, ohne hierbei auf die von den früheren Autoren aufgestellten Varietäten und Formen Rücksicht zu nehmen. e A.N. Lundström (Kritische Bemerkungen über die Weiden Nowaja Semljas 38 [1877] stellt die Varietät subaretica mit der Subvarietät lanataefolia auf und weist gleichzeitig $. 39 darauf hin, dass $S. glauca auf Nowaja Semlja durch zahl- reiche Mittelformen mit S. Brownei5) (And.) Lundstr. $. reptans (Rupr.) Lundstr. und S. ovalifolia (Trautv.) Lundstr, verbunden ist, S. glauca e. macrocarpa Ledeb. F]. Alt. IV. 280 (1833) (S. maerocarpa Trautr. M&m. Soc. Mosc. VIII. 292 — S. melanolepis Trautv. a. a. ©. 293 — 8. glauca v. alpina Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 281 [1868]) wird von Gürke (Richter- Gürke) Pl. Eur. II. 31 [1897]) als in Europa vorkommend aufgeführt, ist jedoch nur im Altai-Gebiet heimisch. Schleieher No. 831 und No. 833, die als S. arenaria v. obtusifolia, bez. S. arenaria v. macrostachys ausgegeben sind, hat Andersson (in Herb. Mus. Bot. Berol.) abändernd als S. glauca bestimmt; beide Exemplare gehören jedoch, wie die mikroskopische Untersuchung ergiebt, zu $S. Lapponum B. S. Helvetica. (Island ; Norwegen und Schweden [vom nördlichen Christiansandstift und von Dalarne nordwärts von 1500 m Höhe theilweise bis in die Waldregion herabsteigend]; im Norden Russlands: Enare-Lappland, Halbinsel Kola, Murman’sche Küste, finnisches Lappland und Nord- Finnland südwärts bis 66045’ N. Br., Solowezky-Inseln, im Osten des Weissen Meeres längs der Küste des Eisineeres, Insel Kolgujew, nörd- licher Theil des Samojeden-Landes, Insel Waigatsch, Nowaja Semlja bis über 74°N. Br. hinaus, im Uralgebirge südwärts bis zum 54° N. Br. nicht selten bis in die Waldregion hinabsteigend; im arktischen Sibirien vom 67°20° N. Br. nordwärts bis zum Eismeer, im Hochgebirge des I) Von Benobs klein und »aonds Frucht. 2) Von uaxodg lang, gross und »a9r0s. 3) Von zeAlaios = neildg schwärzlich, bleifarben und Zerzig Schuppe. 4) Von uE/ag schwarz und Zexis. 5) S. II. 2. S. 224 Fussn. 3. Die genauen Daten sind * 21, Dee, 1773 7 10. Juni 1858. 92 Salicaceae, Altai und Jablonnoi-Chrebet, Kamtschatka, Nordostküste Asiens, auf den zwischen dieser und der Nordwestküste Americas gelegenen Inseln; Nord-Ameriea: Nordwestküste, Quebec [Mingan-Inseln, am Mistassini- See], Labrador und Grönland.) I* 1034. X 1040. 5. herbacea X glauca 1035. X 1040. $. reticulata X glauca 1039. X 1040. 5. retusa X glauca 1040. X 1041. 8. glauca X cinerea 1040. X 1043. S. glauca X grandifolia 1039. X 1040. X 1043. S. retusa X glauca X grandifolva 1040. X 1047. $. glauca X myrtilloides 1040. X 1049. $. glauca X nigricans 1040. x 1050. $. glauca X phylicifoha 1040. X 1049. X 1050. 5. glauca X. nigricans x phylieifolia 1040. X 1051. 5. glauca x arbuscula 1040. X 1043. X 1051. $. glauca X grandıfolia siehe . x. arbuseula 3 1040. X 1050. X 1051. $. glauca x phylieifolia | am Ende x arbuscula “der 1040. X 1052. $. glauca x hastata 1040. X 1043. X 1052. &. glauca X grandifolia Gattung. x hastata 1040. X 1054. $. glauca X myrsiniles 1034. X 1040. X 1054. $. herbacea X glauca x myrsiniles 1040. X 1049. 1054. S. glauca X nigricans x myrsinites 1040. X 1057. 8. glauca X viminalis 1040. X 1059. $. glauca X Lapponum 1040. X 1059 B. Ss glauca X Helvetica 1040. X 1043. X 1059 5b. $. glauca X grandıfolia x. Helvetica 1040. X. 1060. S. glauca X incana 1040. X 1062. $. glauca X caesia Ba 2 * S. argyrocarpat). j. Niedrig, ästig. Zweige braun, in der Jugend fein seidig behaart, später kahl. Blätter lanzettlich, bis 4 em lang, 1 em breit, beider- seits spitz, oder am Grunde keilförmig, SAnsbandig oder schwach bogig gesägt; Rand zurückgehbogen, oberseits kahl (nur in der Jugend dünn seidenhaarig), unterseits seidig behaart, grau; Mittelnerv gelbbraun;; Adernetz oberseits im Alter vertieft, unterseits scharf hervortretend. Knospenschuppen gelbbraun, Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, endständig an kurzen seidig behaarten, mit kleinen, unter- seits und am Rande dicht seidige behaarten, ovalen Blättern besetzten Zweigen, klein; 1) Von &oyvoog Silber und xagrrög Frucht. Salix, 93 die männlichen oval, bis 1,5 em lang, 0,5 em dick, diehtblüthig; ihre Achse dicht grau behaart, Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, hell, in der oberen Hälfte dunkler (braun), dünn lang grau behaart. Staubblätter kahl, etwa dreimal so lang als das Tragblatt. Staubbeutel rundlich, gelb. Vordere Drüse schmal, stift- förmig, etwa !s so lang als das Tragblatt, hintere breit oval, tief eingeschnitten, dreilappig, etwa halb so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände endstän- digen bis 1 cm langen, grau behaarten, mit kleinen, unterseits seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, schmal oval bis 2 cm lang, 0,5 em diek, diehtblüthig, ihre Achse und Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten, dünn anliegend grau behaart), aus ovalem Grunde kurz kegelig verschmälert, anliegend seidig grau ‘behaart. Griffel '/s so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, aufrecht, eingeschnitten. Hintere Drüse eiförmig ge- stutzt, halb so lang als der Fruchtknotenstiel. In Nordameriea heimisch, in Mitteleuropa vielfach angepflanzt. S. argyrocarpa Anderss. Monogr. Sal. I. 107 (1863). Andersson, wie die späteren Autoren berücksichtigen in der Beschreibung nur die weibliche Pflanze und ziehen diese zu den Argenteae. Die Untersuchung einer in dem Herbar des Königlichen Botanischen Museums zu Berlin befindlichen, am Lake of the Clouds, Halbinsel Washington, gesammelten männlichen Pflanze ergiebt jedoch, dass sie zwei Drüsen (eine vordere und eine hintere) hat, und dass sie zu der Gruppe Sericeae gehört. . X 1050. S. argyrocarpa X phylieifolia s. Ende der Gattung. C. Monadeniae!) (v. Seemen Sal. Jap. 17 [1903]. Blüthen alle stets nur mit je einer (hinteren) Drüse. I. Choriständrae?) (v. Seemen a. a. O. [1903]). Männliche Blüthen mit zwei freien oder nur teilweise verbundenen Staub- blättern. a. bBrachystylae?) (v. Seemen a. a. O. [1903]). Griffel fehlend oder sehr kurz. 1. Cäpreae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 215 [1869)). Stamm über der Erde, aufrecht bis aufsteigend, nicht unter- irdisch und nicht kriechend. — Uebrige Merkmale s. S. 58. In S.-Europa noch S. pedicellata s. S. 96; und in SO.-Europa S. phlomoides s. S. 100. a, Ein- und zweijährige Zweige und Knospen grau- oder schwarz-filzig; Blätter anfangs glanzlos grau-filzig; Griffel meist so lang als die Narben. Werftweide; wend.: Rokit; russ.: Cmssrü Taısınkn. 1041. (9) 8. einerea. Ih. Bis 6 m hoch, selten baumartig; sparrig, diekästig. Zweige rauh, bräunlich oder grau, junge Triebe kurz filzig aschgrau bis schwarz behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1,5 cm lang, kurz grau-filzig behaart, später kahl), lanzettlich oder verkehrt-eiförmig-lanzettlich, länglich bis breit oval, bis 10,5 em lang, 4,5 cm breit, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf bis abgerundet, am Rande unregelmässig bogig gesägt oder gekerbt, )) Von uövog einzeln und dönv Drüse. 2) Von Ywgifw ich trenne und dvjg Mann (Staubblatt). 3) Von 3gayds kurz und orölog Griffel, 94 Salicaceae, anfangs beiderseitig kurz grau-filzig behaart, später ganz oder nur theil- weise verkahlend, oberseits schmutzigerün, glanzlos, unterseits grau bis blaugrau; Mittelnerv oberseits wenig, unterseits breit und stark hervor- tretend ; Seitennerven und engmaschiges Adernetz oberseits wenig hervor- tretend, später etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter meist stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen graubraun, kurz grau- oder schwarz-filzig behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Auf- blühen in einen dichten Haarfilz gehüllt, aufrecht, sitzend oder endständig an kurzen mitunter etwas längeren filzig grau behaarten, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen bis ovalen, grau seidig behaarten Blättern oder kleinen Laubblättern besetzten Zweigen. Männliche Blüthenstände oval bis eylindrisch bis 5 em lang, 2 cm dick, diehtblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter länglich, stumpflich, am Grunde verschmälert, nach der Spitze zu dunkelbraun bis schwarz, am Grunde hell, dünn lang grau behaart und bebärtet. Staubblätter am Grunde behaart, etwa mit 1/3 die Tragblätter überragend; Staubbeutel oval, gelb; hintere Drüse schmal eiförmig, etwa !/s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch bis lang eylindrisch, bis 9 em lang, 1,5 em diek, dichtblüthig; ihre Achse wie bei den männlichen. Tragblätter länglich, nach dem Grunde verschmälert, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun bis schwarz, nach dem Grunde zu hell, bis auf den unteren Teil des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten, grau behaart, mitunter fast kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig (später aus verdicktem Grunde pfriemlich verlängert), dünn anliegend bis filzig grau behaart, mitunter fast kahl bis kahl; Griffel kurz; Narben oval, etwa so lang als der Griffel, ausgerandet oder geteilt, aufwärts gabelig; hintere Drüse oval, gestutzt, etwa 1/3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Auf Wiesen und Sümpfen, an Flussufern, feuchten Wiesen-, Wald- und Wegerändern im ganzen mitteleuropäischen Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln; in den Central-Alpen und Bayrischen Alpen bis 650 m, in den Niederösterreichischen Alpen bis 685 m, Tirol bis 1362 m (Sarnt- hein br.), Wallis bis 2100 m (Jaccard 328), Karpaten und Böhmisch- Mährisches Gebirge 875 m. Bl. März, April. S. cinerea L. Spee. pl. ed. 1. 1021 (1753). Willd. Spec. pl. IV. 2. 690. Koch Syn. ed. 2. 748. Andersson Sal. Lapp. 35 (1845). Kerner Niederöst. Weiden. 250 (1859). Andersson Mongr. Sal. I. 71 (1863). Wimmer Sal. Europ. 47 (1866). Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 221 (1868). Richter-Gürke pl. Eur. II. 1. 11. A. et E.G. Camus Classif. Saul. d’Eur. et Monogr. Saul. France 181 (1904). Rehb. Ic. XI t. DLXXVI fig. 1222 (irrig 2022). — 8. acumindta Mill. Gard. Diet. n. 14 (1768). — $. spadicea Chaix in Vill. Hist. pl. Däuph. I. 373 (1786). — S. cäprea Vill. pl. Dauph. 774 (1789) nicht L. — S. Tanäta Vill. Hist. pl. Däuph. III. 777 (1789) nicht L. — S. dume- torum Sut. Fl. Helv. II. 284 (1802). — $. atrocinerea Brot. Fl. Lusit. I. 31 (1804). — 8. aquätica Sm. Fl. Brit. III. 1065 (1804). Salix. 95 — 5. oleifolia Sm. Fl. Br. III. 1065 (1804) nicht Vill. — S. rufi- nervis DC. Fl. Fr. ed. III. V. 341 (1815). — 5. ambigua Poll. Fl. Veron. III. 162 (1824) nicht Ehrh. — $. Hoffmanniäna*‘) Bluff et Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 568 (1825). — 8. tortuösa Host Sal. 15 (1828). — $. polymörpha?) Host Sal. p. 21 (1828) z. T. — $. in- canescens Forb. Sal. Wobur 239 (1829). — Caprada?) einerea Opiz Sezn. 25 (1852). — S. aurita Spad. Xil. 3. p. 114 nach Bertol. Fl. Ital. X. 333 (1854) nicht L. — 98. constriela Guss. En. pl. Inar, 403 (1855). — S. variegäta Hortul. ex Anderss. Monogr. Sal. I. 72 (1863). — 5. polygama*) Schultz ex Wimm. Sal. Europ. 49 (1866). — 5. acuminata Hoffmann Herb. XIV. Nr. 7672 u. Maxim. Herb. XVI. Nr. 910 nach Petunnikow Krit. Uebers. Moskauschen Flora III (1895 bis 1902). — 8. aria?), S. T’holeyroniana®), 8. Sieberi'), S. trac- täbilis, S. megalophylla®), 5. lugdunensis”), $. Aesculus!) Gandg. nach A. et E. G. Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 182 (1904). Wird als grobe Korbweide verwandt. Boissier: Fl. Orient. IV. 1189 (1879) und F, v. Herder Pl, Radd. in Acta Hort. Petrop. XI. 400 (1890—92) stellen S. phlomoides M. Bieb.: Fl. Taur, Cän. Il. 415 (1808), die nicht in Mitteleuropa, sondern im östlichen Europa und Asien vorkommt, als Synonym zu S. cinerea, während Ledebour Fl. Altaica IV. 269 (1833) sie als Synonym zu S. caprea aufführt. S. phlomoides zeigte jedoch so wesentlich abweichende Merkmale von diesen beiden Salix-Arten, dass sie wohl als eine der S.cinerea und S. caprea nahestehende, aber eigene Art zu betrachten ist. Bei S. cinerea kommen vielfach folgende abnorme Blüthenbildungen vor: Blüthenstände mit normalen und androgynen Blüthen Ü. androgyna !!). (S, Rothii 12) Schkuhr Handb. IV. 249 [1808]) mitunter androgynen oben männlichen Blüthen- ständen, S, Timmii!3) Schkuhr a. a. O. [1808] mit oben weiblichen Blüthen- ständen. (S. poljgama Schultz in Wimm. Sal. Europ. 49 [1866]) männliche und weibliche Blüthenstände auf derselben Pflanze (C, monoica A. et E. G. Camus Class. Saul. d’Eur. et Monogr. Saul. France 188 [1904]. Weibliche Blüthen mit ganz oder theilweise verbundenen Staubblättern (©. eladostemma). Blüthenstände mit Uebergangsbildungen von einem Geschlecht zum andern (C. monstrosa) (forma mutata-laxiflora A. et E. G. Camus a. a. O.). Die Form mit fast bis ganz kahlen Fruchtknoten ist (. liocarpa (leiocarpos Gaudin Fl, Helv. II. 242 [1830)). Besonders bemerkenswerthe abweichende Formen: 1) S. S. 75 Fussn. 3. 2) no/öuoggosg vielgestaltig. 3) S. S. 98 Fusen. 1. 4) noAöyawog vielehig. 5) Wegen Aehnlichkeit der Blätter mit Pirus aria VI. 2. S. 95 Fussn. 2. 6) Ueber Tholeyron haben wir nichts erfahren, 7?) S. VI. 1 S. 37 Fussn. 2. 8) u£yag gross und pVAAo» Blatt. 9) Bei Lyon (im Alterthum Lugdunum) beobachtet. 10) aesculus (esculus) classischer Name einer Eichenart 11) dvögdyvvog mannweibig, 12) S. II. 1. S. 118 Fussn. 2. 13) Nach Johann Christian Timm, * 7. Dee. 1734 Wangerin (Hinterpommern) 7 1805 Malchin (Meckl.), seit 1760 Apotheker Ansellitz, Verf.'des grundlegenden Pro- dromus Florae Megapolitanae Lips. 1788. Er war ein guter Kryptogamen- bes. Mooskenner nach dem Hedwig (Deser. masc. frond. I, 83 t. 31 [1787]) die Laub- moosgattung Timmia benannt hat. 96 Salicaceae, B. spüria. Blätter lanzettlich oder schmal verkehrt eiförmig-lanzettlich, am oberen Ende dreieckig spitz. S. cinerea ß. spuria Wimmer Fl. v. Schlesien. 3. Aufl. 168 (1857). — 8. nana Schleicher Catal. Sal. Helv. 1 (1807) und Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 14 (1815). 5. cinerea Ü. vir- gultösa Fries Mantissa I. 55 (1832). C. aquätica. Blätter breit verkehrt eiförmig bis breit verkehrt ei- förmig elliptisch. (Schwer von der breitblättrigen Form von $. aurita X cinerea zu unterscheiden.) S. einerea ß. aquatica ct. Koch Syn. ed. 1. 650 (1837). — S. aquatica Sm. Fl. Brit. IH. 1065 (1804). — 8. cinerea b) rotundifolia Rhein. Fl. 268 (1843). Ausserdem sind als Formen und Varietäten aufgestellt worden von: Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 15 (1815). B. S. acuminata ovalifolia Blätter kurz, fast elliptisch und kurz gestielt. ©. S. obovata. Blätter ver- kehrt eiförmig, stachelspitzig, die der Blüthenstandsstiele ganz gestutzt. D. S. variegata. Blätter gelb gefleckt. Gaudin (Fl. Helv. VI. 242 [1830]): ß. ovalifolia, y. obovata, 6. leiocarpos, &. variegata, &. oleifoha. E. Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. I. 55 [1832]): a. acuminata. Blätter lanzettlich bis verkehrt-eiförmig-lanzettlich, wellig gekerbt, zugespitzt, unterseits weiss-grau. Nebenblätter gross (S. acuminata Mill.). — b. aquatica. Blätter verkehrt-eiförmig, fein gekerbt, gesägt, die unteren ganz stumpf, ganz- randig, unterseits bleich-grau. Nebenblätter kleiner (S. aquatica). — e. virgul- tosa, zierlicher. Blätter lanzettlich-verkehrt-eiförmig, häutig, schwach behaart, fast ganzrandig, beiderseits grün. G. F. W. Meyer (Chloris Hanov. 492 [1836]: Spielarten: a. latifolia, b. obovata, ec. calva (S. einerea v. dura G. F. W. Meyer Hannöv. Mag. 1824. 22, 175). N. J. Andersson Sal. Lapponiae (1845) 36 erwähnt eine Form S$. limosa-einerea Laestadius mit lanzettlichen, oberseits braungrünen, fein kraus behaarten Blättern mit eingedrückten, unterseits weisslich-grau behaarten Nerven, die er für S. canescens (Fries Novit. Fl. Suee. Mant. I, 58 [1832] ähnlich hält. A. Kerner Niederösterr. Weiden 251 (1859): variat foliorum formis. a, latifolia, b. angustifolia. N. J. Andersson Monogr. Sal. I. 71 (1863) unterscheidet nach den Blättern: latifolia, longifolia, brevifolia und brevifolia mierophilla (S. auritae von dissimilis); nach den Blüthenständen: densiflora, laxiflora. E. Boissier (Fl. Orient. IV. 1189 [1879]) unterscheidet: 9. Medemii!) (S. Medemii Boiss. Diagn. Ser. I, 7. 100 [1846]). S. Medemüi lässt namentlich an dem lang gestielten Fruchtknoten (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten) und von der schmalen langen, Drüse (!/» so lang als der Fruchtknotenstiel) er- kennen, dass sie nicht zu S.-cinerea gehören kann, sondern der S, pedicellata (Desf. Fl. Atl. II. 362 [1800]) nahe steht. C. C. Babington (Man, Brit. Bot. ed. 8. 327 (1881): «. S. cinerea. Blätter lanzettlich - verkehrt -eiförmig, diekiich, unterseits röthlich. — ß. S. aquatica. Blätter eiförmig-elliptisch dünner unterseits etwas graugrün, y. 8. oleifolia, Blätter lanzettlich-verkehrt-eiförmig, derb, starr und unterseits graugrün, 1) Nach Alexander Grafen von Medem, * 1503 + 24. Aug. 1859 Shanghai, (Kupffer br.), 1838 russischer Gesandter in Teheran, welcher den Reisenden Th. Kotschy s. Il. 1. S. 707 Fussn, 2 unterstützte. Salix, 97 A, et E.G. Camus (Classif. Saul. d’Eur, et Monogr, Saul, France 187 [1904]): u. ovalıfolia Gandog. a. a. 0. — PB. obovata Gandog. a. a. O., 8. var. humilis Ser. a, a. OÖ. — SS, brevicaulis Gandog. Sal. nouv. Nr. 73. — y. an- gustifolia Döll Rhein, Fl. 268 (1843), — S. einerea L. spuria Wimmer a. a. 0, — 6. brevifolia — brevifolia role Andersson Monogr. Sal. 72 (1863). — e. leiocarpa Gandog. a. a. O. (In ganz Europa nordwärts bis zur Südgrenze Lapplands (Torneä und Archangelsk), südwärts bis Süd-Spanien, Süd-Italien, Griechenland und der Krim; westwärts bis zur atlantischen Küste; Asien: im Kaukasus (bis 1700 m), Nord-Persien und Kleinasien und vom mittleren Ural ostwärts durch das ganze mittlere Asien bis Kamtschatka (bis 67,40° N. Br.); Africa: in Algerien) * 1033. X 1041. $. pentandra? X cinerea 1037. X 1041. S. amygdalına x cinerea 1040. X 1041. 8. glauca x cinerea 1041. X 1042. $. cinerea X caprea 1041. X 1043. S. einerea X grandifolia 1041. X 1044. $. cinerea X. Silesiaca 1041. X 1045. 5. einerea X aurita 1041. X 1042. X 1045. S. cinerea X caprea X aurita 1041. X 1046. 5. cinerea X depressa 1041. X 1047. S. cinerea X myrtilloides 1041. X 1048. $S. cinerea X. repens 1041. X 1045. X 1048. $. cinerea X aurita X repens 1041. X 1045. X 1048: X 1041. $. cinerea X ala aurita X repens X cinerea 1041. X 1042. X 1045. X 1048. S. cinerea x | m Ende caprea X aurita X repens der 1041. X 1049. $. einerea X nigricans Gatt 1041. X 1042. X 1049. $. einerea X caprea x | "8 nigricans 1041. X. 1045. X 1049. $. cinerea X aurita X nigricans 1041. X 1050. 8. einerea X phylicifolia 1041. X 1042. X 1050. $. rinerea X caprea X phylıeifolia 1041. X 1052. $. cinerea X hastata 1041. X 1053. S. cınerea X. glabra 1041. X 1054. S. cinerea X myrsinites 1041. X 1055. 5. cinerea X daphnoides 1041. X 1056. 5. einerea X acutifolia 1041. X 1057. S. cinerea X viminalis 1041. X 1042. X 1057. $. cinerea X caprea X viminalis Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. u | 98 Salieaceae. 1041. X 1045. X 1057. S. einerea X aurita X viminalis 1041. x 1048. X 1057. 8. cınerea X repens X viminalis 1041. x 1050. X 1057. $. cinerea X. phylicifolia , “ viminalis siehe 1041. X 1056. X 1057. $. einerea X acutifolia | am Ende X viminalis der 1041. X 1058. $. cinerea X dasyclados Gattung. 1041. X 1059. $. cinerea X Lapponum 1041. X 1060. S. cinerea X incana 1041. X 1061. 5. cinerea X purpurea 1041. X 1057. X 1061. $. einerea X viminalis x purpurea b. Ein- und zweijährige Zweige, sowie Knospen kahl oder schwach kurz behaart; Blätter anfangs seidenglänzend, weiss- filzig; Griffel sehr kurz, meistens ganz fehlend. S. auch ce. 1. Blätter oberseits glatt, glänzend; Adernetz unterseits stark hervortretend. Gesammtart S. eäprea!) (No. 1042—4 [3 Arten!]). 1042. (10.) 8. eäprea (Sool-Weide ?), Sahl-Weide?), Palm-Weide ?), Salcher ?) [Oesterr.|; niederl.: Wervelwaard, Ruige Wilg; dän.: Vidie- Pil; franz.: Marsault; it.: Salica; ligur.: Ligagnoe; poln.: Iwa, Iwowa palma; böhm.: Jiva; kroat. u. serb.: Iva, Malkovina; russ.: Bpenuka; lit.: Gudkarklas). h—h. Meist kurz- und diekästiger Strauch, bis 3 m hoch, seltener baumartig, bis 9 m hoch. Zweige braun, glänzend, kahl; junge Triebe kurz grau behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 2 em lang, nur an jungen Blättern hellgrau zottig be- haart, sonst kahl), länglich bis breit oval, bis 11 cm lang, 5,5 em breit, spitz, am Grunde spitz, stumpf, oder mitunter abgerundet, ganz- randig oder ungleich bogig oder ausgebissen gesägt, oberseits dunkel- grün, glänzend, unterseits graugrün oder grau, matt; junge Blätter oberseits kurz dünn-, unterseits dicht hellgraufilzig - behaart, später oberseits ganz kahl, unterseits verkahlend; Mittelnerv oberseits wenig, unterseits stark hervortretend; Seitennerven breit sprei- 1) Zuerst von Linne« so benannt, weil die Blätter von Ziegen (capra) und Schafen gern gefressen werden, Bei den Alten bedeutete caprea (gewöhnlich capre- olus) das Reh, 2) Nach Pritzel und Jessen vom altdeutschen sval schwanken, — dem latein. salix; also nicht vom niederdeutschen Sool Sumpf. 3) Diese Art liefert hauptsächlich die in Goethe’s bekanntem Gedichte ge- nannten Weidenzweige, die im nördlichen Europa die im Süden anı Palmsonntag ge- bräuchlichen echten Palmen (s. II, 2. S. 350) ersetzen müssen, Salix. 94) zend von dem Mittelnerven abgehend, ebenso wie das weitmaschige Adernetz oberseits vertieft, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter schief nierenförmig, spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen gelbbraun bis braun, anfangs sehr kurz behaart, später ganz kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen in dichten, weissen Haarfilz gehüllt; die männlichen sitzend, am Grunde von kleinen, lanzettlichen diek und lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, aufrecht, oval, bis 3 cm lang, 2 em dick, dichtblüthig; ihre Achse hellgrau behaart; Tragblätter lanzettlich, spitz oder stumpflich, dunkelbraun, am Grunde heller, auf den Flächen dünner, am Rande dicht und lang hellgrau behaart; Staubblätter 2—3 mal so lang als die Tragblätter, kahl oder am Grunde spärlich behaart; Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse kurz eiförmig, gestutzt, etwa !/s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände sitzend, später kurz gestielt, am Grunde von kleinen lanzettlichen, spitzen, dicht und lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, aufrecht, dicht-, später etwas lockerblüthig, eylindrisch, bis 6 em lang, 1,6 em dick (bei der Fruchtreife bis 10 em lang), an der Spitze etwas verschmälert, aufrecht; ihre Achse grauzottig behaart. Tragblätter lanzettlich, spitz oder stumpflich, nach dem Grunde zu verschmälert, dunkelbraun, am Grunde heller, auf den Flächen dünner, am Rande dichter lang hellgrau behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel */s bis ebenso lang als der Fruchtknoten, grau behaart, so lang als die Tragblätter), aus ovalem Grunde scharf spitz verschmälert, dicht hellgrau behaart; Griffel fehlend oder sehr kurz; Narben oval, aufrecht, ausgerandet oder getheilt. Hintere Drüse kurz, oval, gestutzt, !/s bis !/4 so lang als der Fruchtknotenstiel. Im ganzen Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln (vielleicht nur eingebürgert, vgl. Buchenau Fl. Östfr. Ins. 3. Aufl.), in der Ebene und im hügeligen Gelände an Flussläufen, auf Wiesen und in Wäldern auf fruchtbarem Lehmboden, aber auch höher hinauf im Gebirge, so im Riesengebirge bis 1186 m, in den Karpaten bis 1410 m, im Böhmer- walde bis 1334 m, im Bayrischen Walde bis 1354 m, in den Schweizer Alpen bis 2000 m, in den Bayrischen Alpen bis 1732 m, Tirol bis 1600 m (Dalla Torre und Sarnthein VI. 2. 28) und in den Niederösterreichischen Alpen bis 1321 m, in der Biharia bis 1350 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 333). Fehlt im Tieflande Ungarns (Kerner a. a. OÖ... Bl. März, Apr., mit am frühesten von allen Weiden. S. Caprea L. Spee. pl. ed. 1. 1020 (1753). ($. caprea) Fl. Suecica ed. 2. 352 (1755). Willd. Spec. pl. IV. 2. 703. Seringe Ess. Saul. Suisse 15 (1815). Koch Syn. ed. 2. 750. Anderss. Salie. Lappon. 31 (1845). Kerner Niederösterr. Weid. 247 (1859). Anderss. Monogr. Salic. I. 75 (1863). Wimmer Salic. Europ. 55 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 222 (1868). Richter-Gürke Plant. Eur. II. 10. v. Seemen Sal. Japon. 33 (1903). A. et E. G. Camus Classif. Saut. Europ. et Monogr. Saul. France 202 (1904). Rchb. Ice. XI t. DLXXVII fig. 2224 [2024]. — $. hybrida Vill. Hist. Plant. Dauph. III. 778 (1789). — S. ulmifölia Thuill. Fl. Paris ed. 2. 518 (1799), nicht Vill. — $. acumı- 7 * 100 Salicaceae, näla Thuill. a. a. ©. (1799) nicht Smith. — $. praecox Salisb. Prodr, 394 (1796). — 5. sphaceläta Sm. Fl. Brit. III. 1066 (1804). — $. aurigeräna') Lapeyr. Hist. Pl. Pyren. 598 (1813). — 8. tomentösa Ser. Ess. Saul. Suisse 14 (1815). — 9. silesiasa Fries Novit. Fl. Suec. Mant. prima 52 (1832), nicht Willdenow. — $. grandifölia Fries Bot. Not. 186 (1840), nicht Ser. — Capraea vulgaris Opiz Sezn. 25 (1852). — S. caprina Dulac Fl. Haut. Pyr. 148 (1867). — 8. latifölia Bubani Fl. Pyr. I. 58 (1897). Ledebour (Fl. Altaica IV. 269 [1833]) zieht S. phlomordes (M. Bieb. Fl. Taur. Caue. Il. 415 [1808]) als Synonym zu S. caprea; S. phlomoides zeigt jedoch so wesentliche abweichende Merkmale von dieser Art, wie auch von $. ceinerea (siehe S. 95), dass sie zwar als eine der S. caprea und $. cinerea verwandte, aber eigene Art zu halten ist. F. Herder Plantae Raddeanae (Acta Horti Petrop. XI. 402 [1890—1892]) stellt S. phlomoides (Bunge Relig. Lehm.) als Synonym zu S$. caprea und giebt als Standort für die von Lehmann 1841 gesammelte Weide (S. 403) an: „aus dem Gouv, Orenburg und dem südl. Baschkirenlande, von Slatoust und in montibus Uralenibus mer. ubique“. Bunge (Alex. Lehm. reliqu. bot. in Beitrag zur Kenntn. Fl. Russl. 497 [1851]) giebt hingegen für S. phlomoides M. B. Fl. Taur. Caue. II. p. 415 als Standort an „Im Gouv. Orenburg bei Spaskoje 4, 8. und 9. Juni 1839“, Die Standortsangaben, Herder's und Bunge’s stimmen mithin namentlich in der Jahreszahl nicht überein, und es ist daher nur anzunehmen, dass Herder unter S. phlomoides Bunge Exemplare meint, die Bunge in seiner Publication gar nicht als S. phlomoides M. B. bezeichnet hat. S. Fischeri2) Wimm. in Herb. (jetzt Bot. Museum Berlin). Ein von Fischer aus Irkutsk mitgetheiltes Exemplar, das aber nur aus einem kleinen Laubblatt und einem sehr kümmerlichen weiblichen Blüfhenstände besteht, gehört, soweit nach diesem unvöllständigen Material zu erkennen ist, zu S. caprea. Die Zweige der S. caprea werden als grobes Material in der Korbflechterei verwandt. Bei S. caprea kommen vielfach monströse Bildungen der Blüthenstände und Blüthen vor. Hiervon sind unterschieden: S. tomentosa ternadta Seringe Ess. Saul. Suisse 15 (1815). $. caprea 2 forma ternata Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 204 (1904). Blüthenstände zu 2 oder 3 stehend. — S. caprea forma celadantha3) Camus a. a. OÖ, (1904), Blüthenstäinde am Ende beblätterter Zweige. — S. tomentosa geminata Seringe a. a. O. (1815). = $. caprea forma geminata Camus a. a. OÖ. in den weiblichen Blüthen die Fruchtknoten ganz oder nur an der Spitze getheilt. — S. caprea var. mondndra Celakovsky Prodr. Fl, 3öhm, 774 (1867). Die 2 Staubfäden bis zur Hälfte verbunden. — $. tomentosa monstruosa Seringe a. a. O. 16 (1815). Die zu Anfang normal angelegten männlichen Blüthen werden durch Inseetenstiche derartig monströs umgebildet, dass die einzelnen Blüthentheile nicht mehr zu unterscheiden sind. — S, tomentosa andrögyna Seringe a. a. O. 16 (1815). 8. caprea androgyna v. Seemen in A. u. G. Fl. Nordost- deutschl, Flachl. 241 (1898). Männliche und weibliche Blüthen in demselben Blüthenstande. — S. caprea 3 forma monoica Camus a. a. O. (1904). Männliche und weibliche Blüthenstände auf derselben Pflanze. — 8. caprea 5 forma pseudo- hermaphrodita Camus a. a. ©. (1904). Einhäusig und mit zweigeschlechtlichen Blüthen. Als bemerkenswerthe abweichende Formen sind hervorzuheben : B. angustifölia. Blätter länglich, beiderseits verschmälert, I) Aurigera, modern lateinischer Name der Ariege (Mareailhon d’Ay- me&rie br.). 2) 8. II. 2. 8. 473 Fussn. 1. 3) Von »Addog Zweig und drdog Blüthe. C. c Salix. 101 S. caprea ß. angustifolia Gaudin Fl. Helv. VI. 240 (1830). — 5. tomentosa angustifolia Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 17 (1815). Ist in Norwegen mit S. grandifolia verwechselt. (Blytt Norges Fl. 420 [1874]). rotundifölia. Blätter breit, rundlich, am Grunde oft etwas herzförmig, Spitze kurz und meist zurückgekrümmt. S. caprea y. rotundifolia Gaudin 1. e. — $. tomentosa rotundi- ‚folia Seringe l. ce. — 8. caprea b. rotundäta‘Anderss. Sal, Lappon. 32 (1845). — 5. caprea a. orbiculäta A. Kerner Niederösterr. Weiden 248 (1859). — 9. caprea form, latıfolia, -subcordata N. J. Anderss. Monogr. Sal. I. 76 (1863). . villosa (OÖ. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 101 [1908]. Zweige bis dicht filzig grau behaart; Blätter meistens breit oval; fast kreisrund, am Grunde abgerundet oder herzförmig, am oberen Ende abgerundet, ganzrandig, oberseits wenig behaart, unterseits dicht fast filziggrau behaart. — So nur im nordöst- lichen Asien in der Mandschurei (Sinzew 1908). Ausserdem sind als Formen und Varietäten aufgestellt von: Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 15 [1815]): B. tomentosa geminata ; U. monstruosa; D. androgyna; E. ternata (vgl. S.100); F, macrostachia 1!) Blüthen- stände oft sehr lang; G. tenwifolia. Blätter sehr dünn, fast durchscheinend. H. rotundifolia (s. oben) I. macrophylla2). Blätter gross und breit. J. an- gustifolia (s. oben). K. brevistachia 3). Blüthenstände sehr kurz, sehr stumpf, die Fruchtknoten sehr gross. L. abortiva. Blüthen durch Insectenstiche fehl- schlagend. G. Wahlenberg (Fl. Carpat. 319 [1814]). £. sphacelata ($. sphacelata Smith a. a. O.). Blätter ganzrandig, länglich verkehrt-eiförmig. Gaudin (Fl. Helv. VI. 240 [1830]): 8. angustifolia; y. rotundifolia (s. oben). — 6. alpina (8. sphacelata Sm. a. a. O.). Blätter verkehrt-eiförmig, spitz, am Grunde keilförmig, fast ganzrandig, beiderseits filzig. Fries (Novit. Fl. Suec. Manlissa I. 54 [1832]): . sphacelata (S. sphacelata Willd. Sp. pl. IV. 2 [1805] 702, welche gleich S. sphacelata Smith a. a. O. ist). Blätter fast ganzrandig, an der Spitze unter- seits weissfilzig. atpestris. Blätter länglich-verkehrt-eiföürmig gekerbt, beiderseits zugespitzt, unterseits grauhaarig. G. F. W. Meyer (Chlor. Hanov. 493 [1836]): Spielart a. montana. Hat schmälere, elliptisch-eiförmige, auch nicht umgekehrt-eiförmig-elliptische, ferner filzige, im Alter auch wohl kahlwerdende, und weniger bestimmt gesägte Blätter. Wird vom Autor selbst mit Unrecht mit S. grandifolia identifieirt. N.J. Andersson (Sal. Lappon. 32 [1845]) unterscheidet nach der Form der Blätter: a. subcordata, — b. rotundata, — e, elliptica, — d. ovato-lanceolata, — e. lanceoläta mit den Unterformen: «a. subgrandifolia, B. subdepressa, — f. obovato-oblönga. L. Reichenbach (Deutschl. Fl. X. 27 [1849]): var. parvifolia (S. sphace- lata Sm. a. a. O.). O. W. Sonder (Fl. Hamburgensis 538 [1851]) 3. oblongata. Blätter 1) Von waxodg lang, gross und ordyvs Achre. 2) Von waxoös und puAAo» Blatt. 3) Rastardwort vom latein. brevis kurz und ordxvs. 102 Salicaceae. länglich, spitz, wellig gezähnt, weiss-Alzig, — y. parvifolia (vgl. Reichenb. 22.0). Th. Hartig (Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschl. [1852] 403): var. sphacelata; — var. landta. Die jüngeren Blätter beiderseits filzig, die älteren auch oberseits zerstreut behaart. — var. flava. Blattkiel, Blattstiel, Knospen und die Spitze der jungen Triebe lebhaft goldgelb. C. J. Hartman (Handb. Skandin, Fl. 6. Uppl. 224 [1854]): #. hümilis: strauchig, Blätter fast ganzrandig, an der Spitze braun. — y. alpestris: strauchig, Blätter breit lanzettlich, wenig behaart, A. Kerner (Niederösterr. Weiden 248 [1859]) ‚unterscheidet nach der Blattform: a. orbieulata. Blätter fast rundlich, zurückgekrümmt, zugespitzt, am Grunde fast herzförmig. — b. elljptica. Blätter elliptisch, beiderseits gleich- mässig verschmälert, doppelt so lang als breit. N. J. Andersson (Monogr. Sal. I. 76 [1863]) unterscheidet zunächst nach der Blattform: latifolia mit den Unterformen subeordata, ovata und ovalis, parvifolia und angustifolia. — Ausserdem stellt er an Varietäten auf: alpestris mit den beiden Formen: rotundifolia und angustifolia; tenuifolia, orbicularis, subseroötina; sericea mit den beiden Formen: arborescens und depressa; coryli- folia, laxiflöora mit den beiden Formen: capsulis brevibus und capsulis subulatis et valde elongatıs. Schur (Enum. Plant. Transs. 620 [1866]): a. aurıigera (vitellina Schur Herb. Transsilv.). Zweige golägelb. — b. parvifolia: Zweige braun. Blätter kleiner, ganzrandig, länglich-eiförmig, oft braun berandet, Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 223 (1868): p. orbieularıs; y. capreola (S. eapreola Kerner Herb.); dies ist aber 8. caprea X aurita. Th, T. Marsson (Fl. Neu-Vorpom. [1869] 439): #. cordifolia Lasch. Blätter gross, eiförmig, am Grunde fast herzförmig; y. oblongata Souder a. a, O.; 6. parvifolia Reichenb. a. a. O. Sagorski und Schneider (Fl. Centralkarp. II. 458 [1891]): Wahlen- bergii 1); weicht von S. caprea ß. sphacelata Wahlenberg a. a. OÖ. ab durch ganzrandige, länglich-verkehrt-eiförmige Blätter. (Durch ganz Europa: nördlich bis Island, Skandinavien [bis 69° 40° N. Br.], Russland [bis 66° ı5 N.B.], südlich bis Süd-Spanien, Süd- Italien, Griechenland, Krim; Asien: Kleinasien, Kaukasus und Trans- kaukasien [bis 2334 m], Nord- und Ost-Persien; vom Ural östlich durch Nord- und Mittelasien [nördlich bis 66° N.B.] bis Kamtschatka und Sachalin; in Ost-Asien: nach Süden hin durch Mandschurei; Korea bis Nord-China; Japan.) * 1041. 1042. 8. cimerea X caprea 1042. 1043. 5. caprea X grandifolia 1042. 1044. $. caprea X Suesiaca se} 1042. 1045. S. caprea X aurita DENE 1042. 1041. X 1045. $. caprea X cinerea X | Ende aurıta der 1042. 1044. X 1045. 8. caprea X Silesiaca | Gattung. x aurıla 1046. $. caprea X depressa 1048. 5. caprea X repens 1042. 1042. BEE FRAKERX 1) 8, IL 2,8, DLZSP osan. "3, s Salix. 103 x caprea 1042. X 1041. X 1045. X 1048. S. caprea X. cinerea X aurila x repens 1042. X 1049. $. caprea X. nigricans 1042. x 1041. X 1049. S. caprea X cinerea X nigricans 1042. X 1050. $. caprea x phylieifolia 1042. X 1050. X 1050. $. caprea X cinerea X phylieifolia 1042. X 1045. X 1050. $. caprea X auria X phylieifolia 1042. X 1052. $. caprea X. hastata 1042. X 1054. $. caprea X myrsinites 1042. x 1055. S. caprea X daphnoides 1042. X 1050. X 1055. S. caprea X phylicıfolia x daphnoides 1042. X 1056. S. caprea X. acutifolia siehe 1042. X 1057. $. caprea X viminalis din Erle 1042. X 1041. X 1057. $. caprea X cinerea X | viminalis DS 1042. X 1057. X 1042. $. caprea X viminalis Gattung, x capreqa 1042. X 1048. X 1057. $. caprea X repens X viminalıs 1042. X 1050. X 1057. S. caprea X. phylieifolia x viminalis 1042. X 1058. $. caprea X dasyclados 1042. X 1059. S. caprea X Lapponum 1042. X 1059. X 1042. 5. caprea X Lapponum 1042. X 1059. X 1057. $. caprea x Lapponum X viminalis 1042. X 1080. $. caprea X. incana 1042. X 1061. S. caprea X purpurea x x 1042. 1057. 1061. 5. caprea x viminalıs X purpurea 1043. (11.) S. grandifolia. Ih. Kurzästig, sparrig, bis 3 m hoch, ausnahmsweise Baum. Zweige kahl, braun; junge Triebe kurz dicht grau behaart. Blätter kurz gestielt, (Stiel bis 1 cm lang, kurz dicht grau behaart, später verkahlend), breit oval bis lanzettlich-verkehrt- eiförmig, bis 14 cm lang, 5 cm breit, oben spitz, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande ungleich kerbig oder ausgebissen gesägt, mitunter fast ganzrandig, in der Jugend beiderseitig kurz grau behaart, später auf den Flächen kahl und nur auf dem Mittelnerven spärlich kurz behaart, oberseits dunkelgrün, mitunter glänzend, unterseits heller bis grau; Mittel- und Seitennerven oberseits deutlich vertieft, unter- seits ebenso wie das engmaschige Adernetz stark hervortretend, 104 Salieaceae, hellbraun. Nebenblätter meist stark entwickelt, herzförmig, zugespitzt oder nierenförmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen gelb- oder rothbraun, etwas behaart oder kahl. Blüthenstände vor oder mit dem Laube erscheinend; die männlichen aufrecht, von kurzen, dicht hell- oder gelbgrau seidig behaarten, mit kleinen, länglichen, hell- oder gelb- grau seidig behaarten, schuppenartigen Blättern besetzten Zweigen end- ständig oder fast sitzend, eylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,8 cm dick, diehtblüthig; ihre Achse dicht gelbgrau seidig behaart. Tragblätter eiförmig bis lanzettlich, stumpflich, an der oberen Hälfte braun, am Grunde hell, gelb, dünn, lang seidig gelbgrau behaart und am Rande bebärtet. Staubblätter 2, frei, bis doppelt so lang als die Deckschuppe, an der unteren Hälfte behaart. Staubbeutel oval, gelb; hintere Drüse schmal-eiförmig, gestutzt, etwa !/5s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände aufrecht, an sehr kurzen, dicht, hell- oder gelbgrau be- haarten, mit kleinen schuppenartigen, länglichen, hell- oder gelbgrau seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig oder der sie tragende Zweig länger bis 1,5 cm lang, kurz hell- oder gelbgrau be- haart, mit kleinen, länglichen, oberseits spärlich, unterseits dicht, kurz grau behaarten laubartigen Blättern besetzt, eylindrisch, bis 3 em lang, 1 em dick, etwas lockerblüthig (namentlich am Grunde) ihre Achse dicht hellgrau behaart. Tragblätter lanzettlich, stumpflich, an der oberen Hälfte braun, am Grunde hellgelb, auf den Flächen dünn, am Rande dichter lang, hellgrau behaart. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder länger als die Fruchtknoten, bis doppelt so lang als das Tragblatt, kurz dicht hellgrau behaart), aus schmal-eiförmigem Grunde lang verschmälert, dicht hellgrau behaart), aus schmal-eiförmigem Grunde lang verschmälert, dicht hellgrau behaart. Griffel sehr kurz. Narben oval, ausgerandet oder getheilt, gespreizt fast kopfig; hintere Drüse oval, fast rechteckig, gestutzt, 1/5; —!/a so lang als der Frucht- knotenstiel. Fruchtblätter bei der Fruchtreife schneckenförmig zurück- gerollt, Auf Alpen und Voralpen des Alpensystems und der Karpaten und einiger benachbarter Mittelgebirge, in die montane Region her- absteigend, hier eine wahre Uferweide, im Hochgebirge an feuchten Abstürzen, Quellen und Bachufern (Kerner Niederöst. Weiden 245). In den Alpen von der Dauphin& bis Nieder-Oesterreich, in den Nord- alpen bis zur Linie Memmingen, München, Laufen a. d. Salzach, Gmunden, auch im Jura, Schwarzwald (Feldberg) sowie im Böhmer- wald (Schneewand über den Schwarzen-See), südöstlich auch in Kroatien, Bosnien und Montenegro. Südliche Siebenbürgische Karpaten. Steigt in Bayern bis 1912 m, findet sich in Tirol zwischen 1200-—2200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 29), steiet in Niederösterreich bis 1795 m, in Siebenbürgen bis 1897 m. Bl. März, April, in höheren Lagen Juni, Juli. S. grandifolia Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 20 (1815). Koch Syn. ed. 2. 750. Anderss, Sal. Lappon 33 (1845). Kerner Nieder- österr. Weiden 242 (1859). Anderss. Monogr. Sal. I. 60 (1863). Salix. 105 Wimmer Sal. Europ. 64 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1838) 217. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 1. & A.et E. G. Camus Classif. Saul. Eur. et Monogr. Saul. France 208 (1904). Nyman Consp. 667. Suppl. 280. Rehb. Ic. XI t. DLXXVIH fig. 1225 [2025]. — S. appendiculäta Vill. Hist. Pl. Dauph. IH. 775 (1789)? — $. cineräscens Willd. Spec. pl. IV. 706? (1805). — 8. stepuläris Seringe Saul. Suisse (1805) Nr. 2 nicht Smith. — $. acuminäta und $. spha- celäta Schleich. Cat. (1807) 22. — 5. acuminata b. alpina Schleich. Cat. Salie. (1807) exs. no. 837. — 5. acuminata grandifolia Seringe Saul, Suisse (1808—9) Nr. 41 u. 55. — 9. aurita und $. poly- mörpha') Poll. Fl. Veron. III. 163 (1824). — $. sphacelata Loisel. Fl. Fr. II. 343 (1828) nicht Smith. — 8. crispa Forb. Sal. Woburn. 42, t. 83? (1829). — 5. Schleicheriana?) Forb. a. a. O. 195 t. 98 (1829). — Capräea grandifolia Opiz Sezn. 25 (1852). — $. Hechen- bergeriäna®) Hinterhub. nach Wimmer Sal. Europ. 64 (1866) und var. parviflora Schleich. exs. Nr. 838 (in Herb. Mus. Bot. Berol.). S. grandifolia steht wie S. Silesidea der S. caprea so nahe, dass sie oft nur schwer von ihr zu unterscheiden ist. Es wäre daher auch gerechtfertigt, beide Arten nur als Unterarten zu S. caprea zu stellen. Seringe nimmt bei der Aufstellung seiner S. grandifolia auf S. appendi- culata nicht Bezug, sondern stellt diese vielmehr mit einem ? als Synonym zu seiner S. siylaria, ebenso wie Willdenow (Spec. pl. IV. 2. 660 [1805]) sie bereits als Synonym zu seiner S, phylieifolia gestellt hatte. S. stylaris Seringe und S. phyliei- folia Willd. nicht L. sind S, nigricans (siehe dieselbe). Erst Grenier u. Godron (Fl. Franee III. 135 [1855]) führen Villars $. appendieulata als Synonym bei S. grandifolio auf, und zwar auch nur mit einem ?. Wimmer (Sal. Europ. 67 (1866]) nimmt hierauf Bezug. Andersson (Monogr. Sal. I. 60 [1863]) und in DC. Prodr. XVI. 2. 217 [1868]) führt S. appendieulata ohne Vorbehalt als Syno- nym bei S. grandifolia auf. — Wir halten jedoch dafür, dass die ganz unvoll- ständig gegebene Diagnose nicht erkennen lässt, ob Villars S. appendieulata zu S. nigricans oder zu S. grandifolia gehört, und dass es somit auch nicht angängig erscheint, den jüngeren Namen S. grandifolia durch den älteren $. appendieulata zu ersetzen. S. cinerascens wird von Willdenow (Spee. pl. IV. 706 [1805]) als von „Link in litt.“ mitgetheilt und „in paludibus Lusitaniae* vorkommend, bezeichnet. In dem Herbar Willdenow’s (Mus. Bot. Berol.) befindet sich $. einerascens als Nr. 18211. Auf dem Umschlagbogen steht ebenfalls als Heimat angegeben „in paludibus Lusitaniae*, es liegt jedoch nur ein von Flügge „ä Bagnere de Luchon (Pyrendes)* gesammeltes Blattexemplar vor, das dem Anscheine nach sehr wohl zur S. grandıfolia gehören kann, von Koch (Syn. ed. 1. 652 [1837]) aber irrthüm- lich für eine Varietät der $. phylieifolia mit länglichen Blättern gehalten wird. Die von Willdenow gegebene Diagnose und das vorliegende Material erscheinen nicht ausreichend, um $. ceinerascens sicher festzustellen ; sie muss somit als zweifel- haft betrachtet werden. !) Von zo/duopgpos vielgestaltig. 2) 8.1. S. 143 Fussn. 2. 3) Nach Hechenberger, * 1770 Dochberg + 18?, 1805 Pfarrer und Fürst]. Chiemsee’scher geist. Rath in Brixen (Hoppe Bot. Taschenbuch 1805), Die Autorität von S. Hechenbergeriana wird von Sauter (Fl. v. Salzburg 4), Hoppe, von Hinterhuber (Prodr. 193) Willdenow zugeschrieben ; beide Autoren haben diese Art aber nicht veröffentlicht (Fritsch br.). 106 Salieaceae. S. mondändra!) (Host Sal. 22 t. 71, 72 [1828]) soll in den männlichen Blüthen nur ein Staubblatt (?) haben. S. montäna (Host a. a. O. t. 73 [1828]) ist eine Form mit androgynen Blüthen- ständen, Als besonders auffallende Formen sind hervorzuheben: B. lancifölia. Blätter breit lanzettlich, spitz, nach dem Grunde zu lang verschmälert. — 5. grandifolia $. lancifolia Wimmer Sal. Europ. 66 (1866). C. fagifölia. Blätter gross, breit oval, an beiden Enden abgerundet. — 5. grandifolia y. fagifolia Wimmer a. a. O. (1866). Ausserdem sind als Varietäten und Formen aufgestellt von: Seringe a.a. O.: B. $. albicans Ser. Saul. Suisse N. 56; diese ist $. glauca X grandifolia C. maerostipularis mit langen krausen Blättern und grossen Nebenblättern. D, tardiflöora ist S. glauca X grandifolia. Gaudin (Fl. Helv. VI. 247 [1830]) a. stipularis: Blätter elliptisch, zuletzt | | derb, die dünnfilzig, etwas zweifarbig. Nebenblätter sehr gross. Blüthentragende Zweige kahl. Fruchtknoten verlängert-pfriemlich, sehr dünn graufilzig. — ß. lanata ist S. glauea X grandifolia. Kerner (Niederösterr. Weiden 243 [1859]) a. latifola: Blätter länglich-ver- kehrt-eiförmig, mit kurzer oder zurückgebogener Spitze, 2—3 mal länger als breit, — b. angustifölia: Blätter lanzettlich-verkehrt-eiförmig, 4 mal länger als breit. Andersson (Monogr. Sal. I. 61 [1863]: 1. S. pubescens ist S. glauca X grandifolia. 2. 8. virescens ist S. grandifolia. — Nach der Form und Beschaffen- heit der Blätter werden 'als Formen unterschieden: grandifolia — acutifolia — brevifolia — temwifolia — latifolia — obtusäta — acutata. | Wimmer (Sal. Europ. 66 [1866]) «. vulgaris: mittlere Blätter länglich-ver- kehrt-eiförmig, beiderseits kurz spitz. — ß. laneifolia. — y. fagifolia s. oben. Borbäs (Erdesz. Lap. XXIV. 403 [1885] vgl. Hire Rad Jugosl. Akad. Zagreb knjiga 159 160 [237] [1904]) var. Velebitica: Blätter kleiner, rundlich- elliptisch, an der Basis abgerundet, nicht keilförmig, mehr runzelig-adrig, kurz- gestielt, beinahe ganzrandig, auf der Unterseite beinahe kahl, nicht zugespitzt. — Vertritt am Velebit in Kroatien die Stelle der Krummholzkiefer. Schinz u. Keller (Fl. Schweiz 135 [1900]) var. mierophyjlla2): Laub- blätter 2—6 em lang. — var. fagifolia: 10—16 em lang. — var. cinerascens: Laubblätter beiderseits flaumhaarig. (Pyr enäen; auf den Apenninen in Mittelitalien und in Calabrien auf deneGebirgen in Serbien und Bulgarien; Russland?: Petersburg, Gouvernment Minsk, Kreis Slutzk [Köppen Geogr. Verbreit. Holz- gewächse Europ. Russl. II. 262 [1889)). |*? (Für Skandinavien wird die S. grandifolia Fries Bot. Not. [1840] 186, von Andersson Sal. Lappon. [1845] 33 undHartman Handb. Skandin. Fl. 6. Uppl. 224 [1854] angegeben. Wie jedoch bereits Kerner Niederösterr. Weiden [1859] 245 mit- theilt, gehört die aus Skandinavien stammende $. grandifolia nach den im Herb. norm, befindlichen Exemplaren zu dem Bastard S. caprea X Silesiaca [S. Silesiaca kommt in Skandinavien nicht vor s. S. 110]. Ferner sagt Andersson Monogr. Sal. I [1863] 61, dass die in Schweden gefundene S. grandifolia nur eine Form von S. caprea sei, und Blytt Norges Fl. II. 426 [1874] bezeichnet diese Form als S. Caprea angustifolia. In dem Herb. Mus. Botan, Berol. befindet sich ein öxemplar: „S. grandifolia Ser. Lapponia — N, J. Andersson“, das zweifellos S. eaprea ist. S. grandifolia Seringe kommt mithin in Skandinavien nicht vor.) I) Von udvog einzeln und dvje Mann (Staubblatt). 2) Von wıxoög klein und pu/Ao» Blatt. Salix, 107 Kerner (Niederösterr. Weiden 245 [1859]) hält S. grandifolia für eine kli- matische Parallelform der S. Silesiaca, 1040. X 1043. S. glauca X grandifolia 1039. X 1040. X 1043. $. retusa X glauca x. grandifolia 1041. X 1043. $. cinerea X grandifolia 1042. X 1043. S. caprea X grandifolia 1043. X 1045. S. grandifolia X aurita 1043. X 1048. S. grandifoha X repens 1043. X 1051. 8. grandifolia X arbuscula 1040. X 1043. X 1051. $. glauca X grandı- sch Jolia X arbussata Eure 1043. X 1052. S. grandifolia X hastata am Ende 1043. X 1049. X 1052. $. grandifolia X der E nigricans X hastata Gattung. 1040. X 1043. X 1052. 8. glauca X grandi- folia X hastata 1043. X 1053. S. grandifolia X glabra 1043. X 1055. $. grandıfolia X daphnoides 1043. X 1059. B. $. grandifolia X Helvetica 1040. X 1043. X 1059 B. $. glauca X grandi- folia X Helvetica 1043. X 1060. $. grandifoha X incana 1043. X 1061. 8. grandıflora X. purpurea 1044. (12.) 8. Silesiaca !). Ih bis 1,5 m hoch mit aufrechten Aesten, selten höher oder baumartig. Zweige braun, kahl; junge Triebe kurz grau behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,8 cm lang, kurz be- haart, später kahl), lanzettlich bis eiförmig oder verkehrt-eiförmig, bis 14 cm lang, 6 cm breit, spitz (nur die untersten Blätter an den Zweigen mitunter stumpf oder abgerundet), am Grunde spitz oder stumpf, selten abgerundet, kerbig (meistens ungleich) gesägt, oberseits dunkelgrün, unterseits etwas heller bis grau, in der Jugend röthlich, seidig behaart, später kurz dünn grau behaart und verkahlend, im Alter kahl; Mittel- nerv und engmaschiges Adernetz oberseits wenig, unterseits stark her- vortretend. Nebenblätter nieren- oder schief herzförmig spitz, tief gesägt. Knospenschuppen braun, kurzflaumig behaart, später verkahlend. Blüthen- stände vor den Blättern oder mit denselben erscheinend, fast sitzend oder am kurzen, kurz grau behaarten mit länglichen, spitzen, dünn seidig behaarten kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, auf- recht; männliche cylindrisch, bis 3 cm lang, 0,75 em dick, dichtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart; Tragblätter lanzettlich, spitz, an der oberen Hälfte dunkelbraun, an den unteren hell, dünn seidig behaart, an der Spitze länger bebärtet. Staubblätter etwa doppelt so lang als die Trag- 1) Zuerst in Schlesien (Silesia) unterschieden. 108 Salicaceae. blätter, am Grunde spärlich behaart; Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse länglich-eiförmig, an der Spitze rund, !/a so lang als der Frucht- knotenstiel, an der oberen Hälfte dunkelbraun, an der unteren hell, auf der oberen Fläche spärlich behaart, am Rande dicht lang hellgrau be- bärtet. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel fast so lang als der Frucht- knoten, kahl oder seltener behaart), aus schmal eiförmigem Grunde, meist lang kegelig verschmälert, kahl oder seltener kurz grau behaart; Griffel kurz; Narben oval, gabelig, aufrecht, ausgerandet oder getheilt; Hintere Drüse breit-eiförmig gestutzt, 1/ı—!/s so lang als der Frucht- knotenstiel. In der montanen und subalpinen Region, in den Wäldern und an den Wasserläufen der Gebirgsthäler, sowie an Berghängen bis hinauf zu den Kämmen oberhalb der Baumgrenze. Nur auf den Sudeten und den Karpaten, von Oesterr.-Schlesien bis Siebenbürgen sowie auf den Gebirgen Bosniens, der Hercegovina und Montenegros. Sudeten von 450 bis 1350 m, Karpaten von 520—1620 m. Schleicher- (Cat. pl. Helv. 22 [1807] und Sal. Helv. 2 [1807]), sowie Seringe (Ess. Monogr. Saul. Suisse 62 [1815]) geben $. Sulesiaca auch für die Schweiz an, und zwar stellt Seringe sie hierbei als Synonym zu seiner S. siylaris. Da nun aber 8. stylaris gleich S. nıgricans ist, so ist anzunehmen, dass nicht nur Seringe, sondern auch Schleicher S. nigricans für 8. Silesiaca, die in der Schweiz nicht vorkommt, gehalten haben. — Reichenbach (le. XI. 20 [1849]) gibt 8. Si- lestaca für Steiermark an; sie kommt aber auch hier nicht vor. Bl. Ende April, Mai, in höheren Lagen Juni, Juli. 5. silesiaca Willd. Spec. pl. IV. 2. 660 (1805) u. Herb. Nr. 18116. Koch Syn. ed. 2. 749. Andersson Sal. Lappon. 40 (1845). Kerner Niederösterr. Weiden 245 (1859). Andersson Monogr. Sal. 1. 65 (1863). Wimmer Sal. Europ. 60 (1866). Anderss. in DC. Podr. XVI. 2. 218 (1868). Nyman Consp. 697. Suppl. 280. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 9. Rehb. Ice. XI t. DLXXIV fig. 1219 [2019]. — 8. fagifölia Waldst. u. Kit. in Willd. Sp. Plant. IV. 2. 704 (1805)? — $. Lud- wigei‘) Schkuhr Bot. Handb. Ed. 2. 227 (1808). — 8. rubens J. u. C. Presl Fl. Cech. 203 (1819). — $. hybrida Opiz (Tausch in. litt) nach Wimmer u. Grabowski Fl. Sil. II. 2. 376 (1829). — 8. Mauckschii?) Hartig Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 396 (1851). — 5. pseudo-aurita —= 5. depressa var. villosissima Schur Enum, Plant. Transs. 620 (1866). — 8. pentandra X. siestaca Ko- tula in S. Kom. Fiz. Krakau XVI (1883) 147 nach Woloszezak ÖBZ. XLI (1891) 235. S. Silesiaca steht mit S. grandifolia der S. caprea so nahe, dass sie oft 1) Nach Karl Ludwig, * 17? + 182, Gärtner in Meflersdorf, Kr. Lauban, verdient um die Flora des Riesengebirges, besonders die Kenntniss der Moose; er gab 2 Centurien „Uryptogamische Gewächse des Riesengebirges* heraus (Fiek 116, Maiwald 152). 2) S. U. 2. S. 9 Fusean. 1. Salix. 109 nur schwer von dieser zu unterscheiden ist. Es würde daher auch hier gerecht- fertigt, sie als Unterart zu 5. caprea zu stellen, S. fagifolia ist bei Willdenow a. a. OÖ. nur nach Blattzweigen aufgestellt worden, und in dem Herbar Willdenow Nr. 18206 befindet sich auch nur ein solcher. Beschreibung und Material erscheinen darum so unvollständig, dass S. fagifolia nur als eine zweifelhafte Pflanze anzusehen ist. Die Blätter des Will- denow’schen Originalexemplars zeigen zwar einige Aehnlichkeit mit S, Silesiaca, ob aber S. fagifolia und S. Silesiaca zu einer Art vereinigt werden können, lässt sich hiernach nicht mit Sicherheit entscheiden. Koch (Syn. 651 [1837]) hat zwar von S. Silesiaca eine Form: „3. Fruchtknoten mit seidigem Filze bedeckt“, die er in seiner Synops. ed. 2. 749 (1844) „eriocärpa!)“ nennt, als S. fagifolia be- zeichnet; da jedoch, wie bemerkt, Willdenow die Beschreibung seiner S. fagi- Jolia nur nach Blattzweigen gegeben und die Blüthenstände und Blüthen ganz un- erwähnt gelassen hat, so ist diese Kennzeichnung der S. fagifolia nach der Be- haarung der Fruchtknoten durch Koch eine ganz willkürliche. Ebenso willkürlich erscheint es, dass Andersson (Monogr. Sal. I. 67 [1863]) die S, fagifolia als Synonym zu seiner S. subcaprea — 8. Caprea X Silesiaca stellt. Als Formen sind zu unterscheiden: A. lioeärpa?°). Fruchtknoten kahl. — 8. sdlesiaca a. liocarpa O. v. Seemen, A. u. G. Syn. IV. 109 (1908). ß. eriocärpa. Fruchtknoten dünn seidig bis dicht filzig behaart. Steht der $. caprea näher. — 5. silesiaca ß. eriocarpa Koch Syn. ed. 2. 749 (1844). — $. silesiaca ß. Koch Syn. ed. 1. 649 (1837). Wichtiger ist a. Caueäsiea. Nicht in Mitteleuropa, nur in Transkaukasien. — 8. silesiaca 6. caucasica Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 219 (1868). — $. caucasica 5 Anderss. Monogr. Sal. I. 68 (1863). Ausserdem sind an Varietäten und Formen aufgestellt von: Wimmer u. Grabowski (Fl. Lil. II. 2. 376 [1829]): 8. erassifolia. Blätter eiföürmig, etwas derb, oberseits glänzend, unterseits fast kahl. „S. hybrida Opiz (Tausch in litt.). — y. rotundata. Blätter rundlich-eiförmig, an der Spitze ab- gerundet, am Grunde fast herzförmig. — 6. lancifolia. Blätter lanzettlich-verkehrt- eiförmig, fast kahl, unterseits graugrün. „S. stridta Host (Tausch in litt.).* Hartig (Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 404 [1852]): var. fagi- foha „mit filzigen Fruchtknoten und sitzenden Narben“ (siehe oben). — var. grata Jan „mit deutlicher und länger bleibender Behaarung des Blattkiels und der Blatt- rippen, mit stärkerem, meergrünen Reif der unteren Blattseite und einem Frucht- knotenstiele, der die halbe Länge der hinfällig seidenhaarigen Fruchtknoten mit sperrenden kurzen eiförmigen Narben erreicht“. In Parma, also nicht in Mittel- europa, Ob diese var. grata wirklich zu S. Silesiaca gehört, ist bei dem Fehlen von Material nicht festzustellen, muss aber um so mehr hezweifelt werden, als das Vorkommen des S. Silesiaca in Italien und in den nördlich angrenzenden Gebieten nicht bekannt ist. Andersson (Monogr. Sal. I. 66 [1863]): latifolia: lejocarpa; hebecarpa. — tjpieca. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig. tenuifolia: erassifolia: hebecarpa, lejocarpa ; meist densiflora. — angustifolia: hebecarpa, lejocarpa; meist rari- flora. — parvifolia. — rariflora: „Capsulis longissime pedicellatis“. Wimmer (Sal. Europ. 61 [1866]): var. #. lasiocärpa. Weibliche Blüthen- stände dicht. Fruchtknoten kürzer gestielt. Griffel fehlend. „S. Silesiaca 3, Koch 1) Von 2g:o» Wolle und zagezös Frucht. 2) Von Aeiog glatt, kahl und zagxös. 110 Salicaceae, Syn. p. 651%. Da Koch seine Form 2. aurdrücklieh dahin bezeichnet: „ovariis tomento sericea tectis“, Wimmer aber über die Behaarung der Fruchtknoten nichts sagt, so nehme ich Abstand davon, Wimmer’s Varietät lasıocarpa als synonym mit Koch’s Form f. zu bezeichnen. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 219 [1868]): $%. subecaprea—= 8. caprea X Süesiaca. y. subeinerea — S. cinerea X Silesiaca,. 6. subaurita —= S, aurita X Silesiaca. e. caucasica: Kommt, wie bemerkt, nicht in Mittel- europa vor, nur in Transkaukasien, Ist gleich S. caucasica Anderss, Monogr. Sal. I. 68 (1863). A. Strähler in Deutsch. Bot. Monatsschr. XV (1897) 9: S. silesiaca f. rhomboidalis. Blätter rhomboidal-eiförmig, unterseits graugrün, fein behaart. So im Eulengebirge bei Dorfbach. Beck (Glasnik zemlj. muz. u Bosn. i Here. XVIII. 99 [73] [1906]) beschreibt folgende Abart !) aus der alpinen Region der Hochgebirge Bosniens: Bosniaca. Zwergstrauch mit kurzen Zweigen Blätter nur 1,5—3 em lang, halb so breit, elliptisch, stumpflich, kaum spitz, unterseits mehr oder weniger grau- grün, bis auf den seidigen Mittelnerven kahl, beim Trocknen leicht schwarzwerdend ; männliche Blüthenstäinde kaum 1 em lang; Staubfäden etwas behaart; weibliche Blüthenstände 1,5—4 em lang, länger als die Blätter, Fruchtknoten kahl, Griffel sehr kurz. Hierzu die Unterabart petrögena?). Aeste knorzig. Weibliche Blüthenstände 1—1,5 em, kürzer als die Blätter. Fruchtknoten dicht seidenhaarig. Von S. grandifolia schwer zu unterscheiden durch die elliptischen unterseits grau- grünen, kahlen, trocken etwas schwärzlichen Blätter, und dem kürzeren, nicht schneeweiss-rauhhaarigem Stiel des Fruchtknotens. (In Transkaukasien [hier in der Rasse (aucasica)). (Fries [Novit. Fl. Suee. Mant. prima 52 (1832)] und nach ihm Andersson [Sal. Lappon. 40 (1845)] geben S. Silesiaca auch für Skandinavien an; sie kommt hier jedoch nieht vor. Hartman [Handb. Skandin. Fl. 6. Uppl. 222 (1854)] zieht die für Skandinavien angegebene S. Stlesiaca zu 8. laurina, und Andersson [Monogr. Sal. I. 65 (1863)] sowie Blytt [Norges Fl. II (1874) 426] bezeichnen sie als zu S. caprea gehörend. — Die Angabe von Ledebour [Fl. Ross. (1851) 608] dass S. Silesiaca auch im mittleren Russland vorkommen soll, wird bereits von An- dersson [Monogr. Sal. I. 65 (1863)] dahin richtig gestellt, dass die vermeintliche S. silesiaca zweifellos nur als eine Form der S. caprea anzusehen sei. Köppen [Geogr. Verbreit, Holzgew. Europ. Russl. II. 263 (1889)] stimmt dieser Ansiche bei. — Die von Tenore [Fl. Nap. V. (1835—36) 275) für Süd-Italien [Monte Ceraso, in eonfinio Aprutii ulterioris] angegebene S. Silesiaca ist nach Parlators [Fl. Ital. IV (1867) 251] gleich S. nigricans. — Die von Hartig [a. a. OÖ.) alt bei Parma vorkommend angegebene S. Sulesiaca var. grata erscheint zweifelhaft s. oben $. 109.) 1 1033. X 1044? $. pentandra X. Stlesiaca ? 1041. 1044. 5. einerea X. Sılesiaca 1042. 1044. $. caprea X. Sılesiaca siehe xxXX 1042. 1044. X 1045. $S. caprea X Stlesiaca | „m Ende x aurita 4 1044. X 1045. 5. Silesiaca X aurita = 1044. X 1046. 5. Silesiaca X depressa Gattung. 1044. X 1050. $. Silesiaca X phylisifolia x 1052. S. Sülesiaca X. hastata 1044, 1!) Die Uebersetzung der kroatischen Beschreibungen verdanken wir K. Maly. 2) Von zeroa Fels und -gena abstammend. Salix. 111 1044. X 1053. $. Stlesiaca X glabra 1044. X 1054. $. Stlesiaca X myrsinites | siehe 1044. X 1057. $. Stlesiaca X riminalis am Ende 1044. X 1059. 8. Silesiaca X Lapponum der 1044. X 1060. 8. Stlesiaca X incanau | Gattung, 1044. X 1061. 8. Sılesiaca X purpurea 2. Blätter oberseits runzlig, trübgrün, unterseits grau mit stark hervortretendem, engmaschigem Adernetz. 1045. (13.) 8. aurita. (Salbei-Weide; wend.: Roket.) I, meist niedrig bis 1,50 m hoch, selten höher bis 3 m, mit meist kurzen, sparrigen Aesten. Zweige dünn, braun oder schwärzlich, kahl; junge Triebe dünn-filzig. Blätter gestielt (Stiel bis 1 em lang, behaart, später verkahlend), rundlich-verkehrt-eiförmig bis verkehrt-lanzettlich, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, bis 9 cm lang, 4 cm breit, an der Spitze abgerundet oder spitz (Spitze meist gefaltet, am Grunde spitz oder stumpf, mitunter etwas herzförmig, am Rande grob oder aus- gebissen, oder unregelmässig bogig gesägt, oberseits trübgrün, mit kurzen Härchen bestreut oder kahl, unterseits grau oder blaugrau bis filzig grau behaart, später verkahlend, nur mitunter kahl; Mittelnerv ober- seits vertieft, unterseits stark hervortretend; Seitennerven und Adernetz oberseits runzelig vertieft. Nebenblätter stark entwickelt, nierenförmig, gesägt, abstehend. Knospenschuppen braun oder purpurn, meist mit kleinen Härchen bestreut. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, aufrecht, sitzend, am Grunde mit kleinen länglichen, dünn grau be- haarten Blättern (mitunter"an etwas oder bis 1,2 cm gestreckten, grau be- haarten mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig). Männ- liche Blüthenstände meist klein, oval bis kurz eylindrisch, bis 2,5 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter klein, oval, am Grunde verschmälert, hellgelb oder bräunlich, an der Spitze dunkler braun, dünn lang grau behaart und bebärtet. Staub- blätter am Grunde behaart, etwa 4mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb oder röthlich. Hintere Drüse schmal oval, nur wenig kürzer als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände oval bis eylindrisch, bis 3 cm lang, 1,5 cm dick, dichtblüthig, meist am Grunde etwas lockerblüthig (später ganz lockerblüthig); ihre Achse grau be- haart. Tragblätter kürzer als der Fruchtknoten, sonst wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel bis !/a länger als der Fruchtknoten, grau behaart, selten kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig (später aus verdicktem Grunde pfriemlich verlängert, abstehend), dünn anliegend bis filzig grau behaart, selten kahl. Griffel fehlend oder nur sehr kurz. Narben kurz, oval, ausgerandet oder getheilt, kopfig, gelb, mitunter röthlich. Hintere Drüse oval, etwa !/ı so lang als der Stiel des Fruchtknotens. In den Ebenen namentlich in feuchten Wäldern und an Weg- rändern, auf Wiesen und Mooren, in Gebirgen auf thonigem, kalk- 112 Salicaceae, armem Gestein über den grössten Theil des Gebiets verbreitet, auch auf den Nordsee-Inseln; fehlt bei uns im Mittelmeergebiet (die An- gaben in Dalmatien sehr fraglich), in Bosnien, den Ungarischen Ebenen (auch noch in der Ebene des Wiener Beckens) und im Berglande Mittel- Ungarns. Steigt im Riesengebirge bis 1250 m, im Bayerischen Walde bis 1423 m, in den Bayerischen Alpen bis 1499 m, in Tirol bis 1700 m (Dalla Torre und Sarnth. VI. 2. 24), in Nieder-Oesterreich bis 1012 m. Bl. April, Mai. S. aurita L. Spec. pl. ed. 1. 1019 (1755). Willd. Spec. pl. IV. 2. 700 (1805). Koch Syn. ed. 2. 750. Anderss. Sal. Lappon. 36 (1845). Kerner Niederösterr. Weid. 253 (1859). Anderss. Monogr. Sal. I. 69 (1863). Wimmer Sal. Europ. 51 (1866). Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 220 (1868). Nyman Consp. 667. Suppl. 280. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 9. A. et E. G. Camus Classif. Saul. d’Eur. Monogr. Saul. France 171 (1904). Rehb. Ie. XTt. DLXXV fig. 1220 [2020]. — S. Caprea d. aurita Hudson Fl. Angl. 430 (1762). — 8. ulmifölia Vill. Hist. pl. Dauph. III. 776 (1789). — $. spathuläta Willd. Spec. pl. IV. 2. 700 (1805) z. T. — $. rugösa Seringe Ess. Saul. Suisse 18 (1815). — SS. cinerea, 8. conformis Schleich. Catal. Sal. Helv. 1 (1807) nach Seringe a. a. O. 19. S. iseräna‘) J. u. ©. Presl Fl. Cech. 204 (1819). — $. paludösa Link Enum. pl. Hort. Berol. II. 419 (1822) nicht Hartm. — $. heterophylla Host Sal. 26, t. 87, 88 (1828). — S. numorösa Fries Bot. Not. 187 (1840). — Capraea aurıla Opiz Sezn. 25 (1852). — SS. mollis, 5. spiraeaefölia, 5. cinnamömea Schleich, exs. nach N. J. Andersson Monogr. Sal. I. 69 (1863). In dem Willdenow’schen Herbar (in dem Königlichen Botanischen Museum zu Berlin) befinden sich 5 Exemplare von S. spathulata und zwar ein Exemplar mit männlichen, eins mit weiblichen Blüthenständen und zwei Exemplare nur mit Blättern. Hiervon gehören drei Exemplare (die beiden Blüthenexemplare und 1 Blattexemplar) zweifellos zu S. aurita, während die 2 anderen Blattexemplare, namentlich in Rücksicht auf die schmalen, zugespitzten Nebenblätter, zu S. aurita X repens zu rechnen sind. S. spathulata gehört mithin theils zu S. aurita, theils zu S. aurita X repens. Nach der vielfach vorkommenden abnormen Bildung der Blüthenstände und Blüthen sind folgende Formen aufgestellt worden: m, ecladostemma?) (Reichenbach Ie. XI. 20 [1849]. S. eladostemma Hayne Dendrol. Fl. Umg. Berl. 190 [1822]). Staubfäden mehr oder minder verbunden. m, biecapsuwlaris (Lannbohm Plantae Fenniecae nach A. et E. G. Camus a. a. O. 177 [1904]), Die Fruchtknoten mehr oder minder in zwei Fruchtblätter getheilt. m. pseudohermaphrodita (A. et E. G. Camus a. a, O. 177 [1904]). Staubblätter mehr oder minder verbunden mit Uebergangsbildungen zu Frucht- blättern. m. monocea (monoica Gagnepain Bull. Soc. Hist. Nat. Autun XII ply IV [1900]. Männliche und weibliche Blüthenstände auf derselben Pflanze. m, andrögyna (S$. rugosa androgyna Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 20 [1815]). Männliche und weibliche Blüthen in demselben Blüthenstande, - Die Form mit fast kahlen Fruchtknoten ist liocarpa. 1) Nach dem in den Sudeten (Isergebirge) entspringendem Flusse Iser, 2) Von #»Addog Zwerg und ordume Kranz, hier Staubblatt. Salix, 113 Eine Form mit abnormer Bildung der Laubblätter ist: fimbriata (Lange Haandbog i den Danske Fl. 4 Udg. [1854)). Blätter tief und scharf gefranst gezähnt; Zähne ungleich gross, wellig, oft zurückgebogen. Als bemerkenswerthe abweichende Formen sind hervorzuheben : B. spathuläta. Niedriger, kurzästiger Strauch. Blätter klein, länglich bis länglich-lanzettlich, unterseits grau bis blaugrau. — SS. aurita — spathulata Wimmer Sal. Europ. 53 (1866). — SS. spathulata Willd. a. a. ©. (1805) z. T. — 8. rugosa microphylla !) Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 20 (1815). C. uliginösa. Höherer Strauch mit verlängerten, braunen, glänzen- den Aesten. Blätter grösser, verkehrt-eiförmig, am Grunde keil- förmig. Blüthenstände eylindrisch. S. aurita ß. uliginosa Gaudin Fl. Helv. VI. 246 (1830). — S. uliginosa Willd. Enum. pl. Hort. Berol. II. 1007 (1809). — S. aurita Spielart a. major G. F. W. Meyer Chlor. Hanov. 494 (1836). D. rhomboidälis. Blätter breit-verkehrt-eiförmig bis fast kreisförmig, an der Spitze abgerundet, nur dünn behaart. S. aurita — rhomboidalis Wimmer a. a. OÖ. (1866). — 5. aquätica Seringe Exs. Saul. Suisse Nr. 37 (1808) nicht Smith. — S. rugosa grandifölia Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 20 (1815). E. ecordifölia. Blätter oval, bis breit oval, meistens am oberen Ende abgerundet, am Grunde schwach herzförmig, unterseits kurz, grau filzig behaart. — $. aurita — cordifolia Wimmer a. a. O. (1866). Ausserdem sind als Formen und Varietäten aufgestellt von: E. Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. 1. 55 [1832]) führt zunächst an Formen auf: a. Blätter verkehrt-eiförmig, wellig gekerbt, rauh, runzelig, unterseits etwas grau. „S. aurita (minor), $. uliginosa (major), S. einerdscens (maxima) Willd,* S. einerascens Willd, ist nach Seringe (Ess. Monogr. Saul. Suisse 20 [1815]) S. grandifolia. — b. Blätter verkehrt-eiförmig, spärlich, gekerbt, häutig, fast glatt, beiderseits grün. — ce. ambigna. Dies ist S. aurita X repens. — Als Varietät wird genannt ß. sublivida Laestad. Dies ist S. aurita X livida. G. Wahlenberg (FI. Sueec. II. 670 [1833]): 3. „parvifolia et magis angusta“; dies ist S. aurita X repens. N. J. Anderson (Sal. Lapp. 37 [1845]): 1. palüstris. 3—4 Fuss hoch, sehr selten höher, obere Zweige dicht verwebtund beblättert. Blätter grubig-runzelig. Hierzu a. [folia] obovata: a. majora: aa. Unterseits mit diehtem grauem Filz (S. canescens Willd. a. a. O). — Ueber $. canescens des Willdenow’schen Herbars vgl. a.a. O. eines der Exemplare aus einem Blattzweig bestehend, wird von Wimmer (Sal. Europ. 193 [1866]) für S. acuminata gehalten. Ob diese Bestimmung richtig ist, lässt sich nach dem sehr dürftigen Blattzweig nicht feststellen. Mit Bestimmtheit ist nur zu sagen, dass dieser Blattzweig zu S. aurita nicht gehört. — bb. Filz- bekleidung sehr spärlich, etwas bläulich ($. uliginosa Willd.) ist S. aurita uliginosa. — 9. minora, aa. unterseits wie vorige. bb. Filzbekleidung ganz fehlend, ganz bläulich. Fruchtknoten ganz kahl. S. aurita sublivida (Laest.) Fr. u. Hartm, a. a. OÖ. gehört also nicht zu S. aurita, sondern zu S. aurita X livida. — b. breit- lanzettlich aus breiterer Mitte zugespitzt. «a. integerrima, ß. crispato-crenäta. — !) Von wızodsg klein und p&6/Aov Blatt. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 8 114 Salieaeeae, 2. sılvestris fast fusshoch. Stamm bald in zahlreiche spreizende dem Boden an- gedrückte knotige Zweige getheilt. Blätter dieht gestellt, wie die vorigen abändernd. — 3. nemorösa. Fast baumartig, mit grosser Krone, ausgebreitet ästig. Blätter wie bei den vorigen. Th. Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 402 [1852]): uliginosa Willd. a. a. ©. — valida: Blätter in Form und Grösse wie bei uliginosa, ungewöhnlich dick. Knospen seidig behaart, oberste Herbstblätter rostroth behaart, Blattstiele und junge Triebe mehlig-filzig behaart. — cladostemma Hayne a. a. O, C. J. Hartman (Handb. Skand. Fl. Uppl. 6. 223 [1854]): 8. sublivida gehört zu 8. aurita X livida. A. Kerner (Niederösterr. Weiden 254 [1859]): a. rotundifolia. Blätter rund- lich-verkehrt-eiförmig. — b. oblongifölia. Blätter länglieh- bis lanzettlich-verkehrt- eiförmig, doppelt so lang als breit. N. J. Andersson (Monogr. Sal. I. 70 [1863]): a. nemorosa Fries Bot. Not. 187 (1840). S. nemorosa Anderson Sal. Lappon. 38 (1845). — b. uliginosa (Willd. a. a. O.) Gaudin a. a. O. — c. minor. S. aurita 1. palustris, a. [folia] obovata, ß. minora Andersson Sal. Lappon. 37 (1845). N. J. Andersson (in DC. Prodr. XI. 2. 220 [1868]): «. nemorosa Fries a. a. O. — P. uliginosa S. aurita ß. uliginosa Gaudin a. a. 0. — y. mierophylla umfasst forma spathulata und cordifolia Wimmer a. a. O. Th. Fr. Marsson (Fl, Neu.Vorpom. 439 [1869]): 3. orbieuläta G. F. Meyer: niedrig. Blätter kleiner, fast rundlich-verkehrt-eiförmig. — y. uliginosa (Willd.) J. Lange (Haandb. Danske Fl. 4 Udg. 258 [1886]): £#. fimbriata. Blätter tief und spitz fransig gezähnt. (Nordwärts durch ganz England, in Skandinavien bis Lappland, in Russland bis Archangelsk; südwärts durch Frankreich über die Py- renäen bis in das südöstliche Spanien [Mureia], Corsica, Norditalien, Balkangebiet durch die Türkei bis Macedonien [Halbinsel Chaleidice]; in Russland östlich bis zur Grenze des Gouvernements Orenburg [Süd- ost-Ural], südlich bis Jekaterinoslaw und Saratow; Asien: im Westen Kleinasiens [Lydien], Kaukasus und Transkaukasien [bis 2160 m), Altai.) * 1033. X 1045. $. pentandra X aurita 1034. X 1045. $. herbacea X aurita 1037. X 1045. S. amygdalina X aurita 1041. X 1045. S. cinerea X aurita 1042. X 1045. $S. caprea X aurita 1041. X 1042. X 1045. $. cinerea X caprea } x aurıta siehe 1043. X 1045. $. grandifolia X aurita am Ende 1044. X 1045. 9. Stlesiaca X aurita der 1042. X 1045. X 1044. $. caprea X Silesiaca Gattung. x aurita 1045. X 1046. $. aurita X depressa 1045. X 1047. 8. aurita X myrtilloides 1045. X 1048. $. aurila X repens 1041. X 1045. X 1048. $. cinerea X aurita x repens Salix. 115 1041. X 1045. X 1048. X 1041. S. cinerea X aurita X repens X cinerea 1041. X 1045. X 1042. X 1048. S. cinerea X aurita X repens Xi caprea 1045. X 1048. X 1045. S. aurita X aurita X repens 1045. X 1046. X 1048. $. aurita X depressa x repens 1045. X 1049. $. aurita X nigricans 1041. X 1045. X 1049? S$. cinerea X aurita X nigricans? 1045. X 1050. 5. aurita X phylicifolia 1042. X 1045. X 1050. $. caprea X aurıta x phylieifolia 1045. X 1052. S. aurita X hastata siehe 1045. X 1054. S. aurita X myrsinites am Ende 1044. X 1049. X 1054. $. aurita X nigricans ( der X myrsinites Gattung. 1045. X 1057. 8. aurita X viminalis 1041. X 1045. X 1057. 9. cinerea X aurita x viminalis 1045. X 1048. X 1057. $. aurita X repens X vıminalis 1045. X 1059. 8. aurita X Lapponum 1045. X 1060. S. aurita X incana 1045. X 1061. $. aurita X purpurea 1045. X 1048. X 1061. $. aurita X repens x Purpurea 1045. X 1050. X 1061. 5. aurita X phylici- foha X purpurea 1045. X 1057. X 1061. $. aurita X viminalis x Ppurpurea :- ec. Zweige und Blätter meistens auch in der Jugend kahl; Blätter mit feinem, wenig hervortretendem Adernetz. 1046. (14.) S. depressa. Iı. Niedrig, selten bis 1 m hoch, dünn- ästig, oder bis 8 m hoher, strauchartiger Baum. Zweige lang, dünn, grünlich oder braun, kahl, meist glänzend (junge Triebe kahl oder kurz grau behaart). Blätter gestielt (Stiel bis 0,5 em lang, meist kahl oder kurz grau behaart) breit lanzettlich, länglich bis rundlich verkehrt- eiförmig, bis 6 cm lang, 3,5 cm breit, spitz oder mit kurzer gefalteter Spitze, am Grunde keilförmig, spitz, nur mitunter etwas herzförmig; ganzrandig oder wellig gesägt oder gekerbt nach dem Grunde ganz- randig, in der Jugend kahl oder seidig bis filzig behaart, später ober- seits kahl oder verkahlend bis filzig grau behaart, sattgrün, glänzend; unterseits kahl oder kurz sammetartig bis filzig grau behaart, matt g*+ 1673 116 Salieaceae. grau oder blaugrün; Mittelnerv hell, oberseits wenig, unterseits stark hervortretend; Seitennerven hell, oberseits sehr wenig, unterseits fein und scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, beiderseits kaum be- merkbar, selten scharf hervortretend. Nebenblätter meist stark ent- wickelt, halbnierenförmig, grob gesägt. Knospenschuppen röthlich, kahl oder spärlich kurz grau behaart. Blüthenstände deutlich vor oder nur kurz vor den Blättern erscheinend, aufrecht; die männlichen an kurzen bis 0,8 em langen, grau behaarten mit kleinen lanzettlichen bis läng- lichen, spitzen, kahlen oder dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, meist kurz, schmal eylindrisch, bis 2,5 cm lang, 1 cm dick, etwas lockerblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter schmal oval, stumpf gelb, an der Spitze dunkler, meist spärlich be- haart, am Rande lang bebärtet. Staubblätter etwa 2—3mal so lang als die Tragblätter, kahl oder am Grunde spärlich behaart; Staub- beutel oval, anfangs goldgelb. Hintere Drüse schmal- eiförmig, ge- stutzt, etwa 1/3 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände auf meist etwas längeren (bis 1 cm ausnahmsweise bis 3 em langen) Zweigen als die männlichen, 1 cm, ausnahmsweise bis 2 em dick, namentlich am Grunde etwas lockerblüthig (verblüht sehr locker); ihre Achse grau behaart. Tragblätter etwa °/s so lang als der Frucht- knotenstiel, sonst wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel meist länger als der Fruchtknoten, grau behaart, selten kahl) aus schmal-eiförmigem Grunde kegelig, später lang pfriemlich, abstehend, dünn anliegend bis filzig grau behaart, mitunter kahl;' Griffel kurz; Narben oval, ausgerandet oder getheilt, aufrecht abstehend, gelb. Hintere Drüse schal-eiförmig, gestutzt, 1/s—!/s so lang als der Stiel des Frucht- knotens. Auf Mooren und Sumpfwiesen meist sehr zerstreut, hauptsächlich im nordöstlichen Gebiete: Ostpreussen (häufiger nur im Kreise Memel und in Masuren (Abromeit br.), Polen, besonders in der Nordhälfte, seltener in Westpreussen (Kr. Strasburg, Thorn, Stuhm, Berent, Konitz) und Posen (Kr. Bromberg, Hohensalza, Schubin, Czarnikan, Posen- Ost, Schrimm); vereinzelt noch in Brandenburg (Sommerfeld) und Schlesien (Gr. Tschirnau bei Guhrau früher). Ausserdem nur in Baden (Pfohren bei Donaueschingen), in Oberbayern (Berg am Laim bei München), ferner auch angegeben im Elsass (Weissenburg), auf der Schwäbischen Alb, in Kärnten und bei Brzezany in Galizien; die An- gabe in Siebenbürgen nach Simonkai 494 unrichtig, ebenso die in der Schweiz bei Einsiedeln und bei Karlsruhe. Bl. April. S. depressa L. Fl. Suec. ed. 2. 352 (1755) (erweitert). Koch Syn. ed. 2. 751. Nyman Consp. 668. Suppl. 280. Anderss. Sal. Lapp. 52 (1845). Rehb. Ie. XIt. DLXV II fig. 1208 [2008]. — 8. lövida Wahlen- berg Fl. Lapp. 272 (1812). Wimmer Sal. Europ. 108 (1866). Richter- Gürke Pl. Eur. II. 13. — 8. vagans Anderss. Sal. boreali-Americ. Anderss. Monogr. Sal. I. 56 (1863). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 226 (1868). Salix. X Linnö (a. a. OÖ.) meint mit seiner S. depressa die Form mit ganzrandigen, unterseits wolligen Blättern. Wahlenberg (a. a. OÖ.) mit seiner S. lwida die Form mit länglichen, fast ganzrandigen kahlen Blättern, der er die Form 9. einerascens mit beiderseits grau behaarten Blättern, hinzufügt. Andersson (a. a. 0.) umfasst mit seiner S. vagans diese beiden Formen, welchen er ausserdem die in Nordamerica vorkommende $, rostrata Richardson hinzufügt. — Wenn Linn&’s S, depressa mithin auch nur die eine Form mit bahnerden Blättern bezeichnete, während Wahlenberg’s $. livida und Andersson’s S. vagans sowohl die Form wit behaarten, als die mit kahlen Blättern umfassten, so bleibt doch S. depressa immerhin der älteste Name, den auszuschliessen kein Grund vorhanden ist. Bei S. depressa sind 3 Formen zu unterscheiden: A. livida. Niedriger, nur selten bis 1 m hoher Strauch, Zweige und Blätter kahl (junge Blätter mitunter unterseits dünn seidig behaart). S. depressa ß. livida Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 58 (1832). — 8. arbüscula ß. „foliis integris Balz ovatis confertis pellueidis L. Sp. Pl. ed. 1. 1018 (1753). S. arbuscula y. „foliis integris glabris, ovatis confertis hellen L. Fl. Suec. Ed. 2. 348 (1755), nach Wahlenb. Fl. Lapp. 272 (1812). — $. foho- l!ösa Afzelius handschr. in L. Fl. Lappon. ed. 2 (1792) 295, nach Wahlenb. Fl. Lapp. 272 (1812). — 5. livida «&. „cum foliis ac ra- mulis glaberrima est“ Wahlenb. Fl. Lappon. 273 (1812). — $. bicolor Fries Novit. Fl. Suec. ed. 2. 284 (1828) nicht Ehrh. -— $. de- pressa L. y. bicolor Fries Novit. Fl. Suec. Mant. 1. 58 (1832). — S. vagans 3. livida Anderss. Monogr. Sal. I. (1863) 90. — 8. vagans 2. glabrescens var. a. intermedia Anderss. Monogr. Sal. I (1863) 90. Bei S. bicolor Fries a. a. O. (S. depressa y. bicoler Fries a. a. O.) sind die Blätter unterseits stärker netzaderig und meistens blaugrau; diese Form ist nur schwer von der gewöhnlichen Form zu unterscheiden. S. depressa a. livida Fries a. a. OÖ. kommt mit behaarten eriocarpa und mit kahlen Fruchtknoten liocarpa vor. Als besondere Form ist hervorzuheben: II. Starkeänat). Höherer Strauch. Blätter grösser, rundlich-ellip- tisch, unterseits meist graugrün. — 5. depressa y. Starkeana Reichenb. Ic. XI t. DLXVI fig. 1209 [2009] & (1849). — 8. Starkeana Willd. Sp. Plant. IV. 2 (1805) 677. — 8. uliginosa Starke nach Willd. 1. ce. — S. malifölla Besser Primit. Fl. Gal. II (1809) 312, nicht Smith. — 5. vagans 2. glabrescens var. ß. orientalis Anderss. nach Anderss. Monogr. Sal. I (1863) 91. Ausserdem sind an Formen aufgestellt von: Andersson (Sal. Lappon. 54 [1845]): a. hebecärpa?). Meist etwa 3 dm hoch, mit gelbbraunen, deutlich spreizen- 1) Nach dem Sammler Johann Christian Starke, + 1808, ev. Pfarrer in Gross-Tschirnau, Kr. Guhrau, um die Flora der dortigen Gegend, besonders auch die Kenntniss der Kryptogamen verdient, 2) Von #8n wie das lateinische pubes Mannbarkeit und die dieselbe bezeichnende Behaarung und »aoros Frucht. 118 B, Salieaceae. den und knotigen Aesten und aufrechten, beblätterten, ruthenförmigen Zweigen. Blätter anfangs zart, dann starr verkehrt-eiförmig (oft keilförmig), am Grunde verschmälert, an der Spitze kurz zugespitzt, oberseits lebhaft grün, mit eingedrückten weisslichen Nerven gezeichnet, flach, unterseits bläulich oder bläulich-grau mit hervorragenden parallelen rauhen Nerven, am Rande ganzrandig oder ganz klein gezähnt. Blüthenstände wie bei cinerascens, in welche sie auch übergeht. ß. leiocärpa!). Der vorigen sehr ähnlich, aber Blüthenstände aufrecht, früher am Grunde mit 4 sehr kleinen Blättern und mit sehr sparsam be- haarter oder ganz kahler Achse und Fruchtknoten. Nach der Form der Blätter: 1. subrotinda et minima, 2. elliptica, 3. “ lanceolata. Andersson (Monogr. Sal. I. 90 [1863]): tenuior. Blätter anfangs ge- fältelt, dünn, bald ganz glatt, starr, ganz kahl, parallelnervig, unterseits bläulich-grau. Dieses ist die typische Form. — bicolor (Fries). — Starkeana (Willd.). — americana. Blätter gross, 6—9 em lang, breit-lanzettlich bis fast herzförmig, am Rande wellig, anfangs dünn und unterseits z, T. graugrün, dann etwas starr und beiderseits grün, von helleren Nerven schön netzförmig durchzogen. — Kommt nicht im Gebiet, sondern nur in Nordamerica, am Saskatchawan (Bourgeau) vor. Wimmer (Sal. Europ. |1866] 110): var. #. orbieuläris. Blätter kreis- rund, gekerbt. Blüthenstände kegelförmig, kahl. — Wimmer hat diese Form nur nach Material aufgestellt, welches von einem Standort bei Moskau herstammte. Wenn er hierbei hinzufügt: „Unterscheidet sich daher von allen Formen der $. livida durch kahle Fruchtknoten; alle Formen der $. livida haben behaarte Fruchtknoten, die mit kahlen sind nicht typisch,“ so befindet er sich im Irrthum,. Wie schon Andersson (s. oben) anführt, kommt bei S. livida neben der Form mit behaarten Fruchtknoten (hebecarpa) auch eine solche mit kahlen (leiocarpa) vor. Andersson (im DC. Prodr. XVI. 2. 227 [1868]) nennt die typische - Form, die er Monogr. Sal. tenwior nannte, hier livida. eudepr&ssa. Niedriger Strauch. Junge Zweige und Blätter kurz sammetartig bis filzig grau behaart. S. depressa B. eudepressa O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 118 (1908). — SS. depressa L. Fl. Suec. ed. II. 352 (1755) im engeren Sinne — 5. sphaceläta Sommerfelt Suppl. Fl. Lappon. (1826) 42, nicht Smith. — $. livida B. foliis subsericeis Wahlenb. Fl. Suec. II. 670 (1833). — $. vagans var. eineräscens Anderss. Sal. Boreal. Am. 121 (1858). — 9. vagans 1. cinerascens @. Linnaeäna Anderss. Nordamerik. Sal. l. ec. 121, nach Anderss, Monogr. Sal. I. 88 (1863)? — $. livida y. pilösa Wimmer Sal. Europ. 110 (1866). Als Formen sind besonders hervorzuheben : I. velütina, Blätter sammetartig behaart, oberseits zuletzt kahl. — 8. depressa a. velutina Koch Syn. ed. 1. 65? (1837). — S. depressa a. cinerascens Fries Novit. Fl. Suec. Mant. 1. 57 (1832). II. cineräscens. Blätter auf beiden Seiten bis filzig grau behaart, — 8. livida 8. einerascens Wahlenb. Fl. Lappon. 273 (1812). — S. lanata ß. depressa L. Spee. pl. ed. 2. II. 1446 (1763). — S. depressa b. depressa Fries Novit, Fl. Suee. Mant. I. 57 (1832), — Linne hat $. depressa, die !) Von Aeiog glatt, kahl und »aonos. Salix. 119 er in seiner Fl, Suee,. ed. 2 (1755) 352 unter Nr. 899 „foliis integris subtus villosis lanceolato-ovatis utrinque acutis* als eigene Art aufstellte, merk- würdigerweise in seinen Spec. Plant. ed. 2. II. 1446 (1763) mit Hinzufügung der gleichen Diagnose als Form ß. zu S. lanata gestellt. — Roth (Tent. Fl. Germ,. I. 418 [1788]) stellte ebenfalls eine S. lanata ß. depressa auf; hier ist S. lanata aber nieht Linn&’s S. lanata, sondern gleich S, arenaria L. Spec. pl. ed. 1. 1019 (1753) unserer S. repens eurepens ß. arenaria Anderss. Monogr. Sal. I (1863) 115. In seinem T. II. P, II (1793) 513 lässt Roth 2. depressa mit der Bemerkung fort: „Var. A. depressa deleatur in Fl. Germ. quae non oceurrit in loeis allegatis*, gleichzeitig führt er aber nun S. 516 eine im T. I nicht erwähnte S. depressa auf, die gleich $. repens ist. Ausserdem sind an Varietäten und Formen aufgestellt von: Andersson (Sal. Lappon. 54 [1845]) nach der Form der Blätter: 1. obovata. Blätter an der Spitze stumpf vorgezogen beiderseits filzig, völlig ganzrandig. — b. elliptiea. Blätter wellig gezähnt, unterseits netznervig, sehr stark weiss-filzig.. Narben nierenförmig. Andersson (Monogr. Sal. I [1863]): capreiformis (Laestadius in Herb... Blüthenstände grösser, die weiblichen zuletzt schlaff hängend. Fruchtknoten am Grunde verdickt, kürzer gestielt. Blätter grösser, am Grunde lang verschmälert, oberseits glänzend grün, unterseits matt-filzig. auritoides. Niedrig. Aeste wulstig, spreizend, braun, kahl, Zweige schwach filzig. Blätter klein, länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde schwach verschmälert, mitunter schwach herzförmig, zart, beiderseits fast kahl, unter- seits bleich, mit erhabeneren rauhen Nerven. Blüthenstände sehr kurz ge- stielt, kurz. Fruchtknoten kegelförmig-pfriemlich. obscüra. Blätter lanzettlich, dünn, verkahlend, matt. florida. Weibliche Blüthenstände mit deutlich beblätterten Stielen, sehr verlängert und sehr wenigblüthig; mit sehr dünnen, verlängert-pfriem- lichen Tragblättern. Fruchtknoten schmal, fein behaart, grünlich, sehr lang gestielt, der Stiel länger als der Fruchtknoten, behaart; Griffel ziemlich deutlich aber kurz. Blätter verlängert-lanzettlich, beiderseits aber oberseits spärlicher behaart, unterseits heller, ganzrandig. — SS. depressa einerascens Maxim. M&m. Acad. St. Petersb. IX. 244, C. rosträta. Niedriger Strauch (im Gebirge) bis 8 m hoher strauch- artiger Baum. Blätter grösser, meistens behaart, oberseits verkahlend oder kahl, seltener ganz kahl. Fruchtknoten behaart. Kommt nicht in Mitteleuropa, sondern nur in Nordamerica vor. S. depressa e. rostrata O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 119 (1908). — 8. rostrata Richards. in Frankl. Journ. App. 753 (1823). — SS. vagans var. occidentälis Anderss. Sal. Bor. Am. 62 (1858)? — $. vagans var. rostrata (Richards.) Anderss. Monogr. Sal. I. 87 (1863). — 8. livida var. occidentalis Gray Man. Bot. ed. 5. 464 (1867)? — $. Bebbräna') Sarg. Gard. and For. VIII. 463 (1895). — $. perrostrata Rydberg in Bull. N. Y. Bot. Gard. II. 163 (1901)? In den Gebirgen von Colorado steigt die var. rostrata (S. Bebbiana) nach Sargent (Manuel of the Trees of North-America 184 [1905]) als niedriger 1) Nach Michael Schenk Bebb, * 23. December 1333, 7 5. December 1895 Rockford (Illinsis), vorzüglichen Kenner der Weiden Nord-Americas (Sargent br.). > dt, 120 Salicaceae. Strauch bis 3000 m empor. Wie sich diese niedrige Form der var. rostrata zu den var, livida und eudepressa verhält, bleibt noch genauer festzustellen, (Im alpinen Gebiet Skandinaviens nördlich bis zum Torneä-Lapp- land; in Russland nordwärts bis zum Enare-Lappland, zur Halbinsel Kola und zum Fusse des Arktischen Urals nahe der Jugor-Strasse; nach Süden hin durch ganz Russland, Finnland, die Ostsee-Provinzen bis zur Linie Gouv. Kiew, Poltawa, Charkow, Saratow und Thäler des südlichen Urals. Asien: vom Ural, dem Flusse Ilek und dem Mu- godshar Gebirge |49% N.Br.| ostwärts durch ganz Sibirien bis nach Kamtschatka; nach Norden hin bis zum 66° N.Br., nach Süden hin im Westen noch über Sibirien hinaus bis zu den Gebirgen des östlichen Turkestans und im Osten bis in die Mandschurei hinein. Nordamerica: nur var. Americana Anderss. Monogr. Sal. I [1863] 91 am Saskat- chawan [Bourgeau] und var. rostrata |Richards. ]. ce.) vom ark- tischen Gebiet südwärts im Osten bis Pennsylvanien und Minnesota; im Westen durch die Black Hills von Dakota und West-Nebraska und die Rocky Montains von Nord-Montana und West-Washington südwärts durch die Gebirge von Colorado bis Nord-Arizona.) I* 1041. X 1046. $. cinerea X. depressa 1042. X 1046. 5. caprea X. depressa 1044. X 1046. $. Stlesiaca x depressa 1045. X 1046. S. aurita X depressa 1046. X 1047. 8. depressa X myrtilloides 1047. X 1048. $S. depressa X repens siehe 1045. X 1046. X 1048. 5. aurita X depressa ah SohITmER x repens B 1046. X 1049. S. depressa X nigrieans BR 1046. X 1050. 8. depressa X phylieifolia Gattung. 1046. X 1051. 5. depressa X arbuscula 1046. X 1057. $. depressa x viminalis 1046. X 1048. X 1057. S. depressa X repens x viminalis 1046. X 1061. 8. depressa X purpurea 2. Stamm (resp. Stengel) unterirdisch kriechend. a. Röseae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 229 [1868)). Fruchtknoten lang gestielt. — Uebrige Merkmale s. S. 58. In Europa nur unsere Art, 1047. (15.) 8. myrtilloides'). I. Niedrig, 0,5—0,5 m hoch, mit unterirdisch kriechendem Stamm. Zweige aufrecht, braungrau behäutet, kahl; junge Triebe braun, kahl oder kurz behaart. Blätter kurz ge- stielt (Stiel bis 0,3 cm lang, kurz behaart, später kahl), rundlich bis I) Wegen (ziemlich geringer) Achnlichkeit mit der Heidelbeere (Vaeceinium myrtillus), Salix. 121 schmal-elliptisch, bis 3,5 cm lang, 1,8 cm breit, mit kurzer, gerader oder gefalteter Spitze, nach unten hin keilförmig, spitz bis schwach herz- förmig, am Rande zurückgebogen, ganzrandig oder sehr fein gezähnt, (junge Blätter etwas seidenhaarig, violett angelaufen, später kahl), ober- seits sattgrün, unterseits grau- bis blau-grün; Mittelnerv oberseits flach, unterseits hervortretend ; Seitennerven und weitmaschiges, Adernetz ober- seits kaum bemerkbar, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter selten vorhanden, klein, lanzettlich bis halb-eiförmig. Knospenschuppen gelblich oder braun, an der Spitze oft röthlich, kurz behaart oder kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend; die männlichen an bis 1 cm langen, spärlich behaarten oder kahlen mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas seitwärts gekrümmt, am Grunde etwas lockerblüthig, eylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,8 cm dick; ihre Achse spärlich behaart. Tragblätter breitoval, an der Spitze abgerundet, mitunter etwas ausgerandet, gelb oder bräunlich, oberwärts röthlich, spärlich behaart. Staubblätter kahl, etwa 4mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel rundlich, zuerst röthlich, dann gelb, zu- letzt schwärzlich. Hintere Drüse schmal-eiförmig, gestutzt, etwa 1/2 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an bis 2 cm langen, spärlich behaarten oder kahlen, mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas seitwärts gekrümmt, nament- lich unterwärts lockerblüthig, eylindrisch, bis 2 em lang, 0,7 cm dick; ihre Achse spärlich behaart. Tragblätter länglich oval, an der Spitze abgerundet, gelb oder bräunlich, oberwärts röthlich, spärlich behaart, nur ®/3 so lang als der Fruchtknoten. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder etwas länger als der Fruchtknoten, kahl), am eiförmigem Grunde kegelig, spitz verschmälert, später lang pfriemlich, abstehend, kahl, dunkelgrün, später blau angelaufen und bereift. Griffel kurz, kaum !/a so lang als der Fruchtknoten. Narben kurz, oval, aus- gerandet oder getheilt, abstehend, rosen- oder purpurroth. Hintere Drüse schmal eiförmig, gestutzt, 1/a—!/s so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Auf Torfsümpfen und Mooren, namentlich auf schwimmenden Sphagnum-Mooren sehr zerstreut. Auf der Oberbayerischen Hochebene mehrfach; Bayrischer Wald (Oswald) und Böhmer Wald (Fürstenhut). Celakovsky (Prodr. 775) bezweifelt wohl mit Recht das Vorkommen bei Ellbogen !). Sudeten: Iserwiese früher; Schles. Friedland; im Böh- mischen Mensegebirge bei Treschendorf (Trökov). Heuscheuer: Grosser See. Nördliche Karpaten: Borysümpfe und Moore in Zips. Galizische Ebene: Zw. Lelechöwka, Stawki und Zorniska (Knapp 90). Hochmoor Ko- pytowiez bei Poturzyska unw. Sokal im Kreise Zölkiew (Rehmann). Schlesische Ebene: Bei Bunzlau einmal gefunden; Oppeln: Königshuld; Trenezin. Posen: Schubin; Bartschin; früher auch Kr. Bromberg. West- preussen: Kr. Tuchel, Schwetz, Kulm, Strassburg und Löbau. Ost- 1) In Südböhmen zwischen Wittingau und Chlunetz wurde der Bastard $. aurita X myrtilloides gefunden. 122 Salieaceae, preussen: Gilgenburg, Kernsdorfer Höhe, Örtelsburg, Sensburg, nach Abromeit br. auch in den Kreisen Lötzen und Goldap. Polen: Im’ nördlichen Gebiet z. B. bei Sejny (Rostafinski 170). Schweiz: Chur- firsten. Tirol’a. d. Bayr. Grenze (Kerner! nach Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 22) sehr unsicher. Auch die Angaben in Salzburg und Kärnten werden von Fritsch (Excursionsflora) nicht bestätigt. Bl. Mai, Juni. S. myrtilloides L. Spee. pl. ed. 1. 1019 (1753). Willd. Spec. pl. IV. 2. 686 (1805). Koch Syn. ed. 2. 753. Anderss. Sal. Lappon. 67 (1845). Anderss. Monogr. Sal. I. 95 (1863). Wimmer Sal. Europ. 112 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 229 (1868). Nyman Consp. 668. Suppl. 280. Richter-Gürke Plant. Europ. II. 13. Rchb. Ie. XT t. DXCII fig. 1244 [2044]. — $. arbüscula Pall. Fl. Ross. I. 83 (1788) nicht L. — $. elegans Bess. Enum. Plant. Volhyn. 77 (1821). — 5. campestris Fries nach Koch Syn. ed. 1 (1837) 653? — 8. ca6sia Rupr. Fl. Petr. diatr. Beitr. z. Pfl.kunde Russ. 4. Lief. 90 (1845) nach Anderss. Monogr, Sal. I. 95 (1863). — $. violädcea Bray Exsiec. nach Anderss. a. a. ©. — $. Weinmanniäna !) Sprengel nach Anderss. a. a. O. Nach Koch (Syn. 655 [1837|) und Andersson (Sal. Lappon. 68 [1845]), Andersson (Monogr. Sal. I. 96 [1863]) soll S. myrtilloides auch mit behaartem Fruchtknoten vorkommen. Ich habe nur ein als $S. myrtilloides bestimmtes, aus Lappland stammendes Exemplar mit behaarten Fruchtknoten gesehen; die Frucht- knoten waren jedoch so kurz gestielt, dass das Exemplar nicht zu dieser Art ge- hören konnte; es gehörte vielmehr zu S. repens. Als Formen stellt auf: Andersson (Sal. Lappon. 68 [1845]) nach der Form der Blätter: 1. sub- rotündo-oväta. Blätter am Grunde herzförmig, rundlich-eiförmig. Spitze sehr stumpf. — 2. oväta. Am Grunde gerade oder etwas abgerundet, länglich, stumpflich. — 3. oblönga (fast linealisch) beiderseits verschmälert, spitzlich. Als besondere Varietät ß. stellt Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2 [1868]) S. pedicelläris (Pursh Fl. Amer, septentr. II. 611 [1814]) auf, welche er in seiner Monogr. Sal. I (1863) 96 als Unterart aufführte. Diese in Nordamerica vorkommende Weide giebt in ihrem grösseren, stärkeren Wuchs, sowie in ihren viel länger ge- stielten Fruchtknoten ein von 8. myrtilloides so erheblich abweichendes Bild, dass es nicht möglich erscheint, sie als eine Abart zu dieser Art zu stellen. Es dürfte richtiger sein, sie als eine Unterart zu betrachten. (Im nördlichen Skandinavien zwischen dem 67015‘ und 6945‘ N.Br.; in Russland nördlich bis zum Enare Lappland, Finnischen !) Nach Johann Anton Weinmann, * 1782 (nach Lindemann 1784 in Bayern), + 17. Aug. 1858 Pawlowsk, seit 1823 Kaiserl. Hofgarten-Direktor daselbst, früher botanischer Gärtner in Dorpat, um die Petersburger Flora, auch um die Kenntniss der Pilze Russlands verdient, Verfasser von Elenchus plantarum horti imperialis Pawlowskiani et agri Petropolitani. Petr. 1824. Hymeno- et Gastero- mycetes huiusque in imperis rossico observatos recensuit. Petr. 1836. Enumeratio stirpium in agro Petropolitano sponteerescientium, Petr. 1837. Die zu den Cuno- niaceae (früher zu den Saxifragacene) gerechnete grösstentheils südhemisphärische Gattung Weinmannia (L. Syst. ed. 10. 1005 [1759] Windmannia Patr. Br. Hist. Jamaiec. 212) ist nach Johann Wilhelm W., Apotheker in Regensburg, Verf. von Phytanthozoiconographia ete. IV Bände Ratisb. 1737—45 und Thesaurus rei her- bariae ete. Aug. Vind, 1787 benannt, Salix. 123 Lappland und westlichen Theil der Halbinsel Kola; östlich bis Ar- changelsk, Flusslauf der Dwina, im westlichen Theil des Gouv. Wologda; südlich bis zum nordwestlichen Theil des Gouv. Kasan, dem Gouv. Nizui-Nowgorod, Tambow, Tschernigow, Kiew und Wolhynien; west- lich bis zu den Östseeprovinzen und Finnland; ausserhalb diesen Grenzen noch südöstlich in den Gouv. Perm und Örenburg, sowie süd- lich im Gouv. Charkow. Asien: im nördlichen und arktischen Sibirien in den Flussgebieten des Ob, Jenissei und der Lena zwischen 65° 50° und 69°25° N.Br., Kamtschatka, am unteren Amur. Nordamerica: Kotzebuesund, Alaska, arktisches, westliches Nordamerica, Lake Superior, Winipegsee, Hudsonbai, Saskatchawan, Sklavensee, Mackenzie, Fraser- River, im östlichen brit. America nördlich vom Polarkreis und auf dem Gipfel des Mount Albert.) l* . 1040. X 1047. $S. glauca X muyrtilloides 1041. X 1047. S. cinerea X myrtilloides 1045. X 1047. 8. aurita X myrtilloides j 1046. X 1047. S. depressa X myrtilloides siehe 1047. X 1048. 5. myrtilloides X repens am Ende 1047. X 1049. S. myrtilloides X nigricans der 1047. X 1051. $. myrtilloides X arbuscula Gattung. 1047. X 1052. $. myrtilloides X hastata 1047. X 1059. $. myrtilloides X Lapponum 1047. X 1061. S. myrtilloides X purpurea b. Argenteae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 233 [1868]. — KRepentes Anderss. a. a. O. [1868]). Fruchtknoten kurz gestielt. — Uebrige Merkmale s. S. 58. In Europa nur unsere Art. 1048. (16.) S. repens (Kriechweide; niederl.: Kruipwerf, kleine Werf; dän.: Krybende Pil). h. Niedrig, 0,3—1 m hoch, mit unter- irdischem Stamm, kriechend, mitunter ausgedehnte Polster bildend, nur selten bis 2 m hoch. Zweige aufrecht, dünn, kahl, braun, selten (nament- lich bei alten Sträuchern) gelb; junge Triebe kurz oder filzig behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,3 em lang, kurz seidig hellgrau be- haart, später verkahlend oder ganz kahl), schmal pfriemlich lineal, bis lanzettlich, länglich oder breit oval, bis 6,5 cm lang, 2,2 cm breit, lang zugespitzt oder mit kurzer gerader oder gefalteter Spitze, nur selten an der Spitze stumpf oder abgerundet und ausgerandet, am Grunde spitz, stumpf oder abgerundet und ausgerandet, nur selten etwas herzförmig, ganzrandig; Rand flach oder zurückgerollt, nur selten mit einzelnen kleinen, aufgesetzten Zähnchen; (junge Blätter beiderseitig hellgrau, seidig bis dicht seidig filzig behaart); später oberseits meistens verkalhilend, unterseits nur selten verkahlend, oberseits satt- oder trübgrün, etwas glänzend, unterseits bleich- oder graugrün, matt, oft beim Trocknen schwärzlich werdend; Mittel- nerv hell, oberseits flach, unterseits stark hervortretend; Seitennerven hell, 124 Salieaceae. beiderseitig scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseits scharf (nanıentlich beim Trocknen), unterseits wenig hervortretend. Neben- blätter meist nur bei Schösslingen vorhanden, schmal-lanzettlich oder elliptisch. Knospenschuppen braun oder purpurroth, kurz behaart. Blüthenstände meist kurz vor den Blättern erscheinend, mitunter gleich- zeitig mit denselben ; die männlichen an kurzen bis 0,3 em langen, hell- grau seidig behaarten, mit kleinen lanzettlichen bis oblongen, spitzen, seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, dicht- bis etwas lockerblüthig, oval bis kurz cylindrisch, bis 1,5 em lang, 0,5 em dick; ihre Achse hellgrau seidig behaart. Tragblätter oval, am oberen Ende stumpf oder abgerundet, an der Spitze dunkelbraun oder dunkelpurpurrot, am Grunde hell, seidig behaart und am Rande länger bebärtet. Staubblätter kahl oder am Grunde mit einigen Härchen, etwa 3mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, röthlich, gelb, später schwärzlich. Hintere Drüse schmal oval, gestutzt, über !/» so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an kurzen, bis 1 cm langen, sonst wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht, dicht bis etwas lockerblüthig, oval bis eylindrisch, bis 3,5 cm lang, 1,5 cm dick; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis oval, nur 2/3 so lang als der Fruchtknotenstiel, sonst wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel ?/s bis ganz so lang als die Fruchtknoten, seidig bis filzig hellgrau behaart, selten kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig, stumpf, später sehr verlängert, seidig bis filzig, hellgrau behaart, selten kahl; Griffel sehr kurz; Narben läng- lich-oval, ausgerandet oder getheilt, kopfig, gelb oder röthlich. Drüse schmal-oval, gestutzt, 1/«—!/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf Mooren und Sümpfen, torfigem Boden, aber auch auf nassem Sand und trockenem Heideboden, sowie auf den Dünen an der Meeres- küste; hier oft ausgebreitete, niedrige, dichte Polster bildend (so nament- lich auf den Nordseeinseln); im ganzen Gebiete ausser Montenegro, über- wiegend in der Ebene bleibend, seltener auf den Gebirgen (auf den Alpen, den Hochmooren in Oberbayern bis 910 m, auf dem Böhmer- walde und dem Plateau des böhmisch-mährischen Waldes bis 1137 m), in Tirol bis 1700 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 24 u. br.). Fehlt bei uns int eigentlichen Mittelmeergebiet. Bl. April, Mai. S. repens L. Spee. pl. ed. 1. 1020 (1753) erw. Wimmer u. Grab. Fl. Siles. II. 380 (1829). Koch Syn. ed. 2. 754. Kerner Niederösterr. Weid. 266 (1859). Wimmer Sal. Europ. 114 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 237 (1868). Nyman Consp. 668. Suppl. 280 erw. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 14. Camus Classif. Saul. Europ. Monogr. Saul. France 161 (1904). Bei S. repens sind 4 Rassen zu unterscheiden: A. eur&pens. Blätter lanzettlich bis breit-oval mit zurückgebogener Spitze oder am oberen Ende abgerandet, seltener ausgerandet, am Rande zurückgerollt, mit 6—8 Paar Seitennerven. Blüthenstände länglich bis eylindrisch. Salix. 125 Kommt nach Kerner Niederösterr. Weid. (1859) 270 in Niederösterreich sowie auch in den südöstlich an Niederösterreich sich anschliessenden Gebieten (ungar. Flachland, Banat, Sieben- bürgen, Serbien, Südrussland) nicht vor. S. repens A. eurepens OÖ. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 124 (1908). — 98. repens L. Spec. pl. ed. 1 (1753) 102 im engeren Sinne. Willd. Spec. pl. IV. 2 (1805) 693. Rchb. Ice. XI t. DLXNXIX fig. 1239 [2039]. Anderss. Monogr. Sal. I. 113 (1863). — 5. fusca L. a. a. O. (1753). — 8. depressa Hoffm. Hist. Sal. I. 63, tab. 15, 16 (1787) nicht L. — 5. prosträta Smith Fl. Brit. III. 1060 (1804). — S. polymorpha') Ehrb. Arb. n. 49, Seringe Saul. Suisse (Exsice.) II. Nr. 11 (1805). — 9. nana Schleicher Cat. Sal. Helv. ed. 1 (1807). — $. repens b. latıfolia, c. microphylla Schleicher Cat. Sal. Helv. ed. 2 (1807) nach Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse (1815) 10. — 5. depressa B. micro- phylla Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 10 (1815). — $. de- pressa D. elatior Seringe a. a. O. (1815). (S. polymörpha_ elatior Seringe Saul. Suisse [exsicc.] V. Nr. 36 [1808]). — $. adscendens Smith Comp. Fl. Brit. ed. 2. 147 (1816). — 9. parvifölia Smith a. a. ©. (1816) nicbt Anderss. — 5. foetida Smith Engl. Fl. III. 208 (1828) nicht Schleicher. — $. decitmbens Forb. Sal. Woburn. Nr. 88 (1829). — 8. versicolor Forb. a. a. OÖ. Nr. 153 (1829). — 5. repens erw. ß. repens, y. ericetorum, 8. fusca Wimmer u. Grab. Fl. Sil. II, II. 380 (1829). — 98. fusca Pß. repens Wahlenb. Fl. Suec. II. 671 (1833). — 98. fusca Spielart a. leiocarpa, «©. nuda, d. repens G. F. W. Meyer Chlor. Han. 496 (1836). — 5. repens «. vulgaris, ß. fusca, Ö. leiocarpa Koch Syn. 656 (1837). — S. repens ?. glabräta Hartman Handb. Skand. Fl. 6. Uppl. 221 (1854). — $. repens «. angustifölta, PB. fusca Döll Fl. Grossherz. Baden II. 502 (1859). — 95. repens 1. cy- lindrica Kerner Niederösterr. Weid. 268 (1859). — #5. repens a. vulgaris „Koch erw.“ Ascherson Fl. Prov. Brand. 636 (1864). — S. repens b. fusca, e. vulgaris Wimmer Sal. Europ. 117 (1866) — S. repens a. genuina CGelakovsky Prodr. Fl. Böhm. 136 (1867). — 5. repens excel. 8. rosmariniföolla und y. flävicans Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 237 (1868). — $. repens f. incubäcea und fusca Blytt Norg. Fl. II. 434 (1874). — 8. repens «. repens, ß. fusca, y. prostrata, d. ascendens, &. inceubacea Bab. Manual Brit. Bot. 8 ed. 329 (1881). — S. repens var. latifölra, var. angustıfolia (2) Schinz u. Keller Fl. Schweiz 135 (1900). — $. repens erw. A. vulgaris, B. fusca Camus Classif. Saul. Eur. Monogr. Saul. France 167 (1904). — S. vendeäna?), 5. iodophylla?), S. Roffawieri®), 8. 1) Von moAduoggpog vielgestaltig. 2) Die Bedeutung dieses Namens ist uns unbekannt, 3) Von loöns veilchenfarbig und puR)ov Blatt. 4) Ueber Roffavier ist uns nichts bekannt, 126 Salieaceae, Magistri‘), S. binäta, S. alpestrivaga, 5. humilior, S. dolabri- Jolia und S. Marichaälii?) Gandog. nach Camus a. a. O. 163 (1904). Linne’s S$. fusca, S. repens e. fusca Wimmer u. Grab. a. a, O. ist eine Form von höherem Wuchs und mit elliptischen bis elliptisch-lanzettlichen, oberseits kahlen, unterseits seidig behaarten Blättern. S. repens 6. leiocarpa Koch a. a. OÖ. ist die Form mit kahlen Fruchtknoten (mit behaarten Frucht- knoten f. hebecarpa oder eriocarpa). Form mit theilweise verwachsenen Staub- blättern m. cladostemma. Blytt a. a. O. fügt seiner var. incubacea die Beschreibung hinzu: „niederliegender kleiner Strauch mit unterirdischen Stämmen und aufsteigen- den Aesten“. Hieraus ist nicht zu ersehen, ob er damit Linn&’s S. in- cubacea, die gleich S. repens b. rosmarinifolia ist, gemeint hat. Als Abarten sind hervorzuheben : II. arenäria. Blätter länglich bis breit oval, spitz oder am oberen Ende ab- gerundet, in der Jugend auf beiden Seiten dicht weissgrau seidig bis seidig- wollig behaart, später auf der Oberseite meistens verkahlend. S. repens f. arenaria Anderss. Monogr. Sal. I. 115 (1863). — 8. arenaria L. Spec. pl. ed. 1. 1019 (1753) z. T. — $. lanata Roth Enum, Fl. Germ. I. 418 (1788). Thuill. Fl. Paris ed. 2. 516 (1799). — $. argentea Smith Fl. Brit. III. 1059 (1804). Willd. Spec. pl. IV. II. 693 (1805). — S. depressa C. nitida Seringe Saul. Suisse (exsice.) VII. Nr, 62 (1814) u. Ess. Saul. Suisse 10 (1815). — S. repens 6. argentea Wimmer u. Krause Fl. Siles. II. I. 380 (1829). — SS. repens y. sericea Gaudin Fl. Helv. VI. 234 (1830). — S. fusca y. arenaria Wahlenb. Fl. Suec. II. 671 (1833). — S. fusca Spielart b. argentea G. F. W. Meyer Chlor. Han. 446 (1836). — S. repens y. latifolia Döll Rheinische Flora II. 502 (1843). — $. repens C. lanata Camus Classif. Saul. Eur. Monogr. Saul. France 163 (1904), — Subspecies S. argentea Camus a. a. ©. (1904). — $. obovata Gandog. nach Camus a. a. ©. (1904). Linn hat (a. a. O.) bei seiner S. arenaria Formen der S. repens und S. Lapponum durcheinander geworfen. III. Rieseäna3). Blätter klein, fast kreisrund, mittlere und obere an der Spitze herzförmig eingeschnitten. — In der Provinz Brandenburg bei Spremberg gefunden. — S. repens f. Rieseana Straehler OBZ. XXVI (1877) 373. BV. Brand. XIX. 14 (1878). Ausserdem sind noch als Formen aufgestellt von: A. G. Roth (Tent. Fl. Germ. I. 418 [1788]): S. lanata ß. depressa (ohne nähere Beschreibung). Hartig (Vollst. Naturg. Forstl, Culturpflanz. Deutschl. 412 [1852]): 8. argenlea var. lutcola. Triebe leuchtend dottergelb. Blytt (Norg. Fl. II. 434 [1874]): zu S. repens f. inceubacea die Unterformen latifolia, amgustifolia, parvifolia; und zur f. fusca die Unterformen longifolıa, brevifolia. Ascherson (Fl. Prov. Brandenb. 637 [1864]): a. vulgaris 5. vitellina G. Meyer. Aeste dottergelb. Blätter schwächer behaart, zuletzt auch unterseits kahl, blassgrün, meist lanzettlich. Celakovsky (Prodr. Fl. Böhm. 137 [1867]): a. genuimna 6. lutescens. Trag- blätter ungewöhnlicher Weise auch gleichfarbig rostgelblich. Camus (ÖClassif, Saul. Europe Monogr. Saul. France 167 [1904]): S. repens A. vulgaris S.-var. angustifolia. Blätter länglich-lanzettlich. Gehört zu B. rosmarini- 1) Nach welchem „Magister“ (oder Maitre)? 2) Ueber Marichal ist uns nichts bekannt, 3) Nach dem Entdecker Hermann Riese, s. II, S, 236 Fussn, 1. Salix. 127 Jolia. — S.-var. latifolia. Blätter länglich-ovale. — S.-var. mierophjjlla. Niedrig, mit schlanken Aesten. Blätter sehr klein, am Grunde verschmälert, spitz. (8. empetrifolia Gandog.). — S.-var. Mauriana!). Blätter schmal, länglich-lanzettlich, lang zugespitzt, graugrün, unterseits fast kahl. ($. Mauriana Gandog.) B. rosmarinifölia (russ.: Herara). Blätter linealisch bis länglich- lanzettlich, mit gerader Spitze, flach oder am Rande nur wenig zurückgerollt; Seitennerven S—12 Paare. Blüthenstände eiförmig oder fast kugelig. S. repens a. rosmarinıfolia Wimmer u. Grab. Fl. Siles. II. 380 (1829). Kerner Niederösterr. Weid. 266 (1859). Wimmer Sal. Europ. 117 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVL 2. 237 (1868). — 5. incubacea L. Spec. Plant. ed. 1. 1020 (1753) (?). — 5. rosmarinifolia L. a. a. O. (1753). Willd. Spee. IV. 2. 697 (1805). Koch Syn. ed. 2. 755. Reichenb. Ice. XI t. DXCI fig. 1242 [2042] (als Subsp.). Anderss,. Monogr. Sal. I. 115 (1863). — $. an- gustifolia Wulf. in Jacq. Coll. III. 48 (1789) nicht Willd. Nyman Consp. 668. — $. rosträta Thuill. Pl. Par. 2 Ed. 517 (1799). — 8. arbuscula Smith Fl. Brit. III. 1050 (1804) nicht L. — S$. hetero- phylla?) ©. F. Schultz Suppl. Prodr. Fl. Starg. 51 (1819). — 9. tenuis Host Sal. 14, tab. 47, 48 (1828). — $. pratensis Host a.a. O. 15 tab. 51 (1828). — $. littorälis Host a. a. O. 15 tab. 52 (1828). — $. Schultziäna?) Willd. in Link Handb. II. 453 (1831). — S. fusca Spielart. e. longifölia G. F. W. Meyer Chlor. Han. 496 (1836). — $. repens a. angustifolia Gren. u. Godr. Fl. France III. 157 (1855). Camus Classif. Saul. Europe Monogr. Saul. France 168 (1904). — S. diversifölia Rochel nach Anderss. Monogr. Sal. 116 (1863). — 5. Willdenowiäna*) Dipp. Handb. Laubholzk. II. 262 (1892). S. repens B. rosmarinifolia ist von den verschiedenen Schriftstellern nicht in gleicher Weise aufgefasst und vielfach mit der schmalblätterigen Form der A. eurepens sowie mit dem Bastard S. repens X viminalis zusammengeworfen worden. Hier die abweichenden Auffassungen der einzelnen Autoren in jedem Falle genau klar zu stellen, erscheint unmöglich. Es sei darum hier nur auf die von Kerner a. a. O. vortrefflich durchgeführte Scheidung von S. repens 1. eylindrica und 2. rosmarinifolia hingewiesen. Mit kahlen Fruchtknoten liocarpa5), mit behaarten Fruchtknoten hebe- carpa 6) oder eriocarpa?). Mit theilweise verwachsenen Staubblättern —= elado- stemma 8). 1) Ob nach der Provinz Maurienne in Savoyen? 2) Von £regog verschieden und pÖ/Ao» Blatt. 3) Nach Karl Friedrich Schultz, * 1765 Stargard + 27. Juni 1837 Neu- brandenburg, Arzt und Hofrath daselbst, Verf. der für die Flora von Mecklenburg- Strelitz grundlegenden Prodromus Florae Stargardiensis Berol. 1806, Suppl. I. 1819, verdientem Bryologen (De Barbula et Syntrichia Acta Ac. Leop. Curol. XL. 1. 1823, sowie Beiträge in Sylloge pl. Ratisbon. I, II). 4) S. I. 1. S. 628 Fussn. 1. i 5) Von Zeiog glatt, kahl und »aozös Frucht. 6) S. S. 117 Fussn. 2, ?) Von £gtov Wolle und zaosds. 8) S, S. 112 Fussn. 2. 128 Salicaceae, Als besondere Formen sind aufgestellt von: Wahlenberg (Fl. Suee. II. 672 [1833]): 8. rosmarinifolia ß. mit längeren Aesten und Blättern. Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl, Culturpfl. 413 [1852]): S. angustifolia var. canaliculata Besser mit ungetheilten fadenförmigen Narben. (S$. canaliculata Besser Enum. pl. Volhyn. 77 [1822].) — var. Medusa !) mit ungewöhnlich verlängerten gespaltenen Narben. — var. cinerascens mit auch oberseits bleibend angepresst seiden- haarigen Blättern. — S. rosmarinifolia var. heteromörpha 2). Derselbe Strauch ent- hält linear-lanzettliche -und breit-elliptische, beiderseits zugespitzte Blätter. Kerner (Niederösterr. Weiden 266 [1859]): S. repens 2. rosmarinifolia a. latifolia. Blätter länglich oder länglich-lanzettlich, etwa 5mal so lang als breit. — b. angustifolia. Blätter linealisch, bis linealisch-lanzettlich 5—10 mal länger als breit. Andersson (Monogr. Sal. I. 116 [1863]): S. rosmarinifolia var, latifolia, Blätter länglich bis länglich-lanzettlich. -— var. angustifolia. Blätter linealisch bis linealisch-lanzettlich. — disceolor. Blätter unterseits bläulich, meist seidig. — con- color. Blätter beiderseits grün, fast gleichfarbig.. — var, laxiflora. Blüthenstände sehr armblüthig. — var. flavicans, Jüngere Blätter unterseits gelblich seidenglänzend. — Kommt nieht im Gebiet vor, nur im Amurgebiet; siehe unten C. flavicans. Ascherson (Fl. Prov. Brandenb. [1864]): $S. repens b. rosmarinifolia 2. laeta. Aeste dottergelb; Blätter schwächer behaart, zuletzt auch unterseits kahl. (S. laeta ©. F. Schultz Suppl. Fl. Starg. 51 [1819)). M. Servit (Mag. Bot. Lap. VI [1907] 162): var. vaceinioides. Aeste breiter bis 0,5 m hoch, diek, dicht behaart. Blätter länglich-elliptisch, an der Spitze stumpf, derb lederartig, am Rande etwas zurückgerollt, oberseits braungrün, Nerven un- deutlich. — Sehr spärlich auf Torfwiesen bei Pohledee (Mähren) (!). C. fläviecans. Blätter in der Jugend unterseits gelblich-seidig behaart, später auf beiden Seiten kahl; Nervatur unterseits hervortretend, gelb. Blüthenstände länger, kurz gestielt. Griffel deutlich. Nur im Amurgebiet heimisch. S. repens y. Slavicans Anderss. in DC. Prodr. X VI. 2. 238 (1868). — S. rosmarinifolia var. flavicans Anderss. Monogr, Sal. I. 116 (1863). D. suboppösita. Niedrig. Blätter kurz gestielt lanzettlich bis lineal-lanzettlich, ganzrandig, unterseits kurz seidig behaart, oberseits kahl. Nebenblätter stark entwickelt, lanzettlich, lang zugespitzt. Blüthenstände vor den Blättern er- scheinend, kurz gestielt, eylindrisch. Nur in der Mandschurei und in Japan vorkommend, S. repens var. subopposita O. v. Seemen Sal. Japon, (1903) 35. — S. subopposita Mig. An. Mus. Bot. Lugd. Bat. III. 28 (1867). — SS, repens ß. rosmarinifolia Anderss. in DC. Prodr. XVI, 2. 238 (1868). (Nach Norden hin durch England und Schottland, Skandinavien [fin Norwegen bis Hjerdalen 63038° N.Br., in Schweden bis Umeä, etwa ebenso weit nördlich], Russland in Finnland [Oesterbotten], bis zum Onega-See, Gouv. Wologda [etwa 62040‘ N.Br.]; nach Süden hin durch ganz Frankreich bis in das nördliche Spanien [Catalonien, Ga- licien] und das nördliche Portugal, Norditalien bis Venedig, Serbien, durch ganz Russland hindurch bis zur Mündung des Dnjestr und bis zum untern Lauf des Dnjepr, des Don und der Wolga (aber nicht in der Krim); vom Westen von Frankreich bis östlich zum Ural. Asien: 1) Nach der Medusa der griechischen Mythologie, einer der drei schlangen- haarigen Gorgonen. 2) Von Zrepog verschieden und «ogp, Gestalt. im nördlichen Kleinasien, Salix, 129 im Lande der Ural-Kosaken, vom Ural öst- lich durch ganz Sibirien, südlich bis Turkestan |Samarkand], im Tian- schan [bis 3000 m], in der Dsungarei, im Altaigebiet, in Baikalien im Amurland, in der Mandschurei- und in Japan [hier nur subopposita|. — Der Typus der Art kommt nicht in Serbien vor, und ist in Russ- land nicht ganz so weit nördlich und südlich [hier etwa nur bis 499 30° N.Br.] wie die Rasse rosmarintfolia verbreitet.) 1033. 1034. 1041. 1042. 1043. 4045. 1041. XRKKKKX 1041. 1041. BERNER 1045. 1046. 1045. 1047. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1041. x. XKXXKXKKXKX 1042. % | 1045. 1046. 1048. 1048. 1048. 1045. 1048. BO AR I IR Ascherson u. 1048? 8. pentandra X repens? 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1049. 1050. 1052. 1055. 1057. 1048. 1048. 1048. 1048. 1059. 1060. 1061. 1048. 1055. S. herbacea X repens S. cinerea X repens S. caprea X repens S. grandifolia X repens S. aurita X repens x 1045. S. cinerea X... repens x aurita x 1045. X 1048. S. cinerea X repens X aurita X cinerea x 1045. X 1042. S. cinerea X. repens X aurita X caprea x 1045. 9. aurıta X repens x aurita S. depressa X repens x 1046. S. aurita X repens X depressa S. myrtilloides X repens S. repens X nigricans S. repens X phylicifolia S. repens X hastata S. repens X daphnoides S. repens X viminalis x 1057. $. cinerea X repens X viminalis x 1057. 5. caprea X repens x viminalis x 1057. S. aurita X repens X viminalis x. 1057. S. depressa X repens x viminalis S. repens X Lapponum S. repens X incana S. repens X purpurea x 1061. $. aurita X repens X pnrpurea x 1061. $. repens X daph- noides X purpurea Graebner, Synopsis. IV. > siehe am Ende der Gattung. 130 Salicaceae. 1048. X 1057. X 1061. 8. repens X viminalis X purpurea siehe am Ende der Gattung. *S. petioläris. |}; Niedrig bis mittelhoch. Zweige dünn, zähe, braun, in der Jugend sehr kurz grau behaart, später kahl. Blätter lanzettlich bis schmal lanzettlich, bis 10 em lang, 2,5 cm breit, beiderseits verschmälert, spitz, am Rande fein hakig gesägt, oberseits kahl, trübgrün, unterseits kahl oder sehr kurz schimmernd behaart, heller bis grau (nur die jungen Blätter etwas stärker behaart). Neben- blätter wenig entwickelt, eiförmig, zugespitzt, gesägt. Knospenschuppen braun. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend, aufrecht; die männlichen sitzend, am Grunde von kleinen schuppenartigen Blättern umgeben, kurz eylindrisch, bis 2 em lang, 0,8 em diek, diehtblüthig, ihre Achse dieht weissgrau behaart; Trag- blätter oval, stumpf, braun, am Grunde heller, lang weissgrau behaart. Staubblätter frei oder am Grunde bis !/ı verwachsen, kahl, etwa dreimal so lang als die Trag- blätter. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse schmal oval, gestutzt, etwa halb so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände wie die männlichen sitzend oder an kurzen, grau behaarten, mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas gekrümmt, kurz ceylindrisch, bis 3 cm lang, 1 em dick, dichtblüthig; ihre Achse dicht behaart. Tragblätter wie bei den männlichen ; Fruchtknoten lang gestielt (Sıiel etwa so lang wie der Fruchtknoten, anliegend kurz grau behaart), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, anliegend grau behaart; Griffel kurz; Narben oval, dieklich, getheilt, kopfig. Hintere Drüse schmal eiförmig gestutzt, etwa !/3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. In Nordamerica heimisch, jın Mitteleuropa vielfach angepflanzt. Bl. Mai. S. petiolaris Smith Trans. Lin. Soc. VI 122 (1802). Diese Weide wird als S. amygdalina americana seit mehreren Jahren in den Korbweiden-Plantagen vielfach angepflanzt und liefert in ihren glatten zähen Ruthen ein vortreffliches Flechtmaterial. x . 8. petiolaris X sericea s. am Ende der Gattung. * S, sericea. Ist der vorstehenden Art sehr ähnlich und von derselben nur unterschieden durch die dicht seidige Behaarung der jungen Blätter und der unteren Seite der entwickelten Blätter, sowie durch die dichte seidig-filzige Behaarung des Fruchtknotens. Ausserdem sind die entwickelten Blätter oberseits dunkelgrün und etwas elänzend. Ebenfalls in Nordamerica einheimisch und im Mitteleuropäischen Gebiet viel- fach angepflanzt. Bl. Mai. S. sericea Marshal Arbust. Am. 140 (1785) nicht Vill. — S. petiolaris var. sericea Anderss, Monogr. Sal. I. 110 (1863). x . 5. petiolaris X sericea \ ” ER nee RE. Ende der Gattung. b. Meiostylae') (v. Seemen Sal. Jap. 17 [1903]. Griffel von mittlerer Länge, länger als die kurzen oder länglichen Narben, nicht länger als der halbe Fruchtknoten (s. auch e@.). 1. Virescöntes (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 240 [1868]. — Phylieifoliae Anderss. a. a. OÖ. [1868]). Blätter kahl, meist bogig gesägt. Früchte kahl oder behaart. — Uebrige Merkmale s. S. 59. In Europa nur unsere Arten, a. Fruchtknoten gestielt, ihre Stiele von mittlerer Länge. 1) Von uelo» weniger [lang] und oröAog Griffel (nicht Mesostylae S. 58). u. Salix. 131 1049. (17.) 8. nigrieans. Ih. Bis 4 m hoch, selten baumartig. Zweige dunkelrothbraun, gelbbraun oder grünlich, dicht kurz grau flaumig oder filzig behaart, zuweilen kahl; junge Triebe dicht grau behaart, selten kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 2 em lang, grau be- haart, später verkahlend, mitunter kahl), rundlich-eiförmig, elliptisch oder verkehrteiförmig bis länglich-lanzettlich, bis 10 em lang, 5 cm breit, kurz zugespitzt oder spitz, am Grunde abgerundet und mitunter etwas herzförmig, stumpf oder spitz, am Rande unregelmässig gesägt oder wellig gezähnt, mitunter ausgebissen gezähnt, oberseits kahl oder nur etwas behaart, dunkelgrün und etwas glänzend, unterseits kahl oder behaart, mitunter dicht filzig, heller, graugrün, bis blaugrau, matt, beim Trocknen schwärzlich werdend, (junge Blätter an der Spitze der Triebe meistens dicht kurz seidig oder filzig behaart); Mittelnerv hell, oberseits wenig hervortretend, später etwas vertieft, unterseits breit her- vortretend; Seitennerven hell, oberseits etwas vertieft, unterseits fein und oft scharf hervortretend. Adernetz weitmaschig, oberseits etwas vertieft, wenig bemerkbar, unterseits wenig bis scharf hervortretend. Nebenblätter halbnieren- oder schiefeiförmig, spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen rothbraun, kurz dicht behaart, verkahlend. Männ- liche Blüthenstände kurz vor, selten mit den Blättern erscheinend, an kurzen bis 0,5 cm langen, bis dicht filzig grau behaarten, mit kleinen länglichen, spitzen, dünn seidig behaarten und bebärteten Blättern be- setzten Zweigen endständig, oval bis kurz eylindrisch, bis 2,5 em lang, 1,8 em dick, aufrecht, oder etwas gekrümmt, dichtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter schmal oval, stumpflich, braun, an der Spitze dunkelpurpurroth oder schwärzlich, dünn lang grau behaart und bebärtet. Staubblätter 2—3 mal so lang als die Tragblätter, unterwärts stark behaart. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse breit, stark ge- stutzt, fast rechteckig, an der Spitze mitunter flach ausgerandet, etwa !/; so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände kurz vor, meist mit den Blättern erscheinend, an etwas längeren, bis 1 cm langen, sonst wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen, aufrecht oder seit- wärts gekrümmt, oval bis eylindrisch, bis 6 cm lang, 1,5 cm dick, meist etwas lockerblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen und meistens bis an den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel Y/a—*/s so lang als der Fruchtknoten, meist kahl, seltener behaart), aus eiförmigem Grunde spitz verschmälert, meist kahl, seltener ganz oder theilweise grau be- haart. Griffel Ya—?/s so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze meist gespalten, gelb». Narben länglich, ausgerandet oder gespalten, seitwärts abstehend. Hintere Drüse wie bei den männlichen und !/s bis !/g so lang als der Stiel des Fruchtknotens. In der Ebene auf Wiesen, Mooren und Waldsümpfen, an Wasser- gräben und Bachufern; auf Gebirgen an quelligen Stellen, Bächen, auf Hoch- und Wiesen-Mooren; in dem grössten Theil des Gebiets, aber sehr ungleichmässig verbreitet. Sie fehlt ganz als urwüchsige Pflanze im nordwestlichen Deutschland (in Hannover, Westfalen, Rheinprovinz, 9* 132 Salieaceae, an dem von Herrenkohl bei Kleve in der Rheinprovinz angegebenen Standort ist die Art wohl nur angepflanzt und verwildert wie auch sonst vielfach im übrigen Gebiet), im Schwarzwald, Bayerischen Wald, im grössten Theile Böhmens (dort nur bei Wittingau) und in Mähren, im Ungarischen Tieflande und in Montenegro. Nur zerstreut kommt sie vor: von Westpreussen und Posen westwärts bis zur Grenze von Hannover, Westfalen und KRheinprovinz, in Sachsen, Schlesien, im Donauthal, in Siebenbürgen (Rodnaer Alpen), in Kroatien, in den [franz.] Vogesen (bei Rambervillers und Retournemer). Häufig ist sie in Ost- preussen, Polen, auf den Rheininseln und im Rheinthal bei Strassburg, am Bodensee, im ‚Jura, im ganzen Alpengebiet (Oberbayern bis 1364 mı, Oberösterreich bis 1660 m, Niederösterreich bis 1260 m, Tirol bis gegen 1800 m), in Wallis über 2300 m (Dalla Torre u. Sarnthein VL 2. 26, 27 u. br.) und in den nördlichen Karpaten. Bl. April, Mai. S. nigricans Smith Trans. Linn. Soc. VI (1802) 120. Fl. Brit. III. 1047 (1804) erweit. Willd. Spec. pl. IV. 2. 659 (1805). Wahlen- berg Fl. Lappon. (1812) 271. Seringe Saul. Suisse (Exsice.) H. 7 Nr. 73 (1814). Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 42 (1815) erw. Fries Novit. Fl. Suee. Mant. 1. 52 (1832). Koch Syn. ed. 2. 748. Anderss. Sal. Lapp. 56 (1845). Kerner Niederösterr. Weid. 238 (1859). Wimmer Sal. Europ. 70 (1866). Anderss. Monogr. Sal. I. 125 (1867). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 240 (1368). Nyman Consp. 668. Suppl. 281. Richter-Gürke Plant. Eur. II. 17. A. et E. G. Camus Classif. Saul. Europ. Monogr. Saul. France 194 (1904). Reichenbach Ie. Fl. Germ. XI t. DLXXII fie. 1217 [irrthümlich 2017]). — 8. phylieifölia PB. L. Spec. pl. ed. 1. II. 1016 (1753). Wahlenb. Fl. Lapp. 270 (1812) z. T. Koch Salie. Europ. Commentatio 40 (1828) z. T. — SS. spadicea Vill. Hist. Plant. Dauph. I. 373 (1786)? — $. myrsinites Hoffm. Hist. Sal. I. 71 (1787) nicht L. — 5. hastata Vill. Hist. plant. Dauph. III. 774 (1789) nicht L. Hoppe Plant. rar. Cent. IV nach Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 62 (1815) nicht L. — S. myrsini- fölia Salisb. Prodr. 394 (1796). — $. hybrida Hoffm. Deutschl, Fl. ed. 2. II. 263 (1804). — 5. cotinifölia Sm. Fl. Britann. III’ 1066 (1804). — 8. hirta Sm. Engl. Bot. XX. 1404 (1805). — $. phyliei- Fölia Willd. Spee. pl. IV. 2. 659 (1805) nicht L. S. tenuifölia Willd. a. a. O. 662 (1805). — S. Aman/nJiäna'!) Willd. a. a. O. 2. 663 (1805). — 8. stlesiaca Schleicher Cat. Plant. Helv. 22 (1807). Sal. Helv. 2 (1807). Tenore Fl. Nap. V. 275 (1835—36) nicht Willd. — $. rupestris (Donn) Sm. Engl. Bot. XXXII 2342 (1812), — 1) Wohl nach Johann Ammann, * 1707 Schaffhausen 7 1741 Petersburg, Professor der Botanik daselbst. Verf. von Stirpium rariorum in imperio Rutheno sponte provenientium icones et deseriptiones. Petropoli 1739. Nicht zu verwechseln mit Paul Ammann, * 30, August 1634 Breslau 7 4. Februar 1691 Leipzig, Pro- fessor daselbst, der eine Reihe von Werken über wildwachsende und Cultur- bes, Gartenpflanzen schrieb. Salix. 133 S. Andersoniäna'!) Sm. a. a. O. 2343 (1812). — 8. Forsteriäna?) Sm. a. a. O. 2344 (1812). — 5. crataegifölia Bertol. in Desv. Journ. Botan. III. 76 (1813). — 5. oväta Spreng. Pugill. I. 62 (1813). — S. carpinifölia Schleicher ex Spreng. Pugill. II. 89 (1815). — 8. stylösa Lam. et DC. Fl. Fr. ed. 3. V. 239 (1815). Nyman Consp. 668. — 5. stuläris Seringe Saul. Suisse (Exsice.) 7 Nr. 86—88 (1814) u. Seringe Essai Monogr. "Saul. Suisse 62 (1815). — 9. onüsta var. lithuanica Besser Euum. pl. Volh. 79 (1821). — 98. cerasifölia Nocca u. Balb. Fl. Tiein. II. 201 (1821) nicht Schleicher. S. obtüsa Schleicher n. Link Enum. Hort. Berol. II 415 (1822). — 5. speraei- fölia Willd. in Link a. a. OÖ. 416. — $. oväta Host Sal. 23, t. 74, 75 (1828) nicht Seringe. — 5. glaueescens Host a. a. O. 23 t. 76, 77 (1828). — 5. aurita Host a. a. O. 24 t. 78. (1828) nicht L. — S. menthaefölia Host a. a. O. 24 t. 79, 80 (1828). — $. riwälıs Host a. a. O. 25 t. 81, 82 (1828), — $. prunifölia Host a. a. O. 25, t. 83, 84 (1828). — S. parietariaefolia Host a. a. OÖ. 26 t. 85, 86 (1828). — 8. Willdenowräna?) Forb. Sal. Wobur. 41:(1829). — 8. crispa Forb. a. a. OÖ. 42 (1829)? — S$. reflexa Forb. a. a. O. 94 (1829)? — $. grisonensis*) Forb. a. a. O. 99 (1829). — 8. rotindata Forb. a. a. O. 104 (1829). — S. Ansonidna?) Forb. a. a. ©. 107 (1820). — 5. atropurpürea Forb. a. a. ©. 156 (1829). — 5. helvetica Forb. a.a. O. 159 (1829) nicht Villars. — S. mutäbilis Forb. a. a. O. 160 (1829). — 5. damascena (Forb.) Sm. Engl. Bot. XXXVIII 2709 (1834). — 5. petraeda (Anders.) Sm. a. a. O. 2725 (1834. — 8. septentriondlis Lodd. nach G. Don in Loud. Hort. Brit. Suppl. II. 671 (1839). — 8. ptlösa Bray in Ledeb. Fl. Ross. III. 608 (1851). — S. Latdwigii®) Bonj. nach Bertol. Fl. Ital. X. 313 (1854). — 5. albo- virens Anderss. in Vet. Acad. Handl. Stockh. VI n. 1, 127 (1867). — 5. divaricata Anderss. a. a. O. (1867). — $. Üteifölia Anderss. a. a. O. (1867). — 5. nummulariaefoha Anderss. a. a. O. (1867). — 5. sepiäria Anderss. a. a. OÖ. (1867). — S. värians Anderss. a. a. OÖ. (1867). — 8. nigricans Subsp. 5. profea Anderss. Monogr. Sal. I. 128 (1867). — 8. Rudbeckiäna”) Fries nach Anderss, in DC. 1) Nach William Anderson, * 1766 Easter Wariston (Edinburgh) + 6. Oct. 1846 Chelsea bei (jetzt in) London, "Carator des dortigen Gartens, 2) S. II. 2. S. 492 Fussn. 2. 3) S. II. 1. S. 628 Fussn. 1. 4) ne Graubünden (Grisons), 5) Nach BeIEHENN, Anson die Pflanze benannt wurde, haben wir nicht er- mitteln können. 6) S. S. 108 Dakar Is ?) Nach Olof Rudbeck, * 15. März 1660 + 23. März 1740 Upsala, wie sein gleichnamiger Vater (* 13. Sept. 1630 7 12. Dec. 1702) Professor der Anatomie und Botanik an der dortigen Universität, Lehrer und Gönner Linn&’s, Er bereiste Lappland. Von seinem grossangelegten Reisewerk Lapponia Illustrata Ups. 1701 erschien nur der erste Band, da das Manuscript der Fortsetzung bei einem grossen Brande zerstört wurde. Linne benannte nach ihm (Gen. pl. 262 [1737]) die be- kannte Compositengattung Rudbeckia. 134 Salicaceae. Prodr. XVI. 2. 241 (1868). — 9. glabra var. ß.!) crataegırolia Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 259 Exp. — 9. pectinäta Hort. ex Dippel Handb. Laubholzk. III (1892) 276. — S. (henauxii?) Lagger nach Gremli Exeurs.fl. Schw. 7. Aufl. 375 (1893). — 8. Ohara- nisii®) und S. pseudopyrus Gandog. nach A. et E. G. Camus Classif. Saul. Eur. et Monogr. Saul. Fr. 195 (1904). — 8. cardiophyllos*) Gandog. nach A. et E. G. Camus a. a. O. 200 (1904). Schleicher (Cat. pl. Helv. [1807]. — Cat. Sal, Helv. [1807] — und Exsice.) führt ausserdem folgende Arten auf, welche Synonyme von S. nigricans darstellen : S. alaternoides Willd., S. albescens, S, alnifolia Willd., S. arbuscula Willd.?, 8. atrovirens, S. aubonensis5), S. australis, S. candıdula Willd., S. carpinifolia Willd., S. cineräscens Willd.? $. elethraefolia, S. ceöneolor, S. cordato-ovata, 8. corideea, S. erassifolia, S. erıspa-serrata? S. eydoniifolia, S. denudata Willd., S. difüsa, 8. dura, S. elegans?, 8. elliptica Willd., S. fagifolia Willd., S. firma, S. fllavescens ? S. frärgula Willd., S. glabriedrpa, S. glareosa, S. glaueescens, 5. glaucophjlla Willd., S, grisaphjjlla, S. gryonensis 6), S. Halleri?), Fi heterophjjlla?, S. incana, S. juratensis8), 8. lacüstris, S. laxa, S. lemana u } ligustroides, S. lutescens, S. macrostipuläris, 8. malifslia Willd. (nicht Sm.), $S. mespilifoiia, S. mierodonta 10) Willd., S. mollis, S, montana Willd., S. nervösa, 5. nigreseens Willd., 8. obtisa Willd, S. obtuso-serräta, S. pallescens, S. pällida Willd.?, S. paludosa, $. pannosa, S. pätula, 'S. pectinato-serrata, S. petrösa, S. pilosa Willd., S. polygonifolia, 8. platiphylla, 5. populifolia Willd., 8. pruinosa Willd., S. psilocarpa Willd., 8. pü- mila Willd., $. pyrifolia Willd., S. pyrolaefolia. 8, recurvata, 8. Rhodani!!), 8 rivuläris, S. rostrata, S. rugosa, S. rugulosa, 8. Schleicheriana \2) Willd., S. sor- dida, S.tenuifolia, S. tiliaefolia, S. tomentella, S. torfäcea, S. trichocarpa 13) Willd., S. türgida, S, ulmifolia Willd., S. undulata, S. vaceinioides Willd., S. vallestaca !#), S, villösa, S. villösula, $. virgata. (Die von Willdenow aufgestellten Arten be- finden sich im Herbar Willdenow in Dahlem-Berlin.) Smith (a. a. O.) verstand unter seiner S. nigricans nur die Form mit be- haarten Fruchtknoten (germinibus pedicellatis lanceolatis acuminatis sericeis) und Willdenow a. a. O., Wahlenberg (a. a. OÖ.) und Seringe (a. a. O.) folgten ihm in dieser Auffassung. Erst Fries a. a. O. sowie die späteren Schrift- steller erweiterten die Art dahin, dass sie auch die Form mit kahlen Frucht- knoten dazu rechneten. Für S. spadicea bezeichnet Villars (Hist. Dauph. I. 373 [1786]) sich selbst (mihi) als Autor, während er Hist. Pl. Dauph. II (1789) 777 Chaix als solchen nennt. Die von ihm gegebene Diagnose ist so unvollständig, und seine eigene An- sicht über diese Weide ist so unsicher (Hist. Pl. Dauph. II. [1789] 777: Cette 1) Andersson |.c. führt zuerst 3. erataegifolia und dann ß. subglabra auf; bei crataegtfolia ist somit 5. augenscheinlich irrthümlich statt «. gesetzt. 2) Nach Jean-Joseph Chenaux, * 6. Juni 1822 Bry (Canton Freiburg) 7 14. Dec. 1883 Vuadens bei Bulle, Dechant daselbst, gutem Kenner der Flora, Verf. populär-bot. Schriften (Sehinz br.). 3) Ueber Charanis ist uns nichts bekannt. 4) Von zaodia Herz und pöifon» Blatt. 5) Bei Aubonne (Canton Waat) am Genfer See gefunden, 6) Von Argon im Ct. Waat (unweit Bex) gefunden. 7) S.I.s.62 Fussn, 1. Die genauen Daten sind 16. Oct, 1708 + 12. Dee. 1777. 8) Vom Tor: ıt, einem Bergzuge im Ct. Want. 9) Am Genfer See (Lacus Lemanus, Lac Löman) gefunden, 10) Von wıxoög klein und ddoög Zalın. 11) An ar Rhöne (Rhodanus) ge Far 12) S. I, S. 143 Fussn. 2. 13) nl "olE Gen. ro1%05 Haar und 2.007 cds Frucht. 14) S, II. 1. S, 273 Fussn, 3 und S. 354 Fussn, 6. Salix. 135 espöce n’est peut-Öötre qu’une variet& intermediaire entre le S, haslata Liun. et le S. lanata), dass seine S. spadicea nicht als sicher angesehen werden und auch nicht mit Sicherheit als Synonym von 8. nigrieans betrachtet werden kann, Von S, tenuifolia (Willd. a. a. OÖ.) befindet sich im Heıbar Willdenow Nr. 18119 ausser einem Blattzweig, welchen Andersson ganz richtig als S, nigri- cans bestimmt hat, noch ein weibliches Blüthenexemplar, dem von Wimmer die Bemerkung hinzugefügt ist: „scheint zu 8. livida Wahlenb. zu gehören“, und das so beschädigt ist, dass eine sichere Bestimmung ausgeschlossen erscheint. S. tenui- Jolia Willd. ist somit nicht mehr mit Sicherheit festzustellen. S,. erataegifolia (Bert. a. a. OÖ) kommt nicht in Mitteleuropa vor, sondern nur in Italien in den Apenninen. Sie zeichnet sich durch die grossen breit-ovalen, bis 10 cm langen, 5 cm breiten, klein keıbig gesägten, oft fast ganzrandigen, mit einer diehtmaschigen und fein hervortretenden Nervatur versehenen, in der Jugend unterseits lang seidig behaarten Blätter aus, die den Blättern von S. grandıfolia ähnlich sind. Wimmer (Sal. Europ. 70 [1866]) hat S crataegifolia bereits zu >, nigrieans gestellt. Andersson (Monogr. Sal. I. 175 [1863] und in DC. Prodr. XVI. 2 [1868]) stellt sie jedoch als Varietät zu S. glabra. Hierzu kann sie jedoch schon wegen der behaarten jungen Blätter nicht gehören. S. glabra ß. erataegifolia Andersson in DC. Prodr. XVI. 2 (1568) 259 umfasst neben der in den Apenninen vorkommenden SS. crataegifolia Bertol. noch eine in „Austria“ (Tirol) gefundene Weide, die durch ihre länglichen, beiderseitig spitzen, mit weitmaschigem, scharf hervortretendem Adernetz versehenen Blätter erheblich von der S$. erataegifolia Bertol. abweicht und für S. nigricans X glabra zu halten ist. S, carpinifolia (Schleich. sach Spreng. a. a. O.) wird auch von Seringe (Ess. Monogr,. Saul, Suisse 93 [1815]) angeführt; die von Sprengel und Seringe ge- gebenen Diagnosen stimmen aber bezüglich der Blätter nicht überein. Nach Sprengel sollen dieselben „supra glabra, subtus incano-tomentosa venosa*, — nach Seringe „face superieure tres-reticulee, ordinairement glabre, except& les neryures qui sont tomenteuses; face inferieure grisätre, garnie de petits poils distinets sur les nervures* — sein. Sprengel und Seringe haben somit augenscheinlich zwei verschiedene Formen der $, nigricans gemeint. Schleicher (Cat. Sal. Helv. 1 [1807]) bezeichnet S. carpinifolia ausdrücklich als von W. (Willdenow) auf- gestellt, und in dem Herbar Willdenow Nr. 18233 befindet sich ein von Schleicher (Nr. 39) herstammendes männliches Exemplar dieser Art, das in den Blättern genau der von Seringe a. a. O. gegebenen Diagnose entspricht; die von Seringe auf- geführte S. carpinifolia Schleich. kann somit als die richtige S. carpinifolia (Willd. nach Schleich. Cat. Sal. Helv. 1 [1807]) angesehen werden, S. obtusa (Schleich. nach Link a, a. O,) stimmt in der Diagnose bezüglich der Form der Blätter nieht mit der in dem Herbar Willdenow Nr. 18143 für die S. obtusa (Willd. nach Schleich. Cat. Sal. Helv. 1 [1807]) gegebenen Diagnose überein. Link bezeichnet die Blätter als „ovatis acutis serrulatis*, während Will- denow sie als „elliptieis obtusis erenatis* beschreibt. — Ausserdem ist hervor- zuheben, dass sich in dem Herbar Willdenow als Nr. 18245 noch eine zweite 8, obtusa W. (Willdenow) befindet, der eine Diagnose jedoch nicht beigefügt ist. Ein, Unterschied zwischen beiden Nummern besteht nur darin, dass bei Nr. 18143, wie auch in der beigefügten Diagnose hervorgehoben ist, die Fruchtknoten kahl, bei Nr. 18245 dagegen behaart sind. Der grosse Formenreichthum der $. nigrieans hat, wie das Verzeichniss der Synonyme zeigt, die älteren Schriftsteller theilweise verleitet, in ausschreitendster Weise besondere Arten aufzustellen ; ebenso sind auch zahlreiche Formen aufgestellt worden, Von dieser Art sind zwei Formengruppen zu unterscheiden: A. boreälis. Meist hoher Strauch oder baumartig mit dicken auf- rechten Aesten. Junge Zweige oft dicht filzig behaart. Blätter gross, oft dick und in der Jugend bis dicht filzig behaart. Blüthen- stände mit den Blättern erscheinend, an längeren beblätterten Zweigen, 136 Salieaceae. meist Jang und dick. Fruchtknoten meist lang gestielt una mıt langem Griffel. S. nigricans a. borealis Anderss. Sal. Lapp. 57 (1845). DC. Prodr. XVI. 2. 241 (1868). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 18. — S$. nigricans subsp. S. borealis Fries Bot. Notis. (1840) 193. Anderss. Monogr. Sal. I. 128 (1863). Nyman Consp. 668. B. camp&6stris. Meist niedriger bis mittelhoher Strauch mit dünnen, sparrigen Aesten. Blätter kleiner, meist nur an den Nerven be- haart. DBlüthenstände meist vor den Blättern erscheinend, auf kurzen Zweigen oder sitzend, am Grunde beblättert, kleiner; Frucht- knoten kürzer gestielt. S. nigricans b. campestris Anderss. Sal. Lapp. 59 (1845). Richter-Gürke Pl. Europ. II. 18. — 58. phylieifolia «. campestris Fries Fl. Hallandiea 146 (1817). — 8. nigricans subsp. $. cam- pestris Wahlenberg nach Fries Bot. Notis. (1840) 194. — $. nigri- cans subsp. S. protea!) Anderss. Monogr. Sal. I. 128 (1867). S. nigricans ß. protea Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 241 (1868). Ausserdem sind nach der Bekleidung der Fruchtknoten die beiden Formen zu unterscheiden: I. liocärpa?°). Fruchtknoten kahl. S. nigricans «a. leiocarpa Neilreich Fl. Nieder-Oesterr. 263 (1859). — S. phylieifolia Willd. Spec. pl. IV. 2 (1805) 659 nicht L. — S. nigricans b. capsulis glabris Fries Novit. Fl. Suec. Mant. 1. 52 (1832). — 5. nigricans a. nuda Grenier et Godron Fl. France III. 138 (1855). Il. eriocärpa°). Fruchtknoten behaart. S. nigricans (Fries) $. eriocarpa Koch Syn. ed. 1. 651 (1837). — 5. nigricans Sm. Fl. Brit. III (1804) 1047 im engeren Sinne. — SS. nigricans ß. vestita Gren, et Godr. Fl. France 138 (1855). — 9. nigricans a. capsulıs villosis Fries Novit. Fl. Suec. Mant. 1. 52 (1832). Willdenow (Spee pl. IV. 2) hat neben der 8. phylicifolia S. 659 nicht nur 8. 659 S. nigrieams aufgeführt, sondern auch S. 678 S. Weigeliana neu auf- gestellt, die als Synonym zu S. phylieifolia (Fries Novit. Fl. Suee. Mant. 1. 50 |1832]) wie diese nach der Abtrennung der von Fries (a. a. O.) erweiterten $. nigricans übriz geblieben war, anzusehen ist. Willdenow’s $S. phylieifolia ist somit der Theil der Linn«&’schen 8. phylieifolia wit kahlen Fruchtknoten, der zu der von Fries a. a. OÖ. erweiterten S. nigricans gehört. Von den verschiedenen Autoren sind noch folgende Abarten und Formen von der S. nigrieans unterschieden worden und zwar von: Seringe (Saul. Suisse [Exsiee.] Cah. 7 [1814]): Nr. 73 S. nigricans firma ; — Nr. 86 8. stylaris multiföllia,; — Nr. 87 8. stylaris unduläta; Nr. 88 S. siylaris eordifolia. Seringe (Ess. Monogr. Saul, Suisse 43—44 [1815]): $. nigrieans angusti- fohia, — latifolia, — parvifolia, — elliptiea, — firma (mit dieken, unterseits dicht 1) Nach dem Meergotte Proteus, der zahlreiche Gestalten annehmen konnte, 3 2) Von Aelog glatt, kahl und zagrds Frucht. 3) Von #o10» Wolle und »agıos. Salix. 137 behaarten Blättern), subrotunda, — canescens (Fruchtknoten, Blattunterseite und junge Triebe mit verwebten Haaren besetzt). Seringe (a. a. OÖ. 62—68): S. stylaris lancifolia, — abortiva (eine durch Inseetenstich veranlasste Verkümmeruug der Sprosse), — tomentösa, — angustifolia, -- undulata, — tardiflora, — oväta, — multifolia, — cordifolia, — elliptica, Gaudin (Fl. Helv. VI. 220 - 224): ausser den von Seringe aa. 0, auf- gestellten Formen: Bei S. phylieifola I. stylosa (mit kahlen Fruchtknoten; S. siylaris Seringe a. a. O.): e. mierophjjlla Seringe ined. (Blätter schmal-elliptisch, beiderseits spitz, ganz kahl, lorbeerähnlich, unterseits graugrün, etwa 3 em lang). — 1. mirta (Frucht- knoten an demselben Zweige kahl und deutlich behaart, sonst wie Seringe’s tomen- tosa). — x. rhaetieca (Blätter dünn, elliptisch bis oval, kahl, gesägt Zweige bereift. Fruchtknoten bald kahl, bald behaart.) Bei II. nigrieans (mit behaarten Fruchtknoten): «. intermedia (Fruchtknoten gelblich, unterwärts kahl, oberwärts grau behaart). — /. lapponica (Blätter ellip- tisch-lanzettlich, sehr undeutlich gezähnt, beiderseits mit grauen angedrückten, an- fangs gelblichen schwärzlichen Haaren besetzt, später verkahlend. Fruchtknoten weiss wollig [nicht seidig] am Grunde dunkel, ganz kahl.) — &. Cotoneaster (haum- artig. Blätter ganzrandig oder wellig gezähnt, sehr breit-verkehrt-eiförmig, weich, grau-filzig oder graugrün.) — 1. incana (Blätter unterseits und jüngere Zweige grau. — SS. nigrieans g. canescens Seringe a. a. O.) Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. 1. 52 [1832]): #. prunifölia (Blätter rund- licher, dünn, beiderseits grün. Fruchtknoten behaart und kahl. Liljebl. ed. 2. D.) Fries (Bot. Notis. 193 [1840j): Subsp. borealis; S. rupestris Sm. (S. nigrı- cans einereaeformis Laest.) eine alpine Form mit auf beiden Seiten grauen, rauh- haarigen Blättern. — Subsp. campestris Wahlenberg (vgl. oben). — Subsp. majalis Wahlenberg Suee, exel. syn. Fl. Lapp. (Blüthenstand sitzend und unbeblättert.) — Subsp. prunifolia Liljebl. Andersson (Sal. Lapp. 56—60 [1845]): a. S. nigricans borealis (Fries a. a. O.) nach der Bekleidung der Frucht- knoten: a. glaberrimae, b. villösae — nach der Form der Blätter: elliptica, — oboväta, — rotundata-ovdta, — obovato-lanceoläta, — oblönga, — lineari-lanceolata. b. S. nigricans campestris (Fries a. a. OÖ.) nach der Bekleidung der Frucht- knoten: glabrae, — viliosae — nach der Form der Blätter: cordato-rotundata, — ovata, — elliptica, — obovata, — obovata-oblönga, — lanceolata. e. S. nigricans subphylicaefolia (Laest.) nach der Form der Blätter: lanceo- lata, — obovato-lanceolata gehört zu 8. phylieifolia X nigricans. Fries (Summa Veget. Scand. 57 [1846]): prunifolia Lilj., — eoaelänea Herb. N. Form XI. 62. Hartig (Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. 405—407 [1852]): S. nigricans genuina: mit var. trifida, — subvar. hamdta, — Anderssoniana Sm., — punctäta Htm., — S. nudäta Willd. h. b. Goetting, S. phylieifolia h. b. Berol., S. .Borre- ridna !) Sm., — S, vaceinifolia h. b. Gttg.: mit subvar. recirva, — pubescens, — parvifolia, — stylosa Dee., — subeordäta, — cotinifolia Sm. syn. populifolia Willd. h. Berol., — rotundäta Forb., — eonceolor, — Forsteriäna Sth. (?); — S. rupestris Sm.; — 8. hirta Sm. mit subv. melantheros, — Schleicheriana Forb.?? — Amaniana Willd. Taf. 115 (41 e.), — divisa, — Kesmarkiensis 2), -—- var. maerophjlla, Hartman (Handb Skandin. Fl. 222. 6. Uppl. [1854]): 3. villosa (Frucht- knoten weiss behaart; Blätter unterseits weisshaarig). — y. subphylieifolia (Blüthen- stände blattlos. Fruchtknoten kahl. Blätter lanzettlich,) — 6. prunifolia (Blätter klein, länglich, am Rande dicht gesägt, unterseits blasser). — e. borealis Fries. 1) S, I. 1. S. 458 Fussn. 1. 3 2) Nach der Stadt Kesmark im Comitat Zips (Nord-Ungarn). 138 Salieaceae. Kerner (Niederösterr. Weid. [1859] 239): a. rotundifolia (Blätter rundlich- eiförmig, ein- bis eineinhalbmal länger als breit, am Grund schwach herzförmig, kerbig-gesägt, anfangs beiderseits behaart, später oberseits kahl, unterseits auf den Nerven behaart, grau bis grün.) — b. menthaefotia (Blätter rundlich bis elliptisch, ein- bis eineinhalbmal länger als breit, mit zurückgekrümmter Spitze, am Grund rundlich bis schwach herzförmig, am Rande wellig bis kraus gesägt, oberseits rauh, schwach behaart, unterseits grau behaart, später oft beiderseits kahl und grün.) — e. eoncolor (Blätter eiförmig, ein- bis eineinhalbmal länger als breit, kurz zugespitzt, am Grunde abgerundet, am Rande flach, kerbig-gesägt, die jüngeren behaart, die älteren oberseits ganz kahl, unterseits kahl oder auf den Nerven behaart, grau, ober- wärts oft grünlich.) — e. parietariaefolia (Blätter eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, beiderseits verschmälert, kurz zugespitzt zwei- bis zweieinhalbmal länger als breit, kerbig gesägt, die jüngeren beiderseits behaart, später oberseits kahl, graugrün, ober- wärts grünlich.) Wimmer (Sal. Europ. 72—74 [1866]): Var. $. borealis Fries. — y. macro- phylla Hartig (Blüthenstände gleichzeitig, die männlichen umhüllt. Blätter schr gross, breit-eiförmig, ganz kahl.) — Form firma (Blätter länglich-elliptisch, spitz, oberseits schwach behaart, unterseits grau schwach filzig. Junge Zweige weissfilzig.) — laneifolia (Blätter länglich-lanzettlich, kurz spitz, schwach gesägt, kahl, unter- seits meist grünlich.) — borüssical) (Blätter beiderseits sehr schwach behaart, unterseits hellgrün, starr. Fruchtknoten grau. Blüthenstände kürzer.) — parvifolia (Blätter klein, lebhaft grün, unterseits graugrün, kahl. Blüthenstände kurz, ei- förmig. Fruchtknoten kahl.) — sericea (Blätter klein, länglich, unterseits silber- weiss, Blüthenstände lang. Fruchtknoten silbergrau.) — grandis (Blätter gross, länglich, unterseits grau, fast kahl. Blüthenstände kürzer, dick. Fruchtknoten silberweiss, auf mittellangem Stiel. Griffel kurz, —- rupestris (Blätter bleich, oval, unterseits grau, behaart. Blüthenstände lang. Fruchtknoten silbergrau, Griffel mittellang.) — cerassifolia (Blätter rundlich-eiförmig, zugespitzt, unterseits graugrün, behaart. Fruchtknoten kahl. Andersson (Monogr. Sal. I. 1283—130 [1867]): *S. borealis Fr.: a. In der Frucht abändernd: arborescens, — frutesceens. — b. Nach der Blattgestalt: grandifoha, — erassifolia, — tenuifolia. — ce. Nach den Blüthenständen: crassi- Jülis (hebecarpa — lejocarpa), — tenuijülis (hebecarpa — lejocarpa). — **S. protca: a. Nach der Tracht: virgultosa, — frutescens.. — b. Nach der Blattgestalt: latijolia, elliptica, — angustifolia. —— ce. Aendert ab mit längeren oder kürzeren, mehr oder weniger dichtblüthigen Blüthenständen, die am Grunde kleine Laubblätter, Hochblätter tragen oder ohne solche. — d. Nach den Fruchtknoten: hebecarpa, — lejocarpa Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 241 [1868]): «. borealis var. 1. grandi- folia, — 2. cerassifolia, — 3. tenuifolia. — ß. protea var. 1. lejocarpa, — 2. hebecarpa. Babington (Man. Brit. Bot. 8. ed. 327 [1881]): «. Fruchtknoten und Stiel silberig. Zweige aufrecht: a. 8. cotinifolia Sm. (Blätter rundlich-elliptisch oder schwach herz-förmig.) — b. S. nigrieans Sm. (Blätter elliptisch-lanzettlich.) — e. 8. Forsteriana Sin. (Blätter elliptisch-eiförmig, spitz. Nebenblätter gewölbt Blüthenstände lang.) — ß. 8. rupestris (Donn.) (Fruchtknoten pfriemlich zugespitzt, wie der Stiel silberig oder unterwärts kahl, Zweige niedergestreckt. Blätter elliptisch-verkehrt-eiförmig.) — y. Fruchtknoten kahl, sein Stiel behaart oder kahl. Zweige aufrecht. — d. 8. Anderssoniana Sm. (Blätter länglich-elliptisch, spitz. Fruchtknoten mit pfriemlicher Spitze, nicht runzelig) — e. S. damascena Forb. (Blätter breit-elliptisch oder fast rhombisch, spitz. Fruchtknoten nicht runzelig.) — f. S. petraea And. (Blätter länglich oder fast lanzettlich. Fruchtknoten oberwärts runzelig.) 3orzi (Comp. Fl. Forest. Ital. 142 [1885]): 9. appennina (Apenninen- Mittelkette), Sehatz (ABZ. I [1895] 193) nennt „S. pseudoglabra* die kahlen Formen 1) In Ostpreussen (Borussia orientalis) gefunden. Salix. 139 der S. nigrieans, die in Württemberg noch jetzt irrthümlich für S, glabra (s. diese) gehalten werden und in Gradmann (Pflanzenl. in d. Schwäb. Alb. 1. Aufl, II. 102 [1898] 2. Aufl. IT. 100 [1900]) als $. glabra Unterart S. glabroides Scheuerle aufgeführt werden, Camus (Classif. Saul. d’Europe Monogr. Saul. France 199—201 [1904]): A. leiocarpa: 8. var. lancifolia, — undulata, — angustifolia, — eiliptica, — miero- phylla, — ovata, — crassifolia, — cordifolia, — Cornuaülti!) (8. divaricala Cor- nuault in Bull. Soe. Bot. Deux-Sevres 210 [1878]. — S. Cornuaultii (triandra < einerea?) Rouy Rev. Bot. syst. et Glogr. bot. No. 23. 17 [1904]). — B. hebecarpa : S, var, firma Gaud., — latifolia, — parmfolia Seringe, — elliptica Gaud. Ausserdem als Monstrositäten (die übrigens nicht selten vorkommen): Form 1 bicapsularis, — 2 androgyna. (Auf den Britischen Inseln; Skandinavien im Gebirge [bis 1330 m] durch das ganze Land nördlich bis Magerö [71° N.Br.] und Waranger bis über die Birkengrenze; Dänemark bei Sorö [ausserdem noch an- gepflanzt und verwildert an einzelnen Stellen bei Kopenhagen]; Russ- land nördlich bis Enare-Lappland; Halbinsel Kola [f. borealis bis zur Birkengrenze fast unter 70° N.Br., f. campestris über 69° N. Br.|, Archangelsk, Kanin-Noss [68° 40° N. Br.], Gouvernement Wologda; nach Süden hin durch das ganze Reich bis zu den Gouvernements ÖOrenburg, Ufa, Kasan, Pensa, Tambow, Charkow, Wolhynien, [im süd- lichen Theil des Gouvernement Jekaterinoslaw am Flusse Kaschlagatsch angepflanzt und verwildert]; bis östlich zum Ural [hier bis in die untere Alpenregion hinauf. Im Süden Europas: Spanien: in Estremadura; Corsieca; Italien; in Calabrien auf den Apenninen bis 2000 m; Balkan- gebiet. In Asien: Syrien, Dsungarei [am Tarbagabai und am Fl. Baskun], West-Sibirien |Uralgebiet, Samojedenland, am Polui, unteren Ob und Jenissej, am Baikal und in Kamtschatka [Ledebour Flora Rossica III. 609)). * 1033. X 1049? 8. pentandra X nigricans ? | 1034. X 1049. 5. herbacea X nigricans 1035. X 1049. S. retieulata X nigricans 1036. X 1049? S. fragilis X nigricans ? 1039. X 1049. $. retusa X nigricans 1039 B. X 1049. 8. serpyllifolia x nigricans siehe 1040. X 1049. 8. glauca IR nigricans am Ende 1041. X 1049. S. cinerea X nigricans ri® 1042. X 1049. 5. caprea X nigricans 1041. X 1049. X 1042. S. cinerea X nigricans Gattung. x caprea 1045. X 1049. 8. aurita X nigricans 1041. X 1049. X 1045? S. einerea X nigricans x aurita? 1046. Te 1049. 5. depressa X nigricans 1). Nach Pierre Cornuault, * 28, Nov. 1856 Saint-Loup sur Thouet (Deux- Sevres) (br.), Direeteur des travauz de la Soeiet& d’Eneouragment (Jockey-Club in Chantilly [Oise)). 140 Salieaceae. 1047. X 1049. $. myrtilloides X nigricans 1048. X 1049. $. repens X nigricans 1048 B. X 1049. $. rosmarinifolia X nigricans 1049. X 1050. 5. nigricans X phylieifolia 1040. X 1049. X 1050. 5. glauca X nigricans X phylieifolia 1049. X 1051. $. nigricans X arbuscula 1049. X 1052. $S. nigricans X hastata 1039. X 1043. X 1052. $. relusa X nigricans X hastata 1043. X 1049. X 1052. S. grandıfolia X nigri- cans X hastata 1049. X . 8. nigricans X cordata siehe 1049. X 1053. S. nigricans X glabra an. Eike 1049. X 1052. X 1053. 8. nigricans X hastata \ as x glabra 1049. X 1054. S. nigricans X Gattung. 1040. X 1049. X 1054. $. glauca X nigricans x myrsinites 1049. X 1050. X 1054. S. nigricans X phylieı- folia X myrsinites 1045. X 1049. X 1054. S. aurita X nigricans x myrsinites 1049. X 1055. 5. nigricans X daphnoides 1049. X 1056. 5. nigricans X aculifolia 1049. X 1057. S. nigricans X viminitıs 1049. X 1059. 8. nigricans X Lapponum 1049. X 1061. S. nigricans X purpurea 1049. X 1062. S. nigrieans X caesia 1050. (18.) 8. phylieifolia!). Ih. Aufrecht, kurzästig, bis 1 m (aus- nahmsweise bis 3 m) hoch. Zweige kastanienbraun, glänzend, kahl; junge Triebe kahl oder an der Spitze sehr kurz, dünn grau behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1,5 em lang, kahl, nur bei den jungen Blättern an der Spitze der Triebe mitunter kurz dünn seidig behaart), elliptisch oder verkehrt-eiförmig bis lanzettlich, bis 10 cm lang, 3,5 cm breit, spitz oder kurz zugespitzt, am (runde spitz oder stumpf, ganzrandig oder am Rande ungleich fein selten gröber gesägt, oberseits sattgrün glänzend, unterseits graugrün bis bläulich-weiss, auf beiden Seiten kahl (nur die jungen Blätter an der Spitze der jungen Triebe fein seidig behaart); Mittelnerv hell, oberseits flach, unterseits stark herwortetende Seiten- nerven hell, oberseits etwas hervortretend oder vertieft, unterseits scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseits kaum bemerkbar, unter- seits fein hervortretend. Nebenblätter selten vorhanden, halb nieren- 1) Wegen der Aehnlichkeit der Art mit breitblätterigen Arten der Rhamna- ceen-Gattung Phylica (L. Spec. pl. ed. 1. 195 [1753]). Salix. 141 förmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen braun, kahl oder nach der Spitze zu sehr kurz dünn behaart. Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend; die männlichen an kurzen bis 0,5 em langen, dicht grau behaarten, mit kleinen ovalen bis oblongen ganz- randigen, seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, auf- recht oder etwas gekrümmt, oval oder kurz eylindrisch, bis 2,5 em lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter oval bis länglich, stumpflich, dunkelbraun bis schwarz, am Grunde hell, dünn lang seidig behaart und bebärtet. Staubblätter kahl bis 4 mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse oval, stark gestutzt, mitunter an der Spitze ausgerandet, bis !/2.. so lang als die Tragblätter. Weibliche Tragblätter an etwas längeren bis I em langen, sonst wie bei den den männlichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht oder etwas gekrümmt, eylindrisch, bis 4 cm lang, 1,3 em dick, diehtblüthig; ihre Achse und die Tragblätter wie bei den männlichen, diese bis auf den unteren Theil des Fruchtknotens herauf- ragend; Fruchtknoten gestielt (Stiel bis fast so lang als der Frucht- knoten, kurz grau behaart) aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dicht anliegend, hellgrau behaart, selten kahl; Griffel bis !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich-oval, ausgerandet oder getheilt, gabelige. Hintere Drüse oval, stark gestutzt, mitunter an der Spitze ausgerandet, 1/a—?/3 so lang als der, Fruchtknoten. Auf quelligen und sumpfigen Wiesen und Abhängen. Selten in den westlichen und mittleren Central-Alpen der Schweiz, in Tirol bis 1900 m (Dalla Torre und Sarnthein VI. 2. 25). In den Vogesen (nur Frankenthal am Hohneck). Im Harz (Brocken), bier zu Ehrhart’s Zeit auch männlich, jetzt nur weiblich; im Riesengebirge (Schneegraben am Brunnenberge). Nicht selten gepflanzt und verwildert, so in Schleswig- Holstein (Prahl Krit. Flora II. 196). Galizische Karpaten. Die Angaben in Montenegro sind sehr zweifelhaft, nach Rohlena (br.) findet sich in letzterem Lande an dem von Pantocsek (Nat. V. Presb. N. F. IV. 32) angegebenen Standort Sinjavina Planina nur $. St. was S. 108 nachzu- tragen ist; letztere auch am Berge Ranisava im Dormitorgebiet. Die An- gabe in Polen (bei Maciejowice und an den Ufern der Kamienna Rosta- finski 169) bedarf sehr der Bestätigung; die in Süd-Böhmen bei Gratzen bezieht sich nach Celakovsky (Böhm. Ges. Wiss. 1888 [29]) auf vermuthlich angepflanzte Sträucher von „S. Schraderiana (aurita X. phylieifolia)“. Bl. Mai, Juni. S. phylicifolia L. Spec. pl. ed. 1. 1016 (1753). Sm. Fl. Brit. III. 1049 (1804). Wahlenberg Fl. Lapp. 270 (1812). Smith Engl. Fl. IV. 170 (1828). Koch Salie. Europ. Commentatio 40 (1828) z. T. Fries Novit. Fl. Suec. Mant. 1. 50 (1832). Wahlenberg Fl. Suec. IV. 667 (1833). Anderss. Sal. Lapp. 42 (1845). Koch Syn. ed. 2. 751 (1844). Ledebour Fl. Ross. III. 611 (1846—51). Reichenbach Deutschl. Fl. X. 23 (1849). Anderss. Monogr. Sal. I. 121 (1867). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 241 (1868). Camus Classif. Saul. Europ. et Monogr. Saul. France 189 (1904). — S. arbuseula „S. foliis serratis glabris 142 Salicaceae. obovatis“ L. Sp. plant. ed. 1. 2. 1018 (1753). — 9. arbüscula «. „S. foliis serratis glabris verticaliter ovatis“ L. Fl. Suec. ed. 2. 348 (1755). — 8. conifera Wangenh. Beitr. 123, t. 31 (1787)? — 8. phylicaefolia Wulf. in Jacquin Colleet. II. 139 (1788). — $. bicolor Ehrh. Beitr. V. 162 (1790). Sm. Fl. Brit. III. 1048 (1804). Koch Syn. ed. 1. 653. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 16 (1897). -—- $. Crowe- äna!) Sm. Fl. Brit. III. 1043 (1804). — $. tenuifölia L. herb. nach Sn. a.a. O. 1052 (1804). — S. radicans Sm. a. a. ©. 1053 (1804). — 5. Weigeliäna?) Willd. Speec. pl. IV. 2. 678 (1805). Wimmer Sal. Eurod. 76 (1766). Rehb. Ic. XIt. DLXII fie. 1202 [2002] — $. laurinea Loisel. Fl. Gall. II. 343 (1807). — $. himilis Willd. Berl. Baumz. ed. 2. 439 (1811). — 9&. violäcea Willd. a. a. ©. 443 (1811) nicht Anderss. — S. arbüscula Wahlenb. Fl. Lapp. 263 (1812) z. T. (forma major) et Wahlenberg in Fl. Dan. t. 1055 nicht L. — -S. majdlis Wahlenb. a. a. ©. 270 (1812) nicht Wahlenb. Fl. Suec. II. 668 (1833). — 5. Borreri?) S. F. Gray Nat. Arr. Brit. pl. II. 732 (1821). — S. arbuscula Koch Sal. Europ. Comment. 44 (1828). — $. Borreri- dna?) Sm. Engl. Fl. IV. 174 (1928). — S. Davalliäna*) Sm. a. a. OÖ. 175 (1828). — 5. nitens (G. Anders.) Sm. a. a. O. 175 (1828). — 8. Wulfeniäna°) Sm. a. a. O. 176 (1828) nicht Willd. — $. patens Forb. Sal. Wobur. 77 t. 39 (1829). — 9. floribiinda Forb. a. a. O. 107 t. 54 (1829). — 8. tentior Borr. in Engl. Bot. Suppl. II. 2650 (1831). -— 8. phillyreifölia Borr. a. a. O. 2660 (1831). — $. pro- pinqua Borr. a. a. O. 2729 (1831). — $. laxiflöora Borr. a. a. OÖ. 2749 (1831) nicht Kerner. — 5. döscolor Chamisso in Linnaea IV. 538 (1831) nach Ledebour Fl. Ross. III. 611 (1846—51). — 9. For- besiäana®) Loud. Arb. Brit. III. 1581 (1838). — 8. tenuifölia L. mserpt. nach Anders. Sal. Lapp. 42 (1845). — S. macrocärpa‘) Anderss. Vet. Acad. Handl. Stockh. 479 (1850). — 8. phylieifolia X hastata Wimm. in Denkschr. Schles. Ges. 168 (1853) z. T. — 9. arbuseula 2. Weigeliana Kerner Niederösterr. Weiden 208 (1859) in Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch. Wien X. 208 (1860). — 8. hastata X Weigelt- ana Wimmer Sal. Europ. 218 (1866) z. T. — 8. semicordäta Dulae Fl. Haut. Pyr. 147 (1867). — 98. arbuscula var. brevijülis Trautv. in Herb. Ledeb. nach F. v. Herder Pl. Raddeanae in Acta Horti Petrop. XT. 414 (1891), Unsere $. phylieifolia ist derjenige Theil der 8. phylieifolia L. Spee. Pl. ed. 1. 2. 1016 (1753), der nach der Abzweigung der S. nigricans übrig geblieben ist. 1) Nach James Crowe, + 1807 Lakenham b. Norwich, beschäftigte sich mit Moosen, Pilzen und Weiden, er besass ein Salieetum und arbeitete mit an English Botany. Smith nannte nach ihm die Rutaceen-Gattung (rowea (1798). 2) S. VI. 1. S. 601 Fussn. 2, 8) S. IL. 1. S: 458 Fussn. 1. EIBELES: TUlERUB3024 5) S. II. 1. S. 312 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 5. Nov. 1728 7 17. März 1805. 6) 8, VI. 1. S. 703 Fusso. 4, ‘) Von uaroos gross, lange und »aonös Frucht Salix. 143 Diese Art ist vielfach von den Schriftstellern mit 8, nigrieans und S, arbuseula zusammengeworfen worden und in der That auch nicht immer leicht von diesen beiden Arten zu trennen. Ausserdem haben einige Schriftsteller, namentlich Smith, Forbes und Borrer, neben dem Typus noch einige Arten aufgestellt, die sich kaum als eigene Abarten aufrecht erhalten lassen. P. Lackschewitz, Herbarium Salieum, giebt für 3 in Estland bei Hapsal gesammelte Exemplare der S, Weigeliana als Höhe des Strauchs an: Nr, 5509 (auf einer Wiese) 4, Nr, 5561 (auf einer Wiese) 5‘, Nr. 5542 (auf Grünmoor) 10° also über 3 m. Kerner (Niederösterr. Weiden 208 [1859]) stellt seine $. arbusceula 2. Wei- geliana (S. Weigeliana Willd.) nur als eine in allen Theilen grössere, üppigere Parallelform neben S. arbuseula 1. Waldsteiniana (S. Waldsteiniana Willd.), indem er 2. Weigeliana als die Thalform, 1. Waldsteiniana als die alpine Form der 8. arbuseula bezeichnet. Dieser Ansicht kann ich nicht zustimmen. $. Weigeliana (S. phylieifolia) steigt ebenfalls bis in das alpine Gebiet empor, wenn sie hier auch hauptsächlich in Thälern und an Gletscherbächen wächst, während $. Waldsteiniana (arbuseula) hauptsächlich auf Abhängen zu finden ist. Aber selbst hier wird die aufrechte, wenn auch verhältnissmässig niedrige S. phylieifolia von der niederliegen- den S. arbuscula, deren Aeste kaum bis zu 1 m emporragen, als eigene gute Art sicher zu unterscheiden sein, namentlich nach den weiblichen Blüthenständen. Die gestielten Fruchtknoten (Stiel bis fast so lang als der Fruchtknoten) der S. phyliei- folia bieten immer ein sicheres Unterscheidungsmerkmal gegenüber den sitzenden oder fast sitzenden Fruchtknoten der S. arbuseula. Wimmer (Sal. Europ. 218 [1866]) stellt S. tenuifolia L. herb. nach Sm. Fl. Brit. III. 1052 (1804) und S. majalıs Wahlenberg Fl. Lapp. 270 (1812) als Synonym zu seiner S. hastata X Weigeliana (S. phylieifolia X hastata Wimmer in Denksehrift Schles. Gesellsch. 168 [1853]); gleichzeitig bezeichnet er S. Hegetsch- weileri (Heer nach Hegetschweiler Fl. Schweiz 963 [1840]) als hierzu gehörig. Wie schon Andersson (Monogr. Sal. I. 134--135 [1867]) treffend darlegt, zeigen S. tenuifolia und S. majalis keinerlei Merkmale von $. hastata, sondern erscheinen lediglich als eine zu S. nigrieans hinneigende S. phylieifolia. Beide Arten können somit auch nieht der Mischling $. hastata X Weigelian« (S. phylicifolia X hastata\, sonderu lediglich S. phylieifolia sein. — 8. HMegetschweileri lässt allerdings sowohl an den Blättern als an den Blüthenständen Merkmale von 8. phylieifolia und 8. hastata erkennen und ist darum S. phylieifolia X hastataı. — Nr. 140. Wimmer u. Krause Herb. Salieum trägt die Bestimmung: S. majalis Wahlenberg (S. hastata % phylieifoha Wimmer) mit dem Hinzufügen: „Aus dem Königl. Bot. Garten zu Berlin; wahrscheinlich von Wahlenberg stammend.* Diese Vermuthung wird dureh niebts unterstützt und erscheint durchaus willkürlich. Auf einem andern aus dem Königl. Bot. Garten zu Berlin stammenden Exemplar steht die von An- dersson gegebene Bestimmung: 8. phylierfolia, während Wimmer darunter ge- schrieben hat: „videtur S. hastata X phylieifolia esse*. Im Widerspruch mit der vorstehenden Bestimmung (S. phylieifolia) sagt Andersson (Monogr. Sal. I. 135 [1867]) über diese Weide aus dem Bot. Garten in Berlin: „quare hane Jibentius e S. hastata et 8. phylicifolia primitus ortam erederem“. Meiner Meinung nach, die ich mir namentlich auch aus der Beobachtung der lebenden Weide im Salicetum des alten B«t. Gartens in Berlin gebildet habe, ist diese lediglich eine weibliche S. phylieifolia, die in der Cultur einen ungewöhnlich kräftigen Wuchs angenommen hatte, — Als Formen sind hervorzuheben: A, latifölia. Blätter verkehrt-eiförmig bis breit oval. S. phylieifolia a. latifolia Anderss. Monogr. Sal. I. 133 (1867), B. angustifölia. Blätter lanzettlich oder schmal-verkebrt-eiförmig bis schmal zungenförmig., S. phylieifolia 8. angustifolia Anderss. a. a. O. (1867). 144 Salieaceae. . Nach der Bekleidung der Fruchtknoten sind die beiden Formen zu unter- scheiden : I. eriocärpa. Fruchtknoten behaart. — So am häufigsten. II. lioeärpa. Fruchtknoten kahl. — So seltener. Von andern Schriftstellern sind noch folgende Formen aufgestellt: Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. I. 50 [1832]) zweigt von S. phylieifolia mit eiförmigen oder lanzettlichen entfernt gesägten, verkahlenden, unterseits graugrünen Blättern und halbherzförmigen an der Spitze schiefen Nebenblättern, die Form: b. capsulis glabris ab. Ausserdem stellt er hinzu die Unterart S. tenuwifolia mit ver- kehrt-eiförmig-elliptischen bis lanzettlichen gesägten kahlen, unterseits graugrünen Blättern und lanzettlichen Nebenblättern und zwar in den beiden Formen: a. cap- sulis glabris (S. tenwifolia Sm., 8. corrüscans Willd. (?) S. majalis Wahlenb. [S. coruscans Willd. Spee. Plant. IV. 2. 681 (1805) ist S. glabra]). b. capsulis villosis (S. arbuscula major Wahlenb.) — Wahlenberg (Fl. Suee. II. 668 [1833]) zweigt von S. phylicifolia die beiden Formen ab: 8. campestris. Blätter besonders unterseits behaart. — y. majalis, Blüthenstände sitzend, ohne Hochblätter, — die beide zu S. niyrieans gehören. Koch (Syn. ed. 1. 653 [1837]) führt als „Abänderungen“ der S. bicolor, 8, radicans Sm. und S. Dieksonidna Sn. auf (S. Dicksoniana Sm. ist S. arbuscula X phylieifolia). Fries (Bot. Notis. 1840. 193): leptophjlla \). Blätter tunna hinnaktiga, wozu die Unterart S. tenuifolia gehört. — majalis (Wahlenb. Fl. Lapp. 270 [1812]). (Nr. 483 S. majalis) nicht $. phylieifolia y. majalıs Wahlenb. Fl. Suee. Il. 668 (1833 Andersson (Sal. Lapp. 42 [1845]) theilt S. phylieifolia zunächst in die beiden Varietäten: S. phylieifolia (major) Blätter gesägt, kahl, lanzettlich mit welligen Buchten und $. tenwifoiia. Blätter gesägt, kahl, flach, eiförmig; sodann werden als Formen angegeben: nach dem Wuchs: biorgyalis — bipedulis; Zweige bald aufrecht, bald spreizend; — nach den Zweigen: a. viminales (1. strieti, — 2. nutantes), — b. torulosi foliati; — nach den Blüthenständen: 1. vulgatissime sub- praecocia, 2. coaetanea vei serolina; — nach den Frwehtknoten: 1. pilis strietis adpressis sericeis tomentosae; — 2. ommino glaberrimae, saturale virides; — nach deu Blättern: 1. rotundato-obovata minima, — 2. obovata (a majora, — b. minima), — 3. obovuto-lanceolata, — 4. elliptica, maxima, — 5. lanceolata beiderseits ver- schmälert (a. major», — b. minora), -— 6. linearia, lanceolata derb aber wellig gesägt. j Koch (Sm. ed. 2. 751. 1752 [1844]) zweigt die beiden Varietäten ab: 8. laurına (S. laurina Sm., $8. Caprea X phylicifolia Wimmer). — y. majalis (S. tenuifolia Sm., 8. majalis use enBarg: = Lapp. [1812] 270). Reichenbach (Ie. X. 22 [1849]) führt getrennt die 3 Arten auf: S. majalis. Blätter länglich, wellig N. unten bläulich-grün,. Blüthenstände fast stiellos, ohne Hochblätter, Fruchtknoten kahl in langen Griffel verdünnt, Narben meissel- förmig gespalten. — SS. Weigeliana. Blätter elliptisch spitzig, kahl, am Grunde ganzrandig, gegen die Spitze sägerandig, unten bläulich-grün. Blüthenstände kurz- gestielt, gestreckt. Blüthenstände kegelförmig, fein behaart, Griffel langgestreckt, tief meisselförmig, ausgebreitet gespalten, — 8. phylieifolia. Blätter oval oder um- gekehrt eirund, vom Grunde aus etwas entfernt gesägt, unterseits schimmelgrün und kahl werdend. Blüthenstände fast sitzend, etwas beblättert. Fruchtknoten eiförmig verdünnt, langzottig, Griffel gestreckt, Narben gespalten, (S. bicolor Ehrh.) Hartig (Vollständ. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 391 [1852]) giebt als Typus der 8. phylieifolia die im Harz vorkommende var. hereynıca an: mit kleineren ovalen oder verkehrt-eiförmigen, an der Spitze häufig rückwärts gekrümmten und in Folge des Pressens an der Spitze sich in eine Längsfalte legenden, oberseits 1) Von Aerrıdg dünn und pöiko» Blatt. P} Salix. 145 kahlen, glänzend grünen Blättern, mit fast sitzenden, fast blattlosen Blüthenständen, sehr langhaarigen Fruchtknoten. — Ausserdem werden von Hartig als Varietäten aufgeführt: a. Weigeliana Willd.; b. majalis Wahlenb.; e. petraca Anderss. mit streifenweise behaartem Fruchtknoten (ist 8. nigricans); d. Croveana Sm., Staubfäden bis zur Hälfte verwachsen, Blätter verkehrt.eiförmig-lanzettlich; e. radieans Sm., Blätter lanzettlich, grösste Breite über der Mitte wellig-sägezähnig: f. humalis Willd., Blätter oblong-elliptisch, stumpf-sägezähnig; g. gemmata, Blätter oval, über der Mitte etwas breiter, ganzrandig, beiderseits bleibend behaart; h. rhömbiea, Blätter verkehrt- eiförmig-elliptisch, über der Mitte sehr breit; i. petiolata, Blattform der $, aurita, Blattstiele ungewöhnlich lang; k. aciculata, Blätter verlängert-elliptisch mit keil- förmig zulaufender Basis und gerader Spitze, deutlich wellig-sägezähnig, beiderseits mit mikroskopischen Seidenhärchen, oberseits glanzlos; 1. apiealis ähnlich der vorigen, mit grösseren Nebenblättern und auf der unteren Seite grünen Blattspitze ; m. violacea Willd. (8. bicolor hort.), Blätter elliptisch oder oval-elliptisch, meist ganzrandig, oberseits dunkelgrün, unterseits weisslich-meergrün bereift. Scehur (Enum., pl. Transs. 620 [1866]): $. phylieifolia var. transsilvaniea Blätter oberseits schwach, unterseits dicht behaart (? Nach Simonkai $. hastata)., Andersson (Monogr. Sal. I. 131 [1867]): nach dem Wuchs: elätior, — frutescens; — nach den Blättern : latifolia, — angustifolia mit Unterformen : major, — minor; nach den Blüthenständen praecocia, — subserötina; nach den Frucht- knoten: hebecdrpa mehr oder weniger dicht, weissfilziz, — lejocdrpa kahl, gelblich bis röthlich. — Ausserdem fügt Andersson als Unterart hinzu: S. Hegetschweileri Heer und $S. rhaetica Kerner, die aber beide $. phylieifolia X hastata sind. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 241 [1868]): 1. latifolia, — 2. angusti- Jolia und fügt als Varietäten hinzu: #. Hegetschweileri, — y. Rhaetica (s. oben), Blytt (Norges Fl. II [1874]) theilt S. phylieifolia in die beiden Formen: * hebecarpa mit grau behaartem Fruchtknoten a. latifolia, — b. angustifolia, — e. Blätter schmal-lanzettlich-eiförmig bis linealisch-lanzettlich. — ** leiocarpa: Frucht- knoten kahl oder zerstreut feinhaarig: a. virdscens: Blätter ziemlich dick, grün. Fruchtknoten röthlich ($. tenuifolia). — b. nigrescens: Blätter dünn, klein, Kapseln grün (S. majalis z. T.). Babington (Manual Brit. Bot. 8. ed. 328 [1881]): 8. phylieifolia var. a. S. radicans Sm. Blätter länglich oder elliptisch-lanzettlich, mehr oder weniger nieder- liegend. — b. S. Davalliana Sm. Blätter länglich-lanzettlich, gespitzt. Griffel so lang als die Narbe. — ce. 8. Weigeliana. Blätter rundlich oder elliptisch. Griffel Griffel länger als die gespaltene Narbe. — 6. S. nitens Sm. Blätter elliptisch-lan- zettlich. Griffel länger als die ungetheilte Narbe. — e. tenwior Borr. Blätter ver- kehrt-eiförmig-lanzettlich. Griffel so lang als die Narbe. — f. $. tetrapla Sm. (ist S. phylieifolia X nigricans). — g. S. laurina Sm. (ist S. Cäprea X phylieifolia). — h. S. laziflora Borr. Blätter breit-verkehrt-eiförmig, zugespitzt. Griffel etwa so lang als die gespaltene Narbe. — i. S. propingua Borr. Blätter elliptisch. Griffel länger als die gespaltene Narbe. — k. S. Borreriana Sm. Blätter lanzettlich, beider- seits verschmälert. — 1. phillyreifolia Borr. Blätter elliptisch, beiderseits spitz. — m, S. tenuifolia Borr. Blätter elliptisch mit zurückgebogener Spitze. A. OÖ. Kihlman (Kola Exped. [1837], exsiee. Nr. 60): $. phylieifolia var. foliosa (nur ein Zweig mit jungen Blättern und weiblichen Blüthenständen). Blätter lanzettlich beiderseits gleich spitz, am Rande fein gesägt, unterseits bläulich-grün. Weibliche Blüthenstände aufrecht, gestielt (Stiel bis 1 em lang, seidig behaart, mit kleinen Laubblättern), eylindrisch, bis 2 em lang, 0,6 em dick, diehtblüthig. Frucht- knoten dicht grau behaart. Griffel lang. Narben schmal-lineal, getheilt. (Auf den Bergen Englands und Schottlands; Färöer-Inseln; Island; Norwegen und Schweden nordwärts bis zum 71° N.Br.; Dänemark [einzelne Stellen, ob wild?]; Russland: im Norden bis Enare-Lapp- land, Kola, Archangelsk, nördlicher Ural bis 67!/2° N. Br.; nach Süden hin im Westen durch Finnland bis zu dem nördlichen Theil der Öst- Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 10 146 Salieaceae, seeprovinzen, im Osten durch das ganze Reich bis in die Gouverne- ments Orenburg [Ural], Samara, Saratow, Tambow und ÖOrel [weiter südlich und westlich fehlt sie); in Frankreich auf den Monts Dores, du Cantal, du Forez und in den Üentral-Pyrenäen, in diesen nach Spanien übergehend. Asien: in Sibirien auf dem Altai, Sajangebirge und auf den Gebirgen am Baikal, Dauriens, Ostsibiriens und Kamt- schatkas bis 70° N. Br.; in Nord-China.) * 1034. X 1050. S. herbacea X. phylieifolia 1039. X 1050. 8. retusa X phylicifolia 1040. X 1050. 5. glauca X phylicifolia 1040 B. %. 1050. 8. argyrocarpa X phylicifolia 1041. 1050. 8. cinerea X phylicifolia 1042. X 1050. 8. caprea X. phylieifolia = 1041. X 1042... X 1050..8. cinerea X- caprea X phylieifolia 1044. X 1050. $. Stlesiaca X phylicifolia 1045. X 1050. S. aurita X phylieifolia 1042. X 1045. X 1050.. 8. caprea X .aurita X phylieifolia 1046. X 1050. 8. depressa X phylicifolia 1048. X 1050. 8. repens X phylieifolva 1049. X 1050. $. nıgricans X phylieifolia 1040. X 1049. X 1050. 8. glauca X nigricans Rn X phylieifolva 1050. X 1051. 8. phylecifolla X arbuscula am Ende 1040. X 1050. X 1051. 8. glauca X phylieifolia der x arbuscula 1050. X 1052. S. phylicifolia X hastata Gattung. 1050. X. 1054. S. phyl. X myrs. (X glauc.; X nigr.) 1050. X 1055. $. phylieifolia X daphnordes 1042. X 1050. X 1055. 8. caprea X. phylieifolia x. daphnotdes 1050. X 1057. 8. phylicrfolia X viminalıs 1041. X 1050. X 1057. 8. cinerea X phylicifolia x viminalis 1042. X 1050. X 1057. S. caprea X phylieifolia x. viminalis 1050. X 1059. 8. phylieifolia X Lapponum 1050. :X 1051: X 211059: 8. phylieifolia x arbus- cula X Lapponum 1050. X 1061. 8. phylieifolia X purpurea 1045. X 1050. X 1061. $. aurita X phylieifolia x purpurea 1051. (19.) 8. arbuseula. h. Niedrig, kurz- und dünnästig, bis über 0,5 m hoch. Zweige braun oder grünlich-braun, kahl, später dünn Salix. 147 hellgrau behäutet; junge Triebe braun, kahl oder dünn kurz grau be- haart. Blätter gestielt (Stiel bis 0,7 em lang, kahl, nur an jungen Trieben mitunter kurz dünnseidig behaart), oval oder verkehrt-eiförmig bis lanzettlich, bis 4,5 em lang, 2 cm breit, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande ungleich, klein, mitunter drüsig gesägt, ober- seits sattgrün, glänzend, unterseits heller bis grau, matt, beiderseitig kahl (die jungen Blätter an der Spitze der jungen Triebe mitunter unterseits und am Stiel dünn kurz seidig behaart und am Rande fein drüsig gesägt); Mittel- und Seitennerven oberseits deutlich, unterseits schärfer hervortretend. Adernetz weitmaschig, beiderseits fast unbemerk- bar. Nebenblätter selten entwickelt, klein, eiförmig. Knospenschuppen braun, kahl oder an der Spitze spärlich sehr kurz behaart. Blüthen- stände mit den Blättern erscheinend; die männlichen an bis 0,7 cm langen, kurz grau behaarten, mit verkehrt-eiförmigen oder länglichen, spitzen, am Rande spärlich gesägten oder bedrüsten, kahlen oder mitunter am Stiel und auf der unteren Fläche dünn kurz seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas seitwärts gekrümmt, länglich oval bis kurz eylindrisch, bis 2,5 cm lang, 1 em dick, dicht- blüthig, unterwärts lockerer; ihre Achse dünn grau behaart. Tragblätter oval, nach dem Grunde zu stark verschmälert, an der Spitze abgerundet, hellbraun oder gelb, nach der Spitze zu dunkler braun, dünnseidig be- haart und bebärtet. Staubblätter kahl, bis 3 mal so lang als die Trag- blätter. Staubbeutel oval, bläulich, später gelb. Hintere Drüse eiförmig, stark gestutzt, 1/a—*/s so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthen- stände an etwas längeren (bis 1 em langen), sonst wie bei den männ- lichen, beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht oder etwas seit- wärts gekrümmt, cylindrisch, bis 4 cm lang, 0,7 em dick, dichtblüthig, am Grunde mitunter etwas lockerer; ihre Achse dünn grau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen und bis !/g oder ?/3 des Frucht- knotens heraufragend; Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt, fast sitzend (Stiel dieht grau behaart), aus eiförmigem Grunde kurz kegelig verschmälert, kurz graufilzig behaart. Griffel 1/3—?/s so lang als der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze gespalten, gelb. Narben länglich oval, dick, getheilt, kopfig, gelb. Hintere Drüse oval, stark gestutzt, mitunter an der Spitze ausgerandet oder gespalten, bis auf !/4 oder !/s des Fruchtknotens heraufragend. In den Alpen, an mit Krummholz bewachsenen Berglehnen, hier mit Vaccinium und Rhododendron eine eigenartige Strauchformation bildend. Im ganzen Alpensystem (exel. Jura) von der Dauphin@ bis Nieder-Oesterreich, Steiermark, Krain, Kroatien, Bosnien und Montenegro. Central-Karpaten? s. S. 148. Die Angabe im Schwarzwald (an der Zastler Wand am Feldberg) (A. Braun in Herb. Mus. Berlin!) wird von Schatz (Abh. Bad. BV. 1882—8 No. 41, 42, 365 [1887]) mit Unrecht bezweifelt. Wächst im Wallis zw. 1700 und 2300 m (Jae- card 326), in Oberbayern zw. 1397 und 2157 m, in Tirol zw. 1300 bis 1400 und 2200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 14, 15), in Ober-Steiermark zw. 1300 und 2000 m. Bl. Juni, Juli. 10* 148 Salicaceae. S. arbuscula L. Sp. ed. 1. 1018 (1753). Fl. Suec. ed. 2. 348 (1755) z. T. Smith Fl. Brit. III. 1050 (1804). Lam. et DC. Fl. France ed. 3. III. 295 (1805). Willd. Sp. pl. IV. 2. 681 (1805). Wahlenb. Fl. Lapp. 263 (1812) z. T. Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 49 (1832). Wahlenb. Fl. Suec. II. 661 (1833) z. T. Koch Syn. ed. 2. 756. Anderss. Sal. Lappon. 79 (1845). Ledeb. Fl. Ross. III. 622 (1846—1851). Kerner Niederösterr. Weid. 206 (1859) z. T. Anderss. Monogr. Sal. I. 145 (1863). Wimmer Sal. Europ. 102 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 247 (1868). Nyman Consp. 669. Suppl. 281. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 19. Camus Olassif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 123 (1904). Rehb. Ice. XI t. DLXI fig. 1196—8. — 8. corüscans Jaeq. Flor. Austr. V t. 408 (1778) nicht Willd. — S. myrtilloides Vill. Hist. Pl. Dauph. III. 770 (1789). Nyman Consp. 669 nicht L. — 8. glauca Willd. Berl. Baumz. 388 (1796). — 8. glaucescens Moench Meth. Suppl. 116 (1802). — $. carindta Sm. Fl. Brit. III. 1055 (1804). — 5. Myrsinites Kit. nach Willd. a. a. ©. 679 (1805). S. alpestris Wulfen nach Willd. a. a. OÖ. 680 nicht Anderss, — S. Hosteäna*!) Willd. Mag. Ges. Naturf. Fr. Berl. IV. 53 (1810) (2). ahlenberg Fl. Lappon. 268 (1812). — 5. arbuscula glandulosa Ser. Saul. Suisse (Exsice.) (1814) Nr. 64. — 5. alpina Suter Fl. Helv. II. 354 (1822). — 8. Hausmänni ?) Tappeiner nach Rehb. Ie. X. 22 (1849). — $. tirolensis Tappeiner nach Rchb. a. a. OÖ. (1849) z. T. — 8. arbuscula 1. Wald- steinidna?) Kerner Niederösterr. Weid. 206 (1859). — 8. intermedia Thomas Exsiee. nach Anderss. Monogr. Sal. I. 145 (1863). — 8. appropinguäta Gandog. Sal. nov. Nr. 130 nach Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 124 (1904). — $. nubicola Gandog. Sal. nov. Nr. 131 nach Camus a. a. OÖ. (1904). — $. obtusiüseula Gandog. Sal. nov. Nr. 129 nach Camus a. a. OÖ. 128 (1904). Entgegen den älteren Autoren giebt Woloszezak in ÖBZ. XLI (1891) 233 bis 235 an, dass 8. arbuscula nicht in den Karpaten vorkommt, sondern 8. phyliei- folia für diese Art gehalten worden ist. Pax äussert sich handschriftlich in gleicher Weise. In dem Herbar des Mus. Bot. Berol. befinden sich allerdings 2 Exemplare der S. arbuscula, für welche die Karpaten als Standort angegeben sind; das eine davon ist nur ein Blattzweig, der von R. Fritze in der Tatra (Drechselhäuschen) gesammelt ist, und das andere, aus einem männlichen und einem weiblichen Blüthen- zweig bestehend, ist von Th. Kotschy in den Oentral-Karpaten gefunden. Ob das von Fritze heimgebrachte Blattexemplar wirklich zu S. arbuseula gehört, ist mit Bestimmthrit nicht festzustellen, und ob bei dem von Kotschy gesammelten Blüthen- exemplar der Standort Central-Karpaten richtig angegeben ist, erscheint nach Be- schaffenheit des beigefügten Bestimmungszettels zweifelhaft. Sowohl das Fritze- sche, wie das Kotschy ’sche Exemplar können somit als ein sicherer Beweis für das Vorkommen der S. arbuscula in den Karpaten nicht angesehen werden. S. arbuseula ist namentlich mit S. phylieifolia vielfach von den Schriftstellern und in den Ilerbarien zusammengeworfen, Das sicherste Unterscheidungsmerkmal der S. arbusceula von S. phylieifolia liegt in den weiblichen Blüthenständen, dem 1). S. Il. 5 8,35 Husan.zı, 2) S.I.S.47 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 10. Sept. 1310 7 4. Aug, 1878, 3) S. II. 1. S. 418 Fussn, 1. Die genauen Daten sind * 24. Febr. 1759 Wien 7 24, Mai 1823 Oberleitensdorf, Salix. 149 sitzenden oder nur sehr kurz gestielten behaarten Fruchtknoten, bei der der etwa vorhandene Stiel stets kürzer als die Drüse ist. — Kerner (Niederösterr. Weid, 206 [1859]) stellt S. arbuseula als 1. Waldsteiniana und $. phylierfolia als 2. Weigeliana nur als Parallelformen der 8. arbuscula auf, was nicht angängig ist (s. 8. phylieifolia S. 143). — Willdenow hat unter Nr. 18164 seines Herbars S. arbuseula «. mit seiner S. coruscans, die nach der in Willd. Spee. pl. IV. 2. 681 (1505) gegebenen Diagnose ein Synonym der S. glabra ist, vermengt, trotzdem S. arbuscula als Nr. 18165 noch in dem Herbar besonders vorhanden ist. Auf der äusseren Seite des Umschlagbogens steht auf dem Artenzettel: S. coruscans, während auf einem zweiten auf der inneren Seite des Bogens befindlichen Zettel S. arbus- cula steht. Von den 4 vorhandenen Exemplaren ist eines von Hoppe als 8. arbuscula bestimmt, ist jedoch augenscheinlich S. glabra; ein zweites Exemplar ist von Andersson als 8. glabra sowie ein drittes als S. arbuseula zutreffend be- stimmt; das vierte, unbestimmte Exemplar ist ebenfalls S. arbuseula. Von Kitaibel’s S. myrsinites liegt das aus den Alpen Kroatiens stammende Originalexemplar in dem Herbar Willdenow Nr. 18161 bei S. Waldsteiniana. Als Formen sind hervorzuheben : A. er@eta. Ueber 0,5 bis fast 1 m hoher Strauch. Zweige aufrecht. Blätter 2—4 em lang. Blüthenstände eylindrisch. S. arbuseula 1. erecta Anderss. Monogr. Sal. I. 146 (1863). Mit den Unterformen: M. grandifolia (8. flavescens Host Sal. 30 t. 101 [1828)]). I. ovatifolia (8. Waldsteiniana Willd. Spee. pl. IV. 2, 679 [1805]. Koch Sal. Eur. 57 [1828]. Nyman Consp. 669). II. angustifolia (8. alpina Scop. Fl. Carn. ed. 2. 255 [1772]. Nyman Consp. 669. — S. prunifolia Sm. Fl. Brit. III. 1054 [1804]. Rehb. Ic. X t. DLXII fig. 1200. — S. formösa Willd. Spee. pl. IV. 2. 680 [1805]. — $. pul- chella Host Sal. 30 t. 98 [1828]). B. hümilis. Kleinerer, oft niederliegender Strauch, mit mehr oder minder unterirdischem Stamm und peitschenförmig seitwärts ge- streckten Zweigen. Blätter kürzer, auf der unteren Fläche grau; Blüthenstände anfangs kürzer, oval, von den Stützblättern eingehüllt. S. arbuscula 2. humilis Anderss. a. a. O. (1863). Mit den Unterformen: I. parvifolia (S. venulosa Sm. Fl. Brit. III. 1055 [1804]. — 8. foelida Schleich. in Lam. u. DC. Fl. Frang. ed. 3. III. 296 [1805)). II. brevifolia ($. vaceinifolia Sm. Engl. Bot. XXXIII t. 2341 [1812)). Ausserdem sind an Formen aufgestellt worden: Linn& (Spee. pl. ed. 1. 1018 [1753]): $. arbuscula: (?) Salix foliis serratis glabris obovatis; Flor. Lapp. 352 t.8 f. E. — P. Saiix foliis integris glabris ovatis eonfertis pellueidis Flor. Lapp. 356. — y. Salix foliis serratis glabris lanceolatis utrinque acutis; Fl. Lapp. 360 t. 8 f. M. Die erste Form: (?) S. foliis serratis glabris obovatis ist S. phylieifolia, die Form #: $, depressa livida. Linne (Fl. Suee. ed. 2. 348 [1755]): $. arbuscula: «. Salix foliis serratis glabris vertiealiter ovatis, Lapp. t. 8 f. E. — 2. Salix foliis serratis glabris lanceo- latis utrinoque acutis, Fl. Lapp. 360 t.8 f.M. — y. Salix foliis integris glabris ovatis confertis pellueidis, Fl. Lapp. 356. — Hier ist die Form «. S. phylicifolia, die Form y. S. depressa livida. -— Von seiner S. arbuscula ‘gehört mithin nur die Form y. L. Sp. pl. ed. 1. 1018 (1753), die mit der Form 2. Fl. Suec. ed. 2. 348 (1755) identisch ist, zu der jetzigen S. arbuscula, Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 49 [1815]): S. prunifolia Smith Fl, Brit. III. 1054 (1804) mit eiförmigen, gesägten, kahlen, oberseits kahlen, unterseits 150 Salieaceae. graugrünen Blättern, schwach behaarten Zweigen und eiförmigen, seidenhaarigen Fruchtknoten. — B. obtusa mit sehr stumpfen Blättern. — C. angusta (S. thyme- laeoides B. acutifolia Schl. Cat. Sal. 1809). ,— D. mierophylla. Blätter von der Grösse der der gem. Myrte. — SS. thymelaeoides Schleich. ist S. arbuscula X glauca. Lamarck u. DC. (Fl. Franc. ed. 3. IiI. 296 [1805] V. 347 [1815]. — 8. Joetida Schleich. Cent. Exs. I. Nr. 95. Nyman Consp. 669. — «. acıita die typische Form. — ß. obtüsa Seringe s. oben. — y. angüsta Seringe (SS. thymelaeoides acutı- Jolia Schl. s. oben. — 6. prunifolia Schl. mit breit-ovalen, denen der Pflaume sehr ähnlichen Blättern mit stark gezähnten Nebenblättern. — &.? decümbens Schl. mit ovalen, beiderseits zugespitzten Blättern ohne Nebenblätter, Gaudin (Fl. Helv. VI. 265 [1830]): $. foetida DC. $. obtusa mit sehr stumpfen Blättern. — y. acuta nicht schmalen spitzeren Blättern (S. prunifolia C. angusta Ser. Ess. 51 s. oben). — ö. microphjjlla s. oben. Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. I. 49 [1832]): $. arbusceula $. vaceinifolia klein. Blätter elliptisch, sehr klein, unterseits etwas behaart. Fruchtknoten grösser. verkahlend (S. vaceinifolia Smith). Koch (Syn. ed. 1. 658 [1837] ed. 2. 756 [1844]): S. arbuscula «. Wald- steiniana, die Sägezähne der Blätter entfernter, mehr angedrückt; Griffel sehr oft tief-getheilt (S. Waldsteiniana Willd. — 8. ovata Ser. — S. arbuscula Jaeq. a. t. 108). — ß. focnda, Sägezähne der Blätter häufig, mit einer Drüse endigend, darum mehr genähert; Griffel meist nieht gespalten. (S. foetida Schleich. — $. alpina Sut. — SS. prunifolia Ser. — S. vaceinifolia Engl. Bot.) — y. prunifolia, Säge- zähne der Blätter etwas wellig. Griffel kurz, nach der Blüthezeit nur wenig ver- längert; Tragblätter graubraun (S. prunifolia Sm. — $. venulosa Sm., — S. carindta Sm.). Zu «a. Waldsteiniana ist S. oväta Seringe als Synonym gestellt; $. ovata Seringe ist aber $S. Helvetica X herbacea. Andersson (Sal. Lapp. 79 [1845]): S. arbusceula 1. Blätter eiförmig-lanzett- lich, etwa doppelt so gross als bei den übrigen Formen, ziemlich tief und reich rundlich-gesägt, dünn, unterseits bläulich. Blüthenstände sehr lang gestielt und be- blättert, schmal linealisch-eylindrisch. Fruchtknoten wie beim Typus. — 2. Blätter wie beim Typus, aber Blüthenstände kürzer. Fruchtknoten sehr kurz gestieit, doppelt so gross, glänzend, fast kahl, mit braunen Tragblättern. — 3. Blätter linealisch- lanzettlich, unterseits seltener mit silberigen Haaren, entfernt wellig-gesägt, stumpf- lich. Blüthenstände diek. Fruchtknoten kurz gestielt. Tragblätter behaart, kürzer als der Griffel. (S. prunifolia Sm., — 8. venulosa Sm., — S. carinata Sm.) — 4. Blätter sehr klein, elliptisch. Fruchtknoten verkahlend, grösser, kurz gestielt. Griffel sehr kurz. Pflanze klein, niederliegend. (S$ vaceinifolia Sm.) Reichenbach (Ie. Germ. XI. 17 [1849]): S. arbuseula «. Waldsteiniana. Sägezähne der Blätter entfernter und angedrückter (S. arbuscula Jacg. Fl. Austr. t. 108, — S. coruscans Sturm Heft 25, — S$. ovata Seringe [vgl]. darüber oben].) — £. venulosa (Smith Engl. Bot. 1362). Blätter etwas wellig, Griffel kürzer, Trag- blätter bräunlich-gelb. — y. arbusceula genwina. Blätter deutlich kerbig-gesägt, Griffel vom Grunde aus getheilt. — Ausserdem führt Reichenbach noch als besondere Art S. prunifolia Smith auf. Kerner (Niederösterr. Weid. 206 [1859]): 8. arbusceula 1. Waldsteiniana Koch Syn. ed. 2. 576 (riehtig 756) ist 8. arbuseula, — 2. Weigeliana (8. Weigeliana Willd. Spee. pl. IV, 678). Diese Form 2. Weigeliana ist S. phylieifolia. Wimmer (Sal. Europ. 105 [1866]): 8. arbuscula «. Waldsteiniana. Höher, Aeste derb. Blätter etwas grösser, undeutlich, gesägt, verkehrt-eiförmig-elliptisch, unterseits etwas graugrün. (8. Waldsteıniana Willd. Sp. 50) — #. formösa. Stamm höher mit verlängerten Aesten. Blätter länglich, beiderseits spitz, fein gesägt, unter- seits graugrün (S. formosa Willd. Spee. 51). — y. foetida. Niedrig, mit kurzen dünnen Aesten. Blätter klein, elliptisch-lanzettlich, deutlich fein gesägt, unterseits graugrün oder grünlich. (8. foetida Schleich., 8. venulosa Smith, 8. vaceinifolia Smith, letztere mit elliptischen stumpfen Blättern.) Salix, 151 Andersson (in ‚DC. Prodr. XVI. 2. 247 [1868]): 5. arbuscula a, erecta; ß. hümilis; y. thymelaeoides (S. thymelaeoides Schl.) nach ihm eine schwach beh: arte Abänderung, wohl kein Bastard mit S. glauca, vgl. aber S. 150. Blytt (Norges Fl. II. 438 [1874]): S. arbuseula * gracilöscens. Ziemlich hoher Strauch mit kastanienbraunen, glänzenden, aufrechten Zweigen, Blätter licht- grün, bisweilen blaugrün, kaum einen Zoll lang, lanzettlich oder verkehrt-eiförmig, kurz gestielt. Blütbenstände von wenigen langen, schmalen Blättern gestützt u. s. w, Babington (Man. Brit. Bot.ed. 8.329 [1881]): S. arbuseula «. S. carinata Smith. Blätter oval, fein gezähnt, undeutlich geadert, in einen Kiel gefaltet. Blüthenstände eylindrisch mit rundliehen behaarten Tragblättern. — #. 8. pruntfolia Smith. Blätter breit-eiförmig, gezähnt, beiderseits weich behaart. Stamm aufrecht, ästig, — y venulosa Smith. Blätter eiförmig gezähnt, kahl, oberseits mit hervorragenden Nerven, Stamm aufrecht, ästig. — 6. 8. vaceinifolia Smith. Blätter lanzettlich-eiförmig, ge- sägt, weichhaarig, unterseits oft seidig. Stamm niederliegend. Camus (Classif. Saul. d’Europe et Mon. Saul. France 123 [1904]): S. arbus- eula A. Waldsteiniana Koch. — B. foetida Koch. — C. formosa Wimmer. — D. prunifolia Koch. — S. var. obtusa (Var. obtusa Seringe. — S. obusiuscula Gandg. Sal. nov. Nr. 129). Blätter sehr stumpf. Gortand (Bull. Soc. Bot. Ital. 264 [1903]): S. arbuscula f. integrifolia (in Kärnten). (Auf den Pyrenäen, dem Balkan, auf den Bergen Schottlands und Skandinaviens, Lappland, Samojedenland [im Flussgebiet der Petschora und Kolwa bis 680 N.B.], in der Alpenregion des Urals nach Süden hin bis 60° N.B., im Kaukasus zwischen 2000—3330 m Höhe. Asien: im Alatau und Thianschan, im Süden Sibiriens, im Sajan-Gebirge, in Baikalien und Daurien südlich bis Nord-China "hinein, nordwärts bis zum unteren Ob [Stschutschja, Graf von Waldburg-Zeil, 1876!], unteren Jenissei, der unteren Lena [bis 68° N.B.] und dem Anadyr. Nord- amerieca: Unalaschka, Grönland.) 2 1034. X 1051. 8. herbacea X arbuscula 1035. X 1051. $. reticulata X arbuscula 1039. X 1051. 8. retusa X arbuscula 1039 B. x 1051. 5. serpyllifolia X arbuscula 1040. X 1051. 5. glauca X arbusceula 1043. X 1051. 5. grandıfolia X arbuscula 1040. X. 1043. X 1051. 8. glauca X arbuscula X grandifolia che 1046. X 1051. 8. depressa X arbuscula N 1047. X 1051. 8. myrtilloides x arbuscula 1049. X 1051. S. nigricans X arbuscula der 1050. X 1051. 5. phylieifolia X arbuscula Gattung. 1040. X 1050. X 1051. 8. glauca X arbuseula x phylieifolia 1051. X 1052. S. arbuscula X hastata 1051. X 1054. S. arbuscula X myrsinites 1051. X 1059. $. arbuseula X Lapponum 1034. 1051. X 1059. 8. herbacea X arbuscula x. Lapponum x 152 Salieaceae. 1051. X 1059. 5. phylieifolia X arbus- 1050. X cula X Lapponum siehe 1051. X 1059 B. 8. arbuseula X Helvetica am Rule 1043. X 1051. X 1059 .B. S. grandifolia X arbus- d cula X Helvetica - 1051. X 1061. $. arbuseula X purpurea Gattung. 1051. X 1062. $. arbuscula X caesia 2. Rigidae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 251 [1868]. — Hastatae Anderss. a. a. O. [1868]). Blätter kahl oder nur in der Jugend behaart, meist scharf gesägt. Früchte stets kahl (s. auch 3.). — Uebrige Merkmale s. S. 59. In Europa ausser unseren Arten noch S. pirolifolia ($. pyroli- Jolia Ledeb. Fl. Alt. IV. 270 [1833]) im arktischen Russland, Sibirien und Central-Asien. a. Zweige und Blätter in der Jugend behaart. 1052. (20.) 8. hastäta. h. Niedrig, bis 1,5 m hoch, dichtästig, Zweige braun, kahl: junge Triebe dünn lang hellgrau behaart, selten kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 0,8 em lang kahl, nur bei jungen Blättern lang dünn hellgrau behaart), breit-oval, verkehrt-eiförmig bis länglich, bis 7,5 cm lang, 5 cm breit, spitz, am Grunde ebenfalls spitz oder stumpf, mitunter-schief-herzförmig, am Rande klein unregelmässig gesägt, kahl (die jungen Blätter meist "oberseits dünn, unterseits dichter lang zottig hellgrau behaart), oberseits dunkelgrün, unterseits blassgrün bis grau; Mittelnerv oberseits flach, unterseits breit hervortretend, hell; Seitennerven und weitmaschiges Adernetz oberseits wenig bemerkbar, unterseits deutlich fein hervortretend. Nebenblätter meist stark ent- wickelt, schief eiförmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen kastanien- braun, kahl’ oder an der Spitze dünn zottig behaart. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend. Die männlichen an kurzen bis 0,8 em langen, hellgrau zottig behaarten, mit kleinen ovalen bis länglichen, ganzrandigen oder gesägten, am Stiel dicht, auf den den Flächen dünn hellgrau zottig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas gekrümmt, kurz eylindrisch, bis 3,8 cm lang, 1 cm dick, diehtblüthig; ihre Achse dünn hellgrau behaart. Tragblätter lanzettlich, mitunter länglich, stumpflich, braun, an der Spitze dunkler und lang hellgrau gekräuselt bebärtet. Staubblätter kahl, etwa doppelt so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse breit viereckig, fast quadratisch, etwa !/a so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthen- stände an etwas längeren (bis 2 cm langen), sonst wie bei den männ- lichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht oder gekrümmt, cy- lindrisch, bis 6 em lang, 0,8 em dick, diehtblüthig; ihre Achse dünn hellgrau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1/3 so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig spitz verschmälert, kahl; Griffel !1/s bis fast 1/a so lang als Salix. 153 der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze getheilt. Narben länglich oval, getheilt, seitwärts gebogen. Drüse wie bei den männlichen, !/a bis fast so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf feuchten, sumpfigen Stellen und an Wasserläufen in der Waldregion bis über die Fichtengrenze hinauf. Im Alpensystem (inel. Jura) von der Dauphin& bis Ober-Oesterreich, Kärnten, Krain, Kroatien und Bosnien; Karpaten von der Tatra bis zu den südlichen Sieben- bürgischen Karpaten. Sudeten (nur Gesenke). Harz (nur Alter Stolberg bei Nordhausen). Vogesen (nur Frankenthal am Hohneck). In Wallis 1600— 2400 m (Jaccard 325). Oberbayern 1040—2150 m. Tirol 1800—2200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 19, 20). Hoch- Sudeten (1137—1299 m). Bl. Mai, in höheren Lagen Juni, Juli. S. hastata L. Spec. pl. ed. 1. 1017 (1753). L. Fl. Suec. ed. 2. 347 (1755). Willd. Spec. pl. IV. 2. 664 (1805). Wahlenb. Fl. Lappon. 268 (1812) z.T. Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 338 (1815). Koch Comment. 42 (1828). Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 48 (1832). Wahlenb. Fl. Suec. II. 666 (1853) z.T. Koch Syn. ed. 2. 752. Anderss. Sal. Lappon. 48 (1845). Ledeb. Fl. Ross. III. 612 (1846—1851). Reichenb. Ic. XI t. DLXX fig. 1213. Anderss. Monogr. Sal. I. 170 (1863). Wimmer Sal. Europ. 83 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 257 (1868). Blytt Norges Fl. II. 434 (1874). Nyman Consp. 669. Suppl. 281. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 22. Camus Classif. Saul. d’Europe, Monogr. Saul. France 155 (1904). — $. arbutifölia Pallas Fl. Ross. I. 2. 79 (1788). — SS. Pontederae‘) Vill. Hist. pl. Dauph. III. 766 (1789). — 8. malifölta Smith Fl. Brit. III. 1053 (1804). Nyman Consp. 669. — S. ligustroödes Schleich Cat. Sal. 1 (1807). — 5. Pontederäna !) Loisel. Fl. Gall. II. 343 (1807). — 8. tenuifölia Seringe Saul. de la Suisse Nr. 14 (1805), Nr. 50 (1809) nicht Smith. — 8. eriäntha?) Schleich. nach Link Enum. Hort. Berol. II. 415 (1822). — 5. elegans Host Sal. 29 (1828). — S. glabra ß. cenisia?) Reichenb. Ic. XI. 19 (1849). — 5. stolbergensis*) Wallr. in Hartig Naturg. Forstl. Culturpfl. 393 (1852). — SS. phylieifolia L. d. ajanensis Regel u. Tiling Fl. Ajanensis 117 (1858). — $. heterophylla?) Schur Verh. Sieb. Ver. Naturw. X. 141 (1859). — S. eriölepis®), Less. Herb. nach Anderss. Monogr. Sal. I. 171 (1863). — 8. turmeroides Gandog. Sal. nov. Nr. 20 nach Camus Classif. Saul. d’Europe, Monogr. Saul. France 159 (1904). — S. Cle- menti?) Gandog. Sal. nov. Nr. 18 nach Camus a. a. OÖ. 160. — 8. Jayetiäna®) Gandog. Nr. 9 (Exsiee. Billot 3899) nach Camus a. a. O. Die lange gekräuselte, zottige Behaarung der Blüthenstände ist ein besonders charakteristisches Merkmal ‚dieser Art. 2),8,.17512.:8.°411 Eussn. 1. 2) Von Zoo» Wolle und &vdog Blüthe, 3) Am Mont Cenis gefunden. 4) Nach dem Fundort im Südharz s. oben, 5) Von £regog verschieden und pö/Ao» Blatt. 6) Von Zo:o» Wolle und Zeriz Schuppe. 7) Ob nach dem Mykologen Charles Clement in Autun (Saöne-et-Loire)? 8) Ueber Jayet ist uns nichts bekannt geworden, 154 Salieaceae, S. malifolia Smith a. a. OÖ. wurde von den späteren Schriftstellern als eine eross- und breitblätterige Form der $. hastata betrachtet. Als Standort ist von Smith (Fl. Brit, III. 1053 [1804]) nur ganz allgemein und unbestimmt: „in montosis?* angegeben, und in Smith (Engl. Fl. IV. 180 [1828]) heisst es auch nur, dass man glaube, die S. malifolia sei in Norfolk und in Schottland gesammelt worden. Bentham (Handb. Brit. Fl. II. 757—768 [1865]) und Babington (Man. Brit. Bot. 8. ed. 323—332 [1881}]) erwähnen diese Salix-Art gar nicht mehr, sodass man annehmen muss, dass sie das Vorkommen der S. malifolia und damit das der S. hastata für die Britischen Inseln nicht mehr aufrecht erhalten. Seringe (Saules de la Suisse) hat 1805 Nr. 14 und 1809 Nr. 50 als $. tenuifolia Smith ausgegeben, die S. phylieifolia ist. Beide Exemplare gehören je- doch, wie bereits Andersson (Monogr, Sal. I. 171 [1863]) angegeben hat, zweifel- ]os zu S. hastata. S. glabra ß. cenisia Reichenb. a. a. O. wird als Synonym von S. Pontederae Vill. angegeben, und würde demnach zu, S. hastata gehören. Zu dieser Art, und nieht zur 8. glabra, stimmen auch die unterseits an den Nerven fein behaarten Blätter, sowie die sehr langzottigen Tragblätter, vgl. auch S. 159, 160. Als besondere Formen sind hervorzuheben: A. vegeta. Bis 1,5 m hoher Strauch. Blätter sehr breit oval oder fast kreisrund, am Grunde herzförmig, an der Spitze kurz zugespitzt, dicht gesägt. Nebenblätter stark entwickelt, sehr breit. So in den niedrigeren Gebieten auf fruchtbarem Boden und an den Gebirgsflüssen vorkommend. S. hastata a. vegeta Anderss. Monogr. Sal. I. 172 (1863). — S. malifolia Smith a. ‚a. O. (1804). — 5. hastata Willd. a.a. O. (1805). — 8. viburnoides Schleich. Cat. Sal. 2 (1807). B. subalpina. Strauch niedriger, nur bis 1 m hoch. Blätter läng- lich, elliptisch oder eiförmig, an beiden Enden spitz oder am Grunde stumpf, fein gesägt. Nebenblätter klein oder ganz fehlend. So auf dem niedrigeren Theil der alpinen Region. S. hastata b. subalpina Anderss. a. a. OÖ. (1863), — 8. cerasifolia Schleich. Cat. Sal. 1 (1704). — 8. serruläta Willd. Spee. pl. IV. 2. 664 (1805). Nyman Consp. 669. C. alp&stris. Niedriger, mitunter niederliegender, fast kriechender Strauch. Blätter klein, dünn, lanzettlich, fast ganzrandig. Neben- blätter nur selten vorhanden. So auf den hohen Alpen (und im arktischen Gebiet). S. hastata ce. alpestris Anderss. a. a. O. (1863). — $. arbus- cula Vill. Hist. Pl. Dauph. 771 (1789). Ausserdem sind als Formen und Varietäten aufgestellt von: Wahlenberg (Fl. Lappon, 268 [1812]): 2. foliis lanceolatis subintegerrimis ist 5. arbuseula. Seringe (Saules de la Suisse [1814]): Nr. 834 S, hastata angustifolia. — Nr. 85. macrophjjlia !). Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 68 [1815]): B. $. hastata angustifolia mit schmalen lanzettlichen Blättern. — C. macrophylla bis 2 m hoch. Blätter gross, herzförmig, derb. Nebenblätter und Blüthenstände sehr gross. — D. pulosa. Blätter !) Von uaxods lang, gross und pbA/or Blatt. Salix. 155 lang seidenhaarig. — E. tardiflöora. Männliche Blüthenstände zufällig im Herbst er- scheinend. Wimmer u. Grabowski (Fl. Siles. II. 2. 378 [1829]): «. foliis ovato- elliptieis. — £. foliis lanceolato-elliptieis. Gaudin (Fl. Helvet. VI. 225 [1830]): «. lapponica. Vielgestaltig, unseren ähnlich. — /. maritima. Klein. Blätter fast sitzend, sehr gross, derb, fast rundlich- herzförmig, mit unterseits stark vorstehenden Nerven. Nebenblätter sehr gross. — y. viburnoides. Blätter breit elliptisch bis verkehrt eiförmig, spitz, schwach gesägt, unterseits graugrün, derb und dick, mit etwas vorstehenden Nerven. Mit den beiden Unterformen: undulata und macrostachya 1). — 6. tenuifolia. Blätter breit-elliptisch bis oval, dünn und zart, mit unterseits kaum vorstehenden Nerven, meist zweifarbig. Mit den beiden Unterformen: angustifolia umd sericea. Andersson (Sal. Lappon. 48 [1845]): I. subsylvatica. Breitblätteriger und grösser als der Typus, Mit den Abänderungen: subeordata, obovato-oblonga und elliptieo-lanceoläta. — II. alpestris. Fast kriechend, niederliegend, mit knotigen Aesten. Blätter schmäler und dünner, Mit den Abänderungen: ovato-lanceoldta, obovato-lanceolata und lanceolata. Ausserdem führt er die Varietäten: 1. retieuloides, 2. herbaceoides auf, die die Bastarde S. hastala X reticulata und S. hastata X herbacea sind, und als „Subspeeies (hybridae?)*: 1. 8. huperbörea?) (S. 51 Fig. 12) Nyman Consp. 669. Blüthenstände gestielt, inr Stiel klein beblättert, kahl. Fruchtknoten fast kegel- förmig mit kurzen, die Drüse kaum überragendem Stiel. Griffel sehr kurz, von der Länge des Stieles. Narben ungetheilt, spreizend. Tragblätter verkehrt-eiförmig, fast kahl. Blätter fast wie bei II. alpestris. — 2. 8. herbaceo-hastata. Etwa 1,5 dm hoch, dicht verzweigt. Zweige knotig aufrecht, fast kahl. Stamm unterirdisch, dick, schwarz glänzend. Blätter eiförmig bis rundlich-eiförmig, mit gelbem vorspringendem Mittelnerv, spitz, kaum gesägt. Blüthenstände an etwa 3 blätterigen Seitenzweigen oder am Ende längerer Zweige mit schwach behaarter Achse. Fruchtknoten kegelig- eiförmig, braungrün, kurz gestielt. Griffel mittellang mit 2spaltigen Narben. Hoch- blätter braun-häutig, schwach weiss seidig gewimpert. Andersson (Monogr. Sal. I. 172 [1863]) stellt 8. hyperborea zu S. hastata f. densiflora, dagegen in DC. Prodr, XVI. 2 (1868) 258 zu f. alpestris. Es er- scheint jedoch die von Wimmer (Sal. Eur. 86 [1866]) ausgesprochene Ansicht, dass S. hyperborea nicht zu S. hastata gehört, als die richtige. Ob diese Weide ein Bastard ist, und welcher, bleibt dahingestellt. — Die Unterart 2. S. herbacea-hastata ist ebenso wie S. hastata-herbaceoides der Bastard $. hastata X herbacea. Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 292 [1852]): var. stigmatica. Narben ungewöhnlich dick, sperrend, nicht gespalten. — var, hyper- borea Fries. Blüthenstandsstiele kleinbeblättert, unbehaart. Griffel sehr kurz. Narben sperrend, ungetheilt. Tragblätter nackt. Blätter ei-lanzettlich. — var. stolbergensis Wallr. Grossblätterig. Blätter aus eiförmiger, rundlicher Basis lanzettlich zugespitzt, Griffel verlängert. Narben tief 2spaltig, walzig verlängert, an der Spitze etwas ver- diekt. Blüthenstände mässig gestielt, klein beblättert. Stiel fast kahl. — var. vi- burnoides Gaud. Grossblätterig. Blätter sehr breit, rundlich oder oval, kurz zu- gespitzt oder stumpf, am Grunde herzförmig. Nebenblätter sehr gross. — var. integrifolia. Blätter fast ganzrandig, verlängert umgekehrt-eirund-elliptisch. Neben- blätter sehr klein, oft fehlend. — var. speetabilis. Blätter gross, verlängert-eiförmig, zugespitzt, stets mit tiefherzförmiger Basis. Blüthenstände früh blühend, kurz gestielt, klein beblättert. Haare nicht oder kaum gekräuselt. Griffel lang. Narben sehr kurz, knopfartig, schwach gekerbt. — var. elongata. Blätter lanzettlich, bis 4 Zoll lang, 1 Zoll breit, sehr lang gestielt. Hartman (Handb. Skand. Fl. 6. Uppl. 219 |1854]): #: minsr. Blätter klein, länglich, fast ganzrandig. — y. subarbüscula, — 6. subherbacea, — e. subreticuldta 1) Von waxzoos lang und ordyvs Aehre, 2) S. I. S. 45 Fussn. 2. 156 Salieaceae, und als besondere Varietät: *hyperborea Fr. Fusshoher Strauch. Blätter eiförmig- lanzettlich. Blüthenstände an klein beblätterten Stielen, fast kahl. — Die Formen: subarbuscula, subherbacea und subreticulata sind Bastarde: S. hastata X arbuscula, S. hastata X herbacea und $. hastata X reticulata. — Die Varietät hyperborea ist S. hyperborea Anderss. Sal. Lappon. (1845). Andersson (Monogr. Sal. I. 170 [1863]): a. vegeta, — b. subalpina, — «. alpestris, mit den beiden in Finmarken gesammelten Mittelformen. — densiflora. Blüthenstände etwa 1 Zoll lang, dieht eylindrisch, mit etwas kahlerer Achse und Hochblättern. Fruchtknoten eiförmig, sehr genähert. (S. [hastata] hyperborea Anderss. Sal. Lappon. p. 53, fig. 12.) — gracilescens. Mehr aufrecht mit sehr zier- lichen Zweigen. Blätter schmal linealisch-lanzettlich, fast ganzrandig oder entfernt und undeutlich gekerbt, spitzlicher, am Grunde lang und deutlich verschmälert, die jüngeren dünner röthlich-durchscheinend. Blüthenstände gestielt, sehr armblüthig, von den übrigen ähnlichen Blättern gestützt. Tragblätter ganz kahl. Frucht. — d. Himalayensis. — e. viridula. — Die beiden letztgenannten Formen kommen nicht in Mitteleuropa vor, f. Himalayensis in Tibet und im Himalaja und f, viri- dula (S. hastata X phylieifolia) in Sibirien. Blytt (Norges Fl. II. 434 [1874]): Neben den Formen a. vegeta, b. subalpina, e, alpestris werden noch als Mittelformen aufgeführt: *densiflora Anderss., **gra- eilescens Anderss,. und ***subrösea, ausgezeichnet durch kleine am Rande röthliche Blätter, die an S. myrtilloides erinnern. — Die Mittelform gracilescens wird von Blytt für $S. hastata X myrtilloides gehalten, und die Mittelform subrosea gehört wohl gleichfalls hierher, Boissier (Fl. Orient. IV. 1191 [1879]): #.? Pontieca, im Lazischen Pontus 2200 m). — Diese in Mitteleuropa nicht vorkommende Weide gehört sowohl den Blättern als den Blüthenständen nach nicht zu $. hastata, sondern steht vielmehr der S. amygdalina nahe. Gürke (Pl. Eur. 1I. 22 [1897]): 1. malifolia (Sm.), — e. serrulata (Willd.), — d. hyperborea (Anderss.). Camus (Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 155 [1904]) stellt nach den 3 Formen: A. vegeta Anderss., B. subalpina Anderss. und C. alpestris noch 2 monströse Formen, die bereits Wimmer (Sal. Europ. 86 [1866]) erwähnt hat, auf: 1. bicapsuldris Anderss., Wimmer: Fruchtknoten 2spaltig. — 2. bracteata Wimmer: Männliche Blüthenstände am Grunde mit Hochblättern, oberwärts mit den Laubblättern ähnlichen eiförmig-lanzettlichen Blättern. (Pyrenäen und im Innern Spaniens auf den Gebirgen Granadas [auf der Sierra Nevada 2667—3000 m]; auf den Britischen Inseln ? [siehe 5. malifolia S. 154]; in Dänemark auf der Jütischen Halbinsel auf Mooren und Heideland hier und da, aber nicht allgemein, auf den Inseln seltener; in Skandinavien [im südlichen Theil Schwedens und an der Ostsee-Küste seltener] und auf den Loffoten; im nördlichen Russ- land, im Enare Lappland und Finnischen Lappland, im Samojeden- lande an Flussufern und auf Torfmooren, über die Waldgrenze hinaus- gehend, auf der Tundra am:Fusse des Uralgebirges bis unter 68'/e’ N.B,, nach Süden hin sicher im nördlichen Finnland [Oesterbotten], weiter nach Süden hin nicht sicher nachgewiesen. Asien: im Alatau, Altai, Baikalgebiet und Dahurien; im Norden Sibiriens bis zum unteren Ob [Stschutschja], unteren Jenissei, an der Boganida, unteren Lena, am Onolek, an der Kolyma und am Anadyr [zwischen 59 und 69025’ N. B.]; im Inneren Asiens: in Tibet, im Himalaja [3000 —5000 m] und in Sikkim [3830 m]. In Kleinasien kommt S. hastata nicht vor [siehe S. hastata ß.? Pontica Boissier].) % ‚ Salix. 157 1034. X 1052. $. herbacea X hastata 1035. X 1052. 8. retieulata X haslata 1037. X 1052? S8. amygdalina X hagtata? 1039. X 1052. $S. retusa X hastata 1040. X 1052. 8. glauca X hastata 1041. X 1052. 8. cinerea X hastata 1042. X 1052. S. caprea X hastata 1043. X 1052. S. grandifolia X. hastata 1040. X 1052. X 1043. 8. grandifolia X glauca X hastata 1044. X 1052. $S. Silesiaca X hastata ch 1045. X 1052. $. aurita X hastata AIgae 1045. X 1052. $. myrtilloides X hastata am Ende 1048. X 1052. S. repens X hastata der 1049. X 1052. S. nigricans X hastata Gattung. 1039. X 1052. X 1049. $. nigricans X retusa X hastata 1043. X 1052. X 1049. $. nigricans X grandi- folia X hastata 1050. X 1052. S. phylieifolia X hastata 1051. X 1052. $. arbuscula X hastata 1049. X 1052. X 1053. $. glabra X nigricans X hastata 1052. X 1054. $. hastata X myrsinites 1052. X 1059 B. S. hastata X Helvetica 1052. X 1062. $. hastata X caesia *+ S, cordäta. fh. Niedrig, sich weit ausbreitend. Zweige in der Jugend behaart, später kahl, braun. Blätter lanzettlich bis oval, bis 15 em lang, 5 cm breit, scharf zugespitzt, am Grunde keilförmig, stumpf oder herzförmig, am Rande dicht und scharf gesägt, oberseits dunkelgrün, unterseits heller bis grau, kahl oder nur auf der Mittelrippe behaart; Adernetz fein und deutlich hervortretend. Nebenblätter stark entwickelt, schief herzförmig, spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen gross, braun. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, auf kurzen, mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht. Männliche Blüthenstände eylindrisch, bis 4 cm lang, 1 cm dick; ihre Achse lang und dicht gekräuselt behaart. Tragblätter oval, hell, an der Spitze dunkler, lang gekräuselt grau behaart. Staubblätter am Grunde oder bis zur Hälfte verbunden, kahl. Drüse schmal länglich, gestutzt, etwa halb so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände schwal eylindrisch, bis 3,5 em lang, 0,6 em dick. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten gestielt (Stiel '/s so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus ovalem Grunde lang kegelig verschmälert, kahl. Griffel !/;s so lang als der Fruchtknoten. Narben länglich, ausgerandet, gabelig. Drüse wie bei den männlichen '/r—'/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. In Nordamerica einheimisch, in Mitteleuropa angepflanzt und verwildert, so bei Berlin mehrfach. Bl. April, Mai. S. cordata Mühlenberg Neue Schrift. Ges. Naturf. Freunde Berlin IV. 236 [1803]. — 8. myrıcoides Mühlenberg a. a. O. 235 (1805). — S. rigida Willd. Spec. pl. IV. 667 (1805). ER . 9. sericea X cordata | siehe am Ende der 1049. X . 8. nigricans X cordata | Gattung. 158 Salicaceae. x 1061. S. cordata X purpurea | siehe am Ende der . X 1062. S. cordata X caesia Gattung, . Zweiee und Blätter stets kahl. >) 1053. (21.) 8. glabra. h. Niedrig, aufrecht, bis 1,4 m hoch, mit kurzen, dicken, wenig beblätterten Aesten. Zweige kastanienbraun, kahl; junge Triebe braun, kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kahl), breit oval, verkehrt-eiförmig bis länglich, bis 9 cm lang, 3,5 cm breit, spitz, seltener stumpf oder abgerundet, am Grunde meist spitz, seltener stumpf, am Rande dicht klein-kerbig, mitunter ausgebissen gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits heller bis bläulich-grau, matt, beim Trocknen schwärzlich werdend; Mittelnerv hell, oberseits flach, unterseits breit hervortretend; Seitennerven ober- und unterseits fein und deutlich hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseits fast un- bemerkbar, unterseits fein, deutlich sichtbar. Nebenblätter wenig ent- wickelt, halbherzförmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend; die männlichen an kurzen, bis 0,5 cm langen, grau behaarten, mit kleinen ovalen, gesägten, kahlen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, kurz eylindrisch, bis 3 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dünn grau behaart; Tragblätter oval, stumpf, gelb bis braun, lang dünn grau bebärtet, sonst kahl; Staubblätter am Grunde behaart, bis 4mal so lang als die Trag- blätter. Staubbeutel oval, violett, später gelb. Drüse oval, stark ge- stutzt, etwa 1/2 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an längeren bis 2 cm langen, grau behaarten, mit länglichen, am Rande dicht klein gesägten, kahlen Blättern besetzten Zweigen endständig, auf- recht oder seitwärts gebogen, eylindrisch, bis 5 cm lang, 0,8 cm dick, dichtblüthig, am Grunde etwas lockerer; ihre Achse dünn grau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen auf !/s des Fruchtknotens herauf- ragend. Fruchtknoten gestieli (Stiel bis !/3 so lang als der Frucht- knoten, kahl), aus eiförmigem Grunde lang kegelig verschmälert, kahl. Griffel bis !/a so lang als der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze gespalten; Narben länglich oval, getheilt, bogig abstehend. Drüse ei- förmig, stark gestutzt, bis fast so lang als der Stiel des Fruchtknotens. An feuchten Stellen in der subalpinen und alpinen Region (auch an Bächen in die Waldregion hinabsteigend), auf Kalkunterlage (daher in den Üentralalpen selten), in den mittleren und östlichen Alpen und den östlich angrenzenden Gebirgen. In den Nordalpen von der West- grenze Tirols bis Nieder-Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain. In den Süd-Alpen von Val Antigorio ostwärts (Christ Pflanzenleben der Schweiz 57) (die Angaben von Parlatore Fl. It. IV. 253 von Mont Cenis (s. S. 154 und S. 159) und an der Allce Blanche sind unrichtig) u. a. auf den Grigne di Mandello am Lago di Lecco, in Veltlin, in Süd-Tirol, Venetien, Litorale, Kroatien, Bosnien und Herce- govina. Findet sich in Oberbayern zwischen 1397 und 1982 m, in Salix., 159 Tirol zw. 300 und 2100 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 20, 21), in Nieder-Oesterreich zw. 601 und 1872 m. Bl. Juni, Juli. S. glabra Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. 255 (1772). Koch Syn. ed. 2. 752. Kerner Niederösterr. Weid. 235 (1859). Anderss. Monogr. Sal. I. 173 (1863). Wimmer Sal. Eur. 81 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 259 (1868). Nyman Consp. 669. Suppl. 281. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 22. Rehb. Ice. XI t. DLXVIII fig. 1211. — $. phyliei- Jolia Wulf. in Jacq. Coll. II. 139 (1788) nicht L. — S. Pontederae') Bellardi Append. Fl. Pedem. 45 (1794) nicht Vill. — 5. Wulfeniäna?) Willd. Sp. Pl. T. IV P. II (1805) 660. — 8. corüscans Willd. a. a. O. 681, nicht Jacq. — 9. hastata var. „foliis subtus glaueis evi- dentius serratis“ Koch Comment. (1828) 43. — $. niyricans Bertol. Fl. Ital. X (1854) 312 z. T. — 8. phylieifolia ß. glabra Ambrosi Fl. Tirolo meridionale II. 177 (1857). Dass Schur die $. glabra in Siebenbürgen auf dem Fogaraser Gebirge ge- funden hat (Willkomm Forstl. Fl. Deutschl. Oesterr. [1837] 495) erscheint un- wahrscheinlich. — Die von Garceke in der 19. Auflage seiner illustrirten Flora von Deutschland (1903) 565 und von Kirehner und Eichler in ihrer Excursions- flora für Württemberg und Hohenzollern 111 (1900) sowie von Gradmann (Pfl.- leben der Schwäb. Alb 1. Aufl. II. 102 [1898] 2. Aufl. 100 [1900]) als S. glabra Unterart S. g’abroides Scheuerle gemachte Angabe von mehreren Standorten des S. glabra Seop. in Württemberg und Hohenzollern ist bereits von Schatz in der ABZ, I. 192 (1895) dahin berichtigt, dass die hier gefundene Weide nicht S. glabra sondern S. nigricans pseudoglabra (s. S. 138, 139) ist. F. v. Herder Pl. Radd. in Act. Hort. Petrop. XI (1890/92) 416 bezeichnet S. glabra als Synonym der 8. chlorostadchya 3) (Turez. Bull. Soe. nat. Mose. XX VII. I. 373 [1854]) und S. podophylia +) (Anderss. Vetensk. Acad. Handl, Stock VI. 142 [1867]) und a. a. OÖ. 422 in Anmerkung 2 stellt er $. glabra als Synonym neben 8, Schrenkiana®) (Anderss. a. a. OÖ. 179); die Angaben erscheinen nach dem hier vorliegenden Material nicht zutreffend. S. podophyila ist in den Blättern der S. myrtilloides ähnlich, und $. Schrenkiana weicht in den schmal-lanzettlichen Blättern und den lang gestielten Fruchtknoten so erheblich von 8. glabra ab, dass beide nicht zu derselben Art gehören können. Die völlige Kahlheit der Blätter, auch der jungen und der Zweige, ist ein besonders bemerkenswerthes Merkmal der S. glabra. Als Formen der S. glabra sind hervorzuheben: A. latifölia. Blätter oval-elliptisch, bis doppelt so lang als breit. S. glabra 1. latifolia Anderss. Monogr. Sal. I. 174 (1863). B. angustifölia. Blätter verkehrt-eiförmig oder lanzettlich, 3—4- mal so lang als breit, am unteren Ende lang verschmälert, leicht schwärzlich werdend. S. glabra 2. angustifolia Anderss. a. a. O. (1863). Ausserdem sind in Formen und Varietäten aufgestellt: teichenbach (Ice. XI. 19 [1849j): 2. cenisia. Form vom Mont Cenis. Blätter unterseits an den Nerven fein behaart weissgraulich, Tragblätter sehr lang- 1) S. I. 2. 8. 411 Fussn. 1. 2) S. IL. 2. S. 512 Fussn. 1. 3) Von yAwodg grün und ordyvs Aechre. 4) Von zoög hier Blattstiel und 95420» Blatt. 5) S.I. S. 201 Fussn. 3. 160 Salicaceae. zottig. Die wenn auch nur unterseits feine Behaarung der Blätter sowie die lang- zottige Behaarung der Tragblätter passen nicht zu S. glabra, sondern deuten auf S. hastata hin, sie ist deshalb auch $. 154 zu dieser Art gestellt worden. Hartig (Vollst. Naturgesceh. Forstl. Culturpfl. Deutschl. [1852]): var. cenisia R., var. multiglandulösa Tausch. Blätter verlängert umgekehrt-eirund-elliptisch mit keilförmiger Basis, unterseits weniger lebhaft meergrün bereift, beiderseits hinfällig behaart, dichter und schärfer gesägt, Die Schuppen dicht und bleibend mit langen Silberhaaren besetzt. Wie bei voriger passen die wenn auch nur hinfällige Be- haarung der Blätter, sowie die diehte und lange Behaarung der Tragblätter nicht zu S. glabra. Nach Wimmer (Sal. Europ. 196 [1866]) ist S. multiglandulosa Tausch S. Silesiaca X Lapponum. Andersson (Monogr. Sal. I. 173 [1863]) stellt zur Form: latifolia noch die beiden Unterformen: obovata. Blätter eiförmig bis verkehrt-eiförmig bis zu 7 cm lang. — rotundifolia. Blätter fast kreisförmig, etwa 1,5 cm lang und breit, fast am ganzen Umfange gezähnelt. Blüthenstände kürzer, etwas gekrümmt. — Niedriger Strauch höherer Alpen und zu der Form angustifolia noch die beiden Unterformen: oblonga. Blätter eiförmig-länglich oder länglich-eiförmig, kaum 2,5 em lang. — lanceoläta. Blätter beiderseits verschmälert. — Ausserdem werden als Varietäten zu S. glabra die 5 Arten gestellt: 1. S. erataegifolia Bertol. s. S. 135. 2. 8. sub- gläbra (Kerner Nieder-Oesterr. Weiden 437 [1859]. Nyman Consp. 669). 3. $. laxi- löra (Kerner a. a. O. [1859]. Nyman Consp. 669). — 4. S. stenostächya !) (Kerner a. a. O. [1859]. Nyman Consp. 669). — 5. $. Mielichhoferi2) (Sauter Flora XXXII [1849] 662). S. erataegifolia Bertol. Journ. Bot. III. 76 (1813), die nur in Italien in den Apenninen vorkommt, gehört wegen der behaarten jungen Blätter nicht zu $. glabra und wird hier in Uebereinstimmung mit Wimmer (Sal. Eur. [1866] 70) zu 8. nigrieans gestellt. — 8. subglabra wird von Kerner Nieder- österr. Weiden (1859) 237 selbst als S. glabra X nigricans bezeichnet. — $. laxi- flora Kerner ist S. glabra X grandifolia. — S. stenostachya Kerner soll nach Herb, Oesterr. Weiden Nr. 63 der Bastard $. glabra X hastata oder S. glabra X nigri- cans oder S. glabra X hastata X nigricans sein. Zu einer bestimmten Entscheidung hierüber vermag Kerner bei einer sehr ausführlichen Untersuchung nicht zu kommen. Es erscheint jedoch am berechtigsten den Tripelbastard 8. glabra X hastata X nigri- cans als zutreffend gelten zu lassen, da auf alle 3 Arten charakteristische Merkmale hinweisen: auf $. glabra deuten die starren, oberseits stark glänzenden völlig kahlen Blätter hin; auf S. hastata die langen Blüthenstände und die lange Behaarung der Tragblätter; auf $S. nigricans der höhere Wuchs, die schlanken reichbeblätterten Zweige und die zeitweilig flaumartige Behaarung der Zweige und Knospen. — Bei S. Mielichhoferi sind die jungen Zweige kurz grau behaart, die Knospenschuppen theilweise ebenso, die Blätter länglich, an beiden Enden spitz, in der Jugend am Grunde und auf dem Stiel theilweise schwach kurz grau behaart; Nebenblätter gut entwickelt, schief eiförmig, spitz gesägt; Blüthenstände kurz cylindrisch; Staub- blätter fast kahl, am Grunde nur spärlich behaart. Fruchtknotenstiel etwa '/2 so lang als der kahle Fruchtknoten ; Griffel ebenso lang. ; Kerner (Herb. Oesterr, Weiden 62) sagt zwar: die einfarbigen, beiderseits glänzenden, ganz kahlen Blätter, bei den von ihm ausgegebenen Exemplaren ist eine Behaarung der Blattstiele und des unteren Endes der jungen Blätter jedoch theil- weise deutlich zu bemerken. — Die kurze graue Behaarung der jungen Zweige, der Knospenschuppen und der jungen Blätter, sowie die kurzen Blüthenstände, der ver- hältnissmässig lange Fruchtknotenstiel, der lange Griffel und die kahlen Staubblätter passen nicht zu S. glabra, sondern die fast kahlen Staubblätter (sowie die Beschaffen- heit der alten Blätter) deuten auf S, hastata und die andern Merkmale auf $. nigri- cans, zu der auch der hohe Wuchs, 1'/s—3's m (Kerner Herb. Oesterr, Weiden 62) passen würde. — Schon Sauter.a. a. O. 663 sagt, S. Mielichhoferi vermittelt die $. haslata und nigrieans und spricht die Vermuthung aus, dass sie ein Bastard 1) Von orevög schmal und ordyvs Aehre, 2)-B.1L.02. 8. 178) Passo! 1. Salix. 161 zwischen diesen beiden Arten sei. Diese Vermuthung kann nach dem reichlich vor- liegenden Herbarmaterial nur für zutreffend gehalten werden, S. Mielichhoferi wird deshalb zu S. nigricans X hastata gestellt. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 259 [1868]) stellt seiner Monogr. Sal. entsprechend die 5 Varietäten auf: A. erataegıfolia, — 8. subglabra, — y. lariflora, — 6. stenostachya, — e. Mielichhoferi. Die erste Varietät umfasst hier nicht nur die in den Apenninen vorkommende SS. crataegifolia (Bertol. in Desv. Journ. de bot. II. 76 [1813] Amoen. it. 103), die zu S. nigricans gehört, sondern auch eine in „Austria“ (Tirol) gefundene Weide, die von S. erataegifolia in den Blättern so erheblich abweicht, dass sie mit derselben nicht zusammengestellt werden kann (siehe S. crataegifolia Bertol. S. 135). Aber auch zu S. glabra kann sie trotz mancher Aehnlichkeit nicht gehören, da die jungen Zweige, die jungen Blätter, namentlich am Stiel und theilweise auch die Knospenschuppen kurz grau behaart sind. Diese Merkmale, wie die verhältnissmässig langen Fruchtknotenstiele und Griffel (sie sind fast '/g so lang als der Fru&htknoten) weisen auf S. nigricans hin. Die in Tirol vorkommende $. glabra ß. erataegifolia ist deshalb zu S. nigrieans X glabra zu stellen. Huter hat von dieser Weide 7. 7. 1872 Exemplare, die in „Tirol austr, orient. Sexten in Pusteria in fissuris rupium dolomit. montis Poppern- kofel in Kreuzberg 1600’ e.* gesammelt sind, als S. erataegifolia (Bert.) Kerner — S. glabra ß. erataegifolia (Bert.) ausgegeben. Ueber $. glabra Unterart S. glabroides Scheuerle inGradmann Pflanzenl. Schwäb. Alp 1. Aufl. II. 102 (1898) s. S. 139. Beck (Flora Bosn. Here. in Glasn. zemlj. Mus. Bosn. i Here. XIX. 72 [98]) beschreibt aus den Gebirgen der Hercegovina die Abart: obtusifölia. Blätter fast verkehrt-eiförmig, vorn stumpf abgerundet. (Die Angabe von Ledebour [Fl. Ross. III. 612], dass $. glabra im arktischen Russland, in Kola vorkommen soll, ist bereits von An- dersson [in DC. Prodr. XVI. 2. 259 (1868)] als falsch bezeichnet worden. — Die Angabe von F. v. Herder Pl. Radd. in Acta Horti Petrop. XI [1890—92] 422, dass $. glabra Scop. „S. Schrenkiana Anderss.“ und als diese in dem nördlichen Finnland, Lappland und in den Tundren der Samojeden gesammelt sei, ist nach dem vorliegenden Material nicht zutreffend. — Ebenso erscheint die Angabe von F. v. Herder a. a. O. 416, 5. glabra sei $. podophylla Anderss. und unter diesem Namen in Südost-Sibirien gesammelt, nicht richtig.) l*] 1034. X 1035. $. herbacea X. glabra 1039. X 1053. S. retusa X glabra 1041. X 1053. S. cinerea X glabra ah 1043. X 1053. S. grandıfolia X. glabra Anti Ende 1044. X 1053. $. Silesiaca X glabra idee 1049. X 1053. S. nigricans X glabra Gattun 1049. X 1053. X 1052. S. nigricans X glabra 5: X hastata 1052. X 1060. $. glabra X incana 3. Myrtosalix!) (Kerner Niederösterr. Weiden 47 [1859)). Blätter nur in der Jugend behaart, später kahl, auf beiden 1) Von Myrtus (s. S. 162 Fussn. 1) und Saliz, richtiger ist Myrtisalız. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 11 3. 162 Salieaceae, Seiten stark netznervig. Fruchtknoten behaart, später kahl, — Uebrige Merkmale s. S. 59. In Europa ausser unserer Art S. aretica (Pall. Fl, Ross, II, 86 [1788]) auf den Färöer, Lappland, Finnland, arktischen Russland, Nowaja Semlja, Waigatsch, dem arktischen Sibirien, Nord-America und Grönland. — 5. Bröwnei!) ([Anderss.] Lundstr. N. Act. Soc. Ups. ser. 3. XVI, 2. 286 [1868]) in Nowaja Semlja, dem arktischen Sibirien und Nord- America. — 8. ovalifolia (Trautv. Mem, Soc, nat. Mose, VIII, 306 [1834]) ebendort. 1054. (22.) 8. myrsinites?). h. Niedrig, niederliegend oder auf- recht, bis etwa 0,4 m hoch, mit kurzen, sparrigen, dichtbelaubten Aesten, Zweige dunkelbraun, glänzend; junge Triebe kurz grau bis zottig be- haart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 dm lang, kahl, nur bei jungen Blättern dünn bis dicht zottig grau behaart), breit oval, verkehrt-eiförmig bis schmal lanzettlich, bis 5 cm lang, 3 cm breit, beiderseits spitz oder stumpf, am Rande klein-, meist drüsig-gesägt oder ganzrandig, in der Jugend spärlich bis dicht lang grau behaart, später ganz kahl, auf beiden Seiten gleich freudig grün und glänzend, beim Trocknen schwarz werdend; Mittelnerv oberseits flach, unterseits breit und stark hervor- tretend; Seitennerven und weitmaschiges Adernetz auf beiden Seiten scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, halbeiförmig oder lanzettlich spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen gelb, braun bis dunkelbraun, kahl oder an der Spitze spärlich behaart. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen in einen dichten Haarpelz gehüllt; die männlichen an bis 1,5 cm langen, grau zottig behaarten, mit ovalen bis lanzettlichen, ganzrandigen oder fein drüsig gesägten, kahlen oder spärlich grau behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder seitwärts gekrümmt, oval bis kurz eylindrisch, bis 4 cm lang, 1,8 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse grau zottig behaart. Tragblätter oval, stumpf, purpurroth, an der Spitze schwärzlich, am Grunde hell, spärlich lang grau behaart und dichter lang bebärtet. Staubblätter kahl, gelb oder purpurn, etwa 3mal so lang als die Trag- blätter. Staubbeutel länglich oval, purpurn, nach der Bestäubung schwärz- lich. Drüse länglich-eiförmig bis lang verschmälert-eiförmig, stark gestutzt, etwa !/s so lang als die Tragblätter, purpurn. Weibliche Blüthenstände an längeren (etwa bis 3,5 em langen, sonst wie bei den männlichen be- schaffenen) Zweigen endständig, aufrecht oder seitwärts gekrümmt, oval bis eylindrisch, bis 5 cm lang, 1 em dick, dichtblüthig; ihre Achse grau zottig behaart. Tragblätter wie bei den männlichen und bis etwa auf die Mitte des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten sehr kurz bis kurz gestielt, der Stiel bis 1/;s so lang als der Fruchtknoten, grau be- haart, aus eiförmigem oder ovalem Grunde kegelig verschmälert, röth- lich, später purpurroth, dünn bis dicht filzig grau behaart, später ver- kahlend. Griffel Y/s—!/eg so lang als der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze getheilt, purpurn. Narben schmal länglich, gespalten, auf- 1) S. II. 2. S. 224 Fussn. 3 (!nicht nach dem Grönlandforscher). 2) Von wvoolvn Myrte, wegen der myrtenähnlichen Blätter. Salix. 163 recht gabelig gebogen, purpurn. Drüse länglich bis lang verschmälert, eiförmig, stark gestutzt, so lang als der Fruchtknotenstiel, bis auf Y/s des Fruchtknotens heraufragend, purpurn. Es sind 2 Rassen zu unterscheiden : A. serräta. Blätter drüsig gesägt. An feuchten Stellen der höheren Gebirge. An felsigen Ab- hängen auf kalkarmem Substrat, in den Alpen von den Seealpen bis Tirol (zw. 1300 und 2600 m Dalla Torre und Sarnt- hein VI. 2. 10, 11), Salzburg und Kärnten, Bl. Juni, Juli. S. myrsinites a. serräta Neilreich Fl. Nied.Oesterr. 266 (1859). Kerner Niederösterr. Weid. 204 (1859). Wimmer Sal. Europ. 99 (1866). Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 115 (1904). — SS. myrsinites L. Sp. pl. ed. 1. II. 1018 (1753). L. Fl. Suec. ed. 2. 348 (1755). Willd. Sp. pl. IV. 2. 678 (1805). Koch Commentat. 60 (1828). Koch Syn. ed. 2. 758 z. T. Anders. Sal. Lappon. 76 (1845). Kerner Niederösterr. Weiden 203 (1859). Wimm. Sal. Europ. 97 (1866). Anderss. in DC. Proär. XVI. 2. 289 (1868). Nyman Consp. 670. Suppl. 281 z. T. Gürke Pl. Eur. II. 33 (1897). Camus Ulassif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 111 (1904). Rchb. Ice. XI t. DLIX fig. 1188—90. — $. re- tüsa With. Arr. Brit. Pl. T. 31 (1776). — $. dübia Sut. Fl. Helv. II (1802) 283. — $. arbutifolia Willd. Spec. Plant. IV. 2. 692 (1805). — S. pilösa Schleich. Cat. Sal. 1809, n. Seringe Ess. Saul. Suisse (1815) 47. — $. procimbens Forb. Sal. Wob. (1829) 121 T. 61. Nyman Consp. 670. — 5. laevis Hook. Brit. Fl. ed. 1. 482 (1830). — $. rectijülis Trautv. in M&m. Soc. Mosc. VIII (1834) 313. — 5. Bräyi!) K.E. v. Baer in Bull. Ac. Imp. St. Petersb. III Nr. 11 u. 12 (1838). Nyman Consp. 670 nicht Ledeb. — $. myrsinites a. typica Koehne Deutsche Dendrol. (1893) 95. — SS. acridentäta Gandog. Sal. nov. N. 136 nach Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France (1904) 112, Als Abarten sind hervorzuheben: I. latifolia (Anderss. in DC. Prodr. XVI, 2. 289 [1868]). Blätter breit oval oder verkehrt-eiförmig. 1) Nach Franz Gabriel Grafen von Bray zu Steinburg, * 24. Dec. 1765 Rouen 7 3. Sept. 1832 auf seinem Gute Irlbach bei Straubing in Niederbayern. B. brachte einige Jahre als Ordensritter auf Malta zu, kam dann 1789 als Fran- zösischer Gesandter beim Deutschen Reichstage nach Regensburg, wo er während und nach der Revolution verblieb und Mitstifter der Botanischen Gesellschaft wurde, Er wurde später Bayerischer Staatsrath und Kämmerer, ging 1808 und 1815 als Gesandter nach Petersburg, 1823 nach Paris und 1826 nach Wien. Er hielt sich auch längere Zeit in Livland auf, B., vielfach naturwissenschaftlich thätig, botani- sirte besonders mit seinem Lehrer Duval (s. VI. 2. S. 320 Fussn. 1) eifrig in Bayern und den Alpen; er ist Verf. von Voyage aux salines de Salzbourg et Reichen- hall et dans une partie du Tirol et de la haute Baviere, Berlin 1807 3me &dit. Paris 1825. Nach ihm wurde von Sternberg und Hoppe die bekannte Cruei- feren-Gattung Braya „(Denkschr. der Bot. Ges. Regensb. I. 1. 65 [1815]) benannt, Vgl. Wissenschaftliches Vermächtniss an die Kgl. botanische Gesellschaft in Regens- burg. Regensb. 1833 mit Bild. 11* 164 Salicaceae. II. angustifolia (Anderss. a, a. O. [1868]). Blätter schmal-lanzettlich. B. Jaequiniänat). Blätter ganzrandig oder nur spärlich klein gesägt. Wie vorige, meist auf kalkreichem Substrat der östlichen Alpen und der Karpaten. Von der östlichen Schweiz (Graubünden) bis Nieder-Oesterreich (1502—2076 m Kerner Niederöst. Weiden 204), Steiermark (bis 2276 m Kerner a.a. O.), Krain, Kroatien; steigt in Tirol bis 2400 m (Dalla Torre und Sarnth. VI. 2. 12). In der Tatra von Rozudece an ostwärts (zw. 1581 u. 1897 m Kerner a. a. O.). Siebenbürgische und Rumänische Karpaten auf Glimmer- schiefer zw. 1897 u. 2213 m. Bl. Juni, Juli. S. myrsinites d. Jaquimiina Koch Syn. ed. 2. 758 (1844). Rchb. Ic. XI t. DLIX fig. 1191. Kerner Niederösterr. Weid. (1859) 204. Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 289. — S. alpina Scop. Fl. Carn. ed. II Vol. II (1772) 255 z. T. — S. arbuscula Jacqu. Fl. Austr. V. F. 408 (1778). — 5. fusca Jacqu. a. a. OÖ. T. 409. — $. Jacgquini Host Syn. Pl. Austr. (1797) 529. Nyman Consp. 670. Koch Comment. (1828) 61. — S. Jacgwiniana Willd. Sp. Bauh. IV. II. (1805) 692. Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse (1815) 100. Koch Syn. 659 (1837). — 8. dasycarpa Turez. ex Ledeb. Fl. Ross. III (1849—51) 618. — S. myrsinites var. integrifölia Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. (1859) 266. — 58. myrsinites var. Jacgwini Wimm. Sal. Europ. (1866) 99. Richter-Gürke Pl. Europ. II (1897) 33. Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France (1904) 116. — 5. myrsinites var. alpina Koehne Deutsche Dendrol. (1893) 95. S. myrsinites a. serrata entspricht dem Typus von $. myrsinites neben welcher Host a. a. O. erst 1797 S. Jaquwini als eigene Art. aufstellte (von Willdenow Spee. Plant. IV [1805] 692 S. Jacequiniana genannt), Koch führt in der ersten Ausgabe seiner Synopsis 659 (1837) noch beide Arten getrennt auf, während er in der zweiten, 1844 erschienenen Ausgabe die letztere nur als var. 6. Jacquiniana zu 8. myrsinites stellt. S. myrsinites ist eine alpine und arktische Weide, die nur im arktischen Ge- biet von den hohen Gebirgen in die Ebene herabgestiegen ist. Bemerkenswerth erscheint, dass die Rasse serrata hauptsächlich auf Schiefer, die Rasse Jaequwintana hingegen auf Kalkboden vorkommt. Als Varietäten und Formen sind ausserdem noch aufgestellt worden von: Villars (Hist. Pl. Dauph. III. 769 [1789]: B. Varietas? foliis lanceolatis integerrimis, inferne hirsutis. — Hinzugefügt wird zum Schluss: „La variete B. a ses feuilles trös-entieres, et elle est tres-petite; j’ignore si elle peut faire une espece differente,* Schleicher (Catal. 22 [1807]): S. myrsinites b. sericea S. Catal. Sal, Helv. — b. angustifolia L. Seringe (Essai Monogr, Saul. Suisse 44 [1815]): B. $. arbutifolia pilosa Ser. Blätter wollig behaart. — C. leiocarpa Ser. Blätter wenig kleiner, sehr fein gezähnelt. Fruchtknoten ganz kahl, etwas violett. — D. angüsta Ser. Klein mit kleinen schmalen Blättern. — E. macrostächia Ser, Blüthenstände lang und gestielt. 1) S. II. 2. S. 384 Fussn, 4, Salix. - 165 Gaudin (Fl. Helv. VI. 262 [1830]): «. latifolia. Blätter z. T. lanzettlich, ‚z. T. grösser, breit, fast eiförmig, am Grunde keilförmig verschmälert, — ß. angusti- folia. Blätter kleiner, lanzettlich und schmal, — y. grandifolia. Blätter zerstreut, bis über 2 cm lang, verkehrt-eiförmig, besonders oberseits behaart. Nebenblätter lanzettlich, länger als der Blattstiel. — 6. lanata. Blätter meist grösser, beiderseits reichlich, schwach seidenglänzend wollig. — e. pubescens. Fruchtknoten verlängert, seidig behaart, zuletzt verkahlend. — £. leiocarpa. Fruchtknoten verlängert, kahl, schwach violett. Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. prima 73 [1832]): b. Blätter beiderseits stumpf, abgerundet. c. Blätter kahler, fast ganzrandig. Wahlenberg (Fl. Suec. II [1833] 661): #. S. arbutifolia Willd.: foliis magis coriacis majoribus. Andersson (Sal. Lappon, 77 [1845]): Fruchtknoten ändern ab: 1. weiss seidig-filzig, 2. am Grunde kahl, schwarz, 3. ganz kahl. — Blätter ändern ab: 1. latifolia, 2. angustifolia, 3. grandifolia (nach Gaudin). — Ausserdem wird als Unterart aufgeführt: procumbens Fries. Blüthenstände kurz gestielt, Fruchtknoten pfriemlich. Griffel kurz. Narben stumpf. Blätter oval bis eiförmig, stumpflich, in der Jugend seidig-behaart, wenig gesägt, etwas weich, flach. Reichenbach (le. XI. 16 [1849]): «. genwina, — ß. leiocarpa die kahlfrüch- tige, — y. pilosa die behaarte; Blätter beiderseits behaart, — d. Jacquiniana Blätter ganzrandig, — e. incana die graue, Blätter ganzrandig, gwaulich seidenhaarig, — &. arbutifolia erdbeerbaumblätterige, Blätter grösser umgekehrt eirundoval, etwas spitzig, Blüthenstände ziemlich lang. Tragblätter kurzrundlich, Narben gespalten. Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 389 [1852]): a. arbuti- folia, — b. lanata, — e. pülosa, — d. leiocarpa, — e. Jacquiniana, — f. incana, — g. prostrata mit Blättern, die denen der S. herbacea täuschend ähnlich sind, aber mit sehr kurzen, kurz gestielten seitenständigen Kätzchen; der Griffel und die Narben kurz, letztere stumpf und wenig gespalten. — h. carpaäthica. Eine Vorlage aus dem Mauksch’schen Herbar der Karpaten möchte ich hierher stellen, ob- gleich der Kapselstiel '/s der Länge des Fruchtknotens fast erreicht und der kurze, auf !s der Länge gespaltene Griffel zwei sehr kurze keulenförmige Narbenpaare trägt. Kätzchenstiel bis zu.n Zweige dicht seidig-filzig; Blätter elliptisch zugespitzt, an der Spitze oft gekrümmt-gefaltet, weitläufig schwach sägezähnig. Hartman (Skand. Fl. 6. Uppl. 226 [1854]): £. procumbens. 3—6 Zoll hoch, niedergedrückt; Griffel kürzer. — y. subglauca. Blüthenstände an der Spitze end- seitenständig; Fruchtknoten dicht weiss behaart. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 289 [1868]): 1. latifolia. Blätter rund- lich-.oval bis verkehrt-eiförmig, entweder grösser, oft mit ziemlich grossen Neben- blättern oder kleiner, diese ist S$. procumbens Forbes, S. retusa With. Arr., 8. levis Brit. Fl. ed. 1. — 2. angustifolia. Blätter schmal-lanzettlich, öfter schief sichelförmig, grösser oder kleiner. — 3. puberula. Blätter mehr oder wenig wollig. — 4, peduneuldta. Blüthenstände lang, gestielt bis sitzend, die Blüthenstände fast in den Blättern verborgen. — 5. eriocarpa. Fruchtknoten mehr oder weniger weiss- rauhhaarig, — ß. Jaequiniana 1. major mit aufsteigenden Zweigen. Blätter breit- lanzettlich, etwa zolllang oder länger, dünner. 2. minor niedrig. Blätter nur etwa halb so lang, kahl oder angedrückt behaart, verkehrt-eiförmig. Blytt (Norges Fl. II. 450 [1874]): latıfolia. _Grösserer Strauch mit oval- länglichen, oft mehr als !/g—®/s Zoll breiten, beiderseits rein grünen, glänzenden Blättern. Weibliche Blüthenstände ziemlich gross, nicht selten seitenständig. — angustifolia. Meist niedriger Strauch mit schmal-lanzettlichen, meist beiderseits grünen, glänzenden, schwach rinnenförmig zusammengefalteten Blättern, —- parvi- Jfolia. Niedriger, niederliegender, kriechender Strauch mit sehr dicht stehenden Zweigen, die dicht besetzt sind mit kleinen !/g Zoll langen, bald schmalen, bald breiten Blättern. Blüthenstände immer endständig. — Die beiden letzteren Varie- täten (angustifolia und parvifolia) kommen in 2 Formen vor: eriophylla, Blätter mehr oder minder, oft ziemlich lang und dicht grau behaart. — eriocarpa. Kapseln oft ziemlich dicht gräulich oder bläulich behaart. 166 Salicaceae, Enander (Sal. Scandin, Exsiee. Fase. II Nr. 51—61 [1905]): var. latifrons, Blätter rhombisch-eiförmig bis eiförmig. — var. rolindifrons, Blätter fast rundlich, — var. angüstifrons. Blätter schmal-lanzettlich, (Auf den Pyrenäen, auf den Apenninen und Abruzzen, auf den Karpaten in Rumänien, auf dem Schottischen Hochgebirge, auf der Insel Island, auf den Gebirgen Skandinaviens vom nördlichen Theil des Stiftes Christiansand ab nordwärts bis zum 71°, besonders häufig auf losem Glimmerschiefer in der Birken- und Weiden-Zone, im süd- lichen Theil des Gebiets bis zum Meere herabsteigend; in Russland im Nordwesten des ÖOnega-Sees [an dem Soutajärvi- und Mundjärvi-See, etwa 62°, 15 n. Br.|, im Finnischen und Enare-Lappland bis zur Birken- erenze, auf der Halbinsel Kola, auf der Halbinsel Kanin, im Samo- jeden-Lande, auf der Insel Kolgujew, am Fusse des arktischen Ural, auf dem Ural selbst auf dem Berge Ssizup [nach Krylow!], an der Jugor-Strasse, auf den Waigatsch-Inseln und dem südlichen Theil von Nowaja-Semlja. Asien: in Sibirien auf dem Altai- und Sajan-Gebirge, sowie auf den Hochgebirgen Baikaliens und Dahuriens, auf Kamtschatka und der Tschuktschen-Halbinsel [im Tieflande zwischen 68 und 70°30 .N.Br.]. Nord-America: Labrador, Grönland.) »k 1034. X 1054. $. herbacea X myrsinites 1034. X 1040. X 1054. $8. herbacea X glauca x myrsinites 1034. X 1054. X 1059. S. herbacea X Lapponum X myrsinites 1035. X. 1054. S. rebiculata X muyrsinites 1039. X 1054. $. retusa X muyrsinites 1040. X 1054. S. glauca X myrsinites 1040. X 1049. X 1054. S. glauca x nigricans x myrsinites 1040. X 1050. X 1054. S. glauca X phylieifolia \ myrsinites siehe 1041. X 1054. $. cinerea X myrsinites am Ende 1042. X 1054. $. caprea X myrsinites der 1044. X 1054. $. Suesiaca X myrsinites Gattung. 1045. X 1054. $. aurita X myrsinites 1045. X 1049. X 1054. $, aurita X nigricans x myrsinites 1049. X 1054. $. nigricans X myrsinites 1050. X 1051. X 1054. $. phylieifolia X nigri- cans X. myrsinttes 1050. X 1054. $. phylieifolia X myrsinites 1051. X 1054. 8. arbuseula X myrsinites 1052. X 1054. $. hastata X myrsinites 1054. X 1059. 8. myrsinites X Lapponum 1054. X 1059 B. $. myrsiniles X Helvetica Salix. 167 e. Dolichostylae!) (v. Seemen Sal. Jap. 19 [1903]). Griffel lang, halb so lang bis länger als der Fruchtknoten. 1. Pruinosae (Anders. in DC. Prodr. XVI. 2. 261 [1868)). Früchte kahl. — Uebrige Merkmale s. S. 59. In Europa nur unsere Arten, 1055. (23.) S. daphnoides?) (Schimmelweide; dän.: Pommersk Pil; russ.: Cumerant.) fh bis 10 m hoch, seltener h. Zweige brüchig, gelb- lich oder bräunlich, blau bereift, im Alter grünlich, kahl; junge Zweige mitunter kurz dunkelgrau behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,4 cm lang, bei jungen Blättern kurz behaart, später kahl), lanzett- lich bis schmal-lanzettlich, bis 10 em lang, 2,5 em breit, seharf zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande dicht fein drüsig gesägt, in der Jugend grau oder braun-zottig oder nur spärlich behaart, später kahl, lederartig, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits graugrün oder graumatt; Mittelnerv oberseits wenig, unter- seits stärker hervortretend, oberseits braun; Seitennerven breit gespreizt vom Mittelnerv sich abzweigend, ebenso wie das weitmaschige Ader- netz beiderseidig fein und scharf hervortretend, oberseits braun; Nebenblätter stark ausgebildet, schief herzförmig, am Rande fein drüsig gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen mit langen silber- glänzenden oder grauen Haaren dicht bedeckt; die männlichen sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen am Grunde und unterseits dicht, oberseits dünn lang gelbgrau behaarten Blättern umgeben, auf- recht, etwas gekrümmt, cylindrisch, bis 4 cm lang, 1,7 em dick, beiderseits etwas verschmälert, dichtblüthig; Achse kurz behaart. Trag- blätter oval, stumpf, nach dem unteren Ende verschmälert, schwarz- braun, am Grunde hell, auf den Flächen dünn, am Rande dicht lang hellgrau behaart. Staubblätter kahl, bis dreimal so lang als die Trag- blätter; Staubbeutel länglich, gelb; Drüse linealisch bis länglich-linealisch, bandförmig, gestutzt, etwa !/ı so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände sitzend, am Grunde wie die männlichen mit kleinen Blättern umgeben, aufrecht, gekrümmt, eylindrisch, bis 6 cm lang, 1,5 cm dick, nach beiden Enden zu etwas verschmälert, dichtblüthig; Achse kurz behaart. Tragblätter wie bei den männlichen, aber am unteren Theil mitunter etwas drüsig berandet, bis zu den Narben hinaufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 1/g so lang als die Fruchtknoten, kahl oder spärlich behaart), aus schmal eiförmigem Grunde kurz und spitz verschmälert, kahl oder mitunter am Grunde spärlich behaart; Griffel etwa 1/2 so lang als der Fruchtknoten, gelb; Narben schmal lineal, aufrecht, ungetheilt. Drüse linealisch bis länglich-linealisch, bandförmig, gestutzt, 2/3 bis eben so lang als der Fruchtknotenstiel. 1) Von do/ıyös lang und oröfog Griffel. 2) Von ddpvn Lorbeer, wegen der-lorbeerähnlichen Blätter. 0 168 Salicaceae. In den Kiesbetten der in den Alpen, nördlichen Karpaten und Ost-Sudeten entspringenden Bäche und Flüsse, oft mit S. incana, Hippophaös und Myricaria, mit den Flüssen oft weit in die Ebene hinabsteigend und öfter an den'Nebenflüssen; steigt am Mont Cenis bis 2000 m, in Wallis bis 1380 m (Jaccard 325), in Bayern bis 1299 m, in Tirol bis 1630 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 32), in Nieder-Oesterreich bis 666 m. Geht abwärts am Tieino bis zum Po, am Rhein bis Mannheim, an der Oder bis Ohlau (Oppa und Mora bei Troppau), an der Weichsel bis Thorn (ob bei Bromberg ursprünglich ?), an der Donau bis Pressburg. In Bosnien bei Banjaluka. Ausserdem (die Abart Pomeranica) auf Dünen und Sandstrand der Ostsee von der Ostküste Rügens bis Memel. Häufig angepflanzt und verwildert, sowohl auch bei Kassel und an der Sauer bei Weilerbach (Preuss.) un- weit Echternach im Grossh. Luxemburg, dort nach F. Wirtgen (br.) nicht mehr; die Ursprünglichkeit des von Wirtgen mitgetheilten Vorkommens bei Mirbach unw. Gerolstein in der Eifel ist kaum an- zunehmen. Bl. März, April, die früheste von allen unseren Arten. S. daphmoides Vill. Hist. pl. Dauph. III. 765 (1789). Smith Brit. Fl. III. 1063 (1804). Willd. Spee. pl. IV. 2. 691 (1805). Koch Comment. 231 (1828). Koch Syn. ed. 2. 743 (1844). Andersson Sal. Lappon. (1845) 90. Kerner Niederösterr. Weiden 231 (1859). Wimmer Sal. Europ. 4 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 261 (1868). Nyman Consp. 665. Suppl. 280. Richter-Gürke Pl. Europ. IH. 24 (1897). O. v. Seemen Sal. Japon. 49 (1903). Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 225 (1904). Rehb. Ice. XI t. DCH fig. 1253. — SS. bigemmis Hoffm. Deutsch. Fl. II. 260 (1804). — S. praecox Hoppe in Willd. Spec. Pl. IV. 670 (1805). Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 55 (1815). — #5. compressa Seringe Saul. Suisse Nr. 20 (1806). — S. coerulescens Turez. Pl. exsicc. 1828, nach Lede- bour Fl. Ross. III. 502 (1846—1851). — 5. jaspidea der Gärten nach Koch Dendrol. II. 2. 501 (1872). — 8. lagopina Gandog. Fl. Lyon. 207 (1875) Sal. Nov. 46. -— 5. longiramea Gandog. a. a. O. Nr. 46, beide nach Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 228 (1904). Als Rassen sind hervorzuheben : B. ein&rea. Zweige behaart. S. daphnoides var. cinerea Koch Comment. (1828) 23. — S. einerea Willd. Berl. Baumz. ed. 1. 350 (1796) nicht L. Smith 3rit. Fl. III. 1063 (1804). Willd. Spec. pl. IV. 2. 691 (1805). C. Pomeränica!), Meist Strauch mit schmäleren Blättern und dünneren Blüthenständen. — An der Ostsee, S. daphnoides var. pomeranica Koch a. a. OÖ. (1828), — S. pomeranica Willd. Enum. pl. Hort. Berol. Suppl. 66 (1813) nur der Name; Link Enum. Pl. Hort. Berol. II. 414 (1821). Rchb. Ic. XI t. DCIH fig. 1254. 1) In Pommern (Pomerania) zuerst gefunden, Salix. 169 D. pulehra. Baum mit aufrechten, dieken Aesten. Blätter unter- seits nur wenig bläulich, fast grün; Griffel und Narben kürzer, die letzteren länglich. S. daphnoides var. pulchra A. u. G. Fl. Norddeut. Flachl. 237 (1898). — 5. pulchra Wimm. Sal. Eur. 7 (1866). Nyman Consp. 666. S. daphnoides ist meist ein stattlicher Baum, dem die vor dem Aufblühen in einen dichten Silberpelz gehüllten Blüthenstände, sowie die in der Blüthezeit grossen goldgelben, männlichen Blüthenstände ein prächtiges Aussehen geben. Für die Korbflechterei liefert diese Weide nur grobes, minderwerthiges Material. Bei der in Mitteleuropa vorkommenden S. daphnoides sind die Tragblätter in den weiblichen Blüthen nur mitunter am Grunde etwas drüsig gesägt; bei den in Japan und in der Mandschurei gesammelten Exemplaren erschien diese Bedrüsung hingegen stets dicht und stark, Das weibliche Exemplar der S. daphnoides in A. u. J. Kerner (Herb. Oesterr, Weiden Nr. 57 [1869]) zeichnet sich dadurch aus, dass die Tragblätter abgerundet oder ganz kreisrund und nur kurz behaart, die Fruchtknoten am Grunde wimperig behaart sind. Sowohl Smith (Fl. Brit. IIL. 1063 [1804]) wie Willdenow (Sp. pl. IV.2. 691 [1805]) stellen S. daphnoides als Synonym zu ihrer S. einerea. In dem Willdenow’schen Herbar befindet sich S. einerea als Nr. 18179 mit der von Willdenow eigenhändig geschriebenen Diagnose: „foliis elliptieo- acuminatis, subserratis, inferne glaueis, superne nititis, julis brevibus dense tomen- tosis“. Von den 6 beiliegenden Exemplaren gehören jedoch nur 2 Blattexemplare zu S. daphnoides; von den andern 4 Exemplaren gehört je eins zu S. einerea, $. laurina, 8. phylieifolia und S$. hastata. Diese Zusammenlegung 5 verschiedener Arten beweist wohl deutlich genug, dass Willdenow seine 8. cinerea nicht scharf begrenzt und auch nicht immer richtig bestimmt hat. Babington (Manual of British Flora 8. ed. 327 [1881]) stellt S. cinerea Smith ohne jede Erwähnung der S. daphnoides als Varietät a. „l. ovate-Janceolate rather thick reddish beneath stip. !/2 cordate acute, style very short thick* zu 8. einerea. Wimmer hat seine $. pulchra nur als Unterart zu S. daphnoides aufgestellt. Als Varietäten oder Formen sind ausserdem noch aufgestellt von: Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 53 [1815]): B. $. praecor gemmata Ser. Saul. Nr. 83. Blatttriebe sehr entwickelt, mit dicken, von grossen Neben- blättern umhüllten Blüthenknospen. Blattstiele länger als beim Typus. — C. S$. praecox pilosa Ser. Pflanze mit Ausnahme der Geschlechtstheile oft mit später ab- fallenden Wollhaaren besetzt. Blätter anfangs sehr stark behaart, später kahl. Koch (Comment. 23 [1828]): Varietät mit behaarten Zweigen ist S. einerea Willd. — mit schmäleren Blättern und dünneren Blüthenständen: S. pomeranica Willd. — Blüthenknospen im Herbst sehr gross S. praecox gemmala Ser. Döll (Rhein. Flora 263 [1843]): a) leiocarpos mit kahlen, b) lasiocarpos mit behaarten Fruchtknoten. Reichenbach (le. a. a. OÖ.) führt neben S. daphnoides S. pomeranica als besondere Art auf. Hartig (Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 574 [1852]) führt in seinen Nachträgen als zu S, daphnoides gehörend auf: 1. S. pomeranica,. Griffel gespalten, Narben fadenförmig, sperrend, Fruchtknoten ganz kahl. — var. glauces- cens. Narben länger als der Griftel, wagerecht ausgebreitet, dunkler schmutzig gelb; Blätter unterseits grün-blau bereift. — var. cöncolor. Narben kürzer als der Griffel, etwas aufgerichtet, leuchtend gelb; die Blüthenstände wie bei glauec. 11/j.—2“ lang, aber schlanker. Blätter wenigstens an meinen Vorlagen, unterseits ohne blauen Duft, 170 Salieaceae. etwas seidig glänzend. — 2. S. praecox Hoppe. Fruchtknoten kahl, der Stiel mit einem Kranz steifer Seidenhärchen. Die Endblätter kräftiger Triebe und diese selbst mit einer leicht abwischbaren, hinfälligen Behaarung aus anliegenden, langen Seiden- härchen. — 3. S. maritima. Fruchtknoten und der etwas längere Fruchtknotenstiel zerstreut seidenhaarig. Blüthenstände sehr klein, kaum halb so lang als die der vorigen Arten. Die oberen Blätter kräftiger Triebe dicht seidenhaarig, silberglänzend wie S. lanata, lapponum oder arenaria. S. maritima Hartig ist S. daphnoides repens. Döll (Fl. Grossh. Baden II. 492 [1859]): b. mieröstachya. Blüthenstände kaum halb so gross als bei der gewöhnlichen Form, kaum einen halben Zoll lang. — PB. acutifolia ist S. acutifolia. Kerner (Niederösterr. Weiden 231 [1859]): var. a. latifolia. Blätter 3—4- mal länger als breit, länglich-lanzettlich, plötzlich zugespitzt, unterseits graugrün, anfangs wie die Zweige behaart. Nebenblätter halbherzförmig. — var. b. angusti- Jolia. Blätter 4—-5mal länger als breit, verkehrt-lanzettlich, über der Mitte am breitesten und plötzlich in eine feine Spitze ausgezogen, ganz kahl, unterseits schwach graugrün bis grün werdend. Nebenblätter lanzettlich bis linealisch-lanzettlich. Zweige ganz kahl (?). Marsson (Fl Neu-Vorpomm. Rüg. 435 [1869]): «. pedieillata Marss. Frucht- knoten gestielt, der Stiel so lang als die Drüse. Schinz u. Keller (Fl. Schweiz 135 [1900]): var. cinerea. Zweige gleich den Knospenschuppen rauhhaarig. — var. trichophjlla!). Laubblätter mehr oder weniger dicht anliegend behaart. — var. trichocarpa 2). Fruchtknoten behaart. K. R. Kupffer (Sched. Herb. Fl. Ross. IV [1902] 11 Nr. 939): f. erythro- styla3). Griffel purpurroth. (Italien auf dem nördlichen Theil der Apenninen; auf den Britischen Inseln? auf der Skandinavischen Halbinsel im südöstlichen Theil nord- wärts bis zum 6229 N.Br. und bis zu 534 m Höhe am Ufer der Flüsse, aber nicht allgemein; in Russland von der Linie Kiew-Saratow nordwärts bis Petersburg-Perm. Asien im südlichen Ural, Turkestan, West-Tibet, Affghanistan, Himalaja in 800—5000 m Höhe, Altai, Ost- sibirien, Amurland, Mandschurei, Sachalin.) E Von den Britischen Inseln liegt nur ein Exemplar von S. daphmnoides vor, und zwar aus der Sammlung „Set of British Willows (1894)“ von Edward F. Linton. Es stammt aus dem Hort. Bournmouth Nr. 33, und ausserdem ist hinzugefügt: „Not native“. 1036. X 1055? $. fragilis X. daphnoides ? 1041. X 1055. S. cinerea X. daphnoides 1042. X 1055. 5. caprea X daphmoides Ä 1043. X 1055. $. grandifolia X. daphnoides siehe 1048. X 1055. 8. repens X daphnoides am Ende 1049. X 1055. 8. ans x. daphnoides I der 1050. X 1055. 8. phylicrfolia X daphnoides Gattung. 1042. 1050. X 1055. 5. caprea X phylieifolia x daphnoides 1057. S. daphnoides X viminalis er OÖ or oO‘ x 1) Von Fols Haar und pörhov Blatt. 2) Von ®#oiS und »aonrds Frucht. 3) Von Zovdoos roth und orö4og Griffel, Salix. 171 1055. X 1060. S. daphnoides X incana siehe 1055. X 1061. 5. daphnordes X purpurea am Ende 1048. X 1055. X 1061. S. repens X daphnoides der x purpurea (rattung. *- 1056. (24.) (57.) 8. acutifölia. (Kaspische Weide; russ.: Ileıora.) fh selten fh. Aufrecht, selten bis 10 m hoch. Zweige dünn, zähe biegsam, dunkel oder rothbraun, oft bläulich bereift, kahl; junge Triebe rothbraun, kahl oder spärlich kurz seidig behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1,5 cm lang, kahl, nur bei ganz jungen Blättern mit- unter dünn seidig behaart), lanzettlich bis lineal-lanzettlich, bis 12 em lang, 2,5 em breit, lang und scharf zugespitzt, am Grunde verschmälert, spitz, am Rande knorpelig gesägt, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits heller bis graugrün, matt, kahl, nur die jungen Blätter an der Spitze der Triebe mitunter dünn seidig behaart; Mittel- nerv oberseits flach, gelblich, unterseits breit hervortretend; Seitennerven » und weitmaschiges Adernetz beiderseitig deutlich hervortretend. Neben- blätter lanzettlich, lang zugespitzt, am Rande fein knorpelig gesägt. Knospenschuppen braun oder rothbraun, kahl oder theilweise sehr kurz und dicht grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, von einander entfernt stehend, vor dem Aufblühen mit langen weissgrauen, glänzenden Haaren dicht bedeckt; die männlichen endständig an sehr kurzen Zweigen, fast sitzend, am Grunde von sehr kleinen, länglichen, spitzen lang grau oder gelbgrau behaarten Blättern umgeben, aufrecht oder etwas gekrümmt, oval bis kurz eylindrisch, bis 3,5 cm lang, 1,7 cm diek, nach der Spitze und dem Grunde zu etwas verschmälert, dichtblüthig, ihre Achse grau behaart. Traeblätter oval, spitz oder stumpflich, dunkelbraun oder schwarz, am Grunde hell, dünn, lang grau oder gelbgrau behaart und am Rande dichter bebärtet. Staub- blätter kahl, 2—3mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel läng- lich oval, gelb. Drüse schmal oval, bandförmig, gestutzt, etwa !/a so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthen an sehr kurzen, sonst wie die männlichen beschaffenen Zweigen, wie die männlichen aufrecht oder etwas gekrümmt, eylindrisch bis 3,5 em lang, 1,2 em dick, dichtblüthig; Achse wie bei den männlichen. Tragblätter wie bei den männlichen und auf den halben Fruchtknoten hinaufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis !/s so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus schmal ovalem Grunde verschmälert, stumpf, kahl; Griffel /—!/s so lang als der Fruchtknoten, gelb; Narben’ länglich oval, aufrecht, gabelig ausgerandet; Drüse schmal oval, bandförmig, gestutzt, ?/s bis so lang als der Frucht- knotenstiel. In Mitteleuropa nur als Zier- und Nutzstrauch vielfach angepflanzt und so im Gebiete eingebürgert. Bl. März, April. S. acutifolia Willd. Spee. pl. IV. 2. 668 (1805). Koch Syn. ed. 2. 743. Nyman Consp. 666. Rchb. Ic. XI t. DCIH fig. 1255. — 5. cäspica Hort. nach Willd. a. a. O. nicht Pallas. — $. wwoläcea An- drews Bot. Repos. IX tab. 581 (1809). — S. pruinösa Bess. Cat. 172 Salicaceae. Hort. Bot. Crem. 121 (1816). Wimmer Sal. Europ. 9 (1866). — 5. daphnoides var. angustifolia Weinm. Enum. Stirp. Petrop. 96 (1837). — 5. daphmordes var. 8. acutifolia Döll Fl. Grossherz. Baden 492 (1859). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 282 (1868). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 24. — $. pyramıdalis Budistschew in Acta Hort. Petrop. IX (1884) 184, nur der Name; nach Komarow Fl. Mandschurica in Acta Horti Petropol. XXII. 34 (1904) wahrscheinlich hierher, S. acutifolia ist der 8. daphnoides ähnlich und steht ihr auch verwandt- schaftlich sehr nahe; trotzdem ist sie aber namentlich durch den schlankeren Wuchs, die viel schmäleren nach der Spitze lang verschmälerten und auch nach dem Stiel zu verschmälerten Blätter, die schmalen lang zugespitzten Nebenblätter und die kleineren von einander entfernt stehenden Blüthenstände von S. daphnoides deut- lich und wesentlich verschieden. Da ferner auch ihr Verbreitungsgebiet sowie ihre Wachsthumsverhältnisse wesentlich andere als bei 8. daphnoides sind, so kann sie mit vollem Recht als eine eigene Art neben dieser angesehen werden. S. caspiea der Gärten darf nieht mit S. caspica Pall. Fl. Ross. I. 2, 74 (1788) verwechselt werden, welche zu den Purpureae gehört. Die Angaben von Reichenbach (Ie. XI. 27 [1849]) und Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 416 [1852]), dass $. acutifolia wild- wachsend in Östpreusfen an der Ostseeküste auf der Frischen Nehrung bei Königs- berg vorkommt, sind nicht zutreflend. Ebenso ist die Angabe von Dölla.a. O,, dass er S. daphmoides ß. acutifolia 1847 in der Schweiz auf den Höhen zwischen St. Gallen und dem Bodensee gefunden habe, wohl dahin aufzufassen, dass diese Weide damals dort angepflanzt gewesen ist. S. aeutifolia gedeiht besonders gut auf leiehtem Sandboden, in welehem sich ihre Wurzeln weithin ausbreiten. Deshalb wird sie vielfach zur Befestigung von Sandflächen angepflanzt. Im Gebiete findet sie diese Verwendung namentlich auf den Dünen der Ostseeküste. Ausserdenı wird sie auch vielfach als Korbweide ver- wandt, wenngleich ihre Ruthen nur ein gröberes Flechtmaterial liefern. (Dänemark [schwerlich ursprünglich] im ausgetrockneten Becken des Lersees [nach Lange Handb. Danske Fl. 4. Udg. 251]; Russland: da auch hier die Weide vielfach zur Befestigung des Sandbodens an- gepflanzt ist und sich so eingebürgert hat, ist es schwer festzustellen, wo sie wirklich wildwachsend vorkommt. Nach Herder [Act. Hort. Petrop. XI. 424 (1891)] ist ihre Verbreitung in den Östseeprovinzen, in dem Gouv. St. Petersburg und Wiborg am Westufer des Ladoga- sees, im Gouv. Archangel an der Dwina, „und soll auch am Weissen Meer vorkommen“, nach Süden hin in den meisten Gouvernements bis zum südlichsten Standort im Gouv. Orenburg am Uralfluss, 491/20 N. Br. Asien im Karatau und Altai, in der Dsungarei, in Baikalien und Da- hurien, in der Mandschurei.) 1041. X 1056. S. cimerea X acutıfolia 1042. X 1056. 5. caprea X acutıfolia 1049. X 1056. 5. nigricans X acutifolia siehe 1041. X 1056. X 1057. 8. cinerea X acutifolia \ am Ende x. viminalis der 1056. X 1061. $. acutifolia X purpurea Gattung. | 1042. X 1056. X 1061. S. caprea x acutifolia x purpurea Salix, . 173 2. Vimindäles (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 264 [1868)). Früchte behaart. — Uebrige Merkmale s. S. 60. In Europa nur unsere Arten, a. Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt. 1057. (25.) S. viminälis (Korb-, Elb-Weide; Band-Weide; nieder].: Rijswaard, Bindwilg, Kat-Wilg; dän.: Baand-Pil; franz.: Ösier, Ösier blane; it.: Brillo, Vimine, Vetrice, Vinco; rum.: Mlaje, Rächitieä alba; poln.: Wierzba Witwa; kroat.: V&zovi; russ.: Basımnurs; litt.: Zil- wiltis). I selten h. Bis 4 m hoch, mit langen, aufrechten Aesten, selten bis 10 m hoch. Zweige grünlich grau oder braun, anfangs kurz grau behaart, später kahl, innere Rinde grün; junge Triebe kurz dünn- grau bis kurz dichtfilzig grau behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 1 cm lang, bei jungen Blättern kurz hellgrau behaart, später kahl), aus keilförmigem Grunde schmal- oderlineal-lanzettlich, bis 13 em lang, 1,38 cm breit, nach der Spitze zu lang verschmälert, spitz, fast ganzrandig, am Rande undeutlich ausgeschweift, etwas zurückgerollt, oberseits trübgrün mit kleinen Härchen bestreut, unterseits dicht weissgrau seidig behaart (junge Blätter auf beiden Seiten dünn lang weissgrau seidig .. behaart); Mittelnerv oberseits wenig, unterseits stark hervortretend ; Seitennerven breit gespreizt von den Mittelnerven sich abzweigend, oberseits wenig hervortretend oder vertieft, unterseits scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, beiderseitig wenig hervor- tretend oder oberseits vertieft. Nebenblätter schmal lanzettlich, lang zugespitzt. Knospenschuppen braun, dünn und kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen dicht seidig zottig behaart; die männlichen sitzend, am Grunde von kleinen schmal lanzettlichen, lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, auf- recht, eylindrisch, bis 3,5 cm lang und 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dünn hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis länglich-eiförmig, spitz oder stumpflich, braun, am Grunde heller, dünn lang weiss-grau behaart. Staubblätter bis 21/amal so lang als die Tragblätter, kahl; Staubbeutel länglich, gelb; Drüse lineal, bandförmig, gestutzt, 1/3 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände wie die männlichen sitzend und am Grunde von kleinen Blättern umgeben, aufrecht- cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,6 cm dick; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis länglich-eiförmig, spitz oder stumpflich, braun, am Grunde heller, lang weiss-grau behaart, Fruchtknoten sehr kurz gestielt oder sitzend, eiförmig, kurz kegelig verschmälert, etwas länger als die Tragblätter, anliegend hellgrau behaart; Griffel so lang als der Fruchtknoten, dünn, gelb; Narben linealisch, ausgerandet oder getheilt. Drüse lineal, bandförmig, gestutzt, bis auf ?/ des Fruchtknotens herauf- ragend. Im grössten Theile des Gebiets, namentlich in den Ebenen an Fluss- ufern, auf angeschwemmtem, tiefgründigem Boden. Höher hinauf in den Gebirgen seltener und nur bis zu mässiger Höhe. — So im Bayerischen Walde bis 401 m und in Oberbayern bis 471 m (Willkomm Forstl. 174 Salicaceae, Fl. Deutschl. Oesterr. [1887] 480); in Tirol bis 1600 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 31) ausserdem vielfach angepflanzt; nur so auf den Nordsee-Inseln und im Mittelmeergebiet vorhanden. Bl. März, April. S. viminalis L. Spec. pl. ed. 1. 1021 (1753). Smith Fl. IH. 1070 (1304). Willd. Spee. pl. IV. 2. 706 (1805). Seringe Essai Saul. Suisse 35 (1815). Koch Comment. 29 (1828). Koch Syn. ed. 2. 746. Kerner Niederösterr. Weiden 211 (1859). Wimmer Sal. Europ. 36 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 264 (1868). Nyman Consp. 666. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 25. v. Seemen Sal. Japon. 50 (1903). Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 214 (1904). Rehb. Ie. XI t. DXCVII fig. 1248. — $. longifolia Lam. Fl. Franc. II. 232 (1778). Vill. Hist. pl Dauph. III. 785 (1789). Hart. Naturg. Forstl. Culturpfl. 568 (1852). — S. Idanensis Gandog. Fl. Lyon. 208 (1875). — 5. valdenitens Gandog. a. a. O. — $. bellula Gandog. Sal. nov. Nr. 41 nach Camus a. a. OÖ. 215, 219. S. viminalis liefert ein vorzügliches Material zu Bandstöcken und zur Korb- flechterei und wird deshalb vielfach in Weidenhegern angepflanzt. S. virescens Vill. Hist. pl. Dauph. III. 785 (1789) mit längliehen, unterseits am Rande zurückgekrümmten grauen Blättern, pfriemlichen Nebenblättern und grünlichen Schösslingen, (vimine virescente) ist von Villars neben S. viminalis auf- gestellt, sie ist eine breitblätterige Form der S. viminalis. S. viadrina!) Wimm. in Hartig Naturg. Forstl. Culturpfl. 568 (1852): Blatt- rand weitläufig drüsig, zwischen den Drüsen an den grösseren Blättern stark gerollt. Afterblätter nierenförmig, buchtig-sägezähnig; Behaarung sehr vereinzelt, filzig-seidig, fast angepresst-seidig, ist wohl kaum als eine reine S. viminalis anzusehen. S. calodendron Gandog. a. a. O. (1875) nicht Wimmer und $. bellula Gandog. a. a, OÖ. gehören zu einer schmalblätterigen Form; $. lancifera Gandog. a.a. 0, zu einer Form mit kurzen Blättern und schmalen, kurzen Blüthenständen., Als Formen sind hervorzuheben: A. linearifolia (Wimm. u. Grabowski Fl, Siles. II [1829] 368): Blätter schmal linealisch; so seltener. B. abbreviata (Döll Fl. Grossherz. Baden II. 494 [1859]): Kätzchen lineal- länglich, weit kleiner als beim Typus. — Zuerst von A. Braun bei Freiburg in Baden an der Dreisam gefunden; nicht selten vorkommend, in Schlesien bei Breslau häufig (nach Wimmer Sal. Europ. [1866] 36). Als Abart ist hervorzuheben: lI. Gmelini2). Jnnge Zweige und Knospen behaart oder kahl. Junge Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit kurzer Spitze oder abgestumpft, oberseits grau- grünlich, unterseits dieht wollig; entwickelte Blätter schmal-lanzettlich, beiderseits gleichmässig verschmälert, mit kurzer Spitze, oberseits dünn behaart, grünlich-grau, unterseits mit Härchen dieht bedeckt oder seidenhaarig, silberig glänzend. Blüthen- stände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, kurz gestielt (Stiel am Grunde mit kieinen oder längeren Blättern). Tragblätter an der Spitze breit, abgerundet oder ausgerandet. Fruchtknoten stets sitzend, kurz kegelförmig, fast eiförmig, stumpf, dicht weiss-filzig. Griffel mehr oder weniger kurz und diek. Narben mehrmals länger als der Griffel. Kommt nicht in Mitteleuropa vor, nur im östlich angrenzenden Russland. Dort ist sie westwärts bis zum Thal der Düna verbreitet. I) An der Oder (Viadrus) gefunden. 2) S, III. S. 498 Fussn. 1. Salix. 175 S. viminalis y. Gmelini Anderss. in Prodr. XVI. 2. 266 (1868). — $. nitida Gmelin Reise durch Russland III. 283 (1774)? — S. serötina Pall. Reise III. 759 (1776). — S. Gmelini Pall. Fl. Ross. II. 153 (1788), — S. Gmeliniana Willd. Speec. pl. IV. 2. 709 (1805) nicht Turez. — S, splendens Led. Fl. Ross. III. 605 (1851). Turez. Pl. exs. 1829 nach Ledeb. Fl. Ross. III. 605 (1846—51). — 8. rufescens Turez. Pl. exs. 1830 nach Ledeb. a. a. O. — S$. stipularis Trautv. in Herb. Ledebour nach F. v. Herder Plantae Radd, in Acta Horti Petropol, XI (1891) 425. Kaufmann nach Petunnikow Krit. Uebers. der Moskau’schen Flora III (1895—1902) nicht Sm. Petunnikow (Kritische Uebersicht der Moskau’schen Flora III [1895—1902]) ist mit Teplouchow, dem vortrefflichen Kenner der Weiden Russlands, der gleichen Ansicht, dass S, @melini eine Parallelart (Parallelform) der S. viminalis ist und die typische S. viminalis, die in Russland nicht vorkommt, hier vertritt; auch bei der Bastardbildung. — Nach dem mir vorliegenden Material ist S. @melini namentlich in ihren schmalblätterigen Formen nur schwer von S. viminalis zu scheiden. Ausserdem sind von verschiedenen Schriftstellern noch folgende Formen auf- gestellt: Linn& (Spee, pl. ed, 1. II. 1021 [1753]): #. Salix foliis ex lineari-lanceo- latis integris subtus incanis. Koch (Comment. 29 [1828}): . eortice nigrofusca, Wimmer u. Grabowski (Fl. Siles. II. 2. 368 [1829]): neben #. lineari- folia noch y. opaca: Blätter länglich-lanzettlich, die mittleren am breitesten, unter- seits dünn grau behaart. Fries (Novit. Fl. Suece, Mant. I. 61 [1832]) stellt $. stipularis Smith als Unterart zu S. viminalis. Kerner (Niederösterr. Weiden 211 [1859]): a. vulgaris. Blätter verlängert, lanzettlich, etwa 10mal länger als breit. — b. tenuifolia. Blätter linealisch, sehr lang, 12—18mal so lang als breit. Andersson (in DC. Prodr,. XVI. 2. 264 [1868]) stellt von y. Gmelini noch #. splendens (S. splendens Turez.) auf. S. splendens gehört zu Il. Gmelini, Babington (Man, Brit. Bot. 8. ed. 326 [1881]): £. intricata (Leefe). Blätter breiter; Fruchtknoten kürzer und breiter. Griffel sehr kurz. Narben rückwärts ge- bogen, wirr (reflexed and entangled). — y. stipularis (Leefe). Blätter lanzettlich ; Nebenblätter linear-lanzettlich, gesägt oder halbherzförmig, zugespitzt. Narben lang. Diese Form stipularis ist nicht synonym mit S. stipularis Smith, die von Ba- bington gleich darauf als eigene Art aufgeführt wird. Lange (Handb. Danske Fl. 4 Udg. 254 [1886]): $. angustissima. Blätter schmal-lineal. F. v. Herder (Pl. Radd. in Acta Horti Petropol. XI [1891] 425): var. splendens (melini latifolia Regel, glabrescens Trautv. — Ausserdem unterscheidet Regel bei der in Turkestan vorkommenden $, viminalis die Formen: . songarica, y. latifolia, 6. Gmelini. Wolf in Bericht. Kaiserl. Forst-Inst. Petersb. XIII (1905) 10—12: var. longi- Jelia, latifolia, strobilacea, semiviminalis. — Material von diesen Formen hat mir nicht vorgelegen. (Im nördlichen Theil von Spanien und Portugal [Galizien, Ca- stilien, Aragonien, Catalonien]; Frankreich [namentlich im nördlichen und westlichen Theil}; im nördlichen Theil Italiens [angepflanzt]; von Griechenland durch die ganze Balkanhalbinsel u. s. w. nordwärts bis zur Ostsee; Britische Inseln; Dänemark ; im südlichen Theil der Skan- dinavischen Halbinsel [in Norwegen bis 64°12' N.Br. und 136 m, in Schweden bis 60° N.Br.j, nach Wahlenberg und Schübeler ur- sprünglich nicht einheimisch; Russland: im Süden bis zur Linie von 176 Salicaceae, Podolien ostwärts über das Land der Donischen Kosaken bis zur Wolga und dem Uralflusse nach Norden hin bis zur Waldgrenze im Samo- jedenlande, 67!/2° N. Br. [nicht sicher]. Asien: Transkaukasien bis 2160 m; Armenien: Turkestan ; Dsungarei; Pendshab ; Himalaja [1660—3000 m]; Kaschmir [3330 m]; China; Mandschurei; Amurland; in ganz Sibirien bis 72°015° N.Br.; Kamtschatka; Japan; Insel Sachalin. Nord- und Südamerica [hier in Chile] vielfach angepflanzt.) 1036. X 1057? 8. fragılis X viminalıs ? 1037. X 1057. $. amygdalina X viminalis 1040. X 1057. $. glauca X viminalis 1041. X 1057. $. einerea X viminalis 1041. X 1057. X 1041. S. cinerea X viminalis x einerea 1041.:%+1042..%:-1057.2°8. cinereal X ‚caprea. X viminalis 1042. X 1057. X 1042. $. caprea X viminalıs x caprea 1044. X 1057. $. Stülesiaca X viminalis 1045. X 1057. $. aurita X viminalis “ 1041. X 1045. X 1057. S. einerea X aurila X \ viminalis 1046. X 1057. S. depressa X viminalis 1048. X 1057. $. repens X viminalis 1041. X 1048. X 1057. S. cinerea X repens X } viminalis siehe 1042. X 1048. X 1057. $. caprea X repens X | am Ende viminalis 4 1045. X 1048. X 1057. S. aurita X repens X ya viminalis Gattung. 1046. X 1048. X 1057. S. depressa X repens X viminalis 1049. X 1057. $. nigricans X viminalis 1050. X 1057. $. phylieifolia X viminalis 1041. X 1050. X 1057. S. cinerea X phylieifolia X viminalis 1042. X 1050. X 1057. 5. caprea X. phylicifolia x viminalis 1055. X 1057. S. daphnordes X viminalis 1041. X 1056. X 1057. S. cinerea X acutifolia X viminalis 1057. X 1058. S. viminalis X dasyelados 1057. X 1059. S. viminalis X Lapponum 1042. X 1057. X 1059. S. caprea X viminalis x. Lapponum 1057. X 1060. S. viminalis X incana 1057. X 1061. $. viminalis X purpurea Salix. 77 1041. X 1057. X 1061. S. cinerea X viminalis x purpurea 1042. X 1057. X 1061. 5. caprea X viminalis x purpurea R 1045. X 1057. X 1061. $. aurita X viminalis siehe x purpurea am Ende 1048. X 1057. X 1061. S. repens X viminalis der x _purpurea Gattung. (1044. X 1059.) X (1057. X 1061.) $. (Silesiaca X Lapponum) X (viminalis X pwrpurea) (1042. X 1057.) X. (1057. X 1061.) 8. (caprea X viminalis) X (viminalis X purpurea) 1058. (23.) S. dasyelados!). hi selten h. Aufrecht, bis 4 m hoch. Zweige dick, schmutzig gelbbraun, sehr kurz weissgrau -filzig behaart, selten kahl; junge Triebe dicht grau- bis schwarz-filzig behaart; Blätter gestielt (Stiel bis 2 cm lang, kurz dicht grau filzig behaart, später ver- kahlend), gross, lanzettlich bis langlanzettlich, bis 24 cm lang, 5 cm breit, lang zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande etwas ausgeschweift und ausgerandet, mitunter etwas gesägt, anfangs beiderseitig dicht seidig-filzig weissgrau behaart, später verkahlend, oberseits nur an dem Mittelnerven und unter- seits an Mittelnerven und Seitennerven bleibend behaart, oberseits dunkel trübgrün, unterseits grau bis blaugrau; Mittelnerv hell, oberseits wenig, unterseits stark hervortretend; Seitennerven hell, fast rechtwinkelig sich von dem Mittelnerv abzweigend, oberseits wenig, unterseits scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseits° kaum bemerkbar, unterseits deutlich fein hervortretend. Nebenblätter breit- lanzettlich, zugespitzt, am Grunde abgerundet, am Rande gesägt. Knospen- schuppen grau-braun, kurz grau filzig behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend ; die männlichen fast sitzend, am Grunde von kleinen länglichen bis ovalen, spitzen, lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, aufrecht, mitunter etwas gekrümmt, breit-cylindrisch, bis 4,5 em lang, 1,7 em dick, dichtblüthig; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter breit oval, spitz, auf der oberen Hälfte dunkelbraun bis schwarz, am Grunde dünn hellgrau behaart, am Rande dicht und lang bebärtet. Staubblätter kahl, bis 3mal so lang als die Tragblätter; Staubbeutel oval, gelb. Drüse schmal lineal, gestutzt, '/s so lang als die Tragblätter. Weib- liche Blüthenstände an kurzen, bis 0,5 cm langen, zottig hellgrau be- haarten, mit kleinen länglichen bis ovalen spitzen, spärlich hellgrau behaarten und dicht lang bebärteten Blättern besetzten Zweigen end- ständig, aufrecht, oft etwas seitwärts gekrümmt, eylindrisch, bis 5,5 em lang, 1,3 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse hellgrau zottig behaart. Tragblätter wie bei den männlichen und bis so lang als der Frucht- knoten. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, fast sitzend (Stiel dicht hell- 1) Von daovg dieht behaart und »Addog Ast. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 12 178 Salieaceae. grau zottig behaart), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, hellgrau filzig behaart. Griffel so lang als der Fruchtknoten, gelb. Narben lang lineal, 1/2 so lang als der Griffel, ungetheilt, gabelig seitwärts ge- bogen. Drüse wie bei den männlichen, länger bis doppelt so lang als der Fruchtknotenstiel, bis auf !/s des Fruchtknotens heraufragend. An Gewässern, namentlich grosse an Flussufern und auf sumpfigen Wiesen ; im Gebiete nur theilweise ursprünglich wild, vielfach angepflanzt; in Nordost-, (Mittel- und Süd-??)deutschland wild, in Schleswig?? Pommern: Falkenberg am Stadtparpel-See (nach Winkelmann); Westpreussen: in der Weichselniederung auf den Kämpen nicht selten, östlich der Weichsel seltener, westlich derselben meist fraglich, anscheinend sicher ursprünglich nur in der Nähe der Ostsee bis in den Kreis Putzig; in. Posen in der Weichselniederung. Ostpreussen: an dem Ufer des Pregel bei Königsburg und an dem Ufer der Memel bei Tilsit; Russisch-Polen im Weichselgebiet bei Cichoeinek ete. im Gouvern. Warschau. Schlesien an der Oder bis Breslau, Teschen am Olauufer, Troppau, Görbersdorf bei Friedland. Ob ursprünglich wild in Galizien, Böhmen bei Prag, in Niederösterreich an der Donau bei Mautern? Die Angaben in den Berg- wäldern Oberösterreichs (nach Host), in Tirol, Kärnten erscheinen un- wahrscheinlich. Wird vielfach angepflanzt, namentlich in Parks. Bl. März, April. S. dasyclados Wimm. in Flora XXXIl 35 (1849). Kerner Niederösterr. Weid. 217 (1859). Nyman Consp. Suppl. 280. -— 8. mollissima Koch Comment. 28 (1828) z. T. — $. acumindta (Smith) Koch a. a. O. (1828). Patze Fl. Prov. Preussen 135 (1850), nach Wimm. in Denkschr. Schles. Ges. Vaterl. Cultur 160 (1653) vgl. Petunnikow Uebers. der Moskau’schen Flora III (1895—1902) z. T. — 5. longifölia Wimmer s. unten (1861). — Caprea acuminata Opiz Sezn. 25 (1852). — #S. stipuläris Trautv. in Maximowiez Prim. Fl. Amur. 243 (1859). Koch Syn. ed. 2. 746. Nyman Consp. 606. — 9. stipularis Sanio Herb. — 5. (Caprea X vimi- nalis) X einrrea Wichura Die Bastardbefruchtung im Pflanzenreich (1865) 60. — 9. Smithiana y. acuminata Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 268 (1868) z. T. — $. mollissima Cent. Siles. nicht Ehrh. nach Fiek Fl. von Schles. 410 (1881). — $. ceinerea X vimindälis d. dasyclados (Wimmer) Richter-Gürke Pl. Eur. II. 27. S. dasyelados liefert grobes Material zur Korbflechterei und zu Bandstöcken und wird deshalb vielfach in Weidenhegern angepflanzt, Bei den constanten Merkmalen und dem bestimmt abgegrenzten Verbreitungs- gebiet kann diese Weide wohl für eine eigene Art gehalten werden. S. dasyelados ist vielfach mit ihrer Unterart S. stipularis und mit S. vimı- nalis X caprea und S. viminalis X einerea zusammengeworfen worden, Zur sicheren Unterscheidung der S. dasyelados von den beiden genannten Viminalis-Bastarden ist daran festzuhalten, dass bei S. dasyelados der Fruchtknoten fast sitzend, der Griffel und die Narben lanx und die Drüse lang und schmal sind. Sanio (in Herb.) bestimmte die in Ostpreussen am Pregel vorkommende 8. dasyclados als S, stipularis. Von 8. stipularis Trautv. in Maximowiez Prim. Fl, Amur, (1859) 243 befindet sich im Herbar des Mus. Bot. Berol, ein weibliches Salix, 179 Exemplar, das zweifellos S. dasyelados ist. Ausserdem liegen in diesem Herbar noch 3 von Ehrenberg in Sibirien und in Orenburg-Astrachan-Saratow gesammelte Exemplare, sowie je ein von Erman bei Ochotok und A. Lehmann in Turkestan (Alexandri Lehmanni Reliquiae botanieae) gesammeltes Exemplar, welche ebenfalls als S. stipularis bestimmt sind, aber zweifellos zu S. dasyelados gehören, Wimmer bezeichnete seine 1849 aufgestellte S. dasyelados 1861 in Abh. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur I. 130 als S. longifolia Host und wollte nun diesen Namen als den älteren gelten lassen, jedoch mit Unrecht, denn $, longifolia Host ist S. caprea X viminalis und $. einerea X viminalis. — Wimmer (Sal. Europ, 43 [1866]) bezeichnet S. longifolia Host als Synonym der S. dasyelados, 8. acumi- nata Patze a. a. O., S. mollissima Koch Comment, 28, S. acuminata Koch Syn, 648 z. T. — Kerner (Niederösterr. Weid. 216 [1859]) sagt: die S. dasyelados Wimm., sowie die S, dasyelados-viminalis stellen nach unserer Ansicht zwei näher gegen S, viminalis hinneigende Blendlinge aus S. viminalis und S. einerea dar. — Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 569 [1852]) stellt $. dasyelados: Griffel kürzer als die nicht gespaltenen Narben, als eine Form zu 8. acuminata. — Wimmer (Denkschr. Schles. Ges. Vaterl. Cultur 160 [1853]) sagt, dass Patze a. a. OÖ. $. dasyelados für S. aewminata halte. — Wichura hält a. a. OÖ, zwar’S. dasyclados für den Bastard: S. (Caprea X viminalis) X cinerea, fügt jedoch ausdrücklich hinzu: die wiederholten Versuche, denselben Bastard künst- lich zu erzeugen, sind leider erfolglos geblieben. — Andersson a. a. ©. hält S$. dasyelados „sine dubio affınis si non cum ea identica* mit S. stipularis (S. 180) y. acuminata (Sm.) und als Synonym der S. acuminata Lange Dansk. Fl. ed. 2. 658 und $. longifolia Host. — Petunnikow (Krit. Uebers. der Moskau’schen Flora III [1895—1902]) weist nach, dass die im Gouv,. Moskau als S. acuminala Koch aufgeführte Weide 8. dasyclados Wimm, resp. S. Caprea X Gmelini Tep- louchow ist. S. acuminata wurde zuerst von Smith Fl. Brit. III. 1068 (1804) als Art aufgestellt. Die hierbei gegebene Diagnose lässt namentlich durch die Worte: „Cap- sulae pedicellatae ... stigmata subsessilia*, die auf der folgenden Seite 1069 bei der späteren Beschreibung noch dahin ergänzt werden: „Capulae longius pedicellatae.... Stylus brevissimus. Stigmata obtusa, indivisa, subinde bifida“, erkennen, dass mit S. acuminata S. caprea X wiminalis oder 5. einerea X viminalis gemeint ist. Späterhin ist S. acuminata von den Autoren in der ver- schiedenartigsten Weise auf S. cinerea, S. grandifolia, S. dasyelados, 8. stipularis, S. caprea X viminalis, S. cinerea X viminalis u. s. w. bezogen worden, sodass eine Verwirrung mit diesem Arten-Namen eingetreten ist, die ihm jeden Werth nimmt, Es erscheint deshalb, wie schon Wimmer (Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur 160 [1853]) meint, dringend zu rathen, den Namen $. acıminata ganz fallen zu lassen und nur die Bezeichnung „Acuminatae* für die Bastard- Gruppe: Arten der Viminalis-Gruppe mit den Arten der Caprea-Gruppe beizu- behalten. — Nicht minder vieldeutig und darum unsicher sind S. mollissima, die zuerst von Smith Fl. Brit. III (1804) 1070 für diese Bastardgruppe gehalten wurde, und S. longifolia Host a. a. O ; es dürfte daher rathsam sein, auch diese beiden Namen nicht anzuwenden. A. v. Hayek (Fl. Steierm. I [1908] 141) giebt an: Ein nicht blühender Strauch am Ufer des Kreisbaches in der Schubertstrasse in Graz (ob jetzt noch?) (Preismann!). — Eine sichere Bestimmung dieser nicht blühenden Weide dürfte wohl nicht möglich sein! Als Rasse ist hervorzuheben : B. angustifölia (Heidenreich in Herb.). Blätter lang schmal lan- zettlich. Als Abart ist herverzuheben: II. Baltica (Lackschewitz Herb. Sal.). Zweige dünn, kahl, gläuzend braun oder olivengrün. Blüthenstände schlank. — So in Östpreussen an der Memel und namentlich in dem Nachbargebiet: an den grösseren Flüssen in den Russi- schen Ostsee-Provinzen bis nach Petersburg (Newa-Mündung) hin. 12* 150 Salicaceae, Es scheint nicht unmöglich, dass die Form Baltie« durch Beimischung einer andern Art entstanden ist. Ob dies wirklich der FalJ gewesen, und welche andere Art dabei betheiligt ist, lässt sich nach dem vorliegenden Material und nach den von Lackschewitz bisher gemachten Beobaehtungen jedoch nicht feststellen. (('Jütische Halbinsel und Dänische Inseln, Seeland, Laaland wohl nicht heimisch Lange Danske F]. 4 Udg. 256], Rumänien [?]; Russland; Östseeprovinzen, Gouv. Moskau, Orenburg, Astrachan, Saratow. Asien: West-Sibirien [Ehrenberg]; Amurgebiet [Maximowicz]; Ochotskisches Gebiet [Erman]; Mandschurei [Bertels]). x Bei der Zusammenwerfung der S, dasyelados mit S$. Smithiana und S. stipu- laris bei der Bearbeitung der Russischen und Sibirischen Flora ist anzunelimen, dass noch viele der für diese beiden letztgenannten beiden Arten angegebenen Standorte der S. dasyclados zukomme. Hierher gehört die Unterart: B. 5. stipularis. Dem Typus sehr ähnlich, aber durch Folgen- des verschieden: Blätter schmäler, unterseits stärker, fast seidenfilzig be- haart; Seitennerven auch von dem Mittelnerven breit: abgehend, aber gröber, nach dem Rande zu schwächer hervortretend. Nebenblätter lan- zettlich, spitz, gesägt, am Grunde kurz verschmälert. Griffel länger. Narben länger, sehmäler. Drüse schmäler. In Nord-Deutschland sicher wild wohl nur auf den Ostfriesischen Inseln Borkum und Norderney, in Oldenburg bei Varel. Ferner in Belgien und Holland: Brabant. Siebenbürgen? Sonst mitunter an- gepflanzt und verwildert. S. stipularis Smith Fl. Brit. III. 1069 (1804). Willd. Spee. pl. IV. 2. 708 (1805). Koch Comment. 29 (1828) z. T. Koch Syn. ed. 2. 746. Kerner Niederösterr. Weid. 217 (1859). Wimm. Sal. Europ. 184 (1866). Anderss,. in DC. Prodr. XVI. 2. 266 (1868). v. Seemen Sal. Japon. 51 (1903). Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 318 (1904). Rehb. Ice. XI t. DXCVIL fig. 1249. — $. longifölia Host Sal. z. T. (1828). — 9. macrostipuläcea Forb. Sal. Wob. Taf. 130, 132 (1829). — 5. Caprea X viminalıs f. stipularıs Wimm. in Flora 42 (1849). — S$. Höstii!) Kerner in Oesterr. Bot. Zeitschr. 217 (1860) 2. T. — $. viminalis X dasyclados Wimm. Denkschr. Schles. Ges. Vaterl. Cultur 162 (1853). — 8. superviminalis X cinerea Kerner Verh. ZBG. Wien X. 217 (1860). — 5. opäca Anderss. in Herb. Ross. (Petersburg) nach F. v. Herder Pl. Radd. in Acta Horti Petrop. XI 428 (1891) (2). — 5. dasyclados Hort. nach Dippel Handb. Laubholzkunde II. 294 (1892) nicht Wimm. — 8. cinerea X vimi- nalis e. 8. stipularis Richter-Gürke Pl. Eur. II. 27 (1897). S. stipularis steht in ihren Merkmalen der S. viminalis näher als S. dasy- clados Wimmer (Denkschr. Schles. Ges. Vaterl. Cultur [1853] 162) hält sie deshalb für S. niminalis X dasyclados. Auch Kerner (Niederösterr, Weiden 217 [1859]) hält sie als S. superviminalis X eincrea für der S. viminalis näher stehend. 2) 28; 122158, 135: Rusan7l. Salix. 181 S. stipularis ist nicht nur vielfach mit den Bastarden: S. caprea X vimi- nalis und S. cinerea % viminalis, sondern auch mit S. dasyclados (siehe oben S. 178) zusammengeworfen und verwechselt worden. — Zu ihrer sicheren Unter- scheidung von den Bastarden S. caprea X viminalis und $S. einerea X viminalis ist wie bei S. dasyclados daran festzuhalten, dass bei ihr die Fruchtknoten fast sitzend („Germen ovate, nearly sessile*, Smith Engl. Fl. IV. 230 [1828]) die Griffel und Narben lang, die Drüse lang und schmal sein müssen, S. stipularis (Seringe Saul. Suisse [exsiee.] Nr. 2 [1805]) ist S. grandifolia, Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. I. 61 [1832]) stellt S. stipularis als Unterart zu S. viminalis; Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 266 [1868]) thut dasselbe, S. stipularıs wird von F. v. Herder (Pl. Radd. in Acta Horti Petropol. XI. 428 [1891]) als Synonym zu S. opaca Anderss. a. a. O. gestellt, und ich habe in meinen Sal. Japon. 51 (1903) dasselbe gethan, aber mit Unrecht. 8. opaca hat gestielte Fruchtknoten. Stiel so lang oder länger als die schmale, lange Drüse und kann nach diesem Merkmal nicht S. stipularis sein. S. opaca gehört augen- scheinlich zur S, caprea X viminalis oder steht diesem Bastard wenigstens sehr nahe, Petunnikow (Krit. Uebers. der Moskau’schen Flora III [1895—1902]) weist auf Grund der von Teplouchow angestellten Untersuchungen nach, dass die im Gouv. Moskau vorkommende und von Kaufmann als S, stipularis beschriebene Weide nicht zu dieser Art, sondern zu S. Gmelini s. S. 174 gehört. Andersson (in DC. a. a. O.) führt als eine bei Petersburg vorkommende Form an: 9. vestita. Blätter bis 6—8 Zoll lang, unterseits sehr dicht gelblich grau behaart. Zweige dicht, dicht filzig. Nebenblätter gross, sehr spitz. Weiter fügt er hinzu: „quos sub hoe nomine ex variis partibus Sibiriae (ut baikalensis, altaicae et ex Davuria, Fl. Ross.) in herbariis asservatas videre licuit formas sequentes saepissime pertinent, et ad S. Smithianam adhue evidentius transeunt“, Diese Form kann also wohl kaum zu $. stipularis gehören. (Frankreich [nach Camus a. a. O.]: an den Ufern des Cher bei Chateauneuf, zwischen Rambervilliers und Bru in den Vogesen und in der Normandie; in England und Schottland [häufig]; in Dänemark [nach Lange a. a. O.]: auf Seeland und Falster; für Russland giebt Köppen [Geogr. Werbreit. d. Holzgärten d. Europ. Russl. u. d. Kau- kasus II. 327 (1889)] Standorte von Kurland und Livland östlich bis zum Ural, sowie nordwärts bis zum Samojedenlande über den Polar- kreis hinaus an und fügt hinzu, dass sie im westlichen, südwestlichen und südlichen Theil ganz zu fehlen scheine. Petunnikow a. a. O. gibt an, dass S. stipularıis im Gouv. Moskau ganz fehle [siehe oben] und hier mit $. Gmelini verwechselt sei. Mir selbst hat zweifellose S. stipularis nur aus Kurland, bei Libau von Lackschewitz 1900 bis 1901 gesammelte, cultivirte Exemplare vorgelegen; die anderen mir aus Orenburg, Astrachan, Saratov als $. stipularis vorliegenden Exem- plare gehören zu S. dasyclados [siehe S. 179]. Asien: nach Köppen a.a. O. 329 in Turkestan, in der Dsungarei, in Sibirien am Ojan und an der Lepsa, in Baikalien, Dahurien und im Amurlande; nach F. v. Herder a. a. OÖ. als $. opaca auf Sachalin. Alle mir als $. stipu- laris oder $. opaca aus Asien vorliegenden Exemplare [siehe bei $, dasyclados Wimm, und $. stipularis] gehören nicht zu dieser Art, sondern zur S. dasyclados oder zu einem Bastard, der der S. caprea x. viminalis nahe steht) - * 182 Salicaceae. 1057. X 1058. S. amygdalına X dasyclados 1041. X 1058. 5. cinerea X dasyclados 1042. X 1058. 5. caprea X dasyclados siehe am Ende 1057. X 1058. S. viminalis X dasyclados { der Gattung. 1058. X 1059. S. dasyclados X Lapponum 1058. X 1061. 5. dasyelados X purpurea b. Fruchtknoten gestielt, Stiel bis fast !/a so lang als der Fruchtknoten. 1059. (24.) S. Lappönum !) (im Riesengebirge: Sohlen). h. Niedrig, kurz und dickästig, bis 2 m hoch. Zweige braun, glänzend, kahl; junge Triebe weissgrau behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, bei jungen Blättern dicht weiss-grau behaart, später verkahlend), oval, schmal verkehrt-eiförmig bis lanzettlich, bis 9 cm lang, 4 cm breit, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, selten abgerundet, ganzrandig oder am Rande schwach wellig gekerbt, in der Jugend beiderseits dicht bis filzig weiss-grau behaart, später oberseits verkahlend und dunkelgrün; Mittel- nerv, Seitennerven und weitmaschiges Adernetz oberseits vertieft, unter- seits hervortretend. Nebenblätter selten vorhanden, sichelförmig. Knospen- schuppen braun, kahl. Blüthenstände vor dem Aufblühen hellgrau zottig behaart; die männlichen vor oder mit den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an kurzen bis 1,5 cm langen, dicht weissgrau behaarten, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen, lang dünn weiss-grau behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, mitunter etwas gebogen, oval bis kurz cylindrisch, bis 3 em lang, 1,5 cm dick; ihre Achse weiss- grau behaart. Tragblätter länglich bis lanzettlich, spitz oder stumpf- lich, an der Spitze schwärzlich, auf den Flächen fast kahl, am Rande lang weissgrau bebärtet. Staubblätter kahl, etwa 3 mal so lang als die Tragblätter; Staubbeutel länglich, gelblich, später braun. Drüse schmal oval, fast lineal, gestutzt, etwa 1/3 so lang als die Tragblätter. Weib- liche Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an kurzen, wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht, mitunter etwas gebogen, oval bis eylindrisch, bis 5,5 cm lang, 1,5 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse und die Tragblätter wie bei den männlichen, letztere bis etwa an die Mitte des Frucht- knotens hinaufragend:. Fruchtknoten sehr kurz oder länger gestielt (Stiel bis fast !/a so lang als der Fruchtknoten, weiss-grau behaart), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, weiss-grau anliegend bis filzig behaart; Griffel etwa ?/3 so lang als der Fruchtknoten, dünn; Narben lang, lineal, getheilt, aufrecht gabelig, gelb. Drüse wie bei den männ- lichen und etwa bis an !/s des Fruchtknotens hinaufragend oder etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Im tieferen Gelände auf Mooren und schlammigen Wiesen, in der oberen Wald- und subalpinen Region der Gebirge an sumpfigen Bach- 1) In Lappland, dem Lande der Lappen (Lappones) gefunden, Salix. 183 ufern und quelligen Stellen, auf den Centralalpen in Steiermark, Kärnten und Tirol (bis 1949 m); auf den Bayerischen Alpen. In den Karpaten sehr selten: Tatra: Mlinica- und Grosses Kohlbachthal (Schneider- Sagorski 460). [Die Angabe in den Mährischen Karpaten neuerlich nicht bestätigt.] In den Sudeten häufig im Riesengebirge, bis 1050 m herabsteigend (Fiek 404), im Gesenke selten (Altvater, Peterstein). In der nördlichen Ebene bisher nur im östlichsten Gebiet in Galizien: Ko- pytöw bei Sokal (Kr. Zölkiew) (Rehmann Spraw. kom. fiz. IV. 229 nach Knapp 89). Südost-Polen: Zwischen Krynice und Krasnybröd (Jastrzebowski nach Rostafinski 170) und Östpreussen: Kr. Jo- hannisburg: Czarny Rock (Potoni6), Sensburg: Prawdowen bei Niko- laiken (Keller), Lötzen: bei Lötzen (Gross), Widminner Moor bei Oriowen (Range), abgelassener See bei Spiergsten (Graebner 1903!), Ragnit (Moor bei Popelken Abromeit und Drude 1899) und Heyde- krug (Medszokel-Moor) (Führer), alle Angaben nach Abromeit Phys. Oek. Ges. IL (1908) 256 [67] und H. Preuss br. Bl. in der Ebene April, im Gebirge (Mai) Juni, Juli. S. Lapponum L. Spec. pl. ed. 1. 1019 (1753) z. T. Willd. Spec. pl. IV. 2 (1805) 689. Koch Syn. ed. 2. 757. Anderss. Sal. Lapp. 22 (1845) z. T. Wimmer Sal. Europ. (1866) 38. Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 276 (1868) z. T. Nyman Consp. 670. Suppl. 281. Richter-Gürke Plant. Eur. II. 28. Camus Classif. Saul. d’Europe, Monogr. Saul. France 147 (1904). — 8. arenäria L. Sp. pl. ed. 1. 1019 (1753) z. T. Smith Fl. Brit. III. 1058 (1804) z. T. Willd. Sp. Plant. IV. 2. 689 (1805) z. T. — $. nitens Gilib. Exerc. phyt. II. 408 (1792), nicht _ Gren. et Godr. — $. leucophylla!) Willd. Berl. Baumz. ed. 2. 444 (1811). S. limösa Wahlenb. Fl. Lapp. 265 (1812) z.T. — S$. läctea Bray in Denkschr. Regensb. Bot. Ges. TI. 43 (1818). — 8. glaucophylla Bess. Enum. Plant. Volhyn. 39 (1821). — 8. eistifölia Tausch nach Opiz Böhm. Gew. (1823) 111. — S. Gmeliniäna Turez. Plant. exsicc. (1828) nach Ledeb. Fl. Ross. III. 618 (1846—51) nicht Willd. — $. glauca Koch Comment. 55 (1828) z. T. — S$. Stuarti- äna”?) Smith Engl. Fl. IV. 203 (1828). — S. sudetica Host Sal. 28 (1828). — S. Daphneola Tausch in Regensb. Fl. 343 (1837). Nyman Consp. 606. — 5. lappönica St. Lag. in Ann. Soc. Bot. Lyon VII. 134 (1880). — 5. oblongella, S. canifölia Gandog. Sal. nov. No. 100 u. 104, nach Camus a. a. O. 148. — $. pulverulenta Tausch in Sched, Herb. Wimm. Linne& (Spee. pl. ed. 1. 1019 [1853]) giebt für seine S. Lapponum die Dia- gnose: „foliis integerrimis hirsutis lanceolatis“ und für $. arenaria: „foliis integris ovatis acutis supra subvillosis, subtus tomentosis*. Beide unterscheiden sich mithin hauptsächlich nur daduren, dass die Blätter bei S. Lapponum behaart und lanzettlich, bei S. arenaria hingegen oberseits dünn wollig, unterseits filzig und eiförmig spitz 1) Von Aevxög weiss und pÖAAo» Blatt. 2) Nach Rev. John Stuart, * um 1750 + vor.1832, Pfarrer in Killin (Breadalbane), später in Luss bei Dumbarton, welcher die Hochlande Schottlands erforschte, und schon Lightfoot für seine Flora Seotica Beiträge lieferte (Britten u. Boulger in Journ. of Bot. XXVIII. 347). 184 Salicaceae, sind. In der Fl. Suec. ed. 2. 550 (1755) weist er auf diese geringe Verschieden- heit beider Arten hin, indem er bei S. Lapponum hinzufügt: „Adeo affınis est Saliei arenariae, ut forte sola varietas, a qua differt foliis supra magis villosis, foliisque longioribus et undulatis“. Es liegt kein Grund vor, beide Arten neben einander bestehen zu Isssen. — Linn& hat seine S. Lapponum theilweise mit seiner S. glauca und S$. arenaria theilweise mit S. repens vermengt. Wahlenberg sagt (a. a. O.), dass Linn‘ auf seiner Reise durch Gotland S. arenaria mit S. argentea durcheinander geworfen habe, und stellt deshalb statt der S. arenaria seine S. limosa neu auf. Seringe stellt (a. a. 0. 31) S. Lapponum als Synonym zu S. glauca, während er S. 51 als Synonym der S$. arenaria, $. helvetica und $. limosa die S. nivea neu aufstellt. Von 8. eistifolia und $, pulverulenta Tausch a. a. ©. befinden sich im Herb. Wimmer (jetzt Mus. Bot. Berol.) je ein aus dem Riesengebirge stammendes weib- liches Exemplar, die zweifellos zur $. Lapponum gehören. Koch (Comment. 54, 55 [1828]) führt 37. S. limosa Wahlenb. Synonym S. arenaria und S. helvelica Villars auf und stellt 8. Lapponum als Synonym zu 38. S. glauca. Diesen Fehler berichtigt Koch (Syn. 656 [1838]) dadurch, dass er S. limosa Wahlenb. ganz fortlässt und 39. S. Lapponum und 40. $. glauca als eigene Arten hinter einander aufführt. Aendert ab: B. marrubifölia. Blätter oval-länglich, am Rande etwas wellig, ober- seits grau, unterseits weiss filzig behaart. Blüthenstände sehr dick. Schlesien, nicht häufig. S. Lapponum b. marrubifolia Wimmer Sal. Europ. 41 (1866). — 5S. arenaria 9. marrubifolia Tausch Flora XX. 339 (1837). C. daphnöola!). Niedriger, bis 0,30 m hoher Strauch. Blätter breit bis schmal lanzettlich, ganzrandig, stets kahl, oberseits schwach glänzend. Blüthenstände schlanker. Fruchtknoten kahl. Auf der Pantschewiese im Riesengebirge, spärlich. S. Lapponum ce. Daphneola Wimmer Sal. Europ. 41 (1866). — 5. Daphneola Tausch a. a. O. 343 (1837). Ausserdem sind von den verschiedenen Schriftstellern noch folgende Formen aufgestellt von: Schleicher (Exsice, No. 831) S. arenaria v. obtusifolia und No. 833 8. arenaria v. macrostachys sind von Andersson (in Herb. Mus. Bot. Berol.) als S. glauca bestimmt; beide Exemplare gehören aber, wie die mikroskopische Unter- suchung ergiebt, zu $. Helvetica. Wimmer u. Grabowski (Fl. Siles. III. 383 [1829]): S. limosa «. acumi- ndta,. Blätter elliptisch-lanzettlich oder lanzettlich, zugespitzt, mitunter am Rande etwas wellig.. — a. oberseits grün, fast kahl, unterseits graugrün, dünnfilzig; — b. oberseits grau- unterseits weissfilzig. — ß. elliptica. Blätter länglich- oder eiförmig- elliptisch, spitz. a, oberseits grün, fast kahl, unterseits dünn graugrün, behaart; — b. oberseits grau-, unterseits weissfilzig; ce. beiderseitig fast gleich weissfilzig. — y. ovalifolia. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, mitunter stumpf und an der Spitze abgerundet, auf beiden Seiten grün und behaart. Tausch (a. a. O. 338 [1837]): S. arenaria ß. latifolia. Blätter eiförmig. (S. sudetica Host.) — y. vitellina. Zweige gelb. — 6. atropurpürea. Zweige dunkel- purpurroth, — e. nivea. Blätter oberseits grau-, unterseits weiss behaart. — splendens. Blätter beiderseitig fast gleichfarbig, von langen anliegenden Haaren etwas had Be (S. lactea Bray). — n. denudaäta,. Blätter beiderseits grün, 1) Deminutiv von ddpvn Lorbeer, Salix. 185 mehr oder minder verkahlend, später an der Spitze ganz kahl. — &#. marrubifolia. Blätter rundlich, etwas am Rande etwas wellig, oberseits runzelig. Koch (Syn. 656 [1837]): S. Lapponum %. nur die jüngeren Blätter schwach filzig, die entwickelten beiderseits kahl, mit einem filzig-faumigen Rande, (8, are- naria 8. denudata Tausch, S. glauca Sm.) — Ob diese Form $. Helvetica ist, bleibe dahingestellt. Andersson (Sal. Lappon. 22 [1845]) theilt S. Zapponum nach Behaarung und Form der Blätter sehr ausführlich in Formen und Unterformen, welchen er aber nicht besondere Namen giebt, Hartig (Vollständ. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 388 [1852]) giebt von S, Lapponum folgende Varietäten an: var, Lapponum. Blätter so dicht behaart, dass die Grundfarbe unklar wird, oval oder elliptisch. — var. limosa Wahlenb, Blätter verlängert-elliptisch, scharf zugespitzt. — var. candscens Willd. Blätter unterseits dicht filzig, oberseits glatt, glänzend. S, canescens Willd. ist nach Aus- weis eines im Herbar Willdenow sub Nr. 18174 befindlichen männlichen Exemplars S, Seringeana. — var. leucophjlla Willd. Blätter unterseits dicht filzig, oberseits weichhaarig, runzelig. — var. riphaea!) Tausch. Blätter grösser, oft bis grösser als Buchenblätter, oberseits kahl, unterseits wenig behaart bis ganz kahl. Ist S. Silesiaca X Lapponum. — var. arenaria L. Blätter kleiner, an der Spitze oft „comprimirt“, oberseits faltig, beiderseitig glänzend seidenhaarig, ganzrandig. — var. veladta (in den botanischen Gärten unter dem Namen limosa, Lapponum, fusca oder glauca). Blätter oval, elliptisch oder verkehrt-eiförmig, am Rande deutlich, oft wellig gesägt, an der Spitze oft gefaltet, beiderseitig seidenhaarig, unterseits netzadrig, Blattstiele und Knospen gelb. Nebenblätter gross, lange bleibend. — var. albens. Blätter ver- kehrt-eiförmig-lanzettlich, gesägt, oberseits hinfällig flaumig, unterseits angepresst seidenhaarig, silberglänzend, Blattkiel, Blattstiel und die jungen Triebe weiss-mehlig- filzig. Nebenblätter lanzettlich hinfällig. Blüthenstände sitzend. Fruchtknoten fast sitzend, seidig. Griffel kurz; Narben tulpenförmig gestellt, kurz gespalten. — Hartig fügt hinzu: „ich habe nichts dagegen, dass diese Weide als ein Bastard der S. purpurea und cinerea angesehen wird, möchte sie aber eher zwischen $. purpurea und $. Lapponum stellen“. Mir hat kein Exemplar vorgelegen, und vermag ich mich daher auch nicht über diese var. albens zu äussern. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 276 [1868]) stellt zu S. Lapponum S. Helvetica als Varietät 8. Helvetica. Babington (Man. Brit. Bot. 8. ed. [1881]): $. Lapponum «a. S. arenaria (L.) Blätter eiförmig-lanzettlich, oberseits netzig und etwas filzig, unterseits adrig und wollig; Griffel ebenso lang als der sitzende wollige Fruchtknoten; Narben lineal, — B. 8. Stuartiana (Smith). Blätter eiförmig-lanzettlich, oberseits zottig, unterseits dicht-seidenhaarig; Griffel ebenso lang wie der nahezu sitzende wollige Fruchtknoten, Narben haarförmig dünn, tief getheilt. — y. S. glauca (Smith): Blätter eiförmig lanzettlich, oberseits glatt und fast kahl, unterseits wollig und schneeweiss, Frucht- knoten sitzend, wollig; Griffel zuerst sehr kurz mit dieken eiförmigen Narben; bei Fruchtreife Fruchtknoten stumpfer, Griffel sich verlängernd und die Narben lineal und tief gespalten. S. glauca Smith gehört nicht zu S. Lapponum, sondern zur Unterart S. Helvetica. F. v. Herder (Pl Radd. IV in Acta Horti Petropol. XI. 430 [1891]) be- zeichnet S. specıösa Hook. u. Arn. als Synonym der S. Lapponum var. speciosa Trautv. und S. speciosa y. Ajanensis Anderss. als S. Lapponum Regel Fl. Ajan. — SS, speeiosa Hook. u. Arn., welche im arktischen Nordamerica, sowie in Asien, im nordöstlichen Sibirien und im Altai vorkommt, steht der S. lanata näher als der S, Lapponum und unterscheidet sich von dieser sehr wesentlich. Gürke (Richter-Gürke Plant. Eur. II. 29 [1897]) führt neben den beiden Varietäten b. marrubifolia (Tausch) und c. daphneola (Tausch) noch d. rösea Behm Bot. Not. 1887. 176 auf. 1) 8. II. 1. S. 402 Fussn. 1. 186 Salieaccae. (Spanien in den Pyrenäen; Frankreich [nach Camus a. a. O.]: in den Pyrenäen, auf den Gebirgen der Auvergne, Plonıb du Cantal; Nord-Italien: in der subalpinen Region der Alpen; Britannien auf den Gebirgen; Skandinavien: vom Christiansandstift nordwärts bis zum 71° N.Br., in dem subalpinen, südlichen Theil 1600—2100 m; Island |E. Sinogowitz 1881]; Russland im ganzen mittleren und nördlichen Theil; nach Süden hin bis Wolhynien [Kreis Kowel], Kiew, Tscherni- gow, Charkow, Woronesch?, Tambow, Saratow, nach Norden hin bis zur Birkengrenze in Lappland [fast 70° N.Br.| und Samojedenland; in Bulgarien; Asien: im Altai-Gebiet und westlichen Sibirien [nicht in Ost-Sibirien].) 1034. 1035. 1040. 1041. 1042. 1044. 1045. 1047. 1048. 1049. 1050. 1051. 1034. 1050. 1034. 1054. 1034. 1057. 1042. 1058. 1059. IE ERITREA IRAK TER 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1059. 1051. 1051. 1052. 1059. 1054. 1059. 1057. 1059. 1061. S. D; . herbacea X Lapponum . retieulata X Lapponum glauca X Lapponum . cinerea X Lapponum . caprea X. Lapponum . Siles. X. Lapp. (X vim. X purp.) . aurila X. Lapponum . myrtilloides X Lapponum . repens X Lapponum INT . nigricans X Lapponum . phylieifolia x Lapponum . arbuscula X Lapponum 1059. 8. herbacea X arbuscula x. Lapponum 1059. 8. phylicifolia X arbus- cula X Lapponum 1059. S. herbacea X hastata x. Lapponum . myrsinites X Lapponum 1059. 8. herbacea X myrsinites x Lapponum . viminalis X Lapponum 1059. $. caprea x viminalis x. Lapponum dasyclados X Lapponum Lapponum X purpurea Hierher gehört die Unterart: * siehe am Ende der Gattung. B. 8. Helwetica. Niedriger, etwa bis 0,7 m hoher Strauch mit sparrigen Zweigen, Blätter länglich oder elliptisch-lanzettlich, ganzrandig, mitunter schwach gezähnelt, oberseits schwach behaart oder kahl, unter- seits meistens kurz dicht weissfilzig; Blüthenstände gleichzeitig mit den Blättern, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, Hauptart. sonst wie die Salix, 187 Auf den hohen Alpen Savoyens, der Schweiz, in den Cantonen Wallis (über 2600 m), Waat, Tessin, Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Graubünden (Schinz, Keller u. Wilceck Fl. de la Suisse [1909] 166); auf den Centralalpen Tirols (zwischen 1852 und 2534 m), auf den Alpen der Lombardei und Venetiens. S. helvetica Vill. Hist. Pl. Dauph. III. 783 (1789). Gaudin Fl. Helv. VI (1830) 267. Wimmer Sal. Europ. 89 (1866). Nyman Consp. 670. Suppl. 281. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 29. Schinz u. Keller Fl. Schweiz 136 (1900). Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 151 (1904). — 5. Lappönum L. Spec. pl. ed. 1. 1019 (1753). Koch Syn. ed. 1. 658 (1838) ed. 2. 757 (1844). Anderss. Sal. Lappon. 22 (1845) alle z. T. Rchb. Ic. XI t. DLXXII fig. 1216. — $. arenäria (helvetica) Willd. Sp. Pl. IV. 2 (1805) 690. — 5. arenaria Schleicher Cat. (1807). — 5. arenaria var. obtusifölia Schleicher exs. No. 831. — 5. arenaria var. macrostächys Schleicher exs. No. 8335. — 8. glauca Smith Engl. Bot. XXVI tab. 1810 (1808) nicht L. — 5. nivea Seringe Saul. Suisse exs. (1814) No. 67. Seringe Essai Saul. Suiss. (1815) 51. — 9. nivea velütina Seringe Saul. Suisse exs. (1814) No. 68. — S. nivea grandifolia Seringe a. a. OÖ. No. 69. — S. velutina Schleicher exs. 863. — 5. tomentösa Host Sal. 28 (1828). — 58. Lapponum ß. Helvetica Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 277 (1868). — 5. Lapponum (L.) y. glauca Babington Man. Brit. Bot. 330 (1881). — $. vesula, S. Eulthymei'), S. stilböphylla?), S. lac- tarıs, S. bichroophylla?) Gandog. Sal. nov. No. 101, 102, 103, 106, 108 nach Camus a. a. OÖ. 152. S. Helvetica ist eine alpine Weide. Die von Villars gegebene Diagnose lautet: „Salix foliis lanceolatis, superne atro viridibus reticulatis, inferne niveis; julis oblongis basi foliosis; capsulis sericeis“. Nach Villars haben nur wenige Schriftsteller S. Helvetica als eigene Art oder wenigstens als Varietät von 8. Lapponum bez. 8. arenaria getrennt: Gaudin (Fl. Helv. VI. 267 [1830], Wimmer a.a.O, Andersson (in DC. Prodr, XVI. 2. 277 [1868], Gürke a.a. O., Schinz u. Keller a. a. O., Camusa, a. 0, Seringe hat a. a. O. statt der 8. Helvetica seine S. nivea neu aufgestellt. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 277 [1868]) hält S. Helvetica für eine Mittelform zwischen $S. Lapponum und S. glauca, indem er schreibt: „Est ita S. Lapponum et S. glauca intermedia forma ut nune huie nune illi speeiei synonyma dieta sit“, Wenn S, Helvetica auch in ihrer äusseren Erscheinung grosse Aehnlich- keit mit S. glauca hat, so kann sie schon deshalb nicht zu dieser gehören, weil sie in den männlichen Blüthen nur eine (hintere) Drüse hat, während bei S. glauca zwei (eine hintere und eine vordere) vorhandeu sind. Schleicher exs. No. 831 S. arenaria v. obtusifolia und No. 833 S. arenaria v. macrostachys, von welchen zwei im Herb, Mus. Bot. Berol. befindliche Exemplare von Andersson als S. glauca in ihrer Bestimmung berichtigt worden sind, ge- hören, wie die genauere mikroskopische Untersuchung ergeben hat, zu S. Helvetica. Aendert ab: B. denudäta. Laubblätter unterseits grünlich. 1) Der Grund dieser Benennung ist uns nicht bekannt. 2) Von ori}ßn Glanz, Schimmer und p6//orv Blatt, 3) Bastardwort von bi- zwei, yoöog Farbe und pö/Lor. 188 Salicaceae. S. helvetica var. denudäta (©. Buser) Schinz u. Keller Fl. Schweiz. 2. Aufl. II. 55 (1905). C. velütina. Laubblätter beiderseitig weisswollig behaart. S. helvetica var. velutina (Schleicher) Schinzu. Keller a. a. O. (1905). Ausserdem sind noch als Formen und Varietäten aufgestellt von: Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 51 [1815]): S. nivea B. velutina. Obere Fläche der Blätter mit kurzen, in einander verschlungenen Haaren besetzt, welche ein sammetartiges Aussehen geben; in der Nähe des Aar-Gletschers. S. velutina Schleicher Cat. Sal. (1809). — C. obtusifolia. Blätter breit und sehr stumpf. $. arenaria obtusifolia Schleicher Cat. Sal. (1809). D. grandifolia. Blätter gross, bis 2 Zoll lang und mehr als 1 Zoll breit, am Rande gesägt; bei Eysendaz und am Aar-Gletscher. S. arenaria dentäta Schleicher Cat. Sal. (1809). — E. macrostächia. Blüthenstände 3 Zoll lang. Blätter mitunter oberseits in der Mitte kahl, nur nach dem Rande zu sammetartig behaart. Am Aar-Gletscher, Grimsel. S. arenaria macröstachys Schleicher Cat. Sal. (1809). — F. subeöncoler. Blätter unterseits etwas heller als gewöhnlich. S. spüria a. b. Schleicher Cat. Sal. (1809). — G. coneolor. Blätter unterseits ganz ohne filzige Haare, nur auf den Nerven mit verlängerten, nicht dieht stehenden, seidigen Haaren bedeckt. $. buxifolia Scheicher Cat. Sal. (1809). S. nova species L. Thom. br. De Candolle (Fl. France V. 343 [1815]) fügt den von Seringe (a. a. O.) bei seiner S. nivea aufgestellten Formen bei S. Helvetica noch hinzu: 6. angusti- Jolia. Blätter schmal, spitz und ganzrandig. Gaudin (Fl. Helv. VI. 267 [1830]): $. helvetica «a. dvscolor. Blätter später oberseits fast kahl und sattgrün, unterseits weissfilzig. — ß. velutina $. velutina Schleicher; y. obtusifolia S. arenaria b. obtusifolia Schleicher; — 6. serrata S. nivea D. grandifolia Seringe; — &. macrostachys S. nivea E. macrostachia Seringe; — £. spuria S. nivea F. subconcolor Seringe. (Für Grossbritannien fraglich. Babington fügt bei 5. Lapponum y. 5. glauca Smith, die gleich S. helvetica ist, hinzu, dass sie wahr- scheinlich nicht einheimisch sei; Smith habe sie aus Mr. Crowe’s Garten erhalten.) 1] 1034. X 1059 B. S. herbacea X Helvetica 1029. X 1059 B. $. retusa X Helvetica 1040. X 1059 B. 8. glauca X Helvetica :ch 1043. X 1059 B. 8. grandifolia X Helvetica ne? 1040. X 1043. X 1059 B. $. glauca X grandı- | am Ende folia X Helvetica {[ der 1059 B. $. arbuscula X Helv. (X grand.) | Gattung. 1052. 1059 B. S. hastata X Helvetica $ 1054. 1059 B. S. myrsinites X Helvetica 1059 B. X 1060. S. Helvetica X incana 1051. xxx Aus der verwandten Gruppe der Lanatae (Anderss, in DC. Prodr. XVI. 2. [1869]) in Europa noch 8. lanata (L. Spec. pl. ed. 1. 1019 [1753]) auf den Färöer, Schottland, Skandinavien bis Nord-Sibirien und Nord-Ameriea. — 5, Taimy- rensis (Trautv. in Middend. Reise I. 2. 24. 24 [1847]) in Nowaja Semlja und dem arktischen Sibirien. Salix. 189 I. Synändrae') (v. Seemen Sal. Jap. 20 [1903]). Männliche Blüthen mit 2 ganz oder doch grösstentheils verbundenen Staub- blättern. a. Brachystylae?) (v. Seemen a. a. O. [1903)). Griffel fehlend oder ganz kurz. 1. Incänae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 302 [1869)). Blätter schmal, lanzettlich, unterseits dicht weissfilzig. Trag- blätter der Blüthen gelb oder grün, an der Spitze einnervig, dunkler. — Uebrige Merkmale s. S. 60. In Europa nur unsere Art. 1060. (28.) S. ineäna (Lawendel-Weide, Rosmarinblätterige Weide, an der Riviera: Sgorino [Penzig]). h bis 6 m hoch oder h bis 16 m hoch mit aufrechten dünnen Zweigen. Zweige gelbbraun bis dunkel- “ braun. Junge Triebe dünn hellgrau behaart. Blätter aufrecht, kurz gestielt (Stiel bis 0,5 cm lang, kurz weissgrau behaart), lanzettlich bis schmal-lineal, lang verschmälert, bis 11 cm lang, 1 em breit, beiderseits spitz, am Rande nach der Spitze zu fein gesägt, zurückgerollt, dicht weissgrau filzig behaart, später oberseits fast ganz oder ganz verkahlend, dunkelgrün, glänzend, unterseits kurz weissgrau filzig oder spinnwebig behaart bleibend, unter den Haaren blaugrau; Mittelnerv oberseits breit, vertieft, unterseits breit stark hervortretend, gelb; Seitennerven oberseits vertieft, unterseits hervortretend; Adernetz engmaschig, auf beiden Seiten kaum bemerkbar. Nebenblätter meist fehlend. Knospenschuppen röth- lich oder braun, spärlich kurz flaumig behaart. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend; die männlichen an sehr kurzen bis 0,5 em langen, dicht weissgrau behaarten, mit kleinen lanzettlichen, dünn hellgrau seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, auf- recht und nach aussen gekrümmt, ceylindrisch, bis 3 cm lang, 0,6 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter oval; an der Spitze etwas schief gestutzt und etwas ausgerandet, häutig, gelb oder bräunlich, mitunter an der Spitze röthlich, spärlich grau behaart und stärker bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde oder bis über die Hälfte verbunden, am Grunde oder auf dem unteren Theil behaart, etwa doppelt so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb. Drüse oval, !/—!/3 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an etwas längeren (bis 1 em), sonst wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen, aufrecht und nach auswärts gekrümmt, schmal, eylindrisch, bis 6 em lang, 0,8 em dick, dichtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen, aber stets einfarbig gelb oder bräun- lich und bis etwa zur Hälfte des Fruchtknotens heraufragend. Frucht- knoten kurz gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde lang kegelig verschmälert, kahl; Griffel bis '/s 1) Von od» mit und dv/;o Mann, Staubblatt, d. h, mit verbundenen Staub- blättern. 2) Von Aoayös kurz und oröfos Griffel. II. 190 Salicaceae, so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, schmal, getheilt, gabelig, gelb. Drüse oval, am Grunde breiter und den Fruchtknotenstiel etwas umschliessend, ?/a bis etwa so lang als dieser. An kiesigen und steinigen Ufern der Flüsse und Gebirgsbäche von der subalpinen Region bis in die Ebene herabsteigend, namentlich gern auf kalkhaltigem Kies und Gestein, oft mit $. daphnoides s. S. 168. Durch das ganze Alpensystem von den See-Alpen bis Nieder- Oesterreich, Steiermark, Krain, Kroatien, Bosnien, Hercegoyina und Montenegro. Karpaten von Pressburg bis zum Banat. Am Rhein und dessen Nebenflüssen bis Karlsruhe, an der Donau bis Pressburg; auch in Oberbaden und Oberschwaben sowie in Württemberg (Geisingen, an der Würm und Nagold) und Bayern nördlich von der Donau (bis Altorf), ob überall ursprünglich (vgl. Schwarz Fl. v. Nürnb. 722). Steigt in den Alpen Öberitaliens bis 1300 m, in Tirol bis 1600 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 31), in den Älpen Niederösterreichs bis 980 m (Kerner), in den Bayerischen Alpen 1299 m, in Oesterreichisch-Schlesien (erreicht hier bei 49°51° den nördlichsten Punkt) bis 1000 m. Häufig angepflanzt und zuweilen verwildert, so wohl bei Weilerbach (Preussen) bei Echternach, wo die Art wie 5. daphnoides neuerdings nicht be- obachtet wurde (F. Wirtgen br.). Bl. April, im Süden schon im März. S. incana Schrank Baier. Fl. I. 230 (1789). Koch Comment. 32 (1828). Syn. ed. 2. 747. Kerner Niederösterr. Weid. 226 (1859). Wimmer Sal. Europ. 25 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 302 (1868). Nyman Consp. 666. Suppl. 280. Richter-Gürke Plant. Europ. II. 39 (1897). Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 211 (1904). Rehb. Ic. XI t. DXCVI fig. 1247. — $. Elaeägnos!) Scop. Fl. Carniol. II (1772) 257? — $. viminälis Villars Hist. Pl. Dauph. III. 785 (1789) nach Herb. Willd. No. 18194 nicht L. — 8. rosmarint- fölta Braune in Herb. Willd. No. 18194 nicht L. — $. riparia Willd. Spee. pl. II. 698 (1805). — S. angustifölia Poir. Nouv. Duham. Trait. Arbr. ed. 2. III. 128 (1806) nicht Willd. — 8. lavandulaefola La Peyr. Hist. Pl. Pyren. 601 (1813). — 8. lineäris Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 79 (1815). Forb. Sal. Wob. 177 (1829) Tab. 89. — 8. affinis Schur Enum. Pl. Transsilv. (1866) 619. — $. ceyllenea Boiss. u. Orph. in Boiss. Fl. Orient. IV. 1188 (1879). — S. campto- stachya?) Gandog. Fl. Lyon. 205 (1575) nach Camus a. a. OÖ. 226. — 5. Talenceäna?) Gandog. a. a. OÖ. nach Camus a. a. O. 222. — S. heteromörpha*) Gand. Sal. nov. Nr. 25, nach Camus a. a. O. 222, S. inecana wird den Blättern nach mitunter mit S. viminalis und S. repens rosmarinifolia verwechselt. Zur richtigen Bestimmung ist daran festzuhalten, dass die Blätter der S. viminalis und der S. repens rosmarinifolia unterseits seidig, glänzend behaart sind, während die Behaarung bei S. incana unterseits kurz weiss filzig, oben weiss spinnwebig ist. I!) £/ialayvos, bei Theophrastos Name eines Strauches, der dem Oelbaum (£Aata) und dem Viter agnus castus (@yvog) ähnlich ist. 2) Von zaurıos gekrümmt und or«yvg Aehre, 3) Ueber Talence ist uns nichts bekannt. 3) Von Ereoduoopog vielgestaltig. Salix. 191 Für S. Elaeagnos Scop. a. a. O, ist nur die kurze Diagnose: „Filamentum unicum, bifidum; ramis antheriferis“ gegeben, welcher nur noch eine kurze Be- schreibung der Blüthenstände beigefügt ist; diese Angaben reichen für eine sichere Bestimmung nicht aus. In dem Willdenow’schen Herbar befindet sich bei S, riparia No. 18194 ein von Flügge in Baröges gesammeltes weibliches Exemplar, dem die Bestimm- ung gegeben ist: S. viminalis Vill,, S. incana Schrank, S. rosmarinifolia Braun, Aendert ab: B. angustissima. Blätter lang, schmal lineal, bei 9 em Länge, kaum 0,5 em breit. — So namentlich viel angepflanzt. — S. in- cana 8. angustissima Wimm. in Herb. Mus. Berol. 1854. Ausserdem sind an Formen aufgestellt von: Seringe (Ess. Monogr. Saul. Suisse 70 [1815]): S. lavandulaefolia Lapeyr. a. a. O. B. andrögyna. Mit männlichen und weiblichen Blüthen in denselben, Blüthenstände aus Turin (Bonjean). — C. fragıfera. Blätter auf dem Mittelnerven ‚mit Anschwellungen bedeckt. — D. brevifolia. Blätter kaum 1 Zoll lang und 2 Linien breit, an der Spitze fast stumpf. Von Gaudin gefunden, Gaudin (Fl. Helv. VI. 230 [1830]): #. brevifolia Seringe wie vorige. — y lasiocärpa. Fruchtknoten behaart, Schleicher Cat. 1821 (?). — 6. macrophjlia Seringe ined. Blätter fast '/s Fuss lang. Kerner (Niederösterr. Weid. 227 [1859]) giebt an, dass die S. incana in den Voralpen, wo sie auch zuweilen als Felsenpflanze mit 5. glabra und S. grandi- Jolia zusammen auftritt, zwergig wird und kaum eine Höhe von 4 Schuh erreicht; ihre Blätter und Blüthenstände werden hierbei auffallend kurz. Diese Zwergform entspricht wohl der Form D. $. lavendulaefolia brevifolia Seringe a. a. O. Scehinz u. Keller (Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 55 [1905]): v. monändra O. Buser, Staubblätter fast bis zur Spitze verbunden. 3 Camus (a. a. O. 226): ß. macrophylla Seringe. — y. viridis Chabert in Car. Et. Fl. ed. 5. II. 557. Rinde der Aeste gelb. Blüthenstände gekrümmt, viel dieker als bei der typischen Form; — SS. camptostachya Gand. a. a. O. — 6. brevifolia Seringe. — y. angustifolia Poir. Blätter schmal-lineal. Ist angustissima Wimmer. (Spanien [südlichster Standort 37° N. Br.]; Frankreich: Pyrenäen, Cevennen von der Ebene bis 1800 in die Berge hinaufsteigend; Corsica; ganz Italien, in den Apenninen, besonders in der Kastanien- und unteren Buchen-Region, selten in der Region des Oelbaums [Par- latore]; in Griechenland und auf der Balkanhalbinsel nordwärts bis zum Balkan. Asien: in Kleinasien.) | 1040. X 1060. 5. glauca X incana 1041. X 1060. $S. einerea X incana 1042. X 1060. S. caprea X incana 1043. X 1060. 5. grandifolia X incana 1044. X 1060. $. Silesiaca X incana 1045. X 1060. $. aurita X incana siehe am Ende 1048. X 1060. S. repens X incana der Gattung. 1053. X 1060. 5. glabra X incana 1055. X 1060. $. daphnoides X ıncana 1057. X 1060. $. viminalis X incana 1059 B. X 1060. S. Helvetica X incana 1060. X 1061. $. incana X purpurea 192 Salicaceae, 1041. X 1060. X 1061. S. cinerea X incana X purpurea . siehe am Ende der Gattung. 2. Purpüreae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 306 [1869]). Blätter oval bis lanzettlich, unterseits kahl oder seidenhaarig. Tragblätter der Blüthen oberwärts dunkelbraun bis schwarz. Uebrige Merkmale s. S. 60. In Europa ausser unseren Arten noch $S. Wolgensis (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 314 [1868]) in Süd-Ost-Russland und S. angusti- Jolia (Willd. Spee. pl. IV. 699 [1805]) von Süd-Ost-Russland bis Persien, Himalaja, Central-Asien und Sibirien. 1061. (29.) S. purpürea (Krebs-Weide, Purpur-Weide; niederl.: Fijne, Bittere Wilg; dän.: Purpur-Pil; franz.: Osier rouge; ital.: Saleio da vimini, Vimini; in Triest Vencher; rum.: Rächitä, Richitä-rosie; serb.: Paxura; russ.: KpacHo1osnuks). I, bis 6 m hoch, mitunter baum- artig. Zweige dünn, biegsam, zähe, gelblich braun oder röthlich, kahl; junge Triebe mitunter dünn behaart. Knospenschuppen kahl, oder nur spärlich kurz behaart; Blätter oft gegenständig, sehr kurz gestielt (Stiel bis 0,5 cm lang, kahl), verkehrt-lanzettlich oder lineal-lanzettlich, bis 11,5 cm lang, 1,5 em breit, nach dem Stiel zu lang, nach der Spitze zu kurz verschmälert, spitz (vgl. indessen F. amplexrcaulis mit ab- weichend gestalteten Blättern), klein scharf gesägt, nach dem Stiele zu ganzrandig, oberseits dunkelgrün oder etwas blaugrün, wenig glänzend, unterseits blaugrün oder grau matt, beim Trocknen schwärzlich werdend, kahl (nur die jungen Blätter mitunter seidig behaart); Mittelnerv ober- seit3 wenig, unterseits stark hervortretend; Seitennerven und dicht- maschiges Adernetz: beiderseitig fein und scharf hervortretend; Neben- blätter meistens fehlend, wenn vorhanden, lanzettlich. Blüthenstände vor oder mit den Blättern erscheinend, oft gegenständig, die männ- lichen sitzend, am Grunde von kleinen lanzettlichen oder lineal-lanzett- lichen, kahlen, mitunter etwas seidig behaarten Blättern umgeben, auf- recht, eylindrisch, bis 2,5 em lang, 0,8 cm dick, meistens gekrümmt, dichtblüthig; ihre Achse dünn grau behaart; Tragblätter verkehrt-eiförmig oder breit-oval, stumpf oder breit abgerundet, schwarzbraun, am Grunde hell, spärlich bis stärker lang grau behaart und bebärtet; Staubblätter zwei, ganz verbunden oder ausnahmsweise an der Spitze gegabelt, etwa doppelt so lang das das Tragblatt, am Grunde behaart; Staub- beutel rundlich, gelb, später schwärzlich ; hintere Drüse eiförmig oder oblong, gestutzt, bis !/s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände sitzend, am Grunde von kleinen lanzettlichen oder schmal lanzettlichen, kahlen oder etwas seidig behaarten Blätter umgeben, aufrecht, mitunter gekrümmt, eylindrisch, bis 2 cm lang, 0,5 cm dick, diehtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart; Tragblätter breit oval, stumpf oder abgerundet, schwarzbraun, am Grunde hell, spärlich bis stärker lang grau behaart und bebärtet; Fruchtknoten sitzend, aus eiförmigem Grunde kurz kegelförmig, dicht grau behaart, bis doppelt Salix, 193 so lang als das Tragblatt; Griffel sehr kurz, dick oder fehlend; Narben kurz, dick, ausgerandet oder getheilt, kopfig; hintere Drüse schmal ei- förmig, gestutzt, bis !/s so lang als der Fruchtknoten. Fast über das ganze Gebiet verbreitet, auch auf den Nordseeinseln; in der Ebene, namentlich in den Flussthälern als Ufergebüsch, auf Wiesen und Mooren, an Wald- und Wegerändern; aber auch an Flüssen und Bächen in die Gebirge aufsteigend: Wallis bis 2350 m (Jaccard 326), in den Bayerischen Alpen bis 1095 m, Tiroler Alpen bis 1934 m (Sarnthein u. Dalla Torre VI. 2. 17), Böhmisch-Mährische Gebirge bis 812 m und im Bayerischen Walde bis 780 m (nach Sendtner); Karpaten bis 853 m (nach Kerner), Biharia 950 m (Kerner ÖBZ. XXVL 334). Vielfach angepflanzt. Bl. April (im Süden schon im März). S. purpurea L. Spec. plant. ed. 1. 1017 (1753). L. Fl. Suec. ed. 2. 347 (1755). Smith Fl. Brit. III. 1039 (1804). Willd. Spee. pl. IV. 2. 672 (1805). Koch Comment. 24 (1828); Syn. ed. 2. 744. Kerner Niederösterr. Weid. 272 (1859). Wimmer Sal. Europ. 29 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 306 (1868). Nyman Consp. 665. Suppl. 280. Richter-Gürke Pl. Europ. II. 40. O. v. Seemen Sal. Japon. 54 (1903). Camus Classif, Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 98 (1904). Rchb. Ice. XI t. DLXXXI fig. 1230—35. — $. Helix!) L. Spee. pl. ed. 1. 1017 (1753)?? Nyman Consp. 665. — S. monändra ?) Ard. Mem. I. 67 Tab. 11 (1766). Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 5 (1815). — 5. pratensis Scop. Fl. Carn. II. 252 (1772)? — S$. juratensis?) Schleich. Cat. Sal. Helv. (1809) teste Koch. — $. fissa Wahlenb. Fl. Carpat. 316 (1814)? — 5. rösea S. F. Gray Nat. Arr. Brit. II. 231 (1821). — 5. viminea in Sched. Herb. Kunth 1830. — 5. Wool- gariäma*) Borr. in Engl. Bot. Suppl. Tab. 2651 (1831). — Knafıa?) purpurea Opiz Seznam 56 (1852). — 5. multinervis Franch, u. Sav. Enum. pl. Jap. II. 504 (1879). — $. ebiernea Dippel Handb. Laub- holzk. II. 291 (1892)? S. purpurea ist sehr reich an Saliein. — Die Ruthen liefern ein feines, vor- treflliches Material für die Korbflechterei und zum Binden. An älteren Sträuchern treten mitunter an den Zweigen durch einen Pilz, Pestalozzia gonyrogena, Gallenbildungen auf, die zunächst als knospenartige Wucher- ungen und später als knollige Verdiekungen erscheinen, 1) Von ZAı& Gewinde, wegen der zähen Ruthen, 2) Von wovog einzeln und &vrjo Mann, Staubblatt. 3) S. S, 134 Fussn. 8, 4) Nach Thomas Woolgar, der um 1800 in Lewes lebte; er beschäftigte sich besonders mit Weiden; sein Material stellte er der Engl, Bot. zur Verfügung (Britten u. Boulger Journ. of Bot. XXIX [1891] 375). 5) Nach Joseph Knaf, * 2. Oct. 1801 Petsch bei Komotau (Böhmen) + 11. Juni 1865 Komotau (Maiwald 168), Arzt daselbst, hoch verdient um die Flora Böhmens, besonders seiner Wohnorte Jaromöf und Komotau; er verfasste zahlreiche botanische Aufsätze. Sein Sohn Karl, * 1852 Komotau + 2. April 1878 Prag (Cela- kovskf br.), Assistent am Botanischen Garten, Custos am Böhmischen Museum, Hatte ebenfalls grosse Verdienste um die Böhmische Flora. Vgl. L. Celakovsky sen., der mit einer Tochter Jos. Knaf’s verheirathet war, in seinem Prodromus S. 918. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 13 ‚194 h Salicaceae. S. purpurea ist in ihrem Wuchs, der Form und Bekleidung der Blätter, so- wie in der Form der Blüthenstände eine sehr formenreiche Art, Zur sicheren Unterscheidung von ihren Bastarden, namentlich von S. viminalis X purpurea (S. rubra Huds.) ist daran festzuhalten, dass bei den männlichen Blüthen die beiden am Grunde behaarten Staubblätter ganz verbunden, oder nur ausnahmsweise an dem oberen Ende etwas gegabelt sind, und dass bei den weiblichen Blüthen die behaarten Fruchtknoten ungestielt, die Griffel sehr kurz oder fehlend und die Narben ebenfalls sehr kurz und kopfig sind. Linne (a.a. O.) hat dadurch, dass er neben $. purpurea noch $. Helix auf- führt, zweifellos seine Ansicht dahin zum Ausdruck gebracht, dass er beide Weiden für verschiedene Arten hielt. Aus den sehr kurzen, nur die Blätter berücksich- tigenden Diagnosen ist nicht genügend zu ersehen, in welchem Umfange eine Ver- schiedenheit zwischen den beiden Arten bestand. Erst Smith (Fl. Brit. III. 1039 und 1040 [1804]) gab nach dem im Herbar Linn& vorhandenen Material eine voll- ständigere Beschreibung, in welcher auch die Blüthen erwähnt wurden. So sagt er bei 5. purpurea: „Stylus brevissimus, ut fere nullus. Stigmata parva, sessilia, sub- ovata, indivisa, suleo superne exarata*“ und bei 8. Helix: „Stylus elongatus fili- formis, glabratus. Stigmata ovato-linearia, elongata, patentia, suleata, emarginata*. Willdenow (Spee. pl. IV. 2. 672 [1805]) giebt diese Merkmale in gleicher Weise an. Diese Verschiedenheit der Griffel und Narben bedingt allerdings zweifellos eine Trennung beider Arten von einander, wie sie auch von Smith und Willdenow beibehalten ist. S. Helix kann mit dem verlängerten Griffel und den schmalen verlängerten Narben nicht zu S. purpurea gestellt werden, sondern gehört viel- mehr, wie auch die übrigen Merkmale zeigen, zu $. purpurea X viminalis (8. rubra Huds.). Wenn Seringe a. a. O. trotzdem beide Arten als Synonym seiner 8. moncandra ansieht, so kann dies als richtig nicht anerkannt werden. Ebenso erscheint es nicht berechtigt, S. Helix als Form der S. purpurea zu betrachten, wie dies zu- erst Koch (Comment. 25 [1828]) und Koch (Syn. 644 [1838]) geihan haben. Es dürfte sich unter den obwaltenden Umständen empfehlen, den Gebrauch des Namens Helix bei S. purpurea zur Vermeidung von Irrthümern ganz zu unterlassen. Scopoli giebt (a. a. O.) zu seiner S. pratensis eine so unvollständige Dia- gnose, dass ein sicheres Urtheil über die Zugehörigkeit dieser Art zu S. purpurea nicht möglich ist. Nur die von Koch gesehene $. juratensis Schleicher gehört zu S. purpurea ; im übrigen ist S. juratensis gleich S. nigricans (s. S. 134). Wimmer (Sal. Europ. 30 [1866]) stellt S. issa Wahlenberg a. a. O. als Syno- nym zu S. purpurea, trotzdem Wahlenberg selbst seine S. fissa als gleichbedeutend mit Hoffmann’s S$. fissa bezeichnet, die Wimmer a. a. O. 173 zu $. viminalis x purpurea stell. Da Wahlenberg ausserdem in der Diagnose angiebt: „stig- matibus subsessilibus linearibus*, so dürfte seine S. fissa nach diesem Merkmal wohl nieht zu 8. purpurea, sondern auch zu S. viminalis X purpurea gehören. Im Berliner Herbarium befindet sich ein weibliches Exemplar des „Herbier de Mauritanie*, bezeichnet: S. aegyptiaca Willd. Alger, bords des rivieres N. Bove März 1837, welches Wimmer für S. purpurea erklärt und welches auch sicber hierher gehört. Aendert ab: B. gräecilis. Strauch niedrig, Zweige sehr dünn, Blätter fast lineal. S. purpurea «a. gracilis Gren. u. Godr. Fl. Fr. III (1855 129. — 5. juratensis Schleicher teste Koch. — S. purpurea var, uralensis!) der Gärten. — S. Deucälion?) Gandog. u. S. de- prömpta Gandog. Fl. Lyon 206 (1875) nach Camus a. a. O. 103. — 5. corsica Gandog. Sal. nov. no. 36 nach Camus a. a. O. (1904). 1) Am Uralflusse gefunden. 2) Deukalion, nach dem griechischen Mythus der erste Mensch, Salix. 195 C. Lambertiänat). Strauch höher, Zweige dicker, Blätter grösser und breiter, verkehrt-eiförmig- lamsettlich, mit sehr kurzer Spitze (diese Form hat die breitesten Blätter). S. purpurea 8. Lambertiana Koch Syn. ed. 1. 647 (1837). S. Lambertiana Smith Fl. Brit. III. 1041 (1804). En Consp. 665. — S. oppositifölia Host Sal. 11 (1828). — S. parisiönsis?) Gandog. Sal. nov. no. 37 nach Camus a. a. OÖ. 104 (1904). Bei der S. oppositifolia Host a. a. OÖ. sind die Blätter gegenständig. D. angustifölia. Aeste aufrecht, wenig abstehend, Blätter linealisch- lanzettlich. S. purpurea b. angustifolia Kerner. Niederösterr. Weid. 272 (1859). — 5. purpurea y. Helix Koch Syn. ed. 1. 617 (1837) excl. Synon. L. E. sericea. Junge Blätter seidig behaart, später verkahlend. S. purpurea e. sericea Koch Syn. ed. 1. 617 (1837). S. monandra sericea Seringe Essai Monogr. Saul. 8 (1815). — S. mutäbilis Host Sal. 12 (1828). F. amplexicaulis. Blätter sitzend oder sehr kurz gestielt, länglich oder länglich-lanzettlich, sehr scharf zugespitzt, am Grunde abgerundet oder herzförmig den Zweig umfassend. Montenegro. S. purpurea d. amplexicaulis Boissier Fl. Orient. IV. 1187 (1879). — S. amplexicaulis Bory u. Chaub. in Exp. scient. Mor&e III. 2. 277 (1832). — 8. purpurea f. obtusifolia Zaikoff in Herb. (1891). (Verbreitung der Rasse: Bulgarien; rerhenland: Kleinasien.) Steht der in Japan und Korea vorkommenden S$, purpurea y. multinervis Matsumura Shokubutsu Mei-J. (1895) 261 — S. multinervis Franch. et Savat. Enum. P]. Jap. II (1879) 504 ausserordentlich nahe, Formen mit abnorm gebildeten Blüthen und Blüthenständen: m. monadelpha 3) (S. purpurea 6. monadelpha Koch Syn. ed. 1. 617 [1837]. — S. carniolica Host Sal. 13 [1828]. — $. purpurea f. fureäta Wimmer Sal. Europ. 32 [1866]). Staubblätter an der Spitze gabelförmig. m. andrögyna (S. purpurea f. androgyna Dippel Handb. Laubholzk. II. 236 |1892]). — $. mirabilis Host Sal. 13 [1828]). Blüthenstände mit männ- lichen und weiblichen Blüthen. Als Gartenformen werden häufig eultivirt: II. mit hängenden Zweigen: 1. pendula ($S. purpurea f. pendula Dippel a. a. OÖ. [1892]. — S$. purpurea f. Scharfenbergiana 4) Bolle Gartenfl. XL [1893] 378. — $. nigra pendula, S. americana pendula, 5. Napoleonis5) der Gärten). 1) S I. S. 207 Fussn. 3. 2) Bei Paris gefunden, 3) uovdöeigpog einbrüderig, d. h. mit sämmtlich verbundenen Staubblättern. 4) Nach der unserem Freunde Dr. K. Bolle (s. I. S. 393 Fussn. 1, + 17. Febr. 1909) gehörigen Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin, auf der derselbe eine ausserordentlich reiche Sammlung von Holzgewächsen zusammengebracht hat. 5) S. S. 84 Fussn. 1. 13* 196 Salicaceae. III. Pyramidenförmig (S. Helix pyramidalis, S. purpurea pyramidälis Eugenie und Josephine Dippel a. a. O. [1892]). Ausserdem sind an Formen aufgestellt worden von: Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 8 [1815]): B. S. monandra subvertieil- lata (Ser. Saul. Nr. 31). Blätter quirlständig, 3zählig. — C. sericea (Ser. Saul. N. 32): Blätter auf der unteren und mitunter auch auf der oberen Seite mit röth- lichen seidigen Haaren bedeckt. Koch (Comment. 25 [1828]): «. $. purpurea Smith. Strauch niedriger, Zweige mehr ausgebreitet, Blüthenstände dünner. — ß. S. Lambertiana Smith. Blüthenstände doppelt so dick, Blätter grösser und breiter. — y. 8. Helix Willd. En. P. 1004): aufrecht-ausgebreitet, Blätter mehr verlängert. — d. „Staminibus singulis ad medium fissis seu potius ut in S. rubra staminibus 2 ad medium tantum connatis“, Diese Form entspricht der S. purpurea f. monadelpha. — &. S. mon- andra sericea: junge Blätter dicht behaart, später verkahlend. Fries (Novit. Fl. Suee. Mant. I. 63 [1832]): #. Helix: „elatior, ramis luteo- virescentibus, amentis subpeduneulatis duplo majoribus, 4-bracteatis, stylo evidentiori. S. Helix L.“ Gehört zweifellos zu S. purpurea X viminalis. — y. latifolia (8. purpurea f. Lambertiana). Reichenbach (Ice. XI. 29 [1849]): 8. monadelpha. — y. 8. Helix L. Griffel deutlich. Gehört zu S. purpurea X viminalis, — ö. sericea ist eine 8. repens X purpurea (?). — e. semitridndra. Halbdreimännige Weide; Blätter grün, stärker netzadrig. Wahrscheinlich eine purpureo X triandra“. (?) Hartig (Vollst. Naturgesch. Forsti. Culturpfl. Deutschl. 413 [1852]): var. monandra Hoffm. — var. divariedta. Nur die jüngsten Blätter etwas behaart. Narben auf deutlichem Griffel. Rinde rein aschgrau. Wuchs niedrig, strauchartig, mit sperrigen, theils niedergebeugten, sehr schlanken Zweigen. In 12 Jahren nicht über 4—6 Fuss hoch, auf festem Boden nur 3—4 Fuss. Blattausbruch und Blüthe fast um 14 Tage später als bei allen übrigen Purpurweiden. Wahrscheinlich $. purpurea Smith.“ Ist nach dieser Diagnose sicherlich keine S. purpurea! — var. sericea Seringe. — var. monadelpha Reichenb. — var. semitriandra Lasch. „Wuchs aufgerichtet, Staubfäden nicht bis zur Spitze verwachsen, Blätter breiter und ver- hältnissmässig kürzer, dunkelgrün, das Geäder der Unterseite mehr hervortretend, unterseits hinfällig flaumig behaart, Afterblätter bleibend elliptisch,* (???) — var. Lambertiana Smith. var, Helix L. Fruchtknoten nach oben zugespitzt, allmäh- lich in den deutlichen Griffel verlaufend ; Narben etwas verlängert, fast fadenförmig, länger als der Griffel. Ist zweifellos S. purpurea X viminalis. Döll (Fl. Grossherzogth. Baden II. 493 [1859]): a. genuina. Acste kürzer, sperrig. Blätter lanzettlich. Blüthenstände klein, schlank. Kapsel eiförmig. Griffel sehr kurz. Narben eiförmig, ungetheilt. — b. Lambertiana. — ce. Helix, Griffel etwas verlängert, mit längeren, meist- länglichen, oft gespaltenen Narben. Gehört sicherlich nicht zu $. purpurea, sondern zu S. purpurea X wviminalis. — (?) ß. sericea Seringe. ‚Neilreich (Fl. Nieder-Oesterr. 256 [1859]): «. monandra. Die 2 Staub- fäden sammt den Staubkölbehen in ein Staubgefäss zusammengewachsen, — f. monadelpha. Die 2 Staubfäden bis zur Mitte zusammengewachsen, dann gabel- spaltig mit 2 freien Staubkölbehen. Wimmer (Sal. Europ. 31 [1866)): eriäntha. „Julis majoribus propter brac- teolas dense vestitas maxime villosis. — Cum reliquis formis in salicetis nostris, sed multo rarior oceurrit.* — graeilis. — Lambertiana. — styligera. „Germinibus acutius- eulis stylo brevi terminatis.“ Wimmer bezeichnet diese Form als Synonym der S. purpurea e. Helix Döll und sie gehört wohl auch wie diese zu $. viminalis X purpurea. — sericea, — furcata. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 306 [1868]) stellt zu «. graetlis, ß. Lambertiana, Helir noch die beiden in Asien im Kaukasus vorkommenden Formen 6, a und e. virdscens auf. Salix. 197 Babington (Man. Brit. Bot. 8. ed. 325 [1881]): «. S. purpurea Sm, Nieder- liegend, Zweige purpurfarbig, weibliche Blüthenstände sehr diek. — ß. Woolgariana Borr. Aufrecht, Zweige gelblichgrau, Blätter keilförmig lanzettlich, unterseits blaugrau, Narben dick. — y. S. ramulösa Borr. Aufrecht, Zweige blassgelb, länglich-lanzett- lich, unterseits heller; Narben sitzend, getheilt. — 6. S. Lambertiana Sm. Auf- recht, Zweige röthlichgrau, Blätter länglich-linealisch-lanzettlich, nach dem Stiel zu verschmälert und hier etwas abgerundet, Narben eiförmig, ausgerandet, — & 8. Helix L. Fruchtknoten länglich-eiförmig, Narben fast linear, ausgerandet, Zweige blassgelb oder röthlich. Gehört zu S. viminalis X purpurea. Dippel (Handb. Laubholzk. II. 236 [1892]): a. pendula. — b. longıfolia. Weit verbreiteter, baumartiger Strauch mit aufstrebenden Aesten und gelblichen oder röthlichen Zweigen. Blätter verkehrt-lanzettlich bis verkehrt-lineal-lanzettlich, spitz bis zugespitzt, unterseits meist stark hell-blaugrün. 6—12 em lang, im oberen Drittel 7—-10 mm breit. Gehört zur S. viminalis X purpurea. — ce. Lambertiana, — d. gracilis. — e. sericea. — f. androgyna. Nieht in Mitteleuropa kommen vor: S, purpurea Y. eburnea Borzi Comp. Fl. Forest. Ital. 140 (1885) (S. eburnea Dippel Handb, Laubholzk. II. 291 [1892]) in Italien auf den Abruzzen (???). S. purpurea y. pallida Boissier Fl. Or. IV. 1156 (1879) ist die in Mittelasien vorkommende, der S. purpurea sehr nahe verwandte S. Ledebouriana Trautyv. — 8. purpurea y. multinervis Matsumura Shokubutsu Mei—J 261 (1895) ($. multinervis Franch. u. Sav. Enum. Pl. Jap. II. 504 [1875]) in Japan, Korea und in der Mandschurei (s. S. 195). (Vom südlichen Spanien und Portugal nordwärts durch Frank- reich; Britische Inseln; Dänemark, im südlichen Theil der Skandi- navischen Halbinsel bis 59955‘ N. Br. [weiter nördlich angepflanzt], in ganz Italien bis 1300 m, Sieilien, Sardinien, Corsica; vom südlichen Griechenland nordwärts durch die Balkanhalbinsel und Russland nörd- lich bis zu folgender Linie: aus dem südlichen Kurland durch das südliche Livland, den Norden des Gouvern. Wilna, die Gouvern. Mohi- lew, Orel, Tambow und Saratow zur unteren Wolga und zum Uralfluss bei Orenburg [Köppen|] [nördlich von dieser Grenzlinie oft angepflanzt|. Asien: West-Sibirien [Graf Waldburg-Zeil!], Kaukasus, Armenien, Anatolien, Nord-Persien, Dsungarei, Saissan-Gebiet, Turkestan, Baikal- Gebiet, Dahurien, Mongolei, Mandschurei, Korea, China, Japan. Nord- America nur angepflanzt. Nord-Africa: Marokko, Algerien.) * 1036. X 1061. 8. fragilis X purpurea 1037. X 1061. S. amygdalina X purpurea 1041. X 1061. $S. cinerea X purpurea 1042. X 1061. S. caprea X purpurea i 1043. X 1061. S. grandifolia X. purpurea seh 1044. X 1061. 8. Stlesiaca X purpurea BEER 1045. X 1061. S. aurita X purpurea am Ende 1041. X 1045. X 1061. S. cinerea X aurila X der puwrpurea Gattung. 1046. X 1061. 5. depressa X purpurea 1047. X 1061. S. myrtilloides X purpurea 1048. X 1061. S. repens X purpurea 1045. X 1048. X 1061. S. repens X aurita X purpurea 198 Salicaceae, 1049. X 1061. S. nigricans X purpurea 1050. X 1061. S. phylieifolia X purpurea 1045. X 1050. X 1061. S. aurita X phylicifolia x purpurea 1051. X 1061. S. arbuscula X purpurea . X 1061. $. cordata X purpurea 1055. X 1061. S. daphnmoides X purpurea 1056. X 1061. 8. acutifolia X purpurea 1042. x 1056. X 1061. $. caprea X acutifolia x purpurea 1048. X 1055. X 1061. S. repens X daphnoides x purpurea 1057. X 1061. S. viminalis X purpurea 2 1041. X 1057. X 1061. S. cinerca X viminalis siehe x purpurea am Ende 1042. X 1057. X 1061. $. caprea X viminalis der x purpurea Gattung. (1042. X 1057.) X (1057. X. 1061.)..8. (caprea X viminalis) X (viminalis X purpurea) 1045. X 1057. X 1061. S. aurita X viminalis xX purpurea (1044. X 10...) X (1057. X 1061.) $. (Silesiaca x. Lapponum) X (viminalis X pwrpurea) 1048. X 1057. X 1061. $. repens X. viminalis x purpurea 1058. X 1061. $. dasyclados X purpurea 1059. X 1061. 5. Lapponum X purpurea 1060. X 1061. 8. incana X purpurea 1041. X 1060. X 1061. $S. cinerea X incana X purpurea 1062. (30.) S. ea@sia. I. Niedrig, bis 1 m hoch, dicht belaubt, mit niederliegendem oder aufsteigendem Stämimchen. Zweige braun, glänzend, später glänzend grau behäutet; junge Triebe braun, kahl, nur selten spärlich sehr kurz grau behaart. Blätter sehr kurz gestielt (Stiel etwa 0,2 cm lang, kahl), breit oval, verkehrt-eiförmig bis läng- lich, bis 4 cm lang, 2 cm breit, spitz oder mit kurzer aufgesetzter Spitze, selten stumpf oder abgerundet, am Grunde spitz, stumpf oder zuweilen etwas herzförmig, ganzrandig, am Rande später etwas rückwärts gebogen, kahl (nur die Blätter an der Spitze der jungen Triebe mitunter etwas zerstreut seidig behaart), oberseits graugrün, matt, unterseits heller bis blaugrau; Mittelnerv gelb, oberseits wenig, unterseits stark hervortretend; Seitennerven und weitmaschiges Adernetz beiderseitig fein hervortretend, Nebenblätter nur selten vorhanden, lanzettlich, spitz. Knospenschuppen gelbbraun bis braun, kahl oder spärlich kurz grau flaumig behaart. 3lüthenstände klein, mit den Blättern erscheinend; die männlichen an kurzen bis 0,3 cm langen, kurz dicht grau behaarten, mit kleinen, Me Salix, 199 länglichen bis ovalen, spitzen oder stumpfen, ganzrandigen, kahlen oder dünn seidig grau behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, auf- recht oder seitwärts gebogen, oval bis kurz eylindrisch, bis 1,5 em lang, 0,5 em dick, dichtblüthig; ihre Achse grau behaart; Tragblätter oval; an der Spitze abgerundet oder stumpf, dünnhäutig, gelb, nach der Spitze zu dunkler, spärlich seidig behaart; Staubblätter meist am Grunde verbunden, selten frei, nur mitunter ganz ver- bunden, am Grunde behaart, bis 3mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, violett, später braun. Hintere Drüse schmal-eiförmig gestutzt, etwa ?/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände den männlichen ähnlich. Tragblätter breit-eiförmig, an der Spitze ab- gerundet oder stumpf, dünnhäutig, gelb, oberwärts dunkler, spärlich seidig behaart, bis etwa auf !/s des Fruchtknotens hinaufragend. Frucht- knoten sehr kurz gestielt (Stiel grau behaart), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, stumpf, anliegend oder filzig grau seidig behaart; Griffel kurz, roth. Narben kurz, dick, ausgerandet, kopfig, roth. Drüse schmal eiförmig, gestutzt, etwa bis auf 1/;—!/s des Fruchtknotens heraufragend und etwa ?/s so lang als das Tragblatt. In den westlichen und mittleren Alpen, an moorigen Stellen an Gebirgsbächen, selten und nur stellenweise von der Dauphin& und Sa- voyen durch die Schweiz 1299—1624 m (Waat, Wallis, Graubünden), Piemont, Lombardei bis Tirol (bis 2300 m Sarnthein und Dalla Torre VI. 2. 17). Das Vorkommen in Kärnten (Müller 1826 nach Wimmer Sal. Eur. 101) bedarf neuerer Bestätigung (Fritsch briefl.) ? Bl. Juli. S. caesia Villars Pl. Dauph. III. 768 (1789). Koch Comment. 59 (1828) Syn. ed. 2. 758. Gaudin Fl. Helv. VI. 254 (1830). Haus- mann Fl. Tirol II. 796 (1852). Wimmer Sal. Europ. 100 (1866). Par- latore Fl. Ital. IV. 264 (1867). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 317 (1868). Nyman Consp. 665. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 41. Schinz u. Keller Fl. Schweiz (1900) 136. Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 139 (1904). Rehb. Ic. XI t. DLXV fig. 1205. — SS. myrtilloides Willd. Spec. Pl. IV. 2. 686 (1805) nicht L. — S. prosträta Ehrh. Pl. Sel. 159, Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 24 (1815). — $. minutiflöra Turez. Pl. exs. a. 1829. — $. sibirica Pall. Fl. Ross. II. 78 (1788). a. glabra Ledeb. Fl. Ross. III. 622 (1846— 51). — S. Wimmerü‘) Hartig Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. 565 (1852) (2). — $. subeaesia Brügg. in Jahrb. Naturf. Ges. Graubünd. XXIX. 159 (1886). — $. ichnöclada?), S. alpivaga, S. dendröcharis?), S. bactiacensis*), S. Frayi?), 8. latitseula Gandog. Sal. nov. 123—128 nach Camus a. a. O. 140. 1) 8. II. 2. S. 98 Fussn. 1. 2) Von Zyvos Spur und »/ddos Ast, Zweig. 3) Von d&vdoov» Baum und ydgız Reiz, Anmuth, 4) Der Grund dieser Benennung ist uns nicht bekannt, T. 5) Nach dem (f) Abb& Jean-Pierre Fray. Pfarrer in Guereins bei Montmerie (Ain). 200 Salieaceae. S. caesia ist eine Alpenweide, die mit der in demselben Gebiet vorkommen- den S. arbuscula in der Traeht Aehnlichkeit hat. Um Verwechselungen zu ver- meiden, ist darauf zu achten, dass bei S. caesia die Blätter graugrün und glanzlos (matt) sind. Willdenow a. a. O. hat S. caesia mit S. myrtilloides verwechselt und des- halb auch ihr Vorkommen „in alpibus Lapponiae* angegeben. In seinem Herbarium Nr. 18172, 5 Exemplare enthaltend, hat er ebenfalls S. caesia S. myrtilloides benannt. Seringe (Saules de la Suisse No. 23, 57 und 64 [1306—1814]) sind richtig als S. prostrata Ehrh. ausgegeben. Die von Wimmer Sal. Europ. (1866) 103 ge- gebene Berichtigung auf S. arbuscula trifft nicht zu, wie die fast sitzenden, ganz- randigen Blätter und die auf der unteren Hälfte behaarten, theilweise verbundenen Staubfäden zeigen. Ledebour a. a. O. hat S. caesia als die Form: «a. glabra zu S. sibiriea Pall. gestellt und hierdurch eine arge Verwirrung zwischen diesen beiden wesentlich von einander verschiedenen Arten herbeigeführt. Hartig stellt neben der S. caesia noch seine S. Wiünmeriü mit folgender Diagnose auf: Blätter reingrün, unterseits lebhaft meergrün bereift; die gelben Knospen stets dicht und bleibend filzhaarig, auch die jungen Triebe schwach be- haart und die Blätter an der äussersten Spitze nicht selten etwas haarig. Wimmer (Sal. Europ. [1866] 102 [1866]) selbst stellt S. Wimmer mit der Bemerkung zur S. caesia: „mihi nullo certo charactere differre videtur“., Aendert ab: B. angustifolia (Mutel Fl. Franc. II. 180 [1836]). Blätter länglich-lineal, 1,5—1,8 em lang, 0,2—0,4 em breit. — Bormio: Livigno 1875 m. Ausserdem sind als Formen aufgestellt von: Gaudin (Fl. Helv. VI. 254 [1830]): $. maerophylla: „eulta, foliis uncialibus,* Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 317 [1868]): #. minutiflora. Niedrig, mit zierlichen Zweigen, Blätter 3—5 em lang, am Grunde etwas breiter, spitz-nervig, Blüthenstände halb zolllang. S. minutiflora Turez.: In allen Theilen kleiner als der Typus. (Für Spanien früher als auf den Pyrenäen vorkommend angegeben, dann aber nicht wieder gefunden. Russland: auf dem südlichen Ural- gebirge auf dem Plateau des Iremel [Lessing]. Asien: auf den Vor- alpen des Altai und des Dsungarischen Alatau, auf dem Thianschan, Mussartgebirge [2660—3666 m], Sajangebirge und den Voralpen Bai- kaliens und Dahuriens, im Olekma-Gebiet.) |* 1040. X 1062. S. glauca X caesia 1049. X 1062. S. nigricans X caesia | «.r. , 1051. X 1062. $. arbuscula X caesia Na: ht 0 1052. X 1062. S. hastata X caesıqa | .* *4, X 1062. S. cordata X caesıa b. Dolichostylae!) (v. Seemen Sal. Jap. 20 [1903]). Griffel lang. Hierher nur ’ Subviminales (v. Seemen a. a. O. [1903]). Merkmale s. S. 60. 1) Von doAıyös lang und oröfog Griflel. ü Salix. 201 * S, Pierötii!). fi, Mittelhoch, Zweige braun, kahl (nur bei den jungen Trieben kurz weissgrau behaart). Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 em lang, bei jungen Blättern dicht weissgrau behaart, später verkahlend), bis 12 em lang, 2 em breit, lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde verschmälert, am Rande dicht und fein gesägt (Zähne mit scharfer knorpeliger Spitze), oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau, matt, in der Jugend fein anliegend weissgrau behaart, später ganz verkahlend; Mittelnerv oberseits wenig, unterseits stark hervortretend, braun ; Seitennerven dicht, parallel, wenig gekrümmt, schräg aufwärts nach dem Blattrande verlaufend, wie das feinmaschige Adernetz beiderseitig deutlich hervor- tretend. Nebenblätter aus eiförmigem Grunde lang und fein zugespitzt, fein gesägt. Blüthenstände mit den Blättern gleichzeitig erscheinend, sitzend, die männlichen am Grunde von kleinen, länglich-lanzettlichen, schwach gesägten, fast kahlen Blättern umgeben, aufrecht, eylindrisch, bis 2,5 em lang, 0,5 em dick, dichtblüthig; ihre Achse schmutzig braungrau behaart. Tragblätter breit oval, stumpf, braun, auf den Flächen wenig, am Rande dicht lang schmutzig braungrau behaart. Staubblätter 2, voll- ständig bandförmig verbunden, doppelt bis 3mal so lang als das Tragblatt, am Grunde dicht schmutzig braungrau behaart; Staubbeutel breit oval, dunkelbraun. Drüse schmal-eiförmig, gestutzt, '/2 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthen- stände am Grunde von kleinen, breit lanzettlichen, stumpfen, schwach gesägten Blättern umgeben, aufrecht, kurz eylindrisch, bis 1,5em lang, 0,5 em dick, dicht- blüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter eiförmig, stumpf, fast so lang als der Fruchtknoten, braun, am Grunde stark, sonst schwach schmutzig braungrau be- haart. Fruchtknoten sitzend, eiförmig, fast oval, dieht zottig grau behaart; Griffel so lang als der Fruchtknoten, diek; Narben länglich, ausgerandet, seitwärts gekrümmt, Drüse eiförmig, fast oval, gestutzt auf etwa !/«—"/s des Fruchtknotens heraufragend. In Japan sowie in dem östlichsten Theil des Asiatischen Continents einheimisch; in Mitteleuropa angepflanzt. Bl. Mai. S. Pierotii Miquel Ann. Mus, Bot. Lugd. Bat. III. 27 (1867). Diese Art ist in den Blättern der $. fragilis sehr ähnlich, ist aber an den kleinen sitzenden Blüthenständen sofort zu erkennen, Bastarde. Vorstehend konnten bei den Erzeugern nicht alle Bastarde namentlich auf- geführt werden. Bei den Bastarden kommen die Merkmale der Erzeuger in der verschiedenartigsten Zusammenstellung zur Erscheinung, sodass fast ein jedes Exemplar einen eigenartigen Eindruck macht. Deshalb ist es auch nicht möglich, für die Bastarde erschöpfende Diagnosen zu geben, vielmehr muss man sich in den meisten Fällen nur auf eine allgemein gehaltene Diagnose oder nur einen Hinweis auf die Beschaffenheit des Bastards beschränken, und dem Beobachter im Übrigen überlassen, von Fall zu Fall die einzelnen Exemplare mit denjenigen Erzeugern, von welchen Merkmale vorhanden sind, genau zu vergleichen, um auf diese Weise die Abstammung des Bastards festzustellen. Wer Weiden- Bastarde richtig bestimmen will, muss sich zunächst mit den Merk- malen der Erzeuger genau vertraut machen! Der grosse Formreichthum der Bastarde lässt es auch nicht nütz- lich und möglich erscheinen, die einzelnen Formen in ausgiebiger Weise hervorzuheben. Es würde dadurch nur eine solche Ueberfülle in der Formen-Aufstellung herbeigeführt werden, dass dabei die Uebersicht- lichkeit und Verständlichkeit der Darstellung beeinträchtigt werden 1) Nach Pierot, der die Art auf Kiusiu sammelte. 202 Salicaceae. müsste. Darum werden wir uns hier bei der Hervorhebung von Formen auch nur auf das knappste Maass beschränken, selbst auf die Gefahr hin, in Verdacht zu geraten, die Salix-Litteratur nicht genügend ge- kannt und gewürdigt zu haben. | Die Salix-Bastarde kommen meist in Gesellschaft der Erzeuger vor; mitunter werden sie jedoch auch an Standorten gefunden, auf welchen die Erzeuger ganz oder theilweise fehlen. In diesem Falle ist anzunehmen, dass entweder der Bastard auf irgend eine Weise einge- führt ist (z. B. durch die weit fliegenden Samen), oder dass die zur Zeit fehlenden Stammeltern früher an dem Bastard-Standort vorhanden waren. Ueber die Merkmale der Seetionen s. 8. 56 ff. A. Bastarde der Didymadeniae. II. Diandrae. Herbaceae X Reticulatae. 1034. X 1035. 8. herbäcea X retieulata. }. Niedrig, nur wenige cm hoch; Stamm knorrig, kastanienbraun, etwas glänzend. Blätter gestielt (Stiel etwa !/s so lang als die Spreite, rinnig, röthlich), fast kreisrund, am Rande schwach zurückgebogen, gekerbt-gesägt, nur in der Jugend mit einzelnen langen Haaren besetzt, sonst kahl, ober- seits dunkelgrün, glänzend, mit vertieftem Adernetz, unterseits dunkel- grün, matt, Mittel- und Seitennerven stark hervortretend. Weibliche Blüthenstände an eben so langen, gebogenen Zweigen endständig, doppelt so lang als breit, locker 7—12blüthig. Tragblätter breit oval, braun, beiderseitig schwach behaart, am Rande gewimpert. Fruchtknoten aus eiförmigem Grunde kegelig, seidig behaart; Griffel braunroth, so lang als die gespaltenen, gespreizten Narben. Drüsen 2, die hintere gespalten, bis auf den unteren Theil des Fruchtknotens: heraufragend; vordere kürzer, ungeteilt, eylindrisch oder kegelförmig. Tirol auf der Seiser Alp 2200 m (Toepffer). S. herbacea X reticulata Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVI. Afd. 3. 52 (1891). — 5. onychiophylla!) Anderss. in Bot. Notis. (1867) 119. Die Pflanze der Seiser-Alp, nach der die Diagnose gegeben ist, steht in, ihren Merkmalen in der Mitte zwischen den beiden Erzeugern. (Gross-Britannien und Skandinavien.) x] I. x IL Pleonandrae X Diandrae (S. 56). Lucidae X Fragiles: 1033. X 1036. 8. pentändra X frägilis. hi bis hoher }. Meist der S. pentandra viel ähnlicher als der $. fragilis. Zweige I) Von övöyıov kleiner (Finger-) Nagel, wegen der Blattform, Salix. 203 leicht abbrechend, kahl mit glänzender brauner Rinde. Blätter bal- samisch riechend, länglich, lanzettlich, spitz oder lang zugespitzt, am Grunde entweder spitz oder stumpf, grob gesägt, kahl, oberseits glänzend, unterseits heller, matt; an der Spitze des Stiels drüsige. Neben- blätter nierenförmig oder halbherzförmig spitz. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen endständig, ähnlich wie bei S. pentandra, aber schmäler und länger; die Blätter dieser Zweige theils ganzrandig, theils gesägt. Tragblätter gelb, häutig, am Grunde be- haart, oder dann mit langen Haaren besetzt. Staubfäden 2—8 in dem- selben Blüthenstande, am Grunde behaart. Fruchtknoten kahl, kurz gestielt, Griffel gespalten, gabelig. Narben kurz ausgerandet, Drüsen stets zwei (vordere und hintere). S. pentandra X fragilis Wimm. Flora XXXII. 38 (1849). Sal. Eur. 134 (1866) erweit. ; Es sind drei Formen zu unterscheiden: A. Friösii!) steht in allen Merkmalen der S. pentandra näher. — In Nord- deutschland, in der Schweiz und in Schweden. — S. Friesü (S. superpentandra X fragilis) Kerner Niederösterr. Weiden (1859) 183. B. cuspidäta hält in ihren Merkmalen etwa die Mitte zwischen den beiden Er- zeugern, — In Deutschland, Böhmen, Siebenbürgen, Tirol, Salzburg, Kärnten, Niederösterreich. Weiter in Schweden, Norwegen, Dänemark, England, Frank- reich, . Russland. — S. cuspidata Schultz Prodr. Fl. Starg. Suppl. 47 (1819). — S. Meyeridna?) Rostkov. in Willd. Berl. Baunız. ed. 2, 422 (1811) z. T. — SS. tinetöria Sm, in Rees Cyel. XXXI, 13 (1815). — S. teträndra Fries Nov. Fl. Suec. Mant. prima 41 (1832); z. T. nicht L. — S$. pentandra-fragilis Wimm. Regensb. Fl. XXXII, 38 (1849). — S. fragili X pentandra Ritschl Progr. Friedr.-Wilh.-Gymn. Posen 1857. 3. — S. elongata Dumortier in Bull. Soc, Roy. Belg. I. 144 (1862). C, Pokörnyi3) steht der S. fragilis näher. — In der Schweiz, in Böhmen und Niederösterreich. — S. Pokornyi (S. subpentandra X fragilis) Kerner Nieder- 1) S. I. S. 224 Fussn. 1. 2) S. S. 62 Fussn. 3. 3) Nach Alois Pokorny, * 22, Mai 1826 Iglau (Mähren) 29 Dec. 1886 Innsbruck, Direetor des Communal-Realgymnasiums im 2. Bezirk der Leopoldstadt in Wien. Ausser seinen Leistungen als Schulmann und Verf. geschätzter botanischer Lehrbücher hat P. einen grossen Theil Oesterreich-Ungarns floristisch durchforscht und über mehrere Zweige der Botanik zahlreiche und werthvolle Schriften ver- öffentlicht. Ich nenne nur einige der wichtigsten. Pflanzengeographie: Die Vege- tationsverhältnisse von Iglau. Auf Kosten der Ak. der Wiss, Wien 1852. Moor- forschung: U. a.: I.—III. Bericht der Commission zur Erforschung der Torfmoore Oester- reichs. Abh. Zool. Bot. Ges. Wien VIII—X (1858—1860). Untersuchungen über die Torfmoore Ungarns, Sitzb. Ak. Wiss. Wien 1861. 57. Naturselbstdruck: Mit C. v. Ettingshausen: Physiotypia plantarum austriac. Wien 1855. 5 Foliobände mit 500 Tafeln und ein Quartband Text mit 30 Tafeln. Plantae lignosae imperii austriaci. Mit 80 Tafeln. Wien 1864, Kryptogamen, bes. Moose und Pilze: Vor- arbeiten zur Kryptogamenflora von Unter-Oesterreich, Verh. Zool. Bot. V. Wien 1854, 35. Unterirdische Flora der Karsthöhlen a. a. O. 1853. 114. Vgl. Skofitz OBZ, XIII (1863). 209 mit Bild. A. P.’s älterer Bruder Franz, + 1. Juli 1873 Wien, 64 Jahre alt, Hof- und Gerichts-Advocat daselbst, welcher ihn zuerst zur Botanik anregte, sammelte eifrig Pflanzen und hinterliess ein vorzügliches Herbar. Auch mehrere andere Träger dieses in Böhmen- sehr verbreiteten Namens (pokorny bedeutet „demüthig“) haben sich botanisch bethätigt. Johann P, (Celakovsky Prodr. 920) 204 Salieaceae, österr. Weid. 181 (1859), — S. fragilis y. polyandra Neilreich Fl. Nieder- Oesterr, 259 (1859). — S. fragilis 6. Pokornyi Beck Fl. Nieder-Oesterr, 279 1890, (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; England; Frankreich; Russ- land.) en B. Bastarde der Heteradeniae II. Diandr.ae. Albae. 1038. X *r. 8. alba x Babylönica. Soll von S. Babylonica durch Folgendes abweichen: Zweige dicker, zum Theil seidig behaart. Aeltere Blätter breiter, unterseits weisslich blaugrün, meistens anliegend behaart; junge Blätter weiss seidig behaart. Blüthenstände dicker uud stärker behaart. Tragblätter meist halb so lang, nur spitz, nicht zu- gespitzt. Ungarn: Arad und Schweden angepflanzt. S. alba X. Babylonica Simonkai Termösz. Füz. XII. 157 (1889). — 9. alba var. Iristis Trautv. in Ledeb. Fl. Alt. IV. 255 (1893) (?) — 5. sepulerälis Simonkai l. ce. — $. Salomönit!) der Gärten nach Schneider Illustr. Handb. Laubholzk. 36 (1904). Nach den vonSimonkai angegebenen Unterscheidungsmerkmalen steht $. sepul- cralis der S. alba näher als der $. Babylonica. Ein aus Schweden vorliegendes, ebenfalls eultivirtes Exemplar steht der S. Babylonica näher. Dode (Bull. Soc. Bot. Fr, LV. 655 (1908) stellt die in den Späth’schen Baumschulen bei Berlin eultivirte S. alba vitellina pendula (s. S, 80) als S. chryso- coma?2) (babylonica X wvitellina) hierher. Diese von Späth bereits seit vielen Jahren verbreitete und genau bekannte Weide ist lediglich eine ohne jede Bei- mischung entstandene Form der $. alba C. vitellina. Retusae X Sericeae. 1039. X 1040. 8. retusa X glauca. }. Niedrig, sparrig. Zweige braun, oft glänzend, kahl, nur die jungen Triebe behaart. Blätter starr, lanzettlich oder länglich, spitz, nur mitunter stumpf, nach dem Stiel zu keilförmig verschmälert, ganzrandig, in der Jugend meistens behaart, später verkahlend und ganz kahl, oberseits dunkel- grün, matt, unterseits heller oder blaugrün, matt; Adernetz oberseits schwach, unterseits deutlich, fein hervortretend. Seitennerven: stark nach der Spitze des Blattes zu gerichtet. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, länglich K. K. Beamter in Saaz, 7 in Prag, botanisirte um Saaz. Er führte mich 1853 bei Opitz (S. VI. 1. S. 740 Fussn. 1) ein. Karl P. (Dalla Torre u. Sarnth, Litt. Fl. Tirol 226), K. K. Forstwart in Prutz, machte 1829 Angaben über die Ver- breitung der wichtigsten Waldbäume im Ober-Innthal. Rudolf P, s. VI. 1. S. 251 Fussn. 2. A. ) 8, 19 Fussn, 3. ) Von xovoos Gold und »dun Haupthaar. 1 2 Salix, 205 oder kurz eylindrisch; Tragblätter länglich, gestutzt, rostbraun, mehr oder minder behaart. Staubblätter zwei, am Grunde behaart. Frucht- knoten kurz gestielt, kurz kegelig, mehr oder minder hellgrau behaart ; Griffel kurz oder bis fast halb so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, gabelig, ausgerandet oder gespalten; Drüsen in den männlichen Blüthen zwei (vordere und hintere); in den weiblichen Blüthen eine (hintere), kurz. Schweiz: Graubünden und Wallis; Tirol: Pusterthal; Prügraten 2200 m. S. glauca-retusa Wimmer Denkschr. Schles. Ges. Vaterl. Kult. 1853, 172. — S. Ausserdorferi‘) Huter Exs. (1872). Oesterr. Bot. Zeitschr. XXIII. (1873) 127 (nur der Name). — S. lagöpına?) W oloszez. in Kerner Fl. Exe. Austro-Hung. (1886) Nr. 1446; nicht Ausserdorf. Ausserdorfer hat eine im August 1879 ebenfalls in Prägraten gesammelte hierher gehörige Weide nicht als S. glauca X retusa, sondern irrthümlich als glauca X hastata ausgegeben (Herb. Mus. Bot, Berol.). . Ausserdem gehören hierher: B. buzifolia (S. buxifolia Willdenow in Schleicher Cät. Sal, 1 [1809]. Coll. Sal. Cas. No. 832, Herb. Willdenow. No. 18255. — S. nivea cöncolor Seringe Ess. Saul. Suisse 54 [1815]. — $. helvetica var. concolor DC. Fl. Fr. Suppl. 344 [1815]). Blätter breit-Jänglich. Weibliche Blüthenstände diek; Frucht. knoten dicht behaart. — Schweiz, C. elaeagnoides (S. elacagnoides Willdenow in Schleicher. Cät. Sal, a. a. O, Coll, Sal. Exs. No. 841). Blätter breit-lanzettlich, spitz, stärker seidig behaart. Blättehen schlanker. — Schweiz, D. pseudo-Ausserdorferi (S. Ausserdorferi Wotoszez. in Kerner Fl, exs. Austro- Hung. No. 1445 [1886], nieht Huter. — S. superretusa X glauca Woloszez. a. a. O.). Steht der S, retusa näher. — Tirol: Prägraten, 2700 m, E. euryadenia3) (S. euryadenia [S. superglauca X retusa] Woloszez. a. a. O. No, 1447. — S. lagopina Ausserd. Exs. 1873 nieht Woloszez. — S. recöndita Ausserd. Exs. 1874 nicht Wofoszez.) Steht der $. glauca näher. — Tirol: Prägraten, 2500 m, Dalla Torre u. Sarnthein (Fl. Tir, VI, 2. 42 [1909]) stellen, sich auf briefliche Mittheilungen von 'Huter stützend, S. lagopina Ausserd. zu 5. Ausser- dorferi Woloszez.; im Herbar des Königl. Bot. Museums zu Berlin befindet sich jedoch ein von Ausserdorfer im August 1874 gesammeltes weibliches Exemplar, welches als „S. lagopina Ausserd. 1879 (superglauca X retusa)* ausgegeben ist und auch augenscheinlich zu dieser Form des Bastards gehört. Ebenfalls im Herbar des Königl. Bot. Museums zu Berlin befinden sich zwei von Ausserdorfer im Juli 1875 in Prägraten gesammelte weibliche Pflanzen, welche als „S. recondita Ausserd, 1874 (S. helvetica X retusa)“ ausgegeben sind; sie stimmen jedoch mit dem von Ausserdorfer im Jahre zuvor (Aug, 1874) an demselben Standorte gesammelten und als „S. lagopina Ausserd. 1879 (superglauca X retusa)* ausgegebenen Exemplar so vollständig überein, dass alle drei Exemplare nur den gleichen Bastard, und zwar für S. superglauca X relusa darstellen können, (Nur im Gebiete.) * 1) S. I. 1. S. 261 Fussn, 1. Die genauen Daten sind * 11. März 1836 Anras bei Lienz + 16. Sept. 1884 Hall (Dalla Torre u. Sarnth. I. 353). 2) S. II. 8. 59 Fussn. 1. 3) Von eögds breit und döjw Drüse. 206 Salicaceae. BESTE Pleonandrae X Diandr.ae. Triandrae X. Albae. 1037. X 1038. 8. amygdalina X alba. Meist hoher, der S. amygdalina ähnlicher fi oder baumartig, Zweige kahl (nur die jungen Triebe fein behaart). Blätter breit oder schmal lanzettlich, an beiden Enden spitz, meist ungleich gesägt, kahl, nur in der Jugend anliegend fein behaart, oberseits wenig glänzend oder trübgrün, unter- seits heller oder blaugrün. Nebenblätter halbherzförmig, spitz. Blüthen- stände mit den Blättern erscheinend, wie bei den Erzeugern an kurzen beblätterten Zweigen, dünn, lang, cylindrisch. Tragblätter länglich, häutig, gelb, am Grunde stärker, sonst spärlich behaart und bebärtet. Staubblätter 2 oder 3 (in einem Blüthenstande gemischt), am Grunde behaart. Fruchtknoten kegelig, stumpf, kahl, gestielt. Griffel kurz; Narben gespreizt, ausgerandet; Drüsen in den männlichen Blüthen- ständen 2 (vordere und hintere), in den weiblichen 1 hintere, die etwa halb so lang als der Fruchtknotenstiel ist. Oldenburg, Hannover, Thüringen, Brandenburg, Lausitz, Schweiz, Tirol (Trient, Bozen?, Dalla Torre u. Sarnthein a. a. O. 33), Oesterreich (?), Ungarn. S. alba x amygdalina Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 630 (1864). Buchenau Fl. Nordwestdeutsche Tiefebene 166 (1894). — S. undulata Ehrh. Beitr. VI. 101 (17091). — $. lanceolata Smith Engl. Fl. IV. 168 (1828). — $. triandra-viminalis var. undulata Wimmer Flora XXXI. 39 (1849) z. T. — 8. triandra-alba Wimmer u. Krause Collect. Sal. ed. L. n. 16 (1858). Sal. Eur. 144 (1866). — 9. ery- throclados‘) Simonk. Termösz. Füz. XII. (?) 158 (1889). — $. süb- dola?) F. B. White Journ. Linn. Soc. XXVII. 354 (1890). S. undulata wurde von dem Autor selbst, wie Wimmer (Sal. Europ. 145 [1866]) mittheilt, mit S. hippophaifolia, also mit S. amygdalina X viminalis zu- sammengeworfen, und dann auch von Andersson (Monogr, Sal. I. 23 [1863] und in DC. Prodr. XVI. 2. 204 [1868] in. dieser Weise aufgeführt. Erst Wimmer und Krause stellten fest, wie Wimmer (Sal. Europ. 144 [1860]) ausführlich darlegt, dass Ehrhart ursprünglich unter S. undulata S. alba X triandra verstanden hat und dass S,. triandra X viminalis als S. hippophaifolia davon getrennt gehalten werden muss. Der von Wimmer ausgesprochenen Ansicht kann ich nach dem vorliegenden umfangreichen Material nur zustimmen. Die vollständig kahlen Frucht- knoten und fast fehlenden Griffel bei S. alba X triandra einerseits und die be- haarten Fruchtknoten und längeren Griffel bei S. amygdalina X viminalis anderer- seits bilden untrügliche Trennungsmerkmale zwischen diesen beiden Bastarden. Es ist bei $. amygdalina X alba festzuhalten, dass sie stets gemischt männ- liche Blüthen mit 2 oder 3 Staubblättern und in den weiblichen Blüthen kahle Fruchtknoten, deren Stiel etwa doppelt so lang als die Drüse ist, nur sehr kurze Griffel und kurze, seitwärts gebogene Narben haben muss, Simonkai (a. a. O.) giebt an, dass seine S. erythroclados elliptisch-lanzett- liche Blätter habe; sie ist mithin eine breitblättrige Form der S. amygdalina X alba. 1) Von £Zovoös roth und »/ddos Ast. 2) subdolus, betrügerisch, Salix. 907 (Frankreich; Grossbritannien; Skandinavische Halbinsel; Russland: Esthland.) %* AXB. Bastarde der Didymadeniae X Heteradeniae. Lucidae X Triandrae. 1033. X 1037. S. pentändra X amygdälina. h, hoch. Zweige gelb oder graubraun, kahl; Blätter balsamisch riechend, lanzettlich bis länglich; beiderseits spitz oder am Grunde stumpf, dicht drüsig gesägt, am Stiel stark drüsig, kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits graugrün. Seitennerven fein und scharf hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig spitz, gesägt, Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kürzeren oder längeren beblätterten Stielen (Blätter nur spärlich klein gesägt), schmal eylindrisch; Trag- blätter häutig, gelb, kurz dünn behaart, Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1/s so lang als der Fruchtknoten), kahl; Griffel fast fehlend; Narben kurz ausgerandet. Meistens zwei Drüsen, hintere etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel, breit, gestutzt, oft unregelmässig ge- spalten, vordere, wenn vorhanden, niedriger und schmäler. Provinz Brandenburg: bei Berlin; Hännover(?), Polen (?). S. pentandra X amygdalına OÖ. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV 206 (1909). — $. pentandra X triandra (5. Schumanniäna'‘) OÖ. v. Seemen DBM. VII (1889) 36. — S. Wagae?) Zalewski Kosmos Nr VE(1896) ABA II. 13, 11118970). Bei drei von mir in der Provinz Brandenburg bei Berlin beobachteten Exem- plaren zeigen namentlich die Blätter in ihrer oberseits glänzenden Färbung, in der 1) Nach Professor Karl Moritz Schumann, * 17. Juni 1851 Görlitz 7 22. März 1904 Berlin, seit 1884 Custos am Botan. Museum, seit 1893 Docent an der Universität daselbst, Verf. ebenso zahlreicher als werthvoller morphologischer, systematischer und pflanzengeographischer Schriften, die ihm eine hervorragende Stelle unter den zeitgenössischen Botanikern sicherten. Um nur die wichtigsten zu nennen, so be- arbeitete er zahlreiche Familien für die Flora Brasiliensis, Engler-Prantl’s Natür- liche Pflanzenfamilien und Musaceae. Marantaceae und Zingiberaceae 1900, 1902, 1904 für Engler’s Pflanzenreich, sowie i900 Stereuliaceae, für dessen Monogr. ausgew. afrik. Pfl.Fam. (Neudamm 1897 —9), endlich selbstständig die Cactaceae, über welche er 1892—1903 (z. T. 1904) den IL—XIII. Jahrg, der Monatsschrift für Kakteenkunde herausgab und grösstentheils selbst verfasste, ferner die Flora von Kaiser Wilhelmsland (mit Hollrung 1889), Neu-Pommern (1898) und der Deutschen Schutzgebiete in der Südsee (mit Lauterbach 1900). Von 1898—1903 gab er _Just’s Botanischen Jahresbericht heraus, ferner 1896—9 mit Arth, Meyer eine neue Bearbeitung von Berg-Schmidt’s Darstellung und Beschreibung der Arznei- pflanzen, Von seinen morphologischen Arbeiten ist das Werk Neue Untersuchungen über den Blüthenanschluss Leipzig 1890 das wichtigste. Erwähnung verdienen auch seine kritischen Untersuchungen über die Zimmtländer (Peterm. Mitth. Erg.heft 73 [1883]) und Beitr. zur Kenntn, d. Etymologie und Gesch. der Gewürznelke (Jahrb, Bot. G. Mus. Berlin III (1884) 119. Die Verf. der Synopsis verdanken S. manche Förderung ihrer Arbeiten. Vgl. Volkens Bot. V. Brand. XLVI LIX mit Bild und Ber. D. Bot. G. XXII mit Schriftenverzeichniss von E. Koehne. 2) Nach Jakob Waga, Tr 23. Febr. 1872, 72 Jahre alt, Lomza, Professor daselbst, Verf. der werthvollen Flora Polonica Phanerogama, 3 Bände 1847, 1848, Vgl. Rostafiäski ZBG. Wien XII (1872) 34, 208 Salieaceae, feinen Nervatur, der dichter drüsigen Zahnung, der starken Bedrüsung an der Spitze des Blattstiels sowie in dem starken balsamischen Geruch Merkmale, die auf S. pent- andra hinweisen. Ebenso deuten die meist vorhandenen 2 Drüsen in den weiblichen Blüthen und die oft unregelmässig gespaltene hintere Drüse auf $. pentandra hin, Für S, amygdalina spricht die Form der Blätter und Blüthenstände, Ausserdem wurde ein weibliches Exemplar beobachtet, welches neben den bei den vorher erwähnten 3 Exemplaren vorhandenen Merkmalen noch eine feine Be- haarung der jüngsten Blätter zeigte. Es ist wohl anzunehmen, dass bei diesem Exemplar noch eine Beimischung der $. alba stattgefunden hat. (Bisher nur im Gebiete.) * Lucidae x Albae. 1033. X 1038. S. pentandra X alba. }). Zweige braun oder gelbbraun, nur die jungen Triebe dünn seidig behaart; Blätter bal- samisch riechend, lanzettlich oder schmal-lanzettlich, spitz oder zuge- spitzt, am Grunde spitz, dicht drüsig gesägt, am oberen Ende des Blatt- stieles drüsig ; junge Blätter seidig behaart, später kahl, oberseits glänzend, unterseits grün oder graugrün, matt. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an beblätterten kurzen Zweigen endständig, Blätter der- selben feiu drüsig gesägt. Tragblätter gelb, häutig, am Grunde und am Rande behaart. Staubblätter 2—6 in demselben Blüthenstande, am Grunde stark behaart. Fruchtknoten kahl, fast sitzend oder kurz gestielt; Griffel sehr kurz oder fehlend; Narben dicklich ausgerandet, seitwärts gebogen; Drüsen in den männlichen Blüthen eine vordere und eine hintere, in den weiblichen neben der hinteren meist auch eine vordere, Deutschland, Niederösterreich, Tirol. S. alba X. pentandra Kerner in Sched. und Wimmer Sal. Europ. 139 (1866). — 8. Ehrhartiana Sm. in Rees Cyclop. (1819); Meyer Chloris Hanov. 486 (1836) z. T. — S$. tetrandra Fries Novit. Fl. Suec. Mant. prima (1832) 41, z. T. nicht L. — S. pentandra X alba Ritschl. Fl. Bo. 291 (1850). Der balsamische Geruch der Blätter, die drüsige Sägung des Blattrandes, die Bedrüsung des oberen Endes des Blattstieles und die veränderliche Zahl der Staub- blätter von 2—6 deuten sofort auf S. pentandra, während die Behaarung der jungen Blätter und Triebe, sowie die fast sitzenden kahlen Fruchtknoten und die sehr kurzen oder fehlenden Griffel auf S. alba hinweisen. Die vordere Drüse bei den weiblichen Blüthen wird oft nur schwer zu finden sein. Meyer hat (a. a. O.) seine $, Ehrhartiana mit S. Russeliana „der meisten Autoren*, also S. pentandra X alba mit $. alba X fragilis zusammengeworfen, Dieser Bastard hat viel Aechnlichkeit mit $. alba X fragilis, und darum ist eine genaue Prüfung der Merkmale durchaus erforderlich. Von vorneherein ist zu beachten, dass bei S. alba X pentandra die Zweige nicht leicht abbrechen und die Blätter einen balsamischen Geruch haben, während bei S. alba X fragilis die Zweige wie bei S. fragilis leicht abbrechen und die Blätter nicht balsamisch riechen. (England; Schweden; Norwegen; Russland.) * Lucidae X Fragies X Albae. 1033. X 1036. X 1038. 8. pentandra X fragilis X alba. h. Zweige braun, glänzend, kahl. ° Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, Salix. 209 am Grunde spitz, fein gesägt, an der Spitze des Stieles mit Drüsen be- setzt, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits etwa graugrün, nur in der Jugend etwas behaart, später kahl. Männliche Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, gestielt (Stiel mit kleinen lanzettlichen Blättern), eylindrisch, etwa so dick wie bei S. fragilis, aber kürzer. Tragblätter eiförmig, häutig, geadert, gelb, spärlich behaart. Staubblätter 3—7 an der Spitze wollig behaart. Drüsen 2 (vordere und hintere), Provinz Hannover: Freudenberger Wiese in Bassum einige 9 Sträucher ; jetzt verschwunden. S. alba X fragilis X pentandra Buchenau Fl. Nordwestd. Tiefeb. 106 (1894). — S. herandra Ehrh. Beitr. VII (1791)138. — 8. (fra- giis X alba) X. pentandra Beckmann Herb. (1882). — 5. viridis (fragilis X alba) X pentandra Beckmann in Herb. Baenitz 1888. — 5. pentandroides Rouy Rev. Bot. Syst. et Geogr. Bot. II. 168 (1904). mi Herbaceae X Retusae. 1034. X 1039. 8. herbäcea X retusa. Wuchs und Form des Strauches an S. retusa, Färbung, Berandung und Adernetz der Blätter an S. herbacea erinnernd.. — Stämmchen bis 20 em lang, 4 mm dick, theilweise unterirdisch kriechend; Aeste 2—11 cm lang, braun. Blätter kurz gestielt, elliptisch oder verkehrt-eiförmig-rundlich, stumpf oder spitzlich, oder flach ausgerandet, am Rande auf der unteren Hälfte (selten bis zur Spitze) entfernt drüsig oder kerbig gesägt, beider- seitig glänzend; Adernetz ähnlich wie bei $. herbacea, aber weniger hervortretend. Weibliche Blüthenstände 0,5—1 em lang, an eben so langen beblätterten kurzen Zweigen endständig. Fruchknoten aus ei- förmigem Grunde kegelförmig, kahl, kurz gestielt; Griffel kurz; Narben: gespalten, spreizend, lineal, länglich. Drüsen (ob vordere und hintere ?) so lang oder kürzer als der Fruchtknotenstiel. Karpathen: Hohe Tatra 2020 m (Pax 1905); Schweiz: Bevers in Oberengadin und Segnes-sura ob Flims; Piemont: Col de Tei. S. herbacea X retusa (5. subnivälis) Brügger XXV. Jahresb. Naturf. Ges. Graubünden 106 (1882). ?? — S. retusa var. pedemontäna R. Beyer Beiträge Fl. Thäler Grisanche und Rhemes, in Wissensch. Beitr. Progr. Andreas-Real-Gymn. Berlin 1891. 27. R. Buser in Gremli: Neue Beiträge zur Flora der Schweiz IV (1887) 79 hält S, herbacea X retusa Brügger für S. retusa L. f. latifolia. Hierzu gehört: B. S. herbäcea X serpylliföolia (Gremli Exeursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 [1893]). Ist ohne Diagnose aufgestellt, Material liegt nicht vor, — Schweiz: Albula, (Nur im Gebiete.) *] Ascherson u. Graebner, Synopsies. IV, 14 ! 210 Salicaceae. Herbaceae X Sericeae. 1034. X 1040. S. herbäcea X glauea. h. Niedrig, mit kriechen- dem Stamm und kurzen sparrigen Aesten. Junge Zweige kurz behaart, ältere braun, kahl. Blätter breit verkehrt-eiförmig, an der Spitze abgerundet, oder breit-oval mit kurzer Spitze, ganzrandig oder ungleich gesägt; junge Blätter grau wollig behaart, ältere nur am Stiel und am Mittelnerven be- haart; beiderseitig trübgrün, unterseits nur wenig heller. Adernetz eng- maschig, oberseits deutlich, unterseits scharf hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern gleichzeitig erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter breit, oval, gelb- braun, oberseits spärlich lang behaart, am Rande dicht hellgrau be- bärtet. Staubblätter lang, kahl. Fruchtknoten kurz gestielt, schmal, kegelig, dicht hellgrau behaart; Griffel: etwa 1/3 so lang als der Frucht- knoten; Narben länglich, getheilt, gabelig. 2 hintere Drüsen schmal- oval, gestutzt, vordere kürzer. Tirol: Villnöss-Alpe („ein Sträuchlein im Kalkgeröll“, Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tir. VI, 2. 43 [1909)). S. glauca X herbacea Anderss. in Prodr. XVI. 2. 288 (1868). — 5. pyrendica morvegica Fries Novit. Fl. Suec. Mant. prima 74 (1832). — 58. alpestris Anderss. Sal. Bor. Amer. 24 (1858). — S. Blyjttii!) Kerner Niederösterr. Weiden (1859) 210. — $. intricäta Huter Herb. nach Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 43 (1909). Andersson stellt S. Pyrenaica norvegica und mit ihr S. glauca X herbacea zu S. ovata Seringe; diese ist jedoch S. herbacea X Helvetica. Kerner hält a.a. ©. S. pyrenaica norvegiea Fr. irrthümlich für S. herbacea X arbuscula, welchen er „nach dem Entdecker Prof, M. Blytt* S. Blyttii nennt. S. Blyttii ist ebenso wie S. pyrenaica norvegica Fries S. glauca X herbacea. (Skandinavien; Island: Nordamerika.) l*] Reticulatae X Retusae. 1035. X 1039. 8. reticuläata X retusa. h Niedrig, kurzästig. Zweige braun, kahl (nur die jungen Triebe sehr kurz und zerstreut behaart). Blätter starr, breit verkehrt-eiförmig oder länglich, an der Spitze abgerundet oder stumpf, am Grunde verschmälert, ganzrandig, oberseits grün, glänzend, kahl; unterseits matt, graugrün, mit langen seidigen Haaren dünn besetzt; Adernetz weitmaschig, oberseits schwach, unterseits scharf hervortretend. Blüthenstände an kurzen, beblätterten Zweigen endständig, kurz oval, wenigblüthig. Tragblätter breit, oval, ästig, dünn grau behaart, bis zur Mitte des Fruchtknotens herauf- ragend. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, eiförmig, stumpf, röthlich, dünn behaart; Griffel kurz; Narben kurz, seitwärts gebogen. Drüse etwas länger als der Fruchtknoten. Schweiz: Bagnethal. Tirol: Kitzbüchler Horn; Starzenwiesen in Inner- villgraten (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 44 [1909]. 2). 11, 71,8: 35 .’Fussn. 1. Salix, F 211 S. retusa X reticulata (S. Thomästt)!) Anderss. in DC. Prodr. XVI 2. 297 (1868). — 9. relusa y. Thomasiäna') Reichenb. Ice. XI. 16. (1828). 560 fig. 1192. — 5. Eichenfeldii?) Gander nach Richter in Zool. Bot. Ges. XLI (1891) 21. — $. Thomasiana Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 36 (1897). Die im Bagnethal vorkommende Weide wird von Gremli (Exeursionsfl, Schweiz 7. Aufl. 376 [1893]) und von Buser (Neue Denkschr. Schweiz. Gesell. Gesammte Naturwiss. 1895. 330) für S. retieulata X serpyllifolia gehalten, Hierzu gehört: B. S. retieuläta X serpyllifölia (Gremli Exeursionsfl. für die Schweiz 7. Aufl. 376 [1893]). — Schweiz: Bagnethal. (Nur im Gebiete.) *] Reticulatae X. Sericeae. 1034. X 1040? S. reticuläta X glauca? Fritze in Herb. Mus. Berol. Bis- her nur in Norwegen. Beissner, Schelle, Zabel (Handb. Laubholzbenenn. 43 [1903]) führen nur den Namen S$. glauca X reticulata ohne Beschreibung auf. Fragiles X. Triandrae. 1036. X 1037. 8. frägilis X amygdälina, fi. Meist hoch. Zweige braun oder gelb, kahl. Blätter länglich oder lanzettlich, kurz oder lang zugespitzt, nach dem Stiel zu verschmälert, am Rande grob gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün glänzend, unterseits matt, etwas heller oder blaugrün. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, lang, dünn, cylindrisch. Trag- blätter gelb, häutig, oval, behaart; Staubblätter 2 und 3 am Grunde behaart. Fruchtknoten lang gestielt, kahl, Griffel kurz; Narben seit- wärts gebogen. Drüsen in den männlichen Blüthen 2 (vordere und hintere), in den weiblichen Blüthen meist nur eine hintere, die vordere, wenn vorhanden, nur sehr klein. — Die Zweige und Blätter sind stets kahl. Provinz Brandenburg: Lausitz; Sachsen; Hannover; Bayern; Böhmen; Oesterreich; Ungarn; Siebenbürgen. S. fragilis X amygdalina v. Seemen in A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 237 (1898). — S. amygdalina-fragilis Wimmer Flora XXXI. 393 (1848). Es sind drei Formen zu unterscheiden : A. subtriandra steht der $. fragilis sehr nahe, — S. subtriändra Neilreich in Verh. ZBG. Wien I. 119 (1851). — S. superfragilis — amygdalina Kerner Niederösterr. Weid. 189 (1859). B. alopeeuroides3) hält,etwa die Mitte zwischen den Erzeugern, — S. alo- pecuroides Tausch Ind. Hort. Canal. 1821. — SS. speeiösa. Host Sal. 2, tab. 17 1) Wohl nach Emanuel Thomas s. II. 1. S. 97 Fussn, 1. 2) S, IH. S. 764 Fussn. 3. 3) Von &Aorng Fuchs und oögd Schwanz, wegen der Form der Blüthenstände. 14* 212 Salicaceae. (1828). — S. amygdalina-fragilis Wimm. Flora XXXI. 333 (1848) im engeren Sinne. — S. fragilis-triandra Wimm. Denkschr. Schles. Ges. 1853, 156. — Hierzu II. hypoleüca!) (Borb. Fl. Bekes Com. 56. ÖBZ. XXXII. 359 [1883]). Blätter unterseits blaugrün. C. Ko vätsii?2) steht der S. amygdalina sehr nahe. — S. Kovatsii (S. subfragilis- amygdalina Kerner Niederösterr. Weid. 190 (1859). (Skandinavien; Frankreich; Grossbritannien; Russland: in den Östsee-Provinzen; Asien: Amurland.) * Fragiles X Albae. 1036. X 1038. 8. frägilis x alba. h—h. Meist hoch. Zweige leicht abbrechend, braun oder gelb; junge Triebe mehr oder minder seilig behaart. Blätter breit lanzettlich oder lanzettlich, meist lang zu- gespitzt, in der Jugend meistens seidig behaart, später oberseits ganz kahl, unterseits mehr oder minder verkahlend, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits matt, wenig heller, grau oder blaugrün, am Rande gesägt. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen be- blätterten Zweigen endständig; schmal eylindrisch, etwas lockerblüthige. Tragblätter häutig, länglich, gelblich, kahl oder etwas behaart. Staub- blätter zwei, frei, am unteren Ende behaart. Fruchtknoten kurz ge- stielt, kegelig, kahl; Griffel kurz; Narben seitwärts gebogen. Drüsen in den männlichen Blüthen zwei, in den weiblichen Blüthen meistens nur eine hintere. Im ganzen Gebiet; vielfach angepflanzt. S. alba;fragilis G. F. W. Mey. Fl. Han. 499 (1849). Ritschl Fl. Pos. 206 (1850). — $. rubescens Schrank Baier. Fl. I. 226 (1789). — 5. Russeliäna°) Willd. Spee. pl. IV. 2. 656 (1805). — $. pendula Ser. Ess. Saul. Suisse 79 (1815) z. T. — S. montana Forb. Sal. Wob. 19 (1829). — 5. Ehrhartiana) (5. albo-Ehrhartiana) G. F. W. Meyer Chlor. Hann. 486 (1836) z. T. — 8. alba var. rubens G. F. W. Meyer a.a. OÖ. 487. — S. chlorocarpa Schur Enum. Pl. Transs. 616 (1866). 1) Von ©x6 unten (hier unterseits) und Zevx0s weiss. 2) Nach Julius Koväts von Szent-Le&lek, * 25. Sept. 1815 (A.v. Degen br.) 7 22. Juni 1573 Budapest, um die Flora von Oesterreich und Ungarn hoch- verdient. Er stammte aus Maros-Vasärhely (Siebenbürgen), wo er seine Jugend ver- lebte. 1835—50 verweilte er in Wien und gab dort die Exsiecatenwerke Flora Ex- siccata vindobonensis und Plantae rar, imp. Austriae heraus. 1850 kehrte er als Custos am Pester National-Museum nach Ungarn zurück, docirte seit 1860 an der Universität und wurde 1863 zum Professor der Botanik ernannt, welches Amt er aber wegen eines unheilbaren Gehirnleidens (Aphasie) nicht antreten konnte. Eine von ihm 1858 in Gemeinschaft mit Samuel von Brassai, * 15, Juni 1797 (1800?) (A. v. Degen br.) Toroczkö (Ct. Torda) + 24. Juni 1897 Klausenburg (Kolozsvär), zuletzt Direetor des Siebenbürgischen Museums daselbst, einem äusserst vielseitigen Gelehrten, angekündigte Flora Ungarns (in ung, Sprache) kam aus Mangel an Sub- seribenten nicht zu Stande. B. hat in Kanitz’ Magy. Növ. Lapok X — XII (1886—8) Bruchstücke seines Manuseripts mitgetheilt, (Vgl. Kanitz Linnaca XXXII. 595 [195] und 607 [207]). 8). S. VI. 1. S.'703 Fussn. A u. IV. 8. 72 ’Russn. 2 #128, 01,.1..8,,12, Rüsan, 8, Salix. 213 — $. fragilis-alba Wimm. Denkschr. Schles, Ges. 1853. 156. Sal. Europ. 133 (1866). — $. fragilis var. sieula Strobl Flora LXIV. 430 (1881). — S. fragilis b. britännica B. White Journ. of Bot. XXVH. 266 (1889). Ist oft nur schwer von den Erzeugern zu unterscheiden, Sind neben Merk- malen der S. fragilis die jungen Zweige und Blätter behaart sowie die Griffel nur kurz, so ist immer auf die Beimischung von S. alba zu schliessen. Kommt namentlich in den drei Formen vor: A. exeelsior Blätter später ganz kahl, unterseits blaugrün. — S. excelsior Host Sal. S tab. 28, 29 (1828). — S. superfragilis-alba Kerner Niederösterr, Weid. 185 (1859). — S. viridis var. fragilior Anderss, Monogr. Sal. I. 44 (1863). — S. fragilis-alba b. glabra Wimm, Sal. Europ. 133 (1866). B. viridis Blätter zuletzt kahl, unterseits bleichgrün. — $. viridis Fries Nov. Fl. Suec. ed. 2. 283 (1828). — S. alba var. viridis Wahlenb. Fl. Suec. ed. 2. 658 (1833). — S. gracilenta Tauch exsice, €. palüstris Blätter seidenhaarig bleibend. — S. palustris Host Sal. 7. t. 24, 25 (1828). — S. subfragilis-alba Kerner Niederösterr. Weid. 186 (1359). — S. fragilis-alba E. vestita Wimm, Sal. Europ. 133 (1866). — S. viridis var. albescens Anderss. Monogr. Sal. I. 44 (1863). (Dänemark; Skandinavische Halbinsel; Britische Inseln; Frank- reich; Serbien; Rumänien; Kaukasus.) *]| 1036. X *r. 8: fragilis X Babylonica. fi oder ii. Zweige dünn, hängend, schmutzig grün oder braun, kahl, leicht abbrechend. Blätter lanzettlich oder schmal-lanzettlich, lang zugespitzt, in den Stiel verschmälert, am Rande fein gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, unter- seits blaugrün. Nebenblätter eiförmig, spitz oder breit oval, gesägt. Blüthenstände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, schmal lang eylindrisch, an mit schmal lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen end- ständig, etwas hängend. Tragblätter länglich, häutig, gelb, am Rande gewimpert. Männliche Blüthenstände: Staubblätter 2, am Grnnde be- haar. 2 Drüsen (vordere und hintere). Weibliche Blüthenstände: Fruchtknoten kurz gestielt, aus eiförmigem Grunde verschmälert, kahl, Griffel kurz; Narben seitwärts gebogen, ausgerandet; eine hintere Drüse, etwa halb so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Steht etwa in der Mitte zwischen den beiden Erzeugern. Thüringen; Hessen; Baden; Oesterreich; Ungarn (?) und wohl auch noch an anderen Orten angepflanzt. $. babylonica X fragilis Clömencon in Herb. De Candolle nach Anderss. Monogr. Sal. I. 50 (1863). — $. blanda Anderss. a. a. O. (1863). — 8. Petzoldii') der Gärten, Diese Weide ist von Cl&mencon bei Hanau in Hessen entdeckt worden, Wird vielfach mit S. Babylonica und S. elegantissima verwechselt. Simonkai (Termesz. Füz. XII. 158 [1889]) stellt eine S. oligötricha 2) (Babylonica X excelsior) 1) Nach Karl Friedrich Adolf Petzold, * 19. Januar 1815 Königswalde, Kr. Ost-Sternberg R.-Bez. Frankfurt a. O. + 10. August 1891 Blasewitz bei Dresden, 1852—1878 Park-Inspector, von 1872 Park-Direetor in Muskau (R. Lauche briefl, S. VI. 2. S. 135 Fussn. 3). 2) Von 6Alyog wenig und Wolf Haar. 214 Salicaceae, auf, die er als der $. blanda und $. Babylonica nahestehend bezeichnet. — Gürke Pl. Europ. II. 8 (1897) stellt diese Art sodann nach a. S. blanda als b. 8. oligo- tricha als Form zu S. babylonica X fragilis. S. excelsior gehört zu S. alba X fragilis, bei der die jungen Triebe und Blätter mehr oder minder seidig behaart sind und dieses Merkmal ist auch, wie Simonkai hervorhebt, bei seiner S. oligotricha vor- handen. Ob diese Weide nun thatsächlich S. Babylonica X excelsior, d.h. $. fra- gilis X alba X Babylonica oder nur 8. alba X fragilis ist, kann, weil kein Material vorliegt, nicht entschieden werden. Jedenfalls darf S. oligotricha wegen der Behaarung der jungen Triebe und Blätter nicht zu 8. fragilis X Babylonica, die kahle Triebe und Blätter hat, gestellt werden. Sehneider (Illustr. Handb. Laubholzk. 34 [1904]) stellt S. pendulina Wende- roth Schrift. Gesell. Beförd. Naturwissensch. Marburg II. 6. 27 (1831) und S$. ele- gantissima (s. S. 73) als Synonym zu $. fragilis X Babylonica, aber mit Unrecht. S. elegantissima hat nicht kahle, sondern theilweise behaarte Fruchtknoten und ist eine der S. fragilis nahestehende eigene Art. S. pendulina ist zur Zeit nicht mehr lebend, auch nicht mehr in getrocknetem Material vorhanden, also nicht mehr genau festzustellen. Der Autor giebt jedoch in der nur unvollständigen Diagnose an, dass die Blätter vollkommen ganzrandig, die Fruchtknoten lang gestielt, höckerig, mit dicht aufliegenden, mit der Lupe leicht zu bemerkenden Haaren besetzt seien. Diese Merkmale schliessen eine Zugehörigkeit zu S. fragilis X Babylonica be- stimmt aus. (Frankreich.) *] C. Bastarde der Monadeniaue. I. Choristandrae. a. Brachystylae. (apreae. 1041. X 1042. $. einerea X caprea. | Mittelhoher oder hoher Strauch mit meist dieken Aesten; junge Zweige und Knospen, kurz dicht grau behaart; ältere Zweige kahl, schmutzigbraun. Blätter ver- kehrt-eiförmig oder länglich verkehrt-eiförmig, am Grunde meist stark verschmälert, spitz, stumpf, seltener abgerundet, ungleich, meist wellig gesägt, in der Jugend wie bei 5. cäprea dicht grau behaart, später oberseits spärlich behaart oder kahl, unterseits kurz grau behaart, ober- seits trübgrün, unterseits graugrün. Adernetz oberseits nur sehr wenig vertieft, unterseits stark hervortretend. Nebenblätter breit, halbherz- förmig, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend, an sehr kurzen mit kleinen schuppenartigen Blättern, seltener mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig, ceylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, stumpf, an der oberen Hälfte schwarz-braun, dünn, lang, grau behaart. Staubblätter lang, dünn, kahl oder am Grunde etwas behaart, Fruchtknoten lang gestielt, aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, dicht graubehaart. Griffel kurz, aber deutlich vorhanden. Narben schmal oval, getheilt, aufrecht oder ab- stehend. Eine hintere Drüse, kurz, oval, etwa 1/a so lang als der Stiel des Fruchtknotens. A u EU Salix. 215 Ueberall mit den Erzeugern. S. caprea-cinerea Wimmer Flora XXXIl. 43 (1849). — $, poly- mörpha Host Sal. 21 (1828) z. T. — 8. Reichardtii‘) Kerner Nieder- österreich. Weiden 249 (1859). — S. cinerea X caprea Beck Fl. Nied.-Oest. 290 (1890). Es ist darauf zu achten, dass namentlich die jungen Blätter in Form und Behaarung denen der S. caprea sehr ähnlich sind, und dass die Narben ‚meist durch ihre aufrechte Stellung auf S. caprea hinweisen. (Frankreich; auf den Britischen Inseln; Skandinavien; Russland.) Er 1041. X 1043. 8. einerea X grandifölia. h. Breit, dichtästig, „spannrückig“. Junge Zweige kurz dicht behaart, ältere Zweige kahl. Blätter verkehrt-eiförmig bis länglich, spitz, wellig gesägt, in der Jugend behaart, später oberseits ganz verkahlend, unterseits nur an den Nerven kurz behaart bleibend; oberseits trübgrün, unterseits graugrün. Neben- blätter halbnierenförmig, spitz, gesägt. Männliche Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend, oder an kurzen, mit kleinen schuppenartigen Blättchen besetzten Zweigen endständig, oval. Trag- blätter lanzettlich, spitz, an der unteren Hälfte hellbraun, nach der Spitze zu dunkelbraun, behaart. Staubblätter am Grunde behaart. Drüse (eine hintere), oval, gestutzt. Württemberg?; Niederösterreich: Sulzberg bei Schwarzau; Tirol: Braunkirchen bei Innsbruck, zwischen Weissenstein und Aldein bei Bozen (1400 m), Sardagna-Wasserfall bei Trient??? (Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tirol VI. 2. 38 (1909). S. cinerea X grandifolia (S. scrobigera) Woloszezak in Oest. XXXVI (1886). 74. — 5. cinerea X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 38 (1909.) 1041. X 1044. 8. einerea X Silesiaca. Niedriger oder mittel- hoher h. Ein- und zweijährige Aeste kurz grau behaart, später kahl, schmutzig braun. Blätter verkehrt eiförmig, oder verkehrt-eiförmig- lanzettlich, spitz oder (die unteren an den Zweigen) an der Spitze abgerundet, nach dem Stiel zu stark verschmälert, spitz, am Rande un- deutlich buchtig oder ausgebissen gesägt, in der Jugend grau behaart, später verkahlend und nur an den Nerven kurz behaart bleibend, ober- !) Nach Heinrich Wilhelm Reichardt, * 6. Apr. 1835 Iglau (Mähren) + 2. Aug. (Selbstmord) Mödling bei Wien, Custos am K. K. Hofmuseum und a. o. Professor an der Universität in Wien, Verf. zahlreicher, zum grossen Theil auf die Flora Oesterreichs sowie auf Kryptogamen, besonders Pilze bezüglicher Aufsätze, Von wichtigeren Arbeiten nennt G. v. Beek (DBG. III [1885] XVIII) Gefäss- bündelvertheilung im Stamme und Stipes der Farne (Denkschr. Akad. Wien XVII, 21 [1859]). Carl Clusius Naturg. der Schwämme Pannoniens (Festschr. ZBG. Wien 145 [1876]). Flora der Insel St. Paul (ZBG. Wien XXI [1871] 3). Beiträge zur Flora der Hawaiischen Inseln (Sitzb. Akad. Wien LXXV, 1. 553 (1877) u. LXXVI, 1. 721 (1878). Ausserdem bearbeitete er die niederen Kryptogamen der Novara- Expedition und die Hypericaceae der Flora Brasiliensis. Vgl. auch Urban Fl, Brasil. Fasc, CXXX. 195. 216 4 Salieaceae. , seits trübgrün, unterseits graugrün; Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits stark hervortretend. Nebenblätter halbnierenförmig, spitz ge- sägt. Weibliche Blüthenstände (oft kurz) vor den Blättern erscheinend, an kurzen, mit schuppenartigen Blättern besetzten Zweigen endständig, eylindrisch oder kurz cylindrisch, am unteren Ende lockerblüthig. Trag- blätter schmal oval, stumpf, braun, nach der Spitze zu dunkler, spär- lich gray behaart. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel etwa 1/2 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, grau behaart. Griffel kurz; Narben länglich, gespalten, spreizend. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa !/3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schlesien: Riesengebirge; Reinerz. S. cinerea-silesiaca Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Kultur 164 (1853). — 9. subeinerea Anderss. Monogr. Sal. I. 67 (1863). — 9. silesiaca y.. subeinerea Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 219 (1868). 1041. X 1045. 8. einerea X aurita. Dichtästiger, sparriger h. Junge Zweige meistens kurz dicht grau behaart; ältere kahl, schmutzig braun. Blätter breit verkehrt eiförmig oder länglich verkehrt eiförmig, spitz, oft mit gefalteter Spitze, nach dem Stiel zu meist stark ver- schmälert, wellig oder ungleich gesägt, in der Jugend grau behaart, später meistens fast ganz verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits grau- grün; Adernetz oberseits mehr oder minder vertieft, runzelig, unterseits hervortretend. Nebenblätter halbnierenförmig oder breit eiförmig, spitz, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an sehr kurzen, mit kleinen schuppenartigen Blättern besetzten Zweigen endständig, die männlichen meist oval, die weiblichen kurz cylindrisch (wenig grösser als bei $. «awrita), dichtblüthig. Tragblätter schmal oval, stumpf, an dem unteren Theil hell, nach der Spitze zu dunkel- braun, behaart. Staubblätter lang, dünn, am Grunde behaart. Frucht- knoten lang gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde kegelig verschmälert, dicht grau behaart; Griffel feh- lend oder sehr kurz. Narben meist kurz oval, geteilt, kopfig, mitunter länger und spreizend. Drüse (eine hintere), kurz oval, gestutzt, etwa '/a so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Belgien; Deutschland; Schweiz; Ober- und Nieder-Oesterreich; Böhmen ; Galizien ; Siebenbürgen. r S. cinerea-aurita Wimmer Flora XXXI 329 (1848). — S. mult- nervis Döll Fl. Bad. 516 (1859). — S. lutescens Kerner Niederöster- reich. Weid. 253 (1859). Zwischen den Erzeugern sehr häufig und in den verschiedensten Formen vor- kommend. Meist ist sie der S, einerea weit ähnlicher als der S, aurita. Von der S. einerea weicht sie aber besonders als durch die dünneren Zweige, die nach dem Grunde zu meist stark verschmälerten Blätter mit oft gefalteter Spitze und run- zeliger Aderfläche, die kleineren Blüthenstände, die kürzeren aber länger gestielten Fruchtknoten, die kürzeren, mitunter ganz fehlenden Griffel und die kürzeren, meistens kopfigen Narben, Salix. 217 (Frankreich; Britische Inseln; Skandinavien; mittleres Russland.) % 1041. x 1046. 8. einerea X depressa. hh mit dünnen aufrecht abstehenden Aesten. Junge Zweige sehr kurz und dünn grau behaart, ältere Zweige kahl, braun. Blätter elliptisch, an beiden Enden gleich spitz (Spitze mitunter gefaltet) oder verkehrt eiförmig kurz zugespitzt, nach dem Stiel zu verschmälert, zerstreut ungleich klein gesägt, in der Jugend seidig grau behaart, später fast ganz kahl, oberseits trübgrün, unterseits graugrün. Nervatur oberseits fast ganz glatt, nur wenig ver- tieft, unterseits fein scharf hervortretend. Nebenblätter breit halbherz- förmig gesägt. Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern er- scheinend, an sehr kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen end- ständig, klein (nicht viel grösser als bei $. depressa), oval oder kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter schmal oval, stumpf, hellbraun, an der Spitze dunkler, dünn grau behaart. Staubblätter am Grunde etwas behaart. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, stumpf, dicht grau behaart. Griffel sehr kurz. Narben oval, geteilt, gabelig ge- spreizt. Hintere Drüse oval, gestutzt, etwa 1/a so lang als der Frucht- knotenstiel. Baden; Hamburg; Ostpreussen ; Posen; Galizien. S. cinerea X depressa Meinsh. Fl. Ingr. 320 (1878). — 8. coerulöscens Döll Fl. Bad. 517 (1859). — S$. cinerea X livida Brunner in Döll a. a. O. (1859). — $. aurita X Starkeana Patze nach Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 228. (?). (1868). Zwei vorliegende Exemplare von SS. aurita X Starkeana Patze’s gehören zweifellos zu S. aurita X depressa. (Russland: Gouv. St. Petersburg.) [#1 1042. X 1043. 8. eäprea X grandifolia. f. Bei der grossen Aehnlichkeit der Erzeuger schwer kenntlich. Wenn aber die Blätter der $. caprea ähnlich sind, die Narben jedoch wie bei $. grandifölia gespreizt sind, oder wenn die Blätter der $. grandifölia ähnlich sind, die Narben aber wie bei der $. caprea aufrecht stehen, so ist mit Be- stimmtheit auf den Bastard zu schliessen. Süd-Deutschland: Württemberg ?; Schweiz; Tirol; Ober- und Nieder- österreich. S. caprea-grandifölia Wimmer Sal. Europ. 201 (1866). — S. sphacelata Schleicher Cat. (1809) 22, nicht Smith, nach Gremli Excursionsfl. Schweiz, 7. Aufl. (1893) 375. — 5. appendieuläta X caprea Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 41 (1909). Hierzu zwei Formen: A. supergrandifolia, Steht der S. grandıfolia näher, von welcher sie jedoch namentlich abweicht durch kürzere und diekere Blüthenstände. Besonders zu beachten ist, dass die Blätter in der unteren Hälfte verschmälert und spitz sind. — Niederösterreich; Tirol. — 8. supergrandifolia X caprea 218 Salicaceae. (S. altenudta) Kerner Niederösterreich. Weiden 246 (1859). — S. dendroides !) Kerner Herb. Oesterreich. Weiden No. 68 (1865—1869). — S. subeaprea X grandifolia Kerner a. a. OÖ. — S. sub-caprea X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2, 41 (1909). B. subgrandifölia: Steht der S. caprea näher, unterscheidet sich jedoch nament- lich von derselben durch die zahlreicheren Seitennerven und das engmaschige Adernetz der Blätter. Besonders zu beachten ist, dass die Blätter gross und breit, sowie am Grunde stumpf oder abgerundet sind. —. Ober- und Niederösterreich; Tirol; Kärnten. — S. subgrandifolia X caprea (S. maerophylla2)) Kerner Niederösterreich. Weiden 247 (1858). — S. super- caprea X grandifolia Kerner Herb. Niederösterreich. Weiden Nr. 69 (1865). — 5. super-caprea X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl, Tirol VI. 241909): Aus dem Herb. Helveticum in Zürich liegt ein im Canton Tessin ge- sammeltes Blattexemplar vor, welches als: „Ss. grandifolia var, pubescens X caprea bezeichnet, von der S. caprea kaum zu unterscheiden ist. 1042. X 1044. S. eaprea X Silesiaca. Hoher Ih. Junge Triebe grau behaart, ältere Zweige schmutzig braun, kahl. Blätter breit oval oder verkehrt eiförmig, oder Kinglich, nach dem Grunde zu verschmälert, spitz, selten stumpf, an der Spitze spitz oder kurz zugespitzt, ungleich undeutlich oder stärker scharf oder ausgebissen gesäet, in der Jugend grau seidig behaart, später oberseits fast kahl, nur an den Nerven kurz behaart, unterseits kurz weichhaarig, im Alter ganz verkahlend, ober- seits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün, matt; breit ge- spreizte Nervatur und Adernetz, oberseits sichtbar aber weder hervor- tretend noch vertieft, unterseits hervortretend. Knospen braun, kahl. Nebenblätter stark entwickelt, nierenförmig, spitz, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend; männliche fast sitzend, am Grunde von kleinen grau seidig behaarten Blättern umgeben, oval oder länglich- oval, dichtblüthig. Tragblätter breit lanzettlich, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn behaart. Staubblätter zwei, lang, kahl, oder am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere), oval, gestutzt, 1/s so lang als das Tragblatt; weibliche kurz oder etwas länger ge- stielt (Stiel mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättchen), etwas lockerblüthig. Tragblätter etwas schmäler wie bei der männlichen Blüte. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde lang, spitz verschmälert, grau behaart, selten fast kahl. Griffel kurz. Narben länglich oval, aufrecht oder gabelig. Drüse (eine hintere), oval, gestutzt, !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Schlesien: auf dem Riesengebirge; auf den Karpaten in Galizien, Ungarn und Siebenbürgen. S. caprea X. stlesiaca Wimmer in Flora XXXII. (1849) 43. — S. subeäprea Anderss. Monogr. Sal. I (1864) 67. — 59. silesiaca ß. subcaprea Anderss. in DC. Prodr. XVI. 3 (1868) 219. A. et G. Camus (Classif. et Monogr. Saul d’Europe II 54 (1905) stellen als Synonym zu S, caprea X silesiaca „Ss. capreaeformis Wimmer p. p. Wimmer 1) Ödevögoeıd/z baumartig, 2) Von uaxoög lang, gross und pöA/on» Blatt. Salix, 219 et Kr. Coll. Nr. 195% Die Wimmer’sche Bestimmung lautet jedoch; S. caprea x silesiaca Q“ (und darunter stehend) „capreaeformis“, also soll „capreaeformis“ nicht eine Art, sondern nur eine Form sein, (Bisher nur im Gebiete.) | 142. X 145. S. caprea X aurita. Mittelhoher oder hoher h, mit sparrigen Aesten; junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige schmutzig braun, oft etwas glänzend, kahl. Blätter verkehrt eiförmig, verkehrt eiförmig lanzettlich, breit oval oder länglich, spitz, oft mit ge- falteter Spitze, selten stumpf, am Grunde spitz, selten stumpf, undeut- lich bogig, scharf oder ausgebissen gesägt, in der Jugend dicht grau seidig behaart, später oberseits kahl oder nur an den Nerven kurz be- haart, unterseits sehr kurz grau behaart, im Alter ganz verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits grau. Nervatur und Adernetz oberseits etwas runzelig vertieft, selten glatt, unterseits die Nerven wie bei $. caprea breit gespreizt und unregelmässig gebogen, mit dem Adernetz deutlich, oft scharf hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun oder röthlich braun, kahl oder fast kahl. Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, stark behaart; männliche fast sitzend oder an kurzen, mit kleinen lanzett- lichen seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, oval oder länglich oval, dichtblüthig. Tragblätter breit lanzettlich, spitzlich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn behaart und lang, dicht bebärtet. Staubblätter 2, lang, dünn, am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) kurz eiförmig, gestutzt, etwa 1/ı so lang als das Tragblatt; weibliche an kurzen oder mitunter etwas längeren, mit lanzettlichen, seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, länglich oval oder kurz eylindrisch, mitunter etwas lockerblüthig. Tragblätter schmäler als bei den männlichen Blüthen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, grau behaart; Griffel fast fehlend. Narben oval, aufrecht. Drüse kurz eiförmig, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel, Belgien; Deutschland: vielfach bei den Erzeugern ; Schweiz; Nieder- österreich; Mähren ; Galizien. S. caprea-aurita Wimmer in Denkschrift Schles. Gesellsch. Vaterl. Kultur 1853. 163. — $. capreola!) Kerner br. n. Anderss. Monogr. Int. I. 79 (1863). — $. Caprea L. y. capriola Andersson DC. Prodr. XVL1 2. 223 (1868). — S. Caprea microphylla?) Seringe Exs. Nr. 99, nach Anderss. a. a. ©. — 5. subaurita-caprea Kerner Herb. Sal. Nr. 161, 162. | (Frankreich; England; Skandinavische Halbinsel bis Finnland.) *] 1041. X 1042. X 1045. $. einerea X cäprea X aurita. Mittel- hoher oder hoher, dichter sparriger h. Junge Zweige dicht kurz, auch 1) Deminutiv von caprea (s. S. 98 Fussn, 1). 2) Von wızoög klein und p34/4o» Blatt. 220 Salicaceae. grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Knospen ungleich kurz grau behaart. Blätter breit verkehrt eiförmig, oval oder verkehrt eiförmig lanzettlich, spitz oder sehr kurz zugespitzt, mitunter mit gefalteter Spitze, nach dem Stiel zu verschmälert und am Grunde spitz oder stumpf, unregelmässig buchtig oder ausgebissen gesägt, in der Jugend grau be- haart, später oberseits fast kahl, unterseits kurz grau behaart, oberseits trübgrün, unterseits graugrün. Adernetz ähnlich wie bei S. caprea, oberseits fast glatt, unterseits hervortretend. Nebenblätter breit halb- nierenförmig, spitz gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an sehr kurzen, mit kleinen schuppenartigen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, dichtblüthig; männliche oval oder länglich oval. Tragblätter schmal oval, stumpf, an der oberen Hälfte dunkelbraun, meistens dicht grau behaart. Staubblätter lang, dünn, am Grunde meistens etwas behaart. Drüse kurz oval, gestutzt; weiblicbe Blüthenstände kurz cylindrisch. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel bis ®/s so lang als der Fruchtknoten, aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, dicht grau behaart. Griffel sehr kurz. Narben oval, gespalten, meist auf- recht. Drüse (eine hintere) kurz oval, gestutzt, etwa '/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg; Lausitz; Thüringen; Bayern; Polen. S. (aurita X cinerea) X caprea Straehler D. B. M. XIV. 98 (1896). — 5. Woloszezakii‘) Zalewski Kosmos V, VI. (1896). A. B. RN: :(4897). 13. Bemerkenswerth ist bei diesem Bastard die unregelmässige Form der Blätter. Nicht nur, dass auf demselben Strauch die Blätter in der verschiedenartigsten, auf die Erzeuger hindeutenden Form vorkommen, sondern auch das einzelne Blatt selbst ist in den beiden Hälften meist auffällig verschieden gestaltet. Auf S. caprea weisen namentlich die helle seidige Behaarung und die breit gespreizte unregel- mässige Nervatur der Blätter, sowie die oft aufrechten Narben hin. 1042. X 1044. X 1045. $S. eäprea X Silesiaca X aurita. Niedriger fh mit sparrigen Aesten. Zweige dunkelbraun. Blätter ver- kehrt eiförmig, spitz, Spitze meistens zurückgekrümmt, nach dem Stiel zu verschmälert, spitz, klein bogig gesägt, oberseits kahl, nur an den Nerven kurz behaart, dunkelgrün, unterseits kurz dicht hellgrau be- haart, später verkahlend, grau. Nebenblätter nierenförmig. Knospen- schuppen hellbraun, kahl. Blüthenstände (nur weibliche) an kurzen beblätterten Zweigen endständig, eylindrisch, lockerblüthig. Tragblätter breit lanzettlich, stumpflich, an der Spitze dunkelbraun, behaart. Frucht- knoten lang gestielt, aus eiförmigem Grunde lang spitz verschmälert, schwach seidig behaart, zuletzt fast kahl. Griffel sehr kurz. Narben oval, gespalten. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Schlesien im Eulengebirge (1895 vom Oberförster Straehler entdeckt.) 1) 8, VI. 1. S. 182 Fussn. 2. W, lebt jetzt im Ruhestande in Wien. ) ] Salix. 221 L. (aurita X stlesiaca) X caprea Straehler D. B. M. XXIII. 130 (1895). — S. Grermanörum Rouy Rev. Bot. Syst&m, et G&ograph. Bot. II. 170 (1904). — $. Panekiänat) Fritsch in Herb. et in Camus Refer. Cat. Hyb. Spont. Fl. Eur. (1898) nach Camus Classif, et Monogr. Saul. d’Europe II. 271 (1905) (?). 1042. X 1046. S. eaprea X depressa. h. Aeste aufrecht gabelig. Junge Zweige kurz grau behaart, später kahl, braun. Blätter verkehrt eiförmig oder oblong (grösser als bei $. depressa), an beiden Enden spitz, oft mit gefalteter Spitze, ganzrandig oder schwach bogig gesägt, in der Jugend hellgrau seidenfilzig behaart, später oberseits fast kahl oder kahl, unterseits sehr kurz dicht grau behaart, später ver- kahlend, oberseits sattgrün, glänzend, glatt, unterseits graugrün, matt. Nervatur und Adernetz nur unterseits hervortretend, die Seitennerven wie bei S. caprea breit gespreizt und unregelmässig gebogen. Neben- blätter halb herzförmig, spitz, tief gesägt. Blüthenstände (nur weib- liche) kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen läng- lichen oder lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, (grösser als bei 8. depressa), lockerblütbig. Tragblätter klein (t/a so lang als der Fruchtknotenstiel), eiförmig, spitzlich, hell, an der Spitze braun, hellgrau bebärtet. Fruchtknoten lang gestielt, (bei den abgeblühten Blüthenständen noch !/a so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde sehr lang verschmälert, grau behaart; Griffel kurz. Narben oval, gespalten, gabelig. Drüse (eine hintere), oval, gestutzt, etwa 1/5 so lang als der Fruchtknotenstiel. Posen: bei Sytkowo (von Ritschl gesammelt.) S. caprea X. depressa OÖ. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. (1909). — $. caprea X. livida Ritschl in Herb. (1854). — $. cine- räscens var. capreaeformis (Laestadius in Sched.) Anderss. Monogr. Sal. I 89 (1863). — $. caprea X.cinerascens Kihlm. in Medd. Soc. Faun,. et Fl. Fenn. XI 119 (1884). — $. pseudo-caerulöscens Rouy Rev. Bot. System. et Geogr. Bot. II 172 (1904). (Skandinavische Halbinsel; Finnland.) l*] 1043. X 1045. S. grandifolia X aurita. h. Sparrig. Junge Zweige kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Knospen braun, kahl oder fast kahl. Blätter verkehrt eiförmig oder länglich, in der unteren Hälfte verschmälert, an der Spitze abgerundet mit kurzer Spitze, oder zugespitz, am Rande klein scharf oder ausgebissen gesägt, in der Jugend dicht gelb-grau, zottig, behaart, später verkahlend, oberseits trüb 1) Nach Johann Panek * 13. Mai 1854 Brünn (br,). Bürgerschuldirektor in Hohenstadt (Mähren), welcher sich seit Jahren mit Salix ‚beschäftigt; Verf, von: Weiden und Weidenbastarde aus der Umgebung von Hohenstadt (OBZ. XLIV (1894) 381. Verz. der bis jetzt in Mähren und Schlesien beobachteten Weiden und Weiden- bastarde VI. Bericht des Klubs f. Naturkunde der Sektion des Brünner Lehrer- vereins 1904. 222 Salieaceae. dunkelgrün, unterseits graugrün. Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits engmaschig, scharf netzig hervortretend. Nebenblätter halb herzförmig, gesägt. Weibliche Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, endständig an kurzen Zweigen, fast sitzend, am Grunde von kleinen, dicht behaarten, bald ERalenden Blättern um- geben, klein, kurz cylindrisch, diehtblüthig. Tragblätter lanzettlich spitz, dünn, lang grau behaart, hellbraun, an der Spitze dunkler. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder länger als der Frucht- knoten, grau behaart), schmal eiförmig, dicht grau behaart. Griffel sehr kurz oder ganz fehlend. Narben kurz oval, gespalten, kopfig. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt nur !/s—!/ı so lang als der Frucht- knotenstiel. Schweiz, Tirol, Nieder-Oesterreich. S. aurita X grandifolia (5. limmögena !) Kerner Oesterr. Bot. Zeit. XIV. (1864) 187. — 8. aurita X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 39 (1909). Wimmer (Sal. Europ. 67 [1866]), der diesen Bastard nur bei S. grandifolia erwähnt, sagt von ihm: „mihi 8. grandifoliae ie propinqua esse videtur‘‘; da- gegen meint Andersson (in DC. Prodr. XII, 2, 218 [1868]): „a vera S. aurita vix distinguere valeo“. — Nach dem vorliegenden reichlichen Material zeigen die Blätter mehr Aehnlichkeit mit S. aurita. 1044. X 1045. 8. Silesiaca X aurita. Niedriger oder mittel- hoher ih mit etwas sparrigen Aesten. Junge Triebe grau behaart; ältere Zweige kahl, meist rotbraun etwas glänzend. Blätter verkehrt eiförmig, oder verkehrt eiförmig-lanzettlich, spitz oder kurz zugespitzt, mitunter mit gefalteter Spitze, selten stumpf, am Grunde verschmälert, spitz, undeutlich oder scharf oder ausgebissen gesägt, in der Jugend grau behaart, später oberseits fast kahl, nur an den Nerven kurz be- haart, unterseits kurz grau behaart, im Alter auf beiden Seiten meistens ganz verkahlend, oberseits trüb dunkelgrün, unterseits grau oder grau- grün. Nervatur und Adernetz oberseits etwas runzelig "vertieft, unter- seits scharf hervortretend. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun oder röthlich, kahl oder fast kahl. Blüthenstände vor oder fast mit den Blättern er- scheinend, fast sitzend oder an kurzen mit kleinen lanzettlichen oder elliptischen, grauseidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig; männliche länglich oval. Tragblätter lanzettlich, stumpf, an der Spitze dunkler braun, dünn behaart. Staubblätter 2, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/s so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände bis lang eylindrisch, selten läng- lich oval, mitunter etwas lockerblüthig. Tragblätter wie bei den männ- lichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder länger als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde verschmälert, stumpflich, grau behaart, selten kahl oder fast kahl. Griffel sehr kurz. Narben kurz, I) Von Aluvn Sumpf, See und -yEvng abstammend. E Salix. ' 23 kopfig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/ı so lang als der Fruchtknotenstiel. Böhmen: Sudeten; Mähren; Karpaten;; Galizien. S. aurita X silesiaca Wimmer in Flora XXXI (1848) 330. — 5. subaurita Anderss. Monogr. Sal. I (1864) 67. — 5. silesiaca 6. subaurita Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 219. — $. atri- chocärpa‘) Borbäs in Oesterr. Bot. Zeitschr. XLII. (1892) 146. — S. parcipila Rehmann u. Woloszezak Sched. Fl. Pol. Exs. (1895) Nr. 267. Borbäs bezeichnet seine S. atrichocarpa als S. super-aurita X_Silesiaca. Behmann u. Wotoszezak bezeichnen ihre S. pareipila, die sie in Basiow- kam bei Lemberg in Galizien gefunden haben, als S. supersilesiaca X aurita — S, aurita X silesiaca latifolia Wimmer Sal. Europ. 209 (1866). Straehler (DBM. XV. (1397) 3 stellt den Bastard S. aurita X (rhombo- idalis) silesiaca auf, der durch Kreuzung der von ihm in Schlesien im Eulen- gebirge entdeckten S. silesiaca f. rhomboidalis (s. S. 110) mit $. aurita entstanden sein soll. (Nur im Gebiete.) El 1044. x 1046. 8. Silesiaca X depressa. h. Junge Zweige dünn, behaart und wie die Knospenschuppen, die Blattstiele und der unterste Teil des Mittelnerven der Blätter lebhaft purpurroth : ältere Zweige kahl. Blätter oft unregelmässig geformt, elliptisch, länger zugespitzt als bei S. caprea u. S. depressa, am Grunde abgerundet; oberseits nur an der Mittelrippe behaart, sonst kahl, grün, unterseits am Mittel- nerven und den Seitennerven spärlich behaart, blassgrün. Im östlichen Theil Galiziens bei Oslawy in Pokutien (Wolo- szezak 1891). 5. silesiaca X depressa O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 223 (1909). — 8. hvida X süesiaca (S. Oslaviensis?) Woloszezak in ÖBZ. XLI. (1891) 235. (Nur im Gebiete.) l#] 1045. X 1046. S. aurita X depressa. Niedriger |ı mit kurzen, dünnen, sparrigen Aesten. Junge Zweige dünn, kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, graubraun oder schmutzigbraun. Blätter verkehrt eiförmig, am Grunde meistens stark keilförmig verschmälert, spitz, selten stumpf, an der Spitze spitz oder sehr kurz zugespitzt, oft mit gefalteter Spitze, an der Spitze unregelmässig undeutlich bogig gesägt, oder unregelmässig stärker gesägt, in der Jugend dünn oder dichter graubehaart, später kahl oder nur auf beiden Blattseiten spärlich kurz behaart, oberseits trüb oder sattgrün, unterseits graugrün oder grau. Ner- vatur meistens engmaschig. Adernetz oberseits wenig hervortretend oder runzelig vertieft, unterseits später scharf hervortretend. Neben- blätter nierenförmig oder halbherzförmig, grob gesägt. Knospenschuppen 1) Von drgıyog unbehaart und zaerzos Frucht. 2) Nach dem Fundort, 221 Salicaceae.” kahl oder nur spärlich kurz behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an sehr kurzen Zweigen endständig, am Grunde von kleinen länglichen dünn oder dichter behaarten Blättern umgeben, aufrecht, dichtblüthig, oval oder kurz ceylindrisch; in den männlichen Tragblätter länglich, meistens stumpf, hell, nach der Spitze zu meistens etwas dunkler gefärbt, dünn hellgrau behaart und bebärtet. Staubblätter zwei, kahl oder am Grunde etwas behaart. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa !/3 so lang als die Tragblätter. Weib- liche Blüthenstände: Tragblätter wie bei den männlichen, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel ?/s bis ganz so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde kegelig, stumpf, dicht grau oder hellgrau behaart. Griffel fast fehlend. Narben oval, gabelig aufrecht, oder kopfig. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Baden: bei Donaueschingen (Brunner). Provinz Brandenburg; Treptow bei Berlin (trotzdem hier $. depressa nicht vorkommt O. v. Seemen); Posen: bei Sytkowo (Ritschl); Ostpreussen: Kummerau bei Königsberg (Patze); bei Lyck (Sanio); bei Tilsit (Heiden- reich); Galizien: bei Lemberg. S. aurita X depressa Sanio Herb. — $. aurita var. sublivida Fries Novit. Suec. Mant. I. 56 (1852). — $. livida-aurita Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Kultur (1853) 165. — 9. livöscens Döll Fl. Grossherz. Baden II. 520 (1859). — 8. Starkeana X aurita Patze Herb (1860). — 8. cineräscens var. auritoides Anderss. Monogr. Sal. I 90 (?) 1863. — $.- Patzei!) Wimmer nach Anderss. Monogr. Sal. I. 93 (1863). — $. sublivida Gürke Pl. Europ. II. 12 (1897). 1) Nach Karl August Patze * 24. Sept. 1808 Berlin 7 24. Febr. 1892 Königsberg i. Pr., Stadtrath, zuletzt Stadtältester daselbst, hochverdient um die Flora Preussens, vorzüglichem Weidenkenner, mit E. Meyer und L. Elkan Verfasser der vortrefflichen Flora der Provinz Preussen, Königb. 1847—50. Auch ich ver- danke P. wertvolles Material. Als nomenclatorisches Curiosum erwähne ich, dass ausser unserer Weide und der noch zu erwähnenden 8. Patzeana auf Antrag von Seharlok durch Beschluss der Versammlung des Preuss. Bot. V. in Osterode 1882 eine Form von Fragaria viridis fr. Patzei benannt wurde, die aber schon vor der Veröffentlichung als identisch mit var. subpinnata (s. VI. 1. 655) erkannt wurde. (PÖG. Königsb. XXIV. 70%. Da dieser singuläre Vorgang somit keine Folge hatte nnd wohl kaum Nachfolge finden wird, erübrigt sich die Frage, wer hier als Autor zu eitiren gewesen wäre. Ueber Patzes Leben s. Abromeit POG. XXXUI B1H71k Von den Mitarbeitern an der Flora der Provinz Preussen war Ernst Heinrich Friedrich Meyer * 1. Jan. 1791 Hannover 7 7. Aug. 1858 Königsberg, seit 1829 Professor der Botanik und Direktor des Bot. Gartens daselbst, hochverdient als Monograph, Pflanzengeograph und Historiker, Seine wichtigsten Schriften ausser der Flora sind: Synopsis Juneorum Gottingae 1822. Synopsis Luzularum. Gott. 1823, Luzularum speeies Linnaea XXI, 333 (1849). De plantis Labradorieis Lips. 1550. Commentariorum de plantis Africae australioris quas collegit Ioannes Franeiseus Drege (s, II. 2. 420 Fussn. 1) Lips. 1835—7. Preussens Pflanzengattungen Königsb. 1839. Geschichte der Botanik. 4. Bünde (unvollendet). Königsberg 18554—7. Louis Elkan, * 21. Nov. 1815 + 15. Juni 1850 Königsberg (Abromeit br.), Arzt da- selbst, Verfasser der Dissertation Tentamen monogr. gen. Papaver Regiom. 1839. A. Salix. 29 Hierzu die beiden Formen: A. Blüthenstände eiförmig, Fruchtknoten anliegend grau behaart. — S. livida X aurita a. julis brevibus ovalis Wimmer Denkschr, Schl. Gesellsch. Vaterl. Kultur 165 (1853). — S. aurita var. sublivida Fries a. a. O. B. Blüthenstände länglich, Fruchtknoten weiss behaart. — $. livida X aurita b, julis oblongis (S. Patzei) Wimmer a. a. O. — S. sublivida ß. pseudolivida Zahn in Hallier-Wohlfarth-Brand-Kochs Syn. 2347 (1905). (Skandinavien; Finnland; Östseeprovinzen; mittleres Russland.) I* Capreae X Roseae. 1041. x 1048. S. cinerea X myrtilloides ist von Beissner, Schelle u.Zabel(Handb. Laubholz-Benenn. 26 deln: ohne Diagnose und ohne jede weitere Angaben aufgeführt. 1045. X 1047. 8. aurita X myrtilloides. Niedriger hh mit kurzen dünnen, sparrigen Aesten; junge Zweige: dünn, kurz, grau be- haart, ältere kahl, meist grau- oder rothbraun. Blätter oval oder läng- lich, mit kurzer Spitze oder allmählich zugespitzt, am Grunde abgerundet oder stumpf, selten spitz, am Rande unregelmässig schwach bogig oder unregelmässig entfernt, klein, selten stärker gesägt, in der Jugend violett überlaufen, dünn, kurz grau behaart, später nur spärlich behaart oder ganz kahl, oberseits sattgrün, unterseits grau- oder blaugrün; Nervatur und Adernetz oberseits kaum sichtbar oder etwas vertieft, unterseits meist stark hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, meist schief eiförmig, gesägt. Knospenschuppen braun oder rothbraun, meist etwas kurz behaart. Männliche Blüthenstände kurz vor den Blättern er- scheinend, klein, kurz gestielt oder fast sitzend, am Grunde mit kleinen Blättern; aufrecht, länglich oder kurz eylindrisch, etwas lockerblüthig. Tragblätter klein, oval, spitzlich, hell, an der Spitze dunkler, meist röthlich, dünn grau bebärtet. Staubblätter zwei, kahl oder am Grunde etwas behaart. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/a so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, klein, meist länger gestielt (Stiel mit kleinen Blättern), aufrecht oder etwas seitwärts gebogen, oval oder kurz eylin- drisch, lockerblüthig. Tragblätter wie bei den männlichen, kaum so lang als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel 1/.—?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang aber nur wenig 'verschmälert, stumpf, dünn anliegend kurz behaart oder kahl, röthlich; Griffel sehr kurz. Narben kurz oval, ausgerandet, aufrecht, kopfig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa '/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Westpreussen und Ostpreussen mit den Erzeugern; Schlesien auf den Mooren bei Friedland, auf der Heuscheuer, bei Oppeln. Bayern: Deininger Moos, Königsdorfer Filz; Südböhmen zw. Wittingau und Chlumetz (nach Celakovsky, s. S. 121); Galizien. S. aurita-myrtilloides Wimmer Flora XXXI (1849) 44. — S. am- bigua ß. glabrata Koch Syn. ed. 1. 653 (1838) ausser den Syno- nymen. — $. rugulosa Anderss. Monogr. Sal. I. 97 (1863). Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 15 226 Salicaceae, Hierzu gehören als Formen: A. onusta. Blätter länglich, an beiden Enden fast gleichmässig verschmälert, spitz. — S. onusta Besser Enum. Pl. Volhyn. 78 (1821). — $. vilnensis Gorski in Rehb. Ie, XI. 24 (1849). — $. sibirica Reichenb, a, a. O. nicht Pallas. B. Finmarchica. Blätter oval mit sehr kurzer Spitze, am Grunde abgerundet oder stumpf. — S. finmarchica Fries Novit. Fl. Suec. Mant. prima 68 (1832), nicht Willd. — S. paludosa Hartm. Fl. Skand. ed. 3. II. 236 (1838). — S. myrtiloides b. finmarkika Maximowiez Primit. Fl. Amur. 244 (1859). (Skandinavien; Lappland; Finnland; Ingermanland; mittleres Russ- land; Volhynien; Mandschurei; Amurland.) I* 1046. X 1047. S. depressa X myrtilloides fh}. Ist bisher noch nieht in Mitteleuropa beobachtet; nur Skandinavien; Russland: in Lappland, Finnland, Gouv. St, Petersburg, Littauen. — S. depressa X myriilloides O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 1909. — 8. livida X myrtilloides Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterländ. Kult. 166 (1853). — 8. myrtilloides X vagans (S. hirtula) Anderss. Monogr, Sal. 100 (1863). — $. fusca var. Aurora (germinibus sericeis) Laestadius in Herb. Ac. Holm. nach Wimmer Sal. Europ. 249 (1866). Argenteae. * S, petiolaris X sericea: in Nordamerica heimisch, in Mitteleuropa viel- fach angepflanzt. — $. petiolaris X sericea Beissner, Schelle, Zabel Handb. Laub- holz-Benenn. (1903) 31. — S. petiolaris var. subsericea Anderss. Monogr. Sal, I (1863) 109. Capreae X Argenteae. 1041. X 1048. 8. einerea X repens. Niedriger fh mit aufrechten, dünnen Aesten. Zweige in der Jugend kurz dicht grau behaart, später kahl. Blätter länglich, verkehrt eiförmig, verkehrt eiförmig lanzettlich, oder lanzettlich, an beiden Enden spitz, an der Spitze mitunter gefaltet, nach der Spitze zu klein scharf gesägt, in der Jugend heilgrau seidig filzig behaart, später oberseits fast ganz verkahlend, unterseits kurz seidig filzig behaart bleibend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün. Nervatur oberseits nur wenig vertieft, unterseits scharf weiss hervortretend. Neben- blätter eiförmig oder eiförmig lanzettlich. Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, aufrecht, an kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig; männliche klein, oval, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich spitz, an der Spitze dunkelbraun, dicht seidig bebärtet. Staubblätter 2, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (hintere) schmal eiförmig, gestutzt. Weibliche Blüthenstände oval oder kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter eiförmig, spitz, an der Spitze dunkelbraun, dicht seidig bebärtet. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel etwa ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dieht seidig behaart. Griffel kurz. Narben länglich, aus- gerandet, gabelig, Drüse (hintere) oval, an der Spitze gestutzt oder ausgerandet, !/a—!/s3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Deutschland: Ostfriesische Insel Borkum; Provinz Brandenburg; Lausitz; Schlesien; Ostpreussen bei Tilsit; Baden; Württemberg; Böhmen; Tirol: Seefeld 1180 m (Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tirol VI. 2 38 [1909]); Steiermark: Aussee 700 m, Salix. 227 S. repens X cinerea Wimmer in Denkschr. Schles. Gesell. Vater- länd. Kult. (1853) 171. — S$. subsericea Döll Fl. Bad. (1859) 517. — 5. Sendtneri!) Brügg. in Jahresb. Naturf. Ges. Graubünden XXIII u. XXIV (1880) 117, nur der Name. — $. cinerea X (repens) argentea Camus Classif, Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France (1904) 335. (Frankreich; Grossbritannien; Skandinavien.) *| 1041. X 1045. X 1048. 8. einerea X aurita X repens, Meist niedriger oder mittelhoher Ih mit dünnen aufrechten Aesten. Junge Zweige kurz hellgrau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Knos- pen kurz dünn hellgrau behaart. Blätter verkehrt eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, nach dem Stiel zu verschmälert, an beiden Enden spitz, nach der Spitze zu scharf gesägt, nach dem Grunde zu ganz- randig, in der Jugend hellgrau seidig behaart, späterhin oberseits fast ganz verkahlend, unterseits kurz hellgrau seidig behaart, oberseits trüb- grün, unterseits graugrün. Nervatur oberseits nur wenig vertieft, unter- seits scharf hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen mit schup- penartigen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht; männliche länglich, dichtblüthig. Tragblätter eiförmig, stumpf, hellgrau behaart, an der Spitze dunkelbraun. Staubblätter 2, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch, etwas lockerblüthig. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthenständen. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1/a so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, hellgrau behaart. Griffel kurz. Narben oval, getheilt, gabelig. Drüse (hintere) oval, ge- stutzt, etwa !/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Östfriesische Insel Borkum. Provinz Brandenburg: Rüdersdorfer Kalkberge; Spremberg. Posen. S. aurita X cinerea X repens Straehler in Verhandl. Bot. Ver. Brandenb. XX 12 (1878). — $. Straehleri?) O. v. Seemen in D. B. M. VII 33 (1889). In ihren Grössenabmessungen steht diese Weide zwischen S, aurita und 8. ceinerea; die seidige Behaarung der Blätter deutet namentlich auf S. repens. Auf den Rüdersdorfer Kalkbergen bei Berlin kommt diese Weide so zahlreich und in so ausgeglichener Form vor, dass sie als eine Charakterpflanze dieses Gebiets gelten kann. (Schweden.) k*] 1) S, II. 1. S, 477 Fussn. 1. Die genaueren Daten sind * 13, Juni 1814 München + 21. April 1859 Erlangen, 2) Nach Adolf Straehler, * 10. Dec. 1829 Salzbrunn (Schl.) + 12. Febr, 1897 Jauer, 1858 Revierförster, später Amts-Vorsteher in Görbersdorf bei Friedland in Schlesien, 1880—1889 fürstl. Oberförster in Theerkeute bei Wronke, verdient um die Flora von Schlesien und Posen (Phanerogamen- und Gefässkryptogamenflora von Görbersdorf Abh. BV. Brandenb,. XIV. 19. Nachtr. XVII, 35 u. XIX. 30. Flora von Theerkeute im Kr. Czarnikau der Prov. Posen DBM. IX—XI [1891—3]), guter Kenner von Rosa und Salir (u. a.: Die. Weiden Sprembergs Abh. Bot. V. Brand, XX (1878) 1. S. Schube Ber. DBG. XV (1897) (41). 15° 228 Salicaceae. 1041. X 1041. X 1045. X 1048. S. einerea X. (aurita X einerea X repens). Weicht von S. cinerea X aurita X repens durch die diekeren Aeste, die stärker grau behaarten Knospen, die mehr an S. cinerea erinnernde Form der Blätter und die breiteren nierenför- migen Nebenblätter ab. Provinz Brandenburg, auf den Rüdersdorfer Kalkbergen. S. cinerea x (aurita X cinerea X repens) O. v. Seemen in Herb. Mus. Bot. Berol. (1887) Nr. 535. — $. ceinerea X Straehleri OÖ. v. Seemen in A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 244 (1898). I*] 1042. X 1048. S. eäprea X repens. Niedriger oder mittelhoher h mit aufrechten Aesten. Junge Zweige kurz hellgrau behaart, ältere kahl, braun, etwas glänzend. Blätter verkehrt eiförmig, länglich oder lanzettlich, spitz (Spitze mitunter gefaltet), am Grunde spitz oder stumpf, ganzrandig oder unregelmässig klein gesägt, in der Jugend hellgrau seidig behaart, später oberseits fast kahl oder kahl, unterseits dicht kurz hellgrau seidig behaart, verkahlend, oberseits sattgrün, etwas glänzend, glatt, unterseits graugrün. Nervatur und Adernetz (ähnlich wie bei S. caprea), oberseits nur sehr wenig, uuterseits dieker hervortretend. Nebenblätter schief eiförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun, kahl oder spärlich kurz behaart. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend, fast sitzend, oder an kurzen, mit kleinen läng- lichen spitzen seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, kleiner als bei $. caprea; männliche oval oder länglich, dichtblüthig. Tragblätter länglich, spitz oder spitzlich, nach der Spitze zu dunkel- braun, dünn behaart und dicht lang hellgrau bebärtet. Staubblätter lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere), schmal oval, ge- stutzt, etwa 1/3 so lang als das Tragblatt. Weiblicher Blüthenstand kurz-ceylindrisch oder eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter etwas breiter und dünner bebärtet als bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel bis ?/3 so lang als der Fruchtknoten, aus eiförmigem Grunde verschmälert, spitz, dicht hellgrau seidig behaart. Griffel kurz. Narben oval, gespalten, aufrecht, geschlossen oder gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa !/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Deutschland: am Niederrhein bei Gastdonk; auf der ostfriesischen Insel Borkum; Bremen; Hamburg; Provinz Brandenburg namentlich bei Driesen; Schlesien bei Jannowitz; Posen bei Dombrowken; Ost- preussen bei Tilsit; Böhmen; Tirol; Gnadenwald bei Innsbruck, S. repens X. caprea Lasch nach Wimmer in Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Kultur (1853) 170. — 8. Laschtiäna*) Zahn in Hall.-Wohlf. Kochs Syn. 2346 (1905). — 8. scindica?) Rouy Rev. Bot. System. et G&ogr. Bot. II. 172 (1904). 1) S. VI. 1. S. 642 Fussn. 3. 2) In Skandinavien beobachtet, Salix, 229 Hierzu gehört: B. Danubialis. Weicht namentlich durch die langen, breit lanzettlichen lang zugespitzten Blätter ab. — So in Ungarn: Insel Csepel (Borbäs). — S. caprea x rosmarinifolia (S. danubialis!) Borbäs Kert. 12 (1899). — S. anqusti- folia X caprea A. et G. Camus Classif. et Monogr, Saul. d’Europe II. 200 (1905). (Finnland; Skandinavien; Schottland [nach B. White Journ. Linn. Soc. XXVII (1891) 394].) *| 1041. X. »1042. X 1045. X. 1048: 8. eäprea X. (einerea X aurita X repens.) Unterscheidet sich von S. ceinerea X aurita X repens namentlich durch den höheren Wuchs und die dickeren Zweige, die kahlen braunen Knospenschuppen, die in Form, Färbung und Ner- vatur an S. caprea erinnernden Blätter, die längeren und spitzeren Fruchtknoten und die ovalen, aufrechten Narben. Provinz Brandenburg, auf den Rüdersdorfer Kalkbergen bei Berlin. S. caprea X (aurita X cinerea X repens) O. v. Seemen in Sched. Herb. Mus. Bot. Berol. (1890) Nr. 415. — $. Aschersonidna?) OÖ. v. Seemen Verh. B. V. Brandenb. XXXVI. 159 (1894). — 5. caprea x Strachleri O. v. Seemen a. a. O. 1894.) e1 E? 1043. X 1048. 8. grandifolia X repens. fi. Dünnästig. Junge Triebe und Knospen kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Blätter etwa doppelt so gross als bei S. repens, lanzettlich, an beiden Enden spitz, an der Spitze mitunter gefaltet, ganzrandig oder sehr fein buchtig gesägt, in der Jugend oberseits spärlich, unterseits und am Rande dicht hellgrau behaart, später verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün. Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend, an langen, mit kleinen lanzettlichen, spitzen hellgrau behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, von der Grösse und Form wie bei $. repens, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich, spitz, hell, an der Spitze dunkler braun, dünn, lang, hellgrau behaart. Staubblätter am Grunde behaart. Fruchtknofen lang gestielt (Stiel so lang als der Frucht- knoten, grau behaart), eiförmig, kegelig, grau behaart. Griffel sehr kurz. Narben kurz, geteilt, kopfig. Drüse (eine hintere), kurz oval- gestutzt, Y/s so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz: im Jura am Lac de Joux; Mendli bei Appenzell (Buser!) S. grandifolia X repens Buser in Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 (1893). — 8. proteifölla?) Forbes Sal. Wob. 75 (1829). Andersson (Monogr. Sal. I. 118 (1864) und in DC. Prodr. XVI. 2. 239 (1863) stellt S, protaeifolia (S. proteifolia) Forb. Sal. Wob. 75 zu S. aurita-repens, während sie Wimmer (Sal. Europ. 42 (1866) für S, Lapponum hält, =] |* 1) An der Donau (Danubius) beobachtet. 2) S. I. S. 287 Fussn. 2; II. 1. 352 Fussn. 1. 3) Wegen der Vielgestaltigkeit der Blätter s. S. 136 Fussn. 1. 230 Salieaceae. 1045. X 1048. S. aurita X repens. Niedriger, dichtästiger h mit dünnen, niederliegenden oder abstehenden Aesten. Junge Zweige seidig oder kurz seidig-filzig behaart; ältere kahl, schmutzig braun. Blätter meistens kleiner als bei $. aurita, oval, länglich oder lanzett- lich, in der unteren Hälfte verschmälert, über der Mitte am breitesten, mit kurzer, oft gefalteter Spitze oder allmählich zugespitzt, selten ab- gerundet, am Grunde spitz oder stumpf; am Rande schwach bogig, meist nach der Spitze zu unregelmässig klein gesäet, in der Jugend hellgrau seidig oder seidig-filzig behaart, später oberseits schwach kurz seidig oder dicht seidig, fast filzig behaart, verkahlend, unterseits stärker behaart, oberseits sattgrün oder schmutziggrün, unterseits graugrün oder grau. Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits meistens scharf hervortretend. Seitennerven: gleichmässig gebogen, meistens nur am Rande verästel. Nebenblätter wenig entwickelt, meistens schief herzförmig oder lanzettlich gesägt. Knospenschuppen: braun oder röthlichbraun, meist spärlich kurz behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend; männliche oval oder länglich, aufrecht, an kurzen Zweigen endständig oder fast sitzend, von kleinen eiförmigen, seidie behaarten Blättern umgeben, aufrecht, diehtblütbig. Tragblätter klein, eiförmig, spitz, oberwärts dunkel- oder schwarzbraun, lang hell- grau seidig bebärtet. Staubblätter am Grunde etwas behaart; Drüse (eine hintere) eiförmig, wenig gestutzt, etwa !/a so lang wie die Trag- blätter. Weibliche Blüthenstände oval oder kurz eylindrisch, an kurzen, mitunter etwas längeren, mit kleinen eiförmigen, seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas seitwärts‘ gebogen, oft etwas lockerblüthig. Tragblätter wie bei den männlichen, kürzer als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten langgestielt (Stiel etwa ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, spitz, dünn oder dicht grau seidig behaart. Griffel sehr kurz oder fast fehlend. Narben länglich, aufrecht gabelig.. Drüse (eine hintere) ei- förmig, wenig gestutzt, etwa 1/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Im Gebiet überall mit den Erzeugern. S. aurita X repens Wimmer Fl. Schles. 446 (1840). — 5. am- bigua Ehrh. Beitr. VI. 103 (1791). — $. spathuläta Willd. Spee. Pl. IV. 700 (1805) z. T. — 8. uliginösa Seringe Saul. Suisse exsice. 1809. No. 60. — S. mutäbilis Schleicher Cat. Sal. Helv. 1 (1812). — 5. versifölia Seringe Essai Saul. Suisse 40 (1815) nicht Wahlenb. — 5. rugösa mierophylla Seringe Essai Saul. Suisse 20 (1815). — S. landta Hartig Lehrb. Forstl. Culturpfl. 410 (1850) nicht L. — S. cinereo-rosmarinifolia Patze, Mey. u. Elk. Fl. Prov. Preuss. 142 (1850) nach Wimmer Sal. Europ. 233 (1866). Zu S. aurita X repens gehören als Formen: A, plieäta. Blätter schmal elliptisch-lanzettlich, an beiden Enden spitz. So Ostfriesische Insel Borkum, Bei Hamburg. Prov, Brandenburg auf den Rüdersdorfer Kalkbergen. Schlesien, Ostpreussen. Baden, Niederöster- reich im Waldviertel (Kerner). Steiermark. S. plieata Fries Fl. Halland. 148 (1817). — S. rosmarinifolia X aurita Wimmer in Fl. XXXI, 328 (1848). — S. repens X rosmarinıfolia "Wimmer Salix, 231 Fl. Schles. Nachtr. (1840) nach Wimmer Sal. Europ. 234 (1866). — S. plicata 2, globosa Kerner Niederösterr. Weiden 264 (1859). — S. aurita X repens f. longi- folia Wimmer Sal. Europ. 234 (1866). — S. ambigua ß. plicata Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 239. — $. angustifolia X aurita (S. Krasanii!) Hayek Fl. Steierm. I (1909) 160. — S. plicata 2. globosa (S. superrosmarini- folia-aurita) Kerner a. a, O. — Steht der S. rosmarini/olia näher. \ B. argentifölia. Blätter etwa doppelt so lang als breit, unterseits dicht seidig- filzig, oberseits deutlich behaart, Spitze meist leicht gefaltet. Bayern: bei Regensburg (Mayer), aber wohl auch sonst nicht selten vor- kommend. — Frankreich, S. aurita X repens 6. argentifolia Mayer Berichte Naturwissensch. Verein Regensburg V. 85 (1898—1899). — S. repens var. argentea X aurila Mayer a. a. O. (1898—99). — SS. aurita X argentea Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr, Saul. France (1904) 343. — S. ambigua Ehrh. 3. marıitima Camus in Bull. Soc, Bot. France I (1903) 385. — S. aurita X argentea ß. marıtima Camus a. a. O. (1903). (Frankreich; Grossbritannien ; Dänemark; Skandinavien; Finnland; mittleres Russland.) * 1045. X 1048. X 1045? $S. (aurita X repens) X aurita? von Heiden- reich (Fl. Prussiae orientalis exsice.) in ÖOstpreussen bei Tilsit gesammelt; steht der S. aurita so nahe, dass sie wohl kaum von dieser Art unterschieden werden kann, 1047. X 1048. S. depressa X repens. Niedriger fh mit dünnen Aesten. Junge Zweige kurz grau behaart; ältere kahl. Blätter meist nur wenig grösser als bei S. repens, länglich oder lanzettlich, meistens nach dem Grunde zu verschmälert, an beiden Enden spitz oder kurz zugespitzt, am Rande spärlich sehr fein gesägt, etwas zurückgebogen, in der Jugend oberseits dünn kurz, unterseits stärker seidig behaart, später oberseits kahl, unterseits kurz anliegend behaart und verkahlend; oberseits satt- oder etwas trübgrün, unterseits grau- oder blaugrün. Nervatur und Adernetz oberseits nur wenig, unterseits stark aber fein hervortretend. Nebenblätter schief oval, spitz, gesägt. Knospenschuppen meist sehr kurz dünn grau behaart. Blüthenstände vor (öfter kurz vor) den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen länglichen oder lan- zettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder seitwärts gerichtet, etwas lockerblüthig, etwa so gross wie bei S, repens; männliche länglich oder kurz eylindrisch. Tragblätter lanzettlich, stumpf, hellbraun, an der Spitze meist etwas dunkler, dünn lang grau bebärtet. Staubblätter lang, dünn, kahl, oder am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) kurz, eiförmig, gestutzt, etwa !/s so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände meist dicker, oval oder kurz eylindrisch. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe, aber meist nach der Spitze zu dunkel- oder schwarzbraun, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten seitwärts abstehend, lang ge- stielt (Stiel etwa ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, anliegend grau behaart; Griffel kurz, etwa l/g so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich oval, zusammen- 1) 8. VI. 1. S. 826 Fussn. 3. K; ist am 14. Mai 1907 in Graz verstorben, 232 Salieaceae, neigend, später gabelig. Drüse (eine hintere) kurz oval gestutzt, etwa 1/; so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Posen bei Zlotnik (Ritschl); Ostpreussen bei Kummerau (Patze) und Tilsit (Heidenreich); Baden bei Pfohren (Brunner); Galizien. S. depressa X repens Skärm. in Bot. Not. 1888. 128. — $. l- vida X repens Brunner nach Döll Fl. Grossh. Bad. II. 521 (1859). — 5. stenöclados!) Döll a. a. O. (1859). Hierzu gehört: S. depressaXx repensB.rosmarinifolia. Ist ohne Diagnose aufgestellt; Material liegt nicht vor. — Östgalizien bei Derewaecz (Btocki). Finnland. — S. depressa X rosmarinıfolia Meinshausen nach Trautvetter Incerem. Fl. Ross. III. in Acta Horti Petropol. IX. 1 (1884) 176. — 8. livida X rosmarinifolia Blocki in DBM. X (1892) 110. — $. rosmarinifolia X vagans Borg in Meddel. Soc. Faun. Fl. Fenn. XXII (1896) 52. (Skandinavien; Finnland ; Östseeprovinzen : Insel Oesel ; St. Peters- burg (?)). I] 1045. x 1046. X 1048. S. aurita x depressa X repens,. Heidenreich hat diesen Bastard 1865 in Tilsit, Ostpreussen, in einem Garten künstlich gezüchtet und in weiblichen Exemplaren ausgegeben. Wildwachsend bisher nur in Schweden bei Uppsala gefunden (Floderus). S. aurita X repens X depressa Floderus in Herb. Sal. Scandin. exsiee. (1885). —- S. (aurita X livida) X repens Heidenreich in Herb. (1865). Fl. Pruss. Oriental, EXsicc, Roseae X Argenteae. 1047. X 1048. 8. myrtilloides X repens. Nieariger, dünn- ästiger Ih. Zweige braun oder rothbraun, kahl, etwas glänzend. Junge - Triebe kurz grau behaart. Blätter klein, oval, länglich oder lanzettlich, spitz oder sehr kurz zugespitzt, Spitze mitunter gefaltet, am Grunde spitz oder stumpf, ganzrandig oder am Rande schwach ungleich buchtig, seltener spärlich schwach gezähnelt (Rand zurückgebogen); in der Jugend namentlich unterseits seidig behaart, später oberseits zerstreut, unterseits dichter kurz seidig behaart, nach und nach ganz verkahlend, oberseits dunkel-, etwas trübgrün, etwas glänzend, unterseits blau- oder graugrün; Nervatur und Adernetz auf beiden Blattseiten mit dem Alter zunehmend scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, lanzettlich. Blüthen- stände (nur weibliche) an etwa ebenso langen, mit kleinen Blättern be- setzten Zweigen endständig, aufrecht, länglich oder kurz eylindrisch, lockerblüthig. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, so lang oder etwas kürzer als der Fruchtknotenstiel, gelb, mitunter nach der Spitze zu etwas dunkler, dünn hellgrau-wollig behaart und bebärtet. Frucht- knoten gestielt (Stiel etwa 2/3 so lang als der Fruchtknoten, grau, kahl oder behaart), aus eiförmigem Grunde lang pfriemlich verschmälert, stumpflich, kahl oder dünn, unterwärts meist stärker behaart. Griffel I) Von orevög eng, schmal und #/ddog Zweig. Salix. 233 kurz. Narben kurz, getheilt, aufrecht, kopfig. Drüse eine hintere, oval, gestutzt, 1/a—!/e so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Posen bei Bartschin im Kreis Schubin. Westpreussen in den Kreisen Löbau, Briesen, Kulm und Seltwetz (H. Preuss in Ber. Westpreuss. Bot. Zool. Ver. 131 (1909). Bayern: München: Deininger Moor. Galizien. Bl. April, Mai. S. myrtilloides X repens Wimmer Flora XXXII. 46 (1849). — 5. finnmärchica!‘!) Willd. Berl. Baumz. ed. 2. 441 (1811). — S. fusca var. auröra?) Laest. in Sched. 1822 nach Andersen Sal. Lapp. 69 (1845) u. Anderss. Monogr. Sal. I. 101 (1863). — $. fusea major Laest. in Sched. 1824 nach Anderss, Monogr. Sal. I. 101 (1863). — S. ambigua ß. glabräta Koch Syn. ed. 1. 655 (1837). — S. auröra ?) Laest. nach Anderss. Monogr. Sal. I. 101 (1863). — S. aurita X myr- tilloides Abromeit 42. Jahresb. Preuss. Bot. Ver. (1903) in Schrift. PÖG. Königsberg XLV. 32 (1904). Aendert ab: A. lioeärpa. Fruchtknoten kahl. — S. aurora a. leiocarpa Anderss. Monogr. Sal. I. 102 (1863). B. hebeeärpa. Fruchtknoten behaart. — SS. aurora b. hebecarpa Anderss, a. a. O. (1863). Hierzu gehören ferner: I. Preussiäna?°). Blätter kurz-elliptisch, nach der kurzen, zurückgebogenen Spitze zu deutlich gezähnelt. So in der Prov. Westpreussen im Kreise Löbau auf dem Weissenberger Hochmoor. — S. aurita X myrtilloides f. submyrtilloides (S. Preussiana) Abromeit a. a. ©. (1904). — S. myrtilloides X repens f. sub- myrtilloides Abromeit 43. Jahresb. Preuss. Bot. Ver. (1904) in Schrift. POG, Königsberg XLVI (1905) 68. III. S. myrtilloides X repens f. rosmarinifolia Preuss. in 31. Bericht Westpreuss, Bot. Zool. Ver. 133 (1909). — Westpreussen im Kreise Schwetz auf dem Hochmoor bei Wilhelmsmark. (Skandinavien; Lappland; Russ. Littauen; Podolien.) l* 1) In Finnmarken, dem nördliehsten Theile Norwegens, gefunden, 2) Ob nach dem Nordlieht (Aurora borealis) benannt ? 3) Nach dem Entdecker Hans Preuss, * 3. Aug. 1879 Bieberswalde Kr. Osterode (Östpr.), 1899 Lehrer in Bordzichowo Kr. Pr. Stargard, 1901 in Steegen (Kr. Danziger Niederung), 1903—8 in Danzig (br.), verdient um die Flora von West- und Östpreussen durch seine Bereisungen im Auftrage des Pıeussischen Botani- schen Vereins und des Westpreussischen Botanisch-Zoolog. Vereins und mehrere Abhandlungen, u. a. Vegetationsverhältnisse der Frischen Nehrung westpr. Antheils Danzig 1906 und Vegetationsverhältnisse der Tuchler Heide (Jahrb. Westpr. Lehrer- Vereins f. Naturk. II/II. 1908). Die Verf. der Synopsis verdanken ihm mehr- fach Material und schriftl. Mittheilungen. Gleichfalls verdient um die Flora der Provinzen West- und Östpreussen ist Professor Paul Rudolf P., * 12. Nov. 1561 Thorn, seit 1903 Direetor der Neu-Guinea-Kompagnie Berlin (in Zehlendorf wohn- haft). Er bereiste für den Preuss. Bot. Verein 1882 den Kreis Osterode, 1883 die Kreise Thorn und Culm, Später wendete er sich der Entomologie und der Colonial- Botanik zu; er verweilte 1886—8 in Sierra Leone, war 1889 Mitglied der Expedition von Dr. Zintgraff; seit 1890 im Dienste des Auswärtigen Amtes erforschte er 1891 das Kamerun-Gebirge und gründete in demselben Jahre den Versuchsgarten in Vietoria-Kamerun, den er bis 1895 leitete. 1899—1900 bereiste er däs tropische America, 1903—4 Ceylon, Java und Neu-Guinea (br. und Wer ist's 1906, 924). Auch ihm verdanke ich werthvolles Material, A. 234 Salicaceae. G..Lm. Bastarde der Meiostylae. Virescentes. 1049. X 1050. 8. nigrieans X phylieifolia. Niedriger oder mittelhoher h mit meist aufrecht gabeligen Aesten. Junge Zweige dicht grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Blätter oval oder länglich, meist kurz zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande un- gleich scharf oder kerbig gesägt, in der Jugend seidig grau behaart, später oberseits spärlich behaart oder kahl, unterseits dünn behaart oder kahl, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits heller oder grau- grün, matt. Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits wenig, unterseits etwas stärker hervortretend. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun, dünn kurz behaart. Blüthenstände kurz vor den Blättern oder mit diesen erscheinend; männliche an kurzen Zweigen endständig, fast sitzend, am Grunde von kleinen länglichen, dünn seidig behaarten Blättern umgeben, aufrecht oder etwas seitwärts gebogen, dichtblüthig. Tragblätter oval, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun oder röthlich, lang dünn grau bebärtet. Staubblätter lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, etwa !/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände meist an etwas längeren, mit kleinen länglichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, oval, kurz cylindrisch oder eylindrisch, dichtblüthig, aufrecht oder seit- wärts gebogen. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe, meist so lang als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten gestielt (Stiel 1/a—?/3 so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde verschmälert, spitz, kahl oder mehr oder minder behaart. Griffel bis 1/3 so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze oft etwas gespalten; Narben oval, aus- gerandet, aufrecht, gabelig. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe, etwa !/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Meist nur in den Botanischen Gärten (namentlich zu Berlin und Breslau) und ausserdem mitunter angepflanzt z. B. in der Prov. Branden- burg bei Potsdam. Oesterreich: im Botanischen Garten in Wien. S. phylicifolia X nigricans Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterländ. Cultur 1853. 168. — 8. tetrapla!) Walker Ess. 408 (18??). — 5. ramifüsca Forbes Sal. Wob. 53 (1829). — 5. nigricans sub- phylieifolia („Laest.“) Anders. Sal. Lapp. 60 (1845). — $. phylieifolia var. Zetrapla Hart. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 391 (1852). — S. nigricans X Weigeliäna Wimmer Sal. Europ. 217 (1866). — 5. bicolor X nigricans Gürke in Richter-Gürke Pl. Europ. II. 18 (1897). (England; Skandinavische Halbinsel; Finnland u. er En !) Von reroda/ovg vierfach, sehr schlecht gebildet. Salix. 235 1049. X 1051. S. nigricans X arbuseula. Brügger (Jahresb. Naturf, Gesellsch. Graubündens XXIH. u. XXIV. 117 [1880] u. XXV. 105 [1882]) giebt diesen Bastard unter dem Namen S, Kraettliana\) als in der Schweiz auf der Lenzer- heide und im Öber-Engadin vorkommend an. Nach Buser (Jahresb. Naturf, Ge- sellsch. Graubündens LI. 163 [1909]) fehlen jedoch in dem Brügger’schen Material die Belege für den Standort Lenzerheide, während die Exemplare aus dem Öber- Engadin theils zu S. nigrieans, theils zu S. arbuscula gehören. In England vorkommend, wird dieser Bastard von Linton (Journ. of Bot. XXIX, 214 [1891]) als „S. arbuscula X nigricans ($. Kraettliana Brügg.)* und in Skandinavien vorkommend, von Floderus (Bihang K. Svenska Vet. Akad, Handl. XVII. III. 9 [1891]) als S. nigricans X arbuscula aufgeführt. 1050. x 1051. S. phylieifölia x arbuscula. Ist bisher in Mitteleuropa nicht beobachtet, nur in England, Schweden und Lappland. S. arbuscula X phylieifolia Wimmer in Herb. — S. Dieksoniana?) Smith Engl. Fl. IV (1828) 196, nach B. White in Journ. Linn. Soc. XXVII (1891) 412. — S. arbuscula X bieolor Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur, II. 19 (1897). Im Herbar des Botanischen Museums zu Dahlem-Berlin befinden sich zwei weibliche Exemplare aus dem Berliner Garten (1852) und eines aus dem Breslauer (1845), die von Wimmer als $. arbuscula X phylieifolia bestimmt sind. Eines dieser Exemplare trug ursprünglich den Namen: „S. patens*“, und ein anderes: „S, incarnaäta*. Virescentes X Rigidae. 1049. X 1052. 8. nigriecans X hastäata. Mittelhoher, kurz- ästiger h. Junge Zweige meist kurz dünn grau behaart, selten kahl; ältere Zweige kahl, braun, meist glänzend. Blätter oval, länglich oder lanzettlich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, ungleich dicht scharf gesägt, in der Jugend am Grunde und am Stiel kurz dünn behaart, sonst kahl, später ganz kahl, oberseits dunkelgrün glänzend, unterseits heller grün. Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits deutlich, unterseits stärker fein hervortretend. Nebenblätter stark ent- wickelt, schief herzförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen meist kastanien- braun, an der Spitze kurz grau behaart. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend; männliche fast sitzend, am Grunde von kleinen länglichen oder lanzettlichen, spärlich behaarten, klein gesägten Blättern umgeben, länglich oder kurz cylindrisch, aufrecht oder etwas seitwärts gebogen, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, dunkelbraun, am Grunde hell, spärlich grau behaart und bebärtet. Staubblätter lang, dünn, am Grunde etwas behaart. Drüse (eine hintere) oval, mit- unter an der Spitze etwas ausgerandet, etwa !/s so lang als das Trag- blatt. Weibliche Blüthenstände an kurzen, kurz grau behaarten, mit kleinen Blättern wie bei den männlichen besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder seitwärts gebogen, dichtblüthig. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe und an dem unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel '/a so lang als der Frucht- 1) Nach Johann Luzi Krättli, * 18. März 1812 Untervaz f 24. Februar 1903 Bevers, Lehrer daselbst, um die Flora des Ober-Engadin verdient (Tarnuzzev briefl.), der nach Brügger a.a. O. diese Weide bereits 1853 bei Bevers im Ober- Engadin gesammelt hat. 2) Nach James Diekson s. VI. 2. S, 205 Fussn, 1, 236 Salieaceae. knoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, kahl; Griffel bis !/g so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gespalten; Narben oval, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt oder ausgerandet, !/2 so lang als der Fruchtknoten. Tirol und Vorarlberg. Für das von Brügger in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIII u. XXIV (1880) 117 angegebene Vor- kommen in der Schweiz im Ober-Engadin fehlen nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI 166 [1909]) die Belege. S. nigricans X hastata Blytt Norges Flora II. 463 (1874). — S. Mielichhoferi!) Sauter Flora XXXIH (1849) 662. — $. punctäta Sauter a. a. OÖ, nicht Wahlenberg, — $. glabra var. Mielichhofert Anderss,. in DC. Prodr. XVI. 2. 260 (1868). — 5. Biyttiäna?) Anderss. nach Blytt Norges Fl. II. 463 (1874). Bezüglich der Abtrennung der S. Mielichhoferi von $. glabra und ihrer Deutung als 8, nigrieans X hastata siehe Seite 160 u. 161. Sauter (a. a. O. 663) führt zu seiner S. Mielichhoferi als Formen auf: S. laneifolia, S., flavescens, S, odordta, 8. rivularis. (Skandinavien.) #1 1049. x +*. S. nigricans x cordäta. S. cordata X nigricans Schroeder nach Beissner, Schelle, Zabel Handb. Laubholz-Benenn. (1903) 35 wird ohne Be- schreibung aufgeführt. 1049. X 1053. S. nigrieans X glabra. h. Niedrig, diekstämmig, der $. glabra sehr ähnlich, mit kurzen, wenig beblätterten Aesten. Junge Zweige behaart, ältere Zweige kahl, braun. Blätter oval oder elliptisch, spitz oder sehr kurz zugespitzt mit aufgesetzter Spitze, in der unteren Hälfte meist nach dem Stiel zu verschmälert, spitz, gesägt, in der Jugend unterseits an den Nerven behaart, später beiderseitig kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend (jedoch weniger als bei S. glabra), unter- seits graugrün, beim Trocknen schwarz werdend. Nervatur und weit- maschiges Adernetz oberseits schwach, unterseits stärker hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, klein, halbherzförmig. Knospenschuppen braun. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern er- scheinend, an kurzen Zweigen mit kleinen Blättern, meist seitwärts ge- bogen, eylindrisch. Tragblätter oval, stumpf, gelb, spärlich behaart. Fruchtknoten gestielt, aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert,' spitz, kahl. Griffel lang; Narben oval, gespalten, abstehend. Drüse (hintere) oval, gestutzt, 1/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Nieder-Oesterreich, Kärnten, Tirol. S. glabra X. nigricans (S. subgläbra) Kerner Niederösterr. Weiden 237 (1859). — 9. glabra a. crataegifölia Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 259 (1868) z. T. — $. glabra ß. subglabra Anderss. a. a. O. S. glabra ß. erataegifolia Anderss. a. a. O. umfasst neben der in Italien vor- kommenden $. erataegifolia Bertoloni, die zu S. nigricans zu stellen ist, eine unter BAIL 12,78. 178. Rossn. 3% 2) S. II. 1, S. 159 Fusen, 3. Salix. 237 diesem Namen in „Austria“ (Tirol) gesammelte Weide, welche jedoch zu S, nigri- cans X glabra gehört. (S. S. 135, 160 u, 161.) (Bisher nur im Gebiete.) EI 1049. X 1052. X 1053. 8. nigrieans X hastata X glabra. Niedriger oder mittelhoher dichtästiger Ih mit schlanken Zweigen. ‚Junge Zweige sehr kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Blätter oval oder länglich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande unregel- mässig gesägt, in der Jugend kurz spärlich behaart, später kahl, ober- seits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün oder grau, matt. Nervatur oberseits wenig, unterseits deutlich fein hervortretend ; weit- maschiges Adernetz beiderseits wenig bemerkbar. Nebenblätter schief nierenförmig, gesägt. Knospenschuppen braun, nach der Spitze zu kurz behaart, später verkahlend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) an kurzen mit kleinen ovalen oder länglichen, fein gesägten, spärlich be- haarten oder kahlen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, stumpf, hellbraun, nach der Spitze zu etwas dunkler, lang grau bebärtet, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa ?/3 so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, kahl; Griffel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze oft gespalten; Narben oval, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, etwa 1/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: am Sonnenwendjoch bei Jenbach (Kerner) und Rauchkofel bei Lienz (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 40). S. glabra X hastata X nigricans A. u. J. Kerner Herb. Oesterr. Weiden VI. No. 63 (1869). — 9. stenostächya') A. Kerner in OBZ. XIV (1864) 188. — $. glabra d. stenostachya Anderss. in DC. Prodr. XVI 2. 260 (1868). Ist einer hohen S, glabra ähnlich. A. Kerner (ÖBZ. XIV [1864] 188) hielt S. stenostachya für S. hastata x glabra oder hastata X nigricans, während in dem Herb. Oesterr. Weiden VI. No. 63 die Deutung $. glabra X hastata X nigricans ausgesprochen wurde, (8. S. 160.) 1050. X 1052. 8. phylicifolia X hastata. Niedriger, selten mittelhoher, diehter Ih mit: dünnen Aesten, Junge Zweige grau seidig behaart; ältere Zweige kahl, meistens dunkelbraun, etwas glänzend. Blätter oval, verkehrt-eiförmig oder länglich, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande ungleichmässig kerbig gesägt, in der Jugend lang dünn seidig behaart, später verkahlend und beider- seits ganz kahl, oberseits grün, glänzend, unterseits grau- oder blau- grün, matt; Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits kaum her- vortretend, unterseits fein hervortretend. Nebenblätter schief eiförmig oder nierenförmig, gesägt. Knospenschuppen braun, nach der Spitze zu grau behaart, später kahl, glänzend. Blüthenstände (es liegen nur weib- liche vor) kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen 1) Von grevög eng, schmal und ordyvs Achre, 238 Salicaceae. mit kleinen ovalen oder länglichen, dünn seidig behaarten oder kahlen Blättern, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, ceylindrisch, dicht- blüthig. Tragblätter schmal länglich oder lanzettlich, stumpflich, hell- braun, nach der Spitze zu dunkler, dünn seidig behaart und bebärtet, bis an den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Frucht- knoten gestielt (Stiel fast halb so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, dünn oder dichter behaart. Griffel etwa !/ı so lang als der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze etwas gespalten; Narben schmal oval, ausgerandet oder getheilt, gabelig seitwärts gebogen. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Schweiz, Tirol. S. phylicifolia-hastata Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterländ. Kult. 1853. 168 z. T. — $. Hegetschweileri‘) Heer nach Hegetschweiler Fl. Schweiz 963 (1840). — 5. Rhaetica Kerner Herb. Sal. No. 119. — $. hastata L. «. viridula Anderss. Monogr. Sal. I. 173 (1963). — S. hastata X Weigeliana Wimmer Sal. Europ. 218 (1866) z. T. — S. phylieifolia L. 8. Hegetschweileri Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 242 (1868). — S. phylieifolia L. y. Irhaetica Anderss. a. a. OÖ. 243. — 9. bicolor X. hastata Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 23 (1897). Bezüglich der Abtrennung der S. Hegetschweileri und S. Rhaelica von S. phylieifolia s. S. 143 u. 145. (Lappland, Ost-Sibirien.) [*] Virescentes X Rigidae. 1049. X 1050. X 1052? S. nigrieans X phylieifolia x hastata? Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIII u. XXIYV. 117 (1850) führt den Bastard 8. Hegetschweileri X nigrıcans als in Graubünden im Ober-Engadin und Medelserthal vorkommend, auf. Nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Grau- bündens LI. 166 [1909]) fehlen für den Standort Medelserthal die Belege, während die im Ober-Engadin gesammelten Exemplare theils zu S. nigricans, theils zu S. hastata gehören. 1051. X 1052. 8. arbuseula X hastata. Niedriger, kurzästiger h. Junge Zweige spärlich kurz behaart; ältere Zweige kahl, braun, etwas glänzend. Blätter länglich oder lanzettlich, nach dem Grunde zu etwas verschmälert, an beiden Enden spitz, am Rande ungleichmässig gesägt, in der Jugend spärlich seidig behaart oder kahl, später beiderseits kahl, oberseits grün, glänzend, unterseits heller oder graugrün, matt. Nervatur und Adernetz beiderseits fein hervortretend. Nebenblätter?. Knospen- schuppen braun, etwas behaart oder kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an etwa die Länge der Blüthenstände erreichen- den, mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen, aufrecht oder später etwas seitwärts gebogen, schmal eylindrisch, dichtblüthig, am Grunde 1) S. II. 1. S. 191 Fussn,. 1. Die genauen Daten sind * 14, Dec. 1789 Zürich 7 6. Sept. 1839 Pfäffikon. Salix. 239 lockerblüthig. Tragblätter lanzettlich, spitz, hellbraun, nach der Spitze zu dunkler, dünn lang bebärtet, fast so lang als der Fruchtknoten ; Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, grau behaart, Griffel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gabelig gespalten ; Narben oval, getheilt, gabelig. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, etwas länger als der Fruchtknotenstiel. Oberbayern: Linkersalpe ca. 1600 m, Rauheck 2260 m (Born- müller 1895); Schweiz (Schinz Fl. Schweiz II. 56 [1905]); Tirol. S. hastata X arbuscula Floderus Bihang K. Sv. Vet. Akad. Handling. XVII. III. 45 (1891). — 8. hastata y. subarbuscula Hart- man Handb. Skandin. Fl. 220 (1854). — 8. combinäta Huter Ver. hand. ZBG. Wien XLI (1891) 21. — $. algövica!) Bornmüller Mitth. Thür. Bot. Ver. N. F. VIII. 39 (1895). — S$. Theobaldiäna?) Brügger handschr. nach Killias in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXXI (1886— 1887) 167. — 5 hastata X Waldsteiniäna°) Schinz u. Keller Fl. Schweiz 2. Aufl. II (1905) 56. — $. super-arbuscula X hastata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 43 (1909). — $. subarbuseula X hastata Brügger nach Buser Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 163 (1909). Die von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIII u. XXIV, 117 [1880]) in der Schweiz: Ober-Engadin gesammelten Exemplare gehören nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI, 163 [1909]) zu S. arbuseula und „Subarbuscula X hastata“ ist „sehr schöne Waldsteiniana*, (Skandinavien.) #1 1049. X 1051. X 1052. S. nigricans X arbuscula X hastata? S. (arbus- cula X hastata) X nigricans oder daphnoides X nigrieans Brügger nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 163 [1909]) in der Schweiz am Beverser Inn gesammelt, ist nach Buser (a. a. O.) S. nigricans alpicola. Virescentes X Myrtosalıa. 1049. X 1054. $. nigrieans X myrsinites. Niedriger oder mittelhoher fi; junge Zweige grau behaart; ältere Zweige dunkelbraun, oft glänzend behäutet. Blätter breit oval, oval oder länglich, spitz oder mit kurz aufgesetzter Spitze, am unteren Ende abgerundet oder stumpf, selten spitz, am Rande ungleich dicht gesägt, in der Jugend ungleich lang grau behaart, später nur an den Nerven spärlich behaart und ganz verkahlend, oberseits dunkelgrün glänzend, unterseits heller grün, beim Trocknen schwarz werdend; Nervatur und Adernetz oberseits scharf, unterseits noch stärker hervortretend. Nebenblätter eiförmig, spitz, ge- sägt. Knospenschuppen rothbraun, nach der Spitze zu kurz grau be- haart, später kahl, glänzend. Blüthenstände (es liegen nur weibliche vor) mit den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen (diese mitunter 1) Algovia Allgäu. 2) S. III. S. 86 Fussn. 1. 3) S, II. 1. S. 418 Fussn. 1; IV. S. 148 Fussn. 3. 240 Salieaceae, so lang als die Blüthenstände, mit länglichen, dicht klein gesägten, spärlich behaarten Blättern) aufrecht oder etwas seitwärts gebogen, oval, oder dick eylindrisch, mitunter etwas lockerblüthig. Tragblätter ver- kehrt-eiförmig, braun, an der Spitze etwas dunkler, dünn grau behaart und bebärtet, an den Fruchtknoten heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten, aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, kahl oder ungleich kurz behaart; Griffel etwa 1/s so lang als der Frachtknoten, an der Spitze meist gespalten. Narben oval, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) breit oval, gestutzt, etwa 1/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Schweiz: Wallis: im Bagnethal. S. myrsinites-nigricans Wimmer Sal. Europ. 227 (1866). — S. punetäta Wahlenberg Fl. Lapp. 269 (1812) z. T. — S. Mac Nabiäna') Mac Gillivray Edinb. New. Phil. Journ. IX (1830) 335 (?). — S. myrsinitoides Fries Herb. Norm. Fasc. 16. No. 62 (1864). — 5. Wahlenbergii?) Anderss. in Bot. Notis. (1867) 115. Männliche Blüthenstände (nach Wimmer Sal. Europ. 228 [1866]): „elongati, graciles“. Euander Sal. Scand, Exsice. II. (1906) No, 62-—78 unterscheidet die Formen: submyrsinites, medians und subnigricans. (England; Skandinavien; Lappland; Russland.) x* 1050. x 1054. S. phylieifolia X myrsinites. In Mitteleuropa bisher nicht beobachtet, nur in England und Skandinavien. S. phylieifolia X myrsinites (S. Normänni3) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 288 (1868). — S. notha Anders. Bot. Notis 1867. 114. — S. arbuseula poläris Laest. in Sched. nach Anderss. a. a. ©. — S$. bicolor X myrsinites Gürke in Richter- Gürke Pl. Europ. II (1897) 34. S. nigrieans x phylieifolia x myrsinites. Ist bisher nur in Skandinavien beobachtet. — S. myrsinites X nigricans X phylieifolia Euander Sal. Seand. Exsiee. IT. No. 80-82 (1906). 1051. X 1054. $. arbuseula X myrsinites, h. Es liegt ein weibliches Exemplar aus der Schweiz vor, das der S. myrsinites zwar sehr ähnlich ist, bei genauerer Untersuchung und Vergleichung mit Exemplaren der typischen S$. myrsinites, die an demselben Fundort gesammelt sind, folgende Abweichungen zeigt: Die jungen Blätter sind heller, mehr freudig grün, dünn kurz seidig, nicht spärlich lang zottig behaart. Die weiblichen Blüthenstände erscheinen in der Form schlanker 1) Nach William Mac Nab, * 1780 Dailly (Ayrshire) 7 1. Dec. 1848 Edin- burgh, seit 1810 Curator des Botanischen Gartens daselbst, Verfasser werthvoller gärtnerischer Schriften, Noch grössere Verdienste, auch als Botaniker erwarb sich sein Sohn und Nachfolger James, * 25. Apr. 1810 Richmond bei London } 19. Nov. 1878 Edinburgh (Britten u. Boulger Journ, of Bot. XXV. 341). 2) 8. II. 2. S. 512 Fussn. 1. 3) Nach Johannes Musaeus Norman, * 28. Oct. 1823 Asker bei Kristiania + 15. Jan. 1903 Kristiania, 1860—76 Forstmeister in Tromsö (Lynge und Mur- beck br.), besonders um die Flora des nördlichsten Norwegen (Finmarken) verdient. VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Die Europäischen Laubmoose Beschrieben und gezeichnet von Georg Roth Grossherzoglichem Rechnungsrat i. P. zu Laubach in Hessen Zwei Bände. gr. 8. Erster Band: Kleistokarpische und akrokarpische Moose Mit 52 Tafeln. Geh. M. 20.—; in Halbfranz geb. M. 23.— Zweiter Band: Akrokarpische und pleurokarpische Moose Mit 62 Tafeln. Geh. M. 24.—; in Halbfranz geb. M. 27.— Die europäischen Torfmoose Nachtragsheft zu den Europäischen Laubmoosen Beschrieben und gezeichnet von Georg Roth Grossherzoglichem Rechnungsrat i. P. zu Laubach in Hessen Mit 11 photolithographischen Tafeln. gr. 8. M. 3.20 Aus den Besprechungen: „Wenn ich Roths Buch als vorzüglich zum Bestimmen der Arten geeignet be- trachte und bedauere, dass die von inm erwähnten Varietäten keinen erschöp'enden Inhalt und Umfang der Arten darstellen — so verkenne ich dagegen nicht den grossen Fortschritt .. . Da auch die ganze Darstellung und Beschreibung der Arten nicht, wie das zuweilen ge- schieht, die Hauptsachen zu Nebensachen macht und umgekehrt, so gibt dieselbe im allgemeinen ein klares Bild der betreffenden Art, und da dieser Darstellung die vortrefflichen Zeich- nungen zu Hilfe kommen, so kann man wohl sagen, dass durch die Roth’sche Arbeit das Studium der Torfmoose nicht nur sehr erleichtert, sondern auch manches klargestellt worden ist, was in den Arbeiten der Bryologen bisher noch strittig war. Ein besonderes Verdienst ist es noch, dass Roth nicht die Arbeiten eines einzelnen Forschers der seinigen zugrunde legte, sondern selbständig und gerecht die Forschungen und Entdeckungen aller Sphagnologen prüfte und sie bei seinen Darstellungen ohne Voreingenommenheit zu be- rücksichtigen suchte,‘ (Österr. Botanische Zeitschrift, 1907.) Mit dem Erscheinen des Nachtragsheftes ist das grosse, die europäische Laubmoosflora in ihrer Gesamtheit überschauende Werk des Verfassers vollständig und damit die Bryologie um ein Handbuch reicher geworden, in welchem das moderne Wissen über den behandelten Gegenstand bildlich und textlich mit seltener Ausführlichkeit und Genauigkeit zur Darstellung gebracht ist. (Allg. Forst- u, Jagdzeitung. 1907.) VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Der Lichtgenuß der Pflanzen Photometrische und physiologische Untersuchungen mit besonderer Rücksichtnahme auf Lebensweise, geographische Verbreitung und Kultur der Pflanzen Von Prof. J. WIESNER Mit 25 Textfiguren. gr. 8. M. 9.— Mit Fasc. XI wurde vollständig: GENERA SIPHONOGAMARUM AD SYSTEMA ENGLERIANUM CONSCRIPTA AB AUCTORIBUS DR. C. G. DE DALLA TORRE Er DR. H. HARMS In 11 Lieferungen geheftet M. 46.50; in Leinen gebunden M. 50.— Das Register hierzu erschien als Sonderdruck in schmalem Format 11'!/’2 x 31 em, einspaltig, zum Preise von M. 3.— Die Mneme als erhaltendes Prinzip im Wechsel des organischen Geschehens von Richard Semon —— Zweite, verbesserte Auflage — er. 8 Geh. M. 9.—, in Leinen geb. M. 10.— Druck der Kg]. Universitätsdruckerei von H. Stürtz in Würzburg. SYNOPSIS DER \ITTBLEUROPAISCHEN FLORA VON PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER PROFESSOR DR. PHIL. CUSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN 66/67. LIEFERUNG VIERTER BAND BOGEN 16—2%0 SALICACEAE SALIX (VON PROF. 0. VON SEEMEN) SECHSTER BAND (2. ABTEILUNG) BOGEN 59—63 LEGUMINOSAE VICIEAE) LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1909 Ausgegeben am 31. Dezember 1909. | :: VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Soeben ist erschienen: Physiologische Pflanzenanatomie von Dr. G. Haberlandt o.ö. Professor der Botanik, Vorstand des Botanischen Instituts und Gartens an der K.K. Universität Graz Vierte neubearbeitete und vermehrte Auflage Mit 291 Abbildungen im Text Lex. 8°. Geheftet M. 19.—; in Halbfranz geb. M. 22.— Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von N . A. Engler und 0. Drude ord, Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor des botan, Gartens in Berlin des botan. Gartens in Dresden XI. Die Vegetationsverhältnisse der Balkanländer (Mösisehe Länder) umfassend Serbien, Altserbien, Bulgarien, Ostrumelien, Nordthrakien und Nordmazedonien von L. Adamovic Privatdozent der Pflanzengeographie an der Universität Wien Mit 49 Vollbildern, 11 Textfiguren und 6 Karten Gedruckt mit Unterstützung der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften) 361/3 Bogen Lex. 8. Geheftet .4 40.—; in Leinwand gebdn. .4 42.— Subskriptionspreis (bei Abnahme der ganzen Sammlung) geh. „#4 31.— in Leinwand gebdn. # 32.- Alb 4 191 Salix, 241 und weniger zottig behaart. Die Tragblätter sind breiter, an der Spitze dunkelbraun, nicht röthlich, kürzer dünn seidig bebärtet. Die Frucht- knoten sind grün, nicht röthlich, kurz fein seidig behaart. Die Griffel sind dünner, gelb, nicht roth. Die länglichen Narben sind verhältnis- mässig dicker, gespalten, aufrecht gabelig. Schweiz: Graubünden: Ofenpass-Gruppe (Brunies 1902). S. arbuscula X muyrsinites Floderus Bih. K. Sv. Vet.-Akad. Handl. XVII. 47 (1891). — 8. serta B. White Journ. of Bot. XXVII. 267 (1890). Bei einem der Exemplare von S. myrsinites vom ob. Fundort liegt ein älterer Blattzweig, bei welchem die Blätter durch die graugrüne Färbung der unteren Fläche, sowie durch das geringere Hervortreten der Nervatur und des Adernetzes ebenfalls auf eine Beimischung von S. arbuscula hinweisen. (England; Skandinavien.) | Rigidae X Myrtosali«. Durch eine auf die Druckerei zurück- zuführende unliebsame Verzögerung des Druckes kann die Ausgabe dieser Doppellieferung erst heute erfolgen. Die Verlagsbuchhandlung. Capreae X Vırescentes. 1041. X 1049. S. einerea X nigricans. Niedriger oder mittel- hoher fh mit sparrigen Aesten; junge Zweige kurz, oft filzig grau be- haart, ältere kahl, dunkelbraun. Blätter breit oval, verkehrt eiförmig oder breit lanzettlich, spitz, am Grunde spitz, stumpf oder abgerundet, bogig gesägt, in der Jugend dicht grau behaart, später oberseits fast kahl, unterseits an den Nerven behaart, oberseits dunkel trübgrün, etwas glänzend, unterseits etwas heller grün oder graugrün, matt, beim Trocknen schwärzlich werdend, Nervatur oberseits nur wenig vertieft, unterseits Mittelnery und Seitennerven scharf. hervortretend. Nebenblätter halb- Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 16 JBR/ ay »: VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Soeben ist erschienen: Physiologische Pflanzenanatomie von Dr. G. Haberlandt o.ö. Professor der Botanik, Vorstand des Botanischen Instituts und Gartens an der K.K. Universität Graz umfassend Serbien, Altserbien, Bulgarien, Ostrumelien, Nordthrakien und Nordmazedonien von L. Adamovic Privatdozent der Pflanzengeographie an der Universität Wien Mit 49 Vollbildern, 11 Textfiguren und 6 Karten Gedruckt mit Unterstützung der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften) 361/s Bogen Lex. 8. Geheftet .# 40.—:; in Leinwand gebdn. „4 42. Subskriptionspreis (bei Abnahme der ganzen Sammlung) geh. «# 3L— in Leinwand gebdn. # 32.- AUG 2 - 1910 Salix. 241 und weniger zottig behaart. Die Tragblätter sind breiter, an der Spitze dunkelbraun, nicht röthlich, kürzer dünn seidig bebärtet. Die Frucht- knoten sind grün, nicht röthlich, kurz fein seidig behaart. Die Griffel sind dünner, gelb, nicht roth. Die länglichen Narben sind verhältnis- mässig dicker, gespalten, aufrecht gabelig. Schweiz: Graubünden: Ofenpass-Gruppe (Brunies 1902). S. arbuscula X myrsinites Floderus Bih. K. Sv. Vet.-Akad. Handl. XVII. 47 (1891). — 8. serta B. White Journ. of Bot. XXVII. 267 (1890). Bei einem der Exemplare von S. myrsinites vom ob. Fundort liegt ein älterer Blattzweig, bei welchem die Blätter durch die graugrüne Färbung der unteren Fläche, sowie durch das geringere Hervortreten der Nervatur und des Adernetzes ebenfalls auf eine Beimischung von S. arbuscula hinweisen, (England; Skandinavien.) x] Rigidae X Myrtosalıa. 1052. X 1054. S, hastata X myrsinites. h. Es liegt nur ein Blattexemplar aus Lappland vor. Floderus (Bihang K. Sy. Vet.- Akad. Handling. XVII. [1891] 46) giebt folgende Diagnose: „Auf Areskutan in der unteren Grauweidenregion findet sich von diesem Bastard ein weit verzweigter, kriechender Busch, der die Mehrzahl seiner Merkmale von S. myrsinites hat, jedoch von ihr durch die dünnen, langgestreckten Zweige sowie die dünnen grösseren und breiteren, unter- seits bleich blaugrünen, mit hellerem Adernetz versehenen Blätter und die deutlich gestielten Kapseln abweicht. Durch diese Merkmale nähert sie sich der S. hastata.“ Schweiz: Gemmi (Buser). Tiröl: Padaster bei Trins (Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tir. VI. 2. 43). S. hastata X myrsinites Kihlm. in Medd. Soc. Faun. et Fl. Fenn. XIII. 249 (1886). — S. semihastäta A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 234 (1905). (Skandinavien; Russland: Lappland, Finnland.) I*| 21.3. % D. Bastarde der Brachystylae X Mevostylae. Capreae X Virescentes. 1041. X 1049. $. einerea X nigrieans. Niedriger oder mittel- hoher fi mit sparrigen Aesten; junge Zweige kurz, oft filzig grau be- haart, ältere kahl, dunkelbraun. Blätter breit oval, verkehrt eiförmig oder breit lanzettlich, spitz, am Grunde spitz, stumpf oder abgerundet, bogig gesägt, in der Jugend dicht grau behaart, später oberseits fast kahl, unterseits an den Nerven behaart, oberseits dunkel trübgrün, etwas glänzend, unterseits etwas heller grün oder graugrün, matt, beim Trocknen schwärzlich werdend, Nervatur oberseits nur wenig vertieft, unterseits Mittelnery und Seitennerven scharf. hervortretend. Nebenblätter halb- Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 16 942 Salieaceae. herzförmig, spitz, gesägt. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen end- ständig, dichtblüthig; männliche oval oder kurz eylindrisch, Tragblätter breit lanzettlich, spitz, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn grau be- haart und bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, gestutzt, an der Spitze etwas ausgerandet. Weibliche Blüthenstände cylindrisch, bis lang cylindrisch. Tragblätter schmäler als bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten langgestielt (Stiel bis so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde verschmälert, spitz, grau behaart: Griffel kurz oder bis 1/3 so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, ausgerandet, gabelig, spreizend. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, gestutzt, an der Spitze etwas aus- gerandet, bis !/g so lang als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg (bei Berlin zahlreich), Ostpreussen (in Masuren, bei Tilsit zahlreich); Thüringen (Haussknecht) ?; Württemberg ; Schweiz (Schinz u. Keller Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 55 u. 56 [1907] geben das Vorkommen dieses Bastards nicht an, es liegen jedoch Exem- plare aus Bern und Luzern vor); Tirol bei Innsbruck und Meran? (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 38 [1909]); Nieder- Oesterreich. S. nigricans X cinerea Wimmer Denkschr. Schles. Gesell. Vater- länd. Cult. 189 (1853). — $. ströpida Forb. Sal. Wob. No. 100 (1828). — $. vaudensis!) Forb. Sal. Wob. No. 117 (1828). — $. puberula Döll Fl. Bad. (1859) 518. —- $. fallax Woloszezak Verh. ZBG. XXV (1875) 499. — S. Heimerli?) (S. supernigricans X cinerea) H. Braun BZ. XXXI (1881) 107. Wotoszezak hat seine S. fallax als S. supernigricans X purpurea bezeichnet, Beck (Fl. Nieder-Oesterr. 282 [1890]) hält sie jedoch für S. einerea X nigricans, Camus (Classif. et Monogr. Saul. France II. 133 [1905]) führt neben der S. fallax noch „S. supernigricans-fallax H. Braun Naehtr, p. 70* auf;inE,v.Haläcsy u. H. Braun Nachträge zur Flora von Nieder-Oesterreich 70 (1882) steht jedoch: „S. fallax (supernigricans X purpurea) Woloszezak*. (Frankreich; Grossbritannien; Skandinavien; Russland: bei Libau (nach Lackschewitz), bei Moskau (nach Petunnikow.) x 1041. x 1042. x 1049? 8. cinerea X caprea X nigricans? Unter dieser Bezeichnung befand sich in dem Salicetum des alten Botanischen Gartens zu Berlin ein mittelhoher männlicher Strauch, der in seinen Merkmalen jedoch nicht von einer breitblättrigen S. nigrieans zu unterscheiden war. 1041. x 1045.x 1049? 8. einerea X aurita X nigricans. (S. Vinariensis 3)) Haussknecht in Herb. Dörfler Herb. No. 3231 ist von Bornmüller bei Ober- weimar und Falkenberg in Thüringen gesammelt und erscheint in dieser Bestimmung durchaus fraglich. Diese Weide dürfte nichts anderes als eine 5, einerea sein. 1041. x 1050. S. einerea X phylieifolia Blytt in Meddel, Soc. pr. Fauna 1) Vaud, Französischer Name für den Canton Waat., 278, VI. 1, 8.263 Füssn. T% 3) Bei Weimar gesammelt. Salix, 243 et Fl. Fenn. XI (1885) 170. — S. Wardidna!) B. White Journ, Linn, Soc, XXVII (1890) 403. — S, pentandra X cinerea (S. altobracensis?2)) Coste Bull, de l’Assoeiation Pyren. pour l’echange des plantes VII. annee (1896—1897) 10. No, 187. — S, bieo- lor X einerea Gürke Pl. Europ, II (1897) 21. Ist nieht in Mitteleuropa beobachtet; nur in Frankreich, Grossbritannien und. Skandinavien. 1041. X 1042. X 1050. 8. einerea X caprea X phyliecifolia. Hoher Ih mit aufrechten, nur wenig spreizenden Aesten ; junge Zweige dicht kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, schmutzig dunkelbraun; Knospen dunkelbraun, kahl. Blätter breit-oval oder verkehrt-eiförmig, nach dem Stiel zu stark verschmälert, oben zumeist spitz oder (bei den unteren Blättern) abgerundet, am Grunde spitz oder stumpf, schwach ungleich gesägt, in der Jugend kurz dünn grau behaart, später ganz verkahlend, oberseits trüb dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau- grün, matt; Nervatur engmaschig, oberseits etwas vertieft, unterseits fein hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen bis fast sitzend, mit kleinen schuppenartigen Blättern), aufrecht, dichtblüthig; männliche oval oder kurz eylindrisch, dick. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, dunkelbraun, am Grunde heller, grau bebärtet. Staub- blätter 2, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) breit-oval. Weib- liche Blüthenstände dünner als die männlichen, meist kurz cylindrisch. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthen. Fruchtknoten langgestielt (Stiel etwa so lang wie der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde ver- schmälert, stumpf, dicht grau behaart. Griffel kurz; Narben schmal oval, ausgerandet, später spreizend. Drüse (eine hintere) eiförmig, ge- stutzt, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg: Berlin im alten Botanischen Garten (weiblich) und Treptow (männlich). S. phylieifolia X cinerea X caprea White Journ. Linn, Soc. XXVIH. 402 (1891). — $. tephrocärpa?) (5. cinerea X laurina) Wimmer Abhand. Schles. Gesell. Vaterländ. Cult. 1861. 128. — 8. (caprea + Weigeliana) + cinerea Wichura Bastardbefrucht. im Pflanzenr. 61 (1865). — 8. bicolor, X caprea X cinerea Gürke in Richter Pl. Europ. II. 21 (1897). — $. ludibünda A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. France II. 275 (1905). (Schottland: Dunkeld.) * 1042. X 1049. S, caprea X nigricans. Mittelhoher oder hoher h mit sparrigen Aesten; junge Zweige kurz grau, mitunter filzig behaart; 1) Nach James Ward, * 1803? + 7. März 1873 in Manchester, der sich eifrig mit der Flora seiner Heimat beschäftigte; er gab mit Leefe ein Salicetum Britannicum exsiceatum heraus und veröffentlichte List of Richmond plants, Sein Herbarium befindet sich im Stonyhorst College. Vgl. Baker Journ. of Bot. XI (1873) 222 (Britton u. Boulger Journ. of Bot. XXIX [1891)). 2) Wohl nach dem Fundort Aubrac in Central-Frankreich, 3) Von zepodz aschfarbig und zagnds Frucht. 16* 244 Salieaceae, ältere Zweige kahl, braun, etwas glänzend. Blätter breit-oval, verkehrt- eiförmig oder länglich, spitz, selten stumpf, am Grunde abgerundet oder stumpf, selten spitz, am Rande bogig oder unregelmässig klein oder stärker gesägt; in der Jugend grau seidig behaart, später ober- seits fast kahl oder ganz kahl, unterseits sehr kurz grau seidig behaart, später verkahlend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder blaugrün, beim Trocknen schwärzlich werdend; Nervatur und Ader- netz oberseits etwas vertieft, unterseits hervortretend. Nebenblätter stark entwickelt, nierenförmig oder halbherzförmig, gekrümmt, gesägt. Knospen- schuppen braun, kahl oder sehr kurz zerstreut behaart. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen mit kleinen läng- lichen, spitzen, dünn grau seidig behaarten Blättern, aufrecht, später seitwärts gekrümmt, dichtblüthig; männliche oval oder länglich-oval. Tragblätter länglich oder oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkler braun, dünn grau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) breit oval, an der Spitze ge- stutzt oder ausgerandet, !/3 so lang als die Tragblätter; weibliche eylindrisch oder lang eylindrisch. Tragblätter lang, länglich, stumpflich, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, spitz, dünn oder ungleichmässig grau seidig behaart, oder theilweise kahl; Griffel kurz, mitunter gespalten; Narben länglich, aufrecht zusammen- neigend oder gabelig, Drüse wie bei der männlichen Blüthe, etwa !/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Brandenburg: bei Berlin; Prov. Östpreussen: bei Tilsit; Baden; Württemberg; Tirol: Hall, Povo (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 39 [1909]); Ober-Oesterreich. S. caprea X nigricans (S. badensis) Döll Fl. Grossherz. Baden, 519 (1859). — 8. latifölia Forbes Sal. Wobur. No. 118 (1828). Brügger (Jahresb. Naturf. Gesell. Graubünden XXIII. u. XXIV. 117 [1880]) giebt das Vorkommen dieses Bastards in der Schweiz an; nach Buser (Jahresb. Naturf, Gesellschaft Graubünden LI. 164 (1909) fehlen jedoch die Belege hierfür. (England; Skandinavien ; Finnland.) x] 1042. X 1050. 8. eaprea X phylieifolia. Mittelhoher oder hoher hi mit ausgebreiteten Aesten; junge Zweige kurz dicht grau be- haart; ältere kahl, braun, etwas glänzend. Blätter breit-oval, verkehrt- eiförmig oder länglich, spitz, selten stumpf, am Grunde spitz, stumpf, selten abgerundet, ganzrandig oder zerstreut undeutlich klein gesägt, selten stärker gesägt, in der Jugend seidig hellgrau oder gelblich-grau behaart, später oberseits nur spärlich kurz behaart, verkahlend, unter- seits dicht kurz grau seidig behaart, verkahlend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder blaugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits sehr wenig hervortretend, fast glatt, unterseits Nervatur scharf, Adernetz sehr wenig hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, halbherzförmig, gekrümmt, spitz gesägt. Knospenschuppen braun, kahl oder sehr kurz spärlich behaart. Blüthenstände fast mit Salix, 245 den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen bis fast sitzend, am Grunde mit kleinen länglichen, meist gelblichgrau seidig behaarten Blättern, aufrecht, später seitwärts gebogen, dichtblüthig ; männliche oval oder kurz cylindrisch. Tragblätter länglich, stumpflich, nach der Spitze zu dunkler, braun, dünn lang seidig hellgrau behaart und dichter bebärtet. Staub- blätter zwei, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) ei- förmig, gestutzt, etwa 1/3 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthen- stände eylindrisch oder lang eylindrisch. Tragblätter wie bei der männ- lichen Blüthe. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, hellgrau fast filzig behaart; Griffel kurz, etwa !/a so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, ausgerandet, aufrecht, später gabelig. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe, fast !/» so lang als der Fruchtknotenstiel. Sachsen bei Leipzig, Harz, Thüringen: Weimar; vielfach ange- pflanzt, namentlich auch bei Berlin. S. phylieifolia X caprea Wimmer Denkschr. Schles. Gesell. Vaterl. Cultur 1853. 167. — S. laurina Smith in Transact. Linn. Soc. VI. 122 (1802). — 8. phylieifohia 8. laurina Koch Syn. ed. 2. 751 (1841). — S. caprea X Weigeliana Wimmer Sal. Europ. 215 (1866). — S. bicolor X caprea Gürke in Richter Pl. Europ. VI. 21 (1897). (England; Skandinavien; im nördlichen und mittleren Russland.) * 1042. X 1045. X 1050. 8. caprea X aurita X phyliecifolia. Hoher baumartiger ih mit schlanken Aesten; junge Zweige kurz grau behaart; ältere kahl, braun, etwas glänzend; Blätter an $. aurita er- innernd, verkehrt-eiförmig, spitz, selten an der Spitze abgerundet, am Grunde keilförmig verschmälert, spitz, ganzrandig oder ungleich klein gesägt, in der Jugend kurz fein grau behaart, später oberseits kahl, dunkelgrün, glänzend, unterseits dicht kurz grau behaart, später ver- kahlend und nur am Mittelnerven behaart bleibend, grau- oder blau- grün matt; Nervatur und Adernetz unterseits scharf hervortretend; Nebenblätter nieren- oder halbherzförmig, gesägt; Knospenschuppen braun, kahl oder sehr kurz behaart; Blüthenstände (nur weibliche) kurz vor den Blättern erscheinend, klein und an $. aurita erinnernd, an kurzen mit kleinen behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun, hellgrau seidig behaart und bebärtet. Frucht- knoten lang gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde lang spitz verschmälert, dicht hellgrau behaart; Griffel sehr kurz; Narben kurz, oval, gespalten. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Thüringen: an der kleinen Saale zwischen Pforta und Naumburg (E. Sagorski 1897). S. aurita X caprea X phylicifolia A. et G. Camus Classif. et 246 Salicaceae, Monogr. Saul. d’Europe II. 275 (1905). — 9. aurita X laurina (S. Schätzii!)) Sagorski DBM. XV. 314 (1897). 1043. x 1049? S. grandifolia x nigrieans? Wird von Brügger (Wild- wachsende Pflanzenbastarde in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXIII. u. XXIV. 116 [1878—1850]) als in der Schweiz (Lenzerheide und Ursern) vor- kommend unter No. 251 aufgeführt; nach R. Buser (Jahresb. Naturf, Gesellsch, Graubünden LI. 166 [1909]) sind diese Standortsangaben, sowie die bei Alvaschein Heide jedoch ohne Belege geblieben. Im Ober-Engadin in Val Bever und bei Davos- Frauenkirch gesammelte Exemplare gehören nach Buser zu S. nigricans. 1043. X 1051. 8. grandifolia X arbuseula. Niedriger, dicht- ästiger h. Junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun, glänzend. Blätter breit lanzettlich oder verkehrt eiförmig-lanzettlich, kurz zugespitzt, nach dem Stiel zu verschmälert, spitz, ungleich klein gesägt, in der Jugend dünn grau behaart, später verkahlend, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits graugrün, matt; AÄdernetz oberseits etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen länglichen Blättern be- setzten, dicht behaarten Zweigen, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Trag- blätter schmal oval, hell, an der Spitze dunkelbraun, dünn lang behaart. Staubblätter kahl oder am Grunde etwas behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s3 so lang als der Fruchtknoten, behaart), aus eiförmigem Grunde kegelig, grau behaart; Griffel kurz, mitunter an der Spitze etwas gespalten, Narben oval öder länglich, getheilt, aufwärts gabelie. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa !/3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz. Tirol. S. arbusceula X grandifolia (S. frutieulösa) Kerner ÖBZ. XIV (1864) 368. — 58. deetimbens Schleicher Cat. III. 25 (1815), nach Buser in Gremli Exeursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 374 (1893). — 8. bi- genera Huter exs. (1888). Camus Classif. Monogr. Saul. d’Europe II. 220 (1905). — 9. arbuscula X appendieuläta Huter a. a. O. (1888). — 5. ramosissima Camus Classif. Saul. d’Europe Monogr. Saul. France I. 280 (1904). — S. grandifolia X Wealdsteiniana Sehinz u. Keller Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 56 (1905). — S. rhaetica Kerner nach Huter ÖBZ. LVII (1907) 470. Es sind zwei Formen zu unterscheiden: A. lanceoläta (OÖ. v. Seemen in Syn. IV. 246 [1909]). Blätter lanzettlich, an beiden Enden gleich verschmälert, länger zugespitzt. B. oboväta (O,v. Seemen a.a. O, [1909]). Blätter verkehrt-eiförmig, mit kurzer Spitze, 1044. X 1050. 8. Silesiaca X phylieifolia. h. Junge Triebe spärlich, sehr kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, schmutzig- oder 1) Nach Medieinalrath Joseph Anton Schatz, * 31. Mai 1856 Kahlwies (Baden), Bezirksarzt in Villingen, verdient um die Fiora Oberbadens, bewährtem Kenner der Gattung Salir. 8. II. 2. S. 203 Fussn, 3. Salix. 247 graubraun. Blätter etwa so gross wie bei S. Stlesiaca, oval, an beiden Enden spitz, oder am Grunde stumpf, am Rande unregelmässig klein gesägt, in der Jugend spärlich, namentlich am Stiel und unterseits an dem Mittelnerv kurz grau behaart, später ganz kahl, oberseits dunkel- grün, unterseits heller oder grau- oder blaugrün; Nervatur und weit- maschiges Adernetz oberseits kaum hervortretend, unterseits scharf her- vortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schmal halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun, kahl oder spärlich sehr kurz grau behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Biättern er- scheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen, eylindrisch, aufrecht, etwas lockerblüthig. Tragblätter länglich, stumpf, nur etwa so lang als der Fruchtknotenstiel, braun, nach der Spitze zu dunkler, dünn grau bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, stumpflich, fast kabl oder sehr kurz grau behaart und später ver- kahlend; Griffel kurz, etwa 1/ı so lang als der Fruchtknoten ; Narben länglich oval, ausgerandet, gabelig abstehend. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa !/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf den Sudeten, der Tatra und den östlicheren Karpaten. S. phylieifolia X. silesiaca Kotula Distr. Pl. vase. (1891). — S. silesiaca X bicolor Pax ‚Jahresber. Schles. Gesellsch. Vat. Cult. LXI. 265 (1883). — $. Paxii!) Woloszezak in ÖBZ. XLI. 233 (1891). 1045. X 1049. S. aurita X nigricans. Mittelhoher, dichter h mit kurzen, dünnen, sparrigen Aesten; junge Zweige kurz grau behaart; ältere Zweige verkahlend, schmutzig-braun oder dunkel-rothbraun, mit- unter etwas glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig, oval oder länglich, meist nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, spitz oder kurz zu- gespitzt, oben spitz oder stumpf, selten abgerundet, am Rande ungleich gesägt, in der Jugend dünn oder dicht grau behaart, später oberseits kahl oder mit kurzen Haaren bestreut, unterseits sehr kurz fast filzig behaart, selten kahl, im Alter ganz verkahlend, oberseits trüb dunkel- grün, mitunter etwas glänzend, unterseits graugrün oder grau, beim Trocknen schwarz werdend ; Nervatur und Adernetz oberseits meist etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter meist stark ent- wickelt, schief nierenförmig gesägt. Knospenschuppen braun oder roth- braun, kahl oder spärlich sehr kurz behaart. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend; männliche an sehr kurzen mit kleinen läng- !) Nach Ferdinand Pax, * 26. Juli 1858 Königinhof (Böhmen), seit 1893 Professor der Botanik an der Universität Breslau und Direetor des Botanischen Gartens daselbst, Verf. zahlreicher werthvoller Schriften über systematische Botanik, Morphologie, Pflanzengeographie und Palaeophytologie. Seine für uns wichtigsten Schriften sind: Allgemeine Morphologie der Pflanzen, Stuttgart 1890. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen (Engler und Drude, die Veget. der Erde I, X) 2 Bände, Leipzig 1898. 1908. Für die Natürl. Pfl.familien bearbeitete P. eine Reihe wichtiger Familien, wie Cyperaceie, Iridaceae, Euphorbiaceae, Aceraceae, Primulaceae. Die Verf. der Synopsis verdanken ihm manche Mittheilung. — G. verehrt in ihm seinen Lehrer, der ihn zuerst in das Studium der Botanik einführte. 248 Salicaceae. lichen Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, oval oder kurz, dick cylin- drisch, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, braun, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn oder dichter grau bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, Y/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände an längeren mit länglichen Blättern besetzten Zweigen, aufrecht oder etwas seitwärts gebogen, länglich oder kurz ceylindrisch, diehtblüthig. Tragblätter lan- zettlich, stumpflich, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Frucht- knoten lang gestielt (Stiel ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde spitz verschmälert, dünn oder dicht grau behaart; Griffel kurz, etwa !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, gespalten, aufrecht gabelig oder kopfig. Drüse (eine hintere) oval, stark gestutzt, mitunter ausgerandet, etwa !/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg bei Berlin; Prov. Ostpreussen bei Tilsit; Polen; Württemberg; Bayern; Schweiz. S. aurita X nigricans (S. conformis Schleicher, Wimmer in Sched. (1849), im Herb. Willdenow No. 18235. — S. coridcea (Schleicher) Forb. Sal. Wob. No. 112 (1829). — $. Lapezynski!) Zalewski Kos- mos 328 (1896), vgl. ABZ. II (1897) 13. Bei einem im Herbar Willdenow als No. 18235 befindlichen weiblichen Exemplar von S. conformis Schleicher hat Wimmer die Bestimmung hinzugefügt: S. aurita X nigricans. S. conformis Schleicher soll nach Seringe (Ess. Monogr., Saul. Suisse 19 [1815]) $. aurita sein (s. S. 112); das im Herbar Willdenow be- findliche Exemplar gehört aber entschieden nicht zu dieser Art, sondern ist, wie Wimmer ganz richtig bestimmt hat, S. aurita X nigricans. Die von Hegelmaier 1891 bei Hechingen gesammelte und als $. glabra x aurita ausgegebene Weide ist S. aurita X nigricans (vgl. S. 159). Die Form $. aurita X supernigricans Schultz in Herb. Baenitz steht der S, nigrieans näher. (Schottland; Skandinavien.) >] 1045.xX 1050, S. aurita x phylicifolia. }}. Ist bisher in Mitteleuropa wild- wachsend nicht beobachtet worden. — Beissner, Schelle u. Zabel (Handb. Laubh.-Benenn. 27 [1903]) führen sie unter den Namen S. majalis Hort. und S. violdcea Hort. als in Gärten cultivirt auf. S. aurita X phylieifolia Schmalhausen BZ. XNXXIII. 571 (1875). — S. ludi- ficans B. White Journ. Linn, Soe. XXVII. 405 (1890). — S. aurita X bicolor Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 21 (1897). (Grossbritannien; Skandinavien; Russland: in Finnland und Ingermanland.) 1046. X 1049. 8. depressa X nigrieans. Niedriger oder mittelhoher I mit dünnen aufrecht abstehenden Aesten; junge Zweige sehr kurz grau behaart, ältere kahl, braun, oft glänzend. Blätter läng- lich, meist nach dem Grunde zu etwas verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, oben spitz oder stumpf, am Rande unregelmässig klein bogig gesägt, in der Jugend oberseits kurz dünn, unterseits stärker und am Stiel länger behaart, später mit kurzen seidigen Haaren bestreut und 1) Nach Kasimir Lapezyäüski, * 16. März 1823 Kupiszki bei Wilna, + 14. Dee. 1892 Warschau (Dybowski), hochverdient um die Flora Polens und Littauens, Verf, zahlreicher darauf bezüglicher Aufsätze, 7 Salix. 249 beiderseitig ganz verkahlend, oberseits dunkelgrün, nur wenig glänzend, unterseits grau- oder blaugrün ; Nervatur und Adernetz oberseits glatt oder etwas vertieft, unterseits hervortretend, gelbbraun. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, spitz, gesägt. Knospen- schuppen gelbbraun, kahl oder spärlich kurz behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) an kurzen oder etwas längeren, !/g der Länge (des Blüthenstandes erreichenden, mit kleinen, lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, später etwas ‚seitwärts gerichtet, cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpf, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel, auf der oberen Hälfte schwarz- braun, lang dünn grau bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang in den Griffel verschmälert, ungleichmässig kurz grau behaart, oft auf dem unteren Theil kahl, selten ganz kahl; Griffel 1/3 so lang als der Frucht- knoten; Narben oval, ausgerandet oder getheilt, aufrecht gabelig-kopfig. Drüse (eine hintere) eiförmig, stark gestutzt, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Brandenburg: Berlin: bei Treptow (v. Seemen); Ostpreussen: bei Tilsit (Heidenreich); Baden: im Hüfinger Torfstich (Brunner). S. depressa X nigricans OÖ. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 248 (1909). — 9. livida X nigricans Brunner ia Döll Fl. Gross- herzogth. Baden 522 (1859). — S. myrtoides Döll a. a. O. (1859) nicht Hartm. — 8. spadicea X liwvida K. Koch Dendrol. II. 568 (1872). — 5. nigricans f. subglabra Schatz. in Schrift. Ver. Gesell. Natur- gesch. Baar VII 138 (1889), z. T. nach Zahn in Hallier-Wohlf. Koch’s Syn. Deutsch. Schweiz. Fl. 2350 (1905), vgl. S. pseudoglabra Schatz ABZ.1 (1895) 193 s. 8. 138, 159. — $. pseudomyrtoides Zahn a. a. O. Im Herbar Wimmer befindet sich als No. 105 ein weibliches Exemplar, welches Wimmerals: „aus Samen von einer Befruchtung von $. nigrieans brachyjula von Königsberg mit $. livida %'*, bezeichnet hat. Mit diesem zweifellos sicheren Bastard S. depressa X nigricans stimmen die bei Berlin-Treptow von v.Seemen und bei Tilsit von Heidenreich gesammelten Exemplare überein. Das von Brunner in Baden gesammelte und von Döll (a. a. ©.) als $. myrtoides bezeichnete Material scheint allerdings der S. nigricans näher zu stehen. (Russland: Ingermanland.) [#] 1046. X 1050. S. depressa X phylieifolia. Niedriger fh mit aufrecht abstehenden, dünnen Aesten; junge Zweige nur sehr kurz und dünn grau behaart; ältere kahl, hellbraun, glänzend. Blätter länglich oder oval, kurz zugespitzt, nach dem Grunde zu meist etwas verschmälert, spitz, mitunter stumpf, am Rande ungleichmässig klein bogig gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später ganz kahl, oberseits satt- grün, wenig glänzend, unterseits graugrün; Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits glatt oder wenig hervortretend, unterseits fein hervor- tretend. Nebenblätter halbherz- oder nierenförmig, spitz, gesägt. Knospen- schuppen braun, glänzend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt), kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen oder etwas längeren mit kleinen länglichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, 250 Salieaceae. > kurz eylindrisch, etwas lockerblüthig. Tragblätter kürzer als der Frucht- knotenstiel, länglich, stumpf, hell, an der Spitze etwas dunkler, dünn seidig bebärtet; Fruchtknoten lang gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus schmal eiförmigem Grunde verschmälert, grau seidig behaart; Griffel kurz; Narben schmal, oval, ausgerandet, gabelig. Drüse (eine hintere) oval, stark gestutzt, etwa !/ı so lang als der Frucht- knotenstiel. Berlin: im alten Botanischen Garten ein alter Strauch. S. depressa X. phylicifolia A. N. Lundström nach N. J. Scheutz Pl. Vase. Jenisseenses in Kongl. Svenska Vetensk. Akad. Handl. XXI 10. 206 (1888). — $. livida X Weigeliana Hort. Bot. Berol. No. 233 (1874); in Herb. Mus. Bot. Berol. — $. Weigeliana var. humilis Wimmer nach Hort. Bot. Berol. a.a. ©. — S. bieolor X de- pressa Meinshausen Fl. Ingr. 319 (1878). — 5. silesiaca Rupr. nach Meinshausen a. a. Ö. nicht der übrigen Schriftsteller. — $. bicolor X livida Gürke in Richter-Gürke Fl. Europ. II. 21 (1897). — 5. Meinshauseni‘) Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II (1905) 163. Im Herb. Mus. Bot. Berol. befinden sich vier seit 1874 in dem alten Berliner Botanischen Garten gesammelte weibliche Exemplare $. livida X Weigeliana, von welchen das 1874 gesammelte mit einem Zettel versehen ist: „S. humilis Willd. nach Wimmer $. Weigeliana var. humilis; ist sicher 8. livida x Weigeliana.* Diese Bestimmung ist entschieden zutreffend. (Russland: Finnland, Ingermanland; Sibirien: am Jenissei.) I* 1046. X 1051. S. depressa x arbuscula. Bisher in Mitteleuropa nicht beobachtet. S. depressa X arbuscula O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 250 (1909), — S. vagans X arbuscula Blytt Norg. Fl. II. 459 (1874). — S. Moeana?) Anderss. nach Blytt a. a. ©. (1874). — S$. arbuscula X livida Gürke in Riechter-Gürke Pl. Eur. II. 22 (1897), (Norwegen.) Capreae X Rigidae. 1041. x 1052? S. einerea X hastäta? (Lange Haandb. Danske Fl. 3 Udg. 737 [1864]). — $. Boutignydna ?) A. et G. Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 336 (1904). 1) Nach Karl Friedrich Meinshausen, * 2./{4. Mai 1819 Riga 7 20. No- vemb./2. Dee, 1899 St. Petersburg, bis 1896 Conservator am Museum der Kaiser]. Akademie der Wissenschaften daselbst, verdient um die Flora von St. Petersburg und Russisch-Lappland, welches er 1839 mit A. Schrenk (s. I. S. 201 Fussn, 3) bereiste; 1840—1844 bereiste er mit demselben Südwest-Sibirien, die Dsungarei bis zum Alatau und den Süd-Ural. Verf. von Flora Ingriea St, Petersb. 1878 und der Abhandlungen Die Sparganien Russlands Bull. Soe. Nat. Moscou Nouv. Ser, III (1889) 167 (1890) und Das Genus Sparganium Bull. Aec, St. Pet. N, S. IV (XXXVI) No. I. 21. Vgl. Klinge in Act. Hort. Petr. XVIII. II. No, 2. 1900. 2) Nach Niels Green Moe, * 26. Jan. 1812 Modum 7 16. Sept. 1892 Kristiania, ÖObergärtner am Botanischen Garten daselbst, um die Flora Norwegens verdient (Lynge br.). 3) Nach dem Entdecker Boutigny. Salix. 251 Ist beobachtet in Frankreich: For&t de Bragousse (Boutigny) und Däne- mark: im nördlichen Jütland (z. B. bei Broust, Fjerritslev). 1041. x 1053. S. einerea X glabra (Zabel nach Beissner, Schelle u. Zabel Handb. Laubholz-Benennungen 27 [1903]). Am Comer-See, Ist ohne Diagnose angegeben, Exemplare liegen nicht vor. 1042. x 1052. S. cäprea X hastäta (Floderus Bih, Sv. Vet. Akad. Hand]. XVIII. Afd. III. No. 1. 28 [1891)). Ist bisher nicht in Mitteleuropa, sondern nur in Schweden (Jemtland) be- obachtet. 1043. X 1052. 8. grandifolia X hastäta. h. Junge Triebe sehr kurz, dünn behaart; Aeste kahl, dunkelbraun. Blätter oval oder länglich, an beiden Enden spitz, an der Spitze oft gefaltet, am Rande gesägt, in der Jugend sehr kurz dünn grau behaart, später kahl, ober- seits freudig grün, etwas glänzend, unterseits graugrün, matt; Adernetz weitmaschig, oberseits wenig, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter stark entwickelt, halbherzförmig, spitz, gesägt. Weibliche Blüthen- stände mit den Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, seitwärts gekrümmt, ceylindrisch. Tragblätter eiförmig, spitz, an der Spitze dunkler braun, lang behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten, kurz behaart), aus eiförmigem Grunde lang kegelig verschmälert, kurz, dünn grau behaart; Griffel kurz, etwa !/aı so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gespalten ; Narben kurz, ausgerandet. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/s bis !/2 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz: Engadin, Gemmi; Tirol: Sexten im Pusterthale., S. grandifolia X haslata Buser exs. (1881) No. 7 und in Gremli Excursionsfl. Schweiz, 7. Aufl. 375 (1893). — #8. cerasifölia var. pilosa Schleicher Cat, Sal. 1 (1807) nach Buser a.a.0. — S. Pustoriae') Rouy in Rev. Botan. System. G&ogr. Botan. 2. Jahrg. No. 23. 174 (1904). — S. Pustäriae (S. appendiculata X hastata) Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 41 (1909). Dalla Torre u. Sarnthein fügen (a a. O.) hinzu: „Zwar bemerkt Zahn in Wohlfarth 2 p. 2337: „die aus Tirol von Huter und Treffer als grandi- folia X hastata vertheilten Exemplare möchten wir nach den uns vorliegenden Blüthenexemplaren als zu S. phylieifolia gehörig ansehen“. Indessen ist doch an- zunehmen, dass dem Namensautor richtige Exemplare vorgelegen haben, Mir liegt ein von Buser 12. VII, 1881 im Ober-Engadin gesammeltes weibliches Exemplar vor, welches grosse Aehnlichkeit mit S. hastata zeigt und kein auf S. phylieifolia hindeutendes Merkmal erkennen lässt. (Bisher nur im Gebiete.) #1 1043. X 1053. 8. grandifolia X glabra. h. Blätter verkehrt- eiförmig, sehr kurz zugespitzt, am Rande gesägt, kahl, oberseits grün, glänzend, unterseits graugrün. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) an kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht 1) Nach dem Tiroler Fundorte benannt. Salicaceae. oder seitwärts gebogen, schmal eylindrisch, lockerblüthig. Tragblätter schmal verkehrt-eiförmig, stumpf, gelbbraun, häutig, spärlich behaart. Fruchtknoten kurz (?) gestielt, aus eiförmigem Grunde kurz kegelig, stumpf, spärlich ungleich behaart; Griffel kurz; Narben kurz, gespalten, aufrecht. Drüse (eine hintere) kurz, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: Achenthal. S. glabra X grandifolia (S. laxiflöora) A. u. J. Kerner Herb. Sal. No. 96 (1867). — $. glubra y. laxiflora Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 259 (1868). — 8. giabra X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 41 (1909). : Hierher gehört wohl auch $. silesiaca X glabra Wimmer in Herb. (siehe S. Silesiaca X glabra S. 253). (Bisher nur im Gebiete.) =] 1044. X 1052. 8. Silesiaca X hastata. Niedriger h mit kurzen sparrigen Aesten; junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Blätter etwa so gross wie bei S. Stlesiaca, verkehrt-eiförmig, oval oder länglich, spitz, am Grunde spitz oder seltener stumpf, am Rande unregelmässig, oft grob gesägt, in der Jugend unterseits un- gleich dünn behaart, oberseits meist nur am Mittelnerven behaart, später ganz kahl, oberseits dunkelgrün, nur wenig glänzend, unterseits heller, grau- oder blaugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits etwas bervortretend, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter nieren- förmig, grob gesägt. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen länglichen Blättern be- setzten Zweigen endständig, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, kurz cylindrisch oder eylindrisch, zuerst dichtblüthig, später locker- blüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, dünnhäutig, braun, mit dünnen, später gekräuselten hellgrauen Haaren dicht und lang bebärtet. Frucht- knoten gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde verschmälert, kahl, nur selten behaart; Griffel kurz, etwa !/s so lang als der Fruchtknoten oder auch länger; Narben läng- lich, ausgerandet, aufrecht oder gabelig. Drüse (eine hintere) oval, ge- stutzt, etwa 1/s so lang als der Fruchtknoten. Auf den Sudeten in Schlesien und Mähren; auf den Karpaten: Rodnaer Alpen, 2020 m (Pax). S. hastata X silesiaca Wimmer Jahresb. Schles. Gesellsch. Vater]. Cult. 1846. 85. — $. chloröphana!) Anderss. Monogr. Sal. I. 178 (1863). — S. Goepperti?) Anderss. a. a. O. 68 (1863). 1) Von y/woöz grün und gpaivo ich erscheine. 2) Nach Heinrich "Robert Goeppert, * 25. Juli 1800 Sprottau 7 18. Mai 1884 Breslau, seit 1831 Professor der Mediein, seit 1852 der Botanik und Director des Botanischen Gartens daselbst, um den er sich grosse Verdienste erwarb. G. war einer der vielseitigsten Gelehrten, nieht nur auf botanischem Gebiet. Von bleibender Bedeutung ‚sind besonders seine zahlreichen Abhandlungen über fossile Pflanzen. Die Landeskunde, auch die Flora Schlesiens verdankt ihm manchen wichtigen Bei- trag. Auch ich bin ihm für mannigfache Belehrung und Förderung zu innigem Dank verpflichtet. Vgl. u. a. Ascherson Ber. DBG. II. 180, Salix, 253 Hierzu die beiden Formen: A. liocärpa (leiocarpa Anderss. a. a. ©. 178 [1863)). Fruchtknoten kahl, B. hebecärpa (Anderss. a. a. O. 178 [1863]). Fruchtknoten behaart. (Bisher nur im Gebiete.) 1 1044. X 1053? 8. Silesiaca X glabra? },. Junge Zweige sehr kurz und dünn grau behaart, ältere kahl, braun. Blätter verkehrt-ei- förmig oder oval, spitz, oft mit gefalteter Spitze, am Grunde stumpf, selten spitz, am Rande ungleich flach gesägt, in"der Jugend kurz sehr dünn grau behaart (Stiel stärker behaart), später kahl, oberseits dunkel- grün, etwas glänzend, unterseits heller, etwas graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits schwach fein hervortretend, unterseits stärker hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, eiförmig, spitz. Blüthen- stände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen ovalen, sehr kurz und dünn behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, seitwärts gebogen, cylindrisch, etwas lockerblüthig. Tragblätter oval, spitzlich, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel, braun, an der Spitze etwas dunkler, spärlich grau bebärtet. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel etwa 1/3 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde verschmälert, kurz dünn grau behaart; Griffel kurz; Narben kurz, oval, kopfig. Drüse (eine hintere) oval gestutzt, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Salzburg (Funck). S. silesiaca X glabra Wimmer in Herb. Im Herbar Wimmer befindet sich ein Exemplar, das aus einem grossen, sehr gut erhaltenen Zweige mit vollständig entwickelten Blättern und einem weiblichen Blüthenstande besteht und von Wimmer 1849 mit der Bestimmung versehen ist: „Steht in der Mitte zwischen S. silesiaca hebecarpa und S. glabra Scop.“* Darin, dass S, silesiaca in Salzburg nicht vorkommt, läge allerdings kein Grund, dass auch ein Bastard von dieser Weide daselbst nicht vorkommen könne (siehe A. Kerner: Niederösterreichische Weiden 4 [1859]); die Blätter wie auch die Blüthenstände deuten aber weit mehr auf S. grandifolia als auf S. Silesiaca hin. Somit dürfte diese Weide auch nicht S. Silesiaca X glabra, sondern 8. grandifolia X glabra sein. 1045. X 1052? S, aurita X hastäta? h. Junge Zweige dünn kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkel rothbraun, etwas glänzend. Blätter so gross wie bei $. aurita, verkehrt-eiförmig, in der unteren Hälfte keilförmig verschmälert, kurz zugespitzt, am Grunde spitz, am Rande schwach ungleich bogig oder unregelmässig klein gesägt, in der Jugend ungleich kurz grau behaart, später oberseits fast ganz ver- kahlend, nur mit kurzen grauen Haaren bestreut, unterseits namentlich an der Neryatur stärker behaart, oberseits schmutzig dunkelgrün, unter- seits etwas heller graugrün. Nebenblätter schief-nierenförmig, gesägt. Mährisches Gesenke: Peterstein. S. aurita X hastata Wimmer in Herb. (?). In dem Herbar Wimmer befindet sich ein, nur aus einem Blattzweig be- stehendes Exemplar, mit der von Wimmer geschriebenen Bestimmung: „S. aurita- 254 Salicaceae, hastata“, Die Blätter deuten zweifellos auf S. aurita hin. Zu einer zweifelsfreien Beurtheilung reicht der Blattzweig jedoch nicht aus. (Bisher nur im Gebiete.) E1 1045. x 1053?? S. aurita X glabra??. Im Herbar Ascherson befindet sich ein am 25. Juni 1891 auf dem Hundsrücken in Hohenzollern unw. Hechingen von Hegelmaier gesammeltes und als S, glabra X aurila ausgegebenes weibliches Exemplar, welches jedoch ebenso wenig ein Bastard der $. glabra Scop. ist, als ein anderes am 29. Mai 1891 von Hegelmaier an demselben Standort gesammeltes weibliches Exemplar, wie Hegelmaier glaubt, zu S. glabra gehört. Die ver- meintliche S. glabra ist S. nigricans (s. S. 159) und S. glabra X aurita ist S. aurita X nigricans (s. S. 248). Capreae X Virescentes X Rigidae. 1043. X 1049. X 1052. S. grandifolia X nigricans X hastäta. h. Junge Zweige theilweise behaart; ältere kahl, glänzend. ‚Blätter (die unteren an den Zweigen) verkehrt-eiförmig, stumpf (die oberen an den Zweigen) länglich, kurz zugespitzt, gesägt (Sägezähne oft drüsig), in der Jugend nach dem Rande zu kurz behaart und an dem Mittelnerven seidenhaarig, später kahl, oberseits grün, glänzend, unterseits graugrün; Nervatur und Adernetz unterseits hervortretend.. Nebenblätter halb- herzförmig. Knospenschuppen theilweise kurz behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen be- blätterten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Trag- blätter länglich, meist stumpf, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, dünn behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, grau behaart; Griffel etwa !/3 so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, gespalten. Drüse (eine hintere) kurz, 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel, gestutzt. Tirol: Pusterthal bei Taufers im Ahrnthal, 1000— 1400 m (Treffer 1885). 5. grandifolia X (nigricans X hastata) O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 254 (1909). — $. appendieulata X Mielichhoferi (S. bifa.) E. Woloszezak in ÖBZ. XXXVII (1888) 225. — S. grandi- folia X Mielichhoferi Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 20 (1897). (Bisher nur im Gebiete.) 1] Capreae X Myrtosalix. 1041. X 1054. 8. einerea X myrsinites. Niedriger, kriechen- der hh mit bogig aufsteigenden Aesten; junge Zweige kurz dicht behaart, ältere kahl, dunkelbraun. Blätter eiförmig-elliptisch, an beiden Enden spitz oder am Grunde abgerundet, klein gesägt, in der Jugend seidig behaart, später auch oberseits nicht ganz verkahlend, ober- seits lebhaft grün, etwas glänzend, unterseits nur wenig heller und matt; Adernetz engmaschig, oberseits wenig, unterseits fein und scharf hervor- tretend. Blüthenstände dick, dieht grau behaart, an kurzen mit kleinen Laaubblättern besetzten Zweigen endständig; männliche oval, dichtblüthig. Salix. 255 Tragblätter oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkelbraun, dicht hell- grau bebärtet. Staubblätter 2, lang, am Grunde behaart; Staubbeutel oval, schwärzlich werdend. Drüse (eine hintere) länglich, gestutzt. Weibliche Blüthenstände kurz eylindrisch, gestielt? wie die männlichen, lockerblüthig. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel etwa '/2 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dicht grau behaart; Griffel kurz; Narben länglich, gespalten. Drüse (eine hintere) länglich, gestutzt, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: Starzenwiesen in Innervillgraten, 1600 m (H. Gander). S. cinerea %X myrsinites Linton Exs. Set of British Willows No. 92 (1894). — 9. semimyrsinites A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 139 (1905). — $. Hierönymi!) Huter OBZ. LVH. 472 (1907). Die Blätter deuten auf S. myrsinites, die dicken, dicht grau behaarten Blüthen- stände auf S. cinerea hin. (England [Linton],) &l 1042. X 1054. S. cäprea X myrsinites (Linton Journ. of Bot. XXXL. 201 [1894)) — SS. Lintoni2) A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 214 (1905) ist nicht in Mitteleuropa, sondern nur in Schottland beobachtet worden. 1044. X 1054. S, Silesiaca X myrsinites. h. Junge Zweige behaart; ältere Zweige kahl. Blätter kurz gestielt, die unteren länglich, verkehrt-eiförmig, die oberen elliptisch, kurz zugespitzt, am Grunde ab- gerundet, am Rande zerstreut und oft unregelmässig gesägt, in der Jugend rothbraun, behaart, später fast kahl, oberseits grün, unterseits „nur wenig heller, beim Trocknen etwas schwarz werdend; Seitennerven dichtstehend, 8—11 Paare, bogig nach dem Blattrande verlaufend. Nebenblätter klein, halbeiförmig. Knospenschuppen kurz behaart, später kahl, schmutzig-gelb oder olivenbraun. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an ziemlich kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, eylindrisch, etwas lockerblüthig, dicht weiss behaart. Tragblätter länglich, verkehrt-eiförmig, stumpf oder spitzlich, an der Spitze schwärzlich, spärlich lang behaart. Fruchtknoten gestielt (Stielt 1—1,5 mm), aus eiförmigem Grunde kegelförmig, spär- lich behaart, später kahl; Griffel so lang oder etwas kürzer als der Fruchtknotenstiel; Narben kurz, gespalten, abstehend. Drüse (eine hintere) etwas kürzer als der Fruchtknotenstiel. 1) Nach Hieronymus Gander, * 30. Sept. 1832 Lienz 7 1. Jan. 1902 Innichen, Canonicus daselbst, verdient um die Flora des Pusterthals (Dalla Torre u. Sarnth. I. 368). 2) Nach Rev. Edward Franeis Linton, * 16. März 1548 Diddington (Hunting- don) (br.), Pfarrer in Edmondsham bei Cranborne (Dorset), Kenner von Carer, Salix, Rubus, Menta, Hieraeium u. a., mit W.R. Linton Herausgeber von Set of British Willows 1394—1897, und Set of British Hieracia und ‚mit Anderen Set of British Rubi 1893. 256 Salicaceae. Tatra: Drechslerhäuschen. S. silesiaca X muyrsinites Kotula Distr. Plant. vasc. Tatr. (1891). — 5. Tatrae (S. Jacquini X silesiaca) Woloszezak ÖBZ. XLI. 234 (1891). 1045. X 1054. S. aurita X myrsinites. }. Bisher in Mitteleuropa nicht beobachtet, sondern nur in Grossbritannien. — S. myrsinites X aurita ($. saxe- tanaıt)) White Journ. Linn. Soc. XXVII. 434 (1890). Capreae X Virescentes X Myrtosalia. 1044, X 1049. X 1054. S. aurita X nigricans X myrsinites. fi} ist bisher nur in Schottland beobachtet. — S. myrsinites X (aurita X nigricans) Linton in Journ. of Bot. XXX. 360 (1892). — S. dmbigens Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 272 (1905). Roseae X Virescentes. 1047. X 1049. S. myrtilloides X nigrieans ist bisher nur in Russland (bei St. Petersburg) beobachtet. — S. myrtilloides X nigricans Schmalhausen BZ. XXXII. 572 (1875). — 8, nigricans f. microphjlla Meinsh. Fl. Ingr. 318 (1878) nach Trautv. Inerem, Fl]. Phan. Ross. III. in Acta Horti Petropol. IX. I. 182 (1884). — S, semimyrtilloides A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 188 (1905). 1047. X 1051. S. myrtilloides X arbüscula (Beissner, Schelle und Zabel Handb. Laubholz-Benenn. 30 [1903]) als Gartenzögling ohne Beifügung einer Diagnose erwähnt, Material liegt nicht vor. Roseae X Rigidae. 1047. X 1052. S.myrtilloides X hastäta ist bisher nur in Skandinavien (?), Russland (in Finnland und im arktischen Gebiet) und im arktischen Sibirien be- obachtet. S. myrtilloides X hastata Anderss. Monogr. Sal. I. 179 (1863). — $. hastata var. inundata Schrenk Sib, Reis, Tundr, Samoj. II. 522 (1854). — $. hastata f. graeilesceens Anderss. Monogr. Sal. I. 172 (1963) nach Blytt Norg. Fl. II. 436 ? (1874). — S. hastata f. subrosea Blytt a, a. O. (1874) ?. Andersson’s testirte S, Schrenkiana2) (Monogr. Sal. I. 179 [1863] z. T.) aus der Dsungarei gehört nicht hierher, sondern ist $. Regeli3) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 309 (1868), zu welcher auch S. tenuijülis Ledeb. Fl. Alt. IV. 262 (1833), die ebenfalls als S, Schrenkiana ausgegeben worden ist, gehört (Regel Deserip- tiones Plant. nov, et minus cogn, VII, in Act. Horti Petrop. VI. 465 [1879)). Argenteae X Virescentes. 1048. X 1049. 8. repens X nigrieans. Niedriger, dünnästiger S. I. 8. 201 Fussn. 3. Nach E, von Regel S. VI. 1. S. 25 Fussn, 2. Salix. 257 haart, später oberseits spärlich mit kurzen Seidenhaaren bestreut und ganz verkahlend, unterseits dichter kurz seidig behaart, später gleich- falls verkahlend, oberseits trübgrün, etwas glänzend, unterseits etwas heller oder graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits deutlich fein hervortretend, unterseits schärfer hervortretend. Nebenblätter nur selten stärker entwickelt, lanzettlich, lang zugespitzt. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, nur wenig grösser als bei S. repens, aufrecht oder nur wenig seitwärts gekrümmt, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, bis auf den unteren Theil des Fruchtknotens her- aufreichend, nach der Spitze zu dunkler braun, arm Grunde hell, am Rande dünn grau bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 2/3 so lang als der Fruchtknoten, grau seidig behaart), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, dünn oder dicht grau seidig behaart; Griffel '/a so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, ausgerandet, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal, oval, gestutzt, etwa ?/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Westpreussen: Kreis Schwetz, bei Lubnase (Preuss Veget.-Verh. Tuch. Heide 77 [1908]). Ostpreussen: bei Tilsit (hier 1860 von Heidenreich entdeckt und viele Jahre hindurch beobachtet). Schweiz: am Katzensee, Tirol: bei Innsbruck, St. Michael im Gnadenwald. Bayern. S. nigricans X repens Heidenreich nach Anderss. in Monogr. Sal. I. 131 (1863) u. nach Wimmer Sal. Europ. 239 (1866). — S. nana Schleicher in Herb. Barbey-Boissier nach Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 183 (1905), nicht Schleicher Cat. Sal. Helv. (1807) (2). — S. felina!) Buser in Magn. Fl. Sel. et Exsiec. No. 3854 (1895). — 58. Heidenreichiäna?) Zahn in Hallier-Wohlf. Koch’s Syn. 2328 (1904). — 8. Heidenreichii Rouy Rev. Bot. Systöm. et Göograph. Bot. II. 180 (1904). — $. nigricans X rosmarinifölia Buser nach A. et E. G. Camus Qlassif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 184 (1905). Andersson (Monogr. Sal. I. 131 [1863)]) hielt $. nigricans X repens Heiden- reich’s für S. repens X livida — (S. stenoclados). A. et E.G. Camusa.a. O, trennen die von Heidenreich bei Tilsit ge- sammelte Weide als S. nigrieans X rosmarinifolia von S. repens X nigricans. Nach dem umfangreichen, von Heidenreich gesammelten vorliegenden Material kann diese Ansicht nicht gelten. Wir halten diese Weide vielmehr nach wie vor in Uebereinstimmung mit Heidenreich und Wimmer für S, nigricans X repens, beide Camus’sche Bastarde sind nur zwei Formen der S. repens X nigricans, (England; Skandinavien ; [Italien ?].) | 1048. X 1050. 8. repens X phylieifolia. Niedriger oder mittelhoher fh mit kurzen gabeligen Aesten; junge Zweige kurz grau behaart, ältere Zweige kahl, braun, glänzend. Blätter länglich oder 1) Nach dem Fundort, dem Katzensee (Lacus felinus) bei Zürich, 2) S. I. S. 327 Fusso. 1 und VI. 1. S. 750 Fussn, 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis, IV. 17 258 Salicaceae, oval, mitunter in der unteren Hälfte verschmälert, spitz oder sehr kurz zugespitzt mit gefalteter Spitze, am Grunde spitz oder stumpf, ganz- randig oder am Rande ungleich buchtig oder ungleich meist schwach gesägt, in der Jugend seidig behaart, später kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits grau- oder blaugrün; Nervatur und Adernetz ober- seits fein-, unterseits schärfer hervortretend. Nebenblätter wenig ent- wickelt, schief eiförmig, spitz, gesägt; Knospenschuppen braun, dünn kurz behaart, später kahl. Blüthenstände kurz vor den Blättern er- scheinend; männliche fast sitzend, am Grunde mit kleinen, länglichen, seidig behaarten Blättern umgeben, aufrecht, oval oder länglich, dicht- blüthig. Tragblätter schmal oval, stumpf, hellbraun, nach der Spitze zu etwas dunkler, sehr lang hellgrau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, kahl oder am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, gestutzt, etwa !/a so lang als die Tragblätter; weibliche kurz gestielt (Stiel mit kleinen länglichen, dünn seidig behaarten Blättern), aufrecht, länglich oder kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthen. F ruchtknoten gesuelt (Stiel etwa 1/2 so lang als der Fruchtknoten, hellgrau behaart), aus schmal eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dicht hellgrau fast filzig behaart; Griffel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten, meist an der Spitze etwas ge- spalten; Narben ausgerandet gabelig, gebogen. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa !/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Nur cultiviert, namentlich in den Botanischen Gärten, bekannt. Deutschland ; Oesterreich ; Schweiz. S. repens X phylieifolia Anderss. Monogr. Sal. I. 156 (1863). — 58. Schraderiäna‘) Willd. Spec. pl. 1V. 695 (1805). — $. discolor Schrader nach Willd. a. a. ©. nicht Mühlenb. — $. bicolor ce. pubescens G. F. W. Meyer Chl. Hanov. 494 (1836). — $. bicolor der Gärten nicht Ehrh. — 8. phylieifolia var. violäcea Hart. Forstl. Culturpfl. 392 (1852) (s. $. 145.) — 8. bicolor X repens Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. IL. 21.(189%) Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 251 [1868]) unterscheidet die beiden Formen: A. minor (subrepens). Blätter schmäler, dichter gesägt, dünn seidig behaart, B. major (subphylieifolia). Blätter grösser und dünner, fast ganzrandig, oberseits freudiger grün, unterseits stärker blaugrün. (Angepflanzt?: England; Skandinavien.) *] 1048. X 1049. X 1050. S. repens X nigrieans X phylieifölia befand sich in dem Botanischen Garten zu Berlin (jetzt in Dahlem) als 8. (bicolor X repens) X nigricans Hort. ($. Schraderiana X spadidea Hort.). Argenteae X Riyidae. 1048. X 1052. S. repens X hastäta ist bisher nur in Dänemark und auf der Skandinavischen Halbinsel beobachtet worden. — S. hastala X repens Lange 1) S. II. 1. S. 628 Fussn. 2. Die genauen Daten sind * 1. Jan. 1767 + 21. Oct. 1836. Eine Salix, 259 Haandb. Dansk. Fl. 4. Udg. 262 (1886). — S. Langeana !) Rouy Rev. Bot. Systömat. et Ge&ogr. Bot. II. 180 (1904). * S, sericea X cordäta in Nordamerica heimisch, in Mitteleuropa an- gepflanzt. — S. cordata X. sericea Schneider Illustr. Handbuch Laubholzkunde 52 (1904). — S. myricordes Mühlb. in Neue Schrift, Ges, Nat. Freunde Berlin IV, 235 (1803) (?). — S. angustifolia Pursh Fl. Am. Sept. II. 613? (1814). O1,6 Bastarde der Dolichostylae. Viminales. 1057. X 1058?? S. viminälis X dasyclados?? (Wimmer Denkschr. Schles, Gesellsch. Vaterländ. Cult. 160 [1853]) ist S. stipularis (s. S. 180). Lackschewitz hat in seinem Herb. Salicum neben einer in Libau (Kur- land) eultivirten S. stipularis, auch an demselben Standort wildwachsende S. dasy- clados X viminalis ausgegeben. Diese Pflanze ist ihren Merkmalen nach eine schmal- blätterige Form der 8. stipularis. S, longifolia X viminalis (Heidenreich Fl. Boruss. Orient. Exsice.), am Memel- strom bei Tilsit gefunden, ist nach einem vorliegenden Exemplar ebenfalls eine schmalblättrige Form der $. stipularis. (Beissner, Schelle, Zabel Handb, Laubholz-Benenn. 41 [1903] stellen die Heidenreich’sche Pflanze als Synonym zu S. dasyelados X purpurea angustifolia (??).) 1057. X 1059. S. viminalis X Lappönum. Ist bisher nur in Schweden (Enander Fl. Suee, Exsice. 1901—2) und in Russland (hier bei Moskau künstlich gezogen) beobachtet worden. Da im mittleren Russland S. viminalis durch S. Gmelini vertreten wird (nach Petunnikow Krit. Uebers. d. Moskauschen Fl. III. 26 [1898 bis 1902]), so ist anzunehmen, dass der bei Moskau gezogene Bastard S, Gmelini X Lapponum ist. — 8. lapponum X viminalis Schroeder Gard. Chron. XVII, 108 (1882). 1058. X 1059. S. dasyelados X Lappönum. Hierzu: B. S. stipularis X Lappöonum? Schroeder (Gard. Chron. XVIII. 108 [1882]) stellt einen in Russland bei Moskau künstlich gezogenen Bastard S. lapponum X stipularis (ohne Beschreibung) als S. Teplouchovi:) auf. Da die bei Moskau vor- kommende S. stipularis (Kaufmann nach Petunnikow Krit. Uebersicht der Moskau- schen Fi, III. 28 [1895—1902]) S. Gmelini ist, so müsste S. Teplouchovi S. Lap- ponum X Gmelini sein. Petunnikow (in Sched. 1894—95) hält sie jedoch, und wohl mit Recht, für S. aurita X Gmelini. Im Salicetum des alten Botanischen Gartens zu Berlin befand sich ein hoher männlicher Strauch, der als S. stipularis X Lapponum (S. Teplouchovi Schroeder) bestimmt war. Von wem (ob vielleicht z. T. von Wimmer?) diese Bestimmung her- rührte, liess sieh nicht feststellen, sie war aber entschieden falsch, die Weide ge- hörte ihren Merkmalen nach zu den Bastarden der S. nigricans und hatte mit der S. Teplouehovi nichts gemein. 1) 8. II. 1. S. 183 Fussn. 1 und VI. 1. S. 517 Fussn, 4. 2) Nach Feodor Alexandrowitsch Teplouchow (ou getrennt!), * 1845 (Petunnikow br.) + 25. Apr. 1905 Ilinskoje Gouv. Perm, Gräflich Stroganow’schen Forstmeister daselbst, verdient um die Kenntniss der Gehölze Russlands (bes, auch Salix) und die Flora des Ural-Gebirges. 105 260 Salieaceae. Pruinosae X Viminales. 1055. X 1057. 8. daphnoides X viminalis. Meist hoher Ir mit aufrechten, schlanken Aesten; junge Zweige kurz dicht grau be- haart, ältere Zweige kahl, hellbraun oder olivenbraun. Blätter länglich, lanzettlich oder schmal lanzettlich, an beiden Enden spitz oder lang zugespitzt, ganzrandig oder unregelmässig klein gesägt (Rand etwas zurückgebogen), in der Jugend hellgrau seidig behaart, später oberseits kahl, unterseits fein kurz seidig behaart, oberseits dunkelgrün, unter- seits graugrün ; Nervatur und weitmaschiges Ädernetz oberseits sehr wenig fein hervortretend, selten etwas vertieft, die Seitennerven sich breit von der Mittelrippe abzweigend. Nebenblätter schief eiförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen hellbraun, kurz dicht grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend; männliche an ganz kurzen Zweigen endständig, fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern, länglich oder kurz eylindrisch, aufrecht, dicht- blüthig. Tragblätter länglich, spitz, schwarzbraun, am Grunde hell, lang dicht grau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) schmal, fast lineal, gestutzt, fast !/a so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände kurz gestielt oder fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern; kurz bis lang cylindrisch, aufrecht, dichtblüthig. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe und bis zur Hälfte des Fruchtknotens heraufragend; Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa !/3 so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde verschmälert, spitz, dünn seidig behaart; Griffel !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal, länglich, etwa so lang als der Griffel, aufrecht gabelig, mitunter bogig. Drüse (eine hintere) schmal, fast lineal, gestutzt, so lang als der Fruchtknotenstiel. Bayern: Isarufer bei München. Niederösterreich: Donauinseln- bei Krems. S. viminalis — daphnoides Wichura Bastardbefrucht. Pflanzen- reich 12 u. 70 (1865). — $. digenea Kerner ÖBZ. XXIV. 204 (1874). — 5. Gremliäna!) Schwaiger nach G. Woerlein Phanerogamen- u. (Gefäss-Kryptogamen-F]. d. Münchener Thalebene in Ber. Bayer. Bot. Ges. z. Erf. der beim, Flora III. 140 (1895). (Russland: bei Libau [P. Lackschewitz 1907].) 1] 1056. X 1058? 8. acutifölia X dasyelados? Hierzu: B. 8. acutifolia X stipularis (Schroeder Garden. Chron. XVIII, 108 [1882]) ist in Russland bei Moskau künstlich gezogen. Da die bei Moskau vor- kommende SS, stipularis (Kaufmann nach Petunnikow Krit. Uebers. Moskauschen Fl. III. 28 [1895—1902]) S. Gmelini ist, so ist S. acutijolia X stıpularis Schroeder wohl S, acutifolia X Gmelini. 1) S, VI. 1. S. 102 Fussn. 2, Salix. 261 MER DB: EIS Bastarde der Brachystylae X Dolichostylae. Capreae X Pruinosae., 1041. X 1055. 8. einerea X daphnoides. h. Junge Zweige behaart, ältere kahl. Blätter lanzettlich, kurz oder länger zugespitzt, am Grunde spitz; scharf gesägt, in der Jugend grau behaart, später oberseits kurz zerstreut, unterseits an den Nerven behaart, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau, matt. Nebenblätter eiförmie. Blüthenstände ? Steiermark: zwischen St. Lorenzen an der Mur und St. Marein am Fusse des Gross-Zinken (Woloszezak 1876). S. cinerea X daphmordes (S. Mariana')) Woloszezak ÖBZ. XXXVI. 226 (1888)? 1041. X 1056. 8. einerea X acutifölia. Mittelhoher oder hoher h mit aufrechten Aesten; junge Zweige dicht kurz grau behaart, ältere kabl, braun, nicht blau bereift. Blätter länglich, verkehrt-eiförmig oder eiförmig-lanzettlich, spitz oder länger zugespitzt, in den Stiel verschmälert, nach dem Grunde zu schwach, nach der Spitze zu deutlicher gesägt, in der Jugend grau behaart, später oberseits kahl oder nur mit einzelnen Haaren bestreut, unterseits etwas stärker behaart oder auch kahl, ober- seits dunkel-, etwas graugrün, wenig glänzend, unterseits graugrün, matt; Adernetz oberseits fast unmerklich vertieft, unterseits deutlich fein her- vortretend. Nebenblätter eiförmig, spitz, gesägt; Knospen behaart. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, oval oder kurz cylindrisch, dick, dichtblüthig, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig. Tragblätter breit-lanzettlich, spitzlich, nach der Spitze zu dunkelbraun, lang dicht grau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, kahl oder am Grunde etwas behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, nur am Grunde oder ganz spärlich behaart; Griffel kurz, dünn; Narben länglich-oval, gespalten, spreizend. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Schlesien: Liegnitz (Figert). Berlin: im alten Botanischen Garten angepflanzt. S. cinerea X acutifolia Figert in Jahres-Bericht Schles. Gesell. Vaterländ. Cultur LXVI. 178 (1888). — $. einerea X daphnordes var. acutifolia Gürke Pl. Europ. II. 25 (1897). — 8. cinerea X daphnoides B. angustifolia A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe 11. 137 (1905). Im alten Botanischen Garten zu Berlin befindet sich ein hoher Strauch mit Uebergangsbildungen von einem Geschlecht zum andern (monstrosa). * (Bisher nur im Gebiete.) 1) Nach dem Fundort Sanct-Marein. 262 Salicaeeae. 1042. X 1055. S. eaprea X daphnoides. Meist hoher oder baumartiger, dünnästiger h. Junge Zweige kurz grau behaart, ältere kahl, braun oder hellbraun, etwas glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig, länglich-verkehrt-eiförmig oder länglich, kurz oder länger scharf zuge- spitzt, am Grunde spitz, seltener stumpf, ganzrandig oder klein bogig gesägt, selten stärker gesägt, in der Jugend fein grau seidig behaart, später oberseits ganz kahl, dunkelgrün, glänzend, unterseits kurz fein behaart, verkahlend, graugrün, matt; Nervatur und weitmaschiges Ader- netz oberseits fein hervortretend, unterseits stärker hervortretend. Neben- blätter wenig entwickelt, halbherzförmig, zugespitzt, gesägt; Knospen- schuppen meist hellbraun, kahl oder ungleichmässig sehr kurz grau behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern er- scheinend, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, länglichen, dicht grau seidig behaarten Blättern umgeben, aufrecht, mitunter etwas gekrümmt, dichtblüthig. Tragblätter länglich, spitzlich, nach der Spitze zu dunkel- braun, lang seidig bebärtet; Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang spitz verschmälert, meist fast kahl oder unregelmässig dünn, kurz grau seidig, selten dichter behaart; Griffel kurz, etwa !/a so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich-oval, aufrecht, zusammenneigend. Drüse (eine hintere) schmal- oval, fast lineal, gestutzt, etwa ®/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. S. caprea X daphnoides Kerner Verh. ZBG. Wien XI. 243 (1861). Ist in folgenden Formen beobachtet: A. supereäprea. Steht der $. caprea näher. Blätter breit, oberseits trübgrün, unterseits dichter hellgrau behaart. Blüthenstände dieker. Fruchtknoten grau- seidig behaart. — Bayern: bei Regensburg, Schweiz: Aarau, Einsiedeln, Woschnau. Tirol: Rum bei Innsbruck (nach Dalla Torre u. Sarnthein er Tirol VI. 2. 40 [1909]. Ober- und Nieder-Oesterreich. — S. supercaprea X daphnoides (S. Cremensis1)) A. u. J. Kerner Herb, Oesterreich. Weiden VIII (1869) No. 72. — S. subdaphnoides X caprea Kerner ÖBZ. XIV. 10 (1864). — SS. conmixta Andersson briefl. an Körnicke nach Kerner a. a. ©. (?). B. Hungärica. Etwa in der Mitte zwischen beiden Stammeltern stehend, Blätter elliptisch, auch entwickelt, unterseits RE behaart. Fruchtknoten kahl oder fast kahl. — Ungarn. — $. daphnoides X caprea (S. hungarica) Kerner ÖBZ. XIV. 9 (1864). C. 8. superdaphnoides. Steht der S. daphnoides näher; Blätter verhältnis- mässig länger und schmäler, über doppelt und dreimal so lang als breit, die entwiekelten beiderseitig kahl; Blüthenstände schmäler; Fruchtknoten kahl oder ungleich spärlich behaart, kürzer gestielt (Stiel nur wenig länger als die Drüse). - Oesterreichisch-Schlesien: Teschen (Kotula); Ober- und N ausserdem in Russland: Kurland bei Dünaholm (P. Lackschewitz). S, superdaphnoides X caprea nee yes: andl. K. K. ZBG. Wien XI (1861) 243. — S. Erdingeri?) Kerner l. e. — 5. subcaprea X daphnoides Kerner Herb. Oesterreich. Weid. VIII (1869) NO-01s D. Figertii®). Blätter länglich-eiförmig, am Grunde abgerundet, mit etwas vor- gezogener a oberseits sattgrün, kahl glänzend, unterseits seidig behaart, 1) Im Kremathnl in Niederösterreich gefunden, 2) S. Erdingeri Kerner: nach dem „eifrigen Weidenbeobachter €. Erdinger“ so benannt, 8) S. II. 1. S. 422 Fusen, 1. Salix, 263 später fast kahl oder kahl, blaugrün, Fruchtknoten sehr dünn behaart. — Schlesien: Liegnitz, — 5. caprea X pulchra Figert ABZ. I. 2 (1895). — S. caprea X daphnoides var, pulehra Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur, II, 24 (1897). — S. Figerti!) A. et G. Camus Classif, et Monogr, Saul, d’Europe ID. 213 (1905). | (Russland: Kurland.) EI 1042. X 1056. 8. eaprea X acutifolia. Hoher I mit aufrechten Aesten. Ist von S. caprea X daphnoides nur schwer zu unterscheiden. Ein Unterschied tritt nur darin hervor, dass die Zweige schlanker, die Blätter verhältnismässig länger, mehr allmählich und länger zugespitzt, sowie nach dem Grunde zu länger verschmälert und die Nebenblätter schmal eiförmig oder lanzettlich zugespitzt sind. In den Blüthenständen erscheinen die lanzettlichen lang zugespitzten Tragblätter schmäler und die Fruchtknoten länger gestielt (der Stiel ist etwa ?/s so lang als der Fruchtknoten und etwa dreimal so lang als die Drüse). Schlesien: bei Liegnitz (Figert 1886). S. acutifolia X caprea Floderus Salices Scandinaviae (1883). S. propingua A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 213 (1905). M. u. B. Floderus haben von diesem Bastard, der im Botanischen Garten zu Uppsala cultivirt wird, bereits 1883 Exemplare ausgegeben, mithin früher als Figert, der diesen Bastard 1856 bei Liegnitz gefunden und ausgegeben hat. (Schweden: Botanischer Garten zu Uppsala.) I] 1043. X 1055? 8. grandifolia X daphnoides? Dünnästiger h. Junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun, glänzend. Blätter oval oder länglich, an beiden Enden "spitz, am Rande unregel- mässig klein gesägt, in der Jugend unterseits kurz dicht, oberseits kurz dünn grau behaart, später ganz verkahlend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits fein hervortretend. Blüthenstände (nur weib- liche bekannt) vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, eylindrisch, dicht, am Grunde etwas lockerblüthig. Tragblätter oval, stumpflich, bis auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend, hell, an der Spitze dunkler braun, dicht lang fein grau bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, dünn anliegend grau behaart; Griffel kurz, etwa !/a so lang als der Fruchtknoten ; Narben länglich-oval, gespalten, gabelig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/s so lang als der Fruchtknotenstiel, Wien: Botanischer Garten (von ©. K. Schneider No. 113 aus- gegeben). S. daphnoides X. grandifolia C. K. Schneider Herb. No. 113 (1903)? 1) S. S. 262 Fussn. 3. 264 Salicaceae, Die in der Schweiz: Val Bever im Ober-Engadin von Brügger gesammelte und als S. daphnoides X grandifolia bestimmte Weide ist nach R. Buser (Jahresb, Naturf. Gesellsch. Graub. LI. 165 [1909]) $. nigricans. (Bisher nur im Gebiete.) #1 1044. X 1055? 8. Silesiaca X daphnoides? „h mit blass eitronengelber Innenrinde. Diesjährige Zweige oliv- oder schwärzlich- kastanienbraun, unterwärts kahl, oberwärts schwach filzig. Knospen gelblich, kurzhaarig oder verkahlend, die blüthenbringenden gedunsen- eiförmig, gekielt, kurz zugespitzt. Untere Blätter verkehrt-eiförmig, obere länglich-lanzettlich (an üppigen Trieben lanzettlich, denen der S. calliantha sehr ähnlich), in eine zuweilen sichelförmig gekrümmte Spitze allmählich verschmälert, am Grunde abgerundet oder keilförmig, in der Mitte oder wenig oberhalb derselben am breitesten, am Rande ungleich — fast wellig — gesägt, oberseits auf den gelblichen Mittel- nerven flockig, sonst glänzend grün, unterseits bleicher, verkahlend oder die oberen fast seidig grau behaart; Seitennerven 15—20. Neben- blätter klein, eiförmig, zugespitzt, kerbig gezähnt. Junge Blätter kastanien- braun-röthlich.“ Am Bache Wielki Hramitny unweit Hryniawa (Kreis Kolomyja in Öst-Galizien [|Woloszezak 1887)). S. Zenöniae'!) (daphnoides X silesiaca) W oloszezak Drugiprzyezdo Flory Pokucia in Sprawozd Kom. fiz. Akad. Umiejetn. Krak. XXI. 195 [12] (1888). — $. Woloszczakii?) daphnordes X caprea Zapal. Consp. Fl. Galie. erit. II. (1908) nach Wol. briefl. (nicht $. Wol. Zalewski s. S. 220). „Nähert sich in der Blattform einer langblätterigen S. Silesiaca, die Blätter sind aber allmählicher zugespitzt und oberseits glänzend, die Nebenblätter klein und schmäler, Form und Farbe der Knospen verschieden, endlich, was von grösster Bedeutung, die Innenrinde blass eitronengelb. Bei Kerner’s S. Hungarica (caprea X daphmoides) sind die Zweige dieker, die Blätter breiter, an der Spitze mehr plötzlich verschmälert, dünner, weniger gesägt und vor der Entfaltung matt röthlich. Die Bastarde der $. purpurea mit 8. caprea und Silesiaca unterscheiden sich hin- länglich durch am Grunde mehr keilförmig verschmälerte, dünnere Blätter. Die jastarde der S. einerea und S. aurila mit S. daphnoides können nicht in Frage kommen, denn bei denen der S. einerea sind die Blätter oberseits behaart, bei denen der S. aurita die Knospen breiter und kleiner, die Blätter kleiner und unterhalb der Spitze am breitesten.* Material dieser nur nach Blattzweigen beschriebenen Weide liegt nicht vor. Wir mussten uns daher begnügen, die lateinisch veröffentlichte Beschreibung wieder- zugeben. Argenteae X Pruinosae. 1048. X 1055. 8. repens X daphnoides. Niedriger oder mittel- hoher hh mit aufrecht gabeligen, dünnen Aesten; junge Zweige kurz dünn oder dicht grau behaart, ältere kahl, dunkelbraun. Blätter ellip- 1) Nach Frau Zenonia Wotoszezak geb. von Chmielewska, * 11. Dee. 1857 Jaworöw bei Przemysl (Galizien), der Gattin von Prof. Eust. Woloszezak (s. VAsaLe S. 182 Fussn. 2; IV. S. 220 Fussn. 1. - 2) S Fussn, 1. ART | 5 Salix. 265 tisch, länglich oder lanzettlich, meist kleiner als bei $. daphnoides, an beiden Enden fast gleich spitz (Rand etwas zurückgebogen, fein scharf gesägt), in der Jugend dünn oder dicht seidig behaart, später oberseits seidig bestreut oder ganz kahl, unterseits dünn oder dicht seidig behaart, oberseits dunkel-, etwas trübgrün, unterseits graugrün oder grau; Nervatur und Adernetz oberseits fein, unterseits schärfer hervortretend. Neben- blätter eiförmig oder lanzettlich, lang zugespitzt, gesägt. Knospen- schuppen braun, kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend; männliche sitzend oder fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern umgeben, oval oder länglich, aufrecht, dichtblüthig. Tragblätter oval, stumpf, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, am Grunde hell, lang, dicht seidig bebärtet. Staub- blätter zwei, kahl. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, fast rechteckig, !/a so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände fast sitzend, am Grunde mit kleinen, seidig behaarten, lanzettlichen Blättern um- geben, länglich oder kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter etwas schmäler als bei der männlichen Blüthe, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 2/3 so lang als der Fruchtknoten), aus schmal eiförmigem Grunde kegelig ver- schmälert, spitz, kahl oder seidig behaart; Griffel 1/3 so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, ausgerandet, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Pommern: an der Ostsee bei Kolberg (Bolle 1863). Ostpreussen : bei Fischhausen (Patze). S. daphnoides X repens Wimmer Denkschrift Schles. Gesellsch. Vaterländ. Cultur 1853. 155. — $. maritima Hartig Naturgesch. Forstl. Culturpfl. 574 (1852). — 5. Patzeäina!) Anderss. Monogr. Sal. I. 124 (1863). — 5. daphmoides ,y. cinerea Patze in Sched. nach Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 240 (1868). Wimmer (Sal. Europ. 8 [1866]) unterscheidet zwei Formen: 1. foliis minori- bus: Blätter klein, oberseits kahl, unterseits spärlich behaart, grau. (Hierzu stellen A, et E.G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 202 [1905]: $. acuti- Jolia [daphnoides) X repens Figert in Sched. [siehe S. repens X acutifolia unten].) — 2, foliis majoribus: Blätter grösser, oberseits seidig bestreut, unterseits dicht seidig filzig behaart. Zu dieser Form gehört die von Bollein den Strandwaldungen bei’ Kolberg gefundene Pflanze (S. daphnoides X argentea-repens Bolle Verh, Bot. Vereins Prov. Brandenb. V. f. 1863. 156 [1864)). (Skandinavien [angepflanzt]; Russland: in Livland [Lackschewitz].) E 1048. X 1056? S. repens X acutifölia? von E. Figert (nach schrift- licher Mittheilung) in Schlesien im Kreise Lüben am Bahnhof Vorderheide gesammelt, aber nicht beschrieben. Material liegt hier nicht vor. S. acutifolia X repens E. Figert in Herb. (briefl.). — S. acutifolia (daphnoides) X repens Figert in Herb, nach A. et G. Camus Classif, et Monogr. Saul, d’Europe II. 202 (1905). 1) S. S. 223 Fussn. 1. 266 Salicaceae. A.u. E.G. Camus (Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 202 [1905]) stellen diesen Bastard zu S. daphnoides X repens f. parvifolia, die wohl gleich f. folüis minoribus Wimmer ist (s. S. repens X daphnoides oben). Capreae X Viminales. 1041. X 1057. 8. einerea x viminälis. Mittelhoher oder hoher, mitunter baumartiger Ih mit aufrechten zähen Aesten; junge Zweige kurz filzig grau behaart, ältere kahl, schmutzig braun. Knospen schmutzig braun, kurz grau behaart. Blätter eiförmig, eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, spitz oder länger zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, selten abgerundet, am Rande unregelmässig bogig oder bogig klein ge- sägt, selten regelmässig scharf gesägt, in der Jugend seidig filzig hell- grau behaart, später oberseits fast kahl, unterseits kurz grau seidenfilzig bleibend, oberseits dunkel, trüb- (etwas grau-) grün, unterseits grau; Adernetz oberseits vertieft, fast runzelig, unterseits mit dem Mittel- nerven und den breit gespreizten Seitennerven scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig, spitz, gesägt. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen endständig, fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dicht behaarten Blättern umgeben, aufrecht, dichtblüthig; männliche oval. Tragblätter oval, spitzlich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn lang grau be- haart und dichter bebärtet. Staubblätter zwei, sehr lang, dünn, am Grunde etwas behaart. Drüse (eine hintere) lang, schmal-eiförmig, etwa 1/g so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände kurz eylindrisch oder cylindrisch. Tragblätter lanzettlich, schmäler als bei der männ- lichen Blüthe, sonst wie bei dieser. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis !/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde verschmälert, spitzlich, grau behaart; Griffel kurz, bis 1/a so lang als der Frucht- knoten; Narben oval oder schmal-lineal, bis etwa so lang als der Fruchtknotenstiel, gabelig seitwärts gebogen. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe, bis fast so lang oder etwas länger als der Fruchtknotenstiel. Belgien. Deutschland. Böhmen. Schweiz. Tirol? (von Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tir. [1909] nieht angegeben). Kärnten. Ungarn. Siebenbürgen. Galizien. S. viminalis X cinerea Wimmer in Flora XXXI. 313 (1848). — S. holosericea!) Koch u. Ziz Catal. Palat. (1814) nicht Willd. — S. mollissima („Smith“) Koch Comment. (1828) 28 z. T. — $. acumı- nita („Smith“) Koch Comment. (1828) 30 z. T. — 8. longifölia Host Sal. 19 (1828) z. T. — $. ferruginea Forb. Sal. Wob. 255 t. 128 (1829). — S. geminäta Forb. a. a. O. 257 t. 129 (1829). — 8. Smithiäna?) Forb. a. a. O. 265 (1829) nicht Willd. — $. lancifölra Döll Fl. Bad. 512 (1859). — $. stipuläris („Smith“) Anderss. in DC. 1) Bastardwort aus Ö/og ganz und sericeus, seidenhaarig. 2) S. I. S. 201 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 2. Dec. 1759 + 17. März 1828 Norwich (Norfolk). Die Sammlungen Smith’s (mit Einschluss des Linn&’schen Herbars) gingen nach seinem Tode durch Kauf in den Besitz der Linnean Soeiety über. Salix, 267 Prodr. XVI. 2. 266 (1868) z. T. — S. Smithiana ß. velitina u a. a. O. 268 (1868). — S. rugösa Leef. in Lond. Cat. ed. 8. 1293 (1886). — S. Grenieri!) Corbiere Nouvelle Fl. Normand. 529 (1893), nach Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France (1904) 315. Hierzu die Formen: A. Canthiäna:). Blätter verkehrt-eiförmig, lanzettlich. Drüse etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Steht der S. cinerea näher. — 8. subviminalis X cinerea (S. Canthiana) Kerner Niederösterreich. Weid. 218 (1859). B. nitens. Blätter lanzettlich. Drüse so lang oder fast so lang als der Frucht- knotenstiel. — S. nitens Gren. et Godr, Fl. France II. 131 (1855). C. Zedlitziäna®). Blätter länglich-lanzettlich. Drüse so lang oder fast so lang als der Fruchtknotenstiel. — 8. Zedlitziana Kerner a. a. O. 217 (1859). D. holosericea#). Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, dicht scharf gesägt; Griffel !/s so lang als der Fruchtknoten. Narben lineal, so lang als der Griffel. — S. holosericea Willd. Berl. Baumz. 158 (1796). — S. Micheliana5) Forb, Sal. Wob. 267 (1829). — S, velütina Schrad. nach Koch Syn. ed, 1. 650 (1837). — 5, triandra X cinerea G. F. W. Meyer Fl. Hanov, exe. 506 (1849). (Frankreich; Grossbritannien; Dänemark; Skandinavien; Russ- land; Rumänien ?; Turkestan; Sibirien; Amur-Gebiet.) x Hierher: (1041. X 1047.) X 1041. 8. (einerea X viminalis) X einerea. Gleicht einer schmal- und langblätterigen $. cinerea, weicht jedoch in den Blüthen von dieser Art wesentlich ab: die 2 Staubblätter sind am Grunde fast kahl; die fein seidig grau behaarten Fruchtknoten sind kürzer gestielt (Stiel etwa nur !/ı so lang als der Fruchtknoten); der Griffel ist länger und etwa ebenso lang als der Fruchtknotenstiel; die Narben sind schmal, länglich-lineal, ausgerandet, seitwärts gebogen; die eine (hintere) Drüse ist schmäler und länger, schmal länglich-eiförmig, fast pfriemlich, bei den männlichen Blüthen etwa fast !/a so lang als die Tragblätter, bei den weiblichen Blüthen länger als der halbe Frucht- knotenstiel. Östpreussen: bei Tilsit am Memelstrom. S. (cinerea X viminalis) X cinerea Heidenreich in Herb. Borussiae orientalis exsice. — $. ıterädta A. et G. Camus Ulassif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 264 (1905). 1041. X 1058. S. einerea X dasyclados (Lackschewitz Herb. Sal. [1907]. — S. acuminata X cinerea Petunnikow in Herb. [1894]) ist bisher nur in Russ- land bei Libau und Moskau beobachtet. 1041. X 1059. S. einerea X Lappönum Wer Flora XXXIH. 46 [1849]. — 8. canescens_Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 58 [1832] z. T. — 8. ca- 2)8- Y:1,.15°8.7.70. Füssa.V 1, 2) Nach dem Fundort Kanth in Schlesien benannt. 3) Nach dem Fundort Zedlitz bei Breslau benannt, 4) S, S. 266 Fussn. 1. 5) Forbes erhielt die Weide unter diesem Namen von der ae Horti- eultural Society in London; über ihren Ursprung ist nach C. Koch (II. 1. 551) weiter nichts bekannt; wir wissen daher nicht ob sie nach P. A, Micheli "ii 1. S. 150 Fussn. 1) oder nach P. Michel (II. 1. S. 600 Fussn, 2) oder nach wem sonst benannt ist. 268 Salienceae. nescens Laestadiäna!) Fries Bot. Not. 183 [1840]. — $. cinerea-limosa Laest. in Anders. Sal. Lappon. 29 [1845]. — $. grisescens Anders. in Bot. Not. 112 [1867]. — 5. Laestadiana var. opaca f. subeinerea Anderss. in DC. Prodr. XVI,. 2. 278 [1868]) ist bisher nur in Schottland, Skandinavien, Russland (Finnland und In- germanland) beobachtet worden. Während des Druckes geht der Bastard uns aus dem Gebiete zu, wir lassen daher die Beschreibung noch folgen: Niedriger bis mittelhoher h mit sparrigen Aesten; junge Zweige grau behaart, ältere kahl, schmutzig dunkelbraun. Blätter länglich oder verkehrt-eiförmig, nach dem Stiel zu stark verschmälert, spitz oder ab- gerundet, mit kurz aufgesetzter Spitze, am Grunde spitz oder stumpflich ; ganzrandig oder unregelmässig flach bogig gesägt, in der Jugend dicht grau, meist seidig behaart, später oberseits kurz dünn grau behaart, trüb dunkelgrün, unterseits stärker, bis kurz filzig grau behaart, grau- grün oder grau; Nervatur und Adernetz oberseits wenig hervortretend oder vertieft, meist glatt, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter meist wenig entwickelt, halbherzförmig, eichelförmig gekrümmt, gesägt. Knospenschuppen braun, kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen oder sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dicht grau behaarten Blättern; aufrecht, kurz eylindrisch oder eylindrisch, dichtblüthig; bei den männlichen Trag- blätter länglich, stumpflich, an der Spitze braun, am Grunde hell, grau bebärtet. Staubblätter 2, kurz, dünn, am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal oval, stark gestutzt, etwa !/a so lang als das Tragblatt. Bei den weiblichen Blüthenständen Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe und fast bis auf die Hälfte des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 1/3 so lang als der Frucht- knoten), aus ovalem Grunde lang verschmälert, grau bis filzig grau be- haart; Griffel bis !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, gespatten, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe und bis ?/3 so lang als der Fruchtknoten. Östpreussen: Kreis Lötzen auf dem Hochmoor bei Spiergsten (H. Gross 1909). Material liegt nur unvollständig vor. 1042. X 1057. 8. eäprea X viminalis. Meist hoher h mit aufrechten langen Aesten; junge Zweige kurz grau behaart, ältere kahl, braun oder gelbbraun. Blätter gross, eiförmig, verkehrt-eiförmig, läng- lich-Janzettlich oder schmal-lanzettlich, spitz oder meist lang zugespitzt, am Grunde spitz, selten stumpf, am Rande unregelmässig bogig oder schwach bogig gesägt, selten stärker gesägt, in der Jugend grau dicht seidig behaart, später unterseits kurz grau seidig behaart, verkahlend, oberseits spärlich behaart oder kahl, oberseits dunkel, etwas trübgrün, unterseits graugrün oder grau; Nervatur und Adernetz oberseits etwas 1) Nach Lars Levi Laestadius, * 10. Jan. 1800 Arjeploug (Lappland) + 21. Febr. 1861 Pajala (Norrbotten), seit 1848 Pastor daselbst, 1825—48 in Kare- suando, um die Flora des schwedischen Lapplands hochverdient (Murbeck br.). Salix, 269 vertieft, unterseits der Mittelnerv und die breit spreizenden Seitennerven scharf hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt, seit- wärts gekrümmt. Knospenschuppen braun, sehr kurz behaart oder kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen endständig, oft fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, lang grau seidig behaarten Blättern, aufrecht oder etwas gekrümmt, dicht- blüthig; männliche dick, oval oder kurz eylindrisch; Tragblätter lan- zettlich, stumpflich, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, lang dünn grau behaart und bebärtet; Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl oder am Grunde nur spärlich behaart; Drüse (eine hintere) schmal-oval, gestutzt, etwa !/a so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch oder lang-eylindrisch. Tragblätter oval, stumpf, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel bis !/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, an- liegend seidig grau behaart; Griffel kurz oder bis !/a so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich-oval oder lineal, aufrecht zusammen- neigend oder seitwärts gebogen. Drüse (eine hintere) schmal-oval, ge- stutzt, !/a bis so lang oder etwas länger als der Fruchtknotenstiel. Holland und Belgien. Deutschland. Böhmen. Schweiz; (nicht in Tirol, nach Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 37 [19C9)). Ober- und Niederösterreich. Galizien. Vielfach bei den Erzeugern und auch häufig angepflanzt, namentlich als Korb- und Bandweide in Weidenhegern. S. viminalis X caprea Wimmer Fl. Schles. Nachtrag. 60 (1845). — 5. mollissima Smith Fl. Brit. III. 1070 z. T. — $. Smithiäna ') Willd. Enum. Hort. Berol. II. 1008 (1809). — $. acuminäta („Smith“) Koch Comment. 30 (1828) z. T. — $. longiföla Host Sal. z. T. (1828). — S. lanceoläta Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 61 (1832). — S. affinis Gren. et Godr. Fl. Fr. III. 132 (1855). — $. holoseröicea Gaudin Fl. Helv. VI. 243 (1830) nicht Willd. — $. stipuläris („Smith“) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 266 z. T. — $. opäca Anders. in Herb. Hort. Petrop., in Schmidt Reisen im Amur-Lande, in M&m. Ac. Imp. Sc. St. Pötersb. Ser. VII t. XII. 172 (1868) ?., In den beiden Formen: A. latifölia, Blätter länglich oder noch breiter. — S. caprea X viminalis a. lati- Jolia Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur 1853. 160. — Hierzu gehören: J. eapreiförmis: eiförmig-länglich; Griffel und Narben kurz; Drüse etwa halb so lang als der Fruchtknotenstiel. — S. capreaeformis (S. subviminalis- Caprea) Kerner a. a. O. 117 (1859). — S. viminalis-Caprea e. capreaeformis Wimmer a. a. OÖ. (1849). — S. affinis var, capreiformis Gren, et Godr. Fl. Fr. III. 133 (1855). II. Neisseäna?2). Blätter eiförmig-lanzettlich; Griffel und Narben lang; Drüse fast so lang als der Fruchtkuotenstiel. — S. Neisseana (S. subviminalis- Caprea) Kerner Niederösterreich. Weid. 217 (1859). — S. viminalis- Caprea a. intermedia Wimmer in Fl. XXXII. 42 (1849) nicht Host. 1) S. S, 266 Fussn. 2. 2) Bei Neisse in Schlesien gefunden. 270 - Salicaceae, II, serieans. Blätter länglich oder eiförmig-lanzettlich; Griffel und Narben lang; Drüse so lang als der Fruchtknotenstiel. — 8. sericans Tausch PI, Sel. nach Kerner a. a. O. 216 (1859). — S. viminalis-Caprea b. acuminata Wimmer Flora XXXII. 42 (1849). — $, viminalis-Caprea Kerner a. a. O, 216 (1859). B. angustifölia. Blätter lanzettlich oder noch schmäler. — $. caprea X vimi- nalis A. angustifolia Wimmer Denkschr. Schles. Gesell. Vaterl. Cultur 1853. 160. — Hierzu gehören: I. Vratislaviäna!). Blätter länglich-lanzettlich, lang verschmälert. Griffel und Narben lang: Drüse so lang als der Fruchtknotenstiel. — S. Vratislaviana (S. superviminalis-Caprea) Kerner a. a. O. 216 (1859). II. Höstii2). Blätter lineal-lanzettlich, lang verschmälert. Fruchtknoten kurz gestielt; Drüse länger als der Fruchtknotenstiel. — S. Hostü (S. super- viminalis-Caprea) Kerner a. a. O. 216 (1859) z. T. Die im östlichen Nachbargebiet, in Russland, vorkommende Abart der S. viminalis, S. Gmelini (S. S. 174) bildet mit S. caprea den Bastard S. Gmelini X caprea Teplouchow. S. Kauffmanni3) Teplouchow. $. acumi- nata Koch z. T. $. viminalis Kauffmann nach Petunnikow Kritische Ueber- sicht der Moskauschen Flora III (1895—1902). S. caprea X stipularis Schröder Garden. Chron. X VIII. 108 (1882). (Frankreich ; Grossbritannien; Dänemark; Skandinavien; westliches und mittleres Russland; Sibirien ; Centralasien; Japan.) * 1041. X 1042. X 1057. S. einerea X (cäprea X viminälis) (S. [caprea X viminalis) X einerea Wiehura Die Bastardbildungen im Pflanzenreich 60 [1865]) ist S. dasyelados (s. S. 178). S. caprea X cinerea X vwiminalis Uloth nach Rouy Rev. Bot. System. et Geogr. Bot. II (1904) 173. — 8. Ulothii 4) Rouy a. a. O.ist fraglich. Eine Diagnose ist nieht veröffentlicht und Herbarmaterial liegt ebenfalls nicht vor. 1042. X 1057. X 1042. 8. eäprea X viminäalis X cäprea, Ist der S$. caprea sehr ähnlich, aber die Zweige sind schlanker und dünner; die Blätter sind grösser, oval, die oberen lanzettlich, an beiden Enden spitz, unterseits feiner seidig behaart; die vor den Blättern er- scheinenden weiblichen Blüthenstände sind kleiner, kurz eylindrisch ; die Fruchtknoten sind kürzer gestielt (Stiel nur fast halb so lang als der Fruchtknoten); der Griffel ist kurz, aber doch länger, etwa 1/; so lang als der Fruchtknoten; die Narben sind schmal-lineal, gespalten, zuerst aufrecht zusammenneigend, später schlängelnd gespreizt; die Drüse (hintere) ist schmal-oval, gestutzt, halb so lang als der Fruchtknotenstiel. 1) Bei Breslau (Vratislavia) gefunden. 2) S. II. 1. S. 35 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 6. Dec. 1761 Fiume r 13, Jan, 1834 Schönnbrunn bei Wien, 3) Nach Nikolai Kauffmann, * 8./20. Febr. 1834 + 15./27. Dec. 1870 Moskau, seit 1860 Professor der Botanik an der Universität daselbst, Verf. der werthvollen MoCckoBCckAb Pıopa (Moskauer Flora Moskw.). +) Nach Wilhelm Uloth, * 13. März 1833 Marburg + 23. Jan. 1895 Darm- stadt, Ober-Medieinalrath und seit 1884 Docent der Pharmakognosie an der Techni- schen Hochschule daselbst (H, Schenek br.), früher Chemiker in Nauheim, Ver- fasser mehrerer werthvoller botanischer Aufsätze, um dıe Flora Hessens, besonders auch der Kenntnis der Kryptogamen verdient, Sein Hessisches Herbar befindet sich wie das des am 14. März 1908 verstorbenen Ed. Metzler (s. II. 2. S. 431 Fussn, 2) im Botanischen Institut der dortigen Hochschule, Salix. 271 Östpreussen: an der Memel bei Tilsit. S. (Caprea X viminalis) X Caprea Heidenreich in Herb.; Fl. Borussiae orientalis exsice. (1873). — 8. Caprea X sericans Schatz nach A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 264 (1905). — 5. heteromörpha') A. et G. Camus ]. c. Der Bastard wurde bereits von Wichura künstlich gezogen. (Nur im Gebiete.) EI 1042. X 1058. S. eäprea X dasyelados. Hoher fj, der der S. dasyclados sehr ähnlich ist und deshalb auch mit dieser Weide oft verwechselt wird. Die Blätter sind bei S. caprea X dasyelados jedoch verhältnismässig kürzer und breiter; die weiblichen Blüthenstände erscheinen etwas später, kurz vor den Blättern; der Fruchtknoten ist nicht sitzend, sondern gestielt (Stiel etwa !/g so lang als der Fruchtknoten) ; der Griffel ist kürzer, etwa nur !;s so lang als der be- haarte Fruchtknoten, und die Narben sind ebenfalls kürzer, schmal länglich, ge- spalten, zunächst aufrecht zusammenneigend, später gabelig spreizend. Ist wildwachsend und einheimisch nur in Grossbritannien (vgl. indes unten) nachgewiesen. Im Gebiet, ebenso wie ausserhalb desselben in Frankreich, Skan- dinavien »und Russland kommt dieser Bastard häufig angepflanzt, namentlich in Botanischen Gärten, vor, S. Caprea X dasyelados Wimmer in Denksehr. Schles. Gesellsch. Vaterländ. Cultur (1853) 163? — S. acuminata Smith Fl. Brit. III. 1068 (1804) z. T. — S, conifera Sonder in Herb. Henschel nach Wimmer in Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterländ. Cultur 1163 (1853). — S. Calodendron?) Wimmer Sal. Europ. 187 (1866). — S. Smithiana („Willd.*) y. acuminata („Smith“) Anderss. in DC, Prodr. XVI. 2. 268 (1868) z T. — S. Caprea X stipularis Sanio in Herb. Die von Wimmer gegebene Deutung, dass S. Oalodendron S. Caprea X dasy- clados sei, lässt sich wohl daraus erklären, dass S, Calodendron der S. dasyclados sehr ähnlich ist und die abweichenden Merkmale auf S. Caprea hinweisen, als that- sächlich erwiesen ist sie jedoch nicht zu betrachten. Da S. dasyelados in Gross- britannien nicht vorkommt, ist vielmehr anzunehmen, dass die dort einheimische S. calodendron Wimmer auch nicht ein Bastard von S. dasyclados Wimmer sein kann; viel eher wäre anzunehmen, dass sie durch Vermischung der beiden in Grossbritannien einheimischen Arten S. stipularis und S. caprea entstanden sei. 1042. X 1059. 8. eaprea X Lapponum. Mittelhoher, dick- ästiger h; junge Zweige dicht kurz hellgrau fast filzig behaart, ältere kahl, dunkelbraun, glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig, oval oder läng- lich-lanzettlich, an beiden Enden spitz, oder an der Spitze abgerundet oder stumpf, selten am Grunde stumpf, am Rande schwach bogig, in der Jugend dicht hellgrau, fast filzig behaart, später oberseits fast kahl oder kahl, unterseits kurz dicht hellgrau behaart, verkahlend, oberseits dunkel trübgrün, unterseits graugrün, beiderseits nicht glänzend; Ner- vatur und weitmaschiges Adernetz oberseits deutlich vertieft, unterseits (Seitennerven breit spreizend) stark hervortretend. Nebenblätter? Knospen- schuppen braun, sehr kurz hellgrau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen, lang hellgrau behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, dichtblüthig ; männliche oval oder länglich-oval. Tragblätter lanzettlich, spitzlich, nach der Spitze I) Von Zregos ein Anderer, verschieden und #oggpn Gestalt. 2) Von »aAög schön und d£vögov Baum. 272 Salicaceae. zu dunkler braun, am Rande hellgrau lang gebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (hintere) schmal oval, fast lineal, gestutzt, !/a so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände dick eylindrisch. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe, wenig länger als der Frucht- knotenstiel. Fruchtknoten gestielt (Stiel fast !/s so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde lang spitz verschmälert, kurz dicht, fast filzig hellgrau behaart; Griffel mässig lang, etwa !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben dünn, lang, anfangs zusammenneigend, später gabelig spreizend. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe, fast so lang als der Fruchtknotenstiel. Schlesien: auf dem Riesengebirge am Kleinen Teich, 1200 m (Pax 1880). Ostpreussen: Kreis Lötzen bei Upalten (H. Gross). S. Caprea X. Lapponum Wimmer Sal. Europ. 192 (1866). — S. limösa eineräscens Wahlenb. Fl. Suec. 663 (1826). — S. canescens Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 58 (1832) z. T. — $. Caprea-limosa Laest. in Anders. Sal. Lapp. 28 (1845). — $. Laestadiana «a. canes- cens Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 278 (1868). — $. Bgttnica') Rouy Revue Bot. System. et Ge&ogr. Bot. II. 173 (1904). Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 278 [1868]) stellt hierzu die beiden Formen auf: A. subeadprea der S. Lapponum näher stehend. B. sublapponum der S. caprea näher stehend. (Grossbritannien; Skandinavien; Russland: in Lappland; bei St. Petersburg [Schroeder Garden. Chron. XVIII. 108 (1882)].) *] 1042, X 1059. X 1042. S. eaprea X Lappönum X caprea?? Im alten Botanischen Garten in Berlin befand sich ein alter, hoher weiblicher |} unter dem Namen $. Laestadiana X Caprea. Er hätte danach S. (caprea X Lapponum) X caprea sein müssen, zeigte jedoch weder ein auf S. caprea, noch ein auf S. Lap- ponum hindeutendes Merkmal, sondern konnte nur für S. nigricans gehalten werden. 1042. X 1057. X 1059. S. Caprea X viminälis X Lappönum?? Im alten Botanischen Garten zu Berlin befand sich ein alter, hoher, nicht blühender Strauch unter dem Namen S. Lapponum X Caprea X viminalis Schroeder (S. Teplou- chövi Schroeder). Die Blätter zeigten allerdings Merkmale von $. caprea und S. vimi- nalis, auf S. Lapponum deutete jedoch nichts hin. — S. Teplouchovi (Schroeder in Garden. Chron. XVII. 108 [1882]) wird als ein künstlicher Bastard zwischen S. Lapponum und S. stipularis bezeichnet; nach Petunnikow in Sched. ist S. Teplouchovi jedoch 8. aurila X Gmelini (s. S. 259). 1043. X 1059. 8. grandifolia X Lapponum. Hierher: b. 8. grandifölia X Helvetica. Sparriger I; junge Triebe kurz dicht zottig behaart; Aeste später kahl, schmutzig braun. Blätter länglich oder oval, an beiden Enden spitz, oder am Grunde stumpf, ganzrandig oder zerstreut schwach gesägt, in der Jugend entweder beider- seits dicht hellgrau zottig oder nur unterseits dicht hellgrau zottig, ober- seits dünner behaart, später oberseits ganz, unterseits fast ganz ver- kahlend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün; Adernetz oberseits 1) 8. 1I. 1. S, 294 Fussn. 1. Salix. 273 etwas vertieft, unterseits, namentlich mit dem Mittel- und den Seiten- nerven scharf hervortretend. Blüthenstände (weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen, dicht hellgrau zottig behaarten, mit kleinen elliptischen, dicht hellgrau zottig behaarten Blättern be- setzten Zweigen, kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich, stumpf, hell, an der Spitze dunkelbraun, auf den beiden Flächen dünn, am Rande dicht lang hellgrau behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten, dicht hellgrau behaart), aus ei- förmigem Grunde kegelig, dicht hellgrau behaart; Griffel kurz; Narben länglich-oval, getheilt, aufrecht spreizend. Drüse (eine hintere) schmal- oval, gestutzt, etwa !/a so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz: St. Moritz, Dischma (Graubünden). Tirol: Trippachthal in Ahrn 1900—2200 m, Bergeralp in Virgen (Dalla Torre u. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. II. 41 [1909)). S. grandifolia X helvetica Treffer in Herb. Normale No. 3661 (1896). — S. K'hekii!) Woloszezak in ÖBZ. XLVIII (1898) 223. — 5. Rhaetica?) Rouy in Rev. Bot. System. et G£&ogr. Bot. II. 174 (1904), nicht Kerner. — S. appendiculata X helvetica Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 41 (1909). Die von Thomas in der Schweiz gesammelte S, aurita X Lapponum (Wimmer Sal. Europ. 194 [1866]) ist S, grandifolia X Helvetica (Gremli Exeursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 [1893)). Nach Huter (ÖBZ. LVII [1907] 437) gehört hierzu auch die von Cottet als S. Schleicheri Winmer „Sommet de la Savoleores* Juni 1863 gesammelte Weide. (Bisher nur im Gebiet.) 1#] 1044. X 1057? 8. Silesiaca X viminälis? h. Junge Zweige dicht seidig glänzend behaart. Blätter lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde keilförmig, am Rande unregelmässig bogig oder kerbig gesägt, oberseits sattgrün, nur am Mittelnerven etwas behaart, unterseits grau- grün, dünn anliegend seidig glänzend behaart; Mittelnerv und 13—16 Paare Seitennerven unterseits bervortretend, gelb. Nebenblätter aus halb- eiförmigem Grunde lang zugespitzt. Knospenschuppen dicht seidig be- haart; Blüthenstände? Galizien: Zakopane am Fusse der Tatra. S. silesiaca X viminalis B. Kotula Distr. Plant. Vasc. (1891). — S. Kötulae?) Woloszezak ÖBZ. XLI (1891) 234. 2,8: Veler 137,85..085: Kussn;-’l. 2) S. I. S. 229 Fussn. 1. 3) Nach Boleslaw Kotula, * 27. Nov. 1849 Teschen + 19. Aug. 1895 (durch Sturz in eine Gletscherspalte) an der Geislerspitze im Ortlergebiet, 1875—88 Pro- fessor am Gymnasium in Przemysl (Galizien); er privatisierte dann in Petersdorf bei Wien und seit 1893 in Innsbruck. K. hat grosse Verdienste nm die Flora (und Käferfauna) Galiziens, über die er mehrere Aufsätze veröffentlichte; am bedeutendsten ist sein von der Akademie der Wiss. in Krakau 1889—90 herausgegebenes Werk Distributio plantarum vasc. in montibus Tatrieis. Sein Vater,‘ Andreas K,, * 5. Febr, 1822 Grodziszeze (Oesterr,-Schles.) + 10. Oct. 1891 Teschen, k, k. Notar daselbst, war zwar in erster Linie Koleopterolog, hatte aber auch für Botanik grosses Interesse und besonders für die Weiden und ihre Bastarde (Woloszezak br.). Ascherson u. Graebnor, Synopsis. IV, 18 274 Salicaceae. Dieser Bastard ist nur nach Blattzweigen aufgestellt. (Nur im Gebiet.) |* 1044. X 1059. 8. Silesiaca X Lapponum. Meist niedriger, kurzästiger h. Junge Zweige kurz dünn grau behaart; ältere Zweige kahl, rothbraun, glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig, oval oder länglich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande bogig oder unregel- mässig klein gesägt, in der Jugend dicht grau behaart, später oberseits kahl, unterseits kurz grau behaart oder kahl, oberseits dunkelgrün, etwas elänzend, unterseits heller, graugrün oder grau; Neryatur und weit- maschiges Adernetz oberseits meist sehr wenig vertieft, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, halbeiförmig oder halb- herzförmig, spitz, sichelförmig gebogen, gesägt. Knospenschuppen braun, spärlich kurz behaart oder kahl. Blüthenstände vor (öfter kurz vor) den Blättern erscheinend; männliche fast sitzend, am Grunde mit kleinen behaarten Blättern, aufrecht, länglich oder kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkelbraun, lang dünn grau bebärtet. Staubblätter zwei, kahl. Drüse (eine hintere) schmal- oval, stark gestutzt, etwa !/3 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände fast sitzend oder an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen behaarten Blättern, aufrecht, eylindrisch oder lang-eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, an der Spitze breit abgerundet, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, lang dünn grau bebärtet, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s3 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang oder kurz verschmälert, ganz oder theilweise grau behaart oder kahl; Griffel kurz; Narben länglich oder lang-lineal, ungetheilt oder gespalten. Drüse (eine hintere) schmal-oval, stark gestutzt, etwa ?/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf den Sudeten in Schlesien und Böhmen. S. silesiaca X lapponum Wimmer Flora XXXIH. 44 (1849). — $. nepetifölia Presl Fl. Cech. (1819). — 5. Tauschiäna !) Sieb. Cat. (1821). -— 5. albipila, S. erythröphleba?), 8. multiglandulösa, S. pstlocarpa°), 8. riphacat), S. rupicola, S. sphenocärpa°), S. sphenö- gyna*), $. tomentosa Tausch in verschiedenen Exsicc. (Nur im Gebiet.) #1 1045. X 1057. 8. aurita X viminalis. Mittelhoher oder hoher h mit aufrechten dünnen, ruthenförmigen Aesten; junge Zweige kurz hellgrau seidig oder seidigfilzig behaart, ältere kahl, braun, meist glänzend. 1) S,. I. S. 34 Fussn. 2; die genaueren Daten sind * 29. Jan. 1793 Schloss Udritsch bei Buchau (Böhmen) (Maiwald 181) 7 8. Sept. 1848 Prag. 2) Von £ovdodg roth und pAdıp, pAeßds Ader, 3) Von ıAög kahl und zaozös Frucht. “\-BH IL, 1. 38. 402 Füssen. \L; 5) Von opiw Keil und zagzos. 6) Von apjv und yor); Weib, hier Fruchtknoten. Salix, 275 Blätter etwa so gross wie bei $. viminalis, lanzettlich oder länglich, zugespitzt, nach dem Grunde zu meist etwas verschmälert, spitz oder stumpf, am Rande unregelmässig schwach bogig und unregelmässig klein gesägt, in der Jugend grau seidig oder seidigfilzig behaart, später oberseits zerstreut kurz behaart und ganz verkahlend, unterseits meist kurz grau seidig, fast filzig behaart, allmählich verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits grob hervortretend; Seitennerven breit von der Mittel- rippe abgehend, unregelmässig gebogen und verzweigt. Nebenblätter schmal halbherzförmig, spitz oder sichelförmig, grob gesägt. Knospen- schuppen braun, kahl oder spärlich sehr kurz behaart. Blüthenstände meist kurz vor den Blättern erscheinend, etwa so gross wie bei S. aurıla, kurz gestielt, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern, diehtblüthig; männliche oval oder länglich, selten kurz cylin- drisch, aufrecht. Tragblätter lanzettlich, spitzlich, braun, am Grunde hell, am Rande lang dünn grau bebärtet, Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl oder am Grunde nur spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal, länglich, gestutzt, etwa !/s so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthen- stände eylindrisch, aufrecht oder etwas seitwärts gekrümmt. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe und bis auf den halben Fruchtknoten heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel 1/a bis ?/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig spitz, dicht grau seidig behaart; Griffel kurz, etwa !/a so lang als der Fruchtknoten. Narben länglich oder lang schmal-lineal, mitunter gespalten, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal länglich, gestutzt, etwa ?/s so lang als der Fruchtknotenstiel. In Deutschland mit den Erzeugern, S. viminalis x aurita Wimmer in Flora XXXI. 313 (1848). — S. acuminäta Koch Comment. 30 (1828) z. T. — S. fruticösa Döll Fl. Grossherzogth. Baden II. 515 (1859). — 5. Smithiäna «. sericans Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 267 (1868). Hierzu gehört: S. aurita X Gmelini, ein in Russland im Garten der Petrowski- schen Akademie bei Moskau entstandener Bastard, den Sehroeder (Garden, Chron. XVII, 108 [1882]) irrthümlich für $. Lapponum X stipuläris hielt. — S. aurita X Gmelini (S. Teplouchovü) Teplouchow in Herb. nach Petunnikow (briefl.). (Frankreich; Grossbritannien; Skandinavien.) *]| 1041. X 1045. X 1057. 8. (einerea X aurita) X viminalis. Mittelhoher oder hoher fh; junge Zweige grau filzig behaart; ältere kahl, schmutzigbraun. Knospen braun, kurz behaart. Blätter an demselben Strauch in verschiedener Form, schmal bis breit-lanzettlich, oder ei- förmig, spitz, nach dem Grunde zu stark verschmälert, am Rande un- regelmässig bogig oder nach der Spitze zu gesägt, in der Jugend dicht grau seidig behaart, später oberseits nur zerstreut behaart oder kahl, unterseits grau filzig, oberseits schmutzig dunkel graugrün; unterseits grau; Nervatur oberseits vertieft, etwas runzelig, unterseits scharf her- vortretend. Nebenblätter breit, halbherzförmig oder lanzettlich, lang 18* 276 Salicaceae, zugespitzt, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, schuppenartigen Blättern, klein, dicht- blüthig; männliche rundlich oder oval. Tragblätter schmal, oval, stumpf- lich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn lang grau behaart. Staub- blätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) schmal oval, ge- stutzt. Weibliche Blütbenstände länglich eylindrisch. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthenständen. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/3 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde pfriemlich verschmälert, dicht seidig grau behaart; Griffel bis so lang als der Fruchtknotenstiel; Narben schmal länglich lineal, gespalten. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, bis 1/3 so lang als der Frucht- knotenstiel. Provinz Brandenburg: Rüdersdorfer Kalkberge. S. (aurita X cinerea) X viminalis (S. Hirter)!) Straehler in DBM. XIV (1896) 96. (Bisher nur im Gebiet.) E3 1045. X 1059. S. aurita X Lapponum. Niedriger hi mit auf- rechten, dünnen Aesten; junge Zweige spärlich kurz grau behaart, ältere kahl, meist dunkelrothbraun, glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig oder länglich, nach dem Grunde zu verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, mitunter mit gefalteter Spitze, am Grunde spitz, selten stumpf, am Rande unregelmässig schwach bogig oder klein gesägt, in der Jugend hellgrau, meist seidig filzig behaart, später oberseits kurz zerstreut be- haart, unterseits kurz dicht, meist filzig behaart, oberseits graugrün oder schmutziggrün, unterseits graugrün oder grau; Nervatur und Adernetz oberseits vertieft; unterseits Mittel- und Seitennerven grob hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schmal halbherzförmig, spitz. Knospen- schuppen braun, kahl oder spärlich kurz behaart. Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen läng- lichen oder lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen, dichtblüthig; männ- liche oval oder länglich, aufrecht oder seitwärts gebogen. Tragblätter lang, lanzettlich, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn lang gebärtet; Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) schmal, fast lineal, gestutzt, 1/s so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände oval oder eylindrisch, aufrecht oder seitwärts gebogen. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe, bis auf den halben Frucht- knoten heraufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde lang verschmälert, grau seidig, oft filzig behaart; Griffel kurz; Narben länglich oder fast lineal, ausgerandet oder gespalten, zuerst aufrecht, später gabelig seitwärts ge- bogen. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, gestutzt, etwa 1/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. 1) Nach dem Entdecker Georg Hirte, * 25. Mai 1862 Landsberg a. W. (br.), Redacteur in Berlin, welcher mit Eifer in der Provinz Brandenburg botanisierte. Salix, 277 Auf den Sudeten. Ostpreussen: Kreis Lötzen, Bruch bei Upalten und Spiergsten (H. Gross). S. Tapponum X aurita Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. 1853. 166. — 9. obtusifölia Willd. Spee. pl. IV. 705 (1805). — S. canöscens : Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 58 (1832) z. T. — S. aurita-limösa Laestad. in Sched. nach Wimmer Sal. Europ. 194 (1866). — 5. compacta Anderss, Bot. Notiser 1867. 112. S. Laestadiäna 8. opaca 2° subaurita Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 278 (1868). (Grossbritannien; Skandinavien; Russland: in Finnland und Inger- manland [?].) x] 1046. X 1057. 8. depressa X viminalis. I. Junge Zweige sehr kurz dünn grau behaart, ältere kahl, braun. Blätter kürzer .als bei 8. viminalis, länglich oder lanzettlich, nach dem Grunde zu ver- schmälert, an beiden Enden spitz, am Rande zerstreut klein gesägt, etwas zurückgebogen, in der Jugend namentlich unterseits hellgrau seidig behaart, später oberseits kahl, unterseits kurz anliegend hellgrau seidig behaart, oberseits etwas trübgrün, unterseits graugrün; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits Mittelrippe und Seiten- nerven stark hervortretend. Nebenblätter? Knospenschuppen hellbraun, sehr kurz grau behaart. Blüthenstände (nur männliche bekannt) an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen länglichen, dünn seidig behaarten Blättern, aufrecht, länglich, dichtblüthig, Tragblätter oval, stumpf, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, am Grunde hell, lang grau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, fast lineal, stark gestutzt, etwa !/»z so lang als die Tragblätter. Östpreussen: bei Tilsit (Heidenreich). S. viminalis X depressa Lundströom nach N. J. Scheutz Pl, Vascul. Jenisseenses, in Kongl. Svenska Vetensk. Akadem. Handl. XXII. 10. 206 (1888). — S. livida X wiminalis Heidenreich in Herb, Wimmer (1866). (Sibirien: am Jenissei.) E Capreae X Pruinosae X Viminales. 1041. X 1056. X 1057. 8. einerea X acutifolia X viminälis. Hoher. |} mit aufrechten Aesten ; junge Zweige etwas weichhaarig, ältere kahl, dunkelbraun, etwas blau bereift. Blätter schmal elliptisch, lan- zettlich oder lineal lanzettlich, scharf zugespitzt, nach dem Stiel zu ver- schmälert, schwach kerbig oder scharf gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später nur unterseits an den Nerven dünn behaart, sonst kahl, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün. Nebenblätter lanzettlich, scharf gesägt. Blüthenstände ’? 278 Salicaceae. In Deutschland in Baumschulen ceultivirt und von hier aus ver- breitet. S. acutifolia X (viminalis_ x cinerea) Schneider Illustr. Handb. Laubholzk. 45 (1904). — 5. Sacharöwiüi!) (8. stipuläris X acutfolia) Schroeder nach Diek Nachtr. I. 26 (1887). Roseae X Viminales. 1047. X 1059, S. myrtilloides X Lappönum. }. Ist bisher nur in Skandinavien, Russland: Lappland, Finnland, Ingermanland, Littauen und Wolhynien gefunden worden. S. Lapponum X myrtilloides Wimmer Flora XXXII. 46 (1849). — $. versi- Jolia Wahlenb. Fl. Lappon. 271 (1812). — $. fusca Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 69 (1832). — S. myrtoides Hartm. Handb. Skand. Fl. ed. 4. 322 (1838). — $. neglecta Gorski in Sched. nach Wimmer Sal. Europ. 251 (1866), nicht Cottet. Während des Druckes geht uns dieser Bastard aus dem Gebiete zu, wir lassen daher die Beschreibung folgen: Niedriger hh mit dünnen, sparrigen Aesten; junge Zweige mehr oder minder grau behaart; ältere Zweige kahl, braun, meist etwas glänzend und grau-bäutig bezogen. Blätter kurz gestielt, länglich oder elliptisch, spitz, am Grunde abgerundet oder stumpf, selten spitz, ganzrandig, Rand etwas zurückgebogen, in der Jugend dünn bis dicht seidig grau behaart; später oberseits kahl oder fast kahl, trübgrün, unterseits mehr oder minder grau seidig zottig behaart, hellgrün oder graugrün; Nervatur und Adernetz oberseits meist etwas vertieft oder glatt, unterseits stark hervortretend. Nebenblätter selten entwickelt, schmal eiförmig. Knospen- schuppen braun, dünn kurz grau behaart. Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, kurz gestielt, am Grunde mit kleinen länglichen, mehr oder minder grau seidig behaarten Blättern besetzt, aufrecht, kurz eylindrisch, dichtblüthig; bei den männlichen Tragblätter länglich, fast zungenförmig, stumpf, am Grunde hell, an der Spitze dunkelbraun, grau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, stark gestutzt, etwa 1/2 so lang als das Tragblatt. Bei den weiblichen Blüthenständen Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe und nur wenig länger als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis ?/3 so lang als der Fruchtknoten), aus schmal ovalem Grunde verschmälert, stumpf oder spitz, dünn oder dicht grau behaart; Griffel kurz oder bis !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben meist kurz, dick, tief ausgerandet, nach aufwärts gerichtet, seltener länglich, getheilt aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe und etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Östpreussen: Kreis Sensburg: Hochmoor bei Heydebruch und Selbongen (H. Gross 1909). I* Material liegt nur unvollständig vor. 1) Nach Sacharow, Prof. der Geodäsie und später stellvertretender Direetor der Forst-Academie Petrowskoje-Rasumowskoje bei Moskau (Petunnikow briefl.). EN Salix. 279 Argenteae X Viminales. 1048. X 1057. S. repens X viminälis. Niedriger oder mittel- hoher fh mit langen dünnen aufrechten Aesten; junge Zweige dünn oder dichter kurz grau behaart, ältere Zweige kahl, braun. Blätter länglich- lanzettlich, lanzettlich oder schmal-lanzettlich, meist kürzer als bei $, viminalis, an beiden Enden spitz, ganzrandig oder Rand unregelmässig schwach bogig, zurückgebogen, in der Jugend dicht seidig behaart, später oberseits kahl oder fast kahl, unterseits seidig behaart, oberseits trüb- grün, unterseits grau; Nervatur und Adernetz oberseits nicht hervor- tretend oder etwas vertieft, unterseits schwach hervortretend; Seiten- nerven meist breit gespreizt, von dem Mittelnerven abgezweigt und unregelmässig gebogen. Nebenblätter wenig entwickelt, schmal lanzett- lich. Knospen kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, sitzend oder fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzett- lichen, seidig behaarten Blättern, oval oder kurz cylindrisch, aufrecht, dichtblüthig; bei den männlichen Tragblätter schmal oval, stumpf, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, lang seidig bebärtet. Staubblätter zwei, lang, kahl. Drüse (eine hintere) lineal gestutzt, etwa !/a so lang als das Tragblatt. Bei den weiblichen Blüthenständen Tragblätter etwas schmäler, braun, nach der Spitze zu dunkler, lang seidig bebärtet, bis an den halben Fruchtknoten heraufragend; Fruchtknoten gestielt (Stiel bis etwa !/s so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, seidig behaart; Griffel bis etwa !/a so lang als der Frucht- knoten; Narben bis lang-lineal, gespalten, schlängelnd-bogig. Drüse (eine hintere) breit-lineal, gestutzt, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Nord- und Mitteldeutschland. Niederösterreich bei Moosbrunn. S. viminali-repens Wimmer Flora XXVIII. 439 (1845). — 5. rosmarinifolia L. Sp. pl. ed. 1. 1020 (1753) z. T. (?) s. S. 127. — S. angustifölia Fries Nov. Fl. Suec. Mant. I. 65 (1832) nicht Willd. — 5. Friesiäna!) Anderss. Monogr. Sal. I. 121 (1863). — $. vimi- nalıs X rosmarinifölia Beck Fl. Nieder-Oesterr. I. 286 (1890). Wimmer (Sal. Europ. 242 [1866]) unterscheidet zwei Formen: 1. Blätter lanzettlich, dünn behaart; Fruchtknoten gestielt; Griffel kurz; Narben fadenförmig, gespreizt. (Dieses ist die typische Form.) — 2. Blätter linear, dicht behaart; Frucht- knoten fast sitzend; Griffel sehr kurz; Narben kürzer, gabelig. _ (Diese Form ist von S. repens B. rosmarinifolia (s. S. 127) kaum zu unterscheiden. (England; Skandinavien; Russland.) * 1048. X 1059. S. repens X Lappönum. Ist bisher nur in Schottland, Skandinavien und Russland beobachtet worden, S. Lapponum X repens Wimmer Sal. Europ. 241 (1866). — S. limösa var. subversifolia Laestadius in Herb. nach Wimmer a.a. 0. (1866). — $. Pithoensis ?) Rouy Rev. Bot. Syst@mat. et Geograph. Bot. II. 180 (1904). — S. subversifola A. et E. G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 203 (1905). 1) S. I. S. 224 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 15. Aug. 1794 Femjö (Smäland) + 8. Febr. 1878 Upsala. 2) Nach dem Vorkommen in Piteä-Lappmarken (nördl, Schweden). 280 Salicaceae. Hierzu gehört S. Lapponum X rosmarinifolia Schmalhausen in BZ. XXXII, 574 (1875) aus Russland (Ingermanland). Während des Druckes geht uns dieser Bastard aus dem Gebiete zu, wir lassen daher die Beschreibung folgen: Niedriger h mit kurzen, dünnen Aesten; junge Zweige grau be- haart; ältere Zweige kahl, braun, meist etwas glänzend. Blätter kleiner als bei $. Lapponum, lanzettlich, länglich oder elliptisch, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, selten abgerundet, ganzrandig oder nur zer- streut sehr klein gezähnt, Rand etwas zurückgebogen, in der Jugend grau seidig bis seidig zottig behaart, später oberseits mit dünnen Zotten- haaren sparsam besetzt, unterseits dicht grau seidig oder seidig zottig behaart, oberseits trübgrün, unterseits grau oder graugrün; Nervatur und Adernetz oberseits glatt oder wenig vertieft, unterseits stark hervor- tretend. Nebenblätter wenig entwickelt, klein, eiförmig. Knospen- schuppen braun, grau behaart. Blüthenstände (nur weibliche liegen vor) vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, fast sitzend oder sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, grau seidig behaarten Blättern, kurz cylindrisch oder oval, dichtblüthig. Tragblätter oval, spitz oder abgerundet, dunkelbraun, am Grunde hell, lang dicht be- bärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel kurz oder bis !/3 so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde verschmälert, spitz, grau seidig, bis filzig behaart; Griffel bis Y3 so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal, länglich, meist ungetheilt, aufrecht gabelig oder gebogen. Drüse (eine hintere) oval, stark gestutzt, ?®/s bis ganz so lang als der Frucht- knotenstiel. Östpreussen: Kreis Lötzen bei Spiergsten, Upalten und Widminnen; Kreis Sensburg bei Nikolaiken (H. Gross, 1908 u. 1909). x Capreae X Argenteae X Viminales. 1041. X 1048. X 1057. 8. einerea X repens X viminälis. Niedriger, dichter fi mit dünnen Aesten; junge Zweige kurz diebt grau behaart, ältere kahl, schmutzigbraun. Blätter eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich (etwa so lang wie bei 5. viminalis), scharf zugespitzt, am unteren Ende spitz, am Rande schwach buchtig, ganzrandig oder un- regelmässig zerstreut klein gesägt; in der Jugend dicht hellgrau seidig behaart, später oberseits fast kahl, unterseits dünn kurz seidig behaart, oberseits schmutzig trübgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün ; Nervatur oberseits etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter halbherzförmig, zugespitzt, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen mit kleinen lanzettlichen, behaarten Blättern besetzten Zweigen, dichtblüthig; männliche oval. Tragblätter breit lan- zettlich, stumpf, nach der Spitze zu dunkler braun, lang dicht hellgrau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, am Grunde fast kahl. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/s so lang als die Tragblätter. Weib- liche Blüthenstände kurz ceylindrisch. Tragblätter wie bei den männ- lichen. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Frucht- Salix. os1 knoten), aus schmal eiförmigem Grunde spitz verschmälert, grau seidig behaart; Griffel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal lineal, etwa so lang als der Griffel, gespalten, seitwärts gekrümmt. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/a so lang als der Frucht- knotenstiel. Östpreussen: bei Tilsit. S. cinerea X repens X viminalis Heidenreich ÖBZ. XIV (1864) 17. — 8. fastidiösa A, et G. Camus Ulassif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 266 (1905). (Nur im Gebiet.) 1042. X 1048. X 1057. 8. eaprea X repens X viminalis. Mittelhoher hh mit dünnen, aufrechten Aesten; junge Zweige kurz dünn seidig grau behaart; ältere kahl, braun. Blätter schmäler als bei $. caprea und kürzer als bei $. viminalis, länglich oder lanzettlich, meist an beiden Enden gleichmässig zugespitzt, am Rande schwach bogig oder ungleich klein scharf gesägt, in der Jugend oberseits dünn, unterseits dieht seidig grau behaart, späterhin oberseits ganz kahl, unterseits kurz seidig grau behaart, verkahlend, oberseits trüb dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder blaugrün, matt; Nervatur und weitmaschiges Ader- netz oberseits etwas, unterseits schärfer hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, lanzettlich, klein gesägt. Knospenschuppen braun oder röthlichbraun, sehr kurz ungleich grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, grau seidig behaarten Blättern, aufrecht, dichtblüthig; männliche oval oder kurz eylindrisch. Tragblätter lanzettlich, stumpf- lich, an der oberen Hälfte dunkler braun, lang dicht grau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, 1/3 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthen- stände meist kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter etwas breiter als bei der männlichen Blüthe, nur etwas länger als der Fruchtknoten- stil. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa ?/s so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde kegelig spitz verschmälert, anliegend grau seidig behaart; Griffel kurz, etwa !/ı so lang als der Fruchtknoten ; Narben schmal, länglich (länger als bei $. caprea), gespalten, anfangs aufrecht, zusammenneigend, später gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Östpreussen: an der Memel bei Tilsit. S. Caprea X repens X viminalis Heidenreich ÖBZ. XIV (1864) 18. — S. turföosa A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 267 (1905). (Bisher nur im Gebiete.) E 1045. X 1047. X. 1059? S.aurita X myrtilloides % Lappönum? In der Prov. Östpreussen im Kreise Sensburg bei Heydebruch (1909) von H. Gross gesammelt. 282 Salicaceae, S. aurita X Lapponum X myrtilloides? H. Gross in Herb. (1909). Es liegen nur zwei kleine Blüthenzweige vor, nach welchen eine auch nur annähernd sichere Diagnose nicht aufgestellt werden kann. 1045. X 1048. X 1057. 8. aurita X repens X viminälis. Niedriger | mit dünnen Aesten; junge Zweige grau seidig behaart; ältere kahl, braun. Blätter lanzettlich oder schmal lanzettlich, selten länglich, spitz oder länger zugespitzt, nach dem Grunde zu etwas ver- schmälert, spitz, am Rande unregelmässig bogig und spärlich sehr klein gesägt, in der Jugend grau seidig behaart, später unterseits kurz seidig behaart, oberseits spärlich seidig bestreut, ganz verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits grau oder graugrün; Nervatur und Adernetz ober- seits etwas vertieft, unterseits hervortretend. Nebenblätter schief lanzett- lich, lang zugespitzt, gesägt. Knospenschuppen braun, spärlich kurz grau behaart oder kahl. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen mit kleinen lanzettlichen Blättern, aufrecht oder seitwärts gebogen, dichtblüthig, oval oder kurz ceylindrisch; bei den männlichen Tragblätter lanzettlich, stumpflich, an der oberen Hälfte dunkelbraun, lang grau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, '/s so lang als das Tragblatt. Bei den weiblichen Blüthenständen Tragblätter zungenförmig, an der Spitze abgerundet und schwarzbraun, lang dünn bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, anliegend grau seidig behaart; Griffel kurz, etwa !/;s so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal länglich, etwa so lang als der Griffel, ausgerandet oder gespalten, gabelig-kopfig. Drüse (eine hintere) breit oval, sehr stark gestutzt, etwa !/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Brandenburg: bei Driesen (Lasch); Östpreussen: bei Tilsit (Heidenreich). S. aurita X repens X viminalis Heidenreich ÖBZ. XIV (1864) 17. — 9. aberrans Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 267 (1905). Dieser Bastard macht den Eindruck einer zierlichen und schmalblätterigen S. aurita X viminalıs. (Bisher nur im Gebiete.) |* 1045. X 1048. X 1059. 8. aurita X repens X Lappönum, h. In der Prov. Ostpreussen im Kreise Lötzen auf dem Bruch bei Widminnen (1908 u. 1909) und auf dem Bruch bei Upalten (1908) von H. Gross gesammelt. S. (aurita X Lapponum) X repens H. Gross in Herb. (1908). — 59. (aurita X repens) X Lapponum H. Gross a. a. OÖ. 1908. Nach dem vorliegenden nur unvollständigen Material ist es nicht möglich, eine Diagnose zu geben, 1046. X 1048. X 1057. 8. depressa X repens X viminalis. h. Junge Zweige sehr kurz grau behaart; ältere kahl, schmutzig gelb- Salix, 283 braun oder dunkelbraun. Blätter etwas kürzer als bei $, viminalis, lanzettlich, an beiden Enden gleichmässig zugespitzt oder nach dem Grunde zu stärker verschmälert, am Rande schwach unregelmässig bogig oder spärlich klein gesägt, etwas zurückgebogen, in der Jugend hellgrau seidig behaart, später oberseits ganz kahl, unterseits dünn fein seidig behaart, verkahlend, oberseits grün, etwas glänzend, unterseits grau- grün; Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits etwas hervor- tretend, unterseits Mittel- und Seitennerven scharf hervortretend. Neben- blätter? Knospenschuppen braun, fast kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, dichtblüthig; männliche oval oder länglich. Tragblätter länglich, stumpflich, auf der oberen Hälfte braun, am Grunde hell, lang dicht hellgrau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, kahl. Drüse (eine hintere) oval, stark gestutzt, etwa 1/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch, etwa so gross wie bei S. vzminalis. Tragblätter länglich, stumpf, bis an den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend, sonst wie bei der männ- lichen Blüthe; Fruchtknoten gestielt (Stiel !/g so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dieht hellgrau seidig behaart; Griffel kurz; Narben lineal, länger als der Griffel, seit- wärts bogig abstehend. Drüse (eine hintere) schmal oval, stark gestutzt, etwa ?/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Östpreussen: bei Tilsit von Heidenreich aus weiblicher $. depressa X. repens und männlicher $. viminalis künstlich gezogen und dann angepflanzt. S. (depressua X repens) X viminalis O. v. Seemen in A. u. G, Syn. IV. 283 (1909). — 8. (livida X repens) X viminalis Heiden- reich in Fl. Boruss. orient. exsicc. und in Herb. Wimmer (1866). (Bisher nur im Gebiete.) GLEN. © Bastarde der Meiostylae X Dolichostylae. Virescentes X Pruinosae. 1049. X 1055. 8. nigrieans X daphnoides. Baumartiger h. Zweige kahl, braun (zweijährige Zweige blau bereift). Blätter eiförmig- lanzettlich, an beiden Enden gleich spitz, gesägt, in der Jugend unter- seits seidig behaart, später beiderseitig ganz kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits blaugrün, matt. Blüthenstände (nur männliche be- kannt) kurz vor den Blättern erscheinend, kurz gestielt, oval. Trag- blätter oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkler braun, lang bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde schwach behaart; - Staubbeutel dunkler werdend. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig. Tirol: Innichen im Pusterthal (Gander). Schweiz (?). 254 Salieaceae. S. daphnoides X nigricans (S. inticensis')) Huter in ÖBZ. LVII (1907) 437. — S. pustariaca Huter ined. nach Dalla Torre u. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 40 (1909). Ist in den Blättera und blaubereiften Zweigen mehr der S. daphnoides, in den Blüthenständen mehr der $. nigricans ähnlich, Nach R. Buser (in Gremli Neue Beitr, Fl. Schweiz IV [1887] 58 u. Jahresb, Naturf. Gesellsch. Graubünden LI [1909] 163) sind die von Bri ügger in Rhein- wald und Val Bever kit und als S. daphnoides X nigriecans bestimmten Exemplare S, nigricans. (Bisher nur im Gebiet.) Ei 1049. X 1056? S. nigrieans X acutifolia? Im Salieetum der Landwirt- schaftlichen Akademie zu Petrowskoje bei Moskau befindet sich eine weibliche Weide, die A. Petunnikow möglicherweise für S. pruinosa X nigricans hält. Die Blätter sind verhältnismässig breiter als bei S. acutifolia, lassen aber kein auf S. nigriecans hindeutendes Merkmal erkennen. Die weiblichen Blüthenstände zeigen, wenn sie auch verhältnismässig klein sind, lediglich die Merkmale der S. daphnoides. Ich möchte deshalb auch in Uebereinstimmung mit Lackschewitz in Libau die Weide für S. daphnoides halten. 1050. X 1055. S. phylieifölia X daphnoides. Ist bisher nur in Russ- land: Estland und Ingermanland beobachtet. S. daphnoides-phylicifolia (S. maerorrhincha 2)) Anderss. Monogr. Sal. I. 155 (1863). — S. Koernickei 3) Anderss. in DC. Prodr. XVI, 2 (1868) 263? — S$. bicolor x daphnoides Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 21 (1897). Lackschewitz (briefl.) hält Andersson’s S. Koernickei für S. phylieifolia. Nach einem a männlichen Exempar zu urtheilen, steht die Weide der S. laurina (S. caprea % phylieifolia) sehr nahe; ob auch eine Beimischung von S. daphnoides stattgefunden hat, lässt sich nicht feststellen ; vgl. auch S. 288. 1051. X 1055?? S. arbüuseula X daphnoides?? (Brügger Jahresb. Naturf, Gesellsch. Graubündens XXV. 60 [1880—81]) ist als in der Schweiz im Ober- Engadin vorkommend angegeben, ist aber nach Buser (Jahresb. Naturf, Gesellsch. Graubündens LI. 162 [1909]) theils S. daphnoides, theils S. nigricans. Virescentes X Rigidae X Pruinosae. 1050. X 1052. X 1055?? 8. phylieifölia X hastäta X daphnoides?? — 5. (hastata) egal: x daphmoides Brügger Jahresb. Naturf. Gesellsch, Graubündens XXV. 59 (1550-81), in der Schweiz im Ober- Badhdin gesammelt, ist nach Buser (Jahresb, Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 165 [1909]) $. hastata, Virescentes X Vimimnales. 1049. X 1057. S, nigriecans X viminälis. fi. Bisher nur in Russland: Ingermanland beobachtet. S. nigricans X viminalis Schmalhausen BZ. XXXILU. 573 (1875). — $. semi- nigrieans X. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 139 (1905). 1049. X 1059. 8. nigrieans X Lapponum. Bisher in England und Skandinavien beobachtet, !) Nach dem Fundorte Innichen, 2) Von uaxoös lang und dbyyog Rüssel. 3) S, VI. 1. S. 735 Fussn. 1. K. ist am 16. Jan. 1908 in Bonn verstorben. Salix, 285 S. Lapponum X nigricans Marshall Journ. of Bot. XXXI, (1893) 228, — S, Dalecarlica!) Rouy in Rev. Bot. Syst@mat. et Geograph. Bot. II. 181 (1904), 1050. X 1057. S. phylieifölia X viminälis. fh. Bisher-in Russland in Ingermanland und in Sibirien am Jenissei beobachtet. S. phylieifolia X viminalis Schmalhausen in BZ. XXXIIH (1875) 572, — S. bieolor X viminalis Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 27 (1897). — 8. semi- phylieifölia A. et G. Camus Classif, et Monogr. Saul. d’Europe II. 131 (1905). 1050. X 1059. S. phylieifölia X Lappönum. Bisher nur in Frankreich, England und Skandinavien, Russland: bei Moskau. S. phylieifolia-Lapponum Wimmer Denkschr,. Schles. Gesellsch. Vaterländ, Cult. 1853. 168. — S$. bicolor X lapponum Gürke in Richter-Gürke Pl. Europ, II. 30 (1897). — S. Gilloti?2) A. et E. G. Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr, Saul, France 365 (1904). e 1050. X 1051. X 1059. S. phylieifölia X arbüuscula X Lapponum, Ist bisher nur in Schweden beobachtet, S. Lapponum X Arbuscula X phylieifolia Floderus Bihang till K. Sv. Vet.- Akad. Handl. _XVII. III. 6 u. 41 (1891). — S. arbuseula X bicolor X Lapponum Gürke in Richter-Gürke Pl. Europ. II (1897) 30. 1051. X 1059. S. arbüusceula X Lappönum. Ist bisher nur in England und Skandinavien beobachtet. S. Lapponum X Arbuseula B. White Journ, Linn, Soc. XXVIL (1890) 430 und Floderus Bihang K. Sv. Vet.-Akad, Handling. XVII. III 39 (1891), nicht Wimmer. — S. spuria der Skandinavischen Schriftsteller nieht Willd. — S. pseudo- spuria Rouy in Rev. Bot. Systemat. et Geograph. Bot. II (1904) 181. — S. Whiteana 3) A, et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II (1905) 239. Wimmer (Sal. Europ. [1866] 264) stellt den Bastard $. Helvetica X arbus- ceula irrthümlich unter der Bezeichnung S. Lapponum X arbuseula (S. spuria) auf. Dieses hatte zur Folge, dass die späteren Schriftsteller den Namen S. spuria Schleicher auch für die in England und Skandinavien vorkommende S. Lapponum X arbuseula beibehielten, während er doch nur zu der in der Schweiz und Tirol vorkommenden S. Helvetia X arbuscula gehört. B. 8. arbüsceula X Helwetica. Niedriger, kurzästiger h; junge Zweige kurz dünn grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelroth- braun, glänzend. Blätter oval, länglich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz oder am Grunde stumpf, am Rande ungleichmässig klein gesägt, in der Jugend oberseits dünn, unterseits dicht fast filzig grau behaart, später oberseits nur spärlich kurz behaart oder ganz kahl, unter- seits sehr kurz grau seidig behaart bleibend, ‚oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits gar nicht oder nur wenig fein hervortretend, unterseits fein hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig. Knospen- schuppen hellbraun, dünn kurz grau behaart. Blüthenstände (nur weib- liche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an Zweigen, die bis !/a 1) In der schwedischen Landschaft Dalarne (ein Bewohner Dalekarl) gesammelt, 2) 8. VI. 1. 8. 76 Fussn. 1. 3) Nach Francis Buchanan White, * 20. März 1842 7 3. Dec. 1894 Perth (Schottland), Arzt daselbst. Verfasser der werthvollen Revision of the British Willows (Journ. Linn, Soc. Bot. XX VII. 333—457 [1890]). ‚Seine Flora of Pertbshire erschien erst 1898 (Britten u. Boulger in Journ. of Bot. XXXVII 83). 286 Salieaceae. so lang als der Blüthenstand sind, dicht grau behaart, mit länglichen oder ovalen kleinen Blättern, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, eylindrisch, dichtblüthig, am Grunde etwas locker. Tragblätter oval, stumpflich, hellbraun, an der Spitze nur wenig dunkler, grau behaart und bebärtet, bis fast zur Spitze des Fruchtknotens heraufragend. Frucht- knoten fast sitzend oder sitzend, aus eiförmigem Grunde kegelig, spitz, dicht grau behaart; Griffel etwa !/2 so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich oval, gespalten, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) lang oval, gestutzt, etwa !/s so lang als der Fruchtknoten. Schweiz bei den Erzeugern nicht selten. Tirol im Draugebiet, Nons- und Sulzberg. S. arbuscula X helvetica Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 30 (1897). — 8. spuria Willd. in Herb. No. 18234; in Schleicher Cat. Sal. Helv. (1807) 2; Schleicher Exs. No. 861. — 5. nivea sub- concolor Seringe Exs. Monogr. Saul. Suisse 54 (fälschlich 56) (1815). — $. helvetica var. spuria Gaud. Fl. Helv. VI. 269 (1830). — 5. Lapponum-Arbuscula Wimmer Sal. Europ. 264 (1866). — $. hel- vetica X myrsinites Kerner Herb. Sal. No. 83. — $. Waldsteiniana % Helvetica Buser in Gremli Neue Beiträge Fl. Schweiz IV. 77 (1887) z. T. (?%). — 5. Pennina') Schleicher Herb. nach Zahn in Hallier-Wohliarth Koch's Syn. 2355 (1905). Bezüglich $. spuria und S. Lapponum-Arbuscula siehe bei S. arbuscula X Lapponum. (Bisher nur im Gebiete.) [* Rigidae X Viminales. 1052. X 1059. 8. hastata X Lapponum h. Hierher: B. S. hastata X Helvwetica. Niedriger h mit kurzen, ab- stehenden Aesten; junge Zweige kurz grau behaart, ältere Zweige kahl, meist dunkelbraun, glänzend. Blätter länglich, verkehrt-eiförmig oder oval, an beiden Enden spitz, ganzrandig oder zerstreut klein gesägt, in der Jugend lang seidig hellgrau behaart, später oberseits an den Nerven spärlich kurz behaart bleibend oder ganz verkahlend, unterseits sehr kurz hellgrau behaart bleibend, oberseits grün, etwas glänzend, unterseits grau= grün oder grau, matt; Nervatur und Adernetz oberseits nur sehr wenig ver- tieft oder hervortretend, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig. Knospen braun, kurz dünn hellgrau behaart, später kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend ; männliche an kurzen Zweigen bis fast sitzend, am Grunde mit kleinen hellgrau seidig behaarten Blättern, aufrecht oder etwas seitwärts ge- bogen, oval oder länglich, diehtblüthig. Tragblätter länglich, spitz- lich, hellbraun, an der Spitze dunkler, lang seidig bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) schmal oval gestutzt, etwa 1/9, so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an kurzen !) In den Penninischen Alpen (zwischen Wallis und Piemont) gefunden, Salix, 2837 mit kleinen länglichen, oberseits dünn, unterseits stark seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht oder später etwas seitwärts gebogen, eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe, bis an den halben Fruchtknoten heraufragend. Fruchtknoten fast sitzend, aus eiförmigem Grmnde kegelig verschmälert, hellgrau seidig behaart; Griffel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten; Griffel schmal oval, gespalten, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, ge- stutzt, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Schweiz? Tirol. S. hastata X helvetica (S. Huteri‘)) Kerner ÖBZ. XVI (1866) 370. — 8. Waldsteiniana-Helvetica Buser in Gremli Neue Beitr. Fl. Schweiz IV. 77 (1887) z. T. (?). Huter in Gremli Neue Beiträge Fl. d. Schweiz IV. 77 (1887) hält die in der Schweiz gesammelte S. Huteri für eine üppig entwickelte S. arbuscula- Hel- vetica, und Jaccard (Cat. Fl. Valais. in Neue Denkschrift. Allg. Schweizer-Ge- sellsch. für Gesammt-Naturwissensch. 1895. 330) hält sie 'gleichfalls für 8. arbus- cula- Helvetica f. vegeta. — Nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 166 [1909]) gehört das in dem Brügger’schen Herbar-Material befindliche Exemplar der 8, hastata X Helvetica aus St. Moritz zu S. Helvetica, während für den von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIII u. XXIV. 117 [1879—80]) noch angegebenen Standort Bernhardin die Belege fehlen. Buser (in Gremli a, a. O.) hält nicht nur die in der Schweiz als $S. ha- stata X Helvelica gesammelte Weide für S. arbuseuta X Helvetica, sondern will auch die in Tirol gefundene und von Kernera,a. O. als S. Huteri aufgestellte Weide nur als S. Waldsteiniana- Helvetica gelten lassen. Exemplare aus der Schweiz liegen uns nicht vor, wir können uns deshalb auch nicht über diese Weide aus der Schweiz äussern. Wohl aber möchten wir hervorheben, dass die S. hastata X Helvetica (S. Huteri [Buseri2)?]) Kerner aus Tirol der S. arbuseula X Helvetica (S. spuria) zwar sehr ähnlich ist, aber doch namentlich in den weiblichen Blüthen- ständen deutliche Unterschiede zeigt. Die Tragblätter sind bei der S. spuria breiter und verhältnismässig länger, sie reichen fast auf die Spitze des Fruchtknotens her- auf; der Fruchtknoten ist kürzer und gedrungener; der Griffel länger, etwa !/2 so lang als der Fruchtknoten; die hintere Drüse ebenfalls verhältnismässig länger, etwa '/s so lang als der Fruchtknoten. (Bisher nur im Gebiete.) Myrtosalix X Viminales. 1054. X 1059. S. myrsinites X Lappönum. Ist bisher nur in Englaud, Skandinavien und Russland: Lappland beobachtet worden, S. Lapponum-myrsinites (S. phaeophylla3)) Anderss. in Bot. Not. (1867) 116. Hierzu gehört: B. 8. myrsinites X Helvetica?? Der von Kerner (Herb, Sal. No, 55) als S, helwetica X myrsinites ausgegebene Bastard ist S. arbuscula X Helvetica (s. S. 285). 1) S. I. S.16 Fussn. 1 und III. S. 690 Fussn. 2, 2) S, VI. 1. S. 383 Fussn. 1. Nach Dalla Torre u, Sarnth. I. 40 wurde B. am 2. Jan. 1867 in Genf geboren. Das sicherlich unrichtige Geburtsjahr (B. hat bereits 1881 auf der Schweizer Naturforscher-Vers, zu Aarau einen Vortrag ge- halten!) ist nach Casimir de Candolle (br.) in 1857 und der Geburtsort in Aarau zu berichtigen. 3) Von gaıdg braunroth und pö//on» Blatt. 285 Salicaceae. EL IEDERNT, Bastarde der brachystylae X Meiostylae X Dolichostylae. Capreae X Virescentes X Pruinosae. 1042. X 1050. X 1055. S. cäprea X phylieifölia X daphnoides. 8. Koernickeit!) (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 263 [1868] wird von Beissner, Schelle, Zabel (Handb. Laubholz-Benenn. 27 [1903] als S. daphnoides X lau- rina geführt. Andersson hatte diese seiner Zeit in Russland bei Petersburg ge- sammelte Weide für zwischen $. phylieifolia (laurina) und $. daphnoides stehend gehalten, ohne zu einer bestimmten Entscheidung hierüber kommen zu können, Das vorliegende, aus dem Jahre 1858 stammende, nur dürftige Original-Material lässt mit Sicherheit lediglich erkennen, dass $. Koernickei der S. laurina (8. caprea X phylieifolia) sehr nahe steht; die Beimischung von S. daphnoides oder von einer andern Art lässt sich hingegen nicht feststellen. Vgl. auch S. 284. Capreae X Virescentes X Viminales. 1041. X 1050. X 1057. S. einerea X phylicifolia X viminalis (Schmal- hausen BZ. XXXII. [1875] 573. — 8. bicolor X cinerea X viminalis Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 27 [1897]. — $. hirsutophylla A. et G. Camus Classif, et Monogr. Saul. d’Europe I. 270 [1905]) ist in Russland: Ingermanland be- obachtet worden. 1042. X 1050. X 1057. S. ecäprea X phylieiföolia X viminälis. Schmal- hausen in BZ. XXXII (1875) 573. — S$. bicolor X caprea X viminalis Gürke Pl. Eur, II (1897) 27.,— $. tomentella A. et G. Camus Classif. et. Monogr. Saul, d’Europe II (1905) 270. Ist bisher nur in Russland: Ingermanland beobachtet worden. 1043. X 1051. X 1059? 8. grandiföolia X arbüuscula X Lapponum ’? S. helvetica X arbüscula X grandifolia Buser nach Zahn (in Hallier-Wohlfarth Koch’s Synopsis 2355 [1905]) soll von Buser in der Schweiz im Oberengadin ge- funden sein. Ohne Diagnose erwähnt. Material war nicht zu erhalten. 271. Bastarde der Synandırae. ds Bastarde der Drachystylae. Purpureae. 1061. X 1062? S. purpürea X caesia? Soll nach Brügger (Jahresb, Naturf, Gesellsch. Graubündens XXV. 60 [1580—81]) in der Schweiz im Ober- Engadin, am Inn bei der Au (1881) gefunden sein; ist jedoch nach Buser (Jahresb. Naturf, Gesellsch. Granbündens LI, 164 [1909]) nur S. caesia var. an- gustifolia. -— 8. caesia X purpurea Brügger a. a. O. — $. subeaesia Brügger nach Buser a. a. OÖ, 1) S. S. 284 Fussn. 3 und VI. 1. S. 736 Fussn, 1. Salix, 28) Incanae X Purpureae. 1060. X 1061. 8. inecana X purpuürea. Mittelhoher oder hoher I mit aufrechten ruthenförmigen Aesten; junge Zweige hellgrau kurz seidig oder wollig behaart, ältere Zweige kahl, braun oder grünlich braun. Blätter lanzettlich oder fast lanzettlich, nach dem Grunde zu ver- schmälert, spitz oder lang zugespitzt, am Grunde spitz, unregelmässig klein scharf gesägt, nach dem Stiel zu ganzrandig (Rand zurückgebogen), in der Jugend hellgrau seidig wollig behaart, später oberseits kahl, unterseits sehr kurz seidig mehlig behaart oder ganz verkahlend, ober- seits etwas trübgrün, unterseits grau oder graugrün; Nervatur und eng- maschiges Adernetz oberseits glatt oder wenig vertieft, unterseits fein hervortretend. Nebenblätter (?) meist fehlend. Knospenschuppen braun, kurz wollig behaart, später kahl; männliche Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern, aufrecht, gekrümmt, schmal eylindrisch, diehtblüthig. Tragblätter länglich stumpf oder gestutzt, hell, an der Spitze röthlichbraun oder dunkelbraun, dünn kurz be- bärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, ganz oder zum Theil verbunden, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa 1/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände wie die männlichen, aber Tragblatt fast bis zur Spitze des Fruchtknotens heraufragend; Fruchtknoten sehr kurz gestielt, aus ovalem Grunde kurz kegelig, dünn seidig behaart. Griffel kurz; Narben kurz, oval, ausgerandet, aufrecht kopfig.. Drüse nur wenig länger als der Fruchtknotenstiel. Tirol? (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 36 [1909]); Bayern; Nieder-Oesterreich; Kärnten (ob noch jetzt?); Bosnien ; Oester- reichisch-Schlesien (hier 1846 von Wichura entdeckt). S. purpurea-incana Wimmer in Jahresb. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. XXV (1847) 125. Die von Brügger bei Winterthur gesammelte Weide ist nach Buser (in Gremli Neue Beitr. Fl. Schweiz IV. 60 [1887]) S. purpurea und für den von Brügger angegebenen Standort Splügen am Rhein fehlen nach Buser (Jahresb, Naturf, Gesellsch. Graubünden LI [1909] 167) die Belege. Hierzu gehören als Formen: B. bifida steht der $. incana näher; Blätter auch nach der vollständigen Ent- wickelung unterseits mehlig behaart bleibend. — S. bifida Wulfen Fl. Norica phaner, 780 (1858). — S. superincano-purpurea Kerner Niederösterr. Weiden 225 (1859). — S. bifida «. subincana Anderss. in DC, Prodr, XVI. 2. 305 (1868). C. Wiehüraet). Blätter bei ihrer vollständigen Entwickelung unterseits ganz ver- kahlend. — S. Wiehurae Pokorny Holzpflanz. 2%, t. 97 (1864) nicht Anderss. — 5, bifida 8. subpurpurea Anderss. a. a. O. (1868.) (Griechenland [v. Heldreich Fl. Graeca Exs.].) #1 1) 8: VL°1.58, 412 Fussn. 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 19 290 Salicaceae, C. LEXaIT. Bastarde der Choristandrae x Synandr.ae. Capreae X Imcanae. 1041. X 1060. 8. einerea X ineana. Mittelhoher oder hoher hi; junge Zweige dicht kurz weiss grau behaart, ältere kahl, braun. Blätter länglich -lanzettlich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz, ungleich scharf gesägt, in der Jugend kurz dicht weissgrau behaart, später ober- seits fast kahl oder kahl, unterseits sehr kurz dicht grau behaart, ober- seits dunkelgrün, unterseits grau; Nervatur oberseits etwas vertieft, unter- seits hervortretend, gelblich. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospen braun, spärlich kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend; männliche fast sitzend an ganz kurzen mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen, oval oder kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich, stumpflich, hell- nach der Spitze zu dunkler braun, dünn lang grau behaart. Staubblätter zwei, am Grunde etwas verbunden und behaart. Drüse (eine hintere) oval, ge- stutzt, etwa !/s so lang als das Tragblatt; weibliche etwas später, an kurzen Zweigen (aber längeren als bei den männlichen), mit kleinen breit lanzettlichen Blättern, kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter etwas breiter und stumpfer als bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel bis etwa so lang als der Fruchtknoten), aus schmal ei- förmigem Grunde kegelig verschmälert, ungleichmässig grau behaart; Griffel kurz; Narben kurz oval, ausgerandet. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Elsass?; Bayern; Tirol: Farbental bei Innsbruck, im Achental; Niederösterreich; Galizien: Tatra. S. einerea X incana (5. hircina) A. Kerner Verh. ZBG. Wien XIV (1864) 100. — 8. capnoides A. u. J. Kerner Herb. Oesterr. Weid. (1865—1869) No. 83. — S. sub-caprea X incana Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 36 (1909). Gürke (Pl. Europ. II. 40 [1897]) stellt S. hircina Kemer, von Kerner ab- weichend, als Form zu 8. caprea X incana. (Bisher nur im Gebiete.) Ei] 1042. X 1060. S. eaprea X incäna. Hoher fh mit dieken, aufrecht abstehenden Aesten; junge Zweige sehr kurz dicht, oft ungleich hellgrau, filzig behaart; ältere kahl, dunkel- oder gelbbraun. Blätter breiter als bei S. incana, länglich - verkehrt - eiförmig - lanzettlich oder Janzettlich, an beiden Enden spitz, nur selten am Grunde stumpf, am Rande in der Jugend zurückgebogen, ungleich bogig oder unregelmässig klein gesägt, anfangs oberseits dünn ungleich, unterseits dicht kurz hellgrau filzig behaart, später oberseits kahl oder fast kahl, unterseits sehr kurz grau filzig-mehlig behaart, oberseits trübgrün, ein wenig glänzend, unterseits grau, matt; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter wenig ent- Salix. 291 wickelt, halbherzförmig, gesägt. Knospenschuppen hellbraun, kahl oder ungleich sehr kurz dicht hellgrau filzig behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen länglichen oder lan- zettlichen, spitzen, unterseits dicht hellgrau behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht oder seitwärts gekrümmt, dichtblüthig; männliche oval oder kurz cylindrisch, diek. Tragblätter länglich stumpf, nach der Spitze zu braun, lang dünn bebärtet. Staubblätter zwei,. lang, am Grunde verbunden und behaart. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, !/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten gestielt (Stiel !/a so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde kegelig, hell- grau behaart; Griffel kurz; Narben länglich oval, gespalten, zunächst aufrecht zusammenneigend, später gabelig spreizend. Drüse (eine hintere), eiförmig, gestutzt !/a so lang als der Fruchtknoten. Schlesien; Baden; Schweiz; Dauphine; Tirol; Ober- und Nieder- österreich; Istrien; vielfach angepflanzt, so wohl auch in Belgien. S. incana-Caprea Wimmer Flora XXXIL 46 (1849). — $. olei- ‚Fölia Vill. Hist. Pl. Dauph. III. 784 (1789)? — S. Flüggeänat) Willd. Spee. pl. IV. 709 (1805). — $. Kanderiäna?) Seringe Saul. Suisse (Exs.) (1808) No. 42. — 5. longifölia Schleich. Cat. (1809)? — S. holo- sericea Seringe Saul. Suisse (Exs.) No. 70 (1814) nicht Willd. — S. holosericea gemmäta Seringe a. a. OÖ. No. 71. — $. holosericea angustifölia Seringe a. a. OÖ. No. 72. — $. lanceoläta Seringe Exs. Saul. Suisse 37 (1815); nicht Smith. — $. Seringeäna?) Gaud. in Seringe a. a. O. — $. Smithiana var. obscura Gren. et Godr. Fl. Fr. III. 131 (1855). — S. gemmata Wimmer nach Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 304 (1868). — 5. canescens Willd. in Herb. No. 18174. (Frankreich; Spanien: auf den Pyrenäen.) { *] 1043. X 1060. 8. grandifolia X ineana. Bis 5 m hoher h mit aufrechten Aesten; junge Triebe sehr kurz grau behaart, ältere Aeste kahl, dunkelbraun. Blätter lanzettlich oder schmal lineal-lan- zettlich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, dicht ausgebissen gesägt, in der Jugend kurz, grau zottig behaart, später oberseits fast ganz oder ganz verkahlend, unterseits sehr kurz grau mehlig behaart, ober- seits trübgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün; Mittelnerv oberseits weiss, unter eits gelbbraun; Seitennerven fast im rechten Winkel vom Mittelnerven sich abzweigend, oberseits ebenso wie das Adernetz etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter“ schmal halb- herzförmig, zugespitzt, gesägt. Knospen gelbbraun, sehr kurz, dünn grau behaart. Männliche Blüthenstände kurz vor den Blättern er- scheinend, aufrecht, an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen ern grau behaarten Blättern umgeben, oval oder kurz cylin- 1) S, III. S. 319 Fussn. 2. 2) Nach dem Fundort an der Kander im Berner Oberland, 3) 8. VI. 1. S. 186 Fussn. 3. 49? 292 Salicaceae, drisch, diehtblüthig. Tragblätter schmal oval, an der Spitze etwas schief gestutzt, gelb, am Grunde dunkler rothbraun, lang, fein grau behaart. Staubblätter zwei, am Grunde verbunden und behaart. Staubbeutel oval, gelb. Drüse (eine hintere) kurz, schmal, viereckig, an der Spitze gestutzt und etwas ausgerandet. Weibliche Blüthenstände kurz vor oler mit den Blättern erscheinend, aufrecht oder seitwärts gebogen, an kurzen mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen, eylindrisch, dichtblüthig; Tragblätter schmal oval, spitz, gelb, nach der Spitze zu rotnbraun, lang fein grau behaart; Fruchtknoten gestielt (Stiel 1/2 so lang als der Fruchtknoten, fein dünn grau behaart; am ovalen Grunde verschmälert, spitz, fein dünn grau behaart; Griffel !/ı so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal, länglich, etwa ebenso lang als der Griffel, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, an der Spitze gestutzt und etwas ausgerandet, etwa 1/3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz; Tirol; Oberbayern: Berchtesgaden, Reichenhall; Kärnten. » 8. grandifolia X incana Kerner Verh. ZBG. Wien XIV (1854) 100. — 5. subalpina Schleicher Cat. IV (1821) nach Gremli Ex- eursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 (1893) nicht Forbes. — $. intermedia Host Sal. (1828) p. 17 tab. 56—57. — SS. cinerea X incana Wimmer in Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. (1853) 159. — 8. rıparıa x grandifolia A. Braun in Sched. (1869). — S. appendieuläta %X incana Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 36 (1909). Die von Wimmer in Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. (1853) 159 nach Tausch gemachte Angabe, dass S. intermedia Host in Böhmen vorkommt, ist, wie schon Kerner Niederösterr. Weiden (1859) 225 nachgewiesen hat, nicht richtig. Dalla Torre u. Sarnthein |], e, erwähnen, ohne Angabe einer näheren Beschreibung, das Vorkommen mehrerer abweichender Formen bei Trient, dar- \Y unter S. super-incana % grandifolia, also einer der 8. incana näher stehenden Form. Zu 8. grandifolia X incana gehört als Form B. S. Oenipontanat). Kerner ÖBZ. XVI (1366) 339 hebt als die von S. inter- media Host trennenden Merkmale hervor: der Stiel des Fruchtknotens nach der Blüthe fünfmal länger als die Drüse; Griffel kurz; Drüse linsenförmig, Fruchtknoten ei-kegelförmig, 1,5 mm lang (bei S. intermedia 2,5 mm). Die mikroskopische Untersuchung der weiblichen Blüthen eines Originalexemplars, Kerner Herb. Oesterr. Weid. (1869) No. 52, ergiebt jedoch folgende Merk- male: Stiel des Fruchiknotens halb so lang als dieser und zwei bis dreimal so lang als die schmal rechteckige, am oberen Ende gestutzte und etwas aus- gerandete Drüse; Fruchtknoten kürzer als bei S. intermedia, aus schmal ovalem Grunde schmal kegelförmig stumpf, dichter grau behaart als bei S. intermedia; Griffel !/s so lang als der Fruchtknoten und verhältnismässig etwas länger als bei S. intermedia; Narben schmal oval, getheilt, spreizend, verhältnismässig kürzer als bei 8. intermedia. Schweiz, Tirol, Niederösterreich : Josephsberg. S. oenipontana A. u. J. Kerner Herb. Oesterr, Weid. (1867) No. 52. — S. subalpina Kerner in Oesterr, Botan, Zeitschr. XVI (1866) 338 nicht Forbes. — S, supergrandifolia X incana Kerner a. a. O0. — $. incana X grandifolia !) Bei Innebruck (Oenipontum) gefunden. Salix. 293 A. u. J. Kerner Herb. Oesterr. Weid. (1867) No. 52. — 8. subgrandifolia X incana Kerner a. a. OÖ. — S. appendieulata X incana Dalla Torre und Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 37 (1909). Kerner hat die in Öesterr. Bot. Zeitschr. XVI (1. Nov. 1866) 338 auf- gestellte S. subalpina im Herb. Oesterr. Weid. (vor Feb. 1867) No. 52 selbst ohne neue Diagnose in S. oenipontana umgetauft. Er fügt diesem Namen theils S. incana X grandifolia, theils S. subgrandifolia X incana hinzu und setzt sich mithin mit der bei S. subalpina gegebenen Hinzufügung: S. supergrandi- folia X incana in Widerspruch. 1044. X 1060? 8. Silesiaca X ineana? h. Junge Zweige be- haart. Blätter lineallanzettlich, nach beiden Enden zu gleichmässig all- mählich verschmälert, in der Mitte am breitesten, am Rande entfernt wellig gekerbt, in der Jugend behaart, braunrot, später oberseits ver- kahlend und schmutzig grün, unterseits locker mehlig weissgrau behaart; Mittelnerv dünn, nach dem Stiel zu allmählich dieker; Seitennerven 13 bis 16 Paare, weitläufig, gebogen, einander nicht parallel. Nebenblätter halbherzförmig, zugespitzt. Knospenschuppen behaart. Blüthenstände unbekannt. Oesterreichisch-Schlesien: bei Ustron an der Weichsel (A. Kotula). S. Ändreae!) (S. incana X silesiaca) Woloszezak in ÖBZ. XLVII. (1898) 222. Ist nur nach Blattzweigen aufgestellt. (Nur im Gebiete.) El 1045. X 1060. 8. aurita X incäna. Niedriger bis hoher Iı mit aufrechten, ruthenförmigen Aesten ; junge Triebe kurz dicht grau be- haart; junge Zweige kurz dünn, grau behaart; ältere kahl, dunkel-, selten gelbbraun. Blätter länglich oder lanzettlich, nach dem Grunde zu ver- schmälert, an beiden Enden spitz, oder am Grunde stumpf, am Rande etwas zurückgerollt, unregelmässig klein gesägt, in der Jugend ober- seits dünn, unterseits dicht behaart, später oberseits spärlich kurz, unter- seits sehr kurz und dicht, fast mehlig-filzig hellgrau behaart, verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün oder grau; Nervatur und dicht- maschiges Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits stark hervor- tretend, gelbbraun, Nebenblätter schief halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen gelbbraun, meist kurz dünn grau behaart. Blüthen- stände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen oder länglichen Blättern besetzten Zweigen, auf- recht, meist etwas gekrümmt; männliche eylindrisch. Tragblätter lan- zettlich, spitzlich oder an der Spitze abgerundet, hell, nach der Spitze zu braun, dünn bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde etwas ver- bunden und behaart. "Drüse (eine hintere) breitoval, gestutzt, etwa nur 1) Nach Andreas Kotula, K. K. Notar zu Teschen, einem ausgezeichneten Koleopterologen und mit Weidenbastarden gut vertrauten Botaniker. Sein Sohn Boleslaw, * 27. Nov. 1849 Teschen } wie S. 273 Fussn. 3 bemerkt 19. Aug. 1398 in Folge eines Absturzes im Ortlergebiete. 294 Salicaceae. - !'4 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände meist dünn eylindrisch (ähnlich wie bei S. incana). Tragblätter lanzettlich, stumpf oder gestutzt, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel bis fast 1/2 so lang als der Fruchtknoten); aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, stumpf, dicht oder dünn kurz grau behaart; Griffel kurz; Narben länglich, etwas kürzer als der Griffel, ausgerandet oder gespalten, aufrecht kopfig. Drüse (eine hintere) oval, stark ge- stutzt, 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Württemberg. Oesterreichisch-Schlesien. Schweiz. Tirol. Oft in Gärten angepflanzt. S. incana X aurita Wimmer Flora XXXII 43 (1849). — S. pätula Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 11 (1315). — 8. pällida Forb. Sal. Wob. 191, tab. 96 (1829). — 5. oleaefölia Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 304 (1868) nicht Vill. Die von Brügger in der Schweiz gesammelte $. aurita X incana ist nach ;3user (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 163 [1909]) $. grandifolia einerascens. (Spanien; Frankreich.) = Capreae X Purpureae. 1041. X 1061. 8. einerea X purpurea. Mittelhoher bis hoher Ir mit meist aufrechten, seltener sparrigen Aesten; junge Zweige dicht kurz grau fast filzig behaart, später kahl, braun oder gelblich. Blätter oval, verkehrt-eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich (etwa so gross wie bei S. cinerea), spitz, am Grunde spitz oder stumpf, selten abgerundet, ungleich klein bogig oder scharf gesägt, in der Jugend dicht grau seidig behaart, später oberseits fast kahl oder kahl, unterseits kurz seidig behaart, verkahlend, oberseits schmutzig grün oder graulich grün, unter- seits grau oder blassgrün. Nervatur und diehtmaschiges Adernetz ober- seits etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter halb- herzförmig, spitz, gesägt. Knospen braun, fast kahl oder kahl. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, meist schuppenförmigen Blättern, aufrecht, diehtblüthig, kurz eylindrisch, meist nach der Spitze zu verschmälert (kleiner als bei $. cinerea). Tragblätter oval, spitz, nach der Spitze zu dunkelbraun, lang grau bebärtet.. Staubblätter zwei, nicht ganz, sondern meist nur bis zur Hälfte verbunden, ganz am Grunde etwas behaart; Staubbeutel zuerst röthlich, dann gelb, später graulich. Fruchtknoten sehr kurz oder länger gestielt (Stiel bis !/; so lang als der Fruchtknoten), eiförmig, kurz kegelig, dicht grau behaart; Griffel kurz, länglich, ausgerandet, gabelig. Drüse (eine hintere) kurz breit oval, gestutzt, bei kurzen Fruchtknotenstielen so lang als dieser, bei längeren etwa nur !/3 so lang. Deutschland. Schweiz. Tirol. Nieder-Oesterreich. Böhmen. Mähren. Ungarn. Siebenbürgen. Salix. 295 S. cinerea X purpurea Wimmer Fl. Schles. 2. Ausg. Nachtr. 477 (1845). — S. Pontederäna!) Willd. Spee. Pl. IV. 661 (1805). S. fuscata „Pursh“ nach Hort. Bot. Berol, ist nach Wimmer Sal. Europ, (1866) 164 — S, einerea X purpurea Wimmer’s. Bei einem in dem Herb. Mus. Bot. Berol. befindlichen weiblichen Exemplar hat Wimmer eigenhändig hinzugefügt: „S. fusea Pursh aus dem Berliner Garten, aus England.* S. fuscata Pursh Fl. Am. Sept. II, 612 (1814) ist eine Nordamericanische Weidenart, die.gleich S. petiolaris s,. S. 130 ist; es liegt mithin bei der Bestimmung der S. fuscata aus dem Botanischen Garten zu Berlin wohl ein Irrthum vor. Hierzu gehören: A, sördida. Steht der S. cinerea näher. Blätter breiter, meist bogig gesägt; Nervatur unterseits schärfer hervortretend. Fruchtknoten länger gestielt. — S. sordida (S. subpurpürea X cinerea) Kerner Niederösterreich. Weid. 257 (1859). — S. Pontederana y. sordida Anderss, in DC. Prodr. XVI. 2. 312 (1868). B. Rakosiäna?). Steht der S. purpurea näher. Blätter schmäler, lanzettlich, fein scharf gesägt; unterseits mehr bläulichgrün; Nervatur unterseits schwächer hervortretend; Fruchtknoten kurz gestielt. — So namentlich in Ungarn, — S. Rakosiana (S. subeinerea X purpurea) Borbäs in ÖBZ, XXXIH (1883) 360, Camus (Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 279 [1904]) stellt als Form C. $. Lloydi3) = S. rugosa Loyd Fl. Ouest ed. 4 p. 318 auf (?), die in Frankreich vorkommt. (Frankreich; England; Dänemark ; Skandinavien.) x] 1042. X 1061. S. eäprea X purpurea. Hoher ih mit auf- rechten Aesten; junge Zweige nur spärlich kurz grau behaart, ältere kahl, braun, glänzend. Blätter länglich, verkehrt-eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, spitz, nach dem Grunde zu verschmälert, spitz, selten stumpf, am Rande bogig, unregelmässig scharf gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später beiderseits kahl, starr, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits grau oder blaugrün, matt: Nervatur und Adernetz auf beiden Seiten fein hervortreterd. Nebenblätter wenig entwickelt, lanzettlich oder schief eiförmig, spitz gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen oder länglichen, lang grau seidig behaarten Blättern, aufrecht, kleiner als bei $. caprea, etwas gekrümmt, diehtblüthig; männliche dick, oval oder kurz eylindrisch. Tragblätter länglich, stumpflich, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, lang grau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde verbunden und etwas behaart. Drüse (eine hintere), schmal oval, gestutzt, etwa I; so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände cylindrisch. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthen. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, dicht grau behaart; Griffel fast fehlend; Narben länglich aus- gerandet, aufrecht. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, fast so lang als der Fruchtknotenstiel. 1) S. 1I. 2. S. 411 Fussn. 1. 2) Nach dem Fundort, dem Berge Räkos bei Budapest. 3) S. il. 1. S. 624 Fussn. 1. 296 Salicaceae. Im mittleren und südlichen Deutschland. Schweiz. Tirol. Kärnten. Niederösterreich. Ungarn. Siebenbürgen. S. purpurea X Caprea Wimmer Flora XXXI. 41 (1849), — S. discolor Host Sal. 18. tab. 60, 61 (1828) nicht Wahlenb. — S. Wimmeriäna!) Gren. u. Godr. Fl. Fr. III. 130 (1855). — $. Mauternensis?) Kerner Verh. ZBG. Wien X. 261 (1860). — S. Ponte- derana var. Grenieriana®) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 311 (1868). — 8. Rapinit) Ayasse Bull. Soc. Bot. Fr. XXVI 341 (1879). — S. syntriändra?) Beck Fl. Nied.-Oesterr. 293 (1890). Hierzu gehören: A. Traunsteineri6). Steht der S. caprea näher. Junge Triebe sehr kurz dicht grau behaart. Blätter breiter, elliptisch oder verkehrt-eiförmig-elliptisch, an der Spitze mitunter gefaltet, in der Jugend oberseits dünn, unterseits dicht kurz grau behaart. — So in Tirol. — $. Traunsteineri Kerner nach Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 311 (1868). — 8. subpurpurea X caprea Kerner Fl. Exs. Austro-Hungar. 1469 Sched. IV. 83 (1886). B. Stoderäna7). Steht der S. caprea noch näher als vorige Abart. — So in Oberösterreich: im Hinterstoder. — 8. Stoderana (5. supercaprea X purpurea) Dürrnb. Cat. Bot. Tauschver. Wien 1894. 6. S. calliantha (Kerner Verh. ZBG. Wien XV. 43 [1865]), die von Kerner für S. subcaprea X purpurea gehalten und von Andersson (in DC, Prodr, XVI. 2.311 [1868]) als Form zu 8. Pontederana a. Greneriana gestellt wurde, ist nicht dieser Bastard, sondern S. daphnoides X purpurea, wie Andersson (a. a. ©. 308) bereits richtig angegeben hatte. (Frankreich.) Br 1043. X 1061. 8. grandiföolia X purpurea. Bis 2 m hoher Ih mit aufrechten meist dünnen Zweigen; junge Triebe kurz grau behaart; Aeste später kahl, grün oder braun. Blätter nur in der Jugend behaart, später kahl, lanzettlich oder verkehrt-eiförmig-lanzett- lich, an beiden Enden spitz, am Rande fein scharf gesägt, nach dem Grunde zu ganzrandig; oberseits trübgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün; Adernetz engmaschig, unterseits fein und scharf hervortretend. Nebenblätter lanzettlich oder schmal halbherzförmig, lang zugespitzt, gesägt. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend; männliche kurz cylindrisch oder oval, sehr kurz gestielt, am Grunde mit kleinen Blättern, dichtblüthig. Tragblätter oval, spitzlich, nach dem Grunde verschmälert, hell, an der Spitze schwarzbraun, dicht lang hellgrau be- bärtet. Staubblätter mehr oder minder, jedoch nie ganz verbunden, am Grunde behaart; Staubbeutel oval, röthlich, später gelb. Drüse DESSHI272893 ZRuEstr al: 2) Nach dem Fundorte bei Mautern in Nieder-Oesterreich. 3) S.. III. S. 656 Fussn. 2; VI. 2. S. 70 Fussn. 1, S. 509 Fussn. 1. 4) Nach Daniel Rapin, * 18. Oct. 1799 Payerne (Waat) 7 24. April 1882 Genf (br. Mitth. seines Sohnes durch Cas. De Candolle), Verf. des empfehlens- werthen Guide du botaniste dans le canton du Vaud 2 @d Genöve, 5) Von odw-zusammen, roı-drei- und dvrjo Mann (Staubblatt). 6) S. III. S. 695 Fussn. 2. ?) Im Hinterstoder bei Steyr in Ober-Oesterreich gefunden, gr Salix. 297 (eine hintere) oval, gestutzt, !/s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände kurz eylindrisch (kürzer und schmäler als bei $. grandi- Jolia), an sehr kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen, dicht- blüthig. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis halb so lang als der Fruchtknoten, grau behaart), aus ei- förmigem Grunde kurz kegelig, stumpf dicht hellgrau behaart; Griffel sehr kurz; Narben kurz, ausgerandet, kopfig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa halb so lang als der Stiel des Fruchtknotens. S. purpurea X grandifolia Wimmer Jahresber. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur XXX. 64 (1852). — $. neritfölia Schleicher Cat. IV. 26 (1821), nach Gremli Excursionsflora Schweiz 7. Aufl. 375 (1893). — 5. pontederäna') Schleicher Cat. Sal. 1 (1807). — S. Pont. 8. Neil- reicht?) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 311 (1868). Es sind folgende 4 Formen beobachtet: A, Neilreichii?2). Zweige gelbbraun, mit häutiger, glatter Rinde; Blätter ähn- lich wie bei einer schmalblättrigen S. grandifolia, allmählich zugespitzt, jedoch beim Trocknen schwärzlich werdend. Blüthenstände denen der S. purpurea ähnlich. — Tirol; Niederösterreich: bei Gaming am Oehler (Beck 292). — S. Neilreichii Kerner Niederösterr. Weid. 258 (1859). — S. subpurpurea X grandifolia Kerner 1. c. — S. subpurpurea X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 35 (1909). B. Austriaca. Zweige grün oder braun, glänzend. Blätter denen der S. purpurea ähnlich, kürzer zugespitzt. Blüthenstände dicker, denen der S. grandifolia ähnlicher, — Centralalpen: Mt. Cenis (Huguenin nach Kerner Niederösterr, Weid, [1859] 261); Schweiz; Dauphine; Tirol: Fassa (Ambrosi nach Kerner a.a.O.und Facechini nach Parlatore Fl, Ital. IV. 234 [1867]). — $. austriaca Host Sal. 19 tab. 64, 65 (1828), — S. superpurpurea X grandifolia Kerner Niederösterr. Weid. 259 (1859). — $. pontederana Bertoloni Fl, Ital. X (1854) 331. — S. pontederana Parlatore Fl. Ital. IV 234 (1867). — 8. subgrandi- Jolia X purpurea Kerner Herb. Oesterr. Weid. No. 76 (1869). — $. grandi- foliıa X purpurea Kerner Herb. Oesterr. Weid. No. 76 (1869). Kerner hat mithin der S. austriaca Host’s drei verschiedene Deutungen gegeben: S, superpurpurea X grandıfolia, S. subgrandifolia X purpurea und S. grandifolia X purpurea. Wenn bei der Benennung der Bastarde die Worte „sub und super“ angewandt werden, so sollte dieses wenigstens in gleich- mässiger Weise geschehen, da sonst dadurch nur Verwirrung herbeigeführt wird. C. sphaeroc£phala3), f} mit dieken, aufrechten Aesten. Blätter verkehrt- eiförmig lanzettlich, am Rande dicht ausgebissen gesägt, mit unterseits stark hervortretendem Adernetz. Nebenblätter stark entwickelt, halbherzförmig, gesägt. Blüthenstände fast kugelförmig, diek. — Tirol: Zirl bei Innsbruck. Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tir. VI. 2. 35 (1909) geben nach Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II (1905) 119 das Vorkommen der $. sphaero- cephala Kerner’s in Fassa an; wie aber bereits hier vorhin hervorgehoben worden ist, hat Kerner diese Weide aus Fassa ausdrücklich als zu S. austriaca gehörig bezeichnet; bei seiner 8. sphaerocephala hat er sie nicht erwähnt. — S. sphaerocephala Kerner ÖBZ. XIV. 240 (1864). — S. supergrandifolia X purpurea Wimmer Herb, Sal. No. 140. — S. appendieuläta X purpurea Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 35 (1909). 1) S. IL S. 411 Fussn. 1. 4 2) S. I. S. 231 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 12. Dec. 1803 + 1. Juni 1871 Wien. Vgl. Reissek ÖBZ. IX. 1. mit Bild Kanitz. Verh. BV. Brandenb. XIII. 159. 3) Von opaiga Kugel und zepa/r7, Kopf. 298 { Salieaceae. D. intere&dens: Blätter elliptisch, an beiden Enden spitz; Blüthenstände oval. Griffel sehr kurz. Narben gespalten, seitwärts gebogen. — Niederösterreich: Föllbaumberg bei Gaming, auf dem Oehler. — S$. intercedens Beck Fl, Nieder- Oesterr. I. 291 (1890). E. neriifolia. — $. grandifolia - purpurea v. glauca (S. nerüfolia Schleich.) R. Buser, nach Jaccard Cat. Fl. Valais. in Denkschr. Allg. Schweiz. Gesellsch, Naturwiss. (1895) 330 (?). — Schweiz: Zermatt. (Nur im Gebiete.) I] 1044. X 1061. 8. Silesiaca X purpuüurea. Mittelhoher, selten baumartiger ih mit aufrecht abstehenden, ruthenförmigen Aesten; junge Zweige kurz dünn grau behaart, ältere Zweige kahl, hell- oder dunkel- braun. Blätter grösser als bei 5. purpurea, verkehrt-eiförmig, läng- lich oder breit lanzettlich, nach dem Stiel zu verschmälert, oben spitz, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande unregelmässig gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später oberseits kahl oder nur am Mittelnerven kurz dünn behaart, dunkelgrün und etwas glänzend, unterseits kahl oder sehr kurz dünn behaart, heller oder graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits fein, unterseits schärfer hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief-eiförmig, spitz. Knospenschuppen kahl oder spärlich kurz behaart. Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend; männliche an kurzen Zweigen oder fast sitzend, am Grunde mit kleinen seidig behaarten lanzettlichen oder länglichen Blättern, eylindrisch, aufrecht oder etwas gekrümmt, dichtblüthig. Tragblätter verkehrt-eiförmig, stumpflich, nach der Spitze zu schwarzbraun, dünn lang grau bebärtet. Staubblätter zwei, in der unteren Hälfte theilweise verbunden, am Grunde etwas behaart. Staub- beutel nach dem Verstäuben schwärzlich. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, etwa 1/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände an kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen dünn seidig behaarten Blättern, meist dünn cylindrisch, aufrecht oder etwas ge- krümmt, dichtblüthig. Tragblätter oval oder schmal oval, stumpflich, sonst wie bei den männlichen Blüthen, an dem unteren Theil des Frucht- _knotens heraufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa halb so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kurz oder länger kegelig, stumpf oder spitz, dicht grau behaart oder spärlich behaart bis kahl; Griffel kurz; Narben länglich, meist gespalten, kopfig. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, /a—?/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf den Sudeten in Schlesien und Böhmen, sowie auf den Kar- paten in Galizien und Ungarn (?). S. silesiaca X purpurea Wimmer in Jahresb. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. XXIV 185 (1846). — S. arborescens Hartig Forstl. Culturpfl. (1850) 395 (?). — 8. Stiegerti!) Anderss. in DC, Prodr. XVI. 2 (1868) 313. Salix. 299 Als Formen sind aufgestellt von Andersson a.a. 0. 1. latifolia. Blätter verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde zu verschmälert. — 2. angustifolia, Blätter drei- oder viermal so lang als breit, — 3. leioeärpa,. Fruchtknoten kahl. Camus (Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 113 [1905]). — «. pseudo- pontederana Blätter an beiden Enden fast gleich verschmälert. — ß. parasilesiaca, Aın oberen Ende kurz zugespitzt, am Grunde verschmälert. (Nur im Gebiet.) EI 1045. X 1061. 8. aurita X purpürea. Meist mittelhoher h mit aufrecht abstehenden, mitunter gespreizten ruthenförmigen Aesten; junge Zweige dünn, meist spärlich kurz grau behaart; ältere kahl, gelb- oder rothbraun meist glänzend; Blätter länglich oder lanzett- lich, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz oder mitunter stumpf (Rand der oberen Blatthälfte fein gesägt), in der Jugend oberseits dünn, unterseits dichter, mitunter filzig kurz grau seidig behaart, später fast oder ganz ver- kahlend, oberseits grün oder trübgrün, unterseits graugrün oder grau, beim Trocknen meist schwarz werdend; Nervatur und Adernetz ober- seits meist etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter schief oval oder länglich, spitz, gesägt. Knospenschuppen gelb- oder rothbraun, meist spärlich behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, sitzend oder an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen länglichen oder lanzettlichen, seidig behaarten Blättern, auf- recht oder etwas abstehend, gekrümmt, in Grösse und Form ähnlich wie bei S. purpurea; männliche länglich oder kurz eylindrisch, dick. Tragblätter lanzettlich, stumpflich, am Grunde hell, auf der oberen Hälfte dunkel schwarzbraun, lang grau behaart und bebärtet. Staub- blätter zwei, lang, dünn, im unteren Theil verbunden, am Grunde be- haart; Staubbeutel nach der Bestäubung grau. Drüse (eine hintere) ei- förmig, gestutzt, etwa 1/a so langals das Tragblatt. Weibliche Blüthen- stände kurz oder mittellang eylindrisch. Tragblätter wie bei der männ- lichen Blüthe, bis auf die Mitte des Fruchtknotens heraufragend. Frucht- knoten gestielt (Stiel bis 1/2 so lang als der Fruchtknoten), aus eiför- migem Grunde kurz kegelig, dicht grau, oft seidig filzig behaart; Griffel fast fehlend; Narben kurz oval, ausgerandet oder getheilt, kopfig. Drüse (eine hintere) schmäler, eiförmig gestutzt, etwa !/a so lang als der Frucht- knotenstiel. Im Gebiet überall bei den Erzeugern. S. aurita-purpurea Wimmer in Fl. Schles. 2. Aufl. Nachtr. (1845) 478. — S. Kochidna!) Hartig Forstl. Culturpfl. 27 (1850) (?) nicht Trautv. — S$. dichroa?) Döll Fl. Grossherzogth. Baden II. 511 (1859). — 5. Pontederana var. dichroa Anderss. in DC. Prodr. VI. 2 (1868) 312. — S. semidecändra Lasch in Herb. Mus. Bot. Berol. 1).S. I. S. 322 Fussn, 1. Die genauen Daten sind * 5. März 1771 Kusel (Bayerische Pfalz) * 4. November 1849 Erlangen, 2) diy000g (diygovs) zweifarbig. 300 Salicaceae, Hierzu gehören: A. auritoides. Steht in den Merkmalen der $S, aurita näher. Die Blätter sind verhältnismässig etwas breiter, verkehrt-eiförmig-lanzettlich, oberseits trübgrün, kahl oder dünn behaart, mit vertieftem Adernetz, unterseits grau, dicht filzig behaart. Blüthenstände aufrecht abstehend, kürzer. — So namentlich auf der Höhe des Böhmisch-Mährischen Gebirgsplateaus (Kerner); Tirol: bei Inns- bruck (Dalla Torre u. Sarnthein). — S. auritoides (subpurpurea-aurita) Kerner Niederösterreich. Weiden 257 (1859). — S. super-aurita X purpurea Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 34 (1909). B. Mürrii'). Steht in den Merkmalen der $. purpurea näher. Blätter sehr schwach behaart, beim Trocknen leichter schwarz werdend; Nervatur und Ader- netz oberseits kaum bemerkbar vertieft. — So namentlich in Tirol bei Inns- bruck in der Zirler Klamm (Murr), Hallthal (? Dalla Torreu. Sarnthein). — S. Murrü (S. superpurpurea X aurita) Woloszezak ÖBZ. XLVII (1898) 223. -C. Märchica?2). Blätter meist sehr klein, vorherrschend rundlich oder verkehrt- eiförmig, kurz zugespitzt, mit gefalteter Spitze, am unteren Ende fast herz- förmig. — So in der Prov. Brandenburg auf den Zechower Bergen bei Lands- berg a. d. Warthe (Hirte). — S. marchica (S. aurita cordifolia X purpurea) Straehler in DBM. XII. 17 (1895). (Frankreich. England.) EI 1044. X 1045. X 1061? S. cinerea X aurita X purpürea? Hoher (?) h mit aufrechten dünnen Aesten; junge Zweige dünn grau seidig behaart; ältere kahl, braun, etwas glänzend. Blätter denen der $. aurita ähnlich. verkehrt-eiförmig, kurz zugespitzt, oft mit gefalteter Spitze, nach der Spitze zu stark verschmälert, spitz, am Rande unregelmässig scharf gesägt, in der Jugend dünn kurz grau seidig behaart, später kahl, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün; Nervatur und Ader- netz oberseits etwas vertieft, unterseits fein hervortretend. Blüthenstände (nur weib- liche bekannt) vor den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen, hellgrau seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, gekrümmt, nach Grösse und Form wie bei S. purpurea, schmal eylindrisch, diehtblüthig. Tragblätter länglich, stumpf, bis auf den halben Fruchtknoten heraufreichend, hell, an der Spitze dunkelbraun, dünn grau bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel !/«—"s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, stumpf; Griffel fast fehlend; Narben kurz, dick, ausgerandet, kopfig. Drüse (eine hintere) oval gestutzt, fast so laug als der Fruchtknotenstiel. Schlesien: bei Maltsch a. d. Oder (1899 C. Scholz). S. aurita X cinerea X purpurea Scholz in Sched. Fl, Silesiaca (1899) — S. confinis A. et G. Camus Classif. et Monogr, Saul. d’Europe II. 268 (1905). Ein auf S. einerea hindeutendes Merkmal ist nieht vorhanden. Diese Weide ist deshalb nur für 8, aurita X purpurea zu halten, 1046. X 1061. 8. depressa X purpuürea. Niedriger Iı mit aufrecht abstehenden dünnen Aesten; junge Zweige spärlich kurz seidig behaart oder kahl; ältere stets kahl, braun, etwas glänzend. Blätter länglich oder lanzettlich, nach dem Stiel zu verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, mitunter mit gefalteter Spitze, am Grunde spitz, am Rande ungleich klein gesägt, nach dem Blattgrunde zu ganzrandig, in der Jugend fein zerstreut seidig behaart, später kahl, oberseits satt- grün, etwas glänzend, unterseits mattgrün oder blaugrün; Nervatur und Adernetz oberseits meist etwas hervortretend, unterseits fein und scharf ) Nach dem Entdecker s. VI. 1. S. 818 Fussn. 5. ) ) 2) In der Mark (Marchia) Brandenburg gefunden, Salix. 301 hervortretend. Nebenblätter schief eiförmig oder”lanzettlich, spitz, ge- sägt. Knospenschuppen rothbraun, kahl. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen lanzett- lichen spärlich seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, diehtblüthig, eylindrisch, etwa von der Grösse wie bei 5. purpurea, oft etwas gekrümmt. Tragblätter länglich, spitzlich, an der Spitze braun, am Grunde heller, dünn grau bebärtet, auf den halben Fruchtknoten heraufragend. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, stumpf, dicht hellgrau seidig behaart; Griffel sehr kurz; Narben oval, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, gestutzt, etwa so lang als der Fruechtknotenstiel. Posen bei Sytkowo und Goleein (Ritschl 1851). S. depressa X purpurea Ritschl in Herb. Wimmer (1851). — S. livida X purpurea Ritschl briefl. nach Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. (1853) 154. — $. Ritschlii') Wimmer in Herb, Wimmer und Krause Nr. 91. Wimmer (Sal. Europ. 170 [1866]) und Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 313 [1868]) haben den Namen mit Unrecht $. Ritschelüi geschrieben. Andersson (a.a. Ö.) stellt die Formen auf: a. subvagans. Blätter verkehrt- eiförmig, schief zugespitzt. — ß. subpurpürea. Blätter spatelförmig-länglich, nach dem unteren Ende zu verschmälert, kurz zugespitzt. (Bisher nur im Gebiete.) || Roseae X Purpureae. 1047. X 1061. S. myrtilloides X purpuürea. Ist bisher nur im südlichen Sibirien und in der Mandschurei beobachtet. S. purpurea X myrtilloides Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 314 (1868). — S. Kochiana?) Trautv. in Bull. Acad. St. Pötersb, I (1836) 132 nicht Hartig. — S. Pontederana3) Trautv. in Fl. Altaica IV (1833) 263 exel. synom. Argenteae X Incanae. 1048. X 1060. 8. repens X imeäna. Mittelhoher h mit auf- rechten Aesten; junge Zweige kurz dicht grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelbraun. Blätter lanzettlich, meist nach dem Grunde zu et- was verschmälert, an beiden Enden gleich spitz (Rand rückwärts ge- bogen), ganzrandig oder zerstreut klein gesägt, in der Jugend dicht hell- grau behaart, später oberseits fast kahl, unterseits hellgrau kurz mehlig- seidig behaart, oberseits trübgrün, unterseits graugrün oder grau; Ner- vatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits wenig hervor- tretend. Nebenblätter fehlend oder nur wenig entwickelt. Knospen- schuppen rothbraun, kurz grau behaart. Blüthenstände kurz vor den 1) $. II. 1. S. 488 Fussn, 1. Die genauen Daten sind * 3, December 1516 Berlin + 18. August 1866 Posen. 2) S. I. 8. 322 Fusso. 1 und IV. S. 299 Fusen. 1. 3) S. UI. 2. S. 411 Fussn. 1. 302 Salicaceae, Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen, dünn be- haarten und stärker bebärteten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, meist etwas gekrümmt, etwa so gross wie bei S. incana, länglich oder kurz eylindrisch, dichtblüthig; bei den männlichen Blüthenständen: Tragblätter länglich, stumpf, hellbraun, an der Spitze dunkler, hellgrau behaart und lang bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde verbunden und etwas behaart, lang, dünn. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa !/3 so lang als das Tragblatt. Bei den weiblichen Blüthenständen: Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde, schmal kegelig ver- schmälert, stumpf, fein seidig behaart; Griffel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, getheilt, gabelig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, mitunter ausgerandet oder gespalten, etwa !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Schweiz: Waat: Lac de Joux (Schmidely); Steiermark: Ramsan (Hayek). S. incana X repens Wimmer und Krause nach Wichura Ba- stardbefr. Pflanzenreich 59 (1865). — #5. subalpina Forb. Sal. Wob. 185 (1828). — 8. Forbesiäna!) Anderss. Monogr. Sal. I. 117 (1863). Andersson a.a. O. führt zwar bei den Repens-Hybriden S. repens X in- cana — 8. Forbesiana auf, beschreibt dann aber S. 124 S, repens X incana als S. subalpina Forbes, ohne die Benennung 8. Forbesiana zu erwähnen, pP ’ Argenteae X Purpureae. 1048. X 1061. 8. repens X purpürea. Niedriger fi mit auf- rechten gabeligen dünnen Aesten; junge Zweige kurz dünn grau be- haart, ältere Zweige kahl, braun. Blätter länglich oder lanzettlich, meist nach dem Stiel zu verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz, selten stumpf (Rand nach der Spitze zu fein scharf gesägt, meist etwas rückwärts gebogen), in der Jugend fein seidig behaart, später ober- seits meist ganz kahl, unterseits oft fein seidig behaart, verkahlend, oberseits trübgrün, oft etwas glänzend, unterseits heller, grau- oder blau- grün, matt; Nervatur und engmaschiges Adernetz beiderseidig fein und scharf hervortretend. Nebenblätter meist fehlend oder sehr wenig ent- wickelt, schmal lanzettlich. Knospenschuppen braun, kurz grau be- haart. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend, sitzend oder an kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen oder läng- lichen, fein behaarten Blättern, aufrecht oder etwas gebogen, länglich oder kurz eylindrisch, diehtblüthig; in den männlichen: Tragblätter ver- kehrteiförmig, stumpf, nach der Spitze zu schwarzbraun, am Grunde hell, lang dünnseidig grau bebärtet; Staubblätter 2, lang, dünn, mehr oder minder verbunden, am Grunde etwas behaart, Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, etwa "/ı so lang als das Tragblatt. In den weib- 1) S. VI. I. S. 703 Fusso. 4 nicht U, 2. S. 384 Fussn. 1 resp. III. S. 433 Fussn. 3. Salix. 303 lichen: Tragblätter wie in den männlichen Blüthen und auf den un- teren Theil des Fruchtknotens heraufragend; Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/ı so lang als der Fruchtknoten), am eiförmigem Grunde kegelig, stumpf, seidig behaart, selten kahl; Griffel kurz, fast fehlend; Narben oval, ausgerandet, kopfig. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, fast so lang als der Fruchtknotenstiel. Bei den Erzeugern; Deutschland, Böhmen, Mähren, Galizien, Polen, Niederösterreich, Schweiz, Tirol. S. repens X purpurea Wimmer Fl. Schles. 2. Ausg. Nachtr. 482 (1845). — S. Doniana!) Smith Engl. Fl. IV. 213 (1828). — $. parvi- flöra Host Sal. 14, tab. 49 (1828). — 9. purpurea X rosmarini- Fölia Beck Fl. Nieder-Oesterr. I. 238 (1890). Formen nach der Beschaffenheit der Blätter: A. latifolia (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 316 [1868]). Blätter verkehrt- eiförmig-lanzettlich, beiderseitig grün, dünn, kahl. B. linguldäta (Anderss. a. a. O.). Blätter verkehrt-eiförmig-zungenförmig, nach dem Grunde zu lang verschmälert. €. linedris (Anderss. a, a. O.). Blätter linealisch - lanzettlich, lang zugespitzt. Nach der Bekleidung des Fruchtknotens: I. hebeeärpa (A. et E. G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 287 [1905]). Fruchtknoten behaart. II. liocdrpa (lejocarpa Anderss. a. a. O.). Fruchtknoten kahl oder fast kahl. Hierzu gehört: S. repens X purpürea X purpuürea. Strauch wie S. purpurea von hohem Wuchs; junge Blätter seidig behaart, Haare wie bei S. repens parallel dem Mittel- nerven; ältere Blätter fast wie bei S. purpurea, nur sehr wenig behaart; männliche Blüthenstände etwas kleiner als bei $. purpurea; Staubblätter theilweise frei. Bayern: bei Regensburg. S. (repens X purpurea) X purpurea A. Mayer in Ber. Naturwissensch. Ver. Regensburg V. 88 (1898 —1899). Ferner: > S. anomala Wolf in Fedde Repert. V. 22 (1908)? In Südrussland vorkommend, soll der S. repens X purpurea nahe stehen. (Frankreich; England.) * Capreae X Argenteae X Purpureae. 1045. X 1048. X 1061. $. aurita X repens X purpürea. hh. Aeste aufrecht, dünn; junge Zweige kurz grau behaart; ältere kahl, braun, meist glänzend. Blätter länglich oder lanzettlich, nach bei- den Enden zu gleichmässig allmählich zugespitzt, oder nach dem Grunde zu etwas verschmälert und an beiden Enden kurz zugespitzt (Rand an der oberen Hälfte des Blattes unregelmässig klein gesägt), in der Jugend oberseits dünn, unterseits stärker kurz seidig behaart, später oberseits fast oder ganz kahl, unterseits dünn fein behaart ‚und an den Mittel- nerven meist auch behaart bleibend, oberseits trübgrün, unterseits grau- 1) Nach George Don, dem Vater s. VI. 1. S. 344 Fussn, 1. 304 Salicaceae. grün; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft oder hervortretend, unterseits stets fein hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief lanzettlich, spitz. Blüthenstände (nur männliche bekannt) vor den Blät- tern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern, aufrecht, oval oder länglich, diehtblüthig. Tragblätter oval, am Grunde stumpf oder abgerundet, dunkelschwarzbraun, am Grunde hell, lang dicht seidig bebärtet. Staub- blätter zwei, im unteren Theil verbunden, am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal-eiförmig gestutzt, etwa !/a so lang als das Tragblatt. Prov. Brandenburg bei Driesen (Lasch); Schlesien: Breslau: bei Margareth (Wimpnrer); bei Lilienthal nur eultivirt. S. (aurita X repens) X pwrpurea Wimmer nach Wichura Ba- stardbefrucht. Pflanzenr. 60 (1865). — 9. ambigua X pwrpurea Lasch in Herb. Wimmer Nr. 146b. — $. pseudo-Doniana Rouy in Rev. Bot. Syst@emat. et G&ogr. Bot. II. 172 (1904). (Bisher nur im Gebiete.) EI Virescentes X Incanae. 1051. X 1060. 8. arbuseula X imeäana. Kaum mittelhoher (ähnlich S. incana) mit aufrechten, schlanken Aesten; junge Zweige dünn kurz seidig grau behaart; ältere Zweige dunkelbraun, glänzend. Blätter länglich, nach dem Grunde zu etwas verschmälert, an beiden Enden spitz, am Rande ungleichmässig fein scharf gesägt, etwas zu- rückgebogen, in der Jugend namentlich unterseits hellgrau seidig be- haart, später oberseits kahl, unterseits seidig mehlig behaart bleibend, oberseits lebhaft grün, etwas glänzend, unterseits graugrün; Nervatur und Aderneız oberseits etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter? Knospenschuppen braun, kurz dünn grau behaart, Blüthen- stände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen, länglichen Laubblättern besetzten Zweigen aufrecht, schmal eylindrisch, etwas lockerblüthig. Tragblätter eiförmig, stumpf, häutig. dünn hellgrau wollig behaart und bebärtet, bis auf den halben Frucht- knoten heraufragend; Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel hellgrau behaart), am schmal eiförmigem Grunde lang verschmälert, hellgrau kurz wollig behaart; Griffel 1/3 so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich schmal, getheilt, gabelig gebogen. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, so lang als der Fruchtknotenstiel. Schweiz: bei Arosa in Graubünden 1908 zwischen den Erzeugern (Thellung). S. arbuseula X phylieifolia Thellung in Herb. — S. Thellüngtt') O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 304 (1909). is (Nur im Gebiete.) 1 1) Nach Albert Thellung, * 12. Mai 1881 Winterthur (br.), Assistent aim Botanischen Museum der Universität u, Privatdocent in Zürich. T. hat sich als guter Kenner der Schweizer Flora und der mittel- und südeuropäischen Adventiviloren Verdienste erworben, ferner durch seine monographischen Studien über Lepidium Salix. 305 Virescentes X Purpureae. 1049. X 1061. 8. nigriecans X purpürea. Meist mittelhoher I mit aufrecht gabeligen dünnen Aesten; junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelbraun. Blätter länglich oder lanzettlich, meist in der unteren Hälfte nach dem Stiel zu verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz (Rand namentlich nach der Spitze zu un- gleich klein gesägt), in der Jugend oberseits dünn, unterseits dichter seidig behaart, später nur an den Nerven behaart und ganz verkahlend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün oder grau, matt, beim Trocknen schwarz werdend; Nervatur und Adernetz ober- seits garnicht oder nur sehr wenig hervortretend, unterseits fein hervor- tretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig spitz. Knospen- schuppen braun, kurz behaart. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern, auf- recht, meist kurz eylindrisch (denen der $. purpurea ähnlich), etwas gekrümmt, dichtblüthig; bei den männlichen Blüthenständen Trag- blätter oval, stumpf, schwarzbraun, nach dem Grunde zu hell, lang grau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, mehr oder minder miteinander verbunden, lang, am Grunde etwas behaart; Staubbeutel schwarz werdend. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, kaum !/2 so lang als das Trag- blatt. Bei den weiblichen Blüthenständen: Tragblätter wie bei den männ- lichen, aber schwächer bebärtet, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, spitz, seidig behaart; Griffel kurz, etwa !/s so lang als der Fruchtknoten, am oberen Ende etwas gespalten. Narben oval, getheilt, gabelig-kopfig. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa !/g so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Brandenburg. Posen. Schlesien. Württemberg. Niederöster- reich. Tirol. S. purpurea-nigricans Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterländ. Cult. 154 (1853). — S. Guseniensis Wimm. Sal. Eur. 231 (1866) ob S. Grisoniensis!) Forb. S. Wob. (1828)? — S. Vandensis Kerner Niederösterr. Weid. 263 (1859), nicht $. Vaudensis?) Forb. — S. styriaca Kerner in Sched. in Herb. Wimmer. — 5. diebia Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 314 (1868). — S. Beckeäna°) Beck Fl. Nieder- Oesterr. 292 (1890). (Die Gattung Lepidium [L.] R. Br. Inaug.-Diss. Denkschr. allg. schw. Ges Naturw. XLI. 1. Zürich 1906); in die neuere Nomenclatur-Bewegung hat er mehrfach, z. T. mit Prof. H. Schinz (s. VI. 1. S. 149 Fussn. 1) eingegriflen. Die Verf. der Synopsis verdanken ihm manche werthvolle Mittheilung (so z. B. VI, 2, 585). ı) S. S. 133 Fussn. 4, Nach C. Koch (Dendrol, II 1. 569) ist Guseniensis im Berliner Garten entstandener Schreibfehler für Grisoniensis. 2) S,. S. 242 Fussn. 1. Nach Wimmer (Sal. Eur. 231) ist vandensis Schreib- fehler für vaudensis, . 3) Nach Friedrich Becke, * 31. Dee. 1855 in Prag, ord. Professor der Mineralogie an der Universität Wien, der früher eifrig botanisierte. Sein reiches Herbar besitzt G. Beck (briefl.). Ascherson u. Graebner, Synopsis, IV, 20 306 Salieaceae. In dem Herbar Wimmer befindet sich ein von Kerner gesammeltes und als „S. Styriaca mihi (-purpureo nigricans?)* bezeichnetes weibliches Exemplar, welches Wimmer (nach einer Correetur zu schliessen) für S. purpurea X grandifolia gehalten hat. Zu einer sicheren Bestimmung ist das Exemplar nicht vollständig genug, doch dürfte die Verbindung $. purpurea X nigricans eher als $. purpurea x grandifolia anzunehmen sein. Die von Woloszezak (Verhandl. ZBG. Wien XXV [1875] 498) als S. super- nigricans X purpurea bezeichnete S. fallax ist S. einerea X niyricans (s. S. 242). (Bisher nur im Gebiete.) I*1 1049. X 1062. 8. nigricans X eaesia. Niedriger fh mit dünnen Aesten; junge Zweige kurz dünn grau behaart, ältere kahl, dunkel- braun. Blätter verkehrt-eiförmig, länglich oder lanzettlich, spitz oder kurz zugespitzt, oft mit gefalteter Spitze, am Grunde spitz oder stumpf, fast ganzrandig, oder entfernt unregelmässig gesägt, in der Jugend be- haart, später ganz kahl, oberseits dunkelgrün, mitunter etwas blaugrün, unterseits mehr oder minder blaugrün, an der Spitze grün (abgewischt), beim Trocknen schwarzwerdend; Nervatur und Adernetz oberseits wenig, unterseits stärker hervortretend. Nebenblätter? Knospenschuppen braun, dünn grau behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen, die etwa 1/2 so lang als die Blüthenstände und mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzt sind, kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter eiförmig, stumpf, gelbbraun, an der Spitze dunkler, kurz und dünn behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel 1/3» —!/2 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, grau behaart oder kahl; Griffel 1/»—!/2 so lang als der Frucht- knoten, an der Spitze gespalten. Narben oval, gespalten. Drüse (eine hintere) breitoval, gestutzt, !/g so laug als der Fruchtknotenstiel. Schweiz: im Ober-Engadin bei Bevers und Sils (Buser 1881), Sils Maria im Fexthal (Landauer 1901); Sertig bei Davos in Grau- bünden. S. caesia X nigricans (5. Heeriana)!) Brügger in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIII und XXIV (1880) 117??? — 5. Heerii!) Brügger 1. c. XXV (1881) 104??? Die von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIII u. XXIV [1850] 117 u. XXV [1881] 104) angegebenen Standorte am Albulapass und bei Samaden sind unrichtig. Wie Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 164 [1909]) mittheilt, gehören die von diesen Standorten im Brügger’schen Herbar befindlichen Exemplare zu S. nigrieans; auch die von Heer 1849 am Albula gesammelte Weide gehört hierzu. Als Abart ist hervorzuheben: B. liocarpa. Fruchtknoten kahl. — S$. caesia X nigricans f. leiocarpa Buser in Sched. (1881 bei Sils gesammelt). — S. Landaueri2) A. Mayer in ABZ. VIII (1902) 74? (Bisher nur im Gebiete.) [1 1) S. I. S. 229 Fussn. 1; die genauen Daten sind * 31. Aug. 1809 Nieder- Utzwyl (Ct. St. Gallen) 7 Sept. 1883 Lausanne, 2) 8. III. S. 644 Fussn. 3, Salix, 307 1050. X 1061. S, phylieifölia X purpürea. Ist bisher nur in England beobachtet. S. phylieifolia X purpurea (S. secerneta) B. White nach Linton Journ, of Bot. XXXIV. 472 (1896). 1051. X 1061. 8. arbuseula X purpuürea. Mittelhoher h mit dünnen, aufrechten Aesten; junge Zweige spärlich kurz grau behaart, ältere Zweige kahl, dunkelbraun, etwas glänzend. Blätter länglich oder lanzettlich, nach dem Grunde zu verschmälert, an beiden Enden spitz, am Rande unregelmässig scharf gesägt, in der Jugend fein seidig be- haart, später kahl, oberseits sattgrün, etwas glänzend, unterseits heller grün oder graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits wenig, unterseits etwas stärker fein hervortretend. Nebenblätter wenig ent- wickelt, schief eiförmig. Knospenschuppen braun, dünn kurz behaart. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend; männliche an mitunter die Länge der Blüthenstände erreichenden, mit kleinen, fein seidig be- haarten Laubblättern besetzten Zweigen, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, länglich oder kurz eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter klein, oval, stumpf, hell, an der Spitze dunkler braun, dünn seidig bebärtet. Staubblätter 2, lang, dünn, am Grunde oft etwas verbunden und spär- lich behaart, Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, gestutzt, etwa la so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände an kurzen mit kleinen dünn seidig behaarten Laubblättern besetzten Zweigen, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, kurz cylindrisch, dichtblüthig; Trag- blätter etwas breiter oval, stumpf, hell, an der Spitze schwarzbraun, dünner bebärtet, nur auf den unteren Theil des Fruchtknotens herauf- ragend. Fruchtknoten fast sitzend, aus eiförmigem Grunde verschmälert, dicht grau seidig fast wollig behaart; Griffel kurz; Narben oval, ge- spalten, kopfig. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend. Schweiz: am Fuss des Bodengletschers bei Zermatt (1888 R. Buser); Ober-Engadin bei Bevers (von Brügger gefunden und für $. pur- purea X. daphnoides gehalten, nach Buser Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 162 und 165 [1909)). S. arbuscula X purpurea (8. Buseri!) Favrat Bull. Soc. Vaud. Sciene. Natur. 3. XXV (1889 u. 1890) 52. (Bisher nur im Gebiete.) -- ml 1051. X 1062. 8. arbuscula X caesia. Niedriger hh mit kurzen dünnen Aesten; junge Zweige kahl oder nur spärlich kurz behaart; ältere Zweige kahl, braun, meist glänzend grau bebärtet. Blätter oval, länglich oder lanzettlich, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz oder mitunter stumpf, ganzrandig oder ungleichmässig klein scharf ge- sägt, später am Rande etwas zurückgebogen, kahl (nur mitunter in der Jugend spärlich seidig behaart), oberseits trüb- oder etwas graugrüh, unterseits heller oder graugrün; Nervatur und Adernetz beiderseitig fein 1) Nach Robert Buser s. VI. 1.8. 383 Fussn. 1 und IV. S. 287 Fussn. 2, 20* 308 Salicaceae. und scharf hervortretend. Nebenblätter? Knospenschuppen hellbraun oder rothbraun, dünn kurz behaart oder kahl. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen, etwa !/a der Länge der Blüthenstände erreichenden, grau seidig behaarten, mit kleinen, theilweise dünn seidig behaarten Laubblättern besetzten Zweigen, aufrecht, mitunter etwas gekrümmt, klein, kurz eylindrisch, diehtblüthig. Tragblätter breit oval, stumpf, hell, an der Spitze dunkler braun, spärlich grau behaart und bebärtet, etwa auf ®/ı des Frucht- knotens heraufragend. Fruchtknoten fast sitzend, eiförmig kegelig, dicht seidig behaart; Griffel kurz, dick; Narben oval, dick, ausgerandet, kopfig. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, auf den unteren Theil (!/a) des Fruchtknotens heraufragend. Dauphin&: Col de ’Arche (Thisebard in Herb. Mus. Paris nach Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 364 [1904]); Schweiz: Ofenpass-Gruppe (Brunies 1902). (Die Exemplare aus Val Pisoe Sertig auf Davos und Champetsch [Campovasto| im Brügger- schen Herbar-Material gehören nach Buser in Jahresb. Naturf. Ge- sellsch. Graubündens LI. 162 [1909] zu 5. Waldsteiniana). Tirol: im Pusterthal bei Taufers. S. caesia X arbuseula Brügger in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXI. u. XXIV (1879—80) 117?? — 8. Treferi!) Huter Enum. Pl. Exs. (1884). — 8. caesia f. Trefferi Zahn in Hallier- Wohlfarth Kochs Syn. 2369 (1905). — 8. arbusculoides Brügger in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIX. 156 (1886)?? nicht Anderss. (Bisher nur im Gebiete.) & Rigidae X Incanae. *- X 1060. 8. ecordäta X incäna in Herb. William R. Dudley, Salices Cayugenses No. 857. — Nordamerica, 1053. X 1060. 8. glabra X incana. Material von diesem Ba- stard liegt nicht vor. Der Entdecker desselben Handel-Mazzetti giebt folgende Beschreibung: „Frutex ca. 2 m altus, Ramuli biennes glaberrimi,. Folia exsieceando nigriecantia, usque ad 4 em longa, oblongo-ovata, latitudine quadruplo longiora, ultra mediam partem latissima, inprimis versus apicem subobtusum erenulata, margine revoluta; supra glabra, subtus tomento laxissimo eolorem albido-glaucum totius lJaminae perlucere sinente obtecta. Amenta (solum 9 nota) oblonga, curvatula, parce fructificantia. Squamae uniculores, sieeae pallide brunneae. Germen stipitatum, glaberrimu m.“ Niederösterreich, am Neuwald zwischen Ternitz und St. Aegyd auf Kalk: 600 m (Juni 1902, Handel-Mazzetti). S. glabra X incana (S. glaucovillösa) Handel - Mazzetti Verh. ZBG. Wien LIll. 358 (1903). (Bisher nur im Gebiete.) Ei) j kn 1) S. VI. 1. S. 800 Fussn, 2. Salix. 309 Rigidae X Purpureae, 1052. X 1062?? 8. hastäta X caesia?? Brügger (Jahresb. Naturf, Gesellsch. Graubündens XXIII u. XXIV. 117 [1879—80]) und XXIX. 158 [1884 bis 1885]) hat diesen Bastard von folgenden Standorten in der Schweiz: Ober-Engadin und Sertie bei Davos angegeben, Nach Buser in Jahresb, Naturf. Gesellsch, Grau- bündens LI (1909) 164 fehlen für den Standort im Ober- Engadin jedoch die Belege, während die aus Sertig vorliegenden Exemplare theils zur S. Waldsteiniana, theils zur S. hastata gehören. S. cnesia X hastata (S. Huguenini!) Brügger in Jahresb. Naturf. Gesellsch, Graubündens XXIII u. XXIV. 117 (1879—80)? vgl. S. 321. — S. Davosidäna ?) Brügger in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIX. 158 (1884—85)? Brügger (Jahresb. Naturf,. Gesellsch. Graubündens XXV. 104 [1850—81]) bezeichnet abweichend von seiner ersten Angabe S. Huguenini als „Mittelform zwischen S. hastata L. (incl. Hegetschweileri) und S. caesia Vill.* Seine S. Davosi- ana hält er für S. caesia X hastata f. subhastata. *+ X 1061. S. cordäta X purpürea. In Beissner, Schelle, Zabel Handb. Laubholz-Benenn. 38 (1903) ist nur der Name ohne Beschreibung aufgeführt, In Gärten eultivirt. S. cordata X purpurea Beissner, Schelle, Zabel a. a. OÖ. (1903). — $. nigra borealis der Gärten nach Beissner, Schelle, Zabel a. a. O. (1903). *+ X 1062. S. cordäta X caesia. Schneider (Mlustr, Handb. Laub- holzk. I. 52 [1904]) führt diesen Bastard 30 x 59 irrthümlich als S. cordata X purpurea und fügt nur hinzu, dass derselbe nach Zabel in der Cultur entstanden sein soll. - Pruinosae X Incanae. 1055. X 1060. 8. daphnoides X ineäna. Hoher h oder baum- artig, mit aufrecht-abstehenden Aesten; junge Zweige kurz dicht grau behaart; ältere Zweige kahl, hellbraun oder dunkelbraun, oft blau be- reift. Blätter lanzettlich oder schmal-lanzettlich, oft nach dem Grunde zu verschmälert, an beiden Enden spitz, selten am Grunde stumpf, am Rande unregelmässig sehr fein scharf gesägt, etwas zurückgebogen, in der Jugend hellgrau dicht seidig behaart, später oberseits nur am Mittel- nerven kurz behaart und unterseits auf der ganzen Fläche sehr kurz seidig (äbnlich wie bei S. incana) behaart, im Alter beiderseits ganz verkahlend, oberseits sattgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder grau- grün; Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits schwach und fein hervortretend, glatt oder etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend, Seitennerven breit gespreizt. Nebenblätter wenig entwickelt, lanzettlich, spitz, gesägt. Knospenschuppen hellbraun, kurz dicht grau behaart, Blüthenstände vor den Blättern erscheinend; männliche an ganz kurzen Zweigen, fast sitzend, am Grunde mit lanzettlichen, dünn seidig be- haarten Blättern, kurz cylindrisch, aufrecht, etwas gekrümmt, dicht- blüthig. Tragblätter oval, stumpf, mitunter an der Spitze ausgerandet, auf der unteren Hälfte hell, auf der oberen Hälfte dunkler braun, dünn grau bebärtet. Staubblätter 2, lang, dünn am Grunde etwas ver- 1) Nach Gustav Huguenin, * 17. Juli 1841 Kraucbthal (Ct. Bern) ; (briefl.), Professor in Luzern, um die Schweizer Flora verdient. 2) Nach dem Fundort Davos in Graubünden. 310 Salieaceae, bunden, kahl oder am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, fast rechteckig, etwa !/s so lang als das Trag- blatt. Weibliche Blüthenstände schmäler und etwas länger eylindrisch, sonst wie die männlichen, aber Tragblätter bis auf ?/a des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten, spärlich behaart); aus schmal eiförmigem Grunde ver- schmälert, spitz, kahl. Griffel !/a so lang als der Fruchtknoten ; Narben schmal oval, aufrecht gabelig, später bogige. Drüse (eine hintere) etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Bei den Erzeugern nicht selten. Baden. Württemberg. Bayern. Dauphine. Savoyen. Schweiz. Tirol. Nieder-Oesterreich. S. daphnoides X incuna (S. Wimmeri!)) Kerner in Verh. ZBG. Wien II. 61 (1852). — $. Reuteri?) Moritzi Schweiz. Fl. 459 (1847). — 5. fissa? Reuter Suppl. Mor. Pfl. Graub. nach Moritzi a. a. O, (Bisher nur im Gebiete.) *] Pruinosae X Purpureae. 1055. X 1061. S. daphnoides X purpürea. fh mit aufrechten zähen Aesten; junge Triebe kurz dünn grau behaart; ältere Zweige kahl, hell- oder dunkelbraun. Blätter (wenig kleiner als bei $. daphmordes) lanzettlich, scharf zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande ungleichmässig gesägt, in der Jugend gelblich grau behaart, später ober- seits ganz kahl, unterseits kurz fein seidig behaart und ganz verkahlend, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits graugrün oder grau, matt; Nervatur und engmaschiges Adernetz oberseits wenig, unterseits stärker scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, lanzettlich, spitz. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthenstände vor den Blättern er- scheinend, sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern; männliche oval oder kurz eylindrisch, aufrecht, etwas ge- krümmt, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpf, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, am Grunde hell, dicht lang hellgrau bebärtet. Staubblätter 2, am Grunde etwas verbunden und spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig gestutzt, etwa 1/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch, aufrecht, etwas ge- krümmt, diehtblüthig. Tragblätter breit oval, an der Spitze abgerundet, schwarzbraun, am Grunde hell, am Rande lang dicht hellgrau bebärtet. Fruchtknoten fast sitzend, aus ovalem Grunde spitz verschmälert, am Grunde nur sehr spärlich behaart; Griffel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten ; Narben oval, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. 1) S. IT. 2, 8. 93 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: Christian Friedrich Heinrich Wimmer, * 30. Oetober 1803 + 12. März 1858. Von seinen Schriften sind noch hinzuzufüren Nachtrag zur 2, Ausg, der Flora von Schlesien 1845, Dritte Bearbeitung derselben 1857. Vel. Cohn 45. Jahresber. Schles. Ges. 126. 2) S, IL. 1. S. 172 Fussn. 1, S. 535 Fussn. "I. Salix. 311 Schlesien: in Dittmannsdorf, Kreis Waldenburg (Straehler); Bayern (Erdner). Schweiz: bei Genf (der von Brügger Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXV. 59 [1880—81]| als im Ober- Engadin am Beverin vorkommend angegebene Bastard ist nach Buser in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI (1909) 165 S. arbus- cula X pwrpurea —= 8. Buseri Favrat). Tirol: früher bei Rum bei Innsbruck, jetzt eingegangen (Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tir. VI. 2 35 [1909]). Nieder-Oesterreich: bei Wien. S. daphnoides X purpurea A. u. J. Kerner Herbar. Oesterr. Weiden (1867) No. 73. — 9. calliäntha!) (S. subcaprea X pur- purea) A. Kerner Verh. ZBG. Wien XV (1865) 44. — $. purpurea X. pomeranica Straehler in Herb. 1888. Die Beschreibung der männlichen Blüthenstände ist nach einem von Kerner ausgegebenen Exemplar aufgestellt, die der weiblichen nach einem von Straehler in Dittmannsdorf in Schlesien gesammelten, welches augenscheinlich der S. daphnoides sehr nahe steht. Kerner hatte die $. calliantha zuerst in Verhand. ZBG. Wien XV (1865) 44 als S. subeaprea X purpurea aufgestellt und berichtigte diese Deutung alsdann in dem von ihm herausgegebenen Herbar Oesterreichischer Weiden in S, daphnoides X purpurea. (Sibirien: Chabarowska Kiew.) [*] 1056. X 1061? S, acutifölia X purpürea? Ist von Figert in Schlesien gesammelt und ohue Beschreibung ausgegeben. — Material liegt nicht vor. S. acutifolia X purpurea Figert in Herb. nach A. et E. G. Camus Classif, et Monogr. Saul. d’Europe II. 121 (1905)? — S. paracalliantha?) A. et E. G. Camus a. a. O. (1905). Viminales X Incanae. 1057. X 1060. 8, viminalis X ineana. Hoher Iı mit auf- rechten, ruthenförmigen Aesten; junge Zweige kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, gelb oder rothbraun. Blätter schmal lanzettlich, lang zu- gespitzt, am Grunde spitz, am Rande unregelmässig sehr klein gesägt, rückwärtsgebogen, in der Jugend hellgrau seidig behaart, später ober- seits nur mit einzelnen kurzen Haaren bestreut und ganz verkahlend, unterseits hellgrau sehr kurz dicht seidig fast mehlig behaart, oberseits dunkel-trübgrün, unterseits grau oder graugrün; Nervatur und Ader- netz oberseits etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Blüthen- stände (nur männliche bekannt) vor den Blättern erscheinend, fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern, oval, aufrecht, etwas gekrümmt, diehtblüthig. Tragblätter schmal oval, stumpf, am Grunde hell, an der Spitze dunkelbraun, dünn seidig be- bärtet. Staubblätter 2, lang, dünn, am Grunde etwas verbunden und etwas behaart. Drüse (eine hintere) schmal, fast lineal, gestutzt. Nieder-Oesterreich: Donauinsel bei Krems. Nicht in Baden bei Hüfingen (nach Zahn in Hallier-Wohlfarth Koch’s Syn. 2378 [1905)). !) Von #d//og Schönheit und @vd#os Blume, 2) Von zagd neben und calliantha. 312 Salicaceae. S. viminali-incana (5. Kerneri‘!) Erdinger Verh. ZBG. Wien XV. 77 (1865). (Bisher nur im Gebiete.) Ei 1059. X 1060. S. Lapponum X incana. Hierzu gehört B. 8. Helvetica X incana. Ist von Buser ohne Beschreibung erwähnt. Material liegt nicht vor. Schweiz: Lae de Joux?, Bex? (Gremli Exeursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 [1893)). S. helwetica X incana Buser nach Gremli a. a. O. (1893). — S. gnaphaloides Schleicher Cat. (1805). — S. incana y. lasiocdrpa Gaudin Fl. Helv. VI. 230 (1830). — 5. Lapponum forma foliis lineari-lanceolatis Anderss, in DC. Prodr, XVI, 2. 276 (1868). Im Herbar des Königl. Bot. Museums zu Berlin befindet sich ein von Ausser- dorfer in Virgen in Tirol gesammeltes und ursprünglich als S. Helvetica be- stimmtes männliches Exemplar, bei welchem die Staubblätter theilweise verbunden sind. Auf Grund dieses abweichenden Merkmals ist die Bestimmung nachträglich in S. incana X Helvetica umgeändert worden (von wem?). Da die Weide allen übrigen Merkmalen nach als eine typische S. Helvetica erscheint, so ist dieselbe wohl als S. Helvetica f. eladostemma anzusehen. Viminales X Purpureae. 1057. X 1061. S. viminalis X purpurea. Mittelhoher bis hoher mitunter baumartiger Ih mit aufrechten, schlanken, zähen Aesten; junge Zweige kurz grau bebaart, ältere kahl, gelbbraun oder grünlich braun. Blätter lanzettlich oder schmal lanzettlich, meist nach dem Grunde zu verschmälert, spitz oder lang zugespitzt, am Grunde spitz, selten stumpf, am Rande unregelmässig buchtig und klein gesägt, nach dem Stiel zu ganzrandig (Rand etwas zurückgebogen), in der Jugend seidig behaart, später oberseits dünn kurz seidig behaart oder ganz kahl, unterseits dichter seidig behaart, später verkahlend, oberseits trüb- grün, unterseits heller grün oder graugrün; Nervatur und Adernetz oberseits sehr wenig hervortretend oder etwas vertieft, unterseits fein hervortretend, Seitennerven breit gespreizt. Nebenblätter schmal lanzett- lich, lang zugespitzt. Knospenschuppen braun, kurz grau behaart. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend, sitzend oder an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern; männliche länglich oder kurz eylindrisch, aufrecht, meist etwas gekrümmt, dichtblüthig. Tragblätter oval oder länglich, stumpflich, am Grunde hell, nach der Spitze zu dunkelbraun oder roth- braun, seidig bebärtet. Staubblätter lang, dünn, am Grunde mehr oder minder verbunden, kahl oder am Grunde spärlich behaart; Staubbeutel grau werdend. Drüse (eine hintere) schmal oval, fast lineal, gestutzt, !/s3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch, aufrecht, meist etwas gekrümmt, diehtblüthig. Tragblätter länglich oder lanzettlich, stumpflich, am Grunde hell, nach der Spitze zu dunkel- 1) Nach A. von Kerner s, VI. 1. S. 202 Fussn. 2. Hofrath Joseph Kerner, der Mitherausgeber des Herbariums Oesterr. Weiden f 10. November 1906 Salzburg. Salix, 313 braun oder rothbraun, seidie bebärtet, bis zum halben Fruchtknoten heraufragend; Fruchtknoten fast sitzend oder sitzend, aus eiförmigem Grunde kurz kegelig, seidig behaart; Griffel meist !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich oval oder lang fast lineal, ausgerandet oder gespalten, aufrecht gabelig oder bogig seitwärts gekrümmt. Drüse (eine hintere) schmal oval, fast lineal, gestutzt, bis auf Y/s des Frucht- knotens heraufragend. Wild im ganzen Gebiet bei den Erzeugern, ausserdem als eine der besten Korbweiden vielfach in Weidenhegern angepflanzt. S. viminalis-purpurea Wimmer Fl. Schles. Nachtr. 476 (1845). — 5. Helix L. Sp. Pl. ed. 1. 1017 (1753)?!). — $. rubra Huds. Fl. Angl. 364 (1762). — S. fissa Hoffm. Hist. Sal. 61 (1787). — $. oli- v&cea Thuill. Fl. Paris ed. 2. 514 (1799). — S. membrandcea Thuill. a. a. ©. 515 (1799). — 8. mollissima Wahlenb. Fl. Carp. 317 (1814) nicht Ehrh. — S. bifuredta Chevall. Fl. Paris II. 357 (1827). — S. cöncolor Host Sal. 10 (1828). - 5. Hofmanniana?) Tausch Pl. Sel. nach Kerner Niederösterr. Weid. 220 (1859). — 8. Baumgarteniäna’) Schur Enum. Pl. Transsilv. 618 (1866). — $. lineäris Turez. nach Herder Acta Horti Petrop. XI. 454 (1891). — S. purpurea b. longi- Jölia Dippel Handb. Laubholzk. II. 236 (1892). — $. suaveolens Fisch. nach Korshinsky Acta Horti Petrop. XII. 190 (1892)? — $. rubriförmis Tourlet Bull. Soe. Bot. France L. 311 (1903)? — $. mixta Korshinsky nach Komarow Acta Horti Petrop. XXII. 28 (1904). — S. tenuis, S. fuscata Tausch nach A. et E. G. Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 269 (1904). — S. Onites*), $. stigma- töphora°), 8. oligodon®), S. meridionälis Gandog. Sal. Nov. No. 29, 30, 31, 32, 33 nach A. et E. G. Camus a. a. OÖ, Als Formen sind hervorzuheben: A. Forbyana’). Blätter lanzettlich, spitz oder kurz zugespitzt, unter der Spitze am breitesten, meist auch unterseits nur wenig behaart. — S. viminalis X pur- purea e. Forbyana Wimmer Flora XXXI. 312 (1848). — 8. Forbiana Smith Engl. Fl. IV. 191 (1828). — $. rubra ß. purpureoides Gren. et Godr. Fl, France III. 129 (1855). — $. helieiflöora Tausch Pl. Select. Exs. nach Kerner Niederösterr. Weid. 222 (1859). — S. subviminalis-purpurea Kerner a. a. O. 221 (1859). !) Bezüglich der Zugehörigkeit der S. Helix zur S. purpurea oder zur S, vimi- nalis X purpurea s. S. 194—197. ?2) Nach Eduard Hofmann, * 23. Aug. 1802 Schmiedeberg bei Saaz (Böhmen) + 27. Nov. 1875 Prag, früher Pharmaceut, später Arzt am Spital der Elisabethinerinnen daselbst, der bei Prag botanisirte (Maiwald 181 und br.). Die von Winmera.a.O angewendete Schreibweise Hofmanniana ist also unrichtig. ») 8. II. 1. S. 437 Fussn. 4. Die genauen Daten sind * 7. April 1765 7 29. December 1843, 4) Die Bedeutung dieses Namens kennen wir nicht; öwirıg ist ein schon bei Nikandros erscheinender Name für eine Origanum-Art. 5) Von orlyua Narbe und -pogog tragend. 6) Von 6Alyoı wenige und ödovdg Zahn. 4 ?) Nach dem Rev. Joseph Forby, der diese Form bei Finham in Norfolk entdeckte. Bekannter ist sein Bruder Robert, * 1759? Stoke Ferry + 20. Dee. 1825 Finham, Pfarrer daselbst, um die dortige Flora verdient (Britten u, Boulger Journ. of Bot. XXVI. 373). 314 Salicaceae. B. elaeagnifölia. Blätter schmal lanzettlich, in der Jugend beiderseitig seidig behaart. später unterseits dicht kurz seidig behaart, oberseits dünn behaart und verkahlend. — 8. viminalis X purpurea B. elaeagnifolia O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 314 (1909). — S. elaeagnifolia Tausch Pl. Seleet. Exs. — S, rubra ß. sericea Koch Syn. ed. 1. 647 (1837), — $. rubra a. viminaloides Gren. et Godr. Fl. France III. 129 (1855). — $. superviminalis-purpurea Kerner Niederösterr. Weiden 219 (1859). — 8. viminalis-purpurea e. sericea Wimmer Sal. Europ. 174 (1866). — S. rubra «a. elaeagnifolia Zahn in Hallier-Wohlfarth Koch’s Syn. 2369 (1905). C. angustissima. Blätter schmal lineal, lang zugespitzt. — S. viminalis-pur- 'purea ce. angustissima Wimmer Sal. Europ. 174 (1866). — 8. rubra.b. angusti- /olia Tausch Pl. Seleet. Exs. nach Wimmer a. a. O. S. viminalis-purpurea d. macrostigma !) Wimmer a. a. OÖ. ist nach Ausweis eines der in Wimmer u. Krause: Herb. Salicum als No. 123 befindlichen Exemplare (weibliches) S. amygdalina X viminalis. (Italien; Spanien; Frankreich; Belgien; England; Dänemark; Skandinavische Halbinsel; mittleres und südliches Russland; Rumänien (?); Kroatien; Slavonien; Kaukasus; Mittelasien bei Samarland; Baikalien; Dahurien; Amurland; Mandschurei.) x 1058. X 1061. S. dasyelados X purpürea. Mittelhoher oder hoher fi mit aufrechten, ruthenförmigen, zähen Aesten; junge Zweige kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelbraun oder grünlich braun. Blätter länglich oder lanzettlich, nach dem Stiel zu etwas verschmälert, spitz oder lang zugespitzt, am Grunde spitz, unregelmässig fein gesägt, nach dem Stiel zu ganzrandig, in der Jugend namentlich unterseits hellgrau seidig behaart, später oberseits nur mit wenigen feinen Haaren bestreut oder ganz kahl, unterseits kurz fein seidig behaart und ver- kahlend, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün; Nervatur und eng- maschiges Adernetz oberseits glatt oder etwas hervortretend, unterseits fein hervortretend, Seitennerven breit gespreizt. Nebenblätter lanzett- lich, lang zugespitzt, gesägt. Knospenschuppen braun, kurz grau be- haart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern er- scheinend, fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, lang dünn hellgrau behaarten Blättern, eylindrisch, nur wenig grösser als bei 8. purpurea, aufrecht, mitunter etwas gekrümmt, dichtblüthie. Tragblätter lang oval, stumpf, dunkelbraun, am Grunde hell, lang hellgrau bebärtet, bis auf ?/s des Fruchtknotens heraufragend; Früchtknöten fast sitzend, eiförmig, spitz, dicht hellgrau seidig-zottig behaart; Griffel !/g so lang als der Fruchtknoten; Narben lang line: ıl, sichelförmig seitwärts ge- krümmt. Drüse (eine hintere) breit Iineal, gestutzt auf !/s des Frucht- knotens heraufragend. Ist ein künstlich gezogener Bastard, der namentlich als gute Korb- weide vielfach angepflanzt wird. S. dasyelados X purpurea Beissner, Schelle, Zabel Handb. Laub- holzbenenn. 41 (1903). — 5. Lappönum %X stipuläris der Gärten (ob Schroeder?) nach Beissner, Schelle, Zabel a. a. ©. (1903). !) Von uaxoög lang, gross und oriyua Narbe. TEN Salix. 315 Beissner, Schelle, Zabel geben hierzu die beiden Formen: latifolia (S. Teplouchowii der Gärten z. T. s. S. 259, 275) und angustifolia an. 1059. X 1061. S. Lappönum X purpürea. Niedriger, zierlicher f} mit aufrechten braungrauen Aesten; Zweige braungrün bis braunroth, kurz weichhaarig. Knospen ıöthlichgelb bis röthlichbraun, kurz behaart. Blätter auf kurzen, gelblichen, behaarten Stielen, länglich-elliptisch oder verkehrt-eiförmig-elliptisch, mit der grössten Breite etwas über der Mitte, nach beiden Enden gleichmässig oder fast gleichmässig kurz oder allmählich verschmälert, entfernt und seicht drüsig gesägt, kurz gewimpert, in der Jugend beiderseits spinnwebig filzig, später oberseits spärlicher kurz behaaıt, dunkelgrün, unterseits angedrückt filzig, gelblich oder graulich weissgrau. Neben- blätter klein, gezähnt. Blüthenstände nicht vorhanden. Aus der Umgebung von Tula in Mittelrussland stammend, seiner Abstammung nach noch nicht genau bekannt, durch die Zöschener Baumschule verbreitet (Dippela.a. O.). S. Lapponum X purpurea? Schröder nach Dieck Nachtr. I (1887). Dipp. Laubholzk. II. 235 (1892). — S. Schatilowiit) Schroeder a. a. O,? Es liegt nur ein weibliches Exemplar von C, K.Schneider Herb. Dendrol. No. 45 (aus dem Bot. Gart. Wien) vor, das jedoch zu der von Dippel Handb. Laubholzk. II (1892) 235 gegebenen Beschreibung nicht passt und falsch bestimmt zu sein scheint. — Die Beschreibung ist vach Dippel gegeben. Capreae X Virescentes X Purpureae. 1045. X 1050. X 1061. 8. aurita X phylieiföolia X purpürea? Ist bisher nur aus England angegeben. S, aurita X phylieifolia X purpurea (S. sesquitertia) White Annals Seott. Natur. Hist. 1892. 66 u. in Linton Set of Brit. Willows No. 52 (1894). Capreae X Pruinosae X Purpureae. 1042. X 1055. X 1061? 8. ecäprea X daphnoides X purpürea? 8. Neuburgensis E. Erdner Mittheil. Bayer. Bot. Gesellsch. I (1903) 301 wurde als S. caprea X daphnoides betrachtet, ist nun aber von dem Autor (ABZ. XV. 65 [1909]) in den Tripelbastard $. caprea X daphnoides X purpurea umgedeutet worden. Material war nicht zu erhalten. Bayern: zwischen Neuburg und Joshofen am Donauufer, S. caprea X daphnoides X purpurea E, Erdner a. a. Q. (1909). — S. caprea X daphneides E. Erdner a. a. OÖ. (1903) nicht Wimmer. — S. Neuburgensis E. Erdner a. a. ©. (1903). 1042. X 1056. X 1061. S. eaprea X acutifolia X purpurea. Hoher |ı mit aufrechten Aesten; junge Triebe kurz grau behaart, ältere Zweige braun oder gelbbraun, kahl. Blätter verkehrt-eiförmig oder ver- kehrt-eiförmig-lanzettlich, spitz, nach dem Grunde zu lang verschmälert spitz, in der Form denen von $. purpurea ähnlich und nur wenig grösser, am Rande ungleich gesägt, am Grunde meist ganzrandig, in der Jugend fein seidig behaart, später kahl, oberseits dunkelgrün und etwas glänzend, unterseits graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits wenig hervortretend, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter schmal lanzettlich. Knospenschuppen braun, ungleich spärlich kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an 1) Nach Schatilow, Guts- und Baumschulbesitzer im Gouv, Orel (Petunni- kow briefl.). 316 Salicaceae. ganz kurzen Zweigen, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen dicht grau behaarten Blättern, länglich oval oder cylindrisch, auf- recht, etwas gekrümmt, dichtblüthig; in den männlichen: Tragblätter lanzettlich, spitz, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, lang grau be- bärtet. Staubblätter 2, im unteren Theil verbunden, am Grunde be- haart, lang, dünn, etwa 2—3mal so lang als das Tragblatt. Drüse (eine hintere) schmal oval, fast pfriemlich, etwa 1/s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände: Tragblätter etwas breiter als in der männlichen Blüthe. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, dicht grau be- haart, Griffel sehr kurz; Narben länglich oval, ausgerandet, aufrecht zusammenneigend. Drüse (eine hintere) schmal oval, fast pfriemlich, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Schlesien: bei Liegnitz (1888 Figert). S. (Caprea X acutifolia) X pwrpurea Figert in Sched, Fl. von Liegnitz Exs. No. 113 u. 127 (1888— 1908). — S. Scholzit!) Rouy in Rev. Bot. Syst&m. et G&ogr. Bot. II. 174 (1904). (Bisher nur im Gebiete.) EI] Capreae X Viminales X Purpureae. 1041. X 1057. X 1061. 8. einerea X viminälis X purpürea. Hoher, der $. einerea X viminalis ähnlicher fh mit aufrechten, zähen Aesten; junge Triebe kurz aschgrau behaart; ältere Zweige kahl, braun oder gelblich. Blätter lanzettlich, an beiden Enden spitz, entfernt ungleich klein wellig scharf gesägt, in der Jugend seidig grau behaart, später kahl, oberseits dunkel trübgrün etwas glänzend, unterseits mehr oder minder graugrün, beim Trocknen schwärzlich werdend. Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits Nervatur stark hervor- tretend. Knospen braun, kahl oder fast kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, sehr kurz gestielt, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, dicht seidig behaarten Blättern, kleiner als bei S. eınerea X viminalis, aber dicker als bei $. purpurea X viminalıs, kurz eylin- drisch oder oval, dichtblüthig. Tragblätter länglich oder lanzettlich, stumpflich, dunkelbraun, am Grunde hell, lang seidig bebärtet. Staub- blätter 2, ‚vorherrschend frei, nur in einzelnen Blüthen theilweise ver- bunden; Staubbeutel vor dem Verstäuben roth. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis !/ga so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kurz kegelig verschmälert, grau behaart; Griffel kurz; Narben Jänglich oval, gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, !/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. !) Nach Karl Heinrich Julius Scholz, * 12. Aug. 1858 Kapsdorf (Kr, Trebnitz) + 16. Mai 1903 Warmbrunn (Schlesien), Drogeriebesitzer daselbst, 1887- -95 Apothekenbesitzer in Bojanowo (R.-B. Posen) (br. Mitth. seiner Witwe Frau Gertrud $.). S. sammelte in Liegnitz mit Figert (s. II. 1. S. 422 Fussn, 1) reichlich Weiden und verbreitete sie durch Tausch. Er hat eifrig in Schlesien und Posen, namentlich um Bojanowo botanisiert. Salix. 317 Schlesien: bei Breslau (Uechtritz). Parchwitz bei Liegnitz (E. Figert). Thüringen: bei Gr. Walbur (Kükenthal). S. einerea X (purpurea X viminalis) Uechtritz 49. ‚Jahresb. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur 329 (1881). — 8. rubra X cinerea Billet in Bull. Soc. Dauph. 1884. 470. — $. Uechtritzii!) Rouy Revue Bot. Syst&m. et G&ogr. Bot II. 177 (1904). (Bisher nur im Gebiete.) =] 1042. X 1057. X 1061. 8. eaprea X viminalis X purpürea. Hoher Ih mit schlanken Aesten; junge Triebe sehr kurz dicht grau be- - haart, ältere Zweige dunkelbraun, kahl. Blätter länglich oder lanzettlich, etwa so lang wie bei S viminalis, aber breiter, zugespitzt, aın Grunde spitz oder stumpf, am Rande unregelmässig bogig und undeutlich ge- sägt, in der Jugend kurz grau behaart, später beiderseitig kahl oder nur unterseits an den Nerven sehr kurz grau behaart, oberseits dunkel- grün, etwas glänzend, unterseits graugrün, matt; Nervatur und Ader- netz oberseits wenig, unterseits stark hervortretend, Seitennerven wie bei S. caprea, breit gespreizt und unregelmässig gekrümmt. Neben- blätter wenig entwickelt, halbnierenförmig, gesägt. Knospenschuppen braun, ungleich spärlich kurz grau behaart. Blüthenstände (nur männ- liche bekannt) vor den Blättern erscheinend, sehr kurz gestielt, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen, grau seidig behaarten Blättern, länglich oval oder kurz eylindrisch, aufrecht, dichtblüthig. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, lang hellgrau bebärtet. Staubblätter 2, mitunter am Grunde etwas verbunden und behaart, lang dünn, etwa 3mal so lang als das Tragblatt. Drüse (eine hintere) lang pfriemenförmig, etwa !/a so lang als das Tragblatt. Schlesien bei Breslau. S. Caprea X (purpurea X viminalis) Schatz in Baenitz Herb. Dendrologieum (1900). — $. purpüreo-acumindta Wimmer in Herb. — 5. Caprea X rubra Schatz a.a. ©. (1900). — $. purpurefoörmis Rouy Rev. Bot. System. et G&ogr. Bot. II. 174 u. 188 (1904 u. 1905). — 5. rubriförmis Tourlet Bull. Soc. Bot. Fr. 311 (1903) nach Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 268 (1905). touy hatte a a. O. S. 174 diesen Bastard S. rubroformis genannt, dann aber auf S. 188 diesen Namen in S. purpureoformis umgeändert. (Frankreich.) l& 1042. X 1057. X 1057. X 1061? S. eäprea X viminälis X viminälis X purpürea? Mittelhoher fi mit aufrechten Aesten; junge Zweige anliegend kurz behaart, ältere kahl, glänzend, gelbgrün oder röthlichgrün, Blätter lineal-lanzettlich, spitz, am Grunde meist abgerundet, am Rande bogig und gekerbt (bei den unteren Blättern an den Zweigen mit einzelnen kleinen drüsigen Zähnen), oberseits kahl, dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits weissgrau filzig, in der Jugend seidig glänzend, im Alter matt, beim Trocknen braun werdend; Nervatur oberseits vertieft, unter- 1) S. 1. S. 275 Fussn. 2. 318 Salicaceae, seits hervortretend; Adernetz kaum sichtbar. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern erscheinend, beim Aufbrechen in einen dichten weissen Pelz ge- hüllt, sitzend, länglich eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter auf der oberen Hälfte schwärzlich, am Grunde hell, lang bebärtet. Fruchtknoten sitzend, aus eiförmigem Grunde verschmälert, spitz, behaart; Griffel kurz; Narben lineal, spreizend. Drüse (eine hintere) lineal, etwas gekrümmt. Bayern: bei Regensburg am Ufer der Nab und der Donau (1896 A. Mayer). S. (Caprea X viminalis) X (viminalis X purpurea) var, sericea (S. ratis- bonensis) !) A. Mayer in Denkschr. Königl. Bot. Gesellsch. Regensburg VII (1898) 58. 1044. X 1059. X 1057. X 1061. 8. (Silesiaca X Lapponum) x (viminalis X purpürea). Schlesien eultivirt. S. (lapponum X silesiaca) X (purpurea X viminalis) Wichura Bastardbefrucht. Pflanzenr. 18 (1865). — 5. mäcrior Rouy in Rev. Bot. Syst. et G&ogr. Bot. II. 187 (1905). — $. paradöxa Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 279 (1905) nicht Schleich. oder Forbes. S. (Silesiaca X Lapponum) X (viminalis X purpurea) gehört als No. 26 zu den von Wiehura künstlich gezogenen und a.a. 0. veröffentlichten Bastarden, die dann auch in das Wimmer’sche Herbar hineingenommen worden sind; Wimmer selbst hat diesen Bastard nicht, wie Rouy irrthümlich angiebt, aufgestellt. Ebenso wenig ist Uechtritz, wie Camus sagt, der Autor dieses Bastards, Bei dieser Gelegenheit sei die Frage gestattet, welchen praktischen oder rein wissenschaftlichen Werth es hat, dass Bastarde, die schon seit vielen Jahren bekannt sind oder gar, wie in dem vorstehenden Fall, künstlich gezogen und bereits 1865 von Wiehura veröffentlicht wurden, noch nachträglich mit einem eigenen binären Namen belegt werden, zumal mit so nichtssagenden wie die angeführten? Wohl keinen! 1045. X 1057. X 1061. $S. aurita X viminälis X purpürea, Mittelhoher Ih mit aufrechten, dünnen Aesten; junge Zweige kurz, grau behaart, ältere kahl, olivenbraun. Blätter etwas kürzer als bei $. vımi- nalis, lanzettlich, lang zugespitzt, seltener nur spitz, nach dem Grunde zu verschmälert, spitz, am Rande unregelmässig klein buchtig gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später ganz verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits nur fein hervortretend. Nebenblätter wenig ent- wickelt, halbherzförmig, spitz. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen aufrecht, dichtblüthig, eylindrisch (etwa so dick wie bei $. purpurea). Tragblätter lanzettlich, stumpf, bis Auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, am Grunde hell; dünn lang bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel 1/3 —'/g so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde spitz verschmälert, anliegend seidig grau behaart; Griffel "kurz, etwa !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich U lineal, etwas länger als der Griffel, bogig seitwärts gerichtet. Drüse I) Bei Regensburg (Ratisbona) gefunden, Salix. 319 (eine hintere) schmal länglich, gestutzt, etwa so lang: als der Frucht- knotenstiel. Im alten Botanischen Garten zu Berlin. S. (aurita X viminalis) X purpurea Wichura Bastardbefrucht. Pflanzenr. 16 (1865). — 98. aurita X purpurea X viminalis Herb. Mus. Bot. Berol. Iın alten Botanischen Garten zu Berlin befand sich von diesem Bastard ein alter, kräftiger Strauch, der bei der Aufgabe des Gartens abstarb. Wichura versuchte diesen Tripelbastard künstlich zu ziehen; der Versuch misslang jedoch. Capreae X Incanae X Purpureae. 1041. X 1060. X 1061. 8. einerea X (incana X purpürea). Hoher hh mit aufrechten Aesten; junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, schmutzig braun. Blätter etwa so gross wie bei S. einerea, verkehrt-eiförmig oder lanzettlich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, ungleich scharf gesägt, nach dem Stiele zu ganzrandig, in der Jugend grau behaart, später oberseits fast oder ganz kahl, unter- seits sehr kurz grau behaart, im Alter verkahlend, oberseits trüb dunkel- grün, unterseits graugrün oder blaugrün; Nervatur und Adernetz ober- seits etwas vertieft, unterseits meist stark hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern er- scheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen, behaarten Blättern be- ‚setzten Zweigen, dichtblüthig; männliche dick eylindrisch gekrümmt. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, am Rande bebärtet, nach der Spitze zu dunkelbraun, am Grunde hell. Staubblätter 2, frei. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa !/s3 so lang wie das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände eylindrisch oder lang eylindrisch, gekrümmt. Tragblätter länglich oder lanzettlich, stumpf, nach der Spitze zu braun, am Grunde hell, am Rande dünn bebärtet: Fruchtknoten ziemlich lang gestielt (Stiel etwa ?/3 so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, stumpf, grau behaart. Griffel fast fehlend; Narben oval, dick, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt oder ausgerandet, etwa !/2 so lang als der Fruchtknotenstiel, Rouy (Rev. Bot. System, et Göogr. Bot. I. 178 [1904]) giebt als Fundort Schlesien an; diese Angabe wird jedoch von keinem anderen Schriftsteller bestätigt, und es liegen auch nur von Wichura — allerdings in Schlesien — aber künstlich gezogene Exemplare dieses Bastards vor, nach welcher auch die vorstehende Beschreibung ge- geben ist. S. (incana X purpurea) X cinerea Wichura Die Bastardbe- frucht. im Pflanzenr. 60 (1865). — 8. mirifica Rouy a.a.O. (1904). Bei diesem Bastard sind die Staubblätter, wie schon Wiehura ausdrücklich hervorhebt, trotz der Beimischung von $. purpurea und S, incana vollkommen frei. 320 Salieaceae. Argenteae X Pruinosae X Purpureae. 1048. X 1055. X 1061. 8. repens X daphnoides X pur- pürea. fh mit dünnen Aesten; junge Zweige kurz dünn grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelbraun. Blätter lanzettlich, meist nach dans Grunde zu etwas verschmälert, spitz oder stumpf, am Rande unregel- mässig fein, scharf gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später kahl, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits wenig heller, matt; Nervatur und Adernetz beiderseitig deutlich fein hervortretend. Nebenblätter lanzettlich, spitz. Knospenschuppen braun, kurz grau be- haart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern, aufrecht, länglich oder kurz eylindrisch, dichtblüthig; bei den männlichen Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, schwarz- braun, am Grunde hell, dünn seidig behaart und bebärtet. Staubbätter 2, ganz oder theilweise verbunden, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) kurz rechteckig, etwa !/s so lang als das Tragblatt. In den weiblichen Blüthenständen: Tragblätter länglich, stumpf oder abgerundet, dunkelbraun, am Grunde hell, dünn seidig behaart und bebärtet, bis auf den halben Fruchtknoten heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel !/g so lang als der Fruchtknoten, behaart), aus eiförmigem Grunde ver- schmälert, kahl; Griffel !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, getheilt, aufrecht. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, fast vier- eckig, !/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Östpreussen: Pillau auf dem Wege von Neuhäuser nach dem Strande (hier auf dem Standorte der S. repens X daphnoides Wimmer 1895 von Abromeit und Boettcher entdeckt). S. repens X daphnoides x purpurea (8. Boettcheri!) OÖ. von Seemen in A. u. G. Syn. IV. 320 (1909). (Bisher nur im Gebiete.) EI Argenteae X Viminales X Purpureae. 1048. X 1057. x 1061. 8. repens X viminalis X purpürea. Ih mit aufrecht gabeligen, dünnen Aesten; junge Zweige kurz dicht hellgrau behaart; Ellare Zweige hellbraun, kahl. Blätter kleiner als bei S$. vemimalis, lanzettlich, nach dem Grunde zu etwas verschmälert, an beiden Enden spitz, nach der Spitze zu unregelmässig sehr fein scharf gesägt, am Rande zurückgerollt, in der Jugend hellgrau seidig behaart, später oberseits kahl oder fast kahl, unterseits fein seidig be- haart, verkahlend, oberseits dunkel-trübgrün, unterseits graugrün ; Nervatur 1) Nach Ötto Boetteher, * 1. Juli 1851 Daubitz (Kr. Rothenburg O. L.) (br.), Oberstleutnant in Brandenburg a. H., früher in Königsberg i, Pr., welcher sich seit Janger Zeit eifrig mit der einheimischen Flora beschäftigt und besonders in Öst- preussen (er stand 1890—8 in Königsberg) schöne Funde machte. Auch die Verf, der Synopsis sind ihm für freundliche Führung zu Dank verpflichtet. : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG : Die Entwicklung der Kontinente und ihrer Lebewelt Ein Beitrag zur vergleichenden Erdgeschichte von Dr. Theodor Arldt Mit 17 Figuren im Text und 23 Karten Gr. 8. Geheftet „4 20.—, in Leinen gebunden .# 21.50 Ein Buch, das ein enormes geologisches und biologisches Material verarbeitet. Für den Bio- logen, der bei deszendenztheoretischen und pflanzengeographischen Fragen fortwährend auf die Berücksichtigung des geologischen bzw. paläontologischen Tatsachenmateriales angewiesen ist, ist das Buch gewiß sehr wertvoll, da es einen Überblick über den Stand unserer Kenntnisse von den allmählichen klimatologischen und geologischen Veränderungen auf der Erde gibt. (Oesterr. botan. Zeitschrift 1908, 2.) Geschichte der biologischen Theorien von Dr. Em. Rädl I. Teil: Geschichte der biologischen Theorien seit dem Ende des XVII. Jahrhunderts 201/, Bogen. gr. 8. Geh. 4 71.— II. Teil: Geschichte der Entwicklungstheorien in der Biologie des XIX. Jahrhunderts 381/g Bogen. gr. 8. „U 16.— Mechanismus und Vitalismus in der Biologie des neunzehnten Jahrhunderts Ein geschichtlicher Versuch Karl Braeunig gr. 8. Geheftet „4 2.40 VERLAG von WILHELM ENGELMANN in LEIPZIG “SCIENTIA?” Internationale Zeitschrift f, wissenschaftliche Synthese Jahrgang 1910. Erstes Heft P. Lowell — Is Mars inhabited? (Mars est-il habite?) G. Brunhes — La diversit6 de fortune de deux prineipes de la thermodynamique. R. Höber — Die biologische Bedeutung der Kolloide (La valeur biologique des colloides). G. Galeotti—Leteoriesull’immunitä (Lestheoriessurl’immunite). P. Janet — Le subeonseient. F. Y. Edgewortin — On the use of the differential ealeulus in economics (De l’usage du caleuldifferentiel en &conomique). E. Rignano — Il fenomeno religioso (Le phenomene religieux). V. Scialoja — L’arbitrio del legislatore nella formazione del diritto positivo (L’arbitraire du legislateur dans la forma- tion du droit positif). H. Ziehen — Die Kultur der Gegenwart (La culture intellee- tuelle de notre temps). Die “Scientia” wurde ins Leben gerufen, um den nachteiligen Folgen der wissenschaftlichen Spezialisierung zu begegnen. Dank der Mitarbeit der bedeutendsten Gelehrten Europas und Amerikas hat die neue Zeitschrift seit den 3 Jahren ihres Bestehens die Gunst aller er- worben, die sich für allgemeine wissenschaftliche Fragen interessieren. Von den Mitarbeitern haben bis jetzt Beiträge geliefert: POINCARE, PICARD, EANNERY, BOREL, VOLTERRA, LEVI-CIVITA, ENRIQUES, ZEUTHEN, AÄRRHENIUS, GEORGES DARWIN, SCHIAPARELLI, SEELIGER, LOWELL, RITZ, FABrRY, BRUNHES, ZEEMANN, BRYAN, SODDY, OSTWALD, WALLERANT, LEHMANN, SOMMERFELDT, CIAMICIAN, BRUNI, BOTTAZZI, HÖBER, FREDERICQ, DEMOOoR, BORUTTAU, FoOA, D10NISI, GALEOTTI, EBSTEIN, ASHER, DELAGE, CAULLERY,RABAUD,LE DANTEC, RIGNANO,DRIESCH, WIESNER,HABERLANDT, ZIEGLER, VON ÜEXKÜLL, BOHN, CLAPAREDE, JANET, PIKLER, SIMMEL, ZIEHEN, CUNNINGHAM, WESTERMARCK, EDGEWORTH, PARETO, LORIA, SOMBART, ÖPPENHEIMER, MEILLET, JESPERSEN, SALOMON REINACH etc. Die “Sceientia” bringt ferner kurze Kritiken über aktuelle Fragen, Besprechungen über alle in den letzten Jahren erschienene wichtige Werke von weiterem Interesse, allgemeine Übersichten über die Gebiete der Physik, Chemie, Biologie, Physiologie, Psychologie und Sozialwissenschaft; Auszüge aus den wichtigsten Artikeln der bedeutendsten Zeitschriften der Welt und endlich eine Chronik, die den Leser iiber alle Ereignisse von hoher wissenschaft- licher Bedeutung auf dem laufenden erhält. Die *Sceientia” veröffentlicht die Artikel in der Sprache ihrer Ver- fasser. Vom letzten Jahrgang an werden jedoch die Aufsätze deutscher, englischer und italienischer Gelehrten in einem Supplement in französischer Übersetzung zum Abdruck gebracht. Da- durch wird der Inhalt allen verständlich, die außer ihrer Landessprache nur das Französische verstehen. Jahresbezugspreis im Weltpostverein: 20 Mark Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig SENGFSIS DER \IITTELEUROPAISCHEN FLORA VON PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL., PROFESSOR CUSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN 69/70. LIEFERUNG VIERTER BAND BOGEN A1—% SALICACEAE (SCHLUSS; SALIX BEARBEITET VON * PROF. 0. VON SEEMEN) MYRICACEAE, JUGLANDACEAE, BETULACEAE SECHSTER BAND (ZWEITE ABTEILUNG) HAUPTREGISTER BOGEN 1—5 (VON M. GOLDSCHMIDT-GEISA) LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1910 Ausgegeben am 2. August 1910 :: VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Physiologische Pilanzenanatomie von Dr. G. Haberlandt o. ö. Professor der Botanik, Vorstand des Botanischen Instituts und Gartens an der K. K. Universität Graz Vierte neubearbeitete und vermehrte Auflage Mit 291 Abbildungen im Text Lex. 8°. Geheftet M. 19.—; in Halbfranz geb. M. 22.— Die Sinnesorgane der Pflanzen von Dr. G. Haberlandt Sonderdruck aus der 4. Auflage der Physiologisehen Pflanzenanatomie Mit 33 Abbildungen im Text. gr. 8. 4 2.— Anthropogenie oder Entwickelungsgeschichte des Menschen Keimes- und Stammesgeschichte von Ernst Haeckel Sechste verbesserte Auflage ——= Zwei Teile Erster Teil: Keimesgeschichte oder Ontogenie Zweiter Teil: Stammesgeschichte oder Phylogenie Mit 30 Tafeln, 512 Textfiguren und 60 genetischen Tabellen In zwei Leinenbänden .# 20.—: In zwei Halbfranzbänden .# 24.— NUVEHTT Salix, 321 und Adernetz beiderseitig deutlich fein hervortretend. Nebenblätter LIBRAI fehlen. Knospen braun, kurz hellgrau behaart. Blüthenstände (nur new v‘ weibliche bekannt) vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, BOTANE am Grunde mit kleinen, lanzettlichen dünn seidig behaarten Blättern, etwa so gross wie bei 5. repens, länglich oder kurz cylindrisch, auf- recht, dichtblüthig. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, auf den halben Fruchtknoten heraufragend, oberwärts dunkelbraun, am Grunde hell, dünn seidig bebärtet. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, dicht hellgrau seidig behaart; Griffel sehr kurz; Narben schmal lineal, aufrecht bogig. Drüse (eine hintere) schmal lang-eiförmig, gestutzt, auf den unteren Theil des Frucht- knotens heraufragend. Ostpreussen bei Tilsit (Heidenreich). S. purpurea X (repens X viminalis) Heidenreich Fl. Prussiae orientalis exsicce. (1871). (Bisher nur im Gebiete.) = Virescentes X Rigidae X Purpureae. 1050. X 1052. X 1062. S. phylicifolia X hastäta X caesia? S. caesia X (hastata) Hegetschweileri Brügger Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXV, 60 (1880—1881) in der Schweiz im Ober-Engadin gesammelt und von Brügger a. a. 0. 104 als 8. Huguenini bezeichnet, ist nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 164 [1909]) theils $. hastata, theils S, nigricans, s. S. 309. Capreae X Viminales X Incanae X Purpureae. 1042. X 1044. X 1057. X 1059. X 1060. X 1061. S. (Lappöonum X Silesiaca) X (viminälis X purpürea) X (caprea X incana) ? Dieser Bastard soll nach Rouy (Rev. Bot. System. et Geogr. Bot. II. 187 [1905]) von Wichura in Schlesien künstlich gezogen und gleich $. sextupla Wimmer sein. Wichura (Die Bastardbefruchtung im Pflanzenreich 21 [1865]) giebt diesen Bastard unter No. 33 nicht als mit $. (caprea X incana), sondern mit S. (einerea X incana) in dritter Stelle gezogen an. In dem Herbar der künstlich von Wiehura gezogenen Weidenbastarde steht allerdings S. caprea X incana, bei den zu dem Wimmer- schen Herbar gehörenden Exemplaren ist bei „caprea“ jedoch ein „?* hinzugefügt, sodass man wohl berechtigt ist, S, einerea X incana als richtig gelten zu lassen, S. sextupla, beziehungsweise nur sextupla, hat Wimmer in seinem Herbar nicht nur bei dem ersten Bastard aus 6 Erzeugern No. 33, sondern auch bei dem zweiten No. 34 S. (lapponum X silesiaca) X (purpurea X viminalis) X (caprea X daphnoides) auf einem Begleitzettel hinzugeschrieben. Es ist daher nur an- zunehmen, das Wimmer mit dem Namen $. sextupla nicht einen einzelnen Bastard, sondern die Bastarde aus 6 Erzeugern überhaupt bezeichnen wollte. Diese Annahme erscheint um so berechtigter, als Wimmer in seinem Herbar z. B. bei dem Wiehura’schen Bastard No. 26: S. (lapponum X silesiaca) X (purpurea % viminalis), S. quadrupla, quadrupla oder auch S. /pla hinzugefügt hat. In Breslau künstlich gezogen. S. (lapponum X silesiaca) X (viminalis X purpurea) X (caprea X incana) Wichura a. a. Ö. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 21 GARDE 322 Salieaceae. Ar LO. Bastarde der Pleonandrae x Monadeniae. Lucidae x Capreae. 1033. X 1041? S. pentändra X cinerea? (S. altobracensis 1)) Coste in Herb. (1896) Bull. de l’Association Pyren@enne pour l’echange des plantes VII annce 10. No. 187 (1896—1897). — Frankreich: Aubrac. — Es liegt ein Exemplar mit 2 Blattzweigen vor. An diesen ist ein auf S. pentandra hinweisendes Merkmal nieht zu erkennen; auch auf $. cinerea weist kaum ein Merkmal hin. Wohl aber deuten die Blätter auf S. phylieifolia hin. Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr, Saul. France (1904) 337 hält diese Weide für S, einerea X phylieifolia (S. Wardian« White in Journ, of Bot. XXVII. 403 [1890]) s. S. 243. 1033. X 1043? S. pentändra X grandifölia? Ist von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXV. 59 [1882]) ohne Diagnose aufgestellt und soll in der Schweiz im Ober-Engadin: Bevers gefunden sein. — Nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch, Graubünden LI. 166 [1909]) ist diese Weide jedoch $. nigricans. 1033. X 1044? S. pentändra X Silesiaca? Kotula Spraw. Kom, Fiz, Krakau XVII. 147 (1883). — Galizien. — Ist nach Woloszezak „Sal. novae vel minus cognitae* in OBZ. LI (1891) 235 nur eine Form von $. Silesiaca, 1033. X 1045? 8. pentändra X aurita? (S. basaltica) Coste in Herb. (1896); Bull. l’Assoeiation Pyrentenne pour l’&change des plantes VII. 10. No. 188 (1896 —1897). — Frankreich: Aubrac, Aveyron. — Es liegen zwei Exemplare mit männlichen Blüthenständen und entwickelten Blättern vor; ein weibliches Exemplar sah ich nicht, trotzdem das Vorkommen weiblicher Exemplare ebenfalls erwähnt wird. Auf 8. pentandra hinweisende Merkmale sind bei diesen getrockneten Exem- plaren nicht vorhanden; vielmehr wäre eine Beimischung von $. phylieifolia an- zunehmen. Lucidae X AÄrgenteae. 1033. X 1048? S, pentändra X repens? B. F. Cöster in Sched. Flora Suecica 1897. — S. Cösteri?) A. et G. Camus Classif. Monogr. Saul, d’Europe U (1905) 196. Schweden. Es liegen zwei an diesem Standort gesammelte weibliche Blüthenzweige vor, die der S. repens ähnlich sind und kein auf eine Beimischung von S. pentandra hindeutendes Merkmal erkennen lassen. Lucidae X Virescentes. 1033. X 1049? S. pentändra ‘X nigricans? Köhler in Herb. Mus. Bot. Berol. — Bromberg: hinter der 6. Schleuse; Schweiz: Ober-Engadin im Val Bever. In dem Herb. Mus. Bot. Berol, befinden sich drei von Köhler bei Bromberg augenscheinlich von demselben Strauch gesammelte (Zeitangabe fehlt) und als S. pentandra X nigricans ausgegebene weibliche Exemplare. Bei einem Exemplar trägt ein Zweige an aufrechten beblätterten Aesten aufrechte und endständige lang eylin- drische Blüthenstände, die wohl nur als eine monströse Bildung, sogenannte Gipfel- ähren, zu betrachten sind. Alle anderen Blüthenstände an den Exemplaren stehen auf kurzen Zweigen und sind an längeren Trieben seitenständig. Sie zeigen ebenso 1) Bei Aubrae (im Alterthum Altobracum) im Dep. Cantal gefunden, 2) Nach Bror Fredrik Cöster, * 29. Jan. 1843 Norra Melby (Schonen) 7 25. April 1908 Lund, Privatgelehrter (Murbeck br.). Salix, 323 wie die Blätter nur Merkmale der S. nigricans, ein auf S. pentandra hindeutendes Merkmal ist nicht vorhanden, Die von Brügger in der Schweiz im Ober-Engadin gesammelte S. pentandra X nigricans ist nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 167 [1909]) theils ebenfalls S. nigrıcans, theils nicht durch Belege nachgewiesen. 1033. X 1051? 8. pentändra X arbüscula? Wurde von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXV. 59 [1882]) ohne Beschreibung erwähnt und soll in der Schweiz im Ober-Engadin vorkommen; ist jedoch nach R. Buser (Jahresb. Naturf,. Gesellsch. Graubünden LI. 163 [1909]) grobgezähnte S. arbuscula. — 8, arbuscula X pentandra Brügger a. a. O. Lucidae X Virescentes X Rigidae. 1033. X 1050. X 1052? S. pentandra X, phylieifolia X hastata? S. Hegetschweileri X pentändra wurde von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXV. 59 [1882]) ohne Beschreibung erwähnt und soll in der Schweiz im Ober-Engadin bei Surlej gefunden sein. — Ist nach R. Buser (Jahresb. Naturf., Gesellsch. Graubünden LI. 166 [1909]) 8. “arbuseula f. vegeta. Lucidae X Pruinosae. 1033. X 1055? S. pentändra X daphnoides? Wurde von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXIII u. XXIV. 116 [1880]) ohne Be- schreibung erwähnt und soll in der Schweiz im Ober-Engadin vorkommen. — Ist nach R, Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 165 [1909]) von Champetsch S, daphnoides f. angustifolia (S. acutifolia) und von Silvaplana 8. pen- tandra angustifolia. . Lucidae X Purpureae. 1033. X 1062? S, pentändra X caesia? Nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 164 [1909]) befindet sich im Herb. Brügger ein von Krättli 1885 in der Schweiz bei Champetsch gesammeltes Exemplar, das als S. eaesia X pentandra? bezeichnet ist, aber zur typischen S. arbuscula gehört. Herbaceae X Capreae. 1034. X 1045. S. herbäcea X aurita (S. margarita) B. White Journ. Linn. Soe. XXVII. 441 (1890). — Bisher nur in Schottland beobachtet. Herbaceae X Argenleae. 1034. X 1048. S, herbäcea X repens (S. cernua) Linton Journ. of Bot. XXXII 202 (1894). — Bisher nur in Schottland beobachtet. Herbaceae X Virescentes. 1034. X 1049. S. herbäcea X nigricans. B. White Journ. Linn. Soc, XXVIH (1890) 438. — S. Mooreil) Watson nach B. White a.a.0.? — S. per- obscura A. et G. Camus Classif. Monogr, Saul. d’Europe II. 194 (1905). — Nach E. F. Linton Set of British Willows (1894) No. 108, 109 ist $. Moorei S. herbacea x phylieifolia. — Bisher nur in Grossbritannien beobachtet. 1) Nach dem Entdecker Dr. F. Moöre, 7 vor 1890. 21* 321 Salicaceae. 1034. X 1050? S. herbäcea X phylieifolia? F. B. White Journ. Linn. Soe. XXVII. 437 (1890). — S. Grahami!) (Borr.) Baker, F, B. White a.a. 0. — S. bicolor X herbacea Gürke in Richter-Gürke Pl. Europ. II. 37 (1897). — Bisher nur in Grossbritannien und Skandinavien beobachtet. 1034. X 1051. 8. herbacea X arbuseula. Niedriger, kriechender hh; Zweige kahl, dunkelbraun. Blätter oval, spitz oder breit oval, fast kreisrund, an beiden Enden abgerundet, ungleich kerbig scharf gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits etwas heller oder bläulich- grün, matt; Adernetz weitmaschig, oberseits wenig aber scharf, unter- seits stark hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen, kurz eylindrisch. Tragblätter gelb oder hell- braun, dünn weiss bahaart. Fruchtknoten kurz gestielt, kegelig, weiss behaart; Griffel etwa halb so lang als der Fruchtknoten ; Narben länglich, schmal, getheilt. Schweiz: Albula. 5. herbacea X. arbuscula (S. simulätrix) B. White in Journ. Linn. Soc. XXVII 439 (1890). Kerner (Niederösterr. Weiden 210 [1859)) hat S. pyrenaica norvegica Fr. a. a, OÖ. irrthümlich für S, herbacea X arbuscula gehalten und diesen Bastard S. Blyttii2) benannt; S. pyrenaica norvegica Fr. und somit auch S. Blyttii Kern, sind als Synonym zu S. herbacea X glauca zu stellen (vgl. S. 210). (Grossbritannien ; Skandinavien.) =] Herbaceae X Rigidae. 1034. x 1052. 8. herbacea X hastata. Niedriger fi mit theil- weise unterirdisch kriechendem Stamm; Zweige dunkelbraun, glänzend, kahl. Blätter eiförmig oder verkehrt-eiförmig, spitz oder stumpf, am Grunde spitz oder abgerundet, am Rande gesägt, kahl (nur die jungen Blätter mitunter etwas behaart), oberseits dunkelgrün, glänzend, unter- seits nur wenig heller, matt; Adernetz oberseits fein, unterseits scharf hervortretend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) an beblätterten Zweigen, kurz eylindrisch, wenigblüthig. Tragblätter verkehrt-eiförmig, abgerundet, gelb, an der Spitze dunkler, kahl oder am Rande ge- wimpert. Fruchtknoten lang kegelförmig, gestielt, kahl; Griffel lang, Narben gespalten. Drüse (eine hintere) /s—!/s so lang als der Stiel des Frucktknotens. Schweiz: Ober-Engadin; Wallis: Furka, Saas, Gletsch. !) Nach Robert Graham, Professor der Botanik in Glasgow, * 7. December 1786 in Stirlinge + 7. August 1845 in Coldoch (Perth), beschrieb u. a. Wallichs Leguminosen (Britton u. Boulger Journ. of Bot. XXVII. 45 [1889]). Seine Frau Marie geb. Dundas, später verehelichte Caleott beschäftigte sich gleich- falls mit Botanik, — Nicht zu verwechseln ist John Graham, * 1805 in Dum- friesshire + 28. Mai 1839 in Khandalla bei Bombay, der sich bes. mit den Pfanzen der Umgebung von Bombay beschäftigte, 1839 gab er einen Catalogue of plants ... Bombay heraus. — Ein T. Graham schrieb 1841 Outlines of botany. 2 ed. 1848. 2) 8. IL 1. 8. 159. Foseny. Salix. 325 S. hastäta % herbäcea Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 299 (1868). — S. retisa-sarmentäcea 'Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 75 (1832). — S. hastata-herbaceoides Anderss. Sal. Lapp. 51 (1845). — S. herbaceo-hastata Anderss. Sal. Lapp. 52 (1845). — $. hastata d. subherbäcea Hartman Handb. Skandin. Fl. 6. Uppl. 220 (1854). — S. sarmentacea Hartman a. a. OÖ. 226 (1854). (island; Skandinavische Halbinsel.) IK 1034. X 1053. S. herbäcea X glabra. Kleiner Zwergstrauch mit sparrigem Wuchs und aufstrebenden Zweigen. Blätter elliptisch, stumpf oder an beiden Enden gleichmässig kurz zugespitzt, spärlich klein gesägt, oberseits grün, unterseits graugrün. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) an kurzen Zweigen nach Form und Grösse denen der S. herbacea ähnlich. Tragblätter bräunlich. Fruchtknoten gestielt (Stiel länger als die Drüse), kahl; Griffel kurz; Narben ausgerandet. Tirol: an dem Wege von der Tschontschanon-Alpe zum Ueber- gange nach Campill („ein Sträuchlein“). S. glabra X herbacea ($. intriedta) Huter in ÖBZ. LVII (1907) 473. Herbaceae X Myrtosalix. 1034. X 1054. 8. herbäcea X myrsinites. Ganz niedriger, kriechender h. Junge Triebe spärlich wollig behaart; alte Zweige dunkelbraun, kahl. Blätter breit oval oder länglich, spitz, am Grunde stumpf oder abgerundet, am Rande dicht kerbig gesägt, oberseits dunkel- grün, glänzend, unterseits etwas heller, oberseits schwach, unterseits stärker mit wolligen Haaren bestreut; Adernetz oberseits wenig, unter- seits deutlich hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen; die männlichen oval, die weiblichen etwas schmäler und lockerblüthig. Tragblätter breit oval, an der Spitze abgerundet, häutig, geadert, hellbraun, auf der inneren Fläche dicht, auf der äusseren Fläche und am Rande dünn lang behaart. Staub- blätter kahl. Fruchtknoten fast sitzend, aus ovalem Grunde kegelig, dünn anliegend behaart; Griffel kurz; Narben länglich aufrecht. Drüsen in den männlichen Blüthen 2, bandförmig, gestutzt, die vordere kürzer, in den weiblichen Blüthen eine hintere, bandförmig gestutzt. Tiro]: Starzenwiese in Innervillgraten (Dalla Torre u. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 45 [1909)). S. herbacea X myrsinites Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 291. — S. Sommerfeltii‘) Anderss. in Bot. Not. (1867) 117. (Schottland; Skandinavien.) *| Herbaceae X Viminales. 1034, X 1059. 8. herbäcea X Lappönum. A. O. Kihlman in Sched. (1889) No. 124; Floderus Bih. Sv. Akad. Handl, B. 17 Afd, II 41 (1891). — 1) S. VI. 1. S. 698 Fussn. 4. 326 Salicaceae, S. sobrina B. White in Journ. Linn. Soe, XXVII, 440 (1890). — Bisher uur in Schottland und Skandinavien, Hierzu gehören: 1054. X 1034. X 1054, S,. Lapponum X herbacea X Lapponum. Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Hand]. B. 17 Abd. III. 43 (1891). — $8. herbacea X lapponum X lapponum (f. sublapponum sf. storliensis) Enander Sal. Scand. Exs. No, 40. — 8. storliensis!) A. et E. G. Camus Classif. Monogr. Saul. d’Europe II, 278 (1905). — Nur in Skandinavien beobachtet. D. 8. herbacea X Helvetica. Niedriger, bis 0,60 m hoher ästiger Ih. Zweige braun, glänzend, fast kahl. Blätter eiförmig-elliptisch, fast ganzrandig, am Rande gewimpert, oberseits kahl, unterseits auf den Nerven mit langen, leicht abfallenden Haaren besetzt. Adernetz nicht scharf hervortretend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an langen mit langen seidigen Haaren und grossen, den Laubblättern gleichen Blättern besetzten Zweigen. Tragblätter fast kreisförmig, braun, spärlich behaart. Fruchtknoten sitzend, kegelförmig, dicht grau behaart; Griffel lang; Narben gabelig gespalten. Drüsen meist 2 (eine vordere und hintere) kurz, breit, gestutzt. Schweiz: Aar-Gletscher, Grimsel, Grosse St. Bernhard. S. helvetica X herbäcea Buser in Gremli Neue Beiträge zur Flora der Schweiz IV. 81 (1887). — $. oväta Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 92 (1815). Koch (Syn. ed. 1. 658 [1837]) stellte Seringe’s S. ovata als Synonym zu S. arbuscula Waldsteiniana und Wimmer (Sal. Europ. 94 [1866]) zu Gouan’s S. Pyrenaica. Andersson (in DC.jProdr. XVI. 2. 288 [1868]) hielt Seringe’s $. ovata für S. glauca X herbacea. = (Bisher nur im Gebiete.) E Herbaceae X Virescentes X Viminales. 1034. X 1051. X 1059. 8. herbäcea X arbüsceula X Lapponum (8. arbuscula X lapponum X herbacea) Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVII (Afd. III No. 1. 44 [1891]). — Bisher nur in Skandinavien beobachtet. Herbaceae X Rigidae X Viminales. 1034. X 1052. X 1059. S. herbacea X hastata X Lapponum ($. hastdta? X Lapponum % herbacea Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVII Afd. III. No. 1. 44 [1891]). — Bisher nur in Skandinavien beobachtet, Herbaceae X Myrtosalix X Viminales. 1034. X 1054. X 1059. 8. herbacea X myrsinites X Lapponum (S. lapponum X myrsinites X herbäcea Floderus in Bih. Sv. Vet. Akad, Handl. XVII Afd. III. No. 1. 44 [1891]). — $. herbacea X lapponum X myrsinites (5. eiigenes?)) Linton in Journ. of Bot. XXX (1592) 364. — Bisher nur in Grossbritannien und Skandinavien beobachtet. !) Nach dem Fundort Storlie in Norwegen, 2) eöyerig von guter Abstammung. Salix. 327 Retieulatae X Virescentes. 1035. X 1049. 8. reticuläta X nigricans. fh mit schlanken Zweigen; Aeste rothbraun, kahl, glänzend; junge Triebe braun, weiss behaart. Knospen rothbraun, zuerst schwach weiss behaart, später kahl. Blätter länglich, fast kreisförmig am Grunde abgerundet oder fast herzförmig, an der Spitze stumpf oder etwas gedreht (?); entfernt kerbig gesägt oder ganzrandig; oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits bleich- grün, matt, in der Jugend anliegend weiss behaart, später kahl. Ader- netz diehtmaschig, oberseits runzelig, unterseits scharf netzig hervor- tretend. Nebenblätter klein, rundlich, bald verschwindend. Blüthen- stände an Zweigen, die etwa so lang als die Blüthenstände und be- blättert sind, kurz, dichtblüthig; ihre Achse dicht wollig behaart. Trag- blätter breit spatelförmig, stumpf, mitunter an der Spitze etwas aus- gerandet, häutig, geadert, bräunlich, an der Spitze dunkler, mehr oder minder mit langen weissen Haaren besetzt. Fruchtknoten kegelig, pfriemlich, kurz gestielt, schwach behaart (auf dem unteren Theil mit- unter kahl); Griffel mässig lang, an der Spitze gespalten. Narben etwa so lang als der Griffel, gespalten, aufrecht, nur an der Spitze zurück- gekrümmt. Drüse etwas länger als der Fruchtknotenstiel, länglich- linealisch, dick. Tirol? S. reticulata X nigricans? (S. semiretieuläta) B. White in Journ. Lin. Soc. XXVII. 444 (1890). — 5. nigricans X reticulata Gürke Pl. Eur. II 38 (1897). Material hat mir von diesem Bastard nicht vorgelegen. Die Diagnose ist nach B. White gegeben. White selbst betrachtet diesen von ihm beschriebenen Bastard, wie das von ihm hinzugefügte Fragezeichen beweist, nicht als zweifellos sicher. Gürke giebt (a. a. OÖ.) das Vorkommen in Tirol an und Dalla Torre u. Sarnthein (Fl. Tir. VI. 2. 40 [1909]) beziehen sich lediglich auf diese An- gabe, ohne etwas genaueres über den Standort mitzutheilen. Eine Angabe anderer Schriftsteller oder Sammler, auf welche sich die Angabe Gürke’s stützen könnte, habe ich nicht gefunden. Das Vorkemmen in Tirol bedarf daher der Bestätigung. (Grossbritannien.) *] ? 1035. X 1051. 8. reticuläta X arbuscula. Niedriger, knorriger, kurzästiger h. Zweige rothbraun, glänzend. Blätter starr, oval oder länglich, an der Spitze abgerundet oder spitz, nach dem Stiel zu keil- förmig, ungleich bogig gesägt, kahl, (nur einzelne Blätter zerstreut mit langen gelblichen Haaren besetzt), oberseits dunkelgrün, glänzend, mit fein hervortretendem Adernetz; unterseits matt, graugrün, mit stark her- vortretendem Adernetz. Blüthenstände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, klein, eylindrisch, an kurzen beblätterten Zweigen. Trag- blätter hellbraun, an der Spitze dunkler, spärlich behaart. Frucht- knoten kurzgestielt, kurz, am Grunde flaschenförmig aufgeblasen, dicht- seidig behaart; Griffel kurz; Narben tief gespalten. 328 Salicaceae. Schweiz: Churfirsten, Bagnes, Zermatt 2200 m, Gemmi. Tirol Nordseite des Blaser, Windisch Matrei 2210 m, Innervillgraten, Virgen ? (Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2. 44 [1909)). S. arbusceula X reticulatu Floderus Bidr. Svensk. Vet. Akad. Handl. XVII 48 (1891). — S. reticulata var. sericea Schleich. Herb. nach Jaccard Neue Denkschr. Allg. Schweiz. Gesellsch. Gesammt. Naturwiss. 330 (1895). — 9. reticulata X Waldsteiniana Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 376 (1893). — 8. Ganderi!) Huter nach Zahn in Hallier- Wohlfarth Koch’s Syn. 2324 (1903) nicht Gandoger. Gandoger Flora LXV. 231 (1882) hat seine S. Ganderi („Decad. plant. nov. fasc. I, p. 31 — Exs. Huter plant. ıyrol.*) zur „Grex Salieis capreae* gestellt (???). (Schweden.) x] | Reticulatae X Rigidae. 1035. X 1052. S. retieulata X hastata (S. hastata X reticulata (S. reti- ceuloides\) Anderss. in DC. Prodr. XV]. 2. 301 (1868). — $. hastata e. subreticulata Hartman Handb. Skand. Fl. Uppl. 220. 6 (1854). — Bisher nur in Skandinavien und im arktischen Russland beobachtet. — Die im Herbar Brügger befindlichen Exemplare von Standorten in der Schweiz sind nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 166 [1909)) 8. hastata, Reticulatae X Myrtosali«. 1035. X 1054. S. retieuläta X myrsinites. Niedriges Sträuchlein; junge Zweige und Knospen flaumig behaart. Blätter verkehrt-eiförmig, am Grunde keilförmig verschmälert oder breit oval, an der Spitze stumpf oder abgerundet mit kleiner aufgesetzter Spitze, unregelmässig klein scharf gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, unterseits heller; Ader- netz weitmaschig, auf beiden Blattseiten scharf hervortretend; Blüthen- stände? Centralkarpaten: Belaer Kalkalpen am „eisernen Thore“ 1600 m (Baz7190B). S. myrsinites X reliculata Pax 83. Jahresb. Schles. Geseilsch. Vaterl. Cult. 39 (1905), nur der Name. — S. myrsinites X retieulata (S. eiıgenes?)) Linton Journ. of Bot. XXX. 364 [189|2] (?). Linton hielt a. a. O. eine in Glen Fiagh (Schottland) gefundene Weide zu- nächst für den Bastard S. herbacea X Lapponum. Als sie eultivirt wurde, hielt er sie nach den Blättern für S. herbacea X retieulata und endlich nach den Blüthen- ständen für S. myrsinites X reticulata, Diesen ihm in der Abstammung durchaus nieht sicheren Bastard belegte Linton mit dem Artennamen S. eugenes. Ein im Jahre 1895 in „Set of British Willows“ als No. 106 ausgegebenes Herbar-Exemplar von S. eugenes bezeichnete er dann, wieder seine Ansicht ändernd, als S. herbacea \ % Lapponum X myrsinites (?). S. eugenes ist also in der Deutung ganz unsicher. Wie Pax brieflich mittheilt, stand das niedrige Sträuchlein von S, myrsinites X retieulata unter S, myrsinites, während sich daneben Polster von S. retieulata befanden. „Im lebenden Zustande war der Bastard auf den ersten Blick zu erkennen, * 1) S. 255 Fussn. 1. 2) eöyevjg von guter Abstammung, Salix. 329 Reticulatae X Viminales. 1035. X 1059. S. retieuläta X Lappönum (8. sibyjllina 1)) B. White Journ, Linn. Soe. XXVII. 446 (1890). — Bisher nur in Schottland beobachtet. » Fragiles X Virescentes. 1036. X 1049? S, fragilis X nigricans? (Beissner, Schelle, Zabel Handb, Laubholz-Benenn. [1903]). — Ist ohne Beschreibung erwähnt. Fragiles X Pruinosae. 1036. X 1055? S. frägilis X daphnoides ? (Beissner, Schelle, Zabel Handb, Laubholz-Benenn,. 23 [1903]). — Ist ohne Beschreibung erwähnt. Fragiles X Viminales. 1036. X 1057. 8. fragilis X viminäalis. Hoher fi mit auf- rechten Aesten; junge Zweige spärlich kurz grau behaart, ältere kahl, braun, glänzend. Blätter länglich oder lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde spitz, knorpelig gesägt, in der Jugend dünn fein behaart, später kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits etwas heller; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, Mittel- und Seitennerven unter- seits hervortretend. Nebenblätter schmal lanzettlich. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen, spitzen, gesägten kahlen Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, schmal, lang eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich, stumpflich, dünn, hellbraun, nach der Spitze nur wenig dunkler, dünn lang grau behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel /a—!/3 so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde verschmälert, nur sehr kurz, dünn grau behaart, grün; Griffel etwa so lang als der Fruchtknotenstiel; Narben dünn, lineal, gespalten, seitwärts gekrümmt. Drüse (eine hintere) schmal oval 2/3 ‘oder so lang als der Frucht- knotenstiel. Schlesien: Baunau Kreis Glogau, Kupferberg am Bober, Maltsch an der Oder (?) {Figert). S. fragilis X viminalis Figert in Herb. — 58. wminalis X fragilis F. Gerard Revue de Botanique VIII. 211 (1890)? — 8. Bouläyi?) F. Gerard a. a. O.? Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 322 (1904). — $. indagäta A. et G. Camus Qlassif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 103 (1905). Die von Figert bei Maltsch in Schlesien gefundene und als S. fragilis X vimi- nalis ausgegebene Weide ist im getroekneten Zustande in dem Masse der S. amygda- lina X viminalis ähnlich, dass trennende Merkmale nicht zu erkennen sind und sie wohl für diesen Bastard gehalten werden kann. 1) So viel wie schwer verständlich, räthselhaft, nach den Orakelsprüche ent- haltenden Libri Sibyllini des Römischen "Alterthums, 2) Nach Abb& Jean Nicolas Boulay, * 13? Vaguey "bei Remiremont (Vosges) 7 19. Oct. 1906 Lille, Kanonikus, Professor der Botanik und Direetor des Botanischen Gartens der Katholischen Universität daselbst (Alfr. Bestrand br.), um die Flora Frankreichs verdient, 330 Salicaceae, Die Weide F. Gerard’s ist im westlichen Nachbargebiet beobachtet worden, wo sie in Frankreich in den Vogesen an den Ufern der Mosel zwischen Vaxancourt und La Heronniere bei Chatel 1890 gesammelt wurde. Ein vorliegendes Exemplar ist sowohl in den Blättern als in den Blüthenständen der S. viminalis sehr ähnlich ; die von dieser Art abweichenden Merkmale, die, wenn auch nur spärliche, scharfe Zähnung der Blätter, die breit ovalen und auf der oberen Hälfte schwarzbraunen Tragblätter sowie die kurzen Griffel und Narben deuten aber nicht auf S. fragilis, sondern vielmehr auf S. purpurea hin. (Frankreich? s. oben.) ? 1 Fragiles x Purpureae. 1036. X 1061. 8. frägilis X purpurea. Niedriger bis baum- artiger, der $. fragilis ähnlicher h. Zweige aufrecht, leicht abbrechend, gelbbraun, kahl, glänzend. Knospenschuppen von der Farbe der Zweige, kahl; Blätter etwa so gross wie bei S. fragelis aber in der Form un- gleich und unregelmässig; junge schmal lanzettlich, theilweise nach der Spitze zu breiter und nur hier ungleich dicht scharf gesägt, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits matt blaugrün, beiderseits an dem Mittel- nerv dünn seidig behaart; ausgewachsene Blätter lederartig, lanzettlich, theilweise verkehrt-eiförmig-lanzettlich, lang und scharf zugespitzt, nach der Spitze zu dicht scharf gesägt, kahl, oberseits iebhaft grün, unter- seits weisslich, beim Trocknen bläulich schwarz werdend. Nebenblätter halbherzförmig, kurz zugespitzt. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) wie bei S. fragilis, an den beblätterten Zweigen erscheinend, fast sitzend, am Grunde durch einige kleine, lang seidig behaarte Blätter gestützt, von der Grösse und Form wie bei 5. purpurea. Tragblätter oval, dicht zottig behaart. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, eiförmig, dicht filzig behaart; Griffel lang; Narben kurz, getheilt. Drüse (eine hintere) länglich, länger als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg auf der Feldmark um Charlottenburg bei Berlin. S. purpurea X fragilis ($. Margaretae!) O. v. Seemen DBM. VI. 124 (1389). Von dieser Weide fand ich im Jahre 1884 ein Exemplar an dem oben be- zeichneten Standort und beobachtete es fortgesetzt, bis es bei der städtischen Be- bauung 1891 vernichtet wurde Die Vermischung der Merkmale von S. fragılis und S. purpurea trat so deutlich hervor, dass nur auf eine Bastardirung dieser beiden Arten geschlossen werden konnte. Andersson (DC. Prodr. XVI. 2. 309 [1868]) bezeichnet die von ihm auf- gestellte und in der Dsungarei vorkommende $. Regeliü2) s. S. 256 als zwischen S. purpurea und 8. fragilis stehend; diese Weide hat aber mit dem von mir auf- gestellten Bastard S. purpurea X fragilis nichts gemein, (Bisher nur im Gebiete.) = Nach Margarethe vgl. auch III. S. 401 Fussn, 4. S:: VI. 1. 8. 25 Fussn, 2. Salıx. 331 BxCG. Bastarde der Heteradeniae X Monadeniae. Triandrae X Capreae. 1037. X 1041. S. amygdälina X einerea. Mittelhoher h; Zweige schmutzig dunkel braun; junge Zweige kurz grau behaart; Blätter verkehrt-eiförmig oder verkehrt-eiförmig-lanzettlich, spitz, am Grunde verschmälert, am Rande ungleich gesägt, oberseits wenig glänzend oder trübgrün, unterseits grau- oder blaugrün, in der Jugend beiderseits grau filzig behaart, später verkahlend und nur unterseits schwach be- haart bleibend; Seitennerven oberseits wenig, unterseits scharf hervor- tretend; Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt; Blüthenstände (nur weibliche bekannt) kurz vor oder mit den Blättern gleichzeitig er- scheinend, an beblätterten Zweigen endständig, eylindrisch, dichtblüthig; Tragblätter länglich, gelb, gewimpert: Fruchtknoten lang gestielt, kegel- förmig, ungleich grau behaart; Griffel kurz dick; Narben länglich, ge- spalten, zurückgerollt; Drüse (eine hintere) kurz. Schlesien: Breslau, Kl. Tschansch 2 weibliche Sträucher. S. amygdalina X cıinerea Fiek Fl. Schles. (1881) 412. — S. triändra X cinerea Wimmer in Flora XXXII (1849) 39. — S. Kraxtsei!) Anderss. Monogr. Sal. I (1863) 29 z. T. (Bisher nur im Gebiete.) I* Triandrae X Capreae. 1037. X 1042? S. amygdälina X cäprea? Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II (1905) 105 u. 106 sagt: „S. Caprea X triandra Figert in Herb. Camus“, „Repart geog. — Silesie, Liegnitz (Figert)*. Dagegen theilt Figert brieflich mit, dass er sich nicht erinnere, wann und wo er diesen Bastard gefunden haben sollte, und denselben auch nicht in seinem Herbar besitze; immerhin sei es aber möglich, dass er einer Weide diese Deutung gegeben habe, und dass dieselbe dann durch den verstorbenen Apotheker Scholz (sr S. 316 Fussn. 1), der viel mit ihm gemeinsam Weiden sammelte und damit lebhaften Handel trieb, unter diesem Namen ausgegeben sei. Nach dieser Erklärung des Herrn Figert kann die An- gabe nicht als sicher betrachtet werden. S. Caprea X tridndra Figert in Camus a. a. OÖ. — S. Liegnitzensis Camus 2.2.0, 1037. X 1045. $S. amygdälina X aurita. Mittelhoher I; Zweige kahl. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit kurzer etwas faltiger Spitze, gesägt, in der Jugend behaart, später oberseits kahl, schwach runzelig, unterseits blaugrün, fast kahl; Seitennerven scharf hervor- tretend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern er- 1) Nach dem Entdecker Ernst Krause, + 22. Oct. 1858 Breslau (Schube br.), Apotheker, Mitarbeiter Wimmer’s (s. II.2. S. 93 Fussn, 1, S. 310 Fussn. 2; genauere Daten: Christian Friedrich Heinrich W., * 30. Oet. 1803 + 12. März 1868; vgl. Cohn 45. Jahresb, Schles, Ges. f. vat. Cult. 126) bei dessen Weiden- studien und Mitherausgeber von dessen Salir-Exsiccaten, um die Flora Schlesiens vielfach verdient (Fiek Fl, v. Schles. [115]). 339 Salicaceae, scheinend; Tragblätter oval, gelb, zottig. Fruchtknoten lang gestielt, kegelig, stumpf, behaart; Griffel fast fehlend; Narben kurz, getheilt, zopfig. Drüse (eine hintere) kurz. Schlesien; Königshuld bei Oppeln, ein weiblicher Strauch; ist 1840 von Fincke entdeckt worden. S. amygdalina X aurita Fiek Fl. Schles. 412 (1881). — 8. triändra- aurita Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. WVaterländ. Cult. (1853) 158. — S. Kradısei!) Anderss. Monogr. Sal. I. 29 (1863) 2. T. -—— S. hitigiösa A. et G. Camus Classif. Monogr. Saul. d’Europe II. 106 (1905). Andersson (Monogr. Sal, I. 29 [1863]) hat $. triandra-aurita zur S. triandra einerea — S. Krausei gestellt; von Wimmer Sal. Europ. (1866) wird dieser Bastard aber gar nieht erwähnt. : (Bisher nur im Gebiete.) =] 1037. X 1046? S. amygdälina X depressa? (S. depressa X amygdalina Schroeder Garden. Chron. XVIII. 108 [1882]) soll in einem ausgetrockneten Teich bei Moskau gefunden sein, Eine Diagnose ist nicht veröffentlicht. Triandrae X higidae. 1037. X 1051? S. amygdälina X hastäta? — S. hastata-tridndra Wimmer Denkschr, Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur 1853. 165. — S. hyperborea2) Anderson Sal. Lappon. 51 (1842). — Bisher nur in Skandinavien (Finmarken), wo sie 1832 von Laestadius gesammelt wurde, Wimmer (Sal. Europ. [1866]) führt diesen Bastard nicht auf und stellt a.a. 0. 86 S, hyperborea zu S. hastata. Andersson (Monogr. Sal, I. 172 [1863]) stellt S. hyperborea zu S. hastata densiflora, während er (in DC, Prodr. XVI. 2. 258 [1868]) S. hyperborea als Synonym von 5. hastata y. alpestris bezeichnet. Der Bastard S. hastata-triandra Wimmer ist mithin fallen gelassen. Triandrae X Viminales. 1037. X 1057. 8. amygdalina X viminälis. Meist hoher, fast baumartiger fh mit langen, schlanken, biegsamen Aesten. Blätter lang lanzettlich, lang verschmälert, am Grunde spitz, gesägt, kahl oder behaart. Nebenblätter halbherzförmig, spitz; Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen end- ständig, eylindrisch oder länglich, diehtblüthig. Tragblätter eiförmig oder verkehrt-eiförmig, rostbraun oder gelb, behaart; in den männlichen Blüthen zwei oder drei, am Grunde behaarte Staubblätter. Eine (hintere), mitunter 2 Drüsen (vordere und hintere) länglich oder oval. In den weiblichen Blüthen: Fruchtknoten gestielt, kurz kegelig, behaart oder kahl; Griffel kurz oder halb so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich oder lang fadenförmig, getheilt, bogig; Drüse (eine hintere) länglich, so lang oder länger als der Fruchtknotenstiel. 1) S. S. 331 Fussn. 1. 2) S, I. S. 45 Fussn. 2. Salix, e 333 S. amygdalina X viminalis Döll Fl. Bad. 506 (1859). — 8. triändra-viminalis Wimmer in Flora XXXII (1849) 39. — S. multi- förmis Döll a. a. O. Es ist darauf zu achten, dass dieser Bastard nicht mit S. amygdalina X alba verwechselt wird. Liefert für die Korbflechterei werthvolles Material und wird des- halb viel angebaut. Es sind 3 Formen zu unterscheiden : A. Treviränil). Wuchs meist kräftig und hoch. Junge Zweige kahl oder dünn behaart, später kahl. Blätter lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, aın Grunde keilförmig, gesägt, nur in der Jugend dünn behaart, später beiderseitig kahl, oberseits sattgrün, etwas glänzend, unterseits heller oder blaugrün; Blüthen- stände eylindrisch. Tragblätter eiförmig, rosthraun, schwach behaart, am Rande bebärtet,; Fruchtknoten kurz gestielt, kahl, nur selten behaart ; Griffel bis halb so lang als der Fruchtknoten ; Narben lang, dünn, zurückgebogen. Drüse (hintere) länger als der Fruchtknotenstiel. E Holland. Belgien, Deutschland. Böhmen. Österreich. Slavonien. Sieben- bürgen. S. Trevirani Spreng. Pug. I. 61 (1813). — $. hippophaefoiia Wimmer et Grab. Fl. Sil. II. 363 (1829) nicht Thuill. — S. undulata Forbes Sal. Wob. 13 (1829) nicht Ehrh. — 8. undulata £. lanceolata Koch Syn. ed. 1. 645 (1837). — S,. hippophaefolia y. leiocarpa Koch a. a. O. — S. triindra-vimi- nalis «. hippophaifolia Wimmer Denkschr. Schles. Ges. Vaterl. Cultur 1853. 157. — S. iriandroides Ehrh. Herb. nach Anderss. Monogr. Sal. I, 28 (1863). — S. subviminalis X amygdalina J. Kerner ÖBZ, XXIV. 273 (1874). — S. Katzbachiäna?) Schatz Mittheil. Bad. Bot. Ver. No. 116. 148 (1894). — S, paralanceolata Schatz a. a. O. 149. (Spanien; Frankreich; Grossbritannien; Skandinavien; Dänemark; im- mittleren und westlichen Russland.) 5 3 hippophaitfölia. Wuchs meist niedriger und schlanker als bei A. Trevi- rani, Blätter kürzer, schmäler und weniger lang zugespitzt, klein gesägt, in der Jugend unterseits dünu, weich behaart, später meist ganz verkahlend. Blüthenstände ebenfalls kürzer und dünner, Tragblätter eiförmig, gelb, spärlich behaart. Fruchtknoten kurz gestielt, fast zottig grau behaart; Griffel kurz; Narben getheilt, spreizend. Drüse so lang oder länger als der Fruchtknotenstiel. Deutschland. Böhmen. Siebenbürgen. S. hippophaefolia Thuill. Fl. Par. 2 &d. 514 (1799). — $. alba hıppo- phaefolia Seringe Exs. Monogr. Saul. Suisse 84 (1815). — 8. skiaphila 3) Tausch in Opiz Böhm. Gew. 111 (1823), nur der Name nach einem Original- Exemplar im Herb. du Jard. Bot. Bruxelles. — $. virescens Forb. Sal. Wob. 13 (1829). — 8. hippophaefolia «. planifolia B. undulaejolia Koch Syn. ed. 1. 645 (1837). — SS. triandra X viminalis e. polyphijlia$) Wimmer Denkschr, Schles, Ges. Vaterl. Cultur 1553. 157. (Frankreich ; Grossbritannien; Skandinavien.) *| .mollissima. Blätter lang lanzettlich, am Rande etwas rückwärts gebogen, undeutlich gesägt, oberseits trübgrün, dünn behaart, unterseits seidig grau dünn- filzig behaart. Blüthenstände länglich, diek; Tragblätter verkehrt-eiförmig, ıostbraun, dicht behaart. Fruchtknoten sitzend oder fast sitzend; dieht grau filzig behaart; Griffel bis halb so lang als der Fruchtknoten; Narben lang, dünn, gethbeilt, gekrümmt. Drüse (hintere) länglich, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. 1) s. VI. 1. S. 461 Fussn. 3. 2) Nach dem Fundort an der Katzbach bei Liegnitz, 3) ozıdpı2og Schatten liebend, 4) ro/vpvi2og vielblättrig. 334 Salicaceae. Deutschland. Siebenbürgen. S. mollissima Ehrh. Beitr. Naturk. VI. 101 (1791). — 8. pübera Koch in Boenningh. Prodr. Fl. Monast. 300 (1824). — S. Smithiana Döll Rhein. Fl, 264 (1843) nicht Willd. — S. hippophaefolia-viminalis Wimmer in Jahrb. Schles. Ges. 1848. 124? — SS. amygdalina-viminalis «. Wimmer Fl. XXXI. 309 (1848)? — S$. triandra-viminalis mollissima Wimmer Flora XXXI. 39 (1849). — S. superviminalis X amygdalina J. Kerner in ÖBZ. XXIV. 273 (1874). Die von E. Figert in Schlesien bei Maltsch an der Oder 1907 gesammelte und als S. (triandra X viminalis) X purpurea oder S. (purpurea X viminalis) X triandra ausgegebene weibliche Weide ist nach dem getrockneten Material lediglich S. amygdalina X viminalıs. Camus (Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France 252 [1904]) stellt für 8, triandra X viminalis die 3 Formen auf: trichocarpa — SS, un- dulata e. hebecarpa Anderss. Monogr. Sal. I (1863) 29. Fruchtknoten behaart; — leiedrpa Anderss. a. a. O. Fruchtknoten kahl; — stipelläta — S. undulata var, foliosa Hartig Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschl. 417 (1852): die Drüsen an den Blattstielen sind zu kleinen Blättchen umgebildet. (Frankreich; Grossbritannien; Skandinavien; Dänemark; im mittleren Russ- land.) * (Gesammtverbreitung des Bastards: vgl. die 3 Formen.) * 1037. X 1058. $S. amygdälina X dasyelados. Hoher, der S. dasyclados ähnlicher h, aber die Blätter ungleich buchtig und zer- streut klein scharf gesägt und unterseits mit dem der $. amygdalına eigenthümlichen engmaschigen, wenig hervortretenden Adernetz ver- sehen, beiderseitig kahl; Blüthenstände (nur männliche bekannt) wie bei S5. dasyelados, aber Blüthen mit 2 oder 3 Staubblättern gemischt. Schlesien: Postel bei Militsch (1905 von v. Salisch aufgefunden). S. amygdalina X dasyclados (8. Salischii*) O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 334 (1810). (Bisher nur im Gebiete.) E Triandrae X Purpureae. 1037. x 1061. 8. amygdalina X purpürea. I. Zweige etwas gespreizt, weniger schlank als bei $. purpurea, gelblich oder bräunlich. Blätter ähnlich wie bei S$. amygdalına, lanzettlich, spitz, nach der Spitze zu scharf und dicht, nach dem Grunde zu entfernter und schwächer gesägt, oberseits hellgrün, glänzend, unterseits matt graugrün, beiderseits kahl. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den !) Nach dem Entdecker Heinrich von Salisch, * I. Juni 1846 in Jeschütz bei Trebnitz (Schlesien), Rittergutsbesitzer auf Postel bei Militsch, der sich durch seine auf Verschönerung des deutschen Waldes hinzielenden Bestrebungen einen guten Namen gemacht hat. Studirte Jura und Botanik als Vorbereitung für den Kgl. Forstverwaltungsdienst. Machte die Feldzüge 1866 und 1870—71 mit, Ober- leutnant a. D. Uebernahm die Bewirthschaftung des eigenen Grundbesitzes, bekleidet als soleher mehrere Ehrenämter, war 1893—1903 Mitglied des Reichstages und ist seit 1908 Mitglied des Preuss. Herrenhauses (briefl.). Verf. von Forstästhetik Berlin 1895, 2. Auflage 1902, einem vortrefflichen noch zu wenig gewürdigten Werke, Salix. 335 Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, dünn eylindrisch, zuweilen gekrümmt. Tragblätter vorn stumpf und schwärzlich, gleichmässig zottig behaart. Fruchtknoten kurz gestielt, ei-kegelförmig, weiss behaart; Griffel kurz; Narben gespreizt. Schlesien: an der Weistritz bei Kanth (Krause); am Bahnhof Arnsdorf bei Liegnitz (E. Figert). S. purpureo-amygdalina Krause in Herb. Wimmer No. 51. — S. purpurea e. semitriändra Lasch nach Reichenb. Deutschl. Fl. X. 29 (1849). — S. triändra X purpurea E: Figert in DBM. IX. 61 (1891). — 5. leiophylla!) A. et G. Camus Classif. Monogr. Saul. d’Europe II. 108 (1905). (Bisher nur im Gebiete.) Ei Triandrae X Viminales X Purpureae. 1037. X 1057. X 1061. S. amygdälina X viminäalis X purpurea. — S. (tridndra X vimindlis) X purpürea 9 Figert in Sched. 1907 s. S. amygdalin« X viminalis S. 332. Albae X Capreae. 1038. X 1041? S. alba X cinerea? Michalet Hist. Nat. Jura (1864) 283. Ist bisher nur im Jura bei Gendrey beobachtet. — Schon Camus (Classif. Saul. d’Europe et Monogr, Saul. France 242 [1904]) sagt, dass die Beschreibung dieses Bastards zu unvollständig sei, als dass man sich danach eine Vorstellung von dem- selben machen könne. Albae X Viminales. 1038. X 1057. S. alba X viminälis Regel Act. Hort. Petrop. VI. 2. 460 (1880). — Ist bisher nur in der Dsungarei, auf dem Alatau-Gebirge von Karelin und Kirilow gefunden worden. Albae X Purpureae. 1038. X 1061? S.alba X purpurea? (S. Velenovskyi?) M.Servit in Mag. Növ. Lap. VI (1907) 163. — Mähren: Neustadtl. — Der Autor beschreibt diesen Bastard nur nach Blattexemplaren, Blüthen und Früchte sind ihm, wie er sagt, un- bekannt. Eine solche Bestimmung erscheint doch zu unsicher. Retusae. Zu S. retusa ergänze $. 88: Ss. retüsa X serpyllifolia (?). Brügger (Jahresb, Naturf. Gesellsch. Graubündens XXV. 60 [1882]) hat diesen Bastard, welcher in der Schweiz (Ober- Engadin, Valetta) zefunden sein soll, ohne Diagnose erwähnt. Nach R. Buser (Jahresb, Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 167 [1909]) ist diese Weide jedoch lediglich eine etwas compaetwüchsige S. retusa. In einem Exemplar des Herbars Brügger liegen nach Buser a. a. O. männliche S. retusa und weibliche S. ser- pyllifolia als S. retusa X serpyllifolia beieinander. 1) Von Aeiog glatt (hier kahl) und 95/20» Blatt. 2) S. VI. 1. S. 885 Fussn. 1. 336 Salieaceae. Retusae X Virescentes. 1039. X 1049. S. retusa X nigrieans. Niedriger hh mit auf- rechten dünnen Aesten; junge Zweige grau behaart, ältere Zweige kahl, braun. Blätter breit oval oder länglich, vorn stumpf oder kurz zu- gespitzt, am Grunde verschmälert, selten abgerundet; ungleich klein gesägt, in der Jugend dünn grau behaart und bebärtet, später nur am Mittelnery behaart oder ganz verkahlend; oberseits sattgrün glänzend, unterseits etwas heller, matt; Seitennerven beiderseits bervortretend ; fein- maschiges Adernetz beiderseits wenig bemerkbar, stark nach der Spitze des Blattes zu gerichtet; Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an beblätterten kurzen Zweigen endständig, kurz cylindrisch. Trag- blätter breit oval, gestutzt, gelb, oberwärts etwas dunkler, namentlich am Grunde lang, grau behaart. Staubblätter kahl. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel etwa ?/3 so lang als der Fruchtknoten, etwas behaart), schmal kegelig verlängert, kahl; Griffel etwa !/2 so lang als der Frucht- knoten; Narben schmal oval, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval gestutzt, etwa 1/2 so lang als der Stiel des Frucht- knotens. Schweiz: Bex, Freiburg (Gruyere), Appenzell, Ober-Engadin. Tirol: Zegeralpe am Brenner, Starzenwiese in Innervillgraten (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 40 [1909)). S. retusa X nigricans (S. Cotteti‘)) Lagger briefl. nach Kerner in ÖBZ. XIV (1864) 368. 1039. B. X 1649. S. serpyllifolia X nigricans: Ist ohne Diagnose er- wähnt; Material liegt nicht vor. — Schweiz: Bagnethal im Wallis, — S. nigrıcans x serpyllifolia Gremli Exeursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 (1893). 1039. X 1050. 8. retusa X phylieifolia. Niedriger, kriechender h mit niederliegenden kurzen dünnen Aesten; Zweige rothbraun, etwas glänzend. Blätter kurzgestielt, verkehrt eiförmig oder länglich, stumpf, nach dem Grunde zu verschmälert, ganzrandig, oberseits freudig grün, elänzend, unterseits blaugrün, matt, in der Jugend unterseits und am Rande seidig weiss behaart, später kahl; Seitennerven fein her- vortretend, stark nach der Spitze des Blattes zu gerichtet. Blüthen- stände gleichzeitig mit den Blättern oder etwas vor diesen erscheinend, an beblätterten Zweigen endständig länglich, lockerblüthig, gekrümmt. Tragblätter oval, stumpf, behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten, behaart), schmal kegelförmig verlängert, spitz, behaart, später fast verkahlend ; Griffel etwa !/s—/2 so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal oval, getheilt. Drüse (eine hintere) etwa halb so lang als der Fruchtknote nstiel. Schweiz: Freiburg: Gruyere. S. retusa X phylieifolia (8. ZrHDurge nsis) Cottet in Bull. Trav. Murithienne XIX u. XX (1890— 1891). — $. bicolor X retusa Gürke in Richter-Gürke Pl. Europ. II (1897) 34. L)’8. VI 1,8. 858 Fussn, % Salix. 337 Hierher gehört: B. Cepusiensis!). Niedriger, aufstrebender, etwa !/2 m hoher }j. Blätter läng- lich oder lanzettlich, über der Mitte am breitesten, spitz oder kurz zugespitzt (die untersten an den Zweigen stumpf), klein gesägt, beiderseits kahl, unter- seits etwas graugrün, Blüthenstände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen, kurz cylindrisch, meist lockerblüthig. Tragblätter _ länglich, spitzlich oder stumpf, ausgerandet, oberseits dunkler gefärbt, dünn lang behaart. Fruchtknoten gestielt, kegelföürmig, am oberen Ende zu ver- schmälert, dünn behaart, später verkahlend. Griffel '/s so lang als der Frucht- knoten, oberwärts gespalten; Narben länglich, getheilt. Drüse (hintere) kürzer als der Fruchtknotenstiel, gestutzt oder ausgerandet. Karpaten: Tatra, in den Thälern Mlynica am Schleierfall, Hlinsko und Niewcerka (Woloszezak OBZ. XLVIII [1898] 220). S. bieolor X Kitaibeliana (S. cepusiensis) Woltoszezak a. a. O,. (1898). (Bisher nur im Gebiete.) [*] 1039. X 1051. 8. retusa X arbuseula. Niedriger h mit nieder- liegenden wurzelnden Aesten; Zweige braun, glänzend, kahl. Blätter lanzettlich oder länglich, spitz oder stumpf, nach dem Grunde zu ver- schmälert, unregelmässig fein gesägt, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits heller, matt, in der Jugend unterseits und am Rande fein seidig behaart, später kahl; Seitennerven unterseits fein und scharf, oberseits wenig hervortretend, stark nach der Spitze des Blattes zu ge- richtet. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen be- blätterten Zweigen endständig, kurz ceylindrisch oder oval. Tragblätter oval, braun, dünn lang behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis !/s so lang als der Fruchtknoten, behaart), kegelig, stumpf, behaart; Griffel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal, oval, getheilt. Drüse (eine hintere) etwa 1/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: Obermädelejoch 1900 m (Bornmüller Mitt. Thür. BV. Neue Folge VIII. 39 [1895]. Schlern? (Dalla Torre u. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 44. Schweiz: Churfirsten, Gemmi. S. arbuscula X retusa Buser Herb. 1892; Fl. sebeceta exsicc. publie par Ch. Magnier No. 3434. — S$. retusa X Waldsteiniana Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 376 (1893). — 5. gemmia?) Buser a.a. ©. — S. assimilis Woloszezak ÖBZ. XLVIIL. 221 (1898). (Bisher nur im Gebiete.) 1*] Hierher gehört: b. 8. serpyllifölia X arbüscula. Stamm niederliegend, nur die jüngsten Aeste aufrecht; junge Zweige und Knospen gelbbraun. Blätter in der Jugend denen der S. repens ähnlich, länglich-lanzettlich, später wie bei der 5. serpyllifolia, länglich -eiförmig, aber an der Spitze weniger stumpf, entfernt fein gesägt, kahl und in der Jugend unterseits fein seidig behaart, unterseits graugrün. Tirol: Innsbruck, auf einer Moorwiese bei Seefeld 1180 m. 1) Im Zipser Comitat (Com, Scepusiensis oder Cepusiensis) gefunden. 2) Nach dem Fundorte, dem Gemmipasse in den Berner Alpen, Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 22 338 Salicaceae. S. serpyllifolia X arbuscula (S. relicta) Murr ABZ. X (1904) 41. Murr fügt der Diagnose hinzu: „die einzige (von Zahn beobachtete) abge- fallene Kapsel (S. serpyllifolia fruchtet sehr reich) war kahl und stumpf wie bei S. serpyllifolia, aber sichelförmig gekrümmt wie bei S. arbuscula*. Murr hält die S. serpyllifolia auf demselben Standort für ein „Glacialreliet® und nennt deshalb diesen Bastard 8, relicta. (Bisher nur im Gebiete.) E Retusae X Rigidae. 1039. X 1052. 8. retüusa X hastäta. Niedriger }} mit nieder- gebogenem Stamm und verlängerten, niederliegenden Aesten; Zweige kahl, braun, glänzend, nur junge Triebe und Knospen etwas behaart. Blätter verkehrt-eiförmig-länglich, stumpf oder spitzlich, nach dem Grunde zu verschmälert, am Rande entfernt gesägt, in der Jugend am Rande und unterseits an den Nerven behaart, später ganz kahl; ober- seits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits blaugrün, matt. Seiten- nerven oberseits fein, aber deutlich, unterseits scharf hervortretend, stark nach der Spitze des Blattes zu gerichtet; Adernetz kaum sichtbar. Blüthenstände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen endständig, eylindrisch, lockerblüthig. Tragblätter länglich, vorn gestutzt oder stumpf, gelb-grün, oberwärts dunkler, dünn lang, weiss behaart und bebärtet. Staubblätter 2, kahl. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel etwa 1/3 so lang als der Fruchtknoten) aus ovalem Grunde lang verschmälert, kahl; Griffel etwa !/3 so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, getheilt, gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa ?/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Schweiz: Freiburg: Gruyere. Tirol: Starzenwiesen in Innervill- graten; Lisens 2000 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 43 [1909)]). S. retusa X. hastata (S. alpigena) Kerner ÖBZ. XIV. 369 (1864). (Bisher nur im Gebiete.) I* 1039. X 1053. 8. retusa X glabra. Niedriger h mit nieder- gebogenem Stamm und aufsteigenden, leicht brüchigen Aesten; Zweige braun, kahl. Blätter oval oder lanzettlich, stumpf oder spitz, in den Stiel kurz verschmälert, fein gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits heller, oder fast blaugrün, matt; Seitennerven beiderseits fein, aber wenig hervortretend, stark nach der Blattspitze zu gerichtet. Blüthenstände (nur männliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, | an beblätterten Zweigen endständig, kurz bis lang schmal eylindrisch, lockerblüthig. Tragblätter oval, stumpf oder gestutzt, grünlich gelb, anfangs dünn behaart und bebärtet, später kahl. Staubblätter 2, am Grunde behaart. Drüsen 2, länglich, die hintere doppelt so lang und breit als die vordere. Salix, 339 Nieder-Oesterreich: Schneeberg 1800 m. Tirol: Peterkopf am Hinterkaiser 1700 m, Sexten 1900—2200 m (Dalla Torreu. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 45 [1909)). S. retusa X glabra Wimmer Sal. Eur. 264 (1866). — S. super- retusa X glabra (S. Fenzliäna!) Kerner Niederösterr. Weiden 195 (1859). Kerner sagt a. a. O., die gewöhnlichen Blüthenstände seien noch einmal so lang als dick, also kurz eylindrisch oder oval; bei einem im Herbar des Botan. Museums zu Berlin befindlichen Original-Exemplar sind die männlichen Blüthen- stände jedoch sechsmal länger als dick, also lang eylindrisch. (Bisher nur im Gebiete.) iEI Retusae X Virescentes X Rigidae. 1039. X 1049. X 1052. S. retüsa X nigriecans X hastäta. Niedriger, sparriger, dünnästiger |; Zweige braun, glänzend, kahl; nur die jungen Triebe dünn kurz grau behaart; Blätter verkehrt-eiförmig- lanzettlich oder lanzettlich, spitz oder stumpflich, nach dem Grunde zu stark verschmälert, spitz, am Rande fein gesägt, nur in der Jugend sehr spärlich behaart, später kahl, beiderseitig fast gleich grün, ober- seits etwas glänzend, beim Trocknen schwarz werdend; Adernetz wie bei 5. retusa stark nach der Blattspitze zu gerichtet und unterseits hervortretend. Knospen braun, kahl. Blüthenstände (nur männliche be- kannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, oval, fast kugelförmig; Tragblätter zungenförmig, stumpf oder etwas ausgerandet, hellbraun, nach der Spitze zu etwas dunkler, spärlich fein grau behaart; Staubblätter 2, lang, am Grunde sehr spär- lich behaart; Drüse (eine hintere) oval, oberwärts gestutzt oder etwas aus- gerandet, !/a so lang als das Tragblatt. Tirol: am Brenner auf der Zeragalp 2300 m (Buser). S. superretusa X Mielichhoferi (S. Breünia?) Huter in Herb. 1891. — 5. subnigricans + retusa Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. d’Europe II (1905) 194. — SS. sub-Mielichhoferi X retusa Dalla Torre und Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 40 (1909). Huter hat zu seiner S. Breunia keine Diagnose veröffentlicht. Die vor- stehende Diagnose ist von mir nach Huter’schen Exemplaren gegeben. (Bisher nur im Gebiete.) 1*] Retusae X Myrtosalis. 1039. X 1054. $. retusa X myrsinites. Niedriger h mit niederliegendem, knorrigen Stamm und niederliegenden, sparsam wurzeln- den, leicht abbrechenden Aesten; Zweige braun, häutig, kahl, glänzend, nur die jungen Triebe mit langen, seidigen Haaren zottig bedeckt. 1) S, II. 1. S. 359 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 15. Febr. 1508 T 29. Sept. 1879. 2) S. II. 1. S. 435 Fussn. 1. 22” 340 | Salicaceae, Blätter verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde zu verschmälert, mit kurzer Spitze oder ausgerandet, ganzrandig, nur am Rande sparsam mit langen Haaren gewimpert, sonst kahl, beiderseitig grasgrün, glänzend, beim Trocknen braun, nicht schwarz werdend; Seitennerven oberseits schwach, unterseits stärker hervortretend, bogig gegen die Spitze des Blattes hin gerichtet. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, oval oder kurz eylindrisch. Tragblätter hellbraun, lang bewimpert. Niederösterreich: auf dem Göller, auf der Raxalpe. Tirol: Sexten (?), Schwabenalpe 2200 m (Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tir. VI. 2 44 [1909)). S. myrsinites X retusa Gürke Fl. Eur. II (1897) 36. — 8. retusa X Jacquiniana (5. retusoides) J. Kerner Verhandl. ZBG. Wien XII. 1221 (1862). — S. semiretüsa Beck Fl. Niederösterr. 278 (1890). Die von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXV. 60 [1882]) für die Schweiz (Val Bever) angegebene 8. retusa X myrsinites ist nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. LI. 167 [1909]) S. retusa und S. myrsinites zusammen auf einem Herbar-Bogen! (Bisher nur im Gebiete.) *] Retusae X Viminales. 1039. X 1059. S. retusa X Lapponum. Hierzu gehört: B. 5. retüsa X Helvetica. Kleiner, niedriger, niederliegender h mit braunen, kahlen, glänzenden Aesten; nur junge Triebe behaart. Blätter verkehrt-eiförmig oder länglich, spitz oder stumpflich, am Grunde verschmälert, ganzrandig, nur unterseits an den Nerven und am Rande mit einzelnen Haaren besetzt, sonst kahl, oberseits bleichgrün, glänzend, unterseits blaugrün, matt; Seitennerven steil gegen die Spitze des Blattes zu gerichtet, fein, oberseits wenig, unterseits schärfer hervortretend; Adernetz fast unsichtbar. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, etwas locker- blüthig; Tragblätter oval, spitzlich oder stumpf und ausgerandet, hell, an der oberen Hälfte dunkler, oberseits lang behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/s so lang als der Fruchtknoten, wenig behaart oder kahl), kegelig, stumpf, auf der unteren Hälfte wenig behaart oder kahl, nach dem oberen Ende zu dicht behaart; Griffel etwa "/s so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze meist gespalten; Narben länglich, getheilt, gabelig.. Drüse (eine hintere) schmal, gestutzt, etwa 1/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: Alpeineralp in Stubai 2020 m (?), Bergeralpe in Virgen 2500 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 45. S. helvetica X retusa Ausserd. nach Woloszezak in Kerner Fl. Exsice. Austro-Hung. (1886) No. 1444. Sched. IV. 74. — $. trolensis A. Kerner Verhandl. ZBG. Wien XII. 1221 (1862) (nur der Name). — SS. recöndita Ausserd. a. a. O. Salix. 341 A. Kerner (ÖBZ. XIV. 370 [1864]) bezeichnet $. buxifolia Willd, in Herbar Schleicher als Synonym von S, retusa X helvetica; sie ist jedoch, wie Wimmer sowohl im Herbar Schleicher No. 832 als im Herbar Willdenow No, 18255 eigen- händig die Bestimmung hinzugefügt hat, gleich S. glauca X retusa (s. 8, 205). (Bisher nur im Gebiete.) [*] Sericeae X Üapreae. 1040. X 1041. S. glauca X cinerea — S. cinerea X glauca Gürke in Richter-Gürke Pl. Europ. II. 31 (1897). — $. einereoides Holm Bot. Not. 71 (1892). — Ist bisher nur in Schweden beobachtet, 1040. X 1043. S. glauca X grandifolia (5. glauca-grandifolia Wimmer Sal. Eur. 256 1866) in 2 Formen: A. älbicans: Bis 2 m hoher, kurzästiger h; junge Triebe kurz, dünn, hellgrau zottig behaart; Zweige schwärzlich, kurz dünn behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kurz dünn hellgrau oder gelb- grau zottig behaart, später verkahlend), bis 10,5 em lang, 4,5 cm breit, verkehrt-eiförmig bis lang verkehrt-eiförmig-lanzettlich, spitz, in der unteren Hälfte stark verschmälert, am Grunde spitz, am Rande klein ungleich bogig oder kerbig gesägt, in der Jugend beider- seitig kurz ungleich dicht hellgrau oder gelbgrau behaart, später oberseits ganz verkahlend und nur am Mittelnerv kurz fein behaart bleibend, unterseits auf der Fläche spärlich, auf dem Mittel- und den Seitennerven stärker kurz behaart bleibend, oberseits grün, etwas glänzend, unterseits grau oder blaugrau; Mittelnerv und Seitennerven oberseits nur wenig hervortretend, unterseits Mittel- nerv breit hervortretend; Seitennerven und weitmaschiges Adernetz fein hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig, spitz, am Rande gesägt, kurz fein behaart. Knospenschuppen braun, dünn grau behaart; mit dem Laube erscheinend; die männlichen aufrecht, gerade oder etwas gekrümmt, an kurzen bis 0,5 em langen dicht kurz hellgrau behaarten mit kleinen, lanzettlichen oder läng- lichen spitzen, lang grau behaarten Blättern besetzten Zweigen end- ständig, ceylindrisch, bis 2,5 m lang, 0,8 cm dick, dichtblüthig; die Achse hellgrau behaart. Tragblätter lanzettlich oder länglich, stumpf- lich, an der oberen Hälfte dunkelbraun, unten hell, lang dünn (am Rande dichter) behaart. Staubblätter 2, frei, auf dem unteren Theil behaart, etwa dreimal so lang als das Tragblatt. Staubbeutel fast rundlich, gelb. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, etwa !/s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände aufrecht, gerade oder etwas gekrümmt, an kurzen bis 0,3 em langen, dicht kurz hellgrau behaarten, mit kleinen lanzettlichen bis länglichen, hell- grau lang behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, ceylin- drisch, bis 8,5 cm lang, 1,5 em dick, dichtblüthig (am Grunde etwas lockerer); die Achse dicht hellgrau behaart. . Tragblätter zungen- förmig oder lanzettlich, stumpflich, so lang als der Fruchtknoten- stiel oder etwas an den Fruchtknoten heraufragend, an der oberen 342 183 (im (Au Salicaceae. Hälfte dunkelbraun, am Grunde hellbraun, lang dünn hellgrau be- haart; Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa !/a so lang als der Frucht- knoten, hellgrau behaart), aus schmal eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, hellgrau behaart. Griffel kurz aber deutlich, meist gespalten; Narben länglich, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) eiförmig oder länglich, stark gestutzt, mitunter etwas aus- gerandet, !/s—!/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Schweiz: Jura an der Hasenmatt bei Solothurn (Seringe); Waatländer Alpen oberhalb Bex (Thomas), Oberwallis am Rhone- gletscher (Lagger); Mont Cenis (Bonjean); Dauphin® am Lautaret und Massiv des Viso (Bonjean). S. albicans Bonjean in Seringe Essai Saul. Suisse 21 (1815). — 5. grandifolia albicans Seringe a. a. O. — 9. grandifolia tardiflöra Seriuge a. a. ©. — $. uliginösa (Caps. „uligiosa‘“) und S. pubescens Schleich. Cat. (1809) nach Seringe a. a. O. — 8. grandifolia $. landta Gaudin Fl. Helv. VI. 248 (1830). — S. sphaceläta Schleich. exs. nach Gaudin a. a. O. nicht Sm. — $. grandi- folia e. $. pubescens Andersson Monogr. Sal. I. 61 (1863). — 8. devestita Arvet-Touv. Ess. Plant. Dauph. 60 (1873) (s. S. 346) und S. Amändae!) (nicht Anderson) — 8. bifrons Arvet-Touv. Notes 27 (1883) nach Buser in Dörfler Herb. Norm. No. 3230 (1895). Hierzu gehören: I. Sehleieh&ri?). Blätter verkehrt-eiförmig bis länglich-verkehrt-eiförmig; weibliche Blüthenstände bis 3,5 em lang, 1 em diek. Fruchtknoten aus schmal eiföormigem Grunde kurz verschmälert. — Schweiz (Schleich, exs. No. 344 in Herb. Mus. Botan. Berol.). — $. glauca X grandifolia 8. Schleicheri 2) Wimmer Sal. Europ. 256 (1866). — S. Schleicheri Wimmer var, latifolia Wimmer (1849) in Sched. Schleich. exs. No. 844 in Herb. Mus. Botan. Berol, II. Laggeri3). Blätter bis lang verkehrt-eiförmig-lanzettlich. Weibliche Blüthen- stände eylindrisch, bis 8,5 em lang, 1,5 em diek; Fruchtknoten aus schmal eiförmigem Grunde bis lang verschmälert. — Schweiz: am Rhonegletscher (Lagger)?; Schleicher exs. No. 845 in Herb. Mus. Bot. Berol.; Bex Cant, Waat eult. (Andersson n. Thomas); Genf Cult. (Buser in Dörfler Herb. nom. No. 3230). — S. glauca X grandifolia a. Laggeri Wimmer Sal. Europ. 256 (1866). — S. pubescens v. Schleicher exs. No. 845. — 8. Schleicheri Wimmer '1849 in Sched. Schleich. exs. No. 345. Andersson (Monogr. Sal. I. 61 u. 62; DC. Prodr. XVI (2) 217 [1864)]) stellt die S,. pubeseens Schleich. sowie mit ihr S. albicans und S$. Laggeri zu 8. grandifolia. Die eigenthümliche Farbe und Behaarung der Blätter, sowie die Form der Blüthenstände und die Behaarung der Frucht- knoten weichen jedoch so erheblich von 8. grandifolia Ser. ab und weisen in demselben Maasse auf S. glauca hin, dass diese Weide nicht für eine reine S. grandifolia, sondern für einen Bastard von 8, grandifolia und S. glauca zu halten ist, der der S, glauca näher steht als der $. grandifolia, 1) S. S. 344 Fussn. 2. 2) S. I. S. 143 Fussn. 2. Die genauen Daten sind * 1768 7 4, 3) S. VI. 1. S. 223 Fussn. 2. Die authentischen Daten sind: Franz Joseph Kirchenbuch zu Münster Karl Franz) Lagger, * 28. Jan. 1802 + 7. Oct. 1870 szüre aus dem Kirchenbuche in Münster und dem Civilstandsregister in Frei- burg, erhalten durch L.’s Schwiegertochter und H. Jaccard-Aigle). Salix., 343 B. pub&scens: Bis 3 m hoher kurzästiger h; junge Triebe kurz- wollig hellgrau behaart. Zweige gelb-braun spärlich kurz hellgrau behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kurz hellgrau behaart, später verkahlend), bis 9,5 em lang, 4 cm breit, verkehrt-eiförmig- lanzettlich, bis länglich, spitz, am Grunde spitz oder stumpflich, klein unregelmässig bogig gesägt, oberseits freudig grün, glänzend, unterseits grau, oberseits nur am Mittel- und den Seitennerven kurz grau behaart, unterseits kurz wollig hellgrau behaart, später ver- kahlend und nur an der Nervatur deutlich behaart bleibend (junge Blätter dicht hellgrau wollig behaart); Mittelnerv, Seitennerven und weitmaschige Nervatur oberseits nur wenig hervortretend, bei ge- trockneten Blättern vertieft, unterseits grob hervortretend. Neben- blätter wenig entwickelt, schief lanzettlich, am Rande gesägt, spär- lich kurz wollig behaart. Knospenschuppen rothbraun, spärlich kurz wollig hellgrau behaart. Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, die männlichen sitzend, am Grunde mit kleinen, dicht hellgrau behaarten schuppenartigen Blättern um- geben, aufrecht, kurz eylindrisch, fast oval, bis 2 em lang, 1 cm dick, dichtblütbig; ihre Achse kurz, dicht grau behaart. Trag- blätter länglich lanzettlich, stumpflich, an der oberen Hälfte dunkel- braun, am Grunde hell, sehr dünn lang grau behaart. Staubblätter 2, frei, etwa 3mal so lang als das Tragblatt, an der unteren Hälfte behaart; Staubbeutel oval, gelb. Drüse (eine hintere) oval, an der Spitze gestutzt und ausgerandet, etwa 1/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände sitzend, am Grunde mit kleinen, dicht grau behaarten schuppenartigen Blättern umgeben, aufrecht, dicht- blüthig, eylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,8 cm dick; ihre Achse dicht kurz grau behaart. Tragblätter lanzettlich, spitz, an der oberen Hälfte dunkelbraun, am Grunde hell, etwas länger als der Frucht- knotenstiel, dünn lang hellgrau behaart; Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1/2 so lang als der Fruchtknoten, kurz grau behaart), aus eiförmigem Grunde kegelig, dicht zottig hellgrau behaart; Griffel kurz, gespalten. Narben oval, getheilt. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, am oberen Ende ausgerandet oder unregelmässig aus- gebuchtet, über !/s—!/a so lang als der Fruchtknotenstiel. Nordtirol: bei Lisens (1900—1960 m). Schweiz: Cant. Tessin, Monti di Bravomo in V. Caneggio (Jäggli 1903). S. pubescens Kerner (nicht Schleicher) Herb. Oesterr. Weiden No. 30, 31 (1865). — S. glauca X appendiculäta Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 42 (1909). Kommt in zwei Formen vor: I. angustifolia. Blätter bis 8,5 em lang, 2,5 em breit, verkehrt-eiförmig- lanzettlich; A. u. J. Kerner a. a. O. No. 30. II. latifolia, Blätter länglich, bis 9,5 em lang, 4 cm breit, länglich; A. u, J. Kerner a. a. O. No. 31. 1 Kerner a.a.0, bezeichnet diese Weide als vollständig übereinstimmend mit der von Schleicher in seinen Sammlungen als S. pubescens aus- 344 Salicaceae. gegebenen Weide; hierin liegt jedoch ein Irrthum. Die S. pubescens weicht von der vorliegenden Weide wesentlich ab: durch die schwärzlichen Zweige, die unterseits meist blaugrauen, beim Trocknen schwärzlich werdenden Blätter, deren Nervatur oberseits etwas hervortritt, aber nicht vertieft ist, und unter- seits nur sehr fein hervortritt, durch die weit längeren weiblichen Blüthen- stände, die sich, wenn auch nur auf einem kurzen, beblätterten Stiel befinden. Die S. pubescens Schleicher erinnert weit mehr an eine S. glauca, während die vorliegende Weide der S. grandifolia sehr nahe steht. Auf eine Bei- mischung der $8. glauca zu 8. grandifolia deuten bei den vorliegenden Originalexemplaren von Kerner (A. u. J. Kerner Herb. Oest. Weiden 1865—1869, No. 30 u. 31) die hellgraue, wollige Behaarung der jungen Triebe, der jungen Blätter und der Fruchtknoten, sowie die kürzere Stielung der Fruchtknoten und die Spaltung der Griffel. Das von Jaeggli im Canton Tessin gesammelte Exemplar besitzt ausserdem wie die S. glauca gespaltene hintere Drüsen in den weiblichen Blüthen. Retusae X Sericeae X ÜCapreae. 1039. X 1040. X 1043. S. retüsa X (glauca X grandifölia). Ist von Buser nach H. Jaecard Cat. Fl. Valais. in Neue Denkschr. Allgem. Schweizer. Gesell. Gesammt. Naturwiss. (1895) 329 ohne Diagnose erwähnt; Material liegt nicht vor. Schweiz: Martinets Cant. Waat. S. albicans X retusa (S. Jaceärdi1)) Buser a. a. ©. (1895). — $. grandi- folia albicans X retusa Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 216 (1905). Sericeae X Roseae. 1040. X 1047. S, glauea X myrtilloides (S. glauca-myrtilloides Wimmer Sal. Europ. 253 [1866]. — S. parvifolia Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 283 [1868]). — Ist bisher nur im nördlichen Schweden (Herjedalen) und im russischen Lapp- land gefunden worden, Sericeae X Virescentes. 1040. X 1049. S. glauca X nigricans (S. glauco-nigricans Wimmer Flora XXXII 46 [1849]. — $. nigricanti-glauca Anders. Sal. Lapp. 75 [1845]. — 8. glauca-pulläta Fries Summa Veg. Scand. 209 [1846]. — S. Amandae?) Anderss. in Bot. Not. 112 [1867]). — Ist bisher nur im Norden Skandinaviens und im russischen Lappland beobachtet worden. 1040. X 1050. 8. glauca X phylieifolia (S. glauco-phylieifolia Anders, Sal. Lapp. 47 [1845]. — S. phylieifolia-glauea Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch, Vaterl. Cult. 1853. 168. — S. glauca ß. pällida Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 45 [1832]. — $. glauca-Weigelidna Wimmer Sal. Europ. 257 [1866]. — S. Wichürae 3) Anderss. Bot. Not. 1867. 112, nicht Pokorny. — S. glauca y. virdscens Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 281 [1868]. — 8. bicolor X glauca Gürke in Richter- Gürke Pl. Europ. U. 31 [1897]. — 8. subnüda Rouy Rev. Bot. Syst. et Geogr. Bot. II. 181 [1904]). — Ist bisher nur in Skandinavien und im russischen Lapp- land beobachtet worden, 1) Nach Henri Jaceard, * 5. Nov. 1844 Echichens bei Morges (Waat) (br.), Professor am Gymnasium zu Aigle (Waat), Verf. des vortrefflichen Catalogue de la flore Valaisanne Denkschr. der Schweizer. Gesell. Gesammt. Naturwiss. 1895. Er ist nicht näher verwandt mit Paul Jaccard, * 18. Nov. 1868 St. Croix (Waat) (br.), Prof, der Botanik am Polytechnicum in Zürich, 2) Nach Andersson’s Gattin, Frau Amanda A. geb. Tigerhielm, + 1907 Stockholm (Prof, Lindman br.). 8) 8. VI. 1. S. 412 Fussn. 1. Salix. 345 Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 283 [1868]) sagt bei seiner S, spissa, die in Asien in der Dsungarei und auf dem Alatau-Gebirge vorkommt, ebenso wie bei seiner S. Wichurae, dass sie in der Mitte zwischen S, glauca und S. phylieifolia stehe, Das vorliegende getrocknete Material lässt jedoch erkennen, dass die S. spissa nicht mit S. Wichurae übereinstimmt und in ihren Merkmalen auch weit weniger als S. Wichurae auf S. phylieifolia hindeutet. Die Blätter sind bei der S. spissa verhältnismässig kürzer und breiter, elliptisch, spitz, während sie bei S, Wichurae verkehrt-eiförmig-lanzettlich und länger zugespitzt sind; die Blüthenstände sind bei S. spissa kurz gestielt und ebenso die Fruchtknoten, während bei S. Wichurae so- wohl die Stielung der Blüthenstände als die der Fruchtknoten merklich länger er- scheint. S. spissa und S. Wichurae gehören nicht zusammen, und S. spissa kann auch nicht für den Bastard $S. phylicifolia X glauca gehalten werden, sondern dürfte eher eine Verbindung von S, arbuscula und S. glauca sein. 1040. X 1049. X 1050. S. glauca X nigricans X phylieifölia (S. glauca X phylieifolia X nigricans Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVII, Afd. III No. 1. 35 [1891]. — S$. bicolor X glauca X nigricans Gürke in Richter-Gürke Pl, Europ. II. 31 [1897]) ist bisher nur in Schweden (Jemtland) beobachtet worden. 1040. X 1051. 8. glauca X arbuseula. fh. Zweige dunkel- braun, kahl, etwas glänzend, nur die jungen Triebe kurz dicht grau behaart. Blätter länglich, an beiden Enden gleich spitz, am Rande klein, fein scharf gesägt, in der Jugend hell-gelblich-grau seidig be- haart, später ganz verkahlend, oder nur unterseits sehr kurz behaart . bleibend, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits graugrün, matt; Adernetz engmaschig, beiderseitig hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an ihre halbe Länge erreichenden, dicht kurz behaarten, beblätterten Zweigen endständig, aufrecht, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, vorn abgerundet, bis an den halben Fruchtknoten heraufreichend, hellbraun, dicht und lang hell-gelblich- grau behaart. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, aus eiförmigem Grunde kurz kegelig, dicht hell-bräunlich-grau behaart; Griffel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten, oberwärts gespalten; Narben schmal, ge- theilt, gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa !/s so lang als der Fruchtknoten. Auf den Alpen der Schweiz: Albula, und der Dauphin@: Lautaret S. glauca-arbuscula Wimmer in Sched. Herb. Willdenow No. 18253 (1849) und Wimmer Sal. Europ. (1866) 265. — 5. thymelaeoides Schleicher Cat. Sal. (1807) 2. -— S. arbuscula y. thymelaeoides Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 248. — $. autaretica') Arv.-Touy. in Bull. Soc. Dauph. (1882) 385, No. 3450. Die vorstehende Diagnose ist nach dem im Herbar Willdenow als No. 18253 befindlichen Original-Exemplar der S. thymelaeoides gegeben, bei welchem Wimmer eigenhändig die Bestimmung S. glauca-arbuscula (1849) hinzugefügt hat. — Dieser Bastard ist sehr ähnlich einer stark behaarten Form der S. arbuscula und wird deshalb auch von Andersson a. a.O. als Form y. thymelaeoides zu S. arbuscula gestellt und von Gremli (Exeursionsfl, Schweiz, 7. Aufl. 370 [1893]) ganz mit dieser Art vereinigt. Der in der Dauphind: Lautaret vorkommende Bastard (S. auta- retica) hat schmälere (lanzettliche), stärker behaarte Blätter. In Bull. Soc. Dauph. 1382, 383 wird $. autaretica als. S. caesia X glauca Arv. Touy. bezeichnet, Jedoch schon A. Pellat gab in Herbier A. Pellat ein im Juli 1) Nach dem Fundort, dem Gebirgsstock Lautaret in der Dauphind. 346 Salieaceae. 1893 an dem gleichen Standort (Lautaret) gesammeltes @ Exemplar als S. arbuscula x glauca = 8, autaretica Arv.-Touvays aus, und auch Camus Classif. Saul. d’Europe et Monogr. Saul. France (1904) 356 nimmt diese Deutung als die richtige an, während er 1. e. 354 S. devestita, welche Arv.-Touv. l. ec. No. 3452 ebenfalls irr- thümlich für S. arbuscula X glauca gehalten hatte, als S. hastata X glaueca deutete (s. unten). (Skandinavien und im russischen Lappland.) I] * X 1050. S. argyrocarpa X phyliecifölia? in Herb. Faxon (1887), Es liegt ein weibliches Exemplar vor, das in den Vereinigten Staaten von Nordamerica gesammelt ist. Da die S. phylieifolia in Nordamerica nicht vorkommt, ist nur an- zunehmen, dass bei diesem Bastard die S. phylieifolia J. Carey — 8. chlorophylla Anderss. vertreten ist, die der S. phylicifolia sehr nahe steht und der Flora Nord- americas angehört. Sericeae X Capreae X Virescentes. 1040. X 1043. X 1051. S. (glauca X grandifölia) X arbuüscula. Ist ohne Diagnose erwähnt; Material liegt nicht vor. Schweiz: Bex. S. albicans X arbuseula Gremli Exeursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 374 (1893). 1040. X 1050. X 1051. S. glauca X phylieifölia X arbusecula (8. glauca X arbuscula X phylieifolia Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. Band 17. Afd, III, 34 [1891]. — $. arbuscula X bicolor X glauca Gürke in Richter-Gürke Panh. Europ. II. 32 [1897]). — Ist bisher nur in Schweden beobachtet worden. Sericeae X Rigidae. 1040. X 1052. 8. glaueca X hastata. h. Aeste dunkelbraun, etwas glänzend, kahl; nur die jungen Triebe dünn grau behaart. Blätter elliptisch, verkehrt-eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz, ganzrandig oder zerstreut, klein, undeutlich gesägt, in der Jugend hellgrau behaart, später verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits grau- erün; Adernetz oberseits schwach, unterseits etwas stärker hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, aufrecht, an hellgrau be- haarten mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, eylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter verkehrt-eiförmig, hellbraun, lang dicht hell- grau behaart; Fruchtknoten sehr kurz gestielt, aus eiförmigem Grunde kegelig, stumpf, dicht zottig hellgrau behaart; Griffel kurz, etwa Ya so lang als der Fruchtknoten: Narben schmal, länglich, getheilt, spreizend. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt oder etwas ausgerandet, etwa bis !/4 des Fruchtknotens heraufragend. Auf den Alpen der Dauphine: Lautaret. S. hastata X glauca (5. devestita) Arv.-Touv. Essai Pl. Dauph. (1871) 60, Not. sur gg. Plant. Alp. (1583) 28. In Bull. Soe. Dauph. (1882) 383 ist S. devestita nicht als S, hastata X glauca, sondern :irrthümlich als S. arbuseula X glauea bezeichnet, Camus (Classif, Saul, d’Europe et Monogr. Saul. France 354 [1904]) stellt S. devestita jedoch zu 8. glauca + hastata (s. S. 205). Ausserdorfer hat eine im Aug. 1871 in Prägraten gesammelte $. Ausser- - Salix. 347 dorferi!) Huter irrthümlich als S. glauca X hastata statt als S. glauca X retusa ausgegeben (Herb. Mus. Bot. Berol.). (Skandinavien und in Sibirien am Jenissei.) #1 Sericeae X Capreae X Rigidae. 1040. X 1043, X 1052. S. (glauca X grandifölia) X hastäta, Ist ohne Diagnose erwähnt; Material liegt nicht vor. Schweiz: Bex. S. albicans X hastata Gremli Exeursionsfl. Schweiz. 7. Aufl. 174 (1895). Sericeae X Myrtosalis. 1040. X 1054. S. glauca X myrsinites ($. glauco-myrsinites Anderss. Sal, Lappon. 78 [1845]. — S. myrsinites-glauca Wimmer Flora XXXII. 45 [1849]. — S. Normani2) Anderss. in Bot. Notis. 1867. 116, nicht in DC. Prodr. XVI. 2. 288 [1868]. — $. glaucordes Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2, 284 [1868]. — $. Ahl. bergi3) Behm in Bot. Notis. 1887. 177). — Ist bisher nur in Skandinavien und Lapp- land Florentin und im arktischen Gebiet beobachtet worden. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 284 [1868]) hat bei S. myrsinites x glauca den Namen S. Normani nicht mehr gebraucht, sondern a, a. O. S. 288 den Namen S. Normanni der $S. phylieifolia X myrsinites beigelegt (s. S. 240). Sericeae X Virescentes X Myrtosalıx. 1040. X 1049. X 1054. S. glauca X nigricans X myrsinites ($. myr- sinites-nigricans X glauca Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVII. Afd. III No. I. 36 [1891]. — $. parapunctäta A. u. G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 276 [1905]). — Ist bisher nur in Schweden beobachtet. 1040, X 1050. X 1054. S. glauca X phylieifolia X myrsinites ($. phyliei- Jolia? X glauca X myrsinites Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. 17, Afd. III. 27 [1891]. — $. myrsinites X phylieifolia X glauca f. subphylieifolia st. Petersii +) Enander Sal. Scand. Exs. No. 85 [1905]. — S. Petersii Camus Classif. et Monogr. Saul. d’Europe II. 277 [1905]). — Ist bisher nur in Skandinavien beobachtet worden. Sericeae X Viminales. 1040. X 1057. S. glauca X viminalis (S. viminalis X glauca Lundström nach N. J. Scheutz Pl. vascul. Jeniseenses, in Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar XXI. 10. 206 [1888]). — Ist nur in Sibirien am Jenissei beobachtet worden, 1040. X 1059. 8. glauca X Lapponum (S. /apponum + glauca Blytt Norg. Fl. II. 471 [1874]. — $. pseudoglatca Anderss. in Blytt a. a. O.). Bisher nur in Skandinavien beobachtet. 2). 8. 11. 1, 8. 267 Kinssn, 1; IV. S: 205 Fusan. 1. 2) S. S. 240 Fusen. 2. H 3) Nach Nils Fredrik Ahlberg, * 25. Nov, 1831 Styrnäs (Angermanland) 7 1886 Upsala, seit 1864 Conservator des Botanischen Museums daselbst (Wittrock Cat. ill. iconoth, Hort. bot. Bergiani, Murbeck bır.). 4) Nach Gustaf Peters, * 7. Januar 1853 Sellentin '(Rügen) + 6. März 1909 Stockholm, Kontorchef daselbst, früher Deutscher Consul in Hernösand (briefl. Mitth. seines Sohnes Herrn Folke P. in Stockholm), um die Flora Schwedens verdient, 348 Salicaceae. Die von Camus (Classif. et Monogr. Saul. d’Eur. II. 222 [1905|) gegebene Diagnose ist unzutreffend. Hierzu gehört: B. 8. glauca x Helvwetica. Zweige braun, kahl. Blätter verkehrt-eiförmig lanzettlich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz, ganzrandig, oberseits spärlich seidig behaart, später kahl, dunkelgrün, unterseits dicht grau seidig behaart, graugrün; Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, ceylindrisch, an ziemlich langen, mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig. Fruchtknoten kurz gestielt, aus ovalem Grunde kegelig, dicht grau behaart; Griffel mittel- lang, an der Spitze gespalten; Narben länglich getheilt, spreizend. Rouy (Rev. Bot. System. e. G&ograph. Bot. 2 Ann. No. 24. 187 [1905]) und Camus (Classif, e. Monogr. Saul. d’Europe II. 223 [1905|]) geben an, dass dieser Bastard von M.! Wolff in der Schweiz bei Gletsch am Rhonegletscher gefunden sei; aber weder Gremli (Exeursions- flora Schweiz 7. Aufl. [1893]) noch Schinz u. Keller (Fl. Schweiz II. [1905]) erwähnen ihn. Mir liest nur ein Exemplar aus dem Botanischen Garten in Wien vor. S. helvetica X. glauca in Hort. Bot. Wien u. in Sched. Herb. Dendrolog. ©. K. Schneider No. 40 (1902). — 8. Wolfidna Rouy a. a. ©. (1905). (Bisher nur im Gebiete.) =] Sericeae X Capreae X Viminales. 1040. X 1043. X 1059B. S. glauca X grandifölia X Helvetica,. Ist ohne Diagnose erwähnt; Material liegt nicht vor. Schweiz: Bex. S. albicans X helvetica Gremli Exceursionsfl. Schweiz. 7. Aufl. 374 (1893). Sericeae X Incanae. 1040. X 1060. 8. glauca X ineäna. h. Zweige braun, glänzend, kahl; nur die jungen Triebe kurz dünn grau behaart. Blätter lanzettlich oder schmal lanzettlich, an beiden Enden spitz, undeutlich gesägt, ober- seits grün, unterseits graugrün, in der Jugend seidig behaart, später oberseits kahl, unterseits sehr kurz dicht seidig-filzig (fast mehlig) be- haart; Mittel- und Seitennerven oberseits etwas vertieft, unterseits hervor- tretend, gelbbraun. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurz grau behaarten mit kleinen Blättern be- setzten Zweigen endständig, lang eylindrisch, dicht- am unteren Ende lockerblüthig. Tragblätter verkehrt-eiförmig, spitzlich, hellbraun, vorn etwas dunkler, dünn lang hellgrau behaart. Fruchtknoten kurz gestielt, aus ovalem Grunde verschmälert, kurz dünn grau behaart; Griffel kurz; Narben schmal, länglich, getheilt, spreizend. Drüse (eine hintere) schmal, gestutzt, länger als der Stiel des Fruchtknotens, Salix, 349 Tirol: Bergeralp bei Virgen. S. glauca X incana O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. (1910). Diese Weide ist am 3. Juli 1867 von Gander gesammelt und ohne Namen ausgegeben. Der Standort spricht allerdings nicht für diesen Bastard, nach ihren Merkmalen ist diese Weide jedoch nicht anders zu deuten, Die Blüthenstände weisen mehr auf S. glauca, die Blätter mehr auf S. incana hin, (Bisher nur im Gebiete.) 1] Sericeae X Purpureae. 1040. X 1062? S. glauca X caesia? S. caesia X glauca (S. autaretica) Arv.-Touv. Soc. Dauph. Bull. 1882. 383 No. 3450 ist S, glauca X arbuscula Wimmer in Herb. Willdenow No. 18253 (1849) u. Wimmer Sal. Europ. 265 (1866). Be Be DE. Bastarde der Didymadeniae x HeteradeniaexX Monadeniae. Herbaceae X Sericeae X Myrtosali«. 1034. X 1040. X 1054. S. herbäcea X glauca X myrsinites (S. glauca X herbacea X myrsinites Floder. Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVII. Afd. II. No. 1. 38 [1891]). — Kommt nur in Skandinavien vor, Nachtrag zu Salia. S. 108 Zeile 2 von oben ist hinter „!/g so lang als“ beim Druck ausgefallen: die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände eylindrisch, bis 6,5 cm lang, 1 cm dick, fast lockerblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter oval, am Grunde verschmälert, an der Spitze stumpf oder abgerundet, !/2 so lang als. S. 304 zu Virese. x Inc. schalte ein: 1049. X 1060. 8. nigriecans X incana. %, mitunter bis etwa 6 m hoher baumartiger Strauch. Junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige braun, kahl, glänzend. Blätter (junge) kurz gestielt, länglich- lanzettlich bis länglich-verkehrt-eiförmig, in der oberen Hälfte am breitesten, nach dem Stiel zu meist stark verschmälert, an der Spitze kurz zugespitzt oder stumpflich, am Grunde spitz, am Rande zurück- gerollt, nach der Spitze zu klein fein gesägt, oberseits dunkelgrün, unter- seits graugrün, beim Trocknen schwärzlich werdend, in der Jugend ober- seits spärlich, unterseits dicht hellgrau seidig behaart, später oberseits kahl, unterseits fein seidig behaart bleibend; dichtmaschiges Adernetz oberseits glatt oder etwas vertieft, unterseits fein bervortretend. Neben- blätter? Blüthenstände (nur 2 vorliegend) mit den Blättern erscheinend, kurz gestielt (Stiel etwa !/ so lang als der Blüthenstand, aufrecht, kurz grau behaart, mit kleinen Laubblättern), verhältnismässig klein, 350 Salicaceae. Myricaceae. kurz ceylindrisch, etwas gekrümmt, dicht, am Grunde lockerblüthig. Tragblätter schmal-oval, an der Spitze stumpf, fast so lang als der Fruchtknoten, hellbraun, mitunter an der Spitze etwas dunkler, dünn grau behaart. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa 1/s so lang als der Fruchtknoten, kurz grau behaart), aus schmal eiförmigem Grunde verschmälert, dünn und fein grau behaart, später kahl; Griffel etwa !/a so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich-oval, aufrecht gabelig; Drüse (eine hintere) breit-oval, gestutzt, etwas kürzer als der Frucht- knotenstiel. Niederösterreich: am Wege von Ternitz nach St. Aegyd; Elsass: Schlettstadt, Rheinwald bei Markolsheim (nach E. H. S. Krause Botan. Centralbl. III. 118 [1899)). S. incana X. nigricans (S. glaucovillosa) Handel-Mazzetti Ver- hand. ZBG. Wien LIV. 132 (1904). — 5. incana X glabra (S. glaueco- villosa) Handel-Mazzetti Verhand. ZBG. Wien LIII. 358 (1903). S. glaueovillosa ist S. 308 als S. incana X glabra Freih. v. Handel-Mazzetti 1. e. aufgeführt worden, da es übersehen war, dass der Autor diesen Bastard ein Jahr später, 1904 in S. incana X nigricans umgedeutet hatte. Material lag mir nicht vor, weshalb ich mich mit der Wiedergabe der Originaldiagnose begnügen musste. Nach dem nunmehr gütigst übersandten Material ist die vorstehende Be- schreibung gemacht, die namentlich insofern von der Originaldiagnose abweicht, als die Fruchtknoten bei der mikroskopischen Untersuchung nicht „glaberrimum“, sondern zu Anfang behaart erschienen. Diese Behaarung der Fruchtknoten schliesst die Beimischung der S. glabra aus. Ob S. nigricans statt dessen bei diesem Bastard betheiligt ist, lässt sich nach dem vorliegenden Material nicht mit Sicherheit sagen. (Bisher nur im Gebiete.) =] S. 304 unten: Thellung deutete den Bastard selbst richtig als 5. arbuseula X incana. Salix. Myrica. 351 2. Reihe. MYRICALES. (Engl. Nat. Pfl.fam. Nachtr. 1. 345 [1897]. Syll. der Pflanzenfam, 2. Aufl. 101 [1897] 6. Aufl. 115. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 116.) S. S. 4. Hierher nur die 34. Familie MYRICACEAE. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 179 [1830] z. Th. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 400 [1880]. Engler Nat. Pfl. III. 1. 26. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 116. — Myriceae L. C. Rich. Anal. fruit. 193 [1808]. Endl. Gen. 271 [1837]. Halbsträucher, Sträucher (bei uns) oder Bäume. Blätter ungetheilt, seltener fiederspaltig, spiralig gestellt, ohne Nebenblätter. Blüthenstände ährenförmig, seltener zusammengesetzt (bei uns seitenständig an vor- jährigen Zweigen vor den Blättern erscheinend, aufrecht abstehend). Blüthen eingeschlechtlich, ohne Blüthenhülle.e Männliche Blüthen am Grunde oft mit zwei oder mehr kleinen Hochblättern, mit meist vier, seltener weniger oder mehr Staubblättern. Staubfäden kurz, frei oder miteinander verbunden, mit aufrechten, eiförmigen Staubbeuteln, die mit 2 Längsspalten aufspringen. Weibliche Blüthen am Grunde mit 2—4 Hochblättern, die mitunter in ihren Achseln kleine Knöspchen tragen. Fruchtknoten aus 2 median stehenden Fruchtblättern gebildet, mit kurzem, meist in 2 Schenkel geteiltem Griffel; Narben an der Innenseite der Griffelschenkel. Nur eine aufrechte geradläufige (ortho- trope) Samenanlage vorhanden. Frucht Steinfrucht, klein, mit hartem Endokarp, an der Aussenseite Wachs ausscheidend. Samen ohne Nähr- gewebe, aufrecht, mit dünner Schale und geradem Embryo, der dicke plankonvexe Keimblätter besitzt. Die Familie war in der Tertiärperiode zahlreich in Nord-America, Grönland und Europa verbreitet, jetzt nur noch die Gattung 225. MYRICA!). (L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. [ed. 1. 302.] ed. 5. 449 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 27. — Mirica Nocca im Usteri Ann. Bot. I. 17 [1793)). Vgl. Charakter der Familie. Unsere Arten 2häusig. Männliche Blüthenstände cylindrische Aehren. Weibliche Blüthenstände kurze Aehren. I) wvol»n, bei Homeros und anderen Schriftstellern des Alterthums Name der Tamariz-Arten, 352 Myricaceae, Etwa 40 Arten im atlantischen und nördlichen Europa, in Asien, auf den Canarischen Inseln, in Abyssinien und Süd-Africa, in Westindien, auf den Ameri- canischen Anden und in fast ganz Nord-America. — Zerfällt in 3 Untergattungen, die z. T. auch als Gattungen betrachtet werden. A. Blätter ungetheilt. I. Gale!) ([Tourn. Act. Acad. Paris 1806. 83 t. 1]. Adans. Fam. II. 345 [1763] als Gatt. Endl. Gen. 272 [1837] als Sect.). Blüthen stets 2häusig. Männliche Blüthen mit 4 Staubblättern, ohne Vor- blätter. Weibliche Blüthen am Grunde mit 2 Vorblättern, die mit der Frucht verbunden bleiben und 2 Flügel an derselben bilden. Frucht von den Tragblättern bedeckt. Hierher nur 1063. M. gale!) (Gagel, Gagelstrauch; Porst [Nordwestdeutsch- land vgl. Ledum]; plattd. Post, Poss, Porssen; niederl., vläm.: Gagel, Post, Possem; dän.: Pors; franz.: Gal&; russ.: Bockopoi Bepeckt.) h. Mit goldglänzenden Harzpünktchen bestreut. Pflanze meist dicht buschig. Stengel sehr ästig, meist 6 dm bis 1,5 m hoch. Aeste dunkelbraun, dicht beblättett. Blätter länglich-verkehrt-ei- förmig bis verkehrt-lanzettlich, meist 2,5—4 cm lang und 0,8—1,5 em breit, mitunter noch länger und breiter, spitz oder stumpf- lich, stachelspitzig, in einen ziemlich kurzen Stiel verschmälert, ober- wärts entfernt-gesägt, etwas derb (öfter fast lorbeerartig), oberseits dunkel- grün, glanzlos, unterseits blässer, dünn, filzig. Männliche Blüthenstände meist 1—1,5 cm lang; ihre Tragblätter braun, am Rande weisslich. Weibliche Blüthenstände etwa halb so lang als die männlichen, mehr grünlich. Narben purpurn. Frucht eine trockene Steinfrucht, durch die Vorblätter und den Griffelgrund dreispitzig. Auf Heide- oder Hochmooren, auf moorigen Waldwiesen; ursprüng- lich eine echte Heidepflanze, erhält sich aber nach der Umwandlung der Heidemoore in Wiesen etc. oft noch lange, mitunter mehrere Jahr- hunderte an den Grabenrändern ete. Nur im nordwestlichen Gebiete (vgl. die Karten in Graebner Heide Norddeutschlands und Hand- buch der Heidekultur) in den regenreicheren Theilen. In Belgien, Holland, wie im Nordwestdeutschen Flachlande meist nicht selten bis häufig; südlich noch in der Niederrheinischen Ebene bis Siegburg, Mühlheim am Rhein und Düsseldorf; durch Westfalen!! verbreitet. Im norddeutschen Flachlande östlich bis Gifhorn—Wittingen (bis in die Provinz Sachsen hinein !!) — Bodenteich — Artlenburg— Mecklenburg: Wittenburg—Venzkow bei Brüel früher (Meyer Schriften V. Freunde Nat. Meckl. XLVII. 146 [1893]) — Bäbelin bei Neukloster (Hahn a. a. Ö. LXII. 57 [1909]); folgt dann von Rostock ab ostwärts in einem schmalen Streifen auf den Küstenmooren der Ostseeküste in 1) Zuerst bei Joh. Bauhin, nach dem englischen (und französischen ?) an- geblich aus dem Keltischen stammenden Namen Gale, Sweet Gale, Gal&, verwandt ist der vlämische, zuerst bei Dodoens vorkommende Gagel, Myrica. 353 Pommern und Westpreussen bis zur Danziger Bucht: Kreis Putzig häufig!! — Kreis Danzig: Forstbelauf Pasewark unweit des neuen Weichsel- durchstiches!! Dann wieder in Ostpreussen in den Kreisen Heydekrug!! und Memel. Ausserdem kommt die Art als vorgeschobener Posten noch in der Provinz Brandenburg bei Luckenwalde (Höck!!) und in der Lausitz mehrfach bei Luckau!! vor. Bl. April, Mai. M. Gale L. Spec. pl. ed. 1. 1024 (1753). Koch Syn. ed. 2. 763. Nat. Pfl. III. 1. 27 fig. 21. A. u.G. Fl. Nordostd. Flachl. 249. Nyman Consp. 673 Suppl. 282. — M. palustris Lam. Fl. Franc. II. 236 (1778). — Gale palustris Cheval. Monogr. 93 (1901). — Gale gale ©. K. Schneider Dendrol. Winterstud. 234 (1903). Ill. Handh. Laubbholzk. I. 72. Die Blätter der Pflanze waren früher offieinell (Herba Myrti Brabantini, Bra- banter Myrte) und werden noch jetzt mit den Früchten zur Likörfabrikation als magenstärkend verwandt. Im Mittelalter wurde sie in Skandinavien und in den Niederlanden statt des Hopfens beim Bierbrauen verwendet; in Westfalen hiess das so erhaltene Gebräu Gruten- (Gruysen-) Bier (Pritzel und Jessen). Jetzt wird die (dort Forskepott genannte) Pflanze im Münsterlande zum Schutz gegen Un- geziefer ins Bettstroh gelegt (Hasenow br.). Die Rinde wird hier und da zum Gerben gebraucht, die Blüthenknospen zum Gelbfärben. Der Strauch hat einen aromatischen angenehmen Geruch. Das Auftreten des- selben in der Nieder-Lausitz, so weit von seiner zusammenhängenden Verbreitung, gehört zu den pflanzengeographischen Eigenthümlichkeiten der echten Heidegebiete, zu denen die Lausitz gehört (vgl. Ascherson Verh, BV. Brandenb. XXXII. S. IL ff. [1896], Graebner in Engl. Bot. Jahrb. XX. 500 ff. Handbuch der Heide- kultur 23 u. Karte). Wenig veränderlich. Sehr selten sind Blüthenstände mit beiden Geschlechtern, (Russische Ostseeprovinzen; Finnland; Skandinavische Halbinsel bis 68° 53°; Dänemark; Britische Inseln bis 59° N. Br.; nördliches und westliches Frankreich; nordwestliches Spanien; Sibirien; Nord- America.) &| * M. tomentösa (NM. Gale ß. tomentosa Cas. DC. in DC. Prodr. XV1. 2. 148 [1864)]). Strauch breit buschig. Zweige dicht, grau behaart. Blätter stumpfer, an der Spitze abgerundet, beiderseits besonders unterseits dicht grauzottig behaart. — Kamtschatka; Amurgebiet ; Insel Sitka. Gedeiht in den Gärten hier auf verschiedenen Bodenarten viel besser als M. gale, ist daher öfter in Baumschulen als solche zu finden, — Scheint uns nach langjähriger Cultur in allen Theilen wesentlich ver- schieden und nicht unmittelbar in den Formenkreis der M. gale gehörig. I. Morella') (Lour. Fl. Cochinch. 548 [1790] als Gatt. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 400 [1880] als Seet. nicht Dunal. — Faya?) Webb u. Berth. Hist. nat. Canar. Phyt. III. 2. 272 [1836—50]). Männliche Blüthen mit 2—6 Staubblättern, mit- unter von Vorblättern umgeben. Weibliche Blüthen am Grunde mit 2—4 oder mehr klein bleibenden, nicht der Frucht anwachsen- den Vorblättern. Blättchen meist 2häusig, seltener 1 häusig, dann die männlichen Blüthen im unteren Theile der Blüthenstände. 1) Deminutiv von morum, Maulbeere, mit der die Fruchtstände einige Ähnlich- keit haben. 2) Portugiesischer Name von M. faya (spanisch Haya), bedeutet eigentlich die Rothbuche (Fagus silvatica). Ascherson u. Graobner, Synopsis, IV. 23 354 Myricaeeae, Juglandaceae. Hierher die grösste Mehrzahl der Arten der Gattung, darunter die in Europa heimische M. faya!) (Dryaud. in Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 350 [1789]. — Faya fragifera Webb u. Berth. Phyt. Canar, III. 272 [1836—50]) in Südportugal, auf den Canarischen Inseln und auf Madeira, Oefter in Gärten angepflanzt nur *7 M, cerifera. (Kerzenstrauch.) 2]. Zweihäusig. Meist 0,5—1,5 m hoch (soll in der Heimat baumartig bis 13 m hoch werden), sehr ästig. Zweige roth- bis gelbbraun, im zweiten Jahre schwarzbraun. Knospen rundlich, röthlich, glänzend, kahl. Blätter länglich-lanzettlich, meist 4—9 em lang und 0,5—1,5 em breit, am Grunde allmählich in den deutlichen Stiel verschmälert, oberwärts spitz, seltener stumpf, über der Mitte gesägt, oberseits nur auf dem Mittelnerven behaart, sonst ‚ kahl, mattglänzend, unterseits meist auf den Nerven behaart. Blüthenstände meist länglieh-eiförmig. Männliche Blüthen mit 4—6 Staubblättern. Frucht fast kugel- förmig, höckerig, dicht mit weissem, stark aromatisch duftendem Wachs bedeckt. Auf Sümpfen in Nord- und Mittel-America heimisch, bei uns seit langem in Gärten hier und da angepflanzt, gedeiht an feuchteren offenen Stellen sehr gut. Zuweilen verwildert (Höck Beih. z. Bot. Centr.bl. XV. 403): Niederlande: Zw. Zütphen und Dieren und Tondensche und Emposche Heide sehr viel (Heukels Geill. Schoolfl. 247). Mecklenburg: Schwerin auf dem Kalkwerder (Ruben Arch. Fr. Nat. Meckl. XLII. 50). Bl. März, April (selten bis Juni). Frucht September, October. M. cerifera L. Speec. pl. ed. 1. 1024 (1753). Koehne Deutsche Dendrol, 77. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 71. In America wird das Wachs der Früchte gewonnen, es findet öfter als Parfüm- träger Verwendung. Die Früchte sitzen während des ganzen Winters am Strauch und machen ihn dadurch auffällig; im Sommer erinnert das etwas glänzende lorbeer- ähnliche Laub an ein immergrünes Gehölz; die Blätter bleiben an geschützten Stellen auch öfter bis zum Frühjahr. B. (omptönia?) (Banks Manuser. nach Gärtn. De, fruct. II. 58 t. 90 [1791] als Gatt. Endl. Gen. 272 [1837] als Sect.). Nicht aromatisch. Blätter fiederspaltig eingeschnitten. Männliche Blüthen ohne Vorblätter mit 4 Staubblättern. Weibliche Blüthen am Grunde mit 2 flügelförmigen Vorblättern ; diese in ihren Achseln mit kleinen Knospen, die aus 4 schuppenförmigen Blättern gebildet sind. Hierher nur * M. asplenifolia. |}. Fast stets 2häusig. Stengel meist 0,5—1 m hoch, ästig, unregelmässig verzweigt. Einjährige Zweige rothgrünlich oder braun, zottig behaart. Knospen kugelig, rothbraun. Junge Triebe dieht behaart und drüsig. Blätter meist 0,4—1,2 dm lang und 0,4—2,5 em breit, verkahlend, Männliche Blüthenstände verlängert, eylindrisch, oft überhängend, bis 3 em lang. Weibliche Blüthenstände kugelig, etwa 2—3 mm lang. Frucht bräunlich, gerippt. In trockenen Wäldern in Nordamerica heimisch, bei uns hier und da ange- pflanzt. Bl. April, Mai. M, asplenifolia L. Spee. pl. ed. 1. 1024 (1754). Koehne Deutsche Dendrol. 77. — Liguidambar peregrina L. a. a. O. 999 (1754). — Comptonia asplenifolia Ait. Hort. Kew. III. 334 (1789). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 74. — Myrica Comptonia Cas, DC. in DC. Prodr. XVI, 2. 151 (1864). — Compt. peregrina Coulter Mem. Torr. Bot. Club V. 127 (1894). Durch seine lebhaft an . Asplenum tricehomanes oder A. viride erinnernden Blätter sehr auffällig. Bemerkenswerth auch als Bewohner trockener Wälder in dieser sonst meist Sumpf und volles Sonnenlicht liebenden Gattung. Der in America 1) S. S. 353 Fussn, 2. 2) Nach Henry Compton, * 1632 Compton Wyniates (Warwick) + 7. Juli 1713 Fulham bei London, 1674 Bischof von Oxford, 1675 von London, welcher in seinem Garten in Fulham viele seltene Pflanzen zog. Myrica, 355 als Sweetfera bekannte Strauch ist reich an Tannin,. Eine Abkochung der kleinen Zweige ist als Mittel gegen Durchfälle gebräuchlich, die Blätter werden in der Gerberei benutzt. 3. Reihe, JUGLANDALES. (Engl. Syllab. ed. 1. 93 [1892]. Nat. Pfl. Nachtr. 345 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 116.) S. 8. 4. Hierher nur die 35. Familie. JUGLANDACEAE. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 180 [1836]. Engl. Nat. Pfl. III. 1. 19. — Juglandeae DC. Theor. el&m. 215 [1813].) Bäume, selten Sträucher, mit spiralig gestellten, meist gefiederten aromatisch duftenden Blättern. Nebenblätter feblend. Blüthenstände längere oder kürzere Aehren, am Grunde mit 2 Vorblättern, in deren Achsel mitunter wieder Aehren stehen; die männlichen Blüthenstände meist in den Achseln der vorjährigen Laubblätter entstehend, die weib- lichen meist am Ende diesjähriger Zweige, selten blattachselständig. Blüthen ohne oder mit einfacher Blüthenhülle, eingeschlechtlich, ein- häusig. Männliche Blüthen mit 3 bis zahlreichen (bis 40) Staubblättern. Staubbeutel aufrecht, eiförmig oder länglich, mit 2 seitlichen Längs- spalten aufspringend; mitunter ein Rest des Fruchtknotens vorhanden. Weibliche Blüthen mit einer Blüthenhülle, die mit dem Fruchtknoten, mit dem Tragblatt und den 2 Vorblättern verbunden ist; Fruchtknoten unterständig mit 2 Fruchtblättern und nur einer grundständigen Samen- anlage: diese mit nur einem Integument. Griffel kurz, mit 2 innen mit Narbenpapillen besetzten Schenkeln. Frucht eine Steinfrucht, seltener Nuss mit meist hartem Endokarp, mitunter mit nach innen vorspringen- den, eine unvollständige Scheidewand bildenden Rändern der Frucht- blätter. Samen ohne Nährgewebe. Die Pflanzen enthalten reichlich Gerbstoff und Harz, letzteres aber nicht in Harzgängen. Das Eindringen des Pollenschlauches in die Samenanlage geschieht, soweit bekannt ist, durch das Chalaza-Ende, nicht durch die Mikropylen. Bestäubung durch den Wind, Das Verbreitungsgebiet umfasst die nördliche gemässigte Zone, einige Arten dringen in das tropische Asien und America vor. — Ausser unseren Gattungen noch eine im südlicheren Asien und eine in Central-Ameriea, Uebersicht der Gattungen. A. Auch die männlichen Blüthenstände aufrecht, nicht hängend, zu 3 bis mehreren auf gemeinsamem Stiel. Mark der Zweige un- 23* 356 Juglandaceae. gefächert. Früchte klein, hinter dem Tragblatte versteckt. — Selten angepflanzt. Platycarya. B. Meist die männlichen, mitunter auch die weiblichen Blüthenstände zur Blüthezeit lang herabhängend. I. Auch die weiblichen Blüthenstände lang herabhängend, vielblüthig. Männliche Blüthenstände einzeln. Mark der Zweige quergefächert. Frucht klein, unter der Mitte von den zwei mit ihr verbundenen vergrösserten Vorblättern schief-becherförmig umgeben und ge- flügelt. — Riesige baumartige Sträucher. Pterocarya. II. Weibliche Blüthenstände wenieblüthig (höchstens, aber selten, bis 20 blüthig). Frucht eine grosse Steinfrucht, das Epikarp fleischig oder zuletzt hart. a. Männliche und weibliche Blüthen mit Blüthenhülle. Mark der Zweige gefächert. Juglans. b. Blüthen ohne Blüthenhülle oder höchstens das hintere Blatt derselben angedeutet. Mark der Zweige ungefächert. Carya. * PLATYCARYA 1). (Sieb. u. Zuce. Abh. Akad. Münch. III. 741 [1843]. Nat. PH. 111212 252) S. oben. Bäume. Blätter mit vielen Paaren von Blättchen; diese klein ge- sägt. Blüthenstände an der Spitze kurzer beblätterter Zweige, die seitlichen Aehren männlich, die endständigen weiblich oder gemischt. Blüthen ohne Blüthenhülle; männliche mit 8--10 Staubblättern. Weibliche Blüthen mit kurzen und dicken Griffelsehenkeln ; Fruchtknoten mit den beiden Vorblättern verbunden ; diese bei der Reife zu seitlichen Flügeln ausgebildet. Frucht mit dünner Aussen- und kräftiger Innenschicht, am Grunde unvollständig 2 fächerig. Nur eine Art. * P, strobiläcea }} (bei uns |}) bis 10 m hoch. Blätter mit meist etwa 7—8 Paaren von Blättchen, diese länglich-eiförmig, meist 4—9 em lang und 1,5 bis fast 3 em breit, zugespitzt, scharf gesägt, oberseits dunkel-, unterseits heller grün, dort auf den Nerven behaart, Im nördlichen China und Japan heimisch, bei uns in warmen Lagen hier und da angepflanzt, nur im südlicheren Gebiete gut gedeihend, im nördlichen oft durch Frost leidend. Bl. Mai. P. strobilacea Sieb. u. Zuce. Abh. Acad, Münch. III. 741 (1843). Koehne Deutsche Dendrol. 70. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 75. *+ PTEROCÄRYA?) (Kunth Ann. sc. nat. Ser. 1. II. 345 [1824]. Nat. Pfl. III. 1. 24.) (Flügelnuss; russ. [nach den Grusinischen] Jamma.) S. oben. Bäume oder richtiger grosse baumartige Sträucher, mit meist vom Grunde an vielgetheiltem Stamm. Blätter mit mehreren bis vielen Paaren von Rlättehen. Männliche Blüthenstände in den Achseln 1) Von zAardg flach und xagda, Name des Wallnussbaums bei den Griechen. 2) Von reodv Flügel und xagda. Platycarya. Pterocarya, 357 vorjähriger Blätter, weibliche am Ende diesjähriger Zweige. Blüthen- hülle meist 4theilig. Männliche Blüthen mit 9—18 Staubblättern in 2 Kreisen, meist mit einem Fruchtknotenrest. Weibliche Blüthen mit mit dem Fruchtknoten verbundener Blüthenhülle. Griffel mit lineali- schen Schenkeln. Frucht eine Steinfrucht mit dünner Aussenschicht und harter unvollkommen 4fächeriger Innenschicht. Tragblätter der Blüthen später nicht vergrössert. Samen am Grunde 4lappig mit runzelig- gefalteten Keimblättern. Nur unsere Arten. A. Mittelstreif der Blätter deutlich geflügelt. * P. stenöptera!). |j- Bis fast 20 m hoch. Junge Zweige bräunlich-derb- zottig behaart. Blätter mit 4—12 Paaren von Blättchen; das Endblättchen klein, mitunter fehlschlagend. Blättechen länglich bis länglich-linealisch, bis über 1 dm lang und bis 4 em breit, fein gesägt. In China heimisch, bei uns hier und da, neuerdings häufiger, angepflanzt; erwies sich auch im nördlichen Gebiete winterhart. Bl. Mai. P. stenoptera Cas,. DC. in DC. Prodr. XVI. 2. 140 (1864). Koehne Deutsche Dendrol. 74. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 92 fig. 48, 49, * X * P. stenoptera X fraxinifolia s. S. 358. B. Blätter mit ungeflügeltem Mittelstreif. *- P. fraxinifolia. Ih. Bis 20 m hoch, meist mit seitlich weit ausladenden Aesten. Alte Rinde (Borke) meist glänzend schwarzgrün. Einjährige Zweige meist verkahlend, grün, olivengrün bis braun mit zerstreuten Lenticellen, nur an der Spitze noch mit Haaren. Winter- knospen durch mehrere unentwickelten Blättern gleichende braune, deutlich gefiederte Knospenschuppen geschützt. Blätter meist mit 7 bis 11 Paaren von Blättchen und meist bald verkahlendem Mittelstreif. Blättehen länglich-eiförmig bis länglich-linealisch, meist ziemlich dünn- häutig, fein und scharf gesägt, meist nur unterseits in den Nerven- winkeln behaart. Männliche Blüthenstände bis 2 dm lang, die weib- lichen zur Fruchtreife bis fast 1/a m lang werdend. Frucht bis 1 em dick. Vom Kaukasus durch Armenien bis West-Persien verbreitet, bei uns seit langem angepflanzt und namentlich auf mässig feuchtem Sand- boden leicht verwildernd, sich durch Wurzelschösslinge oft massenhaft vermehrend. Bl. April, Mai. Frucht September, October. P. fraxinifolia Spach Hist. nat. veget. II. 180 (1834). Koehne Deutsche Dendrol. 73. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 94 fig. 50, 51. — Juglans fraxinifolia Lam. Eneyel. IV. 502 (1797). — .Jugl. pterocarpa Mich. Fl. Bor.-Am. II. 192 (1808). — Khus obschrum M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 243 (1808). — Pteroc. caucasıca C. A. Mey. Verz. Kauk. Pfl. 134 (1831). — Pteroc. Spachiäna’?) Lavall&e Arb. de Segrez. 69 (1885). 1) Von orevög schmal und zzegöv Flügel. 2) S. VL 1. S. 431 Fussn, 4. 358 Juglandaceae. Wegen des raschen Wachsthums und namentlich der Breite der Pflanze ist sie nur für Parks und ganz grosse Gärten verwendbar und wird, da ihre Wurzeltriebe von den Baumschulen nicht selten unter Decksträuchern verkauft werden, in kleinen Gärten oft bald lästige. Junge Pflanzen leiden im nördlichen Gebiete öfter unter Frost, den älteren erfrieren nicht selten bei Frühjahrsfrösten die jungen Triebe, ohne dass der Baum dadurch wesentlich geschädigt wird. * x * P. stenöptera X fraxinifolia s. unten, Den Typus der Art nennt ©. K. Schneider (a. a. O. 94 [1904]) «. typica, verschieden ist B. dumosa (Lav. Arbor. Segrez. 217 [1877]). Zweige auffällig gelb-olivbräunlich. Blätter und Blättchen mehr genähert, letztere nur etwa 6 cm lang und 1,7 em breit. — In der Tracht wesentlich verschieden, nach ©. K. Sehneider wohl Culturform, * P, rhoifölia. f}- Bis 30 m hoch, noch mehr wagrecht verästelt als vorige. Winterknospen mit meist 3 deutlichen Schuppen. Blätter mit 6—10 Paaren von Blättehen und am Grunde meist deutlich scheidenartigem Stiel. Blättehen ziemlich derb, meist 7—12 em lang und 2—4 em breit, spitz. Blüthenstände dünner und lockerer als bei vor. In Japan heimisch, bei uns hier und da in Gärten, besonders an feuchten Stellen gut gedeihend. ; P. rhoifolia Sieb. u. Zuce. Abh. Acad, Münch. IV, 2. 141 (1846). C. K, Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 94. — P. sorbifolia Sieb. u. Zuce. a. a. O. (1846), * P. stenoptera X fraxinifolia (C. K. Schneider Il. Handb. Laub- holzk. I. 93 [1904]. — P. fraxin. X stenopt. Rehder Mitt. D. Dendr. Ges. 1903. 16. — P, Rehderiana!) C. K. Schneider a. a, O. [1904]) ist im Arnold-Arboretum in Nord-America entstanden. 226. (13?) JUGLANS?) (L. Gen. pl. [ed. 1. 291]. ed. 5. 431 [1754]. Nat. Pfl. I. 1. 24.) S. S. 356. Bäume, sehr selten grosse Sträucher mit harzreicher Rinde. Blätter gross mit mehreren bis zahlreichen Paaren von Blättchen. Männliche Blüthenstände wie bei Pterocarya; weibliche meist nur wenig-, öfter nur einblüthig, selten (auch bei uns) bis 20 blüthig. Männliche Blüthen öfter ohne die 3 hinteren Hüllblätter, mit 8—40 Staubblättern in zwei oder mehr Kreisen, ohne ein Fruchtknoten- rudiment. Staubbeutel oft mit diekem Mittelbande. Griffelschenkel linealisch bis lanzettlich, am Rande papillös gewimpert. Frucht eine meist grosse Steinfrucht; ihre Aussenschicht, an deren Bildung auch das verbundene Perigon theilnimmt, fleischig, zuletzt öfter trocken, 1) Nach Alfred Rehder, * 4. Sept. 1863 Waldenburg (Kgr. Sachsen), Enkel des VI. 2. S. 718 Fussn, 3 genannten Jakob Heinrich R. (br.), Assistant am Arnold- Arboretum in Jamaica Plain, Massachusetts, früher Obergärtner am Botanischen Garten in Göttingen, bekanntem Dendrologen. A. a. OÖ. ist nachzutragen, dass J. H. Rehder Robinia pseudacacia Rehderi schon in Verh, V. Bef, Gartenb. i.d, Preuss, St. XVIII. 254 (1847) beschrieben, aber nicht benannt hat (A, Rehder br.). 2) Juglans (eigentlich Jovis glans, Jupiters Eichel, nachgebildet dem griechi- schen Ads AdAavog, das aber vorzugsweise die Kastanie bezeichnet) bei Varro, Cicero und Plinius Name der Wallnuss, Pterocarya, Juglans, 359 dann unregelmässig abspringend oder verwitternd; die Innenschicht hart holzig, runzelig, unvollkommen 2- oder 4fächerig. Samen am Grunde 2—4lappig, mit grubigen Vertiefungen; Keimblätter runzelig bis gefaltet. Sonst wie Plerocarya. 7—8 Arten in der nördlich-gemässigten Zone; eine Art in Jamaica, A. Frucht stets kahl, am Grunde mit 4 Scheidewänden, deshalb der Same dort 4lappig, oberwärts mit 2 Scheidewänden, Blätter mit 2—4 (bis 6) (einheimische Art) oder mit zahlreicheren (amerikanische Arten) Paaren von Blättchen. I. Blättchen ganzrandig (bei einer Gartenform fiederig eingeschnitten)» in meist 3—4 (2—6) Paaren am Blatte, fast kahl, nur unter- seits in den Nervenwinkeln bärtig, länglich oder länglich-eiförmig, spitz bis zugespitzt. 1064. (587) J. regia!). (Nussbaum, Frucht Wallnuss, Welsche Nuss; plattd.: Wallnuttboom, Wallnäetboom, Fr. Wallnäete [pl.]; niederl., vläm: Noteboom, Fr. Noot, Walnoot, Okkernoot; dän.: Valnodtrae, Fr. Valnod; franz.: Noyer, Fr. Noix; it.: Noce; ligur.: Nüse, Nuxe; rumän.: Nuc, Fr. Nuei; poln.: Fr. Orzech Wloski; wend.: Worechowy Bom, Fr. Worech; böhm.: Oresak vlasky; kroat.: Oräch, Orah [oft auch türk. Dievize]; serb.: Opax; russ.: Opbumma, Optxosoe Lepero, Fr. Tpenkii, Boasomkiü Opexs; litt.: Fr. Dideli [grosse], Gumbüti [höckerige] Rieszutai [Nüsse]| [Abromeit br.]; ung.: Diöfa, Fr, Di6.) I. Meist 12—24 m hoch. Stamm mit schwarz-grauer, tiefrissiger Borke, mit- unter auch hell, Aeste meist aschgrau. Einjährige Zweige kahl, glänzend olivgrün bis braun, mit zerstreuten helleren Lenticellen. Winterknospen fein behaart, etwas glänzend. Blätter stark duftend, zuletzt derb. Blättehen meist 5—15 em lang und 3—9 cm breit, an Langtrieben oft viel grösser. Blüthen grün. Männliche Blüthenstände bis 1,5 dm lang mit 6--30 'Staubblättern. Weibliche Blüthenstände meist mit 1—3, selten mit zahlreicheren Blüthen. Frucht kugelförmig bis läng- lich-kugelig mit grüner, weiss punktirter Schale. In Gebirgswäldern, an steinigen Abhängen und Felsen. Wahr- scheinlich urwüchsig im südöstlichsten Gebiet, in der Hercegovina!! Bosnien!! bis Süd-Ungarn (Biharia, Banat, Slavonien), auch südlich der Alpen, z. B. Venetien, Süd-Tirol, mindestens vollkommen ein- gebürgert. Im ganzen Gebiet in Gärten und an Strassen angepflanzt auch bier und da, z. B. in der Schweiz am Walensee, in Nieder-Oester- reich, Siebenbürgen verwildert, steigt in Tirol bis 1266 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 2), in Nieder-Oesterreich bis 900 m (Beck 273), in Bosnien-Hercegovina bis 950 m (Beek Wiss. Mitth. XI. 399 [19]). Im nordöstlichen Gebiet leidet der Baum durch Frost 1) Uebersetzung von »dova Baoıkıra (königliche Nüsse), womit die Griechen eine besonders geschätzte, aus dem Reiche des Persischen Grosskönigs eingeführte Fruchtsorte bezeichneten. 360 Juglandaceae, und wird daher in dieser Richtung selten. Bl. April, Mai. Frucht September, October. J. regia L. Spec. pl. ed. 1. 997 (1753). Koch Syn. ed. 2. 735 ‚ Koehne Deutsche Dendrol. 74. C. K. Schneider Ill. Handb. Laub- holzk. I. 85 fig. 42. Nyman Consp. 659. Einer der schönsten und stattlichsten heimischen Bäume, der an günstigen Orten ein hohes Alter, sicher bis 400 Jahre erreicht; sein Holz ist zur Möbel- tischlerei sehr begehrt. Der Saft der tleischigen Fruchtschale färbt braun und ist von der menschlichen Haut schwer wieder zu entfernen. Diese Färbung wird durch den Farbstoff Juglin (Nuein oder Juglanssäure) bewirkt. Die unreifen Früchte (Nuces Juglandis immaturae) waren früher offieinell, werden jetzt aber nur noch in Zucker eingemacht als Compot verwendet. Die Benutzung der Samen als winter- liches Naschwerk, besonders zur Weihnachtszeit und zur Herstellung von fettem Oel, ist bekannt. Das Indigenat des Nussbaumes in Europa wurde früher vielfach bezweifelt; so behauptet K. Koch (Bäume und Sträucher des alten Griechen], 50) ohne Beweis, dass die alten Griechen die Wallnuss gar nicht gekannt haben; derselbe bezweifelt sogar ihr urwüchsiges Vorkommen in den Kaukasusländern (Dendrol. I. 584, vgl. dagegen Köppen Holzg. Europ. Russl. u. Kauk. 1I. 58). Immerhin ist bei der seit mehr als 2!/a Jahrtausenden stattfindenden Cultur die Möglichkeit, dass der Nussbaum auf der Balkanhalbinsel ein Culturflüchtling ist, nicht ganz von der Hand zu weisen, viel gewichtiger sind aber die Gründe für seine Urwüchsigkeit. Da sich die Verbreitung des wilden Baumes wohl durch einen grossen Theil des gemässigten Asiens, von Kleinasien bis Birma erstreckt, vielleicht bis Ostasien, so betrachtet Alph. de Candolle (ÖOrigine pl. eult. 342) wohl mit Recht die An- gaben von Th. v. Heldreich (Sitzb. Bot. V. Brand. XXI [1879] 147) über die Urwüchsigkeit in NW,-Griechenland und von Heuffel (Abh. Zool, Bot. Ges. Wien VIII [1858] 194) im Banat als glaubwürdig, Damit stimmt sehr gut das Vorkommen in Bosnien überein, wo der Nussbaum (z. B. in der Gegend um Banja- luka und Jajee!! und im Narenta-Thale) durchaus den Eindruck eines einheimischen Waldbaumes macht; die ausgedehntesten Nussbaumwälder Bosniens finden sich zwischen Jajee und dem Ugar, einem rechten Nebenflusse des Vrbas (O. Reiser nach Maly br), Maly macht uns noch darauf aufmerksam, dass schon vor Heuffel A. Bou& (Turquie d’Europe I. 455 [1840]) das Indigenat des Nussbaums für Serbien und den Balkan behauptet, welche Angaben später Adamovid (Englers Jahrb. XXVI. 175 vgl. auch Veg.verh. der Mösischen Länder 440) und Vele- novsky (Fl. Bulg. Suppl. 253; in Fl. Bulg. 515 noch zweifelnd) bestätigen. Auch Kerner (ÖBZ. XXVI [1876] 54) und Beck (Veg. Illyr. Länd. 219 [1901]) sprechen sich für das Indigenat in Süd-Ungarn bez, Bosnien-Hercegovina aus. Bemerkens- werth ist auch die Uebereinstimmung des albanesischen Namens Are mit dem slawischen. Engler (Hehn Culturpfl. und Hausthiere 6. Aufl. 386) hält sogar das Indigenat im westlicheren Mittelmeergebiet, wie Italien und Spanien für nicht unwahrscheinlich, da nach Saporta Blattreste in den quartären Tuffen der Provence vorkommen, Die Cultur des Nussbaums scheint in Indien und Persien in sehr frühe Zeiten zurückzugehen, soll aber in China erst um 150—140 v. Chr. eingeführt sein. Auch in Griechenland, wohin der Anbau wohl aus Nord-Kleinasien eingeführt wurde (eine geschätzte Sorte war nach der Stadt Sinope benannt) mag die Cultur vielleicht nur wenige Jahrhunderte älter gewesen sein als in Italien, wo ihre Einführung in die Zeit der Römischen Könige verlegt wird; Plinius nimmt Persien als Heimat des- selben an, Prähistorische Funde liegen nur spärlich und zwar nur aus der Eisen- zeit, aus Pfahlbauten in Frankreich und Italien vor (Buschan 108). Bei den Magyaren war der Nussbaum in der vorchristlichen Zeit heilig (Kanitz Linnaca XXXIII. 404) und spielt noch heute im Folklore eine Rolle. Zweifellos kannten sie den Bauın bereits vor ihrer Einwanderung in Ungarn, In Gärten sehr veränderlich; nach der Beschaffenheit der Frucht unterschied K. Koch (Dendrol, I, 586, 587 [1869]) zahlreiche Formen, von denen wir nur % u Juglans, 261 erwähnen wollen: maerocarpa!') (8. 586) Riesen- oder Pferdenuss; kroat, Morjak, Krupni oder Turski Orah. Frucht sehr gross mit dünner Innenschieht der Frucht- schale; dura Stein- oder Kriebelnuss, kroat.: Kostunae, Koscunni, Koscak. Innen- schicht dick, hart und fragilis Meisen-Nuss, franz.: Noix A coque tendre; kroat.: Mekußac, Innenschicht dünn, leicht zerbrechlich. Von den vielen sonstigen Abände- rungen erscheinen bemerkenswerth : B. förtilis, Pflanze meist mehr oder weniger strauchartig bleibend, oft keinen Stamm bildend, sehr frühzeitig als junge Pflanze schon fruchttragend. Frucht dünnschalig, klein oder gross, — In Gärten hier und da, ist in den meisten Formen nicht samenbeständig. — J. regia 2. fertilis Petz. u. Kirchn. Arb. Muse, 335 (1864). — J. reg. «a. fruticosa Dippel Handb. Laubholzk, II. 318 (1892). — J. reg. var. frutescens (K. Koch Hort. Dendr. 199 [1853] nur der Name), var. praeparturiens, var. textilis der Gärten. — Namentlich diese Form ist oft sehr grossblätterig (macrop hylla®2) Dippel a. a. O. [1892)). C. racemösa, Weibliche Blüthenstände mehr- bis vielblüthig, mit bis 10, mit- unter sogar bis etwa 20 oder mehr Blüthen. — Sehr selten. — J. reg. f. racemosa Duh. Trait. arb. ed. 2. 174 (1509). — Vielleicht nur eine Monstrosität. Weniger wichtig erscheinen l. pendula (Petz. u. Kirchn. a. a. O. [1864]). Zweige hängend. l. heterophyjlla®) (K. Koch Dendrol. I. 583 [1869]). Blättchen am Rande unregelmässig lappig bis kerbig-lappig. _ l. laeinidta (Loud. Arb. Ill. 1424 [1844]). Blättehen fiederspaltig- eingeschnitten bis (meist unregelmässig) gefiedert. l. monophyllas) (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 2. 136 [1864]). Blätter z. T. nur mit einem Blättehen, die übrigen zum grossen Theile mit einem grossen Endblättchen und ganz kleinen und wenigen Seitenblättchen. Off. die Blätter, Folia Juglandis Pharm. Belg., Germ., Neerl., Russ.; ' Noyer commun Ph. Gall, Juglans Ph. Neerl., Nucu Ph. Rom. und die grüne Schale der ausgewachsenen Früchte (Cortex nucum Juglandis, Putamen n. Jugl. viride) Ph. Belg., Neerl., Russ. Bronu de Noix Ph. Gall. enthalten ausser Juglon (s. S. 360) etwas ätherisches Oel, Tannin und Inosit. (Balkanhalbinsel bis Mittel-Griechenland; West- und Nord-Klein- asien; Armenien; Transkaukasien; Nord-Persien; Affghanistan und Belutschistan; West-Tianschan; Himalaja; Birma; Nord-China? Japan? Angepflanzt in den gemässigten Zonen beider Hemisphären.) Tr] 1064. X * J. regia X nigra s. 8. 363. 1064. X * J. regia X cinerea s. S. 364. II. Blättehen gesägt, unterseits mehr oder weniger stark behaart. Blätter mit meist 6 und mehr Paaren von Blättchen. * J. nigra. Ih. Bis fast 50 m hoch, mit oft schlankem Stamm und hochgewölbter Krone; Stamm mit dunkler tief längsfurchiger Borke. Zweige anfangs ziemlich stark behaart, später schwächer mit !) Von uaxods lang, gross und zapros Frucht. 2) Von uanxoög lang, gross und pV/Aon Blatt. 3) Von £repog ein anderer und pö/4ov Blatt. 4) Von uövog einzeln und p&//ov» Blatt. HI. ‘ 362 Juglandaceae, wenig hervortretenden Lenticellen. Winterknospen eiförmig, spitzlich, mit etwas filzigen Schuppen. Blätter mit drüsig-kurzhaarigen Mittel- streifen und 5—11 (meist 6—9) Paaren von Blättchen; diese läng- lich bis länglich-lanzettlich, zugespitzt, etwa 2—5 (bis 6) cm breit, oberseits kahl, unterseits zerstreut-kurzhaarig. Männ- liche Blüthenstände bis 1,5 dm lang und 1,2 cm dick. Männliche Blüthen mit eıwa 20—30 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände meist 3—5 blüthig, weich behaart, ohne Drüsen. Narben oft röthlich. Frucht kugelig, selten etwas birnförmig, schwarz, mit rauher Schale, Innen- schieht mit oft unterbrochenen rauhen scharfen Längsrippen, zwischen ihnen tief und unregelmässig längsfurchig, am Grunde 4fächerig, in der Mitte 2-, ganz an der Spitze 6fächerig mit dicken Scheidewänden. Im Atlantischen Nordamerica von Massachusetts bis Süd-Ontario und Minnesota, nach Süden bis Florida und Texas verbreitet, bei uns seit Jangem in Gärten, hier und da auch versuchsweise forstlich an- gebaut; liebt einen sandigen Niederungs-Boden. Bl. Mai. Frucht October. J. nigra L. Spec. pl. ed. 1. 997 (1753). Britt. u. Brown Ill. Fl. I. 483. Koehne Deutsche Dendrol. 74. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 89 fig. 43, 45, 47. Das Holz ist sehr geschätzt, auch wegen des schlanken astlosen Stammes. Die Samen sind im frischen Zustande essbar, das in ihnen enthaltene Oel wird aber leicht ranzig. 1064. X * J. regia X nigra s. S. 363 (X cin. 8. 364). * J. rupestris. }ı. Mittelhoch, meist nur bis 7, seltener bis 15 m hoch, Stamm mit ziemlich dieker grauschuppiger Borke. Zweige dicht kurz gelbgrau filzig, erst im zweiten Jahre verkahlend, mit deutlichen Lenticellen, Winterknospen behaart, die Endknospe grösser, die grösseren Knospenschuppen deutlich blattartig, die Seitenknospen klein. Blätter mit 6—10 (bis 12) Paaren von Blättchen ; diese viel kleiner als bei den übrigen Arten, länglich bis länglich-lanzettlich, mehr oder weniger schief, meist 3—8 (bis 15) em lang und 0,7 bis über 2 (bis 4,5) em breit, kurz oder meist allmählich lang zugespitzt, anfangs unterseits stärker behaart, später nur auf den Nerven, oberseits nur auf dem Mittelnerven drüsig kurzhaarig, mit häufig entfernten, öfter undeutlichen Zähnen. Blüthenstände denen von J. nigra ähnlich, Blüthen kleiner; männliche mit etwa 16—25 Staubblättern. Frucht klein, kugelig oder etwas niedergedrückt, glattschalig, Innenschicht mit flachen schmalen, etwas unregelmässigen Längsrinnen, dunkel, am Grunde 4fächerig. In Nordameriea von Colorado, Texas, Neu-Mexico und Arizona bis zum nörd- lichen Mexico verbreitet, bei uns seit langem in Gärten, aber im nördlichen Ge- biete frostempfindlich., Bl. Mai, Anfang Juni. J. rupestris Engelm. in Sitgreaves Repert. 171 t. 15 (1853). Koehne Deutsche Dendrol. 75. €. K. Schneider Ill. Handb, Laubholzk. I. 88 fig. h—l. Ziemlich veränderlich; bemerkenswerth sind: A. tjpica (Koehne a. a. O. 76 [1893]). Mehr strauchig. Frucht kahl, nur bis 2,5 em dick, die Innenschicht nur bis 1,7 em im Durchmesser, — Die öst- lichere Rasse Nordamericas, B. major (Torrey in Sitgreaves Repert. 171 t. 16 [1853]). Meist baumartig. Blättehen bis 15 em lang und 4,5 em breit. Frucht oft mehr oder weniger fein behaart, bis 4,5 em diek. — Die westliche Rasse, Juglans. 363 Bastard, A, . x * J. regia X nigra. hı- — J. regia X nigra (J. intermedia) Dippel Handb. Laubholzk. II. 318 (1892), ist in 2 Abarten beschrieben worden A. typica (C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 86 [1904]. — J. inter- media piriformis Carr, Rev. Hort. 1863. 29 nicht J. pyriformis Liebm.). Junge Zweige bereits im Sommer kahl, ebenso der Mittelstreif des Blattes. Blätter 4—6 dm lang, mit meist 5—6 Paaren von Blättchen; diese meist 8—14 em lang und 5—7 cm breit, meist deutlich gegenständig, am Grunde oft schief herzförmig, oberseits kahl, unterseits nur auf den Nerven behaart. Frucht bis 5 em lang, gestielt, birnförmig, etwa 6,5 em lang und 5 em dick, sonst wie J. nigra. In der Tracht ete, der J, regia ähnlich. B. Vilmoriniana!) (C. K. Schneider a. a. O. 87 [1904]. — Vilmoreana Carr. a. a. O. 30 [1863]). Junge Zweige bis zum Winter behaart. Blättchen am Mittelstreif oft abwechselnd gestellt, etwas kleiner, unterseits auch auf der Fläche mehr oder weniger behaart. Frucht wie die von J. nigra, B. Frucht drüsenhaarig-kleberig, ganz 2fächerig. Innenschicht und die- Scheidewände dick. Blättchen auch oberseits behaart, meist gross. I. Innenschicht der Frucht nicht 2 kantig. *+ J. einerea. (Butternuss; franz.: Noyer cendr@.) h. Bis 25 m hoch oder noch höher. In der Tracht und Stammbildung der J. nıqra ähnlich. Zweige mit vielen feinen Lenticellen. Endständige Winter- knospen langgestreckt, zugespitzt, graufilzig und drüsig, viel länger als die SeitenknoSpen. Blätter bis 6 dm lang, mit dicht drüsenhaarig klebrigem Mittelstreif und 6—7 (bis 10) Paaren von Blättchen; diese länglich bis länglich-lanzettlich, zugespitzt, meist 6—15 em lang und 2,5—5 (bis 6) cm breit, scharf gesägt, oberseits kurzhaarig, unterseits dicht sternhaarig und drüsig. Männliche Blüthen mit etwa 12—20 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände 3—7- (bis 8-) blüthig. Frucht länglich bis länglich-eiförmig, die Innenschicht mit vielen tiefen, schmalen, unregelmässigen Furchen, zwischen diesen rauhe und scharf- zackige Kämme, von denen einige zuweilen fast Srippig hervorspringen. Im Atlantischen Nord-America von Neu-Braunschweig südlich ver- breitet, bei uns seit langem in Gärten und dort nicht selten, hier und da verwildernd. Bl. Mai. J. cinerea L. Syst. ed. 10. 2. 1273 (1759). Britt. u. Brown Ill. Fl. N.-Am. I. 484. Koehne Deutsche Dendr. 76. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 90 fig. 43, 46. — .J. oblonga Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 3 (1768). — J. cathärtica Mich. Hist. Arb. Am. I. 165 t. 2 (1810). Das Holz ist etwas weniger werthvoll als das von J. regia und J. nigra, die Pflanze gedeiht aber noch auf schlechteren Böden. 1064. X *7 J. regia X cinerea s. S. 364. X rJI.nigra X cinerea s. S. 364. 1) 8. II. 1. S. 699 Fusen. 2. IM: + - 364 Juglandaceae. *.J. Mandschürica (Maxim. Primit. Fl. Amur, 76 [1859]). ji. Bis 25 m hoch. Junge Zweige dicht behaart, später roth- bis olivenbraun. Blätter bis 8 dn oder gar bis 1 m lang. Blättehen breit bis schmal-länglich, mit fast parallelen Seitenrändern, spitz oder zugespitzt, klein- und stumpf gesägt, oberseits nur auf dem Mittelnerven sternhaarig, sonst meist kahl, Männliche Blüthenstände bis 1 dm lang. Männliche Blüthen mit 8—10 Staubblättern. Weib- liche Blüthenstände 5—15blüthig. Frucht eiförmig bis länglich-eiförmig; Innen- schicht länglich bis kugelig mit tiefen meist zu Furchen zusammenfliessenden Gruben, dazwischen knotige Kämme, die meist S oder 4 Rippen erkennen lassen. — In Ostasien in der Mandschurei, dem Ussuri- und Amurgebiete bis Korea heimisch, bei uns hier und da in Gärten. Bl. Mai. II. Innenschicht der Frucht deutlich 2 kantig. * J, Sieboldiäna!) (Maxim. Bull. Acad. Pötersb. XVII. 61 [1873]. Koehne Deutsche Dendrol. 76. €. K, Schneider Ill. Handb. Laubholzk, I. 91). Hoher fi; Junge Zweige behaart, mit vielen deutlichen Lenticellen. Blätter meist bis 4 dm (seltener bis 1 m) lang, mit sehr drüsig-klebrigem bis fast drüsenlosem kurzhaarigem Mittelstreifen und 4—8, meist 5—7 Paaren von Blättchen; diese breit-länglich, kurz zugespitzt, ziemlich klein und stumpf gesägt, meist stark verkahlend, in den Nervenachseln behaart. Männliche Blüthenstände bis 3 dm Länge; ihre Blüthen mit etwa 9--15 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände 10- bis 20 blüthig. Frucht kugelig bis länglich-eiförmig; ihre Innenschicht nicht zusammengedrückt, mit2diekwulstigen, oben eine 2seitige Spitze bildenden Kanten, ausserdem besonders längs der Kanten mit mehr oder weniger flachen Gruben. — In Japan und Sachalin und vielleicht auch in China heimisch, bei uns neuerdings mehr in Gärten. Bl. Mai. * J. cordiförmis (Maxim, a. a. O. 62 [1873]. Koehne sowie ©. K,. Schn, a. a. OÖ. nicht Wangenh.). 1 bis 15 m hoch. Junge Zweige mit bräunlichen Haaren und undeutlichen Lenticellen. Blätter mit etwas drüsenhaarig klebrigem Mittelstreifen und 5—7 Paaren von Blättehen; diese breit-länglich, spitz bis zugespitzt, scharf-gesägt, zuletzt kahl, unterseits etwas drüsig. Frucht mit senkreeht zur Scheidewand zusammengedrückter Innenschicht, die 2 scharfe oben eine zweischneidige Spitze bildende Kanten besitzt, sonst fast glatt ist. — In Japan heimisch, besonders für Niederungen geeignet. Die Samen wohlschmeckend, Bastarde. KB, 1064. X * J. regia X einerea. jı. Junge Zweige bis zum Winter fein behaart. Blätter 2,5—4 dın lang, mit 3—4 Paaren von Blättchen und kurz be- haartem Mittelstreif. Endblättehen ziemlich lang gestielt, die seitlichen fast sitzend, eiförmig- bis elliptisch-lanzettlich, plötzlich zugespitzt, 0,6—1,3 dm lang und 4—7 cm breit, beiderseits mehr oder weniger behaart, Frucht länglich, behaart und mehr oder weniger klebrig. Soll aus Samen der J. regia heterophylla entstanden sein. J. regia X ceinerea: J. alata C. K. Schneider Ill. Handb, Laubholzk, I. 88 (1894). J. intermedia alata Carr, Rev, Hort. 1865. 447. *xX* J. nigra X cinerea ist bisher nur in Nordamerica beobachtet, aber auch bei uns zu erwarten, 1) S. I. S. 183 Fussn. 1. Juglans, Carya. | 365 x CARYA!). (Nutt. Gen. Amer. II. 221 [1818]. Nat. Pfl. II. 1.25. — Hicoria?) [Scoria®)] Raf. N. York Med. Rep. hex. 2. V. 352 [1808] verjährt. — Hicorius Raf. Fl. lud. 109 [1817].) S. S. 356. Bäume mit oft schlankem Stamme und meist sehr tiefgehenden, oft fast rübenförmigen Wurzeln. Männliche Blüthen- stände meist zu 3 an den Zweigen, achselständig an vorjährigen Zweigen. Weibliche Blüthenstände endständig an diesjährigen beblätterten Zweigen, mit 3—4 genäherten oder zahlreicheren (bis 6) entfernten Blüthen. Männliche Blüthen mit 3—10 Staubblättern, letztere in 2 Kreisen an- geordnet. Staubbeutel mit dünnem Mittelbande. Weibliche Blüthen nur das hintere Blatt der Blüthenhülle entwickelnd. Tragblatt, Vor- blätter und Perigonblatt mit dem Fruchtknoten verbunden, an der Frucht mit der Aussenschicht verschmelzend. Frucht eine Steinfrucht, eiförmig bis kugelig; die Aussenschicht zuletzt lederartig bis etwas fleischig, in 4 Lappen aufspringend. Innenschicht glatt oder schwach runzelig, mit 2—4 unvollkommenen Scheidewänden. Samen am Grunde 2—4lappig; Embryo mit runzeligen aber nicht gefalteten Keimblättern. Etwa 10 Arten, alle in Nordamerica. — Zerfällt in 2 Sectionen A. Eucärya (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 2 142 [1864]. — Euhieoria Dipp. Handb. Laubholzk. II. 531 [1892]). Winterknospen mit einigen bis zahlreichen echten Schuppen, die nicht blattartig sind, die inneren im Frühjahr meist vergrössert. Frucht am Grunde stets 4 fächerig. I. Tragblätter der männlichen Blüthen so lang wie die Vorblätter. Aussenschicht der Frucht dünn. * 6. glabra. (Ferkel- oder Schweinenuss.) I. Bis fast 30 m hoch, mit oft sehr schlankem Stamm. Borke meist bleibend, kurzrissig. Zweige kahl, purpur- bis bräunlich-grau, mit mehr oder weniger deut- lichen Lenticellen. Die endständige Winterknospe oft mit nur 2 Schuppen, da die äusseren hinfällig sind. Blätter mit 7—15 cm langem Stiele, kahlem Mittelstreifen und 2—3 (selten 4) Paaren von Blättchen ; diese gross, verkehrt-eiförmig-lanzettlich, bis fast 2,5 cm lang und 8 cm breit, gesägt, ganz in der Jugend bräunlich gefärbt, anfangs, mitunter bleibend, unterseits zerstreut drüsig, in den Nerven- winkeln behaart. Männliche Blüthen mit meist 4 Staubfäden. Frucht kugelig bis kurz birnförmig, 2—3,5 cm lang, oberwärts mit 4 erhabenen Leisten, die oft z. T. bis zum Grunde reichen; Aussenschicht etwa bis zur Mitte aufspringend, Innenschicht dick, an der Spitze abgerundet, stachelspitzig, mit sehr schwachen Furchen. 1) S. S. 356 Fussn. 1. 2) Nach Hikory, dem americanischen Namen der Gattung. 3) Druckfehler für Micoria. ab a. 366 Juglandaceae. In den Atlantischen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit langem in Gärten, besonders auf sandigen Böden gern angepflanzt. Bl. Mai, Juni. Frucht September—November. ©. glabra Sweet Hort. Brit. ed. 1. 97 (1827). Engl. u. Graebn. Notizbl. Bot. Gart. Mus. Berl. App. IX. 19. — Juglans glabra Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 5 (1768). — Jugl. alba odorata Marsh. Arb. Amer. 68 (1785). — Jugl. poreina Mich. Hist. arb. Am. I. 206 t. 9 (1810). — Carya porcina Nutt. Gen. Amer. II. 221 (1818). — Hicoria glabra Britton Bull. Torr. Bot. Club XV. 275 (1888). Koehne Deutsche Dendrol. 70. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 79 fig. 36. — Hec. glabra var. odordta Trel. Miss. Bot. Gard. Rep. VII. 37 (1896). Liefert ein sehr werthvolles Nutzholz. Den Typus der Art nennt C. K. Schneider unter Hicorya (a. a. O. 79 [1904]) var. «.typica. Weiter beschreibt er die sehr kleinfrüchtige mierocarpa (Hie. gl. var. mier. Trelease a. a. O. [1896]. — Carya mierocarpa Nutt. Gen. I. 221 [1818]). — Bemerkenswerth ist bei uns: B. piriformis (pyriformis Koehne Deutsche Dendrol. 70 [1893]. — Juglans pyriformis Mühlenberg Cat. 92 [1813]). Frucht kurz birnförmig. II. Tragblätter der männlichen Blüthen länger als die Vorblätter. Aussenschicht der Frucht sehr dick. a. Blätter mit nur 2 (selten vereinzelt 3) Paaren von Blättchen. * C, oväta. fi. Bis über 25 (bis zu 40?) m hoch. Stamm mit lang ab- blätternder Rinde, Junge Zweige behaart, später kahl, mit vielen deutlichen Lenti- cellen, Winterknospen mit zahlreichen locker anliegenden, oben meist getrennten Schuppen. Blätter mit 7—15 em langem, kurzhaarig rauhem bis verkahlendem Stiel. Blättehen verkehrt-eiförmig-lanzettlich bis elliptisch, gesägt, unterseits heller, die obersten meist 1—2 dm lang und 6—8 em breit. Männliche Blüthen mit 3—5 Staubblättern, Tragblatt fast 3mal so lang als die Vorblätter. Frucht 2,5—5,5 (meist 3,5—4,5) em lang, fast kugelig oder wenig verlängert mit bis 8 mm dicker Schale; Aussenschiehtbiszum Grunde 4theiligaufspringend; Innen- schicht plötzlich in eine Stachelspitze zugespitzt, im Querschnitt recht- eckig-4kantig mit fast flachen bis gewölbten Flächen. Samen wohlschmeckend. Im Atlantischen Nordamerica von Quebee bis Florida und Texas verbreitet, bei uns öfter angepflanzt. Bl. Mai, Juni. Frucht October, November. C. ovata K. Koch Dendr. I. 598 (1869). — Juglans ovata Mill. Gard. Diet ed. 8. No. 6 (1768). — Jugl. ovalis Wangenh. Nordam, Holz. 24 t. 10 fig. 23 (1787). — Jugl. compressa Gärtn. De fruct. II. 91 t. 89 (1791). — Jugl. squamosa Lam. Eneycl. IV. 504 (1797). — Jugl. alba Mich. Fl. bor. Am, II. 193 (1803) nieht L. — Carya alba Nutt. Gen, II, 221 (1818) nicht K. Koch. — Hicoria ovata Britt. Bull. Torr. Bot. Club XV. 283 (1888). Koehne Deutsche Dendrol. 72. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 81. b. Blätter mit 3—4 (selten vereinzelt nur 2) Paaren von Blättchen. x fi ). alba. h. Bis gegen 30 m hoch. Junge Zweige sternhaarig- filzig, auch später oft behaart. Winterknospen eiförmig (besonders die endständigen), behaart, mit meist ahliegenden Schuppen. Blätter mit 0,3—1,8 dm langem, sternhaarig-filzigem Stiel. Blättchen * 2 ed . h > «ML Carya, 367 oft sehr gross, den vorigen ähnlich, 1—1,5 dm lang und 3—5,5 cm breit, unterseits sternhaarig und drüsig. Männliche Blüthen mit 3—6 Staubblättern. Frucht kugelig oder etwas verlängert, 3,5—6 (bis 9) cm lang, mit 3—4 mm dicker Schale; Innenschicht so lang oder etwas länger als breit, beiderends abgerundet, plötzlich in eine stumpfe Spitze zusammengezogen, im Querschnitt elliptisch, mit 4 oder bis 6 erhabenen Längsleisten, sehr diekwandig. In den östlichen Vereinigten Staaten verbreitet, seit über 250 Jahren in Europäischen Gärten. Bl. Mai, Juni. Frucht October, November. C. alba K. Koch Dendrol. I. 596 (1869) nicht Nutt. — Juglans alba L. Spee. pl. ed. 1. 997 (1753). — Jugl. tomentosa Lam. Encyel. IV. 504 (1797). — Carya tomentösa Nutt. Gen. II. 221 (1818). — Hicoria alba Britton. Bull. Torr. Bot. Club XV. 283 (1888). Koehne Deutsche Dendrol. 72. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 82. Liefert ein werthvolles Holz. — Wir haben den Speciesnamen alba vorgezogen, da er jetzt von allen neueren Schriftstellern gebraucht wird. * C, laciniösa. }}- Bis über 30 m hoch. Junge Zweige drüsig, später ver- kahlend, olivbraun bis graugrün. Winterknospen eiförmig-spitz, braungrün, fein behaart, Blätter mit 0,7 (bis 1.5) dm langem, anfangs zerstreut drüsigem Stiele, Blättehen unterseits zerstreut mit einfachen Haaren besetzt, schr zerstreut drüsenhaarig. Männliche Blüthen mit 4—6 Staubblättern, Frucht 5—6,5 (bis S) em lang; die Aussenschicht bis zum Grunde gespalten ; Innen- schicht fast 1 em dick, eiförmig, am Grunde plötzlich, oberwärts all- mählich in eine Stachelspitze zugespitzt, im Querschnitt fast kreisrund, nur über der Mitte mit 4 erhabenen Leisten, im Querschnitt dort fast quadratisch. In den östlichen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns erst seit etwas über 100 Jahren in Gärten. Bl. Juni. Frucht October, November. C. laciniosa Engl. u. Graebn. Notizbl. Bot. Gart. Mus. Berl. App. IX. 19 (1902). — Juglans alba acumindta Marsh. Arbust. Amer. 67 (1755). — Jugl. laciniosa Mich. f. Hist. Arb. Am. I. 199 t. 8 (1810). Jugl. suleata Pursh Fl. Am, Sept. II. 637 (1814) nieht Willd. — Carya suleata Nutt, Gen. Il. 221 (1818), — Hieoria suledta Britt. Bull. Torr, Bot. Club XV. 283 (1888). — MHie. acuminata Dippel Handb. Laubholzk. II. 336 (1892). Koehne Deutsche Dendr. 72. — Hic. laeiniosa Sarg. Mem. Torr. Bot. Cl. 1894. 354. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I, 83 fig. 40a. B. Apocarya (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 2. 144 [1864]. — Apo- hicoria und Pacania') |Raf. Alsogr. Amer. 65 als Gatt.|. Dippel Handb. Laubh. III. 336 [1892]). Winterknospen mit meist 6 kreuz- weise stehenden Schuppen. Frucht am Grunde 2- oder 4 fächerig. I. Blätter mit meist 3—5 (selten mit nur 2 oder 6) Paaren von Blättchen. * C. aquätica. fj- Meist klein, selten bis 30 m. Stamm mit abblätternder Rinde. Junge Zweige bald verkahlend; später grau oder .rothbraun mit kleinen zerstreuten Lentieellen. Winterknospen mehr oder weniger gelb-drüsig, höchstens 1) Von Pekan, Americanischem (Indianischem) Namen der Pflanze. IL. 368. ı Juglandaceae. Betulaceae, die viel grösseren Endknospen behaart. Blätter mit 3—5 em langem behaartem später verkahlendem Stiel und Mittelstreif und meist 4—5 (3—6) Paaren von Blättehen; diese meist lanzettlich, zugespitzt, gesägt, unterseits weich behaart, die mittleren 7—13 em lang und 1—2,5 em breit. Männliche Blüthen mit 5—7 Staub- blättern. Frucht 2,5—3,5 em lang, wenig länger als breit, an beiden Enden plötzlich kurz zugespitzt mit 4 erhabenen Leisten; Aussenschicht dünn, bis zum Grunde 4klappig aufreissend; Innenschicht bis 2,2 em lang, fast kugelig, mit kurzem stumpfem Spitzchen, im Querschnitt elliptisch, fast doppelt so lang als breit, etwas runzelig gefurcht, mit 4—6 ungleichmässig gestellten, ver- schieden starken Leisten. Samen bitter. Auf feuchtem bis nassem Boden in Nordamerica in den Atlantischen Ver- einigten Staaten heimisch, bei uns selten oder kaum angepflanzt, die unter ihrem Namen angepflanzten gehören meist zu anderen Arten. Bl. Mai, C. aquatica Nutt. Gen. Am. II. 221 (1821). — Juglans aquatica Mich. f, Hist. Arb. Am. I. 182 (1810). — Hicoria aquatiea Britt. Bull. Torr. Bot. Club XV. 282 (1888). Koehne Deutsche Dendr. 73. C. K. Schneider Ill. Handb. Laub- holzk. I. 78. * C. eordiförmis. N bis 30 m. Stamm mit zuletzt dünn ab- blätternder Rinde. Junge Zweige kahl. Winterknospen eiförmig spitz, die unteren Schuppen oft blattartig. Mark der Zweige braun. Blätter mit 2—7 em langem kahlem Stiel, ziemlich dicht filzig-stern- haarıigem Mittelstreif und meist 4 Paaren von Blättchen; diese meist Janzettlich, zugespitzt, gesägt, unterseits weichhaarig, verkahlend, die mittleren 7—15 em lang und 1—3 cm breit. Männliche Blüthen- stände meist am Ende der vorjährigen, theils am Grunde der diesjährigen Triebe seitenständig. Männliche Blüthen mit 4—6 Staubblättern. Frucht bis 3 em lang, rundlich, über der Mitte mit 4 dicken schmalen Flügeln; Aussenschicht dünn, nur bis zur Mitte 4lappig aufreissend. Samen sehr bitter. Im Atlantischen Nordamerica verbreitet, bei uns seit langem in Gärten. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. CO. cordiformis A. u. G. Syn. IV (1910). — Juglans alba minima Marsh. Arb. Amer. 68 (1785). — Juglans cordiformis Wangenh. Nordam. Holz. 25 t. 10 fig. 25 (1787). — Jugl. sulcata Willd. Berl. Baumz. 154 (1796) nicht Pursh. — Jugl. minima Borckh. Handb. Forstbot. I. 1760 (1800). — Jugl. amara Mich. f. Hist. arb. Am. I. 177 t. 4 (1810). — Hicorius amarus Raf. Fl. lud. 109 (1817). — Carya amara Nutt. Gen. Am. II. 221 (1818). — Hicoria minima Britt. a. a. O. (1888). Koehne a. a. O. C. K. Schneid. a. a. O. II. Blätter mit meist 6—-8 (seltener nur 4) Paaren von Blättchen. Frucht auch am Grunde 2 fächerig (Pacania |Raf.] Dippel a. a. O.). * C. pecan!), Sehr hoher fi, bis 50 m. Stamm mit dieker rissiger, nicht abblätternder Rinde. Junge Zweige dieht behaart, später mehr oder weniger ver- kahlend, grau bis braungrau, mit ziemlich dichten länglichen Lenticellen. Winter- knospen gestielt, abstehend, fein behaart, Blätter mit 4—7 em langem sternhaarigem Stiel und ebenso behaartem Mittelstreifen. Blättehen meist länglich, zugespitzt, 1) S. S. 367 Fussn, 1. \ Carya, 369 gesägt, anfangs sternhaarig, später unterseits zerstreut behaart, die mittleren meist 0,3—1,8 dm lang und fast 3—3,5 (bis 6) em breit. Männliche Blüthenstände am oberen Theile der vorjährigen Zweige. Männliche Blüthen mit 4—6 kahlen Staub- blättern. Frucht länglich-verkehrt-eiförnig bis länglich, 3 bis über 4 em lang, etwa doppelt so lang als breit, mit 4 Längsleisten; Aussenschicht dünn, bis zum Grunde 4klappig aufreissend; Innenschicht breit bis schmal elliptisch, bis 4 em lang, an beiden Enden kurz zugespitzt, glatt, oberwärts mit sehr un- deutlichen Leisten, im Querschnitt kreisrund. Samen süss, wohlschmeckend. Im mittleren Nordamerica heimisch, bei uns hier und da in Gärten auf feuchtem Boden angepflanzt. Bl. Mai—Anf. Juni. Fr. September, October. C. pecan Engl. u. Graebn, Notizbl, Bot. Gart, Mus. Berl. App. IX. 19 (1904), — Juglans Pecan Marsh. Arb. Am. 69 (1785). — Jugl. illinoensis') Wangenh. Beitr. forstw. nordam. Holz. 54 t. 18 fig. 43 (1787). — Jugl. olivaeformıs Mich. Fl. Bor, Am. II. 192 (1803). — Carya olivaeformis Nutt. Gen. Am. II. 221 (1818). — Hieoria Pecan Britton Bull, Torr. Bot. Club XV. 282 (1888). Koehne Deutsche Dendr. 73. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 76. Bastarde von Ü. pecan sind aus Ameriea angegeben mit (©. alba, (, laciniosa und C, cordiformis. 4, Reihe. FAGÄLES. (Engl. Führ. Bot. Gart. Breslau 31 [1886]. Nat. Pfl. Nachtr. 345. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 117. — Amentaceae |J. G. Gmel. Fl. Sib. I. 150 (1747). L. Phil. bot. 28 (1751)]. Juss. Gen. 407 [1789] z. Th. — Juliflorae Endl. Gen. 270 [1837| z. Th. — Cupuliferae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 403 [1880].) S.8.4. Uebersicht der Familien. A. Frucht von einer häutigen, öfter dreilappigen oder krugförmigen, an der Spitze unregelmässig eingeschnittenen Hülle umgeben. Männ- liche Blüthen mit ihrem Tragblatte verbunden. Betulaceae. B. Frucht vollständig oder nur am Grunde von einer harten, schuppigen oder stachligen Hülle (Cupula) umgeben. Fagaceae. 36. Familie. BETULACEAER. (C. A. Agardh Aphor. 208 [1825] z. Th. A. Br. in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 62, 618 [1864]. H. Winkler in Pflanzenr. IV. 61. no. 19. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 117.) S. oben. Bäume oder Sträucher. Winterknospen mit wenigen bis zahlreichen Schuppen. Blätter abwechselnd, fiedernervig, meist gesägt oder gezähnt, sehr selten ganzrandig. Nebenblätter frei, meist hinfällig. Blüthenstände einfache oder verzweigte Aehren, endständig _ 1) In dem jetzigen Staate Illinois gefunden, Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 24 j “ e % Ä 370 Betulaceae. | oder seitenständig, oft den Winter überdauernd, selten im Herbste blühend, oft vor den Blättern blühend, einhäusig. Männliche Blüthen- stände meist verlängert, weibliche kurz, kopfförmig oder gleichfalls ver- längert. Blüthenhülle hochblattartig, frei oder mit verbundenen Perigon- blättern, oder auch fehlend. Männliche Blüthen mit ihrem Tragblatte verbunden, mit 2—10 (bis 12) Staubblättern ; diese frei mit meist ge- , spaltenen Staubbeuteln. Vorblätter der weiblichen Blüthen mit dem Tragblatte verbunden, oder eine Hülle bildend. Weibliche Blüthen mit unterständigem Fruchtknoten, der aus 2 Fruchtblättern besteht, mit 2 Griffeln. Fruchtknoten meist mehr oder weniger seitlich zusammen- gedrückt, mit 2 hängenden umgewendeten Samenanlagen, an der Spitze mit einem ringförmigen gezähnten oder ohne Perigon. Samenanlagen mit nur einem Integument; ihre Befruchtung geschieht (wenigstens bei einigen) von der Chalazaseite her. Frucht meist eine Schliessfrucht, mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt, von häutigen oder leder- artigen Flügeln umgeben oder ungeflügelt, an der Spitze mit den Griffel- oder Perigonresten, oft mit verschieden gestalteter krautiger Hülle. Samen meist durch Fehlschlagen der einen Samenanlage einzeln mit häutiger Schale ohne Nährgewebe. Gegen 100 Arten in der nördlich gemässigten Zone, einige auf den süd- americanischen Anden; einige in Südafrica eingebürgert. Uebersicht der Tribus. A. Männliche Blüthe einzeln oder zu 3 in der Achsel des schuppen- förmigen Tragblattes, ohne Perigon. Staubblätter bis zum Grunde 2theilig. Staubbeutelhälften an der Spitze mit einem Haarbüschel. Weibliche Blüthe mit Perigon; die Vorblätter mit dem Tragblatt eine krautige Hülle um die Frucht bildend. Coryleae. B. Tragblätter der männlichen Blüthen schildförmig, mit 3 blüthigen Trugdöldchen. Männliche Blüthen mit Perigon. Staubbeutel ohne Haarbüschel. Weibliches Perigon ganz mit dem Fruchtknoten ver- bunden, ohne deutlichen freien Rand. Vorblätter mit dem Tragblatte verbunden. Narben 2, fadenförmig. Keimblätter über dem Boden erscheinend. Männliche und weibliche Blüthenstände eylindrisch oder länglich. Betuleae. 1. Tribus. CORYLEAE. (Meissn. Gen. 346 [1842]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. 618 [1864]. Winkler Pflzr. IV. 61. 19. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 117. — Carpineae Döll Zur Erkl. Laubkn. Ament. 15 [1848].) S, oben. Aus der Gattung Ostryopsis!) (Dene. Bull. Soc. Bot. Franee XX, 155 [1873]), die von Ostrya durch den kopfförmigen Fruchtstand verschieden ist, wird 1) Von Ostrya und Öyıg Aussehen, wegen der Aehnlichkeit mit dieser Gattung. Carpinus. 371 in Gärten jetzt noch selten angepflanzt O, Davidianat) (Dene, a, a. O. [1873]) aus China und der Mongolei, — Ausserdem nur unsere Gattungen, Uebersicht der Gattungen. A. Männliche Blütben ohne Vorblätter. Winterknospen mehr oder weniger kegelförmig-spitz. Blätter länglich-eiförmig oder elliptisch, in der Knospenlage längs den Seitennerven gefaltet. Früchte an verlängerter Achse ährenförmig angeordnet. Keimblätter über der Erde erscheinend. I. Männliche Blüthen einzeln oder bis 3 in den Achseln der Trag- blätter. Das Tragblatt und die 2 Vorblätter jeder Blüthe fast stets zu einer, die Frucht nur nach aussen verdeckenden flachen Hülle verbunden. Carpinus. II. Die Hülle, die ganze Frucht einschliessend, sonst wie vor. Ostrya. B. Männliche Blüthen einzeln, mit 2 Vorblättern. Weibliche Blüthen in den Winterknospen ähnlichen Knospen eingeschlossen, nur die rothen Narben hervorragend. Das Tragblatt und die 2 Vorblätter jeder Blüthe zu der becherförmigen, seltener bis fast flaschen- förmigen unregelmässig zerschlitzten, die Frucht einschliessenden Hülle verbunden. Winterknospen meist eiförmig, stumpf (vgl. in- dessen Corylus colurna). Blätter breit-eiförmig bis rundlich-ei- förmig, in der Knospenlage längs des Mittelnerven gefaltet. Keim- blätter unterirdisch bleibend. CGorylus. 227. CARPINUS?). ([Tourn. Instit. 582 t. 348] L. Gen. pl. [ed. 1. 292] ed. 5. 432 [1754]. Nat, Pfl. III 1. 42.) (Weiss-, Hage-, Hainbuche, Hahnebüche, Hornbaum ; plattd.: Witt-, Häge-, Häne-, Härböke, Häböke; niederl., vläm.: Haagebeuk, Juk-Wielboom ; dän.: Avnbeog; franz.: Charme; it.: Carpino; ligur.: Carparu, Carpu gianiu [Penzig]; rum.: Carpen, Carpin, Carpinu; poln., wend., kroat,, serb.: Grab; böhm.: Hrab; kroat.: Grabar, Grabovina; russ.: I'pa6%; litt.: Jowaras, Skroblus; altpreuss.: Skoberwis; ung.: Gyertan. S. oben. Bäume oder Sträucher mit an den aufrechten Zweigen spiralig, an den wagerechten zweizeilig gestellten Blättern. Stamm meist mit glatter Rinde. Winterknospen ziemlich schlank, spitz, aber meist mit etwas conkaven Flächen. Männlicher Blüthenstand eylindrisch, erst im Frühjahr erscheinend, in den Achseln jedes Tragblattes 4—12 (scheinbar 8—24) Staubblätter, zu einer Mittelblüthe ohne Vorblätter mit 2 öfter fehlenden Seitenblüthen gehörig. Weiblicher Blüthenstand ährenförmig, aufrecht, endständig. Tragblatt durch Fehlschlagen der 1) 8, VI. 2,8. 6 Fusan, 4, 2) Name eines Baumes bei Columella und Plinius (XVI, 26). 24* A, kelaeh he eg, n } .. £ % 372 Betulaceae, Mittelblüthe mit nur 2 Blüthen in der Achsel, meist hinfällig. Narben 2, fadenförmig, blassroth. Fruchthülle 3 spaltig oder tief gezähnt. Frucht eine einsamige längsrippige, von dem + gezähnelten Rande des Perigons gekrönte Nuss, mit mehr oder weniger holziger Schale. Samen mit häutiger Schale. Keimblätter über die Erde hervortretend. Etwa 20 Arten in der nördlich gemässigten Zone; in America südlich bis Mexico. Uebersicht der Sectionen. A. Tragblätter an den männlichen Blüthenständen eiförmig-lanzettlich, deutlich gestielt. Fruchtstände dicht. Hochblätter zarter. — Nur angepflanzt. Distegocarpus. B. Tragblätter an den männlichen Blüthenständen breit-eiförmig, fast sitzend. Fruchtstand locker. Hochblätter derb. Eucarpinus. A. Distegoeärpus'!) (Sieb. u. Zuce. Fl. Jap. fam. II. 798 [1846] als Gatt. Sargent Silva N. Am. IX. 40 [1896] als Sect.)., S. oben. Blätter jederseits mit 15—25 Seitennerven. Hierher 2 Arten, die hier und da angepflanzt werden. * C. earpinus (Sargent Gard. and for. 1893. 364. — Disteg. carp. Sieb. u. Zuce. a. a. 0. [1846]. — (. japonica Blume Mus. Lugd.-Bat. I. 308 [1849—51]). Blätter aus abgerundetem Grunde ziemlich schmal länglich. Früchte durch freie 3lattgebilde bedeckt. — Aus Japan, im nördlichen Gebiete nicht ganz hart, * C. cordata (Blume a. a. O. 309 [1849—51]). Blätter stets mit tief-herz- förmigem Grunde, eiförmig bis länglich-eiförmig. Frucht mehr oder weniger dureh die umgeschlagenen Oehrchen der Hülle bedeekt. — Aus dem nördlichen Japan, Korea und der Mandschurei, bei uns winterhart. B. Eucarpinus (Sargent Silva N. Am. IX. 40 [1896]). Blätter jederseits mit 7—15 Seitennerven, Tragblätter an den männlichen Blüthenständen breit-eiförmig, fast sitzend. Fruchtstand locker, Hoch- blätter derb. 1065. (1.) C. betulus?). (Die meisten für die Gattung aufgeführten Namen beziehen sich speciell auf diese Art; ausserdem it.: Carpino bianco; kroat.: Bjeli Grab, Bjelograb.) Ih. Meist 6—12 m hoch. Rinde des Stammes und der älteren Aeste weisslich, glatt. Stamm meist deutlich spannrückig, oft hin- und hergebogen, meist mit reichlichem Stock- ausschlag. Junge Zweige anfangs zottig behaart, später wenigstens die kräftigeren meist verkahlend, dann glänzend, bräunlich. Winterknospen mit gewimperten und oft oberwärts behaarten Schuppen. Blätter mit zottig behaartem, bis 1,5 em langem Stiele, länglich-eiförmig, zugespitzt, am Grunde schief, abgerundet, seltener schwach-herzförmig, meist 4 bis 1) Von dı- zwei-, or£yo ich bedecke und »«ao,rög Frucht, wegen der Bedeckung der Frucht. 2) Name des Baums bei de l’Obel; die Aehnlichkeit mit der Birke (Betula) ist allerdings nicht sehr gross. 4 Carpinus,. 373 10 em lang oder wenig länger und 2,5—5 em breit, doppelt gesägt, unterseits auf den Nerven sparsam zottig. Tragblätter der männlichen Blüthenstände gelbgrün, am Rande bräunlich, Hülle der Frucht 3spaltig, vielmal länger als die Frucht, die Abschnitte gesägt oder ganzrandig, der mittlere mehrmals länger als die seitlichen. In gemischten Laubwäldern meist eingesprengt, besonders im Nord- osten in Pommern!!, West-!! und Ostpreussen!!, im Ober-Rheingebiet, Südungarn und den Donaugegenden hier und da reine Bestände bildend. Die Nordostgrenze verläuft von Rutzau (S. W. Kurland) bis Wilna in geringer Entfernung ausserhalb der Gebietsgrenze. Häufig an Wegen und in Dörfern, oft strauchartig zu Hecken und Lauben angepflanzt. Fehlt auf den Nordseeinseln und in der Ungarischen Ebene (Kerner ÖBZ. XXVI. 260). In den Alpen von Tirol bis 730 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 47), in den Illyrischen Ländern bis ca. 1000 m (Murbeck, Rohlena), in der Biharia bis 820 m (Kerner a. a.O.). Bl. meist Mitte Mai (Ende April— Anfang Juni). Frucht October. C. Betulus L. Spec. pl. ed. 1. 998 (1753) z. Th. Koch Syn. ed. 2. 738. Koehne Deutsche Dendrol. 116. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 252. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 139. Rchb. Ic. XII t. DEXXXII fig. 1296. Nyman Consp. 663. Suppl. 279. — U. vulgaris Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 1 (1768). Das sehr harte und feste Holz ist zu manchen Zwecken, z. B. zu Werkzeugen sehr brauchbar; sonst wird es auch vielfach zu Brennholz verwerthet und zu diesem Zwecke wird die Pflanze im Niederwalde und als Unterholz im Hochwalde forstlich geschont. — Die Pfl. lässt sich leicht in alle möglichen Formen bringen, und er- trägt das Beschneiden und alljährliche Scheeren ohne sehr sichtbaren Schaden bis in ein ziemlich hohes Alter, sie gehörte deshalb zu den Lieblingen der Französischen Gartenkunst. Ueber die Beiknospen in den Blattachseln vgl. Velenovskf ÖBZ. L (1900) 409. 1—2 seriale unter der eigentlichen Achselknospe sind normal. Einigermaassen veränderlich, ihre Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. serräta. Blätter jederseits meist mit etwa 10—14 Seitennerven, am Grunde abgerundet, seltener mehr oder weniger herzförmig. Abschnitte der Fruchthülle meist spitz, ringsum scharf gesägt. Die im grössten Theile des Gebietes bei weitem häufigste und verbreitetste Form, im südöstlichen Gebiete viel seltener. ©. Betulus 8. serrata Beck Fl. Nieder-Oesterr. 266 (1890). C. K. Schneider a. a. OÖ. 140. — Ü. subcordifolia Schur Enum, Transs. 611 (1866) nach Simonkai 490. — Ü. Betulus a. typıca Koehne Deutsche Dendrol. 116 (1893). Hierher gehören die meisten Abänderungen und zwar sind die Mehrzahl in Gärten entstandene Spielarten, II. pyramidälis. Pflanze mit einem oder einigen aufstrebenden, sich meist stark verjüngenden Mittelästen, die von unten bis oben mit ziemlich gleich- mässigen sehr viel kleineren Seitenzweigen besetzt sind, daher in der Tracht breiter oder schmäler pyramidal bis fast säulenförmig. — Im wilden Zu- stande selten, oft in Gärten. — (. Betulus d. pyramidalis Dippel Handb, Laubh. II. 140 (1892). — f. fastigiata der Gärten, Schelle in Beissn, Sch, 374 Betulaceae, Zab. Handb. Laubholzben. 48 (1903). — f. columnaris Schelle a. a. O. (1903). — Hierzu gehört: m. cuweullata (Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 667 [1864]). Blätter buckelig bis blasig aufgetrieben. III. angustiifolia, Blätter schmäler (10,5 — 3,5—4,5 em) länger zuge- B. spitzt. — Galizien, wohl auch sonst. — (. betulus angustifolia Blocki nach Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 9 (1908). Weniger wichtige Gartenformen sind: l. horizontalis (Sim,-Louis nach ©. K. Schneider a. a. ©. [1904]). Aeste wagerecht ausgebreitet. l. pendula (Petz. u. Kirchn, a. a. O. [1864]. Aeste und Zweige hängend. l. ineisa (Ait. Hort. Kew. III. 362 [1787]. — f. heterophylla Petz. u. Kirchn, a. a. O. [1864]). Blätter mehr oder weniger tief lappig-ein- geschnitten, mit spitzen Lappen, — Annähernd auch mitunter wild. l. quereifolia (Desf. Tabl. &col. bot. 213 [1804]). Zweige kurz- gliedrig. Blätter gleichfalls eingeschnitten, aber mit stumpfen Lappen, Mitt- lerer Abschnitt der Fruchthülle kürzer und breiter, seitliche grösser als am Typus. Diese Spielart tritt in der Regel gleichzeitig mit normalen Zweigen an demselben Baume auf und verschwindet bei älteren Bäumen allmählich, an dem von Buchenau (Mitth. naturw. V. Neuvorp. u. Rügen X, 197 [1879]) ausführlich beschriebenen Baume im Park von Putbus konnte A. im Herbst 1905 nur normale Blätter finden. Buchenau sah dann in Bremen dieselbe Form an einem jungen normalen Baume bei gestörter Ernährung auftreten und allmählich wieder zurückgehen (Bot. Zeit. XLIX [1891] 97). Bei der Aussaat der Früchte von „eichenblättrigen* Zweigen erhielt Paeske (Sitzb. B. V. Brand. XXI f. 1879. 12) nur normalblättrige Pflanzen. l. purpurea (Dippel Handb. Laubholzk. II. 140 [1892]). Blätter mehr oder weniger rothbraun. Monstrositäten sind m. albivariegata (albo-variegata der Gärten ; C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter weissbunt; m. aureivariegata (aureo-variegata der Gärten; €. K. Schneider a, a. O. [1904]). Blätter gelbbunt. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * carpinizzat). Blätter jederseits meist mit weniger, meist etwa 7—9 Seitennerven, die meist erheblich weiter voneinander entfernt sind als beim Typus; Blattgrund oft deutlich herzförmig. Ab- schnitte der Fruchthülle mehr oder weniger abgerundet, ganzrandig oder mit wenigen und entfernten Zähnen. Nur im südöstlichen Gebiete in typischer Ausbildung. Sieben- bürgen! Banat. Ungarn. Oestliche und südliche Alpen! CO. Betulus var. Carpinizza Neilr. Nachtr. zu Maly Enum. 76 (1861). Koehne Deutsche Dendrol. 116. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 140. — (©. Carpinizza „Kit.“ in Host Fl. Austr. II. 626 (1831). Nyman Consp. 663. — (. intermedia Wierzb. in Rehb. Ice. XII t. DOXXXIII fig. 1297 (1850)?? — Ü. Betulus var. edentula Heuffel Enum. pl. Ban. in Abh. Zool. Bot. Ges, Wien VIII. 160 (1858) s. S. 376 nur der Name, — Ü. betulus a. iypica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 266 (1890). 1) Rumänischer Name der folgenden Art in Banat, welchen Namen Host irrthümlich auf diese Form übertragen zu haben scheint, Carpinus, 375 Die Reichenbach’sche hierher eitierte Abbildung (die Beschreibung stimmt wörtlich mit der der vorhergehenden Tafel [C. Betulus] überein), scheint kaum dieser Rasse zuzugehören. Die schmalen Blätter haben sehr viel Nerven (die des Typus weniger), die ziemlich schmalen und spitzen Abschnitte der Fruchthülle meist viele Zähne, dagegen sind die der vorhergehenden Tafel breiter, stumpfer und weniger gezähnt, so dass eine Vertauschung der Tafeln und Unterschriften sehr möglich erscheint. Zu dieser Rasse gehört 1. Haynaldiäna!) (Borb. ÖBZ. XXXIX [1889] 234). Mittelabschnitt der Fruchthülle kürzer (2 em), Seitenabschnitte klein. Erinnert an die in Mittel-Ungarn fehlende folgende Art. — Budapest (Borbäs in Hb. A, v. Degen!), Beide Rassen sind keineswegs scharf voneinander geschieden. Nach den uns vorliegenden Herbarexemplaren ist die Rasse mit den stumpferen un- gesägten bis schwach gesägten Abschnitten der Fruchthülle im südöstlichen Gebiete die überwiegende, während bei uns im mittleren und besonders nörd- lichen Gebiete die mit gesägten Abschnitten viel häufiger ist. Die meisten Formen haben vielnervige Blätter, und auch hier sind die mit weniger Nerven, die zugleich die beschriebene Fruchtform haben, im südöstlichen Gebiete häufiger. Da sich die einzelnen eingeführten Pflanzen wenigstens z. Th. ganz constant erwiesen, bedarf die Frage der Eintheilung der Art eingehenderes Studiums. (Verbreitung der Rasse: Italien; Balkanhalbinsel; Kleinasien?) x] (Verbreitung der Art: Südlicheres Schweden nördlich bis 570117; Dänemark ; Britische Inseln; Frankreich; Pyrenäen; Italien ohne die Inseln; Balkanhalbinsel, nicht auf den Inseln; mittleres und südliches Russland bis Poltawa (früher auch im Süd-Ural und Obtschei-Syrt, vgl. Köppen II. 176); Krim; Kaukasus; nördliches Kleinasien; Persien.) 3 Sehr nahe verwandt ist die mitunter angepflanzte, aus dem Atlantischen Nord- america stammende ©. (aroliniana (Walt. Fl. Carol. 236 [1788]. — Ü. ameri- cana Mich. Fl. Bor. Am. II. 201 [1803]), deren Fruchthülle vom Grunde an mit 5—7 (nicht nur mit 3, seltener 5) Nerven versehen ist. — Sie ist beliebt, weil sie sich im Herbste meist schön roth färbt, während unsere Art gelb wird. 1066. (2.) C. Orientälis. (It.: Carpinella; rum.: Sfineac, im Banat [nach Heuffel, vgl. S. 374 Fussn. 1] Carpinita; kroat. u. serb.: Crni Grab, Kukrika, Grabri@; serb.: Manin Tpa6, in Montenegro IIprsorpaönt.) h—h. Meist bis 4, mitunter bis über 10 (bis 15) m hoch. Zweige meist dünn, die einjährigen mehr oder weniger zottig behaart. Blätter meist viel kleiner als bei (). betulus, 2,5—6, die mittelgrossen nicht über 5 em lang und 1,3—3 cm breit, mit 3 mm bis 1 cm langem Stiel, eiförmig bis länglich-eiförmig, mit jederseits 10 oder mehr Seitennerven, am Grunde selten schwach herz- förmig, unterseits meist deutlich behaart. Hülle der Frucht breit- eiförmig, am Grunde meist 9 nervig, oberwärts noch mit 2 Seiten- nerven, ungelappt oder kaum gelappt, gesägt. Früchte sehr viel kleiner als bei C. betulus. Auf sonnigen Hügeln, zwischen anderem Buschwerk, in Wäldern meist auf Kalk, nur im südöstlichen Gebiete. Charakteristisch für den 1) 8. II. 1. S. 321 Fusen. 1. Die genauen Daten sind * 30. Oct. 1816 Szeceseny Ct. Neograd 7 4. Juli 1891 Kalocsa. 376 Betulaceae, Karstwald, nur ausnahmsweise mit der vorigen Art zusammentreffend (Maly br.). Im Oesterreichischen Küstenlande, Istrien und der Insel Veglia. Kroatien. Bosnien!! Hercegovina!! Dalmatien! Montenegro. In Sirmien und im Banat. Steigt im Küstenlande bis 500 m (Will- komm Forstl. Flora 2. Aufl. 367), in den Illyrischen Ländern (incl. Rhodope) bis 1200 m (Beck, Adamovi6). Die Angaben bei Nagy Maros unw. Gran (Kitaibel) und im westlichen Siebenbürgen sind unrichtig (Kerner a. a. OÖ. 261, Simonkai 490). Im übrigen Ge- biete hier und da aber meist selten angepflanzt. Bl. April bis Anfang Juni. Frucht October. C. orientalis Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 3 (1768). Lam. Eneyel. I. 707 (1783). Kit. Hydrogr. Hung. II. 316 (1829). Koehne Deutsche Dendrol. 116. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 140. Rechb. Ic. XII t. DCXXXIV fig. 1298. — C. dwinensis!) Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. 243 (1772). Koch Syn. ed. 2. 738. Boiss. Fl. Or. IV. 1177. Nyman Consp. 663 Suppl. 279. — C. edentula Kit. in W. K. Pl. rar. Hung. II. XXXII (1805) blosser Name und in Herb. Willd. No. 17700 fol. 3! An der erwähnten Stelle des Willdenow’schen Herbars findet sich ein von Kitaibel als CO. edentula bezeichnctes, mit einer kurzen Beschreibung versehenes Fruchtexemplar unserer Art. Dasselbe Ergebniss hatte die von A. v. Degen freundlichst vorgenommene Revision des Herb. Kitaibel. Es ist dies dieselbe Art, die er in Hydrographica Hung. a. a. O. als (. orientalis mit den rumänischen Namen „Karpäniezä, Karpiniezä und Szvinyäk aufführte (vgl. Kanitz Linnaea XXXIII 520 [120]. Wohl nach Willdenow’s Mitteilung erklärte er sie in dem bisher unveröffentlichten Diarium it, eroat. 1802 (vergl. Neilreich Croat. 55) ©. betulus als identisch mit (. orientalis. Mit Hinblick auf die zuerst aufgeführten rumänischen Namen ist es wohl möglich, dass er sie gelegentlich auch als (©. Carpinizza bezeichnete. Was aber Host veranlasst haben mag, diesen Namen auf die obige Rasse von (. betulus, welche nach A. v. Degen (br.) im Kitaibelschen Herbar nicht vorhanden ist. zu übertragen, ist nicht mehr festzustellen. Heuffel nahm wohl an, dass der Name edentulu sich auf die ganzrandige Fruchthülle beziehe, während nach Kitaibel das Fruchtperigon ungezähnt sein soll; in der That ist der Perigonrand nur fein gezähnelt, nicht so deutlich gezähnt wie bei Exemplaren von anderen Fundorten. (Italien; Balkanhalbinsel; Krim ; Kaukasus; Transkaukasien; Klein- asien; Persien.) |*| 228. OSTRYA?) ([Micheli Nov. gen. pl. 22% t. 104] Scop. Fl. Carn. ed. 1. 414 [1760] ed. 2. II. 244 [1772]. Nat. Pfl. III. 1. 43.) (Hopfenbuche; it.: Carpinella, Carpino nero; ligur.: Cärparu, Carpu neigru, russu; kroat.: Grab, Grabar, Urni Grab, Crnograb, Crnograbid, Rgova; russ.: IT'pa6ınımmas, Xme.orpa6rs, im Kaukasus Hecnaımka.) S.S. 371. Bäume oder Sträucher, in der Tracht denen der vorigen Gattung sehr ähnlich. Männliche Blütbenstände bereits im Herbste !) doroda und öorgös, Name von (arpinus oder Ostıya bei Theophrastos, 2) Bei Duino N. W. von Triest ven Scopoli aufgefunden. Carpinus. Östrya, ke erscheinend und im Knospenzustande überwinternd. Staubfäden 2theilig. Hülle der Frucht sackartig, an der Spitze verengert, dort offen, die Frucht ganz einschliessend, bräunlich-gelb. Sonst wie (arpinus. Ausser unserer Art nur noch eine im Paeifischen Nordameriea. 1067. 0. östrya. Ih—h. Meist bis 12, mitunter bis 15 oder gar 20 m hoch mit meist kurzen Stamm; dieser mit dünner rissiger Rinde. Junge Zweige mehr oder weniger behaart, später oft kahl, dann oliven- oder rothbraun. Winterknospen kegelförmig bis eiförmig-kugelföärmig, mit olivgrünen, braun beränderten oder ganz braunen Schuppen. Blätter mit 0,4—1,3 em langem Stiel, eiförmig bis länglich-eiförmig, meist 5 bis 13 cm lang und 2,5—6 cm breit, am Grunde öfter etwas herzförmig, spitz, scharf, doppelt gesägt, unterseits heller, jederseits mit 11—17 Seitennerven. Männliche Blüthenstände meist viel länger als bei (ar- pinus. Weibliche Blüthe mit meist sehr undeutlichem Perigon. Frucht- stand meist etwa 6 em lang und 3 cm breit, mit ziemlich langem be- haartem Stiel, der an einem blattlosen Zweigende sitzt. Frucht hell bis schwarzbraun, mit oder ohne Haarschopf. O. ostrya Mac Mill. Metasp. Minnes. Vall. 187 (1892) veränd. Karst. Deutschl. Fl. ed. 2. 20 (1895). Sargent Silva N. Am. IX. 32 (1596). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 142 fig. 81. — Car- pinus Ostrya L. Spec. pl. ed. 1. 998 (1753). — Ostrya virginiana K. Koch s. unten erw. Koehne Deutsche ‚Dendrol. 117 (1893). — Ostr. italica Scop. s. unten erw. Winkler Pflzreich. IV. 61. 21 (1904). Durch die lebhaft an die des Hopfens erinnernden Fruchtstände sehr aus- gezeichnet, Zerfällt in 2 Unterarten, von denen die eine OÖ. Virginiana K. Koch Dendr. II. 2. 6 [1873] — Carpinus virginiana Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 4 [1768] — ÖOstrya virginiea Willd. Spee, pl. IV. 469 [1805]) im Atlantischen Nordamerica bis Texas wächst. Durch meist lang zugespitzte Blätter und spindelförmige, an der Spitze kahle oder nur mit einzelnen Haaren versehene Früchte, weleie auf der Haut Jucken und Entzündungen hervorrufen sollen, ausgezeichnet, hier und da bei uns in Gärten, — Bei uns nur die Unterart: 4A. O. earpinifolia. Blätter meist kurz zugespitzt, anfangs beiderseitig behaart, unterseits stärker, später oberseits meist ganz ver- kahlend und unterseits nur auf den Nerven oder in den Nervenwinkeln behaart; Blattfläche dünn, aber derb. Fruchtstand meist über 4,5 em lang. Früchte an der Spitze meist mit einem deutlichen Haarschopf. Auf sonnigen, buschigen, steinigen Hügeln mitunter ausgedehnte Bestände bildend, in lichten Wäldern und an Waldrändern, gern auf Kalk, nur im südlichen und südöstlichen Gebiete. Provence. Riviera, Piemont. Südliche Schweiz: Misox ob Grono, Tessin (Schinz u. Keller Fl. Schw. 140). Süd-Tirol!! (vereinzelt auch im Inngebiet bei Mühlau und unterhalb der Arzler Alpe unw. Innsbruck 1000— 1155 m, Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 45, 46). Alpen der Lombardei und Venetiens (Vis. u. Sacc. 70 No. 748). Kärnten. Süd-Steiermark!! vereinzelt bis Graz; Krain. Küstenland. Istrien!! Kroatien; Dal- matien!! Bosnien!! Hercegovina!! Steigt in Tirol bis 1300 m (Dalla 378 Betulacene. Torre u. Sarnth. VI. 2. 46), im Küstenlande bis 877 m (Tom- masini nach Willk. Forst. Fl. 2. Aufl. 369), in Kärnten bis 1280 m (Jabornegg in Pacher Fl. Kärnt. II. 11), in der Hercegovina bis 1500 m (Beek Wiss. Mitt. Bosn. u. Herz. XI. 402 [122]). In hohen Lagen und auf nahrungsarmem Boden strauchig, aber doch frucht- tragend. Die Angabe bei Ragaz im St. Gallischen Rheinthal (Wart- mann u. Schlatter 378) ist unrichtig!!, ebenso die von Kitaibel bei Visegrad unw. Gran und von Pawlowsky bei Torna in Nord- Ungarn. Bl. (April) Mai. Frucht Juli, August. O. carpinifolia Scop. Fl. Carn. ed. 2, II. 244 (1772). Koch Syn. ed. 2. 739. Rehb. Ic. XII. 5. Boiss. Fl. Or. IV. 1178. Winkler Pflzr. IV. 61. Nyman Consp. 663 Suppl. 279. — Ostrya vulgaris Willd. Spec. pl. IV. 469 (1805). Rchb. Ic. XII t. DUXXXV fig. 1299. Bertol. Fl. It. X. 234. — 0. cylindrica Frivaldszky Mag. tud. tärs. &vk. III. 163 (1838) (blosser Name) t. XXXIV. ined. nach A. v. Degen (br.). — Carpinus italica Scop. nach Steud. Nomenel. ed. 2. I. 300 (1840). — Ostrya italica Spach Ann. Se. nat. 2. ser. XVI. 241 (1841). — 0. ostrya var. a. italeca C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 142 (1904). In der ed. 1 seiner Flora Carniolica 1760 beschreibt Scopoli die Gattung Ostrya und nennt die Art auch O. italica; da er in dieser Ausgabe aber noch keine binäre Nomenelatur anwendet, so ist O. italica als Anfang der Artcharacterisierung, nicht als Namen anzusehen und ist daher zu verwerfen, (Verbreitung der Unterart: Spanien zweifelhaft; Italien; Sicilien ; Balkanhalbinsel; Krim? [vgl. Köppen IH. 187, 188 ]; Kleinasien; Transkaukasien ; Libanon.) Ei (Verbreitung der Art: Europa [s. oben]; China; Japan; Atlantisches und mittleres Nord-America; Mittel-America.) 1] 229. CORYLUS'). ([Tourn. Instit. 581. t. 347] L. Gen. pl. [ed. 1. 293] ed. 5. 433 [1754]. Nat-zPprl..11T.. 1. 43) (Hasel, Frucht: Haselnuss; plattd.: Hassel, Hässel, Kläeterbusk, Fr. Hässelnott, Kläeternott; niederl., vläm.: Hazelaar, Hazelnoteboom, Fr. Hazelnot; dän.: Hassel, Fr. Hasselnod; franz.: Coudrier, Noisettier, Fr. Noisette; it.: Nocciolo, Fr. Noceiola; ligur.: Ninsoela, Oöllaro [Penzig]; rum.: Alun, Fr. Alune; poln.: Leszezyna; wend.: L&Sina; böhm.: Liska; kroat.: Lijeska, Lje$nik, Jegra, Jezgarica; serb.: JIecka; russ.: JIentnka, Opkunma; litt.: Luzdynas, Lazdü krumai, Fr. Rieszutai [pl.]; alban.: Fr. Funtukj, auch Leftokar; ung.: Mogyorö.) S. S. 371. Meist ansehnliche bis baumartige Sträucher, seltener Bäume. Blätter an den Seitenzweigen 2zeilig, in der Knospenlage längs des Mittnerven gefaltet. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, 1) Name der Hasel bei Vergilius. Ostrya. Corylus, 379 die männlichen seitenständig an vorjährigen Trieben, schon im Herbst weit entwickelt und ungeschützt überwinternd, hängend. Die weiblichen endständig an diesjährigen beblätterten Trieben, die zur Blüthezeit noch völlig in den Winterknospen verborgen sind, nur die rothen Narben ragen hervor. Männliche Blüthenstände ährenförmig, eylindrisch, dicht. Vorblätter fast so lang als die Deckblätter. Staubblätter 4, mit 2theiligen Staubfäden, daher scheinbar 8. Weibliche Blüthen in den Achseln der Tragblätter durch Fehlschlagen der Mittelblüthe nur zu 2. Perigon mit dem Fruchtknoten verbunden, mit freiem gezähneltem Rande. Frucht- blätter median zum Blüthendeckblatt gestellt. Narben 2, fadenförmig, purpurn. Frucht eine einsamige hartschalige Nuss. Keimblätter unter- irdisch bleibend. 8 Arten in Europa, dem Örjent, in Asien (bis Ostasien) und dem Atlantischen Nordamerica. } A. Fruchthülle mehr oder weniger glockenförmig, über der Frucht nicht oder kaum zusammengezogen, aus 2 meist getrennten Blättern ge- bildet. I. Fruchthülle am Rande in kurze breite Lappen zertheilt. — Sträucher. Hier und da in Baumschulen angezeigt aber wohl meist irrthümlich ist ©, heterophyllat) (Fischer in Besser Flora XVII. 1 [1834] Beibl. 24) aus Ostasien, die ausgezeichnet ist durch die fast gestutzte Fruchthülle mit 3eckigen, spitzen oder abgerundeten, kurz zugespitzten Zipfeln, die ganz- randig oder mit vereinzelten undeutlichen Zähnen versehen sind. Die übrigen Arten haben gezähnt-gesägte Hüllen, 1068. (1.) C. Avelläana?). h(—h). Meist 1,8 bis etwa 3,5 m, seltener viel höher (bis 7 m). Rinde glatt, graubraun. Einjährige Zweige grau, die jüngeren drüsig-behaart; die Lenticellen meist erst an den 2jährigen Zweigen deutlich. Winterknospen eiförmig, stumpf, grünlich bis bräunlich, ihre Schuppen meist schwach behaart. Blätter mit kurzem, meist 0,5—1 (bis fast 2) cm langem drüsig-behaartem Stiele, rundlich bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist 7—13 em lang und 6 bis 10 em breit, am Grunde herzförmig, zugespitzt, schwach eckig- gelappt, doppelt gesägt, unterseits heller grün, kurzhaarig, jederseits mit meist 6—7 Paaren von Nerven. Männliche Blüthenstände kaum über 5 cm lang, ihre Tragblätter gelbgrau mit sehr kurzen Spitzchen. Hülle der Frucht offen, etwas kürzer so lang oder deutlich länger als die Frucht, die beiden Hälften öfter einseitig verbunden, sammthaarig und oft am Grunde drüsenborstig. Frucht meist rundlich. Samen- haut gelbbraun. An Waldrändern, in Schluchten an Abhängen, am Rande von Niederungen oft grosse Gebüsche bildend, oft als Ueberbleibsel che- 1) Von Ereooz ein Anderer, verschieden und p&4//o» Blatt. 2) Von Nux Avellana, bei Plinius XV, 24 die Haselnuss oder vielleicht eine besonders vorzügliche Varietät davon; bei Plinius XIII, 52 bedeutet avellana den Strauch. Seribonius Largus schreibt nux Abellana; der Name wird von der Stadt Avella (Abella) noch heute Avella, nordöstl. von Neapel) abgeleitet. 380 Betulaceae, maliger Wälder; vielfach häufiges Unterholz in Laubwäldern auf sandig- lehmigem Boden, seltener in Kiefernwäldern, fast durch das ganze Gebiet meist nicht selten. Auf den Nordseeinseln und auf den Ungari- schen Ebenen nur angepflanzt vorhanden (Kerner OBZ. XXVI. 260). In den Alpen von Wallis bis 1540 m aufsteigend (Jaccard 321), in denen von Tirol bis 1580 m (Dalla Torre u. Sarnthein FI. Tir. VI. 2. 48), in Süd-Bosnien bis 1600 m (Maly br.), in der Biharia bis 1120 m (Kerner OBZ. XXVI. 260). Bl. Februar— April, je nach dem Eintritt warmen Wetters. Frucht (August), September, October. C©. Avellana L. Spec. pl. ed. 1. 998 (1753). Koch Syn. ed. 2. 738. Boiss. Fl. Or. IV. 1176. Koehne Deutsche Dendr. 119. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 147. Rehb. Ice. XII t. DEXXXVI fie. 1300 t. DCEXXXVII fig. 1302. Nyman Consp. 663 Suppl. 279 — (0. silvestris Salisb. Prodr. 392 (1796). Die ölhaltigen Samen sind bekanntlich essbar. Die Verwendung der vielfach aus quartären Schichten, z. B. dem Töck in Helgoland, fossil gefundenen, ohne weitere Zubereitung geniessbaren und wohlschmeckenden Frucht als Nahrungsmittel ist schon für sehr alte Zeiten nachgewiesen; die prähistorischen Funde von der neolithischen Periode an sind so zahlreich, dass Buschan (104, 105) nur eine Auswahl anführt. Schon früh wurden auch neben den einheimischen bessere Sorten bez. Arten von auswärts eingeführt, deren Benennung mitunter auf die einheimischen überging, so in Griechenland aus Nord-Kleinasien (der Hafenstadt Herakleia) sowie aus Pontus (Hoaxiewrıza, Ilovrına ndova; von letzterem Worte der neugriechische Name gpovvrovand, auch ins Türkische, Albanesische und Arabische übergegangen), bei den Römern nux Avellana von der Campanischen Stadt Avella, in Deutschland Lombardische (daher Lamberts) 1)-Nüsse. Das Holz wird besonders zu Fassreifen gebraucht. Auch in Folklore spielt der Straueh eine Rolle. Der Glaube an die Kraft der ihm entnommenen „Wünschelruthe*, verborgene Metallschätze und Quellen an- zuzeigen, hat sich bis in die Neuzeit und bis in die höchsten Kreise erhalten. Im Spätsommer werden die Winterknospen öfter durch Insekten (Eriophyes Avellanae Nal.) angestochen, sie vergrössern sich dadurch und werden kugelig; diese Gallen werden von Anfängern und Laien leicht für Blüthenknospen gehalten. Ziemlich veränderlich, die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. silv&stris. Frucht ziemlich klein, länglich bis fast eiförmig. Pflanze meist strauchartig. Blätter meist schwach gelappt. Die bei weitem häufigste Form. C. avellana «a. silvestris DC. in Lam. u. DC. Fl. France, ed. 3. III. 398 (1805). — Ü. silvestris Salisb. a. a. O. (1796) im engeren Sinne. — Ü. Avellana «. ovata Willd. Spee, pl. IV, 470 (1805). Hierher gehören: I. Früchte einzeln oder zu wenigen in einem Fruchtstande. a. Fruchthülle nieht oder nur schwach drüsig behaart. — «a. iypica C. K, Schneider a, a, OÖ, 147 (1904) (aufrecht wachsende Forn) verändert. 1) Neben dieser Erklärung des Namens trägt K, Koch (Dendrol. II. 2. 10) auch die Ableitung von „Langbart* wegen der langen Hülle vor und parallelisiert sie mit dem englischen Namen dieser Nüsse Filbert, was er gleich Fullbeard (Voll- bart) setzt. Ob diese Erklärung richtig ist, lassen wir dahingestellt. Uebrigens wird auch der Name der Lombarden (= Longobarden) u, a, von ihren langen Bärten abgeleitet. Corylus, 381 1. brachychlamys!). Fruchthülle kürzer als die Frucht. — Nicht selten. — (. Avellana a. brachychlamys Spach Ann. sc. nat, ser. 2, XVI. 106 (1841). — Die Gestalt der Frucht ist meist in grösseren Be- ständen sehr wechselnd, bleibt aber an derselben Pflanze stets constant (H. v. Klinggräff in A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl, 151). 2. schizöehlamys?2). Fruchthülle deutlich bis viel länger als die Frucht, — Gleichfalls nicht selten. — (©. avellana»ß. schizochlamys Spach a. a. O, (1841). Ausser diesen Abänderungen der Fruchthülle gehörten hierher noch eine Anzahl von Gartenformen ete., so l. pendula (Goeschke Die Haseln. 49 [1887]). Trauerhasel. Zweige hängend. l. quereifolia (Petz. u. Kirchn. Arb. Muscav. 670 [1864)). Blätter stärker, mitunter fast eichenähnlich gelappt. l. urtieifolia (DC. Prodr. XVI. 2. 131 [1864]. — Ü. hetero- phylla Todd. Cat. 1836 nicht Fisch. — Ü. Avell, var. laciniata Petz. u. Kirchn, a. a. O. [1864]). Blätter mehr oder weniger tief eingeschnitten mit spitzen Lappen. — Sehr schöne und zierliche, gern in Gärten, be- sonders zur Herstellung von Lauben, schattigen Sitzplätzen ete, ver- wandt. — Hierher gehört wohl auch I. Serenyana>) (Pluskal Abh. ZBV. Wien III, 22 [1853]). — C. Serenyiana Pluskal ÖBZ. II (1852) 394, wild in Mähren: Lomnitz beobachtet. l. Zimmermanni4) (Hahne Verh, Nat. V. Rheinl.-Westf. u. Reg.-Bez. Osnabr. LX. 200 [1903]. Beissn., Schelle, Zabel Handb. Laub- holzben. 127 [1903]). Lappen des Blattgrundes verbunden, das Blatt daher tütenförmig. — Bei Schwelm (Westfalen) (Zimmermann) und bei Kreuznach (Geisenheyner). l. funduk5) (Maly in A. u. G. Syn. IV. [1910]). Blätter, be- sonders deutlich in der Jugend, oberhalb der Mitte rothbraun gefleckt. — Bosnien: Trebevi@ bei Sarajevo. l. atripurpürea (atropurpurea Petz. u. Kirchn. a. a. O. [1864]. — var, fuscorubra Goeschke Die Haseln. 50 [1887]). Bluthasel. Blätter mehr oder weniger hellrothbraun. — Diese Form ist weder in der Färbung so schön noch gedeiht sie so gut wie die entsprechende der Ü, maxima, so dass sie in Gärten wenig verbreitet ist. l. aürea (Petz. u. Kirchn. a. a. O. [1864]. Zweige besonders im Winter deutlich gelblich. Blätter im Frühsommer goldgelb bis gelb- grün, — Wächst langsam. m. albivariegata (albo-variegata C. K. Schneider a. a. O. [1904]) Blätter weiss, fleckig bunt. m. aureimarginata (aureo-marginata C. K. Schneider a. a, O. [1904]). Blätter gelb umrandet. b. Fruchthülle stark drüsig behaart. glandulösa, Blattstiele stark drüsig. — Ziemlich selten. — CO. Avellana b. glandulosa Gremli Exe.fl. d. Schweiz 3. Aufl. 339 (1878). Christ Pflz.leb. Schweiz 206 (1879). — ©. glandulosa Shuttleworth in Godet Fl. du Jura II. 639 (1853) nach Thellung br. C©.K, Schneider a. a. 0, (1904). — Ü. Av. ß. gloiötricha6) Beck Fl. Nieder-Oesterr. 267 (1890). 1) Von Agayds kurz und yAauds Mantel. 2) Von oyi&w ich spalte und yAauös. 3) Nach dem in Mähren begüterten Grafen Ser&nyi (A. v. Degen br.) 4) Nach dem Entdecker Ernst Zimmermann, * 14: Sept. 1854 Menden Kr, Iserlohn (br.), Lehrer in Schwelm. 5) Nach den türkisch-albanesisch-neugriechischen Namen der Haselnuss, s. S. 330. 6) Von yAoıd (yAıd) Leim und #o/£, roıyös Haar. 382 Betulaceae, Hierzu: b. glaueescens. Blätter unterseits graugrün. Fruchthülle die Frucht überragend. — Ungarn. — 0. Avellana ß. glaucescens Borb. in Baenitz Herb. Eur. No. 8333 Prosp. 2 (1895). Balaton Fl. 331 (1900). e. Pilisiensis!), Blätter klein (7”—8 em lang, 6—7 em breit), unterseits bleibend grau filzig. Fruchthülle kürzer als die verkehrt-eiförmige, kurz geschnäbelte Frucht; Schnabel am Grunde verbreitert. — Ungarn. — C. Avellana var. Pilisiensis Schilberszky Termöszetr, Füz. XIV, 160 t. VIII (1891). Il. Fruchtstände mit 7—10 Früchten, glomeräta. Früchte oft klein. — Ziemlich selten. — (', Avellana ß. glomerata Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 363 (1789). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * B. grandis. (Zellernuss?), franz. Avelline). Früchte gross, meist fast kugelig, sehr breit, mit breiter Ansatzfläche, gestreift, dünn- schalig. Pflanze meist kräftig, aufstrebend. Blätter gross. Wild wohl sehr selten. In Gärten hier und da. Ü. Avellana y. grandıis Lam. Encyel. IV. 496 (1797). A. DC. Prodr. XVI. 2. 131. H. Winkler Pflz.reich IV. 61. 47. — (. grandis Dryand. in Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 363 (1789). — C. Avell. d. striata Willd. Spec. pl. IV. 470 (1805). — C. Avellana Pß. sphaerocärpa?) Rehb. Ice. XII t. DEUXXXVLUI fiy. 1302 (1850). — (Ü. Av. barcelonensts Lodd. Cat. 1836. — Ü. Av: pedemontäna und hispäniea Dochnahl Sich. Führ. Obstk. IV. 33 (1860). — C. pöntica mancher Gärten nicht K. Koch. Eine etwas kritische Pflanze, die vielleicht aus dem südlieheren Gebiete stammt und im nördlicheren wohl nur aus den Anpflanzungen verwildert ist. Bedarf weiteren Studiums. Ist in typischer Form sehr abweichend. Die Frucht- hülle ist oft stärker zerschlitzt, (Verbreitung der Rasse: Südliches Europa: Iberische Halbinsel; Italien und weiter?) 1] (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel, bis über 67° N. Br.; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel, südlich bis 38020°; Italien; Sicilien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland (die Nord- und Östgrenze fällt ungefähr mit der von Quercus pedunculata zusammen); Krim; Kaukasus; Kleinasien; [Nord-Africa, wohl nur verwildert].) * 1068. X 1069. ©. Avellana X colurna s. S. 384. * C, Americäna. }j. Meist nur bis 3m hoch. In der Tracht unserer Art sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch folgendes verschieden: Blätter meist aus abgerundetem oder seicht-herzförmigem Grunde länglich-eiförmig, einzelne auch breiter rundlich, zugespitzt, am Rande meist kaum lappig; im Herbste sich roth- braun färbend,. Männliche Blüthenstände meist schlank, 7—10 em lang, ihre Trag- blätter grannenartig zugespitzt. Hülle der Frucht doppelt so lang als die 1—1,5 em lange Frucht oder noch länger, offen oder 2klappig zusammengedrückt. 1) 8. VI. 2. S. 921 Fussn, 1. 2) Nach dem Kloster Zell bei Würzburg benannt, 3) Von opaipa Kugel und #agrög Frucht. Corylus, 383 Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem in Gärten und in alten Gartenanlagen mitunter sehr zahlreich verwildert, dichte Bestände bildend, Bl. (Februar), März, April. Frucht (August) September, ©. americana Walt. Fl. Carol. 236 (1788). Koehne Deutsche Dendrol, 119. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 146 fig. 85, m, n. — (. americana ß. humilis Wangenh, Beitr, N. Am. Hölz. 38 (1787). — ©. calyeulata Dipp. Handb, Laubh. II, 132 (1892). — Ü. virginiana mancher Baumschulen (s. ©. K. Schneider a. a. O.). Durch die Herbstfärbung sind die Exemplare und Bestände dieser Art sehr auffällig. II. Hülle der Frucht tief (bis unter die Mitte) zerschlitzt, die Zipfel zahlreich, lang und schmal. 1069. (2.) C. eolurna'). (Türkische, Baum-Hasel, Fr. Dieknuss; franz.: Coudrier du Levant; rum.: Alundsel alb [im Banat nach Kitaibel Linnaea XXXII. 521]; kroat.: Megjegja Lijeska, Megjetka; serb.: Meusa und ‚luspa ‚Jlecka, Anpoaock, in Montenegro IlITennm.ka; russ.: Meısexiit Opsxr.) h. Bis über 20 m hoch und 3,5 m dick, alte Bäume von der Tracht sehr grosser Linden. Stamm mit rauher auf- reissender kleinschuppiger Rinde, dunkelgrau. Krone breit pyramidal. Aeste ziemlich spitzwinkelig abgehend, hellbraun. Junge Zweige ziemlich stark behaart und drüsig, später mehr oder weniger verkahlend, hell- gelblich grau oder olivbräunlich. Winterknospen eiförmig, etwas spitzlich. Blätter mit 1,5—4,5 em langem, weichzottigem und drüsenborstigem Stiele, aus tiefherzförmigem Grunde rundlich bis breit-länglich, meist 7—15 em lang und 5,5—10 cm breit, spitz oder kurz zugespitzt, fast gelappt, grob doppelt gesägt, jederseits mit 5—6 Seitennerven, ober- seits dunkelgrün, zuletzt fast kahl, unterseits heller, zerstreut behaart und auf dem Mittelnerven drüsige; Nebenblätter lanzettlich-eiförmig grob gezähnt. Männliche Blüthenstände schlank, bis 1,2 dm lang, gelb. Fruchtstände meist kopfig, Hülle der Frucht am Grunde zer- streut drüsenborstig, mit ganzrandigen oder vereinzelt grobgezähnten gebogenen Zipfeln. Frucht kurz, bis 2 em lang und wenig schmäler, oberwärts meist etwas 2kantig zusammengedrückt. In Wäldern, an Abhängen mitunter eigene Bestände bildend, bei uns nur im südöstlichen Gebiete. Süd-Ungarn: Sirmien. Banat. Süd- Ost-Bosnien bei Rogatica verbreitet, sonst selten, nicht bei Vranduk (Maly br.). Hercegovina!! Montenegro. Im übrigen Gebiete nicht selten angepflanzt, in Nieder-Oesterreich, wo der Baum schon 1582 angeführt wurde, verwildert. Merkenstein (Beck 267), ebenso in Istrien bei Cepie (PospichalI. 316). Die Angabe in Nordost-Istrien zwischen den Gipfel des Monte Maggiore und Vranja (Giacich Flora XXIV [1844] 276) ohne neuere Bestätigung. Steigt in Bosnien-Hercegovina bis 1200 m (Beck Wiss, Mitt. Bosn.-Herz. XI. 402 [122]. Bl. (Januar), Februar— März (im nördlichen Gebiete öfter noch April). Frucht Sep- tember, October. 1 1) colurnus (für corulnus) aus Hasel gemacht bei Vergilius,. II. B. 384 Betulaceae. C. Colurna L. Spec. pl. ed. 1. 999 (1753). Koch Syn. ed. 2. 7. Boiss. Fl. Or. IV. 1176. Goeschke Die Haseln. 91 t. 75. Koehne Deutsche Dendrol. 117. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 144. H. Winkl. Pflz.reich IV. 61. 50. Rehb. Ic. XII t. DEXXXVIOI fig. 1303. Nyman Consp. 663 Suppl. 276. — Ü. arborescens Münchh. Hausv. III. 826 (1767). Der auch im nördlichen Gebiete völlig winterharte Baum besitzt in der Jugend eine schlank pyramidale Tracht, die Seitenzweige sind spiralig um einen senkrecht in die Höhe wachsenden Mitteltrieb (Tannenform) gestellt. Das Holz ist werthvoll und wird namentlich zur Kunst- und Möbeltischlerei verwandt, Die mit weisser, rissiger Koıkrinde bedeckten Zweige werden zu Pfeifenröhren verwandt (Pan&id), Die Nüsse sind weniger schmackhaft als die der übrigen Arten (Maly br.). Ziemlich wenig veränderlich, an schattigen Orten und in dichten Beständen werden die Blätter grösser. Bemerkenswerth ist B. elandulifera. Blattstiele, Blüthenstiele und Fruchthülle stärker drüsen- borstig. Zipfel der Fruchthülle meist weniger spitz, öfter gezähnt. — Seltener. — 0. Colırna v. glandulifera DC. Prodr. XVI. 2. 132 (1864). — C. Col. pubescens Dochuahl Sich. Führ. Obstk. IV. 53 (1860). — Hierher gehört auch die von Reichenbach a. a. O. abgebildete Pflanze. (Balkanhalbinsel; Kleinasien ; Transkaukasien ; Himalaja bis Central- china, dort auch in der Rasse Ühinensis |Burkill Journ. Linn. Soc. XXVI. 503 (1899). — Ü. chinensis Franch. Journ. de bot. XUI. 197.:(1899]). 1068. X 1069. O. avellana X colurna s. unten. Bastard. A 1068. X 1069. €. Avelläna X ecolürna. h(—R). In der Tracht der C. eohırna meist am ähnlichsten, aber Rinde dunkler, weniger rissie-korkig. Blätter meist etwas rhombisch-oval zugespitzt, oder denen von ('. Avellana ähnlicher. Männliche Blüthenstände kürzer. Frucht zu 2—-4, meist deutlich länger als breit; die Hülle weniger länger, kaum drüsenborstig. Bisher nur in einigen Gärten beobachtet, so in Jena, Hannöverisch- Münden und Göttingen. O. avellana X colurna Rehder Mitth. Deutsche Dendr. Ges. II. 43 (1894). -— 0. intermedia Lodd. Cat. 1836 nicht Fingerh, — C. colurna X avellana, ©. colurnoides ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 145 (1804). Die Samen sind wohlschmeckend. (Bisher nur im Gebiete.) * B. Fruchthülle über der Frucht mehr oder weniger verengert und dort röhrenförmig verlängert, die Blätter derselben auf einer Seite odeı ringsum verbunden. Corylus. 385 1070. (3.) C. maxima. (Frucht Lambertsnuss s. S. 380; plattd.: Lammertsnott, Lammersche Nott; niederl.: Lammertsnoot; dän,: Lam- bertsnod; franz.: Noisette de Lombardie.) Ih oder öfters . Meist bis zu 6, mitunter bis 10 m hoch; in der Tracht der Ü, Avellana ähnlich. Einjährige Zweige fast ganz verkahlend, anfangs mit längeren weichen Zotten und kürzeren Drüsenborsten besetzt. Blätter mit 1 bis fast 3 cm langen wie die jungen Zweige behaarten Stielen, rundlich bis breit-oval, kurz zugespitzt, doppelt- bis mehr oder weniger lappig- dreifach-gesägt, mit 7”—9 Seitennerven jederseits. Nebenblätter schmal länglich, etwa 3mal so lang als breit oder noch länger, ganzrandig. Männliche Blüthenstände bis 9 cm lang, dick (bis 1 cm); die Trag- blätter kaum zugespitzt. Früchte zu 3—6 (bis 8), stets etwas verlängert, zusammengedrückt, meist etwa 2—2,4 cm lang und etwa 1,5 cm breit; ihre Hülle nicht rostgelb-steifhaarig, mit wenigen schmalen, ganzrandigen Zipfeln, zuletzt meist auf- reissend. Samenhaut meist purpurn, seltener gelblich-weiss. In Wäldern, an Abhängen nur im südöstlichen Gebiete. Ein- heimisch im Gebiet nur im mittleren und nördlichen Istrien, bei Pirano und Punta Grossa bei Muggia (Marchesetti Fl, Trieste 502), südlich noch bei Rovigno (Freyn ZBG. XXVII 426 [1877]. Im übrigen Gebiet nicht selten angepflanzt und in wärmeren Lagen verwildert; auf derartige Vorkommnisse beziehen sich auch die Angaben am Baldo (Goiran), in Steiermark, Kroatien und im Banat. Bl. Februar, März. Frucht September, October. C. maxima Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 2 (1768). Bertol. Fl. It. X. 239. Koehne Deutsche Dendrol. 119. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 148. — Ü. rubra Borckh. Handb.-Forstbot. I. 723 (1800). — (. Avellana y. rubra Lam. Encyel. V. 496 (1804). — (©. tubulösa Willd. Spec. pl. IV. 470 (1805). Koch Syn. ed. 2. 738. Boiss. Fl. Or. IV. 1176. Rchb. Ic. XII t. DEXXXIV fig. 1301. Nyman Consp. 663 Suppl. 279. — ©. Avellana tubulosa Loud. Encyel. tr. shr. 922 (1842). Zerfällt in 2 Formen: A. rubra (C.K. Schneider a. a. O0. 149 [1904]. — C. rubra Borckh. a. a. O. im engeren Sinne, — f. normälis „Rothe Lambertnuss* Goeschke Die Haseln. 78 [1887]). Samenhaut roth, B. alba (C.K. Schneider a. a. O. [1904]. — C. alba Lodd. Cat. [1836]). Samen- haut geiblich-weiss, Eine bemerkenswerthe Spielart ist l. purpurea (Koehne Deutsche Dendrol, 120 [1893]. — (©. purpurea Lodd. Cat. 1836. — (©. avellana purpurea Loud, Eneyel. tr. shr. 922 [1842]. — (C. fubulosa var. atropurpurea Dochnahl Sich. Führ, Obstk. 49 [1860]. — C. mazxima f. atropurpurea H. Winkl. Pflz.reich IV. 61. 51 [1904]). Blätter roth bis schwarzroth. Staubblätter röthlich. — Ist die häufigste Bluthasel der Gärten, da sie viel leichter gedeiht und auch schöner ist als die der (. Avellana, Die in den Baumschulen als (, Avellana atropurpurea geführte Pflanze gehört meist hierher. (Nördlichere Balkanhalbinsel ; Nordost-Kleinasien.) 1] Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 25 386 Betulaceae, * (C. rosträta. (Schnabelnuss.) f}. Meist nur bis 2 oder 2,5 m hoch. Blätter mit 1—1,5 cm langen weichhaarigen, meist nicht drüsigen Stielen, aus abgerundetem bis seicht herzförmigem Grunde eiförmig bis verkehrt-eiförmig, meist 6—10 cm lang oder etwas länger und 3,5—6,5 (bis 8) cm breit, zugespitzt, schwach bis deutlich-doppelt-abstehend-gesägt, unterseits weichhaarig. Nebenblätter eiförmig bis lanzettlich. Frucht rundlich kegelförmig, ihre Hülle, besonders unter- wärts dieht-rostgelb-steifhaarig, am Grunde der Frucht dicht anliegend, oberwärtsin eine verlängerte Röhre ausgezogen. Der Typus in fast ganz Nordamerica verbreitet, bei uns seit langem in Gärten. Bl. Februar, März. C©. rostrata Ait. Hort. Kew. III. 364 (1789). DC. Prodr. XVI. 2 t. 33. Koehne Deutsche Dendrol. 120. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 149. — (\, cor- nüta Du Roi nach Steud. Nomenel. ed. 1. 229 (1821) und mehrere Gärten. Bemerkenswerth ist B. Mandschürica (Regel Bull. Ac. St. Petersb. 221 [1871]. — ©. mandshurica Maxim. Bull. Acad. St. Petersb. XV. 137 [1856]). Blätter rundlich bis elliptisch, mit bis über 2,5 (bis 3,5) em langem Stiele. Fruchthülle weniger eng als beim Typus. — Aus Korea und der Mandschurei. — Schöner Zierstrauch. 3. Tribus. BETÜLEAE. (Döll Erkl. Laubkn. Ament. 10 [1848]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. 619. Nat. Pfl. III. 1. 41. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 117.) -E. RB. 320. Uebersicht der Gattungen. A. Frucht dünnhäutig-2flügelig. Tragblätter der weiblichen Blüthe mit den Vorblättern zu einer dreilappigen Schuppe verbunden, mit den Früchten abfallend. Staubbeutel 2theilig. Betula. B. Frucht meist nicht oder unscheinbar geflügelt (vgl. A. alno-betula). Fruchtstände zuletzt holzig werdend, zapfenartig. Tragblätter in den Blüthenständen mit den Vorblättern der Blüthen verbunden, bleibend, nicht abfallend. Staubbeutel ungetheilt. Alnus. 230. BETULA!). ([Tourn. Instit. 588 t. 360]. L. Gen. pl. [ed. 1. 285] ed. 5. 422 [1754]. Nat. Pfl. UI. 1. 43. H. Winkler Pflz.reich IV. 61. 56.) (Birke; plattd.: Barke; niederl,, vläm.: Berk; dän.: Birk; franz.: Bouleau; it.: Betula, Beola, Bidollo; rum.: Mestacän, Mesteacän;; poln.: Brzoza; wend.: Braza, Bieza; böhm.: Bieza; kroat. u. serb.: Breza; russ.: Depesa; litt.: Berzus; ung.: Nyir.) S. oben. Bäume oder Sträucher mit sitzenden Winterknospen. Blätter oft an den Ruthentrieben abweichend von den älteren gestaltet. Männliche Blüthenstände end- oder achselständig, schon im Herbste weit entwickelt, aber erst bei der Entfaltung der Blätter sich öffnend. 1) Betulla, Name dieser Gattung bei Plinius (XVI, 30, 69). Corylus. Betula. 387 Weibliche Blüthenstände am Ende kurzer Seitenästchen unter den männlichen stehend, im Winter von Knospenschuppen eingeschlossen, mit den Blättern sich entfaltend. Narben meist purpurn, nicht über die Tragblätter hervortretend. Männliche Blüthen zu 3 stehend (mit Mittel- blüthe), ohne entwickelte Vorblätter. Perigon 4blätterig, das vordere Perigonblatt viel grösser, die hinteren öfter verkümmernd. Staubblätter 2, an der Mittelblüthe oft, an den Seitenblüthen selten 3, bis zum Grunde 2theilig, daher scheinbar zu 4 oder 6. Weibliche Blüthen zu 3 stehend, seltener durch Verkümmerung der Mittelblüthe nur zu 2; die 2 Vorblätter derselben mit dem Tragblatte zu einer 3lappigen oder 3spaltigen Schuppe verbunden, welche mit der Frucht abfällt. Frucht eine häutig-2flügelige Nuss. Etwa 40 Arten in der nördlich gemässigten und kalten Zone. — Aus der Section Betulaster!) (Spach Ann. sc. nat. 2. ser. XV. 198 [1841] als Gatt. Regel Monogr, Bet. 73 in Mem. Soc. nat. Mose. XIII [1861]) mit der Subseetion Acuminatae (Regel Bull. Soc. nat. Mose. XXXVII. 397 [1868]), ausgezeichnet durch verlängerte, meist traubig zusammengesetzte Fruchtstände und durch seitlich die Fruchtschuppen weit überragende breite Flügel der Früchte wird neuerdings öfter wegen ihrer ausserordentlichen Schönheit angepflanzt: B. Maximowieziı2) (Regel Bull. Soc. nat. Moscau XXXVIII. 418 t. 6 fig. 1—8 [1865]). ji bis über 20 m hoch mit glatter, der des Kirschbaums ähnlicher brauner, fein abblätternder tinde. Junge Zweige abstehend kurz behaart, später bis ganz verkahlend, dann dunkelrothbraun, schwach glänzend, nicht warzig-drüsig. Blätter aus herzförmigem Grunde breit eiförmig, im Durchschnitt etwa 9 em, meist 7—12 em, lang und 6,5 (5—11) em breit, mit jederseits mehr als 7 oberseits eingedrückten Seitennerven, unterseits heller, in den Nervenachseln bärtig. — Im nördlicheren Japan heimisch. Bl. Mai, Frucht October. — Bei uns nur Arten der Section: Eubetula (Regel Monogr. Bet. 74 in M&m. Soc. nat. Mose. XIII. 74 [1861]). Blüthen- und Fruchtstände unverzweigt, eylindrisch bis eiförmig oder fast kugelig. Flügel der Früchte nicht oder kaum aus den Fruchtschuppen hervorragend. Uebersicht der Subsectionen. A. Blätter jederseits mit zahlreichen (über 7) oberseits vertieften Seiten- nerven. Costatae. B. Blätter flach, mit jederseits höchstens 6—7 Seitennerven. J. Bäume oder grosse Sträucher. Männliche Blüthenstände un- geschützt überwinternd, hängend. Albae. II. Sträucher, meist klein, selten bis baumartig. Männliche Blüthen- stände im Winter von Knospenschuppen umgeben oder ein- geschlossen, aufrecht. Nanae. A. Costätae (Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 162 [1868] erw. [inel. Lentae]. Dippel Handb. Laubholzk. II. 183 [1892]. Koehne Deutsche Dendr. 107 [1893]). Blätter jederseits mit zahlreichen (über 7), 1) Von Betula und aster s. I. S. 211 Fussn. 3. 2) S. I. 1. S. 772 Fussn. 2. I. 11. 338 Betulaceae. oberseits vertieften Seitennerven. Männliche Blüthenstände end- ständig, seltener ausserdem seitenständige, ungeschützt überwinternd, hängend. Weibliche Blüthenstände einzeln, meist aufrecht, in der Frucht fast kugelig bis eiförmig oder länglich-eiförmig, bis fast cylindrisch, etwas locker; Schuppen öfter mehr oder weniger ver- längert. Flügel meist höchstens halb so breit als die Frucht. — Bäume mit bräunlich-gelber bis dunkelbrauner, selten hellgrauer Rinde. I. Blätter unterseits stets deutlich papillös, mehr oder weniger grau- grün. * B. nigra. f- Bis 30 m hoch. Stamm oft vom Grunde getheilt, mit zuletzt stark zerrissener Rinde. Aeste oft mit zahlreichen krausen, braunen bis rothbraunen Rindenresten besetzt. Junge Zweige dicht grau weich zottig, ohne oder mit zerstreuten Drüsen, später tiefrothbraun mit wenigen Lenticellen. Blattstiele !/s bis kaum '/s so lan& als die Spreite; diese breit oder schmal rhombisch-eiförmig, meist 3—9 em lang und etwa 2—6 cm breit, oberseits meist bald verkahlend, spitz oder kaum zugespitzt, grob- bis lappig-doppelt-gesägt, unterseits öfter nur auf den Nerven bleibend seidenhaarig. Weibliche Blüthenstände in der Frucht etwa 2—4 em lang und 2 em breit, ihr Stiel etwa halb so lang als der Blüthenstand; Schuppen dicht kurz behaart, tief Stheilig; der Mittellappen etwas länger als die seitlichen. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns mitunter angepflanzt, zuweilen verwildert, so Hamburg: Elbufer bei Nienstedten (Timm nach v. Fischer-Benzen in Prahl Fl. Schl.-Holst. II. 193). Bl. Mai. B. nigra L. Spec. pl. ed. 1. 982 (1753). Koehne Deutsche Dendr. 107. €. K. Schn. Ill. Handb. Laubh. I. 99. — B, lanulösa Mich. Fl. Bor. Am. II. 181 (1803). — B. rubra Mich. fil. Hist. arb, Amer. II. 141 (1812). II. Blätter unterseits nicht (oder doch nur mit starker Vergrösserung sichtbar) papillös, dort gelblich- bis lebhaft-grün. *r B. lenta. (Zuckerbirke) Ih. Bis etwa 25 m hoch. Stamm in der Jugend glatt; Rinde glänzend braun (kirschbaumähnlich), auch später nicht abblätternd, schliesslich borkig reissend aber bleibend. Zweige fast kahl, anfangs klebrig-warzig, später glänzend purpurbraun, im 2. Jahre schwarzgrau. Winterknospen mit 3—4 gewimperten Schuppen, 6—8 mm lang, meist hellbraun. Blätter aus herzförmigem oder ab- gerundetem Grunde breiter oder schmäler länglich-eiförmig, meist 4 bis 12 cm lang und 2,5—6,5 em breit, zugespitzt, scharf-doppelt-gesägt, oberseits glänzend grün, fast kabl, unterseits hell oder gelblich-grün, meist nur auf den Nerven und in den Achseln mehr oder weniger zottig, im Herbste lebhaft gelb werdend, mit nur etwa !/s der Blatt- spreitenlänge erreichendem Stiele. Weibliche Blüthenstände in der Frucht länglich-walzlich, meist 2—3,5 (selten bis 4) cm lang und 0,5—1,2, kaum bis 1,5 cm breit, ganz kurz gestielt. Fruchtschuppen mindestens so breit als lang, etwa bis zur Mitte 3theilig; der Mittel- lappen kaum länger als die seitlichen. Flügel meist reichlich halb so breit als die bis 1,6 mm breite Frucht. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem (über 150 Jahre) in Gärten und auch als Strassenbaum, selbst an Chausseen etc. Betula, 359 angepflanzt und aus diesen Anpflanzungen namentlich auf feuchterem Boden in Niederungen hier und da verwildert. Bl. April, Mai. Frucht September. B. lenta L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). Koehne Deutsche Dendr. 107. C. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 99. — B. nigra Dur, Obs. 30 (1771) nicht L. — B. carpinifolia Ehrh. Beitr. VI. 99 (1791) nicht Sieb. u. Zuce. Durch die lebhaft an Carpinus erinnernden Blätter sehr auffällig und kenntlich (ist deshalb sogar schon als Bastard einer Birke und Hainbuche gedeutet worden). Wird in America wegen ihres guten Holzes sehr geschätzt. Die Rinde und die Blätter sind süss und stark gewürzhaft aromatisch, Hierher gehört als Unterart: B. B. littea. Stamm mit hell- oder gelbgrauer querabblätternder Rinde. Junge Zweige behaart, später röthlichbraun, ihre Rinde weniger süss und gewürzhaft. Winterknospen schwach behaart. Blätter meist am Grunde abgerundet, kürzer zugespitzt und meist gröber gesägt, bis 1,2 dm lang und 7 cm breit, mit 0,5—2 cm langem Stiele, anfangs dicht behaart, auch später oberseits etwas behaart, im Herbst sattgelb. Fruchtstände oval bis eiförmig, meist 2,5—3 em lang und 1,5—2 cm diek; ihre Schuppen doppelt so gross wie beim Typus der Art. Im Atlantischen Nord-America heimisch, bei uns seit langem, seit fast 150 Jahren in Gärten. DB. lutea Mich. fil. Arb. Amer. II. 152 (1812). ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 100. — BD. excelsa Pursh Fl. Am. sept. III. 621 (1814) nicht Ait. — B. lenta ß. lutea Regel in DC. Prodr. XVI 2. 179 (1868). Koehne Deutsche Dendrol. 107. *+ X * B. lenta X. pumila s. Ende der Gattung. * B. ütilis (Don Prodr. 58 [1825]. — B. Bhojpatra!) Wall. Pl. As. rar. II. 7 [1832]) bis fast 20 m hoch mit querabblätternder Rinde. Blattstiele kaum !'4 so lang als das Blatt, dieses aus meist abgerundetem Grunde breit-eiförmig bis länglich-eiförmig, deutlich zugespitzt. Fruchtstände walzlich, meist 3—5 em lang und 0,8—1,2 em dick, ihre Schuppen halb so breit als lang, etwa bis zur Mitte 3theilig, der Mittellappen viel länger als die seitlichen, — Im Himalaja, Central-China und Japan heimisch, bei uns meist fälschlich aus Gärten angegeben. * B. Ermäni?2). fi. Bis 15 m hoch. Stamm und Aeste glatt, mit gelblich- weisser Rinde; diese sich in breiten Querstreifen ablösend, unter denen der Stamm zunächst mehr gelbbraun erscheinend. Junge Zweige schwach behaart oder kahl, mit meist sehr reichlichen dicken Drüsen besetzt, die einjährigen meist kahl, meist rothbraun mit hellen Lenticellen; die Rinde oft schon an den zweijährigen ab- 1) Indischer Name der Art. 2) Nach dem Entdecker Georg Adolf Erman, * 12. Mai 1806 7 12. Juli 1877 Berlin, Professor der Physik an der Universität daselbst, Sohn des Physikers Paul E., * 29. Febr. 1764 + 11. Oct. 1851 Berlin, Vater des Aegyptologen Adolf E., * 31. Oct. 1854 Berlin. Adolf E, sen. reiste zum Studium des Erd-Magnetismus 1828 durch das Europäische Russland, Sibirien und Kamtschatka nach Sitcha und kelırte über S. Franeisco, Taiti und Rio Janeiro 1830 zurück (Reise um die Welt, 5 Bände, 3% Betulaceae. - blätternd. Winterknospen meist nur mit 3—4 Schuppen. Blätter aus breit ab- gestutztem bis stark herzförmigem Grunde breit dreieckig, mit abgerundeten Ecken, zugespitzt, unter der Mitte am breitesten, meist 4—10 cm lang und 3—7 em breit, meist grob gesägt, oberseits kahl oder zwischen den Nerven seidig-zottig, unterseits meist nur auf dem Mittelnerven und in den Nervenachseln behaart, jederseits mit 7—10 Seitennerven. Fruchtstände eiförmig bis länglich, meist 2—3 (bis 4) em lang und über 1—1,5 em dick, ihre Schuppen etwa 1'/2mal so lang als breit, bis zur Mitte 3theilig; der Mittellappen wenig bis deutlich länger als die seitlichen. Frucht etwa 2 mm breit, ihre Flügel meist 0,7 mm, aber auch breiter. In Ostasien von der Mandschurei bis Japan und Kamtschatka heimisch, bei uns seit langem in Gärten und unter verschiedenen Namen zu dieser Section ge- höriger Arten in den Baumschulen ete. Bl. Mai. Frucht September, October. B. Ermani Cham. Linnaea VI. 537 (1831). Koehne Deutsche Dendr. 108. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 102. — B. corylifolia ete. mancher Gärten nicht Regel. * B. ulmifolia (Sieb. u. Zuec. Abh. Bayr. Akad. Münch. IV. 3. 228 [1846]. — B. costata Trautv. in Maxim. Prim. Fl. Amur. 253 [1859]). Auch diese Art ist öfter mit voriger verwechselt, sie unterscheidet sich aber durch Blätter, die in der Gestalt ähnlich sind, aber jederseits 10—14 Seitennerven besitzen. Die Frucht- stände sind länglich, 1,5—3 em lang und 1—2 cm dick, oft fast kahl; ihre Schuppen mit kurzen Seiten- und viel längeren Mittellappen. Die Frucht ist kleiner. — Im Amurgebiet und in Japan heimisch, B. B. Blätter flach, mit jederseits höchstens 6—7 (bis 8) Seitennerven. 1, da. I. Albae (Regel Bull. Soc. nat. Moscou XXXVII. 396 [1865] in DC. Prodr. XVI. 2. 162 [1868] erw. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 44 [1894]. H. Winkl. Pflanzr. IV. 61. 74). Bäume oder Sträucher. Männliche Blüthenstände ungeschützt überwinternd, hängend. Blätter jederseits mit 5—7 Seitennerven. Fruchtstände meist mehr oder weniger deutlich eylindrisch, seltener an den Enden verschmälert, ziemlich dicht. In Europa nur unsere Arten. Aus der Gruppe Dahürieae (Regel in DC. Prodr, XVI, 2. 174 [1868]), bei der die Fruchtflügel höchstens halb so breit sind als die Frucht, wird in Gärten mitunter angegeben B. Davürica (Pall. Itin. III. 224 [1776]. Baum mit graubrauner, tiefrissiger Rinde, Blätter mit abgerundeten oder meist breit keilfürmigem Grunde, anfangs weichhaarig. Fruchtstände mit Schuppen mit sehr kurzem Grunde, — Da- hurien bis Amurgebiet. — Bei uns nur Eualbae (©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 111 [1904]. — Albae Regel a. a. O. [1865] im engeren Sinne), Flügel der Frucht so breit bis 3 mal so breit als diese. a, Einjährige Zweige kahl, locker bis dieht mit warzigen Drüsen besetzt (vgl. indessen B. papyrifera); besonders die Zweige junger Pflanzen und vom Boden oder Stamm ausgehende Zweige Berlin 1833-48). Auf dieser Reise machte er werthvolle Pflanzensammlungen, die von A, v. Chamisso bearbeitet wurden. 1841—1866 gab E. das Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland heraus. Noch in seinen letzten Lebensjahren interessierte er sich lebhaft für Botanik, so veranlasste er mich, 1873 die damals noch unbekannte Flora der Umgebung seiner Besitzung Pleisshammer, Kr. West- Sternberg (Prov. Brandenburg) zu untersuchen. A. Betula. 391 dicht, öfter fast raspelartig damit bedeckt; anfangs kahl bis dicht behaart. Aeltere Blätter meist dünn. 1071. (1.) B. verrucösa. (Hänge-, Trauerbirke). , seltener }}. Bis 20, mitunter bis 30 m hoch. Stamm mit meist weisser, quer ab- blätternder, am Grunde oft tiefrissiger borkiger Rinde. Junge Zweige kahl, nur lange vom Grunde ausgehende (Wasserreiser, Lohden) oft kurz-zottig behaart, die einjährigen bei jungen Pflanzen dicht, bei älteren lockerer bis an den hängenden Zweigen entfernt mit den harten Drüsen- warzen besetzt. Winterknospen eiförmig bis lanzettlich, spitz, die Schuppen am Rande gewimpert, die untersten oft hinfällig. Blätter meist aus breit-keilförmigem bis gestutztem Grunde dreieckig- rhombisch, meist 4—7 cm lang und 2,5—4 cm breit, mit nicht abgerundeten Seitenecken (der untere Rand geradlinig) zugespitzt, anfangs klebrig und zerstreut behaart, sehr bald verkahlend, doppelt gesägt bis fast lappig, oberseits lebhaft, unterseits heller grün. Blätter der langen Schösslinge oft dicht behaart und mehr eiförmig. Männliche Blüthenstände meist 3—6 em lang und 6—8 mm diek, mit bräunlichen Tragblättern und gelben Staubbeuteln. Weib- liche Blüthenstände zur Blüthezeit etwa 1—2 cm lang und nur 2 mm dick oder wenig dicker, gelbgrün. Narben purpurn. Fruchtstände hängend, eylindrisch, bis über 1 em dick, ihre Schuppen meist 5—7 mm lang mit etwas abstehenden Spitzen. Flügel der Frucht etwa 2- oder bis 3mal so breit als die Frucht, halboval. In Laub- und Nadelwäldern oft eingesprengt, nicht so häufig eigene Bestände bildend, seltener strauchartig. Besonders auf trockenem Sand- boden, Dünen, Heiden ete. sehr widerstandsfähig gegen sommerliche Trockenheit, daher auch oft auf Dächern, auf Mauern etc. Fast im ganzen Gebiete nicht selten; auch in den Gebirgen meist auf kalk- armem Substrat; auf den Nordseeinseln nicht heimisch (Buchenau Fl. Ostfries. Ins. 3. Aufl. 90). Fehlt wohl überall in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets; die Angaben aus Dalmatien (Poscharsky) sehr unbestimmt und unsicher; fehlt auch im Karstgebiet von Bosnien- Hercegovina (Maly br.). In dem ungarischen Tieflande selten (Kerner ÖBZ. XXVL 364); in den Alpen von Wallis bis 1000 m aufsteigend (Jaccard 321), in denen von Tirol bis etwa 1830 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 49), in der Biharia bis 1305 m (Kerner ÖBZ. XXVL 365), in Bosnien bis 1500 m (Beck Wiss, Mitt. Bosn. Here. XI. 400 [120]). Bl. April, Mai. B. verrucosa Ehrh. Beitr. Naturk. VI. 98 (1791). Fries Summa veg. = 211. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 252. H. Winkl. Pflz.reich IV. 75. Nyman Consp. 672 Suppl. 282. — B. alba L. Spec. pl. ed. i Bars (1753) z. Th. Du Roi Harbk. Baumz. I. 82 (1771). Koch Syn. ed. 2. 760. —- B. pendula Roth Tent. Fl. Germ. I. 405 (1788). Schrank Baier. Fl. I. 417 (1789) veränd. Dippel Handb. Laubholzk. II. 166. Koehne Deutsche Dendrol. 110. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 112. — B. alba $. pendula Ait. Hort. Kew. III. 336 _-„ .w 392 Betulaceae, (1789). Pers. Syn. II. 572 (1807). — B. verrucosa v. pendula Schkuhr Handb. III t. 288 (1808) nicht Rehb. vgl. Posp. Fl. Oest. Küst. I. 311. — B. alba var. verrucosa Wallr. Sched. erit. 495 (1822). — b. alba «. vulgaris Spach Ann. sc. nat. ser. 2. XV. 186 (1841). — B. alba var. typica Trautv. in Maxim. Prim.fl. Amur. 249 (1859). Wir haben es vorgezogen, den Ehrhart’schen Namen B. verrucosa bei- zubehalten, da der ältere Roth’sche unsicher ist. Roth charakterisiert seine B. alba: foliis ovato-acuminatis, ineiso-serratis, scabris; ramis ereetis und giebt als Standort in silvis et nemoribus, ad pagos an, Seine B. pendula beschreibt er fast gleichlautend, nur mit fol. glabris und ramis flaceidis, mit derselben Standorts- beschreibung. Es ist also ganz klar, dass Roth, wie es heute noch oft bei Laien und schlechten Kennern der Flora zu finden ist, die jugendlichen Formen beider unserer Arten mit den behaarten Blättern ete. den kahlen Altersformen entgegen- stellte. Hätte er B. pubescens von B. verrucosa unterschieden, hätte er sicher etwas über die abweichende Blattform und den verschiedenen Standort gesagt. Das- selbe gilt für Schrank (Baier. Fl. I. 417), der beide Arten (alba und pendula) charakterisiert: die Blätter herzförmig,. zugespitzt, doppelt sägezähnig; die Zähne scharf. Als Unterschied kommt dann bei .B, alba: die Aeste gerade, bei B. pen- dula: die Aeste überhängend. Dazu (neben der nicht auf B. verrucosa passenden Blattform) sagt er von DB. alba: allenthalben auf magerem Boden und in den Vor- hölzern. Wenn dieser Baum einen dicht bestandenen Waldort bildet, so unterdrückt er alle anderen Pflanzen (passt auf BD. verrucosa, nicht aber auf B, pubescens), für seine B. pendula, zu der er auch (r.) Roth eitiert, giebt er einzelne Fundorte an. Zu dieser bemerkt er, dass die Blätter viel bitterer sind ete,, nun sind aber gerade die jungen Blätter der B. pubescens meist sehr klebrig und noch aromatischer. Eine irgendwie sichere Unterscheidung der beiden Arten liegt also nieht vor, im Gegentheil giebt Schrank zu, dass er zwischen seinen Arten keine Grenze fand, Die erste sichere und einwandfreie Unterscheidung lieferte Ehrhart durch die An- gaben der Blattgestalt, Zweigbekleidung ete. und wir sehen auch hier keinen Grund, gute alteingebürgerte Namen und Charakterisierungen umzuändern, nur weil irgend jemand einen unsicheren älteren Namen ausgegraben hat. Bei der Mehrzahl der älteren Bäume hängen die dünnen Zweige schlaff herab (Hängebirke). Der Nutzen und die Verwendung des Holzes ist bekannt, ebenso die der balsamisch duftenden jungen Zweige (Maien) als Symbol des Pfingstfestes. Die Benutzung des im Frühjahr aus Verwundungen ausfliessenden Saftes zu einem champagnerartigen Getränke (Birkenwasser) ist im grössten Theil des Gebietes wenig bekannt. Hier und da wird Birkenwasser als Haarkräftigungsmittel angepriesen. Selbst aus Verwundungen ganz dünner Zweige tropft („blutet“*) der Saft im Frühjahr sehr reichlich. Ziemlich veränderlich, besonders in der Tracht ete, Die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Blätter meist 4—7 cm lang. I. vulgäris. Pflanze meist baumartig. Stamm mit weisser Rinde, höchstens am Grunde borkig und dunkel. Zweige meist später deutlich hängend. Blätter aus keilförmigem Grunde eiförmig- rhombisch. Die bei weitem häufigste Rasse. B. alba subsp. verrucosa «a. vulgaris Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 163 (1868) (Spach a. a. ©. z. Th... — B. pendula Roth a. a. O. im engeren Sinne. —' 5b. pendula a. typica C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 112 (1904). Hierzu gehören : a. Blätter gesägt bis doppelt gesägt. Beta, 393 Hierher gehört Aetnensis (B. aetnensis Raf. Giorn. I. 17 [1814] vgl. Strobl OBZ. XXXI [1881] 360—61). Blätter mit kürzeren stumpf- licheren, oft fast einfachen Zähnen, am Grunde sehr breit keilförmig bis fast herzförmig, an der Spitze wenig bis kaum zugespitzt. — Aetna, 1. Blätter am Grunde breit keilförmig bis gestutzt. a,sypica. Blätter meist mit keilförmigem Grunde, mehr oder weniger deutlich rhombisch, meist unregelmässig doppelt gesägt. — Die häufigste Form. — DB. pendula a. typica C. K. Schneider a. a. O. (1904), — Hierzu gehören: l. elegans (B. pend. d. el. Dipp. Laubh. II. 167 [1892]. — ’ B. pendula f. youngi !) C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Zweige schlank, sehr stark hängend. — Wird jetzt Gartenliebhabern, die möglichst bald eine „Hängebirke“ in ihrem Garten haben wollen, vielfach hochstämmig veredelt geliefert. Die Pflanze erreicht aber auch im Alter nie die Schönheit der typischen wilden hängenden Form, ihre Tracht ist viel- mehr, da alle aufrechten Zweige fehlen, die eines Trauerbaumes, l. tristis (der Gärten. — B, pendula f. tristis C. K. Schneider a.a. O. [1904]). (Trauerbirke.) Zweige sehr dünn, hängend. Krone mehr oder weniger kugelig. — Gleichfalls meist hochstämmig veredelt. l. purpürea (der Gärten. — B. pendula f. purp. ©. K. Schneider a.a. OÖ. [1904]). Blätter besonders im Frühjahr purpurn, im Sommer oft dunkel- bis schwärzlich-grün werdend, l. fastigiata (K. Koch Dendr. II. 1. 657 [1872]. — B. pen- dula e. pyramidalis Dippel Handb. Laubholzk. II. 167 [1892]. — pyramidalis [der Gärten]). Alte Zweige aufstrebend. Wichtiger erscheint 2. macrocdädrpa?) (B. alba y. macrocarpa Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 526 [1825]). Fruchtstände länglich, starr, mit grösseren länger gestielten Schuppen. — Selten. — Bluffu. Fingerhuth unterscheiden einige Abarten, so dass ihre «. vulgaris eine Pflanze mit aufrechten Zweigen und rauhen Blättern darstellt, der sie die hängende 3. pendula entgegenstellen, eine.sehr kleinblüthige 6. miero- phylla und die starkwarzige e. verrucosa bilden den Schluss. Die stark drüsig-warzige Form (oder Stadium?) nannte Wahlenberg (Fl. Carp. 306 [1814]) schon ß. glandulosa (nur der Name). b. denticulata. Blätter am Grunde meist gerade abgestutzt, fast breit- eiförmig-zugespitzt, am Rande mit einigen groben und sonst mit sehr feinen Zähnen. — Meist in Gärten, aber auch hier und da wild beob- achtet. — B. pendula f. denticuläta C. K. Schneider a. a. O. (1904), — Wird mitunter in Gärten als B. corylifolia gepflanzt. — Hierher auch var. subbiserrata Borb. Geogr. Castrif. 175 (1888). 2. Blätter am Grunde nicht breit keilförmig oder gestutzt. a. cuneäta. Blätter am Grunde lang und spitz keilförmig, länglich- rhombisch bis keilförmig verkehrt-eiförmig. — Selten. — B. pendula f. cuneata C. K. Schneider a. a. OÖ. (1904). b.nana. Blätter am Grunde deutlich herzförmig (vgl. auch expansa). Einzelne Zweige dicht verzweigt. — Selten. — B. verrucosa nana Hort. Sim. Louis; Beissner Mitth. Deutsche Dendr. Ges. 1898. 86, — B. pend. f. nana C.K. Schneider a. a. O. (1904). — Nach Koehne wächst diese Pflanze bis auf einige einer Zwergform ähnliche Zweige normal baumartig. b. Blätter fiederförmig eingeschnitten. 1) Ueber Young konnten wir nichts ermitteln, 2) Von wazods lang, gross und zagzds Frucht. . Betulaceae. Daleeärliecat). Blätter mit meist lanzettlichen spitzen, scharf un- gleich gesägten Lappen. — Meist in Gärten, wildwachsend in Schweden: Dalekarlien beobachtet. — B. alba ß. dalecarlica L. fil. Suppl. 416 (1781). — B. dalecarlica L. fil. a. a. O. (1781). — B. hjbrida Blom in Vetensk. Acad. Nya Handl. VII. 186 (1786) t. 6. — B. palmäta Borekh. Handb. Forstbot. I. 500 (1804). — B. laciniäta Wahlenb. Fl. Suee. I. 164 (1824). Rehb. Ic. XII t. DOXXVI fig. 1289. — B. alba «. vulgaris 5 lobata u, 6 dalecarlica Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 163, 164 (1868). — Hierzu gehört 2, lobuläta (Anderss. in Fries Herb. norm.; Regel in DC. Prodr. XVI, 2.164 [1868]. — B. lobulata Nyman Consp. 672 [1882]). Blattabschnitte dichter und regelmässiger gesägt. — In Gärten hier und da. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * II. obscüra. Baumartig.. Rinde auch des jüngeren glatten, ab- blätternden Stammes nicht weiss, sondern dunkel, selten heller braun, im unteren borkigen Theile fast schwarz. Nur im östlichen Gebiete in den Beskiden ; im Galizischen Weichselgebiete verbreitet. Schlesien bei Schweidnitz und Liegnitz (Callier Fl. Siles. exs. no. 450, 674). B. verrucosa var. obscura Kotula in Rehmann u. Wol. Fl. Polon. exsiec. Cent. 1 (1893). Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 48 (1897). — B. obscura Andr. Kotula 65. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 314 (1888). — B. pendula obscura Koehne Deutsche Dendrol. 110 (1892). Eine auffällige Pflanze, die im östlichen Gebiete vielleicht öfter über- sehen ist. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) EI B. Blätter klein, höchstens 3 em lang (vgl. indessen erpansa). Pflanze strauchartig. I. Oycoviönsis?). Aufrechter Strauch. Zweige alle aufstrebend, 1 2 mit rothbrauner Rinde, meist stark mit warzigen Drüsen besetzt. Blätter klein, aus keilförmigem bis rundlich-keilförmigem Grunde eiförmig-dreieckig, 1,5—3 em lang und wenig mehr als 1—2 cm breit, spitz bis kurz zugespitzt, fast doppelt ungleich gesägt, unter- seits kahl und harzig-punktirt, mit 1—1,5 cm langem, sehr dünnem kahlem Stiele. Fruchtstand 1,5—2 cm lang. Polen: Thal von Oycöw (Besser). Hierher wahrscheinlich auch eine Pflanze aus Siebenbürgen: am Büdös (Schur) und solche aus Schlesien (vgl. Winkler a.a. O.) B. verrucosa var. ß. oycowiensis H. Winkl. Pflzreich. IV. 61. 77 (1904). — B. alba subsp. verrucosa y. oycowiensis Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 164 (1868). — B. oycowiensis Besser Prim. fl. Galie. utr. II. 289 (1809). — B. alba var. miero- phyjlla Wimmer Fl. Schles. 327 (1841) ob auch Wallr. Sched. erit. 494 (1822)? — B. alba subsp. pubiscens 9. parvifölia S. S. 285 Fussn. 1. ) Nach dem Fundorte Ojeöw spr. Oitzuf in Polen in der Nähe von Krakau. S Betula, 395 Regel a. a. O. 167 (1868) nach H. Winkler a. a. O0. 77. — B. verrucosa var. microphylla Fiek Fl. Schles. 399 (1891). — B. pendula b. oykowiensis Dippel Handb. Laubholzk. II. 167 (1892). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 112. — B. oxycowiensis, D. oxytzowiensis etc. der Gärten. Vielleicht einen Uebergang zum Typus stellt dar b. aeth&rea!). Zweige sämmtlich aufstrebend, sehr stark drüsen- warzig. Blätter meist grösser. — So auf Mooren, besonders auf Heidemooren hier und da, meist reich fruchtend. — B. alba aetherea Wallr. Sched. erit. 494 (1822). — B. alba subsp. verrucosa Regel Monogr. Betul. 76 (1561). — Eine sehr merkwürdige und kritische Pflanze, die wohl schon aus verschieden- werthigen Formen zusammengesetzt ist, denn einige der hierhergerechneten Formen sind wohl nichts als durch die Eigenart der Vegetationsverhältnisse, Nässe, Frost ete. niedrig gehaltene Pflanzen, andere haben eine so eigenartige Tracht und auch die Blätter erhalten eine mehr abgerundete Form und die Rinde der Zweige wird dunkel, so dass man verleitet wird, sie als Hibriden mit strauchigen Birken, etwa mit BD. humilis oder B. nana zu deuten, auch wenn diese Arten völlig in der weiteren Umgebung fehlen. Eine Anzahl solcher kritischen Formenkreise sammelte Ulbrich im Reservat des Plage- sees! (vgl. in Conwentz Monographie des Reservats am Plagesee). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) Ei II. arbüscula. Meist kleiner Strauch. Zweige ruthenförmig, hängend bis übergebogen. Blätter fast rundlich, meist breiter als lang, meist 1—1,8 cm lang und 1,2—2 cm breit, mit fächerförmigen Nerven, plötzlich zugespitzt, kerbig gesägt, oberseits dunkel-, unter- seits graugrün. Typisch bisher nur in Schweden in Dalekarlien und bei Uppsala beobachtet! Ganz ähnliche Formen auch bei uns. b. verrucosa d. arbusceula H. Winkl. Pflzreich. IV. 61. 77 (1904). — B. alba var. arbuscula Fries Summa veg. 212 (1846). Fl. Dan. t. 2916. 1. — B. alba Subsp. verrucosa E. arbuscula Regel in A. DC. Prodr. XVI. 2. 164 (1868). — B. pendula e. arbuscula ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 112 (1904). (Verbreitung der Rasse: Schweden.) I] (Verbreitung der Art: Skandinavien, in Norwegen bis 63° 50‘, in Schweden bis 65°; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel [Hochgebirge]; Italien, im Süden nur auf den Gebirgen; Balkanhalbinsel [bis Rhodope-Gebirge]; Asien, östlich angeblich bis Japan, südlich bis zum Kaukasus und Nord-Persien; Kleinasien fraglich.) * 1071. X * B. verrucosa X papyrifera s. S. 397. 1071. X 1072. B. verrucosa X pubescens s. Ende der Sect. 1071. X * B. verrucosa X fruticosa s. Ende der Gattung. 1071. X 1073. B. verrucosa X humilis s. Ende der Gattung. 1071. X 1074. B. verrucosa %. nana s. Ende der Gattung. 1) aetherius (aethereus), u. a. sich zum Himmel erhebend. 396 Betulaceae, ®=7 B. populifolia (Marsh. Arb. Amer. 19 [1785]. — B. acuminata Ehrh. Beitr. VI. 98 [1791]) ist ausgezeichnet durch sehr lang und fein zugespitzte Blätter, ziemlich dünne, nur 5—8 mm dicke, zuletzt überhängende Fruchtstände mit dichten, fast wagerecht abstehenden Schuppen. Fruchtflügel etwa so breit oder höchstens 1'/2mal so breit als die Frucht. — Canada und nördliche Vereinigte Staaten, ver- wildert Hamburg: Elbufer bei Nienstedten (Timm nach v. Fischer-Benzon in Prahl Fl. Sch].-Holst. II. 193). * B. papyrifera. h. Bis 25 m, in der Heimat bis 40 m hoch, oft mehrstännmig mit vom Grunde an abstehenden Stämmen, daher oft einem riesigen Strauche gleichend; Aeste mehr oder weniger aufrecht mit nach aussen übergeneigten bis hängenden Zweigen. Rinde glatt, nur im Alter borkig, in grossen papierartigen Lappen quer abblätternd. Junge Zweige fast stets behaart, meist mehr oder weniger drüsig, Winter- knospen meist 6—10 mm lang, braunroth bis olivgrün, mit 3—4 Schuppen, diese meist nur gewimpert und etwas klebrig. Blätter an- fangs etwas klebrig, breit-eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, spitz oder lang zugespitzt, von wechselnder Grösse, oberseits meist bald ganz oder fast ganz verkahlend, tiefgrün, unterseits in den Nervenwinkeln meist ge- bärtet, hellgelbgrün. Fruchtstände walzenförmig, ziemlich diek, mit grossen, bis 7 mm langen Schuppen; deren Seitenlappen kurz und rundlich; der Mittellappen viel länger. Frucht mit Flügeln, die 1!/amal so breit oder noch breiter sind. Fast durch das ganze südliche Canada, von der Atlantischen bis zu der pacifischen Küste und in den nördlicheren Vereinigten Staaten verbreitet, bei uns seit langer Zeit in Gärten, besonders auf feuchten Sandböden gut gedeihend. Bl. April, Mai. B. papyrifera Marsh. Arb. Amer. 19 (1785). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 115. — B. papyracea Ait. Hort. Kew. II. 337 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 110. — B. grandis Schrad. Ind. sem. Hort. Goett. 1833. 2. — BD. fusca Bose in Loud. Arb. frut. III. 1708 (1838). — B. latifölia Tausch Flora XI (1838) 751. (©. K. Schneider sah Tausch’s Exemplare). — DB. alba var. papyri- fera Spach Ann. se. nat. 2. ser. XV. 188 (1841). Wegen ihres schönen Wuchses und der weissen Stämme wegen ausserordentlich beliebt; die meist am Grunde entspringenden weit ausladenden Aeste, die dem Hauptstamme an Stärke gleichkommen, geben dem ganzen Baume ein eigenartiges Aussehen und bieten ein imposantes Bild, machen die Art aber nur für grosse Gärten und Parks geeignet. Einigermassen veränderlich, bemerkenswerth erscheinen folgende Formen: A. commünis. Rinde der älteren Aeste fast stets weiss, junge Zweige braunroth bis dunkel purpurbraun. Blätter meist etwas länglich, meist am Grunde ab- gerundet bis breit keilförmig, meist 6—12 em lang und 3,5—9 em breit, Fruchtstand mit 1—1,5 em langem Stiele, meist 4—5 em lang und bis wenig über 1 em dick. — So anscheinend nur im östlicheren Nord-America. — B. papyrifera var. a. communis ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 105 (1904). — B. alba subspec. papyrifera «. communis Regel Bull. Soc. nat. Mose, XXXVII. 401 (1565). — B. papyräcea «@. communis Koehne Deutsche Dendrol. 110 (1893). Hierher gehören: II. cordifolia (H. Winkl. Betul. in Pfizreich. IV. 61. 84 [1904]. — B. cordi- folia Regel Monogr. Bet. a, a. O. [1861]. — B. alba subsp. pap. ß. cordi- Betula., 397 folia Regel a. a. O. 401 [1864]. — B. papyracea ß. cordifolia Koehne Deutsche Dendrol, 110 [1893]). Blätter am Grunde herzförmig, II. elongaäta (C. K. Schneider a. a. O. 115 [1904)). Blätter schmäler, länglich- eiförmig, allmählich (oft sehr fein) zugespitzt. — In Gärten, III. grandis (C. K. Schneider a. a. Q. [1904]. — B. grandis Schrad. a. a. O. [1833] im engeren Sinne. — B, macrophyl/a der Gärten). Blätter gross, herz- fürmig, am Rande mehr oder weniger lappig-gesägt, denen ähnlich, die am Typus an Wasserschösslingen Stockausschlag etc. auftreten, B. Lyalliäna!), Baum kräftiger und grösser. Rinde der älteren Aeste meist überwiegend braungelb. Junge Zweige orange- bis hellrothbraun, oft behaart, Blätter mehr breit bis rundlich eiförmig, anfangs dicht behaart, unterseits meist auch zuletzt deutlich behaart, am Grunde herzförmig bis abgestutzt. Frucht- stand mit etwa 1 cm langem Stiele, bis 4 cm lang und bis 1,5 em dick, kaum hängend. — Im westlichen Nordamerica (vgl. C©.K. Schneider). — B. papyri- fera Lyalliana Koehne in Beissn,, Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 55 (1903). C. K, Schneider a. a. ©. — DB. oceidentalis Lyall Journ. Linn. Soe, VII. 134 (1864) z. Th. — B. papyracea b. oceidentalis Dipp. Handb. Laub- holzk. II. 177 (1892). Koehne Deutsche Dendrol. 110. — B. Lyalliana Koehne Mitt. D. Dendr. Ges. VIII. 53 (1899). — B. occidentalis Sargent Bot, Gaz. XXXI. 237 (1901) nicht Hook. 1071. X * B. verrucosa X papyrifera s. unten. * x * BD. papyrifera X pumila s. Ende der Gatt. * B. occidentalis (Hook. Fl. Bor, Am. II. 155 [1840]. — B. rhombifolia Nutt. Sylva I [1842]. — B. alba subsp. V. vceidentalis Regel Bull. Soc, nat. Mose, XXXVIII. 400 [1865]. — B. fontinalis Sarg. Bot. Gaz. XXXI. 239 [1901]) aus dem westlichen Nordamerica ist öfter mit der Rasse B der vorigen verwechselt, unterscheidet sich aber namentlich durch Folgendes: Viel kleiner, oft buschig. Junge Zweige dicht drüsig, sonst nur ganz im Anfang behaart. Blätter grob und ziemlich ungleich, oft doppelt gekerbt gesägt, am Grunde meist gestutzt. Die Seitenlappen der Fruchtschuppen mit vorwärts oder schräg auswärts gerichteten Spitzchen. 1071. X *r B. verrucösa X papyrifera. fi. In der Tracht etc. der B. papyrifera ähnlich, aber mit fein gezähnten, derbhäutigen Blättern, Junge Zweige zerstreut behaart. — B. pendula X papyrifera: B. Koehnei?2) C.K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 114 (1904). b. Einjährige Zweige ohne warzige Drüsen (oder mit ganz ver- einzelten; vgl. auch BD. papyrifera), besonders die Langtriebe (die vom Grunde aufspriessenden) sammethaarig bis kurz zottig, später oft ganz verkahlend. Alte Blätter meist dicklich, fast lederartig. 1) David Lyall, * 1. Juni 1817 Auchinblae (Kincardine) f 2. März 1895 Cheltenham (Gloucester), welcher als Arzt und Botaniker (mit Sir Joseph Hooker) die Südpol-Expedition von Sir James Ross 1839 —42 mitmachte; später ging er 1847 auf dem Schiffe Acheron nach Neuseeland; 1852 machte er die Arktische Expedition von Sir E. Belcher, 1858 die Expedition zur Feststellung der Grenze von British Columbia mit; die Pflanzen der letzten Reise beschrieb er in Journ. Linn, Soc. VII (1863) 24—47. Nach ihm benannte Hooker fil. (Fl. Antaret, II. 548. 122 [1846]) die Caryophyllaceen-Gattung Lyallia von Kerguelen (Britton u. Boulg. Journ. of Bot. XXXVIII). 2) S. VI. 2. S. 107 Fussn. 1. 398 Betulaceae. 1072. (2.) B. pubescens. (Besen-, Moor-, Rauch-, Winterbirke.) h oder h. Von etwa 1 m (selten noch niedriger) bis zu fast 20 m hoch. Die Zweige und Aeste anfangs aufstrebend, später ausgebreitet, daher die Krone breitästig, aber stets dicht (oft besenartig), die Zweige nicht oder nur an der Spitze etwas überhängend. Junge Zweige stets fein (oft schwer sichtbar) behaart, die der Langtriebe am Grunde dicht bleibend filzig. Winterknospen länglich-eiförmig, spitzlich bis spitz. Blätter ziemlich veränderlich, meist eiförmig bis rhombisch-eiförmig, oft am Grunde deutlich herzförmig oder doch am Rande mehr oder weniger gerundet bis gekrümmt (nicht am Grunde mit geraden Rändern), mit abgerundeten Seitenecken, in der Jugend behaart, auch später unterseits in den Nerven- achseln bärtig, meist grob doppelt gekerbt-gesägt; ihr Stiel meist etwa halb so lang als die Spreite. Tragblätter der männlichen Blüthenstände bräunlich. Fruchtstände verschieden lang gestielt, walzlich, oft diek, aufrecht oder zuletzt meist hängend; ihre Schuppen weichhaarig mit meist wagerecht abstehenden oder mitunter sogar etwas zurückgekrümmten, seltener vorgestreckten eckigen bis ab- gerundeten Seitenlappen und fast stets deutlich vorgezogenem aber wenig längerem Mittellappen. Flügel der Frucht etwa so breit, mitunter bis fast doppelt so breit als die Frucht, halb verkehrt-eiförmig. In Wäldern, dort öfter baumartig, häufiger in Brüchen und auf feuchten Heiden, dort meist strauchartig oder kleine Bäume bildend, auch im Felsgerölle, in Felsritzen ete. Auf den Nordseeinseln kaum urwüchsig (Buchenau FI. Östfr. Ins. 3. Aufl. 90). Die Südgrenze der Art scheint mit dem Südfusse der Alpen und der Süd-Karpaten zusammenzufallen; doch ist sie in der Ungarischen Ebene und schon im Bakony-Walde nicht urwüchsig (Kerner ÖBZ. XXVI. 365), tritt aber in Süd-Serbien noch einmal auf. Die Angabe in Kroatien ist unrichtig (Maly br... In den Alpen von Wallis bis 1900 m auf- steigend (Jaccard 321), in denen von Tirol bis fast 2200 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 49). In Bayern bis 1580 m (Sendtner). Bl. April, Mai. B. pubescens Ehrh. Exs.! u. Beitr. Naturk. V. 160 (1789—90) der Name, VI. 98 (1793). Koch Syn. ed. 2. 761. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 621. Koehne Deutsche Dendrol. 109. A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 253. Nyman Consp. 672. Suppl. 282. — B. alba L. Spee. pl. ed. 1. 982 (1753) z. Th. Roth Tent. Fl. Germ. I. 404 (1788) z. Th. Rehb. Ice. XII t. DOXXII fig. 1282. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 116. — B. alba a. vulgaris Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 336 (1789). — B. tomentösa Reitt u. Abel Abb. 100 wild. Holzart. I. 17 (1790). Hayek Fl. Steierm. I. 105. — DB. odorata Bechst. Diana I. 74 (1797). — B. alba var. pubescens Spach Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 187 (1841). — B. alba Subspee. pubescens Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 166 (1868). Dippel Handb. Laubholzk. II. 174. — B. alba $. ovata Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 235 (1859). Betula, 399 Das junge Laub dieser Art ist meist sehr klebrig und noch aromatischer als bei B. verrucosa; die Strauchbestände auf den Mooren, die im ersten Frühjahr durch ihre deutlich violette Färbung auffallen, machen sich zur Zeit des Austreibens durch den intensiven Duft bemerkbar. Auch die Nomenclatur dieser Art ist strittige. Viele Schriftsteller, darunter auch neuere, bezeichnen sie als die B. alba „L*, da die Art in Skandinavien die verbreitetere ist und von Linne in erster Linie gemeint sei. Linn« verstand aber zweifellos auch B. verrucosa mit darunter und der Name B, alba ist von den späteren Schriftstellern in so verschiedener Weise gedeutet und angewandt worden, dass es zweckmässig scheint, ihn ganz fallen zu lassen. Neuerdings hat Hayek (a. a, ÖO.) den Namen DB, tomentosa dafür eingesetzt. Derselbe kann aber keine Priorität beanspruchen. Abgesehen davon, dass Ehrhart den Namen B. pubescens schon 1789 in seinen Gehölzexsiccaten anwandte und im selben Jahre in seinen Beiträgen aufführt, sind von Reitter und Abel 1790 nur die Tafeln ausgegeben worden, der Text sehr erheblich später. Die Angabe des Kew-Index t. 15 für B. tomentosa ist nicht richtig, unter dieser einzigen Betula-Tafel steht B, alba, der eine Zweig kann aber zu B. pubescens gehören. Es ist also auch hier kein Grund vorhanden, den alteingebürgerten Namen B. pubescens zu verwerfen. Bei den Abbildungen in Reichenbach (leoners XII t. DEXXII—DCXXVI) scheinen Verwechselungen vorgekommen zu sein. t. DCEXXIII DB. alba stellt zweifel- los B. pubescens dar, DCXXV fig. 1287 B. pendula zeigt die senkrecht hängenden Zweige mit Warzen (rechte Fig.) und Blüthenständen, die B. verrucosa schliesst sich in der Blattform an B. pubescens an; t. DOXXVI B. odorata ist zweifellos B. verrucosa. Gleichfalls einigermaassen veränderlich ; die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Stamm schlank, nicht knorrig hin- und hergebogen, im Alter auch nur mässig wulstig. vulgäris. Stengelglieder der Zweige meist gestreckt, an vor- jährigen Zweigen keine oder nur wenige Kurztriebe entstehend. Blätter meist 3—8 em lang und 2—6 cm breit. Die bei weitem häufigste Rasse, so namentlich auf feuchtem Sande, an Strassen, Waldrändern, auf Mooren, besonders in den Heidegebieten häufig. b. alba (B. pubescens) var. a. vulgaris C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 117 (1904). Hierher gehören die Abarten: I. Stamm mit ziemlich rein weisser, papierartig sich ablösender Rinde, nur am Grunde borkig. a. typica. Einjährige Zweige mehr oder weniger kurz behaart. Blätter oberseits meist verkahlend, unterseits mehr oder weniger, öfter nur in den Blattachseln bleibend behaart. — So besonders an Wald- und Wegrändern, oft baumartig. — B. pubescens a. iypica H. Winkl. Betulac. in Pflzreich. IV. 61. 81 (1904). — B. alba a. subvar, typica C. K. Schneider a. a, O. (1904). — Zerfällt nach der Blattform in 1. ovalis (C. K. Schneider a. a. O. |1904]). Blätter am Grunde deutlich abgerundet bis schwach herzförmig. — Häufig. 2. rkhomboidalis (C. K. Schneider a. a. OÖ, [1904]). Blätter am Grunde deutlich keilförmig verschmälert. — Zerstreut. Gleichfalls hierher gehört 3. urtieifolia (B. pinnata hybrida Lundm, Vetensk. Akad, Handb. 1790 130. — B. alba var. urtieifolia Spach Ann, sc. nat, 2 ser, XV. 187 [1841]. — B. urtieifolia Regel Monogr. Bet. 115 [1861]. Koehne Deutsche a . + « 400 Betulaceae. Dendrol. 109. H. Winkl. Betulac. in Pflzreich. IV. 61. 50. — B, virgul- tosa Fries Herb. norm. — B. alba a. vulg. subvar. urtieifolia C. K. Schneider a. a. OÖ. [1904]). Strauchig bis baumartig. Krone mit ab- stehenden Aesten; diese braunrindig, dicht verzweigt. Zweige knotig, aufrecht, abstehend oder hängend, anfangs dicht behaart mit vielen Kurz- trieben. Blätter eiförmig bis länglich-eiförmig, deutlich gelappt, mit scharf doppelt gesägten Lappen, meist 2—6 cn lang und 1—3 (bis 4) em breit, mit 1—2 cm langem Stiel, unterseits wenigstens auf den Nerven behaart. — In Schweden: Vermland wild beobachtet, bei uns nur in Gärten angepflanzt. — Wir müssen Schneider zustimmen, dass diese Pflauze, die bisher fast stets als eigene Art aufgefasst wurde, wohl nur eine unbedeutende Abänderung der B. pubescens darstellt, denn auch wir sahen an echter urtieifolia deutliche Rückschläge zum Typus, wie sieSchneider erwähnt und abbildet. Er betrachtet sie als Monstrosität, besser ist vielleicht, sie als Spielart aufzuführen. b. glabra. Zweige meist nur in der Jugend mehr oder weniger behaart, meist deutlicher drüsig, später völlig kahl. Blätter meist bald ganz ver- kahlend oder doch nur in den Nervenachseln unterseits etwas behaart. — Ziemlich selten. — B. pubescens var. glabra Fiek in Herb. nach C. K, Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 117 (1904). — B. alba var. a. vulg. subvar. glabra C. K. Schneider a. a. ©. (1904). — Auch von dieser Abart erwähnt Schneider wechselnde Blattformen, die er f. ovata und f. rhomboidea nennt. II. Stamm mit deutlich bräunlicher bis rothbrauner Rinde, a. eupube&scens, Strauchartig oder kleine Bäume mit meist bräunlicher oder rothbrauner Rinde. Junge Zweige dicht behaart. Blätter besonders der jugendlichen Exemplare anfangs beiderseits filzig, an den älteren meist mehr oder weniger verkahlend. — Häufig besonders auf Mooren ete. — B. alba (B. pubescens) var. a. vulgaris subvar. eupubescens ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 117 (1905). — Auch von dieser Abart unter- scheidet Schneider analog denen bei typica nach der Blattform eine f. ovalifolia und f. rhombifolia. — Ausserdem 2. parvifolia (B. alba subsp. pub. ß. parvif. Regel in DC. Prodr, Prod. XVI. 2. 167 [1868] z. Th. — B. alba (B. pub.) f. parvifolia C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter nicht über 3 cm lang, am Grunde abgerundet bis keilförmig. b. nudäta. Strauchig oder baumartig.. Rinde meist mehr oder weniger braunroth. Zweige nur in der Jugend behaart. Blätter auch anfangs schwach behaart, nur die der Wasserreiser stärker, später fast ganz kahl, meist nicht über 4—5 em lang. — Zerstreut. — B. alba (B. pub.) var. a. vulg. subvar. nudata ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 117 (1904). — Hierzu gehören 1. euodoräta (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — B. odorata mehrerer Schriftsteller, vielleicht auch Bechst. a. a. O. im engeren Sinne). Zweige anfangs deutlich mit Drüsen besetzt, nur zerstreut zottig behaart, später kahl, Blätter anfangs stark aromatisch, zerstreut behaart, bald ver- kahlend, am Grunde meist abgerundet. 2. Ullepitschidnat) (f. ullepitschiana C. K. Schneider a. a. ©. [1904]. — B. carpatica mehrerer Schriftsteller), Zweige und Blätter anfangs 1) Nach Joseph Ullepitseh, * 27. März 1827 Laibach 7 16. Dec. 1896 Wilfersdorf (Nieder-Oesterreich), K. K. Bergbeamter (zuletzt Ober-Wardein) in Wie- liezka, Klagenfurt, Prag und Triest (Krapp), seit 1880 im Ruhestande in Rohr- bach (Ober-Öest.), später in Kniesen (Gnezda) (Ct. Zips) und zuletzt in Wilfersdorf, eifrigem Sammler und Verf, mehrerer floristischer Beiträge über Oesterreich und Ungarn. Der » VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Philosophie des Organischen Gifford-Vorlesungen gehalten an der Universität Aberdeen in den Jahren 1907—1908 von Dr. Hans Driesch (Heidelberg) Zwei Bände. 8 46 Bogen kl. 8. Geheftet .# 17.— Zwei Vorträge zur NATURPHILOSOPHIE Dr. Hans Driesch Heidelberg I. Die logische Rechtfertigung der Lehre von der Eigengesetzlichkeit des Belebten. II. Uber Aufgabe und Begriff der Naturphilosophie III u. 338. 8. Geheftet. „4 —.80 Geschichte der biologischen Theorien von Dr. Em. Rädl I. Teil: Geschichte der biologischen Theorien seit dem Ende des XVII. Jahrhunderts 201/5 Bogen. gr. 8.4 1.— U. Teil: Geschichte der Entwicklungstheorien in der Biologie des XIX. Jahrhunderts 381/, Bogen. gr. 8. A 16.— VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG DR. MAX PASSON KLEINES HANDWÖRTERBUCH DER AGRIKULTURCHEMIE ZWEI BÄNDE Mit 305 Abbildungen im Text. 54 Bogen gr. 8 Geheftet M. 22.—; in einen Halbfranzband gebunden M. 25.—. Das Passon’sche Handwörterbuch der Agrikulturchemie ist aus einem Bedürfnis heraus enstanden. Es will über alle auf einschlägigem Gebiete liegenden Fragen, die in einer umfang- reichen Literatur eingehende Behandlung fanden, in zusammen- hängender Form rasche und erschöpfende Auskunft erteilen. Dem Agrikulturchemiker und ähnlichen Fachmanne wird damit ein äußerst brauchbares Hilfsmittel in die Hand gegeben, das ihm eine schnelle, sichere Orientierung ermöglicht und ihm seine Arbeiten erleichtert, indem es ihn der Mühe enthebt, zur sachgemäßen Beantwortung der an ihn herantretenden Fra- gen eine Reihe von Werken zu Rate ziehen zu müssen. 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März 1911 Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig Soeben ist erschienen: - Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin Direktor des botan.Gartens in Dresden IX. Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der- Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas A. Engler I. Band: Allgemeiner Überblick über die Pflanzenwelt Afrikas und ihre Existenzbedingungen Mit 6 Karten, 47 Vollbildern und 709 Textfiguren 2 Teile. gr. 8. Subskriptionspreis brosch. M. 45.—, geb. M. 48.— XXIV u. 1029. Einzelpreis. . . . brosch. M. 60.—, geb. M. 63.— Bereits im Jahre 1908 erschien von diesem Werke der II.Band: Charakterpflanzen Afrikas (insbesond. des tropischen). Die Familien der afrikanischen Pflanzenwelt. Mit 16 Vollbildern und 316 Textfiguren Subskriptionspreis brosch. M. 18.—, geb. M. 19.50 8. Xl u. 460 S. & . Einzelpreis . . . brosch. M. 27.—, geb. M. 28.50 Betula. 11 sehr aromatisch, aber kaum mit Drüsen besetzt und höchstens ganz fein behaart, später meist ganz kahl. Blätter meist rhombisch. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) . B. Pflanze meist strauchig, nur selten zum ansehnlichen Baume heran- wachsend. Stamm knorrig. Aeste hin- und hergebogen mit kurz- gliedrigen Zweigen. Kurztriebe meist an den jüngeren Zweigen zahlreich. I. Einjährige Zweige ganz (oder fast) kahl. Carpätica. Meist strauchig, sehr selten zu einem Baume heranwachsend, meist nur 1—2 (bis 3) m hoch. Zweige nur in der Jugend behaart. Blätter meist rundlich-eiförmig, länger als breit, spitz, seltener stumpflich, meist am Grunde abgerundet, meist 2,5—5 em lang und 2—4 (bis 4,5) cm breit, bald ver- kahlend, später auch in den Nervenachseln kahl, mit 1—2,2 cm langem Stiele. Fruchtstand dick-walzlich, meist 2—3,5 em lang und bis 1 cm diek; Schuppen meist mit breiten abstehenden oder zurückgekrümmten Seitenlappen, von der Form einer heraldi- schen Lilie. In höheren Gebirgen auf Felsen, in Gerölle, an feuchten Orten in den Alpen im Westen anscheinend selten bis zerstreut, im Östen häufiger. Verbreitet in den Karpaten!! und in den Sudeten!!, davon westlich noch im Erzgebirge. Harz selten. In niederen Lagen hier und da auf Heidemooren, noch im Nord- deutschen Flachlande. Dort an der Ostseeküste stellenweise massen- haft!! Im Nordwestdeutschen Flachlande auf feuchten Heiden und Heidemooren hier und da. Bl. und fruchtet oft später als der Typus. B. pubescens 9. carpatica Koch Syn. ed. 1. 660 (1837) ed. 2. 761. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 283 (Unterart?). ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 119. — B. carpatica Waldst. u. Kit. in Willd. Spec. pl. IV. 464 (1805). Schinz u. Keller Fl. Schweiz. 141. Rchb. Ic. XII t. DCXXIV fig. 1284. Nyman Consp. 672 Suppl. 282. — B. ambigua Hampe in Rehb. Fl. Germ. novit. no. 1638. Fl. Sax. 120 (1842). Ic. XII. 2 (1850). — DB. carpatica y. hercyjnica Rehb. Ie. XI. 2 t. DUXXIV fig. 1256 (1850). — B. pubescens $. nudata Gren. u. Godr. Fl. France III. 148 (1855). Hampe (vgl. Fl. Hereyn. 250 [1873]) hält seine B. ambigua und damit diese Form für eine B. verrucosa X pubescens vgl. S. 383. Eine etwas kritische Pflanze, die so leicht kenntlich sie mit ihren kahlen matten Blättern erscheint, doch häufig verkannt und verwechselt wurde, Deshalb ist auch ihre Bewerthung eine sehr verschiedenartige. Wo sie typisch einzeln oder in Beständen auftritt, macht sie oft den Eindruck einer Art und bis in die neueste Zeit ist sie ja auch von angesehenen Schriftstellern als solche angenommen worden. Man findet indessen, oft weit ab von ihren Standorten und oft in Menge Formen, die kaum hibriden Ursprungs sind, völlig fruchtbar sind und als Uebergangsformen zum Typus angesehen werden müssen. Wir haben uns deshalb entschlossen, die Pflanze, die wir in der Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 26 LIBRA NEW Y BOTAN! GARD 402 Betulaceae. Fl. Nordostd. Flachl. als Unterart (Rasse?) aufgeführt haben, als Rasse bei- zubehalten. ©. K. Schneider betrachtet sie nur als subvar,. seiner var, tortuosa. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; nörd- licheres Russland; sonst weiter festzustellen.) ?|x* II. Einjährige Zweige mehr oder weniger dicht, öfter fein behaart, Ad. tortuösa. Meist strauchig, selten kleiner sehr knorriger Baum. Blätter grob, fast einfach oder doppelt gesägt, meist 2—4,5 (selten bis 6) cm lang und 1,5—3,5 (bis 6) em breit, am Grunde abgerundet, seltener breit gestutzt oder gar etwas herzförmig. Fruchtflügel meist schmäler als die Frucht. Seitenlappen der Fruchtschuppen aufgerichtet. Bisher mit Sicherheit nur im nördlicheren Skandinavien, dem Orient und Nordasien, aber auch im Gebiete zu erwarten, selten in Gärten. DB. pubescens y. tortuosa Koehne Deutsche Dendrol. 109 (1893). — B. davurica Ledeb. Fl. Alt. III. 245 (1833) nicht Pall. — B. tortuosa Ledeb. Fl. Ross. III. 652 (1849). Nyman Consp. 672. — DB. tortuosa &. genuina Regel Monogr. a. a. O. 90 (1861). — B. alba subsp. tortuosa a. genuina und ß. Kus- mischeffü*) Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 169 (1868). — B. odorata var. alpigena Blytt Norg. Fl. 402 (1874). — B. alba (B. pubescens) var. b. tortuosa subvar. eutortuosa C. K. Schneider Il. Handb. Laubholzk. I. 117 (1904). Trotz der öfter auffälligen Aehnlichkeit dieser Rasse mit der vorigen und der folgenden können wir ©. K. Schneider nicht in der Vereinigung der dreien folgen. Wir glauben mit Winkler, dass direete verwandt- schaftliche Beziehungen zwischen ihnen nicht existieren, wir haben es des- halb für besser gehalten, alle 3 als Rassen getrennt zu lassen. - Murithii?). Strauch oder kleinerer bis 5 m hoher Baum mit knorrigem, meist kurzem Stamm und glatter grauer Rinde. Aeste und Zweige schief-aufrecht, schwarzgrau ; die einjährigen Zweige fein behaart. Blätter meist rundlich-eiförmig, spitz, mitunter breiter als lang, bis 4 cm breit, oberseits tief olivgrün mit wenigen zerstreuten Haaren, unterseits viel heller, fast ganz verkahlend, mit nur sehr kleinen Bärten in den Blattachseln. Fruchtstände bis 3 em lang und 1 em dick, mit bis 1 cm langem Stiele. Frucht mit breiten, oft vorgezogenen Flügeln. In der Schweiz: im Wallis, Bagnes-Thal bei Mauvoisin; Freiburg (Lagger); Canton Waat; Vallee (marais) du lac de Joux? (E. Thomas nach C. K. Schneider). 1) Nach Paul Kusmischtschew, 1825 und später Gouverneur von Kam- tschatka. Ein kleines von ihm gesammeltes Herbar befindet sich im Botanischen Garten in St. Petersburg. Von ihm steht im Russischen Forst-Journal IV (Moskau 1836) ein Aufsatz über die Wälder Kamtschatkas (Borodin Sammler und Samm- lungen betr, die Flora Sibiriens [russisch], nach Kupffer briefl.). >) 8. VI. 1. S. 68 Fussn. 2. Betula. 4083 B. pubescens var. Murithii Gremli Exe.fl. Schweiz 7. Aull. 365 (1893). Gillot Bull. Herb. Boiss. III. App. 1. 20 (1895). — DB. nigra Murith Guide bot. Vall. 22, 55 (1810) nicht L. — B. Murithii Gaud. Fl. Helv. VI. 178 (1830). Christ Ber. Schweiz. BG. V. 16 (1895). Schinz u. Keller Fl. Schw. 140. — B. torfacea E. Thomas nach ©. K. Schneider a. a. O. (1904)? Eine eigenartige Pflanze, die wohl gleichfalls als Rasse aufzufassen ist. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) #1 (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel, dort nach Köppen bis zum Noidcap [71° N. Br.|, Ost-Finmarken und dem Weissen Meer [dort bis 67°] verbreitet; Dänemark; Island; Britische Inseln; Frank- reich; mittleres und nördliches Russland, dort südlich bis zu den grossen Steppen; Süd-Serbien; Kaukasus?; Armenien?; Nord-Asien, dort nörd- lich bis fast 68° N.Br. und östlich bis Kamtschatka, südlich bis an die Steppen; Südwest-Grönland, bis 62° N. Br.) » 1071. X 1072. B. verrucosa X pubescens s. unten. 1072. X 1073. BD. pubescens X humtlis s. S. 410. 1072. X 1074. B. pubescens X nana s. 8. 410. 1072. X * B. pubescens X pumila s. S. 411. Bastard. B. I. 1071. X 1072. B. verrucosa X pubescens. h oder Iı. In der Tracht meist der 5. pubescens nahestehend, aber die Zweige stets länger und schlanker, anfangs behaart, mehr oder weniger deutlich drüsen- warzig. Mit den Erzeugern anscheinend nicht selten aber wohl oft verkannt. B. verrucosa X pubescens A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 253 (1898). — B. hybrida Bechstein Diana I. &0 (1797)? nicht Blom. — B. auwrata Borekh. Forstbot. I. 498 (1800)? — B. glutinösa Wallr. Sched. erit. 497 (1822) z. T. — B. umbigua Hampe in Rehb. Fl. Saxon. 120 (1842)? s. S. 381. — B. Aschersoniäna!) Hayek Fl. v. Steierm. 105 (1908). Zerfällt in eine Anzahl von Formen, die ©. K. Schneider in folgender Reihe gliedert: A. Callieri2). Blätter meist rhombisch, meist ‘4—5 em lang und 2,5—3,5 cm breit, am Rande, besonders oberwärts, fein gesägt. Früchte und Fruchtschuppen denen von B. pubescens ähnlicher, — Schlesien: Telegraphenberg bei Grünberg 1) S. I. S. 287 Fussn. 2; II. 1. S. 352 Fussn. 1 und VI. 1 S. 371 Fussn. 1. 2) Nach Alfons Callier, * 29. Juni 1866 Spremberg (Nieder-Lausitz), Apothekenbesitzer in Carolath (R.-B. Liegnitz), der sich seit 18389 eingehend mit der Gattung Alnus beschäftigt und in den DBM. VII. (1889) 51 eine Mittheilung über A. glutinosa X incana sowie 69. Jahresb. der Schles. Ges, f. vaterl. Cult. II. 73 (1891) Bemerkungen über die schlesischen Formen dieser Gattung veröffent- 26* EL 404 Betulaceae., (CallierFl. Sil. exs, no. 673!). — B. pendula % alba f. callieri ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 114 (1904). — Steht in den meisten Merkmalen der B. verrucosa am nächsten. B. Wettsteinii!). Steht im Wesentlichen in der Mitte zwischen den Erzeugern, Blätter in der Form, namentlich am Blattgrunde, und in der Behaarung sehr wechselnd, meist undeutlich rhombisch oder dreieckig- herzförmig. — Wohl verbreitet. Tirol: Trins (R. v. Wettstein). — B. pendula X alba f. wett- steinii C. K. Schneider a. a ©. (1904), ©. pseudo-älba. Zweige meist fein behaart, erst im zweiten Jahre kahl. Blätter oft denen der B. pubescens ähnlich, aber am Grunde meist etwas ab- gestutzt. Frucht- und Schuppenformen wechselnd. — Wohl nicht selten, an feuchten Oxten. — B. pendula X alba f. pseudo-a'ba C. K. Schneider a. a. O. (1904). — Steht der B. pubescens näher. — Zu dieser Form gehört l. atripurpürea (B. pendula X alba f. atropurpurea C. K. Schneider a.a.0. [1904]. — B. pubescens atropurpurea Baenitz Herb. Dendrol.). Blätter wenigstens in der Jugend dunkelroth. — Breslau: Südpark, (Wohl in Europa zerstreut, ausser dem Süden.) ?x II: Nanae (Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 162 [1868]. — Humiles Koehne Deutsche Dendrol. 107 [1893]. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 45 [1894]. — Chamaebetula Opiz in Lotos 1855, 259 als Gattung. Sträucher, meist klein, selten baumartig, Männliche Blüthen- stände im Winter von Knospenschuppen umgeben oder einge- schlossen, aufrecht. — Blattstiel meist nicht bis (oder höchstens bis) 1 cm laug. Das feine Adernetz der Blattnerven meist mehr oder weniger schwach runzelig. a. Blätter deutlich länger als breit, mehr oder weniger zugespitzt, jederseits meist mit 4 oder 5 Seitennerven, seltener weniger oder bis 7. Zweige drüsig. 1073. (3.) B. humilis. (Russ.: bepesxa, Epnus Bepesossti.) N, selten kleiner h. Meist 0,6—2, selten bis über 3 m hoch. Rinde der älteren Aeste braun. ‚Junge Zweige anfangs mehr oder weniger behaart, die einjährigen mit meist zahlreichen Drüsen, bräunlich oder rothbraun, mit hellen zerstreuten Lenticellen. Winterknospen klein, kugelig-eiförmig mit 2—4 gewimperten Schuppen. Blätter rundlich-eiförmig bis eiförmig, meist 1—3,2 (bis über 5) em lang und 0,5—2,5 (bis 3) em breit, anfangs zerstreut behaart, später kahl, unterseits kaum bis deutlicher heller, ungleich-, öfter fast doppelt kerbig-gesägt. Frucht- stände meist 0,8—--1,5 em lang und 5—6 mm dick, mit 1—4# mm langem Stiele. Abschnitte der Schuppen meist schmal, der mittlere meist nicht länger als die spreizenden seitlichen. Flügel der Frucht lichte. Neuerdings bearbeitete er die Gattung in C.K.Schneider Handbuch der Laub- holzkunde, Wir sind ihm auch für Revision unserer Darstellung derselben zu Dank verpflichtet. 1859 —95 gab er eine Flora Silesiaca exsiceata heraus (vgl. DBM. X. 161 und Kneucker ABZ I j1895]) und bereiste 1895, 1896 und 1900 die Krim zu botanischen Zwecken (Callier br.). 1)S I. S, 232 Fussn. 2 und III, S. 811 Fusso. 1. R. v. Wettstein ist am 30, Juni 1862 in Wien geboren. Betula, 45 nur etwa halb so breit als die Nuss. Tragblätter der männ- lichen Blüthen braun. Auf Hoch- und Flachmoorwiesen, in Erlenbrüchen. Am meisten verbreitet im nordöstlichen Gebiet östlich der Elbe, besonders in den Ostseeküsten-Gebieten von Lauenburg: jetzt nur im Thale der Delvenau bei Göttin (Zimpel, Junge), durch Mecklenburg!! Pommern! West!- und Östpreussen! landeinwärts noch in Brandenburg: Grüneberg nördl. von Oranienburg (Ruthe!!), ob noch? Neuruppin: Kantow (Waasel). Liberose: Jamlitz (Ulbrich!) jetzt ausgerottet, um Arnswalde und Reetz mehrfach (Warnstorf!!), Posen: Czarnikau: Ciszkowo; Brom- berg; Tremessen. Im nördlichen und östlichen Polen und Ost-Galizien besonders um Lemberg und Janöw mehrfach (Knapp 84), tritt dann wieder in den nördlichen Voralpen und der vorliegenden Hochebene in ÖOberbaden auf. Schweiz: St. Gallen zw. Breitenfeld und Altweil (Schinz u. Keller Fl. Schw. Exefl. 3. Aufl. 16). Oberschwaben und Oberbayern mehrfach! Salzburg, Kärnten. Ganz vereinzelt in den Sudetenländern bei Olmütz im Walde zw. Kl. Hradi$ und Cernovir (Oborny 292), West-Galizien: Kr. Sanok (Knapp 84). Auf Mooren im südöstlichen Siebenbürgen mehrfach (Simonkai 491). Steigt in Bayern bis ca. 910 m (Sendtner 863). Die Angaben in Tirol sind unrichtig (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 48). Bl. April, Mai. Frucht September, October. B. humilis Schrank Baier. Fl. I. 421 (1789). Koch Syn. ed. . 761. Koehne Deutsche Dendrol. 112. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 253. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 105. Nyman Consp. 673 Suppl. 282. — B. fruticösa Willd. Berl. Baumz. 42 (1796) Bess. Primit. Gal. Austr. 291 (1809). Koch Syn. ed. 1. 660 und wohl auch Pall. z. T.,— B. sibörica Wats. Dendr. Brit. II t. 154 A, B (1825). — B. myrsinoides Tausch Fl. XI. 753 (1838). — B. Sokolöwii ') Jacq. nach Spach Ann. se. nat. 2. ser. XV. 193 (1841). — B. turfösa Weig. nach Spach a. a. O. (1841). — B. oycowiensis?) Rehb. Ic. XII t. DEOXXII fig. 1281 nicht Bess, — Chamaebetula humtlis Opiz Lotos V. 259 (1855). — Cham. acutifölia Opiz a. a. O. (1855)? — Bet. fallax Ehrh. in Herb. Wien Hofmus. nach Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 73 (1904). — B. quebeckensis?) Schinz u. Thellung Bull. Herb. Boiss. 2. ser. VII. 111 (1847). Schinz u. Keller Fl. Schweiz, Exefl. 3. Aufl. 162 (1909) aber schwerlich B. Quebeccensis (Du Roi?) nach v. Burgsd. Schr. Ges. naturf. Fr. Berl. V. 194, 196 (1784) ohne Be- schreibung. Scehinz und Thellung haben neuerdings (Bull. Herb. Boiss, 2 ser, VIII [1907] ı11) statt B. humıilis den Namen „B. quebeckensis Burgsd.*“ vorangestellt. v. Burgsdorf erwähnt diese Planze in einem Reisebericht gelegentlich eines Be- 1) Nach Nikolai Petrowitsch Sokolow, * 1747 + 1795, Academiker in Petersburg, der als Student P.S. Pallas auf seiner Reise durch Sibirien begleitete (Borodin nach Kupffer br.). 2) S. S. 304 Fussn 2. 3) Du Roi erhielt die Samen aus Quebeck in Canada. 4U6 Betulaceae. suches des von Du Roi geleiteten Gartens von Destedt bei Braunschweig in den Schriften der Ges. Naturf. Fr. Berlin V (1784) 194 und 196 als eine von Du Roi aus Samen von Quebeck erzogene (und vermuthlich doch wohl von Du Roi be- nannte!) Zwergbirke. S. 194 nennt er nur den Namen, S. 196 sagt er: „B. Q. bleibt zwergartig und trägt in diesem Jahre 1783 in der geringen Höhe von wenigen Fuss schon reichlich Samen .... Man darf sie weder mit der B. nana noch mit B. pumila verwechseln, sie ist vielmehr eine eigene Art und der gemeinen Birke verkleinert ähnlich,“ Diese Angaben stellen weder formal eine Beschreibung dar noch können sie materiell eine solche ersetzen. Allerdings hat Pott in der 2, Be- arbeitung von Du Roi Harbkesche wilde Baumzucht I. 152 (1795) eine unvoll- ständige Beschreibung von B. fruticosa veröffentlicht, die sich wohl auf B. Quebeccensis bezieht, die aber natürlich dem Namen B. Quebeccensis keine Priorität vor der 1789 publieierten B. humilis verleihen könnte, auch wenn die Identität beider Arten er- wiesen werden sollte. Diese ist aber kaum wahrscheinlich, da Winkler und die neueren americanischen Floristen das Vorkommen der B. humilis in America be- streiten, Eher könnte B. Quebeccensis mit B. glandulosa (Michaux Fl. Bor. Am. It. 180 [1803]) zusammenfallen, vgl. Dieck Alpen- und Moorpflanzen und deren Cultur 2. Aufl. 22 (1900). Vgl. Ascherson Verh. B. V. Brand. LII (1910) 154. Das Adernetz der Blätter tritt auf der Unterseite durch seine dunkelgrüne Farbe stärker hervor, ist aber keineswegs, wie ältere Floristen angeben, enger, sondern verhältnismässig weiter als bei den Albae. An der frischen Pflanze ist von dem für die Albae characteristischen Aroma nichts zu bemerken. Ziemlich wenig veränderlich, bei uns wie in Europa nur die Rasse genuina (Regel Monogr. Bet. a. a. ©. 106 [1861] mit feiner oder gröber gezähnten unter- seits drüsenlosen Blättern und eiförmigen bis länglieh-eiförmigen, sehr selten fast eylindrischen kurz gestielten Fruchtständen. H. Preuss (30. Ber. Westpr. Bot. V. 53 mit Abb. auf S. 52 [1908]) unterscheidet nach den Blättern «. micro- phylla (Grütter nach Abromeit POG, Königsb. XLV. f. 1904. 35 vgl. a. a. O. XXXVII., f. 1897. 48 [12]) Blätter 12:9 mm, ß#. cordifolia H. Preuss Blätter 21:18 mm, schwach herzförmig und y. macrophylla Blätter 35:24 mm. (Skandinavische Halbinsel: Smäland (dort seit langer Zeit nicht wieder beobachtet, Murbeck briefl.); mittleres Russland ; Nord-Asien.) * 1071. X 173. B. verrueöosa X hümilis s. S. 408. 1072. X 173. B. pubescens X hümilis s. S. 410. * B. fruticosa (Pall. Itin. II. App. 758 t. Kk. fig. 1—3 [1776]. Fl. Ross, I. 1. 62 t. 40 [z. T.?]) öfter mit voriger verwechselt und ihr zweifellos nahe ver- wandt ist verschieden dureh: Blätter mit jederseits 4—5 Nerven, unterseits oft an den Nerven bleibend behaart, am Rande fein und fast regelmässig gesägt, oben deutlich spitz, Seitenlappen der Fruchtschuppen mehr aufrecht. — Vom Altai bis Ostasien verbreitet, selten in Gärten. 1071. X * B. verrucosa X fruticosa s. S. 409. b. Blätter mehr oder weniger rundlich, häufig breiter als lang, an der Spitze stets ganz stumpf oder deutlich abgerundet. 1074. (4.) B.nana (Russ. : Cana, Oranen bepesossri, Kapaa, Epunkp). hh. Meist 2—8 dm, seltener bis über 1 m hoch, meist niederliegend oder schräg aufsteigend. Zweige mit nur wenig abblätternder dunkler Rinde, wie die der zweijährigen meist schwarzgrau, die der jüngeren mehr oder weniger dicht sammetartig behaart, mit zerstreuten meist Betula, 407 deutlich helleren Lenticellen. Winterknospen behaart, mit 2—3 rothbraunen Schuppen. Blätter rundlich, breiter als lang oder kreisrund, stumpf gekerbt, meist 0,4—1,2 cm lang und 0,5—1,5 cm breit, jederseits mit 2—4 Seitennerven. Fruchtstände kurz, ihre Schuppen ungetheilt oder 3spaltig, Flügel der Frucht mehrmals schmäler als die Nuss. Auf Moorwiesen, in Torfbrüchen, besonders auf Uebergangsmooren, oft mit Sphagnum, sehr zerstreut in den Greebieten der Hoch- und Mittelgebirge, sehr selten im nördlichen Flachlande. Schweiz: ‚Jura, Schwarzeneck, Ct. Zürich und Einsiedeln. Süd-Bayern bei Meınmingen, Kempten, Rothenbach, Garmisch ; Reichenhall. Vorarlberg: Lech. Tirol: Seefeld (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 48). Salzburg; Ober-Steiermark; Kärnten; Krain; südlicher Böhmerwald bis in Ober- und Nieder-Oesterreich hinein; hohes Erzgebirge! Sudeten: Iserwiese 800 m!! Seefelder bei Reinerz 760 m! früher auch an der Heuscheuer. Oberharz um den Brocken! Nord-Karpaten: Moor Bory im Ct. Arva, Im norddeutschen Flachlande nur bei Schafwedel unw. Bodenteich nahe der Grenze der Prov. Hannover und Sachsen (Plettke 1902! Naturw. V. Bremen XVII. 447) und in Westpreussen in einem kleinen Wald- moor bei Neulinum Kr. Kulm (Betzhold 1901! nach Conwentz Naturw. Wochenschrift N. F. I. 9 [1901]), früher auch unweit davon bei Kisin (Gzin) (v. Nowicki!). Die Angabe bei Osterode in Ost- preussen bezieht sich auf D. humilis microphylla (Abromeit Phys.- Oek. Ges. Königsberg XLV. 35 1904), ebenso sind die Angaben in Süd-Polen nach Rostafinski 188, Galizien nach Knapp 84 und in den mährischen Karpaten nach Neilreich Ungarn 76 unrichtig. Bl. April, Mai. B. nana L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). Koch Syn. ed. 2. 762. Koehne Deutsche Dendrol. 112. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 253. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. 106. Rehb. Ic. XII t. DCXXI fig. 1278. Nyman Consp. 673. Suppl. 282. — Almus nana Clairv. Man. 280 (1811). — Uhamaebetula nana Opiz Lotos V. 259 (1855). Ziemlich wenig veränderlich; unsicher ist var. onchiophjlla Arrhen, in Sael,, Kihlm. u. Hjelt Herb. Mus. Fenn. ed. 2, I, 129 (1889). — Bemerkenswerth ist B. flabellifölia. Blätter am Grunde mehr oder weniger keilförmig, fächer- förmig, tiefer und schärfer gesägt. — Selten, öfter wohl nur Standortsform. — B. nana ß. flabellifolia Hook. Fl. Bor, Am. II. 157 (1840). — B, nana ß. relieta Fries nach Nyman Consp. 673 (1882). — B, relieta Nyman a. a. O. (1882). Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 50 (1897). — B. nana var. cuneata Geuty in Herb. Boiss. nach Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 70 (1904). (Skandinavische Halbinsel; Island; Schottland; mittleres und nörd- liches Russland ; Nord-Asien; Nord-America.) * 1071. X 1074. B. verrucösa X nana s. S. 409, 1072. X 1074. B. pubescens X nana >. S. 410. 1074. X * B. nana X. pumila =. S. 408. 408 Betulaceae. * B. pümila. |}. Meist 0,5—5 m hoch, meist dieht aufrecht verzweigt. Junge Zweige dicht weichhaarig gelbgrau, später meist braunroth, Blätter meist 1,5—2,5 em lang und 1,3—2 cm breit, oft sogar noch länger und breiter, ihr Stiel 2—6 mm, mitunter bis 1 em lang. Fruchtstand meist 2—3 em lang und fast 1 em dick. Im nördlicheren Nordamerica heimisch, bei uns hier und da in Gärten als Zierstrauch. Bl. April, Mai (seltener später), Frucht August— October, B. pumila L. Maut. I. 124 (1767). Koehne Deutsche Dendrol, 111. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 107. Man unterscheidet A. typica (Regel Bull. Soc. nat. Mose. XNXXVIII. 410 [1865] in DC. Prodr. XVI. 2 [1868)). Blätter wenigstens unterseits bleibend be- haart. — B. glabrescens (Regel a. a. OÖ. [1868]). Blätter schnell verkahlend, — Andere Formen vgl. Winkler a.a. ©. FR RB, lenta X pumdas B. All, “7 X" B. papyrifera X pümila s. S. 410. 1072. X * B. pubescens X pumila s. S. 411. 1074. X * B. nana x ypimila s. unten. Bastarde B.. Tip, 1074, X * B. nana X pümila wurde von ©. K. Schneider im Botanischen Garten in Hannöversch-Münden beobachtet, er war dort als DB. pumila var. dahurica bezeichnet. — B. nana X pumila (B. Winkleri!) [winklerü]) C. K. Schneider Nl. Handb. Laubholzk. I. 108 (1904). B. 1071. X 1073. B. verrucosa X humilis. h, seltener h. In der Tracht der BD. humilis ähnlich, von ihr aber durch Folgendes ver- schieden: Kräftiger und höher. ‚Junge Zweige drüsig. Blätter eiförmig bis länglich-rhombisch, am Grunde abgestutzt bis ziemlich schmal keil- förmig, ungleich gesägt, stets spitz, ziemlich dünn, mit meist 1,2 bis 1,5 cm langem, seltener kürzerem Stiele Fruchtstand bis 2 cm lang und etwa 8 mm dick, mit etwa 1 cm langem Stiele; Schuppen etwas schlank mit seitlich oder etwas vorwärts gerichteten Seiten- und ziemlich langem Endlappen. Flügel der Frucht so breit bis doppelt so breit als die Nuss. Bisher nur in Ostpreussen: Lyck (Sanio n. Focke briefl. bei Junge), bei Eydtkuhnen mit den Erzeugern (Heinrich nach Abro- meit briefl.; Winkl. Betul. in Pflzreich IV. 61. 94). Lauenburg: Göttin (Zimpel, Junge). Prov. Brandenburg: Reetz: Pamminer Mühle (Paeske); Liberose: Jamlitz (Ulbrich, Von Zabel in Hann.-Münden aus Samen der B. humilis gezogen. !) Nach Dr. Hubert Winkler, * 13. Febr. 1875 Prenzlau, Privat-Docent der Botanik an der Universität in Breslau, 1904—5 am Botanischen Garten in Vietoria (Kamerun) angestellt, wo er werthvolle Beobachtungen und Sammlungen machte, Er bearbeitete die Betulaeeae in Engler’s Pflanzenreich IV (1904). Betula., 409 B. verrucosa X humilis Winkl. Betul. in Pflz.reich IV. 61. 94 (1904). — B. humilis X verrucosa Paeske Abh. BV. Brandenb. XXV (1883) 205 (1884). Junge ABZ. X (1904) 153. — B. humilis X pen- Aula (B. Zabeli‘)) Schelle in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubh.ben. 56 (1903). — B. Zimpelii?) Junge a. a. O., Winkl. a. a. O. (1904). (Bisher nur im Gebiete, aber sicher weiter verbreitet.) 1] 1074. X * B. verrucösa X fruticösa. Meist I}. In der Tracht meist der B. fruticosa ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Blätter breit- bis länglich-eiförmig, deutlich zugespitzt, mit 9—11 mm langen Stielen, auch in der Fruchtbildung an B. verrucosa erinnernd. — Wohl von Muskau aus in die Gärten verbreitet, — DB. frutieosa X pendula C. K. Schneider Ill. Handb. Laub- holzk. I. 107 (1904). — B. divariedta Ledeb. Fl. Ross. I. 652 (1851). — B., fruti- cosa 8. divarieata Regel Herb. 1071. X 1074. B. verrueosa X nana. hi, bis 3, selten bis 4 m hoch. Junge Zweige drüsig, alle schlank rutenförmig. Blätter meist aus schwach herzförmigem bis breit-keilförmigem Grunde eiförmig- rhombisch bis fast rundlich, an der Spitze abgerundet, stumpf bis spitz, bis 3 cm lang und breit, meist ziemlich ungleich gekerbt-gesägt, jeder- seits 3- bis dnervig, anfangs meist etwas behaart und drüsig-klebrig, später kahl, mit bis 1,5 cm langem Stiel. Fruchtstände länglich- eylindrisch. Fruchtschuppen denen von BD. nana ähnlich, mit auf- gerichteten Seitenlappen und meist längerem Mittellappen. Frucht mit schmalen oder breiteren Flügeln. Auf und an Mooren mit den Erzeugern. Prov. Hannover: Schaf- wedel bei En (Plettke, Junge Verh. Naturw. V. Hamburg 3. Folge XIII. 37 [1905]); schon 1885 Südbayern: Memmingen : Reicholz- rieder Moor (Holler DBG. III. CXXV). Ueber zweifelhafte, vielleicht auch hierher gehörige Formen aus der Provinz Brandenburg vgl. Ulbrich S. 395; im Plagefenn bei Oderberg ist B. nana angepflanzt. DB. verrucosa X nana Holler a. a. O. (1885). — B. nana X verru- cosa Saelan Meddel. Soc. Fenn. XII. 256 (1886). — B. fennica Dörfl. Herb. norm. no. 4375 (1902). — B. nana X pendula C. K. Schneider a. a. O. 108 (1904). — Bb. Plettkei?) Junge a. a. O. 39 (1905). Junge unterscheidet a. a. Ö. 39 eine der B, nana näher stehende, bis hohe Form supernana und S. 40 eine der B. verrucosa näher stehende, bis hohe Form f. superverrucosa. 1080 2’5 m 1) 8. VI. 1. S. 89 Fussn. 1. Zabel betheiligte sich mit Beissner und Schelle an dem werthvollen 1903 erschienenen Handbuche der Laubholzbenennung. 2) Nach Wilhelm August Zimpel, * 14. Aug 1850 7 24. Oct. 1902 Ham- burg, Makler daselbst, der sich eifrig mit Erforschung der dortigen Flora, besonders der Adventivpflanzen und von Carer beschäftigte (J. Schmidt DBM. XX [1902] 164). 3) Nach Friedrich Plettke, * 2. Januar 1864 Flinten, Kr, Uelzen, Lehrer in Geestemünde, um die Flora des nordwestdeutschen Flachlandes verdient; er ent- deekte für dies Gebiet ausser Betula nana noch Alopecurus bulbosus, die die Verf. der Synopsis unter seiner freundlichen Führung am Standorte bei Lehe sahen, 410 Betulaceae. * X * B. papyrifera X pümila (Zabel Mitth. Deutsche Dendrol. Ges. 1895. — B. excelsa Ait. Hort. Kew. III. 337 [1789]. — B. pum. X pap. C.K. Schneider a. a. O, 108 [1904]. Nach C. K. Schneider aus America eingeführter Bastard, der meist der B. papyrifera näher steht, aber doch durch die kleineren 3,5—7,5 em langen und 2,5—5,5 em breiten Blätter ete. auf B. pumila hinweist. — Die der B. pumila näher stehende Pflanze ist B. Borggreveanat) (C.K. Schneider a. a. 0. 109 [1904]. — B. Borggreveana Zabel in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 55 [1903]). 1072. X 1073. B. pubescens X humilis. hh—h. In der Tracht meist kleinerer D. pubescens ähnlich, meist bis 3,5 m hoch aber auch höher. Junge Zweige meist dicht behaart, ziemlich drüsig, Blätter ziemlich derb, aus stumpfem oder abgerundetem Grunde eiförmig, spitz bis kurz zugespitzt, meist 2,5—3 em lang und 1,5—2,5 em breit, un- gleich, oft fast doppelt gesägt, jederseits mit meist etwa 5 Nerven, mit meist 0,3—1 cm langem Stiele. Fruchtstände aufrecht oder nickend, länglich-eylindrisch mit meist 5—8 mm langem Stiele. Schuppen mit abstehenden Seitenlappen. Flügel der Frucht etwa so breit als die Nuss. Mit den Erzeugern. Neumark: Ihnawiesen bei Arnswalde (Warn- storf!). Posen: Czarnikau: Ciszkowo (Straehler DBM. XI. 144). Westpreussen: Tuchel: Abrauer Moor (H. Preuss PÖG. Königsb. XLVII. f. 1906. 213). Östpreussen: bei Lyck (Sanio!) und sonst mehrfach. Bayern: Haspelmoor bei München (Engler!). B. pubescens X humilis Warnst. Verh. BV. Brandenburg XI. 129 (1869). — B. humilis X alba: B.W arnstörfii?) (warnstorfi) C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 108 (1904). — B. humilıs X pubescens Focke Pflz.Mischl. 354 (1881). Preuss PÖG. Königsberg XLVI. f. 1906. 213. 30. Ber. Bot. Zool. V. Westpr. 53 mit Abb. (1908). (Bisher nur im Gebiete.) I] 1072. X 1074. B. pubescens X nana. Ih oder h. Meist bis 3, mitunter bis 4 m hoch, sehr ästig. Zweige meist noch im zweiten Jahre behaart. Blätter aus schwach herzförmigem oder breit keilförmigem Grunde fast rundlich bis eiförmig-rhombisch, bis 3 em lang und breit, an der Spitze abgerundet, stumpf oder spitzlich, gekerbt-gesägt, jeder- seits mit 3—5 Nerven, anfangs schwach behaart, später kahl, mit bis 1,5 cm langem Stiel. Fruchtstände länglich-eylindrisch. Schuppen mit !) Nach Bernard Robert August Borggreve, * 5. Juli 1836 Magdeburg, Oberforstmeister a. D,. in Wiesbaden, früher langjähriger Director der Forstakademie in Hannöverisch-Münden, einem der geistreichsten Forstmänner des letzten Jahr- hunderts, dessen Ideen vielfach in der Forstkultur Verwerthung gefunden haben. Mit seinen Exeursionen auf fremde Gebiete, auch das der Botanik, hat B. weniger Glück bewiesen. Vgl. ausführliche Jugend-Biographie (grösstentheils nach eigenen Angaben) in Ratzeburg Forstwiss. Schriftsteller-Lexikon 164 (1872). 2) S. II. 1. S. 143 Fussn. 2, W. lebt jetzt im Ruhestande in Schöneberg- Berlin. Seine a, a. O. erwähnte Bearbeitung der Pteridophyten erschien in Hallier- Wohlfarth-Brand Koch’s Synopsis 1907. Zu erwähnen ist auch, dass Warnstorf für die Kryptogamentlora der Provinz Brandenburg die Moose (Berlin 1903—6) und die Sphagnaceae für Engler’s Ptlanzenreich bearbeitet hat. Betula, 411 aufgerichteten Seitenlappen, die meist kürzer, selten so lang sind wie der Mittellappen. Flügel der Frucht schmäler oder so breit als die Nuss, An den meisten Fundorten der B. nana beobachtet, aber wohl öfter übersehen. B. pubescens X nana H. Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 93 (1904). — B. nana var. intermedia Hartm. Vetensk. Akad. Handl. 1818. 148. — DB. alba var. intermedia Wahlenb. Fl. Suec. 647 (1824). — B. intermedia Thomas in Gaud. Fl. Helv. VI. 176 (1830). Koch Syn. ed. 2. 761. Rehb. Ic. XII t. DEXXIV fig. 1283. Nyman Consp. 672. Suppl. 282. — B. fruticosa B. humalis Rehb. Ie. XII t. DEXXI fig. 1280. — B. hyjbrida a. &. Regel Monogr. a. a. OÖ. 97 (1861). — B. lagopina Hartm. nach Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 73 (1868). — B. glutinosa var. pseudalpestris Bjoomstr. nach Regel a. a. O. (1868). — B. subalpina Larss. nach Blytt Norg. Fl. 402 (1878). — B. palleseens Larss. nach Blytt a. a. O. 403 (1878). — DB. odoräta var. minor L. K. Rosenvinge nach Winkl. a. a.O. (1904). — B. nana x alba C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 108 (1904). Der Bastard ist ausserordentlich veränderlich, bei einigermaassen reichlichem Vorkommen besonders auf Heidemooren findet man zahlreiche Formen, die eine ununterbrochene Kette von Uebergangsformen zwischen den beiden Erzeugern dar- zustellen scheinen. — Man unterscheidet besonders folgende Formen: A. tüpica (B. nana X alba var. typica C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — B. pub. X nana f. intermedia Winkl. a. a. O. [1904|). Steht in der Tracht, der Blattgestalt ete. der B. pubescens näher. — So am häufigsten. B. alpestris (Winkl. a. a. O. [1904]. — B. alpestris Fries Summa veg. Scand. I. 212 [1846]. Nyman Consp. 672. — B. nana var, alpestris Regel Monogr. Bet. a. a. O. 103 [1861]). Steht in den Merkmalen und in der Tracht der B.nana näher. — Früher wohl nur in Skandinavien bekannt; dort verbreitet; nach Focke von Plettke bei Schafwedel beobachtet. (Skandinavische Halbinsel; Island; Nord-Russland; Nord-Sibirien ; Grönland.) #1 1072. X * B. pubescens X puümila (B. pumila X alba: B. Laucheanat) [laucheana] C. K. Schneider Ill. Handb. Laub- holzk. I. 109 [1904]). In der Tracht der B. papyrifera X pumila ähnlich, aber mit kleineren nur bis 4,5 cm langen und 3,5 cm breiten Blättern. — Wohl in Muskau entstanden; von Zabel aus Hann.- Münden verbreitet. Fa * X * B. lenta X pumila (B. liütea |Druckfehler| X pumila; B. Jackii?) [jacki] C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 102 [1904]. — B. pumila X. lenta Jack Gard. a. For. VIII. 243 fig. 1) Nach R. Lauche. S. VI. 2. S. 162 Fussn, 3. 2) Nach John George Jack, * 15. April 1861 Chateaugay bei Montreal (Canada) (Rehder br.), Assistent am Arnold-Arboretum. Joseph Bernhard Jack, * 1818 Stephansfeld bei Salem (Oberbaden) + 14. Aug. 1901 Konstanz, Rentner, früher 412 Betulaceae, 1—4 [1895]). Blätter denen von BD. lenta ähnlich gesägt aber kleiner. — Bisher nur in America aus Samen der B. pumila gekeimt. — Hierher gehört auch b. B.lutea x pumila (D. Purpusiüt‘) [purpusii] ©. K. Schneider a. a. OÖ. [1904]). — Aus America nach Darmstadt eingeführt. 231. ALNUS?). ([Tourn. Instit. 357 t. 359; Rupp. Fl. Jen. 311; L. Fl. Lapp. 260; Gen. pl. ed. 1. 285]. Gärtn. De fruct. 54 [1791]. Gärtn. Mey. Scherb. Fl. Wett. IH. 1. 347 [1801]. Nat. Pfl. IIL) (Erle, Eller, Else; plattd.: Eller, Aller, Holschenboom; niederl.: Els, Eller; dän.: Ael; franz.: Aune, Ver; ital.: Ontano; rum.: Arin, Alin; poln.: Olsza; wend.: Wolsa; böhm.: OlSe, Olcha, Jelcha; kroat.: Jo- vina, Jova, Joha; russ.: Oaspxa; litt.: Elhsnis; ung.: Eger.) S.S. 386. Bäume oder grössere Sträucher; jüngere Zweige meist 3kantig, mit meist gestielten Winterknospen. Blüthenstände (Scheinähren) schon im Herbste ausgebildet, meist vor der Entfaltung der Blätter, seltener später, sehr selten im Herbste sich öffnend. Die männlichen Blüthenstände end- oder achselständig, hängend; die weiblichen viel kleiner (bei unseren Arten), meist unter ihnen in kleinen seitenständigen Trauben angeordnet, welche aus einem end- und einigen seitenständigen Blüthenständen bestehen. Männliche Blüthen zu 3 (in Tragdöldchen) mit dem Tragblatte verbunden; die Mittelblüthe mit 2 Vorblättern, an den Seitenblüthen sind nur die vorderen Vorblätter entwickelt, die hinteren sind nicht ausgebildet. Die Vorblätter sind grösstentheils mit dem Tragblatte verbunden. Perigon meist 4zählig, die vorderen Abschnitte sind etwas grösser. Staubblätter 4; Staubbeutel 2 theilig. Staubfäden ungetheilt. Weibliche Blüthen nur zu 2 (im Trugdöldchen) mit dem Tragblatte verbunden; die Vorblätter der fehlschlagenden Mittelblüthe und die allein ausgebildeten vorderen Vorblätter der Seiten- blüthen mit dem Tragblatte zu einer verholzenden, auch nach dem Ab- fallen der meist nicht oder undurchscheinend geflügelten Frucht stehen Apotheker daselbst, um die dortige Flora verdient, besonders Lebermooskenner, mit Leiner und Stitzenberger Herausgeber der Badischen Kryptogamenflora, Verf. der 1900 erschienenen Flora des Kreises Konstanz. Vgl. Schlatterer Mitt. Bad. BV. 1898—1904. 245. !) Nach Joseph Anton Purpus, * 4. Febr. 1860 Hannesleshof Gemeinde Bürrstadt (Bayer, Pfalz) (br.), Grossherzogl. Garteninspeetor in Darmstadt. Sein Bruder Karl Albert Purpus, * 1853 Hannesleshof (d. 2. Botanieal Collector of the University of Berkeley, California) ist der bekannte botanische Sammler in den Gebirgen des westlichen Nordamerica, besonders in den Roeky-Mountains, der zahl- reiche Gehölze, Krautpflanzen, winterharte Cacteen ete, in die europäischen Gärten einführte, Er befindet sich dermalen auf einer Sammelreise in Mexico (J. A. Purpus br.). 2) Name der Gattung bei Vergilius (quod alatur amne; Isid. XVII), Plinius (XVIJ. 79) und anderen, Alnus. 415 bleibenden Schuppe verbunden. Die Narben purpurn über die Trag- blätter hinausragend. Die Fruchtstände den Zapfen von Nadelhölzern ähnlich. Die Gattung ist durch A. viridis mit Betula verbunden, 17 Arten in Europa, Mittel- und Nord-Asien, Nord-Africa, Nord-America, in den Anden von Süd-Ameriea; in Süd-Africa eingebürgert, Bei uns und in Europa nur 2 Sectionen. A. Alnobetula!) (Koch Syn. ed. 1. 633 [1837] als Sect. Schur Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV. 68 [1853]. Enum. pl. Transs. 14 als Gatt. — Alnäster?) Spach Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 200 [1841] als Gatt. Endl. Gen. Suppl. II. 28 [1842] vgl. Ascherson Fl. Prov. Brandenb. I. 622. — Semidöpsis?) Zumaglini Fl. Pedem. I. 249 [1849]. — Duschökiat) Opiz Sezn. 38 [1852]. — Betulästra Nyman Consp. 672 [1882]. Weibliche Blüthenstände erst im Frühjahr erscheinend, an kurzen Zweigen in endständigen Trauben angeordnet. Blattknospen nicht gestielt, mit meist 3—6 äusseren Schuppen, selten mit nur 2, diese dann ungleich lang. Früchte deutlich geflügelt. — Sträucher oder kleine Bäume. Nur unsere Arten. Mitunter angepflanzt wird A. firma (Sieb. u, Zuce. Abh. Akad. Münch. IV. 3. 220 [1846]. — Betula Alnus Thunb. Fl, Jap. 76 [1784]? — Aln. Sieboldiana5) Matsum. Journ, coll. sc. Tokyo XVI. 2 [1902]) aus Japan, verschieden durch länglich-eiförmige bis eiförmig-lanzettliche, meist 0,8—1,2 dm lange und 4,5—8 cm breite allmählich lang zugespitzte Blätter, die jederseits über 12 Seitennerven haben. 1075. (1.) A. viridis. (Grünerle, Dros, Drossel; ital.: Ambli) h, meist 0,5 bis über 2 m, selten h und bis etwa 4 m hoch. Aeste aufsteigend bis aufrecht oder aus niederliegendem Grunde aufsteigend, mit glatter dunkelgrauer Rinde. Einjährige Zweige etwas zusammen- gedrückt, mehr oder weniger behaart, olivgrün bis rothbräunlich, mit deutlichen Lenticellen, später grau oder rothbraun. Winterknospen länglich-lanzettlich spitz, schwach kleberig. Blätter meist breit-eiförmig bis rundlich-eiförmig, meist stumpflich oder mehr oder weniger abge- rundet von wechselnder Grösse, ungleich- bis doppelt gesägt, zuletzt mehr oder weniger verkahlend. Männliche Blüthenstände einzeln oder zu zwei bis mehreren, sitzend oder gestielt. Weibliche Blüthenstände meist zu 3— 5traubig angeordnet, in der Frucht eiförmig bis länglich oder bis rundlich-eiförmig, meist bis 1,5 em lang. Frucht elliptisch mit häutigem Flügel, der so breit, breiter oder schmäler als die Nuss ist. Schuppen keilförmig an der gestutzten Spitze gekerbt. 1) Wegen der eigenartigen Mittelstellung, die die Gruppe in vielen Dingen zwischen Betula und den echten Erlen einnimmt. 2) Von Alnus und aster s, I. S. 211 Fussn. 3. : 3) Von onudda Birke und öyıs Aussehen. 4) Nach Franz v. Paula Duschek, * 1770 Choteborek bei Jaromer 7 20, Mai 1527 Ofen als K. K. Rath und Cameral-Forstoberinspeetor, welcher als Erster eine Beschreibung der Holzarten Böhmens herausgab (Maiwald 228). 5) S. I. S. 188 Fussn. 1. 414 Betulaceae. An steinigen Abhängen, im Gerölle, an Felsen, in Schluchten, fast nur in den Gebirgen, oft auf kalkarmem Substrat. In den Alpen!! von den Seealpen, bis Nieder-Oesterreich in die Hochebenen ÖOberschwabens und Oberbayerns herabsteigend. Küstenland. Kroatien. Bosnien. ‚Jura. Oberbaden. Südlicher und mittlerer Schwarzwald. Südböhmisches Bergland, auch im Innern des Landes bei Vlasim (Celakovsky Böhm. Ges. Wiss. 1893. X. 13. Mähren: um Iglau; Roznau. Mätra. Nordöstliche und südliche Karpaten von Ung. Bereg, Marmaros bis zum Banat. Steigt im Wallis bis 2000 m (Jaccard 322), in Tirol bis 2300 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI 2. 51), in Venetien bis 2200 m (Gortani I. 118. II. 136), Bosnien bis 1860 m (Beck Fl. Bosn. Herz. 120 [400)), in der Biharia bis 1770 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 365). Neuerdings öfter forstlich eultiviert und hier und da in Thüringen, Kgr. Sachsen und Nord-Böhmen scheinbar eingebürgert. Bl. (April), Mai, Juni, seltener noch später, im Hochgebirge öfter erst Anfang August. A. virıdis DC. als Franc. III. 304 (1805). Rehb. Fl. Germ. exc. 174. Koch Syn. ed. 2. 762. Nyman Consp. 672. Suppl. 282. Rehb. Ic. XI t. DCXXVII fig. 1290. Bet. viridis Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I. 374 ( (1786). 131. 789 (1789). — Det. alnobetula Ehrh. Beitr. Naturk. II. 72 (1788). — Bet. ovata Schrank Baier. Fl. II. 419 (1793). — Alnus alpina Borekh. Handb. Forstbot. I. 477 (1800). — Alnäster viridis u Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 201 (1841). — A. Almobetula Hartig Naturg. forstl. Kulturpfl. 372 (1851). Koehne Deutsche Dendr. 113. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 120 (erw.). Winkler Betul. a. a. ©. 105. — Duschekia ovata Opiz Sezn. 38 (1852). — Almobetula viridis Schur Verh. Siebenb. Ver. Nat. IV. 68 (1853). — Almaster Alnobetula Schweinfurth in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 622 (1864). Ziemlich veränderlich; zerfällt in eine Reihe von Unterarten (meist asiatisch und nordamerieanisch), von denen in Europa vorkommt A. suaveolens (Requien Ann. sc. nat. V. 381 [1825]. Callier in ©. K. Schneider Ill, Handb. Laubholzk. I. 121. — A. aln. y. suaveolens H. Winkl. Betul. a. a. ©. 106 [1904]) in Corsiea. — Bei uns kommen von Formen in Betracht A. Blätter 3 cm lang und länger. I. typica. Strauchig bis baumartig. Blätter anfangs kleberig, 3 bis 4 cm lang und 2,5— 3,5 cm breit, oben sattgrün, unterseits heller, ganz kahl oder nur in den Nervenachseln bärtig, selten auf den Nerven zerstreut behaart, mit jederseits 5—7 Seitennerven. Frucht- stand 1—1,3 em lang und 6—7 mm dick. Die verbreitetste Rasse. A. viridis a. typica Beck Fl. Nieder-Oesterr, 262 (1890). A. viridis a. genuina Regel in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) z. T. — A. alnob. typ. Callier a. a. O. 121 (1904). Hierzu gehören b. mollis, Junge Blätter beiderseits dicht behaart, die älteren nebst dem Stiel und den Zweigen reichlich behaart, meist 3—5 em lang und 2,5—3 cm Alnus, 415 breit. — In den Alpen von der Dauphin@: Grenoble und Piemont (Callier briefl.) bis Niederösterreich zerstreut. — 4A. viridis (5) mollis Beck a. a. O, (1890). — 4A. viridis var. pilosa Gelmi Prosp. Fl. Trent. 152 (1893)? — A. alnob. mollis Callier a. a. OÖ. (1904). c. grandifolia. Blätter 6—11 em lang und 5—9 em breit, unterseits kahl oder auf den Nerven schwach behaart mit meist 8—10 Seitennerven jederseits. — Zerstreut. Baden. Schweiz. Oberbayern (Callier briefl.). Salzburg. Nieder-Oesterreich. Süd-Tirol. Siebenbürgen. — A.vir. y. grandi- Jolia Beck a. a. OÖ. (1890). — A. alnob, grandif. Callier a. a. O. (1904), d. repens. Kleiner Strauch, niederliegend. Blätter unterseits matt und trübgrün, am Grunde zuweilen schwach herzförmig, meist 3—4 em lang und 2—3 cm breit, jederseits mit 5—7 Seitennerven. — Bisher nur in Grönland, ähnliche Formen auch in höheren Lagen der Alpen. — A. alnob. f, repens Callier in €. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 121 (1904). H. Winkl. a. a. O. 107 (1904). — A. repens Wormskj. in Hornem. Fors, oec. pl. ed. 3. I. 959 (1821). Fl. Dan. t.. 2738. Eine Spielart ist: l. lZaciniata (Hausskn, Herb. nach Callier a. a. O, [1904]). Blätter lappig eingeschnitten. — Wild bei Freiburg i. Br., Zastler Thal, beobachtet. (Verbreitung der Rasse: Serbien; Bulgarien; Grönland.) [x] Il. corylifölia. Blätter mehr oder weniger rundlich, am Grunde häufig herzförmig, meist 4—7 em lang und 3—6 cm breit, jeder- seits mit 7—8 Seitennerven, am Rande sehr fein gezähnt. Blatt- und Fruchtstiele dicht steifhaarig. Bisher nur in Tirol beobachtet, aber in den Alpen wohl weiter verbreitet. A. alnobetula b. corylifolia Callier in C. K. Schneider Il. Handb. Laubh. I. 121 (1904). — A. corylifolia Kern. Herb. (1875). Dalla Torre Anl. wiss. Beob. Alp. II. 313 (1882). Die von dem Autor mif der A. corylifolia verglichene A, viridis var, demissorum (Borb. Napi közl. Mag. orvos &s term. Debreez, 1882 Nr. 5, ÖBZ. XXXII (1882) 410, Geogr. Com. Castrif. 176 (1889) aus niedrigen Lagen im Eisenburger Comitat, welche scharf--chwach herzförmige Blätter mit dichteren und mehr zugespitzten Zähnen als am Schweizer Exemplar haben soll, ist nach Callier briefl, die typische Form. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) EI B. Blätter nicht über 3 cm lang. I. microphylla. Blätter elliptisch, meist 1,5—3 cm lang und 1,5—2 cm breit, an beiden Enden spitz, jederseits mit 5—8 Seitennerven. Fruchtstand 0,8—1 em lang und 0,5-—0,8 cm breit. Frucht 1—1,5 mm lang und 1 mm breit. In der Dauphing, der Schweiz, in den Italienischen Alpen und in Salzburg beobachtet. A. almobetula e. microphylla Callier in ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 121 (1904). — A. microphylla Arv.- Touv. Addit. Monogr. Pilosell. 20 (1879). Hierzu gehört wohl b. parvifölia. Blätter eiförmig, tief bis fast gelappt gesägt, jederseits mit nur 3—5 Nerven, — Salzburg: Pinzgau: Pass Thurn (Sauter in Rchb. B. 18 a. 416 Betulaceae. Fl. Germ. exs. No, 1636. — 4. alnob. var. #. parvifolia HU. Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 107 (1904), — 4. viridis var, parvifolia Sauter Exsicc. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) I*] II. Brembänat). Niedriger Strauch. Zweige mit dunkelgrauer Rinde, dicht beblättert. Blätter elliptischh meist 0,5—1,5 cm lang und 6—8 mm breit, mit 5—7 (meist 6) Seitennerven jeder- seits, unterseits an den Nerven behaart, mitunter kleberig. Frucht- stände 3—10 cm lang und bis 4 mm dick. In höheren Lagen der Alpen. Schweiz mehrfach. Tirol sehr zerstreut. Lombardei! Piemont. A. alnobetula d. brembana Callier in C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 121 (1904). H. Winkl. Betul. a. a. ©. 106 (1904). — A. Brembana Rota Prosp. fl. prov. Bergamo 79, 102 (1855). Nyman Consp. 672. Suppl. 282. — A. viridis var. parvifolia Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 182 1 z. T. — A. viridis var. plmila Cesati nach H. Winkl. a. a. ©. (1904). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) Ei (Verbreitung der Art: Serbien; Bulgarien; andere Rassen Ural; Nord-Asien; Mandschurei; Japan; Nord-America; Grönland.) I* B. Gymnothyrsus?) (Spach Ann. sc. nat. 2. ser. XV. 204 [1841] als Gatt. — Phyllothyrsus?) Spach a. a. O. [1841]. — Pseud- alnus und Eudlnus Regel Monogr. Bet. in M&m. Soc. nat. Mose. XII. 133 [1861]. Weibliche Blüthenstände bereits im Herbst erscheinend, unbehüllt überwinternd, einzeln oder traubig angeordnet in den Achseln von Laubblättern. Seitenständige Laubknospen deutlich gestielt, nur von den Nebenblättern des ersten Blattes um- hüllt. Blätter stets deutlich gesägt. Perigon der männlichen Blüthen mit 4 bis zum Grunde getrennten Blättern. I. Weibliche Blüthenstände fast stets deutlich traubig angeordnet. Blätter in der Knospenlage längs der Seitennerven gefaltet. a. Fruchtstände alle deutlich, meist ziemlich lang, gestielt. 1. Blätter jederseits mit 5—8 Seitennerven, meist gestutzt oder ausgerandet. 1076. (2.) A. glutinosa (Schwarzerle; plattd.: Holschenboom ; dän.: Rod Ael; südfr.: Ver; kroat.: Crna Joha [Jova], Jesika). I, seltener I, meist 3—25, seltener bis über 35 m hoch, meist mit schlankem Stamm und nicht sehr zahlreichen ziemlich lockeren, an- fangs aufgerichteten, bei alten Pflanzen fast schirmförmig ausgebreiteten 1) Zuerst von Rota in der Valle Brembana in den Bergamasker Alpen be- obachtet. 2) Von yovmos nackt und F00005, der bekannte Stab der Baechanten, in der botanischen Kunstsprache für eine diehte Rispe gebräuchlich. 3) Von p6A/or Blatt und $ög005. Alnus, 417 Aesten. Alte Rinde schwarzbraun, ziemlich stark rissig, Stamm oft mit zahlreichen Langtrieben besetzt, besonders oft am Grunde. Zweige höchstens anfangs sehr zerstreut behaart, sonst ganz kahl, oberwärts kleberie und scharf dreikantig, rothbraun bis olivenbraun mit zahl- reichen gelbbraunen Lenticellen; die zweijährigen Zweige grauschwarz. Winterknospen verkehrt-eiförmig bis fast lanzettlich, stumpf oder spitz- lich, rothbraun, meist mehr oder weniger von weissen Ausscheidungen krustig, die untere Schuppe oft hinfällig, Blätter rundlich oder rundlich-verkehrt-eiförmig, meist etwa 4—9 cm lang und 3—7 cm breit, am Grunde keilförmig, ausgeschweift gesägt, unterseits blässer grün, in den Nervenachseln rostgelb bärtig, sonst kahl, in der Jugend kleberig; ihr Stiel 1—2 cm lang. Tragblätter der Blüthen zur Blüthezeit bräunlich-purpurn. Fruchtstand eiförmig bis länglich-eiförmig, zuletzt fast schwarz. Fruchtschuppen fast drei- eckig-breit-gestielt, vorn unregelmässig wellig gekerbt. Früchte klein, fast rundlich, zusammengedrückt. In Sümpfen, an Flussufern, in moorigen Wäldern, oft grosse Be- stände (Erlenbrüche) bildend. Fast im ganzen Gebiete in den Niede- rungen nicht selten. Auf den Nordseeinseln angepflanzt (Buchenau Fl. der Östfr. Ins. 3. Aufl. 90). Fehlt im ungarischen Tieflande (Kerner ÖBZ. XXVI. 365), auch im Mittelmeergebiete in der unteren Region selten, so in Dalmatien, Hercegovina und Montenegro, fehlt auf den Inseln der Adria und in Istrien südlich von Quieto (Maly br.). In den Alpen von Wallis bis 1200 m aufsteigend (Jaccard 322), in denen von Tirol bis 1580 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 52, 53). Bl. März, April. A. glutinosa Gaertn. Fruct. sem. II. 54 t. 90 (1791). Willd. Spee. pl. IV. 334 (1805). Koch Syn. ed. 2. 763. Rehb. Ie. XII t. DOXXXI fig. 1295. Boiss. Fl. Or. IV. 1180. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 254 mit Abb. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 178. Nyman Consp. 671. Suppl. 282. — Betula Alnus «. glutinosa L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). — Betula glutinosa L. Syst. Veg. ed. 10. 1265 (1759). Lam. Diet. I. 454 (1783). Vill. Hist. Dauph. III. 189 (1789). — Almus rotundifölia Mill. Gard. Diet. ed. 8 no 1 (1768), die öfter eitierte ed. 7 (1759) hat wie schon mehrmals bemerkt keine binäre Nomenclatur! — Betula Alnus Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. 233 (1772). — Alnus nigra Gilib. Exere. phyt. II. 401 (1792). — A. commünıs Nouv. Duh. II. 212 t. 64; Desf. Tabl. hort. Par. 213 (1804). — Betula emarginäta Ehrh. Arb. no. 9 nach Lam. u. DC. Fl. Franc. ed. 3. III. 303 (1805). — Alnus vulgaris Pers. Syn. II. 550 (1807). — 4. februiria O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 238 (1867) z. T. Der neuerdings so verbreiteten Tendenz „ältere Namen“ selbst für die be- kanntesten Pflanzen auszugraben, schien auch 4A. glutinosa zum Opfer fallen zu sollen. Sie wird jetzt vielfach A. rotundifolia genannt, weil Linn sie in den Spee. plant. ed. 1 und auch 2 als Betuta Alnus a. glutinosa, also als Varietät aufführt und nach den Wiener Regeln Varietätnamen vor Artnamen keine Priorität gewinnen, Man setzte deshalb den Miller’schen Namen ein, zu dem auch wieder oft fälschlich sein Gard. Diet. ed. 7 (1759) eitiert wird, in dem wie schon öfter Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 27 418 Betulaceae, bemerkt ist, sich noch keine binäre Nomenelatur findet, erst die ed. 8 (1768) hat binäre Nomenclatur. Wie in vielen Fällen bei genauer Nachprüfung der Sachlage sich die Aenderung der altbekannten Namen resp. ihr Ersatz durch mehr oder weniger unbekannte vermeiden lässt, so ergab sich auch hier die Notwendigkeit, den Namen Alnus glutinosa zu erhalten, da Linn& in Syst. veg. ed. 10. II. 1265 (1759) und ebenso ed. 11 (1760) als gleichberechtigte Arten nebeneinander aufführt: Betula alba, nigra, lenta, nana, Alnus und glutinosa ! Die Eigenschaft, abgehauen am Grunde wieder auszuschlagen, wogegen die Wurzeln keine (nach €. K. Schneider selten) Wurzelbrut bilden, veranlasst in den Erlenbrüchen die Bildung der dieken oft hoch über den Grund sich erhebenden Stümpfe, welche für viele Pflanzen geeignete Standorte bieten. Oft stehen die Erlen auch in den Sümpfen auf ihren hervorragenden Wurzeln („auf Stelzen“), dies wird durch die Entstehung der Bäume auf aus dem Wasser hervorragenden Bülten, z. B. von Carex stricta, veranlasst. Durch die Beschattung sterben die Sauergräser ab, die Bülten verschwinden und die Wurzeln bleiben herausstehend (vgl. Graebner Pflanzenwelt Deutschlands). Bemerkenswerth sind die durch Fränkia 1) alni (P. Magn. Verh. BV,. Brand. XXXII f. 1890 XIII [1891]. — Schinzia 2) Alni Woronin M&m. Ac, St. Pet. 7. ser. X No. 6 [1866]. — Frankia subtilis Brunchorst Unters. bot. Inst. Tüb. II. 1 [1886]) hervorgerufenen knöllchenähnlichen Wurzelgallen. Das orangerothe Holz ist für manche Zwecke sehr brauchbar. Die Früchte und die Rinde sind sehr gerbstoffreich. Einigermaassen veränderlich. Die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. vulgäris. Blätter an der Spitze stumpf oder ausgerandet. Die bei weitem häufigste und verbreitetste Rasse. A. glutinosa a. vulgaris Spach Ann. sc. nat. ser. 2. XV. 207 (1841). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I.-129 erw. Hierzu gehören I. Blätter unterseits bis auf die Nervenachseln verkahlend. a. Bärte in den Nervenachseln der Blätter stets vorhanden. 1. Bärte in den Nervenachseln rostbraun. a. Fruchtstände 1,5—2 em lang. (Vgl. #.) I. typica. Blätter meist 4—9 cm lang. — Die bei weitem häufigste Form. — 4. glut. f. typica Callier in ©. K, Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 129 (1904). — 4. glut, f. glabra Brenner Medd. Soc. pro Faun. Fl. Fenn. nach Bot. Centralbl. LXI. 150 (1895). — Hierher gehören folgende Spielarten und Monstrositäten : l. quereifolia (Spach a. a. O. [1841]. Callier a. a. O. [1904]. — 4. quereifolia Willd. Berl. Baumz. 44 [1796]). Blätter fast eichenartig, jederseits 3—Ölappig. — Bisher in Schweden und im Orient beobachtet. l.sorbifolia (Dippel Handb. Laubh. II. 161 [1892]). Blätter tief eingeschnitten mit breiteren oft übereinander greifenden ge- kerbten Lappen. — In Finnland beobachtet, sonst in Gärten. 1) Nach Alb. Bernh. Frank, * 17. Jan. 1839 Dresden + 27, Sept. 1900 Berlin, Geh. Regierungsrath und Vorsteher der biologischen Abtheilung des Kaiserl. Ge- sundheits-Amtes daselbst, vorher 1878 Professor an der Universität in Leipzig, 1881 an der Landwirthschaftl. Hochschule in Berlin. Verfasser zahlreicher und werth- voller botanischer Schriften besonders auf dem Gebiet der Physiologie und Patho- logie, u, a.: Die Krankheiten der Pflanzen. Breslau 1880. 2, Aufl. 1895/6. Er machte zuerst auf die Symbiose höherer Pflanzen mit Wurzelpilzen (Mycorrhiza) aufmerksam (vgl. F. Krüger Ber. D. Bot. Ges. XIX [10]). In der von ihm herausgegebenen 2. Aufl. von Leunis Synopsis der Pflauzenkunde, 3 Bde,, Hannover 1883—6 hat P. Ascherson die Pflanzengeographie bearbeitet, 2) S. II. 2. S. 268 Fussn. 3. Alnus, 419 1. lZaecinidta (Willd. Spee, pl. IV. 1.335 [1805]. Koch Syn. ed. 2.763). Blätter mehr oder weniger tief eingeschnitten mit spitzen bis scharf zugespitzten Lappen. 1. rubrinervia (Dippel a. a. 0. 160 [1892]). Blätter dunkler grün mit rothen Blattstielen und Hauptnerven. ]. pyramidälis(Dippel a. a. O. 160 [1892]. — A. Birkiana) und A. pyramidalis Birkiana der Gärten). Zweige aufstrebend, die Pflanze daher von mehr oder weniger pyramidaler Tracht. — In Gärten, l. aürea (Verschaff. nach Dippel a. a. OÖ. 160 [1892]). Blätter besonders im Frühjahr schön goldgelb. — In Gärten, gedeiht meist schlecht. m. maculäta (H. Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 118 [1904]. — A. februaria 6. b. maculata ©. Kuntze Taschenfl, Leipz. 239 [1867]. — A. glut. f. variegäta Callier in ©. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter weissbunt. Vielleicht gehört zu dieser Abart auch: 8. longipedunculata (longepeduneulata A. Br.? nach H. Winkler a. a. O. 117 [1904]). Untere Fruchtstände bis 2,5 em lang gestielt, 9 tenuifölia. Blätter fast kreisrund, an der Spitze nicht oder sehr selten schwach gestutzt, undeutlich gelappt, sehr schwach gezähnelt, oberseits dunkel, unterseits blässer grün, dünn. — Bisher nur in Schlesien! — 4. glut. $. tenuifolia Callier ABZ. I (1895) 81. parvifölia, Blätter rundlich, klein, nur 3—5 em lang und ebenso breit, — Selten; in Gebirgen zerstreut. — 4A. glut. f. parwi- folia Callier in ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 129 (1904). — 4A. februaria 3. b. parvifolia ©. Kuntze Taschenfl. Leipz. 239 (1867). — 4A. glut. var. mierophylla Callier in 69, Jahresh. Schles. ‚Ges. vaterl. Cult. f. 1891. 74 (1892). — Hierzu gehören : 8. lobuläta (Brenner Medd. Soc. Faun. Fl. Fenn. vgl. Bot. Centralbl. LXI. 152 [1895]). Blätter fast rundlich, regelmässig gelappt, stark glünzend. Früchte meist klein. y. ineisa (Willd. Spee. pl. IV. 1. 335 [1805]. Koch Syn. ed. 2. 763. — 4A. oryacanthaefolia Lodd. Cat. 1836. — A. glut. var, oxyacanthaefolia Spach Ann. se. nat, 2. ser. XV. 208 [1841]. — A. glut. e. pinnatıfida lus. a. ineisa Regel Monogr. Bet. in Me&m. Soe nat. Mose. XII. 166, 167 [1861]). Blätter rundlich-stumpf- gelappt, mehr oder weniger tief eingeschnitten, oft deutlich an Crataegus erinnernd. — Wohl nur in Gärten. 6. imperidlis (Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 599 [1864]. — A. glut. imper. asplenifolia der Gärten, Verschaff. Cat. Hortie, VI. 97 [1859]. — 4. februaria 44 pinnatifida ©. Kuntze a. a. O. 111867)). Blätter mit schmalen spitzen Lappen, tief eingeschnitten, — Gartenform, kleinblätterige Parallelform zur laciniata. b. Fruchtstände grösser oder kleiner (vgl. auch lobulata) oder länger gestielt. 1. maeroeärpa. Fruchtstände erheblich grösser als beim Typus, bis 3 em lang, hier und da noch länger. — Sehr selten. — A. glut. f. macrocarpa Bequien Ann, se, nat. vV. 381 (1825). 2, mieroeärpa. Fruchtstände viel kleiner, nur 1 bis etwa 1,5 em lang und 0,5 em dick. — 4. qlut. var. mierocarpa Uechtr. in Herb.; Callier 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl, Cult. 74 (1892). 3, Bosniaca, Fruchtstandstiele sparrig abstehend bis 18 mm lang, lünger als die Fruchtstände. Blüthenstände öfter an verzweigten 1) Ueber Birk haben wir nichts erfalıren Können, 27* 420 Betulaceae. Trieben. — Bosnien. — 4. glut, var. bosniaca Beck Glasnik. XVIIT. 75 [101] (1906). Wiss. Mitth. Bosn. u. Herz. XI. 401 [121] (1909). 2, Bärte in den Nervenachseln weiss. Sardöa. — Sardinien. Ob auch bei uns? — A. glut. sardoa H. Winkler a. a. OÖ. 117 (1905). — 4. februaria 1. a. sardoa OÖ. Kuntze Taschenfl. Leipz. 239 (1867). b. Bärte in den Nervenachseln fehlend. imberbis. Blätter mit 8—9 Seitennerven, unterseits auf den Nerven bleibend behaart oder auch dort verkahlend. — Selten, im öst- lichen Theile der Balkanhalbinsel anscheinend öfter (vgl. C. K. Schneider Ill. Handb. I. 129). — 4. glut. var. imberbis Bornm. Bot. Centralbl. XXXVI. 153 (1888). II. Blätter unterseits stets bleibend behaart (vgl. auch imberbis). pilösa Blätter dicht behaart. — Bisher in Schweden, Finnland, Russland, Griechenland und Italien beobachtet, wohl sicher auch bei uns. — 4. glut. f. pilosa Brenner Medd. Soc. Faun. Fl. Fenn. nach Bot. Centralbl. LXI. 150 (1895). — 4. glut. f. puberula Callier in C. K. Schneider N. Handb. Laubholzk. I. 129 (1904). Hierher gehören nach Callier (br.) auch die von Borbäs (Balaton floräja 330 [1900]) aufgestellten und (ungarisch) beschriebenen A. pubescens var. subviscida und A. Balatonialis !). — Hierzu gehört: b. subpilösa (Brenner a. a. ©. [1895]). Blätter schwächer behaart. (Verbreitung der Rasse: Europa; Ural.) > B. dentieuläta. Blätter breit-elliptisch, rhombisch-oval oder etwas verkehrt-eiförmig, spitz oder stumpflich, niemals an der Spitze aus- gerandet, an älteren Pflanzen ohne deutliche Lappung, gleich- mässig fein gezähnt, mit jederseits 7—9, seltener 10 Seitennerven. Bisher nur in Kleinasien, Kaukasus, Nord-Persien, Kurdistan beobachtet, bei uns nur hier und da in Gärten. Das Vorkommen in Italien, Sicilien und Nord-Africa hält Callier (briefl.) für zweifelhaft. A. glutinosa $. denticulata Ledeb. Fl. Ross. III. 657 (1849). Callier in C. K. Schneider Il. Handb. Laubbolzk. I. 129 (1904). — Alnus denticulata C. A. Mey. Verz. Pflz. Kauk. 43 (1831). Hierher gehört II, barbäta (Callier a. a. O. [1904]. — A. barbata C. A. Mey. a.a. 0, [1831]). Blattstiele und Blattunterseiten dicht behaart. — Nach Callier gehört die hierher gezogene Pflanze der Baumschulen zum Typus der Rasse; sie stellt sicher keinen Bastard A. glutinosa X incana dar, wie manche Schriftsteller wollen. (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa nördlich in Norwegen bis 63047°; Kaukasus; Sibirien; Persien; Kurdistan; Japan; westl. Nord-Africa [andere Rassen vgl. Winkler a. a. O. 118].) * Nach Winkler gehören wahrscheinlich zu dieser Art auch Betula oblon- gäta Ait. Hort. Kew. III. 338 (1789). — Alnus oblongata Willd. Spee. pl. IV. 335 (1805) nicht Mill. — 4. elliptica Requ. Ann. se, nat. V. 381 (1825) (nach Callier briefl. vielleicht eine glutinosa X cordata rotundifolia). — A. suaveolens Moris Stirp. Sard. el, II. 9 (1828). — A. nitens K. Koch Linnaea XXII. 334 (1849). — A. cerifera Hartig Naturg. forstl. Kult. 337 (1851) (nach Callier 1) Nach dem Fundort am Plattonsee (ung, Balaton). Alnus, 421 briefl. vielleicht eher zu A, cordata rotundifolia oder zu A. elliptiea gehörig). — 4A. Morisiäna) Bertol, Fl, It. X. 163 (1854). — A. glutinosa 8. elliptica Arcang. Consp. Fl. It, ed. 1. 630 (1882) s. oben A. elliptica, 1076. X *r A. glutinosa X rugosa s. S. 422. 1076. X 1077. A. glutinosa X incana s. m 429, 1076. X ? A. glutinosa X subcordata? s. S. 432. 2. Blätter jederseits mit 8—11 Seitennerven, meist spitz oder etwas zugespitzt. r A. rugösa. Ih—h. Meist nur bis 4, mitunter bis über 10 m hoch, breit buschig verzweigt. Einjährige Zweige kantig, purpurn, rost- farbig filzig behaart. Winterknospen meist dicht behaart. Blätter aus abgerundetem oder schwach herzförmigem Grunde rundlich-eiförmig bis breit. elliptisch, meist 6—10 cm lang und 4—7 cm breit, spitz bis schwach zugespitzt, meist ungleich klein gesägt; Nerven unterseits rost- farbig behaart, mit schwachen oder weichen Achselbärten. Nebenblätter breit-elliptisch, rostfarbig-filzig. Fruchtstände meist zu 3 (bis 13), ge- drängt stehend, der oder die untersten länger gestielt, der obere fast sitzend, meist 1,2—1,8 cm lang und 8—12 mm diek. Früchte ziemlich breit geflügelt. In Nordamerica heimisch, dort im Osten sehr verbreitet, bei uns seit langem in Gärten; dort und aus ihnen leicht verwildernd, in Nord- und Mitteldeutschland wie in Böhmen hier und da beobachtet. Bl. März, April. A. rugosa Spreng. Syst. veg. III. 848 (1826). Koehne Deutsche Dendrol. 115. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 131. — Betula Alnus rugosa Du Roi Harbkesche w. Baumz. I. 112 (1772 Wangenh. Beytr. 86 fig. LXa (1787). — Betula rugosa Du Roi nach v. Burgsdorf Schrift. Ges. Nat. Fr. Berlin V. 195 (1784, ohne Beschr.). Ehrh. Beitr. III. 21 (1788). — Alnus serrulata Mich. fil. Hist. arb. Am, III. 320 (1815) z. T. — A. autumnälis Hartig Forstl. Kult. 337 (1851). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 255. 1076. x *r A. glutinosa X rugosa s. S. 422. * X * A rUgosa. X tennifolia SP = *r x 1077. A. rugosa Y. incana s. S. 432. * A. serruläta (Willd. Spee, pl. IV. 336 [1804]. — Betula serrulata Ait. Hort. Kew. III. 336 [1789]. Mich. Fl. bor. Am. 181 [1803]. — Aln. serrulata a. vulgäris Spach Ann. se. nat. 2. ser. XV. 206 [1841]. — A. serrulata a. genuina tegel in DC. Prodr. XVI. 2. 188 [1868]) gleichfalls aus dem östlichen Nord- america ist öfter mit voriger verwechselt worden, von ihr aber leicht zu unter- scheiden durch die kahlen oder doch bald verkahlenden jungen Zweige, die aus 1)S. II. 1. S. 264 Fussn. 2. Die näheren Daten sind * 25, Apr. 1796 Orbassano (Piemont) + 18. Apr. 1869 Turin. Vgl. Parlatore BZ. XXVU (1869) 422. > -. 422 Betulaceae. keilförmigem Grunde ovalen bis verkehrt-eiförmigen Blätter, die unterseits meist kahl sind bis auf die deutlichen starren Bärte in den Blattachseln, die schmal- elliptischen Nebenblätter und die meist weniger zahlreichen Fruchtstände. * A. tenuifolia (Nutt. Sylva I. 32 t. 40 [1842]. h—h, meist bis zu 10 m hoch, mit hellbrauner Rinde. Junge Zweige meist kahl, glänzend, purpur- braun. Winterknospen kahl, von gleicher Farbe. Blätter meist aus abgerundetem bis schwach herzförmigem Grunde eiförmig, spitz, unterseits bald völlig verkahlend oder bleibend schwach behaart. Nebenblätter etwa 1 em lang und 3 mm breit. Fruchtstände zu 3—9, bis 1,8 em lang und 1,2 em dick, mit 3—8 mm langen Stielen. — Zerfällt in 2 Formen: A. virescens (Callier in ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. 1. 133 [1905]. — A. ineana var. virescens Wats. in Brewer u. Wats. Geol. Survey Calif. 81 [1880]. — 4. tenuifolia var. viresceens Koehne Herb. — var. Purpüsü !) Koehne in Späth Cat. 1897—98 [1897)]). Blätter klein, meist nur 3—6 em lang und 2,5—4 cm breit, unterseits hell- oder gelblichgrün, kurz, stumpf bespitzt, am Rande meist mit kurzen stumpfen Lappen, jederseits mit 8 (bis 10) Seitennerven. Nebenblätter schmal-lanzettlich. — Wohl die verbreitetste Form im westlichen Nord-America. B. oceidentdlis (Callier a. a. O. [1904]. — 4. oceidentalis Dipp. Handb, Laubh. II. 158 [1892]. — 4. tenuifolia var. Dippelii2) Koebne Herb. nach C. K. Schneider a. a. ©. [1904]). Blätter grösser, meist 8—10 (bis 12) cm lang und 4—6 (bis 8) em breit, unterseits hell- oder etwas blaugrün, deutlich spitz, am Rande mit scharfen spitzen Lappen, jederseits mit 10-12 Seiten- nerven, ihr Stiel meist 2—2,5 em lang, meist orangegelb bis röthlichbraun. Nebenblätter eiförmig. -— Seltener, weniger im westlichen Nord-America ver- breitet. “+ x * A. rugosa X tenuifolia s. unten, Bastarde. B. Ib. + X * A. rugösa X tenuifölia (4. Purpüsii [purpusi] Callier in C. K. Schneider IN. Handb. Laubholzk. I. 132 [1904])) wurde von €. A. Purpus in Britisch-Columbien beobachtet. B.4l: x + A. glutinosa X rugosa. I. Einjährige Zweige schwach behaart oder ganz kahl, ebenso die Winterknospen. Blätter meist rundlich-elliptisch bis undeutlich verkehrt-eiförmig, in oder wenig über der Mitte am breitesten, meist 6—8 em lang und 4—7 cm breit, mit abgerundetem oder selten schwach herzförmigem Grunde, oberseits kahl, unterseits heller aber trübgrün, meist nur auf den Nerven fein rost- farbig behaart, mit weichen oder starren Achselbärten, jederseits mit 10—12 Seitennerven; ihr Stiel fast kahl. Fruchtstände zu 4—8 bald der A. rugosa, bald der A. glufinosa ähnlich gestielt. Fruchtschuppen denen der A. rıgosa ähnlich. 1) S. S. 412 Fussn. 1; Karl Albert Purpus. 2) 8. VI. 2. S, 44 Fussn. 2. Alnus, 423 Zwischen den Erzeugern entstanden, in Norddeutschland beobachtet in den Provinzen Brandenburg und Schlesien sowie in Nordböhmen, aber wahrscheinlich weiter verbreitet. In Gärten nicht selten, meist unter dem Namen der A. rugosa. A. glutinosa X rugosa (A. Stilesiaca [silesiaca]) Fiek 66. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 178 (1888). ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 130. — A. hybrida Neum. Verh. ZBG. Wien IV. 2. 267 (1854) nicht A. Br. — 4. Fiekii!) var. silesiaca Callier 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 86 (1892). b. Blätter unterseits graugrün bis blaugrün, sonst kahl oder grau behaart, in den Nervenwinkeln unterseits nicht bärtig behaart. Fruchtstände sitzend oder der unterste gestielt. 1077. (3.) A. ineana (Weiss- oder Grauerle; dän.: Graa Ael; kroat.: Bijela Joha). h—h, meist 6 bis etwa 23 m hoch, in der Tracht der A. glutinosa ähnlich, aber meist niedriger, mit ziemlich dichter Krone. Stamm glatt mit hellgrauer Rinde. Einjährige Zweige meist noch sammetartig grau behaart, daher die Lenticellen meist erst im zweiten Jahre deutlich. Winterknospen länglich bis lanzettlich, stumpf, fein zottig behaart, nicht klebrig. Blätter auch in der Jugend nicht klebrig, eiförmig-elliptisch, meist spitz oder kurz zu- gespitzt, meist 4—10 (bis 12) em lang und 3—7 (bis 9) cm breit, mit bis 3 cm langem Stiel, am Grunde meist abgerundet, meist doppelt gesägt, unterseits grau- bis blaugrün, meist kurzhaarig, zuletzt öfter mit Ausnahme der Nerven ziemlich kahl. Nebenblätter behaart. Tragblätter der männlichen Blüthenstände etwas heller als bei A. glutinosa. Fruchtstände meist 1—1,5 cm lang und 7—12 mm dick. Frucht mit schmalem oder breiterem ziemlich dünnem Flügel. In moorigen Wäldern und auf Dünen, sowohl auf feuchtem als auf ziemlich trockenem Boden. Im norddeutschen Flachlande besonders im Östen verbreitet, nach Westen abnehmend und wohl bereits im mittleren Norddeutschland schon die Westgrenze ihres ursprünglich wilden Vorkommens erreichend. Fehlt nach E. H. L. Krause (Fl. Meckl. 62) bereits in Mecklenburg. Da sie vielfach zur Befestigung von Abhängen ete. verwandt wird und leicht verwildert, ist oft das 1) Nach Emil Fiek, * 23. Aug. 1840 Usch (R.-B. Bromberg) 7 21. Juni 13897 Cunnersdorf bei Hirschberg ji. Schl., Amtsvorsteher daselbst, früher Apotheker (1872—7 in Friedland in Schles.). F. hat in vielen Theilen Mitteleuropas erfolg- reich botanisiert, namentlich war er einer der besten Kenner der Flora von Schlesien, über die er (unter Mitarbeit von R. v. Uechtritz) 1881 ein treffliches Werk ver- öffentlichte; 1889 gab er eine kürzer gefasste Exeursionsflora von Schlesien heraus und setzte die Florenberichte des genannten ausgezeichneten Floristen von 1886—96 fort (1888 mit F. Pax, von 1889 an mit Th. Schu.be). Er bereiste auch Süd- Russland, bes. die Krim und machte dort schöne Funde, S, Schube Ber. DBG. 1898 (22). Auch F.’s jüngerer Bruder Max * 26. Febr. 1865 Gerswalde, Kr, Templin 7 18. Febr. 1901 Görlitz (Bathe briefl.), Pharmaceut, hat sich floristisch bethätigt. 424 Betulaceae, Indigenat nicht sicher festzustellen. Fehlt in der Ungarischen Tief- ebene; auch im mitteldeutschen Berglande von zweifelhafter Heimat- berechtigung. Dagegen ist das Indigenat in den Alpen und Karpaten, von wo sie an den Flüssen in die Ebene herabsteigt, nicht zweifelhaft. Fehlt im eigentlichen Istrien, Dalmatien und auf den Inseln der Adria (Maly br.). Steigt im Wallis bis 1550 m (Jaccard 322), in Tirol bis 1600 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 53), in der Biharia bis 1093 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 366), in Bosnien bis 1400 m (Maly br.). Bl. März, April, früher als A. glutinosa, überhaupt der frühblühendste unserer heimischen Bäume. A. incana Moench Meth. 124 (1794). Willd. Spec. pl. IV. 335 (1805). Koch Syn. ed. 2. 762. Koehne Deutsche Dendrol. 114. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 255. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 134. Nyman Consp. 671. Suppl. 282. Rehb. Ic. XII t. DOXXIX fig. 1291 t. DOXXX fig. 1294. — Betula Alnus $. incana L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). — Bet. Alnus L. Syst. ed. 10. 1265 (1759). — B. in- cana L. fil. Suppl. 417 (1781). Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 339 (1789). — Almus lanuginösa Gilib. Exere. phyt. II. 402 (1792). — 4A. febru- aria 1. C. incana O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 239 (1867). Die Art vermehrt sich sehr stark durch Wurzelbrut und verwildert schon dadurch sehr leicht. Eine m. mit „blattartig vergrösserten* Tragblättern der weib- lichen Blüthen ist abortiva (Karl OBZ. I. 229 [1851)). Da Linn& in Syst. nat. die Art neben seiner Betula glutinosa als Betula “Linus ohne jeden Zusatz aufführt, müsste sie bei strengster Anwendung der Pri- oritätsregeln Alnus alnus heissen. Da Linn& selbst aber sowohl in Spee. pl. ed. 1 (1753) als auch später nach 1759 als Typus seiner Betula Alnus Alnus glutinosa auffasst und bezeichnet, Alnus incana sonst ausdrücklich stets als 3. incana aufführt, so kann man den Speciesnamen alnus ruhig fallen lassen und auch in diesem Falle den alteingebürgerten Namen _4. incana beibehalten, Alnus alnus erscheint uns ebenso unzulässig wie Abies picea für die Weiss- und Picca abies für die Roth- tanne oder Phleum phleoides für P, Boehmeri. Ziemlich. veränderlich; namentlich die Blattform ändert stark ab. Bei uns kommen namentlich folgende Formen in Betracht (in Ostasien und Nord-America andere Rassen): A. Blätter meist 4—10 cm lang oder noch länger, jederseits mit meist 8—10 (bis 12) Seitennerven. I. vulgäris. Blätter meist breit-eiförmig, meist deutlich spitz, unter- seits stets deutlich graugrün bis blaugrün, mehr oder weniger dicht behaart. Die bei weitem häufigste Rasse. A. incana «a. vulgaris Spach Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 206 (1841). ©. K. Schneider a. a. OÖ. — 4A. ine. a. genuina Regel Monogr. Bet. in M&m. soc. nat. Mosc. XIII. 155 (1861). — A. incana b. tomentosa Dippel Handb. Laubholzk. II. 165 (1892). Hierher gehören folgende Formen, mehr oder weniger dicht behaart: a. pilösa. Blätter unterseits grau bis graugrün, — Verbreitet, — 4A. ine. a. pilosa Cel. Sitzb. Böhm, Ges. Wiss, 1893, Math. nat. Cl. No. X. 13. 1. Blätter oberseits grün. Alnus, 425 a, Blätter deutlich spitz mit spitzen eckigen Lappen. I. typica. Seitenständige Fruchtstände sitzend. — Die häufigste Form. — 4. ine, f. typica Call. 69. Jahresber. Schles. Ges. vater], Cult. 2. 8 (1892). — Hierzu gehören: l. acuminäta (Regel in DC. Prodr. XVI, 2. 189 [1868]. — f. pinnatıfida Dippel Handb. Laubh. II. 165 [1892] nicht Wahlenb. — A. pubescens b. pinnatifida Koehne Deutsche Dendr. 115 [1893] z. T.). Blätter tief eingeschnitten mit spitzen schmalen Lappen. — Vielleicht hierher auch A. inc. y. acutiloba Koch Syn, ed. 2.762 (1844). m. aurea (Schelle in Beissn., Sch,, Zab. Handb. Laubholzben, 59 [1903]). Zweige und Blüthenstände im Winter schön rothgelb. Blätter im Frühjahr und Herbst lebhaft gelb. — Eine sehr schöne Pflanze. l. pendula (Call. in C. K. Schneider a. a, O. 135 [1904], — Var. pendula nova der Gärten, V. d. Borne). Zweige hängend, m. variegdta (Schelle a. a. OÖ. [1903]). Blätter weiss gefleckt. 2, dübia, Seitenständige Fruchtstände deutlich kurz gestielt. — Selten. — 4. ine. f. dubia Call. a. a. O. (1892). — Hierher gehört nach Callier (br.) vielleicht A. tirolensis Saut. in Rehb. Ie. XI. t. DCXXX fig. 1293 (1850). ß. fallax. Einjährige Zweige kahl. — Selten. — A. ine. #. fallax Beck Fl. N.-Oe. 263 (1890). b. Blätter stumpf oder mit kurzen Spitzen. subrotünda. Blätter rundlich bis rundlich -eiförmig, mit schwachen abgerundeten Lappen. — In Mitteleuropa sehr zerstreut, sonst auf der Skandinavischen Halbinsel, in Frankreich, Italien und in Russland beobachte. — 4. incana var. subrotunda Call. 69. Jahresb. Schles. Ges, vaterl. Cult. 2. 78 (1892). 2. Blätter auch oberseits silberglänzend zottig behaart. argentäta. Blätter meist rundlich-eiförmig oder kreisrund, stumpf oder mit kurzer stumpfer Spitze (f. iypica Callier a. a. O. [1904]). — Selten. — 4. ine. var. argentata Norrl, Notis. Faun. Fl. Fenn. 1871, 13. — Hierher gehören: b. acutiloba (Callier a. a. ©. [1904]). Blätter eiförmig mit deutlicher kurzer Spitze, am Rande mit spitzen eckigen Lappen. — Bisher in der Schweiz und in Finnland beobachtet. ec, pinnatipartita (Norrl. Bidr. Syd. Tavastl. Fl. 151 [1871]). Blätter scharf und tief eingeschnitten. — Bisher nur in Finnland, d. sericea (Christ Ber. Schweiz. B. Ges. 1891. 97. Nyman Consp. Suppl. 282). Blätter kleiner als beim Typus der Form, b. Blätter unterseits blaugrün, kahl oder schwach behaart. glabrescens. Blätter breit-eiförmig, meist spitz, am Rande mit spitz eckigen Lappen, jederseits mit meist 1—12 Seitennerven. Seitliche Fruchtstände sitzend. — Selten. — A. incana ß. glabrescens Cel. Sitzber. Böhm. Ges, a 1893. Math. nat. Cl. No. X. 13. — A, inc. d. eg phylla Call. in €. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 135 (1904), Hierher Ba m. coceinea (Schelle a. a. O. [1903]). Dem ]. aurea analoge Farben- spielart. m, monströsa (Dippel Handb. Laubholzk. II. 165 [1592]). Meist nur strauchartig. Zweigspitzen mehr oder weniger verbändert, oft gekrümmt und getheilt. — In Gärten, (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) =] 426 Betulaceae. II. hypochlöra!). Blätter elliptisch oder breit-eiförmig, kurz zu- gespitzt oder spitz, schwach gelappt (die Lappen abgerundet), unterseits grün, meist schwach behaart bis fast kahl, jederseits mit 8—10 (bis 12) Seitennerven. Seitliche Fruchtstände sitzend. Selten bis sehr zerstreut. A. incana var, hypochlora Callier 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 79 (1892). Hierher gehört: m. Bolleäna2) (Schwerin Mitt. Deutsche Dendr. Ges. V. 77 [1896]. — var. aüreo-variegata Hort. Van Houtte). Blätter gelb gefleckt. — Wichtiger ist: b. leptophylla*). Blätter meist 8—12 em lang und 6—5 cm breit, sehr dünn, spitz, am Grunde gestutzt, mit grossen dreieckigen spitzen Lappen, oberseits trübgrün, unterseits grün oder etwas graugrün, mit schwachen Nerven kahl oder schwach behaart. — Schlesien: Hirschberg! — 4. ine. var. leptophylla Callier 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 74 (1892). — var. temuifolia Callier Herb. s. a. a. ©. (1892). — Eine Uebergangsform zum Typus. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Russland.) E B. Blätter nur 2—4 cm lang oder noch kleiner. I. Blätter unterseits deutlich grau- bis blaugrün. a. lobuläta. Blätter eiförmig, meist stumpf, meist 2—4, selten bis 5 em lang und 1,5—3, selten bis 3,5 cm breit, mit sehr entwickelten etwas stumpfen Lappen, unterseits grau oder grau- grün, mehr oder weniger dicht behaart, jederseits mit 6—8 Seitennerven. Seitliche Fruchtstände mitunter kurz gestielt. In Tirol angegeben (vgl. Callier bei ©. K. Schneider a. a. O.), wohl weiter verbreitet. Hier und da in Gärten. A. incana g. lobulata Callier in €. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 136 (1904). — A. incana var. pinnati- fida «a. vulgaris Regel Monogr. Bet. a. a. OÖ. 100 t. XVII fie. 6 (1860); in DC. Prodr. XVI. 2. 189 (1868) nicht Wahlenb. — DB. ine. pinnatifida Rehb. Ic. XII t. DUXXX fig. 1294 (1850) nicht Wahlenb. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel.) Ix*I parvifölia. Blätter sehr klein, meist nur 1—1,5, seltener bis 2 cm lang und 1—1,5 em breit, unterseits grau oder grau- grün, jederseits mit 5—7 Seitennerven. Seitliche Fruchtstände meist sitzend oder fast sitzend. Bei uns bisher nur in Gärten, aber vielleicht im Freien nur übersehen. A. incana e. parvifolia Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 189 (1868). Callier in C. K. Schneider a. a. O. 1) Von dr6 unten und X/og6dg grün (eigentlich gelbgrün). 2) S. I. S. 393 Fussn. 1; IV. S. 195 Fussn. 4. 3) Von Zenröz dünn und p6/4/or Blatt. Bi Alnus, 427 Hierzu gehört meist: 2. pinnäta, Blätter öfter etwas grösser, tief eingeschnitten mit schmalen spitzen Lappen, unterseits dicht behaart, meist 2—3 em lang und 1,5 bis 3 cm breit. — Wild bisher nur in Schweden beobachtet. — A. in- cana 1. pinnata Callier in C. K. Schneider a. a. O, (1904). (Verbreitung der Rasse: Schweden; Finnland.) II. Blätter unterseits grün oder doch nur schwach grau- oder blau- grün, schwach behaart oder fast kahl. a. boreälis. Bis baumartig. Blätter eiförmig oder breit-elliptisch, meist ganz stumpf mit kurzen abgerundeten Lappen, jederseits mit 7—8 Seitennerven. Seitliche Fruchtstände sitzend. Der Typus mit Sicherheit bisher nur auf der Skandinavi- schen Halbinsel. A. incana var, borealis Norrl. Notis. Faun. Fl. Fenn. 1871. 13. C. K. Schneider Il. Handb. Laubh. I. 136 fig. 72r. — A. ine. v. virescens Wahlbg. Fl. Lapp. 250 (1812) z. T. — 4. pubescens mehrerer Skandinavischer Schriftsteller z. T. Hierher gehört vielleicht auch var. alpestris Brügger Jahresb. Nat. Ges. Graub. XXIX. 154 (18534—85), sicher auch: 2. glabra (Blytt Norg. Fl. 405 [1874]). Blätter fast ganz kahl, — Nahe verwandt ist auch 3. orbieuläris. Blätter grösser als beim Typus der Rasse, unterseits schwach behaart oder fast kahl, jederseits mit 5, seltener 6 Seitennerven. — So in Schlesien wild beobachtet, selten in Gärten. — A. ine, v. orbieu- laris Callier DBM. 1892 Beil. 24. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel.) I*I b. arcuäta. Stets strauchig, mit bogig aufsteigenden Zweigen. Blätter klein, meist eiförmig, spitz, scharf gesägt, mitunter mehr oder weniger gefaltet, unterseits grün, jederseits mit 5 Seiten- nerven. Bisher nur in Skandinavien, ähnliche Formen anscheinend auch bei uns in Gebirgen. A. incana var. arcuata Skarman Bot. Notis. 1889. 1. Kleinfrüchtige Formen der Art sind mehrfach beschrieben worden, so von Neuman (Sv. Vetensk. Akad. Öfvers. (1889) als var. miero- eönus!) und var. mierojüla?) Grütter Schr. PÖG. Königsb. XXXVI. 34 [1895)]). (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel, nördlich bis zum 70° 30‘ N. Br.; Dänemark; Apenninen südlich bis Pisa; Russ- land; Kaukasus; Sibirien bis Beinzien: Nord-America.) En 1076. X 1077. A. glutinosa X incana s. S. 429. *7 x 1077. A. rugosa X incana s. 8. 432. 1077. X * A. incana X subeordata 3. S. 433. 1) Von wıngös klein und »@vos Zapfen, 2) Von wıxods und fovfos Kätzchen (der Bäume). IT, 498 Betulaceae. * A. Oregöna. ih. Bis 25 m hoch. Zweige und Winterknospen auch anfangs kahl oder doch nur sehr schwach behaart. Klebrige Blätter meist läng- lich-eiförmig, spitz, grob doppelt bis lappig gekerbt-gesägt, meist 9—16 em lang und 5—9 cm breit, kahl oder nur in der Jugend an den meist röthlieh über- laufenen Nerven schwach behaart, unterseits graugrün. Weibliche Blüthenstände zur Blüthezeit purpurroth. Fruchtstände zu 5—8, meist fast 3 cm lang und fast 2 em dick mit 2—3 mm langen Stielen. Im westlichen Nord-America von Sitcha bis Kalifornien heimisch, bei uns hier und da in Gärten. Bl. April. 4A. oregona Nutt. Sylva I. 28 t. 9 (1842). Callier in C. K. Schneider Il. Handb. Laubholzk. I. 132. — 4A. rubra Bong. Me&m. Acad. St. Petersb. 4 ser. II. 162 (1833). Koehne Deutsche Dendrol. 114 nicht Betula almus rubra Marsh. Arh. Amer. 20 (1785) und nicht Aln. x. Tuckerman. — Alnus incana n. rubra Begel Monogr. Bet. in Mem. soe. nat. Mose. XIII. 157 (1861). II. Weibliche Blüthenstände fast stets einzeln, selten bis zu 3, meist seitlich am Stiele der männlichen Blüthenstände, selten getrennt; schon im Herbste in den Achseln von Laubblättern sichtbar. a. Blätter am Grunde keilförmig. * A, Japönica. hh—h- Meist nur bis 10, selten bis über 15 m hoch. Zweige anfangs meist mehr oder weniger behaart, später kahl, meist kantig, hell- oliv- bis röthlich-braun mit mässig deutlichen Lenticellen. Winterknospen kahl, purpurbraun mit krustigem Ueberzuge, bis etwa 4 mm lang und 2,5—3 mm breit mit bis 3 mm langem Stiele. Blätter meist länglich-lanzettlich, meist lang zugespitzt, 6—10 cm lang und 2,5—4, seltener bis 5 em breit, mit scharfen kleinen oft entfernten Zähnen, zuletzt kahl oder unterseits an den Nerven etwas behaart und in den Nervenwinkeln gebärtet. Fruchtstände 1,2—2,5 em lang und 1—1,5 em dick. Frucht schmal geflügelt. In Japan, Korea und der Mandschurei heimisch, bei uns seit Jangem in Gärten, neuerdings mehr verbreitet. Bl. April. A. japoniea Sieb. u. Zuce. Abh. Akad. München IV. 3. 230 (1846). Schwein- furth Beitr. Kennt. Betulae. t. IX ined. (sehr gute Abb.). Koehne Deutsche Dendrol. 113. C. K. Schveider Ill. Handb. Laubh. I. 126. — 4. harinoki!) Sieb. Pl. oce. 25 (1825)? — 4A. maritima 8. japonica Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 186 (1868). Eine sehr schöne Pflanze, 1077. X * A. incana X Japonica s. S. 433. * A. maritima. |j, selten }. Kaum bis 10 m hoch. Aeste meist dünn, aufrecht mit glatter graubrauner Rinde. Zweige meist ganz kahl, später roth- oder orangebraun gefärbt. Winterknospen dunkelbraunroth. Blätter eiförmig oder verkehrt-eiförmig, auch oval oder elliptisch, meist 5—12 em lang und 3—6 cm breit, meist spitz, kahl oder unterseits auf den Nerven kurz behaart. Männliche Blüthenstände zur Blüthezeit schön rothgelb. Fruchtstände meist 1,5—2,5 em lang und etwa 1,5 cm dick. Im Küstengebiete des Atlantischen Nordamerica heimisch, erst seit wenigen Jahrzehnten bei uns in Gärten, aber wegen des schönen Laubes und der im Herbste auffälligen Blüthen beliebt geworden und interessant. Bl. September, October. A. maritima Mühlenb, in Nutt. Sylva I. 34 t. 10 (1842). ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 126. — Betula Alnus maritima Marsh, Arb. Am. 20 (1785). — 4A. oblongata Regel Monogr. Bet. in Mem, Soc, nat. Mose. XIII. 171 (1860), Koehne Deutsche Dendr. 113 nieht Mill. (eine europäische Erle!). 1) Japanischer Name, Alnus. 429 b. Blätter mit abgerundetem oder oft herzförmigem Grunde. Blüthe- zeit vor oder mit der Belaubung. * A, cordäta. fi. Bis etwa 10 m hoch, wie ©, K. Schneider treffend bemerkt in der Tracht an Linden erinnernd,. Zweige anfangs klebrig, mehr oder weniger kantig, braunroth, mit kleinen hellen Lenticellen. Winterknospen etwa 5 mm lang mit deutlich abgesetztem Stiel, mit sehildförmigen krustigen Drüsen bedeckt. Blätter anfangs klebrig aus tief herzförmigem bis gestutztem Grunde rundlich bis länglich-eiförmig, meist etwa 5, seltener bis 12 em lang und 4 (bis 9) em breit, kurz zugespitzt, klein gesägt, anfangs ober- seits wachsig-drüsig, später kahl, unterseits heller, auf den Nerven gelbbräunlich borstig behaart, später nur in den Nervenwinkeln, mit 2—-3 cm langem Stiel. Fruchtstände meist (1,2 bis) 2 bis fast 3 em lang und 1 bis fast 2 em dick, mit etwa gleichlangen Stielen. Früchte mit ziemlich schmalen dieklichen Flügeln. In Süd-Italien und auf Corsica heimisch, bei uns hier und da in Gärten, in der Jugend im nördlichen Gebiete empfindlich. Bl. April, Mai. A. cordata Desf. Tabl. Hort. Paris. ed. 2. 244 (1815). Koehne Deutsche Dendrol. 113. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 125. — Betula cord. Lois. Not. 139 (1810). Fl. Gall. II. 317 (1828). — A. cordifolia Ten. Fl. Nap. I. S. LIV (1811). Aendert ab mit deutlich zugespitzten (genuina Regel a. a. ©. 116 [1860|]) und mit abgerundeten Blättern (rotundifolia Regel a. a. O. [1860]). — A. rotundi- folia Bert. Fl. It. X. 160 (1854). — Ob hierher auch A, cerifera Hartig Naturg. forstl. Kult. 337 (1851) s. S. 420? 1076. X * A. glutinosa X cordata s. S. 431. * A. subeordäta. fi. Bis 15 m hoch. Zweige anfangs meist behaart, später der vor. ähnlich, Winterknospen meist kurz behaart. Blätter länglicher, aus schwach herzförmigem oder rundlichem Grunde länglich bis läng- lieh-eiförmig, stumpflich oder zugespitzt, gröber ungleich bis doppelt gekerbt-gesägt, meist 5—10 mm lang und 3,5—11 cm breit, oberseits ver- kahlend oder nur auf den Nerven etwas behaart, unterseits heller, besonders auf den Nerven weich behaart oder auch dort fast kahl, schwach gebärtet in den Ader- winkeln. Fruchtstände 1,5—2,5 em lang und 1—2 cm dick. Frucht durch die dieken Flügel scheinbar ungeflügelt. Im Kaukasus und Nord-Persien heimisch, bei uns der Schönheit wegen hier und da in Gärten, selbst im nördlichen Gebiete anscheinend ganz winterhart. Bl. April, Mai. A. subcordata C. A, Mey. Verz. Pfl. Kauk. 43 (1831). Koehne Deutsche Dendr. 113. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 125. — 4. cordifolia ß. sub- cordata Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 185 (1868). 1076. X * A. glutinosa X subcordata s. S. 432. 1077. X. * A. incana X subcordata s. S. 433. Bastarde. Da die Bastarde, was bei der Windblüthigkeit der Arten nicht Wunder nehmen kann, fast alle selbständig im Gebiete entstanden sind, ein Vorgang der sich überall wiederholen kann, so seien auch die der angepflanzten Arten erwähnt. B. 1076. X 1077. A. glutinosa X incana. I. Zweige meist an- fangs dicht filzig behaart, meist graugelblich, Blätter anfangs meist b. 430 Betulaceae. schwach klebrig, aus abgerundetem oder breit-keilförmigem Grunde rundlich-eiförmig bis fast verkehrt-eiförmig, stumpf, spitzlich oder zu- gespitzt, ungleich bis doppelt gesägt, unterseits meist anfangs grau- grün, später grün, namentlich auf den Nerven weichhaarig und in den Nervenwinkeln bärtig. Fruchtstände meist alle aber ungleich gestielt, ihre Stiele meist 4—6 mm lang. Hier und da mit den Erzeugern, südlich bis Montenegro beobachtet. A. glutinosa X incana Krause Schles. Ges. vaterl. Cult. 1845. 58. Koehne Deutsche Dendrol. 114. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laub- holzk. I. 130. H. Winkler Betul. 128. — A. pubescens Tausch Flora XVII (1834) 520. Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 187. — A. spüria Call. 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 81 (1892). — A. badensis') Lang in Hagenb. Fl. Basil. 192 (1843). Döll Fl. Bad. 534 (1857). — A. hybrida A. Br. in Rchb. Ic. XI. 3 t. DECXXX fig. 1292 (1850). — 4A. pliedta Hoffmansegg nach Rechb. a. a. O. (1850). — A. in- cana var. pseudosptria Callier Fl. Siles. exs. no. 934 (1893). Bei verschiedenen Schriftstellern (seit Richter-Gürke Pl. Eur. II. 53 [1897]) wird „Alnus pubescens“ Sartorelli Degli alb. It. sup. 330 (1816) als Synonym von A. incana und älteres Homonym der A. pubescens Tausch aufgeführt, Auf der eitierten Seite steht aber nicht Alnus sondern Betula pubescens, eine echte Birke, und wohl von der gleichnamigen Ehrhart’schen Art nicht verschieden (Callier br.). Bertoloni (Fl. It. X. 165) eitiert indessen Bet. pub. Sart. zu 4A. incanaı Einigermaassen veränderlich, die Formen, die bald dem einen, bald dem andern der Erzeuger näher stehen, gliedern sich in folgender Reihe: A. Tauschiäna?). Blätter verkehrt-eiförmig, selten mit kurzer Spitze, meist 3—6 em lang und 2—4 cm breit, unterseits trübgrün, auf den Nerven mehr oder weniger dicht behaart und in den Nerven- winkeln bärtig, jederseits mit 7—-8 Seitennerven, mit meist etwa 1,5 em langen oder etwas längeren oder kürzeren Stielen. Meist nicht selten. A. glutinosa X incana Subsp. I. Tauschrana Callier DBM. VII. 51 (1889) in C. K. Schneider a. a. O. (1904). Steht der A. glutinosa näher. — Hierzu gehört: II. Badensis (Callier a. a. O. [1904]. — A. badensis Lang a. a. O. im engeren Sinne). Blätter unterseits wie die Stiele dicht steifhaarig bis filzig. (Verbreitung der Rasse: Finnland; Schweden; Dänemark ; Russland. I B. interm&dia. Blätter rundlich-eiförmig bis rundlich-verkehrt-ei- förmig, stumpf oder mit kurzer Spitze, meist 4— 8 (bis 10) em lang und 4—8 em breit, unterseits heller grün, auf den Nerven mehr oder weniger dicht behaart, in den Nervenwinkeln bärtig, jederseits init meist 8. seltener bis 10 Seitennerven, mit 1,5—3 cm langem Stiele. Seltener, bei uns bisher nur in Deutschland und in Bosnien beobachtet. 1) Im Grossherzogthum Baden beobachtet, 2) S. I. S. 34 Fussn. 2 und IV. S. 234 Fussn, 1. Alnus, 431 A. glutinosa X incana var. intermedia Callier 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 83 (1892). — A. hybrida A. Br. a. a. O. (1850) im engeren Sinne, Hält etwa die Mitte zwischen den Erzeugern. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel.) I] C. ambigua. Blätter rundlich bis rundlich-eiförmig, stumpf oder mit deutlicher kurzer Spitze, meist 3—6 em lang und 2—5 cm breit, unterseits grau oder graugrün, mehr oder weniger dicht behaart, meist in den Nervenwinkeln nicht deutlich bärtig, jederseits mit S—10 Seitennerven, mit 1—2 cm langem Stiele. Zerstreut im Gebiete, südlich noch in Montenegro beobachtet. A. glutinosa X incana var. ambigua Callier 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 78 (1892) in ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 130. — A. barbata var. subincäna Simonk. Math. Term6sz. Füz. 1879. 149? — A. ambigua Beck Verh. ZBG. Wien XXXVII (1888) 767. — A. glut. X inc. Subsp. II. Beckit') u. var. Figerti?) Callier DBM. VII. 53, 54 (1889). (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Dänemark ; Russland.) Ix* (Verbreitung des Bastards: Finnland; Schweden ; Norwegen ; Däne- mark; Russland.) & 1076. X * A. glutinösa X cordäta. h—h-. Blätter breit- bis rundlich- elliptisch, meist 4—6 em lang und 3—3,5 em breit, an der Spitze stets abgerundet oder schwach ausgebuchtet, am Grunde abgerundet oder ungleich und schwach herz- förmig, am Rande meist ziemlich regelmässig gezähnt, seltener schwach gelappt, unterseits in den Nervenwinkeln mehr oder weniger bärtig, mit 1,5—2 em langem Stiele. Fruchtstände zu 3—5 meist 2 cm lang und 1 cm breit, lang und dünn gestielt. x In Corsica wildwachsend beobachtet und im Arboretum von Dieck in Zöschen entstanden, 1) Nach Günther Ritier Beck von MannagettaundLerchenau,* 25. Aug. 1856 Presburg, Professor der Botanik und Direetor des Botanischen Gartens der deutschen Universität in Prag, vorher 1886—1899 Custos und Leiter der botanischen Abtheilung des Naturhist. Hofimuseums in Wien. B., hat hervorragende Verdienste an der floristischen und pflanzengeographischen Erforschung von Oesterreich-Ungarn, besonders von Nieder-Oesterreich und Bosnien-Hercegovina: Flora von Nieder- Oesterreich Wien 1890—2. Flora von Süd-Bosnien und der angrenzenden Herce- govina. I—-IX. Ann. des K. K. naturh. Hofmus. I. I. IV. VI. X. XI XIU. 1886—98. Die Veget.-Verhältn. der illyrischen Länder (in Engler-Drude Veg. der Erde) Leipz. 1901. Flora Bosne, Hercegovine i Novopazarskog sandzaka. I. II. Glasnik zemlj. muz. u Bosn. i Here. XV. XVIII. XIX. Sarajevo 1903—7. Flora von Bosnien, der IHerzegowina und des Sandzaks Novipazar. I. II. Wissensch. Mitth. Bosn. Herz. IX. XI. Wien 1904. 1909. B. ist ferner Verf. der werthvollen Mono- graphien: Insulae Europae. Denkschr, K. K. Ak. des Wiss, Math. naturw. Cl. XLIV., 2. Wien 1881 und Monographie der Gatt. Orobanche Biol. Bot. Heft 19 Cassel 1890. Die Verf. der Synopsis sind B. für manche wichtige Aufklärung zu Dank ver- pflichtet. 2) 8. II. 1. 8. 422 Fusen. 1, 432 Betulaceae. Fagaceae. A. cordata X glutinosa Dippel Handb. Laubholzk. II. 149 (1892). Callier in C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 125. — 4. elliptica Requ. Ann. se, nat. V. 381 (1825)? — A. hybrida Dippel a. a. O. (1892). Die beschriebene Form scheint nach Callier durch Einwirkung der stumpf- blätterigen Form der A. cordata entstanden wie auch vielleicht A. elliptiea (s. S. 420); genuina scheint -betheiligt bei B. Dieckiit) (A. dieckii Callier in C. K. Schneider a. a. O. [1904]). -- Zöschen, — Vielleieht ein Bastard der A, subeordata. 1076. X * A, glutinösa X subcordäta. Durch diese Kreuzung ist nach Koehne (Deutsche Dendrol. 115 [1893]) vielleicht die A. barbata C. A. Mey. Verz. Pfl. Kauk. 331 (1831) entstanden, die aber neuerdings meist als Abart der A. glutinosa betrachtet wird (vel. S. 420). "7 X 1077. A. rugösa X ineäna (A. Aschersoniäna?) Callier 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 85 [1891]. — A. auctum- nalis X incana? Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 623 [1861]. — A. in- cana X rugosa Koehne Deutsche Dendrol. 114 [1893]). Tritt in 2 Formen auf: A. vulgaris. Junge Zweige schwach behaart oder fast kahl. Blätter breit-eiförmig oder breit-elliptischh mit kurzer oder stumpflicher Spitze, meist 5—9 cm lang und 4—5 cm breit, am Grunde keil- förmig bis schwach herzförmig, am Rande mit etwas spitzen Lappen, unterseits grau bis bläulich-grün, an den Nerven mehr oder weniger dicht behaart, mit 1—2 cm langem Stiele. Fruchtstände zu 6—8, kurz gestielt bis sitzend. In den Provinzen Brandenburg und Schlesien beobachtet A. rugosa X incana a. vulgäris Callier a. a. O. (1892). Hält in den Merkmalen ungefähr die Mitte zwischen den Erzeugern, (Verbreitung der Rasse: Nord-America.) 1] B. fallax. Junge Zweige fast filzig rostfarbig. Blätter rundlich bis verkehrt-eiförmig, mit stumpfer oder abgerundeter Spitze, meist 3 bis 6 cm lang und 2,5—4 cm breit, am Rande mit schwachen und stumpfen Lappen, unterseits schwach bläulich-grün, auf den Nerven und der Fläche dicht, fast filzig hellrostfarben bis gelblich behaart, mit 0,5—1 cm langem meist filzig behaartem Stiele. Frucht- stände zu 3—7. Bisher nur in Schlesien beobachtet. 1) Nach Georg Dieck, * 28. April 1547 (br.) Zöschen bei Merseburg, Be- sitzer des Ritterguts und der Baumschulen (National-Arboretum) daselbst, welcher zahlreiche seltene und interessante Gehölze theils durch seine eigenen Reisen in Europa, Nord-Africa und dem Orient theils durch ausgesandte Sammler einführte (vgl. die Ostrumelischen Oelrosen VI. 1. 52). D. ist Verfasser zahlreicher dendro- logischer Aufsätze. Seit einem Jahrzehnt hat sich D. mit gleichem Eifer mit der Einführung und Cultur der Alpenpflanzen im weitesten Sinne beschäftigt (Moor- und Alpenpflanzen [vorzugsweise Eiszeitflora] des Alpengartens Zöschen bei Merse- burg und ihre Cultur 2, Aufl. Halle 1900). 2). 8: I. 8. 287 Fusan. 250. 12782 SbRıRussn.H, Alnus, 433 A. rugosa X incana b. fallax Callier a. a. ©. (1892). Steht der A. rugosa näher. (Verbreitung des Bastards: Nord-America [nur A.].) I] 1077. X * A. incäna X subcordäta. h—h- Junge Zweige stets behaart, vorherrschend dicht steifhaarig. Blätter meist elliptisch, meist 6—9 em lang und 3—5 em breit, oberwärts kahl oder zerstreut behaart, unterseits besonders auf den Nerven meist dieht steifhaarig, mit kurzer Spitze, am Grunde meist abgerundet, selten schwach herzförmig, am Rande meist gleichmässig gezähnt, selten schwach gelappt, mit jederseits meist 8 Seitennerven, mit 1,5—2 em langem Stiel. Frucht- stünde zu 1—4, fast sitzend oder bis 5 mm lang gestielt. Hier und da in Gärten; im Botanischen Garten in Leipzig entstanden. A. subeordata X incana: A. Kochneil) (koehnei) Callier in C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 125 (1904). — 4A. cordata y. villosa Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 185 (1868)? — 4. orientalis «. pubescens Dippel Handb. Laubh, II. 151 (1892). — A. tomentosa der Gärten z. T. Callier unterscheidet a. a. O. (1904): \. typica. In den Merkmalen zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. B. plurinervis, der A. incana näher stehend. Blätter mit meist 10, seltener bis 12 Seitennerven und meist 2—2,5 em langem Stiel. — So in Leipzig. 1077. X * A. incana X ‚Japonica. fı- In den meisten Merkmalen zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. Entstand im Garten von Dieck in Zöschen und wurde von dort in den Botanischen Garten in Dresden gebracht. A. japonica X incana: A. specetabilis Callier in C. K. Schneider Il, Handb. Laubholzk. I. 126 (1904). — Interessanter Bastard. 37. Familie. FAGACEAE. (A. Br. in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 62. 615 [1864]. Nat. Pfl. III. 1. 47. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 255. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. Be Cupuliferae L. ©. Rich. Anal. fruit. 32, 92 [1808] 3. — rugindas Rehb. Consp. 83 [1828] z. T.) S. S. 369. Meist Bäume, seltener Sträucher mit spiralig oder an den abstehenden Seitenzweigen meist 2zeilig stehenden Blättern ; diese ungetheilt bis tief fiederspaltig mit hinfälligen Nebenblättern. Blüthen- stände in den Achseln diesjähriger Blätter. Blüthen einhäusig. Männ- liche Blüthen in Scheinähren mit 4—8 spaltigem oder -theiligein Kelch ; dieser hochblattartig. Staubblätter meist etwa doppelt so viel als Kelch- abschnitte. Rudiment des Fruchtknotens vorhanden oder fehlend. Weib- liche Blüthen einzeln oder bis zu 5 in einer aus verbundenen Hoch- blättern gebildeten an der Frucht heranwachsenden Hülle (Cupula). Fruchtknoten 3 — 6fächerig, jedes Fach mit 2 Samenanlagen. Narben 3—6 fadenförmig oder eine dreilappige, meist purpurn. Frucht eine 1-, selten 2samige Nuss, öfter mit Rudimenten der fehlgeschlagenen Samen. Samen ohne Nährgewebe. IB. VE 2 8107 Fuosen, T. Ascherson u. Graebnor, Synopsis. IV. 28 434 Fagaceae, Ausser unseren Gattungen nur noch die in Süd-America, Neuseeland und Süd-Australien heimische Nothofagus!) (Blume Mus. Bot. Lugd. Bat. I. 307 [1850]). — Prantl theilt (Nat. Pfl. II. 1. 52 [1854]) die Familie in 2 Tribus, deren eine Fageae, Blüthen in Diehasien (selten einzeln) in Laubblattachseln; _ seitliche und einzelne Früchte 3kantig; Kotyledonen (ob immer?) entfaltet, die Gattungen Nothofagus und Fagus enthält; die übrigen Gattungen sind als (asta- neeae zusammengefasst: Weibliche Blüthen in Dichasien oder einzeln in den Achseln von Kätzehenschuppen; Früchte an den Seiten abgerundet; Kotyledonen unterirdisch bleibend, Uebersicht der Gattungen. A. Hülle 2-—5 blüthig, zuletzt (an der Frucht) 4spaltig, seltener un- regelmässig aufreissend; Schuppen derselben oberwärts frei stachel- artig. Laubblätter an den Seitenzweigen 2zeilig. I. Männliche ährenähnliche Blüthenstände kurz und dick. Perigon 5- und 6spaltig. Staubblätter 8—12. Perigonrand der weib- lichen Blüthe zerschlitzt. Narben 3. Frucht 3kantig, 1samig. Keimblätter über die Erde hervortretend. — Mark der Zweige nicht 5strahlig.. Winterknospen lang-spindelförmig, sehr spitz. Blätter sehr selten scharf gezähnt. Fagus. II. Männliche ährenähnliche Blüthenstände schlank, fadenförmig. Perigon 5—6theilig. Staubblätter 10—15. Perigonrand der weiblichen Blüthe 6spaltig.. Narben meist 6, Frucht rundlich, 1—2samig. Keimblätter unterirdisch bleibend. — Mark der Zweige deulich 5strahlig.. Winterknospen 2—3schuppig. Blätter scharf gezähnt. Castanea. B. Hülle 1blüthig, napfförmig, ihre Schuppen anliegend bis abstehend, nie stechend. Perigon 6—8theilig. Staubblätter S—10. Narbe 3lappig. Frucht einsamig. Keimblätter unterirdisch bleibend. — Laubblätter spiralig stehend, gezähnt, gelappt oder ganzrandig. Winterknospen mehrschuppig. I. Männliche äbrenähnliche Blüthenstände aufrecht. Griffel eylin- drisch mit punktförmigen Narben. Pasania. II. Männliche ährenähnliche Blüthenstände fadenförmig, unterbrochen, hängend. Griffel verschieden gestaltet, meist flach, oberseits mit den Narben. Quercus. 232. FAGUS2). (|Tourn. Instit. 584 t. 351] L. Gen. pl. [ed. 1. 292] ed. 5. 432 [1754] z. T. Mill. Gard. Diet. ed. 7 [1759].) (Buche, Rothbuche, Frucht: Buchecker, Buchel, coll. Buch; plattd.: Böke, Booke, Fr. Book, Bookeker; niederl. u. vläm.: Beuk; dän.: Bög; franz.: Hetre; südfr.: Fäon, Fayard, Fr. Faine; it.: Faggio; I) Von vd#og unecht und Fagus. 2) Name der Buche bei Caesar, Vergilius und andern Schriftstellern des Alterthums, Fagus, 435 ligur.: Fö, Fön; rum.: Fag, Fag de pädure, Fr. Jir; poln.: Buk, Fr. Bukiew; wend., böhm.: Buk; kroat.: Buk, Buka, Bukva, Fr. Zir, Bukviea; serb.: Bykpa; russ.: Byrs; litt: Skroblus, Skirpstus; ung.: Bükk, Bikk.) S. S. 434. Bäume mit an den aufrechten Langtrieben spiralig gestellten, an den seitlich stehenden Zweigen zweizeiligen Blättern, Winterknospen und Zweigen. Stamm mit hellgrauer glatter Rinde. Blätter sommergrün, in der Jugend längs gefaltet, anfangs mit sehr hinfälligen schmallanzettlichen Nebenblättern. Blüthenstände blatt- achselständig, mit den Blättern erscheinend, langgestielt. Die männ- lichen hängend, mit dichten knäuelförmigen reichblüthigen Dichasien. Mittelband die Staubbeutelfächer überragend. Weibliche Blüthenstände aufrecht, gestielte Dichasien, 2blüthig. Fruchthülle 4theilig mit je 2 Früchten, ihre inneren Blätter borstenförmig, aussen mit borstlichen z. T. etwas stachelartigen Schuppen. Frucht dreikantig. 6—7 Arten auf der nördlichen Halbkugel in der gemässigten Zone; ausser unserer einheimischen Art werden einige hier und da angepflanzt. 1078. F. silvatica. fh. Meist 24—30, seltener bis über 40 m hoch. Stamm an älteren Bäumen meist schlank, gerade, anfangs meist hin- und hergebogen, mit anfangs kegelförmiger später breiter dichter Krone. Rinde grau bis weissgrau, oft mit kleinen Rindenflechten dicht besetzt, selten borkig tief einreissend (Steinbuche, Rammelbuche s. S. 438 l. quercoides). Aeste braungrau. Zweige anfangs mehr oder weniger behaart, die einjährigen meist kahl, glänzend oliv- bis hellgraubraun. Lenticellen meist erst an zweijährigen Zweigen deutlicher. Knospen lang und schmal, lanzettlich bis fast linealisch-lanzettlich, spitz, am (Grunde etwas verschmälert, mit hellbraunen meist mit dunklerem Mittel- streifen versehenen Schuppen, diese gewimpert und meist an der Spitze flaumig behaart. Blätter meist eiförmig, meist 4—10, selten bis 15 cm lang und 2,5—7, selten bis 10 cm breit, spitzlich, entfernt gezähnelt oder wellig gerandet, die der langen Wassertriebe oder der Spätsommer- triebe öfter deutlich gelappt, anfangs beiderseits seidig-zottig gewimpert, später kahl, oberseits glänzend grün, unterseits blässer und dort oft bleibend achselbärtig, im Herbst bräunlich-gelbroth, mit meist etwa 1 cm langem oder wenig längerem Stiel. Männliche Blüthen mit röthlichbraunem, dicht behaartem Perigon mit spitzen Abschnitten. Fruchthülle meist 1,5—2,5 em lang, rostbraun derb-zottig behaart. Frucht glänzend braun, 1—1,6 em lang, scharf bis geflügelt-kantig. Bildet besonders auf mergelhaltigem Diluvialboden und an Ge- birgsabhängen grosse Wälder; meist unduldsam gegen jedes andere (ehölz, deshalb auch nicht häufig in Mischwäldern eingesprengt. Auch auf Sandboden finden sich hier und da schöne Bestände; namentlich in den regenreicheren Gebieten, im nordwestdeutschen Flachlande, den Niederlanden ete. zeigt sie selbst auf ehemaligen Heideböden eine gute Zukunft (vgl. ©. v. Bentheim in Graebner Handbuch der Heide- kultur 139, 166). Wegen ihrer Vorliebe für gute, bes. mergelhaltige 28* 436 Fagaceae. Böden hat sie viel ihres ehemaligen Wohngebietes eingebüsst und ist aus manchen Lokalfloren fast verschwunden, da gerade diese Böden auch für «ie Ackerkultur die geeignetsten sind, die Wälder also seit langem gerodet sind. Im grössten Theile des Gebietes nicht selten. Auf den Nordseeinseln fehlend (Buchenau Fl. Nordw. Tiefeb. 177). Erreicht im nordöstlichsten Theile des Gebietes ihre Nordostgrenze als urwüchsiger Baum in Ostpreussen: Brandenburger Heide bei Ludwigs- ort, südwestlich vom Frischingsfluss — Heilsberg— Allenstein: Buch- walder Forst—Kr. Rössel: Kgl. Forst, Revier Sadlowo (hier noch in sehr stattlichen Bäumen, Con wentz briefl.); Teistimmen, nördlich von Bischofsburg (vgl. Abromeit JJahrber. Preuss. BV. XXXIII. (f. 1891 bis 92. 78). Weiterhin schliesst die Grenze den nordöstlichen Theil von Polen aus (bei Lublin noch vorhanden) und berührt nach Köppen II. 149 wohl auch den nordöstlichen Theil von Galizien. Im Mittel- meergebiet findet sich die Buche nur in der montanen und subalpinen Region, steigt aber stellenweise z. B. in der Hercegovina im Narenta- Thale bis 100 m herab (Maly br.); sie fehlt auch im Flachlande Ungarns (Kerner ÖBZ. XXVI. 184). Sie steigt im Riesengebirge bis 1170 m; in den Alpen von Wallis bis 1600 m (Jaccard 319); in Bayern bis 1530 m (Sendtner 859); Nord-Tirol bis 1627 m als Baum und 1676 m als Strauch; in Süd-Tirol bis 1852 m als Baum und 1915 m als Strauch (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 54—58); in Bosnien—Hercegovina bis 1750 m als Baum, 1900 m als Strauch (Beck Wiss. Mitt. XI. 403); in der Biharia bis 1564 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 185). Bl. (April) Mai, selten noch Juni. Frucht October. F. sylvatica L. Spee. pl. ed. 1. 998 (1753). Koch Syn. ed. 2. 736. Koehne Deutsche Dendrol. 121. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 256. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 153. Nyman Consp. 660. Suppl. 278. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 54. Das Buchenholz ist bekanntlich das beste Brennholz, deshalb ist dem Baum auch vielfach nachgestellt worden, so hat z. B. die Lüneburger Saline grosse Flächen der jetzigen Lüneburger Heide entwaldet (vgl. E.H.L. Krause Engl. Jahrb. XIV). Weiter wird das Holz für die Tischlerei, Drechslerei sowie für Wagenbau ete. sehr geschätzt; auch zu Holzpflaster findet es Verwendung; es ist sehr beiz- und politur- fähig. Sein spezifisches Gewicht beträgt im lufttrockenen Zustande meist ca. 0,705; es ist von hellbräunlicher Färbung. Die Früchte, Bucheln, Bucheckern enthalten ein in Westdeutschland technisch benutztes Oel; sie werden hier und da (bes. von Kindern gern) gegessen, in grosser Menge genossen sollen sie narkotisch wirken. Diese Benutzung fund, wie die Funde in Schweizer Pfahlbauten beweisen, schon in der Steinzeit statt (Buschan 104). Die „heiligen Hallen“ der Buchenwälder, vielleicht die schönsten Wälder der Erde, sind für die Physiognomie der mitteleuropäischen, besonders der deutschen Flora viel eharakteristischer als die Eichenforsten, da die Verbreitung der Buche im Flachlande wenig über die Grenzen Mitteleuropas hinausgeht. Früher war die Buche augenscheinlich weiter nach Osten verbreitet, man hat noch in russischen Mooren Buchenfrüchte beobachtet und auch der altpreussische Name Bueus (buea- reisis — Buchecker), sowie der Littauischen Büka lassen auf ein weiter ausgedehntes Vorkommen in Östpreussen schliessen. In der Jugend verträgt die Pflanze viel Schatten, ähnlich wie auch andere waldbildende Arten, ist aber im Alter eine ausgeprägte Sonnenpflanze. Die Blätter junger Bäumehen stellen sich im Schatten flach nebeneinander, sie bilden „Blatt- Fagus. 437 mosaik“. Dadurch werden die Pflanzen bei der flachen Lage der Zweige sehr breit, oft breiter als hoch (eine Tracht die vortrefflich geeignet ist mattes Licht auszu- nutzen), Sobald aber die junge Pflanze durch Umfallen eines überständigen alten Baumes Licht erhält, streckt sie ihre Zweige senkrecht in die Höhe, um die ent- standene Lücke im Walde bald zu füllen. Der vorher hin- und hergebogene Stamm wird durch starkes Diekenwachsthum bald gerade gestreckt. Die Fähirkeit in der Jugend viel Schatten ertragen zu können, ist ein sehr wirksames Mittel im Konkurrenz- kampf mit anderen Gehölzen, denen diese Fähigkeit fehlt (weiteres vgl, Graebner Pflanzenwelt Deutschlands 168). — Beim Verpflanzen zeigt sich die Buche sehr empfindlich, namentlich wenn die Wurzeln auch nur leicht übertrocknet waren; die schlanken Zweige trocknen leicht ein. Besonders in Holland erzielt man sehr gute Erfolge dadurch, dass alle Seitenzweige em Jahr vor dem Verpflanzen abge- schnitten werden; beim Verpflanzen ist der schlanke Mitteltrieb dann dicht mit kurzen Zweigen besetzt. In sehr kalten Wintern, besonders bei plötzlich auftretender Kälte bekommt der Stamm nicht selten tiefe Frostspalten, die meist nicht wieder vernarben,. Im Frühjahr leidet der Baum nach dem Beginn des Triebes leicht unter Nachtfrösten, die jungen Blätter und besonders die Blüthen erfrieren leicht, daher ist der Frucht- ansatz oft ein sehr ungleiehmässiger; die Jahre reicher Fruchtbarkeit (Buchenmast- jahre der Land- und Forstwirte) kehren unregelmässig wieder. Auch die jungen Keimlinge erfrieren leicht, besonders die Knospen, während die Keimblätter erhalten bleiben. Die Blätter, welche sich nach Zerstörung des Frühjahrslaubes durch Frost an den Ersatztrieben bilden, weichen von den normalen erheblich ab. >ie sind bei gleicher Länge nur ?/a so breit, im unteren Drittel (nicht wie die normalen etwas über der Mitte) am breitesten, derber, mit deutlicherem Adernetz zwischen den weniger zahlreichen (jederseits nur 5 nicht wie an den normalen 8) Seitennerven, auf der Unterseite stärker behaart (Nothorst BV,. Brand. XXII. f. 1880 Sitzber, 99. Krasan in Engler Jahrb. IX, 394 [1888]) Hierher gehört F. silvatica var. puberula (Fiek 66. Ber. Schles, Ges. f. 1889. 177) vgl. Ber. DBG. VII (86). Auch die Blätter der normalen Johannistriebe an nicht von Frost geschädigten Bäumen weichen, wie oben angedeutet, in dieser Richtung von denen der Frühjahrstriebe ab, wenn auch nicht so stark. Wo die Buche die Baumgrenze erreicht, verkrüppelt sie zu einem krumm- holzähnliehen Strauche. Zu diesen Hochgebirgsformen gehört F\ s. var. subeordata (Murr DBM. XVIlI [1900] 194) mit breit-eiförmigen, am Grunde nicht oder deutlich herzförmigen Blättern. In den meisten Theilen wenig veränderlich, nur in der Blattform und in der Tracht hier und da stark abändernd. In mauchen Wäldern lässt sich eine starke Veränderlichkeit in der Tracht bemerken, ohne dass sich jedoch bestimmte Formen herausschälen liessen, — Zu erwähnen sind: A. typica. Zweige meist nur in der Jugend aufstrebend, die Aeste später ab- stehend oder überhängend. Fruchthülle 1,5—2,5 em lang. — Die bei weitem häufigste Form. — F. silvatieca a. typica C, K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 153 (1904). — Hierher gehören folgende Wuchsformen : Die folgenden Formen finden sich ausschliesslich oder grösstentheils nur in Gärten: l. pyramidalis (Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 662 [1864]). Zweige sämtlich aufstrebend, Krone schlank pyramidal. — Meist in Gärten, selten wild. l. pendula (Lodd. Catal. 1836). Zweige stark hängend, schliesslich am Boden lagernd. — Nur in Gärten; eine sehr merkwürdige und auffällige Form, die eine grosse natürliche Laube erzeugt. Unregelmässig wachsend. An Blattformen sind zu erwähnen: l. latifolia (Petz. u. Kirchn. a. a. O. 662 [1864]). Blätter bis über 15 em lang und 10 cm breit, ganz oder fast ganzrandig. — Sehr selten wild, l. asplenifolia (Lodd. Catal. [1836]. — comptoniaefolia Petz. u. Kirchn. a. a. OÖ. 661 [1864]). Blätter schmal, fast linealisch, mit wenigen bis zahl- Fagaceae. reichen Zähnen am Grunde, öfter mehr oder weniger tief spitz gelappt; dies sind Uebergangslormen zur l. heterophülla (Lodd. a a. ©. [1836]). Blätter tief, fast fiederspaltig spitz-gelappt, die obersten der Zweige oft schmal. — Beide nicht selten in Gärten, wild selten. l. quereifolia (Levallee Arb. Segrez. 1877 nach Jensen br.; Schelle in Beissn., Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 62 [1903]). Eiechenbuche. Blätter eichenähnlich gelappt. — Selten, schon von Goethe auf dem Ettersberge bei Weimar wild beobachtet. l. unduläta (Sim.-Louis Catal. nach C K. Schneider a. a. ©. 154 [1904)). Blätter oberwärts eingeschnitten kurz-spitzlappig. Die nachfolgenden Formen sind nur wildwachsend beobachtet: l. quercoides (Pers. Trans. Linn. Soc. V. 232 t. 11 [1800)). Rinde des Stammes und der Hauptäste eichen- (oder eher erlen-) ähnlich durch Längs- und ‚Querrisse in + regelmässig viereckige Felder getheilt. — Sehr selten, bisher nur bei Göttingen im Süd-Harz und in Thüringen beobachtet. Jensen in Möller D. Gärtnerzeit. XXIV. 509, Thomas Naturw. Zeitschr. für Forst- u. Landw. VIII. 344, nach welchen diese Form in den Gärten (und bei Dippel Laubholzk. II. 51 [1892]) mit 1. quereifolia s. oben confundirt wird.) — Der von Persoon angeführte Name „Rammelbuche* deutet wohl an, dass der Göttinger Baum im Volke als ein Bastard von Buche und Eiche galt. Eine Uebergangsform zum Typus scheint die Steinbuche mit härterem Holz, welligen Jahrringen und + rissiger Rinde zu sein (vgl. auch S. 435 und Willkomm Forstl. Flora 2. Aufl. 439 [1887]). b. rotundifolia (Beck Glasnik XVII. 77 [1906]. Wiss. Mitth. XT. 403 [121] [1909]). Blätter kleiner, fast kreisrund. — Im Hochgebirge. c. cuneifolia (Beck a.a O. 1906 u. 1909). Blätter am Grunde keil- förmig verschmälert, also in der Form (und auch in der Behaarung) mit B. Orientalis (s. S. 440) übereinstimmend, aber Fruchtstandstiel kaum so lang als die Fruchthülle. — Bosnien, selten. d. dentäta (Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tirol VI. 2. 59 [1909] vgl. E.H. L. Krause Bot. Centr.bl. LXXIX [1899] 119). Blätter mit deutlichen, vor- wärts gekrümmten Zähnen. — Selten. — Die von Dippel (Handb. Laubh. II. 51) aus Gärten erwähnte grandidentata stellt vielleicht dieselbe Form dar. e. Moesiaca!) (Maly in A. u. G. Syn. IV [1911]. F. s. var. macro- phylla Vel. Böhm. Ges. Wiss. 1902. Math. nat. Cl. XXVII. 15, vgl. Fl. Bulg. Suppl. I 253 [1898]) nicht Alph. DC., welche zu der S. 440 erwähnten F\ Orientalis gehört, Blätter grösser, sehr kurz gestielt, am Grunde abgerundet. — In Östrumelien, wohl auch im Gebiet. Missbildungen sind: m. eristata (Lodd. a. a. O. [1836]). Meist niedrig. Blätter büschelig, klein, lappig gezähnt. m. cochleata (Dippel Handb. Laubholzk. II, 52 [1892]). Gleichfalls meist niedrig. Blätter nach dem Grunde verschmälert, löffelartig hohl, ganz- randig oder unregelmässig eingeschnitten. — Aehnliche Missbildungen entstehen, wenn die jungen Buchenblätter stark von weissen Schmierläusen befallen wurden. Farbenabänderungen sind: l. purpürea (Ait. Hort. Kew. III. 262 [1789]. fol. atrorübent. Du Roi Harbk. Baumz. I. 371 [1772]. — cüprea Lodd. a. a, ©. [1836]). Blutbuche (franz.: Hötre rouge). Blätter namentlich im Frühjahr blutrotih gefürbt, — Die Intensität der Färbung ist bei den verschiedenen Exemplaren, die auch sehr selten wild beobachtet werden, so Thüringen Hainleite bei Sondershausen (Lutze Thür, Bot. V. N. F. II. 28); Schweiz: Buch am Irchel, Ct. Zürich (Jäggi Bot. Centr.bl. L [1892] 257); Süd-Tirol: Arco: Bolognaro; Rovereto: Val 1) Moesia, Name von Serbien und Bulgarien im Alterthum, Fagus, 439 Lagarina bei Castellano! Cei (Dalla Torre u, Sarnth. VI. 2. 59); Bosnien: Fojnica (Schwarzn. Beck Wiss. Mitt, XI. 403), sehr verschieden, sie wechselt von hell braunroth bis fast schwarzroth. Einige der Formen erwiesen sich, wenn auch mit schwachem Prozentsatz, samenbeständig, — Auch von dieser Spielart ist eine Hängeform bekannt, die allerdings im Alter meist wieder aufgerichtete Zweige treibt. — Die Gartenexemplare sind fast stets veredelt, l. aurea (Schelle a. a. ©. [1905]). Blätter mehr oder weniger goldgelb, vesonders intensiv bei l. slatia (Späth Catal,). Letztere (nach dem serbischen Namen 31arTa, slata d. h. die goldene benannt) in S.-O,-Serbien wild. l. Hartigii!) (C. K. Schneider a. a. O. 154 [1904]). Hartigsbuche. Blätter anfangs grün, später zwischen den Blattnerven gelb gestreift. Von bunten Formen sind zu nennen: m. marmordta (C. K. Schneider a. a. ©. [1904]. — fol. argenteo- marmoratis der Gärten). Blätter unregelmässig weissfleckig. m. alirei-variegaäta (aureo-variegata C. K. Schneider a. a. O. [1204]. — fol. aureo-variegatis Petz. u. Kirchn. a. a. O. 662 [1864]). Blätter unregel- mässig gelbgefleckt. B. mierocärpa. Fruchthülle kleiner, nur etwa 1—1,5 em lang oder wenig länger, — Selten, aber wohl öfter übersehen. — F. silvatica B. mierocarpa A. u. G. Syn. IV (1911). (Westlicheres und Süd-Europa; die grösstentheils als Nordostgrenze verlaufende Polargrenze schliesst Irland aus, schneidet Schottland zwischen 56° und 57°, die Südwestküste Norwegens unter 60° 31‘, überspringt den Meerbusen von Kristiania, erreicht die Westküste Schwedens unter 59°, die Ostküste bei Kalmar (57°), überschreitet dann die Ostsee und durchzieht unser Gebiet in ÖOstpreussen und Polen (s. S. 436), geht dann nach Köppen XI. 147, 149 durch das westlichste Wolhynien, Podolien und Bessarabien und überspringt die Ebenen Rumäniens und Bulgariens, wo die Buche fehlt bis zu den Balkan-Gebirgen. Die Süd- grenze durchschneidet das spanische Galizien, geht längs des Castiliani- schen Scheidegebirges bis Aragonien, Catalonien, den Ost-Pyrenäen und Cevennen (das Rhonethal bleibt ausgeschlossen), schliesst dann das ge- samte Alpengebiet, die Apenninen, die Gebirge Siciliens und der Balkan- 1) Nach Theodor Hartig, * 21. Febr. 1805 Dillenburg (Nassau) 7 26. März 1880 "Braunschweig, Ober-Forstrat und Professor am Carolinum daselbst, hervor- ragendem Forstbotaniker (Vollständige Naturgeschichte der forstlichen Kulturpflanzen Deutschlands. Berlin 1851. Mit 120 Kupfertafeln), der auch für Pflanzen-Anatomie und -Physiologie Bemerkenswerthes geleistet hat, so rührt z. B. der bekannte Aus- druck „Siebröhren* von ihm her. H. stammte aus einer Familie verdienstvoller Forstmänner; sein Vater Georg Ludwig, * 2. Sept. 1764 Gladenbach (Oberhessen) + 2. Febr. 1837 Berlin, Staatsrath und ÖOber-Landforstmeister daselbst, hat sich um die Organisation des preussischen (wie früher des nassauischen und württembergischen) Forstwesens, um den forstlichen Unterricht und als Verfasser des Lehrbuchs für Förster, Tübingen 1808 hohe Verdienste erworben. Th, H.’s Sohn Robert, * 30. Mai 1839 Braunschweig 7 9. Oet. 1901 München, seit 1878 Professor an der Universität und Vorstand der botanischen Abtheilung der Forstlichen Versuchsanstalt daselbst, vorher seit 1867 Docent, seit 1871 Professor an der Forstakademie in Eberswalde hat die Pflanzen-Anatomie, -Physiologie und -Pathologie wesentlich gefördert (u. a. Die Zersetzungserscheinungen des Holzes der Nadelbäume und der Eiche, Berlin 1878; Lehrbuch der Baumkrankheiten, Berlin 1882. 2. Auflage 1889; Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Pflanzen unter besonderer Berücksichtigung der Forstgewächse, Berlin 1891; Der echte Hausschwamm [Merulius laerymans]. Berlin 1885). Vgl. K. Freih. v. Tubeuf in Ber. D. Bot, 'Ges. XX (1902) ([8)—[28)). 440 Fagaceae. halbinsel ein, südlich bis zu dem nach der Buche (neugriechisch öSvd, bei Theophrastos 6&64n) benannten Oxy&s-Gebirge in Nord-Griechen- land (vgl. von Heldreich Bot. Ver. Brand. XXI. f. 1879 Sitzb. 151). Jenseits der Steppen Süd-Russlands schliesst sich das Gebiet der wohl nur als Unterart zu betrachtenden F, Orientalis (Lipsky Acta Hort. Petrop. XV. no. 10 S. 56 [1897]) an, welche den Kaukasus, Nord-Rleinasien und die persischen Küstenbezirke am Kaspischen Meere bewohnt. Ob die Buche der Krim und von Nord-Syrien (Amanus) zu dieser Unterart gehört, ist noch festzustellen.) 2 * F, ferruginea. I. In der Tracht der vorigen Art ähnlich, aber meist nur bis etwa 20 m hoch. Winterknospen kürzer, meist am Grunde walzlich. Junge Zweige lebhafter gefärbt, meist hellgelbbraun. Blätter eiförmig bis breit-elliptisch, spitz bis schwach zugespitzt, meist 0,6—1,5 dm lang und 3-—-9 cm breit, derb- häutiger, jederseits mit meist 11—14 Seitennerven, anfangs seidig-zottig und ge- wimpert, bald verkahlend, am Rande entfernt gezähnt. Fruchthülle meist etwa 1,5 em lang, weichhaarig, die unteren Stacheln zurückgebogen, die oberen aufrecht. Im ganzen östlicheren Nord-America heimisch, bei uns seit dem Ende (les 18. Jahrhunderts in Gärten, hier und da in Parks in alten Exemplaren, Bl, Anf. Mai. F, ferruginea Ait. Hort. Kew. III. 362 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 121. — F. americana latifolia Münchh. Hausv. 162 (1770). — F. sylvatiea atro- purpurea Marsh. Arb. Amer. 46 (1785). — F. sylvestris Mich. fil. Hist. Arb. Amer. II. 170 t. 8 (1812). — F. americana Sweet Hort. Brit. 370 (1826). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I, 154. Seltener angepflanzt werden dann noch F, Japöniea (Maxim. Bull. Acad. St. Petersb. 1837. 101), von allen anderen Arten verschieden durch die kleinen Früchte, die etwa um !/3 länger sind als die Fruchthülle, die meist niedrig bleibende Pflanze hat kleine, bis etwa 7 em lange elliptische Blätter, die deutlich zugespitzt und gekerbt-gezähnt sind, mit jederseits 8—12 Seitennerven; die Fruchthülle hat dachige, nur an der Spitze abstehende spitz dreieckige Schuppen. — Japan. — F. Sieböldii!) (Endl. Gen. Suppl. IV. 2. 29 [1847]. — F. silvatica y. asidtica DC. Prodr. XVI. 2. 119 [1864] z. T.) baumartig, weicht von F, silvatica und F. ferruginea ab durch die Fruchthülle, deren untere Schuppen zu schmal-lineali- schen bis länglich-verkehrt-eiförmigen Organen verbreitert sind und etwa die Länge der ganzen Hülle erreichen, die oberen sind viel kürzer; Blätter eiförmig, spitz, unter der Mitte am breitesten, entfernt gekerbt, mit stumpfen Zähnchen, mit meist jederseits O9—14 Seitennerven, — In Japan heimisch, bei uns öfter mit F. Orientalis und F, Japonica verwechselt. 233. CASTANEA?). (|Tourn. Instit. 584 t. 352]. Adans. Fam. II. 375 [1763]. Gärtn. De fruct. I. 181 [1788]. Moench Meth. 334 [1794]. Nat. Pfl. III. 1. 54. - UREERRUNG |Casanophorum)*) Necker Elem. bot. III. 257 [1790].) 1) S. J. S. 188 Fussn. 1. 2) Name dieses Baumes bei Columella und Plinius (XV, 25); zdoravor bei Athenaios, »aoravaixöv »dovor bei Theophrastos; nach Schrader (bei Hehn 6. Aufl. 387) vom Armenischen Kask Kastanie, Kaskeri Kastanienbaunm. Die Stadt Kaodavaln in Thessalien, von der der Name früher abgeleitet wurde, ist, falls der Name überhaupt mit dem des Baumes zusammenhängt, nach ihm benannt. 3) Von #doravo» (Fussn, 1) und Pog05 tragend, Fagus. Castanea, 441 (Echte Kastanie, Kestenbaum, Frucht: Marone; plattd.: Tamme, Söte Kastanje; niederl., vläm.: Tamne Kastanje, Kastanjeboom; dän.: Kastaniötrae; franz.: Chätaignier, Marronier, Fr. Chätaigne, Marron ; südfr.: Castagnier; it.: Castagno; ligur.: Marrone; rum.: Castan, Fr. Castane; poln.: Kasztan; böhm.: Kastan; kroat.: Kostanj, Kesten, Fr. Marun; serb.: Kecren; russ.: Kacraug; ung.: Geszteny.) S. S, 434. Bäume, seltener hohe Sträucher. Blätter an den auf- rechten Trieben spiralig, an den übrigen zweizeilig, ganzrandig oder meist scharf stachlig gezähnt. Blüthenstände achselständig, sitzend, nach den Blättern erscheinend, die männlichen aufrecht; ihre Blüthen ge- knäuelt mit behaartem Fruchtknotenrudiment und langen Staubfäden ; das Mittelband die Staubbeutelfächer nicht überragend. Weibliche Blüthen einzeln oder zu 3 an besonderen Blüthenständen oder am Grunde oben männlicher Blüthenstände. Fruchtknoten 5—8-, meist 6 fächerig. Frucht- hülle zuletzt mit harten feinen Stacheln oder mit harten Höckern be- setzt, 4klappig oder auch unregelmässig aufreissend. Ueber 30 Arten in 2 Untergattungen, von deren grösster gegen 30 Arten um- fassenden Castanopsis!) (Spach Hist. veg. XI. 185 [1842] als Gatt. D. Don Prodr. Fl. Nep. 56 [1825] Seet. Quereus; Prantl Nat. Pfl. III. 1. 55 [1888] Seet. Castanea) nur selten eine Art bei uns angepflanzt wird: Blätter meist spiralig ge- stellt, oft ganzrandig; weibliche Blüthen an besonderen Blüthenständen öfter einzeln, mit 3fächerigem Fruchtknoten und 3 Narben. — Ü. chrysophülla”) (Hook. Fl. Bor. Am II. 159 [1839]. — _Castanopsis chrys. A. DC. Journ, de Bot. 1863. 182) aus Kalifornien und dem Oregongebiete; hoher Baum; Rinde dunkelbraun tief- rissig; Zweige anfangs behaart; Blätter oval-lanzettlich, beiderseits spitz, zuletzt dick lederartig, oberseits glänzend grün, unterseits dieht ockergelb schülferig, bis fast 2 dm lang und bis zu 6 em breit. — Seit über 60 Jahren in Europa, aber nur in wärmeren Gebieten hart. Die Frucht braucht 2 Jahre zur Reife. — Wild- wachsend bei uns nur Vertreter von Eucastanea (Prantl Nat. Pfl. Ill. 1. 55 [1888]. Koehne Deutsche Dendrol. 121 [1893]). Weibliche Blüthen am Grunde der oberen ober- wärts männlichen Blüthenstände, meist zu 3 in der Fruchthülle. Frucht- knoten 6fächerig; Narben 6. Blätter scharf stachelspitzig-gesägt. 4 Arten meist in den wärmeren gemässigten Theilen von Europa, Asien und Nordamerica, A. Blätter wenigstens beim Austreiben unterseits zwischen den Nerven (lieht weisslich-sternfilzig, oberseits kahl, aber oft rostfarbig-drüsig, stets aufrecht gestell, am Grunde häufig abgerundet oder herz- förmig. 1079. C. eastanea. h—h. Meist baumartig, bis über 30 m hoch, oft vom Grunde an ästig, mit viel Stockausschlag, in den kälteren Gebieten öfter nur grosse Sträucher. Rinde am Stamme dunkelgrau; einjährige Zweige mehr oder weniger kantig, olivengrün bis rothbraun, mit deutlichen ziemlich zahlreichen Lenticellen, die zweijährigen stiel- !) Von zdoravo» s. S. 440 Fussn, 2 und Öyıs Aussehen, 2) Von goveös Gold und p6AAor» Blatt. 442 Fagaceae. rundlich, schwarzgrau. Winterknospen eiförmig, spitz mit wenigen Schuppen, braunroth. Blätter meist länglich-lanzettlich, meist 1 bis fast 2 dm lang, aber auch kürzer oder länger, und 4—S cm breit, zuletzt derb, oberseits sattgrün, unterseits öfter bleibend filzig, stets viel heller, mit 0,5 (bis 2,5) cm langem Stiel. Nebenblätter meist 1,5 em lang, oft über dreimal so lang als der Blattstiel. Männliche Blüthenstände meist 1—3 dm lang und bis über 1 cm dick. Fruchthülle oft sehr gross, öfter bis fast 1 dm im Durchmesser, im nördlichen Gebiete viel kleiner, kugelig, langstachelig, innen hellgelb anliegend weichhaarig. Früchte gross, breit-rundlich bis eiförmig, bis 3,5 em im Durchmesser, tiefbraun, plötzlich kurz zugespitzt, mit fast stechenden Narbenresten. An Abhängen, im Gebirge und auch in der Ebene meist auf kalk- armem Substrat, kleinere, nur im südlichen Gebiet grössere reine Be- stände bildend oder mit anderen Laubbäumen und auch Nadelhölzern gemischt. Ursprünglich nur im Mittelmeergebiet und in den westlichen (bis zur Schweiz), südlichen und südöstlichen Alpenthälern: doch ist durch Anbau zur Zeit der Römerherrschaft und im Mittelalter die Nordgrenze vorgerückt worden, so dass es schwierig ist, über die Ur- sprünglichkeit manches Verbreitungsbezirks zu entscheiden. Provence. Riviera. Dauphine. Savoien. Schweiz: Wallis bis 1260 m, Südrand des Jura, Seen- und Föhnzone!! bis 1000 m (Schinz u. Keller 3. Auflage 164). (In der Rheinfläche und ihrer Umgebung, Fuss der Vogesen, Haardt, Schwarzwald und Taunus, auch Nahe- und Mosel- gebiet nicht ursprünglich). Piemont. Lombardei. Insubrische Schweiz!! Süd-Tirol (bis 1170 m Dalle Torre u. Sarnth. VI. 2. 60). Venetien, Kärnten, Süd-Steiermark. Krain. Küstenland. Istrien!! Kroatien. Sla- vonien. West-Bosnien, Hercegovina. Dalmatien!! Montenegro (im west- lichen Ungarn [Ofener Gebirge, Nagy Maros bei Gran] nach Kerner OBZ. XXVI 1886) nicht ursprünglich, wogegen sie Zahlbruckner (Nat. V. Presburg N. F. XVI. 120. Mag. Bot. Lap. V [1906] 317) am Fusse der Kleinen Karpaten bei St. Georgen (Ct. Presburg) für ursprünglich hält. Auch in Nieder-Oesterreich erklärt sie Beck für ursprünglich. Im übrigen Süddeutschland als Fruchtbaum, in Mittel- und Norddeutschland nur als Zierbaum angepflanzt, obwohl auch dort in günstigen Jahren die Früchte reifen. Bl. Juni, Juli, seltener schon Ende Mai. Frucht October. OÖ. Castanea Karsten Deutsche Flora 495 (1882). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 157. — Fagus Castanea L. Spee. pl. ed. 1. 997 (1753). — Cast. sativa Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 1 (1768). Koehne Deutsche Dendrol. 122. Nyman Consp. 660 Suppl. 278. — C©. vulgaris Lam. Enceyel. I. 708 (1783). Koch Syn. ed. 2. 736. — Ü. vesca Gaertn. De fruct. I. 181 (1788). Rehb. Ice. XII t. DOXL fig. 1305. Der Baum erreicht im südlichen Gebiete ein hohes Alter, oft bis 500 Jahre, manche Exemplare werden auf ca. 1000 geschätzt. Berühmt sind die Riesenbäume am Aetna, von denen allerdings der 6,4 m im Umfang messende Castagro di cento eavalli schon seit Menschengedenken als ehrwürdige Ruine bezeichnet werden musste, Castanea, 443 Im nördlichen Gebiete ist er oft nicht frostfest. Er belaubt sich im Mai und leidet dann öfter noch an Spätfrösten; auch ältere Zweige leiden öfter unter der Winter- kälte. — Das Holz ist forstlich sehr geschätzt, auch dient es in manchen Theilen des Mittelmeergebietes als Feuerungsmuterial; zur Verwendung hierzu werden die Bäume stets daun, wenn der sich reichlieh immer wieder bildende Stockausschlag etwa Armesdicke erreicht hat, wieder bis auf den Boden abgeschlagen. Die Ver- jüngung erfolgt sehr schnell. Diese Art der Nutzung findet auch im Elsass statt, wo die Stämme als Weinpfähle dienen. — Von Eichenholz ist das Holz durch die sämtlich undeutlichen Markstrahlen verschieden, sein spezifisches Gewicht ist luft- trocken ca. 0,66. — Hier und da wird auch die gerbstoffhaltige Rinde gebraucht. — Die Früchte sind essbar, besonders im gerösteten Zustande und spielen im süd- lichen Gebiet als Volksnahrung keine unwichtige Rolle; sie werden besonders unı Weihnachten auch in den Städten des nördlichen Gebietes verkauft, Im Mittel- meergebiete etc, werden sie auch zur Schweinemast verwendet. Sin mit Kastanienwald angefülltes Thal sieht vom Berge zur Blüthezeit wie mit Goldstaub überstreut aus; einen weniger angenehmen Eindruck macht der Boden dieser Wälder wegen der stechenden Fruchthüllen, deren Reste sich oft mehrere Jahre lang erhalten. Auch das Indiginat der Kastanie in Europa wird wie das des Nussbaumes bezweifelt und zwar von Hehn (Culturpfl. und Haust. 6. Auflage 354), welchem der Mangel eines einheitlichen und ursprünglichen Namens in den classischen Sprachen das Zeugnis des Plinius (XIX, 23), welcher die Einführung in Griechen- land in das Jahr 504 v. Chr. verlegt, glaubhaft erscheinen lässt; aber sicher mit Unrecht. Die allgemeine Verbreitung im Mittelmeergebiet (nur mit Ausnahme von Süd-Kleinasien, Syrien und Nordost-Africa) und das Vorkommen des Holzes in Pfahlbauten und Terramaren Oberitaliens aus der Bronzezeit (Buschan 102) und der Früchte in noch älteren Ansiedelungen in Spanien (a. a. O. 103) beweisen das Vorhandensein des Baumes schon in vorgeschichtlicher Zeit. Dagegen wurden ver- muthlich die Benutzung der Früchte bezw. die Kultur als Fruchtbaum wohl auch bessere Fruchtsorten (wie beim Nussbaum vgl. 8. 360) aus den Pontischen Ländern nach Griechenland eingeführt, mit ihnen der Name Kaoravaizdv ndovov (s. S. 440 Fussnote 2; die im Alterthum unbekannte Stadt Kaorau@v der Byzantiner, das heutige Kastamuni in Paphlagonien, ist vielleicht auch nach dem Baune benannt). Ausser diesem Namen wird die Kastanie in der klassischen Zeit nöch mit zwei andern bezeichnet, pnyög (dessen Bedeutung bei Homeros unbekannt ist) und Asög Pdiavog von den Rönern als Juglans auf die Walnuss übertragen, vgl. Schrader bei Hehn a. a. OÖ. Theophrastos unterschied schon wie beim Nussbaum wilde und zahme (angepflanzte) Bäume. Vielleicht verstand er unter letzteren schon die auch heute in der Cultur bevorzugte Form, deren Hülle nur eine grosse Frucht enthält, während bei den wilden sich oft 2—3 kleinere finden. Auf erstere bezieht sich nach Alph. De Candolle ursprünglich der oft für die Kastanienfrucht im allgemeinen gebrauchte Namen Marron. Nicht sehr veränderlich, erwähnenswerth sind: B. glabra (Lodd. Catal. 1836; C. K. Schneider a. a. O.). Blätter sehr gross, derb, kahl, tiefgrün, glänzend. — Selten. C. prolifera (K. Koch Dendrol. II. 2. 21 [1873]. — discolor Vukot. Rad Jugosl. Akad. LI [1880]) wenigstens die oberen Blätter unterseits bleibend weissgrau filzig. — Selten. D. pendulifolia (Lav. Arbor. Segrez. 113 t. 33 [1885]). Blätter schlaffer, über- hängend bis hängend, —- Selten. Von Gartenformen seien noch genannt: l. asplenifolia (Lodd. a. a. O. [1836]). Blätter schmal-linealisch- lanzettlich,- am Rande unregelmässig wellig. m. cochleäta (Lodl. a. a. O. [1836]. — monströosa Dippel Handb. Laubh. II. 55 [1892]). Meist strauchig, Blätter viel kleiner, unregelmässig eingeschnitten, auf der Fläche hohl bis fast blasig aufgetrieben. 44 Fagaceae, m. argentei-variegäta (argenteo-variegata C. K. Schneider a. a, O. 157 [1904]. — fol. arg. varieg. Petz u. Kirehn. Arb. Muse. 665 [1864]) mit weiss- und m, aüurei-maculata (aureo-mac. C. K. Schn. a. a. ©. — fol. aur.-mac. Petz. u. Kirchn. a a ©.) mit gelb-gefleckten Blättern, (Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Klein- asien; [Krim?]; Kaukasus; Nord-Persien ; Nordwest-Africa.) *] *C, pümila (Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 2 [1768]. Koehne D. Dendrol. 122. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 159. — Fagus pumila L. Spee, pl. ed. 1. 998 [1753]) meist f}, etwa 3, selten bis ca. 15 m hoch. Blätter meıst länglich mit oft nur auf die Granne beschränkten Zähnen, unterseits bleibend filzig, ihre Nebenblätter kürzer als der Blattstiel. Fruchthülle nur bis 4 em dick, mit kürzeren Stacheln; Frucht kleiner, allmählicher zugespitzt. — Atlantisches Nordamerica, bei uns hier und da an trockenen Orten angepflanzt. B. Blätter nur ganz in der Jugend und nur auf den Nerven kurz rauhseidenhaarig, zwischen den Nerven höchstens fein sternhaarig. * C. erenäta (Sieb. u. Zuee. Abh. Akad. München IV. 3. 224 [1846]. Koelıne D. Dendr. 122. — Fagus Castanea Thunb. Fl. Jap. 195 [1784] nieht L. — ©. vesca 3. pubinervis Hassk. Cat. alt. Hort. Bog. 73 [1844] nur der Name. — C. strieta Sieb. u. Zuce. a. a. ©. [1846]. — Ü. japonica Blume Mus, Lugd. Bat. I. 284 [1850]. - ©. castanea var. pubinervis Sarg. Silva IX. 9 [1896]. — ©. pubinervis C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh I. 158 [1904]). Blätter stets aufrecht, meist länglich- lanzettlich, mit meist auf die Granne beschränkten Zähnen, anfangs oberseits auf den Nerven sternfilzig, auch der Blattstiel anfangs sternfilzig. Nebenblätter kaum länger als der Blattstiel. Früchte noch grösser als bei Ü, castanea, allmählich zu- gespitzt. — In Japan heimisch, ist neuerdings wegen der frühzeitig eintretenden Fruchtbarkeit nach Europa und Nord-America eingeführt. — In Japan in vielen Formen. * C, dentäta (Borekh. Handb. Forstbot. I. 741 [1800]. — (. vesca ameri- cana Mich. Fl. Bor Am. II. 193 [1803]. — Ü. americana Raf. New. sylva N.Am. 82 [1836]. Koehne D. Dendr. 122). f} bis über 30 m. Blätter länglich-lanzettlich, grob gezähnt, überhängend, oberseits und am Stiel auch anfangs kahl. Nebenblätter kürzer als der Blattstiel. Früchte klein, allmählich zugespitzt. — Im Atlantischen Nordamerica heimisch, seltener in Gärten, ist aber im nördlichen Gebiete wider- standsfähiger als (, castanea. * PASÄANIA!). (Mig. Fl. Ned. Ind. I. 848 [1855] als Seet. v. Quercus. Oerst. Kjeb. Vidensk. Medd. 1866. 81. Nat. Pfl. III. 1. 55 als Gatt.) S. S. 434. Aus dieser Gattung, die 4 Seetionen umfasst, werden einige Arten hier und da im Mittelmeergebiete angepflanzt, im nördlichen Gebiete sind sie nieht winter- hart. — Zu erwähnen wären: A. Chrysobälanus?) (Endl. Gen. Suppl. IV. 28 [1847] nicht L.). Weibliche Blüthen einzeln. Frucht von der Fruchthülle ganz umgeben, diese mit freien oder meist in Paaren verbundenen Schuppen. — Tropisches bis subtropisches Asien und Malayisches Gebiet. — P. euspidäta (Oerst. a. a. O. [1866]. — Quereus eusp. Thunb. Fl. Jap. 176 [1784]) in Japan. Wälderbildend. Blätter !) Von passan, Malayischem Namen einer hierhergehörigen indischen Art. 2) Von yovoös Gold und AdAavog Eichel. Castanea. Pasania, Quercus. 445 eiförmig zugespitzt, bis 9 em lang und 3,5 em breit, oberseits sattgrün, glänzend, unterseits bräunlichgelb. Bl. Juni, B. Eupasania (Prantl Nat. Pfl. III. 1. 55 [1888]. — Synaedrys') Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 441 [1856]). Weibliche Blüthen zu 3—5. Fruchthülle napfförmig mit mitunter verbundenen Schuppen. — Etwa 30 Arten vom tropischen Indien bis Himalaja und Ostasien; Neuseeland und Kalıfornien. — P. glabra (Oerst. a. a O. [1866]. — Quereus glabra Thunb. Fl. Jap. 175 [1754]) aus Japan. Blätter länglich-lanzettlich, bis über 1 dm lang und 4 cn breit, kurz zugespitzt, am Grunde verschmälert, meist über der Mitte am breitesten, diek lederartig, unterseits gelbgrau. 234. QUERCUS >). (Tourn. Instit. 582 t. 349]. L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. ed. 5. 431 [1754] Bat Eile (Eiche, Frucht: Eichel; plattd.: Eek, Eeke, Fr. (s. S. 434): Ecker, Eikel; niederl. u. vläm.: Eik; dän.: Eg; franz.: Chene, Fr.: Gland; it,: Querce, Fr.: Ghianda; rumän.: Tufä, Fr.: Ghinde; poln.: Dab, Fr.: Zolgdz; wend.: Dub; böhm.: Dub, Fr.: Zalud, Swe&; kroat.: Hrast, Dub, Fr.: Zir; russ.: Ay6s, Fr.: Roayıs; litt.: Anzolas, Fr.: Gile; ung.: Töley, Fr.: Makk.) Meist Bäume mit rissiger Rinde. Blätter spiralig gestellt, oft, wie dann auch die Winterknospen an der Spitze der Zweige zusammen- gedrängt, meist buchtig, seltener nur gezähnt oder ganzrandig; (bei uns) meist sommergrün, aber oft im Herbst nur vertrocknend, erst im Früh- jahr abfallend. Männliche Blüthenstände achselständig, hängend. Weib- liche Blüthenstände in den Achseln abfallender Niederblätter, end- oder achselständig, unterbrochen, ährenähnlich, mit einem endständigen Einzel- blüthenstande. Die Blüthenstände erscheinen mit den Blättern. Männ- liche Blüthen geknäuelt, mit kurzen Staubfäden, mit oder ohne schüppchen- förmiges Rudiment des Fruchtknotens. Mittelband die Staubbeutelfächer nicht überragend. Perigonrand der weiblichen Blüthen schwach gezähnt. Fruchtknoten 3fächerig. Griffel meist flach, die Narben oberseits tragend. Fruchthülle napfförmig (Eichelnäpfehen), mit kurzen oder ver- längerten, selten in Zonen verbundenen Schuppen. Etwa 200 Arten in Europa, dem gemässigten und wärmeren Asien, Nord- Afriea, Nord- und wärmeres America den Aequator nicht überschreitend, Die Eichen gehören zu den mitchtigsten und schönsten Bäumen unseres Ge- bietes, welche oft ein hohes Alter erreichen; namentlich die nordamerieanischen Arten zieren unsere Alleen, Gärten und Parks durch ihr mannigfaltiges Laub und ihre schöne Herbstfärbung. Das Holz ist als Brenn- und Nutzholz werthvoll. Die Rinde liefert wegen ihres hohen Gehalts an Tannin besonders das wichtigste Material für die Gerberei; auch die durch die Stiche der Gallwespen (Cynips) an den Blättern (Galläpfel) und Fruchtständen (Knoppern) hervorgerufenen Auswüchse (Ceeidien) sowie die Fruchthüllen einiger Arten (Valoniden) werden wegen ihres Tannin- gehaltes benutzt. Die Früchte dienen hauptsächlich zur Schweinemast, nur wenige 1) Von odveöga Standquartier, Stand und doög Eiche, Lindley kannte nur die niedergedrückte, zum grossen Theil in der Hülle verborgene Frucht. 2) Name der Gattung bei Cicero u. a. 446 Fagaceae, Arten des Mittelmeer- und Pannonischen Gebietes liefern auch für Menschen essbare Eicheln; nebenbei werden auch unsere Eicheln geröstet zu Eichel-Kaffee und -Choco- lade verwendet. In der Darstellung der angepflanzten Arten folgen wir im wesentlichen Koehne und C. K. Schneider. Uebersicht der Sectionen. Schlüssel der Arten nach leicht auffindbaren Merkmalen vgl. am Schlusse der Gattung. A. Schuppen der Fruchthülle zu Zonen verbunden. Frucht im ersten Jahre reifend. Fehlgeschlagener Samen im oberen Theile der Frucht. Griffel kurz, oberwärts verbreitert. — Blätter immergrün, ganzrandig oder nur oberwärts gezähnt. — Keine heimischen Arten, meist nur im südlichen Gebiete winterhart. Cyelobalanopsis. B. Schuppen der Fruchthülle nicht zu Zonen verbunden. I. Fehlgeschlagene Samen im oberen Theile der Frucht. Frucht meist im zweiten Jahre reifend. Griffel verlängert an der Spitze kopfförmig. Schuppen der Fruchthülle angedrückt. — Blätter meist sommergrün, meist gelappt, an der Spitze und an den Ab- schnitten mit einer Grannenspitze. Erythrobalanus. . Blätter ganzrandig oder gelappt, dann stets deutlich über der Mitte verbreitert. 1. Blätter länglich bis lanzettlich, ganzrandig, nur an langen Rutentrieben mit vereinzelten Lappen. Blattstiel höchstens !/s so lang als die Spreite. — Blätter im Herbst lebhaft ge- färbt. Phellos. 2. Blätter länglich oder meist verkehrt-eiförmig, über der Mitte stark verbreitert, ganzrandig oder mehr oder weniger stark gelappt, meist kahl oder unterseits mehr oder weniger be- haart, häutig. Blattstiel 0,5—1,5 (bis 2) cm lang. — Blätter im Herbst meist gelbbraun gefärbt. Nigrae. b. Blätter stets mehrlappig, nach der Spitze zu nicht auffällig ver- breitert, häufig tief- fiederspaltig; Abschnitte mehr oder weniger buchtig gezähnt und grannenspitzig. — Blätter im Herbst meist lebhaft scharlach- bis gelbroth. Rubrae. II. Fehlgeschlagene Samen im unteren Theil der Frucht. Frucht im ersten oder zweiten Jahre reifend. Griffel verschieden gestaltet. Schuppen der Fruchthülle angedrückt oder abstehend. — Blätter winter- oder sommergrün. Lepidobälnue, Griffel linealisch, .zugespitzt, aufrecht oder zurückgebogen. Schuppen der Fruchthülle theils angedrückt, theils zurück- gebogen oder wenigstens die oberen verlängert abstehend oder zurückgebogen. 1. Frucht im zweiten Jahre reifend. Blätter sommergrün. Cerris. 2, Frucht im ersten oder zweiten Jahre reifend. Blätter immer- grün, Suber. A. Quereus, 447 b. Griffel kurz, fast vom Grunde an nach der Spitze zu ver- breitert, an der Spitze abgerundet. Schuppen der Fruchthülle meist alle aufrecht, angedrückt, plötzlich zugespitzt, selten die obersten stärker verlängert, schmal-linealisch und etwas zurück- gebogen. — Blätter meist sommer-, seltener wintergrün, meist buchtig-stumpftlappig, seltener an den Zähnen stachelspitzig oder ganzrandig. Frucht meist im ersten Jahre reifend. 1. Blätter immergrün oder doch fast stets bis zur Entfaltung der nächstjährigen grün bleibend. a. Blätter immergrün, derb lederartig. Frucht im ersten Jahre reifend. Ilex. hb. Blätter sommergrün oder meist mit der Entfaltung der vor- jährigen absterbend, z. T. lappig-gesägt. Fruchtreife im ersten oder zweiten ‚Jahre. Gallifera. 2. Blätter stets sommergrün mit stumpfen bis spitzlichen Ab- schnitten. a. Rinde des Stammes tiefrissig, schwärzlich, Blätter oberseits meist «dunkelgrün, meist tief gelappt (selten nur gezähnt- gesägt), häufig mit in den Buchten verlaufenden Nerven. Schuppen der Fruchthülle stets aufrecht anliegend. Frucht im ersten Jahre reifend. Robur. b. Rinde des Stammes hell, meist hellgrau, abblätternd. Blätter hellerün, oft bläulich, im Herbst roth oder braun. Prinos. Cyclobalanöpsis') (Oerst. in Liebm. u. Oerst. Chönes Amer. trop. 19 [1869] als Gatt. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 55 [1888] als Sect.). Schuppen der Fruchthülle zu Zonen verbunden. Frucht im ersten Jabre reifend. Fehlgeschlagene Samen im oberen Theile der Frucht. Griffel kurz, oberwärts verbreitert. — Blätter immergrün, lederartig, ganz oder nur oberwärts gezähnt. Etwa 20 Arten im wärmeren Asien, im Himalaja und Östasien, — Q. Vibrayeäna?) (Franch. u, Sav. Enum. pl. Jap. II. 489 [1879]. — (). thalassica®) der Gärten nieht Hance) mit wenigstens oberwärts gezähnten Blättern, diese unterseits kahl, blaugrau, mit unterseits undeutlichen breit- winklig entspringenden Seitennerven. — Japan. — Hielt nach ©. K.Schneider noch im Schlossgarten in Heidelberg aus. — Weiter erwähnenswerth: * Q. acuta (Thunb. Fl. Jap. 175 [1784]. Koehne D. Dendr, 133. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 210). (Spitz-Eiche.) Blätter länglich-eiförmig bis lanzettlich, plötzlich zugespitzt, ganzrandig oder nur im oberen Drittel mit wenigen kleinen Zähnen, jederseits mit 10—11 Paaren von Nerven, anfangs rostfilzig-zottig, später kahl, unterseits gelblich-grün. — In Japan heimisch, nur im Mittelmeergebiete winterhart. 1) Von #dz42os Kreis, dd/avog Eichel und örpıs Aussehen, 2) Ueber Vibraye ist a. a. OÖ. nichts angegeben. 3) #a/aooınds, zum Meere gehörig, am Meere wachsend. B. I. as 448 Fagaceae. B. Schuppen der Fruchthülle nicht zu Zonen verbunden. I. Erythrobäalanus!) (Oerst. Kjobenh. Vid. Meddel. 1866. 77 als Gatt. |Erythrobalanos| Spach Hist. nat. veg. Phaner. XI. 160 [1842] als Seet. — Melanobältınus?) Engelm. Trans. St. Louis. Akad. III. 388 [1877] z. T. Sargent Silva N. Am. VIH. 14 [1895]). Fehlgeschlagene Samen im oberen Theile der Frucht; diese meist erst im zweiten Jahre reifend. Griffel verlängert, an der Spitze kopfförmig. Schuppen der Fruchthülle angedrückt. — Blätter meist sommergrün, meist gelappt, an der Spitze und an den Abschnitten mit einer Grannenspitze. Etwa 60 Arten in Nord-, Mittel- und Süd-America. a. Blätter ganzrandig oder gelappt, im letzteren Falle stets deutlich über der Mitte verbreitert. 1. Phellos?) (Loud. Arb. Brit. III. 1730 [1838]. Dippel Handb. Laubh. II. 103. Koehne D. Dendrol. 130. C. K. Schneider Iil. Handb. Laubh. I. 164). Blätter länglich bis lanzettlich, ganzrandig, am Rande nur mitunter schwach kraus, nur an der Spitze begrannt, nur an langen Ruthentrieben mit ver- einzelten Lappen. Blattstiel höchstens Y/s so lang als die Spreite. — Blätter im Herbst lebhaft, meist roth gefärbt. a. Blätter schmal, meist etwa 6mal so lang als breit. * (. phellos°). Bei uns meist kleinerer, hier und da aber auch ansehnlicher bis gegen 20 m hoher h, in der Heimat noch höher, meist pyramidal. Alte Rinde oft lange glatt bleibend, dunkel, später stark rissig. Einjährige Zweige glänzend gelb- bis olivbraun, etwas kantig mit sehr kleinen Lenticellen, später braun bis schwärzlich. Blätter fast weidenähnlich, meist 4—15 cm lang und 0,6—2,5 cm breit, anfangs hellgrün, verkahlend oder unterseits am Mittelnerven behaart; im Herbst roth oder gelb; ihr Stiel meist kaum 1 em lang. Fruchthülle (Näpfchen) fast sitzend. Frucht klein, bis 1 cm lang, fast halbkugelig. Im Atlantischen Nordamerica weit verbreitet, bei uns seit langem in Gärten, aber wenig verbreitet, selbst im nördlichen Gebiete ganz winterhart. .Liebt feuchten Niederungsboden, bes. Sand. Bl. April, Mai, Frucht September, October. @. Phellos L. Spec. pl. ed. 1. 994 (1753). Koelne D. Dendrol. 131. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 164. Wird hier und da von Anfängern mit schmalblätterigen (daher Weiden-Eiche) Monstrositäten unserer einheimischen Eichen verwechselt, ist aber schon durch die Grannenspitze am Blatte leicht zu unterscheiden. — Ist in der Blattbreite einiger- maassen veränderlich, eine breitblätterigee Form ist nicht selten in Gärten, — (). phellos erzeugt eine grössere Zahl von Bastarden (vgl. ©. K. Schneidera.a. O.), von denen genannt werden mögen: I) Von 2ovdodz roth und Ad/avos Eichel. 2) Von uf/as schwarz und AdAiavos. 3) peiAös Korkeiche, Kork. Querens, 449 * @. phellos X imbrieäria s. unten, * Q. phellos X welitina s, S. 456. * Q. phellos X rubra s. S. 455. * Q. phellos X palüstris s. S. 455. Due ur ur KAKXX b. Blätter länglich, meist nur etwa 3 (selten bis 5) mal länger als breit. * Q. imbricäria (Schindel-Eiche). fh. Bei uns meist nicht bis über 15 m hoch, in der Heimat bis über 30 m, mit breit auslegenden Aesten und klein- und diekschuppiger Rinde. Zweige anfangs stern- haarig, später kahl, hellbraun. Blätter röthlich austreibend, fast senk- recht abstehend, später oberseits lebhaft grün, unterseits glänzend gelb- lich-grün, locker sternhaarig, am Grunde meist deutlich keilförmig, oben spitz oder zugespitzt, im Herbst dunkelrothbraun mit rother Mitte, Fruchthülle (Näpfchen) mit fein behaarten Schuppen, breit. Frucht fast halbkugelig, mit aufgesetzter Spitze. Im Atlantischen Nord-America heimisch, bei uns seit langem in Gärten, wegen der schönen breiten Krone beliebt. Bl. April, Mai. @. imbricaria Mich. Hist. Chen. Amör. no. 9 t. 15, 16 (1801). Koehne D. Dendrol. 131. Britt. u. Brown Ill. Fl. N. Am. I. 520. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 166. Auch von @. imbricaria sind Bastarde mit anderen nordamericanischen Eichen bekannt, so z. B. mit Q. phellos (s. unten), Q. velutina, Q. rubra (s. S. 456) uud @. palustris (vgl. Schneider.a. a. O. 167). * @. cinerea (Mich. Hist. Chen. Amer. no. 8 t. 14 [1801]. — @. phellos A. brevifolia Lam. Enceyel, I. 722 [1783]. — Q. humilis Walt. Fl. Carol. 234 [1788] nicht Lam. — @. brevifolia Sarg. Silva Am. VIII. 171 [1895]. €. K. Schneider a.a. O0. 165). (Graue Eiche.) Blätter meist 4,5—9 em lang und 1,3 bis fast 4 cm breit, derbhäutig, unterseits fein grau sternhaarig-filzig, oben glänzend grün. —- Süd- östliches Nord-America, wohl selten bei uns. — Gleichfalls mitunter verwechselt ist die ähnliche @. pümila (Walt. Fl. Carol. 234 [1788]), diese ist aber immergrün mit derblederartigen Blättern. * @. phellos X imbricaria wird von Zabel (Beissn,, Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 65 [1903]) angegeben; er erklärt dafür die Q. Phellos subimbricaria DC. Prodr. XVI. 2. 63 (1864). Vgl. indessen Sargent Silva VIII. 181 (1895). 2. Nigrae (Loud. a. a. OÖ. [1838]; [Nigra] Dippel Handb. Laubholzk. II. 109 [1892]. Koehne D. Dendrol. 131. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 162). Blätter länglich oder meist verkehrt-eiförmig über der Mitte stark verbreitert, yanzrandig oder mehr oder weniger stark gelappt, häutig, meist kahl oder unterseits mehr oder weniger stark behaart. Blattstiel 0,5—1,5, selten bis 2 em lang. — Blätter im Herbst meist” gelbbraun oder braun gefärbt. Von hierher gehörigen Arten wird keine häufiger angepflanzt, er- wähnenswerth sind: Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 29 b. 450 Fagaceae, * Q. nigra (L. Spec. pl. ed. 1. 995 [1753] nicht Wangenh. — Q@. nigra a. aquatica Lam. Eneyel. I. 721 [1783]. — @. uliginosa Wangenh. Nordam. Holz. s0 f1787]. — @. aquatıca Walt. Fl. Carol. 234 [1788]). (Schwarz-Eiche.) Rinde meist lange glatt bleibend. Einjährige Zweige braunroth. Blätter in der Gestalt sehr wechselnd ; meist aus schmal-keilförmigem Grunde oberwärts breit-verkehrt- eiförmig bis oberwärts breit dreilappig, meist 5—12 cm lang und 2—4 (bis 6) em breit, häutig-lederartig, oft fast wintergrün, unterseits kahl oder nur in den Nerven- achseln behaart. Fruchthülle hellrothbraun, — Im südöstlicheren Nord-America an feuchten Orten heimisch. — In der Jugend und im nördlichen Gebiete frost- empfindlich. *Q). Maryländica (Münchh, Hausv. 253 [1770]. C. K. Schneider a. a. O. 168. — Q. nıgra 8. marylandica L. Spee. pl. 996 [1753]. — @. nigra Wangenh, Nordam. Holz. 133 [1787] nieht L. — Q@. ferruginea Mich. fil. Hist. arb. Amer. II. 92 t, 18 [1512]) ist verschieden durch viel breitere (7”—22 em) Blätter (nicht mit sehr grossen Scehösslingsblättern der vor. verwechseln !), die unterseits gelbgrün bis gelbbraun, auf der Fläche mehr oder weniger bleibend sternhaarig sind; ihre Form ist öfter fast verkehrt eiförmig-dreieckig oder breit stumpflappig. Frucht blau- schwarz längsstreifig. — Oestliche Vereinigte Staaten, bei uns nur im Süden ganz hart. * @. laurifolia (Mich. Hist. Chen. Amer. no. 10 t. 17 [1801]) ist durch die etwas über der Mitte nur mässig (und auch nicht an allen deutlich) verbreiterten Blätter verschieden; diese sind meist 7—18 em lang und 1,5—6 cm breit, mitunter etwas (namentlich an Langtrieben auch tiefer) gelappt, später beiderseits ganz kahl. Blattstiel nicht bis 1 cm lang. — Atlantisches Nord-America. Bastarde der Arten s. Schneider a. a. ©. 167--169. b. Rubrae (Loud. a. a. OÖ. 1730 [1838]. Dippel a. a. O. 114. Koehne D. Dendrol. 131, 132. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 169). Blätter stets mehrlappig, nach der Spitze zu nicht verbreitert (also der Endabschnitt jedenfalls ziemlich lang oder schmal), häufig tief-fiederspaltig; Abschnitte mehr oder weniger buchtig gezähnt und grannenspitzig. — Blätter im Herbst meist lebhaft scharlach- bis gelbroth. — Scharlach-, Rotheichen. Zu dieser Gruppe, von manchen Schriftstellern ‚auch zu voriger, werden 2 Arten gezogen, die bei uns sich nur hier und da in Gärten finden; sie weichen von allen anderen Arten der Gruppe ab durch unter- seits gelb- oder weissgrau-filzige, nie gelbgrüne derbhäutige Blätter: (J. ilieifolia (Wangenh. Nordam, Holz. 70 t. 6 fig. 17 [1787]. Koehne D. Dendr, 132, — Q. rubra nana Marsh, Arb. Amer, 123 [1785]. — @. Banisteri!) Mich. Hist. Chen Amir, no. 15 t. 27 [1801]. — Q. nana Sarg. Gard. a. for. VIII. 93 [1895]. C. K. Schneider a. a. O. 169) (Bären- Eiche.) Strauchig! bis 2 m hoch. Zweige anfangs sehr kurz dieht sammet- artig gelblichgrau sternfilzig. Blätter meist 6—12 em lang und 3—5 (bis 8) em breit, jederseits meist mit 2—3 breit-dreieckigen spitzen Lappen, im Herbst stumpf dunkelroth oder gelb. — Atlantische Vereinigte Staaten ; an trocknen Orten. — Q. cuneata (Wangenh. a. a. OÖ. 78 t. 5 fig. 25 [1787] Koehne D. Dendr. 132. — (). nigra digitäta Marsh. Arb. Amer. 121 [1785]. — Q. digitata Sudw. Gard. a. for. V. 98 [1892]. ©. K. Schneider a. a. 0, 170). Baumartig, Zweige lange gelbgrau-filzige. Blätter mit breit- I) Nach John Banister, + 1692 (oder 1696?) durch Absturz von einem Felsen in Virginia, Missionar, verdient um die Kenntnis der Flora Nord-Americas. Quereus, 451 keilförmigem bis schwach abgerundetem Grunde, jederseits mit 1—2 (bis 4) am Grunde breiten, allmählich scharf zugespitzten, mitunter auch schmalen fast sichelartig gebogenen (faleata Kochne a. a O. |1893]. — Q. faledta Mich. Hist. Chen. Am. no. 16 t. 28 [1801]) Lappen, meist 0,5—2 dm lang oder noch länger und 5—12 (bis 15) em breit. — Oestl, Vereinigte Staaten; auf ziemlich trocknem Boden, bereits seit fast 150 Jahren bei uns in Gärten. — Bastarde der beiden Arten vgl. ©. K. Schneidera.a. O. 169, 172. — Bei den übrigen Arten: Blätter unterseits ganz kahl oder schwach behaart, so dass die Unterseite älterer Blätter deutlich gelbgrün erscheint (vgl. bes. &. velutina). 1. Blätter unterseits bald nach der Entfaltung verkahlend, höchstens in den Nervenwinkeln behaart. Winterknospen meist kahl. a. Fruchthülle ein sehr flaches Näpfchen darstellend, am Grunde breit abgestutzt, dort plötzlich in den kurzen bis sehr kurzen mit Schuppen besetzten Stiel zusammengezogen. — Blätter von mittlerer Grösse, nicht über 10 em lang. *r Q. palüstris (Sumpf-Eiche). h. Bis 25 m hoch, selten (wohl nicht bei uns) viel höher, mit meist auch in der pyramidalen, später unregelmässigen, oft schiefen Krone ausgeprägtem Mittelstamm. Stamm mit ziemlich dünner schwach rissiger Rinde. Zweige anfangs behaart, nachher glänzend olivgrün bis bräunlich, die abgestorbenen in der Krone lange dornenähnlich sitzen bleibend. Winterknospen klein, nur etwa 4 mm lang, hellbraun. Blätter anfangs etwas bronzefarbig und röthlich, später beiderseits glänzend grün, meist 8—12 (bis 17) cm lang und 6—10 cm breit, tief fiederspaltig, jederseits mit 2—4 meist schmalen Lappen, die Buchten dazwischen breiter; im Herbst (spät) meist tief scharlachroth, sich oft bald in braun verfärbend. Blatt- stiele meist 2—4 em lang. Fruchtstände mit 1—2 (bis 3) Früchten, mit kurzem Stiel; der beschuppte (s. oben) Stiel der Fruchthülle so lang wie diese. Frucht (Eichel) kugelig, nur im unteren Viertel in der Hülle. Am Rande feuchter Niederungen, auf guten Böden (nicht in Sümpfen!), in den Atlantischen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit Jangem in Gärten und auch hier und da forstlich angebaut, neuer- dings sehr beliebter Strassen- und Alleebaum, scheint auch im nörd- lichen Gebiete winterhart, gegen Spätfröste im Frühjahr (wie auch oft die heimischen Eichen) empfindlich. Hier und da verwildert. Bl. Mai. Frucht Herbst. Q. palustris Münchh. Hausv. 253 (1770). Du Roi Harbk. Baumz, II. 268 t. 5 fig. 4 (1772). Koehne D. Dendr. 132. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 177. — @. rubra . disseela Lam. Eneyel. I. 720. — @. rubra ramosissima Marsh. Arb. Amer. 122 (1785). * x * @. phellos X palustris s. S. 455. *x* Q. palustris X coccinea s. S. 454. * x * Q. palustris X rubra s. S. 454. 29* 1. 452 Fagaceae. * @. Georgiäna !) (M. A. Curtis Amer, Journ. Sc, ser. 2. VII. 406 [1849]) ist verwandt aber strauchig (bis 3 m) und verschieden durch meist 6—12 em lange Blätter, die seieht buchtig bis halb fiederspaltig gelappt sind und die jederseits nur 1—3 Lappen besitzen. — An felsigen und sandigen Orten in Georgia und Ohio, bei uns selten und nur im Süden hart. b. Fruchthülle ein flaches oder tief-halbkugeliges Näpfchen darstellend, am Grunde abgerundet und allmählicher stiel- artig zusammengezogen. Blätter von mittlerer Grösse über 12 cm lang und 10 cm breit (vgl. indessen . Kelloggü). Q. Kellöggii2) (Newb. Paeif. Rep. VI. 28 fig. 6, 89 [1857]. — (). tinetöoria var. californica Torr. Pacif. Rep. VI. 1. 138 [1856]. — (). sonomensis3) DC. Prodr. XVI. 2. 62 [1864]. — @. californica Coop. in Smith. Rep. 1858. 261 [1859]) von Kalifornien bis Alaska verbreitet, mit tief fiedertheiligen Blättern, deren Lappen meist breiter als die Buchten dazwischen sind, und nur 1—3 cm langen Blatt- stielen. — Selten in Gärten, * Q. coceinea (Scharlach-Eiche). h. Bis zu 30 m hoch, selten erheblich höher, mit meist auseinanderfahrenden Aesten. Stamm mit tief längsrissiger Rinde. Zweige meist etwas kantig, nur in der Jugend behaart, später olivgrün bis bräunlich, zweijährige meist glänzend grau. Winterknospen bis 7 mm lang, hellolivbraun, mit gewimperten Schuppen. Blätter veränderlich, dünn, meist 0,9—1,8 (bis 2,2) dm lang und 0,5—1,3 (bis 1,5) dm breit, meist erheblich grösser als die von Q. palustris, tief fiederspaltig, jederseits mit 3—4 buchtig begrannt gezähnten Lappen, die meist schmäler sind als die Buchten zwischen ihnen, unterseits später meist auch ohne deutliche Haare in den Nervenwinkeln; im Herbst leuchtend scharlachroth. Blattstiel 3—5 (bis 6) em lang. Früchte meist einzeln. Fruchthülle am Grunde ab- gerundet, dort ziemlich plötzlich zusammengezogen, mit grossen etwas filzigen Schuppen. Frucht rundlich-eiförmig, bis etwa 2,5 em lang. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem (1691) in Gärten, jetzt überall sehr beliebter Park- und auch Strassenbaum. Bl. Mai. Frucht Herbst. Q. coceinea Münchh. Hausv. 254 (1770) z. T. Wangenh. Beytr. Anpfl. Holz. 44 fig. 9 (1787). Britt. u. Brown Ill. Fl. N. Am. I. 517. Koehne D. Dendrol. 132. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 173. Durch die grossen Blätter und die leuchtend rothe Herbstfärbung eine der schönsten, wenn nicht die schönste Scharlacheiche. Hier und da ist sie, wie ihre Verwandten, auch schon forstlich angepflanzt worden. Wächst mässig trocken. Die Früchte reifen selbst im nördlichen Gebiete, 1) Nach dem nordamericanischen Staate Georgia, wo die Art zuerst beobachtet wurde. 2) Nach Albert Kellogg, * 1813 New-Hartford (Conn.) 7 31. März 1887 Alereda (Calif.), Arzt und Botanıker, praktieirte anfangs in den Atlantischen Südstaaten ging dann als Goldsucher nach Kalifornien, wo er später lange Jahre in S. Franeisco ärztlich beschäftigt war. Er gehörte zu den Gründern der California Academy of Seienee und hat grosse Verdienste an der Flora dieses Staates (Rehder briefl., vgl. auch VI. 2. S. 128 Fussn. 1). 3) Nach dem Fundorte Sonoma in Californien. Quereus, 453 * x * 9. palüstris X coccinea s. S. 454. “X “* Q. coccinea X rubra s. unten. "XxX*R. coccinea X velütina s. S. 455. * Q. rubra (Rothe Eiche; niederl.: Rode Eik; franz.: Chene rouge). N. Bis etwa 25 oder 30 m hoch, selten erheblich höher, mit meist breit abstehenden Aesten. Stamm mit ziemlich lange glatter hell- grauer, dann dünnschuppiger braungrauer Rinde. Zweige nur anfangs behaart, etwas kantig, später glänzend olivbraun, mit wenig auffälligen Lenticellen. Winterknospen bis etwa 1 em lang und 5 mm dick, hell- braun, mehr oder weniger behaart. Blätter röthlich erscheinend, seicht, höchstens bis zur Mitte, fiederspaltig, derb-dünn-häutig, meist 1 bis fast 2 dm lang, seltener kürzer oder länger, und meist 9—12 cm breit, jederseits mit 4—6 (meist 5) breiten Lappen, die breiter sind als die Buchten zwischen ihnen, oberseits tiefgrün, matt, unterseits meist bärtig in den Nervenwinkeln; im Herbste meist heller oder dunkler roth (orange- bis scharlach- und braunroth), selten grün bleibend (viridis Dipp. -Handb. Laubh. II. 118 [1892]). Blattstiel 2—5 em lang. Früchte einzeln oder zu 2, sehr kurz gestielt. Frucht- hülle am abgerundeten Grunde plötzlich aber nicht stielartig zusammen- gezogen, mit kleineren kahlen Schuppen. Frucht rundlich-eiförmig bis fast eiförmig, bis 2,5 cm lang, höchstens im unteren Drittel von der Fruchthülle bedeckt, oben fein stachelspitzig. Fast im ganzen Atlantischen Nordamerica, nördlich bis Neu-Schott- land verbreitet, bei uns seit über 150 Jahren in Gärten; jetzt überall als Park- und Strassenbaum verbreitet und auch vielfach, wohl von allen americanischen Eichen am häufigsten, forstlich angepflanzt. Bl. Mai, Juni. Frucht October, November. Q. rubra L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753). Britt. u. Brown Ill. Fl. N.-Am. I. 516. Koehna D. Dendrol. 133. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 175. — Q. ambigua Mich. fil. Hist. Arb. Amer. II. 120 t. 24 (1812) nach ©. K. Schneider. Gedeiht am besten auf mässig feuchten Böden; verträgt nur wenig Schatten, nur dort leidet sie im Winter. Das Holz, welches wie das der Verwandten in den jüngeren Theilen dunkler als im Kern ist, ist weniger werthvoll als das der heimi- schen Eichen, die Pflanze wächst aber viel schneller heran. Das spezifische Gewicht ist etwa 0,66, — Weitere Bastarde als die erwähnten s. bei C, K. Schneider. @. phellos X rubra s. S. 455. (). palüstris X rubra s. S. 454. Q. coccinea X. rubra s. unten. Q. rubra X velhtina s. S. 455. XXRKX Bastard. BE bu. 1.2. % * Q. eoceinea X rubra. h. Blätter schwächer als bei (. coceinea aber tiefer als bei Q. rubra fiederspaltig, jederseits meist mit 4—5 Lappen. Blattstiele etwa 4—5 cm lang. 454 Fagacene. Wohl hier und da in Baumschulen und mit den Erzeugern in Parks, grosse Exemplare wurden im Stadtpark in Breslau (Baenitz!) beobachtet. (). coceinea X rubra Koehne D. Dendrol. 1. 32 (1893). — W. Benderi!) Baenitz ABZ. IX (1905) 85 (benderi) C. K. Schneider 9a. O. 174. Baenitz unterscheidet (a. a. ©.) folgende Formen: A, coccinoides. In Blatt- und Fruchtgestalt der @. coceinea ähnlicher, — Hierzu II. volvata-annuldta. Rand der Fruchthülle einen aufgetriebenen wulstigen Rand bildend. B. rubriordes,. In Blatt- und Fruchtgestalt der (). rubra ähnlicher, B: 36.21. *x * Q. palustris X eoceinea. Für diesen Bastard hält Zabel möglicher- weise die Q. coccinea 6. Rugelü2) DC. Prodr. XVI. 2 62 (1864). — Q. coceinea x palustris, (Q. Rugelii Zabel in Beissn. Schelle Zab. Handb. Laubholzben. 63 (1903). “x * Q. palustris X rubra. h. Durch die Art der Verzweigung und die tief-fiederspaltigen Blätter an @. palustris erinnernd, die Form der Fruchthülle, die grösseren Früchte und die Herbstfärbung der Q. rubra ähnlich. Selten in Parks und Baumschulen. (. palustris X rubra; Q. Richteri?) Baenitz ABZ. IX (1905) 85 (rzchleri) ©. K. Schneider a. a. O. 176 vgl. auch Koehne D. Den- drol. 133. 2. Blätter unterseits bleibend rostgelb sternhaarig-flockig, zuletzt mitunter bis auf den Mittelnerven kahl. Winterknospen filzig behaart. * (). velutina (Färber-Eiene; niederl.: Verf-Eik). fj- Bis 25 oder 30 m hoch, selten viel höher. Stamm mit tief längsrissiger Rinde mit wenigen Querrissen. Zweige nur anfangs rostgelb behaart, später rothbraun mit vielen kleinen Lenti- cellen. Winterknospen etwa 6—10 mm lang, stumpflich. Blätter röthlich er- scheinend, bald seicht oder an älteren Bäumen tief fiederspaltig, meist 1 bis fast 2 dm lang (mitunter an Langtrieben viel grösser) und 0,6—1,5 dm breit oder breiter, jederseits mit 3—4 meist buchtig begrannt-gezähnten Lappen, die meist nicht schmäler sind als die dazwischen befindlichen Buchten, zuletzt pergamentartig; spät im Herbst stumpf-orangeroth bis bräunlich. Frucht meist einzeln, ihre Hülle (Näpfehen) fast 1) Nach Georg Bender, * 31. Dec. 1548 Königsberg i. Pr., Oberbürger- meister von Breslau, 2) Nach Ferdinand Rugel, * 24. Dec. 1806 Weingarten (Baden) 7 31. Dec. 1879 auf seiner Farm in Jefferson County, Tennessee, R. kam 1840 nach America, wo er in den Südstaaten und auf Cuba für Shuttleworth (s. I. S. 272 Fussn, 4) sammelte; später liess er sich in Knoxville (Tenn.) als Apotheker und Arzt nieder (Urban Symb. Ant. IIf. 115 und Rehder brielfl.). 3) Nach Hugo Richter, * 19. Mai 1855 Breslau, städt. Gartendireetor da- selbst (Baenitz br). Quereus. 455 sitzend, am Grunde verschmälert, mit grossen fast staubig-filzigen Schuppen. Frucht fast kugelig, am Grunde !/s bis zu '/2 in der Fruchthülle steckend, In den mittleren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit über 100 Jahren in Gärten, aber weniger häufig als die vorigen, Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. @. velutina Lam. Eneyel. I. 721 (1783). Koehne D. Dendr. 133. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh, I. 172. — Q@. nigra Du Roi Harbk. Baumz. II. 272 t. 6 fie. 1 (1772) z. T. nicht L. oder Wangenh. — Q. discolor Ait. Hort, Kew. III. 258 (1789). — Q. tinetöria Mich. Hist. Chen. no. 13 t. 24, 25 (1801). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. Diese Eiche, die bei uns nur wenig Verbreitung gefunden hat, spielt in ihrer Heimat eine grosse Rolle; die junge gelb gefärbte Rinde, durch die die Art auch von den verwandten verschieden ist, liefert einen gelben Farbstoff, wird als Quer- eitronrinde auch bei uns eingeführt. Wegen des reichen Tanningehalts der Rinde soll die von ihr gewonnene Lohe die beste sein. — Bastarde vgl. C. K. Schneider a. a. O,; für uns erwähnenswerth sind: * Q. phellos X velütina s. S. 456. * Q). imbricaria X velütina s. S. 456. * Q. cunedta X velütina s. unten, * (). coceinea X velütina s. unten. * Q. rubra X velütina s. unten. nn KaKÄKXX Bastarde. E..Eih, * Q. euneäta X velutina (Q. digitdta X velutina C. K. Schneider a, a. O. 171 [1904]. — Q. tinctoria @. Willdenowiana Dippel Handb. Laubh. II. 122 [1892]. — Q. cuneata X tinctoria (Q. Willdenowidna) Zabel in Beissn. Schelle Zah. Handb. Laubholzben. 67 [1903]) erhielt Zabel als @. einerea; die Pflanze war frostempfindlich. * x * Q. coceinea X velutina. Dieser Bastard soll sich nach Zabel (in Beissn,, Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 68 [1903]) in Gärten finden. — (. velutina X coccinea C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 173 (1904). — Q. cceeinea X tinetoria Zabel a. a. O. (1903). *xX *@. rubra X velutina. — Q. velutina X rubra scheint nach €. K. Schneider in N.-America gefunden zn sein, vgl. Sargent Silva IX. 126 (1895). B.1. Bastarde von solchen Arten, die bei uns nur selten angepflanzt sind und deren Hibriden bisher nur aus Ameriea bekannt sind, vgl. bei ©. K. Schneidera.a. O. * x * Q. phellos X palüstris wird aus dem Garten von Dieck angegeben als Q. Schochiana!) Dieck Neuh. Off. Nat. Arb. Zöschen 1892. 26. Zabel in Beissn., Schelle, Zab. Handb, Laubholzben. 65 (1903) vgl. Mitt. D. Dendrol, Ges. 1896. 9. (schochiana) C. K. Schneider a. a. OÖ. 165. *%x * 0. phellos X rubra. h. Blätter unterseits nur anfangs etwas behaart, später höchstens in den Nervenachseln mit Haaren, sonst den folgenden sehr ähnlich. 1) Nach Gottlieb Sehoch, * 1. Nov. 1853 Dessau + 10. Oct. 1905 Magde- burg, städt. Gartendirecetor daselbst (Möller.D. Gärtnerz. 1905. 508 n. Jensen briefl.). S. fand diesen Bastard im Wörlitzer Schlossgarten. 456 Fagaceae. Hier und da mit den Erzeugern, auch bei uns entstanden, so im Hofgarten in Karlsruhe (Graebener). Q. phellos X rubra Hollick Bull. Torr. Bot. Cl. XV. 303 (1888). — ®@. Hollickii') (hollicki«) C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 165 (1904). Einigermaassen veränderlich; Sehneider unterscheidet (a. a. O.) folgende Formen: A. Graebenerii?) (graebenerü). Blätter der Q. phellos ähnlicher, etwa 8—16 em lang und 1,8—5 cm breit, kaum oder undeutlich lappig gezähnt. B. töpica. Etwa zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. Blätter etwa 9—13 cm lang und 3,5—7 em breit, mit 5—7 kurzen, mitunter mit einem seitlichen Zahn versehenen Lappen. C. Karlsruhensis (karlsr.),. Blätter denen von Q@. rubra ähnlich, bis 1,8 dn lang und 1 dm breit, mit mehr oder weniger gezähnten Lappen. *xX * @. phellos X velütina. fh. Blätter unterseits, meist auch auf den Nerven zerstreut behaart. Wohl öfter mit vorigen verwechselt, hier und da in Gärten. Q. phellos X welutina Sarg. Silva VIII. 180 t. 436 (1895). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 165. — @. heterophjlia Mich. fil. Hist. Arb. Amer. II. 57 t. 16 (1812). — @. phellos X coceinea Engelm. Trans. St. Louis. Acad. III. 541 (1877). *x * @. imbricäaria X velutina (Sargent Silva VIII. 176 t. 434 [1895]. — @. Ledänas) Nutt. Sylva I. 13 [1842]. — @. imbr. X coceinea Engelm. a. a. O. 540 [1877]) ist nach Zabel (in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 66 1903]) die @. sonchifolia des Muskauer Gartens. — Andere (). imbriearia-Bastarde Ss.Sschneider.a.,.a. ©, 167. * x * Q. nigra X rubra (@. Rainerit) Manetti nach Zabel a. a. O. 67 [1903]) soll sieh in Gärten finden. I II. Lepidobälanus?) (Endl. Gen. Suppl. IV. 24 [1847] veränd. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 57 [1888]). Fehlgeschlagene Samen im unteren Theile der Frucht. Griffel verschieden gestaltet. Frucht im ersten oder zweiten Jahre reifend. Schuppen der Fruchthülle (Näpfchen) angedrückt oder abstehend. — Blätter sommer- bis immergrün, a. Griffel linealisch, spitz bis zugespitzt, aufrecht oder zurück- gebogen. Fruchthülle mit theils angedrückten, theils abstehenden Schuppen, wenigstens deren obere verlängert und abstehend bis zurückgebogen. 1) Nach Charles Arthur Hollick, * 6. Febr. 1857 New-Brighton (N. Y.) (briefl.), Curator des Department of Fossil Botany am Botanischen Garten in New- York, Verf, werthvoller dendrologischer und palaeophytologischer Arbeiten, 2) Nach Leopold Graebener, * 24. Mai 1849 Michelfeld, Amt Sinsheim (br.), Grossh. Hofrath, Hofgartendirecetor in Karlsruhe. 3) Nach dem Entdecker Thomas G. Lea, 7 vor 1849 Waynesville (Cineinnati), Verf, eines 1849 in Philadelphia erschienenen Pflanzen verzeichnisses von Cinneinnati. 4) Wohl nach dem Erzherzog Rainer s. V]J. 2. S. 744, 745 Fussn. 7. 5) Von Zeris Schuppe und Ad/avog Eichel. Quereus, 457 1. Cerris!) (Spach Hist. nat. veg. Phan. XI. 166 [1842]). Blätter (bei uns) sommergrün oder auch (im wärmeren Mittel- meergebiete) im Winter bleibend, dann aber im Frühjahr bei Entfaltung der jungen Blätter abfallend; selten (nicht bei heimischen Arten) derb lederartig, immergrün. Frucht meist im zweiten Jahre reifend. Ueber 10 Arten vom Mittelmeergebiete bis zum Himalaja und Ostasien. Jn Europa nur die genannten Arten. a. Blätter nicht gelappt, nur am Rande mehr oder weniger tief gezähnt; öfter denen von Castanea ähnlich. Dureh Schuppen der Fruchthülle, die sämmtlich oder fast alle aufrecht sind und deren obere nieht verlängert sind, sind ausgezeichnet die im Gebiete selten angepflanzten: Q. Pontica (K. Koch Linnaea XII. 319 [1849]) aus Lasistan mit breit-elliptischen spitz gezähnten unterseits fast überstäubt-behaarten dort bläulich-weissen Blätter, die jederseits etwa 15—18 Seitennerven haben. — (, Libani (Oliv. Voy. II. 290 t. 32 [1807]) von den Gebirgen Syriens und Cilieiens mit Blättern, die aus abgerundetem Grunde eiförmig-lanzettlich, borstig- gezähnt, unterseits schliesslich nur auf den Nerven behaart sind und jederseits etwa 10—13 Seitennerven besitzen. — Die übrigen Arten haben stark abstehende oder zurückgeschlagene Schuppen an der Fruchthülle, wenigstens die oberen sind verlängert, linealisch. 1. Blattstiel von !/a bis zu 2 cm lang. * Q. serräta (Thunb. Fl. Jap. 176 [1784]) aus Japan, selten in Gärten und nur im südlichen Gebiete winterhart, ist sehr kenntlich an den eiförmig-lanzett- lichen bis länglich-spatelförmigen, fein borstig gezähnten Blättern, die jederseits 10—19 in die Borstenspitzen auslaufende Seitennerven haben und anfangs oberseits seidig-borstig behaart sind. Die Schuppen der Fruchthülle sind fast schopfartig verlängert. * Q. eastaneifolia. I. Bis zu 25 m hoch. Stamm mit glatter Rinde. Zweige anfangs schwach filzig behaart, stumpfkantig, später kahl oder fast kahl mit zahlreichen höckerförmigen kleinen Lenticellen. Blätter länglich-lanzettlich, spitz, meist 7—15 cm lang und 3—5 (bis 6) cm breit, meist am Grunde keilförmig, selten etwas rundlich oder schwach herzförmig, jederseits mit meist 6—12 Seitennerven, am Rande grob stumpflich-gezähnt mit stachelspitzigen Zähnen, oberseits verkahlend, dann glänzend grün, unterseits heller, ganz oder nur längs der Nerven (glabriuscula DC. Prodr. XVI. 2. 50 |1864]) grau-sternfilzig. Die Nebenblätter (wie auch bei Verwandten) schmal, an den Winterknospen stehen bleibend. Früchte zu 1—3 im Fruchtstande sitzend oder kurz gestielt. Fruchthülle fast halbkugelig mit stark zurückgekrümmten Schuppen, deren untere fast eiförmig- rundlich sind. Frucht länglich, über !/s von der Hülle eingeschlossen. Im Kaukasus und Persien heimisch, irrthümlich für unser Gebiet angegeben (s. die folgende Art). Nur im südlichen Gebiete winterhart. 3) cerrus und cerris, Name von (). cerris bei den Römern, schon bei Colu- mella. Br w 458 Fagaceae. Q. castaneaefolia C. A. Meyer Verz. Kauk. Pflz. 44 (1831). Koehne D. Dendr. 124. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 178. 2. Blattstiel sehr kurz, kaum über 0,3 mm lang. 1080. (1.) Q. Macedönieca (kroat.: Cesmina, Crni [Tvrdi] Cer). h. Meist nur bis etwa 10 m hoch, mit abstehenden Aesten. Zweige fein-, fast mehlig behaart. Winterknospen meist 2—3 mm lang (an Lang- trieben länger), abstehend, hellbraun mit gewimperten Schuppen. Blätter länglich bis länglich-eiförmig, beiderseits spitz oder meist stumpf, oder am Grunde mitunter schwach herzförmig, meist 3—7, seltener bis 9 em lang und 1,5—2,5, selten bis 3,5 cm breit, beiderseits fein zerstreut sternhaarig, oberseits glänzend grün, jederseits mit 7—12 Seiten- nerven, am Rande wellig gebogen, buchtig gezähnt mit zugespitzten Zähnen. Nebenblätter linealisch, hinfällig. Männ- liche Blüthenhülle behaart. Staubbeutel kahl. Fruchthülle (Näpfchen) etwa 2,5 em hoch und 3 cm breit, ihre unteren Schuppen breit-ei- förmig, angedrückt oder ganz schwach abstehend, die mittleren lan- zettlich bis schmal-länglich, zurückgebogen, die obersten lanzettlich, kaum länger aufrecht, schwach abstehend oder eingebogen, alle fein behaart. Frucht kugelig bis länglich, 2,5—3,5 em lang, hellbraun, ganz oder doch bis über die Hälfte eingeschlossen. An buschigen und waldigen Abhängen, einen Hauptbestandtheil mancher Pseudomacchien bildend (Adamovic@ Verh. ZBG. Wien LVI [1906] 357), sich eng der mediterranen Flora anschliessend. Bei uns nur im äussersten Südosten. In der Hercegovina am Flusse Tihaljina im Bezirk Ljubuski (Fiala), westliches Narenta-Gebiet, in der Nähe der Dalmatinischen Grenze zwischen Hutovo und Gradac (Reiser); nördlich davon im Dubrova-Wald von Domaniovi@ bis Stolac; zwischen Stolae und Hrasno; Kessel der Trebinjeica bis in das Zaslap-Thal an der montenegrinischen Grenze; auf den NO.-Abhängen der Vlastica bei Uskoplje-Drijeno, etwa zwischen 70 und 600 m. In Montenegro verläuft die Nordgrenze etwa: Zaslap-Thal—Niksicka Zupa—Medun, noch nördlich bei Bratonoziei angegeben (Hassert); hier nach Bal- dacci bis 800 m, nach Hassert bis 1150 m ansteigend (Maly briefl.). Bl. April, Mai. Q. macedonica Alph. DC. Prodr. XVI. 2. 50 (1864). Koehne D. Dendrol. 566. Beck Fl. Bosn. II. 127. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 179. Nyman Consp. 662. Suppl. 279. — @. Aegılops') Griseb. Spie. Fl. Rum. Bith. II. 333 (1844) nicht L. — @. Grisebächiz ?) Kotschy Eichen, Einleit. 3 (1862 nur der Name). — @. castaneaefolia Pantocs. Verh. Ver. Nat. u. Heilk. Presb. N. F. II. 31 (1874). Pan£ie Elench. 84 (1875) nicht C. A. Mey. — @. ostryaefölia Borb. Erdesz. 1) aiylAoıyp, bei Theophrastos ausser dem S. II. i. S. 703 erwähnten Grase auch eine Eiche mit essbaren Früchten. 2) S. I. S. 344 Fussn. 1. Quereus, 459 Lap. XXVI. 932 (1887). Mattei Riv. Ital. 1889. 172 vgl. Dörfl. Herb. norm. No. 3227. — @. Frragnos!) Longo? nach Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 183 (1894). Diese oft verkannte Eiche ist nieht immergrün (vgl. Beck Veget.-Verh. Ilyr. Länd. 211 ff.). — In ihrem Vorkommen schliesst sich die Art so der Mittel- meerflora, zu der sie Adamovic (s. oben) noch zählt, an, dass sich ihre Bestände in der Hercegovina zwischen die echten mediterranen Formationen und den Karst- wald einschieben (Beck a. a. O. 192), sie werden namentlich von @. conferta und @. cerris begleitet. — Nach Mittheilung von Zabel an ©. K. Schneider (a. a. ©. 180) erwiesen sich junge Exemplare in Gotha ziemlich winterhart. (Süd-Italien; Albanien; Macedonien; südlich bis Nord-Griechenland [Adamovid Pflz.geogr.-Stell. Glied. Balk.halb. Karte II (1907)]; östlich bis Vodena, Allchar, Usküb.) 1] b. Blätter deutlich fiederlappig bis fiedertheilig. * Q. aegilops?) (Ziegenbart-Eiche; ital.: Vallonea oder Gallonea; alban.: Lönde [Fr.]. Rh. Bis 25 m hoch mit meist breit abstehenden Aesten. Zweige anfangs dick gelbgrau filzig. Blätter aus meist herz- förmigem Grunde oval bis länglich, meist 6—12 cm lang und 3—7 cm breit, anfangs dicht rostgelb sternhaarig-filzig, später oberseits verkahlend, unterseits schwächer graugelb-filzig, zuletzt derb lederartig, den Winter über bleibend, am Rande spitz buchtig-fiederlappig-gesägt, jederseits mit 2—6 ganzrandigen oder mit einem Zahne versehenen spitzen bis zugespitzten Lappen, die eine mehr oder weniger verlängerte Grannenspitze tragen. Blattstiel 1,5 bis 3 cm lang. Früchte einzeln, sitzend. Fruchthülle (Näpfchen) gross, bis etwa 3,5 em breit, mit dieken, oberwärts breiten Schuppen, nur die oberen schmal und zurückgebogen. Frucht bis etwa 4,5 em lang und 2 em breit, im unteren Drittel bis zur Hälfte eingeschlossen. An sonnigen und steinigen Abhängen, Waldrändern und Wäldern in Süd-Italien: Terra d’Otranto; Insel Cephalonia; Epirus; Süd Griechen- land, im Peloponnes bis 1000 m aufsteigend; Rumelien (Landerer ÖBZ. VIII [1858] 161); Thrakien: Raduma (Adamovid ÖBZ. LVI [1906] 280); Aegäische Inseln; Kreta. Nach Adamovid (Veget.- Verh. 128) auch in Süd-Makedonien, Süd-Albanien, Süd-Abhänge des Rhodope und ganz Thrakien (vgl. auch Adamovi@ Denkschr. Akad. Wiss. Wien 1907 Karte II. Hart an der Grenze unseres Gebietes bei Skutari angegeben (Grimus Verh. ZBG. Wien XXI [1871] 1349), vgl. jedoch 1080. Wenn die Angaben richtig sind, vielleicht noch inner- halb des Gebietes zu erwarten. Findet sich auch in Kleinasien, Syrien und Palästina. Bl. Mai. (. Aegilops L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753). Landerer Flora XLI (1856) 375. Griseb. Veget. Erde 539. Koehne D. Dendrol. 125. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 181. Nyman Consp. 661. Suppl. 279. 1) Name des Baumes in Italien (Biagio Longo briefl.), 2) S. S. 458 Fussn. 1. 460 : Fagaceae. Die Fruchthüllen dieser Art (Vallonen, Walloniden; türk.: Balamut) werden wegen ihres reichlichen Gerbstoffgehaltes zum Gerben und auch zum Schwarzfärben resp, zur Tintenfabrikation benutzt. Sie werden in Menge aus Griechenland (griechische Knoppern) exportirt. — Die Früchte sind nach Koch (Bäume u. Sträuch. 51) sehr bitter, nach Heldreich (Nutzpfl. Griech. 16) aber süsser als bei den übrigen Arten, so dass sie vom Landvolk gegessen werden; nach Landerer sollen sie oft von Saatkrähen verbreitet werden. Derselbe Schriftsteller erwähnt eine Fichen-Manna auf den Blättern (OBZ. VIII [1858] 30). Linne gibt als Heimat der Art Spanien an, wo die Pflanze indessen nicht vorkommt; dies ist jedoch kein Grund, den von Kotschy für eine Form auf- gestellten Namen @. macrolepis voranzustellen. An Abänderungen werden unterschieden: A. Graeca (Kotschy Die Eichen. Text zu XXX [1862]), hierzu gehört wohl II. Portugalüssal) (Orph. Fl. Gr. exs. No. 301, 1178). — B. macrolepis?) (Boiss. Fl. Or. IV. 1171 [1879]). — (). macrolepis Kotschy Die Eichen t. XVI [1862]) von Kreta und Griechenland; hierzu II. Taygetea (Orph. a. a. O.; Hal. Consp. Fl. Graee. III. 130). C. Oredtica (Hal. a. a. O. [1904]. — @. cretica Bald. Malpighia IX. 351 [1895]). 1081. (2.) Q@. eerris (Zerr-, Zirn-Eiche; Burgundische, Oester- reichische Eiche; niederl.: Turksche Eik; franz.: Ch@ne chevelu, lom- bard; ital.: Cerro, Serro; ligurisch: Aglan [Penzig]; rum.: Cer; kroat. u. serb.: Cer, Cerovina, Moki, Meki ÜCer, Bijeli Cer, Bjelocer; ung.: Üser). h, nicht selten auch h. Bis über 35 m hoch mit mässig diehter Krone. Stamm schlank mit dunkler, stärker borkiger Rinde als bei W. robur ete. Einjährige Zweige mehr oder weniger kantig- gefurcht, meist etwas filzig, an den verkahlten Stellen bräunlich bis olivgrün glänzend, später grau, dann mit deutlichen Lenticellen. Winterknospen eiförmig, spitz bis stumpflich, mit locker behaarten Schuppen, von den sitzenbleibenden Nebenblättern umgeben. Blätter meist aus abgerundetem oder schwach herzförmigem Grunde schmal- länglich bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist 5—8 cm lang und länger und 2—5 cm breit, meist unterbrochen fiederlappig, selten nur lappig- gezähnt, meist mit jederseits 4—9 ganzrandigen oder mit 1—4 Zähnen versehenen Lappen, die an der Spitze kurze höchstens 1 mm lange Grannenspitzen tragen, anfangs gelblich-sternhaarig, später oberseits verkahlend, unterseits nur auf den Nerven bleibend behaart, zuletzt häutig lederartig, im Herbst braun bis gelbbraun. Nebenblätter schmal, fast borstlich, filzig behaart, bleibend. Blattstiel kurz. Männliche Blüthenstände bis 8 em lang; weibliche 1—4blüthig. Fruchtstand mit ebensoviel Früchten. Fruchthülle sitzend oder sehr kurz gestielt, filzig, mit sämmtlich pfriemlichen und zurückgekrümmten Schuppen. Frucht bis 3 em lang, braun, oberwärts filzig behaart, im unteren Drittel bis fast zu ?/s von der Hülle eingeschlossen. In Bergwäldern oft ausgedehnte Bestände bildend, auch in Misch- wäldern eingesprengt, nur im südlichen und südöstlichen Gebiete, auch vereinzelt in der Nähe der Westgrenze im oberen Saöne-Thale und im 1) Hängt wohl mit zooroxaA/ind, noorond/Aıa, dem aus dem Italienischen entnommenen neugriech, Namen der Apfelsine zusammen. 2) Von 1%.005 lang, gross und Zeig Schuppe. Quereus: 461 Dep. Doubs am Fusse des Jura bei Döle, Osselle, Villars-St. Georges unweit Besancon. [An der französischen Riviera bei Grasse sehr spärlich (Ardoino 342); diese Angabe wird von Burnat (br.) zwar bestätigt, die Ursprünglichkeit des Vorkommens aber bezweifelt] Insubrisches Gebiet in Tessin (nur Sottoceneri!!) und Lombardei. Süd-Tirol selten. Venetien. Küstenland. Krain. Istrien. Kroatien. Bosnien. Hercegovina. Dalmatien. Montenegro Steiermark. Nieder-Oesterreich!! westlich bis zum Traisen-Thale. Südlichstes Mähren (Znaim, Lundenburg, Bisenz [?]). Ungarn und Siebenbürgen, nördlich bis Ct. Presburg, Ct. Bars (Märia- Csaläd), Schemnitz (Selmeezbänya), Ct. Gömör (Rimaszombat), Marmaros- Sziget, Alt-Rodna, Klausenburg, Ct. Häromszek (A. v. Degen br.). Slavonien. Fehlt im Ungarischen Tieflande (Kerner ÖBZ. XXVI. 187). Steigt in Tessin bis 1250 m (Bottelini Fl. Legn. del Sottocen. 112), in Tirol bis 600 (über 700°?) m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 66), in Nieder-Oesterreich nicht über 475 m (Neilreich 241), Hercegovina 1600 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 406), Mittelungarn (Pilis) bis 755 m, Biharia 720 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 187), Banat 860 m (Grisebach), Siebenbürgen 1000 m (Schur OBW. VII. 21). Bl. Mai, Juni, nach dem Erscheinen des Laubes; später als die übrigen sommergrünen Eichen. Frucht September des folgenden Jahres. Blatt- fall meist October, November. Q. Cerris L. Spec. pl. ed. 1. 997 (1753). Koch Syn. ed. 2. 737. Koehne D. Dendrol. 125. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 181. Nyman Consp. 661. Suppl. 279. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 69. Rehb. Ie. XII t. DCL fig. 1316. — ©. crinita Lam. Encyel. I. 718 (1783). — 0. echinäta Salisb. Prodr. 393 (1796). Der Baum erreicht ein Alter von etwa 200 Jahren. Sein Holz ist als Brenn- holz sehr geschätzt, es hat eine deutlich rothbraune Farbe und ist härter (iron oak) als das der Sommer- und Wintereichen; sein spezifisches Gewicht ist ca. 0,85. — Die Früchte finden als Viehfutter Verwendung. — Leidet wie die Eichenarten des nördlicheren Gebietes sehr an dem erst in den letzten Jahren eingewanderten Eichen- Mehlıhau (Oidium quereinum ?,, ebenso durch die Saumücke (Lasiopteris cerris Kollar Denkschr. Akad. Wiss. Wien 1850). Vgl. Borbäs Balat. Fl. 336. Die Art ist nach Pospichal (Fl. Oesterr. Küstenl. I. 323) durch die Tetra- merie der Blüthen von allen Arten der Gruppe verschieden. Einigermaassen veränderlich. Wohl wesentlicher (etwa als Unterart) ver- schieden ist die in Kleinasien und Armenien wildwachsende @. Tournefortii!) (Willd. Spee. pl. IV. 453 [1805] Nyman Consp. 661. — @. Cerris var. Tournefortii K. Koch Linnaea XXII. 321 [1849]), die durch tief-fiedertheilige Blätter mit völlig ganzrandigen abstehenden Lappen und unterseits weiss-filziger Bekleidung, sowie durch grössere Früchte verschieden ist. Hierzu gehört Rasse B. pseudocerris (Maly briefl. — Q. pseudocerris Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 1. XII. 118 [1853]. — Q. vallöonea2) Kotschy Die Eichen t. VII [1862]. — Q. Cerris . pseudocerris Boiss. Fl. Or. IV. 1171 [1879]. Hal. Consp. Fl. Graee. III. 129) mit linealischen Biatt- lappen, die ungetheilt oder 3—5lappig sind Nach Kotschy besitzt die Form ein 6spaltiges Perigon. In Thessalien, Kleinasien und Syrien. Liefert die so- 1) S. II, 1. S. 711 Fussn. 2. Die genauen Daten sind * 5. Juni 1656 7 28. Dee. 1708, 2) Im Orient gebräuchlicher italienischer Name von @. aegilops (S. 459) und der als Gerbmittel gebräuchlichen Eichelnäpfe (S. 460), vom griechischen A&Aavog Eichel. 462 Fagaceae, genannten Smyrnensischen Valonen (Wiesner Rohstoffe 1. Aufl. 735), die haupt- sächlich aus dem Kilikischen Taurus stammen und aus dem Hafen von Mersina exportirt werden (Kotschy a. a. O.). — Bei uns kommen folgende Abänderungen in Betracht: A. haliphlo&os!) (kroat.: Pozni Ger). Blätter leierförmig-fiederspaltig B. mit mehr oder weniger tief einschneidenden meist engen und stets spitzen bis spitzlichen Lappen. Die meist verbreitetste Form. Q. Cerris 3. Q. haliphloeos Lam. u. DC. Fl. France III. 311 (1875). Strobl OBZ. XXXI (1881) 364, Flora LXVI (1881) 351. — @). haliphlaeos Lam. Eneyel. I. 718 (1783). Nyman Consp. 661. — (W. Cerris var. vulgarıs Loud. Arbor. III. 1847 (1838). — 0. Cerris var. pinnatifida Spach Hist. nat. veg. phan. XI. 167 (1842) ob auch Schur Enum. pl. Transs. 608 (1866) und anderer? — @. cerris var. a. typica C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 181 (1904). Hierher gehören (subperennis Alph. DC. Prodr. XVI. 2. 42 [1864] durch wintergrüne Blätter charakterisirt, gehört wohl zu den Gartenbastarden vgl. unten): l. laciniata (Loud. Eneyel. trees [1842]. Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 636 [1864] nicht Friedr. [1838]). Blätter tief-fiederspaltig mit spitzen Lappen. l. pendula (Neill im Lauders Gilp. I. 73 nach Loud. Arbor. III. 1847 [1838]). Zweige stärker oder schwächer überhängend. m. argenteivariegäta (argenteo-variegata C. K. Schneider a. a. O. 181 |1904]) mit weiss- und m. aüreivariegata (aureo-var. C. K. Schneider a. a. O. [1904]) mit gelbbunten Blättern, (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * Austriaca (serb.: Pann Ilep). Blätter seicht lappig mit meist ei- förmigen ganzrandigen ziemlich breiten daher entfernten stumpfen Lappen. Nebenblätter meist kürzer. Blattstiel kürzer. Frucht früher reifend mit weniger tiefer Hülle und gleichförmigen Schuppen der Hülle. Hier und da zerstreut, nach Kerner (ÖBZ. XXVI [1876] 187) in Nieder-Oesterreich und Ungarn immer nur vereinzelt mit dem Typus und @. sessilis. Q. Oerris var. austriaca Loud. Arbor. III. 1848 (1838). — (. austriaca Willd. Spec. pl. IV. 454 (1805). Pandi@ Verh. ZBG. Wien VI. 570 (1856), Glasnik srpsk. u‘. drustva XXX. 256. Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 187; Simonkai Quere. Querceta Hung. 12, 33 (1890). Nyman Consp. 661. Suppl. 279. — Q. Cerris_ var. laciniösa Spach a. a. O. (1842). — Q. Üerris sinuata Schur OBZ. VII (1857) 22. Pokorny Holzpfl. 39 (1864). In typischer Ausbildung durch die kurzen und stumpfen Blattlappen sehr auffallend, bedarf aber genaueren Studiums am lebenden Material; die Pflanzen der Gärten erweisen sich als eonstant. — Aendert ab: 1) «AlpAoıos, bei Theophrastos und Plinius (XVI, 8) Name einer Eiche, von &Ag Meer, Salz und p/oıds Rinde. Quereus, 463 II. eyeloloba!) (Borb. Bot. Centralbl. XL. 130 [1889]. Balaton-Fl. 336). Blätter mit runden bis fast rundliehen Lappen. — Sehr zerstreut, III. macrophülla (Dorner Akad. Ertes. IV. 131 [1863] nach Simonkai a. a. O, 33). Blätter Vielleicht erheblicher verschieden ist: b. Ambrozidana?) (Simonkai Mag. Bot. Lap. VIII [1909] 355 [1910)). Blätter wintergrün, bis zum nächsten Frühjahr bleibend, kleiner als beim Typus, dicker, oberseits kahl, ihre Lappen in eine pfriemliche Spitze endigend. Nebenblätter kleiner, hinfällig, — Ungarn. — Ob eine Ueber- gangsferm zur Rasse A? (Verbreitung der Rasse: Näher festzustellen. Serbien; Rumänien.) "Prl (Verbreitung der Art: Nord- und Central-Spanien; West-Frank- reich; Italien; Sieilien; Balkanhalbinsel; Kleinasien; Syrien bis zum Libanon.) *] 1081. X 1084. Q. cerris X suber s. am Ende von Suber. 1081. X 1086. ). cerris X conferta s. am Ende der Gatt. 2. Suber®) (Rehb. Fl. Germ. exe. 176 [1831] veränd. Spach Hist. nat. vög. Phaner. XI. 171 [1842]. Prantl Nat. Pfl.fam. II. 1. 57 [18885]. — Coceifera Webb. nicht Spach a. a. O. 177 [1842]. — Heterophyllus Gay in Ann. sc. nat. 4. ser. VI. 242 [1856]). Blätter stets immergrün, wenn nicht durch Frost verletzt, nicht bei Beginn des Austriebes im Frühjahr abfallend (vgl. indessen @. pseudosuber). Früchte im ersten oder zweiten Jahre reifend. Nur unsere Arten in Europa, zu erwähnen wären noch Q. alni- Jolia (Poech Enum. pl. Cyp. 12 [1842]. — @. Cüpria Jaub. u. Spach Illustr, pl. Or. I t. 56 [1843]) von den Gebirgen Cyperns, durch die rundlich-eiförmigen, spitzen ganz flach buchtig gezähnten unterseits dicht braungelb-filzigen Blätter sehr ausgezeichnet. a. Schuppen der Fruchthülle (Näpfchen) sämmtlich zurück- gebogen oder doch abstehend. 1082. (3.) Q. pseudosuber (südfr.: Drouis, Drouino; ital.: Cerro Sughero; in Görz: Zimzeleni cer., h oder h. Vom Grunde an ver- zweigt, strauchartig oder bis zu 12 m hoher Baum mit knorrigem Stamm, breit abstehenden langen lichten Aesten und mässig dick borkiger Rinde. Zweige anfangs bräunlich-grau filzig, später mit vielen wulstigen Blattnarben. Winterknospen klein und rundlich. Blätter mässig bis ziemlich dünn lederartig; länglich bis länglich-eiförmig, spitz bis stumpflich, meist 4—9 em lang und 2—4,5 cm breit, jederseits mit meist 6—7 stumpf bis zugespitzt-dreieckigen Lappenzähnen, deren !) Von #öz/os Kreis und Zoßdg Lappen. h 2) Nach dem Baron Ambrözy Istvän, Gutsbesitzer in Malonya, einem Garten- freunde (A. v, Degen briefl,). 3) Bei den Römern Name der Korkeiche und des Korks. d. 464 Fagaceae., Buchten höchstens bis auf !/s3 der Blattseite einschneiden, und die an der Spitze eine scharfe Grannenspitze tragen, oberseits tiefgrün, mit sehr feinen Haaren schwach besetzt, unterseits hellgrau filzig, mitunter nur bis zum Frühjahr sitzen bleibend. Blattstiel 5—10 mm lang. Männ- liche Blüthenstände bräunlich-filzig. Früchte fast sitzend. Frucht- hülle becherförmig-halbkugelig, gross, mit derben, sämmt- lich zurückgekrümmten Schuppen. Frucht länglich-eiförmig mit aufgesetzter Stachelspitze. An trocknen bis mässig feuchten sonnigen Abhängen, auf Hügeln, meist mit anderen Laubgehölzen gemischt. Bei uns nur im südlichsten Gebiete. Provence selten. In Süd-Tirol am Monte Baldo am Garda- See! auf Hügeln bei Verona! (Neilr. in Nachtr. Maly 75). In Krain auf der Vremädieca und im Unter-Vrem. Görz und Gradiska: bei Barka je ein Baum am Flusse Reka (R. Justin ÖBZ. LVII [1907] 452). Istrien: zwischen dem Quieto und der Dragogna am Wege von Castel- venere nach Buje (Loser); um Pisino mehrfach (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 323; Marchesetti Parenzo 76); in Dragathale bei Antignana und Üorridico (Marchesetti). Süd-Istrien: im Walde Lusinamore zwischen Galesano und Stignano (Neugebauer ete.); Wald Siana und Munisca und im Bosco Magran; um Pola! mehrfach bis 110 m aufsteigend; unter dem Monte-Maggiore bis Volosca und Abbazia!! (vgl. Hempel u. Wilhelm Waldb. Il. 83; Beck in Schubert Park von Abbaz. 3). Bei Fiume im Reeinathale bei Zakalj von 100 bis 150 m (Ginzberger nach Simonkai a. a. O.). Lussin (Hara&idc Fl. Luss. 177, 178). Arbe!! Dalmatien wohl verbreitet. Montenegro (Nyman Consp. 662) ohne genauere Fundorte. Bl. April, Mai. Frucht Herbst. (). pseudosuber Santi Viagg. M. Amiata I. 156 t. 3 (1795). Kotschy Die Eichen t. XXXV. Boiss. Fl. Or. IV. 1168. Freyn ÖBZ. XXVI (1877) 26 ff. Griseb. Veget. Erde 2. Aufl. I. 540 Anm. 57. Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 324. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 184 fig. 112 c—h. Nyman Consp. 662. Suppl. 279. — (). hispänica Lam. Eneyel. I. 712 (1783)? — @. aegelopifolia Pers. Syn. II. 570 (1807). — @. Fontanesii‘) Guss. Ind. sem. Boce. 1826. 10. Nyman Consp. 662 vgl. Strobl Flora LXVI. 352 (1881). — @. Ilex var. suberosa Vis. Fl. Dalm. I. 208 (1842). — @. Suber Koch Syn. ed. 2. 640 (1844) nicht L. — @. Üerris X sessiliflora Todaro nach Focke Pflzmischl. 356 (1881). — @. Cerris X Suber Borzi Comp. fl. forest. Ital. (1885). — @. adriäatica Simonk. Mag. Bot. Lap. VIII. 38 (1909). Was Lamarcek (a. a. O.) unter seiner @, kispanica verstanden hat, lässt sich bei der grossen Veränderlichkeit und Aehnlichkeit der sieh um diese Art sowie um (). suber gruppierenden Formen schwerlich mit Sicherheit feststellen. Bezüglich der Klärung dieser bis in die neueste Zeit vielfach verkannten und verwechselten ı) 8.1. S. 258 Fussn. 1; III. 145 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 14. Febr. 1750 Tremblay + 16. Nov. 1833 Paris. Quereus. 465 und doch so charakteristischen Art vgl. die oben angegebene Litteratur, besonders Freyn, Pospichal etc. (I Portugal; sicher irrthümlich] ; mediterranes Süd-Frankreich; Italien; Albanien; Tymph. Pindus [Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F. XII. 20 (1899). Hal. Consp. Fl. Gr. IH. 131. Vgl. auch Beck Veget. Verh. Ill. Länd. 81]; Arkadien? [Fraas].) Fl 1083. (4.) Q. eoceifera (Kermes-Eiche, Stech-, Scharlach-Eiche; südfranz.: Abaoussös, Garoulia; it.: Querce spinosa; kroat.: Koma- rovac; alban.: Jizer). Ih seltener h. Meist nur bis 2 m hoch, selten erheblich höher. Aeste meist sparrig abstehend, mit heller meist glatter, auch an alten Aesten nur schwach rissiger Rinde. Zweige anfangs fein bräunlich-sternhaarig. Winterknospen klein, braun, fast kahl. Blätter derb, starr, lederartig, oval his länglich-eiförmig, meist nur 1 bis 5 cm lang und 0,5—2,5 em breit, am Rande buchtig-wellig, meist mit sehr stechenden Spitzen der kleinen nicht lappenartigen Zähne, oberseits kahl, sattgrün, glänzend, unterseits fein gelblich-graufilzig, mit- unter stärker verkahlend. Blattstiel sehr kurz, höchstens bis 4 mm lang. Stiele der Blüthenstände sternhaarig-filzige. Männliche Blüthen behaart, weit geöffnet. Frucht sehr kurz gestiel. Fruchthülle breit-halbkugelig bis halbkugelig, mit ziemlich kurzen allseitig abstehenden (stachelartigen) Schuppen, die obersten aufrecht, weich. Frucht breit niedergedrückt-kugelig, oben flach bis länglich- eiförmig, fast spitz, bis 3 cm lang. An sonnigen trockenen Abhängen, auf buschigen Hügeln oder an Waldrändern, nur im südlichen Gebiete. Provence! Dauphind. Riviera. Istrien; dort schon von Mygind (vgl. Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. 240) beobachtet; bei Albona ein Strauch; häufiger bei MoSCenice (Pospichal Fl. Oesterr. Küsten]. I. 324). Auf den Inseln mehrfach: Cherso (Sadler nach Rchb. Fl. Germ. exc. 177; Lorenz Ber. Beding. Aufforst. Kroat. Karstg. 35 [1860]. Lussin (Bartling, Haratic Fl. Luss. 177). Daimatien: Arbe; Halbinsel Sabbioncello (Biasoletto Viagg. 60; Petter Flora XXVIII. 263 [1843]), hier baumartig (Beck Vegetverh. Ill. Länd. 131). Montenegro: Antivari (Bar) und Duleigno (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. IV. 85). Bl. April, Mai; Frucht Herbst. Q. coccifera L. Spec. pl. ed. 2. 1413 (1763). Koch Syn. ed. 2. 737. Landerer OBZ. VI (1856) 411 f. DC. Prodr. XVI. 2. 52. C.K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 184. Adamov. Denkschr. Akad. Wiss, Wien 1907, Karte II. Nyman Consp. 662. — [/lex coccigera Clus. Hist. pl. I. 24]. —- @. pseudococeifera Webb It. Hisp. 15 (1838) nicht Desf. Nyman Consp. 662. — @. Mesto!) Boiss. Voy. Esp. II. 519 t. 166 (1845). Nyman Consp. 662. Unechte Cochenille (Kermesfarbstoff) wird von der auf dieser Art lebenden Kermesschildlaus (Coceus [Leeanium] Ilieis) gewonnen. — Das Holz ist sehr fest, hart und schwer, es hat ein specifisches Gewicht von etwas über 1. — Die Früchte !) Name des Baumes und anderer immergrüner Arten in Spanien. Asceherson u. Graebner, Synopsis. IV. 30 466 Fagaceae, werden als Vieh- (Schweine-) futter verwendet (Petter Flora XXVIII [1843] 263). — Aus der sehr gerbstoffreichen Wurzel wird Lohe gewonnen. Einigermaassen veränderlich, schon in den verschiedenen Entwickelungsstadien und an den verschiedenen Standorten. Es ist deshalb sehr schwer, den Werth der einzelnen Formen, von denen eine grosse Zahl (vgl. besonders DC. Prodr. XVI. 2. 52 ff.) beschrieben wurde, zu bestimmen. — Die Fruchtform und -Grösse ist wie bemerkt, sehr wechselnd. Neben dem Typus der Art, den er als «a. vera (DC. a. a. OÖ. 52 [1864]) bezeichnet und einer Anzahl meist aussereuropäischer Formen erwähnt De Candolle: B. Auzändei!). Früchte kleiner als beim Typus. Fruchthülle mit wenig ab- stehenden Schuppen, deren untere eiförmig-lanzettlich sind, die übrigen sind lanzettlich. — Süd-Frankreich. — Q. coceifera e. Auzandri Alph, DC. Prodr. XVI. 2. 53 (1864). — Q. Auzandri Gren. u. Godr. Fl. France III. 119 (1855). Nyman Consp. 662. — Andere kleinfrüchtige Formen, die näheren Studiums und Vergleichs bedürfen, sind ausser der oben genannten Q. Mesto Boiss. a.a. O. noch C. brachycäarpa (Willk. Sort. 123; Willk. u. Lge. Prodr. Fl. Hisp. 1. 245 [1861]) mit fast in die Hülle eingeschlossenen Früchten; Spanien. — D. mierocarpa (Chabert Bull. S. B. France XXXVIII. 390 (1891) mit nur 1 cm langen Früchten; Nord-Africa; ähnlich auch bei uns. — Burnat (briefl, während der Correetur) hält die Abart für @. coceifera X ılex. Die Gestalt, namentlich die Bewehrung der Blätter ändert gleichfalls stark (oft mit der Grösse) ab; danach werden folgende Formen unterschieden: I. spinosi-serräata (spinoso-serrata K. Koch Linnaea XXI. 317 [1849 nur der Name|). Blätter stachelig-gesägt. — So am häufigsten. — Hierzu gehört: b. ilieifolia (Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. II. 547 [1844]). Blätter grösser, unterseits wie die Zweige fein behaart. — An schattigeren und feuchteren Orten. II. dentieulata (K. Koch a. a. O. [1849] nur der Name). Blätter fein, borstig- stachelig gezähnelt. — Nicht selten. III. integrifolia (Boiss. Fl. Or. IV. 1169 [1879]). Blätter kleiner, ganzrandig oder kaum gezähnelt. Schuppen der Fruchthülle meist stärker angedrückt. — Zerstreut. — Hierzu gehören auch var. graeca Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berlin IV. 263 (1886). — var. anodonta 2) Borb. Erdesz. Lap. XXVI (1887). — var. adpressa Form. DBM. VIII. 163 (1890). ; Erheblicher verschieden ist: C. pseudococcifera. Hoher, grosser Strauch bis baumartig, bis über 10 m, nach Grisebach bis über 25 m hoch. Blätter meist grösser, ziemlich flach, länglich bis eiförmig-elliptisch, meist 2,5—5 em lang, am Grunde herzförmig. Fruchthülle grösser, mit meist anliegenden unteren und mit abstehenden bis zurückgekrümmten mittleren Schuppen, Frucht bis 3,5 em lang, aber öfter auch erheblich kleiner. In Süd-Italien, Sardinien und Sieilien, auf der Balkanhalbinsel, Klein- asien bis Palaestina und in Nord-Africa verbreitet, dort besonders in der Berg- rerion. Wohl nicht bei uns. (). eoceifera y. pseudococcifera Alph. DC. Prodr. XVI. 2. 52 (1864). Boiss. Fl. Or. IV. 1169. Arcang. Comp. Fl. It. 182. — Q@. pseudococeifera Dest. Fl. Atl. II. 349 (1800). Nyman Consp. 662. Von einigen Schriftstellern wird, wohl sicher mit Unrecht, Q@. Auzandrı (s. oben) hierher gezogen. Die Rasse D. calliprinos3) (Boiss. Fl. Or. IV. 1168 [1879]. — !) Nach Joseph Auzande (nicht Auzandre), Gärtner im Botanischen Garten der Marine in Toulon, der dort mit Eifer und Erfolg botanisierte (Robert Pl. phaner. Toulon 1838, 4 nach Burnat briefl.). 2) Von dvodovs zahnlos. 3) Von #d4//og Schönheit und zodwos, bei den Griechen Name der immer- grünen Eichen, Querens. 467 (). calliprinos Webb It. Hisp. 15 [1838]. — @. Fenzlii!) Kotschy Die Eichen t. XXIV [1862]) mit gleichfalls grösseren Blättern und grösseren Fruchthüllen, aber stärker gestutzter Frucht, nur auf Sieilien, der südlicheren Balkanhalbinsel bis zur Krim, Palaestina und Nord-Africa. Höchstens als Unterart ist verschieden Q. Aucheri2) (Jaub. u. Spach Ill. Or. I t. 58 [1843]) aus dem Griechischen Archipel, (Frankreich [fast nur das mediterrane]; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel: in Albanien bis zu 1000 und 1200 m ansteigend Baldacei], die Nordgrenze verläuft durch das westliche Albanien südwärts von Presba und Ochrida-See und zum Ostrovo-See bis Köprülü am Vardar, durch Süd-Rumelien bez. Thrakien bis nördlich von Üon- stantinopel |Baldacei, Adamovi@]; Kleinasien; Krim; Libanon; Palaestina; Nord-Africa.) ET 1083. X 1085. @. coceifera X ilex s. am Schlusse der Gattung. b. Fruchthülle (Näpfchen) mit sämmtlich aufrechten, nicht ab- stehenden Schuppen. 1084. (5.) Q. suber (Korkeiche; franz.: Liege; ital.: Sughera; ligur.: Suveron [Penzig]). Ih oder h. Meist bis 16 m hoch, vom Grunde an verzweigt oder stammbildend, mit breiter lockerer Krone. Rinde glatt, rostbraun, bald in die bekannten dicken Korkleisten aufreissend. ‚Junge Zweige gelbgrau-filzig. Winterknospen klein, stumpflich, filzig behaart. Blätter eiförmig bis länglich, spitz, derb lederartig, mit jeder- seits meist 4—5 ziemlich kurzen nicht sehr scharfen Zähnen, seltener fast ganzrandig oder ganzrandig, oberseits kahl, unterseits bleibend schwach graufilzig, mitunter bis auf die Nerven verkahlend. Blatt- stiel mässig lang, schlank. Männliche Blüthenstände bis 4 cm lang, graufilzig behaart. Staubbeutel stachelspitzig. Frucht einzeln oder zu zwei an kurzen dicken Stielen. Fruchthülle fast halbkugelig, etwas filzig, ihre unteren Schuppen kurz, angedrückt, die oberen verlängert, spitz, aufgerichtet, lockerstehend. Frucht länglich-oval, mindestens zur Hälfte aus der Hülle hervorragend. Auf sonnigen Hügeln, an Bergabhängen, seltener in der Ebene, meist auf kalkarmem Boden bis 500 oder 600 m aufsteigend, meist gemischt mit @. ilex. Bei uns nur im südwestlichsten Gebiete in der Provence. Riviera. — Die alten Angaben in Istrien (Host Syn. 520 u. a.) und Dalmatien (Host Fl. Austr. II. 621; Vis. Fl. Dalm. I. 208 etc.) beziehen sich auf @. pseudosuber u.a. Hempelu. Wilhelm (Bäume u. Str. II. 80 ff.) führen sie aus dem Kaiserwald bei Pola als vielleicht angepflanzt an. Bl. April, Mai. Frucht Herbst. (). Suber L. Spec. pl. ed. 1. 995 (1753). Willk. u. Lge. Prodr. Fl. Hisp. I. 243. Boiss. Fl. Or. IV. 1168. Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 183. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 186. Nyman Consp. 8. 1. 1. S. 359 Fussn. 1 u. IV..S. 339 Fussn. 1. . II. 1. S. 659 Fussn. 1. 30* 468 Fagaceae. 662. Suppl. 279. Rehb. Ic. XII t. DCXLI fig. 1306. — Q. suberösa Salisb. Prodr. 392 (1796). — @. süibera St. Lager Ann. S. B. Lyon VII. 133 (1880). Der Baum erreicht ein Alter bis zu 200 Jahren. Die Korkrinde ist so wie sie der unverletzte Baum besitzt, nur zur Bekleidung von Wintergärten, Blumen- tischen ete. verwerthbar, da diese, die sogenannte männliche Rinde stark mit Borken- streifen durchsetzt, hart und brüchig ist. Diese feste Rinde wird, wenn die Bäume ein Alter von etwa 20 Jahren erreicht haben, im Juli und August bis auf das lebende Rindengewebe entfernt und diese erzeugt dann zunächst zum Schliessen der Wunde den weichen, überwiegend aus Korkzellen bestehenden „weiblichen“ Kork, der zu Flaschenpfropfen ete. die bekannte Verwendung findet. Dieser weiche Kork kann alle 8—10 Jahre wieder gewonnen werden. — Die Rinde enthält viel Gerb- stoff. — Die Früchte werden als Schweinefutter verwandt. — Das Holz wird wie das der @. tlex verwendet. Gleichfalls einigermaassen veränderlich, die Formen kommen für uns jedoch meist nicht in Betracht. Ausser einer var. serotina (Borzi Comp. fl. forest. 175 [1585] dort noch eine Anzahl anderer Abänderungen!) sind besonders Abänderungen der Frucht und Blattgestalt beschrieben worden, — Der Typus wird vulgaris (Willk. in Willk. u. Lge. Prodr. Fl. Hisp. I. 243 [1861]. — genuina Strobl Flora LXVI. 352 [1851]) genannt. — B. macrocarpa (Willk. a. a. O. [1861]) ist durch abweichende Gestalt der Fruchthülle und grössere Früchte verschieden. — Nach der Blattbreite sind verschieden: A. angustifolia (Lam. u. DC. Fl. France III. 311 [1815]). Blätter schmal, B. latifölia (Lam. u. DC. a. a. ©. [1815]). Blätter breit. 3jemerkenswerther sind: ll. Bivonidnal). Blätter buchtig gelappt, 3—Ö5lappig. — Sieilien. — Q. Suber var. bivoniana Strobl Flora LXV]. 352 (1881). Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 185. — Q@. Bivoniana Guss. Fl. Sie. Syn. II. 604 (1844). III. oceidentälis. Blätter öfter im Frühjahr abfallend. Narben länger. Frucht erst im zweiten Jahre reifend. Im südwestlichen Frankreich, Nord-Spanien und Portugal heimisch, wohl nicht bei uns. Die Angaben aus unserem südöst- lichen Gebiete sind irrthümlich. (). suber y. occidentalis Arcang. Comp. Fl. It. 183 (1894). — @. occidentalis J. Gay Ann. sc. nat. ser. 4. 242 (1856). Nyman Consp. 662. Simonkai (Quere 11) zieht hierher die Korkeichen Istriens und Dalmatiens (Q. sempervirens Borb. nach Simonk. a. a. O. [1890]), die in- dessen zu Q. pseudosuber gehören (vgl. oben S. 464). — Die Pflanze liefert einen ausgezeichneten Kork und soll nach Simonkai (a. a. O. 20) im süd- lichen Banat versuchsweise angepflanzt sein, (Mediterranes und südwestliches [s. Rasse III] Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Nord-Africa.) *| 1081. X 1084. ©. cerris X suber s. S. 469. 1084. X 1085. Q. suber X ilex s. am Schlusse der Gattung. 1) S-II, 1. S. 391 Fussn. 3 und’ VI. 2.'8. 495 Fussn, 1. Quereus, 469 Bastard. 2..8. Ge 1081. X 1084, @. cerris X suber. fi. Nach Loudon bis 25 m hoch. Stamm mit stark korkiger Rinde. Blätter eiförmig-länglich, mit kleinen aber deutlich geschweift gekerbten kurz zugespitzten Lappen, mehr oder weniger leder- artig und schwach wintergrün, unterseits meist etwas grauweiss-Alzig. Nur in Gärten, dort aber schon lange. @. cerris X suber C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 182 (1904). — @. Lucombeanal) Holw. Phil. Trans. LXII. 128 (1772). — Q. exoniensis 2) Lodd. Catal. 1836, Hierzu gehört: B. Fulhamensis3) (Loudon Arbor. III. 1850 [1838]. — @. cerris var. dentata Wats, Dendr. Brit. II t. 98 [1825])). Krone mehr rundlich. Rinde glatter, Blätter stärker verkahlend. C. K. Schneider widerspricht nach Untersuchung der Haarformen der Pflanzen der Annahme, dass hier eine Einwirkung der Q. tÜlex vorhanden sein könnte, deren Kreuzungen mit dieser Gruppe er überhaupt nicht anerkennt. b. Griffel kurz, fast stets schon vom Grunde an verbreitert, an der Spitze abgerundet. Fruchthülle fast stets mit aufrecht- angedrückten plötzlich zugespitzten Schuppen, deren oberste selten verlängert und abstehend oder zurückgeschlagen sind. 1. Blätter immergrün oder doch bis zum Frühjahr grün bleibend (wenn nicht durch Frost bei angepflanzten im nördlichen Ge- biete zerstört). a. Ilex*) (Endl. Gen. Suppl. IV. 25 [1847]. — Oypriötes) Gay Ann. sc. nat. 4 ser. VI. 242 [1856]). Blätter derb lederartig immergrün, ganzrandig oder stachlig gezähnt. Frucht im ersten Jahre reifend (vgl. @. chrysolepis). Aus dieser Gruppe sind selten fast nur in Gärten des südliehsten Gebietes: @Q. ehrysolepis$6) (Liebm. Overs. Dansk. Vidensk. Selsk. Forh. 1854. 173. — Q@. vaceinifolia Kellogg Proc. Calif. Akad. I. 96 [1855]). Strauchig, in der Heimat Baum, mit aschgrauer abblättern- der Rinde und oft niederliegenden Zweigen. Blätter aus abgerundetem Grunde eiförmig bis elliptisch, 3 bis über 6 cm lang, ganzrandig oder mit einzelnen scharfen Zähnen, unterseits graugelblich -sternfilzig. Fruchtbülle dieht rostgelb filzie. — Oregongebiet bis Süd-Kalifornien. — Bei dieser Art reifen die Früchte erst im zweiten Jahre, — (). phillyreoides 7) (phillyraeoides A. Gray Mem. Amer, Acad. n, s. VI. 406 [1859]). Meist strauchig. Blätter lanzettlich bis Jänglich- lanzettlich, meist etwa 4 em lang, mit ganz kurzen stachelspitzigen Zähnen, auch unterseits verkahlend. — Japan und bis Südwest-China, 1) Bei dem Handelsgärtner Lueombe in Exeter entstanden, 2) Exona, latein. Name von Exeter. 3) In einer Handelsgärtnerei in Fulham bei London entstanden. 4) Name dieses Baumes beı den Römern, z. B. Vergilius; erst von Caspar Bauhin wegen der ähnlichen Biätter auf die Stechpalme übertragen. 5) „Bewohner der Insel Cypern‘, 6) Von yovods Gold und Zeriz Schuppe. 7) Wegen einer gewissen Aehnlichkeit mit der Oleaccen-Gattung Phillyrea. 40 Fagaceae. 1085. (6.) 0. ilex!) (Stein- oder Stecheiche; franz.: Yeuse, Chöne vert; südfranz.: Eouz&; it.: Leceia, Elice; ligur.: Ersu (Penzig); kroat.: Crnika, Cesmina, Cesmika, Svida, Svidovina, Adru$; alban.: Ikj). h oder f. Meist niedrig bis mittelhoch, selten bis 20 m und höher. Stamm meist dick mit glatter aschgrauer, zuletzt kleinschuppiger Rinde, dicht ästig. Aeste bräunlich, buckelig. Zweige fast quirlig gestellt, anfangs dicht gelblich-weiss bis gelbbraun, filzig. Winterknospen klein, stumpflich, behaart. Blätter besonders an den Zweigspitzen genähert, meist eiförmig-lanzettlich, meist 3—6 (1—7,5) em lang und 1,5—3 (0,3—5) em breit, stachelspitzig, ganzrandig oder spitz gezähnt, zuletzt derb lederartig, anfangs oberseits sternfilzig bis braunroth, später ver- kahlend, glänzend dunkelgrün, unterseits anfangs weisslich, später bleibend rostbraun- bis grau-filzig. Blattstiel kurz, etwa 1 (0,5—1,5) cm lang, filzig behaart. Männliche Blüthenstände lang gestiel, 4—6 cm lang, dicht filzig, büschelig gestellt; ihre Blüthen entfernt, mit weiss- lichem, zottig-filzigem Perigon, welches am Grunde napfförmig ver- bunden und oben in 6 elliptische Zipfel getheilt ist. Staubbeutel schwefelgelb, das Mittelband mit kurzen lanzettlichen Spitzchen. Weib- liche Blüthenstände mit langem, filzigem Stiel, traubig. Blüthen mit filziger Hülle. Fruchtknoten filzig, mit zurückgebogenen purpurnen Narben. Früchte gedrängt auf kürzerem bis längerem, filzigem, hin- und hergebogenem Stiele. Fruchthülle halbkugelig-kreiselförmig mit stumpfen Schuppen. Frucht hellbraun, mit aufgesetzter Spitze, meist über die Hälfte frei. An sonnigen, oft felsigen Abhängen, in Gebüschen und kleineren lichten Wäldern, oft einen starken Bestandtheil der Macchien bildend. Im Mittelmeergebiete sehr verbreitet. Provence; Dauphing; Riviera; südlichstes Tirol!! Garda-See; Venetien; Oesterr.! und kroat. Litorale; Istrien mit den Inseln; Dalmatien!! Hercegovina!!; Montenegro. Steigt an der Riviera bis 1000 m (Bieknell 255). Bl. April—Juni. Frucht Herbst. Q. Ilex L. Spec. pl. ed. 1. 995. Koch Syn. ed. 2. 737. Boiss. Fl. Or. IV. 1167. Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 322. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 188. Nyman Consp. 662. Suppl. 279. Rchb. Ie. XII t. DCXLII fig. 1307. — 0. Smilax?) L. Spec. pl. ed. 1. 994 (1753). — 0. gramimtia®) L. a. a. O. 995 (1753). — (). semper- virens Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 3 (1768). — 0. tlierfölia Salisb. Prodr. 392 (1796). — @. Pseudoilex Chatin Bull. Soc. bot. France XVI. 22 (1869). — ®. dlex «. nuda Vis,. Fl. Dalm. I. 208 (1842) (5. suberosa ist eine Korkeiche). 2 Simonkai und Haläcsy ziehen den Namen (@. smilax vor, da er auf der (). Ilex vorangehenden Seite steht; es kann dies aber unmöglich ein Grund sein, 1) S. S, 469 Fussn, 4. 2) Bei Theophrastos und Plinius (XVI, 7) Name einer Eichenart in Arkadien; ausserdem bezieht sich dieser Name auf die Eibe (s. I. S. 182 Fussn., 1) und Schlingpflanzen wie Smilar und Calycostegia (s. III. S. 322 Fussn, 1). 3) Bei Grammont in der Nähe von Montpellier beobachtet. Quereus, 471 einen so bekannten und eingebürgerten Namen zu verwerfen, Linn“ hat eben anfıngs die Zusammengehörigkeit mehrerer Formen nicht erkannt: in Spee. pl. ed. 2 hat er selbst indessen @. Smilax bereits als Varietät 9 aufgeführt. Das Holz dieses Baumes, der auf der Insel Mallorca einen Umfang bis zu 12,7 m erreichte (—r in Flora LI. 271 [1868]), ist sehr hart, fest und schwer (speeifisches Gewicht ca. 1,04). Das Kernholz ist mehr oder weniger dunkel, meist braun; es findet besonders zu Wasserbauten, dann auch zu Tischlerarbeiten Ver- ‚wendung; zu letzterem Zwecke lässt man es längere Zeit im Wasser liegen, um das Aufreissen zu verhüten. Als Brennholz ist das Holz gleichfalls sehr geschätzt. — Die Rinde dient als Gerberlohe, Gleichfalls ausserordentlich veränderlich, namentlich in der Blattform; fast an jedem grösseren Exemplare kann man den Wechsel beobachten. Die Blätter an den kürzeren Trieben, besonders in der Krone älterer Bäume, sind meist ganzrandig, die der vom Grunde aufstrebenden Langtriebe (Wasserschosse) sind mehr oder weniger stark, oft fast stachlig gezähnt, — Es sind, oft nach Herbarzweigen, eine sehr grosse Zahl von Abänderungen beschrieben und benannt worden, die aber z. Th. sehr un- bedeutend, wohl nur Zustände, zum Theil auch sehr unsicher sind. So hat nament- lich Tenore (Syll. 472 [1S31]) eine Reihe von Formen aufgeführt, die kaum der Aufklärung werth sind, z. Th. wohl mit bekannten anderen zusammenfallen, so conocärpa, constrieta, eylindrocarpa, Dehnhardti !), denudata, fimbridta, geminiflora, intermedia, lacera, oleaefolia, operculata, polycarpa, sphaerocarpa, stranguläta, suboceülta, undulata. Zahlreiche Formen aus Frankreich s. auch Martr.-Don. u. Timb.-Lagr. Bull. S. B. France XI. S. XIII (1864). — Weiter gehören in den Formenkreis der Art Q. Alzina2) Lapeyr. Hist. abr. Pyren. 584 (1818). — Q. ex- pansa Poir. Eneyel. Suppl. II. 217 (1811). — Erwähnenswerth erscheinen folgende. Im Wesentlichen nach den Blättern werden unterschieden: A. Blätter unterseits dicht filzig behaart. I. Blätter (wenigstens die oberen) ganzrandig oder nur schwach gezähnt (Q. Iler a. integrifolia Vis. Stirp. Dalm. 45 [1826]. — integerrima K. Koch Linnaea XXII. 317 [1847)). a. Blätter an der Spitze spitz oder spitzlich. 1. angustifölia. Blätter schmal, lanzettlich, — So stellenweise am häufigsten. — Q. Iler «. angustifolia Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 313 (1805). — Q. Ilex a. genuina Strovl Flora LXIV. 363 (1881). 2. oblongifölia. Blätter länglich bis länglich-eiförmig. — So meist am verbreitetsten. — @. Ilex ß. oblongifolia Lam. u. DC. a. a. O. (1805). — Hierzu gehören: a. Fördiis) (@. Ilex e. Q. Fordii der Englischen Gärten nach Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berlin IV, 200 [1886]. — @. smilax 8. Fordiüi Hal. Consp. Fl. Graee. III. 132 [1904]). Blätter länglich, beiderseits spitz, ganzrandig oder mit wenigen Zäbnen, b. oleifolia (oleaefolia Tommas. nach Marches. Fl. Trieste 501 [1897] vgl. oben Tenore). Blätter alle länglich-lanzettlich, die unteren ge- buchtet oder wenigzähnig. c. iypica ((). smilar a. typica Hal. a. a. O. [1904]). Blätter länglich- eiförmig, spitz oder stumpflich. 3. ballöta4#). Blätter am Grunde oft abgerundet, etwas gezähnt oder ganzrandig. Staubbeutel abgestutzt. Schuppen der Fruchthülle öfter am Rücken convex gebogen. — So bisher wohl nur in Spanien und Nord- 1) S. VI. 2. S. 356 Fussn. 7. 2) Catalanischer Name des Baumes. 3) Nach Ford, 1826 Handelsgärtner in Exeter. 4) Vom spanischen bellota Eichel, welches von dem syrisch-arabischen ballüt Eiche herkommt und mit dem griechischen J@a/Aor, Name einer Labiata, nichts zu thun hat. b. 472 Fagaceae. Africa. — @. Ilex #. Ballota DC. Prodr. XV]. 2. 39 (1864). — @. Ballota Desf. Fl. Atl. II. 350 (1800) vgl. Act. Acad. Paris 1790. Nyman Consp. 662. Suppl. 279. Die Früchte dieser Form sind die in Spanien ge- sammelten „essbaren Eicheln“. b. Blätter stumpf. smilax!). Blätter länglich-eiförmig, meist völlig ganzrandig. — Zerstreut. — Q. Ilex 8. Q. Smilax L. Spee. pl. ed. 2. 1412 (1763). Pers. Syn. II. 56 (1807). Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berlin IV. 199 (1886). — @Q. Smilax L. a. a. O. (1753) im engeren Sinne. — Hierzu gehört wohl auch: 2. latifolia (Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 313 [1805]. Strobl Flora LXIV. 363 [1881]). Blätter länglich-elliptisch bis länglich-eiförmig, wehrlos bis stachlig gesägt. II. Blätter breit, alle am ganzen Umfange.dornig gesägt. a. serräta. Blätter gekerbt-gesägt. — Nicht selten. — @. Ilex 8. serrata Vis. Stirp. Dalm. 45 (1826). — Wohl eine Uebergangsform zu: b. gramüntia?2). Blätter rundlich-eiförmig, am Grunde herzförmig, buchtig-gezähnt, mit stechenden Spitzen, am Rande kraus. — Verbreitet. -— (. Ilex «. Q. Gramuntia Martr.-Don. u. Timb.-Lagr. Bull. Soc. Bot. France XI. p. XVI (1864). Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berlin IV. 199 (18586). — Q. Gramuntia L. Spee. pl. a. a. OÖ. (1753). Nyman Consp, 662. — Hierzu gehört: 2. mierophylla3) (A. u. G. Syn. IV [1910]). Blätter sehr klein, nur bis 1 em lang. — An sehr trockenen Orten selten. B. Blätter unterseits kahl oder fast kahl. I. glabräta. Blätter länglich-elliptisch. — Sehr zerstreut. — Q. Ilex e. glabrata Guss. Syn. Fl. Sie. II. 603 (1843). II. agriföliat#). Blätter breiter, oval, stachlig, dunkelgrün. — Sehr zerstreut; u. a. in Süd-Frankreich und Dalmatien bekannt. — (. Ilex y. agrifolia DC. Prodr. XVI. 2. 39 (1864). Wenzig a. a. O. 199. Nach der Fruchtform sind bemerkenswerth (vgl. auch ballota und die Tenore’schen Namen): I. maerocärpa (Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. i. 322 [1897]). Früchte kegel- förmig, verlängert, bis 3 em lang, über die Hälfte aus der Hülle hervor- ragend. — So am verbreitetsten. II. mierocärpa (Pospich. a. a. O. [1897]). Früchte klein, erbsengross, fast ganz in der Fruchthülle verborgen. — Zerstreut. III. ealyeina (Borb. bei Bornmüller Bot. Centralbl. NXXVII [1889] 130. — @). calyeina Poir. Eneyel. Suppl. II. 217 [1811]. Fruchthülle sehr gross und hoch. — Selten, ob bei uns? 1081. X 1085. @. cerris X ılex | 1083. X 1085. W. coceifera X iüex | s. am Ende der Gattung. 1084. X 1085. Q. suber X üex | b. Gallifera (Spach Hist. nat. vög. phaner. XI. 170 [1842]. Nat. Pfl. II. 1. 57). Blätter wintergrün, aber mit der öntwickelung der neuen im Frühjahre absterbend. 1) S. S. 470 Fussn. 2. 2) S. S. 470 Fussn. 3. >) Von wıxoög klein und p&6/Zor Blatt. t) agrifolium, Synonym von aquifolium (= acnifolium), Name der Stechpalme bei Plinius. x (Quereus, 173 Aus dieser Gruppe ist keine Art im Gebiete heimisch, es finden sich auch nur selten solche augepflanzt. In Europa ausserdem noch @. infectoria (Oliv. Voy. emp. Ött. et Pers. I. 252 [1801!. — Q. lusitänica subsp. orientalis «a. infectoria DC. Prodr. XVI. 2. 18 [1864]) in Thrakien, in Asien bis Persien verbreitet mit den Rassen B. Boissieri!) (Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 69 [1897]. — Q. Boissieri Reut. in Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 1. XII. 119 [1853]. — 0@. lusit. subsp. orient, & Boissieri DC. a. a. OÖ. [1864]) und C. glauceophyllos2) (K. Koch Linnaea XXII. 318 [1849]). — Diese Art liefert die echten offieinellen türkischen oder Aleppo-Gall- äpfel (Gallae Halepenses und Mossulenses); nach K. Koch ist sie die huiueois des Theophrastos. = Q, humilis (Lam, Eneyel. I. 719 [1783] nieht Mill. — Q. frutieosa Brot. Fl, Lusit. II. 31 [1804]). fi meist nur bis 4 m hoch, Blätter aus schwach herz- fürmigem bis kurz zusammengezogenem Grunde breit bis schmal elliptisch, jederseits mit 4—7 grob lappenartigen, dreieckigen, stachelspitzigen Zähnen, in den Buchten wellig gezogen. — In Spanien, Portugal und Nord-Afrieca heimisch, bei uns selten, aber nach Koehne (D. Dendr. 126) noch bei Chorin unweit Eberswalde gezogen. — Da der Name Miller’s eine ganz unsichere Form darstellt, kann der La- marck’sche erhalten bleiben. * Q. Lusitäniea >). f} oder }}, selten bis 20 m hoch, Blätter unterseits bleibend feinfilzig, mit 6—9 kleineren regelmässigen Zähnen, flach oder in den Buchten kaum wellig gebogen. Frucht im zweiten Jahre reifend. Auf Gebirgen der Iberischen Halbinsel heimisch, bei uns selten in Gärten, Q. lusitanica Lam. Eneyel. I. 719 (1783). Koehne D. Dendr. 126. C. K. Schneider Ill, Handb. Lanbh. I. 190. — @. faginea Lam. a. a. O. 725 (1785). — Q. lusitanica a. Clüsii DC. Prodr. XVI. 2. 17 (1864). Tritt in mehreren Rassen auf: B. alpestris (Per. Cout. Boll. Soc. Brot. VI. 68 [1888]. — Q. alpestris Boiss. Voy. Esp. II. 576 [1845]) in Spanien und Portugal. — (0. Valentinas) (DC. Prodr. XVI. 2. 17 [1864]. — @. valentina Cav. Ic. II. 25 t. 129 [1793]) in Spanien. — D. Baetica5) (Willk. u Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 241 [1861]. — @. hijbrida Brot. Fl. Lus. II. 31 [1804]? — Q. baetica Webb It. Hisp. 12 [1838]. — @. Broteri6) Per. Cout. a. a. OÖ. [1888]) in Spanien und Portugal. — Bastarde s. Pereira-Coutinho Boletim da Soc. Broter. 1838, 105, 108, * Q. Veneris?) (Kerner nach €. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 191 [1904]. — @. eypria Kotschy Exs. no. 720a [1862] nicht Jaub. u. Sp.) ver- schieden durch dünn lederartige länglich-lanzettliche bis ovale nur kurz- bis schwach- buchtig-gezähnte unterseits leicht blaugraugrüne Blätter mit im ersten Jahre reifen- den Früchten aus Cypern gedeiht nach ©. K. Schneider in Wien seit langem gut und fruchtet alljährlich. 2. Blätter sommergrün, buchtig-gelappt oder lappig-gesägt mit stumpfen oder spitzlichen Lappen. L) SD 1598-535 Pussn, 1; 2) Von yAavzög graugrün und p&6//ov Blatt. 3) Zuerst aus Portugal (Lusitania) beschrieben. 4) Zuerst von Valencia beschrieben. 5) Zuerst aus Andalusien (Baetica) beschrieben, 6) S, II. 1. S. 559 Fussn. 3 und VI. 2. S. 939 Fussn. 1. ?) Aus Cypern, der Insel der Venus. d, X. 474 Fagaceae., a. Robur!) (Rehb. Fl. Germ. exe. 177 [1831]. — Eseulus?) Endl. Gen. Suppl. IV. 24 [1847] vgl. Gay Ann. se. nat. ser. 4. VI. 239 [1856] z. Th.). Meist Bäume mit dunkler tiefrissiger Rinde. Blätter oberseits meist dunkelgrün, im Herbst meist gleich braun werdend. Fruchthülle (Näpfchen) . mit kleinen oder doch nur mässig grossen Schuppen, die stets aufrecht anliegend, meist sogar angedrückt, seltener locker sind. Früchte stets im ersten Jahre reifend. Eine ausserordentlich schwierige und vielgestaltige Gruppe. 1. Blätter unterseits wenigstens anfangs deutlich sternfilzig bis sternhaarig (vgl. @. Mirbeckir). Fruchtstände sitzend oder kurz gestielt (vgl. indessen Q. foza und (. con- ferta B.). a. Blätter jederseits mit mindestens (7 bis) 9 Seitennerven, aber stets ohne in die Buchten verlaufende Nerven. Sehr eigenartig ist die vielleicht isoliert zu stellende schon oben S, 457 erwähnte Q. Pontica (K. Koch Linnaea XXII, 319 [1849]) aus dem nördlichen Kleinasien, die von manchen Schriftstellern hierher gestellt wird, durch die Tracht und die sehr an (astanea erinnernden Blätter an die erste Stelle gehört. — Auch die systematische Stellung der beiden auderen hier ge- nannten Eichen ist noch zweifelhaft. * Q. macranthera3). I bis 20 m hoch. Zweige filzig behaart, erst im zweiten Jahre verkahlend. Winterknospen stumpf-eiförmig, bis 6 mm lang, mit wenigen behaarten Schuppen. Blätter aus keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmig, meist 6—1S cm lang und 3—11 mm breit, oberseits sattgrün, unter- seits weich grau filzig, mit höchstens bis '/s der Spreitenhälfte einschneiden- den Buchten und jederseits meist S—11 länglich-dreieckigen vom Grunde an ver- schmälerten Lappen, die der Mitte am grössesten. Blattstiel 0,5—1,5 em lang, behaart. Nebeublätter lang, lange bleibend. Fruchtstände 1—4früchtig. Frucht- hülle etwa 2,5 em breit. Frucht etwa zur Hälfte eingeschlossen, bis über 2 em lang. Vom Kaukasus bis Nord-Persien und Ost-Armenien heimisch, bei uns hier und da namentlich im südöstlicheren Gebiete als Parkbaum beliebt. Bl. Mai. (). macranthera Fisch. u. Mey. Bull. Soc. nat. Mose. XI. 260 (1838). Koehne D. Dendr. 129. Radde Mus. Cauk.? II t. 4 (1901). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh, I. 192. * @Q. Mirbeckii#),. fh bis über 30 m hoch, in der Tracht den verbreiteten 3orkeneichen ähnlich. Junge Zweige kahl oder fast kahl, tiefbraun mit sehr zahl- reichen Lenticellen. Blätter aus schwach schief-herzförmigem Grunde länglieh-verkehrt-eiförmig bis breit-verkehrt-eiförmig, meist 0,5—1 (bis 1,7) dm lang und 6—10 em breit, anfangs unterseits mit abwischbarem Sternfilz, bald verkahlend, jederseits mit 6—13 groben stumpflichen, kaum stachel- spitzigen Lappenzähnen, deren mittlere am grössten sind. Blattstiel meist 1—2 cm !) Bei Plinius (XVI, 8) eine Eichenart mit besonders hartem Holze; häufiger Bäume mit festem Stamm, Gegenstinde aus hartem Holze und Stärke, Härte überhaupt. 2) Name einer Eiche mit essbaren Früchten bei Plinius. 3») Von aro0S lang, gross und drdnod Staubbeutel 1) Nach dem Entdecker des Baumes, dem General de Mirbecek, welcher 1541 als Oberst im Bezirk La Calle in Algerien den Befehl führte und sich dort eifrig mit Botanik beschäftigte (Cosson Comp. 1. 72). (Juereus, 175 lange. Nebenblätter hinfällig. IFruchtstände meist 1—3früchtig, mit 0,5—1 cm langem Stiele. Fruchthülle tief-halbkugelig, die Frucht etwa zur Hälfte ein- schliessend. In Spanien und Nord-Africa heimisch, bei uns hier und da in Gärten und Baumschulen, aber oft verwechselt. (J. Mirbeekii Durieu in Duch. Rev. bot. II. 426 (1847). Koehne D. Dendrol. 126. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I, 192. — Q. lusitanica e. Mirbeckii Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 69 (1897). In ihrer Stellung sehr strittig und zweifelhaft. K. Koch und nach ihm ©, K. Schneider stellen sie hierher, auch Koehne stimmt dem zu, ß. Blätter jederseits mit meist nur 6&—7 (bis 8 [oder |) in die Lappen verlaufenden Seitennerven, wenigstens im unteren Theile mit in die Buchten verlaufenden Nerven; Buchten zwischen den Nerven meist bis zur Mitte der Spreitenhälfte oder noch tiefer einschneidend, die mittleren Lappen oft etwa parallelrandig, stumpf oder spitz, mitunter auch klein. $ Fruchthülle mit ziemlich grossen länglichen bis lan- zettlichen Schuppen, diese locker anliegend. 1086. (7.) Q. conferta (Ungarische, Zigeuner-Eiche; it.: Farnetto; rum.: Girnitä; kroat.: Kitnijak, Bijeli Cer, Rudljika, Rudljikamo; serb.: Ipanıma, Ipanık, Caarka Ipanıma, Caaıyn, Baaryn, Jlanyura). NR, seltener h. Bis zu 40 m hoch, in der Tracht der Stieleiche ähnlich. Krone breit mit überhängenden Aesten. Stamm mit anfangs glatter grauer, etwas glänzender, später bräunlicher mässig rissiger Rinde. Zweige anfangs etwas rauh behaart, später meist kahl, olivgrün bis hellgrau braun mit ziemlich deutlichen Lenticellen. Winterknospen eiförmig, spitz bis stumpflich, hellbräunlich mit zahlreichen regelmässig ange- ordneten Schuppen. Blätter am Ende der Zweige genähert, am schmalen Grunde geöhrt-herzförmig, meist verkehrt-eiförmig bis breit-oval, dünn- häutig, meist 1—1,8 dm lang und 6—12 cm breit, oberseits meist ver- kahlend, unterseits gelblich graugrün, ziemlich dicht sternhaarig, jeder- seits mit etwa 7 (bis 9) öfter bis 3lappigen Lappen, diese meist mit tief einschneidenden Buchten, selten nur kurz mit nur schwach ein- schneidenden Buchten, die Buchten schmal, Lappen stumpf. Männ- liche Blüthenstände etwa 4—5 cm lang. Weibliche Blüthenstände ziemlich dicht behaart. Fruchtstände 1—4früchtig. Fruchthülle tief- halbkugelig, die Frucht höchstens bis zur Hälfte einschliessend. Frucht länglich, bis 2,5 cm lang, an der Spitze meist fast abgeflacht, stachel- spitzig. Auf Hügeln und in der Ebene, an Abhängen, oft mit anderen Eichen, besonders mit der Traubeneiche gemischt. Nur im südöstlichen Gebiet: Kroatien. Slavonien! durch d. südöstl. Ungarn vom Ct. Bäcs- Bodrog nördlich bis zu den Üt. Bekes und Bihar, in diesem Gebiete auch stellenweise im Tieflande [A. v. Degen briefl.|, S.-Siebenbürgen östlich bis Fogaras und Kronstadt. Bosnien. Hercegovina (Sandzak Novipazar). Dalmatien: Cattaro: Verna@. Montenegro. Steigt in Bosnien Un 476 Fagaceae. bis 1000 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 405), in Ungarn bis 600m (Hempel und Wilhelm). Bl. April, Mai. Frucht im Spätherbst. Q. conferta Kit. in Schult. Oesterr. Fl. ed. 2. I. 619 (1814). Kanitz Linnaea XXXIII. 504 (1865). Neilr. Diagn. 114. Borbäs ÖBZ. XXXIV (1884) 305. XXXVI (1886) 175, 282. Vukot. Verh. ZGB. Wien XXXIX (1889) 197.. Velen. 3. Nachtr. Fl. Bulg. 57. Fl. Bulg. Suppl. I. 254. Koehne D. Dendrol. 129. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 193. Nyman Consp. 661. Suppl. 279. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 65. Rchb. Ic. XII t. DCXLVI fig. 1311. — Q. Farnetto‘) Ten. Cat. pl. hort. Neap. 65 (1819). Fl. Nap. Prodr. Suppl. II. 69 (1820) (Farnetta) Syll. Add. 541 vgl. Nyman a. a. OÖ, 661. — W. apennina Lois. Nouv. Duham. VII. 177 (1819) nicht Lam. — @. Esculus Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. II. 336 (1844). Heuff. in Wacht. Zeitschr. I. no. 13 (1850). Banat. 160. Griseb. u. Schenk in Wiegm. Arch. Naturg. XVIII. 353 (1852). nicht L. vgl. Kotschy Eichen Text zu Taf. XIV. (Nach DC. Prodr. XVIL 2. 9 gehört 9. Esculus L. zu Q. arırea, nach Simonkai Quere. 10 zu @. Dalechämpii.) -—— Q. humgarica Hubeny in Rössler gemeinn. Bl. XX (1830) in Liebich Allg. Forst- u. Jagd-Journ. IV. 164 (1831) und bei Wierzb. in Flora XXV (1842) 1. 268 nicht Kit. — (. strigösa Wierzb. in Roch. Reise Ban. 73 (1838). — ®. Toza var. apennina Griseb. Spic. fl. Rum. Bith. II. 337 (1844) nicht Q. ap. Lam. — Q). Esculus var. velhtina Griseb. u. Schenk a. a. OÖ. (1858). — Q. sesstliflora f. conferta Vukot. Rad jug. Akad. LI (1880). — @. sla- vonica Borb. Erdesz. Lap. XXV. 330 (1856). — ®. byzanlina Borb. a. a. OÖ. XXVI 914 (1887). — @. pannönica mancher Gärten nach C. K. Schneider a. a. O. 193 (1904). — @. tozza subsp. conferta Maire u. Petitm. Etude pl. vasc. rec. Grece. 4 fasc. 199 (1908). Das Holz des Baumes ist als Nutzholz ebenso wie als Brennholz sehr geschätzt und im Wesentlichen dem der Stieleiche ähnlich. Sein speeifisches Gewicht ist etwa 0,87. — Die Früchte liefern vorzügliches Viehfutter, doch ist der Ertrag sehr un- gleichmässig in den verschiedenen Jahren. Nach Kitaibel haben sie einen an- genehmen nussartigen Geschmack und sollen auch für Menschen geniessbar sein; nach Pan£ic (Verh. ZBG. Wien VI. 570) sind sie aber nur zur Noth essbar. — Die Galläpfel (türk.: Maze; serb.: $iSka; neugriech.: #nxıÖ.) werden vielfach ge- natzt und ausgeführt (vgl. Baldacci Prodotti veget. 22). Einigermaassen veränderlich ; unsere Formen gliedern sich etwa in folgender teihe: A, Fruchtstände alle kurz gestielt. I. vera. Blätter mit abgerundeten geährten Lappen, daher die Buchten zwischen denselben schmal. So meist am verbreitetsten. — (). conferta «a, vera Beck Glasnik XVII 79 [105] (1906). Wiss. Mitt. XI. 406 [126] (1909) vgl. Borb, OBZ. XXXVI (1886) 175. Hierzu gehört: b. macerophüöllos (Maly in A. u. G. Syn. IV. 4 (1911). — Q. pyrendiea 3. maerophyllos K. Koch Linnaca XXI. 323 [1849]. — @. conferta #. latiloba Beck Glasn. XVII. 79 [1906]). Blätter breit-länglich bis eıwa 1,5 dm lang und 1 dm breit, fast sitzend, am Grunde herzförmig-geöhrt; Buchten zwischen den Lappen sehr schmal. Zerstreut, !) Name des Baumes in Unter-Italien. (JQuereus, 477 1}. Hungärica. Blätter mehr getheilt; ihre Lappen voneinander entfernt, kurz stachelspitzig, die Buchten zwischen ihnen breit. — Nicht selten. — @. con- ferta var. hungarica Borb. ÖBZ. XXXVI (1886) 175, 283, Erdesz. Lap. 1886. III. — @. Hungarica Sei s. oben im engeren Sinne. — @Q. Far- netto ß. conferta DC. Prodr. XVI. 2, 11 (1864). — Hierher gehört: b. lobuladta (Hal. Consp. Fl. Graee, III. 129 [1904]). Blattlappen mit mehreren bis vielen, mehr oder weniger tief einschneidenden Lappen. B. Wenigstens die unteren Fruchtstände langgestielt. speetäbilis. Blüthenstände alle langgestielt. — Selten. — Q. conferta var. spectabilis Borb. ÖBZ. XLI (1891) 249. Hal. Consp. Fl. Graee. III. 129. — () Eseulus var, intermedia Heuff. Enum. pl. Banat. Verh. ZBG. Wien VIII. 196 (1858). — Q. spectabilis Kit. nach Simonk, Magy. Növ. Lap. 1883. 67, — @. Heuffelii!) Simonk. a. a. ©. (1883). — Q. spiedta Kit. nach Borb. ÖBZ. XXXVI (1886) 283. — Hierher gehört: II. racemosa (Hausskn. Mitth. Thür. BV. N, F, XII, XIV. 20 [1899]. Aznavour Mag. Bot. Lap. V [1906] 166 f.),. Nur die unteren Fruchtstände länger gestielt, 1—3 früchtig. (Südliches Italien; Balkanhalbinsel, südlich noch am Taygetos, in Griechenland bis etwa 1200 m aufsteigend.) 1] 1081. X 1086. Q. cerris X conferta am Ende der Gattung. 1086. X 1088. ®. conferta X lanuginosa 1086. X 1089. Q. conferta X robur | e en Er 1086. X 1090. @. conferta X sessilis ) j * Q. tozae?). fi bis 15 (selten bis 20) m hoch. Wurzeltriebe erzeugend. Zweige anfangs rostgelb sternhaarig-filzig, erst im zweiten Jahre verkahlend. Winter- knospen kugelig-eiförmig, 3—4 mm lang, gelbbraun behaart. Blätter am Grunde geöhrt-herzförmig bis abgerundet, meist 0,4—1,5 dm lang und 3—7 em breit, jeder- seits mit meist 5—7 Lappen, oberseits ganz oder fast ganz verkahlend, unterseits dicht filzig. Blattstiele meist 5—10 (bis 20) mm lang. Fruchtstände 1—5 früchtig, bis 1,5 (oder 3) em lang gestielt. An trockenen Orten im westlichen und südwestlichen Frankreich und auf der Iberischen Halbinsel, bei uns nur hier und da angepflanzt. Bl. Mai. Q. Tozae Bose Journ. hist. nat. II. 155 (1792). (Toza) Koehne D. Dendrol. 129. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 195. Nyman Consp. 661. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 65. —. @. crinita var. e. Lam. Eneyel. meth. I. 718 (1783). — (@. Tauzin2) Pers. Syn. II. 571 (1807). — @..Brossa3) Bose M&m. Chen. 15 (1808). — Q. stolonifera Lapeyr. Hist. abr. Pyren. 582 (1813). — @. Tauza 2) Desf. Tab. l’ec. bot. Jard. Paris ed. 2. 245 (1815). Besonders in der Blattform einigermaassen veränderlich. — In Gärten findet sich sonst noch ein 1. pendula (Dippel Handb. Laubh. II. 74 |1892]. — @. comata pendula der Gärten) mit hängenden Zweigen. * X 1089. Q. tozae X robur \ * X 1090. 0. tozac X sessilis | s. am Ende der Section. $$ Fruchthülle mit kleinen meist eiförmig-länglichen fest angedrückten Schuppen. 1) S. I. 1. S. 243 Fussn, 2, 2) Toza, Tauza, Tauzin, südfranzösischer Name des Baumes 3) Südfranzösischer Name. un un 478 Fagaceae. Gesammtart Q. Januginosa (No. 1087— 1088). Von hierher gehörigen Arten wird aus Griechenland (Euboea Wenzig Jahrb, Bot. Gart. Mus. Berlin IV. 187 [1886], von Haläcsy nicht erwähnt) angegeben die kleinasiatische Q, Dschorochensis!) (K. Koch Linnaea XXII. 328 [1849)). Strauch bis kleiner Baum mit kahlen Zweigen. Blätter am Grunde abgerundet oder herzförmig, oval, 5—8,5 em lang und 2,5 — 3,5 em breit, mit meist (5 bis) 7 ziemlich gleichmässigen kleinen abgerundeten Lappen und spitzen Buchten, unterseits heller grün, schwächer behaart als @. lanuginosa. Fruchthülle ziemlich klein. Frucht länglich bis verlängert, weit herausragend. — Mehrfach in Gärten angegeben, aber meist irrthümlich, von Zabel (in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 77 Da) als Q. lanuginosa X sessilis gedeutet, 1087. (8.) 0. Dalechampii?). h. Meist hoher Baum. Stamm schlank, mit anfangs glatter, erst später rissiger graubrauner Rinde. Aeste weit abstehend, meist hin- und hergebogen, eine regelmässige gewölbte Krone bildend.. Zweige anfangs sammetartig be- haart, grau. Blätter ziemlich gleichmässig an den Zweigen ver- theilt, nicht deutlich an der Spitze zusammengedrängt, am Grunde seicht ausgerandet mit 2 ungleichen Oehrchen, länglich-eiförmig bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist 7—14 em lang und 4—6 em breit, anfangs mehr oder weniger sternhaarig-filzig, später oberseits verkahlend, lederartig, unterseits dünner oder dichter filzig mit mehr oder weniger zahlreichen Sternhaaren untermischt, grau bis graugrün, symmetrisch, meist tief buchtig gelappt, mit meist 5 schmalen, öfter etwas gebuchteten, meist mehr oder weniger spitzen Lappen. Blattstiel etwa 0,6—1 em lang, kaum länger, gelblichgrau filz- haarig. Männliche Blüthenstände büschelig gestellt, 4—7 em lang mit zottig behaarten grünlich-gelben Perigonblättern und schwefelgelben Staubbeuteln. Weibliche Blüthenstände 1—5blüthig, kurz. Blüthen mit röthlichem Perigon und fast sitzenden verbreiterten purpurnen Narben. Fruchtstände mit kurzem diekem, kaum über 1 em langem Stiele. Frucht grünlich-braun, etwa um ?/3 aus der Hülle hervorragend. An Abhängen, in kleinen Peer oder in Waldungen der Traubeneiche etc. eingesprengt, fast nur im Mittelmeergebiete, auf Kalk. Nachgewiesen in Süd-Tirol: Bozen. Oesterr. Litorale. Istrien. Bosnien. Montenegro. Slavonien, aber wohl weiter verbreitet. Bl. Mai. (). Dalechampii Ten. Sem. Hort. Neap. 1830. 15. Not. Syll. 469 (1831). Nyman Consp. 661 unter . Esceulus. Koehne D. Dendrol. 129. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 64. — ©. Toza Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. II. 337 (1844)? nicht Bose. — (. pinnatilobäta K. Koch Linnaea !) Nach dem Fundort im nordöstlichen Kleinasien. 2) Nach Jaeques Dalechamp, * 1513 Bayeux (bei Caen) F März 1588 Lyon, Arzt daselbst, Verf, der Historia generalis plantarum Lugduni 1587. Er wurde bei Bearbeitung dieses für die südfranzösische Gpeniel die Lyoner) Flora wichtigen Werkes zuerst von J. Bauhin (s. II, 1. S. 347 Fussn. 1), später von seinem Schüler Jean Desmoulins, * 1530 Kasin + 1620? Lyon, der auch 1615 eine französische Ausgabe veröffentlichte, unterstützt. Der Verleger Guillaume Roville, * 1518 Tours 7 1589 Lyon, selbst Botaniker, unterhielt ein förmliches botanisches Institut mit Garten (Magnin Prodr, Bot. Lyonn, 14, 15). Quereus, 479 XXI. 326 (1849). — @. vulcäantca Boiss. u. Heldr. handschr.; Kotschy Die Eichen t. 18 (1862). Simonkai Querceta 10. — (. robur II. sessili- flora 8. Tenörei!) DC. Prodr. XVI. 2. 7 (1864). — @. sessiliflora y. pinnaltifida Boiss. Fl. Or. IV. 1164 (1879). — @. sessiliflora var. austrälis Kotschy nach Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 190 (1886). Marchesetti Fl. Trieste 500 (1897). — @. Tergestina?) Wenzig a. a. O. 191 (1866). — W. pubescens f. australis Beck u. Szyszyl. Pl. Cernag. 59 (1888). — @. croätica 8. Tenorei u. y. pachyphylla?) Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 320 (1897). — @. lanuginösa L. pinnatifida Hal. Consp. Fl. Graec. III. 128 (1904) nicht A. Br. — @. sessilis p. decipiens f. australis Beck Fl. Bosn. II. 124 (1909). Eine recht kritische Pflanze, die, wie aus der Nomenelatur hervorgeht, die verschiedenartigste Auffassung und Bewerthung erlangt hat. Ihre Stellung zwischen den einzelnen Arten der Gruppe Robur und ihre weite Verbreitung haben uns dazu veranlasst, sie als Art beizubehalten. Zweifellos ist sie der Q. lanuginosa nahe verwandt, ist in der Tracht ete. aber wieder der @. sessilis ähnlich, hat aber die kurz gestielten Blätter der Q. robur. Die eigenartig tief eingeschnittenen Blätter lassen sie meist sehr kenntlich erscheinen. — Pospichal unterscheidet (a. a. O.) folgende Formen: A. Tenorei!) (vgl. DC. a. a. O. [1864]. — Q@. Budayana 4) „Haberle Hort. Pesth.“ n. Heuff. Wacht. Zeitschr. 1. 98 [1850]. Enum. Banat. Abh. ZBG. Wien VIII, 195 [159] [1858]. Linnaea XXXII. 575 [1865]. Nyman Consp. 661. — (. pub. o. Budayana Schulz., Kanitz u. Knapp Bish. bek. Pfl. Slav. 90 [1866]. — @. lanuginosa v. Budayana Simonk. Querceta 29 [1890]). — Hierher auch? Q. subconferta Borb. Erdesz,. Lap. XXVI (1837)? nach Posp. Blätter gross, länglich-eiförmig, tief gelappt, mit breiteren Buchten und theilweise zugespitzten, oft 2zipfeligen Lappen, oberseits kahl, stark glänzend, unterseits feinfilzig mit spärlichen Sternhaaren, graugrün. — Nach Borbäs a. a. OÖ. gehört zu dieser Form (nicht zu der von Heuffel beschriebenen Pflanze) Q. Budayi Haberle Hort. Pest. Erd. Lap. 1887. 736. — So am verbreitetsten. B. pachyphülla3). Blätter mittelgross länglich-verkehrt-eiförmig, seicht wellig gelappt, mit abgerundeten oder dreieckigen in einen Knorpel zugespitzten Lappen, auch im Alter noch dicklich-weich, beiderseits weich behaart, oberseits trüb- grün, glanzlos, unterseits mit diekem mit zahlreichen Sternhaaren untermischtem Filze, grau. — Sehr selten. Uns nicht bekannt. — Pospichal’s «. Iypica gehört zu Q. lanuginosa. (Italien; Sieilien; Balkanhalbinsel; Kleinasien; Syrien.) I*| 1088. (9.) Q. lanuginösa (Flaum-, Schwarz-, Weiss-, Kastanien-, Französische Eiche; rum.: Tufä, Tufä albä, Tufä röiösä; kroat.: Medunae, Dubno; serb.: Cırma, Ipanmma, Marapıryap, Raxpık). Ih oder kleiner h, ınitunter bis 14 (selten bis 20) m oder noch höher. In den meisten Merkmalen der @. sessilis ähnlich, aber besonders durch Folgendes ver- schieden: Junge Zweige dicht filzig behaart, erst nach dem ersten Jahre verkahlend. Winterknospen eiförmig, spitz, mit behaarten Schuppen. Blätter aus kurz keilförmigem bis herz- 1) S. IL. 1. S. 280 Fussn. 2; VI. 2. S. 999 Fussn. 2. 2) Bei Triest (Tergesta) gesammelt. ») Von zayös dick und p3A/o» Blatt. 4) Nach Andreas Buday, + 1829, Physikus des Comitats Sirmien, um die dortige Flora verdient (Kanitz Linnaea XXXIIl. 548). 480 Fagaceae. förmigem Grunde meist verkehrt-eiförmig bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist nur etwa 5—8 cm (bis 1 dm) lang und 4—6 cm breit, jeder- seits meist nur 4—7 (bis 8) meist seichten, abgerundeten, öfter etwas gebuchteten Lappen und wellig gebogenen Buchten, seltener tiefer und spitzer gelappt, zuletzt unterseits mehr oder weniger dicht weich-filzig behaart, graugrün. Blattstiele (0,5 bis) fast 1 bis 1,2 em lang, filzig behaart. Fruchtstände 1—4 früchtig, fast sitzend bis kurz gestielt. Fruchthülle dicht filzig, ziemlich tief, kreisel-becher- förmig. Frucht schlank, spitz, mindestens zur Hälfte hervorragend, mild schmeckend. Auf sonnigen trockenen Hügeln, an Abhängen, auf Bergen, vor- zugsweise auf Kalk; an Waldrändern, in Gebüschen eingemischt oder auch in Beständen. Im südlichen und besonders im südöstlichen Gebiet verbreitet, stellenweise auch inı mittleren. Die Nordgrenze verläuft durch Lothringen (Nancy), Elsass (z. B. Oberehnheim, Barr!), Oberbaden (Kaiser- stuhl!), Nordschweiz, besonders im Jura, Süd-Tirol (oberhalb Meran, Brixen), Kärnten, Steiermark, Nieder-Oesterreich! Böhmen (Karlstein! Prag!! Jungbunzlau), Süd-Mähren! in Ungarn in dem die Ebenen nördlich umgebenden Barglande!! in den Thälern bis in die Ct. Arva und Abauj (Hernäd Tihany) vordringend (A. v. Degen br.), das mittlere Siebenbürgen (Klausenburg! Öcsem [Schur]). Die Angabe bei Jena ist sehr zweifelhaft; M. Schulze hat sie an den angegebenen Fundorten stets vergeblich gesucht. Steigt im Wallis bis 1450 m (Jaccard 1323), Insubrische Aipen 1450 m (Jäggli), in Süd-Tirol selten über 600 m, höchstens bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 63, 64), Küstenland um Görz bis 1200 m (Krasan ÖBZ. XIII. 385), in Bosnien und Hercegevina bis 1000 m (Beck Glasnik XVII. 79. Wiss. Mitth. XI. 404), Ungarn bis 750 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 230). Bl. Mai, etwas später als @. sessilis (Kotschy Die Eich. Text zu t. XXXIV). Frucht im October (uach Pancti€ Verh. ZBG. Wien VI. 571 [1856] früher [?] als ®. sesszlis). (). lanuginosa Lam. Fl. Franc. II. 209 (1778). Thuill. Fl. Paris ed. 2. 502 (1799). Koehne D. Dendrol. 129. C. K. Schneider Il. Handb. Laubholzk. I. 194. Nyman Consp. 661. Suppl. 278, 372. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 61. Rehb. Ic. XII t. DCXLVIT fig. 1312. — (. Aegelops Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 7 (1768) nicht L. — Q. Robur d. lanuginosa Lam. Eneyel. I. 717 (1783). — 0. Cerris Pall. Fl. Ross. I. 2. 44 (1788) nicht L. — ®. pubescens Willd. Spec. pl. IV. 450 (1805) nicht Berl. Baumz. 1796. 279. Koch Syn. ed. 2. 736. — @. faginea Rohrer u. May. Fl. Mähr. 210 (1835) nicht Lam. vgl. Koch a. a. OÖ. — @. sessiliflora var. pubescens Loud. Arb. Brit. Ill. 1736 (1838). Boiss. Fl. Or. IV. 1165. — @. collina Schleich. Exsicc. nach Koch a. a. O. (1844). — @. turbindta Kit. Linnaea XXXII 353 (1863). — @. sessiliflora Il. 0. lanuginosa DC. Prodr. XVI 210 (1864). Das Holz dieser Art ist sehr fest und schwer, es ist hart und schwer spalt- bar und wird gern für Schifisbau verwendet. Das speeifische Gewicht ist etwa 0,95. : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: In Kürxe erscheint: Die Pfianzenwelt der peruanischen Anden in ihren Grundzügen dargestellt von Prof. Dr. A. Weberbauer Mit 4l Tafeln und 63 Figuren im Text sowie 2 Karten Die Vegetation der Erde. Herausgegeben von A. Engleru.0.Drude. Bd.XII) VII u. 355 Seiten. Lex. 8. Subskriptionspreis etwa 4 20.—; in Leinen geb. etwa „4 21.50 Einzelpreis etwa „4 30.—; in Leinen geb. etwa .Z 31.50 Phytogeographic Survey of North America A Consideration of the Phytogeography of the North American Continent, including Mexico, Central America and the West Indies, together with the Evolution of North American Plant Distribution by John W. Harshberger, A. B., B. S., Ph. D. Assistent Professor of Botany, University of Pennsylvania; Fellow of the American Association forthe Advancement ofScience; Member ofthe Botani- cal Society of America; Academy of Natural Sciences of Philadelphia; Geo- graphical Society of Philadelphia; American Philosophical Society; &e. &c. 18 Plates, 32 Figures in the text and l Map Die Vegetation der Erde. Herausgegeben von A. Engleru.0.Drude. Bd.XIIl LXIII u. 790 Seiten. Lex. 8. Subskriptionspreis „4 40.—; in Leinen geb. „4 42.— Einzelpreis .# 52.-; in Leinen geb. „4 54.— : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Natur-Geist-Technik Ausgewählte Reden, Vorträge und Essays von Julius Wiesner Mit 7 Textfiguren VII u. 428 Seiten. Gr. 8. Geh. „4 11.40; in Leinen geb. „4 12.60 Ähnlich wie Ferv. Conx hat der Verfasser gern Probleme aus dem Gebiet der Botanik auch vor weiteren Kreisen behandelt, und seine ebenso geistreiche wie klare Darstellung hat dazu beigetragen, daß man ihn öfters zu Vorträgen vor einem größeren gebildeten Publikum sowie zu Aufsätzen in den Tageszeitungen herangezogen hat. Diese im Laufe der letzten 10 Jahre gehaltenen 9 Vorträge und Aufsätze finden wir hier reproduziert und mit Anmerkungen ver- sehen. 7 Vorträge (Franz UNGER INGENHOUSS, CARL von Linx&, Hammarky, Schwedische Linne- feste, Gustav THEoDoR FECHNER und GREGOR MENDEL) euthalten eine Würdigung der wissen- schaftlichen Verdienste der genannten Männer. Die liebevolle Besprechung ihrer wissenschaft- lichen Tätigkeit unter sorgfältiger Berücksichtigung der Zeitverhältnisse wirkt sehr sympathisch. Auch die beiden Reden: Die Beziehungen der Pflanzenphysiologie zu den anderen Wissenschaften und die Entwicklung der Pflanzenphysiologie unter dem Einflusse andrer Wissenschaften sind wertvolle Beiträge zur Geschichte der Botanik, welche jedem Botaniker zur Lektüre zu empfehlen sind; desgl. Goethes Urpflanze, Naturwissenschaft und Naturphilosophie, Die Licht- und Schatten- seiten des Darwinismus. Was hier der Physiolog über die noch bei manchen Gelehrten herrschen- den Ansichten über die Möglichkeit der Urzeugung sagt, verdient wohl beachtet zu werden. Der Wald, Die Tundra, Das Pflanzenleben des Meeres enthalten weniger Originelles, als die beiden Vorträge: Die letzten Lebenseinheiten und Der Lichtgenuß der Pflanzen. Die photo- metrischen Untersuchungen des Verfassers mit besonderer Rücksichtnahme auf Lebensweise, geographische Verbreitung und Kultur der Pflanzen haben viel interessante Tatsachen ergeben und werden sicher noch weitere Beachtung finden und auch noch mehr ausgebildet werden. Die beiden letzten Vorträge: Über technische Mikroskopie und Zur Geschichte des Papiers zeigen, wie der mit rein theoretischen Fragen sich beschäftigende Verfasser anderseits auch es verstand das Studium der Rohstoffe des Pflanzenreiches in hohem Grade zu fördern. Das vortrefflich ausgestattete Buch wird nicht nur jedem Naturforscher, sondern auch vielen anderen Gebildeten eine willkommene Gabe sein. ER Eine botanische Tropenreise Indo-malayische Vegetationsbilder und Reiseskizzen Dr. G. Haberlandt — Zweite durchgesehene Auflage — Mit 46 Figuren im Text und 12 Tafeln, zum Teil in Dreifarbendruck VII u. 296 Seiten. Gr. 8. Geheftet „4 11.60; in Leinen geb. „4 12.80 Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig SENGP>1S DER \ITTELBUROPAISCHEN FLORA VON PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL., PROFESSOR CUSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN 73. u. 74. LIEFERUNG VIERTER BAND BOGEN 31—40 (FAGACEAE, ULMACEAE, MORACEAE, URTICACEAE, PROTEACEAE) MIT EINEM PORTRÄT DES +PROF. O. von SEEMEN LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1911 Ausgegeben am 19. Dezember 1911 : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG : Das Pflanzenreich Regni vegetabilis conspectus Im Auftrage der«Königl, Preussischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von A. Engler. Lex. 8. Bis jetzt erschienen folgende Hefte: 1 (IV. 45.) Musaceae mit 62 Einzelbildern in 10 Figg.) von K. Schumann. „4 2.40. 2 (IV.8.u.10.) Typhaceae u. Sparganiaceae (mit 51 Einzelbildern in 9 Figg.).von P. Graebner. M 2.—. 3 (IV. 9.) Pandanaceae (mit 193 Einzelbildern in 22 Figg., darunter 4 Vollbilder) von O0. Warburg. Al 5.60. 4 (IV.101.) Monimiaceae (mit 309 Einzelbildern in 28 Figg.) von Janet Perkins und E. Gilg. AM 6.—. or (IV [e eK Kor) (IV 9 (Iv 10 (IV 14 (IV 15 (IV 16 (IV 17 (IV. 18 (IV. 19 (IV. 20 (IV. 26 (IV 27 (IV 28 (IV.257C.) 29 (IV 30 (IV 31 (IV (Ay. .242.) 12.) . 163.) . 236.) .131.) . 48.) . 50.) 30.) .193.) (IV. 75 u.76.) Rafflesiaceae (mit 26 Einzelbildern in 13 Figg.) und Hydnora- ceae (mit 9 Einzelbildern in 5 Figg.) von H. Graf zu Boni EZ A 1.40. Symplocaceae (mit 65 Einzelbildern in 9 Figg.) von A. Brand. 4 5.—. Naiadaceae (mit 71 Einzelbildern in 5 Figg.) von A.,B. Rendle. .% 1.20. Aceraceae (mit 49 Einzelbildern in 14 Figg. u. 2 Verbreitungskarten) von F. Pax. M 5.—. Myrsinaceae (mit 470 Einzelbildern in 61 Figg.) von Ü. Mez. # 23.—. Tropaeolaceae (mit 91 Einzelbildern in 14 Figg.) von Fr. Buchenan. A 1.80. Marantaceae (mit 137 Einzelbildern in 23 Figg.) von K. Schumann. A 9.20. Orchidaceae-Pleonandrae (mit 157 Einzelbildern in 41 Figg.) von E. Pfitzner. Al 6.80. Eriocaulaceae (mit 263 Einzelbildern in 40 Figg.) von W. rer. A 14.80. Cistachre (mit 179 Einzelbildern in 22 Figg.) von W. Grosser. „4 8.20. .236a) Theophrastaceae (mit 49 Einzelbildern in 7 Figg.) von C. Mez. „X 2.40. .14, 15,16.) Scheuchzeriaceae, Alismataceae, Butomaceae (mit 201 Einzel- .225.) 43) . 36.) .112. . 250.) .134.) .241.) AR ER, bildern in 33 Figg.) von Fr. Buchenau., AM 5.—. Lythraceae (mit 851 Einzelbildern in 59 Figg.) von E. Koehne. .% 16.40. Taxaceae (mit 210 Einzelbildern in 24 Figg.) von R. Pilger. .# 6.20. Betulaceae (mit 178 Einzelbildern in 28 Figg.) und 2 Verbreitungs- karten) von H. Winkler. dt 7.60. Zingiberaceae (mit 355 Einzelbildern in 52 Figg.) von K, Schumann. AM 23.—. ) Araceae-Pothoideae (mit 618 Einzelbildern in 88 Figg.) von A. Er: f 16.50. Primulaceae (mit 311 Einzelbildern in 75 Figg. und 2 Verbreitungs- karten) von F. Pax und R. Knuth. dt 19.20. Halorrhagaceae (mit 196 Kinzelbildern in 36 Figg. von Anton K. Schindler. A 6.80. Aponogetonaceae (mit 71 Einzelbildern in 9 Figg.) von K. Krause mit Unterstützung von A. Engler. AM 1.20. Juncaceae (mit 777 Einzelbildern in 121 Figg.) von Fr. Buchenau. A 14.20. Droseracene (mit 286 Einzelbildern in 40 Figg. und 1 Verbreitungs- karte) von L. Diels. dl 6.80. Polemoniaceae (mit 207 Einzelbildern in 39 Figg.) von A. Brand. A 10.20. Serophulariaceae-Antirrhinoidene-Cnleeolarieae (mit 142 Einzel- bildern in 21 Figg.) von Fr. Kränzlin. A 6.40. Erythroxylaceae (mit 297 Einzelbildern in 32 Figg.) von 0. E. I. A 8.80. Styracaceae (mit 191 Einzelbildern in 18 Figg.) von J. Perkins. .# 5.60. Potamogetonaceae mit (221 Einzelbildern in 36 Figg.) von P. Ascher- son und P. Graebner. A 9.20. (Fortsetzung auf der dritten Umschlagseite). Aus den Verh. des bot. Vereins der Prov. Brandenburg Band LI. Quereus, 481 — Die Pflanze wird sehr vielfach zur Aufforstung des Karstes!! verwendet; ihre Blätter dienen zur Laubfütterung. In den Beständen wächst @. lanuginosa gern mit Castanea, anderen laub- wechselnden Eichen, Carpinus Orientalis, Fraxinus ormus, Tilia tomentosa, Prumus mahaleb, Ostrya ete., im Buschbestande lebt sie gern mit Prunus chamaecerasus, Mespilus monogyna, Viburnum lantana, Cotinus coggygria, Colutea arborescens, Coronilla emeroides, Paliurus, Uytisus hirsutus u. a. (Maly briefl.). Sehr veränderlich und bei der Veränderungsfähigkeit fast aller Organe mit- unter schwer durch scharfe Merkmale von den verwandten Arten zu trennen; daher auch die schon oben erwähnte Unsicherheit in der Abgrenzung der einzelnen Arten und Formenkreise. Q. lanuginosa stellt in gewisser Weise den Formenkreis dar, von dem die verwandten Arten ausstrahlen. — Aus den verschiedenen Theilen des Gebietes ist eine ungeheuer grosse Zahl von Formen beschrieben und benannt worden, zumeist indem die betr. Schriftsteller sieh nicht oder doch nur sehr zum Theil um die bereits vorhandene Litteratur, um ältere Formen kümmerten und ohne dass sie oft Zusammengehörigkeit resp, Verwandtschaft ihrer Formen mit ihren eigenen oder mit denen anderer Schriftsteller angaben. Am schlimmsten hat hier Vukotinovie (Rad jugosl. Akad. XXII [1872]; LI [1880]; OBZ. XXIX [1879], XXX [1880], XXXVIII [1888]; Form, quere, Croat. [1883]; Verh. ZBG. Wien XXXIX [1889] etc.) gehaust, der allein weit über 50 Formen unterscheiden wollte und meist mit bi- nären (!) Namen belegt hat. Diese Formen, die natürlich zum grössten Theile zu- fällige Combinationen der Abänderungen verschiedener Organe ete. darstellen und sich ebenso auf das Vielfache vermehren liessen, hier alle aufzuklären, hat ebenso- wenig einen Zweck, wie das der Gandoger’schen „Arten“ oder vieler Formen bei Orchis ete. Die Namen und Litteraturstellen sind bei Gürke (in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 270 ff.) zu finden. — Für uns handelt es sich vielmehr darum, möglichst eine Uebersicht über die Gliederung des Formenkreises und eine Ueber- sicht über die Veränderungsfähigkeit der Art zu geben. Dass die Abänderungen der einzelnen Theile sich in der mannichfachsten Weise auch hier oft eombinieren, versteht sich von selbst. Besonders veränderlich ist die Gestalt der Blätter, die Tiefe der Lappung und die Stärke der Behaarung, die hier und da an älteren Blättern ganz oder fast ganz verschwinden kann (vgl. K. Koch Linnaea XXII. 329. Borbäs OBZ. XXXVIL 198 [1887]). — Unsere Formen gliedern sich, soweit die Blätter in erster Linie in Betracht gezogen werden, in folgender Reihe: A. Blätter nur schwach eingeschnitten mit kurzen Lappen und mehr oder weniger flachen Buchten, nicht fiederspaltig gelappt. I. Blätter im Durchschnitt mittelgross bis klein, meist nicht über 6 cm lang. — @. pubescens «. typica Posp. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 321 (1897). a. Blätter unterseits dicht behaart, auch öfter oberseits etwas bleibend behaart. — typica f. 1. genwina Posp. a. a. O. (1897). 1. Virgiliänat). Blätter mit mehr oder weniger zahlreichen breiten, stumpfen ganzrandigen oder kaum gebuchteten Lappen. Häufiger Formenkreis. Q. lanuginosa y. Virgiliana Hal. Consp. Fl. Graec. III. 128 (1904) vgl. Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII (1877) 423; XXXI (1881) 386. — @. Virgeliana Ten. Fl. Nap. V.262 (1836). Freyn, Verh. ZBG. Wien XXVII. 425 (1877). — 0. brachyphylloides Vukot. Rad jugosl. Akad. LI. 19 1) S. I. S. 74 Fussn. 4. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 31 Fagaceae. (1880). — @. lan. brach. Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 63 (1897). — ®@. lanug. a. typica Beck Fl. Nieder- Oesterr. 270 (1892). Hierzu gehören: b. parvifolia (Q. pubescens f. 1. parvifolia Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 151). Sehr dicht beblätterter mittelgrosser Baum. Blätter eiförmig, ziemlich symmetrisch gelappt mit halbkreisförmigen Lappen und offenen flachen Buchten, ziemlich derb lederartig, unten mässig stark bis stark behaart. Blattstiel lang. Früchte sitzend, zu 1—2. Frucht eiförmig; Fruchthülle grünlich-filzig. — An trockenen Orten wohl zerstreut. c. platyloba!) (Q. pub. 6. platyloba Vukot. a. a. ©. 152 [1880]. — Q. brachyphylla var. platyloba Borb. Erdesz, Lap. XXVI [1887] vgl. Borb. OBZ. XL [1890] 384). Grosser Baum. Blätter breit, rundlich- eiförmig unregelmässig gelappt, mit breiten kurzen Lappen und sehr grossem und öfter 3lappigem Endlappen, unterseits filzig, zuletzt zwischen den Nerven mehr oder weniger verkahlend. Blattstiel ziem- lich kurz. Früchte einzeln oder zu 2. Fruchthülle schüsselförmig, filzig, mit rauhen Schuppen. Frucht eiförmig, meist schief abgestutzt, bis über die Hälfte hervorragend. — Wälder. d. argentea (Borb. Balat. Fl. 335 [1900]. — Q@. argentea Heuff. ÖBZ. IV [1854] 114. — @. pub. $. Schloss. u. Vuk. Fl. Croat. 1049 [1869]). Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit sehr stumpfen abgerundeten Lappen, unterseits silberig-filzig, fast seidig. — An rauhen Felsen und auf Bergen. 2. brachyphylla?). Strauchig bis baumartig. Junge Zweige stärker bis schwächer behaart. Blätter mit nur wenigen stumpfen Lappen, meist beiderseits bleich und bleibend stern- haarig. Besonders an trockenen sonnigen Abhängen. Q. lanuginosa e. brachyphylla Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 62 (1897). Hal. Consp. Fl. Graec. III. 128. — Q. brachyphylla Kotschy Die Eich. Eur. Or. t. 9 (1862). — Q. brevifolia Kotschy Exsice. nach DC. Prodr. XVI. 2. 11 (1864). — Q. Robur sessiliflora o. brachyphylla DC. a. a. O. (1864). — Q. sessiliflora var. brach. Raulin Deser. phys. l’ile Crete IV. 856 (1869). Boiss. Fl. Or. IV. 1165. — 0). pubescens v. brach. Velen. Neue Beitr. 16 (1902). (Verbreitung der Rasse: besonders im Orient.) 1] b. Blätter unterseits höchstens in der Jugend dicht behaart, nachher bald mehr oder weniger verkahlend. subvelütina. Blätter oberseits ganz verkahlend oder doch nur mit vereinzelten Haaren, unterseits meist nur an den Nerven dichter bleibend behaart, auf den Flächen spärlich bleibend sternhaarig oder fast ganz verkahlend. Meist nicht selten, nach Pospichal besonders in den Küstengebieten. 1) Von z/ardg breit und Zoßdg Lappen. 2) Von fgayvös kurz und pöAAon» Blatt. II. Quereus, 483 Q. pubescens «a. f. 2. subvelutina Posp. Fl. Oesterr, Küsten], I. 321 (1897). — @. subvelutina Schur Enum. pl. Transs. 606 (1866). Gleichfalls durch schwächere Behaarung ausgezeichnet sind: 2. Kitaibelii!) (Simonk. Mag. Növ. Lap. VII. 66 [1883]. — Q. cuneata Kit. Linnaea XXXII, 355 [1863] nicht der übrigen Schriftst.), Junge Zweige bräunlich. Blätter gestielt, aus keilförmigem Grunde länglich, ungleich- -Jappig- gesägt, mit stachelspitzigen Lappen, oberseits kahl, unter- seits grau, Blattstiel behaart. — Ungarn. 3. castaneifolia (Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 63 [1897]. Hayek Fl. Steierm, 118. — Q. pub. 5. castaneaefolia Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 152. — Q. pub. var, cast. Kraßan Ber. DBG. III. 375 [1885]). Blätter lanzettlich, breit buchtig gelappt, mit meist kleinen rundlichen Lappen und offenen Buchten, oberseits netznervig, am Grunde in den langen Stiel verschmälert. Fruchthülle beeherförmig seidig-filzig mit dreieckig- lanzettlichen Schuppen. Frucht fast eylindrisch, gestutzt mit dicklichem Griffelrest. — Steiermark, Kroatien. 4. Krapinensis?) (Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 153). Grosser Baum. Blätter oval bis eiförmig-spatelig, gelappt bis buchtig gelappt mit sehr kurzen breiten Lappen, am Grunde in einen langen Stiel ungleich vor- gezogen, öfter in der Gestalt wechselnd. Frucht einzeln bis mehrere, — Kroatien. 5. saricola (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. 2. sax. Vuk. ÖBZ. XXX. 151 [1880]. Blätter länglich-eiförmig, mit offenen oder am Blattgrunde meist zusammenneigenden Buchten, am Grunde herzförmig. Früchte meist einzeln. Fruchthülle tief-schüsselföürmig mit zungen- förmigen filzigen Schuppen. Frucht etwa doppelt so lang als die Hülle, — Kalkfelsen; Kroatien, 6. sulcata (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — @. sulcata Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889]. Blätter oval bis länglich, unterseits schliesslich nur am Mittelnerven behaart. Blattstiel kurz, schwach filzig. Frucht kurz derb gestielt. Fruchthülle becherförmig, weissfilzig mit schmallanzettlichen Schuppen, diese gefurcht und zwischen sich Rinnen lassend. — Kroatien. 7. tlieifolia (Gürke a. a. O, 63 [1897]. — @. tlieifolia Vuk. Form, Quere. Croat, 15 t. 6 fig. 1 [1883] nach Borbäs. — Q. pub. var. ilieif. Krasan Ber. DBG. III. 375 [1885] der Name. — Q. lanug. var, corü- olia Borb. u. Vuk. Erdesz. Lap. 1886. 337. OBZ. XXXVI [1886] 283, XLI [1891] 145. — @. corüf. Vuk, Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889] nieht Wangenh. — Q. lanug. corüf. Gürke a. a. O.). Blätter dick lederartig mit rundlichen bis etwas zugespitzten Lappen, unterseits an den Nerven wollig. Fruchtstände gestiel, — Ungarn, Kroatien; Steiermark. — Wird von Willkomm (Forstl. Fl. 2. Aufl. 424 [1887]) als Q. pubescens X (erris gedeutet. Blätter gross. cong&sta. Blätter verkehrt-eiförmig, meist 8—10 (bis 14) cm lang und 5—7 (bis 9) cm breit, mit sehr breiten stumpfen Lappen, oberseits kahl. Früchte häufig zu mehreren genähert bis ge- knäuelt, aber öfter auch einzeln bis wenige. Bei uns bisher wohl nur in Montenegro beobachtet, vielleicht auch in Kroatien und weiter verbreitet. 1) S. I. S. 418 Fussn. 1 und IV. S. 85 Fussn. 4. 2) Bei der Stadt Krapina in Kroatien gefunden. 31* 484 Fagaceae. Q. lanuginosa congesta Gürke a. a. OÖ. 63 (1897). Hal. Consp. Fl. Graec. III. 128 (z. T.)., — @. congesta Presl Delie. | Prag. 52 (1822). — @. amplifolia Guss. Fl. Sie. Syn. II. 607 (1844) vgl. Strobl Flora LXIV. 350 (1881). — Q. (upaniana Guss. a. a. O. 606 (1844)? vgl. Strobl a. a. O. (1881). — ®. pubescens ß. congesta Strobl a. a. O. 350 (1881). ÖBZ. XXXI (1881) 363. Beck u. Szysz. Pl. Cernag. 59 (1889). — @. latıfolia Vuk. Form. Quere. Croat. 14 (1883)? — @. pub. ß. Q. cong. Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. Berl. IV. 190 (1886)? Nach Strobl (a. a. OÖ.) stimmen die erwähnten Gussone’schen Pflanzen in den Blättern sehr mit dessen leptobalanus (s. S. 488) überein, nur dass letztere die schmale Frucht besitzt. — Wenzig (a. a. OÖ.) und auch Haläcsy (Consp. Fl. Graee. III. 128) führen unter dem Namen con- gesta eine Pflanze mit tiefer- und spitzgelappten Blättern an, Hierher gehört auch Q. congesta var. Vukotinovieii Borb. Erdesz. Lap. 1857. 739 aus Ungarn und von Triest (Borb. nach Bornmüller Bot. Centralbl. XXXVII 129 [1889]). Sie unterscheidet sich von der typischen congesta durch grössere Blätter, locker gestellte, einfarbige, laumige Schuppen der Fruehthülle und Fruchtstandsstiele etwa von der Länge der Blattstiele. (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Italien; Balkanhalbinsel ; Creta.) *] Auch nach der Consistenz der Blätter sind mehrere hierher gehörige Formen beschrieben worden, so pachyphüllat) (Vuk. Form, Quere, Croat. 16 [1883]. — crassifolia Vuk. a. a. O.) mit diek-lederartigen Blättern (vgl. auch coriifolia) und scariosa (Vuk. a. a. OÖ.) mit dünnen häutigen Blättern. B. Blätter mehr oder weniger tief gelappt bis fast fiederspaltig, mit tief eingreifenden Buchten. I. Blätter gross. Lappen stumpf. Croätica. Meist grosse Bäume, Blätter breit verkehrt- eiförmig, nach der Spitze zu stark verbreitert, tief gelappt mit schmalen Buchten und abgerundeten an der Spitze meist ungleich 2lappigen Lappen, oberseits kahl, mattglänzend, unterseits dünn- filzig und spärlich sternhaarig. Bisher wohl nur im Oesterreichischen Küstenlande und in Kroatien. Q. lanuginosa eroatica Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 63 (1897). — Q. croatica Vuk. Rad jugosl. Akad. LI. 21 (1880). — Q. croatica a. typica Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I, 320 (1897). Hierzu gehört: b. sectifolia (Gürke a.a. O. 63 [1897]. — @. sectifolia Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]). Blattstiel lang. Früchte sitzend, Frucht- becher triehterförmig, silberweiss filzig, mit locker anliegenden Schuppen ; diese hellröthlich, — Kroatien. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete ?) ?Tx] II. Blätter mittelgross bis klein. 1) Von zrayös diek und pb//or Blatt. Quereus, 485 a. Blätter mittelgross, meist 3—6 em lang. 1. pinnatifida. Blätter meist etwa 3—5 em lang, mit ab- gerundeten bis eckigen, öfter wieder eingeschnittenen oder ge- lappten, meist schräg vorwärts abstehenden Lappen, zumeist oberseits verkahlend, unterseits an den Nerven meist seiden- haarig, dazwischen hellfilzig mit zerstreuten Sternhaaren. Meist nicht selten, hier und da überwiegend. Q. lanuginosa f. pinnatifida ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 195 (1904). — @. asperäta Pers. Syn. II. 571 (1807)? (fol. sinuat. sin. rotund.). — Q@. dspera Bose Mem. diff. esp. Chene 24 (1808). — Q. pubescens ß. pinnati- fida (A. Br. in) Spenn. Fl. Friburg. II. 282 (1826). Vukot. ÖBZ. XXIX (1879) 185. — @. pinnatifida Gmel. Fl. Bad. IV. 673 (1826). — @. pinnatiloba K. Koch Linnaea XXII. 326 (1849). — Q. pub. $. pinnatifida f. 1. genwina Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 321 (1897). Haläcsy (Consp, Fl. Graee. III. 128) eitiert hierzu @. Dalechampii s. S. 478. — Seine f. tyjpica (a. a. O. 127 [1904]) beschreibt er: Blätter mit schmalen, stumpfen oder stumpflichen oft buchtigen Lappen, mit mehr oder weniger tiefen Buchten. — Sehr formenreich ; erwähnenswerth erscheinen: a. Blätter oberseits meist stark bis völlig verkahlend; auch unterseits meist nur dünn behaart. 1. Blätter nicht bis zum Mittelnerven eingeschnitten., a. Brandisiil) (Gürke a. a. O. 62 [1897]. — Q. pub. f. Brandisii Vukot. OBZ. XXXVII [1888] 33). Blattlappen lanzettlich, ab- gerundet bis spitzlich, ganzrandig bis ausgerandet. Blattstiel lang, später verkahlend. Fruchtstand sehr kurz gestielt (3- bis) 5- bis 7? früchtig. Frucht mittelgross, spitzlich. — Bosnien, ß. Balunensis2) (Gürke a. a. O. 62 [1897]. — Q. Ba@unensis Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]). Blätter länglich- oval mit tief eingeschnittenen stumpfen Lappen und breiten Buchten, am Grunde schief herzförmig. Blattstiel lang. Früchte sitzend. Fruchthülle schüsselförmig mit seidenhaarig bewimperten Schuppen. Frucht walzlich, 3—4mal länger als die Hülle. — Kroatien. y. lacinifolia (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — Q. lacinif. Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 195 [1889]). Blätter schief, mit ge- schlitzten eckigen, wellig gezähnten bis ausgefressenen Lappen mit weiteren bis engeren Buchten. Früchte sitzend, gross, ei- förmig. Fruchthülle becherförmig, warzig mit dreieckigen stumpfen Schuppen. — Kroatien, 6. heterophylla (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — Q. heteroph. Vukot, a. a. 0. 195 [1889]). Blätter von wechselnder Gestalt mit breiten bis schmalen gerundeten bis eckigen rechtwinklig eingeschnittenen Lappen, am Grunde herzförmig. Blattstiel kurz. Früchte sitzend, 1) 8. VI. 1. S. 857 Fussn, 3, Ausser der dort erwähnten Abhandlung in Verh. ZBG. Wien XXXVIIL. 577 (1888) veröffentlichte Br. noch Bot. Beitr. Fl. Travnik ın Jahresh. Nat. Ver. Trenesiner Comit. XIII, XIV (1890, 91) 49—78 ete, (Maly briefl.), B. ist seit 1882 in Bosnien, 2) Nach dem Dorfe Batun am Fusse des Agramer Gebirges in Kroatien. Fagaceae. aus breitem Grunde verschmälert. Hülle becherförmig, aschgrau steruhaarig-faumig. — Kroatien, — Stellt eine Uebergangsform zu der Gruppe mit spitzen Lappen dar. 2. Blätter wenigstens am Grunde und in der Mitte bis zum Mittel- nerven eingeschnitten. e lacera (Gürke a. a. O. 63 [1889]. — @. pub. 4. lacera Vuk. OBZ. XXX [1880] 152. Krasan Ber. DBG. III. 375 [1885j). Blätter eiförmig-lanzettlich bis keilförmig, mit an der Spitze ausgerandeten bis 2lappigen Lappen und meist unregelmässigen Buchten. Blatt- stiel ziemlich lang. Früchte sitzend oder kurz gestielt von ver- schiedener Grösse. Hülle becherförmig, filzig, mit zahlreichen buck- ligen Schuppen. — Steiermark, Kroatien und wohl verbreiteter, — Ob hierher var. laciniata Tod. Herb.? b. Blätter auch oberseits bleibend mehr oder weniger dicht behaart. laciniosa (Q. laciniosa Bor. Fl. Centr, France ed. 2. II. 568 [1849]. — Q. pubesc. var. laciniosa Strobl Flora LXIV. 350 [1881]. Freyn Fl. Süd-Istr. 423. Nachtr. 386). Blätter elliptisch-verkehrt- eiförmig, unterseits aschgrau filzig, meist 3—7 em lang und 3,5 bis 4,5 cm breit, dicht buchtig-gelappt; die Lappen alle verschmälert, ab- gerundet, selten spitzlich. — Sehr zerstreut. — Ob zu dieser Art auch Q. Robur sessiliflora parvifolia DC. Prodr. XVI. 2. 10 (1864) mit kleineren fast kahlen fast fiederspaltigen Blättern mit eiförmigen, meist gebuchteten, etwas spitzigen Lappen? unduläta. Blätter mit sämmtlich oder doch zum Theil spitzen Lappen, an den Rändern oft mehr oder weniger kraus bis wellig. Früchte sitzend. Meist zerstreut, besonders im mittelungarischen Berglande. (Q. lanuginosa undulata A. u. G. Syn. IV (1911). — Q. undulata Kit. Linnaea XXXII 354 (319) (1863) z. T. Kerner OBZ. XXVI (1876) 188. — @. acutiloba Borb. Budapest. növ. 69 (1879). Vuk. Form. Quere. Croat. 17 (1883)? — @. cumeisecta Borb. Erdösz. Lap. XXVI (1887)? Die hierher gehörigen Formen wurden auch öfter als Bastarde mit Q. cerris angesprochen, nach Kerner (a. a. O.) aber wohl mit Unrecht, wenngleich sich die Pflanze in Gemeinschaft von @. cerris und lanu- ginosa findet und die Blätter thatsächlich der @. cerris sehr ähnlich sind. — Hierzu gehören: a. Blätter mässig tief (nicht bis fast zum Mittelnerven) eingeschnitten, 1. Blätter meist mit zahlreichen Lappen (vgl. auch polycarpa). a. prionota!) (Beck Fl. Nieder-Oesterr. 270 [1890]. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 195). Blätter meist verkehrt-eiförmig, jeder- seits mit meist 4—6 eiförmig dreieckigen spitzen bis zugespitzten Lappen und spitzen Buchten. Blattstiel ziemlich kurz. — Zerstreut, ß. elegans (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — @Q. pub. 7. elegans Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 153). Blätter eiförmig-lanzettlich mit lanzett- lichen zugespitzten Lappen und tiefen schiefen Buchten, am Grunde meist herzförmig. — Kroatien. n 2. Blätter mit nur wenigen grossen Lappen. aceroides (Gürke a. a. O. 62 [1897]. — Q. aceroides Vuk. Form. Quere, Croat,. 16 [1883]). — Kroatien, ähnlich auch ander- wärts, aber anscheinend selten. b. Blätter bis fast oder bis zum Mittelnerven eingeschnitten. 1) zpiovrwrög sägeähnlich. Quercus, 437 1. Susedana!) (susedana Gürke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. susedana Vuk. OBZ. XXIX [1879] 185. Nov. obl. 15 vgl. Borb. ÖBZ. XXXVII [1887] 198. — Q. pubese. ß.f.2. sussedana Posp. Fl. Oesterr, Küstenl. 321 [1897)). Blätter meist 5—6 cm lang, bis fast auf den Mittelnerven fiedertheilig mit z. Th. zerschlitzten fast wagerecht abstehenden Lappen, oberseits meist flaumig behaart, unter- seits dicht sternhaarig-filzig. — Meist zerstreut, 2, dissdeta (Q. pinnatifida var. dissecata Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]). Blätter zerschlitzt-fiederspaltig, unregelmässig gelappt, unterseits an den Nerven roth, krauswollig, dazwischen be- haart bis flaumig-sternhaarig. — Kroatisches Küstenland. — Vgl. auch longiloba (Gürke a. a. O. 63 [1897]. -—- Q. longil. Vuk. Form, Qu. Croat. 14 [1883]? nieht Lasch, — Q. pubescens f. longiloba Krasan Ber. DBG. III. 375 [1885]) aus Steiermark und Kroatien unter parviglandis. b. Blätter klein, oft sehr kraus. erispäta. Blätter meist nur 2 cm lang, seltener erheblich grösser, tief gelappt mit sehr spitzen ringsum ausgebuchteten und an der Spitze zahnartig eingeschnittenen, meist mehr oder weniger stark krausen, vorwärts gerichteten Lappen, oberseits meist bald verkahlend, selten bleibend behaart, unterseits meist graugrün, mehr oder weniger locker sternhaarig, nur auf den Nerven dichter seidenhaarig. Auf felsigem Boden, an Karstabhängen ete., im Mittel- meergebiete besonders auf den Istrischen Inseln!! zerstreut. Q. lanuginosa d. erispata Beck Fl. Nied.-Oesterr. 270 (1890). ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 195. — 9. crispäta Stev. Verz. Taur. 305 in Bull. Soc. Nat. Mose. I. 386 (1857). — ©. undulata Kit. a. a. O. (1863) z. T.? — Q. cerricides Willk. u. Costa Linnaea XXX. 123 (1859). — Q. cerispula Vukot. Rad jug. Acad. XXI (1872)? — Q. cardurfölia Vuk. a. a. OÖ. (1872)? — 0. budensis Borb. Termösz. 1878. 322 nach Beck a. a. ©. — 0. lanug. var. cerrioides Borb. ÖBZ. XLI (1891) 145, 249. Die Angabe, dass die @Q. cuneata Kitaibel’s (s. S. 483) hierher gehört, ist sicher unrichtig (vgl. Borbäs Balat. Fl. 336). — Hierher gehört wohl: 2, crispa (Gürke a.a.0. 63 [1897]. — Q. pub. f. crispa Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 185 [1879)). Blätter mit stark wellig krausen, tief gelappten bis gezähnten, stachelspitzigen Lappen. — Sehr ähnlich, vielleicht kaum zu scheiden ist: 3. undabünda (Borb. u. Csatö Mag. Növ, Lap. X. 135 [1886)). Blätter sehr kraus. (Verbreitung der Rasse: Mittelmeergebiet bis Kleinasien und Krim.) Ei Nach der wechselnden Ausbildung der Früchte lassen sich gleichfalls eine Anzahl Formen unterscheiden und zwar nach der Gestalt der Frucht (Eichel): 1) Nach dem kroatischen Dorfe Sused, 488 IH. III. NAr NAle Fagaceae. brachycärpa!) (Guss. Fl. Sie. Syn. II. 607 [1844]). Früchte klein, kurz, oft nicht viel aus der Fruchthülle hervorragend. — Hierzu gehören auch: microbalanos?) (Schur Enum. pl. Transs. 607 [1866]. — Q. mierobalanus Bor. Fl. Centr. Fr. ed. 3. 588 [1857] vgl. Borb. Balat. Fl. 335). Strauch mit kleineren gefiederten Blättern mit spitzlich gebuchteten Lappen: Früchte meist zahlreich, mit der Hülle nur 1,2 em lang. — parviglandis (Q. pinnatifida var. parviglandis ((). longiloba) Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]) mit kugeligen Früchten und kreiselförmiger Häille vgl. S. 487 dissecata. — mierocarpa Guss. a. a. O. (1844). — pusilla (Gürke a.a.O, 64 [1897]. — @. pusilla Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889)). Früchte eiförmig, oben eingedrückt; Fruchthülle kreiselförmig mit zahlreichen blassen, seidenglänzenden Schuppen; Blattformen Virgiliana ähnlich. globulösa (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — Q. pub. 3. globulosa Vukot. OBZ. XXX [1880] 152). Früchte kugelig, mässig gross, an der Spitze ge- stutzt, mit kurzem Griffelrest. Fruchthülle becherförmig mit breiten ange- drückten, behaarten und gewimperten Schuppen. . macrocarpa (Tod. Herb.). Früchte viel grösser als beim Typus, eiförmig. . leptobälanos5) (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — @. leptobalana Guss. Fl. Sie. Syn. ed. 2. II. 608 [1844]. — @. pub. var. leptob. Strobl Flora LXIV. 351 [1881]. Borb. OBZ. XLI [1891] 145 vgl. DC. Prodr. XVI. 2. 10). Frucht schmal-eylindrisch. Fruchthülle keilförmig, — Ist nur durch die Fruchtform von congesta (Cupaniana) s. S. 483 verschieden. — Hierzu ge- hören auch longiglandis Vuk. Rad jug. Akad, LI (1880). — stenobalana Guss. a. a. O. (1844). oxycärpat) (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. oxycarpa Vukot. ÖBZ. XXIX [1879] 184. — var. pyramidata Vuk. Form. Quere. Croat. 13 [1883]?). Frucht beiderseits verschmälert, oberwärts in eine Spitze vorgezogen und etwas gebogen. (Blätter meist kraus.) rosträta (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. rostrata Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 185). Frucht elliptisch, am Grunde verschmälert, in der Mitte verdiekt, nach der Spitze zu gleichmässig verschmälert, durch den kurzen Griffelrest geschnäbelt. Die Gestalt der Fruchtbülle (Näpfchen) ist wechselnd (vgl. auch bei den Blattformen), zu erwähnen sind: b. torulosa (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — @. pub. f. torulosa Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 185. — var. granulata Vuk. Herb. 1889). Fruchthülle tief becherförmig, bauchig-buckelig mit kantigen Schuppen, ce. suledta (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — Q. sulcata Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889]. Fruchthülle becherförmig, diek, weissfilzig; ihre Schuppen schmal-lanzettlich, am Rücken etwas erhoben, sich gerade deckend, zwischen sich deutliche Rinnen lassend. (S. auch S. 483), d. mierolepis5) (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — miecrolepis Vuk. Form, Quere, Croat. 15 [1883]) ist durch kleine, e. stenolepis6) (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — stenol. Vuk. a. a. O. 17 t.9 fig. 1 [1883]) durch schmale und f. maeroölepis?) (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — macrolepis Borzi Fl. forest, Ital. 163 [1880] nieht Kotschy) durch grosse Schuppen der Fruchtbülle ausgezeichnet, ) Von Aoayös kurz und »agrds Frucht. ) Von wıxoög klein und AdAavog Eichel. ) Von AZertög dünn und Ad/avog Eichel. 4) Von ö&ög spitz und #»a@orrdg Frucht. ) Von wızoög klein und Aeris Schuppe. ) Von orevds schmal und Zexis. ) Von waxodg lang, gross und Aenis. Quereus, 489 g. rufa (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — Q. rnfa Verh. ZBG. Wien XXXIX. 195 [1889]). Fruchthülle tief becherförmig mit zahlreichen, sämmtlich braunrothen bis röthlich-schwarzen Schuppen, deren untere warzig, die übrigen spärlich behaart. — h. erythrolepis!) (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — (). pub. f. eryth. Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 184). Schuppen der Frucht- hülle röthlich, oval-lanzettlich, filzig berandet. Die Zahl der Früchte im Blüthenstände ist gleichfalls wechselnd, auffällig ist: 2. glomeräta (Q. Robur lanuginosa A. glomerata Lam. Eneyel. I. 717 [1783]. — @. pub. var. polycarpa Schur Verh. Siebenb. Ver. Nat. 1851. 170. Enum. pl. Transs. 606. — @. azxillaris Schur OBZ. VII [1857] 18 vgl. Neilr. Nachtr. zu Maly 77. — Q@. lanug. e. polycarpa Hal. Consp, Fl. Graee. III. 128 [1904]). Früchte klein, an den Blüthenständen zahl- reich, gehäuft. Fruchthülle mit kleinen angedrückten Schuppen. — Blätter meist oberseits kahl, unterseits grau, mit meist spitzen Lappen. — Auch diese Form ist fälschlich als Bastard mit Q. cerris angesprochen worden. — Hierher gehörig oder verwandt: vgl. b.tetracärpa?) (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — @. tetracarpa Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX, 196 [1889)). Früchte regelmässig zu 4 gegenständig an je einem kurzen steifen Stiel. — microbalanos vgl. S. 486. — congesta vgl. S. 483. — glomerulosa (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — Q. glomerulosa Vuk. Form. Qu. Croat. 11 t. 3 fig. 1 [1883])? Die Stiele der Fruchtstände sind von verschiedener Länge: Es werden neben solchen Formen mit sitzenden oder fast sitzenden Früchten solehe mit bis 3 em langen Stielen der Fruchtstände beschrieben (vel. bes. Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 195 [1889]). Mitunter ist die Länge der Stiele bei einer Form wechselnd, so beschreibt Kitaibel seine (). Menesiensis3) (Linnaea XXXI. 353 [1863]) mit sitzenden oder kurz gestielten Früchten. — Bei manchen der gestieltfrüchtigen Formen erscheint es etwas zweifelhaft und ohne genaue Nachprüfung der Original- bäume nicht sicher entscheidbar, ob sie wirklich zu dieser Art oder etwa zu Q. Apennina gehören. — Hayek (Fl. Steierm, 119) giebt 2 Parallel- reihen von Formen an, deren erste sitzende, die zweite gestielte Früchte besitzt; die weitere Eintheilung geschieht dann ähnlich der von uns oben S. 481 gegebenen nach der Blattform. Die gestieltfrüchtigen gliedert er entsprechend in: a. Wormastinyi4) (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — @. Worm. Vukot. Form. Qu. Croat. 16 t. 6 fig. 6 [1883]. — @. pub. v. Worm. Krasan Ber. DBG. III [1885] 375). Blätter verkehrt-eiförmig, mit kurzen und stumpfen breiten Lappen. b. ilieifolia (vgl. S. 483). Blätter verkehrt-eiförmig mit dreieckigen spitzlichen Lappen, e. lacera (vgl. S. 486). Blätter eiförmig, tief gelappt mit unregel- mässig eingeschnittenen Lappen. Weiter gehören hierher Buecardna5) (Gürke a. a. O. 63 [1897]. — (). pubese. var. Buccarana Vukot. Rad Jugosl. Akad. LI. 21 [1880). 1) Von &gvdods roth und Zerzig Schuppe. 2) Von rerga-vier- und zaozdg Frucht. 3) Auf Weinbergen bei Menes unweit Arad. 4) Nach Eduard von Wormastiny, * 18. Mai 1816 Swoszowice bei Skawina, Kr. Wadowice (Galizien) + 27. Juli 1909 Agram, Mag, pharm., Gründer des National- Museums daselbst, hochverdient um die Flora Kroatiens und Dalmatiens. Er war einer der thätigsten Mitarbeiter an Kerner’s Flora exsiecata Austro-Hungarica (Hire br.). 5) Nach dem Fundorte Buccari bei Fiume. 4% Fagacene. — @. Bucc. Vuk. bei Hire Rad Jugosl. Akad. LXIX. 212 [1884)). — Vgl. ausserdem Q. ambigua (Kit. Linnaea XXXI. 355 [1863]), die durch langgestielte Früchte ausgezeichnet ist (ob überhaupt hierher gehörig??). — sulcata s. S. 483, 486. — pusilla s. S. 486. — Er- wähnenswerth erscheint noch: 2. Schulzeri!) (Gürke a. a. O. 64 [1897]. — @. pub. f. Schulzeri Vuk. OBZ. XXXVIII. 82 [1888]). Blätter vielnervig, besonders am Mittelnerven kraus behaart, 2—3 cm lang gestielt. Frucht- stände 1—3früchtig, 2—3 em lang gestielt. Fruchthülle mit sich nicht dachziegelig, sondern gerade deckenden Schuppen (vgl. sulcata), — Ob hierher gehörig? Ausser einer Anzahl von Formen von Vukotinovi@ ete, sind noch andere hierher gezogene Formen unsicher geblieben, so montana Tod. Herb.? — oblongata Ten. Herb.? — Q. vertesiensis2) Kit. Linnaea XXXII. 354 (1863) nur der Name vgl. Kerner OBZ. XXVI (1876) 233. (Verbreitung der Art: Frankreich; Nord- und Central-Spanien ; Italien mit den Inseln; Balkan-Halbinsel; Podolien; Krim; Kaukasus- länder; Armenien; Kleinasien.) %* Es gliedern sich weiter an diese Art eine Anzahl von Formenkreisen, die vielfach als eigene Arten betrachtet werden, vielfach aber auch nur als Formen einer der Hauptarten der Robur-Gruppe angegliedert sind, wie aus der verwickelten Synonymie hervorgeht. So charakteristisch die betr. Pflanzen meist in typischer Ausbildung auch sind, so sind doch fast alle Merkmale, die für die Eintheilung der Robur-Gruppe Verwendung finden können bei ihnen und namentlich zwischen ihnen so wechselnd, dass es unnatürlich erscheinen würde, sie künstlich einer Art unter- zuordnen, unnatürlich aber auch sie alle als eigene Arten gleichwerthig den fest- stehenden Formenkreisen der Q. lanuginosa, Q. sessilis und Q. robur zu behandeln, Am natürlichsten scheint es, sie hier anzugliedern, da sie sich zweifellos dem medi- terranen Formenkreise der Q. lanuginosa in vielen Dingen anschliessen, ja oft viel- leicht nicht in allen Formen davon getrennt werden können. Der mangelhafte Zu- stand des Herbarmaterials ohne Früchte und Blüthen lässt zumeist eine absolut sichere Bestimmung nicht zu. Betrachtet man (). lanuginosa so etwa als ursprüng- lichen Formenkreis, so strahlen die hierunter untergebrachten Formen in den ver- schiedenen Merkmalen, namentlich (längere bis lange Stielung der Früchte) zu den Formen der Q. robur aus, während @. sessilis sich unmittelbarer den verkahlenden und kurzgestielten Formen der Q. lanuginosa anschliesst. — Viele sind (ob mit Recht?) als Bastarde gedeutet worden. B. O0. Apennina. Strauch bis hoher Baum mit geradem Stamm, letzterer mit zuletzt rissiger röthlich-grüner Rinde. Aeste gebogen. Zweige oft fast quirlständig, anfangs weissgrau-filzig, später mehr oder weniger verkahlend. Winterknospen ziemlich gross, braun bis röthlich-braun, deutlich spitz. Blätter an der Spitze oft büschelig gedrängt, länglich, meist mittelgross, meist 7—9 em lang und 3—6 em breit, mit ziemlich gleichmässigen meist breitlinealischen, wagerechten grobgezähnten Lappen und seichten oder tieferen sehr ') Nach Stephan Schulzer von Müggenburg, * 19. Aug. 1802 Vidusevae, in der damaligen Banat-Militärgrenze, jetzt Ct. Zagrab + 5. Februar 1892 Vinko- vice (Ct. Sirmien) (Hire br.), k. k. Hauptmann a. D., hervorragendem Pilzkenner; mit A. Kanitz (s. I. S. 254 Fussn, 2 [die genauen Daten * 23. April 1843 Lugos (Ct. Krassö-Szöreny) + 12. Juli 1896 Klausenburg]) und J. A. Knapp (s. VI. 1. Ss. 733 Fussn. 2) Verfasser von: Die bisher bekannten Pflanzen Slavoniens Abh. Zool. Bot. Ges. Wien XVI (1866) 5. Vgl. OBZ. XXX (1880) mit Bild. 2) Nach dem Fundorte, dem Vertes-Gebirge in der Nähe von Budapest. Quereus, 491 schmalen Buchten, derb lederartig, am Grunde keilförmig bis abge- rundet, hier und da auch ungleich geährt-gelappt, oberseits bald ver- kahlend, glänzend, runzelig, unterseits dünn sternhaarig, grau- filzig und zottig-flaumig. Blattstiele meist kurz, meist nur bis 5 mm lang, filzig. Nebenblätter pfriemlich, gewimpert, so lang oder länger als der Blattstiel, hinfällig. Männliche Blüthenstände meist einzeln in den Blattachseln, schlaff, meist 2—4 em lang, mit dicht gewimperten grünlichen Perigonblättern. Staubbeutel meist grünlich- gelb. Weibliche Blüthenstände mit filzigem Stiele und hellrother Hülle, Narben purpurn. Fruchtstände meist 3—6 cm lang gestielt, mit meist 6—10, seltener mit weniger Früchten; der Stiel ziemlich dick, filzig, anfangs steif aufrecht, schliesslich meist an der Spitze über- hängend. Fruchthülle dichtfilzig, Frucht etwa doppelt so lang als die Hülle, mässig gross, glatt, gelblich. Auf trockenem Boden, auf Sand und Felsen, nur im südlichen Gebiete. Die Angaben der Unterart in Istrien beziehen sich wohl auf die Rasse B, die von Beck (Fl. Nieder-Oesterr. 271) in Nieder-Oesterreich wohl auf @. pendulina, wenn diese nach Simonkai hierher gehört (?) dann auch in Ungarn und Siebenbürgen. Bl. Ende April. (. apennina Lam. Encyel. I. 725 (1783). Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 352 (1815). DC. Prodr. XVI. 2. 6. Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 318. Nyman Consp. 660. Suppl. 278. — @. pyrenaica y. apennina K. Koch Linnaea XXII. 324 (1849)? — Q. pubescens var.d. (). Apennina Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 190 (1886). Hempel u. Wilh. Bäume u. Str. II. 70. — @. lanuginosa var. Q). apennina Simonk. Enum. Transs. 489 (1887). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890)? Richter-Gürke Pl. Eur. II. 62. — @. Robur var. intermedia Berang. Aut. stor. forest. Ital. 292 t. IA? nach Visiani Fl. Dalm. Suppl. 45. Vielleicht gehört hierher auch noch Q. Rumelica Griseb. u. Schenk in Wiegm. Arch. XVII. 353 (1852) vgl. Nym. u. Gürke a. a. O0. — @. Toza ß. apennina Griseb. Spie. Fl. Rum. Bith. II. 337 (1844). Aschers. u. Kanitz Catal. corm. 24 gehört wohl zu @. conferta vgl. Griseb. u. Schenk a. a. O. — Auch Q. cunedta Ten. Fl, Nap. V. 259 (1836) nieht Kit. wird hierher gezogen. — Die von Koch Syn. ed, 2. 737 zweifelhaft aus Tirol erwähnte Pflanze gehört wohl zu Q@. lanuginosa, vgl. auch Freyn Verh. ZBG. Wien XX VII. 425 (1877). — Bemerkenswerther sind: B. Tommasinii!). In Blattgestalt und Behaarung dem Typus sehr ähnlich, aber Blätter weich und Blattstiel länger, meist 0,5—1,5, mitunter bis 2 cm lang. Blattlappen abgerundet, stumpf, mitunter auch oberseits etwas bleibend behaart. Fruchtstände meist nur mit 2—4 Früchten. ° Fruchthülle mit höckerartigen unteren und läng- lichen freien spitzen, flach anliegenden oberen Schuppen. Nur im südöstlichsten Gebiete. Küstenland selten (Pospichal Fl. Oesterr. Küsten]. I. 319, Marchesetti F]. Trieste 500). Istrien: Parenzo (Marchesetti 76). Pola: Prato grande; Wald Siana und bei Medolino (Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 424). Monte Maggiore: Laubwälder bei Dolegnaras, bei etwa 450—500 m (Freyn), 1) S. II. 1. S. 390 Fussn. 1; II. 2. S. 183 Fussn. 3. 492 Fagaceae. längs der Strasse von Moscenice nach Kraj. Insel Cherso (Tom- masini!). Veglia(Tommasini). Kroatien: Buccari (Hirc). Dal- matien: Halbinsel Lapad bei Gravosa (E. Weiss Verh. ZBG. Wien XVI. 577 [1866)); Eingang ins Brenothal bei Ragusa (Born- müller OBZ. XXXIX. 336). Q. apennina B. Tommasini Maly in A. u. G. Syn. IV. (1911). — @. Tommasinii Kotschy nach Vis. M&m. Ist. Venet. XVIl. 77 (1871). Freyn Verh. ZBG. Wien XXVI. 425 (1877). — 4. pubescens ß. intermedia Vis. Fl. Dalm. Suppl. 45 (1872). — @. pubescens var. racemosa Tommas. Veglia 60 (1875), — Q. lanuginosa var. (). pendulina Kit. nach Simonk. Quercet. 29 (1890)? — W. lanug. ec. Tommasıni! Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 62 (1897). Eine Form mit tiefer eingeschnitteneren Blättern ist: I. laciniata (Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 425 [1877]). — So stellen- weise am verbreitetsten, R Die Angabe von Borbäs (ÖBZ. XXXVII [1888] 32), dass Q. (lanu- ginosa var.?) Tenorei!) DC. Prodr. XVI. 2. 7 (1864) vgl. S. 479 zu dieser Rasse gehört, ist wohl unrichtig. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) I*] C. Hireiäna?°). Mittelhoher Baum. Blätter zahlreich, gross, ober- seits dunkelgrün, unterseits stark graugrün, tief und ungleich ein- geschnitten mit spitzlichen Lappen. Fruchthülle und Frucht klein, meist einzeln. Kroatien: um Drvenik (Hire). (). apennina C. Hirciana Maly in A. u. G. Syn. IV (1911). — (0 Hirciana Vukot. nach Hire Rad jugoslav. Akad. LXIX. 212 (1884). Fl. Bak. 116 vgl. Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 318. Bedarf näheren Studiums, ob sie wirklich als Rasse erhalten bleiben kann. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) b*] (Q. App.: S.-Frankr.; Ital.; Sie.; Balkanhalbins.) *] ©. O. Brüätia?). Strauch oder meist niedriger Baum. Winter- knospen eiförmig. Junge Zweige kahl oder verkahlend. Blätter länglich bis etwa zur Hälfte fiederspaltig, unterseits kahl, meist etwa 1,5 dm lang, mit spitzen Buchten und grossen ge- näherten, meist länglich-eiförmigen Lappen. Blattstiel meist sehr kurz, höchstens bis 5 mm lang. Fruchtstände mit (1 bis) bis 4 cm langem Stiele, meist 2—3früchtig. Früchte gross, etwa 3—5 cm lang und ca. 2 em dick; ihre Hülle meist sehr kurz gelblich behaart. Mittleres und südliches Ungarn ; Siebenbürgen ; Slavonien; Banat. Bosnien bei ca. 750 m (Maly Mag. Bot. Lap. VII [1908] 208). Q. brutia Ten. Ind. sem. hort. Neap. 1825. 12. Fl. Nap. Prodr. App. V. 29 (1826). DC. Prodr. XVI. 2. 5. Pan£i6 Verh. ZBG. Wien 1) S. II. 1. S. 280 Fussn. 2; VI. 2. S. 999 Fussn. 2. 3) Nach Prof. D. Hire s. VI. 1. S. 121 Fussn, 2. 3) S. I. S, 218 Fussn. 1. Querecus. 493 VI. 572 (1856). Borbäs Balat. Fl. 332. Beck Veget. Illyr. Länd. 213 (dort die Pflanzengenossenschaft). Rehb. Ile. XII t. DUXLIX fig. 1314. Nyman Consp. 660. Suppl. 278. — @. Robur ß. brutia Ten. Fl. Nap. V. 259 t. 197 fig. 2 (1836). Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 185 (1886). Borbäs bei Formänek Verh. NV. Brünn XXXII 152 (1894). — Q. Ettingeri‘) Vukot. Rad Jugosl. Akad. XXII. 29 (1872) nach Borb. Term. füz. XIH. 312? — 0. pedumeulata var, brutia Aschers, u. Kanitz Cat. Cormoph. 24 (1877). Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902. 16. — 0. boreähis X conferta Simonk. Querceta 30 (1890). — 0. Heuffelii?) Simonk. Bot. Centralbl. LVII. 129 (1889). Ak. Math. Term. 1890. Borb. ÖBZ. XL (1840) 463 nicht Kotschy vgl. Q. conferta X robur. — @. Dudenziana?) Borb. Term. Füz. XIII. 31 (1890) nach Sim. ÖBZ. XL. 424 (1890). — Q. robustissima Simonk. nach Borb. ÖBZ. XL (1890) 463. Vandorgyül& munkalatai XXV. 485 (1891). — Q. Robur var. eylindrocarpa und perrobusta Borb. Term. füz. XIII. 31 (1890). — @. perrobüsta Borb. a. a. OÖ. (1891). K.Koch erklärt Grisebach’s Q. brutia (Spie. II. 338) für seine Q. pedun- euliflora, Borbäs (Term. Füz. XIII. 29 [1890]) hält sie für Q. hiemalis Stev.; vgl. indessen G. Beck a. a. OÖ. In manchen Beziehungen stellt zwischen der in typischer Entwickelung recht eigenartigen Q. Brutia und @. lanuginosa eine Zwischenform dar: B. Thomäsiit) ‚Junge Zweige anfangs behaart, später verkahlend. Blätter im Durchschnitt kleiner, meist etwa 1,2 dm lang, oft aber auch sehr gross, länglich-verkehrt-eiförmig, anfangs unterseits be- haart, erst später verkahlend, dann grün, mit keilförmigen ganz- randigen oder schwach gelappten Lappen und rundlichen Buchten. Blattstiel etwa 1 cm lang oder auch länger. Fruchtstände meist etwa 4 cm lang gestielt, mit 1—3 Früchten. Frucht meist etwa 4 cm lang. Fruchthülle bis etwa 2,5 cm breit mit breiten schwach behaarten Schuppen. Mit Sicherheit bei uns nur in Süd-Ungarn (Borbäs Term. Füz. XIII. 33). Q. Brutia var. Thomasii Simonk. Herbarium vgl. Nyman Consp. 660. — Q. Thomasii Ten. Ind. sem. hort. Neap. 11 (1825). Syll. 471 Fl. Nap. V. 259 t. 198 (1836). Rehb. Ic. XII t. DCXLIX fig. 1315. — Q. Robur Subsp. pedunculata $. Thomasii DC. Prodr. XVI. 2. 5 (1864). — @. Robur var. ß. Thomasıi Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 185 (1886). Richter-Gürke Pl. Eur. I. 55. — 0. borealis X conferta Simonk. Querceta 30 (1890). (Verbreitung der Rasse: Südlicheres Italien; Süd-Russland ? wohl weiter verbreitet.) I#? 1) S. S. 506 Fussn. 8. 2) S, II, 1. S. 243 Fussn, 2, 2) Nach dem Philologen Joseph Budenz, * Juni 1836 Rasdorf bei Fulda r 15. April 1892 Budapest (A. v. Degen briefl.). 4) 8, II. 1. S. 97 Fussn. 1. 494 Fagaceae. (Verbreitung der Unterart: Südlicheres Italien; Serbien; Albanien [Grisebach, vgl. oben]; Türkei [Formänek]; Thessalien; Pindus [Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F. XIII. 20 (1899)].) El Hier schliesst sich wohl am besten an die mitunter in Gärten angepflanzte: * Q. haas!) (Kotschy Eich. Eur. Or. t. 2 [1862]. Koehne D. Dendr. 130. Simonk. 9. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 200. — Q. Robur subsp. peduncu- lata y. Haas DC. Prodr. XVI. 2. 5 [1864]. Diesjährige Zweige filzig. Blätter sehr gross, aus herzförmigem Grunde verkehrt-eiförmig, jederseits meist mit 5 Lappen und mit auch nach den Buchten verlaufenden Seitennerven, unter- seits hellbläulich-grün mehr oder weniger locker, öfter undeutlich flaumig- sternhaarig behaart. Blattstiel kurz, bis 5 mm lang. Fruchtstand meist 1—3fruchtig, mit 4—10 em langem Stiele. Frucht sehr gross, bis 4 cm lang und 2 cm breit; ihre Hülle filzig behaart mit breiten Schuppen. — In vielen Merkmalen sich auch der Q. robur anschliessend. — Bulgarien (Velen. Sitzb, Böhm. Ges. Wiss. 1902. XXVII. 16), Albanien, Rumelien, Macedonien, Thessalien, Corfu; Kleinasien. — Hierzu sind mehrere Abänderungen beschrieben worden: B. atrichoclados?) (Borb. u. Bornm. Bot. Centralbl. XXXIX. 130 [1889]. Term. füz. XIII. 32) in Albanien, Rumelien, Macedonien, Thessalien und auf Corfu. — C. pinnatipartita (Borb. in Form DBM. VIII. 11 [1890] der Name; Term. füz. XIII. 32 [1890]. -— Q@ pedunculata y. pinnatipart. Boiss. Fl. Or. IV. 1164 [1879]) in Thessalien. — C. theriötricha®) (Borb. in Form. Verh. NV, Brünn XXXIV. 285 [1896]) auf dem Thessalischen Olymp. — Haläcsy zieht (Consp. Fl. Graee. III. 126) die 3 Abarien zu Q. pedunculiflora (s. unten). D. O. pendulina. In der Tracht der Q. robur sehr ähnlich. Blätter gestielt, am Grunde meist keilförmig, stumpfbuchtig-gelappt, unterseits weichhaarig. Blattstiele weichhaarig. Weibliche Blüthen- stände langgestielt, hängend, mit weichhaarigen Stielen. Der Typus mit Sicherheit wohl nur in Ungarn. Budapest: bei der Schönen Schäferin. Wald bei Gödöllö, aber wohl weiter verbreitet. Ob auch in Nieder-Oesterreich ? vgl. S. 491. Q. pendulina Kit. in Schult. Fl. Oesterr. 620 (1814). Addit. Fl. Hung. 49 (1864) nicht Herb. vgl. auch A. Kerner OBZ. VIII. 9 (1868) XXVI (1876) 233. (australis) Neilr. Ung. Nachtr. 25. Neilr. Croat. 5ö. — Q. pubescens var. pend.? Kern. ÖBZ. XXVI (1876) 233. — @. lanuginosa var. Q. pendulina Simonk. Querceta 29 (1890) wohl nur z. T. s. auch S. 492. Borb. Balat. Fl. 335. — @. lanuginosa X robur ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubb. I. 195 (1904) z. T. Hierher gehört: B. Bud&nsis*). Zweige verkahlend. Blätter kurz gestielt, am Grunde meist tief-herzförmig, ausgerandet, nach der Spitze zu stark ver- breitert. Früchte nicht ganz so lang wie beim Typus gestielt. Ungarn. Dalmatien; Halbinsel Lapad bei Gravosa (Born- müller)? vgl. S. 492. 1) Türkischer Name des Baumes. 2) Von @ privativum Joi& Haar und »Addog Ast. >) Von "£geiog sommerlich und Vol Haar, wegen der bei dieser Form be- haarten Sommertriebe (und Blattstiele), während die Frühjahrstriebe ete. ganz kahl sind. 4) Bei Buda (ung. Name von Öfen) gesammelt. Quereus, 49 Q. pendulina B. Budensis Maly in A. u. G. Syn. IV (1911). — (@. ambigqua Kit. Addit. 50 (1863) nicht der übrigen Schrift- stelle. — @. pubescens X robur Kern. ÖBZ. XXVI (1876) 231 z. T. — @. budensis Borb. Term. Füz. X. 322 (1878). Budap. leirasa 184 (1879). Budap. &s környek. növ. 70 (1879). ÖBZ. XLII. 185 (1892). — @. lanuginosa var. Q. Budensis Simonk. En. fl. Transs. 489 (1887). Borb. Bot. Centralbl. XXXVII. 129 (1889) bei Form. Verh. NV. Brünn XXXV. 159 (1897). Beck Fl. Bosn. II. 124 (?). Die von Kerner (Fl. exs. Austr.-Hung. no. 3464) ausgegebene Pflanze gehört nicht hierher, da sie sitzende Früchte besitzt. (Verbreitung der Rasse und der Unterart: Bisher nur im Gebiete.) bel Schliesslich gliedern sich diesen eigenartigen Formenkreisen noch folgende nicht inı Gebiete vorkommende Pflanzen an: Q. pedunculiflora (K. Koch Linnaea XXII, 324 [1849]. Simonk. Querceta 9. Borbäs Term. Füz. XIII. 32. Hal. Consp. Fl. Graee. III. 126. — @. brutia Griseb. a. a. O.? s. S. 493 nach K. Koch. — Q. pedunculata subsp. pedunculiflora Maire u. Petitmengin Etude pl. vase, r&e. Grece 198 [1908]). Diesjährige Zweige kahl. Blätter weicher als bei Q. Brutia, mittelgross, buchtig fiederspaltig; ihre Lappen an der Spitze seicht ausgerandet, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits flaumhaarig, bläulich-grün. Blattstiel nur bis 4 mm lang. Frucht- stände lang gestielt, 2—3fruchtig, der Stiel etwa halb so lang als die Blätter, Fruchthülle mit angedrückten filzig behaarten Schuppen. — Corfu; Griechenland ; Türkei (Formänek u. a.); Kaukasus; Daghestan, — Dass Haläcsy die oben bei Q). haas erwähnten Formen hierherzieht, ist S. 494 bemerkt; sonst sind zu er- wähnen: B. virescens (K. Koch a. a. O.). Blätter kahl, grün, weniger buchtig. — C. goniolobula!) (Borb. bei Form. Verh. NV. Brünn XXIX. 121 [1891)). — Wichtiger ist: D. Rhodopea?) (Maly Herb. — Q. rhodopea Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1893 No. XXXVI. 57. Fl. Bulg. Suppl. I. 253. Sitzb. a. a. O0. 1902. no. XXVII) besonders verschieden durch etwa 1,5 em lange Blattstiele und meist 3—5fruchtige Fruchtstände — Bulgarien und Ostrumelien; auf dem Rilo bis 1000 m ansteigend (Adamovic OBZ. LV [1905] 298 Fussn.),. Nach Ada- movicd (Veget. Verh. Mös. L. 505) auch in Serbien, Macedonien und Thrakien. 1081. X 1088. Q. cerris X lanuginosa s. am Schlusse der Gattung. 1080. X 1088. Q. conferta X lanuginosa 1088. X 1089. Q. lanuginosa X. robur | ie ra der 1088. X 1090. Q. lanuginosa X sessilis | : . 2, Blätter kahl oder doch bald verkahlend, höchstens am Mittelnerven noch schwach behaart, selten ganz schwach bleibend behaart (vgl. indessen auch ©. Brutia etec.). 1089. (10.) Q. robur°) (Stiel- oder Sommereiche, in Ungarn Sumpf- Eiche; franz.: Chene mäle; it.: Rovere, Eschio, Farnia; ligur.: Rove, !) Von yovia Winkel, Ecke und 20#65 Lappen, die Form wird (a, a. OÖ.) durch spitzgelappte Lappen charakterisirt. 2) Zuerst auf dem Rhodope-Gebirge in Ost-Rumelien gefunden, 3) S, S. 474 Fusan, 1. 496 Fagaceae., Ruve [Penzig]; rum.: Gorun, Sledün, Tufan; kroat.: Dub, Hrast; serb.: Topys, Iysuur, Iyszıar; ung.: Motsarfa.) h. Meist etwa 20 m, mitunter bis über 50 m hoch, mit grosser kräftiger, meist unregel- mässiger Krone. Aeste stark, meist hin- und hergebogen, später mit zahlreichen Kurztrieben besetzt. Rinde der jungen Bäume glatt, glänzend, später tiefrissig, graubraun bis schwärzlich. Zweige nur ganz in der Jugend behaart oder auch da schon kahl, die einjährigen glänzend oliv- oder rothbraun, mitunter fast silbergrau, mehr oder weniger kantig. Winterknospen meist kurz-eiförmig, stumpf oder stumpflich, hellbraun. Blätter an den kürzeren Trieben an der Spitze gedrängt, meist ver- kehrt-eiförmig, meist 4—14 em lang und 2—8 cm breit, meist mehr oder weniger schief, zuletzt derbhäutig bis fast lederartig, am Grunde herzförmig bis abgestutzt, jederseits mit (3 bis) 5 (bis 7) Lappen “und meist auch nach den Buchten verlaufenden Seitennerven, in der Jugend etwas seidig behaart, oberseits tiefgrün, unterseits etwas bläulich- graugrün. Nebenblätter pfriemlich, kahl oder gewimpert, hinfällig. Blattstiel kahl, meist nur 4—8 mm lang, nicht länger als die halbe Breite des Blattgrundes. Männliche Blüthenstände 2—4 cm lang mit gelblich-grünen Perigonblättern und schwefelgelben Staubbeuteln. Weibliche Blüthenstände gestielt, ihr Stiel meist länger als der Blattstiel, meist 2—5- (selten mehr-) blüthig, sehr locker; Hülle röthlich, Narben purpurn. Fruchtstände gestielt, ihr Stiel meist 3—8 (bis 15) cm lang, stets mehrmals länger als der Blattstiel. Früchte oft entfernt, einzeln bis zu 5, selten bis 10, meist 1,5 bis zu 5 em lang und 1—2,2 em breit, meist weit über die Hälfte aus der Hülle hervorragend, meist hellbräunlich, glatt, glänzend. Frucht- hülle mit meist filzigen Schuppen von sehr wechselnder Gestalt. Bildet besonders in Niederungen (Auenwäldern) grössere oder kleinere Waldbestände; am zahlreichsten im südöstlichen Gebiet; häufiger noch in Laub- oder Nadelwäldern eingesprengt. Durch das ganze Ge- biet verbreitet, auf den Nordsee-Inseln nur angepflanzt. Während die Polargrenze der Buche sehr stark von der der Stieleiche nach Süden divergirt, so dass zwischen beiden Grenzen Grisebach’s „Russische Eichenzone“ (zu der auch der grösste Theil Ostpreussens und NO.- Polen gehören) einen weiten Raum einnimmt, bleibt letztere im Gebirge weit hinter ersterer zurück. Sie steigt in Baden nur bis 650 m (Döll), im Bayerischen Wald bis 968 m (Sendtner), in den Bayerischen Alpen bis 950 m (Sendtner), in Nord-Tirol bis 998 m (Baum) bezw. 1225 m (Strauch) (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 61), Wallis bis 1250 m (Jaccard 321), Tessin bis 1100 m (Bettelini Sottoe. 113), in Karst bis 900 m (Pospichal I. 318), Bosnien über 950 m (Maly br.), Babia Gora 705 m (Zapalowicz II. 16), Mittel-Ungarn 620 m (Kerner), Siebenbürgen 790 m (Schur). Bl. Mitte April (Süden) bis Mitte Mai und Anfang Juni (Norden). Frucht September, October. Q. Robur L. Spee. pl. ed. 1. 996 (1753) z. T. Smith Fl. Brit. 1026 (1804). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 617. Koehne D. Dendr. 130. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. €. K. Schneider Ill. Handb. Quereus, 497 Laubh. I. 197. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 55. — @. Robur L. Spec. pl. ed. 2. 1414 z. Th. — ®. femina Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 2 (1768). Roth Tent. Fl. Germ. I. 408 (1788). Vahl Fl. Dan. XX. 6 t. 1180 (1799). — @. racemösa Lam. Dict. I. 715 (1783) z. T. — Q. pedunculäta Ehrh. Arb. no. 77 (1789). Beitr. V. 161 (1790). Koch Syn. ed. 2. 737. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 318. Nyman Consp. 660. Rehb. Ic. XII t. DCXLVII fig. 1313. — ©. fructipendula Schrank Baier. Fl. I. 666 (1789). — @. cupulätus Gilib. Exerc. phyt. II. 398 (1792). — ®. Robur pedunculata Martyn Fl. rust. t. 10 (1792). Wahlenb. Fl. Carp. 308 (1814). DC. Prodr. XVI. 2. 4. — @. longacva Salisb. Prodr. stirp. hort. Chap. All. 392 (1796). — @. pedunculata d. borealis Heuffel in Wachtel Zeitschr. I. 99 (1850). Linnaea XXXIII. 578 (1865). — Q. germänica Lasch BZ. XV. 413 (1857). — (Q. aestivalis Stev. Bull. S. M. Moscou XXX. 1. 385 (1857). — ©. lucörum Vuk. Form. Quere. Croat. (1883). Verh. ZBG. Wien XXXIX. 198 (1889). — 0. boreälis (Heuffel) Simonk. Querceta 22 (1890) nicht Mich. € Die Nomenelatur dieser Art bereitet einige Schwierigkeiten (vgl. auch Kerner ÖBZ. XXVI [1876] 233). Linne verstand unter seiner (. Robur mindestens unsere beiden nördlichen Eichenarten. Der erste, der beide Arten gut und un- verkennbar beschreibt, ist Miller, der in der ersten seiner Ausgaben mit binärer Nomenelatur (der 8.!) nun unglücklicherweise den Namen Q. Robur auf Q. sessilis überträgt, unsere Art aber Q. femina nennt. Der bekannteste Ehrhart’sche Name Q. pedunculata, den lange Zeit die meisten Schriftsteller anwandten, ist erst ganz erheblich später gegeben worden und dem Schrank’schen gleichalterig, er kann also nach allen Nomenelaturgesetzen nicht in Betracht kommen. Will man nicht den vergessenen Miller’schen Namen (@. femina voranstellen, so muss man den veränderten Linn&’schen Q. Robur (allerdings ein „Krückenname“) wieder be- nutzen, was denn auch die Mehrzahl der neueren Schriftsteller vorgezogen hat. Man kann das um so eher thun, als Linne schon in seiner Fl. Suec, ed. 2. 340 diese Art als den Typus seiner (. Robur ansieht. Nach Köppen (Geogr. Verbr. Holzg. Europ. Russl. II. 76) unterscheidet das Volk in Russland zwei Formen dieser Art, die sich nicht durch morphologische Merkmale, sondern durch ihr biologisches Verhalten kennzeichnen: Die allgemein verbreitete Form JIstuifi Iy6% (Sommer-Eiche) belaubt sich und blüht im Mai (a. St.) und wirft im Winter die Blätter ab; die zweite, SuMmHlii Ay6ß (Winter- Eiche) belaubt sich 2—3 Wochen später und die Blätter bleiben im Winter ver- trocknet stehen, Sie ist weniger verbreitet und nach Köppen (a.a. ©. 77) mehr- fach in Russland irrig für Q@. sessilis gehalten worden. Czerniaöw (O I5CaXb Vrpaänsı 17, 18 [1858]) hat diese Formen als var. praecox und tardiflöra be- zeichnet. v. Lindemann nennt sie aestivalis und hiemalis „Basiner“, doch zweifelt Köppen, dass Basiner, der in einer 1853 erschienenen Abhandlung ebenfalls diese Formen bespricht, diese Namen gebraucht habe und verweist auf Steven’s 1857 erschienenes Verz. der taurischen Pflanzen 304 (s. oben). Doch ist die unten S. 504 erwähnte var, hiemalis Stev. anders gekennzeichnet. Borbäs (OBZ. XLI [1891] 249) erwähnt die var. tardiflora Czern. auch aus Ungarn, vermuthlich fehlt sie auch im übrigen Gebiet nicht. Ausführliches über die Naturgeschiehte dieser wie der folgenden Art (wie auch der Buche) vgl. in der während des Druckes erschienenen Arbeit von Büsgen (in v, Kirchner, Loew, Schröter Lebensgeschichte der Blütenpfl. Mitteleuropas II. 1. 69 ff. bez. 3 ff.). Die Art ist gleichfalls sehr veränderlich, auch von ihr sind zahlreiche Formen beschrieben, die z. T. kaum noch aufzuklären sind und auch kaum der Aufklärung werth sind, soweit es sich eben wie auch bei @. lanuginosa um zufällige Combi- Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 32 498 Fagaceae. nationen von Abänderungen verschiedener Organe an einem Individuum handelt. Auch hier lässt sich eine Reihe von Formen unterscheiden, die die Veränderliehkeit der Blattform, eine andere die die Veränderlichkeit der Tracht und eine dritte, die die Abänderungen der Frucht und Fruchtstände erkennen lässt. Dass dabei oft genug Abänderungen verschiedener Theile auf einem Exemplare sich finden, ist selbstverständlich und es muss als werthlos betrachtet werden, alle diese Combi- nationen zu beschreiben und mit Namen zu belegen, soweit nicht etwa die eine oder andere von ihnen eine gewisse systematische Selbständigkeit (Häufigkeit in be- stimmten Gebieten, eigene geographische Verbreitung etc.) erlangt hat. Diese Art erreicht von allen einheimischen das höchste Alter (nach Will- komm Forstl. Fl. 2. Aufl. 390 bis 2000 Jahre) und die grössten Dimensionen (bis 7 m Durchmesser). Ihre Krone ist unregelmässiger als bei 1090. Die S. 445 erwähnten Nutzungen aus Holz, Rinde und Früchten kommen bei dieser und der folgenden Art, als den verbreitetsten des Gebietes, am meisten in Betracht. Besonders in der Rheinprovinz und im benachbarten Westfalen findet zur Gewinnung der Lohe Niederwald-Betrieb (Eichenschälwald) statt, wie im Siegener Lande in den sog. Haubergen geschieht. Oesterreich, bes. Böhmen und Ungarn liefern dem deutschen Reiche grosse Quantitäten von Rinde. Beide Arten leiden seit 1907 an der plötzlich hereingebrochenen Calamität des schon S. 461 erwähnten Eichen-Mehlthaus Oidium quereinum (v. Thümen Journ, Sciene. math. phys. e nat. Lisboa I ser. VI. 233 [1878]) var. gemmiparum Ferraris Ann. Mye. VII. 69 t. I (1909) vgl. Lindau in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze IX. 724 (1910). Wir sahen denselben 1909 schon in Bosnien (auf 1090) und in grosser Ausdehnung in Kroatien. Dort war in den gelichteten Kronen das reiche Vor- kommen von Loranthus Europaeus besonders auffällig, der ja im südöstlichen Gebiet vorzugsweise die Eichen bewohnt. Es mag bei dieser Gelegenheit erwähnt sein, dass das zu derselben Familie von schmarotzenden Blüthenpflanzen gehörige Viscum album nur äusserst selten bei uns gerade die verbreitetsten Arten der Gattung befällt. Es soll das in Polen öfter vorkommen (vgl. Ascherson Bot. V. Brand. XIII [1871] 50). Der einzige neuer- dings sichergestellte Fall wurde in Westpreussen in einer Parowe zw. Schroop und Lichifelde bei Weissenberg von H. Preuss auf 1089 beobachtet (Phys. Oek. Ges. Königsberg 49. Jahrg. 221 [32] [1908] mit 2 Abbild.). Auf Q. lanuginosa wurde diese Art in der Hercegovina bei Nevesinje von Pichler beobachtet (Wiss. Mitth. aus Bosn. Herz. IX. 673), auf @. conferta von demselben unweit Mostar (a. a. OÖ. 672). Weit häufiger findet sich Viscum album auf angepflanzten americanischen Eichen wie Q@. palustris und deren Verwandten. Nach der Blattgestalt, der Tracht und der Stielung der Früchte sind etwa folgende Formen zu unterscheiden: A. Fruchtstände mit einem Stiel, der meist etwa halb so lang ist als das tragende Blatt, mitunter einzeln länger oder kürzer. I. Blätter und Zweige stets kahl, höchstens ganz im Anfang etwas behaart. Godron (Fl. Lorr. II. 285 [1843)) nennt seinen Typus der Art «. glabra, seine 8. pubescens ist indessen wohl @Q. lanuginosa. a. typica. Blätter am Grunde mehr oder weniger tief-herzförmig bis geöhrt, tief bis ziemlich tief am Rande eingeschnitten, mit wenigen bis zahlreichen länglichen bis lanzettlichen oder lineali- schen Lappen. Stiele der Fruchtstände meist etwa halb so lang als das tragende Blatt. Die bei weitem häufigste Form. (). robur a. typica Beck Fl. Nied.-Oesterr. 271 (1890). Hierzu sind zu erwähnen: 1. Blätter am Grunde sehr tief herzförmig, dort fast öhrchenförmig. Quercus, 499 auriculata (Q. pedunc, [Q. Haas?) var. aurie. Velen, Sitzb, Böhm. Ges. Wiss. 1902 no. XXVII. 16). Blätter meist kleiner, am Grunde verschmälert, unten filzig behaart (?). Blattstiel 1—2 em lang. — Ob hierher gehörig? 2. Blätter mässig tief herzförmig. a. Blätter gross bis mittelgross, I. Blätter gross, nicht nur an den Schösslingen, macrophylla (Zapal. Consp. Fl. Galie. II, 16 [1908]). — Ziemlich selten. — Vgl. auch australis. — Hierher gehört: B. ertensa (Q. pedune. f. extensa Schur ÖBZ. VII [1857] 3 (irrth. 419). — Q. extensa Schur Enum, pl, Transs. 609 [1866]). Blätter sehr gross, bis über 2 dm lang und 12 cm breit, — Mittelgrosser Baum mit abstehenden Aesten, Weibliche Blüthenstände sehr lang gestielt, 3blüthig. Fruchthülle mit angedrückten gewimperten Schuppen. Früchte länglich, hell, ca 2,5—3 cm lang und 8 mm dick, etwa 3mal so lang als die Fruchthülle. — Siebenbürgen. — Simonkai (Enum. Transs. 487) zieht die Form zu australis. — @. pedune. var. longifolia Schur ÖBZ. VII. 3 (1857) wird von Schur (Enum. pl. Transs. 609) selbst als zu seiner extensa gehörig erklärt, später hat er sie nach Simonkai (Enum., fl. Transs. 487) zu australis gezogen, 2, Blätter mittelgross, nur die der Schösslinge gross, a. Blätter sehr tief bis fast zum Mittelnerven eingeschnitten (vgl. auch malacophylla). laciniata (C. K. Schneider IM. Handb. Laubh. I. 199 [1904]. — Q. laciniata Lodd,. Catal. 1836 und vieler Gärten und wohl auch Vukot. Rad Jugosl. Akad. XXII. 28 [1872]. — @. pedume. heterophylla Loud. Aıb. Brit. III. 1732 [1838]. — @. germanica o. pinnatifida Lasch BZ. XV. 415 [1857]. — Q. Robur I. 2. laciniata DC. Prodr. XVI, 2. 6 [1864]. — Q. pedune. y. pinnatipartita Boiss. Fl. Or. IV. 1164 [1879] z. T. — Q. robur h. heterophylia Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II, 56 [1897)). Im wilden Zustande selten, in Gärten verbreitet, — Von regel- mässig tief eingeschnittenen Formen bis zu solchen, bei denen unregelmässig nur wenige bis gar vereinzelte tiefgehende Lappen vorhanden sind, finden sich alle Uebergänge. Je schmäler die Lappen werden, desto mehr verschwinden die Grundlappen, d.h. das Blatt wird am Grunde keilförmig; während die wilden laeinaten Formen meist noch eine mehr oder weniger ausgeprägte Herzform zeigen, gehören die Gartenformen, die zumeist völlig monströs erscheinen, zu cuneifolia, #. Blätter weniger tief eingeschnitten, $ Blattlappen mehr oder weniger spitz oder spitzlich. * acutifölia. Blätter meist lang und breit, ziemlich tief und unregelmässig eingeschnitten, kurz zugespitzt. Nerven der Lappen mehr oder weniger aus der Spitze der spitzen bis spitzlichen Lappen hervortretend. — Nicht selten, — Q. pedunculata 6. acutifolia Bechst. nach Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 522 (1825). — Wohl einen Uebergang zu den rundlappigen Formen stellt dar: ”* multilobata (Gürke a. a. O. 57 [1897]. — Q. pedune. l. multilobata Schur ÖBZ. VII [1857] (420 irrt.) 4. — Q. ped. g. subbipinnatifida Schur Enum, pl. Transs, 610 [1866)). Blätter derb, die Lappen nochmals gelappt. — Fruchthülle behaart. Früchte mittelgross, länglich. Grosser Baum, — Vgl. auch unten duplicato-sinuata. — Weiter gehören hierher: 32* Fagaceae. *** heiicophyllat) (Borb. Term. füz. XII. 31 [1890]). Blätter mit spitzen Lappen, kraus, **+* tricuspidata (Gürke a. a. O. 58 [1897]. — Q. ped. var. trieuspitata Janka Linnaea XXX. 600 [1859]). Wie vor., aber die oberen 3 spitzen Lappen zusammenfliessend. SS Blattlappen stumpf bis stumpflich. — Dieser Formenkreis in den meisten Gegenden am verbreitetsten. — Hierher gehören: * opaca (Gürke a. a. 0.57 [1897]. — Q. ped. i. opaca Schur ÖBZ. VII [1857] 4 [420 irrt.]). Blätter häutig-papierartig, mit purpurnen on — Fruchthülle fast kahl, röthlich, mit kurzen angedrückten Schuppen. Früchte länglich, etwa doppelt so lang als die Hülle. — Eine Form mit dünnen Blättern ist ausserdem chartacea (Schur Herb.);nach Schur (Enum. pl. Trauss, 610 !1866)). — Hierher gehören weiter: coriacea ((}. ped. x. coriacea Bechst. nach Bluff u. Fingerh. II. 533 [1825]). Blätter oval, kahl, dick lederartig, mit ziem- lich kurzen abgerundeten Lappen. Fruchthülle mit spitzen * * gewimperten Schuppen. — Zerstreut. — Hierher gehört wohl auch Q. Robur var. erassiuseula Borb. ÖBZ. XXX VII (1888) 276 nur der Name. — Weiter: rr glaberrima (Gürke a. a. O. 57 RA — Q. ped. k. glaberrima Sehur ÖBZ. VII [1857] 4 [420 irrt.]). Blätter starr, fast lederartig, schmäler, an kurz gelappt. — Früchte meist zu 3 genähert, Fruchthülle glänzend, kahl, etwa doppelt kürzer als die Frucht. — Enum. pl. Transs. 610 (1866) zieht Schur diese Form dann zu opaca (??). *** crispata (Stev. nach Borb. ÖBZ. XXXVIII [1888] 276 der Name), Blätter am Rande mehr oder weniger kraus, — Nicht selten, besonders an offenen Orten und in Gebüschen. — Vgl. auch crispa Lasch a. a. O. s. S. 509. Eine Uebergangsform zu den Formen mit tief einge- schnittenen Blättern stellt dar: *++* malacophylla?) (Gürke a. a. O. 57 [1897]. — @. ped. g. malacophylla Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (420 irrt.). — @. malacophylla Schur ÖBZ. X [1860] 181. Enum. pl. Transs. 608 [1866]. — „Trudeleiche® vgl. Borbäs ÖBZ. XXXVI [1886]. 172). Blätter hellgrün, weich, fast fiederspaltig, von der Mitte bis fast zum Grunde verschmälert, bis 2 dm lang, in der Mitte etwa 1 dm, am Grunde 2,5 —5 em breit, mit läng- lichen fast ausgerandeten ganzrandigen Lappen. Fruchthülle kahl mit unten verbundenen Schuppen. — Siebenbürgen, Bosnien und wohl weiter verbreitet. — Vielleicht von grösserer systematischer Selbständigkeit. Entgegengesetzt sehr kurze Blattlappen hat: +**+* brevisecta (Borb. Erdesz. Lap. XXVI [1887]). (Vgl. auch unten latiloba Lasch a. a. Ö. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 [1890] mit nur wenigen breiten Lappen). — Sehr zerstreut, Zu diesen Formenkreisen gehören fast stets auch folgende Abänderungen, die sich zumeist in Gärten finden und durch Wuchsform oder Blattfärbungen abweichen: l. pendula (Loud. Arb. Brit. III. 1732 [1838]. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 199 [1904]. — @. pend. g. vimi- 1) Von E/ı£ Gewinde und pÖ424on» Blatt. 2) Von uadands weich und pdAAo» Blatt. Quereus, 501 nalis Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (420 irrt.). — Q. pendula Loded Catal. 1806). — Hängeeiche. Zweige und Aeste mehr oder wenigr. hängend,. 1. fastigiata (Spach Hist. veg. XI. 151 [1852]. DC. Prodr. XVI 2.6. — Q. fastigiata Lam. Eneyel. I. 725 [1783]. — Q. pyramidalis Gmel. Fl. Bad, III. 699 [1808]). Cypressen- oder Pyramiden-Eiche. Alle Zweige und Aeste aufstrebend, der Wuchs daher aufreeht-pyramidal. — Hier und da, so in Süddeutschland, in Galizien, Südost-Frankreich und in Italien wild beobachtet, in Gärten nicht allzu selten. — Die Form darf nicht mit solchen Eichen verwechselt werden, die durch jährlichen oder fast all- jährlichen Schnitt pyramidal erhalten werden. Die Formen der Baumschulen sind sehr verschieden, am häufigsten sind solche mit breit pyramidaler Krone; solche auch im Alter von ganz schlanker Tracht, die der der Pyramidenpappel nieht unähnlich ist, sind selten und meist teuer. Aendert in der Färbung der Blätter ab (Spielarten), es finden sich ausserdem auch buntblätterige und krausblätterige Monstrositäten. l. atripurpürea (atrop. C. K. Schneider a. a. O. 198 [1904]. — @. ped. var. fol. purp. Petz. u. Kirchn, Arb. Muse. 626 [1864]). Blätter tief purpurroth bis fast schwärzlich, — Selten. — Einen Uebergang hierzu stellt dar der viel häufigere l. purpurdscens (Q. Robur I. $. purp. DC. Prodr. XVI. 2. 6 [1864]. — @. racemosa ß. purpurascens DC. Rapp. voy. I. 19 [1808] vgl. Lam. u. DC. Fl. Frang. V. 351 [1815]. — Q. sanguinea Bechst. Forstbot. 333 [1810]. — @. ped. purpurascens Lam, u. DC. a. a. O. [1815]. — Q. ped. y. sanguinea Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 533 [1825]. — @. Robur var. sanguinea Spach Hist. veg. XI. 151 [1842]. C. K. Schneider Il. Handb. Laubh. I. 198. — Q. ped. 7. purpürea Loud. Arb, Brit. IN. 1735 [1838]. Junge Zweige und Blätter mehr oder weniger roth oder röthlich. 1. discolor (Gürke a. a. O. 56 [1897] der Name. — (. ped. p. discolor Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (irrt. 420) der Name). Blätter unterseits deutlicher heller gefärbt. — Zerstreut. l. glaucophjlla!) (Gürke a. a. O. 57 [1897] der Name. — Q. ped. o. glaueephylla Schur a. a. O. [1857| der Name). Blätter mehr oder weniger deutlich.graugrün gefärbt. — Selten, — Darf nieht mit den durch Eichenmehlthau (s. S. 498) weiss- grau gefärbten Blättern verwechselt werden, l. concördia (C. K. Schneider a. a. O. 198 [1904], — Q. ped. 32. Concordia Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 625 [1864]). Blätter namentlich beim Austriebe lebhaft gelb. Pflanze meist starkwüchsig. — Eine sehr schöne Form. — Hierzu oder wohl eher zur folgenden Uebergangsform gehört var. aurata Vukot. Form. Quere, Croat. 23 t. 9 fig. 2 (1883). 1. pallida (C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter blass gelblich. m. argentei-margimäta (argenteo-marg.C.K. Schneider a. a. O. 198 [1904]). Blätter am Rande weiss, m, variegäta (Q. ped. ?. varieg. Bechst. nach Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 533 [1825]. — f. argenteo-pieta C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter weiss gefleckt. — Diese Form sahen wir mehrfach z. B. in der Umgebung von Berlin reichlich entstehen, aber nie ein höheres Alter als einige Jahre erreichen, die meisten stark weissbunten Sämlinge starben schon 1) Von yAavxög grau-grün und puAAon» Blatt. 502 Fagaceae, im ersten Jahre ab. — m. pulverulenta (vieler Baumschulen. — f. maeulata C. K. Schneider a. a. O [1904]). Blätter spärlich weiss gefleckt. — m. atreibricolor (f. aureo-bie. Petz. u. Kirchn, Arb. Muse. 624 [1864]). Blätter weiss und gelb gestrichelt, — — Vgl. auch aurei-variegata unter cuneifolia. — Andere bunte Formen vgl. Petz. u. Kirchn, a. a. O. und Dippel Handb. II. 64. m. cweulläta (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — ®. ped. 20. cuc. Petz. u. Kirchn. a. a. O. 622 ea — Q. ped. h. monströsa Dippel Handb. Laubh. II. 64 [1892]. — var. monstrosi- folia Zabel in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 80 [1903]. — var. bullata, cochleata, erispa, Hentzei!) der Gärten). Blätter mehr oder weniger aufgeblasen, buckelig oder kraus, öfter grössere oder kleinere Theile der Blattfläche verkümmernd, b. Blätter klein, Hodginsii?) (@. Hodginsii Lodd. Cat. 1836. Steud. Nomenel. ed.-2. II. 427. — @. Rob. ped. ı. Hodginsit DC. Prodr. XVI. 2. 6 [1864]). Blätter meist nur halb so gross als beim Typus. — Meist nur in Gärten, aber auch dort selten. — Auch die kleinblätterigen Formen treten in verschiedenen Abänderungen auf. b. cuneifölia. Blätter am Grunde mehr oder weniger lang keilförmig verschmälert, öfter länger gestielt, öfter oberwärts deutlicher verbreitert, mit grösseren oberen Lappen. Meist ziemlich selten. Q. robur d. eumeifolia Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 198. Zapal. Consp. Fl. Galiec. II. 16 (1908). — @. cumeifolia Vukot. Form. Querc. Croat. 22 (1883). Die hierher gehörigen Formen sind oft nicht mit Sicherheit von Bastarden mit Q. sessilis geschieden und ohne Früchte wohl auch nicht immer mit Sicherheit zu unterscheiden, da der Blattstiel öfter verlängert erscheint (2, petioläris (Q. Robur ped. e. petiolaris DC. Prodr. XVI. 2. 6 |1864). — Q@. robur longipetioläta Schröt. in Schinz u. Keller Fl. Schweiz 2. Aufl. Krit. Fl. 58 [1906]. Hayek Fl. Steierm. 123). — Selten. — Etwas zweifelhaft ist die auch von Haläesy nicht erwähnte 3. Ar- meniaca (DC. a. a. O. [1864]. — Q@. armeniaca Kotschy Eichen t. 25 [1862]. Simonk. Quercet. 10). Blätter etwas länger behaart bleibend, nicht tief gelappt. — Peloponnes, Kleinasien. — Vgl. auch asterötricha, Von Gartenformen haben von den oben genannten die mit tief ein- geschnittenen Blättern (vgl. laeiniata ete) mitunter mehr oder weniger zahlreiche Blätter mit keilförmigem Grunde. Dazu kommen weiter: l. peetinäta (©. K. Schneider a. a. O. [1904]. — Q. ped. 28. pect. Petz. u. Kirchn, Arb. Muse. 624 [1864]). Blätter mehr oder weniger regel- mässig kammförmig eingeschnitten mit spitzen Lappen m, filieifölia (Topf in Neub. Deutsch, Mag. 1855. 31. — Q. ped. 25. filie. Petz. u. Kirchn. a. a. O. 622 [1864]). Blätter sehr unregelmässig gelappt mit schmalen linealischen bis fast auf den Nerven beschränkten 1) Nach Wilhelm Hentze, * 1793 Wilhelmsthal bei Kassel + 9. Oct. 1874 Kassel, bis 1864 kurf. Hof-Garten-Direetor daselbst, verdienter Dendrologe und Landschaftsgärtner (z. B. Schöpfer der Karlsaue bei K. in ihrer jetzigen Gestalt) (K. Koch Dendrologie II. 2. 40; Rümpler Ill. Gartenb. Lex. 3. Aufl. 366). H. be- schäftigte sich auch mit den einheimischen Formen von Betula und Numphaea, über welehe er in der Botanischen Zeitung V, VI und X (1847, 1848 und 1852) mehrere Aufsätze veröffentlicht hat. 2) Ueber Hodgins haben wir nichts erfahren können. Quereus, 503 Lappen. — Eine ähnliche Form, vielleicht ein Uebergang zu laciniata, ist m. Fennesseyit) (@. Fenessi der Gärten nach DC, Prodr. XVI. 2, 6 [1864]. m, diversifolia (C.K, Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 198 [1904]). Blätter z. T. länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde mehr oder weniger schlank keilförmig, oberwärts gezähnt- -gelappt, z. T, ganz schmal, linealisch, der Mittelnerv oft nur von wenig Blattfläche begleitet. — Hierzu gehören asplenifolia der Gärten, Dippel und graeilis der Gärten, Koch. m. alrei-variegata (aureo-var. C. K. Schneider a. a. OÖ, 198 [1904]). Blätter gelbbunt. II. Blätter auch im Herbste noch unterseits mehr oder weniger stark behaart oder auch verkahlend, dann aber die jungen Zweige oder die Fruchtstiele behaart (vgl. auch aurzc, Armeniaca und Suecica). pub&rula. Blätter unterseits selten auch auf der Fläche, meist nur an den grossen Nerven behaart, meist mit mehr oder weniger zahlreichen Sternhaaren untermischt. Fruchtstiele behaart oder kahl. Nicht häufig. Q. robur 3. puberula Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890). — "ger manica 1. f. puberula Lasch Bot. Z. XV. 418 (1857) 2: D. 0. pedune. n. pilösa Schur ÖBZ. VII (1857) 4 (irrt. 420). en pl. Transs. 610 (1866). — @. arenäria Borb. Term. Füz. I. 322 (1878). — @. borealis var. pilosa Simonk. Querceta 23, 24 (1890). — @. pilosa Simonk. Enum. fl. Transs. 487 (1887). — @. robur var. pilifera Zapal. Consp. fl. Gal. II. 16 (1908). So gut die hierher gehörigen Formen des nördlichen Gebietes kenntlich sind, so schwierig ist ihre Sicherstellung oft innerhalb des Verbreitungsgebietes der @. lanuginosa, da Bastarde mit dieser Art nicht. immer sicher zu scheiden sind; so erklärt Simonkai (Enum. fl. Transs. 487) die hierher gehörigen Pflanzen für Q. Robur X sublanuginosa. — Abänderungen sind: b. Bedöi2) (Borb. Mag. homok növen, 1886. 54, 108 der Name, Erdesz Lap. XXVI. 73 [1887]. Term. Füz. XIII. 28 [1890] nieht Simonk. — @. Monorensis 3) Simonk. Enum. fl. Transs, 488 [1887] vgl. Borb. ÖBZ. XLI [1891] 145. @. Bedöi Borb. ÖBZ. XLI [1891] 145, Vandorgyüles Munkäl, 1891. & 485). Winterknospen eiförmig. Junge Zweige dicht, fast filzig behaart. Blätter breit eiförmig, zuletzt verkahlend oder nur schwach behaart, tiefgelappt, mit breiten gerundeten Lappen. Frucht länglich- elliptisch. — Kroatien. Ungarn. Siebenbürgen, — Von Simonkai für Q. Robur X lanuginosa erklärt, ec. asterötrichat) (Q. asterotricha Borb. u. Csatö Magy. Növ. Lap. 1886. 132. — Q@. malacophylla var. asterot. Borb. a. a. O. [1886]). Winter- koospen fast kugelig. Blätter tief gelappt, unterseits auf der Fläche stern- haarig, am Grunde herzförmig, mit verlängerten Lappen, die oberen 3 fast !) Nach der Handelsgärtnerei Fennessey and Son in Waterford (Irland), 2) Nach Albert Bedö ven Kalnok, * 31. Dee, 1339 Sepsi-Körispatak Ct. Häromszek (Siebenbürgen), Oberforstmeister, Ministerialrath, zuletzt Staats-Secretär, jetzt im Ruhestande, Verf. des vorzüglichen Werkes: Die wirthschaftliche und com- mercielle Be ‚schreibung der Wälder des Ungarischen Staates 3 Bde. mit Karte Buda- pest 1885, 2. Aufl. 1896 (A. v. Degen br.). 3) Nach dem Fundorte Monor bei Budapest, 4) Von dor/;g Stern und #g/£ Haar. 504 Fagaceae. fingerförmig vorgezogen. Fruchthülle kreiselförmig, verkahlend, mit krausen Schuppen. — Die gleichfalls mit unterseits behaarten Blättern versehene Suecica 8, bei den Formen mit kurzen Fruchtstandsstielen. 7 d. dilatata (Q. dilatata Kerner ÖBZ. XXVI [1576] 230 nieht Lindl, vgl. Simonkai Enum. fl. Transs. 487). Zweige kahl. Blätter gross, sehr kurz gestielt mit schmalen tiefen Einschnitten zwischen den Lappen. — Eine Uebergangsform zum kahlen Typus stellt dar die zuletzt verkahlende 2. decalvata Simonk. Herb. vgl. auch mierotricha. e. erueifolia (Q. erucaefolia Stev. Bull. S. N. Mose. XXX. 1. 388 [1857]. Borb. Term. Füz. XIII. 32 [1890]. — Q. Kürdica Wenz. Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV, 186 [1886]?). Blätter fiederspaltig eingeschnitten, unter- seits weichhaarig, mit eingeschnittenen stumpfen Lappen. Fruchtstands- stiele kürzer als das tragende Blatt. Schuppen der Fruchthülle angedrückt. — Bisher nur in Transkaukasien, ähnliche Formen auch bei uns. Ob zu diesen Rassen (oder zu @. lanuginosa) gehörig: Q. racemosa y. nannetensis!) DC. Rapp. voy. I. 19 (1808). Blätter tief fiederspaltig mit länglichen Lappen, unterseits stark behaart. f. pübipes (Borb. u. Csato Mag. Növ. Lap. X. 130 [1886]. ÖBZ. XXXVII [1887] 198. Term. Füz. XIII. 31 [1890]). Fruchtstände mit spärlich be- haarten Stielen. B. Stiele der Fruchtstände von abweichender Länge. I. Stiele der Fruchlstände etwa so lang oder länger als das tragende Blatt. austrälis. Blätter meist ziemlich derb. Stiel des Frucht- stands meist zuletzt hängend ober überhängend. Früchte meist zu mehreren bis 6 (oder 8), seltener einzeln. Fruchthülle meist mit krausen Schuppen. Meist selten, im südöstlichen Gebiete häufiger. (). Robur var. (). australis Simonk. Enum. fl. Transs. 487 (1887). — Q.'robur e. australis Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 55 (1897) z. T. Beck Fl. Bosn. IH. 124. Hayek Fl. Steierm. I. 123. — @. pedunc. y. australis Heuff. in Wacht. Zeitschr. Nat. Heilk. I. 99 (1850). Linnaea XXXIIL. 578 [178] (1865). — W. germanica 1. d. longepedunculäta Lasch BZ. XV. 414 (1857). — @. hiemälis (und vielleicht auch @. longıpes) Stev. Bull. Soc. Nat: Mose. XLIV. 395 (1857) vgl. Borb. Term. Füz. XIII. 30 (1890). Preissm. Mitt. Nat. V. Steierm. 1890. CX (1891). — 0@. filipendula Schloss. u. Vuk. ÖBZ. XVH (1867) 404 vgl. Neilr. Croat. 54, 55, 255. Kerner OBZ. XVIII (1868) 9, 10 (hier zu (Q. pendulina gezogen). — Q. fructi- pendula Kit. Verh. ZBG. Wien XIII. 509 (1863) nicht Schrank. — 0). australis Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 233 (von Velen. Fl. Bulg. 16 zu @. pendulina gezogen) nicht Lam. in Spreng. — (). Robur var. hiemalis „Stev.“ nach Borbäs OBZ. XXXVII (1888) 276. Geogr. Castrif. 177 (1889). Beck Fl.Nieder-Oesterr. 271 (1890). Zu dieser Rasse vgl. auch extensa und longifolia. — Die Grenzen gegen die Unterarten der vorigen Art erscheinen nicht immer sicher und mehrere !) Bei Nantes (Namnetes) gefunden. II. Quereus, 505 der Formen können vielleicht hibriden Ursprungs sein, Im Herbarium bes. ohne Früchte sind sie oft nieht sicher kenntlich ; eine solche kritische Form ist b. mieroötricha!) (Q. hremalis b. mierotricha Borb. u. Csatöo Mag. Növ., Lap. X. 131 [1886]; nach Simonkai Enum. fl, Transs. 487 zu pilosa ge- hörig). Blätter ete. schwach behaart. — Eine weitere kritische Form ist e. prodücta (Q. peduneulata [Q. brutia?] var. producta Velen. Sitzb. Böhm, Ges. Wiss. 1902 no. XXVII,. 16). Blätter gross, kahl. Frucht mit grosser grosshöckeriger Hülle, die allmählich in einen Stiel verschmälert ist, — Nicht im Gebiete, Stiele der Fruchtstände kurz, meist nicht über 2 cm lang, oft noch erheblich kürzer. Die hierher gehörigen Formen sind gleichfalls äusserst kritisch und haben von den Schriftstellern die verschiedenartigste Deutung erfahren, oft sind sie als Bastarde mit Q@. sessilis und anderen Arten mit kurz gestielten Fruchtständen angesehen worden und sind auch vielleicht z. T. wenn auch nicht einfache Bastarde, so doch Tripelbastarde oder dergleichen. — Be- merkenswerth ist hibrida (Q@. hybrida Bechst. Sylvan. 63 [1816] nicht Brot. — @. ped. %. hybrida Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ, II, 533 [1825]). Blätter meist eiförmig. Fruchtstand 3—4früchtig mit kurzem oder verlängertem Stiele Fruehthülle gross, mit gerundeten Schuppen, — Selten. — Zu dieser Gruppe gehört auch wohl Q. ped. «a. borealis Heufl. in Wacht. Zeitschr. Nat. Heilk. I. 99 (1850). Linnaea XXXIII. 578 [178] (1865) vgl. Simonk. Quere. 22 (s. S. 497, 504) nicht Mich. a. brövipes. Blätter beiderseits bald kahl. Meist sehr zerstreut. Q. Robur var. Q. brevipes Simonk. Enum. fl. Transs. 487 (1887); (m. brevipes) Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890). Hayek Fl. Steierm. I. 123. — @. pedune. ß. brevipes Heuff. in Wacht. Zeitschr. Nat. Heilk. I. 99 (1850). Linnaea XXXII. 578 [178] (1865). Heuff. Verh. ZBG. Wien VIII. 195 (1858). — Q. ped. 8. trichöpoda?) Borb. u. Csat6 Mag. Növ. Lap. X. 131 (1886) ?? Simonkai deutet a. a. O. diese Form als Bastard mit der folgenden Art. — Von Formen sind zu erwähnen: 2. praecox (Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 57 [1897]. — Q. pedune. m, praecor densiflora Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (irrt. 420). Enum. fl. Transs. 610) meist strauchig, sehr ästig. Männliche Blüthenstände zahl- reich, frühzeitig erscheinend. — Siebenbürgen ete. 3. pseudopedunculäta (Gürke a. a. O. 57 [1897]. — @. pseudo- peduneulata Vukot. nach Nyman Consp. Suppl. 278, 372 [1890]. Schur ÖBZ. XXVIII [1878] 344). Blätter sehr gross. Früchte klein, zu 2 bis 3 im Blüthenstande. — Kroatien. 4. pseudosedssilis (Q. ped. s. pseudosessilis Schur ÖBZ. VII [1857] 9). Blätter sebr kurz gestielt, unterseits etwas graugrün. Fruchtstand mit nur 6—12 mm langen Stielen und 1—3 Früchten. Fruchthülle kurz dicht behaart. — Siebenbürgen. Zu dieser Rasse gehört vielleicht Q@. paledeea Desv. Journ. de Bot. I. 48 (1813) mit fast sitzenden, am Grunde fast herzfürmigen Blättern, kurzen Fruchtstandstielen; Fruchthülle mit häutigen locker !) Von wızoög klein und Fol Haar, 2) Von #oi£ Haar und zovg Fuss d. h. Blattstiel. b. Fagaceae. angedrückten Schuppen. Hiervon unterscheidet er die Abarten A, lati- folia B, lacintata. Su&cica. Winterknospen eiförmig. Blätter 5-8 mm lang gestielt, kleiner, verkehrt-eiförmig, unterseits sternhaarig, etwas derb, ziemlich flach gelappt mit jederseits 3—5 breiten rund- lichen Lappen, am Grunde geöhrt-herzförmig. Fruchtstände mit 1,5—2 cm langem spärlich behaartem Stiel. Fruchthülle halbkugelig. Früchte eiförmig-kugelig. Bisher wohl nur in Ungarn. Q. robur Suecica Maly in A. u. G. Syn. IV (1911). — (). Svecica Borb. Termesz. Füzet. XIII. 30 (1890). (Bisher wohl nur im Gebiete; Schweden?) 1#1? Nach der Gestalt und Grösse der Früchte hat man besonders folgende Formen unterschieden (vgl. auch die später folgende Eintheilung von Laseh nach der Gestalt der Fruchthüllen): I. Früchte lang, schmal bis länglich. a. b. =) EEG (Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 56 [1897]. Hayek Fl. Steierm. I. 123. — @. pedune. var. tubulosa Schur Sert. Transs. 67 [1853]. — A. Be b. megabälana1) Schur ÖBZ. VII. [1857] 3 (irrt. 419). — Q. ped. var. cylindrocarpa2) Borb. Erdesz. Lap. XXVI. 730 [1887]. — (). Brutia var. eyl. Borb. Term. Füz. XIII. 31 [1890]? — Q. ie Vuk. Herb.? — Q@. ped. longicarpa?) Vuk. nach Gürke a. a. O. 57 [1897)). Früchte gross, 2,5 em lang oder länger, schmal, meist nicht über 6—8 mm breit. — Blätter meist gross. — Nicht selten. — Hierzu gehört: 2. stenocdrpa4t) (@. robur e. stenocarpa Beck Fl. Nieder-Oesterr, 271 [1590] z. T. — ) ped. f. stenocarpa Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 188, — (@). pedunculata var. leptobalanos5) Bolle Verh. BV. Brandenb. XXXII [1890] 240 [1891]. — Q. robur leptocarpa $) Vukot. nach Gürke a. a. O. 57 [1897]). Frucht viel kleiner, meist sehr schmal, etwa 3mal so lang als die kurze Hülle. — In diesen Formenkreis gehört wohl auch @. eylindracea Guss. nach Parl. Fl. It. IV. 178 (1867) der Name. macrobalanos?) (Gürke a. a. ©. 57 [1897]. — Q. ped. ce. macrobalana [macrocarpa] Schur ÖBZ. VII [1857] 3 (irrt. 419), — Q. germanica 1. b. macrocarpa Lasch BZ. XV. 413 [1857] vgl. unten). Früchte sehr gross, bis 5 cm lang und 2,5 em breit, länglich bis verkehrt-eiförmig, dreimal länger als die Hülle; diese mit länglichen gewimperten Schuppen. Blätter meist mittelgross, derb gelappt — Steht der extensa (s. S. 499) sehr nahe und wird von Sehur früher mit diesem Namen belegt. — Hierzu gehört: 2. Ettingeri8) (Q. ped. f. Ettingeri Vukot. ÖBZ. XXIX [1879] 188, — @). Ettingeri uk, vel. S. 493). Fruchthülle näpfehenförmig. Frucht einzeln oder zu 2 sehr gross, eiförmig-kugelig, etwa 4 mal länger als die Hülle, Selten bis zerstreut. — Vgl. platylepis S. 507. Von u£yag gross und Ad/avog Eichel, Von #»vAlvögog Walze und zaozds Frucht. jastardwort aus longus lang und zaorrdg Frucht. Von grewös schmal und #»aox6s Frucht, Von Zerrös dünn und PaAavos. Von Zertög dünn und zaoxds Frucht. Von uaxods lang, gross und Bakavos. Nach Joseph Ettinger, * 1822 Neu-Gradiska (Militärgrenze) 7 4, Febr. 1908 Agram, Katastral-Forst-Inspeetor, Verfasser eines forstbotanischen Werkes in kroat. Sprache, verdient um die Kenntnis der Eichen (Hire br.). Quereus, 507 II. Früchte klein oder kurz, mehr oder weniger kugelig bis eiförmig. a. b. brachybalanost) (Gürke a.a O. 56 [1897]. — @. ped. d. brachibalana Schur OBZ. VII [1857] 3 (irrt. 419). — Q. brachycarpa Guss. nach Parl. Fl. It. IV. 180 [1868]. Früchte eiförmig, meist am Grunde etwas zu- sammengezogen, kurz zugespitzt, etwa 3 mal so lang als die Hülle, Blätter meist starrer als beim Typus. — Selten. — Vgl. auch pseudopedunculata S. 505. — Hierher wohl auch @. ped. obeonicıfera Borb. u. Csatö Mag. Növ. Lap. X. 130 (1886). sphaerobalanos?) (Gürke a. a. OÖ. 58 [1897]. — @. ped. e. sphaero- balana Schur OBZ. VII [1857] 3 (irrt. 419)). Früchte fast kugelig, höchstens doppelt so lang als die Hülle, sonst der vor. ähnlich, — Ihr nahe stehen: 2. globulata (Gürke a. a. O. 57 [1897]. — @. ped. r. globulata Schur ÖBZ. VII [1857] 9. — @. ped. h. subglobösa Schur Enum. pl. Transs, 610 [1866]). Früchte sehr klein, fast kugelig, am Grunde zusammen- gezogen, fast gestielt erscheinend, etwa doppelt so lang als die Hülle; diese mit lanzettlichen anliegenden Schuppen. Blätter meist ziemlich starr, unterseits heller, mittelgross, kurz buchtig gelappt. — Hierher wohl auch @Q mierocarpa Lap. Hist. Abr. Pyren. 582 (1813)?? — @. Robur ped. g. microcarpa DC. Prodr. XVI. 2. 6 (1864). 3. mierobälanos (Gürke a. a. O. 57 [1897]. — @ ped. d. mierobalana Heuff. in Wachtel Zeitschr. I. 99 [1850]. Linnaea XXXIII. 579 [179] [1865] (a. mierobalana) Schur OBZ. VII [1857| 3 [irrt. 419)). Früchte sehr klein, 6—12 em lang, lang zugespitzt, kürzer als die Hülle; diese mit stumpfen angedrückten Schuppen. Blätter meist ziemlich klein, bis ca. S cm lang, derb. Durch die Gestalt der Schuppen, Fruchthüllen, vgl. auch oben, erscheinen ausgezeichnet: b. c. d. platülepis*) (@. Ettingeri var. platylepis Vukot. Herb?). Schuppen breit, öfter am Grunde verschmolzen und zylolepis#) (Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 199 [1889]). Schuppen sehr dick, holzartig. — Ausserdem ist diese Form (a. a. OÖ.) charakterisiert durch grosse symmetrische spatelförmige Blätter, die oben breit abgerundet, am herzförmigen Grunde verschmälert sind. Fruchtstände lang gestielt, 1—3früchtig. Frucht gross eiförmig. Fruchthülle tief becherförmig dick. — Kroatien, farinosa (Gürke a. a. O. 57 [1897]. — @. farinosa Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX, 199 [1889]). Fruchthülle becherartig, warzig, ganz weisslich mehlig oder bereift, filzig. Junge Zweige an der Spitze ebenfalls weisslich, leicht filzig oder floekig. — Ausserdem ist die Pflanze (a. a.O.) charakterisiert durch längliche unterseits schwach behaarte Blätter mit tiefen fingerartig ausgespreizten Lappen. Fruchtstand 1—3fruchtig mit steifem holzigen Stiel. — Agram. Nicht bekannt ist uns erimbricans Borb. Erdesz. Lap. 1887. Balat. Fl. 335, wohl eine Form mit nicht dachziegelig sich deckenden Schuppen der Fruchthülle, Der Vollständigkeit halber sei dann noch die Eintheilung wiedergegeben, wie sie Lasch (BZ. XV. 413 ff. [1857[) giebt; da sein Haupteintheilungsprinzip die Gestalt der Fruchthüllen (Näpfehen) ist, lassen sich seine Formen schlecht und nur durch Veränderung ihres Umfanges in die vorangestellten Formenkreise ein- !) Von Agayds kurz und AdAavog Eichel. 2) Von opaipa Kugel und Ad/avos. 3) Von #/arög breit und Zeris Schuppe. 4) Von &6/o» Holz und Zenis. 508 Fagaceae. reihen. Lasch beschreibt sie alle als Formen seiner (Q). germanica („poetarum Germanorum*) und Gürke hat sie in Richter-Gürke Pl. Eur, II (1897) unter Q. robur aufgeführt und zwar alphabetisch stehen acutiloba—diverstloba S. 56, duplieato-sinuadta—robüsta S. 57, die übrigen S. 58. — Die erste Zahl in Klammern bedeutet die Seitenzahl der ersten Art jeder Seite bei Lasch. 1. Mit halbkugelrunder Fruchthülle. b. ” J- m, macrocarpa (S. 413; vgl. auch oben S. 506). Blätter mit mit- unter buchtigen Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5—5 em lang, etwas dick. Fruchthülle und Frucht sehr gross. — f. Blätter sehr kurz gestielt, tiefbuchtig, Lappen verlängert. . microcarpa (S. 414; vgl. auch oben S. 507). Blätter mit ungetheilten oder weniger buchtigen Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5—3,5 em lang, gerade oder länger, Fruchthülle und Frucht sehr klein. . longepedunculata. (Vgl. auch oben S. 504). Spitze und Lappen der Blätter meist ausgerandet. Fruchtstand 1,2—2,5 dm lang gestielt. Fruchthülle oft sehr dieht und fein warzig. Frucht länglich-eiförmig. — Aendert auch ab mit kleinen Früchten. . brevipedunculata. (Vgl. auch oben S. 505). Lappen der Blätter sehr breit, meist ausgerandet, einige wieder leicht buchtig, Frucht- stand sehr kurz, 1—1,5 dm (doch wohl em!) lang und dick gestielt. Frucht eiförmig. — ß. euneata (vgl. auch oben S. 502). Blätter am Grunde fast keilförmig verschmälert. puberula (Q. robur $. puberula Beck Fl. Nieder-Oesterr, 271 [1390] vgl. auch oben S. 503). Blätter mehr länglich, an der Spitze aus- gerandet, unterseits fein sternhaarig Qaumig. — Aendert ab mit wieder- holt buchtigen und spitzen Lappen. . debilis. Blätter länglich bis verkehrt-eilanzettlich, dünn bleibend, sehr ungleich buchtig, am Grunde weniger herz-, meist etwas keil- föürmig verschmälert (vgl. oben S. 502), mit stumpfen Lappen, Frucht- stand 2,5--3,5 em lang gestielt. Fruchthülle sehr klein warzig. Frucht länglich-eiförmig. . latifolia. Blätter fast sitzend, kürzer mit sehr breiter ausgerandeter Spitze und Lappen. Fruchtstände 2,5—5 em lang gestielt. Frucht länglich-eiförmig. — Aendert ab mit sehr kleinen Früchten. . angustifolia. Blätter länglich mit stumpfer Spitze und schmalen stumpfen Lappen. Frucht bis 5 cm lang gestielt, .undwuläta (vgl. auch oben S. 500). Blätter sehr kurz gestielt mit etwas krauser Spitze und Lappen. Frucht 2,5—3,5 em lang und etwas diek gestielt. . longiloba. Blätter tiefbuchtig, mit langen stumpfen Lappen. Frucht 2,5—3,5 em lang gestielt. — 3. grandifolia (vgl. auch oben S. 499). Blätter sehr gross, bis 2,5 dm lang. Lappen mit eingedrückter Spitze, einige wieder gebuchtet. Fruchtstandsstiel 5—7,5 em lang. dupliedto-sinuata ((@, robur y. dupl.-sin. Beck Fl. Nieder-Oesterr, 271 [1890] vgl. auch oben S. 499). Blätter länglich, tiefbuchtig, mit verlängerten schmalen stumpfen, meist wieder buchtigen Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5—7,5 em lang, etwas diek. — Aendert ab mit etwas spitzen Blätterlappen; auch in allen Theilen viel kleiner, — 8. Blätter verkehrt-eiförmig-länglich mit fast rechtwinklig abstehenden Lappen, die oberen sehr verlängert und wiederholt buchtig mit aus- gerandeter Spitze. Fruchtstandsstiel sehr lang und dünn. Aendert ab auch mit dunkelrothen Endzweigen, Blattstielen und Nerven (pur- purdscens; vgl. auch oben S. 501). . inaequiloba. Blätter tiefbuchtig, Lappen sehr ungleich, aufrecht bis wagerecht abstehend, oft ausgerandet, Fruchtstand 2,5 bis ca. 0 9 N. Quereus, 509 3,5 cm lang gestielt. Frucht meist sehr gross, — ß. minor. In allen Theilen sehr klein. Fruchtstand länger gestielt. Auch mit braunrothen Endzweigen und Blattstielen. pinnatifida (S. 415; vgl. auch oben S. 499), Blätter fast sitzend, fiederspaltig; Lappen sehr dicht, fast rechtwinklig, breiter oder schmäler. Fruchtstandsstiel 2 bis etwa 3,5 em lang, etwas diek. Frucht eiförmig. — 8. pümila in allen Theilen sehr klein. . acutiloba (vgl. auch oben S. 499). Blätter tiefbuchtig mit langen spitzen z. T. wieder buchtigen Lappen. Fruchtstand sehr lang gestielt, Frucht länglich-eiförmig. latiloba (Q. robur ß. latil. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 [1890] vgl. auch oben S. 502). Blätter sehr kurz gestielt, mehr elliptisch, fast lederartig, mit seichten Buchten und sehr breiten und ausgerandeten Spitzen und Buchten. Fruchtstand 5—7,5 em lang gestielt. — P. tenuifolia. Blätter häutig bleibend. Frucht sehr klein. repanda. Blätter fast sitzend, am Rande ausgeschweift, an der Spitze ausgerandet. 2. Fruchthülle halbeiförmig. 5 robüsta. Blätter sehr kurz gestielt mit sehr breiten eingedrückten bis ausgerandeten Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5—-3 em lang, dick. Fruchthülle grosswarzig, mit der Frucht sehr gross, — Ob hierher vielleicht auch robustissima Simonk, Quere, mit f. prolifera Simonk. a. Ur . parvifölia (vgl. auch oben $. 502). Blätter klein, nur etwa 5 bis 8 em lang. Fruchtstandsstiel sehr lang und dünn. Fruchthülle und Frucht gross, . tenuifolia. Blätter sehr dünn bleibend, fast tiefbuchtig mit läng- lichen Lappen, Fruchtstandsstiel fadenförmig. „paueciloba. Blätter kürzer, tiefbuchtig mit breiten ungleichen meist ausgerandeten Lappen. Fruchtstandsstiel etwa 5—8 cm lang, dick. Fruchthülle grosswarzig, mit der Frucht sehr gross, . brevipedunculata (vgl. auch oben S. 505). Blätter tiefbuchtig; ihre Lappen länglich, stumpf, einige wieder buchtig. Fruchtstandstiel sehr kurz, nur etwa 1,5—2 cm lang, ziemlich diek. Fruchthülle grosswarzig, . grandifolia (vgl. auch oben S. 499). Blätter länglich-elliptisch, fast lederartig, seichtbuchtig, gross, bis 2,5 dm lang mit sehr kurzer und breiter meist ausgerandeter Spitze und Lappen. Frucht länglich- eiförmig. 3. Fruchthülle kreiselförmig. — Hierzu wohl patellulata Vuk. Rad Jugosl, Akad. XXII. 20 (1870). Borb. Geogr. Castrif. 177. 2. ad, bb. cc vera. Junge Zweige und Blattstiele rothbraun. Blätter mit z. T. wiederholt-buchtigen Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5—5 em lang mit 1—3 Früchten. Fruchthülle ganz flach-warzig. Frucht länglich-ei- förmig, meist klein, an der Spitze abgerundet, nieht eingedrückt. erispa (vgl. auch oben S. 500). Blätter wellenförmig mit rund- lichen krausen Lappen. Fruchtstandstiel etwa 2,5—4 cın lang, ziemlich diek. Frucht länglich-eiförmig, mitunter gross. subpuberula (vgl. auch oben S. 503). Blätter mit sehr breiten meist ausgerandeten, z T. wieder etwas buchtigen Lappen, unterseits sehr schwach flaumig behaart. k profünde-sinuata (S. 416). Blätter tiefbuchtig mit länglichen Lappen. Fruchtstand etwa 2,5 em lang gestielt. Frucht sehr klein. 510 Fagaceae. 4. Fruchthülle flach. — Hierzu wohl cleistocalyx Borb. Erdesz. Lap. XXVI (1887). dd. macrophylla (vgl. auch oben S. 499). Blätter sehr gross, bis fast 3 dm lang, mit tiefen Buchten und langen breiten z. T. wieder etwas buchtigen Lappen. Frucht lang-eiförmig, 6—8 mal so lang als die Hülle, mit stumpfer Spitze. ee. duplicdto-sinuäta (Q. robur y. duplicato-sinuata Beck Fl. Nieder- Oesterr, 271 [1890] vgl. auch oben S. 499). Blätter mit tiefen Buchten und plötzlich kürzer werdenden unteren Lappen, deren obere ver- längert und wiederholt buchtig sind. Fruchtstand bis 5 em lang ge- stielt. Fruchthülle sehr flach warzig, mit der Frucht klein. ff. diversiloba. Blätter sehr tiefbuchtig mit rechtwinkelig abstehenden länglichen stumpfen Lappen, deren mittlere wieder etwas buchtig sind. Fruchtstandstiel 2,5 bis etwa 4 cm lang, etwas stark. Die Formen der Formenkreise 2, 3 und 4 könnten nach Lasch (a. a. O. 416) natürlich noch in viele andere, ähnlich dem Formenkreise 1 eingetheilt werden. Öff. Die Rinde, Cortex Quercus, Chene (&corce) (kommt ausser von dieser und der folgenden Art auch von @. aegılops |S. 459] und Q. vlew |S. 470] vgl. S. 445). Ph. Austr,, Belg,, Dan., Gall, Germ,, Helv., Hung., Neerl, Rum., Russ. (Verbreitung der Art: Im grössten Theile Europas, in Kleinasien und den Kaukasusländern. Die Nordgrenze durchschneidet Schottland unter 58°, die Skandinavische Halbinsel an der Westküste (Romsdal) unter 62055“, an der Ostküste (Gefle) unter 60° 47’, das südwestliche Finnland (von Björneborg 61°30° bis Borgä), zieht dann durch das östliche Ehstland (zw. Borgä und Wiborg fehlt diese Eiche an der Finnischen Küste), St. Petersburg, das mittlere Gouv. Nowgorod, die Südwestspitze des Gouv. Wologda, das nördliche Gouv. Kostroma, Wjatka bis zur oberen Ufa im Gouv. Perm (ca. 57°); die Ostgrenze läuft von da längs des Uralgebirges bis zum oberen Uralflusse bei Orsk, folgt dann diesem Flusse bis zu seiner Wendung nach Süden, der Wolga ca. von Saratow bis unterhalb Sarepta, schliesst dann den südlichen Theil der Steppe (südlich von Jekaterinoslaw) aus, aber die Krim, den Kaukasus, Transkaukasien, Armenien und das nördliche und mittlere Kleinasien [bis Kappadokien] ein. Auf der Balkanhalbinsel reicht die Art bis zum SW.-Peloponnes [Elis, Messenien], bewohnt Italien bis Sicilien, Spanien bis zur Sierra Morena und das nördliche Portugal.) * * x 1089. @. Lusitanica X. robur s. am Ende der Gattung. 1086. x 1089. @. conferta X robur en 1088. X 1089. @. lanuginosa X robur > re in 1089. X 1090. Q. robur X sessilis arer 1090. (11.) Q. sessilis (Stein-, Trauben-, Winter-Eiche, Schirpig [Siebenbürgen]; plattd.: Füer-Eeke, Far-Eek; franz.: Chene blanc, Chene femelle; rum.: Stejar; kroat.: Crni Hrast; serb.: „byrux, Besur, Bjea.) h. Meist grosser Baum, der jedoch gewöhnlich nicht ganz die Höhe der vor. erreicht, mit meist ziemlich gleichmässig gestellten Aesten. Quereus, 51l Stamm meist schlank, aber oft gebogen, meist bis in die Spitze der Krone sich fortsetzend, mit rissiger grau- bis rothbrauner Rinde. Zweige meist gleichmässiger beblättert als bei vor., die einjährigen meist braun- grün, kahl oder anfangs schwach behaart, niemals filzig. Blätter meist verkehrt-eiförmig, am Grunde meist verschmälert, nicht herzförmig, unterseits (oft nur an den Nerven) von meist zerstreuten Sternhaaren kurzhaarig, später oft verkahlend, meist S—12 cm lang und 5—7 cm breit. Blattstiel ziemlich, meist bis etwa 2 cm lang, länger als die halbe Breite des Blattgrundes. Nebenblätter verkehrt-lanzettlich bis fadenförmig, länger dauernd als bei vor. Männ- liche Blüthenstände meist büschelig gestellt, sehr schlaff, 3—5 cm lang; Perigonblätter gelblich bis grünlich, gewimpert; Staubbeutel schwefelgelb. Weibliche Blüthenstände 3—7blüthig, sehr kurz gestielt; Hülle der Blüthen lebhaft roth; Narben fast sitzend, auffallend lappig verbreitert, purpurroth. Fruchtstände sitzend oder der Stiel doch nicht länger als der Blattstiel (vgl. die kurz ge- stielten Formen der vorigen Art), gedrängt. Meist einzeln mit der vorigen Art, aber auch hier und da vor- wiegend und Bestände bildend, so z. B. nach Pospichal (Fl. Oesterr. Küstenl. I. 319) im Flyschgebiete die häufigste Baumart; besonders verbreitet in den ungarischen Ländern, fehlt aber dort im Tieflande (Kerner ÖBZ. XXVI. 231) wie im übrigen Gebiet in den Auen- wäldern. Findet sich vorzugsweise auf kalkarmem Substrat, fehlt nach Sendtner in den Bayerischen Kalkalpen. Steigt in Gebirgen meist etwas höher als 1089; in Hannover bis 584 m, in den Sudeten bis 505 m, im Bayerischen Wald bis 715 m (hier hinter 1089 zurück- bleibend); in Baden bis 975 m, in Wallis bis 1600 m (Jaccard 320), am Camogh@ bis 1000 m (Jäggi), am Monte Generoso bis 1100 m (Bettelini), in Süd-Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. 63), am Velebit bis 1000 m (Beck), in Bosnien bis 1200 m, in der Hercegovina bis 1400 m (Murbeck 40), in der Biharia bis 900 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 232). Wird wegen ihres angeblich minder werthvollen, z. B. zu Wasserbauten ungeeigneten Holzes weniger forst- lich angebaut. Die Polargrenze dieser Art, welche im Allgemeinen ausserhalb der Buchengrenze in geringem Abstande verläuft, schliesst einen grossen Theil von Ostpreussen jenseits Rauschen unw. Gross-Raum im westl. Samlande, Lötzen und Ortelsburg (Abromeit br.) und das nordöstliche Polen jenseits Eonıza (Köppen II. 134) aus. Bl. Ende Mai, meist etwa 2 Wochen später als W. robur. Fıucht Spätherbst, gleichfalls später als bei vor. Q. sessilis Ehrh. Arb. frut. no. XX. 87 (1789). Beitr, V. 142, 161 (1790). Schur ÖBZ. VII (1857) 10. Borbäs ÖBZ. XXX VI (1887) 199 (Nomenclatur). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 197. Beck Glasn. Bosn. XVII. 78 (1906). — Q. robur L. Speec. pl. ed. 1. 996 (1753) z. T. Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 1 (1768). und einer Anzahl späterer Schriftsteller. Rehb. Ic. XII t. DCXLIV fig. 1309. — ®. petiolata Winterl Ind. sem. hort. bot. Hung. Pest. (1788) nur der 512 Fagaceae, Name. — @. Robur var. sessilis Martyn Fl. rust. t. 11 (1792). — Q. sessiliflöra Salisb. Prodr. stirp. hort. Chap. Allert. 392 (1796). Smith Fl. Brit. III. 1026 (1804). Koch Syn. ed. 2. 736. Koehne Deutsche Dendr. 130. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. Nyman Consp. 660. Suppl. 278. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 59. — @. Robur 8. sessiliflora Wahlbg. Fl. Suec. ed. 2. 626 (1833). — Q. intermedia D. Don nach Leighton Fl. Shrop. 473 (1841) Dig Boenn. — Q. petio- läta und @. longepetioläta Döll Rhein. Fl. 275 (1843). — Q. regälis Burnet in Endl. Gen. Suppl. IV. 2. 24 (1847). — (). montanae V uk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 197 (1889). Diese Art erreicht meist kein so hohes Alter wie Q. robur, meist wird sie nur 200—250 Jahre, aber wohl nicht über 6—700 Jahre; dagegen ist sie weniger em- pfindlich gegen Winter- und namentlich (wohl wegen des späteren Austreibens) gegen Frühjahrsfröste (vgl. auch Hempel u. Wilhelm). — Das specifische Gewicht des Holzes ist im Mittel 0,74 (vgl. oben); der Holzgewinn ist im Durchschnitt grösser als bei Q. robur, da der Stamm meist schlanker ist, bis in die Krone reicht und daher weniger Astabfall vorhanden ist. — Als Ziergehölz wird @. sessilis in Gärten und Parks lieber angepflanzt als @. robur, da sie sich wenig anspruchsvoll an den Boden zeigt und auch mit trockeneren Böden vorlieb nimmt, Der Laubabfall tritt bei Q. sessilis meist sehr spät ein; namentlich jüngere Exemplare behalten das Laub oft bis zum Frühjahr oder gar noch länger; jedoch ist dies individuell verschieden und hängt auch vom Eintritt des ersten strengeren Frostes im Herbste und der Winterwitterung ab (vgl. auch bei der Buche). Im südlichen Gebiete behält die Pflanze an geschützten Orten, in Schluchten ete. das grüne Laub mitunter bis zur Entfaltung der neuen Blätter (vgl. Krasan ÖBZ. XVII [1868] 137). Angaben, dass das Laub früher fällt als bei der vor. ete. (vgl. Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 424 [1877]), sind sicher irrthümlich. Auf Q. En findet sich in den meisten Gegenden häufiger Loranthus Europaeus (s. 8. 498) als auf Q. robur. Ueber den Eichenmehlthau vgl. 8. 498, Gleichfalls sehr veränderlich ; auch von ihr sind zahlreiche Formen beschrieben worden, auch wieder zum grossen Theil ohne Berücksichtigung der schon vor- handenen Litteratur, die allerdings sehr zerstreut und z. T. schwer oder nicht zu- gänglich ist. — Auch hier mögen zunächst jene Formen aufgeführt werden, die durch die Blattgestalt und die Ausbildung der Fruchtstände ausgezeichnet sind, ihnen sollen dann die folgen, die in erster Linie nach den Abweichungen der Fruchtgestalt und Grösse aufgestellt wurden: A. Fruchtstände sitzend oder doch kaum gestielt, höchstens bei An- häufung von Früchten einige gestielt (vgl. auch Sarmatica unten mit behaarten Blüthenstandsstielen). I. Früchte zu 1—4 stehend, meist locker, oft kurz traubig. — ®. sessiliflora a. genwina Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 238 (1861). Posp. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 319 (1897). a. Blätter am verschmälerten Grunde deutlich herzförmig oder doch ungleich öhrehenartig gelappt, mitunter unter den Öhrchen noch alimshlich in den Blattstiel verschmälert. ıW typie a. Blätter meist mittelgross bis gross, seltener klein, meist verkehrt-eiförmig bis ov a1 oder länglich, ziemlich flach eingeschnitten, Lappen meist breit ln abgerundet. So wohl in den meisten Gebietstheilen am häufigsten. Quereus, 513 (). sessilis «. typica ©. K. Schneider Ill. Handb. I. 196 (1904). — @. sessiliflora &. typica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 272 (1890). Hierzu gehören: a. Blätter gross bis mittelgross. 1. Blätter derbhäutig. «a. Blätter gross. platyphülla (Maly briefl. — Q. robur platyphylla Lam. Diet. I. 717 [1783]. — @. sessilifl. var. macroph. Ber. in Borzi Fl, for. Ital. 162 [1880]?). A. Blätter mittelgross, $ legitima (Q. sessiliflora a. legitima Schur Enum, pl. Transs. 605 [1866]). Blätter zuletzt kahl oder nur zerstreut kurzhaarig. Früchte meist zu 2—3, mehrmals länger als die Hülle; diese am Rande kaum behaart. — So am verbreitetsten. — Meist gehören hierher: l. purpürea (C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 196 [1904]. — @. sessilifl. 1. purp. Dippel Handb. Laubh. II. 67 [1892]). Blätter besonders beim Austreiben purpurn, später grün werdend, dann meist mit rothen Nerven. — Selten (vgl. auch erythroneura S. 518). l. flavescens (Q. sessilifl. var. av. Pant. Verh. ZBG. Wien VI. 571 [1856]. Borb. ÖBZ. XXX VI [1886] 140). Blätter ganz gelb, später auch oft ergrünend. Fruchtstände oft ge- stielt (vgl. diese auch unten). — 1, pendula s. unten S. 516, m. cochledta (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — Q. sessilifl. 4. cochl. Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 630 [1864]). Ganze Blattfläche mehr oder weniger hohl gekrümmt. m, bullata (der Gärten nicht Q. Robur II. sessilifl. n. bullata DC. Prodr. XVI. 2.8 [1864], diese = (@. sessilifl. d. bullata Borb. Mag. Növ. Lap. X. 135 [1886]?). Blattfläche zwischen den Nerven mehrfach buckelig aufgetrieben. — Die von De Candolle a. a. OÖ. erwähnte Pflanze ist eine Kleinasiatische Form (Rasse?) mit kahlen Trieben und sehr stark eonvexen Schuppen der Fruchthülle. m. erosa (Vukot. Form, Quere. Croat. 18 [1883]? und der Gärten). Blätter am Rande unregelmässig ausgelressen ge- zähnelt bis gebuchtet. — Aehnliche Formen entstehen mitunter am Typus durch Frühfröste, die die jungen Blätter verletzten oder durch Läusebefall an jungen Blättern. m. albivariegata (albo-variegata C. K. Schneider a.a.O. 196 [1904]). Blätter weissbunt und m. aureivariegata (aureo-var. C, K. Schn. [1904]). Blätter gelbbunt. $$ barbulata (Q. sessilis a. barbulata Schur ÖBZ. VII [1857] 10). Blätter unterseits an den Nerven stärker behaart. Früchte gedrängt. — Hierher zieht Schur Q. Robur $. lanuginosa Roch. Pl. Ban. t. 38 fig. 79. SS$ spathulifolia (Q. spathulaefolia Vukot. Verh, ZBG. Wien XXXIX. 197 [1889]. Blätter symmetrisch, halblederartig, spatelförmig, dunkelgrün, unterseits graugrün mit kurzen rund- lichen ganzrandigen Lappen, lang gestielt.. Früchte lang, walzen- förmig bis ellipsoidisch, oberwärts etwas zugespitzt; ihre Hülle kreiselförmig. — Kroatien. Ascherson u. Graebnor, Synopsis. IV. 33 514 > Fagaceae, SSS$ lamprophüllaı) (Q. lamprophylios K. Koch Linnaea XXI. 327 [1849], ob auch Borb.?). Strauchig. Blätter länglich, etwa 8 em lang, gekerbt-lappig, mit etwa 8 abgerundeten Lappen und Buchten, oberseits glänzend grün, unterseits besonders an den Nerven behaart. Fruchtstände 1—3 früchtig, sitzend. Frucht weit aus dem becherförmigen Näpfehen herausragend. — Klein- asien, Ungarn’? 2, Blätter diek lederartig (vgl. auch sphaerocarpa). a. erassifolia (Q. sessilifl. f. erassif. Vukot. ÖBZ. XXIX [1879] 187. Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 60 [1897]). Blätter verkehrt-eiförmig, veränderlich, mit buchtigen kurzen breiten ge- rundeten, meist ausgerandeten Lappen, am Grunde herzförmig oder etwas vorgezogen. — So besonders im südöstlichen Gebiete zerstreut. — Hierher gehört vielleicht auch @. coriacea Bechst. Sylvan 71 (1814). — Q@. sessiliflora eoriacea Gürke a. a. ©. (1897). — Unsicher ist auch @Q. robur y. nigra Lam. Diet. I. 711 (1783). — Q. sessilifl. var. 6. nigra Lam. u. DC. Fl. Freng. IV. 310 (1805). Blätter unterseits behaart, breit, lederartig. Früchte sehr diek, meist einzeln stehend. ß. pungens (Q. Streimü var. pungens Freyn Exs. 1877. — Q. aurea var, pungens Freyn Verh. ZBG. Wien XXXI. 386 [1881]). Blätter ‚mit kurzen mehr dreieckigen stachelspitzigen Lappen. — Bei Pola. b. Blätter klein. parvifolia (Q. Robur I. sessilifl. x. parvifolia DC. Prodr, XVI. 2. 10 [1864]. Ber. in Borzi Fl. forest. Ital. 162 [1880]). — An trocknen sonnigen Orten, Eine Uebergangsform zur folgenden Formengruppe stellt dar: ec. palmäta (Q. sessiliflora f. palmata Vukot. ÖBZ. XXIX. 186 [1879]). Blätter länglich bis breit-verkehrt-eiförmig, fingerförmig gelappt, die mittleren Lappen sehr gross, tief-buchtig, die übrigen buchtig. Blatt- grand schwach-herzförmig. Früchte einzeln oder zu 2. Frucht ei- föormig, 2mal länger als die Hülle. atırea. Blätter meist mittelgross, im Umriss meist oval bis länglich, mehr oder weniger tief eingeschnitten bis fast fieder- spaltig; die Lappen meist länglich, die grösseren oft wieder buchtig. Blätter oft gelblich, besonders die Blattnerven oft lange gelb oder gelblich bleibend. Gleichfalls wohl nirgend selten, in einigen Gegenden auch überwiegend. Q. sessilis d. aurea Schur ÖBZ. VII (1857) 17. Verh. -ZBG. Wien VIII. 195 (1858). — @. Robur P. aurea Wierzb. nach Rochel Bot. Reise Banat. 73 (183»). Heuff. in Wachtel Zeitschr. I. 93 (1850). Linnaea XXXII. 572 [172] (1865). Borb. ÖBZ. XXXVIII (1888) 276. — @. aurea Wierzb. in Rehb. Fl. exs. no. 1514 (1839). Flora X. 365 (1840) nur der Name, Rehb. Ice. XII. 8 t. DEXLI fig. 1310 oben. Freyn Verh. ZBG. Wien XXIX. 422 (1879). XXXI. 386 (1881). Hayek Fl. Steierm. I. 121 (z. T.) nieht Kotschy Eichen t. 4 (diese nach DC. —= a. comminis). — Q. Robur II. sessiliflora 4. aurea DC. Prodr. XVI. 2. 9 (1864). 1) Von /aunoög glünzend und pöA/or Blatt. Quereus, 515 Nach De Candolle (Prodr. XVI. 2. 9) gehört hierher die Q. Esculus L. Spee. pl. ed. 1. 996 (1753), ihdessen bleibt auch diese Deutung recht zweifelhaft. — Von hierhergehörigen Formen sind erwähnenswerth: a. pinnatifida (@. Robur var, fol. profundius pinnatifidis (!) Rehb, Fl. Germ. exe. 177 [1830]. — @. sessilifl. y. pinnatifida Boiss. Fl. Or. IV. 1164 [1879] z. T. — @. sessilis f. pinnata C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 196 [1904)). Blätter tief, oft fast bis zur Mitte fiederspaltig, die Lappen meist nicht wieder getheilt. — Die mitunter hierher eitierte @. pinnatiloba K. Koch Linnaea XXII. 326 (1849) gehört sicher nicht hierher, sondern ist eine Kleinasiatische Pflanze (vielleicht @. cedrorum, die von De Candolle [Prodr. XVI. 2. 8] und Boissier auch als Abart hierher gezogen wird). — Hierzu ge- hören auch: 2, pallida iQ. pallida Heuff. ÖBZ. VIII [1858] 28 nicht Schur. — (. sessilifl. &. pallida Schulzer, Kanitz, Knapp Slavon. in Verh, ZBG. Wien XVI. 89 [1866] vgl. Borb. ÖBZ. XLI [1891] 145). Zweige kahl. Blätter verkehrt-eiförmig, am Grunde unregelmässig ausgerandet und in den Stiel verschmälert, fiederspaltig, unterseits anfangs be- haart, später kahl oder nur auf den Nerven behaart; Lappen z.T. spitzlich mit schmalen Buchten. Früchte fast sitzend; ihre Hülle mit eiförmigen angedrückten grauhaarigen Schuppen. 3. erispata (Q. sessilifl. var. erispata Ber, in Borzi Fl, forest. Ital. 162 [1880]). Blätter resp. Blattlappen am Rande mehr oder weniger kraus. — Besonders an offenen trockenen Orten. b, lobatissima (Q. sessilifl. var. lob. Ber. a. a. O. 163 [1880]). Blatt- lappen nochmals lappig eingeschnitten. — Selten. b. Blätter am Grunde keilförmig in den Stiel verschmälert, nicht herzförmig oder deutlich geöhrt. 1. decipiens. Blätter im Umfange meist verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde zu allmählich, seltener plötzlicher, ver- schmälert, jederseits meist mit 5—7 Lappen. Meist zerstreut, auch im nördlichen Gebiete nicht selten, stellenweise dort stark überwiegend. ). sessilis b. decipiens C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. 196 (1904). Beck Glasnik XVIII. 78 [104] (1906). — (. (sessilifl. var.) decipiens Bechst. Sylvan 65 (1816) vgl. auch Borb. DBM. v 117 (1886). ÖBZ. XXXVII (1887) 196. — @. sessilifl. «. angustata Zapal. Consp. Fl. Gal. II. 18 (13908)! — @. sessiliflora b. angulata Hayek Fl. Steierm. I. 121 (1908) nicht Vuk. Hierher gehören: a. austrälis (Beck Glasnik XVII. 78 [104] [1906]. — @. australis Kotschy Pl. Tergest. Nr. 385). Blätter mit tief eingeschnittenen Lappen (diese stumpf), unterseits kurz behaart. Früchte meist zu 2; ihre Hülle verkahlend mit eiförmigen Sehuppen. — Südöstliches Gebiet. — Nach einem ÖOriginalexemplar des Berliner Museums Br wohl eher hierher (wenigstens z. T.) @. tergestina Wenzig vgl. S. 479. b. glabrata (Q. sessilis a. glabrata Schur ÖBZ. ‚VII [1857] 10). Blätter bald ganz kahl. Fruchthülie buckelig, obeı wärts behaart. — So stellen- weise (z, B. bei Hermannstadt) am verbreitetsten. — Vgl. auch oben palmata (S. 514). 516 Fagaceae. ec. longifolia (C. K. Schneider a. a. O. 196 [1904]. — Q. sessilifl. 2. acuminata Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 360 [1864]? — @. sessilifl. b. longifolia Dippel Handb. Laubh. II. 66 [1592]. — @. sessilifl. var. erispa oder erispata der Gärten). Blätter meist mit wenigen ziemlich breiten Lappen, diese alle deutlich spitz oder gar zugespitzt, — Q. longifolia K. Koch Linnaea XXI, 327 (1849) nicht Raf. oder Liebm. gehört nicht hierher sondern nach De Candolle (a. a. O, [1864]) zu (). Dschorochensis (s. S. 478). d. laciniata (C. K. Schneider a. a. O. 197 [1904]. — Q. robur B. laciniata Lam. Eneyel. I. 717 [1783]. — @. laciniosa Bor. Fl. centr, France ed. 3. II 588 [1857]? — @. sessiliflora y. laciniata Koehne Deutsche Dendr. 130 [1893]). Blätter mit tief eingeschnittenen, schmalen allmählich verschmälerten spitzen oder zugespitzten meist ziemlich zahlreichen Lappen. e. petioläta (Q. petiolata Schur ÖBZ. VII [1857] 18. — @. longe- petiolata Schur Enum. pl. Transs. 607 [1866]). Blätter meist etwas schief, meist ziemlich tief eingeschnitten, unterseits etwas behaart, be- sonders auf den Nerven; sehr lang gestielt, etwa 4—5 mal länger als ihr Stiel, selten am Grunde etwas ausgerandet; die Lappen abgerundet, stumpf. Früchte meist zu 2—3 gedrängt, sitzend. — Wohl nirgend selten. Fraglich ist, ob zu dieser Art zu ziehen ist: J. Coronensis!) (Q. sessilifl. coron. Gürke in Richter-Gürke Pi. Eur. II. 59 [1897]. — Q. iberica Schur ÖBZ. VII [1857] 20 nicht Steven. — (). Coronensis Schur Enum. pl. Transs. 607 [1866]). Blätter meist eiförmig, lang gestielt, unterseits, wenigstens die oberen dicht behaart, z. T. auch oberseits spärlich behaart mit spitzlichen Lappen. Früchte sitzend. Schliesslich gehört zu diesem Formenkreise meist auch der l. pendula (C. K. Schneider a. a. O. 197 [1904]. Zweige hängend. — In Gärten? — Durch schmale Blätter zur folgenden Rasse neigend ist 1. Lowettei2) (louettei C. K. Schneider a. a. O. [1904] nicht Q. sessilifl. 7. Louettüi Petz. u. Kirch. Arb. Muse. 631 [1864]. — Q. Lenetti3) der Gärten [Trient Murr]). Nach H. Jensen (briefl.) gehört die angeblich aus Frankreich stammende Louettei Petzold u. Kirchner’s nicht hierher; sie ist keine Hängeform sondern ist identisch mit mespilifolia (s. S. 517). Jensen kennt überhaupt keine Hänge- form der (). sessilis, 2. sublobäta. Blätter schmal länglich-elliptisch bis lanzettlich mit kurzen oder kleinen bis fast schwindenden Lappen, öfter in der Gestalt und Lappung stark wechselnd. So sehr selten und nur vereinzelt auftretend, nur in Gärten öfter erhalten. Wild bisher nur in Pommern, am Harz, in der Schweiz, in Steiermark, Nieder-Oesterreich und in Ungarn beobachtet. W. sessilis f. sublobata ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 197 (1904), — 0. sublobata Kit. in Schulte Oesterr. Fl. ed. 2. I. 619 (1814). Linnaea XXXIIL 355 (1863) vgl. auch K. Koch Dendr. II. 2. 32 (1875). Koehne 1) Bei Kronstadt (Brassö, lat. Corona) in Siebenbürgen gefunden. 2) Ueber Louette konnten wir nichts erfahren. 3) Durch Verdrehung des Namens Louette entstanden. Quereus. 517 Deutsche Dendr. 130. — @. Geltowiensis') der Gärten nach K. Koch a. a. ©. (1873). — @. sessilis— heterophylla Wierzb. handscehr. nach Borb. Balat. flor. 333 (1900). Auch dieser Formenkreis umfasst eine Reihe von Abiänderungen, die mehr oder weniger ineinander übergehen, — Simonkai (Quere. 25) zieht die Kitaibel’sche Pflanze zu aurea. a. anguwlata (Beck Glasn. XVII. 78 [1906]. — @. sessilifl. f. angulata Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 187). Blätter länglich-lanzettlich, klein- velappt, mit vorgestreckten eckigen Lappen und offenen Buchten (der Eudlappen meist schief vorgestreckt), am Grunde in einen langen Stiel verschmälert. Früchte sitzend zu 1—2, eiförmig. — Kaum davon verschieden ist: 2, angustifolia (Q. sessilifl. for. angustifolia Zapal. Consp. Fl. Galie, II. 18 [1908]). Blätter schmal-länglich-verkehrt-eiförmig, bis über 1 dm lang und 4,7 em breit, schwach buchtig-gelappt mit kurzen Lappen, am verschmälerten Grunde gestutzt bis schwach herzförmig. — Galizien. — Vgl. auch avellanoides S. 518. b. undulaäta (Q. sessilifl. f. undulata Vukot. ÖBZ. XXIX [1579] 186). Blätter verlängert, lanzettlich, gelappt, mit rundlichen Lappen und tief eingeschnittenen gerundeten Buchten, am Rande wellig kraus, am Grunde keilförmig bis schwach herzförmig. Früchte zu 2—4 sitzend, eiförmig-kugelig, die Hülle becherförmig. e. mespilifolia (Q. sessilifl. var. mespilifolia Wallr. Sched, erit. 494 [1822]. Koehne Deutsche Dendrol. 130 [1893]). Blätter alle oder doch an vielen Zweigen sämmtlich ganzrandig, meist länglich bis lanzettlich. — Selten wild, hier und da in Gärten beobachtet. — Wohl auch nur ein Lusus? — Hierher gehört wohl auch @. lancifolia Vuk. Form, Quere, Croat. 20 (1883) nicht Liebm. oder Benth. — Sehr nahe stehen: l. Bolleana?) (Q. sessilifl, {. Bolleana Aschers. Verh. BV. Brandenb. XXII [1890] 239 Fussn. [1891] A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257). Blätter derb, lanzettlich mit scharf vorgezogener langer Spitze, wenig oder gar nicht gelappt. — Zuerst auf der Insel Scharfen- berg bei Berlin bemerkt; in Gärten. — Vgl. auch Louettei S. 516. l. lobulata (Q. sessilifl. var. lobulata Christ in Schinz u. Keller Fl. Schw. 2. Aufl. II [Krit. Fl.] 59 [1906]. Hayek Fl. Steierm. I, 121). Blätter schmal, unregelmässig ausgefressen gelappt mit um- geschlagenen Buchtenrändern. — Selten, Schweiz: Juraflühe bei Liestal. Steiermark. Die sehr eigenartigen schmalblätterigen Formen sieht man hier und da in Wäldern entstehen, meist erreichen sie aber kein hohes Alter, sie werden bei der geringen Blattmasse bald durch kräftigere, stärker assimilierende und wachsende Formen erdrückt. Eine eigenartige Form, die in manchen Dingen einen Uebergang zum vorigen Formenkreis darstellt, ist: d. frutieosa (Q. sessilifl. d. fruticosa Schur Enum. pl. Transs. 605 [1866]). Strauchartig. Blätter verlängert-länglich, wellig-fiederspaltig, bis länglich-elliptisch, grob buchtig-fiederspaltig. wellig, selten ganz- randig, in den Stiel verschmälert. Männliche Blüthenstände sehr lang. Frucht länglich, etwa 4 mal länger als die Hülle, Il. Früchte zahlreich geknäuelt bis dicht traubig gestellt. glomeräta. Früchte meist klein bis mässig gross. Frucht- hülle meist mit flachen, oft kleinen angedrückten Schuppen. 1) Von der Kgl. Landesbaumsehule in Alt-Geltow bei Potsdam verbreitet. 2)S, I. S. 393 Fussn. 1 und IV. S. 195 Fussn. 4, 518 Fagaceae. Meist zerstreut, hier und da häufiger oder seltener. (). sessiliflora ß. glomerata Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 239 (1861). — @. robur e. glomerata Lam. Enceyel. I. 717 (1783). — @. conglomerata Pers. Syn. II. 570 (1807). Gleichfalls ein recht veränderlicher Formenkreis, auch bei einigen der früher erwähnten Formen waren die Früchte mehr oder weniger genähert, vgl. bes. barbulata S. 513. — Weiter gehören hierher: a. Weländiit) (Borb. Balat. flor. 133 [1900]. — @. Robur 8. Welandiüi Heuff. in Wachtel Zeitschr. I. 97 [1850] vgl. Linnaea XXXII. 571. — @Q. conglomerata Schur Verh. Siebenb. Ver. II. 170 [1851], Pers. nur z. T. — 0@. condensata Schur OBZ. VII [1857] 18. Enum, pl. Transs. 606. — Q. spieata Kit. Linnaea XXXII. 354 [1863]. — @. sessilifl. var. Q. Welandii Simonk. Enum. Fl. Transs. 487 [1887]. e. Welandiü Gürke a. a. O. 59 [1897]. Blätter meist länglich bis elliptisch, am Grunde unregelmässig kurz gerundet-gelappt, unterseits etwas rauh, in den Nervenwinkeln gebärtet. b. avellanoides (Q. avellanoides Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 197 [1889]. — Q. sessilifl. avell. Gürke a. a. O. 59 [1897]). Blätter meist oval- lanzettlich, symmetrisch, mit kurzen gerundeten Lappen. Früchte sitzend, sehr zahlreich, 10—20 in einem traubenartigen Knäuel gehäuft, klein. Fruchthülle kurz, tellerartig, etwas fein behaart, mit kleinen dachziegel- artig angedrückten Schuppen. — Wohl überall zerstreut. ce. polyeärpa (Q. polycarpa Schur Sert. Fl. Transs. 67 [1853]. Enum. pl. Trauss,. 606. — @. axilläaris Schur ÖBZ. VII [1857] 18. — Q@. sessilifl. f. polycarpa Gürke a. a. O. 59 [1897]). Blätter eiförmig bis länglich, am Grunde gestutzt bis kurz keilförmig, mit etwas ausgerandeten Lappen. Früchte zahlreich, fast kugelig am Grunde zusammengezogen, kaum 1'/2 mal so lang als dıe Hülle, oft eingeschlossen, B. Fruchtstände kurz aber deutlich gestielt. Von den hierhergehörigen Formen sind einige nicht immer mit völliger Sicherheit von den Bastarden mit voriger Art zu trennen; letztere sind fast stets durch die kurz gestielten Blätter kenntlich. — Seine @. sessilifl. b. sarmatıca charakterisiert Zapatowiez (Consp. Fl. Galie. II. 18 [1908]) durch mehr oder weniger stark behaarte ganz kurze bis etwas verlängerte Fruchtstandsstiele, ein Merkmal, welches sich bei verschiedenartigsten Formen findet. — Vgl. hier auch flavescens S. 513. II. III, maeröloba2). Blätter doppelt so gross als an der typischen Art, an 1086 erinnernd, tief fiederspaltig, am Grunde seicht herzförmig oder halbherzförmig: Lappen jederseits 2—4, selten 5, durch weite Buchten getrennt, öfter etwas gelappt; oberer Blatttheil parallelrandig, nur an der Spitze gelappt. — Ungarn, Kroatien. — Q@. sessilis macroloba Borb. Balat. flor. 333 (1900). — @. sessili- flora var. macroloba Borb. Erdesz. Lap. 1584. 155. Vasvärm. növ. földr. 177 (1889). erythroneüra3) ((. erythroneura Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 198 [1889]. — @. sessilifl. erythron. Gürke a. a. O. 60 [1897]). Blätter sym- metrisch, dünn, verkehrt-eiförmig, mit kurzen gerundeten Lappen, am Grunde herzförmig, unterseits auf den Nerven wie die Blattstiele praunröthlich. Frucht zu 1—3. Frucht ellipsoidisch bis walzlich, viel länger als die kreiselförmige Hülle. — Kroatien. . sphaerocärpa (Q.sphaerocarpa Vuk. Rad jugosl. Acad. XXI [1572] 7 [1873]. — Q. sessilifl. f. castanoides Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 187. — @. castanoides !) Nach Weland, Waldbereiter in Reschitza (Banat) 7 vor 1865 (Kanitz Linnaea XXXIII,. 660). 2) Von uaxodg lang, gross und Zoßds Lappen. 3) Von £ovodz roth und veögor Nerv. Quereus, 519 Verh, ZBG. Wien XXXIX. 198 [1889]. — @. sessilifl. sphaeroe, Gürke a. a. O, 60 [1897]). Kroat.: Kestinjar d. i. Kastanieneiche wegen der grossen Früchte. Blätter länglich-lanzettlich bis oval, gross, zuletzt lederartig, mit kurzen ganz- randigen Lappen und breiten Buchten, unterseits graugrün, am Grunde herz- förmig, langgestielt. Frucht rundlich, kugelig bis diek eiförmig, gross, viel länger als die kreiselförmige Hülle. — Kroatien, ganz ähnlich aber auch anderwärts, auch in Norddeutschland!!! V. columbaria (@. Columbaria Vukot. Form, Quere, Croat. 21 [1883] vgl. Verh, ZBG. Wien XXXIX. 198 [1889]. — @. sessilis var. Columbaria Borb. Balat. Fl. 333 [1900]). Frucht kurz, wenig aus der Hülle hervorragend. VI. ovalifolia (Q. ovalifolia Vuk. Form, Quere, Croat. 21 [1883] vgl. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 198 [1889]. — Q. sessilifl. ovalif. Gürke a. a. O. 60 [1897]) stellt eine hierhergehörige Form mit ovalen Blättern, wohl der Rasse deeipiens ähnlich, dar. Nach der Gestalt der Früchte werden folgende Formen unterschieden : J. Früchte nicht oder wenig länger als breit. a. Früchte gross bis mittelgross. 1. @. macrocdrpa (Q. maer. Vuk. handschr.). Früchte sehr gross und breit. — Mit besonders grossen Früchten vgl. oben sphaerocarpa. 2. globösa (Q. sessilifl. globosa Borb. Geogr. Castrif. 322 [1889] veränd.). Früchte mittelgross, kugelig. — Häufig. b. Früchte klein (vgl. auch oben S. 518 polycarpa!). microbalanos!) (Bor. Fl. Centr. Fr. ed. 3. II. 588 [1857]? vgl. indessen Borbäs oben S. 488). Früchte wenig aus der Hülle hervorragend. — Ebenso zweifelhaft ist die Zugehörigkeit der auch S. 507 genannten (). microcarpa Lap. a. a. O. Il. Früchte erheblich länger als breit. b. subtubulosa (Q. sessilifl. b. subtubulosa Schur Enum. pl. Transs. 605 [1866]). Früchte fast eylindrisch verlängert, etwa 3 mal so lang als breit. — Verbreitet. ec. longicärpa (Q. sessilifl. longicarpa Schur ÖBZ. VII [1857] 17. — Q. sessilifl. stenocarpa Zabel nach Simonkai Quere.). Früchte noch stärker verlängert, sehr schmal, walzlich, 4mal länger als die Hülle oder noch länger. — Nicht selten. Nicht beschrieben ist Q. sessiliflora var. Carnuntiae?) Aust ÖBZ. XLI (1892) 66. — Eine Anzahl anderer Formen (ausser oben erwähnten unsicheren) hat sich nicht aufklären lassen, so Q hungäarica Kit. Linnaea XXXII. 353 [49] (1863) s. S. 522; Q. Robur 8. nitens Baumg. Mant. 57 (1846) etwa älterer Namen für lamprophylla 8. 514; @. nobilis Ten. Herb.?; @. pedemontana Colla Herb. Ped. V. 185; Q. serötina Vuk. (wo?). Auch von dieser Art hat Lasch (BZ. XV. 416, 417 [1857]) eine Anzahl Formen beschrieben, die Combinationen von Abänderungen der Fruchthülle und der Blätter darstellen, die aber schon durch ihre eigenartige Nomenclatur nicht in die vorher beschriebenen Formenreihen hineinpassen und deshalb hier angefügt werden mögen: b. semiglobosi-cüpula profünde sinuata (S. 416). Blätter tiefbuchtig mit un- gleichen meist verlängerten, fast spitzen, z. T. wieder buchtigen Lappen. Frucht sitzend oder ganz kurz und dick gestielt. c. semiglobosi-cüpula brevi-sinudta. Blätter fast lederartig, seichtlappig mit sehr breiten, wie die Spitze abgerundeten Lappen. Frucht wie bei vor. — &Aendert ab mit häutig bleibenden Blättern. 1) Von wınods klein und Ad/avog Eichel. 2) Carnutum (Carnuntia), Name einer Römischen Stadt in der Nähe des heutigen Hainburg in Nieder-Oesterreich, 520 Fagaceae, d. semiovali-eipula medioeri-sinudta, Blätter mitunter lederartig und sehr gross. Frucht auf ganz starrem Stiele. Fruchthülle halboval, gross warzig. — Aendert ab mit rothwerdenden jungen Zweigen, Blattstielen und -nerven. e, semiovali-cupula profunde-sinuata. Blätter breiter, tiefbuchtig, am Grunde etwas kürzer keilförmig mit länglichen stumpflichen oder spitzen fast recht- winkelig abstehenden Lappen. Frucht meist sitzend. Fruchthülle halboval. f. turbindti-cüpula profunde-sinuata. Blätter meist verkehrt-eiförmig-länglich, am Grunde fast kürzer keilförmig, mit abgerundeten Lappen und Spitze. Frucht sitzend. Fruchthülle kreiselförmig. Frucht eiförmig. £. plani-cüpula medioeri-sinuata. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit breiten abgerundeten Lappen. Frucht ganz kurz gestielt. Fruchthülle flach. — — Aendert ab mit sehr kleiner Frucht. (Verbreitung der Art: Im grössten Theile Europas und in Klein- asien, doch bleibt die Grenze im Norden und im Süden, besonders aber im Osten hinter 1089 zurück. Die Polargrenze verläuft meist in ge- ringer Entfernung ausserhalb der Buchengrenze; sie schneidet Schott- land unter 59°, die Westküste Norwegens unter 60° 11’, die Ostküste Schwedens unter 59038‘, das östliche ÖOstpreussen, Polen (Eomza), das westliche Wolhynien und Podolien, bis ins Gouv. Cherson, jenseits der Steppe die Krim und verläuft längs des Kaukasus bis Ghilan. Die Südgrenze geht durch Kilikien, Griechenland, Unter-Italien, Sar- dinien, Catalonien, das nördliche Central-Spanien bis Asturien.) * * x 1090. Q. macranthera X sessilis? s. 8. 525. 1086. X 1090. Q. conferta X sessilis s. S. 527. #rX 1090.70. tozue X sessils 2.8. 528. 1066. X 1090. Q. lanuginosa X sessilis s. S. 529. 1089. X 1090. Q. robur X sessilis s. unten. Bastarde. BAD. 22: 1089. X 1090. Q. robur X. sessilis. I. Bei der grossen Ver- änderlichkeit beider Erzeuger und den bei ihrer Windblüthigkeit nicht seltenen Bastarden lässt sich keine scharfe Beschreibung geben. Die meisten Hibriden weichen von @. robur durch deutlich länger gestielte Blätter ab, deren Blattgrund meist sehr unregelmässig herzförmig und oft mehr oder weniger stark herablaufend erscheint. Die Fruchtstand- stiele sind kürzer und meist wie auch die Blattstiele an einem Exem- plare von wechselnder (!) Länge. Aehnlich wechselnd sind die von (). sessilis abweichenden Merkmale, entsprechend sind die Blätter kürzer und die Fruchtstände deutlich gestielt und die Herzform des Grundes ist wenigstens an einem Theile der Blätter deutlich ausgeprägt, oft sind einzelne (oft nur eine Blatthälfte) deutlich geöhrt. Mit den Erzeugern wohl im ganzen Gebiete nirgend selten. Q. robur X sessilis Beck Glasn. Muz. Bosn. i Herceg. XVII. 78 (1906). Wiss. Mitt. Bosn. Herceg. XI. 404 (1909). — Q. rosdcea Bechst. Sylvan 67 (1813). — W. pedimeulata go. rosacea Bluff und Quereus, 521 Fingerh. Comp. II. 533 (1825). — @. intermedia Boenningh. in Rehb. Fl. Germ. exc. 177 (1830). Borb. Bern, füz. XIII. 33. Müllner Verh. ZBG. Wien XLIV. 5 (1894). — ®. Feketei!) (Q. Robur X sessili- flora Simonk. Erd. Lap. XXVI. 31 (1887). Enum. fl. Transs. 487 a ). — Q. sessilis X robur C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. 197 (1904). Wie bemerkt ganz ausserordentlich veränderlich und wie schon oben angegeben, sind eine Anzahl der bei den Erzeugern aufgeführten Formen (z. T. vielleicht mit Recht?) als Bastarde angesprochen und gedeutet worden. In einigen Fällen ist es nicht möglich festzustellen, ob eine Abänderung einer Art oder vielleicht ein Bastard, der einer Art näher stebt, vorliegt, besonders da das Vorhandensein von Tripel- bastarden höchst wahrscheinlich ist. Namentlich die verschiedenartigen Deutungen, die Simonkai in den verschiedenen Zeiten und Arbeiten den einzelnen Formen gegeben hat, lassen die Schwierigkeiten deutlich erkennen. — Als Bastarde wurden u. a. von mehreren Schriftstellern folgende schon ne Formen gedeutet: Q. hyjbrida Bechst. Sylvan 63 (1816) nicht Brot. (vgl. S. 505). — @. pedunculata var. brevipes Heuffel in Wachtel Zeitschr. I. 99 (1850); @. (Q. robur X sessili- flora) Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 232 vgl. S. 505. — Q. extensa Schur Verh. Siebenb. Ver. II. 174 (1851). ÖBZ. VII (1857) 3. XXX VII (1887) 298 vgl. S. 499. — Q. condensata Schur ÖBZ,. VII (1857) 18 vgl. S. 516. — Q. ira Borb. u. Csatö Mag. Növ. Lap. 1886. 132. Borb. Term. füz. XIII. 30 (1890); Q. malaco- phylla var. asterotricha Borb. a. a. O. 1886. 132; @. aurea X borealis Simonk, Querceta 25 (1890) vgl. S. 503. — Als Formen sind zu erwähnen: B. Csatöi2). Blätter elliptisch bis länglich-verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde stärker verschmälert oder an beiden Enden etwa gleich breit, meist ziemlich tief gelappt, am Grunde schwach herzförmig bis herablaufend, unterseits grau- grün, kurz sternhaarig. Fruchtstandsstiel etwa 1 cm lang, behaart... Früchte gehäuft. Siebenbürgen; wohl ebenso auch anderwärts. Q. robur X sessiliflora b. Q. Usator Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 58 (1897). Q. Csatoi Borb. Mag. növ. Lap. X. 133 (1586). Q. aurea aut decipiens X For Borb. DBM. V. 164 (1887). ÖBZ. XXXVII (1887) 196 ff, 334, 405. (Q@. aurea X Robur) Term. füz. XII. 33 (1890). — Q. lanu- ginosa X Robur Simonk. Erdösz. Lap. 1887. 37. 41. — Q. Streimü X sub- sesstliflora Simonk. Enum, fl. Transs. 488 (1887). Eine etwas kritische Pflanze, bei der nicht sicher ist, ob nicht eine Ein- wirkung der Q. lanuginosa (vielleicht als dritter Erzeuger) stattgefunden hat, wie Simonkai behauptet. Dafür sprieht auch, dass Borbäs, der Simonkai wegen seiner verschiedenartigen Deutungen tadelt, DBM. V. 164 (1887) seine dort benannte (. erioneura3) zu den Bastarden der Q. lanuginosa X robur zieht. Term. Füz. XII. 33 (1890) aber als Q. Üsatoi var. erioneura aufführt; charakterisirt wird sie anfangs nur durch Breitblättrigkeit und eine der Q). robur ähnliche Fruchtbülle, später durch dünne verkehrt-eiförmige fiederlappige Blätter, die unterseits an den diekeren Nerven röthlich gebärtet und nach dem Grunde deutlich verschmälert sind. Fruchtstandstiele verkahlend, die Blatt- stiele überragend. Fruchthülle mit entfernteren Schuppen als bei @. robur. C. superläta. Blätter breit mit 5—7 eckigen bis abgerundeten kleinen Lappen und diehtem Nervennetz, unterseits dicht sternhaarig. — Ungarn. — Q@. robur 1) Nach Ludwig Fekete, * 18, Juni 1837 Torda (Siebenbürgen) (briefl.). Königl. Rath, Professor an der Forst- und Bergakademie in Schemnitz (Selmeezbänya) im Ruhestande, um die Kenntnis der Eichen Ungarns verdient. 2) Nach Johann von Csatö, * 11. April 1833 Alvinez in Siebenbürgen (A. v. Degen briefl.), Kgl. Rath, Vicegespan des Ct. Alsö-Feher im Ruhestande in Nagy Enyed, verdient um die Flora Siebenbürgens. ”) Von £gtov Wolle und veöoov ‚Nerv, 522 Fagaceae, x sessiliflora d. @. superlata Gürke a. a. O. (1897). — Q@. superlata Borb. DBM., V. 164 (1887). — Borbäs vergleicht die Pflanze mit der ausser den angeführten Merkmalen ähnlichen @. dilatata Kern. (vgl. S. 504). — Ob auch ein Q. lanuginosa-Bastard? vgl. S. 527. H y unterscheidet (Bull. Soc. Bot. France 1895. 555) zwei Formen des Bastardes wie auch bei anderen Bastarden wesentlich nach der Länge der Stielung der Blätter und Früchte: I. Allardi!) (Q. Allardi Hy a. a. O. [1895]). Blätter lang gestielt, kahl oder unterseits behaart und auf den Nerven bewimpert. Fruchtstandsstiele ungleich lang, öfter lang. II. Bossebovi2) (Q. Boss. Hy a. a. O. [1895]. Blätter mit aufwärts ge- richteten spreizenden Lappen, kahl, am Grunde schwach-herzförmig, fast sitzend. Blüthenstandsstiele ungleich lang, öfter lang. Zu diesem Bastard gehört vielleicht auch die ungenügend beschriebene (@. hun- garica Kit. Linnaea XXXII. 353 (1863) nicht Hubeny, die Q. robur ähnlich sein, aber länger gestielte Blätter und kurz gestielte Früchte besitzen soll. Lasch hat wie von den erzeugenden Arten auch vom Bastard resp. den Zwischenformen zahlreiche Abänderungen beschrieben (Bot. Zeit. XV [1857] 417 ff.) und zwar in 3 Gruppen: l. @. sub. Robori-germänica (8. 417). Krone rundlich. Blätter gestielt, länglich bis verkehrt-eiförmig, wenig wellig, mitteltiefbuchtig, oberwärts wie die Lappen abgerundet, unterseits blassgrün, fast ganz verkahlend, am Grunde mehr oder weniger herzförmig, selten etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel etwas verlängert, ziemlich dick. Fruchthülle halbkugelig. Frucht länglich- eiförmig bis eiförmig. Aendert ab: Blattstiel von !/s—!/s der Länge des Blattes. Fruchtstands- sriel 0,8—2,4 em lang und länger. — Hierhergehörige Formen sind: a. Mit halbkugeliger Fruchthülle: 1. Blätter länglich, fast lederartie, am Grunde nicht keilföürmig. Frucht- standsstiel bis 1,2 em lang. Frucht länglich-eiförmig. 2. pseudo-germänica. Blätter länglich mit oft ausgerandeter Spitze, am Grunde etwas keilförmig. Fruchtstandstiel meist sehr lang, 1,5—5 em lang, etwas dünn. Fruchthülle sehr klein-warzig. Frucht länglich- eiförmig. 3. glabrescens. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, tiefbuchtig, am Grunde etwas keilförmig, mit welligen stumpfen oder etwas spitzen Lappen, unterseits verkahlend. Fruchtstandstiel bis 2,5 em lang. Fruchthülle am Rande gezähnelt. Frucht eiförmig. 4, oboväta. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, häutig bleibend, an der Spitze ausgerandet, am Grunde etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel bis 2,5 cm laug. Frucht länglich-eiförmig. 5. erassifolia. Blätter länglich-elliptisch, fast lederartig, am Grunde mehr herzförmig; Lappen breiter. Fruchtstandsstiel 0,3—2,4 em lang. Frucht- hülle grosswarzig. b. Mit halbeiförmiger Fruchthülle: 6. ovalifolia. Blätter länglich-elliptisch, fast lederartig, mit zuweilen aus- gerandeten Lappen. Fruchtstandsstiel 1,2—1,8 cm lang, sehr dick. Frucht- hülle grosswarzig. 1) Nach Gaston Allard, * 18. August 1838 in Angers, Gutsbesitzer daselbst (Hy briefl.). . { 2) Nach Abb& Francois-Joseph Bosseboeuf, * 2, März 1862 Langenis (Indre- et-Loire) (briefl.), Professor in Tours, Quereus. 523 e. Mit kreiselförmiger Fruchthülle: 7. obtusifolia (S. 418). Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit fast stets ungleichen stumpfen Lappen. Fruchtstandsstiel 0,8—2 em lang. Frucht eiförmig. d. Mit flacher Fruchthülle: S. longrloba. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, mit tiefen Buchten, am Grunde fast herzförmig, mit länglichen Lappen, Fruchtstandsstiel bis S mm lang. Fruchthülle und Frucht sehr klein. II. @. Röbori-germanica (S. 418). Krone länglich-rundlich. Blätter ge- stielt, verkehrt-eiförmig bis länglich, ziemlich flach bis schwach wellig, derb- häutig bis fast lederartig, mit mässig tiefen Buchten, an der Spitze abge- rundet, ebenso meist die Lappen, selten spitzlich, am Grunde fast herzförmig und geschweift kurz keilförmig, unterseits weisslich, schwach flaumhaarig. Fruchtstandsstiel kurz und diek. Fruchthülle halbkugelig. Frucht eiförmig bis oval. Aendert ab: Blattstiel von 1/s—!/s der Blattlänge. Fruchtstandsstiel 0,6—1,2 em lang. Fruchthülle wie bei den Arten. — Hierhergehörige Formen : a. Mit halbkugeliger Fruchthülle: 1. Blätter länglich, fast lederartig, am Grunde kurz keilförmig. Frucht- standsstiel 8 mm lang. 2. pomuliformis. Blätter länglich-elliptischh am Grunde mehr herzförmig, mit selten ausgerandeten Lappen, einige davon mitunter wieder buchtig. Fruchtstandsstiel kurz oder bis fast 2 em verlängert, sehr diek, 1—6 Früchte tragend. Fruchthülle sehr grosswarzig, am Grunde eingedrückt, sehr gross. Frucht rundlich-eiförmig, oben eingedrückt (apfelförmig), bis 2 em lang und dick. 3. longıfolia. Blätter länglich, an der Spitze oft ausgerandet, mit stumpfen Lappen, am Grunde etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel 4—8 mm lang, grosswarzig. 4, erassifolis. Blätter elliptisch bis verkehrt-eiförmig, lederartig, mit breiter ausgerandeter Spitze und Lappen, am Grunde fast herzförmig. Frucht- standsstiel ganz kurz. 5. tenuifolia. Blätter länglich-verkehrt- eiförmig, dünn bleibend. Frucht fast sitzend. — Aendert ab mit gelblich- weissen Flecken oder mit gelb- lichem Rande an den Blättern. 6. aequiloba. Blätter länglieh-elliptisch mit gleichartigen oft ausgerandeten runalichen Lappen. Fruchtstandsstiel 4—S mm lang. 7. inaequildtera. Blätter verkehrt-eiförmig, tiefbuchtig, mit sehr ungleichen Seiten, an der Spitze ausgerandet, am Grunde mehr herzförmig, die längeren Lappen wieder buchtig. Fruchtstandsstiel 4—8 ınm lang. Fruchthülle sehr kleinwarzig. Frucht eiförmig. 8. acutiloba. Blätter verkehrt-eiförmig, tiefbuchtig mit langen schmalen spitzen Lappen. Früchte fast sitzend, b. Mit halbeiförmiger Fruchthülle: 9. mierocarpa (S. 419). Blätter länglich-verkehrt eiförmig, an der Spitze ausgerandet, am Grunde etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel sehr kurz. Frucht sehr kleın. 10. latiloba. Blätter lederartig, fast elliptisch, seichtbuchtig, am Grunde mehr herzförmig, mit kurzen und breiten Lappen. Fruchtstandsstiel sehr kurz. c. Mit kreiselförmiger Fruchthülle: 524 Fagaceae. 11. multiloba. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde mehr herz- förmig, mit sehr diehtstehenden schmalen stumpfen z. T. wieder buchtigen Lappen. Fruchthülle meist sitzend, 12. laneifolia. Blätter länglich-lanzettlich, fast tiefbuchtig, am Grunde mehr keilförmig verschmälert, mit fast spitzen Lappen. Fruchtstandsstiele 0,3 bis 1,2 cm lang. Fruchthülle am Rande fein gezähnt. Frucht sehr klein. d. Mit flacher Fruchthülle: 135. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, fast lederartig, am Grunde meist herz- förmig, mit einfachen gleichartigen Lappen. Frucht fast sitzend, wie die Hülle sehr klein. III. @. subgermanica-Robur (S. 419). Krone länglich. Blätter gestielt, länglich bis verkehrt-eiförmig, ziemlich flach, meist mit mässig tiefen Buchten, stumpf, am Grunde gerade oder ausgeschweift keilförmig, mit fast eiförmigen abgerundeten Lappen, unterseits weisslich, schwach flaumhaarig. Frucht- stände fast sitzend oder mit sehr kurzem diekem Stiel. Fruchthülle halb- kugelig. Frucht eiförmig bis oval. Aendert ab: Blattstiel von !/s—!/s so lang als das Blatt. Fruchtstands- stiel 1—8 mm lang. Fruchthülle wie bei den Arten. — Hierher gehören: a. Mit halbkugeliger Fruchthülle: 1. Blätter länglich, fast lederartig, am Grunde kurz-keilförmig mit geraden Seiten. Fruchtstand sitzend. 2. maerocarpa. Blätter elliptisch, fast lederartig, am Grunde gebuchtet- geschweift-keilförmig, mit bisweilen wieder buchtigen Lappen. Frucht- stand fast ohne Stiel. Fruchthülle grosswarzig, wie die rundlich-eiförmige Frucht gross. 3. mierocarpa. Blätter länglich, fast lederartig, am Grunde keilförmig mit geraden Seiten. Fruchtstandsstiel 4—12 mm lang. Fruchthülle und Frucht sehr klein. 4. tenuifolia. Blätter verkehrt-eiförmig, häutig bleibend. Fruchtstandsstiel fast fehlend. 5. crassifolia. Blätter gross, länglich-verkehrt-eiförmig, lederartig, mit breiten Lappen. Fruchtstandsstiel 0,5—1,5 em lang. 6. pümila. Blätter klein, 5—8 em lang, länglieh-verkehrt-eiförmig, fieder- spaltig, mit gleichförmigen ungetheilten Lappen. Fiuchtstandsstiel sehr kurz. Frucht sehr klein. b. Mit halbeiförmiger Fruchthülle: 7. aequiloba (S. 420). Blätter länglich-elliptisch, derbhäutig, mit unge- theilten dichtstehenden gleichförmigen Lappen. Fruchtstandsstiel 4 bis 8 mm Jang. S. obovata. Blätter verkehrt-eiförmig, fast lederartig, sehr breit. ce. Mit kreiselförmiger Fruchthülle: 9. undulata. Blätter länglich, wellig, mit stumpfen oder spitzen Lappen, Fruchtstandsstiel fehlend oder bis 8 mm lang. Fruchthülle am Rande gezähnelt. d. Mit flacher Fruchthülle: 10. euneifolia. Blätter verkehrt-eiförmig, am Grunde keilförmig. Frucht- standsstiel kurz. Frucht und Hülle sehr klein, 11. brevifolia. Blätter länglich-elliptisch, seiehtbuchtig, an der Spitze aus- gerandet, mit sehr kurzen, meist an der Spitze schwach ausgerandeten Lappen, am Grunde ausgeschweift-keilförmig. Fruchtstandsstiel sehr kurz, Wir haben es für zweekmässig gehalten sowohl bei @Q. robur und Q. sessilis als auch hier die von Lasceh aufgestellten Formen alle zu erwähnen, da sie eine Quercus. 525 auf langjähriger fleissiger Beobachtung der norddeutschen Formen (und damit wohl auch der des grössten Theiles des Gebietes) beruhende Darstellung der allgemeinen Veränderlichkeit unserer Eichen geben. Wenn auch die Form der Darstellung manches zu wünschen übrig lässt und die Benennung aller einzelnen Combinstionen über- flüssig erscheint, steht doch jede solche systematische Gliederung hoch über solchen Arbeiten, die wie die von Borbäs, Vukotinovi@ u. a. willkürlich Formen herausgreifen und dann (womöglich als Arten) langathmig beschreiben. Bei letzteren ist es oft unmöglich, die Spreu vom Weizen richtig zu scheiden. (Frankreich; Russland; sicher weiter verbreitet.) x? B, IE De 5%: * X 1090. @. macranthera X sessilis. Als diese Kreuzung wird die in DC. Prodr. XVI. 2. 9 (1864) als @. Robur Subsp. II. sessilifl. x. Szovitzii !) auf- geführte Form von Zabel gedeutet und in Beissn., Schelle, Zabel 77 (1903) Q. Seovitzii genannt (Q. szovitzii C. K. Schneider a. a. O. 193 [1904]). 1086. X 1088. Q. conferta X lanuginosa. h. In der Tracht und Blattgestalt bald dem einen bald dem andern der beiden Erzeuger ähnlich. Junge Zweige meist dicht filzig. Blätter unterseits bleibend behaart, meist auch in der Tracht denen von @. lanug. ähnlich. Griffel meist verlängert. Fruchtstände meist sitzend und z. T. kurz, seltener länger gestielt, auch an einer Pflanze oft sehr wechselnd. Fruchthülle meist der von @. conferta ähnlich, meist ziemlich tief mit grösseren und kleineren locker bis fester anliegenden, oft an einer Hülle oder an den Hüllen einer Pflanze wechselnd, meist mehr oder weniger dicht behaart. Mit den Erzeugern, bisher in Ungarn und in der Hercegovina. Q. conferta X. lanuginosa Borb. Erdesz. Lap. XXVI (1887). Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 65 (1897). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 194. — @. Szechenyäna?) Borb. a. a. O. XXV. 993 (1886) OBZ. XXXVII (1887) 143; XXXVIII (1888) 31, 32; XLI (1891) 322. — Q. Bratmü?) Borb. a. a. O. (1887). ÖBZ. XXXVIII (1888) 32 erw. C. K. Schneider a. a. O. Borbäs beschreibt von diesem Bastarde 4 Formen, die z. T. von Simonkai (Querceta 29, 31) angezweifelt wurden. Da es schwer ist in diesem Streit der beiden Schriftsteller das Richtige vom Unberechtigten zu unterscheiden, seien die Formen hier aufgeführt. Den Typus hält Simonkai für eine eigenartige Form der @. lanuginosa (Q. lan. c. Szechenyana Sim. Quere. 29 |1890)). B. Braüniı (Q. conf. X lanug. b. Q. Braunii Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur, II. 65 [1897]. — @. Braunii Borb. Erdösz. Lap. XXVI [1887] im engeren Sinne OBZ. XXXVIII [1888] 32). Junge Zweige behaart, dann verkahlend, nicht filzig. — In der Hercegovina und in Bosnien beobachtet. — Borbäs zieht hierher @. Tommasinü Kotschy’s s. 8, 491. C. Herculis4) (Q. conf. X lanug. ec. Q. Here. Gürke a. a. O. 65 [1897]. — Q. Hereulis [@. conferta X Streimii] Borb. Erdesz. Lap. XXVIJ. 680, 944 1) 8. I. S. 90 Fussn. 1. 2) Nach dem Grafen Paul Sz&cheny, * 6. Nov. 1838 + 28. Oct. 1901, 1882—9 ungarischem Ackerbau-, Gewerbe- und Handels-Minister (Borbäsa.a. O.). 3) S. VI. 1. S. 95 Fussn. 1. 4) Bei den Herkulesbädern bei Mehadia in Süd-Ungarn beobachtet, 526 Fagaceae, [1887] ÖBZ. XXX VIII [1888] 32). Blätter unterseits ergrünend. — Ungarn, — Simonkai zieht diese wohl in der That etwas zweifelhafte Pflanze zu seiner Q. aurea X conferta, Q. Tufae vgl. Querceta 31. D. Moesiaca!) (Q.conf. X lanug.e moesiaca Gürke a.a.O. [1897]. — Q. moesiaca Borb. u. Petrov. a.a. O. [1887]). Blätter wie beim Typus des Bastardes, aber grösser, oft in der Gestalt Q. conferta ähnlicher. — Ungarn. Borbäs giebt a. a. O. an, dass der Bastard sich von @. conferta durch die länger gestielten kleineren Blätter mit weniger Lappen, dichter behaarte junge Zweige und kleinere Schuppen der Fruchthülle unterscheide. (Serbien.) El 1086. X. 1089. Q. eonferta X robur. h. Gleichfalls von sehr wechselnder Tracht. Blätter meist verkehrt-eiförmig bis länglich, am Grunde fast stets deutlich geöhrt bis herzförmig, alle kurz gestielt, unterseits meist zuletzt schwach sternhaarig bis verkahlend. Frucht- stände stets deutlich gestielt, z. T. sogar meist ziemlich lang, aber sehr wechselnd. Schuppen der Fruchthülle wechselnd, aber kleiner als bei Q. conferta. Mit den Erzeugern im südöstlichen Gebiete hier und da. Ungarn. Siebenbürgen. Hercegovina. Q. conferta X Robur Simonk. Enum. Fl. Transs. 488 (1887). Quercet. 30. Gürke a. a. O. 64. — Q. Esculus var. intermedia Heuff. in Wachtel Zeitschr. Nat. Heilk. I. 98 (1850). Linnaea XXXIL. 577 nicht @. int. Boenningh. — W. spectäbilis Kit. nach Gürke a. a. O. 64 (1893). — @. Heuffelii?, (Simonk. s. unten [1883] erw.) C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 194 (1904). Auch bei diesem Bastard sind die Meinungen namentlich bez. der Nomenelatur etc, sehr getheilt, namentlich da ja die ungarischen Schriftsteller jede Form als eigene Art beschrieben. — Simonkai zieht (Quereeta 30) auch Tenore’s Q. Brutia hierher, vgl. indessen S. 492. — Von Formen wären zu nennen: A, Heuffelii2) (Q. Heufelüi [Q. Robur X subeonferta] Simonk. Mag. Növ. Lap. VII. 68 [1883]. Enum. Fl. Transs. 488 nieht Kotschy. — @. Neo-Heufelii Borb. Erdesz. Lap. XXVI [1887] 630, Term. füz. XIII. 30 [1890]). Steht in den meisten Merkmalen der Q. robur näher, Fruchtstandsstiele bis: über 4 em lang. Obere Blätter unterseits ziemlich stark behaart. — Ungam. B. Haynaldianas) (Q. Haynaldiana [Q. conferla X subbrevipes] Simonk. a. a. O. 63 [1883]. Enum. fl. Transs. 458). Steht der @. conferta näher und soll durch Einwirkung der Abart brevipes der @. robur entstanden sein, Fruchtstandsstiele daher kaum 1 cm Länge erreichend, Blätter meist gross. — - Ungarn. — Simonkai zieht hierher unter anderen auch @. appennina Borb. Term. Közl. X VIII. 353 (1886). — Dieser Form steht nahe: C. Bellogradensist) (Q. Bellogradensis Borb. Term. Füz. XIII. 30 [1890]). Von der vorigen Abart durch Kahlheit, kugelige Winterknospen, kleinere ge- buchtete Blätter und verlängerte Fruchtstandsstiele verschieden. Maecchien in Serbien, D. Budenziaäna5) (Q. conf. X robur ec. (Q. budenz. Gürke a. a. O. 65 [1897]. 1) S. S. 438 Fussn. 1. S. II. 1. S. 243 Fussn, 2. 8):8,.11.41.:8,0321 Russ 19undalV:. 8. 370m, 4) Bei Belgrad in Serbien beobachtet. 5) S. S, 493 Fussn. 3. Quereus, 527 — (). Budenziana Borbäs Erdesz, Lap. XXVI. 350 [1887]. Terın, füz. XII. 26, 29 [1890]. ÖBZ. XL [1890] 462). Zweige abstehend behaart mit ziemlich grossen Winterknospen. Blätter ziemlich gross, denen von @. conferta ähnlicher, unterseits graugrün, schwach sternhaarig, viellappig. Fruchthülle mit lockeren und dachziegeligen Schuppen. — Ungarn. — Vgl. S. 493. E. superläta (@. superlata Borb. DBM. V. 164 [1887]. Erdedsz. Lap. XXVI. 723 [1887]. Term. füz. XIII. 33 [1890]). Blätter ziemlich gross, dünnhäutig, oberwärts stark verbreitert, an den Zweigspitzen gedrängt tief buchtig mit 5—7 etwas gelappten Lappen, unterseits bleich-grün, schwach behaart. Blattstiele 5—7 mı, an den Fruchtzweigen bis 1,5 em lang. Fruchtstandsstiel etwa 1 em lang, behaart. Untere Schuppen der Fruchthülle buckelig. — Ungarn. — Vgl. S. 498, 521. (Serbien, und wohl weiter verbreitet.) [| 1086. X 1090. Q. eonferta X sessilis. h. In der Tracht ete. dem vorigen Bastarde meist ähnlich, aber von ihm meist durch Folgendes verschieden: Blätter erheblich länger gestielt, meist die Blattstiellänge an einem Exemplare stark wechselnd, die Blätter am Grunde oft schief geöhrt und am Stiel keilförmig herablaufend. Fruchtstände fast stets kurz, selten etwas länger gestielt. Mit den Erzeugern sehr zerstreut. Bisher bei uns mit Sicherheit nur: Ungarn. Siebenbürgen. ne Bosnien. Q. conferta X sessilis C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 194 (1904). — W. Tabajdiäna!) (Q. tabajdiana) Simonk. Erd6sz. Lap. XXV. 568 (1886) erw. — (0. A Borb. Erdösz. Lap. XXVI (1887). — @Q. conferta X sessiliflora Gürke a. a. O. 65 (1897). Gleichfalls einigermaassen wechselnd und in einigen Formen zweifelhaft, so gehört hierher wohl @. lanuginosa Pichleri? (s. S. 528). — Weiter zieht Maly (briefl.) hierher eine bemerkenswerthe Pflanze aus Serbien: Panicii2) (Q. pallida Panei@ Verh. ZBG. Wien VI. 570 [1856]. Borbäs ÖBZ. XXXVI [1886] 394 nicht Blume [1826} noch Heuffel [1858]. — @. conglomerata Pant. a. a. O. [1826]. — (). Tozza Pant. Glasn. srpshog utensg drustva XXX. 255 [1871]. Fl. knez. Srbija 626 Anm. [1874] nicht Bose). Sie wird von @. conferta unterschieden durch die etwa 2,5 em langen Blattstiele, büschelförmig behaarte Blätter, verlängerte Schuppen der Fruchtbecher und verhältnismässig kleine Früchte. Der Baum sieht dureh die reichliche Behaarung der Blätter blass und düster aus, — Borbäs charakterisirt diesen Bastard durch Aehnlichkeit mit Hubeny’s @. hungarica (s. S. 477), aber mit länger gestielten blassen Blättern. — Bei uns kommen in Betracht: A. eu-Tabajdiana ((. tabajdiana Simonk. a. a. O. [1886] im engeren Sinne [®. conferta X supersessiliflora] Enum. Fl. Transs. 488 [1887]). Steht in den meisten Merkmalen der (@). sessilis am nächsten. — So am verbreitetsten, B. Tufae3) (Q. conf. X sessilifl. b. Q. tufae Gürke a. a. O. 65 [1897]. — Q. Tufae [Q. conferta X subsessiliflora] Simonk. a. a. O. [1886]. Enum. Fl. Transs. 1) Nach Karl von Tabajdi, * 10. Nov. 1833 Nagyszerind, 7 7. Oct. 1886 Arad, Obergespan der Comitate Arad, Krassö-Szöreny und der Kgl. Freistadt Arad (Wagner briefl. durch A. v. Degen). 2) S, II. 1. S. 479 Fussn. 3. Die genauen Daten sind: * 17. April 1814 Ugrin bei Bribir unweit Crkvenica (kroat. Küstenland) (Hire briefl.) * 8. März 1888 Belgrad. 3) Nach dem Fundort, dem Walde Tufa zw. Csiklova und Illadia im Ct. Krassö-Szöreny (Simonkai a.a. O.). Tufa ist ein rumänischer Name für Eichen- arten der Gruppe Robur, 528 Fagaceae. 455 [1887]). Steht in den meisten Merkmalen der @. conferta näher. — Ungarn, Siebenbürgen. — Hierher zieht Simonkai (vgl. Querceta 30) auch Borbäs’s Q. Hereculis (vgl. S. 525). D. chrysöpoda!) (@. chıysopoda Borb. Erdesz. Lap. XX VI [1887]), die Borbäs als Q. aurea X speclabilis (vgl. S. ) deutet, gehört nach Maly (briefl.) gleichfalls hierher. — Ungarn. E. Pichleri2) (@. lanuginosa 6. Pichleri G. Beck Glasnik XVII. 79 [105] [1906]. Wiss, Mitth. XI. 4 [125] [1909]. — @. Pichleri (conferta X sessılis) G. Beck in sched.). Zweige verkahlend. Blüthenstandstiele ziemlich lang, bis 2 em lang. Blätter lederartig mit beiderseits hervorragenden Nerven, fast rundlich, fiederspaltig, mit vorn verbreiterten fast ganzen Lappen und geschlossenen Buchten, ausser dem Blattstiel und den Nerven unterseits verkahlend. — Blätter denen der @. conferta ähnlich, 5—6 em lang und breit oder weniger länger, — Hercegovina: Mostar. (Serbien.) ET * X 1089. @. tozae X robur (Q@. toza X robur ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I, 194 [1904]). Als Q. pedunceulata X Toza beschreibt Hy (Bull. Soc. Bot. France XLI. 557 ff. [1895]) zwei Formen ausführlich, die er Q. Rechini 3) (S. 557) und @. Andegavensis 4) (S. 558) nennt. — West-Frankreich, * X 1090. @. tozae X sessilis (Q. toza X sessilis C. K. Schneider a. a. O. 194 [1904]). Hy beschreibt a.a. OÖ. auch zwei den vorigen analoge Formen dieses Bastardes (@. sessiliflora X Toza a. a. O. 556f.) als Q. Trabüti5) (S. 556) und Q. Guerangeri6) (S. 557 [1895]). — Süd-Frankreich; beide bei uns höchstens in Gärten. ’ 1088. X 1089. Q. lanuginosa X robur. h. Bald zwischen den Erzeugern die Mitte haltend, bald dem einen oder dem andern Erzeuger ähnlich. Junge Zweige dichter oder lockerer grauhaarig. Blätter meist oberwärts etwas verbreitert, meist spitzlappig, unterseits auf der ganzen Fläche oder doch auf den Nerven deutlich, meist dicht, behaart. Frucht- hülle mit meist sich dicht deckenden filzigen Schuppen. Mit den Erzeugern wohl nicht selten, angegeben in Nieder-Oester- reich, Ungarn, Siebenbürgen ; Slavonien; Hercegovina; Dalmatien. (). lanuginosa X KRobur Borb. Term. füz. XIII. 29 (1890). Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 61 (1897). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 195. — @. sessiliflora Z. pallida Schulzer, Kanitz u. Knapp Slavon. in Zool. Bot. G. Wien XV. 89 (1866)? — Q. Kanitziana?) Borb. Erd. Lap. XXXVI. 732 (1887) erw. Term. I) Von yovoog Gold und zodös Fuss d. h. Stiel. 2) Nach Anton Pichler, * 29. Juni 1863 Agram, Professor am Gymnasium in Mostar, verdient um die Landeskunde der Hercegovina. Die Verf. der Synopsis sind ihm für freundliche Führung in der Flora von Mostar zu Dank verpflichtet. 3) Nach Abbe Jules Röchin, * 8. Dee. 1853 Sobez (Sarthe) (briefl.), Professor in Mamers (Sarthe). 218. VIE AS. HL617 Eisen. iR 5) S. III. S. 513 Fussn, 2. 6) Nach dem verstorbenen Apotheker Edouard Gu@ranger in Le Mans (Sarthe) (Hy briefi.). ?) 8. I. S. 254 Fussn. 2. Die genauen Daten sind: * 25. April 1843 Lugos (Ct. Kraseo, jetzt Krassö-Szöreny + 12. Juli 1596 Klausenburg. Vgl. Knapp in ÖBZ. XXIV (1874) 1 mit Bild. A Quereus 529 füz. XIII. 28 (1890). Müllner Verh. ZBG. Wien XLIV (1894) S. 4. — 0. devensis!) Simonk. ÖBZ. XXXVII (1887) 404. Auch für diesen Bastard gilt das bei @Q. robur X sessilis Gesagte, dass die Abgrenzung der Formen der Erzeuger von denen des Bastardes unsicher ist und dass mehrere Formen eine verschiedene Deutung erfahren haben. — Ueber die Deutung der Q. Osatoi, Q. erioneura und Q. superlata von Borbäs vgl. 8. 521, 527. — Ferner werden von manchen Schriftstellern hierher gezogen: @. pendulina Kit. . Schult. Oesterr. Fl. ed. 2. 620 (1844) s. S. 494, — @. Budensis Borb. Termesz. 322 (1878) (vgl. S. 494); Q. ambigua Kit. Linnaea XXXII. 354 (1863) nicht der Se Schriftsteller vgl. S. 490, 495. — @. Bedöi Borb. Mag. homok p. növ. 54 (1886); @. Monorensis Simonk. Enum. Fl. Transs. 485 (1887). — Q. redöi Gürke a. a. O. 61 (1897). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. II. 195 vgl. S. 503. — @. asterotricha Borb. u. Csatö a. a. O. (1886) vgl. S. 503. — Q. borealis v. pilosa vgl. Simonk. Enum. Fl. Transs. 487 (1887). Querceta 23, 24, an erster Stelle als @. Robur x sublanug, s. S. 503. — Von Formen sind zu nennen: B. tridactyla2) (Q.tridaetyla Borb. Term. Közl. XVIII.353 [1886]. ÖBZ.XXXVI [1886] 394 XXX VII [1887] 198 XLI [1891] 145. Balat. fl. 335 [1900]). Oberste 3 Blattlappen fingerförmig verlängert. — Hierzu die oben erwähnte @Q. devensis Simonk. a. a. OÖ. (1887). C. suberispa (Q. suberispa |a. erispata X robur]) Borb. Term. Füz. XIII. 29 [1890)). Blätter schwach kraus, unterseits am Mittelnerven behaart, fieder- theilig. Fruchtstandsstiele etwa die Hälfte der Blattlänge erreichend. — Durch die Einwirkung der @. lanuginosa crispata entstanden. Weiter gehört dann hierher: @. pubescens ß. glabrata Heuff, in Wachtel Zeitschr. I. 98 (1850). Linnaea XXXIII 574 und einige andere Formen nach Simonkai (Enum. Fl. Transs. 489); Q. semilanuginosa Borb. ÖBZ. XXXVI (1887) 198, nur der Name (Q. sublanuginosa Borb. A magy. hom. puszt. növ. 55 [1886] nicht Schur); hierzu var. Balatonensis3) Borb. Balat. fl. 332 (1900). (Balkanhalbinsel.) #1 1088. X 1090. Q. lanuginosa X. sessilis. h. Junge Zweige meist dichter oder auch lockerer grauhaarig. Blätter seicht oder tiefer gelappt, fast stets unterseits wenigstens anfangs dicht, später mitunter lockerer behaart. Blattstiel von wechselnder Länge, meist ziemlich lang, bis über 4 cm. Fruchtstände sehr kurz gestielt bis fast sitzend. Innerhalb des Verbreitungsgebietes der Q. lZanuginosa anscheinend nirgend selten. Beobachtet: Schweiz. Tirol. Nieder-Oesterreich. Steier- mark. Ungarn. Siebenbürgen. Kroatien. Slavonien. Bosnien. Herce- govina (Maly briefl.). Q. lanuginosa X. sessilis Borb. Balat. fl. 333 (1900). Beck Fl. Bosn. II. 125. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 195. — ®. Streimii*) Heuff. in Wacht. Zeitschr. I. 97 (1850). Linnaea XXXIII. 172. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (erw.); Hayek Fl. Steierm. 119. — @Q. pubescens $. Streimii Heuff. Enum. Banat. 159 (1858). — 0. lanu- ginosa X. sessiliflora Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890). Gürke in 1) Nach dem Fundort Deva an der Maros in Siebenbürgen. a roLödrrv Aos, dreifingerig. 3) Am Plattensee, ungarisch Balaton beobachtet. 4) Nach Georg Streim, um 1850 Physiker des Ct, Sirmien in Vukovär, Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 34 530 Fagaceae, Richter-Gürke Pl. Eur. II. 64 (1897). — @. calvescens Vuk. nach Borb. Balat. fl. 333 (1900). Die von Freyn (Verh. ZBG. Wien XXVII. 422 [184] [1877]) gemachten Au- gaben in Süd-Istrien und gelieferte Beschreibung ist nach ihm selbst irrthümlich, ebenso über @. Streimiüi var. pseudoconferta Freyn a. a. O. vgl. S. 514. Gleichfalls recht veränderlich und oft verkannt. Von Formen wären folgende zu nennen: A. glabrescens (Q. glabrescens Kern, ÖBZ. XXVI. 230 [1876]. — Q. budensis var. dasjelados Borb. Budap. körn. nöy. 1879. 70? vgl. S. 195. — Q. glabrata Borb. a. a. O. [1879]? ob auch Heuff.? vgl. S. 529. — Q. Kerneri!) Simonk, Mag. Növ. Lap. VII. 69 [1883]. Enum. Fl. Transs. 487. — Q. sessiliflora X sublanuginosa Simonk. Enum. Fl. Transs, 489 [1887]). Steht der @. sessilis näher, namentlich durch stärkeres Verkahlen der Zweige und Blattunterseiten, — Durch dasselbe Merkmal ist ausgezeichnet: Q. Streimü var. Q. Tiszae 2) Simonk. Enum. Fl. Transs. 489 (1887); @. Tiszae Simonk. u. Fekete Erd. Lap. XXVI, 78 (1887) nicht Beck Fl, Nieder-Oesterr. 272 (1890), der seine Pflanze gerade durch reichlich behaarte Blattstiele charakterisirt. B. Badensis;) (Q. lanug. X sessilifl. Q. badensis Beck Fl. Nieder-Oesterr. 272 [1890]). Blätter rundlich-elliptisch, mit 3—5 sehr kurzen abgerundeten, ganz- randigen oder etwas ausgeschweiften Lappen, am Grunde schief klein-geöhrt. Blattstiele 1—1,5 em lang, wie die Zweige anfangs behaart. — Nieder-Oester- reich und wohl auch anderwärts. . C. Däcica (Q. dacica Borb. ÖBZ. XXXVII [1887] 148, 404; XLI [1891] 249. — (. Bedöi4) Simonk. Enum. Fl. Transs. 489 [1887] nicht Borb. [1886)). Blätter am Rande seicht buchtig mit sehr stumpfen kleinen Lappen. Frucht- stände mit 0,4 bis über 4 em langen Stielen. — Scheint nicht selten. D. intereedens (Q. lanug. X sessilifl. Q. intercedens Beck a. a. O. 271 [1890]. — 0. lanug. X subsessilifl. Simonk. Enum. Fl. Transs. 489 [1887] unter Streimii). Steht der Q. lanuginosa näher. Blätter unterseits dicht behaart, grau, mit ziemlich tiefen ganzrandigen oder ausgeschweiften vorwärts gerichteten, oft sägezahnförmig und länglichen Lappen. Blattstiel 1—2,5 em lang. Frucht- stände fast ungestielt. — Nieder-Oesterreich, Hercegovina und auch anderwärts. (Balkanhalbinsel.) E17 b. Prinos?) (Loud. Arb. Brit. III. 1872 [1838] erw. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 57 [1888]. — Cerroides Spach Hist. nat. vög. Phaner. XI. 159 [1842]. — KElaeobälanos®) Endl. Gen. Suppl. IV. 24 [1847]. — Albae [Loud. a. a. O. (1838) erw.]. Koehne D. Dendr. 167 [1893]. — Leuco- balanus‘) Sargent Silva N.Amer. VIII. 13 [1895]). Rinde des Stammes hell, meist hellgrau, abblätternd.. Blätter hell- grün, oft bläulich, im Herbst roth oder braun. 1) S. VI. 1. S. 202 Fussn, 2, 2) Nach dem Grafen Ludwig Tisza (Bruder des PolitikersKoloman), * 1833 Geset + 26. Jan. 1898 Budapest, dem Wiederhersteller der 1879 durch eine Ueber- schwemmung zerstörten Stadt Szegedin (Szeged). 3) S. I. 1. S. 398 Fusen. 1. 4) S. S. 503 Fussn. 2. 5) zroivog, Name der immergrünen Eichen bei den alten Griechen. 6) Von Z/ala Oelbaum und Ad/avog Eichel, wegen der Aehnlichkeit der Blätter. 7) Von Zevzdg weiss und Ad/avog Eichel. Quereus, 531 1. Blätter ohne in die Buchten verlaufende Nerven, meist grob stumpflich- und stachelspitzig gezähnt. «@. Blätter unterseits mit zahlreichen vorherrschend einfachen Haaren, nur mit Sternhaaren untermischt. — Rinde des Stammes meist dünn. Früchte im ersten Jahre reifend. Fruchthülle stets mit aufrechten angedrückten gleich- förmigen Schuppen (Diversipilösae ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 208 [1904)). Durch kurzen höchstens 0,5 em langen Blattstiel sind aus- gezeichnet die selten bei uns angepflanzten: * Q. Mongolica (Fisch, in Turez. Bull. Soc. nat. Mose. 1838. 101). Blätter aus schmalenı aber herzförmigem Grunde, spatelig verkehrt-eiförmig mit meist vorgezogener Spitze, jederseits mit 7—12 groben stumpf- lichen Zähnen, oberseits bald verkahlend, unterseits auf den Nerven mit vereinzelten langen Haaren, meist 0,7—1,5 dm lang und 5 bis 10 em breit. Früchte zu 1—2 fast sitzend; ihre Hülle mit höckerförmig hervorragenden Schuppen. Von Dahurien durch das Amurgebiet bis China verbreitet. Die in Baumschulen unter ihrem Namen vertriebenen Pflanzen gehören meist zu anderen Sectionen. — * Q. grosseserrata (Blume Mus. Lugd. Bat. I. 306 [1849—51]). Blätter fast länglich-rhombisch beiderseits ver- schmälert, meist 0,6—1,3 dm lang und 3—7 cm breit, jederseits mit etwa 10—12 Seitennerven und kleinen fast zahnartigen Lappen, oberseits tiefgrün mit bleibenden einzelnen Haaren, unterseits heller, stark verkahlend. Fruchtstände kurz gestielt, wenigfrüchtig, ihre Hülle ziemlich tiefnapfförmig mit breiten Schuppen. Japan. * Q. glandulifera (Blume Mus. Lugd. Bat. I. 295 [1849—51]). Blätter aus keilförmigem Grunde, länglich-verkehrt-eiförmig bis verkehrt-lanzettlich, zugespitzt, meist 0,5—1,5 dm lang und 2 bis über 6 cm breit, jederseits mit meist 6—9 (bis 12) Seitennerven und Lappen; diese zahnartig in eine drüsenkopfige Stachelspitze plötz- lich zugespitzt, lederartig, unterseits besonders anfangs von langen Seidenhaaren grau- bis hellgrün. Blattstiel bis über 1 em lang. Fruchtstände 1—5 früchtig, mit bis zu 3cm langem Stiele. Frucht klein, /a—?/s aus der mit kleinen anliegenden flachen Schuppen versehenen Hülle herausragend. — Japan, Korea und China, bei uns hier und da in Gärten, im nördlichen Gebiete mitunter frostempfindlich, 8. Blätter unterseits wenigstens in der Jugend mit Stern- haaren besetzt, denen nur vereinzelt längere einfache Haare beigemischt sind, am Grunde fast stets keilförmig. Fruchtstände stets kurz oder sehr kurz gestielt. $ Einjährige Zweige kahl oder fast kahl, nicht filzig. — Stamm mit meist heller dünnschuppiger Rinde. Blätter mit kurzen oft gleichmässigen bis fast zahn- artigen Lappen (Prinos Loud. Arb. Brit. III. 1872 [1838] veränd. C. K. Schneider a. a. O. 206). * Blätter unterseits verkahlend oder doch nur zerstreut behaart. Ausser der unten,genannten Art ‚finden sich noch selten in Gärten: Q. prinoides (Willd. Neue Schr. Ges. Nat. Fr. Berl. 1801. 397. — Q. Prinus hümilis Marsh. Arb, Am. 125 34* ' 532 Fagaceae. [1785] nicht Mill. — @. Chinguapin !) Pursh Fl. Am. Sept. II. 634 [1814]). Ausläufertreibender Strauch von höchstens 3 m Höhe, selten Baum. Blätter denen von Q. prinos ähnlich, aber mit meist nur 5—7, seltener bis 8 Seitennerven, meist 0,6—1,3 dm lang und 5-8 cm breit. Oestliches Nord- Ameriea. — Q. Michaüzxii2) (Nutt. Gen. II. 215 [1818] z. T. — Q. Prinus var. palästris Mich. Hist. Chenes Amer. 5 t. 6 [1901]). Ansehnlicher Baum, der @. prinos ähnlich. Blätter rhombisch-verkehrt-eiförmig bis elliptisch, meist 1 bis 2 dm lang und 0,5 bis über 1 dm breit, jederseits mit 8 bis 15 Seitennerven, mitunter fast ganzrandig, seicht geschwungen- gelappt, unterseits mehr oder weniger dicht grau behaart, Blattstiel 1—3 em lang. Oestliches Nord-America. Das spalt- bare Holz wird zum Korbflechten benutzt (Schneider). * Q. prinos3). h- Bis 25 m hoch, selten (wohl nicht bei uns) noch höher mit breiter Krone, Stamm mit dunkler zuletzt diekschuppiger Rinde. Zweige kahl oder nur anfangs etwas behaart, die einjährigen olivbraun mit ziemlich deutlichen Lenticellen. Winterknospen meist kugelig-eiförmig, hellbraun, etwa 6—10 mm Jang mit gewimperten Schuppen. Blätter meist aus keilförmigem Grunde länglich- verkehrt-eiförmig bis länglich, stumpf oder kaum zugespitzt, meist etwa 0,6 —2,5 dm lang und 0,5 bis über 1 dm breit, selten erheblich länger und breiter, in der Ge- stalt und Grösse sehr wechselnd, jederseits mit 8--17 Seitennerven und jederseits etwa 4—16 z. T. oft sehr kleinen mitunter undeutlichen Lappen, mitunter lappig gezähnt, oberseits bald kahl und glänzend olivgrün, höchstens auf der gelblich- bis graugrünen Unterseite locker behaart; im Herbste tief-orange bis bräunlich-gelb werdend. Früchte zu 1-2 auf etwa S—12 mm langen Stielen. Fruchthülle mit eiförmigen anliegenden Schuppen, die Frucht zu '/s bedeckend. In den mittleren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit langem (1750) in Gärten und zwar in verschiedenen Formen, wegen ihres kräftigen Wuchses und eigenartigen Tracht besonders als Parkbaum beliebt. Bl, Mai, Juni. Frucht October, November. Q. Prinos L. Spec. pl. ed. 1. 995 (1753). Dippel Handb. Laubh. II. 84, Koehne Deutsche Dendrol. 127. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 207. — Q. montana Willd. Spee. pl. IV. 440 (1805). Bastard mit Q. alba s. bei Q. alba S. 535. ** Blätter unterseits dicht filzig behaart (vgl. auch ©. Michauxii oben). * Q. castäneat). jj- Bis zu 30 m hoch, meist mit ziemlich schmaler Krone, Stamm mit hellgraubrauner dünnschuppiger Rinde. Zweige nur anfangs zerstreut behaart, dann orangebraun, im zweiten Jahre braungrau mit feinen hellen Lenti- cellen. Winterknospen länglich-eiförmig, spitz, etwa 7 mm lang, braun, Blätter lanzettlich-verkehrt-eiförmig bis länglich-lanzettlich, meist zugespitzt, etwa 1,2 bis fast 2 dm lang und 3—9 cm breit, jederseits mit meist 10—14 kleinen aber derben mehr oder weniger vorgezogenen zahnartigen stumpflichen bis spitzen stachelspitzigen Lappen, oberseits bald verkahlend, glänzend gelbgrün, im Herbste mehr oder weniger orangeroth. Blattstiel fast 2—3,5 em lang. Frucht meist einzeln, sitzend, selten nl ) Einheimischer Name, 2) S, IL 1. S. 450 Fussn. 3, Die genaueren Daten sind: Andre M. (vgl. auch II. 1. S. 677 Fussn. 2) * 7. März 1746 Satory bei Versailles F 13. Nov. 1802 auf Madagaskar. Frangois Andre M. * 1770 Versailles 23. Oct. 1855 Baur&al bei Pontoise, 3) S. 8. 530 Fussn. 5. +) S. S. 440 Fussn. 2. Quereus, 533 kurz gestielt, fast 2 cm lang; ihre Hülle mit eiförmigen anliegenden Schuppen, die Frucht '/s—!/a bedeckend. Im mittleren Nord-America heimisch, bei uns seit fast 100 Jahren (1822) in Gärten, aber nur hier und da zu finden und im nördlichsten Gebiete mitunter er- frierend. Liebt trocknere Böden. Q. Castanea Mühlenb. Neue Schr. Ges. Naturf. Fr, Berl. 1806. 396. Koehne Deutsche Dendr. 127. — @. Prinos var. acuminata Mich. Hist. Chenes Am, 5 t, 8 (1801). — Q@. Muehlenbergüi!) Engelm. Trans. St. Louis Akad, 1877. 391. — Q. acuminata Sarg. Gard. a. for. 1895. 93. C. K, Schneider Ill. Handb. Laubh, I. 207. * x * Q. castänea X macrocärpa s. S. 536. $$ Einjährige Zweige dick gelbgrau filzig behaart, erst im zweiten Jahre verkahlend. — Stamm mit tief- rissiger dicker Rinde. Blätter sternhaarig. Frucht im ersten Jahre reifend (Dentätae ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 209 [1904)). * Q. dentäta. hh—h. Meist nicht bis 20 m hoch, mit unregelmässiger breiter Krone. Zweijährige Zweige graubraun mit deutlieben Lenticellen. Winter- knospen behaart, die endständigen viel grösser. Blätter lederartig-häutig, aus schmalem fast abgerundetem Grunde verkehrt-eiförmig bis fast elliptisch, sehr gross, meist 1,5—2,5 (mitunter bis 5) dm lang und 0,9—1,4 (mitunter bis 3) dm breit, jederseits mit 3—7 abgerundeten mitunter stachelspitzigen kleinen Lappen, ober- seits verkahlend, unterseits gelblichgrün, locker sternhaarig, im Herbst tief orange- rotb. Blattstiel 1—4 mm lang. Früchte zu 1—2, fast sitzend, etwa zur Hälfte aus der Hülle hervorragend; diese mit langen schmallanzettlichenbisline- alischen häutigen locker abgebogenen oberen Schuppen. In Japan (in China und der Mandschurei nach Schneider in abweichenden Formen) heimisch, bei uns neuerdings mehr in Gärten, anscheinend auch im nörd- lichen Gebiete winterhart. Bl. Mai, Frucht November (bei uns anscheinend nicht reifend). (@). dentata Thunb. Fl. Jap. 177 (1784). Koehne Deutsche Dendr. 127. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 209. — @. obovata Bunge M&m, Ac. St. P£tersb. 1831. 135. — @. Deimio2) mancher Baumschulen nach C. K. Schneider a. a. O. 210 (1904). Dureh die grossen Blätter (die grössten der Gattung) und die eigenartigen Fruchthüllen sehr auffällig. ß. Blätter mit in die Buchten verlaufenden Seitennerven, mehr oder weniger tief buchtig-gelappt, selten nur grob gezähnt. $ Blätter unterseits weissfilzig (Macrocärpae C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 201 [1904] z. T. [mit (). macrocarpa s. S. 535], alle ausgezeichnet durch verlängerte sehr schmale obere Schuppen der Frucht- hülle). Selten ist die durch sitzende oder kurz gestielte Früchte ausgezeichnete Q. lobäta (Nde Ann. Se. nat. 1801. 271). 1) 8. II. 1. S. 156 Fussn, 4; das genauere Datum des Fodes ist 24. Juni 1817 Lancaster (Pennsylvanien). 2) Daimio bezeichnet in Japan bekanntlich die früber fast unabhängigen Feudal- herren. ss 534 Fagaceae. Zweige kahl bis behaart, die nichtblühenden sehr lang und bis zum Boden überhängend. Blätter verkehrt-eiförmig, meist 5 bis 10 em lang, mit tiefen nach aussen sich oft verengenden Buchten und jederseits 4—6 breiten, oft fast trapezoiden, z. T, wieder gekerbten Lappen, oberseits zerstreut sternhaarig. Frucht meist 3 bis über 5 em lang, über 3mal so lang als dick, essbar. — Kalifornien. * Q. bicolor. fi} (bei uns meist grosser }}). Bis 30 m hoch. Aeussere Zweige überhängend. Junge Zweige behaart, später meist kahl, rothbraun, mit deutlichen Lenticellen. Winterknospen rundlich-eiförmig, kaum behaart, 3—4 mm lang. Blätter aus meist spitz keilförmigem Grunde lanzettlich-verkehrt-eiförmig, meist 1 bis fast 2 dm lang und 0,5 bis über 1 dm breit, jederseits mit 3—9 meist ziemlich seichten wieder gezähnten Lappen, öfter tiefer gebuchtet (var. /yrata Koehne a. a. O. [1893]), unterseits mit ockergelben Nerven. Fruchtstände 1—2früchtig, meist 2—6 em lang gestiel. Fruchthülle am Rande durch die schmalen aber hier kurzen obersten Schuppen gezähnelt erscheinend. In Süd-Kanada und den mittleren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns hier und da wegen ihrer Schönheit in Gärten. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. @. bicolor Willd. Neue Schr. Nat. Fr. Berl. 1801. 396. Koehne Deutsche Dendr. 127. — Q. Prinos ß. platanoides Lam. Eneyel. I. 720 (1783). — @. platanoides Sudw. Rep. Seer. Agrie. U. S. 1892. 327 (1893). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh, I. 202. Ein Bastard mit @. alba ist in Nord-America beobachtet (@. Jackianal) C. K. Schneider a. a. O. 202 [1904]). $$ Blätter unterseits nicht weiss filzig, verkahlend oder bleibend behaart. Früchte zu 1—2 (bis 3) sitzend oder auf einem höchstens 2,5 em langen Fruchtstandsstiel (Albae Loud. a. a. O. [1838] s. S. 530 z. T. C.K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 203 [1904] [ausser (). macrocarpa s. oben S. 533]). Von hierhergehörigen Arten werden selten angepflanzt die durch meist gleichmässig kurz-fiederlappigen bis fiedertheiligen Blätter ausgezeichneten: Q@. Garrydna?2) (Hook. Fl. Bor. Am. II. 59 [1839]). Blätter mit bis auf '/2 oder ?/s der Spreiten- hälfte eindringenden schmalen Buchten, jederseits mit 2—5 breiten meist buchtig gezähnten Lappen (die mittleren grösser), ober- seits dunkelgrün, unterseits sternhaarig. Frucht bis 3,5 cm lang. Paeifisches Nord-Amerieca. — Q. Douglasii3) (Hook. u. Arn. Bot. voy. Beech. 391 [1841]). Blätter oval bis keil- förmig-verkehrt-eiförmig, meist nicht bis 1 dm lang, selten fast ganzrandig, meist mit jederseits 2—5 kurzen Lappen und flachen Buchten, oberseits blaugrün, unterseits sternhaarig. Früchte kurz gestielt, meist nicht bis 3 (bis 4) em lang. Kalifornien, im nördlicheren Gebiete nicht winterhart. 1) Nach dem Entdecker J. G. Jack, s. S. 411 Fussn, 2, 2) Nach Nicholas Garry, Seeretär der Hudson-Bay-Compagnie, der D. Douglas auf seinen Reisen in Nord-America unterstützte. Nach ihm ist die Gattung Garrya (Dougl. u. Lindl. Bot. Reg. t. 1686 [1835]) und die Familie der Garryaceae benannt. 3) S. I. S. 189 Fussn. 2; die genaueren Daten sind: * 1798 Scone (Perth- hire, Schottland) F 12. Juli 1834 auf Hawai (Britten u, Boulger in Journ. of Bot. XXVI) Quereus. 535 * Blätter unterseits verkahlend, höchstens ganz dünn behaart (9. Iyrata). * Q. alba. h—h. Bis über 30 m hoch, mit meist sehr breiter offener Krone, sich meist schon früh ausbreitend. Stamm mit dünn plattenartig abblätternder Rinde. Zweige anfangs behaart, die ein- jährigen oft fast kahl, graubraun mit deutlichen Lenticellen. Winter- knospen kurz, rundlich-eiförmig, graubraun, behaart. Blätter in der Jugend röthlich, meist aus keilförmigem, selten aus herzförmigem Grunde länglich bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist 1 bis über 2 dm lang und 0,3 bis fast 1,5 dm breit, etwas fiederlappig bis tief fieder- spaltig, jederseits mit 3—7 abgerundeten, mitunter gebuchteten Lappen, oberseits glänzend grün, unterseits hell- bis weisslichgrün mit gelblichen Nerven, fast ganz kahl; im Herbste tiefpurpurviolett gefärbt. Blattstiel 0,4—2 em lang. Fruchtstandsstiele ganz kurz oder bis 2,5 (selten bis 5) em lang. Fruchthülle flach, kurz, mit höcker- förmigen Schuppen. Frucht meist 3—4mal länger als die Hülle. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit sehr langer Zeit (1728) in Gärten wegen der schönen Belaubung und Herbstfärbung beliebt. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. Q. alba L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 127. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 203. Von Bastarden sind in Nord-America beobachtet: @. alba X stelläta (Q. alba X minor C. K. Schneider a, a. O. [1904] vgl. Vasey Bull. Torr. B. Club. 1580. 25 t. 29) und Q. prinos X alba (Q. alba X prinus: Q. satlül) C. K. Schneider a. a. O. [1904)). * Q. Iyräta (Walt. Fl. Carol. 235 [1788]). j}- Zweige oft stark überhängend. Zweige olivbraun,. Blätter ungleich leierförmig-fiederspaltig, mit sehr breit offenen mittleren Buchten, mit ziemlich breiten auf dem Rücken mit einem Zahn versehenen oberen Lappen, in der Jugend broncegrün, unterseits hell- grün, schwach behaart; im Herbste hellscharlach- bis orangeroth, Blattstiel 0,3 bis 2 em lang. Fruchtstände 1—2früchtig, mit 0,5—2 (selten bis 3) em langem Stiel. Fruchthülle mit gekielten und unebenen Schuppen, die niedergedrückte Frucht kaum aus der Hülle hervorragend. — In den südlicheren Ver- einigten Staaten häufig, bei uns hier und da in Gärten, öfter mit der vorigen ver- wechselt. ** Blätter unterseits deutlich bleibend behaart. * Q. macrocärpa?). }}. In der Heimat bis über 50 m hoch; in der Tracht und Rinde der @. robur ähnlich. Einjährige Zweige oliv-graubraun, mehr oder weniger behaart, ohne sichtbare Lenticellen, bereits fein längsrissig, die zweijährigen Zweige meist schon korkig. Winterknospen klein, kegelförmig, bräunlich, Blätter aus keilförmigem Grunde verkehrt-eiförmig bis lanzettlich-verkehrt-eiförmig, mit- unter sehr gross, bis über 3 dm lang, meist 0,5—1,5 dm breit, mit 4—10 ab- gerundeten mitunter sehr kurzen von der Mitte ab beiderseits verkleinerten mit- 1) Nach dem Gärtner J. Saul, auf dessen Besitzung bei Washington der Bastard entstand, ?) Von uaxodg lang, gross und »aords Frucht. ** 536 Fagaceae, unter wieder gebuchteten Lappen, häutig, oberseits tiefgrün, verkahlend, unter- seits bleibend grauweisslich bis gelblich mehr oder weniger dieht behaart. Blatt- stiel 1—3 em lang, Nebenblätter meist bleibend. Fruchtstände 1—3 früchtig sitzend oder bis 2,5 em lang gestiel. Fruchthülle gross und tief, ihre unteren Schuppen dick gekielt, die oberen pfriemlich, franzenartig her- vorragend. Frucht meist 2,5—5 em lang kugelig bis kugelig-eiförmig, kaum oder bis über '/s aus der Hülle hervorragend. Von Neuschottland bis zu den südlicheren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit langem (1795) in Gärten, wegen ihrer schönen Belaubung beliebt; auch im nördlichen Gebiete hart. Blüht und fruchtet oft bereits als strauchige Pflanze. Bei dieser wie auch bei anderen ausländischen Eichen sei vor den auf anderen Arten veredelten Pflanzen gewarnt, diese bleiben stets niedrig und werden meist nicht alt, blühen allerdings am frühesten. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. (@. macrocarpa Mich. Hist. Chenes Am. no, 2 t. 2, 3 (1801). Koehne Deutsche Dendr. 128. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 201. Aendert ab: B. oliviförmis (olivaeformis Gray Man. ed. 2. 404 [1856]. — @. olivaeformis Mich. fil. Hist. Arb. Am. II. 32 t. 2 [1812]). Blätter besonders tief und schmallappig. — So neuerdings vielfach in Gärten. *x* (Q. caslanea X macrocarpa s. unten. * Q. stelläta (Wangenh. Nordam. Holz. 78 t. 6 fig. 15 [1787]. — Q. alba var. minor Marsh. Arb. Am. 20 [1785]. — @. obtusiloba Mich. Chenes Am. no. 1 t. 1 [1801]. — @. minor Sarg. Gard. and for. 471 [1889]). f} bis 20 m hoch, Zweige anfangs gelbfilzig, erst im zweiten Jahre verkahlend. Winterknospen stumpf- eiförmig. Blätter kleiner als bei vor. mit breiten Buchten und jederseits 2—4 breiten oft fast 4seitigen Lappen, meist etwa 1—1,5 (bis 2) dm lang und 7—12 (bis 15) em breit, lederartig, unterseits grau- bis gelbgrün, behaart, Frucht- stände 1—2früchtig, sitzend oder bis 1,5 em lang gestielt. Hülle mit sämmtlich eiförmigen flach angedrückten Schuppen. Frucht bis fast 2 cm lang, etwa zur Hälfte hervorragend. — Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem (1800) in Gärten. — Bastard mit Q. alba s. S. 535. Diese Art ist pflanzengeographisch wichtig. Sie bildet mit der zur Gruppe Ilex (S. 469) gehörigen Q. Vürginiäna (Mill. Gard. Diet. 8 ed. No. 16 [1768). @. virens Ait. Hort. Kew. III. 356 [1789]) die Post-Oak-Lands des südlichen Prairie- gebiets. Den Namen Post-oaks (Pfosten-Eichen) führen diese Arten, weil sie die für die Einzäunungen (fences) nöthigen Pfähle liefern, Bastarde., BEACH: 2.35. In America entstandene und nur dort beobachtete s. die Bemerkungen zu den Arten und ©, K. Schneider (Ill. Handb, Laubh. I [1904)). * x * Q. castänea X macrocärpa. — Q. macrocarpa X acuminata Sarg. Silva VIII. 56 (1895). ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 202 ist aus America angegeben. Nach Schneider (a. a. O.) dürfte hierher gehören @. maerocarpa X prinoides Hitche. nach Zabel in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 75 (1903). B. II. b. 1085. X 1089? Q. ilex X robur? Zu dieser Combination gehören viel- leicht eine Reihe von Formen, die als wintergrüne Eichen unter dem Namen @. Turneri oder Q). Ausfriaca in Gärten gezogen werden; meist werden sie als Q. cerris X ilex (s. unten) angesehen, nach C. K. Schneider ist aber wohl weder die eine noch die andere Deutung wahrscheinlich; er hat alle diese Formen (Handb, Laubh. I. 200 [1904]) als @. pseudoturneri aufgenommen, Vgl, S. 537. Quereus, 537 * x * Q. Lusitänica X tozae (Q. lusitanica X toza Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II, 69 [1897]). Als @. Toza X lusitanica Per, Coutinho Boll. Soc. Brot. VI. 105 (1886) aus Portugal beschrieben. *xX 1089. Q. Lusitänica X robur (Q. lusit. X robur Gürke a, a. O. [1897)). Als Q. pedunculata X lusitanica Per. Coutinho a, a. O. 105 (1886) aus Portugal beschrieben. BE, 1081. X 1086. @. cerris X conferta. Wurde von Haussknecht (Mitt, Thür. BV. N, F. XIII. 21 [1899] nur der Name) aus Nord-Griechenland aufgeführt. 1081. X 1090. @. cerris X sessilis. Wurde unter dem Namen Q@. cerris X Virgiliana von Haussknecht (a. a. O. [1899] eben daher) aufgeführt. 1081. X 1085? @. cerris X ilex? Wie schon oben unter Q. ilex X robur erwähnt wurde, sind eine Anzahl zweifelhafter Eichen in Gärten, auch des nörd- lichen Gebietes zu finden, deren Deutung einigermaassen zweifelhaft ist. Ihr Aus- sehen ist etwa nach ©. K. Schneider folgendes: f} bis kleiner j. Junge Zweige büschelig zottig behaart, olivbraun. Winterknospen stumpflich-eiförmig, bis 5 mm lang, mehr oder weniger behaart. Blätter verkehrt-eiförmig, meist länglich-verkehrt- eiförmig bis fast lanzettlich mit meist nur kurzen scharf eingekerbten vorwärts ge- richteten Lappen, wintergrün (im nördlichen Gebiete meist anfrierend), oberseits bald verkahlend, unterseits bleibend schwach behaart, heller bis bläulich-graugrün, mit meist gelblichen Nerven, am Grunde keilförmig bis schwach abgerundet, dann stets in den Blattstiel vorgezogen, dieser 0,5—1 em lang. Nebenblätter mitunter bleibend, behaart. Narbe deutlich breit. Früchte zu 3—6 eine lockere bis 4 cm lange Aehre bildend, meist nur 1 Frucht reifend, Fruchthülle 1 em lang und 1,3 cm breit mit vielen feinen länglich-lanzettlichen mehr oder weniger angedrückten Schuppen, locker behaart. Frucht etwa 1,5 cm lang und etwas über 1 cm dick, nach oben zugespitzt. Nicht selten in Gärten, neuerdings als „immergrüne Eiche“ sehr empfohlen. Q. cerris? X ilex der Gärten Koehne Deutsche Dendrol. 126 (1893). — @. Turneri!) der Gärten nicht Willd. Enum. pl. Hort. Berol. 975 (1809) und Loud. Arb. III. 1922 (1838) vgl. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 183, 200. — Q. austriaca sempervirens Späth Catal. und vieler Gärten. — @. pseudoturneri C. K. Schneider a. a. O. 200 (1904). Findet sich in mehreren in der Blattgestalt und in der Tracht abändernden Formen. i 1081. X 1088? Q. cerris X lanuginösa? (Koehne Deutsche Dendr. 129 [1893]. Nach Koehne dürfte eine grosse Anzahl der zu @. lanuginosa gerechneten Gartenformen, besonders solehe mit spitzen Blattlappen und oft bleibenden Neben- blättern, sich wenn die Früchte bekannt werden, als hierher gehörige Bastarde er- 1!) Die Herkunft des Namens der Willdeno w’schen Q. Turnert ist nicht sicher. Nach Loudon trat sie zuerst 1795 in der Baumschule von Spencer Turner auf; in- dess machte K. Koch (Dendrol, II, 2. 79) darauf aufmerksam, dass sie von Lamarck (Ene. f. 723 [1783]) als chöne tourniere beschrieben wurde. Ob tourniere Corruption von Turneri? — William Turner, * zw. 1510 u. 1515 Morpeth (Northumber- land) 7 7. Juli 1568 London, Geistlicher und Dr. med., gilt als der Vater der Englischen Botanik. Sein Hauptwerk, the Herbal erschien 1556—68. Nach ihm ist die Gattung Turnera ([Plum. Gen. 12 L. Gen. pl. [1. ed. 87] und die Familie der Turneraceae benannt. — Dawson Turner, * 18. Oct. 1775 Yarmouth + 20. Juni 1858 Brompton bei London, Bankier, erwarb sich grosse Verdienste um die Kenntnis der Britischen Flora, namentlich ihrer Kryptogamen, bes. Moose und Algen. Haupt- werk: British Fuei 1802. Vgl. Britten u. Boulger in Journ. of Bot. XXIX 83, 82. 538 Fagaceae. weisen. — ©. K. Schneider bezweifelt diese Bastarde stark. — Gürke (in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 66) eitirt hierher als Synonyma @. erispäta Stev. (s. S. 487) und (). unduläta Kit. (s. S. 486). — Borbäs erklärt (Budap. 71 [1879]) die S. 483 genannte Q@. cuneala Kitaibel’s für Q. cerris X lanuginosa. 1083. X 1085. 0. eoceifera X ilex. Saporta bemerkt (a. a. O. 246), dass in der Provence zwischen den vielgestaltigen Q «ex und coccifera wenigstens 6 intermediäre Rassen zu bemerken sind, von denen die ersten drei die Früchte im ersten Jahre reiften wie @. lex, die übrigen im zweiten wie (. coccifera. Er bezeichnet sie mit der (Q. tlex am nächsten stehenden beginnend als: «. tenuis; 8. glabrata (Q. Auzendi, ex parte); y. tlver-cocerfera; d. Auzendi (Q. Auzendi [s. S. 466] quoad specimina maturatione bienni praedita); e. pachycarpa; n. leptomorpha. Die letzten 3 unterscheiden sich durch die Tracht und besonders durch die Ausbildung der Fruchthülle und der Frucht. 1084. X 1085. @. suber X ilex. Als Q. tlex X suber (Q. Morisii\)) von Borzi (Nuov. giorn. bot. It. XIII. 10 t. 1 [1881]. Comp. della fl. forest. Ital. [1885]) it.: Leeeio-Sughero beschrieben. — Süd-Frankreich, Italien, Iberische Halb- insel, Nord-Africa? Saporta sagt (Comptes rend. Acad. sc. Paris LXXXIV. 246 [1877]), dass die Uebergänge zwischen @. tilex und suber nicht weniger deutlich sind als die zwischen der ersteren Art und @. coccifera. Er unterscheidet 3 Rassen und Kreuzungen dieser mit @. tlex; die erste Rasse reift ihre Früchte im ersten Jahre aber später, die zweite zeigt veränderliche Reifezeit, die dritte reift erst im zweiten Jahre. Er erhält folgende Reihe: & ilico-suber Iransiens; PB. ilico-suber mierocarpa; y. ülieo- suber biennis; 6. suber occidentalis (Q. oceidentalis J. Gay); e. suber variabilis (@. suber, Kotshy [sie!]) Eich. tab. 24); @. suber trıvialis, (Q. suber auct.); &. suber Jagifolia. Die letzte der Rassen ist bemerkenswerth durch die breit-ovale, ellipsoide Form der Blätter und scheint nach Saporta (a.a. O. 247) auf eine Kreuzung zwischen Q. suber und pseudosuber hinzudeuten, sie stammt aus der Umgegend von Frejus. Nach Burnat (br.) gehört zu den hibriden Mittelformen zwischen @. suber und @. ilex auch die,uns unbekannte (@. Bertrandii2) (Albert u. Reynier Bull. Acad, intern. geogr. bot. 3. ser. XI. 19 (1902) abgebildet in Albert u. Jahandiez. Catal. pl. vasc. Var. pl. XIV (1908). Schlüssel zum Bestimmen der Eichenarten nach leicht auffindbaren Merkmalen (ohne Blüthen und Früchte). (Im Wesentlichen vach C. K. Schneider [vgl. Gartenwelt IV. 544 (1903). Handb. Laubh. I, 162].) A. Blätter immer- oder doch wenigstens häufig wintergrün, deutlich lederartig (das feine Adernetz meist schwer erkennbar) fast nie tief gelappt oder fiedertheilig, am Rande spitz-buchtig-fiederlappig-ge- sägt. Blätter mit verlängerter Grannenspitze an den Lappen hat Q. aegilops S. 459. 1) S. II. 1. S. 264 Fussn. 2 und IV. S. 421 Fussn. 1. 2) Nach dem Entdecker Clöment Bertrand, * 16. Dee. 1366 Cuers (Var) (briefl,), Lehrer in Roquelinne (Var). Quereus, 539 I. Blätter ganzrandig (vgl. die Pasania-Arten; Q. suber 8. 467). a. Blätter später ganz oder fast ganz kahl; angepflanzt. 0. acuta S. 447. b. Blätter unterseits mehr oder weniger deutlich behaart (selten angepflanzt @. chrysolepis S. 469). — Mittelmeergebiet. 0. ilex S. 470. II. Blätter gezähnt oder schwach gelappt (vgl. auch ®. cerris X ilex? S. 537). — Wenn die Seitennerven vor dem Rande verschwinden oder sich auflösen vgl. die selten angepflanzten @. Vibrayeana S. 447 und @. phillyreoides S. 469), sonst die Seitennerven deutlich in die Blattlappen oder Zähne auslaufend. Blätter meist nicht über 8 cm lang. a. Blätter mit jederseits 4—9 kleinen zahnartigen Lappen. Selten angepflanzte südwesteuropäische Arten. Q. humilis, Q. Lusitanica S. 473. b. Blätter nicht gelappt, nur ausgeschweift oder etwas stachelig gezähnt. 1. Blätter unterseits mehr oder weniger gelbfilzig (vgl. auch @. chrysolepis S. 469), in Cypern heimisch. Q. alnifolia S. 463. 2. Blätter unterseits kahl oder wenn behaart grau oder weisslich. a. Blätter unterseits bleibend behaart; Blattstiel meist 5 mm lang oder länger (vgl. auch @. lex 8. 470). Arten des Mittelmeergebietes. 1. Blätter dünn lederartig mit meist jederseits 6—7 stumpf bis zugespitzt dreieckigen Lappenzähnen. — Verbreitet. Q. pseudosuber S. 463. 2. Blätter derb lederartig, jederseits mit meist 4—5 ziemlich kurzen nicht sehr scharfen Zähnen, seltener fast ganz- randig. — Nur Provence, Riviera. 0. suber S. 467, b. Blätter unterseits verkahlend, starr lederartig, meist nur 1—5 em lang, am Rande buchtig-wellig, meist mit sehr stechenden Spitzen der kleinen nicht lappigen Zähne, — Verbreitet. Q. eoceifera S. 465. B. Blätter sommergrün, häutig bis lederartig, selten derb-lederartig; feineres Adernetz meist deutlich sichtbar (wenn nicht etwa durch Behaarung verdeckt). I. Blätter ganzrandig, weidenähnlich oder elliptisch-lanzettlich, stachel- spitzig (vgl. auch Gartenformen von Q. robur S. 495 und @. sessilis S. 510). Angepflanzte Arten. a. Blätter unterseits verkahlend, höchstens auf den Nerven und in den Nervenwinkeln mit bleibenden Haaren (vgl. auch Q. nigra und @. laurifolia S. 450). Q. phellos S. 448. b. Blätter unterseits bleibend locker sternhaarig. 540 Fagaceae, 1. Blätter unterseits glänzend gelblich-grün. (. imbricaria $. 449. 2. Blätter unterseits fein grau-sternhaarig. Q. einerea S. 449, II. Blätter gelappt bis gezähnt oder gekerbt. a. Blätter jederseits nur mit Seitennerven, die vom Mittelnerven abgehend in die Lappen, nicht auch mit solchen die gerade in die Buchten zwischen den Blattlappen verlaufen, jederseits mit 6—18 oder mehr Seitennerven, die in scharfe Sägezähne oder in kurze Lappen endigen. 1. Blätter meist einfach- (hier und da auch doppelt-) gesägt, Blattzähne in feine scharfe Grannenspitzen auslaufend (vgl. auch @. aegelops 8. 459, Q). Lusitanica S. 473). a. Zahnartige Spitzen am Blattrande etwa gleich der Zahl der Seitennerven. — Selten angepflanzte Arten (mit jederseits 10—13 Seitennerven vgl. auch ). Libani) 10—19 Seiten- nerven. 0. serrata S. 457. b. Zahnartige Spitzen am Blattrande grösser als die Zahl der Seitennerven (selten angepflanzt Q. Pontica s. S. 457, 474 mit jederseits 15—18 Seitennerven), diese jederseits 7—12; Blätter am Rande wellig gebogen. — Südöstlichstes Ge- biet. Q. Macedonica S. 458. 2. Blätter lappig-gezähnt bis kurz gelappt, die Lappen weich bis stumpflich stachelspitzig oder drüsig, nicht stechend. — Nur angepflanzte Arten. a. Blattstiel sehr kurz, meist unter 0,5 em, selten so lang. 1. Blätter unterseits mehr oder weniger sternhaarig-filzig. . dentata S. 533. 23. Blätter unterseits kahl oder wenn mit Büschelhaaren, «ann auch mit Seidenhaaren. 0. Mongolica S. 531. b. Blattstiel stets über 0,5 em lang. 1. Blätter unterseits vorwiegend seidenhaarig, Sternhaare fehlend oder zurücktretend. 0. glandulifera S. 531. 2. Blätter unterseits überwiegend sternhaarig, einfache Haare fehlend oder zurücktretend. a. Blätter mit meist nicht über 7 Seitennerven (Blätter meist 7 em lang oder länger vgl. Q. castanerfolia S. 457, Q. prinoides S. 531 und Q. cerris X lex? S. 537). — Blätter nicht über 7 cm lang. 0. Lusitaniea S. 473. ö. Blätter mit jederseits über 7 Seitennerven. $ Blätter auch unterseits stark verkahlend, grünlich oder mitunter schwach bläulich-weiss-bereift. Blätter nicht über 8 cm lang. Q. Veneris S. 473. Quereus, 541 ** Blätter im Durchschnitt über 8 em lang (Blätter am Grunde schief-herzförmig. @. Mirbeckiü S. 474). Blätter am Grunde meist keilförmig. 0). prinos S. 532. $s Blätter unterseits auf der Fläche bleibend filzig. * Nebenblätter bleibend. r Zweige im ersten Jahre verkahlend. Q. castaneifolia S. 457. +r Zweige filzig, erst im zweiten Jahre verkahlend. Q. macranthera S. 474. ** Nebenblätter hinfällig. r Zähne der Blattlappen mehr oder weniger spitz, etwas drüsig (bis schwach stechend; vgl. &. Lusr- tanica S.473) mit nicht über 7 cm langen Blättern). Blätter bis fast 2 dm lang. @Q. castanea S. 532. rr Zähne der Blattlappen mehr oder weniger rundlich, nicht drüsig (mit weisslich bis hellgrau filziger Blattunterseite vgl. Q. Michauxit S. 532). Blätter unterseits grünlich. 0. prinos S. 532. b. Blätter mit Seitennerven, von denen wenigstens eine Anzahl der unteren direet in die Buchten zwischen den Blattlappen verlaufen. 1. Blattlappen meist deutlich abgerundet, niemals mit deutlichen Grannenspitzen, selten stachelspitzig oder mit knorpeliger Spitze der Lappen (dann vgl. @. aegilops S. 459, Q. cerris S. 460 und Gartenformen von Q. robur S. 495 und @. sessilis S. 510). a. Blätter im Sommer ganz kahl oder doch nur unterseits sehr zerstreut an den Nerven und in den Nervenachseln behaart, dann aber auch der Blattstiel kahl. Nebenblätter stets hinfällig. Vgl. auch ©. Brutia S. 492 mit Rasse T'ho- masü S. 493, Q. Iyrata S. 535. 1. Blattstiel kurz, meist 0,2—1 em lang, kürzer als die halbe Breite des meist herzförmigen Blattgrundes (vgl. auch an- gepflanzt Q. alba S. 533). Q. robur S. 495. 2, Blattstiel verlängert, meist 1—3 cm lang (vgl. von dieser und der vorigen indessen die viel abweichenden Formen), die Blattgründe meist mehr oder weniger keilförmig bis schwach herzförmig. a. Blätter im Herbste sich braun verfärbend. Rinde des Stammes später tiefrissig. Winterknospen hellbraun, kahl. 0. sessilis S. 510. ß. Blätter oberseits gelbgrün, meist sehr gross, im Herbst tief purpurviolett. Rinde des Stammes später in dünnen Platten abblätternd. Winterknospen braun-grau, behaart. Q. alba S. 535. Fagaceae. b. Blätter wenigstens auf der Unterseite bleibend dicht (bis zerstreut behaart), Blattstiel behaart, fast kahl dann die Blattunterseite sternhaarig (vgl. indessen auch die verkahlen- den Formen der @. lanuginosa 8. 479). 1. Blätter auch oberseits auf der Fläche bleibend behaart (vgl. auch Q. lanuginosa S. 479). a. Blattlappen kurz, meist vorwärts gerichtet stachelspitzig oder mit knorpeliger Spitze. — Südlicheres Mittelmeer- gebiet. 0. aegilops S. 459. ß. Blätter mehr oder weniger tief gelappt, abgerundet oder doch mit schwach knorpeliger Spitze (vgl. auch die an- gepflanzten Americanischen @. lobata 8.533, Q. Garry- ana S. 534, @. Douglasıt S. 534). — Südwesteuro- päische Art. 0. tozae S. 477, 2. Blätter oberseits verkahlend, höchstens auf den Nerven spärlich behaart. @. Blattstiel sehr kurz, meist kaum 0,5 (bis 1) em lang, meist nicht länger als die halbe Breite des Blattgrundes. — Südöstliches Gebiet. 0. conferta S. 475. ß. Blattstiel verlängert, meist 1—3 em lang, selten erheblich kürzer, stets länger als die Breite des halben Blatt- grundes. $ Blätter im Durchschnitt nicht über 6—8 cm, selten bis 1 dm lang. * Grösste Lappen des Blattes fast gerade abgestutzt, so dass die Aussenränder der gegenüberliegenden Lappen fast parallel erscheinen. — Americanische Art. 0. lobata S. 533. ** Blätter mit andersgestalteten meist mehr oder weniger abgerundeten bis spitzlichen Lappen (vgl. auch @. cerris X ex? S. 537 und Q. Douglasıı 8. 534). r Zweige kahl. Blätter mit kleinen abgerundeten Lappen. — Selten angepflanzt. Q. Dschorochensis S. 478. Tr Junge Zweige sammetartig bis dicht filzig behaart. O Blätter tief buchtig gelappt mit jederseits meist 5 schmalen spitzen Lappen. — Besonders im Mittelmeergebiet. 0). Dalechampii S. 478. OO Blätter meist flachbuchtig (vgl. indessen die Ab- änderungen), mit meist stumpfen, wenn spitzen, dann meist krausen, jedenfalls nicht schmalen Lappen. — Verbreitet im südlicheren Gebiete, schr veränderlich. 0. lanuginosa S. 479. Quereus, 543 ss Blätter im Durchschnitt über 1 dm lang (vgl. auch (). Dalechampii S. 478). * Blätter meist mit 6 oder mehr Lappen jederseits, mit meist schmalen nicht oder kaum bis zur Mitte der Spreitenhälften einschneidenden Buchten. Nebenblätter bleibend. 0. cerris S. 460. ir Nebenblätter hinfällig. OÖ Blätter unterseits weisslich behaart, am Grunde spitz-keilförmig. — Angepflanzte Americanische Art. Q. bicolor S. 534. OO Blätter unterseits graugrün-filzig, am Grunde kurz-keilförmig bis herzförmig. — Südlicheres Gebiet. Q. lanuginosa S. 479. ** Blätter meist jederseits nur mit 3—5 Lappen, wenn zahlreichere dann wenigstens die mittleren, sonst alle der weiten Buchten bis fast zum Mittelnerven ein- dringend (vgl. auch Formen der Q. lanuginosa 8.479). — Americanische Arten. Blätter nicht unter 2dm lang. Nebenblätter bleibend. Q. macrocarpa S. 535. Blätter im Durchschnitt nicht über 1,5 dm lang. Nebenblätter hinfällig (vgl. auch @. lobata S. 533 und Q. Garryana 8. 534). O Zweige nur anfangs zerstreut behaart. Blätter zuletzt unterseits schwach hellgrau behaart. Q. lyrata S. 535. OO Zweige in der Jugend gelbfilzig. Blätter unter- seits deutlich gelblich-graugrün-filzie. Q. stellata S. 536. 2. Blätter meist mit spitzen Lappen, diese jedenfalls mit auf- gesetzter grannenartiger Spitze (bei W. Marylandica S. 450 mitunter fehlend), vgl. auch @. aegilops S. 459. — Ameri- canische Arten. + _r- a. Blätter mehr oder weniger ganzrandig oder mit wenigen Lappen; diese nicht oder nur undeutlich gezähnt, mitunter die Grannenspitze fehlend. 1. Blätter im Durchschnitt nicht über 1,2 dm lang und 5 cm breit. a. Blätter schmal, meist etwa 6mal so lang als breit, oft weidenäbnlich, ganzrandig bis schwach kraus, 0. phellos S. 448. 5. Blätter aus schmal keilförmigem Grunde oberwärts breit verkehrt-eiförmig bis breit-dreilappig. Q. nigra S. 450. 544 Fagaceae. Ulmaceae, 2. Blätter im Durchschnitt 1,5 dm lang und meist viel breiter, bis über 2 dm. 0. Marylandiea S. 450. b. Blätter mehr oder weniger tiefbuchtig gelappt mit meist deutlich gezähnten Lappen, diese stets mit Grannenspitzen, bei @. caumeata S. 450 die wenigen Lappen ungezähnt, schmal, weitabstehend (Sect. Rubrae S. 450). Lebhafte Herbstfärbung. 1. Blätter unterseits bald nach der Entfaltung verkahlend (höchstens in den Nervenwinkeln behaart, vgl. auch ©. velutina S. 454). Winterknospen meist kahl. a. Blätter im Durchschnitt nicht über 10 em lang, tief fiederspaltig mit jederseits 2—4 meist schmalen Lappen. (Jederseits nur 1—3 Lappen hat die sträuchige seltene (. Georgiana S. 452.) Q. palustris S. 451. ß. Blätter im Durchschnitt über 1,2 dm lang und 1 dm breit (vgl. indessen @. Kelloggüi S. 452 selten an- gepflanzt). $ Blätter tief fiederspaltig, jederseits mit 3—4 Lappen Q. ceoceinea S. 452. s$ Blätter seicht fiederspaltig, jederseits mit meist 5 (4—-6) Lappen. Q. rubra S. 453. 2, Blätter unterseits bleibend behaart, bei Q. velutina mit- unter zuletzt bis auf den Mittelnerven verkahlend. a. Blätter unterseits rostgelb sternhaarig-flockig. Winter- knospen filzig behaart. Q. velutina S. 454. ß. Blätter unterseits gelb- bis weissgrau filzig. $ Strauchig. Zweige anfangs kurz gelbgrau filzig. Blätter jederseits mit 2—3 breit-dreieckigen Lappen. Q. ilieifolia S. 450. $s$ Baum. Zweige lange filzig bleibend. Blätter jederseits nur mit 1—2 (selten bis 4) schlank zugespitzten Lappen. 0. euneata S. 450. 5. Reihe. URTICALES. (Lindl. Nix. pl. 25 [1833] veränd. Engl. Syllab. 1. Aufl. 95 [1892]. Nat. Pfl. 1. Nachtr. 3, 4. 346 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 119. — Juliflorae Endl. Gen. 270 [1837]. — Urticaceae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 341 [1880]. — Urticinae Bartl. Ordin. 102 [1830].) BR, Uebersicht der Familien. A. Blüthen sämmtlich zweigeschlechtlich oder mit männlichen unter- mischt, hier und da eingeschlechtlich funktionierend. Blätter an Quereus. 545 den seitlichen Zweigen zweizeilig. .Nebenblätter hinfällig. Staub- blätter meist 5 (4—10) vor den Perigonblättern. Fruchtknoten mit 2 Griffeln und einer vom Scheitel herabhängenden Samenanlage, — Gehölze. Ulmaceae. B. Blüthen stets eingeschlechtlich. Nebenblätter hinfällig oder bleibend. I. Fruchtknoten aus 2 Fruchtblättern gebildet, mit einer herabhängen- den (selten grundständigen und geradläufigen) Samenanlage mit 2 oder I Griffel. Blätter abwechselnd, selten gegenständig. Pflanze oft mit Milchsaft, Staubblätter meist 4 vor den ebenso zahl- reichen Perigonblättern, selten nur 1 oder bis 6. — Gehölze oder Kräuter. Moraceae. II. Fruchtknoten aus 1 Fruchtblatt gebildet, mit 1 Griffel und 1 grundständigen geradläufigen Samenanlage. Blätter abwechselnd oder gegenständig. Pflanze ohne Milchsaft. Staubblätter meist 4 vor den Perigonblättern, seltener 2, 3 oder 5, in der Knospen- lage nach innen gebogen, später elastisch zurückschnellend. Bei uns meist Kräuter. Urticaceae. 38. Familie. ULMACEAER. (Mirb. Elem. II. 905 [1815]. Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 178 [1836]. Planch. in DC. Prodr. XVII. 151 [1873]. Engler Nat. Pfl. IIL 1. [1888]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 119.) S. oben. Meist Bäume, seltener Sträucher mit meist dunkler stark rissiger Rinde und an den seitlichen Zweigen zweizeilig gestellten Blättern und Winterknospen. Blätter ungetheilt, oft ungleichseitig, oft gesägt. Nebenblätter hinfällig. Blüthen zweigeschlechtlich oder vielehig mit männlichen untermischt, selten auch weibliche, hier und da eingeschlecht- lich oder gar einhäusig funktionierend. Blüthen meist klein, meist in achselständigen Trugdolden resp. Doppelwickeln, seltener einzeln. Peri- gon 4—6-, seltener bis Stheilig. Staubblätter ebensoviele vor den Perigon- abschnitten, oder auch doppelt so viel. Fruchtknoten frei, aus 2 Frucht- blättern gebildet, meist 1-, seltener 2fächerig, in jedem Fache mit einer vom Scheitel herabhängenden umgewendeten Samenanlage. Narben 2 fadenförmig, innen die Papillen tragend. Frucht eine Nuss oder Stein- frucht. Samen meist ohne oder mit spärlichem Nährgewebe. Uebersicht der Unterfamilien. A. Fruchtknoten 1- oder 2fächerig. Samenanlage gestielt, hängend umgewendet. Frucht stets eine einsamige Flügelfrucht oder Nuss. Samen ohne Nährgewebe Keimling gerade. — Winterknospen abstehend. Ulmoideae. B. Fruchtknoten 1 fächerig. Samenanlage nahe an der Spitze der Frucht- knotenhöhle eingefügt, sitzend. Frucht eine Steinfrucht. Keimling Aschorson u. Graebner, Synopsis. IV. 35 546 + Ulmaceae. gekrümmt, im spärlichen Nährgewebe. — Winterknospen meist an- liegend. Celtidoideae. 1. Unterfamilie. ULMOIDEAE. (A. Br. in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 58 [1864]. Engl. Führer Bot. Garten Breslau 33 [1886]. Nat. Pfl. III. 1. 61 [1885]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 119. — Ulmeae C. A. Agardh Aphor. 225 [1825] veränd. Planch. in DC. Prodr. XVII. 152 [1873] veränd. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 343 [1880].) 8. 8.'545. Ausser 2 Gattungen, deren eine in Westindien und im wärmeren Süd-America, die andere in ÖOstindien heimisch ist und unserer nur noch die in Nord-America heimische Planera!) (Gmel. Hist. nat. II. 150 [1791]), die durch dünnhäutige Blätter, in wenigblüthigen Trugdolden stehende Blüthen und durch kammartig-un- regelmässig kraus ausgefranzte Fruchtflügel ausgezeichnet ist. P. aguatica (Gmel. a. a. O. [1791]. — P. ulmifolia Mich. fil. Hist. arb. Amer. III. 283 t. 7 [1813]) ist ein kleiner Baum mit rothbraunen Zweigen, kastanienbraunen kugelig eiförmigen Knospen und 2,5—7,5 em langen, 1,5—3 cm breiten, oberseits tiefgrünen schwach rauhen, länglich-eiförmigen bis eiförmigen spitzen einfach gesägten Blättern. Er wurde nach ©. K. Schneider (Handb. I. 223) schon vor 100 Jahren in Gärten gepflanzt, ist aber empfindlich und meist wieder verschwunden, wohl nur in Botani- schen Gärten; in Baumschulen bisher wohl stets falsch, 235. ULMUS?). ((Tourn. Instit. 601 t. 372] L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. ed, 5. 106 [1754] Nat. Pf III: 1. 62.) (Ulme, Rüster, Iper, Effe; niederl, vlaem.: Yp, Olm; dän.: Aelm; franz.: Orme; südfr,: Oum&; it.: Olmo; lig.: Ormo [Penzig]; rum.: Ulm; poln.: Wiaz; wend.: Lom; böhm.: Jilm; kroat.: Brijest; serb.: Bpeer; russ.: Hasmp; litt.: Winkszna; alban.: Vä9; ung.: Szilfa.) Bäume, seltener Sträucher. Blätter doppelt gesägt, ungleichseitig, an der Seite nach der Spitze des Zweiges weiter am Blattstiel herablaufend und oft halbherzförmig begrenzt. Blüthenstände achsel- ständige geknäuelte oder büschelige Doppelwickeln, vor den Blättern erscheinend, von ihren Tragblättern nur die die Knospen umhüllenden Nebenblätter vorhanden. Blüthen zweigeschlechtlich. Perigon grün, meist oberwärts röthlich, 5-, seltener 3—8spaltig, verwelkend. Staub- blätter so viel als Perigonabschnitte, an deren Grunde eingefügt. Narben zugespitzt. Frucht oft bereits bei Entwickelung der Blätter abfallend, 1) Nach Johann Jakob Planer, * 25. Juli 1743 7 10. Dec. 1789 Erfurt, Professor der Mediein, Chemie und Botanik an der Universität daselbst, Verf. von Index plantarum in agro Erfordiensi sponte proven, colleg Gothae 1788; Indiei fungos add. Erfordiae 1788, 2) Name der Gattung bei Plautus u. a. Planera. Ulmus, 547 häutig, 1samig, ringsum geflügelt, der Flügel oben mehr oder weniger ausgeschnitten. Der Ausschnitt an der Spitze des Fruchtflügels ist nichts anderes als die Bucht zwischen den beiden Narben. Der Griffelkanal ist unterhalb desselben bis zum Samen als deutlicher Strang von aussen sichtbar, überhaupt stellen die unreifen Früchte ein vortreffliches Demonstrationsmaterial für den Aufbau eines Frucht- knotens ete. dar; bei durchscheinendem Lichte lässt sich schon oft mit blossem Auge genau die Anheftung der hängenden anatrepen Samenanlage erkennen. — Inter- essant ist weiter das schon oben erwähnte eingeschlechtliehe Funetionieren mancher Pflanzen, so bes. der Ulmus scabra und U, campestris. Bei einer grossen Zahl von Bäumen, z. B. auf einer Strasse kann man meist beobachten, dass von im Frühjahr gleichmässig reich blühenden Exemplaren nur eine Anzahl reichlich Früchte ansetzt, andere wenig, wieder andere gar nicht; an den letzteren fallen bald alle Blüthen, ohne eine erhebliche Vergrösserung des Fruchtknotens zu zeigen, ab. Diese belauben sich dann sofort nach der Blüthe. Die stark mit Früchten behangenen Bäume er- scheinen durch die grosse Zahl der grünen Fruchtflügel grün, aber erst wenn die Früchte abgefallen sind beginnt die eigentliche Laubentfaltung, nachdem die Bäume scheinbar nochmals kahl wurden. Nicht selten kann man dies abweichende Ver- halten auch an einzelnen Theilen eines Baumes beobachten. Die männlich functio- nierenden Pflanzen erscheinen im Ganzen mit zahlreicheren kleinen Seitenzweigen besetzt, sind also wegen der dichteren und früheren Belaubung und weil sie die Strassen und Wege nicht so stark mit den fallenden Früchten beschmutzen die gärtnerisch werthvolleren gegenüber den meist stärkerzweigigen reich fruchttragenden. Etwa 16 Arten in den nördlich gemässigten Zonen und den Gebirgen des tropischen Asiens. Nur unsere Sectionen, A. Euulmus (K. Koch Dendr. II. 1. 405 [1872]. Koehne Deutsche Dendrol. 134. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 212). Blätter stets nur sommergrün, meist über 5 cm lang. Blüthen im (Februar) März und April vor den Blättern an den unbelaubten Zweigen er- scheinend. Perigonblätter verbunden, meist auf etwa ?/3 ihrer Länge. I. Blepharocärpus!) (Dum. Fl. Belg. 25 [1827]. — Oreoptelea?) Spach Ann. sc. natur. 1841. 363. Koehne a. a. O. 135, 136. ©. K. Schneider a. a. O. 212). Blüthenstiele mehrmals, meist 3—6 mal so lang als die Blüthen, mitunter die Blüthenstände traubenartig. Fruchtknoten und die Frucht dicht zottig gewimpert. Ausser den unten beschriebenen Arten gehört hierher noch die ziemlich selten in Gärten angepflanzte U, racemösa (Thomas Am. Journ. se. XIX. 170 [1831]. Koehne D. Dendr. 136 nicht Borekh. — U. Thomasiü3) Sarg. Silva XIV. 102 [1902]. Schneider a. a. O. 215). j) bis über 30 m hoch. Junge Zweige weich behaart, Blätter meist eiförmig, ungleichseitig, meist 6—13 em lang und 3—S em breit, meist in oder unter der Mitte am breitesten, spitz, mässig scharf doppelt-gesägt, zuletzt oberseits glatt, unterseits blassgrün, weichhaarig,. Blüthen in 4—6 cm langen Trauben. Fruchtknoten und Frucht auf der Mitte der 1) Von #AEpaoov Augenwimper und zaoröz Frucht. 2) Von Öögog Berg und zreifa« Name der Ulme bei den Griechen, 3) Nach David Thomas, * 1776 in Montgomery County, Penns. + 1859; er zog 1805 nach Aurora, Cayuga Cy., New-York und war als Ingenieur an der Leitung der Erbauung des Erie- und Welland-Canals betheiligt. T. interessierte sich für Naturwissenschaften, über die er mehrere Aufsätze veröffentlichte und Gartenbau, besonders Pomologie (Sargent Silva VII. 48 und Rehdler briefl.). 35* 548 Ulmaceae. Fläche weichhaarig. — In den nordöstlichen Vereinigten Staaten und dem angrenzenden Canada heimisch. Bl. April. Frucht Mai. — Bei den übrigen Arten: Fruchtknoten und Frucht auf der Fläche kahl. * U. Amerieäna. ih. Bis über 30 m hoch. Stamm mit rissiger aschgrauer Rinde; die äusseren Aeste und Zweige oft hängend. Junge Zweige kahl oder zer- streut behaart. Winterknospen höchstens bis 8 mm lang, nicht scharfspitzig, mit aussen mehr oder weniger behaarten Schuppen. Blätter eiförmig bis länglieh, nieht sehr ungleichseitig, meist 0,7—1,5 dm lang oder länger und 3—8 cm breit, meist zugespitzt und nicht sehr scharf doppelt gesägt, oberseits glatt oder etwas rauh, im Herbste lebhaft gelb. Blattstiel meist über 1 cm lang, wenn kürzer dann die Blätter unter der Mitte am breitesten, Staubbeutel violett. Samenfach der Frucht den Flügelausschnitt fast berührend. In Nord-America weit verbreitet, bei uns seit langem in Gärten und Parks, auf feuchten Böden gut gedeihend. Bl. März, April. Frucht Mai, Juni. U. americana L. Speec. pl. ed. 1. 226 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 136. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 213. — U. pendula Willd. Berl. Baumz. ed. 2. 519 (1811). — U. alba Raf. Fl. Lud. 115 (1817) nicht Kit. 1091. (1.) U. levis (Flatter-Rüster; plattd.: Aepe; franz.: Orme blane; rum.: Vinji, Velnisi; kroat.: Bijeli Brijest, Suvezika). h. Bis über 30 m hoch, mit meist breiter Krone. Stamm mit braungrauer sich zum Theil in flachen dünnen Schuppen ablösender Rinde, am Grunde meist mit stark hervorragenden Wurzeln, meist sehr zahlreichen Stammaus- schlag zeigend. Junge Zweige anfangs mehr oder weniger behaart, die einjährigen oft schon kahl, glänzend oliv- oder rothbraun mit deutlichen Lenticellen. Winterknospen bis über 1 cm lang, schlank kegelförmig, scharf zugespitzt, mit ziemlich zahlreichen Schuppen; diese hellbraun mit dunklerem Rande, dort gewimpert, sonst kahl. Blätter sehr ungleichseitig, meist breit-oval bis länglich oder breit-verkehrt-ei- förmig, in oder über der Mitte am breitesten, meist 0,6—1,5 em lang oder länger und 3,5—9 (bis 12) cm breit, meist sehr scharf doppelt gezähnt mit vorwärts gekrümmten Zähnen, jederseits mit meist 12—19 Seitennerven, die sich höchstens dicht vor den Sägezähnen gabeln, ober- seits glatt oder schwach rauh, lebhaft dunkelgrün, unterseits mehr oder weniger stark weichhaarig, seltener fast kahl und schwach in den Nerven- achseln behaart, etwas graugrün. Blattstiel meist nicht bis 8 mm lang. Perigonblätter meist 6—8. Staubbeutel purpurn. Samen- fach etwa um 1/a—!/3 seiner Länge von dem Ausschnitte des Frucht- flügels entfernt. In Wäldern, in Gebüschen meist an mässig feuchten Orten, gern auf fettem Lehmboden, meist wenig verbreitet und selten gesellig, Am häufigsten in der nördlichen Ebene, doch nach Buchenau (Fl. nordw. Tiefebene Nachtr. 75), im nordwestdeutschen Flachlande urwüchsig sehr selten; fehlt auch im mittleren und Nord-Schleswig (Prahl 192), seltener im mittel- und süddeutschen Berglande und nach Willkomm in den eigentlichen Alpen fehlend; in der Schweiz nur bei Schaffhausen (Christ 163), auch im südöstlichen Gebiet (wo sie noch in Montenegro angegeben wird) auf weite Strecken fehlend (Maly br.). Steigt in Ober- bayern bis 587 m (Sendtner 859), im Bayerischen Walde meist nicht Ulmus, 549 über 357 m, ausnahmsweise bis 682 m. Ueberall besonders als Allee- baum angepflanzt. Bl. März, April. Frucht Mai, Juni. U. laevis Pall. Fl. Ross. I. 1. 75 t. XLVII fig. F (1784). C©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 213. — U. peduneuläta Fougeroux M&m. Acad. sciences de Paris 1784. 211 (1787). Poir. Eneyel. IV. 600 (1797). Koehne Deutsche Dendrol. 136. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 259. Nyman Consp. 659 Suppl. 278. Richter- Gürke Pl. Eur. I. 73. — U. effüsa Willd. Fl. Berol. Prodr. 97 (1787). Koch Syn. ed. 2. 735. Rchb. Ic. XII t. DCLXVI fig. 1337. — U. eiliäta Ehrh. Beitr. VI. 88 (1791). — U. octändra!) Schkuhr Handb. 78 t. 57b (1791). — U. alba Kit. in Willd. Baumz. 1796. 318. Schultes Oesterr. Fl. ed. 2. I. 466. Hayne Dendrol. Fl. 31 (1822). Neilr. Ungarn 78 (nach der Beschreibung hierher gehörig, nicht zu U. campestris; vgl. auch den in Oesterreich gebräuchlichen Namen Weissrüster); vgl. DC. Prodr. XVII. 156 nicht Raf. — UT. racemosa Borckh. Forstbot. I. 851 (1800). Ein sehr schöner Baum, der durch seine breit ausladende Krone bei freiem Stande sehr auffällt. In einigen Gegenden, so z. B. in der Provinz Brandenburg scheint er bei unseren Vorfahren schon sehr beliebt gewesen zu sein, denn pracht- volle alte, z. T. allerdings jetzt altersschwache und beschädigte Exemplare finden sich oder standen früher in den Dorfstrassen, so z. B. in Dahlem, Gross-Lichterfelde, Rahnsdorf bei Berlin ete. Das Holz ist forstlich wenig geschätzt, wegen des breiten Ringes von weissem Splintholz auch als „Weissrüsternholz‘“ bezeichnet. Der Stamm wird leicht hohl, In der Tracht wie in der Blattform einigermaassen veränderlich. Aus Russ- land ist erwähnt eine U, pedunculata var. celtidea Rogow. — U. celtidea Ritrowo Schedae Fl. Ross. VI. 167 no. 1995. — Nach Fries (Novit. 78) soll auch bei dieser Art eine mit Korkflügeln an den Zweigen versehene Form vorkommen. — Bei uns sind bemerkenswerth: Nach der Gestalt der Blätter: B. aequilaterälis (U. peduneulata a. aequilateralis Zapat. Consp. Fl. Galic. II. 96 [1908]). Blätter gleichseitig, länglich-eiförmig, bis 1,4 dm lang, über dem Grunde bis 7 cm breit, am Grunde gestutzt, gerundet oder schwach herz- förmig, einige am Grunde schwach schief, — Galizien. Nach der Gestalt der Blüthen und Früchte: II. Sandomiriensis?) (U. pedunculata b. sandomiriensis Zapal. Consp. Fl. Galie. erit. IT. 96 [1908]). Perigon klein, 2 mm bis kaum 2,5 mm lang, 6—Stheilig, mit ungleichen rostbraunen kahlen Abschnitten. Frucht breit- elliptisch bis fast rundlich, 1,5 em lang und ca. 1 cm breit, am etwa 2 nım langen Grunde deutlich verschmälert, dort zungenförmig. Griffelkanal nur 1—1,5 mm lang, der Ausschnitt der Fruchtflügel 3—3,5 mm lang, viel länger als der Griffelkanal. Fruchtstiele meist kürzer, z. T. aber auch länger, 1,5 bis 2,5 em lang. — Galizien. II. rotundäta (U. efusa $. rotundata Hayne Arzney-Gew. III t. 17 [1813]). Blüthen meist mit 6 Staubblättern. Perigon purpurn, etwa '/s so lang als die Staubblätter. Frucht fast rundlich, am Grunde abgerundet mit geraden Spitzen. !) Von özr@ acht und dvrje, Mann — Staubblatt. - 2) Im Sandomirer Walde in Galizien (gehörte früher auch Sandomierz in Süd- Polen) gesammelt. IL. 550 Ulmaceae., IV. oblongäta (Ü. efusa «a. oblongata Hayne a.a. ©. [1813]). Blüthen meist mit 8 Staubblättern. Perigonzipfel mehr oder weniger purpurn, die Staub- blätter kaum länger. Frucht rundlich, am Grunde verschmälert, mit ziemlich geraden Spitzen. s V. acumindta (U. ef. y. acum. Hayne a. a. OÖ. [1813]. Dendr. 30 [1822]). Blüthen mit 6 Staubblättern und mehr oder weniger purpurnen Perigon- zipfeln, die Staubblätter etwa doppelt so lang. Frucht rundlich, zugespitzt mit geraden Spitzen. VI. inflexa (U. eff. ö. infl. Hayne a. a. O. [1813]). Blüthen mit 6 Staubblättern ; Perigonblätter mehr oder weniger purpurn, Staubblätter etwa doppelt so lang. Frucht rundlich mit einwärts gebogenen Spitzen. (Verbreitung der Art: Frankreich; Dänemark [nicht ursprünglich]; Insel Oeland; Süd-Finnland; Mittel- und Süd-Russland; Rumänien; Serbien.) * II. Madocärpus') (Dum. Fl. Belg. 25 [1827]. — Dryoptelea?) Spach Ann. sc. natur. 1841. 363. Koehne Deutsche Dendrol. 135. C. K. Schneider a. a. ©. 216). Blüthenstiele 1!/gmal so lang als die Blüthen, diese büschelig gestellt. Fruchtknoten und Frucht am Rande kahl, nicht gewimpert. a. Fruchtknoten und Frucht auf der Mitte der Fläche weichhaarieg. Blätter meist über 1 dm lang, meist elliptisch. Blattstiel meist deutlich doppelt so lang als die Winterknospe. Gesammtart U. fulva. * U. elliptiea. fi. Bis über 20 m hoch mit ziemlich flacher Krone. Stamm mit mässig tiefrissiger meist dunkelbrauner Rinde. Junge Zweige steifhaarig, später verkahlend, etwas höckerig, rauh, hellgraubraun, mit undeutlichen aber mitunter höckerig vorspringenden Lenticellen. Winterknospen stumpf-eiförmig, bis etwa 6 mm lang, rothbraun behaart, im Frühjahr nicht fuchsroth filzig auf- brecehend. Blätter am Grunde sehr ungleich, länglich-eiförmig, meist 0,8—2,5 dm lang, lang zugespitzt, grob und abstehend ziemlich scharf doppelt gesägt, mit nur an der Spitze etwas vorwärts gerichteten Zähnen ; oberseits locker steifhaarig, zuletzt verkahlend, rauh, unterseits dieht dann locker steifhaarig, nicht oder kaum rauh, ziemlich dünnhäutig. Samenfach etwas unter der Mitte der Flügel. In Vorderasien vom Kaukasus und Transkaukasien bis Nord-Persien, Turkestan und West-Sibirien verbreitet, bei uns wegen der gefälligen Tracht hier und da in Gärten. Bl. März, April. Frucht Mai. D. elliptica K. Koch Linnaea XXII. 599 (1849). Koehne Deutsche Dendr. 136. . C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. 1. 216. — U, Heyderi3) Hort. Späth nach ©. K. Schneider a. a. O. (1904). — UT. sibirica (und U, tomentosa?) der Gärten nach ©. K. Schneider a. a. OÖ. (1904). * U, fulva. }}. Der vorigen Art sehr ähnlich und verwandt, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden: Stamm mit tiefrissiger Borke. Junge Zweige weiehhaarig. Winterknospen im Frühjahr mit dieht-rostrothem !) Von ucdatog kahl und zagzds Frucht. 2) Von Öoög Eiche und zreifa Ulme. 3) Nach Eduard Heyder, * 3. Dee. 1508 + 30. Sept. 1884 Berlin (Geh. teg.- u. Forstrath Heyder in Frankfurt a. ©. briefl.), Geheimem Ober-Regierungs- rath und vortragenden Rath und Decernenten für Garten- und Obstbau im Land- wirthschaftlichen Ministerium, einem grossen Pflanzenfreunde. Ulmus. 551 Filze aufbrecehend. Blätter mehr verkehrt-eiförmig, mit mehr oder weniger ungleichem Grunde, meist unregelmässig-doppelt-gesägt mit nicht oder nur wenig vorwärts gekrümmten Zähnen, oberseits sehr rauh, tiefgrün, unterseits kurz weich- haarig oder schwach rauh, derber häutig. Samenfach etwa in der Mitte der Flügel, Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem in Gärten, neuer- dings wegen der grossen Blätter wieder häufiger; gedeiht besonders auf nicht zu schwerem Boden gut. Bl. März, April. Frucht Mai, U. fulva Mich. Fl. Bor. Am. I. 172 (1803). Koehne Deutsche Dendr. 136. ©. K. Schneider Ill. Handb, Laubh. I. 216. — U, rubra Mich, fil. Hist. arb. Am. III. 278 t. 6 (1813). b. Fruchtknoten und Frucht auch auf der Fläche kahl. Blätter oft nicht bis 1 dm lang, bei den längeren der Stiel meist kurz. 1. Strauch. Blätter fast gleichseitig, in oder unter der Mitte am breitesten, glatt. Samen etwa in der Mitte der Flügel. *+ U. pumila. fı. Meist nieht über 3, mitunter bis 5 m hoch. Zweige kahl. Winterknospen klein, mit 2—3 meist nur gewimperten Schuppen. Blätter klein, länglich bis länglich-lanzettlich zugespitzt, meist nur bis 6 oder 7 em lang und bis 3,5 em breit, verkahlend, auch unterseits nur schwach in den Nervenachseln ge- bärtet, einfach- bis doppelt-gekerbt-gesägt, oft lange im Winter bleibend. Staub- blätter 4—5, meist kürzer als die Blüthenhülle. In Turkestan heimisch, die Ostasiatischen Formen wohl abweichend, bei uns seit langem in Gärten. Bl. Januar— März. Frucht April, Mai. U. pumila L. Spec. pl. ed. 1. 226 (1753). Pall. Fl. Ross. 77 (1784) (z. T.). Koehne D. Dendr. 135. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 221, 2. Grosse Sträucher oder meist Baum. Blätter meist sehr un- gleichseitig, meist über der Mitte am breitesten. Same dem oberen Flügelrande genähert. Gesammtart U. eampestris L. Spec. pl. ed. 1. 225 (1753). (No. 1092 u. 1093.) 1092. (2.) U. eampestris (Glatte oder Roth-Rüster; franz.: Orme ordinaire; kroat.: Brijest, Crni Brijest; serb.: Bpeer., h—h. Mitunter bis über 30 m hoch, meist niedriger. Stamm ausdickem Grunde sich nach oben stark verjüngend, von unten bis oben mit Seitenzweigen besetzt, nur im dichten Walde die unteren Aeste ab- werfend, oft schon am Grunde oder in seiner Nähe sich theilend, mit anfangs glatter braun-grauer Rinde; diese später dick korkig-borkig, in ziemlich kleine, meist etwa achteckige Schuppen aufreissend mit kurzen aber tiefen Rissen. Oft Wurzelschösslinge treibend. Junge Zweige behaart, später meist bald verkahlend, glänzend rothgelb bis rothbraun oder olivgrün. Winterknospen dunkelbraun, länglich-ei- förmig bis eiförmig, spitz (die Blüthen einschliessende bis fast rundlich), mit anliegend zerstreut behaarten Schuppen. Blätter meist breit-eiförmig, am Grunde abgerundet oder elliptisch, nach dem Grunde zu verschmälert, oberwärts spitz oder etwas zugespitzt, derb, meist 2—10 em lang und 1,5—5 cm breit, jederseits mit 9—12 (oder 14) Seitennerven, ober- 2 552 Ulmaceae. seits glatt bis ziemlich rauh, unterseits in den Achseln der Nerven bärtig, sonst fast kahl; die Sägezähne erster Ordnung am vorderen Rande nicht gezähnt. Blattstiel 0,8—1,5 cm lang, fast stets mehr als 2—3 mal so lang als die Winterknospe, fast kahl und ziemlich dünn. Nebenblätter. veränderlich. Blüthen sehr kurz gestielt, mitunter fast sitzend. Staubblätter meist 3 oder 4, weit hervorragend. Frucht meist verkehrt-eiförmig, bis 2,5 cm lang und bis 2 cm breit, gelb-braun mit dunklerer Zone um den Samen, kurz vor der Reife sich oft lebhaft gelb oder roth färbend (C. K. Schneider). Griffelkanal so lang wie der Same. In Wäldern, besonders Auenwäldern und Gebüschen, oft auch an sonnigen Abhängen, an Waldrändern ete., nicht selten auch an Hecken und Zäunen, sich oft in grosser Menge ansiedelnd. Fehlt als wild- wachsender Baum im Nordwestdeutschen Flachlande (Buchenau 179), nach Murr (briefl.) wohl auch z. B. in Nordtirol, während sie in Vor- arlberg vorkommt. Steigt in den Schweizer Alpen bis 1200 m (Christ 163). Bl. März, April. Frucht Mai, Juni. U. campestris L. Spec. pl. ed. 1. 225 (1753) z. T. Huds. Fl. Angl. 94 (1762) und vieler Schriftsteller. Koch Syn. ed. ?. 734 z. T. Koehne Deutsche Dendrol. 135. ©. K. Schneider Il. Handb. Laubh. I. 805. — U. glabra Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 4 (1768). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 219. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 72. Rehb. Ic. XII t. DOLXI fig. 1331. Nyman Consp. 659 Suppl. 278. — UT. glabra Mill. Gard. Dict. ed. 8. no. 4 (1768) erw. Kern. ÖBZ. XXVI (1876) 99. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 219. — U. angustifölia Moench Verz. Weissenst. 137 (1785). — U. foliacea Gilib. Exerc. phyt. II. 395 (1792). — U. nitens Moench Meth. 333 (1794). — U. procera Salisb. Prodr. 391 (1796). — U. nana und U. nemorösa Borckh. Forstbot. 839 (1800). — U. sureulösa Stokes Bot. Med. II. 35 (1812). — U. campestris a. genuina Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 614 (1864). — U. nemordlis Boiss. nach Planch. in DC. Prodr. XVII. 156 (1873). — U. eu-campestris A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 259 (1858). Das Holz dieser Art ist sehr derb und dauerhaft, daher wird es gern zu jauten, Zäunen ete, verwandt, es ist schwer spaltbar; lufttrocken hat es ein spezifi- sches Gewicht von etwa 0,74. Es findet technisch eine sehr mannigfache Verwendung. — Als höchstes Alter des Baumes werden 400—500 Jahre angegeben. Freistehend beginnt er meist nicht vor dem 35. Jahre zu blühen (C. K. Sehneider). In der Gärtnerei findet die Art mancherlei Verwendung, meist vermehrt sie sich durch ihre weithin fliegenden Samen sehr ausgiebig und wird dadurch mitunter ein lästiges Unkraut. Die Samen keimen sofort nach der Reife, sie verlieren sehr schnell, oft schon nach wenigen Tagen (an trockenen Orten) ihre Keimfähigkeit. Die jungen Pflanzen sind meist reichlich buschig verzweigt und man verwandte ihre biegsamen Zweige besonders auf dem Lande um sie durch die Latten oder Stangen der Zäune zu ziehen und miteinander zu verflechten; so entstand, wenn die Stangen faulten, ein natürlicher Zaun, Sehr veränderlich. Die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Junge Zweige nicht oder doch nur schwach korkig, nicht mit dieken Korkleisten. Ulmus, 553 I. Blätter unterseits fast ganz verkahlend, nur in den Nervenwinkeln bleibend bärtig oder auch dort fast kahl. a. glabra. Pflanze niemals Wurzelschösslinge treibend. Zweige nie korkig. Blätter meist ziemlich gross, derb bis fast leder- artig, tief aber stumpflich doppelt-gesägt mit abstehenden Zähnen, unterseits ‚öfter mit weissen bis purpurnen Drüsen bestreut. Blüthen deutlich gestielt. So in Wäldern, in feuchten Niederungen, auf kräftigem Boden oft die verbreitetste Form. U. campestris 3. U. glabra Dum.-Cours. Le bot. eultiv. ed. 2. VI. 384 (1811). Maly Enum. pl. Austr. 88 (1848). Neilr. Fl. Nieder-Oest. 244. Hartig Naturg. forstl. Kulturpfl. 458, 460 (1857). — U. glabra Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 4 (1768). Koehne Deutsche Dendrol. 135 nicht Huds. Hierzu gehören folgende Fornien: 1. Pflanze meist kräftig wachsend. Blätter mittelgross bis gross. a. Sägezähne der Blätter am vorderen Rande meist nicht oder nur dort hier und da gezähnt. Blätter meist derbhäutig, oberseits glatt oder rauh. 3 I. Früchte bis 2,5 em lang und 2 em breit. — Wohl nur durch die Fruchtform sind verschieden U, campestris var. oblongo-ovata und var, orbicula-riovata Simonk. Math, term, közl. XV. 596 (1877—73). a. vulgaris. Junge Zweige kahl oder nur zerstreut behaart, jeden- falls am Ende des ersten Jahres ganz kahl. Zweige meist sparrig schräg abstehend, selten hängend. — Die verbreitetste Form dieser Rasse. — U. campestris 1. U. vulgaris Dum.-Cours. Le bot. eultiv. ed. 2. VI. 384 (1811). Planch. Ann. Se. nat. 3 ser. 1848. 373. Ledeb. Fl. Ross. III. 646. — U. vulgaris Pall. Reise III. 314 (1776). Dumort. Fl. Belg. 25 (1827). — U. campestris y. laevis Spach Ann, sec. natur. 2 ser. XV. 362 (1841). — U. campestris a. tıjpica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 313 (1890). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 220 veränd. — TU, glabra «. typiea Pos- pichal Fl. Oesterr. Küstenl. 347 (1897). — U. laevis und alba einiger Gärten nach €. K. Schneider a. a. ©. (1904). — Hierzu gehören: SS Scampstoniensisi) (Petz.u.Kirchn, Arb. Muse. 560 [1864)). Wuchs besonders hoch und kräftig. — In Gärten. l. umbraculifera (Späth Catal.; Dippe! Handb. Lanbh. II. 24 [1892]). Pflanze strauchartig, kugelig, künstlich als Hoch- stamm gezogen oder hochstämmig auf die folgende Art veredelt, kugelige Kronen bildend. Blätter meist 5—10 em lang und 3—6 em breit. — Nicht selten angepflanzt. — Köppen (Geogr. Verbr. Holzgew. Russl. II. 38 [1889]) nennt eine U, umbra- eulifera Trautv. aus Transkaukasien, die wohl hierher gehört, da nach Koopmann (briefl.) die Späth’sche Pflanze aus Persien stammt (dort „Baum der Schmiede*) S. 557. — Von ihr stammt ab: l. graeilis (C, K. Schneider a. a. O. 220 [1904]. — umbrae. graeilis Späth Catal. Zweige stärker und dichter ver- zweigt, dünner, Blätter zierlicher. !) Nach Loudon im Englischen Scampton elm genannt, jedenfalls nach einem Orte wo sie zuerst eultivirt wurde, 554 Ulmaceae, l. pendula (Dippel a. a. O. 24 [92]. — Wentworthiit) der Gärten vgl. ©. K. Schneider a a. ©.) Wuchs stark hängend. — Hierzu gehören nach C. K. Schneider: m. albidentata f. albo-dentata C. K. Schneider a. a. Ö. [1904]). Blätter hellgrau, mit weissen Zähnen, m. antäarctica (der Gärten; C. K. Schneider a. a. O, [1904]). Blätter scharf und tief eingeschnitten mit verlängerten Zähnen. l. viminälis (C.K. Schneider a. a. O. [1904]. — U. vimi- nalis Lodd. Catal. 1836 vgl. K. Koch Dendrol. II. 1. 418). Pflanze anfangs aufrecht wachsend, später hängend. Blätter meist schmäler. — Auch buntblättrig in Gärten. l.nigrescens (C. K. Schneider a. a. ©. 220 [1904]. — U. camp. betulifolia nigrescens der Gärten). Blätter in der Jugend roth, später nur bräunlich oder schwärzlich. m. punctadta (Hort. Sim. Louis Catal.; C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter meist punktirt. — Eine buntblättrige Form erwähnt schon Dumont-Courset (Le bot. eultiv, ed. 2 VI. 384 [1811]) als U. camp. 4. U glabra variegata, ß. strieta. Zweige mehr oder weniger starr aufstrebend, die Pflanze daher eine schlanke bis breitere Pyramide oder einen mehr- bis vielstämmigen Busch oder Baum bildend. Sonst meist wie vor. Abart. — Wild seltener, in Gärten hier und da. — U. campestris 2. U. strieta Dum.-Cours. a. a. ©. (1811)? Loud. Arb. Brit. II. 1875 (1838). C. K. Schneider a. a. O. 220. — TU. betulaefolia Lodd. Catal. 1836. — U, strieta Lindl. Syn. Brit. Fl. ed. 2. 227 (1837) wohl z. T. — U. cornubiensis ?) Loud, a. a. OÖ. 1376 (1338). — TJ, campestris fastigiata Spach Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 362 (1841) und der Gärten, Dumont de Courset charakterisirt seine Form als eine mit schmalen und rauhen Blättern. I folgende Formen: l. modiolina (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — UT. campestris 7. U. modiolina Dum,-Cours. a. a. O. 384 [1811]. DC. Prodr. XVII. 158. — DT. tortuösa Loud. Catal. 1836 nach K. Koch Dendr. II. 1. 410 [1872] nicht Host). Tortillard-Ulme. Aeste und Zweige stark hin- und hergebogen bis gewunden erscheinend. Stamm knorrig. Blätter klein. — Selten. — Das Holz wird wegen der eigenartigen Maserung zu Tischlerarbeiten bes Möbeltischlerei und zum Drechseln benutzt. l. monumentälis (Petz. u. Kirch. Hort. Muse. 554 [1864)). Pflanze eine dichtgeschlossene Pyramide darstellend. — Garten- form. — Hierzu gehört nach Dippel auch U. Wheatleyi3) der Gärten. — Aehnlich ist: l. virgata (C. K. Schneider a. a. ©. [1904]. — U. virgata der Gärten). Zweige zierlicher und dünner, die Pflanze in der Tracht oft der Koopmanni ähnlich, l. Sarniensist) (sarniensis C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — DU. sarniensis Lodd. Catal. 1836). Blätter meist nur 6 cm lang und 4 era breit, sattgrün, meist schwach rauh. Zweige oben etwas spreizend. — In Gärten, 2, Früchte erheblich schmäler oder in allen Theilen kleiner, ı) Vielleicht auch Wentworth Castle in England (Rehder briefl.). 2) Zuerst in Cornwall (Cornubia) beobachtet. 3) Ueber Wheatley konnten wir nichts erfahren. 4) Auf der zuerst beobachtet. Normannischen Insel Guernsey (Sarnia) (s. III. S. 355 Fussn, 4) Ulmus, 555 a Podoölica (U. camp. b. podolica Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. IT. 97 [1908]). Früchte schmäler, kleiner, verkehrt-eiförmig, etwa 1,5 cm lang und etwa 1 cm breit. — Galizien und auch weiter verbreitet. ß. Oracoviensis!) (U. camp. e. eracoviensis Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 97 [1908]). Perigon kleiner, kaum bis 2 mm lang, 4—6spaltig. Früchte sehr klein, verkehrt-herzförmig bis fast rundlich, 1,1—1,5 em lang, 0,3--1,2 cm breit; Griffelkanal etwa 0,5 mm lang, Ausschnitt des Fruchtflügels etwa 1,5 mm lang. — Zerstreut. b. Sägezähne der Blätter wenigstens oberwärts gezähnt, öfter fast zu Seitenlappen vergrössert, oft auch in der Mitte und unterwärts gezähnt, Blattform daher der der U. scabra ähnlich. — Die mehrfach (z. B. auch im Ind. Kew. IV) als zu TD. levis (U. pedunculata) gehörig eitirte U, reticulata Dum. Fl. Belg. 25 (1827) gehört nicht zu der genannten Art, da sie Dumortier ausdrücklich in dieser Section mit nicht gewimperten Früchten aufführt, sie dürfte zur carpinifolia eehören oder mit dieser identisch sein, Charakterisirt wird sie durch kahle Zweige; Blätter ungleichseitig eiförmig zugespitzt doppelt gesägt, kahl, glatt, unterseits netznervige. — Dumortier unterscheidet noch 2 Formen: a. strieta mit aufrechten und 8? sepearia mit ab- stehenden Aesten. I, tiliifölia. Blätter gross, bis 1 dm lang und 8 cm breit. — Ziemlich selten. — T. glabra (U. campestris) f. tiliaefolia C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 220 (1904). — U. tiliaefolia Host Fl. Austr. I. 329 (1827). — U. glabra var. tiliaefolia Borbäs Bek&svärm. Fl. 55 (1881) vgi. Borbäs OBZ. XXXVII (1887) 148 (U. glabra mit der Linde ähnlichen Blättern). 2, corylifölia. Blätter mittelgross, bis etwa 8 cm lang und 6 cm breit, ziemlich genähert, meist schwach rauh. Früchte mittelgross, in diehten grossen Knäueln rings um die Zweige angeordnet, — Zerstreut. — U. campestris «a. f.1. corylifolia Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 347 (1897) z. T. C. K. Schneider a. a. O. (1904). — U. corylifolia Host Fl. Austr. I. 329 (1827). — U. camp. var. globifera Hartig Naturg. forstl. Kult. 459 (1851). — UT. glabra ce. corylifolia Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 72 (1897). — Zapalowiez (Consp, Fl. Galie. erit. II. 98 [1908]) überträgt den Namen Host’s auf eine Form der folgenden Art, nach €. K. Schneider u. a. gehört sie aber nach der Consistenz der Blätter, der Art der Stielung und der Fruchtbildung hierher. U. sparsa Dumort. Fl. Belg 25 (1527) dürfte eine ähnliche Form darstellen. Sie hat runde locker gestellte Zweige, deren dies- jährige ıneist behaart sind. Blätter sitzend, gleichseitig verkehrt- eiförmig, doppelt gesägt, sehr rauh., — An Zäunen, — Hierzu b, mit kahlen Zweigen. . carpinifölia. Blätter kleiner, ziemlich gleiehmässig spitz doppelt gesägt, trübgrün. Früchte kleiner als beim Typus, in lockeren Büscheln auf den Zweigen zerstreut, — Zerstreut. — U. campestris var, carpinifolia C. A. Mey. Chloris Hanov. 80 (1836)? — TU. car- pinifolia Borekh. Rhein. Magaz. I. 498 (1793) vgl. Willd. Berl. Baumz. 395 (1796)? Schkuhr Handb. I. 176 (1808). Lindl. Syn. of Brit. Fl. 226 (1829). Kittel Taschenb. 3. Aufl. 276 (1853). — U. glabra a. f. 2. carpinifolia Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. 1. 347 (1897). — Eine etwas kritische Form, die durch ihre kleinen Blätter an die folgenden Abarten und an die Rasse suberosa erinnert, SS 1) Bei Krakau gesammelt. Ulmaceae. zu den ersteren stellt sie eine charakteristische Uebergangsform dar, ist aber meist schon durch den hohen Wuchs verschieden, von der letzteren ist sie durch das absolute Fehlen aller Korkleisten und Wülste an den jüngeren Zweigen verschieden. — Der hier ange- nommene Name ist von den Schriftstellern in sehr verschiedener Weise auch auf suberosa-Formen gedeutet worden. 2, Blätter klein (vgl. auch vorhergenannte Gartenformen wie auch strieta und carpinifolia), Pflanze meist nur strauchartig. Oft schon jüngere Zweige mit einzelnen bis zahlreicheren Korkwülsten, nicht Leisten. minor, Blätter meist nur wenige Centimeter, selten einzelne der tuthentriebe bis S em lang, oberseits stark raub, meist länglich bis verkehrt-eiförmig, fein und ziemlich gleichmässig gesägt. — An trockenen Abhängen, auf sonnigen Hügeln, an Wegrändern und Ruderalstellen, öfter auch an trockenen Waldrändern, einzeln oder gesellig. — U, glabra (U, campestris) f. minor ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk,. I. 220 (1904). Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 97 (1908). — U. minor Mill. Gard. Diet. ed. 8. No. 6 (1768). — U. pümila Pall. Fl. Ross. I. 1. 76 z. T. t. XLVIII fig. D. E. (1784) nieht L? — U. microphylla Pers. Syn. I. 291 (1805). Boiss. Fl. Or. IV. 1158 (1879). — T. tetrandra «a. minor Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 248 (1897). — U. campestris f. miero- phylla Goiran Nuov. Giorn. bot. Ital. XXII, 424 (1890)! — Pos- pichal (a. a. O.) zieht hierher auch U, mierantha Kittel Taschenb, 3. Aufl. 277, die aber nach Kittel zu den Korkrüstern gehört. — Diese Form ist vielleicht besser als eigene Rasse aufzuführen, in Gärten bleibt sie ganz constant. Sie stellt eine Uebergangsform zur Rasse suberosa dar. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) a b. nuda. Pflanze meist zahlreiche Wurzelsprosse treibend, des- halb in leichtem Boden meist von einem Kranz von schwachen ruthenförmigen Sprossen umgeben. Jüngere Zweige ohne oder mit nur schwachen Korkwülsten, ohne Leisten. Blätter meist mässig gross, einfach- bis grob doppelt gesägt, oberwärts ganz glatt oder doch nur schwach rauh. Blüthen sehr kurz gestielt bis fast sitzend. Staubblätter weit hervorragend, meist 5. Auf sandigem Boden, an Abhängen, an Flussufern öfter dichte strauchige bis baumartige Bestände bildend. Anscheinend im südlichen und besonders südöstlichen Gebiete selten bis stellenweise fehlend. U. campestris a. nuda Koch Syn. ed. 1. 637 (1837) ed, 2. 734 z. T.? (fol. scabra). Vis. Fl. Dalm. I. 221. Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 248 (1861)! — U. nuda Ehrh. Beitr. V. 160 (1790) nur der Name. VI. 86 (1790). — U. cam- pestris Koehne Deutsche Dendr. 135 (1893) z. T. Ehrhart beschreibt seine UT. nuda als der Korkleisten stets ent- behrend, mit ungleichseitigen doppelt gesägten Blättern, sehr kurzen gleich- artiren Blüthenstielen und kahlen Früchten. Er schliesst also wohl die Rasse glabra mit ein. Koch führt sie mit rauhen Blättern auf, was gerade bei dieser Form nicht häufig ist. Ueber die Ausbildung der Wurzelschöss- linge sagen die älteren Schriftsteller fast alle nichts. Eine sehr eigenartige Rasse, die durch die strauchigen buschbigen Gartenformen der Rasse ylabra mit dieser verbunden erscheint. Beide Rassen werden in der Natur meist nicht genügend geschieden, weshalb das Ulmus. 557 Verbreitungsgebiet derselben auch ungenügend bekannt ist. — In den Ver- wandtschaftskreis (wohl eine eigene Rasse darstellend) gehört: 2. Koopmänni!),. Pflanze strauchig, meist nicht über 1,5 m hoch werdend, sehr zahlreiche Wurzelschösslinge treibend und sich dadurch sehr reich- lich vermehrend. Zweige dicht ästig, dünne Blätter klein. — Von Koop- mann aus Turkestan eingeführt, jetzt hier und da in Gärten, — UT, campestris Koopmanni Lauche nach Späth Catal. 1903—4. 131 (als der Gärten bei Späth schon früher geführt), — U. Koopmanni Lauche und der Gärten, — Die Pflanze wird meist hochstämmig veredelt und erhält dann eine der umbraculifera (s. S. 553) sehr ähnliche aber lang ovale Krone. Unterscheidet sich von den unter glabra aufgeführten Garten- formen, soweit wir diese in strauchigen nicht veredelten Exemplaren beobachten konnten, durch die zahlreichen Wurzelschösslinge ete.; ist sicher mit ihnen nicht näher verwandt. Nach Koopmann (briefl.) wird sie in Turkestan als mächtiger Baum auf Friedhöfen angepflanzt. (Verbreitung der Rasse: Mittleres und nördliches [bis Süd- Schweden] Europa; [ob auch in Süd-Europa ?]; Russland ; Vorder- asien.) *? II. Blätter unterseits auf der Fläche bleibend behaart. a. latifölia. Zweige anfangs und Blattstiele dicht weich behaart. Blätter unterseits auf den Nerven mit filzigen Haaren, auf der Fläche mit Flaumhaaren oder mehr oder weniger drüsig. Anscheinend durch das ganze Gebiet vorkommend, aber nirgends häufig, vielleicht auf weite Strecken fehlend. U. campestris ß. latifolia Pers. Syn. I. 291 (1805). Roem. u. Schult. Syst. VI. 298 nicht U. latif. Mill. — U. campestris a. vulgäris Spach Ann. sc. natur. 2 ser. XV. 361 (1841). — U. pilifera Borb. Közlem. B&kes &s Bihar Värmeg. Fl. in Vandorg. Munkäl. XXV (486) 1881. —- U. glabra b. pilifera Borb. Bek6svärmegye flor. 55 (1881). — U. asperrima Nagy Värad. termesz. 124 (1890). — U. germanica Hartig Forstl. Culturpfl. 460 (1851). Dippei Handb. Laubholzk. II. 23 (1892). U. campestris ß. germänica Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 347 (1897). Borbäs beschreibt seine Pflanze mit behaarten diesjährigen Zweigen und oberseits schwach, unterseits auf den Nerven deutlich behaarten Blättern, — Hierher gehören: Il. pub&scens. Blätter meist gross bis mittelgross, selten (bei Cultur- formen) klein, meist doppelt bis mehrfach gezähnt mit oft gebogenen Zähnen, unterseits flaumhaarig, grasgrün. Früchte mittelgross in dichten aber an den Zweigen zerstreut stehenden Knäueln. — So auı häufigsten. — UT. campestris var. pubescens Planch. Ann, sc. natur. 3 ser. III (1848). DC. Prodr. XVII. 156 veränd. Pospich. Fl. Oesterr, Küstenl. I, 347. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 220. — Hierzu gehören. b.tortuosa (Hal. Consp. Fl. Graee. III. 122 [1904]. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 220 [1904]. — T, tortuosa Host Fl. Austr. I. 330 [1827]. — U. minor Rehb. Ic. XII t. DCLX fig. 1330 [1850] 1) Nach Karl Koopmann, Kgl. Gartenbaudireetor, früher in Wernigerode, jetzt in Beelitz, welcher während seines Aufenthaltes in Margelan (Turkestan) zahl- reiche interessante Pflanzen von dort einsandte, die sein Schwiegervater W, Lauche (s. VI. 1. S. 162 Fussn. 3) verbreitete, 22 Ulmaceae. nicht Mill.). Pflanze meist kleiner bis sehr klein, Stamm knorrig mit knorrigen und oft knotigen hin- und hergebogenen Zweigen. Früchte klein. — Ziemlich selten. ec. Berärdit) (U. glabra [U. campestris] f. berardi C. K. Schneider 11. Handb. Laubh. I. 220 [1904]. — U. Berardi der Gärten; Simon- Louis; K. Koch Dendrol. II. 1. 406 [1872j). Zweige leicht hängend. Blätter denen von Planera ähnlich, tiefer eingeschnitten. — Im Garten von Simon-Louis bei Metz 1564 aus Samen der Art aufgegangen, l. purpurdscens (C.K. Schneider a. a. O. [1904]. — U. cam- pestris myrtifolia purpurea der Gärten). Blätter meist nicht über 6 cm lang und 3 em breit, mehr oder weniger purpurn. l. Van Hoüttei2) (van houttei C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — YV. camp. „Louis van Houtte* der Gärten). Blätter bis etwa 7 em lang und bis 4,5 cm breit, mehr oder weniger gelb gefärbt, meist rauh. m. argentei-margimdta (argenteo-marginata Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 560 [1864]). Blätter meist bis 8 em lang und bis 4 em breit, meist ziemlich stark rauh, mit weissem Rande. xanthoehöndra°). Blätter klein, fast alle nach dem Grunde zu kurz keilförmig in den Stiel verschmälert oder undeutlich herzförmig, am Rande theils klein und rundlich gekerbt, theils unregelmässig bis fast eingeschnitten doppelt bis 4fach gesägt, oberseits trübgrün, unterseits in den Nervenwinkeln weissbärtig und auf den Nerven gelblich-drüsig; die Drüsenhaare aus einer Stielzelle und 2 harzführenden Zellen bestehend. Früchte klein, in sehr lockeren wenigfrüchtigen Büscheln an den Zweigen zerstreut. — Aus dem südöstlichen Gebiete in Nieder-Oesterreich, Ungarn und dem Öesterreichischen Küstenlande angegeben, aber sicher weiter verbreitet. — U. campestris y. xanthochondra Beck Fl. Nieder-Oesterr, 313 (1890). — UT. glabra $. f. 2. xanthochondra Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 347 (1897). — D. nitens var. xanthochondra Borbäs Balat. fl. 336 (1900). — Pospiehal vergleicht die Blattform mit der sonst an Stockausschlägen vorkommenden. . acuta Aeste abstehend, fast kahl. Blätter am Grunde ziemlich gleich- mässig, länglich-eiförmig, zugespitzt, gesägt, oberseits rauh, unterseits etwas behaart. — Wohl nicht selten. — U, acuta Dum. Fl. Belg. 25 (1827). (Verbreitung der Rasse: Wohl durch das mittlere und süd- östliche Europa verbreitet, auch jenseits der Grenzen des Ge- bietes.) >? Dalmätica. Stamm mit weisslicher Rinde. Blätter eiförmig, am Grunde ungleichmässig gesägt, unterseits weichhaarig, leder- artie. DBlattstiel wollig. In Süd-Dalmatien: In Wäldern am Berge Vrh-suta bei Spizza nahe der Dalmatinischen Grenze (Baldacei). U. campestris var. Dalmatica Baldacei Malpighia V. 79 (1891). — U. glabra d. dalmatica Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 73 (1897). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) | 1) Ob nach B&erard sen, in Le Mans, der zw. 1823 und 1833 Mehreres über Dendrologie schrieb? (Rehder br.) 2) Louis van Houtte, * 29. Juni 1800 Ypern (Westflandern) 7 Mai 1876 Gent, Gründer einer berühmten Handelsgärtnerei und Gartenbauschule daselbst, seit 1855 Herausgeber der werthvollen illustrierten Gartenzeitschrift Flore des Serres, deren Tafeln grossentheils von seiner Hand herrühren. 3) Von Zawdös gelb und ydwögog Knorpel wohl wegen der gelben Drüsen an den Blättern. Ulmus, 559 B. Zweige dicht mit stark hervorstehenden Korkleisten besetzt, diese meist schon an den zweijährigen Zweigen entstehend (vgl. auch minor und nuda). suberösa. (Kork-Rüster; franz.: Orme A liege; rum.: Ulm- riios.) Strauchig bis baumartig. Wurzeln Schösslinge bildend oder meist ohne solche. Stamm meist vom Grunde an sich stark nach oben verjüngend, meist mit sehr rauher in kleine Stücke zerspringen- der dunkler Rinde, mitunter aber auch mit durch Abfallen der Borkenschuppen ziemlich glatter Rinde, ebenso die stärkeren Aeste. Jüngere Zweige von dicken Korkleisten geflügelt erscheinend. Blätter meist klein bis mittelgross, selten gross, oberseits glatt oder rauh, meist ziemlich regelmässig gesägt, meist ziemlich schmal. Blüthen sehr kurz gestielt bis fast sitzend, meist kleiner als beim Typus, meist nur mit 4 Staubblättern. Besonders in Wäldern und zwar sowohl Kiefern-, als Laub- wäldern, an Wegrändern und Abhängen, auch an feuchten Orten, an Erlenbrüchen, Sumpfrändern ete., wohl durch das ganze Gebiet verbreitet, aber stellenweise selten. U. campestris 8. suberosa Wahlenb. Fl. Carpat. 71 (1814). Koch Syn. ed. 1. 637 (1837) ed. 2. 735. Ledeb. Fl. Ross, III. 647. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 614. Koehne D. Dendrol. 135. — U. sativa Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 3 (1768)? Du Roi Harbkesche Baumz. II. 502 (1772) nach Pott in Du Roi Harbk. Baumz., III. 172 (1800). — U. holländica Pall. Fl. Ross. 76 (1784) rauh- blätterige Form; nicht Mill. vgl. ©. K. Schneider a. a. O. 218 Fussn. 2. — TUT. suberosa Moench Verz. Weissenst. 136 (1785). Method. 334 (1794). Ehrh. Beitr. VI. 87 (1791). Guss. Fl. Sie. Syn. I. 297. Rehb. Ic. XII t. DCLXII fig. 1333. Nyman Consp. 659. Suppl. 278. — U. teträndra Schk. Handb. I. 178 t. 58 (1791)? Kittel Taschenb. ed. 2. 225 (1844). Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 318 (1847). — U. campestris 6. U. fungosa Dum.-Cours. Le bot. eult. ed. 2. VI. 384 (1811). — U. laevis b. suberosa Gürke in Richter- Gürke Pl. Europ. II. 72 (1897). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 220. In typischer Ausbildung macht diese Rasse völlig den Eindruck einer Art, und wird ja auch von vielen Schriftstellern als solche angesehen. Beim Studium einer grossen Zahl von Pflanzen und Formen finden sich jedoch so zahlreiche Uebergangsformen zu Formen der vorhergenannten Rassen, dass es unmöglich erscheint, die Pflanze sicher als Rasse zu bewerthen; ja es erscheint sogar sehr zweifelhaft, ob die verschiedenen Korkrüstern überhaupt monophyleti- schen Ursprungs sind, ob sie nicht von mehreren Rassen der korklosen Rüstern ihren Ursprung nahmen, Recht veränderlich, die Forınen gliedern sich etwa in folgender Reihe: I. Pflanze sehr hoch baumartig, arbörea, Aeste und Zweige der hochaufstrebenden Krone meist ohne Korkleisten, oft mit Korkwülsten, aber mitunter, besonders die schlanken ganz glatt, unten vom Stammgrunde oder aus den Wurzeln entspriessende Zweige stark korkig geflügelt. — So in Wäldern hier und da. — U. suberosa a. arborea Willd. Berl. Baumz. 392 (1796). Spec, pl. I. 1325 (1798). — 560 Ulmaceae. Eine Uebergangsform zum Typus der Art, möglicherweise auch ein Bastard mit der Rasse glabra; das öfter gesellige Vorkommen dieser Pflanze wäre dann wohl auf eine reichliche Vermehrung durch Wurzelausschlag zurück- zuführen. Bedarf jedenfalls weiterer Beobachtung. — Hierzu gehört wohl: b. grandifölia (U. suberosa v. grandifolia Hayne Arzneygew, III t. 16 [1813]. Dendrol. Fl. 30 [1822]). Hainbuchenrüster, wilde Iper, graue Rüster, weisse Bergrüster. Rinde des Stammes rissig, aber ziemlich glatt, weisslich. Blätter am Grunde meist sehr unregelmässig. — Zerstreut, besonders in Bergwäldern. — Ob hierher, wenigstens z. T. die von den Schriftstellern als U. carpinifolia (s. S. 555) aufgeführten Pflanzen, ob auch die von Willdenow Berl. Baumz. 395 (1796) „Hainbuchenrüster“ genannte an- geblich aus Nord-America stammende TU, nemoralis? Die von Reichenbach (Ile. XI. 13 [1815]) erwähnte U. suberosa ß. denudata, die glatte Zweige haben soll, gehört wohl gleichfalls hierher. II. Pflanze strauchig bis halbbaumartig. a. frutieösa. Rothe Rüster, Wasserrüster, Wasserulme, Stamm mit stark rissiger und stark rauher dunkler, grauer bis schwärzlicher Rinde. Alle Zweige mit Korkflügeln. Blätter am Grunde oft sehr gleiehmässig. — Die typische Form der Rasse, besonders an feuchten und quelligen Stellen ver- breitet. — U. suberosa ß. fruticosa Willd. Berl. Baumz. 292 (1796). Spee. pl. I. 1325 (1798). Pers, Syn. I. 291 (1805). — U, suberosa var. parvifolia Hayne Arzueygew. III t. 16 (1813). Dendrol. 30 (1822). — Hierzu gehören: 1. levis (U. suberosa var. laevis Hook. u. Arn, Brit. Fl. ed. 7. 38 [1855)]). Blätter ganz glatt. 2. Turkestänica (Regel Gartenfl. XXXIII. 28 [1884]. C. K. Schneider a.a. O. 220). Blätter sehr rauh. — Vielleicht eine höher zu bewerthende Form. l. propendens (C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 220 [1904]). Zweige hängend. b. mieräntha. Blätter klein. Blüthen klein. — Zerstreut. — UT. mierantha Kittel Taschenb, ed. 2. 1198 [1844] ed. 3. 277 [1853] unter T. tetrandra. c. pümila. Pflanze klein, meist nicht viel über 1 m hoch. Zweige nur z. Theil mit Korkflügeln. Blätter klein. — So mitunter an Wegrändern, Abhängen ete,, ähnliche Formen auch in Gärten. — U. suberosa y. pumila Willd. Berl. Baumz. 292 (1796). (Verbreitung der Rasse: Wohl wie die der Art.) x (Verbreitung der Art: Süd- und Mittel-Europa, nördlich bis Irland, England (in Dänemark wohl nicht ursprünglich, ob in Süd-Norwegen ?), Oeland, Gottland; Wolhynien, Tschernigow, Kursk, Tambow, Orsk ? Süd-Sibirien; Turkestan; Kleinasien; Westliches Nord-Africa.) * 1091. X 1092. U. levis X campestris s. 8. 1092. X 1093. U. campestris X scabra s. 8. 1093. (3.) U. seabra. (Berg-Rüster, Weiss-Ulme, Hasel-Ulme; kroat.: Vezika.) h. Bis zu 40 m hoch. Stets ohne Wurzelschösslinge. Stamm schlank eylindrisch, nach oben sieh nurschwach verjüngend, in seinem unteren Theile ohne oder mit nur schwachen Seitenästen, mit dünnerer, meist härterer, seichter rissiger Rinde als bei voriger. Einjährige Zweige meist fein borstig behaart, olivgrün bis rothbraun. Blätter breit-eiförmig, am Grunde abgerundet, deutlich zugespitzt, meist stark ungleichseitig, meist 9—12 (bis über 15) em Ulmus, 561 lang und bis 10 em breit, selten noch breiter, auf der breiteren Seite meist 12—14 (bis 20), sehr selten weniger Seitennerven, dünnhäutig, scharf doppelt gesägt (die Sägezähne erster Ordnung am vorderen Rande meist gezähnt), oberseits rauh, selten glatt, unterseits kurz weich- haarig. Blattstiel meist 4—6 (bis 10) mm lang. Winterknospen ei- förmig, spitz, mit meist ziemlich zahlreichen Schuppen, braun, fein rostroth behaart. Blüthen mit meist 5—6 Staubblättern. Frucht grösser als bei voriger, bis 3 cm lang und 2 em breit, rundlich bis oval; Griffel- kanal doppelt so lang als der Same oder doch jedenfalls länger. In Wäldern eingestreut oder gesellig. Durch den grössten Theil des Gebietes verbreitet, nur in Nordwestdeutschland nicht urwüchsig; im Norden mehr in der Ebene, im mittleren Gebiet oft, im südlichen nur in der montanen Region. Steigt im Bayerischen Walde bis 1026 m, in den Bayerischen Alpen bis 1299 m, in Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 67), in der Bibaria bis 1160 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 53). Häufig in Gärten angepflanzt, besonders als Strassen- und Alleebaum geschätzt. Bl. März, April. Frucht April, Mai. U. scabris Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 2 (1768) (scabra) K. Koch Dendr. II. 1. 412. Koehne Deutsche Dendrol. 135. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 216. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 73. — U. cam- pestris L. a. a. O. (1753) z. T. u. Herb. Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 99. Fl. exs. Austr.-Hung. no. 264. Schedae I. 98. — U. glabra Huds. Fl. Angl. ed. 1. 95 (1762) vgl. ©. K. Schneider a. a. O. I. 805 (1906) nicht der übrigen Schriftsteller. — U. montäna With. Bot. Arrang. Brit. Pl. ed. 3. II. 279 (1776). Nyman Consp. 659 Suppl. 278. — U. nuda Ehrh. Beitr. VI. 86 (1791)?? vgl. oben S. 556. — TU. lati- fölia Moench Meth. 333 (1794). — U. excelsa Borckh. Forstbot. 1. 839 (1800). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 348. — U. glutinösa Willd. Enum. Hort. Berol. Suppl. 14 (1809)? — U. coryläcea Dum. Fl. Belg. 25 (1827)? — U. campestris var. latifölia C. A. Mey. Chlor. Hanov. 80 (1836). — U. campistris a. vulgärıs Spach Ann. se. natur. 2. ser. XV. 361 (1841)? vgl. S. 557. — U. campestris 3. macrophylla Spach a. a. O. 362 (1841). — U. forficadta Presl Verh. Ges. vaterl. Mus. Boehm. 76 (1841)? — U. campestris a. 2. folüis scabris Koch Syn. ed. 2. 734 (1844). — U. campestris $. scabra Maly Enum. 88 (1848). Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 243. — U. cebennensis') Audib. nach Planch. in DC. Prodr. XVII. 160 (1873). — U. campestris Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 53. Willkomm Forstl. Flora 2. Aufl. 555 (1887) mit Abb. S. 557. Die Nomenelatur dieser Art erscheint noch verwirrter als die der vorigen; der älteste Name ist U. glabra Hudson's (1762). Aber abgesehen davon, dass der Name UT. glabra wegen der Miller’schen (s. S. 553) jetzt vielfach für die vorige Art gebraucht wurde und noch wird, kann man den Hudson’schen Namen verwerfen, da wie schon €. K. Schneider (a. a, O. 805) anführt, Hudson die beiden Arten keineswegs richtig scheidet, sondern seine Art T, glabra umfasst die Ulmus folio latissimo scabro Gerarde Hist. pl. 1451 (1633), also im Wesentlichen 1) Aus den Cevennen erwähnt. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 36 562 Ulmaceae, U, scabra und unter $ auch die U, folio glabro Gerarde a. a. O., d. h. auch die meisten Formen der U, campestris. — Dem Beispiele Kerner’s, den Namen TU, campestris für diese Art voranzustellen, kann man auch nicht folgen, da Linn& sicher in erster Linie die vorige Art, die „Feldrüster* unter T. campestris ver- standen, wenngleich in seinem Herbarium die in Skandinavien weiter verbreitete U. scabra liegt. U. coryläcea Dum. Fl, Belg. 25 (1827) gehört wohl zweifellos hierher, sie wird charakterisirt durch: Zweige stielrund, die diesjährigen behaart. Blätter fast sitzend, ungleich breit eiförmig, zugespitzt, doppelt gesägt. Frucht eiförmig, kahl. Blüthen fast sitzend, 5theilig mit 5 Staubblättern. — Wohl eine der Abart elliptica ähnliche Form. — Dumortier trennt davon eine ß. grandidentata mit einfach gross gezähnten Blättern. Das Holz dieser Art ist weniger geschätzt als das der vorigen, es ist ent- sprechend dem viel schnelleren Wachsthum weicher und weniger widerstandsfähig. Gleichfalls sehr veränderlich; zu erwähnen sind folgende Formen: A. Zweige niemals durch Korkleisten geflügelt. I. Blätter mässig gross, meist 9—12 cm lang. typica. Aeste meist spreizend, mässig stark wachsend. Winterknospen meist ziemlich klein, selten die keine Blüthen- anlagen entfaltenden aufgeblasen, dick. Blätter meist ziemlich gleichmässig gesägt, meist nur die der kräftigsten ruthenförmigen Langtriebe, bes. der Stockausschläge oberwärts mit mehr oder weniger spitzen oder lappenartig vorgezogenen verlängerten Zähnen. Die bei weitem häufigste Form. U. scabra «. typica C. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 217 (1904) veränd. Hierher gehören: a. Blätter dünnhäutig. 1. Blätter meist breit-eiförmig. a, Blätter oberseits mehr oder weniger rauh. I. genuina. Junge Zweige und Blattstiele meist dicht behaart. Früchte kreisrund bis rundlich, ringsum gleichmässig breit geflügelt. — So am häufigsten. — U. montana a. tipica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 314 (1890). — Meist zu dieser Form gehören eine Reihe besonders in Gärten gezogener Abänderungen:! a. Aeste und Zweige weder alle pyramidal aufstrebend noch hängend oder wagerecht (typica C. K. Schneider a. a. O.). — Hierzu: l. nana (Dippel Handb. Laubh. II. 29 [1892]). Pflanze niedrig bleibend, dichte kugelige Büsche erzeugend. — Wohl nur in Gärten. — Hierher gehört: m. monströsa (C. K. Schneider a. a. O. 218 [1904)). Etwas kräftiger. Zweige z. T. krumm, Blätter z. T. dütenförmig. l. purpürea (U. scabra h. U. purpurea K. Koch Dendrol. II. 1. 416 [1872]). Blätter wenigstens anfangs purpurn, später meist trübgrün, — Hierzu gehört: l. atripurpürea (atropurp. Späth Catal,; €. K. Schneider a. a. OÖ. 218 [1904)). Blätter lange dunkelroth bleibend, l. Zutöscens (Schelle in Beissn., Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 86 [1903]). Blätter gelb. m. concavifolia (concavaefolia Dippel Handb. Laubh. II, 26 [1892] ob auch T, camp. concavaefolia und cueullata Loud, Ulmus. 563 Arb, Brit. IIT. 1398 [1838]. — U. Webbiana 1) Lee nach K. Koch Dendrol. II. 1. 412 [1872] vgl. C. K. Schneider a. a. O, 217). Blätter mit aufwärts gebogenem Rande, daher löffelförmig. m. crispa (Loud. a. a. OÖ. 1399. — TU, cerispa Willd. Enum. pl. hort. Berol. 295 [1809]. — UT. urticaefolia Audib, Cat. hort. Tonn. 1817. 23). Blätter mit unregelmässigen tief ein- geschnittenen schlanken Zähnen, am Rande kraus. — Sehr selten wildwachsend, nicht mit durch Gallenbildung krausen Blättern zu verwechseln. — Hierzu m. erispa-aürea (Schelle a.a. 0.[1903]). Blätter goldgelb. m. aureivariegata (aureo-var, Schelle a. a. O. [1903]). Blätter gelb gefleckt. . Zweige alle aufstrebend, wagerecht oder hängend, l. fastigiata (C. K. Schneider a. a. O. 218 [1904]. — U, montana f. fastigiata Loud. Arb. Brit. III. 1399 [1838]. — U, scabra e. U. pyramidalis K. Koch Dendr. II. 1. 415 [1872], — TU. montana exoniensis?) und Fordii3) vieler Gärten). Aeste und Zweige alle aufstrebend, daher die Pflanze einen aufrechten regelmässig pyramidalen Busch darstellend. Blätter meist dem Zweige mehr oder weniger anliegend. — Hierher l. plumosa (C.K. Schneider a. a, O.). Blätter unregelmässig lappig gezähnt, kraus. l. horizontalis (Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 564 [1864]). Aeste und Zweige wagerecht abstehend, nur mit den Spitzen etwas überhängend. l. pendula (C: K. Schneider a. a. O. [1904]. — U. pendula Lodd,. Catal. 1836 und vieler Gärten). Zweige sehr regelmässig herabhängend. — Hierzu m, serpentina (Dippel a.a. OÖ. 29 [1892]). Zweige hin- und hergebogen bis spiralig gewunden. 2, elliptiea. Junge Zweige und Blattstiele nur spärlich behaart. Frucht elliptisch-rhombisch, länger als breit; ihre Flügel an den Seiten nur etwa halb so breit als oben und unten. — Zerstreut, wohl durch das ganze Gebiet. — U. montana ß. elliptica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 314 (1890). — Vgl. oben Ü. corylacea 8. 562. — Nach Pospichal (Fl. Oesterr. Küstenl. I. 348) stellt die Form mit rhombischen Früchten Borekhausen’s Ü, ezxcelsa dar (s. oben S. 561), die Pospichal aber auch gleich U. major setzt. b. Blätter oberseits mehr oder weniger glatt. glabräta. — Selten. — U. montana ß. glabrata Sonder Fl. Hamb. 150 (1851). — Vgl. auch unten heterophylla (S. 564). 2, Blätter schmäler. 6—10 subelliptieifölia. Blätter und Früchte kleiner. Blätter elliptisch, cm lang und etwa 3—4 em breit oder breiter und z. T. grösser, allmählich oder fast allmählich zugespitzt, gleichmässig gesägt, seltener oberwärts mit einigen vorgezogenen Sägezähnen. Früchte 1,6—2 cm lang und 1,1 bis fast 1,5 em breit; Griffelkanal 5—6 mm lang, etwa 2- oder mehrmal länger als der Ausschnitt des Fruchtflügels tief ist, — Galizien, ähnliche Formen auch anderwärts, — U, montana b. sub- elliptieifolia Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 99 (1908). — Vgl. auch unten die Rasse heterophylla (S. 564). b. Blätter derb, denen von U. campestris ähnlich. ” 1) Nach welchem Webb die Form benannt ist, ist uns nicht bekannt, 2) Bei Exeter (Exonia) gezogen. 3) S, S. 471 Fussn. 3. 36* 564 Ulmaceae. firma. Blätter wie bei genuina gestaltet. — Selten. — U. scabra a. f. firma C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 217 (1904). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * II. Blätter sehr gross, meist über 1,4 dm lang, seltener (bei b) 1 bis über 1,5 dm lang, dann die Blätter vorn gelappt (vgl. auch m. crispa und 1. plumosa). a. grandifölia. Sehr schnell wachsend. Winterknospen dick mit gerundeten Seitenflächen, besonders gegen den Frühling hin selbst die keine Blüthenknospen enthaltenden oft stark aufgeblasen, mitunter fast denen der Linde oder Haselnuss ähnlich. Blätter meist über 7 cın breit, meist ringsum ziemlich gleichmässig gesägt oder die vorderen Zähne grösser aber selten, meist nur an Ruthentrieben, deutlich lappenartig. In Wäldern sehr zerstreut, neuerdings wegen des dichten Schattens häufig als Strassenbaum und in Gärten und Parks angepflanzt. U. seabra grandifolia A.u. G. Syn. IV. 564 (1911). — U. grandifolia Host in Saut. Verz. 35 (1826). Neilr. Fl. Nieder- Oesterr. 243. — Ob U, campestris 9. macrophylla Spach a. a. OÖ. (1841) im engeren Sinne? s. 8. 561. — U. scabra macrophylla Dippel Handb. Laubh. II. 29 (1892). €. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 217. Hierher gehören nach C. K. Schneider eine grosse Anzahl von Garten- formen, die sich bei genauerem Studium wohl werden weiter gliedern lassen, so die in den verschiedenen Baumschulen bald als Arten, bald als Formen von U. montana aufgeführt werden, so z. B. UT. (resp. U. montana var.) fulva, gigantea, hollandica (nicht U, hollandica Pall. oder Mill.), latifolia (kaum C. A. Mey. s. $. 561), Pitleursüit), (U. Pitt. Ch. Morr. Journ. agrie. prat. 1848. 114), superba (U. mont. sup. Morr. a. a. OÖ.) und vegeta (der Gärten, wohl nicht Loudon). — Wichtiger ist 1. nigra (C. K. Schneider a. a. ©. 218 [1904]. — U. nigra Lodd. Cat. 1836). Blätter dunkelgrün. — Selten. (Verbreitung der Rasse: Bleibt festzustellen.) b. heterophylla?). Blätter meist gross, breit-verkehrt-eiförmig, im oberen Drittel deutlich verbreitert, z. T. fast gestutzt und plötzlich zugespitzt, oberwärts mit einigen vorgezogenen oder fast lappigen, mitunter fast die Länge der Blattspitze erreichen- den Sägezähnen, meist 1—1,6 dm lang und 5 bis fast 10 cm breit, mitunter noch länger und breiter. Frucht meist grösser, 2—3 cm lang und etwa 2 cm breit; Griffelkanal 6—8 mm lang, Ausschnitt des Fruchtflügels 2—3 mm tief. Sehr zerstreut bis selten, in Gärten hier und da. U. scabra f. heterophylla C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. 1218 (1904). — U. major var. heterophylla Maxim. 1) Nach Pitteurs, Belgischem Senator und Landwirt in St. Trond, in dessen Garten Morren die Form fand (K. Koch Dendr. II. 1. 416). 2) Von £reoog anders, verschieden und pöA/o» Blatt, Ulmus, 565 u. Rupr. Bull. Acad. Petersb. XV. 139 (1857). — U. mon- tana var. laciniata Trautv. in Maxim. Prim. Fl. Amur. 246 (1859). — U. scabra e. U. tricuspis (der Gärten) K. Koch Dendrol. II. 1. 415 (1872). — U. tridens, U. triserrata, U, intermedia der Gärten nach K. Koch a. a. O. (1872). — U. montana f. lobata Waisb. ÖBZ. XLIX (1899) 67. —' U. montana a. corylifolia Zapal. Consp. Fl. Galie. erit. II. 98 (1908) nicht U. corylifolia Host vgl. S. 555 und ©. K. Schneider a. a. O. 220. Eine ähnliche Blattform wie bei dieser Rasse trifft man oft an Ruthenzweigen ; wir müssen C. K. Schneider Recht geben, dass die Pflanze einen sehr eigenartigen und selbständigen Eindruck macht. Ob die Asiatischen und Europäischen Formen einen einheitlichen Formenkreis darstellen, müssen genauere Beobachtungen und Untersuchungen ergeben. — Hierher gehören nach Zapalowiez: 2, macrophyllal) (U, montana a. 1. for. macrophylla Zapat. a. a. O. 99 [1908]. Blätter bis über 2 dm lang und bis fast 1,5 dm breit. — Selten. 3. levis (UT. mont. a. 2. laevis Zapal, a. a. O. [1908]). Blätter beider- seits glatt oder fast glatt. — Selten, 4. stenophylla2) (U. mont. a. 3. stenoph. Zapat. a. a. O. [1908]). Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, bis über 1,5 dm lang, aber nur bis 7,5 em breit. — Sehr zerstreut, (Verbreitung der Rasse: Oestliches Europa; Asien: Amur- gebiet, Japan.) I#? B. Zweige von Korkleisten geflügelt. major. Pflanze meist gross und kräftig. Blätter meist mittel- gross, meist stark rauh. Ziemlich selten, anscheinend auf grossen Strecken fehlend. U. scabra b. major Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. Il. 73 (1897). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 218. — U. hol- landica Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 5 (1768)? — U. major Sm. Engl. bot. XXXVI t. 2542 (1814). — U. campestris montana b. 2. major Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 614 (1864). — U. montana Il. major A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 258 (1898). (Verbreitung der Rasse: Nordwest-Europa und weiter ?) x]? (Verbreitung der Art: Europa, in Skandinavien bis zu 67°N. Br., auch noch in Süd-Finnland: N.W.- u. N.-Asien bis Kilikien und Amur- gebiet; Nord-Africa.) * 1092. X 1093. U. campestris X scabra s. unten. Bastard. B. 1092. X 1093. U. eampestris X scabra. I. Bei der grossen Aehnlichkeit der beiden Arten und den anscheinend öfter schwanken- 1) Von uaxzoög lang, gross und pö/Aon» Blatt. 2) Von orevög schmal und pöior. 566 Ulmaceae. den Grenzen zwischen beiden lässt sich der Bastard meist schwer scharf charakterisieren und wie es nicht ausgeschlossen scheint, dass einige der oben beschriebenen Formen beider, die zur andern Art neigende Merkmale zeigen ursprünglich hibriden Ursprungs sind, bleibt die Deutung einer Pflanze als Bastard meist unsicher, wenn man nicht in ‘der Lage ist, alle Entwickelungsstadien einzusammeln. Das sicherste Merkmal zur Erkennung einer Pflanze als Bastard ist wie auch bei anderen Gattungen das Schwanken der Merkmale an einem Individuum, ja mitunter an einem Organ. Blätter also z. T. einfach, z. T. doppelt gesägt, mit meist an einem Blatte schon ungleichen Zähnen, ebenso mit schwankender Zahl der Seitennerven, deren Entfernung voneinander oft auffallend wechselt; Blätter oberseits rauh bis glatt, unterseits meist etwas bis stärker behaart. Zweige anfangs meist wie die Blattstiele mehr oder weniger behaart. Mit den Erzeugern wohl nicht selten. U. campestris X scabra A.u. G. Syn. IV. 565 (1911). — U. scabra X glabra: U. Dippeliana!) C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 218 (1904). Schneider (a. a. O.) zieht hierher z. T. sicher mit Recht folgende Ab- änderungen: B. Bataviäna2) (C. K. Schneider a. a. OÖ. 218 [1904]). Blätter breit-eiförmig, schief, denen der U. scabra ähnlich, aber derbhäutig und bis 1 em lang gestielt, C. Rueppellii3) (rueppelü C. K. Schneider a. a. ©. [1904] ob auch U. campestris Rueppelii Späth Catal.?). Blätter meist 6—7 em lang und 4—5 cm breit, secnst durch den Stiel, die Dünnhäutigkeit und Behaarung an T. scabra erinnernd. — Späth beschreibt seine Form als kleinblätterig und gedrungen wachsend. D. vegeta (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — U, glabra 2. vegeta Loud. Arb. Brit. III. 1404 [1838]). Huntingdon-Rüster. Sehr starkwüchsig, mit grosser pyramidaler Krone. Blätter gross, 7—16 em lang und 4—10 cm breit, sonst der U. campestris ähnlich. — Beliebter Strassenbaum. — Hierher nach Schneider vielleicht U. glabra var. latifolia Lindl., vgl. Jaennieke Mitt. D. Dendr. Ges. II. 20 (1893). — Hierzu gehören: II. Muscaviensis4) (musc. C. K. Schneider a. a. O. 219. — TU. campestris viminalis Hort. Arb. Muse.). Blätter etwa 9 em lang und 5 em breit, länglich- verkehrt-eiförmig, schief. m. tricolor (C. K. Schneider a. a. O. 219 [1904[. — UT. montana trieolor der Gärten). Blätter weiss und gelb gefleckt. 1) S. VI. 2. S. 44 Fussn. 2. 2) Wohl von Batavi, dem Namen der Bewohner der heutigen Niederlande zur Zeit der römischen Herrschaft. 3) Nach Julius Rüppell, * 1831 Schleswig 7 17. Juli 1899 Bergedorf bei Hamburg, Inhaber der Handelsgärtnerei Peter Smith u. Co. daselbst, die er seit 1562 übernommen hatte (Möller Deutsche Gärtner-Zeit, 1899. 360 und Jensen br... — Eduard Rüppell, * 20. Nov. 1794 7 10. Dec. 1884 Frankfurt a. M,, bereiste 1822—7 Aegypten und die Nachbarländer, 1830—4 Arabien und Abyssinien hauptsächlich behufs zoologischer Sammlungen. Die von ihm gesammelten Pflanzen bearbeitete Fresenius, 4) Aus der berühmten Gehölzsammlung in Muskau in der Preussischen Ober- lausitz, deren Verzeichnis Kirehner u. Petzold 1864 als Arboretum Muscaviense veröffentlichten, bekannt geworden, Ulmus,. Aphananthe, 567 l. Dampieri!) (damp. C. K. Schneider a. a. O. 218 [1904]. — U. mon- tanı Damp. Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 563 [1864]). Zweige alle aufrecht, von U. scabra fastigiata durch dünnere Zweige und kleinere Blätter ver- schieden, oft in Gärten. — Hierher gehört: l. Wredei2) (C. K. Schneider a. a. O. 218 [1904[. — TU. mont, Dampieri Wredei der Gärten). Zweige meist noch zierlicher, Blätter lebhaft goldgelb. — Sehr beliebt in Gärten und auf Schmuckplätzen. (Wohl über das gemeinsame Verbreitungsgebiet der erzeugenden Arten zerstreut.) * B. 1091. X 1092. U. levis X campestris? Die oben S. 549 erwähnte U. racemosa Borekh. deutet Kittel (Taschenbuch 2. Aufl. 225 [1844]) als U. efusa x corylifolia, also als Bastard der Flatterrüster mit U. campestris resp. scabra. — — Wir sahen keine so zu deutende Pflanze. 2. Unterfamilie. CELTIDOIDEAE. (A. Braun in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 58 [1864]. Engler Führer Bot. Gart. Bresl. 33 [1886]. Nat. Pfl. III. 1. 63 [1888]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 258, 259. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 119. — Celtideae Gaudich. Bot. voy. Freyeinet 507 [1826] unter Urticaceae veränd. Planch. in DC. Prodr. XVII. 153 [1873] veränd. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 343 [1880|]. S. S. 545, 546. 9—10 Gattungen in den gemässigten Zonen beider Hemisphären, besonders zahlreich in Asien, namentlich Ostasien. — Ausser den unten beschriebenen Gattungen ist noch selten in die Gärten eingeführt Aphandnthe3) (Planch. Ann. se. nat. 3. ser, X. 265 [1848]. — Homoivoceltist) Blume Mus. Lugd. Bat. II. 64 t. 34 [1852]); von Celtis, der sie sonst in der Blattgestalt ete, nicht unähnlich ist, durch die gerade in einen Blattzahn verlaufenden nicht am Rande umbiegenden unteren und mittleren Seitennerven verschieden. In den weiblichen Blüthen befinden sich keine Staub- blätter. — Von den 3 Arten ist zu nennen A. aspera (Planch. a. a. O. [1848]. — Prunus aspera Thunb. Fl. Jap. 201 [1784]. — Celtis Muku5) Sieb. Syn. 23 [1830]. — Sponia 6) nudiflora Sieb. u. Zuce. Abh Akad. München III. 783 [1843]. — Homoioceltis aspera Blume a. a. O. [1852]). Winterknospen mit Nebenknospen. Blätter etwa 3,5—10 em lang und 2,5—4 cm breit, oberseits viel dunkler, beider- seits rauh. Männliche Blüthen in dichten Trugdolden, die weiblichen einzeln im 1) Ueber den Dampier, nach dem diese Form benannt ist, konnten wir nichts ermitteln. Ueber den Seefahrer William D. s. VI. 2. S. 725 Fussn. 5, 2) Nach Joseph Wrede, * 18. Juli 1831 Bonn (briefl.), Kgl. Garteninspeetor und Vorstand der ehemaligen Landesbaumschule in Alt-Geltow bei Potsdam, in welcher diese Form an einem Stock von U. Dampieri um 1876 auftrat und 1879 in den Handel gebracht wurde (Wrede briefl.). 3) Von dpavrig unscheinbar und vos Blüthe. 4) Von Öuorog ähnlich und Celtis, 5) Japanischer Name der Pflanze, 6) Nach Jacques Spon, * 1647 + 12. Dec. 1685 Vevai, Arzt in Lyon, welcher Italien, Dalmatien, Griechenland und die Levante bereiste und über Kaffee, Thee und Chocolade schrieb. 568 Ulmaceae, oberen Theile der Zweige. Frucht kugelig, olivgrün, — In Japan und China heimisch, nach ©. K. Schneider durch das Arnold-Arboretum in Cultur gebracht. Bl. Mai. Frucht September, October. Uebersicht der Gattungen. A. Blätter meist gleichseitig, gleichmässig fiedernervig, am Grunde nicht 3nervig, die (meist 7 oder mehr) parallelen Seitennerven am Blatt- rande nicht umbiegend, in je einen Randzahn auslaufend. Winter- knospen deutlich abstehend. Perigonblätter mehr oder weniger ver- bunden, die der männlichen Blüthen etwa bis zur Mitte. Frucht schief mit häutiger oder schwach fleischiger Aussenschicht und runzeligem Stein. Abelicea. B. Blätter meist ungleichseitig, am Grunde deutlich dreinervig (die Seitennerven [meist kaum bis 6] vor dem Blattrande nach oben bogig umbiegend), oberwärts fiederig gestellt. Winterknospen meist angedrückt. Perigon der männlichen Blüthen getrenntblättrig. Frucht kugelig mit fleischiger Aussenschicht und fast glattem bis grubigem Stein. Celtis. * ABELICEA ı!). (Rehb. Consp. 84 [1828]. Baill. Hist. pl. VI. 185 [1875]. Hal. Consp. II. 123. — Zelkova?) Spach Ann, sc. nat. 2. ser. XV. 356 [1841]. Nat. Pflz.fam. III. 1. 65. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 119. — Zelkowa?) Ledeb. Fl. Ross. III. 645 [1851]. — Hemiptelea?) Planch. Comptes rend. Acad. Paris LXXIV. 131 [1872] neuerdings oft als eigene Gattung abgetrennt.) S, oben. Sträucher bis hohe Bäume mit meist nur kurzem auf- reechtem Stamm und ausladenden Aesten. Blätter an den Seitenzweigen zweizeilig gestellt, ebenso die Zweige. Blüthen einhäusig; die männ- lichen in Büscheln angeordnet im unteren Theile der Zweige stehend, die weiblichen darüber einzeln in den Blattachseln der jungen Blätter. 1) Zuerst bei Honorius Bellus in Clusius Rar. plant. hist, CCCII. nach dem neugriechischen Namen dreiızea (Boissier Fl. Or. IV. 1159 schreibt Apelitzia). Die Behauptung von K. Koch (Dendrol. II, 1. 426), dass dort nicht gesagt sei, weshalb dieser Name gegeben wurde, ist also ebenso unrichtig als die An- gabe von Wittstein, dass der Name dre/ızea schon bei Theophrastos vor- komme, Vielmehr bezweifelt Bellus a. a. ©. die Identität seiner Abelicea mit der ögeınteida oder wie er übersetzt Ulmus montana des Theophrastos, die dieser auf den Bergen um den Ida angiebt. J. E.Smith, der in einem in Trans- actions of the Linnean Soc. IX. 126 (1808) abgedruckten Aufsatz seine Benennung Ulmus? Abelicea rechtfertigt, aber keineswegs die von ihm in der Ueberschrift erwähnte vor Linne’sche zufällig binäre Benennung Abelicea eretica des Pona wieder in die moderne Nomencelatur einführen wollte, wie K. Koch a. a. ©. irrthümlich eitirt, übersetzt dosınreifa mit Mountain Elm, woraus Wettstein einen „Berg Elm“ auf Kreta herausliest! 2) Zelkwa, Imeretinischer (ins Russische übernonmener), schon von Gülden- städt erwähnter Name der A. carpinifolia. 3) Von Awe-halb- und zreida Ulme. Abelicea. 569 Perigon 4—5theilig mit 4—5 vor den Perigonabschnitten stehenden Staubblättern, die in den weiblichen Blüthen mehr oder weniger ver- kümmert sind. Frucht steinfruchtartig. Keimling mit breiten Kotyledonen. 3—4 Arten von Kreta und Cypern durch das gemässigte Asien bis Ostasien. In Europa nur A. abelicea (C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh, I. 226 [1904]. — Quercus Abelicea Lam. Eneyel. I. 725 [1783]. — Ulmus Abelıcea Sibth. u, Sm. Fl. Graee. Prodr. I. 172 [1806]. — Planera Abelicea Roem, u. Schult. Syst. VI. 304 [1820]. — Abelicea cretica Rafın. New Fl. Amer. III. 41 [1836]. — Zelkova erelica Spach Ann, se. natur. ser. 2, XV. 356 [1841]. — Zelkova Abelicea Boiss. Fl. Or. IV. 1159 [1879] auf Kreta und Cypern. Wohl nirgends in Cultur, * A, earpinifolia (russ.: Heısera s. S. 568 Fussn. 2). h oder meist , mitunter bis 20 m hoch. Einjährige Zweige behaart, roth- oder hellbraun mit orangefarbenen Lenticellen, die an den kahlen zwei- jährigen Zweigen zu rundlichen Höckerchen werden. Winterknospen mehr oder weniger flach, kugelig-eiförmig, 2—3 mm lang von der Farbe der Zweige, behaart, mit hell gewimperten Schuppen (Schneider). Blätter länglich-eiförmig, am Grunde ausgerandet bis herzförmig, bis etwa 5 cm lang und 2,5 cm breit, mitunter auch grösser, etwa in oder unter der Mitte am breitesten, grob gesägt, oberseits rauh oder an älteren Pflanzen meist glatt, sattgrün, unterseits viel heller und fast nur auf den Nerven weichhaarig. Perigonblätter abgerundet bis stumpf. Staub- blätter in den männlichen Blüthen weit hervorragend, in den weiblichen kaum länger als die Perigonblätter. Frucht schief, fast halbkugelig bis nierenförmig. Im Kaukasus und Nord-Persien heimisch, bei uns seit langem in Gärten, in der Jugend frostempfindlich, später selbst im nördlichen Gebiete hart. Wegen der ausladenden Aeste als Parkbaum geschätzt. Bl. April, Mai. A. carpinifolia A.u.G. Syn. IV.569 (1911). — Rhamnus ulmoides Güldenst. Reise I. 313, 428 (1787) blosser Name. — Rhamnus car- pinifolia Pall. Fl. Ross. I. 2. 24 t. LX (1788). — Ulmus polygama „Juss.“ in Lam. Enec. IV. 611 (1797) vgl. Fussn. 1. — .Planera tichärdi*) Mich. Fl. Bor. Am. II. 248 Anm. (1803). — Planera crenata Desf. Cat. Hort. Par. 3 ed. (1829). — Zelkova crenata Spach Ann. se. nat. 2 ser. XV. 356 (1841). — Planera caprınıfölia [sie!]| K. Koch Dendrol. II. 1. 425 (1872). — Abelicea ulmoides OÖ. Kuntze Rev. gen. pl. II. 621 (1891). ©. K. Schneider Ill. Handh. Laubh. I. 224. — Zelkova carpinifolia Dippel Handb. Laubh. II. 38 (1892). Koehne Deutsche Dendrol. 136. Die von Dippel (a. a. ©. 39 [1892]) unterschiedene, auch von Koehne (a. a. OÖ. 137) erwähnte Z. japonica gehört nach C. K. Schneider (a. a. O. 225) 1) Nach L. C. Richard (s, II. 2. S. 61 Fussn. 1), dem eigentlichen Ver- fasser von Michaux’s Fl. Bor. Am.; a. a. O. wird auf eine 1781 der Pariser Akademie vorgelegte, aber jedenfalls unveröffentlicht gebliebene Arbeit Richard’s über Ulmus Bezug genommen, in der diese Art unter dem im Pariser Garten ihr gegebenen Namen Ulmus polygama erwähnt war, 570 Ulmaceae. z. T. zu dieser Art, die var. b. Verschafeltil) aber wohl zu Diayus campestris oder dem Bastard derselben mit UT, scabra. * A. hirta. fi. Bis zu 30 m hoch. Stamm meist kurz, sich bald theilend? mit ziemlich kleinschuppiger derber Rinde. Einjährige Zweige braunroth bis oliv- braun, meist kahl, die zweijährigen graubraun, feinrissig. Winterknospen meist kurz, bis eiförmig, stumpf bis spitzlich, bräunlich fein behaart. Blätter eiförmig bis länglich, meist jederseits mit 10 Seitennerven, zugespitzt, meist 3—9 em lang und 1—4 cm breit, mit fein zugespitzten nach vorn gerichteten Zähnen. In Japan, Korea und China heimisch, bei uns schon seit langem in Gärten, hier und da in alten Exemplaren in Parks ete. Bl]. April, Mai. Frucht September, October. Abelicea hirta C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 226 (1904). — Corchorus hirtus Thunb. Fl. Jap. 228 (1784) nach Maximowiez. — Ulmus Keaki?) Sieb. Syn. pl. vecon. 28 (1830). — Planera acuminata Lindl. Gard. Chron. 1862. 428. — Planera japonica Mig. Prol. 254 (1867). — Planera Keaki K. Koch Dendr. II. 1. 427 (1872). — Zelkova acuminata Planch. Compt. rend. Acad, Paris 1872. I. 1496. — Zelk. Keaki Dippel Handb. Laubh. II. 40 (1892). Koehne Deutsche Dendrol, 137. — Abelicea Keaki C. K. Schneider Dendrol. Winterstud. 238 (1903). 236. CELTIS>). ([Tourn. Instit. 42] L. Gen. pl. [ed. 1. 337] ed. 5. 467 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 63. — Colletia*) Scop. Introd. 207 [1777]. — Sauro- bröma°) Raf. Sylva Tellur. 32 [1838)].) (Zürgelbaum; franz.: Micocoulier; südfr.: Fanalrigon; it.: Arcidiavolo, Spaccasassi, Pellegrino; rum.: Simbariu; böhm.: Brestavac; kroat.: Koscela, Kostila, Fafarinka, Glanduli6; serb.: Konpneu), kommbeaa; russ.: Apraii.) S. S. 568. Meist mittelgrosser Baum mit an den seitlichen Zweigen zweizeilig gestellten Blättern; diese meist ungleichseitig, am Grunde deutlich dreinervig, oberwärts fiedernervig. Blüthen lang gestielt, in blattachselständigen mitunter nur 1blüthigen Trugdolden, mit den Blättern ersckeinend; vielehig, einige Blüthen zweigeschlechtlich, andere durch Fehlschlagen des Fruchtknotens nur männlich. Perigon meist 5-, seltener 6theilig, gelbgrün, das der männlichen Blüthen fast getrennt- blätterig. Staubblätter meist 5, selten 6, in der Knospenlage einwärts gebogen. Narben 2 verlängert, zugespitzt, abgtehend oder zurück- gekrümmt. Frucht kugelig, mit fleischiger Aussenschicht; holzige Innenschicht (Fruchtstein) undeutlich bis deutlich grubig. Etwa 12 Arten in der nördlich gemässigten Zone. — Selten wird ausser den genannten Arten angepflanzt ©. Davidianas6) (Carr, Rev. hortie. 1868. 300), 1) S. S. 12 Fussn. 6. 2) Keyaki, Japanischer Name der Art, 3) Name eines Baumes bei Plinius (XIII. 32), wohl Zizyphus lotus. Für unsere Gattung ist eine Erwähnung in der elassischen Litteratur nicht sicher nach- weisbar. 4) Nach Philibert Collet, * 11. Febr. 1643 7 30, März 1718 Chatillon-les- Dombes, Verf. des Cat. des plantes. Dijon 1702. 5) Von oa@öoog Eidechse und Ao@ua Speise, 6) S. VI. 2. S. 6 Fussn. 4. Abelicea, Celtis. 571 welche durch beiderseits glatte glänzende länglich-lanzettliche durchscheinend punk- tierte Blätter ausgezeichnet ist. — Nord-China. A. Steinkern der Frucht deutlich mit (2 oder) 4 Nähten, zwischen diesen eben oder doch nur schwach netzgrubig. Blätter später meist kahl oder mit bräunlichen Drüsenhaaren. Von den hierher gehörigen Arten ist wohl sehr selten in Gärten: (Ü\ Sinensis Pers. Syn. I. 292 [1805]. — ©. orientalis Thunb. Fl. Jap. 114 [1784] nicht L. — CC. Willdenoviäna !) Roem. u. Schult. Syst. veg. VI. 306 [1820]. — ©. japonica Planch. in DC. Prodr. XVII. 172 [1873]) mit nur über der Mitte gezähnten mit zottigen Drüsenhaaren besetzten (etwa 7 cm langen und 5 cm breiten) Blättern. Frucht etwa S mm lang und 7 mm breit. — China, Formosa, Korea und Japan. 1094. (1.) €. Tourneförtii ?) (kroat.: Bijela Koscela). h—h. Meist nicht über 6 m hoch. Junge Zweige meist schon anfangs kahl (nach C. K. Schneider an jungen Pflanzen und bei einigen Formen be- haart), später braunroth. Winterknospen 4—5 mm lang, braunroth, mehr oder weniger behaart oder nur die Schuppen gewimpert, oft mit seitlichen Beiknospen. Blätter aus herzförmigem Grunde meist wenig schief, rundlich-eiförmig bis eiförmig, meist 3—8 em lang und 1,5 bis 5 cm breit, wenigstens an einer Seite fast vom Grunde an grob- gezähnt (die Zähne meist kurz stachelspitzig), mit breiter ganzrandiger stumpflicher mitunter schwach vorgezogener Spitze, zuletzt meist derb- häutig und kahl, rauh oder glatt, bläulich-graugrün mit nicht erhabenen Netznerven. Blattstiel 1—1,5 em lang. Frucht klein, etwa 9 mm lang und 8 mm breit, zuletzt rothgelb, mit 1—1,4 cm langem Stiele. In Gebüschen, an Abhängen, bei uns nur im äussersten Südosten. Hercegovina: Bei Trebinje mehrfach, so am Berge Gliva, an der Tre- ‚binj@ica, bei Pogljiva (237 m) (Beck Wiss. Mitth. XI. 409 [129)). Bl. April, Mai; Frucht October. ©. Tournefortii Lam. Eneyel. IV. 138 (1797). Koehne Deutsche Dendrol. 137. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 231. Nyman Consp. 659. Richter-Gürke Pl. Eur. IH. 74. — C. orientalis Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 3 (1768) nicht L. — Ü. aspera Stev. Verz. Taur. 309 (1857). Nach Beck a. a. O. ist eine nicht blühende Jugendform: B. betulifölia, Strauchig. Blätter klein, gleichseitig breit-eiförmig, z. T. 3lappig, der Mittellappen öfter ganzrandig, sämmtlich am Grunde herzförmig, sehr rauh. Bisher nur in der Hercegovina: am Berge Gliva bei Trebinje ca. 650 m (Vandas). C. Taurnefortii e. betulifolia Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 74 (1897). C. K. Schneider a. a. OÖ. 231. — (, betulaefolia Vandas OBZ. XXXIX (1889) 220. Die Art ist einigermassen veränderlich; aus Sieilien vom Aetna wird an- gegeben Ü. Aetnensis (Ten. Atti Acad. Catania 1855; Koehne Deutsche 1)S. II. 1. S, 628 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 22. Aug. 1765 7 10. Juli 1812. 2) S. II. 1. S. 711 Fussn. 3 und IV. S. 461 Fussn. 1. 572 Ulmaceae. Dendrol. 137 vgl. €. K. Schneider a. a. O. 230 Fussn, — (. aeinensis Strobl OBZ. XXXI [1881] 397); besitzt etwas stärker aber doch noch schwach grubige Fruchtsteine, Sehr nahe verwandt und wohl nur als Unterart verschieden ist (. glabrata (Stev. in Planch. Ann. sc. natur. ser. 3. X. 285 [1848]. Nyman Consp. 659. — C. Tournefortüü M. Bieb. Fl. Taur.-Caue II. 445 [1808] nicht Lam, — Ü. laevis Spach in Ledeb Fl. Ross. III. 633 [1849]. — ©. Kotschyana \) Stev. Bull. Soe. nat. Mose. XXX. 1. 392 [1857]. — Ü. Tournef. p. glabrata Boiss. Fl. Or. IV. 1157 [1879]). Blätter ganz kahl, mit mehr oder weniger keil- förmigem nicht herzförmigem Grunde und scharfer Spitze, am Rande scharf gesägt. — Krim; Süd-Kleinasien bis Georgien und Nord-Persien, in Gärten selten; oft verkannt. (Verbreitung der Art [ohne ©. glabrata]: Sieilien; Griechenland; Süd-Russland; Krim; Kleinasien bis Kurdistan.] I* B. B. Steinkern der Frucht meist mit 4 deutlichen Nähten, stets deutlich bis stark netzig-grubig. Gesammtart C. australis (No. 1095 u. (©. Oceidentalis). 1095. (2.) C. austrälis. (Die meisten der S. 570 für die Gattung aufgeführten neusprachlichen Namen beziehen sich speciell auf diese Art. Ausserdem erfuhren wir auch von dem Peitschenstielfabrikanten Battista Vielmi [Brescia] 1895 den deutschen wohl in Tirol gebräuch- lichen Namen Sulgenholz und die italienischen Romiglia und Bagelaro [schon von Mattioli erwähnt). In Tessin heisst der Baum nach Franzoni 195 Perlaro [auch schon bei Matt.|, Bagelaro und dialektisch Fregiöe; in Friaul heisst er Baielar und in Istrien und Küstenland Lodogna, Lodogno [Marchesetti 496], kroat. noch Pokriva, Kopriva, Koprivi@ [Beck]). h, seltener . Bis 20, selten bis 25 m hoch, mit meist zuletzt unregelmässiger rundlich-eiförmiger Krone. Rinde des Stammes lange glatt bleibend, grau, erst spät aufreissend. Junge Zweige behaart, später nur zerstreut behaart, grau- oder rothbraun, mit zahl- reichen feinen Lenticellen. Winterknospen meist schlank, eiförmig- lanzettlich, oft gebogen, selten breiter, eiförmig, stets spitz, meist grau- braun. Blätter aus schief-herzförmigem bis abgerundetem, seltener etwas keilförmigem Grunde, meist länglich-eiförmig, seltener schmäler, bis länglich-lanzettlich, meist 0,5—1,5 dm lang, selten länger, und 1,5 bis 6 em breit, lang und schmal zugespitzt, oberseits sattgrün, meist sehr rauh, unterseits meist auf der ganzen Fläche weich-kurz- haarig, selten mehr oder weniger stark verkahlend. Blattstiel 0,5 bis fast 2 cm lang. DBlüthenstände wenig- (meist 1—3-) blüthig, meist traubenartig angeordnet. Blüthen meist 5 zählig. Perigonblätter eiförmig spitzlich, die der zweigeschlechtlichen Blüthen breiter, gewölbt, stumpf bis spitz, schwach gewimpert. Staubfäden kurz. Narben schlank zu- gespitzt. Frucht kirschgross, fast kugelig, bis 1,2 em im Durch- messer, anfangs gelblich-weiss, dann röthlich, zuletzt violettbraun bis 1) 8, II. 1. 8: 707 Eussn.:2; Celtis. 573 fast schwarz, mit süssem, etwas pflaumenartig schmeckendem Frucht- fleisch. Fruchtstiel fast 2 bis fast 3 cm lang. Meist zerstreut mit anderen Gehölzen buschige, seltener waldartige Bestände bildend, meist nicht selbst bestandbildend; da der Baum häufig angepflanzt wird (im südöstlichen Gebiet besonders an Kirchen, daher der kroatische Name Kostila, KoScela) und leicht verwildert, ist das Indigenat nicht überall sicher. Ziemlich verbreitet im Mittelmeergebiet, bis in den südlichen Theil des Pannonischen Florengebietes vordringend. Dauphing, Provence, Piemont, noch an der Simplonstrasse bei Gondo. Tessin (bis 780 m, Bettelini, Sottoc. 114), Lombardei, Süd-Tirol bis Schlanders im Vintschgau, nicht über 800, ausnahmsweise bis 1150 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 69). Venetien. Küstenland. Istrien nebst den Inseln. Krain. SO.-Steiermark. Kroatisches Küstenland. Dalmatien!! Montenegro. Hercegovina bis 700 m, im Narentathale bis Dreznica, noch bei Ljubinje und Trebinje (Beck Wiss. Mitth. XI. 408 [128]). Unteres Donauthal im Banat. Im übrigen Gebiet mitunter angeptlanzt, gedeiht nach Willkomm in Nieder-Oesterreich und Süd- Siebenbürgen noch recht gut. Bl. Mai, kurz vor dem Erscheinen der Blätter. Fr. October. C. australis L. Spee. pl. ed. 1. 1043 (1753). Koch Syn. ed. 2. 734. Koehne Deutsche Dendrol. 137. Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 345. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 231. Nyman Consp. 659. Suppl. 278. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 74. Rehb. Ic. XII t. DELXVII fig. 1338. — Ü. exceölsa Salisb. Prodr. hort. Chap. Allert. 175 (1796). — (. lutea Pers. Syn. I. 292 (1805). — Ü. acuta Buch.-Ham. Trans. Linn. Soc. XVII. 211 (1837% — Ü. eriocarpa!) Decne. in Jacquim Voy. Bot. IV. 150 (1844). Eine linealblätterige Form soll nach Brotero in Portugal wild vorkommen. Erreicht zuweilen ungewöhnliche Grösse; so erwähnt Hire einen 1768 ge- pflanzten Baum im Hofe des Franziskanerklosters in Cherso, der bei einer Höhe von 25 m am Grunde 4 m Umfang hat. Das Holz des nach C. K. Schneider bis zu 600 Jahre alt werdenden Baumes ist ziemlich hart, es ist dauerhaft und hat im Mittel lufttrocken ein specifisches Gewicht von etwa 0,78. Auf den kahlen Karstfeldern hat man mit dem Anbau dieser Baumart einige Erfolge erzielt. Die jungen Stämme liefern sehr gute Peitschen- stiele, weshalb der Pflanze in Süd-Tirol stark nachgestellt, dieselbe aber auch häufig angebaut wird (Hausmann 775, Dalla Torreu. Sarnth.a.a. O.). Aus den an- geblich erst nach dem ersten Frost geniessbaren Früchten kann ein weinartiges Getränk bereitet werden. Fruchtsteine wurden nach Buschan 118 in einer der Bronzezeit angehörigen Ansiedlung bei Argar in Spanien gefunden. Eine sichere Erwähnung des Baumes in den Schriften der alten Griechen und Römer ist, wie oben erwähnt, nicht nachgewiesen (Koch Bäume ete. alt. Griech. 84). (Iberische Halbinsel, Mediterranes Frankreich, Italien nebst den Inseln, Balkanhalbinsel, Kleinasien, Kaukasusländer, Nord-Persien, Syrien, westl. Nord-Africa.) *+ C. Oceidentälis. f}. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr besonders durch folgendes verschieden: Oft starkwüchsiger, bis zu 25 oder gar 30 m hoch. Stamm 1) Von Zoo» Wolle und zaprzds Frucht. 74 Ulmaceae., mit unregelmässig schuppiger Rinde, oft mit grossen Wülsten. Einjährige Zweige meist mehr oder weniger hin- und hergebogen, höchstens nach oberwärts behaart, olivgrün oder mehr oder weniger gebräunt, mit vielen bräunlichen am Grunde der Zweige verschwommenen Lenticellen. Winterknospen meist kürzer und breiter ei- förmig bis länglieh-eiförmig, spitz, mit behaarten und gewimperten Schuppen. Blätter meist kurz zugespitzt, selten lang zugespitzt, dann meist dünnhäutig und die Spitze ganzrandig, meist 6—12 cm lang, seltener länger und meist 3—6 em breit, anfangs oberseits kurzhaarig, bald kahl, fast glänzend grün, unterseits anfangs meist weisslich filzig, später nur auf den Nerven kurzhaarig oder auch dort verkahlend. Blattstiel über 1—2 cm lang, behaart oder kahl. Blüthen meist 6zählig, mit schmalen Perigonabschnitten. Narben ziemlich kurz, plötzlich zugespitzt. Frucht viel kleiner als bei 1095, rundlich-eiförmig, orangebraun, zuletzt dunkelrothbraun bis fast schwarz, nicht wohlschmecekend, mit über 1, bis fast 2, em langem Stiel. Steinkern mit 2 Leisten. Fruchtfleisch orangefarbig, dünn und trocken. In Nordamerica fast im ganzen Continent an Gewässerufern heimisch, bei uns seit langem (über 200 Jahre) in Gärten, oft schon in alten Exemplaren anzutreffen. Hier und da bereits verwildert, so in Schlesien und Böhmen (Höck Beih. Bot. Centr.bl. XV. 401). Bl]. April. Mai. Frucht October, November. C. oceidentalis L. Spec. pl. ed. 1. 1044 (1753). Koehne Deutsche Dendrol, 137. Britton u. Brown Illustr, N.Am. I. 526. C. K. Schneider Ill. Handb, Laubh. 1ELREREL I Sehr nahe verwandt und wohl kaum als Arten zu trennen sind die wohl als Unterarten aufzufassenden: (©. erassifölia (Lam. Eneyel. IV. 138 [1797]. — ©. eordata Pers. Syn. I. 292 [1805]. — ©. Andibertiana !) Spach Ann. sc. natur. ser. 2. XVI. 41 [1841]? — (©. Lindheimeri2) Engelm. in K. Koch Dendr. II, 434 [1872]?). Blätter auch am Grunde nie ganzrandig, auf beiden Flächen rauh, unter- seits gelblich- bis graugrün. Im östlichen Nordamerica verbreitet. — (. pümila (Pursh Fl. Amer. sept. I. 200 [1814]. — Ü. oceident. var. tenuifolia Pers. Syn. I. 292 [1805]? — ©. oceid. var. pumila Mühlenb. Catal. 95 [1813] Koehne D. Dendr. 137. — C. tenuifolia Nutt. Gen. I. 202 [1818]?). Strauchig, meist nur 0,5 bis wenige m hoch, oft niederliegend, Blätter pe breit-eiförmig, wenig ungleich, meist nur 4—6 cm lang, grob und scharf gesägt, rauhhaarig bis kalıl und glatt. — In Nord-America ziemlich verbreitet. — (©. retieuläta (Torr. Ann. Lye. N.York. II, 247 [1828]. — ©. oceid. var. reticulata Sarg. Forest trees N.Am. 10th Census U. S. IX. 126 [1884]. Koehne D. Dendr. 138. — Ü. mississipiensis var reticulata Sarg. Silva VII. 72 t. 319 [1895]) hat ganzrandige, selten mit wenigen Zähnen ver- sehene, sehr derbe rauhe Blätter mit stark runzeligem Adernetz, die am Grunde meist herzförmig sind. — Westliches Nord-America. — Ü. Mississipiensis3) (Bose Diet. Agrie. nouv. ed. 10. 41 [1810]. — ©. laevigata Willd. Berl. Baumz. ed. 2. 81 [1811]. — ©. oceid. var. integrifolia Nutt. Gen. I. 202 [1818]) ist von voriger durch die dünnen, meist glatten, sehr schwach geaderten, am Grunde meist keil- förmigen Blätter verschieden. — Oestliches Nord-America. DIESWILEIISN 33, Busen. 2) Nach Ferdinand Jakob Lindheimer, * 21. Mai 1801 Frankfurt a. M. + 2. Dee. 1879 Neu-Braunfels (Texas), wo er mehrere Decennien die Neu-Braun- felser Zeitung herausgab und in dieser überwiegend deutschen Stadt eine vielfach gemeinnützige Thätigkeit entfaltete. L. kam 1834 als politischer Flüchtling nach Nord-America, 1840 nach Texas und machte 1843—51 dort ausgedehnte Pflanzen- sammlungen, die in zahlreiche Herbarien durch Verkauf übergingen. Um die Flora dieses Staates hat er grosse Verdienste. Die von ihm gesammelten Pflanzen wurden von seinem Landsmanne G. Engelmann (s. I. S. 202 Fussn. 2; die genauen Daten sind * 2. Febr. 1809 Frankfurt a. M. + 4. Febr. 1884 St. Louis) und Asa Gray (s. III. S. 13 Fussn. 3) bearbeitet und unter dem Titel Plantae Lindheimerianae in Boston Journ. of Nat. Hist. V (1845) und VI (1850) veröffentlicht. Vgl. Blan- hinshop in Missouri Bot. Gard. XVIII. 127 (1907) mit Bild. 3) Zuerst am Mississipi-Strom beobachtet. Celtis, 575 39. Familie. MORAÄCEAE. (Lindl. Veget. Kingd. 266 [1844] veränd. Engl. Nat. Pfl.fam. III. 1. 66 [1888]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120.) S.S. 545. Meist Gehölze, seltener Kräuter, mit Milchsaftschläuchen ; mitunter dornig. Blätter meist spiralig gestellt, selten fast gegenständig, öfter zweizeilig, in der Knospenlage gefaltet bis gerollt, oft gelappt, stets mit Nebenblättern ; diese öfter bleibend. Blüthenstände meist cymös, oft verkürzt und köpfchenartig, ihre Achse öfter fleischig, dann krug- förmig (Freus) oder bis fast blattartig flach. Blüthen klein mit einfacher Blüthenhülle (diese bleibend und öfter fleischig werdend) oder ohne solche, eingeschlechtlich, einhäusig oder zweihäusig. Blüthenhülle (Peri- gon) meist 4-, selten 2—6zählig. Staubblätter ebensoviel, vor den Perigonblättern, selten nur 1, in der Knospenlage einwärts gekrümmt oder gerade. Fruchtblätter 2, verbunden, mit 2 (oder 1) fadenförmigen Griffeln. Fruchtknoten einfächerig mit 1 herabhängenden, selten grund- ständigen und geradläufigen Samenanlage. Frucht eine Nuss oder Steinfrucht, einsamig. Same mit oder ohne Nährgewebe, mit meist ge- krümmtem Keimling. Von den 4 Unterfamilien bei uns nur 3. Uebersicht der Unterfamilien. A. Staubblätter in der Knospenlage einwärts gebogen. Blätter in der Knospenlage gefaltet mit kleinen Nebenblättern. Samenanlage am Scheitel des Fruchtknotens, amphitrop. Moroideae. B. Staubblätter auch in der Knospenlage gerade. I. Blätter in der Knospenlage eingerollt, mit meist stengelumfassen- den hinfälligen Nebenblättern. Samenanlage am Scheitel des Fruchtknotens, amphitrop. — Gehölze. Artocarpoideae. II. Blätter scheinbar gegenständig oder abwechselnd (spiralig), mit freien Nebenblättern. Samen am Scheitel des Fruchtknotens. Frucht eine trockene Schliessfrucht. Samen mit fleischigem Nähr- gewebe und gekrümmtem Keimling. — Kräuter. Cannaboideae. 1. Unterfamilie. MOROIDEAE. (A. Br. in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 57 [1864]. Engl. Führer Bot. Gart. Bresl. 33 [1886]. Nat. Pfl. III. 1. 70. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120. — Moreae Benth. in Benth, u. Hook. Gen. III. 344 [1880].) S. oben. 576 Moraceae, Uebersicht der Tribus. A. Männliche und weibliche Blüthen in ährenförmigen Blüthenständen, jeder Blüthenstand eingeschlechtlich. Moreae. B. Männliche Blüthen in ähren-, trauben- oder köpfchenförmigen Blüthen- ständen. Weibliche Blüthenstände kugelig, kopfartig. Broussonetieae. Ausser dieser Tribus werden mitunter eultivirt, bei uns wohl ausschliesslich in Gewächshäusern vertreten die Tribus Dorstenteae (Gaudich. Bot. voy. Freyein, 510 [1826] Bur. in DC. Prodr. XVII. 254 [1873] veränd. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 346 [1880]) ausgezeichnet durch monoeeische Blüthen, die auf der Fläche von linealischen, kreisel- oder scheibenförmigen flachen Blüthenböden (Receptacula) stehen, und zwar Arten der Gattung Dorsienıa!) ([Plum. Gen. 8] L. Gen. pl. [ed, 1. 336] ed. 5. 56 [1754]), die etwa 70 in den Tropen verbreitete Arten umfasst. 1. Tribus. MOREAE. (Bur. in DC. Prodr. XVII. 234 [1873]. Nat. Pfl. IH. 1. 70. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120. — Eumoreae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 345 [1880].) S. oben. Von den 7 Gattungen, die in den wärmeren Ländern verbreitet sind, bei uns wie überhaupt in Europa nur 237. (14) MORUS?). ((Tourn. Instit. 589 t. 362] L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. ed. 5. 424 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 72. — Moröphorum?) Neck. Elem. III. 255 [1790]. — Ditrachyceras*) Sulzer Beschr. Eingeweidewurm [1802] (Ditra- chyceros) Endl. Gen. Suppl. II. 30 [1842]. — Diceras *) Rudolphi Entoz. hist. nat. II. 258 [1810] Endl. Gen. Suppl. II. 30 [1842].) (Maulbeerbaum, Fr.: Maulbeere; plattd.: Muulbeerboom; niederl., vläm.: Fr.: Moerbezie; dän.: Morbaertrae, Fr.: Morbaer; franz.: Mürier, Fr.: Müre; südfr.: Amouri6; it.: Gelso, Moro, Fr.: Mora; ligur.: Seansa, Amour; rumän.: Agud, Iagod, Dud [aus dem türk.-arab. Tüt]; poln.: Morwa; wend.: Molowy bom; böhm.: Moruse; kroat.: Dud, Murva; serb.: ya, IHanıya; russ.: Ilermoruma; litt.: Möras; alb.: Mur&; ung.: Eperfa.) Meist Bäume oder (im nördlichen Gebiete häufig) Sträucher mit grauer bis gelblich-grauer, an alten Stäinmen schuppiger Rinde. Blätter 1) Nach Theodor Dorsten, * um 1492 in Westfalen 7 18. Mai 1552 Kassel, Professor der Mediein in Marburg, Verf, von Botaniecon s, herbarum deseriptio Franeof. 1540, 2) «doov. Name der Maulbeere bei Aischylos ete., die Frucht bei Ovidius morum, der Baum morus; bei Nikandros uooE£a. 3) Von udoov und -P00058 tragend, 4) Von dr-?- roayög rauh und #£oag Horn wegen der rauhen Narben. Dorstenia. Morus, 577 an den Seitenzweigen 2zeilig, am Grunde 3—5.nervig, häufig gelappt. Nebenblätter ziemlich klein, lanzettlich, hinfällig. Blüthenstände blatt- achselständig, ährenförmig (Scheinähren), meist eiförmig bis walzlich. Blüthen 1häusig oder (bei uns meist) 2häusig, grünlich. Perigon 4 blättrig. Männliche Blüthen mit 4 Staubblättern. Weibliche Blüthen mit 2 fadenförmigen Narben. Samenanlage mit 2 Integumenten. Zur Fruchtzeit bildet der weibliche Blüthenstand durch das bleibende, bei unseren Arten saftig werdende Perigon eine Scheinfrucht (Maulbeere). Etwa 7—10 Arten in der nördlich gemässigten Zone und den tropischen Gebirgey. A. Blätter am Grunde meist sehr tief herzförmig. Blattstiele 0,5— 1,5 em lang, seltener länger, meist kaum länger als die Blattlappen. Narben ziemlich lang, deutlich rauh behaart. 1096. (59.) (1.) M. nigra. (Schwarzer Maulbeerbaum ; franz. : Mürier noir; ligur.: Seausa negra, Amour de St. Anna, Amour; russ.: Haperparcraa Illeropuma, d. h. Constantinopler Seidenbaum, Tyrs, Tyropoe lepero.) h—h. Meist 6—12 (selten bis 25) m hoch, mit meist dichter Krone. Aeste meist mit vielen kurzen Zweigen, mit hell- rotbrauner Rinde. Einjährige Zweige kahl, glänzend oliv- bis gelbgrau- braun. Winterknospen ziemlich gross mit meist 3—5 wie die Zweige gefärbten, meist mehr oder weniger deutlich zweizeilig gestellten Schuppen. Blätter derb, am Grunde ziemlich gleichseitig, meist fast 1—1,b dm lang und 0,7 bis fast 1,5 dm breit, meist ganz, seltener stärker gelappt, oberseits sehr rauh, dunkelgrün, unterseits kurzhaarig-rauh. Blattstiel nur flach rinnig. Männliche Blüthenstände 2—4 em lang mit etwa 1 cm langem Stiel. Weibliche Blüthenstände etwa I cm lang oder wenig länger, sitzend oder ganz kurz gestielt, auch dann stets viel länger als ihr Stiel. Perigon am Rande rauh- haarig. Scheinfrucht gross, 2—2,5 em lang und 1,5 bis fast 2 cm breit, sehr kurz gestielt, zuletzt glänzend schwarz-violett bis fast schwarz, säuerlich-süss schmeckend. In Vorderasien heimisch, in Europa seit dem Alterthum angepflanzt und besonders im Mittelmeergebiete völlig eingebürgert, auch im übrigen Gebiete nicht selten als Obstbaum gezogen. Bl. Mai. Frucht Juli bis September. M. nigra L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). Koch Syn. ed. 2. 784. Koehne D. Dendr. 138. A. u. G. Fl. Nordosid, Flachl. 260. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 235. Nym. Consp. 656. Richter- Gürke Pl. Eur. U. 75. Rechb. Ic. XII t. DCLVIUI fig. 1328 — M. Morettiana') einiger Gärten nach ©. K. Schneider a. a. ©. (1904) nicht Jacq. 1) Nach Giuseppe Moretti, * 30. Nov. 1782 Roncara Prov, Pavia 7 1. Dec. 1853 Pavia, Professor der Botanik an der Universität daselbst, um die Flora Italiens hochverdient; u, a. Verf. von Tentativo diretto ad illustrare la sinonimia delle specie del genere Saxifraga Pavia 1823; Il botanico Italiano Pav. 1826: Prodromo di una monografia delle specie del genere Morus. Milano 1842, Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, EST 2 (0,0) Moraceae. ‘ In der Blattform, Grösse und Teilung recht veränderlich, nach C. K,Schneider indessen weniger als M. alba. An jungen Trieben findet man öfter unregelmässig weit getheilte Blätter (M. laeiniata Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 2 [1768]). Mitunter sind die Blätter z. T. gesägt, z. T. gekerbt. Ueber die Geschichte des Schwarzen Maulbeerbaums vgl. Hehn 6. Aufl. 373 ff. Der Baum kam schon ziemlich früh aus seiner vorderasiatischen Heimat zu den Griechen, die ihn anfangs mit der ihnen wohl aus Unterägypten bekannt gewordenen Sykomore (Fieus sycomorus) ‚verglichen und beide mit dem aus dem semitischen Namen dieser Art Schiqma gebildeten, an 0Öö%ov, Feige angelehnten Namen govxd- vos, später 00%0u0_905 bezeichneten. Später verglich man die Früchte mit denen der einheimischen Brombeere, deren Namen 1000» auf die Maulbeere übertragen wurde. Die Römer unterschieden dann die Maulbeeren als mora celsae arboris von den Brombeeren (mora bati), woher der it. Name gelso stammt. Im frühen Mittel- alter dienten die Blätter von M. nigra auch zur Ernährung der Seidenraupe, wurden aber durch die später eingeführte M. alba ersetzt. Der orientalische wohl aus dem Persischen stammende Namen Tüt ist durch das Türkische in die Sprachen der Balkan-Slaven, auch ins Rumänische und Russische übergegangen. Der heutige Name des Peloponnes, Morca soll nach Egli 706 angeblich von der Aehnlichkeit seines Umrisses mit einem Maulbeerblatt herkommen. Das späte Ausschlagen des Maulbeerbaums fiel schon den Alten auf, deshalb bezeichnet Plinius (XVI, 41) ihn als sapientissima arborum. Wird meist der Scheinfrüchte wegen gebaut, die in manchen Gegenden, nament- lich in England, sehr beliebt sind. Als Futter für die Seidenraupen wird diese Art weniger benutzt, da die Blätter eben viel derber sind als bei M. alba. Öff. die Scheinfrüchte, Fructus Mori nigri, Müre Pharm. Belg., Gall. (Pontus; Transkaukasien; Nord-Persien; eingebürgert im ganzen Mittelmeergebiete.) 1:1 1096. X 1097? M. nigra X alba? s. S. 580. B. Blätter am Grunde meist gestutzt bis schwach herzförmig; ihre Stiele meist über 2 em lang, stets erheblich länger als die Blattlappen. Narben nur von feinen Höckerchen rauh. 1097. (60.) (2.) M. alba. (Weisser Maulbeerbaum;; franz.: Mürier blane; ligur.: Seausa gianca; russ.: Bbaas Ileaworuna; im Kleinrussischen wird [nach Köppen II, 15] der männliche Baum als Illeıkyns, IHoskyus und der weibliche als IIloskoguna unterschieden.) h—h. Meist 6—12 (selten bis etwa 20) m hoch, mit meist sparriger Krone, mit meist schlanken Ästen mit graubrauner Rinde; diese an älteren Stämmen längsrissig. Winterknospen meist kleiner als bei vor, meist breit- eiförmig. Blätter meist rundlich-eiförmig, sehr veränderlich, ungeteilt oder durch stumpfe Buchten 3—5lappig oder spaltig, von wechselnder Grösse, ungleich gesägt, meist zugespitzt, am Grunde etwas ungleich, auch im Sommer dünnhäutig, oberseits glatt, unterseits spärlich kurz- haarig; meist die unteren Blätter der Zweige kaum, die oberen, deut- licher herzförmig. Blüthenstände länger gestielt als bei voriger, die weiblichen meist so lang wie ihr Stiel oder gar etwas kürzer. Perigon am Rande kahl oder spärlich kurzhaarig. Scheinfrüchte viel kleiner (meist nur etwa halb so gross) als bei voriger, meist; weiss, süsslich-fade schmeckend, Morus, 579 Ursprünglich in Ost- und Central-Asien heimisch, dort seit alten Zeiten angepflanzt, im 12. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Jetzt im Mittelmeergebiete seit langem völlig eingebürgert, hier und da noch im nördlichen Gebiete verwildernd. Bl. Mai. Frucht Juli bis September. M. alba L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). Koch Syn. ed. 2. 784. Koehne D. Dendr. 139. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 260. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. II. 236. Nyman Consp. 656. Richter- Gürke Pl. Eur. I. 75. Rchb. Ic. XII t. DCLVII fig. 1327. Wird besonders häufig als Futter für Seidenraupen angebaut, da die Blätter viel zarter sind als bei voriger. Häufig wird sie deshalb im Gebiete der Seiden- zucht an Strassen und Alleen angepflanzt, oft auch in besonderen Plantagen, In der Lombardischen Ebene sieht man sie oft auf Aeckern; oft wird dann Wein an ihnen gezogen, dessen Zweige guirlandenartig von einem Baum zum andern gespannt werden. Infolge der Beschattung durch die Maulbeerbäume ist die Güte des Weins natürlich nicht die allererste, In Norddeutschland, besonders in den Dörfern der älteren Preussischen Provinzen, findet man namentlich in der Nähe der Kirchen und Schulen nicht selten alte oft malerische Exemplare, die fast alle aus der Zeit Friedrichs des Grossen stammen, der bekanntlich bestrebt war, den Seidenbau in Nord- deutschland einzuführen und dadurch den schlecht besoldeten Beamten, namentlich den Landlehrern, eine Einnahmequelle zu schaffen. In der Nähe von Berlin in Steglitz bestand noch bis vor wenigen Jahrzehnten die staatlich unterstützte Heese’sche Filanda, deren ausgedehnte Maulbeerplantagen jetzt fast ganz dem Bau von Miets. häusern zum Opfer gefallen sind. Bemerkenswerth ist die eitronen- bis orangegelbe Farbe der Wurzelrinde (Schweinfurth, Jensen, Heuer!!), Nicht selten wurden oder werden die Bäume regelmässig ihrer Aeste beraubt, sie erhalten dadurch eine den Kopfweiden ähnliche Tracht. Nach einer uns von K. Maly mitgetheilten Zeitungsnotiz vom Jahre 1892 hat man in Venetien mit Erfolg versucht, die Bastfaser dieser Art wie die der ver- wandten Broussonetia papyrifera (s. S. 584) zu Geweben zu verarbeiten. Die Früchte sind weniger schmackhaft als die der vorigen Art, werden aber doch namentlich von Kindern gegessen. Ziemlich veränderlich; man unterscheidet besonders folgende Formen: A. vulgäris. Meist baumartig, mit meist nur einem Stamm; das Holz desselben in der Jugend weiss. Blätter wenigstens z. T. am Grunde etwas herzförmig. Scheinfrucht meist weiss, seltener rosa oder rot. Die verbreitetste Form. M. alba «& vulgaris Bureau in DC. Prodr. XVII. 238 (1873). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 237 erw. Hierher gehören: I. Früchte weiss oder weisslich, b. Italica (Loud. Arb. Brit. III. 1358 [1838]. — M. italica Lam. Eneyel. IV. 377 [1797]). Sehr starkwüchsig; junges Holz röthlich. Blätter meist gross, häutig, z. T. gelappt. — Ziemlich selten. ce. rosea (Ser. Deser. cult. Mür. 203 [1855]. Blätter mässig gross, breit- herzförmig mit rosa gefärbten Stielen. d. colombässal) (Ser. a. a. O. [1855]. Wie vor., aber Blätter kleiner, dünner, meist gelappt, meist lockerer gestellt. i !) Die Ableitung dieses anscheinend italienischen Namens ist uns nicht bekannt. 37* 580 Moraceae, Von Gartenformen gehören zu dieser Formengruppe: l. pyramidalis (Ser. a. a. O. [1855]. — M. alba var, fastigiata Schelle in Beissn. Schelle Zabel Handb. Laubholzben. 30 [1903]). Aeste und Zweige alle aufstrebend, die Tracht daher pyramidal. Blätter meist eiförmig, spitz, z. T. gelappt. l. pendula (Dippel Laubholzk. II. 10 [1892]). Zweige fein, herab- hängend resp. abwärts gebogen. Blätter meist tieflappig. m, Jonstantinopolitäna (Loud. a. a. O. 1358 [1838]. — M. eonstantinopolitana Lam. Eneyel. IV. 381 [1797]. — M. byzantına Sieb. Herb. Fl. Cret. 1820). Kleiner Baum mit hin- und hergebogenen Zweigen, Blätter dieklich, 5—8 (bis 10) em lang und 3—6 (bis 8) em breit. — Nach €. K. Schneider einer kleinen Robinia pseudacacia tortuosa (3. V1. 2. S. 718) nicht unähnlich. — Vielleicht gehört hierher M. Fegy- vernekiana !) der Gärten nach €. K. Schneider a. a. O. 238 (1904); ein kaum 0,5 m hoher Zwergstrauch. m. venoösa (Delile Bull. Soe. 1’Herault XIII. 328 [1826]. Koehne D. Dendrol. 139. — var. nervosa Lodd. Catal. 1836. — var. fibrösa Ser, Deser. eult. Mür. 212 [1855]. — M. urticaefolia der Gärten nach C. K. Schneider a. a. ©. 238 [1904]). Strauch bis Baum mit schlanken Aesten, Blätter sehr veränderlich, mit mitunter abgerundeter Spitze, die Nerven sehr stark hervortretend, nach vorn fächerförmig spreizend, daher das Blatt am Grunde schief schlank keilförmig, dort fast ganzrandig, ober- wärts kraus uuregelmässig gezähnt. II. Früchte roth. — Z. T. als Bastarde mit M. nigra gedeutete Formen. b. macrophylla (Lodd. Cat. 1836. — M. macrophylla Moretti Del. sem. Hort. Tiein. 1829. — M. Morettiana 2) Jacq. nach Bureau in DC. Prodr. XVII. 238 [1873]). In der Blattform ete. an M. nigra erinnernd, aber Blätter dünner, länger gestiel, mehr oder weniger glatt. — Vielleicht wirklich eine M. nigra X aiba. c. Tatdrica (Loud. Arb. Brit. III. 1358 [1838]. — M. tatarica L. Spee. pl. ed. 1. 986 [1753]). Strauch oder Baum. Blätter meist 7—9 em lang und 3,5—5 em breit, meist eiförmig, elliptisch zugespitzt, indes sehr ver- änderlich, mit 2—3 em langem Stiele. d. skeletoniana?) (C. K. Schneider a. a. O, 237 Anm. [1904]. — Engl.: Skeleton-Mulberry). Blätter tief, bis fast zur Mittelrippe eingeschnitten mit lang zugespitzter Spitze und wieder tiefgelappten Lappen. Früchte purpurn. — Wohl eher ein lusus (oder eine monstrositas). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) E77 B. multicaülis. In der Jugend aus mehreren fast gleichartigen Zweigen bestehender Strauch, auch im Alter meist mehrstämmiger Baum. Rinde grau, Zweige mit deutlichen Lenticellen, behaart. Blätter am breiten Grunde schwach herzförmig, meist 1,5 —3 cm lang und 1—2 cm breit, dünnhäutig, öfter etwas blasig aufgetrieben. Frucht schwarz. Selten und meist fast nur in Gärten, M. alba 2. multicaulis Loud. Arbor. Brit. III. 1348 (1838). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 238. — M. latifölia Lam. 1) Zuerst in Fegyvernek (Ct. Nagykün [Gross-Kumanien]-Szolnok) beobachtet (A. v. Degen briefl.). 2) S. S. 577 Fussn. 1, 3) Wegen der annähernd auf das Gefässbündelsystem (Blattskelett) reducirten Blätter. Morus, 581 Eneyel. IV. 381 (1797)? —- MM. multicaulis Perrottet Ann. Soc, Linn. Paris II. 129 (1824). — M. cueulläta Bonaf. M&m. Cult. Mür. 7 (1831). — M. chinensis Lodd. Cat. ed. 1836 — M. nervösa der Gärten z. T. nach ©. K. Schneider a. a. O. (1904). (Verbreitung der Rasse: Bleibt festzustellen. Ascherson sah in Aegypten schwarzfrüchtige Formen dieser Art.) (Verbreitung der Art: In China und Central-Asien einheimisch, jetzt in allen wärmeren Erdstrichen zur Ernährung der Seidenraupen angepflanzt und vielfach verwildert.) % 1096. X 1097? M. nigra X alba? s. oben 8. 580. *- M. rubra. h—h. Bis 10, selten bis zu 20 m hoch; in der Tracht der M. nigra meist ähnlicher. Alte Rinde röthlich-grau bis graubraun. Einjährige Zweige meist kahl, lebhaft braun. Winter- knospen kräftig, meist 5—8 mm lang, mit meist 3—5 Schuppen. Blätter meist aus ganz schwach herzförmigem Grunde breit- eiförmig bis fast rundlich-eiförmig, zugespitzt, meist 0,5 bis über 1,5 (bis 2) cm lang und 0,5 bis über 1 cm breit, ziemlich fein gesägt, anfangs unterseits meist filzig, später kurz weichhaarig, oberseits dunkel- bis etwas blaugrün, meist glatt, seltener rauh. Männliche Blüthen- stände 3—5 cm lang, mit 1 bis fast 2 cm langem Stiele; weibliche etwa 0,5 bis über 1 cm lang mit 0,5—1 cm langem Stiele. Schein- frucht walzlich, bis 2,5 cm lang und über 1 cm breit, anfangs leuchtend roth, später schwärzlich-roth. In Nordamerica von Süd-Canada bis Florida und Texas ver- breitet, bei uns neuerdings wegen ihrer grossen Winterhärte und der schöngefärbten Frucht häufiger in Gärten. Verwildert hier und da in den Gärten in der Umgebung ihres Standortes. Bl. (April), Mai. Frucht Juni. M. rubra L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). Koehne D. Dendrol. 139. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 236. — M. canadensis Lam. Encycel. IV. 380 (1797). Die Angabe von Schur Enum. Fl. Transs. 603, Simonkai Enum. 4835, dass M. mauritiana (Jaeq. Coll. III. 206 [1789)) = Ampalis Madagascariensis (Bojer Hort, Maurit. 291 [1837]) in Siebenbürgen eultivirt werde, ist sicher unrichtig, da die genannte auf den Mascarenen einheimische Art dort im Freien nicht aushält, Sicher liegt eine Verwechselung mit M. Morettiana (s. S. 577, 580) vor. Tribus. BROUSSONETIEAE. (Bureau in DC. Prodr. XVII. 221 | veränd. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 345 [1880]. Engler Nat.-Pfl. III. 1. 74. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120.) S. S. 576. 582 Moraceae, Uebersicht der Gattungen. A. In jeder Blattachsel ein gerader Dorn. Blätter ganzrandig. Frucht in die fleischige Blüthenstandsachse eingesenkt. Maclura, B. Keine Dornen vorhanden. Blätter gesägt und oft gelappt. Früchte fleischig auf einem verlängerten Träger emporgehoben. Broussonetia. * MACLÜRA'!). (Nutt. Gen. Amer. II. 233 [1818]. Nat. Pfl. III. 1. 74. — Iöxylon?) Raf. Amer. Montbly Mag. II. 118 [1817] III. 188 [1818]. — Töxylon?) Raf. Journ. de phys. 1819. 260 New. Fl. III. 43 [1836]. — Machura®! Steud. Nomencel. ed. 1 503 [1821].) (Osagedorn.) S. oben. Strauch oder Baum. Blätter spiralig gestellt, meist gross, ungelappt und ganzrandig. Blüthen zweihäusig. Männliche Blüthen- stände walzlich. Blüthenhülle 4spaltig. Weibliche Blüthenstände kugelig; Perigon tief 4theilig, zur Fruchtzeit fleischig. Griffel einzeln, mitunter kurz-ästig. Früchte trocken mit den Blüthenhüllen in die tleischige Blüthenachse eingesenkt. Samen ohne Nährgewebe. Nur 1 Art. — Einen der unsicher umgrenzten Rafinesque’schen Namen der Gattung anzunehmen halten wir abgesehen von der nur für die später vom Autor aufgegebene Form vorhandenen Priorität mit Engler, Harms und den Wiener- Brüsseler Regeln für unzweckmässig. * M. aurantiaca.. h—h. Bis zu 20 m hoch, bei uns nur im südöstlichen Gebiet häufiger höher als etwa 10 m. Stamm aufrecht mit tiefrissiger Rinde. Zweige anfangs behaart, aber bald ganz ver- kahlend, dann grün, olivgrün oder mehr oder weniger bräunlich, mit vielen kleinen, aber deutlichen Lenticellen. Winterknospen breit-kugelig, kurz, mit wenigen Schuppen; unter jeder Knospe ein schlanker, sehr spitzer, stechender Dorn. Blätter eiförmig, zugespitzt, stachelspitzig, seltener breit oval mit mehr oder weniger aufgesetzter Spitze, meist 0,7”—1,6 dm lang und 3,5—10 cm breit, anfangs behaart, oberseits bald ganz verkahlend, unterseits fast kahl, olivgrün, zuletzt derbhäutig. Blattstiel meist 1,5—4 em lang. Scheinfrucht gross, kugelig, runzelig, gelbgrün, (an eine Apfelsine erinnernd). Früchte klein, hellbraun, im Innern der Scheinfrucht. In Nordamerica von Missouri und Kansas bis Texas verbreitet, bei uns seit 1818 in Gärten, nur im südlichen Gebiete ganz hart und nur dort die Früchte richtig reifend, im nördlichen Gebiete besonders !) Nach William Maclure, + 1840, welcher einen Theil der Kosten von Nuttall’s Reisen bestritt. 2) Druckfehler für Toxylon. 3) Wohl von r6£og Bogen und &340» Holz schlecht gebildet. Das Holz wurde von den Ösagen zu Bogen verwendet. 4) Druckfehler für Maclura. Maclura, Broussonetia, 583 in der Jugend recht frostempfindlich. Liebt guten Boden. Bl. Mai, Juni. Frucht August, September. M. aurantiaca Nutt. Gen. N. Am. II. 233 (1818). — Joxylon pomiferum Raf. Am. Month. Mag. I. 118 (1817). Koehne Deutsche Dendr. 139. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 239. — Broussonetia tinctöria Torr, Ann. Lyc. N. York II. 246 (1828) nicht Kunth. — Toxylon Maclura Raf. New. Fl. III. 43 (1836). — Toxylon pomi- ‚ferum Sudw. Nomencl. Arb. Fl. 190 (1897). Die Pflanze wird in ihrer Heimat zu Hecken benutzt; die Scheinfrüchte werden gegessen. *+ BROUSSONETIA !). (L’H£rit. in Ventenat Tabl. III. 547 [1799]. Nat. Pfl. III. 1. 76. — Papyrius?) Lam. Ill. t. 762 [1798]. — Stenochasma?) Mig. Pl. Jung- huhn I. 45 [1851].) S. S. 582. Sträucher oder meist Bäume. Blätter öfter z. T. gegenständig, gesägt. Blüthen zweihäusig, Männliche Blüthenstände walzlich bis fast keulenförmig, dicht bis etwas locker. Staubbeutel breit; Perigon bis etwa zur Mitte 4spaltig. Weibliche Blüthenstände kugelig; Perigon der Blüthen schlauchförmig, eng, an der Spitze nur kurz 4zähnig oder fast ganzrandig, zur Fruchtzeit meist fleischig, von keulenförmigen Hochblättern umgeben. Griffel einzeln, sehr ver- längert (daher der weibliche Blüthenstand pomponartig). Frucht mit fleischiger Aussenschicht, durch einen dicken, fleischigen Träger (Gyno- phor) in die Höhe gehoben, daher der Fruchtstand durch die auf den Trägern nach allen Seiten hervorquellenden Früchte eine sehr eigen- artige orangerote Scheinfrucht bildend. Etwa 3 Arten in Ostasien. Ausser der unten beschriebenen Art wird noch seltener angepflanzt B. kazinoki4) (B. Kazinoki Sieb. Verh. Bat. Gen. XII. 28 [1827]. — B. Sieboldii 5) Blume Mus bot. Lugd. Bat. II. 86 [1856]. — .b. Kaempferi 6) Sieb. Kruidk. Naamlijst. 25 [1844] nicht Sieb. 1827. — Morus Kaempferi Ser. Deser. Mür. 228 [1855]). Meist }. Einjährige Zweige kahl oder nur an der Spitze schwach sammethaarig, roth- bis violettbraun oder schwärzlich-violett. Blätter ei- förmig, schlank zugespitzt, auch unterseits fast kahl, mit 1—2 cm langen Stielen. Blüthen röthlich-braun. — In Japan und Korea heimisch. #7 B. papyrifera (Papiermaulbeerbaum). h—h. Mit aufrechtem oıler schrägem geradem Stamm oder meist vom Grunde an verzweigt; bis 12, bei uns nur im Südosten bis über 6 m hoch; Rinde grau bis röthlich-grau. Einjährige Zweige dicht grauzottig, graugrün bis oliv- 1) S. III. S. 293 .Fussn. 3. 2) Wegen der Verwendung der Rinde zu Papier. 3) Von grevös eng, schmal und ydoua Spalte wegen der engen Perigon- öffnung. 4) Japanischer Name der Pflanze. 5) $. I. S. 188 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 17. Febr. 1796 Würz- burg 7 18. Oct. 1866 München. . 6) S. III. S. 500 Fussn, 2. 584 Moraceae, grün, meist mit sehr kleiner, im nördlichen Gebiete meist erfrierender Endknospe. Winterknospen klein, länglich, meist anliegend. Blätter breit rhombisch-eiförmig oder dreilappig, zugespitzt, ziemlich fein gesägt, die gelappten mit eiförmig spitzen Seiten- und breit-rhombischen, zuge- spitzten Endlappen, meist fast 1—2 dm lang und 0,5—1,5 dm breit, oberseits dunkelgrün, schwach rauhhaarig, unterseits graugrün, dicht behaart oder nur auf den Nerven dicht behaart. Blattstiele 4<—11 em lang, behaart. In Japan, vielleicht auch in China heimisch, seit langem in ÖOst- Asien, Süd-Europa und Nord-America zur Papierfabrikation angepflanzt und in Nordamerica stellenweise völlig eingebürgert, so auch hier und da im Mittelmeergebiete. Bei uns nur als Ziergehölz und im Südosten, so in Ungarn (Budapest!!) auch als Strassenbaum. Im südlichen Ge- biet stellenweise völlig verwildert, so im Canton Tessin, Süd-Tirol, Oesterr. Küstenland (Höck Beih. Bot. Centr.bl. XV. 401, XXVI. 425). Im nördlichen Gebiete nicht ganz winterhart, in strengen Wintern leidend. Bl. Mai. Frucht September, nur in Ungarn und im Mittel- meergebiet völlig reifend. B. papyrifera L’Her. in Vent. Tabl. regn. veget. III. 547 (1799). Koehne D. Dendr. 139. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 240. Nyman Consp. 656 Suppl. 277. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 75. — Morus papyrifera L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). — Papyrius japönica Poir. in Lam. Enceyel. V. 3 (1804). Aendert in Gärten ab: m. cweullata (Ser. Deser. eult. Mür. 237 [1855]. — Morus ceucullata Bon Jard. 1833. 919. — M. navieularis Lodd. Catal. 1836). Blätter fast kahnartig gewölbt. m. lacinidta (Ser. a.a. O. [1855]. — B. dissecta Sendel. Rev. hortie. 1878. 374). Blätter fast nur auf die 3 Hauptnerven beschränkt, die an der Spitze kleine Blättehen tragen. 2, Unterfamilie. ARTOCARPOIDEAE '). (A. Br. in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 57 [1864]. Engl. Nat. Pfl. III. ı. 70 [1880]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 121. — Arto- carpaceae Bureau in DC. Prodr. XVII. 28 [1873]. — Artocarpeae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 346 [1880).) Uebersicht der Tribus. A. Blüthenstände trauben-, ähren- oder köpfchenartig, selten die männ- lichen Blüthenstände mit nur einer Blüthe. Artocarpeae. !) Nach der palaeotropischen Gattung Artocarpus (Forst. Char. gen, 101 t. 51 [1776]) mit etwa 40 Arten, Der Name kommt von doros Brod und xagrds Frucht; die Sammelfrucht des Brodfruchtbamms A. ineisa (L. fil. Suppl. pl. 411 [1781]) dient unreif geröstet auf den Südsee-Inseln als Brod. Broussonetia. Cudrania, 585 B. Blüthenstände kugelige oder verkehrt -eiförmige bis birnförmige fleischige Gebilde (Receptacula) darstellend, in deren hohlem Innern zahlreiche Blüthen sitzen, unterhalb der Mündung innen mit zahl- reichen Hochblättern. Ficeae. Tribus. ARTOCARPEAE. (Benth. a. a. O. [1880] z. T. — Euartocarpeae Tree. Ann. sc. natur. 3. ser. VIII. 108 [1847]. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 247 [1880].) S. S. 584. Von den zumeist tropischen Gattungen dieser Gruppe, von der sich mitunter Vertreter in den Warmhäusern finden, wird bei uns im Freien wohl nur 1 Art an- gepflanzt aus der Gattung: CUDRAÄNIA '!). (Tree. Ann, se, natur. 3. ser. VIII. 122 t. 3 [1847]. Nat. Pfl. III. 1. 82. — Cudranus Miq. Fl. Ned. Ind. I. 2. 290 [1859].) Sträucher, seltener Bäume. Blätter spiralig gestellt, ziemlich klein, meist drei- lappig, mit kleinen Nebenblättern, in ihrer Achsel einen geraden Dorn tragend. Blüthen zweihäusig. Blüthenstände kopfförmig. Früchte trocken, von fleischig werdenden Hochblättern und Perigonblättern umgeben eine beerenähnliche Schein- frucht bildend. Samen mit dünnem Nährgewebe. Keimling mit gefalteten Keim- blättern, 2—3 Arten im tropischen Asien, in China, Japan, Australien und Neu-Cale- donien, bei uns angepflanzt nur * C. trieuspidäta. |}. Meist kaum 1 bis etwa 1,5 m hoch. Zweige an- fangs fein behaart, später meist kahl, etwas zusammengedrückt, schwach gestreift, olivbräunlich. Winterknospen rothbraun, klein unter dem Dorn sitzend. Blätter rundlich-eiförmig, oberwärts dreilappig mit kurzen breiten Seitenlappen und drei- eckigem stumpflichem Endlappen, sonst ganzrandig, meist nicht bis 5 em lang, an- fangs behaart, bald verkahlend, zuletzt meist derbhäutig. Männliche Blüthen mit 4 getrennten Perigonblättern, die weiblichen mit ringsum verbundenen den Frucht- knoten einschliessenden Perigonblättern. In Central-China heimisch, bei uns hier und da angepflanzt, selbst im nörd- lichen Gebiete leidlich ausdauernd. Die jungen Blätter werden in China als Futter für Seidenraupen verwandt. C, trieuspidata Bureau in Herb. Paris nach Lav. Arb. Segrez. (1877). Koehne Deutsche Dendrol, 139. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh, I, 242. — Maclura trieuspidata Carr. Rev. Hortic, 1864. 390. 1. Tribus. FICEAE. (Tree. Ann. sc. natur. 3. ser. VIII. 77, 137 [1847]. Bureau in DC. Prodr. XVII. 287 [1873]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 122.) S. oben. !) Bei Rumph (Hort. Amb, V. 22 t. XV, XVI) Cudranus, nach dem malayi- schen Namen Kudrang, 5836 Moraceae. Ausser 2 in Neu-Caledonien und Neu-Guinea wachsenden Gattungen nur 238. (15.) FICUS)). ([Tourn. Instit. 662 t. 420] L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. ed. 5. 482 [1754]. Nat. Pfl, IIL 1. 89.) (Feigenbaum, Fruchtstand Feige; niederl. u. vläm.: Vijgeboom, Fr. Vijge; dän.: Figentrae, Fr. Fige; franz.: Figuier, Fr. Figue; it.: Fico, Fr. ebenso; rum.: Smochin; böhm.: Smokvovnice, Fr. Smokvä; kroat.: Smokvina, Fr. Smokva; serb.: Cmokeıma; russ.: Fr. Burma aroıa; alban.: Fik, Phitsch; ung.: Fiigefa, Fr. Fiige.) Aufrechte Sträucher oder Bäume oder an Stämmen kletternde Lianen mit spiralig gestellten Blättern. Nebenblätter gross, verbunden, den Zweig rings umfassend und die Fortsetzungsknospe mit dem nächst- oberen Blatte einschliessend; bei der Entfaltung desselben abfallend oder sitzenbleibend, dann meist trocken werdend, jedenfalls nach dem Abfallen eine Ringnarbe um den Zweig hinterlassend. Blüthenstände mit einer kugeligen bis eiförmigen oder birnförmigen hohlen Blüthen- standsachse, an deren Innenwand die sehr kleinen Blüthen stehen. Am Grunde der krugförmigen Höhlung meist die weiblichen, an der Mün- dung meist viel weniger zahlreiche männliche, dort auch viele kleine Hochblätter. Männliche Blüthen meist mit 2—6 Perigonblättern und 1—2 Staubblättern. Weibliche Blüthen meist mit zahlreicheren un- regelmässigen Perigonblättern; Fruchtknoten mit einem schief ange- brachten Griffel mit meist schlanker schiefer Narbe. Die krugförmige Blüthenstandsachse und z. T. auch die Perigonblätter zuletzt fleischig werdend, eine Scheinfrucht (Feige) darstellend. Keimling gekrümmt. Die Receptacula werden fast allgemein von Gallwespen (Cynipiden) der Gat- tungen Blastöphaga und Sycophaga besucht, deren Entwiekelung ein Theil der weiblichen Blüthen (Gallenblüthen) angepasst ist und die die Uebertragung des Pollens auf die normalen weiblichen Blüthen bewirken. Genaueres s. S. 589. Etwa 600 Arten in den tropischen und subtropischen Gebieten der ganzen Erde verbreitet. Bei uns leben Arten der folgenden Sectionen: A. Urostigma?) (Gasparrini Nov. gen. Fiei 7 [1844] als Gatt. veränd. Endl. Gen. Suppl. IV. 35 [1847]. Benth. u. Hook. III. 368 King Ann. Bot. Caleutta I. 1.2, 13 [1887] als Sect. — Vestänia?) und Galoglychia*) Gasp. a. a. O. 9. u. 10 [1844] als Gatt. — Macrophthälmum?) Gasp. Ricerche caprif. 83 t. 7 [1845]. — Galactoglychia*) Mig. u. Hook. Lond. Journ. Bot. VI. 526 [1847]. — Pharmacosycea®) Mig. a. a. OÖ. VII. 64 [1848]). Samenblüthen und Gallenblüthen in demselben Blüthenstande (Receptaculum). !) Name des Feigenbaums und der Feige bei den Römern, 2) Von oöod Schwanz und oriyua Narbe. 3) S. I. S. 88 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 9. Apr. 1500 Sebenico + 4, Mai 1878 Padua. Vgl. Ascherson Bot. Zeit. XXXVI (1878) 350. t) Von yd/a Milch und ? 5) Von uaxodg lang, gross und öpdaiuds Auge. 6) Von pdouanov Heilmittel und 0vx7) Feigenbaum. Fieus, 587 Perigon der männlichen Blüthen meist 3theilig, mit 1 Staubblatt. Perigon der weiblichen Blüthen 4—6 theilig. Narben lang faden- förmig. Blätter (bei uns) lederartig, glatt, ganzrandig, abwechselnd. Blüthenstände blattachselständig. Pflanzen der Alten und Neuen Welt. * F, elästica (Gummibaum; franz.: Arbre A caoutchoue). —|}- Stamm meist aufrecht, oft schon fast vom Grunde an verzweigt. Zweige auch anfangs kahl, grün, bald mit brauner flachrissiger Rinde. Knospen in den Blattachseln sehr klein, oft kaum sichtbar. Nebenblätter gross bis etwa 2 dm lang und mitunter noch länger, bleich häutig, meist röthlich bis dunkelroth überlaufen, linealisch-lanzettlich, spitz, an den schlanken Spitzen etwas kappenförmig, mit zahlreichen feinen Längsnerven, ganz kahl und glatt, die jungen Blätter völlig einhüllend, bei deren Entfalten sich rings um den Zweig ablösend und abfallend. Blätter lang (meist bis etwa 1 dm) gestielt, gross, derb lederartig, aus meist breit-keilförmigem Grunde länglich bis länglich- elliptisch, meist etwa 3 dm lang und über 1 dm breit, aber auch viel grösser, kurz zugespitzt (mit Träufelspitze); von dem derben und dicken Mittelnerven gehen unter ziemlich breitem spitzem Winkel zahlreiche gerade parallele Seitennerven nach dem Rande zu, die in der Nähe des Randes untereinander zu einem zwischen je 2 Nerven bogig verlaufenden Randnerven verbunden sind. Im tropischen Asien heimisch, bei uns seit langem in Gärten, im nördlichen Gebiete nur in Töpfen, besonders in Zimmern und während des Sommers im Freien eultivirt. Blüht bei uns wohl nie, F. elastica Roxb. Hort. Beng. 65 (1814). Fl. Ind. III. 541. Die Vermehrung der Pflanze erfolgt leicht durch Stecklinge, die oft in Wasser- flaschen zur Bewurzelung gebracht werden. Alle Theile der Pflanze enthalten sehr reichlich Milchsaft, der in den Tropen noch immer als Rohproduct für Kautschuk gewonnen wird, B. Eusycet) (Benth. in Benth. u. Hook. III. 368 [1880]. King Ann. Bot. Gard. Caleutta I. 1.2 [1887] I. 2. 121 [1888]. — Caprificus?) und Tendrea°) Gasparrini Nov. gen. Fici 6 [1844] als Gatt. — Sycömorus*) Gasp. Ricerche caprif. 86 [1845]. — Plagiostigma’) Zuce. Abh. Akad. München IV. 1. 154 [1845]. — Pogonötrophe®) Migq. in Hook. Lond. Journ. Bot. VII. 72 [1848]. — Sycamorus Oliv. Trans. Linn. Soe. XXIX. 149 [1874]. Blüthenstände ein- geschlechtlich. Männliche Blüthen und Gallenblüthen in einer Gruppe von Blüthenständen; fruchtbare weibliche Blüthen in einer besonderen Gruppe von Blüthenständen (Receptacula). Männliche Blüthen mit 2 Staubblättern. Blüthenstände blattachselständig. Narben kurz, schief, schildförmig oder concav, seltener kurz zwei- schnäblig. Blätter rauh, abwechselnd, ganzrandig oder gezähnt bis gelappt, oft behaart. Aufrechte oder kletternde Sträucher oder Bäume der alten Welt. I. Blätter sommergrün, ungetheilt oder tief gelappt. Aufrechte bis schlaffe Sträucher, seltener baumartig. 1) Von &ö gut, typisch und 09%7). 2) S. S. 589. 3) S, S. 280 Fussn. 2; VI. 2. 999 Fussn. 2. 4) S. S. 578, 5) Von zAdyıog schief und griyua Narbe. 6) Von zwyw» Bart und zo&po ich ernähre. 588 Moraceae. 1098. (61?) F. Cäriea!) (Echte Feige. Die meisten der oben S. 586 angeführten Namen beziehen sich speciell auf diese Art; ausser- dem südfr.: Figueyra; ligur.: Figo nach Penzig, der $.49 eine grosse Zahl Namen von Culturformen aufführt). fi, seltener h, bis zu 10 m hoch. Stamm meist kurz, oft auch vom Grunde an verzweigt (besonders an den im Mittelmeergebiete oft als Feuerungsholz abgeschlagenen Pflanzen). Krone meist breit, locker. Seitliche Zweige oft niederliegend, aufsteigend. Junge Zweige kahl oder fast kahl, olivgrün bis bräunlich. Winterknospen kahl, die seitlichen rundlich bis verkehrt- eiförmjg mit meist mehreren Schuppen, die endständigen länglich ei- förmig, schlank zugespitzt, von nur 1 oder 2 Schuppen eingehüllt. Blätter meist im Umfange rundlich bis breit-eiförmig, meist 0,8 bis über 1,5 dm lang und 0,6—1,8 dm breit, ungetheilt bis buchtig-5 lappig, zuletzt derb, fast lederartig, oberseits mehr oder weniger rauh, sattgrün, unterseits hellgrünn mehr oder weniger weichhaarig. Blattstiel 2—5 cm lang. Scheinfrucht sehr kurz gestielt, birnförmig, meist 5—8 cm lang, kahl, grünlichgelb bis violett- braun. An sonnigen, steinigen Abhängen, Felsen, alten Mauern besonders im Mittelmeergebiet. Im mediterranen Südost-Frankreich, Riviera, Tessin, Wallis (einzeln im St. Gallischen Rheinthal Wartmann und Schlatter 368), Lombardei, Süd-Tirol bis Meran, Venetien, im Oesterreichischen und Kroatischen Küstenland, Krain, Istrien, Dalmatien, Hercegovina bis Konjica, Montenegro. Im Gebiet der Pannonischen Flora: in Unter-Steiermark:: Stattenberg; in Ungarn: Budapest am Blocks- und Schwabenberg, Fünfkirchen, Herculesbad und unteres Donauthal. Bosnien: Banjaluka. An den meisten der aufgeführten Fundorte (zweifel- los an den eisalpinen und Pannonischen) Culturflüchtling, doch ist nicht ausgeschlossen, dass an einzelnen mediterranen Fundorten (Provence, Riviera, südliche Alpenthäler) die Pflanze ursprünglich sein könnte. In dem Gebiete des wilden Vorkommens, sowie auch an einzelnen Orten des nördlichen Alpengebiets, z.B. am Vierwaldstättersee bei Gersau wird die Rasse domestica als Fruchtbaum gezogen (verträgt nach Hausmann 773 eine rasch vorübergehende Kälte von — 10°C, friert aber bei längerer Dauer oder stärkerer Kälte bis zum Boden ab, um später wieder auszuschlagen. Zum Schutz gegen die Winterkälte wird der Feigenbaum im übrigen Gebiet, wo er nicht selten in Gärten einzeln zu finden ist, meist in Kübeln gehalten und in frostfreien Räumen überwintert oder im Schutz von Gebäuden oft an Spalieren ge- zogen (so noch auf Helgoland!!, in Husum, Gelting und Augustenburg in Schleswig [Fischer-Benzon 157]; bez. an Taluttmauern, z. B. Sans- souci bei Potsdam!!) oder durch Niederlegen und Eingraben geschützt B. Baumgartenbrück bei Potsdam!!). Der Feigenbaum steigt in Tessin bis 747 m (Bettelini Sottocen. 115), in Süd-Tirol bis 700 m 1) Carica, Name einer aus Karien (SW.-Kleinasien) eingeführten Feigensorte bei den Römern, vermuthlich unseren Smyrna-Feigen entsprechend. Ficus. 589 (Dalla Torre und Sarnth. VI. 2. 72), in Friaul bis 500 m (Gor- tani II. 139), bei Triest bis 400 m, in Dalmatien bis 490 m, in Montenegro bis 1100 m. Blüthe- und Fruchtzeit s. S. 591. F. carica L. Spee. pl. ed. 1. 1059 (1753). Koch Syn. ed. 2, 734. Nyman Consp. 656 Suppl. 276. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 75. Rehb. ser. XII t. DCLIX fig. 1329. — F. communis Lam. Encyel. II. 490 (1786), Blüthen- und Fruetificationsverhältnisse des Feigenbaums sind sehr verwickelt und, schon seit dem Alterthum Gegenstand eingehender Untersuchung, in einer aus- gedehnten Literatur behandelt worden. Das bis dahin Festgestellte findet sich in der musterhaft sorgfältigen und kritischen Abhandlung von H,. Grafen zu Solms- Laubach: Die Herkunft, Domestication und Verbreitung des gewöhnlichen Feigen- baums (Fieus Carica L.) (Abh. Kgl. Ges, Wiss. Göttingen XXVIII. 1882), wozu Vf. in Bot. Z. XLIII (1885) 513, 529, 545, 561 in dem Aufsatze: „Die Geschlechts- differenzierung bei den Feigenbäumen“ werthvolle Nachträge lieferte, Bei der ursprünglichen Form und bei den Culturrassen (s, unten) erscheinen die krugförmig ausgehöhlten Blüthenstände, aus denen später die Scheinfrucht (Feige) wird, in der Regel dreimal im Jahre, im Frühling, Sommer und Spätherbst; die ersten (I) entwickeln sich als Achselsprosse am vorjährigen Holze, die beiden letzteren (II und III) am unteren bez. oberen Theile der diesjährigen Triebe, Sie werden vom Volke mit verschiedenen Namen bezeichnet, was schon im Hebräischen Alter- thum der Fall war, da die alttestamentarischen bikküra, bakküra 733, 722 mit „Frühfeige“ übersetzt wird; hierher gehört wohl auch das vielbesprochene mit dem lateinischen fieus in Verbindung gebrachte Wort pag 22, welches in den Wörter- büchern mit „kleine, unreife Feigen, die im Winter nachwachsen“ erläutert wird ‚ und wohl die Krug-Generation III bezeichnet. Diese drei Generationen enthalten auch meist verschiedene Blüthenformen (vergl. d. Tabelle S.591) Man kann viererlei Blüthen unterscheiden: 1. männliche und dreierlei weibliche, nämlich 2. fruchtbare langgrifflige, 3. unfruchtbare langgrifflige und 4. kurzgrifilige, durch deren offenen Griffelkanal die Gallwespe Blastophaga psenes (Loew Stett. Ent. Z. IV [1843] 75, Cynips Psenes L. Syst. nat. ed. 10.1. 554 [1758], Blast. grossorum Gravenhorst Übers. Arb. Schles. Ges. 1826. 23) leicht ihren Legestachel einführen kann. Die Eier entwickeln sich dann im Fruchtknoten, weshalb diese Blüthen als Gallenblüthen bezeichnet werden, Dass diese Insekten, von den Griechen 7» pl. ıv7jveg genannt, die Befruchtung und Samenansatz bewirken, war den Alten bereits bekannt. Die der Früchte halber eultivirten Feigenbäume besitzen in ihren Krügen meist weder männliche noch Gallenblüthen ; diese finden sich mit wenigen weiblichen untermischt in den nie ess- bar werdenden Krügen einer Rasse, die schon den Alten als 2oıwwedg der Griechen, caprifieus der Römer bekannt war. In einem grossen Theile des Culturgebiets der Feige wird diese meist strauchartig bleibende Rasse in den Pflanzungen gezogen oder in deren Nähe wildwachsend gehegt und die männliche und Gallenblüthen enthaltenden Krüge in die Kronen der fruchttragenden Feigenbäume gehängt. Dann kriechen die geflügelten Weibchen der Blastophaga (nachdem sie innerhalb der Krüge von den flügellosen Männchen begattet worden sind, welche sodann absterben) in die Krüge der Essfeige und bestäuben mit dem Caprificus-Pollen deren weib- liche Blüthen, in denen sich hierauf Früchte mit keimfähigen Samen, die bekannten harten Körner in den trocknen Feigen, entwickeln. Diese Operation, Caprification (griech. Zgıviaoue) wird aber nicht im ganzen Gebiet der Feigenceultur, sondern nur im südlichen Portugal und Spanien, Nord-Afriea (mit Ausnahme von Aegypten), Sieilien und Malta, Unter-Italien, Griechenland, Kleinasien und Syrien seit dem Alterthum ausgeführt !), In unserem Gebiet (sowie auch z. B. im übrigen Süd- 1) Neuerdings hat man sie auch in Californien eingeführt, und wie uns Mar- loth mündlich mittheilte, werden Blastopbagen von dort aus nach Süd-Africa ge- bracht. 50 Moraceae, Frankreich, Corsica und Sardinien, Ober- und Mittel-Italien) ist sie unbekannt; hier findet also keine Befruchtung und Samenbildung statt; die Krüge gelangen aber doch zur „karpologischen Reife“ und werden essbar. Dass nicht überall eaprifieirt wird, war schon Theophrastos bekannt. Eine andere hauptsächlich wohl nur im Gebiet der Caprification ausgeübte Operation, durch die man das Reifen der Feigen zu befördern glaubt, die Ogliazione, besteht darin, dass man auf die Krug- mündung mit einer Nadel oder Messerchen oder auch der Fingerspitze einen Tropfen Oel bringt. — Der Caprificus wurde schon von Linn & (Hortus Clifforti- anus 471) als die männliche, die Essfeige als die weibliche Pflanze des Feigenbaums angesehen, welche Anschauung, wie Fritz Müller Kosmos X. 312 s. Bot. Zeit. XL (1882) 912 mit nachträglicher Zustimmung des Grafen Solms darlegte, a potiori richtig ist. Neue Gesichtspunkte für das so viel erörterte Problem bringen die vor kurzem veröffentlichten Untersuchungen von Tschirch und Ravasini: Le type sauvage du Figuier et ses relations avec le Caprifiguier et le Figuier femelle domestique. Comptes rendus Acad. Sciences Paris 27 mars 1911; ausführlicher behandelt von Tschireh: Die Feigenbäume Italiens (Fieus Carica [L.], Fieus Carica «. Caprifieus und Fieus Carica 5. domestica) und ihre Beziehungen zueinander (Ber. D. Bot. Ges. XXIX [1911] 83) ı). Hiernach ist nicht nur die Essfeige F, (arica domestica sondern auch der Caprifieus, den man im Gegensatz zu der genialen Intuition Linn&’s viel- fach als die wilde Stammpflanze betrachtete, eine Culturrasse und kann wie die Rasse domestica nur vegetativ fortgepflanzt werden. Dagegen findet sich an mehreren Orten Ober- und Mittel-Italiens weit entfernt von Feigeneultur (nach brieflicher Mittheilung von Professor Tsehirch sind bisher zwei Fundorte in der Nähe von Rom, ebenso viele bei Florenz, einer bei Pisa und einer an der Riviera di Levante zwischen Spezzia und Rapallo durch Nachweis aller 3 Generationen festgestellt |Prot. 11]), eine dritte Form, welche wahrscheinlich schon 1720 von Pontedera (Anthologia 75) als Erinosyke ?2) beschrieben und von Linne a.a. O. als Form Androgyna zum Feigen- baum gezogen wurde. Diese Form wird wohl auch unter den wilden Feigen unseres Gebietes nachgewiesen werden. Die Autoren der erwähnten Abhandlungen bezeichnen diese Rasse, welche sie als die Stammform der Culturfeigen betrachten, als Fieus Carica (L.) Tschirch und Ravasini, doch erklärt Prof. Tschirch brieflich, dass sie zweckmässiger als Ficus Carica L. planta monoeca erinosjce Tschirch und ravasini (Prot. 2) zu bezeichnen ist. Nur diese Form entwickelt gleichmässig alle 3 Generationen, zeigt eine vollendete Symbiose zwischen der Pflanze und dem Inseet sowie eine klare Trennung der Geschlechter und entwickelt keine unfrucht- baren langgriffligen weiblichen Blüthen. Sie besitzt in den Krügen der Generation I männliche und Gallenblüthen (letztere auch in III) wie der Caprifieus, in II da- gegen fruchtbare langgrifflige weibliche Blüthen wie die Rasse domestica; nur diese, speciell Fiehi genannt, werden essbar und enthalten, da die weiblichen Blüthen durch den von den niemals weit fliegenden Blastophagen übertragenen Pollen der Generation I (Profiehi) befruchtet werden, keimfähige Samen, aus denen wieder dieselbe Rasse hervorgeht. Auch die durch Caprification an der Rasse domestica erhaltenen Samen liefern, soweit die bisherigen Beobachtungen reichen, immer nur die Rasse erinosyce, die daher im Caprificationsgebiet oft verwildert vorkommt und deren Profichi wie die des Caprifieus zur Caprification benutzt werden können (so z. B. in Algerien [Trabut La Caprifieation en Algerie 1901)). Die auch bei dieser Art von früheren Beobachtern behauptete Parthenogenesis wird von Tscehirch und Ravasini wıe auch von anderen neueren Forschern nicht bestätigt. Die italienischen Benennungen der drei Krug-Generationen, deren Erscheinungs- zeit und die Vertheilung der Blüthenformen bei allen drei Rassen gehen aus der !) Bei der Correetur dieser Zeilen liegt uns das Protokoll der ausserord. Sitzung der naturf. Ges. Zürich vom 24, Juni 1911 vor, in.der Prof, Tsehirch einen zahlreiche neue Thatsachen bringenden Vortrag „über die Urfeige und ihre Beziehungen zu den Kulturfeigen“* gehalten hat. Manche dort veröffentlichte Nova hatte uns Prof, Tsehirch schon vorher brieflich mitgetheilt. 2) Von £otweog s. oben und ov#n Feigenbaum. Fieus. 591 folgenden nach dem Schema von Tschirceh (a. a. OÖ. 91) entworfenen Tabelle hervor. Fieus Carica L. Planta monoeca | Planta masceula Planta feminea erinosyce T. u. R. caprifieus T. u. R. domestica T. u. R. IR Profichi Profichi ı Fiori di fieo, Fichifiori angelegt Febr., März | angel. Febr., März angel. März | reif Juni, Juli reif Juni, Juli reif Juni, Juli Nicht essbar Nicht essbar Essbar Enthalten männliche und | Enth. männliche und | Enth. unfruchtbare lang- Gallenblüthen Gallenblüthen grifflige weibliche Blüthen IN Fichi Mammoni Pedagnuoli angel. Ende Mai angel. Mai angel. Mai, Juni reif Aug., Sept. reif Aug., Sept. reif Aug — Oct. | Essbar Nicht essbar Essbar ‚ Enth. fruchtbare langgriff- | Enth. männliche, Gallen- | Enth. fruchtbare weib- ' lige weibl. Blüthen | u. sehr wenige fruchtb. liche Blüthen weibl. Blüthen III. Mamme Mamme Cimaruoli angel. Sept. angel. Sept. angel. Aug., Sept. reif März, Apr. reif März, April | reif Dee. —März Nicht essbar | Nicht essbar Essbar Enth. Gallenblüthen Enth Gallen-undeinzelne | Enth. fruchtbare weib- | männl. Blüthen liche Blüthen Tsehirch betont noch, dass nur die caprifieirten Feigen sich trocknen lassen. 3ekanntlich kommen trockene Feigen, die schon in der Bibel erwähnt werden, be- sonders aus Kleinasien, woher schon die Römer ihre Caricae erhielten, über Smyrna zu uns, weniger aus Griechenland (Kalamata, welche gewöhnlich auf Schnüre oder CUyperus-Stengel aufgereiht werden, „Kranzfeigen*) und aus Nord-Africa über Mar- seille und Genua; die im Gebiet gezogenen Feigen müssen dagegen frisch gegessen werden. Die drei Krug-Generationen sind namentlich bei der Rasse domestica selten gleich zahlreich entwickelt, so dass sie drei gleich ergiebige Ernten liefern; je nach der Sorte überwiegt die eine oder die andere Generation, doch in der Regel liefern die Pedagnuoli die reichste Ernte. Es fehlen auch Uebergänge zwischen den drei Rassen nicht. So bezeichnet Tschirch als Uebergang zwischen den Rassen erinosyce und domestica eine zuerst von La Hire (Öbservations sur les figues Hist. de l’ac, roy. sciene. M&m,. math. et phys. 1712 [1714] 287) beschriebene Essfeige, die im oberen Theile des Kruges der Generation I zahlreiche männliche Blüthen enthält, sie wird mehrfach in Italien gezogen und Graf Solms fand sie bei Croisic an der Loire-Mündung eultivirt; da dort aber keine Blastophagen vorhanden sind, findet keine Befruchtung und Samen- bildung statt und der männliche Theil des Kruges bleibt verschrumpft stehen. Andere Uebergangsformen sind die Ravasini-Feige und mehrere der von Leclere in Süd-Frankreich gefundenen Formen (Rev. gen. de bot. 1968. 152). Prof. Tsehirch hatte die Güte, uns folgenden Stammbaum der bisher bekannt gewordenen Feigenformen, z. B. der von Eisen, Trabut und Leelere beschriebenen mitzutheilen (Prot. 7). Derselbe gründet sich auf die Thatsache, dass nur bei der Urfeige alle 3 Generationen stets regelmässig vorkommen, bei der Culturfeige aber oft eine oder zwei Generationen ausfallen, wodurch die grosse Mannichfaltigkeit bei der Culturfeige und die Erscheinung erklärt wird, dass es auch Feigen giebt, die ohne Caprifieation süsse Fruchtstände geben, bei denen also nur Fiori di fico ge- bildet werden (Tschirceh br.), Fieus Carica erinosyce (Wilde Feige, Urfeige) monoeca trifera _ mascula feminea Teus (ari feust— F. C. silvestris Eisen ex p.) ai icus Carica caprifieus (= F. ©. sulwes vis P- Ficeus Carica domestica (trifera) (trifera) PAS. : {3} 6} o | N 3 | u N Ss \ A Er bife a | unifera i bifer; Ynitare Mammoni oder | Nur Profichi IN —— Mamme fehlen | N ‚ Rückschläge | | | 5 \ zur Urfeire | | / | |z.B La Hire- | BR — : / | | Feige, | | | Figuier de | Rückschläge | Croisie zur et de Cordelia Urfeige = = z.B.Ravasini- Re Feige | ; : : Re u | | T ohne, II mit I und II ohne IundIInurmit ohne Capr. nur mit Capr. SE Caprification Capr. reifend Capr. Smyrna- reifend reifend reifend Figuiers Figuiers feige, F. Car. Figuier Smyrnafeige, Bakor Trabut, San biferes Trabut, Smyrneana commun, F. Carica Pedro- Feige, Ficus F. Car. Eisen, Figuiers F. hortensis Smyrneana Carica intermedia hortensis Eisen femelles isen ex p. Eisen 592 Eisen ex p. Trabut Ficus, 593 Das Indigenat des Feigenbaums in unserm Gebiete ist aus dem Grunde nicht unwahrscheinlich, weil sich in quartären Schichten Toscanas, der Provence und selbst bei Paris zu ihm gestellte fossile Reste gefunden haben. Dagegen ist es sicher, dass der Anbau des Feigenbaums wie der des Oelbaunıs als uralt semitischer Culturbesitz aus West-Asien stammt. Graf Solms macht es wahrscheinlich, dass der Feigenbaum zuerst in Süd-Arabien in Cultur genommen wurde (vergl. bei ihm 77, indess auch Schweinfurth in Bull. Herb. Boiss. IV (1896) App. II. 127. 128, der darauf hindeutet, dass F. pa/mata (Forsk. Fl. Aeg. Ar. 179 (1775), Vahl Symb. bot. I. 84 t. XXIV (1790) die Stammform von F\ Carica leucocarpa Schwf. a. a. OÖ. 128 ist; vergl. auch Schweinfurth in Verh. Anthropol. Ges. Berlin 1891. 657)1). Von Arabien gelangte die Feigeneultur wohl nach Syrien und durch die Phönikier nach den europäischen und afrikanischen Küstenländern des Mittelmeers. Nach Griechenland gelangte sie wohl erst in nach Homerischer Zeit, etwa im 9, Jahrhundert, In der Ilias wird nur der &gwwedg, aber nirgends die Feige erwähnt. Die Stellen der Odyssee, in denen dies geschieht, werden wohl nicht mit Unrecht für spätere Einschübe gehalten, da auch Hesiodos über die Feige schweigt. Die erste sichere Erwähnung findet sich erst bei dem Dichter Archilochos aus Paros um das Jahr 700. Welche wichtige Rolle die Feige als Volksnahrungsmittel in Athen spielte, ist bekannt, so dass bei erlassenen Ausfuhr- verboten eigene Aufpasser für die Durchführung derselben zu sorgen hatten, deren Bezeichnung „Sykopbanten“ für Spione und Intriguanten spriechwörtlich geworden ist. Dass der Feigenbaum nachträglich in das Hebräische Paradies versetzt wurde (die Schürzen aus Feigenblättern vergl. auch III S. 589 Fussn. 3) sowie in den Griechi- schen Demeter-Mythos und die Gründungs-Sage Roms (die Fieus Ruminalis) verflochten wurde, kann nicht befremden. In Italien dürfte die Feigeneultur nicht viel jünger als in Griechenland und ohne Vermittelung der Griechen eingeführt sein; weshalb die Caprification nicht mit übernommen wurde, ist nicht aufgeklärt. Die Verwendung der Feigen als Kaffeezusatz (Karlsbader Kaffeegewürz) ist bekannt. Ueber die Pharmakognosie und Chemie der Feige vgl. Tschireh Handbuch der Pharmakognosie, Der Milchsaft der Feige enthält ein Enzym, welches ähnlich dem von Carica papaya Proteinsubstanzen löst, vergl. Bouchu Journal de pharm. II. 1880. 164. Er wurde schon im Alterthum und wird noch heute in Spanien nach Wolffen- stein bei Wittmack (Sitzb. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. XX [1878] 31) zum Gerinnen der Milch bei der Käsebereitung wie Lab benutzt; auch Warzen sollen durch Anwendung des Milchsaftes vertrieben werden, In der Winterlandschaft des Mittelmeergebiets ist der vom December bis April entlaubte Feigenbaum mit seinem seltsam verbogenen Astwerk eine charakteristische Erscheinung. Das Holz ist nicht so unbrauchbar wie man nach der bekannten Stelle bei Horatius (Sat. I, 5) Truneus fieulnus inutile lignum schliessen sollte; es kann zu Tischler- und Drechslerarbeiten benutzt werden. Schon seit dem Alterthum werden eine Reihe von Culturformen gezogen. Schon Theophrastos erwähnt sie und wusste, dass sie gegen Krankheiten, Brand: opaze/ıaudg und Krebs: zgdöog sehr viel empfindlicher sind als die wilden Pflanzen, die diese Krankheiten meist gar nicht bekommen. (Vgl. Kirchner, Botan. Arb. Theophr. von Eresos in Jahrb, klass. Philol, Leipz. 1874. Sorauer Handb. Pflzkrankh. 3. Aufl. I. 39.) Ueber die zahlreichen Culturformen etc. vgl. Gasparrini (a.a. O.) und die Dissertation von Ravasini Bern 1911. — Für uns erscheint bemerkenswerth: B. rupestris (Hausskn. in Boiss. Fl, Or. IV. 1154 [1879]. — F. hirta der Gärten nicht Vahl, Blätter alle ungetheilt, nicht gelappt. — So besonders in den 1) Die Angabe des Herodotos (I. 193), dass die Babylonier die Feige nicht kannten, ist dadurch widerlegt, dass Tschirch den Feigenbaum auf Assyrischen Reliefs im British Museum in London erkannte (Prot, 6). Auf einem Aegyptischen Gemälde zu Beni-Hassan (12, Dynastie ca. 2400—2200 v. Chr.) ist die Feigenernte dargestellt (Wönig 293). Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 38 TI: 594 Moraceae. trockneren Gebirgen des östlichen Mittelmeergebietes, aber wohl auch bei uns. Eine hierher gehörige, stets hellfrüchtige Form wird in Aegypten !! eultiviert. Off. die trocknen Feigen, Caricae, Figue, Smochine Ph. Austr., Belg., Gall., Helv., Rom. (Atlantisches Frankreich; Mittelmeergebiet und Westasien südl. vom Kaukasus bis Nordwest-Indien.) *] * F. hirta. h—h. Meist niedrig. Einjährige Zweige borstig behaart. Blätter länglich bis verkehrt-eiförmig, ungetheilt oder leierförmig, 5lappig, mit zugespitzten, vorwärts gerichteten, ganzrandigen oder entfernt klein gesägten Lappen, meist 1,5 bis 3,5 dm lang, oberseits rauh, unterseits auf den Nerven borstig behaart, da- zwischen kahl oder weichhaarig. Scheinfrüchte klein, meist zu 2, sitzend, kugelig, meist borstig behaart. Vom Himalaja durch Hinterindien bis China heimisch, bei uns wohl nur im Mittelmeergebiete winterhart und selten gezogen, in Gärten oft mit Abänderungen der vorigen verwechselt. F. hirta Vahl Enum. pl. II. 201 (1806). Koehne D. Dendr. 140. ©. K. Schneider Tl. Handb. Laubh. I. 244. II. Blätter immergrün, ganz ungetheilt oder doch nur ganz schwach wellig-buchtig. * F. pümila. |. Kletternde Zweige dünn und schlaf, bräunlich behaart, mit zahlreichen kurzen Adventivwurzeln epheuartig sich an Bäumen und Mauern festklammernd, hoch, bis in die Baumkronen klimmend, flach anliegend, nur die oberen blühenden (bei uns wohl nicht beobachteten) Zweige aufrecht bis abstehend, ohne Wurzeln. Blätter klein, meist eiförmig, am Grunde oft herzförmig, stumpf bis spitzlich, meist nur bis 3,5 em lang mit 3—6 mm langen Stielen; die der blühenden Zweige schlanker und derber, 4—10 em lang und 2—6cm breit. Schein- frucht ziemlich gross, schief birnförmig bis schief-verkehrt-eiförmig. In Japan und China heimisch, bei uns häufig, besonders als Ampelpflanze, in Gewächshäusern eultivirt, wohl nur im südlichen Gebiete hart. Versuche, die wir mit der Anpflanzung bei Berlin mehrfach machten, schlugen stets sehr bald fehl, F. pumila L. Spec. pl. ed. 1. 1060 (1753). Thunb. Diss. de Fie, gen. no. 8 (1786) Koehne D. Dendr, 140. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 245. — F. pumila «. Thunb. Fl. Jap. 33 (1784). — F. stipuldta Thunb, Diss. de Fie., No.7 (1786), die niehtblühenden, kletternden Zweige. — F\. repens der Gärten (desgl.). * F.panduräta. h—h- Zweige sehr kräftig und stark, starr aufrecht, anfangs grün, sehr bald braun mit abblätternder brauner Rinde, Blätter sehr gross, derb leder- artig, bei uns im Freien, selbst im nördlichen Gebiete bis fast 4dm lang und über 2 dm breit werdend, in Gewächshäusern ete, noch viel grösser, aus ziemlich tief herzförmigem Grunde rundlich bis rundlich-eiförmig, dann noch unterhalb der Mitte sich wieder verbreiternd, oberwärts breit verkehrt-eiförmig, mit abgerundeter oder gar etwas eingezogener Spitze, also im Gesammtumriss etwa leierförmig-spatelig, am Rande grob wellig-kraus; vom sehr derben Mittelnerven verlaufen ziemlich steil, jederseits etwa 4— 6 sich verzweigende Seitennerven, die sich am Rande bogig verbinden, Ober- und Unterseite glatt und kahl; die Unterseite etwas hell. Blattstiel diek, meist nur 3— 4 em lang. Nebenblätter nur etwa von der Länge des Blattstieles, bald braun vertrocknend, dann aber lange stehenbleibend, In China heimisch, bei uns nur im südlichsten Gebiet ausdauernd, im nörd- lichen Zimmerpflanze, die im Sommer an geschützten Stellen gut gedeiht. Wegen der grossen Blätter neuerdings beliebt. F, pandurata Hance Ann. Se. nat. 4. ser, XVIII. 229 (1862). 2 Fieus. Humulus. 595 3. Unterfamilie. CANNABOIDEAE. (Engl. Nat. Pfl. II. 1. 96 [1888]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 260. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 122. — Üannabineae Gaudich. Bot. voy. Freye. 507 [1826]. Benth. u. Hook. Gen. III. 344.) S. S. 575. Nur unsere beiden Gattungen. Uebersicht der Gattungen, A. Perigon der männlichen Blüthe 5blättrig oder 5theilig. Staub- blätter aufrecht. Weibliche Blüthen in zapfenartigen Scheinähren, welche aus Nebenblattpaaren zusammengesetzt sind, hinter denen sich 4 Blüthen ohne Perigon, jede mit einem Deckblatt befinden. Keimling spiralig gewunden. Stengel windend. Humulus. B. Perigon der männlichen Blüthe 5theilig. Staubblätter hängend. Weibliche Blüthen in beblätterten, ährenähnlichen Blüthenständen, in ein kapuzenförmiges Vorblatt eingeschlossen, ohne Perigon. Keim- ling knieförmig gebogen. Stengel aufrecht. Cannabis. 239. HÜMULUS !). (L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. ed. 1. 304 ed. 5. 453 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 96. — Lupulus |Tourn. Instit. 535 t. 309] Mill. Gard. Diet. led. 6 (1752)] ed. 8 [1768].) (Hopfen; plattd.: Hoppen; niederl. u. vläm.: Hop; dän.: Humle; franz.: Houblon; it.: Luppolo [im italienischen Friaul wird die männ- liche Pflanze als Urtizzone, die weibliche als Cervese unterschieden Gortani II. 130]; lig.: Houbloun, Ruverdi; rum.: Hameiu; poln.: Chmiel; wend.: Chmel; böhm.: Chmel; kroat.: Hmelj, Kuk, Bljust; serb.: Me»; russ.: Xmbıs; litt.: Apwynys; ung.: Komlö.) S. oben. Kräuter mit (links) ansehnlich hoch windenden Stengeln. Blätter (weinähnlich) gelappt, gestielt, wie die Stengel widerhakig-raub bis scharf. Männliche Blüthenstände achselständig, locker, rispenartig, in den letzten Verzweigungen wickelartige Trugdolden. Weibliche Blüthenstände (meist Zapfen genannt) an kurzen Zweigen seiten- und endständig, ährenartie. Die Blüthen sitzen zu 4 in den Achseln von je 2 sich dicht deckenden, nach der Blüthe vergrösserten, 2zeilig ge- 1) Schon bei der heiligen Hildegard; offenbar aus im früheren mittelalter- lichen Latein gebräuchlichen humlo, welches zweifellos von dem slavischen chmel herstammt (welches auch in das Schwedische und Dänische übergegangen ist). Hehn will dies Wort (dureh das französische houblon) mit Hopfen, Hoppe in Verbindung bringen, welchen Zusammenhang Schrader wohl mit Recht verwirft. Ob chmel wirklich, wie letzterer annimmt, aus Finnisch - Ugrischen Sprachen übernommen ist, lassen wir dahingestellt, 38* 596 Moraceae, stellten Nebenblättern, deren Blätter sich zuweilen laubartig entwickeln (Verlaubung, Gelte); jede Blüthe ist von einem Blättchen unterstützt und am Grunde umgeben. Nur unsere beiden Arten, 1099. H. lupulus!,. %. Grundachse kriechend. Stengel bis etwa 5 m, hier und da auch noch höher windend, stark rückwärts- höckerig-rauh. Blätter gegenständig, die unteren aus herzförmigem Grunde rundlich oder eiförmig, handförmig 3- oder meist 5lappig oder spaltig, meist bis 1,2 dm lang und breit; die obersten ungetheilt, die der weiblichen Blüthenzweige abwechselnd, alle meist zugespitzt, grob- stachelspitzig-gezähnt-gesägt, oberseits glatt bis höckerig-rauh, dunkel- grün, unterseits heller, rauh, mit gelben Drüsen besetzt. Nebenblätter meist mehr oder weniger verbunden, lanzettlich, pfriemlich-zugespitzt. Blattstiel lang, wie der Stengel rückwärts-höckerig-rauh. Männliche Blüthenstände achselständige und endständige lange, doldenartig ver- zweigte Rispen. Blüthen mit weisslichem bis geiblichem Perigon; dessen Blätter länglich, abstehend bis zurückgeschlagen. Weibliche Blüthen- stände gestielt, einzeln oder meist traubenartig vereinigt, hellgrün, eben- falls achsel- und endständig. Fruchtstände von eiförmig bis länglich, meist etwa 2—3 cm lang, bleich-gelblich, hängend bis überhängend ; ihre ‘Schuppen gross, häutig, netznervig, innen mit goldgelben, das bittere Lupulin darstellenden Drüsen dicht besetzt. Frucht eiförmig, zusammen- gedrückt, mit gekielten Rändern, gelblich, ebenfalls mit Drüsen besetzt. In feuchten Gebüschen, an Abhängen und Ufern, nicht selten auch an Zäunen und Hecken, besonders aber in Erlenbrüchen, dort oft grosse und charakteristische Bestände bildend, meist mit zahlreicher Urtica dioeca, durch das dichte Geflecht seiner windenden Stengel das Gelände oft undurchdringlich machend. Steigt in Wallis bis 1540 m (Jaccard 317), in Tessin bis 1800 m (Jäggli Camogh& 163), in Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 72), in Friaul bis 1200 m (Gortani Ill. 139), in Bosnien bis 1000 m (Beek XI. 410 [130]), in der Biharia bis 410 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 52). Bl. Juli—September. Frucht October, November. H. Lupulus L. Spec. pl. ed. 1. 1028 (1753). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 341. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 260. Nyman Consp. 658. Suppl. 277. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 76. Rehb. Ice. XII t. DCLVI fig. 1326. — LDupulus Humulus Mill. Gard. Diet. ed. 8 (1768). — Cannabis Lupulus Scop. Fl. Carn. ed. 2. Il. 263 (1772). — Lup. scandens Lam. Fl. Frang. IH. 217 (1778). — Lup. communis Gaertn. De fruct. I. 358 t. 75 (1788). — Lup. amarus Gilib. Exere. IL. 451 (1792). — Humulus volubilis !) Bei mittelalterlichen Lateinern in Italien, nach dem italienischen luppolo. Hehn will auch dies mit honblon, Hoppe in Verbindung bringen und verwirft den schon alten Vergleich mit lupus salictarius, einer von Plinius (XXI. 86) er- wähnten essbaren Pflanze, welche vermuthlich die Weiden schädigte,. Schrader findet indess diesen Zusammenhang annehmbar, Humulns, 597 Sulisb. Prodr. stirp. Hort. Chap. All. 176 (1796). — Hum. vulgaris Gilib. Hist. pl. Eur. II. 343 (1798). — Hum. americanus Nutt. Journ. Acad. Philad. N.S. I. 181 (1847). Bemerkenswerther ist: B. brachystächyus!) (Zapal. Consp. Fl. Galie. II. 94 [1908]). Blätter kleiner, Fruchtstände etwa um die Hälfte kürzer, nur 1—1,5cm lang. Schuppen zum grössten Theile zugespitzt, etwas behaart, an der Spitze roth werdend. — Galizien, Die wichtige Rolle, die die Fruchtstände dieser Art beim Bierbrauen in unserem Gebiet spielen, ist allgemein bekannt. Wie bemerkt, findet sich der wirksame Stoff (das bittere Lupulin) in Gestalt von goldgelben Körnchen an den Früchten, an den die Blüthen stützenden Blättchen und am Grunde der die vier Blüthen in ihrer Achsel tragenden Nebenblätter. Auch medieinisch wurde das Lupulin verwendet. — Auffällig ist, dass in Norddeutschland der Hopfen in Niederungen auf flachem, feuchtem, meist mehr oder weniger moorigem Boden gebaut wird, in Süddeutschland dagegen fast allgemein an Abhängen und auf kleinen Kuppen (scherzhaft „Bierberge“). Im Laufe der Jahre haben sich in der Cultur eine Anzahl von Formen heraus- gebildet, die aufzuzählen hier zu weit führen würde, die meisten scheinen nicht samenbeständig und werden durch Theilung alter Pflanzen vermehrt. Mehrere der Sorten sind nach berühmten Hopfengegenden und -orten benannt. Uebrigens ver- meidet man möglichst, die angebauten Hopfenpflanzen Samen ansetzen zu lassen und rottet deshalb in der Nähe der Pflanzungen die männlichen Stöcke aus. Der Er- rag wird vielfach durch parasitische Pilze (Russthau, Schwarzer Brand, (apnodıum salieinum Mont, Aun. se. nat. 3 Ser. XI. 234 [1849]. Dematium salicinum Alb. u. Schwein. Consp. 368 [1805]) und Sphaerotheca humuli (Schroet. in Cohn Krypt. Fl. Schles. III. 2. 231 [1893]. Erysiphe Humuli D. C. Fl. Frang. V. 106 [1815]. S. Castägnei2) Lev. Ann. sc, nat. 3 ser, XV. 139 [1851]) auf den Blättern geschmälert. ' In manchen Gegenden werden die jungen, fleischigen, noch unterirdischen Stengel (Hopfenkeime) im Frühling wie Spargel gegessen. Die Fasern des Stengels werden besonders in Schweden wie Hanf namentlich zu Hopfensäcken verarbeitet. Der Ursprung der Cultur des Hopfens und seiner Anwendung zu der Bier- brauerei ist in Dunkel gehüllt. Es steht fest, dass diese weder in dem Capitular Karls des Grossen noch von Walafrid Strabo erwähnte Pflanze im 9. Jahrhundert in Frankreich und Süd-Deutschland angebaut wurde und ihre Anwendung zur Brauerei gegen Ende des 10. in Russland allgemein bekannt war (vgl. Hehn 6. Aufl, 467ff.). Die Annahme Linn&’s, dass die Einführung von Osten her in der Zeit der Völkerwanderung erfolgte, könnte daher, was die Cultur betrifft (an dem Indigenat der Pflanze im grössten Theile Europas ist nicht zu zweifeln), den Thatsachen entsprechen. Es spricht viel dafür, dass die Slaven den Hopfen als Bierwürze früher als die Westeuropäer anwandten; dass sie, wie Schrader andeutet, auch den Namen (s. S. 595 Fussn. 1) von ihren östlichen Nachbarn Turkischen Stammes übernommen haben, dafür fehlen vorläufig die Beweise, Bemerkenswerth ist die späte Einführung des Hopfens für die Bier- bereitung in Schweden erst im 14. Jahrhundert, wo früher Achillea millefolium und Myrica gale (s. S. 353) wie anderwärts verschiedene bittere Pflanzenstoffe und missbräuchlich Ledum palustre seine Stelle vertraten, und in England erst in der Zeit Heinrichs VIII. (jetzt wird derselbe namentlich in der Grafschaft Kent viel gebaut und die Ernte dient den dabei beschäftigten Londoner Arbeitern „hoppers‘ als eine Art Sommerfrische). Off. die Drüsen des Fruchtstandes Glandulae Lupuli, Lupulinum, Lupulus, Houblon, (Lupulin), Lupulina, Ph. Austr., Belg., Dan., Gall., Germ., Helv., Hung., Neerl., Rom., Ross. 1) Von Agayös kurz und ordyvg Aehre, 2) Nach Louis Castagne, Marseille, welcher zwischen 1820 und 1830 bei Constantinopel, wo er als Kaufmann etabliert war, botanisirte (Boissier Fl. Or. I. XV). Später erforschte er die Flora von Marseille (Catalogue des plantes qui croissent nat. aux env. de Marseille Aix 1845 Suppl. 1851) und schrieb 1862 über die Ure- dineen des Dep. Bouches-du-Rhöne. 598 Moraceae. (Europa, Nord- und Central-Asien mit Ausnahme der arktischen Gebiete. In Nordamerica nur verwildert.) > * H. Japönieus. ©) Einjährig. In der Tracht der vorigen Art nicht unähnlich, aber Grundachse fehlend. Blätter meist hellgrün, handförmig 5—7lappig, am Rande gezähnt. Männliche Blüthenstände lange lockere Rispen; weibliche kurze - eiförmige Aehren, lang gestielt; ihre Hochblätter herzförmig, stachelspitzig zugespitzt, zur Zeitder Fruchtreife sich nichterheblich vergrössernd. In Japan heimisch, erst vor einigen Jahrzehnten (1886) in die europäischen Gärten eingeführt, jetzt aber schon sehr verbreitet, zur Bekleidung von Lauben, Zäunen etc, sehr beliebt, besonders in einer weissbuntblättrigen Form. Aus den Anpflanzungen ete. in und bei den Gärten sehr leicht und oft zahlreich verwildernd, sich selbständig aussäend und sich sicher hier und da völlig einbürgernd (vgl. Höck Beih. Bot. Centr.bl. XV.401, XXVI. 425, Murr briefl.). Bl. Sommer bis Herbst. H. japonicus Sieb. u. Zuce. Fl. Jap. Fam. nat. II. 89 (1846). Bot. Reg. 1886 359 fig. 42. Nichols. Diet. Gard. Suppl. II. 431. Auch die weissbuntblättrige Form bleibt meist ganz samenbeständig oder liefert doch einen grossen Theil wieder bunter Pflanzen. 240. (16?) CANNABIS!). ([Tourn. ‚Instit.. 535 t.. 309]. L.. Gen. pl. ed. 1. 304] ed.’ 52453 [1754]. Nat. Pfl. IH. 1.97.) (Hanf; plattd.: Hemp, Hennep; niederl. u. vläm.: Kemp, Hennep; dän.: Hamp; franz.: Chanvre; it.: Canapa; ligur.: Canebe; rum.: Cänepä; poln.: Konopie; wend. u. böhm.: Kenope; kroat.: Konoplja, Poskon ; russ.: Kononaa; ung.: Kender.) S.S.595. Einjähriges hohes Kraut mit aufrechtem Stengel, meist ästie. Blätter und Zweige unten gegenständig, oberwärts abwechselnd. Blätter lang gestielt, gefingert, 5—7zählig. Blüthenstände zweihäusig, seitenständig, in den Achseln schuppenartiger Blätter am Grunde eines Zweiges, der an den oberen männlichen oft verkümmert. Die männ- lichen Blüthenstände trugdoldig, in den letzten Verzweigungen wickel- artig, am oberen Theile des Stengels und der Aeste einen rispenähn- lichen Gesammtblüthenstand bildend. Weibliche Blüthenstände auf eine Blüthe reducirt. Das Tragblatt des Stieles der weiblichen Blüthe wächst an derselben an und umhüllt die Blüthe kapuzenartig. Die weibliche Blüthen tragenden Zweige sind meist kurz und dicht beblättert; in ihren Blattachseln tragen sie wieder blüthentragende Zweige, so dass die weiblichen Blüthenstände eine Art von beblätterten Scheinähren bilden. Same mit reichlichem Nährgewebe um das Würzelchen. Keim- ling knieförmig gebogen, mit breiten, fleischigen Keimblättern und an- liegenden Würzelchen, Nur unsere Art. 1100. (627) C. sativa. (;) Meist 0,5—1,5 m, mitunter aber bis über 3 m (Riesenhanf) hoch. Stengel meist starr aufrecht mit sehr I!) zdvvaßıg, Name der Pflanze bei Herodotos. Dieser Name, der in fast allen europäischen Sprachen wiederkehrt, ist asiatischen Ursprungs. Der ungarische Name stimmt mit mehreren den Turkischen Sprachen angehörigen überein, Humulus. Cannabis, 599 zähen Bastfasern, kurzhaarig-raub, meist ästig. Blätter gegenständig, gefingert, 5—7, seltener bis 9zählig. Blättchen lanzettlich, beiderseits verschmälert, grob gesägt, oberwärts ganzrandig, meist etwa 1 dm lang, oberseits rauh, trübgrün, unterseits angedrückt, flaumhaarig, verkahlend, heller, beiderseits drüsig-punktiert; oberste Blätter 3zählig mit lineali- schen Blättehen oder ungetheilt. Nebenblätter frei, fadenförmig. Blatt- stiele lang, kantig, rauh, brüchig. Männliche Blüthen mit weisslichen bis gelblich-grünen, durchscheinend berandeten, länglichen, abstechenden Perigonblättern. Staubbeutel gross, gelb. Weibliche Blüthen dunkler grün. Frucht eine Schliessfrucht, oval, zusammengedrückt, hellgrün ; ihre Schale sich leicht in zwei Hälften theilend. Einheimisch im Asiatischen Steppengebiete, wohl auch in Süd- Sibirien, Nord-China und Nord-Indien. Als westlichsten Fundort kannte A. De Candolle (Origine 118) die Südwestküste des Kaspi- schen Meeres bei Astara und Lenkoran; doch wird die Pflanze auch von den Floristen Süd- und Mittel-Russlands als ursprünglich betrachtet, ebenso von Kanitz im Donau-Delta (Pl. Roman. 112). Es ist da- her anzunehmen, dass auch im unteren Donaugebiet der Hanf ursprüng- lich sein dürfte. Velenovskf, der sich Fl. Bulg. 511 über das Indigenat nicht entscheiden will, spricht sich Suppl. 374 schon zuver- sichtlicher aus; ebenso scheint Adamovi&@ ihn in Serbien für ursprüng- lich zu halten. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass auch in Süd- Ungarn (so Sirmien, Rechel Reise 21), Banat (Heuffel ZBG. Wien VIII. 194 [158]) diese Pflanze als einheimisch zu betrachten ist. Im Gebiet ihrer Bastfasern wegen vielfach (besonders reichlich in der Badischen Rhein-Ebene) angebaut und auf Schutt, an Wegen etc. nicht selten zahlreich verwildernd, im nördlichen Gebiete jedoch meist bald wieder verschwindend, im südlichen und südöstlichen jedoch völlig eingebürgert und ein ständiges Unkraut auf Mais- und Rübenfeldern etec., ebenso an Wegrändern, in Hecken ete. Die Hanfeultur steigt in Wallis bis 1593 m (Jaccard 317), in Tirol bis 1530 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2, 73), in Friaul bis 1150 m (Gortani), in Süd- Bosnien bis 1500 m (Maly), in der Biharia bis 1188 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 51). Bl. Juli, August. Frucht Herbst (September, October). C. sativa L. Spec. pl. ed. 1. 1027 (1753). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 342. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 261. Nyman Consp. 659. Suppl. 277. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 76. Rchb. Ic. XII t. DOLV fig. 1325. — C. foetens Gilib. Exere. I. 450 (1792). Aendert im ganzen wenig ab. Bemerkenswerth erscheinen: B. macrospermal) (C. macrosperma Stokes Bot. Mat. Med. IV. 539 [1812])). Früchte grösser. — Wird besonders zur Oelgewinnung und als Vogelfutter gebaut. Die Pflanzen sind meist kürzer und gedrungener als die zur Faser- gewinnung gebauten. C. Chinensis (C, chinensis Del. Ind. sem. Hort. Monsp. 1849. — Ü. gigantea 1) Von uaxods lang, gross und or&gua Same. 6 Moraceae, der Gärten vgl. Haage u. Schmidt Catal.). Pflanze sehr gross, bis weit über 2 m hoch. Eine rothbraun gefärbte Form wurde bei Berlin als Adventivpflanze beobachtet. Die männliche Pflanze unterscheidet sich von der weiblichen ausser den lockerer gestellten, helleren Blüthen auf den ersten Blick durch den schlankeren, schmächtigeren Wuchs und daher werden im Volke beide Geschlechter mit eigenen Namen be- zeichnet, wobei aber, wie die Ableitung mehrerer Namen von ’femella weiblich für 5 und maseulus männlich für Q beweist, entsprechend der Deutung der älteren Botaniker (ehe Camerarius die wahre Natur der Sexualorgane bei den Pflanzen nachwies) die Geschlechter umgekehrt werden. Die männliche Pflanze heisst hoch- deutsch u. a. (vgl. Pritzel-Jessen 76) Staub-Hanf, Femmel, Hanfhenne; plattd.: Fimmel, Hämpinne, Gale, Gelje-, Geil-, Güste-Hemp; im ital. Friaul Chanaipe; serb.: BJeıouka; der weibliche hochdeutsch: Saat-Hanf, Mäschel, Maspel, Hanf- hahn; niederd.: Hamp, Mastel, Mäsch, Säd-Hemp; in Friaul Chanaipat; serb.: IIpuoura. Die schon von älteren Schriftstellern gemachte, neuerdings von W. Krüger (Ber. D. Bot. Ges. XXVI. a. 340) wiederholte Angabe, dass isolirte weibliche Stöcke auch ohne Befruchtung keimfähige Samen erzeugen, ihre Nachkommenschaft aber ausschliesslich weiblich ist, ist wohl mit Vorsicht aufzunehmen, da Bitter (a.a. O. XXVI. 122) für Mercurialis annua, von der auch von Krüger und seinen Vor- gängern dasselbe behauptet wurde, zwar das Letztere in der Hauptsache bestätigte, aber Befruchtung durch zwischen den weiblichen versteckte männliebe Blüthen nach- gewiesen hat. Bitter schreibt uns, dass er an isolirten weiblichen Hanfpflanzen stets nur taube Früchte erhalten hat. Auf den Hanffeldern richtet der Wurzelparasit Phelipaea ramosa („Hanftod*) oft grossen Schaden an. Die Samen enthalten ein auch technisch benutztes fettes Oel, welches in Russ- land während der Fasten auch zu Speisezwecken verwendet wird. Die Samen dienen allgemein als Vogelfutter. Die stark riechenden Blätter enthalten einen narkoti- schen Stoff, weleher an das in Asien Charas oder Churus genannte gelbgrüne Harz gebunden zu sein scheint; es wurde aus den bei uns medieinisch angewandten Drogen (man unterscheidet in Indien die Blätter der blühenden Pflanzen [Bhang] von den entblätterten Blüthenständen [Ganjäh], reicher an Harz und höher geschätzt) von Bradbury ein Alkaloid Cannabinin dargestellt. In einem grossen Theile besonders des westlichen Asiens, in Aegypten und im tropischen Ost- und West-Afrika (dort Liemba genannt) wird der dort angebaute Hanf, der weit reicher an narkotischem Stoff ist als der europäische (dureh morphologische Merkmale ist diese von Lamarck Eneyel. I. 694 [1783] als Cannabis indiea bezeichnete Pflanze nicht vom Typus verschieden), als Genussmittel verwendet (meistens aus Pfeifen geraucht). Die be- kannteste Bezeichnung dieses Nareoticums ist das arabische Wort Haschisch, das eigentlich Kraut bedeutet; ein Haschisch-Consument heisst Haschäsch, pl. Haschäschin; ıit diesem Namen wurde die zur Zeit der Kreuzzüge in Syrien eine politische Rolle spielende Seete der Isma@liten, deren durch Hanfgenuss fanatisirte Anhänger ihre Opfer bis nach Europa verfolgt haben sollen, bezeichnet, woher das französische Wort assassin für Mörder. Hanfpapier wird besonders zu Papiergeld verwendet. Eine originelle Verwendung finden die nach Entfernung des Bastes zurückbleibenden Holztheile der Stengel in Holland, welehe als ein wenig bekanntes eulturhistorisches teliet Erwähnung verdient. Dort werden etwa 1 dm lange Stücke an beiden Enden durch Eintauchen in geschmolzenen Schwefel mit einem dünnen Ueberzuge dieser Substanz versehen und diese „Zwavelstokjes‘* dienen meist, an glühenden Kohlen entzündet, um die Pfeife in Brand zu setzen. Auch in den benachbarten Provinzen Westfalen und Hannover waren ähnliche, aber aus Coniferenholz verfertigte „Schwefel- stieken“ noch vor etwa 40 Jahren in Gebrauch. Sie waren die Vorläufer der in der Mitte des 19. Jahrh. gebräuchlichen Schwefelhölzer und diese die Vorgänger der jetzt benutzten Streichhölzer. Vgl. Ascherson in Potoni@ und Koerber Naturw. Wochenschr. N, F. IV. 296 (1895). Der Hanf war den Aegyptern, Israeliten sowie den Griechen und Römern um 500 v. Chr. noch unbekannt, wogegen die Cannabis, 601 Inder und Chinesen seine medieinischen Kräfte schon früher gekannt haben dürften, In Europa erwähnt ihn Herodotos (IV, 74, 75) zuerst als von den Skythen (in Süd-Russland) angebaut und zur Berauschung benutzt sowie von den Thrakiern zur Bekleidung verwendet. Noch im 3. Jahrhundert v. Chr. bezog König Hieron II, von Syrakus Hanf von der unteren Rhöne für sein Prachtschiff. Von der nörd- lichen Balkanhalbinsel nach Gallien konnte die Cultur sehr wohl nördlich der Alpenkette gelangt sein. Um 100 n. Chr. erwähnt den Hanf der römische Satiriker Lueilius und zu Plinius Zeit gedieh er üppig in Mittel-Italien (jetzt besonders in der Emilia südlich vom Po). Die Germanen haben ihn vermuthlich von ihren südöstlichen Nachbarn erhalten. Die Namen Femmel und Mäschel werden wohl erst im Mittelalter unter Einfluss der Klostergeistlichkeit aufgekommen sein. Die Faser der Pflanze ist ausserordentlich fest und wird vorzugsweise zu Seilerarbeiten sowie zu groben Geweben (Segeltuch !) benutzt. Off. die blühenden (aus Indien eingeführten) Spitzen, Herba Can- nabis, Herba Cannabis Indicae, Chanvre, Ph. Austr., Belg., Gall., Germ,, Hung. ünd die Früchte, Fructus Cannabis, Semen Cannabis, Cannabis, Chanvre, Chenevis, Canepa Ph. Dan., Gall., Helv., Neerl., Rom., Russ, (Wohl einheimisch im Steppengebiet Asiens und auch Südost- europas; angebaut und verwildert stellenweise in der gemässigten und der Tropenzone der ganzen Erde.) * 40. Familie. URTICACEAE. (Endl. Gen. 282 [1837]. Engler Nat. Pfl. III. 1. 98. — Urticae Juss. Gen. 400 [1789] z. T.) S.S.545. Einjährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Sträucher oder gar (nicht bei uns) Bäume, bei uns stets ohne Milchsaft. Blätter abwechselnd oder gegenständig, seltener quirlig, öfter mit Brennhaaren. Nebenblätter vorhanden, nur bei Parietaria fehlend. Blüthenstände meist kleine Trugdolden, stets an einem verkürzten oder verlängerten, beblätterten oder blattlosen Seitensprosse, oft Scheinköpfehen oder Scheinähren bildend. Blüthen eingeschlechtlich, seltener vielehig, ein- oder zweihäusig; Perigonblätter meist 4—5, seltener 2—3, getrennt oder verbunden, die der weiblichen Blüthen öfter zur Fruchtzeit vergrössert. Staubblätter in den männlichen Blüthen von der Zahl der Perigon- blätter, vor diesen; ihre Staubfäden dick, am Grunde flach, sich nach oben verjüngend, anfangs nach innen gebogen, zur Blüthezeit elastisch vorschnellend. In den männlichen Blüthen meist ein fehlschlagender Fruchtknoten. Weibliche Blüthen (bei uns) ohne fehlschlagende Staub- blätter. Samenanlage am Grunde oder nahe des Grundes im Frucht- knoten angeheftet, geradläufig (orthotrop). Frucht eine Schliessfrucht, öfter als Scheinfrucht von dem Perigon eingeschlossen und mit ihm verbunden. Samen mit dünner, brauner Schale, meist mit öligem Nähr- gewebe (Endosperm). Keimling gerade mit fleischigen, eiförmigen bis fast rundlichen Keimblättern. 602 Urtieaceae., Uebersicht der Tribus A. Pflanze mit Brennhaaren. Perigon der weiblichen Blüthen 4 theilig. Blätter abwechselnd oder gegenständig. Urereae. B. Brennhaare fehlend. I. Blätter gegenständig oder oft durch Fehlschlagen des einen Blattes in Paaren 2reihig. Perigon der weiblichen Blüthe meist 3 theilig. Narben pinselförmig. Procrideae. II. Blätter abwechselnd oder gegenständig. Perigon der weiblichen Blüthen röhrenförmig oder seltener fehlend. Narben nie pinsel- förmige. Männliche Blüthen (bei uns) stets mit 4—6 oder seltener 2-3 Staubblättern (mit nur 1 Staubblatt Forskälieae nur in Süd-Europa). a. Perigon der weiblichen Blüthen frei oder mit dem Fruchtknoten verbunden, seltener fehlend. Vorblätter nie zu einer Hülle ver- einigt. Blätter abwechselnd oder gegenständig, mit Neben- blättern. Boehmerieae. b. Perigon der weiblichen Blüthen frei, niemals fehlend. Vorblätter häufig zu einer Hülle verbunden. Blätter abwechselnd, (bei uns) ohne Nebenblätter. Parietarieae, Ausser unserem Tribus in Europa noch die obenerwähnten Forskälieae (Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 23554 [1869]) mit Forskälia!) (Forskohlea L. Diss. de Opobals. (1764) Mant. I. 11 [1767]. — Forskaelea Scop. Intr. 251 [1777]. — Forskalea Juss. Gen. 403 [1789]. — Forskahlea Agardh Aphor 204 [1825]); F. Cossonidna?) (Webb Ot. Hisp. 49 t. 45 [1839]. — F. tenacissima ß. Cos- soniana Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 534 [1857]) ia Süd-Spanien. 1. Tribus. UREREAE°), (Gaud. Bot.. Voy. Freyc. 496 [1826]. Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 39 [1869]. Engler Nat. Pfl, III. 1. 103. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 123.) S. oben. Die Brennhaare sind steife einzellige Haare, deren angeschwollener Grund in die Oberhaut der Pflanze eingesenkt ist. Die oft köpfehenartig erweiterte Spitze bricht, wenn das Haar z. B. eine Hautstelle berührt, leicht ab und der giftige Inhalt ergiesst sich auf die Haut, die er stark reizt und dadurch den bekannten brennenden Schmerz und die eigenthümliche Anschwellung hervorbringt. Einzelne Personen sind besonders empfindlich, bei welchen das Jueken und die Anschwellung ungewöhnlich lange andauern oder der Ausschlag sieh auf nicht berührte Haut- stellen ausbreitet, Etwa 10 Gattungen meist in den Tropen. !) Nach Pehr [Peter] Forskäl, s. II. 2.8. 276 Fussn, 1. Das genaue Datum seiner Geburt ist 11. Jan, 1732 Helsingfors (Finnland), 2) S. VI. 2, 8..282°/Fussn.'3, f [4 3) Nach der tropischen Gattung Urera (Gaudich. Bot. Voy. Freye. 496 [1826]). Urtica, 603 Uebersicht der Gattungen. A. Narben pinselförmig. Nebenblätter frei (vgl. indessen U. mem- branacea). Blätter gegenständig. Urtiea. B. Narben linealisch. Nebenblätter mehr oder weniger verbunden. Blätter abwechselnd, Laportea. 241. URTICA). ([Tourn. Instit. 534 t. 308; Rupp. Fl. Jen. 309]. L. Gen. pl. [ed. 1. 283] ed. 5. 423 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 104. — Rutica?) Neck. Elem. II. 202 [1770).) (Nessel, Brennnessel; plattd.: Nettel, Nedel; niederl., vläm.: Netel, Brandnetel; dän.: Naelde; franz.: Ortie; südfr.: Ourtiga; it.: Urtica ; ligur.: Ortiga, Urtiga; rum.: Urzieä; poln.: Koprzywa, Pokrzywa, Zagawka; wend.: Kopfiwa; böhm.: Kopiiva; kroat., serb.: Kopriva, Konpuga; russ.: KRonpusa; litt.: Dolyele; alban.: Hi; ung.: Csalän.) S. oben. Ausdauernde oder einjährige Kräuter mit meist aufrechtem, meist vierkantigem Stengel. Blätter gegenständig, meist gezähnt bis eingeschnitten gelappt, meist 5—7-, selten 3nervig. Nebenblätter frei oder zwischen den Blattstielen paarweise verbunden. Blüthenstände seitenständig, am Grunde achselständiger, öfter unentwickelter Laub- zweige, trugdoldig oder rispenförmig-wickelartig. Blüthen grün, oft ohne Vorblätter, 1- oder 2häusig, Männliche Blüthen mit gleichmässig 4 theiligem Perigon und 4 Staubblättern, die in der Knospenlage deut- lich einwärts gebogen sind. Fruchtknotenrudiment vorhanden, becher- förmig. Weibliche Blüthen mit bis auf den Grund 4theiligem Perigon, die beiden inneren gegenüberstehenden Abschnitte später vergrössert, die gerade Frucht einschliessend. Narbe sitzend, pinselförmig. Frucht eiförmig bis länglich, mit häutigem oder dünnkrustigem Perikarp, mit dem der Samen fest verwachsen ist. Ueber 30 Arten in den gemässigten Zonen. A. Einjährig. Jeder Blüthenstand mit männlichen und weiblichen Blüthen, trugdoldig, meist kürzer als die Blattstiele, der sie tragende Laubzweig meist entwickelt. 1101. (1.) U. urens. (Kleine Brennnessel, Eiter-, Heiter-, Haber- Nessel; plattd.: Lütje Nedeln, Kruse Nettel, Hiddernettel, Sengnettel ; lig.: Rogna; kroat.: Zigaviea, Uzigavica, Jarg, Sitna, Gröka Kopriva.) ©. Meist 1,5—4 (bis 6) dm hoch, selten noch erheblich höher. Mit Ausnahme der Brennhaare meist unbehaart. Stengel aufrecht oder auf- steigend, meist ziemlich weich, hellgrün. Blätter eiförmig oder elliptisch, meist etwa 3 cm lang und 2 cm breit, spitz, einge- !) Name der Gattung bei Horatius und andern; von urere brennen. 2) Aus Urtica durch Buchstabenversetzung gebildet. 604 Urticaceae. schnitten gesägt, der Endzahn nicht grösser als die Seitenzähne; die unteren Blätter kürzer als ihr Stiel. Blattstiel abstehend, borstig bis kurzhaarig. Nebenblätter klein, lanzettlich, ganzrandig. Blüthenstände meist aufrecht, meist ziemlich dicht. Weib- liche Blüthen meist zahlreicher. Perigonblätter hellgrün, am Rande mit kurzen Borsten und eingemischten Brennhaaren, die inneren der weiblichen Blüthen meist nur mit einem einzigen Brennhaare. Frucht eiförmig, flach, am Rücken gewölbt, hellgrün. In Gärten, an Dorfstrassen, an Wegrändern, auf Schutt, im ganzen Gebiete gemein, auch auf den Nordseeinseln!! Steigt in den Alpen von Wallis bis 2000 m (Jacecard 317), in denen von Tirol bis 2215 m (Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2. 73), in Friaul bis 1800 m (Gortani II. 140), in Steiermark im Toten Gebirge bis 1500 m (Hayek FI. Stei. I. 179), in Nieder-Oesterreich bis 1435 m (Beck FI. N.Oest. 306), in Bosnien auf der Vranica bis 1700 m (Murbeck) beobachtet, aber nach Maly (briefl.) wohl höher ansteigend. Bl. Mai bis Herbst. U. urens L. Spec. pl. ed. 1. 984 (1753). Koch Syn. ed. 2. 732. A. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 339. Nyman Consp. 657. Richter- Gürke Pl. Eur. I. 76. Rchb. Ic. XII t. DCLI fig. 1320. — UT. minor Lam. Fl. Franc. II. 194 (1778). — U. monoica Gilib. Exerec. II. 450 (1792). — U. ovalifölia Stokes Bot. Mag. Med. IV. 372 (1812). — U. quadristipuläta Dulac Fl. Haut. Pyr. 150 (1867). — U. intermedia Formän. Verh. N. V. Brünn XXXIV. 287 (1896) nach Vandas Reliqu. Form. 53%. Seltener als 7. dioeca als Gemüse verwendet. Früher auch als Herba et semen Urtieae minoris offieinell. Ziemlich wenig veränderlich. Von Formen wären zu nennen: A. Pflanze mit Brennhaaren. I. Pflanze sehr gross. major (Zapat. Consp. Fl. Gal. erit. II. 89 [1908]). Bis 6 dm hoch. Blätter bis 6,5 em lang und bis 5 em breit. Innere Perigonblätter der weib- lichen Blüthen bis 2,5 mm lang und 1,5 mm breit. — Galizien, II. Pflanze mittelgross oder klein. a. Pflanze mittelgross. 1. töpica (A. u. G. Syn. IV [1911]). PfAanze meist lebhaft grün, ausser den Brennhaaren meist fast kahl. — Die verbreitetste Form. 2. Pedölica (Zapat. Consp. Fl. Gal. erit. II. 89 [1908]). Stengel meist braun überlaufen, vom Grunde ästig, zwischen den Brennhaaren mit Borstenhaaren. Blattstiele, Blätter, besonders am Rande und Perigon- blätter am Rücken borstig behaart. Blätter fast rundlich, 2—3,5 em lang und 1,7—3,2 em breit, etwas dunkler grün. Blüthenstände kurz, bis 7” mm lang. Innere Perigonblätter der weiblichen Blüthen 2 mm lang. — Galizien. 3. montäna (Zapal. a. a. O. [1908]). Stengel öfter einfach, Blätter bis 5,2 em lang und 3,5 em breit, am Grunde z. T. keilförmig. Brenn- haare oft mehr zerstreut. Blüthenstände kurz, 0,4—1 em lang. — Galizien. b. Pflanze klein. Urtica, 605 pärvula (Richter-Gürke Pl. Eur. II. 76 [1897]. — TU. parvula Blume Mus. bot. Lugd.-Bat. II. 149 [1852— el — U, urens ß. parvifolia Wedd, in DC. Prodr. XVI. 1. 40 [1869]. — U. urens f. mierophylla Murr DBM. XX [1902] 53.). In allen Theilen, namentlich auch die Blätter, kleiner als der Typus. — An trockenen und nährstoffarmen Orten, B. Pflanze in allen Theilen olıne Brennhaare. iners (Wedd. a. a. O. [1869]. — TU, iners Forsk, Fl. Aeg.-Arab. 160 [1775]. — T, vertieilläta Vahl Symb. bot. I. 76 [1790j). — Selten mit dem Typus. (Fast ganz Europa [ausser Spitzbergen, Jan Meyen, Nowaja-Sem]ja und dem arktischen Russland], am Aetna bis 700 m ansteigend [Strobl]; Kaukasus, dort nach K. Koch [Linnaea XXIII. 605] bis 2000 m aufsteigend; fast ganz Asien; Nord-Afriea; Abyssinien; Cana- rische Inseln ; Madeira; Nord-America; Süd-America eingeschleppt.) * 1101. X 1103? U. urens X dioveca? s. S. 615. B. Blüthenstände nur mit männlichen oder weiblichen Blüthen, 1- oder 2 häusig; der sie tragende Laubzweig meist wenig oder nicht ent- wickelt. Einjährig oder ausdauernd. I. Nebenblätter frei oder nur ganz am Grunde kurz verbunden, a. Weibliche Blüthenstände geknäuelt, köpfchenartig kugelig. 1102. (2.) U. pilulifera (Römische Nessel; franz.: Ortie romaine; kroat.: Drobnja, Ljuta Kopriva). (-). Meist 3—9 dm hoch. Ein- häusig. Stengel meist aufrecht, seltener aufsteigend oder nieder- liegend, ästi. Blätter länglich-eiförmig, zugespitzt, am Grunde keilförmig oder herzförmig, meist länger, seltener kürzer als ihr Stiel, stumpflich-eingeschnitten-gesägt, der Endzahn länger als die seitlichen, ausser den Brennhaaren unterseits meist auf den Nerven kurzhaarig. Männliche Blüthenzweige rispenförmig-wickelartig, aufrecht, zugleich mit weiblichen oder ausschliesslich an den unteren Stengel- knoten, Weibliche Blüthenstände kugelförmig, langgestielt, von wechselnder Grösse, abstehend oder zurückgeschlagen, so lang oder kürzer, selten länger als die Blattstiele.e Frucht eiförmig bis breit- eiförmig, spitz, zusammengedrückt, von den aufgeblasenen, borstig be- haarten Perigonblättern locker umschlossen. Samen klein, spitz. An Wegrändern, auf Schutt ete., einheimisch nur im Mittelmeer- gebiete. Dauphin& (im Rhönethal bis Lyon); Provence; Riviera; in Istrien: Orsera; Insel Cherso: bei Bellei (Marchesetti, Parenzo 75); Dalmatien, nach Süden zu häufiger werdend!! Hercegovina nördlich bis Mostar, Stolac und Trebinje; Montenegro. Im nördlichen Gebiete oft verschleppt und mitunter Jahre lang hintereinander auftretend, so früher (z. T. wohl noch jetzt?) in Thüringen bei Rudolstadt, Windehausen, Heringen und Ellrich; Schloss Mannsfeld! Schlossberg in Quedlinburg, Weferlingen a. d. Aller in der Prov. Sachsen! Bl. Juni bis Herbst. U, pilulifera L. Spec. pl. ed. 1. 983. Koch Syn. ed. 2. 732. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Nyman Consp. 657. Suppl. 277. 606 Urticaceae. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 77. Rechb. Ie. XII t. DCLII fig. 1302. — U. cordifölia Moench Meth. 351 (1794). Die jungen Triebe auch dieser Art werden im Mittelmeergebiet hier und da mit Oel als Salat gegessen (Landerer Flora 1856. 314). Die Pflanze wurde früher auch arzneilich benutzt (Semen Urticae Romanae) und deshalb im nördlieheren Gebiet gezogen, In Griechenland wird sie auch jetzt als Arznei verwendet (Landerer 27 2..00796): Apieius nannte die Art Urtica feminea. Andere alte Namen s. bei Dragen- dorff 179 und Löw Aramäische Pflanzennamen. Aendert ab: von europäischen Formen wären noch zu erwähnen Balearica (Wedd. Arch. Mus. hist, nat. Paris IX. 75 [1856]. — U. baleärica L. Syst. ed. 10. 1265 [1759)) in Spanien, Italien, Sieilien und Griechenland. A. genuina. Blätter mehr oder weniger tief stumpflich-eingeschnitten- gesägt. | f So bei weitem am verbreitetsten. U. pilulifera @. genwina Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 252 (1861). Hierzu gehört: II. Chesneydna!) (Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 75 [1856]. — UT. Chesneyana Blume Mus. bot. Lugd.-Bat. II. 153 [1856]). Blätter gezähnt- gesägt. Nebenblätter stumpf. Weibliche Blüthenstände einzeln, sehr kurz gestielt. — Ob auch bei uns nach Gürke (Richter Pl. Eur. II. 77) mit der Art hin und wieder? B. Dodärtii?). Blätter ganzrandig oder kaum gezähnelt. Ziemlich selten, bei uns wohl nur in Dalmatien, sonst nur verschleppt. U, pilulifera b. Dodartii Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 608 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. — U. Dodartii L. Syst. ed. 10. 1265 (1759). Nyman Consp. 657. Rehb. Ice. XI t. DCLIII fig. 1303. — U, integrifölia Savigny in Lam. Eneyel. IV. 637 (1797). — U. conveca Hornem. in Spreng. Syst. III. 839 (1826). Es lassen sich leieht Mischlinge dieser Rasse mit dem Typus ziehen, die zwischen beiden die Mitte halten und an deren Nachkommen sich besonders gut die Mendel’schen Vererbungsgesetze demonstriren lassen. (England; südwestliches Frankreich; Spanien; Italien; Sardinien ; Sieilien; Balkanhalbinsel [eingeführt in Rumänien ete.]; Krim; Kaukasus; Westliches Asien; Nord-Africa; St. Helena |America eingeführt].) %] b. Blüthenstände sämmtlich ährenförmig oder rispig. 1. Blätter tief eingeschnitten. * U, cannabina. 2|. Stengel aufrecht 1—2 m hoch. Blätter meist 3—5- theilig mit fiederförmig eingeschnittenen bis doppelt fiedertheiligen Abschnitten, Blattstiele wie der Stengel borstenhaarig. Blüthenstände rispig, achselständig, aufrecht. !) Nach dem Obersten (später General) Franeis Rawden Chesney, * 16, März 1789 Annalong (Down, Irland) + 30. Jan. 1872 Mourne (Down), der die Form 1836 auf der Reise am Euphrat bei der Burg Sedjim Kala sammelte. 2) Nach Denis Dodart, * Paris 1634 + 5. November 1707 ebendort, Leibarzt Ludwigs XIV, Urtica, 607 Im gemässigten Asien von Ural und Persien bis nach Dahurien verbreitet, bei uns hier und da als Zierpflanze in Parks, mitunter verwildert. Oefter (wohl nicht in Europa) als Gespinnstpflanze angebaut. U. cannabina L. [Hort. Upsal. 282 (1748;] Spee. pl. ed. 1. 984 (1753). Ledeb. Fl. Ross. III. 638. 2. Blätter nur mehr oder weniger tief sägezähnig. Ausser der folgenden Gesammtart in Europa noch U, rupestris Guss. Adnot. Cat. Hort, Boccadifaleo 15 [1821]) in Sieilien. Gesammtart U. dioeea (No. 2003 u. U. atrivwirens). Ausser unseren Arten in Europa noch TU, atrivirens (atrovirens Req. in Loisel. Nouv. not. 40 [1827]. — U. grandidentata Moris Stirp. Sard. Elench. II. 9 [1828]. — U. dioeca $. atrovirens Gren, u. Godr. Fl. France III. 108 [1855]) in Corsiea, Sardinien, Süd-Italien und einigen kleineren Inseln. — Weddell unter- scheidet (Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 69 [1856]) die Abarten B. floribunda und ©. angustifolia. 1103. (3.).U. diocea (Grosse Brennnessel; plattd.: Grote Nedeln; Brannedel, Bannel; kroat.: Velika Kopriva.) . Meist 0,3—1,5 dm hoch. Meist 2häusig. Grundachse kurz kriechend, ästig, holzig. Stengel meist aufrecht, seltener aufsteigend oder gar niederliegend, wie die Blätter neben den Brennhaaren meist kurzhaarig, derb oder im Mittelmeergebiete mitunter sogar am Grunde holzig, einfach oder in der Mitte kurz ästig. Blätter meist länglich, 0,7—1,4 cm lang und 2 bis 4 em breit, zugespitzt, am Grunde meist herzförmig, grob gesägt, mit eiförmigen bis sichelförmigen spitzen Zähnen, oberwärts mit langen Borsten besät, zwischen diesen oft anliegend zottenhaarig, an den Rändern von sehr kurzen Borsten bewimpert. Blattstiel höchstens halb so lang wie das Blatt, meist schlaff, borstenhaarig. Neben- blätter linealisch - lanzettlich, ganzrandig oder stumpf gezähnt. Männ- liche Blüthenzweige rispenförmig-wickelartig, mit kurzen Seiten- ästen, aufrecht, länger als der Blattstiel. Weibliche Blüthen- zweige mit längeren Seitenästen, zuletzt hängend, sonst den männlichen gleich gestaltet. Perigonblätter grünlich, am Rande von kurzen Boısten und Brennhaaren bewimpert. Frucht eiförmig, gewölbt, am Rücken gekielt, hellgrün. In feuchten Wäldern, besonders in Erlenbrüchen, oft grosse Be- stände bildend, dann auch an Zäunen, in Gebüschen, an Wegrändern und Gräben im ganzen Gebiete nicht selten, auch auf den Nordsee- inseln (Buchenau Fl. Östfries. Ins. 3. Aufl. 90). In den Alpen bis zu verschiedener Höhe beobachtet, in der Schweiz (Hegetschweiler 954) bis 2000 m, im Wallis bis 2410 m (Jaceard 317) in Tirol bis 2370 m (Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2. 74), in Salzburg bis 1600 m (Sauter 38), in Friaul bis 1860 m (Gortani II. 140). In Ungarn bis 1630 m angegeben (Kerner ÖBZ XXVI. [1876] 50, 51), in Siebenbürgen bis 2000 m (Scehur), in Bosnien und der Herce- govina bis 1800 nı (Beck). Bl. Juni bis Herbst. Frucht Juli bis Herbst. 608 Urtieaceae, U. dioica L. Spee. pl. ed. 1. 984 (1753). Koch Syn. ed. 2. 732. Gren. u. Godr. Fl. France III. 108. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 339. (dioeca) A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Nyman Consp. 657. Suppl. 277. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 77. Rchb. Ic. XII t. DCLIV fig. 1324. — U. gräcılis Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 341 (1789). — U. major Kanitz BZ. XX. 190 (1862) XXI. 54 (1863). Verh. ZBG. Wien XII (1862) 212. Neilr. Diagn. 113 vgl. Weddell in DC. Pr. XVI 1. 50—52. Die jungen Sprosse und die Blätter werden wie Spinat gekocht als Gemüse gegessen. Manche Tiere, wie z. B. das Rindvieh, erscheinen gegen die Brennhaare unempfindlich; sie verzehren die Pflanze gierig. — Das frische Kraut wird weiter noch heute in der Volksmediein gegen Lähmungen und Rheumatismus verwandt, indem der betr, Körpertheil durch die Brennbaare gereizt wird (Urtication). Die Grundachse findet zum Gelbfärben Anwendung (Haussknecht); viel bekannter ist aber die Benutzung der Stengelfasern zur Herstellung des Nesseltuches. Ziemlich veränderlich. Wohl nicht im Gebiete wächst die Rasse Steula (Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 78 [1856] in DC. Prodr. XVI. 1. 52 [1869]. — U. sieula Gasparr. in Guss. Fl. Sic. Syn. II. 580 [1844]). Stengel am Grunde strauchartig, mehrjährig, zierlich, ästig, behaart, Blätter klein, am Grunde abge- rundet, scharf gesägt. — So bisher nur in Sieilien. — Bei uns kommen in Betracht: A. Stengel aufrecht oder nur durch Niedertreten etc. liegend bis auf- steigend, höchstens die randständigen dichten Bestände seitlich ge- drängt, Grundachsen ziemlich kurz kriechend. I. Pflanze zweihäusig, selten einzelne Blüthen des anderen Ge- schlechts eingemischt. a. Blätter mittelgross oder gross. 1. Pflanze mässig stark behaart bis verkahlend. a. vulgäris Stengel meist ziemlich hoch, meist unverzweigt oder wenig verzweigt, rauh behaart. Blätter meist herz- förmig-eiförmig, die oberen schmäler und auch kleiner, meist grob gesägt-gezähnt. Die bei weitem häufigste Rasse. U. dioica a. vulgaris Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 50 (1869). Hierzu gehören folgende Formen: 1. Stengel auch in der Blüthenregion beblättert, «. Pflanze reichlich mit Brennhaaren besetzt. $ Blätter herzförmig-eiförmig oder breiter. — U. dioica «a. latifolia Ledeb. Fl. Alt. IV. 240 (1833). Fl. Ross. III, 637. * Blätter einfach grob-gesägt oder mit wenigen Doppelzähnen, sowie ohne besonders verlängerten Endzahn, + Blätter mittelgross. A* hispida. Dunkelgrün. Sehr stark mit Brennhaaren bedeckt. Blätter kurz zugespitzt, schwach herzförmig, eiförmig-lanzettlich. — So besonders im südlichen Ge. biete, im Mittelmeergebiete und West-Asien stellenweise häufig, in Friaul bis 1500 m beobachtet (Gortani II. 140). — TU. dioica a. Subvar. hispida Wedd, Arch, Mus. Paris IX. 77 (1856) in DC. a. a, O. 50 (1869). Fiek Urtiea. 609 Fl. Schles. 394, Sag. u. Schneid. Fl. Centr, Karp. 450. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 340. Strobl Flora LXIV (1881) 365. — U. hispida Lam. u. DC Fl. Frang, V. 355 (1815). Nyman Consp. 657. — ‚U. nebrodensis !) Gasp. in Guss. Fl. Sic. Syn. II. 580 (1844). — Sehr nahe stehen: II* horrida (Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 51 [1869)). Stengel, Blätter und Perigon sehr rauhborstig. IIl* hispidula (U. hispidula Cariot Etude des Fleurs II. 505 [1864] vgl. Gremli Neue Beitr,. I. 21). Männ- liche Pflanze hell mit weisslichen Blüthenständen, weibliche dunkelgrün mit in der Frucht schwärzlichen Blüthenständen, die so lang oder kaum länger sind als das Blatt. — Eine zweifelhafte Pflanze. B* tYpica. Pflanze dieht mit kurzen Haaren bedeckt, da- zwischen dünne bis weiche z. T. nicht brennende Borsten. — So am häufigsten. — U. dioica a. typiea Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 339 (1897) veränd. C* glabräta. Stengel und Blätter ausser den auch spär- licheren Brennhaaren kahl oder fast kahl. — Hier und da zerstreut, anscheinend im südlichen und besonders südöstlichen Gebiete häufiger. Auch ausserhalb des Ge- bietes in Südost-Europa und bis zum Himalaja angegeben. — DT. dioica a. Subvar. glabrata Wedd,. in DC. Prodr. XVI. 1. 51 (1869). Kanitz Flora LV. 19 (1872). — U. glabrata Clem. Atti Soc. It. Fir. 1841. 517. Vis. Fl. Dalm. I. 217 (1842). Nyman Consp. 657. — Vielleicht zum Theil von grösserer Selbständigkeit. — Wohl kaum verschieden ist glabrescens (Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 130 [1889]). Lindberg gibt (Iter Austr.-Hung. 22) U. glabrata für das Omblathal in Dalmatien an, wo in- dessen nach Sagorski (ÖBZ. LXI [1911] 16) nur T. membranacea wächst. fr Blätter gross. A* Carpätica. Pflanze bis 1,5 dm hoch. Blätter bis fast 2 dm lang und 1,2 dm breit, die unteren herzförmig. — Wohl überall verbreitet. — U. dioica 1 form. carpatica Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 91 (1908). — Die Pflanzen haben meist nicht sehr diehtstehende Brennhaare. B* Sarmätica. Pflanze gross und kräftig. Blätter gross. tief herzförmig, eiförmig, bis über 1,5 dm lang und fast 1 dm breit, die oberen kleiner herzförmig-länglich, bis fast 4 cm breit, alle spitz, die oberen zugespitzt, gleich- mässig grob gesägt mit (bis 11 mm) breiten und 6 mm langen Sägezähnen, an den Nerven mehr oder weniger behaart. Nebenblätter bis 1 em lang und 4 mm breit. Blüthenstände bis etwa 4 em lang. Blüthen klein. Frucht glänzend gelblich bis bräunlich. — Bisher nur in Galizien (Lentz). — T. dioica e. sarmatica Zapal. Consp. Fl. Galie, erit. II. 92 (1908). — Eine Pflanze von unsicherem Werth, von der nur 2 weibliche Zweige vorlagen. Wohl weiter verbreitet. — Hierher gehört auch: II* subsetosa (Zapal. a.a. ©. 93 [1908]). Stengel und Blattstiele spärlich borstig. — -Galizien. 1) S. I. S. 261 Fussn. 1. Ascherson u. Gräebner, Synopsis. IV 39 610 Urtieaceae. ** Blätter mit abweichender Ausbildung des Randes: doppelt gesägt oder mit lang vorgezogenen Zähnen, f duplieati-serräta. Blätter kaum herzförmig, doppelt gesägt, meist wie der Stengel reichlich brennhaarig. — Zerstreut. — T. dioica a. Subvar. duplicato-serrata Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 77 (1856) in DC. Prodr. XVI. 1. 51 (1869). | fr trilobescens. Einige der mittleren Zähne viel stärker entwickelt und mehr oder weniger stark wieder gezähnt, daher das Blatt mitunter schwach dreilappig erscheinend. — So mitunter in Erlenbrüchern an feuchten schattigen Orten. — U. dioica var. trilobescens Ullep. ÖBZ. XXX VIII (1888) 20. Sag. u. Schneid. Fl. Centr. Karp. 450. trr macrodöntal). Blattzähne einzeln oder zahlreich stark vorgezogen. — Nicht selten. — U. dioica var, macrodonta Borb. in Baenitz Herb. Eur. no. 6996 (1892). Balat. fl. 337. trrr lamiifölia. Pflanze gross. Unterste Blätter fast nieren- förmig-herzförmig, die mittleren eiförmig-herzförmig, länger zugespitzt, alle grob eingeschnitten gesägt, an den Nerven borstig behaart. — Auf Triften und im Gebirge, nach Schur bis 2000 m aufsteigend. — DT. dioica a. lamüifolia Schur Enum. pl. Transs. 601 (1866). — TUT, dioica var, alpina Schur Sert. no. 2513 (1853). — Ihr nahe stehen: B* cürvidens (Schur a. a. O. [1866]). Blätter kahler, sehr lang zugespitzt, gesägt-gezähnt mit nach vorn ge- krümmten Zähnen. — Zerstreut. C* ziphodon?) (Stapf Verh. ZBG. Wien XXXIX [1889] 212. — U. xiphodon Stapf Bot. Erg. Polakschen Exp. 11.5 [1885/6]). Endzahn der Blätter sehr stark verlängert. — Asien, ähnliche Formen auch bei uns, $$ Alle Blätter schmäler. angustifölia. Blätter alle aus abgerundetem Grunde länglich-lanzettlich bis schmal-eiförmig-lanzettlich. — Aus Ost- asien, Sibirien und Süd-Russland angegeben, aber ebensolche Formen auch bei uns nicht selten. — TU. dioica ß. angustifolia Ledeb. Fl. Alt. IV. 240 (1833). Fl. Ross. III. 637. Rchb, Ie. XXI 654b nach Pospich. Fl. Oesterr, Küstenl, I. 340. — U. angustifolia Fisch. nach Hornem. Hort. Hafn. Suppl. 107 (1819). ß. Pflanze ganz ohne Brennhaare oder doch nur sehr spärlieb mit solchen besetzt. subin&rmis, — Hier und da, meist einzeln. — UT. dioica var. subinermis Uechtritz Verh. BV. Brandenb. V. 146 (1863). Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 1866. 124. Fiek Fl. Schles. 394 (1881). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Pospich. Fl, Oesterr, Küstenl, I. 340. — T. dioica e. inermis „Uechtr.* nach Zapat. Consp. Fl. Galie, erit. II. 92 (1908). — Die Pflanze darf nicht mit im Herbste verkahlenden, dann nieht mehr brennenden Pflanzen des Typus verwechselt werden. — Hierher gehört: SS umbrösa (Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1.50 [1869]). Stengel und Blätter dünn behaart, fast ohne Brennhaare. — In Wäldern nicht selten. 2, Blätter im oberen blüthentragenden Theile der Stengel fehlschlagenJ, I) Von uazods lang und ödodg Zahn. 2) Von $ipog Schwert und ödods, Urtica, 611 verkümmernd und hinfällig, der obere Theil daher zur Blüthezeit blattlos. spieäta. Pflanze gross; untere Blätter gross. — Bisher nur in Östpreussen: Insterburger Stadtwald!! aber wohl weiter ver- breitet. — U. dioeca b. spicata A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl, 262 (1898). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) ’* b.ramosissima, Pflanze gross und kräftig, 1,5 bis fast 2 m hoch. Stengel am Grunde holzig, Pflanze daher halbstrauchig, schon vom Grunde an sehr ästig, buschig. Bisher nur in Ungarn: Comitat Neutra, bei Zela (L. Richter). U. dioica var. ramosissima L. Richter ÖBZ. XXII (1872) 167. Scheint eine beachtenswerthe Pflanze zu sein. Ueber die gleich- falls halbstrauchige aber kleine Rasse Sicula vgl, oben S. 608. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) EI 2. Pflanze in allen Theilen dicht grau behaart. galeopsidifölia. Stengel filzig, Blätter eiförmig- lanzettlich, oberseits behaart, unterseits filzig, ohne oder fast ohne Brennhaare; Blüthenstände ährenförmig, etwa so lang als der Blattstiel mit filzig behaarten Stielen. Typisch bisher nur in Ungarn, dort im Röhricht der Sümpfe verbreitet (vgl. Pokorny Verh. ZBG. Wien X. 289 [1860)). | U. dioica &. galeopsifoha Kanitz in DC. Prodr. XVI. 1. 51 (1869). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 78. — U. gale- opsifolia Wierzb. in Opiz Naturalientausch IX. 107 (1825). Herb. authent. no. 41. Pokorny Verh. ZBG. Wien X. 289 (1860). Nyman Consp. 657. — U. major var. galeopsifolia Kanitz BZ. XX. 190 (1862). Flora LV. 17 (1872). Hierher gehört: b. puböscens. Stengel und Blätter fast ganz ohne Brennhaare, dieht und weich behaart. Perigonblätter zur Fruchtzeit weichhaarig. — So verbreiteter im südöstlichen Europa, bei uns in Dalmatien und wohl weiter, dann in Italien mit den Inseln, Balkanhalbinsel, Süd-Russland, Kaukasus und Kleinasien. — TU. dioica var. pubescens Trautv. Bull. Ac. Se, S. Petersb. XIJI [1854] 188 (1855). — U. pubescens Ledeb. Fl. Alt. IV. 240 (1833) in Eichw. Pl. nov. Casp. Cauc. II. 41 t, 39 (1831 bis 33). Nyman Consp. 657. — U. submitis Boiss. Fl. Or. IV. 1146 (1879). — Ob hierher auch T. dioiea var. holoserieca Fries nach Sael, Herb. Mus. Fenn. I aus Schweden und Finnland ?? (Verbreitung der Rasse: Sardinien ; Sieilien ; Italien ; Serbien ; Bulgarien ; Griechenland ; Süd-Russland ; Kaukasus; Kleinasien.) I b. Blätter viel kleiner als beim Typus; Pflanze klein. 39* 612 Urticaceae, microphyllat). Pflanze niedrig, meist ziemlich ästig. Stengel am Grunde öfter etwas (ob auch stärker?) holzig. Blätter meist nur !/a oder !/s so lang als beim Typus, am Grunde kaum herzförmig, öfter bis lanzettlich. An Abhängen, auf sonnigen Hügeln, auf Gerölle oder an Felsen, fast nur im südöstlichen Gebiete, dort verbreitet, selten im mittleren oder gar nördlichen Gebiete. U. dioica var. microphylla Hausm. Fl. Tirol 771 (1852). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 78. — TU. dioica var. parvifolia Wierzb. in Heuff. Enum. pl. Ban. 157 (1858). Die Pflanze besitzt eine sehr eigenartige Tracht und bleibt auch in der Cultur constant. Die oben S. 608 genannte Rasse Sicula steht ihr augenscheinlich nahe. Sie darf nicht mit Standortsformen dürrer resp. ausgetrockneter Stellen vermengt werden, diese zeigen indessen meist keine so gleichmässige Verkleinerung der Blätter und erscheinen auch sonst krankhaft verändert. — Hierher gehören: 2. montäna. Meist 2,5—3 dm hoch, vom Grunde an ästig. Blätter der unteren Zweige sehr klein, am Grunde abgerundet, eiförmig, kürzer zu- gespitzt. — An Felsen und Mauern in Siebenbürgen. Bl. Juli, August, — DT. dioica b. montana Schur Enum. pl. Transs. 601 (1866). 3. parvifölia. Pflanze etwa 3—3,5 dm hoch. Stengel nicht ästig. Blätter bis 6 mm lang. — Galizien. — U. dioica 3. for. parvifolia Zapal. Consp. Fl. Galie, erit. II. 91 (1908) wohl nicht Wierzb. — Ist nach Zapalowiez von Hausmann’s mierophylla verschieden, 4. Czarnohore&nsis?2). Bis 45 dm hoch, spärlich borstig und mit kurzen sehr spärlichen Brennhaaren. Blätter nur 4 (bis 7) em lang, ziemlich breit, die unteren fast rundlich, wie die übrigen am Grunde abgerundet- gestutzt, die obersten schmäler, alle tief kammförmig eingeschnitten ge- zähnt oder gesägt, die Zähne viel schmäler als die des Typus. Perigon- blätter der männlichen Blüthen 1,5 mm lang spärlich borstig, z. T. purpurn überlaufen, — Galizien, in etwa 1700 m Höhe. — T. dioica 2. f. ezarnohorensis Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 91 (1908), (Verbreitung der Rasse: Bisher nur aus dem Gebiete bekannt, aber wohl weiter verbreitet.) 1=1? II. Pflanzen einhäusig (vgl. auch Kroviensis). mono&ca. Pflanze meist gross und kräftig, mitunter aber auch kleiner, Untere Blüthenstände meist weiblich, die oberen meist mit männlichen und weiblichen Blüthen, mitunter auch einzelne Blüthen, selten zahlreiche zweigeschlechtlich. Hier und da zerstreut. U. dioica var. monoieca Tausch in Ott Catal. Fl. Böhm. 41 (1851), nur der Name, Celak. Prodr. Fl. Böhm. 146. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 340. Pospichal lüsst es (a. a. O.) dahin gestellt, ob seine Pflanze, die er als kleiner und mit der Traeht und der Blattform der UT. ureus beschreibt, nieht etwa ein Bastard dieser Art mit U, dioeca sei. Hierher gehören: ') Von wıxoög klein und pöAAor Blatt. 2) Auf der Czarna Horn in den Öst-Galizischen Karpaten gefunden, B. Urtica, 613 b. androögyna (Beck Fl. Nieder- Oesterr. 306 [1890]. — TUT. dioeca var, monoeca Beck Fl. Herrnst. Kl. Ausg. 183 [359] [1884]). Untere Blüthen- stände männlich, die mittleren gemischt, die oberen weiblich. — Nieder- Oesterreich. Galizien und wohl auch anderwärts, ce. miräbilis (Zapet. Consp. Fl. Galie. erit. II. 91 [1908]). Stengel zierlich, bis 8,5 dm hoch, mit sehr kurzen Borsten ziemlich spärlich besetzt, ober- wärts diehter behaart, Brennhaare ziemlich spärlich. Blätter mittelgross, mit schwach herzförmigem Grunde, die unteren eiförmig, bis 8 enı lang und bis etwas über 5 em breit, die oberen allmählich schmäler und kleiner, Blüthen klein, in dünnen, stark unterbrochenen Blüthenständen, die ein- zelnen Knäuel fest sitzend bis kurz gestielt. Blüthen in demselben Blüthen- stande teils weiblich, teils zweigeschlechtlich; die letzteren mit einem Frucht- knoten und 4 Staubblättern; ihr Perigon mit 4 gleichlangen oder fast gleichlangen 1,2—1,5 mm langen Blättern. Galizien. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art?) x? Stengel aus niederliegendem wurzelndem Grunde aufsteigend. Kioviensis!). Stengel diek und weich, schlaff, meist ziem- lich lang niederliegend und wurzelnd, daher die Pflanze kriechend und mitunter grösseren Rasen bildend, ziemlich zerstreut mit derben Borsten besetzt. Blätter meist aus abgerundetem Grunde allmählich und lang zugespitzt, seltener breit bis breit-herzförmig, einfach grob gesägt, mit abstehenden oder vorwärts gerichteten Zähnen ; ziemlich sparsam behaart. Blüthenstände dünn, lockerblüthig, die‘ unteren meist weiblich, die oberen männlich, mitunter aber auch zweihäusig. Blüthen kleiner. An schattigen Bruchstellen, in Waldsümpfen, Erlenbrüchern ete. gerne in Gesellschaft von /mpatiens noli tangere. In Nieder-Oester- reich in den Marchsümpfen. Ungarn!! Siebenbürgen, hier an- scheinend nicht selten. Selten im übrigen Gebiete, aber vielleicht oft nur übersehen. Bl. Juli, August. U. dioieca var. Kioviensis Wedd. Arch. Mus. hist, nat. Paris IX. 78 (1856); in DC. Prodr. XVI. 1. 51. — TU. Kioviensis Bogowitsch Bull. Soc. Nat. Mosc. XVI. 1. 324 (1843). Nyman Consp. 657. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 307. Richter-Gürke Pl. Eur. 1479. Wir haben uns nicht entschliessen können, diese Pflanze als eigene Art aufrecht zu erhalten; so charakteristisch sie auch in ausgeprägten Exemplaren erscheint, so ist doch keines der Merkmale scharf gegen die übrigen Rassen ab- grenzend. Die Pflanzen des nördlichen Gebietes können nicht getrennt werden. Hierher gehören: IL, radieans (U. radıcans Bolla Verh. Ver. Naturk. Pressb, I. 8, Sitzb. 24 [1856] ÖBZ. VII [1857] 129. Janka ÖBZ. VII [1857] 328. Neilr. Ung. Nachtr. 56. Verh. ZBG. Wien XXXV. 643 [1885]. Simonk. Enum. Fl. Transs. 485, nicht Sw. oder Wight. — U. Bollae2) Kanitz Flora LV. 17 [1872]. Nyman Consp. 857 Suppl. 277). Blätter breit, dünn und schlaf. Ungarn : Comitat Press- burg, Erlenbruch Schur bei St. Georgen (Bolla!!). — Kanitz nennt a. a. O. die Form T, Boliae, weil der Name U. radicans bereits zweimal vergeben sei (beide gehören indessen nicht zur Gattung Urtica!) und weil diese Pflanze von 1) Bei Kiew, polnisch Kiöw, gesammelt. 2) 5 VL 18.7570. Rusım, 1. ıT. 614 Urticaceae. Kioviensis wohl verschieden sei. Die Blattbreite ist allerdings bej den Bolla- schen Pflanzen von Pressburg und bei den Rogowitsch’schen von Kiew recht wesentlich verschieden, aber sonst ist kein erheblicher Unterschied bemerkbar, III. pilosa (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262 [1898]). Blätter, namentlich die jungen, dicht grau behaart, meist mässig breit bis breit. — So auf Mooren und im Röhricht an Fluss- und Seeufern in Nordostdeutschland; wohl weiter verbreitet. — An mehrmals im Jahre gemähten Orten überzieht die Pflanze durch ihre schlaff niederliegenden Stengel öfter grössere Flecke in niedrigem Rasen. (Verbreitung der Rasse: Südlicheres Russland.) |* (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa mit Ausnahme des arkti- schen; nördliches und gemässigtes Asien; Nord-Afriea; Polynesien; Nord-America; subtropisches Süd-America.) 2 1101. X 1103? T. urens X dioveca s. S. 615. II. Nebenblätter zwischen den Blattstielen verbunden. 1104. (4.) U. membranäcea (alban.: HiyY-i-bute). (-). Mehr oder weniger behaart. Stengel meist 3—8 dm hoch, aufrecht, ästig, ober- wärts rispig. Blätter oval, spitz, stark sägezähnig, ihr Stiel etwa so lang wie die Spreitee Blüthenstände zu 2 achselständig, aufrecht oder ausgebreitet, eingeschlechtlich, die weiblichen unteren kürzer als der Blattstiel, meist nur 1—3 em lang; die Blüthen ringsum um die nicht verbreiterte Achse tragend.. Männliche obere Blüthen- stände so lang oder auch länger als der Blattstiel, 8—10 cm lang, ihre Achse am Grunde ohne Blüthen, in der Mitte oder ober- wärts verbreitert, dort häutig und die Blüthen auf der Oberseite tragend, unterseits ohne Blüthen. Hier und da die männlichen Blüthenstände fehlschlagend und durch weibliche ersetzt, dadurch oft ganze Pflanzen weiblich. An Wegrändern auf Aeckern nur im südlichsten Gebiete. Im Südwesten in der Provence und Riviera! Im Südosten in Dalmatien: Gravosa (Pantocsek), Ombla (Sagorski), Cattaro (König Fr. Aug. von Sachsen, nach Biasoletto Relaz. del viagg. [1841] 71. Weiss Verh. ZBG. Wien VII. 758 |1867]), auf den Inseln Giuppana (Visiani Fl. Dalm. I. 217) und Lesina (König Fr. Aug. a.a. O. 51). Monte- negro: Vir (Pan&i€ 83). Bl. April, Mai. U. membranacea Poir. Ene. IV. 638 (1797). Gren. u. Godr. Fl. France III. 107. Vis. Fl. Dalm. I. 217. Nyman Consp. 657. Suppl. 277. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 79. Rehb. Ic. XII t. DCLII fig. 1321. — UT. dübia Forsk. Fl. Aegypt.-Arab. 121 (1775)?? vgl. unten. — U. caudäta Vahl Symb. bot. II. 96 (1791) nicht Poir. noch Burm. vel. unten. — U. lusitänica Brot. Fl. Lusit. I. 205 (1804). Der Forskäl’sche Name ist ganz zweifelhaft. Poiret’s (1797) und Bur- mann’s (1768) U. caudata gehören beide zu Boehmeria, ihr Gleichlaut ist also kein Grund zur Verwerfung des Vahl’schen Namens, falls dessen Identität mit U. membranacea absolut sicher stände. Aendert ab: B. subinedrmis (Sennen in Dörfl. Herb. norm. no. 5173). Brennhaare fast fehlend. — Selten, Urtica, 615 C. hörrida (Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 251 [1861]). Pflanze meist kräftiger, mit langen zahlreichen Brennhaaren. Obere Blüthenstände länger als die Blattstiele, mit wenigen den männlichen beigemischten weiblichen Blüthen. — Spanien. II, erenäta, Blätter viel kleiner als beim Typus, mit sehr zahlreichen, fast gleichen, stumpflichen Zähnen, — Zerstreut. — U. membranacea ß. crenata Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 57 (1869). Wichtiger erscheint: b. negl&cta. Pflanze meist weniger kräftig. Blätter öfter eiförmig-elliptisch, am Grunde keilförmig, scharf gesägt, Alle Blüthenstände den weiblichen des Typus ähnlich, mit männlichen und weiblichen Blüthen. Bisher nur in Spanien, Italien, Sieilien, Malta und auf den Azoren, vielleicht auch bei uns. U. membranacea 6. neglecta Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 57 (1869). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 79. — U. negleeta Guss. Ind. sem, hort, Bocca- difaleo 1825. 11. — U. atlantica Blume Mus. Bot. Lugd. Bat. II. 149 (1856). — U. Pittoni\) Blume a. a. O. 147, (1856). — U. azorıca Hochst. in Seub. Fl. Azor. 28 (1844). (Verbreitung der Art: Süd- und West-Frankreich; Iberische Halb- insel; Balearen; Italien mit Sardinien und Sieilien [auf den Nebroden bis 700, auf dem Aetna bis 1000 m aufsteigend, Strobl OBZ. XXI (1881) 399]; Balkanhalbinsel; Kreta; Kleinasien ; Syrien; Nord-Africa; Makaronesien.) *] Bastard. Aa KeB: 1101. X 1103? U. urens X dioeca? Oil). Stengel aufrecht, 1—1,2 m hoch, dünn, spärlich mit Brennhaaren besetzt, ästig, mit sehr zierlichen Zweigen. Blätter ziemlich gross, dünnhäutig, länglich, bis 7 em lang und fast 3 cm breit, spitzlich, grob gekerbt-gesägt, die kleineren Blätter oft grob gekerbt bis dreilappig, die kleinsten elliptisch- eiförmig bis rundlich, ganzrandig. Blattstiel bis über 3 cm lang, Neben- blätter 1,5—2 mm lang, frei, länglich, spitz, gewimpert. Blüthenstände, nur weibliche bekannt, also wohl zweihäusig, ährenförmig, bis 1,5 em lang mit bis 3 em langem Stiel, länger oder kürzer als ihr Stiel, eylindrisch, ununterbrochen, sehr selten unterbrochen mit dichten Blüthen- knäueln. Perigonblätter 0,2—1 mm lang, die grösseren und kleineren fruchttragenden behaart. Fruchtknoten bis über 1 mm lang. An Gartenzäunen bei Wechselburg in Steiermark mit U. dioeca, U. urens und anderen Kräutern (Zechenter August 1833). U. urens X dioeca? A. u. G. Syn. IV (1911). — TU. oblon- gäta Koch Flora XXV (1842) 255. Pittoni Mitt. nat. V. Steierm. 1868. 54. Kanitz Flora LV (1872) 20—23 t. I. Nyman Consp. 657 Suppl. 277. 1) Nach Joseph Claudius Pittoni Ritter von Dannenfeldt, * 4. Juli 1797 Wien 7 2. April 1878 Görz (Dalla Torre br, vgl. Dalla Torre u. Sarnth, I. 226), K. K. Truchsess, Stadtverordneten in Graz, verdient um die Flora Cislei- thaniens, Besitzer eines werthvollen Herbars, aus dem Blume diese Pflanze beschrieb. Auch ich verdanke ihm werthvolles Material. A. 616 Urtieaceae, . Eine sehr kritische Pflanze, die die mannichfachsten Deutungen erfahren hat. Kanitz stellt sie a. a. O. hinter U. membranacea, eine Annahme, die aber sicher nicht zutrifft. Die Tracht der grossen schlaffen Pflanze spricht nicht gegen eine Kreuzung von U. urens mit UT. dioeca, in deren Gesellschaft sie ja auch gefunden wurde, auch ihr bisher nur einmal beobachtetes Vorkommen spricht für diese Ver- muthung, ebenso die Einjährigkeit und die anscheinende Zweihäusigkeit. Vgl. auch S..612. (Bisher nur im Gebiete.) * *+ LAPORTEA!). (Gaud. in Freye. Voy. Bot. 498 [1826]. Nat. Pfl. III. 1. 106. — Urtı- castrum?) Fabr. Enum. 204 [1759].) S. S. 603. Ausdauernde Kräuter, seltener Sträucher oder gar Bäume. Blätter abwechselnd stehend, gross, ungetheilt, öfter gezähnt, meist fiedernervig. Männliche Blüthenstände in den Achseln der unteren Blätter, meist kurz und dicht, reich verzweigt, weibliche in den Achseln der oberen Blätter oft sehr verlängert. Blüthen und Früchte oft am Stielehen zurückgebogen. Männliche Blüthen mit 4—5theiligem Peri- gon, die weiblichen mit 4 gleichen oder ungleichen Perigonabschnitten, deren beide äussere oder eines von ihnen klein ist oder fehlschlägt. Fruchtknoten mit linealischer nur an einer Seite Papillen tragender Narbe. Frucht mit häutigem oder fleischigem Perikarp. Die gegen 30 Arten wachsen meist in den Tropen, sowohl in der Alten wie in der Neuen Welt, einige auch im gemässigten Nordameriea. — Eine Anzahl von ihnen brennen ganz ausserordentlich scharf, so dass heftige Erkrankungen oft die Folge der Berührung sind. Die infieirten Stellen schmerzen öfter noch nach etwa 2 Wochen sehr stark, wenn sie wieder mit Wasser in Berührung gebracht werden. In ihrer Heimat sollen sie zur Urtieation namentlich gegen örtliche Lähmungen, Rheumatismus ete, verwandt werden. Von den 4 Sectionen kommt bei uns nur in Betracht: Scelepsion?®) (Raf. Herb. als Gatt. Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 78 [1869]). Perigon mit sehr ungleich grossen Abschnitten. Blüthen- stiele flügelartig verbreitert. *+ L. Canadensis. |. Stengel meist 3 dm bis über 1 m hoch, meist auf- recht, seltener aufsteigend, etwas steif, Blätter eiförmig, 0,7 bis fast 2 dm lang, 5—13 em breit, zugespitzt bis spitz, dünn, scharf gesägt, 3nervig und fiedernervig, kahl oder mit einigen Haaren besetzt. Blattstiel schlank, 3—12 em lang. Neben- blätter einzeln, klein, lanzettlich, meist hinfällig. Blüthenstände gross, locker, oft länger als die Blattstiele, die weiblichen abstehend, zur Fruchtzeit 0,5—1,5 dm breit. Fruchtstiele keilförmig, ausgerandet. Frucht doppelt so lang als das Perigon, 3 mm lang, kahl. In Wäldern im Atlantischen Nord-America von Neu-Schottland und Ontario bis Florida und Kansas verbreitet, bei uns hier und da in Gärten und dort mit- !) Gaudichaud erklärt den Namen nicht. Wir wissen daher nicht, ob die Gattung nach dem Örientalisten de Laporte oder nach dem Zoologen Frangois de Laporte Comte de Castelnau benannt ist, *2) Von Urtiea und astrum s, I. S. 211 Fussn. 3, 3) Bedeutung uns nicht bekannt. Laportea. Pilea, 617 unter zahlreich verwildernd. — Wird hier und da der Faser wegen angebaut, aber wohl nicht bei uns. Bl. Juli, August. L. canadensis Gaud. in Freye. Voy. Bot. 498 (1826). — Urtica divaricata L. Spec. pl. ed. 1. 985 (1753). — Drtiedstrum divariecatum O, Ktze. Rev. gen. pl. 635 (1891). Britt. u. Brown Ill. Fl. N.Amer. I. 533. Ueber die Wirkung der Brennhaare der „Wood Nettle*, heftige aber in 1—83 Stunden vorübergehende Röthung und Schwellung der Haut unter lebhaften Schmerzen und Hinterlassung leichter Taubheit vgl. White Dermatitis venenata Boston 1887, 4°8 (F. Kanngiesser). 2. Tribus. PROCRIDEAE!), (Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris. IX. 170 [1856]. DC. Prodr. XVI. 1. 104. Nat. Pfl. III. 1. 107. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 123.) S.S. 602. Meist Kräuter, ohne Brennhaare. Blätter gegenständig oder durch das Fehlschlagen je eines im Paare abwechselnd, .oft auch > zeilig. Nebenblätter vor dem Blattstiel verbunden, also achselständig. Männliche Blüthen meist mit 4theiligem oft stachelspitzigem Perigon. Perigon der weiblichen Blüthen meist 3-, sehr selten 5theilig, mit gleich grossen flachen Abschnitten oder einer derselben mehr oder weniger kapuzenförmig. Schuppenartige Staminodien vorhanden. Narbe pinsel- förmig. Frucht meist trocken, sehr selten fleischig. Keimling mit runden bis eiförmigen Keimblättern. Nährgewebe wenig oder fehlend. Von den 6 ausser unserer Gattung in den Tropen der Alten Welt verbreiteten Gattungen bei uns nur 242? (17.) PILEA?) (Lindl. Collect. bot. t. 4 [1821]. Nat. Pfl. III. 1. 108. — Adicea°) Raf. Annal. nat. 179 [1815]. — Dubreuillia*) Gaudich. Bot. Voy. Freyc. 495 [1826].) Einjährige oder ausdauernde Kräuter. Blätter meist gestielt, un- getheilt oder gezähnt, meist 3nervig, seltener fiedernervig, die eines Paares meist ungleich gross und oft verschieden. Blüthenstände trug- !) Nach der paläotropischen Gattung Procris (Comm. in Juss. Gen. 403 [1789]). Der Name stammt von der Attischen Heroine IIodxoı5, Tochter des Erochtheus, Gattin des Kephalos. 2) Von ziA/og Hut, wegen des kapuzenförmigen Perigonabschnitts der weib- lichen Blüthen, 3) Da Rafinesque den Namen später (New Flora Amer. I. 63 [1836]) Adke geschrieben hat, könnte man an « priv. und d/x»n Recht denken (@dızog ungerecht), wenn der Sinn auch dann so dunkel bleibt wie bei den meisten Raf.’schen Namen. 4) Nach H. Dubreuil, Verf. von Hist. nat. et med, de quelques vegetaux de la famille des Euphorbiacees,. Paris 1835. — Alphonse du Breuil veröffentlichte 1846 in Paris einen Cours &lem, th&or, et pratique de l’agriceulture, 618 Urticaceae, doldige Rispen mit in Knäueln stehenden Blüthen. Männliche Blüthen mit hinfälligen Vorblättern. Perigon 4-, selten 2—3theilig, mit fleischigen, concaven, oft stachelspitzigen Abschnitten, weiss oder rosa. Fruchtknoten- rest vorhanden. Weibliche Blüthen mit 3theiligem Perigon, dessen seit- liche Abschnitte oft kleiner und flach, der dritte kapuzenförmig. Stami- nodien flach. Fruchtknoten zusammengedrückt. Narbe sitzend. Frucht schief, zusammengedrückt. Same mit sehr wenig Nährgewebe. Ueber 100 Arten überall in den Tropen; fehlt nur in Australien. 1105? (63.) P. mierophyllat). )—))? Ganz kahl. Stengel meist niederliegend bis aufsteigend, bis 1,5 dm hoch, sehr ästig, fleischig. Blätter klein, elliptisch bis länglich oder verkehrt-eiförmig, seltener ei- förmig, völlig ganzrandig, meist stumpf, am Grunde oft keilförmig-ver- schmälert, fiedernervig oder undeutlich nervig. Blüthenstände sitzend oder kurz gestielt, kugelig zusammengezogen, kürzer als das Blatt, mit männlichen und weiblichen Blüthen in demselben Blüthenstande oder diese eingeschlechtlich, die Pflanze daher meist einhäusig. Diese im tropischen America verbreitete Pflanze wurde in Europa zuerst von Abdurrahman Nadschi Effendi (L. Charrel) an feuchten Felsen des Berges Baldscha Tep& bei Saloniki (Makedonien) in etwa 400—450 m Meereshöhe aufgefunden (A. v. Degen Termösz. Közl. XXVI. Pötf. XXXI. 230 mit Abb... Am 9. Mai 1909 beob- achtete sie J. B. Kümmerle an der kroatischen Adria-Küste unweit Lukovo-Sugarije südlich von Carlopago in der unteren Region des Velebit ca. 600 m ü. M. in 3 Exemplaren in einem lichten Bestande von Quercus lanuginosa, Acer Illyrieum, A. obtusatum und Fraxinus ornus in einer mit feuchter Terra rossa (rother durch die Verwitterung des Kalks entstandener Thon) gefüllten Spalte des karrenartig zerklüfteten Karstterrains, suchte sie aber im folgenden Jahre vergeblich (Kümmerle S. A. aus Mag. Bot. Lapok X [1911] No. 8—11 S. 5). Im übrigen Gebiet wird die zierliche Selaginella ähnliche Pflanze häufig in Töpfen und Gewächshäusern (auch wegen der männlichen Blüthen, die sich explosionsartig unter Entwicklung eines Pollen-Wölkchens öffnen) ge- zogen und verwildert in- und ausserhalb der Häuser, auf Compost- haufen etc. sehr leicht, ohne sich aber lange zu erhalten. Auf eine solche Verschleppung ist das Vorkommen im Mannheimer Hafen (Aug. 1906) zurückzuführen (Zimmermann Adv. u. Rud.flora v. Mannh. u. s. w. 80 [1907]. Höck Beih. Bot. Oentr.bl. XXVI. 2. 425). Bl. Juni—Aug. P. microphylla Liebm. Vidensk. Selsk. Skr. 5 Räkke. Nat. og Math. Afd. II. 296, 302 (1851). Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 105. — Parietaria microphylla L. Spee. pl. ed. 1. 1492 (1753). Poir. öneyel. V. 16. — Urtica microphylla,Swartz Act. Holm. 1787. 61. Fl. Ind. occe. 305. — U. callitrichioides Kunth in Humb. Bonpl. 1) Von wızoög klein und pöAAo» Blatt, Pilea. 619 Kuntb Nov. gen. sp. II. 40 (1817). — Dubrewillia microphylla Gaudich. Bot. Voy. Freyc. 495 (1826). — Pilea muscösa Lindl. Collect. t. 4 (1821). — Pilea callitrichoides Schlechtd. Linnaea XXVII. 495 (1854). Die Angabe, dass die Art ein- oder zweijährig sei, trifft sicher nicht immer zu, in den Gewächshäusern wenigstens dauert sie aus und wird alljährlich durch Stecklinge vermehrt. Der Entdecker der Pflanze bei Saloniki bezeichnete sie als „plante vivace, etrangdre* und A. v. Degen erklärte sie für eine neu in Europa eingewanderte Pflanze. Dagegen betrachtet sie Kümmerle an den beiden Fundorten auf der Balkanhalbinsel als ursprünglich und hofft, dass sie sich am Velebit noch werde wieder auffinden lassen. Als einziges Argument zu Gunsten dieser Meinung führt er die weite Entfernung der Fundorte von menschlichen Wohnungen und deren ur- sprüngliche Beschaffenheit an. Es giebt allerdings ein Beispiel einer einigermassen ähnlichen Verbreitung; der Nachweis der Podostemonacee Apinagia Preissii, deren Verwandtschaft gleichfalls auf das tropische America hinweist, an zwei Fundorten Italiens, von denen der Preiss’sche nicht näher bekannte „apud Insubres“ vielleicht gleichfalls sich innerhalb der Grenzen unseres Gebiets befindet; leider ist die Pflanze dort seit 100 und bei Vallombrosa unweit Florenz (vgl. Caruel Prodr. Fl. Tose. 589) seit 200 Jahren nicht wieder gefunden. Allein in diesem Fall handelt es sich um ein sonst nirgends bekanntes eigenartiges Gewächs; Pilea aber ist eine weit ver- breitete Culturpflanze (wir sahen sie z. B. als Topfpflanze in einem Hotel in Sara- jevo!!), die nachweislich sehr leicht verwildert. Es spricht wohl nichts dagegen, dass Samen oder selbst kleine Zweige (die ebenfalls leicht anwurzeln) durch Vögel an die wenn auch entlegenen Fundorte gebracht wurden. Bei Saloniki hat sie sich an einem ihrer Erhaltung günstigen Standorte anscheinend bleibend angesiedelt. Ob das in Kroatien der Fall ist, kann vorläufig bezweifelt werden. (Fast im ganzen tropischen America, dort bis etwa 2000 m an- steigend. Ueber das Vorkommen in Makedonien s. S. 618.) x]? Tribus. BOEHMERIEAE. (Gaudich. Bot. Voy. Freyc. 499 [1826] z. T. Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IV. 340 [1856] in DC. Prodr. XVI. 1. 195 [1869]. Engl. Nat. Pfl. IH. 1. 110. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 123.) S. S. 602. Kräuter oder 'meist Sträucher ohne Brennhaare. Blätter gegenständig oder abwechselnd, mitunter zu 3 quirlig, gleich gross oder symmetrisch ungleich gestaltet, nie völlig ungleich. Männliche Blüthen mit 4—5-, selten 3theiligem Perigon mit stumpfen, selten zugespitzten oder kapuzenförmigen Abschnitten. Weibliche Blüthen mit meist röhrig- bauchigem 2—4 zähnigem oder ganzrandigem Perigon; dieses frei oder mit dem Fruchtknoten verbunden, bisweilen (nicht bei uns) sehr kurz oder fast fehlend. Frucht trocken oder beerenartig. Keimling mit elliptischen oder länglichen. mitunter am Grunde oder an der Spitze ausgerandeten Keimblättern. Nährgewebe verschieden ausgebildet. In allen Continenten ausser in Europa; von den Gattungen bei uns nur an- gepflanzt 620 Urticaceae. *; BOEHMERIA ı). (Jaeg. Enum. pl. Carib. 9 [1760]. Nat. Pfl. IH. 1. 111. — Durötia?) Gaudich. Bot. Voy. Fre$e. 500 [1826]. — Splitgerbera®) Miq. Comm. phyt. 133 t. 14 [1840].) Meist Sträucher, Halbsträucher oder kleine Bäume, bei uns im nördlichen Gebiete auch krautig. Blätter gegenständig oder abwechselnd, gezähnt, sehr selten 2lappig, nervig, glatt oder runzelig. Nebenblätter achselständig, frei oder nur am Grunde verbunden. Blüthen in ein- geschlechtlichen Knäueln; diese achselständig oder ährenförmig oder rispig angeordnet. Weibliche Blüthen mit bauchigem an der Mündung 2—4zähnigem Perigon; dieses frei oder nur etwas mit dem Frucht- knoten zusammenhängend. Narbe lang fadenförmig. Frucht meist braun mit dünnem krustigem oder härterem Perikarp. Samen stets mit Nähr- gewebe. Keimling mit elliptischen Keimblättern. Etwa 50 Arten, meist tropisch, einige auch im gemässigten Ostasien und Nord- america; bei uns einige Arten, wohl nur als Zierpflanzen angepflanzt. * B. nivea. fh, bei uns 9]. Rasenbildend. Stengel bis über 1 m hoch, aufrecht oder aufsteigend. Blätter abwechselnd, gross, breit-eiförmig bis rundlich- elliptisch, mehr oder weniger herzförmig, mitunter auch etwas keilförmig in den Stiel verschmälert, etwa 1,5 dm lang und 1 dm breit, in eine schlanke Spitze ver- schmälert, oberseits zerstreut behaart, unterseits weissfilzig. Blüthenknäuel in lockeren Rispen angeordnet, grünlich. Im wärmeren und gemässigten Ostasien heimisch, dort und auch in andern warmen Ländern als Ramie, Chinagras, Grasleinen, Grass-cloth der Fasern wegen angepflanzt. Bei uns nur selten als Zierpflanze ceultiviert, im nördlichen Gebiete schlecht aushaltend. Bl. Juni—September. B. nivea Gaudich. in Freye. Bot. Voy. 499 (1826). — Urtica nivea L. Spee. pl. ed. 1. 985 (1753). — Urt. tenacıssima Roxb. Hort. Beng. 67 (1814). Fl. Ind. III. 590. — UT. ütilis der Gärten. *+ B. ceylindriea (Willd. Spee. pl. IV. 340 [1805]. — Urtica eylindriea L. Spec, pl. ed. 1. 1396 [1753)). 21—h. Krautig bis halbstrauchig,. Rauh- bis weichhaarig oder fast verkahlend. Bis fast 1 m hoch. Blätter eiförmig bis ei- förmig-lanzettlich, gegenständig oder einige abwechselnd. Männliche Blüthenstände meist unterbrochen, weibliche ununterbrochen, — In Nordamerica heimisch, bei uns wohl nur in Botanischen Gärten und hier und da verwildernd. 3. Tribus. PARIETARIEAE. (Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 502 [1856] in DC. Prodr. RUE 1. 23541. Nat. Pfl. III. ı. 115. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 124.) 28, UL, STATT Rassnr or 2) Nach D. D.M.M. Duret, mit Lorey Verfasser des Cat. des plantes Dep. Cöte d’or Dijon 1825. #) Nach Friedrieh Ludwig Splitgerber, * 9. Dec. 1801 + 23. Mai 1845 Amsterdam, der in Italien und in Niederländisch Guyana vor 1840 sammelte und mehrere Abhandlungen über seine Ausbeute veröffentlicht hat. Boehmeria. Parietaria. 621 S. S. 602. Kräuter ohne Brennhaare. Blätter abwechselnd, ganz- randig, ohne Nebenblätter oder mit solchen am Blattstiel. Weibliche Blüthenstände von 2 oder mehr getrennten oder miteinander zu einer Hülle verbundenen Hochblättern umschlossen. Perigon der weiblichen Blüthen frei, niemals fehlend. Ausser unserer Gattung in Europa nur noch die durch 1blüthige Blüthen- stände ausgezeichnete Helxine!) (Req. Ann. Sc, nat. Ser. 1. V. 384 [1825]. — Soleirölia2) Gaudich. in Freye. Voy. Bot. 504 [1826]) mit der einzigen Art H. Soleirolii*) Req. a. a. O. [1825]) in schattigen feuchten Felsspalten von Corsica und Sardinien, 243. PARIETARIA3) ((Tourn. Instit. 509 t. 289] L. Gen. pl. [ed. 1. 317] ed. 5. 471 [1754]. Nat.‘ P£l;: TIL: 1./116;) (Glaskraut; niederl., vläm.: Glaskruid; dän.: Springknap; franz.: Parietaire; ital.: Calataria; rum.: Parachernita; poln.: Pomurnik; böhm.: Drnavec; kroat.: Drinak; russ.:. Ilocrbura; ung.: Talfü.) Einjährige oder ausdauernde Kräuter, bis halbstrauchig, meist be- haart. Blätter ohne Nebenblätter. Blüthenstände zu 2 seitenständig, am Grunde (oft unterdrückter) achselständiger Zweige, trugdoldig; die letzten Auszweigungen wickelartig. Das Tragblatt jedes Zweiges wächst bis zum Abgange der Zweige der nächstoberen Ordnung an; die der obersten unentwickelten Theilungen bilden eine Art von Hülle um die an denselben stehenden Blüthen, von denen die mittleren meist weiblich, die seitlichen zweigeschlechtlich sind. Blüthen grün. Perigon der zwei- geschlechtlichen Blüthen röhrig-bauchig, 4theilig mit 4 Staubblättern. Staubfäden innen querfaltig, sich zuletzt plötzlich elastisch ausstreckend (z. B. wenn die zum Aufbrechen bereite Blüthe durch eine Nadel gereizt wird), dabei die Staubbeutel aufspringend. Narbe spatelförmig und stark zurückgebogen, fast sprengwedelförmig. Frucht gerade, eiförmig, glänzend, von dem vertrocknenden Perigon eingeschlossen. 7 Arten in den gemässigten Zonen, wenige in den Tropen. Ausser unseren Arten in Europa noch P. C’retica (L. Spee. pl ed, 1. 1052 [1753]. — P. bractedäta Moench Meth. Suppl. 115 [1802]. — Thaumüreat) eretica Gaudich. in Freye. Voy. Bot. 502 [1826]. — Parietaria affinis Hornem. Hort. Hafn. 1850. Blume Mus. bot. Lugd. Bat. II. 250 [1856]) in Griechenland und auf den Inseln. — P. Mauri- tänica5) (Dur. in Duchartre Rev. bot. II. 427 [1847]. — P. ocymifolia Poir. Eneyel. V. 15 [1804]? — Freirea 6) ocymifolia Gaud. in Freye. bot. Voy. 502 [1826]? — !) &2£ivn, bei Dioskorides (IV, 86) Name der Parielaria offieinalis, wo- gegen die gleichnamige IV, 39 aufgeführte Pflanze für Comvolvulus arvensis ge- halten wird, 2) S. II. 2. S. 141 Fussn. 1, *) Pflauzenname bei Apulejus von paries, Wand, Mauer, wegen des Standortes. 4) Die Bedeutung dieses Namens uns unbekannt. 5) In Nordwest-Africa, im Alterthum Mauretania, zuerst beobachtet. 6) Nach dem Portugiesischen Minister Agostino Freire, * 1780 f (ermordet) 622 Urtieaceae. P. Welwitschii!) Blume Mus. Lugd. Bat. II. 251 [1856]) auf der Iberischen Halb- insel, den Balearen, Nord-Africa und Fernando-Po; mit den Abarten B. latifolia (Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 253 [1861]) und C. diffüsa (Wedd. Arch. Mus. Hist. nat, Paris IX. 513 [1857]. — P. mauritanica y. minor Willk. u. Lange a. a. ©. [1861]). A. Pflanze ausdauernd. Blätter dreinervig. 1106. (1.) P. offieinälis. >|. Stengel kurzhaarig, ganz krautig, kantig gestreift, unverzweigt bis ästig. Blätter ziemlich lang gestielt, länglich-lanzettlich, bis 1 dm lang und 4 cm breit, zugespitzt, am Grunde lang verschmälert, seltener abgerundet, ganzrandig, glasartig glänzend, oberseits dunkelgrün, sparsam, unterseits blässer, dichter kurzhaarig. Blüthenstände zu 2, fast kugelförmig, vielblüthig mit freien Hoch- blättern, die etwas kürzer als die Blüthe sind. Mittelblüthe weiblich, die seitlichen zweigeschlechtlich; Perigon zuletzt meist verlängert, so lang als die Staubblätter. Frucht eiförmig, spitz, glänzend schwarz. P. officinalis L. Spec. pl. ed. 1. 1052 (1753) z. T. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 118. Rchb. Ie. XII t. DCLI fig. 1317. — P. murälis Salisb. Prodr. 69 (1796) vgl. Hayek Fl. Steierm. I. 180. Das Kraut wird zum Reinigen von blinden Gläsern benutzt, daher mehrere der Volksnamen, sowie auch Herba urceolaris (Landerer Flora XLII [1859] 522). — Bei Plinius (XXII. 20) perdikion d.i. Rebhühnerkraut und parthenion Jungfern- kraut genannt. Letzterer Name bezieht sich auf die Sage, dass die Göttin Athene beim Bau des Parthenon dem Baumeister Iktinos im Traum erschien und ihm diese Pflanze als Heilmittel für einen verunglückten Arbeiter bezeichnete. Zerfällt in 2 Rassen: A. er&cta. (Franz.: Vitriole; it.: Vetriola; rum.: Griul patimichilor; kroat.: Voja, Crkvina, Staklenica.) Meist 3—9 dm hoch. Stengel aufrecht oder aufsteigend. Blätter eiförmig bis elliptisch-lan- zettlich mit durchscheinendem Adernetz,. Trugdolden dicht, der sie tragende Zweig meist unentwickelt. Perigon der frucht- tragenden Blüthen nach der Blüthezeit meist nicht verlängert, so lang wie die Staubblätter. An alten Mauern, an Zäunen, Wegrändern, auf Schutthaufen ete. im südlichen Gebiete überall häufig und einheimisch, in der immer- grünen Region des Mittelmeergebiets meist weniger verbreitet als B, im nördlichen meist sehr zerstreut, vielleicht ursprünglich als Arznei- pflanze angebaut, aber auch dort jetzt völlig eingebürgert. In Nord- westdeutschland und Schleswig-Holstein selten, in Westpreussen nur im Weichselthale, in Ostpreussen fehlend. In Krain bis 1000 m auf- steigend (Paulin II. 133), in Friaul bis 900 m (Gortani Il. 140), in Niederösterreich auf dem Schneeberg bis 1100 m (Beck Fl. Nieder-Oest. 308), in Ungarn bis 755 m (Kerner ÖBZ. XXVI [1876] 51). Bl. Juni—Herbst. 1) S.1.8,255 Fussn. 3. Die genauen Daten sind * 5. Febr, 1806 + 20. Oct. 1872. Parietaria, 623 P. offieinalis 8. erecta Wedd. Arch. Mus. hist. Paris IX. 507 (1857). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 253. — P. erecta Mert. u. Koch Deutschl. Fl. I. 825 (1823). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 340. Nyman Consp. 657. Suppl. 277. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 79. — P. officinalis 8. longefölia Coss. u. Germ. Fl. Paris ed. 1. 475 (1845). — P. lusitänica Janka ÖBZ. VIII. 200 (1858) nicht L. Ziemlich wenig veränderlich, bemerkenswerth sind: . mierophülla (A. u. G. Syn. IV. [1911]). Blätter viel kleiner als beim Typus. — Nicht selten mit dem Typus. . angustifolia (P. offie. f. angust. Zapal. Consp. Fl. Galie. erit. II. 94 [1908]). Blätter schmäler, auch die unteren länglich, bis 1 dm lang und bis wenig über 3 em breit, gewimpert, an den Nerven schwach behaart, auf der Fläche sehr spärlich rauhhaarig oder z. T. fast kahl. — Wohl nicht selten. . longifolia (Ten. Syll. 76 [1831]. — P. offie. f. lanceoläta Zapal. a. a. O. [1908]). Blätter lanzettlich, bis fast 7 em lang oder länger und kaum 1,5 cm breit. — Galizien. . populifolia (Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 23543 [1869]. Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 185. — P. populifolia Nyman Linnaea XVIII. 661 [1844] ?). Stengel kräftig, aufrecht bis fast aufrecht, spärlich behaart. Blätter gross, breit, fast dreieckig-eiförmig, am Grunde breit abgestutzt bis fast herzförmig. — Insel Malta und wohl weiter verbreitet. — Eine etwas fragliche Form, die auf ihre systematische Selbständigkeit geprüft werden muss; ähnliche Formen entstehen, wenn die Art z. B. in feuchten Mistbeetkästen keimt. . hapalophjlla!) (apalophylla Läng Flora 1824. Sylloge I. 187). Stengel behaart, Blätter dünner, lang gestielt, oberseits glänzend, unterseits weichhaarig. Blüthenknäuel wenigblüthig. Die aus Rumänien aus der Dobrudscha aufgeführte P. offic. var. pauei- flora Uechtr. u. Sint. in Kanitz Pl. Roman, 112 (1881) stellt vielleicht eine eigene Rasse dar. (Verbreitung der Rasse: Südl. Schweden; Frankreich; Spanien; Italien ; Balkanhalbinsel ; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Kleinasien ; Persien.) ’ . ramiflöra (Wand-, Mauerkraut; franz.: Casse-pierre, Perce-muraille, Panatage, Herbe de Notre Dame; südfr.: Erba de nostra Dama; it.: Murajola; ligur.: Gambarussa, Gambarussia, Camba-Rousset, Spargo; kroat.: Kuntina, Gonja@ina, Seirenica). Stengel fast stets nieder- liegend, seltener aufsteigend, ausgebreitet, meist ästig, meist 2 bis 4 dm lang, meist weicher behaart. Blätter ziemlich lang und schlaff oder kürzer und steifer gestielt, meist eiförmig oder eiförmig- elliptisch bis lanzettlich, meist 2—4,5 cm lang und 0,8—2,5 cm breit, beiderseits kurz zugespitzt, angedrückt weichhaarig, am Rande dicht gewimpert, anfangs dunkelgrün, unterseits heller, später meist vergilbend; Adernetz nicht durchscheinend. Blüthenstände klein, wenigblüthig, mit 7—9 am Grunde verbundenen Hochblättern. Perigon der fruchttragenden Blüthen nach der Blüthe- zeit verlängert, etwa doppelt so lang als die Staubblätter. 1) Von drafdg weich und 8440» Blatt. 624 Urticaceae. An Mauern, auf Schutt nur im südlicheren und westlichen Gebiete. In der immergrünen Region des Mittelmeergebietes die verbreitetste Form, viel häufiger als vorige. In Friaul bis 700 m aufsteigend (Gortani FI. Friul. II. 140), in der Hercegovina noch bei 850 m (Raap). In zusammenhängender Verbreitung nur im Mittelmeergebiet nördlich bis Tessin, Süd-Tirol, Ternovoner Wald, dem Kroatischen Küstenlande, Hercegovina, Montenegro, ferner im Rheinthale!! und den Nebenthälern bis zu den Niederlanden und Belgien!! An zahlreichen Orten vereinzelt, wohl ursprünglich ein- geschleppt, so Westfalen bei Recklinghausen und Dorsten, an den Stadtmauern von Münden und Göttingen, Meissen, in Württemberg mehrfach, Passau, Graz, Krain, Kroatien: Krapina, Bosnien: Livno, Sirmien, Banat: Herculesbad. Bl. August, September, im Süden fast das ganze Jahr. P. officinalis B. ramiflora A. u. G. Syn. IV (1911) nicht Aschers. Fl. Brand. I. 611. — P. judäica L. Spec. pl. ed. 2. 1492 (1763)? vielleicht eine Orientalische Art. Vill. Hist. Fl. Dauph. Il. 346 (1789). Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 324. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 118. — P. ramiflöra Moench Meth. 327 (1794). Richter- Gürke Pl. Eur. II. 80. — P. assürgens Poir. Enceyel. V. 15 (1804). — P. punctäta Willd. Spec. pl. IV. 953 (1805). — P. diffüsa Mert. u. Koch Deutschl. Fl. I. 827 (1823). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 341. Nyman Consp. 658. Suppl. 277. Rechb. Ice. III t. DCLI fig. 1318. — P. maderensis!) Rchb. Flora XIH. 131 (1830). — P. officinalis «. diffusa Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 507 (1857) in DC. Prodr. X VI. 2. 2352. Parlat. Fl. It. IV. 334. — P. platyphyllos?) Link Herb. nach Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 80 (1897). — P. offieinalis var. juddica Gortani Fl. Friul. II. 140 (1906). Wir haben lange geschwankt, wie wir diese Pflanze bewerthen sollten, haben uns dann schliesslich entschlossen, sie wie schon früher als Rasse der P, offiei- nalis zu betrachten. So charakteristisch erecta und ramiflora in typischer Aus- bildung erscheinen, so ist doch bei genauerer Untersuchung namentlich der Formen kein einziges scharfes Merkmal, welches sie stets trennt, zu finden. Die niederliegende Tracht ist bei der Form simplex nicht vorhanden, die jaGrenier und Godron deswegen auch fallax nannten. Die Verlängerung des Perigons nach der Blüthe, noch das beständigste der Merkmale, geschieht auch bei den einzelnen Formen sehr verschieden, so dass auch dort sich Uebergänge be- merken lassen, Ziemlich veränderlich. P. diffusa var, Sieula (Guss.) Strobl ÖBZ. XNXXI (1881) 400 stellt vielleicht eine Rasse dar. Wichtig erscheinen mit abweichender Tracht: II, mierophylla. Stengel niederliegend bis aufsteigend, vom Grunde an nieder- gestreckt ästie, meist grau-rauhhnarig. Blätter viel kleiner als beim Typus, meist nur bis 1,2 em lang, eiförmig-lanzettlich. Blüthenstände klein, Perigon nach der Blüthe schwächer verlängert. — An trockenen Orten im Mittelmeer- gebiet, selten im westlichen Gebiete. — P. diffusa y. mierophylla Bach Flora 1) Auf der Insel Madeira gefunden. 2) aAaröpvilos breitblättrig. Parietaria. 625 XXIV. 735 (1841). Wedd. in DC. Prodr. XVI, 1. 23543. — P, canescens Blume Mus. Bot. Lugd. Bat. II. 249 (1856). — P. ramiflora b. canescens Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 80 (1397). Beck Glasn. muz. Bosn, Here, XVIIi. 140 (1906). Wiss. Mitt. Bosn. Here. XI. 411 (1909). III. simplex. Stengel unverzweigt oder mit nur kurzen Aesten. Blätter läng- lich-eiförmig, bis 1 dm lang, — Selten. — P. difusa ß. simplex Bach Flora XXIV. 735 (1841). — P. diffusa $. fallavx Gren. u. Godr. Fl. France III, 110 (1855). — P. ramiflora d. fallav Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur, II. 80 (1897). — In der Tracht der Rasse erecta sehr ähnlich und oft mit ihr verwechselt, aber durch das Fruchtperigon zu unterscheiden. — Vielleicht ein Mischling oder eine Uebergangsform. IV. satureifölia!), Pflanze schwächlich, in allen Theilen kleiner als der Typus. Blätter länglich bis länglich-lanzettlich, am Grunde kurz zugespitzt, lang gestielt; Blattstiel mitunter länger als die Spreite. Blüthenknäuel wenig- blüthig. — Bisher typisch nur in Griechenland, annähernde Formen auch bei uns. — P. judaica d. satureifolia Haläcsy Consp. Fl. Graeec. III. 119 (1904). — P. satureifolia Heldr. Pl. Fl. Hell. 1898. Im wesentlichen nach der Blattform sind dann unterschieden: a. Blätter kurz gestielt. brevipetiolata (P. ramiflora e, brevipetiolata Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 80 [1897]. — P. Judaica ß. brevipetiolata Boiss. Fl. Or. IV. 1149 (1879). Haläesy Consp. Fl. Graec. III. 119. — P. multi- caülis Boiss. u. Heldr. Diagn. ser. 1. XII. 106 [1853]. — P/. diffusa var. brevipetiolata Haussk, Herb.). — Diese Form ist nach Boissier der als P. judaica in Linn@’s Herbar liegenden Pflanze am ähnlichsten. b. Blätter ziemlich lang bis lang gestielt. 1. Blätter mässig breit bis breit. a, latifolia (P. difusa 8. latifolia Strobl Flora LXIV. 367 [1881]. — P. ramiflora var. rotundata Murr DBM. XVII. 102 [1899]). Blätter breit-eiförmig bis fast rundlich, kaum länger als breit, sehr kurz zu- gespitzt. — Mittelmeergebiet. b. vulgaris (P. difusa a. vulgaris Bach Flora XXIV. 735 [1841]. — P. difusa a. genuwina Strobl Flora LXIV. 367 [1881]. — P. judaica a. typica Haläcsy Consp. Fl. Graee. III. 119 [1904]). Blätter eiförmig, am Grunde kurz keilförmig, meist bis 4 oder 5 em lang. 2. Blätter schmal. lancifolia (P. ramiflora g. laneifolia Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 80 [1897[. — P. judaica var. lancifolia Heldr. Herb. norm. no. 881. Haläesy Consp. Fl. Graee. III. 119). Blätter länglich bis läng- lich-lanzettlich, am Grunde lang verschmälert. . (Verbreitung der Rasse: Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln [dort am Aetna bis 1000 m, Strobl]; Balkanhalbinsel; Süd-Russland; Kaukasus; Vorderasien [in Armenien bis 2000 m, K. Koch Linnaea XXI. 605] bis Turkestan ; Nord- Africa; Madeira; Canarische Inseln.) = (Verbreitung der Art: vgl. die beiden Rassen.) * B. Pflanze einjährig. 1107. (2.) P. Lusitänica. (-). Etwas behaart. Stengel dünn, meist 0,6—2 dm lang, fast fadenförmig, niederliegend, einfach oder 1) Wegen einer gewissen Aehnlichkeit des Krautes mit Satureja. Ascherson u. Graebner, Synopsis, IV. 40 626 Urtieaceae, ästig. Blätter ziemlich lang gestielt, nur am Grunde 3nervig, eiförmig bis elliptisch, meist nur 1—2 cm lang und 0,8—1,2 cm breit, stumpflich, ganzrandig, etwas punktiert-rauh, oft fast kahl. Blüthen- stände blattachselständig, fast kugelig, nur 3—7blüthig. Hoch- blätter am Grunde verbunden, linealisch-lanzettlich, fast so lang wie die Blüthe, zur Fruchtzeit unverändert, etwa so lang wie das Perigon zur Fruchtzeit. Zweigeschlechtliche Blüthen wenige, unfruchtbar, die übrigen weiblich; ihr Perigon zur Fruchtzeit kaum verlängert. Frucht eiförmig. An schattigen meist überhängenden Felsen und Mauern nur in tieferen Lagen, bei uns nur im südlichen Gebiete. Im Südwesten an der Küste der Provence und Riviera. Im südöstlichen Gebiete in Dal- matien: Cattaro und Ragusa: Lacroma (Visiani Fl. Dalm. Suppl. I. 46, Kerner OBZ. XXII [1873] 6). Montenegro: Rijeka, Podgorica (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902. No. XXXIX. 15). Die An- gabe in Siebenbürgen: Thorda (Janka OBZ. VIII [1858] 200; Linnaea XXX [1860] 601) bezieht sich nach Simonkai auf eine Form der P. officinalis erecta. Bl. Mai, Juni, mitunter schon im März und bis Juli. P. lusitanica L. Spec. pl. ed. 1. 1052 (1753). Vis. Fl. Dalm. Suppl. 46. Boiss. Fl. Or. IV. 1150. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 120. Nyman Consp. 658 Suppl. 277. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 81. — P. eretica Loisel. Fl. Gall. II. 693 (1807) nicht L. — P. parvi- flöra Friedrichsth. Reise Neu-Griech. 266 (1838). Blume Mus. bot. Lugd. Bat. II. 249 (1852) vgl. Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 23549. Von den vorigen Arten durch die einjährige Dauer, die fast kahlen Blätter die meist nur 3- (bis 7-) blüthigen Blüthenknäuel und durch das Verhalten der Hochblätter zur Fruchtzeit zu unterscheiden. Einigermassen veränderlieh. — Aus Spanien ist beschrieben Hispdnica (Rouy in Willk. Suppl. Fl. Hisp. 61 [1893]) und aus den Pyrenäen latifolia (Deb. u. Neyr. Bull. S. B. France XXXVII. Rey. bibl. 134 [1891]). — Für uns sind wichtiger: A. typieca. Hochblätter gleich lang eiförmig-lanzettlich, dem Perigon zur Frucht- zeit angedrückt. — Die häufigste Form. — P. lusitanica «. typica Haläesy Consp. Fl. Graec. III. 120 (1904). B. filiförmis. Blätter meist schmäler. Hochblätter lanzettlich bis linealisch- lanzettlich, ungleich lang, die beiden seitlichen länger, zuletzt sparrig abstehend, das fruchttragende Perigon überragend. — Auf Italienischen Inseln und in Griechenland, vielleicht auch bei uns. — P. lusitanica y. filiformis Wedd, Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 518 (1857) in DC. Prodr. XVI, 1. 23547, Hal. Consp. Fl. Graec. III, 121. — P. filiformis Ten. Syll. Fl. Neap. 77 (1831). — P. parvijlora Friedrichsth. a. a. OÖ. (1838) im engeren Sinne. — Wichtiger erscheint: C. Cherson&nsist). Blätter gross, breit eiförmig, etwas zugespitzt, stumpf, langgestielt, lebhaft grün, getrocknet durchscheinend. Blüthen- knäuel kugelig. Hochblätter linealisch, länger als das Perigon. In Felshöhlen oder im Schatten überhängender Felsen an den Nordabhängen der Berge (Adamovi@ Veget. Mös. Länd. 305, 498), bei uns bisher nur im Banat: Kazanthal (Janka OBZ. XX [1870] 1) Im Gouy, Cherson in Südrussland zuerst beobachtet, Parietaria, 627 250, 316 als P. lusit. Kerner ÖBZ. XXVI [1876] 168. Degen ÖBZ. XXXIX [1889] 137), Eisernes Thor (Janka a. a. O. [1870)). Hercegovina: Stolae (Fiala 1895 nach Degen handschriftl.). P. lusitanica 8. chersonensis Läng Flora X. 1. 1. Beil. 67 (1827). Läng u. Szovits nach Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 23547 (1869). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 81. — P. lusit. var. Odessäna Besser nach Läng a. a. O. (1827). — P. serbica Pane. Fl. pr. Serb. 620 (1874). Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1888. 58. Fl. Bulg. 510. Nyman Consp. Suppl. 277. — P. chersonensis Grecescu Consp. Fl. Roman. 518 (1898). (Verbreitung der Rasse: Serbien; Rumänien ; Bulgarien ; Süd-Russ- land; Krim.) I* (Verbreitung der Art: Mediterranes Süd-Frankreich ; Iberische Halb- insel; Balearen; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Süd-Russland; Krim; Kaukasus; Kleinasien; Syrien; Nord-Africa.) [x 7 P. Pennsylvänica. (-). Stengel meist ästig, seltener fast ein- fach, schlaff, aufrecht oder aufsteigend, meist 1 bis über 4 dm lang. Blätter klein, eiförmig-lanzettlich bis elliptisch-lanzettlich oder lanzettlich, dünnhäutig, zugespitz, am Grunde verschmälert, 3- nervig und oberwärts noch mit 1—3 Paaren von schwächeren Nerven, schlank gestielt, meist 2,5—7 em lang und 6—12 mm breit. Blüthen- stände knäuelig, reichblüthig; der sie tragende Zweig oft ent- wickelt. Hochblätter linealischh 2—3mal so lang als die Blüthen. Perigon der weiblichen Blüthe nach der Blüthezeit meist verlängert, doppelt so lang als die Staubblätter. An trockenen Felsen und Abhängen in Nordamerica heimisch, dort fast durch den ganzen Üontinent verbreitet, bei uns nur einge- schleppt, aber fest eingebürgert. Berlin: am Gartenzaun und im Strassen- pflaster an der ehemaligen Königlichen Bibliothek, jetzt Universitäts- Aula seit 1861 alljährlich und trotz der zahlreichen Veränderungen des Geländes noch jetzt!! Wohl sicher auch anderwärts und nur verkannt. Bl. Juni— September. P. pennsylvanica Mühlenb. in Willd. Spec. pl. IV. 955 (1806). Wedd. in DC. Prodr. XVIL 1. 23547. — P. debilis e. pennsylvanica Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris. IX. 516 t. 17 fig. 23—31 (1857). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 263. — P. offieinalis b. ramiflora Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 611 (1864) (nicht P. ramifl. Moench). Reihe. PROTEALES. (Lindl. Nix. pl. 23 [1833]. Nat. Syst. ed. 2. 197 [1836]. Engl. Führ. Bot. Gart. Bresl. 34 [1886]. Nat. Pfl. Nachtr. 346. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 125.) 8. 8.4, 5. 40* 628 Proteaceae. Nur die Familie PROTEACEAFR. (I. St. Hil. Expos. famil. I. 185 [1805]. R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 45 [1810] Prodr. 363. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 125.) Bäume oder Sträucher mit abwechselnd stehenden ungetheilten bis fiedertheiligen Blättern ohne Nebenblätter. Blüthenstände Aehren oder Trauben. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, aktinomorph oder zygo- morph. Blüthenorgane kreisförmig angeordnet mit meist gleichfarbigem, blumenblattartigem Perigon. Staubblätter vor den Perigonblättern, selten ganz frei, meist mit den Perigonblättern verbunden, oft nur die Staub- beutel frei. Fruchtknoten oberständig, mit 1 Fruchtblatt und vielen, seltener nur 1 Samenanlage an der Bauchnaht. Samenanl. mit 2 In- tegumenten. Frucht eine Balg- oder Schliessfrucht. Samen ohne Nähr- gewebe. Keimling mitunter mit 3—8 Keimblättern. Weit über 1000 Arten, die meisten in Australien, viele auch in Süd-Africa, weniger in Neu-Caledonien, Ostasien und im aussertropischen Süd-America, wenige im tropischen Africa und in anderen Gebieten der südlichen Halbkugel. Aus der Unterfamilie der Persoonioideae!) (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 128 [1888]. — Nucamentaceae Endl. Gen. 336 [1838]), die durch einzeln in den Achseln der Tragblätter stehende Blüthen, meist nur mit einer Samenanlage versehene Frucht- knoten und stets nur einsamige Früchte charakterisiert ist, werden selten einige Arten angepflanzt aus der Tribus Protdeae (Rehb. Consp. 81 [1828]. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 168). Perigon aktinomorph odex zygomorph mit enger sich spaltender Röhre; Staubfäden mit dem Perigon verbunden; Staubbeutel mit sämmtlich fruchtbaren Staubbeuteln. — Hierzu Protea2) (L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. [ed. 1. 22] ed. 5. 41 [1754]), deren Blüthen und Früchte in dichten Köpfen stehen; die Blüthen sind zweigeschlechtlich, zygomorph; das hintere Perigonblatt löst sich beim Aufblühen von den übrigen, die drei vorderen Perigonblätter sind fast bis zur Spitze zu einer zuletzt zurückgebogenen Lippe verbunden. Frucht eine dieht behaarte Nuss. — Leucadendron3) (Berg. Vetensk. Akad. Handl. Stockh. 1766. 325 z. T.; R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 50 [1810j. — Leucadendrum Necker Elem. I. 106 [1790]. — Conocarpus*) Adans. Fam, II. 284 [1763]). Blüthen aktino- morph, durch Fehlschlagen eines Geschlechtes eingeschlechtlich; männliche und weibliche Blüthen in den kopfigen Blüthenständen. Hochblätter in den Blüthen- ständen breit, dachziegelartig sich deekend, bleibend. — Am bekanntesten ist L. argenteum (R. Br. a. a. O. 52 [1810]). Zweige aufstrebend, dicht beblättert. Blätter lanzettlich, derb, dicht zottig silberglänzend seidenhaarig. Blüthenköpfe kugelig von den abstehenden Hüllblättern überragt, die bei den männlichen Exem- plaren mit länglich verkehrt-eiförmigen, bei den weiblichen mit rundlich-eiförmigen Tragblättern versehen sind, — Im Caplande heimisch. — Blätter und Blüthen resp. 1) Nach der etwa 60 Arten umfassenden Australischen Gattung Persoonia (Sm. Trans Linn. Soe, IV. 215 [1798]). Sie ist benannt nach Christian Hendrik Persoon, * 1755 in Capetown (Cap-Colonie) F 17. Februar 1837 Paris, verdientem Mykologen, Verf, der s. Z. sehr brauchbaren Synopsis plantarum, Paris et Tuebingae 1805—1807, 2) Nach dem Meergott Proteus, dessen zahlreiche Verwandlüngen Homeros berichtet. 3) Von Asvuxög weiss und devögo» Baum, 4) Von #z@vog Kegel und »aords Frucht. Protea. Leucadendron. Grevillea. 629 Lat: Fruchtstände werden bei uns zahlreich eingeführt, die ersteren (auch bedruckt) be- sonders als Lesezeichen benutzt. Die Pflanze ist am Cap unter den Namen Silver- r. \ boom oder Witteboom bekannt. Unterfamilie. GREVILLEOIDEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 128 [1888]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 126. — Folliculäres!) Rehb. Consp. 81 [1828]. Endl. Gen. 340 [1838].) Blüthen meist paarweise in den Achseln der Tragblätter. Frucht- knoten mit mehreren oder 2 stets umgewendeten Samenanlagen. Frucht mit vielen bis 1 Samen, meist aufspringend. Uebersicht der Tribus. A. Tragblätter der Blüthen hinfällig. Blüthenstand meist ohne oder mit undeutlicher Hülle. Fruchtknoten meist mit 2 Samenanlagen. Frucht ohne Scheidewände, Grevilleeae. B. Blüthenst. meist mit Hülle. 4 und mehr Samen, dazwischen Scheide- wände, Embothrieae. C. Tragblätter der Blüthen bleibend. Blüthenstand meist mit deut- licher Hülle. Fruchtknoten mit 2 Samenanlagen. Frucht meist mit Scheidewänden zwischen den Samen. Banksieae. Tribus. GREVILLEEAE. (Endl. Gen. 340 [1838] veränd. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 167 [1880]. Nat. Pfl. III. 1. 128, 141. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 126.) S. oben. Von den zahlreichen Gattungen werden mehrere hier und da eultiviert, im Mittel- meergebiete aber häufiger bis zahlreich angepflanzt Arten der folgenden Gattungen: Uebersicht der Gattungen. A. Same schmal geflügelt oder ungeflügelt. Blüthenstände in langen oder doldenartig verkürzten Trauben. Grevillea. B. Samen mit langem endständigem Flügel. Blüthenstände dichte achselständige Trauben oder büschelig. Hakea. GREVILLEA2). (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 167 [1810]. Engler Nat, Pfl. III. 1. 143.) S. oben. Bäume oder Sträucher mit abwechselnden Blättern. Blüthen- stände verlängerte Trauben oder doldenartig verkürzt, selten die Blüthen- 1) Wegen der eine Balgkapsel (follieulus) darstellenden Frucht. 2) Nach Charles Franeis Greville, der um 1810 lebte, Vicepräsident der Royal Society, nicht wie öfter angegeben nach Robert Kaye Greville, * 13. Dec. 630 ' Proteaceae. paare einzeln stehend. Perigon aktinomorph oder zygomorph mit gerader oder zurückgekrümmter Röhre und kugeligem bis eiförmigem Saumtheil. Blüthenachse am Grunde mit halbringförmiger bis ringförmiger Wuche- rung oder ohne solche. Fruchtknoten sitzend oder gestielt, mit 2 in der Mitte der Naht stehenden Samenanlagen. Griffel meist lang, durch einen Spalt der Perigonröhre knieförmig bis schleifenförmig hervor- tretend, ehe das in einen seitlichen schiefen Kegel oder eine Scheibe erweiterte Ende des Griffels aus dem Saume frei wird, später sich gerade streekend oder auch gebogen bleibend. Frucht eine meist schiefe Balg- frucht, lederartig und am oberen Rande sich öffnend, seltener holzig, dann in 2 Klappen aufspringend. Samen 1 oder 2, schmal geflügelt oder ohne Flügel. Etwa 160 Arten in Australien und Neu-Caledonien, von denen eine grosse Anzahl in den Gewächshäusern eultiviert und auch im Mittelmeergebiete hier und da im Freien angepflanzt wird, die häufigsten derselben sind in folgenden Sectionen zu finden: A. Perigonröhre gerade mit aufrechtem Saume. Ende des Griffels kugelförmig bis spindelförmig, unmittelbar unterhalb des die Narben tragenden Kegels zusammen- gezogen. » Manglesia!) (Endl. Nov. Stirp. Dec. 25 [1839] als Gatt. Meissn. in Lehm. Pl. Preiss. I. 548 [1845]). Blüthen klein, in kurzen dichten achsel- ständigen Trauben. Blüthenachse gerade, — 10 Arten in West-Australien. * G. glabräta. fj. Aufrecht, ganz kahl, meist 1,5—2 m hoch. Blätter breit keilförmig, kurz und breit dreilappig, mit spitzen mit feinen stechenden Spitzen versehenen Lappen, an einem flachen mit vorspringenden Nerven versehenen Stiel. Obere Blüthenstände eine endständige Rispe bildend, ihre Achse schlaff. Blüthen weiss. Seit langem (seit über 70 Jahren) in Gärten. Bl. Mai, @G. glabrata Meissn. in Lehm. Pl. Preiss. I. 549 (1845). Nichols. Diet. Gard. II. 97. — Manglesia glabrata Lindl. Swan River App. 37 (1840). * G. ornithöpoda 2). f}. Kahl. Zweige ziemlich schlank. Blätter keilförmig in einen langen schmalen Grund oder einen geflügelten Stiel verschmälert, in 3 lanzettliche spitz zugespitzte Lappen getheilt, diese 1,5—2,5 em lang, der ungetheilte Theil 3,5—6 em lang, unterseits die 3 Hauptnerven hervorragend. Blüthenstände achselständig, einfach oder verzweigt, mit schlanker kahler Achse, Blüthenstiele fadenförmig 6 mm bis über 1 cm lang. Perigon kahl mit spindelförmiger Röhre, Fruchtknoten lang gestielt; Griffel am Grunde kurz zusammengezogen, In West-Australien heimisch, bei uns hier und da in Gärten, bereits im süd- westlichen England und Irland!! winterhart. G. ornithopoda Meissn. in Lehm. Pl. Preiss. II. 256 (1846—48). Benth. Fl. Austral. V. 486. B. Perigonröhre dünn, unterhalb des Saumtheiles zurückgebogen. I. Blüthen in, oft kurzen, Trauben. 1794 Bishop Auckland (England) + 4. Juni 1866 Edinburgh, Professor der Botanik an der dortigen Universität, um die Britische Flora, namentlich die Kenntnis der Kryptogamen, hochverdient Wir nennen von seinen Schriften: Scottish Cryptogamie Flora 6 Bände Edinb. 1823—9. Algae Britannicae Ed. 1830 (mit Walker, Arnott). A new arrangement of the genera of mosses Ed. 1825. Flora Edinensis. Ed. 1924. 1) S. III. S. 434 Fussn, 3, 2) Von Öowıs, Gen. Öpwıdos Vogel und zods Fuss, wegen der Gestalt der Blätter. Grevillea, 631 Lissostylis!) (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 169 [1810)). Blüthenstände meist kurze dichte Trauben. Fruchtknoten kahl. Griffelende mit meist sehr schiefer scheibenförmiger Erweiterung. — Hierzu . Puniceae (Benth. Fl. Austral. V. 467 [1870]). Blätter ungetheilt. Blüthen nicht zahlreich oder in lockeren Trauben. * G. juniperina. |}. Aufrecht oder sparrig. Zweige weich behaart, Blätter stark abstehend, linealisch-pfriemlich, starr und stechend, spitz, mit zurückgerollten Rändern, meist 1—2 em lang, selten länger, oberseits kahl, 1-, selten 2 nervig, unterseits seidenhaarig. Blüthenstände sehr kurz, meist doldenartig, sitzend, end- ständig. Blüthenstiele meist 1—2 em lang. Perigon aussen seidenhaarig, innen ungefähr in der Mitte bärtig, meist hellgelb und grün, öfter aber auch mehr oder weniger roth überlaufen, mit 1—1,2 em langer Röhre. Frucht etwa 8 mm lang. In Neu-Süd-Wales heimisch, bei uns seit längerer Zeit in Gärten, im west- lichen Irland !! und südwestlichen England gut gedeihend. Bl. Mai, im Freien später. @G. juniperina R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 171 (1810). Benth. Fl. Austr. V. 469. Hierher gehört: B. sulphurea (Benth. a. a. O. [1870]. — @, sulphurea A. Cunn, in Field N. S. Wales 329 [1825]. — @. aciphylla Sieb. Pl. exs. und mancher Gärten). Blüthen ganz gelb, fast ganz oder ganz ohne Roth. — So wohl häufiger in Gärten als der Typus, bis zum September in England reich blühend!! C. Perigonröhre unterhalb der Mitte, meist an der unteren Seite, er- weitert, unterhalb des Saumtheiles zurückgebogen. I. Blüthenachse gerade, selten etwas schief. a. Engrevillea (Benth. Fl. Austral. V. 418 [1870]). Blüthen- stände lange und einerseitswendige oder wenigblüthige Trauben. Ende des Griffels in eine seitliche Scheibe erweitert. * G. Thelemanniäna?). ij- Etwa 1—1,5 m hoch mit spreizenden Aesten. Junge Zweige weich filzig, die Blätter kahl oder seidenhaarig, mitunter grau, etwas an manche Artemisien erinnernd. Blätter gefiedert, 2,5—5 em lang, die unteren Fiedern meist wieder getheilt. Abschnitte ziemlich zahlreich, linealisch, stielrund, schlank, nicht stechend. Blüthenstände endständig, spreizend, einerseitswendig, 2,5 bis 3,5 em lang, ziemlich dicht, mit filziger Achse. Perigon lebhaft roth, an der Spitze gelblich, aussen mit wenigen angedrückten Haaren, innen über der Mitte an kurzen Haaren gebärtet, mit 6—7 mm langer Röhre, etwas unter der Mitte ver- breitert, unter der kugeligen Lippe verschmälert und zurückgekrümmt. Fruchtknoten kahl gestielt. In West-Australien heimisch, seit langem (1838) in Europäischen Gärten, be- sonders im Mittelmeergebiete oft angepflanzt. Die sich bereits im Winter ent- wickelnden Blüthenstände werden in die Städte des nördlichen Gebietes eingeführt. Bl. meist Frühjahr. G. Thelemanniana Hügel in Endl. Nov. stirp. Dee. 6 (1839). Benth. Fl, Austr. V, 431. — @. Preissii3) Meiss. in Lehm. Pl. Preiss. I. 543 (1845) II. 253. ı) Von Aroodg glatt und orökog Griffel. 2) Nach C, Thelemann, * 1811 in Aschaffenburg 7 4. April 1889 in Karls- ruhe, bis 1868 herzoglich Nassauischer Gartendireetor und Collegienrath in Biebrich, später im Ruhestande. Um die Mitte der 30er Jahre war er Gärtner des Barons von Hügel, des Reisenden und Gartenliebhabers in Wien, aus dessen Garten die vorliegende Art beschrieben wurde, Th. war einer der hervorragendsten Gärtner und Cultivateure seiner Zeit (vgl. F. J. Pfister, Gartenfl. XXXVIII. 278 ff. [1889)]). 3) Nach Dr. phil. Johann August Ludwig Preiss, * 21. Nov. 1811 + 21. Mai 1883 Herzberg a. H., welcher 1837—41 West-Australien z. T. mit James Drummond 632 Proteaceae, b. Ptychocarpa') (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 172 [1810]. Benth. Fl. Austr. V. 420, 440). Blüthenstände kurze, mit- unter doldenähnliche Trauben. Ende des Griffels in eine seit- liche Scheide erweitert. Blätter stets ungetheilt. * @. rosmarinifolia. h. Aufrecht, meist 1,5—2 m hoch, mit ruthenförmigen, dicht filzigen Zweigen. Blätter meist aufrecht, ziemlich gedrängt, sitzend, linealisch-pfriemlich oder die breiteren linealisch-lan- zettlich, stachelspitzig, spitz, 1,2—3,5 em lang, Ränder zurückgerollt, oberseits rauh behaart oder kahl, unterseits meist seidenhaarig. Blüthen- stände kurz, dicht, sitzend, an langen oder oft kurzen Zweigen end- ständig, mit ganz kahler Achse. Blüthenstiele 2—4 mm lang. Perigon roth, aussen kahl, innen unter der Mitte dicht bebärtet; Röhre etwa 7 mm lang, am Grunde breit und ausgesackt, oben unter der sehr schiefen Lippe verschmälert und stark zurückgebogen. Fruchtknoten sitzend, kahl. Frucht schmal, gebogen, bis 1,5 cm lang. In Neu-Süd-Wales heimisch, seit langem (1824) in Europäischen Gärten, schon im westlichen Irland!! und Süd-England!! gut im Freien gedeihend; im Mittelmeergebiete nicht selten angepflanzt. Bl. meist Juni, auch später. G. rosmarinifolia A. Cunn. in Field N.S. Wales 328 (1825). Benth. Fl. Austral. V. 445. * @. alpina. h. Sehr ästig, bis über 1 m hoch; dicht filzig mit abstehenden Haaren. Blätter ziemlich dicht gedrängt, sitzend oder fast sitzend, oval, länglich-lanzettlich oder linealisch, 1,2—2,5 cm lang, stumpf oder mit kurzer Spitze, am Rande zurückgerollt, unterseits seidenhaarig. Blüthenstände endständig, sehr kurz, sitzend. Blüthen- stile 4—8 mm lang, wie die Achse behaart oder kahl. Perigon roth und gelb, aussen behaart; seine Röhre 0,5—1 em lang, am Grunde breit und schief gebuckelt, auf der oberen Seite, über der Mitte ver- schmälert und stark zurückgebogen, Lippe eiförmig-kugelig. In Australien: Victoria heimisch, seit langem in Gärten, nur im Mittelmeergebiete ausdauernd. Bl. Mai. (s. VI. 1. S. 890 Fussn. 1) bereiste. Seine Sammlungen wurden von Lehmann (Plantae Preissianae Hamb. 1844—8) bearbeitet. — Balthasar Preis (nicht Preiss), * 29, Dec. 1765 Bruchsal (Baden) + 2. Juli 1850 Prag, botanisirte als Oester- reichischer Regimentsarzt in verschiedenen Theilen der Monarchie und 1823 in Italien, In Salzburg wurde er mit D. H. Hoppe (s. II. 1. S. 241 Fussn. 2) bekannt und beschäftigte sich besonders mit dem Studium der Wurzeln, zunächst von Gift- und Arzneipflanzen; er gab dort eine Sammlung getrockneter Exemplare 1803 und eine Kritik mit Beschreibung verschiedener Wurzeln von den sogenannten Giftpflanzen sowie in Prag 1823 Rhizographie. Auf seinen Feldzügen sammelte er in Ober- Italien die Podostemonacee Apinagia Preissüi, richtiger Preisü (Tulasne Arch. Mus. Par. VI. 108 [1852] s. S. 619). Corda (in Opiz Beitr. I. 647 [1829]) benannte nach ihm die bekannte Lebermoosgattung, die ebenfalls richtiger Preisia heissen müsste. Vgl. Maiwald 101, 102. I) Von zrvyn) Falte und zagzdg Frucht. Grevillea. Hakea, 633 @. alpina Lindl. in Mitch. Three Exped. II. 179 (1839). Benth. Fl. Austral. V. 441. — @. alpestris Meissn. in DC. Prodr. XIV. 360 (1857). Bot. Mag. t. 5007. II. Blüthenachse sehr schief, am kürzesten an der Seite der drüsigen Wucherung. Calothyrsus!)(R. Br. in Trans. Linn. Soc. X. 175 [1810]. Benth, Fl. Austr. V. 454). Blüthenstände einerseitswendige Trauben. Fruchtknoten kahl, gestielt. * @. robusta. h(—h). In der Heimat bis 50 m hoch, bei uns wohl nur strauchig. Junge Zweige oft rostroth filzig. Blätter gefiedert mit etwa 11—21 Fiedern, meist 1,5—2 dm lang und fast ebenso breit. Fiederchen resp. Abschnitte ganzrandig oder gelappt, lanzettlich, selten linealisch, oft über 2,5 em lang, mit zurückgebogenen Rändern, ober- seits kahl oder mit spärlichen angedrückten Haaren, unterseits seidig. Blüthenstände bis 1 dm lang, einzeln oder mehrere an sehr kurzen blattlosen Zweigen am alten Holze. Blüthenstiele etwa 1 cm lang, wie die Blüthenstandsachse kahl. Perigon orangeroth, aussen und innen kahl, mit etwa 6 mm langer, am Grunde kaum erweiterter unter der eiförmigen Lippe zurückgebogener Röhre. In Ost-Australien heimisch, bei uns seit langer Zeit in Gärten, oft in Gewächshäusern, im Freien nur im Mittelmeergebiete, G. robusta A. Cunn. in R. Br. Prodr. Suppl. I. Prot. nov. 24 (1830). Benth. Fl. Austral. V. 460. Bot. Mag. t. 3184. * HAKEA?). (Schrad. Sert. Hannov. III. 27 t. 17 [1797]. Nat. Pfl. III. 1. 145. — Conchium?) Sm. Trans. Linn. Soc. IV. 215 [1798].) S. S. 629. Sträucher oder kleine Bäume mit abwechselnden Blättern. Blüthenstände dichte Trauben oder Büschel, meist achselständig. Perigon zygomorph, selten aktinomorph, mit kugeligem oder eiförmigem Saum- theil, dessen Abschnitte häufig noch nach Spaltung der Röhre zusammen- hängen. Staubbeutel ohne Verlängerung des Mittelbandes. Am Grunde der Blüthenachse eine halbkreisförmige Wucherung. Fruchtknoten meist kurz gestielt. Frucht eine meist holzige Kapsel mit 2 langgeflügelten Samen. 1) Von »a/6ds schön und #3g005, in der botanischen Terminologie dichte Rispe und ähnliche Blüthenstände. 2) Nach Christian Ludwig Freiherrn v. Hake, * 5. Dec. 1745 Ohr bei Hameln + 18. Oet. 1818 Stade, 1767 Hofrath, 1769 Kammerrath, 1798 Geh. Kammerrath, 1801 Staatsminister, seit 1779 Leiter des Kgl. Hofbau- und Gartendepartements, einem grossen Gartenfreunde, Schöpfer der berühmten Parkanlagen in Ohr (Freiherr von Hake auf Ohr durch Apoth. €. Engelke-Hannover briefl.). 3) #6y%10v kleine Muschel. B. aß a. 634 Proteaceae. Etwa 100 Arten in Australien, einige davon bei uns in Gewächshäusern nicht selten, im Mittelmeergebiete wie auch in West-Irland und Süd-England im Freien angepflanzt. A. Blüthenstand vor seiner Entfaltung nicht in ein Involuerum ein- geschlossen. Grevilleoides!) (Benth. Fl. Austral. V. 490 [1870]). Blüthen- stände längliche oder eylindrische Trauben. Perigon stark zurück- gerollt. Griffel am Ende mit einer schiefen oder seitlichen Er- weiterung. * H. Cunninghämi?). h—h- In der Heimat bis über 5 m hoch. Blätter stielrund, starr, meist über 2,5 dm lang. Blüthenstände seitenständig am alten Holz, locker eylindrischh, 7—15 em lang mit angedrückt seidenhaariger Achse. Perigon- röhe 8—-10 mm lang, am Grunde sehr schief, oberwärts verschmälert und zurück- gerollt. In Nord-Australien heimisch, bei uns seltener angepflanzt. Bl. Mai. H. Cunninghami R. Br. Prodr. Suppl. I. Prot. nov. 26 (1830). Benth. Fl. Austr. V. 495. — H. longifolia A. Cunn. Herb. B. Blüthenstand vor seiner Entfaltung in ein Involucrum von dach- ziegelartig sich deckenden Schuppenblättern eingeschlossen. T. M anglesioides?) (Benth. Fl. Austr. V. 495 [1870]). Perigon kahl, gerade mit in der Knospenlage aufrechtem Saume, Griffel am Ende kegelförmig. Blüthenstände kurze Trauben oder sitzende Büschel. Selten eultivirt wird HZ. lissocarphat) (R. Br. Prodr. Suppl. Prot. Noy. 27 [1830]) mit stielranden nur 2,5—3,5 cm langen doppelt oder ein- fach gefiederten Blättern mit wenigen Abschnitten und kaum 0,5 cm langer Blüthenstandsachse. * H. suaveolens. ij. Bis 2m hoch. Junge Zweige silberig behaart, später die Blätter kahl. Blätter stielrund, aufrecht, einige von ihnen ungetheilt, bis 1 cm lang, die meisten gefiedert, mit wenigen bis vielen Abschnitten; diese 2,5—5 em lang, starr mit stechender Spitze. Blüthen weiss, klein, in dichten Trauben in den oberen Achseln; die starre behaarte Blüthenstandsachse bis 2 em lang, In West-Australien heimisch, seit über 100 Jahren (1803) in Gärten. H. suaveolens R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 182 (1810). Benth. Fl. Austr. V. 531. — H. pectinata Colla Hort. Rip. App. II. 320 t. 11 (1825). II. Perigon unterhalb des Saumes zurückgebogen. Griffel am Ende kegelförmig oder schief scheibenförmig. a. (onogynoides?) (Benth. Fl. Austr. V. 493 [1870]). Blüthen- stände meist kurze Trauben oder Büschel. Perigon kahl. Griffel am Ende kugelförmig, gerade oder etwas schief. 1) Wegen der Aehnlichkeit mit voriger Gattung. 2) S. II. 2. S. 359 Fusen. 2, 3) Wegen der Aehnlichkeit mit der $. 630 aufgeführten Section Manglesia. 4) Von Aıooög glatt und »degn, trockene Pflanzentheile, Spreu — Hochblatt. 5) Wegen Aehnlichkeit mit Conögyne (R. Br. Prodr, Suppl. 21 [1830]), Section von Grevillea. Der Name von z@vog Kegel und yvvn) Weib. Hakea. 635 1. Longistylae (Benth. Fl. Austr. V. 493 [1870]). Blätter flach, länglich-lanzettlich oder schmal. Griffel zuletzt doppelt so lang als das Perigon, mit lang kegelförmiger Spitze. * H. laurina. hj- Bis 3 m hoch, in der Heimat höher. Zweige fein filzig behaart. Blätter schmal-elliptisch bis länglich-lanzettlich oft kurz zugespitzt, stumpf, in einen langen Stiel verschmälert, meist 1—1,5 dm lang, meist dreinervig mit dieken Rändern, Blüthen karmin bis rosa-lila, in grossen diehten kugeligen Büscheln sitzend in den Achseln; Blüthenstandsachse kugelig, dieht behaart. Blüthenstiele etwa 4 mm lang. Perigon kahl mit etwa 6 mm langer Röhre. In West-Australien heimisch, nicht allzu selten in Gärten seit 1830. H. laurina R. Br. Prodr. Suppl. I. Prot. Nov. 29 (1830). Benth. Fl. Austr. V. 518. Bot. Mag. t. 7127. — H. eucalyptoides 1) Meissn. in Lehm. Pl. Preiss. I. 573 (1845) II. 262. 2. Enerves (Benth. Fl. Austr. V. 494 [1870]). Blätter flach, undeutlich fiedernervig ohne vorspringenden Mittelnerven, stachlig gezähnt oder gelappt. Klappen der Frucht: mit hornartigen Anhängseln oder Höckern am Rande. * H. flörida. hj. Aufrecht, starr, bis 1,5 m hoch. Zweige und junge Blätter behaart, später die letzteren kahl. Blätter sitzend oder fast sitzend, lanzettlich bis linealisch-lanzettlich, meist 2,5—4 cm lang, mit sehr spitzer stechender Spitze, am Rande mit wenigen Zähnen oder kleinen Lappen, von denen ein Paar meist dicht am keilförmigen Grunde steht, dick und oberseits nervenlos, unterseits mit vor- springendem Mittelnerven. Blüthenstände blattachselständige Büschel mit sehr kurzer behaarter Achse, Blüthen sehr klein, weiss, kahl. In West-Australien heimisch, seit über 100 Jahren (1803) in Europäischen Gärten. Bl. Juli. H, florida R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 183 (1810). Benth. Fl. Austral. V. 527. Bot. Mag. t. 2579. b. Euhäkea (Benth. Fl. Austral. V. 490 [1870]. Ende des Griffels schief oder seitlich erweitert; sonst wie a. Von den hierhergehörigen Gruppen werden selten angepflanztObliquae (Benth. a. a. O. 491 [1870]) mit behaarten Blüthen. Blüthenachse schief. Blätter ungetheilt: H. cyelocärpa?2) (Lindl. Svan Riv. App. 36 [1840)]). Blätter länglich-lanzettlich, spitz oder stumpf, von der Mitte in den kurzen Stiel verschmälert. — W.-Australien. — Pubiflörae (Benth. a. a. O.). Blüthen behaart, Blüthenachse nieht oder nur wenig schief. Blätter ganz- randig oder gezähnt oder getheilt: H. trifurcata (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 183 [1810]). Blätter meist stielrund, schlank, starr, in 3 spreizende Abschnitte getheilt, spitz, meist stechend, meist 3—7,5 em lang. W.- Australien. — H. Baxteri3) (R. Br. Prodr. Suppl. Prot. Nov. 28 [1830]. Blätter breit-keilförmig, meist nierenförmig, am breiten gerundeten Ende gewellt und kurz gezähnt, in einen deutlichen aber kurzen Stiel zusammen- 1) Wegen Aehnlichkeit mit der bekannten Mystaceen-Gattung Eucalyptus. 2) Von #ö»205 Kreis und »aords Frucht. 3) Nach William Baxter, 1823—30 Sammler in Süd-Australien. — Ein anderer William Baxter, * 15. Jan, 1787 Rugby (Warwick) F 1. Nov. 1871 Ox- ford, Curator des Botanischen Gartens daselbst, war Verf. von British Phaenogamous Botany 3 ed. 6 Bände Oxf. 1834—43 (Britten u. Boulger Journ. of Bot. XXVI, 88). 1. 636 Proteaceae. gezogen. Blüthenstände sitzende Büschel. West-Australien. — Häufiger nur Arten von Glabriflörae (Benth. a. a. O. 492 [1870]). Blüthen kahl. Blüthenachse gerade oder schief. * H. glabella. fj. In der Heimat bis 5 m hoch, spreizend bis niederliegend, Blätter sitzend, verkehrt-eiförmig bis länglich-keilförmig, 3,5—S em lang, ganz- randig oder meist buchtig und gezähnt, meist unter der Mitte zusammengezogen, am Grunde verbreitert, tief-herzförmig und den Stengel mit rundlichen ganzrandigen oder eckigen gezähnten Oehrchen umfassend. Blüthen weiss, in achselständigen Büscheln oder kurzen Trauben. In West-Australien heimisch, nicht häufig in Gärten. H. glabella R. Br. Prodr. Suppl. I. Prot. nov. 28 (1830). Benth. Fl. Austr. V. 509. * H. lineäris. ij. Lebhaft grün, kahl. Blätter sitzend, linealisch-lanzettlich, stechend-spitz, ganzrandig oder mit wenigen kleinen Zähnen, meist 2,5—4 em lang. Blüthenstände in achselständigen Büscheln oder kurzen Trauben. Blüthen klein, weiss, Perigon mit schlanker zurückgerollter Röhre. In West-Australien heimisch, seit langem (1824) in Europäischen Gärten. Bl. meist Mai. H. linearis R. Br. Trans, Linn, Soc. X. 183 (1810). Benth. Fl. Austr. V. 511. Bot. Reg. t. 1439. Auch zu dieser Gruppe gehören H. saligna (Knight Prot. 108 [1809]). Grosser Strauch, kahl. Blätter meist lanzettlich, stumpf oder mit kurzer dicker Spitze, in einen kurzen Stiel verschmälert, mitunter auch länglich-elliptisch, ohne Nerven oder undeutlich schief fiedernervig. Blüthenstände dichte achselständige Büschel. Blüthen klein. Queensland und West-Australien. — H. nodosa (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 179 [1810)]). Blätter ziemlich gedrängt, stielrund und schlank oder breiter und etwas zusammengedrückt, stachelspitzig, meist 2,5—4 em lang. Blüthen sehr klein in achselständigen Büscheln. Tribus. EMBOTHRIEAE. (Rehb. Consp. 82 [1528]. Nat. Pfl. III. 1. 148. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 127.) S. S. 629. Uebersicht der Gattungen. A. Blüthen am Grunde der Blüthenachse mit einem halbringförmigen bis fast ringförmigen Discus. Embothrium. B. Blüthen am Grunde der Blüthenachse mit 3 breiten abgestutzten nach vorn und rückwärts gerichteten Auswüchsen. Lomatia. x EMBÖTHRIUM!). (Forst. Char. gen. 15 t. 8 [1776] z. T. Nat. Pfl. III. 1. 148.) S. oben. Sträucher oder kleine Bäume. Blätter lederartig, ganz- randig. Blüthen roth, ansehnlich, einzeln oder zu 2 in kurzen bis langen !) Von Zußodgog mit Gruben versehen. Hakea. Embothrium. Lomatia. 637 endständigen Trauben. Hochblätter und Tragblätter klein, hinfällig. Perigonröhre ceylindrisch, schwach gekrümmt, mit mehrmals kürzeren ei- förmigen bis länglichen Abschnitten. * E. eoceineum. h(—h). In der Heimat bis 10 m hoch. Blätter länglich, kurz gestielt. Blüthen lang, herabhängend, orange-scharlach ; Perigonröhre mit einem 4theiligen fast kugeligen Saum, dessen concave Abschnitte die sitzenden Staubbeutel tragen. In Süd-America von Valdivia bis zur Magelhaensstrasse verbreitet, wohl eine der härtesten Arten der Gattung bei uns. Wegen ihrer schönen Blüthen seit einigen Jahrzehnten (1881) in Gärten, bereits in Süd-England gut gedeihend!! Bl. Spätsommer. E. coccineum Forst. a. a. OÖ. (1776). Bot. Mag. t. 4856. x LOMATIA '). (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 199 [1810]. Nat. Pfl. III. 1. 149.) S. S. 636. Sträucher und Bäume. Blätter lederartig, ungetheilt oder eingeschnitten. Blüthenstände endständige oder achselständige Trauben. Hochblätter ansehnlich, ein Involucrum bildend. Perigon- röhre schief, nach oben dünner werdend, auf der Rückseite gespalten mit eiförmigen 3—4 mal kürzeren Abschnitten ; die Perigonblätter sich zuletzt voneinander lösend. In Ost-Australien, Tasmanien und Chile verbreitet. * L. ferruginea. Ih. Bis über 3 m hoch. Blätter doppelt-fieder- spaltig, oberseits sehr dunkelgrün. Fiedern ziemlich eiförmig, an der Spitze dreispaltig. Blattunterseite und Blattstiel kurz rostbraun-filzig. Blüthenstände kurz. Blüthen rostroth, filzig. In Süd-Chile heimisch, bei uns seit langem (1851) in Gärten, wegen der zierlichen Tracht angepflanzt, schon in Süd-England winterhart. L. ferruginea R. Br. a. a. O. 200 (1810). — Embothrium ferru- gineum Cav. Ic. IV. 59 (1797). * L. ilieifolia. I. Aufrecht verzweigt. Blätter gestielt, eiförmig bis lanzettlich, scharf gezähnt, Blüthenstände verlängerte lockere Trauben, mitunter etwas verzweigt. In Neu-Südwales und Victoria heimisch, hier und da in Gärten. L. tlieifolia R. Br. a. a. O. 200 (1810). Bot. Mag. t. 4023. — Embothrium ilieifolium Poir. Eneyel. Suppl. II. 551 (1811). 1) Von Aöua Saum. 638 Proteaceae., Tribus. BANKSIEAE. (Rehb. Consp. 82 [1828]. Nat. Pfl. III. 1. 148. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 128.) S. 8. 629. Bei uns nur die Gattung x BANKSIA1) (L. fil. Suppl.. 15. 126 [1781]. Nat. Pfl. IIL 1. 151) A. A. Griffel mit kleiner Narbe, am Ende nicht gestreift. Blüthenstände dichte Aehren. Aus der Section Oncostylis (Benth. Fl. Austral. V. 542 [1870]) mit linealischen oder seltener lanzettlichen unterseits weissfilzigen bis röthlichbraunen ungetheilten oder gezähnten bis fiedertheiligen Blättern mit flachem oder zurück- gerolltem Rande und auch nach dem Oeffnen der Blüthen gekrümmtem Griffel werden hier und da eultivirt: B, collina (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 204 [1810]. — B. littoralis Lindl. Bot. Reg. t. 1363. Bot. Mag. t. 3060 nicht R. Br. — B. ledifolia A. Cunn. nach Benth, a. a. O. 548 [1870]) fi aufrecht. Blätter linealisch bis zum Grunde gezähnt, an der Spitze abgebissen gestutzt. Blüthenstände gross, gelb. — Australien. — B. verticillata (R.Br.a.a.O. 207 [1810]. Kleiner j). Blätter zu 4—6 quirlig stehend, länglich-lanzettlich bis breit-linealisch, mit zurückgerolltem Rande, die der Blüthenzweige ganz- randig oder schwach gezähnt, die der nichtblühenden Pflanzen länger schmäler und mehr oder weniger gezähnt. Blüthenstände 1 bis fast 2 dm lang, gelb. — West-Australien. — Seltener ist B. dryandroides (Baxt. in Sw. Fl. Austral. t. 56). Blätter bis zum Mittelnerven in zahlreiche 3eckige Abschnitte ge- theilt, unterseits röthlichbraun. Blüthenstände kugelig bis eiförmig. — West- Australien. I. Eubänksia (Benth. Fl. Austral. V. 543, 553 [1870]). Blätter linealisch-lanzettlich, länglich oder keilförmig, unterseits weiss- filzig mit zurückgebogenem oder zurückgerolltem Rande, ganz- randig oder gezähnt. Griffel in der Knospenlage gebogen, beim Oeffnen der Blüthe sich gerade streckend. Seltener wird angepflanzt B. dentata (L. fil. Suppl. 127 [1781]). Kleiner }}. Blätter kurz gestielt, länglich-keilförmig, bis 2 dm lang und 5 cm breit, unregelmässig gezähnt. Blüthenstände länglich bis eylindrisch. — Australien bis Neu-Guinea. * B. integrifölia. h—h- Bis über 30 m hoch. Junge Zweige dicht filzig. Blätter mitunter unregelmässig quirlig, länglich-keilförmig bis lanzettlich, ganzrandig oder unregelmässig gezähnt, bis 1 dm lang (mitunter noch viel länger), in einen kurzen Stiel verschmälert, unterseits silberweiss, mit zahlreichen Quernerven. Blüthen- stände länglich bis eylindrisch bis 1,5 dm lang. Perigon seidig. Vom Queensland bis Vietoria verbreitet, seit über 100 Jahren (1788) in Europäischen Gärten, B. integrifolia L. fil. Suppl. 127 (1781). Benth. Fl. Austral. V. 554. Bot. Mag. t. 2770. — B. oleaefolia Cav. Anal, Hist, Nat. I, 228 t. XIV (1799). — B. macerophylla Link Enum. Hort. Berol. I. 116 (1821). 1) S. I. S. 211 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 13. December 1743 Revesby Abbey in Lincolnshire 7 9. Mai 1820 in London, Banksia, 639 * B. marginata. hi. Bis 5 m hoch, in der Heimat noch höher. Zweige filzig behaart. Blätter der blühenden Zweige sehr kurz gestielt, länglich-lanzettlich bis breit linealisch, 2,5—5 em lang, stumpf oder gestutzt, meist ganzrandig mit zurück- gerolltem Rande, an nichtblühenden Zweigen länger, mehr oder weniger gezähnt mit wenigen Quernerven. Blüthenstände länglich-eylindrisch, meist 5—7 cm lang, seidig. In Australien und Tasmanien heimisch, seit fast 100 Jahren (1822) in Europäi- schen Gärten. B. marginata Cavan. Anal. Hist. Nat. I. 227 t. XIII (1799). Benth. Fl. Austr, V, 553. Bot. Mag. t. 1947. — B. australis R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 206 (1810). II. Oyrtostylis!) (Benth. a.a.O. 542, 549 [1870]). Blätter flach oder wellig mit nicht zurückgerolltem Rande, gezähnt, fiederspaltig oder gefiedert. Griffel anfangs gekrümmt oder gerade und auf- wärts gerichtet, aber nicht nach dem Aufblühen gekrümmt. * B. grandis. fi. Bis 13 m hoch. Zweige filzig. Blätter oft 3 dm lang oder länger, bis zum Mittelnerven in eiförmig-dreieckige Abschnitte getheilt, deren grössere 3—5 cm lang und am Grunde etwa 2,5 em breit sind, alle mit mehreren Quernerven, unterseits heller. Blüthenstände eylindrischh 2—3 dm lang. Perigon schwach behaart, gelb. in West-Australien heimisch, seit über 100 Jahren (1794) in Europäischen Gärten. B. grandis Willd. Spee. pl. I. 535 (1797). Benth. Fl. Austral. V. 552. * B. quereifolia. |}. Aufrecht, bis fast 2 m hoch; kahl. Blätter sitzend oder fast sitzend, länglich-keilförmig, gestutzt, tief und unregelmässig gezähnt oder fiederspaltig, meist 0,5—1 dm lang, flach oder wellig. Blüthenstände länglich- eylindrisch, 7—10 em lang. Perigon rostroth behaart. Der vorigen verwandt. Aus West-Australien, seit langem (1805) in den Gärten, bereits in England und Irland im Freien!! B. quereifolia R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 210 (1810). Benth. Fl. Austr. V. 552. Bot. Reg. t. 1430. — B. quercata einiger Gärten, B. Orthostylis?)(Benth. a. a. O. 543, 555 [1870]). Griffelende kantig und gefurcht oder gestreift. Blüthenstände dichte Aehren. Blätter flach oder wellig, gesägt, fiederspaltig oder gefiedert mit kurzen Lappen oder Abschnitten. Perigon meist gerade. Griffel nach dem Aufblühen am Grunde nach oben gebogen. Von hierher gehörigen Arten werden mehrere eultivirt, so neben den unten genannten B. marcescens (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 208 [1810]. Bot. Mag. t. 2803). fj. Bis etwa 2 m hoch. Blätter kahl. länglich, gesägt. Blüthen- stände bis 2 dm lang. Blüthen purpurn. — West-Australien. * B. serrata. }ı. Zweige in der Jugend behaart. Blätter länglich-lanzett- lich, spitz oder gestutzt, regelmässig und tief gesägt, in den Stiel verschmälert, etwa 7—15 em lang und bis 2,5 em breit, lederartig, flach, unterseits behaart mit parallelen Quernerven. Blüthenstände länglich-eylindrisch, seltener kugelig, bis 1,5 dm lang, sehr dick. Perigon kurz seidenhaarig, roth. In Australien ziemlich verbreitet, nicht allzu selten in Gärten, schon in Süd- England im Freien!! 1) Von #vorög gekrümmt und orölos Griffel. 2) Von B0dds gerade und oröfos Griffel, 640 Proteaceae. Santalaceae. B. serrata L. fil. Suppl. 126 (1781). Benth. Fl. Austr. V. 556. — B. conchi- fera Gaertn. De fruet. I. 221 t. 48 (1788—1807). — B. dentata Wendl. Hort. Herrenh. t. 8 (1788—1801). i Sehr ähnlich und öfter verwechselt ist B. aemula (R. Br. Linn. Soc. X. 210 [1810]), aber Narbe viel kürzer, eiförmig (nicht eylindrisch), Blüthen gelblich-grün, Blüthenstände nicht so dick. * B. speciosa. fi. Etwa 2m hoch und höher. Zweige dick, filzig. Blätter kurz gestielt, bis über «3 dm lang, bis zum Mittelnerven in zahlreiche rundliche oder dreieckige kurz zugespitzte Abschnitte getheilt, deren grössere bis etwa 2 cm lang und breit sind, nach beiden Enden kleiner werdend, unterseits mehr oder weniger bleibend weiss wollig, mit zahlreichen convergirenden Quernerven. Blüthen- stände bis 1,3 dm lang, sehr dick. In West-Australien heimisch, seit langem (1805) in Europäischen Gärten. B. speeiosa R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 210 (1810). Benth. Fl. Austr, V. 559. Bot. Mag. t. 3052. Aehnlich und öfter verwechselt ist B. Vietoriae (Meissn. in Hook. Kew. Journ. VII. 119 [1855]); bis 5m hoch. Blätter bis 3 dm lang, bis über die Hälfte jederseits in dreieckige spitze oder zugespitzte Lappen getheilt, deren grössere etwa bis 1,5 em lang und breit sind. Blüthenstände länglich, diek, bis über 1 dm lang. Blüthen gelb. 6. Reihe. SANTALALES). (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 192 [1836] veränd. Engl. Syll. 1. Aufl. 98 [1892]. Nat. Pfl. 1. Nachtr. 346. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 128.) Sal Uebersicht der Unterreihen. A. Samenanlagen aus den Samenträgern ausgegliedert, häufig ohne Integument, selten (nicht bei uns) mit zwei oder einem Integument. Bei uns auf dem Erdboden wachsende grüne meist halbparasitische Kräuter oder Sträucher. Santalineae. B. Samenanlagen meist nicht ausgegliedert. Embryosäcke in einen‘ centralen convexen Körper, welcher aus dem Grunde der Frucht- blätter emporgewachsen ist, genau vor den einzelnen Fruchtblättern entstehend oder in den Wänden der Fruchtblätter eingeschlossen. — Bei uns nur grüne Parasiten auf den Zweigen von Laub- und Nadelhölzern. Loranthineae. 1. Unterreihe. SANTALINEAE. (Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 346 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 133.) S. oben. 1) Nach der zu den Osyrideae gehörigen Gattung Santalum (L. Gen. pl, [ed. 2. 165] ed. 5. 165 [1754]) mit 9 Arten in Östindien, dem Malayischen Archipel, auf den Paeifischen Inseln und in Australien, deren eine $. album (L. Spee. pl. ed. 1. 349 [1753]) das bekannte wohlriechende vielfach zu Dosen ete, verarbeitete Sandelholz liefert; Indisch-Malayisch. Der Name soll kommen vom Arabischen ssandal, dieses vom Malayischen tsjendan (Wittstein 783). Das Pflanzenreich (Fortsetzung) 32 (IV.50.11.B.7.) Orchidaceane-Monandrae-Coelogyninae (mit 294 Einzelbildern in 54 Figg.) von E. Pfitzer und Fr. Kränzlin. A 8.40. 33 (IV.38. III. 11.) Liliaceae-Asphodeloideae-Aloineae (mit 817 Einzelbildern in 141 Figg. und 1 Tafel) von A. Berger. A 17.60. 34 (IV.110.) Sarraceniaceae (mit 43 Einzelbildern in 10 Figg. und 1 Doppeltafel) von J. M. Macfarlane. A 2.40. 35 (IV.278.) Stylidiaceae (mit 200 Einzelbildern in 26 Figg.) von J. Mildbraed. M5.—. 36 (IV.111.) Nepenthaceae (mit 95 Einzelbildern in 19 Figg.) von J. M. Macfarlane. A 4.60. 37 (IV.23B.) Additamentum ad Araceas-Pothoideas von A. Engler, Araceae- Monsteroideae von A. Engler und K. Krause, Araceae-Calloideae von K. Krause (mit 498 Einzelbildern in 60 Figg. und 1 Tafel) „4 8.40. 38 (IV. 20.) Cyperaceae-Caricoideae (mit 981 Einzelbildern in 128 Figg.) von «keorg Kükenthal. i 41.20. 39 (IV. 83.) Phytolaceaceae (mit 286 Einzelbildern in 42 Figg.) von Hans Walter. A 7.80. 40 (IV.101.) Papaveraceae-Hypecoideae et Papaveraceae- Papaveroideae (mit 532 Einzelbildern in 43 Figg.) von Friedrich Fedde. „Al 21.60 (IV. 56a.) Garryaceae (mit 26 Einzelbildern in 5 Figg.) | von Walther | (IV.220a.) Nyssaceae (mit 38 Einzelbildern in 4 Figg.) Wangerin. (IV.220b.) Alangiaceae (mit 47 Einzelbildern in 6 Figg.) | (IV. 229.) Cornaceae (mit 193 Einzelbildern in 24 Figg.) “dl 9.20. 42 (IV.147.) Euphorbiaceae-Jatropheae (mit 155 Einzelbildern in 45 Figg.) von F. Pax. A T.40. 43 (IV.228.) Umbelliferae-Apioideae-Bupleurum, Trinia et reliquae Ammineae heteroclitae (mit 155 Einzelbildern in 24 Figg.) von Hermann Wolff. oo" „A 10.80. 44 (1V.14711.) Euphorbiaceae-Adrianeae (mit 151 Einzelbildern in 35 Figg.) von F. Pax. A 5.72 45 (IV. 50. I1.B.21.) Orchidaceae-Monandrae-Dendrobiinae Pars I. Genera n. 275—277 (mit 327 Einzelbildern in 35 Figg.) von Fr. Kränzlin. .4 19.20. 46 (IV. 94.) Menispermaceae (mit 917 Einzelbildern in 93 Figg.) vonL. Diels. „4 17.40. 47 (IV.147. III und IV. 116.) Euphorbiaceae-Cluytieae (mit 144 Einzelbildern in 35 Figg. unter Mitwirkung von Käthe Hoffmann) von F. Pax. Cephalotaceae (mit 24 Einzelbildern in 4 Figg.) von J. M. Macfarlane. Mi 120: 48 (1V.23C.) Araceae-Lasioideae (mit 415 Einzelbildern in 44 Figg.) von A. Engler. Al 6.60. 49 (IV.101. Nachträge.) Monimiaceae (Nachträge) (mit 112 Einzelbildern in 15 Figg.) von J. Perkins. Al 3.60. 50 (V1.50.1I.B. 21.) Orchidaceae-Monandrae-Dendrobiinae. Pars II. Genera n. 278—279 (mit 250 Einzelbildern in 35 Figg.) und (IV. 50. II. B. 23.) Orchidacene-Monandrae-Thelasinae Genera n. 280 et 280a (mit 103 Ein- zelbildern in 5 Figg.) von Fr. Kränzlin. 4A 11.60. 51 (III Sphagnales-Sphagnaceae (Sphagnologia universalis) (mit 1442 Einzelbildern in 85 Figg.) von C. Warnstorf. AM 27.50. :: VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Eine botanische Tropenreise Indo-malayische Vegetationsbilder und Reiseskizzen von Dr. G. Haberlandt —- Zweite durchgesehene Auflage — Mit 46 Figuren im Text und 12 Tafeln, zum Teil in Dreifarbendruck VILu. 296 Seiten. Gr. 8. Geheftet .4 11.60; in Leinen geb. „4 12.80 Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord. Professor der Botanik und ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin Direktor des botan.Gartens in Dresden IX. Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas on A. Engler I. Band: Allgemeiner Überblick über die Pflanzenwelt Afrikas und ihre Existenzbedingungen Mit 6 Karten, 47 Vollbildern und 709 Textfiguren 2 Teile. gr. 8. Subskriptionspreis brosch. M. 45.—, geb. M. 48.— XXIV u. 1029S. Einzelpreis. .,. . brosch. M. 60.—, geb. M. 63.— Bereits im Jahre 1908 erschien von diesem Werke der Il.Band: Charakterpflanzen Afrikas,(insbesond. des tropischen). Die Familien der afrikanischen Pflanzenwelt Mit 16 Vollbildern und 316 Textfiguren Subskriptionspreis brosch. M. 18.—, geb. M. 19.50 ER a a Einzelpreis . . . brosch. M. 27.—, geb. M. 28.50 Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. SUENGFRSIS DER \IITTELEUROPAISCHEN FLORA VON PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL., PROFESSOR CUSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN 75. u. 76. LIEFERUNG VIERTER BAND BOGEN 41—50 'SANTALACEAE, LORANTHACEAE, ARISTOLOCHIACEAE, RAFFLESIACEAE, POLYGONACEAE LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1912 Ausgegeben am 3. September 1912 : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG : Soeben sind erschienen: # Die Einteilung der Pfilanzengesellschaften nach ökologisch-physiognomischen Gesichtspunkten H. Brockmann-Jerosch und E. Rübel VI u. 728. gr. 80. Mit 1 Abbildung im Text Al 2.50 Die fossilen Pflanzenreste des glazialen Delta bei Kaltbrunn (bei Uznach, Kanton St, Gallen) und deren Bedeutung für die Auffassung des Wesens der Eiszeit von Dr. phil. H. Brockmann-Jerosch Privatdozent für Botanik an der Universität Zürich Mit einer farbigen geologischen Karte von Kaltbrunn und Uznach und mehreren geologischen Profilen im Text IV, 189 Seiten. „4 4.80 Vorlesungen über Vergleichende Tier- und Pflanzenkunde Zur Einführung für Lehrer, Studierende und Freunde der Naturwissenschaften Dr. Adolf Wagner Außerord. Professor an der Universität Innsbruck VII u. 518 S. Gr. 8 Geheftet „4 11.— ; in Leinen geb. „#4 12.50 Banksia. 641 Bei uns nur die 41. Familie. SANTALACEAE. (R. Br. Prodr. 350 [1810]. Endl. Gen, 324 [1838]. Hieronymus Nat. Pfl. III. 1. 202. Dalia Torre u. Harms Gen. siph. 133.) Kräuter oder Sträucher, die meist durch ihre Wurzeln mit Hilfe von Saugorganen den Wurzeln anderer Pflanzen plastisches Material entnehmen. Blätter grün, spiralig oder seltener gegenständig. Blüthen meist klein, strahlig, zwitterig, seltener eingeschlechtlich, monöecisch oder diöeisch, Perigon homoeochlamydisch, innen meist gefärbt, mit becher- förmiger Achse und 4—5 (selten 3- oder 6-)spaltigem Saume. Blumen- blätter meist fehlend. Staubblätter am Grunde der Perigonabschnitte eingefügt, vor diesen stehend, mit je 2 Staubbeutelhälften. Frucht- blätter mit den Staubblättern abwechselnd. Fruchtknoten einfächerig mit einem Mittelsäulchen, von diesem mehrere (meist 1—3, selten bis 5) umgewendete Samenanlagen herabhängend; diese ohne Integument mit heraustretendem Embryosack. Frucht nuss- oder steinfruchtartig, ein- samig. Samen mit Nährgewebe. Etwa 250 Arten in den wärmeren und kühleren Gebieten der Erde, Uebersicht der Tribus. A. Keine Perigonröhre oberhalb des Fruchtknotens oder falls solche vorhanden ist, dann mit einem Discus bekleidet. Osyrideae. B. Perigon oberhalb des Fruchtknotens röhrenförmig verlängert, innen nicht mit einem Discus. Thesieae. 1. Tribus. OSYRIDEAE. (Rehb. Consp. 80 [1828] z. T. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. pl. III. 218 [188]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 134.) S. oben. Bei uns wie in Europa nur die Gattungen: Uebersicht der Gattungen. A. Discus am Rande zwischen den Staubblättern nur kurze Ecken bildend. Narbe 3—4theilig. Blüthen (bei uns) eingeschlechtlich. Osyris. B. Discus am Rande zwischen den Staubblättern in deutliche Lappen ausgezogen. Narbe klein, kopfig. Blüthen zweigeschlechtlich. Comandra. Ascherson u. Graebper, Synopsis. IV. 41 642 Santalaceae, 244. OSYRIS)). | (L. Gen. pl. [ed. 1]. ed. 5. 448 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 218.) Halbparasitische Sträucher von (bei uns) etwas an Ginster erinnern- der Tracht. Blätter abwechselnd, schmal bis eiförmig-rundlich, papier- artig oder etwas dicklich, ganzrandig. Männliche Blüthenstände blatt- achselständige oder kleine endständige zu traubenartigen Gesammt- blüthenständen vereinigte Scheindolden. Weibliche oder zweigeschlecht- liche Blüthenstände ähnlich, aber meist nur 1-, seltener 2—3 blüthig. Hochblätter klein, hinfällig. Blüthen klein, meist zweihäusig, seltener zweigeschlechtlich.. Perigon 3—4blättrig, seine Blätter breit-dreieckig, bis zum Discus frei, innen hinter dem Staubblatte je ein Haarbüschel tragend. Staubblätter dem Grunde der Perigonblätter eingefügt, kürzer als diese, mit dicklichem Staubfaden. Staubbeutelhälften eiförmig bis länglich, fast parallel, deutlich durch das Mittelband getrennt, durch einen gemeinsamen Längsspalt aufspringend. Discus ziemlich flach, etwas convex, 3—4eckig, die Ecken zwischen den Staubblättern. Frucht- knoten unterständig. Griffel cylindrisch, lang kegelförmig oder auch sehr kurz, mit 3—4theiliger Narbe. Samenanlagen 2 bis 4, von einem ziemlich dicken Samenträger herabhängend, mit der Spitze nach oben zurückgebogen. Frucht eine Steinfrucht, kugelig bis eiförmig-kugelig, oben mit einem Krönchen (dem kleinen Perigon) oder mit einer ring- förmigen Narbe; Exokarp fleischig bis saftig, Endokarp hart, krustig. Samen kugelig. Keimling im Innern des fleischigen Nährgewebes, gerade oder schwach gebogen, seine Keimblätter viel länger als das Würzelchen. — (Harnkraut resp. -strauch; franz.: Rouvet; it.: Gine- strella; kroat.: Metlica.) 6 Arten in Süd-Europa, durch fast ganz Africa und in Östindien. — In Europa ausser unserer Art noch O. lanceolata (Hochst. u. Steud. Pl. exs. un. it, [1832] DC. Prodr. XIV. 633 [1857]. — O. quadripartita Deene. Ann. sc. nat. 2 ser. VI. 65 t. 6 [1836]. — O. quadrifida Salzm. Pl. exs. nach DC. Prodr. XIV, 633 [1857]) auf der Iberischen Halbinsel und in Nord-Africa. — Einige Arten wurden im Bern- stein gefunden (vgl. Conwentz Monogr.-Balt,. Bernst.). — Bei uns nur 1108. 0. alba. Ih. Meist bis etwa 1 m hoch, seltener an schattigen buschigen Orten höher. Grundachse kriechend. Rinde längsfurchig, oliv- grün. Zweige ruthenförmig, kantig, kahl, grün bis hell graugrün, am Grunde reich beblättert, oberwärts ohne Blätter, daher denen mancher Ginster ähnlich. Blätter abwechselnd, unregelmässig gestellt, linealisch- lanzettlich, meist 1—2 cm lang und 2—3 mm breit, spitz, in einen kurzen Stiel verschmälert, ganzrandig, kahl, steif, hell- bis gelblich-grün. Blüthen zweihäusig, an oberwärts verschmälerten Seitenzweigen, die männlichen in Scheindolden oder -trauben, gestielt, die weiblichen einzeln, diese fast sitzend; da die kurzen Blüthenzweige längs eines ruthen- förmigen Zweiges angeordnet sind, entsteht ein langer traubenartiger !) öoveıs Pflanzennamen bei Dioskorides (IV. 141) vgl. auch Plinius (XXVL. 88). Osyris. Comandra, 643 Gesammtblüthenstand. Perigon aussen grünlich, innen gelb. Frucht kugelig, scharlachroth. An Abhängen, in Gebüschen, in lichten bis dichten Wäldern, nur im Mittelmeergebiete, besonders auf den Wurzeln von Laurus, Olea, Fieus ete. wurzelnd und in den Beständen dieser Arten oft verbreitet und massenhaft. Bei uns nur im südwestlichsten und Adriatischen Gebiete. Provence und Dauphine, im Thale der Durance, der Isere (bis Grenoble) und der Rhöne (bis Belley) aufsteigend; Riviera! Oesterreichisches und Kroatisches Litorale! Istrien mit den Inseln; Dalmatien!! Hercegovina; Montenegro. Bl. April, Mai, Frucht August, September. O. alba L. Spec. pl. ed. 1. 1022 (1753). Koch Syn. ed. 2. 718. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 418. ©. K. Schneider Il. Handb. Laubh. I. 247 Fig. 160. Nyman Consp. 642. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 83. Rchb. Ic. XI t. DXLVIII fig. 1164. Wenig veränderlich, meist nur (je nach der Belichtung und Beschattung des Standortes) in der Länge der Zweige. Von den, wie erwähnt, z. T. ähnlichen Ginster-, bes. Genista-Arten, durch die Blüthen und Früchte etc. verschieden. — Formen: serotina Gris. Spie. II. 324 (1844), scandens Goir. b. Vace. Pl. It, exs. I (1910). (Südliches und westliches Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien, einschliesslich der Inseln; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Vorder- Asien; Nord-Africa.) =] 245. COMANDRA!). (Nutt. Gen. Am. I. 157 [1818]. Nat. Pfl. IH. 1. 221. — Hamil- tünia?) Spreng. Syst. I. 831 [1815] z. T.) S. S. 641. Aufrechte Kräuter oder (bei uns) Sträucher, halb para- sitisch lebend, kahl. Blätter abwechselnd, schmal bis länglich-eiförmig. 1) Von xdum Haupthaar und dvrje Mann d.h. Staubblatt, wegen der bei diesem befindlichen Haarbüschel. 2) Dieser Name wurde ursprünglich von Mühlenberg in Willd. Sp. pl. IV, 1114 (1805) für eine Santalaceengattung veröffentlicht, für die a. a. OÖ. der ältere Name Pyruläria (L. C. Rich. in Michx. Fl. Bor. Amer. II. 231 [1803]) angeführt wird. Später vereinigte Sprengel a.a. O. unter diesem Namen die Gattungen Pyrularia und Comandra. Für letztere ist also Hamiltonia Spr. z. T. ein jüngeres Synonym, das nicht, wie Reichenbach es that, auch nicht zur Auswahl vorgeschlagen werden darf, Benannt ist diese Gattung nach William Hamilton, welcher zu Ende des 18. und Anfang des 19, Jahrhunderts auf seiner Besitzung Woodlands bei Phila- delphia einen Botanischen Garten unterhielt, der 1802—5 von F, T. Pursh (s. II, 1. S. 375 Fussn.), vorher von John Lyon geleitet wurde und auf dessen jetzt zu einem Friedhof umgestalteten Gelände noch einzelne bemerkenswerthe Bäume, wie ein 1734 gepflanzter Ginkgo, eine Zelkova carpinifolia (S. 569) vorhanden sind (A. Rehder briefl.). Die jetzt allgemein angenommene Rubiaceen-Gattung Hamiltonia (Roxb. Hort. Beng. 15 [1814]) ist nach Franeis Hamilton (früher Buchanan), * 15. Febr. 1762 Branziet bei Callander, Perthshire + 15. Jan. 1829, 1814—15 Superintendent des botanischen Gartens in Caleutta, um die Flora Indiens verdient, benannt. William H., + 25. Mai 1856 Plymouth (Urban Symb. Ant. III. 56), war Verf. von Pro- dromus plantarum Indiae oceidentalis, London 1825. Arthur H, veröffentlichte 1832 in Lyon in M&m. Soe. Linn. I, eine Esquisse d’une monographie du genre Seutellaria ou Toque. 41* 644 Santalaceae. Blüthenstände endständige oder seitenständige wenigblüthigeScheindolden. Blüthen zweigeschlechtlich. Perigon 4—5 zählig, mit über dem Frucht- knoten glockenförmig geformter Röhre, oberhalb des Discus die Perigon- abschnitte frei, klappig, wie bei Osyris mit einem Haarbüschel hinter jedem Staubfaden. Staubblätter am Grunde der Perigonblätter ein- gefügt, ihre Fäden sehr kurz, dicklich; Staubbeutel länglich, durch gemeinsamen Längsspalt aufspringend. Discus das Innere der Perigon- röhre auskleidend, am Rande zwischen den Staubfäden in abgerundete Lappen ausgezogen. Fruchtknoten unterständig, mit ziemlich langem dicklichem hin- und hergebogenem Samenträger und 2—-3 Samenanlagen. Griffel ziemlich lang mit kleiner kopfförniger Narbe. Frucht eine ei- förmige bis kugelige Steinfrucht, mit dünnem fleischigem bis saftigem Exokarp und mässig dickem krustenartigen Endokarp. Same kugelig. Keimling stielrundlich im fleischigen Nährgewebe. 4 Arten, ausser unserer in Nord-America (vgl. auch Rehb. Ie. XII t. DXLVII fig. 1163). 1109. C. elegans. Ih bis halbstrauchig. Meist 3—6 dm hoch. Grundachse weit kriechend. Aeste gefurcht-gestreift, mehr oder weniger graugrün, aufrecht, starr ästig. Zweige ruthenförmig, graugrün. Winter- knospen eiförmig-kugelig, abstehend (die von Osyrzs sind ähnlich). Blätter länglich-lanzettlich bis lanzettlich, meist 2—-3,5 em lang und 2—8 mm breit, Blüthenstände endständig, wenigblüthig, mit Tragblättern. Blüthen mit einem Vorblatte mit gelblichem fast glockenförmigem Perigon, mit eiförmigen bis eiförmig-dreieckigen stumpflichen Abschnitten. Frucht kugelig, fast sitzend, von dem verwelkten Perigon gekrönt. Auf sandigen Hügeln, in Gebüschen, an Felsen in der unteren Region nur im südöstlichsten Gebiete in Süd-Ungarn: Banat: Auf Sand bei Grebenac, Deliblat und Su$ana; an Felsen am Eisernen Thor. Sieben- bürgen. Hagymäs (Özetz nach Simonk. 479, nach Maly u. Degen [briefl.] irrthümlich, da jm Klausenburger Universitäts-Herbar keine 3elege vorliegen). Bl. Mai, Juni. O. elegans Rehb. Ie. XI. 11 (1849). Haläesy Consp. Fl. Graec. Ill. 83. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 247. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 83. — Thesium elegans Rochel in Spr. Syst. I. 829 (1825). Pl. Banat. 36 t. 4 fig. 11 (1828). — Hamiltönia elegans Rehb. Ic. XI t. DXLVII fig. 1162 (1849). (Rumänien; Serbien; Albanien [Adamovid]; Bulgarien; Make- donien; Thrakien; Bithynien; Attika.) 1*] 2, Tribus. THESIEAE. (Rehb. Handb. 167 [1837]. Nat. Pfl. III. 1. 212, 223. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 134.) S. S. 641. Bei uns wie in Europa nur die Gattung: E Comandra. Thesium, 645 246. THESIUM!'). (L. Gen. pl. [ed. 1. 60] ed. 5 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 224. — [Lino- syris?) Mochr. Hort. priv. 60 (1736)].) (Leinblatt; dän.: Naalebsger; it.: Alchimilla linaiola; poln.: Leniee; böhm. u. russ.: Lenolistnik; ung.: Bögretok.) Meist mittelgrosse ausdauernde oder einjährige Kräuter mit öfter am Grunde mehr oder weniger holzigem Stengel, seltener Halbsträucher. Die meisten Arten (auch unsere) Halbparasiten, dadurch dass sich ihre Wurzeln z. T. durch Saugwärzchen (ähnlich wie die Rhinanthoideae) an den Wurzeln anderer Pflanzen festsaugen. Stengel (bei unseren Arten) meist unter dem Blüthenstande nicht ästig. Blätter abwechselnd, schmal, "spitz, sitzend. Blüthenstände gestielte traubig oder rispig an- geordnete 1—5-(selten mehr-)blüthige Trugdolden. Das Tragblatt rückt an dem Trugdoldenstiele bis nahe unter die Blüthen hinauf, so dass es bei den mit Vorblättern versehenen Arten in gleicher Höhe mit diesen steht (unter Blüthenstiel wird, wenn in den Beschreibungen von ihm resp. seiner Länge die Rede ist, die Strecke vom Abgange des Tragblattes aufwärts verstanden). Blütben klein, mit 2 Vorblättern, von denen öfter 1 oder beide fehlen. Perigon aussen grün, innen weiss, bleibend, sein freier Theil trichterförmig oder glockenförmig, 5-, seltener 4spaltig. Staubblätter dem Grunde der Perigonabschnitte eingefügt. Samenträger meist gewunden. Griffel meist lang mit kopfförmiger Narbe. Frucht (bei unseren Arten) eine Nuss, mit 5 den Mittelnerven der Perigonabschnitte entsprechenden Hauptnerven, ausserdem oft mit 10 Nebennerven; selten (bei 1124) eine Steinfrucht. Endokarp krustig oder wenig verhärtet. Samen kugelig bis eiförmig. Keimling in der Mitte oder in der oberen Hälfte des fleischigen Nährgewebes, mitunter schief eingebettet, gerade oder krümm-keulenförmig mit etwas verdicktem Stämmehen. Keimblätter so lang oder kürzer als das Stämmchen, Weit über 100 Arten, die meisten in den gemässigten Zonen, weniger in den Tropen der Alten Welt, meist in Mittel-Europa, Mittel-Asien und in Süd-Africa, nur wenige in Süd-America und nur 1 in Australien. Keine Art in Nord. und Mittel-America. — Von den beiden Sectionen bei uns nur Euthesium (Benth. in Benth. u.-Hook. Gen. pl. III. 1. 221 (1880) erw. Hieronymus Nat. Pfl. III. 1. 225 [1889]). Perigonabschnitte innen nicht mit rückwärts gerichteten Haaren bekleidet. Auch von dieser Section bei uns nur Arten einer Gruppe: Blüthen in den Blattachseln oder in endständige meist einfache traubige oder ährenartige, mitunter aber auch unten aus dichasischen Theilblüthenständen zusammengesetzten Gesammtblüthenständen ange- ordnet (Euthesium Benth. a. a. O. im engeren Sinne). 1) thesion oder thesium, Name eines deın gladiolus ähnlichen Knollengewächses von bitterem Geschmack bei Plinius (XXI, 67 und XXII, 31), jedenfalls nach deri Heros Theseus benannt. 2) Von Alvov Flachs und Öovgız =. S. 642 Fussn. 1. A. as 646 Santalaceae, Hierher bei weitem die meisten Arten A. Vorblätter der Blüthe vorhanden; diese daher wenn keine Seiten- blüthen entwickelt sind mit Einschluss des Tragblattes von 3 Blättern gestützt, von denen die Vorblätter stets kürzer und verhältnismässig breiter sind (vgl. 7. alpınum unibracteatum S. 647). In Europa ausser unseren Arten noch T. Itälicum (dem T. humifusum nahestehend 8. 658). — T. Moesiacum (Velen. Fl. Bulg. 500 [1891]) in Bul- garien. — T. Bergeri!) (Zuce, Pl. nov. fasc. II. 16; Abh. Akad. Münch. II. 324 [1831—36]. — T. Graecum Boiss. u. Sprun. Diagn. pl. Or. ser. 1. V. 47 [1842] nicht Zuce.) in Griechenland, Kreta, Rhodos ete. und Vorder-Asien. — T. brachyphyllum?) (Boiss. Diagn. ser. 1. I. 48 [1844]) in Thrakien und Vorder-Asien. — T. Nevadense (Willk. in Willk. u. Lange Prodr, Fl. Hisp. I. 295 [1861]) in der Sierra Nevada Süd-Spaniens. — T. Bulgaricum (Velen. Fl. Bulg. 498 [1891]) in Bulgarien. — T. dıffüsum (Andrz. in DC. Prodr. XIV. 644 [1857]. — T. ramosum Bess. Enum. 53 [:822] nach DC. Prodr. XIV. 644 [1857] nicht Hayne) in Süd-Russland. — Das von Kitaibel (in Schult. Oesterr. Fl. ed. 2. I. 437 [1814]) aus Ungarn beschriebene T. serrätum ist nach Janka (ÖBZ. XXI [1872] 153) Campanula patula. I. Frucht längsrippig, zwischen den Rippen nicht netznervig. a. Oberer ceylindrischer Theil des Perigons mit den aufgerichteten Abschnitten so lang als die Frucht. 1110. (1.) T. alpinum. (Vermainkraut.) . Meist 1,5—3 dm hoch. Grundachse kurz. Stengel aufrecht oder aufsteigend bis nieder- liegend, unverzweigt oder spärlich ästig. Blätter linealisch, 1( —-3)- nervig. Blüthenstand traubig, zuletzt einerseitswendig. Trug- dolden stets einblüthig, ihre Stiele kurz, aufrecht abstehend. Blüthen meist 4-, selten 3-, oft 5- oder auch 6zählig. Frucht mit starken öfter verzweigten Nebennerven, doppelt so lang als der Blüthenstiel, Tragblätter viel länger, Vorblätter etwas länger als die Frucht, kurz ellipsoidisch. Perigonabschnitte eiförmig, zusammenneigend und an der Spitze einwärts gebogen. Auf sonnigen grasigen Hügeln, auf lichten oder etwas schattigen Waldwegen, auf Gebirgswiesen und auf Gerölle, seltener an Weg- und Ackerrändern, meist gesellig. Fast durch das ganze Gebiet zerstreut, in den Gebirgen öfter häufiger, aber auch auf weite Strecken fehlend, so in den Niederlanden, Belgien, Rheinprovinz, Westfalen (?), in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets, im Ungarischen Tieflande, findet sich im Norddeutschen Flachlande nur beiderseits der Elbe bis Anhalt: Dessau!!—Prov. Sachsen: Neuhaldensleben!!— Burgstall—Hä- merten!!—Burg b. M.!— Genthin! Pritzerbe in Brandenburg— Rathenow! — Friesack !!— Gransee! — Nauen: Möthlow — Buchow-Karpzow — Herz- I) Nach Franz Xaver Berger, * 18. Mai 1506 Rott am Inn (Oberbayern) 7 20. Jan. 1834 Nauplia, 1831 Cooperator in Schellenberg, dann Kaplan in Berchtes- gaden; 1832 Cooperator in Kay (Öberb.), dann Feld-Kaplan in der Bayerischen Armee in Griechenland (Pfarrämter in Rott und Berchtesgaden durch H. Ross), welcher eifrig in Bayern und Griechenland botanisirte. Seine reichen Sammlungen fielen dem Botanischen Garten in München zu (Flora XVII. 191). ?) Von Agayös kurz und pÖAAo» Blatt, Thesium. 647 berg a. Elster—Rothenburg in der Oberlausitz. In Polen nur zwischen Kazimierz und Janowiec. Steigt in Wallis bis 2600 m (Jaccard 313), in Tirol bis 2462 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 81), in Bayern bis 2200 m (Prantl 160), in Montenegro bis 1400 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. 1903 XVII. 54), in Ungarn bis 1500 m (Kerner ÖBZ. XXV. 393). Bl. Mai—August. T. alpinum L. Spec. pl. ed. 1. 207 (1753). Koch Syn. ed. 2. 718. Boiss. Fl. Or. IV. 1061. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 264. Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 84. Rchb. Ie. XI t. DXLI fig. 1151. — Thesium Weikeriänum!) Opiz in Bercht. u. Opiz Oek.-techn. Pl. Boehm. II. 41 (1838). — Sterinreitera?) secunda Opiz Sezn. 93 (1852). — Xerölophus?) alpinus Dulac Fl. Hautes Pyren. 161 (1867). Mitunter wird der Blüthenstiel an der Frucht saftig. Einigermaassen veränderlich, namentlich in der Tracht, die je nach der Be- sonnung und Beschattung des Standortes sehr verschieden sein kann; die Pflanzen der sonnigen Standorte sind oft ziemlich starr aufrecht und gelbgrün, die der schattigen schlaff, lang und grasgrün bis dunkler grün. Wichtigere Abänderungen sind: A. Blüthenstand wenigstens später deutlich einerseitswendig. I. Pflanze kahl oder fast kahl, grün bis hellgrün. a. Blüthenstände vielblüthig. 1. Blüthen und Früchte deutlich gestielt. a. typiecum. Blätter dünn und meist auch schlaf. — Die bei weitem häufigste Form. — T. alpınum typieum A. u. G. Syn. IV (1912). b. carnösum. Blätter schmal-linealisch, etwas fleischig, oberseits convex, unterseits etwas rinnig. Frucht halb so lang als das Perigon. — Aus Böhmen beschrieben, vielleicht auch anderwärts; nach Gürke (in Richter Pl. Eur. II. 84) vielleicht ein krankhafter Zustand. — T. al- pinum y. carmosum DC. Prodr. XIV. 641 (1857). — T. carnosum Wolfner Flora XXXIX. 561 (1856). OBZ. VIII. 96. Nyman Consp. 644. 2. Blüthen und Früchte fast sitzend. sessiliflörum, — Bisher nur in Böhmen, sehr kurz gestielte Blüthen auch an Pflanzen sonniger Standorte anderwärts, scheint nicht selten. — T. alpinum var. sessiliflorum in Celak. Prodr. Fl. Boehm. 170 (1869). — T. sessiliflorum Sekera nach Üel, a. a. 0, Nyman Consp. 644, b. Blüthenstände armblüthig. sparsiflörum, Stengel starr, fast aufrecht. Blüthenstiele länger als beim Typus. — Seltener, an sonnigen Orten. — T. alpimum ß. sparsi- florum Gaud. Syn. Fl. Helv. 204 (1836). Die durch den Mangel der Vorblätter charakterisirte var, unibracte- adtum (Hellweger bei Murr DBM. XVII [1899] 153) wurde nur in einem 1) Nach M. Karl Eduard Weicker, * 1795 Arnsdorf (Oberlausitz) + 1866 Chemnitz, 1520—1863 Diaconus zu St. Johannis daselbst, verdient um die Flora von Sachsen und Böhmen, über welche er einige Aufsätze veröffentlichte (Schorler und Maiwald briefl.). 2) Nach Dr. Adam Steinreiter, Kreisphysieus in Caslau um 1800, welcher den jungen Opiz (s. VI. 1. S, 740 Fusen, 1) zuerst zur Beschäftigung mit Botanik anregte (Maiwald 101). 3) Von £noös trocken und Adpos, Erhöhung, Helmbusch (hier Fruchtperigon). 648 Santalaceae. Rasen bei Innsbruck 1898 gefunden. Sie ist vielleicht ein Bastard von T. alpinum und T. rostratum, in deren Gesellschaft sie beobachtet wurde, II. Pflanze fein grau behaart. can&scens. — Sehr selten; bisher nur in den Alpen: in Oberbayern und Kärnten. T. alpınum ß. canescens Kugler in Caflisch Fl. südöstl. Deutschl. 2. Aufl. 380 (1881). — T. alp. var. incanum Pacher Jahrb. Landes-Mus. Kärnt. XV. 49 (1882). Scheint eine Form von grösserer systematischer Selbständigkeit, ist jedenfalls weiter zu beobachten. (Veroreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) 1] B. Blüthenstände allerseitswendig oder doch nur schwach einerseits- wendig. I. tenuifölium. Meist gelbgrün. Stengel dünn, lang. Blätter DT. schmal linealisch. Blüthenstand sehr locker, allerseitswendig. Blüthen deutlich (viel länger) gestielt, meist 5 zählig. Perigon- röhre über dem Fruchtknoten wenig länger als dieser. Frucht halb so lang als das Perigon. Nur im südlichen Gebiete, in Deutschland bisher nur in Bayern. In den Alpen von denen der Dauphin& bis nach Ober!- und Nieder-Oesterreich und Steiermark ; in Tirol bis 1300 m steigend (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 80); südlich noch in Bosnien und Montenegro, dort bis 1200 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. 1904. XXXVIIL 82). T. alpinum ß. tenuifohum DC. Prodr. XIV. 641 (1857). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 84. — T. tenuifolium Sauter in Koch Syn. ed. 2. 718 (1844). Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Rchb. Ice. XII t. DXLIV fig. 1156. — T. alpinum var. vagum Duftschm. Fl. Ober-Oesterr. 406 (1878). Die Pflanze macht auf den ersten Blick einen sehr eigenartigen Ein- druck, so dass man geneigt ist, sie als eigene Art anzusehen, Der dünne, mitunter fast fadenförmig erscheinende Stengel, die feinen Blätter und der sehr lockere Blüthenstand mit den gestielten Blüthen geben ihr eine ab- weichende Tracht, die fast an die von T. ebracteatum oder T. Bavarum erinnert, Keins der Merkmale erweist sich aber als constant, so dass die Unterbringung der Pflanze als Rasse wohl das Richtige sein dürfte. — Aendert ab: b. laxiflörum. Blüthen 4zählig. — Nieder-Oesterreich. Bosnien und wohl weiter verbreitet. — 7. alp. var. 1. Beck Glasnik XVII. 141 (113) (1907). Wiss, Mitth. XI. 412 (132). — T. alpinum p. tenwifolium Beck Fl. N.-Oest. 602 (1890). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) EI altissimum. Gelbgrün. Stengel kräftig, bis 3 dm hoch, fast aufrecht, Unterer Theil des Blüthenstandes kurz und aufrecht- rispig, der obere traubig, reich- und lockerblüthig, schwach einer- seitswendig. Perigon länger als die Frucht. Tragblätter sehr ver- längert. Thesium. 649 Vertritt die vorige Rasse in den Cottischen Alpen: Val Grisanche. T. alpinum var. altissimum R. Beyer Beitr. Fl. Gris. in Wiss. Beil. Progr. Andreas-Realg. Berl. 1891. 26. Steht der vorigen Rasse entschieden nahe und ist ihr vielleicht besser unterzuordnen, nach Beyer aber durch die angegebenen Merkmale wohl verschieden, (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) E1 (Verbreitung der Art: Süd-Schweden; Frankreich; Pyrenäen; Italien: Apenninen; Serbien; Bulgarien; Rumänien; Mittel- und Süd-Russland; Kaukasus; Vorder-Asien; Sibirien.) % 1110. X 1124? T. alpinum X rostratum? s. S. 648. 1111. (2.) T. pratense. 2%. Pflanze am Grunde büschelig ver- zweigt, ohne Ausläufer. Stengel aufrecht oder etwas aufsteigend bis niederliegend, meist 1—4 dm lang. Blätter linealisch bis schmal- linealisch-lanzettlich, spitz, mit einem derberen Mittel- und zwei schwächeren mitunter ziemlich undeutlichen Seitennerven. Blüthen- stände niemals einerseitswendig, meist grosse spitze oder zu- letzt stumpfe Rispen mit zur Fruchtzeit hin- und hergebogener Achse. Trugdolden fast stets 1 blüthig, seltener 2- oder die unteren mehrblüthig, ihre Stiele verlängert, abstehend bis später wagerecht ab- stehend. Tragblätter wenigstens doppelt so lang (oder länger) als die Vorblätter, meist die Blüthen und Früchte etwas überragend. Peri- gon bis über die Mitte getheilt, mit ovalen Abschnitten. Frucht fast kugelig, kürzer aber dicker als bei voriger, etwa so lang als das Perigon. Auf Bergwiesen, an Abhängen nur im mittleren und südlichen Berglande, nördlich bis Belgien, Rheinprovinz! SO.-Westfalen, Meissner, Harz! Thüringen, Erzgebirge (nur Sayda und Altenberg), NW.-Böhmen, Sudeten (nur Landshuter Kamm! und Kupferberg), östlich bis zu den Mährischen (und Schlesischen?) Karpaten, Nieder-Oesterreich, Steier- mark, Krain. Für die Ungarischen Kronländer und Bosnien-Hercegovina zweifelhaft (Simonkai 478, Beck Wiss. Mitth. XI. 412 [1 32)). Kroatien (Borb. ÖBZ. XXVII. 73). Fehlt im Mittelmeergebiet. Steigt in Wallis bis 1800 m (Jaccard 313), in Tirol bis 1800 m (Dalla Torre u. Sarnt- hein VI. 2. 79), in Bayern bis 1950 m (Prantl 160). Bl. Juni, Juli. T. pratense Ehrh. Beitr. V. 175 (1790) nur der Name; in Schrad. Spieil. 26 (1794). Koch Syn. ed. 2. 718. Gren. u. Godr. Fl. France Ill. 66. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 290. Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 85. Rchb. Ic. XI t. DXLIV fig. 1157. — T. Linophyllum DC. in Lam. u. DC. Fl. France III 352 (1805) nicht Desf. — T. dectimbens Gmel. Fl. Bad. I. 549 (1806). — T. brevicolle J. u. C. Presl Fl. Cech. 54 (1819). — Xerolophus pratensis Dulac Fl. Haut. Pyr. 161 (1867). — T. adulterinum Montand. Guide Bot. 286 (1868). b. 650 Santalaceae. Gleichfalls etwas veränderlich, die Formen sind jedoch meist unbedeutend. Vielleicht eine Rasse ist Pyrenaicum (DC. Prodr. XIV. 642 [1857]. — T. pyre- naicum Pourret M&m. Acad. Toul. III. 331 [1788]. Nyman Consp. 644) in den Pyrenäen, welches ausgezeichnet ist durch verlängerte Stengel mit schmalen einfach traubigen Blüthenständen und etwas behaarten Blüthenstielen und Hochblättern (ob auch bei uns?). — Nicht bekannt ist uns ambigwum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 85 (1897). — T. ambiguum Ten. Fl. Neap. III. 312 (1824—29). Nyman Consp. 644. — Bei uns kommen in Betracht: A. Blüthenstände verlängert, locker. I. Trugdolden aufrecht bis zuletzt wagerecht abstehend. a. vulgäre. Stengel aufrecht bis aufsteigend, oberwärts meist mehr oder weniger rispig verzweigt. Blüthen klein. — Die bei weitem häufigste Form. — T. pratense ß. vulgare DC. Prodr. XIV. 642 (1857). b. grandiflörum. Stengel aufrecht. Untere Zweige des Blüthenstandes meist 3blüthig. Blüthen verlängert, grösser, etwa 6 mm lang. Frucht grösser, 2,5 mm lang. — Bisher nur in Salzburg. — T'. pratense «a. grandi- florum DC. Prodr. XIV. 641 (1857). ce. pseudo-tenuifolium. Blüthenstiele bis zur Fruchtzeit unter 45—60° abstehend, daher Pflanze vor der Tracht des 7. alpinum tenuifolium. — Constanz: Wollmatinger Ried; annähernd auch bei Weesen. — T. pratınse f. pseudo-tenuifolium Thellung Ber. Schw. bot. G. XX. 204 (1911). II. Trugdolden zuletzt wagerecht abstehend, z. T. zurückgeschlagen. refractum. Stengel meist 1,5—2 dm hoch, meist aus niederliegen- dem Grunde aufsteigend. Blüthenstand mehr oder weniger einerseitswendig. — Alpenform bis 2300 m. — T. (pratense) refraectum Brügger Jahresb. N. G. Graubünd. XXIX. 15 (1886). Nyman Consp. Suppl. 273. — T. pratense var. alpestre Brügger Herb., vgl. a. a. O. (1886). B. Blüthenstände kurz, ziemlich dicht zusammengezogen. eonträctum. Stengel zierlich, kurz, niederliegend bis aufsteigend, — Selten. — T. pratense y. contraetum DC. Prodr. XIV. 642 (1857). (Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien [Gebirge]; Serbien; die Angaben im Kaukasus und Sibirien beziehen sich auf andere Arten.) %] b. Kein Theil des Perigons eylindrisch, die Abschnitte zuletzt meist ganz eingerollt, das Perigon zur Fruchtzeit daher mehrmals kürzer als die Frucht. Tragblätter meist die Frucht nicht oder wenig überragend. 1. Perigon ohne nach aussen vortretende Discuslappen. a. Grundachse kriechend, ausläufertreibend. 1112. (3.) T. intermedium. 2. Ausläufer oft verlängert. Stengel zierlich, meist 3—5 dm hoch, aufsteigend oder aufrecht, an sonnigen Stellen öfter ziemlich starr. Blätter linealisch-lanzettlich bis linealisch, spitz, deutlich dreinervig, aber die Seitennerven schwach, meist nicht die Blattspitze erreichend. Blüthenstand rispig, meist pyramidal mit ausgebreiteten gabeligen Aesten. Trugdolden meist nur 1-, öfter aber auch 2- oder 3blüthig, ihre Stiele abstehend. Tragblätter meist die Früchte überragend, Vorblätter kürzer. Blüthen 5zählig. Frucht mit schwachen Seitennerven, ellipsoidisch, meist doppelt so lang als der Blüthenstiel, dreimal so lang als der an der Frucht ganz ein- gerollte freie Theil des Perigons. Thesium, 651 Auf sonnigen grasigen Hügeln, an lichten oder etwas schattigen Waldstellen, seltener an Weg- und Ackerrändern; nach Pospichal I. 419 im Küstenlande meist auf Thymus und andern halbstrauchigen Labiaten. Im grössten Theile des Gebiets zerstreut, hier und da aber auch auf weiten Strecken fehlend, so in Belgien und (wie die ganze Gattung) in den Niederlanden, in Westfalen und Kurhessen, in Süd-Ost-Frank- reich nur bei Gap. Findet sich im norddeutschen Flachlande nur im südöstlichen Theile, beobachtet bis Neuhaldensleben—Wolmirstedt !— Burg b. Magdeb. !— Friesack—Ludwigslust— Hamburg (vorgeschobener Posten) — Wittenburg früher; in der Näbe der Ostseeküste sehr selten oder fehlend, in Westpreussen nur im südlichen Weichselgebiet, nördlich bis Culm; fehlt in Östpreussen. Steigt in Tirol bis 1390 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 79), in Ungarn bis 600 m (Kerner ÖBZ. XXV. 392), in Bosnien bis 1300 m (Beck Wiss. Mitth. XI. 415). Bl. Juli, August. T. intermedium Schrad. Spic. fl. Germ. 27 (1794). Koch Syn ed. 2. 716. Boiss. Fl. Or. IV. 106. Pospichal Fl. Oesterr. Küsten]. I- 419. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 264. Nyman Consp. 643 Suppl- 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. — T. Linophyjllum L. Spee. pl. ed- 1. 207 (1753) z. T. Rchb. Ic. XI t. DXLVI fig. 1160. — T. lini- fölium Schrank Baier. Reise 129 (1786). Baier Fl. I. 506 (1789)? — T. linearifölium Gilib. Exere. phyt. II. 429 (1792)? — T. Linophyllum var. intermedium Willd. Sp. I. 1211 (1798). Wallr. nach DC. Prodr. XIV. 645. — T. Linophyllum var. minus Neilr. Fl. Nieder-Oesterr, 300 (1851). — Xerölophus trinervis Dulac Fl. Haut. Pyrön. 161 (1867). Einige neuere Floristen, wie Gareke von der 18. Aufl. (1898) an stellen statt T\, intermedium den Namen T. linifolium Schrank voran, aber mit Unrecht, da weder die von Schrank a. a. O. gegebene Beschreibung noch das Vorkommen sichere Anhaltspunkte dafür geben. T. linifolium ist charakterisirt durch „linien- förmig-lanzettähnliche Blätter; die Blüthentrauben mit mehrblüthigen Blüthenstielen, die länger sind als ihr Achselblatt. Die Blätter sind durchaus fünfmännig; ich habe die Blüthentrauben und den Stengel der Pflanze allezeit einfach gefunden ; ein paar Stücke, die ich aber aus fremden Sammlungen besitze, haben eine kleine Rispe, vielleicht sind sie Zweige der folgenden Art“. — Schrank bemerkt $. 128 ausdrücklich, dass er nur eine neue Art T. bavarım aufstellen wolle und sie von den „beiden schon bekannten deutschen Arten“ (d.i. also T. alpinum und T. lini- folium) unterscheide. Seine 7‘, linifolium ist also augenscheinlich nur eine Latini- sierung des Linn&’schen Linophyllum. — Die Beschreibung könnte auch auf das in Süd-Bayern weit häufigere T. pratense passen, zumal Schrank nichts von den Grundachsen oder der Perigonbildung sagt. Ebensowenig ist der Gilibert’sche Namen mit Sicherheit auf das in SO.-Frankreich so seltene T. intermedium zu be- ziehen. Ist meist durch die gelbgrüne Farbe und von den meisten Arten durch die kriechende Grundachse, an der die Stengel oft reihenweise sitzen, kenntlich; durch das Kriechen überzieht es auch oft grössere Flecken gleichmässig und wird hier und da auf Rasenplätzen lästig, da es in den gelblichen Beständen die Gräser zum frühzeitigen Absterben bringt. A. Pflanze gross bis mittelgross. j I. Blätter dünn. Tragblätter meist die Früchte nur wenig überragend. a. Blätter schmal. 652 Santalaceae. 1. typieum, Blüthenstiele zur Fruchtreife dünn, hart und trocken, meist kurz. — Die häufigste Form. — T. interm. typieum A. u. G. Syn. IV (1912). 2. fülvipes. Blüthenstiele zur Fruchtreife gelb, saftig, meist etwa so lang als die Frucht (ohne Perigon). — Nicht selten. — T. intermedium 8. fulvipes Koch Syn. ed. 2. 717 (1844). — T. fulvipes Griesselich Flora XXII. 17 (1839). Nyman Consp. 643. b. Blätter deutlich breiter als beim Typus. latifölium. Pflanze meist gross und kräftig. Rispe weitläufiger. — Auf kräftigem Boden, an schattigen Waldstellen und in Bergwäldern, — T. intermedium ß. latifolium Fiek Fl. Schles. 386 (1881). — T. mon- tanum ß. latifolium Wimm. Fl. Schles. 3. Bearb. 228 (1857). — In der Tracht sehr an 7. Bavarım erinnernd, welches indessen meist viel grösser ist und auch keine kriechende Grundachse besitzt. II. Blätter fleischig. Tragblätter die Früchte um das Doppelte überragend. Transsilvänieum. Grundachse kürzer kriechend. Stengel bis fast 4 dm hoch. Blätter linealisch-lanzettlich, bogig-zugespitzt, mit dieken hervor- ragenden Nerven, beiderseits schwach-rauhhaarig, an den Rändern gewimpert- rauh. Blüthen fast sitzend. Frucht 4rippig. Blüthen ganz weiss. — Sieben- bürgen: bei Hammersdorf. — T. intermedium A. II. Transsilvanieum A. u. G. Syn. IV (1912). — T. transsilvanieum Schur Enum. pl. Transs. 589 (1866). — Ob eine Rasse oder vielleicht nur ein krankhafter Zustand’? B. Pflanze klein. I. eollinum. Zierlich. Stengel zahlreich, bis 2 dm hoch. Blätter linealisch, starr. Blüthenstände traubig, pyramidal. Früchte grün, trocken. — Auf Hügeln, wohl meist nicht selten. — T. intermedium collinum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 87 (1897). — T. linophyllum a. eollina Schur Enum, pl. Transs, 589 (1866). II, pümilum. Ziemlich niedrig. Frucht fast kugelig mit erhabenen und da- zwischen mit schwächeren Längsnerven. — Italien. — T. intermedium ß. pu- milum Guss. nach Arcang. Consp. Fl. It, ed. 2. 222 (1894). (Frankreich [nur Vogesen]; Sardinien; Corsica; Italien ; Serbien ; Bulgarien; Rumänien; Mittel- und Süd-Russland; Kaukasus; Sibirien.) % 1112. X 1118. T. intermedium X ramosum s. S. 659. 1113. (4) T. Parnässit). 2. Wurzel hin- und hergebogen, mit fadenförmigen Ausläufern. Stengel dünn, fast fadenförmig, niedrig, nur 5—8 cm hoch, aufsteigend, unverzweigt. Blätter linealisch, spitz, inervig. Blüthenstand traubig, kurz, wenigblüthig. Tragblätter und Vorblätter am Rande kahl, das Tragblatt die Frucht überragend. Frucht ellipsoidisch, etwa 4mal so lang als ihr Stiel, Perigon sehr klein, lebhaft gelbgrün, in der Frucht eingerollt und dann nur etwa 1/a so lang als diese. In der oberen Region der Gebirge auf Wiesen, Triften, bei uns nur im südöstlichsten Gebiete in Kroatien, Dalmatien, Bosnien, Herce- govina! und Montenegro. Steigt in Bosnien bis 1650 m (Beck Wiss. Mitth. XI. 412 [132]), in Montenegro bis 2200 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1904. XXXVIII 82). Bl. Juli, August. 1) Auf den Parnassos in Griechenland zuerst beobachtet, Thesium, 653 T. Parnassi DC. Prodr. XIV. 643 (1857). Boiss. Fl. Or, IV, 1062. Hal. Consp. Fl. Graec. III. 84. Nyman Consp. 643. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 86. — T. ramosum Griseb. Spie. Fl. Rum. Bith. II. 223 (1844) nicht Hayne var. Parn. Aschers, u. K. Cat. 29 (1877). In der Gestalt der Blüthenstände und Früchte dem T. ramosum ähnlich, aber durch die kurzen ungetheilten Stengel, die nicht rauhen Hochblätter und die Aus- läufer leicht zu unterscheiden, Aendert ab: B. affine. Blüthen und die 3 mm langen, reichlicher quergeaderten Früchte sitzend, Bosnien: Volujak (Beck). T. Parnassi ß. affine Beck in Glasnik XVII. 141 (113) (1907). Wiss. Mitth. XI. 412 (132). (Italien; Albanien; Makedonien; Griechenland.) 1] b. Keine kriechende Grundachse oder Ausläufer vorhanden. 1. Pflanze einjährig. 1114. (5.) T. Dollinerüi'). (). Stengel einzeln oder zu 2 bis 5, bis fast 2 dm lang, oft schon vom Grunde an mit langen niederliegenden oder im rechten Winkel abstehenden am Grunde beblätterten unverzweigten oder oberwärts ästigen Zweigen, die Zweige zweiter Ordnung unverzweigt. Blätter linealisch, ver- längert, bis 5 cm lang und 2 mm breit, allmählich spitz-zugespitzt, von einem etwas vorspringenden Nerven durchzogen, an den Rändern un- deutlich rauh. Blüthenstände verlängerte Trauben, lockerblüthig, unverzweigt, Stiele der Trugdolden aufrecht-abstehend, ziemlich dick, die unteren etwa 1 cm, die oberen kaum 1—2 mm lang. Trugdolden ein- blüthig. Untere Tragblätter vielmal länger als die Frucht, Vorblätter etwa so lang als die Frucht. Blüthen klein. Perigonabschnitte eiförmig. Frucht länglich-ellipsoidisch, bis 4 mm lang, kaum gestielt, mit wenig schief getheilten erhabenen Längsnerven, mit einem trocken fast eylindrischen, dünnen Perigon, das nur !/a so lang wie die Frucht ist und aufgerichtete eingebogene Abschnitte hat, Auf Aeckern und Sandplätzen nur im südöstlichen Gebiete. Nieder- Oesterreich! Mähren. Ungarn. Siebenbürgen. Bl. Juli, August. T. Dollinerii Murbeck Lunds Univers. Ärsskr. XXVI. 43 (1891). Velen. Fl. Bulg. 498. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 88. — 7. decumbens Dolliner Enum. pl. Austr. inf. 113 (1842) nur der Name nicht Gmel. — T. humile Koch Syn. ed. 2. 717 (1844) und vieler anderer Schrift- steller. Rehb. Ic. XI t. DXLI fig. 1152 nicht Vahl. — T. humile B. subreticulatum DC. Prodr. XIV. 651 (1857) z. T. Beck Fl. N.- Oest. 601 (1890). — T. subret. Borb. ÖBZ. XLII. 68 (1893). Die Art wurde früher oft mit T. humile verwechselt; letztere ist aber durch den kräftigen Wuchs, die rauheren und dickeren Blätter sowie die birnförmig-kugelige 1) S. VL 1. S. 170 Fussn. 2. 654 ‘Santalaceae, Frucht mit den zahlreichen Quernerven verschieden. — Weiter wurde T. Dollineri mit einjährigen Exemplaren des T. ramosum vermengt, weiches aber durch die ge- stielte Frucht, das Perigon, die Verzweigung, die langen dünnen Stiele der Trug- dolden etc. abweicht. (Serbien; Bulgarien; Süd-Russland.) | [* 2. Pflanzen ausdauernd, seltener einjährig (vgl. 7. ramosum). a. Blätter schmal, einnervig. $ Trugdolden einblüthig. Pflanzen ziemlich niedrig (vgl. auch 7. humifusum). 1115. (6.) T. simplex. 2}. Stengel meist 3—8, büschelig ge- stellt, niederliegend bis aufrecht, unverzweigt, 0,5—1,2 cm lang, ziemlich dick, fast vom Grunde an schon in den traubenartigen Blüthenstand übergehend. Blätter schmal-linealisch, allmählich sehr scharf zugespitzt, meist 2—3 cm lang und 1—1,5 mm breit, mit nicht hervorragendem Nerven. Tragblätter den Laubblättern sehr ähnlich, vielmal länger als die Frucht. Vorblätter sehr schmallinealisch, 2—4mallängerals die Frucht. Untere Trugdolden sehr kurz, 1—2 mm lang, obere 6—4 mm lang gestielt, sich nach oben allmählich verlängernd. Frucht länglich- ellipsoidisch, fast 4 mm lang, kaum gestielt, mit wenig schief getheilten erhabenen Längsnerven mit trocknem fast eylindrischem dünnem Peri- gon, welches mit den aufrecht eingebogenen Abschnitten nur 1/4 so lang wie die Frucht ist. Siebenbürgen: mehrfach (Simonkai a. a. O.). z. B. Langenthal (Barth!). T. simplex Velen. Fl. Bulg. 499 (1891). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 88. — T. diffusum Schur Enum. pl. Transs. 589 (1866). Simonk. Enum. 477 (1887) und anderer Siebenbürgischer Schriftsteller nicht Andırz. Eine vielfach verkannte Pflanze, die von dem ja früher meist mit 7. humile verwechselten T. Dollineri schon durch das Ausdauern und die übrigen Merkmale verschieden ist. Das südrussische 7. dıffusum (s. S. 646) ist durch ausläufertreibende Grundachse, die die Frucht nieht oder nur bis doppelt überragenden Tragblätter, die netznervigen Früchte etc, leicht zu unterscheiden. Gleichfalls netznervige Früchte hat T. humile (s. unten). (Rumänien; Bulgarien [Velenovsky|].) 1] 1116. (7.) T. ramosum. 2}, seltener &. Graugrün. Stengel einzeln oder zu mehreren, aufsteigend oder aufrecht, 1—2 dm lang, kahl, oberwärts in aufrechteunverzweigte Aeste getheilt, die aber kürzer bleiben als der endständige traubenartige Blüthenstand. Blätter schmal-linealisch, meist etwa 2,5 em lang und 1—1,5 mm breit, spitz, mit deutlich vorspringendem Nerven, kahl oder die oberen am Rande schwach rauh. Blüthenstände traubig, locker; Stiele der Trugdolden sehr dünn, abstehend, 6 bis Thesium, 655 10 mm lang. Tragblätter und Vorblätter am Rande schwach rauh, die ersteren stets viel länger als die Frucht, letztere etwa so lang als dieselbe. Frucht länglich-ellipsoidisch, etwa 3 mm lang, ihr Stiel etwa 2—3mal kürzer, die parallelen Längsnerven hier und da getheilt. Fruchtperigon klein, mit völlig eingerollten Abschnitten. Auf Hügeln, zwischen Felsen und im Gerölle, seltener auf Aeckern, nur im südöstlichen Gebiete. Nieder-Oesterreich! Mähren. Ungarn. Siebenbürgen. Bosnien. Hercegovina. Montenegro. Die Angabe in Steiermark ist unrichtig (Hayek 184), in Galizien sehr fraglich (vgl. Knapp 106), ebenso wohl die im italienischen Friaul (Vis. Sacc.). Steigt in Ungarn wohl nicht über 250 m (Kerner ÖBZ. XXV. 393), in der Hercegovina nach Murbeck bis 1400 m. Bl. Juni— August, T. ramosum Hayne in Schrad. Journ. III. 1. 30 t. 7 (1801). Koch Syn. ed. 2. 717. Boiss. Fl. Or. IV. 1062. Velen. Fl. Bulg. 497. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 86. Rehb. Ice. XI t. DXLIII fig. 1154. — T. palatinum!) Roth Cat. II. 29 (1806). — T. pratense Ledeb. Fl. Ross. III. 542 (1849) nicht Ehrh. — T. refräetum Kar. u. Kir. Enum. Alt. 804 (1842) nach DC. Prodr. XIV. 664 (1857). — T. humifusum Dolliner Enum. 113 (1842). Koch Syn. ed. 2. 717 (1844) nicht DC. — T. divaricdtum var. ecpänsum Boiss. u. Heldr. Diagn. Ser. 2. IV. 81 (1859). Einigermaassen veränderlich, die meisten Formen indessen nicht im Gebiete; beachtenswert erscheinen B. asp@rulum. Blattränder, Zweige und Hochblätter etwas deutlicher, rauh. — Annähernde Formen auch bei uns (s. I.). — T. ramosum ß. asperulum DC. Prodr. XIV. 664 (1857). Boiss. Fl. Or. IV. 1062. — T. asperulum Boiss. u. Buhse Nouv. Me&m. Soc. Nat. Mose. XII. 194 (1860). C. longibraeteätum. Tragblätter stärker verlängert. — Bisher nur in Spanien, — T. ramosum var. longebracteatum Freyn in Porta u. Rigo Pl. Hisp. exs. no. 51 (1891). Durch die Tracht sind ausgezeichnet: II. ca&spitans. Stengel sehr zahlreich, niederliegend. Blätter rauh. — Bisher in Süd-Russland und in Rumänien, — T. ramosum y. cespitans Ledeb. Fl. Ross. III. 541 (1851). — Hierher gehört wohl T. r. 8. Baenitzii?) (Beck Glasnik XVII. 142 [114] [1906]. Wiss. Mitth. XI. 413 [133] [1909]). Stengel zahlreich, niederliegend, die Blätter und Blüthenstiele aufgerichtet. Trag- blätter stets 2—3mal so lang wie die Frucht, Vorblätter aber kürzer als dieselbe, beide etwas rauh. — Hercegovina bei Trebinje und in der Alpen- region des Velez 1900 m. III. agr&ste, Pflanze einjährig, Stengel oft einzeln, meist niedrig, meist nur 0,5 bis wenig über 1 dm hoch, oft unverzweigt, einfach traubig. — So auf Aeckern ziemlich selten. — T. ramosum ß. agreste Kov. Fl. exsice Vindob. IX. 878 nach Neilr, Fl. Nieder-Oesterr. 301 (1859). — Vielleicht eine Rasse. (Spanien; Sardinien; Italien; Balkanhalbinsel; Rumänien ; mittleres und südliches Russland; Krim; Kaukasus; Kleinasien ; Persien ; Central- Asien bis zur Dsungarei.) I* 1) Palatinus, aus der Pfalz, nach Roth (irrthümlich) = T. alpinum Poll. 2) S. I. S. 17 Fussn. 1 (2. Aufl. S. 23 Fussn. 1). un un 656 Santalaceae. 1112. X 1116. T. intermedium X ramosum s. 8. 659. $$ Trugdolden wenigstens z. T. 2—3blüthig. Pflanze meist ziemlich kräftig (vgl. indessen 7. humifusum). Gesammtart T. humifusum (No. 1117, 1118). 1117. (8.) T. divarieatum. 21. Grundachse und Wurzel holzig, letztere meist pfahlartig, erstere knorrig, bis 1 cm dick, zahlreiche Stengel treibend; diese aufsteigend, meist 3—4 dm hoch, am Grunde fast halbstrauchig, dünn bis dicklich, kantig gestreift, oberwärts sparrig verzweigt. Blätter meist unregelmässig angeordnet, linealisch, meist etwa 2 cm lang und 1 mm breit, etwas steif, kahl, hellgrün, mit weich- knorpeliger Spitze. Blüthenstand oft rispig pyramidal. Trug- dolden kurz bis ziemlich lang gestielt, abstehend bis aufstrebend, 1- bis 3blüthig. Trag- und Vorblätter stachelspitzig, an den Rändern rauh, das Tragblatt öfter länger als die Blüthe, aber wie auch die Vor- blätter die Frucht nicht überragend. Perigon aussen grün- lich, innen gelblich-weiss. Frucht länglich-walzlich bis verkehrt-eiförmig, kurz gestielt; der Stiel etwa halb so lang als die Frucht. An Gehölzrändern, an trocknen Wegrändern, in Gebüschen, nach Pospichalan den Wurzeln von Ginster, Wachholder, jungen Eichen ete. Bei uns nur im südlichen Gebiete, dort meist nicht selten. Provence und Dauphine, an der Rhöne bis Beaune, an der Durance bis Gap auf- steigend. Riviera. Süd-Tirol: Cles (Goiran nach Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 79). Venetien. Oesterreichisches! und Kroatisches Küstenland. Istrien nebst den Inseln. Dalmatien! Hercegovina!! Monte- negro. Steigt im Oesterr. Küstenlande bis 800 m (Marchesetti 481), in Montenegro bis 900 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1903. XVII. 54). Die im Banat für diese Art gehaltene Pflanze ist 1112 (A. v. Degen briefl.). Bl. Juni— August. T. divaricatum Jan in Mert. u. Koch Deutschl. Fl .II. 285 (1826). Koch Syn ed. 2. 717. Boiss. Fl. Or. IV. 1061. Velen. Fl. Bulg. 497. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 419. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 292. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 85. Rehb. Ic. XI t. DXLIH fig. 1155. — T. Linophyllum Desf. Fl. Atl. I. 205 (1798) nieht der übrigen Schriftsteller. Durch die Gestalt des Blüthenstandes und die sparrige Verzweigung sehr aus- gezeichnet, Einigermaassen veränderlich ; wohl nicht wesentlich verschieden ist Byzantinum (Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 85 [1897]. — T. byzantinum DC. Prodr, XIV. 644 [1857] vgl. Boiss. Fl. Or. IV. 1061. Nyman Consp. 643) aus Thrakien. — Be- werkenswerth sind: B. longibraeteätum. Tragblätter die Blüthe und Frucht um die Hälfte über- ragend; Vorblätter kürzer als die Frucht. Spanien, wohl auch bei uns. — T. divarieatum ß. longebracteatum Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. Suppl. 67 (1893). GC. elätum, Pflanze kräftiger und grösser. — Griechenland. — T. divaricatum var. elatum Hausskn. Herb.; Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur, II. 85 (1897), Thesium, 657 D. expansum. Zierlicher. Blüthenstände mit ausgebreiteten Aesten, Tragblätter fast glatt, verlängert, vielmal länger als die Frucht. — Balkanhalbinsel. — T. divaricatum ß. expansum Boiss. u. Heldr. Diagn, pl. Or. Ser, 2. IV. 81 (1859). Haläcsy Consp. III. 84. E. gracile. Zierlicher. Zweige dünner. Blätter schmäler, Blüthenstiel etwa halb so lang als die Frucht. — Bulgarien. — T. divaricatum var, gracile Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902. No. XXVII. 15. Erheblicher verschieden ist: II. glaucum. Ganze Pflanze mehr oder weniger graugrün. Stengel niederliegend. Frucht breit-eiförmig, fast kugelig, fast sitzend. Blüthe später. Bisher nur in der Dauphin& im Dep. Hautes-Alpes: Wein- berg Roche bei Gap (Serres); St.-Clement ä Mont-Dauphin (Rouy). Wohl öfter übersehen. Bl. August!! T. divarieatum Race T. glaucum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 292 (1910) vgl. Nyman Consp. 643. — T. glaucum Serres Bull. S. B. France IV. 438 (1857). Nyman Consp. 643. — T. humifusum e. glaucum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 86 (1897). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) #1 (Verbreitung der Art: Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien ; Balkanhalbinsel; Krim; Kaukasus; Vorder-Asien bis Afghanistan; Nord-Africa.) *] 1118. (9.) T. humifüsum. %. Grundachse und Wurzeln ziemlich dünn. Stengel schwach, fadenförmig, ausgebreitet-nieder- liegend, etwa von der Mitte an ästig, mit spreizenden Zweigen. Blätter schmal-linealisch, meist schlaff, spitz bis zugespitzt. Blüthen- stand meist schmal rispenförmig, verlängert, mit kurzen abstehenden bis zuletzt bis rechtwinklig abgebogenen Zweigen, diese auf den Kanten rauh. Trugdolden nur an den unteren Zweigen öfter mehrblüthig, die oberen einblüthig, daher der obere Theil des Blüthen- standes meist verlängert-traubenartig. Blüthenstandsachse zuletzt mehr oder weniger hin- und hergebogen. Tragblätter meist länger, öfter aber auch kürzer, Vorblätter höchstens so lang als Blüthen und Frucht, beide am Rande gezähnelt-rauh. Perigonblätter breit-eiförmig mit eingebogener Spitze. Frucht breit-eiförmig bis fast kugelig, kurz gestielt bis fast sitzend, 1—2 mal länger als das trockene eingerollte Perigon. An trockenen Orten, an Abhängen, Wegrändern, auf Dünen ete. nur im westlichsten Gebiete. Belgien: Nieuport. Lothringen : Metz. Bl. Juni—August. Die Angaben in der Hercegovina und Montenegro sicher unrichtig. T. humifusum DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. Suppl. 366 (1815). Rouy in Rouy u. Fouce. Fl. France XII. 293. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 85. Rehb. Ice. XLt. DXLII fig. 1153. — T. divariecatum ß. humifusum Duby Bot. Gall. 408 (1828). Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. Suppl. 67. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 42 658 Santalaceae, Steht der vorigen Art zweifellos sehr nahe und bildet mit ihr eine Gesammt- art, ist aber namentlich durch die Tracht und die übrigen angegebenen Merkmale von ihr verschieden. Einigermaassen veränderlich, jedoch sind die meisten Formen bisher nicht bei uns beobachtet worden, die meisten sind aber in unserem westlichsten resp, südwest- lichsten Gebiete zu erwarten; wohl nicht ist das der Fall für Anglicum (DC. Prodr. XIV. 643 [1857]) bisher nur in England. — Wichtiger sind für uns: B. gräcile. Stengel aufsteigend, zierlich, verlängert, bis 3,5 dm, unverzweigt oder wenig ästig, mit ziemlich gleich langen blüthentragenden Aesten. Frucht etwa nur doppelt so lang als ihr Stiel. — Bisher nur in Frankreich, — T. humi- fusum b. graeile Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 85 (1897). — T. divari- catum y. graeile DC. Prodr. XIV. 643 (1857). C. Gälliecum. Stengel aufsteigend oder niederliegend, ästig. Blüthenstand schmal pyramidal, mit zuletzt weniger abstehenden Auszweigungen. Tragblätter meist die Früchte nieht überragend, letztere 3—4mal länger als ihr Stiel, — Bisher in Lothringen und mehrfach in Frankreich. — T. humifusum d. gallicum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 86 (1897). Rouy a. a. OÖ. 293. — T. gallicum F. Schultz Herb. (1833). Flora XXI. 645 (1838). — T. Hussenoti 1) Hussenot Chard. Nane. 114 (1835). F. Schultz Flora XXI. 645 (1838). — T. Hussenoti a. Souardi2) F. W. Schultz a. a. O. (1838) (= T. Souardi F. W. Schultz in Herb. nach Gürke a. a. O.). — T. Hussenoti 8. Coutemini3) F. W. Schultz a. a. O. (1838). — T. divaricatum 6. gallieum DC. Prodr. XIV. 643 (1857). Wichtiger erscheint die Unterart B. T. Italicum. Stengel kräftiger, nicht fadenförmig, aufsteigend, unver- zweigt oder wenigästig, die Zweige nicht sparrig-abstehend. Rispe mit kahlen glatten Zweigen, die zur Hälfte abstehen. Trag- und Vorblätter länger als die Früchte, Früchte ellipsoidisch. An Abhängen, Felsen ete. Bisher nur in Italien, Sardinien und Corsiea, aber vielleicht an der Riviera zu erwarten. T. italiceum DC. Prodr. XIV. 644 (1857). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 87 als Art. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 293 (1910) als Unterart. (Britische Inseln; Frankreich; für Spanien sehr zweifelhaft; ebenso für Italien mit Ausnahme der Unterart BD.) *]’ 1) Nach Louis-Cineinnatus-Severin-Leon Hussenot, * 1809 Nancy 7 10, (od. 11.?) Jan. 1845 im Hause seiner Verwandten in Nancy, Verfasser der 1835 in Nancy erschienenen „Chardons Naneeiens ou Prodrome d’un Catalogue des plantes Lorraines. 1. fascieule.“ Kirschleger (Fl. d’Als. I. LXXII) findet darin zutreffend ausgezeichnete Beobachtungen über Thesium, Nuphar, Thalietrum, Adonis, Fumaria, Drosera, Polygala, aber auch geistreiche Bosheiten und abstossende Unanständigkeiten, Wenn Pritzel das seltsame Buch „Liber jucundissimi saporis“ nennt, so wollte er wohl durch die lateinischen Worte die französischen ‚haut-goüt‘“ umschreiben. Schwerlich war H. bei Abfassung desselben noch geistig ganz normal; er verfiel später in unheilbaren Wahnsinn und lebte bis kurz vor seinem Tode in La Mal- grange bei Nancy. Wir verdanken Herrn A. Deflers (Naney-Cairo) die Ermitte- lung der biographischen Daten über seinen begabten aber unglücklichen Landsmann. Dieselbe erfolgte durch einen öffentlichen Aufruf in der dortigen Zeitung L’Est röpublieain, der am 11. Juli 1910 durch Herrn Charles Sadoul, Redacteur der Monatsschrift Le Pays Lorrain beantwortet wurde, Derselbe besitzt eine Sammlung auf H. bezüglicher Papiere, u. a. seine Uebersetzungen elassischer und Englischer Dichter. 2) Wohl nach Suard, einem Botaniker in Nancy, 3) Nach Couteau, einem Beobachter in Pont-A-Mousson (Lothringen). Pe Thesium, 659 ß. Blätter lanzettlich bis linealisch-lanzettlich, lang zuge- spitzt, 3—Önervig mit deutlich vorspringenden bis zur Blattspitze reichenden Nerven. 1119. (10.) T. Bävarum. >). Wurzel ästig, holzig, Grundachse kurz, dick, kopfartig, knorrig mit meist 1—3 Stengeln; diese aufrecht, seltener aufsteigend, meist 4—7 dm hoch, kantig, über der Mitte aus- gebreitet-pyramidal-rispig verzweigt. Blätter sitzend, über dem Grunde am breitesten, meist etwa 4 cm lang und 4 mm breit, steif, dunkel- grün. Blüthenstand rispig, oberwärts traubig meist sehr locker, spreizend. Trugdolden 1—3- (seltener mehr-) blüthig. Tragblätter oft kürzer, sonst so lang wie die Früchte, wie die kürzeren mitunter auch die Früchte überragenden Vorblätter glatt, mit gebogener Spitze. Blüthen klein. Perigon aussen grün, innen weiss. Frucht rundlich-eiförmig, deutlich länger als ihr Stiel. In Gebüschen, Gesträuch und in Wäldern, fast nur an Bergen; nach Pospichal besonders auf den Wurzeln junger Eichen wachsend. Im mittleren und südlichen Berglande, fehlt indess im Rheinischen Schiefergebirge, in Schlesien und Mähren und ist auch für Elsass neuer- dings nicht bestätigt. Die Polargrenze des sicheren Vorkommens geht durch die See-Alpen, den Schweizer Jura, Baden, Bergstrasse, das Nahe- thal, Franken!! Thüringen!! Harz! Elbthal bei Dresden und Meissen, Böhmen! Nieder-Oesterreich! Nord-Ungarn bis Kesmark, Polen (Knapp). Siebenbürgen. Das Vorkommen bei Krakau bedarf wohl der Bestätigung. Die Pflanze steigt in Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 78), in Ungarn bis 750 m (Kerner ÖBZ. XXV. 393), in Bosnien- Hercegovina bis 1300 m (Beck Wiss. Mitth. XI. 413). Bl. Juni bis August. 4 T. bavarım Schrank Baier. Reise 129 (1786). — T. montäanum Ehrh. Beitr. V. 175 (1790) nur der Name; Hoffm. Deutsch. Fl. I. 82 (1791). Koch Syn. ed. 2. 716. Boiss. Fl. Or. IV. 1065. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 419. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 291. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 87. Rehb. Ie. XI t. DXLVI fig. 1161. — T. Linophyllum y. montanum Willd. Spec. pl. I. 1211 (1798). — T. Linophyllum L. Spec. pl. ed. 1. 207 (1753) z. T. — T. Linophyllum var. majus Neilr. Fl. Nieder- Oesterr. 301 (1859). Schrank giebt a. a. OÖ. nach einer kurzen Diagnose eine ausführliche Be- schreibung seiner Art, die durch die Dreinervigkeit der Blätter, die Grösse der Pflanze, die Gestalt der Rispe, die Vergleichung mit dem „leinblättrigen T’hesium* ete, die Pflanze kenntlich macht. Durch die breiten deutlich 3—5.nervigen Blätter sehr ausgezeichnet, vom Th. intermedium durch die nicht kriechende Grundachse sofort zu unterscheiden. Aendert ab (den Typus nennt Beck Fl. Nieder-Oesterr, 601 [1892] «.typieum): B. serrulätum. Blätter am Rande gezähnelt-rauh. — Bisher nur in Italien, — T. montanum ß. serrulatum (Ten.) nach Arehangeli Consp. Fl. It. ed. 1. 609 (1882). ed. 2. 222 (1894). 42* 660 Santalaceae. II. maerostylum. Griffel 2—2,5 mal so lang als das Perison, an der Frucht aus demselben hervorragend. — Bisher nur in Nieder-Oesterreich: am Oehler. — T. montanum ß. macrostylum Beck Fl. Nieder-Oesterr. 601 (1892). (Italien; nördlichere Balkanhalbinsel bis zum Thessalischen Olymp [Rilo planina bis 1700 m, Adamovid ÖBZ. LV. 300 (1905)]; Klein- asien.) *1 Bastard. VER Ed A Ra 1112. X 1116. T. ramöosum X intermedium. %. Grundachse aufsteigend, ästig. Stengel einzeln, gerieft, bis 4 dm hoch, glatt. Blätter schmal-lanzettlich, 1,5—2,5 mm breit. Blüthenstand oberwärts einfach traubig, die unteren Zweige 2—3blüthig. Blüthen 3—4 mm lang, Trag- blätter 2—3 mal so lang. Frucht fehlschlagend. Bisher nur in Nieder-Oesterreich: auf dem Diernberge bei Falken- stein. T. ramosum X intermedium (T. hibridum [hybridum]) Beck Abh. ZBG. Wien XLI. 640 (1891). Fl. Nieder-Oesterr. 602. (Bisher nur im Gebiete.) 2. Perigon mit zwischen den Abschnitten nach aussen hervortreten- den, noch an der Frucht als deutliche Höcker sichtbaren, halb- kugeligen, zuletzt napfförmigen, wachsartigen Discuslappen. 1120. (11.) T. Kernerianum!). 2%. Pflanze am Grunde büschelig verzweigt. Stengel zahlreich, kräftig, nicht viel über 1 dm hoch. Blätter linealisch-lanzettlich, nieht viel über 1 em lang und kaum 2 mm breit. Tragblätter die Frucht etwa um das Doppelte überragend; Vor- blätter etwa um die Hälfte kürzer als die Blüthe und dreimal kürzer als die Frucht. Perigon glockenförmig, fastbis zum Grunde getheilt, 5theilig, seine Abschnitte etwa i mm lang. Frucht sitzend, ellipsoidischh 4—5 mm lang und 3 mm breit, von dem eingebogenen Perigon und 5 am Grunde des Perigons sitzenden Buckeln gekrönt, längsrippig. Auf steinigen Stellen in der alpinen Region in Siebenbürgen : Königstein (Piatra Krajului) und Butschetsch (Simonkai!). Frucht Ende August. T. Kernerianum Simonkai Term. Füzet. X. 183 (1886). Enum. Fl. Transs. 478 (1887). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 87. In der Tracht nach Simonkai dem T" alpinum am ähnlichsten, von ihm aber schon durch die Blüthen und Fruchtbildung verschieden ; nach der uns von A. v. Degen zur Ansicht mitgetheilten Probe wohl eher dem T. simplex nahestehend als, wie Simonkai vermuthet, dem T. Parnassi, von dem es schon, weil in allen Theilen doppelt bis dreimal kräftiger und derber, auf den ersten Blick abweicht. * (Bisher nur im Gebiete.) 1) Nach A, Kerner u. Marilaun s. VI. 1. S. 202 Fussn, 2. Thesium, 661 1121. (12.) T. aurieulatum. 2. Grundachse kurz kriechend, Stengel zahlreich, dünn, aufsteigend, meist 2—3 dm hoch, unverzweigt oder meist oberwärts ästig. Blätter schmal-linealischh 3—4 em lang und bis 1 mm breit, schlaff, zugespitzt, ganz kahl. Blüthenstände verlängerte Trauben, vielblüthig, mit sehr dünnen 3—5 cm langen Zweigen; Trugdolden einblüthig. Tragblätter so lang oder länger als die Frucht, Vorblätter etwa halb so lang, beide an den Rändern völlig glatt. Blüthen sehr klein. Frucht klein, ellipsoidisch, kurz gestielt, 2—4 mm lang, das zur Fruchtzeit eingerollte Perigon dann nur 0,8 mm, auch dann noch die Discuslappen deutlich erkennen lassend, Im Gesträuch der subalpinen Region. Bisher nur in der Herce- govina: Glogovo planina bei Jablanica. Vele Planina (= Brasina bei Zutan Vandas!). Montenegro: Durmitor, Ranisava (Rohlena Mag. Bot. Lap. VI. 160). Bl. Juni, Juli. T. auriculatum Vandas Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1890. 1. 279. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 88. In der Tracht dem 7, humifusum ähnlich, aber von ihm verschieden durch die schlaffen Blätter, die deutlich einnervig und nicht fleischig sind, durch die viel dünneren Stengel, die nur oben ästig sind, viel kleinere Früchte und kleineren Perigonrest und durch ganz kahle Blätter und Hochblätter. Scheint uns dem auch in der Tracht ähnlichen T. Parnassi am nächsten zu stehen. (Albanien: Clementi [Baldacci 1800 nach A. v, Degen briefl.|.) I*| II. Frucht deutlich netznervig-rippig. Pflanze einjährig. 1122. (13.) T. hümile. (.). Wurzel dünn mit wenigen oder meist zahlreicheren Stengeln; diese meist 1—2 dm lang aufrecht oder bogig aufsteigend, seltener niederliegend, meist ästig, kantig gestreift, dicht beblättert. Blätter linealisch, etwas fleischig, einnervig, die untersten meist kurz, wenigstens die oberen am Rande rauh gezähnelt. Blüthenstände verlängert, trraubenartig, oft schon fast am Grunde der Stengel beginnend. Trugdolden stets einblüthig, kurz gestielt, mitunter fast sitzend. Tragblätter die Blüthen und Früchte, meist weit, überragend, Vorblätter etwas länger als die Frucht. Blüthen klein, fast sitzend. Perigonabschnitte kurz oval. Frucht fast birnförmig- kugelig, kaum gestielt, von dem sehr kurzen Perigon gekrönt. Auf Hügeln, auf Aeckern und an Acker- und Wegrändern bei uns nur im südöstlichsten Gebiete in Dalmatien. Montenegro bis 1500 m (Rohlena Böhm. Ges. Wiss. 1903. XVII. 54). Die übrigen Angaben im Gebiete beziehen sich auf 7. Dollinerüt s. S. 653. Bl. Mai, Juni, seltener später bis zum Herbst. T. humile Vahl Symb. bot. III. 43 (1794). Boiss. Fl. Or. IV. 1064. Velen. Fl. Bulg. 499. Hal. Consp. Fl. Graec. III. 85. Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 288. Nyman Consp. 644. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 87 nicht Koch. 662 Santalaceae. Wurde früher, wie bemerkt, mit 7. Dollinerü verwechselt, ist aber schon durch die abweichende Fruchtbildung, besonders durch die netzige Nervatur zu unter- scheiden. Weiter ist 7. humile auffällig durch die ganz kurz gestielten Trugdolden, durch den kräftigen Wuchs, durch die etwas fleischigen Blätter mit nicht hervor- ragendem Nerven und stärker rauhen Rändern. Aendert wenig ab. — Eine sehr grosse Form ist: B. praeältum (Costa Supl. Cat. pl. Catalaena 70 [1876]. Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. Suppl. 67). Pflanze 3—4mal grösser als der Typus. Blätter schwächer raub. — Spanien. — Durch die Frucht ist ausgezeichnet: II. Graecum (Hal. Consp. Fl. Graee. III. 85 [1904]. — T. graecum Zuce. Abh. Akad. Münch. II. 322 [1831—36]. — T. humile 8. subretieulatum DC. Prodr. XIV. 651 [1857] z. T. vgl. S. 653). Frucht weniger stark netz- nervig. — So nach Rohlena in Montenegro. (England; Spanien; Corsica; Sardinien; Italien ; Sicilien ; Griechen- land mit den Inseln; Kleinasien; Palästina; Syrien; Nord-Africa ; Canarische Inseln.) =] B. Vorblätter (meist!) fehlend, die Blüthen daher eine einfache Traube bildend, oberste Blätter ohne Blüthen in ihren Achseln einen Schopf bildend. 1123. (14.) T. ebracteatum. 2. Grundachse kriechend, ausläufertreibend, dünn, weiss mit Schuppenblättern besetzt. Stengel meist einfach, nicht verästelt, meist 1—3, seltener bis 4 dm hoch. Blätter linealisch bis linealisch-lanzettlich, schwach dreinervig, bis 3 mm breit. Blüthenstand stets eine einfache, mitunter ziemlich verlängerte Traube darstellend, meist locker. Trugdolden stets einblüthig. Stengelglied unter dem Tragblatte der Blüthen zuletzt aufrecht-abstehend. Perigon mit 4 oder 5 Abschnitten. Trag- blätter den Blüthen genähert, dieselbe meist um das vielfache über- ragend. Frucht meist 6—7 mm lang, meist breit-eiförmig, kurz ge- stielt, mit oft fleischigem, meist gelblichem Stiele, der etwa die Länge der Frucht erreicht; diese mit mehr oder weniger deutlichen Neben- nerven, doppelt so lang oder kaum länger als das mehr oder minder eingerollte Perigon. Auf sonnigen grasigen Hügeln, auf lichten bis etwas schattigen Waldstellen, auf mässig feuchten Wiesen. Am meisten verbreitet im Nordostdeutschen Flachlande und in Polen, westlich der Linie Magde- burg—Salzwedel— Lüneburg nur vereinzelt und unbeständig (stellen- weise wohl eingeschleppt). Viel seltener findet sich die Art in Nord- Thüringen, Böhmen, Nieder-Oesterreich,h Ungarn (auf der Donauinsel Kleine Schütt) und Galizien. Die Angabe im Italienischen Friaul sicher unrichtig, die in Siebenbürgen sehr zweifelhaft. In der Nähe der Ost- seeküste mindestens selten. Bl. Mai, Juni. T. ebracteatum Hayne in Schrad. Journ. I. 2. 33 t. 7 (1800), Koch Syn. ed. 2. 718: Beck Fl. Nieder-Oesterr. 600. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 264. Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 84. Rehb. Ie. XI t. DXLV fig. 1158. — 7. monophyllum Thesium, 663 Gilib. Exerc. phyt. II. 428 (1792)? — T. comösum Roth Catal. II. 29 (1800). — T. pratense Vahl Fl. Dan. t. 1205 nicht Ehrh. Unterscheidet sich von den vorher beschriebenen Arten leicht durch die Tracht, den Schopf und das Fehlen der Vorblätter. Das Saftigwerden des Blüthenstieles (die Pflanze wurde in diesem Zustande als ‚Nävipes Lettau Ber. Preuss. BV, V [1910] 44 in Schr. PÖG. Königsb. LII [1911] bezeichnet) scheint bei dieser Art stellenweise, so in der Provinz Brandenburg sehr häufig einzu- treten, während es in Östpreussen nur selten beobachtet wurde (Abromeit briefl.). Aendert ab: B. subbraeteätum. Ein oder auch beide Vorblätter vorhanden, linealisch, — Sehr selten. — T. ebraeteatum subbracteatum J. Vahl in Fries Summa Veg. I. 52 (1846, Name). Lange Haandb. 1 Udg. 161 (1851). — T, ebract. b. tri- braeteatum Madauss in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 597 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 266. (Dänemark; Rumänien; mittleres und südliches Russland; Sibirien.) |* 1124. (15.) T. rosträtum. 2}. Grundachse nur mit kurzen, kaum über 1 em langen Aesten, keine Ausläufer treibend. Stengel meist aufrecht, selten schwach aufsteigend, ziemlich steif, meist 2—3 dm hoch, ziemlich dicht beblättert. Blätter linealisch bis etwas linealisch-lanzettlich, meist kaum über 1, nicht bis 2 mm breit, meist 1—1,5 cm lang, stumpf oder stumpflich. Blüthenstände lang und schmal, traubenartig, oft schon unter der Mitte des Stengels beginnend. Trugdolden stets einblüthig, ziemlich gleichmässig kurz gestielt, der Stiel etwa 0,5—1 cm lang, selten länger. Tragblatt kürzer bis so lang, selteneretwaslänger als Blüthe oder Frucht. Blattschopf über dem Blüthenstande ziemlich dicht. Perigon lang- röhrig, nach oben etwas erweitert mit länglichen Abschnitten. Staub- fäden kurz gekrümmt. Frucht sitzend, fast kugelig, saftig, eitronen- gelb bis scharlachroth, etwa halb so lang als das auch zur Fruchtzeit röhrenförmige nur an der Spitze eingerollte Perigon. Auf Triften, kurzgrasigen Wiesen, an Waldrändern fast nur in mittleren Alpengebieten. Nordöstl. Schweiz! Oberbaden: Dörflingen ; Kriegerthal. Tirol. Südbayern ! (bis Regensburg). Böhmen: Prestie zw. Pilsen und Klattau! und bei Schlan; früher bei Kuttenberg. Venetien: Prov. Belluno. Kärnten. Salzburg. Steigt in Tirol bis 1600 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 81), in Bayern bis 800 m (Prantl 159). Bl. Juni, Juli. T. rostratum Mert. u. Koch Deutschl. Fl. II. 287 (1826). Koch Syn..ed. 2. 718. Schinz u. Kell. Fl. Schw. 1. Aufl. 148. Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 83. Rehb. Ie. XI t. DXLV fig. 1159. Aendert ab: B. He£rii!). Blüthen kleiner als beim Typus. Griffel lang, weit aus der Blüthe hervorragend. — Wohl selten, — T, rostratum ce, Heerii Gürke in Richter- 1) 8. I. 8. 229 Fussn. 2, IV. S. 306 Fussn. 1. 664 Santalaceae, Loranthaceae. Gürke Pl. Eur. II. 84 (1897) vgl. Gremli Neue Beitr, Fl. Schw. IV. 29 (1887). — T. Heeriü Muret in Gremli Exe.fl, 3. Aufl. 332 (1878). C, maeränthum!). Blüthen grösser als beim Typus. Griffel kürzer, die Staub- beutel nicht überragend. — Selten. — T. rostratum b. macranthum Richter in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 84 (1897). — T. macranthum Presl in Sommer Topogr. XI. 26 (1843). (Rumänien.) *] 1110. X 1124? T. alpinum X rostratum? s. S. 648. Nicht zu ermittelnde Formen von Thesium sind: T. strietum Dumort, Fl. Belg. 16 (1827) nicht L. von Steudel umbenannt in 7. eifaliense Steud. Nomenel, ed. 2. II. 679 (1841) aus der Eifel. — T. Hockeanum 2) Opiz in Bercht. u. Opiz Oekon.-techn. Fl. Böhm. II. 41 (1839). — T. umbrosum Opiz a. a. O, 45 (1839). — T. Huiteriänum 3) Opiz a. a, O. 46 (1839) aus Ungarn. 3, Unterreihe. LORANTHINEAE. (Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 346 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 128.) S. S. 640. Nur die 42, Familie. LORANTHAÄCEAE. (D. Don Prodr. Fl. Nep. 142 [1825]. Endl. Gen. 799. Engl. Nat, Pfl. III. 1. 156. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 128. — Lorantheae Juss. Ann. Mus. XII. 292 [1808].) Parasitisch auf den Stämmen und Zweigen von Gehölzen lebende laubwechselnde oder meist immergrüne Holzgewächse, selten (nicht bei uns) in der Erde wurzelnd oder Kräuter. Blätter meist ansehnlich, stets grün, abwechselnd oder gegenständig. Blüthen oft ansehnlich (bei uns unansehnlich), meist aktinomorph, selten mit Neigung zur Zygomorphie, zwei- oder eingeschlechtlich. Blüthenachse meist mehr oder weniger becherförmig, bei den weiblichen Blüthen mit dem Frucht- knoten verbunden, öfter oberwärts als kelchartiger, mitunter gekerbter oder gezähnter Rand vorspringend. Perigon einfach, in den Tropen oft blumenblattartig, bei uns unansehnlich, hochblattartig, 4, 5- oder 6zählig, getrennt- oder vereintblättrig. Staubblätter stets so viel wie Perigonblätter, vor ihnen eingefügt, frei oder mit den Perigonblättern I) Von uaxoög lang, gross und dvdogs Blume. 2) Nach Abb& Franz Hocke, * 16. Oct. 1778 Kosel bei Leitmeritz 7 8. Sept. 1849 Prag, Erzieher des Grafen Thun in Ronsperg, der sich mit der Gattung T’hesium beschäftigte (Maiwald 175). 3) Nach Michael Hutter, 1831 regulirtem Chorherrn und Professor in Czorna (Ungarn) (Maiwald briefl.). Thesium, Loranthus, 665 mehr oder weniger verbunden. Staubbeutel meist ditheeisch, mitunter mit einem oder zahlreichen kleinen Fächern. Fruchtknoten zur Blüthezeit meist keinerlei Ausgliederung von Samenträger und Samenanlage zeigend, von den Embryosäcken meist nur einer, seltener mehrere fruchtbar. Frucht mit der hohlen Blüthenachse verbunden, beerenartig bis stein- fruchtartig; zur Reifezeit die Innenschicht der Blüthenachse verschleimend- klebrig. Keimling meist vom Nährgewebe umgeben, mit kurzen Stämmchen und meist 2, seltener 3—6 Keimblättern. Uebersicht der Unterfamilien. A. Becherförmig-hohle Blüthenachse oberwärts, unterhalb des Perigons, in einen deutlichen kelchartigen, ganzrandigen (so bei uns) oder gelappten bis gezähnten Rand vorspringend. Loranthoideae. B. Die Blüthenachse keinen vorspringenden kelchartigen Rand aus- bildend. Viscoideae. 1. Unterfamilie. LORANTHOIDEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 177 [1889]. Nachtr. 124 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 128. — KEulorantheae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 205 [1880].) S. oben. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, oft (nicht bei uns) ansehnlich. Hierzu die einzigen nicht parasitischen Gattungen in Australien und Süd- America, — Bei uns nur die 1. Tribus. LORANTHEAE. (Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 125 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 128.) Parasitisch an Bäumen oder Sträuchern. Stamm ohne Sekretgänge. Kelchartige Bildung der Blüthenachse deutlich. Samenanlagen nicht ausgegliedert. Frucht beeren- oder steinfruchtartig. In Europa nur die Gattung 247. LORÄNTHUS)) (L. [Syst. ed. 2. 22 (1740)]. Gen. pl. ed. 5. 154 [1754]. Nat. Pfl. II. 1. 183.) (Riemenblume; böhm.: Ochmet; ung.: Fakin; russ.: Pemnensbrunkt.) 1) Von Aögov (A@g05) Riemen und vos Blume, 666 Loranthaceae. Sträucher, die auf Laubbäumen, seltener (nicht bei uns) auf Nadel- hölzern leben, (bei uns) laubwechselnd. Blätter (bei uns) abwechselnd oder gegenständig; ziemlich dick, ganzrandig, fiedernervig oder 3- bis 5nervig. Blüthen (bei uns) klein, in einfachen bis zusammengesetzten traubigen Blüthenständen. Tragblätter bis an das Ende des Blüthen- stieles hinauf verbunden. Blüthen zweigeschlechtlich oder durch Fehl- schlagen eingeschlechtlich und 2häusig. Kelchartiger Saum kurz, ge- stutzt oder gezähnt, mitunter undeutlich. Perigonblätter 4—6 in klappiger Knospenlage, frei oder am Grunde zu einer mitunter an einer Seite offenen Röhre verbunden, Abschnitte abstehend. Staubblätter nur am Grunde oder auch weiter mit dem Perigon verbunden. Staubbeutel mit läng- licben sich meist durch einen Längsspalt öffnenden Hälften, die un- beweglich sind und mit dem Grunde des Rückens den Staubfäden auf- liegen. Griffel fadenförmig oder zusammengedreht, mit endständiger stumpfer bis kopfförmiger Narbe. Frucht beerenartig, kugelig bis ei- förmig, mit saftiger klebriger Mittelschicht und dünner nicht deutlich erkennbarer Innenschicht. Keimling in reichlichem Nährgewebe, stiel- rundlich. Ueber 200 Arten meist in den Tropen der alten Welt, einige auch in kühleren Ländern, — Bei uns nur die Section Euloranthus (Benth. u. Hook. Gen. pl. III. 207 [1880)). Perigonblätter 4—6 am Grunde ohne Falten, fast ganz getrennt. Blüthenstände meist seitlich, selten endständig. Blüthen zweigeschlecht- lich, selten eingeschlechtlich und zweihäusig, klein, nicht bis 7 mm lang. Tragblätter schuppenförmig oder hohl. Staubbeutel mit ungleichen vorderen und hinteren Fächern. — Europicola (Europaecola Benth. u. Hook. a. a. O. [1880]). Blüthenstand eine endständige Aehre oder Traube, die Blüthen an der Achse paarweise zerstreut, durch Fehl- schlagen eines Geschlechtes 2 häusig. Blätter sommergrün. Erzeugt an der Ansatzstelle an der Wirtspflanze mitunter grössere rosettenartige unregelimässige Reizwucherungen (Holzrosen). Hierher nur 1125. L. Europacus. (Eichenmistel; in Siebenbürgen: Ichen- wäspel, Lemknorzen; it.: Visco quereino; rum.: Märgärit, Visc de stejari; kroat.: L&&pak.) fh. Dichte nestartige Büsche bildend bis über 1 m lang. Aeste stielrund meist doppelt gabelig verzweigt, mit kurzen ebenfalls gabeligen Zweigen, die einjährigen kastanienbraun, die älteren schwarzgrau, zerbrechlich. Blätter nieht genau gegenständig oder an den Langtrieben oft abwechselnd, gestielt, verkehrt-eiförmig bis länglich, meist 2—4 em lang und 1,5—2 em breit, oben abgerundet, ganzrandig oder etwas unregelmässig eingebogen, fleischig, kraus gewimpert, sonst kahl, dunkelgrün, leicht abfallend. Blüthenstände endständige kleine armblüthige Trauben oder (die weiblichen) Aehren. Blüthen klein mit 1—3 sehr kleinen Hochblättern, die weiblichen fast sitzend, gelbgrün; ihre Perigonblätter nur ganz am Grunde schwach verbunden, weit Loranthus, 667 spreizend. Frucht kugelig, etwa erbsengross, satt- bis trübgelb, ihre Mittelschicht sehr klebrig und zähe, fadenziehend. Meist auf Eichen, besonders solchen der Gruppe Robur, sehr viel seltener auf Kastanien, angeblich auch auf Linden, Rotbuchen, Ulmen, Weiden oder anderen Laubbäumen, nur im südöstlichen Gebiet, dort aber stellenweise verbreitet, nach Westen und Norden bis zum Oester- reichischen Küstenland, Krain, Steiermark, Nieder-Oesterreich! Süd- Mähren! Nord-Böhmen!! Kgr. Sachsen bei Pirna: Dohma (Hippe seit 1880!! Verh. BV. Brand. XXIV [1882] Sitzb. 47) und bei Dohna, Nord-Ungarn bis zu den Comitaten Trendin und Marmaros. Sieben- bürgen bis Klausenburg und Bistritz und der Bukowina. Steigt in Ungarn bis 520 m (Kerner ÖBZ. XX. 236). Die Angabe in Süd- Tirol ist sehr zweifelhaft (Dalla Torre u. Sarnth. VI]. 2.75). Bl. Mai, Juni. L. europaeus Jacq. Enum. stirp. 55. 230 (1762). Koch Syn. ed. 2. 355. Boiss. Fl. Or. IV. 1069. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 604. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 420. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 248. Nyman Consp. 320 Suppl. 150. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 82. Beck in Rehb. Ic. XXIV. Ueber den vegetativen Aufbau vgl. Ascherson Verh, BV. Brandenb. XXIV (1852) Wzb. 48. Erreicht wohl ein Alter von über 100 Jahre. Im Ganzen wenig veränderlich, nur die Breite der Blätter ist etwas wechselnd, allerdings wohl namentlich nach dem Grade der Beschattung und Belichtung. Auf den Zweigen des Loranthus wächst mitunter Viscum (Pollini, Kanitz, K. v. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstw. V. 250, 354 [1907)). Die Eichen sind oft mit so zahlreichen diehten Loranthus-Pflauzen besetzt, dass sie aus der Entfernung wie mit einem Reiher- oder Krähenhorst besetzt er- scheinen. (Italien; Sieilien; Balkanhalbinsel; südliches Russland; Kleinasien; Persien.) I* 2. Unterfamilie. VISCOIDEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 77 [1889]. Nachtr. 125, 137 [1897]. — Visceae Rehb. Nomenel. 73 [1841].) S. 8. 665. Uebersicht der Tribus. A. Staubbeutel nicht mit den Perigonblättern verbunden; da die Staub- fäden mit den Perigonblättern verbunden sind, die Staubbeutel schein- bar über der Mitte den Perigonblättern aufsitzend. — Blüthen meist einzeln. Blätter schuppenförmig. Stengel kurz. — Staubbeutel mit einem Fache. Samenträger central. Embryosäcke im Samenträger eingeschlossen bleibend und in denselben aufsteigend. Arceuthobieae. B. Staubbeutel und Staubfäden mit den Perigonblättern verbunden. — Blüthen zu mehreren endständig. Blätter (bei uns) verlängert, flach 668 Loranthaceae, über 2 cm lang. Stengel verlängert, gabelästig.. — Staubbeutel mit mehr als 4 Fächern. Samenträger grundständig. Visceae. 1. Tribus. ARCEUTHOBIEAE. (Arceuthobiees Van Tiegham Bull. Soc. Bot. France XL. 631 [1895]. — Arceuthobieae Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 137 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 133.) 8.5. 6617, 248. ARCEUTHOBIUM!). (M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. Suppl. 629 [1819]. Nat. Pfl. IN. 1. 193. — Jazoumowskia?) Hoffm. Hort. Mosq. intr. no. 1 t. 1 [1808].) (Wachholdermistel.) S. oben. Zwergsträucher auf Nadelhölzern parasitisch, ästig, mit Rindensaugsträngen befestigt. Blätter klein, schuppenartig, gegenständig. Blüthen einzeln in den Blattachseln, zweihäusig, ohne Vorblätter, oder bis zu 3 endständig. Männliche Blüthen mit 2—5 theiligem Perigon. Staubbeutel sitzend sich mit einer Querspalte öffnend. Weibliche Blüthen mit 2theiligem Perigon. Fruchtknoten eiförmig; Griffel kurz- kegelförmig. Narbe stumpf. Frucht beerenartig, eiförmig, den Perigon- saum tragend, erst im nächstjährigen Herbste reifend, dann am Grunde mit einem Ringspalt elastisch aufspringend, so dass die Frucht fort- geschleudert wird (Johnson Ann. of Bot. II. 137—160 t. X). Nähr- gewebe reichlich, den Keimling einschliessend, Etwa 10 Arten auf der nördlichen Hemisphäre, in Europa nur 1126. A. oxycedri®). h. Stengel kantig, mit kurzen Gliedern, unregelmässig-gabelästig, bräunlich-grün; Zweige kurz, dicht gedrängt, rundlich-zusammengedrückt, kahl; ihre Blätter schuppenartig, oft un- deutlich, dreieckig, die gegenüberstehenden in kurze Scheiden verbunden, daher in der Tracht kurzen dichten Zweigen von Salicornia nicht un- ähnlich. Männliche Blüthen sehr klein, in den obersten Blattachseln zu 1—3, gelblich. Weibliche Blüthen etwas grösser, zu 1—2, öfter auch zu 3, kurz gestielt, in den Achseln der den Zweig abschliessenden Blätter, weisslich oder roth mit dunkelgrüner Spitze. Beerenartige Frucht klein, eiförmig, wenig saftig, zuletzt bläulich und elastisch auf- springend. !) Von &oxzevdhog Wachholder und Ar ich lebe. 2) Nach Alexei Kirillowitsch Grafen Rasumowsky, * 1748 + 1822, seit 1810 Russischem Unterrichts-Minister (Kupffer briefl.), welcher 1806 auf seinem Gute Gorenki bei Moskau einen botanischen Garten anlegte, von dem F, E.L. Fischer 1808 (2. Aufl. 1812) ein Verzeichniss veröffentlichte (s. II. 2. S. 473 Fussn., 1). 3) 8. I. S. 242 Fussn. 1, Arceuthobium. Viscum. 669 Auf Stämmen und Zweigen von Wachholderbüschen nur im Mittel- meergebiete, meist auf Juniperus oxycedrus, aber auch hier und da auf .J. phoenicea und J. Sabina. Dauphine: Um Sisteron. Istrien! nebst den Inseln! Kroatisches Küstenland! Dalmatien. Hercegovina. Bl. April. A. Oxycedri M. Bieb. Fl. Taur-Cauc. III. 629 (1819). Koch Syn. ed. 2. 354. Boiss. Fl. Or. IV. 1068. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 421. Nyman Consp. 320 Suppl. 150. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 82. Beck in Rehb. Ic. XXIV t. 141. — Viscum Oxycedri DC. in Lam. u. DC. Fl. France. ed. 3. IV. 274 (1805). — Razoumowskia cau- cäsieca Hoffm. Hort. Mosq. intr. no. 1 fig. 1 (1808). — Razoum. Oxy- cedri F. W. Schultz Arch. de Flore 222 (1842—8). (Iberische Halbinsel; Corsica; Balkanhalbinsel; Krim; Kaukasus; Kleinasien; Libanon; Persien; Himalaja; Nord-Africa; Nord-America. — Auch auf Juniperus drupacea.) =] 9, Tribus. VISCEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 190 [1889] z. T. [Viscees]| Van Tiegh. Bull. Soc. Bot. France XLII. 185 [1896]; [Visceae] Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 137 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 133.) S. S. 467, 668. Bei uns, wie in Europa nur die Gattung: 249. VISCUM!). ([(Tourn. Instit. 609 t. 380] L. Gen. pl. [ed. 1. 193] ed. 5. 448 [1754]. Nat. Pfl. III 1. 193.) (Mistel; niederl. u. vläm.: Vogelliim; dän.: Fuglelim, Misteltein; franz.: Gui; it.: Visco; rum.: Vise; poln.: Jemiola; böhm.: Jmeli; kroat.: Melj, Imela; serb.: Hera; russ.: Omeaa; litt.: Amälis; ung.: Fagyöngy, Madärl£p.) S. oben. Immergrüne Sträucher auf Laub- und Nadelhölzern mit sehr verzweigten, wiederholt gabeligen oder gegenständigen Zweigen, durch Rindensaugstränge in den Körper der Nährpflanze eindringend. Blätter flach, dicklich, mehr oder weniger ansehnlich oder auch (nicht bei uns) schuppenartig. Blüthenstände meist kurz, gegenständig. Blüthen klein, eingeschlechtlich, einhäusig oder (bei uns) zweihäusig. Männliche Blüthen mit sehr kurzem nicht hohlem Grunde und 3—4 (selten bis 6) Perigonblättern, mit denen die Staubblätter einschliesslich der Staub- beutel verbunden sind. Staubbeutel eiförmig oder länglich, mit zabl- 1) Name der Pflanze (ob auch der übrigen Misteln?) und des aus den Früchten bereiteten Vogelleims bei den Römern. 67V Loranthaceae, reichen, durch Poren sich öffnenden Fächern. Weibliche Blüthen (bei uns) kleiner, mit 3—4blättrigem Perigon; Griffel kurz oder fehlend; Narbe dick, polsterartig. Frucht mit oder ohne die Perigonblätter, mit dicker fleischiger zähklebriger Schicht (Visein). Ausser den genannten Arten nur noch einige Arten im tropischen Asien, Africa und Australien, Bei uns nur die Section Euviscum (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 193 [1889]). Zweige am Grunde mit 2 Niederblättern und am Ende mit 2 gegenständigen Laub- blättern, wiederholt gabelästig, mit endständigen zwischen den Gabel- ästen stehenden meist 3-, selten 5blüthigen Blüthenständen. Blüthen eingeschlechtlich, zweihäusig, mit 4 Perigonblättern, die endständigen des männlichen Blüthenstands mitunter mit 5 oder 6, alle ohne nur die Endblüthen des weiblichen Blüthenstandes mit 2 besonderen Vorblättern. In Europa ausser unserer Art noch das durch röthliche Beeren ausgezeichnete V. erweiätum (Sieb. in Boiss, Voy. Esp. II. 274 [1845]. Boiss. Fl. Or. IV. 1068) in Spanien und in Palästina auf Oelbäumen, Ausführliche Beschreibung und Ab- bildungen s. K. v. Tubeuf Zeitschr. für Land- u. Forstwirtsch. VI. (1908) 407, 497. — Huter giebt (ÖBZ. LV [1905] 400) die Art auch auf Castanea in Unter- italien an? 1127. V. album. (Mistel, Mispel, Wispe, Affolter, Kenster, Kinster, Heil aller Welt, Kreuzholz ; plattd.: Kraigenluder, Marentakken; niederl. u. vläm: Marentakken; ligur.: Langoste, Lagostö, Curiola [Penzig].) h. Stengel kahl, stielrund, gelblich-grün, meist 3—6 dm lang, auf- recht bis hängend, oft querrunzelig, sehr brüchig. Stengelglieder nach dem Grunde meist mehr oder weniger verdickt, mehr oder weniger ver- längert. Blätter fast sitzend, gegenständig, länglich, stumpf bis aus- gerandet, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, meist 2—4 cm lang und 1—1,5 cm breit, seltener schmäler oder breiter, undeutlich- nervig, dick, lederartig, immergrün, ganzrandig oder etwas undeutlich- wellig, gelblich- bis olivgrün. Blüthen klein, sitzend, kopfförmig-ge- häuft; die weiblichen viel kleiner und schmäler als die männlichen. Frucht meist kugelig, beerenartig, glänzend, weiss bis gelblich, mit zähem klebrigem fadenziehendem schleimigem Fleische. Auf Laub- und Nadelbäumen fast durch das ganze Gebiet zerstreut bis häufig, sehr selten bis fehlend in einem grossen Theile von Schleswig- Holstein, des Nordwestdeutschen und Belgischen Flachlandes und den Niederlanden; fehlt auf allen Nordsee-Inseln. Die Nordostgrenze der Art (und der Familie) berührt nahezu unser Gebiet. Sie fehlt in Ost- preussen (ausser Kr. Pillkallen) jenseits Labiau— Insterburg— Eydtkuhnen (Fl. O.- u. W.-Preuss. 750 f.), tritt aber im südlichsten Kurland noch einmal auf (Lehmann 396). Steigt in Tirol bis 1000 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 77), in Mittel- und Ost-Ungarn bis 306 m (Kerner ÖBZ. XX. 236). Bl. März, April. Fruchtreife im Herbst, die Früchte fallen aber erst im Frühjahr. V. album L. Spee. pl. ed. 1. 1023 (1753). Koch Syn. ed. 2. 354. Boiss. Fl. Or. IV. 1068. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 421. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 263. C. K. Schneider Handb. Laubh. I. 248. Viscum, 671 Nyman Consp. 320 Suppl. 150. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 82. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 1—3 t. 139, 140. — V. dichötomum Gilib. Exere. phyt. II. 394 (1792). Die ungewöhnliche Lebensweise der Mistel, im grössten Theile des Gebiets der einzigen wirklich parasitischen Ueberpflanze, lenkte schon in vorgeschichtlichen Zeiten die Aufmerksamkeit der Völker auf dieselbe. Bekannt ist die Rolle, welche sie in der Nordischen Mythologie spielt. Von Frigga, welche allen Geschöpfen einen Eid abnimmt, ihren Sohn Baldur nicht zu verletzen, übersehen, wird sie in der von dem bösen Loki geführten Hand des blinden Hödur zum tödtenden Geschoss. Die Druiden Galliens benutzten bei ihrem Gottesdienst die auch damals als selten bekannte Eichen- mistel (s. unten), die mit einer goldnen Sichel geschnitten wurde, Der auch sonst in der Mythologie vieler Völker bekannte goldne Zweig, der bei Vergilius (Aeneis VI, 130 ff.) dem Aeneas den Zugang zur Unterwelt eröffnet, wird von dem Dichter selbst mit Viseum verglichen, wobei man allerdings wegen des „fronde virere nova‘ und des „eroceus fetus‘“‘ eher an Loranthus Europaeus als an Viscum album denken möchte, Die frühere medicinische Verwendung der Eichenmistel als ein Mittel gegen Epilepsie knüpft wohl an die mythologisch-folkloristische Bedeutung der Pflanze an, Ob die Bereitung von Vogelleim aus den Beeren, auf die mehrere Benennungen und das auf die Verbreitungsweise der Samen anspielende Sprichwort: Turdus suum malum cacat Bezug nehmen, noch jetzt stattfindet, ist uns nicht bekannt; nach Maly (briefl.) wird es noch so benutzt! In neuerer Zeit wird die Pflanze in den Gross- städten nach englischer Sitte (Mistletoe) als Weihnachtssymbol verwendet. Bemerkenswerth ist die Diphyllie männlicher und weiblicher Mistelbüsche, Die männlichen Pflanzen haben oft kürzere, kleinere und breitere Blätter als die weiblichen oder umgekehrt (Baenitz ABZ. XVIf [1911] 86). Die Mistel erreicht nach Kerner (Pflanzenleben I. 194) ein Alter von etwa 40, nach Tubeuf sogar 70 Jahren, während Loranthus nach ebendemselben (a. a. OÖ. 197) wohl über 100 Jahre alt wird. Erstere dient zuweilen als Futter für Schafe, Ziegen und Kühe und als Aesung für Hoch- und Rehwild (Hempel u. Wilhelm III. 110). Nach Landerer (Flora 1863 S. 15°) wird die Mistel von den Landleuten in Griechen- land auch zum Gelbfärben des Branntweins (schon zu Plinius’ Zeiten als Färbe- pfanze) benutzt. Die Befruchtung erfolgt durch Inseeten. — Die Blätter werden mitunter bis 1 dm lang und bis 4,5 cm breit (Baenitz; Maly briefl.). Die Keimung dieser Art bietet vieles Interessante und lässt sich leicht (selbst an einer Glasscheibe) beobachten. Die Samen werden von Vögeln, die die beeren- artigen Früchte verzehren wollen, denen aber der zähe Schleim unangenehm ist, vom Schnabel an die Zweige der Bäume abgestrichen und bleiben dort kleben oder die Früchte werden von den Vögeln (Drosseln z. B.) verschluckt, die Samen passieren unversehrt den Verdauungskanal und werden mit den Exerementen wieder ausge- schieden; mit diesen gelangen einzelne auf die Zweige der Bäume. Am Strauch- werk unter stark mit Misteln besetzten Bäumen kaun man im Frühjahr viele Samen angeklebt oder an Schleimfäden hängend finden. An der Seite des Samens die den Keimling enthält, erscheint das grüne, fast wurstförmige dünne Würzelchen resp. das hypokotyle Glied mit der Wurzelspitze; es biegt sich auf den Zweig zu und die Spitze saugt sich dort fest. Längere Zeit, oft während des ganzen ersten Sommers verharrt das Gebilde in diesem Zustande, scheinbar regungslos, in Wirklichkeit aber in die Rinde des Nährastes Rindensaugstränge führend und sich dort befestigend. Ist das letztere geschehen, so löst sich der Keimling aus dem Samen heraus, streckt sich gerade und auf die beiden Keimblätter folgen 2 Laubblätter. Meist folgen auf diese ein oder einige kurze Fortsetzungssprosse, die nur je 2 schuppige Nieder- blätter und 2 Laubblätter tragen, erst wenn sich die Pflanze gekräftigt bat, erfolgt eine Verzweigung. Ueber die Biologie der Mistelkeimlinge vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstw, V. 343 (1907) Fig. 1—6. Nicht selten sind in den Samen 2 oder 3 Keimlinge (mitunter fast 50°o) vorhanden, die sich dann gleichzeitig entwickeln. Vgl. Kronfeld Biolog. Centralbl. 1888 und Gu&rin Bull. Soe. Linn. Normandie 1892, 672 Loranthaceae, Um durch das Dickenwachstum der Bäume nieht abgeworfen zu werden, muss die Mistel alljährlich neue Rindensaugstränge in das junge Gewebe des Holzes treiben, Diese Rindensaugstränge tragen an ihrer Unterfläche Senker, mit denen sie das Holz durchwachsen. Wird der Haupttrieb der Pflanze gauz abgebrochen und es bleibt nur ein kleines Stammstück erhalten, so vermag die Pflanze hier am Grunde zahl- reiche Adventivknospen und Sprosse zu erzeugen, eine Fähigkeit, die schon den jungen Keimpflanzen zukommt (vgl. Tubeuf Zeitschr. f. Land- u. Forstwirtsch. V. 356 ft. Fig. 1—3 [1907]). Werden alle aus dem Zweige des Nährbaumes hervorragenden Theile der Mistel entfernt, so ist sie doch imstande, aus den im Zweige sitzenden Rindensaugsträngen neue Sprosse zu erzeugen, die öfter deutlich von der ursprüng- lichen Ansatzstelle der Pflanze entfernt auftreten! (vgl. auch Tubeuf a.a. O.; Baenitz ABZ. XVI. 83 ff. ["911]). — Ueber die Lebensweise der Mistel, ihre biologischen und morphologischen Verhältnisse vgl. die ausführliche Arbeit von E. Heinricher Beiträge zur Kenntniss der Mistel in Tubeuf u, Hiltner Zeitschr, f. Land- u. Forstwirtsch, V. 357—382 (1907). Die Mistel ist ausserordentlich veränderlich (rein historisch sei erwähnt, dass Gandoger nicht weniger als 37 ‚Arten‘ unterschied), erst in neuerer Zeit aber ist man über die Beziehungen und Verwandtschaftsverhältnisse der Formen unter- einander klar geworden namentlich durch Culturversuche (vgl. bes. Tubeuf und Heinrichera. a. O., dann Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstw. V. 321—349 mit Taf. VII, VIII und Fig. 1--6 und 349—355 mit Fig. 1—6, im letzteren Aufsatz behandelt der Verf, das Vorkommen von Mistel auf Mistel und anderen Loranthaceen [z. B. Loranthus] s. S. 667). — Mindestens als Rassen (vielleicht besser als Unter- arten) sind anzusehen: A. Samen mit flachen Seiten. platysp&ärmum!). Meist kräftig. Blätter meist ziemlich breit und dicklich, meist saftig-grün erscheinend, oft aber auch wechselnd bis schmal. Früchte meist weiss, mitunter auch gelblich, in der Gestalt abändernd, länger als breit bis breiter als lang, mit oft schwach eingesenktem Narbenrest. Samen oval bis dreikantig. Auf Laubhölzern, oft von einer Art auf die andere übergehend, sicher beobachtet auf Populus, Salix, Juglans, Carya, Betula, Alnus, Corylus, Carpinus, Castanea, (Quercus (selten), Morus, Ostrya, Celtis, Ulmus, Viscum, Loranthus, Liriodendron, Ribes, M espilus (inel.Crataegus), Pirus(inel. Sorbus), Cydonta, Cotoneaster, tosa, Prunus, Sophora, Robinia, Caragana, Genista, Spartium, Ilex, Acer, Aesceulus, Vitis, Tilia, Cornus, Syringa, Fraxinus, Phillyrea, Diospyros, Nerium (vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstwirtsch. V. 331 [1907] und Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 285), sicher auch auf andern Gattungen. Wohl durch das ganze Gebiet zerstreut. In Bayern bis 1000 m aufsteigend (Tubeuf a. a. O. VIII. 564). V. album var. platyspermum Keller Bot. Centralbl. XLIV. 283 (1890). Appel Ber. Bayr. B. G. 1891. 8. Schinz u. Keller Fl. Schw. 147 2. Aufl. II. 60 (1905) vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstw. V. 330, 331 (1907). — V. album a. typicum Beck Fl. Nieder-Oesterr. 604 (1892) in Rehb. Ie. XXIV. 2 t. 139 fig. 1—7 t. 140 fig. 8. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 285. 1) Von r/arög flach, breit und or£oua Samen. Viscutmn, 673 Diese Rasse geht wie auch die beiden anderen nicht auf die von den übrigen Rassen bewohnten Gehölze über. Tubeuf hat umfangreiche Ermitte- lungen und auch Aussaatversuche gemacht, die das stete Fehlschlagen solcher Aussaaten ergeben haben (vgl. Tubeuf a. a. O. und VI. 561 ff. [1908] und VI. 21 ff. [1910)). Bei seiner genauen Beschreibung der Verbreitung der Mistel in Bayern giebt Tubeuf (a. a. O. VI. 561 ff.) Abbildungen der Tracht der Pflanze auf den verschiedenen Laubhölzern und eine grosse Karte ihrer Verbreitung. Apfel- und Birnbaummistel, von denen die erstere wohl in den meisten Gegenden des Gebiets verbreitet ist, bilden meist die charakteristischen rundlichen nestartigen Büsche, beide sind nicht sehr kräftig, Die sehr viel seltenere Birnmistel hat meist schmale Blätter und nur mässig grosse Früchte, Die Birne wird nach Laurent (Phenomenes toxiques in Bull. de l’Agrie. XVI. 493 [1900]) und Tubeuf (a. a. OÖ. 572) durch die Mistel sehr geschädigt, ihre Aeste sterben z. T. ab. Ja durch das Aufschmieren von frischen Samen sterben Rinde oder auch Zweigstücke ab. Eine auffällige Tracht hat (a. a. O. 575 fig. 10, 11) die Mistel auf Populus tremula, die ziemlich schlaf! überhängende Pflanze zeigt eine sehr deutliche Häufung der Früchte zu diehten Knäueln. Die Lindenmistel ist sehr veränderlich, sie findet sich sowohl mit breiten als mit schmalen Blättern, kräftigen und schwächeren Trieben. Die Weissbuchenmistel (Tubeuf a, a. ©. 578 fig. 13, 14) ist nicht häufig und stellt eine merkwürdig schlaffe und kleinblättrige Pflanze dar. Die langen dünnen durch das fast allgemeine Abfallen der Seitentriebe fast astlichen Zweige hängen schlaff herab und tragen an der Spitze nur wenig Blätter. Auf Rotbuchen wurde die Mistel nach Tubeuf (a. a. O. 580, 599) noch nie beobachtet, wird aber oft angegeben, neuerdings wieder von Rouy (in Reuy u. Foucaud Fl. France XII. 285). Alle Nachprüfungen ergaben bisher irr- thümliche Angaben, vgl. auch unten. Auf Eichen bei uns bisher mit Sicherheit nur in Westpreussen: am Wege unfern einer Schlucht des Gutes Buschwalde bei Marienburg (H. Preusss. S. 498) und in der Schweiz: Winterthur (Keller), beide Funde auf @. robur; in Polen (und Böhmen?) vgl. Ascherson BV. Brand. XIII. 49, 50. Vgl. Kornhuber ÖBZ. XXXVIII (1888) 317. P. Conrath ÖBZ. XLII (1892) 273. — Zur Eichenmistel gehört nach F. Blonski (Pam fiz. XVIII [1904, vgl. Mag. Bot. Lap. III (1904) 360]) V. album var. latifolium Andrz. Kiewsk. univ. zw. 1862 No. 7 (V. nervosum Andrz. handschr.) auf Quereus cerris und conferta s. S. 498. — Auf Americanischen Roteichen öfters s. S. 498. Die Mistel auf Robinia ist meist eine grosse und kräftige Form (f, Pseud- acacıae Borb. in Call. Fl. Siles. exs. no. 1077). — Borbas benennt (a. a. O. no. 1073) die Pflanze auf Crataegus: f. Crataegi, Von Nährpflanzen der Laubholzmistel sind uns bisher folgende Arten aus dem Gebiete bekannt geworden (ihre Zahl ist aber sicher viel grösser): Populus alba, P. nigra (incl. Italica), P. tremula (Abromeita.a. O, 749); P.balsamifera, P. Canadensis, P,candi- cans, P. Virginiana, Salix alba, S. blanda, S. caprea, S. cus- pidata (Abromeit Fl. Ost-Westpr. 749), S. fragilis, S. pentandra, 8. pur- purea und Bastarde. Juglans regia; J. einerea, J. nigra. Carya-Arten, Ostrya ostrya. Carpinus betulus. Alnus glutinosa, A.incana (Abromeit a. a, ©. 749). Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. Betula pubescens, B. verrucosa. Corylus avellana, (©. colurna. Fagus silvatica® (s. oben; Pan&i£, Hagen, A. Pichler, Hire). Castanea castanea. Quercus cerris, -Q. conferta, (). lanu- ginosa, (. robur, Q. sessilis; Q. pa- lustris, Q. rubra, Celtis australis; ©, oceidentalis. Ulmus campestris, U. levis, U. scabra. Morus alba. Loranthus Europaeus. Viseum album. Berberis vulgaris. 43 674 Liriodendron tulipifera. Ribes- Arten. Rosa canina u. a. Amelanchier OCanadensis (Abromeit Fl. Ost-, Westpr. 749). Cotoneaster cotoneaster. Uydonia cydonia. Mespilus Germanica, M. monogyna, M. oxyacantha, M. mollis; M. pruni- folia, M. punctata. Pirus aria, P. aueuparia, P. communis, P. domestica, P. malus (wohl alle Arten der Gruppe!!), P. torminalis ; P. amyg- daliformis, P. baccata, P. prunifolia. Prunus avium, P. cerasus, P. domestica, P.insititia (A. Piehler), P. mahaleb, P. padus, P. spinosa; P. Armenica, P. (amygdalus) eommunis. Caragana caragana. Genista-Arten? Gleditschia triacanthos. Laburnum vulgare. Robinia pseudacacia. Sarothamnus scoparia (Keimlinge!!). Sophora Japonica. Spartium junceum. Pistacia terebinthus ? Ilex aquifolium. Beschrieben sind als Abarten: Loranthaceae, Acer campestre, A. Monspessulanum, A. platanoides, A. pseudoplatanus; A. nigrum, A. rubrum, A. saccharinum (dasycarpum), 4A. tataricum. An- scheinend auf allen Arten. Aesculus hippocastanum, A. lutea, 4A. octandra, A. Pavia. Rhamnus cathartica, R. frangula. Vitis vinifera (Rathay Die phanerog. Schmarotzer der Reben; Weinlaube XXII No, 8). Tilia cordata, T. platyphyllos, T.tomen- tosa; T. argentea, T. dasystyla, T, pubescens und andere! Tamarix Gallica. Eucalyptus globulus. Cornus mas, Ü. sanguinea; (. alba, Rhododendron (Azalea). Diospyros- Art? Frazxinus excelsior, F. ornus ; F. ameri- cana, F. juglandifolia, F. oxycarpa, F. Pennsylvanica. Ligustrum vulgare. Olea Europaea? (Strobl Flora LXX. 125) wohl V. erueiatum. Phillyrea angustifolia. Syringa vulgaris und Gartenformen. Nerium oleander. B. . chrysococeum?) ( polyeoccum!) (V. album ß. polycoccon Gaud. Fl. Helv. VI. 278 [1830)]). Blätter breit, nervig. Blüthenstände vielblüthig, die Frucht daher gehäuft (vgl. oben die Mistel auf Populus tremula). Männliche Büsche unter den Blüthen- ständen öfter quirlig verzweigt. — Selten, und wohl mehreren Bäumen ange- hörig. V. album var. chrysococcum Sabransky Verh. ZBG. Wien LVIII. 72 [1908]). Früchte gelb. — Auf Birnbäumen (s. S. 673) in Steiermark, Missbildungen sind mehrfach beobachtet worden, so zu 3 in Quirlen stehende Blätter und entsprechende Verzweigung. Oefter sind bei diesen 3blättrigen Quirlen 2 Blätter mehr oder weniger verbunden. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * Samen oval bis eiförmig, mit stark gewölbten Seitenflächen. — V. austriacum Wiesbaur Gen. Doubl. Verz. Schles. Tauschv. V. 1882—3 (1883 erw.). DBM. IH. 60 (1884). Dichtl DBM. Il. 154 (1884) vgl. unten. — V. album var. b. hyposphaerospermum ’?) Keller Bot. Centralbl. XLIV. 283 (1890). Schinz u. Kell. Fl. Schw. 2. Aufl. II. 60 (1905). I. Abietis. Pflanze meist kräftig. Blätter meist gross und breit, Früchte weiss, seltener gelblich, meist länger als breit, grösser als bei folgender. Samen grösser als bei folgender. 1) Von zo/ög viel und #d2x05 Beere, 2) Von yovoos Gold und #020. 3) Von &rd unter, in geringem Grade, opaiga Kugel und onedgua Samen, Viscum., 675 Nur auf Abies alba, A. Cephalonica, A. Otilieica (Boissier Fl. Or. IV. 1068) etc. beobachtet. Bei uns nur im Wohngebiet der Tanne (vgl. I. S. 190), aber auch dort nicht überall ver- breitet, so z. B. in Bayern im ganzen Nordwesten fehlend zwischen der Linie Buch a. F.— Würzburg und Buch a. F.— Erlangen — Flachslanden — Rothenburg (Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forst- wirtsch. VI. 584 fig. 15, 585 [1908]. In Tirol nur bei Trient, Bozen und im Unterinnthal (Tubeuf a.a. ©. VIII. 39 [1910)). Oestlich noch in Galizien beobachtet (Strzelecki in Kosmos 1879. 81 nach Köppen I. 659). V. album Abietis Beck in Rehb. Ic. XXIV. 2 (1903). Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 285 (1910) vgl. Tubeuf a. a. O. V. 331 (1907) VI. 586 f. fig. 17—20. — V. austriacum b. Abietis seu f. latifolia Wiesbaur DBM. II. 60 (1884). — V. album var. b. hyposphaerospermum f. 2. latifolia Keller in Schinz u. Keller Fl. Schw. 2. Aufl. II. 60 (1905). Die Form stellt nach Tubeu£f’s Untersuchungen gleichfalls eine ein- heitliche Rasse (die Tannenmistel) dar, die nicht auf andere Gehölze, auch nicht auf andere Nadelhölzer übertragbar ist. Wird in Griechenland (weArds, we/ıds) zur Fütterung des Viehes be- nutzt (Heldreich Nutzpfl. 44). Ist im Ganzen wenig veränderlich, selten sind Pflanzen mit deutlich gelblichen Früchten. — Da ihre Senker das Holz sehr weit und tief durch- setzen, bildet sie besonders reichlich Wurzelbrut, eine Beobachtung, die wir in der Schweiz bestätigt fanden, (Verbreitung der Rasse: Vermuthlich wie die der Weisstanne vgl. I. S. 192; auf dem Athos bis 1700 m auf Abies Apollinis [Grisebach Spie. Fl. Rum. II. 325]; auf der Balkanhalbinsel süd- lich bis zum Taygetos; Kleinasien.) * II. lJaxum. Pflanze meist schmächtig, mit ziemlich dünnen Stengeln, oft mehr oder weniger gelbgrün. Blätter schmal bis sehr schmal. Frucht oft gelb, doch auch weiss, meist länger als breit, kleiner als die der vorigen Rassen, ihr schleimiges Fleisch meist mehr durchscheinend. Same kleiner als bei den vorigen. Auf verschiedenen Nadelhölzern, nur nicht auf Abies, bei weitem am häufigsten auf den Kiefern und zwar auf Pinus sil- vestris und P. nigra, selten auf der Fichte (vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstwirtsch. V. 332 [1907]), geht auch auf Pinus montana über (Tubeuf a. a.O. VIII 21 ff. mit Abb. [1910)), ebenso P. leucodermis (A. Pichler Wiss. Mitt. Bosn. Herc. X. 672 [1907] und P. pinea (Landerer Flora 1857. 396) und liess sich auf die Lärche (Tubeuf a. a. OÖ. 30 mit Abb. [1910]) und auf Cedrus Atlantica (a. a. OÖ. 33 mit Abb.) ver- pflanzen. Meist verbreitet, fehlt aber auf weite Strecken, z. B. N.- und S.-Bayern (Tubeuf a. a. O. VI. 585 fig. 16); an der Ostsee; O.-Preussen (Conwentz 22. Ber. Westpr. Pr. Mus.). V. album $. laxum Fiek Fl. Schles. 192 (1881). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 263. Beck in Rehb. Ic. XXIV t. 141 fig. 43* 676 Loranthaceae. Aristolochiaceae, 6—7. — V. laxum Boiss. u. Reut. Diagn. pl. nov. Hisp. 16 (1842). Taufani N. Giorn. It. XXI. 443. Appel Mitt. Bad. BV. 1889. 93 ff. — V. album var. microphyllum Casp. Schr. PÖG. Königsberg IX. 126 (1868) vgl. Uechtritz 56. Jahresb. Schles. Ges. Vaterl. Cult. Breslau 325 (1879). — V. austriacum Wiesbaur a. a. O. (1883) im engeren Sinne. Dichtl a. a. ©. (18854). — V. austri- acum a. Pini seu angustifolia Wiesbaur DBM. II. 60 (1884). — V. album P. austriacum Beck Fl. Nieder-Oesterr. 604 (1892). — V. album var. hyposphaerospermum f. 1. angustifolia Keller in Schinz u. Keller Fl. Schw. 2. Aufl. II. 60 (1905). Nach Tubeuf’s Beobachtungen und Aussaatversuchen (a. a. O. |1907—10]) geht die Kiefermistel auch auf die Fichte über, meist sind die Pflanzen auf der letzteren ziemlich schwächlich, nicht sehr stark belaubt und schmalblättrig; in der Farbe der Früchte wechselnd (vgl. a. a. O. VI. 590 ft. fig. 24—28). Die Rasse ist ziemlich veränderlich und zwar sowohl in der Tracht (es finden sich dichte nestartige Pflanzen und schlaffe mitunter lang herab- hängende öfter nebeneinander) als in der Blattbreite und Fruchtfarbe. Die Tracht wird sicher häufig durch den Standort der Wirtspflanze beeinflusst, an trocken stehenden schlecht ernährten Pflanzen ist der Schmarotzer auch viel schwächlicher. — Bei dieser Rasse kann man namentlich öfter dünn- zweigige Formen finden, die an einem (öfter herabhängenden) Kiefernast endständig aufsitzen, die also die über ihnen früher vorhandenen Zweigtheile zum Absterben gebracht haben. Bei den vorigen Rassen scheint dies seltener zu sein. — An Formen sind noch zu unterscheiden: b. albescens (V. laxum var. albescens Wiesbaur ÖBZ. XXXVIII [1888] 429 vgl. auch Woerlein DBM. III. 85 [1885]. — V. austriacum Wiesb. a. a. O. (1883) in engstem Sinne a. a. O. [1888]. Wiesbaur’s Ansichten sind sehr wechselnd gewesen vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstwirtsch. V, 324 [1907]). Früchte weiss- bis grünlich-gelb. — So nach Wiesbaur (a. a. O. [1888]) besonders auf Pinus nigra, bei uns aber nicht selten auf P. silvestris. — Findet sich in allen Uebergängen zur gelbfrüchtigen Form (vgl. Keller Botan. Centralbl. 1890. XLIV. 273). — Hierzu auch V. album y. austriacum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 2 t. 140 fig. 1—5 (1963). ec. angustissima (Thalmann Deutsche Forstzeit. XXVI No. 47. 953 [1911)). Blätter sehr schmal, linealisch, kaum breiter als die Stengelglieder. — Anscheinend sehr selten, wir sahen sie bisher nur von einer Kiefer in der Nähe der Brandenburgisch-Mecklenburgischen Grenze: Gransee: Lüders- dorfer Forst (Förster B. Thalmann!). — Auch Tubeuf bildet eine sehr schmalblättrige Mistel ab aus Bayern: Oberpfalz: Beilngries (Zeitschr, Land- u. Forstwirtsch. VI. 589 fig. 23 [1908)). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Spanien; Italien; Sieilien ; Balkanhalbinsel; Kreta; Polnisch-Livland [Lehmann 390]; Kiew’scher Lehrbezirk [Schmalhausen].) K (Verbreitung der Art: Südlichere Skandinavische Halbinsel; Däne- mark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; Westlicheres Mittel- und Süd-Russland; Krim; Kaukasus; Kleinasien bis Persien und Afghanistan; Central- Asien; Himalaja; Amurgebiet; Japan ; Nord-Africa.) * Pr f Viseum, 677 7. Reihe. ARISTOLOCHIÄLES. (Lindl. Nix. pl. 26 [1833] veränd. Engl. Syll. 1. Aufl. 100 [1892]. Nat. Pfl. Nachtr. 346. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 137.) S. 8:0. Uebersicht der Familien. A. Grüne nichtparasitische Pflanzen mit ansehnlichen Blättern. Blüthen mehr oder weniger deutlich zygomorph (bei Asarum fast aktino- morph). Aristolochiaceae. B. Blattgrünlose Wurzelparasiten mit kleinen schuppenartigen spiralig gestellten Blättern. Blüthen aktinomorph, bei uns in endständiger ährenförmiger Traube. Rafflesiaceae. 43. Familie. ARISTOLOCHIACEAE. (Blume Enum. pl. Jav. I. 81 [1839]. Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 205 [1836]. — Aristolochiae Juss. Hort. Trianon. 1759 Gen. S. LXII. und 72 [1889]. — Aristolochieae Juss. Ann. Mus. Paris V. 221 [1804] z. T.) S. oben. Ausdauernde Kräuter oder Holzgewächse, letztere oft (bei uns stets) windend. Blätter abwechselnd 2zeilig, gestielt, oft herz- förmig, meist ohne Nebenblätter. Blüthen zweigeschlechtlich. Perigon oberständig, gefärbt, mit mehr oder weniger verlängerter Röhre und zygomorphem oder fast aktinomorphem, dann meist 3spaltigem Saum. Mit den in der Knospenlage klappigen Saumlappen wechseln ebensoviel nur in einzelnen Fällen ausgebildete Rudimente eines inneren Perigon- kreises ab (Asarum). Staubblätter 6 oder 12, einer oberweibigen Scheibe eingefügt, mehr oder weniger mit dem Griffel verbunden. Staubfäden kurz oder fehlend. Staubbeutel fast immer nach aussen aufspringend. Fruchtknoten durch in der Mitte zusammenstossende, wandständige Samenträger 6 fächerig. Samenanlagen zahlreich, umgewendet. Griffel eine scheibenförmige, geschlossene Narbe tragend, oder hohl, mit mehr- strahliger Narbe. Keimling am Grunde des knorpligen Nährgewebes, sehr klein, mit wenig entwickelten Keimblättern. Uebersicht der Tribus. A. Staubbeutel ganz oder zum grössten Theile frei.‘ Griffel nicht hohl. Narbe scheiben- oder strahlenförmig, in der Mitte geschlossen. Asareae. 678 Aristolochiaceae, B. Staubbeutel mit dem hohlen Griffel verbunden. Narbe in der Mitte geöffnet, 3—6lappig, mit zusammenneigenden Lappen. Aristolochieae. 1. Tribus. ASAREAE. (Spach Hist. nat. veg. Phan. X. 560 [1841]. Nat. Pfl. IIL. 1. 271. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 137. — Ülistostigmata‘) Klotzsch Monatsb. Berl. Ak. Wiss. 1859.) S. oben. Kräuter. Blätter nierenförmig. Perigon fast aktinomorph. Fruchtknoten fast halbkugelig. Samen ziemlich flach. Nur die Gattung 250. ÄSARUM?) ([Tourn. Instit. 501 t. 286] L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. [ed. 1. 137] ed. 5. 201 [1754] Nat. Pfl. III. 1. 271. — Hexastylis°) Raf. Neogenyt. 3 [1825)].) (Haselwurz; niederl. u. vläm.: Mansoor; dän.: Tveblad; franz.: Asaret, Cabaret; ital.: Baccaro, Renella; rum.: u. a. Piperusi, Popivnie; poln.: Kopytnik, Przykopytnik; böhm.: Kopytnik ; kroat : Kopitnjak; in Bosnien: Menegled [= sieh mich an; Maly briefl.]; serb.: Konurwar; russ.: Konstrenp u. a.; litt.: Palazdzei; ung.: Kopitnyak.) Ausdauernde Kräuter. Grundachse oft verzweigt, an der Spitze mehrere 2zeilig angeordnete Nieder- und darüber einige langgestielte Laubblätter tragend, durch eine einzelne gestielte Blüthe abgeschlossen. Fortsetzungs- (Haupt-)knospe in der Achsel des obersten Laubblattes. Perigon bleibend, krugförmig-glockenförmig, mit 3spaltigem Saum, oft mit drei unscheinbaren Zwischenzähnen. Staubblätter 12, 2reihig, die äusseren kürzer. Fruchtknoten unterständig oder halb oberständig. Griffel kurz, dick. Narbe 6 strahlig. Frucht unregelmässig aufspringend, durch falsche Scheidewände 6fächerig. In jedem Fache wenig zahl- reiche Samen aufsteigend, auf einer Seite weniger gewölbt, mit starkem Nabelwulst. Etwa 15 Arten in der nördlich-gemässigten Zone, in Europa nur die Section Euäsarum (A. Br. Ind. Sem. Hort. Berol. 1561. App. 122). Perigon fast mit dem ganzen Fruchtknoten verbunden, im Schlunde ohne Ringleiste. Griffel verbunden, eine 6strahlige Scheibe bildend. ‚Jeder Spross fast stets mit 2 (selten 3) Laubblättern. !) Von #Zeıords geschlossen und aryua Narbe, 2) &oapov Name wohl dieser Pflanze bei Dioskorides (l, 9), bei Ver- gilius (Eel. IV, 19; VII, 27) baccar, 3) Von 2&a-6- und oröfog Griffel, Asarum. 679 Hierher ausser einigen Americanischen und Asiatischen Arten die einzige Europäische 1128. A. Europaeum. 9. Meist 0,5—1 dm hoch, selten erheblich höher. Kurzhaarig-zottig. Grundachse dünn, kriechend, gegliedert. Nieder- blätter meist 3, breitlanzettlich, dütenförmig, bleich, weichhaarig. Die beiden Laubblätter fast gegenständig (selten zu 3), rundlich, öfter quer breiter, bis 3(—6)em lang und 6 (—12)em breit, durch eine tiefe schmale Bucht herzförmig, glänzend, unterseits heller, bis zum nächsten Frühjahr frisch bleibend, zuletzt verkahlend, mit gestreiftem langem Stiele. Blüthen viel kürzer als die Laubblätter, nickend, pfeffer- artig, nach Pospichal vanilleartig duftend. Perigon mit krausen Haaren besetzt, aussen bräunlich, innen schmutzig-dunkelpurpurn. Perigon- abschnitte aufrecht, eiförmig, plötzlich in eine einge- bogene Spitze verschmälert. Fruchtknoten oben flach. Staubblätter ganz frei; Mittelband in eine pfriemförmige, die sämmtlich auswärts aufspringenden Staubbeutelhälften überragende Spitze ausgehend. Frucht kugelig-eiförmig. Samen etwas grau, runzelig. In schattigen Laubwäldern in losem Humus kriechend, selten in Hecken, meist sehr gesellig, oft grössere Strecken ganz überziehend. Fast durch das ganze Gebiet verbreitet, hier und da au:h auf grössere Strecken fehlend, so im norddeutschen Flachland westlich der Oder nur vereinzelt, fehlt in Nord-Hannover, noch beobachtet bei Neuhaldens- leben! und Bodendorf!! und Perleberg. In der Nähe der Ostseeküste theils spärlich, theils fehlend, in Mecklenburg nicht verbürgt. Fehlt auch im Niederländisch-Belgischen und im Ungarischen Flachlande, sowie in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets. Steigt in Wallis bis 1400 m (Jaccard 314), in Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 82), in Bayern bis 1120 m (Prantl 159), in Ungarn bis 950 m (Kerner ÖBZ. XXV. 394), in den Karpaten bis 1500 m (Sagorski u. Schneider Fl. Centr.-Karp. II. 440), Bosnien-Herce- govina bis 1800 m (Handel-Mazzetti ÖBZ. LV [1905] 425), ebenso in Montenegro (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1903 no. XVII. 54). Bl. März—Mai. A. europaeum L. Spec. pl. ed. 1. 442 (1753). Koch Syn. ed. 2. 720. Boiss. Fl. Or. IV. 1073. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 414. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 226. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 296. Nyman Consp. 645. Suppl. 274. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89. Rehb, Ic. XII t. DCLXVIII fig. 1339. — A. reniförme Gilib. Exere. phyt. II. 424 (1792). — A. officinäle Moench Meth. 292 (1794), — 4. lüeidum Salisb. Prodr. 344 (1796). — A. renifölium Stokes Bot. Mat. Med. III. 5 (1812). — A. rotundifölium |Morison nach] St. Lager Etude des Fleurs 721. Der erwähnte kampfer- bis pfeffer- oder baldrianartige Geruch der Blüthen findet sich auch an den meisten anderen Theilen der Pflanze, besonders in der Grundachse. Auch der Geschmack ist brennend pfefferartig. Alle Theile enthalten 680 Aristolochiaceae. das krystallisirende kampferähnliche Asaron. Die pulverisirte Grundachse erzeugt Niesen (daher auch Nieswurz). Die ganze Pflanze ist giftig! Die Samen werden durch Ameisen verbreitet (Ludwig ÖBZ. XLVII [1898] 338), echte Myrmekochorie. Aendert ziemlich wenig ab, bemerkenswerth erscheinen: B. mierophyllum!), Blätter nur etwa halb so gross als beim Typus. — An trockeneren Stellen, ziemlich selten. — A. Eur. B. microph. A. u. G. Syn. IVat9T2): C, Caueäsieum. Blätter nieht ganz stumpf, sondern an der Spitze mehr vor- gezogen. — Typisch im Kaukasus, aber nach Boissier z. B. in sehr ähnlicher Form auch in der Schweiz, auch wir sahen hier und da Formen mit deutlicher Blattspitze, sicher auch Montenegro (Rohlena Sitzb. Böhm, Ges. Wiss, 1902 no. XXXIX. 14, 1903 no. XVII. 54. Sagorski OBZ. LV [1905] 28). — 4A. Europaeum ß. eaucasicum Duchartre in DC. Prodr. XV. 423 (1864). Boiss. Fl. Or. IV. 1074. — 4. europaeum ß. intermedium C. A. Mey. Cat, Caue. 46 (1831) nur der Name. — A, ibericum Stey, nach Ledeb. Fl. Ross, III. 553 (1849) nur der Name, — Eine Form, die noch weiteren Studiums bedarf, in der Tracht erinnert sie, wie Boissier bemerkt, an das Nord- amerieanische A. Canadense (L. Spee. pl, ed. 1. 442 [1753]), eine Art, die bei uns wohl nur in botanischen Gärten gezogen wird und schon durch die lang geschwänzt-zugespitzten Perigonblätter sehr ausgezeichnet ist. Die Form Caucasieum scheint im Kaukasus constant, also als Rasse aufzutreten, ob unsere Pflanzen mit ihr zusammenhängen oder nur zufällige Aehnlichkeiten. aufweisen, muss weitere Beobachtung lehren. Off. die Grundachse, Radix, Rhizoma Asari, Cabaset (souche) Pharm. Belg., Gall, Helv. (Norwegen fraglich]; Schweden [früher heimisch, jetzt nur ver- wildert]; England [nicht in Schottland und Irland]; Frankreich; Spanien; Nord- und Mittel-Italien; nördliche Balkanhalbinsel [für Griechenland etc. zweifelhaft, Haläcsy Consp. Fl. Graee. III. 87]; mittleres und süd- liches Russland; Kaukasus; Ural.) x? 2, Tribus, ARISTOLOCHIEAE. (Meissn. Gen. 334 [246] [1841]. Duchartre in DC. Prodr, XV. 1. 431 [1864]. Nat. Pfl. III. 1. 272. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 138.) S. S. 678. Laubblätter durch gestreckte Stengelglieder getrennt, 2 zeilig. Von den beiden Gattungen bei uns in Europa nur 951. ARISTOLOÖCHIA®. ([Tourn. Instit. 162 t. 71]. L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. [ed. 1. 275] ed. 5. 410 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 272.) 1) Von wızodg klein und pö//o» Blatt. 2) Bei Cicero u. a, Name einer die Geburt (Aoyla) befördernden Pilanze (@oworos, der Beste), der deutsche Name Österluzei daraus verderbt, Asarum. Aristolochia, 681 (Osterluzei; niederl., vläm.: Pijpbloem; dän.: Slangerod; franz.: Aristoloche; südfr.: Fäoutorna; it.: Aristolochia; rum.: Cucurbetea; poln.: Kokornak; böhm.: PodraZec; kroat., serb.: Kokotinja; russ.: Kokopnukp; ung.: Gegeviräg.) Ausdauernde Kräuter oder windende Gehölze. Blätter ansehnlich bis sehr gross, meist herzförmig und 5—7 nervig. Perigon unregel- mässig und vielgestaltig, stets zygomorph, röhrenförmig, am Grunde bauchig erweitert, abfallend, Fruchtknoten unterständig, durch falsche Scheidewände 6-, seltener 5- oder 4fächerig. Staubblätter meist 6, in einer Reihe um die Griffelsäule gestellt und mit letzterer verbunden (Gynostemium). Frucht (im nördlichen Gebiet) nicht häufig ausgebildet (weil die Blüthen nur durch Inseeten [bes. Tipula] bestäubt werden können und die Befruchtung oft unterbleibt), an den Scheidewänden aufspringend. Samen sehr zahlreich, horizontal, flaehgedrückt; Nabel schwammig-korkig. Von den 4 Seetionen sind bei uns zu erwähnen nur: A. Siphisia!) (Raf. Med. Fl. I. 62 [1828] als Gatt, Duchartre Ann, sc. nat. 4 ser. II. 29 [1854] in DC. Prodr. XV. 1. 455 [1864] als Sect,;; — Siphidia!) Rehb. Handb. 173 [1837] als Gatt. — Hocquärtia?) Dum. Comm. bot. 30 [1822]. — Endödeca?) Raf. a.a. 0. 62 [1828]%; — Endodaca Schlechtend. Linnaea IX. Litt. 98 [1834]; — Eudodeca Steud. Nomencel. ed. 2. I. 601 [1840]; — Endotheca Raf. Fl. Tell. IV. 98 [1836]). Griffelsäule an der Spitze dreilappig. Staubbeutel 6, paarweise genähert. — Sommer- grüne Blätter. I. Holzgewächse, meist hochkletternd (windend) mit (bei uns) grossen herzförmigen Blättern. — Hierzu Hocquartia Dum. a. a. O. (1822) im engeren Sinne. — (Pfeifenstrauch, Tabakspfeifenstrauch, Pfeifen- kopf; niederl. u. vläm.: Pijpkop; ligur.: Tartifla [Penzig)].) Gesammtart A. maerophylla. #+ A. macrophylla®). h. Meist 4—10 m hoch, windend, ästig. Rinde der älteren Aeste rissig. Zweijährige Zweige grau mit zusammen- fliessenden korkigen Lenticellen. Einjährige Zweige grün. Winterknospen kurz kegelförmig, wenig hervorragend. Blätter langgestielt, eiförmig-herz- förmig, meist 1—2,3 dm lang, anfangs gelblich, später oberseits dunkel- grün, unterseits grau-bis bläulichgrün, zerstreut behaart. Blüthen langgestielt, gross, einzeln oder zu 2 in den Blattachseln, am 1) Von sipho s. S. 682 Fussn. 1. 2) Nach Leopold Hoequart, 7 1817, Professor in Ath (Belgien), Verf. von Flore de Jemappes. Mons 1814. 3) Offenbar von £v in und Öwdexa zwölf wegen der 12 Staubbeutelhälften, Endotheca ist willkürliche Umdeutung, die übrigen Varianten Schreib- oder Druck- fehler, 4) Von uaxods lang, gross und pö//o» Blatt. II. 682 Aristolochiaceae, Grunde des Stieles mit einem sehr kleinen und schmalen, unter der Mitte desselben mit einem den Laubblättern gleichge- stalteten, aber viel kleinerem Vorblatte. Perigon aussen kahl, grünlich-braun, der Saum aber schmutzig-dunkelpurpurn; Perigon- röhre aufwärts gekrümmt mit regelmässig dreilappigem Saume. Stammt aus dem Atlantischen Nordamerica von Süd-Pennsylvanien bis Minnesota, Tenessee un: Kansas, bei uns seit sehr langer Zeit (1763) in Gärten. Vielfach in alten Parks in grossen Exemplaren ganze Baumgruppen überziehend zu finden und aus diesen Anpflanzungen leicht verwildert. Bl. (Mai) Juni, Juli, selten bis August. Frucht meist October, im Süden bereits September. A. macrophylla Lam. Enceyel. I. 252 (1783). Britton u. Brown Ill. Fl. N. Un.-St. I. 540. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 266. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 253 fig. 162, 164. — A. Sıpho!) L’Her. Stirp. nov. I. 13 (1784). Nichols. Diet. Gard. I. 113. — A. frutescens Marsh. Arb. Amer. 24 (1785). — Hoequartia macrophylla Dum. a. a. O.,(1822). — Siphisia glauca Rafın. Med. Fl. I. 65 (1828). — S. Sipho Klotzsch Monatsber. Berl. Akad. Wiss. 1859. 602. — S. macrophylla Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 598 (1864). Schöner im ganzen Gebiete winterharter Zierstrauch, der nur an sehr windigen Plätzen leicht leidet und dort nieht hoch wird. Wegen seiner eigenartigen an viele tropische Lianen erinnernden Tracht sehr beliebt. An alten Exemplaren verlieren dadurch, dass die durch die Liane selbst oder durch die oberen Baumkronen be- schatteten unteren Stützäste eines Baumes absterben und abbrechen häufig die unteren und mittleren Theile des Aristolochia-Stammes ihren Halt und gleiten, indem sich dabei die Windungen lockern, am Stützstamm herunter und liegen dann öfter in mehreren weiten Windungen schlangenartig am Boden, während sich die blatttragen- den Zweige der Pflanze in der Krone des Stützbaumes festhalten. Dadurch kommt das erwähnte an manche Tropenlianen erinnernde Bild zustande, welches die Stämme als Schlinggehölze im langen weiten Bogen von den Kronen der Bäume herab- hängend zeigt. * A. tomentösa. fj. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Junge Zweige weich behaart. Blätter meist kürzer ge- stielt, meist nur bis 1,5 dm lang, seltener wenig länger, unterseits dieht weich- haarig. Blüthen fast stets einzeln, ohne Vorblätter; Perigon aussen weichhaarig. Gleichfalls aus Nordamerica stammend, dort von Missouri und Süd-Illinois bis Nord-Carolina, Alabama und Florida verbreitet, gleichfalls seit Langem (1799) in Europäischen Gärten. Bl. meist Juli. A, tomentosa Sims Bot. Mag. t. 1369 (1811). Nichols Diet. Gard. I. 113. Britton u. Brown a. a. O. 541. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 253. — 4. hirsüta Mühlenb. Cat. pl. Am. 81 (1815). II. Kräuter mit aufrechtem, nicht windenden Stengel. * A. serpentäria (Schlangenwurz). Behaart. Grundachse kurz, faserig, aro- matisch. Stengel 2 dm bis fast 1 m hoch. Blätter aus herzförmigem bis spiess- förmigem Grunde eiförmig bis eiförmig-lanzettlich oder länglich-lanzettlich, zugespitzt, I) sipho, die Röhre, vom Griechischen alpo» Wasserröhre, Weinheber. Aristolochia, 683 beiderseits grün, meist 4—12 em lang und bis 5 em breit; die untersten Blätter nur schuppenförmig. DBlüthen einzeln, endständig an grundständigen nur mit Schuppenblättern besetzten Stengeln. Perigon gebogen, mit 3lappigem Saum. Blüthen oft kleistogamisch. Frucht fast kugelig. In trockenen Wäldern in den östlichen Vereinigten Staaten verbreitet, schon seit dem 17. Jahrhundert in Europäischen Gärten, früher mitunter wegen der aro- matischen Wurzeln (Radix Serpentariae virginianae s. viperina) zu medizinischen Zwecken angepflanzt, Bl. Juni, Juli. Frucht September. 4A. Serpentaria L. Spee. pl. ed. 1. 961 (1753). Britton u. Brown Ill. FI. N, Un, St. I. 540 fig. 1282. B. Griffelsäule an der Spitze 6lappig. I. Diplölobus!) (Duchartre Ann. sc. natur. 4 ser. II. 32 [1854] in DC. Prodr. XV. 1. 478. — Glossula?) Rehb. Handb. 173 [1837)). Unterhalb der Narbenlappen und über den Staubbeuteln ein ringförmiger, meist gekerbter Wulst, der von Fortsätzen der Narbenlappen gebildet wird. Staubbeutel 6, gleich weit von ein- ander entfernt, mit dem Griffel unter den Abschnitten des Rings verbunden. Saum des Perigons meist einlippig. Nur hierher einheimische Arten. — In Europa ausser unseren Arten noch A. Steula (Tineo in Guss. Fl. Sie. Syn. II. 878 [1844]) in Sieilien. — 4A. mieröstoma3) (Boiss. u. Sprun. in Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 1. V. 50 [1844]) auf der Balkanhalbinsel. — A. altissima (Desf. Fl. Atl. I. 324 t. 249 [1800]) in Süd-Italien, Sieilien, Epirus, Griechenland, Cypern, Vorder-Asien und Nord-Afriea. — A. Baecticat) (L. Spec. pl. ed. 1. 961 [1753]. — A. longa Woodv. Med. Bot. II t. 107 [1791] nicht L.) auf der Iberischen Halbinsel mit der Rasse subglaueca (Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 90 [1897]. — 4A. subglauca Lam. Eneyel. I. 257 [1783]. — 4A. glauca Desf. Fl. Ati. II t. 250 [1800]). — A. parviflora (Sibth. u. Sm. Fl. Graee. X. 27 t. 936 [1840]) in Griechenland und Vorderasien. — 4. Tournefortii5) (Jaub. u. Spach Ilustr. pl. Or. II. 38 t. 128 [1844—46]) auf der Insel Chios und in Kleinasien mit der Form macroglossa6) (Boiss. Fl. Or. IV. 1077 [1879]. — A. macroglossa Jaub. u. Spach a. a. O. 38 t. 127 [1844—46]). —: A. hirta (L. Spec. pl. ed. 1. 961 [1753]) auf der Insel Chios, Cypern und in Kleinasien. — A. Bodamae?) Dingler Flora LXVI. 301 [1883)]) in Thrakien mit der Form cordifolia (Dingler a. a. ©. [1833)]). Bei uns nur Arten der Subsection Euaristolöchia (Klotzsch Monatsber. Akad. Berl. 1859. 595). Perigon unmittelbar über dem Fruchtknoten nicht in einen stielartigen Hals zusammengezogen. (Südfranz.: Fäoutorna.) a. Pflanzen sommergrün, im Winter absterbend. Perigonröhre auf- recht, nicht zurückgebogen. 1. Blüthen in achselständigen wenigblüthigen doldenartigen Wickeln, kürzer als die Blätter. Grundachse kriechend. !) Von dtr/oög doppelt und Zoß6s Lappen. 2) Von yAooo« Zunge, wegen des zungenförmigen Perigonsaums. 3) Von wıxodg klein und ordua Mund. 4) Aus Andalusien (im Alterthum Baetien, am Flusse Baetis, jetzt Guadalquivir). 3) 8, UI. S. 711 Fussn. 2; IV. S. 461 Fussn. 1, 6) Von uaxodg lang, gross und y/@0ooa Zunge. 7) Nach dem Fundorte am Flusse Bodama-Su. ds 684 Aristolochiaceae, 1129. (1.) A. elematitis!) (Österluzei, Löffelchrut, Zeiachrut [St. Gallen], Rämi [Siebenbürgen]; niederl. u. vlaem.: Sarratijnskruid, Hol- wortel; franz.: Sarasine; it.: Erba astrologa; rum. u. a.: Bösele-popei, Cucurbetea; poln.: Smolniek; kroat.: Divja jabuka, Vutja stopa, Koko- tinja; serb.: Kokoruma, Byuja Jaöyra; russ. u. a.: Tarapckaa rpyua ; ung.: Farkasalma). 2}. Hellgrün, streng riechend, kahl. Grundachse ziemlich dünn, verzweigt, ausläufertreibend. Stengel aufrecht, hin- und hergebogen, meist 3 dm bis fast 1 m hoch, ziemlich derb, gefurcht. Blätter bis 4 cm lang gestielt, rundlich bis eiförmig, meist 5 bis 10 cm lang und 3,5—9 cm breit, stumpf, schwach ausgerandet, durch eine tiefe abgerundete Bucht herzförmig, am Rande durch kleine Zähnchen rauh, fast lederartig, unterseits etwas bläulich- grün. Blüthenstand meist 3—5 blüthig. Blüthen mittelgross, am Grunde des Stieles mit einem sehr kleinen Vorblatte. Perigon hellgelb; seine Röhre gerade, der Saum zungenförmig, eiförmig-lanzettlich, stumpf, schmutzig-gelb. Frucht kugelig oder fast birnförmig, zuletzt gelb, etwa von der Grösse einer starken Walnuss, hängend, im nördlicheren Ge- biet meist nicht reifend, ihr Stiel mehr oder weniger stark verdickt. An Zäunen, in Hecken, an Ackerrändern, in Weinbergen, an Mauern, auf Schutthaufen, meist sehr gesellige; meist in der Nähe von Ortschaften, mitunter aber selbst mitten in Wäldern. Wahrscheinlich ursprünglich nur im südlicheren Gebiete heimisch, als Arzneipflanze überallhin verbreitet und jetzt nur an wenigen Orten fehlend, so auf den Nordseeinseln. Steigt in Wallis bis ca. 400 m (Jaccard 314), in Ungarn bis 410 m (Kerner OBZ. XXV. 394), in Bosnien bis über 500 m (Maly briefl.). Bl. Mai, Juni. Frucht Juli— September. A. Olematitis L. Spee. pl. ed. 1. 962 (1753) Koch Syn. ed. 2. 720. Boiss. Fl. Or. IV. 1077. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 413. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 265. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 300. Nyman Consp. 645 Suppl. 274. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 90. Rechb. Ic. XI t. DCLXIX. fig. 1340. — A. infesia Salisb. Prodr. 215 (1796). — A. longa und A. rolümda Georgi Beschr. Russ. Reichs III. 5. 1274 (7991) nicht L. Die Samen dieser Art, die sich zahlreich in den Früchten (wagerecht gelagert) finden, schmecken sehr bitter, Die Blüthen dieser Art stellen wie auch andere der Gattung typische „Kessel- fallen“ dar. Zu Beginn der Blüthezeit ist das Perigon aufgerichtet und in der Perigonröhre finden sich starre schräg abwärts gerichtete Haare, die den einkriechen- den kleinen Inseceten den Eintritt in den kesselartig erweiterten Grund der Perigon- röhre wohl gestatten, sie aber am Wiederherauskriechen hindern. Erst nach voll- zogener Befruchtung welken die Haare ab und die Blüthe kehrt sich zu gleicher Zeit um, die Oeffnung der Perigonröhre nach unten wendend; die Inseeten können die Blüthe wieder verlassen, — Vgl. auch Ule Ber. DBG. XVI. 236 (1598). Aendert wenig ab, fast nur in der Gestalt der Blätter, die an schattigen Orten grösser und flacher, an sonnigen kleiner und oft fast dütenförmig gerollt erscheinen. — Beschrieben wurde: I) #Anuaritıs, Name einer Schlingpflanze bei Theophrastos. Aristolochia. 635 B. macrophülla (Tauscher Exsiee. nach Lindem, Fl. Cherson, II. 165 [1882]). Blätter grösser. Die Grundachse war früher als Radix Aristolochiae tenuis officinell und ist brechenerregend. (Skandinavische Halbinsel [eingeführt]; Dänemark [eingeführt]; Britische Inseln [eingeführt]; Frankreich; Spanien; Corsica; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Krim; Kaukasus; Vorder- und Central-Asien.) * 9, Blüthen einzeln. Grundachse nicht kriechend. a. Grundachse nicht knollig. Blätter unterseits rauh mit stark vorspringenden Nerven, meist mehr oder weniger deutlich unregelmässig gekerbt bis gezähnt. 1130. (2.) A. pistolochia!). %. Stengel schlaff, meist auf- steigend, 1,5—4 dm lang, gestreift, hin- und hergebogen, unverzweigt oder ästig, am Grunde meist mit einigen schuppenartigen Blättern. Blätter kurz gestielt bis fast sitzend, aus breit-herzförmigem Grunde dreieckig-eiförmig, filzig-rauh, ihr Herzausschnitt oft durch die rundlichen zusammenneigenden Lappen fast geschlossen, an der Spitze abgerundet oder meist mehr oder weniger ausgerandet, am Rande wellig bis gezähnelt-rauh, oberseits trübgrün, unterseits heller, graugrün, durch starre Haare sehr rauh. Blüthen meist länger als das Blatt, etwa 1 cm lang gestielt. Perigon gelblich, unterwärts meist braunroth überlaufen, der Saum auf der kurzen Seite wellig zweilappig, auswärts gebogen, der verlängerte zungenförmige Theil elllptisch bis elliptisch-lanzettlich, spitz bis stumpflich. Frucht kugelig, bis etwa 1,5 em lang, zuletzt meist am herabgebogenen Stiel hängend. An steinigen Orten, an Abhängen nur im westlichen Mittelmeer- gebiete, bei uns nur im Südwesten in der Provence, in den Alpen bis Gap. Riviera. Bl. April, Mai. A. Pistolochia L. Spec. pl. ed. 1.. 962 (1753). Gren. u. Godr. Fl. France III. 72. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 299. Nyman Consp. 646. — Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89. Rehb. Ic. XIt. DCLXX fig. 1341. — A. fasciculata Lam. Fl. France III. 387 (1778). — A. Pistolochia latifölia Raf. Fl. Tell. IV. 98 (1836). Durch das Fehlen der Ausläufer und die einzelnen Blüthen sofort von A. elematitis, durch die nicht knollige Grundachse und die reichlich an den hakig ab- wärts gekrümmten Stielen sitzenden kugeligen Früchte leicht von den übrigen Arten zu unterscheiden. Die Grundachse war früher als Radix Aristolochiae polyrrhizae offieinell, (Mediteranes Süd-Frankreich ; Iberische Halbinsel; Sardinien; nord- westliches Italien; Nord-Africa.) [#1 1) Bei Plinius (XXV, 54) Name einer zur Beförderung der Geburt (Zoyla) dienenden Pflanze; von zıords treu; die Lesart plistolochia (von z/elorog der Meiste) ist wohl vorzuziehen. 686 Aristolochiaceae. b. Grundachse knollig. Blätter unterseits nicht stark rauh, nicht mit stark vorspringenden Nerven. 1. Blätter sitzend oder fast sitzend, daher stengelumfassend erscheinend. 1131. (3.) A. rotunda (it.: Erba astrologa, Starloggio; kroat.: Vutjo stupa, Lukovac). 2}. Grundachse eine runde bis 4 cm und mehr dicke Knolle, seltener eiförmig. Stengel ziemlich dünn, aufrecht oder meist aus niederliegendem Grunde aufsteigend, meist 3—5 dm lang, unverzweigt oder am Grunde ästig, 4kantig, am Grunde nur mit kleinen schuppenförmigen Blättern, die oberwärts meist allmählich in die Laubblätter übergehen. Blätter nur bis 3 mm lang gestielt, aus tief herzförmigem Grunde oval, meist 4—5 cm lang und 3—4 cm breit, am Grunde mit schmalem Herzausschnitte, der mitunter geschlossen erscheint, an der Spitze abgerundet oder meist ausgerandet, durch die Mittelnerven kurz-stachelspitzig, oberseits trübgrün, kahl, unterseits heller, besonders am Grunde kurz zerstreut behaart. Blüthen ziemlich lang gestielt, ihr Stiel etwa 1 cm lang, viel länger als der Blattstiel, oberwärts keulenförmig verdickt. Perigon klein, aussen behaart, gelblich, innen dunkelpurpurn gestreift; der Saum nur mit einem zungenförmigen ovalen, an der Spitze ab- gerundeten bis ausgerandeten purpurbraunen Abschnitte, der die Länge der Röhre erreicht. Frucht kugelig oder etwas länglich, bis etwa 2 cm lang, aufrecht oder nickend. Auf feuchten Grasplätzen, meist in der Ebene, auch auf Wein- bergen, an Abhängen, auf Aeckern und an felsigen Plätzen, nur im südlichen Gebiete, Provence; Dauphin& (bis Gap aufsteigend); Riviera; Lombardei; Tessin; Venetien; Küstenland! Istrien! nebst den Inseln; kroatisches Küstenland; Dalmatien ; Montenegro; Hercegovina; Bosnien hier bis 500 m ansteigend (Beck Wiss. Mitth. XI. 415 [135]. Bl. April, Mai. A. rotunda L. Spec. pl. ed. 1. 962 (1753). Koch Syn. ed. 2. 720. Gren. u. Godr. Fl. France III. 73. Boiss. Fl. Or. IV. 1077, Schinz u. Keller Fl. Schw. 149. Pospichal Fl. Oesterr. Küsten]. I. 413. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 298. Nyman Consp. 645. Suppl. 274. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89. Abart Gris, Spie. II. 326. — Die Knolle wurde früher arzneilich verwendet. (Südliches und westliches Frankreich; Spanien; Corsica; Italien ; Sieilien; Balkanhalbinsel; Klein-Asien ; Nord-Africa.) =] 2, Blätter deutlich gestielt; Blattstiel mindestens von der Länge des Herzausschnittes. 1132. (4.) A. pällida. 2%. Knolle diek, rund. Stengel aus niederliegendem Grunde aufsteigend, meist 3—5 dm lang, unverzweigt oder am Grunde ästig, am Grunde nur mit schuppenartigen Nieder- Aristolochia. 687 blättern, meist hin- und hergebogen und 4kantig. Blätter bis über 1 em lang gestielt, aus weit herzförmigem Grunde breit bis fast dreieckig-eiförmig, seltener rundlich, meist 3—4,5 em lang und etwa ebenso breit, hellgrün, mit abgerundeten Seitenlappen, an der Spitze stumpf, abgerundet, oder meist ausgerandet, am Rande höchstens ganz schwach wellig, unterseits wie der Blattstiel schwach und weich behaart. Blüthenstiele kurz, viel kürzer als die Blattstiele, ober- wärts verdickt. Perigon kahl, grünlichgelb, innen purpurgestreift; der Saum erweitert, schief abgeschnitten mit einlanzettförmigem allmählich verschmälertem stumpfem, zungenförmigem Abschnitte, der etwa die Hälfte der Länge der Perigonröhre oder etwas mehr erreicht. Frucht birnförmig, herabhängend. In steinigen Wäldern, unter Gebüsch und an Abhängen nur im südlichen und südöstlichen Gebiete. Provence. Riviera; Lombardei; Süd-Tirol (am Baldo bis 1400 m, Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 83); Venetian. Küstenland; Istrien; Kroatien; Krain (Paulin Beitr. II. 135); Süd-Steiermark (Hayek I. 357); Dalmatien ; Montenegro, noch bei 1700 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1904. XXXVII. 83); Hercegovina; Bosnien (hier bis 1100 m ansteigend, Mazz. ÖBZ. LV. 427 [1895]). Slavonien; Banat! in den Vorbergen der Biharia bis 280 m (Kerner ÖBZ. XXV. 394). Bl. April— Juni. 4A. pallida Willd. Spec. pl. IV. 162 (1805). Koch Syn. ed. 2. 728. Boiss. Fl. Or. IV. 1078. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 413. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 298. Nyman Consp. 645. Suppl. 274. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89. Rehb. Ic. XI t. DÖLXXII fig. 1343. — A. lütea Desf. Ann. Mus. Paris. X. 295 t. 19 (1808) Choix. 13 t. 8. — A. longa y. pallida Gortani Fl. Friul. II. 144 (1906). In der Gestalt der Knolle mit A. rotunda übereinstimmend, aber durch die länger gestielten Blätter leicht zu unterscheiden. In der Tracht der A. longa nicht unähnlich und ohne Knolle mitunter schwer kenntlich, aber durch die niedrigen, meist ganz unverzweigten Stengel, die stärker verkürzten Blätter, deren Farbe, die Blüthenfarbe und den stärker abgestutzten, öfter allerdings verlängerten zungen- förmigen Abschnitt verschieden. Aendert ab: B. erenäta. Blätter alle gekerbt. Blüthen kleiner. — Siebenbürgen und. wohl auch anderwärts. — 4A. pallida a. crenata Schur Enum. pl. Transs. 590 (1866). (Mediterranes Süd-Frankreich; Sardinien; Italien; Sicilien; Balkan- halbinsel; Kleinasien.) 1] 1133. (5.) A. longa. %. Knolle eylindrisch bis rüben- förmig, bis etwa 8 cm lang, senkrecht im Boden steckend. Stengel unverzweigt oder oft ästig, meist 4—8 dm lang, aufsteigend, 4- kantig, kahl, oder schwach behaart, hin- und hergebogen, am Grunde nur mit schuppenartigen Niederblättern; die Aeste meist abstehend. Blattstiele bis über 1 cm lang. Blätter aus herzförmigem Grunde eiförmig bis dreieckig-oval, mit abgerundeten Seiten- II. 638 Aristolochiaceae. Rafflesiaceae. lappen, an der Spitze stumpf bis ausgerandet, oberseits grün, unterseits graugrün und mehr oder weniger behaart. Blüthenstiel etwas verlängert, bis etwa 1 em lang. Blüthen ziemlich gross, etwa 4—5 cm lang, oft das Blatt überragend. Perigon grün-braun, aussen behaart oder kahl, am Schlunde schwarz-purpurn, der zungenförmige Abschnitt kurz, kaum die Hälfte der Länge der Röhre erreichend, länglich-lanzettlich, ziemlich plötzlich verschmälert, grünlich, meist braun gestreift. Frucht verkehrt-eiförmig-birnförmig, abwärts gebogen. An Mauern, Felsen, auf Aeckern und Feldern nur im Mittelmeer- gebiete. Bei uns nur im äussersten Südwesten in der Provence und an der Riviera. Bl. April, Mai. A. longa L. Spec. pl. ed. 1. 961 (1753). Gren. u. Godr. Fl. Fr. III. 73. Boiss. Fl. Or. IV. 1078. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl, France XII. 299. Nyman Consp. 644. Suppl. 274. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89. Rehb. Ic. XII t. DOLXXI fig. 1344. — A. Fontanesit!) Boiss. u. Reut. Pugill. fl. Hisp. 108 (1852). — A. pallida PB. elongäta Duchartre in DC. Prodr. XV. 1. 487 (1864). — A. pallida Salz. nach Bull. Journ. Linn. Soc.,XVI. 656 (1878) nicht Willd. — A. pal- lida $. elongata und A. Attica Orph. Exsice. nach Boiss. — A. longa c. elongata Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89 (1897). Auch die Knollen dieser Art wurden früher arzneilich (als „Vija“) benutzt (vgl. auch Landerer ÖBZ. XI [1861] 408). Ueber die Unterschiede von der ähnlichen vorigen Art vgl. S. 687. Aendert ab: B. abbreviäta. Knolle kürzer und auch meist mehr gestutzt. Perigonanhängsel innen purpurn, — Spanien. — 4A. longa ß. abbreviala Duchartre in DC. Prodr. XV. 1. 486 (1864). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89. C. parvifölia. Blätter kleiner als beim Typus. — Sieilien. — A. longa ß. parvi- Jolia Nicotra Malpighia VIII. 93 (1894) nur der Name. (Südliches und südwestliches Frankreich ; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; Griechenland und Inseln; Nord- Africa; Makaronesien.) =] b. Blätter immergrün, glänzend grün. * A. sempervirens. |j. Ziemlich hoch windend, kahl. Stengel kantig. Blätter derb, tief-herzförmig, spitz, meist 3—10 em lang und 2—6 em breit, meist wellie. Blüthen gelblich, dunkler gestreift. Perigonröhre hakig umgebogen, ober- wärts erweitert und dort schief abgeschnitten. In Kreta heimisch, bei uns nur ziemlich selten in Gärten, nur im südlichen Gebiete winterhart. A. BORD ERS L, Spee. pl. ed. 1. 961 (1753). ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh., I. 253 fig. 162 f. Richter-Gürke Pl. Eur II. 90. — A. nudata Moench Meth. 719 (1794). — Endotheca sempervirens Raf. Fl. Tell. IV. 99 (1836). II. @Gymnölobus?) (Duchartre Ann. sc. nat. ser. 4. II. 30 [1859] in DC. Prodr. XV. 1. 439 [1864]. — Guaco°) Liebm. Forh. 1) S. I. S. 258 Fussn, 1, III. S. 145 Fussn. 1, IV. S. 464 Fussn, 1, 2) Von yvunög nackt und Aoßös Lappen. 3) Einheimischer Name der in Süd-America vorkommenden A. guaco, Aristolochia, 689 Skand. Naturf. 1844. 203 [1847]). Ringförmiger Wulst unter den Narbenlappen fehlend, die Griffelsäule selten (nicht bei uns) 5lappig. Staubblätter 6 bez. 5, gleich weit von einander entfernt. Ueber 100 Arten in America, die meisten in den wärmeren Theilen, Kräuter oder oft hochschlingende Gehölze, von denen in unseren Gewächs- häusern (vorzugsweise in den warmen) eine grössere Zahl eultivirt wird. Im Freien dauern nur wenige Arten im südlichen Gebiete bei uns aus, wohl am häufigsten in Gärten ist * A. fimbriäta. 2]. Bis fast 2 m hoch, Kahl, Blätter herznierenförmig, Blüthenstände einblüthig. Blüthen purpur-gelb, Perigonröhre am Grunde schief- bauchig, bis zur Spitze eylindrisch mit einem ungeschwänzten Anhängsel, gefranst, Fruchtknoten 6 fächerig. Im südlichen Brasilien heimisch, bei uns seit langem (1829) in Gärten, nur im Mittelmeergebiete winterhart. Bl. September. 4A. fimbriata Cham. Linnaea VII. 210 t. 6 (1832). Nichols. Diet. Gard. Suppl. I. 84. — 4A. Bonplandil) Ten. Cat. Sem. Hort. Neap. 1842. 12. — 4. ciliata Hook Bot. Mag. t. 3756 (1839). Nichols. Diet. Gard. I. 112. — A. ciliosa Benth. in Maund Bot. t. 90 (1339). 44. Familie. RAFFLESIACEAE?) (R. Br. Trans. Linn. Soc. XIX. 229 [1845]. Solms in Pringsh. Jahrb. VI. 509 [1868]. Nat. Pfl. III. 1. 274. Pflzreich. IV. 75. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 138. — Üytineae Lindl. Veget. Kingd. 91 [1847]. — Cytinaceae Hook. fil. in DC. Prodr. XVII. 106 [1873].- — Aristolochiaceae Baill. Hist. pl. IX. 1 [1888] z. T. — Rhizantheae?) Blume Fl. Jav. fase. I. [1828] z. T.). S. S. 677. Parasitische Kräuter, deren thallusartige Vegetations- organe im Körper der Nährpflanze leben; die unbeblätterten oder (bei unserer Art) mit schuppenartigen Blättern besetzten kurzen Blüthen- stengel entstehen adventiv und durchbrechen die Rinde der Nährpflanze. Blüthen endständig, einzeln oder (bei uns) in kurzen Trauben, aktino- morph, mit 4-—5zähligem oberständigem Perigon, meist durch Fehl- schlagen eines Geschlechtes eingeschlechtlich, selten polygam. = Die Mitte der Blüthe ist säulenförmig erhoben und oberwärts scheibenförmig verbreitert, unter ihr liegen bei den weiblichen Blüthen der Fruchtknoten und an der Unterseite des Scheibenrandes die ringförmige Narbe. Der 1) S. VI. 2. S. 463 Fussn. 1. 2) Nach der im westlichen Monsungebiet verbreiteten Gattung Rafflesıa (R. Br. Trans. Linn, Soc. XIII. 201 [1821]), die in einigen Arten die bis über 1 m im Durchmesser messenden grössten Blüthen der Welt besitzt. — Benannt ist sie nach Sir Thomas Stamford Raffles, + 1826, Britischem Gouverneur auf Sumatra, wo er mit seinem Begleiter, dem Botaniker Joseph Arnold, * 28. Dec. 1782 Beccles F Jul. oder Aug. 1818 Padang auf Sumatra, die grösste Art dieser Gattung, die Riesenblume R. Arnoldi (R. Br. a. a. OÖ. 207) entdeckte, 3) Von difa Wurzel und &vdog Blüthe. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 44 690 Rafflesiaceae, unterständige Fruchtknoten ist einfächerig und besitzt 4 oder 6—8 wandständige Samenträger oder (nicht bei uns) er enthält ein regelloses Gewirr von gewundenen Kammern, in denen zahlreiche Samenanlagen stehen; diese besitzen meist nur 1 Integument, sind aufrecht oder recht- winklig gebogen, selten ganz umgewendet, im letzteren Falle besitzen sie 2 Integumente. Staubbeutel an der Unterseite des Scheibenrandes unterhalb der Narbe ringförmig angeordnet, in schwankender Zahl, ver- schieden gebaut mit verschiedener Anzahl der Fächer. Frucht beeren- artig, fleischig, mit stehenbleibender säulenförmiger Blüthenmitte. Samen zahlreich, sehr klein, mit harter Schale. Keimling wenigzellig, nur von einer Schicht ölführender Zellen umgeben. Von den 3 Tribus dieser Familie, die nach Solms (Pflz.reich IV, 75. 7) vielleicht nicht einmal monophyletischen Ursprungs ist, bei uns nur die Tribus CYTINEAE. (R. Br. Trans. Linn. Soc. XIX. 245 [1847]. Solms Nat. Pfl. II 1. 279, 281. Pflz.reich IV. 75. 15. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) Blüthensprosse mit einfachem traubigem Blüthenstande, Blüthen monöcisch oder diöcisch. Staubbeutel in einem Kreise rings um den Scheitel der säulenförmigen Blüthenmitte, 2fächerig; die Fächer sich mit parallelen Längsspalten öffnend. Fruchtknoten (bei uns) mit ver- zweigten Samenträgern. Hierher ausser einer Gattung in Mexico nur 252. CYTINUS),. (L. Gen. pl. ed. 6. 567 [1764]. Endl. Gen. 723. Solms Nat. Pfl. Il. 1. 282. Pflz.reich IV. 75. 15. — Hypocistis?) Adans. Famil. I. 76 [1763]. — Thyrsine?) Gleditsch Syst. 286 [1764]. — Phelypea*) Thunb. Nov. gen. pl. 81 [1784] nicht Tourn. — Hwypölepis?) Pers. Syn. II. 598 [1807]. — Haematolepis®) C. Presl Epim. bot. 238 [1849].) (Blutschuppe; franz.: Öytinet; it.: Ippocisto, Mucchignero; kroat.: Sipacid, Prasac.) Blüthenstengel unverzweigt oder (nicht bei uns) am Grunde büschelig. Blüthen eingeschlechtlich, in ährenförmigen Blüthenständen mit 2 Vor- I) Von »özvog Blüthe des Granatapfels. 2) drozioris (bnoxıodis) Name unserer Pflanze bei Dioskorides (I, 127). 3) Von 0005, dem bekannten Stabe der Bakchantinnen, !) Nach Louis de Phelipeaux, Kanzler, und Jeröme de Ph., einem hohen Marinebeamten, zweien Gönnern von Tournefort,. Thunberg stellte irrthümlich die südafricanische Art zu der Tournefort’schen Orobanchacen-Gattung d. N. 5) Von drd unten und Zerig Schuppe. 6) Von alua Blut und Zeig. Cytinus, 691 blättern oder endständig. Untere Blüthen weiblich, obere männlich. Perigon röhrenförmig bis röhrig-glockig, mit 4—6- (bis 9-)theiligem Saume, seine Abschnitte 2zeilig oder sich seitlich deckend. Männliche Blüthen: doppelt so viel Staubblätter als Perigonabschnitte, mit diesen abwechselnd senkrechte Lamellen, die zwischen sich tiefe Höhlungen lassen und die Säule mit dem Perigon verbinden. Weibliche Blüthen mit am Grunde verbundener Säule und Perigonröhre, viel kürzer als die männlichen ; Fruchtknoten mit 8—14 wandständigen Samenanlagen; diese geradläufig (orthotrop). Narbe kopfförmig, 8—10 furchig, stumpf oder fast gelappt. Frucht weich, fleischig. 3 Arten, ausser unserer noch 2 in Süd-Africa und Madagascar, in Europa nur die Section: Eueytinus (Baker fil. Journ. Linn. Soc. XXIV. 465 [1888]. Solms Pflz.reich IV. 75. 16. — Hwypoeistis Adans. a. a. O. [1763] im engeren Sinne). Stengel ganz unverzweigt. Blüthenstand ährenförmig. Pollenkörner einzeln, frei. Samenträger am Rande verzweigt. Hierher nur 1134. C. hypoeistis!). 9. Lebhaft orangeroth bis hell- roth, in der Tracht einer jungen Monotropa nicht unähnlich, meist mehrere Stengel treibend; diese meist 0,5—1 dm hoch. Schuppen- förmige Blätter fleischig, eiförmig bis länglich, meist zugespitzt, gefranst, die oberen aus der Erde hervorragenden orangegelb, rosa bis rothbraun, meist länger als die Blüthen. Blüthenstand meist 5—10blüthig. Blüthen meist gelb bis röthlich, fast sitzend, an der Spitze des kurzen Blüthen- stengels gedrängt, oft fast doldenartig angeordnet erscheinend, die oberen etwa die Länge ihrer Tragblätter erreichend. Perigon am Schlunde meist nicht eingezogen, seine Abschnitte oval, stumpf. Säulenartige Mitte drüsig-kurzhaarig. Auf den Wurzeln von Czstus-Arten, nur im Mittelmeergebiete, dort aber meist verbreitet und oft gesellig. Dauphine. Provence! Riviera!! Istrien nebst den Inseln. Dalmatien. Bl. April, Mai. C. Hypocistis L. Syst. nat. ed. 12. II. 602 (1767). Koch Syn. ed. 2. 719. Boiss. Fl. Or. IV. 1071. Gren. u. Godr. Fl. France III. 71. Solms a. a. OÖ. 16 fig. 12. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 295. Nyman Consp. 645. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 91. Rehb. Ie. XI t. DXL fig. 1150. — Asarum Hypocistis L. Spee. pl. ed. 1. 442 (1753). — Hwypocıistis lütea Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVII. 148 (1869). Aendert ab (der Typus ochraceus Guss.): B. kermesinus. Schuppenförmige Blätter mehr oder weniger karmin- roth, meist kürzer als die Blüthen ; diese heller, meist weisslich- gelb bis rosenroth (Strobl Flora LXIV. 569 und Maly briefl.). Perigon am Schlunde eingezogen. Säulenartige Mitte kahl. 1) S. S. 690 Fussn. 2. 44# 692 Rafflesiaceae. Polygonaceae. Meist auf Cistus albidus, aber auch auf anderen Arten, bei uns bisher nur sehr selten; wir sahen sie bisher nur von Istrien: Lussin (F. G. Meyer 1911!!), aber wohl weiter verbreitet und nur oft übersehen. U. Hypocıstis $. kermesinus Guss. Fl. Sie. Syn. II. 619 (1844). Rouy a. a. O. Richter-Gürke a. a. O. 91. Solms a. a. O. 16. — (©. Hypocistes var. canariensis Webb Phytogr. Canar. III. 429 (1850). — Hypocistis rubra Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVII 148 (1869). — COyt. Olusii!) Nyman Üonsp. 645 (1881). Auch die von Reichenbach a.a. O. abgebildete Pflanze gehört (ausser der Behaarung der Säule) hierher (vgl. auch die colorirte Ausgabe). (Verbreitung der Rasse: Westliches mediterranes Frankreich; Ost- Pyrenäen; Corsica; Sardinien!!; Elba; Sicilien; Pantellaria; Canarische Inseln; sicher weiter verbreitet.) 1] (Verbreitung der Art: Mediterranes Süd-Frankreich ; Iberische Halbinsel; Corsica; Sardinien; Italien; Sicilien; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Kleinasien; Syrien; Nord-Afriea; Canarische Inseln.) [x] 8. Reihe. POLYGONÄLES. (Lindl. Nix. pl. 24 [1833]. Nat. Syst. ed. 2. 211 [1836]. Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 346. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) Sn Hierher nur die 45. Familie POLYGONAÄCEAE. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 211 [1836]. Meissn. in DC, Prodr. XIV. 1. 1 [1856]. Dammer Nat. Pfl. II. 1a. 1. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139. — Polygoneae Juss. Gen. 22 [1789].) Einjährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Holzgewächse. Stengel gegliedert mit sehr entwickelten Knoten. Blätter meist spiralig gestellt, in der Knospenlage am Rande zurückgerollt, am Grunde scheidenartig. Die Scheide (als Tute, Ochrea) meist über die Exsertion des Blattes oder Blatt- stieles hervorragend, tutenförmig den Stengel umgebend. Blüthen meist zweigeschlechtlich. Perigon unterständig, kelch- oder blumenblattartig, 3- bis 6theilig, in der Knospenlage dachziegelartig (aestivatio imbricata); oft 2 oder 3 innere Abschnitte grösser. Staubblätter dem Grunde des ı) S. II. 1. S. 441 Fussn, 1. Hinzuzufügen sind die Daten: * 18. Februar 1525 + 4. April 1609. Cytinus, 693 Perigons eingefügt; ein äusserer, öfter allein vorhandener und oft ver- doppelter (dödoublirter) Kreis vor den äusseren Perigonblättern, ein innerer, von dem meist nur 2 oder 3 vorhanden sind, vor den Flächen des Fruchtknotens. Griffel getrennt. Frucht eine 2- oder 3-, selten 4kantige Nuss mit nur einem Samen. Samenanlage grundständig, geradläufig. Nährgewebe mehlig, reichlich, glattwandig oder gerieft (zerklüftet). Keimling meist mehr oder weniger excentrisch, oft mannig- fach gekrümmt oder auch gerade, mit schmalen oder breiten, flachen, selten gefalteten Keimblättern. Fast alle Arten dieser Familie sind an der oben beschriebenen Tute am Grunde des Blattstieles oder des Blattes leicht kenntlich. Die sehr artenreiche und z. T, recht vielgestaltige Formenkreise umfassende Familie ist fast über die ganze Erde verbreitet, sie fehlt in keinem Erdtheile. Die meisten Arten gehören der nördlichen gemässigten Zone an. Uebersicht der Unterfamilien. A. Nährgewebe der Samen glattwandig, nicht zerklüftet. I. Perigon meist 4—6 theilig, die Blüthen eyklisch gebaut. Rumicoideae. II. Perigon meist 3—6 theilig, die Blüthen spiralig gebaut. Polygonoideae. B. Nährgewebe der Samen zerklüftet. Blüthen meist spiralig gebaut. Coceoloboideae. 1. Unterfamilie. . RUMICOIDEAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1. a. 8 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) S. oben. Uebersicht der Tribus. A. Laubblätter ohne Scheide (Ochrea), vgl. indessen Koenigia. Eriogoneae. B. Laubblätter mit Scheide (Ochrea). I. Perigon 4—6theilig, die äusseren Abschnitte in der Frucht nicht vergrössert, abstehend oder zurückgeschlagen, die 2—3 inneren nach der Blüthe vergrössert, aufrecht, die meist 3kantige Frucht einschliessend. Keimling meist seitlich. Rumiceae. II. Perigon meist 6theilig (bei Oxyria 4theilig). Staubblätter 6, 8 oder 9. Frucht linsenförmig oder dreikantig, die Kanten mit ganzrandigem Flügel. Keimling in der Achse des Samens. Rhabarbareae. 694 Polygonaceae, Tribus. ERIOGÖNEAE. (Dumort. Anal. famil. 17 [1829] als Tribus der C’henopodiaceae; Benth. Trans. Linn. Soc. XVII. 401 [1836] in DC. Prodr.. XIV. 1. 5. Nat. Pfl. III. 1. a. 9. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) S..8. 693. Von den beiden Subtribus ist in Europa vertreten die sonst nur im westlichen America heimische Koenigiinae (Dammmer Nat. Pfl. III. 1a. 8, 9 [1892]. — Koenigieae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 90 [1880]), ausgezeichnet durch das Fehlen einer Hülle für die Theil-Blüthenstände. — Hierzu Koenigia!) (L. Mant. I. 3 [1767]. — Bergeria2) Koenig nach Oeder Fl. Dan. t. CCCCXVII [1768]. — AMacoundstrum 3) Small in Britt. u. Brown Ill. Fl. N. Un. Stat. I. 541 [1896]). Kleines einjähriges Pflänzchen, niederliegend bis aufsteigend, von Montia-artiger Tracht. Blüthen am Ende der Zweige in kleinen Büscheln, 3 zählig oder noch mit einzelnen fehlschlagenden Organen. — Mit K. Isländica (K. is- landica L. Mant. I. 35 [1767]. — K. monandra Deesne. in Jaeg. Voy. Bot. 142 t. 147 [1844]. — Macounastrum Islandiecum Small a. a. O. 542 [1896]) in Spitz- bergen, auf der Bären-Insel, Jan Meyen, Nowaja Semlja, Island, Faer-Oer, Skandi- navische Halbinsel, arktisches und nördliches Russland, Nord-Sibirien, Nord-America, Grönland. Hier und da in Gärten findet man Arten der Subtribus ERIOGONINAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1.a. 8, 14 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) Theilblüthenstände am Grunde von einer Hülle (Involuerum) um- geben. Bei uns werden fast nur eultivirt Arten der Gattung: x ERIOGONUM‘). (L. C. Rich. in Mich. Fl. Bor.-Am. I. 246 [1803]. Wats. Proc, Amer. Akad. XII. 254. Nat. Pfl. III 1. a. 14. — Espinösa°) Lag. Gen. et spec. nov. 14 [1816]. — Stenögonum®) Nutt. Journ. Acad. Philad. N. S. I. 170 [1847]. — Eneyela?) Nutt. a. a. O. 166 [1847].) 1) S. III. S. 829 Fussn. 2. 2) Nach Christian Johann Berger, * 1724 Wien 7 1789 Kiel, seit 1774 Professor der Mediein daselbst, seit 1741 Arzt in Kopenhagen, 1761 Professor, später Leibarzt daselbst, Gönner Koenig’s, 1772 nach Aalborg verbannt (Elberling Nordisk Familjebok 2. Uppl. II. p. 1449 nach Krok briefl.). 3) Nach James Melville Macoun, Curator des Regierungs-Herbariums in Ottawa (Canada), um die Flora dieser Colonie verdient. 4) Nach Analogie zu Polygonum von F#gıow Wolle gebildet. 5) Nach Mariano Espinosa, „Civujano de Cuba*, Correspondenten des botanischen Gartens in Madrid (Colmeiro Botan. Hisp. Lusit. 210). 6) Wie 1. von orevdg schmal. ?) Von 2» in und #»öxAog Kreis, Koenigia. Eriogonum, 695 Einjährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Halbsträucher von wechselnder Tracht, oft dicht wollig behaart. Blätter gegenständig oder abwechselnd. Blüthenstände trugdoldig, doldig oder bis kopfförnig, ihre Hüllen (Involuerum) meist eylindrisch oder auch glockenförmig bis flach, 5—8zähnig. Blüthen klein. Perigon meist gefärbt, 6 spaltig oder 6theilig, mit gleichlangen Abschnitten oder die äusseren länger. Staubblätter 9, eingeschlossen oder hervorragend, mit oft wolligen Staub- fäden. Griffel 3theilig mit kopfigen Narben. Frucht 3kantig, pyra- midal, öfter geflügelt. Keimling in der Achse des Samens oder etwas schief. Etwa 160 Arten in America, die meisten im westlichen Nord-America, einige bis nach Mexico. A. Eueriögonum (Wats. Proc. Amer. Akad. XI. 254 [1877]). Hülle der Theilblüthenstände kreiselförmig, nicht gerippt und nicht kantig, 4—8zähnig oder ebensoviellappig. Hochblätter laubblatt- artig, zu 2, 5 oder zahlreich genähert. — Cultivirt meist nur Arten von | Umbellaäta (Benth. in DC. Prodr. XIV. 1. 8 [1856]. — Pseudoumbelläta Torr, u. Gray Proceed. Amer. Acad. VIII. 161 [1870]). Theilblüthenstände zu einfachen oder zusammengesetzten doldenähnlichen beblätterten oder unbe- blätterten Blüthenständen vereinigt, seltener einzeln. Blüthen nach dem Grunde zu verschmälert. — Ausdauernde Kräuter oder mehr oder weniger halbstrauchig. Blätter wollig behaart, wenigstens auf der Unterseite weiss bis gelblich. Staub- fäden am Grunde behaart. Fruchtknoten meist oberwärts schwach behaart. I. Hüllen der Theilblüthenstände tief gelappt, ihre Lappen später zurückgebogen Blüthen kahl. a. Blätter klein, oberseits oft kahl. * E. umbellätum. 2]—h. Stengel niederliegend bis ausgebreitet. Blätter spatelig-eiförmig, etwa 2 cm lang mit etwa I cm langem Stiel, unterseits weiss Alzig, oberseits mehr oder weniger behaart, graugrün. Blüthenstengel 0,5—1,5 (bis 3) em lang, starr, filzig behaart, unbeblättert, mit etwa 4—10 keine Laubblätter tragenden doldig angeordneten Theilblüthenständen; diese dicht, reichblüthig, ihre Hülle be- haart, 6—8lappig. Blüthen gelblich, gestielt, kahl. Perigon mit eiförmigen Ab- schnitten. In den Gebirgen des westlichen Nordamerica von Nebraska bis Oregon, Nevada und Nord-Kalifornien verbreitet; in den Rocky-Mountains bis über 3000 m auf- steigend, bei uns seit langem in Gärten, zur Bekleidung von Felspartien etc, ver- wandt. Bl. Juni— September. E. umbellatum Torr. Ann. Lye. New-York II. 241 (1828). Nichols. Diet. Gard. I. 527. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 254 fig. 165. * E. stellätum. 21—h. Der vorigen Art sehr nahe verwandt und von verschiedenen Schriftstellern mit ihr vereinigt, ist verschieden durch beblätterten Blüthenstengel und beblätterte wieder verzweigte Theilblüthenstände, Gleichfalls in den Gebirgen des westlichen Nord-America heimisch, seit langem in Gärten, E. stellatum Benth. Trans. Linn. Soc. XVII. 409 (1827). Wats. Bot. of Calif. II. 20. Nichols. a. a. O. C. K. Schneider a. a. O. b. Blätter gross, breit-eiförmig bis länglich, Blüthenstand ıeist zusammen- gesetzt-doldenartig. II, II. 696 Polygonaceae. * E. compösitum. 2]. Blätter in Rosetten, gestielt, länglich-eiförmig, am Grunde herzförmig, unterseits dicht filzig, oberseits mehr oder weniger grün. Blüthen- stengel steif aufrecht, bis 4,5 dm hoch, fast kahl. Blüthen weisslich oder rosa. Im westlichen Nord-America in der Sierra Nevada heimisch, seit langem in Gärten. Bl. Juli— September. E. compositum Dougl. in Benth. Bot. Reg. t. 1774 (1836). Nichols. Diet. Gard. I. 527. II. Hüllen der Theilblüthenstände mit kurzen aufrechten Zähnen. Blüthenstand einfach-doldenartig. * E. flavum. 2]. Grundachse und oft auch der niederliegende Stengel holzig. Ganze Pflanze weiss filzig. Grundständige Blätter länglich-linealisch bis länglich- spatelförmig, stumpf, in den Stiel verschmälert. Blüthenstengel ziemlich kurz oder bis 3 dm hoch, einzeln oder zahlreich polsterbildend. Hüllblätter des regelmässig doldigen Blüthenstandes lanzettlich. Perigon gelb. Staubblätter hervorragend. In Nord-America von Nebraska bis Kansas und Washington verbreitet, bei uns schon lange in Gärten. Bl. Juni—September., E. flavum Nutt. Fras. Catal. 1813. Britton u. Brown Ill. Fl. North. U. St. I, 545. — E. sericeum Pursh Fl. Am. sept. 277 (1814). B. Oregönium!) (S. Wats. a. a. O. 262 [1877]). Hüllen der Theil- blüthenstände eylindrisch-kreiselförmig, 5—6.nervig, oft gerippt oder kantig, kurz gezähnt. Theilblüthenstände oft gedrängt in kopf- förmigen bis büschelförmigen Blüthenständen oder auch an langen ruthenförmigen Zweigen angeordnet. Hochblätter zu 3, am Grunde verbunden, oft kurz und starr. Blüthen nicht am Grunde ver- schmälert. — Perigonabschnitte ziemlich gleichgestaltet, nach dem Grunde verschmälert. I. Corymbosa (Benth. in DC, Prodr. XIV. 1.17 [1856]). Theilblüthenstände einzeln in mehrmals verzweigten trugdoldigen Blüthenständen (Cymae), — Halbstrauchige Arten. * E. corymbösum. Y9—h. Blätter eiförmig bis länglich oder länglich- lanzettlich, bis 4 cm lang. Blüthenstengel etwa 3 dm hoch mit (bis 8 cm) breitem doldenartigen Blüthenstande. Theilblüthenstände meist sitzend. Blüthen weiss bis tief-rosa, selten gelb. In Kalifornien östlich der Sierra Nevada heimisch, hier und da in Gärten, Bl. Juli— September. E. corymbosum Benth. in DC. Prodr. XIV. 1. 17 (1856). Nichols. Diet. Gard. 1. 520: II. Virgäta (Benth. a.a. 0.14 [1856]). Theilblüthenstände einzeln an langen ruthenförmigen Zweigen zerstreut. — Ausdauernde Kräuter bis Halbsträucher. Weissfilzie. Blätter nicht in Rosetten. * E. Wrightii 2). 2L—h. Bis 6 dm hoch, reich und fein verzweigt. Zweige unterwärts reich beblättert. Blätter eiförmig bis linealisch-lanzettlich, meist 0,5—2 I) Nach dem Vorkommen im Staate Oregon am Stillen Ocean. 2) S. VI. 1.8. 3 Fussn, 1. Die richtigen Daten sind: * 29. Oct, 1811 F 11. Aug. 1885 Wethersfield Conn, W. botanisirte von 1837 an in Texas und später am tio Grande, schloss sich dann der Americanischen Expedition zur Feststellung der die er bis Arizona begleitete (A. Gray u. A. Plantae Grenze gegen Mexico an, — Eriogonum, Emex, 697 (bis 3) em lang, mit bis 5 mm langem Stiel. Hüllen der Theilblüthenstände zottig behaart mit steifen spitzen Zähnen. Perigon rosa, kahl. Staubbeutel purpurn. Im westlichen Nord-America von Kalifornien bis Neu-Mexico heimisch, dort bis fast 3000 m aufsteigend, erst neuerdings in Gärten. Bl. August, September. E. Wrightü Torr. bei Benth. in DC. Prodr. XIV. 1.15 (1856). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubbh. I. 255. 1. Tribus. RUMICEAE. (Dumort. Anal. famil. 18 [1829] z. T. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 90 [1880]. Nat. Pfl. III. 1. 16. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 140.) S. S. 693. Uebersicht der Gattungen. A. Perigonabschnitte nach der Blüthe derb werdend, röhrenförmig mit- einander verbunden und die Frucht fest einschliessend, die harten Spitzen der äusseren dornartig zurückgebogen. Emex. B. Innere Perigonabschnitte mehr oder weniger häutig bleibend, meist nicht verhärtend und nicht verbunden. Rumex. + EMEX!) (Neck. Elem. bot. II. 214 [1790]. Nat. Pfl. III. 1a. 17. — Vibo?) Medie. Phil. Bot. I. 178 [1789]. — Nibo?) Steud. Nomenel. ed. 1. 553 [1821]. — Centopodium*) Burch. Trav. I. 340 [1824]. — Podo- centrum?) Burch. nach Meissn. Linnaea XIV. 489 [1840].) Alteweiberzahn ®); ital.: Bietola spinosa. P S. oben. Einjähriges Kraut, Blätter abwechselnd, ganzrandig, meist eiförmig. Blüthen seitenständig, büschelig gestellt, einhäusig. Männ- liche Blüthen mit meist 6-(selten 5-)theiligem Perigon, dessen Abschnitte abstehen. Staubblätter 4—6, mit kurzen Staubfäden, die Perigonblätter Wrightianae 1852, 1853, Botany of the Mexican Boundary 1859). 1853—55 be- gleitete er die North Paeifie Exploring Expedition unter Capt. Ringgold und Rogers, auf der er hauptsächlich in Japan sammelte. Von 1856—67 erforschte er Cuba; seine Ergebnisse liegen in Sauvalle Flora Cubana 1868—73 vor. 1871 begleitete er eine Expedition nach S. Domingo (Urban Symbolae Antillanae III. 141). 1) Soll wohl an Rumex anklingen. Die Ableitung von &u&w ich erbreche mich, scheint nicht begründet. 2) Bei Plinius (XXV, 6) Blüthe der herba Britannica, auch Hydrolapathum genannt, einer an der Deutschen Nordseeküste vorkommenden, gegen Skorbut ver- wendeten Arzneipflanze, jedenfalls einer Rumer-Art. 3) Druckfehler für Vibo. 4) Schreib- oder Druckfehler für Centropodium, von %€vroov Sporn und zddıov Füsschen, wegen der an der Frucht stechenden äusseren Perjgonblätter. 5) Von zovög Fuss und #Evroo» (s. 4). 6) Uebersetzung des in Aegypten und Tripolitanien gebräuchlichen arabischen Namens dirs-el-’agfis. 695 Polygonaceae, nicht oder kaum überragend. Weibliche Blüthen mit röhrig verbundenen Perigonblättern, deren innere aufrecht stehen und deren äussere aus- wärts gebogene Spitzen haben; in der Frucht tragen die letzteren auch meist am Grunde noch stumpfe buckelartige Zähne, ihre Spitzen sind scharf dornig. Fruchtknoten 3kantig, Griffel kurz mit 3 länglichen bis lanzettlichen fiederförmig zerschlitzten Narben, diese aus der Perigon- röhre hervorragend. Nur die beschriebenen Arten. Gesammtart E. spinosus. *- E. spinosus. (-). Kahl, am Grunde meist büschelig verzweigt. Stengel aufrecht bis niederliegend, unverzweigt oder ästig, meist 1 bis 3 dm hoch. Blätter gestielt, eiförmig, am Grunde gestutzt oder etwas herzförmig, spitz, etwas wellig. Perigonröhre in der Frucht löcherig- grubig, 3Zrippig, die unteren Zähne eiförmig-dreieckig, die oberen lan- zettlich, allmählich scharf zugespitzt. An sandigen Plätzen, auf Feldern und an Ruderalstellen im süd- lichen Mittelmeergebiete heimisch, bei uns nur hier und da in Botani- schen Gärten verwildert. Bl. Februar— Mai. E. spinosa Campd. Mon. Rum. 58 t. 1 fig. 1 (1819). Boiss. Fl. Or. IV. 1005. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 91. — Rumex spinosus L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1753). — Rum. glaber Forsk. Fl. Aeg.-Arab. 75 (1775). — Vibo spinosa Moench Meth. 318 (1794). Die Bestäubung der Art erfolgt durch den Wind. (Iberische Halbinsel; Balearen; Sardinien; südlicheres Italien; Sieilien; lLampedusa; Griechenland; Kreta; Kleinasien; Syrien; Palästina; Nord-Afriea; Canarische Inseln.) + E. austrälis. Meist niederliegend, bis 4,5 dm lang. Fruchtperigon grösser, weniger rauh, die dornigen Abschnitte länger als bei der Leitart, die aufgerichteten inneren breiter und mehr gerundet. In Süd-Afriea und in Australien heimisch. Mit fremder Wolle eingeschleppt, bisher nur Brandenburg: Sommerfeld 1873 (Knorr, Höck Beih, Bot. Centralbl. XV. 398). E. australis Steinh. Ann. Se, nat, 2. ser. IX. 195 t. 7 (1838). Benth. Fl. Austral. V. 262. — E. Centropodium‘) Meissn. Linnaea XIV. 490 (1340). 253. RUMEX?). (L. Gen: pl. ed. 1. 105. ed. 5. 156 [1754]. Nat. Pfl. III. i1. 17. Orylapathum) St. Lager Ann. S. B. Lyon VIII. 159 [1881] z. T.) (Ampfer, Amfer; plattd.: Loddik; niederl. u. vläm.: Zuring, Zurkel; dän.: Skraeppe; franz.: Patience, Parelle; südfranz.: Renebre; it.: 1) 8. S, 697 Fussn. 4. 2) Name der Gattung bei Plautus und Plinius (XIX. 60, XX. 85). ») Pfanzenname bei Dioskorides (Il, 140), von 6$ög scharf, sauer und /dnadov. \ Emex. Rumex, 699 Romice, Rombice; ligur.: Remixa, Lapaxi, Patiensa; rum.: Stevie; poln.: Szezaw; wend,: Kröweca; böhm.: Stovik; kroat.: Scavljak ; serb.: Illrapa.» ; russ.: Ilaseap ; litt: Ruksztyne; alb.: lepiete, lupiete; ung.: Lörom.) S. S. 697. Die meisten Arten kahl, meist von kleinen Höckerchen etwas rauh. Stengel gefurcht oder gefurcht-gestreift. Blüthen in halb- quirl- oder quirlartigen einfachen oder Doppelwickeln, welche in den Achseln von tutenförmigen Hoch-, seltener von Laubblättern end- ständige, meist sehr lange Scheintrauben bilden. Blüthenstiele ge- gliedert. Perigon meist krautartig, meist 6theilig; die 3 inneren Ab- schnitte nach der Blüthe zusammenneigend, häufig aussen mit einer zuletzt gelblichen, braunen oder röthlichen Schwiele, die Frucht be- deckend. Staubblätter 6, am Grunde des Perigons eingefügt, paarweise vor den äusseren Abschnitten. Griffel 3, kurz und dünn; Narben pinselförmig. Etwa 100 Arten, die meisten in der nördlich gemässigten Zone, die Gattung ist aber auch in den Tropen und auf der südlichen Hemisphäre verbreitet. Einige Arten sind weithin verschleppt. A. Läpathum!) ([Tourn. Instit. 504] Adans. Famil. II. 277 [1763] als Gatt. DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 372 [1805]. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 1. 42 [1856] als Sect.). Blüthen zweigeschlecht- ‚lieh, selten einige weibliche eingemischt. Griffel frei. Blätter am Grunde verschmälert, abgerundet oder herzförmig. Innere Perigon- abschnitte an der Frucht krautartig, netzaderig. — Blätter nicht spiess- oder pfeilförmig. Die Arten dieser Abtheilung sind meist ohne entwiekelte Früchte nicht sicher bestimmbar, da die Hauptmerkmale von der Beschaffenheit der inneren Perigonabschnitte im Fruchtzustande (letztere Bestimmung ist der Kürze wegen im Folgenden weggelassen) hergenommen sind. Ausser unseren Arten in Europa noch R. elongatus (Guss. Pl. rar. Neapol, 150 t. 28 [1826]. — R. Tureieus Boiss. Diagn. ser. 2. IV. 79 [1859]. — AR. cerispus var. elongatus Coss. nach Batt. Bull. S. B. France XXVII. 264 [1881]) in, Süd-Italien mit Sardinien und Sicilien. Kleinasien und Nord-Africa. — R. Arcticus (Trautv. in Middend. Reise I. 2. 8 [1847]) im arktischen Russland, auf der Waigatsch-Insel und im arktischen Sibirien. — R, rupestris (Le Gall. Congr. se. Franee XVI. 1. 143 [1850]) auf den Britischen Inseln, Nord- und West-Frankreich; auf den Normannischen Inseln und der Iberischen Halbinsel. — R. Graecus (Boiss. u. Heldr. in Boiss. Diagn. pl. Or. ser, 2. Iv. 80 [1859]. — R. Orientalis 8. Graecus Boiss. Fl. Or. IV. 1009 [1879]) in Griechenland. — R. Raulini2) (Boiss. Diagn. pl. Or, ser. 1. XII. 100 [1853]) auf Kreta. — R. stenophyllus3) (Ledeb. Fl. Alt. II. 58 [1830]) in Süd-Russland. — R. Marschallianus#) (Rechb. Ie. pl. rar. IV. 56. VI. 13 1) Adradov, Name der Rumex-Arten bei Dioskorides (II, 140). 2) Nach Felix-Vietor Raulin, * 8. Apr. 1819 Paris + 1. Febr. 1905 Mont- faucon d’Argonne (Meuse), seit 1848 Professor an der Universität in Bordeaux (briefl, Mitth, seines Sohnes durch R. de Litardi®re), hervorragendem Geologen, der 1845 Kreta bereiste und dort werthvolle Pflanzensammlungen machte (Boissier Fl. Or. I, XIV). Verf, von Deseript. phys. de l’ile de Cröte, Paris 1869. 3) Von orevög schmal und pö/Aov» Blatt. 4) S. II. 1. S. 192 Fusan. 4, VI. 2. S. 999 Fussn. 1. 700 Polygonaceae, t. 516 [1826]. — R. Aegyptiacus M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. I. 290 [1808] nicht L.) in Süd-Russland, in Turkestan und Sibirien. — R. Nepalensis (Spreng. Syst. II. 159 [1825]. Haussknecht Verh. Thür. BV. V. 61. Symb. 58. Hal. Consp. Fl. Graec. ill. 63) in Makedonien, Griechenland, im südlichen Asien, Java und Süd-Afriea. — Letzterer bildet einen Bastard mit R, obtusifolius (R. Autranianus!) Freyn u. Sint. Bull. Herb. Boiss. IV. 179 [1896]) aus Armenien beschrieben. I. Platypödium?) (Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 284 [1861]. Haläcsy Consp. Fl. Graee. III. 59. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XH. 80. — Heterolapathum Nyman Consp. 635 [1882] als Sect. — Bucephalöphora?) Pau Not. Fl. Espan. I. 24 [1887]). Griffel mit den Kanten des Fruchtknotens verbunden. Innere Perigonabschnitte zuletzt lederartig, jederseits mit dieken starren öfter gebogenen Zähnen. Blüthenstiel dick, sehr verbreitert, oberwärts keilförmig-lanzettlich, beide Reife hakig zurückgekrümmt. Blätter ungetheilt, ganzrandig, lang in den Stiel verschmälert. 1135. (1.) R. bucephalöphorus°). ()—(/XC). Stengel einzeln oder zu mehreren, unverzweigt oder ästig (die Aeste meist unverzweigt), meist aufrecht oder aufsteigend, meist 1—3 dm hoch, seltener noch höher oder viel niedriger. Blätter gestielt, grasgrün, die unteren eiförmig- spatelförmig bis länglich-lanzettlich, meist bis 4, selten bis 5 oder mehr cm lang und meist bis 1,5 cm, selten erheblich breiter, die oberen schmäler, länglich-lanzettlich, die obersten linealisch. Tuten weit, breit- eiförmig, häutig, stumpf bis zugespitzt, meist zuletzt in feine Streifen zerspaltend oder zu einem linealischen Gebilde verklebend. Blüthen- stand schlank, locker bis sehr locker; die Scheinquirle meist entfernt, seltener genähert, meist 2—3 blüthig, nur die unteren mit einem krautigen Hochblatte, die oberen nur von häutigen Schuppen gestützt. Blüthen- stiele nahe dem Grunde gegliedert. Perigonabschnitte länglich-dreieckig, jederseits mit 2—4 Zähnen, diese dreieckig-pfriemlich, gerade oder an der Spitze hakig umngebogen, länger oder kürzer als der Abschnitt. An sandigen Orten, am Meeresstrande, auf kahlen Feldern ete., nur im Mittelmeergebiete. Dauphins, Provence. Riviera!! Für Dalmatien sehr zweifelhaft. Im übrigen Gebiet nur selten eingeschleppt. Branden- burg: Schwiebus: Schönfeld unter Serradella 1866 (Golenz! Höck Beih. Bot. Centralbl. XV. 398). Mannheimer Hafen (Zimmermann 74, Höck Beih. Bot. Centralbl. XXVI, 423). Bl. März—Juli. R. bucephalophorus L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Boiss, Fl. Or. IV. 1014. Gren. u. Godr. Fl. France III. 41. Hal. Consp. Fl. Graec. III. 65. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France X1. 80. Nyman Consp. 635. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 103. — Lapathum bucephalophorum Lam. Fl. France. III. 7 (1778). — Bumex membranaceus Poir. Voy. 1) S. VI. 2. S. 770 Fussn, 3. 2) Von z/arög breit und z6dıov» Füsschen d. h. Blüthenstiel. 3) Von ßoög Rind, »epa/n) Kopf und -Pogog tragend wegen der Form des Fruchtkelches, s, auch S. 701. Rumex. 701 Barb. II. 155 (1789). — R. leucoc&phalus!) der Gärten nach Schult. fil. Syst. VII. 1473 (1830)? — R. lacerus der Gärten nach Steud. Nomenel. ed. 2. II. 485 (1841) nicht Balb. — Acetosa bucephalo- phora Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVII. 145 (1869). — Bucephalöphora aculeata Pau Not. Fl. Espan. I. 24 (1887). Einigermaassen veränderlich, besonders bezüglich der Länge etc. der Perigon- zähne, Mit der Grösse wechselt auch die Tracht oft sehr erheblich, grosse kräftige bis ziemlich hoch hinauf beblätterte Exemplare (hierzu wohl luxürians Ten, Syll. Fl. Neap. 183 [1831]) sind denen trockener Sandfelder, oft nur mit einer Grund- blattrosette, meist sehr unähnlich., Der flache, hakig abwärts gekrümmte Blüthen- stiel macht die Art indessen sehr kenntlich. — Wird in Italien Acetosetta Capo di buc genannt (Bertoloni Fl. It. IV. 245). Die Formen sind wenig wichtig, sie finden sich nach Haläcsy (Consp. Fl, Graee,. III. 65) oft auf einer Pflanze. Wir erwähnen: Grössere Blüthen und mehr oder weniger hakig gebogene Zähne haben: A. uncinatus. Zähne des Fruehtperigons kräftiger und derber als beim Typus, hakig gebogen. — Ob auch im Gebiete?, aus dem östlichen Mittelmeergebiete mehrfach angegeben. — R. bucephalophorus ß. uneinatus Boiss. Fl. Or. IV. 1015 (1879). — R. bucephalophorus b. aculeatus Gürke in Richter-Gürke Pl, Eur. II. 104 (1897,. — Acelosa aculeata Chaz. in Mill. Gard. Diet. Suppl. I. 8 (1789). B. Hipporegii?2) (Steinh. Ann. sc. nat. IX. 200 [1838]. Gren. u. Godr. Fl. France III, 42. Rouy a. a. OÖ. 80), Zähne dick, zurückgekrümmt. — Steht der Form wuneinatus nahe und ist wohl nicht mit Sicherheit zu trennen. C. Hispänicus (Steinh. a. a. O0. [1838]. Zähne dünn, fast fadenförmig, hakig. D. Graeeus (Steinh. a. a. O. 201 [1838]). Fruchtperigon jederseits mit 3 Zähnen, die etwas zurückgekrümmt sind und die Länge des Perigons erreichen. E. Canariensis (Steinh. a. a. ©. Gren. u. Godr. a. a. O. 42). Blüthenstiele etwas diek. Fruchtperigon mit feinen Haaren besetzt. Kleinere Blüthen und gerade Zähne haben: I. Creticus (Steinh. a. a. ©. 200 [1838]. Gren. u. Godr. a. a. O. 41). Frucht- perigon mit je 2 Zähnen. II. Gallieus (Steinh. a. a. O.). Blüthenstiele alle oder z. T. länger. Zähne lanzettlich, spitz. III. Massiliensis3) (Steinh. a. a ©. — R. Creticus Campd. Mouv. Rum. 149 [1819]). Blüthenstiele sehr kurz. Zähne jederseits 3 schwach und kurz, öfter undeutlich. Je nachdem die Pflanze ein- oder zweijährig ist, unterscheiden Will- komm u. Lange (Prodr. Fl. Hisp. I. 284 [1861]) «. ennuus und ß. perennans. Die von mehreren Schriftstellern vorgenommene Vereinigung von R., aculeatus (L. Syst. ed. 1. 991 |1758—59]) mit Boissier’s Form unci- natus ist nach Beck (in Rehb. Ice. XXIV. 43 vgl. auch Murbeck Act. Soc. phys. Lund X. 9 [1899]) unrichtig. R. aculeatus ist durch zweihäusige Blüthen, gewimpertes Perigon und sehr kleine Zähne ausgezeichnet. Beck theilt (a. a. 0. 42 [1903]) die Formen nach der Zahl der Zähne ein und zwar: a. tetracänthust#). Perigonabschnitte stets am Grunde jederseits mit2 spitzen Zähnen, unter der Spitze vorgezogen, jederseits mit einem kurzen bis 1) S, S. 700 Fussn. 3. } h 2) Bei Bona in Algerien (im Alterthum Hippo regius) gefunden, 3) Zuerst bei Marseille gefunden. 4) Von rerga-4- und dzavda Dorn, II. da. 702 Polygonaceae, stechenden Zahne und mit grosser Schwiele, länger als der Blüthenstiel. — Hierzu zieht Beck Üretieus, Graecus, Gallicus, uncinatus (mit Hippo- regü) und Massiliensis vgl. t. 187 und 188 fig. 1, 2. b. hexacänthusl). Perigonabschnitte vom Grunde bis zur Mitte jederseits mit 3, seltener 4 wenig spitzen Zähnen, an der Spitze vorgezogen, dort ganzrandig oder jederseits mit einem kurzen dreieckigen Zahne; Schwiele klein. — Hierzu Hispanieus, Canariensis und ausserdem: 2. stenocärpus?) (Beck a. a. O. 42 t. 188 fig. 6 [19093]). Perigon der fruchtbaren Blüthen verlängert, Jänglich, ganzrandig oder am Grunde jederseits mit einem kleinen Zahne, an der Spitze kaum gezähnt. Durch die Gestalt der Blätter ist ausgezeichnet: b. linearifolius (Poir. Eneyel. V. 63 [1804]. Beck a. a. O. — var. macrus Huter in Porta u. Rigo Essice.). Blätter linealisch bis pfriemlich. (Südliches und südwestliches Frankreich; Iberische Halbinsel; Balearen; Corsica; Sardinien; Italien; Sieilien; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Kleinasien; Syrien ; Nord-Africa; Canarische Inseln; Azoren.) %]| HU. Euläpathum (A. u. G. Syn. IV [1912]. Blüthen zwei- geschlechtlich, selten vielehig. Blüthenstiel auch zur Frucht- zet dünn oder nur wenig verdickt. Griffel frei. Innere Perigonblätter schliesslich lederartig, spitz, ganzrandig oder ge- zähnt, meist mehr oder weniger netznervig, in der Mitte meist mit einer Schwiele, selten ohne eine solche. — Blätter am Grunde verschmälert, abgerundet oder herzförmig, niemals pfeil- oder spiessförmig. a. Pflanze ein- oder zweijährig, nach der Fruchtreife absterbend. Innere Perigonabschnitte mit einer Schwiele, jederseits mit 2 oder 3 (seltener 4 oder mehr) borstenförmigen Zähnen (kleiner als bei R. obtusifolius). 1. Untere Blätter länglich, in den Stiel verschmälert. Gesammtart R. marıtimus (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 267 [1898]; No. 1136 und 1137). 1136. (2.) R. maritimus. ©—@, ob auch Q®? Pflanze bei der Fruchtreife goldgelb überlaufen. Wurzel roth. Stengel meist aufrecht, seltener aufsteigend, meist 1—6 dm hoch, unverzweigt oder ausgebreitet ästie. Blätter lanzettlich bis linealisch-lan- zettlich, spitz oder spitzlich, breitrandig, am Rande wellig, die unteren in einen mässig langen, die übrigen in einen kurzen Stiel ver- schmälert, die oberen nur ganz allmählich kleiner werdend. Blüthen- stände dicht, traubenartig, meist unterbrochen, oberwärts zusammen- fliessend, bis zur Spitze beblättert mit meist kleinen verlängerten bis fast linealischen Blättern. Staubbeutel eiförmig. Innere Perigon- abschnitte fast rhombisch-länglich, fast doppelt so lang als breit, so lang oder kürzer als ihre 2 Zähne; diese borsten- I) Von 2£a-6- und dxavda Dorn. 2) Von orevdg schmal und zaondg Frucht, Rumex, 703 förmig. Schwiele etwa Y/s so breit als der Perigonabschnitt. Aeussere Perigonblätter kürzer als die Zähne der inneren. An Ufern, Sumpfrändern, an ausgetrockneten Gräben, seltener auf feuchten Aeckern, öfter auch auf feuchten Salzstellen, in Dünenthälern ete. in der Nähe der Meeresküsten fast durch das ganze Gebiet verbreitet. Fehlt in Tirol und im Oesterreichischen Küstenlande, ist für die Schweiz neuerdings zweifelhaft. Steigt in Ungarn nicht über 130 m (Kerner ÖBZ. XXV. 353), in Bayern bis 330 m (Sendtner Veg. B. Wald 319). Bl. Juli—September. R. maritimus L. Spec. pl. ed. 1. 335 (1753). Koch Syn. ed. 2. 704. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 267. Murbeck Bot. Notiser 1899. 36. Beck in Rehb. Ic. XXIV t. 186 fig. 1, 2. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 78. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 103. — R. aürens Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 7 (1768). — R. Anthoxänthus Murr. Prodr. Gott. 52 (1770). — R. dübius Gunn. Fl. Norv. II. 26 (1772). — R. acütus Pollich Hist. pl. Palat. I. 359 (1776) nicht L. — Lapathum minus Lam. Fl. Franc. III. 4 (1778). — Lapathum maritimum Moench Meth. 355 (1794). — Rume. dentieulätus Campd. Monogr. Rum. 143 (1819)? — Lapathum aureum S. F. Gray Nat. arr. Brit. pl. II. 275 (1821). — Steinmännia') aurea Opiz Belehr. Herbarbeil. I. no. 46 (1844). Nach Maly (briefl.) färbt sich die Pflanze selten braunroth. Aendert wenig ab, nur in der Tracht, je nach der Kräftigkeit der Pflanze, an trockneren sandigen Standorten bleibt sie oft sehr klein, an feuchteren mit gutem Boden wird sie oft recht hoch und bedeckt mit ihren im Kreise ausgebreiteten und aufsteigenden Aesten einen grossen Fleck. Auch in der Jugend abgebissene oder abgemähte Exemplare, die sich aus den seitlichen Aesten ergänzen, haben eine oft sehr abweichende Tracht. — Wohl nur eine Zwergform ist B. hümilis (Peterm. Fl. Lips. 267 [1838]. — R. marit. 8. pygmaeus Grecescu Consp. Rum. Suppl. 146 [1909]). Pflanze nur 5—10 em hoch, oft ohne Aeste. — An trockenen Orten, wohl überall mit dem Typus. — Wohl kaum ver- schieden ist: C. Bältieus (balticus Zapatow. Consp. Fl. Galie. erit. II. 112 [1908]). Pflanze nur 6—16 em hoch. Untere Blätter 0,5 bis wenig über 1 cm lang. Blüthen- stand wenig ästig oder unverzweigt. Weiter unterscheidet Zapatowiez (a. a. O. [1908]): D. ramosus. Pflanze bis 4,5 dm hoch. Stengel beblättert, wenig über dem Grunde ästig; Aeste sehr verlängert, bogig aufsteigend, der Gesammtblüthen- stand daher dicht und breit. E. stenophyllus?). Niedriger und zierlicher, 2—4 dm hoch. Blätter schmäler, die unteren 7—8 mm breit. — Galizien. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Nördlichere Balkanhalbinsel?; Russland; Krim; Kaukasus; Sibirien; Ostindien; Nord- und Süd-America.) + 1) Nach Joseph Steinmann, * 1779 Landskron + 1802 Prag, Professor der Chemie daselbst, früher Pharmaceut, der in Ost-Böhmen botanisirte. 2) Von orevdg schmal und pö//o» Blatt. 704 Polygonaceae. 1136. X 1137. R. maritimus X Uecranicus s. S. 705. 1136. X 1138. R. maritimus X pulcher 1136. X 1139. R. maritimus X obtusifolius 1136. X 1140. R. maritimus X odontocarpus 1136. X 1141. R. maritimus X conglomeratus (1136. X 1141.) X 1138. R. (maritimus X con- glomeratus) X pulcher (1136. X 1141.) X 1139. R. (maritimus X con- | * ®” Ende glomeratus) X obtusifolius von (1136. X 1141.) X 1140. R. (maritimus X con- glomeratus) X. odontocarpus 1136. X 1143. R. maritimus X erispus 1136. X 1139. X 1143. R. marilimus X obtusi- Folius X erispus (1136. X 1141.) X 1143. R. (maritimus X con- glomeratus) X erispus Lapathum. 1137. (3.) R. Ueränieus‘. (). Der Leitart, besonders in der Jugend sehr ähnlich, von ihr durch Folgendes verschieden: Ganze Pflanze bei der Fruchtreife roth gefärbt. Stengel meist ausgebreitet, meist 1—3 dm hoch, einfach oder ästig, oft schon anfangs roth. Untere Blätter länglich bis lanzettlich, in den dünneren Stiel verschmälert, zugespitzt, die mittleren länglich-linealisch, am Grunde ge- stutzt, geöhrt, allmählich verschmälert, die obersten linealisch, Blüthen- stände locker traubenartig; die Scheinquirle vielblüthig, nur selten genähert. Blüthenstiele dünn, am Grunde gegliedert, unter den Perigonabschnitten verdickt, so lang oder etwas länger als das Frucht- perigon. Perigonabschnitte rhombisch-pfriemlich zugespitzt, meist nur 2—3 mm lang, mit dicker Schwiele, länger als ihre meist 3 (2—4) Zähne; diese borstlich. Frucht zugespitzt, 1,5 mm lang, ver- waschen braun. An sandigen und schlammigen Ufern nur im nordöstlichsten Ge- biete in den Provinzen Posen und Westpreussen: von Thorn !!, Hohen- salza (Inowrazlaw) und Bromberg die Weichsel und Nogat abwärts bis zur Mündung, weiter an der Danziger Bucht bis Zoppot!! und Hoch- Redlau und am Frischen Haff! nicht selten. Polen. Galizien. Bl. Juli—September. R. ueranieus Fisch. Cat. Hort. Gorenki ed. 2. 16 (1812). Ledeb. Fl. Ross. III. 501. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 59. A. u. G. El. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 40 t. 184 fig. 1—3. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 102. — Lapathum rubellum Moench Meth. 355 (1794) z. T.? — Rumex rubellus Steud. Nomenel. ed. 1. 710 (1821)? — R. pulcherrimus ‚der Gärten nach Schult. Syst. VII. 1394 (1830). — #t. persicarioides 1) In der Ukraine (Süd-Russland) zuerst unterschieden, Rumex, 705 der Gärten nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 59 (1856). — R. den- tätus Hornem. Hort. Hafn. Suppl. 53 (1819) nicht L. Wenig veränderlich, Durch die schön rothen Stengel meist leicht kenntlich. 1136. X 1137. R. maritimus X ÜUeranicus s. unten. Bastard. A. ll: 2, 1136. X 1137. R. maritimus X Ueranieus. (-). Stengel etwa 2,5 dm hoch, stark verästelt mit weit abstehenden kantigen Aesten. Blätter lanzettlich, an den Rändern etwas wellig. Blüthenstände dicht, nur unterwärts lockerer, gelblich-röthlich, fast bis zur Spitze beblättert. Blüthenstiele dünn, nahe über dem Grunde gegliedert, etwa 1—11!/a mal so lang als die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte aufrecht oder abstehend, etwa so breit als die inneren. Innere Perigon- abschnitte mit dünnen meist rothen borstlichen Zähnen, die etwa so lang oder länger als die Perigonabschnitte sind. Schwielen ziemlich schmal, zugespitzt. Pollen zum grössten Theile, Früchte stets fehl- schlagend. Bisher nur mit den Erzeugern in Westpreussen: ÖOstseestrand zwischen Zoppot und Hoch-Redlau (Scharlok). R. maritimus + ueranicus (R. Scharlokir!)) Abromeit Fl. Öst- u. Westpreuss. 735 (bisher ined.; vgl. Phys. Oek. Ges. Königsb. XLVII. 260 [1906)]). (Bisher nur im Gebiete.) E 2. Untere Blätter am Grunde deutlich herzförmig, lang gestielt. Gesammtart R. puleher (No. 1138 und R. dentatus). 1138. (4.) R. pulcher (It.: Cavolaccio; kroat.: Scavlak, Scave]j; serb.: IIo.scko 3e.se, IIrapras). O—) (ob auch 2L?). Stengel einzeln oder mehrere, meist aufrecht, hin- und hergebogen, kantig-gefurcht, oft roth überlaufen, mit ausgebreiteten verlängerten, oftgebogenen Aesten. Untere Blätter in einer Rosette ausgebreitet, länglich, oft mehr oder weniger geigenförmig über dem Grunde zusammengezogen, oft mehr oder weniger buchtig, stumpf, wie die übrigen kahl oder unter- seits schwach behaart, die stengelständigen allmählich kürzer gestielt, lanzettlich, zugespitzt, die obersten sehr klein, linealisch-lanzettlich. Blüthenstände locker traubenartig; die Scheinquirle alle entfernt, viel- blüthig, fast alle mit kleinem Tragblatte. Blüthen vielehig, ihr Stiel kurz, gegliedert, in der Frucht zurückgebogen, kürzer als die Abschnitte des Fruchtperigons. Perigonabschnitte derb, deutlich netzaderig, läng- 1) S. III. S. 346 Fussn. 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 45 706 Polygonaceae, lich-oval, etwa 2—6 mm lang, stumpflich, mit einer Schwiele jederseits mit 2—8 derben oft stechenden Zähnen; diese (öfter mit 2 Spitzen) kürzer als der Perigonabschnitt. Schwielen ungleichmässig ausgebildet, oft 2 kleiner bis klein, die grösseren oft kraus. Frucht kastanienbraun. An Wegrändern, an steinigen Plätzen, auch auf Aeckern und in Gärten; bei uns einheimisch nur im Mittelmeergebiet (über dessen Grenzen die Art sich bis zur Ober-Rheinfläche verbreitet) und im süd- lichen Gebiet der Pannonischen Flora. Provence, Riviera!! Dauphine, längs der Rhöne bis zur Westschweiz! Elsass bis Strassburg und Barr. Baden bis zum Kaiserstuhl! Piemont. Lombardei. Südl. Schweiz. Süd- Tirol. Venetien. Oesterreichisches Küstenland. Istrien mit den Inseln. Kroatien. Dalmatien!! Montenegro. Hercegovina. Bosnien. Slavonien. Süd-Ungarn. Siebenbürgen. Steigt in Wallis bis ca. 700 m (Jaccard 309), in Tirol bis 400 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 55), in Montenegro nach Rohlena bis 800 m. Im übrigen Gebiet öfter ver- schleppt, so in den Niederlanden, bei Hamburg, Berlin, München, Dil- lingen. Bl. Juni— August. R. pulcher L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Koch Syn. ed. 2. 705. Gren. u. Godr. Fl. France III. 35. Boiss. Fl. Or. IV. 1012. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 77. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 39 t. 183 fig. 1—6. Nyman Consp. 634 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 101. — Lapathum sinuätum Lam. Fl. Franc. III. 5 (1778). — Lap. pulchrum Moench Meth. Suppl. 121 (1802). — Rumex lubereulätus und R. denticulatus K. Koch Linnaea XXIl. 208 (1849). — KR. unceinätus Ehrenb. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 58 (1856). — Lapathum bononiense Montand. Fl. Jura sept. 265 (1856). Einigermaassen veränderlich, man unterscheidet folgende Formen: A. Innere Perigonabschnitte ziemlich gleich lang; die Zähne an allen dreien etwa gleichartig ausgebildet. I. typicus. Pflanze kahl oder fast kahl. Blätter meist deutlich geigenförmig. Aeste oft verzweigt, abstehend. Die bei weitem verbreitetste Rasse im Verbreitungsgebiete der Art. R. pulcher «. typicus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 39 (1904). — R. pulcher a. normalis Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 78 (1910). Nach der Ausbildung der Zähne am Fruchtperigon sind zu unter- scheiden : a. mierodus!), Abschnitte des Fruchtperigons etwa 3—5 mm lang, kurz kammförmig gezähnt; die Zähne stachelig-borstig, etwa 1 mm lang, höchstens halb so breit wie der Perigonabschnitt. — Nicht selten. — R. pulcher «. 1. mierodus Beck a. a. O. 39 t. 183 fig. 3 (1904). — var. microdon Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F. XI. 59 (1897). — Hierzu gehören: 3, änodus?) (anodonta Hausskn, Mitt. Thür. BV. N. F. I. 34 [1891]. — 1) Von wızodg klein und ödodg Zahn. 2) Von « privativum und ödods. I. Rumex. 107 anodus Beck a. a. O. [1904]). Zühne an den Perigonabschnitten sehr klein. 3. oligodus!) (oligodonta Hausskn, a. a. O. [1891]. — olıgodus Beck a. a. O.). Jederseits nur 2—3 Zähne. 4. mieropliodus?) (mieropleiodonta Hausskn. a. a. O. [1891]. Trel. Rep. Miss. Bot. Gard. 1892 t. 29; micropleiodus Beck a. a, O.). Jeder- seits 5—6 kleine Zähne vorhanden, b. mäcrodus3). Abschnitte des Fruchtperigons grösser, 5 mm lang, mit 1,5—2,5 mm langen Zähnen; diese oft derber, stechend, meist kürzer als die Breite des Abschnittes. — Nicht selten. — R. pulcher «. 2. macrodus Beck a. a. 0. t. 183 fig. 4. v. macrodonta Hausskn. a. a. O. I. 34 (1891). macrodon Hausskn. a. a. 0. XI. 59 (1897) z. T. — R. suffocatus Moris in Bertol. Fl. It. IV, 242 (1839). — R. pulcher ß. echinatus Meissn. in DC. Prodr. XIV. 58 (1856) z. T. — R pulcher ß. sufocatus Moris Fl. Sard, III. 405 tab. CVIII. Arcang. Consp. Fl. It, ed. 2. 204 (1894). Richter- Gürke Pl. Eur. II. 101? Durch die Gestalt der Blätter sind ausgezeichnet: c. biauriculatus (Beck a. a. ©. 39 [1904]). Blätter am Grunde sehr tief herzförmig, die beiden Grundlappen daher öhrchenartig erscheinend,. — Seltener. undulatus (Boise. Fl. Or. IV. 1012 [1879]. — R. foveolatus Hochst. in Lorent Wander, 328 [1845]?). Blätter etwas wellig-kraus. — Unwichtige Abänderung, aus dem Kaukasus angegeben, sicher ähnlich auch bei uns.. — Boissier zieht hierzu R. reticulatus vgl. indessen R, pulcher X ob- lusifolius? (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * e divaricätus. Pflanze meist heller grün, mehr oder weniger flaumhaarig. Aeste meist einfach, aufrecht-abstehend. Blätter meist länglich-herzförmig, nicht zusammengezogen, daher nicht oder nur schwach geigenförmig stumpf, gleichfalls wollig-behaart. Abschnitte des Fruchtperigons wie bei voriger. Nur im eigentlichen Mittelmeergebiet in Süd-Frankreich. Dauphin& und Provence; Riviera!! Süd-Tirol. Kroatien. Dalmatien. Hercegovina. R. pulcher $. divaricatus Mert. u. Koch Deutschl. Fl. II. 613 (1826). Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 204. Beck in Rchb. Ice. XXIV. 40. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 78. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 101. — R. divaricatus L. Spec. pl. ed. 2. 478 (1762). Nyman Consp. 634 vgl. Koch Syn. ed. 2. 705. — R. Lapathum divaricatum Renault Fl. Dep. Orne 60 (1804). — HR. pulcher 8. hirtus Gren. u. Godr. Fl. France III. 35 (1855). — R. pulcher var. pubescens Ambrosi Fl. Tyr. austr. II. 200 (1857). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 101. Wie Beck a. a. OÖ. bemerkt, schreibt Rechinger (in Kern. Fl. Aust.-Hung. exs. No, 3078) der Pflanze irıthümlich geigenförmige Blätter zu; auch das Synonym Tilli Pis. 93 t. 37 fig. 2 (vgl. L. Mant. II) gehört nicht hierher. 1) Von ö/iyos wenig und ödods. 2) Von wıxoös klein, a/elov» mehr und ödods. 3) Von uaxodg lang, gross und ödods. 708 Polygonaceae, (Verbreitung der Rasse: Mediterranes Süd-Frankreich; Italien; Balkanhalbinsel; Kaukasus.) =] B. Abschnitte des Fruchtperigons sehr ungleich, einer viel grösser mit kräftigen Zähnen. Woödsiit). Pflanze meist gross und kräftige. Blätter gross, mehr oder weniger aufgerichtet. Abschnitte des Fruchtperigons herz- eiförmig, der grösste etwa 6 mm lang, jederseits mit 6—9 stechen- den, aufrecht-abstehenden, etwa 3 mm langen Zähnen und grosser fast gezähnt erscheinender Schwiele; übrige Perigonabschnitte etwa denen von macrodus ähnlich. Nur im Mittelmeergebiete, bei uns bisher nur in Istrien und Dalmatien (Beck in Rchb. Ice. XXIV. 40). R. pulcher d. Woodsii Arcang. Comp. Fl. It. ed. 1. 585 (1882). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 101. — R. Woodsti De Not. Cat. Sem. Hort. Roman. 1875. 28. Nuov. Giorn. Bot. Ital. VIII. 42 (1876). — R. pulcher y. heterodus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 40 t. 183 fie. 5 (1904). (Verbreitung der Rasse: Mittleres und südliches Italien ; Sieilien [Beck a. a. O.].) 1] (Verbreitung der Art: Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Süd-Russland; Kaukasus; Kleinasien; Syrien, Palästina, Assyrien ; Nord-Afrieca; Canarische Inseln; Madeira ; Süd-Africa; Brasilien) & 1138. X 1139. R. pulcher X obtusifolius 1138. X 1141. R. pulcher X conglomeratus s. am Ende 1138. X (1136 X 1141). R. pulcher X (maritimus von X. conglomeratus) Lapathum. 1138. X 1143. R. pulcher X crispus R. dentätus. (). Der Leitart sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Stengel meist unverzweigt oder am Grunde ästig. Aeste aufrecht abstehend, beblättert. Untere Blätter gestielt, aus abgerundetem oder undeutlich herzförmigem Grunde länglich, nur mitunter etwas geigenförmig, stumpf, schwach wellig. Blüthenstände lang traubig, die Scheinquirle sämmtlich mit einem linealisch-lanzettlichen am Grunde keilförmigen Tragblatte. Innere Perigonabschnitte an der Frucht meist 4,5—5,5 em lang, jederseits mit 1—3, seltener 4—5 Zähnen, diese pfriemlich, abstehend, so lang oder gar etwas länger als die Breite der Perigonabschnitte beträgt. In Nord-Afriea und West-Asien einheimisch, im Gebiet bisher nur einmal als Flüchtling aus dem ehemaligen Botanischen Garten in Berlin (W. Müller 1557!) beobachtet. Doch wäre an den Mittelmeer- und Adria-Häfen auf diese Art zu achten, Bl. Juni— August, R, dentatus L. Mant. II. 226 (1767). Boiss. Fl. Or. IV. 1013. Beck in Rehb. Ie. XXIV., 40 t. 18? fig. 7. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 102. — R. Menzalensis 2) Ehrenb, Herb. nach Boiss, Fl. Or. IV. 1013 (1879). 1) S. I. $S. 44 Fussn. 4; 2. Aufl. S. 69 Fussn, 1. 2) Nach dem Fundort Menzale in Aegypten. Rumex. 709 Aendert ab: B. strietus (R. sirietus Link Enum. Hort. Berol. 350 [1821]. — R. Ehren- bergii!) Meissn. in DC. Prodr. XIV. 56 [1856]. — R. Klotschidnus?) Meissner a. a. O. 57 [1856]. — R. quadridentätus Ehrenb. Herb. nach Boiss. Fl. Or. IV. 1013 [1879]. — R. dentatus ß. pleiodon 3) Boiss. a. a. O. [1879]. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 40). Innere Perigonabschnitte jederseits mit 3—5 Zähnen. Haussknecht zieht (a. a. O.) R. dentatus als var. macrodonta4) zu R, pulcher ; indess, obwohl wir zugeben, dass die Merkmale des Fruchtkelches schwanken und nicht immer eine sichere Unterscheidung gestatten, müssen wir doch (auch nach den Erfahrungen Ascherson’s in Aegypten) Bornmüller beistimmen, der sich wegen der völlig verschiedenen Tracht, namentlich die unverzweigten oder aufrecht ästigen bis an die Spitze beblätterten Stengel, die grösseren Fruchtkelche für die speeifische Trennung des R. dentatus brieflich ausspricht. Mit der var, B. identifieirt Haussknecht (Ber. Thür, Bot. V. N. F. I, 34 [1891]) eine bei Triest von Tommasini gesammelte, von diesem als R. pulcher mitgetheilte Pflanze. Ascherson vermuthete (Ber. d. Deutschen Bot. G. X [1892] [124]), dass es sich um eine Adventivpflanze handeln könne, Doch müssen wir nach der von Bornmüller mitgetheilten Probe der Triestiner und der von H. eben- dahin gezogenen Pflanze von Nauplia und Methana der Ansicht des letzteren bei- stimmen, dass nur Formen von R. pulcher vorliegen. (Vorder-Asien bis Afghanistan, Beludschistan und dem nördlichen Indien; Nord-Africa.) b. Pflanze stets ausdauernd. Stengel aufrecht. Untere Blätter meist sehr gross, langgestielt, die oberen klein, oft sitzend. Innere Perigonabschnitte mit Zähnen, die kürzer als der sie tragende Abschnitt sind, oder ganzrandig (vgl. auch R. pulcher S: +706,.. 707). 1. Innere Perigonabschnitte beträchtlich länger als breit, selten etwa so lang als breit, dann scharf und spitz grannig gezähnt. 1139. (5.) RB. obtusifolius (Ross-Mangold; plattd.: Botterbläder, Loddik, Lodkenbläder, Roodschink; niederl.: IJzerhard, Bitterblad ; franz.: Patience sauvage; serb.: Komwurrar, Ilrara»r). 9. Wurzel dick spindelförmig, dunkelbraun, innen gelblich. Stengel unverzweigt oder ästig, meist 6—12 dm hoch, kantig, öfter warzig, verkahlend, meist braunroth überlaufen. Untere Blätter herzeiförmig bis breit- elliptisch, stumpf oder spitzlich, die übrigen spitz, meist etwa 1,5 dm lang und 8 cm breit, die mittleren am Grunde herzförmig, die obersten 1) S. II. 1. S. 564 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 19. April 1795 + 27. Juni 1876. 2) Nach Johann Friedrich Klotzsch, * 9. Juni 1805 Wittenberg 7 5. Nov. 1860 Berlin, Custos des Kgl. Herbariums daselbst und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, hervorragendem Mykologen (Herbarium vivum myeologieum Berol. 1832, fortgesetzt seit 1842 von Rabenhorst s. I. S. 143 Fussn. 4, 2. Aufl. S. 216 Fussn, 5). Von seinen systematischen Arbeiten sind besonders zu erwähnen die über die Classe der Bicornes (Linnaea XXXIV. 1), über die Aristolochiaceae (Monatsb. der Preuss, Akademie der Wiss. 1859. 571) und über die Classe der Trieoccae (z. T. mit A. Garcke Abhandl. Akad. Wiss, 1859. 1). 3) Von zZeio» mehr und ödov’gs Zahn. s) Von uaxgög lang und ödovds Zahn. 1% 710 Polygonaceae., länglich-lanzettlich, am Grunde verschmälert, alle ganzrandig oder wellig ausgeschweift, grasgrün, oft roth gefleckt. Blüthenstände ver- längert-rispig, unterwärts beblättert, unterbrochen, oberwärts blatt- los, öfter ununterbrochen. Fruchtstiele derb, verlängert, oberwärts ver- diekt. Innere Perigonabschnitte länglich-dreieckig, meist 2—4 (—5,5) mm lang, stumpf, meist am Grunde beiderseits mit 3—5 pfriemenförmigen Zähnen, oberwärts ganzrandig, alle schwielentragend oder 1 oder 2 ohne Schwiele, oft kaum halb so lang als die Blüthenstiele. Frucht ziemlich klein, 2—2,5 mm lang, am Grunde zusammengezogen, oben spitz. In feuchten Gebüschen, an Wegrändern in Laubwäldern, im ganzen Gebiete häufig, auch auf den Nordsee-Inseln. Steigt in Wallis bis 1850 m (Jaccard 310), in Tirol bis 1600 m (Dalla Torreu.Sarnth, VI. 2. 86), in Bayern bis 1500 m (Prantl 162), ebenso in Steiermark (Hayek FI. Stei. I. 196), in Kärnten noch bei 2000 m (Pacher IL 2, 40), in Ost-Ungarn bis 1230 m (Kerner ÖBZ. XXV. 354), in Bosnien-Hercegovina bis 1750 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 418 [138)). Bl. Juni— August. R. obtusifolius L. Spec. pl. ed. 1. 335 (1753). Koch Syn. ed. 2. 705. Boiss. Fl. Or. IV. 1011. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 380. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rchb. Ie. XXIV. 37 t. 150, 181. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 77. Nyman Consp. 634 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 99. — Lapathum obtusifolium Moench Meth. 356 (1794). — Lapathum obtusätum Montandon Fl. Jura sept. 265 (1856). Die Art wird nach Maly (briefl.) auch Grindampfer, Grind- oder Mengelwurz genannt und liefert die nur noch in Frankreich (s. S. 713) offieinelle Radix Lapathi (früher R. Lapathi acuti) (Dierbach in Hänle u. Geiger Mag. Pharm, II. 6, 115, 7. 5). Einigermaassen veränderlich (vgl. Velenovsky ÖBZ, XXXII [1883] 324); man unterscheidet folgende Formen: A. agröstis. Pflanze meist kräftig. Blätter auf meist steifem Stiele, derb, meist länglich-eiförmig (bis rundlich-eiförmig, stumpf) stumpf- lich oder spitzlich, oft ziemlich schmal, unterseits namentlich auf den Nerven, wie auch der Stiel und öfter auch der Stengel, mit kurzen dicklichen Haaren besetzt. Blüthenstände steif aufrecht, meist rispig, wenigstens oberwärts dicht und auch meist ziemlich diek. Innere Abschnitte des Fruchtperigons gross, meist etwa 4 mm lang, oft spitz, meist eiförmig-dreieckig, meist derb, jederseits mit 3— 5 Zähnen, von denen 1—2 verlängert bis pfriemlich sind, und oft die Länge der Breite des Abschnittes erreichen. ‚In den meisten Theilen des Gebietes, besonders aber im Westen die überwiegend vorkommende Rasse; namentlich an Weg- und Ackerrändern, an Zäunen und Hecken. R. obtusifolius P. agrestis Fries Novit. ed. 2. 99 (1828), Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 380. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 38 t. 181 fig. 1—3. Rouy a. a. OÖ. 77. Richter-Gürke Pl. Eur. II. Rumex, 11 100. — R. Oxyläpathum Güldenstädt Reise II. 291 (1791)? — Lapathum acttum Gilib. Exerc. phyt. II. 445 (1792). — R. ob- tusifolius [L. a. a. O. z. T.]| Wallr. Sched. erit. I. 161 (1822). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 53. — R. obtusifolius a. macro- cärpa*) Dierb. in Geiger Mag. IV. 16. 21 (1826). — R. divari- catus Fries Novit. Fl. Suec. Mant. III. 25 (1842) nicht L. — R. Wallröthii?) Nyman Syll. Fl. Eur. 327 (1855). — R. Friesii?) Gren. u. Godr. Fl. France III. 36 (1855—56) nicht J. E. Aresch. (1836). — R. obtusifolius «. Frriesiüu Döll Fl. Bad. 598 (1859). — R. gräeilis Schur Enum. pl. Transs. 579 (1866). — R. ob- tusifolius y. divaricatus Hartman Skand. Fl. ed. 11. 337 (1879). — .R. obtusifolius f. conferta macräntha*) macrodönta?) Hausskn. Mitth. Thür. Bot. V. N. F. I. 32 (1891). — R. obtusifolius subsp. R. Friesii Rechinger OBZ. XLI (1892) 51. Die Rasse ist durch zahlreiche Zwischenformen mit der folgenden ver- bunden (vgl. Murbeck Lunds Univ. Arskr, XXVII. 45, Reehinger OBZ XLII [1892] 52), Hierzu gehören folgende Abänderungen: I. subulatus. Grundblätter rundlich-eiförmig, stumpf, die stengelständigen länglich bis linealisch, spitz. Rispe meist gross, mit aufrechten Aesten, Ab- schnitte des Fruchtperigons 5 mm lang und 3—4 nım breit, an der Spitze nicht vorgezogen, dreieckig; ihre Zähne pfriemlich verlängert, 3—4 mm lang, — Selten, Kärnten, Griechenland ete., aber wohl oft übersehen. — R. ob- tusifolius Subsp. ec, subulatus Rechinger OBZ. XLII (1892) 51. Haläcsy Consp. Fl. Graeec. III. 63. Durch die Gestalt der Blätter ist ausgezeichnet: b. pandurifölia,. Grundblätter mehr oder weniger deutlich geigenförmig, über dem Grunde nierenförmig eingezogen, oberwärts verkehrt-eiförmig. — Ungarn: Budapest und wohl auch anderwärts. — R. obtusifoluus ß. pandurifolia Borbäs OBZ. XXXIX (1589) 310. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 38. Weiter gehören hierher: III. abbreviatus (Zapat. Consp. Fl. Galie, erit. II. 106 [1908]). Pflanze gross. Zweige des Fruchtstandes abstehend, kurz, 6—9 em lang. IV. seminüdus (Zapat. a. a, O. [1908]). Von den inneren Perigonabschnitten nur 1 oder 2 schwielentragend. — Selten. V. simplex (Zapat. a. a. O. [1908]). Niedrig, wenig mehr als 3 dm hoch. Blätter viel kleiner, die unteren etwa 3 cm lang. Blüthenstand unverzweigt, der untere Scheinquirl schon nahe über dem Grunde sitzend, die unteren entfernt. — An trocknen Orten, Wohl nur als Farbenspielarten sind aufzufassen: l. cöoncolor (Wallr. Sched. erit. I. 167 [1822]). Pflanze ganz grün oder grünlich. l. purpureus (Peterm. Fl. Lips. 266 [1838]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rehb. Ie. XXIV. 38. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 77. — R. purpüreus Poir. Diet. V. 63 (1804). — R, obtusi- folius 3. discolor Wallr. Sched, erit. I. 168 [1822]. Koch Syn. ed. 2. 706. I) Von uaxoög lang, gross und %#agzds Frucht. 2) S. VI. 2. S. 28 Fussn. 1. 3) S. I. 8. 224 Fussn. 1, IV, S. 279 Fussn, 1. *) Von wazodg lang, gross und @vdog Blüthe. 5) Von uazodg und ödodg Zahn. 712 Polygonaceae. — .R. obtusifolius y. erythrochroa !) Dierb. a. a. O. (1826). — R. obtusifolius b. subsanguineus Schur Enum. pl. Transs. 580 [1866]). Blattstiele, Blatt- nerven und Blüthenstände blutroth. (Verbreitung der Rasse: Wohl im ganzen Verbreitungsgebiete der Art.) * silv&stris. Pflanze schlanker. Grundständige Blätter breiter, meist breit elliptisch bis eiförmig, stets stumpf. Blüthenstände meist rispig zusammengesetzt, meist bis zur Spitze unterbrochen. Innere Perigonabschnitte zur Fruchtzeit meist nicht viel über halb so lang als bei voriger Rasse, meist nur etwa 2,5—3 mm lang, seltener bis 5 mm lang, meist länglich-dreieckig, an der Spitze zusammen- gezogen, meist dünner und undeutlich nervig, schwach gezähnt, mit wenigen kurzen dreieckigen Zähnen, oder ganzrandig, meist alle mit einer länglichen Schwiele. Nicht selten auf feuchten Wiesen, an Ackerrändern, in Ge- büschen, an Waldrändern und Lichtungen; besonders im südlicheren Gebiete verbreitet, dort meist am häufigsten, im Westen viel seltener als vorige Rasse. R. obtusifolius a. silvestris Fries Novit. ed. 2. 99 (1828). Koch Syn. ed. 1. 614 (1837) ed. 2. 706. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 37 t. 180 fig. 1—5. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 77. — Lapathum silvestre Lam. Fl. Franc. III. 4 (1778). — Rumex silvestris Wallr. Sched. erit. I. 161 (1822). Nyman Consp. 634. Suppl. 270. — R. laevı- gatus Willd. in Spreng. Syst. II. 159 (1825). Nyman Consp. 634. — R. obtusifolius 8. microcärpa?) Dierb. a. a. OÖ. (1826). Döll Rhein. Fl. 304 (1843). — R. söpium M. Bieb. nach R. u. Schult. Syst. VII. 2. 1728 (1830. — KR. obtusifolius y. densiflörus Metsch Fl. Henneb. 223 (1845)? — R. syriacus Meissn. in DC. Prodr. XIV. 53 (1856). — R. Rugelii?) Meissn. a. a. O. 54 (1856). — R. patens Ind. sem. Hort. Berol. 1851? nach Meissn. a.a.O. 54 (1856). — R. dietyocärpus*) Boiss. u. Buhse Nouv. M&m. Soc. Nat. Mose. XII. 192 (1860). — R. acttus Kit. Linnaea XXXII. 366 (1863) nicht L. — R. obtusifolius var. tränsiens Simonk. Math. term. közl. XVI. 119 (1881). — R. ob- tusifolius $. mieräntha ®), microdönta®) Hausskn. Mitth. Thüringer BV.N.F. 1.32 (1891). — R. obtusifolius subspee. silvester Rechinger ÖBZ. XLII (1892) 51. — R. obtusifolius ß. typicus Beck Fl. Nieder-Oesterr. 319 (1890). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 380. Aendert gleichfalls ab; auch von dieser Rasse ist eine rothgefärbte Form nieht selten, die wie die der vorigen von vielen Schriftstellern, namentlich des 1) Von &ovihoös roth und zeog Haut, Farbe. 2) Von uızodg klein und xagnos Frucht. 3) S. S, 454 Fussn. 2. 4) Von d/xrvwov Netz und zapzös. 5) Von wırodg klein und @vdos Blüthe, 6) Von wıxods und ödovög Zahn. Rumex, 713 südlichen Gebietes, mit dem obengenannten Poiret-Petermann’schen Namen purpureus bezeichnet wird. — Erwähnenswerth ist: II. subalpinus. Blüthenstände kurz, an der Spitze des Stengels gedrängt. Abschnitte des Fruchtperigons schmäler und verhältnismässig länger, nur eine von ihnen eine Schwiele tragend; die Schwielen klein. — Siebenbürgen. Nieder-Oesterreich: auf dem Schneeberg in 1440 m Höhe (Beck). Sicher auch anderwärts in der subalpinen Region. — Pt. obtusifolius a. subalpinus Schur Enum. pl. Transs, 579 (1866). — R. subalpinus Simonk. Enum, Fl, Transs, 472 (1887). Weiter gehören hierher als Uebergangsformen zur Rasse agrestis: II. intermedius (Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 107 [1908]). Innere Perigonabschnitte dreieckig-eiförmig, 2,5—3,5 mm lang und 1,5—2,5 mm breit, gezähnt, die Zähne z. T. öfter fast pfriemlich, nur 1 oder 2 Abschnitte schwielentragend. Frucht 2—2,5 mm lang. — Galizien, IV. pseudoagrestis (Zapat. a. a. O. [1908]). Innere Perigonabschnitte denen der vorigen Form ähnlich, meist ein Zahn stark vorgezogen, 0,5—1 mm lang. Frucht 2 mm lang oder kaum grösser, — Galizien, V. grandis (Zapal. a. a. O. [1908]. Kräftig. Blüthenstand sehr gross, bis 7,5 dm lang. Stengelblätter länglich-herzförmig, bis über 2 dm lang und 1 dm breit. Innere Perigonabschnitte 3,5 mm lang und 2,5 mm breit, alle schwielentragend mit meist pfriemlichen Zähnen. (Verbreitung der Rasse: Wohl wie die Art, aber im südlichen Europa viel häufiger; im westlichen und besonders nordwestlichen Europa sehr selten.) * Off. Patience (racine) Ph. Gall. (von dieser und anderen Arten). (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Fär- Oer; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Balearen ; Italien; Balkanhalbinsel; nördliches bis südliches Russland; Krim; Kaukasus; Transkaukasien; “Kleinasien; Syrien bis Nord-Persien ; Afghanistan und Beludschistan; Sibirien; Nord-Afriea; Makaronesien ; Nord- und Süd-America.) * 1136. X 1139. R. maritimus X obtusifolius \ s. Ende von 1138. X 1139. R. pulcher x obtusifolius | Lapathum. 1139. X 1140. R. obtusifolius X odontocarpus s. S. 715. 1139. X 1140. R. obtusifolius X conglomeratus 1139. X (1136. X 1141.) R. obtusifolius X (mari- timus X conglomeratus) 1136. X 1139. X 1143. R. maritimus X. obtusi- folius X crispus u. R. marit. X erispus 1139. X 1148. R. obtusifolius X aquaticus 1139. X 1149. R. obtusifolius X alpinus s. Ende von Lapathum. 1140. (6.) R. odontocäarpus!). 2}. Stengel meist etwa 5 dm bis 1 m hoch. Grundständige Blätter länglich bis länglich-lanzettlich, meist etwa 2 dm lang und 4 cm breit, oft beiderseits verschmälert 1) Von ödods Zahn und »aords Frucht. 714 Polygonaceae. spitz bis zugespitzt, hinfällig, am Rande mehr oder weniger wellig- kraus, denen von R. cerispus ähnlich, niemals denen von R. obtusi- folius; die stengelständigen nach oben allmählich kleiner werdend, die obersten fast linealisch, sitzend. Blüthenstand meist eine schlanke zu- sammengezogene Rispe darstellend, die Zweige locker bis etwas dicht mit den Scheinquirien besetzt, oft unterbrochen. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, ziemlich lang und dünn, meist 1,5—2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte.e Innere Perigonabschnitte breit dreieckig-oval, etwa 4—5 mm lang und etwa ebenso breit, fast vom Grunde bis zur Spitze gezähnt, an der kurzen breit-dreieckigen Spitze nicht vorgezogen und ganzrandig; alle Abschnitte Schwielen tragend. An feuchten Stellen, auf Wiesen und in Sümpfen, an Wegrändern, öfter auch an salzhaltigen Orten nur im südöstlichen Gebiete. Nieder- Oesterreich stellenweise besonders bei Wien verbreitet. Süd-Mähren: zerstreut (Beck in Rehb. Ic. XXIV. 60). In Ungarn in der Ebene von Budapest!! bis Orsova; Neusiedler See. Siebenbürgen häufig. Ein- geschleppt bei Königsberg i. Pr. 1904 beobachtet (Abromeit Phys. Oek. Ges. XLVII. 260. ABZ. XII. 86. Fl. von Öst- u. Westpr. 728 und briefl.. Bl. Juli—September. R. odontocarpus Sändor nach Borb. ÖBZ. XXXVII (1887) 334. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 38 t. 182 fig. 1—5 (1904). — R. cerispus b. dentatus Schur Enum. pl. Transs. 580 (1866). — R. pratensis f. biförmis Menyh. Kalosca videk. növ. 161 (1877). Beck Fl. Nieder- Oesterr. 893. — R. stenophyllus‘) Simonk. Termeszetrajzi füz 1877. Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 101 nicht Ledeb. — R. erıspus var, odontocarpus Sändor in Herb. Univ. Pest.; Borb. Budap. &s körny növ. 78 (1879). — R. biförmis Borb. in Kern. Fl. exs. Austr.-Hung. no. 1014. Schedae III. 130 (1884). Comit. Bekes. 62 (1881). Rechinger ÖBZ. XLI (1891) 402. Nyman Consp. Suppl. 270, 372 nicht Lange (1857). Eine eigenartige und etwas kritische Pflanze, die in der Tracht, namentlich der Blätter an R. erispus erinnert, aber durch das Fruchtperigon ete. sich hier an- schliesst, Bulgarien ?; Süd-Russland; Central-Asien; Sibirien.) ix? g ; j 1136. X 1140. R. maritimus X odonlocarpus s. Ende von Lapathum. 1139. X 1140. R. obtusifolius X odontocarpus s. S. 715. 1140. X 1141. R. odontocarpus X conglomeratus 1140. X (1136. X 1141). R.odontocarpus X (mart- [= Ende von timus X conglomeratus) | Poren 1140, X 1147. R. odontocarpus X patientia 1) S, S, 699 Fussn, 3. Rumex. 715 Bastard. ArER,D 1 1139. X 1140. R. obtusiföolius X odontocäarpus. 21. In der Tracht dem R. obtusifolius selvestris ähnlich, in der Blattgestalt dem R. odontocarpus gleichend. Scheinquirle ohne Blätter. Innere Perigon- blätter zur Fruchtzeit von wechselnder Gestalt, bis 3 mm lang, dann oft in eine Spitze vorgezogen und mit pfriemlichen Zähnen, alle mit einer Schwiele oder z. T. ohne solche, andere Früchte mit kleinen inneren Abschnitten; diese dann mehr oder weniger ganzrandig und meist ohne Schwiele (wohl solche von fehlschlagenden Blüthen). Auf Haferfeidern in Mähren: bei Saitz (Wildt) mit Aumex odontocarpus und R. cerispus. R. odontocarpus %. obtusifolvus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 59 (1904). — R. silvestris X biformis (R. Wettsteinii!)) Wildt ÖBZ. LIV (1904) 380. Wie Beck a.a. O. mit Recht hervorhebt, sind die inneren Perigonblätter bei diesem Bastard für die vermeintlichen Eltern recht klein; da R. obtusifolius am Fundorte nicht angegeben ist, hält Beck die Deutung nicht für ganz sicher. (Bisher nur im Gebiete.) E 2. Innere Perigonabschnitte schmal-länglich, stumpf, fast oder völlig ganzrandig; viel kleiner als bei der vorigen und bei den folgenden, Gesammtart R. sanguineus (No. 1141 und 1142). 1141. (7.) R. conglomerätus. 2. Wurzel spindelförmig. Stengel aufrecht, gerade oder hin- und hergebogen, meist 3—9 dm lang, kantig, oft roth überlaufen, meist abstehend ästig. Untere Blätter läng- lich bis länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde gestutzt abgerundet bis herzförmig, selten schwach geöhrt (geigenförmig), stumpf oder spitz, am Rande kaum wellig; die übrigen Blätter länglich-lanzettlich bis lan- zettlich, spitz, die mittleren am Grunde herzförmig. Blüthenstand meist gross, pyramidal, mit gebogen abstehenden meist unverzweigten Aesten. Traubenartige Theilblüthenstände unterbrochen, bis fast zur Spitze beblättert, höchstens die oberen Scheinquirle ohne Blätter. Blüthenstiele über dem Grunde gegliedert, oft kürzer, höchstens um die Hälfte länger als die Frucht. Aeussere Perigonabschnitte mehr als die Hälfte der Breite der inneren erreichend; diese untereinander ziem- lich gleich lang, länglich bis länglich-oval, 2,5 bis wenig über 3 mm lang und 1 bis fast 2 mm breit, etwas lederartig, ganzrandig, meist alle schwielentragend; die Schwielen länglich bis halbkugelig, auf- getrieben, oft über halb so lang als die Abschnitte. Frucht etwa 1,5 mm lang, scharf-kantig, schwarzbraun, am Grunde abgerundet, oben spitz. S. I. S. 232 Fussn. 2, III. S. 811 Fussn. 1, IV. S. 404 Fussn. 1. W. ist jetzt K. K. Hofrath. 716 Polygonaceae. An Ufern, in feuchten Gebüschen, an Wegrändern, nicht selten auch auf feuchten Waldwegen und an Lichtungen durch fast das ganze Gebiet nicht selten, auch auf den Nordsee-Inseln. Nach Haussknecht (Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 57) besonders auf Kalkboden. Beobachtet in Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 84), in Bayern bis 800 m (Prantl 162), in Ost-Ungarn bis 200 m (Kerner ÖBZ. XXV. 353), in Galizien noch bei 630 m (Zapalowiez Consp. Fl. Gal. I). Bl. Juni—August, hier und da bis in den Herbst. R. conglomeratus Murr. Prodr. Fl. Gött. 52 (1770). Koch Syn. ed. 2. 704. A.u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Murb. Bot. Not. 1899. 27. Beck in Rchb. Ie. XXIV. 24 t. 166 fig. 1—8. Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 76. Nyman Consp. 634 Suppl. 270. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 95. — Lapathum Hydroläpathum!) Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 262 (1762)? — Rumex glomerätus Schreb. Spie. Fl. Lips. 64 (1771). — R. dubius Retz. Fl. Scand. Prodr. 64 (1779). — R. Nemoläpathum?) Ehrh. Beitr. I. 181 (1787) z. T. — R. un- dulatus Schrank Baier. Fl. I. 625 (1789). — R. virgätus Haenke in Jirasek Beob. Riesengeb. 39 (1791). — Lapathum glomeratum Gilib. Exere. phyt. II. 444 (1792). — Lap. virgatum Moench Meth. 355 (1794). — Rumex paludösus With. Bot. arrang. Brit. pl. ed. 3. II. 354 (1796). — R. aciıtus Sm. Fl. Brit. I. 391 (1800) nicht L. — Lapalhum conglomeratum S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II. 273 (1821). — Rumex ferrugineus Willd. in Spreng. Syst. VII. 158 (1825)? — R. tairieus der Gärten nach Schult. fil. Syst. VII. 2. 1411 (1830). — AR. Nemolapathum b. bracteätus Döll Rhein. Fl. 306 (1843). Gleichfalls einigermaassen veränderlich; man unterscheidet folgende Formen: A. Scheinquirle im Blüthenstande mit einem Tragblatte versehen, höchstens die obersten ohne solches. I. vulgäris. Blüthenstand ziemlich wenig ästig, die Aeste aufrecht bis etwas abstehend, verlängert, oft zugespitzt, oft ziemlich spärlich ästig. Innere Perigonabschnitte mit länglich-linealischer glatter Schwiele. — Meist die häufigste Form. — R. conglomeratus «a. vulgaris Wallr. Sched. erit. 156 (1822). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 25. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. XI. 76. — Hierzu gehört: a. subsimplex (Trim. Journ. of bot. XV. 134 [1877]. Beck a. a. O.). Stengel niedrig, fast unverzweigt. Blüthenstand verlängert, spärlich be- blättert. — Selten. Weiter gehören hierher: c. elatior (Zapal. Consp. Fl. Galie, erit. II. 110 [1908]). Pflanze bis über 1 m hoch mit ästigen Zweigen. — An üppigen Orten nicht selten. d. denticulatus (Zapat. a. a. ©. [1908]). Innere Perigonabschnitte unter- wärts undeutlich gezähnelt. — Galizien. Wohl nur eine Spielart ist: l. atripurpüreus (atropurpureus Aschers. Fl. Prov. Brand. 533 [1864]. A, u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268). Stengel, Blattstiele und Blatt- nerven dunkel purpurn. — So an sonnigen Orten, 1) Von ööwg Wasser und Adradov s. S. S. 699 Fussn, 1. 2) Von »£uog Viehweide, Waldung und Adrador. Rumex. 717 II. pusillus. Aeste des Blüthenstandes spreizend. Innere Perigonabschnitte länglich-oval, oft runzelig, mit dieker Schwiele, diese am Grunde oft grubig, gross. — Nicht selten an feuchten Ufern und an überschwemmten Stellen, — R. conglomeratus ß. pusillus Beck in Rehb. Ie. XXIV. 25 (1904). — R. campestris Savi Fl. Pis. I. 372 (1798) nicht L. — R. divarieatus Thuill. Fl. Par. &d. 2. 182 (1799) nicht L. — R. pusillus Delarb. Fl. d’Auv. ed, 2. 523 (1800). — R. Winterliit) Zuecagni Syn. pl. Hort. Florent. 45 (1806). Nyman Consp. 634. — R. pyenocärpus ?2) Wallr. Sched. erit. 157 (1822). — R. conglomeratus ß. divaricatus Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. 482 (1825). Rony in Rouy u, Foucaud Fl. France XII, 76. — R. conglomeratus ß. pyenocarpus Mert. u. Koch Deutschl. Fl. II. 613 (1826). — R. con- glomeratus b. campestris Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 96 (1897). B. Die meisten Scheinquirle ohne Blätter. Borr&ri3). Stengel aufrecht. Blätter ganzrandig. Abschnitte des Frucht- perigons alle mit Schwielen. Bisher nur in England, vielleicht aber auch bei uns, R. conglomeratus ß. Borreri Trimen Journ. of Bot. XIV. 310 (1876). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 25. — R. sangwineus Engl. bot. t. 1553 nach Trimen a. a, O., dort jedoch Tragblätter an den Scheinquirlen, Die Samen werden gegen Wechselfieber gebraucht (Dragendorff 190), (Verbreitung der Art: Südliche Skandinavische Halbinsel; Däne- mark; Island [wohl nur eingeführt]; Britische Inseln [wohl nur ver- schleppt]; Frankreich; Portugal?; Spanien; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Kur- distan; Kleinasien; Syrien; Libanon und Antilibanon; Nord- und Süd- Africa; Makaronesien; Nord-America.) * R. rupestris (s. S. 699) steht dem R, conglomeratus nahe und gehört zu dessen Gesammtart; er ist verschieden durch verlängerte, schmal-längliche am Grunde verschmälerte Blätter, länglichen schmalen nur am Grunde beblätterten Blüthenstand mit wenigen grundständigen aufrecht abstehenden kurzen Aesten und verlängerten über die Hälfte der Perigonabschnitte bedeckende Schwielen. — Vgl. über diese atlantische Art Trimen Journ. of Bot. XIV. 1 t. 173 (1876), Beck in Rchb. Ic, XXIV. 25 und Rouy in Rouy u. Foucaud Fl, France XII. 76, 1136. X 1141. R. marıtimus X conglomeratus 1138. X 1141. R. pulcher X conglomeratus (1136. X 1141.) X 1138. R. (maritimus X. con- glomeratus) X. pulcher 1139. X 1141. R. obtusifolius X conglomeratus s. S. 720. 1139. X 1136. X 1141. R. obtusifolius X (maritimus X con- glomeratus) s. am Ende von Lapathum. s. am Ende von Lapathum. 1) Nach Jakob Joseph Winterl, * 15. Apr. 1739 Steyer (Ob.-Oest.) 7 29. Nov. 1829 Budapest, 1771 Professor der Botanik und Chemie an der Universität Tyrnau mit der er 1777 nach Ofen, 1784 nach Pest versetzt wurde. W, veröffentlichte 1788 im Index horti bot. Univ. Hung. quae Pesthini est mit 25 Tafeln Beschreibungen und Abbildungen einer Anzahl Charakterpflanzen Mittel-Ungarns, von denen er die neuen aber seltsamer Weise nicht mit den Linn&’schen Regeln entsprechenden Namen belegte, sondern z. B. als Alyssum novam (= A. tortuosum W.K.), Astra- galus novus (= A. virgatus Pall.) bezeichnete, Vgl. Kanitz Linnaea XXXIII. 452, 2) Von zvxv6ög dieht und zagadg Frucht. 3) 8. II. 1. S. 453 Fussn. 1. Genauere Daten sind: * 13. Juni 1781 7 10. Jan. 1862 Henfield (Sussex). 718 Polygonaceae. 1140. X 1141. R. odontocarpus X. conglomeratus s. S. 722. 1140. X (1136. X 1141.) R. odontocarpus X (maritimus X conglomeratus). 1141. X 1142. R. conglomeratus X sanguwineus s. 8. 720. 1141. X. 1143. R. conglomeratus X erispus (1136. X 1141.) X 1143. R. (maritimus X con- glomeratus) X. erispus sam ErNe 1141. X 1146. R. conglomeratus X hydrolapa- a thum 1141. X 1146. R. conglomeratus X aquaticus Lapathum. 1139. X 1141. X 1148. R. obtusifolius X. con- glomeratus X aquaticus 1142. (8.) R. sanguineus. 2. Der vorigen Art sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Stengel einfach oder aufrecht-ästig, meist 6—9 dm hoch. Untere Blätter meist stumpf, etwas geigenförmig geöhrt. Blüthenstände nur am Grunde, seltener bis zur Mitte beblättert. Blüthenstiele über dem Grunde gegliedert. Innere Abschnitte des Fruchtperigons 3 bis fast 4 mm lang, schmäler, länglich-linealisch, fast zungenförmig, einer oder zwei schwielen- los, oft nur der dritte mit fast kugeliger rother Schwiele. An schattigen feuchten Waldstellen, gern an Quellen und an feuchten Waldwegen, meist sehr zerstreut, doch auch auf den Nieder- ländischen Nordsee-Inseln angegeben; bisher aus Tirol nicht nachgewiesen. Fehlt nach Haussknecht (Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 57) in Thüringen auf Kieselboden. Beobachtet in Ost-Ungarn bis 200 m (Kerner ÖBZ. XXV. 353), in Bosnien-Hercegovina bis 1000 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 417 [137]. Bl. Juni— August. R. sanguineus L. Spee. pl. ed. 1. 334 (1753). Koch Syn. ed. 2. 705. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 26 t. 167 fig. 1—10. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XH. 75. Nyman Consp. 634 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 96. — R. Nemolapathum‘) Ehrh. Beitr. I. 181 (1787) z. T. — KR. verti- eillätus Ueria Hort. Reg. Panorm. 164 (1789). — Lapathum san- guineum Moench Meth. 354 (1794). — Rumex Nemoläpathum P. sanguineus Roth Enum. Germ. I. 2. 16. Wallr. Sched. erit. 158 (1822). — R. actıtus Curt. Fl. Loud. ed. 2. III. 21 (1826) nicht L. — R, nemorösus ß. sanguineus Klett u. Richter Fl. Leipz. (1830). — R. nemorosus G. F. W. Mey. Chlor. Hanov. 479 (1836). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 379. — R. silväticus Herb. nach Steud. Nomenel. ed. 2. II. 486 (1841). — R. Nemolapathum var. ebracteätus Döll Rhein. Fl. 305 (1843). — R. Daghestänieus?) K. Koch Linnaea XXI. 209 (1849). — R. nemorosus ß. colorätus Gren. u. Godr. Fl. France III. 38 (1855). — Lapathum nemorosum Fourr. Ann. 1) S. S.!716 Fussn, 2. 2) Von K. Koch aus Daghestan in Transkaukasien beschrieben. Rumex. 719 Soc. Linn. Lyon N. S. XVII. 145 (1869). — R. oravieensis!) Wierzb. nach Nyman Consp. 634 (1882). Steht der vorigen Art sehr nahe und weiter fortgesetzte Beobachtungen werden vielleicht die ja schon von manchen befürwortete Vereinigung mit derselben recht- fertigen, wogegen indess die Unfruchtbarkeit des Bastardes 1141 X 1142 (s. S. 720) spricht. Aendert gleichfalls ab: l. genuinus (niederl.: Bloedkruid, Drakebloed). Stengel, Blattstiele und Blattnerven blutroth gefärbt. — So bei uns besonders im nördlicheren Gebiete seltener, — R. sanguineus a. genuwinus Koch Syn. ed. 1. 613 (1837). Meissen. in DC. Prodr. XIV. 49. A. u.G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 26. — R. sanguineus L. a. a. O. (1753) im engeren Sinne, aber einige andere der obengenannten Synonyma im engeren Sinne. — Wird in Wallis häufig ceultivirt (Moritzi 448), gibt verletzt einen rothen Saft (Schultes Oesterr, Fl. 2. Aufl, 576), daher auch die z. T. schon im 16. Jahrh. vorkommenden Namen Blutampfer, Drachenblut, franz.: Sang de dragon. Die Blätter wirken abführend, die Samen adstringierend. l. viridis, Stengel, Blattstiele und Blattnerven grün. — So in den meisten Gegenden am häufigsten. — R. sanguineus ß. viridis Koch a. a. O. 613 (1837). Meissn. a. a. O.; A. u.G. a. a. O.; Beck a. a. O.; Richter-Gürke PI. Eur. II. 97. — R. viridis Sibth. Fl. Oxon. 118 (1794). Sm. Fl. Brit. I. 390 (1800). — R. condy- lödes2) M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. I. 288 (1808). — R. nemorosus Schrad, nach Willd. Enum, Hort. Berol. 397 (1809). — R. exsänguis Kit. in Schult. Oesterr. Fl. ed. 2. I. 576 (1814). — Lapathum viride S. F. Gray Nat. Arr. Brit. pl. II. 274 (1821). — Rumex Nemolapathum var. exsanguis Wallr. Sched. erit. 158 (1822). Wohl nur eine Missbildung ist: m. auratus (R. auratus Sm. in Rees Cyel. XXX no. 30 [1814]. Campd. Mon. Rum. 90 t. 1 fig. 5 vgl. Beck in Rehb, Ic. XXIV. 26. — R. aüreus Höpfn. Mag. Naturk. Helv. IV. 35 (1789) Favrodine dor&e Reynier Mem. Soc. Laus. II. 261 (1788). — R. sanguineus y. Reynieri?) Meissn. in DC. Prodr. XIV. 49 [1856)). Blüthen alle männlich, grünroth; innere Perigonabschnitte fehlschlagend. Staub- blätter 9—12. — Einmal in der Schweiz gefunden. Wohl nicht zu trennen sind die von Gandoger (Fl. Lyonn. Nyman Consp- 634) unterschiedenen von Gürke (in Richter-Gürke Pl. Eur. 97 [1897]) als Varietäten aufgeführten R. fraternus, R. ınteger und R. microdon, die letzteren durch ganz- randige resp. kleingezähnte innere Perigonabschnitte charakterisirt; finden sich oft auf einer Pflanze vereint. (Südliche Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln ; Frankreich; Spanien; Sardinien; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Kleinasien; Nord-Persien; Sibirien; Nord-Africa; Nord- und Süd-America eingebürgert.) * 1139. X 1142. R. obtusifolius X sanguineus s. S. 720. 1141. X 1142. R. conglomeratus X sangwineus s. S. 720. 1142. X 1143. R. sanguineus X. crispus s. Ende von Lapathum. !) Nach dem Fundort Oravica im Banat. 2) Von #0vöö/n Beule, Schwiele. 3) Nach Louis Reynier, * 1762 + 17. Dec. 1824 Lausanne, 1798 Schatz- meister (directeur des revenus) der Fransözischen Expedition nach Aegypten, später Leiter des Postwesens (Intendant des postes) in Neapel (Wolff Biogr, IV. 354 nach Cas, de Candolle briefl.), 720 Polygonaceae, Bastarde., AL NNESD: 1141. X 1142. R. conglomerätus X sanguineus. 2. In der Tracht dem R. sangwineus meist am ähnlichsten. Stengel aufrecht, mit kurzen aufrecht abstehenden Aesten, seltener mit zahlreichen Stengeln und verlängerten Aesten. Scheinquirle bis fast zur Spitze der Blüthenstände beblättert. Innere Perigonabschnitte ganz- randig, mit länglich-rundlicher Schwiele, deren eine meist grösser, Öfter zwei sehr klein. Früchte fehlschlagend. Auf feuchten Waldwiesen etc. mit den Erzeugern, selten. Thüringen: Osterfeld; Orlamünde: Zeutsch (Haussknecht!), Weimar: Ettersberg. Prov. Sachsen: Erxleben, Altenhausen (Maass). Brandenburg: Putlitz. Schweiz: Winterthur (Siegfried). Mähren: Brünn (Wildt). Steier- mark: Alt-Aussee (Rechinger). R. conglomeratus X sanguineus (R. Ruhmere!)) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 73 (1885). Beck in Rechb. Ic. XXIV. 32 t. 171 fig. 1-—3. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 96. Von den sehr ähnliehen Erzeugern durch die Beblätterung des Blüthenstandes und die ungleichen Schwielen an den inneren Perigonabschnitten verschieden. — Bemerkenswerth ist, dass trotz der grossen Aehnlichkeit der Erzeuger, die ja ihre Artberechtigung (s. S. 719) zweifelhaft erscheinen lässt, die Bastarde völlig unfrucht- bar sind, eine Thatsache, die nicht für ihre sehr nahe Verwandtschaft spricht. Beck unterscheidet (a. a. O.) 2 Formen, deren erste er a) R. Ruhmert nennt, sie ist im wesentlichen durch kurze aufrecht abstehende Aeste ausgezeichnet, während die zweite kräftigere Form verlängerte hat. (Bisher nur im Gebiete.) 5 BTL B>0T. 1137. X 1141. R. obtusifolius X eonglomerätus. 2|. Meist ziemlich kräftige Pflanze, von der Tracht des R. obtusifolius; auch die unteren Blätter meist dieser Art ähnlich, meist lang gestielt, gross, länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde schwach herzförmig, an der Spitze stumpf bis spitz; mittlere Blätter am Grunde herzförmig, die oberen lanzetttlich. Blüthenstände bis fast zur Spitze beblättert. Blüthen- stiele nur bis 11/emal so lang als die inneren Perigonabschnitte; diese länglich-oval, an der Spitze vorgezogen, stumpf, 3,5 bis fast 5 mm lang und 2—2,5 mm breit, ganzrandig oder am unteren Theile schwach bis deutlich gezähnelt, meist alle schwielentragend. Früchte fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut durch das ganze Gebiet, wohl oft übersehen. R. conglomeratus X obtusifolius (R. abortivus) Ruhmer Jahrb. 3ot. Gart. Mus. Berlin I. 253 (1881). Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 72 (1885). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Murbeck Bot. Not. 1899. 29. Beck in Rehb. Ic, XXIV t. 173 fig. 1—3. Nyman Consp. Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 99. 1) S. II. 2. S. 451 Fussn. 1. Rumex, Tal Ziemlich veränderlich; Haussknecht unterschied (a. a. ©.) folgende Formen: A. subobtusifölius. In der Tracht dem AR. obtusifolius sehr ähnlich. Grund- blätter am Grunde ziemlich plötzlich abgerundet. Innere Perigonabschnitte ganzrandig bis fein gezähnt, einzeln bis alle schwielentragend. — Nicht selten, — R. congl. X obtusif. 1. subobtusifolius Haussknecht a, a. O. 72 (1885). — Hierzu gehört wohl als Missbildung m. sterilis (Haussknecht a. a. O, [1885)]). Pflanze vom Grunde an stark ästig. B. subeonglomerätus. In der Tracht dem R. conglomeratus am ähnlichsten, aber innere Perigonabschnitte grösser, breiter, ungleiehmässig gezähnelt, alle schwielentragend. — Seltener. — R. congl. X sang. 2. subeonglomeratus Hausskn. a. a. O. 73 (1885). Wie bei allen Bastarden zwischen Arten mit gezähnten und solchen mit ganz- randigen inneren Perigonabschnitten lässt sich der hibride Ursprung meist schon mit ziemlicher Sicherheit an der schwankenden Grösse und Ausbildung der Zähne selbst an einem Exemplare resp. an einer Blüthe erkennen. Wichtiger als die vorigen Formen erscheint: II. Salisburg&nsis!), Untere Blätter lang gestielt, länglich- elliptisch, etwa 3mal so lang als breit, am Grunde zusammen- gezogen, wie auch die oberen mehr oder weniger wellig-gekerbt, die mittleren und oberen Blätter allmählich schmäler werdend, bis die oberen lanzettlich. Blüthenstand sehr ästig, mit ver- längerten Aesten. Scheinquirle entfernt bis genähert, nur die unteren beblättert. Innere Perigonabschnitte schmal-länglich-drei- eckig, ganzrandig bis undeutlich gezähnelt, alle schwielentragend. Früchte nur zum Theil fehlschlagend. Bisher nur in Salzburg: bei Grödig (Rechinger), R. obtusifolius X conglomeratus II. Salisburgensis A.u. G. Syn. IV (1912). — R. conglomeratus X silwester (R. salis- burgensis) Fritsch u. Rechinger Verh. ZBG. Wien XLIX. 253 (1898). — R. conglomeratus X obtusifolius b. R. salisburgensis Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32 t. 173 fig. 7 (1904). Dureh Einwirkung der Rasse silvestris von R. obtusifolius entstanden. (U. Salisburg.: Bisher nur im Gebiete.) [EI (Verbreitung des Bastards: Bornholm; Britische Inseln ; Griechen- land.) *]| 1139. X 1142. R. obtusifolius X sanguineus. 2. Grund- blätter länglich-eiförmig, am Grunde gestutzt bis schwach herzförmig, oberwärts stumpf oder spitz, flach. Blüthenstände mit starren ver- längerten Aesten, reichlich beblättert. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, so lang bis doppelt so lang wie die inneren Perigonabschnitte; diese ungleich, länglich, 3,5—5 mm lang und 1,5—2,5 mm breit, an der Spitze vorgezogen, ganzrandig, unterwärts fein gekerbt oder mit mehreren ungleichen dreieckigen kurzen Zähnen, ein Abschnitt mit sehr grosser länglich-rundlicher Schwiele, die der anderen Abschnitte viel kleiner und öfter undeutlich. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut und wohl öfter übersehen. Bis- 1) Salisburgia, Salzburg. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 46 722 Polygonaceae. her in Holstein, Hannover, Westfalen, Thüringen, Harz, Königreich Sachsen. Nieder-Oesterreich: Purkersdorf, Vöslau (Rechinger). Galizien. Hercegovina: Suhagora (Murbeck,). RR. obtusifolius X sanguineus (R. Düfftii!)) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 78 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899. 32. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 36 t. 173 fig. 4—6. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 99. — R. obtusifolius X viridis (R. Blöckii?)) Zapalow. Consp. Fl. Galie. erit. II. 111 (1908). (Schweden ; Dänemark.) I] 1140. X 1141. R. odontocärpus X eonglomerätus. 2. In der Tracht soll dieser Bastard dem R. conglomeratus X crispus ähn- lich, von ihm aber durch spitzere pfriemliche Zähne an den inneren Perigonabschnitten verschieden sein. Scheinquirle in den Blüthenständen nit Laubblättern. Mähren: bei Saitz mit R. odontocarpus; R. conglomeratus nicht weit davon. R. conglomeratus X odontocarpus Beck in Rehb. Ice. XXIV. 59 (1904). — R. conglomeratus X biformis (R. Niesslii°)) Wildt ÖBZ. LIV (1904) 381. (Bisher nur im Gebiete.) |* 2. Innere Perigonabschnitte so lang oder wenig länger als breit, fast oder völlig ganzrandig. — Traubenartige Blüthenstände zuletzt dicht, oberwärts unbeblättert. a. Innere Perigonabschnitte sämmtlich oder doch einer von ihnen schwielentragend. 1. Blattstiel _oberseits flach. Blätter meist derb, fast leder- artig. a. Grundständige Blätter am Grunde verschmälert, gestutzt oder etwas herzförmig. Gesammtart R. erispus (No. 1143, 1144). 1143. (9.) R. erispus (Lorke, Krötenblätter, Grindwurz, Mangel- wurz, Kuhschwanz; niederl.: Koeleek, Kijlkwabben; it.: Rombione, Rombice; rum.: Dragavei, Stevie, Steghie; wend.: Kroweca, Krowecowy hopus, Krowina hopus, Krowecowy hogon; kroat.: Konjski sCavelj, Stavljak; serb.: Io.»cko 3e.se; litt.: Laukinnis Tabaka), 2%. Wurzel 1) 8, VL 1,8. 262 Füssen. 3% 2) Nach Bronislaw Blocki, * 6. Dee. 1854 Tuliglawy, Bezirk Sadowa-Wisznia in Galizien, seit 1881 Professor an der Landes-Forstschule in Lemberg (briefl.), hochverdient um die Flora dieses Kronlandes. 3) Nach Gustav Niessl von Mayendorf, * 26. Januar 1839 Verona (briefl.), seit 1865 Professor der Geodäsie und Astronomie an der Technischen Hochschule in Brünn, seit 1906 im Ruhestande in Wien, hochverdient um die Kenntniss der Flora Mährens, besonders un die der Kryptogamen und besonders der Pilze, Rumex, 723 dick spindelförmig, fast holzig, gelblich, oben mit zahlreichen vorjährigen Blättern. Stengel aufrecht, meist 3—8 dm hoch, gefurcht, kahl oder kurz raubhaarig, grünlich oder schmutzig rothbraun, unverzweigt oder oft vom Grunde an ästig, die Aeste meist kurz, aufrecht. Grundständige Blätter mit ziemlich schlaffen Stielen, lanzettlich bis länglich- lanzettlich, meist etwa 1 dm lang und 1,5—3 cm breit, spitz, am Rande wellig-kraus bis etwas gekerbt, grasgrün, kahl oder unter- seits (mit dem Stiele) besonders auf den Nerven kurz behaart; die oberen Blätter am Grunde verschmälert, sehr kurz gestielt, schmäler, spitz. Traubenförmige Blüthenstände schmal, oft locker, seltener dichter rispig, mit genäherten oder etwas entfernten Scheinquirlen, die unteren der letzteren mit laubartigen Tragblättern, die oberen ohne solche. Blüthenstiele dünn, verlängert, bis etwa 2 1/a mal so lang als die inneren Perigonabschnitte, unter der Mitte gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte “abstehend. InnerePerigonabschnitte gross, rundlich-herz- förmig, 3,5—5 mm lang, stumpf, am Rande schmal weisslich durch- scheinend, seltener wenig länger als breit, deutlich netzaderig, am Grunde öfter wenig gezähnelt, meist nur 1 Abschnitt, seltener alle schwielentragend. Frucht beiderseits spitz, 2,5—3 mm lang. Auf Wiesen, an Grabenrändern, besonders an Chausseegräben, auf und an feuchten Aeckern, an Wegen, Zäunen, auch auf Schuttplätzen ete. durch das ganze Gebiet, meist gemein; auch auf den Nordsee-Inseln!! Beobachtet in Wallis bis 1600 m (Jaccard 310), in Bayern bis 830 m (Prantl 162), in Ost-Ungarn bis 200 m (Kerner ÖBZ. XXV. 355), in Bosnien-Hercegovina bis 1000 m (Beck Wiss. Mitth. XXV. 416 [136]), in Galizien sogar noch bei 1515 m (Zapalowicz). Bl. Juni bis August. R. erispus L. Spec. pl. ed. 1. 335 (1753). Koch Syn. ed. 2. 706. Gren. u. Godr. Fl. France III. 38. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Pospich. Fl: Oesterr. Küstenl. I. 378. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 22 t. 163 fig. 1—7. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 73. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur, II, 93. — Lapathum crispum Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 261 (1772), — R. Fischeri!) Rchb. Ie. pl. erit. IV. 58 (1826)? — R. Regeli?) F. Schmidt Reise Amurl. 167 (1868)? — R. Luederi?) Münter Act. Congr. Bot. Amst. 1877. 188 (1879). — R. patientia var. erispus ©. Kuntze Rev. gen. pl. I. 560 (1891). Wird nach Maly (briefl.) auch Hasenampfer genannt, über Grindwurz vgl. auch S. 712. Franz. auch Patience parelle (De Candolle). Verhältnismässig wenig veränderlich ; man unterscheidet folgende Abänderungen: A. Innere Perigonabschnitte an den meisten Blüthen alle schwielentragend, die Schwielen aber meist ungleich gross. 1) S. II. 2. S. 473 Fussn. 1. 2) 8. VL i. S. 25 Fusen, 2. $ 3) Nach C. Lueder, 1873 Deutschem Consul in Shanghai, auf dessen Ver- anlassung der Dolmetscher des Consulats, Franzenbach, in der südlichen Mongolei lebende Rhabarberpflanzen für Prof. Münter in Greifswald sammelte. 46* 724 Polygonaceae. trigranulatus. In die Blüthenstände sind oft solche Blüthen bei- gemischt, von deren inneren Perigonabschnitten nur 1 oder 2 Schwielen tragen (nach Beek so besonders bei ceultivierten Exemplaren. — Die bei weitem häufigste Form. — R. crispus var. trigranulatus Bosw. Journ. of Bot, XII. 373 [1875]. — R. erispus «. typieus Beck Fl, Nieder-Oesterr, 320 (1890) in Rehb, Ice. XXIV. 22. — Hierzu gehören: II. integerrimus (Schur Enum, pl. Transs, 580 [1866]) Innere Perigon- abschnitte völlig ganzrandig. II. subeordätus (Warren Journ. of Bot. XIII. 347 [1875]. — f. dentatus Figert 74. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 43 [1896] nicht Schur). Innere Perigonblätter schwach, seltener deutlicher gezähnelt. Durch die Gestalt der Blätter, die Tracht etc. sind ausgezeichnet: b. major (Le Grand Suppl. Fl. Berry 54 [1900]. Rouy a. a. O. 73. — var. robüstus Rechinger ÖBZ. XLI. 17 [1892]). Pflanze kräftig, mitunter bis 1,5 m hoch. Blätter grösser, breiter, breit-oval bis länglich-oval, meist 2,5—4 dm lang, wenig bis locker wellig. Innere Perigonabschnitte grösser, — So meist häufig, hier und da auf Composthaufen, in Mistbeetkästen ete. Sonst beobachtet in Nieder-Oesterreich, Kärnten und in Frankreich. — In der Tracht dem R. patientia ähnlich, aber wohl kein Bastard mit dieser Art, wohl wenig mehr als eine Standortsform. — Hierher wohl auch R. chymophyjllust) Gandog. Fl. Lyonn. 191 (1875). Nyman Consp. 633. — R. erispus chymophyllus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 94 (1897)? ce. planifolius (Schur Enum. pl. Transs. 580 [1866]). Untere Blätter meist breiter, fast elliptisch, flach, am Rande nicht oder kaum kraus. — Nicht selten, besonders an feuchten schattigen Stellen. d. irramosus (Peterm. Fl. Lips. 266 [1838]). Stengel gänzlich unverzweigt, etwa 3—6 dm hoch. Scheinquirle in den Blüthenständen meist beblättert. — Selten. Wohl nur eine Spielart ist l. puniceus (Zapal. Consp, Fl. Galie, erit. II. 104 [1908]). Blüthen und Blüthenstiele mit einem Theile des Stengels granatroth. Untere Blätter meist länglich, am Grunde herzförmig. — Galizien und auch anderwärts. B. Innere Perigonabschnitte nur z. T., oft nur einer von ihnen eine Schwiele tragend oder sehr klein. I. Innere Perigonabschnitte von normaler Grösse, a. unicallösus. Nur einer der drei inneren Perigonabschnitte schwielen- tragend. — Nicht selten. — R. erispus yy. unicallosus Peterm, Fl. Lips. 266 (1838). Beck in Rehb. Ie, XXIV. 23. — Nicht viel verschieden ist: 2. linguldtus (Beck Fl. Nieder-Oesterr. 320 [1890]. Rechinger ÖBZ. XLII [1892] 18 als Subsp. — R. lingulatus Schur Enum. pl. Transs. 580 [1866]. Nyman Consp. 633). Innere Perigonabschnitte rundlich- herzförmig oder schmäler, oft kleiner, nur einer mit Schwiele. — Bisher in Deutschland, Tirol, Kärnten, Nieder-Oesterreich, Hercegovina, Sieben- bürgen und wohl auch anderwärts. b. nudivälvis. Innere Perigonabschnitte alle ohne Schwiele oder nur einer von ihnen mit einer kleinen bis undeutlichen. — Nicht selten. — R. erispus 8. nudivalvis Meissn. in DC. Prodr. XIV. 45 (1856). A. u. G. Fl, Nord- ostd. Flachl. 269. Beck a. a. O. 22. — R. cerispus y. nudus Regel Deser. pl. nov. VII. 103 (1873). II. Innere Perigonabschnitte sehr klein. mierocärpus?). Aeussere Perigonabschnitte vorgestreckt ; innere ohne oder mit Schwielen, kaum die Früchte bedeekend, — Bisher mit Sicherheit 1) Von yvudg Saft und p6/Aor Blatt. 2) Von swuıxgög klein und zaerds Frucht. Rumex, 725 nur auf der Skandinavischen Halbinsel, aber sicher auch bei uns, — R, erispus var, mierocarpus Murbeck Bot, Notiser 1885, 79, 1899. 20. Rechinger ÖBZ. XLII (1892) 18. Beck in Rehb. Ic, XXIV. 22, Richter-Gürke Pl. Eur. II. 94. — NR. microcarpus Bryhn Bidr. til Jaed. Fl. 46 in Nyt Magaz, Naturvid. 1876. 290. — Wohl nicht verschieden ist microvälvis 1) Simonk, Math. &s term&szett. közlem. XVI, 119 (1879) aus Ungarn, Nicht bekannt sind uns var, monocöccus?2) (Dison Iverus Beskr. öfv, West- manlands Fam. [1877]) aus Schweden und littöreus (Hardy nach Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 94 [1897)). (Skandinavische Halbinsel; Island; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Russland; Krim; Kaukasus; Kleinasien; durch das nördlichere Asien bis China und Japan; Java; Nord-Africa; Makaronesien ; fast ganz America; Neu- Seeland.) * 1136. X 1143. R. maritimus X cerispus 1138. X 1143. R. pulcher X crispus 1139. X 1143. R. obtusifolius X crispus 1136. X 1139. X 1143. R. maritimus X obtusi- | ; am Ende folius X erispus 1140. X 1143. R. odontocarpus X erispus 1141. X 1143. R. conglomeratus X crispus Lapathum. (1136. X 1141.) X 1143. R, (maritimus X. con- glomeratus) X cerıispus von 1142. X 1143. R. sanguineus X cerispus 1143. X 1144. R. crispus X domesticus s. 8. 727. 1143. X 1146. R. erispus X hydrolapathum s. S. 729, 1143. X 1147. R. crispus X patientia s. S. 732. 1143. X 1148. R. crispus X aquaticus s. am Ende von 1148. X 1150. R. erispus X confertus Lapathum. 1144. (10.) R. domestieus?). U. In der Tracht etc. der vorigen Art sehr ähnlich, von ihr aber hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Meist erheblich grösser, bis 1,5 m hoch und mitunter noch höher. Blätter zarter, die unteren breit-lanzettlich bis läng- lich-oval oder lanzettlich, am Grunde verschmälert, gestutzt oder ab- gerundet, kaum herzförmig, nach der Spitze allmählich verschmälert, die oberen lanzettlich, alle am Rande wellig-kraus. Blattstiele schmal, oberseits flach oder die der inneren Grundblätter schwach rinnig. Ge- sammtblüthenstand mit aufrechten Aesten, nur am Grunde beblättert, zur Fruchtzeit ziemlich dicht. Blüthen einhäusig-viel- ehig, die weiblichen mit Staminodien. Blüthenstiele zur Fruchtzeit unter der Mitte gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte zurückgeschlagen, sehr I) Bastardwort aus wıxodg und valva Klappe, d.h. innerer Perigonabschnitt, ?) Von udvog einzeln und %6x2x0g Kern d. h. Schwiele. 3) Dieser Name bezieht sich auf die frühere Verwechslung dieser Art mit R. patientia, die in der älteren französischen Litteratur als „domestique* (angebaut) bezeichnet wurde, 726 Polygonaceae, klein, nur etwa so lang wie der Herzausschnitt der inneren; diese rund- lich-nierenförmig, mit tief herzförmigem Grunde, meist 5—7 mm lang und 6—9 mm breit, ganzrandig oder stumpf gezähnelt, einer von ihnen mit deutlicher Schwiele oder alle ohne solche. Früchte dunkelbraun, 2,5—3 mm lang. An Wegen, auf Ruderalstellen, an Ackerrändern, Zäunen, in Gärten nur im nördlichen Gebiete heimisch. Niederlande. Ostfriesland. Bremen. Unterlauf der Elbe bei Hamburg (seit 1858 nicht mehr, Junge briefl.), bei Schleswig sowie in Nord-Schleswig vom mittleren Angeln und Tondern an. Rügen!! Westpreussen: auf der Westerplatte bei Danzig und bei Königsberg i. Pr. (Abromeit Phys. Oek. G. XLVII. 260 ABZ. XI. 86 Fl. v. Öst- u. Westpr. 730) eingeschleppt, ebenso Königreich Sachsen : Obergablenz bei Chemnitz früher und in der Schweiz: Zürich (Nägeli und Thellung Adv.fl. 28) und Buchs (Schnyder nach Thellung Viertelj. Zür. LII [1907] 441). Bl. Juli, August (September). R. domesticus Hartm. Scand. Fl. 148 (1820). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Murbeck Bot. Notiser 1899. 13. Beck in Rehb, Ie. XXIV. 21 t. 161 fig. 1—7. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 93. — R. longifolius DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. Suppl. 368 (1815)? Meissn. in DC. Prodr. XIV. 44. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 71. — R. Hippolapathum'!) «a. domestieus Fries Novit. Fl. Suec. ed. 2. 106 (1828). — R. alpinus Hook. Engl. bot. Suppl. t. 2694 (1831) nicht L. Buchenau (Fl. Nordwestd. Tiefebene 185) und E. H.L. Krause vermuthen in der Pflanze einen Art gewordenen Bastard R. aquatieus X erispus, eine Vermuthung, die Prahl (Fl. v. Schl.-Holst. 4. Aufl. 114) mit Recht als irrig zurückweist, Aendert ziemlich wenig ab, zu erwähnen sind: B. nanus (Hook. Fl. Bor. Am, II. 129 [1840]). Arktische Zwergform. C. latifolius (Hartm. Fl. Seaud. ed. 4, 115 [1843]). Pflanze kräftiger. Blätter breiter. — So auch bei uns. Dänemark; Skandinavische Halbinsel, D. boreälis (Neuman Botan, Notiser 1885. 153 mit Fig.). Blätter schmäler und kleiner. Innere Perigonabschnitte mit deutlicher Spitze. — Schweden. l. mieröcalyx (Murb. u. Nilss, Bot, Notiser 1899. 14). Innere Perigon- abschnitte zur Fruchtzeit nicht vergrössert, nicht grösser als die Frucht. — Schweden, (Skandinavische Halbinsel! bis ins arktische Gebiet; Dänemark; Island: Faer-Oer; Shetland-Inseln ; Britische Inseln !!; Frankreich ; Pyre- näen; Russland !; Nowaja-Sem]ja ; Sibirien; Nord- und arktisches America; Grönland.) x 1139. x 1144. R. obtusifolius X domesticus | s. am Ende von 1142. X 1144. R. sanguineus X domesticus | Lapathum. 1143. X 1144. R. erıspus X domestieus s. S. 727. 1144. X 1148. R. domesticus X aquaticus s. am Ende von Lapathum. 1) Name einer Rumex-Art bei Dioskorides (II, 141), von Zrzos Pferd und Zdrasov s. S. 699 Fussn, 1, . Rumex, -1 [0 1 Bastard. #129 22.20 1143. X 1144, R. erispus X domesticus. 2. Dieser bei der Achnlich- keit der Erzeuger schwer sicherzustellende Bastard ist bisher bei uns nur in Schles- wig nach Junge briefl,: Angeln: Gr. Solt (Rock); Hadersleben, Lundsbek (Christiansen); Tondern: Norderlügum (Junge) beobachtet worden, ist aber bei der allgemeinen Verbreitung des F, erispus auch anderwärts im nördlichen Ge- biete zu erwarten, R. erispus X domesticus F. W. Areschoug Skänes Fl. ed. 2. 365 (1866). — R.propinguus J. E. Areschoug Botan, Notiser 1340. 22. Beck in Rehb. Ic, XXIV. 32, Nyman Consp. 633. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 93. — R. maximus ß.? pro- pinquus Meissn. in DC. Prodr. XIV. 48 (1856), Murbeck (Bot. Notiser 1899. 21) charakterisirt diesen Bastard etwa folgender- massen: Grundständige Blätter lanzettlich, allmählig zugespitzt, gegen den gestutzten oder abgerundeten Grund zu etwas verschmälert, wellig-kraus. Fruchtstiele tief unter der Mitte gegliedert, bis 2 !/,ınal so lang als das Perigon. Aeussere Perigonabschnitte zurückgerichtet, viel kürzer als die halbe Breite der inneren. Diese ungleich, rund- lich-herz- oder nierenförmig, etwas dünn, ganzrandig oder gegen den Grund zu kaum gekerbt, 4,5—6 mm lang, 6—8,5 mm breit, die grössere mit einer rundlichen oder breit-länglichen, die kleineren ohne oder mit verkümmerter Schwiele. (Skandinavische Halbinsel; Shetland-Inseln; Britische Inseln.) 3x] ‚ Grundständige Blätter am Grunde verschmälert, nicht 8 ” ” gestutzt oder herzförmig, lang gestielt. 1145. (11.) R. pseudonatronätus!). 9. Wurzel spindelförmig, wenig verzweigt, fast schwarz. Stengel hoch, fast ruthenförmig, un- verzweigt. Grundständige Blätter lang gestielt, verlängert, schmal linealisch-lanzettlich, jederseits lang verschmälert, ziemlich dick- lich, die stengelständigen linealisch, alle flach. Blüthenstand zur Fruchtzeit verlängert, dicht, am Grunde unterbrochen und dort be- blättert, mit kurzen kaum fingerlangen aufrechten Aesten. Fruchtstiele unter der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte herzförmig, 3 bis 3,5 mm lang und breit, stumpflich, ganzrandig oder ausgeschweift, dunkelbraun, netznervig, papierartig, sämmtlich ohne Schwiele oder nur ein Abschnitt mit einer kleinen länglichen. Früchte etwa 2 mm lang, scharf 3 kantig. An feuchten „pseudonatronaten“ Orten (s. Fussnote), „Szik“, in Mittel-Ungarn im Walde Fäs bei Körös-Ladäny (Borbas!). Bl. Juni. R. pseudonatronatus Borbäs in Kerner Fl. Austr.-Hung. exs. no. 3071. Schedae VIII. 71 (1899). Rechinger ebendort 71, 72. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 21 t. 162 fig. 1—5 (1904) vgl. auch Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 93 (1897). — R. domesticus ß. pseudo- 1) Die Pflanze wächst auf Natriumcarbonat enthaltenden Böden, denen aber die sonst für solehe Gelände charakteristischen Pflanzen fehlen, Das Wort Natron ist bekanntlich mittelalterliche Corruption des elassischen v/rg0» (nitrum), das später auf den Salpeter übertragen wurde. In dem barbarischen Latein der Alchemisten wurde das Wort natronatus für natronhaltig geprägt, das sich in der Sprache der Apotheker und Drogisten bis heute erhalten hat (z. B. Tartarus natronatus), 728 Polygonaceae, natronatus Borbäs Bek&s megye flor. in Ertekez. a term&szuttudom. köreböl XI. 63 (1881). Eine sehr auffällige und kritische Pflanze, die in der Tracht an R. odonto- carpus und den Asiatischen (ob auch Südrussischen ?) R. stenophyllus erinnert, aber viel schlanker und höher ist. Sie ist entschieden dem R, domestieus und vielleicht auch dem R. aquaticus verwandt, aber abgesehen von dem schlanken dichten Blüthenstand mit den zahlreichen kleinen dunkelbraunen Früchten ist sie von ersterer Art durch die sehr schmalen Blätter und die kleinen inneren Perigon- abschnitte verschieden; von R, aquaticus auch durch die am Grunde verschmälerten, nicht länglich-dreieckigen Blätter, auch durch die kleinen Perigonabscehnitte, die am Grunde deutlich herzförmig sind und durch den schlanken Blüthenstand verschieden, an den die kurzen Aeste angedrückt erscheinen. Murbeck hat (Botan. Notiser 1899. 17) eine Unterart R. Fennicus aus Finnland beschrieben. (Finnland [s. oben]; westliches Russland? [Rechinger].) |*? 1146. (12.) R. hydrolapathum !) (Butterweckenkraut [Elsass], Bocken-, Docken- oder Rockenblätter; plattd.: Roode oder Gröne Hinnerk, Roodstrunk; wend.: Kamf). 9. Wurzel rübenförmig, schwärz- lich. Stengel meist zu mehreren, aufrecht-ästig, meist fast 1 bis fast 2 (bis 2,5) m hoch, kantig. Alle Blätter spitz, am Grunde ver- schmälert, fast lederartig, die grundständigen sehr gross, bis 1 m lang, länglich-lanzettlich bis länglich-elliptisch, flach, lang gestielt, die übrigen lanzettlich, schwach wellig-ausgeschweift, die obersten linealisch. Blüthenstände gross, mit bogig-aufsteigenden wieder verzweigten Aesten, oft dicht rispig, mit ziemlich zahlreichen laubigen Tragblättern. Scheinquirle meist etwas entfernt. Aeussere Perigon- abschnitte anliegend, innere eiförmig bis rhombisch-dreieckig, 5—7 mm lang und 4—5,5 mm breit, am Grunde nicht herz- förmig, spitz, durch die am Rande vorspringenden Nerven gezähnelt, zur Reifezeit klaffend, alleoder doch 2einelängliche Schwiele tragend, wenig kürzer, seltener nur halb so lang als der unter der Mitte gegliederte Blüthenstiel, netznervig. Frucht scharf dreikantig, 3,5—4 mm lang, beiderseits zugespitzt. Auf Sumpfwiesen, an Ufern von Flüssen und Seen, an Gräben, seltener an feuchten Waldrändern, Erlenbrüchern ete. fast im ganzen Gebiete nicht selten, doch fast nur in der Ebene und grösseren Fluss- thälern, in Ost-Ungarn bis 200 m beobachtet (Kerner ÖBZ. XXV. 355), in Bayern bis 330 m (Sendtner). Bl. Juli, August. R. RR Huds. Fl. Angl. ed. 2. 154 (1778). Koch Syn. ed. 2. 707. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 377. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 24 t. 165 fig. 1—5. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 95. — R. Britännica!) Huds. Fl. Angl. ed. 1. 135 (1762) nicht L. — R. antiscorbüticus Salisb. Prodr. 258 (1786)? — R. aquätieus Poll. Fl. Pal. I. 361 Ang 776). Sm. Fl. Brit. I. 394 (1800) nicht L. — Lapathum !) Pflanzenname bei Plinius (XXV, 6), von Üöwe Wasser und Adnadov s. S. 699 Fussn, 1. Synonym von herba Britannica s. 8. 697 Fussn. 2. Rumex, 729 riväle Renault Fl. Dep. Orne 60 (1804)? — Rumex mazximus Gmel. Fl. Bad. II. 99 (1806) nicht Schreb. — R. acttus Wahlenb. Fl. Ups. 118 (1820). Fl. Suec. 233 (1824—26) nicht L. — Lapathum gigan- töum Opiz Sezn. 57 (1852). Eine durch die Grösse aller Theile namentlich der unteren Blätter sehr auf- fallende, namentlich für grosse Flussniederungen und deren Röhrichte charakteristische schöne Art. Wird in Italien Tabacco palustre genannt, ein für die grossen Blätter nicht unpassender Vergleich. Aendert ab: Gürke führt (in Richter-Gürke Pl Eur. II. 95 [1897j) als Varietäten 2 Arten von Gandoger (Fl. Lyonn. 191 [1875]) aus Frankreich auf: R. Chaberti!) und R. lugdunensis 2). — Erwähnenswerth erscheinen: B. Mediterräneus3). Blätter wellig, unterseits besonders an den Nerven etwas rauh. Innere Perigonabschnitte eiförmig-dreieckig, am Rande gebogen, ganz- randig. — Schweiz: Les Devens bei Bex (Charpentier; E. Thomas). — R. Hydrolapathum ß. mediterraneus Gaud. Fl. Helv. Il. 584 (1828). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 24. C. Bugensis#). Innere Perigonabschnitte breiter und kürzer, 4,5—5,5 mm lang und 4—4,5 (bis 5,5) mm breit, also wenig schmäler oder so breit als lang, breit dreieckig-eiförmig bis fast rhombisch, oberwärts kurz zungenförmig ver- schmälert, am Grunde fast gestutzt, z. T. deutlich gezähnelt — Galizien. — R. hydrolapathum var. bugensis Zapalow. Consp. Fl. Galie. erit. II. 105 (1908). D. latifolius. Untere Blätter deutlich kürzer und breiter, bis fast 5 dm lang und bis über 1,5 dm breit. Blüthenstiele z. T. in der Mitte gegliedert. — Galizien (Rehmann). — R. hydr. for. latifolius Zapal. a. a. O. (1908). (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Nord- und Mittel-Italien; nördliche Balkanhalbinsel; Mittel- und Süd-Russland.) * 1139. X 1146. R. obtusifolius X hydrolapathum \ s. Ende von 1141. X 1146. R. conglomeratus X hydrolapathum | Lapathum. 1143. X 1146. R. crispus X hydrolapathum s. unten. 1146. X 1148. R. hydrolapathum X aquaticus s. Ende von’ Lapathum. Bastard. A.I..b.2.a1. 1143. X 1146. R. erispus X hydroläapathum. 2. Wird in 2 Formen erwähnt und zwar: A. Schreb£ri°). Untere Blätter länglich-lanzettlich, etwa in der Mitte am breitesten, am Grunde verschmälert oder abgerundet, an der Spitze stumpflich, fast lederartig, am Rande schwach wellig. Blüthen- 1) 8. VI. 1. 8. 278. Fussn, 1. 2) Bei Lyon (Lugdunum) gefunden. ») Dies Wort hat hier nicht die gewöhnliche auf das Mittelmeer bezügliche Bedeutung, sondern bezeichnet eine nicht an Ufern wachsende Form, 4) Nach dem Flusse Bug (Nebenfluss der Weichsel). 5) 8. II. 2. S. 32 Fussn. 1; die genauen Daten sind: * 16. Jan. 1739 7 10, Dec. 1810. - 730 Polygonaceae. stand dicht. Blüthenstiele deutlich gegliedert. Innere Perigon- abschnitte rundlich-dreieckig, wenig länger als breit, am Grunde ge- stutzt, in der Grösse sehr wechselnd, 5—7 mm lang und 4,5 bis 6 mm breit, fast lederartig, alle schwielentragend; Schwielen gross, dick, ?/s so lang als die inneren Perigonabschnitte. Mit den Erzeugern. Im Gebiete bisher nur in Nord- und Mitteldeutschland sehr zerstreut! Mähren: Tracht (Wild!t). R. erispus X hydrolapathum (R. Schreberi) Hausskn., Mitth. Geogr. Ges. Thür. III. 74 (1885). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32 t. 174 fig. 1—4. Richter- Gürke Pl. Eur. I. 94. (Schweden.) 1x1 B. Murb&ckiit). Untere Blätter länglich, am Grunde abgerundet- gestutzt, an der Spitze verschmälert, am Rande wellig-kraus, kurz gestielt. Fruchtstand gross, locker. Blüthenstiele am Grunde ge- gliedert, etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte, Diese in der Grösse deutlich ungleich, 4—7 mın lang, um !/s länger als breit, dreieckig-rhombisch, verschmälert, nach dem Grunde zu oft gezähnelt, alle schwielentragend. Schwielen länglich, etwa ?/3 der Länge der inneren Perigonabschnitte erreichend. Steht dem R. hydrolapathum näher, wurde bisher noch nicht im Gebiete beobachtet, ist aber wohl nur übersehen. R. erispus X hydrolapathum b. R. Murbeckii Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32 t. 174 fig. 5 (1904). (Schweden: Orsbro Kvarn [Murbeck].) EI 2, Blattstiel oberseits rinnig (vgl. R. domesticus). Blätter dünn, 1147. (13.) R. patientia?) (Gartenampfer; Englischer, Ewiger, Immerwährender Spinat, Geduld; franz.: Patience, Patience des jardins, Petit Epinard, Epinard immortel, Oseille &pinard ; kroat.: S6avelj, Scavljak pitomi). %. Gross. Stengel meist bis über 1, mitunter bis 2 m hoch, aufrecht-ästig. Blätter flach, die unteren eiförmig-lanzettlich, gespitzt, am Grunde abgerundet bis wenig verschmälert, am Rande fein wellig-buchtig, die übrigen allmählich lanzettlich, mit- unter schwach kraus. Blüthenstand dick, oft dicht rispig. Blüthen- stiele unter der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich, 4—8 mm lang und breit (an Culturpflanzen mitunter bis 1 em lang), am Grunde etwas herzförmig, am Rande oft ge- zähnelt, nur einer schwielentragend, die anderen ohne oder doch mit viel kleinerer Schwiele. Früchte 3,0—4,5 mm lang. 1) S. I. (2. Aufl.) S. 66 Fussn,. 1, 1I. 2. S. 483 Fussn. 1, 2) Nach dem französischen Namen Patience, Dieser auch ins Vlämische über- gegangene Name soll nach Abraham Munting, dem E. H.L. Krause a. a, OÖ. 41 beistimmt, von Lapathum abstammen, Rumex, 731 An Wegrändern, auf Schuttstellen, an Zäunen, in Gräben; ein- heimisch nur im südöstlichen Gebiete, hier in West-Ungarn und Nieder- Oesterreich die Westgrenze seiner ursprünglichen Verbreitung erreichend (Kerner ÖBZ. XXV [1875] 355, Rechinger in Kern. Fl. exsice. Austr.-Hung. no. 3072 Schedae VIII. 72 ff. [1899], Beck in Rchb. Ice. XXIV. 23). Bosnien; Hercegovina: bis über 1000 m (Maly briefl.). Kroatien: Velebit (Beck a. a. O.). Montenegro. Steigt in Öst-Ungarn bis 200 m (Kerner a. a. O.). Im übrigen Gebiete ziem- lich selten als Gemüse gezogen, öfter aus der Cultur verwildert, aber stellenweise völlig eingebürgert erscheinend. Bl. Juli— August. R. Patientia L. Spec. pl. ed. 1. 333 (1753). Koch Syn. ed. 2. 706. Beck Fl. Nieder-Oesterreich 320. Pospich. Fl. Oesterr, Küsten!. I. 378. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Murbeck Bot. Notiser | 1899.18. Rechinger a. a. OÖ. Beck in Rechb. Ic. XXIV. 23 t. 164 fig. 1—7. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 72. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 97. — Lapathum hortense Moench Meth. 354 (1794). Lam. Fl. Franc. III. 2 (1778). — Rumex Olympieus‘) Boiss. Diagn. pl. Or. Ser. 1. V. 45 (1845). Eine Pflanze, die sowohl wegen ihres Indigenats als bezüglich ihrer Abstammung strittig gewesen ist; während die oben genannten Schriftsteller (Kerner, Rechinger, Beck ete.) jetzt das südöstliche Europa ete, als die Heimat dieser alten Cultur- pflanze ansehen, wird diese von anderen z. B, in Nord-Africa (Pospichala.a, O.), im Orient ete. gesucht. Auch die Anschauung ist mehrfach vertreten worden, dass R. patientia gar keine ursprünglich wilde Pflanze sei, sondern eine Culturform von R. erispus (Beek Fl. Nieder-Oesterr. 320) oder ein Bastard dieser Art mit einer andern. Wird in Gärten in mehreren Culturformen angebaut, besonders beliebt sind solche mit sehr grossen und sehr weichen Blättern, namentlich einige im südlichen Frankreich (Lyon ete.) gezüchtete. Liefert wie R. alpinus die Radix Monachorum, Mönchsrhabarber (Luerssen Handb. syst. Bot. II. 535). (Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kleinasien; Persien; eingebürgert in Frankreich; Spanien ; Italien; Sicilien) & Verwandt mit dieser und der vorigen Art ist auch die in Gärten mitunter angepflanzte R. Orientalis (Bernh. in Schult. Syst. VII. 2. 1433 [1830]. Boiss. Fl, Or. IV. 1009. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 23. — R. Dioscoridis?2) Wallr. in Hayne Arzneygew. XIII t. 5? (1837). — R. Patientia var. orientalis Bernh. a. a. O. [1830]. — R. macrophyllus Wallr. a. a. ©.) in der Tracht dem R, patientia sehr ähnlich, aber durch die sehr breiten Blätter leicht zu unterscheiden. — Hierzu gehört (wohl am besten als Rasse oder Unterart) der oben genannte R. Graecus mit ge- zähnelten inneren Perigonabschnitten. — Haussknecht erwähnt (in Nyman Consp. Suppl. 271 [1890]) eine R. erispus X Graecus (R. dimididtus) und eine R. conglomeratus X Graecus (R. semigradcus). Beide vgl. Beschreibung beiHaussknecht(Thür. BV.N.F. XI, 60 [1897]). E.H.L. Krause zieht neuerdingsin einem sehr eingehenden und inhaltreichen Aufsatze über die Geschichte des R, patientia : Lapathon und Patience in Beih, zum Bot. Centralblatt XXIV. 2. 6—52 (1908) ausser R. Graecus und R. Orientalis, mit dem er auch die Bosnische Pflanze identifieirt, noch R. Olympieus (s, oben) aus Makedonien und Kleinasien und R. 1) Nach dem Fundort, dem Bithynischen Olymp bei Brussa, 2) S, III. S. 166 Fussn, 4. Neuere pharmakologische Schriftsteller wie Tsehirch und seine Schüler, E. H. L. Krause adoptiren für den Namen die Lesart einiger Handschriften Dioskurides. 732 Polygonaceae. Pöntieus (E. H. L. Krause a. a. O. 12 [1908]) aus Armenien und Kurdistan als Rassen zu R. patientia. Keine dieser wilden Rassen soll mit der Gartenpflanze völlig übereinstimmen, wobei allerdings der in Nieder-Oesterreich und Ungarn wild- wachsende R. patieniia unerörtert bleibt. Nach seiner Meinung soll R. Graecus die von den Griechen und Römern eultivirte Pflanze gewesen sein, die dann später in Frankreich oder Ober-Italien mit R. erispus gekreuzt eine für dessen Klima ge- eignetere Culturform ergab. Früher (Sturms Flora) war Krause der Ansicht, dass R. patientia durch Kreuzung aus R. erispus und alpinus entstanden sei. Die Pflanze wurde im 16, Jahrhundert in Savoyen (inel. Waat) (lampe, ebenfalls von Lapathum abstammend) und in Belgien (patientie) als Gemüse gezogen und als solches nach 1800 von England aus (Englischer Spinat) verbreitet. Im 16. Jahrhundert galt die Wurzel noch wie R. alpinus (s. S. 736) und R. aquaticus (S. 734) als ein freilich ungenügender Ersatz des Rhabarbers („Mönchs-Rhabarber*). 1139. X 1147. R. obtusifolius X patientia s. am Ende von 1140. X 1147. R. odontocarpus X patientia Lapathum. 1143. X 1147. R. erispus X patientia s. unten. Bastard. AI De er: 1143. X 1147. R. erispus X patientia. U. Bei der Aehnlich- keit und wohl auch nahen Verwandtschaft der Erzeuger oft schwer kenntlich und hauptsächlich durch Folgendes zu unterscheiden: Grund- ständige Blätter meist länglich, etwas lederartig, am Grunde abgerundet, am Rande fein rauh. Blüthenstand dicht, fast ohne Blätter, mit viel- blüthigen Scheinquirlen. Blüthenstiele meist etwa so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese herzeiförmig, stumpf, alle ungleich, oft neben- einander 5—8 mm lange und breite, öfter nur einer in einer Blüthe schwielentragend. Früchte meist fehlschlagend. An Wegrändern, Schuttstellen, auf Weiden mit den Erzeugern. Belgien? Thüringen: Schwarzathal (Haussknecht). Nieder-Oester- reich: Wien (Rechinger), Moosbrunn. Ungarn mehrfach, ebenso in Siebenbürgen. Bosnien: Sarajevo (Murbeck). Hercegovina: Bojiste (Murbeck). R. crispo X patientia (R. confüsus) Simonk. Term£sz. füz. I. 238 (1877). Mag. növ. Lap. 11. 152. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 34 t. 178 fig. 1, 2. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 97. Nyman Consp. Suppl. 271. — R. distans Dum. Fl. Belg. 17 (1827)? In der Tracht meist dem R. erispus am ähnlichsten, von ihm aber zumeist durch grössere 5—8 mm lange innere Perigonblätter und die derberen Blätter ver- schieden; von R. patientia durch den weniger kräftigen Wuchs, die schmäleren länglichen Blätter und die kleineren, oft sämmtlich schwielentragenden inneren Perigonblätter zu unterscheiden. Die Dumortier’sche Pflanze scheint sich nach Beek durch beblütterte Blüthenstände und entfernte Scheinquirle von R. patientia zu unterscheiden, Einigermaassen veränderlich; ausser der eben beschriebenen häufigsten Form werden noch folgende 3 unterschieden: B. Neogradi@nsis. In der Tracht und in der Gestalt der Blätter dem R. patientia ähnlich. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, Rumex. oe etwas länger als die inneren Perigonabschnitte. Diese breit-herz- förmig, 6—7 mm lang und etwa ebenso breit, stumpf, alle mit un- gleichen Schwielen, eine von ihnen dick, länglich. Bisher nur in Ungarn: Comitat Neogräd, bei Losone, Ipoly Litke (Borbas!). Bl. Juli. R. erispus X patientia b. R. neogradiensis Beck in Rehb. Ic. XXIV. 84 t. 178 fig. 3 (1904). — R. patientia var. neo- gradiensis Borbäs Herb. nach Beck a. a. O. (1904). (Bisher nur im Gebiete.) I*I C. mäeropus!). In der Tracht dem R. erispus am ähnlichsten. Grundständige Blätter denen von AR. patvientia ähnlich. Schein- quirle genähert. Blüthenstiele etwa 2—3 mal so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Diese ungleich gross, 4—6 mm lang, breit-herz- förmig, oft breiter als lang, ganzrandig oder gezähnelt. Bisher nur in Ungarn: Budapest, zwischen Gyöngyös und Solymos, Klausenburg (Kolozsvär) (Borbäs). R. erispus X patientia b. R. macropus Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 97 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35 t. 178 fig. 4 (1904). — R. confusus var. macropus Borb. Budapest. Körn. növen. 79 (1879). (Bisher nur’ im Gebiete.) EI D. Kerne£ri?),. Blüthenstand dem von R. patientia sehr ähnlich. Blüthenstiele unter der Mitte deutlich gegliedert, so lang oder etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese aus herz- förmigem Grunde breit-dreieckig, etwa 5—7 mm lang, wenig länger als breit, am Rande unterwärts gekerbt-gezähnelt, ein Abschnitt mit dieker fast rundlicher Schwiele, die übrigen mit viel kleinerer oder ohne Schwiele. Früchte nicht fehlschlagend. Bisher nur in Süd-Ungarn: Buzias ete. (Borbäs). Galizien: Lemberg (Blocki). R. erispus X patientia d. R. Kerneri (R. confusus X?) Beck in Rehb. Ic. XXIV. 35 t. 118 fig. 5 (1904). — R. Kerneri Borbäs Temes megye veget. 34 (1884). Eine etwas kritische Pflanze, die nıch Beck durch die dreieckigen inneren Perigonabschnitte an einen Bastard von R, aquatieus mit R. hydrolapathum erinnert, aber die fast kugligen Schwielen gleichen denen von R. erispus. Beck vermuthet in der Pflanze vielleicht einen Tripelbastard von PR. erispus X patientia mit irgend einer andern Art. (Verbreitung des Bastards und der Form Kerneri: Bisher nur im Gebiete.) I*| b. Innere Perigonabschnitte alle schwielenlos. Blätter dünn. 5, 1) Von uaxods lang, gross und zoög Fuss d. h. Blüthenstiel, 2) 8. VI. 1. S. 202 Fusen. 2. 34 Polygonaceae, 1. Grundständige Blätter meist spitz bis zugespitzt, seltener stumpflich, ihre Stiele meist einfarbig, nicht berandet. 1148. (14.) R. aquatieus. %. Wurzel pfahlförmig, oberwärts ver- diekt mit Resten abgestorbener Blätter. Stengel aufrecht, schlank, meist fast 1—1,5 m hoch, aufrecht ästig, gestreift, kahl, bräunlich-grün. Untere Blätter sehr gross länglich-eiförmig bis dreieckig- eiförmig, am Grunde tiefherzförmig, meist bis über 3,5 dm lang und 1,7 dm breit, lebhaft grün, kahl, am Rande etwas kraus und schwach wellig-gekerbt. Ihr Stiel lang, rinnig, oberwärts schmal geflügel. Obere Blätter länglich bis lanzettlich, am Grunde herz- förmig oder abgerundet, zugespitzt, stumpflich, die obersten lanzettlich, am Grunde abgerundet. Blüthenstand meist mit aufrechten dicken traubenähnlichen Aesten, gross pyramidal. Scheinquirle genähert, bis etwas locker, nur die unteren beblättert. Blüthen einhäusig, vielehig. Zweigeschlechtliche Blüthen mit wenigen fruchtbaren Staubblättern und mit Staminodien, weibliche Blüthen mit Staminodien. Blüthenstiele zur Fruchtzeit fadenförmig, oberwärts keulenförmig-verdickt, kaum gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich-eiförmig, am Grunde etwas herzförmig oder gestutzt, meist 5—7 (bis 8) mm lang und mitunter bis 5 mm breit, häutig, netznervig, ganzrandig, seltener schwach gezähnelt. Frucht glänzend, scharfkantig, beiderseits spitz, 3—4 mm lang. An Bächen, an fliessenden Gräben und auf quelligen Wiesen fast durch das ganze Gebiet verbreitet und meist nicht selten, aber hier und da wenig vertreten, so für Schleswig-Holstein sehr zweifelhaft, im Nordwestdeutschen Flachlande westl. der Weser, im Oesterreichischen Küstenlande nach Pospichal (Fl. Oest. K. I. 577) und in der Schweiz sehr selten, in Bayern bis 830 m (Prantl 162), in Ost-Ungarn bis 200 m (Kerner ÖBZ. XXV. 355), in der Tatra noch bei 808 m (Kotula 86) beobachtet. Aus Siebenbürgen, dem Banat, Bosnien, Hercegovina und Montenegro nicht angegeben resp. zweifelhaft (Maly briefl.).. Bl. Juli, August. R. aquaticus L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Koch Syn. ed. 2. 707. Boiss. Fl. Or. IV. 1008. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 377. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Murbeck Bot. Notiser 1899. 6. Beck in Rechb. Ie. XXIV. 21 t. 160 fig. 1—7. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 71. Nyman Consp. 633 Suppl. 27. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 92, — Lapathum aquaticum Scop. Fl. Carn, ed. 2. I. 263 (1772). — Rumex paludosus Huds. Fl. Angl. ed. 2. 154 (1778). — Lapathum maximum Gilib. Exere. phyt. II. 443 (1792), — R. Hippolapathum!) 8. palüstris Fries Nov. Fl. Suee. ed. 2. 106 (1828). — .R. Friesii?) J. E. Aresch. Pl. Gothob. 100 (1836) nicht Gren., u. Godr. — R. latifölius G. F. W. Mey. Chloris Hanov. 478 (1836). — R. Hippoläpathum Fries Mant. III. 28 (1842). — R. Helo- S. 726 Fussn. 1. 11 N M=} 2) S. S. 224 Fussn. 1, IV. S. 279 Fussn, 1. Rumex, 735 läpathum'!) Drej. in Kroy. Tidsskr. II. 183 (1838/9 ohne Beschr.) in Hornem. Fl. Dan. t. 2288 (1840). — R. aquaticus ß. Drejeri?) Sond. Fl. Hamb. 207 (1851). — R. undulätus Bess. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 43 (1856). — R. oblongifölius Sael. Herb. Mus. Fenn. ed. 2. I. 131 (1889)? In der Tracht dem R, hydrolapathum am ähnlichsten, aber durch die Form der unteren Blätter und die fehlenden Schwielen sofort zu unterscheiden. — Linn& scheint beide Pflanzen zwar verwechselt zu haben, aber seine Diagnose passt nur auf diese Art. Ziemlich wenig veränderlich. Rouy unterscheidet zwei Formen: A, hippolapathum (Hippolapathum Rouy a. a. O. [1910]. — R. Hippolapathum Fries a. a. O. [1842] im engeren Sinne. Gren. Fl. Jurass. 667). Grundständige und untere Stengelblätter stumpf. Innere Perigonabschnitte oval, schwach herz- förmig. — So bei uns seltener, B. heleolapathum (Heleolap. Rouy a. a. OÖ. [1910], — R. Helolapathum Drejer a. a, OÖ. im engeren Sinne). Grundständige und untere Stengelblätter spitz oder spitzlich, Innere Perigonabschnitte meist breit oval, viel tiefer herz- förmig. — So bei uns am häufigsten. Wohl nur eine Farben-Spielart ist: l. purpuradscens (Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 58 [1885}). Perigon- blätter roth. — Selten; Thüringen. (Skandinavien; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; nördliche Balkanhalbinsel; Russland; Kaukasus; Sibirien; Nord-America.) * 1139. X 1148. R. obtusifolius X aquaticus 1141. X 1148. R. conglomeratus X aquaticus 1139. X 1141. X 1148. R. obtusifolius X con- | 5: am Ende glomeratus X. aquaticus von 1143. X 1148. R. erispus X aqualticus Lapathum. 1144. X 1148. R. domesticus X aquaticus 1146. X 1148. R. hydrolapathum X aquatieus 2. Grundständige Blätter ganz stumpf, abgerundet, meist mit rothem heller berandetem Stiel. Gesammtart R. alpinus (No. 1149, 1150). 1149. (15.) R. alpinus (Mönchs-Rhabarber, Blackte [Schweiz], Pletschen [Kärnten], Foibisblazen, - Vobisbletzen [Tirol]; it.: Rabarbaro alpino.) 2}. Grundachse fast wagerecht, dick, gebogen, mit den schwarzen borstenförmigen Blattresten früherer Jahre bedeckt; die Wurzeln ziemlich dick, gelblich. Pflanze spärlich behaart, meist ver- kahlend. Stengel derb, aufrecht, dick, meist 3—10 dm hoch, ästig, mit kurzen geraden Aesten. Grundständige Blätter gross, aus breit-herzförmigem bis nierenförmigem Grunde, breit- bis rundlich-oval, die oberen Blätter allmählich ‘schmäler werdend, 1) Von £/os Sumpf und Adradov. 2) 8, VL 1, 539 Fosen, 3. 2. 736 Polygonaceae, die mittleren schwach-herzförmig, oval, die obersten oval-lanzettlich bis lanzettlich, alle am Rande wellig, oft klein gekerbt, unterseits mehr oder weniger rauh. Blattstiele breit rinnig, mit abgerundeten Kanten. Blüthenstand länglich bis länglich-lanzettlich, am Grunde unterbrochen mit aufrechten vielblüthigen Aesten; von diesen die unteren entfernt, mit kleinen Blättern, die oberen genähert, ohne Laubblätter. Blüthen vielehig oder einhäusig, oft röthlich. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, oberwärts keulenförmig verdickt, 2-3 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte läng- lich, zuletzt abstehend; die inneren aus breit-herzförmigem Grunde oval, 4—6 mm lang und bis fast ebenso breit, meist spitz oder spitzlich, etwas häutig, netznervig. Frucht scharfkantig, ledergelb, glänzend, beiderseits spitz. Auf fetten Weiden, an feuchten Orten, an Wasserlöchern, be- sonders aber auf Lägern in der Nähe der Viehställe in der subalpinen und alpinen Region. In den Alpen von den See-Alpen bis Nieder- Oesterreich (auch Waldviertel), Steiermark, Küstenland, Kroatien, Bosnien, Hercegovina, Montenegro. Karpaten. Sudeten. Erzgebirge. Schwarzwald. Vogesen. Auch in Gebirgsdörfern und bei Sennhütten angepflanzt (so im Jura) und verwildert. Steigt in Wallis bis 2550 m (Jaccard 310), in Tirol bis 2275 m, abwärts bis 600 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2.89), in Bayern bis 2050 m (Prantl 263), in Ungarn bis 1770 m (Kerner ÖBZ. XXV. 356), in Bosnien-Hercegovina bis 1900 m (Beck Wiss. Mitt. X. 416 [136]), ebenso in Montenegro (Rohlena Sitzh. Böhm. Ges. Wiss. 1904 No. XVII: 3, 53). Bl. Juni—September. R. alpinus L. Spec. pl. ed. 1. 334 (1753). Koch Syn. ed. 2. 707. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 318, in Rchb. Ic. XXIV. 19 t. 158 fig. 1—10. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 72. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 92. — Lapathum alpinum Lam. Fl. Franc. III. 7 (1778). — Acetösa alpina Moench Meth. 357 (1794). — Rheum Rhapönticum Delarbre Fl. Auvergue ed. 2. 527 (1800). — Itumex Patientia Pall. nach M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. I. 291 (1808) nicht L. — R. maximus Campd. Mon. Rum. 149 (1819) nicht Schreb. — R. Pseudo-alpinus Höfft Cat. Pl. Koursk. 26 (1826). — Lapathum rotundifolium Montandon Fl. Jura sept. 267 (1856). R. alpinus, R. obtusifolius und R, nemorosus sind proterogyn. Jeder Stock trägt wenige echte Zwitterblüthen, zahlreiche scheinzwittrige Frucht- und schein- zwittrige Pollenblüthen (A. Kerner Pflanzenleben II. 314). Wird nach Maly (briefl.) kroatisch: Scav, Seavljak, Scavljika, in Montenegro Papenmm (Rahwend, türk. (eig. pers.) = Rhabarber) genannt. Die Grundachse war früher als Radix Rhei monachorum offieinell. Sie wurde neuerlich in grossen Quantitäten statt Radix Gentianae aus Bosnien nach Öber- Italien verbracht (Valesi u, Cavalcaselle in Rivista di chimia e farm, XXVI, 6 [1909]). Auch sonst wird sie zur Verfälschung des Rhabarbers und der Radix Gentianae verwendet. Vgl. Mitlacher in Zeitschr. allg. österr. Apotheker-Ver, 47. Jahrg. 457 (1909). In Bosnien werden die Wurzelstöcke zum Gelbfärben ver- wendet, so wie die in Rumänien als Stevie bekannten Ampfer-Sippen (Czihak u. Szabö in Flora 1863. 226). Maly briefl, Rumex. 737 Wenig veränderlich; eine Form ixeriensis erwähnt Gandoger Fl. Lyonn, 191 (1875). | (Britische Inseln [eingebürgert]; Frankreich; Pyrenäen; Apenninen; nördliche Balkanhalbinsel: Kleinasien; Kaukasus.) *] 1139. X 1149. R. obtusifolius X. alpinus s. S. 748. 1150. (16.) R. eonfertus. 21. In der Tracht ete. dem R. alpinus oft ähnlich, von ihm hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Kräftig. Untere Blätter herz-eiförmig, meist bis etwa 2 oder 2,5 dm lang und bis 1,5 dm breit, öfter nach der Spitze zu verschmälert, daher mitunter fast dreieckig, die jungen unterseits weichhaarig, lang gestielt, die oberen allmählich kleiner. Blüthenstand gross, ästig, zusammen- gezogen, seine Aeste meist locker, selten dichter behaart, «dichtblüthig, die unteren mit einem laubigen Tragblatte. Blüthenstiele etwa in der Mitte gegliedert, von sehr wechselnder Länge. Innere Perigon- abschnitte grösser, rundlich-herzförmig, 7—9 mm breit, breiter als lang, netzaderig, gekerbt-gezähnt, einer oder zwei mit kleiner Schwiele, die anderen mit geschwollenem Mittel- nerven. Früchte 3 mm lang. Auf trockenen Hügeln, auf Wiesen, an Ackerrändern, auf Steppen bei uns nur in Galizien, dort im östlichen Theile zerstreut. Westlich bis Lemberg! und Zydaezow. Einmal bei Thorn (ob verschleppt oder angeschwemmt?) gefunden (Abromeit Schr. Phys. Oek. Ges. XLVII. 260. ABZ. XII. 86. Fl. Ost- u. Westpr. 730). Bl. Juli—September. R. confertus Willd. Enum. Hort. Berol. 397 (1809). Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 102. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 20 t. 159 fig. 1—10. Nyman Consp. 634. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 92. — R. alpinus M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. I. 291 (1808) nicht L. — R. retroflexus Lag. Elench. pl. 13 (1816), — R. paueciflörus Campd. Monogr. Rum, 104 (1819). — R. undulätus Desf. Cat, Hort. Par. ed. 3. 389 (1829). — R. Candöllei!) Mart. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 52 (1856). — R. alpinus P. subcalligerus Boiss. Fl. Or. IV. 1007 (1879). Nicht bekannt ist uns cordifolius (Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 92 [1897]. — R. cordifolius Hornemann Ind. Sem. Hort. Hafn. [18?] nach Campd. Monogr. Rum. 151 [1819] nur der Name). Ob überhaupt verschieden? — Neuerdings sind beschrieben worden: B. denudätus. Innere Perigonabschnitte ohne Schwielen, einer mit einem meist am Grunde verdickten Mittelnerven. — Galizien. — R. confertus a. denudatus Zapal. Consp. Fl. Galie, erit. II. 102 (1908). C. Roxolänicus?), Blüthenstand sehr gross, bis 6 dm lang und länger. Blüthen- 1) Nach Aug. Pyr. de Candolle s. II. 1. S. 266 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 4, Febr. 1778 + 9. Sept. 1841. Alphonse de Candolle, * 28. Oet. 1806 7 5. Apr. 1593. Casimir de Candolle, * 20. Febr. 1836 (briefl.). 2) Nach den Roxolani, einer sarmatischen Völkerschaft im südlichen Russland zur römischen Kaiserzeit, die die Römischen Donauprovinzen durch Einfälle be- lästigte. Ascherson u. Graobner, Synopsis, IV. 47 138 Polygonaceae, stiele bis 1,2 em lang, in der Mitte oder darüber gegliedert, — Galizien, — R. confertus b. roxolanieus Zapat. a. a. ©. (1908). D. grandiflörus,. Perigonabschnitte alle sehr gross, bis 8,5 mm lang, — Galizien, — R. confertus for, grandiflorus Zapal. a. a. ©. (1908). (Mittleres und südliches Russland; Krim; Kaukasus; Sibirien.) |* 1139. X 1150. R. obtusifolius X confertus s. S. 749. 1143. X 1150. R. erispus X confertus s. S. 739. Bastarde. AT 1143. X 1148. R, erispus X aquäticus. 2. Grundständige Blätter verlängert-eiförmig bis schmal-länglich, am Grunde etwas herzförmig, nicht verschmälet, am Rande wellig- kraus, ihr Stiel oberwärts oberseits schmal und rinnig. Blüthenstand locker. Scheinquirle armblüthig. Blüthenstiele weit unter der Mitte ziemlich undeutlich gegliedert. Aeussere . Perigon- abschnitte etwas rückwärts gerichtet, kürzer als die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte rundlich-dreieckig, etwa 5—6 mm lang und breit, dünnhäutig, am Grunde mehr oder weniger herzförmig, an der Spitze kurz und meist breit abgerundet, ganzrandig bis schwach gekerbt, etwas ungleich, alle schwielenlos oder der grössere mit einer hohen aber ziemlich schmalen, zuge- spitzten Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut. Provinz Brandenburg: Pritzwalk: Gr. Langerwisch (Jaap Verh. BV. Brand. XXXVIII. 134). Schlesien: Neukirch. Harz: Nordhausen, Osterode. Thüringen: zerstreut! Hanau. Baden. Mähren: Brünn (Wildt ÖBZ. LIV. 380). Galizien (Blocki). Bl. Juli, August. R. aquaticus X erispus Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 62 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899. 8. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 28 t. 169 fig. 1—2. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 93. — R. conspersus Hartm. Skand. Fl. ed. 1. 147 (1820) nicht Aresch. vgl. auch Murbeck a.a.0. — R. aqualieus ß. R. conspersus Mert. u. Koch Deutschl, Fl. I. 617 (1826). — .R. cristätus Fries Nov. Fl. Sueec. ed. 2. 100 (1828)? nicht Wallr. — R. similatus Hausskn. a. a. O. (1885). — R. erispus x Hippolapathum H. Nilss. Bot. Notis. 1888. 148. Jungner ebendort 209. — R. Rechingeri‘) Blocki DBM. XIII. 69 (1895) nur der Name. — R. domestieus X obtusifolius Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. 11. 98.(1897) % 7, Von R. aquatieus durch die besonders hervorgehobenen Merkmale leicht zu unterscheiden, von R. erispus durch die breiteren Blätter, die meist fehlschlagenden 1!) Nach Dr. Karl Reehinger, * 9. April 1867 Wien (briefl.), Assistent am Botanischen Hof-Museum daselbst, Verf. werthvoller anatomisch-physiologischer und systematisch-Noristischer Arbeiten, auch um die Flora Öesterreich-Ungarns verdient. Rumex, 739 Früchte und die grösseren meist schwielenlosen inneren Perigonabschnitte, R. domestieus ist dem Bastard oft sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch die beider- seits zugespitzten Blätter und durch den dichten reich fruchtenden Blüthenstand. Hierzu gehört nach Beck: B. Hausskn&6ehtii!). Grundständige Blätter aus fast herzförmigem Grunde rundlich bis gestaucht-länglich, unter der Mitte am breitesten, im oberen Drittel zugespitzt, etwa 2- bis fast 3mal so lang als breit. Blüthenstand ziemlich locker, roth. Innere Perigonabschnitte denen von Pt. aquaticus ähnlich, aber kleiner, 6—7 mm lang, herzförmig-dreieckig, spitz, wenig länger als ihre Breite oder auch an der Spitze mehr abgerundet, so lang als breit, am Rande ge- kerbt-gezähnelt, ein Abschnitt mitunter mit länglicher Schwiele. Bisher nur im Harz: Osterode (Haussknecht). Baden mehr- fach (Schatz und Hall). R. aquaticus X crispus b. R. Haussknechtiü Beck in Rchb. Ice. XXIV. 28 t. 169 fig. 9 (1904). — R. aquatieus X crispus x obtusifolius Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 63 (1885). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 98. Nach Beck stellt die Pflanze nur eine Form dieses Bastards dar, keinen Tripelbastard, wie Haussknecht annahm. Von der oben beschriebenen häufigsten Form des Bastards weicht Haussknechtii fast nur durch die deut- licher gezähnelten inneren Perigonabschnitte ab, ein Merkmal, welches aber bei den meisten Pflanzen des Bastards hier und da zu beobachten ist, | * (Verbreitung von Haussknechtit: Bisher nur im Gebiete.) (Verbreitung des Bastards: Schweden.) 1143. X 1150. R. erispus X confertus. 24. Von R. con- fertus durch schmälere Blätter verschieden, die unteren länglich, bis 3,5 dm lang und 1 dm breit, deutlich herzförmig, unterseits an den Nerven wie die Blattstiele spärlich behaart oder z. T. fast kahl. Blüthen- stand meist locker, seine Aeste ziemlich behaart oder fast kahl. Innere Perigonabschnitte rundlich-herzförmig, 6,5—8 (bis 10) mm lang und ebenso breit, einer derselben mit einer grossen Schwiele oder alle schwielentragend, erhaben nervig, oft gezähnelt. Bisher nur mit den Erzeugern in Galizien: Lemberg (Blocki, Slendzinski). R. confertus X erispus (R. Skofitzii?)) Blocki ÖBZ. NXXVIII (1888) 340. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 30, 60. Zapal. Consp. Fl. Galie. erit. II. 104. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 93. Von R. erispus durch die breiteren tief-herzförmigen Grundblätter, die unten etwas behaart sind und die grossen bis 1 cm langen inneren Perigonabschnitte, die herzförmig, dünner und von diekeren Nerven durchzogen sind, verschieden. (Bisher nur im Gebiete.) [*| 1) 8.1.8. 277 Fussn, 8, II, 1.-8,.138: Fussn. 1, II. 2. 8,-426 Fusen, 1, 2) 8, II. 2. S. 405 Fussn. 6, 1 740 Polygonaceae. 1144. x 1148. R. domestieus x aquätieus. 2]. Grundständige Blätter lärglich, am Grunde herzförmig bis gestutzt, am Rande mehr oder weniger wellig. Blattstiel oberwärts oberseits schmal rinnig. Blüthenstiele weit unter der Mitte ziemlich undeutlich gegliedert, Aeussere Perigonabschnitte mehr oder weniger zurück- gerichtet, bedeutend kürzer als die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte dünnhäutig, rundlich-dreieckig, am Grunde herzförmig, mit kurzer breit-rundlicher Spitze ganzrandig, alle ganz schwielenlos. Bisher nur mehrmals in Schweden. Bl. Juli, August. R. aqualieus X domestiecus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II, 93 (1897). Murbeek Bot. Notiser 1899. 9. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 28. — R, domestieus ß. latifolius Hartm. Skand. Fl. 4. Uppl. 115 (1843) nicht R. latifolius DC. — R. ar- moracii(ae)folius L. M. Neuman Bot. Notiser 1885. 155 fig. II. 1146. X 1148. R. hydrolapathum X aquätieus. %. Pflanze gross und kräftig. Grundständige Blätter ziemlich dick, fast lederartig, länglich bis eiförmig-lanzettlich, bis 7 dm lang und bis über 2 dm breit, in der Mitte am breitesten, am Grunde gestutzt bis schwach- herzförmig, oft schief, oberwärts allmählich zugespitzt, am Rande ganz flach; Blattstiel oberwärts oberseits flach und ziemlich breit. Stengel- ständige Blätter länglich, spitz, am Grunde schief, eiförmig oder herz- förmig, die obersten lanzettlich. Aeste des Blüthenstandes aufrecht- abstehend. Scheinquirle ohne Blätter. Blüthenstiele weit unter der Mitte wenig hervortretend gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte hori- zontal abstehend, so lang wie die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte dreieckig, 5,5—8 mm lang und 4,5—6,5 mm breit, am Grunde gestutzt bis schwach-herzförmig, an der Spitze etwas aus- gezogen, etwas derb, ganzrandig oder unterwärts unregelmässig gekerbt, alle schwielentragend. Schwielen länglich, spitzlich, etwa halb so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Mit den Erzeugern an Grabenrändern, an Ufern, in flachen stehen- den Gewässern, im Röhricht ete. nicht selten. Deutsches Reich!! Böhmen, Mähren. Nieder-Oesterreich (Teyber Verh. ZBG. Wien LVI. 70 [1906]. Kärnten. Krain. Ungarn. Galizien. Kroatien. Bl. Juli, August. R. Hydrolapathum X aquaticus Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 585 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. — R. mäazimus Schreb. in Schweigg. u. Körte Fl. Erl. I. 152 (1811). Koch Syn. ed. 2. 707. Ruhmer Jahrb. Bot. Gart. Berlin I. 253. Richter-Gürke Pl. Sur. II. 94 nicht Gmel. (1806). — FR. heterophyllus Schultz Prodr. Fl. Starg. Suppl. I. 21 (1819). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 29 t. 169 fig. 3—8. — R. acutus ß. latifolius Wahlenb. Fl. Suec. ed. 1. 223 (1824— 26). — R. aquatieus a. heterophyllus G. F. W. Mey. Chloris Hanov. 477 (1836). — R. aquatico-Hydrolapathum G. F. W. Mey. Fl. Hanov. exc. 468 (1849); (aquatieus X Hydrolapathum) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 64 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899, 10. Beck in Rehb. Ie. XXIV. 28. — AR. Hydrolapathum var. latı- folius Trimen Journ. of Bot. XIII. 78 (1875). R. aquatieus ist durch die breiteren Blätter, die am Grunde am breitesten sind, dureh kürzere Blattstiele, die schwielenlosen inneren Perigonabschnitte ver- schieden, In der Tracht den Erzeugern ähnlich, durch die am Grunde schiefen r Rumex., 741 unteren Blätter (die eine Hälfte der Blattfäche reicht weiter am Stiel herab als die andere) leicht von beiden zu unterscheiden. Die inneren Perigonabschnitte sind grösser, die Schwielen kleiner als bei R. hydrolapathum, Aendert ab: B. subhydroläpathum. Blätter und innere Perigonabschnitte mehr denen von R. hydrolapathum ähnlich. Baden: Bei Greisingen und Gutmadingen (Schatz). R. aquaticus X hydrolapathum b. subhydrolapathum Schatz Schr. Ver. f. Gesch. u. Naturk. der Baar VIII. 11 (1893). — R. subhydrolapathum Beck in Rehb. Ic. XXIV. 29 (1904). (Verbreitung von subhydrolapathum: Bisher nur im Gebiete.) [#1 C. Bastela6ri'). Grundständige Blätter oval-länglich, am Grunde schief, von wechselnder Gestalt. Innere Perigonabschnitte denen von R. hydrolapathum ähnlich, am Grunde deutlich gezähnelt. Bisher nur in Belgien. R. aqnaticus X hydrolapathum ce. R. Bastelaeri Beck in Rchb. Ice. XXIV. 29 (1904). — R. maximus X hydrolapathum Van Bastelaer Bull. Soc. bot. Belg. VI. 369—380 (1867). — R. hydrolapathum X maximus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. 11. 95° (1897). (Verbreitung von Bastelaeri: Bisher nur im Gebiete.) *] (Verbreitung des Bastards: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Sardinien ; mittleres und süd- liches Russland.) * 1143. X (1146. X 1148.) R. erispus X (hydrolapathum X aquaticus). 2. In der Tracht dem letztgenannten Bastard ähnlich, aber verschieden durch Folgendes: Untere Blätter am Grunde abge- rundet bis gestutzt oder schwach herzförmig, am Rande deutlich wellig- kraus, aber weniger als bei R. erzspus, bis etwa 4 dm lang und 1,1 dm breit. Mittlere Stengelblätter aus abgerundetem Grunde zugespitzt. Blüthenstände locker, nur am Grunde mit lanzettlichen Blättern. Blüthenstiele zuletzt meist roth, dünn, unterhalb der Mitte deutlich gegliedert, etwa 2—2!/amal so lang als die Frucht. Aeussere Perigon- abschnitte angedrückt oder abstehend, so lang oder kürzer als die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte; diese eiförmig, etwas in eine stumpf- liche Spitze vorgezogen, meist wenig gezähnt, deutlich netzaderig, oft röthlich, alle inneren Abschnitte mit schmalen zugespitzten meist rothen Schwielen, von denen meist nur eine kräftig. Pollen und Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Östpreussen: Königsberg, rechtes Pregelufer am Damm zwischen Cosse und Dammkrug (Bethke). 1) Nach D£sire-Alexandre-Henri Van Bastelaer, * 30. Apr. 1823 Namar r 16. März 1907 St. Josse-ten-Node (Brüssel) (briefl. Mitth. seines Sohnes C. van B.), verdient um die Flora Belgiens, 742 Polygonaceae, R. (aquatieus — Hydrolapathum) + erispus (R. Bethkei')) Abromeit Phys. Oek. Ges. XLVII. 260 (1906). Fl. Ost- u. Westpreuss. 735 (bisher ined.). (Bisher nur im Gebiete.) I*] A. II. b. 1139. X 1143. R. obtusifolius X erispus. 2%. Grundständige Blätter länglich bis eiförmig-lanzettlich, am Grunde seicht herzförmig oder gestutzt, oberwärts stumpflich bis spitz; am Rande deutlich wellig kraus; obere Blätter lanzettlich. Zweige des Blüthenstandes unbeblättert. Scheinquirle genähert oder entfernt. Blüthenstiele unter der Mitte ge- gliedert, 1!/a—2 mal länger als die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte horizontal abstehend oder etwas rückwärts gerichtet, mit meist nach oben gebogener Spitze. Innere Perigonabschnitte breit-dreieckig-eiförmig-rundlich, meist etwas ungleich, 4,5—6 mm Jang und 4—5,5 mm breit, am Grunde etwas herzförmig, an der Spitze stumpf, unterwärts mit scharfen dreieckigen Zähnen, diese selten fehlend, der grössere Abschnitt mit einer grossen breit-länglichen Schwiele, die übrigen mit kleinerer. Früchte oft zahlreich ausgebildet. Mit den Erzeugern meist nicht selten, hin und wieder auch ohne einen oder beide in der Nähe wachsende Erzeuger. Wohl im ganzen Gebiete zerstreut. R. erispo-obtusifolius G. F. W. Meyer Fl. Hanov. 469 (1828). — R. crispus X. obtusifolius Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thüringen III. 75 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899. 23. Beck in Rehb. Ie. XXIV. 33 t. 175 fig. 1—8. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 73. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 98. — R. acutus L. Spec. pl. ed. 1. 335 (1753). Trelease Rep. Miss. Bot. Gard. 1892. 93 t. 31. Nyman Consp. 634 Suppl. 270. — Lapathum acutum Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 262 (1772), — Rumex cristatus Wallr. Sched. erit. 163 (1822) nicht DC. — RR. pratensis Mert. u. Koch Deutschl. Fl. I. 609 (1826). Koch Syn. ed. 2. 706. Velen. ÖBZ. XNXXII (1883) 384. — ER. ambiguus J. Gay in Gaud. Fl. Helv. II. 589 (1828). — R. oxyläpathum?) Wallr. in Fries Nov. Fl. Suec. ed. 2. 101 (1828). — R. obtusifolius b. oxylapathum G. F. W. Meyer Chloris Hanov. 479 (1836). — R. adulterinus Wallr. Linnaea XIV. 567 (1840). — R. obtusifolius «a. eristatus Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 290 (1859). — !) Nach Albert Bethke, * 24. März 1849 Preussisch-Friedland (Westpreussen) + 12. Jan, 1890 Irrenanstalt Kortau bei Allenstein, 1877—87 Assistent am Botani- schen Garten in Königsberg, welcher für den Preussischen Botan, Verein 1878 und 1879 den Kreis Allenstein, 1882 den Land- und Stadtkreis Danzig untersuchte, Verf. von: Ueber die Bastarde der Veilchenarten (Schriften der Phys.-Oek, Ges, Königsberg 1883 (Abromeit briefl.). 2) Name einer Rumex-Art bei Dioskorides (III. 141), von ö&ög spitz, scharf, sauer und Adrado»v s. S. 698 Fussn, 3, Rumex, 743 R. gentilis Lönnr. in Sjöstr und Calm. Oelands fl. 121 (1863). Bot, Notiser 1863. 92. — Kt. gräcilis Eckstr. Bot. Notiser 1866. 52. — R. obtusifolius ß. angustifolius Tausch Herb. Bohem. nach Celak. Prodr. Fl. Böhm. 160 (1869). Von R. obtusifolius verschieden durch die mehr verlängerten länglich-lanzett- lichen, am Rande deutlich welligen Blätter, die genäherten Scheinquirle, die längeren Blüthenstiele, die breiteren ungleich grossen, ungleiche Schwielen tragenden inneren Perigonabschnitte, die kürzer gezähnt sind. Von R. crispus durch die viel flacheren weniger krausen Blätter und die verschmälerten gezähnten inneren Perigonabschnitte leicht zu unterscheiden. Einigermaassen veränderlich: A. pratönsis. Untere Blätter spitz. Blüthenstände ununterbrochen, Scheinquirle entfernt. Innere Perigonabschnitte am Grunde mit kurzen dreieckig pfriemförmigen Zähnen. So am häufigsten. R. obtusifolius X erispus a. pratensis Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 585 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. — R. pratensis Mert. u. Koch a. a. O. (1826) im engeren Sinne. — R. pratensis a. grandis Simonk. Term. Füz. 1877. 240. Die dem R. crispus näher stehende Form nennt Zabel (Herbar.) f.pseudo- erispus. — Hierzu gehören weiter folgende Formen: II. ovalis (Beck in Rchb. Ice. XXIV. 33 [1897]. — R. pratensis ß. ovalis Simonk. Term. Füz. 1877. 240). Innere Perigonabschnitte kleiner, breit-ei- förmig, klein gezähnelt, mit vorgezogener Spitze. — Selten. II. microdontus!) (Borb. ÖBZ. XXX [1880] 19. — R. pratensis f. eristatus Metsch Bot. Zeit. X [1852] 281. Beck in Rchb. Ice. XXIV. 184). Innere Perigonblätter alle schwielentragend, mit kurzen kaum dreieckigen Zähnen. — Nicht selten. IV. subuläatus (Metsch a. a. O. [1852]). Innere Perigonabschnitte mit pfriem- lichen Zähnen und grossen Schwielen. V. commutätus (R. commutatus [lingulatus X obtusifolius] Rechinger ÖBZ. XLIH [1892] 18 vgl. Beck a. a O. [1904]). Innere Perigonabschnitte schmäler, spitzlich, nur einer von ihnen schwielentragend und 2 ohne oder mit kleinerer Schwiele. — Tirol: Niederdorf (Rechinger). — Durch Einwirkung des R. erispus lingulatus entstanden, (Verbreitung von A. wie der Bastard.) * B. Bau6ri?) Untere Blätter stumpf, obere stumpflich. Scheintrauben nur oberwärts unterbrochen. Innere Perigonabschnitte nur schwach gezähnelt, nur einer schwielentragend. In Mittel- und Norddeutschland mehrfach. Pommern. Berlin! Thüringen. Westfalen. I) Von uızoög klein und ddodg Zahn. 2) Nach Gustav Heinrich Bauer, * 24. Juli 1794 Wittenberg + 24. Apr. 1888 Berlin, Chemiker daselbst, verdient um die Flora Sachsens und Brandenburgs, besonders die Kryptogamen und speciell die C’haraceen, von denen er zwei Arten, Chara scoparia und stelligera entdeckte, vorzüglichem Kenner von Salir. Sein Herbar ist im Besitz des Professors F., Kurtz in Cordoba (Argentinien). Vgl. Magnus Verh. BV. Brand. XL. 344, 744 Polygonaceae. R. obtusifolius X ze b. Baueri Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 585 (1862). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. R. obtusifolius X erispus Pi suberispus Marss. Fl. Nav Rügen 401 (1869) nach Beck. — R. erispus X obtusifolius b Baueri Beck in Rchb. Ic. XXIV. 33 t. 175 fig. 7 (1904). Hierzu gehört: II. subobtusifolius (Marss. Fl. Neu-Vorpomm. u. Rüg. 400 [1869)). Untere Blätter länglich-eiförmig. Innere Perigonabschnitte gezähnelt. — Selten. — Ist dem R. obtusifolius ähnlicher, (Verbreitung von B.: Bisher nur im Gebiete.) C. Bihari@nsist). Innere Perigonabschnitte kleiner und schmäler, länglich-eiförmig, von wechselnder Grösse, bis 4 mm lang und 2 bis 3 mm breit, an der stumpfen Spitze vorgezogen, am Grunde kaum herzförmig, ganzrandig oder kaum gezähnelt. Bisher mit Sicherheit nur im südlichen und südöstlichen Ge- biete. Thüringen (? s. unten). Salzburg: Thalgau (Rechinger). Nieder-Oesterreich bei Hütteldorf (Rechinger). Ungarn! und Siebenbürgen mehrfach, R. erispus X obtusifolius e. R. bihariensis Beck in Rehb. Ice. XXIV. 33 t. 175 fig. 8. — R. pratensis y. bihariensis (crispo x. supersilvestris) Simonk. Term. Füzet. 1877. 240. — R. bi- hariensis Simonkai Herbarium! und bei Beck in Rehb. Ic, XXIV. 33 t. 175 (1904). — AR. confinis Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. III. 77 (1885)? — R. erispus X silvester Rechinger ÖBZ. XLII (1892) 19. Nach Rechinger (a. a. O.), Beck (in Rchb. Ic. XXIV. 34) gehört wahrscheinlich zu dieser Form Haussknecht’s R. confinis, den der Autor als R. erispus X silvestris deutet und der ausgezeichnet ist durch verlängerte starr aufrechte Aeste, die unterwärts mit schmal-lanzettlichen Blättern versehen sind. Innere Perigonabschnitte kleiner, 5 mm lang, dreieckig, ganzrandig oder am Grunde mit kleinen dreieckigen Zähnen, einer oder alle Abschnitte mit kurzen eiförmigen Schwielen. — Thüringen: Rappelsdorf (Haussknecht). (Verbreitung von ©.: Bisher nur im Gebiete.) I*1| (Verbreitung des Bastards: Norwegen; Schweden; Dänemark; Britische Inseln; Spanien; Italien; Balkanhalbinsel; Russland; Nord- America [Trelease a. a. O.].) a 1139. x 1144. R. obtusiföolius X domestieus. 2. Untere Blätter länglich-eiförmig, am Grunde gestutzt oder schwach herzförmig, an der Spitze abgerundet, stumpf oder stumpflich, am Rande schwach wellig. Blüthenstiele unter der Mitte deutlich gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte mehr oder weniger zurückgeschlagen, meist etwas bogig gekrümmt, wenig kürzer bis halb so lang als die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte; diese ungleich, breit-herz- förmig, plötzlich in eine kurze stumpfe Spitze verschmälert, !) Im Comitat Bihar (Ungarn) gefunden, Rumex, 745 etwas dünnhäutig, am Rande mit deutlichen dreieckigen Zähnen, der grösste Abschnitt mit einer dicken rundlichen, die kleineren ohne oder mit verkümmerter Schwiele. Bisher nur in Schleswig: Angeln: Gr. Solt (Rock), Hadersleben mehrfach (P. Junge). Bl. Juli, August. R. domesticus X obtusifolius Murbeck Bot. Notiser 1899. 14. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 35 nicht Gürke. — IR. conspersus Aresch, Sv. Vet. Akad. Öfvers. 1862. 65. Skän. Fl. ed. 1 und 2 nicht Hartm. — R. hybridus Kindberg Östg. Fl. ed. 3. 136 (1880). (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; nördliches Russland.) x 1139. X 1146. R. obtusifolius X hydrolapathum. 2]. Grund- ständige Blätter breit-lanzettlich, am Grunde abgerundet bis ziemlich breit-keilförmig, an der Spitze wenig ausgezogen bis stumpflich. Blatt- stiel oberseits ziemlich schmal und meist etwas rinnig. Stengelblätter aus ovalem Grunde lang zugespitzt. Blüthenstand ziemlich locker, Blüthenstiele unter der Mitte deutlich verdickt-gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte stets deutlich länger als die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte dreieckig, 4,5—7 mm lang, am Grunde gestutzt, an der Spitze etwas zungenförmig vorge- zogen, ziemlich derb, unterwärts kurz aber deutlich ge- zähnelt oder doch gekerbt, alle schwielentragend, mit grosser länglicher vorn spitzlicher Schwiele, die etwa halb so lang oder 1/3 kürzer ist als die Abschnitte. Im Gebiete bisher fast nur im nördlichen Deutschland beobachtet. Holstein: Am Canal zw. Holtenau und Levensau; Kellersee bei Malente, wohl auch bei Munkbrarup (Kr. Flensburg) und Lübeck : Schellbruch. Mecklenburg. Galizien (Zapalowicz Consp. II. 109). I. Hydrolapathum X obtusifolius (R lingulätus) Jungner Botan. Notiser 1885. 115 fig. 6. Murbeck Bot. Notiser 1899. 5 nicht R. ling. Schur. — R. Webeöri!} Fischer-Benzon in Prahl Krit. Fl. Schlesw. II. 186 (1890). Beck in Rchb. Ice. XXIV. 35 t. 176 fig. 4. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 99. — R. heterophyjllus Hansen Herb. 1065 nach Beck a. a. OÖ. (1904) nicht Schultz. (Schweden; Frankreich.) 3x] 1139. X 1147. R. obtusifolius X patientia. 2. Grundständige Blätter länglich-herzförmig, die oberen länglich bis lanzettlich, am Grunde abgerundet bis verschmälert. Blattstiele oberseits rinnig. Blüthenstände mit verlängerten Aesten, die Aeste am Grunde mit entfernten, etwas beblätterten Scheinquirlen. Innere Perigonabschnitte aus herzförmigem Grunde breit-eiförmig bis eiförmig-länglich, 6—10 mm lang und 6 bis 8 mm breit, sehr klein gekerbt-gezähnelt, in eine undeutliche ganz- 1) S. VI, 2. 8. 926 Fussn. 1. 746 Polygonaceae. randige Spitze vorgezogen, meist röthlich überlaufen, schwielentragend; eine Schwiele kräftig, eiförmig, die anderen kleiner bis undeutlich, An Wegen und Ruderalstellen mit den Erzeugern, wohl im Ver- breitungsgebiete des Pt. patientia nicht selten, öfter übersehen. Bisher in Nieder-Oesterreich : bei Wien (Rechinger). Ungarn: bei Szt. Andräs im Biharer Comitat (Simonkai!), Sorok$ar, zwischen Gyöngyös und Solymos (Borbäs). Siebenbürgen: Klausenburg. Kroatien: Karlstadt (Borbäs). Bosnien: Sarajevo (Murbeck). Bl. Juli, August. R. obtusifolius X patientia Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 99 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 36, 60 t. 177 fig. 1—3. — R. erubescens (R. patientia X silvestris) Simonk. Term. Füz. I. 239 (1877). Mag. növ. lapok II. 152. Von R. patientia durch die am Grunde unterbrochenen Blüthenstandsäste und durch die Gestalt der kleineren inneren Perigonblätter verschieden, von Formen des R. erispus X patientia (S. 732) durch die nur an der Spitze vorgezogenen inneren Perigonabschnitte, von R. obtusifolius X erispus durch die grösseren inneren Perigonabschnitte. Hierzu gehört: B. Balatönust). Blätter wenig wellig. Scheinquirle sehr entfernt. Innere Perigonabschnitte breit-herzförmig-eiförmig, breiter als lang, 6 mm lang und 6—8 mm breit, am Rande reichlich gezähnt bis fast zerschlitzt, an der Spitze nicht vorgezogen, stumpf. Bisher nur in Ungarn am Plattensee: Balaton Füred, Kenese und in Slavonien: am Papuk (Borbäs). R. Balatonus (R. obtusifolius X patientia) Borbäs Fl. Balat. 341 (1900). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 36 t. 177 fig. 4 (1904). Ist nach Beck (a.a. ©.) dem R. obtusifolius sehr unähnlich, nur durch den am Grunde unterbrochenen Blüthenstand und die deutlich gezähnten inneren Perigonabschnitte an ihn erinnernd und vielleicht eher R. odontoglossus (wohl odontocarpus) X obtusifolius? (Verbreitung des Bastards bisher nur im Gebiete.) 1139. X 1148. R. obtusifolius X aquäticus. 4. Grund- ständige Blätter mehr oder weniger breit-länglich bis fast dreieckig, am Grunde herzförmig, dort am breitesten, an der Spitze abgerundet oder stumpflich, am Rande flach oder kaum wellig, Blattstiel oberseits schmal und rinnig. Scheinquirle entfernt, Blüthen- stiele weit unter der Mitte kaum hervortretend gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte weit abstehend mit etwas vorwärts gebogener Spitze, kaum so lang wie die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte; diese dreieckig, 5—7 mm lang, länger als breit, am Grunde gestutzt oder schwach herzförmig, an der Spitze fast zungenförmig ausgezogen, dünnhäutig, unterwärts gekerbt oder gezähnelt, mit am Grunde angeschwollenem eine niedrige und sehr schmale Schwiele bildendem Mittelnerven. 1) Nach dem Fundorte am Plattensee (ung. Balaton). Rumex, 747 Bisher nur mit den Erzeugern im mittleren Deutschland. Höxter (Beckhaus Fl. Westf. 766). Nordhausen, Zeutsch (Haussknecht). Schlesien: Goldberg, Schönau, Tannhausen. Mähren: Zwitawathal (Wildt). Steiermark: Rottenmann (Rechinger). Bl. Juli, August. R. aquatieus X obtusifolius (A. platyphyllos')) Aresch, Vet. Akad. Ofvers. Stockh. XIX. 73 (1862). Murbeck Bot. Notiser 1899. 12. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 29 t. 170 fig. 1—3. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 98. — R. Hippolapathum X. obtusifolius Jungner Bot. Notiser 1885. 116 fig. 7. Durch die Gestalt der Blätter und die oft grösseren und breiteren inneren Perigonabsehnitte von R. obtusifolius, durch die meisten oben angegebenen Merk- male von R. aquaticus verschieden. Aendert ab: B. Sehmidtii?). Grundständige Blätter breit-elliptischh am Grunde herzförmig, unter der Mitte am breitesten, im oberen Drittel ab- gerundet zugespitzt. Blüthenstand etwa bis zur Mitte beblättert, mit aufrecht-abstehenden Aesten. Scheinquirle dicht und vielblüthig, die unteren entfernt, die oberen zusammenfliessend. Blüthenstiel 1!/.—2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte, deutlich ge- gliedert. Innere Perigonabschnitte öfter alle schwielentragend. Bisher nur in Mitteldeutschland: Thüringen: Dornburg: Nasch- hausen; Esperstedt; Hessen: Allendorf (Haussknecht!). R. aquaticus X obtusifolius b. R. Schmidtii Beck in Rchb. Ic. XXIV. 30 t. 170 fig. 4—6 (1904). — R. aquaticus X ob- tusifolius (R. Schmidtii) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 66 (1885). (Verbreitung von B.: Schweden.) I*] C. finitimus. In der Tracht an R. sanguwineus erinnernd. Dem R. aquaticus in der Blattform und durch die langen dünnen Blüthen- stiele gleichend, durch die länglichen ganzrandigen inneren Perigon- abschnitte an R. obtusifolius silvestris. Bisher mit Sicherheit nur in Thüringen: Schleusingen (Hauss- knecht). Vielleicht gehören hierher auch Exemplare aus Ungarn: Kesmark (Ascherson!!). R. aquatieus X obtusifolius b. R. finitimus Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 98 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 30. — R. aquaticus X silvestris (R. finitimus) Hausskn. Mitt. Geogr. (zes. Thür. III. 67 (1885). (Verbreitung von C©.: Bisher nur im Gebiete.) | 1) Von z/ardg breit und pÖ/20» Blatt. 2) Nach Oskar Schmidt, * 9. Juli 1848 Gaberndorf bei Weimar + 2. Oct. 1908 Dresden (briefl. Mitth, seiner Tochter durch J. Bornmüller), 1868 -—-78 Lehrer in Buttstedt, seitdem in Weimar, um die Flora und Conchyliologie verdient, S. war der Enkel des Thüringer Floristen Schönheit (s. VI. 2. S. 457 Fussn. 2) dem er in Mitt. BV. Ges, Thür. VIII.-46 (1890) eine Biographie gewidmet hat. 748 Polygonaceae. D. Garsensis. Untere Blätter herz-eiförmig, fast dreieckig, die oberen allmählich schmäler bis lanzettlich, am Grunde abgerundet oder kurz verschmälert. Blüthenstand mit verlängerten Aesten. Scheinquirle entfernt. Blüthenstiele undeutlich gegliedert. Innere Perigonabschnitte herzförmig-dreieckig, an der Spitze vorgezogen, gezähnelt, rothbraun, nur einer schwielentragend. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Nieder-Oesterreich: bei Gars mit den Erzeugern (Teyber) und in Mähren: Mönitz. R. aquatieus X obtusifolius d. R. garsensis Beck in Rcehb. Ie. XXIV. 59 (1905). — FR. aquatieus X obtusifolius Czizek Verh. Nat. Ver. Brünn XVII. 52 (1879). — R. garsensis (R. aquaticus X silvestris) Teyber Verh. ZBG. Wien LV. 14 (1905). (Verbreitung von D.: Bisher nur im Gebiete.) Ei (Verbreitung des Bastards: Schweden; Finnland; mittleres Russ- land.) I* 1139. X (1141. X 1148.) R. obtusifolius X (eonglomerätus x aquätieus). 2. In der Tracht dem R. obtusifolius ähnlich, in der Gestalt der Blätter dem R. aqualicus. Scheinquirle meist beblättert. Innere Perigonabschnitte kaum grösser als bei Rt. conglomeratus, 4,5 mm lang, dreieckig, an der Spitze vorgezogen, stumpf, ganzrandig oder ge- kerbt bis gezähnelt, meist alle mit länglich-eiförmigen Schwielen. Blüthen länger gestielt. Früchte z. T. ausgebildet. Bisher nur in Thüringen: Rappelsdorf und Vessra (Haussknecht). R. aquaticus X conglomeratus X obtusifolius Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 64 (1885). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 89. — R. aquaticus X conglomeratus X obtusifolius vel ambigens X ob- tustfolius a. R. thuringiacus (R. Thuringiacus) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 27 t. 170 fig. 7 (1904). Von R. conglomeralus X aquaticus durch die gezähnelten inneren Perigon- abschnitte verschieden. (Bisher nur im Gebiete.) 11 1139. X 1149. R. obtusifolius X alpinus. >. Meist grün. In der Tracht meist dem R. alpinus ähnlich, von ihm hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Grundständige Blätter meist herzförmig- eiförmig, etwa 1'/emal länger als breit. Blüthenstände reich beblättert, mit verlängerten, lockeren, aufrecht-abstehenden Aesten. Scheinquirle entfernt. Blüthenstiele kürzer. Innere Perigonabschnitte aus weniger verbreitertem Grunde nach der Spitze zu z. T. verschmälert, z. T. vor- gezogen (nicht wie bei R. obtusifolius alle vorgezogen), am Grunde fast stets gezähnelt, ohne oder mit undeutlichen bis kleinen Schwielen. Mit den Erzeugern nur in höheren Gebirgen auf Lägern ete. In Baden auf dem Feldberg (Haussknecht). Bayrische Alpen. Schweiz .sehr zerstreut. Tirol: Sonnenwendjoch. Bl. August, September. Rumex, 749 R. alpinus X obtusifolius (R. Mezei') Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 60 (1885). — R. alpinus X obtusiflorus Beck in Rehb. Ice. XXIV. 27 t. 168 fig. 1—3. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 98. Hierzu gehört: B. Rhaötieus?). Ganze Pflanze roth überlaufen. Innere Perigon- abschnitte aus breiteın Grunde allmählich zugespitzt, fast dreieckig, 3—4 mm lang, ganzrandig, seltener gekerbt-gezähnelt, ohne Schwielen. Bisher nur in der Schweiz: Engadin, Alp Lauenzug in Hinter- Valzesina mit den Erzeugern. R. alpinus X obtusiflorus B. R. rhaetieus Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 98 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 27. — R. alpinus X oblusifolius Brügg. Jahresb. naturf. Ges. Graub. XXIV. 115 (1880). — R. rhaeticus Brügger Jahresb. naturf. Ges, Graub. XXIX (1884 —85) 148 (1886). C. Austriacus. Bis über 1 m hoch, aufrecht-ästig. Blätter ganz- randig, die unteren herz-eiförmig, schwach zugespitzt, die stengel- ständigen etwa um die Hälfte länger als breit, die obersten lanzett- lich. Innere Perigonabschnitte klein oder bis 5 mm lang, länglich- dreieckig, ganzrandig oder schwach gezähnelt, meist einer mit deut- licher Schwiele. Früchte fehlschlagend. Mit den Erzeugern in Nieder-Oesterreich: bei Gross-Hollenstein, R. austriacas (alpinus X silvester) Teyber Verh. ZBG. Wien LVIII (9) (1908). (Verbreitung des Bastards: Bisher nur im Gebiete.) I*] 1139. X 1150. R. obtusiföolius X confertus. 2. In der Tracht dem R. confertus meist ähnlich, kräftig, von ihm hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Grundständige Blätter zarter, aus tief-herzförmigem Grunde z. T. breit-oval, stumpf, z. T. länglich-eiförmig, allmählich ver- schmälert, bis über 3 dm lang und bis fast 2 dm breit. Innere Perigon- abschnitte kleiner, bis 5 oder 7 mm lang, am Grunde gezähnelt, mit undeutlichen Schwielen. Von FR. obtusifolius silvestris durch die unterseits schwach warzigen grundständigen Blätter, die fast länglich, am Rande schwach wellig sind. Innere Perigonabschnitte dreieckig- eiförmig, aus breit-ovalem Grunde nach der Spitze zu ausgezogen mit undeutlichen bis länglichen Schwielen. Bisher nur mit den Erzeugern in Galizien: bei Lemberg (Blocki). Burkanow (Blocki ÖBZ. L [1900] 168). R. confertus-obtusifolius Rehm. Pflanzenverz. Czortkower u. Tar- nopler Kreise (1374). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 30, 60. Zapalow. Consp. Fl. Galie. erit. II. 108. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 98. — 1) Nach Karl Mez, * 24. März 1866 Freiburg, seit 1910 Professor der Botanik und Direetor des Bot. Gartens in Königsberg, früher in Breslau und Halle, Verf. werthvoller Monographien, u. a, über Lauraceae und Bromeliaceae, welcher in den 80er Jahren erfolgreich in seiner Heimat Oberbaden botanisirte. 2) S. I. S. 229 Fussn. 1; 2. Aufl. S, 13 Fussn, 1. 750 Polygonaceae. R. Kerneri!) (R. conferto X. obtusifolius) Blocki ÖBZ. XXXVUHI (1888) 365 nn, Borb. — R. Borbäsii?) Blocki ÖBZ. XXXIX (1889) 155, NLII (1892) 351. (Bisher nur im Gebiete.) I] 1140. X 1143. R. odontocärpus X erispus. %. Stengel un- verzweigt oder oberwärts ästig. Grundständige Blätter lang gestielt, aus verschmälertem Grunde lanzettlich, flach, spitz, die stengelständigen linealisch, schwach wellig. Blüthenstand schmal, mit kurzen Aesten. Scheinquirle genähert. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich-eiförmig oder herz-nierenförmig, etwa 4—5 mm lang und breit, ganzrandig oder etwas gekerbt bis undeutlich gezähnelt, selten schärfer gezähnelt, alle schwielentragend, mit länglichen Schwielen. Früchte oft fehlschlagend. Ungarn: bei Gairing, Comitat Presburg (Rechinger), bei Ve&sztö, Comitat Bekes. Mähren: Tracht (Wildt ÖBZ. LIV [1904] 381). Wien (Teyber Verh. ZBG. Wien LVII (11) [1908]). R. erispus X odontocarpus Borb. ÖBZ. XLII (1892) 125. Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 100 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 34 t. 179 fig. 1—2 (1904). — R. biformis var. intermedius Borb. Bekösvärmegye Fl. 62 (1881). — R. erispus X biformis (R. inter- cedens) Rechinger ÖBZ. XLII (1892) 17. — R. erispus X steno- phyllus Gürke a. a. O. (1897). (Bisher nur im Gebiete.) 1140. X. 1147. R. odontocärpus X patientia.. 9. Pflanze gross, bis etwa 1,5 m hoch. Grundständige Blätter gross, länglich bis lanzettlich, am Grunde verschmälert oder abgerundet, flach, ober- wärts zugespitzt; die oberen Blätter linealisch-lanzettlich, beiderseits verschmälert. Blüthenstand gross, ästig, reichlich beblättert. Blüthenstiele etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte, etwas über dem Grunde gegliedert. Innere Perigonabschnitte ziemlich gross, von verschiedener Länge, meist 5—6 mm lang und 5 mm breit, dreieckig-herzförmig, an der Spitze dreieckig, ganz- randig, unterwärts auch ganzrandig oder ausgefressen ge- zähnelt, einer von ihnen mit dieker Schwiele, die übrigen mit kleiner Schwiele oder ohne solche. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Nieder-Oesterreich: bei Moossbrunn mit den Er- zeugern (Rechinger). Ungarn (s. unten), R. odontocarpus X. patientia Beck in Rehb. Ic. XXIV. 36, t. 179 fie. 3—5 (1904). — R. patientia X biformes (R. De cus®)) Rechinger ÖBZ. XLI (1891) 401. — FR. patientia X steno- phyllus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 100 (1897). 1) S. VI. 1.8. 202 Fussn, 2, 2) S. II. 1. S. 396 Fussn. 1 und III. S. 112 Fussn. 2, B. r 17. Juli 1905 Klausenburg. 8. A. v. Degen Mag. Bot. Lap. IV. 165, 235 mit Bild. 3) S, I. S. 140 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 213 Fussn. 1. Rumex, 751 Von R. odontocarpus durch die Grösse, die breiteren Grundblätter, den grossen Blüthenstand und die deutlich in der Grösse wechselnden oft ganzrandigen oder sehr kurz gezähnelten inneren Perigonabschnitte leicht zu unterscheiden, von R, patientia durch die Gestalt der kleineren inneren Perigonabschnitte und den stärker beblätterten Blüthenstand. Hierher gehört: B. trieallösus. In der Tracht dem R. odontocarpus sehr ähnlich, Innere Perigonabschnitte grösser, gezähnt, alle schwielentragend. — Bisher nur in Ungarn: Kelenföld, Budapest (Borbäs). — R. odontocarpus X patientia a. R. trieallosus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 59 (1905). — R. tricallosus (R. sapirodontocarpus X patientia) Borbäs Mag. Bot, Lap. III (1904) 49. — Eine etwas zweifelhafte Pflanze, (Bisher nur im Gebiete.) I*1 1141. X 1143. R. conglomerätus X erispus. 9. Grund- ständige Blätter denen von R. erispus ähnlich aber kleiner, lan- zettlich, am Grunde gestutzt oder breit abgerundet, an der Spitze stumpflich, am Rande mehr oder weniger wellig-kraus. Blüthen- stand reichlich ästig, mit ziemlich aufrechten Aesten. Scheinquirle sehr zahlreich, entfernt, viel- und dichtblüthig, beblättert, die oberen zu- sammenfliessend und unbeblättert. Blüthenstiele ziemlich weit unter der Mitte deutlich gegliedert, höchstens doppelt so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte horizontal abstehend, mit etwas vorwärtsgebogener Spitze, so lang wie die halbe Breite der inneren oder nur wenig länger. Innere Perigonabschnitte fast gleich gross, Jänglich- bis rundlich-dreieckig, 3—4 mm lang und 2,5 bis 3 mm breit, am Grunde gestutzt, an der Spitze etwas vorgezogen, stumpf, ganzrandig oder unterwärts schwach gekerbt, alle oder besonders der grössere Abschnitt mit einer kräftigen, hohen breit- länglichen Schwiele. In Deutschland mit den Erzeugern sehr zerstreut beobachtet und wohl öfter übersehen. Brandenburg: Putlitz: Triglitz (Jaap Verh. BV. Brand. XXXVIII 134). Holstein. Pyrmont. Thüringen mehrfach! Harz. Schlesien. Schweiz: Zürich. Nieder-Oesterreich: Florisdorf, Kotting- brunn. Mähren: Brünn (Wildt ÖBZ. LIV. 380, Beck a. a. O. 60). Ungarn: Geising. Bosnien, Hercegovina. R. conglomeratus X cerispus (R. Sch ülzeit)) Haussknecht Mitt. Geogr. Ges. Thüringen III. 68 (1885). Beck Fl. Nieder-Oesterr, 894. Murbeck Bot. Not. 1899. 28. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 30, 60 t. 172 fig. 1—3. In der Tracht dem R. erispus ähnlich, aber die inneren Perigonabschnitte deutlich kleiner, fast länglich. Von R. conglomeratus durch die schmäleren welligen Blätter, die längeren Blüthenstiele, die grossen inneren Perigonabschnitte und die ungleichen Schwielen verschieden. Hierzu gehört: B. inundätus. In der Tracht dem R. erispus ähnlich. Blüthen- stand mit verlängerten Aesten. Untere Scheinquirle entfernt, die 1) Nach Professor Max Schulze in Jena, s. VI. 1. S. 77 Fussn. 2, wo der Geburtsort Neuhaldensleben nachzutragen ist. 752 Polygonaceae, oberen unbeblättert, gehäuft. Blüthenstiele zierlich, doppelt so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Diese oval-dreieckig, 3 mm lang, länger als ihre Breite, am Rande oft gezähnelt, alle schwielentragend. Schwielen dick, länglich, oft ungleich, die grösseren etwa °/3 so lang wie der Abschnitt. Bisher nur in Siebenbürgen: mit den Erzeugern im Thale von Hätszeg bei Väralja (Simonkail). R. conglomeratus X erispus b. R. inundalus Beck in Rehb. Ice. XXIV. 31 t. 172 fig. 3 (1904). — R. conglomeratus X lingu- lätus (R. inundatus) Simonk. Term. Füz. X. 183 (1886). Enum. Fl. Transs. 471. Rechinger in Kerner Fl. exs. Austr.-Hung. no. 3077. Schedae VIII 77. — R. conglomeratus X crispus var. lingulatus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 95. Durch Einwirkung des R. erispus lingulatus entstanden, von diesem ver- schieden durch die etwa nur halb so grossen sämmtlich schwielentragenden, dazu auch schmäleren und an der Spitze vorgezogenen inneren Perigonabschniitte, von R. conglomeratus schon durch die ganze Tracht, durch die genäherten Scheinquirle, die ovalen grösseren und schwach gefärbten inneren Perigon- abschnitte, sowie durch die längeren dünneren Blüthenstiele. (Verbreitung von B.: Bisher nur im Gebiete.) EI (Verbreitung des Bastardes: Schweden; Britische Inseln; Nord- Africa.) | 1141. X 1146. R. conglomerätus X hydrolapathum. %. Grund- ständige Blätter fast lederartig, länglich-oval, am Grunde gestutzt, an der Spitze zugespitzt oder länglich, beiderseits verschmälert. Aeste auf- recht-abstehend. Scheinquirle spärlich beblättert, dicht gehäuft. Blüthen- stiele sehr kurz, kaum so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese breit-oval, 4 mm lang, verschmälert, mit stumpfer Spitze, alle schwielentragend. Schwielen gross, länglich-ei- förmig, etwa ?/ı so lang wie der Abschnitt. Bisher nur in der Prov. Sachsen: Halle a, S.: Rollsdorf am (ehe- maligen) Salzigen See (Haussknecht). R. conglomeratus X hydrolapatum (R. hybridus) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 69 (1885). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 95 nicht Kindb. — R. congl. X hydr. a. R. digEneus Beck in Rchb,. Ile. XXIV. 31 t. 176 fig. 1—3 (1904). In der Tracht und Blattgestalt dem AR. hydrolapathum sehr ähnlich, aber durch die Ausbildung der inneren Perigonabschnitte ete,. gut ceharakterisirt. (Bisher nur im Gebiete.) = 1141. X 1148. R. econglomerätus X aquätieus. 2. Findet sich nach Beck in 2 Formen: A. ämbigens. In der Tracht dem R. aquwatieus ähnlich, zierlich, die inneren Perigonabschnitte denen von R. conglomeratus ähnlich. Blüthenstand mit kurzen starr aufrechten, nur bis zur Mitte be- blätterten Aesten. Scheinquirle dicht gestellt. Innere Perigon- Rumex. 753 abschnitte wenig grösser als die von R. conglomeratus, etwa 3 bis 3,5 mm lang, rhombisch-dreieckig, wenig vorgezogen, die der fehl- schlagenden Blüthen stärker vorgezogen. Schwielen ungleich, 1—3 an der Blüthe, kurz, deutlich. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Thüringen mehrfach: bei Schleusingen, Vessra, Zeutsch (Haussknecht), Mähren: Adamsthal (Wildt ÖBZ. LIV. 382). I. aquaticus X conglomeratus a. R. ämbigens Beck in Rehb. Ic. XXIV. 27 t. 168 fig. 4, 5 (1904). — R. aquaticus x conglomeratus (IR. ambigens) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. Ill. 61 (18*5). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 95. (Bisher nur im Gebiete.) EI B. dumulösus. In der Tracht dem R. sangwineus oder R. con- glomeratus ähnlich, aber kräftiger. Stengel höher, derber, mit ver- längerten Aesten. Scheinquirle entfernt, nur die unteren beblättert. Untere Blätter aus sehr breitem Grunde allmählich nach der Spitze verschmälert, daher durch die oval-dreieckige Form an R, aquatieus erinnernd. An den sehr seltenen fruchtbaren Blüthen die inneren Perigonabschnitte rhombisch, 3,2 mm lang, alle mit grosser Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Thüringen: Dornburg: Naschhausen (Hauss- knecht). R. aquaticus X conglomeratus b. R. dumulosus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 27 t. 168 fig. 6 (1904). — R. aquaticeus X sanguineus (I. dumulosus) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 67 (1885). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 96. Nach Beck (a. a. O.), der eine ausgebildete Frucht fand, kommt wegen der an allen Perigonabschnitten kräftig ausgebildeten Schwiele nicht, wie Haussknecht annahm, R. sanguineus sondern R. conglomeratus als Erzeuger in Frage. (Verbreitung des Bastards: Bisher nur im Gebiete.) I*] 1142. X 1143. R. sanguineus X erispus. %. Untere Blätter länglich-lanzettlich, länger zugespitzt oder länglich-oval, am Grunde ge- stutzt oder breit abgerundet oder gar etwas herzförmig, an der Spitze stumpf, am Rande mehr oder weniger wellig-kraus. Aeste des Blüthenstandes ohne Blätter oder die unteren mit Blättern, gerade, oft verlängert. Aeussere Perigonabschnitte horizontal ab- stehend, mit etwas nach vorne gebogener Spitze, so lang wie die halbe Breite der inneren oder wenig länger. Innere Perigonabschnitte etwas ungleich länglich-oval bis rundlich oder rundlich-dreieckig, 3—4,2 mm lang und 2,5—3 mm breit, am Grunde gestutzt oder breit-abgerundet, an der Spitze etwas vorgezogen, ganzrandig oder unterwärts schwach gekerbt, meist der grössere mit einer kräftigen rundlichen Schwiele, die übrigen meist mit kleinerer Schwiele. "In Deutschland mit den Erzeugern sehr get Schweiz: Zürich. Tirol: Seespitz am Achensee. Mähren: Brünn (Wildt ÖBZ. LIV. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 48 54 Polygonaceae. 380). Brandenburg: Putlitz: Triglitz (J aa p Verh. BV. Brand. XXX VII. 134). Bl. Juli, August. R. erispus X sanguineus (R. Sagörskii!)) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 76 (1885). Ljungström Bot. Notiser 1885. 97. Murbeck Bot. Notiser 1899. 25. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35, 60 t. 172 fig. 4—6. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 96. Aendert in der Gestalt der inneren Perigonabschnitte ab: B. sterilis (Hausskn. a. a. O, [1885]). Innere Perigonabschnitte alle ohne Schwielen, C. suberispus (Hausskn. a. a. O, [1885]. Nur einer der inneren Perigon- abschnitte mit Schwiele. (Bornholm; Schweden; Britische Inseln.) *]| 1142. x 1144. R. sanguineus X domesticus. 2]. Grundständige Blätter länglich, am Grunde gestutzt oder abgerundet, an der Spitze rundlich-stumpf oder stumpflich, am Rande etwas wellig. Blüthenstiele weit unter der Mitte deutlich gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte an den (vereinzelten) fruchtbaren Blüthen horizontal abstehend oder rückwärts gerichtet, wenig bis fast doppelt kürzer als die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte; diese ungleich gross, breit-herzförmig, 4,5—6 mm lang und 5—7 mm breit, plötzlich in eine kurze abgerundete Spitze verschmälert, etwas dünnphäutig, ganzrandig oder unterwärts schwach gekerbt, der grössere von ihnen mit einer dicken fast kugeligen Schwiele, die kleineren ohne solche. Bisher nur in Schweden, aber auch im Verbreitungsgebiete des PR. domesticus bei uns zu erwarten. Bl. Juli, August. R. domestieus X sanguineus H. Nilsson Bot. Not. 1888. 147. Murbeck Bot. Not. 1899. 16. — R. Nilssoni?2) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35 (1904). AZALT 1136. X 1139. R. maritimus X obtusifolius. 2. Stengel auf- recht, ästig mit verlängerten Aesten. Untere Blätter breit-länglich, am Grunde schief-herzförmig, die stengelständigen aus abgerundetem Grunde lanzettlich, die oberen lanzettlich. Scheinquirle meist entfernt, die unteren mit, laubartigen Tragblättern, die oberen ohne solche, diese genähert. Blüthenstiele länger oder so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Diese dreieckig-eiförmig, 4—5 mm lang, an der Spitze vorgezogen, dort ganzrandig, spitz oder stumpflich, jederseits unregelmässig mit 2—3 pfriemlichen Zähnen versehen, die kürzer sind als die Breite der Perigonabschnitte, alle mit dicken läng- lichen oberwärts spitzen Schwielen. Mit den Erzeugern an Ufern und Gräben, an Wegrändern ete, Holland: Haag. Deutschland sehr zerstreut. Bei Frankfurt a. M.: (Stein!), Mainufer bei Offenbach, Fechenheim, Stockstadt früher. Schlesien: bei Breslau (Uechtritz!), Liegnitz: Annawerder; Seedorf 1) S. VI. 1. S. 116 Fussn. 3. S. bereiste 1901 die Hercegovina (Mitt. Thür. B, V. N.F. XVI, 33) und lebt jetzt im Ruhestande in Almerich bei Naumburg a, S. 2) Nach dem ersten Beobachter Nils Hjalmar Nilsson, * 29. Jan. 1856 Asarum (Bleking) (Murbeck briefl.), Professor, Leiter der wissensch, Arbeiten des Saatzuchtvereins (Sveriges Utsädesforening) in Svalöf, Rumex, 755 (Figert). Böhmen: Wittingau (Pfund). Mähren: Brünn (Schur!), Nieder-Oesterreich: bei Simmering (Beck). Ober-Oesterreich: Steyr. R. maritimus X obtusifolius Uechtritz in Fiek Fl. Schles. 379 (1881). Haussknecht Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 77 (1885). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 318 in Rechb. Ic. XXIV. 47 t. 190 Fig. 4—7. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 103. — R. Steinii!) Becker Fl. Francof, I. 165 (1823). Koch Syn. ed. 2. 704. de Bruijn Nederl. Kruidkund. Arch. ser. 2. I. 241 (1872—73). — R. palustris X obtusifolius Celak. Prodr. Fl. Böhm. 158 (1871) vgl. Döll Rhein. Flora 305 (1843). — R. obtusifolio-palustris Dosch u. Seriba Exe.fl. Grossh. Hessen 2. Aufl. 212 (1878). — Rt. obtusifolius 8. agrestis Neilr. Herb. no. 3972—3973 nach Beck in Rehb. Ice. XXIV. 47. Von R. maritimus dureh die Gestalt der Blätter, den lockeren Blüthenstand, die breiteren inneren kurz gezähnten Perigonabschnitte verschieden, von R. obtusi- folius durch schmälere Blätter und die pfriemlichen Zähne an den inneren Perigon- abschnitten Hierzu gehört: B. leptänthes?). Untere Blätter aus breit-herzförmigem Grunde lanzettlich, spitz; ihre Stiele flach, berändert. Blüthenstand aufrecht mit spärlichen beblätterten Scheinquirlen. Innere Perigonabschnitte länglich-dreieckig, am Grunde schwach-herzförmig, an der Spitze sehr lang ganzrandig vorgezogen, jederseits unregelmässig mit un- gleich langen borstlichen Zähnen, die kürzer sind als die Breite der Abschnitte, mit länglichen oberwärts spitzen Schwielen. Bisher nur in Holland (de Bruijn). R. maritimus -%X obtusifolius (silvestris) Beck in Rchb. Ie. XXIV. 48 t. 190 fig. 7 (1904). — R. leptanthes de Bruijn Nederl. Kruidk. Arch. ser. 2. I. 243—44 t, VII (1872—73). Durch den Einfluss der Rasse silvestris von R. obtusifolius entstanden. Die Bastarde von Arten mit verschiedener Ausbildung der Zähne an den inneren Perigonabschnitten sind als Hibriden meist schon dadurch kenntlich, dass die Gestalt und Grösse der Zähne wie der Buchten zwischen ihnen an einer Pflanze und meist schon an einer Blüthe oder einem Abschnitte stark schwankt. Das Schwanken resp, die ungleiche Ausbildung bestimmter Merkmale selbst an einem Organe ist ja auch bei andern Gruppen (z. B. Blattrand bei Salix) ein Erkennungs- zeichen eines Bastards. (Verbreitung des Bastards: Schweden.) I] 1136. X 1140. R. maritimus X odontoeärpus. 9—(.). In der Tracht, der Gestalt der Blätter und des Blüthenstandes dem R. odontocarpus ähnlich. Aeste etwas ruthenförmig. Blätter lanzettlich, 1) Nach Johann Kaspar Stein, * 11. März 1776 Gemmingen (Württemberg) 7 16. April 1834 Frankfurt a. M., seit 1819 Besitzer der Brücken-Apotheke da- selbst, St. botanisirte eifrig und erfolgreich um Frankfurt und beschäftigte sich mit kritischen Gattungen wie Aconitum, Hieracium, die er in seinem Garten eultivirte, Sein Herbar wurde der Senckenbergischen Naturf. Gesellschaft, deren Mitglied er war, überwiesen (Fresenius in Flora XVII [1834] 668 und P. Heideprim briefl.). 2) Von Zertös dünn und dvdog Blüthe, 48* 756 Polygonaceae., schmal, jederseits verschmälert, am Rande etwas kraus-gekerbt. Schein- quirle entfernt, nur die obersten genähert, nur die unteren beblättert. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, höchstens doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese breit-dreieckig, 3,5 bis 4,5 mm lang, 2—3 mm breit, an der Spitze vorgezogen, spitz, mit 4—6 pfriemlichen ungleich langen Zähnen, die z. T. die Breite der inneren Perigonabschnitte wenig übertreffen; alle Abschnitte mit dicker länglicher, vorn spitzer Schwiele. An überschwemmten Stellen in Ungarn: am Flusse Berettyö bei Füzes-Gyarmat, Nagy Rabe (Simonkai!), Bakonszeg, Arad (Simon- kai!), Vesztö; Pest, Orsova (Borbäs). Siebenbürgen (Simonkai). Die Angabe in Oesterreich ohne genauen Fundort bei Fritsch (Exeurs.fl. Oesterr. 175) ist nach Beck zweifelhaft. Bl. Juli, August. R. maritimus X odontocarpus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 48 t. 190 Fig. 1—3 (1904). — R. stenophylloides!) Simonk. Termesz. Füz. I. 238 (1877). — R. heteranthus f. virgata Borbäs Bek6svärm, 62 (1881). — R. limösus var. tridentätus Borbäs Bekesvärm. (1881). — R. biformis X palüster Simonk. in Kern. Fl. exs. Austr.-Hung. no. 1015 Schedae III. 130 (1883). — R. maritimus X stenophyllus? Simonk. Fl. Arad 260 (1893). Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 103 (1897). — R. rhabdöcladus?) (limosus X odontocarpus) Borbäs Mag. Bot. Lap. III (1904) 49 nach Beck a. a. O. 49. — R. biformis x maritimus Fritsch Exe.fl. Oesterr. 175 (1897). Von R. odontocarpus leicht durch die an der Spitze vorgezogenen spitzen inneren Perigonabschnitte, deren längere borstliche Zähne und die länglichen vorn spitzen Schwielen zu unterscheiden ; von R. maritimus durch die entfernten, ober- wärts nicht mit laubartigen Tragblättern versehenen Scheinquirle, die breit drei- eckigen inneren Perigonabschnitte mit mehreren ungleichen Zähnen, * (Bisher nur im Gebiete.) 1136. X 1141. R. maritimus X conglomerätus. (-), seltener OO. Zur Fruchtzeit stets gelbgrün. Wurzel spindelförmig, etwas röthlich. Stengel aufrecht, gestreift, unverzweigt oder ästig; die Aeste unverzweigt, oft ruthenförmig. Untere Blätter lanzettlich, beider- seits verschmälert, die oberen linealisch-lanzettlich, flach oder am Rande schwach kraus,. Scheinquirle entfernt, oder nur die oberen oder die obersten gehäuft, alle, oder nur die obersten nicht beblättert. Blüthen- stiele über dem Grunde gegliedert, so lang oder wenig länger als die inneren Perigonabschnitte, Diese rhombisch-lanzett- lich, 3—4 mm lang, an der Spitze zungenförmig, spitz, in derunteren Hälfte jederseits mit 2 (selten 3) Zähnen; diese gerade, pfriemlich- borstlich, oft ungleich, an Länge etwa die Hälfte des Durch- messers des Abschnittes erreichen. Alle Abschnitte mit Schwielen, diese gross, länglich, stumpf, l/a—?/s der Länge 1) Aehnlich dem R. odontocarpus, der früher für R, stenophyllus gehalten wurde, s. 8. 714. 2) Von ddßdog Stab und »Addos Zweig. Rumex. 757 und Breite der Abschnitte erreichend. Früchte oft ausgebildet, etwa 3 mm lang, braun. An Ufern und Gräben, an Sumpf- und Wiesenrändern, wohl fast durch das ganze Gebiet verbreitet, wohl oft übersehen. R. conglomeratus X maritimus Meyer Chloris Hanov. 471 (1836). Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thüringen III. 69 (1885). Beck Fl. Nieder- Oesterr. 310. Gillot u. Parmentier Bull. Soc. Bot. France XLIV. 325 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 43 t. 185 fig. 1-—6, t. 188 fig. 7—10. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 102 (erw.). — R. limösus Thuill. Fl. Par. ed. 2. 182 (1799). Murbeck Bot. Notiser 1899. 33. — R. maritimus With. Arr. Brit. Pl. ed. 3. II. 356 (1796) nicht L. — R. palüstris Sm. Brit. Fl. I. 394 (1800). Koch Syn. ed. 2. 704. Ny- man Consp. 635 Suppl. 270. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 102 (erw.). — Lapathum limosum R£nault Fl. Dep. Orne 60 (1804). — Lapath. palustre S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. I. 275 (1821). — R. mari- timus b. paluster Schlechtend. Fl. Berol. 250 (1823). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. 581 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 267. — Rumex maritimus ß. viridis G. F. W. Meyer Chloris Hanov. 481 (1836). Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 290. — Steinmannia!) flavo-virens Opiz Sezn. 93 (1852). — R. maritimus b. limosus Celak. Prodr. Fl. Boehm. 158 (1871). — KR. limosus ß. Thuillieri?) Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 79 (1910). Von R. maritimus, mit der die Pflanze öfter vereinigt wird und der sie auch meist am ähnlichsten ist, im Wesentlichen durch die Farbe zur Fruchtzeit, meist grössere Höhe, unterbrochene Blüthenstände und länglich-eiförmige innere Perigon- abschnitte verschieden, die länger sind als ihre Zähne und auch meist grössere Schwielen tragen. Nach der übereinstimmenden Ansicht der neueren Monographen wie Murbeck, Beck haben wir diese Form als Bastard aufgenommen, obwohl sie in der Schweiz und Tirol, wo das Vorkommen von R. maritimus sehr zweifel- haft ist, ja sogar in Italien (Venetien), wo diese Art völlig fehlt, angegeben wird. Der als Tripelbastard AR. maritimus X conglomeratus X cerispus angesprochene R. uliginosus (s, S. 763) soll sogar nur in Italien vorkommen, Einigermaassen veränderlich. — Nur eine unbedeutende Form ist: l.nanus (Beck in Rehb. Ie. XXIV. 43 [1904]. — R. palustris var, nanus Boenn. Mon, 108 [1824]). Pflanze sehr klein bleibend, — Wohl nur eine Stand- ortsform, Wichtiger sind: B. Knäfii°®). 2,(l). Stengel reichlich ästig, gelbgrün, oberwärts röth- lich. Aeste verlängert, aufrecht. Untere Blätter länglich-lanzettlich, wellig-gekerbt, am Grunde plötzlich in den Stiel verschmälert, die oberen lanzettlich bis linealisch-lanzettlich, beiderseits spitz. Schein- quirle etwas entfernt, nur die obersten zusammenfliessend, die unteren beblättert. Blüthenstiele etwa 1,5—2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte; diese länglich-linealisch, 3,5—4,5 mm lang, am 1) S. S. 703 Fussn. 1. . 2) S. II. 1. S. 289 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 22, Apr. 1757 Creil (Oise) * 18. Dee. 1822 Paris, 3) S, S, 193 Fussn, 5. 758 Polygonaceae, Grunde jederseits mit 2, seltener 3 pfriemlichen Zähnen, die etwa halb so lang sind als der Abschnitt, alle Abschnitte mit länglichen dieken Schwielen, die vorn stumpf bis spitz sind. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut im mittleren und nördlichen Deutschland! Böhmen zerstreut! Mähren: Prossnitz (Spitzner), Brünn (Schur!). Für Ungarn fraglich. R. conglomeratus X maritimus a. Ic. Knafii Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 44 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 44 t. 188 fig. 9—10. — R. Knafii Celak. Prodr. Fl. Boehm. 158 (1871). — R. maritimus f. Warreni‘) Trimen Journ. of Bot. XII. 161 t. 146 (1874). — R. Warreni Trimen Journ. of Bot. XVII. 252 (1879). — RR. subspiecatus Schur Herbar. nach Uechtritz Result. Durch- forsch. Schles. Phaner. 1884. 19. — R. limosus a. palusiris Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 79 (1910). Hält zwischen den Erzeugern die Mitte. Von R. maritimus durch das Ausdauern verschieden, weiter durch die am Grunde plötzlich verschmälerten Blätter, die oberen gedrängten Scheinquirle, die meist ohne Blätter sind und die etwas grossen inneren Perigonabschnitte. (Verbreitung von Knafıt: England; Frankreich.) *] C. Wirtg&nii?). Grundständige Blätter larzettlich, am Grunde ab- gerundet oder plötzlich verschmälert, an der Spitze stumpflich, am Rande schwach kraus. Blüthenstand reichlich ästig, die Aeste ober- wärts blattlos. Scheinquirle entfernt. Blüthenstiele unter der Mitte deutlich gegliedert, höchstens etwas länger als die inneren Perigon- abschnitte, die äusseren oft vorgestreckt. Innere Perigonabschnitte gleich lang, 2,7—3,7 mm lang, 1,5 mm breit, schmal dreieckig-ei- förmig, an der Spitze zungenförmig, alle jederseits mit 2 pfriemlichen Zähnen, die nicht länger sind als die Breite der Abschnitte; alle Abschnitte mit grossen länglichen, stumpfen Schwielen. Mit den Erzeugern bisher nur im Rheingebiete: oberhalb Honnef (Wirtgen in Herb. Haussknecht); an der Mündung der Sieg (Wirtgen nach Beck in Rechb. Ic. XXIV. 44). Wien (Teyber Verh, ZBG. Wien LVIII (10) [1908]). Früchte im August. R. conglomeratus X maritimus e. R. Wirtgeni Beck in Rehb. Ice. XXIV. 44 t. 188 fig. 7—8 (1904). — AR. Steinii F. Aresch. Skänes Fl. 132 (1866) nicht Becker. — Ft. conglome- ratus X palustris F. Aresch. Skänes Fl. ed. 2. 363 (1881). Nilsson Bot. Notiser 1887. 232. — R. conglomeratus X limosus Murb. 30t. Not. 1899. 28. Durch die angegebenen Merkmale leicht von R. conglomeratus zu unter- scheiden. Vom Typus des Bastards durch die nicht beiderseits lang ver- I) Nach John Warren, drittem Baron of Talley, * 20. Apr. 1835 Talley Hall bei Knutsford (Cheshire) F 22. Nov. 1895 Ryde (Insel Wight), Verf. einer Flora of Hydepark in Journ. of bot. 1871 und einer erst 1899 erschienenen Flora of Cheshire, der sich mit Bromus, Rumer, Rubus und Callitriche beschäftigte. 2) Nach Ferdinand Wirtgen, s. I. S. 290 Fussn, 1, 2. Aufl. S. 86 Fussn, 1. Rumex, 159 schmälerten Blätter, die verlängerten an der Spitze blattlosen Aeste des Blüthenstandes und die längeren Blüthenstiele zu unterscheiden. — Ist viel- leicht AR. (maritimus X conglomeratus) X conglomeratus. (Verbreitung von Wirtgenii: Schweden.) [E32 (Verbreitung des Bastards: Schweden; Britische Inseln; Frankreich; Venetien?; Serbien [PantiC Verh. ZBG. Wien VI. 567 (1857)]; Bulgarien; Rumänien.) *| 1136. x (1136. x 1141.) R. maritimus X (maritimus X conglomeratus). Oo). Blätter linealisch, am Rande kraus. Blüthenstiele ziemlich dünn, über dem Grunde gegliedert, Innere Perigonabschnitte schmal, dreieckig-eiförmig, ziemlich scharf zugespitzt, etwa 3 mm lang, mit fein borstlichen ziemlich weichen Zähnen, die z. T. fast so lang wie die Abschnitte sind, alle Abschnitte mit länglich-lineali- schen oft spitzen Schwielen. Bisher nur in Schweden beobachtet, sicher aber auch bei uns, R. limosus X maritimus Murbeek Botan. Notiser 1899. 34. — R. maritimus x palustris Nilsson Bot. Notiser 1887. 234. 1136. X 1143. R. maritimus X erispus. 3? Stengel ästig, die Aeste verlängert, aufrecht bis kurz. Untere Blätter länglich, am Rande wellig kraus, die oberen lanzettlich in einen Stiel verschmälert. Untere und mittlere Scheinquirle beblättert, die oberen ohne Blätter; alle entfernt oder die oberen oder meist die obersten zu- sammenfliessend. Blüthenstiele gegliedert, länger als die inneren Peri- gonabschnitte. Diese länglich-oval, ungleich, an der Spitze verbreitert, stumpf, jederseits mit 1—2 oder mehreren ungleichen Zähnen; 1—3 Abschnitte schwielentragend. Früchte fehlschlagend. Mit den Erzeugern bisher nur in Nordwestdeutschland: bei Bremen, an der Weser bei Gröplingen (Haussknecht). Bei Frankfurt a. M. (Haussknecht). Böhmen: bei Klösterle (Celakovsky fil.). R. erispus X maritimus (R. falläcinus) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür, III. 74 (1885). Celak. Result. botan. Durchforsch. Böhm. 1885. 31. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 46. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 102. Von R. maritimus durch die wellig-krausen Blätter, die entfernten nur z, T. beblätterten Scheinquirle und die breiteren unregelmässig gezähnten inneren Perigon- abschnitte zu unterscheiden, von R. crispus schon durch die gezähnten inneren Perigonabschnitte verschieden, (Bisher nur im Gebiete.) E 1138. X 1139. R. puleher X obtusifoölius, 2}. Von R. pulcher verschieden durch die unteren breiteren und grösseren Blätter, von R. obtusifolius durch die stärker spreizenden Aeste, durch die nur einzeln mit entwickelten Schwielen besetzten inneren Perigonabschnitte, die an der Spitze weniger vorgezogen sind, stärker grannig gezähnt und mehr oder weniger grubig-netznervig. Bisher nur in Kroatien: auf Aeckern bei Ogulin (Borbäs). I. obtusifolius X pulcher (R. Ogulineänsis) Borb. Mag. bot. Lap. III (1904) 49. Beck in Rechb. Ice. XXIV. 48. Eine etwas zweifelhafte Pflanze. — Vielleicht gehört auch nach Beck (a. a. O. 40) hierher R. retieulätus (Besser in Spreng. Neue Entd. III, 18 [1822] z. T. 760 Polygonaceae, Schultes Syst. VII. 1398) aus dem Kaukasus, der von R, puleher durch die krausen Blätter, grössere etwa 6 mm lange innere Perigonabschnitte verschieden ist, die jederseits 4—6 bis zu 5 oder 6 mm lange pfriemliche Zähne haben. (Bisher nur im Gebiete? [s. oben].) I*1? 1138. X 1141. R. puleher X conglomerätus. 2. In der Tracht dem R, pulcher ähnlich. Reichlich verzweigt, mit verlängerten Aesten. Untere Blätter länglich-eiförmig, kaum geigenförmig; die oberen länglich-lanzettlich, beiderseits spitz. Scheinquirle vielblüthig, entfernt, alle beblättert oder die oberen ohne Blätter. Blüthenstiele etwa so lang oder etwas länger als die inneren Perigonabschnitte. Diese breit-eiförmig bis fast rundlich oder auch schmäler, länglich, 4 bis 5 mm lang, beiderseits mehr oder weniger scharf gezähnelt, alle mit dieker spitzer Schwiele. - Mit den Erzeugern. Schweiz: Lausanne (Muret u. Hauss- knecht). Tirol: Arco (Murr in Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2. 85). Siebenbürgen ? Hercegovina: Gacko (Murbeck). Dalmatien: Salona (Teyber Verh. ZBG. Wien LIX (68) [1909]). Bl. Juni, Juli. R. conglomeratus X. pulcher (R. Muretii!) Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. III. 73 (1835). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 46 t. 191 fig. 1—3. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 101. Von R. conglomeratus durch die angegebenen Merkmale leicht zu unter- scheiden, von R. pulcher durch die Blattform, die längeren Blüthenstiele und die dünneren inneren Perigonabschnitte. (Britische Inseln; Griechenland; Nord-Africa [Murbeck].) x] 1138. X 1143. R. pulcher X erispus. 9. Wurzel spindel- förmig. Stengel reichlich mit verlängerten Aesten versehen. Untere Blätter länglich, am Grunde zusammengezogen, spitzlich; die oberen länglich-lanzettlich, alle am Rande kraus-gekerbt. Scheinquirle mehr oder weniger entfernt, vielblüthig, die unteren beblättert, die oberen ohne Blätter. Blüthenstiele etwa 1,5—2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte, unter der Mitte gegliedert. Innere Perigon- abschnitte dreieckig, 3,5—4 mm lang, am Grunde gestutzt, stumpf, am Rande unregelmässig kurz gezähnelt, alle mit oft un- gleichen spitzen Schwielen. Früchte meist fehlschlagend. Im Gebiete bisher nieht mit Sicherheit beobachtet, angegeben in Ungarn: bei Karlovie (Borbäs nach Beck). Montenegro: zwischen Podgorica und Plavnica (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902 No. XXXIL 13). R. pulcher X crispus Trimen Journ. of Bot. XVII. 251 (1879) nur der Name, — R. erispus X pulcher (R. pseudopulcher) Hausskn. in Nyman Consp. Suppl. 271 (1890) nur der Name; Mitth. Bot. Ver. Thür. XI. 60 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 47 t. 191 fig. 4—6. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 101. 1) S. VI, 1.,8.. 360 Fussn. 1; a U Rumex, 761 In der Tracht dem R. pulcher ähnlich, aber die inneren Perigonabschnitte kleiner gezähnelt. Die inneren Perigonabschnitte sind denen des R. obtusifolius x erispus ähnlich und Beck hält es deshalb für fraglich, ob die Pflanze nicht eine Form dieses Bastards darstellt. (Britische Inseln; Thessalien.) *] (1136. x 1141.) x 1138. R. (maritimus X conglomeratus) X pulcher. 21. Von R. pulcher verschieden durch: Blüthenstiele verlängert. Innere Perigon- abschnitte weniger tief netznervig, jederseits mit 2—4 borstlichen Zähnen. Von R. maritimus X conglomeratus durch: Aeste spreizend. Blätter länglich-lanzettlich, Obere Scheinquirle ohne Blätter. Innere Perigonabschnitte mit weniger zahlreichen am Grunde breiteren Zähnen, Bisher nur in Griechenland beobachtet, aber wohl auch im Gebiete zu erwarten, R. (conglomeratus X maritimus) X pulcher Beck in Rehb. Ice. XXIV. 46 (1904). — R. Halaesyi!) (limosus X pulcher) Rechinger Verh. ZBG. XLIX (1899) 105. — R. pulcher X limosus Haläesy Consp. Fl. Graee. III. 65 (1904), 1136. X 1139. X 1141. R. (maritimus X conglomerätus) x obtusifolius. 2. Findet sich in 2 Formen: A. palustroides. Q()? Stengel ästig mit aufrechten Aesten. Untere Blätter länglich-lanzettlich, die oberen schmäler, beiderseits ver- schmälert, alle am Rande etwas kraus. Scheinquirle viel- blüthig, die unteren entfernt, mit linealisch-lanzettlichen Blättern, die oberen genähert, ohne Blätter. Blüthenstiele länger als die inneren Perigonabschnitte, gegliedert. Innere Perigonabschnitte länglich-oval, etwa 4 mm lang und 3 mm breit, am Grunde gestutzt, an der stumpfen Spitze ganzrandig, jederseits mit 3—4 pfriemlich-borstlichen Zähnen, die etwa 1—1,5 mm lang, also kürzer als der Durchmesser der Perigonabschnitte sind. Alle Abschnitte schwielentragend. Früchte entwickelt. Bisher nur in Ungarn: mit den Erzeugern in überschwemmten Gräben des Flusses Sebes Körös bei Gross-Wardein (Simonkai!). Bl. Juni, Juli. R. (conglomeratus X maritimus) X obtusifolius a. R. pa- lustroides Beck in Rechb. Ic. XXIV. 45 (1904). — R. palustroides (palustri % silvestris) Simonkai Term. Füzet. I. 237 (1877). — R. limosus X. obtusifolius ß. Beck a. a. O. (1904). — R. erispus x limosus (R. palustroides) Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 102 (1897) z. T. In der Tracht dem R. maritimus X conglomerdtus ähnlich, aber kräftiger, die oberen Scheinquirle ohne Blätter, Blüthenstiele länger, innere Perigon- abschnitte grösser, stumpf. AR. obtusifolius silwestris ist durch die Tracht, die breiteren eiförmig-länglichen Blätter und die grösseren nicht gezähnten inneren Perigonabschnitte verschieden. (Verbreitung von A.: Bisher nur im Gebiete.) 1*1 ı) S, VI. 1. S. 150 Fussn. 1, S. 697 Fussn. 4. Dem dort Mitgetheilten ist noch der Geburtsort Wien hinzuzufügen. Der dritte Band des Consp. Fl. Graecae erschien vollständig 1904, ein Supplementum 1908, 762 Polygonaceae. B. Seändieus. S(!). Untere Blätter länglich-lanzettlich bis breit- länglichh, am Grunde gestutzt bis schwach-herzförmig, an der Spitze rundlich spitz, am Rande fast flach. Blüthen- stiele ziemlich starr, ziemlich weit unter der Mitte gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte abstehend mit vorwärts gebogener Spitze, so lang wie die inneren breit sind. Innere Perigonabschnitte drei- eckig-eiförmig, 3,5—4,5 mm lang und 1,5—2,7 mm breit, am Grunde gestutzt, an der Spitze zungenförmig ausgezogen, stumpf, alle mit grosser breit-länglicher Schwiele, am Rande mit pfriem- lichen Zähnen, die oft länger sind als die Breite der Abschnitte, aber stets kürzer als die Länge derselben. Im Gebiete bisher nur selten. An der Mündung der Sieg. Schlesien : Liegnitz: Seedorf (Figert in Callier Fl. Sil. exs. no. 1313), Annawerder. R. (conglomeratus X marttimus) X. obtusifolius. b. R. scandi- cus. — R. limosus X obtusifolius &. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 45 t. 189 fig. 1—3 (1904). — R. obtusifolius X palustris H. Nils- son Botan. Notiser 1887. 231. — R. limosus X obtusifolius Murbeck Botan. Notiser 1899. 35. (Verbreitung von B. und des gesammten Bastards: Schweden.) |] (1136. X 1141.) X 1140. R. (maritimus X conglomeratus) x odontocarpus. 2. In der Tracht, der Gestalt der Blätter und des Blüthenstandes dem R. odontocarpus ähnlich. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte; diese dreieckig, 3—5 mm lang, braun, an der Spitze vorgezogen, spitz, jederseits mit mehreren ungleichen pfriemlichen bis breiteren Zähnen, die kürzer sind als die Breite der Abschnitte, alle Abschnitte erhaben- nervig, alle mit dicker länglicher vorn stumpfer Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Ungarn: Budapest; am Körös bei V&sztö (Borbäs). Bl. August. Rt. (conglomeratus X maritimus) X odontocarpus Beck in Rehb. Ice. XXIV. 46 t. 189 fig. 4—5. — R. crispus X palustris Borbäs Math. &s Termösz. Közlem. XV. 372 (1877— 78). — R. heteränthos!) (R. erispus X paluster) Borbäs ÖBZ. NXVIII (1878) 393 nur der Name. Budap. 72 (1879). — R. limosus X odontocarpus Borbäs in Dörfler Herb. norm. No. 3475 (1898). — R. heteranthus (erispus X limosus) Borbäs Mag. Bot. Lap. III (1904) 49. — R. cerispus X limosus (R. palustrordes) Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 102 (1897) z. T. Von R. odontocarpus durch die an der Spitze spitz vorgezogenen inneren Perigonabschnitte mit wenigen Zähnen verschieden, von R. maritimus X conglomeratus durch die mehr pfriemlichen Zähne, * (Bisher nur im Gebiete.) I) Von Zreoog verschieden und drdos Blüthe, Rumex 763 (1136. X 1141.) X 1143. R. (maritimus X eonglomerätus) x erispus. 2l—(-). Grundständige Blätter schmal-lanzettlich, am Grunde verschmälert und abgerundet, an der Spitze stumpflich, am Rande mehr oder weniger wellig-kraus. Scheinquirle entfernt, sparsam beblättert. Blüthenstiele 11/a—2 mal länger als die inneren Perigon- abschnitte. Aeussere Perigonabschnitte horizontal abstehend, mit etwas nach vorn gebogener Spitze, wenig länger als die halbe Breite der inneren. Diese fast gleich gross, breit-eiförmig-dreieckig, 3,5—4,5 mm lang und 2,7—3,7 mm breit, am Grunde gestutzt, an der Spitze etwas vorgezogen, stumpf, am Rande mit mehreren grösseren oder kleineren aus breiterem Grunde pfriemlich-zugespitzten Zähnen, deren grössere fast so lang sind wie die halbe Breite der Abschnitte, alle Abschnitte mit grosser rundlich-läng- licher Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern, bei uns bisher nur in Westpreussen: Eller- wald an der Nogat. Schlesien: Liegnitz, Wien (Teyber Verh. ZBG. Wien LVIII (11) [1908]. Bl. Juli—September. R. (conglomeratus X maritimus) X erispus a. R. Areschougii!) Beck in Rehb. Ic. XXIV. 44 t. 189 fig. 6 (1904). — R. palustris X erispus F. Areschoug Skänes Fl. 2. Uppl. 363 (1881). — R. crispus x palustris Nilss. Bot. Notiser 1887. 233. — R. erispus X limösus Murbeck Bot. Notiser 1899. 22 nicht Gürke. In der Tracht dem R. erispus ähnlich, aber durch schmälere deutlich gezähnte innere Perigonabschnitte verschieden. Hierher gehört: B. uliginösus. Aestig, mit starren Aesten. Blätter beiderseits verschmälert, spitz, am Rande wellig-kraus, etwas gekerbt. Scheinquirle entfernt, alle be- blättert. Blüthenstiele so lang wie die inneren Perigonabschnitte, Diese oval- lanzettlich, jederseits mit 2—4 pfriemlichen starren Zähnen, die fast die Länge der Breite der Abschnitte erreichen; alle Abschnitte mit länglicher dicker Schwiele. Bisher nur in Italien beobachtet. R. (conglomeratus X maritimus) X erispus b. R, uliginosus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 45 (1904). — R. ulıginosus Guss. Pl. rar. Nap. 151 t. 29 (1826). !) Nach Fredrik Wilhelm Christian Areschoug, * 9. Oct. 1830 Simrishamn (Schonen) 7 21. Dee. 1908 Lund, 1879—98 ordentlicher Professor der Botanik an der Universität daselbst, Verf. der vortrefflichen Skänes Flora 1866 2, Uppl. 1881. A, beschäftigte sich speciell mit den Gattungen PRumex und Rubus (Some observations on the genus Rubus Lunds Un, Arsskrift XXI, XXII 1885, 1886). Ferner lieferte er grundlegende Arbeiten über die Anatomie der Laubblätter (noch 1902 Untersuchungen über den Blattbau der Mangrove-Pflanzen Bibl, bot. LVI) und über die Geschichte der Skandinavischen Flora (Bidrag till den Skand. vegetationens historia Lund Arsskr. 1866). Ausser einigen werthvollen morphologischen Abhandlungen erwähnen wir noch als uns besonders interessierende Details: Tortula papillosa Wils., ein neuer Bürger der deutschen Flora (Verh. B. V. Brandenb, II [1860] 141). (Von A. in Berlin entdeckt.) Om Trapa natans var. conocarpa F. Aresch. (Bot. Not. 1888. Deutsch in Bot. Centralbl, XXXV. 253, 287) Artemisia Stelleriana Bess. in Europe Journ. of bot. XXXII (1894) 70. S-Bengt Lidforss in Ber. DBG. XXVIT (1909) (47). Ich verdanke A, werthvolles Material, A, 764 Polygonaceae. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 60. — R. palustris 8. uliginosus Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 205 (1894). (Verbreitung des Bastards: Schweden; Italien.) I*] 1136.%X 1139. X 1143. R. maritimus X obtusifolius X erispus. 2]. Stengelblätter länglich-linealischh am Grunde lang zugespitzt, etwas gestielt. Scheinquirle entfernt, die unteren beblättert, die oberen ohne Blätter. Blüthenstiele länger als die inneren Perigonabschnitte; diese ei- förmig-dreieckig, etwa 4 mm lang und breit, jederseits mit 3—5 langen aus breitem Grunde borstlichen Zähnen; alle Abschnitte schwielen- tragend. Bisher nur mit den Erzeugern in Nieder-Oesterreich: Maria-Lanzen- dorf (Heimer]). R. erispus X maritimus X obtusifolius (R. Heimerli:i!)) Beck Fl. Nieder-Oesterr. 318 (1890) in Rehb. Ic. XXIV. 47. — R. maritimus X pratensis Heimerl Abh. ZBG. Wien XXXIV. 100 (1884) nur der Name. Von R. obtusifolus X erispus durch die schmalen am Grunde verschmälerten Blätter und die mit langen borstlichen Zähnen versehenen inneren Perigonabschnitte verschieden. (Bisher nur im Gebiete.) Anhang zu Lapathum. Eingeschleppte Art, etwa neben R, pulcher gehörig. + R. Brownii2). 2]. Grundachse dick. Stengel aufrecht, unverzweigt oder schwach ästig, 3—6 dm hoch. Untere Blätter lang gestielt, oft herzförmig bis spiessförmig, länglich, stumpf, die oberen meist lanzettlich, spitz. Scheinquirle ent- fernt, vielblüthig, an langen unverzweigten oder spärlich ästigen Aesten des Blüthen- standes. Blüthenstiele zur Fruchtzeit dünn oder dick, 2—6 mm lang. Innere Perigonabscehnitte breit-dreieckig, 3—4 mm lang, jederseits mit 4—6 Zähnen, die hakig gebogen oder meist am Ende eingerollt sind, Mittelnerv der Abschnitte vorspringend, aber ohne deutliche Schwiele. In Australien sehr verbreitet, bei uns nur mit Wolle eingeschleppt. Schweiz: Solothurn: Kammgarnfabrik Derendingen (Probst nach Thellung in Viertelj.schr, Nat. Ges. Zürich LII. 441. Höck Beih. Bot. Centr.bl. XXVI. 2. 423). R. Brownii Campd. Monogr. Rum. 81 (1819). Benth. Fl. Austral. V. 263. — R. fimbriatus R. Br. Prodr. 421 (1810) nicht Poir. Der richtige Publieationsort der drei Dierbach’schen Abarten von R. obtusi- folius (s. S. 711, 712) wurde uns nach vielen vergeblichen Bemühungen von Prof, Tschirch-Bern nachgewiesen, dem wir daher zu innigem Dank verpflichtet sind. Brandt und Ratzeburg in Hayne Arzneygew. XI t. 1 (1837) eitiren sie mit dem irreführenden Hinweis „(l. e.)‘. Nachher erwähnen sie den S. 710 angeführten Aufsatz über Radix Lapathi acuti, wo sich diese Namen aber nicht finden. Die in Berlin fehlende erste Hälfte dieses Aufsatzes konnten wir durch die Güte des Geh, Hofrathes Klein-Karlsruhe einsehen. 1) S. V1.1. 8. 263 Fussn, 1. H. hat 1902 eine beifällig aufgenommene Schul- flora von Oesterreich (2. Aufl. 1912) und 1911 eine vortreffliche Flora von Brixen veröffentlicht. 2) S, #1. 2. S. 224 Fussn. 3, Die genauen Daten sind: * 21. Dec. 1773 rt 10. Juni 1858, S. auch I. 2. Aufl. S. 266 Fussn. 1. % Rumex., 765 Die wirksamen Bestandtheile der Radix Lapathi (S. 710) gehören nach Tsehirch (Ber. Deutsch, Pharm, Ges. 1898. 204) wie die zahlreicher abführender Arzneipflanzen, von denen wir nur als bekannteste die Flechte Xanthoria (Parmelia) parietina, die Arten von Aloe (s. III. S. 62), Rheum (Rhabarber, s. unten), Cassia (Sennesblätter s. VI. 2. 181), Rhamnus nennen wollen, zu der chemischen Gruppe der Oxymethyl- antlırakochinone, die in den genannten Pflanzen theils frei vorkommen, theils erst von den betreffenden Anthrakoglykosiden im Darmkanal abgespalten werden. Fernand Weil (Beiträge zur Kenntnis der Radix Lapathi Inaug.-Diss. Bern 1911) hat in der Wurzel von Rumex obtusifolius als solche wirksame Bestandtheile Chrysophanol, reine Chrysophansäure, Frangula-Emodin und Emodinmethyläther nachgewiesen, B. Blüthen meist eingeschlechtlich oder vielehig. Griffel an die Kanten des Fruchtknotens angewachsen. Stengel gefurcht oder gestreift. Blätter meist pfeil- oder spiessförmig. Blüthenstände locker, un-: beblättert, meist rispig gehäuft. Perigon meist röthlich überlaufen. Innere Perigonabschnitte meist ganzrandig oder schwach gezähnelt. I. Acetösa!) (Meissn. in DC. Prodr. XIV. 64 [1856]). Innere Perigonabschnitte an der Frucht vergrössert, durchscheinend-häutig, länger als die Frucht. — Die Arten dieser Abtheilung haben wegen ihres Gehaltes an Kaliumbioxalat, welches Salz (Kleesalz) aus demselben, namentlich R. acetosa wie aus den Oxalis-Arten dargestellt werden kann, einen angenehm sauren Geschmack. Ausser unseren Arten in Europa noch R. papillaris (Boiss u. Reut. Pugill. pl. nov. Afr. Hisp. 107 [1852]) in Spanien. — R. induratus (Boiss. u. Reut. a. a. O. [1852]) in Spanien, Portugal und Nord-Africa s. unten. — R. suffruticosus (J. Gay nach Meissn, in DC. Prodr. XIV. 72 [1856]) in Spanien und Portugal. a. Pflanze einjährig. 7 R. vesieärius. (). Pflanze kahl. Wurzel mit spärlichen Faserwurzeln, Stengel aufrecht oder aufsteigend, ästig. Blätter etwas fleischig, gestielt, eiförmig bis dreieckig, am Grunde herzförmig bis fast spiessförmig. Blüthenstand einfach traubenähnlich oder rispig. Scheinquirle wenigblüthig. Innere Perigonabschnitte sehr gross, bis 1,5 em lang, fast kreisrund bis eiförmig, röthlich, netzaderig, mit Schwiele oder fast ohne solche. In Sieilien und Griechenland heimisch, ausserhalb Europas weit verbreitet, von den Canarischen Inseln und St. Helena durch Nord-Africa!! Vorder-Asien bis Persien. Afghanistan, Indien und Java. Bei uns nur hier und da eingeschleppt und z. B. in Botanischen Gärten leicht verwildernd; ferner: Mannheim: Hafen 1889 (Zimmermann Adv.fl. 74, Höck Beih. Bot. Centralbl. XXVI. 2. 423). Bl. April, Mai. R. vesicarius L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Boiss. Fl. Or. IV. 1017. Haläcsy Consp. Fl. Graee. III. 68. Nyman Consp. 635. Richter-Gürke Pl, Eur. II. 109. Durch die sehr grossen inneren Perigonabschnitte sehr auffällig und kenntlich, A, hat dieselbe in Aegypten als recht schmackhaftes Gemüse kennen gelernt. Ueber diese Art und ihre nächsten Verwandten vgl. Murbeek Contrib, Fl. N. Ouest de l’Afrique III (Acta Soc. Physiogr. Lund X) 10—13 t. X, Lunds Un. Arsskr. N. F. Afd. 2 Bd, I No. 4. b. Pflanze ausdauernd. 1) Zuerst bei Pietro de Crescenzi; italienischer Name von aceto, Essig, wegen des sauren Geschmacks. a. 1; 766 Polygonaceae. 1. Blüthen vielehig oder zweigeschlechtlich. Blätter fast ebenso breit als lang. Innere Perigonabschnitte breit häutig, flügel- artig berandet. 1151. (17.) R. seutäatus (Römischer oder Französischer Sauer- ampfer; niederl. u. vläm.: Spaansche Zurkel; franz.: Patience de Mont- pellier; it.: Acetosa Romana; ligur.: Pancucin). 2. Wurzel verlängert- spindelförmig, verholzend mit mehreren bis vielen Trieben. Stengel niederliegend oder aufsteigend, meist 3—5 dm hoch, am Grunde oder auch oberwärts ästig, hin- und hergebogen brüchig, gestreift, graugrün, seltener grün. Blätter graugrün, im Umriss rundlich bis länglich- eiförmig, mit meist wagerecht abstehenden abgerundeten bis spitzen Spiessecken, oft gefleckt. Tuten ganzrandig. Blattstiel etwa so lang als die Spreite. Aeste des Blüthenstandes entfernt, meist ungetheilt, nur die unteren durch Blätter gestützt, diese öfter wieder verzweigt, alle aufrecht-abstehend, oft verlängert, locker. Scheinquirle wenigblüthig. Ausser den zweigeschlechtlichen Blüthen sind männliche und weibliche vorhanden. Blüthenstiele der fruchtbaren Blütben meist über oder unter der Mitte gegliedert, dünn, kürzer als die inneren Perigonabschnitte. Staubblätter das Perigon fast um das Doppelte überragend. Narben weiss. Aeussere Perigonabschnitte etwa von der Länge der halben Breite der inneren, aufwärts anliegend. Innere Perigonabschnitte rund- lich-herzförmig, ganzrandig, 4,5—”7 (selten bis 9) mm lang, etwa so breit als lang, oft röthlich, mit radial verlaufenden Nerven, alle schwielen- los. Frucht etwa 3 mm lang, scharfkantig, braun, glänzend. Auf Felsen, Gerölle, besonders auf Kalk, an Mauern einheimisch nur im südlicheren und westlichen Gebiet, dort im Rheinthal und den Nebenthälern, auch in der Eifel und im Belgischen Berglande ver- breitet. Steigt bis in die alpine Region des Alpensystems und der Karpaten, in Wallis bis 2750 m (Jaccard 309), in Tirol bis 2694 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 89), in Bosnien-Hercegovina bis 2000 m (Beck Wiss. Mitt. X. 420 [140]. Im übrigen Gebiete hier und da als Gemüse gebaut und an alten Mauern verwildert, stellen- weise, wie in Thüringen und Kgr. Sachsen, Böhmen völlig eingebürgert und z. T. wie an den Ruinen der Kaiserpfalz zu Memleben a. Unstrut (ob noch?) schon seit Jahrhunderten vorhanden; im nördlichen Flach- lande sehr selten (früher bei Luckau). Bl: Mai— August. R. scutatus L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1853). Koch Syn. ed. 2. 707. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 317. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 357. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 83. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 57 t. 201 fig. 1—7. Nyman Consp. 636. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 108. — R. alpestris ‚Jacgq. Enum. Stirp. Vindob. 62 (1762). — Acetosa scutata Mill. Gard. Diet. ed. 8. no. 3 (1768). — Lapathum alpestre Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 261 (1772). — Lapathum scutatum Lam. Fl. France II. 6 (1778). — Rumex hastätus Link nach Meissen. in DC. Prodr. XIV. Rumex. 767 70 (1856) nicht Don. — R. lurtrians der Gärten nach Meissn. a. a. O. (1856) ob L.? vgl. Bertoloni Fl. It. IV. 252. Eine m. vivipara ist nach Murr (s. Dalla Torre u. Sarnth, VI. 2. 80) in Tirol häufig. Einigermassen veränderlich. Nicht im Gebiete ist die Rasse Adetnensis (Schult. Syst. VII. 1467 [1830]. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 70 [1856]. — R. aetnensis Presl Delic. Prag. 68 [1822]. Nyman Consp. 636, — R. pubescens Guss. nach Strobl Flora 1831. 461 vgl. Beck in Rehb, Ic. XXIV. 585). Oft klein, bis 3 dm hoch, fast grün, mehr oder weniger warzig behaart. Blätter klein, die unteren oder alle herzförmig- bis nierenförmig-rundlich, ganz stumpf, ohne Buchten, die oberen fast dreieckig. Blüthenstand oft fast einfach. — Bisher nur am Aetna in Sieilien. — Ist dureh Uebergänge mit dem Typus verbunden. — Bei uns kommen in Betracht: A. typicus. Stengel unverzweigt oder spärlich ästig, meist nur einen Blüthenstand tragend. Blüthenstiele meist gegliedert, seltener un- gegliedert. Innere Perigonabschnitte 4,5—7 mm lang. Die bei weitem häufigste Rasse. R. scutatus a. typicus Beck in Rehb. Ic. XXIV. 57 (1905). Hierzu gehören: I. Blätter jederseits mit mehr oder weniger tiefer Bucht. hastifölius. Unterste Blätter öfter ohne die Bucht, die übrigen spiess-geigenförmig, die unteren breiter, oft nierenförmig oder ungleichmässig- dreilappig, stumpf, bis fast breiter als lang, mit stumpfen oder spitzen Spiess- ecken, die oberen mit länglichen schmäleren Lappen, die gleich gross sind oder der mittlere breiter. — Die häufigste Form. — R. scutalus e, hastae- folius Roem. u. Schult. Syst. VII. 2. 1465 (1830). Rehb. Fl. Germ. exe. 568. Koch Syn. ed. 1. 615 (1837). — R. hastifolius M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. I. 290 (1808). Nyman Consp. 636. — Hierzu gehören: b. maculatus (Gaud. Fl. Helv. II. 589 [1828]). Blätter weisslich gefleckt. — Nicht selten, öfter überwiegend. e. vir&scens (Car. et St. Lager Etudes fleurs 8 &d. 706 [1889]. Camus Cat. Pl. France 241 [1848?]. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl, France XII. 83. — var. viridis Strobl Flora LXIV [1881] 46i). Blätter ganz oder fast ganz grün. — Ist nach Hoffmann (Bot, Zeitg. LV [1877] 301) in der Cultur nicht constant. pubescens (Beck in Rehb. Ic. XXIV. 57 [1905]. — R. pubescens K. Koch Linnaea XXII, 211 [1849]). Pflanze, namentlich die Blätter, warzig behaart. — Selten (vgl, oben Aetnensis). II, Blätter an den Seiten ohne oder mit nur undeutlichen bis flachen Buchten. a. Blätter deutlich länger als breit, die Endlappen länglich bis eiförmig. hastätus. Unterste Blätter oft wie bei voriger Abart. Untere und mittlere Blätter meist dreieckig, spitz, die Spiessecken jederseits verlängert spiessförmig bis dreieckig. — Seltener mit dem Typus. — R. scutatus 6. hastatus Schult. Syst. VII. 2. 1465 (1830). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 58. — R. scutatus a. vulgaris Meissn. in DC. Prodr. XIV. 70 (1856). — R. seut. y. subcordatus Döll Fl. Bad. 593 (1857). — Hierzu gehören: 1. hastilis (Koch Syn. ed. 1. 615 [1837]. Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 381). Blätter spiessförmig, der Endlappen rautenförmig, spitz, länger als breit. Seitenlappen schmal, verlängert, spitz, wagerecht-abstehend. 2. triangularis (Koch a. a. O. [1837]). Blätter dreieckig-eiförmig mit undeutlichen Spiessecken. — Meist selten, d ” Weiter gehört zu hastatus: 768 Polygonaceae. b. Bocconednus!) (Schult. Syst. VII. 2. 1465 [1830]. — var. repens Campd. nach Schult. a. a. O.). Pflanze viel niedriger, — Wohl eine Hungerform. 3. reniformis. Untere Blätter fast herznierenförmig gebuchtet. — Istrien, — .R. scutatus reniformis Marches. Fl. Trieste 470 (1897). b, Untere und mittlere Blätter etwa so lang wie breit oder breiter. 1. Blüthenstiele gegliedert. a. hippoerepidus. Untere und mittlere Blätter am Grunde nieren- förmig-herzförmig, ganz stumpf, mit rundlichen bis dreieckigen ab- stehenden Spiessecken. — Selten. — R. scutatus typieus 3. hippo- crepidus Beek in Rehb. Ice. XXIV. 58 (1905). b. hortensis (Runder Gartenampfer, Schafampfer ; franz. : Oseille ronde). Untere Blätter breiter, breit-nierenförmig bis breit-dreieckig, der Mittel- lappen fast rundlich. — So in Gärten eultivirt. — R. sceutatus y. hortensis Lam. u. DC, Fl. Franc. III. 378 (1815). Gaud. Fl. Helv. II. 589 (1828). — var. lurürians der Gärten nach Beck a. a. ©. (1905). 2. Blüthenstiele ungegliedert. tenax. Pflanze sehr schön bläulich-grau, Blüthenstiele unter der Frucht kreiselförmig verdickt. Sonst wie vor. Abart. — Gleichfalls in Gärten. — R. sculatus typieus 5. tenax Beck in Rehb. Ice. XXIV. 58 (1205). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) =] B. glaucus. Pflanze bläulich-graugrün, seltener mehr oder weniger grünlich. Stengel meist zu mehreren, am Grunde halbstrauchig, reichlich ästig, 1—4 (meist mehrere) Blüthenstände tragend. Die unteren Blätter oder auch alle meist herzförmig-spiessförmig, meist fast dreieckig, mit kleiner seitlicher Bucht, daher auch kleinen Spiessecken. Innere Perigonabschnitte 6—7 mm lang. Nur im Mittelmeergebiete, dort selten bis zerstreut im süd- westlichen und südöstlichen Gebiete. R. sceutatus ß. glaucus Gaud. Fl. Helv. II. 589 (1828). Schult. Syst. VII. 2. 1465. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 58. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 82. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 109. — R. scutatus y. R. (glaucus) Willd. Spec. pl. II. 257 (1899). — R. glaucus Jaeg. Coll. I. 63 (1786). Ic. rar. I. t. 67. Nyman Consp. 636. — R. scutatus var. glaucescens Guss. Fl. Sie. Syn. II (1844). — R. glaueus var. glaucescens Guss. nach Beck a. a. O. (1905). Hierzu gehört: II, indurätus. Innere Perigonabschnitte meist 8—9 mm lang. — So an- scheinend nur im südlicheren Mittelmeergebiete. — R. scutatus y. glaueus induratus Beck in Rehb. Ie, XXIV. 58 (1905). — R. induratus Boiss. u. Reut, Pugill. pl. nov. Afr. Hisp. 107 (1852). Willk. u. Lange Prodr. Fl, Hisp. I. 287. Nyman Consp. 636. (Verbreitung der Rasse: Iberische Halbinsel; Italien; Balkan- halbinsel; Kleinasien.) |: t). 8. VI. 41,19.9886/ Bussı 3% Rumex, 769 (Verbreitung der Art: [England, eingeführt]; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel: Kleinasien; Kaukasus; Trans- kaukasien; Nord-Africa.) *] 1152. (18.) R. Tingitänus'). %. Wurzel kräftig. Stengel meist aufrecht, meist 3—6 dm hoch, mit aufrechten Aesten. Blätter gras- grün, alle gestielt, diek und rauhı, am Rande wellig-kraus, mehr oder weniger gekerbt, ungefähr so lang wie ihr Stiel; die grund- ständigen und die unteren stengelständigen oval, zugespitzt, mehr oder weniger gelappt oder geigenförmig, etwas spiessförmig, mit wenig entwickelten Spiessecken; die stengelständigen schmäler, spitz, alle genähert. Blüthen zweigeschlechtlich. Blüthen- stände verlängert traubenartig, schlank. Scheinquirle 3—5 blüthig, un- beblättert, entfernt. Innere Perigonabschnitte sehr gross, wellig, rundlich-herzförmig bis fast nierenförmig, purpurn, schwielenlos. An troeknen besonders sandigen Orten nur im westlichen Mittel- meergebiete, unser Gebiet nur im äussersten Südwesten erreichend. Provence: D&p. Bouches-du-Rhöne (Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 83). Bl. Juni— August. R. tingitanus L. Syst. ed. 10. 991 (1759). Spec. pl. ed. 2. 479 (1762). Gren. u. Godr. Fl. France III. 42. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 82. Nyman Consp. 636. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 108. — Acetosa tingitana Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon. n. s. XVII. 145 (1869). (Mediterranes Süd-Frankreich ; Iberische Halbinsel; Nord-Africa.) 5 2. Blüthen zweihäusig. Blätter, wenigstens die stengelständigen, 2--4 mal so lang als breit. a. Wurzeln niemals knollenförmig angeschwollen, dünn oder mehr oder weniger gleichmässig dick (vgl. jedoch R. triangularis). 1. Innere Perigonabschnitte zur Fruchtzeit stets breiter als ihre Länge (vgl. auch R. thyrsiflorus). 1153. (19.) R. thyrsoides. 2. Wurzel spindelförmig, ein- bis mehrköpfig. Stengel aufrecht, meist 1,5—6 dm hoch, gestreift, kahl oder warzig-rauh, unverzweigt, unterwärts reichlich, oberwärts wenig be- blättert. Grundständige Blätter etwa 3—4mal länger als breit, oval bis länglich. am Grunde pfeil- oder spiessförmig, mitunter herzförmig, spitz, mit kurzen abstehenden oft eingeschnittenen zwei- spitzigen Spiessecken; ihr Stiel so lang oder kaum länger als die Spreite. Obere Blätter schmäler, kaum gestielt, fast stengelumfassend, länglich-oval, alle etwas fleischig, wellig bis wellig-kraus. Tuten zer- schlitzt. Blüthenstand reichblüthig, dicht, mit reich ver- 1) Zuerst von Tanger in Marokko (im Alterthum Tingis) bekannt geworden, Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 49 770 Polygonaceae. zweigten ziemlich starren aufrechten Aesten. Blüthenstiele über dem Grunde gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte ziemlich gross, zurück- geschlagen, etwa 3 mm lang. Innere Perigonabschnitte in der Mittellinie etwa 3—4 mm lang, dabei 7—9 mm breit, am Grunde und an der Spitze mit breiter flacher Bucht, einem aufgespannten Schmetterlinge nicht unähnlich, netznervig, oft röthlich gefärbt, am Grunde mit ziemlich dicker Schwiele. Frucht 2 mm lang, kastanienbraun glänzend. An trocknen grasigen Orten, auf Feldern, in Weinbergen, an Weg- rändern und Ruderalstellen nur im Mittelmeergebiete. Bei uns bisher nur in Dalmatien: an der Meeresküste der Insel Torcola (Botteri). Bl. April— Juni. R. thyrsoides Desf. Fl. Atl. I. 321 (1798). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 66. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 55 t. 199 fig. 1—4. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. Franee XII. 106. Nyman Consp. 636 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 108. — R. intermedius Guss. Fl. Sie. Prodr. I. 449 (1827) nicht DC. — R. pseudo-acetösa Botteri nach Beck a. a. ©. 56 (1905) nicht Bert. (Spanien; Balearen; Corsica; Sardinien!!; südlicheres Italien; Sieilien ; Nord-Africa.) EI 2. Innere Perigonabschnitte fast stets länger als ihre Breite, meist jedenfalls nicht breiter als lang, niemals breit-2 flügelig. Gesammtart R. acetosa (No. 1154— 1159). a. Spiessecken auch der unteren Blätter schmal und ver- längert, wenigstens in ihrer oberen Hälfte fast linealisch, ganz allmählich in die scharfe Spitze verschmälert (vgl. auch R. acetosa). 1154. (20.) R. intermedius (südfranz.: Agröta saouvaja). 2. In der Tracht der vorigen ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Stengel meist aufrecht, oft warzig-rauh, am Grunde reich beblättert. Blätter grün oder schwach graugrün, die unteren fast rosetten- förmig gedrängt, aus breiterem pfeilförmigem Grunde Jlänglich-elliptisch bis länglich-linealisch oder linealisch, an der Spitze stumpf oder spitz, mehr oder weniger wellig-kraus mit abstehenden gleichfalls meist 2- spitzigen Spiessecken, die untere Spitze länger und spitzer; stengel- ständige Blätter kürzer gestielt, die obersten sitzend, aufrecht, schmäler, zugespitzt. Untere Aeste des Blüthenstandes oft verzweigt, öfter ent- fernt, der unterste mitunter bis zur Mitte des Stengels herabgerückt, dann verlängert, aufrecht-abstehend bis bogig-aufstrebend, nur die untersten beblättert. Scheinquirle genähert, dicht. Blüthenstiele im untersten Drittel gegliedert, gekrümmt. Innere Perigonabschnitte nieren- förmig, etwa 4 mm lang und 5 mm breit, netznervig, am Grunde mit zurückgebogener Schwiele. Rumex. Ya An unbebauten Orten, an Sandstellen, an Felsen und Abhängen nur im Mittelmeergebiete. Bei uns nur im südwestlichsten Gebiete in der Dauphin@ und Provence! Im übrigen Gebiete sehr selten einge- schleppt bei Kiel (Hennings), Mannheim: Hafen (Zimmermann 74). Bl. April—Juli. R. intermedius DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 369 (1815). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65. Beck in Rehb. Ie. XXIV. 55 t. 198 fie. 1—5. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 85. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 107. — R. trı- anguläris DC. a. a. ©. 368 (1815) nicht Guss. — R. Tourneförtii!) Campd. Monogr. Rum. 149 (1819)? — R. thyrsoides Gren. u. Godr, Fl. France III. 44 (1855) nicht Desf. — Acetosa intermedia Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon. N. S. XVIL 145 (1869). Aendert ab: B. fissus. Blätter schmäler, mit 2—3spaltigen Spiessecken mit wenigen un” gleichen Lappen. Ziemlich selten. — R. intermedius ß. fissus Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XH. 85 (1910). — R. multifidus All. Fl. Pedem. II. 205 (1785). Nyman Consp. 635 nicht L. C. heterophyllus?2). Blätter schmal, verlängert, fast stets linealisch mit ab- stehenden Spiessecken, fast kreuzförmig. — Selten. — R. intermedius ß. hetero- phyllus Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 285 (1861). — A. steno- phöllus3) Timb. u. Jeanb. Bull. S. B. France XI S. LXXI (1864). nicht Led. Nyman Consp. 635? S. jedoch unter R. acetosa 8. 777. D. latifölius. Blätter breiter, elliptisch bis länglich, stumpf oder spitz. — R, intermedius 1. latifolius Beck in Rehb. Ice. XXIV. 55 (1905). Durch die Farbe ist ausgezeichnet und gehört nach Beck hierher R. vinedlis (Timb. u. Jeanb. Bull. S. B. France XI S. LXXII [1864]. Nyman Consp. (35). Stengel und Perigonabschnitte roth bis purpurn, vgl. indessen R. acetosa S. 777. Durch die Tracht weicht ab: I. compäctus (Beck in Rehb. Ice. XXIV. 55 [1905]). Aeste des Blüthen- standes entfernt, oberwärts reichlich ästig, zur Fruchtzeit einen dicht ge- drängten Fruchtstand erzeugend. (Mediterranes Süd-Frankreich; Spanien; Balearen; Corsica; Italien; Sieilien.) E1 1155. (21.) R. triangularis. 2. Wurzel spindelförmig. Grund- achse kurz, kurz-ästig mit oft dicken Nebenwurzeln. Stengel unver- zweigt, bis 6 dm hoch, gestreift. Grundständige Blätter sehr lang gestielt, deutlich pfeilförmig, schlank-linealisch-dreieckig, ganz flach, nicht, kraus, allmählich nach der Spitze verschmälert oder schliesslich etwas plötzlicher verschmälert, spitz oder stumpflich; Spiess- ecken viel kürzer als der Haupttheil des Blattes, schmal, ganz all- mählich in die scharfe Spitze verschmälert, abstehend, oft gebogen bis geschlängelt. Stengelständige Blätter allmählich schmäler, sehr schlank-pfeilförmig mit sehr schmalen weit abstehenden Spiessecken, I, 8.1071, 8. 7IL Posen. 21V; 8..461° Furens$j; 2) Von Eregog ein Anderer, verschieden und p3//o» Blatt. 3) S. S. 699 Fussn. 3. 49* 772 Polygonaceae, oft wellig, die obersten schmal-linealischh Tuten 2lappig, nicht zer- schlitzt. Blüthenstand schmal-länglich mit unverzweigten geraden ent- fernten Aesten, deren unterste oft dem Stengelgrunde genähert sind. Blüthenstiele gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich-herzförmig, ganzrandig, 4—5 mm lang, am Grunde mit zurückgebogener Schwiele, netznervig, hellrosa berandet, oft nur wenig länger als breit, kaum länger als die Blüthenstiele. Frucht 3 mm lang. Auf Felsen, Gerölle und Gebirgswiesen in der alpinen und sub- alpinen Region, auf Kalk; nur im südöstlichsten Gebiete. Bosnien: auf dem Troglav bei Livno (Beck). Hercegovina: Lelja-, Prenj- und Baba Planina (Beck). Dalmatien: auf der Dinara (Beck). Bl. Juni bis August. R. triangularis DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 368 (1815). Guss. Fl. Sie. Syn. I. 434 (1842). Strobl Fl. Nebrod. 219. Flora LXIII (1881) 462. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 55 t. 197 fig. 1—6. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 107. — R. nebro- ides) Campd. Monogr. Rum. 72, 150 (1819)? — R. hastifolius Guss. Exsice. nach Nyman Consp. 635 (1882) nicht M. Bieb. — FR. Acetosa ö. alpinus Boiss. Fl. Or. IV. 1016 (1879) nicht L. Von R. inlermedius, abgesehen von der östlichen Verbreitung und dem alpinen Standorte, verschieden durch schlankeren Stengel, flache Blätter mit längeren nie- mals gespaltenen Spiessecken, zweilappige Tuten und gerade, nicht verzweigte Aeste des Blüthenstandes; von R. tuberosus durch die nicht knolligen Wurzeln (die aller- dings Strobl auch bei dieser Art angibt [?]) und die im ganzen schmäleren Blätter, deren Spiessecken an den unteren nicht eingebogen und kurz sind, sondern ver- längert und spreizend (Beck a. a. O.). (Italien; Sieilien; Griechenland.) |] 1156. (22.) R. thyrsiflorus. 91 (—)C)?). Wurzel spindelförmig, meist nur einen, seltener mehrere Stengel tragend. Grundachse ohne Nebenwurzeln. Stengel derb, meist 6—10 dm hoch, kahl oder etwas behaart. Grundständige und untere Stengelblätter länglich, etwa 4—12mal so lang wie breit, wellig-kraus, ihre Spiessecken ausgezogen, schmal, spitz, oft zweispaltig auswärts oder einwärts ge- krümmt; mittlere Blätter sehr verlängert, linealisch-lanzettlich, die obersten sehr schmal-linealisch. Tuten gezähnt bis fransig ein- geschnitten. Aeste des Blüthenstandes mit zahlreichen kurzen Zweigen, daher der Blüthenstand dicht und sehr reichblüthig, länglich bis fast diek-ährenförmig. Zweige oft abstehend bis bogig-aufsteigend, wie die Blüthenstiele grün. Innere Perigonabschnitte rund- lich-nierenförmig, 2,5—3,5 mm lang, grün, am Rande roth überlaufen, mit deutlicher Jappenartiger Schwiele Frucht klein, 1,8—2,2 mm lang, glänzend schwarzbraun. Auf sandigem Lehmboden, auf Feldern, an Wegrändern, auf trockneren Wiesen, besonders in der Nähe und an den Ufern grosser 1) Der Name ist dem Synonym aus Cupani Hort. Catholieus entnommen und bedeutet wohl eine Pflanze der Nebroden, Rumex, 773 Flüsse, oft auf kalkarmem Substrat, durch das ganze nördliche und mittlere Gebiet meist zerstreut, stellenweise häufig. In Südosten noch in Bosnien und der Hercegovina beobachtet, steigt dort bis 1000 m (Beck Wiss. Mitt. X. 419 [139)). Bl. Juli, August. R. thyrsiflorus Fingerh. Linnaea IV. 380 (1829). Nyman Consp. 635. Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 58 (1885). Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 106. — R. oblöngus Campd. Monogr. Rum. 115 (1819)? — R. acetosa var. auriculätus Wallr. Sched. erit. 182 (1822). — R. angustatus Raf. New Fl. Amer. IV. 53 (1836). — R. Acetosa var. subhastäta Lindgr. in Hartm. Handb. Skand. Fl. 5 Uppl. (1849). — R. haplorrhizus!) Czern. Consp. pl. Chark. 53 nach Turez. Bull. Soe. nat. Mose. 1852. 445. — R. Acelosa var. angustäta Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65 (1856). — R. Köchu?) Willk. Führ. Deutsch. Pfl. 276 (1863). — R. thyrsoides R. Frist. u. Fries Ups. Univ. Ärsskr. 1861. Math. et Nat. 3. — R. Acetosa ß. erispus Celakovsky Böhm. Ges. Wiss. 1883. 26 aber wohl nicht Roth Tent. Fl. Germ. I. 162 (1788) s. S. 778. Hartm. Handb. Skand. Fl. 11. Uppl. 339 (1879) nicht Desf. — R. auriculatus Wallr. Sched. crit. 184, 185 (1822) s. unten. Murbeck Bot. Notiser 1899. 39. Beck in Rchb. Ice. XXIV. 53 t. 196 fig. 1—3. — R. acetosa e. thyrsiflorus A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 271 (1898). — R. acetosa X acetosella Beckm. in Baenitz Herb. Eur. nach Beck a. a. O. 54 (1905) vgl. Haussknecht 8,,8::0:460; Wallroth schreibt zwar a. a. OÖ. „R. auriculatus*, aber nur als (unzweck- mässige!) Abkürzung für R. Acetosa ß. auriculatus. An beiden Stellen betont er ausdrücklich, dass er die Pflanze als Varietät und nicht als Art aufstelle. Unter diesen Umständen kann das versehentlich gebrauchte Binom R. aurieulatus nicht die Priorität von R. thyrsiflorus (1829) beanspruchen. Wir haben lange geschwankt, ob wir diese Pflanze wieder als Rasse des R. acetosa aufführen sollten, Da sie ja zweifellos einen recht hohen Grad von Selbst- ständigkeit besitzt, so haben wir uns entschlossen, dem vorzüglichen Kenner der Gattung, Murbeck, darin zu folgen und sie als Art der Gesammtart R. acetosa aufzuführen. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; mittleres und südliches Russland; Balkanhalbinsel; Sibirien.) 5 ö. Spiessecken der unteren Blätter ziemlich plötzlich ver- schmälert, in der oberen Hälfte nieht annähernd line- alisch. $ Untere Blätter rundlich bis breit-eiförmig, an der Spitze abgerundet, ihre Spiessecken meist stumpflich. 1157. (23.) R. arifolius (kroat.: Scavlika). 9. Wurzel spindel- förmig mit derben Faserwurzeln. Grundachse kurz mit Nebenwurzeln und den faserigen Resten vorjähriger Blätter. Stengel einzeln oder zu !) Von &rAoög einfach und dila Wurzel. DS RS 323 Fussn. 3, IV. 8. 299 Fussn. 1. 774 Polygonaceae. mehreren, aufrecht, meist 5—8 dm hoch, ziemlich dünn gestreift, kahl, seltener schwach behaart, grünlich. Blätter dünn, meist 5—8 cm lang und 5—6 cm breit, die unteren mit herzförmigem bis gestutztem Grunde, am Grunde deutlich handnervig, schwach wellig, mit abge- rundeten bis spitzen, schräg abwärts gerichteten seltener abstehenden Spiessecken, ganzrandig oder schwach unregelmässig gekerbt, kahl, gras- grün, meist 1,5—2,5mal so lang als breit, lang gestielt, die oberen Blätter schnell kürzer gestielt, die obersten sitzend stengelumfassend, „eiförmig-dreieckig, länger und spitzer als die unteren, am "Grunde deut- “lich geöhrt durch breite nach dem Blattstiel zu eingebogene eckige oder abgerundete Spiessecken. Tuten ganzrandig oder nur die unteren zerschlitzt. Blüthenstand länglich, mit ziemlich geraden verlängerten Aesten, oft verzweigt, unterwärts oft mit Blättern. Schein- quirle etwas genähert, meist 3—6blüthig. Blüthenstiele sehr dünn, deutlich gegliedert. Blüthen sehr klein, grünlich-roth. Aeussere Perigon- abschnitte an der Frucht zurückgeschlagen, innere fast rund- lich bis herzförmig-rundlich, kleiner als bei At. acetosa, etwa 3,3—5 mm lang und wenig schmäler, reichlich hervortretend-netz- aderig, am Rande durchscheinend, am Grunde mit einer kleinen herabgebogenen Schwiele. Frucht braun, am Grunde heller gefärbt. In Bergwäldern, auf grasigen Flächen, Wiesen und Weiden, an feuchten Orten in der subalpinen und alpinen Region der höheren Ge- birge meist auf kalkarmem Substrat. In den Sudeten im Gesenke!! Grafschaft Glatz; Riesen-!! und Isergebirge. Erzgebirge. Im Harz auf dem Brocken. Thüringer-und Böhmerwald. Schwarzwald. Jura. Vogesen. Im ganzen Zuge der Alpen meist häufig!! Karpaten!! von den Beskiden bis Siebenbürgen und Banat. Bosnien. Hercegovina. Steigt in Wallis bis 2400 m (Jaccard 309), in Tirol bis 2370 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI 2. 91), in Bayern bis 2270 (Prantl 163), in Ost- Ungarn bis 1600 m (Kerner ÖBZ. XXV. 356), in Siebenbürgen bis 2000 m (Schur Enum. 581), in Bosnien-Hercegovina bis 1800 m (Beck Wiss. Mitt. X. 420 [140]). Bl. Juni bis September. R. arifolius All. Fl. Pedem. II. 204 (1785). Koch Syn. ed, 2. 708. Pospieh. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 382. Beck in Rchb. Ice. XXIV. 52 t. 195 fig. 1—6. Nyman ah 635 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 108 nicht L. f. R. acetosa d. u. &. L. Spec. pl. ed. 1. 338 (1753). — Acetosa pins Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 6 , nicht Rt. Acet. 8. L. — Lapalhum alpestre Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 281 (1772). — Rumex Acetosa 3. sylväticus Roth Tent. Fl. Germ., I. 129 (1758). — R. hispanica Gmel. Si Bad. II. 112 (1806) nicht Koch. — R. montänus Desf. Tabl. ed. 2. 48 (1815). Bertol. Fl. It, IV. 255. Meissn, in DC. Prodr. XIV. 65. Haläcsy Consp. Fl. Graee, III. 65. Rouy in Rouy u, Foucaud Fl. France XII. 84. — R. Alliönit!) Link Handb. I. 306 (1826). — Acetosa arifolia Schur Verh. Siebenb. 1) S. II. 1. S. 55 Fussn. 1, $. 186 Fussn, 1. Die genauen Daten sind; * 23. Sept. 1725 7 28. Juli 1804 Turin, Rumex, 175 Ver. Naturw. IV. 64 (1853). Alefeld Landw. Flora 284 (1866). — R. Acetosa B. arifolius Neilr. Fl. N.-Oesterr. 294 (1859). — R. Acetosa b. subalpinus Schur Enum. pl. Transs. 581 (1866)? — R, biemargi- nätus u. R. pilatensis‘) Gandog. Fl. Lyon. nach Nyman Consp. 635 (1881). — R. abyssinieus Jacq. Horti ind. III. 48 t. 93 (1776) nach Beck a.-a. O. (1905). Trotzdem Lapathum alpestre höchstwahrscheinlich diese Art darstellt und so- mit der älteste Name derselben wäre, haben wir doch die entsprechende Umtaufung unterlassen, zumal es bereits einen andern R. alpestris (Jacq. Enum.) giebt, der jetzt meist zu R. sculatus gezogen wird. Nach Beck stellt das im Wiener Naturhistorischen Hofmuseum aufbewahrte Original-Exemplar von Jaequin’s R. abyssinieus nichts weiter dar als eine eulti- virte Pflanze von R, arifolius und ist vom Autor selbst auf denselben Bogen mit typischen R. arifolius vom Mont Cenis geheftet worden. Einigermassen veränderlich, erwähnenswerth sind folgende Formen: B. dimörphus?). Blätter rundlich bis breit-eiförmig. Aeussere Perigonabschnitte kürzer und schmäler als die Früchte. — Verbreitet. — R. arıfolius ß. di- morphus Gren. u. Godr. Fl. France III. 43 (1855). Nyman Consp. 635. — Wichtiger erscheint: C. amplexicaülis. Stengel höher, bis 1,2 (oder 1,3) m hoch, derber, bis über 1 cm dick.- Blätter oft breiter, bis 9 cm breit, deutlich herzförmig, gestutzt, die stengelständigen mit sehr breiten öhrchen- förmigen einwärts gebogenen Spiessecken, diese abgerundet bis etwas eckig, oft abwechselnd aneinander liegend. Tuten bis zur Frucht- reife bleibend, verlängert, gewimpert. Blüthenstand grösser, strauss- förmig mit verlängerten oft fast gebüschelten Aesten. Blüthen meist grösser. Innere Perigonabschnitte rundlich-herzförmig, mit besonders in der Mitte deutlich vorspringenden Nerven. Hier und da mit dem Typus oder allein. Auch in der Cultur. R. arifolius var. amplexicaulis Gaut. Fl. Pyr. Or. 372 (1897). Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 108 (1897). Beck in Rchb. Ice. XXIV. 53 t. 195 fig. 7 (1905). — R. amplexicaulis Lapeyr. Hist. abr. pl. Pyr. 200 (1813). — R. rugösus Campd. Mon. Rum. 113 (1819). — R. acetosa y. mäxima Gaud. Fl. Helv. II. 592 (1828). — R. luxtırians Pourr. nach Nyman Consp. 635 (1882). — R. montanus Race Rt. amplexicaulis Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 84 (1910). Eine etwas kritische Pflanze, die den Eindruck grosser Selbständigkeit macht, öfter allein, öfter aber auch mit dem Typus der Art vorkommt, in den Alpen mitunter an Lägerstellen sich zahlreich findet. Beck betont, dass sie auch aus dem Samen des Typus in Gärten sich entwickele. Danach wäre sie nur als eine Standortsform anzusehen, Nach unsern Beobachtungen ist sie höher zu bewerthen und wir haben sie deshalb vorläufig als Rasse beibehalten. Jedenfalls bedarf die Frage der experimentellen Nachprüfung, ob nicht nur besonders grosse Exemplare mit dieser Form zusammengeworfen werden, Eine Uebergangsform zum Typus ist: II. major (Zapatow. Consp, fl. Galie, erit. II. 118 [1908]). Stengel bis über 1) Nach dem Fundort, dem Mont Pilat bei Lyon, 2) diuoppos zweigestaltig. Un un 776 Polygonaceae. 1 m hoch. Blätter bis 1,5 dm lang und 7,5 em breit mit spitzen abstehenden Spiessecken. Blüthenstand mit sehr verlängerten Aesten. Wohl kaum von dieser Rasse zu trennen ist: III. Carpdticus (Zapal. Fl. Marm. 285. — R. carpaticus Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 118 [1908]). Stengel meist zu mehreren bis 1,3 m hoch, gefurcht. Blätter ausgeprägt herz-eiförmig (nicht verkehrt-eiförmig!), die unteren bis 12,5 em lang und bis fast 9 cm breit. Blüthenstand bis 6 dm lang, zusammengezogen, dicht, die Aeste besonders bei kleineren Pflanzen sehr genähert. Innere Perigonabschnitte fast rundlich. — Karpaten, besonders im Östen verbreitet. — Hierzu gehören: b. altissimus (R. carpaticus for. altissimus Zapal. a. a. O. 119 [1908)). Bis fast 1,7 m hoch. Stengel bis 1,5 cm diek. Stengelblätter bis über 1,5 dm lang und 1 dm breit. Blüthenstand bis 7,5 dm lang. ec. Czarnahorensisi) (R. carp. a. szarn. Zapal. a. a. O. [1908]). Bis 1,1 m hoch. Blätter schmäler, herzförmig-länglich bis länglich-pfeilförmig, bis fast 1 dm lang. d. macrophüllus?2) (R. carp, for. maer. Zapal. a. a. ©. 120 [1908]). Blätter grösser als bei voriger, herzförmig-länglich, untere Stengelblätter bis 1,6 dm lang. e. Rodnensis3) (R. carp. b. rodnensis Zapat. a. a. ©. [1908]) bis fast 1 m hoch. Blätter breiter, die stengelständigen dreieckig-eiförmig, mit spitzlichen bis stumpfen wenig abstehenden Spiessecken. Blüthenstand dicht, bis 4 dm lang, (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen; Spanien; weiteres bleibt fest- zustellen.) #1 (Verbreitung der Art: Frankreich; Pyrenäen; Spanien; Corsica; Sardinien; Italien; Sieilien; Balkanhalbinsel; Kaukasus; Sibirien.) %] $$ Blätter schmäler, oft spitz, ihre Spiessecken spitz. 1158. (24.) R. acetosa*) (Sauerampfer, Sauerrumpe, Sauerlumpe, Sure, Lendiwurz |[Maly|, Aechblattes [Elsass]; plattd.: Surblot, Suer- amp, Süern, Süerken, Roode Ridder, Roode Hinnerk, Kuckucksbrod ; nieder!. u. vläm.: Zurkel, Zuurling; dän.: Syre; franz.: Oseille; süd- franz.: Agreta; ital.: Acetosa, Erba brusca selvatica, Saleggiola; rum.: Macrisi; poln.: Szezaw zwyezajny; wend.: Eompuch, Hampuch, Wodzne Kissekaw ; kroat. u. serb.: Kiseljak, Kiselja@a, Kiselica; litt.: Rukzstyne; ung.: Söska). Y. Stengel aufrecht, meist 3—9 dm hoch. Blätter läng- lich-pfeilförmig, mit abwärts gerichteten Pfeilecken, etwas fleischig, die unteren lang gestielt, gross, meist stumpf, die oberen kleiner, kurz gestielt, spitz. Tuten gezähnt oder fransig ein- eesehnitten. Blüthenstände meist locker rispig, mit geraden, meist unbeblätterten, unverzweigten, seltener verzweigten Aesten. Blüthen ge- stielt. Perigon hellgrün oder am Rande ganz röthlich überlaufen. Innere Perigonabschnitte doppeltsolangals die äusseren, 1) Nach der Czarna Hora in den Galizisch-Marmaroscher Karpaten, 2) Von uaxodg lang, gross und pöi/or Blatt. 3) Bei Rodna im nördlichsten Siebenbürgen gefunden. 4) S. S. 765 Fussn, 1. Rumex. 77 rundlich-eiförmig, 3,5—5 mm lang und fast ebenso breit, am Grunde gestutzt oder herzförmig, mit einer sehr kurzen rundlichen oder fast viereckigen herabgebogenen Schwiele. Fruchtstiele gegliedert, meist roth, kürzer als die inneren Perigonabschnitte. Frucht 1,5—2,2 mm lang, schwarzbraun, glänzend. Auf Wiesen, Grasplätzen, an feuchten Waldstellen, Gräben fast durch das ganze Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln, häufig, oft sehr gesellige und ganze Wiesenflächen zur Fruchtzeit röthlich färbend. Steigt in Wallis bis 2130 m (Jaccard 309), in Tirol bis 1568 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 91), in Bayern bis 1360 m (Prantl 163), in Friaul bis 2000 m (Gortani II. 148), in Öst-Ungarn bis 850 m (Kerner ÖBZ. XXV. 356), in Siebenbürgen bis 2000 m (Schur n. 581). Häufig als Gemüse in Gärten. Bl. Mai, Juli. R. acetosa «. L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1753). Koch Syn. ed. 2. 708. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 64. Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 382. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 51 t. 194 fig. 1—9. Nyman Consp. 635 Suppl. 721. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 106. — Acetosa pratensis Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 1 (1768). — Lapathum Acetosa Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 260 (1772). — Lapathum pratense Lam. Fl. France III. 8 (1778). — Acetosa magna Gilib. Exere. phyt. II. 445 (1792). — Rumex dcidus Salisb. Prodr. 258 (1796). — R. Commersönii!) Campd. Mon. Rum. 148 (1819). — R. acuminatus und R. sayıttifolius Campd. a. a. O. 116 resp, 150 (1819). — R. (Acetosa) agröstis, R. bidentätus, R. hastu- lätus, R. olitörius, R. amplexicatlis Rafin. New. Fl. Amer. IV. 52, 53 (1836). — R. Pseudo-Acetosa Bertol. Fl. It. IV. 252 (1839) z. T. — Acetosa officinälis Gueldenst. in Ledeb. Fl. Ross. III. 510 (1849). — Rumex mieränthus Campd, nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65 (1856). — AR. stenophyllus Timb. u. Jeanb. Bull. Soc. Bot. France XI S. LXXXII (1864) nicht Ledeb. — R. vineälis Timb. u. Jeanb. a.a. OÖ. (1864). — R. pratensis Dulac Fl. Hautes Pyren. 165 (1867). Einigermassen veränderlich. Rouy zieht (in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 87 [1910]) R. vinealis Timb. u. Jeanb. s. oben von den Pyrenäen als Rasse zu dieser Art. Vgl. S, 771. — Unsere Formen gliedern sich etwa in folgender Reihe: A. Untere Blätter länglich-pfeilförmig bis länglich-elliptisch. I. Stengel und Blätter kabl. a. Spiessecken ungetheilt. 1. prat&nsis. Pflanze mittelgross bis gross. Untere Blätter meist Jänglich-elliptisch, stumpf, am Grunde pfeilförmig, mit !) Nach Philibert Commerson, * 18. Nov. 1727 Chatillon-les-Dombes Dep. Ain + 13. März 1773 Ile de France (jetzt Mauritius), wo er sich seit 1768 auf- hielt und von wo aus er Bourbon (jetzt Reunion) und Madagaskar erforschte; 1767 hatte er die Bouguinville’sche Expedition begleitet; von 1755 an botanisirte er erfolgreich in Süd-Frankreich ete. (Magnin Bot. Lyonn. 45, Moewes Naturw. Wochenschr. N. F. II. 340, 349, 389, 400 [1903], Parfield, Oliver u. Scott Elliot, The Life of Phil. C,; London 1909). Polygonaceae. spitzen Spiessecken; diese rückwärts vorgezogen, oft zusammen- neigend und so den Stengel umfassend, meist flach. Die bei weitem häufigste Rasse, besonders auf Wiesen. R. Acetosa «. pratensis Wallr. Sched. erit. 182 (1822). A.u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. Beck in Rehb. Ie. XXIV. 52. — Acetosa pratensis Mill. a. a. OÖ. (1768) im engeren Sinne — KR. Acetosa a. vulgäris Koch Syn. ed. 2. 709 (1845). — R. Acetosa a. hastifölia Schur Enum, pl. Transs., 581 (1866). — R. Acetosa var. sagittätus Duftschm. Fl, Ober-Oesterr. II. 1 (1876). — It. Acetosa o. tjpicus Beck Fl. Nieder-Oesterr. 317 (1890). Hierzu gehören: a. ovalifölius. Untere Blätter eiförmig, am Grunde spiessförmig. — — Nicht selten. — R. acetosa «. ovalifolius Wimm. u. Grab. Fl. Siles. I. 350 (1827). b. oblongifölius. Untere Blätter länglich-elliptisch, am Grunde pfeil- förmig. — So meist am häufigsten. — R. Acetosa ß. oblongifolius Wimm. u. Grab. a. a. O. (1827). c. mutäbilis. Untere Blätter ziemlich gross, mit fast parallelen stumpfen Spiesseeken. — Zerstreut. — R. Acetosa var, mutabilis Ducomm, Taschenb. Schw. Bot. 651 (1881). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 52 (1905). — R. oxyötus 1) Campd. Monogr. Rum. 114 (1819)? — R. mutabilis Campd. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65 (1856). — R. Acetosa var. oxyotus Ducomm. a. a. OÖ. (1881). d. angulätus. Spiessecken der unteren Blätter durch 1 oder 2 vordere Vorsprünge fast quadratisch, gestutzt erscheinend. — Ziemlich selten, — RB. Acetosa ß. angulatus Beck Fl. Nieder-Oesterr. 317 (1890). e, erispus, Blätter am Rande deutlich wellig-kraus. — Hier und da, bes. an trockneren Orten. — R. Acetosa ß. crispus Roth Tent. Fl. Germ, I. 162 (1788) nur der Name, II. 427 (1789). — R. Acetosa y. Oxalis erispa L. Spee. pl. ed. 1. 338 (1753). — R. undulätus Formän. Verh. Naturf. V. Brünn XXXIV. 33 (1896). Vgl. Vandas %el. Form. 516. — Diese Form, die öfter mit R. ihyrsiflorus ver- wechselt wurde (s. S. 773) und ihr auch ähnlich ist, ist aber durch die Gestalt des Blüthenstandes, die Grösse der Frucht ete, völlig mit dem Typus der Art, nicht mit R. thyrsiflorus übereinstimmend, (Vgl. Beck in Rechb. Ice. XXIV. 52.) Weiter gehören hierher: 2, elätior (Zapalowiez Consp. Fl. Galie, erit. II. 115 [1908]). Pflanze bis über 1 m hoch. Blüthenstand gross und dicht, bis über 5 dm lang. — Galizien. 3. longifolius (Zapat. a. a. O. [1908]). Stengelblätier und z. T. auch die unteren deutlich länger und schmäler, bis 1,2 dm lang und bis 2 em breit. Pflanze meist gross. — Galizien. 4. subovatus (Zapal. a. a. O. 116 [1908]). Blätter dünn, pfeil- förmig, die unteren und mittleren eiförmig bis länglich-eiförmig, an der Spitze abgerundet bis stumpf. 5. hastiformis (Zapal. a. a. O. [1908]). Spiessecken der Blätter mehr oder weniger spiessförmig, abstehend, (Verbreitung der Rasse: wie die Art.) * 1) Von ö&ög spitz und ods, wrög Ohr, Rumex. 779 2. alpinus. Pflanze klein. Stengel niedrig, öfter zu mehreren buschig. Untere Blätter eiförmig, am Grunde pfeilförmig, etwas fleischie. Blüthenstand kurz und breit. Auf Wiesen in den Gebirgen. In den Alpen anscheinend nicht selten in der subalpinen Region. Bl. Juli, August. R. Acetosa $. alpina Hartm. Handb. Skand. Fl. 1 Uppl. 146 (1820) aber nicht „L. Fl. Suec. ed. 2 (1755)“ wie bei Richter-Gürke Pl. Eur. II. 107 (1897) steht (Lindman briefl.). — It. Acetosa ß. alpestris Hartm. 2. Uppl. 98 (1832). Linn& erwähnt a. a. OÖ. S. 115 eine Form $ ohne Namen, die vielleicht diese Pflanze darstellt, S. 119 spricht er von einer „alpina ß*. Eine in der Tracht schr eigenartige Pflanze, die soweit wir an einer aus den Alpen eingeführten aber bald wieder abgestorbenen Pflanze beobachten konnten, in der Cultur constant blieb. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel [sicher weiter verbreitet.) I] b. Spiessecken der unteren Blätter 2—3 spaltig. fissus. Pflanze ziemlich kräftig. Untere Blätter meist ziemlich lang, gestreckt. Bisher anscheinend nur in Deutschland hier und da, vor- zugsweise auf Wiesen im östlichen und südlichen Theile. R. Acetosa y. fissus Koch Syn. ed. 1. 616 (1836) ed. 2. 709. Rchb. Ic. XXIV. 52. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 106. — R. intermedius Sturm Deutschl. Fl. H. 74 no. 7 fig. 8 (1838) nicht DU. — R. acetosa var. auriculatus Wend. Fl. Hass. 105 (1846) nicht Wallr. — R. acetosa f. bifidus Zapal. Consp. Fl. Galie. rit. II. 116 (1908). Auf ihre systematische Selbständigkeit zu prüfen. (Verbreitung der Rasse: Frankreich?; Skandinavische Halb- insel; mittleres und südliches Russland; Rumänien; Sibirien.) *? li. Stengel und Blätter warzig-rauhhaarig. hirtulus. Pflanze etwa 3 dm hoch. Blätter derb, an den Rändern knorpelig, kraus, die unteren lang gestielt, länglich, stumpf, spiessförmig. Blüthenstand dicht, länglich-lanzettlich. Scheinquirle wenigblüthig. Blüthenstiele in der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte häutig, netznervig, aus breit gestutztem Grunde halbkreisförmig. Im Gebiete bisher nur in Süd-Istrien beobachtet, aber im Südosten wohl weiter verbreitet. R. Acetosa var. hirtulus Freyn Abh. ZBG. Wien XXVII. 415 (1877). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 52. — R. Acetosa Pß. scaber Velen. Fl. Bulg. 492 (1891). Ausser durch die rauhe Behaarung nach Velenovsky noch durch die doppelt so grossen abweichend gestalteten inneren Perigonabschnitte ver- schieden. Ob hierher auch der aus Schweden beschriebene R. Aeelosa f. velutina K. Johansson Gotl. Växtopogr. 108 (1897). Sv. Vet. Akad. Handl, XXIX. | 0.0) o Polygonaceae. no. 1 gehört, erscheint zweifelhaft. Er wird charakterisirt durch dichte kurz sammetartige weisse Haarbekleidung. (Verbreitung der Rasse: Bulgarien ; [Schweden ??].) #1]? B. Blätter dieker, verkehrt-eiförmig mit kurzen dem Blattstiel vorliegen- den Spiessecken. hortensis. In der Tracht an R. arvfolius erinnernd. Wurzel spindelförmig. Grundständige Blätter, an der Spitze abgerundet. Tuten meist nicht ausgefranst (Hegetschweiler nach Mal y briefl.). So in Gärten mitunter angebaut, hier und da verwildernd. R. Acetosa ß. hortensis Dierbach Heidelb. wilde und kult. Gew. I. 87 (1827). Beck in Rchb. Ice. XXIV. 52. — R. ambiguus Gren. in Gren. u. Godr. Fl. France III. 44 (1855). — R. hortensis Vis. nach Nyman Consp. 635 (1882). — FR. acetosa h. ambiguus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 107 (1897). Eine etwas räthselhafte Pflanze, die vielleicht am besten hierher zu setzen ist, ist R. hispdnicus (Koch Syn. ed. 2. 709 [1845]. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65. Beck in Rehb. Ie. XXIV. 52. — R. hispanica Gmel. Fl. Bad, III. 255 Anm. [1826] nicht II. 112. — R. Aceiosa Bert. Fl. It. IV. 255 [1839] nicht L. — R, acetosa g. hispanieus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 107 [1897]). Pflanze grösser, bis 6 dm hoch. Blätter pfeilförmig bis spiessförmig, nervig. Blüthenstand fast unverzweigt, unbeblättert. Innere Perigonabschnitte oval, nicht herzförmig-rundlieb, mit einer über die Mitte des Abschnittes heraus laufenden Schwiele. — Nur in Gärten. — Vielleicht ein Bastard. (Verbreitung der Art: Waigatsch; Nowaja Semlja; Russland; Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Italien; Balkanhalbinsel; Kleinasien; Kaukasus; Trans- kaukasien; Nord-Asien; Himalaja; Capland; Nord- und Süd-America; Grönland.) * 1149. X 1158. R. alpinus X acetosa s. Ende der Gattung. 1159. (25.) R. nivalis. >. Grundachse meist mit mehreren bis vielen Trieben. Stengel am Grunde mit den braunen Resten vorjähriger Blätter bedeckt, keine oder 1—2 Blätter tragend, meist 0,7—3 dm hoch, unverzweigt. Blätter ziemlich klein, die unteren lang gestielt, die äusseren rundlich, eiförmig, nierenförmig oder herz- förmig, die inneren der Rosette oft spiessförmig, alle abgerundet, sehr stumpf, etwas dicklich, mit kaum deutlichen Nerven. Stengel- blätter kleiner, lanzettlich bis fast spiessförmig. Blüthenstand un- verzweigt oder am Grunde mit wenigen kurzen AÄesten, fast eylindrisch. Scheinquirle genähert. Blüthenstiele gegliedert, etwa so lang als die inneren Perigonabschnitte. Acussere Perigonabschnitte etwas spatelig, zurückgeschlagen. Innere Perigonabschnitte rundlich-herzförmig, etwa 3 mm lang und etwa ebenso breit, schön roth, ganzrandig oder etwas ausgeschweift, am Grunde mit kurzer abwärts gekrümmter Schwiele. Frucht hellbraun, heller berandet, kürzer als die inneren Perigonabschnitte. Rumex. 1s1 An kiesigen Orten, zwischen Gerölle, nur in den Hochalpen be- sonders auf Kalk bis zur Schneeregion. In der mittleren und östlichen ‚ Schweiz!, westlich bis zum Berner Oberlande: Faulhorn und Julegg. In Bayern in den Allgäuer Alpen zerstreut. Seltener in Tirol, Salzburg, Niedere Tauern, Steiermark, Ober-Oesterreich. Krain: Triglav (Beck). Istrien: Crn (Tommasini). Montenegro: Kom, Sinjavina, Durmitor. Die Angabe in der Dauphin& scheint nicht bestätigt, die Art fehlt bei Rouy. Steigt in Vorarlberg bis 2500 m (nach Heer 50 sogar bis fast 3000 m), in Tirol bis 2404 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 90), in Bayern bis 2390 m (Prantl 163). Bl. August, September. R. nivalis Hegetschweiler in Hegetschw. u. Heer Fl. Schweiz 345 ( S40). Koch Syn. ed. 2. 708. Meissn, in DC. Prodr. XIV. 70. Schinz ı. Keller Fl. Schweiz 152. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 51 t. 193 fig. des Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 107. — R. arifolius 8. nivalis Duftschm. Fl. Ober-Oesterr. II. 1. 377 (1876). (Bisher nur im Gebiete.) b. Wurzeln knollig verdickt. 1160. (26.) R. tuberösus. 4. Wurzelknollen gestielt, diek spindelförmig, bis 1 cm dick, oval bis elliptisch, beider- seits plötzlich oder allmählich verschmälert, denen von Filipendula filipendula nicht unähnlich. Stengel meist einzeln, aufrecht bis auf- steigend, gestreift, wenig beblättert, meist kahl und glatt, selten warzig. Untere Blätter gestielt, elliptisch bis länglich, mitunter etwas geigen- förmig, am Grunde herzförmig bis herz-spiessförmig, oft auch nach dem Grunde allmählich verschmälert, dann ohne oder mit höher seitlich an- sitzenden Spiessecken, kahl oder etwas behaart. Untere Stengelblätter länglich, spitzlich, am Grunde pfeilförmig, mit zugespitzten Spiessecken ; die obersten linealisch-lanzettlich, sitzend, pfeilförmig; alle etwas fleischig und besonders die mittleren kraus. Tuten zerschlitzt-gezähnt. Blüthen- stand meist länglich, ziemlich dicht, oder etwas locker, mit aufrecht ab- stehenden meist verzweigten Aesten, vielblüthig. nur der untere Ast beblättert. Blüthen zweihäusig. Blüthenstiele im unteren Drittel ge- gliedert, etwa so lang als dieinneren Perigonabschnitte. Diese rundlich-herzförmig bis rundlich-nierenförmig, meist 5 bis 7 mm breit und wenig kürzer, am Rande ausgeschweift, netznervig, oft röthlich, am Grunde mit abwärts gebogener Schwiele. Frucht 2 mm lang, kastanienbraun, glänzend. An krautigen und grasigen Orten, auf Wiesen, an steinigen Plätzen nur im Mittelmeergebiete. Riviera: mit Sicherheit nur in der "Umgebung von Nizza, die Angaben” Mont Gros und Vinaigri& nicht bestätigt (Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 88). -Im Südosten in der Nähe des Gebiets in Venetien: Vallegio!, Villafranca. Dalmatien: Clissa, Ragusa. Hercegovina: Mostar. Bl. Mai, Juni. 15® 782 Polygonaceae. R. tuberosus L. Spee. pl. ed. 2. 481 (1763). Meissn. in DU. Prodr. XIV. 66. Vis. Fl. Dalm. I. 231. Boiss. Fl. Or. IV. 1017. Strobl Flora LXIV. 461 (1881). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 56 t. 200 fig. 1—3. Nyman Consp. 636 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 108. — Acetosa tuberosa Chaz. in Mill. Gard. Diet. Suppl. I. 8 (1789). — .R. ereticus Boiss. Diagn. pl. Or. Ser. 1. XII. 102 (1853). Eine sehr charakteristische Art. — Aendert ziemlich wenig ab; bemerkens- werth sind: B. papillösus (Beck in Rehb. Ie. XXIV. 56 [1905]). Innere Perigonabschnitte mit kleinen Warzen bedeekt. — Bisher nur in der Hercegovina: Mostar, Mitunter findet sich die Art mit gezähnten oder zweizähnigen Spiessecken. — R. tub, f. eireinnata Candargy Lesbos 31 (1899) ist uns nicht bekannt. Wichtiger ist: II. Gussöneil). Stengel meist zu mehreren. Wurzelknollen sehr zahlreich. Stengel aus deutlich niederliegendem Grunde aufsteigend, kurz, hin- und her- gebogen. Blätter oval, breiter und kürzer als beim Typus, stumpf, am Grunde spiessförmig; die Spiessecken z. T. rundlich, z. T. breit-dreieckig, ganzrandig oder an der Aussenseite gezähnelt, Innere Perigonabschnitte rundlich-nierenförmig, 6—7 mm lang und ebenso breit, mit nur kleiner Schwiele. Bisher nur im südlicheren Mittelmeergebiete, Sieilien, Kreta, Aegina, Kleinasien. j R. tuberosus ß. Gussonei Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 205 (1894). Beck in Rchb. Ie. XXIV. 56. Richter-Gürke PI. Eur. II. 108. — R. Gussonei Arcang. Comp. Fl. It. ed. 1. 586 (1882). Eine sehr auffällige und bemerkenswerthe Rasse, deren Verbreitung näher festzustellen ist. (Verbreitung der Art: Sardinien; Italien; Sieilien; Nebroden; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Kreta; Kleinasien; Kaukasus; Persien; Nord-Africa.) Ei II. Acetosella?) (Meissn. in Mart. Fl. Brasil. XIV. 10 [1855] in DC. Prodr. XIV. 63). Innere Perigonabschnitte an der Frucht nicht vergrössert, kaum so lang als dieselbe, krautartig. Blüthen zweihäusig. Ausser unserer Art in Europa noch R. graminifolius (Georgi Beschr. Russ. Reich. IV. 921 [1802]. — R. angustissimus Ledeb. M&m. Acad.. Pötersb. V. 536 [1812]) im nördlichen bis arktischen Russland und in Sibirien, 1161. (27.) R. acetosella (Bitterling, Feld-, Gauch-Ampfer; plattd.: Sür, Sürk, Rooden Hinnerk; niederl. u. vläm. u. a.: Zuurzaad; dän.: Rodknae; franz.: Petite Oseille; südfr.: Agreta saouvaja; it.: Aceto- sella; rum.: Maerisi-menunt, Maerisul-cailor, Maerisor; poln.: Szezawnik; wend.: Hampuch, Ampuch, Stawina; kroat.: Kiseljak). 4. Wurzeln besonders in Sandboden sehr lang streichend, reichlich Adventivknospen und -sprosse treibend, daher die Pflanze oft rasenbildend. Stengel 1) 8..IL 1. 8. 4682 Fussn. 2, VI. 2. S, 936” Fussn. 1. 2) Italienischer Name; Deminutivform von acetosa, Rumex. 783 einzeln oder zu mehreren, aufrecht oder aufsteigend, einfach oder ästig, meist 7 cm bis 3 dm hoch, gestreift, beblättert. Untere Blätter spiessförmig, die untersten rundlich bis elliptisch, die nächsten und die unteren Stengelblätter länglich, lanzettlich bis linealisch, meist alle am Grunde mit wagerecht abstehenden oder aufwärts gerichteten Spiessecken, nur die obersten ohne solche. Tuten in eine lanzettliche, zuletzt fransig zerschlitzte Spitze aus- gehend. Blüthenstand eine lockere Rispe, nicht beblättert. Blüthen- stiele kurz, nicht gegliedert, etwas kürzer als die Blüthee Aeussere Perigonabschnitte angedrückt, lanzettlich. Innere Perigon- abschnitte eiförmig bis elliptischh, 1—1,5 mm lang, spitzlich, er- haben-aderig, häutig, ganzrandig, am Grunde ohne Schwiele, so lang wie die dreikantige Frucht. In trocknen Wäldern, auf Triften, an Wegrändern, auf Brachen und Aeckern, meist sehr gesellig und durch die starke vegetative Ver- mehrung oft ein lästiges Unkraut darstellend (vgl. die Abb. Graebner Pflanzenwelt Deutschlands S. 73 Fig. 24). Fast im ganzen Gebiete gemein; auch auf den Nordsee-Inseln; meist auf kalkarmem Substrat. Steigt in Wallis bis 2400 m (Jaccard 3089), in Tirol bis 2000 m (Dalla Torre u. Sarnth. 92), in Bayern bis 1360 m (Prantl 163), in Friaul bis 2000 m (Gortani II. 148), im Erzgebirge bis 1200 m (Wünsche-Schorler 110), in der Tatra bis 2170 m (Sa- gorski u. Schneider 444), in Ost-Ungarn bis 900 m (Kerner ÖBZ. XXV. 356), in Bosnien- Hereepovina® bis 1800 m (Beck Wiss. Mitt. X. 418 [138]). Bl. April—Juli (bis Herbst). R. Acetosella L. Spec. pl. ed. 1. 338 (1753). Koch Syn. ed. 710. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 316. Murbeck Lunds Univers. PER XXVII 47 (1891). Botan. Notiser 1899. 40. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 383. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 49 t. 192 fig. 1—11. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XIH. 81. Nyman Consp. 636. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 104. — Acetosa Acetosella Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 2 (1768). — Acetosa sterilis Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 8 (1768)? — Lapathum Aceto- sella Seop. Fl. Carn. ed. 2. I. 261 (1772). — Lapathum arvense Lam. Fl. Franc. III 8 (1778). — Acetosa parva Gilib. Exere. phyt. II. 446 (1792). — Acetosa hastäta Moench Meth. 357 (1794). — Rumex ıinfestus Salisb. Prodr. 258 (1796). — Acetosa arvensis Montand. Fl. Jura sept. 268 (1856). — Rumex arvensis Dulac Fl. Hautes-Pyren. 165 (1867). — Acetosella vulgaris Fourr. Ann. Soe. Linn. Lyon. N. S. XVII. 145 (1869). Die Pflanze ist in allen Theilen viel kleiner als R, acetosa; auch ist sie durch den etwas bitterlichen, nicht sauren (!) Geschmack leicht von allen Formen des- selben, aueh den ganz schmalblättrigen zu unterscheiden. Sie wird als Volksheil- mittel bei Durchfall verwendet, Bei der grossen Verbreitung und dem Vorkommen an den verschiedenartigsten Standorten, an troeknen sandigen Flächen, sowie auf dem nährstoffreichen lockeren Boden der Gartenbeete, der Mistbeetkästen, Blumentöpfen ete., auf Aeckern, wie auf Triften ete. ist es nicht wunderbar, dass die Pflanze meist stark abändert und zwar 784 Polygonaceae. sowohl in der Tracht und Grösse, als in Bezug auf einzelne Merkmale. Gerade wegen des stark wechselnden Standortes ist es oft sehr schwer, den Wert der einzelnen Abänderung festzustellen, sicher zu sagen, ob man es mit einer systematisch selbst- ständigen Form oder etwa nur mit einer Standortsabänderung zu thun hat. Bei Herbarmaterial ist das oft gar nicht mit Sicherheit möglich. — Bei uns erscheinen erwähnenswerth: A. Innere Perigonabschnitte nicht mit der Frucht verwachsen (R. Aceto- sella «. gymnocärpus‘) Celak. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1892. 402. 1893. No. X. 14). I. Spiessecken der Blätter ungetheilt. a. vulgäris. Blätter länglich oder lanzettlich, nicht schmal- linealisch. Pflanze meist mittelgross. Die bei weitem häufigste Rasse. R. Acetosella «. vulgaris Koch Syn. ed. 1. 616 (1836). A.u.G. Fl. Nordostd. Flachl. 271. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 49. — R. Acet. var. hastatus Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 294 (1859). Hierzu gehören: 1. Innere Perigonabschnitte etwa 1,5 mm lang. a. Perigonabschnitte kahl oder höchstens ganz schwach drüsig. ]. Stengel meist aufrecht oder schwach aufsteigend. a. Blätter mit deutlichen Spiessecken. $ Pflanze mittelgross, meist nicht bis erheblich über 3 dm hoch, * Blätter grün, später fast stets röthlich. + latifölius. Grundständige Blätter eiförmig bis länglich- elliptisch, die oberen breit-lanzettlich. — Nicht selten, be- sonders auf Aeckern, in Gärten und an schattigeren Orten. — .R. Acetosella A. «a. latifolius Wallr. Sched, erit. 186 (1822). Beck a. a, ©. 49. Richter-Gürke a. a. O. 105. — R. Acetosella f. ovalıfolius Wend. Fl. Hass. 105 (1846). — Hierzu gehören 3* dentieulätus (Beck a. a. O. 49 [1905]). Spiessecken an ihrer Spitze mit einem Zähnchen. — Seltener. C* macrophüllus?2)(Wend. Fi. Hass. 105 [1846]). Blätter gross, verkehrt-eiförmig. D* umbroösus (Beck Fl. Nieder-Oesterr. 316 [1890] in tchb. Ic. XXIV. 49). Untere Blätter mit breit-läng- lichen abstehenden Spiessecken. Aeste des Blüthenstandes verlängert, dünn. Scheinquirle sehr entfernt. — So an schattigen Orten, wohl eine Standortsform ; sehr auffällig. ++ lanceolätus. Blätter lanzettlich, mit abstehenden Spiess- ecken. — Gleichfalls nicht selten. — R. Acetoselila B. «. lanceolatus Wallr. Sched. erit. 186 (1822). Beck a. a, OÖ. 49. — Wohl auch R. Acet. var. lancifolius Mela in Sael, Kihlm. u. Hjelt Herb. Mus. Fenn. ed. 2. I. 131 (1889), — Hierher gehören B* gräcilis (Meissn. in DC. Prodr. XIV. 63 [1856)). Spiessecken verlängert, mit linealischer bis fadenförmiger Spitze, Zerstreut. I) Von younrdg nackt und z»aozos Frucht. 2) Von uaxodg gross und PÖA/or ‚Blatt. Rumex, 785 C* minor (Wallr. Sched. erit. 186 [1822]. Zapalowiez Consp. Fl. Galie, erit. 113 [1908]). Pflanze niedrig, nur etwa 8S—15 em hoch. Blätter kleiner, — An dürren Orten verbreitet, ** Blätter deutlich graugrün. austrälis. Blätter spiessförmig, die unteren sehr lang gestielt. — Anscheinend ausgeprägt nur im Mittelmeergebiete. — R. Acetosella $. australis Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. 1. 284 (1861). — Besitzt vielleicht eine grössere systematische Selbständigkeit und ist zu prüfen, Pflanze schr gross, über 3 dm hoch. Pyrena&öus. Stengel kräftig, meist bis 5 dm hoch, meist etwas aufsteigend, vom Grunde ab ästig. Blätter grösser und breiter als beim Typus, ihr Mittellappen oval-elliptisch; Spiess- ecken ungleich. — So in den Pyrenäen; ganz ähnliche Formen aber auch in den südlicheren Gebirgen des Gebietes. — R. Acelo- sella y. pyrenacus Timb.-Lagr. nach Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. Suppl. 65 (1893). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII, 82, — R. pyrenaieus Pourr, Chloris Hisp. no. 1417. Lap. Suppl. Hist. Pyren. 49 (1818). Nyman Consp. 636. — Wohl wenig verschieden ist ** elatior (Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 113 [1908)). Pflanze bis 7 dm. Blüthenstand sehr gross. — Galizien, wohl sicher auch anderwärts, UN un ß. Blätter ohne Spiessecken oder jederseits mit einem kleinen Zahne, integrifölius. Blätter meist schmal-länglich bis lanzett- lich, seltener noch schmäler, meist am Grunde allmählich ver- schmälert. — Stellenweise nicht selten, im ganzen aber sehr zer- streut. — R. Acetosella A, ß. integrifolius Wallr. Sched. erit. 186 (1822). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 50. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 81. Richter-Gürke Pl. Eur. II.105. — R. Acet. var. exausıs Wimm. u. Grab. Fl. Siles. I. 351 (1827). — Hierzu gehören nach Beck a. a. O.: S$S subspathulatus (Trautv. nach Ledeb. Fl. Ross. III. 512 [1846—51]. Schur Enum. pl. Transs. 582 [1866]). Blätter läng- lich-spatelförmig, spitz, sehr zart. — Selten. $$S bidens (Beck in Rehb. Ic, XXIV. 50 [1905]. Blätter am Grunde mit 2 zahnförmigen Oehrehen. — Zerstreut. SSS minimus (Wallr, Sched. erit. 187 [1822]. — R. Acet. ß. alpinus Gaud. Fl Helv. II. 593 [1828]. — R. Acet. var. pygmadus Kittel Taschenb. Fl. Deutsch. 3. Aufl. 309 [1853] Duftschm. Fl. Ober-Oesterr. 393 [1876]). Pflanze sehr niedrig. Blätter alle völlie ganzrandig, die unteren rundlich, die oberen linealisch bis fadenförmig. — Wohl sehr wenig verschieden ist: SSS$ tenuis (Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. Il. 114 [1908]). Stengel sehr dünn, Blüthenstand wenig ästig oder unverzweigt. 2. Stengel niederliegend, am Grunde wurzelnd. repens. Blüthenstengel aufsteigend. — Selten. — R. Aceto- sella ß. repens DC. in Lam. u, DC Fl, Franc. Ill. 378 (1805). Beck in Rehb, Ic. XXIV. 49. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl, France XII. 81. — R. supinus Campd. Monogr. Rum. 147 (1819)? — Acetosa repens Gray Nat. Arr, Brit. Pl. II. 276 (1821). — R. Acetosel!a B. ö. procürrens Wallr. Sched. erit. 187 (1522). — Vielleicht eine Form von grösserer systematischer Selbständigkeit, b, Innere Perigonabschnitte dieht roth- drüsig. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 86 Polygonaceae, rubripunetätus. — Selten. — R, acetosella d. rubropunctatus Beck Fl. Nieder-Oesterr, 316 (1890) in Rchb. Ice. XXIV. 50 (1905). 2, Innere Perigonabschnitte grösser, etwa 2 mm lang oder länger, a, Czeremössieus!i). Blüthenstand klein. Innere Perigonabschnitte ziemlich schmal, 1 mm breit, länglich-eiförmig, spitz oder spitzlich, die äusseren fast ebenso lang. — Galizien, wohl auch anderwärts, — R, acetosella e. ezeremossicus Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 114 (1908). b. abnörmis. Spiessecken der Blätter kurz zweispaltig. Blüthenstand dieht, sehr zusammengezogen, eiförmig, kopfartig, mit sehr verkürzten Aesten. Innere Perigonblätter spatelförmig bis 2,5 mm lang und 1 mm breit. Frucht 3 mm lang. — Galizien. — R. acetosella d. abnormis Zapal. a. a. O. (1908). Wohl nur eine Spielart ist: l. draeteosus (Willk. in Willk. u. Lange Prodr,. F]. Hisp. Suppl. 66 [1893]). Hochblätter und Tuten sehr verlängert, weiss- häutig. — Spanien. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * b. tenuifölius. Pflanze dünn und zierlich. Blätter schmal, linealisch bis fast fadenförmig, mit ebenso schmalen Spiessecken. Auf Aeckern, an Wegrändern etc. zerstreut, oft grosse Strecken allein überziehend. R. Acetosella B. 8. tenuifolius Wallr. Sched. erit. 186 y (1822). Hierzu gehört: 2. linifölius, Blätter oft nur mit einer oder ohne Spiessecken. — Hier und da. — R. Acetosella 8. linifolius G. F. W. Meyer Chloris Hanov. 482 (1836). — R. Acetosella 8. angustifolius Koch Syn. ed. 1. 616 (1837). — R. acetosella b. angustatus Schur Enum. pl. Transs. 582 (1866). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Iberische Halbinsel ; mitt- leres und südliches Russland.) e7 II. Spiessecken fingerförmig 2- bis mehrtheilig. multifidus. Untere Blätter länglich, rhombisch oder lan- zettlich, seltener linealisch-lanzettlich, alle am Grunde spiess- förmig; Spiessecken lanzettlich bis linealisch, seltener fast faden- förmig. Ziemlich selten. R. Acetosella y. multifida DC. in Lam, u. DC. Fl. France III. 378 (1815). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 49. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XU. 81. — R. multifidus L. Spee. pl. ed. 2. 482 (1762) z. Th. Nyman Consp. 636 Suppl. 271. — Acetosa multifida Chaz. in Mill. Gard. Diet. Suppl. I. 8 (1789). — R. acetosella A. d. läcerus Wallr. Sched. erit. 186 (1822), — R. Acetosella, var. lancifölius Wend. Fl. Hass. 105 (1846). — R. acetoselloides Bal. Bull. S. B. France I. 282 (1854). — RR. Acetosella 8. fissus Döll Fl. Bad. 594 (1859). 1) Nach dem Flusse Czeremosz an der Czarna Hora. Rumex, 787 Hierher: b. similatus (R. muitif. 8. similatus Hausskn. Thür. BV, N. F, XI. 59 [1897]). Stengel und Rispenäste steif aufrecht. — Bisher nur in Griechen- land. (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Italien; Sieilien; Balkan- halbinsel; Russland; Kaukasus.) = B. Innere Perigonabschnitte mit: der Frucht verbunden oder verklebt. angiocärpus!). Innere Perigonabschnitte etwa so lang wie die Frucht (beide klein), brüchig, mit wenig hervorragenden Nerven. Aeussere Perigonabschnitte nur !/3 so lang als die inneren. Ziemlich selten, im südlichen Gebiete anscheinend häufiger. R. Acetosella var. angiocarpus Celak. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1892. 402. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 50 t. 192 fig. 7—8. — R. angiocarpus Murb. Lunds Univ. Ärsskr. XXVII 46 (1891). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 105. — R. Acetosella subsp. angio- carpus Murb. Act, Reg. S. Phys. Lund. XI. 13 (1899). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 82 (als Rasse). Eine sehr kritische Pflanze. Nach Celakovsky findet sich die charakte- ristische Fruchtform öfter mit der typischen auf einer Pflanze. Nach den Unter- suchungen von Murbeck ete, scheint die Form doch eine grössere systematische Selbständigkeit zu besitzen, sie erweist sich an vielen Orten als ganz constant. Beck und Rouy erwähnen a. a. O. von dieser Rasse eine Abart ß. multifidus, (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Madeira; St. Helena; Capland; Nord- und Süd-America; Falkland-Inseln ; Australien.) *] (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel; Island; Faer- Oer; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkan- halbinsel mit den Inseln; Russland; Asien; Nord- und Süd-Africa; Atlantische Inseln; Grönland; America; Australien.) Bastarde. ee 1149. X 1157. R. alpinus X arifolius. 21. Dem R. arifolius ähnlich, aber kräftiger, bis 4 dm hoch. Blätter lang gestielt. Blatt- stiele rinnig, am Grunde mit rundlichen 1,5—2,5 em breiten wenig abstehenden Spiessecken. Blüthen grösser als bei R. arifolius. Schweiz: Mit den Erzeugern im Ct. Schwyz: Muottathal: Kinzer- alpthal in 1360 m Höhe (Brügger). R. alpinus X. arifolius Brügger Jahrb. N. Ges. Graubünd. XXIV. 115 (1880). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 59. — R. cordifolius Brügger ” 1) Von dyyeiov Gefäss und zagrdg Frucht. 50* 788 Polygonaceae. a. a. OÖ. XXIX. 149 (1886) nicht Hornem. — R. Brüggert!) Gürke Pl. Eur. II. 109 (1897). Vielleicht nur eine Form der R. arifolius? (Bisher nur im Gebiete.) |* 1149. X 1158. R. alpinus X acetöosa.. 2%. Bis über 3:dm hoch, z. T. röthlich überlaufen. Untere Blätter lang gestielt, länglich- pfeilförmig, 3—5 cm lang und etwa 2 cm breit, an der Spitze gestutzt, mit breiten kurzen Spiessecken, die oberen lanzettlich-spiessförmig. Blüthenstand kurz, dicht. Scheinquirle sehr genähert, die unteren mit schmalen kleinen Blättern. Innere Perigonabschnitte rundlich, 4 bis 4,5 mm lang und fast ebenso breit, am Grunde schwach-herzförmig bis gestutzt, ohne Schwielen. Bisher nur in Galizien. R. acetosa X alpinus. R. Da biogorensis?) Zapal. Bull. Acad. Galie, IX (1907) Consp. Fl. Galie. erit. II. 116 (1908). (Bisher nur im Gebiete.) Nachtrag. . Ueber Apogamie und Parthenogenesie bei Rumex vgl. Roth, Die Fortpflanzungsverhältnisse in der Gattung Rumex. Inaugural-Diss. Bonn 1907. Nicht näher mit unseren Gruppen verwandt, deshalb hier aufzuführen ist * R. hymenosepalus 3). Wurzel knollig. Pflanze kahl. Stengel kräftig, aufrecht. Blätter länglich-eiförmig bis länglich-lanzettlich, zugespitzt, in einen dieken Stiel verschmälert, wellig-kraus, hellgrün, netznervig, mit diekem Mittelnerven, von dem jederseits 6 —10 Seitennerven entspringen. Tuten gross, häutig durchscheinend, hinfällig. Blüthenstände end- und achselständig, dicht. Blüthen zweigeschlechtlich, Blüthenstiele nahe dem Grunde gegliedert, kürzer als die Blüthen. Innere Perigon- abschnitte rundlich, nervig, an der Frucht am Grunde herzförmig, ganzıandig, ohne Schwielen, In Nord Mexico und den südwestlichen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns nur im südlichen Gebiete hier und da gebaut. Bl. Juni— August. R. hymenosepalus Torrey Bot. Mex. Bound, 177 (1858). Wats, Bot. Calif. II. 8. 479. Bot. Mag. t. 7433. Wird unter dem einheimischen Namen Can iigre gebaut, unter dem auch die knolligen Wurzelu in den Handel gebracht werden, sie enthalten sehr reichlich Gerb- stoff. (Ueber die Wurzel und ihre Verwendung s. Wittmack Verh, BV. Brand, XXVIII [1886] VIII; die Cultur vgl. Weinzierl Mag. Bot. Lap. VI. 74.) 1) S. II. 1. S. 153 Fussn. 1. Hinzuzufügen ist, dass B. am 11. März 1833 in Churwalden (Graubünden) geboren und am 16, Oct. 1899 in Chur gestorben ist, Jean Seiler veröflentlichte im LI, (1909) Jahresb. der naturf. Ges. Graubündens eine Zusammenfassung der Brügger’schen Materialien zur Bündnerflora, wozu Josias Braun (a. a. O. LII [1910]) eingehende Berichtigungen und Ergänzungen gab. 2) Nach dem Fundorte, der Babia Gora in den westlichen Galizischen Karpaten, 3) Von due Haut und sepalum Kelchblatt. Oxyria, 189 2. Tribus. RHABARBAREAE!), (Meissner in DC. Prodr. XIV. 30 [1856]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb, I. 580. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271.) I In Europa nur unsere Gattungen. Uebersicht der Gattungen. A. Pflanze klein, in der Tracht einigen Arten der Gruppe Acetosa der vorigen Gattung nicht unähnlich. Blüthen mit 2 äusseren und 2 inneren Perigonabschnitten. Frucht flachgedrückt 2 flügelig. Oxyria. B. Pflanzen sehr gross, mit grossen Blättern. Blüthen mit 6 Perigon- abschnitten. Frucht 3- (selten vereinzelt 2- oder 4-) flügelig. Rheum. 254. OXYRIA?®) (Hill Veg. syst. X. 24 t. 24 [1765]. Campd. Mon. Rum. 153 t. 3 fig. 3. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 37. Nat. Pfl. III. 1a. 19. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 60. — Dönia?) R. Br. in Ross Voy. App. XLI [1819]. — Oxyläpathon*) St. Lager Ann. Soc. Bot. Lyon VIII. 159 [1881] z. T.) (Säuerling; ital.: Acetosa Soldanella; slovakisch: Kyslice, Ostrenka; kroat.: Ruvedica; ung.: Savaska.) S. oben. Ausdauernde Kräuter. Grundachse oft reich büschelig verzweigt. Stengel niedrig bis nur mässig hoch, meist nicht oder spär- lich ästig. Blätter meist ziemlich breit, meist etwas fleischig. Blüthen- stand mit wenigen Zweigen. Blüthen zweigeschlechtlich, mit nur 2 äusseren und 2 inneren Perigonabschnitten; letztere krautig; die beiden äusseren zuletzt abstehend, die beiden inneren grossen aufgerichtet, der Frucht angedrückt. Staubblätter 6, die beiden des äusseren Kreises döädoubliert. Fruchtknoten zusammengedrückt mit 2 sehr kurzen Griffeln; diese mit pinselförmigen Narben. Frucht zusammengedrückt mit 2 seit- lichen grossen durchsichtigen Flügeln und nur einem Samen. Embryo seitlich, gerade oder schwach einwärts gekrümmt mit länglich-linealischen Keimblättern, die länger sind als das Würzelchen. Die Gattung stellt einen gewissen Uebergang zwischen der vorigen Gattung und Tribus und Aheum dar. Nur unsere Art. 1) Von Rhabarbarum, bei Tournefort (Instit. 89 t. 18) Namen von Rheum; über diesen Namen s. S. 792. 2) Von ö£ög sauer. Die Pflanze hat den säuerlichen Geschmack der Gruppe Acetosa und kann wie diese benutzt werden. i 3) Wohl nach den Brüdern David und George Don, s. VI. 1. S. 344 Fusen. 1. 4) S. S. 698 Fussn. 3, 790 Polygonaceae. 1162. O0. digynat). %. Wurzel spindelförmig, ästig. Grundachse mit meist kurzen, seltener (bei Einschüttung) verlängerten Aesten, dann fast kriechend, mit den braunen Resten früherer Blätter bedeckt. Blüthen- stengel einzeln oder wenig zahlreich, ausserdem (oft zahlreiche) nicht blühende Blattrosetten vorhanden. Stengel krautig bis fast fleischig, meist unverzweigt, nur am Grunde beblättert, bis 3 (selten bis 5) dm hoch, hohl. Grundständige Blätter lang gestielt, mit fast stielrunden Stielen, nierenförmig, hellgrün, mit 5—9 handförmig verlaufenden Nerven. Blüthenstand meist nur mit wenigen (meist 1—3) unver- zweigten Aesten, diese am Grunde meist nur durch eine Ochrea, seltener der unterste durch ein Laubblatt gestützt. Scheinquirle meist genähert, die unteren entfernt, wenigblüthig. Blüthenstiele gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte länglich, die inneren fast löffelförmig, viel kürzer als die Frucht, beide meist roth. Staubbeutel sich vor den Narben ent- wickelnd, oft roth. Frucht rund, 3—4 (seltener bis 5) mm lang; ihre Flügel häutig, an der Spitze ausgeschnitten, am Grunde gestutzt oder gleichfalls eine runde bis enge Bucht bildend, auch oft roth überlaufen, Auf Gerölle, in Felsspalten, an Gebirgsbächen in der subalpinen und alpinen Region, oft von den Flüssen bis in die Ebenen mitgeführt und sich dort oft lange erhaltend. In den Alpen von den See-Alpen bis Salzburg!! Kärnten, Ober-Steiermark. Tatra!! Siebenbürgische Karpaten. Hercegovina: Prenj Planina (A. v. Degen nach Beck Wiss. Mitt. XI. 420 [140]). Montenegro (Baldacei). Steigt in Wallis bis 3400 m (Jaccard 310), findet sich in Tirol zw. 600 (Eisackkies bei Brixen) und 2800 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 93), in Bayern zw. 1730 und 2300 m (Prantl 164), in den Süd-Karpaten bis 2200 m (Grecescu 509). Bl. Juli—September. O. digyna Hill Hort. Kew. 158 (1769). Koch Syn. ed. 2. 710. Gren. u. Godr. Fl. France III. 34. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 60 t. 202 fig. 1—4. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 68. Zapalowiez Consp. Fl. Galie. II. 123. Nyman Consp. 636 Suppl. 271. Richter- Gürke Pl. Eur. II. 110. — Rumex digynus L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1753). — Acetosa digyna Mill. Gard. Diet. ed. 8 no. 4 (1768). — Lapathum digynum Lam. Fl. Franc. III. 6 (1778). — Rheum di- gynum Wahlenb. Fl. Lapp. 101 t. 9 fig. 2 (1812). Svensk bot. t. 692. — Donia digyna R. Br. in Ross. Voy. App. ed. 1. 41 (1819). — Donia säpida R. Br. a. a. O. 42 (1819). — Oxyria reniförmis Hook. Fl. Seot. 111 (1821). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 37. — 0. robundifolia S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II. 277 (1821). — 0. deida R. Br. nach Hook. u. Arn. Brit. Fl. ed. 6. 360 (1850). — Rumex reniformis Radde Reise Südostsibir. 131 (1862), — Oxylapathum digynum St. Lager Cat. Bass. Rhöne 653 (1881). In der Grösse und damit in der Tracht, sowie in der Gestalt der Fruchtflügel und Zahl der Blüthenorgane (Hegetschweiler 340) einigermaassen veränderlich. — O. digyma var. frutescens Bald. Iter Alb. no. 255 (1896) ist nach Beck (a. a. O,) ein schlechter Zustand von Rumex seutatus. — Erwähnenswerth erscheinen: I) Von dı- 2- und yory) Weib = Griffel. Oxyria. Rheum. 9 B. lobata (Beck in Rehb. Ie. XXIV,. 60 [1905]). Fruchtflügel ausgeschweift gelappt. C. cordäta (Beck a. a. O. [1905]). Fruchtflügel am Grunde deutlich herzförmig eingebuchtet. — Seltener, Wichtiger erscheint: II. elätior. Pflanze höher als der Typus, bis 5 dm hoch. Stengel am Grunde entfernt beblättert. Blätter grösser und oft dicklich. Früchte grösser, 5—6 mm lang, mit am Grunde deutlich herz- förmigen Flügeln. Im Himalaja heimisch, bei uns nicht selten in Gärten an- gebaut. O. digyna U. elatior A. u. G. Syn. IV (1912). — 0. elatior R. Br. in Wall. Cat. no. 1726 (1828). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 37. Beck.in Rchb. Ic XXIV. 61-1 202 fig. 5: So charakteristisch diese Pflanze im Herbarium ete. erscheint, so scheinen doch in der Cultur alle greifbaren Unterschiede zu verschwinden. Auch im wilden Zustande findet man hier und da Pflanzen, die man unbedenklich hierher stellen würde. Gr. sah solche z. B. am Ben Lawers in Schottland. — Höher als als Rasse kann die Pflanze nicht bewerthet werden. (Verbreitung der Art: Spitzbergen ; Bären-Insel; Jan Mayen ; Nowaja Semlja; Island; Faer-Oer; Skandinavische Halbinsel; Britische Inseln; Pyrenäen, nördlich bis ins Dep. Aude; Corsica; Serbien; Bulgarien; Rumänien; Nord-Russland; Kleinasien; Kaukasus; Sibirien; Himalaja; Nord-America; Grönland.) 2 *+ RHEUM!) (L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. [ed. 1. 120] ed. 5. 174 [1754]. Nat. Pfl. 111092.,29)) (Rhabarber; niederl. u. vläm.: Rabarber; dän.: Rhabarber; franz.: Rhu- barbe; ital.: Rabarbaro; böhm: Reven; kroat., serb.: Ravent [s. S. 736]; russ.: Pereup; ung.: Rabarbara.) S. S. 789. Ausdauernde Kräuter. Grundachse und Wurzel dick, holzig. Blätter sehr gross, lang gestielt, mit handförmig verlaufenden Nerven, ganzrandig oder lappig eingeschnitten. Blüthenstände meist gross, meist schlank, mit oder ohne Laubblätter. Blüthen klein, zwei- geschlechtlich oder durch Fehlschlagen männlich, in meist rispig an- geordneten büschelförmigen Wickeln, welche in den Achseln kurzer tutenförmiger Hochblätter stehen. Befruchtung durch Insekten. Perigon 6 theilig, mit gleich grossen Abschnitten, seltener die äusseren etwas grösser, alle nach der Blüthe welkend, nicht vergrössert. Staubblätter 9, in 2 Kreisen (der äussere d@doublirt), am Grunde des Perigons ein- gefügt. Fruchtknoten 3kantig. Griffel 3, selten 2 oder 4, sehr kurz. Frucht 3-, selten 2- oder 4 flügelig. Etwa 30 Arten, die meisten von ihnen in Asien und zwar besonders in Central- Asien, Sibirien und im Himalaja. 1) S, 8. 792. 792 Polygonaceae. Erst im 19. Jahrhundert hat sich nach dem Vorbilde Englands die Verwendung der saftigen, säuerlichen Blattstiele der früher nur als Zierpflanzen gezogenen Rheum- Arten, besonders R. rhabarbarum und R. rhaponticum als Gemüse oder vielmehr als den Stachelbeeren ähnlich schmeekendes Coimpott verbreitet. Schon die Arabi- schen Aerzte empfahlen als kühlendes Arzneimittel einen aus R. ribes (s. S. 796) bereiteten Syrup. Als Ersatz desselben nahm man in Europa im Mittelalter einen aus den Beeren der Aibes-Arten bereiteten Syrup in Gebrauch, auf welche Gattung der Namen übertragen wurde. Viel wiehtiger aber ist die Anwendung der Grundachse und Wurzeln mehrerer Rheum-Arten als purgirendes und tonisches Arzneimittel. Wohl mit Recht bezieht man hierauf die Angaben des Dioskorides (III, 2) über eine auffälliger Weise als geruchlos bezeichnete Wurzel ‘P@ oder ’Prov, die jenseit des Bosporus wachsen sollte, und die auch von Plinius (XXVII, 105) als Rhacoma und von Seribonius Largus und Celsus als Radix pontica oder barbara erwähnt wird. Spätere Schrift- steller schrieben Rha pontieum (daxovrızovu findet sich schon bei Dioskorides a.a. OÖ.) und Rha barbarum, um die Herkunft aus den dem Pontus Euxinus benach- barten Barbarenländern anzudeuten. Ammianus Marcellinus brachte den Namen der Wurzel Rha mit dem gleichnamigen Flusse im Skythenlande, der heutigen Wolga in Verbindung. Ob diese Rha-Wurzel übrigens der echte aus den Gebieten beiderseits der Westgrenze Chinas stammende Rhabarber (ältere Schriftsteller und auch Flückiger schrieben die Rhabarber; nach dem Letzteren soll dieser Sprach- gebrauch besonders in Süddeutschland vorherrschend gewesen sein) war, wieFlückiger annimmt, kann mit Sprengel, Guibourt, Geiger und Hartwich bezweifelt werden. Die genannten Schriftsteller hielten das ‘P& des Alterthums für R. rha- pontieum (s. 8. 794), dessen schon von Prosper Alpinus (Disputatio de Rhapontico 1612) erwähntes Vorkommen im nördlichen Thrakien nach seiner Wiederauffindung durch Stribrny 1894 von A. v. Degen (OÖBZ. XLIX [1899] 121, 183) in Er- innerung gebracht wurde und das auch aus dem Verbreitungsbezirk in N.W.-Asien (Altai) leichter nach den Griechischen Handelsplätzen am Schwarzen Meere gelangen konnte als der echte Rhabarber, der den Chinesen schon seit Jahrtausenden bekannt war, von den Aerzten des Mittelalters, aber zuerst unzweifelhaft von dem jüngern Mesu& (f 1015) erwähnt wird. Schon seit Marco Polo wissen wir, dass ein Hauptgebiet seiner Production die Hochgebirge um den Chuchu- (Kuku-) Nor und das Quellgebiet des Hwang-ho sind; er kommt über die Chinesische Stadt Siningfu in der Provinz Kansu (innerhalb deren wie auch in Schensi ebenfalls Rhabarber wachsen soll) in den Handel, der sich früher hauptsächlich zu Lande nach der russischen Grenzstadt Kiachta richtete, wo der Rhabarber-Handel von der Russischen Krone monopolisirt war (Moskowitischer oder Kron-Rhabarber); die zur See nach Europa gebrachte Waare hiess Chinesischer Rhabarber. Die Stammpflanze wurde von Przewalski 1873 nach Petersburg gebracht und von Maximowiez und Regel 1874 und 1875 als R. palmatum var. Tanguticum Max. (s.S 794) beschrieben. Neuerdings sind aber noch andere Productionsgebiete bekannt geworden: das an die ehinesische Provinz Sze-tschwan, in der ebenfalls noch Rhabarber wächst und die Stadt Kwan-hien den Hauptmarkt bildet, angrenzende östlichste Tibet, woher der französische Consul in Hankau, Dabry de Thierssaut, 1867 dureh den Missionar Vinecot lebende Pflanzen erhielt, die 1872 von Baillon als R. offieinale (s. S. 793) beschrieben wurden. Eine zweite Rhabarberpflanze aus Tibet, welche der Französische Pharmakologe Collin durch den apostolischen Vicar Canveau 1873 aus Tibet erhalten hatte, wurde 1878 von Baillon als R. hybridum var. Collinianum (s. S. 797) beschrieben, Endlich erhielt noch Münter 1873 durch Vermittelung des Deutschen Consuls in Shanghai, Lueder von dem Consulats-Dragoman Franzenbach (s. S. 723 Fussn, 3) eine allerdings von dem Rhabarber des Handels recht abweichende Pflanze aus der Mongolei in der Gegend der nördlichsten Biegung des Huang-ho, die er in Act. du Congr, bot. et hort. Amsterd. 1877 178 ff. (1879) als R. Franzen- baehii beschrieben hat, Sie unterscheidet sich von den drei vorher genannten durch ungetheilte Blätter und scheint dem R. rhabarbarım am nächsten zu stehen. Vel. Tschireh, Studien über den Rhabarber und seine Stammpflanze in Festschrift Vogl Wien 1904 und mehrere spätere Mittheilungen, so in Archiv der Pharm, 1907. 680. Schweiz. Wochensehr. f. Chem. u, Pharm, 1910 No, 17. Rheum. 793 Rhabarber wird nach F. v. Riehthofen auch in China auf Feldern gebaut; die so gewonnene Droge steht aber der von wilden Pflanzen gewonnenen ausser- ordentlich nach; dasselbe gilt von den in Europa (Oesterreich-Ungarn [vg]. Cristo- foletti Stud. über Rheum rhapont. Bern 1905. 5], Frankreich und England) ge- bauten Rheum-Arten, zumal diese Rheum Culturen zu einer Zeit eingerichtet wurden, zu der man die echten Stammpflanzen noch nicht ermittelt hatte. „Der chinesische Rhabarber enthält nach meinen und Heuberger’s Unter- suchungen zwei Gruppen von Glykosiden, Anthraglykoside und Tannoglykoside; erstere wirken abführend, letztere stopfend. Die Anthraglykoside sind: Zuckeräther der Chrysophansäure (— Chrysophanol), des Emodin und Rhein, die auch in freiem Zustande in der Droge vorkommen. Von Oxymethylanthrachinonen !) spreche ich jetzt (1912) nicht mehr, da einige sich, wie neueste Untersuchungen zeigten, nicht von Methylanthrachinon ableiten; ich spreche nur noch von Anthrachinonderi- vaten‘“ (A. Tschirch briefl. 18. Juni 1912). Ueber die eigenthümliche „Maser“structur der echten Rhabarber-Rhizome vg]. Schmitz Sitzber. Naturf. Ges. Halle 1874. A. Deserticolae (Maxim. nach Dammer Nat. Pfl. III. 1a. 19 [1893)). Blüthenstände ohne laubartige Hochblätter. Hierher das in Europa heimische R, Tatarieum (L. fil. Suppl. 229 [1781]. — R. Rhapöntieum Gmel. Reise Russl. IT. 13 t. 198 [1874] nicht L., — R. cäspieum Pall. Nov. Act. Acad. Petrop. X. 382 [1792]) im südlichen Russland; in Asien von Turkestan und Sibirien durch Central-Asien verbreitet. * R. austräle. 2]. Grundachse spindelförmig, ästig. Stengel meist fast 2 bis 3 m hoch, beblättert. Blätter fast kreisförmig-rundlich, am Giunde breit herz- förmig, flach, meist 7—10 em lang und fast so breit; ihre Stiele etwa 1 dm lang, ziemlich dünn, stielrund, kantig-gefurcht. Blüthenstand eine lange dichte trauben- förmige Rispe. Perigonabschnitte purpurn, In Nepal heimisch, bereits seit langem in Europäischen Gärten ; oft mit Arten der folgenden Gruppe verwechselt. R. australe D. Don Prodr. Fl. Nep. 75 (1825). Hayne Arzn. Gew. XII t. 6. Sweet Brit. Flow. Gard. fig. 269. Nichols. Diet. Gard. III. 288. B. Monticolae (Maxim. a. a. O. [1893]). Hochblätter der Blüthen- stände laubartig. I. Blätter gelappt oder doch deutlich eingeschnitten. * R. offieinäle. 2|. Ansehnliche Pflanze. Stengel meist 2,5—3 m hoch, beblättert, meist reich verzweigt. Blätter gross, rundlich-nierenförmig, Önervig, - am Rande mit 5 kurzen Lappen; diese ungleich eingeschnitten. Blüthenstand aus dichten ährenartigen Theilblüthenständen zusammengesetzt, Blüthen klein, grünlich. In Tibet heimisch, bei uns erst seit den letzten Jahrzehnten (1867) in Gärten, .:8.0192, R. offieinale Baill. Adansonia X (1871—72) 246 (1872) XI (1873—76) 229. Bot. Mag. t. 6136. Rev. Hortie. 1874 t. 13. Nichols. Diet. Gard. III, 288. Off. Rhizoma, Radix Rhei, Rhei Asiatici, Rhubarbe (racine) Pharm. Austr., Belg, Dan, Gall, Germ., Helv., Neerl.,, Ross, Rom. s. oben S. 792. 1) Vgl. S. 765, wo irrthümlich Oxymethylanthrakochinone steht. 794 Polygonaceae. R. palmätum. %. Grosse kräftige Pflanze. Stengel bis über 1,5 m hoch. Blätter rundlich-herzförmig, handförmig gelappt, oberseits etwas rauh oder glatt, 3—5 nervig, mit länglich-eiförmigen bis lanzettlichen, spitzen ungetheilten bis eingeschnitten gezähnten oder fiederspaltigen Lappen. Blattstiele fast stielrund. Blüthenstand eine hohe beblätterte Rispe. Im östlichen Asien in der Mongolei und in Sibirien heimisch, in Europa schon seit sehr langer Zeit (1763) in Gärten, vielfach als orna- mentale Staude angepflanzt. Bl. Mai, Juni. R. palmatum L. Syst. ed. 10. 1010 (1759). Bot. Mag. t. 214. Nichols. Diet. Gard. III. 288. Aendert ab: B. Tangüticum!) (Maxim. in Regel Gartenfl. XXIII. 305 mit Abb. [1874] XXIV t. s19 [1875]). Pianze meist grösser. Blätter etwas weniger tief eingeschnitten mit verlängerten Lappen, daher mehr gefiedert erscheinend. Blüthenstand sehr verlängert, seine Aeste angedrückt, daher der Blüthenstand sehr schlank er- scheinend. — Chuchu-Nor-Gebiet, West-China. In Gärten sehr beliebt. — Durch Przewalski 1873 eingeführt. Off. Rhizoma Rhei s. oben. Tschirch, welcher diese Pflanze aus von Tafel erhaltenen Samen in Bern eultivirte, erklärt sie in Schweiz. Wochenschr. f. Chem. u. Pharm. 1910 S. 292 für eine eigene Art (dort auch Abbildung). X * R. palmatum X undulatum s. 8. 797. * x * R. palmatum X Emodi s. 8. 797. ll. II. Blätter ganzrandig, nicht gelappt, höchstens am Rande wellig kraus. a. a. Blätter nicht oder mit spärlichen Sternhaaren, 1. 1. Hochblätter im Blüthenstande oberwärts klein, nicht die Blüthen verdeckend. a. a. Laubblätter am Rande deutlich wellig kraus (vgl. auch R. Emodi mit schwach welligem Rande). Gesammtart R. rhapontieum (R. rhap. und R. rhabarbarum). “+ R. rhapontieum?) (Rhapontik; bulgar.: Raven; russ.: Panou- sıks). 9). Stengel meist 1,2—1,5 m hoch. Untere Blätter rund- lich-eiförmig, am Rande etwas wellig, mit unterseits gefurchten Stielen; obere länglich-eiförmig, kurz gestielt. Blüthenstand unter- wärts beblättert. Perigon grünlich. Fruchtstiele unterhalb der Mitte gegliedert, kürzer als die ovale, beiderseits ausgerandete Frucht, In Bulgarien und im südlichen Sibirien heimisch, bereits Anfang des 17. Jahrhunderts nach dem übrigen Europa eingeführt, jetzt vielfach 1) Nach den Tanguten, den Bewohnern des Chuchu-Nor-Gebiets, 2) S. 8. 792. Der Name findet sich schon unter den (allerdings später ein- gefügten) Synonymen des Dioskorides. Er wurde später auf Compositen aus der Verwandtschaft von Centaurea, selbst auf die Wurzel von Onothera übertragen, Rheum, 795 als Zierpflanze oder auch als Gemüse, wegen der gekocht stachelbeerartig schmeckenden Blattstiele, angebaut, zuweilen verwildert, z. B. Neustrelitz 1900 (Hoffmann! Verh. BV. Brand. XLU. III, Höck Beih. Bot. Centr.bl. XIII. 398). Bl. Mai, Juni. R. Rhaponticum L. Spec. pl. ed. 1. 371 (1753). Bot. Mag. t. 215. Regel Gartenfl. XXIII. 113 (1874). Nichols. Diet. Gard. III. 288. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271. Ueber das oben S. 792 erwähnte Vorkommen im Rhodope Gebirge unweit des Rilo-Klosters (Stfibrny 1894) s. A. v. Degen OBZ. XLIX (1899) 121. Die Identität mit der Altai-Pflanze ist allerdings noch nicht unzweifelhaft nachgewiesen. Das getrennte Vorkommen würde aber ausser den a. a. O. 184 angeführten Bei- spielen auch in dem der Sibiraea laevigata (s. VI. 1. S. 27), welche 1905 im Velebit über Carlopag» und auf der Cabalja Planina in der Hercegovina entdeckt wurde (vgl. A. v. Degen Mag. Bot. Lap. IV [1905] 245 und Synopsis III, 213), ein Analogon finden. Die Wurzeln, früher als Radix Rhapontiei offieinell, werden jetzt nur noch in der Veterinärpraxis als Ersatz des Rhabarbers verwendet. Vgl. über dieselben V, Cristofoletti, Studien über Rheum rhapontiecum. Dissertation Bern 1905, Sie enthalten ein Glykosid Rhapontiein, aber von Anthrachinonen nur Chrysophan- säure, aber weder Emodin noch Rhein. * R. rhabarbarum'!). %. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden: Mitunter höher und (in einzelnen Gartenformen) kräftige. Untere Blätter eiförmig, stets länger als breit, am Rande stark wellig, mit unterseits nicht ge- furchten Stielen. Fruchtstiele nahe am Grunde gegliedert, so lang wie die Frucht. Frucht eiförmig, nach oben schmäler, beiderseits ausgerandet oder an der Spitze abgerundet. Im südöstlichen Sibirien heimisch, in Europa seit langem (1734) in Gärten. Wird häufig wie vorige als Zier- oder Gemüsepflanze an- gebaut. In den letzten Jahrzehnten hat der feldmässige Anbau nament- lich dieser Art in manchen Theilen des Gebietes, so im mittleren Nord- deutschland sehr stark zugenommen. Bl. Mai, Juni. R. Rhabärbarum L. Spec. pl. ed. 1. 372 z. T. (1753). — R. unduläatum L. Spec. pl. ed. 2. 531 (1763). Nichols. Diet. Gard. III. 288 fig. 364. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271. * X * R. palmatum X undulatum s. 8. 797. b. Laubblätter flach oder doch nur am Rande schwach wellig kraus. * R. Emödi?). 2]. Grundachse diek, Stengel hoch und kräftig, meist 1,5 bis 2 (selten bis 3) m hoch, grau und braun gestreift. Untere Blätter jang ge- stielt, sehr gross, rundlich oder breit eiförmig, oft bis 6 dm lang, dünn, 1). 8. 8. 789, 792. 2) Emodus ("Huwödov 6005), bei Diodorus Sieulus und Strabo Name eines Gebirges im Skythenlande, von den Neueren auf den Himalaja übertragen, Die Angabe bei Karl Koch (Dendrol. II. 1. 270), dass Emodi ein Distrikt im westlichen Himalaja (oder nach Andern gar in Nepal) sei, ist daher irrthümlich. 796 Polygonaceae, stumpf, am Grunde herzförmig, tlach, oder am Rande schwach wellig, 5—- 7 nervig, Blüthenstand drüsenhaarig, beblättert, aufrecht ästig, bis fast 1 m lang, Perigon dunkelpurpurn. Frucht länglich-eiförmig, am Grunde herzförmig, mit schmalen Flügeln, roth. In der subalpinen und alpinen Region des Himalaja heimisch, bei uns seit langem in Gärten. Beliebte Zierpflanze. R. Emodi Wall. Catal. 1727 (1828). Meissn. in Wall. Pl. As. rar. III. 65 in DC. Prodr. XIV. 35. Bot. Mag. t. 3508. Hooker Fl. Brit. Ind. V. 56. Diese Art bez. das fälschlich damit vereinigte R. australe wurde lange für die Stammpflanze des Chinesischen Rhabarbers gehalten; daher der Name Emodin für eines der verbreitetsten Anthrachinone. R. acuminätum (Hook. u. Thoms Bot. Mag. t. 4877 [1855]) ist der vorigen nahe verwandt, aber Blätter dreieckig- bis rundlich-eiförmig, zugespitzt, ist viel seltener angepflauzt. — Sikkim-Himalaja, * x * R. palmatum X Emodi s. S. 797. * R. ribes!). 9. Stengel kräftig, diek, unterwärts beblättert, oberwärts blattlos, stark aufrecht-ästig. Blätter derb-lederartig, herzförmig-rund- lich bis nierenförmig, 1—3 dm lang und 2—4 dm breit oder noch breiter, meist 5nervig, graugrün, am Rande schwach gezähnelt, oft unterseits warzig-rauh. Blüthen weiss und grün. Fruchtstiele etwa so lang als die Frucht, unter der Mitte gegliedert. Frucht gross, blutroth, etwas fleischig, herzförmig-eiförmig mit schmalen Flügeln. Im Orient, im Karmel-Gebirge, Libanon, in Persien und im Hindukusch heimisch, bereits vor fast 200 Jahren (1724) in die Europäischen Gärten eingeführt, aber meist wenig verbreitet, da nur in den wärmeren Theilen des Gebietes winter- hart. Bl. Mai. R. Ribes [Gronov. Fl. Orient. 130] L. Spec. pl. ed. 1. 372 (1753). Boiss, Fl. Or. IV. 1003. Bot. Mag. t. 7591. Nichols. Diet. Gard. Suppl. II. 635. 2. Hochblätter im Blüthenstande alle gross, gelb, die Blüthen verdeckend. * R. nöbile. 9. Grundachse dick, verlängert. Stengel unverzweigt. Untere Blätter länglich-eiförmig bis rundlich, lederartig, etwa 3 dm gross, meist am Rande roth, allmählich in die abwärts gekrümmten blattartig grossen sich dachziegelartig und damit den ganzen Stengel bedeckenden vetznervigen Hochblätter übergehend. Frucht breit-eiförmig, 2—4 flügelig. Im Sikkim-Himalaja heimisch, dort über 4000 m; in den Europäischen Gärten noch wenig verbreitet, wird aber sicher wegen der eigenartigen Tracht bald häufiger werden. R. nobile Hook. f. u. Thoms. Ill. Himal. pl. t. 19 (1855). Meissn. in DC. Prodr, XIV. 36. Hooker Fl. Brit. Ind. V, 57. Nichols. Diet. Gard. III. 288, b. Blätter beiderseits oder unterseits reichlich mit Sternhaaren be- setzt, seltener kahl. Hauptstengel nicht entwickelt. * R. spieiförme. 2]. Blätter grundständig, dieklich lederartig, rundlich, breit-eiförmig oder herzförmig. Blüthenstände einzeln oder bis 3 traubenartig, meist 1—3 dm lang, steif, kahl. Frucht breit-elliptisch bis länglich, ziemlich breit ge- flügelt. 1) Von ribäs oder riwäs, persischem, ins Arabische übernommenem Namen der Art, s. S. 792. 12 Rheum. 797 Im westlichen Himalaja heim'sch, dort von 3- bis über 4000 m verbreitet, bei uns hier und da in Gärten als Zierpflanze benutzt. R. spieiforme Royle Ill, 318 t. 78 (1839). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 26. Hooker Fl. Brit, Ind. V, 55. — R. Mooreroftianum 1) Meissn. a. a. O. (1856) nicht Boyle, = * R. Moorceroftiäanum!t) (Royle Ill. 315, 318 [1839]), welches mit der vorigen das Fehlen eines Hauptstengels gemeinsam hat, ist durch die viel grösseren und behaarten Blüthentrauben ausgezeichnet. — Selten angepflanzt; westlicher Himalaja. Bastarde. B. *x * R. palmäatum x rhabarbarum. 2. Stengel kräftig, beblättert. Blatt- stiele oberseits rinnig, unterseits gefurcht. Blätter eiförmig, am Grunde ausgerandet bis kurz-keilförmig. eingeschnitten gezähnt, selten fast ganzrandig. Blüthenstand beblättert, schlank, etwas locker. Fruchtstiele mehr als die Hälfte kürzer als die Frucht. Letztere oft fehlschlagend, gross, eiförmig, ausgerandet, am Grunde abge- rundet; Flügel breiter als der Same. In Gärten hier und da als Zierpflanze. Bl. Mai, Juni. R. palmatum X undulatum vgl. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 32 (1856). — R. hibridum (hybridum) Murr. Comment. Goetting, II. 2 t. 1 (1780). Bei der grossen Aehnlichkeit des R. rhabarbarum mit R. rhapontieum sind die Bastarde beider mit R. palmatum kaum sicher zu scheiden, es ist sehr wahrschein- lich, dass unter dem R. hybridum der Gärten, welches allgemein Rhabarbeıformen hibriden Ursprungs bezeichnet, auch der Bastard R. palmatum X rhaponticum ein- begriffen ist. Aendert ab: B. glabrum (Meissn. in DC. Prodr. XIV. 32 [1856]). Blätter später ganz kahl, öfter tief-herzförmig. — Hierzu nach Meissner auch AR. dentatum Mart. Ind, sem, Monac, 1839. Linnaea XIV. Litt. IV. 135, eine noch sehr unsichere Pflanze. *x * R. palmätum X Emödi. 2). In der Tracht dem R. Emodi ähnlich, aber Blätter mehr oder weniger tief eingeschnitten, Stengel mit den Blüthenständen 1,5—2 m hoch, kräftig. Blüthen karminroth. Soll angeblich aus China stammen, aber wohl sicher eine Gartenpflanze. R. palmatum X Emodi Maxim. nach Dammer Nat. Pfl. III. 1.a. 23 (1893). — R. hybridum var. Collinianum?) der Gärten, aber wohl nicht Baill. Bull. Soc. Linn. Paris XIX. 146 (1878) s. S. 792, eine wilde aus Tibet stammende Pflanze. xev. Hortic. 1883. 420. Nichols. Diet. Gard. Suppl. II. 633. Zwischen R, Collinianum und R. offieinale soll nach Nicholson (Diet. Gard, Sujpl. II. 633) ein Gartenbastard unter dem Namen R. hybridum Florentini3) der Gärten existiren. — Baillon beschreibt (Rev. Hortie, 1883, 420 ff.) und bildet auf bunter Tafel eine sehr ornamentale Pfanze ab, die er R. hybride Florentini nennt, die aus Samen des R. Collinianum erwachsen und dem AR. officınale ähnlich ist. — Ueber noch andere aus diesen Aussaaten entstandene Formen und Baillon’s Theorien darüber vgl. Baillon a. a. O, 1) Nach William Moorceroft, * Lancashire + 27. August 1825 Andhko in Afghanistan, Veterinär, der im N.W.-Himalaja und Nepal eifrig sammelte; er befand sich in Indien seit 1808 (Britten u. Boulger in Journ. of Bot. XXVII, 20). 2) Nach Collin, Apotheker in Verdun, der sich viel mit der Zucht von Rhabarber beschäftigte und von dem Baillon diese Pflanze erhielt. 3) Bedeutung uns nicht bekannt. 798 Polygonaceae, 2, Unterfamilie. POLYGONOIDEAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1.a. 8 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph., 140.) S. 8. 693. Uebersicht der Tribus. A. Pflanzen stets deutlich strauchartig. Atraphaxideae. B. Pflanzen einjährige bis ausdauernde Kräuter, seltener Sträucher. Polygoneae. Tribus ATRAPHAXIDEAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1a. 8, 23 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 140.) S. oben. Ausser der unten beschriebenen Gattung wächst in Europa noch Calli- gonum‘) (L. Gen. pl. [ed. 1. 345] ed. 5. 235 [1754] erw.), ausgezeichnet durch nach der Blüthe sieh nicht vergrösserndes Perigon und 12—18 Staubblätter mit C. aphyllum:) (Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 111 [1897]. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 258 [1904]. — Pterococcus3) aphyllus Pall. Reise II, 332 u. App. 738 [1773]. — FPalläsia4) polygonoides Pall. Reise III. 530 [1776]. — Calligonum polygonoides Pall. Reise III, 536 [1776] nicht L. — Pallasia cdspica L. il. Suppl. 252 [1781]. — Pallasia Pterocöccus?) Pall. Fl. Ross. II. 70 [1784]. — (alligonum Pallasia L’Herit. Transs. Linn. Soc. J. 180 [1791)]) im südöstlichen Russland, im Kaukasus, Turkestan und der Dsungarei, — Nur in den trockensten Theilen des südlichen Gebietes aushaltend ist das jetzt öfter auch in Samen in unsere Kolonien verschickte C, polygonoides (L. Spee. pl. ed. 1. 530 [1753]) aus Armenien und Persien. Strauchig, ästig, oft mit vielen rutenförmigen Zweigen, meist 3—6 dm hoch. Zweige kahl, weissgrau. Blätter linealisch, ”—13 mm lang, sehr hinfällig. Blüthen achselständig, einzeln oder zu wenigen. Perigon 5— 6 theilig, 12—18 Staubblätter. Frucht länglich, dieht mit feinen verzweigten Borsten besetzt. * ATRAPHÄXIS5). (L. [Syst. ed. 1] Gen, pl. ed. 5. 155 [1754] Nat. Pfl. III. 1a. 23.) (Booksweizen; russ.: Rypuarra, honmyan ['peua.) Starre ästige, oft dornige Sträucher. Blätter klein, an den Kurztrieben büsche- lie. Tuten trockenhäutig. 2 äussere Perigonabsehnitte meist kleiner als die 2 oder 3 inneren. Staubblätter 6—8, am Grunde ringförmig verbunden, die inneren meist 1) Von #d/Aog Schönheit und yörv Knie, nach Analogie von Polygonum, 2) Von dpv/2og blattlos, ?) Von zreoöv Flügel und 20%x05 Kern, Frucht, 4) Nach P. 8. Pallas s, I. S. 214 Fussn. 3. 5) drodpafıs, auch drodpafvg und dögdpafvs, Name von Atriplex hortense bei Dioskorides (Il, 145). Die Römer nahmen diesen schwerlich ursprünglich griechischen Namen als atriplex auf, Atraphaxis. 199 länger als die äusseren, letztere am Grunde beiderseits mit schwielenartigen Nek- tarien. Fruchtknoten flach zusammengedrückt oder dreikantig, mit 2 oder 3 Griffeln, Frucht von den vergrösserten inneren Perigonabschnitten fest eingeschlossen. Etwa 20 Arten, die meisten in Vorder- und Central-Asien, einige Arten in Süd-Ost-Europa und in Nord-Africa. A, Perigon meist 4theilig. Staubblätter 6. Frucht 2kantig, flach. * A. spinösa. fi. Bis 5 dm hoch. Zweige weiss, sparrig, dornig. Blätter kaum 1,5 em lang, eiförmig bis elliptisch, ganzrandig, derb, blaugrün, erhaben nervig, Blüthen rosa. Innere Perigonabschnitte zur Fruchtzeit gross, kreisrund, der Frucht anliegend. Vom südlichen Russland und der Aegyptisch-Arabischen Wüste durch Vorder- Asien bis zur Dsungarei verbreitet, bei uns hier und da in Gärten. Bl. Juni— August, im Süden schon im Mai, A. spinosa L. Spee. pl. ed. 1.333 (1753). Koehne D. Dendr. 141. C. K. Schneider Ill. Haudb. Laubh. I. 255. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 111. — 4. replicata Lam. Ene. I, 329 (1783). — Tragopyrum1) spinosum Presl Bot. Bem. 109 (1844). — 4A. densiflora K. Koch Linnaea XXI. 212 (1849)? Von dieser Art kommt noch in Europa vor die Rasse: Fischeri?) (Meissn- in DC. Prodr. XIV. 75 [1856]. — 4. cerassifolia Agardh in Schult. fil. Syst. VII. 1381 [1830]? — A. Laxmänni3) Agardh a. a. O. 1322 [1830]? — A. Fischeri Jaub. u. Spach Ill. pl. Or. II. 12 [1844]. — A. spinosa ß. mutica Regel Act. Hort. Petrop. VI. 395 [1879]) in Süd-Öst-Russland bis Turkestan. B. Perigon meist 5theilig. Staubblätter 8. Narben 3. Frucht 3kantig. Aus dieser Gruppe sind in Europa heimisch oder werden seltener an- gepflanzt A. Billardierit) (Jaub. w. Spach Ill. pl. Or. II. 14, 17 t. 111 [1844—46]. — Tragopyrum Billardieri Endl. Gen. Suppl. IV. 2. 54 [1836— 40]. — Atraph. variabilis Jaub. u, Spach a. a. O. 11, 13, 16 t. 110 [1844—46], in Kreta und dem Orient; von den andern Arten mit 5zähligen Blüthen durch die Dornigkeit der Zweige und die kaum über 1 em langen Blätter verschieden. — 4. latifolia (Koehne Herb, Dendrol. no. 211, Mitt. Deutsch. Dendr. Ges. III. 13 [1904]. — Tragopyrum lanceolatum var. latifolium Regel Gartenfl. XL. 169 [1891]) aus Turkestan ist ausgezeichnet durch die länglich-lanzettlichen 3—7 em langen und 0,7 bis über 3 em breiten Blätter. Blüthen dicht, in auf- fälligen Scheintrauben. * A. buxifölia. fj. Dornenlos. Bis 6 dm hoch. Zweige kurz, Blätter meist verkehrt-eiförmig, 1—2,5 em lang, kurz gestielt, kraus gekerbt, dunkelgrün, erhaben nervig. Blüthentrauben mit 1 bis mehreren Blättern. Perigon rosa. Die 3 inneren Abschnitte zuletzt mehr als doppelt so lang wie die Frucht. In Transkaukasien und Turkestan heimisch, hier und da in Gärten, Bl. Mai, Juni. A. buxifolia Jaub, u. Spach Ill. pl. Or. II. 14 (1844—46). Koehne D, Dendr, 141. ©. K. Schneider Ill. Haudb. Laubh. I. 256. — Polygonum buzifolium M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. I. 300 (1808). — Polyg. erispulum Sims Bot. Mag. t. 1065 (1808), * A. frutescens. h. Schlank aufrecht, "bis etwa 8 dm hoch, meist ganz dornenlos, Zweige kahl. Blätter meist lanzettlich, 1—3 em lang und 1—9 mm breit, meist grau- bis blaugrün, mit wenig deutlichen Seitennerven. Blüthen kleiner 3) S. ES. 274 Fussn. 2. 4) S. III. S. 81 Fussn, 2, SO0 Polygonaceae. Im südöstlichen Russland, im Kaukasus und Transkaukasien bis Turkestan und zur Dsungarei heimisch, bei uns hier und da in Gärten, selbst im nördlichen Gebiete ziemlich winterhart. Bl. Juli—September., A. frutescens K. Koch Dendr. II. 360 (1872). Koehne D. Dendr. 142. C. K. Schneider Ill. Handb, Laubh. I. 256. — Polygonum frutescens L Spee, pl. ed. 1. 359 (1753). — Polyg. fruticosum Gmel. Sib. III. 60 (1768). — Tragopyrum lanceo- latum M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. III. 285 (1819). — Tragop. glaueum Less. Linn, IX. 204 (1334). — FPolygonella lanceolata Meissn. Gen. II. 228 (1836—43). — Atraphaxis mierantha Jaub. u. Spach Ill. pl. Or. Il. 15 (1844—46)? — Atraphaxis lanceolata Meissn. in DC. Prodr, XIV. 78 (1856). 1. Tribus POLYGONEAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1.a. 8, 25 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 140.) 5-8. 795 Ausser unseren Gattungen hierher nur eine Americanische und eine Africanische, Uebersicht der Gattungen. A. Keimblätter schmal, nicht gefaltet. — Ausdauernde oder einjährige Kräuter, seltener Sträucher; die einjährigen oft niederliegend oder windend, Polygonum. B. Keimblätter breit, gefaltet. — Einjährige fast stets aufrechte Kräuter. Fagopyrum. 255. POLYGONUM!) ([Tourn. Instit. 510 t. 290] L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. [ed. 1. 116] ed. 5. 170 [1754] Nat. Pfl. II. 1a. 25.) (Knöterich ; niederl. u. vlaem.: Duizendknop; dän.: Skedeknee; franz.: Renou6e; it.: Persicaria; poln.: Rdest; wend.: Drest; böhm.: Rdesno, Uzönik, Stavokrev; russ.: I'peynka; litt.: Rukazozei; ung.: Cikszär.) S. oben. Ausdauernde oder einjährige Kräuter, seltener Sträucher, öfter windend. Blätter meist von kleinen Höckerchen etwas rauh. Blüthen in öfter wenigblüthigen Wickeln, oft zu ährenförmigen bis rispigen Blüthenständen vereinigt. Perigon 5-(seltener 4- oder 6-) theilig, meist blumenkronenartig, an der Frucht meist wenig vergrössert. Staub- blätter 4—S, die äusseren mit den Perigonabschnitten abwechselnd, die inneren 2—3, wenn vorhanden vor den Flächen des Fruchtknotens stehend, alle am Grunde des Perigons eingefügt. Fruchtknoten mit einem, öfter fehlenden, eingeschnittenen drüsigen Ringe umgeben, dessen Abschnitte mit den Staubblättern abwechseln. Griffel 2 oder 3, häufig am Grunde verbunden. Frucht in das Perigon eingeschlossen, linsen- I) zo/V0yovor, Pflanzenname bei Dioskorides, wahrscheinlich von roAds, viel und yors; oder ydvos Nachkommenschaft. : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Handbuch der Blütenbiologie unter Zugrundelegung von Hermann Müller’s Werk: „Die Befruchtung der Blumen durch Insekten“ bearbeitet von Dr. Paul Knuth weiland Professor an der Ober-Realschule zu Kiel und korrespondierendem Mitgliede der botanischen Gesellschaft Dodonaea zu Gent. i. Band Einleitung und Literatur Mit 81 Abbildungen im Text und 1 Porträttafel. XIX u. 400 Seiten. Gr. 8. 1898. #105 in Halbfranz geb. „4 12.40. Il. Band Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blütenbiologischen Beobachtungen 1. Teil Ranunculaceae bis Gompositae Mit 210 Abbildungen im Text und dem Porträt Hermann Müllers. 697 Seiten. Gr. 8. 1898. #4 18.—; in Halbfranz geb. # 21.—. 5 2 Tall Lobeliaceae bis Gnetaceae Mit 210 Abbildungen im Text, einem systematisch-alphabetischen Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten und dem Register des Il. Bandes. III u. 705 Seiten. Gr. 8. 1899. „a 18.—; in Halbfranz geb. # 21.—. Ill. Band Die bisher in außereuropäischen Gebieten ge- machten blütenbiologischen Beobachtungen Unter Mitwirkung von Dr. Otto Appel Regierungsrat, Mitglied der biologischen Abteilung am kaiserlichen Gesundheitsamt zu Berlin bearbeitet und herausgegeben von Dr. Ernst Loew Professor am Königlichen Kaiser-Wilhelms-Realgymnasium zu Berlin. 1. Teil Cycadaceae bis Gornaceae Mit 141 Abbildungen im Text und dem Porträt Paul Knuths. VII u. 570 Seiten. Gr. 8. 1904. 4 17.—; in Halbfranz geb. „4 20.—. Preis des vollständigen Werkes geh. AM 83.—; 2. Teil Clethraceae bis Gompositae nebst Nachträgen und einem Rückblick Mit 56 Abbildungen im Text, einem sy- stematisch-älphabetischen Verzeichnis der ee er Tierarten und dem Register des Ill. Bandes. VII u. 601 S. Gr. 8 1905. # 18.—; in Halbfranz geb. „4 20.40. in Halbfranz geb. .# 94.80. :: VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG : Einführung in die Tropenwelt Erlebnisse, Beobachtungen und Betrach- tungen eines Naturforschers auf Ceylon, zugleich ein Handbuch für den Reisenden von Dr. Konrad Guenther Privatdozent an der Universität Freiburg i. Br. Mit 107 Abbildungen und I Karte von Ceylon. X, 392 Seiten. 8. In Leinen gebunden M. 4.80. INDER TROPENWEEE von DR. CARL HOLTERMANN Universitätsprofessor in Berlin Mit 38 Abbildungen VIu. 210 Seiten. Gr. 8. Geheftet „4 5.80, in Leinen geb. .# 7.40 Eine botanische Tropenreise Indo-malayische Vegetationsbilder und Reiseskizzen von Dr. G. Haberlandt — Zweite, durchgesehene Auflage — Mit 48 Figuren im Text und 12 Tafeln, zum Teil in Dreifarbendruck VII, 296 Seiten. Gr. 8. .4 11.60; in Leinen geb. „4 12.85 Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. SEINE SES DER NINTTELEUROPAISCHEN FLORA VON PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL., PROFESSOR CUSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN 77. u. 78. LIEFERUNG VIERTER BAND BOGEN 51—56 U. TITELBOGEN POLYGONACEAE (SCHLUSS) REGISTERBAND II I. TEIL: HAUPTREGISTER DES 4. BANDES (VON M. GOLDSCHMIDT) BOGEN 1—4 LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1913 | Ausgegeben am 26. März 1913 Preis #4 4.— VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Illustriertes Handwörterbuch der Botanik Mit Unterstützung der Herren Prof. Dr. v. HOEHNEL, Wien, Dr. K. RITTER v. KEISSLER, Wien, Prof. Dr. V. SCHIFFNER, Wien, Dr. R. WAGNER, Wien, Kustos Dr. A. ZAHLBRUCKNER, Wien und unter Mitwirkung von Dr. 0. PORSCH, Wien herausgegeben von CAMILLO KARL SCHNEIDER Mit 341 Abbildungen im Text Preis des vollständigen Werkes geheftet M. 16.— Gebunden M. 19. — »Mit diesem Buche ist ein sehr zeitgemäßes und für Botaniker geradezu unentbehrliches Nachschlagewerk erschienen, welches in keiner botanischen Handbibliothek fehlen dürfte.« Allgem. Botan. Zeitschrift, 1905, Nr. Il. »Ein Buch, wie das vorliegende, entspricht einem Bedürfnis... eine ganz vor- treffliche Leistung,dieeinen wichtigen BestandteiljederkleinerenBibliothek werden wird. Österr. Botan. Zeitschrift, 1905, Nr. 12. > ERNANNT ee Te »Der Sorgfalt, mit der der Stoff zusammengetragen ist, muß volle Anerkennung gezollt werden. ... Unter der Fülle von Kunstausdrücken, die auf den 690 Seiten des Bandes aufgeführt und erläutert sind, wird selbst der kenntnisreichste und vielseitigste Botaniker viele finden, die ihm zuvor nicht zu Gesicht gekommen sind oder seinem Gedächtnis völlig entschwunden waren. Das Buch ist eine sehr wertvolle Hilfe für alle, die sich mit Botanik beschäftigen.« Naturwiss. Rundschau, 1906, Nr. 5. BEE VE EEE GE TE TERM IT 0 »Das vorliegende Werk kann als ein recht verdienstliches Unternehmen bezeichnet werden. Denn heutzutage ist auch der Botaniker von Fach nicht mehr im- stande, in der botanischen Nomenklatur ganz heimisch zu sein; er wird oftmals gern von der Gelegenheit Gebrauch machen, ein gutes Nachschlagewerk zu benutzen... Die Vorzüge des Schneiderschen Werkes beruhen hauptsächlich in zwei Punkten: auf der wirklich wissenschaftlichen Behandlung und auf der reichen Illustrierung.« Frankfurter Zeitung, 3./XII. 1905. Atraphaxis. Polygonum. sol förmig oder 3kantig. Keimling seitenständig, gekrümmt, mit flachen länglichen Keimblättern. Ueber 150 Arten über fast die ganze Erde verbreitet, besonders in den ge- mässigten Zonen. In Europa nur unsere Sectionen. A. Stengel weder windend noch sehr hoch (strauchähnliche riesige gross- blättrige Kräuter mit oben flach schirmartig übergebogenen ästigen Stengeln s. unter B). Perigon von den Blüthenstielen abgegliedert. I. Wickeln in den Achseln von (oft durch blosse Tuten vertretenen) Hochblättern, endständige ährenförmige Scheintrauben bildend. Perigonabschnitte gleich, flach. Drüsenring vorhanden. a. bistorta') ((Tourn. Inst. 511 t. 291] Adans. Fam. II. 277 [1863] als Gatt. L. Spec. ed. 1. 360 [1753] Meissn. Polyg. Prodr. 43 [1826] in DC. Prodr. XIV. 124). Blüthenstengel aus den Achseln der Laubblätter einer unbegrenzten Grundachse, aufrecht, bei den einheimischen Arten meist unverzweigt, nur eine dichte Scheintraube tragend. Blattstiel von der Mitte der un- gewimperten Tute abgehend. Blätter in der Knospenlage längs gefaltet, daher später deutliche Streifen („falsche Nerven“) er. kennen lassend?). Perigon blumenkronenartig. Staubblätter 8. Griffel 3, getrennt, mit kleinen Narben. Frucht 3kantig. Nähr- gewebe mehlig. Würzelchen der Spalte der Keimblätter an- liegend: OO 1. Stengel holzig, ausdauernd. * P. vaceinifolium. }j. Stengel aufsteigend, etwa 2 dm hoch. Blätter ei- förmig-lanzettlich, 1—2,5 em lang und 0,5—1,2 em breit, spitz, in einen kurzen Stiel verschmälert, oberseits dunkelgrün, unterseits bläulich-weiss. Blüthenstände . ährenförmig, endständig oder auch in den Achseln der obersten Laubblätter. Blüthen lebhaft rosa. Im Himalaja heimisch, bei uns hier und da in Gärten, besonders zur Be- kleidung von Felspartien verwendet. Bl. August, September und auch später. P. vaeceinifolium Wall. Cat. no. 1695 (1828). C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 258. 2. Stengel krautig, im Winter absterbend. 1163. (1.) P. bistörta!) (Natterwurz, Schlangenwurz, Wiesenkohl, Schafzungen; niederl.: Adderwortel; franz.: Bistorte, Couleuvr&e, An- 1) Zuerst bei De 1’Obel; von bis doppelt und tortus gedreht, wegen der gekrümmten Grundachse. 2) Die an den „Christusbiss® der Blätter von Arundo phragmites (s. II. 1. S. 332) erinnernde Erscheinung der von der nicht ganz ausgeglichenen Faltung der Blätter in der Knospenlage herrührenden „falschen Nerven“ ist auch bei Arten an- derer Sectionen (s. No. 1165) sehr auffällig. So gab sie Delile (Fl. Aeg. ill. 60 no, 407 [1814]) Veranlassung zu der ohne Beschreibung veröffentlichten Benennung P. melastomacum, da die falschen Nerven an die bogenläufige Nervatur des Melano- stomaceen-Blattes erinnern. Das von A. eingesehene Original dieser Aegyptischen Pflanze gehört zu P. limbatum (Meisn. in DC. Prod. XIV. 123 [1856]) (Sect. Persicaria). Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV, 51 a. 802 Polygonaceae, drilles [Vogesen]; it.: Bistorta, Serpentina; rum.: Cirligat, Ierbä rosie, Räculeti; poln.: Wezownik; wend.: Pawkorae; litt.: Winguryksztis). 4. Grundachse wagerecht oder in senkrechter Ebene scharf gekrümmt, diek, hart. Blüthenstengel meist 3—9 dm hoch, entfernt beblättert, Blätter unterseits graugrün, öfter etwas kurzhaarig, sonst wie die ganze Pflanze kahl, etwas wellig ausgeschweif. Grundblätter gross, wie die unteren Stengelblätter länglich-eiförmig bis länglich-lanzettlich, stumpf, mit einem Spitzchen oder spitz, bis 1,5 dm lang und bis 3 cm breit, am Grunde gestutzt oder herzförmig, in einen langen geflügelten Blattstiel übergehend. Obere Stengelblätter lanzettlich bis linealisch, sitzend. Tuten lang, in eine lanzettliche Spitze auslaufend, ungewimpert. Blüthenstand länglich, meist 3—5 em lang und etwa 1 cm dick, dicht, stumpf. Perigon röthlich-weiss. Staubblätter hervorragend. Frucht dreikantig. glatt, glänzend braun. Auf mässig feuchten Wiesen, auf lichten Waldplätzen, zerstreut durch das Gebiet, in manchen Theilen, so z. B. in den meisten Ge- birgen, in der Nähe der Ostseeküste etc. meist häufig; meist sehr ge- sellie und zur Blüthezeit oft die Wiesen färbend. Steigt in Wallis bis 2400 m (Jaccard 311), in Tirol bis 1980 m (Dalla Torreu. Sarnth. VI. 2. 94), in Bayern bis 1700 m (Prantl 166). In Istrien nur auf der Sbevnica (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 384). In Ost-Ungarn bis 1400 m (Kerner ÖBZ. XXV. 252). Auf der Rilo planina in ÖOst-Rumelien bis 2380 m (Adamovi6 Veg. Verh. 347). Bl. Juni, Juli und oft nach der Mahd noch einmal im August, September. P. Bistorta L. Spec. pl. ed. 1. 360 (1753). Koch Syn. ed. 2. 710. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 272. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84 t. 219 fig. 1—5. Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 122. — P. amoenum Salisb. Prodr. 258 (1796). — Bistorta major S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. 1I. 267 (1821). — Polyg. ellipti- cum Willd. nach Spreng. Syst. II. 253 (1825). — Bistorta offieinalis taf. Fl. Tellur. III. 12 (1836). — Colubrina intorta Montandon Fl. Jur. sept. 268 (1856). P. pilatense!) und P. Carthusianorum ?) Gandoger Fl: Lyonn. (1875). Weitere Volksnamen von P, bistorta sind Otter-, Drachen-, Krebswurz, Schlippen, Mederwurz (Lorinser), Hirschzunge, Schlangenkraut, Wiesenknöterich; kroat.: Srcenjak, Zeljudnjak (Maly briefl.); serb.: Crenyijyha Peaa; böhm.: Hadi kofen. Zerfällt in 2 Hauptformen (vgl. Ledebour Fl. Ross. III. 519), denen sich einige unwichtigere anschliessen: A. latifölium. Grundständige Blätter breiter, oval bis länglich-oval, am Grunde etwas herzförmig oder gestutzt, plötzlich in den ge- flügelten Stiel verschmälert ; obere Blätter länglich-lanzettlich. Blüthen- stand meist ceylindrisch, bis 9 cm lang. Die bei weitem häufigste Form. 1!) Nach dem Fundorte Mont Pilat bei Lyon. 2) Nach dem Fundorte Grande Chartreuse bei Grenoble. Polygonum., 803 P. Bistorta a. latifolium Hayne Arzney-Gew. V. 19 (1817). Beck in Rehb. Ie. XXIV. 85. — P. Bistorta «. vulgaris Meisn. in DC. Prodr. XIV. 125 (1856). Zerfällt in folgende Abarten: I. Stengel unverzweigt mit nur einem Blüthenstande, a. Blüthenstand verlängert, eylindrisch. 1. Blätter kahl. nitens. Blätter auch unterseits kahl und glatt. — Ziemlich selten; in Gebirgen. — P. Bistorta var. nitens Fisch. u. Mey. Ind, sem. Hort, Petrop. V. 40 (1838) nach Ledeb. Fl. Ross. III. 519 (1849). — P. bistorta 3. laeve Beck Fl. Nieder-Oesterr. 322 (1890). 2, Blätter unterseits mehr oder weniger behaart. a. pub&rulum. Blätter unterseits auf den Nerven spärlich kurz be- haart, etwas rauh. — So meist am häufigsten. — P. bistorta «. puberula Beck Fl. Nied.-Oesterr. 322 (1890). Zapatowiez erwähnt (Consp. Fl. Galie. erit. iI. 140 [1908]) ausserdem folgende Formen: 2, pseudocomosum,. Tuten in den Blüthenständen mit pfriemlicher, 2—3 mm langer, rostfarbiger Spitze, daher die Blüthenstände fast schopfig erscheinend, 3. maerophyllum!). Kräftig, 8 dm bis über 1 m hoch. Blätter sehr gross, untere bis 2 dm lang und bis 8 cm breit. 4. albidum (wohl eher Spielart). Niedrig, kaum 2 dm hoch. Perigon weisslich, etwas rosa überlaufen., . Carpdthicum (carpathicum). Untere Blätter herzförmig-eiförmig, bis 1,4 dm lang und 5,5—7 em breit (oder kleiner). — Karpaten. — Wohl nieht wesentlich vom Typus verschieden, Or b. griseum, Blätter unterseits dicht kurzhaarig, mehr oder weniger grau. — Anscheinend nur oder doch vorwiegend im südöstlichen Ge- biete beobachtet. — P. bistorta 8. griseum Beck Ann, Naturhist. Hof- mus. Wien VI. 315 (1891). Ledebour erwähnt (a, a. O.) aus dem Kaukasus und dem östlichen Sibirien eine Form mit unterseits etwas rostroth behaarten Blättern. — Ob auch bei uns? b. Blüthenstand kurz oval bis kugelig. minus, — So besonders auf Gebirgen in höheren Lagen. — P. Bistorta y. minus Meisn. in DC. Prodr. XIV. 126 (1856). Beck in Rehb. Ie. XXIV. 85 wohl auch Zapalow. Consp. II. 140. — P. bistorta alpinum Wahlenb. nach Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II, 123 (1897). II. Stengel ästig, mit mehreren Blüthenständen. polystächyum?). — Selten; vielleicht nur eine Spielart. — P. Bistorta f. polystachyum Sintenis 75. Jahresb. Schles, Ges. vaterl. Cult. II. 4 (1897). Beck in Echb. Ice. XXIV. 855. B. angustifölium. Stengel unverzweigt oder oberwärts mitunter etwas ästig, mit 2—3 je einen Blüthenstand tragenden Zweigen. Grundständige Blätter länglich-lanzettlich, allmählich in den schmal geflügelten Stengel verschmälert. Obere Blätter länglich-lanzettlich bis linealisch. Blüthenstand oft kurz, länglich-eiförmig. !) Von uaxoög lang, gross und pö//on» Blatt. 2) Von zo/Avög viel und ardyvs Aehre. 51* 804 Polygonaceae. Viel seltener als der Typus, öfter mit ihm. Genauere Ver- breitung dieser oft übersehenen Form bleibt festzustellen. P. Bistorta $. angustifolium Hayne Arzney-Gew. V. 19 (1817). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 125. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 85 t. 221 fig. 5-6. — P. confusum Meisn. in Wall. Pl. As. rar. Ill. 53 (1832). — P. BDistorta $. capilätum K. Koch Linnaea XIX. 16 (1847), XXH. 196 (1849). — P. cärneum K. Koch Linnaea XXII. 197 (1849)? nach Gürke a. a. O. — P. splen- dens Klotzsch Pfl. Prinz Waldemar t. 85 (1862). — P. bistorta b. confüsum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 123 (1897). Zerfällt in folgende Formen: I. longifölium. Blätter beiderseits kahl. — So am verbreitetsten. — P. Bistorta y. longifolium Fisch. u. Mey. Ind, sem. Hort.,Petrop. V. 40 (1838) nach Ledeb. Fl. Ross. III. 519 (1849). — P. bistortoides Boiss. Diagn. pl. Or. Ser. 1. V. 46 (1844) nicht Pursh. — P. Bistorta var, graminifolium Turez. Pl. exs. 1831 nach Ledeb. a. a. O. (1849). II. alp&stre. Blätter unterseits kurzhaarig. — So besonders in den Gebirgen des südöstlichen Gebietes. — P. bistorta 8. 2. alpestre Beck in Rehb. Ie. XXIV. 85 (1906). — P. laxiflorum Schur Verh. Siebenb. Ver, Naturw. III. 89 (1852) nicht Weihe, — P. alpestre Schur ÖBZ. XI (1861) 290. Enum. pl. Transs. 583. — P. Schüriü1) Fuss Fl. Transs,. 560 (1866). Gleichfalls hierher gehört: b. Tarnopoliense?2) (tarnopoliense Zapalowiez Car Fl. Galie. erit. II. 140 [1908]). Bis 1 m hoch. Alle Blätter lanzettlich, deutlich zugespitzt, die unteren bis 11,5 em lang und bis 2,5 cm breit, am Grunde gestutzt oder verschmälert, Perigon kleiner, 3—3,5 mm lang. Frucht 3 mm lang, — Galizien. In den Blüthenständen dieser Art finden sich selten Brutknospen (Haller Helv. 259. Gmelin Sibir. III. 45). Die an Gerbstoff und Stärkemehl reiche, etwas Oxalsäure enthaltende, im grössten Theil des Gebiets nicht mehr offieinelle Grundachse galt wegen ihrer an eine Schlange erinnernden Krümmung nach der Lehre von der Signatura rerum für ein Mittel gegen Schlangenbiss und stand als Radix Colubrinae s. Serpentariae in hohen Ansehen. Findet auch als Kropfpulver für Pferde Verwendung, Die Blüthen sind ein gutes Bienenfutter (Maly briefl.). Die Samen sind essbar (vgl. Palacky OBZ. XLVII (1897) 363. Off. Radix Bistortae, Bistorte (rhizome) Pharm, Belg., Gall. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Italien [Apenninen]|; nördliche Balkanhalbinsel; Kau- kasus; Vorder-Asien bis Sibirien und Himalaja; Nord-America.) * 1163. X 1164. P. bistorla X viviparum s. S. 807. 1164. (2.) P. viviparum. 2}. Grundachse dick, meist etwa S-förmig gebogen, dicht mit vorjährigen Blattresten bedeckt. Stengel fast stets unverzweigt, meist 0,5—3, seltener bis 5 dm hoch, aufrecht, mit wenigen (1—5) Blättern. Diese kahl, netznervig, am Rande zurückgerollt und oft mehr oder weniger kraus; grundständige lang gestielt, länglich-oval, 1) S, I. S. 271 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 413 Fussn. 1. 2) Bei Tarnopol in Öst-Galizien gefunden, Polygonum, 805 spitz, meist am Grunde abgerundet, seltener etwas verschmälert oder schwach herzförmig; untere stengelständige kürzer gestielt, obere sitzend, schmäler, linealisch-lanzettlich, lang zugespitzt. Tuten lang röhrenförmig, kahl, die Blätter unter dem freien Rande tragend; die unteren blatt- los. Blüthenstand ährenförmig, etwas locker, meist in seinem unteren Theile Brutknospen, im oberen Blüthen tragend, oft auch beide ge- mischt; seltener nur Blüthen oder nur Brutknospen vorhanden. Brut- knospen sitzend, oft schon am Blüthenstande Blätter erzeugend. Hoch- blätter eiförmig, plötzlich zugespitzt. Blüthen etwa 3—3,5 mm lang, kurz gestielt, entweder zweigeschlechtlich und dann proterandrisch oder auch heterostyl oder eingeschlechtlich, im letzteren Falle ein- oder zwei- häusig. Perigon meist rosa, seltener weiss oder roth. Früchte selten entwickelt, eiförmig, stumpf-dreikantig, etwa 3 mm lang, braun, spitz oder stachelspitzig. Auf alpinen und subalpinen Weiden, im Gerölle und in Fels- ritzen, im ganzen Zuge der Alpen häufig. Ausserdem in den Vogesen, im Schwarzwald: Laubheimer Alb. Jura. Karpaten. Findet sich in Wallis zwischen 1300 und 2400 m, steigt aber bis 900 m herab und bis 2850 m aufwärts (Jaccard 311), in Tirol zwischen 550 und 2800 m (Dalla Torre u. Sarnth. 95), in Bayern bis 2570 m (Prantl 166). Früher auch in Westpreussen bei Thorn und Östpreussen bei Osterode angegeben, doch liegen keine sicheren Belege vor und die Pflanze wurde dort stets vergeblich gesucht (Abromeit Fl. v. Ost- u. Westpr. 736). Oft mit den Flüssen in die Ebene herabgeschwemmt und sich dort mitunter lange erhaltend. Bl. Juni—September. P. viviparum L. Spec. pl. ed. 1. 360 (1753). Koch Syn. ed. 2. 711. Gren. u. Godr. Fl. France III. 4b. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 124. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 323 in Rehb. Ice. XXIV. 83 t. 220 fig. 1—8. Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 122. — Bistorta vivipara S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II. 268 (1821). — P. angustifölium D. Don Prodr. Fl. Nep. 73 (1825). — a gonum bracteäitum Spreng. Syst. IV. Cur. post. 154 (1827). bulbiferum Royle nach Bab. Trans. Linn. Soe. XVIII. 94 (1841). - Colubrina vivipara Montandon Fl. Jura sept. 268 (1856). — Poly- gonum Blancheänum und P. Chevrolätii Gandog. Fl. Lyonn. 193 (1873). Durch die fast regelmässige Erzeugung der Brutknospen im Blüthenstande sehr bemerkenswerth. Das Vorwiegen der vegetativen Vermehrung und das Selten- werden resp. Zurücktreten der Fruchtbildung ist eine Eigenthümlichkeit, die als Anpassung an das alpine Klima aufgefasst werden muss. Die häufige Abwesenheit befruchtender Inseeten ebenso wie die zahlreichen Witterungswechsel geben nicht die nötige Sicherheit für regelmässige Fruchtbildung und daher bevorzugen eine grosse Zahl alpiner Gewächse die vegetative Vermehrung (vgl. Graebner Pflanzen- welt Deutschlands 47 fig. 9.) vgl. auch Zuecarini Flora VIII (1825) 289 ff. und Hegetschweiler Fl. Schw. 365. Wird in einigen Theilen der Alpen Ötterwurz oder auch Knollenknöterich genannt, Aendert ab: A. typicum,. Pflanze meist nur 0,5—2 (bis 3) dm hoch. Stengel ziemlich dünn. Brutknospen klein. 306 Polygonaceae. Die bei weitem häufigste Form. P. viviparum A. typieum A. u. G. Syn. IV (1913). Hierzu gehören folgende Formen: I. Blätter kahl. a. genuinum. Blätter länglich-oval bis länglich-linealisch. Grundachse mässig diek. — So am häufigsten. — P. viviparum genuinum A. u. G. Syn. IV (1913). — Hierzu gehören: 2. ramoösum (Beck in Rehb. Ice. XXIV. 84 [1906])). Blüthenstengel mit 2 oder mehreren kleinen Blüthenständen. — Selten. 3. rubriflörum (Schröter Ber. D. Bot. Ges. IX [1891] [131]. Blüthen roth. — Selten. 4. variabile (Zapatowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 142 [1908]). Perigon 3 mm lang, 6—7theilig. Staubblätter 8. — Wohl eine Missbildung, 5. grandiflorum (Zapalowiez a. a. O.). Perigon 4 mm lang, Stheilig. Nach der Ausbildung des Blüthenstandes unterscheidet Beck: a. florigerum (Beck a. a. 0. [1906]). Nur Blüthen im Blüthenstande, b. bulbigerum (Beck a. a. O.). Nur Brutknospen im Blüthenstande. b. alpinum. Blätter breiter. Grundachse dicker, stärker mehlig. — So besonders in höheren Lagen und im arktischen Gebiete. — P. viviparum ß. alpinum Wahlenb. Fl. Lapp. 188 (1812). Fl. Suec. 240. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84. — Hierzu gehört wohl: 2. subeordätum (Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 142 [1908)). Untere Blätter am Grunde schwach herzförmig bis abgerundet. II. Blätter behaart. Roessl&ril). Blätter unterseits mit etwas krausen oft bräunlichen Haaren bedeckt, — In höheren Lagen der Alpen und im subarktischen Ge- biete. — P. viviparum 3. Roessleri Beck in Rchb. Ice. XXIV. 84 (1906). — Hierzu gehört: b. Tatr&nse. Blätter schmäler, die unteren 4—6 em lang, 0,5—1 em breit, unterseits behaart. Perigon 3,5—4 mm lang, 5theilig, wit schmäleren länglichen meist 1 mm breiten oft mehr oder weniger gestutzten Ab- schnitten, — Tatra. — P. viviparum var, tatrense Zapalowiez Consp, Fl, Galie. erit. II. 142 (1908). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) En B. elongätum. Stengel kräftig, meist bis 4 oder 5 dm hoch. Blätter gross, meist stärker verlängert, lang gestielt. Brutknospen sehr gross. Anscheinend nur oder doch vorwiegend in den östlichen Ge- birgen; ob auch noch typisch in den Alpen? P. viriparum 1. elongatum Beck in Rehb. Ie. XXIV. 84 (1906). Eine Pflanze die sehr des Studiums und der Beobachtung bedarf. An nahrstoffreichen geschützten Stellen der Gebirge wird auch der Typus höher als gewöhnlich, ohne aber die eigenartig kräftige Tracht dieser Rasse zu er- reichen, die im Garten auch in langjähriger Cultur völlig constant bleibt und aus deren dieken Brutknospen auch immer wieder diese Form aufwächst, (Verbreitung der Rasse: Vorder-Asien ; Himalaja.) *? !) Nach dem Entdecker Roessler, der die Form in seinen Exsice. Carinth. Salisb, im Jahre 1837 ausgab,. Polygonum. 307 (Verbreitung der Art: Spitzbergen; Jan Mayen; Bäreninsel; No- waja-Semlja; Waigatsch ; Skandinavische Halbinsel; Dänemark ; Island; Faer-®er; Britische Inseln; Frankreich ; Spanien; Italien: Apenninen; Balkanhalbinsel ; mittleres, nördliches und arktisches Russland ; Kaukasus; Vorder-Asien; Sibirien; Himalaja; Nord-America; Grönland.) * 1163. X 1164. P, bistorta X viviparum s. unten. Bastard. Ara 1163. X 1164. P. bistöorta X viviparum. %. Stengel meist 3—4 dm hoch. Grundständige und untere Stengelblätter grösser, ge- stielt, länglich-eiförmig bis länglich, stumpf oder spitzlich, am Grunde abgerundet oder in den geflügelten oder ungeflügelten Stiel zusammen- gezogen. Obere Blätter sitzend, länglich bis lanzettlich, am Rande schwach zurückgerollt, etwas wellig, etwas entfernt gekerbt oder ganz- randig, kahl. Blüthenstand meist mit mehr oder weniger zahlreichen Brutknospen. Blüthen gestielt. Perigon 3,5—4 mm lang, mit hervor- ragenden Staubbeuteln. Frucht dreikantig, etwa 2 mm lang, schwarz, glänzend. Mit den Erzeugern, bisher nur in der Schweiz: Bei Davos und im ÖOber-Engadin (Brügger). Bei Schinz u. Keller nicht mehr erwähnt. P. bistorta X viviparum (P. Rhaeticum!)) Brügger Jahresb. N. G. Graub. XXIII—-XXIV (1878—80) 115 nur der Name XXIV (1884—85) 146 (1886). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 85. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 122. Eine sehr kritische Pflanze, deren Deutung dringend der Nachprüfung bedarf. Aendert ab: B. Davosianum?), Dem P. bistorta näher stehend, aber kleiner und mit Brut- knospen im Blüthenstande. — Mit dem Typus des Bastards. — P. bistorta X viviparum forma P. davosianum Beck in Rehb. Ice. XXIV. 86 (1906). — P. davosianum Brügger a. a. O. (1886). Brügger beschreibt a. a. ©. noch eine weitere Form dieses Bastardes P. engadinense, welche durch ungeflügelte Blattstiele dem P, viviparum nahe kommt. Nach Christ u. a. ist diese Pflanze indessen nicht hibriden Ursprungs und wohl nur eine Form des P, viviparum. (Verbreitung des Bastards: Bisher nur im Gebiete.) | b. Stengel ästig; an der blühenden Pflanze die Hauptachse eine Scheintraube tragend. Griffel bis zur Mitte verbunden, 2, seltener 3. Narben kopf- oder pilzförmig. Blätter am Rande wimperig- rauh. 1) S. I, S. 229 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 13 Fussn. 1, 352 Fussn. 1; VI. 1.8. 187 s08 Polygonaceae. Aus der Section Echinocaulon!) (Meisn. in Wall. Pl. As. rar. III. 58 [1832] in DC. Prodr. XIV. 131. — Chylocaly& Hassk. Flora XXV [1842] Beibl. 2. 20) ausgezeichnet durch Stengel mit rückwärts ge- richteten Stacheln oder Borsten und köpfehenförmige kugelige bis längliche Blüthenstände ist einmal verwildert beobachtet: P, perfoliatum (L. Spec. pl. ed. 1. 521 [1753]). 2). Blätter dreieckig-schildförmig, stumpf, wie die Stengel und Blattstiele rückwärts hakig. Tuten laubartig, ab- stehend, Blüthenstände einzeln, kurz, dicht. Staubblätter 8. Griffel 3. Frucht dreikantig. — In Südost-Asien verbreitet, bei uns nur bei Freiburg i. Br. (Thellung DBM. XIII 60) verwildert. — Die Section Cephalo- philon mit gleichfalls köpfigen Blüthenständen vgl. Ende der Avieularia, 1. Persicäria?) ([Tourn. Instit. 509 t. 290] L. [Syst. ed. 1] als Gatt. Spec. pl. ed. 1. 360 [1753]. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 98 [1880] als Sect.). Frucht linsenförmig, seltener 3kantig. Nährgewebe hornartig. Würzelchen der Spalte der Keimblätter anliegend OD. a. Pflanze ausdauernd. Grundachse (bei der heimischen Art) kriechend. Blattstiele über der Mitte der Tuten abgehend. Blüthenstände dicht, traubenartig. 1165. (3.) P. amphibium °) (Retschel; plattd. : Marienkrud; niederl. u. a. Roowilg, Roode Veenwortel; wend.: Psowy Jezyk). 2]. Grund- achse stielrund, oft sehr verlängert, knotig gegliedert, an den Gliedern faserig. Stengel meist 3—15 dm lang, fluthend oder aufrecht bis auf- steigend, hohl, unverzweigt oder am Grunde ästig, kahl oder kurz borstig behaart, meist roth oder röthlich überlaufen. Blätter länglich bis lan- zettlich, meist 7—15 cm lang und 8—25 mm breit, oft schwach längs- furchig, am Grunde abgerundet oder kurz-herzförmig, oberseits grau- grün bis grasgrün, unterseits heller, dort öfter mit schwärzlichen Drüsen, am Rande mit kurzen angedrückten Borsten, sonst kahl oder kurz borstig. Tuten verlängert, gestutzt, kahl oder gewimpert. Blüthenstand meist 3—5 cm lang und 7—12 mm dick, endständig, einzeln oder neben ihm noch ein meist kurz gestielter seitlicher. Blüthen meist 2 häusig-vielehig. Perigon rosa bis röthlichweiss. Staubblätter meist 5, seltener 4 oder 8, an einigen Exemplaren halb so lang und un- fruchtbar, an anderen länger als das Perigon.. Frucht beiderseits ge- wölbt, scharfkantig, glänzend schwarz. In und an stehenden oder langsam fliessenden Gewässern, an feuchten seltener trocknen Orten, an Ruderalstellen, Ackerrändern ete. im ganzen Gebiete, auch auf den Nordsee-Inseln meist häufig, nach dem Südosten abnehmend und dort stellenweise selten. Steigt in Wallis bis 2200 m (Jaccard 311), in Tirol bis 1190 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 96), in Bayern bis 950 m (Prantl 166), in Ost-Ungarn nicht über 150 m (Kerner ÖBZ. XXV. 252). Herce- 1) Von £yivog Igel und xaöfog Stengel. 2) Zuerst bei de l’Obel, von Persiea, Pfirsich, wegen der Blattform einiger Arten, 3) dugpißıos im Wasser und auf dem Lande lebend, Polygonum. “ 809 govina: Nevesinjsko-polje bei 850 m (Murbeck 44). Bl. Juni bis August, vereinzelt auch später, P. amphibium L. Spee. pl. ed. 1. 361 (1753). Koch Syn. ed. 2. 711. Gren. u. Godr. Fl. Fr. III. 46. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 272. Pospich, Fl. Oesterr. Küstenl. I. 384. Beck in Rchb. Ice. XXIV. 77. Massart Bull. Jard. Brux. I. 2 (1902). Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 118. — P. purpureum Gilib. Exere. phyt. II. 433 (1792). — P. coceineum Mühlenb. Cat. Pl. Amer. sept. 40 (1813). — Persicaria amphibia S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II. 268 (1821). — Chulusium!) amphibium Rafin. Fl. Tell. III. 14 (1836). — Persicaria flüitans Montandon Fl. Jura sept. 268 (1856). — Polygonum salieifölium Schur Enum. pl. Transs. 583 (1866) nicht Del. oder Brouss. Besonders in der Tracht sehr veränderlich je nach dem Standorte. Bei dieser grossen Veränderlichkeit ist es kaum möglich, bestimmte Abarten zu unterscheiden, da sich die verschiedenst aussehenden Formen mitunter auf derselben Grundachse finden, oder doch aus derselben Pflanze bei Aenderung des Wasserstandes hervor- wachsen können. Man unterscheidet: A. Obere Blätter sämmtlich schwimmend. aquäticum. Stengel im Wasser fluthend. Untere Blätter untergetaucht, hinfällig, obere langgestielt, meist länglich, spitzlich, meist durch kleine Warzen punktirt, sonst nebst den Tuten kahl. Blüthenstand auftauchend, — So im Wasser, in Gräben und Buchten. — P. amphibium aquaticum Leyss. Fl. Hal. 391 (1761). Leers Fl. Herborn. 296 (1775). Roth Tent. Fl. Germ. I. 173 (1788), II. 1. 450. Moench Meth. 629 (1794). Beck in Rehb. ie. XXIV. 78 und Anderer nicht Wallr. — P. amph. v. palüstre Weig. Fl. Pom. 255 (1769) nach Roth a.a. OÖ. — P. amph. var. natans Moench Enum. pl. Hass. 28 (1777). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 118. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 96. — P. natans Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 138 (1903). Zapalowiez nennt (a. a. OÖ. 139 [1908]) hierzu II, Cracoviense?2). Blätter deutlich breiter, am Grunde herzförmig, ober- wärts spitz bis stumpf, bis 13 em lang und 5,8 em breit. — Galizien. B. Blätter nicht schwimmend, wenigstens die oberen in die Luft ragend. I. deeümbens. Stengel aus niederliegendem wurzelndem Grunde aufsteigend, Mittlere Blätter wie bei voriger oft auf dem Schlamrn liegend, langgestielt, die übrigen meist lanzettlich, kurzgestielt, nebst den kurz gewimperten Tuten angedrückt kurz steifhaarig. — An Ufern und an später vom Wasser ver- lassenen Orten. — P. amphibium ß. decumbens Klett u. Richter Fl. Lips. 351 (1830). Beck in Rehb. Ie. XXIV. 78. — P. amph. var. aquaticum Wallr., Sched. erit. 190 (1822). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 118 nicht Leyss. und der übrigen Schriftsteller. — P. amphibium ß. coenosum Koch Syn. ed. 1. 617 (1837) ed. 2. 711. A. u. G. Fl. Nordostd, Flachl. 273. — P. amph. b. repens Kittel Taschenb. 3. Aufl. 302 (1853). II, terr&stre, Stengel aufrecht oder aufsteigend, oft drüsig behafrt, meist an- gedrückt borstig, reich beblättert. Blätter meist kurz gestielt, lanzettlich, meist mehr oder weniger zugespitzt, mit den Tuten wie am vorigen behaart. Neben dem endständigen Blüthenstande oft noch ein (oder 2) kleinere, — Auf feuchten Aeckern, an Wegrändern, ausgetrockneten Gräben ete. häufig. — P. amphibium var. terrestre Leyss. Fl. Hal. 391 (1761). Weig. Fl. Pom. 1) Bedeutung uns unbekannt. 2) Bei Krakau beobachtet. s10 p\ Polygonaceae, 255 (1769). Leers Fl. Herb. 296 (1775). Moench Enum,. Hass. 328 (1777). Roth Enum. Fl. Germ I. 173 (1788) II. 1. 451. Moench Meth. 629. A. u.G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Rehb. Ie. XXIV. 78. Richter-Gürke Pl. Eur, II. 118. — Persicaria amphibia ß. terrestris Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II. 268 (1821). — Polyg. terrestre Hegetschw. Fl. Schweiz 366 (1840). — P. amph. e. ereetum Kittel Taschenb, 3, Aufl. 303 (1853). — P. salieifolium Sehur Sert. 2441 Verh. V. Nat. Siebenb. IV. (1853). — FP. amph.d. salieifolium Schur Enum. pl. Transs. 583 (1866). b. d, Hierzu gehören: glandulösum, Stengel niederliegend bis aufsteigend oder aufrecht, unter- wärts meist verkahlend, oberwärts drüsenhaarig. Blätter, Tuten und Blüthen- standstiele gleichfalls drüsenhaarig. — Meist nicht selten. — P. amphi- bium ß. glandulosum Schönh. Flora XV. 349 (1832). Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. ed. 2. 26 (1837). N. Bryhn Bot. Not. 1874, 192. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 78. . maritimum, Stengel niederliegend, sehr ästig, mit aufsteigenden Aesten. Stengelglieder verkürzt, unterwärts verdickt. Blätter kurz gestielt bis fast sitzend, kleiner, lanzettlich, am Grunde herzförmig, zugespitzt, wellig-kraus, dieht mit anliegenden borstlichen und drüsigen Haaren bedeckt, ausserdem klein drüsenwarzie. Blüthenstände oft zu 2. — So im Sande des Meeres- strandes, auf und an den Dünen meist nicht selten. — P. amphibium ß. maritimum Detharding Consp. Fl. Megap. 23 (1828). Koch Syn. ed. 2. 711. Boll Arch. Fr. Naturg. Mecklenb. XIV. 295 (1860). Beck in Rchb. IKB DNA): stoloniferum. Stengel fast ruthenförmig verlängert, niederliegend,- an den Knoten wurzelnd, mit sehr langen (bis 5 dm) Stengelgliedern, ästig, Aeste und Stengelspitze aufsteigend. Blätter z. T. kurz gestielt, lanzettlich, oft schmal und klein, mit den Blattstielen, den Tuten und Blüthenstands- stielen reichlich drüsig und borstig behaart, z. T. denen von aquaticum ähnlich, verkahlend. Blüthenstände einzeln, kurz, — In sandigem Schlamm, auf ausgetrocknetem Boden, in Böhmen. — P. amphibium 5. stoloniferum Beck in Rehb, Ic. XXIV. 79 (1906). — Eine Uebergangsform zu decumbens. Weiter werden von Zapalowiez (Consp. Fl. Galie, erit. II. 138 [1908]) ohne Berücksichtigung der früher beschriebenen Formen angegeben: 2. Bugense (bugensel)). Gross, bis 8,5 dm hoch, aufrecht, unterwärts schwach ästig; Aeste sehr verlängert. Blätter länger und für die Länge schmäler, ca. 1,7 dm lang und 2 em oder etwas mehr breit, lang zu- gespitzt; Blätter der Aeste schmäler und in einen Stiel verschmälert. 3. Polesicum (polesieum 2)). Aufrecht. Stengel dieker. Blätter breiter, ca. 1,6 dm lang und bis 3 em breit, mit den Tuten weniger borstig bis verkahlend. 4. Vistulense (vistulense3)). Niedriger, 2—4,5 dm hoch, Stengel auf- steigend bis aufrecht, vom Grunde an wenig ästig. Blätter, Blattstiele, Tuten und Stengel oberwärts spärlicher borstig und reichlicher drüsig behaart; Drüsen z. T. deutlich purpurn. — Wohl zu glandulosum. (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel; Dänemark ; Faer-Oer; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; nördliche Balkanhalbinsel: Serbien, Bulgarien, Thra- kien; Korfu; nördliches und mittleres Russland ; Kaukasus ; Vorder- Asien; Sibirien ; Ost-Indien; China; Capland; Nord-America; Mexico.) > « !) Am Bug (Nebenfluss der Weichsel) gefunden. ) Ob nach der Landschaft Polesie in Wolhynien ? 3) An der Weichsel (im Alterthum Vistula) gefunden. Polygonum. Sl * P. lanigerum. 2] (bei uns weil leicht durch Frost zerstört im nördlichen Gebiete ©) gezogen). Ganze Pflanze dicht grau behaart, Blätter lanzettlich zu- gespitzt, unterseits dichter weiss-wollig. Tuten lang, kurz gewimpert, Blüthenstände zu zwei oder an kräftigen Exemplaren meist traubig angeordnet, linealisch, mit sich etwas dachziegelig deckenden die Länge der Blüthenstiele erreichenden Hochblättern. Perigon meist fleischroth, seltener weiss. Staubblätter meist 6, selten bis 8. Griffel halb-2—3spaltig. Frucht rundlich-linsenförmig mit convexen Seiten, In Ostindien, Australien, Aegypten!! und Süd-Africa heimisch, bei uns hier und da als Zierpflanze auf Plätzen etc, angepflanzt. Bl. Spätsommer. P, lanigerum R. Br. Prodr,. Fl. Nov. Holl. 419 (1810). Meisn. in DC. Prodr. BIVELLT. Wird angepflanzt in der Rasse B. lanatum (P. lanatum Roxb. Cat. Hort. Beng. 29 [1814]. Fl. Ind. II. 285 [1832]. — P. arachnoideum Klotzsch nach Meisn. a. a. ©. [1857]). Stengel zierlich ästig, die unteren Aeste meist in Kreise ausgebreitet, aufsteigend. Tuten viel kürzer als die Stengelglieder. Blüthenstände schlank und zierlich. — In Indien bis zum Himalaja heimisch. b. Pflanzen einjährig; Stengel meist aufrecht, nicht selten aber auch flach niederliegend oder aufsteigend, meist sehr ästig, mit rispig gehäuften Blüthenständen. Blätter kurz gestielt, Blattstiele unter der Mitte oder fast am Grunde der Tuten abgehend. Durch 3 Griffel ist ausgezeichnet: *+- P. tinetorium. ©. Stengel einfach oder wenig verzweigt, 3—8 dm hoch, meist roth gefärbt. Blätter oval bis eiförmig, stumpflich, in den Stiel verschmälert, schwach gewimpert, sonst kahl, durchscheinend punktirt. Tuten schmal, mittelgross, fast kahl, kurz gewimpert, in der Nähe des Grundes die Blätter tragend. Blüthen- stände eiförmig bis länglich, stumpf, dichtblüthig, schön roth, traubig angeordnet. Hochblätter so lang wie die Blüthenstiele. Staubblätter 6—8, wie der Griffel nicht herausragend. Frucht glatt, glänzend, In China heimisch, früher in Europa vielfach zur Gewinnung von Indigo aus den Blättern angebaut; sehr selten verwildert oder verschleppt so Mannheim: Hafen 1887 (Zimmermann Adv.flora 75. Höck Beih. Bot. Centr.bl. XXVIII. 423). Bl. Juli—September. P. tinctorium Lour, Fl. Coch. I. 297 (1790). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 102. Nyman Consp. 638. — Serb.: Curkowa, Pujkova Kresta (Pan£i@, Maly). 1. Blüthenstände dicht, ziemlich dick. Staubblätter 6. Gesammtart P. persiearia (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273 [1898]. No. 1166— 1168). (Die Arten dieser Abtheilung heissen in Nordwestdeutschland' Smattkarn, bei Küstrin: Christkrut, Bitterwiede; in der östlichen Lausitz: Retschel:; wend.: Drest.) a. Blütbenstiele und Perigon drüsig behaart. Perigon an der Frucht mit vorspringenden Nerven. — Densiflöra Schuster Mitt. Bay. Bot. G. München II. 58 (1907). 812 Polygonaceae, 1166. (4.) P. tomentösum. (-). Stengel aufrecht, aufsteigend oder ’ niederliegend, meist ästig, meist 3—6 dm hoch, seltener erheblich kleiner oder grösser. Blätter länglich-elliptisch bis lanzettlich, deutlich gestielt, oft stumpflich, unterseits drüsig-punktirt, öfter mit einem halb- mondförmigen schwarzen Fleck, Tuten locker, kahl oder etwas spinnwebig kurzhaarig, am Rande kurz und fein gewimpert. Blüthenstände kurz, stumpf, oft dicklich, die endständigen lang, die seitlichen kürzer gestielt. Perigon meist grün, meist 3 mm lang, die 2 äusseren Abschnitte zur Fruchtzeit von 3 derben, nach dem Rande verdiekten, ankerförmigen Nerven durchzogen. Frucht beiderseits vertieft. Auf feuchten Aeckern, an Gräben, Ufern, an Sumpfrändern, in Dorfstrassen, an Zäunen etc. durch das ganze Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln, meist nicht selten. Steigt in Wallis bis etwa 680 m (Jaccard 311), in Tirol bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 97), in Ost-Ungarn nicht über 100 m (Kerner ÖBZ. XXV. 252). Bl. Juli—Herbst. P. tomentosum Schrank Baier. Fl. I. 669 (1789). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 121. Nyman Consp. 637. — P. lapathifölium vieler Schriftsteller z. T. nicht L. Spec. pl. ed. 1 vgl. Kerner ÖBZ. XXV (1875) 252 ff. — P. Persicaria y. L. Spec. pl. ed. 1. 361 (1753). — P. ochreätum Houtt. Handl. VII. 467 (1783). — P. pennsylvanicum Gurt. Fl. Lond. t. 73 (1777—8). — P. scabrum Moench Meth. 629 (1794). — P. pällidum With. Bot. Arr. Brit. Pl. ed. 3. II. 381 (1796). — P. türgidum Thuill. Fl. Par. ed. 2. I. 199 (1799). — P. pallens Pers. Syn. I. 439 (1805). — P. elätius und P. glandulosum R. Br. Prodr. Fl. N. Holl. 419 (1810). — P. vernum Raf. Fl. Ludov. 30 (1817)? — Persicaria maculäta 8. F. Gray Nat. Arr. Brit. pl. II. 270 (1821). — Polygonum punctatum Krock. Fl. Siles. Suppl. IL. 57 (1823)? — P. maculatum Krock. a. a. O. 72 (1823). — P. adenöphorum!) Spreng. Syst. LI. 258 (1825). — P. pulchrum Blume Bijdr. 531 (1826). — P. glabrum der Gärten nach Rehb. Pl. erit. V. 59 (1827). — Dioctis?) vernum, Pentalis?) incana und Discolenta?) lapathifolia Raf. Fl. Tellur. III. 13, 14, 15 (1836). — Polygonum somphacäarpum?®) De Bruyn Nederl. Kruidk. Arch. I. 506 (1848). — P. viscösum Bastard nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 119 (1856). — P. macenlatum Kit. Linnaea XXXIU. 364 (1863). — P. Pseudo-Läpathum Schur Enum. pl. Transs. 554 (1866). — P. lapathifolium var. incanım Schuster Mitt. Bayr. B. G. Erf. heim. Fl. II. 686 (1907). Eine sehr kritische Pflanze, über die die Ansichten der verschiedenen Schrift- steller sehr auseinander gehen und die, wie die verwickelte Synonymie zeigt, oft verkannt wurde, — Neuerdings ist sie wieder von Beck (in Rehb, Ic; ZEIVITE 76, 77) mit der folgenden Art als P, lapathifolium vereinigt worden. Der genannte ') Von dö/» Drüse und -Pogog tragend. 2, Wie viele Rafinesque’sche Namen von unbekannter Bedeutung. *) Von ooupög locker, porös und »apzds Frucht. Polygonum, 813 Forscher betont, dass die Drüsigkeit der Perigonblätter kein völlig constantes Merk- mal sei, sondern mit dem Standorte abändere. Ebenso sei das angegebene Merkmal nicht stichhaltig, dass am Fruchtperigon die Nerven stärker hervorragten, da sie an allen völlig reifen Früchten vorspringend seien, auch bei der folgenden Art. Die Grösse der Blüthen sei gleichfalls schwankend. — Das Schwanken der einzelnen Merkmale muss zugegeben werden; wir konnten aber stets diese doch bei uns so verbreitete Pflanze, meist schon ohne genaue Prüfung als hierhergehörig erkennen. Durch die eonstante Combination der genannten Merkmale kommt ein Formen- kreis zustande, der sich sicher und scharf von dem der folgenden Art abhebt. Ein gleiches Schwanken jedes einzelnen Merkmales und dabei doch das Vorhandensein bestimmt abgegliederter Formenkreise kommt naturgemäss in allen derartig ver- änderlichen Gruppen (Potentilla ete.) vor. Da wir die hierher gehörigen Formen auch in der Cultur constant fanden, konnten wir uns nicht entschliessen, P. tomen- tosum und P. nodosum wieder zu einer Art zu vereinigen; wir sind der Meinung, dass dadurch das natürliche Bild des Verwandtschaftskreises getrübt und unsicher wird, Sehr veränderlich, Aus dem Formenschwarm seien erwähnt: B. ineänum. Stengel meist aufrecht, meist einfach bis wenig ästig, meist 0,5 bis 3 dm hoch. Stengelglieder eylindrisch oder am Grunde mehr oder weniger stark verdickt. Blätter meist schmal, länglich-lanzettlich bis lanzettlich, unter- seits grau- oder weisslich-spinnwebig filzig, selten auch oberseits etwas filzig, meist nur auf den Nerven kurzhaarig. — So besonders an Ufern, in aus- getrockneten Teichen und Gräben, nicht selten. — P. tomentosum C_ incamım A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273 (1898). — P. Persicaria ß. incanum Roth Tent. F). Germ. II. 1. 453 (1789). Pers. Syn. I, 440. — P. incanum Schmidt Fl. Boem. IV. 90 (1794) z. T.? Willd. Spec. pl. II. 446 (1799). Gaud. Fl Helv. III. 41. — Persicaria incana S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. 269 (1821). — P. lapathifolium ß. incanum Koch Syn. ed. 1. 617 (1837) ed. 2. 711 z. T. Schrank in Schmitz u. Reg. Fl. Bonn. 126 (1841). Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 589. — P. lapathifolium ß. agreste Wimm. Fl. Schles. 2. Aufl. 316 (1844). — P. punctatum Kit. Linnaea XXXII. 363 (1863) nieht Gremli. — P. lapathi- folium ß. tomentosum Beck in Rehb. le. XXIV. 76 (1906) z. T. Schuster Mitt. Bayr. BG. Erf. heim. Fl. II. 56 (1907). — Hierher gehören: II. latifolium (Willd. in Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. I. 507 [1825)). Blätter breiter. — Uebergang zum Typus der Art. III. salieifolium (Persicaria salieifolia S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. 270 [1821]. — P. tomentosum var. angustifolium Wallr. Sched. erit. 189 [1822]. Bluff u. Fingerh. a. a. O. [1825]. Becker Fl. Frankf. I. 163). Blätter schmal- lanzettlich. — Hierzu gehört: b. graeile (P. lap. g. tomeniosum for. gracile Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 137 [1908]). Stengel dünn, z. T. astlos 2,5 bis über 4 dm hoch. Blätter 3—5 em lang und 3—8 mm breit. Blüthenstände eylindrisch, aufrecht bis schwach niekend. Perigon 2,5 mm lang, rosa. — Galizien, IV. acutifölium (Bluff u, Fingerh. a, a. O. I. 507 [1825]). Blätter länglich beiderseits verschmälert, Durch die Tracht ist ausgezeichnet: ec. minimum (Peterm. Fl. Lips. 293 [1838]. Pflanze sehr klein, zierlich. Stengel unverzweigt, Blüthenstand einzeln, oft sitzend und armblüthig, — Hungerform, auch verspätete Herbstform, Bemerkenswerth ist: 2. Tischeri!) (P. Tischeri Beck in Rehb. Ice. XXIV. 76 [1906]. — Persicaria Tischeri Opiz Lotos IV. 43 [1854]). Blätter linealisch-lan- zettlich, beiderseits behaart. Tuten lang gewimpert, Blüthenstände auf- 1) Nach Anton Tischer, * 1829 Gross-Mergenthal 7 1896, Bezirksarzt in Michelub bei Saaz, verdientem Geologen (Maiwald briefl.). s14 Polygonaceae. recht, armblüthige. — Böhmen: Zwickau: Gross-Mergenthal. — Nach Beck vielleicht ein Bastard mit P. minus. Nicht bekannt ist uns das wohl hierhergehörige P. lap. incanes- cens (Sael. Herb. Mus. Fenn. I. 130 [1889]) aus Finnland. C. prosträtum. Stengel ausgebreitet-ästig, niederliegend. Blätter kleiner, schmäler. Blüthenstände meist sehr kurz. — So auf etwas feuchtem Sande oder lehmigem Boden. — P. tomentosum B. prostr. A. u. G. Fl. Nordostd. Flach!. 273. — P. decumbens Schur Sert. no. 2442 (1853) der Name. — P. lapathi- folium b. prostratum Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 589 (1864). — P. lapathi- folium a. decumbens Sehur Enum. pl. Transs. 584 (1866). — P. lapathifolium 3. lanceolatum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 75 (1906) z. T. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Island; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Italien; Sicilien; Serbien; Bulgarien; Thessalien; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Sibirien ; Ost-Indien; Süd-Afriea; Süd-America.) * 1166. X 1167. P. tomentosum X nodosum s. S. 823. 1166. X 1168? P. tomentosum X persicaria? s. S. 821, 824. 1166. X 1169. P. tomentosum X hydropiper s. Ende von Persicaria. ß. Perigon und meist auch die Blüthenstiele drüsenlos. Perigon an der Frucht mit weniger vorspringenden Nerven. 1167. (5.) P. nodösum. ©. Stengel aufrecht, aufsteigend oder niederliegend, meist 3 dm bis über 1 m hoch, an den Knoten meist stark verdickt, ästig oder unverzweigt, kahl, oft roth überlaufen oder roth gefleckt. Blätter deutlich gestielt, mit bis 3 cm langem Blattstiel, länglich bis lanzettlich, meist zugespitzt, seltener rundlich, oval oder linealisch-lanzettlich, bitter schmeckend, unterseits drüsig punktirt, oberseits oft mit dunklem Fleck. Tuten locker, meist kahl, kurz- und feingewimpert, die Wimpern etwa 1 mm lang. Blüthen- stände verlängert, oft oberwärts verdünnt, meist nickend, die seitlichen kleiner als der endständige. Blüthenstiele drüsenlos oder schwach drüsig. Perigon meist nur 2 mm lang, rosa oder weiss. Frucht linsenförmig, beiderseits vertieft, 2 mm lang, dunkelbraun. Gleichfalls auf feuchten Aeckern und in Gärten, an Ufern und Grabenrändern, auf Wegen etc. durch das ganze Gebiet, meist gemein; auch auf den Nordsee-Inseln (Helgoland). Steigt in Ost-Ungarn nicht über 130 m (Kerner ÖBZ. XXV. 252). Bl. Juli—Herbst. P. nodosum Pers. Syn. I. 440 (1805). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. — P. lapathifölium L. Spec. pl. ed. 1. 360 (1753) z. T. Koch Syn. ed. 2. 711. Gren. u. Godr. Fl. France III. 47. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 74, 185 t. 215 fig. 1—5 z. T. Schuster Mitt. Bayr. Bot. G. Erf. heim. Fl. 50 (1907). — Persicaria lapathifolia S. F. Gray Nat. Arr. Brit. pl. II. 270 (1821). — Pentalis nodosa Raf. Fl. Tell. III. 14 (1836). — Polygonum lapathifolium var. nodosum Polygonum, s15 Weinm. Enum. Petrop. 42 (1837). — P. quadrifidum Meisn. Linnaea XIV. 485 (1840). — Persicaria nodosa Opiz Sezn. 72 (1852). — Polygonum obtusätum Steud. in Kotschy Pl. Alepp. no. 437 nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 118 (1856). — P, paniculatum Andr. nach Meisn. a. a. O, (1856). Das Kraut schmeckt etwas scharf (Hegetschweiler Fl. Schw. 366). In vorgeschiehtlicher Zeit wurde die Pflanze der mehlreichen Samen wegen gebaut (Buschan Vorgesch. Bot. 120). Auch in Bosnien hat man ihre Samen in Pfahlbauten gefunden: Ripa@ bei Biha@ (Beck Wiss, Mitt, Bosn. Here. V, 121); Dönja Dolina (Maly ebend. IX. 169). Gleichfalls ausserordentlich veränderlich; der sehr vielgestaltige Formenkreis ändert in folgender Reihe ab: A. Blätter unterseits kahl oder doch nur schwach filzig (vgl. indessen punctatum 2.). I. Blätter unterseits fein-warzig oder durchscheinend punktirt. a. genuinum. Stengel meist aufrecht und wenig ästig, seltener niederliegend, dann meist sehr ästig. Stengelglieder am Grunde meist stark verdickt. Blätter am Stiele und am Rande kurz angedrückt behaart, unterseits fein warzig. Die bei weitem verbreitetste Form. P. lapathifolium «. genuinum Gren. u. Godr. Fl. France III. 47 (1855). — P. glandulösum Kit. Linnaea XXXI. 363 (1863)? — P. lapathifolium «a. typicum Beck Fl. Nieder- Öesterr. 323 (1890) in Rehb. Ic. XXIV. 75. — P. lapathi- ‚folium ssp. verum Schuster Mitt. Bayr. BG. Erf. heim. Fl. II. 54 (1907). — P. lapathifolium race P. pallidum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 99 (1910). Hierzu gehören folgende Abänderungen: l. eu-nodösum. Stengel meist kräftig. Stengelglieder stark verdickt, die unteren öfter wurzelnd, die Pflanze daher scheinbar ausdauernd, Blüthenstiele kahl oder mit wenigen Drüsen. Blüthenstände meist ver- längert, verschmälert und meist niekend. — An feuchteren Orten, auf gedüngtem Boden. — P. nodosum eunodosum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. lapathifolium var. nodosum Beck in Rehb. le. XXIV. 75 (1906). Günth, Grab. Wimm. Enum, Siles. 67 (1824). — P. pallıdum a. genuinum Bouy a. a. OÖ. (1910). — Hierzu gebören: a. normädle (Schuster Mitt. Bayr. BG. Erf. heim. Fl. II. 55 [1907)). Stengelglieder mehr oder weniger verlängert. Pflanze bis über 1 m hoch, aufrecht, ästig. Blätter schmal bis breit-lanzettlich, lang zu- gespitzt. Blüthenstände zahlrejeh. Blüthen weiss oder rosa. — Häufig. — Hierzu gehört nach Schuster f,viridis Sael. Herb. Mus. Fenn. ed. 2. I. 131 (1889). Stengelglieder kurz, I. natans (Schröter Veg. Bodensee II. 51 [1902]). Stengel frei schwimmend, die Knoten sehr dick, durch Markzerreissung hohl, mit zahlreichen Wurzeln. — So in Seen, ziemlich selten, 2. pseudodanubialel) (Schuster a.a.0.[1907]). Stengel aufsteigend, reich verzweigt, braun. Knoten weniger stärk angeschwollen, ge- b. S 1) Von wevöo.falsch- und danubiale s, S. 819 Fussn, 2. 816 3. Polygonaceae. nährt. Blätter aus breitem eiförmigem Grunde stumpflich bis schwach zugespitzt,. Blüthen schmutzig-rosa. — An sandigen Orten. 3. amaranmtifolium (Schuster a. a. O. [1907)). Stengel nieder- liegend bis aufsteigend mit sehr kurzen Stengelgliedern. Blätter rundlieh bis verkehrt-eiförmig, bis 4 em breit, stumpflich, an der Spitze ausgerandet. — Auf feuchtem sandigem Boden, . pallidum (Fries Mant. II. 24 [1839]. Beck in Rehb. Ie. XXIV. 76 [1906]. — P. pallidum With. Arr. Brit. pl. I. 669 [1789]. — P. lapath. var. album A. Br. Flora VII. 361 [1824]. — P. lapathifol. var. arenärium Schur Exs. nach Beck a. a. OÖ. — P. lapathifolium glomerätum Beckh. Fl. Westf. 775 [1893]. — P. nodosum y. pümilum Meisn. in Ledeb. Fl. Ross. III. 521 [1851]). Stengel niederliegend, ausgebreitet-ästig. Blüthenstände kurz oft eiförmig bis fast kugelig, die seitlichen fast sitzend, oft armblüthig. o . ovätum. Stengelglieder weniger oder nicht verdickt. Blätter oval bis elliptisch oder oval-lanzettlich, im unteren Drittel am breitesten, ziemlich plötzlich in den Grund verschmälert. Blüthenstände meist schlank eylindrisch. — Meist auf Aeckern und an Wegrändern. — P. lapathi- folium var. ovatum A. Braun Flora VII. 362 (1824). Neilr. Fl. N.-Oesterr. 297. Schinz u. Keller Fl. Schw. 154. — P. lapathif. v. latifolium Becker Fl. Frankf. I. 163 (1828). — P. lapathif. race P. nodosum Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 99 (1910). — Hierzu gehören: b. maculatum (Persicaria maculata S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II. 270 [1821]). Stengel mehr oder weniger gefleckt. c. brevifolium (brevifolia Bornm. Pl. Serb. no. 50 nach Beck a. a. O. 75 [1906]. Zapatowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 135). Blätter kürzer und breiter, d. congestum (Beck in Rehb. Ic. XXIV. 75 [1906]. Blüthenstände zahlreich, fast sitzend, gedrängt. — Wohl eine Hemmungsbildung. P. lapathifolium var. gibbosum (Chabert Bull. Soe. Bot. France XXXVIIH. 390 [1891]) hierhergehörig mit je einem kleinen Buckel auf der Mitte der Fruchtflächen bisher nur in Nord-Africa, Nach der Blüthenfarbe sind zu unterscheiden: 1. rubrum (Persicaria lapathifolia var. rubra S. F,. Gray a. a. 0. 270 [1821]. — Polyg. lapathifolium var. rubellum A. Braun Flora VII 361 [1824]. — P. tomentosum rubriflorum Beckh. Fl. Westf. 774 [1893]). Perigon rosa. 2, viride (P. lapath. v. viride A, Braun a. a. O. 363 [1824], — P. lap. ß. virescens Gren. u. Godr. Fl. France III. 47 [1855]). Perigon grünlich-weiss. — Wohl nicht erheblich verschieden ist 3, leucanthemum (Borb. Balat. Fl. 340 [1900]). Blüthen weiss, Rouy unterscheidet unter seiner Rasse P. nodosum (in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 100 [1910)): a. incrassätum. Stengel ästig, spreizend mit sehr verdiekten Knoten, Blätter gross, kurz zugespitzt. Blüthenstände büschelig- genähert. ß. erdetum. Stengel aufrecht, mit wenig verdiekten Knoten. Blätter lanzettlich, lang zugespitzt. Blüthenstände locker, nicht genähert, — Gehört wohl besser zu lanceolatum. lanceolätum, Stengel meist aufsteigend bis aufrecht, selten nieder- liegend, Stengelglieder meist weniger oder nicht verdickt, Blätter lan- zettlich bis länglich-lanzettlich, meist in oder etwas unter der Mitte am breitesten. — P., lapathifolium $. lanceolatıum A. Br. Flora VII. 362 (1824). Beck in Rehb, Ic. XXIV, 75 (z. T.). — P. lap. var. acutifolium Becker Fl. Frankf. I. 163 (1828). — P. lapath. ß. angustifolium Peterm. Polygonum, 817 Fl. Lips. 292 (1838). — P, lapath. var. agreste Schuster Mitt. Bayr. B. Ges, Erf, heim. Fl, II. 55 (1907). — Hierzu gehören eine Anzahl von Unterabarten : b. h. laxum (P. larum Rehb. Teonogr. V. 56 fig. 685 [1827] nach Beck a. a. OÖ, 76). Perigonabschnitte kürzer, daher die Blüthenstände schmäler. Wird mitunter für P, nodosum X hydropiper gehalten. — Hierzu wohl auch P. tenuiflorum Presl Delie, Prag. 67 (1822)? Nyman Consp. 637 vgl. Boiss. Fl. Or. IV. 1030, , depauperdtum (Schuster a. a. O. [1907]). Stengel niedrig, auf- steigend bis aufrecht, wenig-ästig. Blätter schmal und kurz. Blüthen- stände 1—4, rundlich-eiförmig. — Auf Aeckern, bes. zwischen Rüben und Kartoffeln. .ramösum (Schuster a. a. O.). Stengel ziemlich hoch, reicher ver- zweigt. Stengelglieder sehr lang. Blätter schmal, lang gestielt. — So besonders auf Getreidefeldern. . linieola (&. Schwarz Herb, — P. lapathif. f. linicola Schwarz Fl. v. Nürnb. Erlangen 687 [1900]. — P. lapathif. f. strietum Schuster a. a. O.). Stengel steif aufrecht, unverzweigt. Stengelglieder lang- gestreckt. Blätter unterseits öfter etwas filzig, Nur 1 endständiger Blüthenstand. — Auf Aececkern unter dicht stehenden Feldfrüchten, unter Flachs ete. — Wohl nicht verschieden ist P. pallidum $. simplex Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 99 (1910). .ruderale (Schuster a. a. O.). Aeste flach ausgebreitet oder bogig abwärts gekrümmt. Blätter lineal-lanzettlich, kurz gestielt, allmählich zugespitzt. Blüthenstand gedrungen, schmutzig roth. — So häufig auf Brachen, an Ruderalstellen ete. . minimum (Schuster a. a: O.). Pflanze nur 2—3 em hoch. Stengel- glieder nur 3 mm lang. Blätter etwa 6 mm lang und 2 mm breit, Blüthenstände sehr klein. — Hungerform sterilen Bodens. Abgemähte Pflanzen mit seitlichen Blüthenständen nennt Schuster a. a. O. f. putatum. polystächyum!) (Beck a. a. O. 76 [1906]. — FPersicaria poly- stachya Opiz Lotos II. 229 [1852] nur der Name; IV. 42 [1854]). Blüthenstände zahlreich, kurz. Tuten meist nicht gewimpert. . präsinum?2) (P. lapathifolium a. prasinum Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 135 [1908]). Niedrig, 3—4 dm hoch. Stengel meist vom Grunde ästig, aufrecht oder aufsteigend. Blätter dunkelgrün, lanzett- lich, bis 8,5 em lang und 1,6—2 cm breit. Tuten z. T. spärlich be- haart, öfter kahl. Perigon etwa 3 mm lang. — Galizien. — Hierzu 2, hümile (Zapat. a. a, O.). 2 dm hoch, vom Grunde ästig. Blätter unterseits meist spinnwebig. — Uebergangsform zu B; eine eben- solche ist . brachystäachyum5) (P. lapath. f. brach. Zapaltowicz a. a. O. 136 [1908])). Ziemlich niedrig, 3 bis fast 6 dm hoch; Stengel aufrecht, oberwärts etwas ästig. Blätter wenig breiter als bei lanceolatum, öfter unterseits mehr oder weniger spinnwebig filzig. Blüthenstände kürzer, dichter, länglieh-eylindrisch, aufrecht. Perigon meist 3,5—4 mm lang. Frucht 2,5—2,8 mm lang. — Galizien. — Hierzu 2. grandiflörum (Zapalowiez a. a. O.). Perigon 4—4,5 mm lang. 1) Von D) 3) Von Früchte 3—3,5 mm lang, z. T. dreikantig. zo/vög viel und orayvs Aechre, 2) zodowwos lauchgrün. Boayds kurz und grdyvs Aehre. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 52 18 Polygonaceae, Eine weitere hierher gehörige niedrige niederliegende Form nennt Zapat. a. a. ©. for, prostratum. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) x b. punctätum. Blätter mit Oellücken, daher durchscheinend gelb punktirt. Blüthenstände mehr gedrängt, nur 1—4, sehr kurz gestielt, niemals deutlich rispig angeordnet. Blüthen schmutzigweiss bis grün. Im Gebiete, besonders im südlichen anscheinend sehr zer- streut, die Verbreitung bleibt "näher festzustellen. P. lapathifolium b. punctatum Gremli Fl. Schweiz 7. Aufl. 356 (1893). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 185. — P. lapathi- folium ssp. punctatum Schuster Mitt. Bayr. BG. II. 56 (1907). Nach Beck (a. a. O.) vielleicht hibriden Ursprungs. — Hierzu ge- hören: 1. Blätter kahl. — Die häufigste Form mit aufrechtem Stengel, mittel- langen Stengelgliedern, die an den Knoten schwach verdickt sind, schmal- bis breit-linealischen Blättern und länglich-eylindrischen Blüthenständen nennt Schuster a. a. O, (1907) var. genwinum. b. tümidum (Schuster a. a. O. [1907]). Stengel niederliegend oder aufsteigend. Stengelglieder kurz, an den Knoten stark verdickt, Blätter schmal-lanzettlich. Blüthenstände gedrungen, 2. Blätter mehr oder weniger behaart. — Uebergangsformen zu B. a. piliferum (Schuster a. a. ©. [1907]). Stengel aufrecht bis auf- steigend. Stengelglieder lang, an den Knoten nicht verdiekt. Blätter schmal-lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde in den Blattstiel ver- schmälert, obere sitzend, alle oder doch wenigstens die untersten mehr oder weniger grau wollig behaart. Blüthenstände kurz, gedrungen. b. vestitum (Schuster a. a. O. [1907]). Stengel niedrig, steif aufrecht. Stengelglieder sehr lang. Blätter linealisch-lanzettlich, sehr schmal, alle oder nur die untersten wenigstens unterseits weiss bis graufilzig behaart. Blüthenstände sehr kurz. II. Blätter unterseits gleichmässig grün. a. viride (P. lapathifolium f, viridis Saelan Mus, Herb. Fenn. I, 131 [1889]). Blätter beiderseits grün, wie die Tuten kahl. — Hierzu: 2. latifolium (subf. latifolia Saelan a. a. O. [1889]. Blätter grösser. 3. fümidum (subf. tumida Sael. a. a. O.). Knoten verdiekt. — Häufig. b. negl&@etum. Blätter weder mit Krystallen noch mit inter- cellulären Sekretbehältern. Tuten mit stärkeren Nerven. Blüthen- stände etwas schmäler als beim Typus, rispig angeordnet, nicht mit einer endständigen Scheinähre endigend, sondern in 3 kurz gestielte Scheinähren ausgehend, von denen meist die mittlere doppelt so lang ist als die beiden andern. Blüthen schmutzig-rosa. So am seltensten. P. lapathrfolium e&. neglectum Beck in Rehb. Ice. XXIV. 185 (1908). — P. lapathifolium ssp. negleetum Schuster Mitt, Bayr. BG. I. 56 (1907). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete?) EIE Polygonum. 319 B. Blätter unterseits und in der Jugend auch meist oberseits weiss bis graufilzig behaart (vgl. auch punetatum und Uebergangsformen bei lanceolatum). Britting6ri!). Stengel niederliegend, seltener aufsteigend oder selten gar aufrecht, meist sehr ästig. Stengelglieder meist kurz, an den Knoten meist nicht stark verdickt. Blätter oft rundlich oder breit elliptisch bis oval, sehr selten schmäler, die unteren meist stumpflich, die oberen spitz, plötzlich oder etwas allmählich in den Stiel verschmälert, besonders die unteren, oft alle oberseits mehr oder weniger spinnwebig, ineist mit intensivem schwarzem bis braun- schwarzem Flecke, unterseits dicht spinnwebig weiss oder graufilzig. Tuten oft spinnwebig. Blüthenstände meist kurz, oft ährenförmig angeordnet. Früchte schwärzlich. Auf Sand und Schlick, vorzüglich an den Ufern grosser Flüsse, auch an Seeufern, auf Mauersand, an Ruderalstellen ete. oft ver- schleppt; dort aber meist unbeständig. P. lapathifolium y. Brittingeri Beck in Rchb. Ic. XXIV. 76 t. 217 fig. 4—6 (1906). — P. Brittingeri Opiz Naturalien- tausch 74 (1824) nach Beck a. a. O., der Originale sah. — Per- sicaria Brittingeri Opiz Lotos IV. 42 (1854). — Polyg. lapathı- ‚Folium var. prosträtum Wimm. Fl. Siles. 316 (1840). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 120. — P. lapathifolium var. procumbens Neilr. Fl. Wien 203 (1846). Fl. Nied.-Oesterr. 297 (1859). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 323. — P. danubiäle?) Kern. ÖBZ. NXV (1875) 254 vgl. Uechtritz ÖBZ. XXVII (1877) 413. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 1877. 176. — P. lapathifolium ß. danubiale Fiek Fl. Schles. 382 (1881). Eine sehr eigenartige und charakteristische Pflanze, die zu den Charakter- pflanzen der grossen Stromthalbetten, wo sie meist häufig ist, gerechnet werden muss. Sie nur als untergeordnete Form anzusehen, ist nicht angängig, da sie sich im botanischen Garten völlig samenbeständig erwies. — Nach der Beschreibung kaum verschieden erscheint P. pallidum (als Rasse s. S. 816) y. procumbens Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 99 (1910). — P. lapathif. incano- procumbens Desp. Fl. Sarthe et May. 222 (1838). — Dann gehört auch hierher II. deltoideum (P. pallidum deltoideum Rouy a. a. 0. [1910]. — P. lapathif. incano-deltordeum Desp. a. a. O.). Blätter dreieckig-lanzettlich, spitz, kurz, — Frankreich. Ebenso gehört vielleicht zu Brütingeri auch P., lapathifolium incanescens Saelan Mus. Herb. Fenn. I. 130 (1889). — Eine Uebergangsform zum Typus Scheint zu sein: III. Zbrucense) (P. lapathif. h. zbrucense Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 137 [1908]). Kräftig, bis 8 dm hoch. Stengel oberwärts ästig. Blätter länglich-lanzettlich, bis 1,5 dm lang und bis über 3 cm breit, ausser den obersten unterseits spinnwebig-filzig. Tuten dünn spinnwebig-behaart. Blüthen- stände zahlreich, eylindrisch, aufrecht oder schwach niekend. — Galizien. Die sehr stark gefleekte, eigentlich die typischste Ausbildung darstellende Form nannte Opiz (a. a, O. 42 [1854]) maculata. 1) S. VI 2. S. 532 Fussn, 4. 2) An der Donau (Danubius) gefunden, 3) Am Flusse Zbrucz in Ost-Galizien gefunden. 52* 820 Polygonaceae. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete nachgewiesen, aber sicher weiter verbreitet; Frankreich? Finnland? s. oben.) ?x] (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Corsica; Sardinien; Italien; Balkanhalbinsel; Kaukasus; Vorder-Asien ; Sibirien ; Ost-Indien ; Nord- und Süd-Africa; eingebürgert in Nord-, Mittel- und Süd-America; Australien.) * 1166. X 1167. P. tomentosum X nodosum s. S. 823. 1167. X 1168. P. nodosum X persicaria s. S. 824. 1167. X 1169. P. nodosum X hydropiper s. 8. 836. 1167. X 1170. P. nodosum X. mite s. S. 837 ff. ebenso: 1167. X 1171. (1172.) P. nodosum X minus (X serrul.). 1168. (6.) P. persiearia!) (plattd.: Schmachtkarn, Smattkarn, Rödschink; niederl. u. a.: Jezusgras; franz.: Persicaire; it.: Salcerella; wend.: Cerwjeny Drest; litt.: Rukszezei). (-). In der Tracht den vorigen Arten ähnlich, von ihnen hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Stengel aufrecht bis aufsteigend oder auch niederliegend, meist ästig, seltener unverzweigt, meist 3 dm bis fast 1 m hoch. Stengelglieder meist am Grunde deutlich verdickt. Blätter meist lanzettlich bis länglich- lanzettlich, stumpflich oder spitz, oft lang zugespitzt, schwarz gefleckt, meist in der Mitte am breitesten, in einen kurzen bis sehr kurzen Stiel verschmälert, meist unterseits auf den Nerven und am Rande, seltener auch oberseits kurz angedrückt behaart. Tuten eng anliegend, kurzhaarig, ziemlich lang gewimpert. Blüthenstände (Schein- trauben) end- und seitenständig, oft rispig angeordnet, gestielt, aufrecht, mässig lang, länglich bis eylindrisch, stumpf, dicht oder unterwärts etwas locker. Wickeln am Grunde stets mit kurz gewimperten Tuten. Blüthenstiel stets drüsenlos, kürzer als das Perigon. Perigon 2—3 mm lang, stets ohne Drüsen, meist rosa, seltener weiss, seine Nerven zur Fruchtzeit nicht hervorragend. Staub- blätter 6, seltener 7 oder 8. Griffel mit 2 spreizenden Narben. Frucht beiderseits flach oder auf einer Seite gewölbt, 2—2,5 mm lang, etwa so lang wie das Perigon, spitz, glatt, schwarz, glänzend. Wie die vorigen Arten, in den meisten Theilen des Gebietes gemein. Steigt in Wallis bis etwa 1360 m (Jaccard 312), in Tirol bis 1640 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 97), in Bayern bis 1030 m (Prantl 165), in Ost-Ungarn bis 460 m (Kerner ÖBZ. XXV. 255). Auch auf den Nordseeinseln. Bl. Juli bis Herbst. P. Persicaria L. Spee. pl. ed. 1. 361 (1753). A. Braun Flora VII. 360 (1824). Koch Syn. ed. 2. 711. Gren. u. Godr. Fl. France III. 47. Boiss. Fl. Or. IV. 1030. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl, 273. 3eck in Rehb. Ic. XXIV. 73 t. 214 fig. 1—7. Nyman Consp. 637, Richter-Gürke Pl. Europeae II. 119. — P. Persicaria «. latifölia 1) S, S. 808 Fussn, 3, Polygonum, 821 % Roth Tent. Fl. Germ. I. 173 (der Name) IJ. 1. 452 (1789). — Persicaria mitis Gilib. Exere. phyt. II. 431 (1792). — Polygonum maculätum Raf. in Fl. Ludovic. 29 (1817) — Persicaria pusilla, Pers. incana und P. maculosa S. F. Gray Nat. Arr. Brit. Pl. II. 269 (1821). — Pers. salicifölia, Pers. interrupta S. F. Gray a. a. O. 270 (1821). — Polygonum rivuläre Roth Enum. pl. Germ. II. 185 (1827) „Nuces fere omnes triquetrae“. — Pentalis Persicaria Rafin. Fl. Tell. III. 14 (1836). — Polygonum Persicaria P. immaculätum Peterm. Fl. Lips. 292 (1838). — P. Persic. «. densiflörum Neilr. Fl. Wien 203 (1846). Fl. Nieder-Oesterr. 296. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 164. Duftschm. Fl. Ob.-Oest. II. 1. 385. — Persicaria vulgaris Webb u. Moqg. in Webb u. Berth. Phyt. Canar. III. 219 (1836—47). — Polyg. Persie. var. vulgaris Kittel Taschenb. 3. Aufl. 303 (1853). — Polyg. nilötieum‘) Meisn. in DC. Prodr. XIV. 119 (1856). — Persicaria pulicarioides Montand. Fl. Jura. sept. 209 (1856), — Polyg. Persicaria «a. typieum Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 386 (1897). Weitere Volksnamen sind nach Maly briefl,: Flobkraut, Flohknöterich; franz. : Pelingre; kroat.: Lisac; bulgar.: Praskovce; rumän.: Jerba rosie, J. purecilor, Der Geschmack des Krautes ist fade. Gleichfalls sehr veränderlich; die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A, Blätter unterseits nur kurz angedrückt behaart. I. Stengel aufrecht oder aufsteigend, selten niederliegend. a. Blätter länglich bis breit-lanzettlich. 1. biförme. Pflanze gross und kräftig. Stengelglieder meist vom Grunde mehr oder weniger stark verdickt. Blätter gross, breit-lanzettlich, lang zugespitzt, mit oder ohne Flecken. Blüthenstände mehrere, lang gestielt, rispig angeordnet. Perigon meist rosa. — Auf feuchtem Boden nicht selten. — P. Persicaria ß. biforme Fries Novit. Fl. Suec. Mant. II. 28 (1839). Beck in Rchb. Ice. XXIV. 73. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 119. — P. biforme Wahlenb. Fl. Suee. I. 242 (1824). — P. Persicaria 8. elätum Gren. u. Godr. Fl. France III. 48 (1855) elata Pospich Fl. Oesterr. Küstenl. I. 336. — P. Persicaria ß. elatius Meisn. in DC. Prodr. XIV. 118 (1856). — P. Persicaria f, ereetum Glaab DBM. XI. 23 (1894). — Hierzu gehören: b. maculösum (DC. in Lam, u. DC. Fl. Franc. III. 366 [1805]. Beck a. a. O.). Blätter mit dunklem Fleck. ec. rubellum (A. Braun Flora VII. 360 [1824]). Blüthen purpurn. Wohl auch hierher zu stellen ist (vielleicht ein Bastard mit P. tomentosum?): d. Lithuänieum (lithuanieum Zapat. Consp. Fl. Galie, erit. II. 133 |1908)). Bis über 4 dm hoch. Stengel aufrecht oder aufsteigend. Blätter dunkelgrün, dieklich, lanzettlich, bis fast 1 dm lang und 1,5 em breit, in der Mitte am breitesten, allmählich zugespitzt, einige am Grunde mehr oder weniger abgerundet, mitunter z. T. unterseits mit spärlichen Drüsen. Perigon grünlich-weiss oder rosa, mit spärlichen Drüsen, 3 mm lang. Frucht 2,5 mm lang, linsenförmig, an einer Seite convex oder oft dreikantig, glatt, glänzend. — Galizien, 2. agreste. Meist niedriger. Stengel aufrecht oder aufsteigend, selten niederliegend. Blätter kleiner, länglich-lanzettlich, oft an der Spitze ab- 1) Am Nil gefunden. 822 Polygonaceae, gerundet, meist nur unterseits auf den Nerven und am Rande kurzhaarig. Blüthenstände kurz gestielt, meist kurz. — So auf Feldern, auf Aeckern, an KRuderalstellen, auf trocknerem Boden nicht selten, meist so am häufigsten. — P. Persicaria «a. agreste Meisn. in DC. Prodr. XIV. 118 (1856). Beck a. a. O. 74. Richter-Gürke P]. Eur. II. 119. — P. Persi- caria a. genuina Gren. u. Godr. Fl. France III. 48 (1855) z. T.? genuina Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 74. — P. serötinum Ten. Syll, Fl. Neap. App. 566 (1831)? — P. Persicaria ß. serotinum Arcang. Comp, Fl. It. 581 (1882). — Hierzu gehören: b. depauperdtum (Meissn. in DC. Prodr. XIV. 118 [1856]. — P. minus Lag. nach Meissn, a. a. O.). Niedrig, meist nur fingerlang, fast unverzweigt. Blüthenstand einzeln endständig, fast kugelig-eiförmig. — An dürren Orten, Hungerform,. — Nicht viel verschieden ist c. brachüjstachys!) (Lauge in Herv., Rech, Fl. Loire 49 [1885]). Blüthenstände eiförmig. d. subglabrum (Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 133 [1908)]). Tuten am Stengel fast kahl, sehr spärlich behaart. Eine Form mit dünnen Scheinähren erwähnt Areangeli (Consp. Fl. It. ed. 2. 201 [1894]) als b. tenuijlorum (nicht Presl!). b. Blätter schmäler. angustifölium. Blätter schmal-lanzettlich, beiderseits lang ver- schmälert. — Selten. — P. Persicaria angustifolium Beckh. Fl. Westf. 773 (1893). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 73. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 120, — — Eine sehr eigenartige und charakteristische Form. — Wohl nicht wesent- lich verschieden ist . longeeiliata Opiz nach Rohlena Sitzb. Böhm, Ges. Wiss. 1912 No. I. 104, ebenso: 2. Podölicum (podolicum Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 133 [1908]). Blätter lanzettlich, sehr (bis fast 1,5 dm) lang und 2 cm breit. — Galizien, II, Stengel niederliegend, seltener etwas aufsteigend, ruderäle. Meist niedrig, seltener kräftiger, ausgebreitet ästig. Blätter oft angedrückt kurzhaarig. — So auf Aeckern, an Ruderalstellen, auf feuchterem Sandboden, nicht selten. -- P. Persicaria y. ruderale Meisn. in DC. Prodr. X1V. 118 (1856). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Beck in Rchb, Ile. XXIV,. 74. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 119. — P. ruderale Salisb. Prodr. 259 (1796). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 98 (1910) als race. — P. Persicaria var. repens und prostratum Breb. und der Französischen Schriftsteller nach Camus, Richter-Gürke a. a. O., Beck a. a. O., Rouy a. a. O, B. Blätter unterseits weisslich-filzig. tomentdllum. Stengel meist niederliegend, seltener aufrecht, — Scheint sehr selten und bedarf der Beobachtung. — P. persicaria 6. tomentellum Beck in Rehb, Ic. XXIV,. 74 (1906). — P. Persicaria y. incanum Gren, u, Godr, Fl. France III. 48 (1855). Beekh. Fl. Westf, 773. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl, 273. — Wohl auch var. albicomum Borb. Balat. Fl. 34 (1900). — Hierzu: II. alböscens (Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 98 [1910]). Blätter beiderseits weiss-wollig. Viviparie erwähnt Tenore (Syll. 195), die Zweigestaltigkeit der Früchte Boissier Fl. Or. IV. 1050. P. pannönieum?) Simonk. Termösz. füz. II. 147 (1878) scheint nach Beck (in Rehb. Ice. XXIV., 74 [1906]) eine hierhergehörige Form zu sein, bei der die Hoch- blätter des Blüthenstandes nicht oder nur sehr klein gewimpert erscheinen, War früher als Herba Persicariae offieinell (Dragendorff 192). !) Von Aoayös kurz und ordyvs Achre, 2) S, I. 8. 140 Fussn, 1; 2. Aufl. S. 213 Fussn. 1. Polygonum. 323 (Skandinavische Halbinsel; Faer-Oer; Britische Inseln ; Frankreich; Spanien; Corsica; Sardinien; Italien; Sieilien; nördlichere Balkanhalb- insel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Vorder-Asien; Sibirien; Central-Asien; Ost-Indien; Nord-Afriea; Nord-America; Süd- America.) ES 1166. X 1168? P. tomentosum X persicaria? s. S. 821, 824. 1167. X 1168. P. nodosum X persicaria s. unten. 1168. X 1169. P. persicaria X hydropiper | 1168. X 1170. P. persicaria X mite s. 8. 836 ff. 1168. X 1171. P. persicaria X minus | Bastarde. SPERLYER 1167. X 1168. P. nodöosum X persieäria. (.). Wie folg. wegen der Aehnlichkeit der Erzeuger oft schwer kenntlich. Blätter meist lanzettlich bis schmal-lanzettlich, lang gestielt, meist schwarz ge- fleckt. Tuten bald locker, bald enger anliegend, mit gemischten kurzen, feinen und längeren Wimperhaaren. Achsen der Scheinähren meist drüsig. Blüthen meist rosa. Blüthenstände von wechselnder Gestalt. Mit den Erzeugern selten, aber wohl öfter übersehen. Deutschland! Schweiz. P. nodosum X persicaria A. u. G. Syn. IV (1913). — P. lapathi- ‚folio-Persicaria Gren. in Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (1855). — P. Persicaria X lapathifolium Figert ABZ. I. 30 (1895) der Name. — P. lapathifolium X persicaria Vayreda Pl. Not. Madr. 149, 186 (1880) nach Schuster Mitt. Bayr. BG. II. 58. Beck in Rchb. Ice. XXIV. 186. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 120 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81, Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 103 — P. lenticuläre Hy Bull. Soc. Bot. France LVI. 544 (1909). (Verbreitung bleibt festzustellen; Frankreich; Spanien.) ?%] A... mi, Die 1166. X 1167. P. tomentosum X nodöosum. ©. Bei der grossen Aehnlichkeit und WVeränderlichkeit der Erzeuger oft schwer kenntlich, meist aber durch die sehr ungleiche Vertheilung der Drüsen an den Blüthenstielen und am Perigon recht ausgezeichnet. Das meist hell- bis schmutzig-rosa gefärbte Perigon, dessen einzelne Zipfel oder Spitzen oft grünlich oder aber auch leb- hafter rosa sind, ist fast stets mehr oder: weniger drüsig, meist aber sind schon die einzelnen Blüthen einer Scheintraube mit einer sehr verschieden grossen Zahl von Drüsen besetzt, öfter sind einzelne oder auch Theile einer Blüthe fast kahl. 824 Polygonaceae, Mit den Erzeugern anscheinend nicht selten. P. tomentosum X nodosum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. lapathifolio-nodosum Rehb. Fl. Germ. exe. 572 (1832). — P. tomen- toso-lapathifolium Beckhaus Fl. Westf. 774 (1895). — P. lapathi: Folium X tomentosum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 121 (1897). Von drüsenarmen resp. verkahlenden Formen des P. tomentosum und ähn- lichen etwa eine scheinbare Zwischenstellung zwischen den beiden Erzeugern ein- nehmenden Pflanzen durch die in allen Theilen wechselnde Diehtigkeit der Drüsen- bekleidung, die sehr ungleiche Grösse der einzelnen Drüsen ete. verschieden und eben dadurch als Bastard kenntlich (vgl. auf S. 566). Aendert naturgemäss stark ab; bemerkenswerth erscheinen : B. sublapathifolium (P. tomentoso-lapathifolium a. sublapathifolium Beckh. Fl. Westf. 775 [1893]). Blüthenstiele und Perigon mit wenigen Drüsen, C. subtomentösum (P.toment.-lapath. 8. subtomentosum Beckhaus a. a. O. [1893]). Blüthenstiele und Perigon stärker drüsig,. — Hierzu gehören: II. pseudonodosum (P. lapathifolium var. pseudonodosum Gremli Neue Beitr, Fl. Schweiz III. 24 [1883]). Blätter unterseits z. T. grün, z. T. spinnwebig- filzig. Blüthenstände schlank, risepig angeordnet. Blüthen meist roth, sehr drüsig,. — Zerstreut, III. Baumgartenidanum!) (P. Baumgortenianum Schur Enum. pl. Transs, 584 [1866)]). Stengel aufrecht bis niederliegend, wenig bis stark ästig. Stengel- glieder nieht oder schwach verdiekt. Blätter länglich-lanzettlich bis lanzett- lich, beiderseits verschmälert, unterseits zumeist mehr oder weniger spinn- webig-weiss- oder grau-filzig, selten auch z. T. oberseits etwas spinnwebig, dort meist nur auf den Nerven und am Rande angedrückt-kurzhaarie, Blüthen- stiele und Perigonabschnitte reichlich drüsig oder die inneren Abschnitte bis fast kahl. — Wohl nicht selten. — P. tom. f. ylabescens Zap. Sprav. fiz. XXIV? (Verbreitung des Bastards: Wohl überall innerhalb des Verbreitungs- gebietes der Erzeuger.) * 1166. x 1168? P, tomentösum X persicaria? 2]. Hierher gehört viel- leicht das S. 321 beschriebene P. persicaria var. Lithuanicum. 2. Blüthenstände locker und schlank. Gesammtart P. hydropiper?) (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274 [1898]. — Larxiflöora Schuster Mitt. Bayr. BG. München 1. 58 [1907]. — No. 1169— 1172). In Europa ausser unseren Arten noch P. foliosum (H. Lindberg Meddel, Soc, Faun. Fl. Fenn. XXVII. 3. t, fig. 1, 2 [1900]. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 72). Dem P, minus nahe verwandt, verschieden durch: Stengelglieder am Grunde mehr oder weniger verdiekt. Blätter sehr schmal, linealischh, nur 2—5 mm breit, Tuten mit sehr kurzen, nur etwa 0,4 mm langen Wimperhaaren. Scheintrauben schmal, fadenförmig. Untere Wickeln in Blattachseln. Früchte 1,6—1,75 mm lang. — Bisher nur im nördlichen Schweden und in Finnland beobachtet, a. Perigon drüsig punktirt, 4- (selten 3- oder 5-) theilig. 1) S. II. 1. S. 437 Fussn. 4; IV. S. 313 Fussn. 3, 2) Zuerst bei Dalechamp, von Ödwoe Wasser und piper Pfefler, Diese Art trägt den Namen wegen ihres scharfen pfefferartig-brennenden Krautes, welches ohne Zweifel giftige Eigenschaften hat. Polygonum. 825 1169. (7.) P. hydroöpiper!) (Wasserpfeffer; plattd.: Schmacht- karn, Smattkarn, Bitterkrud; niederl.: Waterpeper, Bittertong; wend.: Scipaty Drest). C). Wurzel öfter zuletzt fast holzig, derb. Stengel meist aufrecht oder meist aufsteigend, oft am Grunde niederliegend und dann an den Knoten wurzelnd, meist schon am Grunde ästig, meist 3 bis 6 dm hoch, grün oder oberwärts purpurbraun überlaufen. Blätter länglich-lanzettlich, beiderseits verschmälert, meist 3 bis 6 em lang und 0,7—1,5 em breit, stumpflich oder spitz, oft drüsig punktirt, oft schwarz gefleckt, am Rande ganz oder undeutlich, oft un- regelmässig klein wellig, dort mit kleinen Haaren, unterseits kahl oder mit ganz kurzen Haaren, sehr kurz aber deutlich gestielt. Tuten ziemlich kahl, kurz gewimpert. Blüthenstände schlanke, dünne, meist etwa 4—6 em lange Scheintrauben, unterbrochen, oft nickend, nur unterwärts beblättert; obere Blüthen mit gestutzten meist nicht ge- wimperten Tuten. Blüthen klein; Perigon 3--4 mm lang, seine Ab- schnitte stumpflich, grünlich, an der Spitze röthlich-weiss bis rosa oder weiss, mit zahlreichen fast goldgelben Drüsen. Staubblätter 6, selten 8. Griffel 2—3, aufrecht. Frucht eiförmig-elliptischh auf der einen Seite flach, auf der andern stark gewölbt, höckerig-rauhı 2,5—3,5 mm lang. An Gräben, auf feuchten Waldstellen, in Dorfstrassen fast im ganzen Gebiete nicht selten, auch auf den Nordsee-Inseln. Steigt in Wallis bis 900 m (Jaecard 312), in Tirol bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 98), in Bayern bis 1130 m (Prantl 165), in Friaul bis 1100 m (Gortani II. 141). Bl. Juli bis Herbst. P. Hydropiper L. Spee. pl. ed. 1. 361 (1753). A. Braun Flora VII 356 (1824). Koch Syn. ed. 2. 712. Gren. u. Godr. Fl. France III. 49. Boiss. Fl. Or. IV. 1029. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 388. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 69 t. 211 fig. 1—6. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 100. Nyman Consp. 638 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. I. 116. — Persicaria acris Gilib. Exere. pbyt. II. 431 (1792). — Polygonum gräcile Salisb. Prodr. 259 (1796). — P. glandulösum Poir. in Lam. Eneyel. VI. 149 (1804). — P. acre De Cand. in Lam. u. DC. Fl. France. III. 234 (1805). — Pentalis Hydropiper Rafin. Fl. Tell. IH. 14 (1836). — Persicaria Hydropiper Opiz Sezn. 72 (1852). — Persı- caria wrens Montand. Fl. Jur. sept. 269 (1856). — P. podophyllum Gandog. Herbarium nach Schuster Mitt. Bayr. BG. II. 55 (1907). Fast stets ist ein rothbrauner Ring unterhalb der Tuten bei dieser Art charakteristisch. Een Mg) eingesenkte epidermale Drüsen s,. Litschauer (ÖBZ. LVII [1907] Weitere Volksnamen sind: ital.: Cuocieulo, Cueitali; kroat.: Paprac, Lisac (Maly briefl.); rumän.: Piperubröstei. Aendert gleichfalls ziemlich erheblich ab. — Die Formen gliedern sich in folgender Reihe: 1) S. S, 824 Fussn. 2. 826 Polygonaceae. A. Blätter breit-lanzettlich. I. Blätter stumpflich oder spitz. a. vulgäre. Stengel meist aufsteigend, oft am Grunde wuızelnd. Blätter meist beiderseits lang verschmälert, im mittleren Theile am breitesten, die stengelständigen meist 1,5—3 cm breit, oft schwarz gefleckt. Tuten meist mit entfernten Wimpern. — Die häufigste Form. — P. Hydropiper a. vulgare Meisn. in DC. Prodr. XIV. 109 (1856). Beck in Rehb, Ie. XXIV. 69. — P. Hydropiper a. genuinum Beckh. Fl. Westf. 771 (1893). — Hierzu gehören: 2. latifolium (Schur Enum,. pl. Transs. 585 [1866]). Blätter eiförmig- lanzettlich, länger als ihr Stengelglied, am Rande rauh gewimpert. Stengel meist kräftiger, ästig, purpurn überlaufen. Blüthen roth. — Nieht selten, . radicans (Schur a.a. ©. [1866]). Stengel lang niederliegend, wurzelnd, Blätter meist Jänglich bis länglich-lanzettlich, sehr kurz gestielt, oft zu- gespitzt. Blüthen meist grünlich-weiss, — So an ausgetrockneten Gräben, Teichen ete., auf Schlamm, ramosissimum (Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 128 [1908)). Bis etwa 4 dm hoch, Stengel fast vom Grunde an sehr ästig. .simplex (Zapal. a. a. O.). Meist niedrig, unverzweigt mit nur einer Scheintraube, Carpäticum (Zapal. a. a, O. 128) 3—4 dm hoch. Blätter derber. Tuten kürzer gewimpert, die des Blüthenstandes ohne Wimpern. Blüthen purpurn. — Karpaten. — Hierzu bei Zapal. a. a. O. 129: b. irramösum. Stengel unverzweigt, nur eine Scheintraube tragend. ec. nanum. Niedrig, Stengel unverzweigt, Blüthenstand armblüthig. — Hungerform. eciliatum (-a Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 [1889]. Tuten ganz ungewimpert, Durch die Ausbildung der Blüthen und Blüthenstände sind aus- gezeichnet: b. densiflorum (A. Braun Flora VII. 356 [1824]. Bluff u. Fingerh, Comp. 509. Klett u. Richter Fl. Leipz. 354 [1830]. — P, Hydr. var. nodosum Tausch Fl. Bohem. exsice. No. 1292 z. T. — P. intermedium Kit. Linnaea XXXII. 363 [1863]? nach Beck in Rehb, Ie. XXIV. 70). Wickeln der Scheintrauben viel- (meist 4—6-) blüthig. Schein- trauben kürzer dieker und dichter, fast eylindrisch. Fruchtstiele die Frucht oft überragend. — Stengel meist hoch, reichlich ästig. Blätter breiter. — Auf gutem Boden, ziemlich selten. c. brachjstachys!) (Lange in Hervier, Rech. Fl. Loire 43 [1885]). Scheintrauben am Grunde locker, oval stumpf, kurz gestielt. — Selten. d. tenuwe (Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II, 128 [1908]. P. H. ß. paueiflorum Lange Bot. Tidskr. III 89 nicht Klett u. Richter. Zierlich, wenig ästig, hoch. Wickeln an den Scheintrauben iblüthig, daher die letzteren sehr dünn, wenigblüthig. Perigon meist grünlich-weiss, bis 4 mm lang. e. remoötum (Zapal.a.a.O.). Gleichfalls zierlich. Aestig. Scheintrauben sehr verlängert, ihre Wiekeln 3—5 blüthig, die unteren bis 3 cm ent- fernt, die oberen genähert, Perigon meist grün-rosa, bis 4 mm lang. S. mieränthum?) (Zapat. a. a. O. 129 [1908]). Hoch. Perigon kleiner, meist 2,5—3 mm lang, grünlich weiss, Wickeln meist 1 blüthig. I) Von Agayös kurz und ordyvs Achre. 2) Von wıxoös klein und dvdog Blüthe, Polygonum. 827 9. Nivrensel) (nivrense Zapal. a. a. O. 129). Hoch, Blätter bis fast 1 dm lang und über 2 cm breit. Perigon kleiner, 3—3,5 mm lang, am Rande purpurn, 5—4theilig. Staubblätter meist 4, Narben 2, einzeln 3, Frucht 3 mm lang, deutlich, das Perigon überragend. b. acutifölium. Blätter oval, sehr lang zugespitzt, in der Nähe des Grundes am breitesten, in den Grund zusammengezogen oder abgerundet. — Selten, — P. Hydropiper ß. acutifolium A. Braun in Flora VII. 356 (1824) nach Beckhaus Fl, Westf. 771 (1893). Beck in Rehb. Ic. XXIV, 70, II. Blätter an der Spitze stumpf. obtusifölium, Stengel meist niedrig, ausgebreitet ästig, am Grunde meist niederliegend, Blätter klein, länglich-eiförmig bis keilförmig-verkehrt- eiförmig. Scheintrauben in allen Blattachseln, die endständigen kurz, arm- blüthig. — Sehr zerstreut. — P. Hydropiper y. obtusifolium A. Braun Flora VII. 356 (1824). Bluff u. Fingerh. Comp. I. 509 (1825). Meisn. in DC. Prodr. XIV, 109. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 70. — P. Hydropiper $. paueiflorum Klett u. Richter Fl. Leipz, 354 (1830). — P. obtusifolium Schur Verh. Siebenb. Ver. Nat. IV. 64 (1853). — P. hecasanthum”?) Schur Enum. pl. Transs. 585 (1866). — P. aviculari- Hydropiper Wilms in Beckh. Fl. Westt. 771 (1893). B. Blätter sehr schmal. angustifölium. Pflanze meist klein. Stengel mehr oder weniger nieder- liegend. Blätter klein, linealisch-lanzettlich. Blüthenstände armblüthig. — Selten, wohl meist Kümmerform. — P. Hydropiper ß. angustifolium A. Braun Flora VII. 357 (1824)” Bluff u. Fingerh. Comp. I. 510. Beck in Rehb. Ie, XXIV. 70. — P. angustifolium Duval in Hoppe Taschenb. 1799. 151. — P. hydropiper f. uliginosa Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 (1889). Bei allen Formen treten folgende Farbenspielarten nicht selten auf: l. viridialbum (A. Braun Flora VII. 356 [1824]. — P. Hydr. a. viride Schur Enum, pl. Transs. 585 [1866]. — leucanıhum 3) Opiz Exsice, nach Beck in Rehb. Ie. XXIV. 70 [1906]. Blüthen grünlich-weiss. l. viridirubellum (A. Braun a. a. O. — P. Reichenbachiüit) Hoffmann Exsiee. nach Eeck a. a. O.). Blüthen mehr oder weniger rosa. P. axilläre Rigo in Huter Enum. pl. exs. 1885 nur der Name. — P. mite- Persicaria A, Kern. Fl. exs. Austr.-Hung. no. 1832. Schedae V. 79 (1888) aus Nord-Italien: Cisano (Rigo) hat Beck (in Rchb. Ice. XXIV. 33) eingehend unter- sucht und gefunden, dass es sich nur um eine P. hydropiper f. putätum oder doch jedenfalls nur um eine Form des P. hydropiper mit meist stumpfen eiförmig-lan- zettlichen unteren Blättern und kaum entwickeltem Endblüthenstande handelte. War früher als Mercurialis terrestris offieinell und stellt wohl das Crataeogonon des Plinius (XXVII, 40) dar, welches von Eheleuten mit Wein getrunken männ- liche Nachkommenschaft sichern soll. (Nördliches Europa mit Ausnahme der arktischen Zone und Island; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; Mittel- und Süd-Russland; Kaukasus; Vorder-Asien; Sibirien; Nord-Africa; Nord-America.) * 1166. X 1169. P. tomentosum X. hydropiper s. S. 834. 1) Nach dem Fundorte Niwra, Kreis Czortköw in Galizien. 2) Von £sa0rog jeder und &vdog Blüthe. 3) Von Aevxög weiss und dvdog. 4) 8. II. 1. S. 215 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: Ludwig Reichen- bach, * 8. Jan, 1793 Leipzig + 17. März 1879 Dresden. Gärtner R., * 3. Jan. 1823 Dresden 7 6. Mai 1889 Hamburg. UN 823 Polygonacenae. 1167. X 1169. P. nodosum X hydropiper \ , Ss. 836 ff 1168... %X°1169. P.yericaria, X Iydropwer]) — ua 1169. X 1170. P. hydropiper X mite s. S. 833. 1169. X 1171. (X 1172.) P. hydropiper X minus (X serrul.) s. 8. 834 ff. 8. Perigon nicht oder nur sehr schwach drüsig-punktirt, 5 theilig. $ Blätter am Rande nicht fein gewimpert-gesägt. 1170. (8.) P. mite. (-). In der Tracht der Leitart ähnlich, meist niedriger, gewöhnlich 1,5 bis fast 6 dm hoch, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Wurzel und Stengel meist dünn, letzterer aufrecht oder am Grunde niederliegend und an den Knoten wurzelnd, grün oder roth überlaufen. Aeste schlank, schräg aufrecht bis wagerecht abstehend, aber etwas hängend, Blätter länglich-lanzettlich, von der Mitte nach beiden Seiten allmählich verschmälert, öfter kurz gestielt, am Rande oder unterseits auf den Nerven kurz angedrückt behaart, stumpf oder stumpflich, meist etwa 4—10 cm lang und fast 1—2 cm breit. Tuten kurzhaarig, lang gewimpert. Untere Wickel der Scheintrauben achselständig, obere mit an der Mündung kurz gewimperten Tuten, 2—4blüthig. Blüthenstiele kürzer bis länger als die Frucht. Blüthen meist röthlich. Perigon 3—3,5 mm lang, zuweilen mit einzelnen Drüsenpunkten. Frucht undeutlich punktirt, spitz, 3 mm lang, selten dreikantig; glatt, fast schwarz, glänzend, An ähnlichen Orten wie vorige, an Gräben, feuchten Orten etc. meist gesellig, stellenweise weniger verbreitet als die vorhergehende und folgende Art; fehlt auf den Nordsee-Inseln. Steigt in Wallis bis 1000 m (Jaccard 312), in Bayern bis 680 m (Prantl 165), in Ost-Ungarn bis 400 m (Kerner ÖBZ. XXV. 255). Bl. Juli—Herbst. P. mite Schrank Bayr. Fl. I. 668 (1789). Koch Syn. ed. 2. 712. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 110. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 70 t. 212 fig. 1—6. Rouy in Rouy und Foucaud Fl. France XI. 101. Nyman Consp. 638. Suppl. 272. Richter- Gürke Pl. Eur. HU. 117. — P. Persicaria p. L. Spec. pl. ed. 2. 518 (1763)? — P. hybridum Chaubard in St. Amans Fl. Agen. 163 (1821)?? — P. dibium Stein in A. Braun Flora VII. 357 (1824). Gren. u. Godr. Fl. France III. 48. — P. Braunit‘) Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. I. 509 (1825). — P. laxiflörum Weihe Flora IX. 746 (1826). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 387. — P. minus y. lawı- florum Klett u. Richter Fl. Leipz. 355 (1830). Neilr. Fl. Wien 203 (1846). Celak. Prodr. Fl. Böhm. 165. — P. alpinum Schur Verh. Siebenb. Ver. Nat. II. 170 (1851) nicht All. — Persicaria lazxiflora Opiz Sezn. 72 (1852). — Polygonum Hwydropiper b. mite Kittel Fl. Deutschl. 3. Aufl. 303 (1853). — P. paludosum Schur Enum. pl. 1) S. I. 8. 40 Fussn. 1, 2. Aufl. S. 62 Fussn, 1; IV. 8, 52 Fussn. 2. ’ Polygonum. 829 Transs. 585 (1866). — P. Schürii!) Fuss Fl. Transs. 560 (1866). — Persicaria dubia Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon. NS. XVII. 146 (1869). Die Pflanze schmeckt nicht scharf, wie vorige, oft aber schwach bitter, Im Ganzen weniger veränderlich als die vorigen. — Nach der Tracht unter- scheidet man: A, patens (Beck in Rehb. Ice. XXIV. 71 [1906]. — P. dubium palens A. Braun Flora VII. 357 [1824]). Aeste und Blätter weit abstehend, lebhaft grün. — Hierzu: II. umbrösum (f. umbrosa Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 [1889]). Stengel verlängert, zierlich. Blätter dünner. B. reetum (Beck a.a.0. — P. dub. rectum A. Br. a.a. 0. — P. mite f, erccta Glaab DBM. XII. 23 [1894]). Aeste aufrecht. Blätter gelbgrün. — Hierzu: II. litoradle (-is Saelan Herb. Mus. Fenn I. 131 [1889]). Stengelglieder kürzer. Blitter dieker, aufrecht, röthlich. — Wohl auch bei uns. C. simplex (Beck a. a. ©. — P. dub. simpl. A. Br. a. a. Ö.). Stengel unver- ästelt D. uliginosum (Beck a. a, ©. — P. dub. ul. A. Br. a. a. O.). Stengel sehr ästig, aufsteigend. E. ruderale (Beck a. a. O. — P. dub. rud. A. Br. a. a. O0. — P. miie f. procumbens Glaab DBM. XII. 23 [1894]). Stengel niederliegend. Nach der Blattform sind zu unterscheiden: I. latifolium (Beck a.a. 0. — P. dub. lat. A. Br.a. a. O.). Blätter kürzer oval-lanzettlich, III. angustifölium (Beck a. a. ©. — P. dub. ang. A. Br. a. a. O. — P. lari- florum $. angustifolium Peterm. Fl. Lips. 293 [1838]). Blätter schmäler als beim Typus, schmal-lanzettlich. — Wohl kaum verschieden ist f. linearifolia Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 (1889) mit schmal-linealisch-lanzettlichen bis linealischen Blättern. IV, eminens (Beck a. a. O. 71 [1906]). Obere Blätter im unteren Drittel am breitesten. Nach dem Blüthenstande erwähnt Beck: b. multiflorum (Beck in Rehb. Ie. XXIV. 71 [1906]). Scheintrauben dicker, ihre Wickeln meist 5 blüthig. Nach der Blüthenfarbe unterscheidet A. Braun (Flora VII [1824] 357) unter seinem P. dubium: «a. rubellum und ß. albidum. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; die Angaben im mittl. Russland unsicher [Schirjaeff mündl.]; Kaukasus.) 1166. X 1170. P. tomentosum X mite | 1167. X 1170. P. nodosum X mite 1168. X 1170. P. persicaria X mite | 1169. X 1170. P. hydropiper X mile s. S. 833. 1170. X 1171. P. mite X minus s. S. 831. s. S. 835 ff. 1171. (9.) P. minus. (-,. Stengel meist schlaff und zierlich, nieder- liegend oder aufsteigend, seltener aufrecht, kahl, meist 1,5—3 dm hoch. Blätter linealisch-lanzettlich bis fast linealischh aus ab- 1) 8. I. S. 271 Fussn. 1, 2. Aufl. 413 Fussn, 1. S30 Polygonaceae. gerundetem oder kaum verschmälertem Grunde bis zur Mitte gleich breit, dann allmählich verschmälert, meist 5—7 em lang und 3—5 mm breit, ganz kahl oder meist nur an den Nerven und am Rande kurz angedrückt behaart, ziemlich selten mit schwarzem Fleck. Tuten angedrückt, kurzhaarig, lang gewimpert. Schein- trauben aufrecht oder etwas nickend, öfter nicht unterbrochen, gestielt, aufrecht, meist lockerblüthig, meist 1—4 cm lang, ohne Drüsen. Staub- blätter meist 5, seltener bis 8. Frucht beiderseits gewölbt, glänzend, selten dreikantig, meist 2 bis fast 2,5 mm lang. An feuchten Waldstellen, auf Waldwegen, an und auf Dorf- strassen und Angern, in Gräben, an Bachrändern etc. zerstreut, durch fast das ganze Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln stellenweise häufig, hier und da auch nur selten z. B. an manchen Kalkgebirgen ete. Steigt in Wallis bis etwa 660 m (Jaccard 312), in Bayern bis 750 m (Prantl 165), in Ost-Ungarn bis 820 m (Kerner ÖBZ. XXV. 256), in Kärnten noch bei 1280 m (Pacher II. 46). Bl. Juli bis Herbst. P. minus Huds. Fl. Angl. I. 148 (1762). A. Braun Flora VII. 359 (1824). Koch Syn. ed. 2. 712. Gren. u. Godr. Fl. France III. 49. Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 387. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 71 t. 213 fig. 1—6. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 102. Nyman Consp. 638. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 118. — P. Persicaria ß. L. Spec. pl. ed. 2. 518 (1762)? — P. pusillum Lam. Fl. Franc. III. 235 (1778). DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 366 nur z. T. — P. strietum All. Fl. Pedem. II. 207 t. 68 fig. 2 (1783). — P. Persicaria y. angustifolia Roth a. a. O. I. 174 (1788) der Name. — P. angusti- fölium Roth Tent. Fl. Germ. II. 1. 453 (1789) nicht anderer Schrift- stelle. — P. intermedium Ehrh. Beitr. V. 78 (1790) nur der Name VI. 143 (1791) nicht Nutt. ob auch Kit. nach Roch. Bot. Reise Banat 71. Linnaea XXXIH. 363 (1863)? vgl. S. 826. — P. deeipiens R. Br. Prodr. 420 (1810). — Persicaria pusilla S. F. Gray Arr. Brit. pl. II. 269 (1821). — Pentalis minus Rafin. Fl. Tellur. III. 14 (1836). — Polygonum Persicaria y. angustifolium Neilr. Fl. Wien 204 (1846). Fl. Nieder-Oesterr. 298 (1859). — Persicaria minor Opiz Sezuam 72 (1852). — Polygonum Persicaria c. minus ÜCelak. Prodr. Fl. Böhm. 165 (1869). Weniger veränderlich, man unterscheidet: A. commüne, Stengel meist kürzer bis mittelhoch, meist am Grunde ästig. Blätter mässig gross, oft fast linealisch. Scheintrauben kurz, am Grunde kaum unter- brochen. — So am häufigsten. — P. minus «a commune A. Braun Flora VII. 359 (1824) erw. — P. strietum var. pusillum Fries Mant. II. 32 (1842). — P. minus var. procümbens Wirtgen Exsice.; Glaab DBM. XIl. 23 (1894), — P. minus 2, tjpieum Beck in Rehb. Ie. XXIV. 72 (1906). — Hierzu gehören: II. subeontinuum (Meisn, in Wall. Pl. As. rar. III. 57 [1832] in DC. Prodr., XIV. 111. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 118. — P. daphnophyllum !) Andz. nach Meisn, in DC. Prodr. XIV. 111 [1856]. — FP. mite B. strietum Fries Herb. Norm, Fase, 11). Blüthen dichter gestellt. I) Von ödpvrn Lorbeer und p6/4or Blatt. Polygonum. &3l III. minimum (A. Braun Flora VII, 359 [1824]). Zwergform. Blätter sehr klein und schmal, IV, incanescens (Wallr. Schedul. erit. 189 [1822]). Blätter unterseits grau, V. Niemiroviense!) (niemiroviense Zapalowiez Consp. Fl. Galie, erit. 131 [1908]). Blätter schmal-lanzettlich bis länglich-lanzettlich, bis 9 em lang, z. T. in der Mitte am breitesten, am Grunde abgerundet. — Galizien. — Uebergangsform zu B. Durch die Blüthenfarbe weicht ab: l. rubellum (A. Braun a. a. O. [1824]. Bluff u. Fingerh. Comp. I. 509 [1825]. — var. ruberrinum Chevalier Bull. Soc. Linn, Normand, Ser, 4. VII. 254 [1893]). Perigon purpurn, Nicht bekannt sind uns ß. declinatum Ten, Syll. 196 (1831) und 2. divaricatum K. Koch Linnaea XXII. 198. B. latifölium. Stengel meist kräftiger bis über 3 dm hoch, meist aufsteigend, oberwärts ästig. Blätter lanzettlich, im unteren Theile am breitesten. Blüthen- stände meist verlängert, dünn. — Nicht selten, — P. minus y. latifolium A. Braun Flora VII. 359 (1824). Beck in Rehb, Ice. XXIV. 72. — P. minus y. elongatum Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. I, 509 (1825). — P. minus var. elatum Fries Mant. II. 32 (1842). Marss. Fl. Neuvorp. 406 (1869). — — P. minus ß. majus Gaud. Fl. Helv. III. 43 (1828). — P. serrulätum Guss. in Ten. Fl. Nap. Prodr. App. V. 12 (1826) nicht Lag. nach Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 118. — Hierzu gehören: II. interrüptum (Meisn. in DC. Prodr. XIV. 111 [1856]. Richter-Gürke PI. Eur. II, 118). Scheinähre sehr locker, unterbrochen. III. strietum (A. Br. a. a. O. [1824]). Stengel steif aufrecht. IV. virgulatum (Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II, 131 [1908]). Aeste verlängert aufsteigend. V. elatius (Zapal. a. a. O.). Pflanze sehr kräftig, bis 7 dm hoch, Eine Spielart ist: l. albidum (A. Br. Flora VII, 359 [1824] ob auch Bluff u. Fingerh. Comp. I. 509 [1825]?). Perigon weiss oder weisslich. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Iberische Halbinsel; nördlicheres Italien; nördlichere Balkan- halbinsel; mittleres und südlicheres Russland; Kaukasus; Trans- kaukasien ; gemässigtes bis tropisches Asien; Süd-America; Australien.) 1167. (66?) X 1171. P. nodosum X mimus |\, S. 835 ff 1168. X 1171. P. persicaria X minus ann : 1169. X 1171. P. hydropiper X minus s. S. 831. 1170. X 1171. P. mite X minus s. unten. Bastard. Ale a 1170. X 1171. P. mite X minus. (-). In der Tracht meist dem P. mite ähnlich, meist kräftiger als P. minus. Blätter in der Gestalt meist dem letzteren ähnlich, aber grösser und breiter, meist länglich bis länglich-lanzettlich, bis 11 cm Jang und bis 2 cm breit, !) Bei Niemirow, Kr. Zolkiew gefunden. un un 832 Polygonaceae, meist nach dem Grunde mehr oder weniger deutlich verschmälert. Blüthen denen von P. mite ähnlich, aber etwas kleiner. Früchte drei- kantig, etwa 3 mm lang, glänzend, punktirt. Mit den Erzeugern sicher nicht allzu selten, nur oft übersehen. Angegeben z. B. aus Schlesien mehrfach! Prev. Brandenburg!! West- falen. Nieder-Oesterreich: Seebarn am Kamp (Teyber nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 186). P. miti-minus Wilms in Beckh. Fl. Westf. 773 (1893). (P. mite x minus) Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 106. — P. minus X mite Wilms nach Uechtritz Jahresber. Schles. Ges. Vaterl, Cult. 1877. 176. Beck in Rechb. Ie. XXIV. 81. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 117. — P. minori-Persicaria Wilms in Beckh. Fl. Westf. 773 (1893) nach Beck a. a. O. — P. Wilmsii!) Beck in Rehb, Ice. XXIV. 81 (1906). — P. digeneum?) Rouy a. a. OÖ. 106 (1910). Hierzu gehört: B. Hyii?). Stengel ‚aufrecht. Blätter lanzettlich, etwa 1 cm breit, breiter als bei P. minus, Früchte meist entwickelt, kaum über 1 mm lang, schwarz glänzend, wegen der Kleinheit nach Beck sicher nicht keimfähig. Bisher wohl nur in Frankreich. P. minus X mite b. P. Hyii Beck in Rehb,. Ie. XXIV. 82 (1906). — P. intermedium (P. minori-dubium) Hy Bull. Herb. Boiss. IV. App. I. 18 (1896) nicht Ehrh.u. a. (Verbreitung des Bastards: Frankreich; sicher weiter verbreitet.) EIE $s$ Blätter am Rande gewimpert-fein gesägt. 1172. (10) P. serrulatum. © (Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XIL. 101) [oder? 3 (Bonnet u. Barratte Fl. Tunis. 373). In der Tracht ete. dem P. minus ähnlich, von ihm haupt- sächlich durch Folgendes verschieden: Blätter gross, länglich-lanzettlich, sehr lang zugespitzt, am Grunde etwas zusammengezogen bis abgerundet. Blütbenstände deutlich gestielt, zierlich, lockerblüthig, ihre Wickel am Grunde mit mehr oder weniger gewimperten Tuten, niemals in Blatt- achseln. Früchte 1,5 mm lang, meist dreiseitig, sehr stark glänzend. In Sümpfen, an Gewässerrändern, im Mittelmeergebiete in der Nähe der Meeresküste; bei uns nur an der Riviera und in der Provence selten, Bl. Juli— September. P. serrulatum Lag. Nov. gen. et spec. XIV. 181 (1816). Gren. u. Godr. Fl. France III. 48. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 110. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 72. Rouy a. a. OÖ. Nyman Consp. 638 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 116. — P. scabrum Poir. in Lam. Eneyel. VI. 148 (1804)? — P. salicifolium Brouss. in Willd. Enum. 428 I) Nach Friedrich Heinrich Wilms s. III. S. 766 Fussn, 2, 2) Von dis doppelt und yered Abstammung. 3) Nach Abbe Felix-Charles Hy. * 12. Mai 1853 Mouliherne (Maine-et-Loire) (briefl.), Professor an der Universit& libre in Angers, verdient um die Flora Frank- reichs, Polygonum, 833 (1809) nicht Delile. — P. minus Ten. Syll. Fl. Neap. 196 (1831) nicht Huds. — Persicaria serrulata Webb u. Moq. in Webb u. Berth. Phyt. Canar. III. 219 (1836—47). — Polygonum strietum Meisn. Linnaea XIV. 485 (1840). — P. macrochaötum*) Mig. Linnaea XIV. 242 (1840). Aendert ab: 3, salieifölium. Blätter kürzer und breiter lanzettlich, rauh gewimpert. Tuten meist kürzer gewimpert, lockerer. — Seltener; mit dem Typus. — P. serru- latum ß. salieifolium Boiss, Fl. Or. IV. 1028 (1879). — P. salieifolium Delile Fl. Eg. 12 (1814). — P. Pseudohydröpiper Salzm. nach Meisn, in DC. Prodr. XIV. 110 (1856). (Mediterranes Süd-Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien, mit den Inseln; Balkanhalbinsel, nördlich bis Bulgarien ; südlicheres Asien; Africa; Australien; Neu-Seeland.) #1 Bastarde. 3. ee Ra 1169. X 1170. P. hydröpiper X mite. (-). In der Tracht, der Haltung der Stengel und der Gestalt der Blätter an P. hydropiper erinnernd, aber nicht mit scharfem Geschmack. Tuten meist am Rande lang gewimpert. Blüthen kleiner als bei P. hydropiper. Perigon deutlich drüsig. Früchte kleiner als bei P. hydropiper. Mit den Erzeugern wohl nicht selten und oft übersehen. P. hydropiper X mite Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 117 (1897). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 80. — P. hybridum Chaub. nach St. Amans Fl. Agen. 163 (1821)? Act. Soc. Linn. Rord. 1854. 240 vel. Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (1855). — P. Hydropiperi- dubium Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (1855). — P. ambiguum Personnat Act. Congr. Bot. 1867. 160. — P. mite Var. ambiguum Thellung in Schinz u. Kell. Fl. Schw. 2. Aufl. 2. Teil. Krit. Fl. 62 (1905) nach Beck in Rehb. Ie. XXIV. 186. — P. mite X Hydropiper Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 105. Schuster Mitt. Bayr. BG. II. 76 (1907). Die Pflanze von Chaubard ist vielfach verkannt worden und erst neuerdings von Beck (a. a. O.) eingehend untersucht worden. Selbst Chaubard hat seine Pflanze nicht richtig gedeutet und auch Rouy führt sie (Fl. France XII. 104 [1910]) wieder als P. Persicaria X hydropiper auf; Schultz (Arch. Fl. 1855. 140) und Meisner (in DC. Prodr. XIV. 110) hielten sie für P. mit. Nywan (Consp, Suppl. 271) und Gürke (in Richter-Gürke Pl. Eur, II. 116) zogen sie zu P. hydro- piper. Thellung erklärt a, a. OÖ. seine Pflanze für eine nicht hibride Zwischenform zwischen P. minus und hydropiper. Hierzu gehören : B. oleräceum. Stengel sehr ästig, mit ruthenförmigen Zweigen; diese meist aufrecht-abstehend. Blätter länglich-oval bis lanzettlich, dünn, !) Von waxo6g lang und yalrn Mähne, in der modernen Kunstsprache Borste, Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 53 s34 Polygonaceae. lebhaft grün, kahl, nuram Rande gewimpert, nicht scharf schmeckend, die der Zweige sitzend. Tuten mit angedrückten Haaren, locker an- liegend, gewimpert. Scheintrauben, locker, nickend, Perigon grünlich- weiss. Frucht eiförmig, spitz, dunkelbraun. Zerstreut und sicher oft übersehen, beobachtet in Schlesien: Liegnitz (Figert). Schweiz mehrfach. Siebenbürgen mehrfach. P. hydropiper X mite b. P. oleraceum Beck in Rchb. le. XXIV. 80 (1906). — P. laxifloro-hydropiper Schur Sert. no. 2444 (1853). — P. oleraceum Schur Enum. pl. Transs. 585 (1866). — P. Hydropiper X. mite forma 2. Figert ABZ. I. 29 (1895). Simonkai (Enum. Fl. Transs. 475) erklärt die Pflanze nur für eine Form des P. hydropiper, was jedoch wegen des nicht scharfen Geschmacks aus- geschlossen erscheint (vgl. Beck a. a. O.). (Verbreitung von oleraceum: Frankreich.) =] C. exannulätum. Mehr dem P. hydropiper ähnlich, aber der braunrothe Ring unter den Tuten fehlend. Tuten kurz gewimpert, fast kahl. Perigon rosa, spärlich drüsig. Früchte fast alle fehl- schlagend. Bisher nur in Schlesien: bei Breslau und Liegnitz (Figert). P. hydropiper X mite C. P. exannulatum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81 (1906). (Verbreitung von exannulatum: Nur im Gebiete.) EI (Verbreitung des Bastards: Frankreich [dort auch der Typus|.) *] 1169. X 1171. P. hydropiper X minus. ©. Stengel und Blätter denen von P. minus ähnlich. Scheintrauben länger, unterbrochen, Blüthen wenig grösser. Perigon spärlich oder undeutlich drüsig. Früchte oft fehlschlagend. Stengelglieder unter den Tuten oft roth überlaufen wie bei P. hydropiper. Schlesien: Liegnitz (Figert!). Prov. Brandenburg: Neumark: Driesen (Lasch). Westfalen: an der Weser (Beckhaus). Ungarn: Comitat Temes: Hidegküt, Vinga (Borbäs). P. hydropiper X minus Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 117 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 80. — P. minori-Hydropiper Lasch Linnaea IV. 426 (1829). Wilms in Beckh. Fl. Westf. 773 (1893). — P. sub-Hydropiper X minus (P. subglandulösum) Borb. Fl. Comit. Temes. 59 (1884). — P. minus X hydropiper Figert ABZ. 1. 28 (1895). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 106. — P. janoviense!) Zapal. Anzeig. Akad. Wiss. Krakau. Math. Nat. Kl. 1907 No. 6. — P. Martiniänum?) Hy Bull. S. B. France LVI. 546 (1909). — P. hungaricum Borb. Bekesv. Fl. 60 (1881) = FP. super- Hydr. X minus?? Vasv. Növ. Fl. 183 (1889). (Frankreich.) 1& 1) Bei Zalesie-Janöw bei Lemberg gefunden. 2) Bei St. Martin unw. Saumur (Maine-et-Loire) gefunden. Polygonum, 835 1169. x 1172. P. hydropiper X serrulatum. — Bisher nur in Sieilien beobachtet. P. hudropiperi-serrulatum Niecotra Prodr. Fl. Messan. 150 (1878). Nyman Consp. Suppl. 272. 1a Bo Ya Ei ; 1166. X 1169. P. tomentosum X hydropiper. ©. Stengel- glieder nicht verdickt. Blätter kurz gestielt, lanzettlich, beiderseits ver- schmälert, nicht gefleckt, nicht scharf schmeckend. Tuten weit, nicht oder kurz gewimpert. Blüthenstände kurz, schmal, denen von P. mile ähnlich, etwas dicht, wenig niekend. Blüthenstiele drüsig. Perigon grün- lich oder rosa, meist kahl. Griffel 2—3 getrennt. Frucht auf einer Seite econvex, auf der anderen concav. Aus dem mittleren Wesergebiet: Neuhaus am Solling, Höxter (Beckhaus) angegeben, aber nach Beck (in Rchb. Ice. XXIV. 80) stellt die Pflanze vielleicht nur eine Form des P. hydropiper mit unge- wimperten Tuten dar. P. tomentoso X Hwydropiper Callm& Bot. Notiser 1884, 181. — P. Hydropiperi-tomentosum Beckh. Fl. Westf. 774 (1893)? s. oben. — P. hydropiper X tomentosum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. I. 121 (1897). — P. hydropiper X lapathifolium (tomentosum) e. Callmei!) Beck in Rehb. Ic. XXIV. 79 (1906). (Schweden.) 1x1 1166. X 1170. P. tomentosum %. mite ist ohne Beschreibung, bisher nur aus Ungarn: Rakos bei Budapest angegeben. P. tomentosum X mite (P. bicolor) Borbäs ÖBZ. XXVIII (1878) 392. Ob hierher auch die von Rouy (in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 104 [1910])) als P. mite X lapathifolium aufgeführte Pflanze gehört, ist aus der Be- schreibung nicht zu ersehen. x1? 1166. x 1171. P. tomentosum X minus Borb,. exs. ist nach Schuster (Mitt. Bayr. BG. II. 59 [1907|) gleich „P. lapathifolium*. 1167. X 1169. P. nodosum X hydropiper. (). Findet sich in 2 Formen. A. Figerti?),. Blätter schwarz gefleckt, unterseits nicht drüsig, dagegen grubig punktirt. Scheintrauben sehr zahlreich, etwas locker, wenig mehr zusammengegangen als bei P. hydropiper. Perigon wenig- drüsig, hellgrün, seltener rosa. Früchte alle fehlschlagend. Schlesien: Barschdorf bei Liegnitz (Figert!). Westfalen: Beve- rungen (Beckhaus!). Provinz Sachsen: Delitzsch (0. Kuntze!). 1) Nach Hermann Alfred Callme&, * um 1860 Pastilled bei Göteborg } 9. Juni 1889 Uppsala, Lehrer daselbst (Murbeck briefl.), Verf. einiger floristischer Mit- theilungen z. B. über Carer in DBM. V (1837) und VI (1888). 2) S. II. 1. S. 422 Fussn. 1. ö 53* S36 Polygonaceae. P. hydropiper X. lapathifolium a. P. Figerti Beck in Rchb. Ic. XXIV. 79 (1906). — P. lapathifolium X Hydropiper Beckh. Jahresb. Schl. Ges. Vaterl. Cult. 1892. 87. Figert ABZ. 1 (1895) 29. — P. hydropiper X lapathifolium Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 120 (1897). — P. Hydropiper X nodosum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 104 (1910). Das öfter zu diesem Bastard gezogene P. laxum Rehb. Ie. erit. V. 56 (1827) gehört nach Beck (in Rehb. Ie. XXIV. 76) zu P. nodosum (s. S. 817). (Verbreitung von Figerti: Schweden; Frankreich.) x] B. Mötschii!). Stengel und Blätter denen von P. nodosum ähnlich. Stengel derb, an den Knoten verdickt. Blätter lanzettlich, beider- seits verschmälert, mit schwach scharfem Geschmack. Scheintrauben nach der Spitze zu dichter, mit zahlreicheren Blüthen. Perigon mit undeutlicheren Drüsen. Bisher nur mit den Erzeugern im südl. Thüringen : Grafschaft Henneberg (Metsch). P. hydropiper X. lapathifolium (nodosum) b. P. Metschii Beck in Rchb. Ic. XXIV. 79 (1906). — P. Hydropiper var. hybridum Metsch Bot. Zeitg. X. 281 (1852). — P. nodoso-Hydro- piper Metsch a. a. O. 282 (1852). (Verbreitung von Metschii: Bisher nur im Gebiete.) =] 1167. X 1170. P. nodösum X mite. ©. Stengelknoten wenig verdickt. Blätter meist lanzettlich. Tuten angedrückt schwach behaart, nicht oder kurz gewimpert. Scheintrauben cylindrisch, schmal, mehr oder weniger unterbrochen, meist aufrecht, stumpf; ihre Tuten oval, gewimpert. Blüthenstiele kahl, etwas rauh. Perigon 5theilig, nicht drüsig, mit schwachen nicht netzigen Nerven. Früchte meist fehl- schlagend, nur wenige entwickelt, fast alle linsenförmig, glänzend. Bisher nur in Schlesien mehrfach (Figert!.. Bayern: bei Alt- hegnenberg (Holler nach Schuster 76). P. lapathifolium X mite Figert Jahresb. Schles. Ges. Vaterl. Cult. 1889. 165. ABZ. I. 30, 68 (1885). — P. miti-lapathifolium Fries Mant. II. 26 (1836). Gren. Fl. Chaine Jur. 673. — P. bicolor Borb. ÖBZ. XXVIII (1878) 392 nur der Name. Rouy in Rouy u. Fou- caud Fl. France XI. 104. — P. Silesiacum?) Beck in Rchb. Ie. XXIV. 81 (1906) erw. — P. mite X lapathifolium Rouy a. a. O. 104 (1910). Hierzu gehört wohl: B. dig&neum?). Stengelglieder wenig angeschwollen. Blätter unter- seits mitunter spärlich punktiert, die oberen sehr schmal. Tuten 1) S. VI. 1. S. 608 Fussn. 1]. 2) Silesiacus, Schlesisch. 5) S. S. 832 Fussn. 2. Polygonum, 837 ziemlich lang gewimpert. Scheintrauben gedrängt, mitunter dick, unterbrochen. Perigon wenig kleiner als bei P. mite. Westfalen. P. lapathifolium X mite b. P. digeneum Beck in Rehb. Ie, XXIV. 81 (1906). — P. lapathifolium X mite Beckh. Fl. Westf. 772 (1893). (Verbreitung des Bastards: Frankreich; Schweden.) *| 1167. X 1171. P. nodösum X minus. (-). Stengel meist sehr ästig. Blätter schmal-lanzettlich, spitz. Tuten kurz gewimpert. Schein- trauben verlängert, schmal-eylindrisch, meist am Grunde mehr oder weniger unterbrochen. Blüthen und Früchte kleiner als bei P. nodosum, grösser als bei P. minus. Blüthenstiele etwas rauh. Perigonabschnitte z. T. drüsig, deutlich nervige. Früchte, wenn vorhanden, 2- oder 3kantig. Schlesien: Liegnitz (Figert). Schweiz: Genf (Wilms). P. lapathifolium X minus Figert Jahresb. Schles. Ges. Vaterl. Cult. 1888. 176. ABZ. I. 30 (1895). P. strieto-lapathifolium Lange in Hervier Rech. Fl. Loire I. 44 (1885). — P. Hervieri') Beck in Rechb. Ic. XXIV. 81 (1906). — P. Langeänum?) Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 105 (1910). (Frankreich. wa 1167. X 1172. P. nodösum X serrulätum. (). In der Tracht dem P, serrulatum am ähnlichsten, von ihm verschieden durch: Blätter breiter, länglich-lanzettlich. Tuten ohne oder mit sehr wenigen Wimpern, die der Blüthenstände nicht gewimpert. Perigon etwas rauh. Von P. nodosum durch die Tracht, durch die vereinzelt ziemlich lang ge- wimperten Tuten und die verlängerten fadenförmigen unterbrochenen Scheintrauben verschieden. Bisher nur in Sieilier und Griechenland beobachtet. P. nodoso-serrulatum Nicotra Prodr. Fl. Messan. 150 (1878). Nyman Consp. Suppl. 272. — P. serrulatum X lapathifolium Heladr. Pl. exs. Fl. Hellen 1898. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 72. — P. Heldreichii?°) Haläcsy a. a. O. (1904). 1168. X 1169. P. persiearia X hydroöpiper. (-). Stengelglieder unter den Tuten rothbraun beringelt. Blätter gefleckt. Tuten lang ge- wimpert. Scheintrauben länglich, dünn, lockerblüthig. Perigon rosa undeutlich drüsig, Mit den Erzeugern hier und da!! Angegeben : Schlesien: Liegnitz (Figert!). Hannover (Mejer nach Focke Pfl.mischl. 349). West- falen: Weserufer (Beckhaus!). Schweiz: Villeneuve (Papon). !) Nach Abbe Joseph Hervier in St. Etienne (Loire), * 13. Juli 1846 St. Chamond (Loire) (briefl.), um die Flora Frankreichs verdient. 2)'8., D.21, 852183: Füssn, 1& VIE 1. Br 017 Pas, 8° 3) S. I. S. 251 Fussn. 4, 2. Aufl. S. 245 Fussn. 3, S. 329 Fussn. 1; II. 2. S. 283 Fussn. 1. 838 Polygonaceae. P. Persicaria X Hwydropiper Figert Jahresber. Schles. Ges. Vaterl. Cult. 1896. 44..— P. hydropiper X persicaria (P. inter- cedens) Beck in Rehb. Ic. XXIV. 81 (1906). Ueber das oft zu diesem Bastard gezogene P, hybridum vgl. S. 833. (Frankreich.) =] 1168. X 1170. P. persiearia X mite. (-). Meist kräftig. Stengel meist aufrecht bis aufsteigend, ästig. Blätter a beide ver- schmälert. Tuten behaart und ziemlich lang gewimpert. Scheintrauben mehr oder weniger schmal-eylindrisch, wenig oder nicht unterbrochen. Blüthenstiele glatt. Perigon weissrosa, 5 theilig, nicht drüsig, mit nicht vorspringenden Nerven. Früchte meist fehlschlagend, unter den ent- wickelten meist viele dreikantige. Mit den Erzeugern sehr zerstreut, wohl oft übersehen. Ausserhalb Deutschlands! noch angegeben z. B. in Tirol? Mähren. Nieder-Oester- reich (Teyber Verh. ZBG. Wien LVII [16] [1907]}. Kärnten (Ress- mann!). Küstenland (Pospichal Fl. I. 386). Montenegro (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1911. 104). P. persicaria X mite A. Braun in Döll Rhein. Fl. 300 (1843). — P. dübio-Persicaria A. Braun Flora VII (1824) 360. — P. mi- nori-Persicaria Lasch Linnaea IV. 425 (1829) nach Beck in Rechb. Ic. XXIV. 32. — P. lawiflöoro-Persicaria Rehb. Fl. Germ. exe. 571 (1832). — P. mite 8. condensätum F. Schultz Fl. Pfalz 393 (1846). — P. condensatum F. Schultz Arch. 1848. 128, Jahresber, Pol- lichia XII. 45 (1854) Arch. 1855. 140. — P. bitense!) F. Schultz nach Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (1855). — P. mite-Persi- caria (Schultz?) Figert ABZ. I. 67 (1895). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 119. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 82. Rouy in Rouy u. Foucaud FI. France XII. 105. — P. Persicaria P. bitense Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 386 (1897). Ueber das öfter hierher gezogene P. axiliare vgl. S. 327. (Schweden; Britische Inseln; Frankreich.) | 1168. X 1171. P. persiearia X minus. (-). In der Tracht und der Blattgestalt meist dem P. persicaria ähnlich. Stengel meist ausgebreitet oder aufsteigend, meist sehr ästig. Blätter meist schmal- lanzettlich bis lanzettlich, spitz. Tuten kurzhaarig, lang gewimpert. Scheintrauben verlängert, schmal-eylindrischh am Grunde meist wenig unterbrochen, ziemlich locker, dichter als in der Regel bei P, minus, aber viel lockerer als bei P, persicaria. Perigon rosa, kleiner als bei P. persicaria, kahl. Früchte meist alle fehlschlagend, klein, linsen- förmig bis 3 kantig. Mit den Erzeugern an Ufern etc. meist selten beobachtet, aber sicher oft übersehen. Bl. Juli bis Herbst. !) Bei Bitsch in Elsass-Lothringen gefunden. Polygonum. 339 P. persicaria X minus Aschers,. Fl. Prov. Brandenb. I. 590 (1864). Figert Jahresber. Schles. Ges. 1888. 176. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 106. — P. minori-Persicaria A. Braun Flora VII (1824) 359. Lasch Linnaea IV. 425 (1829). Gren. u. Godr. Fl. France III. 50. Gren. Fl. Chaine Jurase 673. — P. Persicario-minus A. Braun in Döll Rhein. Fl. 300 (1843) Fl. Bad. 588. — P. Braunidnum!) F. Schultz Fl. Pfalz 394 (1846). Nyman Consp. Suppl. 272. — P. minorifolium F. Schultz Jahresber. Pollichia XII. 45 (1854) Arch. Fl. 1855. 141. — P. Persicario-pusillum und P. Persicario-strietum F. Schultz Arch. Fl. a. a. 0. — P. minus X persicaria Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. I. 119 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 82 (1906). ÖBZ. LVII (1907) 433. Einigermassen veränderlich, bald dem einen bald dem andern Erzeuger näher stehend; beimerkenswerther erscheint: B. minoriflörum. Blätter auch denen von P. persicaria ähnlich, gefleckt. Scheintrauben nur wenig dichter und dicker als bei P, minus. Früchte denen von P. minus ähnlich. Wohl auch überall mit den Erzeugern sehr zerstreut. P. minus X persicaria b. P. minoriflorum Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 119 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 82. — P. minoriflorum F. Schultz Jahresber. Pollichia XII. 45 (1854) Arch. Fl. 1855. 141. — P. minori-Persicaria und P. pusillo- Persicaria F. Schultz a. a. O. (1854). (Verbreitung von minoriflorum: Bisher nur im Gebiete unter- schieden.) >|] (Verbreitung des Bastards: Schweden ; Dänemark; Italien [Arcan- geli 201]; Frankreich.) *| 2. Perigon ansehnlicher, blumenkronenartig. Scheintrauben rispig angeordnet. a. Amblygönium?) (Meisner Monogr. Polyg. 43, 55 [1826] z. T. in DC. Prodr. XIV. 123 [1856]). Scheintrauben dicht, diek. Staubblätter meist 7. Griffel 2. Frucht stampf- kantig-linsenförmig. Nährgewebe mehlig. Würzelchen einem Keimblatte aufliegend, o(). — Einjährige Art. Angepflanzt bei uns häufiger nur: *- P. Orientäle (franz.: Monte-au-ciel, Bäton de Saint-Jean, Cor- don de cardinal; ital.: Corallino, Penaco; wend.: Drest; südsl.: ÖCurkov kresta®) [Maly briefl.]. &. Ganze Pflanze rauhhaarig. Stengel 1) S. I. S. 40 Fussn. 1, 2. Aufl. S. 62 Fussn. 1; IV. S. 52 Fussn. 2, 2) Von duß/ds stumpf und Bu Winkel, Kante, ‚wegen der stumpfkantigen Früchte. 3) Truthahn-Kamm., =; b. 810 Polygonaceae, aufrecht, meist fast 1 bis etwa 2,5 m hoch. Blätter eiförmig bis länglich-eiförmig, zugespitzt, an dem Blattstiel herablaufend. Blattstieleam Grunde der büschelig-gewimperten Tuten abgehend. Scheintrauben bis 1 dm lang, nickend, locker rispig angeordnet. Blüthen ziemlich gross. Perigon purpurn. Staub- blätter hervortretend. Frucht glänzend. In Indien und China heimisch, bei uns seit über 200 Jahren in Gärten hier und da auf Schutt und auf Gartenauswurf verwildert, aber meist unbeständig, nur im südlichen Gebiete sich erhaltend und wohl mehrfach sich fest einbürgernd. So z. B. viele Jahre auf dem Campo Marzio in Triest (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 385); in Friaul. S. auch Höck Beih. Bot. Centr.bl. XV. 398 XXVI. 423. Bl. Juli bis Herbst. P. orientale L. Spec. pl. ed. 1. 362 (1753). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 1. 123. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 83 t. 221 fig. 1—3. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 385. Nyman Consp. 63. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 122. Die Blätter sollen hier und da wie Tabak geraucht werden (vgl. Dragen- dorff 193). b. Acontögonum!) (Aconogonum Meisn. Monogr. Polyg. 43, 55 [1826] in DC. Prodr. XIV. 1. 136 [1856]). Schein- trauben locker eylindrisch, meist weiss. Staubblätter meist 8. Griffel sehr kurz, dreispaltig mit dicken kopfförmigen Narben. Frucht scharf-dreikantig, glänzend. Keimblätter breit, flach; Würzelehen der Spalte der Keimblätter an- liegend 0. — Bei uns ausdauernde Kräuter. Ausser unseren Arten in Europa noch das gleichfalls zur Gesamnit- art P. polymörphum:) (Ledeb. Fl. Ross. III. 524 [|1851]) gehörige P. salignum (Willd. Enum. Hort. Berol. 430 [1809]. — P. an- gustifolium Pall. Reise III. 230, 320 [1776] nicht der übrigen Schrift- steller. — P. erispum Hornem. Hort. Hafn. II. Add. 962 [1815]. — P. divaricatum 6. salignum Meisn. Monogr. Polyg. 57 [1826]. — P. polymorphum 6. salignum Ledeb. Fl. Ross. III. 525 [1851]) im mitt- leren Russland und in Sibirien. 1173. (11.) P. undulätum. 21. Grundachse kriechend, an den Knoten wurzelnd. Stengel aufrecht, meist 3—5 dm, seltener bis 1m hoch, hin- und hergebogen, ästig, kantig-gestreift, kahl oder behaart, 1) Nach Analogie von Polygonum von dxw» (—ovros) Wurfspiess, in der neueren Pilanzen-Nomenclatur für Stachel gebräuchlich gebildet. Zu S. 800 Fussn. 1 ist nachzutragen, dass in den beiden von Dioskorides (IV, 4 und 5) aufgeführten Pflanzennamen ro/öyovov dgder und %74v vermuthlich doch yorv Knie enthalten ist, da dies Wort in beiden Beschreibungen vorkommt; doch findet sich die Ab- leitung von yor/, yöwog schon bei Plinius (XVII, 91). Das männliche Poly- gonum bei Dioskorides könute sehr wohl P, avieulare oder eine verwandte Art sein; von dem weiblichen ist das weniger sicher; es wurde von M atthiolus und Dodonaeus auf Hippuris vulgaris bezogen, 2) Von zoAvg viel und uoogp, Gestalt, Polygonum. sa beblättert. Blätter oval-lanzettlich bis lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde in einen kurzen Stiel verschmälert, flach oder gewellt, unter- seits meist auf den Nerven und am Rande mehr oder weniger stark gewimpert, seltener beiderseits behaart oder verkahlend. Tuten weit, braun, zuletzt zerreissend, behaart, seltener kahl. Obere Blätter schmäler. Blüthenstände end- und oft z. T. auch seitenständig, daher oft rispig- pyramidal. Scheintrauben locker-eylindrisch, ihre Tuten klein, häutig, stumpf. Blüthen einzeln oder meist zu 2—3 stehend, gestielt. Perigon 3—3,5 mm lang, weiss, seltener gelblich oder hellrosa, länger als die Blüthenstiele. Narben purpurn. Frucht 4—-5 mm lang, wenig aus dem Perigon hervorragend, glänzend, glatt, braun. Auf fruchtbaren Alpenwiesen, auf Gerölle ete. bei uns nur in den Alpen und den östlich anschliessenden Gebirgszügen. In der Schweiz in den Cantonen Wallis (hier bis ca. 1350 m ansteigend [Jaccard 311]), Uri, Berner Oberland, Tessin und Graubünden (Schinz u. Keller Fl. Schw. 153). Piemont. Seealpen. Die Angaben in Tirol sind nicht bestätigt (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 101). Steier- mark: Brucker Hochalpe (Helm nach Hayek Verh. ZBG. Wien. LX. Sitzb. [56] [1910]. Fl. Steierm. I. 209). In den südöstlichen Karpaten bis Siebenbürgen (bis 2000 m aufsteigend [Schur Enum. 586]) und zum Banate: Skarisora (Heuffel) verbreitet. Kroatien: Pljesevica (Schlosser)? Bosnien: Matorac auf der Vranica (Beck). Bl. Juni bis August. P. undulatum Murr. Comm. Goett. V. 34 t. 5 (1774). Willd. Spee. pl. II. 451. Beck in Rechb. Ic. XXIV. 86 t. 224. — P. alpinum All. Fl. Pedem. II. 206 t. 68 fig. 1-(1785). Gaud. Fl. Helv. III. 45. Koch Syn. ed. 2. 713. Gren. u. Godr. Fl. France III. 55. Schinz u. Keller Fl. Schw. 153. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France X1I. 94. Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 123. — P. dcıidum Pall. Reise II. 25 (1773) III. 316 nur der Name. — P. sibirieum L. fil. Suppl. 228 (1781) nicht Pall. — P. divaricatum Vill. Hist. pl. Dauph. III. 322 (1789) nicht L. — P. latifolium Kotschy nach Boiss. Fl. Or. IV. 1032 (1879). Das Kraut schmeckt stark sauer und wird in der Volksmedizin gegen Ruhr und andere Verdauungsstörungen gebraucht (Dragendorff). Die geographische Verbreitung in den Mitteleuropäischen Gebirgen ist sehr eigenartig und findet eine gewisse Uebereinstimmung im Vorkommen von Cirsium pauciflorum, Ranuneulus erenatus, Hieracium transsilvanieum, Waldsteinia trifolia ete., die alle auch vereinzelte Standorte am Östrande der Alpen haben (vel. Hayek Verh. ZBG. Wien LX [1910] Sitzb. [56]. In der Schweiz tritt die Art sıellen- weise so häufig und massenhaft auf, dass die Physiognomie des betr, Gebietes durch sie bedingt wird (Moritzi 447). Zerfällt in 2 Rassen: A. eiliätum. Stengel und Achsen der Blüthenstände kahl, seltener spärlich behaart. Blätter meist deutlich wellig, beiderseits oder doch wenigstens unterseits, etwas anliegend rauh behaart. Tuten behaart. So seltener und in Europa nur im westlichen Theile, bei uns nur aus der Schweiz angegeben. IE 42 Polygonaceae. P. undulatum A. ciliatum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. undulatum Murr. a. a. O. (1775) im engeren Sinne. — P. ciliatum Willd. Herb. No. 7673. Spreng. Syst. II. 255 (1825) vgl. Ledeb. Fl. Ross. III. 525. — P. alpinum var. undulatum Meisn. Monogr, Polyg. 56 (1826). C. A. Mey. Ind. Cauc. 157 (1831). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 94. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 123. — Gononcus!) undulatus Rafin. Fl. Tellur. III. 13 (1836). — P. polymorphum d. undulatum Ledeb. Fl. Ross. III. 525 (1851). — P. undulatum 1. typicum Beck in Rehb. Ie. XXIV. 86 (1906). (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen; Kaukasus; Sibirien.) Tx] B. alpinum. Stengel sämmtlich kahl. Blätter nur unterseits auf den Nerven und am Rande wimperig behaart, verkahlend, oft ganz oder fast flach. So bei uns bei weitem am verbreitetsten. P. undulatum 2. B. alpinum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 86 (1906). — P. alpınum All. a. a. O. (1785) im engeren Sinne. — P. polymorphum y. alpinum Ledeb. Fl. Ross. III. 524 (1851). d Ueber die Blütheneinrichtungen dieser Rasse vgl. Fiseher Bibl. Bot, Heft 48, (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen; Spanien bis 2600 m [Will- komm u. Lange Prodr. I. 291]; Apenninen; Rumänien; Serbien; Bulgarien; Makedonien; Thrakien; Epirus; Vorder-Asien; Kaukasus; Transkaukasien; Afghanistan; Central-Asien; Sibirien bis zum östlichen Dahurien,\ l*] (Verbreitung der Art: wie die Rasse B, aber noch bis zum arkti- schen Sibirien und zum nordwestlichsten Nord-America.) I] * P. divarieatum. 2|. Stengel gabelästig, mit zierlichen Aesten. Blätter fast sitzend, lanzettlich bis linealisch, am Grunde verschmälert, ganz kahl, seltener spärlich behaart. Tuten klein, kahl bis behaart, hinfällig. Blüthenstände rispig, locker, Scheintrauben unverzweigt. Blüthenstiele an der Spitze gegliedert. Frucht um die Hälfte länger als das Perigon. In Sibirien bis Dahurien heimisch, bei uns nur einmal eingeschleppt beob- achtet: Mannheim: Hafen 1897 (Zimmermann 75, Höck Beih. Bot. Centr.bl. XXVlI. 423). P. divaricatum L. Spec. pl. ed. 1. 520 (1753). Sehr veränderlich. II. Aviculärdia?) (Meisn. Polyg. 43, 85 [1826] in DC. Prodr, XIV. 84, 85. — [Polygonum Tourn. Instit. 510 t. 220 vgl. S. 801, 808]). Wickeln in den Achseln von Laubblättern, selten die Tragblätter der oberen durch blattlose Tuten vertreten, so dass endständige unterbrochene Scheintrauben entstehen. Aeussere oft gekielte Perigonabschnitte oder alle in der Mitte krautartig. Staub- blätter 8. Drüsenring fehlend. Griffel 3, sehr kurz; Narben !) Wohl von yorv Knie und Öyxog Anschwellung. 2) Von avieula Vögelehen; die Früchte werden gern von Vögeln gefressen, ee ee in Polygonum. 543 sehr klein. Frucht 3kantig; Nährgewebe hornartig; Würzelchen einem Keimblatte aufliegend: o(). — Tuten oberwärts trocken- häutig, silberweiss glänzend, zuletzt zerschlitzt; Blattstiele über ihrem Grunde abgehend. a. Pflanze ausdauernd, Stengel am Grunde mehr oder weniger holzig. Ausser unseren Arten in Europa noch P, equisetiforme (Sibth. u. Sm. Prodr. Fl, Graee, I. 266 [1806]. — Dioctis 1) equisetiformis Rafin. Fl. Tellur. III. 13 [1836]) auf der Iberischen Halbinsel, in Sardinien, Sieilien, und auf den Griechischen Inseln mit der weiter verbreiteten Rasse B. @Graecum (Meisn. Monogr. Polyg. 86 [1826]. — P. controversum Guss, nach Tineo Catal. Hort. Panorm. 1827. 284, Fl. Sie. Prodr. I. 472 [1842]. — P. equisetiforme var. trigynum Boiss. Voy. Esp. II. 554 [1845]. — P. suffruticosum Salzm. nach Meisn, in DC. Prodr. XIV. 86 [1856]) ausser wie der Typus in Italien und in Griechenland verbreitet, noch in Nord-Africa und Vorder-Asien. — P. scoparium (Requien M&m, Soc. Linn. Paris VI. 410 [1827], Lois Fl. Gall. ed. 2. I. 284 [1828]. — P. equisetiforme ß. corsicanum Meisn. Monogr. Polyg. 86 [1826]. — P. corsi- canum Link Handb. I. 300 [1829]. — P. equisetiforme Gren. u. Godr, Fl. France III. 52 [1855] nicht Sibth. u. Sm. — P, equisetiforme ß. sco- parıum Arc, Fl. It. ed. 2. 203 [1894]) in Corsica und Sardinien!! * P. Romanum. h. Grundachse hart holzig hin- und hergebogen, Stengel niederliegend, nur mit den Spitzen aufsteigend, meist 4 dm bis 1 m lang, sehr dünn, auf dem Boden ausgebreitet niederliegend oder nur mit den Spitzen aufstrebend; im unteren Theile unbeblättert, nur an den Spitzen Blätter tragend. Untere Stengelglieder verlängert, meist 3—4 cm lang, die der blüthentragenden Zweige verkürzt. Blätter schmal-lanzettlich bis fast linealischh 1—3 cm lang und 2—5 mm breit, etwas dicklich, graugrün, fast sitzend, flach, kahl, mehr oder weniger nervig, an den kurzen Zweigen meist büschelig angeordnet. Tuten viel kürzer als die Stengelglieder, 6 nervig, zerreissend. Blüthen einzeln oder bis zu 4 in den Wickeln, mit ungleich langen, oft sehr kurzen Stielen. Perigon ziemlich klein, grünlich bis weisslich, an den Rändern meist röthlich. Früchte klein, 2—3 mm lang, dreikantig, längs gestreift und fein genarbt, matt oder schwach glänzend. Auf Sandfeldern, auf trocknen Hügeln und an sandigen Abhängen im Mittelmeergebiete, bei uns nach Rouy einheimisch im südwestlichsten Gebiete in der Provence: zerstreut in den Dep. Var und Alpes-Maritimes; doch ist nach Reynier (Bull. Herb. Boiss. 2 ser, V. 983) das wilde Vorkommen dieser Art in Frankreich auf Languedoc beschränkt. — Hier und da in Gärten angepflanzt. Bl. August. P. romanum Jaeq. Obs. III. 8 t. 58 (1789). Rouy in Rouy u. Fou- caud Fl. France XII. 110. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 258 fig. 169 f—h. Nyman Consp. 639. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 112. — P. flagelläre Bert. in Seb, u. Mauri Fl. Rom. Prodr. 142 (1818). Spreng. Syst. II. 255 z. T. Gren. u. Godr. Fl. France III, 52. — P. flagelliforme Lois. Nouv. not. 17 in M&m. Soc. Linn. Par. VI. 409 1) S. S. 812 Fussn, 2. ds S44 Polygonaceae, (1827) Fl. Gall. &d. 2. I. 283. — P. aviceulare y. romanum Meisn. Monogr. Polyg. 88 (1826). Im nördlichen Gebiete bedarf die hier und da als Einfassungspflanze oder als Bodendecke an trocknen Stellen verwendete Pflanze der Deckung im Winter. (Süd-Frankreich ; nördlich bis Aveyron (?); mittleres und nördliches Italien.) =] Eine sehr kritische und zweifelhafte Pflanze wird von Rouy a. a. O. unter dem Namen P. Roberti!) folgendermassen beschrieben: 2|, selten (-)-. Von P, Romanum durch Folgendes verschieden: Grundachse schwächer. Zweige nieder- liegend-aufsteigend, weniger verlängert. Aeste ganz beblättert. Blätter nicht büschelig gestellt, oval-lanzettlich bis länglieh. Früchte glänzend. — Im Sande des Meeres- strandes an der Küste der Provence und Riviera. Bl. Juni—August. — P. Roberti Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII, 111 (1910) ob auch Lois. Nouy. not. 17 in M&m. Soc. Linn. Paris VI. 409 (1827). Nyman Consp. 638?? Vgl. über diese Pflanze Reynier in Bull. de l’herb. Boissier 2 ser. V. 980 (1905). Nach seinen Ausführungen haben sowohl Robert als Loiseleur unter diesem Namen sowohl P. Raji als Formen von P. aviculare ausgegeben; die Be- schreibung ist zu unvollkommen, um mit Sicherheit zu entscheiden, welche Art ursprünglich gemeint war; auch der von Robert’s Schüler Auzende ziemlich genau bezeichnete Fundort bei Toulon ist durch Festungsbauten derart verändert, dass er über die Originalpfanze keinen Aufschluss geben kann. Unter diesen Um- ständen halten wir es für nicht angängig, den älteren aber durchaus unsicheren Namen P. Roberti (1827) vor P. Rai (1839) voranzustellen, wie dies Nyman a.a. O. (1881) that, sondern stimmen Meisner bei, der (Prodr. XIV. 89) P. Roberti als species mixta omnino delenda bezeichnet. Die von Grenier (Fl. de France III. 52 [1855]) als P. Roberti beschriebene Pflanze nennt Reynier.a. a. O. 983 P. avieulare var. Gremeri (s. P, awie, litorale). 1174. (12.) P. maritimum (it.: Curiola, bei Nizza). (4—)h. Wurzel holzig, meist spindelförmig, mit oft zahlreichen Trieben, im Alter oft mit dickem holzigem Kopfe. Stengel der jungen Pflanze meist aufrecht oder aufstrebend, spätere flach niederliegend, am Grunde holzig und ausdauernd, daher später derb, knorrig, die des laufenden Jahres lang, ruthenförmig, 1—4 dm lang, kantig gestreift, etwas rauh, graugrün, mehr oder weniger ästig oder auch ganz unverzweigt, oft hin- und her- gebogen, meist ziemlich gleichmässig beblättert; Stengelglieder oberwärts kurz, oft sehr kurz. Blätter immergrün, derb, oval- bis länglich-line- alisch oder elliptisch-lanzettlich, etwa 1—1,5 em lang und 5 mm breit, in den kurzen oder fast fehlenden Stiel verschmälert, stumpf oder spitz- lich, flach oder meist am Rande zurückgerollt, fiedernervig, klein warzig- rauh, im trocknen Zustande meist bläulich gefärbt. Tuten bleibend, 12 nervig, anliegend, unterwärts braun bis braunroth, oberwärts durch- scheinend häutig, tief zerschlitzt, die der oberen Stengelglieder so lang oder länger als das Blatt. Blüthen meist einzeln oder bis zu 3, ihre Stiele so lang wie das Perigon oder länger als dieses. Perigon ziemlich ansehnlich, 3—4 mm lang, am Grunde kreiselförmig zusammengezogen ; Abschnitte rundlich, röthlich, seltener weiss, aussen am Rücken grün, an der Frucht locker abstehend. Frucht dreikantig, lanzettlich, am Grunde 1) Nach G, Robert s. III. S. 784 Fussn, 1. Polygonum, 845 abgerundet bis gestutzt, zugespitzt, stumpfkantig, glänzend braun, 2,5 bis 4 mm lang, meist länger als das Perigon. An den Meeresküsten im Mittelmeergebiet auf Felsen, in Spalten und Löchern und auf Sandboden, oft sehr gesellige. Bei uns an den Küsten des Mittelmeeres im südwestlichen und im südöstlichen Gebiete meist zerstreut. Provence! Riviera!! Oesterreichisches Küstenland. Istrien!! mit den Inseln Sansego und Lussin!! Dalmatien wohl überall zerstreut!! Montenegro. Bl. Mai bis December, am meisten Juni bis August. P. maritimum L. Spee. pl. ed. 1. 361 (1753). Koch Syn. ed. 2. 712. Gren. u. Godr. Fl. France III. 51. Boiss. Fl. Or. IV. 1037. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 390. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 62 t. 203 fig. 1—9. Nyman Consp. 638 Suppl. 272. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 112. — P. glaucum Nutt. Gen. Amer. I. 254 (1817). — P. parvifölium Schott in Oken Isis 1818. 812? nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 88. — P. litorädle Link Enum. Hort. Beroi. I. 385 (1821) z. T. s. unter P. aviculare litorale. Ziemlich wenig veränderlich. Bemerkenswerth erscheinen: B. brevicaüle (K. Koch Linnaea XXII. 203 [1844]). Stengelglieder kurz, die « Tuten daher so lang oder länger als dieselben, deren Stengel ganz bedeckend. — An trocknen und sehr exponirten Orten. Nach der Blattgestalt werden unterschieden: I. planifolium (Beck in Rehb. Ic. XXIV. 62 [1906]). Blätter breit-elliptisch bis 1 cm breit, flach, grünlich. II. salsuginosum (Beck a. a. O. [1906]). Blätter schmäler, länglich bis länglich-linealischh am Rande meist zurückgerollt, grau bereift erscheinend. — So von uns am häufigsten beobachtet. Noch sehr der Prüfung bedarf die uns nicht bekannte: b. confüsum. Pflanze meist zweijährig, aber auch ausdauernd, in der Tracht dem P. avieulare ähnlich. Stengel weniger grau- grün bis fast grün. Blätter weniger dick, aber auch an den Rändern zurückgeroll. Tuten meist kürzer als die Stengel- glieder, nur im oberen Theil der Zweige länger. An der Küste der Provence, auch sonst nur aus Frank- reich angegeben; selten. P. maritimum ß. confusum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 110 (1910). — P. littorale Loret u. Barr. Fl. Montp. 575 (1876). — P. maritimum ß. heterärthrum !) Clavaud Act. Soc. Linn. Bord. XXXV. Proc. verb. S. XLIX (1881)? — P. maritimum ß. Rayi Lloyd u. Foucaud Fl. de l’Ouest France ed. 4. 300 (1886). Ob vielleicht ein Bastard mit P. aviculare? (Verbreitung der Art: Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halb- insel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Süd- 1) Von Eregog ein Anderer, verschieden und &odg0» Glied. 846 Polygonaceae. Russland; Krim; Kleinasien ; Syrien; Nord-Afriea; Makaronesien ; Nord- und Süd-America.) Fr b. Pflanze einjährig, seltener zweijährig (vgl. auch P. maritimum B.). Ausser unseren Arten in Europa noch P, propinguum (Ledeb. Fl. Ross. III. 332 [1851] im südlichen Russland. — P. oxyspermum!) Mey. u. Bunge in Ledeb. Cat. Hort. Dorp. 1824. 5) im mittleren und süd- lieben Russland und in Sibirien. — P. salsugineum (M. Bieb. Tabl. prov. Casp. 169 [1798] Fl. Taur. Caue. I. 304 [1808]. — P. tenuifolium Steph. nach Ledeb. Fl. Ross. III. 531 [1851]) im südlichen Russland und im Kaukasus. — P. @Gussoönei?2) (Tod. Fl. Sie. exs. no. 172. Ces,, Pass. u. Gib. Comp. Fl. It. 262 [1870]. — P. herniarioides Guss. Syn. Fl, Sie, 1I [1844] nicht Del. — P. herniarioides #. Gussonei Arc, Comp. Fl. It. ed. 1. 583 [1882]) im südlichen Italien, Sieilien und auf der Insel Ischia. — P. acetoösum (M.-Bieb. Fl. Taur, Caue. I. 304 [1808]. — P. aviculare Kar. u. Kir. Bull. Soc. Nat. Mose. XV. 407 [1843] z. T. nicht L.) in Süd-Russland und Sibirien. — P, floribündum (Schleehtend. in Spreng. Syst. veg. II. 275 [1825]) in Süd-Russland und Sibirien. — P., dissiti- florum (Bianca in Tod. exsiee. no. 171 nach Gürke in Richter-Gürke Pl, Eur. II. 115 [1897]. — P. gräeile Guss, Enum. pl. Inar. 285 [1854] nicht R. Br. — P. Bellardi y. gracile Ces. nach Arc. Comp. Fl. It. ed. 1. 582 [1882]) auf den südlicheren Italienischen Inseln. 1. Blüthentragende Zweige fast stets bis zur Spitze beblättert. Blüthenstiele sehr kurz. Perigonabschnitte meist unansehnlich. Gesammtart P. avieuläre (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275 [1898]; No. 175—178). a. Früchte fast glanzlos, runzelig gestreift. 1175. (13.) P. avieulare (u. a. Schweine- oder Saugruse, Vogel- knöterich, Zerrgras, Denngras, Hansel am Weg, Unvertritt, Jungfern- tritt, Wegtritt, Heizleinskraut, Blutkraut [Maly briefl.]; plattd.: u. a. Isern Hinnerk, Unvertred, Plattsäd, Swinegras, Wiägespree; franz.: Trainasse, Tirasse, Centinode, Ach6e, Renouee; südfranz.: Trincataia; ital.: Correggiola, Centimorbia, Centinodia; rumän.: Sporisi, Tirsoacä, Herieica, Troscot; poln.: Wroble Jezyezki, Muszec, Rietenos; böhm.: Truskavec; kroat.: Dvornjak, Troskot;; russ.: Tycıman Tpapka). © (seltener @), selten YO). Stengel meist flach niederliegend, meist 1 bis fast 5 dm lang, meist sehr ästig, kahl, meist dunkelgrün. Blätter zumeist länglich bis elliptisch oder lanzettlich, selten bis linealisch oder fast rundlich, fast sitzend, spitz oder stumpf, meist klein, am Rande etwas rauh, flach, selten zurückgerollt, mit dieklichen Seitennerven. Wickeln 3—5 blüthig, auch die obersten in den Achseln von oft grossen Laubblättern. Perigon dreikantig, grün oder purpurn, 2—3 mm lang, am Grunde trichterförmig, mit breit-elliptischen Abschnitten, aussen stets mit grünem Mittelstreifen. Frucht mit eiförmigen Flächen, meist 2—3 mm lang, so lang oder doch meist nur wenig länger als das I) Von d&ög spitz und onr£fgua Samen, 2) S. II. 1. S. 462 Fusen. 2; VI. 2. S. 936 Fussn. 1. Polygonum, 847 Perigon, am Grunde abgerundet, oberwärts zugespitzt, purpurbraun bis schwarz purpurn. Auf Aeckern, Triften, besonders gern auf und an Wegen, selbst häufig zwischen dem Strassenpflaster der Ortschaften, im ganzen Ge- biete gemein. Steigt in Wallis bis 2100 m (Jaccard 311), in Tiroi bis 2390 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 99), in Bayern bis 1030 m (Sendtner 855), in Ost-Ungarn nicht über 460 m (Kerner ÖBZ. XXV. 296), in Bosnien-Hercegovina bis 900 m (Beck Wiss. Mitth. XI. 420 [240]). Dalmatien: Dinara 1500 m (Degen ÖBZ. LVIII [1908] 162). Bl. Juni bis Herbst, seltener schon im Frühjahr. P. avieulare L. Spec. pl. ed. 1. 362 (1753). Koch Syn. ed. 2. 712. Boiss. Fl. Or. IV. 1036. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 389. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Hal. Consp. Fl. Graec. III. 73. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 64 t. 206—208. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 113. — P. proctmbens Gilib. Exerc. phyt. II. 434 (1792). — P. genieulätum Poir. Encyel. VI. 147 (1804). — P. Centinödium Lam. in Lam. u. DC. Fl. France III. 237 (1805). — P. provinciäle K. Koch Linnaea XXH. 204 (1849). — Centi- nödium azilläre Montand. Fl. Jur. sept. 270 (1856). — P. arenästrum Bor. Fl. Centr. Fr. ed. 3. II. 559 (1857). — P. rurivagum Jord. in Bor. a. a. ©. 560 (1857). Nyman Consp. 638. Aeusserst veränderlich und zwar fast in allen Theilen, so dass es oft schwer erscheint bestimmt durchgreifende Merkmale für diese so allgemein verbreitete Art anzugeben, durch die sie von den meist gut und charakteristisch verschiedenen ver- wandten Arten getrennt werden kann. Fast alle den verwandten Arten eigenthüm- lichen Charaktere (Blattgestalt, Fruchtgestalt ete,) kommen auch hier und da bei (öfter ganz unwichtigen) Formen des P. aviculare vor. Ein natürliches System der Formen von P. avieulare aufzustellen erscheint bei der allgemeinen Veränderlichkeit der Merkmale sehr schwer oder kaum möglich. Jede Eintheilung behält etwas mehr oder weniger Künstliches an sich. Auch er- scheint es unmöglich, alle bisher beschriebenen Formen unterzubringen, da manche Schriftsteller in neuerer Zeit zahlreiche Formen aufgestellt haben, ohne sich auch im Mindesten um die schon vorhandene Literatur zu kümmern, in erster Linie wäre hier A, Lehmann zu nennen, der eine grosse Menge von Formen im Wesentlichen nach der Blattform etc. beschreibt und alle neu benennt (XXXVL—XXXIX, Jahresb, Ver. Nat. Zwickau i. S. [1906—9] 74 ff. [1910)). Lindman schlägt vor (Svensk Bot. Tidskr. VI. 693 [1912]), äbnlich wie wir es für die gleichartigen Abänderungen bei den Carices Heterostachyae (S. I. 2. S. 82) gethan haben, gleichartige Bezeichnungen einzuführen und zwar: microtypus kleinwüchsig miotypus von gewöhnlicher Grösse } betrifft die Gesammtgrösse der Pflanze, macrotypus grosswüchsig trachjtypus dünnstengelig hadrötypus dickstengelig leptotypus schmalblättrig. eurjtypus breitblättrig. Dicke der Stengelglieder. In der gleichen während der Fertigstellung dieses Manuseriptes erscheinenden Arbeit schlägt Lindman vor, ausser dem unten beschriebenen P., ealcatum die Gesammtart P. avieulare in 2 Arten P. heterophyllum und P, aequale zu zerlegen, von denen er angiebt, dass beide durch Uebergänge miteinander und P. aequale auch mit P. caleatum verbunden sei, so dass P. aequale etwa einem Bastard zwischen P. avieulare und P. calcatum entsprechen könnte (P. calcatum X keterophyllum 345 Polygonaceae. Lindin. a. a. ©. 688 [1912]. Die Zwischenformen zwischen P. aequale und P, caleatwm würden denen von P. aequale X calcatum Lindm. a. a. O. entsprechen. Es ist uns nicht möglich gewesen, aus dem uns vorliegenden reichlichen Material ein Urteil über die Beständigkeit und Bewerthung dieser Pflanzen zu gewinnen, Namentlich stellte es sich als ganz unmöglich heraus, die Mehrzahl der bisher be- schriebenen und unterschiedenen Formen in befriedigender Weise und ohne gewalt- same Trennung bei der einen oder andern dieser Lindman’schen Arten unter- zubringen. Lindman selbst eitirt die grösste Mehrzahl der von ihm bei seinen Arten untergebrachten Formen und Synonyma mit „ex p.“ Lindman selbst beabsichtigt erst durch weitere Culturversuche in den Stand gesetzt zu werden, sich über gewisse aviculare-Formen, insbesondere aus der Formenserie P. aequale, be- stimmter äussern zu können. — Wir haben uns deshalb nach langem Zögern ent- schlossen, Lindman’s Arten zunächst in der Form von Unterarten darzustellen, um den Benutzern der Synopsis das Selbststudium dieser Pflanzen zu ermöglichen, dann aber, ähnlich wie es Lindman auch noch gethan hat, die Formen zusammen zu behandeln. Ist bei einer mit einem Namen belegten Form aus Lindman’s Schrift oder aus unserem Material zu ersehen, welcher der beiden Formenkreise sie zuzurechnen ist, oder sind analoge Formen von beiden bekannt, so wird es bei der betr. Form vermerkt werden. A. P. heterophyllum'). Stengel aufrecht, starr, mit etwas aufgerichteten oder wenig spreizenden Aesten und Aestchen, seltener niederliegend mit flach niederliegenden Zweigen, meist 3—6 dm lang. Untere Stengelglieder etwa 3—5 cm lang. Blätter vielgestaltig, die des Stengels grösser, breit-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig-lanzettlich oder schmal-lanzettlich bis fast linealisch, etwa 2—4 cm lang, die der Aeste etwa um die Hälfte kürzer, lanzettlich bis länglich, die der Zweige sehr klein und viel schmäler, länglich-linealisch bis linealisch-lanzettlich; alle deutlich spitzlich, lebhaft grün. Wickeln oder Einzelblüthen an öfter vorgezogenen mit sehr kleinen Blättern besetzten Kurztrieben traubig bis fast ährenförmig angeordnet. Perigon mit kurzem Fusse, schüsselförmig, getrenntblättrig; die Abschnitte mehrmals länger als der Fuss, am Rücken lebhaft grün, an den Rändern weiss, rosa oder purpurn, meist die Frucht überragend und daher verbergend. Frucht dreiseitig, eiförmig bis fast elliptischh 2—3 mm lang, mit ge- furchten oder fast flachen Seiten, fein längsgestreift, matt oder schwach glänzend, die grösste Fläche eiförmig, meist symmetrisch, mit gebogenen Kanten in eine kleine Spitze auslaufend, leber- bis kastanienbraun, seltener schwärzlich. P. heterophyllum Lindman Svensk Bot. Tidskr. VI. 684, 690 t. 23 fig. 1—7, t. 24 t. 25 fig. 1—3, 5 (1912) nicht Sol. Manuser, — P. aviculare y. multiforme Lor. u. Barr. Fl. Montp. 578 (1876) [multiflorum]) Richter-Gürke Pl. Eur. II. 115. Hierzu beschreibt Lindman (S. 691) als Formen var. eximium, var. an- gustissimum, var, caespitosum, var, litorale, var. boreale und * rurivagum („forsan melius propria species*). B. P. aequdle. Stengel aufrecht oder niederliegend; Aeste oft lang, fast unverzweigt, spreizend, wie der Stengel schlaff, oft alle dem Boden angedrückt, 1—4 dm lang. Untere Stengelglieder 1—3 cm ') Von £regog ein Anderer, verschieden und pVA/ov Blatt. Polygonum, 319 lang. Blätter der Stengel und Zweige etwa gleich gross oder auch verschieden gross, im Allgemeinen von derselben Gestalt, breit spatelförmig oder breit-elliptisch, bis länglich-verkehrt-eiförmig oder zungenförmig, seltener schmal-länglich bis‘ fast linealisch, stumpf, trüb- grün bis graugrün. Einzelblüthen oder Wickeln in den Achseln von Laubblättern, nicht deutlich traubig. Perigon mit kreisel- förmigem Fusse, getrenntblättrig, die Abschnitte länger bis doppelt so lang als der Fuss, am Rücken trübgrün, an den Rändern schmal- weisslich, so lang oder etwas kürzer als die Frucht. Frucht etwa 2 (bis 3) mm lang, aus eiförmigem bis lanzettlichem Grunde bald kurz pyramidal, bald geschnäbelt mit geraden Rändern einen Schnabel oder eine pyramidale Spitze erzeugend, stumpf oder spitz, nicht zugespitzt, selten leberbraun, meist schwarz, auf den Flächen schwach bis undeut- lich gestreift bis punktirt, schwach glänzend. P. aeqwale Lindman Svensk Bot. Tidskr. VI. 684, 692 t. 23, 26 (1912). Hierzu beschreibt Lindman (a. a, O. 693 t. 23 fig. 14, 26 t. 26 fig. 4, 6, 7 [1912]) * oedoeärpum'!) Blätter deutlich verschieden gross; Pflanze kräftig, gross, Früchte grösser, bis 3 mm lang, breiter. Stengel aufrecht bis niederliegend. — P. aequale X heterophyllum? Lindm. a. a. ©. (1912). Wir teilen den Formenkreis des P. avieulare bis auf Weiteres folgendermassen ein: A. Früchte matt, nicht oder kaum glänzend. I. Früchte mittelgross oder gross, über 2 mm lang. a. Blätter breit bis länglich, stumpf bis spitzlich, nicht mit deut- licher Spitze. — Hierher wohl die meisten zu P. aequale zu rechnenden Formen. 1. Pflanze mittelgross bis gross. a. Stengel aufrecht oder aufsteigend. 1. Stengel aufrecht oder doch nur ganz am Grunde auf- steigend. a. Monspeli@nse?). Pflanze sehr kräftig, meist 2—5 dm hoch, Stengel meist hin- und hergebogen, unverzweigt oder mit wenigen Aesten, auch diese gerade aufsteigend. Blätter sehr gross, oval bis elliptisch, bis 1,5 cm breit, oft schwach wellig, deutlich gestielt. Perigon und Früchte ziemlich gross, letztere mattbraun, am Grunde gestutzt. Meist auf mässig feuchtem Boden, an Wegrändern, auf Aeckern besonders im südlichen Gebiete verbreitet, im nördlichen nur sehr zerstreut und oft wohl nur ver- schleppt, oft unbeständig. P. aviculare e. monspeliense Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 591 (1864). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 322. 1) Vou oldog Anschwellung und »ag705 Frucht. 2) Bei Montpellier, im Mittelalter Mons Peliensis oder M, Pessulanus, beobachtet, Ascherson u. Graebper, Synopsis. IV. 54 850 Polygonaceae. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rchb. Ie. XXIV. 64 t. 207 fig. 1. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 114. — P. monspeliense Thiebaud in Pers. Syn. I. 439 (1805). — P. aviculare var. ereectum Rehb. Fl. Germ. exc. 573 (1832). Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 389 nicht Roth. — P. avie. var. latifölium Coss. u. Germ. Fl. Par. 467 (1845)? K. Koch Linnaea XXI. 203 (1849) nicht Desv. — P. avıc. Öd. vegetwm Ledeb. Fl. Ross. III. 532 (1851). — P. avie. molle Celak. Prodr. Fl. Böhm. 166 (1871). Eine sehr eigenartige und auffällige Pflanze, die auch im Garten constant bleibt und die auch nie auf dem üppigsten Garten- boden aus gleich kräftigen niederliegenden Formen hervorging. Hierzu gehört: $$ agrestinum (Martr.-Don. Fl. Tarn. 610 [1867]. — P. agre- stinum Jord. bei Bor. Fl. Centre France ed. 3. 559 [1857]. Nyman Consp. 639. — P. Monspeliense ß. agrestinum Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII, 114 [1910]). Blätter etwas schmäler, öfter elliptisch-lanzettlich, stumpflich, — An Acker- rändern, Weiter gehören sicher in diesen Formenkreis eine ganze teihe der von Alfr. Lehmann (36.—39. Jahresber, V. Nat, Zwickau [1906--9] [1910]) beschriebenen Formen, die hier alle zu nennen viel zu weit führen würde, namentlich Unterformen seiner f. umbrosum (a. a. OÖ. 81) mit meist einzelnem auf- rechtem und starrem Hauptstengel, der bei niedrigen Formen oft stark verästelt ist. Blätter mehr oder weniger dunkelgrün und seiner f. palüstre (a. a. O. 82) in der Tracht der vor. ähnlich, aber Blätter im vordersten Drittel am breitesten (wohl vom Typus von Monspeliense kaum verschieden). — Hierzu 8 Subformen. 2. Stengel stärker aufsteigend, öfter ein kürzeres Stück nieder- liegend. a. ascendens. Pflanze meist kräftig, ästig. — So besonders auf feuchten Getreideäckern. — P. avieulare 8. ascendens Montand. Fl. Jur. sept. 270 (1856) veränd. — Hierzu gehören: $S$ Reinholdii!) (Reinholdi Alfr. Lehmann 36.—39. Jahresb, V, Nat. Zwickau i. S. [1906—1909] 80 [1910] z. T.). Stengel nur nach einer Seite aufgerichtet, im Bogen aufsteigend, oft ziemlich lang dem Boden aufliegend. Aeste meist aufrecht. — Mehrere Formen. s mdximum*(A. Lehmann a. a. ©. [1910]). Höchstens zur Hälfte des Stengels niederliegend, dann aufrecht. Stengelglieder 2 bis 2,5 em lang. Aeste etwa 2,5 dm hoch. Blätter dunkelgrün, ziemlich stumpf, etwa 2 em lang und 4 mm breit, — Selten, YUR N un Wichtiger ist £ 8. Kümmii?). Stengel meist bogig aufsteigend, seltener fast aufrecht. Blätter sehr deutlich gestielt, oval, ge- 1) Nach Bruno Reinhold, * 17. Nov. 1862 Rochlitz (Kgr. Sachsen) (briefl,), Lehrer in Niederplanitz bei Zwickau, 2) Nach Dr. Paul Kumm, * 19. November 1866 in Danzig, Professor an der Technischen Hochschule, Direetor des Westpreussischen Provinzial-Museums Polygonum, 51 stutzt, dieklich. Blüthen gross, lebhaft rosa, Perigon- abschnitte am Rande deutlich wellig kraus. — Die ganze Pflanze wird beim Trocknen gelb. So bisher nur an der Ostsee, auf feuchtem Sande in der Nähe der Küste: Rügen: Mönchgut!! West- preussen: Strand bei Beka im Kreise Putzig!! Sicher dort weiter verbreitet. P. avieulare b. Kummii A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275 (1898). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 64. Scheint in ähnlicher Weise wie Juncus ranarius von J. bu- Jonius und J. Gerardi von J. compressus eine Form der salzigen Strandwiesen zu sein und ist näherer Beachtung und Untersuchung auf ihre systematische Selbstständigkeit werth. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) |*] b. Stengel niederliegend oder dem Boden angedrückt, höchstens mit den Zweigspitzen aufsteigend. I. rotundifolium, Stengel meist flach ausgebreitet. Blätter meist ziemlich gross bis mittelgross, rundlich-oval bis fast rundlich, seltener ganz kreisrund oder gar querbreiter (Herbstformen). — Nicht selten besonders an Wegen. — P. aviculare b. rotundifolium Schur Enum. pl. Transs. 586 (1866). Beck in Rehb, Ic. XXIV. 64. — P. aviculare p. latifolium Mich. Fl. Bor. Am. I. 237 (1803)? Desv. Obs. 98 (1818)? Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XI. 112. — P. buxifolium Nutt. in Bongard Veg. Siteha 161 (1833)? — P. avi- ceulare &. buxifolium Ledeb. Fl. Ross. III. 532 (1851)? Richter-Gürke Pl. Eur. II. 114. 2. triviäle. Stengel niederliegend oder öfter an den Spitzen auf- steigend. Blätter meist kleiner, länglich bis oval. — Nicht selten an trockneren Stellen. — P. avieulare a. triviale Rehb. Fl. Germ. exc. 573 (1832). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 64. — Hierzu gehören: 8. parvifolium (Schur ÖBZ. XI [1861) 91). Blätter sehr klein, länglich-linealisch, beiderseits stumpf. — Ziemlich selten. y. arendstrum (Gentil Invent. pl. Sarthe 217 nach Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII, 112 [1910]. — P. arenastrum Bor. Fl. centr, France ed. 3. 560 [1857]. Nyman Consp. 639). Stengel sehr lang niederliegend, fast parallel liegend, wenig spreizend. Blätter klein länglich-oval, an den Seitenzweigen sehr genähert. — Nicht selten auf sandigen Wegen, Aeckern ete. d. ovalifolium (Alfr. Lehmann 36.—39. Jahresb. V. N. Zwickau [1906—9] 77 fig. i [1910]). Stengel nach allen Seiten ausgebreitet, niederliegend, an der Spitze mehr oder weniger aufsteigend, bis 4 dm lang, meist diek. Blätter etwa doppelt so lang als breit, an der Spitze abgerundet, meist fast bis zur Spitze gleich gross. — Nicht selten. — Zerfällt bei A. Lehmann in 4 Unterformen, von denen vielleicht erwähnenswerth: SS intermedium (Lehmann a. a. O. Fig. k). Obere Blätter schmäler und oft dreimal oder mehr länger als breit. Ueher- gangsform zu den spitzblättrigen Formen. in Danzig, um die Landeskunde Westpreussens, sowohl auf dem Gebiete der Prae- historie als auf dem der Naturwissenschaften, sehr verdient, Wir verdanken unserm verehrten Freunde vielfache freundliche Führungen und Auskünfte, 54* Polygonaceae. 2. Pflanze klein, meist nur wenige Centimeter hoch oder lang. Blätter stets sehr klein. minimum. Stengel meist aufsteigend, nur wenige Centimeter hoch, meist unverzweigt oder Pflanze anı Grunde in mehrere Stengel getheilt. Blätter meist am unteren Theile des Stengels hinfällig, meist spatelförmig bis lanzettlich, stumpf. Wickeln meist nur einblüthig, öfter an der Spitze des Stengels etwas gedrängt. Auf feuchten Sandstellen, an Ufern der Bäche im Sand und Kies, in den höheren Lagen der Alpen und vielleicht auf den andern höheren Gebirgen. P. aviculare 3 minimum Murith Guide Bot. Valais 86 (1810). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 66. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 144. — P. nanum Bory St. Vince, Fl. Sierra Nev. no. 185; Ann. gen. Se. Phys. III. 12 (1820). Nyman Consp. 639. — P. aviculare $. exiguum Gaud. Fl. Helv. III. 44 (1828). — P. aviculare b. alpinum Schleich. in Thom. Exs. nach Gaudin a. a. O. (1828); Boiss. Fl. Or. IV. 1036. — P. pusillum Guss. nach Nyman Consp. 639 (1872). — P. aviculare 8. nanum Boiss. Voy. Esp. II. 554 (1845). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 74. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 112. Eine sehr eigenartige und bemerkenswerthe Pflanze, die eingehenden Studiums durch Cultur bedarf. Ausser ihrer Kleinheit, die sie ja mit gewöhnlichen Kümmerformen der Ebene gemein hat, von denen sie sich fast durchweg durch die stumpfen dicklichen Blätter unterscheidet, ist sie auffällig dureh ihre deutliche Neigung zum Ausdauern. In den botani- schen Garten eingeführte Pflanzen grünten während des Winters und trieben im Frühjahr wieder aus, ohne ihre Tracht zu verändern, starben dann aber bald ab. Vielleicht gehört hierher ß. saxatile (Gaud. Fl. Helv. III. 44 [1828]). Pflanze kräftiger. Blätter mehr rundlich. — So in niederen Lagen, auf Felsen etc. (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen ; Gebirge der Iberischen Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Kreta; Kleinasien.) [x]? Blätter meist lanzettlich bis linealisch, seltener breiter, oval, stets mit deutlicher Spitze, meist zugespitzt. — Hierher die meisten Formen mit deutlich verschieden grossen oder verschieden gestalteten unteren und oberen Blättern (vgl. P. heterophyllum Lindman a. a. O.; S. 848). 1. Blätter länglich bis lanzettlich, nur die oberen öfter schmal bis fast linealisch. a. Pflanze gross bis mittelgross. 1. Blätter gross bis mittelgross. ı. Zweige und Stengel verlängert, auch die oberen Stengel- glieder nicht ganz kurz, daher die oberen Blüthenwickeln Polygonum, 53 nicht gedrängt (vgl. indessen ereelum), oberste Blätter fast stets schmal. $ Stengel aufrecht. * er&etum. Stengel unverzweigt oder ästig. Blätter meist länglich bis lanzettlich, die unteren mitunter viel grösser, oft in einen deutlichen Stiel verschmälert, spitz bis zugespitzt, meist ganzrandig. Meist auch die oberen Blüthen in den Achseln von Laubblättern, öfter fast traubenartig. Auf Aeckern, an Wegrändern, stellenweise häufig. P. aviculare $. erectum Hayne Arzeneygew. V. 23 (1817). Ledeb. Fl. Ross. III. 532 (1850). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 591. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rechb. Ic. XXIV. 65. — P. erectum Roth Beitr. Bot. II. 131 (1783). Tent. Fl. Germ. I. 174 (1788) nur der Name; II. 1. 455. Nyman Oonsp. 639 nicht L. — P. avieulare var. agrärium K. Koch Linnaea XXII. 203 (1849). — P. aviculare f. arvense Lehmann 36.—39. Jahresb. V. Nat. Zwickau i. S. (1905 —9) 83 (1910). Ein Formenkreis, der sehr der Untersuchung und der Cultur bedarf. Auf der einen Seite sind zweifellos hierher- gehörige Formen vorhanden, die nur als Standortsformen auf- zufassen sind, die durch den Stand zwischen dichtem Ge- treide ete. gezwungen sind sich aufzurichten, andererseits beobachteten wir viele Jahre hintereinander in grosser Menge (z. B. auf feuchteren Aeckern bei Rangsdorf bei Berlin!!) eine constant aufrecht wachsende Form, gleichgiltig ob sie im Getreide, auf dem kahlen Felde, am Rain oder sonst wo aufgewachsen war, Diese Pflanze zeigt also eine grosse Samenbeständigkeit und ist der Beobachtung werth. Nach Einzelbeobachtungen und namentlich nach Herbarexemplaren lässt sich ein sicherer Schluss über die systematische Selbst- ständigkeit resp. Unselbstständigkeit einer Form nicht ziehen. — Hierzu gehören ausser den meisten der zu seiner f. arvense gezogenen 18 Unterformen noch als bemerkenswerther: ++ diversifölium (P. avieulare e. diversifolium Schur Enum. pl. Transs. 586 [1866]). Pflanze meist vom Grunde an ästig, mit verlängerten Aesten. Untere Blätter viel grösser, verkehrt-lanzettlieh, mitunter fast rosettenartig gedrängt. gestielt, oft stumpflich oder z. T. stumpf, die mittleren länglich spitz, die oberen linealisch-lanzettlich. — Auf Aeckern, in Gärten wohl überall nicht selten. — Charakte- ristische Form. +++ patens (Peterm. Fl. Lips. 294 [1838]). Aeste weit ab- stehend, öfter mit der Spitze überhängend. — Zerstreut, +rrr silvaticum (Heuff. Abh. ZBG. Wien VIII. 190 [1858)]). Obere Blüthenwickeln an den Aesten ohne laubiges Tragblatt. +rrtr serrulätum (Sändor bei Heuff. a. a. O. [1858]). Blätter am Rande fein gesägt. E54 Polygonaceae. rrrrr Czarnahorense!) (czarnahorense Zapat. Consp. Fl. Galie. erit. II. 124 [1908]). Stengel bis über 3 dm hoch, weniger ästig. Perigonabschnitte lebhaft rosa, die äusseren an der Spitze kappenförmig, zur Reifezeit die Nerven stark hervorragend. — Galizien. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Däne- mark ; Britische Inseln; Spanien ; nördliche Balkanhalbinsel.) *] Eine in den Verwandtschaftskreis gehörige, zweifellos bemerkenswerthe Form ist * eximium. Pflanze meist sehr kräftig, aufrecht, seltener aufsteigend. Stengel derb, am Grunde bis 3 mm dick. Unterste Blätter verkehrt-eiförmig- lanzettlich, bis 4 em lang; seltener in schmal-lan- zettliche sehr spitze abändernd. Deutschland’ mehrfach! P. heterophyllum var. eximium Lindm. Sv, Bot. Tidskr. VI. 691 t. 24 fig. 1—4 (1912). (Schweden.) I*] $$ Stengel niederliegend bis aufsteigend. procümbens. Stengel meist kräftig, fächer- förmig oder fiederförmig verzweigt, meist nach allen Seiten kreisförmig ausgebreitet, oft polsterartig, die Aeste und Spitzen mitunter aufsteigend. Blätter meist länglich bis länglich-lanzettlich, mehrmals länger als breit, in einen kurzen Stiel verschmälert oder fast sitzend, spitz bis zugespitzt. Blüthenwickeln meist mehrblüthig. Die bei uns bei weitem häufigste Form. P. avieulare «. procumbens Hayne Arzeneygew. V. 23 t. 23 (1817). Ledeb. Fl. Ross. III. 532. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 65 t. 206. — P. procumbens Gilib. a. a. ©. (1792) im engeren Sinne — P. avi- culare var. ascendens Becker Fl. Frankf. I. 161 (1828). — P. aviculare var, angustifölium K. Koch Linnaea XXI. 203 (1849). — P. avic. e. deciimbens Kittel Taschenb. 3. Aufl. 304 (1853). — P. awvie. a. prosträtum Lange Haandb. Danske Fl. ed. 4. 297 (1886). — P. avic. a. vulgatum Beck Fl. Nieder- Oesterr. 322 (1890) z. T. — P. avic. a. typicum Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 389 (1897). Alfr. Lehmann 36.—39. Jahresb. N. V. Zwickau (1906—9) 77 (1910) z. T. (mit Subformen); Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 112. — P. avie. f. gra- cile Lehmann a. a. O. 76 (1910)? z. T. I) Auf der Czarna Hora (Öst-Karpaten) in 1180 m Meereshöhe gesammelt. Polygonum. 855 In der Grösse und Tracht oft sehr veränderlich. Von den zahllosen Formen (vgl. z. B. Lehmann a. a, O.) erwähnen wir folgende: * vulgäre. Blätter etwas entfernt, ziemlich streng zweizeilig angeordnet, meist elliptisch-lanzettlich. — So sehr verbreitet. — P. avie. b. vulgare Kittel a. a. O. (1853). Durch gestielte Blätter ist ausgezeichnet: +r petiolätum (O. Kuntze Fl. Leipz. 73 [1867]). ** densifölium. Blätter dichter gestellt, sonst wie vor. — Häufig an Wegen ete. — P. avic. var. densifolium K. Koch Linnaca XXI. 203 (1849). virgätum. Stengel ästig, meist ruthenförmig verlängert, auch die Aeste ruthenförmig, mit verlängerten Stengelgliedern, oft hin- und hergebogen. Blätter meist länglich-lanzettlich bis lanzettlich, beiderseits verschmälert. Tuten oft verlängert, stark zerschlitzt. Blüthenstände wenigblüthig. — Zerstreut, aber oft gesellig. — P. avie, 6. virgatum Peterm. Fl. Lips. 294 (1838). Beck in Rehb. Ice. XXIV. 65 nicht Schur. — P. humifusum Jord. nach Bor. Fl. centr. Fr. ed. 3. II. 560 (1857), — P. avieulare d. elongätum Schur Enum, pl. Transs. 586 (1866)! —- P. nervösum Wallr. Linnaea XIV. 568 (1340). — P. avieulare var. nervosum Celak. Prodr. Fl. Böhm. 166 (1871). — P. avic. 6. humifüisum Corb. Fl. Norm. 505 (1893). Rouy in Rouy u. Foue. Fl. France XII. 112. Eine sehr auffällige Pflanze, die bei guter Entwickelung dem P. Raji sehr ähnlich werden kann; kräftige Exemplare erreichen über Meterlänge der Stengel. Ist vielleicht besser als Rasse anzuschen, da wir jedenfalls gewisse hierher ge- hörige Pflanzen ganz samenbeständig auf verschiedenem Boden sahen. ++ aphyjllum!) (Hayne Arzeneygew. V. 23 [1817]. Krock. Fl. Siles. Suppl. II. 75 [1823]. Beck in Rchb. Ie. XXIV. 66. — P. avie, 6. poiyenemum?) Rehb. Fl. Germ, exe. 573 [1832]. — P. denudätum Desf. nach Bor. Fl. Centr. France ed. 3. II. 559 [1857]. Nyman Consp. 639). Blätter hin- fällig, meist nie an der Spitze des Stengels und der Zweige einige sitzen bleibend. Nach der Farbe der Blüthen sind von der Abart virgatum unterschieden: l. purpüreum (Opiz nach Beck a. a. O. [1905)). Blüthen purpurn; so am häufigsten. 1. albiflörum (Opiz a. a. O.). Perigon weiss, *= nsammöphilum3). Obere Blätter sehr kurz, von den Blüthen überragt. — Auf Sandboden. — P. avic. psammo- philum Beck Fl. Nied.-Oesterr. 322 (1890) in Rchb, Ie. XXIV. 65. 8. Der ganze oder doch der obere Theil des Stengels und die Zweige mit verkürzten Stengelgliedern, die Blätter 1) Von « privativum und pö4//o» Blatt. 2) noAönvnuov, bei Dioskorides (III. 98) vermuthlich Name einer Labiate; von zoAds viel und #vijun Unterschenkel, Beinschiene, beiTheophrastos Stengel- glied. 3) Von wduuog Sand und pl/Aog befreundet, liebend, 856 Polygonaceae. und die Blüthenwickeln daher genähert, oft dicht gedrängt erscheinend. $ condensätum. Stengel niederliegend, der Erde an- gedrückt oder mit den Spitzen aufsteigend, strahlig verzweigt. Blätter meist kleiner als beim Typus, meist lebhaft grün, breiter bis schmäler, mitunter dunkelroth gefärbt. Blüthen an der Spitze der Zweige fast zu beblätterten Scheintrauben gedrängt, So besonders auf trockenen Wegen, auf schwerem Boden, zwischen Pflaster ete. nicht selten, oft neben und mit dem Typus. P. aviculare var. condensatum Becker Fl. Frankf. I. 161 (1828). Beck in Rchb. Ice. XXIV. 65. — P. avie. e. depressum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98 (1856). — P. avie. var. prosträtum Duftschm. Fl. Ob.-Oesterr. II. 1. 387 (1876). — P. avie. f. conferta Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 (1889). — P. avie. ß. congestum Marches. Fl. Trieste 474 (1897). Üine sehr charakteristische und samenbeständige Form, die durch ihr langes Grünbleiben im Herbst oft sehr auffällt; oft sind im November und December, wenn die Pflanzen der meisten Formen schon völlig zerfallen sind, die des condensatum noch frisch grün. Die Pflanze erwies sich samenbeständig, An mehreren Orten, wo sie mit der typischen Form zusammen wächst, konnten wir keine oder doch nur sehr spärliche Ueber- gänge (Mischlinge?) beobachten. Zu dieser Rasse gehören: * constrietum (Clavaud Act. Soe. Linn. Bord. XXXV. Proc. verb. S. L [1881]). Stengel sehr ästig, mit kurzeu sehr zahl- reichen Zweigen. Stengelglieder sehr kurz. Reichblüthig. Fruchtperigon angedrückt, oberwärts eingeschnürt und an der Spitze wieder krönchenartig spreizend. — Bisher nur in Frank- reich. *** oqespitosum (P. heterophyllum var. caespitosum Lindman Bot. Tidskr. VI. 691 t. 25 fig. 5 [1912]). Kräftig aber niedrig, mit verflochtenen Zweigen, daher dicht rasenbildend. Blätter meist kurz. — So nicht selten. — Nach Lindman vielleicht ein Bastard mit seinem P. aequale. **** „lomerdtum (Waisbecker Mag. Bot. Lap. VII. 54 [1908)). Stengel niederliegend 3—5 dm lang, wenig verzweigt. Blätter etwa 2 em lang, elliptisch, stumpf. Wickeln an den ver- kürzten Gliedern der Stengelspitzen und an kurzen Seiten- zweigen ringsherum dicht gedrängt, daher walzliche bis 1,5 em dieke Scheinähren bildend. Blüthen weiss. — Auf Sandboden in Ungarn und auch anderwärts. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art?) * $$ boreäle. Stengel wenig oder nicht verzweigt. Untere und obere Blätter ziemlich gleich, öfter stumpf, etwas fleischig. Blüthen sich schon in den Achseln der unteren Blätter entwickelnd. Polygonum, 857 So bisher nur im nördlichen Europa, aber viel- leicht auch bei uns in den Alpen. P. aviculare var. borcale Lange nach Lindman Bot. Tidskr. VI. 691 (1912). — P. heterophijlium var. borcale Lindm, a.a. O.t. 24 fig. 5 (1912). Vielleicht gehört hierher auch das S. 852 genannte sazatile. (Verbreitung der Rasse: Island, Skandinavien.) l*1 2. Blätter sehr klein. Hierher auch das bisher nur in Makedonien beobachtete 6. Thessalonieum!) (Charrel ÖBZ. XLU. 382) sehr zierlich. Zweige gekräuselt. Blätter elliptisch, vom Grunde bis zur Spitze des Stengels gleich. interrüptum. Stengel niederliegend, meist ver- längert mit verlängerten Aesten. Stengelglieder lang. Blätter linealisch-lanzettlich bis lanzettlich, höchstens 1 cm lang, die oberen deutlich kleiner, an den Zweigspitzen kürzer als die Blüthen, oft z. T. fehlschlagend, aber an den Spitzen der Zweige wieder ausgebildet. Wickeln 1—2 blüthig, in verlängerten entferntblüthigen Scheinähren. So besonders auf hartem trockenem Boden, auf Wegen. P. aviculare interruptum Beck in Rehb. Ic. XXIV. 66 (1905). Bedarf weiteren Studiums. Vielleicht ein Blendling zwischen dem Typus und negleetum. — Hierher: 8. Brodensc?) (brodense Zapalowiez Consp. Fl. Galic. erit. II. 126 [1910]). Aufsteigend bis niederliegend, bis 3,5 dm hoch, sehr ästig mit verlängerten Aesten. Blätter linealisch-lanzettlich 5—7 mm lang und 1,5—2,5 mm breit, seltener grösser. — Uebergangsform zu neglectum. (Verbreitung bleibt festzustellen.) b. Pflanze nur einige cm hoch. pärvulum. Stengel meist 2—8 cm lang meist aufrecht oder aufsteigend, seltener niederliegend. Stengelglieder sehr kurz. Blätter meist 4—8 mm lang und 2 bis fast 4 mm breit, die unteren und öfter auch die mittleren bald abfallend. — So auf troeknem Sand- und Lehmboden zerstreut, oft sehr gesellig. Hungerform,. — P. avieulara f. parvulum Zapatowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 124 (1908). — P. avieulare f. minimum Alfr. Lehm. 36.—39. Jahresb. V. Nat. Zwickau (1906—9) 86 fig. g (1910) nieht Murith. — Hierzu gehört: 2, minus (Lehmann a. a. ©. fig. h [1910]). Pflanze vom Grund reich verzweigt, Stengel bogig aufstrebend. — Gleichfalls Hungerform. — Beide dürfen nicht mit den $. 852 beschriebenen alpinen Zwerg- formen verwechselt werden, sie sind von diesen abgesehen vom Standort durch die spitzen Blätter verschieden. 2, Blätter sehr schmal linealisch bis linealisch-lanzettlich, sehr spitz. 1) Bei Saloniki (im Alterthum Thessalonike) gefunden. 2) Bei Brody in Galizien gesammelt. 858 Polygonaceae. negl&ctum. Stengel meist dünn und schlaff, nieder- liegend, mit dünnen Aesten. Stengelglieder mehr oder weniger verlängert. Tuten bis 1,3 cm verlängert, durchscheinend weiss. Frucht oft schmäler als beim Typus, lanzettlich. Auf Sandfeldern, besonders im südlichen Gebiete ver- breitet. P. aviculare d. neglectum Rehb. Fl. Germ. exe. 573 (1832). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 591 (1864). Beck in Rechb. Ic. XXIV. 65. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 114. — P. avie. var. longifolium Desv. Obs. 98 (1818)? — P. neglectum Besser Enum. pl. Volhyn. 45 (1820). Rouy in Rouy u. Fou- caud Fl. France XII. 113 (hier als Rasse). — P. flagelläre Spreng. Syst. II. 255 (1825)? Cur. post. 155? vgl. Lindman Bot. Tidskr. VI. 691 (1912). — P. aviculare var. sabulösum und Zemuissimum K. Koch Linnaea XII. 204 (1849). — P. avic. y. laxum Ledeb. Fl. Ross. III. 532 (1851). — P. avic. var. polycnemiförme Lec. u. Lam. Cat. pl. Auv. 322 Gren. u. Godr. Fl. France III. 53 (1855). — P. avie. d. angustissimum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98 (1856). — P. avic. var. arvense Gerh. Exsice. nach Meisn. a. a. O. (1856). — P. avic. var. oxyphylla!) Wallr. Exsiec. nach Meisn. a. a. O. (1856). — P. humifüsum Jord. in Bor. Fl. Centr. France ed 3. II. 560 (1857). Nyman Consp. 639. — P. avieulare e. graminifölium Kittel Taschenb. 3. Aufl. 304 (1553). Duftschm. Fl. Ob.-Oesterr. II. 1. 387 nicht Wierzb. — P. avie. d. elongatum Schur Enum pl. Transs. 587 (1866). — P. avie. ß. nervosum Üelak. Prodr. Fl. Boehm. 166 (1871) nicht Wallr. — P, heterophijllum var. angustissimum Lindm. Svensk. Bot. Tidskr. VI. 691 (1912). Eine sehr charakteristische Rasse. — Aendert ab. b. pulchellum (Celak, Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1881. 16 nicht Lois.). Stengel sehr dünn, fast fadenförmig. Blätter sehr schmal, oft sehr klein. Frucht schmal. — Selten. c. stenophüjllum?) (Schur Enum. pl. Transs. 587 [1866]. — var. angustifolium Schur Sert. no. 2448 [1853]). Blätter länglich-linealisch, etwas stumpflich, die oberen gestielt. d. acutifolium (Schur a. a. O. [1866]. — P. acutifolium Schur Herb. Transs.). Stengel aufrecht bis über 0,5 m lang, Aeste spreizend. Die Rasse findet sich auch nicht selten in einer der Form aphyllum s. S. 855 entsprechenden Abänderung mit hinfälligen Blättern P, neg- lectum ß. denudäatum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl]. France XI. 113 (1910) ob auch Desv. z. T.? (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Däne- mark; Frankreich; Italien; Sieilien; Balkanhalbinsel; Russ- land; Vorder-Asien.) a !) Von ö&ög spitz und pöAAor Blatt. 2) Von orewdg schmal und p6//or» Blatt. nn er A Polygonum. 59 II. Früchte sehr klein nur 1—1,5 oder höchstens 2 mm lang (vgl. auch negleetum und P. calcatum). rurivagum. Stengel dünn, meist aufrecht, an den Knoten gekniet, Aeste abstehend. Blätter schmal lanzettlich bis fast li- nealisch, die der kleinen Zweige fast linealisch, sehr kurz, entfernt. Blüthen wenige, meist einzeln, klein. Perigon sehr kurz. Frucht etwas hervorragend, etwas glatt und mitunter glänzend, die breitere Fläche breit-eiförmig, bespitzt, gefurcht. — Trocken wird die ganze Pflanze röthlich bis purpurn. Auf Feldern, an Wegen besonders im südlichen Gebiete, im nördlichen oft auf weite Strecken fehlend. P. avieulare var. rurivagum Gentil Inv. pl. Sarthe 218 (1892—94). — P. Bellärdi!) All. Fl. Pedem. II. 205 t. 90 fig. 2 (1785). DC. in Lan. u. DC. Fl. France III. 369. Lois. Fl. Gall. I. 234 nach Rouy in Rouy Foucaud Fl. France XII. 114 vgl. auch Fussn. 1 nicht der meisten Schriftsteller. — P. arenarium Lois. Fl. Gall. I. 284 (1806) nicht Waldst. u. Kit. — P. avi- culare 8. Bellardi Duby Bot. Gall. I. 405 (1828). — P. avi- culare y. arenärium Gren. u. Godr. Fl. France III. 53 (1855). — P. rurivagum Jord. in Bor. Fl. Centr. France &d. 3. II. 560 (1857). Nyman Consp. 639. — P. avieulare f. arvense Alfr. Lehm. 36.—39. Jahresb. Ver. Nat. Zwickau (1906—9) 83 (1910) z. T. — P. avieulare race P. rurivagum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 114 (1910). — P. heterophyllum * rurivagum Lindman Svensk Bot. Tidskr. VI. 691 t. 23 fig. 8, t. 25 fig. 4 (1912). — P. segetäle Lindman handschr. und Herb. vgl. a. a. O. 692 (1912). Hierzu gehört: II. mierospermum?). Stengel ziemlich kurz, niederliegend mit aufsteigenden Aesten,. Blätter klein, fast linealisch, sehr genähert, hinfällig. Früchte matt, nicht glänzend, — Ziemlich selten. — P, avieulare $. mierospermum Corb. Fl. Norm. 505 (1893). Le Grand Suppl. Fl. Berry 53. Lond. Cat. ed. 9. 33 (1895). Richter-Gürke Pl. Eur. II. 114. — P. avieulare var. mierophjllum Desv. Obs. 98 (1818)? — P. mierospermum Jord. in Bor. Fl. Centr. France ed. 3. II. 560 (1857). Nyman Consp. 639 vgl. Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F, VIII. 32 (1895) („mierocarpum*). — P. avic. race P. microspermum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 113 (1910). (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Britische Inseln; Frankreich.) x]? B. Früchte nur ganz schwach runzelig, deutlich glänzend (vgl. auch rurivagum). litoräle. Stengel derb, oft sehr verlängert, niederliegend, lang am Boden kriechend, oft bis meterlang. Blätter mehr oder weniger dicklich, meist länglich lanzettlich bis breit spatelig, an der Spitze abgerundet bis spitzlich, an den Rändern oft knorpelig. 1) 8. I. 1. S. 55 Fussn. 1; VI. 1. 610 Fussn, 1. ?) Von wı2065 klein und orepua Samen, S60 Polygonaceae. Am Meere, an und auf den Dünen, in Dünenthälern, auf Salzwiesen. Anallen Küsten zerstreut, oft häufig, selten im Binnen- lande, dort aber auch öfter eingeschleppt und sich auf Kompost- haufen, auf Gartenbeeten etc. oft jahrelang erhaltend. Bl. anschei- nend später als der Typus. P. avieulare y. litorale Koch Syn. ed 1. 618 (1837) ed. 2. 712. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98. Pospich. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 389. Forman. DBM. 1896. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rechb. Ic. XXIV. 65 t. 207 fig. 3. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 114. — P. avieulare y. Mert. u. Koch Deutschl. Fl. IL. 59 (1831). — P. salsuginösum Wallr. Linnaea XIV. 568 (1840) nicht M. Bieb. — P. crassinerve Ces. Stirp. Ital. fase. II. mit Abb. (1840). — P. Roberti!) Gren. u. Godr. Fl. France II. 52 (1855) ob auch Rouy a. a. O. z. T.? (vgl. S. 844) nicht Lois. — P. litorale Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98 (1856). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 113 (als race). Vgl. Ascherson Ber. DB. Ges. XIII. 20 (1895); das Link’sche Original-Expl. gehört zu P. maritimum?)! — P. aviculare $. crassifolium Lange Haandb. Danske Fl. 3. Udg. 278 (1864) vgl. Bot. Notis. 1896. 75. — P.löngipes Hal. u. Charrel ÖBZ. XL (1890) 164 vgl. Hal. Consp. Fl. Graee. II. 74. — P. pseudo-flagelläre Charrel und Reynier Bull. Assoe. Pyren. 1898—99 (1899). — FP. aviculare var, Grenieri?) Reynier Bull. Herb. Boiss. 2. ser. V. 980 (1905). — P. heterophyllum var. litorale Lindman Svensk Bot. Tidskr. VI. 691 (1912). Aendert ab: II. salönum (Link nach Boll Meckl. Fl. in Arch. Freunde d. Naturg. Mecklenb. XIV. 296 [1860] wohl auch Schur Enum. pl. Transs. 587 [1866]). Stengel und Blätter meist deutlich fleischig. Pflanze meist niedrig, ästig. Blätter meist klein bis sehr klein. III. carnosum (Schur a. a. O. [1866]). Der vorigen Form ähnlich, aber Blätter sehr klein, die oberen länglich-spatelig. IV. erispum (Kittel Taschenb. 3. Aufl. 304 [1853]). Blätter am Rande etwas kraus wellig. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkan- halbinsel; Russland; West- u. Nord-Asien; Nord- u. West-Africa; Nord- America.) * Von P. avieulare ist dann noch eine Missbildung bekannt, die Lindman (Svensk Bot. Tidskr. VI. 690 [1912]) an allen grossen Formenkreisen der Gesammt- art P. avieulare (P. heterophyllum, P. aequale und P, calcatum) beobachtete: 1) S, 11I. S. 784 Fussn. 1 und IV. S, 844 Fussn. 1. 2) Link beschrieb (Enum. Hort. Berol. I. 585 [1821]) sicher die im Berliner Herbar liegende Pflanze (= P. maritimum), da er aber in einem von Boll (Archiv Fr, Naturg, Meckl. XIV. 296 vgl. 158) eitirten Manuseript sein P. litorale für Mecklenburg angiebt, dürfte er unsere litorale mit darunter verstanden haben, 3) 8. VI. 1. S. 70 Fussn. 1. Jean-Charles-Marie Grenier, * 4. November 1808 Besancon + 9. Nov. 1875 ebendaselbst (Magnin briefl.). Polygonum. s61 m. rostratum (Sommier Fl. dell’ Ob inferiore 88 [1896]). Früchte sich verlängernd, mit langer Spitze aus dem Perigon hervorragend, grünlich oder gelb- lich bleibend, mit dünner glatter Fruchtschale. Samen wie beim Typus. Perigon an den missbildeten Früchten meist verlängert, besonders der Füusstheil. — So im Spätsommer und Herbst oft zahlreich auftretend, meist mit normalen Früchten an derselben Pflanze. Die Art war früher als Herba Centumnodii vel Sanguinalis offieinell und auch jetzt noch wird das Kraut in der Volksmediein gegen Krankheiten der Athemorgane als „Russischer Thee*, Homeriana-Thee, Herba Homeriana (Dragendorffu. a.) ete, angewandt und z. T. auch in den Grossstädten zu hohen Preisen verkauft. Das Kraut soll bei Kühen die Blaufärbung der Milch hervorrufen, auch soll es zum Blaufärben (Moritzi 447) benutzt werden. (Verbreitung der Art: Fast über die ganze Erde verbreitet, bis in die arktische Zone und bis in die Tropen vordringend.) * 75. X 1176. P. aviculare X. calcatum s. S. 864. 75. X 1180. P. aviculare X pulchellum s. S. 869. b. Früchte deutlich stark glänzend (vgl. auch P. aviculare rurivagum und litorale S. 859), nicht oder doch nur sehr schwach punktirt oder gestreift (bei P. herniarioides mit- unter mattglänzend). 1. Blüthen und Früchte klein, kaum über 2—3 mm lang. a. Blätter elliptisch oder oval, nicht linealisch-lanzettlich. 1176. (14.) P. ealeäatum. (-). Stengel schlaff niederliegend bis angedrückt. Blätter ziemlich klein, elliptisch bis oval oder verkehrt- eiförmig, unterseits nervig, bleich bis graugrün, die oberen den unteren sehr ähnlich. Blüthenstiel oben gegliedert. Perigon bis zur Mitte verbunden, zusammengedrückt röhrenförmig. Abschnitte hellgrün, weiss berandet. Staubblätter 5. Frucht klein, 2—2,5 mm lang, aus breit-eiförmigem bis fast gestutztem Grunde länglich-dreieckig bis länglich-eiförmig, allmählich in die Spitze verschmälert, zusammen- gedrückt dreikantig, mit glatten, selten schwach-punktierten Flächen, schwarz. Meist auf trockenem sandigen Boden, in Kiefernwäldern, an Wegen bei uns bisher mit Sicherheit in Deutschland mehrfach nachgewiesen, so z. B. bei Berlin (Lindman!!); Galizien. Wohl im ganzen Gebiete zerstreut. P. caleatum Lindm. Bot. Notis. 1904. 139. Lindberg Meddel. Soc. Faun. Fl. Fenn. XXXI. 9 (1904-5). Brenner ebendort 11. — P. aviculare &. depressum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98 (1856) z. T. — P. avieulare a. serpyllifölium Zapalowiez Consp. Fl. Galie. erit. II. 124 (1908). Aendert in der Grösse ab; sonst wenig, besonders kräftige Exemplare nennt Lindman (Herb.) f. major. (Finnland; Schweden [dort anscheinend nicht selten!], bis Lapp- land; Mittel-Russland; West-Asien ; Himalaja.) ’ 862 Polygonaceae, 1175. X 1176. P. aviculare X calcatum s. S. 864. + P. herniarioides!). “). Stengel niederliegend, meist sehr ästig, oft mit unverzweigten Aesten; meist 1—3 dm lang. Stengelglieder sehr kurz, meist nur 4—6 mm lang. Blätter verkehrt-eiförmig, ganz stumpf. Tuten länger als die Stengelglieder. Blüthen fast sitzend, zu 4—6 in den Wickeln. Perigon ziem- lich klein, bis 3 mm lang. Früchte an der Spitze punktirt-gestreift, sonst glänzend bis matt glänzend. Bisher nur sehr selten eingeschleppt. Marseille. P. herniarioides Del. Fl. Aeg. Illustr. No. 412 (1814). Arcang. Comp, Fl. It. ed. 2. 202. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 113. — P. effusum Meisn, in DC. Prodr. XIV. 93 (1856). — P., illecebroides 1) Meisn. a. a. O. 94 (1856). (Sieilien?; Aegypten !! tropisches Africa; Vorder-Asien bis Ostindien; Australien?) ß. Blätter ganz schmal, linealisch bis linealisch-lanzettlich. 1177. (15.) P, graminifolium, (-). Stengel meist mehrere, zierlich, niederliegend, ästig, hin- und hergebogen, bis 3 cm lang, undeutlich ge- streift. Blätter bis 2,5 em lang, am Grunde lang verschmälert, ober- wärts spitz, nur von einem deutlichen Mittelnerven durchzogen. Tuten ziemlich kurz, am Grunde braun, etwa 6nervig, oberwärts häutig, zu- letzt zerspaltend. Wickeln 1—3blüthig. Blüthenstiele etwa so lang als das Perigon; dieses 1,5 mm lang, weiss, aussen roth. Früchte länger als das Perigon, 2 mm lang, zugespitzt, am Grunde abgerundet, glatt, braun. Auf Sandflächen an der unteren Donau in Ungarn zerstreut! Bl. August— October. P. graminifolium Wierzb. Flora XXV. 1. 280 (1842) nur der Name; XXVII. 1. 321 (1845). Heuff. Enum. pl. Banat in Abh. ZBG. Wien VIII. 190 (1858). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 95. Neilr. Diagn. Ung. 110. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 63 t. 205 fig. 1—4. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 113. (Serbien; Rumänien ; südliches und süd-östliches Russland.) 2. Blüthen und Früchte grösser, erstere 3—3,5 mm, letztere 5 mm lang. 1178. (16.) P. Raji?). (-)(—9)%). Stengel meist mehrere, kräftig, bis 1 m lang niederliegend, meist grün, kaum graugrün, ge- !) Wegen einer gewissen Aehnlichkeit mit den Caryophyllaceen-Gattungen IHerniaria und Illecebrum. 2) Nach John Ray (Rajus), * 29. Nov. 1627 Black Notley (Essex) 7 17. Jan, 1705 ebendaselbst, bis 1662 Geistlicher, Verfasser hochgeschätzter Werke über all- gemeine Systematik: Methodus plantarum nova Amstelod. 1682 ed. 2, Lond. 1703; Historia plantarum 3 Bände Lond, 1686—1704, über die Britische Flora: Catalogus plantarum eirea Cantabrigiam nascentium Cantabr. 1660, Synopsis methodiea stirpium britanniearum Lond. 1690 3 ed. 1724 und selbst als Ergebniss seiner Reisen (Travels through the Loweountries, Germany, Italy and France Lond. 1673) Stirpium euro- paearum extra Britanniam nascentium syllege Lond. 1694. Polygonum, 863 streift, ästig, mit oft sehr verlängerten Aesten. Blätter lanzettlich bis länglich-lanzettlich, spitz, am Grunde in einen sehr kurzen Stiel ver- schmälert, etwas dicklich, fiedernervig, bis 2,5 cm lang, die oberen kleiner. Tuten stets kürzer als die Stengelglieder, am Grunde 6—B8- nervig, oberseits durchscheinend häutig, schliesslich zerspaltend. Wickeln 1—3blüthig. Blüthenstiele etwa so lang als das Perigon. Perigon- abschnitte breit-elliptisch, rosa, am Rücken grün. Frucht um die Hälfte aus dem Perigon hervorragend, zugespitzt, am Grunde abgerundet, dunkelbraun, stark glänzend. Am sandigen Meeresstrande, bei uns an der Ostsee, der Nordsee und am Mittelmeere beobachtet. Rügen mehrfach, anscheinend nicht selten!! (vgl. Neuman Bot. Notis. 1894. 105), Westpreussen: Halb- insel Hela (Luerssen! vgl. Abromeit bei Luerssen! und Ascherson Ber. DBG. XIII. 18 [1895]). Belgien. Provence! Auch hier und da ins Binnenland verschleppt und auf umgearbeiteten Boden sich oft un- geheuer vermehrend, so z. B. auf dem Terrain des jetzigen Botanischen Gartens in Berlin-Dahlem nach der Tätigkeit des Dampfpfluges 1899 und folgende ‚Jahre grössere Strecken dicht bedeckend, jetzt fast ganz verschwunden. Bl. Juli—September. P. Rayi Babingt. Trans. Linn. Soc. XVII. 458 (1836). Prim. Fl. Sarn. 87 (1839). Man. Brit. Bot. ed. 2. 275. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 275. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rchb. Ice. XXIV. 63 t. 204 fig. 1—4. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 112. — P. flagelläre Bert. in Sebast. u. Mauri Fl. Rom. prodr. 142 (1818)? nicht Spreng. vgl. S. 343 und Reynier Bull. Herb. Boiss. 2. ser. V. 983 (1905). — P. Roberti Lois. Mem. Soc. Linn. Paris VI. 409 (1827). Fl. Gall. ed. 2. I. 283 z. T. vgl. Meisner a. a. O. Reynier Bull. Herb. Boiss, 2. ser. V. 982, 933 (1905) vgl. S. 844 u. 860. — P. inter- medium Rob. nach Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. 52 (1828)? nicht anderer Schriftsteller. — P, littordle Gren. und Godr. Fl. France III. 51 (1855) vgl. Coste Fl. deser. ill. France III. 207 (1904). — P. mari- timum 8. Raji Lloyd Fl. l’Ouest France ed. 4. 300 (1886). Eine sehr eharakteristische und beständige Pflanze, die auch Lindman (Sv, Bot. Tidskr, VI. 688 [1912)j) mit gutem Erfolge aussäte. — Aendert wenig ab. A. latifolıum (P. littorale $. latifolium Gren. u. Godr. a. a. O. 52 [1855]. — P. Raji f. tjpieum Beck in Rehb. Ic. XXIV. 63 [1905]). Blätter oval bis länglich, — So am häufigsten, B. stenophyjllum!) (Beck a. a. O, [1905]). Blätter schmäler, am Rande zurück- gerollt. — So «an trocknen Orten. (Skandinavische Halbinsel! bis Lappland und Finnland; Däne- mark; Britische Inseln!!; Frankreich; Spanien; Sardinien; Italien ; Schwarzes Meer, im Mittelmeerbecken wohl nur oft übersehen und ver- wechselt.) x !) Von orevög schmal und pöAfo» Blatt. Ss64 Polygonaceae, Bastard. A. IE; 1175. X 1176. P. avieuläare X caleatum. (©). Lindman bespricht (Svensk Bot. Tidskr. VI. 688 [1912]) in einer Anzahl Formen, die zwischen P, avieulare und P. calcatum stehen, da er ja die erstere Art aber in 2 zerlegt, spricht er die Zwischenformen als P. aequale X calcatum und P. calcatum X heterophyllum an. P. calcatum X avieulare Lindman a. a. O. (1912). 2. Blüthen in den oberen Theilen des Stengels ohne Blätter oder doch in den Achseln sehr kleinen Blätter, daher schlanke scheinährenähnliche Blüthenstände vorhanden. Blüthenstiele so lang oder länger als die Blüthen. Perigon ansehnlicher, deutlich etwas blumenblattartig. a. Blüthen auch an den Spitzen der Zweige (Blüthenstände) nicht gedrängt, stets mehr oder weniger von einander ent- fernt oder doch nur vereinzelt, an der Spitze sich nähernd. 1179. (17.) P. pätulum. (-). Stengel meist einzeln oder wenige, aufrecht, dünn, ästig, mit verlängerten ruthenförmigen Aesten, Stengel- glieder verlängert, deutlich gefurcht, die obersten kantig. Blätter läng- lich bis lanzettlich, beiderseits verschmälert, flach, fiedernervig. Tuten halb durchscheinend, 6—8nervig, später zerschlitzt. Scheintrauben verlängert, aufgerichtet, unterbrochen. Untere Wickeln in den Achseln von Laubblättern, 3—5 blüthig, die oberen in den Achseln kurzer all- mählich in ganz kurze übergehende meist eingerollter Blätter 2—-3- blüthig, die obersten ohne entwickelte Tragblätter einblüthig, meist alle durch deutlich entwickelte Stengelglieder getrennt, daher von einander entfernt. Perigon 2—2,5 mm lang, rosa oder roth, auf etwas längerem Blüthenstiele. Frucht kurz, zugespitzt, klein-punktirt-gestreift, etwas glänzend, schwarz-purpurn, von dem verbundenen verhärteten Perigon umgeben ; letzteres deutlich nervig. Auf Aeckern, an Wegen, an unbebauten Orten, auf Weinbergen, auch an Salzstellen im ganzen Mittelmeergebiete meist häufig!! im öst- lichen Gebiete auch in Kroatien, Ungarn! und Siebenbürgen. Im übrigen Gebiete, bis ins nördliche hier und da eingeschleppt, sich an manchen Orten längere Zeit erhaltend. In Friaul noch bei 1250 m (Gortani II. 147); in Öst-Ungarn nicht über 250 m (Kerner ÖBZ. XXV. 256); in der Hercegovina bis 1200 m (Murbeck 44) Bl. Juli— Herbst. P. patulum M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. L 304 (1808). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. Franee XII. 108. — P. avieulare var. Bellardi') Duby Bot. Gall. 405 (1828). — P. flagellare Spreng. Syst. II. 255 1\"8. 11.1. 8.55 Eussn, 1, VII. 9, 010SEUSSn. 1. Polygonum. 865 (1825)? =. 8. 843. — P. Monspeliense') Guss. Fl. Sie. Prodr. I. 470 (1827) nicht Thieb. — P. Bellärdi?) Rehb. Fl. Germ. exe. 573 (1832). Koch Syn. ed. 1. 619 ed. 2. 713. Gren. u. Godr. Fl. France III. 54. Boiss. Fl. Or. IV. 1034. Hal. Consp. Fl. Graec. II. 74. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 66 t. 209 fig. 1—7. Nyman Consp. 639. Suppl. 272. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 115 und vieler anderer Schriftsteller, nicht All. vgl. K. Koch Linnaea XXI. 198ff. — P. nudum Dulac Fl. Haut.-Pyr. 169 (1867), — P. fla- vöscens Jord. nach Nyman Üonsp. 639 (1882). Rouy weist (Fl. France XII. 108, 114) darauf hin, dass Allioni’s Pflanze nicht mit der von den meisten neueren Schriftstellern so genannten Pflanze identisch ist, sondern zur Rasse rurivagum des P. aviculare (S. 859) gehört; es muss deshalb der älteste Name P. patulum vorangestellt werden. Zerfällt in 2 Rassen: A. Kitaibeliänum?°). Sämmtliche Wickeln auch die oberen durch deutliche Stengelglieder getrennt. Früchte 4—5 mm lang, kürzer als das Perigon, von ihm vollständig eng eingeschlossen und bedeckt. So meist häufiger besonders im westlichen Gebiete überwiegend. P. patulum A. Kitaibelianum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. Kitaibelianum Sadl. Fl. Pest. I. 287 (1825). Rehb. Fl. Germ. exc, 573. — P. virgätum Lois. Nouv. not. 18 (1827). Mem. Soc. Linn. Paris VI. 410 (1827). Fl. Gall. ed. 2. I. 284 (1828). — P. Gmelini*) des Pariser Gartens nach Lois. a. a. O. (1827). — P. Ruizianum) K. Koch Linnaea XXI. 207 (1849). — P. Bellardi «. virgatum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99 (1856). — P. ehlorocöleum ®) Steud. Pl. Kotschy. No. 231 nach Meisn. a. a. O. (1856). — P. Bellardi b. Kitaibelianum Borb. Fl. Temes. 33 (1884). Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. H. 115 (1897). — P. Bellardi «. typieum Beck in Rehb. Ic. XXIV. 67 t. 2091—4 (1905). — P. patulum a. virgatum Rouy in Rouy und Foucaud Fl. France XII. 108 (1910). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Balkanhalbinsel; Süd- Russland; Kleinasien; Syrien.) = 1) S. S. 849 Fussn. 2. 2) S. S. 864 Fussn. 1. 3) S. II. 1. S. 418 Fussn. 1; IV. S. 85 Fussn. 4. 4) S. II. 1. S. 264 Fussn. 3, S. 407 Fussn. 2; III. S. 500 Fussn. 1. Hinzu- zufügen ist, dass Johann Friedrich G. in Tübingen am 8. Aug, 1748 geboren und am 1. Nov, 1804 gestorben ist. Karl Christian G., * 18. März 1762 Badenweiler + 26. Juni 1837 Karlsruhe. 5) Nach Hipölito Ruiz Lopez, * 8. August 1754 Belorado (Alt-Castilien) + 1815 Madrid, Adjunet am Botanischen Garten daselbst, welcher 1779—1788 Peru, Chile und die Nachbarländer mit Dombey (s. I. S. 187 Fussn. 1, 2. Aufl. S. 281 Fussn. 1) und Jose Pavon, F um 1835, botanisch erforschte. Mit Letzterem ver- öffentlichte R. Quinologia Madr. 1792. Syst. veg. Florae Peruv. et Chil. Madr. 1798. Flora Peruviana et Chilensis 4 Bände Madr. 1798—1802. Ein Theil seines Herbars befindet sich in Berlin-Dahlem. 6) Von yAwgdg grün und »o/edg Scheide. Aschorson u. Graebner, Synopsis, IV. 55 Se Polygonaceae, B. genuinum. Obere Wickeln genähert, Stengelglieder zwischen ihnen kurz, daher öfter von ihnen verdeckt. Früchte kleiner, nur 2,5—3 mm lang, länger als das Perigon, welches an der Spitze nicht so eng geschlossen erscheint. So im westlichen Gebiet viel seltener und auch im östlichen meist spärlicher. P. patulum a. genwinum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 108 (1910). — P. spectäbile Lehm. Ind. sem. Hort. Hamb. 1820, 1825 nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99. — P. retieulätum K. Koch Linnaea XXI. 200 (1849). — P. laxiflöorum Pallas in Willd. Herb. no. 7653 nicht Weihe. — P. Bellardi ß. patulum Meisn. in DC. Prodr. VIV. 99 (1856). Beck in Rchb. Ice. XXIV. 67 t. 209 fig. 5—7. — P. ramiflorum Janka Linnaea XXX. 599 (1860). Közlem, XII 176. — P. virgatum Schur ÖBZ. X (1860) 353? ob Lois.? — P Richteri!) Gandoger in Richter Pl. exs. Hung. nach Beck a. a. O. (1905). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Italien; Süd-Russland ; Vorder- Asien.) 7 (Verbreitung der Art: Frankreich, Iberische Halbinsel; Balearen; Corsica; Sardinien; Italien; Sieilien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Krim; Kaukasus; Vorder-Asien; Turkestan, Sibirien ; Nord-Indien; Nord-Africa.) * 1179. X 1180. P. patulum X pulchellum s. S. 867. 1180. (18.) P. pulchellum. (-). Stengel am Grunde meist sehr ästig, niederliegend bis aufsteigend, gestreift, ziemlich abstehend ästig, mit oft verlängerten, dünnen, fast fadenförmigen bis derben Aesten und verlängerten Stengelgliedern. Blätter länglich bis linealisch-lanzettlich, spitz, die oberen zu sehr kleinen Hochblättern verkümmernd. Tuten am Grunde braun, 4—b6 nervig, oberwärts durchscheinend und zerschlitzt. Untere Wickeln 2—3blüthig, obere 1—2blüthig, alle von einander entfernt oder doch nur die obersten öfter genähert, alle am Grunde mit einen kleinen Laubblatte oder nur mit einer Tute mit ganz kleiner angedrückter Spreite, die obersten daher nackt erscheinend,. Blüthen- stiele so lang oder meist länger als das Perigon; letzteres 2—3 mm lang, trichterförmig, mit ovalen abgerundeten rothen aussen grünen Abschnitten. Frucht klein, nur 2 mm lang, sehr fein runzelig, fast glatt, etwas glänzend, dunkelbraun, nicht eng vom Perigon um- schlossen. Auf sandigem Boden, auf Feldern, in Weinbergen, an uneultivirten Orten ete. nur im Mittelmeergebiete heimisch. Bei uns nur im süd- westlichsten Gebiete in der Provence in der Nähe der Küste im Depart. Bouches-du-Rhöne. Im übrigen Gebiet nur sehr selten eingeschleppt 1) S, VI. 2. S. 291 Fussn. 2. Hinzuzufügen ist, dass L. Richter am 17. Dee. 1844 in T6-Almäs bei Jäsz-Bereny in Jazygien geboren ist (L. R. briefl.). Polygonum. 367 Mannheim: Hafengebiet 1902 und 1903 (Zimmermann 75, Höck Beih. Bot. Centr.bl. XXVI. 425). Bl. Juli— September. P. pulchellum Lois. M&m. Soc. Linn. Paris. VI. 411 (1827). Nouv. Notes 19 (1827). Fl. Gall. &d. 2. I. 284.t. 26 fig. 2 (1828). Boiss. Fl. Or. IV. 1035. Hal. Consp. Fl. Graee. III. 75. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 68t. 210 fig. 4—5. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 109. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 116. — P. flagelliföorme Lois. a. a. OÖ. 409 (1827). Nouv. Notes 17, 18. Fl. Gall. ed. 2. I. 283 nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99. — P. Bellardi ö. effusum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99 (1856). — P. rubriflörum Friv. nach Meisn. a. a. OÖ. (1856). Aendert ab: A. tüpicum (Beck in Rehb. Ie. XXIV. 68 [1905]). Stengel und Zweige zierlich, niederliegend, ausgebreitet ästig. Blätter linealisch-lanzettlich, beiderseits lang zugespitzt. Perigon kaum 2 mm lang. — So am verbreitetsten; nach Beck (a. a. ©.) nur in West-Spanien, Italien und Süd-Frankreich. B, remotiflöorum (Heldr. Herb. Nyman Consp. 639 [1882]; Gürke in Richter- Gürke Pl. Eur. II. 116 [1897]. — P. arenarium Lois. Nouv. Not. 18 [1827]. Fl. Gall. ed. 2. I. 284. Gren, u. Godr. Fl. France III. 53. — P. pulchellum ß. Loiseleürii1) Rouy in Rouy u. Foue, Fl. France XI. 109 [1910]. — P. pulchellum 8. graeeum Beck in Rehb. Ie. XXIV. 68 t. 210 fig. 4—5 [1905)). Stengel kräftiger, reichlich ästig mit derben, niederliegenden bis aufsteigenden sehr verlängerten Aesten. Blätter breiter lanzettlich bis fast länglich, spitz. Perigon 2—3 mm lang, meist lebhaft rosa oder purpurn. — So nach Beck (a. a. OÖ.) fast ausschliesslich im östlichen Mittelmeergebiete, auf der Balkan- halbinsel zerstreut, nach Rouy (a. a. O.) aber auch in der Provence. — Hierzu gehört: II. minus (minor Haussknecht Mitt. Thür. BV. N. F. XI. 61 [1897]). Pflanze kleiner. — Griechenland. C. Debeaürii2) (P. pulchellum 6. Debeauxi Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 109 [1910]. — P. Debeauxü Legr. Bull. Soc. Bot. France XXX. 71 [1883]. — P. avieulare Debeauxii Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 115 [1897]). Stengel vom Grunde an aufrecht, 3—3,5 dm hoch, wenigästig, mit aufrechten wenig und nur in ihrer unteren Hälfte beblätterten Aesten, Blätter linealisch. — So bisher nur in Corsica, (Mediterranes Süd-Frankreich; Spanien; Italien; Bulgarien; Make- donien, Griechenland, mit den Inseln; Armenien.) Ei 1175. X 1180. P. avieulare X pulchellum s. S. 869. 1179. X 1180. P. patulum %. pulchellum s. unten. Bastard. A. 1 BB 0. 1179. x 1180. P, pätulum X pulchellum. ©. Unterscheidet sich von P. patulum durch vom Grunde ästige Stengel, zahlreichere grössere Blüthen von rosa Farbe. Von P. pulchellum verschieden durch steifen aufrechten Stengel. Früchte fehlschlagend. 1) S. VI. 2. S. 581 Fussn. 1. 2) 8. III. S. 693 Fussn. 1. Debeaux + 20. Februar 1910 Toulouse (Sudre briefl.). 55* b. 863 Polygonaceae. Bisher nur in Thessalien, da bei uns die Erzeuger kaum zusammen vorkommen, auch nicht zu erwarten. P. patulum x pulchellum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. Bellardi X puı- chellum (P. pseudo-Bellärdi, Hausskn, Mitt. Thür. BV. N. F. XI. 61 (1897), Haläcsy Consp. Fl. Graee. III. 75. Nyman Consp. Suppl. 272 (1889). b. Blüthen an den Spitzen den Stengeln und Zweigen genäbert, dort ziemlich dichte längliche bis verlängert-cylindrische Scheinähren bildend. 1181. (19.) P. arenärium. (-). Stengel niederliegend bis auf- steigend, gestreift, ausgebreitet ästig, mit verlängerten Stengelgliedern und meist schlanken zierlichen Aesten. Blätter meist linealisch-lanzettlich, beiderseits zugespitzt. Tuten zerschlitz. Wickeln 3—5blüthig, die unteren entfernt und in den Achseln von sehr kleinen schmalen Blättern, die oberen stets genähert, länger wie das nächst obere Stengelglied, am Grunde nur mit meist ziemlich ganzrandigen Tuten. Blüthenstiele z. T. länger als das Perigon, dieses 2—2,5 cm lang. Abschnitte fast rund- lich, weisslich-rosa bis purpurn. Früchte etwa 2 mm lang, ganz glatt und stark glänzend, etwa so lang wie das Perigon, nicht eng von diesen eingeschlossen, An sandigen Stellen, auf Steppen, auf Flugsand, an unculti- virten sterilen Orten nur im südöstlichen Gebiete im Bereiche der Pannonischen Flora. In der Ungarischen Ebene!! meist nicht selten, nach Kerner (ÖBZ. XXV. 257) nicht über 250 m steigend, Kroatien: Bukovee, Legrad, Dubiava. Die Angaben in Dalmatien und Istrien sind unrichtie. Bl. Juli—November. P. arenarium Waldst. u. Kit. Descr. Ic. pl. rar, Hung. I. 69 t. 67 (1802). Rehb. Fl. Germ. exc. 573. Ledeb. Fl. Ross, III. 531. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 1. 100. Boiss. Fl. Or. V. 1035. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 68 t. 210 fig. 1—3. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 116. — P. flöridum Winter! Index (1788) nach Borbäs Balat. Fl. 341 wohl kaum mit Beschreibung veröffentlicht. — P. Venantidnum!) Clem. Mem. Acc. Se. Torin. Ser. 2. XVI. 319 (1857) nach Boissier a. a. ©. — P. neglectum Bess. Enum, pl. Volh. 45 (1821) z. T.? vgl. S. 858 und Beck &. a. O. Die oft verkannte Art ist durch die gänzlich blattlosen ziemlich dichten Schein- ähren unter allen Arten der Avicularia sehr auffällig und leicht kenntlich. In ihrem Hauptverbreitungsgebiete tritt die Art als allererster Besiedler der Sandsteppen auf, ähnlich auf sandhaltigem Lehm, Löss ete, (Adamovicd Veget, Verh. Mös. Lind. 309; Engl. Botan. Jahrb. XXXIII. 572). (Serbien; Rumänien; Bulgarien; Thrakien; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Sibirien.) |* P. elerans. Stengel am Grunde holzig. Blätter lanzettlich. Scheinähren verlängert. Wickeln 2—4blüthig, am Grunde nur mit Tuten. Perigon etwa 3 mal so gross als das von P, patulum. 1) Der Grund dieser Benennung ist a. a. OÖ. nieht angegeben. Ob nach dem spätrömischen Dichter Venantius Portunatus, * um 535 bei Treviso + nach 600 als Bischof von Poitiers? Polygonum, 869 Wird aus der Umgebung von Triest angegeben (Tenorea.a.O., Reichen- bach Fl. Germ, exe. 573), wird aber von Marchesetti und Pospichal nicht mehr erwähnt, P. elegans Ten. Fl. Nap, Prodr. Suppl. II. S. LXVI (1823). Fl. Nap. II. 207 t, 35. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 100. Beck in Rcehb. Ic. XXIV. 69. Nyman Consp. 639. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 115 nicht Ait. resp. Dryand. Eine sehr unsichere uns nicht bekannte PHlanze, die von Reichenbach u. a, in die Verwandtschaft der S. 843 erwähnten P, equisetiforme gezogen wird. Boissier (Fl. Or. IV. 1035) erklärt sie zu P. arenarium gehörig, zu welcher Art sie auch von Arcangeli (Comp. Fl. It. ed. 2. 202) gezogen wird. P. arenarium kommt aber nicht in Istrien vor, ebenso nicht in Italien. Vielleicht handelt es sich um verschleppte Exemplare der P, arenarium oder auch nur um P. Raji? Bastard. A: 11.0 1175. x 1180. P. avieuläre X pulchellum. (©). Von P. avieulare durch die Tracht verschieden, ebenso durch die in der Blüthenregion viel schmäleren und kleineren Blätter und durch das rosafarbige fast blumenblattartige Perigon. — Von P. pulehellum verschieden durch die diekeren starreren Stengel, die sehr verlängerten Scheinähren mit kürzer gestielten Blüthen, an deren Grunde linealisch-lanzettliche Blätter stehen. Früchte fehlschlagend. Bisher nur in Thessalien beobachtet. P. avieulare X pulchellum (P. pseudo-pulcehellum) Hausskn. in Nyman Consp. Suppl. II. 272 (1890) nur der Name. Mitth Thür. Bot. V. N. F. XI. 61 (1897). Haläesy Consp. Fl. Graec, Ill. 75. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 116. Aus der Gruppe (ephalophilon!) (Meisn. in Wall. Pl. As. rar. III. 59 [1832]). Blüthenstände köpfehenförmig, die Köpfe "meist paarweise gestellt selten einzeln: * P. capitätum. |. Stengel ästig, wurzelnd, wie die Blätter purpurn be- haart. Blätter oval bis elliptisch, spitzlich, sehr kurz gestielt, beiderseits geöhrt. Blüthenköpfe ziemlich gross und dicht. Perigon hellrosa. Im Himalaja und in China heimisch, als Zierpflanze angepfanzt und an der Riviera an Mauern verwildert: La Mortola (Berger, Schweinfurth!). P. capitatum Hamilt. in D. Don Prodr. Fl. Nep. 73 (1325). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 129. B. Stengel entweder windend oder sehr hoch und kräftig, dann ober- wärts fast stets wagerecht übergebogen und in der Ebene ver- zweigt, I. Tiniäria?) (Meisn. Polyg. Prodr. 43 [1826] in DC. Prodr. XIV. 135 [1856] veränd. Benth. u. Hook. Gen. III. 99 [1880]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. — Tiniaria Rehb. Handb. 236 [1837] als Gatt. — Bilderdykia®) Dum. Fl. Belg. 18 [1827] als Gatt. — Helxine*) L. Spec. pl. ed. 1. 363 [1753] z. T. !) Von »epa/n7 Kopf und p/Aos lieb, befreundet. 2) Wohl von tinea, Motte. Name von P. convolwulus bei Marcellus Empiricus aus Burdigala (Bordeaux), einem hohen Beamten des Kaisers Theodosius I, zu Ende des 4. Jahrhunderts. 3) Nach dem Niederländischen Dichter Willem Bilderdijk, * 7. September 1756 Amsterdam + 18. December 1831 Haarlem (Massart briefl.). 4) S. S. 621 Fussn, 1, s70 Polygonaceae. Link Enum. I. 386 [1821]. Handb. I. 298 [1829]. Mert. u. Koch Deutschl. Fl. III. 61 [1831]. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 87. — Fagopyrum'!) Moench Meth. 290 [1794]. DC. in Lam, u. DC. Fl. Franc. III. 369 z. T.). Stengel (links) windend. Blattstiele vom Grunde der ungewimperten Tuten abgehend. Wickeln wenig- blüthig, in den Achseln von Hochblättern oder die unteren in denen von Laubblättern, zu unterbrochenen lockeren Scheintrauben vereinigt. Perigon an der Frucht vergrössert. Die 3 äusseren Perigonabschnitte vertieft. Drüsenring fehlend. Staubblätter 8. Narben 3, fast sitzend. Frucht 3kantig. Nährgewebe hornartig. Würzelchen der Kante der Keimblätter aufliegend 02. In Europa nur unsere Arten. 1182. (20.) P. eonvölvulus (Schwarze Winde, Buchwinde; plattd. Klimmup, Wild Baukweite; niederl.: Zwaluwtong, Zwarte Winde, Wen- dom; franz.: Liseron noir, Faux Liseron; it.: Villacchio saettino, Erba leprina; poln.: Rdest Hreezka: wend.: Ziwa Pfusnica; südslav,: Petesak [nach Sulek]; russ.: Bepesxa). (). Stengel von weniger als 1 dm bis über 1 m lang, meist kurzhaarig, kantig gestreift, fast stets mehr oder weniger hin- und hergebogen, oft roth überlaufen. Blätter gestielt, im Umriss rundlich bis länglich-eiförmig, zugespitzt, am Grunde herzförmig oder fast pfeilförmig, mit dreieckigen Lappen, von sehr wechselnder Grösse. Wickeln 3—6 blüthig, gebüschelt. Blüthenstiele kürzer als das Fruchtperigon, nahe unter demselben gegliedert. Perigon etwa 2—2,5 mm lang, grün, am Rande und innen weiss; äussere Perigonabschnitte stumpf gekielt. Frucht runzlig- gestreift, glanzlos, schwarz, 4—5 mm lang, dicht vom Perigon ein- geschlossen, sich vom Blüthenstiel ablösend. Auf Aeckern und Gartenland, besonders auf Buchweizen- und (zetreidefeldern, an Gemäuern, in Gebüschen, öfter ein lästiges Un- kraut,. Wohl im ganzen Gebiete häufig bis gemein, Steigt in Wallis bis 1980 m (Jaccard 311), in Tirol bis 1580 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 100), in Bayern bis 1000 m (Prantl 160), in Öst-Ungarn bis 380 m (Kerner ÖBZ. XXV. 352), in Bosnien und der Hercegowina noch bei 1300 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 423 [143]). Bl. Juli—Herbst. P. Convolvulus L. Spec. ed. 1. 364 (1753). Koch Syn. ed. 2. 713. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 135. Gren. u. Godr. Fl. France III. 54. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. III. 391. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 87 t. 222 fig. 1—4. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 93. Nyman Consp. 637. Richter-Gürke Pl. Eur. Il. 124. — P. volübile Gilib. Exere. phyt, Il. 435 (1792). — Fagopyrum carinätum Moench Meth. 290 (1794). — Polyg. infestum Salisb. Prodr. 259 (1796). — P. convolwuld- ceum Lam. Fl. Frang. III. 239 (1805). — Bilderdykia Convolvulus 1) S, 8. 875 Fussn, 2, Polygonum. 871 Dumort. Fl. Belg. Prodr. 18 (1827). — Helxine Convolvulus Ratf. Fl. Tellur. III. 94 (1836). — Tiniarıa Convolvulus Webb u. Mogq. in Webb. u. Berth. Phyt. Canar. III. 221 (1836— 47). — Tiniaria cari- nata Montand. Fl. Jur. sept. 270 (1856). — Polygonuma striatum Dulae Fl. Hautes-Pyren. 169 (1867). — P. convolvuliforme St. Lager Ann. Soc. Bot. Lyon. VII. 132 (1880). Nieht sehr veränderlich ; von den Formen erscheinen folgende erwähnenswerth: B. subalätum. Aeussere Perigonabschnitte schmal und meist stumpf geflügelt, nicht oder nur kurz in den Blüthenstiel verschmälert. -—— Sehr zerstreut. — P. Convolvulus b. subalatum Lej. u. Court. Comp. Fl. Belg. II. 59 (1831). A,u.G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rehb. Ie, XXIV. 87. — P, pseudo- dumetörum L. C. Wats. in Bab. Man. Brit. Bot. ed. 8. 310 (1881). — P. Con- volvulus var. pterocarpum !) Frölich Generaldoubl. Verz. Schles. Tauschver. XXIII (1885—86). — P. pterocarpum Fröl. Herb. nach A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276 (1898), — P. convolv. e. pterigoideum?) Zapalowiez Consp. Fl. Galie,. erit. II, 143 (1908). — Diese Pflanze wurde oft für den Bastard mit P. dumetorum gehalten, darf aber mit diesem nicht verwechselt werden. Q . pusillum. Pflanze klein, oft kaum fingerlang, meist ganz roth überlaufen. Stengel meist aufrecht. Blüthen wenige, scheinbar endständig. — An sterilen Orten nicht selten. — P. convolvulus 3. pusillum Beek in Rehb. Ie. XXIV. 87 (1906). — Tiniaria Convolvulus var. pusilla Opiz Lotos IV. 103 (1854). — P. pusillum Kit. Linnaea XXXII. 365 (1863) vgl. Janka OBZ. XXII (1872) 153. — P. convolv, a. strietum Zapalowiez Consp. Fl, Galie, erit. II. 143 (1908). D. subl&ve. Pflanze grösser und länger. Blätter oft grösser. Stengel und Blätter nur mit wenigen rauhen Haaren, fast glatt. — Wohl nur eine Form schattiger Standorte, — P. convolvulus b. sublaeve Zapalowiez Consp. Fl. Galie, erit. II. 143 (1908). Wohl nur eine Spielart ist: l. sanguineum (Beck in Rehb. Ice. XXIV. 87 [1906]). Ganze Pflanze roth überlaufen. In vorgeschiehtlicher Zeit wurden die Früchte dieser Art gesammelt und ge- gessen (Buschan Vorgesch. Bot. 121), in Pommern heisst sie noch jetzt „Wilder Buchweizen“ (s. oben) und nach Homann wurde noch zu Anfang des 19. Jahr- hunderts Mehl aus den Samen gewonnen, Ob mit dem von Buschana. a. O. nach Mortillet aufgeführten „P. vulgare L.* P. avieulare gemeint sein mag? (Ganz Europa, fehlt nur im arktischen Gebiete; Kaukasus; Vorder- Asien bis Afghanistan; Sibirien; Nord-America; auch sonst verschleppt bis in die Tropen.) * 1182. X 1183. P. convolvulus X dumelorum s. S. 872. 1183. (21.) P. dumetorum (it.: Convolvolo nero; böhm.: Povleka). ©. In der Tracht der vorigen Art sehr ähnlich. Stengel meist 6 bis 15 dm hoch oder noch höher, kantig, kabl, oft reichästig, eine ganze Pflanze mitunter einen mittelhohen Strauch überspinnend. Blätter meist lang zugespitzt mit dreieckigen bis rundlichen Lappen, ihre Stiele am Grunde mit einer Nektargrube Blüthenstiel so lang als das Fruchtperigon, unterhalb der Mitte gegliedert. Peri- !) Von zregdv Flügel und zaordg Frucht. 2) Von zregvyosıdrg flügelähnlich. 872 Polygonacese, gon zur Fruchtzeit 7—9 mm lang, die äusseren Abschnitte am Kiel durchscheinend-häutig-geflügelt, mit oben abgerundetem, unten am Blüthenstiel herablaufenden Flügel. Frucht mit dem oberen Theildes Blüthenstielesabfallend. Frucht mit abgerundeten Kanten, glänzend, fast ganz glatt, schwarz, meist 2,5 mm lang. In feuchten Gebüschen, an Hecken, an buschigen Bergabhängen wohl durch das ganze Gebiet zerstreut, stellenweise auf weiten Strecken fehlend oder doch selten. In Wallis bis 1250 m ansteigend (Jaecard 311), in Steiermark bis 1000 m (Hayek Fl. Steierm. I. 211), in Friaul bis 800 m (Gortani II. 145), in Öst-Ungarn bis 380 m (Kerner ÖBZ. XXV. 352), in Bosnien 800 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 423 [143]. Bl. Juli—Herbst. P. dumetorum L. Spec. pl. ed. 2. 522 (1763). Koch Syn. ed. 2. 713. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 135. Gren. u. Godr. Fl. France III. 55. Boiss. Fl. Or. IV. 1032. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 391. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 88 t. 223 fig. 1—4. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 94. Nyman Consp. 636. Suppl. 271. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 124. — Fago- pyrum dumetorum Schreb. Spie. Fl. Lips. 42 (1771). — Fagop. scan- dens Güldenst. Reise II. 343 (1791) nicht L. — Fagopyrum mem- branaceum Moench Meth. 290 (1794). — Bilderdykia dumetorum Dumort. Fl. Belg. 18 (1827). — Helxine dumetorum Rafin. Fl. Tell. III. 94 (1836). — Tiniarıa dumetorum Opiz Sezn. 98 (1852). — Tiniaria aläta Montandon Fl. Jura sept. 270 (1856). — Polygonum alatum Dulac Fl. Hautes-Pyren. 169 (1867). — P. Convolvulus b. dumetorum ©. Kuntze Fl. Leipz. 73 (1867). Ist trotz der Aehnlichkeit mit voriger Art wohl kaum so nahe verwandt, dass beide zu einer Gesammtart vereinigt werden könnten. . Gleichfalls ziemlich wenig veränderlich. Erwähnenswerth sind: B. montänum (Cieioni Nuov. Giorn. Bot. Ital. XXI. 267 [1889]. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 88). Fruchtperigon ohne Flügel. — Sehr selten. — Nach Cieioni selbst (a. a. O. XXII. 132 [1890]) wohl nur ein abnormer Zustand. Nach der Tracht unterscheidet Zapalowiez (Consp. Fl. Galie. erit. II- 144 [1908]) folgende Formen: II. majus. Blätter grösser bis 6,5 em lang. III. graetlius. Pflanze zierlicher. Blätter kleiner. Blüthen weniger zahlreich. Blüthen kleiner. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; England; Frankreich; Spanien; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; mittleres und süd- liches Russland; Kaukasus; Vorder-Asien bis Afghanistan ; Sibirien.) * 1182. X 1183. P. convolvulus X dumetorum s. unten, Bastard. Bil; 1182. X 1183. P. econvölvulus X dumetörum. (-). Stengel meist bis etwa 1 m hoch, kahl, mehr oder weniger kantig. Aeste kurz Polygonum, 873 rauh-haarig. Blüthenstiele zur Fruchtzeit meist nur 4—5 mm lang, kürzer als das Perigon und über der Mitte gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte scharf gekielt, bis schmal-häutig-geflügelt, an einer Pflanze oder gar einer Blüthe wechselnd, mit mehr oder weniger herablaufendem Flügel. Frucht runzelig gestreift, kaum glänzend. Mit den Erzeugern bisher nur selten angegeben, aber sicher öfter übersehen. Bl. Juli— Herbst. P. convolvulus X dumetorum (P. convolvuloides) Brügger Jahresb. Nat. Ges. Graub. XXIX. 187 (1886). Beck in Rchb. Ie. XXIV. 88. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 124. — P. dumetorum var. äpterum‘) Saelan in Herb. Mus. Fenn. I. 131 (1889). — P. asperulum Zapalowiez Bull. intern. Acad. sc. Crac. IX (1907). Consp. Fl. Galie. erit. II. 145 (1908). — P. mixtum Goir. u. Ton. Bull. Soc. Bot. Ital. 1901. 276. — P. dumetorum var. convolvuloides Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wissensch. 1912. No. I. 104. Die Saelan’sche Pflanze scheint hierher, nicht zu P. dumetorum zu gehören, da der Verfasser ausdrücklich die kurzen Blüthenstiele angiebt. Weiter gehört hierher: B. heterocärpum?). Aeussere Perigonabschnitte entweder alle un- geflügelt oder nur gekielt, kurz in den Stiel verschmälert, oder alle geflügelt, oder an derselben Frucht z. T. geflügelt mit vollkommenen oder oft unregelmässigen oder unterbrochenen Flügeln von wechselnder Breite, in den gegliederten Stiel herablaufend. Oberer Theil des Blüthenstieles kürzer als die Frucht, bei den ungeflügelten ganz kurz. Bisher nur mehrfach in Böhmen und Nieder-Oesterreich be- obachtet, aber sicher weiter verbreitet, vielleicht die verbreitetere Form. P. convolvulus X dumetorum b. P. heterocarpum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 88 (1906). (Skandinavische Halbinsel; England?; Frankreich ; Nord-America [aus letzteren beiden Ländern nur B|].) *] II. Pleuröpterus?°) (Turez. Bull. Soc. imp. Mose. I. 587 [1848] als Gatt, Benth. u. Hook. Gen. III. 99 [1880] als Sect.). Pflanzen meist sehr kräftig. Stengel aufrecht, selten (wen. bei uns) win- dend, meist hin- und hergebogen, oberwärts ästig und wagerecht übergebogen, in der horizontalen Ebene verzweigt. Scheintrauben sehr reichblüthig, zahlreich zu achselständigen und endständigen Rispen vereinigt. Blüthen klein. Perigon mit 5—6 Abschnitten, die äusseren am Rücken breit geflügelt, die Flügel am Blüthen- stiele herablaufend. Staubblätter 7—8. Griffel 3, kurz. Narben schildförmig oder gewimpert. Pflanze aus Asien, bei uns nur eingeführt. I) drrepog ungeflügelt. 2) Von Zrepog ein Anderer, verschieden und zaprzos Frucht. 3) Von sAevod Seide und zregov Flügel. II. as 874 Polygonaceae. a. Stengel windend, holzig. * P. Baldschuänicum !). }. Bis mehrere Meter hoch windend. Stengel mit hellgrauer bis bräunlich-grauer Rinde mit zahlreichen Lenticellen. Junge Zweige kantig gestreift, an den Kanten mit feinen Drüsen. Blätter aus herzförmigem, wieder etwas in den Stiel verschmälertem Grunde länglich-eiförmig, meist 2,5 bis 9 em lang und 1,5—5,5 em breit, öfter an den Rändern 1—2mal ausgeschweift gebuchtet und undeutlich fein gezähnt, etwas knorpelrandig, unterseits etwas heller, mit 2—4 cm langem Stiel. Blüthenstände rispig, bis 5 dm lang. Blüthen 5—8 mm im Durchmesser, anfangs weiss, später röthlich, Staubfäden am Grunde behaart. Frucht schwarz. Stammt aus den Gebirgen von Turkestan zwischen 1500 und 2000 m, bei uns neuerdings wegen seiner zierlichen und zahlreichen Blüthenstände gern an Mauern, Lauben und Zäunen, an sonnigen Orten angepflanzt und selbst im nördlichen Ge- biete winterhart. Bl. Juli—October. P. baldschuanicum Regel Act. Hort. Petrop. VIII. 3. 684 (1883). Koehne Deutsche Dendrol. 142. ©. K. Schneider Ill. Handb. Laubholzk. I. 258. * P. multiflörum (Thunb. Fl. Jap. I. 169 [1784]) ist dem vorigen ähnlich, aber schwächer windend. Blätter 7—13 em lang und 5—10 cm breit mit geradem Bande und längerem Stiel. Blüthenstand zierlicher. Blüthen 2—3 mm im Durch- messer, rosa. Staubfäden ganz kahl. Frucht gelblieh-weiss. — Aus Japan, seltener angepflanzt. Blüht sehr spät. b. Stengel krautig, hoch, nicht windend, unterwärts weit hohl. 1184. (22.) (64) P. euspidätum. 2. Grundachse kriechend ausläufertreibend. Stengel bis über 2—3 m hoch, oberwärts reich verzweigt, kahl. Blätter zweizeilig angeordnet, gestielt, gross, bis 13 cm lang, 10 cm breit, breit-eiförmig, ziemlich derb, fast leder- artig, am Grunde gestutzt oder plötzlich verschmälert, oberwärts plötz- lich zugespitzt, Blüthenstände zahlreich, in den Achseln oberer Laub- blätter stehend, ährenförmig, locker, oft gebüschelt oder verzweigt, ihre Achsen kurz behaart mit ziemlich kleinen häutigen Hochblättern. Peri- gon grünlich-weiss; die äusseren Abschnitte am Rücken geflügelt; die Flügel am gegliederten Blüthenstiel herablaufend. Narbe gewimpert. Fruchtperigon vergrössert, die Frucht einschliessend. In Ostasien heimisch, seit 1825 in Europa eingeführt, neuerdings vielfach als Zierpflanze in Gärten angepflanzt oder auch auf Aeckern als Viehfutter oder an Waldrändern etc. als Wildfutter angebaut. Aus diesen Anpflanzungen und durch Verschleppung vielfach verwildert, oft zum lästigen unausrottbarem Unkraute werdend und nicht selten schon weitab von aller Cultur völlig heimisch geworden. Vgl. F.Höck Beih. Bot. Centrbl. XV. 398, XVII. 81, XXVI 423. Bl. August bis September. P. ceuspidatum Sieb. u. Zuce. Fl. Jap. Fam, nat. Il. 84 (1844). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 136. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rehb. Ice. XXIV. 89 t. 225 fig. 1—5. Bot. Mag. t. 6503. !) Nach dem Fundorte, dem Chanat Baldschuan, Polygonum. Fagopyrum. 875 — P. Sıeböldi') der Gärten ob auch Meisn. in DC. Prodr. XIV. 136 (1856)? — P. giganteum der Gärten, Beckhaus Fl. Westf. 777 (1893). Durch die kriechenden Grundachsen sich sehr stark vermehrend, mit ihnen sogar die Schüttung der Wege oft durchbrechend und auftreibend. — Die hohlen Stengel werden von der Jugend als Rohre benutzt. 1185. (23.) (65.) P. Sachalinense. 4. Noch kräftiger als vorige. Stengel kantig gestreift, nicht so breit-ästig. Blätter läng- lich-eiförmig, sehr gross, bis 3 dm lang, 1,5 dm breit, zugespitzt, die unteren am Grunde schwach-herzförmig, die oberen am Grunde gestutzt, unterseits mit vorspringenden Nerven, graugrün, Blüthenstände achselständige Scheintrauben. Blüthen grünlich-gelb. Auf der japanischen Insel Sachalin heimisch, seit 1869 in Europäi- schen Gärten, gleichfalls neuerdings vielfach, wenn auch nicht so häufig wie vorige, in Gärten und als Vieh- oder Wildfutter angepflanzt, ver- wildert fast noch leichter als vorige, nicht selten völlig eingebürgert, und sicher nicht wieder aus unserer Flora verschwindend. Vgl. Höck Beih. Bot. Centrbl. 11. XV. 398. Bl. September, October. P. sachalinense F. Schmidt in Maxim. Primit. Fl. Amur. 233 (1859). Nichols. Diet. Gard. III. 185. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 89. Bot. Mag. t. 6540. Wo die Pflanze mit P. cuspidatum zusammentrifit, ist meist zu bemerken, dass die letztere Art bald unterdrückt wird; so viel starkwüchsiger erweist sich die erstere. 256. FAGOPYRUM). (|Tourn. Instit. 511 t. 290] Gilib. Exere. phyt II. 435 [1792]. Moench Meth. 290 [1794] z. T. Gaertn. De fruct. Il. 182 t. 119. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 143. Benth. u. Hook. Gen. III. 99. Nat. Pfl. III. 1.a. 29. — Polygonum sect. Helxıine ?) L. Spec. pl. ed. 1. 363 [1753] z. T. — Polygonum Sect. Fagopyrum DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 369 [1815] z. T. Link Enum. I. 386 [1821]. Meisn. Polyg. 43, 61; [subgen.]. Wohlfarth in Hallier-Wohlf. Koch’s Syn. II 2249. — Phegopyrum?) Peterm. Fl. Bienitz 92 [1841] vgl. ÖBZ. XLI. [1891] 168.) (Buchweizen, Heidekorn [eigentl. Heidenkorn], in Süd-Tirol: Blende, Plent; plattd.: Bookweten, Baukweiten, Bookweiten;; niederl. u. vlaem.: Boekweit; dän.: Boghvede; franz.: Sarrasin, Bouquette; ital.: Grano saraceno, Sarasin, Faggina; rum.: Riscä, Tätarcä; poln.: Tatarka, Gryka; wend.: Pfusnica, Psusnica; böhm.: Pohanka; kroat. u. serb.: Hajda, Hajdina, Heljda, Elda; russ.: Tpewa; litt.: Grikkadz; ung.: Pohänka.) 1) S. I. S. 188 Fussn. 1, 2. Aufl. S. 283 Fussn. 2; IV. S. 583 Fussn. 5. 2) Zuerst bei Dodoens,. Von fagus Buche und zvoög Weizen, sehr schlecht gebildet, Uebersetzung des deutschen und niederländischen Namens, der sich auf die Aehnlichkeit der Frucht mit den Bucheln bezieht. ‘Phegopyrum (von pnyös s. S. 443) ist correet gebildet, weicht aber zu sehr in den Anfangsbuchstaben ab. 3) S, S, 621 Fussn. 1. 876 Polygonaceae, S. S. 800. Pflanze kahl, Stengel aufrecht, meist ästig, saftig. Blattstiel am Grunde der kurzen, schiefgestutzten, ungewimperten Tuten abgehend. Blätter glänzend, dreieckig-herzförmig oder etwas spiess- förmig, öfter zugespitzt, die obersten kurz gestiel. Wickeln in den Achseln von Hochblättern, Scheintrauben bildend. Blüthen mässig gross, heterostyl. Perigon 5theilig, blumenkronenartig, mit gleichen an der Frucht nicht vergrösserten Abschnitten. Staubblätter 8. Frucht- knoten von einem drüsigen Ringe umgeben. Griffel 3. Frucht 3 kantig, aus dem Perigon hervorragend. Keimling innerhalb des mehligen Nähr- gewebes liegend, mit sehr breiten, flachen, mehrfach zusammengefalteten Keimblättern. Nur unsere beiden Arten. 1186. (1.) (66.) F. fagopyrum (ausser den oben angeführten Namen: Hadea, Grütze, Grücken, Haritsch, Hainsch, Hänsch, Tadder [Schleswig, nördl. d. plattdeutschen Gebiets]; franz.: Bl& noir; poln.: Poganka, Hreczka). (-). Stengel aufrecht, meist 1,5—6 dm (in der Heide verwildert oft nur 0,5—1 dm) hoch, zuletzt fast stets roth, ästig. Blätter lang gestielt, herzförmig, so lang oder länger als breit, mit rundlichen, seltener eckigen Lappen, sam Rande meist ausgeschweift, zugespitzt. Tuten kurz. Scheintrauben gestielt, meist doldenrispig ge- häuft, blattachsel- und scheinbar endständig, ihre Achse oft einreihig be- haart. Hochblätter nur am Rande häutig durchscheinend. Blüthenstiel über der Mitte gegliedert, etwa so lang als das Perigon. Dieses weiss oder röthlich, am Grunde grün, etwa 3—4 mm lang. Drüsen- ring gelb» Frucht mit scharfen, ganzrandigen Kanten, kastanienbraun, etwa 5 mm lang, anfangs glänzend, später matt. Aus Öst-Öentral-Asien stammend, bei uns hier und da auf leichtem Boden gebaut, besonders in den Heidegebieten häufig; neuerdings ist die Cultur im Rückgang begriffen, da auch die armen Böden durch den künstlichen Dünger produktionsfähig gemacht werden; auch nach der Ernte der Hauptfrucht besonders am Südfusse der Alpen angebaut. Nicht selten auch auf Aeckern als Unkraut, an Wegen, in der Heide und selbst auf lichten Waldplätzen einzeln oder in Menge auftretend aber oft unbeständig und wandernd. Die Cultur steigt in Tirol bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 102), in Kärnten bis 1700 m (Pacher 1. 48), in Ost-Ungarn bis 350 m (Kerner ÖBZ. XXV. 352). Bl. Juni—August(—October!). F. Fagopyrum Karsten Deutsche Flora 522 (1883). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. — Polygonum Fagopyrum L. Spee. pl. ed. 1. 364 11753). Rehb. Fl. Geim. exc. 574. Koch Syn. ed. 2. 713. Nyman Consp. 639. — Fagopyrum sagittatum Gilib. Exere. phyt. II. 435 (1792). Beck in Rchb, Ic. XXIV. 90 t. 226 fig. 1—6. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 125. — Fag. esculentum Moench Meth. 290 (1794). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 143. — Polygonum Cer£ale Salisb, Prodr, 259 (1796). — Fagop. sarracönicum Dumort. Fl. Belg. Prodr. 18 (1827). — Fagop. vulgare Nees Gen. Fl. Monochlam. 53 Fagopyrum. 877 (1835). — Fagop. Cereale Rafin. Fl. Tell. III. 10 (1836). — Kuno- kale!) carneum Rafin. a. a. O. 12 (1836). — Phegopyrum esculentum Peterm. Fl. Bienitz 92 (1841). Der Buchweizen wurde vermuthlich zuerst von den Bewohnern der Ost- asiatischen Steppengebiete, wo er vom Baikal-See bis zur Mandschurei wild wächst, in Cultur genommen. Von da verbreitete sich der Anbau vom 10. Jahrhundert an nach China und gelangte, wohl sicher durch die Züge der Mongolen, gegen das Ende des Mittelalters nach Öst- und später auch nach Mittel- und West-Europa. Sichere Angaben besitzen wir nur aus Mecklenburg 1436 (Lisch Meckl. Archiv VII. 136, Pritzel Sitzb. Naturf. Freunde Berlin 1866. 15) und aus Frankreich etwa 100 Jahre später von Ruellius (de stirp. nat. 324 [1536]) und Cham pier (Bruyorinus Campegius de re eibaria 1530? erschien 1560). Die Namen in den Europäischen Sprachen deuten nur zum Theil auf die Tatern (Mongolen, später Zigeuner), sonst auf die Saracenen (allgemeiner Name der Mohamedanischen Völker Asiens, ursprünglich ein Araberstamm der Sinai-Halbinsel) und selbst (Grücken, Gryka, Hreczka, I['peya) auf die Griechen, deuten also nur im Allgemeinen, wie auch Heiden- korn, südsl. Heljda auf fremden Ursprung. Buchweizen bez. das plattdeutsch-nieder- ländische Boekweit wurde nach der Aehnlichkeit der Frucht mit der Buchecker gebildet; letzteres ist als Bouquette ins Französische übergegangen. Blende (Plent) ist aus dem Namen des Nord-Italienischen Nationalgerichts Polenta entstanden; in den östlichen Alpen wird der allgemein beliebte Sterz aus „Heidekorn“ bereitet, ebenso sind in der Lausitz aus Buchweizenmehl gebackene „Plinzen* und bei den Wenden und Dänen die Buchweizengrütze Nationalgerichte (vgl. A. de Candolle Origine des plantes eultivees 279, Hehn Culturpfl. 6. Aufl. 494, Busehan Vorgesch. Bot. 12). Aendert ab: B. emargindtum (Polygonum emarginatum Roth Catal. Bot. I. 48 [1797]. — Fagop. emarginatum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 143 [1856]). Blätter länger zugespitzt, auch die oberen der Pflanze gross und oft genähert. Scheintrauben ziemlich dicht, gleichfalls oberwärts genähert. Frucht breit-dreieckig bis fast rundlich, an den Kauten fast geflügelt scharf. — Soll aus China stammen, öfter angebaut und dann meist mit allen Uebergängen zum Typus. Ob nur eine diekfrüchtige Culturform? — Goiran (Bull. SB. It. 1901. 276) beschreibt Pol, fay. laxum Stengel sehr schlaf, pusillum klein, dicht rasig. Wohl nur eine Missbildung, entsprechend der m. rostratum von Polygonum avieulare (vgl. S. 861) ist m. pyramidatum (F. escul. 8. pyramidatum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 143 [1856]. — Polyg. pyramidatum Lois. M&m. Sce. Linn. Par. VI. 411 [1827]. — Fag. sagittatum b. pyramidatum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 125 [1897)). Frucht an der Spitze lang verschmälert. — Hier und da mit dem Typus. (Wohl fast in ganz Europa hier und da cultivirt.) ’ 1186. X 1187. F. fagopyrum X Tataricum s. 8. 878. 1187. (2.) (67.) F. Tatäricum (niederl.: Franschmannen, Reeboek- weit; poln. und böhm.: Tatarka). (-). Oft etwas höher, meist 3—8 dm hoch. Stengel auch zuletzt meist grün. Blätter meist breiter als lang, heller grün. Scheintrauben meist verlänzert, locker bis unterbrochen, gestielt, oft einzeln. Blüthen grün, klein. Frucht weit aus dem Perigon hervorragend, eiförmig-dreieckig, an den Kanten stumpf- lich, buckelig-warzig ausgeschweift. 4—6 mm lang, dunkel- braun, matt. Sonst wie vorige. 1) S. S. 812 Fussn. 2. 878 Polygonaceae. In Sibirien und im westlicheren Central-Asien heimisch, mit der Buchweizencultur bei uns eingeschleppt und als Unkraut auf Aeckern fast nur, aber in vielen Gegenden fast regelmässig unter demselben ; bald zahlreich, bald zerstreut. Selten angebaut. Bl. Juli—September. F. tataricum Gaertn. De fruct. II. 182 t. 119 (1791). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 144. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 90 t. 227 fig. 1—5. Richter-Gürke Pl. Eur. II. 125. — Polygonum talaricum L. Spec. pl. ed. 1. 364 (1753). Rchb. Fl. Germ. exe. 574. Koch Syn. ed. 2. 713. — Fagopyrum sub- dentatum Gilib. Exere. phyt. II. 436 (1792). — Fagop. dentätum Moench Meth. 290 (1794). — F. rotundatum Babingt. Trans. Linn. Soe. XVII. 117 (1841). — Phegopyrum tataricum Peterm. Fl. Bienitz 92 (1841). Wird wegen ihrer grossen Aehnlichkeit mit F. fagopyrum oft übersehen, unter- scheidet sich aber besonders kurz vor der Ernte schon von Weitem durch die grünen Stengel. Pflanze meist grösser und kräftiger als der angebaute Buchweizen. Die Geschichte des F. Tatarieum ist noch weniger bekannt als die des gemeinen Buchweizens; doch ist es nicht zweifelhaft, dass er aus seiner westlicher als die des letzteren gelegneren Heimat ungefähr um dieselbe Zeit nach Europa gelangte. Seine Cultur empfiehlt sich durch seine grössere Widerstandsfähigkeit gegen Frost; doch steht die Qualität des Mehles dem aus F. fagopyrum bereiteten nach. B. edentulum (Waisbecker Mag. Bot. Lap. VII. 54 [1908]). Frucht lang-pyra- midal, mit glatten geraden Kanten ohne Höcker. — Ungarn. 1186. X 1187. F. fagopyrum x Tataricum s. unten. Bastard. 1187. X 1187. F. fagopyrum X Tatäricum. (>). Pflanze meist gross und kräftig. Blätter hellgrün, etwa so breit wie lang. Scheintrauben einfach ährenförmig oder z. T. doldig gestellt. Blüthen ziemlich gross. Perigon grün, die Abschnitte mit weisslichem bis röth- lichem Rande. Frucht um die Hälfte hervorragend, mit 1—2 oder auch ohne Höcker an den stumpflichen bis etwas scharfen Kanten, Mit den Erzeugern hier und da. Wir sahen öfter Pflanzen, die in der Tracht dem F, Tatarieum ähnlich waren, aber die angegebenen Merkmale zeigten, Bei der Aehnlichkeit der Erzeuger wohl oft über- sehen. F. fagopyrum X JTataricum A. u. G. Syn. IV (1913) — Polygonum Fagopyrum X tatarieum ©. Kuntze Fl. Leipz. 74 (1867). — Fagop. sagittatum X talaricum Gürke in Richter-Gürke Pl. Eur. II. 125 (1897). Beck in Rehb. Ic. XXIV. 90. — Fagop. Küntzei!) Beck a. a. O. (1907). (Bisher nur im Gebiete.) Ei 1) Nach Dr. Otto Kuntze, * 23. Juni 1843 Leipzig 7 28. Jan. 1907 San Remo (Riviera). Bis 1875 Kaufmann, machte K. 1874/6 eine Reise um die Erde und später auch weite Reisen in die Kaspischen Gebiete und in America, auf denen er reiche Pflanzensammlungen machte, die grösstentheils auch von ihm bearbeitet Fagopyrum, Antigonon, 879 Unterfamilie. COCCOLOBOIDEAE. (Dammer in Nat. Pfl. III. 1.a. 8, 30 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 141. — Üoceolobeae Rehb. Consp. 163 [1828].) S. S. 693. Von den beiden Tribus werden im südlichen Gebiete im Freien, im nördlichen in Häusern häufiger eultivirt nur Arten der Tribus. COCCOLOBEAE. (Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 91 [1880] verändert Dammer Nat. Pfl. III. 1.a. 8, 30 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 141.) Von den 5 Gattungen, ausser einer der unten erwähnten aus dem neueren America, besonders Süd- und Mittelamerieca stammend, werden seltener und in unserem ganzen Gebiete nur in Gewächshäusern angepflanzt Arten von Coceoloba!) (L. Syst. ed. 1. 1007 [1759] vgl. Lindau in Engl. Bot. Jahrb. XIII. 105 [1890]), und zwar besonders sehr grossblättrige Arten als Blattpflanzen, die durch ihre sehr grossen Blätter öfter manchen Ficus-Arten ähnlich werden. Uebersicht der Gattungen. A. Perigon zur Fruchtreife trockenhäutig, keine Flügel ausbildend. Antigonon. B. Perigon zur Fruchtreife fleischig, tief 5spaltig.. Muehlenbeckia. * ANTIGONON?). (Endl. Gen. 310 [1837]. Nat. Pfl. III. 1a. 30.) S. oben. Stengel am Grunde verholzend, sonst krautig, letzte Auszweigungen in Ranken endigend. Blätter abwechselnd, die oberen zu Ranken umgebildet. Tuten klein bis sehr klein, mitunter sogar undeutlich. Perigon 5—6 theilig, die äusseren Abschnitte bei der Fruchtreife sich stark vergrössernd, flügelartig. Staubblätter 7—9, am Grunde zu einem Ringe mit kurzen Zwischenzähnchen verbunden. Griffel wurden. OKitze. ist Verfasser einer Anzahl botanischer und geologischer Schriften, von denen wir hier nur seine Taschenflora von Leipzig, Leipz. 1867 nennen. All- gemeines Aufsehen erregte er in den letzten beiden Jahrzehnten durch seinen mit fanatischem Eifer durchgeführten Kampf für extremste Anwendung des Prioritäts- prineips bei der Benennung der Gattungen und Arten. In seiner Revisio generum . plantarum (I. II. 1891, III. 1898), immerhin einem brauchbaren Nachschlagewerk, trug er kein Bedenken viele Gattungen und + 40000 Arten umzutaufen. Dies radicale Verfahren fand namentlich in Nord-America nicht wenige Anhänger, wurde aber von der grossen Mehrzahl der Systematiker, auch von den 3 Nomenclatur- Congressen in Genua 1892, Wien 1905 und Brüssel 1910 abgelehnt Er veröffent- lichte noch 1903 in Stuttgart ein Lexicon generum Phanerogamarum (mit Tom von Post) und eine Nomenclaturae botanicae eodex brevis maturus. ') Von #0»x6g Beere und 206g Lappen, wegen des fleischigen Fruchtperigons. 2) Von dvri gegen, anstatt nach Analogie von Polygonum s. 8. 800 Fussn. 1 und S. 840 Fussn. 1 gebildet. 880 Polygonaceae, 3 mit kopfförmigen Narben. Frucht dreikantig. Würzelchen der Spalte der Keim- blätter anliegend: OD. Etwa 4 Arten in Mexico und Mittel-America. * A. leptopust). —j. Stengel ziemlich hoch kletternd, ziemlich dünn, mit feinen Ranken sich vielfach festheftend. Blätter eiförmig bis länglich-eiförmig, scharf zugespitzt. Blüthen meist zu 2 oder 3, verhältnissmässig ansehnlich. Aeussere Perigonblätter zur Fruchtzeit breit-herzförmig, etwa 2,5—3 em lang, stumpflich, netzaderig. In West-Mexico heimisch, bei uns hier und da als Ziergewächs angepflanzt. Bl. Spätsommer. A. leptopus Hook u. Arn. Bot. Beechey voy. 308 t. 69 (1841). *+ MUEHLENBECKIA?). (Meisn. Gen. 316 Comm. 227 [1840]. Nat. Pfl. III. 1.a. 32. — Sarcögonum?) G. Don in Sweet Hort. Brit. ed. 3. 577 [1839].) S.S. 879. Meist Sträucher, seltener (nicht bei uns) Halbsträucher, oft windend. Blätter. gross, klein oder fast ganz fehlschlagend oder hinfällig. Blüthen vielehig oder durch Fehlschlagen 2häusig. Perigon tief 5spaltig, an der Frucht mehr oder weniger fleischig. Staubblätter 8—9, in den weiblichen Blüthen öfter staminodial. Griffel 3 oft kurz, mit breiten bis gelappten oder gewimperten Narben. Keimling der Spalte oder dem Rücken der Keimblätter anliegend o() oder OT. Gegen 20 Arten von Australien und Neuseeland über die Inseln des Pacifischen Oceans bis nach Süd-America verbreitet. — Nur selten wird an der Riviera etc. angepflanzt M. Cunninghadmit) (F. v. Müll. in Benth. Fl. Austr. V. 276 [1870]) aus Australien. A. Stengel windend, stielrund, nicht flach. Gleichfalls ziemlich selten ist die hierher gehörige M. Chilensis (Meisn. in DC. Prodr. XIV. 147 [1856]). Narbe papillös, Blätter ohne Seitennerven, von Chile bis Mexico. — Ebenso M. adpressa (Meisn. Gen. Comm, 227 [1840]. — Polygonum adpressum Labill. Nov. Holl. pl. I. 99 t. 127 [1804]. Bot. Mag. t. 3145). Narbe gewimpert. Sehr hoch und kräftig schlingend. Blätter herzförmig bis breit-länglich, am Grunde gestutzt, stumpf bis spitz, an jungen Pflanzen oft dreilappig. Blüthen sehr zahlreich in rispigen Trauben, — Australien. — Am häufigsten ist: *+ M. complexa. h. Bis 3 (oder 4) m hochkletternd, sehr dicht ästig, Zweige mit dunkelbrauner Rinde, sehr dünn und fein, Blätter klein, meist nur 1—2 em lang, rundlich bis breit-eiförmig, stumpf oder spitzlich. Tuten deutlich aber klein. Blüthen an kür. zeren Seitenzweigen, einzeln oder zu wenigen büschelig in den Blatt. 1) Von Zerrös dünn und zoög Fuss d. h. Blüthenstiel. 2) Nach Gustav Mühlenbeck, *2. Jan. 1798 Markirch (Ste. Marie-aux-mines, Elsass) + 21. Nov. 1845 Mülhausen, Arzt daselbst, um die Flora des Elsass, nament- lich der Vogesen, sowie un die Kenntniss der Moose und Pilze des Elsass verdient. 3) Von 0408 Fleisch nach Analogie von Polygonum gebildet. 1) S. I. 2. Aufl. S. 361 Fussn, 1, II. 2, S. 359 Fussn. 12. Antigonon. Muehlenbeckia. ss1l achseln, grünlich. Früchte mit wachsig-weisslichen fleischigen Perigon- abschnitten zwischen denen die dunkle Frucht gleich -einem „A jour“ gefassten Edelsteine sitzt. Narben papillös. In Neuseeland heimisch, erst seit 1870 in Europäischen Gärten, aber bereits sehr verbreitet. Im nördlichen Gebiete nur in Gewächs- häusern und Zimmern gezogen und im Sommer im Freien, im Mittel- meergebiete aber völlig winterhart und oft ganze Sträucher mit dem dichten Geflecht ihrer Zweige überziehend und hier und da verwildernd, auch aus Samen!! Bereits in England hart!! Bl. Juli— August. M. complexa Meisn. Gen. Comm. 227 (1840). Nichols. Diet. Gard. II. 390. C. K. Schneider Ill. Handb. Laubh. I. 259 fig. 165 |. Berger Hort. Mortol. 220. — Polygonum complecum A. Cunn. Ann. Nat. Hist. I. 454 (1838). Wegen seiner ausserordentlichen Zierlichkeit sehr beliebt und auffällig, ist in der Tracht der Fuchsia procumbens nieht unähnlich. * M. sagittifölia. fh. Blätter deutlich pfeilförmig, am Grunde mit mehr oder weniger spitzen Ecken, meist 3—7 em lang und 1—4 cm breit, 0,5—1,5 em lang gestielt. Blüthen klein, in Rispen am Ende kurzer Seitenzweige, weisslich, zweihänusig. In Süd-Ameriea von Buenos-Ayres bis Süd-Brasilien heimisch, bei uns hier und da im Mittelmeergebiete angepflanzt. M, sagittifolia Meisn, Gen. Comm. 227 (1840). C. K. Schneider 111. Handb, Laubh. I. 259 fig. 165 e—k. B. Zweige nicht windend, fast blattartig flachgedrückt. Narbe ge- wimpert. * M. platyclados!). fj. Kahl. Stengel meist spärlich beblättert, längs ge- streift, an den Knoten quergegliedert erscheinend. Blätter eiförmig-rhombisch, spitz, mit stumpfen oder spitzen Seitenecken bis fast pfeilförmig, hinfällig. Blüthen büschel- förmig an den Kanten der flachen Stengel kurz gestielt, weiss. Perigon zur Frucht- zeit hellroth, zuletzt dunkelpurpurn. Auf den Salomonsinseln heimisch, bei uns nur im Mittelmeergebiete winter- hart, im übrigen Gebiete nur im Sommer im Freien. Bl. fast den ganzen Sommer. M. platyelados Meisn. Bot. Zeitg. XXI. 313 (1865). Nichols. Diet. Gard. II. 390. Berger Hort. Mortol. 220. — Coccoloba platyelada F, v. Müll. Bot. Mag. 5382 (1863). 1) Von zAuarög breit und »Addog Zweig. Ascherson u. Graebner, Synopsis, IV. 56 Register des vierten Bandes. Die eursiv gedruckten Namen sind Synonyme, die mit kleiner Schrift gedruckten Namen von Abelicea 968. Acetosa Sect. 789. Rumex 765, Acetosella Sect. Rumex 782. | dconogomum 840. Aeontogonum Sect. Polygo- num 840. Acuminatae Sect. Betula 387. Adicea 617. Aegiri 31. Aegirus Sect. Populus 15, 31. Aigeiros 31. Albae 390, 530, 534. Albae Sect. Betula 387, 390. Albae Sect. Salix 57, 78. Albidae Sect. Populus 16. Aldrovandia 1. Alnaster 413. Alnobetula Seet. Alnus 413 Alnus 386, 412. Amentaceae 369. Amygdalinae 74. Antigonon 879. Apetalae 2, - Apocarya Sect. Carya 367. Apohicoria 367. Arceuthobieae 667, 668. Arceuthobieae 668. Arceuthobiees 668. Arceuthobium 668. Archichlamydeae 2. Argenteae Sect, Salix 123. Aristolochia 680. Aristolochiaceae 677. Aristolochiaceae 689. Aristolochiae 677. Aristolochiales 5, 677. Aristolochieae 678, 680, Aristolochieae 677. Artocarpaceae 584. Artocarpeae 584, 589. Seetionen und Untergattungen. Aıtocarpeae 584. Artocarpoideae 575, 984. Asareae 677, 678. Asarum 677, 678. Atraphaxideae 798. ' Atraphaxis 798. M Avicularia Sect. 842. Polygonum Balsamifera 49. Banksia 638. Banksieae 629, 6938. Bergeria 694. Betula 386. Betulaceae 369. Botulaster Seet. Betula 387. ‚ Betulastra 413. Betuleae 370, 386. ı Bistorta Seet. Polygonum 801. Blepharocarpus Sect. Ulmus 547, Boehmeria 620. Boehmerieae 602, 619. Brachystylae Sect. Salix 58, 60, 61, 93, 189. Broussonetia 582, 583. Broussonetieae 576, 581. Bucephalophora 700. 56, Calothyrsus Seet. Grevillea 633. Calycanthaceae 5. Candicans 50. Cannabineae 595. Cannabis 595, 598. Cannaboideae 575, 59%. Capreae Seet. Salix 58, 9. Caprificeus 587. | Carpineae 370. | Carpinus 371. | Carya 356, 365. Casanophorum 440. Castanea 434, 440, 457. Castanophorum 440, Casuarina 98. Casuarinacene 8. Casuarineae 8. Celtideae 567. Celtidoideae 546, 567. Celtis 568, 570. Centopodium 697. Centrospermae 5. Cerris Sect. Quereus 457. Cerroides 530. | Chalazogamae 8. Chamaebetula 404, Ühenopodiaceae 694. Choripetalae 2. Choristandrae Sect, Salix 58, 93. Chrysobalanus Sect, 444, | Clistostigmata 678. Coccifera 463. Coceolobeae 879. Coccolobeae 879. Coceoloboideae 693, 879. Colletia 570. Comandra 641, 643. Comptonia 354. \ Conchium 633. ı Conocarpus 628, ‘ Conogynoides Sect, | 634, Coryleae 370. Corylus 371, 378. Corymbosa Sect, Eriogonum 696, 446, Pasania Hakea Costatae Sect. Betula 387. Cudrania 585. Oudranus 585. Cupuliferae 369, 433. Cyclobalanopsis Sect. Quercus 446, 47. Üypriotes 469. Cyrtostylis Seet. Banksia 639. Oytinaceae 689. Cytineae 690. Cytineae 689. Cytinus 6%. Dahurieae Sect. Betula 390, Densiflora 811. Dentatae 533, Deserticolae Sect. Rheum 793. Diatypetalae 2, Diandrae Sect. Salix 56, 57, 64, 78. Diceras 576. Dieotyleae 1. Dicotyledonea 1. Dicotyledoneae 1. Dieotyledones 1. Didymadeniae Sect. Salix 56, 60. Dilleniaceae 7. Diplolobus Sect, Aristolochia 683. Distegocarpus Sect. Carpinus 372. Ditrachyceras 576. Ditrachyceros 576. Diversipilosae 531. Doliehostylae Seet. Salix 59, 60, 167, 200. Donia 789. Dorstenia 576. Dorstenieae 576. Dryoptelea 550. Dubreuillia 617. Duretia 620, Duschekia 413. Eichenarten, Schlüssel zum Bestimmen 538—544, Elaeobalanos 530. Eleutheropetalae 2. Embothrieae 629, 636. Embothrium 6836. Emex 697. Eneycla 694, Endodaca 681. Endodeca 681. Endotheca 681. Enerves Sect, Hakea 635. Register. Ericaceae 2. Eriogoneae 693, 694. Eriogoninae 694. Eriogonum 69. Erythrobalanos 448. Erythrobalanus Sect. Quereus 446, 448. Eseulus 474. Espinosa 694. Eualbae Sect. Betula 390. Eualnus 416, Euaristolochia lochia 683. Euasarum Sect. Asarum 678, Eubanksia Seet. Banksia 638. Eubetula Sect. Betula 387. Eucarpinus Seet. Carpinus 372. Eucarya Sect. Carya 365. Eucastanea 441. Eueytinus Seet. Cytinus 691. Eudodeca 681. Eueriogonum Seet. Eriogonum 695. Eugrevillea 631. Eubhicoria 365. Euhakea Sect. Hakea 635. Eulapathum Seet. Rumex 702. Eulorantheae 665. Euloranthus Sect. 666. Eumoreae 576. Eupasania Sect. Pasania 445. Eupopulus Sect. Populus 15, 31. Europaecola 666. Europieola Seet.Loranthus 666. Eusyce Sect. Fieus 587. Euthesium Sect, Thesium 645 Euulmus Sect. Ulmus 547. Eaviscum Seet. Visecum 670. Exogeneae 1. Sect. Aristo- Sect. Grevillea Loranthus Fagaceae 369, 433. Fagales 4, 369. Fagineae 433. Fagopyrum 800, 875. Fagus 484 Faya 353. Ficeae 585. Fiens 586. Follieulares 629. Forskaelea 602. | Forskahlea 602. \ Forskalea 602. ' Forskalia Seet, Urtiea 602. | Forskalieae Sect. Urtica 602. 833 Forskohlea 602. Fragiles Sect. Salix 57, 70. Galactoglychia 586. Gale Sect. Myrica 352. Gallifera Sect. Quereus 447, 472. Galoglychia 586. Geraniales 6. Glabriflorae Sect. Hakea 636, Glossula 683. Grevillea 629. Grevilleeae 629. Grevilleoideae 629. Grevilleoides Sect. Hakea 634. Guaco 688. Gymnolobus Sect. Aristolochia 688. Gymnothyrsus 416. Seet. Alnus Haematolepis 690. Hakea 629, 633. Hamiltonia 643. Hastatae 152. Helxine 621. Helxine Sect.Polygonum 875. Hemiptelea 568. Herbaceae Sect. Salix 56, 64. Heteradeniae Sect. Salix 57, 4. Heterolapathum 700, Heterophyllus 463. Hexastylis 678. Hicoria 365. Hicorius 365. Hocquartia 681. Houtouynia 11. Houttuynia 10, 11. Houtuynia 11. Humiles 404. Humulus 59%. Hypoeistis 690, 691. Hypolepis 69%. Hex Sect. Quercus 447, 469. Incanae Sect. Salix 60, 189. Ioıylon 582. Juglandaceae 355. Juglandales 4, 355. Juglandeae 355. Juglans 356, 358. Juliflorae 369, 544, 56* 884 Koenigia 694. Koenigieae 694. Koenigiinae 694. Lapathum Sect. Rumex 699. Laportea 6503, 61%. Lauraceae 5. Laurifolia 47. Lepidobalanus 446, 456. Leueadendron 628. Leucadendrum 628. Leuce Sect. Populus 15, 16. | Leueobalanus 530. Leucoideae Seet. Populus 15, | 51. Linosyris 645. Lissostylis Seet. Grevillea 631. Lomatia 636, 687. Longistylae Seet. Hakea 635. Loranthaceae 664. Lorantheae 665. Lorantheae 664. Loranthineae 640, 664. Loranthoideae 665. Loranthus 665. Lueidae Sect. Salix Lupulus 595. Sect. Quereus 56, 61. Meachura 582. Maclura 582. Maecoumastrum 694. Maerocarpae 533. Macrophthalmum 586. Madocarpus Sect. Ulmus 550, Malvales 7. Manglesia Sect. Grevillea 630. | Manglesioides Sect. Hakea 634. | Meiostylae Sect. Salix 58, 130. Mesostylae. Melanobalamus 448. Mirica 351. Monadeniae Sect. Salix 58, 93. Monochlamydeae 2. Monoeotyledones 3. Monticolae Seet. Rheum 793. | Moraceae 545, 575. Moreae 576. Moreae 575. Morella Sect. Myrica 353. Moroideae 575. Morophorum 576. Morus 576. Muehlenbeckia 880. Myrica 351. Myricaceae 351. \ Nucamentaceae 628. Pilea 617. Register. Myrieales 4, 351. Myriceae 351. | Myrtiflorae 7. Myrtosalix Seet.Salix59, 161. Polygonaceae 692. Polygonales 5, 692. Polygoneae 798, 800. Polygoneae 692. ' Polygonoideae 693, 798. Nanae Sect. Betula 387, 404. Nibo 697. Nigra 449. Nigrae Sect. Quercus 446,449, Nivea 18. Nyctaginaceae 2. Nymphaea 3. Oncostylis Seet. Banksia 638. Opuntiales 7. Oregonium Sect. Eriogonum 696. Oreoptelea 547. Orthostylis Seet. Banksia 639, | Ostrya 371, 376. Osyrideae 641. Osyris 641, 642. | Oxylapathon 789. ' Oxylapathıum 698. Oxyria 789. | Pacania 367. | Papyrius 583. | Parietales 7. Parietaria 621. Parietarieae 602, 620. Pasania 434, 444. * Pentandrae 61. ' Peperomia 12. Persicaria Sect. 808. Persooniodeae 628. | Pharmacosycea 556. | Polygonum | | Phegopyrum 875. | Phellos Sect .Quercus 446,448. Phelypea 690. | Phylieifoliae 130. | Phyllothyrsus 416. Piperaceae 10, 11. Piperales 8, 9. Plagiostigma 587. ı Platycaria 356. Platypodium Seet. Rumex 700. Pleonandrae Sect. Salix 56, 57, 61, 74. | Pleuropterus Seet. Polygonum 875. Podocentrum 697. Pogonotrophe 587. Polygonum 800. Polygonum Sect. Fagopyrum 875. Polygonum Sect. Helxine 875. Polypetalae 2. Populus 14. | Prinos 531. | Prinos Sect. Quereus 447, 530. Procrideae 602, 617. ‚ Protea 628. Proteaceae 628. Proteales 5, 627. Proteeae 628. Pruinosae Sect. Salix 59, 167. Pseudalnus 416. ' Pseudoumbellata 695. Pterocarya 356. Ptychocarpa Sect. 632. Grevillea ‚ Punicea Sect. Grevillea 631. Purpureae Sect. Salix 60, 192. Quercus 434, 445. Schlüssel zum Bestimmen der Arten 538. Rafflesiaceae 677, 689. Ranales 6. Razoumouwskia 668. Repentes 123. Repentes Sect. Salix 58. Retieulatae Sect. Salix 56, 67. Retusae Sect. Salix 57, 84, Rhabarbareae 693, 789. Rhamnales 7. Rheum 789, 791. Rhinanthoideae 645. Rhizantheae 689. Rhoeadales 6. Rigidae Sect. Salix 59, 152. | Robur Seet. Queieus 447, 474. Rosales 6, Roseae Sect. Salix 58, 120. Rubrae Sect, Quereus 446,450. Rumex 697, 698. Rumiceae 693, 697. Rumicoideae 693. Rutica 603, Salicaceae 13. Salicales 4, 18. Salieineae 13. Salix 14, 54, 349, Santalaceae 641. Santalales 5, 640. Santalineae 640. Sapindales 6. Sarcogonum 880. Sarraceniales 6. Saurobroma 570. Saururaceae 9, 10. Saururus 10. - Schlüssel zum Bestimmen der Eichenarten 538—544, Scoria 365. Selepsion Sect. Laportea 616. Semidopsis 413. Sericeae Sect. Salix 57, 88. Siphidia 681. Siphisia Sect. 681. Soleirolia 621. Splitgerbera 620. Stenochasma 583. Stenogonum 694. Suber Sect, Quereus 446, 463. Subviminales Seet. Salix 60, | 200. Aristolochia Register, | Sycamorus 587, Syeomorus 587. Sympetalae 2, Synandrae Sect, Salix 60,189. Tacamahaca Sect. Populus 15, 46. Tacamahacae 46. Tenorea 587. Thesieae 641, 644. Thesium 645. Thyrsine 690. Toxylon 582. ‚ Trepidae Sect. Populus 24. Triandrae Sect. Salix 57, 74. Turanga Sect. Populus 15. Ulmaceae 545. Ulmeae 546. Ulmoideae 545, 546. Ulmus 546. Umbellata Sect. 695. Umbelliflorae 8. Eriogonum 885 | Urereae 602. Urostigma Sect. Ficus 586. Urtiea 603. Urticaceae 545, 601. Urticaceae 544, 567. Urticae 601. Urticales 4, 544. Urticastrum 616. Urtieinae 544, Utrieularia 1. Verticillatae 3, 8. | Vibo 697. Viminales Sect, Salix 60, 173. Virescentes Seet. Salix 59, 130. Virgata Sect. Eriogonum 606, Visceae 668, 669. | Visceae 667, 669. Viscees 669. Viseoideae 665, 667. Viseum 669. Visiania 586. I I I I Zelkova 568. Zelkowa 568, A ra 2 iS ir Suluneif u 2 00. et a A ua A el er ee BY SA ET AEG = Tas je) y Fin © NR RR ANLDET an i as ai Be VEN DEE RE Er en Ya lest Fi ir: 2 ra a. “IE pe 2 IA ze 1 ir Ci: ” ar, Br a nn 22 5 Er 7 Y. Tr ka . . 2 arme 'y h a » > F i » 1 ’ ”. x ri - > u % “ & re Fe “ e eur v Jl ee ar; „ja 7 JE El eis T - j - 23 Br i y y a Er se, « i } ß D U mu Tal Ar ” Ku ar E rn % a Be 7 + =. « u ea at ı y Mar N i u S2 e\ _* w . % j N LI » ” EB { . . ® w% nd PER VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Eine botanische Tropenreise Indo-malayische Vegetationsbilder und Reiseskizzen von Dr. G. Haberlandt —- Zweite, durchgesehene Auflage — Mit 48 Figuren im Text und 12 Tafeln, zum Teil in Dreifarbendruck VII, 296 Seiten. Gr. 8. „4 11.60; in Leinen geb. „4 12.85 IN DER IROBENWEEBEE von DR. CARL HOLTERMANN Universitätsprofessor in Berlin Mit 338 Abbildungen VI, 210 Seiten. Gr. 8. Geheftet .4 5.80, in Leinen geb. 4 7.40 Einführung in die Tropenwelt Erlebnisse, Beobachtungen und Betrach- tungen eines Naturforschers auf Ceylon, zugleich ein Handbuch für den Reisenden von Dr. Konrad Guenther Privatdozent an der Universität Freiburg i. Br. Mit 107 Abbildungen und I Karte von Ceylon. X, 392 Seiten. 8. In Leinen gebunden M. 4.80. VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG Terminologie der Entwieklungsmechanik der Tiere und Pflanzen in Verbindung mit C. Gorrens Alfred Fischel Professor der Botanik in Münster Professor der Anatomie in Prag E. Küster Professor der Botanik in Bonn herausgegeben von Professor Wilhelm Roux Eine Ergänzung zu den Wörterbüchern der Biologie, Zoologie und Medizin sowie zu den Lehr- und Handbüchern der Entwicklungsgeschichte, Allge- meinen Biologie und Physiologie XII, 466 Seiten. 8. In Leinen geb. M. 10.— Dieses aktuelle Werk des Begründers der tierischen Entwieklungsmecha- nik und dreier Mitarbeiter gibt die zureichende Erklärung der zahlreichen wissenschaftlichen Bezeichnungen, welche die menschliche Forschung der Gestaltungen der tierischen sowie der pflanzlichen Lebewesen für die von ihr geschaffenen neuen Begriffe hervorgebracht hat. Mit Hilfe dieses Schlüssels kann nunmehr jeder Zoologe, Botaniker, Arzt, Philosoph und Lehrer der Naturgeschichte die bezügliche hochinteressante Literatur dieses Gebietes mit vollem Verständnis lesen und ev. die allgemeinen Ergebnisse auf dem eigenen Arbeitsgebiete verwerten. Da zurzeit noch kein Lehr- buch oder Wörterbuch der Zoologie, Biologie, Physiologie und Medizin diese Begriffe und ihre Termini in annähernd zureichender Weise behan- delt hat, so wird mit diesem an 1100 Termini umfassenden Werke (z. B. betreffen 70 allein die für die Chirurgie und Orthopädie wichtigen Knochen, Knorpel und Bänder) einem dringenden Bedürfnis abgeholfen. Die allge- meinsten wichtigsten Begriffe sind lehrbuchartig behandelt, so daß auch ein dem ganzen Gebiete noch Fernstehender unter Benutzung der im Vorwort gegebenen Führung sich leicht mit ihm vertraut machen kann. Das Buch wird das Verständnis für diese wichtige Forschung in weite Kreise tragen. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. Be ED | Fr En nn w . ee ” > ee “ Er I Ri In y 1 br N i R 3 ’ win VOR 2 Ir vw IN.a, IR wa: “Mr ar MS a 5 NTLAD Min KNUT AN DEN ' Yu bu NM il) fi 2 hin R N Y ah > An RN h) W \' Nr u N Tau Fr EN I N 4 m; \ s » r a + re ur + # a Na'ree Pe m