•?;• THE LIBRARY OF THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA LOS ANGELES Ä^",. null Hl Vi UUIICIIUCI SYNOPSIS DER l\,\i VON PAUL ASCHERSON Dr. med. et PHIL. PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN UND PAUL GRAEBNER Dr. PHIL. ASSISTENT AM KGL. BOTANISCHEN MUSEUM ZU BERLIN ERSTER BAND EmHKYOPHYTA ZOIDIUGAMA. EMBKYOrilYTA SIFHONOUAMA (GyMNUSPEKMAE. ÄNGIOSrEKMAE [MoNOCOTYLEDONES (Pandanales. Helobiae)]) LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN ' 1896-98. Es wurden ;uisgegeben : Bogen 1—5 tim 1. Mai 1896 „ 6 — 10 am 1. Auguist 1896 11—20 am 15. Juni 1897 21—25 am 27. August 1897 Abgeschlossen Ende December 1897. Druck der Königl. Universitäts-Druckerei von H. Stürtz in Würzburg. IHREM FREUNDE UND GÖNNER GEORG SCHWEINFURTH GEWIDMET VON DEN VERFASSERN. Vorrede. Seit dem Erscheinen von W. D. J. Koch's klassischer Synopsis der Deutschen und Schweizer Flora, deren zweite Auflage vor gerade einem halben Jahrhundert ') vollendet war, hat sich mit jedem Jahrzehnt mehr das Bedürfniss nach einem umfassenden Werke geltend gemacht, dessen Zweck es nicht nur ist, einen möglichst erschöpfenden Ueberblick über die Ptlanzenformen der Mittel- europäischen Flora zu geben, sondern welches den Zweck verfolgt, eine gedrängte und kritische Zusammenfassung der Forschungs- resultate zu geben, die in zahllosen Abhandlungen, in Zeitschriften und Lokaltloren niedergelegt, nur jenem kleinen Theile der Fach- botaniker zugänglich sind, denen eine grosse Bibliothek zur Ver- fügung steht. Das Werk soll so dem Ziele nachstreben, dem Botaniker in kleineren Orten und dem weiteren Kreise der Freunde der heimischen Flora ein treuer Rathgeber zu sein über den der- zeitigen Stand der Kenntniss der heimischen Flora und soll ihm zugleich die Lücken zeigen, in denen neue Forschungen einsetzen können, um das Bild zu vervollständigen. Wenn wir es unternommen haben, uns ein so hohes Ziel zu stecken, so stand es ja von vornherein fest, dass wir uns dem- selben nur in sehr bedingtem Maasse würden nähern können, das übersteigt die Arbeit eines Menschenlebens. Der eine von uns, welcher den grössten Theil seines Lebens für diese Aufgabe ge- arbeitet und gesammelt hatte und welchem die Kgl. Preussische Academie der Wissenschaften in Berlin in dankenswerthester Weise im Jahre 1892 eine ansehnliche Geldsumme zur Bestreitung der Vorarbeiten zugewandt hatte, hatte die Arbeit allein begonnen. Schon nach wenigen Lieferungen sah er sich indess veranlasst, sich die jugendlich rüstige Arbeitskraft des zweiten hinzuzugesellen, und 1) Lateinische Ausgabe 1844—45, Deutsche Ausgabe 1847. VI Voneile. hoffen wir so mit vereinten Kräften in absehbarer Zeit die Arbeit zum Ziele zu führen. Das Gebiet dieses Werkes ist ])edeutend weiter bemessen als das in Koch's Synopsis und entspricht im ganzen dem der Reichenbach 'sehen Flora germanica excursoria. Ausser dem Deutschen Reiche, ganz Oesterreich-Ungarn mit Einschluss von Bosnien und der Hercegovina, der Schweiz und dem Grossherzog- thum Luxemburg umfasst dasselbe noch die Niederlande, Belgien, das Königreich Polen, die französischen und italienischen Alpen und Montenegro. Die Beschreibungen der Arten und Formen wurden, soweit irgend möglich, nach dem in unseren Herbarien und im Kgl. botani- schen Museum zu Berlin vorliegenden Material angefertigt und alsdann mit den in der Litteratur vorhandenen Beschreibungen verglichen. Die Sammlungen des Museums wurden uns von Herrn Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. A. Engler in bereitwilligster Weise zur Verfügung gestellt. Bei der systematischen Anordnung der höheren Gruppen sind die ., Natürlichen Pflanzenfamilien" von Eng 1er und Prantl im allgemeinen massgebend gewesen. Bei den Eintheilungen systematischer Gruppen, welche in ihrer dichotomischen Anordnung zugleich als Bestimmungsschlüssel dienen, sind die leitenden \'orzeichen folgendermassen geordnet: A. I. a. 1. a. 1. a. + 2. h. 2. b. H. B. Vorrede. VII In der Auffassung des Artbegriffes waren wir bemüht, die richtige Mitte zu halten zwisclien übermässiger Zersplitterung und widernatürlicher Vereinigung. Abweichenden Anschauungen ist durch Einführung der Begriffe (iesammtart, .\rt. Tnterart Rechnung getragen. Unter der Bezeichnung (iresamin ta rt (species collectiva) werden Gruppen nahe verwandter Arten (species) zusammenget'asst, die grösstentheils früher, z. B. von Linne, als Formen einer Art betrachtet wurden und bei weiterer Fassung des Artbegritt's auch jetzt noch dafür gelten könnten. Der Name derselben ist von der Leitart (species tyj)ica), der am meisten verbreiteten (gewöhnlich auch der am längsten bekannten und am frühesten benannten) entlehnt. Unter Unterart (subspecies) verstehen wir eine systematische (iruppe, die von der oder den nächst verwandten durch erhebliche Merkmale, wie sie sonst zur Unterscheidung von Arten verwendet werden, abweicht, mit denselben aber durch unverkennbare (nicht liybride) Zwäschenformen verbunden wird. Die Unterarten sind in diesem Werke mit cursiven Capitälchen vorgezeichnet und ihre Namen, wie die der Arten, mit dem Gattungsnamen verbunden. Sind in einer Art oder Unterart zahlreiche Formen nach den Abweichungen eines einzigen Merkmals, z. B. der Blattform unter- schieden worden, so sind dieselben in dichotomischer Anordnung (vgl. S. VI) aufgeführt. Wurden dagegen Formen nach verschie- denen nicht correlativen Merkmalen getrennt, so sind dieselben (wie dies w'ohl zuerst Otto Kuntze in seiner Taschentlora von Leipzig consequent durchgeführt hat) in Keihen geordnet, und zur Bezeichnung die Buchstaben, Ziffern und Zeichen (vgl. S. VI) in derselben Reihenfolge verwendet, z. B. A., B., (ev. auch V. etc.) nach der Blattform, I., IL, III. . . . nach der Bekleidung, a., b., e. nach Merkmalen des Blüthenstandes u. s. w. Die Bedeutung von Com- binationen Avie A. IL a. leuchtet dann ohne Weiteres ein. Wenn in einer dieser Reihen zahlreichere einander subordinirte Formen vorkommen, so beginnt die Aveitere dichotomische Eintheilung erst mit rt., h. Wenn eine überwiegend häufigere typische Form vor- handen ist (welche keineswegs als /. typica^ Jogitima, gcnuina be- nannt zu werden braucht, sondern sehr wohl mit dem xaz' s^oxtjv gebrauchten Namen der nächst höheren Gruppe bezeichnet werden kann), werden die abweichenden Formen als B, C oder II, III u. s.w. VIII Vorrede. aufgeführt. Diese Bezeichnungsweise Kisst sich auch in einem referirenden Texte anwenden, z. B. JEquisetum silvaticiim Sp.st. A. 1. polystacliyum^ wobei man eine präcise Bezeichnung erreicht, ohne die schleppende Wiederhohmg der Namen superordinirter Gruppen, hier also: f. praecox des sporentragenden Stengels, und ohne die ebenso wenig empfehlenswerthe Hinzufügung des Gattungs- namens zu der Bezeichnung der unerheblichsten Formen, welche ausserdem auch, nach dem von G. Beck von ^lannagetta in seiner sonst so vortrefflichen Monographie der Orobanchen gegebenen Beispiele dazu nöthigt, für jede Form einen besonderen Namen zu wählen (was in einer Gattung wie Hieracium wohl sehr schwierig sein dürfte) und es unmöglich macht, analoge Formen mit dem- selben Namen zu bezeichnen. 1. bezeichnet eine Spielart (lusus), worunter wir eine indi- viduelle Abänderung (Aberration) verstehen, welche vorübergehend oder nur vereinzelt (bei den Farnpflanzen oft nur an einzelnen Blättern oder gar Blatttheilen) vorkommt, bei nahe verwandten Formen aber normal sein kann (z. B. „varietates integrifoUae"^ von Arten mit gefiederten und laciniatae von solchen mit ungetheilten Blättern), m. bezeichnet eine w?i55&i7f?e/e i^'orw (monstrositas), welche von dem normalen Typus der ganzen Gruppe abweicht, und in der Regel ebenfalls nur vereinzelt vorkommt. Hierher gehören z. B. Gabelungen der Blätter bei Farnpflanzen, Yerbänderungen, Formen mit gefüllten Blüthen, Biibus Idaeus ohtusifolius mit seinen stets offenen Fruchtblättern. Der grössere oder geringere taxonomische Werth der Formen wird durch folgende Abstufung angedeutet: a) Rassen (proles). Formen, bei denen eine scharf ausgeprägte geographische Verbreitung besondere klimatische oder phylo- genetische Beziehungen andeutet, werden aus der sonst in kleiner (Petit) Schrift gesetzten Darstellung der Formen durch normale (Borgis) Schrift hervorgehoben. b) Abarten (varietates), Formen von mittlerem Werthe werden durch den Beginn einer neuen Zeile ausgezeichnet, während c) Unter ah arten (subvarietates), noch weniger wichtige, wie die Spielarten und missbildeten Formen fortlaufend gesetzt werden. Vnire.lr. IX In Be/Aig auf die im letzten Dezennium so vielfach und zum Theil leidenschaftlich umstrittenen Xomenclaturfragen sind wir mit der grossen Mehrzahl der ernsthaften Forscher auf dem Gehiet der biologischen Systematik der Meinung, dass die Nomenclatur stets nur als Mittel zum Zweck der Verständigung im möglichst weiten Kreise, nicht aber als Selbstzweck betrachtet werden darf, und dass es dabei nur Z weckmässi gkei ts-, nirgends aber Rechtsfragen gibt. Wir betrachten daher im Allgemeinen die Priorität bei den Artnamen als für die Annalime entscheidend, falls dadurch nicht fundamentale Unzuträglichkeiten hervorgerufen werden, wie etwa die Namen Äbies picea und Picea abies neben einander (vgl. S. 191). — Die Doppelnamen wie Scolopendrimn scoJo- pendrinm, Lari.r larix u. s. w. halten wir nach gründliclier Er- wägung der Umstände und nach dem Beispiele der Zoologen für das „kleinere Uebel". Bei den Gattungen halten wir die Annahme einer Verjährungsfrist von 50 Jahren für das geeignetste Mittel zur Hintanhaltung der Hekatomben unnöthiger „Uebertragungen", welche hauptsächlich und verdientermassen die Bestrebungen der modernen ,,Revisoren" in Misscredit gebracht haben. Der NachAveis der Litteraturstelle, an der die in diesem Werke angenommene Benennung einer Art, Unterart, Rasse oder Abart zuerst vorkomuit, oder die sogenannte Autoritätsbezeichnung erfolgt nicht wie bisher üblich am Kopfe der betreffenden Beschreibung, sondern da, wo sie begrifflich hingehört, in dem der Synonymie gewidmeten Abschnitte. Mit Recht hat Ernst H. L. Krause (Mecklenb. Flora S. V.) hervorgehoben, dass die bisherige ..an sich löbliche Gewohnheit ehrgeizige Leute verlockt hat, möglichst viel neue Namen zu bilden, wodurch die Sicherheit der wissenschaft- lichen Nomenclatur gescliädigt wird". Die Schreibweise der substantivischen und adjektivischen Art- namen haben wir in der Weise geregelt, dass wir mit möglichster Anlehnung an den antiken Sprach-(iebrauch den grossen Anfangs- buchstaben nur für die geograi^hischen und von Personen abgeleiteten Namea. vorbehalten. Dass bei den nicht angenommenen sondern nur in der Synonymie citirten Namen möglichst genau die Schreibweise ihrer Autoren wiedergegeben wird, ist wohl selbstverständlich. In den mei.sten Fragen befinden wir uns mithin in Ueberein- stimmung mit den kürzhch veröffentlichten Berliner Nomenclatur- regeln (Notizb. Bot. Garten u. Museum [1897|). Vorrodo. Häliflg'er vorkommende Abkürzuug-eii : ABZ. = AUgciiH'ine Botau. Zeitschrift. Ac, Sc. = Academie des sciencos, Aca- demie of Science. Bd. = Botanische Gesellschaft. B. .T. = Botanischer Jahresbericht. BV. = Botanischer Verein. BZ. = Botanische Zeitnng. D. = Deutsch. DBG. = Deutsche Botan. Gesellschaft. DBM. = Deutsche Botan. Monatsschrift. Fl. = Flora. N. F. = Neue Folge. NG. = Naturfoischende Gesellschaft. NV. = Naturwissenschaftlicher Verein. ÖBW. = Oesteri-. Botan. Wochenblatt. ÖBZ. = Oesterr. Botan. Zeitschrift. PÖG. = Physikal.-Oekon. Gesellschaft. SB. = Societe Botanique. Schw. BG. = Schweiz. Bot. Gesellschaft. Sp. pl. = Species plantaruni. VN. = Verein füi- Naturkunde bez. Naturgeschichte u. s. w. ZBG. = Zoolog.-Botan. Gesellschaft. ZBV. = Zoolog.-Botanischer Verein. Bl. = Blüthezeit. Fr. = Fruchtreife. Sp.r. xrr Sporenreife. Q = einjährig. (•]) = einjährig überwinternd. 00 = zweijährig. 2\. = ausdauernd. 1^ = Strauch. % = Baum. br, (hinter einem Autornanien) = brief- liche Mittheilung. h. = handschriftliche Bemerkung. m. = mündliche Mittheilung. 1. liez. m. (vor einem Pflanzennanien) = lusus bez. monstrositas (s. S. VIII). Bei der Ankündigung des Werkes war beabsichtigt, jeden Band 60 Bogen (also fast 1000 Seiten) stark zu machen, es sind jedoch von verschiedenen Seiten Einwendungen dagegen erhoben worden, deren Richtigkeit uns vollkommen einleuchtet. Bei einem viel benutzten Buche von dieser Stärke ist es abgesehen von der schwierigen Handhabung sehr störend, dass die Einbanddecken sich durch das Gewicht des Papieres sehr bald zu lockern beginnen, wie die Erfahrung z. B. bei Boissier, Fl. Orientalis zeigt. Wir haben desshalb im Einverständniss mit dem Herrn Verleger be- schlossen, die Zahl der Bogen in jedem Bande auf möglichst zwischen 30 und 40 zu bemessen und am Ende einer natürlichen Gruppe den Band zu schliessen. In den ersten Band konnten die Gramina nicht mehr aufgenommen werden, .da alsdann der Umfang doch noch ein zu grosser geworden wäre und die Gräser von den Cyperaceae hätten getrennt werden müssen; wir müssen desshalb die Glumitioren in den zweiten J»and aufnehmen. Vorrede. XI Hei (1er Bearbeitung dieses Bandes ist uns von Freunden und Fachgenossen so viel freundliche Förderung /u theil geworden, dass es uns unmöglich ist, hier jedem einzeln zu danken. Erst am Schlüsse des Werkes wird eine Aufzählung aller derjenigen folgen, die sich um die Kenntniss der Mitteleuropäischen Flora verdient gemacht haben. Mögen alle Mitarbeiter an diesem Werke unserer dauernden Dankbarkeit versichert bleiben. IJerlin und Friedenau, Ende December 1897. P. Ascherson. P. Graebner. III. AKtliciliiiifiM. EMBRYOPHYTA^) ZOIDIOGAMA^). (Eiiglcr Syllahu. Gr. Ausg. 43. |1892|.) (Arehegoniätae ').) I't'laiizcii, wclclic .-ich in zwei abwechselnden Gcuorationeu ent>vickeln: lle durch die .Vnt'lösung der C'analztdlen der Befruchttuig zugänglich winl. Nach der Befruchtung entsteht in der Eizelle durch Thcilung (ierselben der Keimung (Enibryon) bez. die enibryale Generation, die von der proembryalen noch längere Zeit ernährt wird. Die Pfl. lässt in der einen der beiden Generationen meist deuthcli Achsen- (Stannn) und Anhnng.—Orgaiic (Blätter) unterscheiden. 1 . üiiterabtheiluiig. BRYÖPHYTA'). (Museiiiei^) [Moose].) Aus den KeinizeUen (Sporae) der end)ryalen Generation entsteht meist tlurch Vermittelung eines Vorkeimes (Protonema) die meist be- blätterte mit haarähnlichen, exogenen Wnraeln versehene proenibryale (teneration. Die enibryale Ge nera tio n* stellt die meist gestielte Sporenkapsel dar. Gewebe ohne walirc T^eitbündel. 1) Die erste und zweite Abtlieiliing Myxotliallöphyta und i>uthall6phyta (.vgl. litigier a. a. O. 1, 3) sind, wie aucli die Bryophyta, in diesem Werke nicht be- liandelt. Ich verweise in Betreff' derselben anf Raben hörst 's Kryptogamen-Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Auflage, vollständig neu bearbeitet von A. und E. Fischer, A. Grunow, F. Haue k, G. Limpricht, Ch. Luers- sen, W. Migula, H. Rehm. P. Richter, G. Winter. -) Von raßpuov (die herkömmliche Latinisirung und Verdeutschung dieses Wortes Embryo — onis und die davon abgeleiteten Formen sind unrichtig!) Keim- ling und »urciv l'tlanze. ■i) Von Cwioiov Thierchen und yauioj ich heirathe (,in der Ptlanzenphysiologie stets für, .befruchten" gebraucht); wegen der bewegliehen, männlichen Befruchtungsfäden. *) Wegen des charakteristischen weiblichen Geschlechtsorgans Archegonium, von apyrj Anfang und y^J"'"'] Erzeugung. ») Von ßpjov Moos und -^j-cv. 6) Von muscus, Moos. Ascherson, Synopsis. I. 1 2 Ptei'iilophyta. 2. Unterabtheilung. PTERIDÖPHYTA''. fCohii Hedwigia XL 18. [1871.]). (Fariipflaiizeii.) {Cryptöyamae'^) vasctdäres Broiigu. Hist. veg. foss. I. 97 [1828 1 [Ge- fässkryptogamen.] Co)niÖ2)]ii/ta ^) A. Br. in Ascher.«. Fl. d. Prov. Bi-aiidenb. ■^I. 23. [1864]). Aus den Sporen der enibryalen Generation entwickelt sich der stets lager artige Vor keim (Prothallium), der entweder zweigeschlcchtlich und dann ziemlich ansehnlich oder eingesclilechtlich und dann meist wenig entwickelt ist. Die embryale Generation stets beblättert, fast stets mit wahren, endogenen Wurzeln; die Sporen entwickeln sich in an den Blättern oder am Grunde derselben befindlichen Behältern (Sporangia). Gewebe mit geschlossenen Leit bündeln, deren Tracheiden leiterförmige Verdickungen besitzen (früher Treppengefässc, Vasa scalaria genannt). Eigentliche Gefässe finden sich unter den ein- heimischen Arten nur bei Athjirium filir femina und liei Ptfiri(liii))i . üebersieht der Classen. A. Blätter im Verhältniss zum Stamm ansehnlich, fast stets flach (dorsiventral) (Ausnahme: Pilidaria), oft getheilt, die Sporangien meist auf der Unterseite tragend, in der Knospenlage meist spiralig eingerollt. Die Sporangienbildung nicht auf eine bestinunte Region des Stammes beschränkt. Filicariae. B. Blätter meist klein (wenn ansehnlich, stielrundlicli : Isoet(^s) oder verkümmert. I. Stamm geghedert; Blätter quirlständig, die vegetativen zu ge- zähnten Scheiden verbmiden, die sporen tragenden zu endstän- digen Aehren (Blüthen Engler, Potonie) zusammengestellt, schildförmig, auf der Innen- (morphologischen Ober-) seite mehrere Sporangien tragend. Efiuisetariae. II. Stamm meist ungegliedert; Blätter meist spiralig, frei, die sporen- tragenden meist zu endständigen Aehren zusammengestellt, auf ihrer Oberseite am Grunde ein einzelnes Sporangium tragend. Lycopodiariae. 1) Von UTspic, der altgriechif-cheu Bezeichnung der Farne, und cutov. 2) Von •/puTCTiü ich verberge und •^naiw. Linne vereinigte in seiner 24. Classe Cryptoganiia sämnitliche wahre Blüthen entbehrende Gewächse, deren geschlechtliche Fortpflanzung danuils noch uubekannt war. Vasculuni Deminutiv von vas Gefäss. 3) Von -/.opjAo; Klotz. Stock ifiir .\ch.so get)räuchlich) und -fj-riv. l'ilicariac-. l-"ilices, ^ 3 1. ('lass(-. FILICARIAE. (Aschei-H. Syii. I. 3 1 1896]. FiUc/nae Pnmtl Lehrh. <1. l^>..t. 116 |1874|. Filicnles Engl. Syll. Gr. Ausg. 94 [1892]). Sporeiitnigende und .sporcnlose Blätter bezw. Blattthcilc gleich oder verschieden gestaltet. S|)orangi(Mi meist zu Grn])])en (Sori) v(U'einigt. l'ebersioht \ aiil der Blnttuiitcr.'äcite, mit verschiedenartig antrehettetem oder ohne Scldeiei. Polypodiaceae. Vi. Die initersi-hicdciicn Zellt'H tlcr S])onuigiuiii -Wanihnig ilickwandiLr. polygonal, eine unt(Tliali) des Scheitels hefindliche kleine Cirn))])«- hildend, von di-r ans das Sporanginm an Seheitel nnd Bauch- seite der Ijänge nach aufreisst. Blattfläche mehrschichtig, mit Spaltöffnungen. Sporangien ohne Schleier (hei unserer (Jattung an parencliymfreien, rispenai'tig zusammengezogenen Blatttheilen). OsiniiiKlacejie. 1. l-';miilic. H YM E N O PH YLL AC E AE. {-rar Bory Diel. (las.-, d'liist. nai. VIIJ. 457 |1825|. Luerssen Fani|»tl. 21).) Vgl. S. 4. Ausdauernde, inoosähnlich zartblättrige Krautgewächse von verhältnissmässig geringer Grösse (höchstens 60 cm lioch), deren Haare einfache Zellreihen darstelleji. Stamm kriechend, mehr oder weniger gestreckt, mit zweizeilig, seltener aufreclit mit spiralig gestellten l^lättern. Blätter einfach oder häufiger getheilt. Sporen kugeltetraedrisch (radiär). Yorkeim längere Zeit hindurch confervenartige Fäden dar- stellend, von denen sich erst sjiäter Zellflächen abzweigen. Die Areiie- gniiien entstehen anf Zellkör])ern (Archegoniophoren). ICtwa 250 fast ausscliliesslich tropisclie Arten. I. HYMKNOPUYLLl M'). (Sm. MOw). Acad. Tuiin. V. 418 1 17931. Luerssen T'anjpfl. 38.) Grundachse kriechend, meist sehr dünn, bewurzelt, mit 2-zeiligen. einfachen bis vierfach fiederig getheilten Blättern. Schleier bis zum Grunde 2-theilig oder doch über die Mitte hinaus 2-spaltig. Ivecepta- culum kopfförmig bis fadenförmig, kürzer oder länger als der Schleier, am Gninde zuweilen mit Paraphvsen. ICtwa 110 gnisstenthoils tropi.'iclio .Xrtcii. In Europa ausser der folE^endon nur noch eine Art: H. pcUalum (Poir.) Desv. [Britische Inseln, Norwegen), welche sieh von 1. durch die sämnitlich einseitigen Abschnitte und die tranzraudigen Schleicr- hippen unterscheidet. 1. H. Tiiiibrig-en.se ^). 2].. Grundachse reich verzweigt, nur (».2 bis 0,4 mm dick, dunkelbraun, in der Jugeufl nebst den Blättern bräun- 1) Von jar.v dünne Ifaut vnul zJ'/./.'n Blatt, wegen der zarten Bes<*hatl'enlieit der Blätter. '^) Nach dem Stiidtc.hen Tunliridge ((irafschaft Kenl, südöstlich von London), wo diese Pflanze zuerst in England heobachtet wurde. Die Neueren (seit Sin.) schreiben tunbridgense, aber mit rnrecht, da E. die bereits von Petiver um 1700 angewendete Schreibweise beibehielt. 6 IfyiiienopliyHacoae. lieh behaart, zuletzt kahl. Blätter bei uns 2 bis höeh.^tens 6 cm lang, matt dunkelgrün. Stiel meist halb so lang als die länglich-eiförmige, doppelt-fiedertheilige Spreite, oberwärtswie der Mittel streif (Rhachis) geflügelt. Abschnitte jederseits 7 — 15, abwechselnd, genähert, die unteren beiderseits, die obei'en nur auf der Vorderseite ^) fiedertheilig; Zipfel lineal-länglich, 1 -nervig, zuweilen 2-spaltig, entfernt scharf gesägt, an der Spitze gestutzt oder abgenuidet. Sori meist nur an der oberen Blatthälfte, den sehr kurzen untersten (vorderen) Seitennerven eines Abschnitts be- schliessend. Lappen des Schleiers halbkreisrund bis verkehrt-eiförmig, eingeschnitten gesägt. Receptaculnm mit kurzen Paraphysen, nicht* über die Sporangien hinaus verlängert. Bing schief. — An feuchteii, beschatteten Sandsteinfelsen, zwischen Moosen und Lebermoosen kriechend, zuweilen aber für sich grosse (ca. 1 m im Durchmesser haltende) Rasen bildend. Bisher nur in der Sächsischen Schweiz: im Uttewalder Grand 1847 von Papperitzl entdeckt, .-ipäter aber versehwunden ; in der Nähe „in der Umgegend von Wehlen" 1885 von Schiller wieder aufgefiniden, 1887 von Luerssen! beobachtet; ferner im Grossherzogthum Luxem- burg in der Nähe von Echternach unweit der Schwarzen Ernz (Ehreins): an einem von links einfliessenden Seitenbache gegen Befort (Beaufort) hin, hier von Du Mortier und Michel 1823 entdeckt, 1872 von Koltz wiedergefunden (vgl. Rosbach, Verh. des Naturh, Yer. Rheinl. Westf. XXXI Corr. 105 (1874); sowie in Seitenschluchten des rechten Ufers unter Berdorf (Ratzbachheid, .Valbach, Heddersbach, Schnellert, Sievenschlef). Koltzl F. Wirtgen! Dürer! Hauchecorne! Die An- gabe bei Bollendorf' in der Rheinprovinz (in der Nähe der Luxemburgi- schen Fundoile) ist unrichtig; die Fundorte in den Belgischen Ar- dennen bei Xisramont uyid Laroche neuerdings nicht bestätigt ; die An- gabe bei Artegna im Friaul sicher, die bei Fiume höchst wahrscheinlich mibegründet. Sp.r. August (ist aber im Gebiet nur spai'sam mit Soris beobachtet. Luerssen briefl., Hauchecorne!). — H. t. Sm. and Sow. Engl. bot. t. 162 (1794). Luerssen Farnpfl. 33, fig. 29, 38—40. Xyman Consp. 869. Suppl. 348. Triclwmanes t. L. Sp.pl. ed. 1. 1098 (1753). Das zierliche Pfliinzclieü ist wegen seines moosähnlichen Ansehens unter den Laubmoosen {Mnium) und Lebermoosen (Jungermannia), deren Gesellschaft es liebt, leicht zu übersehen ; es findet sich vielleicht noch in den "X'orbergen des nordwestlichen Gebiets. Die zahlreichen abgestorbenen Blätter, die sich stets neben den frischen finden, machen selbst die grossen Easen unansehnlich. (In Europa sonst nahezu auf die atlantischen Küstengebiete, die Britischen Inseln, Nordwest -Frankreich und die westlichen Pyrenäen beschränkt ; ausserdem mu- auf Corsica und in den Apuanischen Alpen in Nord-Italien ; Azoren ; Madeira ; C'anarische Inseln ; Süd-Africa ; Mittel- und Süd-America ; Australien. Neuseeland und Polynesien.) "^j 1) Zur Herstellung einer kurzen und unzweideutigen Bcschreil)ung nenne ich an einem Blatt-Abschnitte (wie natürlich auch an dem ganzen JJlatte) unten die Richtung nach seiner Basis, oben die nach seiner Spitze; hinten dagegen an einem Abschnitt erster Ordnung die Richtung nach der Blattbasis, vorn die nach der Blattspitze ; an einem Abschnitt zweiter Ordnung sieht die Vorderseite nach der Spitze des betretfenden Abschnitts erster Ordnung, die ITinterseite nach dessen Basis. l'ulyjHHlincfae. 7 2. Familie. POLYPODlACEAE. (Martiu.< Icoii. select. crypt. Brasil. 83. (1828 — 34). Luer.^scn Fanipfl. 36.) Vgl. 8. 4, 5. Ausdauernde Krautgewäehse , oft von ansehnlicher (1 rosse, sehr selten einjährige {(iymnoyr((mmv leptophijUa). Grössere Triehonie einfache Zellreihen oder häufiger Zellflächen {Spreuhaare, un- l)a.ssend Spreuschuppen, Paleae genannt) darstellend. Stanun und Grund- achse unter- oder oljerirdisch kriechend, zuweilen (bei uns sehr selten) an Batnnstämmeii klinunend, und dann öfter mit 2-zeiligen, oder auf- steigend bis aufrecht mit spiralig gestellten Blättern. Blätter meist ge- theilt. Vorkeim eine verkehrt-herzförmige Zellfläche darstellend, die Ge- schlechtsorgane unterseits (die Archegonien auf einem longitudinalen mehrschichtigen Gewebepolster) tragend, selten verzweigt (bei Gi/mno- (fraunne leptophyVa z. T. knollenförmig und unterirdisch, durch Adventiv- .sju-ossf ausdauernd). Diese typischste iiud artenreichste, etwa 3000 Arten zählende (Jruppe der Fi lices ist über die ganze Erde verbreitet, doch innerhalb der Tropen am reichsten ent- wickelt.. l'ebersicht der Unterfamilien u,ach Prantl (Arb. aus dem kgl. bot. Garten in Breslau I, S. 16, 17 [1892]). A. S(n-u.< auf einem Tracheiden führenden (über die I^lattfläche hervor- i-agenden) Keceptaculum, mit oder ohne Schleier. Aspidioideae. B. Sorus ohne Receptaculum, oder höchstens auf einem Parenchym- ])olster ohne Tracheiden. 1. Sehliiler von der Blattunterseite ausgehend, fast stets deutlich und unbedeckt; grössere Trichome stets Zellflächen darstellend. Asplenoideae. IL Schleier fehlend oder rudimentäi'. a. Sori randständig, seitlich verschmelzend, oder unterseits vom Ende oder Rücken der Nerven (Mitspringend, deren Leitbündel der unterseitigen Epidermis dicht aidiegen, häufig dem Rande ge- nähert. Schleier, wenn vorhaiulrten und Felsen im südlichen und südöstlichen Gebiet. Notliolaena. b. Sori randständig oder doch dem liaude genähert. 1. Sorustragende Nerven frei endigend. Einzel-Sori rundlich, aber zu einer dem Rande genäherten Reihe seitlich verschmelzend. a. Blätter zart: letzte Abschnitte dünn und oft lang gestielt, am Grunde keilförmig. Sorusreihen auf der Unterseite schleierartiger, brauner, zu- letzt zurückgeschlagener Randlapiien. Au feuchten Orten des Mittel- meergebiets. Adiantiiin. 6. Blätter derb; letzte Abschnitte sitzend. Sori anfangs getrennt, später zu einem dem Blattrande parallelen Streifen verschmelzend, von den um- gerollten Blatträndern bedeckt. An trocknen steinigen Orten des Mittel- meergebiets. ( •heilanthes. 2. Zum Sorus führende Nerven durch eine rand- odor fast randständige, den linealen Sorus tragende Anastomose verbunden. a. Rhizom mit Spreuhaaren (Zellflächen) besetzt. Blätter einfach gefiedert. Sorus nahe dem (zurückgerollten , ihn bedeckenden) Blattrande. An schattigen Abhängen des Mittelmeergebiets. Pteris. h. Rhizom mit Gliederhaaren (einfachen Zellreihen) l)csetzt. Blätter 3- bis 4 fach gefiedert. Sorus genau am Rande stehend, von zwei schmalen, unterständigen Schleiern bedeckt , von denen der der Oberseite ange- hörige zurückgerollt ist. In Wäldern und auf OedUindereien. Pteridillin. II. Schleier wohl entwickelt. Vgl. Ptcridkim. Aspidioideae. Aspidieae. 9 i\. Soii liueal l>is länglich. 1. Sori nur auf einer !^eite des zuführenden Nerven. ((. Blätter ungetheilt: Sori zu 2 genähert, ihre Schleier sieh die freien iländer zuwendend. An seliattigen Orten, im iKirdlichen (iebiet öfter in offenen Hrunnen. Scolopencll'iuni. b. Blätter gellieilt, klein oder niittelgro.»;.s. Sori meist einzeln, wenn zu 2 ge- nähert, iiire Schleier sich die angewachsenen Ränder zuwendend. Meist an Felsen und .Mauern, seltener an l-'rdabhäugen. Asi)lenuni (vgl. S. 8). 2. Sori länglich, oft ülier den zufi'ihrenden Nerven ungleich-hufeisenförmig hinüber- greifend. Ansehnlieher j-^arn mit 2 — iJfaeh gefiederten Blättern, auf feuchtem Waldboden. Athynniu Filix fcmina (vgl. S. 8). Vgl. Asplcnum seet. AÜnirioidcs. 1>. Sori rundlieh. auf dem Kücken des zuführenden Nerven, an beiden Seiten des- selben symmetrisch. Blätter getheilt. 1 . Schleier oberständig, bei kreisrunden Soris schildförmig, bei nierenforinigen in der Bucht angeheftet, .\iisehnliche Farne, meist in Wäldern. Aspidiiiin (vgl. S. 8i. 2. Schleier unterständig. ". Blattstiel nicht abgeglie: ASPIDIEAE. (Aschei-..^. Syii. I. 9 |1896|. Aspidiinar Pi-aiitl a. a. O. |1892j.) Soiiis auf tlei' BlaTtuntciscite. auf dem Kücken oder Ende des zu- führenden Nerven. Sporen kugelquiidrantiscli (bilateral ,, höhnen- oder nierenförinip'"). (Tr()f!sere Trichonie Zellfjächen darstellend, deren Zell- wände irleichmässig zart .und gleich farl)io- sind (Paleac cy stopteroideae). reher.-icht der (iatlungen. A. S(iiu> zur Seite des zuführenden Nerven (länglich, selten rundlich i. <"tfter hakenförmig über denselben herübergreifend oder zwei Sori zu beiden Seiten de.- Nerven. Schleier dem Rücken des Nerven an- geheftet, zuweilen ludimentäi-. Sjt.b. und Frond. gleichgestjilt<'t. mit ungegliedertem Stiil. Athyriiim (s, S. 8. !>). B. Sorus dem Kücken oder dem Ende des ihn tragenden Nervi'ii eiil- -pringend (meist rundlich). 10 Polypodiaceae. I. Schleier der S})itze des Keceptaculuin.- eingefügt (oberständig), bei kreisrunden Soris schildförmig, bei nierenförniigen in der Bucht angeheftet, selten fehlend. Sp.b. und Frond. meist gleichgestaltet, mit ungegliedertem Stiel. Aspidiuiii (s. S. 8, 9). II. Schleier unterständig. a. Sehleier einseitig angeheftet. Blattstiel ungegliedert. 1. Sp.b. und Frond. gleichgestaltet, langgestielt; an ersteren der Blattrand nie eingerollt. Schleier am Innenrande angeheftet, stark gewölbt, zuletzt zurückgeschlagen. Cystopteris (s. S. 9). 2. Abschnitte der Sp.b. mit bis zur JMitteh-ipj^e eingerollten, die Sori versteckenden Kändern, dadurch von den flachen Frond. sehr verschieden gestaltet; Blattstiel vielmal kürzer als die Spreite. Schleier zuletzt verschrumpfend, sonst wie bei d, v. Oiioclea (s. S. 8). b. Schleier rings um den Sorus angeheftet, bei unseren Alten in haarförmige Fransen getheilt, welche in der Jugend den Soiiis spinnwebenartig bedecken. Blattstiel (bei unseren Arten) unter der Mitte gegliedert. Woodsia (s. S. 9). 2. ATHYRIIM'). (Roth Tent. Fl. Germ. III. 58 (1800) verl). I.uerssen Farnpfl. 129.) Vgl. S. 8 und 9. Ansehnliche Farne des feuchten Wald- bodens. Gruudachse (unserer Arten) aufrecht, mit spiralig gestellten, 1 — 3fach gefiederten, den bekannten Trichter bildenden Blättern. Stiel bauch- (ober-) seits (nebst dem Mittelstreif, auch an den Fiedern und Fieder- chen) rinnig, von zwei plattenförmigen, oft nach innen convexen, obenvärts zu einem im Querschnitt hufeisenförmigen (bauchseits offenen) sich v+'r- einigenden Leitbündel durchzogen. Schleier der länglichen Sori (S. asple- noidei) nach dem Mittelnerven des Abschnitts zu fi-ei; bei den Doppel- soris (S. diplazioidei) natürlich der freie Rand des einen nach dem Mittel- nerven, der andere nach dem Rande sehend ; die haken- oder hufeisen- förmigen Sori (S. athyrioidei), die untersten der Abschnitte zweiter Ord- nung; ihr längerer Schenkel nach hinten gerichtet. Bei der Art 2. nimmt die Zahl der hufeisenförmigen Sori um so mehr zu, je kräftiger und stärker getheilt das Blatt ist, so dass an der Form C oft nur gegen die Spitzen der Abs(;hnitte einzelne längliche Sori vorhanden sind. Die systematische Stelhiiig der beiden hieher gehörigen Arten ist von jeher bestritten gewesen. Uugeaelitet ilirer grossen, stets betonten Aehnlichkeit wurde doch A. alpestre wegen des verkünniierten Schleiers zu Polypodium, noch 1856 von Inletten ins zu Phegopteris gestellt, nachdem schon lcS44 Nylander ihre Zuge- hörigkeit zu Athyrium angedeutet hatte (s. S. 14). A. filix. femina wurde von Bernhardi 1806 und später vonKoch und Mettenius zu ^lsp/e«um, von S wariz 1801 zu Aspidium gestellt, eine Ansicht, die Doli 18rj7 energisch vertheidigt. 1866 wurde die Gattung Athyrium von Milde (Bot. Zeit. :'>73 ff.) auf den Leitbündelver- lauf im Blattstiel und die Spreuhaarc neu begründet, aber docli neben Asplcninn 1) Von äi)'jf(ü ich spiele, ändere ab; wegen der iiuuinichfaltigen Form der Sori. Alliyriiiiii. 11 belassen. I^uerssen (i'ariipH. IjIi IxMiierkt mit Keclil , dass die ISilduug des Sorus einen Uebergang von Asplcnum zu Aspidlum darstellt. In den vegetativen Merk- malen stehen nnserc Arten aber .sielier letzterer (lattung nahe, weshalb ich aus voller Ueberzeugniig mich FrantTs Meinnng über die Stellung der (Jatlung an- schliesse. l">twa HO Arten, ül)er den grössten Theil der Erdoberfläche verbreitet. Die Angabe Wikströrns (nach Nynian Syll. Fl. Eur. 431) dass die einzige Art, welche Europa ausser der unsrigen besitzt, A. rrenatum (Sommerf.) lUipr., welche in Skandinavien und Nordrussland vorkommt von Presl unter einem anderen (welchem':') Namen aus Ungarn angeführt sei, wird von keinem späteren Schriftsteller bestätigt. Bei den zahlreichen Standorts- Verwechselungen Presls würde diese An- gabe auch wenig Glauben verdienen. Bei uns nur die (Jesaninilnit A. filix feinina. 2. (1). A. iilix fömiiia '). %. Grimtlachsc kiifz, mit dunkelbraunen SprouhaanMi besetzt. P)lättei- nicht sehr zahh-eich, mei.-^t gelbgrün, zart. Stiel am verbreitorten Grunde sclnvarzbi-aini , dort mit dunkolbraimen oder braunen lan/A'ttlichen Spreidiaaren dicht besetzt, nur ^/s — V* so lang als die längliche, beiderseits verschmälerte, 2 — 3 fach gefiederte Spreite, oberwärts sparsam spi-euhaarig, wie der nur unterwärts spärlich s])reuhaarige Mittelstreif des l^lattes tnid der (krautig-geflügelte) der Fiedern bauchseits weitrinnig, gelblich, .selten nUhlich. Fiedern und Fieder- chen abwechselnd, länghch bis lanzettlich, er-^tere jeder.seits bis etwa ■10, zugespitzt, letztere s])itz. Abschnitte länglich, stumpf. Sori an sehn- lich, aus zahlreiclien Sporangien bestehend, mit bleibendem, ge- wimpertem »Schleier. Sporen hellgelbbraun, äusserst fein körnig- warzig bis glatt. — In feuchten Wäldern luid Gebüschen, von der Kl)eue bis an die Baumgrenze, meist gemein; in der innnergrünen Region lies Mittehneergebietes selten, auch auf den iSOrdseeinseln nicht einheimisch. Nicht st'lten als Zierpflanze in (nirten gezogen. Sp.r. Juli — Sept. — • ^-1. J''. /; Koth Tent. Fl. Germ. III 65 (1800) erw. Luer.ssen Farnpfl. 133 fig. yO — 101. Nvman Consp. 864. Polypodium „F. femina" und /'. rhaeticnm (letzteres mit Ausschluss von Synonymen) L. Sj). pl. eil. 1. (1753) 1090, 1091. Äspidium F. f. Sw.' in Schrad. Journ. 1800 IL 41. (1801). Asplcnum F. f. Beruh! in Schrad. X. Journ. I. 2. Stück 26. (1806) Koch Syn. ed. 2. 981. Unterscheidet sich von 10. und 12. durch die stärkere Theilung; von letzterem auch durch den sehr spärlich spreuhaarigen Mittelstreif, von 15. B. durch die meist viel kleineren Abschnitte und die nicht stachelspitzigen Blattzähne. Die Pflanze ist äusserst veränderlich, doch lassen sich ihre sich verschiedenartig combinirenden 1) Diese Bezeichnung ,, Farn weiblein" im (iegensatz zu dem robusteren und stärker behaarten ,, Farnmännlein" iAnpidimn ßllx maf:) findet sich zuerst bei Fuchs. Sic :,'eht übrigens auf die gleichbedeutende i>Tj/.'j7iTipic des Theophrastos und Dioskoridcs (IV. 184') zurück, welche von S p r e u ge 1 (Diosc. II. G41) mit unserer .\rt identificirt wird, die allerdings auch in < ■'riechenland vorkommt. Mit grösserem Hecht scheint mir Matthiolus (Comment. in Diosc. Venet. 15G5) die Thelypteris (seine Filix femina] für 38. zu erklären : dafür spricht u. a.. da.ss 1). dieselbe höher nennt als die Tt-ept; (IV. 183), welche eine AKpidium-Art sein mag, obwohl schwer- lich das von Sprengel dafür ijehaltene 12. 12 Polypodiaceae. Formen selten scharf abgrenzen. Zunächst ist ein Zustand zu erwähnen, der nament- lich an langgestreckten Sp.b. kleinerer oder mittelgrosser Exemplare eintritt : die Ränder der Abschnitte schlagen sich zurück, die Fiederchen biegen sich (oft bis zur gegenseitigen Berührung) abwärts (ähnlich wie die Zweige an den Aesten der Fichte), wobei die Mittelstreifen der Fiedern sich oft aufwärts krümmen: f. rhac- t icum. Ath. F.f. var. r. Moore Ferns Gr. Brit. and Irel. Xature-Printed (ed. Lindlevi pl. XXX— XXXIV Text [S. 1] [1857]. Luerssen Farnpfl. 137. Polypodium r. \.. Sp. pl. ed. 1 z. T. (vgl. S. 14). Athyriiim r. Roth a. a. O. Ai^pl. F. f. var. plicatum Briihin Ber. Mus. Yorarlb. VIII 5G (1865i. A. F. f. sf. rerurva Warnst. Naturw. A'er. Harz VII 83 (1892). Nach der Grösse und dem damit in Verbindung stehenden Grade der Theiluug und der Zähnung der Blätter unterscheidet man fol- gende Formengruppen : A. den tat um. Blätter kleiner (bis 30 cm), oft derber, doppelt ge- fiedert, mit einfach gesägten Fiederchen. — So au jungen Stöcken und an ungünstigen, trocknen und sonnigen Orten, z. B. Felsen und Maueru. — Alh. F. f. d. Milde Fil. Eur. bO (1867). Luerssen FarnpÜ. 138. Asplenium F. f. d. Doli Rhein. Flora 12 (1843j. Hieher 1. conflucns (Moore a, a. O. Text [S. G] [1857| The octavo Xat.-Pr. Brit. Ferns II. pl. 53 tig. B, pl. 53 bis fig. A, Luerssen Farnpfl. 879). Spreite derb, lang und schmal (24 : G — 7 cm): Fiederu entfernt, l)esonders die obersten öfter stumpf: Fiederchen (alle oder mit Ausnahme der untersten) am Grunde durch e i u e n v o m G r u n d e nach der Spitze der Spreite an Breite zunehmenden Par en ch y m sau m verschmolzen, bis zur theil- weisen Deckung geniUiert. — Diese sonst aus Schottland bekannte Form wurde bei Greiz von Ludwig beobachtet, vgl. Luerssen DBG. V (1887) 101: ferner gehr.rt hierher die von Andree einmal vor 1875 bei Hannover (im Süntel unweit Theensen II mit 10. und 11. beobachtete, im 24. Jahresb. dei Naturh. Ges. Hann. 127, 12^ als zweifelhafter Bastard dieser beiden Arten erwähnte Pflanze, welche Prantl in- zwischen als zu 2, gehörig erkannt hat. B. fissidens. B 1 ä 1 1 e r grösser, bis 1 ni lang, zarter, doppelt gefiedert, mit fieders]) altigen Fiederchen: Abschnitte der letzteren an der Spitze 2 — 3 zähnig. — Die häutigste Form. — Ath. F. f. f. Milde a. a, O. (1867). Luerssen Farnpfl. 130. [Aspidium F. f.] var./. Doli (Fl. Bad. 24 (1857)). Hierher gehören mehrere früher als Arten unterschiedene Typen : Polypodium molle (Schreb. Spie. Fl. lips. 70 [1771] = Athyriuvi m. Roth a. a. <). 61), Polypodinm dentatum (Hoflin. Deutschi. Fl. II 7 [1795] = Alh. ovatum Roth a, a. O. 64). Polypodium trifidum (Hofi'm. a. a. O. [1795] = Ath. tnf. Roth a. a. (). 63 [1800]). C. multidentät um. Blätter noch grösser, bis 1,5 m lang, sehr zart, fast 3fach gefiedert, mit zugespitzten Fiederchen: die Tertiär fi ederchen bez. Abschnitte der secundären länglich, am ganzen Rande eingeschnit- ten gesägt. — So au sehr schattigen und feuchten Orten. — Ath. F.f. m. Milde a. a. O. (1867 . Luerssen Farnpfl. 141. Aspl. F. f. m. Doli, Rhein. Fl. 12 (1843). Hieher die Formen: h. siihldtipes (Luerssen Beitr. zur Kenutn. der Fl. Ost- und Westpreus.s. Bibl. bot. Heft 28, 21 [1894]). Blattstiel Vs— '/2 so lang als die längliche oder längl i ch- eif ö rmige Spreite; unterste Fiedern rechtwinklig abstehend, etwas (obwohl öfter nur wenig) kürzer als die nächstfolgenden. -- So bisher beobachtet im Fichtel- und Erzgebirge so- wie in Westpreussen bei Danzig (Lützowl) und Elbing. — Uebergangsform zur (und mitunter sogar auf derselben Grundachse mit) c. lätipes (Moore Nature-Printed Br. Ferns II. 30 [18G0], vgl. Luerssen a. a. O. S. 17 ff. Taf. VI, VII u. VIII. IX). Blattstiel so lang oder wenig kürzer als die dreieckige oder dreieckig-eiförmige Spreite, welche an Aspidium spinidosum dila- tatum var. deltoideum erinnert. Untere Fiedern so lang oder fast so lang als die nächstfolgenden, die mittleren einander deckend. — Diese früher nur aus Xord-England bekannte Form wurde seit 1891 von Luerssen sehr vereinzelt in Westpreussen bei Elbing und Güldenboden beobachtet. Durch die Behaarung zeichnet sich aus die Form 11. i)ruinösum. Blattstiel (öfter geröthet) und l)esonders Mittel- streif der Spreite, weniger die Alittelstreifen der Fiedcrn liaucliseits ziemlich Atliyriiiiii. 13 iliclit mit 1 — 2zei Heidelberg, Baden-Baden und in der Olierlausitz bei Niesky. — m. laciniatum vMoore a. a. O. |S 9| [1857] Oct. Nat.-Pr. Br. Perus II. pl. LIX. Luersseu a.a.O.) mit mehr oder weniger verkürzten, oft grob gezähnten, häufig gespreizt gegabelten Fiederchen, die das Blatt wie ausgefressen erscheinen lassen. — So z. B. bei Seis in Tirol (zugleich pruinosnm) , bei Görlitz, im midirischen Gesenke am Leiterberge I I und bei Gräfenl)eri: (Baenitz nach Piek nWÄ. X^ÄX. 468). Die Form m. clarissimum (Jones) wildwachsend nur in Süd-England (De- vonshire) beobachtet, ist als erstes bekannt gewordenes Bcis])iel der Aposporie (s. S. 4) t)emerkenswertli. Ueber Formen dieser Art vgl. uoch Sauio, BV. Brand. XXIII. Abb. ()4, G5 (1883) und Lange, Haandb. i. d. danske Flora 4. Udg. 13 (1886). (Ganz P^uroini, Xoniatlaiitificlic Inseln, xVIucrion. West- und Xonl- A.~icn, Nord-Aniei-ica, vd-cinzplt in Pt>rti und auf .lava.) -^ '6. (2.) A. alpt'stre. 1\.. Der Leitart sein- älmlieli, untcischeitlet .■^icli aber ilnrcli Folocndes : (Blattei- 6 — IB dm, zuweilen 2 m lang). Spreuhaare am (iriuide des (14 — 40 cm langen) Blattstieles breiter, länglich, hellbraun bi.-^ kupferfarben. S[)ivite länglich laiizettlich, oft dunkelgrün, unlerseit.< blässer, etwas straffer. ^Iittel.rabsteigi'nd, stellenweise, besonders zwischen Krnnnn- holz uiul in der Fbereschen-Region des Gesenkes grosse Bestände i)ildend, an der unteren Grenze ihres Vorkommens mit der vorigen Art gemischt. Vogesen I Schwarzwald I Ilarz I Thiuinger AVald in der Um- gebung der Schmücke (Kosenstock, DB^NI. VII. 16): Frankenwald bei Stehen; Böhmerwald; Hohi-s lOrzgebirge; Sudeten vom Iserkannn bis ziun Gesenke!! Beskiden ! Tatra!! bei Winniki in der Nähe von Lern berg (A. Weiss ZBG. Wien XV 454), unglaublich, obwohl richtig bestimmte Exemplare nach Blocki ()BZ. XXXI 221 vorliegen; für Sieben- bürgen sehr zweifelhaft (Si monk a i 610). Jura. In den Alpen von Ponti 14 I'olyj)odiaceae. (li Nava im ol)('i-eii Tanaro-Thal (Straffordld nach Pcuzig Malpighia III 282, 283) bis Nieder-Oe:?terreich, Obor-8teiorniark : Rottenmanner Tauen i (Heinierl ZBG. Wien XXXIV 101) und Kärnten; Bosnien: Treskavica bei Sarajevo (Beck Ann. Wien. Hofni. I. 323). Sp.r. Juli — Sept. (nach Goeppert früher absterbend als 2.). — A. a. Ryhmds in Moore Ferns Gr. Brit. and Ir. Nat.-Pr. pl. VII Text [S. 1] [1857J. Luersscn Farnpfl. 143 fig. 102. Nyni. Consp. 864 Suppl. 34(5. PohjpodiiDU rhaeticnm L. Sp. pl. ed. 1. 1091 (1753) z. T., Villars voy. botan. 12 (1812). Aspidium «/^^^s^re Hoppe Bot. Taschenb. 1805.216. P.a. Hoppe exs., vgl. Flora IV. 48 (1821) Spreng. Syst. Veg. IV. II 320 (1827). Koch Syn. ed. 2. 974. F,set((lafhi/ri/im a. Newman Phvto- logist IV 370 (1851). Phegopteris a. Mett. Fil. Hort. Lips. 83 (1856). Asplenium a. Mett. Abb. Senckenb. Ges. III. 198 (1859). AspJ. r/i. Brügger Natnrg. Beitr. Chur 47 (1874). Atlupiiiiu rh. Dalla Torre Anl. wissensch.^Beob. Alpenr. II 348 (1882). Aendert in Bezug auf Theihmg und Zähnung analog der vorigen Art ab. Aspl. alp. f. inonstrosa gloviernta (Baenitz Herb. Europ. 7476 Prosp. 1893 S. 3) mit eingerollt bleibender Blattspitze, in den Sudeten beobachtet, gehört zu den von Luerssen in der S. 12 citirten Abhandlung ausführlich geschilderten „Frostformeu". Bemerkenswerth ist die folgende (von Watson Comp. Cyb. Brit. 602 übrigens wohl mit Recht für „eine Art Monstrosität" erklärte) Form, deren Vorkommen in unse- rem Gebiet allerdings noch neuerer Bestätigung bedarf: B. flexile. Klein; Blätter bis 26 cm lang, schlaft'; Stiel nur 1 — 2cm lang nebst dem unteren Theile des Mittelstreifs dicht spreuhaarig; Fiederu nur 3^2 — 4 cm lang, sehr kurz zugespitzt, mit jederseits nur 5 — 9 Fiederchen. — Diese sonst nur aus Schottland bekannte, ausserdem auch aus Sibirien und (kaum glaubhaft !) aus Littauen angegebene Pflanze liegt in einem von Bory stammenden E.xemplare aus den Vogesen im Berliner Herbar (Milde Fil. Eur. 53 !) — A. alp. var. /. Luerssen Farnpti. 146. Fseudathyrium f. Newman Phytologist IV 974 (1853). Polypodkun ß. :Moore Handb. Brit. Ferns ed. 2 app. 225 [1853]. Polyp, a. var. fl. Moore Ferns Gr. Brit. and Ir. Nat.-Pr. pl. VII Fig. D. E. Text [S. 1] [1857]. Der Name Polypodium rhaeticnm L. kann nicht, wie seit Villars viele der angesehensten Floristen u. a. De Candolle. Fries, Ruprecht, Ledebour, Grenier und Godron, Willkomm und Lange, Bertoloni, Cesati, Pas- se rini und Gibelli, Arcangeli und Kerner gethan haben, vorzugsweise auf diese Art bezogen werden. Linne hat allerdings die Benennung von der Filix rhaetica teniiissime dentala J. Bauh. Hist. pl. III 470 entlehnt, welche zu dieser Art gehören dürfte. In seinem Herbar liegt aber unter diesem Namen nur ein von Sau vages aus Montpellier erhaltenes Expl. von 2., auf das sich die Angabe ,,Gallia" in Sp. pl. ed. 1 bezieht. Er hat also von Anfang an 3. mit weniger getheilteu Formen von 2. vermengt, während sein „Polypodium F.femina" die Formen Bund C von 2. umfasst. Die seit Moore 1860 in die Litteratur eingeführte Autoritätsbezeich- nung „Nylander" für den Namen Athyrium alpestre statt des so ähnlich aussehen- den Namen Rylands ist keineswegs begründet. Nylander sagt in seiner Dis- sertation „Spicilegium plant. Fennic. Cent. II" Helsingf. 1844, deren Einsicht ich der Güte des Herrn Axel Arrhenius verdanke, p. 15 nur, dass Polyp, rhaelicuvi ,,vix Polypodii species, potius Athyrii" und nicht von P. alpestre Hoppe verschie- den sei. Er würde die Art also Athyrium rhaeticum genannt haben. Vgl. Asche r- «on ÖBZ. XLVI. 44 ff. (Höhere Gebirge von Schottland und C'cntral-Frankreich ; Pyrenäen; Skandinavien; Russisch-Lappland; Kaukasus; Nordost-Kleinasien; noril- westl. Nord-Anierica?). * C'ystoptcris 15 3. CYSTÖPTERIS'). (Bi'nihar.li in Schnul. Neues Jouni. 1806 I. 2 Stück 2(5. Lucr.^scii Farnpfl. 446.) Vgl. S. 9, 1(>. Smi liickcnständiu-. Enden der bis zum Kunde aii^laufenden Nerven nicht verdickt. Mittelgrosse Farne mit spiralig gestellten langge.-tielten, meist durchsehi'inenden, sonmiergrünen, zarten, mehrfach gefietk'rten Blättern und kleinen Abschnitten. Spreuhaare zart- häutig, nur an der Grundachse vuid am untersten Theile des zerbrech- lichen, von zwei im Querschnitt ovalen nach der Rückenseite conver- girenden Leitbündeln durchzogenen, oberseits wie der ^Mittelstreif baucli- seits flachrinnigen Stiels bleibend. 10 Arteu , über den grössteii Theil der Erde verbreitet , von welclicii 4. das (iesanmitareal der (iattuug bewohnt und unter allen Formen am weitesten gegen den Nordpol vordringt. Die in unserem Gebiete vorkommenden 3 Arten vertreten in der europäischen Flora ausschliesslicli die Gattung. A. (irundachse kurz, liegend, dicht beblättert; Blattstiel meist etwas kürzer, selten etwas länger als die fast stets am Grunde etwas verschmälerte Spicite. 4. (1.) C. l'rag'ilis. 2j.; Blätter nicht zaldreicli , einen Büschel bildend. Stiel bis 2 nuu dick, unterwärts, oft bis zur Spreite kastanienbraun, sonst strohgelb. Spreite länglich eiförmig bis lanzettlicli. 1—3 fach gefiedert, mit fiedertheiligen Abschnitten, meist kahl. Fiedern jederseits 7 — 18, kurzgestielt, länglich-eiförmig bis länglich, stumpflieh bis zugespitzt, etwas entfernt, besonders die unteren etwas abwärts ge- richtet, diese gegenständig; die übrigen abwechselnd, horizontal ab- stehend; das unterste Paar fast stets kürzer als das folgende. Fiederchen meist länglich, stumpflich, das unterste hintere meist kürzer als das folgende. Mittelstreif des Blattes und Mittelnerv der Fiedern nach der Spitze zu geschlängelt. Abschnitte meist .stumpf gezähnt. iSori gesondert oder zusammenf liessend. Sporen mit spitzen Stacheln besetzt. C. f. Milde Fd. Enr. (1867) 147. Luerssen Farnpfl. 449, fig. 154—160. Zerfällt in 2 Unterarten: Ä. C. eu^)^frä(fUis. Blätter 1 — 5 dm, ihr Stiel bis 27 cm lang. Spreite lebhaft bis gelb- .selten dunkelgrün. Zähne der Abschnitte meist ungetheilt; die letzten Nervenäste in die Spitze d(M- Zähne auslaufend. — Meist schattige, oft etwas feuchte Stellen an Abhängen, Bauinwurzeln, Felsen, Mauern, in tiefen Gräben ; in (U'U Gebirgen verbreitet und gesellig, bis 1620 m auf stt>igend, weniger häuf ig im Flachlande; den Nordsee-Inseln fehlend. Sp.r. Juli— Sept. C. f. Bern- hardi a. a. O. 27 (1806). Koch Syn. ed. 2. 980. Nyman Consp. 867. 1) Von /.jati; Bla.se und -rttipi; wegen des gewölbten Schleiers. -) SU gut; bei der Benennung sy.stematisciier (iruppen so viel als ,,tyi)isch". 16 rolypodiaeeae. »Suppl. 347. (\ f. yenuina BemouUi Getasspfl. der Schweiz 42 (185 7). Luert;sen Fainpfl. 451. Pohjpodinni ..F. fragile'-' [sie, wohl Schreib- oder DruckfehlerJ L. Sp. pl. oicksonV\. Crypt. Brit. fasc. 111. 1. tab. VII fig. 1. (1793). Cyathea d. Sm. Fl. Brit. 111 1141 (1804). C. f. var. lohulato-dentata Koch Syn. ed 2. 980 (1845). B. pin natipar tl ta. Blätter bis 50 em lang, doppelt bis dreifach gefiedert. C.f.p. Koch Syn. ed 2. 980 (1845). Hierher die ünterformen : a. a n t h r i s c i f 6 1 i a. Fiedern meist spitz ; Fiederchen locker, eiförmig, meist stumpf, kurz gestielt, amG runde abgerundet, tieffieder- theilig. — Häufig. — C. f. p. a. Koch a. a. O. (1845). C. f. a. Luerssen Farnpfl. 456. fig. 156, 157. Polypodiiim «. HofFm. Deutschi. Fl. II 9 (1795). 6. cynapiifolia. Fiedern und Fiederchen meist stumpf; letztere länglich-eiförmig, oft locker, zuweilen vorwärts gerichtet, am Grunde keilförmig, meist nur fiederspaltig mit keilf. verkehrt-eiför- migen fast gestutzten Abschnitten. — Häufig. — C.f.p. c. Koch a. a. < ). (1845). C. f. r. Luerssen Farnpfl. 458. fig. 158. l'olypodinm c. Hoft'm. a. a. (). c. angustäta. Blätter sehr zart, dunkelgrün; Fiederchen sehr locker, lanzettlich, spitz, tief fiedertheilig und länglichen bis lanzett- lichen, spitzen, spitz gezähnten Abschnitten. — An nassen Felswänden, in tiefschattigen Schluchten. — C. f. p. n. Koch a. a. < ). (1845). C. f. a. Luerssen Farnpfl. 459. Polypodium f. a. Hofl'm. in Eoeni. et Usteri Mag. IX Stück 11 Taf. [IJ Fig. 14 d (1790). P. tenue HofTm. Deutschi. Fl. II 9 1795. Cyathea regia Roth Tent. fl. germ.lll 96 (1800) nicht Forster. Gystea angustäta Sm. Engl. ti. IV 288 (1828). d. acutiden tata. Derber; Fiederchen spitz, kämm förmig ein- geschnitten-gezähnt; Zähne öfter ausgerandet. — Typisch meist auf Kalk.* Schweizer und Deutseher .Iura; Kalkalpeu in Tirol, Krain und Kroatien. — C. f. a. Doli Fl. Baden I. 43 (1857\ Luerssen Farnpfl. 460. fig. 159. An diese Formen-Gruppe schliesst sich noch an : C. deltoidea. Unteres Paar der Fieder u das längste. (Nach Luerssen Farnpfl. 459 findet sich dies G rossen verhältniss auch an Exem- plaren von B. a und B. b.) — Nach Milde (Fil. Eur. 149) im Schlesischen Gebirge und im Schweizer .Iura am Creux du Van. — C. f. d. Shuttleworth in Godet Fl. du Jura 850 (1853). Luerssen Farnpfl. 459. Durch ihre Bekleidung zeichnet .sich folgende Form aus: II. Huteri^). Blätter bi.« 18 cm lang; Stiel erheblich kürzer 1) Nach dem Entdecker Kupert Huter, * 1834, Pfarrer zu Ried bei Sterzing in Tirol, dem rüstigen Erforscher seiner heimatlichen Alpen wie mancher Strecken des Mittelmeergebietes in Spanien, Italien und Dalmatien; an einer Bereisung des letzteren Landes (1867) hatte ich das Vergnügen, mich zu betheiligen. Cystopteris. 17 (oft nur '/a — \'3) als die längliche, doppelt gefiederte Spreite; letztere besonders an jVIittelstreif und Nerven mit gegliederten, in der Jugend an der Spitze drüsigen Spreuhaaren und auf der Ober- und Unterseite sowie besonders am Rande mit sehr kurzen ein- zelligen Drüsenhärchen besetzt. Fiederchen fioder:^paltig. So nur am Mont-Cenis (Rostan und Beyer) und in den Dolomitalpen Süd-Tirols vom Schiern bis Sexten. — C.f. H. Milde Fil. Eur. 149 (I8ö7). Luerssen Farnpfl. 45ü. C. H. Hausmann exs. Durch die Sculptur der Sporen weicht eine bisher in Europa nur in Nor- wegen beobachtete Form ab, die wohl auch im Gebiet vorkommen könnte: b. Baenitziil). Sporen mit niedrigen, unregel massig gelappten Leisten versehen, sonst glatt. Die mir vorliegenden vom Entdecker mitgetheilten Originalexeuiplare gehören nach ihrer Blattforni zu B. b. cynapii- folia, der Stiel ist höchstens halb so lang als die Spreite, zuweilen auch kürzer. C. f. var. B. Warnstorf in Aschers. Syn. I 17 (1896). C. B. Dörfler in Bae- nitz Herb. Europaeum Xo. 6510 Prosp. 1891 4. Samzelias in Bot. Not. 1891 17. In der Beschaft'enheit der Sporen entspricht diese Form der gleich- falls früher specifisch getrennten C. Dickieana (Sim Gardeners' Journ. (1848. 308), die bisher nur in einer Höhle bei Aberdeen in Schottland beobachtet wurde. Luerssen (Farnjjfl. 466) bestreitet, wie schon Moore und Milde das Artrecht dieser von Watson (Comp. Cyb. Brit. 599) wohl mit Recht für p]rzeugniss des abnormen Standorts erklärten Form (welche von Milde [Fil. Eur. 151] und Luerssen zur Unterart B [deren Indigenat für Gross- Britannien nach Watson a. a. O zweifelhaft ist], von Moore (Ilandb. Brit. Fernsed. 1. 81 [1848]) und Babi ngton (Man. ed. :^. 412 [1851]) zu vi gezogen wird), da auch bei der typischen C. rc(jia mitunter einzeln oder zahlreich ähnliche warzige Sporen vorkommen. Ich würde daher, wie A. Blytt (Christ. Vidensk. Selsk. Forh. 1892 No. 3. 5) und Warnstorf C. Bae- nitzii nur für eine Form der eu-j'rayUis halten, hätte die Untersuchung der Originalprobe auch nicht das Vorhandensein einzelner normal bestachel- ter Sporen ergeben. (Ganz Europa incl. Spitzbergen und Xowaja Semlja; Asien bis zum Hhnalaja; Nord-Africa; Capverden; Xord- America incl. Grönland; Chile; Xeu-Seeland ; Tasmania ; Kerguelen.) * B. C. ref/iff. Blätter 7— 38 cm lang; ihr Stiel 2^/2 — 16 cm lang, meist erheblieh kürzer (bis nur ^/s) als die doppelt bis dreifach gefiederte Spreite. Fiederchen (bez. Abschnitte) dritter Ordnung aus keilförmigem Gmnde eiförmig bis schmal länglich, einge- schnitten-gezähnt bis f iedertheilig ; die Zähne meist an der stumpfen oder gestutzten Spitze ausgerandet bis eingeschnit- ten; die letzten Nervenäste in die Buchten auslaufend. Felsspalten und Geröll der subalpinen und alpinen Region. 1260 — 2529 m (Kern er h.), nur im Alpen- und Karpatensystem. Im Schweizer Jura; Alpen (besonders Kalkalpen) von der Dau- 1) Nach dem Entdecker Dr. Karl Gabriel Baenitz, * 1837, Subrector a. D. jetzt in Breslau, welchem die Flora Norddeutschlands, Norwegens, der Alpen- und Karpatenländer manchen schönen Fund verdankt. Ausserdem hat sich derselbe, wie Pfarrer Hut er, durch die seit mehreren Decennien fortgesetzte Verbreitung vieler seltener Pflanzen durch Verkauf und Tausch verdient gemacht. Ascherson, Synopsis. I. 2 18 Polypodiaceae. phiiie bis Nieder-Oesterreich und von Val Stura (C'ottische Alpen) bis Krain, Kroatien, Dalinatien (Velebit, Dinara, Orjenü), Bosnien, Hercegovina und Montenegro. Tatra; Siebenbürgische Karpaten bis zum Banat. Sp.r. Juli, August. — C. f. r. Bernoulli Gefäss- crypt. d. Schweiz 44 (1857). C. r. Presl Tent. Pteridogr. IKS (1830). Koch Syn. ed. 2. 5)80. Nyman Consp. 867. Suppl. .347. C. aJpina Link Hort. Berol. II IHO (1833). C. f. Alp. Milde Sporenpfl. (SS (1865). Luerssen Farnpfl. 463 %. 160. Zerfällt in zwei Hauptfornien : A.. fumariiformis. Fiederchen dritter Ordnung eiförmig bis länglich; Zähne kurz, gedrängt. — C. r. fum. Koch a. a. 0. (1845). Polypodinm r. L. Sp. pl. ed. J. ]()91 (1753). Cyatliea r. Foi-ster in Symons Syn. pl. 194 (1798). Aspidium r. Sw. in Schrad. Journ. 1800 II. 41 (1801). Cystopteris r. Desv. Ann. Soc. Linn. Paris VI 264 (1827). C. frag. A. r. Milde Sporenpfl. 69 (1865). Luerssen Farnpfl. 466 fig 160 a. B. alpina. Fiederchen dritter Ordnung länglich bis schmal länglich, die linealen Zähne entfernter gestellt. — Hochalpenform. — C. f. r. a. Bernoulli a. a. O. (1857). C. r. a. Koch a a. O. (1815). Polypodinm a. Wulfen in Jacq. Collect. II 171 (1788). CyaÜiea a. Roth Tent. Fl. germ. III 99 (180i'). Aspidium a. Sw. a. a. O. 42 (1801). Cystopteris a. Desv. a. a. O. (1827). C. f. A. a. Milde Sporenpfl. 69(1865). Luerssen Farnpfl. 467 fig. 160 b— d. Sehr bemerkenswerth (vielleicht Bastard von 4. B. und 5. ?) ist die Form C. deltoidea. Unteres Paar der Fiedern das längste; sonst wie J5. B. — So nur in den Dolomit-Alpen Süd-Tirols : in der Schlern- klamm und auf der Alp Innerfeld bei Sexten. — Ca. d. Milde ZBG. Wien XIV 10 (1864). (England (ob einheimisch?); Nord-Schweden; Herjedalen; Pyrenäen; Gebirge des Mittelmeergebietes in Europa und Vorder- Asien bis Kurdi- stan. Ausserdem in sehr abweichenden Formen in Schottland (C. DicJcieana Sim s. jedoch S. 17) und (var. Canariensis (Willd.) Milde Eil. Eur. 152) mit drüsigem Schleier) in Asturicn, Galicien, Portugal, auf den Azoren, Madeira, den C^anarischen Liseln, in Abyssinien, Kilimand- jaro, Maskarenen, Capland, Süd-Amerika.) *| b. Grundachse schlank, kriechend, entfernt beblättert. Blattstiel meist viel länger als die Spreite, deren unterstes Fiederpaar beträchtlich länger i.st als die folgenden. (Vgl. 4. B. C.) Gesammtart C. m o ii t ä ii a. 5. (2.) C. moiitaiia. %. Grundachse dunkelbraun, fast glanzlos, bis 2 dm lang und bis 4 mm dick; Blätter bis 42 cm lang, lebhaft- bis dunkel- grün. Stiel bis 27 cm lang, 1,5 mm dick, unterwärts dunkelbraun, ober- Cystopteris. 19 wärts .strohgell). 8preuhaare au.s sehr düiiinvaiuligeu Zellen, am Rande bers\vald<' ! ! undPrenzlau! wohl nur angepflanzt. Alpen von den Seealpen bis Niederösterreich ! Steiermark! Kioatien ; Dalmatien (Biokovo); Bosnien! Hercegovina! Montenegro. Sp.r. Aug., Sept. — Ä. L. Sw. in Schrad. Journ. 1800 II HO (1801). Luerssen Farnpfl. 324. Koch Syn. ed. 2. 976. Nyman Consp. 865. Suppl. 346. Fohjpodium L. L. Sp. pl. ed. 1. 1088 (1753). Polt/sfich/in? L. Rotli Tent. Fl. üerm. III 71 (1800). (Fast ganz Eui'0})a, auch in den G-ebirgeji der drei südlichen Halbinseln, Corsica, Sicilieii und Kreta; Kleinasien; Kaukasus; Sibirien; Turkestan ; Himalaja; Nord-America ; Grönland.) * b. Blätter doppelt- bis fast dreifach gefiedert. Längste Fiedern von '/s — ^/s i\ev Spreitenlänge. Gesanmitart A. iiciilea t um. 17. (13.) A. aculesituiTi. %. Blätter bis 1 m lang, meist über- w intern d. Stiel mit 3 — 5 Leitbündeln , nebst den Mittelstreifen des Blattes und der Fiedern mit grösseren und dazwisclien kleineren kupfer- hraunen Spreuhaaren besetzt, mehrmal kürzer als die dunkelgriine, unterseits blassere, spreuhaarige (im Alter kahl werdende) lang zuge- spitzte Spreite. Fiedern jederseits 45 und mehr, abwechselnd oder die luitersten gegenständig, zugespitzt, die untersten abwärts gerichtet, die folgenden horizontal, die Mehrzahl aufwärts gerichtet oder sichelförmig nach oben gekrümmt. F i e d e r c h e n jederseits bis zu 20, aus ganzrandigem , vorn gestutztem, öfter geöhrtem, hinten keilföi'migem Grunde trapezoidisch eiförmig bis länglich, stachlig- oder stachel- borstig-gesägt, an der Spitze eine Stachelborste tragend. Sori meist nur an der oberen Blatthälfte, auf den Fiederchen 2 reihig. Ä. a. Doli Rhein. Fl. 20 (1843). Koch Syn. ed. 2. 976. .Milde Fil. Europ. 104 z. T. Fohipodimn a. L. Sp. pl. ed. 1. 1090 (1753). A. lohatum Mettcnius Fil. bort. Lips. 88 (1856). Luerssen Farnpfl. 330. Ueber diese Art und die verwandten Formen vgl. Christ Schw. BG. III 2() flf. (1893). Z(M-fällt in zwei Unterarten : A. A, lohdtum, Blattstiel 6 — 20 cm lang, bis 7 nun dick. Si)reite lanzettlich bis fast lineal-lanze ttli ch, nach dem Grunde deutlich v e r s (• h m ä 1 e r t , öfter etwas gelbgrün, derb k'derartig, o b e r - 38 Polypodiaceae. seits etwas glänzend. Spreuhaare am Mittel streif ziemlich locker. Fiedern länglich-lanzettlich bis lanzettlich. Fiederchen 8 — 15 mm lang, vorwärts geneigt, meist sitzend oder nur die untersten breit gestielt, spitz, meist nur die untersten geöhrt, seltener fiederig eingeschnitten; das unterste vordere deutlich grösser als das folgende, dem Mittelstreif angedrückt. Blattzähne kräftig stachlig. Sori gross, auf den zufülrrenden Nerven meist rückenständig, zuletzt oft zusammenfliessend. Schleier derb, bleibend. — Gebirgswälder, gern an steinigen Abhängen, über die Baumgrenze bis 2160 m auf- steigend, verbreitet; im nördlichen Flachlande selten. Auch als Zier- pflanze in Gärten. Sp.r. Juli — Oct. — A. 1. Sw. in Schrad. Journ. 1800 II 37 (1801). Nyman Consp. 865. Suppl. 346. A. l. genummn Luerssen Fampfl. 331 fig. 135, 138. Polypodinm a. L. a. a. O. z. T. (1753). P. lohatiim Huds. Fl. angl. ed. 1. 469 (1762). Foly- stichnm a. Roth Tent. Fl. germ. III 79 (1800). Aspiäium a. a) vul- yare Doli Rhein. Flora 20 (1843). Koch Syn. ed. 2. 976. Christ a. a. O. 1. 85 unterscheidet nur eine bemerkenswerthe Varietät: B. aristatuin. ]\l ittels treif dichter spreuhaarig. Spreite verhiilt- uissmässig schmal, weniger derb lederartig, unterseits (wie 18.) w*iss spreu- haarig. Fiedern und Fiederchen sehr gedrängt, letztere höchstens 7 mm lang, tief und lang-stachelborstig-gesägt; das unterste vordere nicht so auftallig grösser als die folgenden. — In der montanen Region des Alpensystems. Bisher beobachtet: See- Alpen : Certosa di Pesio ; Schweiz; auch im Jura (C'hrist a. a. O. I 85, III 31); Untersberg bei Salzburg (Funcli!) Reichenhall (A. B raun !). Nieder-Oesterreich : Schneeberg!! Bosnien (Christ a. a. O. III 31). — A. l. var. aristata Christ a. a. O. I 85 (1891'). Polyslichum l. var. microlohum Christ a. a. O. III 30 (1893) nicht Milde. Diese Form, die sich in Tracht und Merkmalen der Unter- art B. nähert, unterscheidet sich von ihr durch die am Grunde stärker verschmälerte Spreite, die nicht so deutlich gestielten Fiederchen, die grösseren Sori. Weniger erhebliche Formen : C. umbrdtirum (Kunze Flora XXXI 375 (1848). Luerssen a. a. 0. lig. 138 g). Blätter gross; unterstes vorderes Fiederchen doppelt so gross als das folgende. D. subtripinndtum (Milde Nova Acta XXVI. II 494 (1858). Luerssen a. a. O. fig. 138 k). Blätter gross ; die meisten Fiederchen gestielt; das unterste vordere fiederig eingeschnitten. E. lony ilobum (Milde a.a.O. (1858). Luerssen a. a. O.). Blätter bis 6 dm lang; Fiederchen oft gestielt, vom Grunde an rasch ver- schmälert. F. auriculätum (Luerssen a. a. O. 336 fig, 138h [1886]). Blätter bis 7 dm lang; Fiederchen fast gestielt, meist geöhrt. G. micrdlobum^) (Milde a. a. O. 495 (1858). Luerssen a. a. O.). Blätter 35 cm lang, fast lineal-lanzettlich ; Fiederchen jederseits nur 5, bis 5 mm lang. Jugendformen mit einfach gefiederten Blättern sind als var. Plukene'tii'^) {Polypodium P. Loisel. Notice 146 (1810). Polystichtan P. Duby Bot. gall. I 538 (1828)) unterschieden worden. Sie werden öfter mit 16. ver- wechselt; solche Blätter sind aber meist langgestielt, und tragen häufig keine Sori, die meist weniger zahlreichen Fiedern tiefer eingeschnitten (die Lappen gesägt) oder doch gröber gesägt, mit spitzen Buchten (also nicht gezähnt-gesägt). Ueber die Unterschiede von IG. X 17. vgl. S. 42. (Im grössten Theile Europas, mit Ausnahme Nord-Skandinaviens, des grössten Theils von Russland [dort nur in den Ostseeprovinzen und im Südwesten] und der Inseln des Mittehneeres ; findet sich auch 1) Von [itxpöc klein und Xoßo? Lappen. 2) Nach Leonard Pluc'net (^Plukenet) , * 1642 f 1706, Arzt in London. Seine botanischen Hauptwerke sind : Phytographia 1691 — 1696 und Almagestum 1696. Aspidium. 39 in Kleiiiasicn, den Kaukasusländern, Nordpersien. Abweichende Formen (nach Christ a. a. (). III 31 ff.) in Vorder- und Hinter-Indien ; Japan; Hawai-Inschi ; Neu-Seeland ; Caphmd; Kahfornien.) * Z>. A. (nifßilJcire. Bhittstiel l)i.< 30 em lang und bis 5 nun dick. Spreite länglich -lanzettlich, weniger nach dem Grunde ver- schmälert, öfter graugrün, weniger derb als bei ^4., glanzlos. Spreu- haju'bekleidung auch am Mittelstreif dicht. Fiedern lineal-lanzettlich. Fiede rohen kleiner als bei A. (höchstens 1 cm), rechtwinklig ab- stehend, sämmtlich kurz gestielt, am Grande geöhrt, das unterste vordere in der unteren Blatthälfte nicht oder wenig grösser als das folgende, häufig, wie auch die nächstfolgenden fiederig-eingeschnitten. Blattzähne und die stumpfe Spitze der Ab- schnitte und Fiederchen plötzlich m eine Stachelborste zusammen- gezogen, Sori kleiner, meist endständig. Schleier zarter als liei A. — An ähnbchen Orten wie A., aber nur in tiefereji Lagen iler Ge- birge im westlichen und südlichen Gebiet, auch dort wenig verbreitet (die .Vngalien im Gesenke bei Zuckmantel und in den Schlesischen Kar- paten bei Ustron werden sich wohl trotz der Autorität von Milde und Niessl auf Formen von A. beziehen; Süd-Polen? das Vorkommen in Galizien bezweifelt schon R. v. Ue cht ritz [ÖBZ. XXIII 31 J mit Reclit). Belgisches Bergland; Dielingen an der Sauer in Luxeinbiu-g; Rheiu- provinz im Neanderthale bei Düsseldorf! Rheineck! Hönningen ; im Idar- wald, Marieuburg bei Bullay a. d. ]\Iosel und Possbach-Thal bei Binger- brück (Geisenheyner br.); auch bei Leiclilingen unw. Solhigen und Cornelimünster bei Aachen angegeben; Iberg! und Gunzenbacher Thal (Christ a. a. O. I. 83) bei Baden-Baden, Güntersthal und Rosskopf bei Freiburg i. Br. (Christ! a. a. 0.). In der südlichen Schweiz bei Locarno (Christ!! a. a. O.) und bei Carona unw. Lugano (Clirist a. a. O. 84). Provence. Veuetiani>che Alpen; Kroatien; Bosnien; Hercegovina ; Dal- matien. Banat! Siebenbürgen. Si).r. Juli, Aug., im Süden Juni, Juli. — A. ac. b) ang. A. Br. in Doli Rhein. Fl. 21 (1843). A. ang. Kit. in Willd. Sp. pl. V. 257 (1810). Pohjpodium acnleatum L. z. T. Huds. Fl. angl. ed. 1. 459 (1762). A. ac. Sw. in Schrad. Jouni. 1800 II 37 (1801). Nyman Consp. 865. Suppl. 346. A. ac. ^. Sicartzianum Koch Syn. ed. 2. 976 (1845). A. lohatutH ß. augidare Metten. Fil. hört. Lips. 88 (1856). Luerssen Farnpfl. 343 fig. 139, 140. A. ac. ac. Milde Nova Acta XXVI. 2. 501 (1858). A. \Braimii var.J hosniaca Formänek ÖBZ. XXXVIII 243 (1888). Bemerkenswerthe Formen: B. hastuldtuvi (Kunze Flora XXXI 360 (1848). Luerssen Farnpfl. 349 fig. 139 c). A. h. Ten. Atti Istit Incoragg. Nap. V. 149 tav. IV fig. 7 A, b (1832). Untere Fiederchen am Grunde fiedertheilig bis gefiedert, namentlich das Oehrchen bis zum Mittelnerven gelöst. — Slawonien am Papuk und Kroatien am Kiek bei Ogulin. — C. mi cro'lobum (Warnstorf in Aschers. Syn. 1. 39 [189(3] vgl. Luerssen Farnpfl. fig. 139 d). Spreite verhältnissmässig schmal; Fieder- chen 4 — 6 mm lang. — So beobachtet am Iberg bei Baden-Baden (Zicke ud rat h! mitgeth. von Warnstorf). Locarno I ! Banat. m. pulcherrimum (Wilson), wildwachsend nur in England gefunden, ist als Bei- spiel von Aposporie bemerkenswerth (s. S. 4). 40 Polypodiaceae. (England ; Irland ; Frankreich ; Nord-Spanien ; Poitixgal ; StM'bien : Belgrad Bornmüller! jMittelmeergebiet ; Madeira; C'anarische Inseln; Fernando P6o ; Kamerun-Gebirge ; Abyssinien ; Kilimandjaro ; Capland ; Comoren; Klein-Asien ; Transkauka^^ien ; Persien; Himalaja. Abweichende Formen nach Christ (a. a. O. III 36 ff.) in Süd- und Ost-Asien, Kalifornien, im tropischen und Süd- America (vgl. aueli S. 19).) "^ 18. (14.) A. Braünii 1). 71. Blätter bis 8 dm lang, sommergrün. Stiel 2 — 15 cm lang, bis 5 mm dick, mit bis 5 Leitbündeln, blass- grün, am Grunde schwarzbraun, nebst dem Mittelstreif des Blattes und der Fiedern mit glänzenden, ungleich grossen, gelblichen bis kupfer- braunen Spreuhaaren sehr dicht besetzt, vielmal kürzer als die länglich- lan zettliche, nach dem Grunde stark verschmälerte, dop- pelt bis dreifach gefiederte, dünne , schlaffe , oberseits dunkel- grüne, frisch etwas glänzende, unterseits blassere, weiss-spreuhaarige Spreite. Fiedern jederseits bis 30 und mehr, abwechselnd oder die untersten gegenständig, meist rechtwinklig abstehend, die unteren etwas locker stehend, alle länglich, die unteren stumpf lieh, die oberen kurz zugespitzt. Fiederchen jederseits bis zu 15, fast rechtwinklig abstehend, sehr kurz gestielt, aus ganzrandigem, vorn gestutztem und stumpf geöhrtem, hinten keilförmigem Grunde t r a p e z o i d i s c h - 1 ä n g 1 i c li, s t u m p f , aufgesetzt-stachel borstig, anliegend kerbig- weichstachlig-gesägt ; die untersten vorderen besonders in der unteren Blatthälfte nicht oder nur wenig grösser als das folgende, öfter fiederig eingeschnitten bis fiedertheilig {war. subt7'ipinnätum Milde Nova Acta XXVI. 2. 501 (1858). Sori an der oberen Blatthälfte, auf den Fiederchen 2 reihig, bis zuletzt getrennt, gi-oss, meist endständig. Schleier zart, hin- fällig. — ■ Gebirgswälder, auch an steinigen Abhängen, bis 1600 m auf- steigend, w'enig verbreitet und meist spärlich. Vogesen. Südlicher Schwarz- wald: Höllen-!, St. Wilhelmer- ! und Zastler-Thal ! Württemberg: Unter- Essendorf (Probst nach Christ a. a. O. III. 41). Odenwald: Franken- stein. Seesteine am Meissner (Gothe und Zabel DBG. XI 138). Sächsische Schweiz! Lausche; Isergebirge ; Hohe Eule; Kiessengrund bei Landeck ! Gesenke verbreitet und reichlich ! ^Mährische , Schlesische (reichlich) ! nördliche (incl. Tatra) , nordöstliche und südliche Karpaten ! Süd-Böhmen; Passau. Schweiz: Engelberg; SchächtMi-Thal (Christ a. a. O. I. 87). Oberbayern: Hinterstein; Ammergau. Tirol: Zillerthal (Kerner h.) ; Meran ; Fleimser Thal (Gelmi Prosp. 196); Pusterthal! Kärnten! Mte. Sernio bei Pontebba (Trevisan nach Vis. Sacc. 275). Salz- burg. Steiermark. N.-Oest. : Kranichberg;Aspanger Klause. Kroatien. Bosnien : Mosor gegen Gucja Gora, im Vranji dol und Gujni dol am A"la.sic bei 1) Nach Alexander Braun, * 1805, f 1877, Professor der Botanik in Karls- ruhe, Frei))urg, Giessen und (seit 1851) in Berlin ; einem der hervorragendsten Morpho- logen und dabei gründliehen Kenner der mitteleuropäischen Flora, meinem unver- gessliehen Lehrer, der diese Art 1823 mit Spenner im Höllenthale bei Freiburg entdeclcte. Aspidiuni. 41 Tmviiik (IJrjinclis iiacli Frcyu ZBd. Wien XXXVIII. 638). Montenegro. Sp.r. Juli, Aui Gura Humora (Dörfler ÖBZ. XL 227). Tirol: Pusterthal bei Lengberg, Nikolsdorf und Ghrysanthen (Ausser- d o r f e r nach D ö r f 1 e r a. a. O. 271); Kärnten : Blecken (Ausserd. a. a. O.) und Heiligenstadt. Sporangien Juli, Aug. — J.. /. X />• Luerssen Farnpfl. 357 fig. 143. A. L>i rrssen i i^) Dorf 1er. a. a. O. 227 (189U). [*j Die mir vorliegenden Blätter erinnern in der unteren Hälfte mehr an 18., in der oberen an 17. A. 1) Nach Christian Luerssen * 1843, Professor der Botanik in Königsberg, ■dem hervorragendsten Kenner und sorgfältigen Monographen der mitteleuropäischen Pteridophyten, dessen Darstellung ich selbstverständlich in diesem Werke gefolgt bin. 42 Polypodiaceae. B. II. 16. X 17. A. (16.) A. lonchitis X lohdtmn, %. Blätter bis 29 oni lang, derb lederartig, überwinteriitl. Stiel bauchseits wie der untere Theil des Mittelstreifs seicht rinn ig, 5- — 6 mal kürzer als die einfach gefiederte lanzettliche, beiderseits stark ver- schmälerte, unterseits wie Mittelstreif und Stiel spreuhaarige Spreite. Fiedern abwechselnd, genähert, rechtwinklig abstehend oder etwas sichelförmig aufwärts gekrümmt, die längsten von ^/lo — Ve der Spreiten- länge, die untersten dreieckig (so lang als breit oder wenig länger), die folgenden aus ganzrandigem, vorn spitz geöhrtem hinten keilförmigem Grunde lanzettlich, kurz-zugespitzt, unterwärts f iedrig eingeschnitten (besonders das Oehrchen durch einen oft den Mittel- nerven erreichenden Einschnitt gelöst), oberwärts ehigeschnitten-stachlig- gesägt. Seitennerven jederseits 13 — 15. Abschnitte gesägt. Obere Fiedern fast ungetheilt, auch die Oehrchen auf grosse Zähne reducirt. Sägezähne nicht so kräftig als bei 16, kräftiger als bei 17. Sori meist nur am oberen -/s — -^/a des Blattes, zuletzt zusainmenfliessend ; Sporen fehlschlagend. — Mit den Eltern sehr selten und einzeln ; bisher nur im Alpengebif^t \w- obachtet: Algäu: am Aufstieg von der Käser- Alpe im Oythal gegen den Aelple-Pass; vielleicht auch am Einödsbach 1893 (Haussknecht Mitth. Bot. V. Thür. N. F.^ VI. 29). Nieder-Oesterreich : Gippel 1890 (Murbeck Lund Univ. Ärsskrift XXVII. 19); Ki-oatien: Risnjak, Plie.sevica bei Korenica, Viseiuu'a bei Medak (vonBorbäs 1875 ÖBZ. XLI 354 (1891) angegeben); Hercegovina: Suha Gora am Aufstieg vom Gendarmerieposten Suha auf den Volujak ca. 1200 m. 1889 (Murbeck a. a. O. 18). Sporangien Juli, Aug. — A. loncli. X loh. Aschers. Syn. I. 42 (1896). A. lohatum X Lonchitis Murb. a. a. O. 16 (1891). A. nhjricmu (Borbäs a. a. (). (1891)). ? gj Von 16. durch die stärkere, von 17. durch die geringere Theilung der Fiederu leicht zu unterscheiden ; von gleich stark getheilten Jugendformen des letzteren [A. Plukenetii vgl. S. 38) durch absolut und relativ grössere Länge der allmählicher nach dem Grunde verschmälerten Spreite, kürzeren Blattstiel, sowie durch die höhere Zahl der Seitennerven der Fiedern (bei diesen Jugendformen beiderseits nur 8 — 11). 5. ONOCLEAi). (L. |Dissert. L. J. Chenon Nov. pl. gen. 1751]. Gen. plant, ed. 5. 484 |1754| em. Luerssen Farnpfl. 480.) Vgl. S. 8, 10. Sori rückenständig. Enden der sie tragenden Nerven sehr wenig verdickt. Ansehnliche Farne. Bhätter spiraHg ge- stellt. Frond. nicht überwinternd. Im Blattstiel zwei nach der Rücken- seite convergirende Leitbündel. Nur drei Arten in der nördlichen gemässigten Zone. Unsere Art die einzige in Europa vorkommende. 1) c/vo/Xei« , bei Dioskorides flV. 23) und Galenos Synonym der Pflanze aY7.0'J3c/ , jedenfalls einer Borraginacee. Oiioclea. 43 19. 0. strutliöptoris ^). 2j.. GruiKliu-h.,Y/_vov, bei Dioskorides (IV. 183) Synouyni von TiTip;; (vgl. S. 2). ßlechuum. 49 theiligen bis gefiederten Blättern. Nerven der Frond. nieist frei, Blatt- stiel von zwei grösseren Leitl)ündeln dnrclizogen, von denen sich ein bis mehrere schwächere abzweigen, die in dein Zwischenranni verlauten. Etwa 60 Arten in tropischen uud gemässigten Klimateii. Einzige europäische Art: 22. 15. spieant'). T\.. Gmndachse schief, oberwärts dicht spreu- haarig. Frond. bis über 5 dm lang, meist horizontal abstehend, über- winternd. Stiel bis 15 cm lang, dunkelbraun, am Grunde spreu- haarig, bauchseits wie der in seiner unteren Hälfte oft gleichfalls braune Mittelstreif rinnig, meist mehrmal kürzer als dit^ lanzettliche, beiderseits verschmälerte, lebhaft grüne, oberseits etwas dunklere, gUlnzende, kahle Spreite. Ab schnitte jederseits 30 — 60, kammartig genähert, oft etwas sichelförmig, schmal-länglich, am Grunde, besonders an der Vorder- seite, etwas verbreitert bis schwach geöhrt, bis zu der mit schief aufge- setzter Stachelspitze versehenen, oft stumpflichen Spitze gleich breit (die untersten halbkreis- bis eiförmig), ganzrandig, am Rande schwach zurück- gerollt, mit gegabelten Seen n dar nerven, die vor dem Rande mit einer etwas verdickten durchscheinenden Spitze aufhören. Sp.b. in der Mitte der von den Frond. gebildeten Rosette, aufrecht, sommergrün, meist viel länger als die Frond. (bis 75 cm). Stiel (bis 3 dm) wie der Mittelstreif braun. Abschnitte entfernt, aus breiterem Grunde schmal linealisch, mit Ausnahme der Spitze ganz von den Soris be- deckt. — Schattige, etwas feuchte Stellen, meist in AV^äldern, besonders unter Nadelholz, durch den grössten Theil des Gebietes verbreitet, im Berglande (bis 2400 m [Kern er h.| aufsteigend) häufiger als in der Ebene, aber selbst auf den Nordsee-Inseln Sylt und Rom. Fehlt in der immer- grünen Region des Mittelmeergebiets und im Ungarischen Tieflande; sehr selten in Polen und Ostpreussen. Sp.r. Juli — Sept. — Z?. aS'. Withering Arrangement ed. 3. III 765 (1796). Luerssen Farnpfl. 113. fig. 84— 86. Koch Syn. ed. 2. 984. Nvman Consp. 862 Snppl, 345. Osmiinda S. L. Sp. pl. ed. 1. 1066 (l"75:-3). B. boreale Sw. Schrad. Journ. 1800 II 75 (1801). Lomäria S. Desv. Mag. Ges. Natürf. Freunde Berlin V. 325 (1811). Von 46. abgesehen von dem ganz verschiedenen Wuchs und den Sp.b. durch den kurzen Stiel und die viel zahlreicheren Abschnitte der Frond. zu unterscheiden. Variirt verhältnissmässig nur wenig. Milde und Luerssen erwähnen ein B. latifdlium (Milde Nova Acta XXVI. U. 615 [1858]. Luerssen Farnptl. 116) mit über 6 mm breiten Abschnitten der Laubblätter und wiederholt gabiigen Nerven, und ein C. ängiiatd tum (Milde uud Luerssen a. a. <).), bei der die unter der Mitte 6 cm breiten Frond. sich über der Mitte ziemlich rasch auf 3 cm verschmälern; beide nur selten beobachtet. Schärfer charakterisirt ist D. imbri- viitum (Moore Nat.-Priut. Brit. Ferns II. 219 (1860). Luerssen a. a. O.) , bei der die Abschnitte der meist kleinen Frond., namentlich im unteren ',3 oder '2 des Blattes am hinteren Rande abgerundet zusammengezogen sind , so dass derselbe auf der Blattoberseite über den Vorderraud des nächst unteren Absclmittes übergreift (,,unter- schlächtige" Deckung). So nicht allzu häutig. Selten sind 1. serrdtum (Wollaston in Moore Ferns Gr. Br. and Ir. Nat.-Pr. pl. XLIII c Text [S. 3] [1856]. Luerssen 1) Zuerst bei Bock; soll ein deutscher Name sein. Äscherson, Synopsis. L 50 Po]ypodiaceae. a. a. O. 117) mit (auch aa den Sp.b.) besonders am Hinterrande unregelmässig ge- sägten Abschnitten. — Nur zw. Homl)erg und AValdmohr in der Bayr. Pfalz und im Riesengebirge an der Kesselkoppe 1884 (Fiekl). ■ — 1. incisum (Warnstorf Naturw. Yer. Harz VH. 82 (1892). Abschnitte der Frond. oft bis zur Mitte der Spreite deutlich geöhrt, an den unteren die Oehrchen durch einen bis zum Mittel- nerv gehenden Einschnitt gelöst. — Prov. Brandenburg : Luckau : Höllenberge bei Langengrassau (Scheppigl). — Mittelformeu zwischen Frond. und Sp.b. kommen in ähnlicher Vertheilung der Sori wie bei 19. vor, auch finden sich Frond. und Sp.b. zuweilen gleich gross und letztere mit nur wenig schmäleren Abschnitten als erstere. Vgl. Luerssen Farnpfl. 111. (Westliche.^ und Nord-Europa (in Rus.sland nur in Aland, Lit- tauen [Pinsk Twardowska 1895! mitgeth. v. Lehmann] und im Südwesten) ; Gebirge des Mittelmeergebietes bis Marokko, Syrien, Klein- asien , Kaukasus ; Nord-Atlantische Inseln (ausser C'ap Verden) ; Kam- tschatka; Japan; westhches Kord-America.) * 8. SCOLOPENDRIÜMi). (Sm. Mem. Acad. Turin. V. 410 [1793]. Luerssen Farnpfl. 117.) (Hirschzunge; niederl.: Hertstong; vlaem, : Tongvaren ; dän. : Hjortetunge; franz.: Scolopendre, Langue de cerf; ital. : Lingua cervina, Lingua da pozzi; poln. : Jezyczyca; böhm.: Jeleni jazyk; kroat. : Trava slezeua; ung. : Gimnyelv.) Vgl. S. 9, 48. Mittelgrosse oder ziemlich kleine Farne mit büschlig gestellten, überwinternden, ungetheilten, höchstens fieder- lappigen Blättern, deren Stiele am Grunde zwei Leitbündel aufnehmen, die sich schon in geringer Höhe zu einem im Querschnitt viereckigen mit eingebuchteten Seiten („schmetterlingsförmigen") vereinigen. Spreu- haare ohne Scheinnerv, am Rande mit einigen langen, fadenförmigen, eine Drüsenzelle tragenden \yimpern, mit einer solchen endigend. Nur die beiden im Gebiet vertreteneu sehr nahe mit einander verwandten Arten : Gesammtart S. scolope ndriuiii. 23. (1.) S. seolopendriiim. '2j.. Grundachse aufrecht oder aufsteigend, bis 6 cm lang, dicht spreuhaarig. Blätter bis 6 dm, selten bis 1 m und darüber lang. Stiel meist kürzer, selten länger als ^/s der Spreite, grün bis purpurbraun, bis 6 mm dick, bauchseits flach oder schwach gewölbt, unterwärts dicht, oberwärts wie der Mittelnerv unterseits locker spreuhaarig. Wimpern der Spreuhaare wenige, leicht abbrechend. Spreite aus tief herzförmigem Grunde länglich- bis lineal-lauzettlich, stumpf bis kurz zugespitzt, meist ganzrandig, nahe über dem Grunde oft etwas verschmälert, krautig-lederartig, schwach glänzend, unterseits wenig- stens in der Jugend zerstreut fein-spreuhaarig. S e c u n d ä r - N e r v e n schräg 1) ^/.oAOüivSpiov. bei Dioskorides (HI 141) Synonym von äsü'/.Tjvov, worunter ohne Zweifel 25. zu verstehen ist; die Blätter werden mit dem Thiere a/.oX'jr.sv'.pa (Tausendfuss) verglichen. Scolopendrium. 51 verlaufend, 2 — 3 mal gegabelt (die erste Gabelung nahe dein Mittel- nerven); die Aeste meist ohne Anastomosen, mit plr)tzl ich er Ver- dickung vor dem Rande endigend. Sori linealisch, schräg zum Mittelnerven, oft längere und kürzere abwechselnd, die längeren meist mehr tüs die Hälfte der Breite der Blatthälfte durchziehend. — An feuchten, schattigen Felsen und in steinigen Wäldern, kalkliebend, öfter in Steinritzen offener Brunnen; so ausschliesslich im westlichen Theile des nördlichen Flachlandes und zwar selten; fehlt in der Ebene östlich der Elbe (das Vorkommen auf Rügen nach Lucas bei Bolle Zeitschr. f. allg. p:rdk. Berlin XVII. 263 (1864) neuerdings nicht l)e- stätigt) und im ungarist-hen Tieflande, selten auch im (istlicheren Berg- lande (Xord-Bayern, Thüringen, Sachsen, Böhmen, Schlesien I Süd-Polen ! Mähren) ; zerstreut im karpatischen und westlichen Berglande ; im Alpen- gebiete verbreitet, bis in die alpine Region auf- und bis fast zum Mittel- und Adria-Meer heralisteigend. In Gärten häufig gepflanzt, zuweilen verwildert. S]).r. Juli — Sept. — S. S. Karsten Di'utsche Flora 278 (1880—1883). Asplenimn S. L. Sp. pl. ed. 1. 1079 (1753). S. vid- gare Sm. a. a. O. 421 (1793). Luerssen Farnpfl. 118 fig. 78, 88. Nvman Consp. 862 Suppl. 345. S. ofßcinanim Sw. in Schrad. Journ. (1800) IL 61 (1801). Koch Syn. ed. 2. 984. In den Gürten in mannichfachen monströsen Formen, so aber nur sehr selten wild beobachtet. So: m. crispum (Willd. Spec. pl. V. 34'J (1810). Luerssen Farnptl. 122). Blätter breit, meist nur Frond., mit starii welligen, oft gekerbten Rändern. — Wild in Luxemburg, bei Düsseldorf, am Schneeberge in Nieder- Oesterreich und in der venetiauischen Pro>-inz Treviso. — m. daedaium^) (Willd a. a. O. [1810] erw., Doli Flora Bad I. 20 (1857). Luerssen a. a. O.). Spreite einfach oder wieder- holt 2- bis vielspaltig. — Wild: Rheinproviuz, Canton Waat uud Süd-Tirol. — m. cornntum i^Moore Ferns Gr. Brit. and Ir. Nat. -Pr. pl. XLII. Text [S. 1] [l8öG]). Mittelnerv unter der Spitze horuartig austretend. — Wild bei Verona auf dem Monte Pastello (Goiran XGBI. XXII 43). — Von andern Missbildungen be- sonders bemerkeuswerth die noch nicht wild gefundenen Formen: m. mar g ina tum (Moore Handb. of Brit. Ferns 2 ed. 174 [1853]). Blätter unterseits mit dem Rande parallelen beiderseits Sori tragenden Emergenzen uud m. suprasort- ferum (Lowe Xative Ferus II. 329 tab. 56 A [1867]) mit Soris auf beiden Blattflachen. (Britische Inseln; Norwegen: Varald-Ö; Insel Lilla Karlsö bei Gothland; Dänische Insel Möen ; Azoren und Madeira; Mittelmeer- und unteres Donau-Gebiet (Serbien, Bulgarien, Rumänien); Südwest-Russlaiid ; Kaukasus ; Armenien ; Pcrsien ; Xord-Turkt'stan ; Japan ; Xord-America ; Mexico.) * 24. (2.) S. heinionitis -). ^j.. Unterscheidet sich von 23. durch Folgen- des: Grundachse kurz und dick. Blätter selten über 3 dm laitg, oft viel kleiner. Spreuhaare mit zahlreiclieren, meist bleibenden Wimpern. Blattstiel länger und schlanker, halb so lang bis länger als die oft 1) S. S. 44. 'i) rjatovir;;, bei Dioskor ide.'- (III. 142) Name eines Farnkrautes, möglicherweise dieser, auch in Griecheulaud, Kleinasieu uud Syrien vorkommenden Art : von riii'/jvoi Maulesel, weil vermuthlich in Kranklieiten dieser Thiere gebraucht. 52 Polypodiaceae. dünnhäutige, in der Gestalt bei den häufig vorhandenen jungen Stöcken von der der ausgewachsenen sehr verschiedenen Spreite; diese bei ersteren (*S'. hreve Bertol. Mise. bot. XVIII. 20. tab. 5 [1858|) aus herz-niereu- förniigem Grunde eiförmig, stumpf, bei letzteren aus tief herz- spiessförmigem Grunde länglich lanzettlich, stumpflich bis zu- gespitzt; die Spiesslappen abgerundet oder stumpf, öfter noch mit je einem abwärts gerichteten Lappen. S e c u n d ä r n e r v e n weiter von einan der entfernt, mit nicht v e r d i c k t e n E n d e n und häufigeren Anastomosen ; Sori länghch, selten mehr als Vs der Blatthälfte durchziehend. — Schattige feuchte Felsen und Mauern, öfter am Ehigange von Höhlen, nur in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets. Provence und Riviera selten: Marseille! Toulon! Antibes; sehr selteji au Küstenfelsen bei Mala zwischen Monaco und Eze. Sp.r. Mai, Juni. — ;S'. H. Lagasca, Garcia und demente in Anales de ciencias nat. V. 549 tab. 41, Fig. 2 (1802). Luerssen Farnpfl. 128. Nyman Consp. 862. >S'. siufit- tatum D.C. Fl. frany. V. 238 (1815). ' Zu dieser Art glaube ich die folgende, halb monströs erscheinende und bis jetzt nur in einem äusserst beschränkten Wohngebiet beobachtete Form vorläutig als Unterart stellen zu sollen : B. S. JiyhviduiH. Unterscheidet sich von der tj'pischen Art durch die nur bis 16 — 19 cm kngen Blätter mit bis 1 dm langem Stiel, deren derb lederartige, glanzlose, stumpfliche Spreite meist in ihrer unteren Hälfte oder bis über die Mitte unregelmässig fieder- lappig eingeschnitten, oberwärts aber nur am Rande wellig oder ganzrandig ist. Lappen jederseits 1—7. — Bisher nur auf der Insel Lussin im Quarnerischen Meerbusen der Adria; 1862 von Reichardt in nur einem Stock an Weinbergsmauern bei Porto Cigale entdeckt, seit 1889 von Haracic dort und bei Velastraza, Bocca falsa! Velopin, Slatina und Vd d' arche wiedergefunden. — S. h. Milde Abh. ZBG. Wien XI V 325 Taf. 18 (1864). Luerssen Farnpfl. 125 fig. 89. Xyman Consp. 86:^. Milde erklärte diese Pflanze für einen Bastard von 25., in dessen Gesellschaft sie vorkommt und dem (auf den Quarnerischen Inseln gar nicht vorhandenen I) 23. Luerssen, der die Pflanze nicht gesehen hatte, machte trotzdem auf Grund der Mildeschen Beschreibung und Abbildung erhebliche Bedenken gegen diese Meinung geltend und wies auf die nähere Verwandtschaft mit 24 hin. Nach ihrer Wiederauf- tindung hat dann Heinz (Abh. DBG. X (1892) S. 413—421 Taf. XXI) die Un- haltbarkeit der Hybriditäts-Hypothese und die Uebereiustimmung der Pflanze in allen wichtigeren Merkmalen mit 24. nachgewiesen. Ich kann desshalb seine An- sicht, dass hier eine eigene Art vorliege, nicht theileu, da die Unterschiede vom Typus nur in der (zumal äusserst veränderlichen und unregelmässigen) Blattform bestehen und nicht so bedeutend sind als die mancher Gartenformen von 23. Wie schon Luerssen bemerkt, findet man übrigens an der Pflanze von Lussin öfter ein- zelne Blätter, die nicht vom Typus zu unterscheiden sind. Noch näher der Stamm- Art kommt eine Kümmerform, die Haracic nur in wenigen Stöcken auf dem Lussin benachbarten Felseninselchen (Scoglio) Osiri beobachtet hat: I. lobdtum (Haracic Abh. ZBG. Wien XLIII 212 Taf. III fig 2 [18V)3]). Blätter nur 7—8, ihr Stiel nur 2 cm lang; letzterer nebst dem Rande und der Unterseite der oft bis zur Spitze, aber dann nur seicht kerbig-gelappten, weniger lederartigeu Spreite dichter spreuhaarig. Ueber das Vorkommen von Seolopendrium hybridum Asplenum. 53 vgl. Haraci^' a. a. O. 208 ff. und Sulla vegctazione dell' isola di Lussin III. {XIV, Progr. deir I. R. Scuola nautica di Lussinpiccolo 1895) 11 ff. (Verbreitung (le.< T>iius : Portugal ; Mittelmeergebiet von Spanien bis Syrien, etwas verbreiteter in der Westhälfte, doch auch da nirgends häufig.) [ir| 9. ASPLENIT3I1). {Asplenium L. Gen. pl. [cd. 1. 322 1 ed. 5. 485 (1754) veränd, Luerssen Fariipfl. 148.) (Franz. : Doradille.) Vgl. S. 9, 48. Sori zur Seite des sie tragenden Nerven, seltt^i theilweise wie bei ÄtJn/rimn über denselben hinübergreifend (S. athyrioidei), oder zu beiden Seiten des Nerven Doppel-Sori, die einander die an- gehefteten Ränder ihi'er Schleier zuwenden (S. diplazioidei s. S. 10). Schleier dem Sonis gleichgestaltet, den freien Rand fast immer dem Älittelnerven des Abschnitts zuwendend (vgl. Nr. 32), selten rudimentär. Mittelgrosse oder kleine Farne mit (bei unseren Arten) kurzer, dicht spiralig beblätterter mehr oder weniger verzweigter Gnuidachse, aus der sich ein meist dichter Büschel mehr oder weniger getheilter, meist über- winternder Blätter entwickelt, deren Stiel von einem oder zwei (dann sich meist noch unter der Spreite vereinigenden) Leitbündeln durch- zogen wird. Die bisher allgemein angenommene Gattung Ceterach kann wegen ihres (nicht einmal völlig) fehlenden Schleiers um so weniger von Asplenum getrennt werden, als das mit wohl ausgebildetem Schleier versehene indisch-abyssinische A. alternans Wall, unserem 25. nahe verwandt ist. Die Begründung einer diese Art einschlies- sendeu Gattung Ceterach, wie sie Kuhn (v. d. Decken Reiseu in Ost-Afrika III 3G [1879]) versprach (vgl. Luerssen Farnpfl. 286), ist bis jetzt nicht gegeben. Etwa 260 Arten aller Klimate. A. Ceterach^) (Willd. Sp. pl. V. XXXXVII |1810|). Blätter fiedertheilig, überwinternd. Leitbündel des Stiels bis zur Spreite ge- trennt verlaufend. Sori anfangs unter der dichten Spreuhaarbe- kleidung der Blattunterseite versteckt, mit rudimentärem (zu- weilen fehlendem) Schleier. 25. (1.) A. ceterach. (Franz.: Doradille; ital. : Erba ruggine; kroat. : Sljezenica, Zlatiujak.) %. Grundachse mit schwarzen, äluilich wie bei 23. und 24. gewimpeiten und fadenförmig zugespitzten Si)reuliaaren ohne Scheinnerv bedeckt. Blätti-r diclit rasig, 6 — 20 cm (selten noch kürzer, bis 1 cm) lang. Stiel kürzer als die Spreite (bis 6 cm), meistens am Grunde schwarzbraun, wenigstens unterwärts mit schwarzen, (denen 1) Vgl. S. 50. Der Name stammt von ^-/.tjv die Milz, wegen Anwendung gegen Krankheiten dieses Organs. 2) Zuerst bei Matthaeus Sylvaticus. Soll ein deutsches Wort sein und „krätzig" bedeuten ; wegen der Spreuhaarbekleidung. 54 Polypodiaceae. der Grundachse) , dazwischen mehr oder weniger dicht mit (denen der Spreite gleichenden) herzeifönnigen, zugespitzten, buchtig- gezähnteji, anfangs silberglänzenden, zuletzt hellbrauneii, ebenfalls nicht mit einem Scheinnerv versehenen Spreuhaaren besetzt. Spreite lineallanzett- lich, stumpf, lederartig, oberseits graugrün, glanzlos, (bis auf Mittel- und an jüngeren Blättern auch die Secundärnerven) kahl, unterseits mit dachziegelartig sich deckenden, am Blattrande wimperartig hervorragenden SiDreidiaaren bedeckt. Abschnitte jederseits 9 — 12, abwechselnd, länglich (var. stenöloha^) Geisenheyner in Aschers. Syn. I. 54 [1896]) bis halbkreisrund (var. platyloha^) Geisenheyner in Aschers. Syn. I. 54 [1896]) ganzranchg, durch öfter ebenso breite Zwischenräume von einander gesondert, die untersten völlig von einander getreimt, wäh- rend bei den üljrigen der Hinterrand bogenförmig bis zum Vorder- rande des nächst unteren herabläuft. Nerven mehrmal gegabelt, die Zweige z. T. anastomosirend, schwach verdickt vor dem Rande endigend. Sori lineal bis länglich, auf den Abschnitten 2 reihig schräg zum Mittel- nerv, demselben meist genähert. — Trockne, sonnige Felsen und alte Mauern, einigennassen verbreitet nur in den Süd- und West- Alpen und im Rheingebiet bis Düsseldorf, meist nur in der Region des Wein- baues, doch an der Bernina-Strasse bis fast 2000 m und an der Stilfser Joch-Strasse unter den Lawinen-Schutzdächern bis 2500 ni aufsteigend; im mittleren westlichen Berglande (bis Böhmen) selten ; die sicher fest- gestellten, wenn auch z. T. nicht mehr bestehenden Fimdorte, an denen die Pflanze ihre Polargrenze erreicht, sind: In Belgien bei Bouillon und Grimberghen. Minkenstein bei Hameln! Höxter: Albaxen. Hessen: Holzhausen in Reinhardsw^alde bei Kassel, Amöneburg, Bilstein beim Meissner! zwischen- Morles und Schwarzbach bei Hünfeld. Trotha bei Halle a. S. 1846! zwischen Triptis und Roda in Thüringen; Staffeis beim Heinrichstein unw. Ebersdorf in Reuss ! Schreckenstein bei Aussig und Georgsberg bei Raudnitz in Böhmen. Im nördlichen Flachlande vereinzelt und wohl nur eingeschleppt in Westpreussen an Festungs- maueni in Graudenz (Peil 1883!) und angeblich früher in den Nieder- landen bei Groningen und in Polen bei Warschau. In Oesterreich-Ungarn ausser Böhmen (und bei Bregenz) nur in Süd-Tirol ! Küstenland! Krain, Untersteiermark: Kotecnik bei Liboje (Kocbek ÖBZ. XL 132); Kroatien; Dahnatienü auch m Bosnien ! Hercegovina, Montenegro! Ungarn bis Budapest, der Mätra und Rev (Biharer Comitat), und im wärmeren Siebenbürgen. Sp.r. im Süden Mai, Juni, im Norden Juli, Aug. — A. C. L. sp. pl. ed. 1 1080 (1753). Grammitis C. Sw. Syn. Fil. 23 (1806). Koch Syn. ed. 2. 974. C. ofßcinarum Willd. Sp. pl. V. 136 (1810). Luerssen Farnpfl. 287 fig. 128 — 130. Nyman Consp. 868. Suppl. 34 7. Variirt, wie alle systematisch isolirt stehenden Formen, sehr wenig; die be- schriebenen Formen haben meist den Charakter von Spielarten und Missbildungen. Im südlichen Gebiete sind die Abschnitte an meist grossen Blättern öfter grobge- 1) Von oTivoc schmal und Xoßci; Lappen. 2) Von Tt/.ax'Ji; breit und Xoßo:. Asj)lenuni. 55 kerbt, zuweilen uur an einzeluen Blättern oder selbst an einzelnen (dann mitunter auf Kosten der benachbarten vergrössertenl Abschnitten. Diese F. 51—54, Taf. L Fig. IL) (Britische Iii.selii ; Frankreich; Portugal; XonUitlanti.^che Insehi ; Mittehiieergebiet von Spanien bis Syrien und der Krim ; Serbien ; Bulgarien; Rumänien ; Kaukasus; Armenien; Persien; Turkestan; Afghani- stan ; Himalaja.) "^ B. Blätter ein- bis vierfach gefiedert, .selten 3 zählig, unterseits grün; [1896]). Fiedern tief (bis Vi — 's ihrer Breite) gekerbt. — Görlitz: Obermühlberge (Baeu itzl I vgl. Abh. BV. Brand. IL 88 1860). — 1. auriculdtum (Milde Nova Acta XXVI. II. 577 (1858). Luerssen Farnpfl. 188j. Fiedern vorn, selten hinten oder beiderseits geöhrt. — Thüringen; Schlesien; Mähren; Vorarlberg: Walser Thal (Brüh in Ber. St. Gallen 65'66 217); Tirol; Ungarn. — \. Haröv'ii'^) (Milde Sporenpfl. 39 (1865). Luer-ssen a. a. O. A. H. [Godron] Haro Proc. Linn. See. I 159 [1843] Ann. and Mag. of Xat. 1) Von aizpoc klein und 9y/.Xov Blatt. 2) Nach Dr. Eduard Pechuel-Lösch e, * 1840, Professor der Geographie in Erlangen, der auf seinen Eeisen in Africa (Loango, Kongogebiet, Deutsch Süd- west-Afrika) auch die Pflanzenwelt eingehend berücksichtigte. 3) Nach dem Entdecker, Dr. A. Ilaro in Metz. 75 Nr. 15. 79 Nr. 16, , S. 80 Nr, Asplenum. 57 Hist. XI 237 [1843J). Fiedern am Grunde spiessförmig, oberwärts meist einge- schnitten gekerbt. — Lotliringen : Metz! Baden: Istein ; Württemberg: Unter- Essen- dorf; Tirol: Ratzes; Prags; Trient; Ungarn : Kazan-Tlial. — l. lobii li-crcnd ( um Lam. et D.C. Fl. franc. II 554 (1805). Luerssen Faruptl. 189). Fiedern gelappt bis lieders])altig; Abschnitte zwei- bis dreikerbig. — Nassaul Fichtelgebirge; Tirol; Ungarn. — 1. incisum (Moore Ferns of Great Britain and Ireland Nat.-Pr. pl. XXXIX D. E. Text [S. 1] [1856]. Luerssen a. a. O.). A. saxntile [i. incisum Gray Nat. Arr. Brit. PI. II. 13 (1821) nach Moore. Fiedern fiederspaltig bis fiedertheilig, bei uns fast immer ohne Sori. - — Haml)urg: Volksdorf; Württemberg: Unter -Essendorf; Rheinprovinz: Gerolstein in der Eifel ; Thüringen: Kosen zw. Rudelsburg und Saaleck; Roda; Sachsen: Aue; Herrnhut; Schweiz: Be.\' ; Platten- berg lK>i Glarus; Tirol: Bozen (Sadebeck .Just Jahresb. IV. 1876 349); Ungarn: Banat zw. PlaviSevica und Dubova. (Europa ; Nord-Africa ; Nord-Atlanlisclie In.seln ; Wt'St-A,< viride. 1\.. Unterscheidet sich von 27. durch den nur unterwärts (etwa '/2 — ^3 seiner Länge) braunen und elastisch-steifen Mittelstreif der bis 15 cm langen Blätter, welcher auf der Bauchseite wie bei 28. eine ziemlich tiefe Rinne mit wulstigen Kändern und auf dein Gninde derselben einen (wenig hervorragenden) Kiel zeigt, durch die gelbgrüne Farbe der nicht abfallenden Fiedern. Von 28. weicht (he Pflanze durch die meist mit Scheinnerven versehenen Spreu- haare, die braune Farbe des ganzen Blattstiels und des unteren Theils des !Mitt(dstreifs, durch den schon etwas über dessen Glitte 3 schenklig werdi'iiden Holzkörjier des Leitbündels, von den meisten Formen von 28. auch (nur geradt' nicht von den am Fundorte vor- konnnenden Exemplaren) durch die „treppen förmige" Stellung der Fiedern, von beiden durch die grösstentheils fehlschlagenden (wenn ausgebildet mehr wie bei 28. beschaffenen) Sporen. — Bisher nur im Kgr. Sachsen auf Si>r|ientin-Geröllhalden bei Ansprung unweit Zöl)litz (Poscharsky 1864, Wünsche 1871! Hof mann) mit den Eltern ziemlich zalilivich ; nach ^Nfilde auch in Steiermark in der Gulsen bei 60 Polypodiaceae. Kraubatli. Sporangien Juli, Aug. — Ä. viride b. faUa.r Wünsche Fil. Sax. 2. Aufl. 14 (1878) nicht Heufler. Ä. viride subsp. ((didterimim var. Posch arsl'i/annni^) Hofmann ABZ. I 234 (1895) PI. Hax. crit. no. 25 (1895). ' g] 2. Blätter länglich-lanzettlich, mehr oder weniger dicht- drüsenhaarig. 29. (6.) A. Peträrcliae -j. '2J.. Gnnidachse mit schwarzen, bis auf die Basis und den sehr schmalen Saum undurchsichtigen Spreuhaaren. Blätter überwinternd, selten bis 12 cm lang. Stiel (selten bis 3 cm lang) fast stielrund, wie der halbstielrunde auf der Bauchseite gefurchte untere (grössere) Theil des M ittel streif s glänzend-schwarz - purpurn, ungeflügelt. Leitbündel mit zwei getrennten, im Querschnitt halbmondfcirmigen Holzkörpern, die erst im unteren Theile des Mittelstreifs zu einem einzigen im Querschnitt vierschenkligen zusammentreten. Fiedern jederseits 5 — 14, gegenständig oder abweehsebid, zuletzt abfallend, aus meist ungleich- seitigem Gnuide eiförmig bis länglich, stumpf , eingeschnitten gekerbt bis f i e d e r t h e i 1 i g , dünn- bis derbhäutig , trüb-chuikelgrün. Abschnitte oben abgerundet oder gestutzt und daselbst gekerbt. Sori kurz länglich, dicht am Mittelnerven, mit ausgefressen-gezähneltem Schleier, zuletzt zusammenfliessend. — Sonnige und beschattete Kalkfelsen der Mittelmeerküsten selten. Vaucluse bei Avignon! (am weitesten landein- wärts); Aix! Toulon! Antibes; Nizza! Riviera bei Eze! und Mentone! Bei Fiume von Hirc 1878 auf der Turcina bei Buccari und 1884 an der Lokvica-Höhle bei Buccarica aufgefunden ; Carlopago (R o s s i nacli Borbäs ÖBZ. XLI 354). Sp.r. April— Juni. — Ä. P. DC. Fl. franc. Y 238 (1815). Luerssen Farni^fl. 194 fig. 114. Nyman Consp. 863. Suppl. 346. Polypodinm P. Guerin Descr. de la fönt. Vaucl. I 124 (1804). Aspl. (jJanduJosum Loisel. Not. 145 (1810). A. ValUs-cI ansäe Roquien in Guerin Descr. etc. ed. 2. 239 (1813). Ä. Trichomanes ß. xmhescens Godr. et Gren. Fl. France III 636 (1856). (Küsten des westlichen iMittelmeerbeckens : Spanien, Languedoc (Montpellier), Sicilien, Baleai'en, Algerien). \^\ A. marmum L. mit einfach gefiederten, ansehnlichen länglich-lanzettlichen, kahlen Blättern , deren doppelt gekerbte Fiedern bis 3 cm lang werden , an den atlantischen Küsten Europas und im südlichen Mittelmeergebiet (von Corsica an) besonders auf Granit vorkommend, wird von Nyman Consp. Suppl. 345 in ,,Ligur. occ. {r.) ex Penzig" angegeben, jedenfalls irrthümlich, da weder Prof. Pen zig, noch Herrn E. Burnat, dem vorzüglichsten Kenner der Flora der See- Alpen, etwas davon bekannt ist. 1) Nach dem Finder Gustav Adolf Posch arsky, * 1832, Garteuinspector a. D. in Laubegast bei Dresden. 2) Zuerst in dem von Petrarca im 14. Jahrhundert besungenen Feisthaie Vaucluse (Vallis clausa) bei Avignon aufgefunden. Aspleuuni. 61 b. Athyrioides^) (Aschers. Syn. I. 61 [1896]). Blätter doppelt frcf ictlert, überwinternd; ihr Stiel von 2 getrennten Leitbündeln durchzogen. 30. (7.) A. lanceolälum. ^. Grundaehse krieehend, obcrwärts dicht mit braunen, lanzettlichen, bor.^tenfönnig zugespitzten Sjjreuhaaren be- setzt. Blätter bis 40 cm (bei uns kaum hall) so) lang. Stiel 4—14 '-m lang, bis 2 nun dick, wie der untere Theil des Mittelstreifs glänzend rothbfaun, wie dieser halbstielrund, schwach gekielt-be- i-andet und wenigstens an jüngeren ]}lättern zerstreut spreuhaarig, etwas kürzer als die dunkelgrüne, länglich- bis eif örmig-lanzi; ttliche, lang zugespitzte, am Grunde kaum verschmälerte Spreite. Fiedern jederseits bis 18, abwecliselnd oder fast gegenständig, sehr kuiz gestielt, eiförmig-länglich bis ei-lanzettlich, stumjjflich, die unteren ent- fernt, die untersten nur wenig kleiner. Fiederchen genähert, kurz- gestielt, aus schief keilförmigem Grunde rundlich- bis länglich - verkehrt-eiförmig, stumpf. Sori kurz-länglich bis eiförmig, einige der untersten zuweilen athyrioid, alle dem Rande genähert. — A. 1. Huds. Fl. Angl. ed. l 454 (1762). Luerssen Farnpfl. 204. fig. HC Nyman Consp. 86i3. Suppl. 346. Ath>jriam 1. Heufler ZBV. AVien VI 345 (1856). Zerfällt in zwei Hauptformen: A. typicum. Fiederchen stachelspitzig gesägt bis (die untersten) fast fiederspaltig. — Schattige Felsen, meist auf kieselhaltigen Gesteinen. Im Gebiet bisher sicher nur an Felsen des Vogesensandsteins in der Bayerischen Pfalz nahe der Elsass-Lothringer Grenze zwischen Fisch- bach und Steinbach (westlich von Weissenburg) ! die Angabe Hohstaufen bei Sulzbach im Oberelsass (Triess 1852 nach Kirschleger Flore d'Alsace II 396 neuerdings nicht bestätigt. Sp.r. Juli— Sept. A. L forma ti/jnca Luerssen Farnpfl. 204 fig. 116 a. b. A. liillötii'^) F. Schultz Flora XXVIII 735 (1845). AsjiJ. cimeatum F. Schultz Flora XXVII 807 (1844) nicht Lam. B. obovätum. Fiederchen kerbig-gezähnt, oder fast ganzrandig. — So im Mittelmeergebiet an den Küsten der Provence : loulon; Hyeres, z. B. Ile du Levant (J. IMüller!) Frejus; nördlich von Cannes (Burnat Bull. soc. dauph. d'ech. 340 (1881) u. br.). Seealpen bei Ormea im oberen Tanäro-Thal (Pen zig mündl ). A. l var. o. Moore Ind. filic. 140 (1859). Luerssen Farnptl. 204 fig. 116 c. A. o. Viv. Fl. Lib. Spec. 68 (1824). Athyrinm o. Fee Gen. fil. 186 (1850). 30. unterscheidet sich vou allen Formen von 37. durch das wenn nicht am Grunde etwas verschmälerte doch im unteren Theile gleichbreite, nicht aber am Grunde verbreiterte Blatt. 1) Wegen der mitunter vorkommenden Sori athyrioidei (vgl. S. 10, 53). 2) Nach Paul Constant Billot, * 1796 j 1863, Professor in Hagenau, welcher sich Verdienste um die Flora des Unter-Elsass erwarb und Centurieu deutscher und französischer Pflanzen uebst Erläuterungen (Aunotatious ü la Flore de France et d'Allemagne 1855 — 1862) herausgegeben hat. 62 Polypodiaceae. (Atlantisches und Mittebiieergebiet : Irland, südliches und westliches England, AVest- und Mittel-Frankreich, Spanien und Portugal, Azoren, Madeira, Cauarische Inseln, St. Helena ; Mittelmeergebiet von Süd-Europa (bis zu den Euganeen bei Padua und den griechischen Liseln) und Nord-Africa (dort wohl meist var. B.).) "^ 31. (8.) A. foiitäiiuin. %. Grundachse schief oder aufsteigend, mit dunkelbraunen lanzettlichen, borstenförmig zugespitzten Spreuhaaren besetzt, Blätter bis 22 cm lang, meist kahl. Stiel nur am Grunde schwarzbraun, unterwärts (seltener bis zur Spreite) purjiurbraun überlaufen, 1 — 8 cm lang, 1 mm dick, stets viel kürzer als die lan- zettliche bis lineal-lanzettliche am Grunde stark verschmälerte, hell- grüne Spreite, Mittelstreif meist grün, wie der Stiel halbstiehauid, auf der Bauchseite gewölbt, schmal flügelig-berandet. Fiedern jederseits bis 24, gegenständig oder abwechselnd, sehr kurz gestielt, die untersten entfernt und kleiner, eiförmig, nur 3 theilig, die übrigen eiförmig länglich. Fieder- chen gedrängt, Sori kurz, dem Mittelnerven genähert, die unter- sten öfter athyrioid oder diplazioid. — Schattige Felsen, seltener Mauern, vorzugsweise auf Kalk, im Schweizer Jui'a und den benachbarten Alpen des oberen Rhonethals häufig, sonst in den Alpen sehr zerstreut, im übrigen Gebiete sehr selten. Belgien: Prov. Hennegau: Bois de St. Denis (de Martinis 1858; ob noch jetzt und ob m'sprünglich em- heimisch?) Beifort: Fort de la Justice! An einer Mauer bei Rheinweiler in Oberbaden n(")rdlich von Basel ; Hirschen sprung im Hölleuthal bei Freiburg i. Br. Schwäbischer Jura an der „Jungfi-au" bei Ueberkingen unw. Geislingen! See-Alpen ! Alpen der Dauphine, Piemonts und Savoyens; am Rigi; am Wallensee zwischen Wallenstatt und Quinten! Tessin: Ronco ! mid Brissago (Franzoni!) am Lago maggiore. Alle östlicher und nördlicher angegebenen Fundorte zweifelhaft, Tirol im Sölden- thal? und am Baldo? In Kärnten an der Leiter bei Heiligenblut (Sieber!) und bei Rottenmann in Ober-Steiermark (Zahlbruckner) seit einem halben Jahrhundert nicht wieder beobachtet. Angeblich vor langen Jahren bei Marburg in Kurhessen; das Vorkommen bei Trier nicht be- glaubigt; die Angaben bei Pressburg (dort seit fast einem Jahrhundert vergeblich gesucht (Bäum 1er briefl.)), bei Skole am Fusse der östlichen Karpaten (Weiss ZBG. Wien XV 45-1), obwohl von letzterem nach Milde Fil. Eur, 70 und Blocki ÖBZ.' XXXIII 39 Belegexemplare vorhanden, unglaubwürdig; die in Siebenbürgen nach Simon kai (609) unrichtig. An den Taluttmauern des Sanssouci-Parks bei Potsdam ist dieser Farn angepflanzt ! ! ob noch vorhanden ? Spr,r. Juli -^ Sept. — A. f. Bernhardi in Schrad. Journ. 1799 I. 314. Luerssen Farnpfl. 199 fig. 115. Xyman Consp. 863. Suppl. 346. FoJiipodiam f. L. Sp. pl, ed. 1, 1U89'(1753). A. HaJUri^) Koch syn, ed, 2, 982 (1845), 1) Nach Albrecht von Haller, * 1708 f 1777, dem hervorrageudeu Physio- logen, Botaniker und Dichter, der diese Pflanze in seiner Flora Helvetica be- schrieben hat. Aspleuuin. 63 Zerfällt in 2 Hauptformen : A. pedicularifoliuni. Fiedercheu 4 — Sjochig; eiförmig bis läuglich-ei förmig, fieders p altig bis fiedert heilig, mit meist 2 joch igen länglichen bis dreieckig- eiförmigen, stachelspitzigen, seltener 2 — Szähnigen Abschnitten. — Form tieferer und geschützterer Standorte, im Jura und den Wa^tländer und W^alliser Alpen wohl vorwiegend. A. f. p. Aschers. Syn. I C3 (1896). Polypodium p. Hoffm. Fl. germ. II 10 (1795). Alhyrium Halleri Roth Tent. fl. germ. III 60 (1800). Aspidium f. Sw. Schrad. Journ. 1800 I. 40 (1801). A. H. Willd. Sp. pl. V. 274 (1810). Anpl. H. DC. Fl. franc. V. 240 (1815). A. H. a. p. Koch Syn. ed. 2. 982 (18-15). A. f. var. H. Mett. Abh. Senckeub. Ges. III. 184 (1859). Luerssen Farnpfl. 203 fig. 115 c. d. B. augustatum. Fiederchen 2 — 4jochig, die untersten aus keilförmigem Grunde rundlich bis verkehrteiförmig, nur oben mit wenigen (3 — 5) stachel- spitzigeu Zähnen. A. f. a. Aschers. Syn. I 03 (18'.'6). Athyrinm fonlanum Roth Tent. fl germ. III. 59 (1800). Aspidium f. Willd. Sp pl. V. 272 (1810). Aspl. Hal- len ß. a. Koch Syn. ed. 2. 982. A. f. forma iypica Luerssen Farnpfl. 202 fig. 115 a. b. (1885). Diese Pflanze, namentlich die var. A. hat die Tracht von 4 D , von der sie sich ausser durch die dickere Consisteuz sofort durch die stachelspitzigen Blattzähne unterscheidet. (West-Europa: England sehr selten, ob einheimisch? Mittel- und Süd-Frankreich; Pyrenäen; nördliches und östliches Spanien; ^lajorca.) II. Blattstiel länger als die Spreite (vgl. 34, 37). ■ a. Acröpteris^) (Lk. Hort. Berol. II 56 [1833]). Blätter über- winteuid, gegabelt, band- oder fast fiederförniig in wenige (meist 2 — 3, höchstens 5) aufrechte bis aufrecht-abstehende Abschnitte getheilt (vgl. auch 26. X 32.). Blattstiel von nur einem I^eitbündel durchzogen, '/2 mm dick. 32. (9.) A. septeiitrioiiale. %. Grundachse kurz kriechend, ober- wärts mit schwarzbraimen, borstenförmig zugespitzten, öfter ge\vim|>erten Si)reiütaaren ohne Scheinnerv besetzt. Blätter bis 17 cm lang. Stiel bis 12 cm huig, gerade, mehrmals länger als die Spreite, nur ganz am Grimde glänzend rothbraun, besonders unterwärts mit nur dem be- waffneten Auge sichtbarcMi emzelligen Härchen besetzt, auf der Bauch- seite und an den Seitenflächen gefurcht. Holzkörper des Leitbündels im Querschnitt dreischenklig. Spreite un gleich -gabeltheilig oder meist abwechselnd 3zählig gefiedert, lederartig, schwach glän- zend, dunkelgrün, kahl. Fiedern keilförmig-lineallanzettlich , nieist gestielt, die unterste, selten auch die obere seitliche an ihrem vor- deren Bande ein (kleineres) Fiederchen tragend, alle mit verdicktem Rande, oben etwas verbreitert, in 2 — 4 (die meist mit einem feeiten- abschnitt versehene Endfieder in 4 — 6) lineal-lanzett liehe zuge- spitzte Zähne ausgehend. Mittt^lnerv undeutlich. Sori verlängert lineal, theils über theils neben einander, die ganze Unterseite bedeckend 1) Von ä/.sov, Gipfel. Link dehnirt die von ilim aufgestellte Gattung: Sori . in apice rhacheos frundis noii foliaceae. 64 Polypodiaceae. und nebst dem zurückgeschlagenen ganzrandigen Schleier über den Rand hervorragend. — Felsspalten, Mauern, oft an sonnigen Stellen, fast nur auf kalkarmem Gestein, im Berglande meist verbreitet, bis 2000 m ansteigend ; in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets und im Tieflande Ungarns fehlend, in der nördlichen Ebene selten, meist auf Geschiebemauern: Holstein; Mecklenburg; Rügen! Prignitz! Ukermark ! Dessau ! ! Niederlausitz ! Westpreussen ! (in Polen nur in dem südlichen felsigen Hügelgebiet), Sp.r. Juli, August. — A. s. Hoffm. Deutschi. Fl. H 12 (1795). Luerssen Farnpfl. 209 fig. 118. Koch Syn. ed. 2. 98'6. Nyman Consp. 864. Suppl. 346. Acrostickum s. L. Sp. pl. ed. 1. 1068 (1753). Acropteris s. Lk. a. a. O. (1833). Wie Doli (Rhein. Flora S. U, Fl. von Baden 15 Anni.) und Mettenius (Fil. Hort. Lips. 76) treffend ausführten, stellen die End-Zähne der Fledern und ihrer Seiten-Abschnitte die freien Spitzen ebenso vieler grösstentheils verschmolzener Abschnitte höherer Ordnung dar. Hierdurch erklärt es sich, dass in dem gemein- samen Theile ein Sorus, der einem dieser erst weiter oben frei werdenden Seiten- abschuitte angehört, und den freien Eand der Mittellinie desselben zuwendet, auf die Fieder bezogen den angewachsenen Rand deren Mittellinie zukehren kann. In Wirklichkeit stimmt also die Orientirung der Sori mit dem in der Gattung gelten- den Gesetze überein und die auf die nur scheinbare Abweichung begründete generische Trennung von Acropteris ist uuhaltbar. Diese versteckte stärkere Theilung tritt auch in den neuerdings so vielseitig besprochenen Bastarden von 32. mit 2(3. her- vor, wodurch sich, wie Stenzel (70. Jahresber. Schles. Ges. 1892) andeutet, die auffällige Thatsache erklärt, dass der Bastard 26, X 32. anscheinend stärker ge- theilte Blätter zeigt als beide Stammarten. (Mittel- und Nord-Europa; Gebirge des Mittelmeergebiets (auch Aetna, Algerien, Kleinasien) ; Kaukasusländer ; Altai ; Alatau, Himalaja ; Neu-Mexico.) * A. trichomanes X septentrionale s. S. 75 Nr. 15. A. septentrionale X Tiita mtiraria s, S, 75. 33. (10.) A. Seelösii ^). %. Grmidachse kurz, kriechend, oberwärts mit glänzend schwarzbraunen, liorstenförmig zugespitzten, kurz gewim- perten Spreuhaaren besetzt. Blätter bis 10 cm lang. Stiel bis 85 nun lang, mehrmal bis vielmal so lang als die Spreite, nach auswärts gekrümmt, so dass die Spreiten rosetten artig ausgebreitet oder selbst zurückge- schlagen sind, nur am Grunde glänzend rothbraun ; besonders oberwärts zerstreut-abstehend-gliederhaarig, baucliseits rinnig. Holzkörper des Leit- bündels dreischenklig. Spreite lederartig, glanzlos, dreispaltig (so besonders an jungen Pflanzen, var. tridactylites Bolle hi Bonplandia IX 22 [1861]) bis (in der Regel) gefingert- oder abwechselnd gefiedert- 3 zählig, beiderseits und am Rande drüsig-gliederhaarig. Blättchen sitzend oder kurz gestielt, aus keilförmigem Grunde rhom- bisch-länglich, gesägt-gekerbt, das mittlere etwas grösser, öfter 2- oder 3 spaltig. Mittelnerv undeutlich. Sori 3 — 5, breit lineal, schräg 1) Nach dem zweiten Entdecker der Pflanze, Gustav Seelos, * 1832, Ober- Ingenieur a. D. in Brixen (briefliche Mitth. des Herrn Landschaftsmalers Gottfried S. in Wien). Asplenuin. 65 iiiich dem Rande verlaufend, zuletzt die Unterseite bedeckend. Schleier ausgef ressen-gezähnelt. — Nur auf Dolomit, gern in Ritzen und Grübchen untei' überliängenden Felswänden, von 200 bis 2000 m an- steigend; oft mit 36. In der Osthälfte der Alpen, fast ausscliliesslich im südlichen Dolomit-Gebiet : Westufer des Garda-Sees in der Prov. Brescia. Am verbreitetsten in Süd-Tirol : Judicarien : zw. Cingol Rosso und Tombea nördl. vom Idro-See; Val di Non: »S. Romedio bei Cles; Salurn (sclion Bartling 1843)!! C'astel Pietro; Trient; Primiero; Vette di Feltre; Cimolais (Huter mündl.); Schierngebiet!! (von Bartling 1843 und zum zweiten Male von Seelos 1854 entdeckt); Pusterthal und in dessen südlichen Seitenthälern an m(ihreren Stellen bis jenseits der Kärntner Grenze ; Küstenland (Görzer Gebiet) : am westlichen Fels- rande des Tribusa-Thals (Krasan 1867); Krain: an der Mitala gegen- über der Eisenbahn-Station Trifail, hier und au der vorigen Stelle mit Heliosperma VeseIsJi\i/i Janka (Deschmann 1883). Ganz vereinzelt in Nieder-Oesterreich am Göller über St. Egid am Neuwald (Obrist 1880). Sp.r. Juli, Aug. — Ä. S. Leybold Flora XXXVIII 81, 348 Taf. XV (1855). Luerssen Farnpfl. 214 fig. 119. Nyman Consp. 864. Suppl. 346, 377. Ä. tridadiiHtes Barth h. Acropteris S. Heufler ZBV. Wien VI 345 (1856). " f^ Ueber die Entdeckungsgeschichte dieser ausgezeichneten, unserem Gebiet eigenen Art, des „Benjamin der europäischen Farniiräuter" vgl. Bolle Bonplandia IX S. 2 ff. 18 ff. (1861); über die bis jetzt neuesten Funde Fehlner ÖBZ. XXXIII 353 bis 356 (1883). b. liuta nuiräria^) ([Tourn. List. I. 53. 1700J Neureich Fl. Nied.-Oesterr. 15 |1859| z. T.). Blätter abnehmend doppelt bis 4fach gefiedert, mit zahlreichen Abschnitten, die untersten Fiedern länger (odei- doch uiclit viel kürzer) als die folgenden, idle abstehend. 1. Schleier (wenigstens zuletzt) gekerbt oder ausgefressen- gezähnelt bis gefranst. Spreite glanzlos. Blattstiel von nur einem Leitbüudel durchzogen, nicht iiber 1 mm dick. a. Blätter 3 — 4 fach gefiedert ; die Spreite läjiglich bis lan- zettlich. Zipfel keilförmig-linealisch, selten länglich. Spreu- haare der Gnuidachse mit Scheinnerv. Schleier an- fangs ganzran'dig, zuletzt unregelmässig gekerbt. 34. (11.) A. fissiim. Tf. (xrundachse ziemlich lang kriechend, ober- wärts mit dunkelbraunen bis schwärzlichen, lanzettlichen bis eiförmigen, luuvgelmässig gezähnten, borstenförmig zugespitzten Spreuliaaren besetzt. Blätter 9 — 26 cm lang, überwinternd, starr, zerbrechlicli , zuletzt Ualil. Stiel 3^/2 — 15 cm lang, meist länger, seltener luu' so lang oder selbst kürzer als die Spreite, unterwärts glänzend 10 t li 1) r au 11 , 1) Schon bei Bruufels Name von 3G., wegen der Aehnlichkeit der Blätter mit den Huta-Arten und des Vorkommens an Mauern. Ascherson, Synopsis. I. 5 66 Polypodiaceae. ])auch.seits gefurcht. L e i t b ü n d e 1 ohne v o r g e 1 a g e r t e .< ö k 1 e r e ii - c h y m , am Grunde mit 2 , sich iii seiner ]\Iitte zu einem einzigen vier- schenkligen vereinigenden Holzkörpern. Spreite düimkrautig, aber nicht dm-chscheinend , mit oberwärts (wie die der Fiedern) geschlängeltem Mittelstreif. Fiedern jederseits 5 — 12, besonders die unteren etwas ent- fernt, abwechselnd, gestielt, eiförmig, stmnpf, die unteren mit jederseits 3 — 6 doppelt gefiederten Fiederchen . Letzte Abschnitte keil- förmig, in 2 — 3 meist lineale, am gestutzten Vorden-aiide 2 — '6- kerbige. Zipfel gespalten. 8ori auf den letzten Abschnitten 1 — 3, länglich-linealisch, zuletzt nebst dem zurückgeschlagenen Schleier weit über den Rand hervorragend. — Felsen und Geröll der Kalkalpen, bis 2000 m ansteigend, wenig verbreitet. Nördliche Alpen: Bayern: Kien- berg bei Ruhpolding unweit Traunstein ; Watzmann (Funck 1797, neuerdings nicht wiedergefunden). Oberösteireich : am Traunstein! Win- disch-Garsten am Südabhange des Hohen Nock! Poppenalm im Stoder (Dürrn berger DBG. VI. CLVIH). Niederösterreich: Essling-Alpe bei Gr. Höllenstein (G r i m b u r g nach N e i 1 r e i c h Nachtr. zu Maly 332) ; Oetscher ; Dürrnstein (H al ä c s y u. Br. 13). Steiermark : Mariazell ; Eisenerzer Höhe! Seealpen: Colle di Guhaccio zw. Lhnone und Pesio (Boissier und Reuter)! Burnat; oberes Pesio- und Ellero-Thal (Burnat 1880 Soc. Dauphin. 340 [1881], derselbe und Bicknell br.). Süd-Tirol: Yal Ronchi ; Vallarsa. Venetianische Alpen : Pass La Lora bei Recoaro ; Val di ZelHne zwischen Gimolais und Barcis, Prov. Udine. Krain: In der AVochein am Fusse des Berges Prav und bei Feistritz! Crna Prst! Loibl! Unter - Steiermark : Samithaler Alpen l)ei der Okresel - Hütte (Krasan NV. Steierm. XXXI. LXXXIII). Kroatien. Dalmatien : Velebit; Dinara; Orjen (Hut er!) Bosnien: Treskavica bei Sarajevo; Hercego- vina; Montenegro. Du Angulon im Banat und in Siebenbürgen sind unrichtig. Sp.r. Juh— Sept. — A. f. Kit. in Willd. Sp. pl. Y. 348 (1810). Luerssen Farnpfl. 234 fig. 121. Koch Syn. ed. 2. 983. Xyman Consp. 86 Suppl. 346. Aspidium cuneatum Schkuhr krypt. Gew. 198 I Taf. 56 1). (1808) (ein wegen der älteren Aspl. C. Lam. (1786) uuanwendbarer Xamej. A. Trettenerimmm Jan Flora XVIII 32 (1835). Athyrinm c. Heufl. ZBV. Wien VI 346 z. T. (1856). Auch diese seltene Art erinnert in der Tracht an 4 B., von welcher sie sich aber durch die lieilförmigen 2 — 3 spaltigen Abschnitte leicht unterscheidet; sehr auf- fällig ist auch das weite Hervorragen der Sori jiber den Blattrand. Ueber die Ver- breitung vgl. Heufler ZBG. IX 310, 311 (1859). (Gebirge Süd-Italiens: Abruzzen; Majella; Schar-Dagh (Scardus) an der Grenze von Albanien und Macedonien.) |*| h. Blätter 2 — 3 fach gefiedert; die Spreite mehr oder weniger dreieckig ; Abschnitte keilförmig-verkehrt-eiförmig, seltener länglich. Spreiüiaare dei- Grundachse ohne Schoinnerv. Schleier gefranst. 35. (12.) A. lepidum. 2j.. Grundach.se kurz kriechend, wenig ver- zweigt, oberseits mit schwärzlichen, lincal-huizettlichen, zugespitzten Spreu- Asjileuum. 67 liaiircii bf-ct/t. Blätter dicht gebüschelt, 4 — 9 (selten bis 18) cm hing, trotz ihrer Zartheit überwinternd, an allen Theilen mit einzel- ligen drüsigen Härclien besetzt. Stiel mir ^1-2 mm dick, so lang oder länger als die Spreite, nur am Grunde hellbraun, halbstiel- rund, l)auehseits mit schmaler tiefer Furche. Leitbündel ohne ven- trale Furche und vergelagertes Sklerenchym, unten mit 2 Holzkörpern, die sich zu einem ungleich vier- weiter oben dreischenkligen vereinigen. Spreite dreieckig l)is breit-eitVirmig, sehr dünnhäutig, durchscheinend. Fiedern jederseits 3 — 5, etwas entfernt, abw'echselnd, die unteren langgestielt, eiförmig, einfach bis doppelt gefiedert, die folgenden kürzer gestielt, einfach gefiedert. Fiederchen bez. letzte Abschnitte oben abgenmdet, y lappig, stumpf gekerbt bis einge- schnitten gekerbt; je 2 Kerbzähne höher hinauf verbunden. Sori auf den letzten Abschnitten 2 — 6, afa//ia Sm. ist dem Andenken des englischen Botanikers Edmund Davall, * 1763 -r 1798 als Forstmeister in Orbe im späteren Cauton Waat gewidmet und ge- hört mit der Asplenee Woodivardia Sw. und der Hymenophyllacee Trichomanes (L. z. T.) Sm. zu der Dreizahl europäischer Farnpflanzen-Gattungen, die in unserem Gebiet nicht vertreten sind. •i) Silesiacus, schlesisch. *l Diese (von acutuvi nicht zu trennende) Form wurde zuerst auf dem angeb- lichen (irabe des Vergilius hei Neapel beobachtet. .\s|(leiHim. 75 (Mittelmeergebiet; Portugal; Irland; Bulgarien; Xord-Atlantischc Inseln; Portorico; Hawai-In.seln.) ~\ A. frirkonianes X (tdiantiini t/if/rin» s. S. 80 Nr, 17. B a s t a r <1 c. B. II. 32. X 3G. A. septentrionäle X ruta inuräria. 5| . Grundachse ver- zweiirt, oberwiirts mit schwarzbratineu, schmal lauzettlicheu, borstenförmig zugespitzteu, drüsig-gezähnten Spreuliaaren ohne Scheinnerv besetzt. Blätter überwinternd, ü — 13 cm lang. Blattstiel bis 8 cm lang, 1 '/■_> bis doi)pelt so lang als die Spreite, nur ganz am Grunde glänzend schwarzbraun, unterwärts spärlich be- haart, auf der Bauchseite und (seicht) au den Seiteufläclien gefurcht, von eineui Leitbündel durchzogen, dessen JWuchseite innerhalb des braunen «irundtheils des Stiels einige fast seh wa rzwandige Sklerenchym-Z eil reih en vorge- lagert sind. Holzkörper am (iruude des Stiels 2, sich weiter oberhalb zu einem 17 cm langer fast oder völlig kahler Blätter tragend, oberwärts mit dunkel seh warz- braunen, schmal- bis lineal-lanzettlichen, lang zugespitzten, th'üsig ge- wimperten Spreuhaaren ohne>Scheinnervbesetzt. Blattstiel bis lOcm lang, so lang oder etwas länger als die Spreite, bis zu seiner Mitte ( selten bis an die Spreite) g 1 ä n z e n d - k a s t a u i e n b r a u n , bauchseits (wie der grüne (selten am Grunde der S])reite bramie) Mi tt el s t reif ) gefurcht, un geflügelt, von einem Leitbündel mit 3 schenkligem Holz- körper durchzogen. Spreite breit- bis schmal-lanzettlich, stumpf- lich, einfach- oder am Grunde doppelt-gefiedert, freudig grün, glanzlos. Fiedern jederseits 2 — 5, abwechselnd oder fast gegenständig, die unteren 1 — 2 Paare weit von einander entfernt, kurz gestielt, häufig gefiedert -2 — 3zälilig, die folgenden öfter vorn mit einem linealen Fieder- la])pen, die übrigen oder alle ungetheilt. Letzte Abschnitte sitzend, 1 — 1,5 cm lang, lineal -kei Ifiu'mig bis keilförmig, oft etwas sichelf<")rmig einwärts gekrümmt, an der stumpfen, abgerundeten, seltner gestutzten Spitze stumpf- bis eingeschnitten-gekerbt, die obersten 3 — 5 zu einem linealen, fiederspaltigen Endblättchen zusammenfliessend. Sori jederseits 1 — 2, lineal, fast parallel dem (undeutlichen) Mittelnerven. S c h 1 e i e r g a n z r a n d i g. Sporen häufig , (zuweilen selbst die Sporan- gien) völlig fehlschlagen.!, wenn ausgebihlet, meist ohne Inhalt, fast 70 Polyi>odiaceae. kugelig mit unregelmässig netzförmigen Exosporleisten , sehr selten an- scheinend gut ausgebildet. — Felsspalten, seltener an Mauern, auf kalk- armem Gestein, mit den Eltern, nahezu ebenso verbreitet wie 32. aber viel seltener, meist nur in wenigen oder einzelnen Stöcken, selten in gr()sserer Anzahl. Im n()rdlichen Flachlande bisher nur in Mecklenburg : Parchim Brinkmann! und zwischen Friedland unil Bresewitz sowie in der Ukermark: Strassburg: Anndienhof Pintscho vius , vor 1855 Gerhardt! fob auch jetzt?) beol)achtet. »Sporangien Juli, Aug. — A. t. X s. Aschers. Syn. I. 75^(1896). A. septentrlouale X Triclio- mawes Murbeck Tv. Aspl. Lu. Un. Ärsskr. XXVII 35(1892). A.yermäni- cum Weis PI. crypt. fl. Gotting. 299 (1770). Luerssen Farnpfl. 238. fig. 122. Xyman Consp. 8G4. A. Breijnii^) Hetz. Observ. bot. I. 32 (1774). Koch Syn. ed. II. 983. A. aUcrnifoUum WiiU. in Jac(|. Miscell. IL 53 (1781). Der Grad der Theilung steht im Allgemeineu mit der Grösse der Biätter iu Correlatioi) ; die Form mit (meist grossen) doppelt gefiederten Blättern {A. Breynii) ist von Milde (Sporenpfl. 33) als f. montana, die mit (kleinen) einfach gefiederten {A. alternifolium) als f. alpestris unterschieden worden; doch macht Luerssen (a. a. O. 242) darauf aufmerksam, dass beide Formen auf derselben Grundachse und sowohl in hohen als niederen Lagen vorkommen. — Dieser Farn ist der erste, für den von Bory de St. Vincent (Voyage souterraiu 271 [1821]) hybride Ab- stammung vermnthet wurde, eine Ansicht, die durch Heufler (1856), der das Fehlschlagen der Sporen als allgemeine Erscheinung nachwies, eine wichtige Stütze erhielt. Beide Forscher erkannten 32. als den einen Erzeuger; hinsichtlich des anderen Hessen sie sich durch die (mitunter, bei der Form pseudo-Germanicum aller- dings täuschende) äussere Aehnlichkeit von 31). auf eine falsche Spur bringen ; diese unrichtige Ansicht (das wirkliche A. neptentrionale X ruta muraria wurde erst von Mur- beck nachgewiesen s. S. 75) wurde noch 1883,4 von Nyman und 1891 von A. Kerner V. Marilaun (Pflanzenleben IL 574) wieder vorgebracht, nachdem die richtige Deutung längst gegeben war. Ich habe zuerst 1864 (Fl. d. Prov. Brand. I. 916) den anderen Componenteu in 26. vermuthet. Obwohl der damals als erster Kenner der europäischen Pteridophyten anerkannte Milde 1865 diese Meinung zurück- gewiesen (Sporenpfl. 34), auch noch 1867 (Fil. Eur. 83) die hybride Abstammung des A. germanicum bestritten hat (welche sogar noch 1881 Prantl [Unters. Morphol. Gefässcrypt, IL 56] bezweifelte), so hat sich die Deutung dieser Pflanze als ^1. trichomanes X septentrionale doch allmählich allgemeinere Geltung verschaft't. LTnter den mehr oder weniger rückhaltlos zustimmenden Forschern nenne ich Crepin 1866 (Man. Fl. Belg. 2' ed. 364), Kosenstock 1887 (DBM. VII. 168), Dörfler 1890 (ÖBZ. 301), Stenzel 1892 (70. Jahresb. Schles. Ges. Naturw. Abth. 47), Magnus 1892 (DBM. X 67), R. v. Wettstein und J. Bäumler 1893 (ÖBZ. XLIII. 67), Garcke 1895 (Flora v. Deutschi. 17. Aufl. 723), vor Allen aber Luerssen 1885, der in Farnpfl. 243 — 246 zwar kein entscheidendes Urtheil abgeben will, aber das Uebergewicht der Gründe für obige Meinung hervortreten lässt und Murbeck 1892, der nach einer mit musterhafter Gründlichkeit durch- , geführten Untersuchung (Tvenne Asplenier, deras affiniteter och genesis. Luuds Univ. Arsskr. XXVII) dieselbe entschieden vertritt. Uebrigens ist A. Germiinicum nicht die einzige hybride Zwischenform zwischen 26. und 32. Schon 1859 äusserte Reichardt (ZBG. Wien IX 9) bei Aufstellung 1) Nach Jakob Breyne, * 1637 r 1697, Kaufmann in Danzig, welcher in seiner Centuria exoticarum aliarumque minus cognitarum plantarum Gedani 1678 100 einheimische und ausländische Pflanzen, darunter auch unsere Pflanze, die noch jetzt bei Danzig so reich vertretenen Botrychien u. a. vortreff"lich beschrieb und abbildete. Asj)l('iium. ii seines A. Henfleri^) die VernnUlning, dass dasselbe einer Kreuzung von A. Ger- manicum mit A. trichomanes seinen Ursprung verdaulie. Die Besclireibung des- selben folgt hier : A. per-trichöinaiies X septeiitrioiiäle. %. Unterscheidet sich von A. (reruKOiicum durch Folgendes: .Spreuhaare zuweik'ii mit Scheiu- iierv. Blattstiel oft nur so lang als die Spreite, ganz und der Mittel- streif bis au oder über die Mitte der Spreite kas t an i('nl)raun, wie bei 26. auch gepresst sich elastisch aufwärts krümmend. Fiedern jederseits 3 — 7. häufiger fast gegenständig. Letzte Abschnitte kei If (irmig-verkehrt-eif örtnig bis rhombisch. Schleier öfter uekerbt. A. p.-t. X ^s\ (.4. Heufleri Reichardt a. a. O. erw.) Aschers. Syn. I. 77 (1896). Hieher 2 Formen , die sieh ungefähr verhalten wie die „f. montana" und f. aJpestris von A. Germanicnm , an den wenigen bisher bekannten Fundorten , an denen in der Regel nur je ein Stock bemerkt wurde, aber getrennt beobachtet worden : A. Ba umgartneri '). Spreite schmal lanze ttl ich, amehauptet, dass, da er ni(!mals vollkommene Sporen bei A. Germanicum gefunden, eine Kreuzung dieser Form mit einer der Stammarten unmöglich sei. Er betrachtete daher A. Germanicum, Baumgartneri und Heußeri sämmtlich als aus directer Kreuzung von 26. und 32. hervorgegangen und zwar die er.ste als eine Form , in der der Typus von 32., die letzte als eine, in der der von 26. überwiegt; A. Baum- gartneri soll dagegen die intermediäre Form darstellen. Es wäre indess sehr sonderbar, wenn bei gleichem Ursprünge aller dieser Formen die eine goneiklinische Form verhältnissmässig häufig, die andere und die intermediäre Form dagegen ausser- ordentlich selten vorkäme. Ich halte es daher a priori für viel wahrscheinlicher, dass nur ^-1. Germanicum aus directer Kreuzung der Stammarten hervorgeht, A. Heußeri und Baumgartneri . welches letztere mir auch nach seinen Merkmalen keineswegs 32. näher zu stehen scheint als das erstere, und an dessen sämmtlichen Fundorten auch A. Germanicum vorkommt, dagegen aus der Kreuzung desselben mit 26. ent- standen sind. Die Seltenheit dieser secundären Bastarde erklärt sich dann durch die Seltenheit vollkommener Sporen bei A. Germanicum, deren wenn auch aus- nahmsweises Vorkommen von so gewissenhaften Beobachtern wie Luerssen (Farnj)!!. 245) und Murbeck (a. a. O. 35) ausdrücklich bezeugt wurde. Gegen die Richtigkeit der Dörfler'schen Deutung spricht übrigens auch die bisher nicht bekannt gewesene Existenz der folgenden Forn), die jedenfalls zwischen A. Germanicum und 32. steht und aus der Kreuzung dieser beiden hervorgegangen sein dürfte: A. trielidmaiies X per-septeiitrioiiale. %. Unterscheidet sich von ^4. (rcrniaiiiaim durch Folgendes: Stiel des an dem vorliegenden Exemplare bis 15 cm langen Blattes bis 9 cm lang, nur im unteren Drittel seiner Länge glänzend braun. Fiedern jederseits nur 2 — 1-3, meist abwechselnd, die untersten bis 2 cm lang, lineal- keilförmig, wie das keilförmige end ständige Blättehen, wel- ches entweder von den Seitenfiedern getrennt bleibt oder höchstens mit den 1 — 2 obersten verschmolzen ist, an der Spitze mit 2 — 6 länglichen, spitzlichen Zähnen versehen. Auf dem Endblättchen zuweilen ein wie bei 32. scheinbar verkehrt orientirter, die angewachsene Seite des Schleiers nach der Mittellinie wendender Sorus. — Bisher nur in der Sächsischen Ober-Lausitz an Phonolith-Felsen des Schülerberges bei Zittau mit 26., 32. und A. (rermanicHm (W. Hans 1870!). Sporangien Juli, Aug. — Ä. t. X 2^'^- 1^^- Hnnsii ^)] Aschers. Syii. L 78 (1896). Die von Doli (Fl. v. Baden I. 16) erwähnte Form von A. Germanicum vom Beleben im südlichen Schwarzwald mit keilig-linienförmigen bis linienfürmigen Blätt- chen gehört nicht, wie man nach dieser Andeutung wohl vermuthen könnte, hieher; die ganzen Blattstiele sind braun gefärbt und das Endblättchen besteht aus 4 — 5 ver- schmolzenen Fiedern. Da anscheinend eine Anzahl normaler Blätter auf derselben Grundachse sich befindet, dürfte Doli 's Vermuthung, dass hier nur die Wirkung der abnormen Witterung eines Jahrganges vorliegt, zutreffend sein. Herrn L. Baum- gar tn er in Freiburg i. Br. bin ich für Uebersendung des Döll'schen P^xemplares zu Dank verpflichtet. 1) Nach dem Finder Wilhelm Hans, t 1890, Kunst- und Handelsgärtner in Herrnhut, einem guten Kenner der mitteldeutschen Gebirgsflora. Aspleuum. 79 (Vcrhieituiig de:? ^-1. Germanicnm : iSüdliches Finnland; Skandi- navien mit Ansnahme de^ nördlichsten Theil?; ; Gross-Britannien; Frank- reich; Portugal; Serbien; Bulgarien.) *| ? ? A. ruta mutaria X (rennanicum s. S. 69. B. 26. X 36. (16.) A. trichömaiies X ruta muniriju %. Grund- nch^^e dick, vielköpfig, oberwärts mit schwarzbraunen, lineal-lanzettlichen, horstcnförniig zugespitzten und gewiinperten, an der Spitze der Wimpern (ine kugclt'önuige Drüse tragenden Spreuhaaren besetzt. Spreuhaare ohne Scheinnerv, aber die Wände iler mittleren Zellen stärker ver- dickt als die der seitlichen. Blätter dicht rasig, überwinternd, 6 — 10 cm lang. Stiel mindestens grösstentheils glänzend rothbraun, elastisch gebogen,, bauchseits rinnig, ungeflügelt, am Grunde anfangs spreuhaarig, oberwärts wie die Spreite anfangs mit blasigen Drüsen besetzt , zuletzt kahl , von einem L e i t b ü n d e 1 durchzogen, dessen bauchseitiger Fläche im Grundtheile des Stiels ein Strang fast schwarzwandiger Sklerenchymzellcn vorgelagert ist. Holzkörper in diesem Theile des Stiels 2, im Querschnitt fast nierenförmig, die sich weiter oben zu eim-ni im Querschnitt dreischenk- ligen vereinigen. Spreite 1 ä n g 1 i c h - 1 a n z e 1 1 1 i c h b i s 1 a n z e tt 1 i c h , bis über die Mitte fast gleich breit, oben allmählig zugespitzt, gt'fiedert, derb krautaitig, glanzlos. Fiedern abwechselnd oder die untersten fast gegenständig, die unteren etwas entfernt, gefiedert b-zählig bis -theilig oder -spaltig, mit verkehrt-eiförmigen Seiten- und keilförmig-rhombischem Endabschnitt; die folgenden Fiederu öfter spiessförmig-:3 lappig, die obersten länglich, ungetheilt, wie die Abschnitte stumpf, durchscheinend gesäumt. Sori auf den Abschnitten bez. obersten Fiedern jederseits 1 — 3, selten 4, schräg gegen den Mittelnerven gestellt, länglich-lineal, zuletzt die ganze Unterseite bedeckend. Schleier un regelm ä s sig ausgefressen -geschweift bis kurz fransig. Sporen, wenn nicht gänzlich fehlgi-schlagen, ge- schrumpft, mit ehizelnen ICxosporleisten. — ]\[auern und Kalkfelsen, mit den Eltern. Sporangien Juli, Aug. — A. T. X 1^- w*- (A. Freiss- mäuni^) [Aschers, et Liierssen ABZ. I. 222 (1895) olme Beschreibung] erw. Aschers. Syii. I. 79 [1896]). [*] Der elastisch sich von der Uuterlage abbiegende, mindestens bis fast zur Spreite braun gefärbte Blattstiel, die langgestreckte Form der Spreite, die Zahl der Fiedern und die Form der obersten Fiederu erinneru ebenso unverkennbar an 26., als die Gestalt und Theiluug der unteren Fiederu, die Spreuhaare und der anatomische Bau des Blattstiels und die Berandung des Schleiers au 36. Von A. Heufleri. welches in der Tracht den Formen A und B nicht uniihulich ist, unterscheidet sich dieser Bastard sofort durch die minder langgestreckteu Fiedern, von 26. X 37. durch die uicht spitz gezähuteu Abschuitte und Fiederu, von beiden durch den gefransten 1) Nach dem Entdecker Ernst Preissmanu, * 1844, k. k. Aich-Olier- luspektor in Graz, einem um die Erforschung der östlichen Alpenländer hochver- dienten Beobachter, dem ich viele werthvolle Mittheilungen verdanke. 80 Polypoiliaceae. Schleier. Die Deutung dieses Bastardes, welciier sicl\ bei der weiten Verbreitung und dem häufigen Zusanimenvorkoinnieu der Eltern wohl noch öfter linden dürfte, ist daher wohl keinem Einwände unterworfen. Dagegen ist das ebenso gedeutete A. Geisenheyneri Kobbe von Rüdesheim a. Eh. (Geisenheyner BV. Brand. XXXIII 1891 140 [1892]) von G. selbst für eine verkrüppelte Form von 4. erklärt worden (DBG. X. 1892 [136]). Die bisher bekannt gewordenen drei Stöcke sind unter sich beträchtlich ver- schieden, weshalb sie vorläufig, da eine genetische Deutung noch verfrüht sein würde, als Formen unterschieden werden mögen : A. Keicheliae^j. Der ganze Stiel und der Mittelstreif bis zum 2. oder 3. Fiederpaar frückenseits höher hinauf) braun, nur '/i— ' 3 so lang als die lanzettliche, am Grunde wegen Kleinheit der untersten nur Stheiligen Fiedern deutlich verschmälerte Spreite. Fiederu jeder- geits 9 — 12, sehr kurz gestielt, die obersten sitzend, in der Mehrzahl unge- theilt, alle kerbig gezähnt, freudig-grün. — Nur in einem Stocke in Nieder-Oesterreich au der Friedhofsmauer zu Unter-Aspang bei Gloggnitz am 2. Sept. 1895 von Frl. M. Reicheil gefunden und als 26. X 36. erkannt. — A. t. X r. m. R. Dörfler u. Aschers. BV. Brand. XXXVII 1895. XLVII (1896). B. Hauchecoruei-). Der ganze Stiel und der untere Theil des Mittelstreifs (rückenseits öfter bis über die Mitte hinaus) braun, bis etwa ^'3 so lang als die länglich-lanzettliche, am Grunde nicht ver- schmälerte Spreite. Fiedern jederseits bis 9, kurz, die oberen sehr kurz gestielt, die untersten 3 zählig (selten fast 5 zählig), in der Mehrzahl ungetheilt, alle seicht gekerbt, graugrün. — Nur in einem Stocke in Tirol in der Burg Rafenstein bei Bozen im Sept. 1891 von Hauchecorne! gefunden, aber erst im Dec. 1895 erkannt. A. t. X r. m. H. Aschers. Syn. 1. 80 (1896). C. Preissm:tnni. Stiel bauchseits bis einige mm unterhalb der Spreite, rückenseits öfter bis über das unterste Fiederpaar hinaus braun, von '•2 bis nahezu eben so lang als die länglich-lanzettliche, am Grunde nicht verschmälerte Spreite. Fiedern jeder sei ts 6— 8, sämmtlieh kurz gestielt, die untersten 3 zählig, in der Mehrzahl getheilt, alle seicht ge- kerbt, graugrün. Nur in einem Stocke in Steiermark im Bärenschützgrabeu bei Mixnitz au einem Kalkblocke in etwa 700 ra Meereshöhe am 13. Juni 1895 von E. Preissmann gefunden und als 26. X 36. erkannt. — ^. ^ X r. m. Preissm. br. A. P. Aschers, und Luerssen a. a. O. (1895) NV. Steierm. XXXII 118 mit Abbildung (1896) BV. Brand. XXXVII a. a. O. XLVI (1896). B. 26. X 37. (17.) A. trichömanes X adiantum iii^riim. % Grundachse schief, oberwärts mit schwarzbraunen, schuial-lanzettlichen, borstenförmig zuge.spitzten Spreu haaren ohne Schein nerv besetzt. Blätter überwinternd, bis 10 cm lang. Blattstiel viel kürzer als die Spreite, bis 3 cm lang, 1 mm dick, wie die untere Hälft(^ des Mittelstreifs (diese wenigstens auf der Rückenseite) schwarz- braun glänzend, auf der Bauchseite gefitrcht, ungeflügelt, von einem 1) Nach der Entdeckerin Frl. Marie Reichel in Wien, * 1876, der Braut des geschätzten Farukenners und botanischen Reisenden Ign. Dörfler. ■^) Nach dem Entdecker Dr. Wilhelm Hauchecorne, * 1828, Geh. Ober- Bergrath und Director der Berg-Akademie in Berlin, einem eifrigen Sammler und vorzüglichen Kenner der einheimischen Farne, von denen er eine sehr reiche Samm- lung im Garten des von ihm geleiteten Instituts zusammengebracht hat, wo sich auch der oben beschriebene Stock noch lebend befindet. Ich bin dem Genannten für die selbstlose Mittheiluug seines Materials und seiner Erfahrungen zu herzlichstem Danke verpflichtet. Asplenuni. Pteridoideae. 81 Lcithümlel mit 2 getiviint^'ii halljnioiulförniigoii oder einem 4schenkli Blattes) am (rnin1. XLIV Te.Kt [S. 3] [185G]) oder fiedertheilig : III. pinnatifidum (Warns- torf Naturw. V. Harz VII 82 [1892]). Die Spreite ist meist kahl oder auf den Nerven unterseits zerstreut behaart: a. glabrum (Luerssen a.a.O. [1884]. Plerix (t. g. Hook. Sj)ec. fil. II. 196 [1858]), nicht selten (besonders im südlichen (iebiet) aber unterseits kurzhaarig bis seidig- wollig: b. lanu qinöaum (Luerssen a. a. < >. [1884]. Pteris a. l. Hook. a. a. O. [1858]. Pteris l. Bory in Willd. Spec. pl. V. 403 [1810]). An schattigen Orten ist das Blatt dünnhäutig: 2. um b n! s um {Luers- sen a a. O. 107 [1884]. Meist nur an jugendliehen Pflanzen oder auf magerem, sonnigem Boden sind die Blätter klein und kurz gestielt (die Spreite dicht über dem Boden beginnend): b. brc'vipes (Luerssen a. a. O. [1884]. Pier/s ör. Tausch Flora XIX 427 [1836]). Zu den Missbildungen gehört ni. irreguläre (Beck a. a. O. [1894]). Fiederchen entweder völlig nngetheilt und dann zugespitzt und etwas sichelförmig oder kerbig eingeschnitten, einzelne Lappen 2 — 3 und so lang als die übrigen. — Bisher nur in Nieder-Oesterreich bei Bekawiukel. — Ein auf der Blattunterseite nicht selten auftretender, dem Nerven verlauf folgender, schwarze Streifen liildender Pilz, Cryptomyces Pteridis (IJebent.) Relnn darf nicht mit den (randstän digen I) Soris verwechselt werden. (Ueber einen grossen Theil der Erde verbreitet; M\\t nur in den Polarländern [schon in Lappland und Nord-Finnland] inul in eigent- lichen Xerophyten-Gebieten | Wüsten und St<'ppen].) * 84 Polypodiaceae. 2. Tribus. PTERIDEAE. (Aschers. Svn. I. 84 |1896J. Pteridinae Praiitl Arb. Bot. GaitvMi Breslau I. 17 il892|.) Uebersicht der Gattungen. A. Die zum Sorus führenden Nerven durch eine dem Blatt- rande genäherte, den linealen Horus tragende Ana.stonio.'^c verbunden. Blätter (unserer Art) einfach gefiedert, die sporentragen- den und sporenlosen Theile fast gleich gestaltet. Rand der ersteren anfangs den Sorus bedeckend, später sich aufrollend und denselben frei lassend. Pteris (vgl. S. 8). B. »Sorus tragende Nerven frei endigend. Sori rundlich bis länglich. I. Nerven an dem den Sorus tragenden Ende nicht merklicli verdickt. a. Sp.l). und Frond. auffallend verschieden gestaltet, an ersteren die Abschnitte anfangs durch den zurückgerollten, die Sori völlig bedeckenden (später sich aufrollenden und die Sori fi'ei lassenden) Rand halbstielrund, kurz und dick (grün) gestielt. Allosoms (vgl. S. 8). 1). Sporenlose und sporentragende Blatttheile gleich gestaltest ; letzte Abschnitte dünn und meist lang (glänzend schwarz- braun) gestielt. Sori auf der Unterseite brauner, zuletzt schleierartig zurückgeschlagener Randlappen. Adiaiitum (vgl. S. 8). II. Sorus tragende Nerven am Ende deutlich verdickt. Sporen- tragende und sporenlose Blatttheile gleich gestaltet; letzte Ab- schnitte sitzend. Sori anfangs getrennt, später zu einer dem Blattrande parallelen Reihe verschmelzend, von dem schleierartig umgerollten Blattrande bedeckt. Cheilauthes (vgl. S. 8). 11. PTERIS. (L. Gen. pl. |(hI 1. 322J ed. 5. 484 [1754J z. T. Luerssen Farnpfl. 92.) Vgl. S. 8, 84. Grundachse kriechend, mit spiralig gestellten meist langgestielten, meist 1 — 3 fach gefiederten Blättern. Etwa 120 fast ausschliesslich auf die Tropen und subtropischen Zonen be- schränkte Arten. 39. P. Crctica. T\. Grundachsc an der Spitze einige dicht ge- stellte üi)cr\vinternde bis 1 m lange Blätter tragend. Blattstiel bis 6 dm lang, 2 — 3 mm dick, so lang bis 3 mal so laiig als die Spreite, strohgelb, nur am Grunde bräunlich, nur ganz am Grunde Pteris. 85 mit Spnuliaaicii, sonst kahl, halbcyliiHlriscli, von zwei unterhalb dt r Mitte sich zu einem linnenfönnigen veroinigeudeii lA'itbündebi durch- zoiren. S p r o i t e 1 ä n g 1 i e li - e i f ü r ni i g , grüsstcntheil?; einfach gefiedert, (h'inii lederartig, freudig grün, etwas glänzend, unterseits besonders anfangs zerstreut liehaart , sonst kahl. Fiedern jederseits 2 — 9, gegenständig, entfernt, mit keilförnn'gem Grunde sitzend, lang zugespitzt, die u n t e r s t e n a ni ( t r u n d e h i n t e n mit j e o i n e m i h n e n a n Grösse fast gleichkommenden Fiederchen (also ausclieinend 2 spaltig), die obersten kurz herablaufend ; die sporenlosen breit linealiscli, am knorplig-verdickten Rande scharf gesägt, die sporentragenden schmäler, soweit der (vor der »Spitze aufhörende) Sorns reicht, ganzrandig. Sporen lothhrann, mit unregelmässigen, groben, warzigen oder leistenförmigen Ivxospor -Verdickungen. — Bewaldete und schattige felsige Abhänge, luu' an der Mittelmeerküste und im Insubrischen Gebiet. Erreicht iinierhalb luiseres Gebietes die Polargrenze der Gattung. Umgebung von Nizza! Am Westufer des Lago Maggiore bei Oggebbio imd Cannero; Locarno: Val Tazzinoü und Val Verzasca; am Luganer See bei Gan- dria; am ("omer See: Gomo (Villa Pliniana!) westl. Ufer bei Brienno! und (■|>tliches ])ei Lezzeno; am Wasserfall bei Piuro (Plurs) oberhalb Chia- venna [46*^' 20 '| (KilliasI) Garda-See: am Westufer bei Gargnano! uml am Südufer zwischen Sermione und Peschiera (Trevi san nach Visiani und Saecardo Atti Ist. Ven. III. Ser. XIV. 1760). Sp.r. Juni, Juli. — P. c. L. :Mant. I. 130(1767). Luerssen Farnpfl. 94 fig. 79. Nyman Consp. 861 Suppl. Üb. F. oHijophyUa Viv. Annal. bot. IL 189 (1804). In biologischer Hinsicht durch die von Farlow au dieser Art zuerst ent- deckte Apogamie (s. S. 3) sehr beinerkenswerth ; bisher ist die geschlechtliche Ent- stehung der beblätterten Generation noch nicht beobachtet worden. (Oestliches ^Mittel meergebiet von Ligiu'ien und Corsica an; Kaukasus; Xord-Persien ; Süd- und Ost- Asien ; Hawai-Liseln; Ost- luid Süd-Africa nebst den Inseln : wärmeres America. |~ P. longi/iilia L. (vgl. Luerssen Farnpfl. 98). au deren Hlättern der mit Spreu- haaren bekleidete Stiel viel kürzer ist als die länglich-lanzettliche aus zahlreichen oft abwechselnden Fiedern zusaunuengesetzte Spreite und gelblichen, grobnetzigeu Sporen soll nach Hooker (Sj-n. Fil. II lö7i von Dr. Alexander in Dalmatien gefunden sein. Eine neuere Bestätigung dieser Angabe fehlt, und es ist wahrschein- lich, dass dieselbe irrthümlich ist. Der beste Kenner der dalmatischen Flora, Visiani, übergeht diese Art mit Stillschweigen, obwohl er in den von ihm und Saecardo herausgegebenen Katalog der Gefässpflanzen Venetiens (Atti Ist. Ven. III. Serie XIV 82, 83) erwähnt, dass sie an Mauern des Bot. Gartens in Padua (nüt der chinesisch-japanischen und südafricanischen P. serrulata L. fil.) verwildert vorkommt. Sichere Fundorte der P. lonffifolia sind nachgewiesen im südlichen Mittelmeergebiet (Süd-Spanien, Algerien. Unter-Italien, Griechenland. Klein-Asien, Syrien); ferner auf den Nord-Atlantischen Inseln und im tropischen America, Africui und Asien. 86 Polypodiaceae. 12. ALLOSO RUS^). (Benihardi in Schrad. N. Journ. I. 2. Stück. 30 |1806|. Vgl. Luerssen Fanipfl. 73.) Vgl. S. S, 84. Grundachöe kriechend. Blätter spiralig ge.^tellt, 2 — 4 fach gefiedert, Blattstiel von einem Leitbündel dnrchzogen. 4 (oder nach anderer Auffassung 2) sehr nahe verwandte, von Manchen nur als Formen einer Species betrachtete, jedenfalls nur eine Gesaninitart bildende .\rteu der nördlichen gemässigten Zone (an der < )stgrenze Europas ausser dem in unserem Gebiet vorkommenden noch der in Nord America und Nord- Asien verbreitete A. SteUeri (S. G. Gmel.) Eupr.). Ausserdem nur noch eine von Manchem zu einer eignen Gattung, Llavea Lagasca, gerechnete Art in Mexico. 40. A. crispus. %■. Grundachse verzweigt, spreuhaarig, einen dichten Büschel somniergrüner, zarter, gelbgrüner, fast kahler, lang ge- stielter, 3 — 4 fach gefiederter Blätter entwickelnd, von denen die unteren (äusseren) Frond., die oberen (inneren) Sp.b. sind. Frond. bis 25 cm lang. Blattstiel (^ft geschlängelt, so lang oder länger als die eiförmige, stumpfliche Spreite, blassgrün, nur am Grunde s])reuhaarig. Fiedern, Fiederchen und letzte Abschnitte abwecliselnd , gedrängt, erstere jedor- seits 5 — 9, eiförmig, stumpf. Letzte Abschnitte keilförmig verkehrt- eiförmig, oben 3 — 4 spaltig, mit stmnpflichen Zipf(4n. Sp.b. bis 35 cm. Stiel mindestens do2)pelt so lang als die Spreite, die wegen der inehr vorwärts gerichteten Fiedern schmäler erscheint. Letzte Abschnitte lineal-länglich, stum})f, am eingerollten Rande schwach wellig. Sori kurz elliptisch. Sporen blassgelb, mit rundlichen, flachen Warzen lie- deckt. — Im Steingeröll, seltener an Felsen oder auf begrasten Boden der subalpinen und alpinen Region, stets auf kalkarmem Gestein, l)is 2200 m auf-, selten unter 1000 m herabsteigend (bei Ponte Brolhi lui- weit Locarno im Canton Tessin (Bolle!) höchstens 300 m). Li den Aljxii häufig, sonst meist selten. Li den Ardennen bei Laroche, (jhiny und bei La Reid zwischen Spa und Theux früher; Scliieferbrüche bei Viel Salin (Prov. Lux.) (Troch SB. Belg. XXXIV. II. 146); Grossh. Luxemburg : Schainschloss bei Rambruch. Südl. Hoch-Vogesen ! Südl. Schwarzwald : zw. St. Wilhelm und Hofsgrund ! Harz : Königskutsche bei Goslar, wohl seit 1 853 nicht wieder beobachtet. Bayr. Wald: Keitersberg(Sendtner 396). Riesen- gebirge!! Alpen von den See- Alpen bis Steiermark! und Kärnten (für Nieder-Oesterreich [Wechsel?] sehr zweifelhaft). Siebenlnirgische Karpaten. Sp.r. Aug., Sept. — A. c. Bernhardi a. a. O. (1806). Koch Syn. ed. 2. 9ö5. Nyman Consj). 860 Suppl. 345. (Ksni/iHfla c. L. Sp. pl. ed. 1. 1067(1753). Pferis c. MIF\. ped. IL 284 (1785). Cryptogmmmc r. R. Br. in Franklin Journey 767 (1823). Luerssen Farnpfl. 74 fig. 72—74. Uebergänge zwischen Sp.b. und I'^rond. (vgl. I^uerssen a. a. (). 76, 77) scheinen nicht allzu selten vorzukommen. 1) Von a^Xoc der andere und aipo? Sorus, wegen der iu der Form so ab- weichenden Sporeublätter. Die Schreibart Allcsurus ist durchaus unrichtig. Allosorus. Ai-. IVodr. Fl. Nov. Holl. 145 [181Ü|. J^uersscn Fninpfl. 67.) ^\^•l. S. 8, 90. Die.-:e Gattuntr ist von CheHanthes Jiur sc-hwierig (wenn ülierbaupt) durch die unverdicktcn Nervenenden und die unbe- deckten Sori zu trennen. Etwa 40 Arten im wäruiereti Erdgürtel, besonders in America. In Europa (ausser der folgenden nur noch eine Art, 3'. vc'tlea (Ait.) Ix. Hr.) im südlichsten Mittelmeergebiet. 44. N. Marantae-). '2\.. (Trundachse verzweigt, mit sclunal lanzett- lichen, zuletzt ro. unteren kurz gestielt, all<> eiförmig bis schmal-länglich, stumpf. Fiederchen länglich bis liiieal länglich, vorn abgerundet, die untersten geöhrt oder fieder- lap})ig. Sori l)ei schwacher Entwicklung nur gegen Ende des frucht- baren Nerven, öfter nur aus einem Sporaugium bestehend, bei stärkerer einen grösseren Theil desselben oder den ganzen Nerven einnehmend. — An trocknen (sonnigen, felsigen oder steinigen) Abhängen, seltner an Mauern, besonders in den Südalpen, nicht über 650 m (Kern erb.), sonst mir an wenigen Fundorten des südöstlichen Gebiets; gern (so aus- sehliesslich an den nördlichsten Fundorten) auf Serpentin. ErriMcht innerhalb unseres Gebietes tue Polargrenze der Gattung. Mähren: Spaleny mlyn bei Fernstein (Serp., 49° 15'); Mohebio im Iglava-Thale bei Namiest (Serp.) I Nieder-Oesterreich : Gurhofgraben bei Aggsbach unw . ^felk (Serp.). Steiermark: Im Murthale iji der GuLsen bei Kiaubath oberhalb St. [Michael (Serp.)! Provence: Toulonl Esterei-Gebirge iiiul bei Antibes. Dep. Dröme: St. Yallier; Piemont: Susal Aosta-Thall Ivrea ; Davedro und Alp Colla bei Domo d' Ossola (Rossi und i\[alladral) Canton Tessin : Cavigliano bei Locarno! Como! Veltlin : Ardenno (vgl. S. 46). Süd-Tirol: bei Bozen!! und Meran! häufig, im Vintschgau bei Castelbell luid Tratsch; Brixen. Venetianische Alpen: ]Mte. ^lontaloue 1) Von voDo; unecht und XaTva = yXi\\rx (lat. laena) Oberkleid, Mantel, wegen des zurückgerollten, einigerniassen einen Schleier ersetzenden Blattrandes. -) Nach Rartolomnieo Maranta, f nach 1559, Arzt in Venedig, der in seinem Methodus cognosc. sirnj)!. Venet. 1559 diese Art zuerst aus den Euganeen bei Padua beschrieb. i)2 Polypodiaceae. bei Ba^isano (Parolini nach Visiaiii und Saceavdo Atti Ist. Vcn. Iir. ser. XIV. 85). Kroatien. Slavoiiien: Sirmien : Berg Gradac beim Klot^ter Rakovac. Bosnien: nördl. v. Maglaj auf Serp. (Sendtnerl Flora XXXII. 1849. ü. Blau! Reisen in Bosn. 139) südl. v. Zepce auf Melaphyr (Blau! a. a. O. 138); Vranduk (Sendtner a. a. O.)! In den Donau- engen bei Vireiorova unterhalb Alt-Orsova. Sp.r. Juni, Juli. — N. M. R. Br. a. a. O. (1810). Luerssen Farnpfl. 68. fig. 70, 71. Koch Syn. ed. 2. 985. Nynian Consp. 861 Suppl. 345. Acrostichum m. |sic| L. Sp. pl. ed. 1. 1071 (1753). Gymnogramme M. Mett. Fil. bort. Lips. 43 (1856). (Nord- Atlantische Inseln; Portugal; südwestl. Frankreich ;" Mittel- nieergebiet; Serbien; Bulgarien; Dobrudscha; Abyssinien ; Südwest-Asien bis zum Himalaja.) lf| 16. GYMNOGRAMME^). (Desv. Mag. Ges. Naturf.-Fr. Berlin V. 305 (1811) veränd. Luerssen Fai'npfl. 61.) Vgl. S. 8. 90. Blätter spiralig gestellt. Elwa 40 Arten des wärmereu Erdgürtels, gnissteutheils in Süd- America. 45. Cr. leptoplijlla'-). O, dagegen der verzweigte Vorkeim duivh Adventivsprosse ausdauernd; an demselben bilden sich auf einem knollen- förmigen, z. T. unterirdischen „Fruchtspross" die Archegonien und an ni Dorfe Algund von Baiuberger 1853 entdeckt (vgl. ^Nlildel Bot. Zeit. XX 1862 8p. 44) Dabnatien: Ragusa: Halbinsel Lapadü G. l. Desv. a. a. O. (1811). Luerssen Farnpfl. 63. fig. 34, 68, 69. Xvman Consp. 868. Suppl. 347. Pohipodium I. L. Sp. pl. ed 1. 11)92 (1753). Grammitis l Sw. Syn. Fil. 218 (1806). (Mittelmeergebiet; atlantisches Küstengebiet bis zur Insel Jersey; Xord-Atlantische Inseln; Capland; Madagaskar ; Abys.sinien ; Ostindien; Xeuholland; Tasmania; Xeuseeland; wärmeres America von Mexico bis Argentinien.) *| 4. Unterfamilie. POLYPODIOIDEAE. (.\schers. Syn. I. 93 [1896|. FoJijpodiiW Prantl a. a. O. 17 |1892|.) S. S. 7. Einzige einheinii.sche Tribus: POLYPODIEAE. (Aschers. Syn. I. 93 |1896]. Vohjpodiinae Prantl a.a.O. 17 |1892j.) Sori auf den Nerven. Sporen kugelquadrautisch, seltner tetraedrisch. r)latt-Epidermis ohne Sklerenchymfasern. Grössere Trichome Zellflächen. 17. POLYP()DIUM^). (fTourn. Inst. 540. L. Gen. pl. ed. 1. 322] ed. 5. 485 11754] z. T. Luerssen Farnpfl. 52.) Vgl. S. 8. Sori auf , Erba radioli; rumän.: Jarva duke de munte; poln.: Paprotka; böhni.: Osladic; russ. : MHoroHO/KKa ; kroat. : Sladka paprat; ung. : Päfrany.) Tj.. Grundachse dicht unter oder über der Bodenfläche weit kriechend, auf dem Rücken 2 zeilig beblättert, dicht mit braunen lanzettlichen , borstenf örmig zugespitzten , unregelmässig ausgef ressen-ge- zähuten Spreuhaaren besetzt. Blätter steif aufi-echt, kahl, bis 6 dm lang. Blattstiel strohgelb oder grünlich, meist kürzer als die Spreite, 1ms 3 mm dick, auf dem Rücken stärker, auf der Bauchseite flacher gewölbt und schmal flügelrandig, von 2 bauchseitigen und 2 schwächeren rückenseitigen Leitbündeln durchzogen, die sich aufwärts zu einem, ein- zigen mit Sschenkligem Holzkörper vereinigen. Spreite tief fieder- theilig, am breiten Gmnde gestutzt, lederartig, uuterseits heller. Ab- schnitte jederseits bis 28, meist abwechselnd, lineal- länglich, meist klein-gesägt. Secundärnerven 1 — 4 mal gegabelt, der unterste vordere Ast auf seineni (wie bei den übrigen Aesten) kolbenförmig ver- dickten Ende den meist rundlichen Sorus tragend. Sori einreihig. — Kleist schattige Abhänge, Felsen, seltener an Mauern oder auf flachem AValilboden, im Süden und in den Küstengegenden zuweilen auf den Stännnen oder selbst in den Kronen der Bäume (vgl. Prahl Krit. Fl. V. Schl.-Holst. II. 280); durch das Gebiet meist häufig, auch auf den Nordsee-Inseln; bis 2200 m aufsteigend. Sp.r. Aug., Sept. — P. r. L. Sp. pl. ed. 1. 1085 (1753). Luerssen Farnpfl. 53. fig. 66, 67. Kocli Syn. ed. 2. 974. Xyman Consp. 867 Suppl. 347. Im Umriss der Spreite sowie in Form und Beranduug der Abschnitte sehr veränderlich: die Formen sind indess oft nicht scharf getrennt, selbst an einem Stocke oder sogar an einem Blatte die Merkmale mehrerer zu finden. So sind häufig die unteren Abschnitte stumpfer als die oberen. Folgendes sind die wich- tigsten grösstenlheils schon von Milde (Fil. Eur. 18, 19) und Luerssen (Farnpfl. .06 — 61) aufgezählten Formen: A. Nördliche Formen mit immergrünen Blättern. Spreite meist läng- lich-lanzettlich, vom Grunde bis über die Mitte ziemlich gleich breit, plötzlich zugespitzt (vgl. jedoch die Formen pygmaeum, auritum und pin- natifidum). Abschnitte mit meist 2 mal gegabelten Secundärnerven (vgl. I. b. 1. 6. II. i. Leitbündel sich meist schon in der unteren Hälfte des Blattstiels vereinigend (vgl. I. b. 1. b.). I. Secundärnerven 2 mal gegabelt. a. Abschnitte bis fast zur Spitze ziemlich gleich breit. 1. rotundätum. Abschnitte vorn abgerundet, fast gauzrandig. — In typischer Ausbildung bisher nur in der Bayr. Pfalz bei der Ebernburg (G ei sen he vner br.), in Schlesien'. Tirol und Ungarn beobachtet. — P. V. var. r. Milde Xova Acta XXVI. 2. 631 (1858). Luerssen Farnpfl. 56. 2. commune. Abschnitte plötzlich kurz zugespitzt, besonders vorn gesägt. — Die am meisten verbreitete Form. — P. v. var. c. Milde a. a. O. 630 (1858). Luerssen a. a. <). b. Abschnitte vom Grunde an verschmälert, spitz. 1. attenuatum. Abschnitte am ganzen Rande gesägt. — Ziemlich ver- breitet. — P. V. var. a. Milde a. a. O. (1858). Luerssen a. a. O. 57. Hierzu b. prionode s*) (Aschers. Syn. I. 94 [1896\ P. v. 11. serrtiluvi 1) -p'.oviüSri; sägeähnlich. Polypodium. 95 WoUaston in Moore Ferns Gr. Brit. and Ir. Nat.Pr. pl. I— III. Text [S. 5] pl. II. B. (IS.^^). Luersseu Farnpfl. 59 z. T., 878). Blätter sehr gross (bis 7 dm lang). Leitbündel erst in der oberen Ilillfle des Blattstiels sich vereinigend (was übrigens zuweilen auch bei typischem b. 1 . vorkommt). Abschnitte tief und scharf gesägt, mit öfter o mal gegabelten Secundärnerven. Sori öfter länglich. — Bisher nur in Luxemburg (Sieben- schlurt ,i)ei Echternach F. Wirtgenl), der Rheinprovinz (Rothenfels bei Saarbrücken P'.AVirtgenl Schloss Dhaun im Nahe-Thale Geisen- heyuer!), am Schlossberge bei Nassau (G e isenh.!) und in der Sächsi- schen Schweiz bei Königsteiu (Krieger nach Luerssen DBG. IV 430 |1886]). — Nähert sich durch die angegebenen Merkmale der Basse B., mit der sie Luerssen a. a. O. vereinigt, und zu der bei Schloss Dhaun in Formen mit kürzerer und breiterer Spreite noch weitere Annäherungen von Geisenheynerl beobachtet wurden. Dennoch scheint es mir wegen der biologischen Eigenthümlichkeiten und der charakteristischen geographischen Verbreitung der letztgenannten Form rathsam, die hier beschriebene Form, welche Luerssen (DBG. IV. 432) wohl mit Recht aus kräftigerer Ausbildung von aitennnlum hervorgegangen betrachtet, von serratum zu trennen. Aehnliche Annäherungen der typischen Form attenuatum (mit kleinen Sägezähnen) an die Rasse ß. beobachtete F. Wirt- gen auch bei Arnstein zw. Nassau und Diez im Lahnthale ! und am Schloss Wasserburg bei Münster im Elsass ! hierher gehiiren auch uacii Christ br. die wie die Wasserburger in Schw. BG. I. 89 als v. australe erwähnten Exemplare aus dem Gunzenbacher Thale bei Baden-Baden. 2. acutum. Abschnitte ganzrandig. — Diese Form ist mir aus dem Ge- biete noch nicht bekannt, könnte aber wohl gefunden werden. — P. v. 1. a. (Wallr. Fl. cvvpt. Germ. 12 [1831] z. T.?) Wollaston a. a. O. |S. 4] pl. I E. II. Secundärnerven meist nur einmal gegabelt. angüstum. Spreite auffällig schmal (bis 48 cm lang, aber nur 2' -2 bis 6 cm breit). Abschnitte wie bei I. a. 2. oder I. b. 1. — Scheint selten. Bisher beobachtet: Rheinprovinz: Saarbrücken Winterl Koblenz. Kgr. Sachsen : Waldheim. Mährisches Gesenke. Süd-Tirol: Meran ; Bozen I Banat: Donauengen bei Virciorova. Siebenbürgen : Petrozseny. — P. v. var. o. Hausra. herb, bei Milde a. a. O. (1858). Luer.ssen a. a. <>. Ausser diesen als typische Abarten anzusehenden Formen sind noch mehrere andere in der Litteratur verzeichnet, die ich theils für Küramer- tormen, theils für Spielarten halte. Zu den ersteren gehören: f. brevipes (Milde a. a. O. [1858]. Luerssen a. a. O.) Blatt klein, mit auch verhältniss- niässig kurzem (zuweilen nur 1 cm langem) Stiele. So z. B. in der Rheinpro- vinz: Koblenz; Kreuznach: Rheingrafenstein, (zugleich pmnai(y«(/Mm Geisen - heyner!). Sächsische Schweiz. Mährisches Gesenke. Meran. Bosnien : Sarajevo im Vogosca-Thale (Beck Ann. Wien. Ilofm. IV. 370). Ferner: f. pygmae'um^) (Schur En. Transs. 830 [1S6G]. pumihnn Hausm. h. in Luerss. Farnpfl. 58 [1884]). (Oft reichlich sporentrageude I) Zwergform sonniger Felsen: Blätter IV2 bis höchstens 7 cm laug, oft im Umriss eiförmig oder dreieckig, in andern nur mit jederseits 2 — 3 Abschnitten. — Beobachtet: Rheinthal bei Assmannshausen ; Nahe-Thal von Kreuznach bis Dhaun ((i eisen heyn e rl) Harz: Guckansthal bei Sachsa (Graebnerl) Fichtelgebirge: Kösseiu (.\. Wi nkler !) Sächsische Schweiz. Böhmen: Milleschauer. Mähren: Budwitz (Üborny ÖBZ. XL. 205). Ober-Ungarn. Siebenbürgen. Tirol: Bozen! lusel Lussin : Monte Ossero iHaracie ZBG. Wien XLIII. 208). Die am meisten verkümmerte Form ist: f. Integrifdiium (Geisenhej'ner DBG. X 138. [1892J ohne Beschreibung. Aschers. Syn. I. 95 [1896]). Blätter bis 1 dm lang. Spreite länglich-lan- zettlich, am Grunde verschmälert, völlig ungetheilt oder unregelmässig ge- t) U'j^fxalrt: (eine Faust lang"), Name eines mythischen Zwergvolkes. 96 Polypodiaceae. läppt, zuweileu mit eiuzelneu verlängerten Abschuitten. Rheinprovinz : Hutteu- Thal bei Kreuznach (Geisenheyner 1891!). Zu den Spielarten rechne ich: 1. auritum {P. v. '[. a. Wallr. Fl. ervpt. Germ. 12 [1831]. Luerssen a. a. 0. 58. Koch Syn. ed. 2. 974. P. a. Willd. Sp. pl. V. 173 [1810]). Fiedern, be- sonders der untersten Abschnitte vorderseits, selten beiderseits, noch seltner hinterseits geöhrt. — So nicht selten. — Weniger häufig erreicht diese Bildung, mit der eine Neigung zur Verkürzung der Spreite, die dann dreiecliig-eiförniig wird und öfter gegabelte Secundärnerven besitzt, höhere Grade, indem neben den grundständigen Oehrchen noch weitere Seitenlappen an den Abschnitten auftreten. Meist sind nur die unteren Abschnitte eingeschnitten bis fieder- spaltig (ohne Sori), die oberen Sori tragenden normal. Dies ist \. pinnat i- fidum {P. V. £. p. Wallr. a. a. O. [1831] nicht Milde. P. v. semildcerum Link Fil. sp. 127 [1841]. P. v. t. bipinnaW fidum Eoeper Z. Fl. Meckl. I. Gl [1843]. P. V. lobnlum Lowe Nat. F. l. 40. fig. 20 [ 1867]). Luerss. F. 58. — Be- obachtet: Mecklenburg: Doberan (Iloeper seit 1818! Bolle!) Parchim (Thede in hb. Detharding nach Prahl br.). Prov. Brandenburg: Potsdam : Kl. Glienicke (Kuhn!) Spandau: Kladow (Prager!) Ostpreussen : Gausup- schlucht im Samlande (Baenitz!) P>heinprovinz : Kreuznach: Püieingrafen- stein ; Kirn (Geisenheyner!) Remagen (F. Wirtgen!) Nassau: Arnstein im Lahnthale (F. Wirtgen !) Sehr selten dagegen ist 1. omnildcerum (Moore Nat.-Pr. Brit. Ferns 1. 69 [1860]). P. v. c) dentdlum Lasch in Aschers. Fl. Brand. I. 910 [1864]. Abbildung bei Bolle, Deutscher Garten L 271). Abschnitte (sporenlos) länglich, eiförmig (2'; 2 : 1 cm), beiderseits verschmälert, uuregelmässig eingeschnitten-gezähnt, die untersten zuweilen mit (gleichfalls gezähnten) Oehrchen. — Prov. Brandenburg an den Kollätschteichen bei Griesel unweit Krossen (Golenz 1862!) und angeblich bei Driesen. — Ich kann mich, trotz der Meinung von Milde (BV. Brand. VII. 202) und Luerssen (Farnpfi. 60) nicht entschliessen , diese Form mit dem zu B. ge- hörigen P. Cdmbricum (s. S. 97) zu identificireu, da sie keineswegs den für die letztere charakteristischen dreieckigen Umriss der Spreite zeigt, auch durch die Kleinheit und den Umriss der Abschnitte der genannten Form durchaus unähnlich ist. Von Missbildungen der Formenreihe A. erwähne ich ausser der nicht allzu seltenen m.furcdtum (Milde Nova Acta XXVI. II 632 [1858]. Luerssen Farnpfl. 60) mit au der Spitze gegabeltem Blatte (zuweilen betrifft diese Gabelung schon den Blattstiel, der dann zwei völlig ausgebildete Spreiten trägt {m. (jemindtum Lasch in Aschers. Fl. Brand. I. 910 [1864])) zunächst eine vielleicht der m. I aciniätum (Wollaston a. a. O. [S. 5] [1857]) zuzu- rechnende Form, bei der die z. T. an der Spitze verbreiterten und unregel- mässig grob gekerbten Abschnitte durch einzelne tiefe und enge Einschnitte unregelmässig getheilt sind. — Rheinpr. Dbaun Geisenheyner! — Bei m. daedalum^) (Milde a. a. O. 633 [1858]. Luerssen Farnpfl. 61) sind einzelne Abschnitte verkürzt, andere verlängert, öfter auch eingeschnitten, ge- gabelt oder vielspaltig. — Prov. Brandenburg: Driesen (Lasch a. a. <>.i. Rheinpr.: Kreuznach; Kirn (Geisenheyner!) Remagen (F. Wirtgen!) Mähri- sches Gesenke. — Bei m. bi'fidum (Wollastou a. a. O. [1857]. Luerssen Farnpfl. 60. /'. v. furraiifidum Lasch a. a. O.) sind einzelne oder alle unteren Abschnitte 2 spaltig oder bis fast am Grunde 2theilig. — Beobachtet: Schleswig- Holstein: Kuden in Süder - Ditmarschen ; Iladersleben (Prahl Krit. Flora Schl.-Holst. II. 280). Brandenburg: Potsdam: Kl. (ilieuieke (Kuhn!) Driesen (Lasch). Rheinpr.: Dhaun (Geisenheyner!). Thiiringen: Eichicht im Loquitz-Thale (Rosenstock br.). Schlesien: Löwenberg; Gesenke. — Jugend- liche sporenlose Exemplare sind wegen der kurzen Grundachse und der z. T. (bei Verschmälerung der Spreite nach dem Grunde) kurzen Blattstiele schwieriger als die ausgewachsenen von 22. zu unterscheiden ; die stets deutlichen Blatt- 1) S. S. 44. Polypodium. 97 Zähne bieten ein sicheres Merkmal. Manche Formen erinnern selbst durch die eingeschnittenen Abschnitte und die Zartheit der Textur an 4., sind aber durch die breit aufsitzenden Abschnitte und die vor dem Rande aufhörenden Nerven leicht von dieser Art zu trennen. B. Südliche Rar^se mit im Hochsommer absterbenden Blättern (v^d. Bolle Zeitschr. Ges. Erdk. Berlin!. 230!!). Spreite drei- eckio;. allmählich spitz zulaufend. Abschnitte mit 3 — 4miil gegabelten Secundärnervcii. Leitbündel bis über die Mitte des Blattstieles hinaus L'etrennt, oft erst im Mittelstreif sich vereinigend. serratuin. Spreite am Grunde bis 15 cm breit. Abschnitte meist schmal lanzettlich, oft von der Mitte oder ^/a der Länge an spitz zulaufend, meist (nach Christ br. besonders an schattigen Stand- orten) stark bis grob gesägt. Sori oft etwas länglich. — Bei uns nur im südlichen Gebiete beobachtet: Provence: Le Luc, Yar (Hanry! in Schultz Herb. norm. n. ser. 972!); Cannes (Christ br.) ; ^lonaco (Mez !). Südwestl. Schweiz: S. Triphon bei Aigle. Lugano: Gandria (^lari nach Christ br.); Melide; Isola Madre im Lago Maggiore (F. v. Tavel nach Christ Schw. BG. L 89). Tirol: Prags im Pusterthal (Mettenius!) Brixeii; Bozen! Meran. Isola di Garda. Istrien : Yillanova (]\Iarchesetti Atti Mus. Trieste Vin. 116), zw. Kovigno und dem Canal di Leme (Freyn ()BZ. XL. 378). Dalinaticn: Raousa : Lapad Bornmüller! an der Ombla (Weiss ZBG. Wien XVII. 757). — P. v. y. F. s. Willd. Sp. pl. V. 173 (1810). P. canariense AVilld. herb. Xo. 19647! Presl Tent. Pter. 179 ohne Beschreibung (1836). P r. .9. Webb et Berthel. Phytogr. IIL 453 (1849). Luerssen Farnpfl. 59 z. T. Koch Syn. ed. 2. 974 |z. T. ?|. P V. 13. oväüim und 14. fm?r?///>» Wollaston a. a. O. [S. 5J. (1855). P.i: grandifroiisl^ange Pug. in XF. Kiobenh. 2 Aart. II 1860 21 (1861). P V. xar/can. Bolle a. a. O. 229 (1866). F. r. meridionäle F. W. Schultz herb. norm. (1881). P v. austräle Christ Schw. BG. T. 88 (1891). Es scheint mir nicht zweifelhaft, dass Willdeuow unter seinem P. serralum wenigstens vorwiegend diese von ihm damals noch nicht gesehene Form verstanden hat, die in der von ihm citirten Barrel ier'scheu Abbildung {Polypodium majus serrato Jolio Plant. Gall. Ital. ic. 38) ziemlich kenntlich dargestellt ist IP. majus acuto folio Viterbiense^) a. a. O. ic. 1110), unterscheidet sich nur durch nicht so stark gesiigte. wohl unrichtig vi'illig ganzrandig gezeichnete Abschnitte; unsere Form (mit gesägten Abschnitten I) wurde noch in der Mitte dieses Jahrh. unter dem Namen Viterbiense mit der Autorität ,,11. Berol." in den botanischen Gärten cultivirt. Später, nachdem Willdenow Exemplare dieser Form erhalten, bezeichnete er dieselbe allerdings in seiner Sammlung als eine neue Art. Indess stellt die var. serratiim bei Webb und Berthelot und bei Milde (Sporenpfl. S, Fil. Eur. 18) ausschliess- lich unsere Form dar. für welche ich daher den überwiegend für dieselbe gebräuch- lichen Nameu beibehalte. Ueber das Verhältuiss zu A. I. b. 1. b. prionodes vgl. S. 95. 1) Nach dem Fundorte in der Nähe der bekannten Stadt Viterbo in Mittel- italieu. Ascherson, Synopsis. I. 7 98 Polypodiaceae. Osmundaceae. Zu B. gehört, wie bemerkt, eine dem 1. pinnatifidum analoge, seit zweihundert Jahren in den botanischen Gärten cultivirte Spielart: 1. Cdinbricum^) (P.v. s. P. c. Willd. Spec. pl. Y. 173 [1810]. P. c. L. sp. pl. ed. 1. 1086 [1753]. P. canar. rar. c. Willd. herb. No. 19648). Abschnitte bis 1 dm lang und 8 cm breit, läng- licli eiförmig, zugespitzt, am Grunde (bei den unteren fast stielartig) verschmälert, in der Mitte unregelmässig fiedersjjaltig bis -theilig, mit lineal-länglichen bis linealen. zuweilen selbst spateiförmigen, ganzrandigen oder gesägten Abschnitten zweiter Ord- nung. Diese Form trägt in ihrer typischen Ausbildung fast nie Sori. Bilden sich solche aus, so erscheinen sie oft nur an den oberen, dann mehr normalen, nur ein- geschnitten-gesägten Abschnitten , wodurch das Blatt eine mehr verlängerte Gestalt erhält. Diese Forn< ist als V. austräle (Fee Gen. fil. I. 236 [1850]. P. r. var. hibernicum Moore Handb. Brit. ferns ed. 2. 44 [1853]. P. v. 16. semiUicervm Wol- laslon a. a. O. [S. 6] pl. II. A. [1855] nicht Link. P. v. var. pinnatifidum Milde Sporenpfl. 8 [1865] nicht Wallr.) unterschieden worden. — Provence: Cannes (Christ br.); Riviera: Mentone (Milde Fil. Eur. 19 als Camhrieum) ; Fontan im Roja-Thale (Reverchon nach Burnat br.) ; Castello d'Andora zw. Andoru und Alassio(Gen- nari Atti Accad. Torino 1859 174 als P. v. serratum nach Burnat br.); Schweiz: Chillon am Genfer See (Burnat br.). Sie ist nach Yisiaui (Mem. Ist. Yen. XII 42 [1872]) von Yodopic in Dalmatien : Lapad bei Ragusa gesammelt worden, doch werden das Blatt und die Abschnitte erster und zweiter Ordnung als stumpf bezeichnet. (Verlireitung der Art: Nördliche gemässigte Zone bis jenseit des Polarkrei.ses ; Mexico ; Hawai-Inseln; Kerguelen ; Süd-Africa. DieA^^rietät B. findet sich im JMittehneergebiet, in den Atlantischen Küstenländern Europas bis zu den Britischen Inseln, auf den Azoren, Madeira und den Canaren.) * 3. Familie. OSMUNDACEAE. (Brongniart Hort. veg. foss. I. 144 |1828]. Luerssen Farnpfl. 517.) Vgl. S. 5. Ausdauernde Krautgewächse mit kurzer, aufrechter Grundachse, selten kleine Bäume, ohne Spreuhaare, mit dicht spiralig gestellten, meist grossen Blättern. Blattstiel nicht abgegliedert, von einem kräftig entwickelten rinnenförmigen Leitbündel durchzogen. Spreite einfach bis vierfach gefiedert. Sporen kugeltetraedrisch. Vorkeim wue bei den Polypodiaceae (vgl. S. 7), aber bandartig verlängert und das die x\rchegonien tragende Gewebepolster (nach Art eines Mittelnerven) deutlicher abgesetzt. Drei Gattungen mit 11 Arten, über die ganze warme und die gemässigten Zonen verbreitet. In Europa nur die folgende Gattung (und Art): 1) Cambria, lateinischer Name von Wales, wo diese Pflanze ( P. cambrobritan- nicum lobis foliorum profunde dentatis Morisou 1699) zuerst wildwachsend beobachtet wurde. Sie ist auch neuerdings in Englaud und besonders in Irland gefunden worden. Polypodium. Osmunda. 99 18. OSMÜXDA'). il 2 — 3 fach gefiedert. Sporangien und 106 Ophioglossaceae. Sporen w. v. — Lichte, trockene Wälder, Heiden, Hügel, w. v. und oft mit derselben, aber viel weniger verbreitet (nicht über 1600 m be- obachtet) und oft spärlicher; am meisten verbreitet im östlichen Theile des nördlichen Flachlandes, viel seltener und nur an vereinzelten Fund- orten im Nordwesten (auch auf Norderney, aber aus den Niederlanden und Belgien nicht bekannt), in Mittel- und Süddeutschland, den Alpen und Karpaten. Sp.r. Juni, Juli. — B. r. Aschers. Fl. Brand. I. 906 (1864). Osmmida Lmiaria y. L. Fl. Suec. ed. 2. (1755). 0. i. /i.AVilld. Prodr. fl. Berol. 288 (1787). 0. ramösa Roth Tent. fl. germ. I. 444 (1788). 0. L. ß. r. Roth a. a, O. HI 32 (1800). B. mtäcenmWiM. Sp. pl. V. 62 (1810) z. T. Fr. Nov. Fl. Suec. (1814) 16. B. matri- cariaefölium A. Br. in Doli Rhein. Flora (1843) 24 als Synonym. Koch Syn. ed. 2. 972 (1845). Luerssen Farnpfl. 569 fig. 180* Nynian Consp. 869 Suppl. 348 nicht Fries. B. L. b) m. Doli a. a. O. (1843). B. L. y. var. inclsa und d. var. ridaefölia Roeper Zur Fl. Meckl. I. 111 (1843). B. (Limaria) lanceolätmn Rupr. Distr. crypt. vasc. itnp. Ross. 33 (1845) z. T. nicht Angstr. B. tenellum Ängström Bot. Not. 1854. 69. B. L. ß. ram. F. Schultz PoUichia XX u. XXI. 286 (1863). Diese Art hat wegen des dicken Blattstiels gewissermassen ein monströses An- sehen und neigt auch mehr als alle übrigen zu Missbildungeu, weshalb ihr Artrecht uicht nur von vielen frühereu Schriftstellern (selbst noch von eiuem so guten Keuuer der Gattung wie Eoeper Zur Flora Meckl. I. 111 (1S43), sondern noch 1857 von Doli (Fl. Bad. I. 51) bezweifelt wurde. Es haben auch vielfach Verwechselungen mit missbildeten oder verkümmerten Formen von 50. stattgefunden. Kümmer- und Jugeudformen mit fast rhombischen, ganzraudigen oder wenig eingeschnittenen Ab- schnitten des sporenlosen Blatttheils stellen B. siib integrum [B.^m. var. s. Milde Monogr. der deutsch. Ophiogl. 14 [1856], B. Liinaria var. rhombeum Angström a. a. O. 70 [1854]), üppig entwickelte dagegen C. palmdium (B. m. var. p. Milde a. a. 0. xar. partita Milde Sporeupfl. 85 [1805]) und D. compositum (ß. m. var. r. Milde Nova Acta XXVI. II. G90 (1858) tab. 51 fig. 188) dar; bei der ersten sind die 2 — 3 untersten Abschnittpaare des sporenlosen Blatttheils beträchtlich länger, dieser daher im Umriss rundlich oder dreieckig, bei letzterer entsprechen, wie bei dem 1. cristaium von 50., die beiden untersten Abschnitte im Theiluugsgrad und annähernd auch in der Grösse dem Reste des Blatttheils. Aber auch die Exemplare, die diesen Formen nicht unterzuordnen sind, sind in der Grösse und Theilung beider Blatt- theile sehr veränderlich. In Folge des Schwankens in der Beurtheilung des Artrechts ist die Synonymie äusserst verwickelt. An dem 1864 von mir aufgestellten Namen B. ramosum muss ich nach erneuter Prüfung der Sachlage festhalten, obwohl auch dieser bei Milde (Sporeupfl. 86 u. and. O.) lebhaften Widerspruch und wohl in Folge desselben bis- her wenig Anklang gefunden hat. Milde begründet diesen Widerspruch durch die von Roth 1800 zu seiner Osmunda Lunaria |i. rnmosa citirte Camer arius'sche Abbildung, die eine missbildete Form von 50. darstellt. Indessen aus diesem Citat folgt keineswegs, dass, wie Milde (vgl. auch Index Botrychiorum ZBG. Wien XVIII 516) behauptet, Roth diese ihm nur aus dieser Abbildung bekannt gewesene Miss- bildung ausschliesslich oder auch nur vorzugsweise unter obigem Namen, sowie unter der 1788 von ihm benannten 0. ramosa verstanden habe. Letztere gründet sich, wie aus der Diagnose und dem zuerst genannten Fundorte Berlin zu ersehen, und wie Roth 1800 ausdrücklich bestätigt, in erster Linie auf 0. Lunaria [i. spicis lateralibus. frondibus geminatis bipinnatis: jjinnis incisis Willd. Prodr. fl. Berol. 288 (1787). Dass unter dieser letzteren 51. zu verstehen, ist nach der Diagnose und dem im Hb. Willd. Nr. 19446 (als B. rittaceum) aufbewahrten Exemplar nicht Botrychiuni 107 zweifelhaft, obwohl aaeli W. die auf die obeu erwähnte C am e lii r i u s'sciie Abbildung begründete Limaria racemoaa ramosa major Bauhiu Pin. 355 citirt und seine Mei- nung, dass diese Form eine eigene Art darstelle, mit der zu Unrecht verallgemeinerten Thatsache motivirt, dass er diese Form nur auf feuchtem, Ijeschatteten Boden be- obachtet hat. Koth's 0. ramosa von 1788 ist also mindestens ganz überwiegend 51., und nach meiner Ansicht gilt dies auch z. T. von der 1800 aufgeführten 0. Lu- naria j:. ramosa. R. sagt, dass er die Pfiauze inzwischen kennen gelernt habe und sie nur als Varietiit von 50 betrachten könne. In seinem mir durcli die Güte des Dr. Martin aus dem Grossh. Museum in < )ldenburg zur Ansicht übersandten Heriiar findet sich ein 1792 von Timm als 0. Lunaria |5. mitgetheiltes Exemplar von 51., welches auch P^oth später als B. rutacaim bezeichnet hat. Der Name B. ramosiim hat vor allen übrigen für diese Art angewendeten Benennungen den Vorzug, dass er wenigstens nach Linne niemals auf eine andere Art angewendet worden ist. Ueber die Verwirrungen , denen der nächst B. ramosum älteste und von der Mehrzahl der Schriftsteller bisher angenommene Name 7?. riitaceum unterworfen war, vgl. u. a. Milde und Ascherson BV. Brand. III. IV. 292 — 294. Dies Schicksal ist selbst dem neuerdings vielfach üblich gewordenen Namen B. matricariaefolium nicht er- spart geblieben, da Fries unter Bezugnahme auf dieselbe B reyne'sche Figur ihn für 52. gebraucht hat. Noch ausführlicher habe ich diese Nomeuclaturfrage in BV. Brand. XXXVIII. 64 ff. besprochen. (Contralfrankreioh und Vogesen auf franzö.s. Gebiet; Nord-England und Schottland; Skandinavien; Nord- und Mittel-Eur^sland ; Unalaschka ; Lynn-Cannl an der We.stküste Xord-America's ; Canada ; Staat Xew-York.) 52. (3.) IJ. laiiceolätuiu. 2|. Unterscheidet sich von der Leitart durch Folgendes: Blatt bi.< 23 cm lang. Stiel bis 18 cm lang, grün. Spor bil- iöser Blatttheil eiförmig bis dreieckig-eiförmig, spitz, ein- fach bis dopjjelt-fiedertheilig, dünner fleischig, getrocknet etwas durch- seheinend, gelbgrün. Abschnitte erster Ordnung jederseits 3—4, aufrecht abstehend, länglich-lanzettlich bis lanzettlich, oft beider- seits verschmälert, spitz, gesägt bis fiedertheihg, mit länglichen bis lanzettlichen, spitzen Abschnitten zweiter Ordnung. — Bis jetzt nur auf trocknen Grasabhängen der westlichen Alpen an wenigen Orten: Montblanc; Col de Bahne. S. BernanUno (Franzoni nach F. v. Tavel in DBG. IX [172J); Pontresina. Süd-Tirol: Alp Malgazza bei Cles ca. 16Ü0 m mit 50., 51. und 54! Sp.r. Jiüi, Aug. — B. l Angström Bot. Not. 1854 68 nicht Rupr. Luerssen Farnpfl. 567 fig. 179. Nyman Consp. 869 Suppl. 348. Osmiinda 1. Gmel. Nov. Comment. Acad. Petrop. XII 516 (1768). B. nialricariaeföUlwi Fr. Summa Veg. I 2ö2 (1846) nicht A. Br. B. palmätion Presl Tent. Pterid. Suppl. 43 (1847). (Island ; Skandinavien ; nördl. Russland ; Sibirien ; Sachalin ; Una- laschka; nordöstl. Vereinigte Staaten; Grönland.) [*_ II. Blätter ZAveizeilig. - Sporenloser Blatttheil meist deutlich gestielt, weit unter der Mitte der Blattlänge sich von dem Sporen tragenden trennend. 53. (4.) B. Simplex. T\.. Blatt lüs 8, selten bis 15 cm lang, gelb- grün. Stiel 0,5 — 1,5, liüchstens 2,5 cm lang, oft grösstentheils von den abgestorbenen Scheiden der Blätter früherer Jahre undiüllt. Sporen- JOS Ophioglossaceae. loser Blatttheil oben abgerundet, rundlich bis verkehrt-eif örnii~. IV. 8 [1846]. Luerssen Farnpfl. 607. Marsilea [L. Gen. pl. ed. 1. 326] ed. 5. 485 [1754] z. T.) Vgl. S. 115. Pflanze in der Jugend behaart; ausgewachsen oft kahl. Stengel weithin kriechend, ziemlich dünn, verzweigt, mit centralem hohl- cvlindrischem Leitbündel und peripherischen Luftgängen. Blätter ge- drängt oder entfernt, mit dünnem, von einem im Querschnitt abgerundet- 3-seitigen Leitbündel durchzogenem Stiele und quirlartig ausgebreiteten Fiedeni, deren unteres Paar das obere in der Knosjienlage deckt. Fiedern am Grunde keilförmig, oben abgerundet, gestutzt, gekerbt oder au-s- gerandet, mit fächerförmiger Xervatur, bei den Landformen beiderseits mit Spaltöffnungen, an den meist keine Sporenhüllen entwickelnden Wasserformen schwinnnend. Bei diesen legen sich die Fiedern beim Herausnehmen aus dem Wasser fast augenblicklich rückwärts dem Stiele an, während die Luftblätter Schlafbewegungen zeigen. üeber 50 Arten, über die Tropen- und einen grossen Theil der gemässigten Zonen verbreitet. In Europa ausser der folgenden noch 2 — 3 Arten : die mediterrane M. puhcüccns Ten , von der M. siriyosa Willd. (au der unteren Wolga) wobi nur als Unterart zu trennen ist, und 31. Aegypti'aca Willd. bei Astrachan. 57. M. quadrifolia. (ital.: Quadrifoglio, Trifoglio dei laghi.) TJ.. Stengel bis 50 cm, an Wasserformen über 1 m lang, spärlich ver- zweigt, wie die bis 12 (an Wasserf. 50) cm langen Blätter ausge- wachsen kahl. Fiedern breit-keilförmig bis 12 (an Wasserf. 30) mm lang imd breit, oben abgerundet. Sporenhüllen 2 — 3, seltener 1 oder 4, dem Blattstiel weit über seinem Grunde eingefügt, auf aufrechten, meist theilweise verwachsenen, die Hülle etwa 3mal an Länge ül)ertreffenden Stielen, ca. 6 mm lang, bohnen- förmig, seitlich kaum zusammengedrückt, auf dem Rücken am Grunde mit 2 fast gleich grossen, niedrigen, stumpfen Zähnen, bei der Reife fast oder völlig kahl, schwärzlich; ihre Nerven mit bis zum Bauchrande getrennt verlaufenden Aesten. Sori jeder- seits 7 — 9. — In Sümpfen, Teichen und Gräben, Lehmgruben und Flachsröthen, auf nassen Triften, meist auf zuletzt austrocknendem Boden (nur so ihre Sporenhüllen reifend), meist nur in den Ebenen, im süd- licheren Gebiete sehr zerstreut aber gesellig. Erreicht in unserem Florengebiete die Polargrenze der Gattung. Ober-Rheinfläche! von Hüningen bis Astheim oberhalb ^Nlainz (früher). Bonfol bei Pruntrut im Canton Bern. Am Genfer See bei Yilkneuve I und Bouveret. Ober- bayern: zw. Rosenheim und Kloster Rott im In nthale. Schlesien: Ham- 1) Xaeh dem Grafen Luigi Fcrdinando Marsigli in Bologna, * 1658 f 1730; sehrieb u. a. De fungorum generatione Eomae 1714 und gab im VI. Bande seines Prachtwerkes Danubius Paunouico-Mysicus Hagae et Amstel. 172G S. 49 ff. ein Verzeicliniss der au den Ufern der Donau vorkommenden Pflanzen. Die Sehreib- weise Marsiiflia und Marsigliaeeae , die Trevisan (Atti Soc. It. Sc. uat. XIX. 475 [1877] vorschlägt, ist ebensowenig gerechtfertigt als die Linue'sche MarailecL (vernuithlich nur Wiederholung eines Druckfehlers bei Micheli [Kanitz br.]). >[arsilin. rilularia. 117 inerteich bei Rybnik!! h>t*'i('iniai-k: Podwiiizcii hei Pettaul Kärnten: Klagenfurt! Waidniannsdorf. Kroatien. Slavonicn! Gro:«.se Ungarische Ebene! Siebenbürgen : Mezöseg: Vasas-Sz. Ivan im Com. Szolnok-Doboka. Marseille. Die Angabe bei Lemberg scheint unrichtig. Sp.r. Sept., Oct. — 3L q. L. Spec. pl. ed. 1. (1753). 1099. Koch Syn. ed. 2. 968. Xyman Consp. 870. Suppl. 348. M. quadrifoUata ll a. a. 0. ed. 2. 'l563 (1763). Luerssen Farnpfl. 613 fig. 187, 188. Durch die Tracht einer 4 blättrigen Kleepflanze sehr ausgezeichnet. (Frankreich ; Portugal und Spanien ; Italien ; Serbien ; Eumänien ; an der unteren Wolga; West-Sibirien; Kaukasusländer; Afghanistan; Nord- West-Indien ; China ; Japan ; Nord- America : Connecticut.) _*_ 23. PILULÄRIAi). ([Vaillant Bot. Paris 159. L. :Meth. sex. 21.] Gen. pl. ed. 5. 480 [1754J. Luerssen Farnpfl. 616.) Vgl. S. 115. Wuchsverhältnisse der vorigen Gattung; Stamm und Blätter ausgewachsen völlig kahl, beide mit centralem, cylindrischem Leitbündel und peripherischen Luftgängen. Sporenliüllen dicht glieder- haarig, zuletzt fast kahl. 6 Arten ; iu Europa ausser der folgenden noch die mediterrane P. miniita Durieu; ausserdem je zwei Arten in America und Australien. 58. P. globulifera. (ital.: Pepe di ijadule.) ^J.. Stengel bis 50 cm weit kriechend, höchstens 1,5 mm dick, spärlich verzweigt. Blätter dicht gedrängt, dunkelgrün, pfriemenförmig-zugespitzt, 3 — 10 cm lang und bis 1 mm dick, oder an Wasserformen, die keine Sporenhidlen tragen (P. n ata ns jNIerat Fl. Paris ed. 2. II. 283 [1821J), bis 20 cm lang und sehr zart. Sporen- hülle kugelig, meist 3 mm im Durchmesser, meist auf V4 — Vs ihrer Länge messendem, aufrechtem, radial angesetztem Stiel, anfangs mit anliegenden, nur an der Spitze abstehenden Haaren dicht besetzt, anfangs gelbgrün, zixletzt schwarzbraun, 4 fächerig. — An zeitweise unter AVasser stehenden Orten, schlammigen, moorigen, seltener sandigen Ufern von Seen und Teichen, in Gräben, Torfstichen, seltener auf nassen Heidestellen, oft sehr gesellig, aber nur stellenweise verbreitet; meist in den Ebenen. Am häufigsten in den norddeutschen Heide-Gebieten westlich von der Elbe ! ! incl. Schleswig-Holstein ! (auch auf den Nordsee- Inseln Terschelling und Föhr) und in der Nieder-!! und Ober-Lausitz ! ! Findet sich im Flachlande östlich bis Nieder-Schlesien (Bunzlau, Haynau und Freistadt (Schröder nach Fiek und Schuhe 69. Ber. Schles. Ges. II. 179), dem mittleren und nördlichen Brandenburg (Fraid-cfurt a. O. früher! Fürstenwalde ! ! Berlin früher! ! und Templin !) und Hinterpommern : Stolp! Kr. Lauenburg: Sauliner See (Gr aebner!! vgl. BV. I3randenb. XXXV. 1893. L, LI); in Posen, West- und Ostpreussen noch nicht 1) Von pilula Pille, wegen der Aehnlichkcit der Sporeuhüllen mit einer solchen. 118 Marsiliaceae. Equisetariae. Equisetaceae. beobachtet, für Polen und Galizien sehr zweifelhaft. Ausserdem nur vereinzelt: Ardennen. Rheinisches Schiefergebirge: Malmedy; Koblenz; Seeburger Weiher bei Freilingen im Westerwalde. Ober- Rheinfläche von Freiburg! bis Frankfurt a. M. ! Hanau! Kahl bei Aschaffenburg. Pfälzisch-Lothringer Bergland bei Kaiserslautern! und Bitsch (früher). (Dep. Haut-Rhin : Giromagny! und Delle). Berner Jura: Bonfol bei Piaintrut. Franken: Dinkelsbühl; Erlangen! Thüringen: Schleusingen. Kgr. Sachsen: Chenniitz; Pirna; Königsbrück. Allgäu: Werden steiner Meer bei Imnienstadt (Seb. Mayer! Naturw. V. Augsb. XXXI. 248 r 1 894]). In der Provinz Brescia. Im Küstenlande zwischen Görz und Sempas (Schönpass) (Krasan ÖBZ. XIII 361 und br., Marchesetti 18B9!) als einziges sicheres Vorkommen in Oesterreich-Ungarn , da die Pflanze für Böhmen, Mähren und Siebenbürgen jetzt sehr zweifelhaft ist und die Angabe für Ungarn (Debreczin in jetzt nicht mehr vor- handenen Sumpflöchern 1848) jetzt von ihrem Urheber selbst bezweifelt wird (Hazslinszky br.). Sj^.r. Juli — Sept. — P. g. L. Sp. pl. ed. 1. 1100 (1753). Luerssen Farnpfl. 619 fig. 190—192. Koch Syn. ed. 2. 9C8. Nyman Consp. 870. Suppl. 349. Ueberzieht wie die iu der Tracht ähuliclien Scirpus acicidaris L. und Juncus siipl.mis Müch., mit denen die Pflanze öfter gemeinsam vorkommt, oft beträchtliche Strecken. Die Blätter lassen sich von denen der letzteren und den Stengeln der ersteren Art sofort dadurch unterscheiden, dass sie in der Jugend an der Spitze uhrfederartig eingerollt sind ; auch entfaltet sind sie häufig noch etwas gewunden und ausserdem viel dicker als die erwähnten Vergleichsgegeustäade. (Frankreich ; Britische Inseln ; Dänemark ; südliches Skandinavien ; mittleres und südliches Russland ; Corfu ; Ober- und Unter-Italien ; Portugal.) * 2. Classe. EQUISETARIAE. (Aschers. Syn. I. 118 [1896]. Equiseflnae Prantl Lehrb. d. Bot. 116 [1874]. Luerssen Farnpfl. 622. EquiseMles Trevisan Bull. Sog. It. Sc. nat. XIX. 476 [1877]. Engl. Syll. Gr. Ausg. 57 [1892]). S. S. 2. Bei uns und in der Jetztwelt ^) iiberhaupt nur die 1. Unterclasse. ISÖSPORAE^j. (Engl. a. a. O. [1892]. Gonoptcriäes Willd. in Rebentisch Prodr. Fl. Neom. IX [1804].) Sporen gleich. Hieher nur die 1) Die zweite hieher' gehörige Unterclasse Ileterosporae Engl. a. a. O. wird von der vorweltlichen Familie der Calamäriae (Calamiten) gebildet. -) Von '.70; gleich imd iTropa eigentlich das Säen, die A))stammung ; iu der neusprachlichen Terminologie seit Hedwig allgemein für die Keimzellen der Krypto- gamen gebräuchlich. l'iliilaria. Eciuisetum. 119 7. Familie. EQUISETÄCEAE. (L. C. Rieb, in ^^licliaux Fl. bor. aiiier. IL 281 [1803]. Luerssen Fanipfl. 622.) Einzige Gattung: 24. EQlISETUMi). ((Tourn. In.; litt. : Kresesos ; ung. : Zsui-ln.) Aui^dauernde, niittelgrosse, selten (bei uns) bis 2 m liube Kraut- gewächse meist feuchter oder nasser Standorte. Grundachse sehr tief (bis über 1 m) liegend, meist schwarz, reich verzweigt; einzelne Ver- zweigungen derselben bei einer Anzahl von Arten (beobachtet bei 59., 61. — 63., 62. X 64., 66.) zu rundlichen oder birnförmigen, rosenkranz- artig aneinandergereihten Knollen verdickt, die erst nach längerer Ruhe austreiben. Aeste der Gruudachse aufrecht, meist erst dicht unter der Boclenfläche zahlnäche Stengel treibend (daher das dichte Bestände bildende Auftreten der meisten Arten). Wurzeln einzeln an den Knoten der unterirdischen Achsen, reich verzweigt. Die stark verkieselte Ober- haut ohne eigentliche (un verkieselte) Haare, aber oft mit mannichf acher Sculptur versehen. Schliesszellen der Spalt<")ffiuuigen von einem zweiten Zellpaare (Neben zellen) bedeckt, deren untere Wände von der Spalte ausstrahlende, in die Zellhöhle hineinragende, verkieselte Leisten tragen. Stengel meist gerippt, die Rippen (carinae) jedes Stengelgliedes in die Zähne der an seinem oberen Ende befindlichen Blattscheide auslaufend ; die der auf einander folgenden Glieder mit einander abwechselnd. Jedes Glied zunächst dem (bei 69. u. zuw. bei 68. fehlenden) Cen tr a 1-Luftgang von einem Kreise von den Rippen gegenüberliegenden, auf der centralen Seite einen (Carinal-) Luftgang enthaltenden Leitbündeln durchzogen, welche ent- weder eigene geschlossene Schutzscheiden (64.) oder häufiger eine ge- meinsame äussere (öC — 63., 69), oder ausserdem noch eine innere Schutz- scheide (65. — 68.) besitzen. Ausserhalb der Leitbündel finden sich den 1) Bei Plinius (XXVI. 83) Name einer verzweigten zu dieser Gattung ge- hörigen Art; Uebersetzung des griechischen zuerst bei Deiuokritos vorkoniuienden iTCTiO'jp'.r. Dieser Autor niotivirt, wie Plinius, kurz die Benennung wegen der Aehnlichkeit mit einem Pferde- ('!--o:, equus) Schweif ("jupä, seta). Bei Dios- korides (IV. 47) l7C/r>^/ Aschers. Fl. Brand. I. [1864]) darstellend. Am meisten verbreitet im östlichen Theile der nörd- lichen Ebene, aber rasch nach Westen und Süden abnehmend, nur in den deutschen ^Mittelgebirgen bis über den Rhein und Main vordringend ; erreicht die Grenze in Schleswig-Holstein (noch Albersdorf in Ditmarschen), Sachsenwald; Mecklenburg (noch Grabow); Brandenburg (noch Rheins- berg I! Friesack!) Prov. Sachsen (Acken, Barhvl), Harz! Hannover (Pferdethurm); Westfalen (nur Münster); Rheinprovinz: mit Sicherheit nur in der Eifel! bei Gerolstein [auch der von Bogen hard in Döll's Rhein. Flora 29 angegebene Fundort in der Bayr. Pfalz bei Duchroth im Nahethale ist unrichtig] (F.Wirt gen briefl.); Darmstadt: Arheiligen ; Oden- wald : am Frankenstein , bei Zwingenberg vind Heubach ; Thiiringen : Erfurt und Jena; Oberfranken: Gefrees und Baireuth! [Pappenlieim a. d. Altmühl? Niederbayern: Deggendorf?] Br)hmen (noch Goldenkron a. d. oberen ^Moldau); Mähren (noch Thajathal bei Hardegg und Znaim); Karpatengebiet in Ungarn!! und Galizien. Tritt dann in den mittleren und östlichen Alpen wieder auf, dort bis 1660, vereinzelt bis 2150 m (v. Hausmann) ansteigend: Wallis; ünter-Engadin ! Prov. Bergamo; Tirol ; Salzburg ! ! Yenetien ; Görz (S c h o 1 z !) Kärnten ; Steiermark ; Kroatien. Sp.r. April, Mai. — i". jx Ehrh. Hannov. Magazin 1784 9. Stück. 138. Luerssen Farnpfl. 660 fig. 201, 202. Nyman" Consp. 859 Sui)pl. 344. F. umhrosum J. G. F. Meyer in Willd. Enum. hört. Berol. 1065 (1809). Koch Syn. ed. 2. 965. Durch den sclilauken Wuchs iiud die zierlichen bunten Scheiden, meist auch die Zahl der Astrippen leicht von 62. zu unterscheiden. Ebenso formenarm als 59. Die Mehrzahl der uuterscliiedeuen Formeu ist den gleichnamigen von 59. analog, so dass eine Beschreibung uiclit nöthig ist. So werden vom S]>.st. A. praecox und B. scrölinum (Milde Nova Acta XXVI. II. 439 [1858]. Luerssen a. a. O. CG) unterschieden, erstere mit brauiilicli- weissem , gelbem oder rothbräuulichem Stengel. Wenn bei dieser Form die Zähne von den mit dem dunkelbraunen Streifen umsäumt stehen bleibenden Scheiden ab- fallen, entstellt die bisher nur in Brandenburg und Schlesien beobachtete Form A. ll.sphaccldtum ') (Milde a.a.O. 441. Luerssen a.a.O. G67). B. IL ramosiiisimum 1) Von a'f ä/.-/.or, Brand [KrankiieitJ. 124 Equisetaceae. (Mildea.a.<_). 440 [1858]. Luersseu a. a.O. G67) ist eiu zartes nur 2 dm hohes serotimtm mit Orippigem, vom Grunde an ästigem Stengel, oft mit wenigstens rudiraeutäreu Aestchen verseheneu Aesten uud sein- kleiner (nur 2 — 4,5 mm lauger) auch bei d. Sp.r. grüner Aehre. — So bisher nur im Odenwald am Frankenstein und in Schlesien. Von Frond. unterscheidet man B. raniulosum. Aeste öfter 4 furchig, (meist nur spärlich) verzweigt. — Bisher nur bei Baireuth, in Brandenburg. Schlesien, Ost- uud Westpreussen be- obachtet. E. p. r. Rupr. Distr. crypt. vasc. imp. Boss. 22 (1845). Luersseu Farnpfl. 665. Hierzu die Form: II. pyramidale (vgl. S. 122). Untere Aeste verzweigt. — Bisher nur im Odenwald und in Schlesien beobachtet. E. p. p. Milde a. a. O. 441 (1858'. Luerssen a. a. O. 665. C. ndnum (Milde Sporenpfl. 105 [1865]. Luerssen a. a. O. 666) ist eine alpine bisher nur im Pusterthale Tirols am Haller See bei Antholz (ca. 2150 m) beobachtete Kümmerform mit nur 5 — 12 cm hohem 9-rippigem Stengel; die untersten Aeste zuweilen verzweigt. LTnter den Spielarten verdienen am meisten Beachtung diejenigen Störungen der normalen Metamorphose, welche, worauf Potonie in der Februarsitzung 1894 des BV. Brand, hinwies, an die fossile (triasische und jurassische) Gattung Phyllo- theca de Zigno erinnern, bei welcher (vgl. z. B. die Figur 17 B. S. 184 in Solms- Laubach Einl. in die Paläophytologie) an den Sp.st. Aehren mit vegetativen Scheiden abwechselten. Den ersten Schritt zu dieser Bildung zeigen die durchwachsenen Aehren {]. proliferum Milde X. A. XXVI. JI. 443 [1858]). Luerssen a. a.O. 668 ; dann folgen Vermehrung der normalen ,, Ringe" am Grunde der Aehre, die Einschaltung ähnlicher Bildungen zwischen vegetative Scheiden des Sp.st., in beiden Fällen ohne oder mit Bildung von Sporangien auf den Ringen, sowie Auftreten von Uebergängeu zwischen Ringen uud Scheiden (1. annulätum Milde a. a. O. [1858]. Luerssen a. a. O. 667); endlich Bildung von zwei (oder einmal selbst drei) öfter durch mehrere mit Ringen oder Scheiden versehene Glieder getrennten Aehren übereinander (1. distdchyum und tristdchyum') Milde a. a. O. 442, 443 [1858]. Luersseu a. a, O. 667, 668). Von Missbildungen zu erwähnen m. spirdle (Luerssen a. a. O. 668 [1888] vgl. Milde a. a. O. 444) mit mehreren zu einem fortlaufeuden den Stengel (im be- obachteten Falle Frond.) spiralig umziehenden Bande vereinigten Scheiden. Eine sehr auÖallige, vermuthlich auf Einwiricung von Spätfrost zurückzuführende Er- scheinung beobachtete Graebner 1894 in Pommeru (Kolberg: Kaeniitzl). An den Aesten war nur das unterste Glied normal ausgebildet, die übrigen unentwickelt geblieben, stellen eine schopfartige Knospe dar. (Briti^^che Iiis^eln ; Nord- und östlicheres Mitteleuropa ; Kaukasus ; Sibirien; Nord-Anieriea südlich bis Canada und Wisconsin.) ^ E. maximum Sp.st. E. frondescens s. S. 127. E. arvense Sp.st. irrirjKum s. S. 129. E. heleocharis B. 1. metaholou s. S. 136. 1). E. ametnhola-) {vernalia) (A. Br. Flora XXII. B05 [1839]. E. imomf>pora'^)^\.Me 39. Jahresb.Schles.Ges-.1861. 138 [1862]). Sp.st. früher als Frond. erscheinend, in der Regel ungefurcht und astlos, ohne Chloropliyll, Spaltöffnungen und t) Von oi: doppelt und rpi; dreifach und srayj; Aehre. 2) Von 0. privativum und aEt'yß-iXo; s. S. 121, also: ,,ohne Verwandlung". 3) Vou a privativum, voao: Gesetz und -opo; (s. S. 121), also: „Spaltötlunugen ohne Gesetz vertheilt". Equisetum. J25 SkltToiicli yiii , iiacli der Sp.r. absterbend. Spaltöffiumgen am Froiul. in 2 durch einen engen Zwisehenrauni getrennten, jede aus 2 — 5 uiuegehnässigen Linien l)estehenden Reihen, am grössten Theile des Stengels von 61. meist fehlend. 61. (3.) E. maxiiiiuiii. %. Sp.st. (an manchen Orten nur spärlich erscheinend) bis 25 (selten 50) cm hoch, bis 13 mm dick, saftig, elfenbein- weiss oder selten schwach grünlich, mit ca. 12 genäherten bis 4 cm langen, am Grunde hell- sonst dunkelbraunen, anfangs cylindrischen, zuli'tzt trichterförmigen .Scheiden, welche 20 — 35 breite fhiclie Kippen mit undeutlicher Carinalfurclie und sehr enge, scharfe Commissuralfurchen zeigen. Zähne ^/s — V2 so laiig als die Scheidenröhre, lanzettlich- pfriemenförmig, öfter zu 2 — 3 zusammenhängend, Aehre mit hohler Achi-e. Frond. bis 12 dm (seltner 2 m) hoch, bis 10 (seltner 15) mm dick, in den oberen ^U — ^/s ihrer Länge beästet, bis auf (He dünne, astälmliche Spitze meist e 1 f e n b e i n w e i s s u n d u n t e r w ä r t s ohne, oberwärts meist mit spärlichen Spaltöffnungen, mit 20 — 40 sehr undeutlich gewölbten Rippen. Scheiden 1,5 bis 2,5 cm lang, cylindrisch, sonst wie die des Sp.st., aber am Grunde weisslich. Zähne so lang als die Scheiden-Röhre, mit dunkelbraunem Mittelstreif und liellcrem, dunkler gestricheltem Saume; ihre pfriemenförmigen Spitzen leicht abbrechend. Aestegrün, meist unverzweigt (seltener und dann meist spärlich verzweigt: f. ranmlösion Ai^chers. Syu. I. 125 [18y6|. E. T. r. Milde Sporenpfl. 101 [1865J. Luerssen a. a. O. 679), 4— 5rippig, wegen der tiefen Carinalfurclie der Rippen 8- oder lOkantig. Kanten von feinen Zähnchen (Auswüchsen an der Grenze zweier über einander hegender Oberhautzellen, daher 2 fächerig) aufwärts rauh. Erstes (TÜed des Astes kürzer als die zugehörige Stengelscheide. Asthüllen hellbraun, am Grunde meist glänzend schwarzbraun. Ast scheiden mit lanzettlich-pf riemenf örmigen Zähnen, deren Spitze bahl abbricht. — Auf feuchtem, besonders C|uelligem Lehm- und Mergelboden, in Waldsiimpfen (selten (Bonn !) in 1 — 2 dm tiefem Wasser; dann die unt<:>r- getauchtcn Stengelglieder schwarz [oder am Sp.st. hellgrün] gefärbt und die Scheiden anliegend, nur etwa 16 zähnig: i-aquäticum F,\Vir1gen in Aschers. Svn. I. 125 |18!;)6]), besonders gern an Abhängen, selbst an Strassen- und Eisenbahn-Einschnitten und -Dännnen, im ]Mittelmeergebiet, im Alpen- und Karpatengebiet (nicht über 1360 m ansteigend) und im mittel- deutschen Berglande zerstreut, stellenweise häufig, streckenweise fehlend (auffallend selten am Harz: nur bei Seesen und Osterode (Beling DBM. VII. 14) und in Tliüiingen: nur bei Jena; in Böhmen nur in der nördlichen Hälfte, in ^Mähren nur im Nordosten); in der nörd- lichen Ebene im Osten sehr zerstreut, westlich von der Bober-Oder-Linie nur bei Eberswalde 1 1 Stettin ! ! Rügen : Strandabhänge der Kreide auf Jasmund ! ! längs der Ostseeküste in Mecklenburg und Schleswig-Holstein, landeinwärts bis Malchin! Güstrow, Ratzeburg und Hamburg! Westfalen im !Münster'schen Becken! Niederlande: nur bei Ximwegen und in Kieder- Limburii-; im Belgischen Flachlande. Die nördlichsten Fundorte in 126 Equisetaceae. [Kurland : Windau-Ufer bei Piese-dange unter Schleck 57*^ 5' N. Br. (Kupffer 1895! vgl E. Lehmann Fl. v. Poln.-Livl. (431).] Polen: Kahvarya unw. Smvalki (Rostafinski Pam. Fiz. VI. III. 242). Ost- preussen: Stallupönen: an der Dobuppe bei Galkehmen 1894 (Rosikat nach Abromeit PÖG. Königsb. XXXVI. 50); Darkehmen; Heiligen- beil: Maternhöfen (Seydler a. a. O. XXXII. bb). AVestpreussen : Elbinger Höhe!! Putzig: Forst Darslub 1895 Gr aebner! Xeustadt: Gossentin Caspary PÖG. Königsb. XXIX. 86). Pommern: Bütowü Bublitz: Gramenz (Winkel mann DBG. X. 137); Stettin; Rügen bilden einen Theil der Polargrenze dieser Art, die von tlort nach der Dänischen Insel Moen überspringt, Seeland, Fühnen und Jütland und die Küsten Schottlands bei Aberdeen und der Insel Skye durchschneidet. Sp.r. April, Mai, viel seltener Aug. — Oct. oder (so Sp.st. F.) Juni — Aug. E. m. Lam. Fl. franc. I. (7) (1778). E. Telmafeia^) Ehrh. Hannov. Mag. 1783 18 Stück ^287. Luerssen Farnpfl. 673 fig. 194, 203—205. Koch Syn. ed. 2. 964. Xynian Consp. 859. Suppl. 344. E. ehnrneum Schreb. in Roth Catal. bot. I. 128 (1797. Verf. beschreibt, worauf Duval-Jouve in Bull. Soc. bot. Fr. VIII. 639 [1861J aufmerksam macht, als Sp.st. die Form Sp.st. E.). E. fluviatüe Gouan Fl. jNIonsp. 439 (1765), Smith Fl. Brit. 1104 (1804) Willd. Spec. plant. A\ 2 (1810) nicht L. Gegen die von Duval-Jouve (a. a. O. 640) vorgeschlagene, von mir in meiner Flora der Prov. Brandenburg, von Garcke (Fl. v. N.- u. Mitt.-Deutschl. seit der G. Autl.) und vielen späteren Floristen acceptirte Wiederaufnahme des Lamarck'schen Namens hat Milde (seit Sporenpfl. 103) geltend gemacht, dass die Lamarck'sche Diagnose kein einziges charakteristisches Merkmal enthalte, ebenso gut auch z. B. auf G2. Frond. B. a. passe, dass dieser Mangel auch durch kein Originalexemplar ersetzt werde, da dieser Name in Lamarck's Herbar nicht vorkomme und dass Letzterer wie seine Landsleute und Zeitgenossen dessen Namen später nicht beachtet haben; Luerssen (Farnpfl. 673) stimmt diesen Gründen zu. iliergegen bemerke ich, dass eine unbefangene Würdigung des Lamarck'sclien Textes es wohl nicht zweifelhaft lässt, dass dieser Schriftsteller nur diese bei Paris sehr häufige Art gemeint haben kann; E. arv. nemorosum hat docli niemals (ab- gesehen von den schon von Duval-Jouve hervorgehobenen dicken, fusshohen Sp.st.) 20 — 40-zälilige Astquirle. Lamarck hielt seine Art, wie sein Landsmann Gouau und viele Schriftsteller bis fast zur Mitte des 19. Jahrh irrthümlich für identisch m\t E. fluviatile L. (unter welchen Namen sie auch nach^Iilde's Zeuguiss zweimal in seinem Herbar vertreten ist), dem er nur einen passenderen Namen zu substituiren sich für berechtigt hielt. Dieser Umstand erklärt, wie Duval-Jouve trert'end ausführt, hinreichend die spätere Zurückstellung des Namens zu Zeiten, in denen man die Priorität in der Nomenclatur höher zu schätzen anfing. Vgl. Asehersou ÖBZ. XLVI. 6 flF., 201 fl. Diese besonders durch den weissen Frond. leicht kenntliche, grösste und stattlichste einheimische Art der Gattung ist allerdings formen reich, die abweichen- den Formen alier meist verhältnissmässig wenig beachtet. Vom Sp.st. sind folgende Abarten unterschieden: Eine Kümmerform, nur 1 — 2 dm hoch, mit 5 — 6 entfernten etwa 16-zähuigen Scheiden ist : B. m/nzts J) Von -i).aaTiio; (überliefert ist nur Ti/.aa-'.7'.oc !), zum Sumpfe gehörig. Die Erklärung von Gras (Bull. Soc. bot. Fr. IX. 525 [1862]) von -i/.aa Sumpf und E'.a (neutr. plur.) gleich dem homerischen r^'.o. Reisekost, Spreu, erscheint mir doch gar zu gekünstelt. Equisetum. 127 (Lange NF. Kiob. 2 Aart. II. ISGO 19 [18G1] z. T [Sp st.]. — Bisher nur be- obachtet: Bonn (F. Wirtgenl). — Von 62. durch die Form und Farbe der Scheiden und iiirer Zähne verschieden. Die Frond. derselben Grundachse entspreclien aller- dings anuaiiernd Frond. D. Ferner mit sonst normalen niedriger bleibenden S]).st. (13,5 cm), mit sich grüsstentheils deckenden Scheiden, so bes. im Herbst erscheinend: C. hiimile (Aschers. Syu. I. 127 [189GJ. E. T. h. Milde Denkschr. Schles. Ges. 187 [1853]. Luerssen Farupfl. 682). — Bonn! Schlesien: Neisse! - Bei der Form D. eldtius (Ascherson a. a. O. [18.6]. E. T. e. Milde a. a. O. [1853]. Luerssen a. a. 0.) gleichen die unteren Scheiden des bis 46 cm hohen schlanken, auch getrocknet weiss bleibenden, meist astlosen 'Sp. st. denen des normalen viiUig, die oberen wenigstens in der Farbe. — Boim I Schlesien: Neissel und in Ober- Oesterreich l)ei Niederbruun unw. Ried (Dörfler ZBG. XXXIX, 39). — Ziemlich selten stirbt der Sji.st. nach der Spr. nicht ab, sondern entwickelt, wie normal bei 59. und 60. (jedoch meist kurz bleibende') Aeste: E frondcscens (Aschers, a. a. O. [1896]. E. cb. f. A. Br. in Silliman"s Amor. Jouru. XLVI. 84 [1844]. Vgl. Flora XXII. 30 [1839]. E. T. f. Milde Sporenpfl. 101 [1865]. Luerssen a. a. O. ^. c6»r7Jc«ni Schreb. a. a. O. [in Betrefl' der Beschreibung des Sp.st. s.S. 126]. Viel häufiger finden sich Aehren an Stengeln, die den Frond. sonst völlig gleichen und gleichzciiig mit denselben erscheinen: F. confdrme (F. Wirtgen in Aschers. Syu. I. 127 [1896J. E. T. ^3. c. Schmitz et Regel Fl. Bonn. 11 [1841]. E. cb. serdtinum (A. Br. a. a. O. [1844]. Vgl. Flora a. a. O. E. T. s. Milde Denkschr. Schles Ges. 187 [1853]. Luerssen a. a. O. 679). Zu dieser Form gehören 5 Unterformen: II. macrostd chyum^) (F. Wirtgeu a. a. O. [1896]. E. T. s. mac. Milde Nova Acta XXVI. II. 426 [1858]. Luerssen a. a. O.). Stengel oft niedrig (mitunter nur 10 cm), bis zur ansehnlichen (bis 4,5 cm langen) Aehre gleich dick; mehrere der obersten Scheiden denen des normalen Sp st. ähnlich und astlos, öfter die Aestc überragend III, intermc'dinm (F. Wirtgen a. a. <). (1896]. E T. s. i. Luerssen a. a. O [1888]). Stengel verlängert, bis zur ansehnlichen (2 — 4, selten 5,5 cm langen) Aehre gleich dick; nur die unmittelbar unter der letzteren stehende Scheide auflallig grösser und astlos. IV. mirrostdchyum-) (F. Wirtgen a. a. O. [1806]. E. T. s. mic. Milde a. a. O. [1858]. Luerssen a. a. O ). Stengel verlängert, ober- wärts verdünnt, nur die unmittelbar unter der öfter nur 5 mm langen Aehre stehende Scheide etwas grösser. — Diese Form scheint häufiger als IL u. III. V. patcns (F. Wirtgen a. a. O. [1896]. E. T. s. p. Dörfler ZBG. Wien XXIX. Abb. 37 [1889]). Aeste wenig zahlreich, lang, abstehend oder überhängend. — Bonn (F. Wirtgen!) Oberösterreich: Ried. — VI. bi-evistmile (F. Wirtgeu a a O. [1896]. E.T.f.b. Dörfler a.a. 0.3S [1889]). Combination mit Frond, D. — Beobachtet : Bonn! Schleswig; Schlesien: Bayern (Luerssen bei Dörfler a. a. O ) ; Oberösterreich. Die Abart F. findet sich noch in folgenden Spielarten: 1. p o Iv s t d c hy n vi^) (F. Wirtgen a. a. O. [1896;. E. T. p Schmitz und Regel a. a. O [1841]. E. T. s. p. Milde Sporenpfl. 102 [1865]. Luerssen a. a. O. 680). E. T. o. plciostachynm Kugler Schles. Tausch verein. Lauge Haaudb. danske Flora 4. Udg. 5 [1886]. Aeste (kleinere, meist durchwachsene) Aehren tragend. — Beobachtet: in Württemberg; Bonn! Born- hauseu unweit Seesen am westlichsten Harz (Beling!) Hadersleben; Stettin (Seehaus nach Prahl krit. Fl. Schi. Holst. II. 273); Elbing (Luerssen FÜG. Königsberg XXXIII. 116 ; Schlesien: Neisse; Bern; Ober-Oesterreieh : Ried; Gmunden (Dörfler a. a. O. 38). — 1. proli/erum (F. Wirtgen a. a. O. [1896|. E T. p. Milde Nova Acta XXVI. IL 429 [1858]. Luerssen a. a. O. 681) mit durchwachsener Eodähre. — Bonn! Schlesien: Neisse. — 1. comtgerum (Aschers. Syn. I. 127 [1896]. E T. Ä. comdsum (Milde a. a. 0. [1858]. Luerssen a.a.O.». Sporenträger i:n unteren oder mittleren Theile der Endähre Uebergänge zu vegetativen Seheiden zeigend. — Schlesien: Neisse und Ober-Oesterreich : Gmunden. — 1. c?is< (fc/t i/«m*) (DörHer 1) Von aaz&ö; lang und cxiyjc Aehre, 2) Von atxoö; klein und cTdtyj-:. 3) S. S.'l22. •1) S. S. 124. 128 Equisetaceae. a. a. O. 38 Taf. I [1889]) mit zwei übereinauiler gestellten Aehren. — Bouu (Wirt- gen!). Ober-Oesterreich : Gmunden (Dörfler a. a. (). vgl. Sitzb. 90). Von Froud. unterscheidet man folgende Formen: B. comosum. Aeste nur in der oberen Hälfte des Stengels, aufreclit abstehend. — Selten. Schlesien I Ungarn, Siebenbürgen und Montenegro (Pantocsek VNH. Presb. N.F. II. 10). E. m. c. Aschers. Syn. I. 128 (1896). E. T. c. Milde Denkschr. Schles. Ges. 188 [1853]. Luerssen a. a. O. G79. C. compositum. Stengel etwa 3 dm hoch, vom Grunde au ästig; Aeste auf- recht, die der unteren Quirle stengelartig (obwohl viel dünner), so lang als der Hauptstengel, wie dieser vom Grunde an mit Spaltöftuungen versehen, diclit quirlig verzweigt. — Bonn: Rönilinohoven ; Lannesdorf (F. Wirtgen!) ( >ber-Oesterreich : E,ied am Dürn berger Holze 1888 (Dörfler). — E m. c. Ascherson a. a. O. (1896). ii/. 2'. forma c. Luerssen et Dörfler bei Dörfler ZBG. Wien XXXIX. 33 (1889). Luerssen a. a. O. 886. Weniger erheblich, weil augenscheinlich durch äussere Einflüsse hervorgerufen, scheinen mir folgende Formen: D. breve (Aschers. Fl. Brand. I. [1864]. E. T. b. Müde Denkschr. Schles. Ges. 188 [1853]. Luerssen a. a. O. 679. E. T. ß. minor Lange NF. Kijübenh. 2 Aart. IL 1860. 19 [1861] z T. |Frond.]). Stengel niedrig (18—30 cm), vom Grunde ästig (nach Dörfler ZBG. Wien XXXIX. 32) mit zahl- reichen Spaltöffnungen. — An trocknen, sonnigen Orten. — E. caespitilsi(,m{Ascherä. Syn. I. 128 [1896J. Milde a. a. O. [1853]. Luerssen a. a. O. 678). Stengel nieder- liegend, bis 30 cm laug, am Grunde mit stengelähnlichen, weissen, aber deutlicher als der Hauptstengel gefurchten, rauhen, reichl. mit Spaltöftuungen versehenen, 7 — 12rip- pigen Aesten. — Bisher nur in Schlesien bei Neisse (annähernd auf Rügen) be- obachtet. — F. grdcile (Aschers. Syn. I. 128 [1896]. E. 2'. ^. Milde Bot. Zeit. XXIII [1865] 365. Luerssen a. a O.). Stengel (durch Verkümmerung des Haupttriebes) zu 4 — 7 hervortretend, etwas rauh, bis etwa 3 dm lang, 2 — 3 mm dick, hellgrün, mit reichl. Spaltött'uungen u. 6 — 7 deutlichen, eine Carinalfurche besitzenden Rippen. — Westpreussen : Elbing: Dörbecker Schweiz (Luerssen PÖG Königsb. XXXIII. 116). Schlesien : Breslau bei Heidewilxen und Obernigk ! Zobtenberg. Gräfenberg (B a e n i t z Herb. eur. 7485). Bonn (F. Wirtgen !). Ober-Oesterreich: Ried (Dörfler a. a. O. 34 Vierhapper !!). Tumeltsham (Vierh apper a. a. O. IX [171]). Bukowina : Czerno- witz: Cecina (Dörfler ÖBZ. XL. 197). Auf die Rasse (oder wohl richtiger Unterart) E. Braünii^) (Milde ZBG. Wien XII [1862] 515) mit grünen, rauhen, gefurchten, mit Spaltöffnungen ver- sehenem Ilauptstengel und einfarbig hellbraunen Asthülleu, welche in Kalifornien, aber auch in Schottland (Forfar) beobachtet wurde, ist auch in uu.serem Gebiet zu achten. Von Missbildungen wurde auch bei dieser Art die m. spirdlc (in einem Falle coinbinirt mit Gabeltheilung des Frond. m. Jitredlum vgl. Milde Nova Acta XXVI. II. 429) wiederholt beobaclitet. Auch die Aehre bez. der Sp.st. finden sich einmal oder wiederholt gegabelt : m. furcdtiom VLndi digitdtum Luerssen a.a. 0. 683 [1888J. (Europa, mit Ausschluss von Skandinavien und des grössten Theiles von Russland (dort ausser Kurland nur im Südwesten und auf der Krim), West-Asien bis West-Sibirien und Persien, westliches Nord-Africa; Nord-Atlantische Inseln ausser den Capverden ; westliches Nord-America.) G2. (4.) E. arveiise. (Kannenkraut, Zinnkraut; niederl. : Katten- staart; rumän. : Coda calului; poln. : Koniogon ; wend.: Choset, Husc, Rogac; kroat.: Konjsep; htt.: Essai, Essakai.) Tf. Sp.st. bis 20 (selten 40) cm 1) Vgl. S. 40 . Equisetuni. 129 hoch, 3 — 5 mm dick, saftig, hellbraun oder röthlich, mit etwa 5 meist von einander entfernten bis 2 cm langen, bauchigen, glocken- oder trichterförmigen, weisslichen Scheiden, welche 8 — 12 schmale Com- missural- und oberwärts deutliche Carinal-Furchen zeigen. Zähne so lang als die Scheidenröhre, lanzettlich zugespitzt, schwarzbraun, öfter zu 2 — 3 zusanmienhängend. Aelu-e gestielt, bis 3,5 cm lang, mit markiger Achse. Frond. meist nicht über 5 dm hoch (vgl. B.) und nicht über 3 mm dick, meist mit astlosem, die oberen Aeste weit über- ragendem Gipfeltheile , lebhaft- oder hellgrün (selten fast weiss), deutlich 6 — 19rippig. In den Furchen, deren Oberhaut- zellen quer gestellte Reihen von Kieselliöckerchen zeigen, 2 aus 2 — 5 unregelmässigen Linien bestehende Reihen von Spalt- öffnungen. Scheiden 5 — 12 mm lang, oberwärts meist etwas ab- stehend, hellgrün, mit schwachen Carinal- und Commissural-Furchen. Zähne halb so lang als die Scheidenröhre, dreieckig-lanzettlich, schwärzlich, weiss berandet. Aeste meist 4 — 5- (selten 6-) rippig, meist aufrecht-abstehend, meist verzweigt. Rippen ohne Carinal- Furche, von wie bei 61. gebauten, aber verhältnissmässig längeren Zähnchen rauh. Erstes Glied ih:^ Astes viel länger als die zugehörige Stengelscheide. Asthüllen grünlich bis braun, meist matt. Zähne der Astscheiden abstehend, 3eckig, lang zugespitzt. — Aecker, besonders auf feuchtem, lehmigem Saiidboden, oft als lästiges Unkraut, auch auf uncultivirtem Boden, auf Wiesen, seltener in Wäldern durch das Gebiet (auch auf den Nordsee-Inseln, selbst auf Helgoland!) meist gemein, in den Alpen bis 1 800 m ansteigend. Sp.r. !März, April (selten an den normalen völlig gleichen Sp.st. [f. aestiv äl eWnrn^tori a. a. O. 75] im Hochsonmier, sowie in den Formen B. — E. von Mai bis Sept.). — E. a. L. Sp. pl. ed. 1. 1061 (1753). Luerss. Farnpfl. 687 fig. 206—208. Koch Syn. ed. 2. 964. Nyman Consp. 859. Suppl. 344. Frond. ist nicht immer auf den ersten Blick von 63. zu unterscheiden; die Farbe der Asthüllen und die Beschaffenheit (gewöhnlich auch die Zahl) der Ast- scheidenzähne sind leichte und fast stets sichere Trenuuugs-Merkmale. Von 61. könnte höchstens Frond F. Schwierigkeiten machen; die Carinalfurchen der Aeste sowie die Stengelscheiden machen diese .A.rt leicht kenntlich, die auch zu beachten wären, falls sehr grosse Exemplare von 62. Frond. B. a. Anlass zu Zweifeln geben sollten. Ueber die Unterschiede von 60. vgl. S. 123. 62. ist besonders als Frond. sehr veränderlich. Folgende Formen sind vom Sp.st. unterschieden : B. namcm (A. Br. in Doli Fl. Bad. 59 [1855J). Sp.st. nur 7,5 cm hoch, mit 5 zähnigen Scheiden (auch die dazu gehörigen Frond. entsprechend zart, 4 — 6- rippig). — Savoyen : Lärchenwald bei Tignes in Tarentaise 1500 m ! — C. irri- ijuum (Milde Bot. Zeit. IX. 847 [1851]. Luerssen a. a. O. 696. E a. frondeiiccns Doli Fl. Bad. I. 58 [1855]). Sp.st. im Frühjahr erscheinend, nach der Sp.r. (bis auf den oberen Theil) nicht absterbend, sondern mehr oder weniger ergrünend, Spaltötlhungen und Sklerenchym ausbildend, sowie am unteren oder am mittleren Theile bis 6 cm lange Aeste entwickelnd, die zuweilen kleine, meist durchwachsene Aehren tragen: 1. polystdchyum') (vgl. 61. Sp.st. E.). — So an ziemlicii zahlreichen Fundorten, besondeis auf überschwemmt gewesenen Boden beobachtet 1) S. S. 122. Ascherson, Synopsis. I. 9 130 Equisetaceae. (vou Goebel küustlich durch reichliene Wasserzufuhr hervorgerufen). — Sp.r. Mai. D. rivuldre (Huth Mitth. Nat. V. Frankfurt a. O. III. 109 [1885] nicht Flora v. Frankf. 1882). E. a. campestre Milde (Bot Zeit. IX. 848 [1851]. Luerssen a. a. O. 700 z. T. ?). Sp.st. im Spätsommer erscheinend, unterwärts grün, mit bis 1 dm langen, horizontal abstehenden Aesten, oberwärts dem normalen Sp.st. ganz ähnlich, mit ansehnlicher Aehre. — So auf überschwemmt gewesenen Aeckern bei Frank- furt a. O. (mit Uebergängen zu E.) ! und wohl auch in Schlesien (die ,, zuerst als fleischrother Fruchtspross erscheinenden" Exemplare Milde's) beobachtet. — Sp.r. Sei)t. Diese Form stellt, wie Luerssen (a. a. O. 701) treflt'end bemerkt, einen Ueber- gang zwischen C. und E dar, indem sie mit ersterer morphologisch, mit letzterer biologisch übereinstimmt. Hierzu und nicht (wie Milde u. Luerssen meinen) zu B. gehört M"ohl die Form 11. ripdrium (Milde Sporenpfl. 99 (1865). Luerssen a. a. O. 699). E. r. Fr. Nov. Fl. Suec. raant. III. 167 [1843] Sp.st. nur 4—7,6 cra hoch, wie die dazu gehörigen Frond. 4 — 5 rippig; das die Aehre tragende Glied [ob immer?] auch nach der Sp.r. aufrecht bleibend und nicht wie bei B. schlaff herabhängend. — Nordische und alpine Form (vgl. B.j, bisher nur in Graubündea im Rheiuwald-Thale bei Nufenen (1660 m)! beobachtet. — E. compe'.^ire (Milde [1851] u. Luerssen a. a. O. mindestens zum grössten Theil). E. e. F. W. Schultz Prodr. Fl. Starg. Suppl. I. 59 [18U']. E. a. serdtinum G. F. W. Meyer Chloris Han. 666 [1836]. Koch Syn. ed. 2. 964. E. a. rivuldre Huth Fl. v. Frankfurt 1. Aufl. 1^1882). 159." Sp.st. mit den Frond. gleichzeitig erscheinend und diesen völlig ähnlich , nur eine Aehre tragend (vgl. 61. Sp.st. F.). — An ziemlich zahlreichen Orten im nördlichen, mitt- leren und südlichen Gebiet beobachtet. — Sp.r. Juni, Juli. Hierzu die Unterformen II. nudum (Milde Denkschr. Schles. Ges. 186 [1853]. Luerssen a. a. O. 701). Stengel ganz oder fast völlig astlos. — Brandenburg: Neu-Ruppin (Warnstorf a. a.0.76). Schlesien: Breslau: Kosel. — III. sphaceldtum^} (Milde Bot. Zeit. IX. 848 [1851]. Luerssen a. a. O.). Stengel reich beästet. Spitzen der Scheidenzähne weiss, leicht abbrechend. — Prov. Brandenburg: Driesen. Schlesien: Breslau: Sandberg. — Ausserdem die Combination mit Frond. II. Breslau: Sandberg, sowie 1. proli- ferum und 1. polystdrhyum'^) (Milde Nova Acta XXVI 11.424 [1858]). Letztere bei Berlin: Lichterfelde; Driesen (Lasch!!) und bei Breslau beobachtet. — Vgl. auch Frond. B. a. Die Anordnung der Formen des Frond. bietet viele Schwierigkeiten, da sich die verschiedenen Merkmale in der mannichfaltigsten Weise combiniren. Vgl. auch Warnstorf Naturw. Ver. Harz VII (1892) 73 ff., mit dem ich darin überein- stimme, dass der taxonomische Werth der (an demselben Exemplar veränderlichen) Rippenzahl der ,\este weit überschätzt worden ist. Ruprecht (Distr. crypt. vasc. imp. Ross. 19) versteht unter E. boreale oflenbar alle (im Norden allerdings vor- herrschenden) Formen der Art mit 3 rippigen Aesten. Bei uns variiren besonders die Formen der Reihe B. an demselben Fundort ja auf einem Exemplar mit 3- und 4- rippigen Aesten (vgl. Warnstorf BV. Brand. XXIII. 118). Ich unterscheide folgende Haupt-Formenreihen : A. Formen sonniger Standorte. Stengel den meist straffen Aesten gleich- farbig, lebhaft grün. a. agreste. Stengel aufrecht, 9 — 13 rippig, im unteren ^1^ — ''2 seiner Länge astlos ; Aeste unverzweigt, in der Regel 4 rippig, aufrecht, selten 20 cm lang. — Gemein. — E. a. a. Klinge Arch. Nat. Liv- Ehst- u. Curland 2. Ser. VIII. 372 (1882). Luerssen a. a. O. 693. Hierzu die Unterabarten : 2. compdctum (Klinge a. a. O. [1882]. Luerssen a. a. O.). Aeste fest angedrückt, dicht gedrängt. — Häufig. — 3. o 6 '. a. n. A. Br. in Doli Pv,heinische Flora 27 (1843). Luerssen a. a O. 695. Koch Syn. ed. 2. 964. Aeusserst selten mit einer Aeiire beobachtet: Nürnberg (F. W. Sturm Flora XXXI. 1848. 404). Hierzu die Unterabart 2. comdsum (Woerleiu Ber. Bayer. BG. Hl. 183 [1893J). Aeste aufrecht, die unteren sehr lang. — Wohl nicht selten; nachgewiesen aus der Schweiz (Lausanne!}, Baden! in Oberbayeru, dem Harz! Kgr. Sachsen! Schlesien! Pommern! West]jreussen ! Polen ! h. Aeste oft 5 rippig, reiciilich verzweigt, mit 3 — 4 Aestchen im Quirl. pseudosilvii ticum. Stengel bis 7,5 cm hoch. Aeste bis 22 cm lang, horizontal abstehend. — Nicht häufig. — E a. p. Milde Sporenpfl. 97 (1865). Luerssen a. a. O. 694. Ausgezeichnet durch die abweichende Farbe des Stengels ist die Form IL varium (Milde Sporenpfl. 98 [1865]. Luerssen a. a. O. 696). Frond. bis 5 dm hoch, meist dünn (2mml, die Glieder nur imterwärts grün, oberwärts nebst den Scheiden ziegelroth. Aeste bis 6 (^selten 12i cm lang, unverzweigt, aufrerht al)- stt'heud. ■ — So nicht häutig. — 111. aang uineum (Luerssen in Baeniiz Herb. €ur. 7982 [1894]. Schübe in 72. Jahresb. Schles. Ges. II. 101 [1895]. Ganzer Froud. roth überlaufen. • — Breslau (Baenitz). Auch von dieser Art findet sich m. spirdle (vgl. S. 124) sowie eine Form, an der die Scheide in einzelne Blätter gespalten ist (vgl. Milde Monogr. 220). (Europa; Asien südlich h\ü zum Himalaja und Nord-China; Nord- Afrioa ; Canarische Inseln; Capland ; Nord-Ämerica .«üdlich l)is 36".) 60. X 62. E. pratense X arveiise? Für diese Corabination hielt Sanio (BY. Brand. XXY. 62 [18S3| Sp.st., die er am 20. Mai 1871 in Osti)reussen bei Lyck zwischen 60. und 62. sammelte und die ihm in der Tracht zwi.schen beiden die Mitte zu halten schienen. Sie untersciiieden sich von 60. durch schwächere Aus- prägung der Furchen und breiteren dunkell)raunen Mittelstreifen sowie schmäleren Hautraud der Scheidenzähne. Ich habe die Pflanze nicht gesehen und betrachte sis mit Luerssen (Farnpfl. 704) als zweifelhaft. 9* 132 Equisetaceae. 62. X 64. E. arvense X heleocharis s. S. 136. E. pahistre B. h. 1. f. pcdUdnm ^. S. 133. IL E. aestivälia (A. Br. in Flora XXII. 305 [1839]). {E. homophyädica^) (A. Br. a. a. O. z. T.). Sp.st. und Frond. gleichgestaltet, von Anfang an grün, mit Spaltöff- nungen, welche in den Furchen ein breites aus zahkeichen Linien bestehendes Band bilden, und Sklerenchym. Aeste, wenn vorhanden, mit einem centralen Luftgange. Aehre schwarz. 63. (5.) E. paliistre. (Katzenstert, Duwock; ital. : Erba cavallina; poln. : Geguzie; kroat. : Konjski rep.) '2J.. Stengel bis 5 dm (selten 1 m) hoch und bis 3 mm dick, tief -1 — 12 (meist 6 — 10) furchig,, mit (von Ausstülpungen der einzelnen Oberhautzellen) feinhöckerigen oder queiTunzligen, wenig rauhen Rippen. Central-Luftgang nicht weiter oder enger als die Vallecular-Luftgänge. Leit- bündel mit gemeinsamer Schutzscheide versehen. Scheiden bis 12 mm lang, grün, cylindrisch, oberwärts trichterförmig, mit deut- lichen Commissural- und schwachen Carinal-Furchen. Zähne etwa so lang als -/s der Scheidenröhre, dreieckig-lanzettlich, spitz, grün, oberwärts schwarzbraun mit breitem, weissem Haut ran de. Aeste, wenn vorhanden, aufrecht-abstehend, meist unverzweigt, 5- (selten 6 — 7-) rippig; das unterste Glied kürzer als die zugehörige StengeLscheide. Asthüllen meist glänzend schwarz. Zähne der Astscheiden breit- ei-lanzettlich , aufrecht. Aehre mit hohler oder markiger Achse. — Sümpfe, nasse Wiesen (verhasstes Unkraut!), feuchte Triften, Ufer, durch das Gebiet meist häufig, auch auf den Nordsee-Inseln; in den Alpen bis 2160 m aufsteigend; im Mittelmeergebiet weniger verbreitet, fehlt in Istrien südhch vom Quieto (Marchesetti briefl.). Sp.r. Juni — Sept. — E. p. L. Sp. pl. ed. 1. 1061 (1753). Luerssen Farnpfl. 7C)4 fig. 209—211. Koch Syn. ed. 2. 965. Xyman Consp. 860 Suppl. 344. Ueber die Unterschiede vou 62. vgl. S. 129, von 62. X 64. vgl. S. 137. 65., welches in älteren Floremverken Siid-Europa's öfter als 63. aufgeführt wurde,, unterscheidet sich ausser den Gruppeiimerkmalen (den spitzen Aehren, dem ana- tomischen Bau des Stengels, dein Bau und der Anordnung der Spaltöffnungen) durch die mit viel kürzeren, in der Eegel theilweise abfälligen, oft deutlich Sfurchigeti Zähnen versehenen Stengelscheiden. Aendert nach Verzweigung und Richtung der Stengel in 2 Formenreihen ab : A. Stengel beästet. verticillätum. — Verbreitet. — E. p. v. Milde Nova Acta XXVI. IL 460 [1858]. Zerfällt in folgende Formen : a. Aeste keine Aehren tragend. 1. Stengel aufrecht. Aeste allseitig. 'y. Aeste aufrecht-abstehend, meist unverzweigt. § Asthülleu glänzend schwarz. Hieher: ^ breviramdsum (Klinge a. a. O. 401 [1882]. Luerssen a. a. O. 709). Aeste bis 5 cm lang, der 1) Von o'ü.'.; ähnlich, gleich, derselbe und o-jr^ Wuchs. Equisetuin. 13l^ obere astlose Theil des Stengels öfter sehr verlängert: (-j--f- elon- gdtuvi Sauio BV. Brand. XXV. 63 [lS83j. — Häufig. — * * longi- ramdujim (Klinge a. a. O. 402 [1882J. Luerssen a. a. 0.). Aeste bis 3 dm lang. — Nicht selten. — ^^^ pauriramösum (Bolle BV. Brand. I. 70 [1860]. Luerssen a. a. O.). Aeste in unvollständigen Quirlen, nur zu 2 — 4. Uebergang zu B. — Nicht selten. — §§ Asthüllen braun oder bleich, nur am Grunde schwarz : /a//ax (Milde BV. Brand. VI. 191 [1864]. Luerssen a. a. O.). — Bisher nur in der Prov. Brandenburg: Neu-Ruppin (Warustorf a. a. O. 77) und Lychen (Heiland I) sowie am Kreidestrande Rügens auf den Hali)inseln Jasmund und Wittow, z. T. im ^leerwasser wachsend I aber wohl weiter verbreitet. — E. Tclmateja X palustre Zabel Arch. Naturg. Meckl. XIIL 268 (1859). [j. Aeste schlatf überhängend. Hierhergehören die Unterabarten : >; nreuätum (Milde a. a. O. 461 [1858]. Luerssen a. a O. 710). Stengel vom Grunde an ästig, Aeste unverzweigt, die untersten bis 11 cm lang, nach oben allmählich kürzer. — Schattenform, nicht häufig. — §§ r amuld sum (Milde Sporeupfi. 109 [1865]. Luerssen a. a. O.). Stengel bis fast 1 m hoch, meist nur oberwärts dicht beästet; Aeste bis 35 cm lang, öfter mit einzelnen kurzen Aestchen. — Bisher nur bei Brenieu, Berlin (Wannsee, Conrad und Prager BV. Brand. XXXVI [1894] 64), in Württemberg und L^ngarn beobachtet. 2. Stengel niederliegend, einseitig aufrecht -beästet: decumbens (Klinge a. a. O. 404 [1882]). — So auf feuchten Aeckern mit 62. Frond. A. b. 2. — Hierher die Unterforni [j. proc umbens (Aschers. Syu. I. 133 [1896]. E. p. loiifjir. decumbens Luerssen a. a. O [1889] nicht Klinge). Aeste bis 3 dm lang. — Auf Sumpfboden, nicht häufig b. Aeste eine Aehre tragend : polystdchyum ')(Weigel Fl. Pomer. Rüg. 187 [1769]. Luerssen a a. O. 711). — Nicht selten, besonders im Frühjahr au nassen später trocken werdenden Stelleu, an Ufern, in austrocknenden Sümpfen u. s. w. — Findet sich in folgenden Unterformen : 1. racevidsum (Milde Sporenpfl. HO [1865]. Luerssen a. a. O.). Stengel reich verzweigt ; ährentragende Aeste uuter sich gleich lang, die Aehren traubig angeordnet. 2. corymbdsum (Milde a. a. O. [1865]. Luerssen a. a. O ). L'ntere Aeste länger, alle unge- fähr dieselbe Höhe erreichend, die Aehren daher doldenrispig angeordnet, sonst w. V. 3. m tili ic adle (Baeuitz Herb. eur. 22991 Prosp. 1875 S. [3] [1874j). cacspildsiim (Luerssen a. a. O. 712 [1889]). Stengel oberwärts ast- los oder verkümmert, unterwärts mit langen, gleich hohen Aesteu und oft von ebenso hohen Nebensteugelu umgeben. B. Stengel fast oder meist völlig astlos, zuweilen am Grunde mit stengelähnlichen Aesten (vgl. A. 6. 5.). sim pl icissimum. — Etwas weniger verbreitet als A. — E. p. s. A. Br. in Sillim. Amer. Journ. XLVI. 85 (1844). Luerssen a. a. O. 712. E. p. Simplex Milde Nova Acta XXVI. II. 460 (1858) erw. Zerfällt in folgende Unterabarten : a. Stengel 8 — 11 rippig, aufrecht: nuduvi (Duby in DC. Botan. Gall. I. 535 (1828). Luerssen a. a O. E. p. anctumndle Körnicke BV. Brand. I. 1859 69 [1860]. E. prostrdtum Hoppe exs. z, T.). — Nicht selten. b. Stengel höchstens 8 rippig. 1. Stengel 5— 8 rippig. Hierher gehören die folgenden Unterabarten : o. tenue (Doli Rhein. Flora 29 [1843J. Luerssen a. a. 0.). Stengel aufrecht. — Zerstreut. — Zu dieser Form gehört wohl als bleichsüchtiger Zustand f. pdllidum (Bolle BV. Braud. I. 1859 18 [1860]. Luerssen a. a. O. 713). Stengel bleichgelb, Scheiden grün. — Vom Autor nur einmal 1859 bei Berlin an einem später gänzlich veränderten Fundorte, 1891 von Warns- torf (a. a. O. 78) bei Neu-Ruppin zahlreich uuter der gewöhulichen Form 1) S. S. 122. 134 Equisetaceae. (nach der Sp.r. absterbend) beobachtet. — :. pro Stratum (Hoppe exs. z. T., Koch Syn. ed. 2. 965 [1845]. Aschers. Fl. Brand. I. 901 [1864]. Luerssen a. a 0. 713). Stengel niederliegend. — Mit Sicherheit nur in Xieder- schlesien am saudigen Ufer der Briesnitz bei Naumburg am Bober 1 1 und in Kärnten bei Heiligenblut Hoppe'.), aber sicher weiter verbreitet. — Es lässt sich doch wohl annehmen , dass der Xame E. prostrdiinn Hoppe ursprünglich eine niederliegende Form bezeichnete. 2. Stengel 4— Srippig: nanum (Milde ZBG. Wien XIV. 13 [1864]. Luerssen a. a. O.). Stengel mehrere aus einem Rhizomast, bis 16 cm laug, liegend oder aufsteigend, ohne Aehre. — Kümmerform, meist in der subalpinen und alpinen Region beobachtet. Sudeten : Kessel des Gesenkes. Tirol : Im Kiese des Fretschbaches bei Ratzes. Bosnien : Gipfelkamm der Treskavica südlich von Sarajevo (Beck Ann. Wieu. Hof-Mus. I. 822). Findet sich indess auch in der Ebene: Xeu-Ruppiu (Warnstorfl a. a. O. 78) und vielleicht anderwärts. Auch von dieser Art wurde eine Farbeuabänderung II. värium (Aschers. Syn. I. 134 [1896]) beobachtet und zwar bisher nur an der Form A. b. Stengel- glieder ganz oder nuroberwärts rostroth. — Rothwasser bei Görlitz (1895 Rakete!). "Wohl auch anderwärts. Von Abnormitäten wurden auch an dieser Art u. a. 1. prolifcrum Milde Nova Acta XXVI. II. 461 [1858] (Luerssen Farnptl. 714) und m. spirdle Aschers. Syn. I. 134 [1896] beobachtet, vgl. Milde a. a. O. u. Monogr. Equis. 165. (Europa ausser Süd-Spauieii und Sicilien ; Kleinasien ; Cypern ; Kaukasusländer; Xord-A.sien; Japan; nördliches Xord-Anierica.) * 64. (fi.) E. heleoeliaris ^). (Plattdeutsch: Hollrusch, Bräkbeen; niederl. : Breekebeeu, Holpijp; wend.: Kisalc, Praskac.) ^j.. Stengeibis 1,5 m hoch und bis 8 mm dick, glatt, grün (im untergetauchten Theile oft rothbraun), von 9 — 30 (selten nur 6 — 8) wenig hervor- ragenden Rippen nur weisslich gestreift. Furchen undeutlich. Central -Luftgang sehr weit. Valleciüar-Luftgänge weit, tangential verlängert, zuweilen fehlend. Jedes Leitbündel mit eigener Schutzscheide, daher das Gewebe des Stengels nicht in einen inneren und äusseren Cylüader trennbar. Scheiden bis 1 cm lang, eng an- liegend (niir die oberste abstehend)-, alle glänzend, wie lackirt, die vmtersten schwarz, genähert, die oberen grün, entfernt. Zähne etwa ^/s so lang als die Scheidenröhre, 3eckig-pfriemenförmig, schwarz mit sehr schmalem, weissem Hautrande. Aeste, wenn vorhanden, stumpf 4 — IT rippig, fast glatt; ihr unterstes Glied etwas kürzer als che zugehörige Stengelscheide. A s t h ü 1 1 e n glänzend dunkelbraun. Zähne der Astscheiden pfriemenförmig, aufrecht. Aehre kurz und dick gestielt, mit hohler Achse. — Sümpfe, an Ufern der Seen und Flüsse bis zu einer Wassertiefe von 2 m (Mac Millan Botanical Gaz. XVIH. 316), Gräben, im grössten Theile des Gebiets, in den Ebenen und Hauptthälern meist gemein, auch auf den Nordsee-Inseln, im Gebirge weniger verbreitet, aber an geeigneten Standorten in den Alpen bis 1700 (ja bis 2400) m (Kern er) aufsteigend; in dem innerhalb unserer 1) Von sXo; Sumpf und "/(ip;c Anmuth, Schönheit — also: ,, Sumpfzierde". Eqiiisetuu}. 135 Grenzen fallenilen eigentlichen Mittelnieergel)iet inn- in ^Montenegro (B(M'k und Szyszyl. 4;-i). Sp.r. Mai, Juni. — E. H. Ehrl». Hannov. Mag. 1783. 28B. E. flKuiatile und Umösum L. Sp. pl. ed. 1. 1062 (1753). E. ßuviatik G. F. W. Meyer Chloris Han. 667 (1836). Nynian Consp. 85H. Suppl. 344. E. limosum Willd. Sp. pl. V. 4 (1810). Luerssen Farn[»t'l. 715. Koch Syn. ed. 2. 96o. Die Beibehaltung iles Ehr hart 'sehen Namens eniptiehlt sich nicht nur aus dem Grunde, weil dieser scharfsichtige Forscher zuerst die beiden J>inne 'sehen Arten (au deren Verschiedenheit der grosse schwedische Botaniker allerdings selbst (Fl. Suec. ed 2. 3G8) Zweifel ausgesprochen hatte, und von denen die eine von den Zeitgenossen und Nachfolgern desselben fast alltreniein irrig zu Gl. gezogen wurde) vereinigt hat, sondern auch deshalb, weil die Wahl zwischen den beiden Linne'- sehen Nanien nur mit einiger Willkür zu tretlen ist und stets anfechtbar bleibt. Für E. h'mo.siim hat sich zwar die Mehrzahl der späteren Schriftsteller entschieden, doch spricht für E. ßnviatilc , welches die neueien skandinavischen Floristen vor- ziehen, nicht nur der Umstand, dass Linue es zuerst autführt, sondern der schon von G. F. ^V. Meyer geltend gemachte, dass es die typischer entwickelte Form ist. Vgl. Ascherson ÖBZ. XLVI. 3 ft". — Die einzige Art der Gattung, die wegen ihres geringeren Gehalts an Kieselsäure einigen Wertli als Futterpflanze besitzt (Schramm Fl. v. Brandenb. 19G.). Zerfällt in zwei denen von 63. analoge Formenreihen: A. Stengel beästet. fluviätile. — Verbreitet, wenn auch meist nicht so häufig als B. E.H. b. /. Aschers Fl. Brand. I. 900 (18G4). E. f. L. a. a 0. (1753). E. limosum verticiUatnm Dr.ll Fl. Bad. I. G4 (.1855). Luerssen a. a. O. 720. I. Aeste keine Aehre tragend. a. Stengel unter der Aehre nicht verdünnt. Hierher gehören die Unterabarten: 1. br ac h y c l aclon') (Aschers, a. a. O. [1864]. E. l. b. Doli Rliein. Flora 30 [1843]. Luerssen a. a. O.). Aeste meist nur am oberen Theile des Stengels, kurz, meist nur !,5 — 3 cm lang, 6 — 11 rippig. — Gemein — 2. leptdcladon (Aschers, a a. O. [1864]. E. l. I. Doli a. a. O. [1843]. Luerssen a. a. ().). .\este nieist bis zur Mitte des Stengels herabreichend, bis 20 cm lang, öfter spärlich verzweigt, meist duun, 4 — Grippig; zuweilen an den unteren Stengelknoten einzelne mehr oder weniger stengelähnliche Aeste sowie am Grunde des .Stengels dünnere Nebenstengel (wie bei b. 3.). — Besonders in Waldsün)pfeu häufig. — Hierher die Unterform 6. raviulo'.stim (Aschers. Svn. I. 135 [1896J. E. lim. Icpt. r. Prager bei Warnstorf BV. Brand. XXXVIl. 47 [1896]). Aeste reichlicher verzweigt. — So bisher nur in der Provinz Branden- burg bei Rathenow von Prager beobachtet. b. Stengel oberwärts astlos, unter der (kleinen) Aehre st a r k verdünnt, oder falls nicht ährenlragend, ruthenförmig s]iitz zulaufend: attenud- tnm iKlinge Fl. Est. Liv. u, Curl. 7 [1882]. E. l. a. Milde Nova Acta XXVI. II. 448 [1858]. Luerssen a. a. O.). Stengel bis 1,5 m hoch, meist nur in der !Mitte kurzästig. — Nicht selten. — Die Form 2. declindtum (Klinge Arch. Nat. Liv-, Ehst- u. Curl. 2 Ser. VIII 413 [1882]. Luerssen a. a. O.) mit bis 20 cm langen, dünnen, abwärts gebogenen, zuweilen verzweigten Aesten, im Gebiet nicht beobachtet. Hierher noch 3. caespitans (Aschers a. a. O. [1896|. E. l. c. Warnstorf BV. Brand. XXXVIL 47 [1896] vgl. XXXVI. 64 [1894]). Stengel unterwärts mit stengelähnlichen, z T. verzweigten Aesten, die nach oben allmählich kürzer werden. — So bis- her nur in der Prov. Brandenburg l)ei Spandau: Kladcw von Prager beobachtet. 1) Von ^pa](jc kurz und xXä?oc Ast. 2) Von XeiiTo; dünn und xXiScc. 136 Equisetaceae. II. Aeste eine Aehre tragend: polystdchyum^) (Aschers, a. a. O. [1S64J. E. p. Brückuer Fl. Neobrand. Prodr. 63 [1803J. E. i. ;;. Lejeune F]. Spa II. 274 [1813]. Luersseu a.a.O.). — Nicht häufig. — Findet sich, wie die ent- si^rechende Form von 63. (s. S. 133) iu 2 Unterformen a. racemosum und b. corymbdsum (Milde Nova Acta XXVI. II. 449 [1858]). Von der Form A. beobachtete Luerssen einmal in einem ausgetrock- neten Teiche des Botanischen Gartens zu Leipzig einen 1. nanu vi (Aschers. Syn. I. 136 [1896]. E. l. n. Luersseu a. a. O. 721 [1889]). Stengel mit Aehre nur 11,3 cm hoch, die drei vorhandenen Scheiden mit Quirlen bis 13 cm langer Aeste, die mithin die Aehre meifst weit überragen. B. Stengel fast oder völlig astlos. lim 6s um. — Gemein. — E. H. l. Aschers, a. a. O. (1864). E. l. L. a. a. O. (1753). E. I. Linnaedmun^) Doli a. a. O. (1855). Luersseu a. a. O. 718. Von die-ser Abart sind noch folgende Uuterabarteu unterschieden : II. virgdtum (SanioBV. Brand. XXV. 63 [1883]. Luerssen Farnpfl. 718). S ten gel ober wärt s verdünnt, mit kleiner Aehre, wie bei A. I. b. — Bisher nur in Brandenburg bei Neu-Ruppin (Warnstorf a. a. O. 79) und in Ostpreussen bei Lj'ck! be- obachtet. — III. uligindsum (Aschers, a. a. O. [1864]. E. «.Mühlen- berg in Willd. Sp. pl. V. 4 [1810]. E. l. n. Milde Sporenpfl. 112 [1865]. E. l. minus A. Br. in Sillim. Amer. Journ. XLVI. 86 [1844]. Luerssen a. a. O. 719). Stengel höchstens 5 dm hoch und 2,5 mm dick, meist 9 — 11 rippig. — Kümmer- form, nicht häufig an trocknereu Standorten, wohl auch mindestens z. T. jugend- liche Stöcke darstellend. — Sehr bemerkenswerth ist die nur einmal, aber zahl- reich im April 1865 im Waschteich bei Breslau von Milde! (Bot. Zeit. XXIII. 241 vgl. Luersseu a. a. O. 717) beobachtete Forin, die ich als / vietdbolon^) (Aschers. Syn. I. 136 [1896]) bezeichneu möchte. Die bereits ährentragendeu Stengel waren rothbrauu, ohne Spaltöffnungen, Sklerenchym und Aeste, welche (letztere wenig- stens an vielen Exemplaren) sich nachträglich ausbildeten, so dass im Juni der Teich den gewöhnlichen Anblick darbot. Eine Annäherung hierzu stellt mög- licherweise die Form mit hoch hinauf in ihrem oberen Theile rothen Stengel- gliedern dar, die Sanio (a. a. O.) bei Lyck in Ostpreussen beobachtete. Auch von dieser Art sind 1. comdsum, proliferum und distdchyum*) (Milde Nova Acta XXVI. II. 449 [1858] vgl. S. 124, 127) sowie m. spirdle (Milde a. a. O. 450) beobachtet. (Nord- und Mittel-Europa, im Süden im engeren Mittelmeergebiet selten, in Italien südlich von der Arno-Linie und auf der Haemus- Halbinsel südlich vom Balkan ganz fehlend; Nord- Asien und Nord- America.) * Ba st ard. A. 62. X 61. (7.) E. arvense X lieleöcharis. %. Sp.st. (ziemhch spärlich, an manchen Orten gar nicht erscheinend) und Frond. gleich- gestaltet, niederliegend bis aufrecht, beä.stet (stets mit Ausnahme der obersten Glieder) oder astlos, selten über 8 dm lang und bis 5 mm dick, grün, von ähnlichen 2 fächerigen Zellausstülpungen wie bei 62, s c h w a c h - q u e r r u n z 1 i g - r a u h , 7 — 16- (in der Regel 12 — ^ 1 4-) rippig. 1) S. S. 122. '-) Nach Karl von Linne, Professor der Botanik iu Upsala, * 1707 f 1778, •dem grossen Systematiker uud Schöpfer der binären Nomenclatur für die biologischen IVisseuschafleu. 3) S. S. 121. 4) S. S. 124. Equisetum. 137 Furchen meist mit zahlrfichcii, unregelmäösig gestellten, selten in 2 aus je 2 — 3 Linien bestehenden Reihen geordneten Spaltöffnungen. Central- Luftgang weniger weit als bei 64. Vallecular-Luftgänge stets vorhanden. Jedes L e i t b ü n d e 1 mit eigener 8 e h u t z s c h e i d e. Scheiden bis 12 mm lang, am unteren Theile des Stengels meist cyli ndrisch, anliegend, nach oben allmählich m ehr tricliter- und die obersten glockenförmig, mit schwachen C o m m i s s u r a 1 - und meist nur che oberen mit deutlichen Carinal-Furchon. Zähne ^'3 — ^/2 so lang (nur an den obersten Scheiden ebenso lang) als die Scheidenröhre, dreieckig-pf riemenf örmig, nur oberwärts ganz bräunlich bis schwarz, sonst meist mit schmalem, weissem Haut- rande. Aeste f ast s tets unverzweigt 3 — 7- (in der Regel 4 — 5-) kantig, die 5 — 7np])igon meist mit einem Central-Luftgang, die mit weniger Rippen versehenen maiichmal ohne einen solchen ; ihr unterstes Glied meist etwas kürzer als die zugehörige Stengelscheide. Asthüllen hell- bis dunkelbraun. Zähne d e r A s t s c h e i d e n p f r i e m e n - förmig, aufrecht. Aehre lang und dünn (röthlich) gestielt oder in der obersten Scheide sitzend, klein (2 — 4,5, selten bis 15 mm lang), gelblich, stets geschlossen bleibend, mit engröhriger Achse. Sporen klein, verkümmert, fast immer ohne Elateren und niemals Clilurophyll enthaltend (Warnstorf a, a. O. 81). — Auf feuchten Aeckern, Dännnen, sandigen und sumpfigen Ufern, in Sümpfen, in der Nähe der Stamm- arten, oft mit ihnen vergesellschaftet, wolil ziemlich verbreitet. In den meisten Einzelgebieten beobachtet, bislier aber noch niclit aus Belgien, den Niederlanden, den Nordsee-Inseln, Westfalen, dem Harzgebiet, Thüringen, Polen, Mähren, Württemberg, Süd-Bayern und den südlichen Alpenländern nachgewiesen. Sporangien Mai — Juh. — E. a. yi. H. Aschers. Fl. Brand. I. 901 (1864). E.lit orale Kühlewein in Rupr. Fl. Petr. diatr. Beitr. Pflanzenk. Russ. Reichs IV. 91 (1845). Luerssen Farnpfl. 722. Nyman Consp. 859 Suppl. 344. E. inundatum Lasch in Rabenh. Bot. Centralbl. 25 (1846). E. arvensi X Ihnosum Lasch Bot. Zeit. 1857. 505. Ziemlich veränderlich, bald iiielir G2., bald mehr G4. ähulicli, von erslerem durch deu aiialoiiiischeu Bau des weiter rührigen, nicht in zwei Cylinder trennbaren Stengels und die aufrechten .\slzäline, von letzterem durch den deutlicii gefurciiten Stengel und die abstehenden oberen Sciieiden zu unterscheiden; eriiuiert in der Tracht oft an 03 , ist aber davon gleichfalls durch die Anatomie des Stengels, ferner durch die längereu und sciiniäleren Zähne der Ast- und Stengelsciieiden (welche letzteren nur au den obersten Gliedern eine Carinalfurche erkennen lassen) sowie die helleie Farbe der Asthüllen verschieden. Das Vorkommen mit G2. und G4. und das Fehlschlagen der Sporen lassen die von Milde zuerst verniuthete (später von ihm selbst mit Unrecht in Zweifel gezogene) liybride Alistammung wohl mit Sicher- heit annehmen. Die den Stammelteru zuneigenden Formen deuten sogar auf das Vorkommen sccundärer Kreuzungen. Wie bei 04. unterscheidet man zwei HaujU- Formenreihen : A. Stengel beästel. vert i c i 1 1 ;i i u III. — Verbreiteter. — E. a. X h. v. Aschers. Syn. I. 137 [ISOOi. Hierher: 1. vuh/drc (Milde Deuk.schr. Schles. Ges. 191 [1853]. Luerssen a. a. O. 727). Tracht von 02. (besonders Sp sl. D.). Stengel auf- steigend oder aufrecht, bis 48 cm hoch, in der un t e ren H ä If t e be ästet. 138 Equisetaceae. Scheiden grün. — Die am meisten verbreitete Form, ineist anf Aeckern. — Sp.r. Anfang Juni. II. rldtius (Milde a. a. O. 190 [1S53]. Luerssen a.a.O. 728). Tracht von 64. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, nach oben ruthen- förmig verdünnt, nur in der Mitte beästet. Aeste in Gebüschen lang, hori- zontal abstehend, in Sümpfen kurz, mehr aufrecht Scheiden oberwärts roth- braun. — Seltnere Form, bisher in Ostjjreussen : Königsberg: Pregel-Insel (Ab rom ei t PÖG. Königsb. XXV. 161 [1SÜ4]) u Iben horster Forst am Kurischen Haft' (Luerssen a. a. O. XXXI. 32 [1890]), Brandenburg, Schlesien und Siebenbürgen beobachtet. Sp.r. Juli. Hierher die Unterform h. r amulosum (Warnstorf Naturw. Verein Harz VII. 81 [1892]). Aeste spärlich verzweigt; Aestchen kurz. — Brandenburg: Neu-Euppin (Warnstorf a. a. O.). B. Stengel (bis 32 cm lang) fast oder völlig astlos. simplicissi mum. — Weniger verbreitet. — £", o. X k. s. Aschers. Syn. I. 138 [1896]. Hierher; I. hümile (Milde a. a. O. [1853]. Luerssen a. a. O. 727). Stengel ziemlich dick, liegend oder aufsteigend. Scheiden ober- wärts rothbraun. — InOstpreussen : Königsberg; Pregel-Insel (Ab rom ei t a.a.O.), Brandenburg, Schlesien und Vorarlberg beobachtet. II. grdcile {Milde a.a.O. 191 [1853] Luerssen a. a. O. E. Kochidmtm^) Böckel Oldenb. crypt. Ge- fässpfJ. 30 [1853]). Stengel sehr dünn, oft nur .'i rippig, aufsteigend oder auf- recht, oft gelbgrün. Scheiden grün, öfter gelblich oder röthlich überlaufen. Zuweilen die ganze Pflanze rostroth (b. ferrug inetim Milde a. a. O. [1853]. Luerssen a. a. O.). — II. bisher nur beobachtet : Grossh. Oldenburg. Prov. Brandenburg. Schlesien. Auch von diesem Bastarde sind verschiedene Spielarten beobachtet: \. poly- stdchijum , distdchyum, pro Ufer um , comdxum [vgl. S. 122, 124, 127] (Milde" Nova Acta XXVI. II. 454, 455 fl85S]. Luerssen a. a. O. 728). Von Miss- bilduugen u. a. ui. spirdle und tortv dsnm (Milde Monogr. Equis. 366 [1865]); bei letzterem fast alle Stengelglieder bogenförmig gekrümmt. (Süd- und Xord - Frankreich ; England; Norwegen; Schweden; St. Petersburg ; Livland ; Bulgarien ; Canada ; Champlain-See im Staate New -York.) *| B. U. frryj;/o^Jorft^)(Milde89. Jahresb.Schles.Ges.1861. 138[1862]. Luerssen Farnpfl. 730. E. homophiiadica hiemäJia A. Br. in Flora XXII. H05 [1889]. Sderocoülon^) Doli Fl. Baden I. 65 [1855]. Gattung Äp- 2)0chaefe^) Milde Botan. Zeit. 1865. '^97). Spalte der Spaltöff- nungen in einen durch (verkieselte) Fortsätze der Wände der Xaehbarzellen grösstentheils überdeckten, durch eine unregel- mässige quer längliche Oeffnung nach Aussen geöffneten Vorhof mündend. Xeben- und Schliesszellen am Boden dieses Vorhofes, also tief unter das Niveau der Nachbarzellen eingesenkt. Unterwände der ersteren mit 1 6 — 24 meist einfachen Leisten. — Stengel meist sehr rauh. Spaltöffnungen in den Furchen in 2 sehr regelmässigen Reihen, je 2 durch eine quadratische Oberhautzelle getrennt. Leitbündel 1) Nach Dr. Heinrich Koch, * 1805 f 1S--7, Privatgelehrten in Jever, zu- letzt in Bremen, einem vielseitig gebildeten Botaniker (vgl. Buche n a u NV. Bremen X. 45), welcher diese Pflanze bei Jever selbständig unterschied. -) Von •/puTCTo; verborgen und t'coc (s. S. 121). 3) Von •s/jy^'.öt hart und /ajXo'r Stengel. *) Von "<.-~'jz Pferd und '/^J'~-i\ langes Haar, Mähne; Anklang an Eqxnsetnm. Equisetum. 139 meist mit einer inneren (nur l)ei 69. fehlenilen) und stets mit einer äusseren Gesannnt-Schutzscheide. Aehren spitz. Gesannntart E. h i e in a 1 e. I. E. amhigua (Milde Sporenpfl. 96 [1865]. Luerssen a. a.O. 731). Stengel sommergrün, oft beästet, mit gewölbten (nicht kantigen) Rippen. Stengelscheiden trichterförmig er- weitert. Reihen der Spaltöffnungen von 1 — 4 (bei uns meist nur 1, seltner 2, vgl. 65. B. IL a. 2. /;.) Linien gebildet. Central- Luftgang weit. Leitbündel mit innerer Gesammt-Schutzscheide. 65. (8.) E. rainosissiiiium. %. Stengel liegend bis aufrecht, l)ei uns selten über 1,5 ni lang und bis 9 mm dick, oberwärts öfter deutlich verdünnt, 6 — 26 rippig, meist graugrün. Glieder meist 3 — 10 cm lang. Rippen von zuweilen 2theiligen, meist mit Kieselhöckern be- setzten Querbändeni oder Buckeln rauh. Scheiden bis 22 mm lang, oberwärts erweitert, unter den Zähnen (an der lebenden Pflanze) oft etwas verengert, mit meist deutlich 1- oder 3-furchigen Rippen und schmalen aber deutlichen Connnissuralfurchen, grün. Zähne etwa ^/s so lang als die Scheidenröhre ; ihr in der Regel stehen bleiben- der dreieckiger G r u n d t h e i 1 schwarzbraun, meist weiss berandet, die pfriemenförmige, weisse Spitze zuletzt wie verbrannt, gekräuselt und meist abfallend. Aeste am oberen Theile des Stengels meist, seltener überhaupt fehlend, bis 25 cm lang, meist un verzweigt, 5 — 9 rippig; ihre Glieder meist nur 3 cm lang, das unterste meist sehr kurz, höchstens halb so lang als die zugehörige Stengelscheide. Aehre bis 22 nun lang, mit markiger Achse, sehr kurz gestielt, der Stiel vor der Sp.r., meist die oberste glockenförmige Stengelscheide nicht überragend. — Auf trockenem oder etwas feuchtem Sandboden, öfter in Kiefernwäldern, an steinigen Abhängen, oft an Fluss- und Bachufern, seltener auf Sumpfwiesen. Ln ^littelmeergebiet die am meisten verbreitete Art der Gattung, auch in tlen Thälern des Alpengebiets von den See- Alpen bis Nieder-Oesterreich und Kroatien und in denen der Karpaten, wie in der Ungarischen Ebene ziendich verbreitet ; längs des Rheins bis Duisburg (F. Wi rtgen br.); Mälucni ! ! Böhmen! Kgr. Sachsen: an der Elbe bei Dresden! Oppa-Ufer bei Jägerndorf ; im nördlichen Flachlande fast nur längs der Elbe: Dornburg bei Magdeburg! Oder (Breslau !) und Weichsel (Plock Zaleski Fl. Polon. exs. 300!) weit nach Norden vordringend; ausserdem bei Neustrelitz (ob noch ?) und bei Szklo westl. von Lemberg. Die Angabe bei Hamburg ist unrichtig ! wahrscheinlich auch die bei Halle a. S. Spr.r. im ]Mittelmeergebiet ]Mai, im sonstigen südlichen Gebiet Juni, im nördlichen Juli. — E. r. Desf. Fl. Atl. II. 398 (1800). Luerssen Farnpfl. 731 fig. 212. 213. Xyman Consp. 860 Suppl. 344. E. ramosum DC. Syn. pl. fl. Gall. llw (1806). Koch Syn. ed. 2. 966. E. elongiitmn Willd.. Sp. pl. V. 8 (1810). E. multiforme Vaucher Monogr. des preles 51 (1822) z. T. 140 Equisetaceae. Von der folgenden Art durch den nicht überwinternden, weicheren, meist ■weniger rauhen Stengel, die stets nach oben erweiterten Scheiden, den in der Regel bleibenden Grundtheil der Zähne und die wenigstens vorwiegend vorhandenen Aeste verschieden. Ueber die Unterschiede von G3. vgl. S. 132. Eine auch bei uns {mehr noch ausserhalb des Gebiets) ziemlich formenreiche Art. Milde und Luerssen unterscheiden: A. Scheiden kurz (11 mm), glockenförmig. cam pa n u lä tum. Stengel nicht viel über 3 dm hoch, meist astlos. Rippen der Scheiden undeutlich gefurcht. — Bisher nur in Piemont im Aosta- Thale. — E. r. c. Aschers. Syn. I. 140 (1896). E. vinltiforme s. c. Vaucher Monogr. pr. 53 (1822). E. c.'Poir. Encycl. Y. 613 (1804) z. T. E. ramosiss. scabrnm Milde Sporenpfl. 118 (1865). Luerssen Farnpfl. 736. B. Scheiden verlängert, cylindrisch-trichterförmig. I. Pfriemenförmige Spitze der Scheidenzähne bleibend, schwarz- braun, nicht weiss gerandet. elegans. Stengel bis 32 cm hoch und 1,6 mm dick, 6 rippig; , Kiesel- Rosetten" (näpfchenähnliche Erhebungen der Aussen-Zellwände mit gekerbten Rändern , die etwa die Breite einer Zelle einnehmen) einzeln neben den Spaltöftnungen. — Bisher nur bei Genf. — E. r. 7. e. Wüde Sporenpfl. 118 (1865). Luerssen Farnpfl. 738. IL Pfriemenförmige Spitze der Scheid en zäh ne oft abfallend, weiss berandet oder ganz weiss. a. Scheiden grün. 1. Stengel höchstens 5 dm hoch, bis 2,5 mm dick. 5 — 11 rippig. Hierher: a. Panndnicttm^) (Aschers. Syn. L 140 (1896). E. p Kit. bei Willd. Sp. pl. V. 6 (1810). E. ramosiim h. virgdlum A. Br. in Flora XXIL 308 (1839). E ramosiss. 8. v. Milde Höhere Sporeupflanzen 118 (1865). Luerssen Farnpfl. 736). Stengel astlos oder nur mit einzelnen Aesten. Stengelfurchen mit zahlreichen Rosetten. — Verbreitet. — 6. grdcile (Milde a. a. 0. 117 (1865). Luerssen Farnpfl. 738. E. ramosiim c. g. A. Br. a. a. 0. (1839). Stengel mit regelmässigen, mindestens 2 — 3- zähligen Astquirlen. — Ziemlich verbreitet. 2. Stengel 8 dm bis 1 m hoch, bis 5 mm dick, 8 — 16 rippig. Hierher: a. slniplex (Milde a a. O. 118 (1865). Luerssen Farnpfl. 737. E. el s. Doli Fl. Bad. I. 66 (1855). Stengel astlos oder mit vereinzelten Aesten. — Weniger häufig. — b. proce'rum (Aschers. Syn. I. 140 (1896). E p. Pollini Hort. Veron. 28 (1816). E. ramosum a. sub- verlicilldtnm A. Br. a. a O. (1839). E. ramosiss. s. Milde a. a. 0. 117 (1865). Luerssen Farnpfl. 739). Stengel mit meist 3 — 8zähligen Astquirlen. Reihen der Spaltöftnungen zuweilen auf kurze Strecken aus 2 Linien bestehend. — Nicht häufig. — Von dieser Form er- wähnt Luerssen (Farnj)fl. 740) einen 1. poly stdchyum'^) mit ähren- tragenden Aesten, in IBöhmeu und Süd-Tirol beobachtet. b. Untere Scheiden in ihrer ganzen Länge, mittlere oberwärts fuchsroth. altissimum. Stengel bis 2 m hoch und bis 6 mm dick, 14 — 26- rippig, reich beästet, freudig grün. Scheidenzähne meist schwarzbraun oder schwarz, selten weissrandig, meist abfallend. — In Mähren, Ungarn, der südlichen Schweiz (Misox) und Süd-Tirol beobachtet. — E. ramosiss. a. A. Br. in Milde Sporenpfl. 117 (1865). Luerssen Farnpfl. a. a. O. E. clong. V. ramosissimum Milde ZBG. Wien XIV. Abh. 13 (1864). Auch bei dieser Form nach Luerssen Farnpfl. a. a. O. ein 1. polystdchyum^) beobachtet. 1) Von Pannonia, dem antiken Namen Süd-AVest-Ungarns (und z. T. Nieder- Oesterreichs) : die Form wurde zuerst in Ungarn beobachtet. 2) S. S. 122. Equisetum. 141 (Fär-0er; Mittelmeergebiet. ; unteres Donau-Gebiot ; Siul-Russlaiul ; Asien von Süd-Sibirien bis Persien, Nilgerris und China ; im grössten Theile von Africu (incl. ^Madagaskar) ; America von British Columbia bis Chile.) ^ II. E.nionösticha^)(yiMe 39. jAhre^h.^chlL^s.GesASGl 138|1862]. [Luerssen Farnpfl. 743 erw.J). Stengel meist überwinternd, meist astlos, mit zweikantigen Rippen. Reihen der Spalt- öffnungen stets nur aus einer Linie gebildet. a. E. hiemälia (Milde Nova Acta XXXII. 173. 510 [1866J. Luerssen Farnpfl. 743). Stengel kräftig, mit schmalen, zwi- schen den Kanten flachen oder wenig vertieften Rippen. Furchen ohne oder mit undeutlichen Rosetten (s. S. 140). Central- Luftgang weit (^/a des Stengel-Durchmessers). Leitbündel mit innerer Gesammt-Schutzscheide. Scheiden durch den Grund- theil der frühzeitig grösstentheils abfallenden Zähne meist kurz- und stumpf-gekerbt. 66. (9.) E. liieinale. (Schachtelhalm, Schaftheu; niederl. : Schaaf- stro, Schrijmnakersbiezen ; dän. : Skavgraes; ital. : Asprella, Pincheri de' legiuiiuoli.) %. Stengel meist aufrecht, bis 15 dm hoch und bis 6 mm dick, dunkel- oder etwas graugrün. Glieder meist 3 — 9 (selten bis 18) cm lang. Rippen 8 — 34, stumpf- bis scharfkantig, von zwei Reihen ge- trennter od(T öfter zusannnenfliessender oder zu buckeiförmigen Quer- bänderu verschmolzenen Kieselhöckern, sehr rauh. Scheiden (incl. Zähne) bis 15 mm lang; ihre Röhre etwa so lang als breit, meist zweifarbig, weisslich oder fuchsroth, am Grunde und am Saume mit schwarzbrauner bis schwarzer Querbinde, selten gleichfarbig; ihre Rippen meist flach , schwach 3 furcliig. Cominissuralfurchen sehr schmal; die Scheiden zuletzt längs derselben einreissend. Zähne lineal pfriemenförmig, oft zu 2 — 4 zusammenhängend, schwarzbraun, weiss lierandet, nur an den obersten Scheiden öfter bleibend. Aehre am Grunde von der obersten glockenförmigen Scheide umschlossen, mit engröhriger Achse. — Sandige, beschattete Abhänge, etwas feuchte Wälder, Ufer, seltner auf trocknen Wiesen, besonders Waldwiesen, stellenweise häufig, oft geselhg; im Süden mehr in höheren Lagen, bis 2.']00 ja ausnahmsweise 2600 m ansteigend; in der innnergrünen Region des Mittel meergebiets und auf den Nordsee-Inseln fehlend. Sp.r. der überwinternden Stengel Mai, Juni, der diesjährigen (auch bei den über- winternden Formen) Juli, Aug. — E. Iiye. L. Sp. pl. ed. 1. 1062. (1753). Luerssen Farnpfl. 743 fig. 214. 215. Koch Syn. ed. 2. 906. Nyman Consp. 860 Suppl. 344. Die einzige in ausgedehntem Maasse technisch verwendete Art ; wie die oben mitgetheilten Namen andeuten, bedienen sich ihrer besonders die Tischler beim i) Von aövoc einzeln und oxiyo; Keihe. 142 Equisetaceae. Poliren der ^löbel uud Parquetfussböden. Kann auch zum Eadiren benutzt werden. Eine gleichfalls vielgestaltige Art, von der sich die Abart A. II. b. 67., B. I. a, und b. G5. nähern, von denen die äussersteu Formen nicht immer leicht zu scheiden sind. Ob aber, wie Milde annimmt, wirkliche Uebergänge, oder ob vielleicht an gemeinsamen Fundorten Bastarde vorkommen, ist nicht hinlänglich festgestellt. Hauptformeu nach Milde (Eil. Eur. ■2-13 — 245) und Luerssen (a. a. O. 748 — 754j: A. Scheiden eng anliegend. Stengel überwinternd. I. Zähne der Stengelscheiden grösstentlieils oder sämmtlich frühzeitig abfallend. a. genuin um. Stengel 3 — 12 dm hoch, normal astlos. Rippen 18 — 34, meist mit 2 öfter zusammenfliessenden Reihen von runden Kieselhöckern besetzt. — Die am meisten verbreitete Eorm. — E. h. y. A. Br. in Flora XXII. 308 (1839). Luersseu Farupfl. 748. E h. vulgäre Doli Rhein. Fl. 30 (1843) Hierzu die Unterabart 2, minus (A. Br. in Milde Sporeupfi. 120 (18G5). Luersseu a. a. O. 749. Stengel niederliegend bis aufsteigend, nur bis 25 cm laug, 11 — 15 rippig. — Seltener. — Ferner 1. polystd chyum^) (Milde Nova Acta XXYl. II. 464 (1858). Luersseu a. a. O.). Stengel an den obersten 1 — 6 Scheiden (meist bei verletzter, selten unversehrter Spitze) mit kurzen, ährentragenden Aesten. — Nicht allzu selten. b. ramigerum. Stengel bis 13 dm hoch, an den mittleren Scheiden mit regelmässig 2 — 5zähligen Quirlen bis 25 cm lauger, 8 — 10- rippiger Aeste. Rippen des Stengels 15 — 24, mit 2 uuregelniässigen Reihen von runden Kieselhöckern besetzt. Zähne der Astscheideu meist bleibend. — Bisher nur Braudeuburg: Potsdam : Baumgarteubrück ; Kladow ^Prager BV. Braud. XXXVI. 64). Schlesien; Breslau. Baden: Karlsruhe: Knieliugen ; Philippsburg: zw. Graben und Liedolsheim ! Verona: Pestrino. — E. h. 3. var. r. A. Br. bei Milde BV. Brand. V. 1863. 235 (1864). Luerssen a. a. O. 751. Von 65., iu dessen Gesellschaft diese Form an mehrereu Fundorten beobachtet wurde, durch die kantigen Rippen uud die anliegendeu Scheiden zu unterscheiden. IL Zähne der Stengelscheideu (besonders an den oberen) grösstentheils bleibend. a. viride. Stengel bis 6 dm hoch, auch getrocknet lebhaft grün. Rippen 13 — 16. schmal, mit 2 unregelmässigen Reihen vou runden Kieselhöckern. Furchen mit undeutlichen Rosettenbäudern. Rippen der Scheiden 3 furchig. Zähne glatt, uugefurcht. — Bisher nur in Brandenburg bei Potsdam : Kladow (Prager a.a.O. 63.) und Berlin: Gesundbrunnen ehemals!! — E h. 4. var. v. Milde BV. Brand. V. 1863 236 (1864). Luerssen a. a. O. 750. Hierzu gehört eine Unterabart 2. caespitösum (Warustorf bei Prager a. a. O. (1894). Stengel dichtrasig, sowie 1. ramösuni (Milde a. a. O. [1864]) mit einzelnen Aesten. b. Do^llii"). Unterscheidet sich von der vorigen Abart durch breitere schwach concave Pv,ippeu des bis 8 dm hohen Stengels und etwas rauhe, gefurchte Zäliue. — Bisher mit Sicherheit nur auf der Ober- Rheinfläche von Neu-Breisach bis iMainz; angeblich bei Dresden. — E. h. var. D. Milde Ann. Mus. Lugd. Bat. I. III 69 (1863). Luerssen a. a. O. 749. E. h. b. paledceum Doli Rhein. Fl. 31 (1843) mein E. p. Schleich. Nähert sieh durch die angegebenen ^lerkmale 67., mit dem es öfter zu- sammen vorkommt, uud welches sich durcli noch breitere Ri))pen, deut- liche Rosetten uud stärker raulie Zähne (ob immer sicher?) unterscheidet. B. Scheiden oberwärts abstehend. Stengel nicht überwinternd. 1) S. S. 122. 2) Nach Johann Christoph Doli, * 1808 f 1885, Geh. Hofrath uud Ober- bibliothekar in Karlsruhe, verdienstvollem Älorphologeu und Floristen des oberen Eheingebiets (Rheinische Flora 1843. Flora des Grossherzogthums Baden 1857 — 1862). Equisetum. 143 I. Scheidenröhre G — 14 iiini lang. Züliiie wenigstens zum Tlieil bleibend. a. Moorei'). Stengel 2 dm bis 1 m hocb , selmiutzig- oder graugrün: Rijjpen 8 — 18, mit 2 oft verschmelzenden Reihen runder Kieselhöcker oder mit breiten Querbimdern besetzt. Furchen meist ohne Ro- setten. Scheiden verlängert, gleichfarbig grün oder fuchsroth , am Grunde und Saum mit schwarzer (^uerbinde. Zähne besonders an deu oberen Scheiden bleibend, uiclit gefurcht, glatt, braun, weissberandet. Sporen meist fehlschlagend. — Ziemlich verbreitet. — E. h. M. Aschers. Syn. I. 143 (1896). E. ^f. ^ewnnxn Phytol. V. 19 (1854). E. paleaceuvi Schleich, exs. z. T. E. h. Schleicher i'-) Milde Ann. Mus. Lugd. Bat. I. III. 68 (1863). Luerssen a. a. O. 751. E. Irachyodon Milde Nova Acta XXVI. 11. 465 (1858) nicht A. Br. Diese Form wurde früher mehrfach (sogar von A. Braun) mit G7. verwechselt, das sich durch die regel- mässig 2 reihigen Kieselhöcker, die anliegenden Scheiden und die rauhen, gefurchten Zähne unterscheidet. Von 65. (ob immer sicher?) durch die kantigen Ri})pen zu trennen. Milde unterscheidet (BV. Brand. V. 237) eine Form a. minus mit 8 — 12 und b. majus mit 14 — 18 rippigem Stengel, die aber wohl kaum scharf zu trennen sind; Ferner (c) 1. ra- möiiuin. Stengel (auch unversehrt) mit einzelneu Aesten und ({i.)\.poly- stdchyum'^). Stengel (meist nur, wenn an der Spitze verstümmelt), mit ähreutragenden Aesten. b. Raben ho rstii*). Unterscheidet sich von der vorigen Form durch den aufsteigenden, bis 3 dm langen, bis 15 rippigen Stengel mit deu tl icheu Rosetten band ern in den Furchen Scheiden stets grün,gleicli- farbig. Zähne bleibend, grösstentheils weisslich, gekräuselt. — Bisher nur am steilen Elb- Abhang bei Arneburg in der Altmark!! und bei Darm- stadt. — E. h. R. Milde Ann. Mus. Lugd. Bat. I. III. 69 (1863). Luerssen a. a. O. 754. E. h. paleäceiim Rabenh. Krypt. fl. Deutschi. II. III. 336 (1846). Erinnert noch mehr als die vorige Abart an 65. II. Scheidenröhre höchstens h,b mm lang. Zähne abfallend. fallax. Stengel aufsteigend, bis 4 dm lang, 10— 12 rippig. Furchen ohne Rosetten. Scheiden gleichfarbig grün. — Bisher nur im Canton Bern bei Burgdorf! — E. h. f. Milde a. a. O. I. VIII. 246 (1864). Luerssen Farnpfl. a. a. O. Von Missbildungen beobachtete Luerssen (a. a. O. 753) eine m. spirale der Form B. I. a. am Weichselufer bei Dirschau in Westpreussen. (Europa mit Ausschluss des eigentlichen Mittehneergebiets ; Nord- Asien; Turkestan; Japan; Nord- America.) * 1) Nach dem Entdecker David Moore, * 1807 t 1879. Curator des Botanischen Garten zu Glasneviu bei Dublin, einem um die Flora Irlands verdienten Botaniker. '.). Scheiden mit breitem, bleichem Rande. b. meridionäle. Stengel nicht überwinternd, aufrecht, bis 1 m hoch oft bis zur Spitze mit einzelnen oder zu 2 stehenden Aesteu. Rippen 8 — 12, mit 2 Reihen öfter zu Querbäudern ver- 1) Nach William Wilson, * 1799 f 1871, Verfasser des hochgeschätzten Werkes Bryologia Britanuica. London 1855. 10* 148 Equisetaceae. Lycopodiariae. Lycopodiaceae. schmelzenden Kieselbuckelu besetzt, rauh-, Zähne länglich-hiuzettlich, ganz weiss bis schwarzbraun, mit schmalem, weissem Hautrande. — Bisher nur in Süd-Tirol bei Meran I — E. v. Yar, m. Milde Bot. Zeit. XIX. 458 (1862). Luersseu a. a. O. 774. b. Scheiden fast ganz schwarz. affine. Stengel bis 3 dm hoch, unbeästet Rippen 8 — 9, mit breiten Kiesel-Querbändern besetzt, fast glatt. Zähne eilanzettlich bis lanzettlich, 3 furchig, schwarz, weissrandig. — Cantou Waat bei Coucise am Xeuenburger See und bei Bex. Süd-Tirol : Eatzes ! Karpaten. — E. V. a. Milde Ann. Mus. Lugd. Bat. I. III. 70 (1863). Luersseu a. a. O. Von abnormen Formen verdient Erwähnung ein 1. pr öliferum (Luerssen a. a. O. 775 [1889]). Statt einer Aehre geht aus der glockigen Scheide am Gipfel eines Sprosses eine mit verkürzten Gliedern beginnende vegetative Fortsetzung hervor, — Ostpreussen : Gumbinnen. (Nord- und Mittel-Europa (fehlt im eigeDtlichen INIittelnieergehiety in den unteren Donauländern und im europäischen Russland mit Aus- nahme von Finnland, der Ostseeprovinzen und (?) Mohilew; fehlt auch in Dänemark). Sibirien. Xord-America, südlich bis 43° N. Br.) _^ 69. (12.) E. seirpoides. '2J.. Stengel dicht ra.sig, niederliegend bis auf- steigend, bis 2 dm lang, 1 — \,b mm dick, meist unbeästet, lebhaft grün. Glieder bis 1,25 cm lang. Rippen 3 — 4, von zwei weit von ein- ander entfernten Reihen von Kieselhöckern rauh, so breit als die Furchen, die nicht tiefer als die Carinalfurchen der Rippen sind; der Stengel daher gleichmässig 6 — Skantig. Central- Luftgang und innere Gesammt-Schutzscheide fehlen. Scheiden meist kurz-kreiselförmig , ganz schwarz oder mit schwarzer Saumbinde; ihre Rippen 3 furchig mit breiter Carinalfurche. Zähne aus bleibendem, breiteiförmigem, weissem, auf dem schwarzbraunen Mittelstreifen rücken- seits rauhem Grunde pfriemenförmig zugesj^itzt. Aehre am Grunde von der obersten glockenförmigen Scheide umhüllt oder ganz in dieselbe eingesclilossen. — Bisher mit Sicherheit luir in Kärnten auf feuchten Wiesen an der Moll bei Heiiigenblut von Wulfen gesammelt; neuer- dings nicht wieder beobachtet. Sp.r. Mai — Juli. — E. s. Michaux Fl. bor. amer. IL 281 (1803). Luerssen Farnpfl. 779 fig. 220, 221. Nyman Consp. 860 Suppl. 345. E. hiemale A) teneUum Liljebl. Utkast u.s.w. 384 z. T. (1798). E. re])tans AVahlenb. Fl. Läpp. 398 (1812) z. T. E. teneUum Ledeb. h. nach :Milde Nova Acta XXXII. 596. E. t ■v. sc. Krok in Hartman Handb. Skand. Fl. 12 Uppl. 25 (1889). (Island ; Bären-Insel ; Spitzbergen ; Skandinavien (südlich bis Süd- Norwegen und nördl. Upland); nördliches Russland (südlich bis Livland, Oneea, Olonetz, Wologda, Perm). Sibirien. Nord-America südlich bis zum 40o"N. Br.) \± Eriuisetuin. 149 3. C'la. LYCOPODIARIAE. (Aschers. Syn. 1. 149 1 1896J. Lijcopodinae Praiitl Lehrb. d. Bot. 116 [1874]. Luerssen Farnpfl. 781. Li/copodiäles Engl, Syll. Gr. Ausg. 58 |1892j). Vgl. S. 2. Wurzeln gabiig verzweigt, sehr selten (bei der tropischen Gattung PsUötum S\v.) fehleiid. Sporangien aus einer Gruppe von Epiderniiszellen hervorgehend, mit mehrschichtiger Wand, ohne Ring. Unsere Arten ausdauernde Krautgewächse oder Halbsträucher, wcdche getrocknet fast inuner einen sehr charakteristischen süsslich-urinösen Ge- ruch besitzen. Blätter ungestielt. Uebersiclit der Interclasseii. Blätter ohne Ligula. Aus den gleichgestalteten Sporen ent- wickelt sich ein weit aus denselben hervortretender, verhältnissmässig ansehnlicher einhäusiger Vorkeim. Isosporae. Blätter mit Ligula. Aus den z weigestaltigen Sporen ent- wickeln sich nur wenig aus denselben hervortretende eingeschlechtliche Vorkeime ; namentlich der männliche nur aus dem Antheridium und einer grundständigen, kleinen, linsenförmigen, vegetativen Zelle bestehend, sehr klein. Heterosporae. 1, Unterclasse, ISOSPORAE^). (Prantl a. a. 0. [1874]. Luerssen a. a. 0. 782.) S. oben. Bei uns nur die 8. Familie. LYCOPODlACEAE. ([L. C. Richard hi Lamarck u. DC. Fl. franc. II. 571 (1805) z. T.] Mettenius Fil. Hort. Bot. Lips. 16 [1856].' Luerssen a. a. 0.) Alle Blätter ungetheilt. Sporangien einzeln einem Blatte chcht über dessen Grunde eingefügt, durch einen Querspalt zweiklappig auf- springend. Sporen in jedem Sporangium sehr zahlreich, kugeltetraedrisch. Bei uns nur die Gattuno; 1) S. S. 118. 150 Lycopodiaceae. 25. LYCOPODIUMi). ([Dilleu. hi^t. musc. 441 erweitert. L. Gen. pl. ed. 1. 323] ed. 5. 486 [1754] z. T. Brongniart Hl^t. veg. foss. II. 1 [1828]. Luerssen Farnpfl. 783.) (Bärlapp ; niederl. u. vlaem : Wolfsklauw ; däu. : Ulvefod ; ital. : Erba ?trega; poln.: "NVidlak ; bölim. : Plavun ; russ. ; II.iayH'L; ung. : Koqjafü.) Bei uns iiiittelgro-sse Halbsträucher oder ziemlich kleine Kräuter, meist kriechend, von meist monopodialem Aufbau aber gabiiger Verzweigung, abgesehen von den haarförmigen Spitzen der Blätter mancher Arten kahl. Stengel von einem mächtigen Leitbündel mit plattenförmigen radial oder unregelmässig anastomosirenden Holzköi-pern durchzogen. Blätter dicht gestellt, verhältnissmässig klein. Sporangien nierenförmig, bei der Reife meist gelb gefärbt, auf abweichend gestalteten Sp.b. zu endstäu- digen, cylindrischen Aehren vereinigt, seltener (70.) auf den Frond. völlig gleichsestalteten Blättern, keine Aehren bildend. Vorkeim (zuerst 1872 von Fankhauser [Bot. Zeit. XXXI. Sp. 1] an 71, 1884 von Goebel [Bot. Zeit. XLV. 161 (1887)] an 73., an javanischen Arten seit 1884 von Treub [Ann. jard. Buitenzorg IV. 105 V. 87] entdeckt, bei den übi-igen einheimischen Arten noch unbekannt) mit eingesenkten Antheridien und nur mit dem Halse hervoiragenden Archegonien, entweder völlig unter- irdisch, knollenartig, ohne OilorophyU (71) oder nur theilweise unterirdisch, knollenartig, chlorophyllfi-ei oder -arm, oberirdische chlorophyllreiche Lappen ausbildend (nach Goebel von der Gestalt einer juugen Runkel- rübenpflanze im Kleinen) (73), (bei javanischen Arten strangartig ver- zweigt, chlorophyllfrei, zwischen den Borkenschuppen von Bäumen vor- kommend). Keimling aus dem knollen artigen z. T. im Vorkeim stecken- den Gnmdtheile (Fuss), dem einzelnen Keimblatte und der seitlichen Stammknospe bestehend. Die erste (endogen entstehende) "Wurzel tritt am Gmnde des Keimblatts hervor. Etwa 100 Arten, an massig feuchten oder trockenen Standorten, fast stets auf kalkarmem Boden, oft in "Wäldern, über den grössten Theil der Erdoberfläche ver- breitet, die Mehrzahl innerhalb der Tropen. Ausser den 6 Arten unseres Gebietes findet sich in Europa keine weitere. A. L. homoeophylla'^) (Spring in Mart. et Endl. Fl. Bras. I. IL 109 [1840] erw. Aschers. Syn. L 150 [1806]). Frond. (bei 70. alle Blätter) gleichgestaltet, spiralig oder stellenM-eise in 4— 8 zähligen Quirlen angeordnet. Sporen hellgelb. I. S elüfj i u e s (Hook, et Greville Bot. :\Iiscell. II. 36 [ 1 83 1 ]. SrJägo ^) Rupp. Fl. Jen. ed. 1. 330). Sp.b. den Frond. völlig gleichge- ij Zuerst bei Tabernaemontanus; von \Jy.o: AVolf und -&oiov Füsschen ; Uebersetzung eines deutschen Namens. 2) Von ouo'.o; ähnlich und oj/./.ov Blatt. 3) Bei Piinius (XXIV, 62) Käme einer der herba Sabiua ähnlichen Pflanze. Die schon von Hooker gewählte Plural form habe ich angenommen, um die Homo- nymie mit der südafricanischen Siphonogamen-Gattung Selago L.. dem Typus einer Lvcopodiiiin. 151 staltet, auf be.'^timmte Regionen des Stengels beschränkt, die aber äusscrlich nicht von den vegetativen Strecken zu unterscheiden «ind. 70. (1.) L. seh'igo. (Taiigdkraut, Lau?kraut ; nieder].: Glinikruid; dän. : Kragcfod ; j)oln.: ^rurzybal) [daher (wie 71.) noch deutsch in Ost- preussen: ]\Iirsemau, Mirzemau] ; russ. : Bapaneii,^.) |^ Dunkel-, an sonnigen Stellen gelbgrün (dann meist kleiner), fettglänzend. Stengel bis 2 (selten 3) dm hoch, aufsteigend (an älteren kräftigen Stöcken am Grunde niederhegend i , gewöhnlicli gabiig verzweigt. Aeste genähert, oft dichte P>üschel bildend, gleich hoch. Blätter bis 9 mm lang, meist 8 reihig, meist aufrecht sich dicht deckend, lineal-lanzettlich , zu- gespitzt, ganzrandig oder sparsam gezähnelt. Sp.b. in der Mitte jedes Jahrestriebes. Sporangien mit einer über den Scheitel laufenden Querspalte aufspringend. — Schattige etwas feuchte Wälder, gern au Abhängen und (besonders in Brüchen) an Baum- stümpfen, namentlich oberhalb der Waldgrenze (bis 2750 m [Kerner h.] aufsteigend), auch an Felsblöcken inid steinigen Gehängen ; in den Ge- birgen meist verbreitet, weniger häufig im Norddeutschen Tieflande, doch auch auf den Nordsee-Inseln Juist, Nordeniey und Spieker Ooge (Buchen au Fl. Nordwestd. Tiefl. 34); fehlt in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets und in der Ungarischen Ebene. Sp.r. Juli — Oct. — L. S. L. Sp. pl. ed. 1. 1102 (1753). Luerssen Farnpfl. 788. Koch Syn. ed. 2. 96t^. Nyman Consp. 873 Suppl. 350. Bildet .selir häufig an den Spitzen der Aeste, oft einseitig (an der Stelle von Blättern vgl. Heoelnraier Bot. Zeit. XXX. 841. Luerssen a.^a. O. S. 790 fig. 223) Brutknospeii iu Form kleiner beblätterter Sprosse, durch deren Abfallen und rasches An- und Auswachsen die J'flanze sich reichlich vermehrt. Diese Art ändert fast uur in der Länge und Bichtuug der Blätter ab ; die Formen kommen indess zu- weilen an einem Stock, ja an einem Spross zusammen vor. ^lan unterscheidet B. appr essurn (Desv. Ann Soe. Linn. Paris YL 180 [1827] Luerssen Farnpfl. 792). L. S. breiij'oltum Warnstorf BV. Brand. XXIII. 118 [1882] nach dem Verf selbst [h.]. Blätter kurz, angedrückt. C.dübium (Sanio BY. Brand. XXV. 00 [1883]. Luers.sen a. a. O.). Untere Blätter länger, abstehend; obere kürzer, angedrückt. D. laxum (Desv. a. a. O. [1827]. Luerssen a. a. O.). Blatter massig lang, aufwärts gckrümnit. E. palena (Desv. a, a. O. [1827]. Luerssen a.a.O.). Blätter ungleich abstehend, flacher, feiner zugespitzt. F. recnrvum (Desv. a. a. O. [1827]. L. r. Kit. iu Willd. Sp. pl. V. 50 [1810]. Luerssen a. a. <>. 791). Astspitzen öfter zurückge- krümmt. Blätter horizontal abstehend oder abwärts gerichtet. So gewöhnlich an hohen, kräftigen Stöcken. Auch diese Art wird, obwohl seltener als 71., 72. und 74., zu Tudtenkräuzen benutzt und zu diesem Zwecke öfter auf ziemlich weite Kut- fernuDgen versandt (s. Reinhardt BY. Brand. I. 100). (Nord- und Mittel-Europa (in Süd-Europa nur >i»iirlicli auf «len Gebirgen); Nord-Kleinasien; Kaukasus; Nord-Asien; Japan; Azoren; bekannten Sympetalen-Familie zu vermeiden. Auf 70. wurde der Name schon von Thal übertragen, weil neben der äusseren Aehnlichkeit mit Nadelhölzern, ihr ähn- liche Wirkungen wie der Sabina officinalis zugeschrieben wurden. Dass sie pharma- kologisch nicht inditferent ist, beweisen auch neuerliche Erfahrungen in der thier- ärztiichen Praxis. (Sabatzkv nach Wittmack BY. Brand. XXXllI. XV.) 152 Lycopodiaceae. Madeira ; St. Helena ; Tristan d' Acunlia ; Nord- America ; Peru ; Brasilien ; Falklands-Inseln ; Neuseeland; Tasmania.) * II. Lepidötis^) (P. B. Prodr. 5. et 6. fam. de l'Aetlieoganiie. 101 [1805] z.T. x4.scliers. S3'n. I. 152). Sp.b. von den Frond. verschieden, zu endständigen Aeliren vereinigt. — Stengel über der Erde kriechend. a. Sp.b. kürzer als Frond. Sporangien mit einer über den Scheitel laufenden Querspalte aufspringend. — Stengel spärlich bewurzelt. 71. {•>.) L. aiiiiötiiium. (Schlangenmoos, in Ostpreussen Mirzemau s.S. 151; poln. : Morzybab z^czyzna ; russ. : Japma, Ce.ieHiiKa.) f) Leb- haft grün. Stengel bis über 1 m lang, mit aufrechten, bis 3 dm hohen, öfter wiederholt gegabelten Aesten. Frond. bis 7 mm lang, locker gestellt, 5- (selten 8-) reihig horizontal abstehend oder abw^ärts geneigt, lineal-lanzettlich, in eine stechende Spitze verschmälert, aber nicht haarspitzig, meist fein -gesägt, mit unterwärts vorspringendem Nerven. Blattkissen stark hervorragend. Aehren sitzend, einzeln, bis 4 cm lang und 3 mm dick. Sp.b. bis 3 mm lang und breit, rundlich- eiförmig, am trockenhäutigen Rande gezähnelt, mit kurzer, zuletzt zurückgekrümmter Spitze, mehr als doppelt so lang als das Sporangium, gelblich, zuletzt bräunlich. — Standort und Verbreitung wie bei 70., doch ohne die ausgesprochene Vorliebe dieser Art für Abhänge, meist verbreiteter und geselliger als diese; bis 1800 (ausnahmsweise 2400) m ansteigend (Kerner h.); fehlt auf den Nordsee-Inseln. Sp.r. Aug., Sept. — La. L. Sp. pl. ed. 1. 1103 (1753). Luerssen Farnpfl. 809 fig. 222 B. Koch Syn. ed. 2. 970. Nyman Consp. 872 Suppl. 350. Vou dieser Art sind bisher bei uns niu" zwei Abarten unterschieden : B. pungens (Desv. a. a. O. 182 [1827]. Luerssen a. a. O. 810). Blätter nur 5 mm laug, aufwärts gekrümmt, mit knorpliger Spitze. — Arktische Form, bei uns bisher beobachtet: Tirol: Graun bei Bozen, 2000 m. Auch in Ostpreussen bei Lyck und im Mährischen Gesenke bei Wiesenberg und Goldenstein (Oborny ÖBZ. XL. 205) angegeben. C. integrifölium (Schübe 70. Jahresb. Schles. Ges. f. 1892 IL 89 [1893]). Blätter z. T. ganzrandig. — Schlesien : Heuscheuer. Von abnormen Bildungen wurde ein 1. pro Ufer um (Milde Nova Acta XXVI. II. 402 [1858]) mit durchwachsener Aehre aufgezeichnet. Ein Kranz von „Schlangenmoos" wird im Riesengebirge den Touristen ,,zur Erinnerung" aufgedrängt. (Nord- und Mittel - Europa ; Alt-Castilien; nördliche Apemiinen ; Nord-Asien; Himalaja; Nord-America.) * 72. (3.) L. elavätum. (Schlangenmoos, Gürtelkraut, Wolfsranke, Blitzkraut; franz.: Jalousie; ital.: Erba strega, Stregonia; rum.: Chedicutid; pobi. : Sw. Jana pasz., Uzelzanka; russ.: Il,flKyHt, ^3epe3a.) fj Lebhaft- oder gelbgrün. Stengel bis über 1 m lang, mit kriechenden Haupt- und unregelmässig verzweigten aufrechten (ohne Aehren) bis 5 (selten 1 5) cm hohen Nebenästen. Frond. vielzellig, an den kriechenden Achsen 1) Von "/'.iTi'.Sujrd? beschuppt, wegen der schuppenähnlichen Sp.b. Lvcopodiuin. 153 von der Erde abgewendet (negativ-geotropisch) ; au den aufrechten auf- Avärts gekrümmt, dicht anliegend, 3 — 4 nun huig, die unteren gezähnelt (bes;onder.< autfälhg bei der bisher nur in Schlesien beachteten Form 5er r uJntu >» (Hellwig bei Scluibe 70. Jahre^b. Schi. Ges. II. 89[ 1 89.3J), die oberen meist ganzraudig, in eine ungefähr ebenso lange farblose, gezähnelte zuletzt gekräuselte Borste zugespitzt. Aehren meist zu 2 — 8, seltener 1 oder 4 — 5, von einem bis 18 cm langen, mit gezähnelten, gelb- grünen, sonst den Frond. ganz ähnlichen Hochblättern locker besetzten Achsen theile getragen (gewissermassen gestielt), bis H cm lang und 3 mm dick. 8p.b. 2 — 3 mm lang, bis 2 mm breit, eiförmig, in eine ungefähr ebenso lange farl)lose Borste zugespitzt, ausgefressen-gezähnelt, unterwärts gekielt, gelbgrün, zuletzt hellgelb, mehr als doppelt so lang als das gedunsene Sporangium. — Heiden , an trockenen Stellen der Moore, Bergabhänge, buschige trockene Wiesen, Wälder, meist unter Nadelholz, meist häufig und gesellig, auch auf den Nordsee- Inseln ; bis 2000 (ausnahmsweise 2400) m ansteigend (Kern er h.); fehlt in der immergrünen Region des ]\Iittelmeergebiets und im Ungarischen Tief- lande. Sp.r. Juli, Aug. — L. c. L. Sp. pl. ed. 1. 1101 (1753). Luerssen Farnpfl. 818 fig. 222 A. Koch syn. ed. 2. 970. Nyman Consp. 872 Suppl. 350. Die Endkuospen der Seitenzweige schliesseii sich iin Spätsommer durch die am Gründe verwachseneu äusseren Blätter als Winterknospeu ab (II ege 1 m ai e r a. a. O. 837). Beuierkenswerth sind folgende, allerdings nicht scharf abgegrenzte Formen: B. monostd chyum^) (Desv. a. a. O. 184 [1827]. Luerssen Farnj)fl. 821). Blätter mehr abstehend und stärker gekrümmt. Aehre einzeln, kurz gestielt oder unge- stielt {\. curtum Zabel VN. Meckl. XIII. 97 [1859]). — Seltener. — C. tristächyum') (Hook. Fl. N.-Am. II. 267 [1840]. Luerssen a. a O. E. t. Nuttall Gen. N.-Am. pl. II 247 [1818]). Kräftiger. Blätter oft weit abstehend. Aehren zu 3 und mehr. — Stellenweise häufig. -^ Beide Formen erinnern, die erste durch den Aehren- staud, die zweite durch die abstehenden Blätter au 71., von dem sie sich (die letztere wenn ohne .\ehren) leicht durch die borstenförmige Blattspitze uuterscheiden. Von abnormen Bildungen sind zu erwähnen: 1. remötum (Luerssen a. a. O. [1889]). Eine einzelne Aehre seitlich am Grunde oder bis zur halben Höhe des „Aehrenstiels'" eingefügt, l.frondescens (Luerssen a. a. O. [1889]). Ein Laub- spross an derselben Stelle. Aehre zweispaltig. 1. proliferum (Luerssen a. a. 0. [1889]) s. S. 152. m. furcdtum (Luerssen a. a. O. [1889]). Off. Lycopodium, Sporae Lycopodii Ph. Austr., Belg., Dan., Gall., Genn., Helv., Hung., Neerl., Ross., das als Streupulver für kleine Kinder und zu physikalischen Versuchen (auch zu Theaterblitzen, daher u. a. Blitz- kraut) benutzte „Hexenmehl". (Ganz Europa, mit Ausnahme der Steppengebiete (im Süden auf den Gebirgen). In z. T. etwas abweichenden Abarten in einem grossen Theile von Asien und America; Gebirge des tropischen Africa: Kili- mandjaro ; Ruansori I Süd- Africa ; Ostafricanische Inseln ; Marianen ; Hawai-Inseln.) * ') Von uovo? einzeln und sräyu; Aehre. ■^) S. S. 124. 154 Lycopodiaceae. ]). Sp. b. so lang oder etwas länger als Froml. Sporangien vorn über dem Grunde aufspringend. — Stengel durch zahl- reiche Wurzeln an den Boden geheftet. 73. (4.) L. iiiuiidütum. (Wend. : Certo^vy pazory). %. Hell- später gelbgrün. Stengel höchstens 10 (selten 15) cm lang, jährlich nur einen, seltener mehrere sich aufrichtende und mit einer Aehre abschliessende Sprosse entwickelnd. Frond. bis 7 mm lang, am kriechenden Stengel von der Erde abgewandt, an dem aufrechten, dem „Aehrenstiele" von 72. entsprechenden Theile allseitig abstehend, alle lineal-pfriemen- förmig, stumpflich, am Rande durchscheinend, ganzrandig. Aehre bis 5 cm lang, oberwärts verschmälert, meist etwas kürzer als der sie tragende aufrechte Achsentheil. Sp.b. bis 8,5 mm lang, aus eiförmigem gezälmeltem, unterseits mit einer kielartigen Querleiste versehenem Grunde in eine abstehende, zuletzt aufwärts gebogene lanzettliche ganzrandige Spitze übergehend, mehrmal länger als dies querovale Sporangium. — Auf feuchtem, sandig-moorigem oder moorigem Boden, oft sehr gesellig, nicht selten in frischen Ausstichen etc. in Menge erscheinend und bei Veränderung des Standortes wieder verschwindend, oft in Gesellschaft von Drosera rotiindifoHa und D. intermedia. Am häufigsten in den nordwestdeutschen und Lausitzer Heidegebieten (auch auf den Nordsee- Inseln), nach Osten seltener werdend, im Süden meist in gebirgigen Lagen (bis 22()ü m aufsteigend); aus dem eigentlichen Mittel meergebiet, Bosnien-Hercegovina, Montenegro und dem Ungarischen Tieflande nicht bekannt. Sp.r. Aug. — Oct. — L. i. L. Sp. pl. ed. 1. 1102 (1753). Luorssen Farnpfl. 799. Koch Syn. ed. 2. 970. Nyman Consp. 872 Suppl. 350. Der noruialeu Keimpflauze sehr ähnliche Ad vemivsp rosse wurden auf abge- risseueu Blättern (vielleicht den Keimblättern) bisher. nur von Goebel (a. a. O. 186 Taf. 2 fig. 32) beobachtet. Von niissbildeten Formen ist nur Theilung des Aehren- sprosses in verschiedenen Graden zu erwähnen m. biceps und triceps (Milde Isova Acta XXVI. II. 389 [1S58] Luerssen Farnpfl. 802). Aehre bis zur Mitte 2—3- spaltig. m. distdchyum^) (Milde a. a. O. [18ö8j. Luerssen a. a. <).). Zwei Aehrea neben einander auf einem aufrechten Spross. ni. Jxi^rcdlum (Milde a. a. O, [1858]. Luerssen a. a. O.j. Aufrechter Spross in der Mitte gegabelt, jeder Theil eine Aehre tragend. (Nord- und Mittel-Europa, südlich bis zu den Pyrenäen und Ober- Italien [Mantua]; [in den unteren Donauländern und im russischen Steppengebiet fehlend]. Nord-America.) * B. L. heierophi/IIa-} (Spring in Mart. et Endl. Fl. Bras. I. IL 109 1840). Frond. an dem kriechenden Stengel und den Hauptästen spiralig, gleichgestaltet, an den mehr oder weniger flach zusammen- gedrückten Zweigen (welche mit ihren Blättern auffällig an Sahina oder T/i//ia erinnern) gekreuzt-gegenständig, 4 zeilig, die der zwei kantenständiiien Zeilen gekielt, die zwei der flächenständigen un- J) S. S. 124. ^) S. S. Ü8. Lycopodium. lo5 gekielt. Auch ilie Rücken- luul Bauchseite des Zweiges verschieden, erstere dunkler grün, mit grö?.sereu Fläehenblättern. Sp.b. zu Aehren zusanmiengestellt. Sporangien am Reheitel aufspringend. Sporen bräunlieh gelb. Gesammtart L. e u m p 1 a nat um. 74. (5.) L. eoiiililaiuituiii. [^ Stengel mei.st unterirdisch (selten tiefer als 5 em), bis über 1 m laug, spärlich bewurzelt, v>ie die locker gestellten öfter gezähnelten Niederldätter chlorophyllfrei, zahl- reiche bis 4 dm hohe aufrechte, vom Gmnde an wiederholt gegal)elte, über den Boden nebst den ganzrandigen Frond. grüne Aeste treibend. Spiralig gestellte Blätter bis 3 mm lang, lineallanzettlich, spitz, frei, die ge- kreuzten bis 4 mm lang, lanzettlich, zugespitzt, bis zum nächst unteren herablaufend. Aehrenstiele bis 12 cm lang, locker mit lineal- lanzettlichen Hochblättern besetzt. Aehren zu 2 — 6, selten einzeln, bis 25 mm lang und 3 mm dick. Sp.b. bis 3 nun lang, 2 mm breit, eiförmig, scharf abgesetzt-kurz gespitzt, zuletzt hell- bräunlich, am Rande fein gezähnelt, nur 1^/2 mal so lang als das Sporangium. — AVälder, besonders Nadelwälder, Heiden, zerstreut oder sehr zerstreut durch den grössten Theil des Gebiets, im Alpengebiet ■weniger verbreitet, bis 1600 m ansteigend, aus Bosnien und der Hercego- vina noch nicht nachgewiesen; fehlt auch auf den Xordsee-Inseln , im Ungarischen Tieflande und in der immergrünen Region des ^littelmeer- gebiets. Sp.r. Aug., Sept. - — L. c. L. Sp. pl. ed. 1. 1104 ( 1753). Luerssen Farnpfl. h22. '^ Zerfällt in zwei in der Regel auffällig verschiedene, aber dui'ch stellenweise nicht seltene Mittelformen verbundene Unterarten : A. 1j, f(tircps. Pflanze meist grösser und kräftiger, lebhaft grün. Aufrechte Aeste ziemlich locker, fächerförmig verzweigt; ihre Verzweigungen einen Trichter bildend; der Mitteltrieb der Aeste meist unbeschlossen, nur Seitenzweige die Aehren tragend. Zweige bis 3 mm breit, rückenseits schwach gewölbt, baucbseits etwas vertieft. Kantenständige Blätter im oberen Drittel frei, abstehend, auf- fällig breiter als die angedrückten flächenständigen, von denen die bauchseitigen auffällig kleiner als die rückenseitigen und nur an ihrer Spitze frei sind. — Im Nordosten des Gebietes, auch in Mähren verbreiteter als ü., sonst meist seltener als letztere Unterart luid auf weite Strecken fehlend. So im Oberrhein-Gebiet nur bei Darmstadt! auch für die Schweiz und die südwestlichen Alpen zweifelhaft. — L. ü. "Wallr. Linnaea XII. 676 (1840). L. c. var. bez. subsp. a. Aschers. Fl. V. Brand. I. «94 (1864). Luerssen Farnpfl. 824. i. c Koch Syn. ed. 2. 971 (1845). Nyman Consp. 872 Supjd. 350. L. c a. fiuhd- lafiini Doli Fl. Bad. I. 79 (18J5). 156 Lycopodiaceae. (England sehr igelten ; für Frankreich zweifelhaft ; Dänemark; Skandi- navien; Nord- nnd Mittel-Russland; Apenninen; Moldau; Kamtschatka; arktisches und westliches K^ord-America.) * B. L. chfdUffrrt/j/ffrLsstis^). Pflanze oft kleiner und schwäch- licher, (besonders an den frischen Trieben) graugrün. Aufrechte Aeste gleich hoch, dicht büschlig verzweigt; ihr Mitteltrieb Aehren tragend. Zweige nur 1^/2 mm breit, rückenseits stark gewölbt, bauchseits flach oder schwach gewölbt, zuweilen fast 3 kantig. Kanten ständige Blätter nicht auffällig breiter als die weniger ungleichen flächenständigen, wie diese angedrückt. — • Im östlichen Gebiete seltener, sonst ver- breiteter als Ä. — L. C. A. Br. bei Mutel Fl. franc. IV. 192 (1837). Koch Syn. ed. 2. 970. Nyman Consp. 872 Suppl. 350. L. c. var. bez. subsp. C. Doli Fl. Bad. I. 80 (1855). Luerssen Farnpfl. 825. L. comp]. Poll. Fl. Palat. III. 27 (1777), Wallr. a. a. O. (1840). L. sahinaefolimn Homann Fl. v. Pomm. III. 93 (1835) Rupr. Distr. crypt. vasc. Ross. Beitr. z. Pflanzenk. Russ. Reich. III. 30 (1845) nicht Willd. Spec. pl. V. 20 (1810; die Nordamericanische Pflanze des Letzteren ist eine Unterart von 75. mit meist „gestielten" Aehren). (Nord- und Mittel-Europa [in Russland nur im Westen] ; Apenninen ; nordöstl. Kleinasien.) * Von weiteren Unter- (oder vielleicht Ab-) arten findet sich L. digilatum A. Br. in Nord- und L. thyioides Humb. et Kunth im Tropischen America ; L. Wightianum Wall, im tropischen Asien und Indischen Archipel bis Neu-Caledonieu. Auch die von Milde (Fil. Afr. 257) zu A. gezogene Pflanze von Madeira scheint mir etwas abzuweichen. Diese Art ist durch ihren Wuchs bemerkenswerth. Die kriechenden Stengel verbreiten sich radial von dem Punkte, wo die junge Pflanze gestanden hat, aus, wodurch eine Art von ,, Hexenringen" entsteht (nach Lützow [BV. Brand. XXI. 172] Kreise von bis 70 m Durchmesser, in denen nur ein 1,5 m breiter peripherischer Streifen von den frischen Aesten bedeckt ist). ^ Von abnormen Formen sind ver- zeichnet: Im Stande der Aehren: 1. fallax (('el. Prodr. Fl. Böhm. I. 14 (1869). Aehre einzeln oder zu 2 — 3 auf mit Frond. besetzten Zweigen. Von 75. durch die Form der Frond. und Sp.b. zu unterscheiden. 1. /ascicw/atum (Luerssen Farn])fl. 827 [1889]). Aehrenstiel schon am Grunde unmittelbar über den letzten Frond. verzweigt, daher 2 — 4 Aehren jede auf einem eignen anscheinend unverzweigten Stiel. 1. p seudoverticilldtum (Luerssen a. a. O. [1889]). Unter einer grösseren end- ständigen Aehre befinden sich 3 kleine nahezu quirlig gestellte und dazwischen auch eine mittelgrosse. 1. proliferum (vgl. S. 152). So u. a. an der Unterart A. bei Lyck von Sanio! zahlreich und mehrere Jahre hinter einander beobachtet. Eine Anzahl Uebergänge zwischen vegetativen Achsen und Aehrenständen und selbst zwischen Frond. und Sp.b. sind als 1. frondeseens (Luerssen a. a. 0. [1889]) zusammengefasst. Endlich ist auch bei dieser Art m. biceps-triceps (Milde Nova Acta XXVI. II. 407 [1858]) (s. S. 154) beobachtet. 75. (6.) L. alpinum. Tj.. Unterscheidet sich von 74. durch Folgen- des: Gelb- oder graugrün. Stengel bis 6 dm lang, meist ober- 1) Bei Plinius (XXIV. 86) Name einer Arzneipflanze, «ohl von Achillea chamaecypariüKus; für unsere Pflanze zuerst von Tabernaemontanus gebraucht; von yaij-a; am Boden und xyTraptaaoc Cypresse, wegen der oben hervorgehobenen Aehnlichkeit der flachen Zweige mit Cupressineeu, auch mit Cupressus selbst. Lycopodiuii). 157 irdisch kriechend, wie seine Blätter tri'ün (wenn streckenweise unterirdisch, mit den Blättern chlorophylU'rei). Aufrechte Aeste gleich- hoch-büschlig-verzweigt, meist nur 8 (selten bis 1 5) cm hoch, unterwärts oft mit abwechselnden 3 zähligen (Quirlen von Frond. besetzt. Flach- gedrückte Zweige 1,5 — 2 mm breit, riickenseits stark gewölbt, bauch- seits durch die Umbiegung der Kiele der kantenständigen Blätter zwei- rinnig. Kantenständige Blätter scharf gekielt, mindestens in ihrer obcn-en Hälfte frei und etwas sichelf('>rmig aufwärts gebogen, nicht auffällig- breiter als die flächenständigen, von denen auch die bauchseitigen nicht erheblich kleiner als die rückenseitigen und gnisstentheils hvi sind. Aehren einzeln, bis 15 mm lang, auf etwas die Lanbzweige über- ragenden genähert-gegabelten Zweigen, deren meist in abwechselnden 3 zähligen Quirlen angeoi'dnete, den flächenständigen Frond. ähnliche Blätter ziemlich dicht gedrängt sind, weshalb diese Zweige nicht als „Aehrenstiele" erscheinen. S]). b. oft in abwechselnden 3 zähligen Quirlen, allmählich in eine s t u m p f 1 i c h e zuletzt weit abstehende Spitze verschmälert, mehr als doppelt so lang als das Sporan- gium. — Grasige und steinige Triften der Alpen, Karpaten und Sudeten!! über der "Waldgrenze ca. 1300 — 2400 m (Kern er), selten in die ^^'aldregion herabsteigend; viel seltener auf den höchsten waldfreien (iipfeln der andern Mittelgebirge. Ardennen zw. Odeigne luid der Barraque de Fraiture, GöO m, neuerthngs nicht mehr. Vogesen ! Schwarzwald: Feldberg! Sauerland: Kahle Astenberg 800 — 900 m! bei Hallenberg, Langewiese und Eisoff. Rhön! Harz: Brocken!! Victorshöhe (E.Schulze Xaturw. V. Harz V. 11). Höchstes Erzgebirge. Böhmerund Bayrischer ^^'ald. Riesengebirge !! Gesenke ! ! Nördliche! nordöstliche! und südliche Karpaten. Jura. Alpen von Dauphine und Fiemont bis Nieder-Oster- reich, Steiermark und Hercegovina. Sp.r. Aug., Sept. — L. a. L. Sp. pl. ed. 1. 1104 (1753). Luerssen Farnpfl. 838. Koch Syn. ed. 2. 97Ö. Nyman Consp. 872 Suppl. 350. Ueber die Verschiedenheit dieser Art von der vorigen sind die Acten noch nicht geschlossen. Pie als Hauptmerkmale angegebenen Unteischiede in dem Ver- halten des Stengels (ob ober- oder imterirdisch) und der Aehren (ob „gestielt" oder ,, sitzend") sind nicht in allen Fällen entscheidend ; einerseits kommt bei 74. die Torrn fallax mit sitzenden Aehren vor, andererseits findet sich 75. zuweilen mit wenn auch meist kurzen, locker beblätterten Achseutheilen unter der Aehre. Eine in Nord- America (nach Milde Sporenpfl. 134 auch in den Sudeten) beobachtete Form mit ziemlich langgestielten Aehren ist L. sabivaefoUum Willd. Sp. i)l. V. 20 (1810) (vgl. S. 156). Zuverlässiger scheinen die Unterschiede in der Beschaffenheit der flachgedrückten Zweige und in der Form und Länge der Sp.b. Von abnormen Formen ist nur eiue m.furcdtiim (Luerssen Farnpfl. 844 [1880]) mit gegabelten Aehren erwähnt. (Grossbritannien; SkandinavieJi ; Nord-Kussland; Pyrenäen; Apen- ninen; Gebirge Kleinasiens ; Nord-Asien; nördliches Nord-America.) t- 158 Selaginellaceae. 2. Untercla.sse. HETERÖSPORAE^). (Prantl Lehi'b. d. Bot. 116 [1874]. Luerssen Farnpfl. 844.) S. S. 149. Üeber.sicht der Familien, Landpf lanzeii meist schattiger Standorte. Stengel gestreckt, bei gabiiger Verzweigung monopodial aufgebaut, meist dorsiventral, mit kleinen, flachen Blättern. Sporangien in der Blattachsel an- gelegt, später mit dem Blattgiinide verbunden, zuletzt kapselartig auf- .springend, ein fächerig. Beiderlei Sporangien ährenartig zu.sammenge- stellt, die ^Slikrosporangien zahlreiche Mikrosporen, die ."^ — 4 knöpf igen Makrosporaugien meist 4 Makrosporen enthaltend. Weiblicher Yorkeim nur am Scheitel der iNIakrospore, welche unterhalb desselben ein zur Ernährung des Keimlings dienendes Gewebe enthält. Selaginellaceae. Untergetauchte Wasser- oder Sumpfpflanzen, oder doch wenigstens {bei uns) an periodisch nassen Standorten vorkommend. Stamm kurz, knollenartig, unverzweigt, 2 — Slappig, mit spiralig gestellten, langen, meist halbstiel runden (binsenähnlichen) Blättern. Sporangien am Grunde laubartiger Blätter, sich durch Fäulniss öffnend, gleichgestaltet, durch von der Rücken- zur Bauchseite verlaufende Zellfäden und -platten (Ti'abeculae) unvollkommen gefächert, die äusseren zahl- reiche Makros poren, die inneren noch zahlreichere Mikrosporen enthaltend. Weiblicher Vorkeim die Makrospore ganz ausfüllend. Isoetaeeae. 9. Familie. SELAGINELLACEAE. (Mettenius Fil. Hort. Bot. Lips. 16 [1856J excl. Isoetes. Kanitz A term. növenyrendszer ättekintese 9 [1874]. Luerssen Farnpfl. 862. Selagi- nelleae A. Br. in Aschers. Fl. Brand. I. 25 [1864]. Selaginellacees Roze S. B. France XIV. 179 [1867].) S. oben. Hierher nur die Gattung: 26. SELAGINELLA2). ([P. B. Prodr. des 5 et 6 familles de rAetlieogamie 101 (1805) erw.] Spring Flora XXI. 148 [1838]. Luerssen Farnpfl. 863.) Charakter der Familie. Zarte ausdauernde Krautgewächse. Stengel schlank, oft zerl)rechlich, meist reich verzweigt, bei unseren Arten kriechend, 1) Von sTipos verschieden und c;:iop(i s. S. 118. 2) Deminutiv von Selago (s. S. 150). Selaginella. 159 an (k'ii Verzweigungsstelleii einfache oder häufiger wiederholt gegabelte Wurzeln entwickelnd, von einem centralen oder 2 — 12 von einem von radialen Zellfäden durchsetzten Luftgange umgebenen Leitbündeln durch- zogen. Blätter meist dicht gestellt, moosähnlich zart, 1 nervig, über dem Grunde (die Sp.b. über dem Sporangium) oberseits mit einer oft früh- zeitig vertrocknenden Ligula. Sp.b. in endständigen, öfter von dem Laubstengel durch einen abAveichend beblätterten Achsentheil getrennten („gestielten") Aehren vereinigt. ]\Iikro- und Makrosporangien meist in derselben Aehre, die letzteren in geringerer Zahl, zuweilen nur einzeln am Grunde derselben, entweder 3 knöpfig (am Scheitel durch 3 Sporen seitlich ausgebaucht und zwischen denselben 3 klappig aufspringend, während die vierte am Gnmde des Sporangiums liegt) oder 4 knöpfig (mit 2 unteren quer und 2 oberen median neben einander liegenden Sporen, durch eine über den Scheitel verlaufende Querspalte, mit der sich jeder- seits über den unteren Sporen eine kurze Spalte rechtwinklig kreuzt, sich öffnend), Mikrosporangien kleiner als die Makrosporangien, kugel- bis gedunsen-nierenförmig, auf dem Scheitel quer aufspringend. Beiderlei Sporen kugeltetraedrisch. Keimling von dem schlauchf()rmigen Träger in das Nährgewebe hineingeschoben, ausser dem Fusse (wie bei den meisten Siphonogamen) aus einer primären Wurzel, einem hypokotylen Gliede und zwei den Vegetationskegel einschliessenden Keimblättern bestehend. 3 — 400 Arten (je nach der oft schwierigen Begrenzung) über den grössten Theil der Erdoberfläche verbreitet, die Mehrzahl in den VValdgebieten innerhalb der Tropen. In Europa nur die 3 in unserem Gebiete einheimischen Arten. A. S.homoeophyllae^) (Spring in Mart. etEndl. L IL 118 [1840]. Homötropae^) A. Br. Ind. sem. h. Berol. 1857 app. 11 [1858]). Blätter sänuntlich gleichgestaltet, allseitig abstehend. 76. (1.) S. selagiuoides ^). %. Stengel kurz (höchstens 5 cm weit) kriechend, fadenförmig, mit seinen Verzweigungen kleine lockere Rasen bildend. Blätter vielreihig- spiralig, stellenweise quirlig, locker, nur an den Enden der nächstjährigen Aebrentriebe dicht gestellt, 1 — 3 mm lang, lanzettlich bis eif örm ig- 1 an zeitlich, spitz, mit w^enigen abstehenden fransenähnlichen Zähnen, öfter jederseits nur 1 zähnig, dunkelgrün, etwas glänzend, nur die der aufrechten bis 12, selten 20 cm hohen heurigen Aebrentriebe gelblich. Aehre einzehi, bis 3 (selten 5) cm lang, dick -cylin drisch. Sp.b. bis 5 mm lang, mit zahlreicheren und längeren Zähnen, sonst wie die Frond. Makro- sporangien mehrere oder ziemlich zalilreich, 4 knöpfig, wie die fast nieren- förmigen Mikrosporangien gelli oder hellbräunlich. Makrosporen ^ 3 nun 1) S. S. 150. 2) Von öao; ähnlich, gleich und toj-kw ich wende, kehre, wegen der Anord- nung der Blätter. :*) Von Selago (s. S. 150) und ^iotj; ähnlich; allerdings eine hybride Wort- bildung. Bei Dillen ins ^Hist. musc. 4G0) als Gattungsname. 160 Selaginellaceae. im Durchmesser, gelblich-weiss, dicht mit kleinen halbkugel- oder stumpf- kegelförmiuen "Warzen besetzt. ^likrosporeii schwefelgelb, locker mit stumpf-kegelförmigen Stacheln besetzt. — Grasige, steinige und felsige Abhänge der subalpinen und alpinen. Region höherer Gebirge (bis 2630 ni Kern er h.), auf kalkreichen und -armen Gesteinen, seltener in die Waldregion, ausnahmsweise bis in die Ebene herabsteigend; im nörd- lichen Flachlande sehr selten und neuerdings nicht bestätigt. In den Alpen von den See-Alpen bis Xieder-Oesterreich, Ober-Steiermark, Ober- Kärnten. Friaul, Bosnien (Beck Ann. Wien. Hofm. IV. 372, Mur- beck Beitr. 20) und Montenegro (Riblje Jezero unter dem Mali Dur- mitor Pantocsek VN. Presb. N. F. II. 12). In die Oberbayrische Hoch- ebene bis München ! und Augsburg herabsteigend. Französischer und Schweizer Jura. Schwarzwald: Feldberg I Harz: Brocken (ob neuerdings?); Königsberg und Ahrensklint bei Schierke (E. Schulze NV. Harz V. 10 ebenfalls ohne neuerliche Bestätigung). Thüringen: Jena: Zeitzgrand angeblich einmal. Hohes Erzgebirge, neuerdings nicht bestätigt. Riesen- gebirge I ! und Gesenke ! ! häufig. Tatra ! I Nördliche und südliche Kar- paten. Auf einem Moore bei Reinbek unweit Hamburg ISöO von Kohl- meyer! gesammelt, neuerdings vergeblich gesucht. Sp.r. Jan. — Aug. — S. s. Lk. Fil. sp. h. Berol. 158 (1841). Li/copodium S. L. Sp. pl. ed. 1. 1101 (1753). Li/c. cUiatum Lam. Fl. fränc. I. (32) (1778). SeJafßii/eJ/a spiuösa Pal. B. a. a. O. 112 (1805). Luerssen Farnpfl. 867. S.'ciHafa Opiz Böheims phänerog. [sicl] u. crypt. Gew. 114 (1823). S. spinulosa A. Br. in Doli Rhein. Flora 38 (1843). Koch Syn. ed. 2. 971. Nyman Consp. 873 Suppl. 350. Tracht von 73., von dem 76. durch die zarteren, fransig-gezähnten Blätter auch abgesehen von den Makrosporangien leicht zu unterscheiden ist. Von abnormen Formen finde ich nur eine m. Jure ata (Luerssen a. a. O. 869 [1889]) mit ge- gabelter Aehre verzeichnet. (Island; Fär-(^er; Britische Inseln; Jütland! (ein Vorkommen, welches das bei Hamburg und in Kurland wahrscheinlicher macht); Skandinavien; Nord-Rus.sland ; Kurland; Central-Frankreich; Pyrenäen; Kaukasus; Baikal-See; Aleuten; Canada; Grönland.) _*_ B. S. heterophiiUae ^) (Spring a. a. O. [1840]. Dichötropae^) A. Br. a.a.O. 11 [1858]). Frond. in 2 zähligen .sich schief kreuzenden Quirlen, die beiden eines jeden Quirls ungleich. Auf der Rücken- seite des dorsi ventralen, in einer Ebene verzweigten (bei imseren Arten kriechenden, überall wurzelnden) Stengels genähert zwei Zeilen meist kleinerer Oberblätter, seitlich abstehend zwei solche meist grösserer Unterblätter. Sp.b. (unserer Arten) gleich- gestaltet. I. Stengel spärlich verzweigt, lockere Rasen bildend, an der Spitze wie die oberen Aeste eine Aehre tragend. Frond. auffällig ungleichseitig (die nach der Achsenspitze sehende [Vorder-] Seite grösser). 1) S. S. 68. -) Von oi/7, in zwei Theile getheilt, und toj-uj s. S. 159. Sela.eineirn. 161 t S. Opus l). 2|.. Steugel bis 15 ciu lang. Blätter unterwärts locker, ober- wärts gedrängt, lebhaft griiu, mit luideutlichem hyalinem Saum, unter starker Ver- grösserung fein gesägt. Unterblätter rechtwinklig abstehend oder etwas rückwärts geneigt, bis 2 (selten 3) mm lang, bis l'/i mm breit, schief br ei t- län glich , spitzlich, die vordere Seite fast doppelt so breit als die hintere, am Grunde abgerundet; ihr Nerv unter der Spitze erlöschend, bauchseits schwach kiel- artig hervorragend. Oberblätter nur '/s — '/-j so gross, dem Stengel auge- drückt und wenig von einander abstehend, schief länglich, zugespitzt, mit aus- laufendem, oberseits stärker hervorragendem Nerven. Aehren bis 3 cm lang, un- mittelbar über den Laubachsen beginnend. Sp.b. 2 mm lang, abstehend, aus eiförmigem Grunde allmilhlieh zugespitzt. Makrosporaugien meist SkiKipfig, gelbbraun. Makrosporen '/3 mm im Durchmesser, gelblichweiss, grob netzig-höckerig. Mikrosporaugien nierenförmig , rothbraun. Mikrosporeu bräunlich-fuchsroth , mit niedrigen Höckern. — In Nord-America von Cauada bis Texas einheimisch ; bei uns (ausser wie zahlreiche andere Arten der Gattung in Gewächshäusern) auch auf Teppichbeeten cultivirt und hie und da auf Grasplätzen von Gärten und Parks verwildert. Schwerin (Meekl.): Grüuhausgarten seit langer Zeit (Brockmüller VN. Meckl. XXXIV. 6 [1870]. Kalb und F. Klett 189G!). Berlin: Borsigscher Garten seit etwa 1860 (Magnus, Kuhn!! BV. Brand. XIX. 166). Potsdam: Glienicker Park seit 1870 (Egeling! a. a. O. 164). Sp.r. ? — .S'. a. Spring in Martins et Eudl. Fl. Brasil. I, 2. 119 (1840) z T. Baker Fern AUies 71 (1887). Lycopodinm dpodum L. Sp. pl. ed. 1. 1105 (1753). S. deniiaiUita Brockmüller a.a. O. (1880) nicht Lk. II. Stengel reichlich verzweigt, dichte Rasen bildend. Aehren auf Seitenzweigen eiidstäiuhg. Blätter wenig ungleich.seitig. Gcsaninitart S. d e u t i c u 1 ä t a. (Spring Monogr. Lycop. II. [Mein. Acad. Belg. XXI V.] 82 [1849].) 77. (2.) S. denticiilätaä). %. Stengel bi.s 2Ü cm lang. Blätter gedrängt, sich öfter (unterschlächtig) deckend, zugespitzt, mit unter der Spitze erlöschendem Nerven, ziemhch dicht kleingesägt, lebhaft- und etwas bläulich-grün, im Alter fast ziegelroth (auch die Wm'zeln geröthet). Unterblätter etwas nach vorn abstehend, bis 2,5 mm lang und 2 mm breit, eiförmig bis breiteiförmig, mit kurzer zurückgekrünnnter Spitze. Ober blatte r dem Stengel locker anliegend, von einander wenig abstellend, etwa ^U der Unterblätter messend, etwas schmäler und länger zugespitzt. Aehren einzeln oder zu zweien, bis 1,5 (selten 2) cm lang, fast cyHndrisch, von dem Laubtheile der sie tragenden Achse nicht deutlich geschieden, indem die obersten Unterblätter schon Sporangien tragen. Sp.b. den Oberblättern ähnlich. Makrosporaugien mehrere, meist 4kn()})fig, gelbbraun. ]\[akrosporen ^/.ö nun im Durchmesser, gelblich, dicht mit niedrigen, stmni)fen Warzen besetzt. Mikrosporangien nierenförmig, braunroth. Mikrospuren ziegelroth, dicht 1) Lycopodioides denticnlatum pulchrum repens , spicis apodibits Dilleuius Hist. musc. 467. Von uo'j? Fuss und u privativum ; wegen der „ungestielten" Aehren. ^) Muscics denticulatus minor C. Bauhin Pin. 360. während 78. a. a O. als M. d. major aufgeführt ist. Die Bemerkung Bolle's (Zeitschr. Ges. Erdk. I. 284) dass dieser Name sich nicht auf die mit blossem Auge nicht wahrnehmbaren Zähne des Blattes beziehe, ist mithin begründet ; die ,,denticuli" sind die Blätter selbst. Ascherson u. Graebiier, Synopsis. I. 11 162 Selagiuellaceae. Isofetaceae. mit ganz niedrigen Warzen besetzt. — Beschattete, oft etwas feuchte Abhänge, auf steinigem oder erdigem Boden, auf Mauern, öfter weite Strecken bedeckend, in der Nähe der Mittehneerküsten. Provence! Ri^^era ! Dahnatien ! ! angebhch auch in Kroatien im Velebit. Die be- reits von Willdenow (Sp. pl. V. 34) gemachte Angabe in Polen ist schwerlich richtig, obwohl Expl. von Bory! mit der Bezeichnung „bois d'Ustanow, 8 lieues de Varsovie" im Hb. Willd. Kr. 19377 vorliegen. Sp.r. Mai, Juni; nach derselben stirbt die Pflanze fast völlig ab, um erst im Herbst neu zu ergrünen. — S. d. Link Fil. sp. h. Berol. 159 (1841) mit Anschluss der damals im Berliner Garten unter diesen Namen cultivirten in Süd-Afi-iea auf ^Madeira und den Azoren ein- hemiischen S. Krmissiana Kunze {= S. hortensis Mettenius) vgl. A. Br. a. a. O. 18 und ausfülu-lich Monatsb. Berl. Akad. 1865 195 ff. Luerssen Farnpfl. 875. Koch Syn. ed. 2. 971. Nyman Consp. 873. Suppl. 350. Lycopoäi'um ä. L. Sp. pl. ed. 1. 1106. (Mittelmeergebiet ; Madeira ; Canarische Insebi ausser Lancerote und Fuertaventura.) |"^j 78. (3.) S. Helvetica'). %. Unterscheidet sich von der Leitart durch Folgendes : Blätter lockerer gestellt, stumpf oder stumpf lich, mit spärlicheren und kleineren Sägezähnen, glänzend grasgi'ün. Unter- blätter rechtwinklig abstehend oder etwas rückwärts geneigt, nur bis 1,5 mm breit, länglich-eiförmig. Oberblätter nur halb so gross als die Unterblätter, dem Stengel angedrückt, eiförmig- lanzettlich, oft an der Spitze einwärts gebogen. Aehren „gestielt", d. h. von den Laubachsen durch einen aufrechten, einfachen oder 1 — 3 mal gegabelten, locker mit sich kreuzenden Paaren gleich gestalteter, länglich-eiförmiger, stumpflicher Blätter be- setzten Achs entheil getrennt, von letzterem nicht scharf ge- schieden, bis 3 cm lang. Sp.b. unterwärts locker, oberwärts gedrängt, eiförmig, zugespitzt. Makrosporangien meist nur im unteren Theile der Aehre, oft einseitig übereinander. Mikrosporangien mehr gedunsen. Miki'osporen sehr kleinwarzig oder glatt. — Abhänge, Strassenböschungeji, Felsen ohne L'nterschied des Substrats, Mauern, Grasplätze, zuweilen selbst auf Brachäckern, oft weite Strecken überziehend, in der AVald- region der Alpen und z. T. der Karpaten verbreitet, bis 1600 m (Kern er h.) auf-, in die benachbarten Ebenen liinabsteigend, sonst nur ganz ver- einzelt und meist zweifelhaft. Alpengebiet von den See-Alpen bis Nieder- Oesterreich, Steiermark, Kroatien, Bosnien (Beck, Ann. Wien. Hofmus. IV. 372); in Bayern nördlich bis Augsburg, Deggendorf und Passau; Donau- Auen bei Wien und Pressburg (in der Po-Ebene bis Vercelliü). In den südlichen Karpaten verbreitet, spärlicher in den nördlichen. Belgien: Goe Provinz Lüttich (Förster Fl. Aachen 420, von Durand SB. Belg. XVIII. IL 80 wohl mit Recht bezweifelt). Hohe Veen zw. Eupen und Malmedy ca. 600 m (Jean Chalon 1869 nach Thielens 1) Helveticiis, schweizerisch. Selaginella. Isoetes. 163 SB. Belg. XII. 18fi, .seitdem nicht bestätigt). Fichtelgebirge : an einem Granitfelsen zw. Sclmeeberg und Kudolfstein vielleiclit von F'iinck vor mehr als einem halben Jahrhundert angepflanzt (K au Ifuss 188b! vgl. Bayr. BG. II. 52). (Preussiseh-)Oberschlesien : Jägerndorf: Oppa-Auen bei Branitz und Bleiseh witz; Troppau: Mora-Auen bei Konnnerau (Hein 1860); bisher im benachbarten Gesenke, auch in den Karpaten Mährens und Schlesiens nicht beobachti^t. Sp.r. Juni, Juli. — S. h. Link Fil. sp. h. Berol. 159 (1841). Luerssen Farnpfl. 871 fig. 225. Koch Syn. ed. 2. 971. Nyman Consp. 878 Sup})!. 350. Ljicopodinm h. L. Sj). pl. ed. 1. 1104. L. racUcans Schrank Baier. Fl'. II. 493 (1789). (Serbien; Kleinasien; Kaukasusländer; Amur-Gebiet; Mandschurei; Japan. |~ 10. Familie. ISOETÄCEAE. (Trevisan Herb, crypt. Trevis. I. 16 [1851] nach Trevisan Bull. Soc. It. Sc. nat. XIX. 1876. 475 [1877]. Luerssen Farnpfl. 845. Isoeteae Bartling Ord. nat. plant. 16 [1830]). S. S. 158. Hierher nur die Gattung: 27. ISOETES 1). (L. [Skanska Kesa 420.] Gen. plant, ed, 5. 486 [1754]. Luerssen Farnpfl. 845). (Brachsenkraut; dän.: Brasenurt; poln. : Poryblin; böbm, : Sidlatka.) Stannn unterirdisch, un verzweigt, kugel- bis fast scheibenförmig, mit dunkelbi-auner bis schwärzliclier Rinde (das stärkereiche Gewebe auf den Schnittflächen weiss), in der Mitte der schwach vertieften Oberseite den Vegetationskegel tragend, während in den auf der Unterseite sich vereinigenden die (bei zunehmendem Alter immer stärker hervortretenden) Lappen trennenden Furchen die spärlich bis reichlich gabiig verzweigten (zuletzt dunkel gefärbten) Wurzeln sich entwickeln. Nur ein senkrechtes centrales, nach unten in 2 oder 3 den Fni'chen entsprechende Zweige getheiltes Leitböndel. Das Rindengewebe der Lappen wird in der Regel zidetzt abgeworfen. Blätter mehr oder weniger zahlreich, dicht gedrängt, den grössten Theil der Oberfläche des Stammes bedeckend, mit den 1) Bei Plinius (XXV. 102) als Synonym zu aizoon minus, jedenfalls einer Sedum-Kri, aufgeführt. Dieser Schrifsteller gebraucht das Wort als Neutrum, das also griechisch laoets? zu schreiben ist. Yergl. St. Lager, Cat. fl. bass. Rhone 839 (1882). Da Plinius den Namen aizoou mit den Worten „quoniam semper viret" erläutert und als weiteres Synonym senipervivum anführt, so hat der Name isoetes vermuthlich ebenfalls ,,das [ganze] Jahr (jtov) gleicli (üao?)" bedeutet, obwohl in der griechischen Litteratur i-joet/j? nur iu der Bedeutung „gleich viele Jahre alt" über- liefert ist, 11* 164 Isoetaceae. scheidenartig verbreiterten, rückenseits gewölbten Grundtheilen sich um- fassend und so oft über dem Stamme eine Art geschlossener Zwiebel bildend ; dieser Scheidentheil dreieckig-eiförmig, am Rande durchscheinend- häutig, welche Hautränder sich auch am unteren Theile der meist halb- stiehiuiden, von einem centralen Leitbündel und 2 bauchseitigeu und 2 rückenseitigen, unregelmässig quergefächerten Luftgängen durchzogenen Spreite hinaufziehen. Der Scheidentheil zeigt bei der ]Mehrzahl der Blätter am Gnnule eine von einem _ meist deutlichen Streifen lufthaltigen weisslichen Gewebes, dem Hofe (Area) mngebene längliche Grube (Fovea), in welche das nur auf der Rückseite in einem schmalen, etwa ^/a seiner Länge einnehmenden Streifen angewachsene Sporangium ein- gesenkt ist. Der Rand der Grube ist häufig in eine dünnhäutige die Gnibe theilweise oder völlig bedeckende Membran, das Segel (Velum) vorgezogen. Ueber dieser Gnibe befindet sich, durch den Sattel (Sella) geti'ennt, eine Querspalte, das Grübchen (Foveola), deren unterer Rand, die Lippe (Läbimn) mehr oder weniger vorgezogen ist. Aus dem Grübchen tritt (\ie herzförmige, aus zartem, kleinzelligem Ge- webe bestehende Zunge (Ligula) hervor, die sich nach innen in einen cylindrischen, hufeisenförmig gekrümmten Körper, den Z an genfuss (Glossopodium) fortsetzt, aus dessen nach oben und bauchseits gewendeter concaver Seite sie entspringt. Die äusseren Blätter jedes Jahrganges tragen Makro- , die folgenden ]Mikrosporangien ; dit- innersten besitzen an ihrem weniger entwickelten Scheidentheil keine Sporangien und sind meist etwas kleiner als die Sporangien ti'agenden. Bei einigen Arten (bei uns nur bei 82, sowie bei /. liystrix) gestalten sich dieselben zu Niederblättern, bei denen der Scheidentheil eine zuletzt ])ergamentartig verhärtete, schwarz gefärbte Schuppe darstellt, die Spreite aber fast völlig verkümmert. Bei denselben Arten bleibt auch der Grundtheil der übrigen Blätter als ebenso verhärteter und gefärbter Blatt fuss (Phyllopodium) stehen, während bei den übrigen Arten die Blätter sich zuletzt vollständig vom Stamme ablösen. Mikrosporangien durch die durchscheinenden Ansatzstellen der Trabekehi (s. S. 158) punktirt. Mikrosjioren fast kugelqua dran tisch, mit schärferer fast geradliniger Bauch- luid zwei stumpfen, öfter ganz veraschten Seitenkanten. ]Makrosi)oran- gien nahezu von der Form und Grösse der ^Mikrosporangien, zuletzt durch die kugeltetraediischen ]\Iakrosporen höckerig. Keimlhig olme Träger, aus dem Fusse, der Haupt wurzel und nur einem Keimblatte bestehend. Bis zum Jahre 1840 galt diese Gattung für nahezu monotypisch, indem von angesehenen Botanikern das Artrecht der beiden einzigen bis dahin von 79. ge- trennten Species, des Südfranzösischen /. setaceum Böse (zu welchem alle an ver- einzelten Orten des Mittelmeergebiets beobachteten Formen gezogen wurden) und des Ostindischen /. Coromandeiinum Willd. bezweifelt wurde. Da erregte die unter ungewöhnlichen Umständen am 28. März 1842 erfolgte Entdeckung einer in Algerien weit verbreiteten, trockne Standorte bewohnenden Art, des /. hystrix, durch den da- maligen Hauptmann Durieu de Maisonneuve (derselbe hatte den Stamm mit den stachligen ßlattresteu ein Vierteljahr früher in dem Kröpfe eines Rebhuhns angetroöeu !) berechtigtes Aufsehen, und führte rasch zum Nachweis mehrerer, z. T. auch im Europäischen Mittelnieergebiet verbreiteter Arten. Ausser dem Veteranen Isoetes. 1 f)5 Bory de St. Vinceut betheiligle sich &a der Uiitersuchuug derselbeu haupisach- lich mein unvergesslicher Lehrer A. Braun, der die Algerischen Arten auf mehreren leider ohne Text verüttentlitditeu Tafeln der Exploration scientifique de l'Algerie abbildete. 1861 wies dann Durieu, der inzwischen seinen Abschied genommen und zum Director des Botanischen Gartens zu Bordeaux ernannt worden war, nach, dass auch der bisher für einheitlich gehaltene Typus Mittel- und Nord-Europas. /. lacustre, in zwei wohl geschiedene Arten (79 und SO) zerfalle. Diese zweite Entdeckung Durieu's war fast noch einflussreicher als die erste, indem sie A. Braun veranlasste, seine Studien der Gattung mit erneutem Eifer wieder aufzunehmen. Unterstützt von dem verdienten Morphologen und Systematiker .lacques Gay (wel- cher trotz seiner vorgerückten .Jahre die Verbreitung beider Arten in Central- Frankreicli und Wales, in welchem letzteren Gebiete die Gattung zuerst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wissenschaftlich festgestellt worden war, untersuchte) und durch G. Engelmanu, der die /socYcs-Flora Nord-Amerikas gründlich erforschte, haben dann die beiden befreundeten Forscher in den folgenden beiden Decennien ein ausser- ordentlich reiches Material zusamnieugebracht. A. Braun hat die Ergebnisse seiner Studien in mehreren meisterhaften Abhandlungen niedergelegt, von denen sich die !)eiden folgenden hauptsächlich auf die Arten unseres Gebiets beziehen : Zwei deutsche Isoetcs-Attea nebst Winke zur Auffindung derselben BV. Brand. III. IV. 299 ft". (1862) und: Ueber die Isoetes-Xrten der Insel Sardinien nebst allgemeinen Bemerk- ungen über die Gattung Isocles. Monatsb. Kgl. Akad. Wiss. Berlin Dec. 1863 55-1 fl'. Es ist zu bedauern, dass Durieu ausser einigen kurzen Notizen nichts veröftentlicht hat. Seine liinterlassenen Aufzeichnungen und Abbildungen verleihen der (vielfach mangelhaften, in den Standorten und Citaten von Fehlern wimmelnden) Monographie der Isoeteae von L. ^lotelay und Vendryes (Soc Linn. de Bordeaux XXXVI. 309 fl".) ihren hauptsächlichen Werth. Die neueste Aufzählung der Arten, deren Zahl über .50 gestiegen ist, welche über den grössten Theil der Erdoberfläche verbreitet sind, giebt Baker (Fern- Allies 123 fl". [1887]). Es linden sieh in Europa ausser den hier aufgefüiirten 6 Arten uoch 9 — 10 weitere, sämmtlich im ^littelmeer- gebiet sowie im Atlantischen Gebiete Spaniens und Frankreichs, und fast alle zu der Section A. II. Amphibia gehörig. Die weiteste Verbreitung unter denselben besitzt /. vehUum A. Br. (ausser in Algerien) in Mittel-Italien, Sicilien, Sardinien!! Corsica, Minorca und Nordwest-Spanien ; das oben erwähnte /. setdceiim Bosc ist in Süd-Frankreich!! Spanien und Griechenland, I. Borydnnm Durieu in Westfrankreich und im inneren Spanien (Sierra de Gredos) gefunden. Dagegen kennt man die den /. vclatinn sehr nahe stehenden Formen I. diibium Gennari nur von der kleinen Insel Maddalena zwischen Sardinien und Corsica, /. Tcgutense Gennari nur aus Süd- Sardinien ! ! Das ungenügend bekannte /. Baelicum Willk. Süd-Spaniens ist viel- leicht mit /. Teg. identisch. /. Heldrei'chü Wettst. kommt in NordGriechenland (Thessalien) vor, I. tenuissimum Bor. in West-Frankreich, wo sich auch /. Viollaei Hy au einer einzigen Oertlichkeit findet (s. S. 171). Die sect. A. I. Aquatica zählt nur eine weitere Art, I. Brochöni Motelay, 80. sehr nahe stehend, in einigen Ge- birgsseen der östlichen Pyrenäen. A. Liittgängc der sich zuletzt vollständig ablösenden meist (bei unseren Arten stets) säunntlich laubartigen Blätter weit, aussen mit Einsohluss der Oberhaut von 2 — 3 Zellschichten begrenzt. RchtMdentheil rückenseits glatt, seicht gefurcht. Seiten- tlieile des Hofs hinter dem Sporangium zusammenhängen«!. Wurzehi spärlich behaart. I. Aqiiätica [s. Suhmersa] {X. Br. in Gren. et Godr. FI. France III. 650 (1856). BV. Brand. III. IV. 304 (1862). Pflanze (normal) stets untergetaucht, ummterbrochen vegetirend. Blätter bei uns stets ohne Spaltöffnungen und Unterhaut- Sklerenchymbiindel. — Stamm unserer Arten 2- (sehr selten 3-) lappig. 166 Isoetaceae. Gesamuitart I. lacüstre. 79. (1.) I. lacüstre. '2\.. Stamm niedergedrückt-kugelig, bis 2,5 cm dick. Abstossungsflächen der Lappen mit 3 — 5 (selten 7) Längs- furchen. Blätter bis 70 (selten 200), meist bis 16 (seltener 30 oder selbst 4 7) cm lang, bis 2,5 mm breit, bauchseits flach rinnig, an den Rändern abgeiimdet, oberwärts fast stielrund, kurz zugesj^itzt, ziem- lich steif, dunkelgrün, wenig durchscheinend. Scheidentheile sich nur locker deckend, 1,5 cm lang, 1 cm breit, hellbraun. Segel etAva das obere Drittel der Grube deckend. Ligula kaum länger als ihre Breite. Lippe fast geradlinig gestutzt. Sporangien weisslich. Makrosporen etwa 0,5 — 0,6 mm dick, matt grauweiss, meist mit niedrigen, z. T. leistenartig verlängerten und hie und da netz- artig verbundenen feinhöckrigen Warzen dicht bedeckt. Mikro- sporen in Masse bräunlichgrau, 0,040 — 0,043 mm lang und 0,023 bis 0,028 mm dick, glatt, mit verwischten Seitenkanten. — Li meist kleinen Seen (selten Teichen) der Diluvialhochflächen des Norddeutschen Tief- landes (bisher nur in den Küstenprovinzen) imd in einzelnen Gebirgsseen (vereinzelt in einem Bache) Mitteldeutschlands ; ganz vereinzelt im Alpen- gebiet; in einer Wasseitiefe von meist 0,6 — 2 seltener bis über 3 m auf san- digem und steinigem (seltner moorigen) Grunde, öfter sehr gesellig, mit Lito- reJla, Lobelia Dortmanna. MyriophyUum (nicht f-ehen 31. aUermßo)nni). Schlesmgl Holstein! Lauenburg! Hannover: (bei Celle [nach Nöldeke Fl. Lüneb. 404 unverbürgt] und in drei Seen nördlich von Bremen!). Mecklenburg: bisher nur im Gardensee bei Ziethen im Fürstenlhum Ratzeburg! [dagegen hat sich die Angabe bei Priepert in der Nähe von Fürstenberg nach Kräpelin in Arch. Fr. Naturg. Meckl. XXX. 285 nicht bestätigt. E. H. L. Krause br.]. Insel Usedom: Gr. und Kl. Krebs-See bei Seilin unw. Heringsdorf ! ! Am meisten verbreitet (in etwa 60 Seen) auf dem Hinterpommerisch-AVestpreussischen Landrücken, südlich bis in den Kreis Schlochau ! Li Ostpreussen nur in den Kreisen Mohningen (Lange See bei Katzendorf), Osterode (Schwarze Sev bei Grünort-Spitze Fritsch luid Winter PÖG. XXXH. 73) und Allen- stein (Lang-See bei Alienstein, See Dirschau bei Glettkendorf). Riesen- gebirge: Grosser Teich (1230 m)!! Böhmerwald: Schwarzer See bei Eisenstem (1008 m) ! Schwarzwald : Feld-See (1 105 m) ! Titi-See (844 m) ! und in der aus diesem abfliessenden Wutach bei Neustadt (825 m)! Schluch-See (907 m)! Vogesen: [Nur auf Französischem Gebiet in den Seen des Vologne-Thales (Vosges) bei Retournemer (780 m)! Longemer (746 m)! und Gerardmer (640 m)! hier von allen aufgeführten Fund- orten am frühesten, vor 1811 von Mougeot gestunden. A. Braun, BV. Brand. HI. IV. 319]. Salzburg: Jägersee im Klein- Arl-Thale! Die Angabe bei Chamber}' in Savoyen, von wo A. Braun (BV. Brand. III. IV. angeblich von Hugueniu gesammelte Exemplare sah, ist bei der UnZuverlässigkeit dieses Beobachters sehr zweifelhaft (J. Briquet br.). Sp.r. Jiüi— Sept. — /. lacnstris L. Sp. pl. ed. 1. 1100 (1753). Durieu SB. France VIII. 164 (1861) (ohne Beschreibung). A. Br. BV. Brand. III. Isoetes. 167 IV. 3U5. Luersscn Farnpfl. «5U fig. 224. Koch Syn. ed. 2. 969. Nviiuiii Consp. 871 Suppl. 349. Rchb. Ic. fl. Germ. VII. t. 1. fig. 1. * lieber die aus der Anlage eines (mitunter auch daneben theilweise Sporen entwickelnden) Sporangiunis auftretenden Adventivsprosse (die betr. Pflanzen von Mer in SB. France XXVIII. 72 [1881] als „var. gemmiferfi" bezeichnet) vgl. Goebel Bot. Zeit. XXXVII. 1 ff. (1879) und Mer Comptes rend. Acad. Sc. Paris XCII. 218 (1881) und a a. O. Sie wurden bisher (allerdings in einer gewissen Constanz : die Blätter der so entstandenen Sprosse zeigen dieselbe Sprossung) nur im See von Longenier der Französischen Vogesen beobachtet. 79. besitzt in der Tracht (wie auch 80.) eine auffällige Aehnlichkeit mit unter- getauchten, in diesem Zustande nicht zur Rlüthe gelangenden Exemplaren der so häufig in ihrer Gesellschaft wachsenden Litorclln, die sich indess durch die fadenförmigen Ausläufer uud die weissen Wurzeln sofort von 79. und 80. unterscheidet. letztere geben sich (auch abgesehen von den Sporaugien) durch die dunkle Farbe der Wurzeln und die durch den unteren Theil der Blätter hindurch zu fühlende zwei- lappige Knolle (Magnus! I) zu erkennen; getrocknet verbreiten sie fast immer den S. 149 erwähnten dem der Lycopodieu gleichenden Geruch. — Die Anwesenheit der oft vom Ufer aus nicht sichtbaren Pflanze verräth sich durch die besonders im Herbst massenhaft angespülten abgelösten Blätter, zuweilen selbst ganze Stöcke. Vgl. z. B. Klinsmann BV. Brand. III. IV. 31G, Prahl a. a. O. XVIII Sitzb. 27. 79. variirt in zweifacher Hinsicht. In Bezug auf Eichtuug und Länge der Blätter unterscheidet Caspary in Luerssen Farnpfl. 855, 856 folgende grösstenthcils an zahlreichen Plünderten beobachtete Formen : A. rectifolium. Blätter gerade. /. /. r. Casp. a. a. O. 855 (1889). n. Blätter aufrecht oder aufrecht-abstehend (bis in einem Winkel von 30"). strictum (Gay SB. France X. 392 [1863]). Hierher die Unterformen: 1. minus (A. Br. in Milde Sporeupfl. 141 [1865]). Blätter höchstens 35 mm lang. 2. eldtiun (Fliehe Mem. Ac. Stanisl. 4 scr. XI. 1878. 181 [1879]). Pflanze mittelgross. Blätter nicht kürzer als 35 mm und nicht länger als 2 dm. Hierher die Formen :. paKpcrcuhtm (Engelmanu Trans. St. Louis Ac. IV. 377 [1882]) mit wenig zahlreichen und y. tenuifölium {\. Braun bei Milde a. a O. [1865]) mit auffallend dünnen uud schlaflen (durch dieses Merkmal an 80. erinnernden , auch wie bei dieser an der aus dem Wasser herausgezogenen Pflanze in einzelnen Büscheln au einander haftenden) Blättern. — Nach Prahl Krit. Fl. Schi. Holst. IL 276, 277 besonders in tieferem Wasser. — 5. long ifoliii m (Motelav et Vendrves Soc. Linn. Bord XXXVL 327 [1882]). Blätter über 2 dni lang. Hierher auch /. Mörei^) D. Moore Journ. of Bot. XVII. 353 (1878) mit bis 47 cm langen Blättern; so bisher nur in Irland I (annähernd in Norwegen !) beobachtet. 6. Blätter unter einem Winkel von mehr als 30 '^ abstehend: pdtulnm (Gay a. a. O. 411 [1863]) oder sogar bis 40": ß. paientissimnm Casp. a. a. O. 856 [1889]. B. curvifolium. Blätter gekrümmt. /. /. c. Casp. a. a. O. (1889). Hier- her die Unterabarten o. fnlcä tum (Tausch Flora XVII. 1. Intbl. I. 7 |1834, blosser Name vgl. jedoch Kocli Syn. a. a. O. (1845)]. /. /. reciirvata Klinsmann bei IL v. Klinggräff NG. Danzig N. F. VI. 1. 20 (1884). Blätter sichelförmig gekrümmt. — So nach Prahl a. a. O. vorzugsweise in seichtem Wasser. — b. circinatitm (Gay a. a. O. 424 [1863]). Blätter mindestens einen vollständigen Kreis, zuweilen noch den Anfang einer zweiten Windung beschreibend. Nach Casparys Versuchen sind die Abarten A und B in der Aussaat beständig; wogegen die Länge und Divergenz der Blätter von der •) Nach dem Entdecker Alexander Goodman More, * 1830 f 1895, zuletzt Curator des Naturhistorischen Museums in Dublin, verdienstvollem Entomo- und Ornithologen und Floristen, welcher mit D. Moore (s. S. 143) 1866 ein grund- legendes Werk über die Pflanzengeographie Irlands unter dem Titel Cybele Hibernica veröftentlichte. 168 Isoetaceae. Wassertiefe uud auch von deni dichten oder lockeren Stande der Stöciie abhängt. In tiefem Wasser und bei gedrängtem Stande sind die Blätter lang und stehen aufrecht; in seichtem Wasser und an einzeln stehenden Stöcken sind sie kürzer und abstehend. Ausserdem variirt die Sculptur der Älakrosporen ; die S. 166 beschriebene Sculptur charakterisirt den von Caspary (PÖG. Königsb. XXVI. Sitzb. 41 [1885]) als I. vulgaris bezeichneten Typus. Bisher nur in einigen Seen West- preussens (niemals ohne I.) fand sich die durch Uebergäuge mit I. ver- bundene Form II. lidsporum^) {leiosp. H. v. Klinggräff N. G. Danzig N. F. VI. 1. 20 [1884], vgl. Caspary a. a. O. 40 und Luerssen Farnpfl. 854), bei der die Makrosporen entweder völlig glatt oder mit nur schwach ange- deuteten Warzen versehen sind. (Britische Inseln; Faer-0er; Dänemark; Skandinavien mit Aus- nahme des nördlichsten Theils; Nord-Russland bis Livland, Nowgorod (im See Oserewitschi und einigen benachbarten kleinen Seen, 1895 Borodin und Golenkin!) und Littauen (See Switez bei Nowogrudek) ; Central-Frankreich ; Ost-Pyrenäen ; Nord-America.) _*_ 80. (2.) I. echinösporum ^). ^j.. Unterscheidet sich von der Leit- art durch Folgendes: Grundachse bis 12,5 mm dick. Abstossungs- flächen der Lappen nicht gefurcht. Blätter bis 50, nur bis 18 cm lang, schlanker, bis 1,5 mm breit, allmählich zu einer feinen Spitze verschmälert, schlaff (beim Herausziehen aus dem Wasser in einzelnen Büscheln aneinander haftend), hellgrün, zuweilen unterwärts etwas röthlich oder bräunlich, durchscheinend. Makrosporen dicht mit kegelförmigen, öfter etwas zusammengedrückten spitzen oder gestutzten sehr zerbrechlichen, bis 0,08 mm langen Stacheln besetzt, mit Einschluss derselben bis 0,5 mm dick. Mikrosporen 0,027—0,033 mm lang und 0,013 — 0,020 mm dick, — Wie vorige Art, aber in Nord- deutschland viel seltener, oft in Gesellschaft von 79. sowie von 64. und Sparganinm affine, aber öfter als 79. auf weichem, torfigem, schlam- migem Grunde und nicht häufig die Wassertiefe von 1 m überschreitend, sehr selten ausnahmsweise auf dem Trocknen vegetirend (zuweilen in den Schwarzwaldseen, auch in Norwegen 1896 von Graebnerü be- obachtet). Belgien: Limburg: in mehreren Teichen bei Genck (1862 Vandenborn!). Holstein: Kr. Steinburg: im Teich der Lohmülüe und den zwei unteren Stein-Teichen beim Lockstedter Lager unweit Itzehoe (1880 Prahl!). Pommern : Kr. Lauenburg : Sauliner See (1893 Graebnerü vgl. Ascherson in ABZ. I. 97). Westpreussen : Kr. Neustadt: Im Wook-See (1877 Caspary!) und Karpionki-See (1879 Lützow!) bei Wahlendorf und im Grabowke-See bei Bieschkowitz (1884 Caspary). Böhmerwald: Plöchensteiner See, 1090 m (1892 L. Celakovsk^ Sohn! vgl. Celakovsky Böhm. Ges. Wiss. 1893 X. 6). Schwarzwald: Feld-See! Titi-See! Schluch-See! Vogesen: [Nur auf Französ. Gebiet in den Seen von Longemer! und Gerardmer (Caspary PÖG. Königsb. XIX. 41.] 1) Von Xeioc glatt und cmopä (s. S. 118). -) Von E^tvo? der Igel, Seeigel (auch für die stachlige Hülle der Cui)uliferen überliefert) und auopa (s. S. 118). Isoetes. 169 Süd-Alpen: Lago cl'Orta (lö4b DeiSotarisj imd damit in Verbiuduug stehende Gräben am Fusse des Monte Buccione (1892 Chiovenda nach Pirotta 8B. Ital. 1892. 11); Lago AFaggiore und davon abgetrennte Tümpel bei Locarno (DeNotaris, Franzoni; 1896Schinz! Bull. Herb. Boiss. IV. 525). Siebenbürgen : Teich bei Vasas Sz. Ivan im Comitat Szolnok-Doboka (Baumgarten, nach Sinionk. 600 neuer- ilings nicht wieder gefunden). Sp.r. Juli— Sept. — I. echinosporaT>\\r\Q\\ SB. France VIII. 164 (1861). A. Br. BV. Brand. III. IV. 805. Luerssen Farnpfl. 860. Nyman C'onsp. 871 Suppl. 349. Variirt ungleich weniger als 79. Bei der typischen Form (A. curvifo'linm Pirotta a. a. O. 12 [1892]) stehen die kürzeren Blätter ab und die äusseren sind etwas zurückgekrüramt. Bei der selteneren Form B. eldtius (Fliehe Meni. Ac. Stanisl. 4. ser. XI. 1878. 182 [1879] rectijdlium Pirotta a. a. O. [1892]) sind die längereu, am Grunde dickeren Blätter aufrecht. (Dänemark; Skandinavien; Island; Grönland; Nord-Russland bis Livland (in fünf kleinen Seen nordöstlich von Riga, 1896 Kupffer!) und Nowgorod (See Bologoje, 1895 Borodin und Golenkin!); Bri- tische Inseln; Bretagne; Central-Frankreicli. Für das gemässigte Nord- America zweifelhaft.) _*_ II. Amph ihia M (A. Br. BV. Brand. III. IV. 304 |1862|. Monat.) II. Gennari Conuueut. Soc. Critt. lt. No. 3. 113 (18G2). /. süulai) Todaro Euum. fl. sie. L 47 (ined.) Syn. pl. acot. vasc. Sic. 46 (1866). Vou den Land-/s. zuerst entdeckt (s. S. 164). Variirt besonders in der Art und Weise der Abstossung des Rindengewebes und in der Ausbildung der Blattfüsse. Bei der bis jetzt nur in Algerien an stets trocknen Standorten beobachteten Abart A. loricdtam (A. Br. Sitzb. Akad. B rlin 7. Dec. 1863 617 [1864]) findet die Abstossung sehr spät statt. Der Stamm ist daher mit den Blattfüssen, welche stets auch rückenseits einen deutlichen Zahn besitzen (wogegen der Bauchzahn schwächer ausgebildet ist oder ganz fehlt) und deren Seitenzähne bis 5 mm lange, schlanke, gekrümmte, zusammen die Form einer Lyra darstellende Hörner bilden, l'öinilich gej)auzert, erreicht mit diesen 3 cm im Durchmesser und ist viel dicker als die vou den Grundtheileu der Blätter gebildete Zwiebel. In Europa (und zwar wohl meist an periodiscli feuchten Standorten) findet sich die .\bart B. de sqnamdlum (A. Br. a. a. O. [1864]). Riudeugewebe sich frühzeitig abstossend. Der Stamm daher meist nur 1 — 1,5 cm im Durchmesser, nicht dicker als die Zwiebel und nur oberwärts mit Blattfüssen besetzt, die meist keinen Rücken zahn, aber ei neu stärker entwickelten ßauch- zahn haben. Bei einzeln wachsenden Exemplaren (l. so litdr i itm A. lh\ a. a.O. 618 [1864]) ist die Pflanze, besonders Stamm und Zwiebel, kräftiger, die Blätter kurz und ausgebreitet, wogegen bei dichtrasigem AVuchs (H. caespitöanm A. Br. a. a. O. [1864]) Stamm und Zwiebel schmächtiger, die Blätter länger und aufrecht sind. Bei dieser Unterabart sind die Höruer der Blattfüsse bald wohl entwickelt (a. long ispinum A. Br. a. a. O. [1864]) oder kurz: b. hrevispinum (A. Br. 1) hystrix , griechisch uaxptc, schon bei deu Schriftstellern des Alterthums Name des Stachelschweins, wegen der steifeu, stechenden Blattfüsse besonders der Algerischen Formen. ä) Nach dem Entdecker dieser Art in der Bretagne, Abbe Jean Älarie Dela- lande, * 1807 t 1851, zuletzt in Nantes, welcher 1850 eine Geschichte der Inseln lloedic und Houat (mit Pflanzen verzeichniss) veröfl'entlicht hat. 3) Voa ■/.t'faK'i] Kopf und xspa? Horu, wegen der den kugeligen Stamm be- deckenden hornförmigen Seiten zahne der Blattfüsse. 4) Siculus, Sicilianisch. 174 Isogtaceae. a. a. O. [1864]. Cephaloceraton gymnocärpttm^) Genn. a. a. O. [1862]) oder fehlen fast ganz: c. subinerme (Durieu S. B. Frauce VIII. 164 [1861, blosser Name] A. Br. a. a. O. [1864]). (Englische Canal-Insel Guernsey; "Westfrankreich, vom Dep. Cotes du Nord bis Landes; Spanien; Portugal; Lauguedoc; Mittel-Italien; Capraja; Corsica, Sar- dinien und Sicilien und benachbarte Inseln; Zante; Kreta; Kleinasieu ; West-Nonl- Africa.) 1) Von Y'jfivo? nackt und -/.aoTo: Frucht, weil Gennari das das Sporaugium bedeckende Segel übersehen hatte. IV. Abtheiluiig. EMBRYOPHYTA'' SIPHONÖGAMA^ (Engler K\. suppl. 2. 27 [1842]. Nat. Pfi. II. 1. 109.) Vgl. oben. Männliche Köpfchen sitzend, in den Achseln vorjähriger Laub- blätter. Staubblätter mit 2 — 3 fast freien Pollensäcken und dreieckiger Endschuppe. Weibliche Blüthen zu 1 — 3, gestielt, in den Niederblattachseln heuriger erst später auswachsender Laubtriebe. Samenanlage mit einem Integument, aus dem sich auch die Fleischsehicht des länglichen (bis 3 cm langen) purpurbraunen Samens entwickelt. (Celakovsky nimmt auch hier zwei Integuraente an.) F^s bilden sich in jeder Blüthe nur 1 — 3 Samen aus. 4 sich sehr nahe stehende, wohl nur als Formen einer Art zu betrachtende Formen Ost-Asiens, von denen sich ausser der folgenden auch ('. drnpncea (Siebold et Zuccarini Fl. Jap. Fam. nat. II. 108 [Payr. Acad. Phys. Gl. IV. 3. 232 1846]. Koehne a. a. O. 4 fig. 2. Taxus baccata Thuub. Fl. Jap. 275 [1784] nicht L.) und ('. Forlthicii) (Hook. Bot. Mag. t. 4499 (1850). Nat. Pfl. II. 1. 110 fig. 69a — g) in unseren Gärten finden. sH C. Harringtönia'i). %, bei uns meist |( , bis 8 m hoch, kahl. Aeste abstehend. Laubblätter bis 5 cm lang, 4 mm breit. Männliche Köpfchen bis 9 mm dick. Ziergehölz, im nordöstlichen Gebiete nicht ganz hart, in der Provence sich durch Selbstaussaat vermehrend (Saporta SB. France XL. CCV). Bl. Ende Mai. Fr. Oct., Nov. C. H. K. Koch Dendr. IL 2. 102 (1873). Taxus IL Forbes piuet. Woburn. 217. t. 68 (1839). C. pedimculdta Siebold et Zuccarini Abh. Baver. Acad. Phys. Cl. IV. 3. 232 (1840). Nat. Pfl. IL 1. 110 fig. 69. Beissner Nadelholzk. 179 fig. 44. Sehr bemerkenswerth ist der 1. Koraidna^) K. Koch a. a. O. 103 (1873). Podocarpus K. Siebold Ann. Soc. Hort. Pays-Bas 1844. 34. C. p. var. fastigidta Carriere Rev. Hort. 1863. 349 mit kegelförmigem Wuchs und nicht gescheitelten sondern allseitig abstehenden Laubblättern. Kommt in diesem Zustande nicht zur Blüthe; doch ist das Austreiben normaler Sprosse am Grunde der Pflanze beobachtet. 1) Von XitpaXrj Kopf und ra;o: s. S. 180, wegen der kopfig genäherten männ- lichen Blüthen und Samen. -) Nach dem englischen Gärtner Robert Fortune, * 1813 j 1880, welcher als JOrgebniss wiederholter Reisen durch (."hina und .lapau zahlreiche ostasiatische Pflanzen in die europäischen Gärten einführte. Sein besonderes Verdienst ist die genaue Erforschung der Thee-Cultur und deren Verpflanzung nach Ostindien. 3) Nach dem Earl of Harri ngton, der diese Art auf seinem Landsitze El vaston -Castle zuerst in grösserer Zahl anpflanzte. 4) Wegen des angebliclien Vorkommens in Korea. 182 Taxaceiie. 28. TAXUS 1). (|Tom-ji. Inst. 589 L. Gen. j)!. 312] ed. 5. 462 [1754J. Nat. Pfl. IL 1. 112.) (Eibe, Taxus; niederl. : Taxis ; vlaeni.: IJpenboom, Spaanscli hout; dän: Taxtrae ; franz. : If ; ital. : Tasso, Libo, Nasso ; pohi. : Cis ; böhni. : Tis ; kroat. : Tisovina ; serb. : Tiica ; russ. : Tiicl, KpacHoejepcBO, HerHofi ; litt, : Eglus ; ung. : Tiszafa.) Vgl. S. 181. Männliche Blüthen in den Laubblattachseln vor- jähriger Triebe anfangs von bräunlichen Schuppenblättern umhüllt. Staub- blätter 6 — 15 imd mehr, schildförmig, wie der Pollen hellgelb, mit 5 — 8 anfangs dem Stiele des Schildes angewachsenen längliehen Pollen sacken,, die mit einer Längsspalte nach innen aufspringen und sich von dem Stiele trennen. Weibliche Blüthensprosse den Laubknospen ähnlich, am Grunde mit Schuppenblättern besetzt; in der Achsel des oder der obersten eine, seltner 2 oder 3 Blüthen. Samenanlage mit einfachem Integument, welches beim Auswachsen des Samens holzartig erhärtet und von einem an seinem Gnuide sich erhebenden, becherförmigen, saftigen, purpurn-scharlachrothen Samenmantel (nach C e 1 a k o v s k y äusserem Integument) überwachsen wird. Es werden 7 Arten aus verschiedenen Theileu der nördlichen gemässigten Zone unterschieden ; die aussereuropäischen Formen dürften sich indess wohl sämmt- lich unserer Art als Kassen oder Unterarten anschliessen (s. S. 184, 185). 83. T. baccata. ti, häufig nur h, kahl. Stannn bis 15 m hoch und bis über 1 m dick, oft kantig („spannrückig"). Rinde anfangs rothbraun, blättrig, später mit graubrauner, sich periodisch in Platten ablösender Borke überzogen. Krone länglich pyramidal oder ganz un- regelmässig. Aeste abwärts abstehend. Knospen nur theilweise bald aus- wachsend, viele als „schlafende Augen" verharrend. Jüngere Triebe (die einjährigen grün) grösstentheils von den länglichen , durch schmale Furchen getrennten, nur an der Blatt-Einfügung etwas hervorragenden Blattkissen bedeckt. Blätter bis 35 mm lang und 2 mm breit, bauch- seits dvmkelgrün, glänzend, rückenseits heller, matt, schwach gekielt. Männliche Blüthen 5 mm lang, zahlreich, genähert, an der Unterseite der Zweige, AVeibliche Blüthensprosse einzebi, ziemlich von einander entfernt. Samenmantel bis 1 cm lang, etwas länger als die purpur- braune Holzschale. Keimblätter 2 — 3, erst beim Keimen entwickelt. Findet sich auf frischen oder feuchten Boden in Wäldern^ stets (auch als Tl) im Schatten höherer Bäume, einzeln bis zahlreich, aber niemals für sich Bestände bildend. War in früheren Zeiten und noch im 17. und 18. Jahrhundert viel verbreiteter als jetzt. Die» 1) Lateinischer Name dieses Baumes schon bei Caesar, der bekanntlich (Bell. Gall. 6, 31) behauptet, dass er in Gallien und Germanien häufig sei. Die griechische Form Tä;rjc findet sich bei Galenos und Dioskorides (IV, 80), wird von Letz- terem aber ausdrücklich als römischer Name der von den Griechen ouiab;, aalÄoc oder lAt/.Oi; genannten Pflanze bezeichnet. Taxus. 183 crgiebt sich aus liistorisclicn Nachriclitus. A. Blüthen meist zweihäusig. PolU-n ohne Flugblasen. Fruchtschuppe nicht ausgebildet, hr>chstens als zahnförmige Ligula angedeutet. Zapfenschuppe in ihrer Mitte einen einzigen umgewendeten Samen tragend. Araiicarieae. 1) Nach dem Entdecker (Nathan WoW, später) Natlianael Wallich, * 1787 t 1854. Derselbe ging als Dänischer Arzt 1807 nach Seraini)ur in Bengalen, trat dann in die Dienste der Britischen Ostindi-sclien Cumpagnie, wurde Aufseher des Botanischen Gartens in Calcutta und Chef des ludischen Forstwesens und brachte während seines mehr als 20jährigen Aufenthalts iu Indien äusserst reichhaltige Pflanzensamnilungen zu Stande, die er freigebig den europäischen Museen zum Ge- schenk machte. Das autographirte Verzeichniss derselljen umfasst 9148 Nummern. AV. hat nur einen Theil seiner Entdeckungen selbst bearbeitet und in dem Pracht- werke Plautae Asiaticae rariores 1830 — 1832 veröllentlicht. 186 Pinaceae. B. Blüthen einhäusig. Frucli t .< cliuppc 'Icutlicli au streb i Idet. Samen 2 oder mehrere. I, Pollen mei.st mit Flugblasen. Deck- und Fr uch tschuppe ge- trennt, die letztere meist viel grösser als erstere. Samen stets 2, umgewendet. Al)ieteae. II. Pollen ohne Flugblasen. Deck- u n tl Fr uch tschuppe ver- schmolzen oder letztere nur durch eine Anschwellung angedeutet Samen 2, aufrecht, oiler häufiger mehr als 2, aufrecht oder umgewendet. Taxodieae. Tribus. ARAUCARIEAE. (Rchb. Hdb. 168 [1837J. Aroiicnriinoc Eichler Nat. Pfl. II. 1. 65 [1889].) Vgl. S. 185. Staubblätter mit 5 — 15 länglichen bis linealischen, freien, der Länge nach aufspringenden Pollensäcken. Samen mit nur einem Integument. 14 Arten, fast nur auf der südlichen Halbkugel. * ARAUCÄRIAi). (Ant. L. Jiiss. gen. pl. 413 [1789]. Xat. Pfl. II. 1. 67.) Regelmässig quirlästige immergrüne Bäume mit unbehüllten Knospen. Blätter mit breitem Grunde sitzend, herablaufend. Blüthen bez. Blüthensprosse auf ver- kürzten, zuweilen abweichend beblätterten Laubzweigen endständig. Männliche Blüthen cylindrisch, aus sehr zahlreichen Staubblättern bestehend. Zapfen kugelig, erst im zweiten Jahre reifend, zuletzt zerfallend. Samen der Länge nach mit dem Frucht- blatt verwachsen. Xährgewebe mehlig. Keimblätter 2 — 4. 10 Arten in Süd-America, Polynesien und Australien. A. Untergattung Colymhea'-) (Endl. Gen. Suppl. 2. 26 [1842]. Columbea Salisbury Trans. Linn. Soc. VIII 317 [1807]). Blätter flach, ohne deutlichen Mittelnerv. Fruchtblätter ungeflügelt. Keimblätter unterirdisch bleibend. H« A. Arauoälia 1) (Chile-Tanne). f|, im Vaterlande bis 50 m hoch. Haupt- äste unterwärts zu 8 — 12, untere oft hängend. Bl ätter sich dachziegelartig deckend, weit abstehend, ei lanze ttl i ch, sehr steif, stechend, bis 4 cm lang und 15 mm breit, beiderseits dunkelgrün, glänzend. Zapfen bis 19 cm dick. Zierbaum aus Süd-Chile, nur im Westen und besonders im Süden des Gebiets winterhart. Bl Sept. — Nov. A. a. K. Koch Dendrol. II. 2. 206 (1873). Pinvs a. Molina Sagg. sull. stör, nat. del Chile 182 (1782). A. imbricdta Pav. Mem. Acad. med. Madr. (1797) 199. Willkomm Forstl. Fl. 2. Aufl. 58. Koehne a. a. O. 7 flg. 4. Beissner a. a. O. 201, 202 flg. 50, 51 (vgl. die Abbildung von A. Brnsiliana Lamb. Nat. Pfl. II. 1 fig. 27). Die mandelähulich schmeckenden Samen dienen im Vaterlande zur Nahrung. B. Untergattung Eutacta-^) ([Link Linnaea XV. 543 (1841) als Gatt ] Endl. a. a. O. 26 [1842]. Eutassa Salisb. a.a.O. 315 [1807]). Blätter undeutlich 4 kantig, nadeiförmig. Fruchtblätter beiderseits geflügelt. Keimblätter über den Boden tretend. 1) Nach dem Indianerstamme der Araukaner in Süd-Chile, in deren Gebiet die zuerst bekannt gewordene Art aussredehnte Wälder bildet. ■•^) Von ■/.'■jA'jajäin ich schwimme, tauclie, wegen der Verwendung der Stämme zu Schiffsmasten 3) Von £j wohl und TazTo: (von tisccu) geordnet, wegen des regelmässigen AVuchses. Araiicaria. 187 :is A. excelsa (Norfolk-Tanue). f ( , im Vaterlaude bis 70 ui hoch. Haupt- äste zu 5 — 6. Xebenäste uud Zweige (Jlyjtnnm-ülmWch I) 2 reihig. Blätter der nicht blüthentragenden Zweige dicht gestellt, sichelförmig aufwärts gekrümmt, von den Seiten zusammengedrückt, bis l.j mm lang, hellgrün. Zapfen bis 14 cm dick. Zierbaum von der Xorfolk-Insel (nördlich von Xeu-Seelandj, nur in der immer- grünen Region des Mittelmeergebietes hart. A. e. R. Br. in Ait. Hort. Kew ed. 2. V. 412 (1813). Dombeya ^) excclsa Lambert Descr. Pin. ed. 1. 87. t 39 40 (1803). Quirlästige Bäume gehen nur aus Sämlingen hervor; aus Stecklingen erzogene ))ehalten stets die 7/y/>?H(>n-ähnliclie Tracht bei. Einzige oinh('iiiii.ar-Exeiuplare fest. A. Harzgänge an den Blättern nichtblühender Triebe an der Epidermis der Rückenseite. I. Knospen nicht harzig. 84. A. alba. (Tanne, Weiss- od. Edeltanne; niederl.: Zilverspar; franz.: Sapin; ital. : Abeto bianco; poln.: Jodla; böhm. : Jedle; kleinruss. : CBiipKa ; kroat. u. serb. : Jola , Capin ; litt. : Melmedis ; ungar. : Feher jegenye.) fi, bis 65 ni hoch und 3,8 ni dick, mit Aveissgrauer, lange glatt bleibender Rinde. Stamm schnurgerade, früh che luiteren Aeste, abwerfend (sich reinigend). Krone pyramidal, im Alter fast cylindrisch. am Wipfel gestutzt. Aeste und Hauptzweige horizontal abstehend», Jüngste Triebe kurz rauhhaarig, grünlich. Blätter kamm- förmig gescheitelt, bis 3 cm lang imd 2 — 3 nun breit, auf km-zem am Gmnde schildförmig verbreitertem Stiele (die Blattnarbe daher kreis- rund), meist an der stumpfen Spitze spitzwinklig ausgerandet (an den nicht gescheitelten Blättern des Haupttriebes spitz, zuweilen stechend: var. spinescens Beck ZBG. AVien XLI. Sitzb. 45, vermuthlich aus Nieder-Oesterreich). Männliche Blüthen cylindrisch, gelb. Junge Zapfen blaugrünlich, die ausgewachsenen bis 16 (selten 30) cm lang und 5 cm dick, grünlichbraun. Deckschuppen länger als che trapezoiclische, kurz gestielte Fruchtschuppe, oberwärts gezälnielt und lang zugespitzt, ihr fi'eier Theil zurückgekrünnnt. Samen dreikantig, dunkelbraun, halb so lang als der hellere Flügel. Keimblätter 4 — 8. Bildet allein oder in Gemisch (am häufigsten mit Ficea exceha und Fagns) grosse Bestände. Erreicht in unserem Gebiete che Polar- grenze, clie im Westen, wo die Tanne ausschliesslich Gebirgsbaum, eine Nordwestgrenze, im Osten wo sie in das Flachland übergeht, im Ganzen eine Xordgrenze darstellt, welche sodann rechtwinklig mnl:)iegend in eine Ostgrenze übergeht. Nach Willkomm (a. a. O. 119) verläuft diese Grenze von den Vogesen über Luxemburg, Trier, Bonn durch das süd- liche Westfalen (indess betrachten sie Wirtgen und Beckhaus in Rheinland- Westfalen nicht als einheimisch), Münden, den Südharz (doch in dem Hannöver.?chen xlntheil erst seit 1752 eingeführt (Wächter im Hannöv. Mag. 1833. 60. 473), Thüringer Wald, Nordost-Thüringen (Jena, Zeitz, vgl. Hock a, a. 0. 334, 335), in den nördlichen Theil des Kgr. Sachsen. Von da wendet sich die Grenze über Spremberg, Pforten, Sorau, Sprottau, che Trebnitzer Hügel, nach den südlichsten Zipfel der Provinz Posen. In Polen verläuft sie, kaum den 52 '^ über- schreitend, nach tapczyiiski (Pam. Fiz. IV. 182) und Rostafinski längs der Warthe bis Kolo, von da südlich von Zgierz und Warschau durch che Gouv. Radom und Lublin nach dem nordösthchen Galizien, der Bukowina und den südöstlichen Karpaten. Vorgeschol)ene Posten Abies. 191 im Gouv, Siedice [uiul au.sserhalb des Gebietes im als einziger Wohnort des Wisent (sog. Auerochsen) bekannten Walde von Bijiloweza im Gouv. Grodno und nacli Koppen Geogr. Verbr. Holzgew. Eur. Russl. II. 548 in Wolhynien bei Dubno und Wladimir WolynskijJ, Auch im Süd- osten des Gebiets findet sich die Tanne nur in Gebirgen, wo sie selten über 1500 m (in Sclilesien selten über 1000 m) ansteigt; im Schwarz- walde, in den Vogesen und im Jura bildet sie einen Waldgürtel, dessen obere und uutere Grenze 6 — 800 m auseinander liegen (in der Biharia nur 3 — 400 m). Nur ausnahmsweise steigt der Baum einzeln bis in die innnergrüne Region des Mittelmeergebietes herab. Ausserhalb der ^Vrbreitungsgrenze ist die Tanne überall als Zierl^aum, auch nicht selten in kleinen luid grösseren Beständen in Wäldern angepflanzt. Bl. im Süden April, an der Xordgrenze Mai, Juni. Fr. Sept., Oct. A.A. Mill. Gard. dict. ed. 8 No. 1 (1768). Nyman Consp. 673 Suppl. 282. Richter PI. Eur. I. 4. PiriKS Picea L. Sp. pl. ed. 1. 1001 (1 753). Koch Syn. ed. 2. 769. Pinns A. Du Roi Obs. bot. 39 (1771). P. pedinätu Lam. Fl. franc. II. 202 (1778). A. pect. Lam. et DC. Fl. franc. 3 ed. III. 276 (1805). Willkonun Forstl. P^l. 2. Aufl. 112. fig. XX.' Rchb. Ic. fl. germ. XI. DXXXIII. A. nbbilis Dieü-ich Fl. Berl. 793 (1824) nicht Lindl. A. Picea Bluff et Fingerhuth Comp. fl. Germ. ed. 1. II. 541 (1825) nicht Mill. Die systematische Beneuuuug der Tauue (_uud der Ficlite) war von jeher streitig. Bekanatlicli nannte Linne die erstere im Widerspruch mit dem vorherigen Spraeh- gebrauche Pimis Picea, die letztere P. Abies. lu der wohlmeinenden Absicht, diesen Fehler zu verbessern, machte Du Roi durch Vertauscliuug der Liuue'schen Benennungen die Confusiou vollständig. Ich verzichte daher darauf, der strengen Priorität folgend, für erstere Abies Picea, für letztere Picea Abies voranzustellen. Abies alba ist allerdings nach dem Liuue'schen der nächstälteste Name der Tanne. Diese relative Priorität steht dem Namen Picea excelsa für die Fichte freilich nicht zur Seite, da zwischen der Liuue'schen und der Lamarck'schen Benennung noch Abies Picea (Mill. a. a. O. No. 2) und Piniis Picea (Du Roi a. a. O. 37) ver- öflientlieht wurden. Dennoch würde es sich nicht empfehlen, diese Namen in die Gattung Picea zu übertragen, da dies weder uach dem einen noch dem anderen der hier collidirenden Principien, dem der Priorität und der Beibehaltung gebräuchlicher Namen, zu rechtfertigeu wäre. — Leider entbehrt auch die deutsche Nomenclatur der wünschenswerthen Bestimmtheit. Wo Abies weniger bekannt ist, wird nicht selten auch Picea schlechtweg ,, Tauue" genannt und im nordöstlicheu Deutschland, wo weder die eine noch die andere Wälder bildet , wird die einheimische Piinis bald als Fichte, bald als Tanne (Tanger) bezeichnet. Auch im Niederländischen sind die Gebildeten nicht über die Bedeutung von Den und Spar einig und im Polnischen werden nach Koppen die Namen .Todla und Swierk in verschiedeneu Gegenden mit einander vertauscht. Variirt viel weniger als die Fichte. ludess kennt man als wildwachsend bez. ausserhalb von Gärten entstanden, drei den gleichnamigen Formen der Fichte ent- sprechenden Spielarten: \. pendula (Carr. Con. 207 [1855]) (Hänge- oder Trauer- Tanne). Ilauptäste hängend, z. T. den Stamm völlig verdeckend. — Vogesen bei Gebweiler; auch ein Bestand von damals etwa 20jährigen, bis 15 m hoheu Bäumeu bei Friedeburg unw. Wittnumd in Ostfriesland 1882 aufgefuuden (Kottmeier Gartenzeit. I. |1882] 40G). Nach F. Buchenau [br.J zeigen diese Bäume neuerlich den eigeuthümlichen Wuchs nicht mehr. — 1. virgdta (A. pect. r. Casparv in Bot. Zeit. XL (1882) 778 Taf. IX ß). (Schlangen -Tanne.) Aeste lang, wenig zahlreich, horizontal, dicht lieblättert, aber nur an der Spitze spärlich verzweigt. — Bisher nur je ein Baum l>ei Ober-Ehnheim uud Bannstein im Elsass und im 192 Pinaceae. Böhmerwalde beobachtet. — 1. monoeanlis i) (Couweutz iu A. u. G, Syu. I. 192 [1897]). Ganz uq verzweigt. — Ein 8 jähr., 1 m hohes Expl. Forst Sadlowo bei Bischofsburg (Ostpr.) (Couw. br.) Ferner l.fastiyidtd (hört. = A. pect, pijramiddiis Carr. Traite gen. Cou. 2 ed. 280 [18G7]). Aeste aufrecht, angedrückt, Baum daher vom Wuchs der Pyramidenpappel ; Blätter nicht gescheitelt. — In der Combe des Mallais, Gemeinde Le Gua, Cauton Vif im Dep. Isere wild beobachtet. — Unter den Gartenformeu verdient auch der zwergige unregelmässig sparrig gewachsene m.tortuüsa {Picea pect. t. Gordon Pinet. 153 [1858]. P. p. 7irma Knight et Perry Syn. Conif. 92 [1850, blosser Name]) Erwähnung. Das leichte, harzfreie, weisse Holz wird wie das der Fichte benutzt und ist be- sonders zu Schachteln, Streichhölzern und Resonanzböden geeignet. Die Gewinnung des Harzsaftes (aus den ,, Harzbeulen" der Piinde) findet nur in den Vogesen statt, daher „Strassburger Terpenthin (Terebinthina argentoratensis). Neuerlich auch viel- fach als Weihnachtsbaum (vgl. S. 200) verwendet. An einem solchen wurde die S. 190 erwähnte var. spinescens constatirt. Off. Die Winteiknospen : Bourgeons de sapin; der Harzsaft: Terebinthine d'Alsace, des Vosges, de Strasbourg, au citron. Ph. Gall. (Das Areal der Tanne liegt grösstentheils innerhalb des Gebiets luid ist fast nur in demselben dicht besiedelt. Sie überschreitet das- selbe erheblich nur in südwestlicher und südlicher Richtung, aber nur sehi- wenig nach Osten (vgl. S. 191). Sie findet sich in den Gebirgen Ost- und Central-Frankreichs (bis Auvergne und den mittleren Pyrenäen), des nördlichen Navarra, Arragoniens und Cataloniens, der Apenninen, auf Corsica, Sicilien, der Ballvan-Halbinsel und in N.W. Kleinasien (auf dem Bithynischen Olymp sowie die Unterart .1. equi Trojüni^) (Aschers, et Sintenis in Boiss.^ Fl. Or. V. 701 [1883]) auf den Ida.) ~ ^ A. Nordmanniäna -^ ). %. Unterscheidet sich von der Edeltanne durch Folgendes : Bis 30 ni hoch, Rinde schwarzgrau. Aeste im unteren Theile des Stengels sich länger erhaltend, die Krone daher bis zum Boden reichend. Jüngere Seiten- zweige mit der Belaubung nicht kammförmig, sondern fast halbcylindrisch ; die Blätter nach oben und den Seiten auf recht- abstehend , nach den Seiten au Länge zunehmend. Bl. Mai. Zierljaum aus dem westlichen Kaukasus und den angrenzenden Gebirgen Klein- A.S1GD8 A. y. Spach bist. veg. phan. XI. 418 (1842). Willkomm a. a. O. 134. Pinus N. Steven Bull. Soe. Nat. Moscou 1838. 45 t. 2. Wird in Berlin als Weihnachtsbaum (wie die als ,, Doppeltanne" bezeichnete Picea excelsa B. nigra) vorgezogen. II. Knospen dünn mit Harz überzogen. * A. Cephalönica^). (Griechische Tanne.) Xl> '^is 25 m hoch. Jüngste Triebe kahl, bräunlichgrün. Blätter meist fast allseitig abstehend (höchstens au der Zweigunterseite etwas gescheitelt), an allen Trieben ziemlich gleich, meist zugespitzt, stechend, bis 28 mm lang, 2 mm breit. Zapfen bis 21 cm lang und 6 cm dick, am Grunde cylindrisch, oben stumpf-kegelförmig. Zierbaum aus den Gebirgen Griechenlands, auch bei Triest zur Bewaldung der Karsts erfolgreich angepflanzt (C. v. Marchesetti br.). Bl. Mai. 1) Von aivoc einzeln und /ajXo? Stengel. ^) Vergilius sagt (Aen. II. 18, wo er die Anfertigung des Trojanischen Pferdes berichtet): sectaque intexunt abiete costas. H) Nach dem Entdecker Alexander von Nord mann, * 1803 f 1866, damals Professor der Zoologie in Odessa, später in Helsingfors. -i) Zuerst auf der Ionischen Insel Cephalonia aufgefunden. Abieg. 193 A. C. Loudon Arb. Brit. IV. •2325 (1S38) vgl. Link Liuuaea XV. 530 (1841\ Uillkonini Forstl. Fl. 2. AiiH. 132. Nyinan Cousp. 673 Suppl. 282. Koehne a. a. O. 14 fig. 7 C A. Apollinis ^) Link a. a. O. 528 (1841). A. Regüxac Amdliae-) Heldreich in Gartenflora 1860 300 und 1861 286 (eine besonders durch die Bildung von öfter kaudelaberähnlich gestellten Nebenstänunen ausgezeichnete Foriu). A. Panarh'ura-^) Heldreich a. a O. 1861 286. A. alba bi c. Richter PI Eur. I. 5. Als Zierbäume verdienen ferner F-r\vähuung: A. Numidicti ') (De Lannov in Carri«'re Kevue hortic. 1866 106) aus Algerien (fälschlich als var. B(iboriensis^) [Cosson S. B. France VÜI. 607 (1861)] mit A. Pinsapo vereinigt) ; A. CUi'civo (>) (Antoine u. Kotschy öliW. HI. 409 [1853]. Willkomm a. a. O. 109) aus den Hochgebirgen Süd-Kleinasiens, Syriens und Afghanistans, gleichfalls zur Bewaldung der Karsts empfohlen ; A. concolor (Lindley und Gordou .Tourn. Hortic. Soc. V. 210 [1850]. Beissncr Nadelh. 471, 472, 474 fig. 129 — 131) wie A. nöbilis (Lindlev in Peuny- Cycl. I. 30 [1833] nicht Dietr. Beissner a. a. <). 486, 487 fig. 136, 137j aus deiu westlichen Nord-America, durch ihre beiderseits graugrünen Blätter und A. venilita (C. Koch Dendrol. U. 2. 210 [1873]. Pinus v. Douglas in Hook. Comp. Bot. Mag H. 152 [1836]. F. bractedta D. Don Trans. Linn Soc. XVH. 443 [1837]. A. b. Hooker und Arnott But. ßeechey Voy. 394 [1838] Nat. Pfl. H. 1. 81 fig. 38. Beissner a. a. O. 489 fig. 138) aus Kalifornien durch die mit laubartigen Spitzen versehenen Deckschuppen ausgezeichnet. B. Harzgänge der Blätter im Pareuchyin. I. Blätter nicht gescheitelt, auch bauchseits mit zwei glanzlosen bläulich- weissen Längsstreifeti. * A. pinsäpo '). lAndalusischc Tanne.) %, 25 ni hoch, mit breit-pyra- midaler, tief herab reichender Krone. Blätter bis 16 mm, stumpf oder spitz. Zapfen bis 15 cm lang D e c k s c h u p p c n zwischen den F r u c h t s c li u p p e n versteckt. In der Serrania de Ronda Süd-Spaniens einheimisch; gedeiht als Zierbaum im südlichen und z. Th. im westlichen Gebiete, z. B. am Genfer See!! in der Provence nach Saporta (SB. France XL. CCIV) sich durch Selbst- Aussaat vermehrend Bi. Mai. Fr. Oet. A. V. Boiss. Bibl. uuiv. Geueve 1838. Febr. Elench. pl. it. hisp. 84 [1838]. Willkomm Forstl. Fl. 2. Aufl. 110. Nyraan Consp. 673 Suppl. 283 Richter PI. Eur. I. 5. II. Blätter wenigstens an älteren Trieben gescheitelt, bauchseits glänzend, dunkelgrün. * A. Sibil'ica. (Sibirische Tanne, russ. : ülIXTaV 1| bis 40 m, mit glatter schwarzgrauer Rinde und schmal kegelförmiger Krone. Blätter sehr dicht stehend, an jüngeren Trieben die oberseitigen sich deckend, an älteren gescheitelt, bis 30 mm lang, kaum über 1 mm breit, stumpf oder ausgerandet. Weisse Streifen aus 3 — 4 Reihen von S pal tu f fn un gsl iuien bestehend. Deckschuppen zwischen den Fruchtschuppeu versteckt. Im nordöstlichen Russland und Nord-Asien bis zum Polarkreise Wälder bildend. Bei uns im nördlichen Gebiet und in Gebirgen gut gedeihender (viel strengere Kälte als die einheimische Tanne ertragender) Zierbaum. BI. Mai. 1) Zuerst auf den Parnass, an dessen Fusse das dem Apollo geheiligte Delphi lag, beobachtet. ■i) Nach der Königin Amalie von Griechenland, t 1875, einer grossen Freundin des Gartenbaues und Schöpferin des herrlichen Schlossgartens zu Athen. '^) Zuerst auf dem Gebirge Panachaikou im nördlichen Peloponues beobachtet. *) Von Numidia, classischem Namen des östlichen Algeriens. i») Zuerst am Djebel Babor, einem Gebirge in Gros.s-Kabylien südöstlich von Bougie beobachtet. •>) Zuerst im Taurus Ciliciens, der östlichsten Landschaft an der Südküste Kleinasiens, beobachtet. ') Spanischer Name des Baumes. Ascherson a. Graebner, Synopsis. L 13 194 l'inaceae. A. s. Ledebüur l-'l. Alt. IV. 202 (1833). Nyiiuin Cousp. Ü73 Sui)i>l. 28ä. llichter pl. Eur. I. 5. A. richten} Forhes piiiet. VVol). 109 t. 37 (1839/. Willk. Forstl. Fl. 2. Aufl. 107. Eineu \. pendula (Couweiitz Abh. Landesk. Westpr. IX. 1(31 [1895J) mit lierabhäugenden Hauptästeu beobachtete der Autor 1894 iu einem 18 jährigen, etwa 4 111 hohen Exemplare in 8t. Petersburg, aus Samen aus dem Gouv. Perm erzogen. ^ A. balsiiiuea. (Balsam-Tanne, franz.: Baumier du Gile'ad ■^)). %, bis 25 m hoch. Unterscheidet sich von der vorigen durch folgende ^Merkmale: Rinde mit zahlreichen Ilarzbeulen ; Blätter auf der Oberseite der Zweige meist gescheitelt, bis 28mm lang, 1,5 mm breit. Weisse Streifen aus etwa 6 Ileihen vouSpalt- öff n ungsl i ni eu bestehend. Deckschuppen öfter mit der Spitze hervorragend. Im kältereu Nord-America einheimisch. Zierbaum wie vorige Bl. Mai. A. B. Mill. dict. 8 ed. No. 3 (1768). Willkomm Forstl. Fl. 2 AuH. 111. Pinus B. L. sp. pl. ed. 1. 1002 (1753). Liefert den bekannten, auch zu iiiikroskoj)ischeii Präparaten verwendeten Cauada- Balsam. Ferner wird als Zierl)anm noch die Japanische A. Momi. '■') (Siebold Yerh. Batav. Genootsch. v. Konst en Weteusch. XII. 26 [1830]. A. firma Sieb, et Zuc- carini tt. .laj). II. 15 [1842]. Beissner a. a. O. 451 fig. 123) angepflanzt. 3U. PICEA^). (I)ietfich Fl. Bcfliu 974 |1824]. Nat. Pfl. IL 1. 77.) (Fichte, franz. : Epicea.) Vgl. 1>. 188. Blattei' allei'seitswendig oder uiivollkoiiiiiien gescheitelt (claiiii die Bauchseite nach unten gewendet), beiderseits gekielt, i'ifter beiderseits oder nur bauchseits mit weisslichen Streifen. Blüthen ])ez. Blüthensprosse an vorjährigen Triel)en achsel- oder endstän(Hg. Pollen- säcke der Länge nach aufspringend. Deckschuppen stets zwiscln^n den Fruchtschupi>en versteck t. Gegen 22 Arten, fast nur innerhalb der nördlichen gemässigten Zone, meist in unseren Gärten gezogen. Auch l)ei dieser Gattung lösen sich die Blätter beim Trocknen von den Zweigen ab; der Zusammenhang kann erhalten werden, wenn die Exemplare vor dem Einlegen mindestens 20 Minuten laug in Wasser gekocht werden (Bornmüller ÖBZ. XXXYII. 398). A. Fruchtschu])pen bis zur Reife fest auf einander liegend. I. OmoriLa {(hnorica Mayr Monogr. Abiet. Japan. 44 11890]). Blätter bauchseits mit 2 weissen Spaltöffnungsstreifen, rücken- seits glänzend gi'iiii. ohne S])altöffnungen, mit 2 seitlichen Harz- gängen. 85. P. oiiiörika^). (Serb. : O-Mojia, ÜMopiiKa, peHba.) ti, bis 42 m hoch. Stamm .schnurgerade, verhältnissmässig dünn, mit kaffeebrainier, 1) Russischer Name dieser Art. 2) Ersatz für den im Alterthuni in der zu Palaestiua gehörigen Landschaft Gilead cultivirten Arabi-schen Balsambaum Commijihoni oj>ohiilsnmiivi [;. Gileuclcnsis vgl. Engl er in DC. Monog. IV. 16 [Biirscrafeae). 3) Japanischer Name der Tannen und Fichten. 4) Bei Plinius Name eines Nadelholzes, welches gebirgige Lagen (XVI, 18) liebt und n. a. an den (Quellen des Padus (Po), der nach dem keltischen Namen dieses Baumes benannt sein soll, vorkommt (III, 21): oli P. excelsa? ö) Serbischer Name des Baninos. Abies. Picea. 195 grosörichuppiger, ?-icli Iciclit al)l(")scii(k'r Borke bedeckt, trüli die uutereu Ae.ste abwerfend. Krone selnnal pyramidal, .is zur Donau im Volke liekannt sein; auch aus anderen Gründen ist es wahrsclieinlicii, dass das jetzige Vorkommen nur den spärlichen Best eines vielleicht noch in historischer Zeit bei 1) Die Beibehaltung der ursprünglichen Schreibung (mit k) empfiehlt sich auch aus dem Grunde, weil in den Slavischen und der Ungarischen Sprache c nur wie tz ausgesi)rochen wird. ■^) Nach dem Entdecker Peter von (ilehn, " ."). Nov. 183.^ v 16. April 1876, Coüservator am bot. Garten in Petersburg, welcher 1860 in Arcli. für Natur. Liv-, Ehst- u. Kurl. 2. Ser. II. 489 tt'. ein Verzeichniss der Flora von Dorpat (jetzt Jiirjew) veröfl^entlichte und 1858 — 62 Ost-Sibirien bis Sachalin bereiste. (C. Kupffer und H. Russow br.) '^) Nach Sir Rutherford Alcock, damals Britischen (Gesandten in .Japan. 13* 196 Piuaceae. Weitem ausgedehnter gewesenen darstellt. Vgl. die ausgezeichnete Monographie von E. V. Welt st ein: Die Omorikalichte (a. a. O. 503 ff. Taf. I— V. 1891). (Südwest-Serbien ; Rhodopegebirge bei Bellova in SüJ-Bulgarien.) IL Morindae^) {Morinda Mayr a. a. O. [1890p. Blätter 4kantig, beiderseits- mit ungefähr gleich\'iel Spaltöffnungen. a. Zapfen 7 — 16 cm lang. ^ P. törano ■-). (Tigerschwanz- Fichte ; franz.: Epicea a queue de tigre.) Jl , bis 35 m hoch, mit kleinschuppiger Rinde und kegelförmiger Krone. Aeste zu- letzt hängend. Junge Triebe kahl, gelbbraun. Blätter an jüngeren Zweigen horizoutal abstehend, an älteren mehr aufrecht, bis 25 mm lang, 1 mm breit, meist doppelt so dick als breit, glänzend dunkelgrün, stechend. Zapfen 8 — 12 cm lang. 3 cm dick. Fruchtschuppen breit abgerundet, unregelmässig fein wellig-gekerbt Samen mit dem mindestens doppelt so langen Flügel bis 23 mm lang. Zierbaum aus Japan, zuweilen auch in Wäldern angepflanzt. P. T. Koehne D. Dendrol. 22 (1893). Plnus Abies fhunb. Fl. Jap. 275 [1784] nicht L A. Torano Siebold Verb van het Bat. Genootsch. van Konst en Wet. XII. 12 (1830). A. Thiinbcrgii'^') Lindley in Penny Cycl. I. 34 (1833). A. poh'ta Sieb, et Zuec. Fl. Jap. II. 20. tab 111 (1842). Picea' p. Carriere Traite gen. Conif. 256 (1855). Beissner Nadelh. 381 fig. 102. 86. P. excelsa. (Fichte, K^thtanne; nieder!, u. vlaem.: Spar; dän.: Gran, Rfifdgran ; fi-anz. : Epieea, Pesse; ital.: Abeto rcsso, Zampino ; poln.: Swierk, Smrek ; wend. :Skfok (Xieder-Lau.-itz), Snu'jok (Ober-L.) ; böhm. : Smrk ; i-us.<. : E-tb, E.iKa ; ri^erb. : C'Mpya ; litt. : Egle, Aghs ; ung. : Vörös jegenye.) Ji, bis über 50 m hoch und bis 2 m dick, mit roth- brauner, lange glatt bleibender, dann klein seh üppiger Rinde. Stannn schnurgerade, die Aeste bis weit herab behaltend. Krone spitz pyra- midal. Ae.-^te horizontal abstehend oder etwas hängend, durch die hängen- den Hauptzweige das bekannte daehartige Aussehen erhaltend. Junge Triebe kahl oder spärlich kurzhaarig, hell-rothgelb. Blätter aufrecht abstehend, an Seitenzweigen nach oben und seitlich gewendet,, dunkelgrün, bis 25 nun lang und 1 nun breit, von den Seiten zusam- mengedrückt, an den beiden rückenseitigeii Flächen mit einer Längs- fiu-che, kurz stachelspitzig. Männliche Blüthen nahe den Zweigspitzen achsel- und endständig, cylindrisch, kurzge.stielt. Zapfen 10 — 16 cm lang, 3 — 4 cm dick. Fnichtschuppen meist erst im oberen Drittel nach der ausgerandeten oder gestutzten Spitze verschmälert. Samen mit dem dreimal so langen Flügel bis 16 nun lang. Keimblätter meist 8 — 9^ 1) Nach dem einheimischen Namen der P. Smitkinva (s. S. 201). Um die Homonymie mit der Rubiaceen-Gattung Morinda (Vaill. Act. Paris 1722. 275 L. Gen. pl. ed. 1. 57) zu vermeiden, genügt die Pluralform (vgl. Selaginei^ S. 150). 2) .Japanischer Name des Baumes, eigentlich Tora-no-o-niomi d. h. Tigerschwanz- Fichte, wegen des Aussehens der älteren Zweige. 3) Nach dem Entdecker Karl Pehr Thunberg. * 1743 f 1832, Nachfolger seines Lehrers Linne auf dem Lehrstuhle der Botanik in Upsala Dieser hoch- verdiente Reisende war unter den neueren Botanikern der erste Bearbeiter der Floren Japans (Flora Japoniea 1784"! und Süd-.\fricas (Flora Capensis 1807 u. 1813). Picea. 197 Bildet allein oder seiteuer im Geiniseh mit Äbies alba, Finus aUvcstris oder Faffus aii.-:tfedehnte Be.stäude. Geht nach Süden wenig über das Gebii't liinaus. Durcli den grö.ssten Theil des mittleren und südlichen CJehiets im Berghmde verbreitet, bis 2200 in ansteigend; weder in die immergrüne Region iV'^ Mittelineergebiets noch in das Ungarische Tiefland herabsteigend. Fehlt auch als lu-sprünglichcr Waldbaum im grössten Theil des nördlichen Flachlandes; dort nur in der Ober- und Nieder-Lansitx bis Kalau, Spremberg, Pforten, Kressen, in der Schlesi- schen P^bene, im südlichsten Theil der Provinz Posen, in Polen, dem östliclisten Tlieile Westpreussens (nur Rosenberg: Michelau, Laudier. Klbing: Sudlinen Couwentz Abli. z. Landesk. Westpr. IX, 135; Nat. Wochenschr. XI [1896] 449) und Ostpreussen ; selten im nordwestlichen Flachlande (Hannover, Walsrode, Celle, Tostedt), wo die Fichte übrigens, wie Funde in jNIooren beweisen, in vorgeschichtlicher Zeit verbreitet war (vgl. K. Weber XV. Bremen XIII. 460). Wohl auch nicht ursprüng- lich in Westfalen („eingebürgert" Beckhaus), Rheinland, Belgien. Ausserhalb der Grenze (aucli im n(">rdlichen Flachlande) überall als Zier- baum und in grösseren Waldbeständen angepflanzt. Bl. Mai; im süd- lichsten Gebiet April, im nördlichen und iji hohen Lagen Juni. Fr. Sept., Oct. ; die Samen fliegen im nächsten Frühjahr aus. P. e. Lk. Linuaea XV. 517 (1841). Willkonun Forstl. Fl. 2. Aufl. 67 fig. XVIII. Ricliter PI. Eur. I. 4. Firms Ähies L. Sp. pl. ed. 1. 1002 (1753). Kocli Syn. ed. 2. 769. A. Ficea Mill. Dict. 8 etl. No. 3 (1768) niclit Bluff u. Fingerh. Finus Ficea Du Roi Obs. bot. 37 (1771) nicht L. F. cxcelsa Lam. Fl. franc. 1. ed. II. 202 (1778). Äbies c. Lam. et DC. Fl. franc. 3 ed. III. 275il805). Xyman Consp.675 Suppl. 283. Ficea rnhra Dietrich Fl. Berlin 795 (1824) nicht Link. F. VKhjuris Lk. in Abb. Berlin Acad. 1827 180 (1830). F. Äbies Karsten Deutsche Fl. 325 (1880—83). Variirt iu der luauuichfaltigsten Weise. Nach der Form der Kroue unter- scheidet man folgende meist nur vereinzelt augetroflfeue Spielarten: 1. pendula (Jacques et Ileriucii Man. gen. plant, arbr. et arbriss. IV. 340, 341 [1857] ob A. e. p. Ix)udon Arb. IV. 2294 [1838]?) (Trauer-Fichte.) Haupt- und Neben- äste dünn, herabhängend und dem Stamm dicht anliegend, Krone daher säulen- förmig, fast oder völlig bis zum Boden reichend. Bisher nur je ein Baum im Bauernwald bei .Tegothen, Kr. Heilsberg, O.-Pr., im Stelliner Forst Kr. Elbing und zwei auf dem Harz bei Schierke aufgefunden; zuweilen in Gärten. Vgl. Conwentz Abh. zur Landesk. Wesipr. IX. 133 ff. (1895). 1. vimindlis (Caspary PÖG. Königsb. XIV. 12G (1873). Willkomm a. a. O. 76. Pinus v. Sparrman b. Alströmer Vet. Ac. Haudl. Stockh. XXXIII. 310. lab. VIII, IX (1777). P. hybrido Liljeblad Sveusk Fl. ed. 1 (1792) [nach Hartman]. [Schwedische] H an ge- Fichte. Diese in Schvieden weiter verbreitete, auch u. a. Tysk gran (deutsche Fichte) genannte, von Linne für einen Bastard von Fichte und Kiefer gehaltene Form besitzt quirlständige horizontale Haupt- und sehr lange (bis 2 mm), dünne, spärlich verzweigte, schlaff li er ab hängende Nebenäste. — Beobachtet: Ostpreussen: Gerdauen: Gneisenauer Wäldchen (Caspary a. a. O. XIX. 153 Taf. V). Polen: Umgebung von Dobrzyn (Zalewski Kosmos XXI. 325) ; Thüringen; Tirol; Nieder-Üesterreich : Voralpen (Beck Fl. v. N.Oe. 7). Steiermark: Uberburg (Kocbek UBZ. XL. 133). Kärnten : Greifenburg (V. Hirsch nach Fächer .Jahrb. Land. -Mus. Kämt. XXII. 02). Krain: z. B. Zwisciienwässern (Voss .lahresb. Ob.-Kealsch. Laibach 1889 23). — 1. rirgilt« (Caspary a. a. O. XIV. 125 (1873). Willkomm a. a O. 75. Abtes e. 198 Piuaceae. var. virgdta Jacques Auu. Suc. bist. Paris XLIV. 052 (1853). Picea e. var. denvchUa Carriere Eev. hört. 4 ser. III. 102 [1854:]). Seh laugen- Fichte. Aeste einzelu (uicht oder sehr spärlich quirlständig), verlange rt (oft fast so laug als der Stamm), spärlich verzweigt. Selten. Ostpreussen : Labiau und Bischofsburg ; Polen: Dobrzyu (Zalewski a. a. O.) Schlesien: Oberuigk : ]>öhmen ; Sachsen: Schandau. Harz (Couweutz a. a. O. 137); Thüringen; "Württemberg; Tirol. S. Caspary a. a. O. 116 ft". — 1. monocaiilis i) (Xördlinger nach Willk. Forstl. Fl. 2. Aufl. 76 [1886]). Stamm seiner ganzen Länge nach fast unbeästet, nur an iler Spitze beblättert. Sehr selten: Westfalen: Altenbeken (jetzt dort nicht bekannt, briefl. Mitth.). "Wien: Maria-Brunn (ob noch jetzt? vgl. Beck FI. v. N.Oe. 7); Isola Bella im Lago Maggiore. .lunge bis zum Boden beblätterte Exemplare, als P. c. var. vionstrdsa Carriere (Traite gen. Conif. 248 = Abies e. 11. m. London Arb. frut. brit. IV. 2295 [1838]) bezeichnet, die aber im späteren Alter sich spärlich verzweigten und der Schlangentichte sehr ähnlich wurden, in Böhmen (C'aspary a. a. O. 128) und bei Ansbach in Mittelfranken (Döbaer Flora LY. [1872] 385) beobachtet. Auf äusseren Einflüssen beruht die Eigenthümlichkeit iler in hohen Gebirgs- lagen beobachteten Schneeb r uchfi ch te (Willkomm a. a. O. 64 2. Aufl. 70), bei der sich an Stelle des zerstörten Gipfels deren mehrere fluden ; die unteren Aeste liegen oft auf dem Boden, wurzeln und tragen aufrechte secundäre Stämme. Diese Seukerbildung findet sich öfter (auch wiederholt) bei sonst normalen Stämmen, und besonders bei der Sohlangenfichte. Von den in den Gärten befindlichen Zwergformen der Fichte verdienen Er- wähnung: 1. tabulifdrmis (Carr. Prod. et fix. des var. 52 [1865]), ein nur 2 — 5 dm hoher, 1 — 1,3 m breiter, oben flacher Strauch. Viel häufiger ist 1. Clan- brasili dna ^) (Carr. Man. plantes arbr. IV. 341 [1857]. Abies exe. 6 (\ Loudon Arb. Brit. IV. 2294 [1838]), ein rundlich gewölbter, dicht verzweigter Strauch; nach Damm er (BV. Brand. XXIV [1882]) am (ir. Beerberg in Thüringen wild be- obachtet. Eine Form mit goldgelben, im Spätsommer Meisslichen, jungen Trieben, P. e. var. (1. ?) aiirea (Fächer u. Zwanziger .lahrb. Land. -Mus. Kärnten XXII. 63 [1893]) wurde in Kärnten beobachtet. In Bezug auf die Stellung und Beschatt'enheit der Blätter ist unterschieden : B. nigra (Willkomm Forstl. Fl. 1. Aufl. 66 [1872]. 2. Aufl. 77. A. e. 2. n. Loudon a. a. O. 2294 [1838]), Doppeltanne des Berliner Weihnachtsmarkts. Blätter der Seitentriebe (wie bei Abies Xordmanniana) dicht gedrängt, so angeordnet, dass die Triebe halbcyli ndrisch (unten flach) erscheinen, säbelförmig ge- krümmt, stumpf lieh, dunkelgrün. Erz- und Rieseugebirge, wohl auch ander- wärts (Luerssen BV. Brandenb. XXVIII [1886] 20). Nach der Färbung der jungen Zapfen unterscheidet Purkynö (AUg. Forst- und .lagd-Zeit. LIII [1877] 1 fl'.) zwei wie es scheint durch das ganze Gebiet verbreitete Formen: I. chlor oedrpa'A) mit im August hellgrünen und II. erythrocdrpa ^) mit dunkelvioletten Zapfen. Nach seinen Angaben sollen mit dieser Farbenver- schiedenheit noch andere Merkmale verbunden sein : u. a. bei I. Blattkissen ziemlich laug hervorragend ; Blätter spitz, am IMitteltrieb abstehend ; Fruehtschuppen . J\ (ij JK'stt'is. l"iitcr~cli('itlet .-ich von der ly})ischeii All «hirch Folii('iKK'.< : Kinde weissgrau. Tric'l)e und Blätter diclcer uml .-reifer, erslere dicht kurzhaarig, letztere hläiilich Ix-reit't, getrocknet gelbgrün, rechtwinklig ahsU^hend, einwärts gekrünniit, an älteren Zweigen fast eincrst'itswendig, kürzer (bis 18 mm lang), stumpf oder spitzlicli, aber kaum stechend. Zapfen 7,5 — 12,5 cm lang. Fruchtschuppen breit abgerundet, nicht oder kaum ausgerandet. Zuerst in liolien Lagen der mittleren und östlichen .Schweizer-Alpen (bi.< zum Comersee und Tiroler Ober-Innthal) beobachtet, wo sie das Volk (wegen der Farbe iler Blätter) als Aviez selvadi rm von media, wird oft unrichtig mit betontem i ausgesijrochen. Picea. 201 Off. Das Rohharz im natürlichen Zustande: Thus Ph. Ncerl. ; mit Wasser geschmolzen und colirt : Resina Pini, Burgundica, alba, flava, Pix Burginul., alba, Poix de Bourgogne, des Vosges, jaune Ph. Dan., Belg., Gall., Helv., Hung., Neerl. (Skandinavien, n()rdlich bis 69"30'; nördliches und mittleres Russ- land; Nord- Asien (nur P. ohovata); Gebirge Bulgariens; Sandscluik Novibazar (Beck Ann. Nat. Hofm. AVien V. 553); nördlicli^^tcs All)ani\v;ihuung: P. Smilhidna^) (Boissier Flora Orientalis vol. V. 700 [1883]. Pinus S. Wallicli PI. As. r. III. 24 [1832]. Vinus Khnlrov •^) Royle III. Ilinial. 353 [1839]. Piceo Morindni) Link Liuuaea XV. 522 [1841]. Picea Kh. Carriere T. g. Conif. 1 etl. 258 [1855]. Willkomm a. a. O. 95) aus dem West- Himalaja und Afghanistan und P. Schrcnkidna-') Pischer et Meyer Bull. Acad. St. Petersb. X. 253 [1842]) aus dem Ala-Tau und Thian-Schan (West-Ceutral-Asieu), beide mit 2—5 cm und P. Orienldli.'! (^Link Linnaea XX. 294 [1847]. Willkomm a. a. 0. 97. f'inns o. h. sp. \A. cd. 2. 1421 [1763]) aus Nord- Kleinasien und den Kaukasus mit nur 5—10 mm langen Blättern. b. Zapfen höchstens 5,5 cm lang. * F. Canadeiisis. (Schimmel-Fichte.) [j , bis 25 m hoch. .Tunge Triebe kahl, grünlich weiss , an den Spitzen der Blattkissen öfter hell violett überflogen. Blätter bis 20, selten 25 mm lang, mit quadratischem (Querschnitt, wegen starker Entwicklung der Spaltöflhungsstreil'en bläulich weiss, fast stets ohne Harz- gänge. Zapfen 2— 5,5 cm lang, jung grün, reif hellbraun. Fruchtschuppen schwach gestreift, matt, mit schmalem, glänzendem Rande. Samen mit dem doppelt so langen Flügel 9 mm lang. Zierbaum aus dem östlichen Xord-Auierica , im nördlichen und mittleren Ge- biete gut gedeihend, zuweilen auch in Wäldern angepflanzt. BI. Mai. P. c. Koehue a. a. O. 23 (1893). Abies c. Miller Gard. Dict. ed. 8 No. 4 (1768). Pinus alba Ait. Hort. Kew. HT. 371 (1789). Abies a. Michaux Fl. Bor Amer. II. 207 (1803) nicht Mill. Picea a. Link Handb. II. 47S (1831). Willkomm a. a. O. 97. Beissner Nadelholzk. 341 tig. 90. * P. Mariäua^). fl . bis 25 m hoch. Junge Triebe gelb bis roth- braun, kurzhaarig. Blätter bis 12 mm lang. 0,75 — 1.5 mm breit, niedergedrückt- 4kantig, stumpflich, dun kel grü n mit weisslichen Spaltöffnungsstreifeu, mit Harz- gängen. Zapfen 2 — 3,5 cm lang, jung dunkelviolett, reif mattbraun. Frucht- schuppen deutlich gestreift, ohne glänzenden Rand. Samen mit dem doppelt .«o langen FlÜ£;el 6 mm lan horizontal, an den Spitzen aufwärts gelxigen, dünn; Xebenäste hängend. Junge Triebe kahl, hellgrünlich - gell). Blätter der Kurztriebe zu 30^40 (selten bis 60), sehr ungleich (1 — 3 cm) lang, stumpflich, bauchseits schwächer als rückenseits gekielt, wi'ich, gleichfarbig, hellgrün, ^läiniliche Blüthen kugelig-eiförmig, braungelb. Deck schuppen zur Blüthezeit purpurroth, lang zugespitzt (die Spitze der unteren laubartig, grün), viel länger als die hellgrüne Fruchtschuppe. Zajifen länglich-eiförmig, 1,5- — 4 cm lang, 2 cm dick, hellbraun. Untere Deck- si-huppen mit ihren grünen, laubartigen Spitzen zwischen den rundlich- eiförmigen, vorn abgerinideten, nur ganz schmal durchscheinend gesäum- t<'n, aussen gestreiften Fruchtschui)pen sichtbar. Samen hellbraun, mit dem doppelt so langen halbeifiu-migiMi Flügel 1 cm lang. Keimblätter 5 — 7. Findet sich in höheren Lagen (etwa zwischen 900 und 2100 m) des Alpen- und Karpatensystems in ausgedehnten, lit'hten ! I öfter mit Pimis ccmhra oder Piceiie) 204 Piiiace;(e. liehe und Siebenbürgische Karpaten. Hügelland Süd-Polens und an- grenzende Ebene nördlich bis zur Pilica, östlicli bis Lublin (vereinzelt am Berge Kalwarya bei Warschau und uuw. Strassburg W. Fr. 1889, seitdem fast verschwunden | Z al e w s ki br. | ). In früheren Jahrhunderten war die Lärche, wie alte Bauwerke, besonders Kirchen, aus Lärchenholz be- weisen, weiter nach Norden (und Osten bis Slutzk im Gouv. Minsk) verbreitet; die Ursi)rünglichkeit des Vorkommens bei Suwalki ist sehr zweifelhaft. Vgl. Koppen Verbr. der Holzgew. Eur. Rnssl. H. 484 — 487. Ausserhalb (Ueses Gebietes überall als Zierbaum und zum Theil aucli in Wäldern angepflanzt, gedeiht aber meist nur mittelmässig oder schlecht. Bl. im Süden März, im Xorden und in hohen Lagen April— Juni. Fr. Oct. ; die Samen fliegen meist erst im nächsten Frühjahr aus. L. L. Karsten D. Flora 1. Aufl. 826 (1880—1883). P'nius L. L. Sp. pl. ed. 1. 1001 (1753). Koch syn. ed. '2. 7ß9. L. decUhia Mill. Gard. Dict. 8 ed. N. 1.(1768). Richter PI. Eur. L 4. L. eumpara Lam. u. DC. Fl. Fr. IH. 277 (1805). Willk. a. a. O. 140 fig. XXII. Nyman Consp. 674 Suppl. 283. Rchb. Ic. fl. Germ. IX. t. DXXXI fig. 1137. Das harzreiche, sehr dauerhafte Holz ist für mauche Zwecke, uainentlieh Wasserbauten, Maischbottiche, Ilöhreuleitungen geschätzt. Eines besonderen Hufes erfreut sich das rothe Kernholz einer in den Bayrischen Alpen vorkommenden Form („Stein-Lärche"). Auch die Verwerthung der Harzprodukte ist ausgedehnt. Der arziieilich benutzte Harzsaft wird besonders in Süd-Tirol (kam früher von Venedig aus in den Welthandel), weniger in Wallis und Dauphiue gesammelt. Eine eine Zuckerart (Melezitose) enthaltende Ausscheidung der Blätter war unter dem Namen „Manna von Briancou" im Gebrauch. Die Form mit hängenden Zweigen {pendula Lawson Man. 386 [1836]. Pinu.i p. Solander in Alt. Hort. Kew. III. 369 [1789]) scheint wildwaclisend noch nicht be- obachtet, obwohl sie in England nach London (Arb. IV. 235) aus von Tirol ein- geführten Samen gezogen wurde. Irrthümlich hielt man sie früher für in Nord- America einheimisch. Sie mag in dortigen Gärten entstanden sein. Die Lärche ändert in der Färbung der weiblichen Blüthensprosse ab. Zu- weilen sind die Fruchtschuppen an denselben röthlichgelb oder roth: B. rubra {L. d. [i. r. Beck Fl. N Oest. 7 [1890]). — So in hohen Lagen in Nieder-Oesterreich. Ferner sind die Blüthensprosse schwefelgelb (L. d. var. KiUphnrea Figert ABZ. II. 177 [1896], eine bei Liegnitz angepflanzt angetrofl'ene Form, die noch mit L. Sibirica, bei der die weiblichen Blüthensprosse „bleichgrün" sind, zu vergleichen wäre) oder grünlich- bis schneeweiss (L. e. var. «/6a Carr. Trait. Conif. ed. 1. 277 [1855]. Will- komm For.stl. Fl. 2. Aufl. 143) beobachtet worden; letzteres in der Schweiz (Wallis bei Sitten, Engadin bei Scanfa, am Flüela und bei Lavin, Coaz nach Christ Pflanzenl. Schweiz 225 und br.), in Tirol? (London Arb. Brit. IV. 2352 erwähnt nach Horticult. Trans. IV. 416 eine „Larch from the Tyrol, uüh white Flowers'', welche wohl wie die oben erwähnte Form pendula in England aus Tiroler Samen gezogen wurde) und in Kärnten: Ursula-Berg bei Köttelach (Strasser Oestr. Viertelj. f. Forstw. 1880 287 nach ÖBZ. XXXIX. 411). Off. Der Harzsaft: Terebinthina laricina, Laricis, vcncta, Tere- binthina (Belg. Neerl), Balsamum T. 1. seu v., Terebinthine de Venise, Balsamu de terebinthina veneta Ph. Belg. Dan., Gall., Helv.. Hung., Neerl., Rom., Russ, r*| (Gegenwärtig ausserhalb der Ostgrenze |s. ol)en| niclit mehr vor- Itaitden.) I-arix. Ccdrus. Piiiiif;. 2*^)5 * CEDRUSi). ([Mill. Gard. Dict. 3 ed. vl737)J. Liuk Handb. II. 479 [1831]. Naf. Pfl. II. 1. 74.) Vgl. S. 188. Auch die männlichen Blüthen von Laubblätfern umgeben. Pollensäcke der Länge nach aufspringend Deckschuppen zwischen den Frucht- schuppen versteckt. Zapfeuschuppen mit den Samen einzeln abfallend. Sonst w v. Nur die beiden aufgeführten Arten. -\- C. cedrilS. (Ceder, franz.: Cedre; ital. : Cedro.) jj . bis 40 ni hocli. Krone anfangs kegelförmig, mit überhängendem AVipfel, im Alter unregelmässig schirmförmig. Hlätter bis 35 mm lang, so breit als ihre Dicke(l' 2 mm), dunkel- (seltner hell- oder grau-)grün. Zapfen bis 10 cm lang und 7 cm dick, braun, an der Si)itze eingedrückt. Fruchtschuppen aussen fein filzig. Samen mit dem fast viereckigen Flügel bis 27 mm lang. In Gebirgen des südlichen (Algerien) und östlichen Mittelmeergebiets (Süd- Kleinasien, Cy])ern, Syrien) einiieimisch. Im sfidlicheu und we.stlichen Gebiete al& Zierbaum geptianzt. Vermehrt sich in der Provence nach Saporta (SB. France XL. ('("III) durch Selbstaussaat. Auch die sicher nur in Algerien beobachtete Unter- art 0. Ail(intica') (Manetli Cat. Hort. Madoet. Suppl. 8 [1842]), von der Hauptart durch auch im Alter kegelförmige Krone und aufrechten Wipfel, meist graugrüne Blätter, r rückenseitigen, gewölbten, grünen Fläche, stumpflich. Staub- blätter an der Spitze mit einem kurzen Zahn oder unvollkommen entwickelten Kamm. Apophyse flach, mit fast oder völlig endständigem Nabel. a. St roh H.^' (Spach Yey:. phan. XL 394 |1842| z. T. :\Iayr Wald. Nordamer. 427 |1890|). Zapfen mindestens 3 mal .fen kürzer ge- stielt, bis 13 cm lang, bis 4 cm dick. A])0|)liyse dcutliclier l:ingsrii)pig. Samen mit Flügel nur 15 mm lang Dieser in deu Gebirgen Bulgariens, Ost-Kunieliens und Macedouiens zwischen 800 und ■2000 m Meeresliühe hie und da Bestände bildende, 1839 von Grisebach entdeckte Hauni wird von Pauti(? (Crua Gora 80^ in Montenegro in der Nähe der Kom im District Denji Vasojevit'i auf dem Berge Sjekirica augegeben. Nacli Pantocsek (ÖBZ. XXII. 305) ist diese Angabe unrichtig: dagegen erhielt letzt- genannter Forscher den Baum von dem dem Kom gegenüber (durch das Thal des Grenzflusses Peruöica getrennt) in Albanien gelegenen Gebirg-sstocke Drekalove Skali I Im tJebiet als Zierbaum angepflanzl. Bl. Mai. P. P. Grisebach Spicil. 11. Bumel. et Bith. II. 349 (1844). Willkomm a.a.O. Nyman Consp. 674 Suppl. 283. Richter PI. Eur. I. 3. ^ P. stl'obus ' !. (Weynu)uths "-)- Kiefer ; franz.: Pin du Lord Weymouth ; böhm. : Vejmutovka.) \i. Unterscheidet sich von der vorigen, sehr ähnlichen Art durch Folgendes: AVi n t erknospen schlank eiförmig, zugespitzt, harzig. Blatter nur bis 1 dm lang. Zajjfen sehr kurz gestielt, geschlossen mehr als 4 mal so lang (bis 15 cm) als seine Dicke (3 cm), hellschokoladenbrauu. Apophyse nur 1,2 cm breit, längsrippig. Samen nur bis 6 mm (Flügel aber bis 2 cmi lang. Keimblätter 6 — 10. Im östlichen Nord-America einheimisch : bei uns allgemeiu verl)reiteter Zier- baum, auch seit Eude des vorigen Jahrhunderts in kleinen Beständen in Wäldern angepflanzt. \\\. Älai. P. S. L. Sp. 1)1. ed. 1. 1001 11753). Willkomm a. a. O. 18(). Beissner Nadel- holzk. 289, 290 fig. 71, 72. P. Lamhcrtidna '^) (Douglas in Trans. Linn. Soc. XV. 500 Jlb27]), Zuckerkiefer, aus dem westlichen Nord-America vom < )regou-Fluss bis Mexico, mit schokoladen- farbigen jungen TrieV)en und bis 5 dm langen Zapfen , die ein .süssschmeckendes Harz absondern, wird zuweilen angej>flanzt. b. E tlC('l)l li !(( (Kot'liiU' a. :i. (). '60 |1893|j. Zaj)t'cii nicht uaiiz doppelt so lang al.^ ihre Dicke, bei unseren Arten auticclit al)- .«tehend. nach der Sanienreife zerfallend. Frucht.is 12nn)ilang, völlig flügellos. Keimblätter 8 — 12. 1) Bei Plinius XII. 14 Name eines sicher nicht zu den Nadelhölzern gehören- den Baumes in Karanianien (in Süd-Persien), der ein wohlriechendes Harz lieferte, nach Plinius auch Ladanum genannt. -) Nach Lord Weymouth, der diesen Baum zuerst zu Anfang des IS. Jahr- hunderts auf seiner Besitzung Longleat in Wiltshire im Grossen anpflanzte. •^) Nach .Vylnier Burke Lambert, * 1761 y 1842, Yicepräsident der Linnean Societv, Verfasser der ausgezeichneten Monographie A description of the genus Pinu.«. London 1803. 1814 2 ed. 1828—37. ■I) Zuerst V)ci Ganierarius epit. 42 nach dem italienischen Namen. 208 Piuaceae. Nur in holit'ii J>ajreii der Alptii uixl Karpaten, etwa zwischen 1600 uml 2500 ni, allein oder mit Lari.t hüi.r lichte Beistände bildend, öfter nur einzeln. In den Al})en von den >See-Alp) (A. et G. Syn. I. 208 [1897]. Pdrrya ■!) Mayr Wald. Nordam. 427 [1890] nicht R. Br.) gehören die bei uns zuweilen angepflanzten Arten P. Gerardinna *) (Wallich in Lambert Pinus 2 ed. m. 151 [1837]) aus Afghanistan und dem N.W. Himalaja, im N.O. Gebiet 1) S. S. 181 Fussnote 4. '■i) Von Ttapä bei und Cembra (s. S. 207) also „Nebenzirbe oder Zirbeu-ähnlich. 3) Vgl. S. 190 Fussnote 1. Nach Charles Christopher Parry, * 28. Aug. 1823 t 20. Febr. 1890, um die Erforschung der Flora des westlichen Nord-America ver- dient, Mitarbeiter an Engelm ann's Coniferen-Studien. (Trelease und Hatch ing br.) Die Cruciferen- Gattung Parrya (R. Br. Parry Voy. App. 268 [1824]) ist nach dem bekannten Britischen Polarforscher, Capitän, zuletzt Contre-Admiral Sir W^illiam Edward Parry, * 1790 f 1855, benannt. 4) Nach Hauptmann P. Gerard, von welchem Wallich eine Anzahl neuer Pflanzen aus dem Himalaja erhielt. Pinns 209 »icht wiiiterhart und P. monophyUa^) (Torrey und Freniout Rep. expl. exp Rocky Mount 319 |184ö]) aus dem westlichen Nord-Anicrica, durch die nur ein einziges Laubblatt tragenden Kurztriebe sehr ausgezeichnet. Sehr nahe verwandt mit letzterer ist die mit 3 — 5 blättrigen Kurztrieben versehene kalifornische, selten angepflanzte R Parrynna-i) (Engelm. PI. Parryanae 32 [1802] nicht Gord.). B. Diplöx;ilon'^) (Koehn.' a. a. O. 80 |1893]). Scheiden meist als fest gesclilo-sr^ene höch.'^tcns am Rande zerschlitzte Röhre bleibend. Laubblätter (unserer Alten) zu 2, seltener zu 3, ihr Central- stran«>- zwei neben einander liegende Gefässbündel ent- haltend. Staul)blätter an der Spitze mit wohlentwickelten, halb- kreis- bis kreisföiiniüvni Kamm (virl. P. silvestris). Apophyse gewölbt, otl pyramidal, mit mittelständigem, häufig mit einer Stachelspitze (Mucro) versehenem Nabel. Samen unserer Alten fast stets flugfähig, vom Flügel zangenförmig umfasst (vgl. P. Snhiniana, P. pinea). I. Taeda*) (^fayr a. a. (). [1890]). Laultblätter zu 3 (selt<'n daneben zu 4 und 5), bauchseits hervorragend gekielt. Harzgänge stets im Parenchym oder dicht am Centralstrang (P. palustris), nicht am Hyjioderm. Zapfen oft sehr gross, meist aus Quirl- knospen. Die Canarien-K., P. Canarienniti (Chr. Smith in L v. Huch Beschr. Can. Ins. 1J9 |1825]) ist ein nur im Mittelmeergebiet wiuterharter Zierbaum. Ferner gehören in diese Abtheilung die in den südlichen Atlantischen Staaten Nord-Americas ein- heimischen, nur in unserem südlichsten (Jebiete winterharten Arten: P. taeda (L. Sp. pl. ed. 1. 1000 [1753]. Willkomm a. a O 192) und P. paliUtris (Miller GardenCrs dictionary 8 edition No. 14 [1768, ohne eine Be.schreibuug], Solander in Ait. Hort. Kew. III. 368 [1789]. P. austrdlis (Michaux Hist. arb. for. Amer. sept. I. 62 [1810]) Beide letzteren idesshalb Weihrauch-Kiefern genannt) liefern ein Harz, das im Vaterlande als Surrogat des echten Weihrauchs dient und auch als Thus americanum officinell ist. Viel wichtiger ist die Benutzung der P.p«/wse- zeichnet überiiaupt einen wilden Baum im Gegensatz eines ähnliciien cultivirten, vgl. Oleaster, piraster. Die modernen Botaniker haben auch -astruin in Bellidiastnan, Emcastrinn. Das griechische Wort äaTTjp Stern hat mit diesem Suffix nichts z\i thuii, die Uebersetzuug ,,Sternkiefor" für P. i>inni. W i n t e r k n o s p e n h a r z i g , liraun , ihre Schuppen und die Tragblätter der Kurztriebe mit nicht verwebten Fransen. Blätter (auch an jungen Pflanzen selten zu 3) 8 — 15 cm lang, mit gelbhcher, fast stechender Spitze. Mämdiche Blüthen cylindrisch, Antherenkamm dicht-fein gez ähnelt. Junge Zapfen sehr kurz gestielt, die ausgewachsenen fast sitzend, aufrecht- bis scliief abwärts abstehend, aus flachem oder etwas g(>wölbtem Gnuidc ei- bis eikegel- förmig, 4 — 9 cm lang, bis 3 cm dick, gleichseitig, glänzend, gelbbraun. Apophyse bis 15 nun breit, durch eine Querkante in ein besonders an ilen unteren Schuppen stark gewölbtes an diesem halb- kreis- bis trapezfTn-miges , an den ülirigen stets abgeiundetes Obei'feld und ein an den unteren Schuppen trapezförmiges, an den übrigcMi drei- eckiges Unterfeld getheilt. Nabel dunkler ])raun, an den oberen Schuppen oft mit einem Spitzclien. Samen 5 — 7 nun lang, grau, mit Ein- i) Von /.Eu/.&c wci^s uuil oicaa Haut, wegen der hellen lliinle. Piuu«. 213 sdihiss des 4 — 5 mal rio laugi-ii hiMungestreifteu Flügeb bir^ 25 mm lang. Keiml)lätter 5 — 7. P. n. Arnold Reise n. Mariazell 8 mit Tafel (1785) erw. A. n. G. Syii. I. 213 (1897) nicht Ait. V. maritima Mill. Gard. dict. 8 ed. No. 7 (1768)? erw. K. Koch Dendrol. II. 2. 287 (1873). P. Larkio^) Poiret Encvel. V. 339 (1804) erw. Antoine Conif. 3 [184()|. Willkomm u. a. O. 226 fig. XXXII. Koch Svn. ed. 2. 767. Richter PI. Em-. I. 2. Rchl). Ic. XI. t. DXXIV fig. 1131. Zerfällt in folgende Formengriippen : X. pachi/phi/JJa'^). Blätter steif, 1,5 — 2 mm dick. P. L. p. Chvht Bot. Zeit.' XXIII. 230 (1865). P. L. crassifölia Willkonun a. a. O. 226. Hierher die Rassen: I. Kiel der mittleren und oberen Apophyseu scharf. Austriaca^) (Schwarz-Föhre, Schwarz-Kiefer; franz.: Pin noir d'Autriehe; ital.: Pino nero; kroat. u. .serb.: Crni bor). Bi^^ 35 ni hoch. Krone b r e i t - e i f ö r m i g, auf Felsboden s c h i r m f ö r m i g. Einjährige Zweige graubräunlich. Blätter dunkelgrün. Zapfen bis 7 cm lang. Bildet auf Kalkbergen der unteren und mittleren Region (bis 1400 m ansteigend) im ("»stliclien Alpensystem und den südlichen (und <)stlichen y) Karpaten stlbt als bei der vorigen (K. Koch Dendrol. II. 2. 289). In der Krim und in Kleinasien einheimisch ; als Zierbaum angepflanzt. P. n. A. II. b. Pall. A. u. G. Svn. I. 214 (1897). P. L. 3. caramdnica *) London Arb. et fr. Brit. IV. 2201 (1838). P. P. Lamb Desc. Pin. ed. 2. I. 11. t. 5 (1828). ? Nvman Consp. 674 Suppl. 283. P. L. ■;. P. Antoine a. a. O. 6 (1840). 1) Nach Jean T^ouis Marie Poiret, * 1755 f 1834, botanischem Reisenden in Nord-.\frica, später Fortsetzer der Lamar ck'schen Encyclopaedie, welcher diese Form als P. Laricio beschrieb. 2) P. L. 4. cah'brica London Arbor. et fr. Brit. IV. 2201 (1838 ohne Be- schreibung). Laricio du Mont Sila en Calabre Delamarre ist eine Localform dieser Rasse. 3) Nach Peter Simon Pallas, * 1741 r 1811, hochverdient durch seine uaturgeschichtlichen Reisen durch einen grossen Theil des Russischen Reichs, dem Entdecker dieser Pmws-Rasse in der Krim, die er nährend eines mehrjährigen Auf- enthalts besonders genau durchforschte. 4) Nach der Landschaft Karamanien an der Südküste Kleinasieus, von wo Olivier gegen das Ende des vorigen .Tahrhunderts diese Form in Frankreich einführte. rimis. 215 Die citirte Laiii Ijert'sclie Abbildung sclieiut , wie Link iLinnaeii XV, 495) und X. Koch (Dendrol. II. 2. 289) wohl mit Reciit veiimitiieu, zu P. pinagter zu gehören ; indess dürfte der Britische Monograph doch wolil ursprünglich unsere Rasse gemeint haben Die Formen I, 11. a. und II. 1). gehen naeli Willkouini a. a. O. 230 in ein- ander über, so dass selbst die Zugehörigkeit einzelner Formen innerhalb des Gebiets nicht zweifellos ist. So ist Willkomm (a. a. O. 231) geneigt, die in Kärnten vor- kommende Pflanze zu II. a. zu stellen; die Pflanze des Banats wird von Keruer (Fl. .\ustr. llung. No. 2081, vgl. Schedae II. 136 [1882]) zu II. b. (von der wir kein authentisches Material vergleichen konnten) gezogen ; endlich wird I. von Paria tore (DC. Prod. XVI. 2. 387) in Unter-Italien und Sicilien angegeben. B. Blätter wenii^cr steif, uur 1 mm l)ieit. P. L. leptophiiUa ^) Chi-ist ii. a. Ö. (1865). 1\ L. /t^>«/^(/'ö/i« Willkomm a. a. (). 22. Salznianu i '-). Finjährige Zweige orange oder röthlich. Zapfen nur 4 — .5 cm, Samen nur b mm laug. In Südwest-Frankreich (Cevennen, Pyrenäen) und ) S. S. 211 Fussnote 3. 216 Piuaceae. tl, bis 3Ü 111 hoch. Krone kegelförmig. Rinde röthlich grau b\s braun- roth. Junge Triebe roth. Winterknospen harzfrei, braun; ihre Schuppen wie die Tragblätter der Kurztriebe weissrandig, mit spinn- webig in einander verwebten Fransen. Blätter(an jungen Pflanzen öfter zu 3) 12 — 20 cm lang und 2 nun breit, fast stechend, glänzend grün. Männliclie Blüthen oval. Junge Zapfen auf einem ihre halbe Länge erreichenden Stiele, die ausgewachsenen kurz gestielt, schief abwärts abstehend, eikegelförmig, 1 — 2 dm lang, 5 — 8 cm dick, ungleich- seitig, oft etwas gekrünunt, glänzend, braun. Apophysen rliombisch, bis 15 nun breit, gewölbt, quer gekielt. Nabel stark hervortretend, spitz, oft hakig abwärts gekrümmt. Samen 7 — 8 nun lang, schwarz, mit dem 3 — 4 mal so langen, schwärzlichen Flügel bis 3 cm lang. Keim- blätter 7 — 8. " In der immergrünen Region des Mittelmeergebiets Bestände bildend. Provence. Riviera. IjiscI Lussin : Neresine, früher weiter verbreitet (Haracic XIV. Progr, Sc. nautica di Lussin piccolo 20). Dalmatien : Inseln Brazza, Lesina und Curzola ^). Im südlichen Gebiet häufig mit Erfolg angepflanzt, seltner im mittleren; im nördlichen (z. B. in den Dünen der Ostseeküste bei Swinemünde) häufig von Frost beschädigt. (Ruthe BV. Brand. XXXL 250.) Bl. :\rai. Fr. Oct. des nächsten Jahres. P. P. Solander in Aiton Hort. Kew. III. 367 (1789). Willkomm a. a. O. 233. Koch Syn. ed. 2. 768. Nyman Consp. 675 Suppl. 283. Richter PI. Eur. L 1. Rchb. Ic XL t. DXXV fig. 1132. P si/Ivestris ß. L. Sp. pl. 1000 (1753). P. 8. Miller Gard. dict. 8 ed. Xo. 1 (1768). P. mar/tima Lam. Fl. fr. IL 201 (1778). P Laricio^) Santi Viagg. Terz. 60. t. 1. Savi Fl. Pisan. II. 353 (1798) nicht Poir. F.st'niica'^) Thore Prom. golfe Gase. 161 (1810). Die Voraiistellung des Namens 1\ marititna, welcher für drei im MiUelmeer- gebiet verbreitete Arten gebraucht worden ist, scheint mir bei der Unsicherheit über die Miller'sche P. maritima, der ältesten aller, nicht zulässig. — Von Formen dieser Art ist aus dem Gebiet nur die folgende beschrieben: B. Escarena ^) (Richter PI. Eur. J. 1 [1800]. P. E. Risso Bist. nat. princ. prod. de l'Eur. II. 340 [1826]). Blätter heller griin und Zapfen kleiner als au der Art. — Nizza. Die wichtigste Benutzung dieser Art, die ihrer Harzproducte, findet vorzugs- weise iu Südwest-Frankreich (Pignadas, Landes de Bordeaux) statt. Es werden da- selbst der Harzsaft (Terpeutliin, franz.: Gemme) sowie das au den zur Gewinnung desselben angelegten Wunden anhaftende Kohharz ^Galipot) sowie auch das vom 1) Diese Insel führte im Alterthum wegen ihrer dunkeln Piraws-Wälder (welche grösstentheils von P. Halepensis gebildet werden) den Namen Kiv/.jpa r^ ajXaiva, Schwarz-Corcyra. •^) S. S". 213 Fussnote 1. ■^) Der Name der bekannten beiden Meerbusen au der Nordküste Africas, der ■Grossen und Kleinen Syrte, Syrtis major und minor, welche im Alterthum wegen der Gefahr, welche ihr sandiger Strand der Schitl'falirt bringt, sprichwörtlich waren (per Syrtes iter aestuosas lloratius Od. I, 22\ wird im moderuen Latein für Dünen gebraucht. Unsere Art findet sich wohl im nördlichen Tunesien (Bonnet et Barratte Cat. rais. Tunisie 494), aber nicht iu der Nähe der Kleinen geschweige denn der Grossen Syrte. 4) Nach dem Grafen d' l'"sear ('n a , einem Grundbesitzer iu der Nähe von Nizza Piuus. 217 Buden aufgelesene (Barras; gesammelt. Aus dem Terpeuthin wird, wie auch aus dem der übrigen derart benutzten Abieteac, durch Destillation das auch arzueilich be- nutzte Terpeuthinül, Oleum Terebinthiuae , gewonnen ; das zurückbleibende Harz heisst Terebinthina cocta, umgeschmolzen Kolophonium, welche beide ebenfalls officinell sind. ^Vgl. S. 209.) Off. Der Harzsaft: Terebinthina, T. eoinniiuii.-, Balsamum T. c., Terebenthine de Bordeaux, T. connnune Ph. Dan,, Gall., Germ, und das Harz (?. S. 201) Resina Pini Burguudica, alba, flava, Pix B. Ph. Helv., Hung. (Mittelnieer-Kürftenländer und lus-eln in Italieu, Süd- Frankreich, Spanien, Algerien, Tune^-ien. Atlantische Küstenländer: Portugal, Spanien, Frankreich nördlich bis zur Gironde.) *| 91. X 92. F. innaster X Halepcnsis s. S. 232. 2. Hai"/gänge der Laubblätter unmittelbar unter dem Hypoderm. a. Laubblätter mit der Oberhaut anliegenden Sklerenchym- zellengruppen , (he auch die Harzgänge umgeben. Zapfen glänzend. (Arten des ^Nlittelmeergebiets.) 1. Samen unter l cm lang, flugfähig. Nagel der Frucht - schuiipe initerseits rothbraun. Gesammtart P. H a 1 e p e n s i s. 92. (5.) P. Halepeiisis'). (Ak-ppo- oder Strand-Kiefer; franz.: Pin blanc, P. de Jt-rusalem ; ital. : Pino d'Aleppo ; kroat. : Bjeli bor.) fl, bis 15 m hoch. Krone im Alter schirmförmig, mit aufreclit-abstehen- den Aesten. Rinde asciigrau, glatt, s])äter rothbraun, risr-ig. Zweige lang und düiui (2 — 3 nun), hellgrau, oft mir an den Spitzen pinsel- artig mit Kurztrieben bedeckt. Wi n ter k nos])e n harzfrei, oval, 5 nun lang, ihre Schuppen wie die Tragblätter der Kurztriebt' mit spinnwebig hieinander verwebten Fransen. Blätter (zuweilen zu 3) bis 9 cm lang, bis ^'4 mm breit, schlaff, spitz, hell- oft graugrün. Männ- liche Blüthen cylindrisch ; Anthert'nkannn (luerbreiter, gezähnt. Zapfen zu 1 — 2, selten 3, die jungen auf einem Stiele von gleicher oder grösserer Länge, lila; d ie ausgewachsenen an einem bis 2 cm langen bogigen Stiele hängend, länglich kegelförmig, bis 1 dm lang, 4 cm dick, rothbiaun oder hellgelb. Apophyse bis 15 mnt breit, glatt, mit deuthchem Querkiel, mit abgerundet 3 eckigem Ober- und an den unteren Schuppen trapezförmigem, an den übrigen 3 eckigem l'nterfeld. Nabel (1 entlieh abgesetzt, mittelgross oder klein, grau, öfter stiichelspitzig. Samen bis 7 nun lang, schwäi-zlich, mit 3 — 4 mal so langen braunen Flügi-l. Bililet in der innnergrünen Region des Mittelmeergebiets ausgedehnte Bestände. Provence I Rivieral Dalmatien von Makarska über Rairusal! 1) Nach der Stadt Haleb (Aleppoi in Nord-Syrien, aus dereu Nähe diese Art Euerst bekannt wurde. 218 Piiiiieeae. bis Ciittaio uml auf den Inseln. Ausserdem im südlichen Gebiete häufiir anie durch Pariatore a. a. O. zuerst erkannte Zusaminengeh<>rigkeil von P. /nirciiaica, Briilia und Parolinii wird durch die von Prof. Koeiine ausgeführte anatomisciie Unter- suchung der Hlätter vollauf bestätigt. Trotzdem wird P. pyrenaica noch von K. Koch (P,V. Uraud. XVII. Sitzb. 40 [iST.'i]), Boissier (Fl. Or. V. 696, 697) und Willkomm ([ungeachtet seiner sich au Pariatore anschliessenden Darstellung in Forstl. Fl. 2. Aufl.] in Grundz. Pflauzenverbr. Iber. Halbinsel 109i mit Unrecht mit P. nigra H. Sulzinamii identiticirt. Die von letzterem als Synonym hinzu- gezogene P. Hispcnica ((,'ook Sketches in Spain II. 237 [1834]), welche im östlichen S))auien grosse \\'ä]der bildet, ist allerdings von P. nigra nicht verschieden, wie l.aguna mach Willkomm Suppl. prod. fl. Hisp. 4) nachwies und durch die im Bot. Museum der Deutscheu Universität in Prag aufl)ewahrten von Willkomm her- rührenden Zapfeu. die ich durch R. v. Wett ste in's Güte zur Ansicht erhielt, bestätigt wird. Dieser Irrthum erklärt sich alleriiiugs, wie Tl. de Vi Inioriu (a. a. <). LXXIX — LXXXI) mit grosser Wahrscheinlichkeit nachwies, dadurch dass Lai)ey- rouse zuerst 1813 iHist. abr. pl. Pyr. .")88) die von Boileau in den Pj-reuäeu entdeckte P. nigra B. Salzmanni ganz richtig als P. Laricio auti'ührte, im Nach- trage dieses Werkes alier dafür die vermuthlich aus dem Orient in seinen Park zu Toulouse gelaugte P. Brutia unter dem Namen P. pijrenaica substituirte (ein aus Samen dieses Baumes in Montpellier gezogenes Expl. erhielt A. von Dr. Uoret, vgl. Loret et Barrandou Fl. Montpell. 609, 610). In den Pyrenäen ist P. Brutia stets vergeblich gesucht worden. Ebenso irrthümlich ziehen K. Koch (Dendrol. II. 2. 297. BV. Brand, a. a. O. 40, 41), Koppen iVerl)r. Holzgew. eur. Russl. IL 476) und Smirnow (bei Koppen a. a. <).) P. Brutia und P. Paroliniana zu P. Haie- pcnsis , der unsere Art zwar näher steht als der nigra, von der sie aber durch die obigen Merkmale leicht zu unterscheiden ist; vielmehr scheint es mir der Prüfung zu bedürfen, ob die allgemein zu P. Halepensis gezogene Kiefer der < Jstküste des Schwarzen Meeres, welche auch von Fox Strangways (Card. mag. XVI. 638 [1840]) als eigne Art P. Pitytisa^) beschrieben wurde, nicht eher zu P. Brutia gehört; Koch schreibt ihr (Dendrol. IL 2. 295) gerade die für P. Brutin charakteristi- schen Merkmale der Apophyse zu. Dieselbe soll in der Cultur härter sein als P. Halepensis. Bei Annahme Purkynö's (Focke Pflanzen-Mi.schlinge 420), dass P. Brutia eine „Mittelform" zwischen P. nigra und Halepensis sei, ist durch keines ihrer Merkmale zu begründen. .'^. Samen hi.-? 2 cm laiiir, iiicltt tluiitähig. Najrel der Fnicht- scluippe uiiter.^eit.s schwarzbraun. 93. (6.) P. piiiea^). (Pinit"; franz.: Pin piiiiea. 32U PiiiiiL-eae. lang, bis 10 cm dick, hell gelbbraun. Apophyscii der unteren Scliuppcu 6 eckig, der oberen rhombisch, alle mit ö— 6 radialen Kielen, von denen die quer verlaufenden kaum stärker hervorragen. Nabel groös, flach, grauweiss. 8anien matt zinnnetbraun, mit schmalem Flügelsaum. Keimblätter 10 — 13. Bildet in der inutiergrüneu Region des Mittelmeergebiets hie und da Be.stände, deren Ursprünglichkeit allerdings bei der seit den Riimer- zeiten stattfindenden C'ultur nicht zweifellos i.st. Provence! Riviera mehr vereinzelt. Acpiileja : Bei Belvedere ein Wäldchen bildend (Sieber!), daselbst vermuthlich ursprünglich (Smirnow DBG. V. CXIjIII, v. Mar- chesetti br.). Dalmatien : Insel Meleda. Ausserdem im wärmsten Theile de:^ südlichen Gebiets überall in Gärten und in kleinen Wald- beständen angei)flanzt ; in Tirol bis Bozen ! ! Diese Cultur fand nuith- niasslich schon im Alterthum statt, falls, wie nicht unwahrscheinlich, die in Triest in mehreren m Tiefe und in Pirano bei der Aufdeckung eines Brunnens aus der Römerzeit gefuiulenen Reste von Pinien-Zapfen von dort cultivirten Bäumen herrühren (March esetti br.) Bl. April, Mai. Fr. im Hochsommer des dritten Jahres. P. P. L. Sp. pl. ed. 1. lüOO (1753). Willkonnn a. a. (). 240. Koch 8vn. ed. 2. 7H8. Nvmau Consp. 674 Suppl. 283. Richter PI. Eur. I. 1. R-hb. Ic. XL t. DXXVIII, DXXIX. fig. 1135. Die Nutzung bezielit sicli weniger auf das lür Bauzwecke brauchbare IIulz als auf die essbareu maudelähulicli sclimeckeudeu Saineukerue (Piuiennüsse, Piuioleu, franz.: pignous, ital.: piuoccbi). Besonders geschätzt ist die Abart /ra^t7is (Nouveau Duhamel V. 242 [1812]) mit dünner, leicht zerbrechlicher Samenschale, welche ver- muthlich auch innerhalb des Gebiets gepflanzt wird. (Portugal; Europäisches Mittelmeergebiet; Klein- Asieji ; Syrien. Ueber die eigentliche Heimat bestehen Zweifel. Helm (vgl. Cultur- pflanzen u. Hausthiere 6 Aufl. 8. 290 ff.) führt zahlreiche litterarische Zeugnisse aus dem Alterthum für die Gultur an, die allerdings nicht bewei.sen, dass der Baum damals nicht auch in Griechenland und Italien wild vorkam. Ebenso erklärt ihn auch K. Koch (Dendrol. II. 2. 270) wenigstens in Italien für nicht einheimisch, wogegen Willkomm (a. a. O. 241) und Engler (bei Hehn a. a. O. 296) wohl mit grösserer AVahrscheinlichkeit annehmen, dass er auch dort einheimisch ist. In Nord-Africa, wo sogar K. Koch a. a. O. die Heimat der Pinie (wie auch in Kleinasien) vermuthet, ist sie nach Bonnet luid Barratte (Cat. rais. Tunis. 494) nicht einheimisch, vgl. auch Engler a. a. O.) f*! ^ b. Laubblätter ohne der Oberhaut anliegende Sklerenchyni- zellen; nur die Harzgänge bei iniseren Arten von solchen umgeben. Nagel der Fruchtschuppe unterseits schwarzbraun. Gesannntart P. silvestris. 94. (7.) P. silvestris. (Kiefer [d. h. eigentlich Kien-Föhre|, Kien- baum, im Nordosten oft fälschlich Fichte oder Tanne (Tanger), im Nordwesten Fidnv, in Sütldeutschland und Oesterreich Föhre. Forche; Piimg. 221 Ko(h-Föliic ; nifilfil. : Don; vlaeiii.: PijiilxKmi ; ilän. : Fyr; fraii/.. : Pia sylvestrc; ital.: Piiio di Scozia ; mm.: Brasch weift. Junge Zapfen einzeln oder zu 2, .selten (|uirlständig, auf einem gleich langen bakl nach dem V(>rblühen abwärts gekrinnmten Stiele, purjnun, iiusgewachsene an ziemlich langem Stiele hängend, aus schiefem, meist etwas verschmälertem Grunde eikegelförmig, 2,5 — 7 cm lang und 2 — 3,5 cm dick, graubraun, oft völlig glanzlos. Apophysen meist auf der freien Seite des Zapfens stärker hervorragend, bis 8 nun breit, grösstentheils fa.st quadratisch, z. T. 5- und (lOckig, mit flachem oder etwas concaveni Oberfeld, Nabel in ihrer ]Mitto, kloin, meist hellbraun, glänzend, nicht schwarz umrandet, meist ohne Staehelspitze. Samen grau oder schwärz- licii, 3 — 4 mm. mit dem l)r:iuiilichou Flügel 15 nun lang. Keimblätter 4 — 7 (meist 5). Im grössten Theil(> dos Gebiets, besonders auf Saiidliodon vor- brei(et(>r Waldbaum, viel häufiger allein als mit anderen Xadel- und J.,aid>hölzern gemischt, oft viele km weit ausge. Krickeberg nach Graebuer a. a. O. 334) eine Form mit niederliegenden , sich lucht über 5 dm vom Boden erhebenden, bis 2 m langen Stämmen und Aesten: die jüngeren Triebe sind auf- fällig lang und dünn, daher lagernd. Die auf ganz armem Sandboden vorkommen- den Krüppelformen, welche oft noch durch Windbeschädigung und Thierfrass leiden, sind in Nordost-Deutschland als Kusseln (spr. doppeltes franz. z; vgl poln. kuzy, abgestutzt) bekannt. Auch in rauhen Gebirgslagen zeigt die Kiefer mitunter einen dem Krummholz (S. 224) älinlichen Wuchs (P. s. forma fruticdsa Borbäs Mag. Ak. math. es term. közlem. XI. 256 [1874]. P. Mughus Jiwq. Ic. rar. t. 193 [1786] nicht Scop.). — So in den .lulischen Alpen und im Banal. Durch das Verhalten der Binde charakterisirt sich 1. an nu lata (Caspary a. a O. 209 [1882]) (Schuppen-Kiefer. j Stamm durcii fast regelmässige Ablösung der Borkenschuppeu an ihrem unteren Ende auf •* i seines Umfauges geringelt. — So bisher nur in der Prov. Brandenburg: Nauener Stadtforst (H. Fintelm ann in Bolle's Deutscher Garten 1881 545 mit Abbildung). Nach den Blättern ist unterschieden B. parvifdlia (H«er in Verii. Schweiz. Nat. Ges. Luzeru 181 [1862]). Blätter nicht über 25 mm lang. — Augegeben in Schlesien; Westpreussen ; Veltlin )>ei Bormio: Mähren; Nieder-Oesterreich. Die von Beck (Ver. J^andesk. N.C)est. 1890 63) hiehergezogene P. h. brevifdlia (Link Linnaea XV. 487 [1841]) ist eine zweifelhafte, beim Mangel an Exemplaren uicht Piuus. 223 aufzuklärciide Form, vou der Ij i u k , der sie in der Daupiiine' bei Ciaj) fand. a. a. f >. die Verniutiuiiig aussitrieiit, dass sie vielleicht eine Krüppelforni der P. vncinata (S. 225i darstelle. Der in der l'rov. Brandenburg bei Trebl>in lieobachlete l.micro- phylla^i (Graf Schwerin in Beissner Nadeihk. 232 |lS!n|j hat nur 10— IT) iinn lauge Blätter. Vgl. auch 1. compressa und die Moorkiefer S. 222. Ein Bauu) mit z. T. ganz oder theilweise weissen Blättern (ni. varieydtd Carritre C'onif. ed. 1. 374 [18ä5jj wurde von Caspary (a a. O. 210) in West]>reussen (Schludron. Kr. Bereut) beobachtet. Üefter in Gärten gezogen. Nach der Farbe der Antheren : 1. e rythrant kern '-) (Sanio Ind. seni. hört. Berol. 1871 app. S vgl. (.'asi)ary a. a. (). 213. Willkonini a. a. O. 199. /'. ,<. var. rubra Bechstein Forstbot. 4. Aufl. 487 nicht Mill. P .s. v. rnhrißora Buchenau Fl. v. Bremen u. Oldenb. 3. Aufl. 295 [1885]). Autheren rosa bis karniin-brauuroth. Beobachtet: N.W. Deutschland. /.. B. Bremen; Brandenburg!! Schlesien! West- und Ostpreusseu ! Erlangen (W. Koch!). Baden! Nach der Form des Zapfens bez. der Apophyseu : 1. (jenuina (Heer a. a. <>. 180 [18G2]. Willkomm a. a. O. 198). Zapfen eiliegelförmig: Apophysen nicht höher als ihre Breite hervorragend. Zerfällt in die Unterfornien : a. plana (Christ Flora XLVII [1864] 148 Willkomm a. a. O.). Apophysen der freien Seite scharf quergekielt, auch mit einem I.,ängs- ev. unter- oder beiderseits 2 radialen Kielen ; ihre Erhebung geringer als die halbe Breite. — So allgemein verbreitet. — b. yibbo (Christ a.a.O. [1864J. Willkomm a. a. O.). Apophyseu der freien Seite mit stumpfem und breitem (^uerwulst, dessen Abdachungen i'oncav sind; ihre Erhebung zwischen "j und der ganzen Breite — So seltener. — II. hamn'ta (Steven Bull. soc. uat. Mose. XI. 52 [1838]. Willkomm a. a. (>. 200. P. rubra Poiret Encycl. V. 335 [1804] nicht Mill. und nicht Beehst. P. s. uncindia Don of Forfar in Meni. Caled. Hort. Soc. I. [1810] nach London Arb. et frut. Brit. IV. 2150 [1838]. P. s. b. rcßc'xa Heer a. a. O. 181 [1862]. Caspary a. a. O. 213. AN'illkomm a. a. O. 199. P. k. var. Volkmdnni-i) Caspary a. a. O. 43. P. s. y. rubra Beck a. a. O. 62 [1890]). Zapfen bis 7 cm lang, schmal kegelförmig. Apophysen der freien Seite in eine an der Spitze den Nabel tragende Pyramide, deren Länge die Breite der Apojjhyse übertritt't, erhöht; diese an den unteren Schupi)en nach dem Grunde des Zaj)fens z urück gekrümm t, an den oberen mehr oder weniger nach dessen Spitze hin gekrümmt. — So besonders an auf zu armem oder nassem Boden verkrüppelten Exemplaren. Beobachtet: West- und Ostpreusseu : Polen : Dobrzyu (Zalewski Kosm. XXI. 325). Böhmen : Moor bei Ober- Moldau Willkomm! (mitgetheilt von R. v. Wett stein). Strassburg i. !•'. : Städtische Anlagen. Schweiz: Katzensee bei Zürich: Moore im mittleren Ct. Bern. Bosnien: Nordrand der Ebene von Sarajevo (Blau !i. — Die Voranstellung der beiden ältesten Namen dieser Form scheint uns nicht zulässig. Der Name P. rubra Mill. ist ur- sprünglich synonym mit P. xilvestris aller sjjäteren Botaniker (Miller verstand unter dem Namen P. ><. die s])äter P. jdnaster geununte Art) und wurde von Poiret (nicht, wie Beck a. a. O. annimmt, von Keichard in ,,L." syst, plant. IV. 172 [1780]i ebenso willkürlich auf diese Form bezogen wie von Bechstein auf die Spielart mit rothen Antheren. Die AViederaufnahme des Don'schen Namens ist wegen des Gleichklaugs mit der analogen Form der folgenden .\rt unräthlieh. Erheblicher verschieden, nach der folgenden Art hinneigend, ist die l'uterart : B. JP. JEnf/adinensis*). Kno;«i>eii harzig. Kurztriebc läugt'j- al.- bei der Haiqitart (oft 5 Jahre) dauernd. Blätter nicht über 4 ein hing, bi.< 2 inn» breit, sehr starr, rüekeiiseits gelhgrnn. Zapfen grünbeh- bis seherbengelb, be.sonders aufgesprungen glän/.end. Nabel gross, .stumpf, oft mir schwärzlielicm TJing. 1) Von utxpo; klein und ^'J/.),ov Blatt. -) Von ioj&po? roth und ävftrjpd fem. von ävbrjori; blühend. In der neu- si)rachlicheu 'J'erniinologie für Staubbeutel gebräuchlich. 3) Nach dem Entdecker dieser Form in Ostpreusseu, < >berf(>rster Volk man n, damals in Lansker Ofen Kr. Allenstein. ■• ) Nach dem zuerst festcestellten Fundort. 221 Piiiaceae. Eiitradiii ; im ()l)t'i-Iiinthale Tirols bei ^laitiur^hiuck und Fiiistx^r- miniz (Göppert BZ. XXII [1864] 42. Frcvn ÖBZ. XXYII. 315). F. s. (1. e. Heer a. a. O. (1862). AVillkömni a. a. O. 200. Selir uahestehend ist jedenfalls die aus dem uördlicheu Skandinavien be- schriebene P. Friesedna ^) (Wichura Flora XLII [1859] 409. P. s. var. lapponica Fr. Suniiiin I. 58 [blosser Name] Hartmann Handl). 5 Uppl. 214 [1849]), bei der die Kurztriebe bis 8 Jahre dauern sollen, doch hält Oaspary (a. a. (3 209; die von Christ (B. Z. XXIII. 1865. 333) behauptete Identität für zweifelhaft. Die ^Abart monticola (Schröter Arch. .sc. phys. et uat. XXXIV. 70 [1895]) mit 7-9 .Jahre dauernden Blättern, sonst nicht von der Hauptart verschieden, stellt ein Bindeglied derselben mit der Unterart dar. — Schweiz: Wallis: Einfischthal 1000 bis 1900 m Schröter. Graubünden: Taras]>, P. Magnus! Die Benutzung der Kiefer ist eine sehr mannichfaltige. Das Holz ist als Brenn- und Werkholz geschätzt. Ebenso werden die llarzproducte (besonders in Finnland und anderen Theilen des Europäischen Russlands), Pech, Theer, Kienruss, Holzkohlen gewonnen. Die Blätter werden zu Waldwolle und aromatischen Bädern benutzt und liefern das in der Ph. Russ. officinelle Oleum Pini Foliorum. Off. Die Wiuterknospeu: Gemniae Pini, Bourueons de pin .~auvage Ph. Belg., Gall., Russ. ; der Harzsaft : Terebinthina, T. communis, Bai- samum T. c, Balsamu de terebinthina eonnnuna Ph. Austr., Dan., Hung., XeerL, Rom., Russ. ; das Rohharz im natürlichen Zustande : Thus Ph. Neerl.; gereinigt (s. S. 201) Resina Pini, R. P. Burgundica, com- munis, flava, vulgaris Ph. Dan., Helv., Hung., Neerl., Russ. (Verbreitung der Art: Im grössten Theile von Mittel- und Nord- Europa und Nord-Asien; fehlt als ursprünghcher Waldbaum im nord- westlichen Frankreich, England, Irland [findet sich aber in Schottland] vukI Dänemark; reicht in Skandinavien bis TO'', an der Petschora bis 67", in AVest-Sibirien fast bis zum Polarkreis, in Ost-Sibirien bis 64"; östlich bis zum StanoAvoi-Gebirge und zum Anuu\ (rebirge n der Knosjienschuppen und Kurztriebtragblättor verwebt. Blätter 2 — 5 cm lang, 2 nun breit, öfter siehelf()rmig gekrümmt, stumpf lieh, beiderseits lebhaft grün. Oberhautzellen doppelt so hoch als breit, mit strich f()rmigem Lumen. Sklerenchym im Centralstrang fehlend oder spärlich. ^Männliche Blüthen länglich. Antherenkamm gross, rundlich, gezähnt. Zapfen oft cfuirlig, die jungen aufrecht, violett, die ausgewachsenen fast oder völlig sitzend, aufrecht abstehend bis schief abwärts gerichtet, 2 — 5,5 cm lang, glän- zend. Apophysen 5 — 7 mm breit, rhombisch bis fast quadratisch, z. T. 5- und 6eckig, mit mehr oder weniger gewölbtem, selten flachem Oberfelde. Nabel meist gross, hellgrau, von einem schwärz- lichen Ringe umgeben, Samen 5 mm, mit dem 2 — 3 mal so langen Flügel 15 mm lang. Bildet ausgedehnte Bestände in der subalpinen Region des Alpen- und Karpatensystems (bis 2300 m ansteigend), des Riesen-, Erz- und Fichtelgebirges und Schwarzwaldes, ^vie auf den Mooren der benaclibarten Vorgebirge und Hochebenen und selbst vereinzelt im Lausitzer Flach- lande. Ausserdem häufig im nördlichen und mittleren Gebiete in Park- anlagen und einzeln in Wäldern angepflanzt, z. T. seit langer Zeit und wie einlicimisch erscheinend (so bei Bremen und im Oldenburgischen, am Inselsberge in Thüringen (Schweinf urth! A. Braun!), in Ober- und Unter-Franken, vgl. auch S. 227). Bl. Ende Mai und Juni. Fr. Oct. des zweiten. Aufspringen im Frühjahr des dritten Jalu-es. P. 31. Miller Gard. dict. ed. 8 No. 5 (1768)? Du Roi obs. bot. 42 (1771). Schlechtendal Linnaea XXIX. 375 (1857). Willkomm Forstl. Fl. 2. Aufl. 209 fig. XXIX— XXXI. Richter PI. Eur. I. 2. Ueber diese Art vgl. v. Schlechtendal (a. a. O.), Willkomm, Versuche. Monogr. der eur. Krummholzkiefern (Tharander Jahrb. XIV. 166 [1861]) und Forstl. Fl. a. a. 0. Nach letzterer Darstellung zerfällt diese vielgestaltige Art in folgende drei Unterarten : A. Zapfen excentrisch gestielt bez. eingefügt, am Grunde mehr oder weniger verschmälert. Die Apophysen auf der freien Seite desselben stärker hervorragend als auf der dem tragendeji Zweige zugewandten. A. P.uncindta. (Haken-Kiefer.) Apophysen der freien Seite (meist im unteren Drittel des Zapfens, seltener nur am Gnmde oder am ganzen Zapfen) kapuzen- bis pyramidenförmig erhöht und nach dem Grunde des Zapfens zurückgekrümmt, an der Spitze den (daher stets excentrischen) Nabel tragend. Keimblätter 7. Im Gesannntgebiete der Art, lun- im Südosten (Kroatien, Bosnien, Hercegoviiui, ^lontenegro) nicht angegeben. P. m. A. u. Willkomm Forstl. Fl. 211. P. ^/. Antoine Conif. 12. t. 3 fig. 3 [18401- Willk. Mon. 198. Rchb. Ic. XI t. DXXII fig. 112!». Ascherson u. Graebner, Synopsis. I. 15 226 Pinaceae. Zerfällt in folgende Abarten : A. Zapfen (bei unseren Formen) 2,7 — 4 (selten 5) cm lang. I. rostrata. Zapfen kegel- selten eiförmig. Apophysen der freien Seite in eine Pyramide erhöht, deren Achse so lang bis doppelt so lang als die Breite der A^jophyse ist. So ausschliesslich in den Westalpen (Mont Ventoux bis Savoyen), ausser- dem mit II. in den Schweizer, einzeln in den östlichen Alpen, im Jura, Schwarzwald, Böhmerwald und Erzgebirge. P. m. A. u. 21. rostr. Willkomm Forstl. Fl. 172 [1872] 2. Aufl. 212. P. u. Eamond in Lam. et DC. Fl. franc. III. 726 (1805). Koch Syn. ed. 2. 767. Nyman Consp. 675. Suppl. 284 P. u. r. Antoine Conif. 12 (1840). Hierher die Unterabarten: a. pendula (Hartig in Willkomm Monogr. 207 [1861]. Forstl. Fl. 173 2. Aufl. a. a. O. fig. XXX. I. 5. (Franz.: Pin blanc, Pin du Brianconnais, Torchepin.) %, seltener pyramidaler jj^. Zapfen fast hängend, grüngrau bis braunroth. Pyramiden der Apophysen doppelt so hoch als breit. Nabel stachelspitzig. — Alpen, Jura. — b. castdnea (Hartig a. a. O. [1861]. Willkomm Forstl. Flora a. a. O.). Pyramidaler fj^. Zapfen horizontal abstehend oder schwach abwärts geneigt, dunkel -kastanien- braun bis blutroth ; nur die unteren Apophysen verlängert, mit sehr con- vexem Oberfeld. — Wallis, Kärnten. — c. versicolor (Willkomm a. a. O. 208 [1861]. Forstl. Fl. 174 2. Aufl. 214. Fig. XXX. 1. 67). tl oder |],. Zapfen horizontal oder schief abstehend. Apophysen wie bei voriger, das Oberfeld aber öfter an den Seiten concav, meist zweifarbig, mit grün- bis scherben- gelber Grundfarbe und sehr breitem, schwarzem Nabelsaum. — Im ganzen Gebiete der Abart. n. rotundäta. (Sumpf-Kiefer, Moos- Föhre, in den Alpen: Spirke (als %); Leg- föhre, Latsche, Leckeren, Tüfern, Zündern (als \i). fi oder \i (P. mont. c. „P. humilis Lk." Heer a. a. 0. 186 [1862]). Zapfen kegel- oder eikegelförmig, horizontal abstehend oder abwärts geneigt. Apophysen in eine nur schwach abwärts gekrümmte Pyramide erhöht, deren Achse kürzer als die Breite der Apophyse ist, oder nur das Oberfeld der Apophyse kapuzenartig gewölbt. Verbreitet in sämmtlichen Zügen der Alpen mit Ausnahme des westlichsten Theils. Jura. Schwarzwald. Oberpfalz. Fichtel- und Erzgebirge! Ober- Lausitz: bei Kohlfurt!! West-!! und Süd-Böhmen und angrenzendes Mähren und Nieder-Oesterreich. Schlesien: Bunzlau : Thommendorf in 160 m See- höhe ; Hirschberg : Lomnitz ! Heuscheuer ! Seefelder bei Reinerz ! Moose- bruch bei Reiwiesen im Gesenke ! Karpaten. P. OT. A. u. 33. rot. Willkomm Forstl. Fl. 174 [1872] 2. Aufl. 214. P. r. Link Flora X (1827) 217. P. hümiiis Link Abh. Akad. Wiss. Berlin 1827 170 (1830). P. obliqua Sauter in Rchb. Fl. Germ. exe. 159 (1831). Rchb. Ic. XI. t. DXXII. fig. 1128. P. uUgindsa Neumann Schles. Ges. 1837. 95. P. u. r. Antoine Conif. 12 (1840). P. silv. humilis und rotundata Link Linnaea XV. 486, 488 (1841). P. Miighus a. uliginosa Koch Syn. ed. 2. 767 (1844). Hierher folgende Formen : a. pyramiddta (Hartig in Willkomm Mon.212 [1801]). Willkomm Forstl. Fl. a. a. O.). \i. Zapfen glänzend hellbraun, etwa 4 cm lang. Apophysen der freien Seite in eine vierseitige, kaum ge- krümmte Pvramide erhöht. Nabel abgeflacht, stumpf. — Böhmerwald. — b. gibba (Willkomm Monogr. 212 [1861]. Forstl. Fl. a. a. O. fig. XXX. I. 8, 9). Zapfen 2,7 — 4 cm lang, verschieden gefärbt. Oberfeld der Apophysen der freien Seite kapuzenförmig gewölbt , viel grösser als das concave Unterfeld und oft über dasselbe herabgekrümmt. Nabel abge- flacht oder eingedrückt, stumpf oder stachelspitzig. Nähert sich der Unter- art B. — Verbreitet. — c. mughoides^) (Willkomm Monogr. a. a. O. [1861]. Forstl. Fl. 175 2. Aufl. 215 fig. XXX. I. 10). Zapfen 2,7— 5,4 cm lang, scherbengelb bis zimmetbraun. Oberfeld der Apophysen der freien 1) Von mughus (s. S. 228) und sco/.; ähnlich. Plnus. 227 Seite wenig (oft nur in der Mitte buckeiförmig, gewölbt). Nabel ein- gedrückt, stachelspitzig. Apophysen der dem Zweige zugewandten Seite ganz flach. Nähert sich der Unterart C. — Schwarzwald. — d. cönica (A. et G. Syn. I. 227 [1897]. P. ul. ß. c. Beck Ann. Nat. Hofmus. Wien III. 78 [1888]). f). Zapfen kegelförmig, herabgebogen. — Nieder-Oester- reich: Lassinger Moor (Richter nach Beck a. a. O.). B. Zapfen höchstens 2,5 cm lang. pse udopura i lio 1). Knieholzform. Zapfen abwärts geneigt, eiförmig, braun oder mehrfarbig. Oberfeld der Apophysen der freien Seite kapuzen- artig gewölbt oder nur dachförmig abgeschrägt, doch höher als das convexe Unterfeld. Nabel gross, flach oder eingedrückt, stumpf oder stachelspitzig. Nähert sich der Unterart B. — Erzgebirge. Südböhmen und im angrenzenden Nieder-Oesterreich. Ober- Bayern. — P. m. A. u. 6. I's. Willkomm Forstl. Fl. a. a. O. (1872). P. unc. Ps. Willkomm Monogr. 218 (1861). (Pyrenäen und Nordost-Spanien.) f^ B. Apophysen in derselben Zone des in seiner Achse gestielten bez. eingefügten Zapfens gleichgebildet. B. P, pumilio ^). (Knieholz [Riesengebirge], Krummholz, Lack- holz, Leg-Föhi-e, Latsche, Tüfern, Zündern [Alpen], Filzkoppe [Moore Oberbayerns] ; böhm. : kosodrevina ; ung. : krumpac-fenyö, görba-fenyö.) Meist Knieholzform. Zapfen bis zur Reife aufrecht- bis horizontal- abstehend, erst nach dem Aufspringen abwärts geneigt, kürzer als die Blätter, kugelig bis eiförmig, 3 — 4,5 cm lang, noch im ersten Herbst violett, bei der Reife scherbengelb bis braun, bis zu derselben noch deutlich bereift. Oberfeld der Apophysen convex, Unterfeld concav. Nabel eingedrückt, an den unteren Apophysen unter deren Mitte. Kennblätter 3 — 4. In der subalpinen Region der Alpen, von der Schweiz bis Bosnien ! der Hercegovina und Montenegro (Beck Ann, Nat. Hofm. Wien IL 38. IV. 552, 553), ebenso im Jura, Sehwarzwald, Fichtelgebirge, Böhmer- und Bayrischem Walde!! Riesen- und Lsergebirge ! ! Karpaten!! auf Mooren in Ober-Bayern!! Süd-Böhmen, im Waldviertel Nieder-Oesterreichs und hie und da in den östlichen Alpen. Vor längerer Zeit angepflanzt an der sächsisch-böhmischen Grenze zw. Seifhennersdorf und Georgswalde westlich von Zittau (Weise nach Drude Isis 1882. 102 vgl. König a. a. 0. 1891. 106. Auch das Indigenat im Rhöngebirge (Teufelstein 724 m v. S a n d b e r g e r Gemeinnützige Wochenschrift Polyt. V. Würzb. 1 88 1 . 4 8) sowie bei Schnaittach östlich von Nürnberg auf Keuper (NG. Nürnb. 1887. 36), nach A. Schwarz! hier auf trocknem Boden, kaum wahr- scheinlich. P. m. B. P. Willkomm Forstl. Fl. 175 [1872] 2. Aufl. 215 fig. XXX. IL XXXI. P. P Haenke, Jirasek u. a. Beob. Riesengeb. 68 (1791). Willk. Mon. 219. P. Mmjhus ß. P. Koch Syn. ed. 2. 767 z. T. (1844). Hierher folgende Formen: A. elevdta (A. et G. Syn. I. 227 [1897]. P. M. a. p. 1. e. Beck Ver. Landesk. Nied.-Oest. 1890. 68). Zapfen sitzend, verschieden 1) Von 'LcjSo- falsch und pumilio (s. Fussnote 2). 2) Pinaster Pumilio Clusius Rar. stirp. Pannon. hist. 15. 15^ 228 Pinaceae. gefärbt, nach dem Aufspringen horizontal oder abwärts gericlitet. Oberfeld der Apophysen nebst dem Xabel und der Mitte des ünterfeldes stark gewölbt. — Xieder-Oesterreich, wohl weiter verbreitet. — B. gibba (Willkomm Monogr. 226 [1861]. Forstl. Fl. 177 2. Aufl. 217 fig. XXX. II. a.). Oberfeld der Apo- physen schwächer gewölbt, oft dreibucklig, undeutlich läugsgekielt, oft abwärts gekrümmt. Nabel eingedrückt oder seine Oberhälfte erhöht. — Verbreitet. — C. applandia (Willkomm a. a. O. [1861]. Forstl. Fl. a a. O. fig. XXX. II. b.) Oberfeld der Apophysen dachförmig, mit scharfem Längskiel. Nabel flach oder erhaben; sonst w. v. — Verbreitet. — D. nasüta (Beck a. a. O. 553 [1890]). Grösste Apophysen in der Mitte des Oberfeldes mit einem aufwärts gekrümmten Höcker. — Bosnien: Treskavica bei Sarajevo. — E. echindta (Willkomm a. a. 0. [1861]. Forstl. Fl. a. a. O. fig. XXX. II. d. e.). Zapfen deutlich gestielt, auch aufgesprungen noch aufrecht abstehend, hellbraun, nur 2 cm lang. Oberfeld der unteren Apophysen gewölbt und abwärts gekrümmt; die mittleren und oberen scharf quergekielt. Nabel spitz kegelförmig, stechend. Neigt zur Unterart C. — Kärnten. — F. centripedunctiläta {P. obliqua var. c. Woerle'm DBM. III. 9 [1885]. P. mont. v. c. Bayer. BG. III. 182 [1893]). % oder Pyra- miden-fj , sonst wie vorige, nur Zapfen sitzend, die Apophyse mit weniger gewölbtem und nicht nach abwärts gekrümmtem Oberfei de. — München: Harlaehing. Zu welcher der hier aufgeführten Formen P. unc. 3. Hausmdnni 'i) (Christ Bot. Zeit. XXIII. 231) aus dem Pusterthal, eine Knieholzform mit ,,gleichmässig rund um den Zapfen entwickelten hakigen oder doch hochbauchig ausgeschweiften Apo- physen" gehört, bleibt zu prüfen. (Abruzzen: Majella.) \^\ C. P. niughus^) (ital. : Mugoj. Meist Knieholzform. Zapfen abstehend oder abwärts gerichtet, aus flachem Grunde kegel- oder ei- kegelförmig, 4 — 5 cm lang, im ersten Herbst hell gelbbraun, reif zimmet- braiui, niemals bereift. Apophysen alle scharf quergekielt, auch die luiteren mit gleicher Ober- und Unterhälfte und daher in der Mitte stehendem, eine stechende Stachelspitze tragendem Nabel. Oestliches Alpensystem und am Fusse desselben. Auf den Filzen bei Rosenheim in Ober-Bayern. Reuter-Alp. Nieder- Oesten-eich. Süd- Tirol. Yenetien. Kärnten. Krain. Kroatien ? Dalmatien : Dinara ? Bosnien. Hercegovina. Montenegro (Beck a, a. O. 552). P.m. C. .1/. Willkomm Forstl. Fl. 177 [1872] 2. Aufl. 218 fig. XXX. III. P. M. Scop. Fl. Carn.IL 247 (1772). Willkomm Monogr. 231 [1861]. P. M. ß. tiipica Beck Fl. v. N.Oest. 4 (1890). P. M. ß. Pumilio Koch a. a. O. z. T. (1844). (Hochgebirge Bulgariens und Ost-Rmneliens [Yelenovsky Fl. Bulg. 519, nach dem Verf. [br.] hieher gehörig] ; vermuthlich cheselbe Unterart auf dem Perim-Dagh in Macedonien.) \^\ Das sehr engjährige Holz der P. montana wird zu Schnitzarbeiten verwendet. Der Harzsaft war früher als Balsamum hungaricum oder carpathicum im Arznei- gebrauch; besonders geschätzt war das aus der Pflanze destillirte Krummholz-Oel. 1) S. S. 47. 2) Kommt zuerst unter dem Namen Mugo (Mugho bei Johann Bauhin [Hist. I. 2. 246], bei Matthiolus [Comm. in Diosc. ed. Valgr. 101]) als (italienischer Name in Süd-Tirol) vor. Pinus. 229 Bastarde. B. IL b. 2. l. 94. X 9o- (9) **• silvestris / montäua. P. m. X s. Focke Pfhmzen-Mischlinge 419 (1881). Von dieser Kreuzung .sind folgende drei Conibinationen beschrieben : A. JP. Enffadiuensis X tincindta. H. Blätter 4 cm lang, spitz, dunkelgrün, bauchseits graugrün. Junge Zapfen 3 nun lang gestielt, puii^urbraun , ausgewachsen schief abwärts gerichtet, oval, zugespitzt, 8 — 3,5 cni lang, ungleichseitig, zimmetbraun, geschlossen glanzlos, geöffnet gelbbraun, glänzend. Apophyse bauchig-gewölbt, das Oberfeld beträchtlich grösser. Nabel gross, stachelspitzig. Wald Plaungood bei Samaden im Ober-Engadin 1800 m. P. E. X n. A. u. G. Svn. I. 229 (1897). P. n. X e. Brügger NG. Graubünd. XXIX. 1884/5. 175 (1886) z. T. P. Ehäetica^) Brügger bei Christ in Flora XLVII. 150 (1864) z. T. Christ uud damals auch Brügger sahen die meisten der unter diesem Namen beschriebenen Zwischenformen zwischen P. Eng. und P. iinc. , zu denen auch P. sylv. hybrida? Heer Verh. Schweiz. Xat. Ges. Luzern 1862 18'2 [1863]. P. (rhactica) Hee'rii-) Brügger NG. Graubünden a. a. O. [1886] gehört, als nicht hybride an. A. a. O. 173 ff. versteht Brügger dagegen unter P. rhactica alle Zwischeuformen zwischen P. silv. und P. mont., die er nunmehr (ob mit Recht, ist noch zu prüfen) sämmtlich für Bastarde erklärt. An diese Form schliesst sich die folgende au : Christa^) (P. (rh.) C. Brügger a. a. O. 176 [1886]). |j , 2,3 m hoch. Unterscheidet sich von der vorausgehenden Form durch 7 cm lange, stumpf- liche Blätter, fast sitzende junge Zapfen, welche au.sgewachseu 6 cm Länge er- reichen, eine tief rothbraune Farbe haben und auch geöönet kaum glänzen. Apo- physen in eine 4 mm hohe, hakig zurückgekrümmte, mit concaven Seiteuflächen versehene Pyramide erhöht. — Ober-Eugadin : Camogasker Thal bei 2130 m. Die von Brügger a. a. O. 175 beschriebene P. (rhaelica) pyramidalis bei Bad Alvaneu im Albula-Thale Graubündens, ein 20 m hoher Baum mit dem Boden an- liegenden unteren Aesten, von 7'. uncinata durch etwas graugrüne Blätter und etwas I) Der Name der Rhaetier, welches mit den Etruskeru stammverwandte Volk im Alterthum einen beträchtlichen Theil der mittleren Alpen bewohnte, wird in der neueren Geographie im Wesentlichen auf den Canton Graubünden beschränkt. Diese Erklärung ist auf S. 11, 12 und 14 iür Polypodium bez. Athyriuin Rhaeticum nachzutragen. ^) Nach Oswald Heer, * 1809 f 1883, Professor der Botanik in Zürich, hervorragendem Entomo- und Palaeophytologen , Floristen und Pflanzengeographen (u. a. Hegetschweiler u. Heer, Flora der Schweiz. Zürich 1840. Die tertiäre Flora der Schweiz. Winterthur 1855 — 59. Die Urwelt der Schweiz. Zürich 1805. Flora arctica fossilis. Zürich 1868. Miocäne baltische Flora. Königsberg 1869. Die Pflanzen der Pfahlbauten. Zürich 1865. Ueber die nivale Flora der Schweiz. Basel 1884. ■^) Nach Hermann Christ, * 12. Dec. 1833, Appellations-Gerichts-Rath in Basel, hochverdientem Pflanzengeographen, hervorragendem Rosen-, Coniferen-, Carex- uud Farnkenuer, welchem die Flora der Schweiz und ihrer Nachbarländer, auch die der Canarischen Inseln die werthvoUsten Beiträge verdankt (ausser zahlreichen Aufsätzen besonders: Die Rosen der Schweiz. Basel, Genf, Lyon 1873. Das Pflanzen- leben der Schweiz. Zürich 1879). Auch für dies Werk erhielt ich von meinem ver- ehrten Studiengenossen zahlreiche wichtige Mittheilungen. A. 2o0 Pinaceae. grünliche junge Zapfen abweichend, sowie die a. a. O. erwähnten, zur Form Ckrislü gezogenen Pflanzen von Savognin im Oberhalbstein und zwischen Alvaschein und Tiefenkasten, bei welchen P. uncinata und die typische P. silvestris betheiligt sein würden, bedürfen noch weiterer Prüfung. B. P. silvestris X itneinäfa (rotundäUi). ft. Rinde der älteren Aeste bräunlichgrau. Blätter 4 — 5 cm lang, grau- bis dunkel- grün. Oberhautzellen so hoch wie ihre Breite. Gefässbündel aussen von 1 — 2 Schichten von Sklerenchymzellen umgeben, welche oft auch zwischen dieselben eintreten. Junge Zapfen auf einem bald nach dem Verblühen abwärts gekrümmten Stiele; ausgewachsene imgleichseitig, eikegelf örmig , 4 — 5 cm lang, graubraun. Apophysen der freien Seite pyramidenförmig erhöht und sämmtlich nach dem Zapfen- grunde gekrümmt. Unterfeld gewölbt oder etwas eingedrückt. Offene Moore und moorige Wälder an der Grenze von Nieder- Oesterreich und Böhmen (zwischen Litschau und Chlumec) bei Kisslers- dorf, Erdweis und Brand. In Süd-Böhmen wohl weiter verbreitet, wenn die von Focke (Pflanzen-Mischl. 419) nach Purkyne als P. mon- tana X silvestris aufgeführte Form hierher gehört. Bl. Mai, Juni. P. s. X unc. {rot.) A. u. G. Syn. I. 2.30 (1897). P. digenea^) {silvestris X iiUginosa) Beck Ann. Nat. Hofmus. Wien. III. 77 (1888). Von P. silv. II. hamala durch die nur nach dem Grunde (nicht z. T. nach der Spitze) des Zapfens gekrümraten Apophysen zu unterscheiden. C. J*. silvestris X pinnilio. Ti ca. 16 m hoch. Rinde des Stammes bräunlich grau, der Aeste röthlich. Blätter bis 5 cm lang, stunipflich, oberseits graugrün. Zapfen fast sitzend, aufrecht-abstehend, hellgraubraun, glanzlos. Apophysen niedrig-pyramidenförmig erhöht, auf beiden Seiten des Zapfens ziemlich gleich. Nabel etwas unter der Mitte, von einem dunkleren Ringe umgeben, Samen (an der Tiroler Pflanze) wohl ent^nckelt, mit Flügel 17 nun lang, oder (an der Böhmischen) verkümmert, der Flügel lange der Fnichtschuppe anhaftend. Im südlichen Böhmerwalde: Seeau im Kessel unter dem Plöcken- steiner See nur ein Batun (L. Celakovsky fil. ! vgl. L. Oelakovskf Sitzb. Böhm. G. Wiss. 1893 X. 6. Tirol: Trins R. v. Wettstein! Sitzb. Akad. Wiss. Wien XCVI. 324 und br.). P. s. X p. P. CelaJcovsJciörum^) A. u. G. Syn. I. 230 (1897). P. Bhaetica {mont. X silv.) Wettstein a. a. 0. (1887). P. p. X s. Celakovsky a. a. O. (1893). 1) Von ?!.';- doppelt und -(vitä. Abstammung. 'i) Nach dem Berichterstatter und dem Entdecker, Ladislav (elakovskv Vater und Sohn. Der Vater L. Josef, * 1834, Professor der Botanik an der Böhmi- schen Universität in Prag, hervorragender Morpholog und Florist (Prodromus der Flora von Böhmen 1867 — 81. Pvcsultate der botan. Durchforschung Böhmens. Sitzb. Böhm Ges. Wiss. 1881 — 1893). Der Sohn L. Franz, * 1864, Docent der Botanik und Pflanzenphysiologie am Böhmischen Polytechnicum in Prag, gleichfalls um die Flora Böhmens verdient, hat eine werthvolle Monographie der Myxorayceten Böhmens veröffentlicht. Die Synopsis verdankt namentlich dem Vater, meinem verehrten langjährigen Freunde, verthvolle Unterstützung. A. Pinus. 231 B. IL 90. X 94. (10.) P. nigra (Austriaca) X silvestris. Ti, bis 20 m lioch. Blätter 7 — 10 cm lang, steif, spitz, dunkelgrün. Junge Zapfen aufrecht; ausgewachsene fast sitzend, wagerecht abstehend, ei kegelförmig, graubraun, 6 cm lang, am Grunde flach oder schwach convex. Apo- pliysen 10 — 12 mm breit, ihr Oberfeld an den unteren ßeluippen fast gleichseitig dreieckig, mit abgerundeter Spitze, an den mittleren abge- rundet, flach. F. n. (Ä.) X s. A. et G. Syn. I. 231 (1897). F. Laricio subsp. nigricans X s. Focke Pfl. Mischl. 420 (1881). F. s. X nigra Beck Yer. Landesk. Nied.-Oest. 1890 65. Von diesem Bastarde sind 2 Formen beschrieben : A. P. per-nigra (Austriaca) X silvestris. B,iude der älteren Aeste roth. Harzgänge sämmtlieh im Parenchym. Zapfen gleichseitig; alle Apophysen flach, etwas glänzend. — In Nieder-Oesterreich bei Vöslau und Merkenstein südlich von Baden. Bl. Mai, Juni. P. p.-n. (A.) X s. A. u. G. Syn. I. 231 (1897). P. s. X Laricio Neil- reich Nachtr. zu Maly En. 68 (1861, vgl. ÖBW. II (1852) 128. P. Neil- reichidnai^) {s.-L.) Reichardt ZBG. XXVI. 461 (1876). P. X (n. X s.) Beck a. a. O. (1890). Von P. ni(jra Austriaca, welcher diese Form näher steht, durch die röthliche Rinde der Aeste und die fast flachen Apophysen, von F. silvestris durch die längeren, steifen, dunkelgrünen Blätter und die fast sitzenden gleichseitigen Zapfen zu unterscheiden. B. P. nigra (Austriaca) X per -sil vest ris. Rinde der älteren Aeste grau. Harzgänge theils im Parenchym, theils dem Hypoderm an- liegend. Zapfen ungleichseitig. Apophysen matt, an den unteren Schuppen der freien Seite (wie bei P. silv.) in einen Buckel erhöht Nieder-Oesterreich : Weikendorfer Remise im Marchfelde. Eine der P. s. etwas näher stehende Form wurde auch von R. v. Wettstein (a. a. O. 327) bei Reichenau am Fusse des Schneeberges beobachtet. Bl. Mai, Juni. P. n. (A.) X p.-s. A. u. G. Svn. I. 231 (1897). P. permixta {s. X n.) Beck ZBG. Wien. XXXVIII. 766 '(1888). Unterscheidet sich von der näher stehenden P. s. durch die auch an den Aesten graue Rinde, die längeren, dunkelgrünen Blätter und die fast sitzenden Zapfen ; von P. nigra durch schmälere, weniger steife Blätter und die un- gleichseitigen, grauen Zapfen. Nach Focke (Pflanzen-Mischl. 420) soll der Bastard P. nigra X silvestris von Klotzsch künstlich erzeugt worden sein; über das spätere Schicksal der betreffen- den E.xemplare ist nichts bekannt geworden. Die a. a. O. erwähnte Ansicht Pur- kynos, dass l'inus leucodermis derselben Kreuzung entstamme, bedarf, nachdem diese Art namentlich durch die Forschungen Beck's bekannter geworden, keiner Widerlegung. 1) Nach August Neil reich, * 1803 f 1871, Oberlandesgerichtsrath in Wien, welcher sich durch seine Florenwerke über die Länder Oesterreich-Ungarns hervor- ragende Verdienste erworben hat. (Flora von Wien 1846. Flora von Nieder-Oester- reich 1859. Nachtr. 1866. Aufzählung der in Ungarn und Slavonien bisher be- obachteten Gefässpflanzen 1866. Diagnosen 1867. Nachtr. 1870. Vegetationsverh. von Kroatien 1868. Nachtr. 1869.) 232 Pinaceae. B. II. ? 90. X 95. P. nigra X montäna. Unter diesem Namen (P. digenea i) Wettst. ÖBZ. XXXIX. [1889] 108 nicht Beck, P. Wettsteinü 'i) Fritsch a. a. O. 153j beschrieb R. v. Wettstein ein damals im Wiener Botanischen Garten vorhandenes, wahrscheinlich aus Nieder-Oesterreich stammendes, noch nicht blühendes Exemplar, das sich von P. nigra (Austr.) durch kürzere, dichter gestellte Blätter und längere, wenig verzweigte, im unteren Theile des etwa 3 m hohen Bäumchens dem Boden aufliegende Aeste unterschied. Er fand auch im anatomischen Bau der Blätter einige Unterschiede von P. nigra, besonders in der Beschafienheit des Hypoderms. Beck, welcher schon 1890 (Ver. Landesk. Nied.-Oest. 68) unter Bestreitung der Stichhaltigkeit dieser Unterschiede die Pflanze für eine Form von P. nigra erklärt hatte, theilte später mit, dass der betreffende Baum sich durch die seitdem ent- wickelten Zapfen als typische P. nigra erwiesen habe. Wettstein bestritt die Identität des von Beck gemeinten mit dem von ihm beschriebenen Exemplare. Jedenfalls bedarf die Existenz dieses Bastardes noch der Bestätigung. » B. II. 91. X 92. (11.) P. pinäster X Halepensis. %. Krone kegelförmig (wie bei 91). Rinde grau (wie bei 92). Blätter 1 dm lang, dünner als bei 91, etwas dicker als bei 92. In etwa 20, jetzt ca. 40 jährigen aus der Aussaat von 91. hervor- gegangenen Exemplaren, welche bisher keine Zapfen tragen, in der Provence (Mirabeau, Dep. Vaucluse) von Gabriel de Montigny beobachtet. P. halepensi-pinaster Saporta in Comptes rend. Acad. sc. Paris CIX. 656 (28. Oct. 1889). ? 89. X 94. P. cembra X silvestris soll sich nach Gusmus (Fächer Jahrb. Laudes-Mus. Kärnten XXII. 62 [1893]) in Kärnten bei Reichenau finden. Bei der geringen Zuverlässigkeit dieses Beobachters muss diese von Fritsch (ÖBZ. XLIV. 114) mit 2 Fragezeichen versehene Angabe als höchst zweifelhaft gelten. Tribus. TAXODIEAE. (Pariatore in DC. Prod. XVI. 2. 432 [1867]. Taxodiinae Eichler Nat. Pfl. II. 1. 65.) Vgl. S. 186. Meist Bäume. Staubblätter mit 2—8 meist freien, der Länge nach aufspringenden Pollensäcken. Samen 2—9, mit holziger Schale, ungeflügelt oder nur mit schmalem Randsaum. 10 — 12 Arten, grösstentheils (nur mit Ausnahme der 3 Arten von Arthrotäxis [Don Transs, Linn. Soc. XVIII. 171 (1839)] in Tasmanien) in der wärmeren nörd- lichen gemässigten Zone (Ost- Asien und Nord- America). 1) S. S. 230 Fussnote 1. 5i) Nach dem Autor Richard Ritter Wettstein von Westersheim , * 1863, Professor an der Deutschen Universität in Prag, Verfasser zahlreicher werth voller phytographischer Arl)eiten, welche namentlich die Flora Mitteleuropas betreflen (u. a. Monographie der Gattung Euphrasia. Leipzig 1896. Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Endotricha Froel. und ihr entwickelungsgeschicht- licher Zusammenhang. Deukschr. math. nat. Gl. Kais. Ak. Wiss. Wien LXIV. 1896). Derselbe hat auch für dies Werk die Bearbeitung einer Anzahl formenreicher Gruppen {Sempervivum, Gentiana, Euphrasia) in Aussicht gestellt und die Verfasser durch zahlreiche Mittheiluugeu verpflichtet. Pinus. Sciadopitys. Cryptonieria. 233 Uebersicht der Gattungen. A. Sprosse in Lang- und Kurztriebe geschieden, erstere nur Niederblätter tragend. Samen etwa 7, neben einander auf der Oberseite der Fruchtschuppe, umge- wendet. Sciadopitys. B. Sprosse siimmtlich mit Laubblätteru versehene Langtriebe. I. Fruchtschuppe oben 4 — 6 zähnig; die ansehnliche freie Spitze der Deck- schuppe dreieckig. Samen iu der Achsel der Fruchtschuppe, aufrecht. Cryptomeria. IL Fruchtschuppe ganzrandig oder höchstens gekerbt. Freie Spitze der Deck- schuppe klein. a. Zweige theilweise begrenzt, mit den Blättern (meist jeden Herbst als Ganzes) abfallend. Zapfenschuppeu dachziegelförmig, zuletzt (nach dem Abfallen des Zapfens) in uuregelmässiger Folge abfallend. Samenanlagen in der Achsel jeder Schuppe 2, aufrecht (oft nur eine zu einem unregelmässig kantigen Samen reifend). Taxodium. b. Keine begrenzten abfälligen Zweige. Zapfenscliuppen schildförmig, bis zuletzt bleibend. Samen 4 — 9 (meist 5) anfangs in der Achsel, fast auf- recht, zuletzt auf der Oberseite jeder Schuppe umgewendet. Sequoia. SCIADÖPITYSi). (Siebold et Zuccarini Fl. Jap. II. 2. t. 101, 102 (1842). Nat. Pfi. II. 1. 84.) Vgl. oben. Laugtriebe unterwärts spiralig entfernt gestellte Niederblätter, oberwärts mehrere entfernte schirmförmige Quirle von gleichfalls von Niederblättern gestützten Kurztrieben tragend, welche nur zwei an den Hinterrändern vereinigte, daher ihre Bauch- seiten und das Xylem ihres einzelnen Gefässbündels nach unten , die Rückenseiten und das Phloem nach oben wendende Laubblätter (eine ,, Doppelnadel") entwickeln. Männliche Blüthen am Grunde diesjähriger, erst später auswaehsender Sprosse zu kurzen dichten Aehren gehäuft. Staubblätter mit dreieckiger Endschui)pe und 2 dem Filament angewachsenen länglichen, längs auswärts aufspringenden Pollensäcken. Zapfen meist einzeln, aufrecht, erst im zweiten Jahre reifend. Fruchtschuppe völlig mit der Deckschuppe verschmolzen, mit schwach gekieltem, auf der vertieften Aussen- fläche der Schuppe sichtbarem Vorderrande. Samen zusammengedrückt, flügelrandig. Keimblätter 2. Nur eine in Japan einheimische, dort besonders bei Tempeln angepflanzte Art : H« S. verticilldta. (Schirm-Tanne, franz.: Pin ä parasol.) %, bis 40 m hoch. Krone ausgebreitet. Doppelblätter zu 20 — 40 im Quirl, 6 — 15 cm lang, 2,5 — 7 mm breit, an der Spitze ausgeraudet, beiderseits gefurcht, oberseits dunkler- grün und stärker glänzend, uuterseits in der Furche gelblichweiss, glanzlos. Zapfen stumpf, 7 — 10 cm laug, 4 — 5,5 cm dick. Seltnerer Zierbaum. S. V. Sieb, et Zucc. a. a. O. 3 (1842). Koehne D. Dendrol. 45 lig. 15. Taxus V. Thunb. Fl. Jap. 276 (1784). Pinus v. Siebold Verb. Bat. Genootsch. II. 12 (1830). * CRYPT0MERIA2). (D. Don in Trans. Linn. Soc. XVIII. 167 [1833], Nat. Pfl. II. 1. 89.) Vgl. oben. Immergrüner Baum mit unbehüllten Knospen. Blätter 5 reihig abstehend. Männliche Blüthen in den Achseln vorjähriger Laubblätter zu Aehren vereinigt. Staubblätter mit 4 — 5 rundlichen Pollensäcken am Grunde der breit 1) Von :z'.ä? Schattendach, Dolde und -(tjc Kiefer, wegen der schirmförmigen Quirle von Kurztrieben. -) Von /pjT^Tos verborgen und uipos Theil; wohl wegen der theilweise mit der Deckschuppe vereinigten Fruchtschup/)e. 234 Pinaceae. dreieckigen Endschuppe. Zapfen einzeln, au der Spitze der Zweige, oft am Gipfel durchwachsend. Samen 3 — 6 kantig. Keimblätter meist 3. Nur eine Art Ost-Asiens: C. Japönica. (Japanische Ceder.) Ji, bis 40 m hoch. Rinde braunroth. Krone eiförmig. Blätter aufrecht-abstehend, etwas einwärts gekrümmt, angewachsen- herablaufend, bis 25 mm lang, pfriemenförmig, spitz, stumpf 3 — 4 kantig, dicker als ihre Breite, graugrün {C. Fortünei^ [fälschlich i^oriwmni] Hooibrenk Wiener Journ, ges. Pfi.reiches 22 [1853] so besonders in China) oder grasgrün. Zapfen 16 mm bis 3 cm laug und fast ebenso dick, braunroth. Zierbaum, im südlichen Gebiet nicht selten angepflanzt, im nordöstlichen nicht winterhart. C. j. D. Don a. a. O. (1833). Willkomm Forstl. Flora 2. Aufl. 59. Koehne Dendrol. fig. 12. Cupressus j. L. fil. Suppl. pl. 421 (1781). Unter den zahlreichen im Vaterlande nnd bei uns cultivirten Formen ist die bemerkenswertheste 1. e'legans (Carri^re Conif. 2 ed. 196 [1867]. Beissner Nadel- holzk. 145 fig. 36. C. e. hört. Veitch nach Beissner a. a. O. Zwergform (die aber nicht selten Zapfen trägt) mit längeren, schlafferen, abstehenden, entfernter gestellten Blättern. tax6dium2). (L. C. Richard in Ann. du Mus. XVI. 298 [1810]. Nat. Pfl. II. 1. 90 mit Ein- schluss von Glyptöstrobns 3) Endlicher Syn. Conif. 69 [1847]. Nat. Pfl. II. 1. 91.) Vgl. S. 233. Meist Bäume mit behüllten Knospen. Männliche Blüthen zahl- reich in Aehren oder Rispen am Ende vorjähriger Sprosse, jede einzelne von Schuppen- blättern umhüllt. Staubblätter 6 — 8. Pollensäcke 5 — 8, rundlich, imterhalb des der dreieckigen Endschuppe schildförmig eingefügten Filaments befestigt, Zapfen zu 1 — 2 endständig oder am Grunde des männlichen Blüthenstandes, im ersten Jahre reifend. Vorderrand der Fruchtschuppe auf der Aussenseite der Zapfenschuppe als erst bei der Fruchtreife deutlicher welliger Bogenwulst sichtbar. Keimblätter 5—9. 3 — 4 Arten im östlichen Nordamerica (südlich bis Mexico) und China. Hs T. distichum 4). (Sumpf-Cypresse, franz.: Cypres-chauve.) %, bis 40 m hoch und 3 m dick, mit braunrother Rinde und ausgebreiteter, schildförmiger Krone. Blätter sommergrün, linealisch, spitz, 8 — 17 mm lang, 1 mm breit, hellgrün, an den bleibenden Trieben allerseitswendig an den begrenzten 2zeilig gescheitelt, mit diesen im ersten Herbst abfallend. Zapfen ellipsoidisch-kugelig, bis 32 mm lang, bis 28 mm dick, grünlich. Innerer Rand des Bogenwulstes undeutlich gekerbt. Samen ungeflügelt. Im ganzen Gebiet aushaltender, nicht seltener Zierbaum, aus den südöstlichen Staaten Nord-Americas (Texas bis Delaware), in denen er charakteristische Sumpf- wälder (Cypress-swamps) bildet. Bl. Mai. Fr. Oct. T. d. Rieh. a. a. O. (1810). Cupressus d. L. Sp. pl. ed. 1. 1003 (1753). Wird von Laien nicht selten für eine Mimosa oder Acacia gehalten, wegen der allerdings sehr auftalligen Aehnlichkeit der abfallenden Triebe mit den Blättern einiger Arten dieser Leguminosen-Gattungen. Bemerkenswerth sind die auf der Oberseite der horizontal weit fortstreichenden Wurzeln befindlichen bis über 1 m hohen holzigen, hohlen Auswüchse, die besonders 1) S. S. 181. -) Wegen der (ziemlich entfernten) Aehnlichkeit mit Taxus. 3) Von Y/.'jTtTo; geschnitzt und otpoß&c (hier = aTpoßtXo: s. S. 178, 179), wegen des deutlich gekerbten Randes der Fruchtschuppe. ■1) Von o;- doppelt und cjti-^o; Reihe, wegen der zweiseitig beblätterten be- grenzten Triebe. Cryptomeria. Taxodiuin. Sequoia. 235 an feuchten Orten , Fluss- und Teichufern , an denen diese Art am besten gedeiht, auftreten. Unter den Garteufornien sind die bemerkenswerthesten das angeblich aus China stammende T. d. pendulum (Carriere Tr. gen. Conif. 2 ed. 182 [1867]. 'T. sine'nse i) Noisette nach Gord. Pin. 309 [1858]. Glyptoxlrohus p. Endlicher Syn. Conif. 71 [1847]), eine nur 8 m erreichende Zwergform mit hängenden Aesten, an der die Blätter der begrenzten Triebe kleiner (6 — 12 mm), allerseitswendig, und eine andere, 2'. d. intermedium (Carr. Revue hortic. 1859 63), an der die peitsciien- förmig überhängenden jungen Zweige dicht dachziegelförmig gestellte schuppenförmige Blätter tragen. Beide erinnern au das Chinesische T. heterophy llum -) (Brogn. Ann. Sc. nat. Se'r. I. XXX. 184 [1833]), dessen bleibende Zweige die letztere, die be- grenzten die erstere Beschafteuheit ihrer Belaubung zeigen. Indess macht Koehne (a. a. O. Anm. 43, 44) mit Recht geltend, dass die Zapfen der letzteren Art durch ihre mehr langgestreckte Form und den deutlich gekielten Innenrand des Bogen- wulstes von denen der Americanischen Art völlig verschieden sind. * SEQUOIA 3). (Endlicher Syn. Conif. 197 [1847]. Nat. Pfl. II. 1. 83.) Vgl. S. 233. Immergrüne Bäume mit unbehüllten Knospen. Männliche Blüthen an kurzen Trieben endständig oder in den Achseln der obersten Blätter eines längeren Triebes. Staubblätter mit 2 — 4 (meist 3) freien, rundlichen Pollensäcken am Grunde der dreieckigen, frausig-gezähnten Endschuppe. Zapfen einzeln, an kurzen Trieben endständig; ihre Schuppen in der vertieften Mitte das freie Spitzchen der Deck- schuppe tragend. Samen beiderseits geflügelt. Keimblätter 2 — 6. 2 Arten in den Gebirgen Kaliforniens. * S. gigantea-4). (Mammuthbaum.) %. Stamm bis 120 m hoch und 16 m dick, mit dicker, rissiger, schwammiger, rothbrauner Rinde. Krone anfangs pyra- midal, später unregelmässig quirlig, erst in der Mitte des Stammes beginnend. Blätter allerseitswendig, au nicht blühenden Trieben aufrecht, angewachsen- herablaufend, 4 — 8 mm lang, halbstielrund-pfriemenförmig, oberseits mit 2 Läugs- furchen, lang gespitzt, graugrün, an den blühenden Trieben angedrückt-dach- ziegelartig, schuppenförmig. Männliche Blüthen einzeln, von Schuppenblättern umhüllt. Zapfen 4 — 7 cm lang, 3 — 4,5 cm dick, gelbbraun. Aussenfläche der Schuppen strahlig-gestreift. Zierbaum aus der Sierra Nevada Kaliforniens (wo er nur einige kleine Be- stände bildet, und, als einer der grössten Bäume der Erde, seit seiner Entdeckung durch Lobb 1850 von den Touristen aufgesucht wird), im nordöstlichen Gebiete nicht ganz winterhart , im Süden , z. B. im Banat, stellenweise forstlich augebaut. S. g. Lindley u. Gordon in Journ. Hort. Soc. V. 222 (1850) nicht Endlicher. Koehne D. Dendrol. fig. 14 H — K. Wellingtdnia^) g. Lindl. in Gard. Chron. 1853. 819. Willkomm Forstl. Fl. 2. Aufl. 59. Washingtdnia^) califörnica Winslow iu Californ. Farm. 1854, Sept. * S. sempervirens. Xl> ^^^ 90 m hoch. Rinde roth, rissig. Blätter der nicht blühenden Triebe 2 re ihig-gescheitelt, 7 — 20 mm lang, bis 2,5 mm breit, flach, kurz gespitzt, rücken seits mit 2 weisslicheu Streifen an. den blühenden Trieben kürzer uud allerseitswendig. Männliche Blüthen zu 1 — 3 aus gemeinsamer Schuppeuhülle. Zapfen 2 cm lang, 15 mm dick. Aussenfläche der Schuppen quergestreift. 1) Sinensis, chinesisch. 2) Von iTtpo; verschieden und cpJAAov Blatt. 3) Einheimischer Name der S. sempervirens. *) YfcavTS?or, riesenhaft. 5) Nach Arthur Wellesley, Herzog v. Wellington, dem hervorragendsten Britischen Feldherrn. 6) Nach George Washington, dem Befreier und ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nord-America. 236 Piaaceae. Zierbaum aus der Küstenkette Kaliforniens, nur im südliclien und westlichen Gebiete winterhart. S. s. Carriöre Conif. ed. 1. 164 (1855). Koehne D. Dendrol. 43 fig. 14 A— G. S. s. und gigantea Endlicher Syn. Conif. 19 (1847). Taxodium s. Lambert Pinus 2 ed. II. 107 t. 48 (1828j. 2. Unterfamilie. CUPRESSOIDEAE. (A. u. G. Syn. I. 236 [1897]. Cupressinae L. C. Richard Ami. Mu?. XVI. 298 [1810] excl. Taxodimn. Cupressineae Eichler Nat. Pf 1. II. 1. 65 [1889]). S. S. 185. Einige 60 Arten, grösstentheils in den wärmeren gemässigten Zoneu; nur wenige innerhalb der Tropen; nur eine Art, Juniperus communis (S. 242), über- schreitet den nördlichen Polarkreis. Die 18 Arten der hier nicht abgehandelten Tribus Actinostrdbeae finden sich fast ausschliesslich in der Süd-Halbkugel. Uebersicht der Tribus. A. Zapfen zur Reifezeit trocken, zuletzt sich öffnend und den Samen ausfallen lassend. I. Zapfenschuppen holzig, eckig , meist schildförmig auf schiefwinklig angesetztem Stiel, mit den Rändern aneinander liegend. Cupresseae. II. Zapfenschuppen derb lederartig, blattartig, mit den Rändern dachziegelartig über einander greifend. Tliyiopseae. B. Zapfen zuletzt saftig, scheinbar eine Beere (oder, wenn die hart- schaligen Samen verwachsen sind, eine Steinfi'ucht) darstellend. Junipereae. Tribus. CUPRESSEAE. ([Pariatore in DC. Prodr. XVI. 2. 366 (1867) z. T.]. Cupresseae verae Endl. Syn. Conif. 5 [1847]. Koehne Deutsche Dendrol. 48 [1893], Cupressinae Eichler in Nat. Pfl. II. 1. 99.) S. oben. Hierher nur die Gattung: + CUPRESSUSi). ([Tourn. Inst. 587 t. 358. L. Gen. pl. ed. 1. 294j ed. 5. 435 [1754]. Nat. Pfl. II. 1. 99, mit Einschluss von Chamaecyparis a. a. O. 100.) fl oder (bei uns) fj. Blätter gegenständig, gekreuzt, an jungen Exemplaren lineal-lanzettlich, abstehend, an älteren kurz, anliegend, sich dachziegelartig deckend. 1) Name von C. sempervirens bei den Römischen Schriftstellern. Bei Yer- gilius (Aen. III. 680) kommt auch cyparissus, entsprechend dem griechischen /uTiapC'J'j&;, vor. Sequoia. Cupressns. 237 Blüthen bez. Blüthensprosse au getrennten Zweigen, einhäusig. Männliche Blüthen klein, länglich-eiförmig bis cyliudrisch, endständig. Staubblätter mit 4 Pollensäcken. Weibliche Blüthensprosse eiförmig oder kugelig, aus 3 — 7 gekreuzten Paaren am Grunde (selten eine) meist mehrere bis zahlreiche Samenanlagen tragender Schuppen bestehend. Zapfen aus den sich nach oben schildförmig verbreiternden , gegen einander kantig abgeplatteten holzigen Schuppen gebildet. Samen eiförmig, oft unregelmässig kantig, mehr oder weniger geflügelt. Keimblätter 2 — 3. 12 Arten im Mittelmeergebiet, gemässigten Asien und Nord-America bis Mexico. Zerfällt in 2 Untergattungen : A. Eucupre'ssHS i) (K. Koch Dendr. 11. 2. 145 [1873]. Cupressns Spach Hist. nat. vcget. phanerog. XL 323 [1842]. Endlicher Syn. Conif. 55 [1847], Xat. Pfl. II. 1. 99). Zweige nicht oder undeutlich zusammengedrückt, undeutlich 4kantig. Blätter alle gleichgestaltet. Zapfen (bei unserer Art) 2 — 3cm lang, im zweiten Jahre reifend. Schuppen meist 4 bis über 20 Samen tragend. + C. sempervirens. (Cypresse, franz.: Cypres; ital. : Cipresso; kroat. : Cempres; russ. : KlinapiICT..) fi , bis 25 (selten 50) m hoch. Aeste sehr dicht, meist weit herabreichend. Aeltere Zweige mit matt bräunlich-grauer Rinde, jüngere röthlich. Blätter auf dem Rücken mit ovaler eingedrückter Harzdrüse, dunkel- graugrün, dreieckig, an jüngeren Pflanzen länger zugespitzt und abstehend, an älteren Exemjilaren an den Haupttrieben länger als ihre Breite, zugespitzt, etwas abstehend, au den seh wachen Sei ten t rieben fast gleichseitig dreieckig, fest angedrückt, stumpf. Zapfen fast hängend, kugelig bis eiförmig, anfangs schwach bereift, trocken braun. Schuppen 6— 14, auf der Mitte der radial-gestreiften Aussenfläche buckelig gewölbt, stumpf-slachelspitzig. Samen zu 8 bis über 20, 5 — 7 mm lang, schmal geflügelt, oft unregelmässig an einander abgeplattet, schwach glänzend, rothbraun. In den Gebirgen Nord-Persiens und des östlichen Mittelmeergebiets (Syrien, Cilicien, Cypern, Rhodos, Kreta, Melos? Cyreuaica!) einheimisch, z. T. seit den Römerzeiten im südlichen Gebiet bis in die südlichen Alpenthäler, einzeln noch nördlicher (z. B. auf der Insel Mainau im Bodensee (Beissner) und bei Metz ^K. Koch) als Zierbaum und des werthvollen Holzes halber angepflanzt; stellen- weise, wie in Dalmatien, völlig eingebürgert. Bl. Januar — April. Fr. im folgenden Frühjahr. C. s. L. Sp. pl. ed. 1. 1002 (1753). Koch Svn. ed. 2. 765. Nyman Consp. 675 Suppl. 284. Richter PI. Eur. I. 5. Rehb. Ic. fl. Germ. XI. t. DXXXIV. Nat. Pfl. II. 1. 99 fig. 57. Findet sich in zwei durch den Bau der Krone verschiedenen Abarten, welche mit Unrecht häufig als Arten getrennt werden : A. horizontälis. (Franz.: Cypr&s horizontal; ital.: Cipresso fenimina2\ Cipressa.) Krone breit-kegelförmig. Aeste horizontal abstehend. — Diese in der Heimath des Baumes vorherrschende Form wird viel seltener angepflanzt. — C. s. h. Gordon Pinet. 68 (1858). Richter a. a. O. C. s. ß. L. a. a. O. 1003 (1753). C. H. Miller Gard. dict. ed. 8 Xo. 2 (1768). Willkomm Forstl. Fl. 2. Aufl. 247. B. pyramidalis. (Franz. : Cypres pyramidal ; ital. : Cipresso maschio 'i), Cipresso.) Krone schmal, aus cylindrischeni Grunde allmählich zugespitzt. Aeste au- ged rückt aufrecht. — Diese im Wuchs an die Pyramiden-Pappel erin- nernde Abart ist bei weitem häufiger angepflanzt, der südlichen Land- schaft ihr charakteristisches Gepräge verleihend. — C. s. var. p. Nyman Consp. 675 (1881). C. p. Targioni-Tozzetti Obs. bot. dec. III— V. 53 (1808—10). C. fastigidta DC. Fl. iraug. V. 336 (1815). Willkomm a. a. O. 246 fig. 1—6. 1) S. S. 15 Fussnote 2. 2) Cesalpino (de plantis III. 134) wendete zur Unterscheidung dieser beiden Formen die Geschlechtsbezeichnung gerade umgekehrt an. 238 Pinaceae. Dieser Baum war (und ist aucii jetzt, besonders im Orient) ein Symbol der Trauer und wird daher häufig auf Friedhöfen (weltberühmt sind die Cypressenhaine der Begräbnissplätze Constantinopelsl I) angepflanzt. Auch sein wohlriechendes, festes, dem Wurmfrasse wenig ausgesetztes Holz war schon im Alterthum hoch geschätzt und daraus verfertigte Behältnisse gelten noch als vor den Motten gesichert. B. Chamaecyparis ^) ([Spacli, Hist. veg&t. phanerog. XI. 329 (1842). Nat. Pfl. II. 1. 100 als Gatt.l. K. Koch Dendr. II. 162 [1873]. Koehne Deutsche Dendr. 50 [1893].) Zweige (ähnlich denen der Lycopodia heterophyUa S. 154) deutlich zusammengedrückt. Die 2 Reihen flächenständiger Blätter flach, die 2 Reihen der kantenständigen zusammengefaltet. Zapfen kaum über 1 cm lang, im ersten Jahre reifend. Schuppen (1), 2 — 5 Samen tragend. ^ C. l)isifera. \] (bei uns), seltner (in der Heimat bis 30 ra hoher) % mit etwas überhängenden, an den Spitzen nicht bereiften Zweigen. Blätter an jungen Exemplaren oder der immer die Jugendform bewahrenden f. squarrösa (Koehne Deutsche Dendr. 51 (1893). Retindspora'^) s. Sieb, et Zucc. Fl. jap. II. 40 tab. 123 [1842]. Chamaecyparis s. Etidl. Syn. Conif. 65 [1847]. CA. p. s. Beissner u. Hochstetter in Beissner Nadelh. 85 fig. 21 [1891]) (C. p. plumosa Beissner a. a. 0. 87 fig. 22 [1891] ist eine Uebergangsform) 6 — 9 mm lang, lineallanzettlich, rückenseits mit 2 weissen Längsstreifen , au älteren Exemplaren dreieckig, stachel- spitzig, locker anliegend (an den Haupttrieben meist abstehend), mit schwach eingesenkter Harzdrüse. Auf der Zweigunterseite die Flächenblätter mit je 2, die Kautenblätter mit jel länglichen, weissen Fleck am Grunde des Blattes. Zapfen fast kugelig, 5 — 6 mm lang, gelbbrauu. Schuppen 8 — 14, vertieft, in der Mitte mit einem kleinen, stumpfen, dreieckigen Höcker versehen. Samen zu 2, mit Harzbläschen, quer breiter, von ihren Flügeln bedeutend an Breite übertroffen. Ziergehölz aus Japan, wo zwischen 30° und 38 •* n. Br. verbreitet. In unseren Gärten in zahlreichen Formen und Farbenspielarten. Bl. April — Mai. G. p. K. Koch Dendr. II. 2. 170 (1873). Eetinospora 3) p. Sieb, und Zucc. Fl. Japon. II. 39 tab. 122 (1842) 26. Chamaecyparis p. Endl. Syn. Conif. 64 (1847). Beissner a. a. O. 84 fig. 20. ^ C. Lawsoniäna 3), (Lebensbaum-Cypresse.) fi (in der Heimat) bis über 60 m hoch, von pyramidalem Wuchs, mit aufrechten, überhängenden Gipfeltrieben. Aeste in wagerechter Ebene verzweigt, abstehend, an den Spitzen weisslich bereift, später nur noch an den vertieften Stellen mit undeutlichen, un regel- mässigen, abwischbaren, weissen Streifen. Blätter kurz dreieckig, zu- gespitzt, sich regelmässig dachziegelartig deckend. Die Flächenblätter auf dem Rücken mit einer länglichen, eingesenkten Harzdrüse. Männliche Blüthen roth ; weibliche Blüthensprosse stahlblau. Zapfen auf die Zweigoberseite gebogen, kugelig, 8 — 11 mm laug, in der Jugend hell weisslich grün, später schwarzbraun. Schuppen meist 8, vertieft, in der Mitte mit einem kleinen spitzen Haken. Samen meist zu 2 — 5, mit Harzbläschen, fast kreisrund, deutlich breiter als die Flügel. In Kalifornien und Oregon einheimisch, in unseren Gärten in zahlreichen Formen und Farbenspielarten angepflanzt; auch versuchsweise, wie in Bayern, als Waldbaum angepflanzt. Bl. April — Mai. C. L. Andr. Murray Edinb. New Phil. Journ. N. Ser. I. 292 tab. 9 (1855). Chamaecyparis L. Pariatore Ann. Mus. Stör. Nat. Firenze I. 181 tab. 3 fig. 22 — 25 (1864). Willkomm Forstl. Fl. 2. Aufl. 247. Beissner a. a. 0. 71, 72 fig. 16, 17. 1) Aus Chamaecyparissus „niedrige Cypresse" (s. S. 156) durch (sprachlich etwas anfechtbare) Weglassung der letzten Silbe gebildet. 2) Von '/|^~^■'^ll Harz und aTtopa Saat, Samen. 3) Nach Charles Lawson, Handelsgärtner in Edinburgh, welcher mehrere gärlnerische Handbücher herausgab. Cupressus. Thyia. 239 Die ebenfalls iu diese Gruppe gehörenden, durch das Fehlen von Harzbläschen auf den Samen von der vorigen verschiedenen C.lhyoides^) (L. Sp. pl. ed. 1. 1003 [1753]. Chamaec. sphaeroidea i) Spach a. a. O. 331 [1842J. Willkomm a. a. 0. 248. Beissner a. a. O. 65 — 67 fig. 12 — 15) und C. Nookatensis 'i) (Lambert Descr. 42 Finus 2. ed. II, 113 [1828]. Chamaecyparis nutkatensis Spach Hist. veget. phanerog. XI. 333 [1842J. Willkomm a. a. O. Beissner a. a. O. 80, 81 fig. 18, 19 Koehne D. Dendr. 49 fig. 19), erstere aus dem östlichen, letztere aus dem westlichen Nord-America. werden ebenfalls nicht selten in Gärten cultivirt. Tribus. THYIÖPSEAE4). (Thiijopsideae Endl. Syn. Conif. 6 [1847] erw. incl. Liboeedrus Koehne Deutsche Dendr. 46 [1893]. Thujopxidinae Eichler in Nat. Pfl. II. 1. 85.) S. S. 236. 13 Arten, von denen 8 der in Ost- Asien, Neuseeland, Neu Caledonien, dem westlichen Nord-America und Chile verbreiteten, von Thyia nicht scharf zu trennen- den Gattung Liboeedrus^) (Endl. Syn. Conif. 42 [1847]) angehören, von der einige Vertreter nicht selten in Gärten und Baumschulen zu finden sind ; am häufigsten L. decurrens (Torrey PI. Fremont. Smiths. Centr. VI. 7. t. 3 [1854]. Nat. Pfl. II. 1. 97 fig. 54 a— c. 'Beissner a. a. O. 28, 29 fig. 1, 2. Koehne a. a. 0. 47 fig. 17. Thuia gigantea Carriere in Fl. des serres IX. 199 [1853]. Willkomm a. a. 0. 250 nicht Nutt.) aus Kalifornien und Oregon. * THYIA6). {[Thuya Tourn. Inst. 586 t. 358. L. Gen. pl. ed. 1. 378] ed. 5. 435 [1754] in Sp. pl. etc. Thuja geschrieben. Nat. Pfl. II. 1. 97.) (Lebensbaum, franz.: Arbre de vie; poln. : Drzewo zycia; böhm.: Zerav.) tj (bei uns) seltner % mit flachen sich meist in einer Ebene fiederig oder fächerförmig verzweigenden Zweigen und gegenständigen, bei jungen Exemplaren schmallanzettlichen, bei älteren kurz dreieckigen sich schuppig deckenden Blättern, 1) Von i^'jia oder &Ja vgl. unten Fussnote B und -sio/j; ähnlich. 2) a^aipoiiOTjC kugelförmig, wegen der Gestalt der Zapfen. 3) Nach dem zuerst bekannt gewordenen Fundort Nootka-Sound auf Vancouver's Island (British Columbia). Die ursprüngliche Schreibweise erklärt sich wohl dadurch, dass die Bewohner in ihrer eigenen Sprache sich Nutcä' thath nennen (Boas nach Aurel Krause br.). Wem dieselbe zu gesucht erscheint, mag mit der Mehrzahl der Schriftsteller Nutkaensis schreiben. 4) Nach der ostasiatischen Gattung Thyidpsis (Sieb, et Zucc. Fl. Jap. II. 32 [1842]), von der die (einzige) Art T. dolabrdta (Sieb, et Zucc. a. a. O. 34 t. 119, 120 [1842]. Thuja d. L. fil. Suppl. 420 [1781]) nicht selten cultivirt wird. Von d'jia , vgl. Anm. 6 und o'ii; Ansehen. Die Autoreu schrieben Thujopsis. ö) Von At|io; Tropfen, Thräne und xiopo; (s. S. 205) ; vielleicht Anklang an den von oa/.pu, 2ax.pjov Thräne abgeleiteten Namen der Taxaceen-Gattung Dacrydium Solander in Forster pl. esc. ins. oc. austr. 80 (1786), zu der die Neuseeländische L. Donidna Endl. Syn. Con. 43 (1847) zuerst gestellt wurde. 6) D'jta, Duia, &ja oder Ujov, schon bei Ilomeros (Odyss.) und Theophrastos Name eines Nordafricanischen Baumes mit wohlriechendem Holze (9jr|i'.; duftend'. t>uov nach Plinius XIII, 16, 30, Propertius 3, 7, 49 und Macrobius Saturualia III, 19 = Citrus. Vielleicht die zu den Cupressoideae {Actinostrobeae) gehörige Callitris quadrivdlvis (Vent. Dec. 10 [1808]). Die Schreibweise Tourneforts Thuya ist unrichtig, Thuja oder Thuia nicht beglaubigt. 240 Pinaceae. von deneu die zwei aufeinander folgenden Quirlen augehörigen ungleich gestaltet, die auf der Fläche des Zweiges flach, die an den Kanten zusammengefaltet. Blüthen zweihäusig oder unvollkommen einhäusig. Männliche Blüthen endstäudig, sehr klein, kugelig, kaum von dem sie tragenden Zweige deutlich abgesetzt. Staubblätter schuppenartig mit je 4 Pollensäcken. Weibliche Blüthensprosse aus 3 — 5 gekreuzten Paaren von Schuppen bestehend, von denen die obersten 2 Schuppen meist unfruchtbar, länglich , häufig zu einem Säulchen verwachsen , die 2 untersten jedoch meist fruchtbar. Samen länglich, ungeflügelt oder mit 2 schmalen, den Samen rings um- gebenden, häutigen Flügeln; auf jeder Seite einige längliche Harzbläschen. Keim- blätter 2. 4 Arten innerhalb der gemässigten Zone Asiens und Nord-Americas, von denen 3 zur ersten Untergattung gehören. Zei-fällt in 2 Untergattungen : A. Enthyia {Eutkuja D. Don in Lambert Pin. ed. 2. II. 129 [1828]. Nat. Pfl. II. 1. 97). Zweige in wagerechter oder sanft aufsteigender Ebene ver- zweigt; eine deutlich verschieden gestaltete (und gefärbte) Ober- und Unter- seite erkennbar. Zapfenschuppen bei der Reife trocken, lederartig bis holzig, sich leicht von einander trennend, rückenseits mit wenig hervorragendem (bis höchstens 1 mm langem) Spitzchen. Samen flach, deutlich geflügelt. ^ T. Occidentälis. (Bei uns meist) f) selten fi (bis 20 m hoch), vom Grunde an verzweigt, mit matt glänzender, bräunlich silbergrauer Binde, im Winter sich bräunlich verfärbend. J ü n ge re Zweige 2( — 3) mm breit, lebhaft grün, unter- seits heller. Blätter an jungen Exemplaren sehr schmal linealisch, bis 8 mm lang (f. ericoides^) hört. K. Koch Dendr. II. 2. 175 [1873]. Beissner a. a. O. 39 fig. 51 und Uebergangsform fig. 2. Chamaecyparis e. hört. Carr. Conif. 140 [1855]), an älteren 1 — 2 mm laug, breit dreieckig, zugespitzt, fest anliegend, sich dachziegel- artig deckend, auf der Zweig Unterseite nicht oder doch sehr wenig ver- tieft. Flächenblätter flach ausgebreitet, mit je einer länglichen, rücken- ständigen, deutlich erhabenen Harzdrüse. Kantenblätter auf dem Rücken abgerundet. Zapfen nach der Oberseite der Zweige aufwärts gebogen, 6 — 8 ( — 12) mm lang, (geschlossen) 3 — 6 mm breit, braungelb. Stammt aus dem Atlantischen Nord-America, im Gebiete sehr häufig angepflanzt, besonders als Svmbol der Unsterblichkeit auf Friedhöfen. Bl. April, Mai. T. 0. L. Sp. pl. ed. I. 1002 (1753). Willkomm a. a. O. 249 fig. XXXIII. 14, 15). Off. Die jungen Zweige: Thuya Ph. Hung. Von verwandten Arten wird noch die nordwestauiericanische T. plicata (Donn Hort. Cantabr. 6. p. 249 [1811]. Nat. Pfl. IL 1. 98 fig. 55), die sich besonders durch compactere Tracht, oberseits aufi"allend glänzende, uuterseits matt blaugrüne Zweige und deutlich vertiefte Blätter auszeichnet, nicht selten cultivirt. B. Biöta-i) (D. Don in Lambert Pin. ed. 2. IL 129 [1828]. [Endlicher Syn. Conif. 46 (1847) als Gatt.] Eichler in Nat. Pfl. IL 1. 98). Zweige in senkrechter Ebene verzweigt, beide Seiten gleich gestaltet, lebhaft grün. Zapfen- schuppen in der Reife zuerst derb-fleischig, später hart, trocken, oft fest ver- klebend und unregelmässig zerreissend , rückenseits mit (bis 2 mm langen) zurückgekrümmten Hörnchen. Samen länglich eiförmig, ungeflügelt. ^ T. Orientälis. tl, seltner kleiner %, bis etwa 7 m hoch, meist vom Grunde an dicht verzweigt, mit matt glänzender, rothbrauner Rinde. Jüngere 1) Wegen der Aehnlichkeit dieser Form mit einer Erica. ^) Von [JUU-&C lebenskräftig, lebenswerth, entsprechend dem in die europäischen Sprachen übergegangenen, schon bei den Schriftstellern des 16. .lahrh. gebräuch- lichen Namen der Gattung Arbor vitae. Dieser Name wurde ursprünglich wegen der der Pflanze zugeschriebenen Heilkräfte gegeben. Die Friedhof-Symbolik (als Ersatz der im grössteu Theil des Gebiets nicht winterharten Cypresse) hat sich wohl erst später ausgebildet. Thyia. Juniperue. 241 Zweige 1 — 1' 2 mm breit. Blätter an jungen Exemplaren liueallanzettlich, scharf zugespitzt, abstehend {f. junipero ides A. u. G. Syn. I. 241 [1897]. Eetindspora j. Carr. Conif. ed. 2. 140 [1867]. Bio'ta 0. decti^sdta Beissner u. Hochstetter in Beissner Nadelholzkunde 58 [1891]), an älteren etwa 1 mm lang, breit eiförmig, stumpf zugespitzt, fest anliegend, sich dachziegelartig deckend. Flächen- und Kantenblätter mit einer in eine lange, schmale Furche eingesenkten Harz- drüse. Zapfen aufrecht, 10 — 15 mm lang, 8 — 12 mm breit, vor der Reife grün, hechtblau bereift, bei der Reife röthlich schwarzbraun. In Xord-Persien , Turkestan , China und Japan einheimisch , bei uns häufiger Zierstrauch, besonders auf Friedhöfen. Bl. April — Mai. T. o. L. Sp. pl. ed. I. 1002 (1753). Nat. Pfl. II. 1. 98 fig. 56. Biota 0. Endlicher Syn. Conif. 47 (1847). Willkomm a. a. O. 250. Einzige einheimische Tribus: JUNIPEREAE. (K. Koch Dendr. II. 2. 110 [1873]. Juniperinae Endl. Syn. Conif. 5 [1847J. Nat. Pfl. fain. II. 1. 101 [irrthümlich Cupressinae gesetzt].) Vgl. S. 234. Hierher nur die Gattung: 33. JUNIPERUSi). ([Tourn. Inst. 588 t. 361 erw. L. Gen. pl. ed. 1. 311] ed. 5. 461 [1754]. Nat. Pfl. IL 1. 101.) ( Waoliholder ; franz.: Genevrier; ital. : Ginepro.) t) oder seltener ti. Blüthen bez. Blüthensprosse an kurzen mit Seh uppei} blättern besetzten Seitenzweigen endständig. Blüthen zwei- häusig oder seltner unvollkommen euihäusig (auf einem überwiegend männlichen oder weiblichen Stock einzehie Blüthensprosse bez. Blüthen des anderen Geschlechts), bräunliche Blüthen eiförmig aus zahlreichen eiförmig-schildförmigen, schuppen artigen, rückenseits am oberen zurück- gebogenen Rande 3 — 7 blasige Pollensäcke tragenden Staubblättern bestehend. WeibHche Blüthensprosse aus 3 bis zahlreichen iti der Reife fleischig werdenden Schuppen bestehend. Samenanlagen einzeln auf der sie tragenden Schuppe. Samen mit holziger Schale. Keimblätter 2. Etwa 30 Arten fast ausschliesslich auf der nördlichen Hemisphäre. Ausser den im Gebiete vorkommenden noch 4 Arten im südlichen Europa : /. thurij'era (L. Sp. pl. 1039 [1753]). J. foetidissimn (Willd. Sp. pl. IV. 853 [1805]), J. excelsa (M. B. Fl. Taur. Cauc. II. 245 [1808]), J. drupdcea (Lab. PI. Syr. Dec. II. 14. t. 8 [1791] =z Areeuthos-i) d. Ant. u. Kotschy ÖBW. IV. [1854]. Willkomm a. a. O. 268). Letztere, von Griechenland bis Syrien verbreitete, im wärmeren Gebiet zuweilen angepflanzte Art ist durch ihre grossen (25 mm Länge erreichenden) essbaren Beereu- zapfen bemerkenswerth, welche wegen der Verwachsung der 3 — 6 Samen als Stein- frucht erscheinen. Diese Art schliesst sich der ersten Untergattung an ; die übrigen gehören zur zweiten. 1) Namen der Gattung bei Vergilius. 2) ä^xev&og. Name des Wachholders bei den griechischen Schriftstellern. Ascherson u. Graebner, Synopsis. I. 16 242 Pinaceae. A. Untergattung Oxycedrus^) (Spach Ann. sc. nat. 2. Ser. XVI. 288 [1841]. Endl. Syn. Conif. 9 [1847]. Juniperus Tourn. Inst. 861). Blätter in Szähligen abwechselnden Quirlen (sehr selten zu 2 oder 4), am Grunde abgegliedert, alle schmal lanzettlich, meist weit abstehend oder locker anliegend, steif, mit einer Stachelspitze. Blüthen zweihäusig. Beeren - zapfen nur aus 3 Schuppen gebildet (s. S. 245, 247. 249), wie auch die männlichen Blüthen fast sitzend. Die 3 Samen (sehr selten 6 od. 9, zuweilen durch Fehlschlagen nur 1) nicht ver- wachsen, bauchseits gegen einander abgeplattet, rückenseits kahn- förmig gekielt. Blüthenknospen von schuppenartigen Hochblättern bedeckt. 96. (1.) J. communis. (Wachholder, in Bayern Kranewit, an der Ostsee Machandel , in Ostpreussen (aus d. Litt.) Kaddick ; niederl. : Jeneverboom, Jeneverstruik ; vlaem. : Geneverboom ; dän. : Ene ; franz. : Genevrier ; ital. : Ginepro ; rumän. : Junipere ; poln. : Jalowiec ; wend. : Jaloweüc; böhm. : Jalovec; russ. : MovKHceBe.i&HiiKt, BepecHiiKt ; kroat, : Smric ; serb. : I],pHa ^eita ; litt. : Kadagys ; ung. : Boroka.) \i seltener tl, bis 10 m hoch, meist vom Gninde an verzweigt, seltener (baumartige Exemplare) mit 1 ( — 2) m hohem Stamm. Jüngere Zweige durch Längs- leisten unter den Blättern dreikantig, hell- bis kastanienbraun, glänzend, ältere dunkelgrau bis graubraun mit stark rissiger, sich faserig abschälender, in jungem Zustande stumpf rostrother Rinde. Blätter schmal bis breit lineallanzettlich, meist graugrün, seltener lebhaft gi-ün, 4 (meist 10 — 15) bis 22 nun lang, 1 (bis höchstens 2) mm breit, bauchseits seicht ge- furcht, mit in der Furche nicht oder doch nur am Blattgrunde (meist undeutlich) erhabenem Mittelnerven (daher der weisse Längsstreifen Jiur hin und wieder am Blattgrunde durch einen fernen grünen Mittel- streifen getheilt), rückenseits stumpf gekielt, meist am Kiel mit einer deutlichen Längsfurche, von der Mitte oder dem oberen Drittel meist allmählich in die scharfe Stachelspitze verjüngt, nach dem Grunde wenig verschmälert, plötzlich an der Anheftungsstelle abgestutzt oder etwas ausgerandet. Querschnitt (etwas unterhalb der Mitte) bauch- seits flach oder concav. Hypodermale Sklerenchym- (Bast-) Schicht die ganze Rückenseite bedeckend und auf die Bauchseite jederseits um ^/8 — ^4 der Blattbreite übergreifend, 1—2 schichtig. Längs der Mitte der Bauchseite ein hypodermales Bastbündel verlaufend (bei einigen Formen fehlend). Harzgang sehr weit, von 8 — 16 Epithelzellen umgeben, an das Gefässbündel anstossend. Gefässbündel rückenseits mit 2 — 8 zelligem Bastbelag. Männliche Blüthen einzeln, kurz-eiförmig, sehr kurz gestielt, am Grunde von 2 Quirlen kurz bis länglich dreieckiger, etwa ^/a der Länge der ganzen Blüthe erreichender Hochblättern umgeben; der ganze Kurztrieb zur Blüthezeit nur 3—4 mm lang und 2 nun breit. AVeib- liche Blüthensprosse kugelig eiförmig, grün, zur Blüthezeit kaum 2 mm 1) ö^vv.eÖQog, bei Theophrastos (Hist. pl. III, 12) Nauie eines mit y.eÖQog verwandten Nadelholzes, vermuthlich /. oxiicedms; ebenso oxvcedrus hei Plinius (XIII, 11). Juniperus. 243 lang, meist aus 8 — 11 Quirlen dreieckiger, breit schuppenförniiger bis länglich-laubblattartiger Hochblätter bestehend. Beerenzapfen schwarz, 1) laubereift, kugelig bis eiförmig, (4 — )7 — 9 mm dick, erst im zweiten Jahre reifend, durch die sich etwas verlängernden, mit Hochblättern l>esetzten Kurztriebe bis 3 nun lang gestielt. Im grössten Theile des Gebiets vorzugsweise in Wäldern an etwas frischeren Stellen, hier meist ansehnliche Sträucher, seltener kleine Bäume; stellenweise, so besonders in der Lüneburger Heide und im nordöstlichen Theile des Gebiets auf offenem Gelände (meist Heiden) baumartig, zer- streut oder in lichten Beständen; auf nassen (sogar wasserzügigen) Mooren seltener (strauchig); auf dürren Hügeln und im Hochgebirge bis 2500 m (Rasse B. IL b. nana) in zwerghaften, niederliegenden Formen. Fast im ganzen Gebiet verbreitet, stellenweise sehr häufig, anderwärts seltener oder zerstreut. Fehlt fast ganz im nordwestdeutschen Flachlande auf einem ca. 70 km breiten Streifen an der Nordseeküste, wo die auch in Schleswig-Holstein nur zerstreut vorkommende Pflanze nach Buchenau (Fl. Nordw. Tiefebene '68) nördlich der Linie Harburg- Verden-Delmenhorst-Papenburg nur noch an einigen zerstreuten Orten zu finden ist. Auf der sandigen Landhöhe der Grossen Ungarischen Ebene z^vischen Donau und Theiss ist diese Art der einzige Vertreter der Nadelhölzer (Kerner Pflanzenl. d. Donaul. 37). Nicht selten in Gärten gepflanzt. Bl. April, Mai. Fr. im Herbst des folgenden Jahres. J. c. L. Sp. pl. ed. 1. 1040 (1753). Richter PI. Eur. I. 6. Will- komm a. a. O. 261 fig. XXXIII 7—13 XXXIV. Koch Syn. ed. 2. 765. Nyman Consp. 676 Suppl. 284. Rchb. Ic. fl. germ. XL t. DXXXV fig. 1141 (alle 4 schliessen J. nana aus). In der Tracht wie in der Länge und Gestalt der Blätter sehr veränderlich ; folgendes sind die wichtigsten aus der grossen Anzahl von Formen : A. I) oder fj. Blattquirle 5 — 10, seltner bis 20 und mehr mm von einander ent- fernt. Biälter meist über 10 — 15 mm (seltner bis über 2 cm) lang, erheblich länger, meist doppelt so lang (oder länger) als der reife Beerenz., meist gerade seltner mehr oder weniger aufwärts gekrümmt, allmählich in die entschieden stechende Stachelspitze verschmälert, meist starr abstehend oder zurückge- schlagen. I. W§ckii 1). Zweige schlank aufrecht. Blattquirle mitunter 2- oder 4 zählig. Blätter 15 — 22 mm lang, 3 — 4 mal so lang als der nur 4 — 5 mm dicke reife Beerenzapfeu, meist rückw-ärts gerichtet. — So bisher Berlin : Char- lottenburg (Lac kowit zl). Stuttgart: Hasenberg (G. v. Märten s!). Kissingen: Staft'elberg (A.Weck !). — /. c. A. L W. Graebner in A. u. G. Syn. L 243 (1897). Hierzu die Unterabart b. oblong a {J. c. 4. o. London Enc. trees and shrubs 1082 [1842]. J. o. M. B. Fl. Taur. Gaue. H. 426 [1808]) mit länglich- eiförmigen Früchten. Cultivirt, bisher im Gebiet bei Berlin! wild beobachtet. — Vgl. 1. thyiocarpos S. 245. i) Nach Friedrich Adolf Weck, * 26. Febr. 1824 in Perliu, f 8. Dec. 1895 ebendort, Apotheker in Schlieben (R.-B. Merseburg), dessen früher wenig bekannte Umgebung er botanisch erforschte; seit 1875 Rentner in Berlin. Das reiche und wohl erhaltene Herbar dieses fleissigeu und intelligenten Sammlers befindet sich in meinem Besitz. G. 16* 244: Pinaceae. An der Abart A. I. Weckii findet sich eine Spielart : Die Hüllschuppeu der Winterknospen zu bis 15 mm laugen, bis über 2 mm breiten, lanzettlich- spateiförmigen, plötzlich zugespitzten Laubblätteru umgebildet. — Kissingen (Weck:). Berlin! IL Blätter meist nicht über 16 mm lang, selten (wenig) über doppelt so lang als der 6 — 9 mm dicke reife Beerenzapfen. a. elongäta. Blattquirle bis über 2 cm von einander entfernt, Blätter meist breiter als 1 mm. — Bisher nur in Ostpreussen : Baranner Forst bei Lyck. — J. c. ** e. Sanio DBM. I. 51 (1883). b. vulgaris. Blattquirle 3 — 6 (höchstens vereinzelt bis 10) mm von ein- ander entfernt. Blätter meist schmal linealisch, meist nicht über 1 mm breit. Querschnitt (etwas unterhalb der Mitte) dreieckig mit abgerundeter (oder abgeflachter) Spitze, bauchseits flach oder concav. Das Hypoderm ausser der Unterseite auch seitlich (jederseits bis ^ 4 der ganzen Blattbreite) auf die Bauchseite übergreifend, (1 — ) 2 schichtig; bauchseits längs der Mittellinie ein aus 6 — 9 Bastfasern bestehendes Bündel hypodermal ver- laufend. Harzgang sehr gross, von 10 — -16 Epithelzelleu umgeben, an die Epidermis nnd (fast an) das Gefässbündel anstossend. Bastbelag an der Kückenseite des Gefässbündels 6 — 8 zellig (vgl. Wettstein, Sitzb. Kais. Akad. Wissensch. Wien XCVI. 1. Abth. 328 [1887]). — Die bei weitem häufigste Form der Ebene und Bergregion, in den südlichen Alpen bis 1800, in den nördlichen bis 1497 m aufsteigend. — J. c. var. v. Spach Ann. Sc. nat. 2. Ser. XVI. 289 (1841). /. c. var. monidna Neureich Fl. V. Niederösterr. I. 227 (1859). Zu dieser Form gehören eine Reihe von Unterabarten, die besonders durch die Tracht von einander verschieden sind; eine Anzahl derselben ist selten wild beobachtet, wird dagegen häufig in Gärten gezogen. Die hauptsächlichsten sind: 2. Su ecica i) {J. c. 2. s. Ait. Hort. Kew. ed. 2. Y. 414 [1813]. London Arbor. et frut. Brit. IV. 2489 [1838J. Gordon The Pinetum ed. 2. 132 [1880]. Beissner a. a. O. 135 fig. 33. J. S. Mill. Gardn. Dict. ed. 8 No. 2 [1768]. J. c. ß. L. Sp. pl. ed. 1. 1070 [1753]). f\, bis 10 m hoch, mit dichten aufsteigenden Zweigen, kürzeren, entschieden stechenden Blättern und grossen Früchten. Nach Miller a. a. O. samenbeständig, deshalb von ihm für eine eigene Art gehalten. — Ost- preussen : Fritzener Forst (Abr. PÖG. Kön. XXXI. 29) und wohl weiter verbreitet ; häufig augepflanzt. (Hierzu J. c. fastigidta Pari, in DC. Prodr. XVI. 2. 479 [1864] mit laug zugespitzten Blättern.) L'eber- gangsformen zu \\ , robuste aufrechte Büsche sind als J. c. var. Cracd- lica I Gordon a. a. O. [1880]. J. C. Loddiges a. a. O. [1836]) beschrieben. Bei Krakau wild beobachtet. — 3. Hibc'rnica-) (J. c. var. H. GordoD The Pinetum ed. 2. 132 [1880]. J. H. Loddiges Cat. ed. 1836, Loud. a. a. O. 2490 [1838]. J. stricto, u. J. pyramidalis hört., Carriere Conif. ed. 1. 22 [1855]). Schlank pyramiden- bis säulenförmige Sträucher niit kürzeren, wenig siechenden Blättern. — 4. pcndiila (London a. a. O. 2490 [1838]). Strauchig oder baumförmig. Aeste locker stehend, die seitenständigen hängend. — Hin und wieder cultivirt, wild Prov. Posen : Bojauowo : Triebusch (Scholz!). Pr. Schlesien: zwischen dem Obernigker Bahnhof und Schimmelwitz vielfach (L'e cht ritz!). Oest. Schi. : Teschen, Bystrzyc nach Koszarzysk zu (zugleich brevifolia Asche rson! !). Die ebenfalls hierhergehörige Unterabart b. latifdlia (Sanio a. a. O. 51 [1883]) ist ausgezeichnet durch über 1 mm breite, schräg aufwärts ge- richtete Blätter, c. prostrdta (Willk. Forstl. Fl. 214 [1872] 2. Aufl. 264) zugleich durch niederliegeuden Wuchs und sehr genäherte Blattquirle. Die gleichuamige von Formiinek (Kvetena Moravy a rak. Slezska 66- [1887]) aus Mähren beschriebene Form ist wohl nicht wesentlich ver- schieden ; sie hat kürzer zugespitzte Blätter. 1) Suecicus, Schwedisch. 2) S. S. 184 Fussnote 1. Juniperus. 245 Zur Forinengrui>pe A. gehöreu zwei Spielarten, die durcli den Bau der Zapfeuschuppen abweichen. — J. corondta (J. c. **** c. Sanio DBM. I. 51 [1883]). Meist robuste Pflanzen mit breiten Blättern. Spitze der Zapfenschuppen breit, seitlieh zu einem an dem reifen Beerenzapfen deutlich hervorspringenden dreieckigen Krönchen verwachsen. — Bisher Ostpreussen : Lyck (Sanio a. a. 0.). Berlin: am Eahnsdorfer Fliess!! — 1. thyiocorpos^) (J. c. 1. t. A. u. G. Syn. I. 24,5 [1897]. Thiijaecdrpus jiiniperinus Trautvetter Imag. pl. Ross. 11 t. 6 [1844]). Schuj)pen zur Reifezeit in der oberen Hälfte (oder mehr) nicht verwachsen, daher die Beerenzapfen an der Spitze oft'en, die Samen sichtbar. — Bisher nur Pommern : Heringsdorf (A. Brauul), doch wahrscheinlich weiter verbreitet. Das Trautvetter'sche Original gehört zu A. I. b. oblongn, die Braun'sche Pflanze hat kürzere Blätter. — Am Donnersberg in der Bayr. Pfalz wurde eine Form mit 6 samentragenden Schuppen beobachtet (29. Jahresb. Schles. Ges. 82 [1851]). B. ]) (meist niederliegend). Blattquirle meist 2 — 3 (an Haupttrieben bis 6 oder 10) mm von einander entfernt. Blätter nur 4 — 8 (selten bis 10) mm lang, so lang oder wenig länger als der reife Beerenzapfen, oft aufwärts gekrümmt, meist aufrecht abstehend oder anliegend (seltner rechtwinklig abstehend). Beerenzapfen gross (bis 9 mm). I. Blätter starr (bis horizontal) abstehend. brevifolia. Blattquirle an Haupttrieben mitunter bis 10 mm von einander entfernt. Blätter bis 10 mm lang, allmählich in die stechende Stachelspitze verschmälert, meist gerade. — Pommern: Kolberg I! West- preussen: Kreis Putzig mehrfach!! Ostpreussen: Lyck mehrfach (Sanio!). Prov. Sachsen : Halle: Dölauer Heide (Garcke I). Oest. Schlesien : Teschen (A s c h e r s o n ! ! vgl. Sanio a. a. O ). Bayrische Alpen: Benediktenwand (Engler!). Tirol: Trins (Wettstein Fl." Exs. Austro-Hung. No. 1838!). Galizien: Babia Goni (M. F irle!). — J". c. ***** b. Sanio a. a. 0. 51 (1883). n. Blätter aufrecht abstehend oder locker anliegend. a. intermedia. Bis 1 m hoch. Zweige schlank. Blattquirle bis 3, au Haupttriebeu bis 6 mm von einander entfernt. Blätter meist 7 — 10 mm lang, meist gerade oder schwach gebogen, schmal-lanzettlich (selten über 1 mm breit), allmählich in die stechende Stachelspitze verschmälert. Querschnitt dreieckig, mit meist abgeflachter Spitze, meist bauchseits flach. Hypoderm von der Rückenseite mehr oder minder stark (meist jederseits um etwa ' « der ganzen Blattbreite) auf die Bauchseite über- greifend, 1- (nur stellenweise und meist an den Kanten 2-) schichtig; bauchseitiges Bastbündel fehlend. Harzgang ziemlich weit, von 10 — 12 Epithelzelleu umgeben , an das Hypoderm anstossend , von dem Gefäss- bündel durch 1 Reihe parenchymatischer Zellen deutlich getrennt. Bast- belag an der Rückenseite des Gefässbündels 4 — G zellig (vgl. Wettstein a. a. O. 330). — Seltner in der alpinen, verbreiteter in der Berg-Region des Alpen- und Karpatensystems I ! Sudeten mehrfach (Vorgebirge! bis Gesenke!). Von Sanio (a. a. O.) auch aus Ostpreussen: Lyck: Wittinner Plateau angegeben. — J. c. ****** i, Sanio a. a. 0. (1883). J. i. Schur Verb. Siebenb. naturw. V. IL 1850 169 (1851). Wettstein Sitzb. Wien Akad. math.-nat. Cl. XCVI. 332 (1887). /. c. var. densifdlia Sanio herb, vgl. a. a. O. J. c. X nana Wettstein a. a. O. Auch von dieser Form werden eine Anzahl (häufiger cultivirter) L'nterabarten unterschieden; die wichtigsten sind: 2. comprcssa [J. c. a. c. Carriere Conif. 22 [1855]. J. c. bort. Rinz, Carriere Conif. ed. 1. 22 [1855]). Dichte aufrechte kurze Pyramide bildend. — Diese Form findet sich nach Willkomm a. a O. wild in Istrien und Dalmatien. — 3. hemisphaerica-i) (,/. c. ß. h. Pari. Fl. Ital. IV. 83 [1867]. ■/. h. 1) Von Thyia (s. S. 239) und y.aQJTÖg Frucht, da diese Spielart in der That an die genannte Gattung erinnert. 2) Von })fii- halb- und acpaiQa Kugel, wegen der Gestalt der Krone. 246 Pinaceae. Presl Delic. prageus. 142 [1822]). Kugelige Sträucher mit starren, eatschieden stecheuden Blättern. — In Süd-Italien, Griechenland und Algerien wild. — 4. depressa (Pursh Fl. Amer. sept. II. 646 [1814]. J. d. Rafinesque Medic. Fl. II. 13 [1830]!). Xiederliegend , bis 6 dm hoch, oft einen Flächenraum von mehreren [^m einnehmend. b. 11 a n a. (Zwergwachholder, frauz, : Genevrier nain; kroat. : Cesmika planinska). N i e d e r 1 i e g e n d bis 3 dm hoch. Zweige kurz und dick, häufig hin- und hergebogen. Blatt quirle meist gedrängt, bis 1 (an Haupttrieben höchstens bis 3) mm von einander entfernt. Blätter 4 — 8 mm lang, 1 — 2 mm breit, meist bis 1 mm unterhalb der sehr kurzen Stachel- spitze wenig verschmälert, anliegend, meist (wenigstens die älteren) deutlich kahnförmig, meist mehr oder weniger aufwärts gekrümmt. Querschnitt (etwas unterhalb der Mitte) dreieckig, mit deutlich ausgerandeter Spitze, abgerundeten Seiten- kanten und concaver Bauchseite. Das Hypoderm ausser der Unterseite (liier an der vorspringenden Mittelrippe meist er- heblich imterbrochen) seithch jederseits nur etwa um ^/s der ganzen Blattbreite auf die Bauchseite übergreifend, meist ein- schichtig, selten stellenweise verdoppelt. Bauchseitiges Bast- bündel meist fehlend. Harzgang ziemhch weit, von 8 — 12 Epithelzellen umgeben, sowohl von der Epidermis als vom Gefässbündel durch 1 ( — 2) Schichten parenchymatischer Zellen deutlich getrennt. Bastbelag an der Rückenseite des Gefäss- bündels 2— 4 zellig (vgl. Wettstein a. a. O. 329). In den Hochgebirgen bis 2500 m verbreitet, Alpen!! (von den Seealpen! bis Montenegro!) und Karpatensystem. Gesenke! Riesengebirge: Veigelstein (A. Schulz DBM. HI. 162) Pantschewiese ! Iserwiese ! Nicht selten in den Thälern bis in die Bergregion herabsteigend, in den Karpaten schon bei 752 m. Sehr selten in der Ebene: Ostpreussen: Lyck: z. B. Zielaser Wald im Bmche (Sanio! DBM. I. 52 [1883]). J. c. 3. n. London Arb. et fr. Brit. 2486 (1838). Richter PI, Eur. I. 6. J. iL Willd. Sp. pl. IV. 854 (1805). Willkomm a. a. O. 267. Koch Syn. ed. H. 764 (1844). Nyman Consp. 676 Suppl. 284. J. c. y. L. Sp. pl. ed. I. 1040 (1753). J. SiUrica Burgsdorf Anleit. n. 272 (1787). 2. Aufl. II. 127 (1790) nach Willdenow; (dieser vom Autor auf Loddiges Cat. zurückge- führte Name ist ein nomen seminudum). J. c. y. montäna Ait. Hort. Kew. ed. 1. IIL 414 (1789). J. alp'ma J. E. Gray Nat. arr. Brit. pl. II. 226 (1821). J. c. y. a. Gaud. Fl. helv. VL 301 (1830). Sanio unterscheidet von dieser Rasse zwei Formen: 1. mit geraden oder fast geraden Blättern, 2. mit mehr oder weniger gekrümmten Blättern (/. nana Willd. a. a. O. im engeren Sinne). — Hierher gehört auch die Unterabart 6. imbricdta (Beck Ver. Landesk. Nieder-Oesterr. 1890. 78. Blätter fest anliegend, fast dachig, stumpflich , auf dem Rücken rundlich. — In den Hochalpen zerstreut ; auch in Siebenbürgen (Kanitz!). Jimiperus. 247 Die Einziehuug dieser Art kann um so weniger befremden, als bereits eine grössere Anzahl namhafter Floristen (Wahlenberg, Neilreich, Sanio u.a.) auf Grund eingehender Studien ihre Artberechtigung angezweifelt haben Zwischen den beiden typisch ausgebildeten Endgliedern der oben angeführten Formeureihe finden sich alle erdenklichen Uebergänge und selbst die sich bei der anatomischen Untersuchung beider (vgl. Wettstein a. a. O., dessen Angaben wir vollkommen bestätigen können) herausstellenden Unterschiede zeigen sich bei den Zwischenformen ebenso schwankend wie die morphologischen Merkmale; mit der abnehmenden Grösse der Pflanze und Länge der Blätter macht sich eine auflallige Abschwächung des mechanischen Systems und damit eine gewisse Abrundung der Querschnittsformen bemerkbar. Die Auf- rechterhaltung als Unterart erschien nicht angemessen, da die Form keine von der des Typus abweichende geographische Verbreitung erkennen lässt. Die Exemplare von Lyck unterscheiden sich vom Typus dieser Form nur wenig durch etwas entferntere Blattquirle und aufrechten Wuchs, in den anatomischen Merkmalen stimmen sie vollkommen überein I ! l,vgl. oben). Auf den Mooren bei Kolberg 1 1 gesammelte kurzblättrige Zwergformen unterscheiden sich im anatomischen Bau der Blätter nicht wesentlich von ihnen ; bei einer Anzahl ist jedoch das bauch- seitige Bastbüudel (wenn auch schwach) vorhanden, ein Merkmal, welches auch bei der typischen J. c. II. b. n. nicht constant erscheint, da wir an Exemjilaren hoch- alpiner Staudorte mehrfach einen ziemlich kräftig entwickelten bauchseitigen Skleren- chymstrang vorfanden. — In den Berliner botanischen Garten eingeführte, dem Typus der Ilasse nana zugehörige Pflanzen näherten sich nach mehrjähriger Cultur in der Blattform etc. der Abart A. II. b. 3. Jlibeiiiica an ! Eine Spielart, deren Beerenzapfen aus samen tragenden Schuppen in 3 Quirlen bestand, beobachtete Pv. v. Wettstein (mündl.) 1895 in Tirol: Trins. In holzarmen Gegenden von Dalmatien dient das Holz der J. c. zum Hausbau und Weinpfählen (Willkomm a. a. O. 264). Sonst werden die Zweige und Beeren- zapfen (Wachholderbeere, dän : Enebaer, franz.; Genievre) zum Eäuchern benutzt. Die letzteren, von süsslioh-aromatischem Geschmack, dienen nicht nur dem danach be- nannten Krammetsvogel zur Nahrung, sondern werden auch zuweilen in der Küche als Gewürz und zur Herstellung von Mus verwendet, in Dalmatien eingesalzen gegessen (Willkomm a. a. O.). Off. Das (Wurzel-) Holz : Ligniim Juniperi, Leiimu de Junipere Ph. Helv., Rom. ; die Beerenzapfen : Fructu.s Juniperi, Juiiiperu?;, Genievre, Junipere Ph. Austr., Belg., Dan., Gall., Genn., Helv., Hung., Xeerl., Rom., Ru.ss. (Verbreitung der Art: Ganz Europa (im Süden nur auf Gebirgen), Nord- und Gebirge in West-Asien (bis zum Himalaja), Gebirge Algeriens, Nord-America : jenseits der Waldgrenze im Hochgebirge und im Norden fast imr die Rasse B. IL b. nana.) * 96. X 99. J. communis X Sahina s. S. 254. m 97. (2.) J. oxycedrus ^). Blätter bauchseits tief gefurcht, it in der ganzen Länge der Furche (besonders am Blattgmude) stark erhabenen, che 2 weissen Längsstreifen vollständig trennenden Mittel nerven, rückenseits scharf keilförmig gekielt. Im Gebiete nur in der innnergrünen Region des iSIittelmeergebietes in Gesträuchen (]Macchien) oder lichten Wäldern, auf steinigem oder .sandigem Boden. Bl. Nov. — April. Fr. Aug. — Nov. J. 0. L. Sp. pl. ed. I. 1038 (1753). Vis. Fl. Dalm. L 202 (1842). 1) S. S.. 242. 248 Pinaceae. Zerfällt in 2 Unterarten: A. J. vufescens, (Franz.: Genemer Cade; ital. : Ginepro rosso, Appeggi; kroat. : Smrika, Smrik, Smric; serb. : Cpsena $eEba.) \i oder- seltner T?, bis 6 m hoch, sparrig verzweigt. Aeste gespreizt, steif, dicht stehend. Blätter starr, meist dicht gedrängt, steif abstehend, häufig zurückgeschlagen, an den einjährigen Aesten meist fast rechtwmklig abstehend, schon an den jungen Trieben spreizend, bis 16 mm lang (seltener ein wenig länger), 1 — 2 mm breit, von der INIitte oder dem unteren Drittel allmählich in die lange stechende Stachelspitze verschmälert, rücken- seits seitlich der IMittelrippe meist je eine mehr oder weniger deutliche Rinne. Beerenzapfen fast sitzend, 6 — 8 mm im Durchmesser, braun- roth, fett glänzend. jNIit JB. oft grosse Bestände bildend, aber weiter als diese land- einwärts reichend. Süd-Dauphine. Provence ! Riviera ! Istiien ! ! (nach Freyn ZBG. Wien. XXVII. 427 im Innern häufiger als B.) Quarnero- Inseln. Kroatien! Dalmatien! Xarenta-Thal bis Konjica (Degen nach Beck Ann. Xat. Hofm. Wien V. 550) und von demselben östlich bis Montenegro ! J. r. Lmk Sitzb. Ges. Nat.Freunde Berlhi Febr. 1845, Voss. Zeit. No. 53, 4. März. Atti 5. riun. scienz. K'apoli 878 (1845). Flora XXIX. 579 (1846). J. 0. L. a. a. O. (1753) z. T. Willkomm a. a. 0. 259. Koch Svn. ed. 2. 765. Xvman Consp. 676 Suppl. 284. Richter PI. Eur. I. '6. Rchb. Ic. fl. Germ. XI. t. DXXXVII fig. 1145. J. 0. a. microcärpa ^) Neilr. Veg. Croat. 52 (1868). Einige Formen werden nach der Form der Blätter und der Tracht unter- schieden, die meisten werden cultivirt. Bemerkenswerth nur B. brerifdlia (Höchst. in Seubert Fl. Azorica 26 [1844]. Henkel und Höchst. Syn. Nadelh. 317 [1865]). Blätter kaum 10 mm lang. — Im Gebiet noch nicht wild beobachtet, cultivirt. — Durch Farbe des Beerenzapfens abweichend: II. viridis (./. 0. y. v. Pospichal Fl. Oest. Küstenl. I. 30 [1897]). Beeren zapfen am Grunde der Zweige gehäuft, auch reif grünlich, glanzlos, erst beim Trocknen sich bräunend. — So nur in Istrien am Nordufer des Canal di Lerne bei Parenzo. (Süd-Serbien ; Bulgarien ; Mittelmeergebiet ; Kaukasus ; Xord-Persien ; Madeira.) f^ B. «7. inacvocdrpa-) (kroat.: Pucalikaj. \\, 2 — 4 m hoch, vom Gninde an verzweigt. Aeste aufrecht, spitzwinklig abstehend, schlank, biegsam, locker stehend. Rinde bräunlich silbergrau. Blatt- knospen von dreieckigen, scharf zugespitzten Hochblättern bedeckt. Blatt- quirle meist 3 — 5 (selten bis 10) mm von einander entfernt. Blätter biegsam, aufrecht abstehend, selten zurückgeschlagen, an den ein- jährigen Zweigen meist in einem spitzeren AVinkel als 45 ° abstehend, an den jungen Trieben dicht schopfig (pinselartig), oft röthlich überlaufen, bis fast 3 cm lang, vom 1 — 2 mm breiten Gnmde ganz allmählich mit fast geraden Rändern in die lange, stechende Stachelspitze ver- 1) Von fir/.QÖg klein und y.uQ^rög Frucht. 2) Von ^uay.QÖg lang und y.aoTTÖg Frucht; besitzt unter unseren Wachholder- arten die grössten Beerenzapfen. Juniperus. 249 ■schmälert, rücken seits seitlich der Mittelrippe meist flach oder erhaben (nicht riunig). Männliche Blüthen kugelig- eiförmig, auf einem zur Blüthezeit bis 5 mm langen und 3 mm breiten, mit 4 — 6 Quirlen schuppenartiger Hochblätter (der [oder die 2] obersten Quirlen breit trocken- häutig) besetzten Kurztriebe stehend. Weibliche Blüthen 1^/2 — 2 mm lang, verkehrt-eiförmig auf einem meist mit 5 — 7 Quirlen breit drei- eckiger, trockenhäutiger Hochblätter besetzten Kurztriebe. Beeren- zapfen fast sitzend, bis 15 mm Durchmesser, in der Jugend blau bereift, später dunkel röthhch-braun bis schwarzbraun oder bräunlich schwarzblau, glanzlos. Wie vorige Unterart, an der Küste oft den Hauptbestand der Älaccliien bildend (Freyn a. a. O.), im Binnenlande seltener als vorige. Triest: Auresinal Süd-Istrien ! I Insel Lussin (Haracic 18). Zwischen Fiume! und Cirkvenica. Dalmatien! auch an dem Küstenpunkte der Hercegovina bei Kiek ! ! J. m. Sibth. et Sni. Fl. Graec. Prodr. H. 263 (1813). Will- komm a. a. O. 260. Koch Syn. ed. 2. 765. Nvman Consp. 676. Richter PI. Eur. I. 6. J. Oxycedrus L. Sp. pl. ed. I. 1038 (1753) z. T. u. L. herb. J. 0. b. macr. Neilreich a. a. O. (1868). Nach Form und Farbe der Beerenzapfen sind unterschieden: A. umbilicdta {J. M. Godr. in Godr. et Gren. Fl. France III. 158 [1855]. ./. macrocdrpa Ten. Fl. Nap. V. 282 [1830]. Rchb. Je. fl. Genn. XI. t. DXXXVII fig. 1146. J. Biasoletti^) Link Voss. Zeit. Berlin [Sitzb. Nat. Freunde Febr. 1845]. Atti 5 riun. 1. c. [1845]. /. Oxycedrus Endl. Syn. Conif. 10 [1847]. J. macr. globdsa Neilreich ZBG. Wien XIX. 780 [1869]). Beerenzapfen kugelig, am Grunde eingedrückt, röthlich- bis schwarzbraun. — So häufiger. — B. ellipso'tdea (Neilreich a. a. O. [1869]. J. Lohc'ln-^) Guss. Fl. Sic. syn. II. 635 [1844]? /. macrocdrpa Endl. a. a. 0. [1847]). Beerenzapfen ellipsoidisch , am Grunde verschmälert, bräunlich-schwarzblau. — So seltener. (Älittelmeergebiet von Spanien bis Syrien (scheint in Süd-Frankreich zu fehlen I). Bulgarien.) ■ |^ J. rufescens und ./. macrocarpa sind schwerlich als besondere Arten anzusehen, wenn sie auch im frischen Zustande mit Früchten leicht von einander zu unter- scheiden sind (vgl. Tommasini ÖBZ. XIII. 161, 162, Freyn ZBG. Wien XXVII. 427) und nach Eugler (niündl.) auch an den gemeinsamen Standorten Uebergänge nicht zu bemerken sind (die von mehreren Autoren erwähnten und in Herbarien niedergelegten Zwischenformen sind wohl als Bastarde zu deuten). Die Unterschiede zwischen beiden Formen sind jedoch nicht ausreichend , ihnen das Artrecht zuzu- erkennen, es erscheint deshalb richtiger, sie als zwei (gut geschiedene) Unterarten der J. oxycedrus anzusehen, wie es Visiani (Fl. Dalm. a. a. 0.\ Neil reich (Veget. Verh. Croat. 52) u. a. bereits gethan. — Bei beiden Unterarten finden sich nach K. Koch (Dendrol. II. 2. 112, 114) zuweilen 6 sameutragende Schuppen im Beerenzapfeu. 1) Nach Bartolommeo Biasoletto, * 24. April 1793, f 17. Jan. 1859 (de Warchesetti br.), Apotheker in Triest, verdienstvollem Erforscher der Flora der Adriatischen Küstenländer. •^) Nach Matthias de l'Obel (Lobelius), * 1538 f 1616, zuletzt Hofbotaniker Jakobs I. von England, dem jüngsten aus der DreJzahl hervorragender Niederländi- scher Botaniker (zu der ausser ihn noch Dodonaeus und Clusius gehören 1, welche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. die Kenntniss besonders der Euro- ])äischen Pflanzen so beträchtlich erweitert haben. In seiner Plaut, s. stirp. historia Autverpiae 1576 t. 029) hat Lobelius jedenfalls diese Form aus Dalmatien als Juni- perus maximus illyricus coerulea bacca abgebildet. 250 Pinaceae. Die Art besitzt einen siphonogameu Schmarotzer Arcenthobinm^) oxycedri (nach Pospichal a. a. O 421 allerdings aucli auf J. communis vorkommend). Aus dem Holze (Lign. Oxycedri) wird ein Oel (Huile de Cade, Ol. cadinum) gewonnen, welches äusserlich bei verschiedeneu Krankheiten der Hausthiere ange- wandt wird. B. Saht n a ^) (Spacli Anu. sc. nat. 2. Ser. XVI. 29 1 [ 1 84 1]. Cedriis ^) Toiirn. Inst. 588 t. 361). Meist zweibäusig, mitunter jedoch männliche und weibliche Blüthen auf einer Pflanze. Blätter zu 2 gegenständig oder zu 3 quirlig, nicht abgegliedert, am Stengel herablaufend, von zweierlei Gestalt: an jimgen (auch oft an einigen [besonders inneren] Zweigen älterer) Pflanzen länglich-lanzettlich, weit abstehend, an älteren Pflanzen kurz oval bis dreieckig, schuppenartig anliegend. Beeren- zapfen aus 4 — 9 Schuppen gebildet, (wie auch die männ- lichen Blüthen) deutlich gestielt. Samen nicht verwachsen, unregel- mässig geformt. Blüthenknospen nackt. I. Blätter in 3 zähligen abwechselnden Quirlen, in 6 Längs- reihen angeordnet, nur an den .schwachen Seitentrieben gegen- ständig, unter dem Mikroskop fein gezähnelt. Beeren zapfen mit von holzigen Fasern durchsetztem Fruchtfleisch. 98. (3.) J. phoeiiicea *). (Franz. : Morven, Genevrier de Phenicie, Lycien, Cedre Lycien ; ital. : Sabina, Cedro licio, C. fenicio; kroat. : Brika, Ljuvi Smric). \\ oder selten bis 2^2 m hoher kleiner Tl (iin Süden bis 6 m und höher), meist vom Grunde an (oben sehr dicht) verzweigt. Rinde an älteren Aesten dunkelbraun, mattglänzend, mit silbergrauer, blätteriger Borke, an jungen Zweigen hell zimmetbraun. Blätter an jungen Pflanzen (nicht selten auch an einzelnen Zweigen älterer, welche dann mitunter für Bastarde von J. oxycedrus und phoen. gehalten Avurden, vgl. Visiani Fl. Dalm. I. 203, Haracic 19) schmal lanzettlich zugespitzt bis 6 mm lang, abstehend, an älteren 1 (an den Haupttrieben bis 2) mm lang, kurz (bis länglich) dreieckig-eiförmig, fest anliegend, oft sich dachig deckend, auf dem Rücken rundlich, oft mit einer Längs- furche durchzogen oder grubig eingedrückt, wegen der dem Zweige zu- gekehrten kurzen Stachelspitze etwas stumpf erscheinend. Blüthen öfter einhäusig. Männliche Blüthen an den Enden ziemlich (oft über 2 cm) langer, meist gespreizter, fiederig gestellter, oft bogig gekrümmter Triebe. 1) Von aQ-ÄEvd-og, s. S. 241 und -ßiog lebend. 2) herba Sabina, Name einer Arzneipflanze, vermuthlich der beiden hier auf- geführten Arten, bei Vergilius, Ovidius, Dioskorides (I, 104), Plinius (XXIV, 61); vgl. auch S. 150 Fussnote 3. 3) S. S. 205 Fussnote 1. ■i) phoeniceus oder poeuiceus (von cpoLviy.eog) roth, purpurroth, wegen der Farbe der Früchte. Man muss diese Umformung und Umdeutung des (wie J. Lycia) bei Plinius (XIII, 11) vorkommenden Namens J. Phoenicia gelten lassen, da diese Art in Phoenikien (Syrische Küste) gar nicht wächst. In Lykien (Süd-Kleinasien) kommt sie allerdings vor; es ist aber trotzdem sehr fraglich, ob Plinius gerade diese Art gemeint hat. Juniperus. 251 Weibliche Blüthejisprosse klein, eiförmig-kugelig, fast spitzen« 1 oder auf bis 5 mm langen Trieben ; die 3 oberen Schuppen gegeneinander gebogen. Beerenzapfen bis 5 mm lang gestielt erscheinend, kugelig, bis 12 nun dick, meist 4 — 9 unregelmässig länglich eiförmige, oft gegeneinander abgeplattete Samen enthaltend, mit zalilreichen Harzlücken, in der Reife glänzend rothbraun, wenig bereift. Wie vorige Art in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets, aus- nahmsweise über die Grenze derselben hinaufsteigend. Dauphine bis Gap, St. Clement d'Embrun und (Trenoble (St. Lager Bass. Rhone 686). Pro- vence! Riviera! bis 1350m(Burnat) ansteigend. Inseln Veglia, Chcrso! und Lussin häufig! (Haracic III, 19). Dalmatienü Die Angabe in Kroatien: Südseite des Sveto Brdo im Velebit (Schloss. ÖBW. II. 37Ü) wird von Neilreich (Veg. Croat. 52) mit Recht beanstandet. Im übrigen Gebiet öfter angepflanzt, z. B. Hercegovina : Narenta-Thal von Konjica abwärts (Beck Ann. Nat. Hofm. Wien II. 35). In Nord- und Mitteldeutsch- land nicht winterhart. Bl. Nov. — April. /. p. L. Sp. pl. ed. 1. 1040 (1753) incl. J. lycia^) L. a. a. O. 1039 (1753) z. T. Willkomm a. a. O. 253. Koch Syn. ed. 2. 765. Nvman Consp. 676 Suppl. 284. Richter PI. Eur. I. 6. Rchb. Ic. fl. Germ. XI t. DXXXVI fig. 1144. Sahina p. Antoine Cupress. Gatt. 42 t. 57 (1857—1860). Das Laub der Cypresse sehr ähnlich. Aendert ab II. turbindta (Pari. Fl. Ital. IV. 91 [1867]. J. t. Giiss. FI. Sic. Syu. II. 634 [1844]. J. oophora^) Kunze Floia XXIX. 637 [1846]). Früchte eiförmig oder kurz abgerundet kegelförmig. Bemerkenswerth ist 1. myosilros^) {J. p. 1. in. A. u. G. Syn. I. 251 [1896]. J. M. Hort. Seneclauze Cat. 35 [1854]. J. p. var. ßlicdulis Carri&re Conif. 1 ed. [1855]). Zweige sehr lang, dünn, meist hängend, wenig verzweigt. (Canarische Inseln ; Madeira ; Portugal ; Mittelmeergebiet (östlich bis Cyrenaica ! und Cypern) ; West- Arabien bis Djedda und Taifa.) j^ Vgl. J. Sahina A. III. prostrata und J. Virginiana. IL Blätter meist alle gegenständig (hin und wieder an einigen grossen Haupttrieben zu 3), fast ganzrandig. Beerenzapfen mit weichem nicht faserigem Fruchtfleisch. 99. (4.) J. Sabiiia*). (Sadebaum, Säbenbaum, Sevenbaum ; niederl. und vläm. : Zevenboom, Zavelboom; dä'n.: Sevenbom ; franz.: Sabine; ital.: Sabina; loimän.: Sabina; poln. : Choinka klasztorna, Sawina; wend.: Cerkwine zele d. h. Kirchenkraut; böhm.: Chvojka ; slovak.: Klasterska Chvorka; russ. : Ka^auKifi Mo;iwKeBe.ii.HiiK'i, ; serb. : CoMiina; htt. : Kadag- medis(?); ung. : Nehezszagu Boruka, Ciprus-Fenyö.) h, niederliegend oder aufsteigend, seltner aufrecht, meist bis IV2, selten bis 3 oder 4 m hoch. Zweige meist abstehend, sehr dicht buschig, eine mehr oder 1) S. S. 250 Fussnote 4. 2) Von ihöv Ei und (poQo^ tragend, hervorbringend, wegen der Gestalt der Früchte. 3) Von fivg Maus und ovgd Schwanz, wegen der Gestalt der dünnen Zweige. 4) S. S. 250 Fussnote 2. 252 Pinaceae. weniger regelmässige, ziemlich schlanke Pyramide bildend. Rinde an jungen Zweigen gelbbraun, an älteren blätterig, röthlich-braun , matt- glänzend. Blätter an jungen (meist auch an einigen Zweigen älterer Exemplare) schmal lanzettlich, bauchseits gefurcht, mit deutlich vor- springender Mittelrippe, rücken seits abgerundet, bis 9 mm lang, auf- recht abstehend, mit starker Stachelspitze, an älteren Exemplaren (besonders an blühenden Zweigen) deutlich 4 reihig gestellt, 1 (an Haupttrieben bis 3) mm lang, länglich-eiförmig, dreieckig, stumpf bis (an den Hauptti'ieben) scharf stachelspitzig, fest anliegend, sich meist dachziegelartig deckend, bauchseits flach concav, mit scharf vorspringender Mittelrippe, rücken- seits halbcylindrisch gewölbt, mit elhj^tischer eingesenkter Harzdrüse. Querschnitt (etwas unterhalb der Mitte) halbmondförmig mit concaver Bauchseite, auf der die Mittelrippe convex vorspringt. Hypodermale Bast- schicht nur die Rückenseite bedeckend, einschichtig, stellenweise zwei- schichtig. Harzgang eng, von 7 — 9 ziemlich kleinen Epithelzellen umgeben, vom Gefässbündel durch 3 — 5 Zellschichten getrennt; Gefäss- bündel der bauchseitigen Epidermis anliegend, ohne Bastbelag. Blüthen zwei-, seltner einhäusig. Männliche Blüthen fast sitzend oder auf bis 5 mm langen Kurztrieben länglich eiförmig (bis 4 mm lang, bis 2 mm breit). Staubblätter meist 10 — 15. Weibliche Blüthensprosse nickend, klein, sich kaum von dem bis 5 mm langen Kurztriebe abhebend; die zwei obersten Schuppen sich vogelschnabelartig gegenüberstehend, sanft einwärts gebogen. Beerenzapfen auf bis 5 mm langem hakig rückwärts gebogenem Stiel, kugelig bis kugelig-oval, bis 9 mm gross, bräunlich schwarzblau, hechtblau bereift. An Felsen oder auf steinigen Abhängen, bis 2343 m aufsteigend. Im ganzen Alpensystem von Ligurien (Albenga) bis Montenegro, in den südlichen und Central- Alpen zerstreut oder stellenweise häufig, in den nördlichen seltener : Schweiz : im Thale der Saane : Montbovon (Canton Freiburg) und Chäteau d'Oex (Canton Waat) (Christ Pflleb. Schw. 132), Canton Uri, Vierwaldstätter See; Canton Glarus; Wallensee (Christ 129, 130, 132); (im Jura fehlend). Nord-Tirol: Zirl: Höhenberg (Lieber nach Dalla Torre ÖBZ. XL. 264). Bayerische Alpen: Ammergau; Berchtesgaden. Ober-Oesterreich ; Gasseispitze am Traun-See (D ü r r n b e r g e r br.). Nördliche Karj)aten ; auf der Sokolica und am Facimiech in den Pienninen (Knapii 81). Siebenbürgen (A. IL vgl. S. 253) mehrfach (Simonkai, Csatö!). Banat: Domugled (Neilreich Ungarn 73). Im übrigen Gebiete häufig angepflanzt und zuweilen verwildert, oft aus ehemaligen Culturen, vielleicht seit Jahrhunderten (so im Elsass : Strass- burg: Weinberge bei Ober-Hausbergen. Prov. Hannover: Ruine Harden- berg bei Nörten in grosser Menge ! !). Bl. April, Mai. Fr. Frühling des folgenden Jahres. J. S. L. Sp. pl. ed. L 1039 (1753). Willkomm a. a. O. 254. Koch Syn. ed. 2. 765. Nyman Consp. 676 Suppl. 284. Richter PI. Eur. I. 6. Rchb. Ic. fl. Germ. XI t. DXXXVI fig. 1143. J. foetida Spach Ann. sc. nat. 2. Ser. XVI. 294 (1841) z. T. Sahma offichiäHs Garcke Fl. Nord- u. Mitteldeutschl. 4. Aufl. 387 (1858). Juniperus. 253 Eiue grosse Anzahl von Formen und Abarten sind zum Tlieil wild beobachtet, zum Theil aus der Cultur hervorgegangen. Als Festpunkte der Formenreihen mögen folgende betrachtet werden. A. cupressifolia. Blätter klein, schuppenartig anliegend. — Die häufigste (auch im Gebiet am meisten verbreitete) Form. — J. S. c. Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 414 (1789). /. foelida a. Sabina Spach Ann. Sc. nat. 2. Ser. XVI. 295 (1841). /. S. A. vulgaris Carr. Conif. 35 (1855). Hierher die meisten Culturvarietäten und eingeführten Formen: auch I. b. horizontdlis (A. u. G. Syn. I. 253 [1897]. /. h. Moench Meth. 099 [1794]. J. prostrdta Torr. Comp. 263 [1826] nicht Pers. J. alpina Lodd. Cat. 48 [1836]. J. S. ß. humilis Hook. FI. bor.-am. II. 166 [ausser d. Synon.] [1840]. Carr. a. a. O. [1855]. J. S. multicäulis Spach a. a. O. [1841]). Niedrig, Aeste flach aus- gebreitet bis niederliegend. — Ueberall unter der Stammform wild beobachtet. — Ebenfalls hierher möchten wir die von manchen Autoren als Art angesehene, in unseren Gärten häufig angepflanzte Nordamericanische I. c. prostrdta (J. S. 4. p. Loudou Arbor. et frut. Brit. IV. 2499 [1838]. J. p. Pers. Syn. pl. II. 632 [1807]. Spach a. a. O. 293 [1841]. Carr. Conif. 26 [1855]. /. repens Nutt. Gen. Amer. II. 245 [1818]. /. hudsöniea^) Lodd. Cat. [1836]) rechnen, die ausser durch ihren niederliegenden, dichtrasigen Wuchs, durch meist schärfer zugespitzte, nicht selten an Haupttrieben in dreizähligen Quirlen stehende Blätter und unbereifte Früchte ausgezeichnet ist. Einen Uebergang von der Formengruppe A zu B bildet gewissermaassen : II. Lusi tau ica -). Aufrecht, mit wagerecht absteheuden Aesten. Blätter ziemlich scharf zugespitzt, rückenseits deutlich kantig (fast gekielt), daher die jungen Triebe mehr oder minder vierkantig. Beeren- zapfen aufrecht oder übergebogen, meist am Grunde deutlich verschmälert, in der Jugend blau bereift, später schmutzig dunkel-roth- brauD. — Im ganzen Süden Europas verbreitet, im Gebiet anscheinend nur in Dalmatien (Wettstein Sitzb. Akad. Wissensch. Wien XCVI. 333 [1887]) und Siebenbürgen (Csato!) — J". S. A. II. L. A. u. G. Syn. I. 253 (1897). J. L. Mill. Gard. Dict. ed. 8 No. 11 (1768). /. S. ß. L. Sp. pl. ed. 1. 1039 (1753). J. sabinoides'i) Griseb. Spicil. fl. Rum. et Bithvn. II. 352 (1843). Wettstein a. a. O. 332. Nyman Consp. 676 Suppl. 284. B, tamariscif olia. Blätter alle oder doch zum Theil laug-lanzettlich, abstehend. — So seltener wild; häufig augepflanzt. — J. S. t. Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 414 (17810- Eine buntblättrige Form wird unter dem Namen m. varieyiita (hört., Carr. Conif. 36 [1855]) cultivirt. Die Pflanze besitzt einen eigenthümlichen, intensiv widerlichen, in der Ferne dem der übrigen Jnniperxs- Arten ähnlichen aromatischen Geruch , wird deshalb in einigen Gegenden zum Schulz gegen Motten etc. im Sommer in die Winterbekleidungs- stücke gelegt. Die Arzneikräfte derselben sind im Volke allgemein bekannt und werden mitunter zu verbrecherischen Zwecken, zur Hervorrufung eines Aborts missbraucht, weshalb die angepflanzten Sträucher nach bestehenden Vorschriften scharf beauf- sichtigt werden sollten. Off. Die jungen Zweige: Folia, Herba, Rannili oder Summitates Sabinae, Sabina, Sabine Ph. Austr., Belg., Dan., Gall., Germ., Helv., Hung., Neerl., Rom., Russ. (Gebirge von Süd-Europa (incl. Pyrenäen), Mittel- und Nord- Asien, Nord-America.) |~ 1) Nach dem Vorkommen au der Hudson-Bay in Nord- America. 2) Lusitanicus, Portugiesisch. 3) Von Sabina (s. S. 250 Fussnote 2) und eiö/j^ ähnlich. 254 Pinaceae. Gnetariae. Hs J. ^'irginiäna i). %, seltener tV, bis 30 ra hoch. Rinde bräunlich silbergrau. Blätter lebhaft- bis blau- oder graugrün, gegenständig, an den langwüchsigen Haupt- trieben häutig zu 3, an jüngeren und fast immer auch vereinzelt (bis zahlreich) an älteren Exemplaren lineallanzettlich, bis 6 mm lang, allmählich in die ziemlich scharfe Stachelspitze verschmälert, an älteren Exemplaren meist 1 ( — 2) mm lang, länglich dreieckig scharf zugespitzt, nur locker anliegend. Beerenzapfen aufrecht oder abstehend, bereift, klein, breit eiförmig bis 5 mm lang und ■4 mm breit, bräunlich violett. Stammt aus dem östlichen Nord-America, wo sie vom Busen von Mexico bis zum 50^' verbreitet ist; in unseren Gärten häufig angepflanzt, neuerdings auch zur Gewinnung des zur Bleistiftfabrikation vorzugsweise angewendeten Holzes forstlich angebaut. Bl. April, Mai. J. r. L. Sp. pl. ed. 1. 1039 (1753). Sehr veränderlich ; nach der Tracht, der Farbe und Gestalt der Blätter sind zahlreiche Formen beschrieben worden. Bastard. 96. X 99- (5-) J« communis X Sabiiia. h. Von J. Sahina B. durch makroskopische Merkmale kaum oder nicht zu unterscheiden, anatomisch jedoch nach Wettstein (Sitzb. Kais. Akad. Wissensch. XCYI. 1. Abth. 334 ff. [1887]) von jener verschieden : Querschnitt der Blätter (etwas unterhalb der Mitte) dreieckig halbmondförmig, mit abgeflachter Spitze und flacher oder wenig vertiefter Bauchseite. Hypodermale Bastschicht nicht nur die ganze Rückenseite bedeckend, sondern auf die Bauchseite jederseits etwa um Ve der Blattbreite übergreifend, einschichtig, stellenweise verdoppelt. Das längs der Mitte der Bauchseite hypodermal verlaufende Bastbündel schwach, aus 3 — 6 Sklerenchymfasern bestehend. Der rückenseits verlaufende Harzgang ziemlich weit, von 9 — 11 Epithel- zellen umgeben, durch 2 — 3 Zellschichten vom Gefässbündel getrennt. Gefässbündel in der oberen Blatthälfte ohne Bastbelag. Blüthen und Früchte unliekannt. Bisher nur Siebenbürgen: bei Remete im Comitat Karlsburg (Csato !). l*! J. c. X S. A. u. G. Syn. I. 254 (1897). J. saUnoides X c. Csato Magy. Növenyt. Lapok X. 145 (1886). J. Kanitzii^) Csato 1) Zuerst aus Virginia bekannt geworden. a) Nach August Kanitz, * 1843 f 1896, Professor der Botanik an der Uni- versität Klausenburg, welcher ausser zahlreichen Schriften über verschiedene Zweige der Botanik die ersten kritischen Florenverzeichnisse wichtiger Theile des Gebiets und des südöstlich angrenzenden Königreichs Rumänien lieferte : Die bisher bekannten Pflanzen Slavoniens v. H. Schulzer v. Müggenburg, A. K. und J. A. Knapp ZBG. Wien XVI. 1866. Catalogus Cormophytorum et Anthophytorum Serbiae, Bosniae, Hercegovinae, Montis Scodri , Albaniae compil. P. Ascherson et A. K. Claudiopoli 1877 (Beilage zu Mag. Növ. Lap. I.). Plantas Romaniae enumerat A. K. Claud. 1879—81 (Beil. z. MNL. III— V). Ausserdem förderte er die Kenntniss der Flora Ungarns durch Herausgabe eines Theils der Kitaibel'schen Manuscripte (deren Fortsetzung sehr zu wünschen wäre) und durch seinen Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik (Linnaea XXXIII. Halle 1865). Wie K. den Neilreich'schen Floren werken über Ungarn und Kroatien mit seiner unge- wöhnlichen Sprach- und Litteratur-Kenntniss zur Seite stand, so verdankt ihm auch diese Synopsis, von deren 1. u. 2. Lieferung dieser mein längjähriger Freund eine Correctur gelesen hat, manclien werthvollen Beitrag. A. Juniperus. 255 a. a. O. (1886). Wettstein Sitzb. Kais. Akad. Wissensch. XCVL 1. Abth. 333 (1887). Richter PI. Eur. I. 7. Vgl. die Formen von J. commimis und ./. oxijcedrns mit 6 oder 9 Zapfenschuppen (S. 245, 247, 249). 2. Classe. gnetAriae. (A. u. G. Syn. I. 177, 255 [1897]. Gnetäles Engler Syll. Gr. Ausg. 63 [1892]. Familie Gnefäceae Lindlev in Bot. Reg. 1086 [1834]. Eichler in Xat. Pfl. II. 1. 116 Syll. Gr. Ausg. a. a. O.) Vgl. S. 17 7. Stamm verzweigt (so bei unserer Gattung) selten einfach. Blätter meist gegenständig, (wenigstens ursprünglich) ungetheilt. "Weibliche Blütheu mit einer geradläufigen Samenanlage. Keimling in der Achse des Nährgewebes, mit 2 Keimblättern. Einige 40 Arten der Tropen- und der beiden gemässigten Zonen. Es gehören hierher ausser der unsrigen noch zwei Gattungen: Gne'tum^) (L. Mant. 1. 18 [1767] mit etwa 15 Arten iu den Tropen der Alten und Neuen Welt, meist windende Sträucher mit ansehnlichen , gestielten , elliptischen , fiederuervigen Lauhblätteru, ährenförmigen Blüthenständen , welche die Blüthen in den Achseln verbundener Hochblattpaare tragen: Hülle der weiblichen Blüthen zur Fruchtzeit fleischig ; Samen- anlage mit zwei Inte<;umeuten) und Tumboa-) (Welw.Gard. Chron. 1861 7-4. Journ. Linu. Soc. V. 186 [1861]T Weluitschia-^') J. D. Hooker Gard. Chron. 1862 1194 vgl. die classische Monographie Trans. Linn. Soc. XXIV. I. [1863]). Ueber die Nomenclatur- frage vgl. O. Kuntze Rev. gen. pl. 797. Die einzige Art, T. Bainesii*) (J. D.Hook. Gard. Chron. 1861 1002. W. mirdhüis (J. D. Hook. Gard. Chron. 1. c. [1862]. Trans. Linn. a. a. O. 7) in den regenarmen Küstengebieten West-Africas zwischen 16 und 23° S. Br., erhebt sich nie mehr als 3 dm über den Boden. Die das ganze Leben der Pflanze hindurch fortwachseuden beiden bis 3 m langen und bis 1 m breiten Laubblätter spalten sich in zahlreiche riemenartige Streifen. Aus der 1 m im Durchmesser erreicbenden, 21appigen oberen Fläche des Stammes entwickeln sich die gabiig verzweigten Blüthenstände, an denen die nach der Blüthe zu zapfen- artigen, bis 8 cm langen, rothen Körpern auswachsenden 4 zeiligen Aehren angeordnet 1) Linne bildete diesen Namen im Anklang an den Namen der einzigen ihm bekannten Art G. gnemon, welche nach Eumphius (Herb. Amboin. I. 182) auf den Molukken Gnemon oder Gnemo heisst. 2) Von N'tumbo, dem einheimischen Namen der Pflanze bei Cap Negro im Portugiesischen West-Africa. 3) Nach dem Entdecker an obigem Fundort, Friedrich Wel witsch, * 1S06 zu Maria-Saal (Kärnten i, f 1872 zu London. Derselbe erwarb sich in seinen Jugend- jahren namhafte Verdienste an der Erforschung der Deutsch-Oesterreichischen Kron- länder, aus welchen er mehrere Beiträge für Koch's Synopsis lieferte. Seine 1834 in den Beiträgen zur niederösterr. Landeskunde erschienene Aufzählung der krypto- gameu Gefässpflanzen , Characeen und Moose Nieder-Oesterreichs und die 1836 erschienene Synopsis Nostochinearum Austriae inferioris bilden die Grundlage für die Kenntniss dieser Gruppen. 1839 begab er sich nach Portugal, wo er, zeitweise mit der Aufsicht über die botanischen (iärten in Coimbra und Lissabon betraut, die Flora eingehend erforschte. Das grüsste Verdienst erwarb er sich indess durch seine botanisclie Durchforschung des Portugiesischen West-Africa während der Jahre 1853—1861. *) Nach dem Entdecker in Herero-Land (im jetzigen Deutsch-Süd west-Africa), Thomas B a i n e s , * 1822 j 1872, Maler und Forschungsreisenden im südlichen Africa. 256 Ephedraceae. sind. Die Blütheu sind theils unvollkommen zweigeschlechtlich, mit 6 unterwärts in eine Röhre verwachsenen Staubblättern (mit 3 fächerigen Anthereu ! i und einer rudimentären Samenanlage, theils weiblich , mit einer nur ein Integument besitzen- den Samenanlage. Tnmboa steht den beiden anderen Gattungen ferner als diese unter sich ; aber auch Ephedra und Gnetum zeigen ausser den ganz verschieden- artigen Vegetationsorganen so bedeutende Unterschiede im Blüthenbau, dass sie wohl mit Recht von Link (1831) und Blume (Rumphia IV. 1. [1848]) als Typen eigener Familien betrachtet worden sind. Vgl. auch Kerner Pflanzenleben II. 641. Im Gebiet nur die 13. Familie. EPHEDRACEAE. (Lk. Handb. IL 469 [1831]. Unterfamilie Ephedroideae Engler Syll. Gr. Ausg. 63 [1892].) Achsen gegliedert. Blätter klein, schuppenartig. Blüthen meist zwei- (selten ein-) häusig. BlüthenhüUe (Perigon) der männlichen Blüthe aus 2 Blättern gebildet. Staubblätter 2 — 8. Perigon der weiblichen Blüthe (nach Strasburger und Stapf äusseres Integument, nach Celakovsky Fruchtblatt) schlauchförmig, zur Zeit der Fr. zäh-leder- artig, dimkel bis schwarz gefärbt. Samenanlage mit nur einem Integu- ment. Keimling mit zusammengerolltem Träger (Suspensor). Einzige Gattung : 34. EPHEDRA»). ([Tourn. Inst. 663 App. 53. L. Gen. pl. ed. 1. 313] ed. 5. 462 [1754]. Stapf, Die Arten der Gatt. Eph. Denkschr. math.-naturw. Classe kais. Ak. Wissensch. LVI Abth. II. l [1889]. Nat. Pfl. II. 1. 117.) Kleinere % oder (bei uns) h , zuweilen an anderen Sträuchern und Bäumen hoch klimmend, meist vom Grunde an verzweigt mit (bei unseren Alten stets) gekreuzt gegenständigen, seltner zu 3 oder 4 quirligen, oft durch reiche Verzweigung aus den kurz bleibenden unteren Gliedern scheinquirlig gehäuften Aesten, meist mit miterirdischen Ausläufern. Jüngere Zweige grün, an den Spitzen zart krautig, später erhärtend, bei manchen Arten sich in der ungünstigen (kalten oder trocknen) Jahres- zeit regelmässig abgliedernd. Blätter wie die Zweige meist gegenständig, seltner zu 3 oder 4, km-z bis länglich dreieckig zugespitzt, oft in eine schmal linealische, fast fadenförmige Spitze auslaufend, fast immer am Grunde scheidenartig verbunden. Blüthen zwei-, zuweilen einhäusig. Männliche Blüthenstände an jüngeren oder älteren Zweigen achsel- (selten 1) itpeÖQa, Pflanzenname bei Hesychios und Pliniu.s, nach letzterem (XXVI, 20 und 83) auch ephedros genannt, ein an Bäumen in die Höhe steigendes (daher der Name, der „aufsitzend" bedeutet und das Synonym anabasis „Aufstieg") blattloses, binsenähnliches Gewächs, das zuletzt wie schwarze Pferdehaare (daher hippüris, s. S. 119) herabhängt. Ephedra. 257 end-) ständig, einfache oder verzweigte Aehren darstellend, welche, bez. ihre Zweige, in den Achseln breiteiförmiger, meist stumpfer krautiger oder häutiger, meist am Grunde verbundener Hochblättei-paare 4 — 24 Blüthen tragen. Perigon ein rundlicher bis verkehrteifönniger, häutiger, ober- wärts zw(^ilappiger Schlauch. Antheren an der Spitze eines gemeinsamen fadenförmigen Trägers, sitzend oder kurz gestielt, 2- (selten 3-) fächerig, am Scheitel sich porenartig öffnend. Weibliche Blüthen einzeln oder zu 2 oder 'S endständig, von 2 — 4 oder mehr Paaren von sich dach- ziegelartig deckenden, schuppen artigen Hochblättern vollständig einge- schlossen oder über dieselben hervorragend. Samenanlage aufrecht eiförmig bis flaschenförmig. Int^gument an der Spitze in einen vorgestreckten geraden oder schraubenförmig gedrehten Hals (Tubillus) ausgezogen, Deckblätter in der Reife (bei unseren Arten) fleischig werdend, nach Art der Beerenzapfen am Juniperus zusamnienschliessend oder trocken- häutig. Diese ausgesprochen xerophytische Gattung zählt etwa 30 Arten in den regen- armeu Steppen- und Wüstengebieten der nördlichen gemässigten Zone sowie des Andinen und extratropisehen Süd-America und im Mittelmeergebiet. Die Gattung überschreitet den nördlichen Wendekreis nur in Süd-Arabien und dem Somali-Lande (vgl. die treffliche Monographie von Stapf, der wir in diesem Werke selbstver- ständlich gefolgt sind). In Europa nur unsere 3 Arten mit einigen im Gebiete fehlenden Unterarten. Die Vorkommnisse unseres Gebietes stellen z. T. weit vor- geschobene Posten dar, mit denen die Gattung ihre Polargrenze erreicht. Die Ephedra-Arten sind ohne Blüthen den Equiseten aus der Gruppe Crypto- pora sehr ähnlich, indess durch die zweizähnigen Scheiden sofort erkennbar. Die Stengel sind, besonders an getrockneten Ex'emplaren, in den Gliederungen mehr oder weniger brüchig. Bei uns nur die Sectiou : Pseudohaccätae^) (Stapf a. a. O. 46 [1889]). Hochblätter der weibhchen Blüthenstände zur Zeit der Fr. fleischig, oft schmal haut- randig aber nicht geflügelt. A. Scanäentes (Stapf a. a. O. 46 [1889]). 1/ oder Ti, meist aufrecht oder klimmend, mit bis 5 mm dicken jährigen Trieben. Männliche Aehren meist gleichmässig vertheilt. Integument der Samenanlage mit (bei unserer Art immer) geradem Halse. Staub- blätter (bei unserer Art) 5 — 6. 100. (1.) E. fragilis. \\ selten fast tt, von sehr verschiedener Tracht, aufrecht oder in Gebüschen aufsteigwd oder am Boden hin- gestreckt, oder herabhängend, bis 1,5 m hoch. Rinde braungrau bis aschgrau. Zweige meist gebogen oder gerade, bis 4 nun dick, rundlich, fein rippig-gestreift, dunkelgrün, zerbrechlich. Blätter 1 — 2 nmi lang (selten länger), in der Mitte krautig, seitlich trockenhäutig, zu einer (1 — l^/a mm langen) Scheidenröhre verbunden. Scheidenzälme drei- eckig, stumpf oder spitzlich, hinfällig. Blüthen zweihäusig, seltner 1) Von t/>cudo- falsch und bacca Beere, wegen der beerenähnlichen Frucht- stände. Ascherson \\. Graebner, Synopsis. 1. 17 258 Ephedraceae. unvollständig einhäusig. Männliche Aehren den jährigen Trieben ansitzend, zu mehreren dicht knäuelig, seltner fast einzeln, sitzend oder einzelne kurz (oder länger) gestielt, eiförmig bis 5 mm lang, 8 — 16 blutig. Tragblätter der Blüthen am Grmide verbunden, l^/a — 2 mm lang, breit rundhch eiförmig, gestutzt, am Rande schmal hautrandig. Perigon länger als das Tragblatt. Staubblattti'äger weit hervorragend, oberwärts oft schwärzlich, mit (4—) 6 sitzenden Antheren. Weibliche Blüthen- stände eiförmig bis kurz cylmdrisch, 1 — •2blüthig, am Grunde von 1 — 7 Paaren hoch hinauf scheidig verbundener Hochblätter umgeben, aufrecht auf gebogenem Stiele. Weibliche Blüthen von den Hoch- und Tragblättern bedeckt oder hervorragend, mit länglichem, cylindrischem Perigon und bis 3 mm langem, hervorragendem, geradem Halse des Integumentes. Beerenzapfen 8 — 9 mm lang, kugelig, roth. Samen (mit Hülle) eiförmig, falls zu 2, bauchseits abgeplattet. E. f. Desf. Fl. Atl. H. 372 (180Ü). Stapf a. a. O. 53. Richter PI. Eur.'l. 8. E. f. u. camp. Nyman Consp. 677 Suppl. 284, 285. Eine nach Stapf (a.a.O. 57) ganz ungemein veränderliche Art, deren zwar zum Theil gut unterschiedene Formen in einander übergehen. Sie zerfällt nach Stapf in zwei Unterarten, von denen A. E. Desfontainii i) (a. a. O. 54) das westliche Mittelmeergebiet, östlich bis Sicilien uud Tunesien, mit Ausschluss des Festlandes von Italien und Süd-Frankreich, aber mit Einschluss von Süd-Portugal, Madeiras und der Canarischen Inseln bewohnt. Sie ist durch höheren Wuchs, die sehr brüchigen, leicht in einzelne Glieder zer- fallenden Zweige und meist einblüthige weibliche Blüthenstände charakterisirt und wird in den Gärten des Mittelmeergebiets öfter als bis 8. m hoch klimmende Zier- pflanze gezogen, ebenso wie die von Marokko bis Tunesien verbreitete E. alttssima (Desf. Fl. Atl. II. 372 [1800]. Stapf a. a. O. 46). Bei uns nur die Unterart B. JK. catiipf/löpoda -). 1; , niemals aufrecht oder gar baum- artig. Zweige meist nur bis 2 — 3 mm dick, nicht so zerbrechlich als bei der Unterart Desfontainii. Weibliche Blüthenstände zwei- (selten durch Fehlschlagen ein-) blüthig. An Felsen, INIauern, Hecken und auf sandigem Strande. Nur in der Nähe der östlichen Adria-Küsten. Dalmatien, zerstreut ! ! Hercego- vina: bei Mostar (Knapp H. Bosn. No. 5!); bei Trebinje (Pantocsek 30). Montenegro: bei Ostrog (Pancic 86). Bl. April, Mai. E. f. (i. c. Stapf a. a. 0. 56 (1889). Richter PI. Eur. I. 8. E. major Vis. Fl. Dalm. I. 204 (1842) z. T. nicht Host. E. c. C. A. Meyer Vers. Monogr. Gatt. Eph. 73 (1846). Nyman Consp. 677 Suppl. 285. Diese Unterart ist durch die meist schlaft' unregelmässig verbogenen Haupt- triebe und die verhältnissmässig locker und unregelmässig angeordneten (seltener 1) Nach dem Autor der Art, Rene Louiche genannt Desf ontaines, * 1750 t 1833, langjährigem Leiter des Jardin des plantes und Professor am Museum in Paris, welcher 1783 — 85 das westliche Nord-Africa botanisch erforschte und in seiner 1798 — 1800 zu Paris erschienenen Flora Atlantica das grundlegende Werk über die Flora dieses Gebiets veröflFentlichte. -) Von y.a^iiTtvÄog gebogen, krumm und jtovg Fuss, wegen der gebogen auf- steigenden Stiele der weiblichen Blüthenstände. Ephedra. 259 strafi' aufwärts gerichteten) Seitenzweige leicht von den übrigen im Gebiete vor- kommenden Arten zu unterscheiden. (Oestliches iNIittelmeergebiet von Dalmatien bis Kurdistau und Syrien.) B. Leptöcladae^) (Stapf a. a. O. 65 [1889]). \\ , meist niedrig, seltner sich 1 — 2 in erhebend. Zweige meist starr, aufrecht, dünn (bis 2 mm). Männliche Aehren meist verschiedenartig .vertheilt. Staubblattträger (bei unseren Arten) mit bis 8 Antheren. Integu- ment der Samenanlage mit geradem oder gedrehtem Halse. 101. (2.) E. distachya 2). (Meerträubel; franz.: Raisin de mer; ital. : Uva marina; russ. : CienHaK Ma-inna d. h. Steppen -Himbeere.) \\ , aufrecht oder aus niederliegendem Gnnide aufsteigend, niedrig oder bis 1 m hoch (Pariatore Fl. Ital. IV. 101). Gmndachse lang, kriechend. Rinde grau, feinfaserig. Zweige meist gerade (oder gebogen), verlängert, bis 2 mm dick, mndlich, fein rippig-gestreift, dunkelgrün. Blätter bis 2 mm lang, in der Mitte krautig, seitlich weisshch trockenhäutig, zu einer l'/a mm lange« Scheidenröhre verbunden. Scheidenzähne kurz dreieckig, stumpf oder spitztielu Blüthen zweihäusig. Männliche Aehren einzeln oder zu mehreren geknäu^It, sitzend oder gestielt, eiförmig oder länglich, bis 1 cm lang, 8 — 16blüthig. Tragblätter der Blüthen am Grunde verbunden, 2 mm lang, breit, eiförmig, am Rande schmal hautrandig. Perigon rundlich-eiförmig, länger als das Tragblatt. Staub- blattträger weit hervorragend, oft mehr oder weniger (mitunter bis zum Grunde) getheilt, mit meist 8 (oder weniger) sitzenden oder (die obersten meist) kurz gestielten Antheren. Weibliche Blüthen- stände 2blüthig, einzeln oder mehrere gedrängt, kürzer oder länger gestielt, länglich eiförmig, mit 3 (seltner 4) scheidenartig verbimdenen Hochblätterpaaren. "Weibliche Blüthen ungefähr so lang als das Trag- blatt, mit länglichem schmalem Perigon und bis IV2 nun langem, her- vorragendem, geradem (oder bei der Unterart B. korkzieherartig gedrehtem) Halse des Integumentes. Beerenzapfen 6 — 7 mm lang, kugelig, roth. Samen (mit Hülle) 4^/2 — 5^'2 mm lang, eiförmig bis länghch, wenig hervorragend, braunschwarz. An steinigen und felsigen Orten, sandigen Plätzen am Meeres- strande und im Binnenlande. Nur an der Mittelmeerküste, in einigen Thälern der Süd-Alpen, in Mittel-Ungarn und Siebenbürgen. Provence: Rhone aufwärts bis Orange ; Avignon ! bei Marseille ! Zwischen Antibes und Nizza ! Tirol : Felsen des Dos Trento bei Trient ! (früher bei Bozen angegeben); Schieferfelsen über Schlanders imViutschgau (Stapf a. a. 0.68). Friaul: Zwischen Udine und Pontebba (Herbich, Flora XVII. 121). Nach Stapf a.a.O. nicht wiedergefiuiden). Krcuitien: Felsen am Meere bei Zengg und Carlopago (Schloss. Vuk. 1038. Neilr. 780).? Ungarn: 1) S. S. 135 Fussnote 2. 2) S. S. 124 Fussnote 1. 260 Ephedraceae. Kalkberge bei Ofen ! und Sandfelder um Pest ! Siebenbürgen : Tordaer Schlucht. Bl. März — Juni. Fr, Aug., Sept. E. d. L. Sp. pl. ed. 1. 1040 (1853) erw. Stapf a. a. O. 66 (1889). Koch Syn. ed. 2. 764. E. vulgaris Rieh. Comm. Conif. C^c. 26 (1826) Pari. Fl. Ital. IV. 101 (1867). Willkomm a. a. O. 281 %. XXXYI. 1—11. Nyman Consp. 677 Suppl. 285. Richter PI. Eur. I. 8 incL E. Helvetica. E. minor Host Fl. Austr. II. 671 (1827). E. mari- tima St.-Lager Cat. Fl. Rhone 687 (1881). Die typische Art zerfällt nach Stapf (a. a. O. 67) in 3 Abarten, die sich bezüglich der geographischen Verbreitung nicht scharf trennen lassen : A. monostächya 1 ). Niedrig, meist nur 1 dm hoch. Männliche Aehren und weibliche Blüthenstände einzeln, kurz gestielt oder sitzend. Ajitherenfächer klein. — So selten im Gebiete, hauptsächlich im Steppengebiete Asiens. — E. d. subvar. m. Stapf a. a. O. 67 (1889). E. m. L. Sp. pl. ed. 1. 1040 (1753). Rchb. Ic. XI. t. DXXXIX lig. 1149. B. Linnaei-). Höher, selten über 3 dm, aufrecht oder aufsteigend. Zweige meist nicht über 1 mm dick. Männliche Aehren und weibliche Blüthenstände meist zu wenigen (2 — 3) geknäuelt. Antherenfächer grösser. — So meist im Gebiete. — E. d. subvar. L. Stapf a. a. O. (1889). E. d. L. a. a. O. (1753) Rchb. Ic. XI. t. DXXXIX fig. 1148 C. tristächya y). ',2 — 1 m hoch, aufrecht oder aufsteigend. Zweige bis 2 mm dick, härter, meist starr. Männliche Aehren zahlreich, oft dicht geknäuelt. Weibliche Blüthenstände zu mehreren. Sonst wie vor. — Selten im Gebiet, häufiger im Atlantischen Küstengebiet. — E. d. subvar. t. Stapf a. a. O. (1889). Beerenzapfen und Zweige waren früher als Uva marina im Arzneigebrauch. Die ersteren werden zwar (wohl nicht im Gebiete) gegessen, hinterlassen aber lästiges Kratzen im Rachen (Stapf 93). In Südfrankreich sollen sie zur Herstellung eines Liqueurs (Eatafia) dienen. (Westküste von Frankreich ; nördliche Mittelmeerküsten von Spanien (dort auch im Binnenlaiide) bis Sicilien ; West- und Nordküste des Schwarzen Meeres; Südrassland [bis 53° N. Br.] und Küsten des Kaspischen Meeres; Nord-Turanische Steppen; Sibirien in einzelnen Voi'posten bis an den Polarkreis. Die nördlichsten Fundorte dieser Art (mit Einschluss der Unterart) bilden die Polargrenze der Gattung. ~^ Als Unterart ziehen wir hierher: B. E, Helvetica^). Niedrig, selten bis V2 m hoch. Der her- vorragende Hals des Integumentes immer korkzieherartig gedreht. Nur in zwei kleinen Thal-Bezirken der West- Alpen. Das Vor- kommeji in Süd-Frankreich (Dauphine, Provence [und Languedoc]) nach Stapf a. a. O. 66 sehr zweifelhaft. Schweiz: AVallis : Rhone-Thal von Martigny bis Sitten! Cottische Alpen: Susa: Gegenüber dem Bahnhof beim ehemaligen Fort Brunetta (Rostan! Beyer!). Bl. April, Mai. E. H. C. A. Meyer Vers. Monogr. Gatt.'Eph. 87 t. VIII. fig. 10 (1846). Stapf a. a. Ö. 65. Nyman Consp. 677 Suppl. 285. Richter 1) S. S. 153 Fussnote 1. ■i) S. S. 136 Fussnote 2. 3) S. S. 124 Fussnote 1. 4) S. S. 162 Fussnote 1. Ephedra. 261 PI. Kur. I. 8. E. rigida var. H. St.-Lager Cat. pl. vasc. Rhone 687 (1881) z. T. (mit Sicherheit nur die Pflanze des Wallis). f^ 102. (3.) E. major, h, aufrecht, selten aufsteigend, 1 — 2 ni hoch. Rinde grau bis hrauiigrau. Zweige sehr zahlreich buschig und schein quirlig, starr, hart, selten über 1 — 1^/2 mm dick, an den Oliedenuigen oft knotig verdickt, fein gestreift, diuikelgrün , z. T. sich regelmässig in der ungünstigen Jahreszeit abgliedernd. Blätter nicht über 2 mm lang, fast ganz trockenhäutig, zu einer ca. 1 mm langen Scheidenröhre verbunden. Scheidenzähne bis 1 mm lang, kurz drei- eckig, bald braun werdend, liinfällig. Blüthen zweihäusig. Männliche Aehren einzeln oder zu 2 — 3 geknäuelt, sitzend, fast kugelig, 4 — 5 mm lang, 4 — 8 blüthig. Tragblätter der Blüthen im unteren ^/s verbunden, 11/2 — 2 mm lang, rundlich-eiförmig, schmal hautrandig. Perigon rundlich, länger als das Tragblatt. Staubblattträger kaum oder wenig- hervorragend, mit 6 — 8 (meist gedrängt-) sitzenden (selten vereinzelt sehr kurz gestielten) Antheren . AV e i b 1 i c h e B 1 ü t h e n s t ä n d e 1 -b I ü t h i g , einzeln oder zu 2 — 3 sehr kurz (bis 3 mm) gestielt, eiförmig, mit 2, sehr selten 3 im unteren Drittel scheidenartig verbmidenen Hochblätter- pj^aren. Blüthen wenig länger als die Tragblätter, mit eiförmig-abgerundet- viereckigem Perigon und bisweilen bis 3^2 mm langem, hervorragen- dem Halse des Integumentes. Beerenzapfen 5 — 7 nnn lang, kugelig, roth, seltner gelb. Samen (mit Hülle) 4 — 7 mm lang, eiförmig oder länglich, wenig hervorragend, kastanienbraun. E. m. Host Fl. Austr. H. 671 (1831). Vis. a. a. O. (1842) z.T. nach Stapf a. a. O. 79. E. neh'odensis ^) Tineo in Guss. FI. Sic. Syn. n. 2. 637 (1844). Stapf a. a. O. 77. Willkomm a. a. O. 281. Nyman Consp. 677 Suppl. 28. Ricliter PI. Eur. I. 8. Zerfällt in 2 Rassen, von denen die durcli ganz glatte Zweige und länglichere Zapfen und Samen ausgezeichnete B. procera (Fisch, u. Mey. Index X. hört. bot. Petrop. 45 [1844]. Stapf a. a O. 80) nur im östlichen Theile des Wohngebietes der Art vorkommt. Bei uns nur die im westlichen Theile (östlich bis Tunesien und Dalmatien, vereinzelt in Kleinasien) verbreitete Rasse: A. Vill ärsii -). Zweige mehr oder weniger rauh. Halbreife Beerenzapfen breit fast kugelig. Samen meist eiförmig. Auf Felsen, an steinigen Orten des Mittelmeergebietes. Frankreich: Von den Dep. Bouches du Rhone und Dep. Vaucluse bis zunt Dej). Drome bei Crest und bei Montelimart mehrfach, im Dep. Basses-Alpes bei Sisteron! mehrfach und bei Annot im Thale des Vaire. Insel Lussin: Südöstlich vom ]Monte Osero (Haraßic 20). Dalmatien: an derKerka bei Scardona; Spalato] bes. Monte Marian, bei Fort Klissa und bei 1) Nach dem Originalfuudort, dem Madonie-Gebirge (im Alterthum Nebrodes) längs der Nordküste Sicilieus. ■-) Nach Dominique Villar (oder Vill a rs), * 1745 f 1814, Arzt und Professor in Grenoble, zuletzt in Strassburg, Verfasser der für die Flora der Westalpen grund- legenden Histoire des plantes du Dauphine. Grenoble 1786 — 89. 262 Ephedraceae. Angiospermae. Salona! bei Ragiisa! Hercegoviua: Mostar (Knapp, vgl. Stapf a. a. O. Murbeck 21, 22). Bl. April— Juiii. K m. A. F. A. u. G. Syn. I. 261 (1897). E. N. vai: a. V. Stapf a. a. O. 78 (1889). K V. Gren. et Godr. Fl. France III. 160 (1855). U. procera Vis. Fl. Dalm. Suppl. I. Mem. Ist. Veneto XVI. 76 (44 des Sep.) (1871). Nyman Consp. 677 z. T. E. rigida var. Nebrödensis Saint-Lager a. a. O. (1881). (Verbreitung der Art: Mittelineergebiet, Canarische Inseln, AVest- Asien bis Afghanistan, im Himalaja bis Lahul.) f^ 2. Unterabtheilung. ANGIOSPERMAE'». ([-es Brongniart En. Genres pl. Mus. Paris 26 [1850] erw. incl. Monoco- tyledones] A. Br. u. Doli in Doli Fl. Grossh. Baden 104 [1857]. Bedeckt- sämige Blüthenpflanzen A. Br. u. Doli in Doli Rhein. Flora 54 [1843].) Vgl. S. 177. Kraut- oder Holzgewächse. Blüthen zwei- oder ein- geschlechtlich. Die Gesammtheit der Staubblätter heisst Androeceum ^). Dieselben sind meist in einen unteren stielai-tigen Theil, den Staub- faden (Filamentum) und einen oberen Theil, den Staubbeutel (Anthera) geschieden. In letzterem bilden sich die Pollenzellen meist in 2 seitlichen, durch das Mittelband (Connectivum) verbundenen Pollensäcken (Thecae), die meist durch eine Längsscheidewand in zwei Fächer getheilt sind und häufig durch eine am Ansatz der Scheidewand entstehende gemeinsame Längsspalte aufspringen. Diese Spalten stehen entweder genau seitlich oder sie sind nach dem Blüthencentrum (Antherae introrsae) oder nach der Pei-ipherie (A. extrorsae) gerichtet. Die Staub- fäden sind frei oder ganz oder theilweise zu einer oder mehrere Gruppen (Phalänges) verbunden. Die röhren- (oder in nur männlichen Blüthen Säulen-) artige Verbindung aller Staubfäden wird als Monadelphia ^), die zu 2 oder mehrere Gruppen Diadelphia^), bez. Polyadelphia 3) bezeichnet. Zuweilen (u. a. in der artenreichsten Familie der Siphono- ganien, den Compositae) verwachsen die Antheren nachträglich mit einander, während die Staubfäden meist getrennt bleiben. Die Gesammt- heit der Fruchtblätter wird Gynaeceum*) (früher auch Stempel, Pistillum) genannt. Der untere, die Samenanlagen einschliessende Theil derselben wird Fruchtknoten (Ovarium) genannt; die Narbe (s. 177) sitzt 1) Vou uy/Eiov Gefäss, Behiiltniss udcI a.ie'Qfta Same, wegen der in einer meist geschlossenen Höhle enthaltenen Samen. «i ) Von uvriQ, ävÖQÖg Mann und oiyietov das Häusliche; also Männerhaus; ein nach missverständlicher Analogie von Gyuaeceum übelgebildetes Wort. ü) Von äöeÄq)ia (unclassisch) Brüderschaft und bez. ftovo- einzeln, 6i- zwei- und TioÄv- viel. 4) yvvai'Aetov Fraueugemach. Angiospermae. 263 demselben entweder auf, oder häufiger ist i^ie auf einem mehr oder weniger cyliiidrisehen Halstheil, dem Griffel (Stilus) emporgehoben. Die Fruchtblätter bleiben entweder unter einander frei (Gynaeceum apocäq^um ^) , die Fruchtblätter werden dann bei der Reife als Frücht- chen (CaiiDella) bezeichnet, oder sie verbinden sich, besonders im Ovarial- theile, zu einem gemeinschaftlichen Fiaichtknoten, G. syncärpum *), welcher häufig in eine der Anzahl der Fruchtblätter entsprechende Zahl von Fächern getheilt ist, in welchen die (in der Regel an den Rändern der Fruchtblätter, welche die Samen träger (Placentae) darstellen, angehefteten) Samenanlagen meist im Innenwinkel sich befinden (PI. centrales). In anderen Fällen ist nicht jedes Fmchtblatt für sich ge- schlossen sondern der Fruchtknoten 1 -fächerig; dann sind die Samen träger meist wandständig (PI. parietales), seltener ebenfalls centi'al (z. B. bei den meisten CaryophyJlaceae, Primulaceae). Liegt die Aussenwand des Fiiichtknotens innerhalb der Blüthe frei, so wird derselbe ober- ständig (Ovarium süpemm) genannt; ist dieselbe mit der Innenwand einer becher- oder krugförmigen Ausbreitimg (Cupida) der Achse, die am oberen Rande die Perigon- und Staubblätter trägt, verbunden, so heisst er unter ständig (O. inferum). Ist nur der obere Theil fi-ei, der untere aber mit der Cupula verbunden, so heisst er halb-ober- bez. -unterständig (O. semisüperimi, semiinferum). Griffel imd Narben können an der Verbindung Theil nehmen oder getrennt bleiben. Selten (u. a. bei der artenreichen. Familie der Orchaceae) ist der Griffel mit dem Androeceum verbunden (Gynändria)'^). Uebersieht der Classen. A. Keimling fast stets mit nur einem die Plumula scheiden- artig umgebenden Keimblatt (bei den meisten Orchaceae klein, ungeghedert). Stamm von zerstreuten, geschlossenen Gefäss- bündeln ckirchzogen. Blätter meist paraUelnervig. Blüthen meist 3 zählig. Monoeotyledones. B. Keimling meist mit 2 gegenständigen Keimblättern (bei einigen Schmarotzerpflanzen ungegliedert und bei einigen Knollen- gewächsen {liannncidus ficaria, Cori/daUis Untergattimg Biilho- capnos, Carum hulhocastanum, Ciiclaminus) mit nur einem Keim- blatt). Stamm von meist in einen Kreis gestellten offenen Gefäss- Inindeln durchzogen. Blätter meist netznervig. Blüthen meist 5- oder 4 zählig. Dicotyledoiies. 1) Von &7i6 von d. h. getrennt bez. avv mit d. h. verbunden und -/.aQnög Frucht. ^) Von yvvfj Weib und &vi\q Mann, also Weibmännigkeit. 264 Jlonocotyledones. 1. Classe. MONOCOTYLEDONES). Juss. Gen. pl. 21 [1789]. DC. Syst. I. 122 [1818]. Monocotohjdoneae Engler Syllabus Gr. Ausg. 65.) Vgl. S. 263. Kraut-, selten Holzgewächse. Zweige meist mit einem nach der Abstammungsachse gewandten, 2 kieligen Vorblatte beginnend. Blätter häufig am Gnnide scheidenartig, selten mit deutlichem Stiel, mit meist ungetheilter, selten durch Zerreissung in Abschnitte gesonderter {Pahnae) oder mit eingeschnittener oder getheilter Spreite oder netznervig. Blüthen meist regelmässig (aktino-) seltener zygomorph^), bei den als t}^isch zu betrachtenden Familien aus 5 Blattki'eisen gebildet : 2 Kreisen von Perigon- blättern, die beide meist gleichartig (hochblattartig [krautig oder trocken- häutig]) oder gefärbt, zart (corollinisch) ausgebildet (homoeochlamydisch^)), seltener verscliiedenartig (heterochlamydisch ^) ) sind, 2 Kreisen von Staub- und 1 von Fmchtblättern. Selten sind die Blüthen durch alle Kreise 2- {Anthoxantlmm, Majanthenmm) oder 4 zählig {Potamogefon, Paris) oder zeigen höhere Zahlen oder zahlreichere Kreise. Der Samen ent- hält meist ein reichliches Nährgewebe (meist Endosperm). Keimblatt meist viel grösser als die hypokotyle Achse, die bei einigen Familien (Palmen, Liliaceen) nach unten in eine (niemals das ganze Leben der Pflanze hmdurch bleibende) Hauptwurzel übergeht, die bei andern {Gramina) von Anfang an durch Neben wurzeln ersetzt wird. Aufzählung der Reihen*). 1. Blüthen in kugeligen oder kolbenartigen Blüthenständen, ein- geschlechtlich, nackt oder mit hochblattartigem Perigon. Fruchtblätter 1 — ^oo, mit 1 bis vielen Samenanlagen. Samen mit Nährgewebe. Laub- blätter linealisch. — Unsere Familien Sumpf- seltener Wasseipflanzen. Pandanales. 2. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, mit hochblattartigem oder gefärbtem Perigon (seltener nackt), mit einem bis zahlreichen Staub- und Fi-uchtblättern, letztere mit einer bis vielen Samenanlagen. Samen ohne oder mit ganz spärlichem Nährgewebe. — Wasser- oder Sumpfpflanzen. Helobiae. 1) Von (lövog einer, einzeln und viOTvXt]8ü}v (s. S. 176) Keimblatt. 2) Von äy.Tig Strahl und ftoQq)'^ Gestalt, wegen der strahligen Symmetrie; bez. von ^vyov Joch, Paar, weil die betreffenden Blüthen sich nur durch einen (gewöhnlich den medianen) Schnitt in zwei symmetrische Hälften theilen lassen. ^) Von öftoiog ähnlich, bez. iieQog verschieden (vgl. S. 68 Fussnote 2) und ^Äa/ivg eigentlich Reitermantel, für Perigonblatt-Kreise gebräuchlich. 4) Da sich besonders infolge der hierhergehörigen sehr vielgestaltigen Eeiheu der Helobiae, Farinosae, Liliißorae u. a. ein dichotomischer Sclilüssel, der zum Bestimmen geeignet erscheint, nicht geben lässt, lassen wir an seiner Stelle einen Bestimmungsschlüssel der Familien folgen , in welchem nur die im Gebiete vor- kommenden Gattungen berücksichtigt sind. Monocotyledones. 265 3. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, klein, meist 3 zählig, nackt oder mit (bei unseren Gattungen fast .stets) aus Borsten oder Haaren bestehen- dem Perigon, fast stets in den Achseln von Hoch])lättern (Spelzen), von diesen bedeckt, zu meist melirblüthigen Aehrchen angeordnet. Frucht- knoten einfächerig, mit je einer Samenanlage. Samen mit meist reicht- licheni, mehligem Nährgewebe. Laubblätter linealisch. — Gräser und Halbgräser. (iluiniflorae. 4. Blüthen meist eingeschlechtlich, ziemlich klein, 3 zählig, meist aktinomorph, mit Perigon, in einfachen oder zusammengesetzten anfangs von einem grossen Hochblatte (Spatha) umhüllten Aehren. Fmcht- blätter meist mit je einer der Mitte gegenüberstehenden Samenanlage. Nährgewebe hörn- oder elfenbeinartig. Laubblätter meist durch Zerreissen fiedrig oder fächerförmig. Stannn meist un verzweigt, oft baumartig. — Palmen. Priiicipes. 5. Blüthen ein- oder zweigeschlechtlich, klein, 3- oder 2 zählig (oder die Zahl auf 1 reducirt), ohne entwickelte Tragblätter, stets in einfacher, meist von einem grossen Hochblatt (Spatha) umsclilossener Aehre (KoUkmi) (vgl. jedoch Lemnaceae). Samen mit oder ohne Nähi-gewebe. Spathiflorae. 6. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich , aktino- oder zygomoii:)h, mit homoeochlam. oder (bei unserer Familie) heterochlam. Perigon , das innere (blumenkronenartige) 3- oder 2 zählig, jedoch die (meist 2) Staub- blattkreise häufig reducirt. Samen mit mehligem Nährgewebe. Farinosae. 7. Blüthen meist aktinomorpli, 3-, nur selten 4 — 5 zählig, nur selten lieterochlam. Samen mit fleischigem oder knorpeligem Nährgewebe, sonst wie vor. Liliiflorae. 8. Blüthen ein- oder zweigeschlechtlich, meist zygomorph oder ganz unsynnnetrisch, 3 zählig, jedoch die Staubblattkreise (meist 2) häufig (bis auf '/2 Staul)blatt) reducirt. Fruchtknoten unterständig, meist 3 fächerig. Samen meist mit Arillus und mit doppeltem Nährgewebe versehen. Scitaiiiiueae. 9. Blüthen meist zweigeschlechtlich, zygomorph, 3 zählig, meist mit gefärbtem Perigon. Staubblattkreise (bei unserer Familie) sehr reducirt, unter sich (bei unserer Familie auch mit dem Griffel) verbunden. Fmcht- knoten unterständig, meist einfächerig, mit vielen sehr kleinen Samen- anlagen. Nährgewebe (bei unserer Familie) fehlend. Pollenzellen (bei unserer Famihe) zu 4 (in Tetraden) stets zu grösseren oder kleineren Gruppen (Pollinien, Massiüae) vereinigt. — Orchaceen. Microspermae. Schlüssel zur Bestimmung der Mouokotylen-Farailien nach leiclit auffindbaren ^lerkmalen. A. Meist ansehnliche Pflanzen mit deutlicher Gliederung in Stengel und Blätter. I. Blüthen unansehnlich, stets aktinomorph [S. 264], nackt oder mit durch- scheinendem oder grünlichem, weisslichem oder braunem Perigon. a. Blüthen mit stets 6 deutlichen Perigonblättern. 1. Stauden oder Sträucher mit ungetheilten , höchstens gelappten Blättern. a. Fruchtknoten oberatändig (oder 3 — G fast apokarpe [S. 263] Fruchtblätter). 266 Monocotyledones. 1. Frucht trocken. Blätter zweigeschlechtlich. u. Blüthen iu einfachen Trauben. Blätter stielrundlich. Jiincaginaceae. ß. Blüthen in Spirren, deren letzte Verzweigungen oft Köpfe dar- stellen. Blätter meist schmal, stielrundlich, wenn flach (grasartig) oft gewimpert. Juiicaceae. Vgl. Scirpus litoralis (Cyperaceae, Stengel binsenartig, ohne Laubblätter; Blüthen inAehrchen); Acorus (Kalmus, Araceae, Blätter „schwertförmig"; Blüthen in einem Kolben) ; Sparganiaceae (Sumpfpflanzen, Blätter grasartig; Blüthen einhäusig, in Köpfen): 2. Frucht eine Beere. Blüthen zweihäusig. a. Stengel aufrecht, nur mit Schuppenblätteru, in deren Achseln schmale oder breite blattähnliche Zweige. Liliaceae [Asparageae). ß. Stengel kletternd, mit am Stiele 1—2 Ranken tragenden Laub- blätteru. Liliaceae {Smilacoideae). Vgl. Paris {Liliaceae, Blüthen zweigeschlechtlich, typisch 4 zählig). b. Fruchtknoten unterständig. Stengel windend, mit gestielten, herz- förmigen Laubblättern. Blütheu zweihäusig. Dioscoreaceae. Vgl. Orchaceae. Liparideae (Blüthen zygomorph [S. 264]). 2. Unverzweigte Bäume mit langgestielten Blättern, deren Spreite durch Zerreissung fiederig oder fächerförmig getheilt ist. Palmae. b. Blüthen nackt oder mit kümmerlichem, öfter aus Borsten oder Haaren oder aus meist weniger als 6 Blättern bestehendem Perigon. 1 . Perigon deutlich mehrblättrig. Ausdauernde Sumpf- oder Wasserpflanzen mit meist ziemlich breiten, grasartigen Blättern Blütheu einhäusig. Frucht (oberständig) eine saftarme Steinfrucht. Sparganiaceae. Vgl. Hydrocharitaceae. Vallisnerioideae (Wasserpflanzen mit unter- ständigem Fruchtknoten). AUhenia {Potamogetonaceae. Zannichellieae, Salzwasserpflanze mit fadenförmigen Blättern). Potarnogeton (Perigon durch grosse Mittelbandschuppen ersetzt). 2. Perigon fehlend, durchscheinend und becher- oder krugförmig, oder aus Borsten oder Haaren bestehend. a. Blüthen zu mehreren oder vielen in Blüthenständen vereinigt. 1. Blüthen ohne entwickelte Tragblätter oder (falls solche vorkommen) nicht von denselben bedeckt. a. Land- oder Sumpfpflanzen, deren niemals fluthende oder schwim- mende Laubblätter stets aus dem Wasser hervorragen. Blüthen in Kolben. § Blüthen einhäusig, die weiblichen gestielt, am Stielchen mit zahlreichen, unregelmässig gestellten Haaren besetzt. Blätter linealisch (grasartig). Typhaceae. §§ Blüthen sämmtlich sitzend. Blüthen einhäusig oder zweige- schlechtlich, ohne oder mit Blüthenhülle. Laubblätter entweder gestielt, meist herzförmig oder ,, schwertförmig". Araceae. ß. Wasserpflanzen. Blätter alle untergetaucht oder die oberen schwiiu- mend Blüthen in Aehren. Potamogetonaceae {Zostereae, Posidonieae u. Potamogetoneae). 2. Blüthen mit deutlich entwickelten Tragblättern (Spelzen), ganz (oder doch wenigstens in der Jugend) von denselben bedeckt, in ähren- oder rispenartig angeordneten Aehrchen. Blätter grasartig. a. Stengel knotig gegliedert, meist stielrund. Laubblätter und Spelzen zweizeilig, erstere mit meist offenen Scheiden. Aehrchen ein- oder mehrblüthig. Blüthen meist zweigeschlechtlich , mit einem fast stets zweikieligem Vorblatt. Perigon meist durch 2 oder 4 seit- liche durchscheinende Schüppchen ersetzt. Gramina. ß. Stengel selten knotig gegliedert, oft dreikantig. Laubblätter drei- zeilig, mit geschlossenen Scheiden. Aehrchen mehrblüthig oder die weiblichen aus meist zahlreichen 1-blüthigen Aehrchen zweiter Ordnung bestehend. Blüthen nackt oder mit aus Borsten oder Monocotyledones. 267 Haaren gebildetem Perigou , entweder zweigeschlechtlich , ohne Vorblatt oder eingeschlechtlich, fast stets einhäusig, dann die weiblichen fast stets von dem schlauchartigen Tragblatte ein- geschlossen. Cyperaceae. b. Blüthen einzeln zwischen Laubblättern. Untergetauchte schmalblättrige Wasserpflanzen. 1. Blätter zweizeilig, ganzrandig oder schwach gezähnelt. Fruchtblätter 2 — 4, apokarp. Potainogetonaceae (Ci/morfoceeae u. Zannichellieae). 2. Blätter paarweise genähert, deutlich gezähnt. Fruchtblatt 1. Xajadaceae. IL Blüthen ansehnlich , mit wenigstens theilweise lebhaft gefärbtem Perigon (Blumen). a. Blüthen eingeschlechtlich, aktinomorph. Perigon meist heterochlam. [8. 264] 1. Zahlreiche apokarpe Fruchtblätter. Wasser- oder Uferpflanze mit auf rechten Pfeilblättern. Alismaceae {Sagiltaria) 2. Fruchtknoten unterständig. Untergetauchte oder schwimmende Wasser pflanzen. Hydi'ocharitaceae b. Blüthen zweigeschlechtlich. 1. Fruchtblätter 6 bis viele, apokarp. Blüthen aktinomorph. Perigon heterochlam. Sumpf- oder Wasserpflanzen mit meist grundständigen Laubblättern. a. Laubblätter wenigstens zum Theil langgestielt. Blüthenstand stock- werkartig quirlig verzweigt. Staubblätter 6. Alismaceae (ausser Sagiltaria). b. Laubblätter pfriemenförmig. Blüthenstand doldenähnlich. Staubblätter 9. Biitomaceae. Vgl. Scheuchzeria (Jnncaginaceae ; Blüthen in Trauben). 2. Fruchtblätter meist 3 (bei Majanthemum 2, bei Paris 4, selten 5), synkarp. a. Fruchtknoten oberständig. 1. Blüthen aktinomorph. Perigon homoeochlam. [S. 264], oder beide Kreise derselben nur wenig verschieden ibei Paris und Verairnni Lohelianum grünlich). Grösstentheils Zwiebel- , seltner Knollen- • gewächse. Liliaceae (ausser Asi>arageae und Smilacoideae). Vgl. einige -Arten von Luzxda (Juncaceae). 2. Blüthen öfter zygomorph. Perigon heterochlam. ; Kelchblätter grün, Blumenblätter meist blau. Comiiielinaceae. b. Fruchtknoten unterständig. 1. Staubblätter nicht mit dem Griffel verbunden. Pollenzellen einzeln. u. Blätter parallelnervig. § Staubblätter 6. Blüthen aktinomorph. Grösstentheils Zwiebel- gewächse. Amaryllidaceae. §§ Staubblätter 3. Blüthen aktino-, seltner zygomorph. Oft Knollen- gewächse. Blätter meist „schwertförmig". Iridaceae. ß. Blätter (gross) mit fiederigen, parallelen Seitennerveu. Zierpflanzen aus der Tropenzone. § Mehrere (bis 10) ra hohe Gewächse. Blüthen zygomorph. Meist 5 fruchtbare Staubblätter. Musaceae. §§ Selten über 2 m hohe Gewächse. Blüthen unsymmetrisch. Von den 6 Staubblättern nur eines zur Hälfte Polleu enthaltend, die übrigen oft blumeublattähnliche Staminodien. Cailliaceae. 2. Das einzige (selten 2) fruchtbare Staubblatt mit dem Grittel ver- bunden. Pollenzelleu zu grösseren Grupjjcn (Massulae, Pollinia) verklebt. Blüthen zygomorph. Z. T. Knollengewächse. Orcliaceae. B. Kleine frei schwimmende Wasserpflanzen ohne deutliche Gliederung in Stengel und Blätter. Lemiiaceae. 268 Pandanales. 1. Reihe. PANDANALES^). (Engler Syll. Gr. Ausg. 65 [1892].) Vgl. S. 264. Bäume, Lianen oder (bei den einheimischen Familien) ausdauernde Krautge^Yächse mit kriechender Grundachse und 2 zeilig gestellten, am Grunde in eine kürzere oder längere offene Scheide verbreiterten Laubblättern. Tragblätter der einhäusigen Blüthen zart und klein, spelzenartig oder fehlend. Blüthen nackt oder von wenigen trockenhäutigen, braunen, unansehnlichen, in einen Kreis geordneten Perigonblättern oder zahlreichen unregelmässig stehenden Haaren umhüllt. Männliche Blüthen mit 1 bis vielen oft zu mehreren verbundenen Staub- blättern. Weibliche Blüthen mit (bei unseren Familien) 1 seltner 2 [oder gar B] (bei den Pandanaceen bis vielen) Fruchtblättern mit je 1 (oder bei den Pandanaceen bis vielen) hängenden Samenanlagen. Frucht bei unseren Arten Nuss oder Steinfrucht. Keimling gerade, in der Achse des Kährgewebes. Die Begrenzung der Familien innerhalb der Reihe der Pandanales ist viel- fach unsicher und umstritten gewesen. In den Europäischen Florenwerken fasste man bisher die beiden im Gebiete vorkommenden Gattungen nach dem Vorgange von Jussieu als Familie der Typhaceae zusammen, ohne dabei die nahe verwandte tropische Familie der Pandanaceae zu beachten. Die erweiterte Keuntniss der morphologischen und verwandtschaftlichen Verhältnisse dieser Familie hat nun gezeigt, dass eine Eintheilung der Pandanales im alten Sinne nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, und deshalb hat Eugler (Natürl. Pflanzenfam. II. 1. 183 u. 192 [1889]. Syll. Gr. Ausg. 65 [1892]) drei Familien, Typhaceae, Pandanaceae, Spar- ganinceae, angenommen, nachdem er bereits 1885 in der Schles. Ges. f. vaterl. Cult. in Breslau darauf hingewiesen hatte, dass die Sparganien im ganzen eine nähere Verwandtschaft zu den Pandanaceae als zu Typha aufweisen. Eine ausführliche Darstellung der verwandtschaftlichen Beziehungen der 3 Familien der Pandanales giebt Engler in einer Abhandlung „die systematische Anordnung der monokotylen Angiospermen". Abb. d. K. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1892. Kronfeld schliesst sich in seiner trefflichen ,, Monographie der Gattung Typha (Verh. ZBG. Wien (1889) 89 ft'. 112) den Ansichten Englers rückhaltlos an. Mit grossem Scharfsinn hat Celakovskf (Flora LXVIII. 617 [1885]) auf die Analogien im morphologischen Aufbau der luflorescenzen von Typha und Sparganinm hingewiesen und es wahr- scheinlich gemacht, dass wir in den Partialinfloresceuzen von Typha ebenso wie in den Köpfchen von Sparganium Achselproducte von Hochblättern zu sehen haben, und dass sich hierin verwandtschaftliche Beziehungen beider Gattungen erkennen lassen. In der Zweizeiligkeit der Blätter zeigt sich eine Verwandtschaft zwischen Typha und Sparganium ; im Bau der weiblichen Blüthen finden sich grosse Ueber- einstimmungen zwischen Sparganium und den Pandanaceae, besonders durch die auch bei Sparganium (häufig bei S. polyedrum und S. neglectum, fast regelmässig bei S. eurycarpum) vorkommenden Verbindungen der Carpelle; andrerseits giebt es Pandanaceae (bei welcher Familie die Verbindung von einigen [bis vielen] 1) Nach der tropischen Gattung Pändanus ([Rumphius Herb. Amb. 1. VI. 154.] L. f. Suppl. 64 [1781]), die mit Freycinetia (Gaud. Ann. sc. nat. Skr. I. III. 509 [1824]) die Familie Pandanaceae (Hassk. PI. jav. rar. 163 [1848]. Pandaneae R. Br. Prodr. I. 340 [1810]) (etwa 60 Arten in den Tropen der alten Welt und in Polvnesien) bildet. Pandanales. 269 Carpelleu die Regel ist), die uur 1 Carpell besitzeu , wie die Mehrzalil der Spar- ganien. Weitere Beziehungen zwischen Sparganium und Fandanaceac zeigen sich in der häufig fast völligen Uebereinstininiung im Bau der Früchte (von Typha in jeder Beziehung abweichend). Das Perigon fehlt bei den Pandanaceae und bei Typha (wo es nacli C'elakovsk^- a. a. O. durch die un regelmässig gestellten Haare ersetzt wird). In der Gestalt der männlichen Blüthen, in denen die Staubblätter im unteren Theile oft (oder zumeist) in unbestimmter Anzahl verbunden sind (bei Sparganium dagegen meist 3 oder 6 freie, von denen selten 2 verschmelzen (, scheinen sich Uebereinstimmungen zwischen Typhaceae und Pandanaceae zu zeigen. Was nun den morphologischen Aufbau von Sparganium, Typha und den Pandanaceae betrifit , so hat sich ausser Eng 1er besonders Schumann (Aus- führlicheres über die Resultate seiner Untersuchungen, die er uns in liebenswürdig- ster Weise zur Verfügung stellte, folgt in Morphologische Studien II. Heft) in letzter Zeit eingehend mit den Pandanaceae und ihren Verwandten beschäftigt. Zwischen allen 3 genannten Formengruppen lassen sich gewisse Parallelen ziehen bezüglich des vegetativen Aufbaues der Sprosssysteme, deren Abweichungen von einander fast lediglich durch die biologischen Verhältnisse bedingt erscheinen, indem der aufrechte Stamm der Fcndanaceae durch einen Blüthenstand abgeschlossen sich unterhalb desselben zu gabeln pflegt, während die wagerecht kriechenden, mit seitlich stehen- den Schuppenreihen versehenen Rhizome von Sparganium und Typha, nachdem der Vegetationskegel sich zur Erzeugung eines Laubtriebes oder Blüthenstandes nach oben gerichtet hat, meist jährlich (wenn nicht bereits im ersten Jahre blühend) in akropetaler Folge zweiseitliche, blattachselständige Ausläufer treiben, also denen der Pandanaceae vollkommen analoge Sympodien bilden. — Da so bei den deutlichen wechselseitigen Beziehungen von Typha, Pandanaceae und Sparganium nur der eine Ausweg bliebe, alle hierher gehörigen Formen in eine grosse (den Pandanales entsprechende) Familie Pandanaceae zusammenzufassen, die dann sehr verschieden- artige Formen umfassen würde, erscheint es viel zweckmässiger, der von Engler a. a. O. vorgeschlagenen und durchgeführten Gliederung in 3 gesonderte Familien zu folgen. Uebersicht der Familien. A. Blüthen sehr klein, dicht gedrängt, die Oberfläche der obersten Glieder des Blüthenstengels, welche laubartige, bei Beginn der Blüthezeit meist abfallende Blätter tragen, grösstentheils oder ganz bedeckend, in ihrer Gesammtheit eine wenigstens Anfangs cylindrische, weiche, plüschartige Masse bildend. Der untere (zur Fruchtzeit zuweilen länglich- ellipsoidische oder fast kugelförmige) Theil des Blüthenstandes, meist nur an einem Stengel- ghede ausgebildet, trägt (grösstentheils an (hebt gestellten, kurz-kegel- oder säulenförmigen seitlichen Auszweigungeu der Achse, die nur auf der dem Tragblatt entgegengesetzten Seite, die zuweilen über- haupt von Blüthen frei bleibt, fehlen) weibliche, die übrigen (min- destens 2 — 3) Glieder männliche Blüthen. Der weibliche und männliche Theil des Blüthenstandes, „Kolben", berühren sich ent- weder oder sind durch einen längeren oder kürzeren Zwischenraum getrennt. Perigonblätter fehlend, durch unregelmässig an der Blüthenaxe angeordnete Haare ersetzt. Griffel und Narbe mehrmals länger als der Fruchtknoten. Frucht nussartig. Samen mit fleischigem Nährgewebe. Typhaceae. B. Blüthen zu kugeligen an der Hauptachse oder Seitenachsen erster Ordnung ährenartig angeordneten Köpfen gehäuft, die 270 Typhaceae. weiblichen zur Fruchtzeit derb. Perigonblätter braun trockenhäutig, bleibend, verkehrt-eiförmig bis rundlich, stielartig verschmälert. Griffel und Narbe meist kürzer (bis wenig länger) als der Fruchtknoten. Frucht (bei unseren Arten) steinfruchtartig. Steinkern (besonders an der Spitze) von (in der ETerfe)' luftführendem Schwammgewebe umgeben. Samen mit mehligem Nährgewebe. Sparganiaceae. 14. Familie. TYPHACEAE. ([Jaume St. Hilaire Expos, fam. L 60 t. 11 (1805)] z. T., Schur Mitt. Siebenb. V. Naturw. II. 204 [1851]. Engl. Nat. Pflfam. II. 1. 183 [1889]. Kronfeld ZBG. Wien XXXIX. 89. 135. Tiiphae Juss. Gen. 25 [1789]. TijpUnae Agardh Aphor. Bot. X. 'l39 [1823].) S. S. 266, 269. Hierher nur die Gattung: 35. TYPHAI). ([Tourn. Inst. 530 L. Gen. pl. ed. 1 281] ed. 5 418 [1754]. Schnizl. Typh. 24 [1845]. Rohrb. BV. Brandenb. XL [1869] 67. Engler Nat. Pfl.fam. IL 1. 183 [1889]. Ivi'onfeld ZBG. AVien XXXIX. 136.) (Rohrkolben, Lieschkolben, Schmackedutschke, Bumskeule; niederl. und vläm. : Duikelaar, Lischdodde ; dän. : Dunhammer; franz.: Massette; ital.: Biodo, iNIazza sorda; poln.: Palka; böhm.: Orobinec; kroat. : Pavir; serb. : Porös: russ. : Porosi); litt.: Szwendres; ung. : Gyekeny.) Ansehnliche Sumpf- u. Ufer-Gewächse mit meist dicker, kriechender Grundachse, aufrechten, oft etwas schraubig gech-ehten, stumpflichen, unterwärts rückenseits abgerundeten, oberwärts flachen Laubblättern mit langem Scheidentheil. Blüthenstengel steif aufrecht, meist beblättert. Gipfel einen (selten 2 oder mehrere) weibliche und darüber einen männ- lichen Kolben tragend, die laubartigen Tragblätter in der Jugend den Blüthenstand einhüllend. Männliche Blüthen aus (1 bis) meist 3 (selten bis 7) am Gnuide mehr oder minder verbundenen Staubblättern be- stehend, am Grunde mit bandförmigen oft oberwärts verbreiterten oder verzweigten Haaren oder ohne solche. Weibliche Blüthen in den Achseln eines Tragblattes (Bracteola) oder ohne ein solches. Fruchtblatt mit einer hängenden Samenanlage, auf einem mit langen Haaren (nach Celakovsky Flora LX VIII. 617 u. a. den reducirten Perigonblättern) regellos besetzten Stiele. Narbe linealisch oder spateiförmig. Zwischen den fruchtbaren Blüthen oft sehr zahlreich unfruchtliare mit verlängertem 1) Tvcpij, Pflaazenname bei Theo phrastos (I, 8 imd IV, ID und Dioskorides (III. 123), bezeichnet mehrere Monokotylen, darunter wahrscheinlich auch Vertreter unserer Gattung {T. latifolia oder T. angustatn). Typha. 271 oder zu einem keulenförmigen Knöpfchen (Pi.stilioclien, Engler) umge- bildetem Fruchtknoten. Nach Kroufeld. dessen sorgfaltiger Monographie wir im Ganzen gefolgt sind, 10 Arten (dazu noch 8 Unterarten» auf der ganzen Erde zwischen dem nördlichen Polarkreis und 30" S. Br. In Europ» artsser den hier aufgeführten Arten nur noch T. angtisldta (Borret Chaubard Exp. sc. Mor^e III. 2. Bot. 338 [1832]) in Griechenland, den dazu gehörigen Inseln und Kreta. — Die Blätter der grösseren Arten werden zu grobem Flechtwcrk, zum Binden der Garben, Dichtmachen der Fässer (daher an der Unterweser ,,Küperleesch". bei Meiningen ,, Büttnerschilf" [Rottenbach h.]), die Kolben zu Decorationszwecken verwendet. A. EhracteoJütae (Kronfeld ZBG. Wien XXXIX [1889] 139. Ehracteätae Schnizlein Typh. 24 [1845]. Weibliche Blüthen ohne Tragblätter. Seitliche Auszweigungen der Hauptachse des weiblichen Blüthenstandes bis 2 mm lang. I. Pflanzen kräftig, über 1 m hoch. ^Männliche und weibliche Kolben meist ziemlich gleich lang, oder der weibliche bis doppelt so lang als der männliche. Pollenzellen zu 4 zusammenhaftend. Seitliche Auszweigungen der Achse des weiblichen Kolbens (bei unseren Arten) meist über 1 m m 1 a n g. {Schüria^) Kronfeld ZBG. Wien XXXIX [1889] 140, 170.) Gesammtart T. latifölia. 103. (1.) T. latifölia. ^J., kräftig, 1,5—2,5 m hoch. Blätter meist blaugrün, breit-linealisch (0,4 — )1 — 2 cm breit, stumpflich, so lang oder (meist) länger als der Blüthenstand. Männlicher und weib- licher Kolben je 6 — 20 ( — 30) cm lang, sich berührend, seltner etAvas (bis 3 cm) entfernt, meist annähernd gleichlang oder doch (bei grossen Exemplaren) der weibliche nicht erheblich länger (vgl. jedoch E. ßethu- lona). Seitliche Auszweigungen der Achse des weiblichen Kolbens (säulenförmig) schlank, 1,5 — 2 mm lang (mindestens 6 — 8 [—20 und mehr] mal so lang als breit). Fruchtstiel (2—) 4 — 6 mm lang, mit sehr zahlreichen (30 — 50) weissen, spitzen Haaren besetzt, Narbe schief rhombisch-lanzettlich, spitz, oberwärts schwarz- braun bis kohlschwarz, so lang oder beträchtlich länger als die Haare. Antheren meist 2,5 bis fast 3 mm lang. An Ufern von Seen und Flüssen, in seichten Gewässern und Wiesenmooren im ganzen Gebiet meist häufig, in den Alpen bis 1 800 m aufsteigend (Ampezzothal : Tofana di Mezzo O. Simony). Bl. Juli bis August. f. /. L. Sp. pl. ed. 1. 971 (1753). Schnizlein Typh. 24 Kronf. ZBG. Wien XXXIX. 176. Koch Svn. ed. 2. 785. Nvman Consp. 757 Suppl. 316. Richter PI. Eur. I. 9. Rchb. Ic. IX. tab. "^ CCOXXIII fig. 747. 748. ') Nach Ferdinand Schur, * 1799 in Königsljerg i. Pr., f 1878 in Brüuu, welcher sich besonders um die Kenntniss der Flora Siebenbürgens grosse Verdienste erwarb (Enuraeratio plantaruni Transsilvaniae Vindob. 1866). Er beschäftigte sich vielfach mit der Gattung Typha. 272 Typhaceae. Aendert ab in der Länge und Gestalt der Kolben und der Entfernung derselben von einander. Kronfeld unterscheidet a. a. O. folgende Formen: B. ambigua (Sonder Fl. Hamb. 508 [1851] Kronfeld ZBG. XXXIX. 178. T. intermedia Schur "Verh. Siebenb. V. Naturw. II. 206 [1851]). Männlicher und weiblicher Kolben fast gleichlang, bis 3 cm von einander entfernt. Blätter 1 — 2 cm breit. — Nicht selten. — C. remotiiiscula (Siraonkai Enum. Transs. 514 [1886]. Kronfeld a. a. O. T. r. Schur Enum. Transs. 637 [1866]). Kolben wenig von einander ent- fernt, der männliche erheblich länger als der weibliche. — Zerstreut. — D. eldta (Kronfeld a. a. O. [1889]. T. e. Boreau Fl. centr. de la France II. 733 [1840]). Kolben kürzer als beim Typus (oft nur 6 cm lang), sich berührend oder wenig entfernt. Blätter sehr schmal, (0,5 bis meist nicht über 1 cm breit). — So besonders auf Mooren (besonders an üebergängen von Heide- zu Wiesenmooren) und an sandigen Stellen, nicht häufig. — E. Bethnlöna'^) (Kronfeld a. a. O. [1889]. T.B. Costa Introd. fl. Catal. 251 [1864]). Niedrig, meist nicht über 1 m hoch, Kolben sich Taerührend, der weibliche erheblich (bis doppelt) länger als der männliche; Blätter schmal, 5 — 10 mm breit. — So selten, auf den Alpen bis 1800 in beobachtet. Durch Dioecie ausgezeichnet ist 1. Dietzii'^) (Kronfeld ZBG. Wien XXXIX. [1889] 179), von der bisher nur Exemplare mit nur männlichen Kolben beobachtet wurden. Pest: Bot. Garten (Dietz). Von missbildeten Formen ist zu erwähnen : m. mit zwei weiblichen Kolben neben einander: Heriugsdorf (A. Braun!)- (Fast Über das ganze Areal der Gattung verbreitet, fehlt im mitt- leren und südlichen Africa [hier die Unterart T. Capensis (Rohrb. BV. Brandenb. XI [1869] 96), deren var. Hildehränätii^) (Kronfeld a. a. O. 181 [1889]) auf Madagaskar], in Süd-Asien, Australien und Polynesien.) * 103. X 104. T. latifolia X Shuttleivorthii s. S. 273. 103. X 105. I. latifolia X angustifoUa s. S. 277. 104. (2.) T. Slnittlewörtliii 4). %, kräftig, 1 — 15 m hoch. Blätter schmal linealisch, 5 — 15 mm breit, länger als der Blüthenstand. Kolben sich berührend, der männliche meist um die Hälfte (oder mehr) kürzer als der weibliche. Seitliche Auszweigungen des weiblichen Kolbens kurz, dick bis schlank kegelförmig, 1 — 1,5 mm lang. Fruchtstiel mit 1) Nach dem Spanischen Küstenflusse Besos (fluvius Bethulonus), der etwas nördlich v. Barcelona bei Badalona mündet, an dessen Ufern (bei San Adrian de Besos) diese Form zuerst beobachtet wurde. Beto, sechster König von Catalaunien (Jahr der Welt 2094). Neuerdings (Lampere y Miquel) will man das Wort Bethulona von Bitza (Besos), welches schäumend, schäumender Fluss bedeutet, ableiten. (E. Vay r ed a br.) ■■^) Nach Dr. Alexander von Mägocsy-Die tz, * 7. Dec. 1855 in Ungvar (Unger-Comitat) in Ungarn, Privatdocent, Prof. a. d. höheren Töchterschule in Buda- pest, früher Assistent a. d. Forstakademie in Selmeczbanya (Scheranitz), beschäftigte sich mit der Entwickelungsgeschichte von Typha und Sparc/anium und schrieb einige physiologische Abhandlungen. Durch Adoption seitens eines Onkels änderte er seinen früheren Namen von Dietz. 3) Nach Johann Maria Hildebrandt, * 19. März 1847 in Düsseldorf,. t 29. Mai 1881 in Tananarivo, dem verdienstvollen leider so früh verstorbenen botanischen Reisenden. Er unternahm zwei Reisen nach Ostafrica und eine in Madagaskar, wo er dem Klima und den Strapazen erlag. 4) Nach Robert James Shuttleworth in Bern, * 1810 f 1874 (L.Fischer br.), Besitzer eines grösseren Privatherbariums, dessen Conservator Carl Johann Schmidt, der Verfasser der 1827 — 29 erschieneneu Allg. ökonomisch-technischen Flora war. Sh. entdeckte diese Art an der Aare im Canton Bern. Tj-pha. 278 ca. 20 — 40 Haaren besetzt. Narbe spatelig- lanzettlich, so lang oder kürzer als die Haare. Antheren meist 2 — 2,2 mm lang. Sonst wie die Leitart. An Fluss- und Bachufern, bisher nur im südlichen Gebiete, beson- ders in den Tliälern des Alpen- und Karj^atensystems. Provence: am Var; Lyon. In der Schweiz zerstreut!! Baden: Riegel bei Freiburg i. B. (A. Braun!), Wicsloch. Württemberg: Stuttgart. Bayern: bei Rosen- heim ; Reichenhall mehrfach ! und von da bis zum Cliiemsee. Steiennark : Rohitsch (Hülzl!). Ungarn: Eisenbiu-ger Comitat: Nagy-Barkocz an der Mur (Borbas); Temeser Comitat: Mosnica (Bor b äs). Siebenbürgen: Nagy Enved (Strassburg) a. d. Maros (Borbas); zw. Topänfalva und Vöröspatak (Janka). Einige weitere Angaben aus Oesterreich-Ungarn bedürfen der Bestätigiuig, da die Belegexemplare zu jung eingesammelt sind (Kronf. a. a. O. 173, 174). Bl. Juli, Aug. T. S. Koch et Sonder in Koch Svn. ed. 2. 786 (1844). Kron- feld ZBG. Wien XXXIX. 171t. IV fig. 5,^. V fig. 12. Nyman Consp. 757 Suppl. 316. Richter PI. Eur. I. 9. Rchb. Ic. IX. tab. CCCXXII fig. 746. Unterscheidet sich von T. latifolia (besonders von der habituell sehr ähnlichen E. Bethulona) mit Sicherheit erst im Fruchtzustande, wenn die Haare ihre defini- tive Länge erreicht haben. Der Kolben hat alsdann eine charakteristisch grau- schimmernde Färbung und sieht bei näherer Betrachtung von den zwischen den hellen Haaren hervorschimmernden dunklen Narben wie schwarz punktirt aus, während der von T. latifolia seine schwarze bis schwarzbraune (mitunter etwas ins Grünliche spielende) Farbe dauernd beibehält. (Ost-Pyrenäen (La Tet) ; Ober-Italien bei Turin und Parma.) \^\ Bastard. 103. X 104. (3.) T. latilolia X Shuttlewörtliii. IJ.. Blätter schmal linealisch, 7 — 10 nun breit, länger als der Blüthenstand, etwas blau- grün. Kolben sich berührend, der weibliche (ca. 20 cm) etwa 3 mal so lang als der männliche. Seitliche Auszweigungen der weiblichen Kolben- achse meist schlank, 1,5 — 2 mm lang bis kurz-kegelig. Narben lanzettlich bis rhombisch, theils in den Haaren versteckt, theils dieselben deutlich überragend. Antheren etwa 2 mm lang. Pollen und Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in der Schweiz: Aargau: Bünzer Moos bei Bremgartpn (Haussknecht!). T. 1. X S. (T. Argoviensis^)) Haussknecht in A. u. G. Syn. L 273 (1897) vgl. BV. Ges. Thüringen VI. 30 (1888) (ohne Beschreibung). 104. X 105. T. SkuttleivortUi X angustifolia s. S. 276. 1) Nach dem bisher allein bekannten Fundort im Canton Aargau (latinisirt Argovia). Ascherson u. Graebner, Synopsis. I. 18 274 Typhaceae. II. Pflanze zierlich, meist nicht (oder doch nicht erheblich) über 1 m hoch. Männlicher Kolben 'i- bis 4 mal so lang als der weibliche. Pollenzellen einzeln. Seitliche Auszweigungen der weiblichen Kolbenachse kürzer als 1 mm. {Engler ia ^) Kron- feld ZBG. Wien XXXIX. 140, 167 [1889].) t T. Laxmänni-). 2\., 8 — 15 dm hoch. Blätter sehr schmal linealisch, 2 — 4 (selten — 7) mm breit, bauehseits flach oder seicht rinnig, riickenseits unterwärts stark gewölbt bis halbe ylindrisch, den Blüthenstand über- ragend. Weiblicher Kolben 3 — 5 cm lang, länglich -eiförmig bis kurz- cylindrisch, braun, von dem 9 — 15 cm langen männlichen etwas (2— 6cm) entfernt. Frucht 4 — 6 mm lang gestielt, mit zahlreichen (ca. 50) 1 cm langen, an der Spitze meist plötzlich abgestutzten , von der Narbe bedeutend überragten Haaren. Antheren 1 — 1,5 mm laug. In Sümpfen und au Ufern. Im Gebiet bisher nicht beobachtet, wenn auch unweit der Grenze desselben bei Mantua (?) angegeben. In den Botanischen Gärten nicht selten angepflanzt und zahlreich verwildernd. Bl. Juli, August. T. L. Lepechin in Nova Acta Acad. Petrop. XII, 335 tab. IV (1801). Kron- feld ZBG. Wien 1889. 167 t. IV fig. 3, V fig. 15 nicht Ledebour und Rohrbach. T. stenophylla'-^) Fisch, et Mey. Bull, classe phys.-math. Ac. sc. St. Petersbourg III. Col. 209 (1845). Rohrbach BV. Brand. XI. 90. Nyman Consp. 757. Richter PL Eur. I. 9. T. juncifolia Celakovsky Lotos XVI. 149 (1866) nicht Montandon. (Oberitalien (?) ; Rumänien : Dobrudscha ; Süd-Russland ; West- und Ceutral- Asien ; Nord-China.) B. Bracteolätae (Kronfeld ZBG. Wien XXXIX. 138 [1889]. Bracteätae Schnizlein Typhaceen 25 [1845]). Weibliche ßlüthen in den Achseln von Tragblättern. Seitliche Auszweigungen der Hauptachse' des weiblichen Kolbens nicht über 1 mm lang. I. Pflanze kräftig, 1 — 4 m hoch. Weiblicher Kolben lang-cylindrisch. Achse des männlichen Kolbens mit Haaren bedeckt. Pollenzellen einzeln. {Schnizlemia *) Kronfeld ZBG. Wien XXXIX. 140, 150 [1889].) 1) Nach Dr. Adolf Engler, Professor der Botanik an der Universität und Director des bot. Gartens und bot. Museums zu Berlin , Geh. Regierungsrath, * 25. März 1844. Die Verdienste dieses gegenwärtig bedeutendsten Systematikers Deutschlands um die Classification der Pnndanales sind oben S. 268 erörtert. Von seinen zahlreichen und umfassenden Arbeiten nennen wir die seit 1887 (bis 1893 mit K. Prantl) gemeinschaftlich herausgegebenen, seitdem von E allein weiter- geführten Natürlicheu Pflanzenfamilien , deren System dieser Synopsis zu Grunde gelegt ist, feruer den Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt ins- besondere der Florengebiete seit der Tertiärperiode. Leipzig 1879, 1882. Ferner hat derselbe mit O. Drude ein umfassendes Sammelwerk Die Vegetation der Erde begonnen, in welchem er wichtige Theile unseres Florengebietes, auf eigene lang- jährige Forschungen gestützt, zu schildern gedenkt. — Wegen der 1887 von O. Hoff- mann (Engl. Bot. Jahrb. IX. 3) beschriebeneu Compositengattung Engleria kann der gleichlautende Kronfeld 'sehe Name der Section nicht aufrecht erhalten werden. ■^) Nach Erik Lax mann. * 24. Juli 1737 in Abo, f 16. Januar 1796 bei Tobolsk, Pastor in Kolywan (Sibirien), Professor in Petersburg und schliesslich Landeshauptmann. Er schrieb 1769 Briefe über Sibirien. 3) Von aisvög eng, schmal und (pvÄÄov Blatt. 4) Nach Adalbert Schnizlein, * 1813 f 1868, Professor der Botanik in Erlangen. Schrieb 1845 eine Monographie der Typhaceen; ferner mehrere Arbeiten Typha. 275 Bei uns nur: 105. (4.) T. aiigustifülia. 1\., 1—3 m hoch. Blätter schmal, 3 — 10 mm breit, bauchseits flach oder seicht rinnig, rückenseits unter- wärts flacher oder stärker gewölbt bis halbcylindrisch , länger als der Kolben. Weiblicher Kolben 10 — 35 cm lang, (röthlich- bis) zimmet- braun, männlicher 10 — 30 cm lang, beide 1 — 9 (meist 3 — 5) cm von einander entfernt, selten sich berührend (3. Sonderi'^) [Kronfcdd ZBG. Wien 1889 153. T. a. ß. Sonder Fl. Hamburg 507 (1851)]). Seitliche Auszweigungen seiner Achse kurz kegelförmig, bis 0,5 mm lang. Fruchtstiel meist 3 — 5 mm lang, mit zahlreichen (bis 50) unter der Spitze braunen, deutlich verdickten, von der Narbe über- ragten Haaren besetzt. Antheren 1^/2 — 3 mm lang. An Ufern, in Teichen und Sümpfen, auch in Heidemooren fast im ganzen Gebiet nicht selten. In der Schweiz nach Christ (Pfhmzen- leben Schweiz 94, 100) nur in Wallis; fehlt auch in der Bukowina (vgl. Herbich Fl. Bukow. [1859]). Dalmatien nur an derXarentaü und bei Stagno grandeü (ÖBZ. XVII. 263 [1867], XIX. 67 [1869]). Bl. Juli, August. T. a. L. Sp. pl. ed. 1. 971 (1753). Kronfeld ZBG. Wien XXXIX, 150 t. V fig. 2. Koch Svn. ed. 2. 785. Xvman Consp. 757 Suppl. 316. Richter PI. Eur. I. 9. Rchb. Ic. fl. germ^ IX. tab. CCCXXI fig. 745. Aendert ab in der Grösse uud iu der Länge der Kolben : B. m ed i a (Kronfeld ZBG. Wien XXXIX. 152 [1889]. T. m. Schleicher Cat. pl. hei v. ed. 1. 59 [1800]. T. eldtior Boenningh. Prodr. fl. Mouast. Westph. 274 [1824]. Rchb. Ic. fl. germ. IX. t. CCCXX fig. 744). Bis 0 m hoch. Blätter sehr schmal, 3 — 5 mm breit, flacher. Kolben annähernd gleich lang. — So in flachen Teichen und Gräben. — C. inaequd lis (Kronfeld a. a. O. 153 [1889]). Männlicher Kolben erheblich länger als der weibliche. Von Spielarten ist zu erwähnen: 1. U echtritzii'^) (Kronfeld a. a. O. [1889]). Tragblatt am Grunde des weiblichen Kolbens bleibend, 60 — 80 cm lang. (Ganz Europa [mit Ausnahme von Griechenland] ; westliches Asien ; Kord-America.) über die Bayerische Flora, von denen die 1848 in Nördliugen mit A. Frickhinger herausgegebene Schrift iiber die Vegetations- Verhältnisse der Jura- und Keuper- formation in den Flussgebieteu der Wörnitz uud Altmühl die bedeutendste ist. Seine in Bonn 1843 — 1871 erschienene Iconographia familiarum naturalium regni vege- tabilis ist ein nützliches Nachschlagewerk. 1) Nach Wilhelm Sonder, * 1812 f 1881, Apotheker und Medicinalrath in Hamburg. Er schrieb 1851 eine Flora Ilamburgensis, 1846 eine Monographie von Jleliophila, bearbeitete die Stijlidieen und Algen in Lehmann 's Plantae Preissianae, und verfasste mit Harvey die Flora Capensis, von der leider nur drei Bände erschienen sind. S. war einer der besten Kenner der norddeutschen Flora, aus der er Koch für dessen Synopsis zahlreiche Beiträge lieferte. 2) Nach Rudolf von Uecht ritz, * 31. December 1838 in Breslau, f 21. November 1886 ebenda, dem vorzüglichsten Kenner der Europäischen Flora unter .seinen Zeit- genossen. Ausser zahlreichen kleineren Aufsätzen hat er iu den von 1862 bis 1885 in den Verhandl. des Botan. Vereins der Pr. Brandenburg, später in den Schriften der Schlesischen Gesellschaft für Vaterl. Cultur erschienenen Nachträgen bez. .lahres- berichten über die Erforschung der Schlesischen Phauerogan\enflora die werlhvollsten Beiträge zur Floristik Europas geliefert. Wie so viele Fachgeuossen hatte ganz besonders ich mich bei meinen Arbeiten der selbstlosesten Unterstützung Seitens dieses meines unvergesslicheu Freundes zu erfreuen. A. 18* 276 Typhaceae. 103. X 105. T. Jatifolia X angustifolia s. S. 278. 104. X 105. T. Shnttletvorthii X angustifolia s. S. 278. II. Pflanze zierlich, meist nicht üher 1 ni (unsere Arten kaum über 70 cm) hoch. Weiblicher Kolben kugelig bis länglich ei förmig , seltner kurz cylindrisch. Achse des männlichen Kolbens ohne Haare. Pollenzellen zu 4 zusammenhaftend. (Rohrbächia^) Kronfeld ZBG. Wien XXXIX. 140, 144 [1889].) Gesammtart T. minima. 106. (5.) T. minima. % 30—75 cm hoch. Blätter der Laub- triebe sehr schmal linealisch, 1 bis meist 1,5 ( — 3) mm breit. Blüthen- stengel ohne Laubblätter, nur an der Basis von spreitenlosen (seltner mit rudimentären bis 2 cm langen Spreiten versehenen) weiten Scheiden umgeben. Kolben etwas (bis 2 seltner bis 4 cm) entfernt oder sich berührend, gleich lang oder verschieden (dann meist der männ- liche etwas länger) ; der mit kurzen (0,2 — 0,4 mm langen) seitlichen Aus- zweigungen besetzte weibliche 1 5 — 35 ( — 45) cm lang, breit-eiförmig (T. elliptica Gmelin Fl. Bad. III. 603 [1808]) bis lang eUiptisch oder kurz cylindrisch, dunkelkastanienbraim, der männliche 20 — 45 cm lang, Tragblätter der weiblichen Blüthen so lang als die Haare. Fruchtstiel bis 3 mm lang, mit zahlreichen (bis 50) an der Spitze kopfig verdickten Haaren besetzt. Xarbe liuealisch, beträchtlich länger als die Haare. Staubblätter meist einzeln oder (dann meist nicht über 3) ver- wachsen. Antheren 1,5 — 2 mm lang. Flussufer, Wiesenmoore. In den Thälern des Alpensystems meist verbreitet oder zerstreut ! ! An deii Flüssen abwärts : An der Rhone und ihren Nebenflüssen bis Lyon, Avignon, Arles. Rhein bis in die Rhein- fläche bei Schifferstadt in der Bayr. Pfalz (die Angabe in Nordost- Baden bei Buchen [zw. Neckar und Tauber] nach Brenzinger [BV. Freiburg in Baden I. 320] wenig wahrscheinlich). Lech!! bis Mertingen unw, Donauwörth. Inn bis Simbach (Loher BV. Landshut X. 30); an der Salzach mehrfach! An der Donau: Linz! Steyeregg! Nieder- Oesterreich von Weissenkirchen bei Krems bis Wien ! In Ungarn bei Pressburg und Budapest. (Die Angabe Rohrbachs BV. Brandenb. XI. 92 am Plattensee [Presl] scheint auf einem Irrthum zu beruhen, denn nach B o r b ä s [br.] ist an Ort und Stelle von diesem Vorkommen nichts bekannt). Moor an der Westbahn bei Dömölk im Eisenburger Comitat (Borbäs). Kroatien: an der Drau bei Legrad (Schloss. Vuk. Fl. Croat. 1155) und Zäkäny (Borbas! ÖBZ. XXXVI [1886] 83), (Im Banat von Rochel [Reise 85] angegeben, fehlt bei Heuffel.) Bl. Mai, Juni, 1) Nach Paul Rohrbach, * 9. Juni 1847 zu Berlin, f 6. Juni 1871 ebenda. Schrieb ausser einer Monographie der Gattung Typha (Verh. Bot. V. Brand. XI. [1869]) eine solche der Gattung Silene (Leipzig 1868) und mehrere werthvolle syste- matische und morphologische Arbeiten namentlich über Caryophyllaceae und Hydro- charitaceae. Val. auch S. 279. Typha. 277 T. m. Funk in Hoppe Bot. Taschenb. 118, 181 (1794). Kron- feld ZBG. Wien 1889. 144 t. IV fig. 2, t. V fig 7. Koch Syn. ed. 2. 786. Nynian Consp. 757 Suppl. 316. Richter PI. Eur. I. 9. Rchb. Ic. IX. t. 319 fig. 742, 743. T. amiustifolia ß. L. Sp. pl. cd. 2. 1378 (1763). T. minor Smith Fl. BritaniL IIL 960 (1805). (Italien; Serbien; Rumänien; Süd-Russland; Kaukasus-Länder; West- und Central-Asien ; Nord-China.) |~ 107. (6.) T. gnieilis. %. Blüthenstengel mit (den Blüthen- ^tand überragenden) Laub blättern. Kolben stets (5 — 25 mm) von einander entfernt, beide etwa gleichlang, (4 — ) 5 ( — 7) cm, mitunter der männliche kürzer (2,5 cm), der weibliche fast stets länglich-elliptisch oder meist deutlich cylindrisch. Tragblatt der weiblichen Blüthe länger als die weniger zahlreichen (^bis 30), sehr dünnen Haare. Sonst wie die Leitart. Au kiesigen Ufern. Bisher nur im Rhone- und Isere-Gel)iet und am Ober-Rhein. An der Isere bei Vaule; Rhone-Inseln bei Vaux unter- halb Lyon ! An der Arve bei Etrambieres ; ^Mündung der Arve in die Rhone. Am Rhein bei Ichenheim unw. Offenburg (1858 Lein er!). Bl. Aug., Sept. T. g. Jordan Caüü. Gratianop. 1848. 28. Obs. s. plus. pl. nouv., VII« fragm. 43 [1849]. Godr. et Grenier Fl. de France III. 335 (1855). T. 3Iarthii^) Jord. Catal. Gratianop. 1851. Kronfeld ZBG. Wien XXXIX (148) t. IV fig. 7, t. V fig. 8. Xym. Consp. 757 Suppl. 316. T. minima var. autnmndUs Leiner in Doli Fl. v. Baden III. 1361 (1862). T. Laxmamii ß. gracilis Rohrb. BV. Brandenb. XI. 93 [1869]. T. m. var. gracilis Ducommun Taschenb. Schweiz. Botan. 778 (1869). Richter PI. Eur. I. 10. Diese Art hat sich von der vorigen offenbar durch „Saison-Dimorphismus" (vgl. R. V. Wett stein DBG. XIII [1895] 303) abgezweigt. (Die von Kronfeld (ZBG. Wien XXXIX [1889] 149) als Varietät unserer Art aufgeführte Form {Davidiäna^) in der Mongolei; che Unter- art T. Hausshiechtii^) (Rohrb. a. a. 0. 99 [1869]) in Armenien.) ' s 1) Nach einem jungen, später nicht weiter bekannt gewordenen Botaniker Martin in Lyon, der die Ptlanze auf den Rhoneiuseln sammelte. Nach ihm be- nannte Jordan noch eine Acer Martini. (St. Lager br.) '-) Nach dem Lazaristen Pater Armand David, Französischem Missionar, der sich durch seine umfassenden botanischen und zoologischen Sammlungen, die sich iu Paris befinden, aus dem südlichen China und Central-Asien grosse Verdienste um die Naturgeschichte dieser Länder erworben hat. •^) Nach dem Entdecker Karl Haussknecht, * 1838, Professor in Weimar, Stifter des Botanischen Museums daselbst, einem der besten Kenner der Europäischen und Orientalischen Flora, die seinen zahlreichen Forschungsreisen die werthvoUsten Beiträge verdanken ; besonders sind zahlreiche Bastardformen seinem geübten Blicke zuerst aufgefallen. Ausser zahlreichen Aufsätzen veröffentlichte er eine Monographie der Gattung Epilohium. Jena 1384. Auch die Synopsis hat sich der Unterstützung dieses meines langjährigen Freundes zu erfreuen. A. 278 Typhaceae. Sparganiaceae. Bastarde. 103. X 105. (7.) T. latifölia X aiigustifölia. Ij., kräftig, 12 dm bis 2 m hoch (oder höher). Blätter bis 10 ( — 12) mm breit, länger als der Blüthenstand, meist blaugrün. Männlicher und Aveiblicher (meist zimmet- bis kastanienbraun gefärbter) Kolben sich berührend oder bis 7 cm entfernt. Seitliche Auszweigungen der weiblichen Kolbenachse verschieden, kurz kegelig oder schlank, bis über 1 mm lang. Tragblätter der weiblichen Blüthen fehlend oder rudimentär. Frucht- stiel bis 6 mm lang, mit meist wenig, hin und wieder deutlich unter der Spitze bräunlichen und verdickten seltner ganz weissen, scharf zu- gespitzten Haaren besetzt. Pollen und Früchte oft fehlschlagend. Mit den Eltern, scheint nicht allzu selten, nur häufig übersehen bez. mit den Stammarten verwechselt zu sein. In dem Gebiet bisher: (Rheinprovinz: Bonn, Botan. Garten Körnicke!?). Thüringen: Bende- leben bei Frankenhausen (Haussknecht!) Weimar: Ettersburg (Haussknecht); bei der fröhlichen Wiederkunft bei Roda (Hauss- knecht!). Prov. Sachsen: Bodendorf bei Neuhaldensleben ! ! Nieder- Lausitz: Teich bei Luckaitz I! Schlesien: Ai-nsdorf: Lindenbusch (Figert DBM. Vin. 57); Liegnitz: Annawerder (Gallier Fl. sil. exs. 301!). Pommern: Kolberger Deep bei Kolberg!! Westpreussen : Zarnowitzer Bruch im Kr. Putzig ! ! Ostpreussen : Baranner Forst bei Lyck (S a n i o !) T. l. X a. Figert DBM. VHI. 55 (1890). T. glauca Godr. Fl. Lorr. ed. 1. IL 20 (1843). Kronfeld ZBG. Wien XXXIX. 167. Fiek Result. Durchf. schles. Phan. fl. 1889. 5. Nyman Gonsp. 757. Richter PI. Eur. L 9. T. a. X l Haussknecht BV. Ges. Thüringen VL 30 (1888) N. F. VIIL 33. Kronf. a. a. 0. Nyman Suppl. 316., Ob alle hierunter aufgeführten Formen wirklieh Bastarde darstellen oder einige derselben eine besondere Abart bilden, wagen wir nicht zu entscheiden ; in den Blüthen- merkmalen scheineu sie fast immer zwischen T. latifölia und T. anguMifolia zu stehen, jedoch zeigen sich häufig sehr auliallige Eigeuthüralichkeiten (vgl. auch Figert a. a. O.), wie das theilweise oder vollständige Fehlen von T. latifölia und T. angustifolia in der Nähe des Standortes, die sehr ins Auge fallende blaugrüne Farbe, die iu solcher Intensität keiner der obeugenannten Arten zukommt und durch welche auch Godron wohl veranlasst wurde, ihr den Namen T. glauca zu geben; und schliesslich überragt diese Form häufig (Bodendorf, Lukaitz, Kolberg) alle unsere Arten bedeutend an Grösse; wir sahen Exemplare, die über 4 m Länge erreichten. Die von Haussknecht und Sanio gesammelten Pflanzen scheinen uns zweifellos hybriden Ursprungs zu sein. An grösseren Beständen findet sich oft nicht ein einziger Blüthenstand (! vgl. auch Figert a. a. O.), dafür bemerkt man eine unge- wöhnlich starke vegetative Vermehrung. (Französisch-Lothringen bei Villers unweit Nancy.) "i^ 104. X 105. T. Shuttlewörthii X angustifolia. Zwischenformen zwischen diese beiden Arten sind von Hausskuecht in Oberbayern bei Reichenhall be- obachtet worden (BV. Ges. Thür. VI. 30 [1888]). Wir haben keine Exemplare gesehen und eine Beschreibung ist a. a. 0. nicht gegebeu. Typlia. Sparganium. 279 15. Familie. S P AR GAN I AC E AE. (Engler Nat. Pflanzenfam. IL 1. 192 [1889]. Syll. Gr. Ausg. G5 [1892].) Hierher nur die Gattung: 36. SPARGANIUM 1). ([Tourn. Inst. 530 L. Gen. pl. ed. 1. 281] cd. 5. 418 [1754]. Nat. Pfl. IL 1. 193.) (Igelkolben; niedcrl, undvläin. : Egelskop ; dän.: Pindsvinknop ; franz.: Rubanier; ital. : Biodo ; poln. : Jezoglowka, Wilczy bob; bühni.: Zevar; russ. : eHiero-ioBHUKt; ung. : Baka.) Meist ansehnliche Gewächse. Grundachse unterwärts dicke bis fadenförmige Ausläufer treibend. Laubblätter aufrecht oder im Wasser fluthend, stunipflich oder in eine (bis lang fadenförmige) feine Spitze ausgezogen. Blüthenstengel aufrecht oder im Wasser fluthend, eine endständige Rispe oder Scheinähre tragend. Blüthen aktinomorph, cyklisch, zu seitenständigen od(>r scheinbar endständigen (dureh An- häufung verkürzter Seiten sprosse) kugeligen Köpfen gedrängt an .■Vchsen zweiten oder dritten Grades. An jeder (end- oder seitenständigen) Scheinähre die unteren Köpfe in den Achseln laubartiger Tragblätter, weiblich, ihre Stiele oft mit der Achse verbunden, die Köpfchen daher „extraaxillär sitzend" ; die oberen männlich, in den Achseln von Hoch- blättern (zwischen beiden Regionen nicht selten gemischte). Männliche Blüthen mit meist 3 (1^6) Perigonblättern und 3 ( — 6) Staubblättern. Antherenhälften oberwärts sich von einander entfernend, verbreitert. Weib- liche Blüthen in der Achsel eines Tragblattes, mit 3 — 6 Blüthenhüll- l)lättern, (bei unseren Arten) mit einem Fruchtblatte, welches eine hängende Samenanlage einschliesst (selten ausnahmsweise mit 2). Narbe auf langem Griffel linealisch bis sitzend, kurz sijatelförmig. (Bei 2 Fruclitblättern die Ovarialtheile verbunden, die Narben getrennt.) (Bei unseren Arten) Steinfrucht mit von schwammigem (in der Reife luft- führendein) Parenchym umgebenem glattem oder gefurchtem sehr hartem (bei 2 Fruchtblättern 2 fächerigen, 2 sämigen) Steinkern. Keimling gerade. 14 — 20 Arten grösstentheils in der nördlich gemässigten bis in die arktische Zone. Eine Art auf der südlichen Hemisphäre in Australien und Neuseeland. — Der hier gegebenen Anordnung liegt eine im Manuscript vorhandene monographische Bearbeitung der Gattung von P. Gra ebner zu Grunde, bei welcher derselbe die hinterlassenen zahlreichen Notizen des verstorbenen Rohrbach (s. S. 276) sowie ein von Herrn Dr. A. Weberbauer in Breslau hergestelltes und ihm freund- lichst übersandtes Manuscript benutzen durfte. 1) anaQydviov, Pflanzenname bei Dioskorides (IV, 21). 280 Spargaaiaceae. A, Griffel und Narbe lang fadenförmig, letztere wenig- stens 5 — 6 m a 1 so lang als breit, oft nicht deutlich abge- setzt. Männliche Köj^fe meist in der ^Mehrzahl (vgl. S. affine B. Borderi). Aufrechte gnuidständige Luftblätter im unteren Drittel gekielt oder mehr oder weniger dreikantig (selten fehlend). I. Erecta (A. u. G. Syn. I. 280 [1897]. S. ereckmi L. Sp. pl. ed. 1. 971 [1753]). Blätter alle deutlich gekielt, die fluthenden im oberen Theile wenigstens rückenseits mit deutlich vorspringender ]\Iittelrippe, im Querschnitt wenigstens m der Nähe der iVIittelrippe mit melu'eren Reihen von Luftlücken. Steinkern der Fnicht nach oben kegelförmig verschmälert. 108. (1.) S. ramösum. ^j.. Blüthenstengel (bei unseren Unterarten) starr aufi'echt, oder in der Fnicht übergebogen oder niederliegend (nicht fluthend). Blätter aufi-echt, derb, unten 3 kantig, mit meist concaven Seitenflächen und deutlich bis in die Spitze auslaufendem Kiel, 3 — 15 mm breit, meist bis 1 5 dm lang. B 1 ü t h e n s t a n d r i s p i g verzweigt, (wenigstens der oder) die untersten Seitenäste erster Ordnung jiicht mit der Hauptachse verbunden, mehrere bis \'iele ährenartig gestellte weib- liche mid (an der Spitze) männliche Köjife tragend, die Tragblätter der Rispenzweige laubig, im oberen ^/s am breitesten, von dort allmählich ver- schmälert, Tragblätter nach der Spitze der Rispenzweige hochblatt- bis schuppenartig werdend, die obersten bleich, ohne Spreite, flach, kiellos. S. r. Huds. Fl. Angl. ed. 2. 401 (1778). Koch Syn. ed. 2. 786. Nyman Consp. 757. Die Vielgestaltigkeit dieser Art blieb bis 1882 unbeachtet, in welchem Jahre Mori (Soc. Tose. Sc. Nat. Proc. verb. III. 51) auf das Vorkommen zweier durch die Gestalt der Frucht verschiedener Formen in Italien aufmerksam machte. Die- selben wurden sodann von Beeby (Journ. of Bot. XXIII. 1885. 26. 193 i)l. 285) unter dem Namen S. neglectum Beeby und S. ramosum ,,Curt." als Arten getrennt. In den folgenden Jahren wurde von Beeby, L. M.Neuman, Murbeck, Ascherson, Graebner u. A. die Verbreitung derselben in Europa weiter verfolgt. Vor wenigen Monaten hat Celakovsk^- dieselben zum Gegenstande einer eingehenden, durch Abbildungen erläuterten Untersuchung gemacht (ÖBZ. XLVI. 377 If. 421 ff. Taf. 8), in welcher er das von Neuman aufgestellte S. ramosum var. microcarpum als eine dritte Art aufstellt. Wir können unserem hochverehrten Freunde in dieser Coordi- nation der drei Formen nicht beistimmen, sehen uns vielmehr veranlasst, die durch kein ganz durchgreifendes Merkmal zu trennenden Beeby 'sehen Arten nur als Unterarten zu betrachten, wobei das Beeby 'sehe .S'. ramosum zum Unterschiede von der Hudson 'sehen Art einen neuen Namen erhalten musste. A. S. fieglectuni. Meist etwas niedriger und schwächer als B. Blüthenstengel zur Zeit der Fruchtreife häufig übergebogen oder niederliegend. Blätter meist übergebogen oder überhängend, nach der Spitze allmälüicher verschmälert, daher nicht (oder kaum) ausgerandet. An den kräftigsten der 4 — 6 Seitenäste der Rispe meist 2 weibliche und bis 10 männhche Köpfe. Perigonblätter der weiblichen Blüihen braun, meist (besonders nach der Spitze zu) hell- (bis weiss-) hautrandig. Frucht- blätter 1, selten (höchstens emmal unter 10 — 20 Blüthen) 2. Frucht- knoten etwa in der Mitte am breitesten, allmälilich mit convexen oder Sparganium. 281 geraden (seltner ganz schwach concaven) Seitenflächen in den Griffel verschmälert. Narben hell bis schwärzlich, meist l'/2 — 3 mm lang, selten erheblich länger. Früchte meist (6 — ) 7 — 10 mm lang, 3 — 4 mm breit, schlank, unterwärts verkehrt-kegelförmig, wenig gegeneinander abgeplattet, ganz unten schwach abgerundet- 3 — ekantig, selten (C. oocarpum) verkehrt-pyramidenförmig, oben ganz rund; oberwärts nicht mit einer Ringkante versehen, allmählich (gewölbt -kegelförmig bis schlank pyramidal) in den Griffelrest verschmälert, glänzend strohgelb bis gelb- braun; der obere Theil von etwa ^/s der Länge des unteren. Stein kern die Oberseite der Frucht nicht erreichend, vom Schwamm- parenchym gekrönt, von flachen Längsfurchen durchzogen, hin und wieder durch vereinzelte bis wenige schwach vorspringende, mehr oder weniger scharfe Leisten etwas kantig (vgl. B. mici'ocarjmm) oder selten tief längsfurchig (vgl. C oocarpum), nur im letzteren Falle mit, sonst stets ohne deutliche Luftgänge in den Rillen (selten erscheint durch das Zerschneiden der harten Schale das Schwamm- parenchym vom Steinkern unregelmässig losgelöst). Perigonblätter der männhchen Blüthen aus ovaler, oft zweilappiger Spreite meist plötzlich in einen Stiel verschmälert. Li Teichen, an Seen, Wasserläufen und in Sümpfen der Ebene und Bergregion. Wohl im ganzen Gebiet verbreitet, im Süden häufiger als B. Norddeutsche Ebene verbreitet!! (nicht auf den Nordseeinseln beobachtet) ; Mittel- ! Süddeutschland ! und Böhmen ! , stellenweise häufig. In den nördlichen Alpen bisher nur in der Schweiz : Waat (Blanche t), Algäu: Oberstdorf (Bornmüller BV. Ges. Thür. N. F. VIII. 39), Salzburg (Beyer!). In der südlichen!! und südöstlichen! Alpen, wie es scheint sehr verbreitet. Küstenland ! Dalmatien ! ! Bosnien und Herce- govina. Bl. Juni — Aug. S. n. Beeby Journ. of bot. XXIIL 26, 193 pl. 285 (1885), XXIV. 142, 377 (1886). Nyman Suppl. 316. S. eredmn Rchb. Ic. IX t. CCCXXVI fig. 751! S. ramosum Engelm. in A. Gray Man. ed. 5. 481 (1867). S. e. ß. n. Richter PI. Eur. 10 (1890). Aendert ab in der Gestalt, Farbe und Grösse der Früchte, sowie in der Tracht und der Gestaltung der Blätter. Von grossem, systematischem Interesse sind zwei Rassen, die in gewissen Merkmalen einen Uebergang zur Unterart B. bilden und zwar: B. microeärpum ^). In allen Theilen kleiner als der Typus. Früchte 6 — 8 nun lang, 2 — 3 mm breit, schlanker, unterwärts lang verkehrt-kegelförmig, in einen (oft bis über 1 nun langen) deutlichen Stiel verschmälert, Narben meist kürzer, oft nicht über 2 nun lang, etwa in der Mitte (im trocknen Zustande) oft stark eingeschnürt, darüber meist wulstig verdickt, oberwärts ziemlich plötzlich abgerundet, in den Griffelrest verschmälert. Die ganze Frucht walzig- rundlich, durch Verschrumpfen des grosszelligen , wenig mechani,sch verstärkten 1) Von jniKQÖg klein, winzig und y.aQTTÖg Frucht, wegen der durch das CoUabiren des Schwammparenchyms kleinen Früchte. 282 Sparganiaceae. Scliwammparenchyms unregelmässig kantig. Steinkern schlanker, von wenigen flachen Furchen seicht gewellt, durch die flachen Leisten oft kantig. Wahrscheinlich (besonders im Norden des Gebiets) überall mit dem Typus verbi'eitet, in Deutschland stellenweise sehr häufig, besonders im Nordosten!! auch in Böhmen!! nach Celakovsky (ÖBZ. XLV. 380 [1896]), im Süden anscheinend beträchtlich seltener, jedoch noch in Tirol!! Ungarn [Borbäs!], Hercegovina [Murbeck Beitr. Fl. Süd-Bosn. u. Herc. Lunds. Univ. Ärskr. XXVII. 32 (1891)]) die häufigste Form. Scheint besonders in kalten Gewässern vorzukommen. (In Skandinavien ! ! vielleicht ausschliessHch diese Rasse.) S. n. B. m. A. u. G. Syn. I. 282 (1897). S. ramosum m. Neu- man in Hartm. Skand. Fl. 12 Uppl. 112 (1889). S. m. Celakovsky ÖBZ. XLVI. 423 (1896). C. oocarpum^). Früchte kugelig bis kugelig- verkehrt- eiförmig, oft bis über 5 mm breit und 5 — 7 nnn lang, unterwärts gewölbt, kurz kegelig oder gegeneinander stumpf kantig abgeflacht, glänzend graubraun, oberwärts halbkugelig, matt, dunkel, mit etwas schlaffem Schwammparenchym. Steinkern stark und tief längsfurchig mit deutlichen Luftgängen in den Rillen. Fruchtet häufig sehr wenig. Bisher beobachtet in Böhmen! mehrfach (Celakovsky ÖBZ. XLVI. 426 [1896]). Brandenburg: Nauen (Buss!) Neu-Ruppin (Warnstorf nach Celak. a. a. O.). Rhein pro vin z : Friesdorfer Weiher bei Boim (Wirtgen!). Bl. Juli-Sept. (Celakovsky a. a. O.). Die Früchte werden sehr spät reif. S. n. var. o. Celakovsky ÖBZ. XLVI. 425 (1896). Neunian stellte (a. a. 0.)-die Rasse microcarpum als eine Form des S. raviosum auf. Murbeck (Lunds Univ. Ärskr. XXVII. 32 [1891]) und nach ihm Celakovsky (a. a. O.) machen darauf aufmerksam, dass die Form einen gewissen Grad syste- matischer Selbständigkeit''besitze. Indessen sind die Merkmale, die dieser Easse zu- kommen, so variabel, dass eine Aufrechterhaltung als Art nicht rathsam erschien, zumal dann auch C. oocarpum das Artrecht beanspruchen müsste. Durch die im frischen Zustande nicht kantigen länglich spindelförmigen Früchte (vgl. Celakovsky a. a. O.), in denen der Steinkern vom Schwammparenchym gekrönt wird, durch die kürzeren, ebenfalls häufig helleren Narben, die meist schmäleren Perigonblätter, durch den nicht tief gefurchten, nur oft (wie auch nicht selten bei ien ! Xordwestl. Russland!) * B. S, fiOli/eflrum ^). Blüthenstengel 25 — 120 cm hoch, Blätter meist zu einer vog Kegel und Kagnög. 2) Von TTÄarug breit und TiaQTTÖg. Sparganium. 285 An ähnlichen Orton \r. v., von der Ebene bis zur subalpinen Region itn ganzen Gebiet verbreitet. Bl. Juni — Juli. Fr. Juli — Sept. S. s. Hmls. Fl. Angl. ed. 2. 401 (1778). Koch Syn. ed. 2, 786. Nyman Consp. 758 Suppl. 316. Richter PI. Eur. I. 10. Rchb. Ic. IX t. CCCXXV fig. 750. S. erectum ß. L. Sp. pl. ed. 1. 971 (1753). S. e. Wahlenb. Fl. Suec. od. 2. IL 604 (1833). Eine ziemlich vielgestaltige Art, die namentlich in der Grösse, der Breite und Gestalt der Blätter beträchtlich abändert. Zerfällt in meist als Arten beschriebene Formen, die sich etwa folgendern) assen gliedern : A. Bl ü thenstengel und (wenigstens die obersten der grundständigen) Bl ätt er aufrecht oder doch (in tieferem Wasser) mit der Spitze über die Oberfläche hervorragend, am Grunde meist deutlieh dreikantig. In sehr tiefem oder schnell fliessendem Wasser wachsende, daher nicht blühende Exemplare sind von B. oft nicht sicher zu unterscheiden. I. typicum. Blätter deutlich zweizeilig angeordnet, wenigstens die grcisseren bis zum Grunde scharf dreikantig, breit, starr aufrecht, oft etwas spiralig gedreht. — Die häufigste Form, an Fluss- und Seeufern, in Wiesen- gräben. — S. s. A I. t. A. lu G. Syn I. 285 (1897). Hierzu: b. a n g u s t i f 6 11 u m. Weniger kräftig, meist nur 15—35 cm hoch. Blätter 25 — 45 cm lang, meist starr aufrecht, über den ziemlich weiten Scheiden meist auf 3 mm verschmälert, oberwärts 5 — 6 mm breit, selten breiter. — Auf feuchtem Moor- und Schlammboden, an von Wasser verlassenen Stellen. — S. s. var. a. Beckmann Abh. NV. Bremen X. 505 (1889). Hierher die Unterabart 2. grdcile (Meiushausen Bull. Soc. imp. nat. Moscou N. S. III. 1889. 170 [1890]). Kleiner, dunkelgrün, Blüthenstengel meist nicht über 20 cm hoch. Blätter 20 — 30 cm laug, etwas schlaf!^. Stengelblätter aus sehr breiter Basis (bis 14 mm) allmählich verschmälert. Weibliche Köpfe 2, meist sitzend, 15 mm Durchmesser. Männliche Köpfe 2 — 3, genähert. — So seltener. — Gewissermassen einen Ucbergang zu B. stellt die Unterabart 3. subvagindtum {S. s. Meius- hausen Melanges biol. Ac. St. Pet. Tome XIII. livr. 3. 390 [1893] z. T.) dar. Der wenigblätterige Stengel aufrecht. Die unteren Blätter sehr lang linealisch, fluthend, bei sinkendem Wasserstande absterbend, an der Basis mit weiten zum Theil häutigen Seheiden. Aufrechte Blätter derb, dreikantig. Blüthen- stand meist armblüthig. II. splendens. Kurz und kräftig, etwas graugrün. Blüthenstengel meist 20 — -40 cm hoch. Blätter etwa 30 — 45 cm lang, mit stumpflichem Kiel, unterwärts am Rücken abgerundet oder schwach 3 kantig, öfter durch Streckung der Internodien etwas entfernt und daher undeutlich zweizeilig. Männliche Köpfe meist 2. — Nicht selten in Gräben und an Ufern mit schlammigem , wenig stabilem Grunde und schwankendem Wasserstande. — S. s. A. II. s. A. u. G. Syn. I. 285 (1897). S. spl. Meins- hausen Bull. Acad imp. sc. St Petersbourg XIII. 3. 388 (1893). Hierher die Unterabart b. simile {S. sim. Meinshausen a. a. O. [1893]). Noch kürzer, spärlich beblättert. Blätter breit. Blüthenköpfe meist zahlreich. Früchte kurzgestielt oder häufig sitzend. B. longissinium. Blüthenstengel und alle Grundblätter oft bis über 1 m lang, fluthend, trocken meist sehr zerbrechlich. Blätter meist vom oberen Drittel nach der Spitze allmählich und dann plötzlich in eine stimipf liehe Spitze verschmälert, bauchseits flach, auf dem Rücken im unteren Theile stimipflich dreikantig bis scharf gekielt, im oberen Theile ganz flach, m i t oft nur schwach vorspringender aber stets deutlicher Mittelrippe. Stengel- 286 Spargauiaceae. ständige Blätter einschliesslich des Tr^gblattes des (oder der beiden) untersten weil)lichen Köpfe bis 10 mm breit, schwimmend und so den Blüthenstand über Wasser haltend (die oberen klein). Weib- liche Köpfe meist sehr gross (bis 3 cm Durchmesser). Männliche Köpfe zahlreich (bis 8) genähert, alle oberen gedrängt. In stehenden oder langsam fliessenden Gewässern, gern in Alt- wässern der Flüsse auf schlammigem Boden, nicht häufig. — Bl. Aug. bis Sept. (im südl. Gebiet im Juli). S. s. var. I. Fries Bot. Not. 1868. 71. S. s. ß. flüitans Godr. et Gren. Fl. France III. 357 (1855). A. Braun in Aschers. Fl. Brand. I. (1864) wenigstens z. T. Nyman Consp. Suppl. 316. Richter PI. Eur. 10. Diese Form scheint grössere Beachtung zu verdienen, da sie augen- scheinlich kein Product des Standorts ist; denn bei sinkendem Wasserstande, selbst auf feuchtem Schlamm, erzeugt die Pflanze ihre riemenartigen, nieder- liegenden Blätter weiter, ohne die für den Tj'pus charakteristischen dreikantigen aufrechten Luftblätter zu bilden, wie wir dies bei den infolge hohen Wasser- standes fluthenden Exemplaren des Typus bemerken. Auf trocknerem Boden verkümmert sie und gleicht in der Tracht grossen, sehr breitblättrigen Exem- plaren von S. minimuni. Wegen ihres eigenartigen Verhaltens und ihrer sehr charakteristischen Tracht (mit den meist sehr grossen weiblichen Köpfen) möchten wir diese Form für eine gute Rasse oder gar Unterart des Typus ansehen. Eine im flachen Wasser wachsende Form ist die Unterabart II. inun- ddtum [S. i. Schur h.). Blüthensteugel nur etwa 2 dm hoch, schlaff aufrecht, Blätter bis 5 dm lang, alle fluthend, 3 — 6 mm breit. Scheiden breit weiss-hautrandig. — So bisher bei Berlin! und im Prater bei AVien (Schur!) Blüht bereits Mitte Juni. — III emersttm (A. u. G. Syn. I. 286 [1897]). S. e. Rehman (Verb. Naturw. V. Brunn X 1871. 80 [1872]. Nyman Suppl. 316. Richter PI. Eur. I. 10. S. G lehnii^) Meinshausen Melauges biol. Tome XIII. livr. 3. 390 [1893]) ist eine robuste Form mit bis 1 cm breiten Blättern. (Ganz Europa, westliches und mittleres Asien. Die ostasiatischen Formen sind erheblich verschieden und werden vielleicht bei genauerer Kenntniss als Arten oder Unterarten betrachtet werden müssen. Aus Nord-America sahen wir kein typisches S. simplex.) * Bastard. 108. X 109. (3.) S. ramösuin X simplex. Blüthensteugel meist nicht über 30 cm hoch, schlank. Blüthenstand un verzweigt oder nur der unterste oder oberste Seitenast einen oder wenige männliche Köpfe über dem weiblichen tragend. Köpfe achselständig oder ihre Stiele doch sehr wenig mit der Hauptachse verbunden. Früchte und Pollen oft fehlschlagend, obwohl die Fruchtknoten öfter ziemhch stark anschwellen. S. r. X s. A. u G. Syn. I. 286 (1897). Zerfällt, entsprechend den beiden Unterarten von S. ramosnm, in 2 Formen : A. S. neglecttini X simplex. Untere Blätter mitunter schwim- mend. Perigonblätter weisslich hautrandig zwischen den Fruchtknoten 1) S. S. 195. Spargaaium. 287 hervorragend. Fruchtknoten ganz allniälilich in den Griffel V e r s c h ni ä 1 e r t , o b e r w ä r t s matt glänzend, niclit seh wärzlich , Narbe heller. ]Mit den Eltern : Prov. Sachsen : in einem Graben bei Pretzsch a. Elbe ! ! Berlin : Botanischer Garten, spontan ! ! S. n. X s. {S. Engleriannm^)) A. u. G. Syn. I. 287 (1897). B. .S. polyedrmn X sunj^lex. Perigonblätter brami, nicht weiss hautrandig. Fruchtknoten rundlich (besonders wenn etwas angeschwollen) kurz abgestutzt, plötzlicher in den Griffel V e r s c h ni ä 1 (M- 1 , o li e r w ä r t s völlig glanzlos, schwärzlieli. Narbe dunkel. Mit den Eltern. Thüringen: Gut Oberrohe bei Salzungen (Hauss- knecht!). Böhmen: Bahusow (Weiss!). S. p. X s. A. u. G. Syn. I. 287 (1897). S. ramosum X s. [S. Aschersonianum^)) Haussknecht Mitth. BY. Thür. N. F. HI. IV. 84 (1893). Die Deutung der H ausskn echt'scheu Pflanze ist nicht ganz sicher, denn da dieselbe sich in Gesellschaft von S. negl. microc. befand (!) , wäre auch an eine Vermischung mit dieser zu denken, wofür die helleren Perigonblätter sprechen. Da jedoch H ausskn echt (mündl.) sie sicher in Gesellschaft von S. polyedrun auf- fand, die Narben sehr lang sind, die Fruchtknoten an der Spitze auffällig dunkel gefärbt sind, glauben wir sie dieser Combinatiou zurechnen zu sollen. IL Natäntia (A. u. G. Syn. I. 287 [1897]. S. natans L. Sp. pl. ed. 1. 971 [1753] z.T.). Fluthende Blätter auf dem Rücken rund gewölbt oder ganz flach ohne Kiel, im oberen Th eile meist mit undeutlichem M i 1 1 e 1 n e r v e n , aufrechte Luftblätter (selten an nichtblühenden Sprossen flach) gewölbt, dicklich dreikantig oder in der unteren Hälfte scharf gekielt. Blüthenstand (bei unseren Arten) stets einfach. Steinkern eiförmig oder verkelut- kegelförmig, an der Spitze abgerundet. Gesannntart S. affine. IIU. (4.) S. affine. %. Blüthenstengel meist lang fluthend, seltner aufrecht (Unterart 8. Bor der i), 10 cm bis über 1 m lang. Grund- blätter dicklich, lang fluthend, mit dem oberen Theile schwinnnend, auf dem Rücken halbcy lindrisch bis flacher gewölbt, bauchseits ganz flach, seltener aufrecht (vgl. Unterart S. Borderi) und dann (rückenseits stumpf) dreikantig, mit convexen Seitenflächen ohne Kiel, aus schmaler bis 5 mm breiter Basis allmählich verschmälert, oft in eine lange, fast fadendünne Spitze ausgezogen. Stengelständige Blätter flach, an der Basis meist weit-scheidenartig aufge- trieben. Blüthenstand aus 2 bis 3 weiblichen und (1 — ) 3 — 6 1) S. S. 274. 2) Nach Dr. P. Ascherson, * 4. Juni 1834 in Berlin, Verfasser der Flora der Provinz Brandenburg. Berlin 1859 — 18G4. 288 Spargan iaceae. genäherten bis zusammengedrängten Köpfen bestehend. Griffel lang, mit fadenförmiger, meist deutlich abgesetzter Narbe. Früchte spindelförmig, etwa in der Mitte am dicksten, ganz allmählich in den langen, meist stehenbleibenden Griffel mit langer, meist deutlich abgesetzter Narbe verschmälert, wenig glänzend, meist dunkelbraun bis dunkelblaugrau. Steinkern eiförmig, beiderseits ziemlich kurz zugespitzt. In Heidetümpeln und Seen der Ebene imd Bergregion, in den Alpenseen bis etwa 2000 m aufsteigend. Prov.AVestpreussen: Kr, Neustadt: Wook-See (Caspary!) Kr. Putzig: Ostrauü (G. Sehr. NG. Danzig N. F. IX. 335 (1895). Prov. Hannover im Heidegebiet auf der hohen Geest zerstreut!! Vogesen! Schwarzwald! Westliche Alpen!! zerstreut, östlich bis Algäu: Freibergsee bei Oberstdorf 950 m; Seelicher der Schlappolt-Alpe am Tellhorn 1700— 1750 m {Haussknecht BV. Ges. Thür. N. F. VI. 28. Bornmüller a. a. O. VIII. 40). Tirol (Ziller- thaler Alpen um 2000 m Eng 1er! Pusterthal: Antholzer See Huter!). Bl. Juni — Aug. Fr. Juli — Oct. S. a. Schnizlein Typh. 27 (1845). Nyman Consp. 758 Suppl. 316 Richter PL Eur. I. 10. S. natans L. Sp. pl. 971 (1753) z. T. und verschiedener Autoren. Isoetes lacustris v. fluitans Doli Rhein. Fl. 40 (1843). S. horecde Laestadius bei Beurl. in Oefvers. Vet. Akad. Foerh. IX. 192 (1852). S. vayinätum Larss. Fl. Werml. 259 (1852). S. alpinum D. Don bei G. Don in Loud. Hort. Brit. 375 (1830) nur der Name. Von allen ähnlichen Sparganien , besonders von S. simplex B. longissimnm, S. diversifolium B. Wirtgeniorum und S. minimum, durch die stets dicklichen, auf dem Rücken abgerundeten (nur bei aufrechten Formen stumpf dreikantigen), nie- mals gekielten oder ganz flachen Blätter, die meist in eine lange, oft fadenförmige Spitze ausgezogen erscheinen, sowie durch die meist sehr weiten Scheiden der Stengel- blätter leicht zu unterscheiden. — Eine sehr (über 1 m) lang fluthende Form mit grossen weiblichen und auf einen meist kaum 1 cm langen Raum eng zusam- mengedrängten männlichen Köpfen ist B. zoster ifd liumi) (Neuman in Hartman Skand. Flora 12. Uppl. 110 [1889]). — Prov. Hannover: bei Bassum Beckmann! Hierher die Unterart: B. S. Sorderl^). Aufrecht, 10 bis über 30 cm hoch. Alle Blätter aufrecht, alle (seltner das oberste laubartige Tragblatt ausgenommen), den Blüthenstand beträchtlich überragend oder nur die unteren fluthend (die letzteren zur Blüthezeit abgestorben [Meyerholz!]), oberseits flach oder seicht rinnig, auf dem Rücken rundlich oder stumpf dreikantig, mit gewölbten Seitenflächen, oberwärts beider- seits flach, dicklich, allmählich in eine ziemlich scharfe Spitze ver- 1) Wegen der Aehnlichkeit der Blätter mit denen des Seegrases {Zostera marina). 2) Nach Henry Bordfere, Lehrer in Gedre (Dep. Hautes Pyrenees), * 1825 t 6. Nov. 1889, erwarb sich grosse Verdienste durch die botanische Erforschung seiner heimathlichen Gebirge. Seine Pyrenäenpflanzen befinden sich in den meisten öffentlichen und grösseren Privat-Herbarien. Sparganium. 289 schmälert. Tragblätter der Köpfe nicht immer stark scheidenartig auf- gebhisen, meist breit silberig -hautrandig. Männliche Köpfe 2 oder seltner 3 (meist scheinbar zu einem verschmolzen). An (1(11 Rändern von Heidegewässern, an vom Wasser verlassenen Orten. S. a. B. S. B. Weberbauer in A. u. G. Syn. I. 28'1 (1897). S. B. Focke in Abb. XV. Bremen V. 409 ( 1 877). Nyman Consp. Suppl. 3 1 7 Richter PI. Eur. I. 10 erw. >'. minimnm Bordere exs. div. Zerfällt in 2 Fonnen : A. luicroct'iilialuiii 1). Klein, schwächlich. Stengel bis 20 cm lang, oft hin- iiiitl hergelioijen Blätter schmal, meist 2 — 3 mm breit, bis 30 cm lang, überhängend, meist alle am Rücken rundlich, nicht kantig, in eine feine Spitze ausgezogen. Tragblätter des Blüthenstandes meist nicht scheidenartig aufgetrieben. Weibliche K(3pfe meist 2, seifen mit je über 30 Früchten. Männliche Köpfe einzeln, seltner zwei fast verschmolzene. — In Gebirgsseen. — Titisee (.\. Braun 1850!) Schweiz: Scheideck (v. Gansauge 1862!) Cotti.sche Alpen (Kostan Exs. j)I. Alp. Cott. 1880!) — st-Russland, südbch bisLivland! und Pleskau (Pskow)! (vgl. auch Lehmann Fl. v. Poln.-Livl. Nachtr. 45); SkanS'. d. Graebner in Sehr. NG. Danzig N. F. IX. 335 t. VIII fig. 1 (1895). S. Simplex sühnatans Fr. Bot. Not. 1868. 71 z.T.? S. oligo- cärpum Angstr. in mehreren Herb, (ob Bot. Not. 1853. 149 z. T. ? vgl. S. 292). S. simplex X minimum in verschied. Herb. Hierher die Rasse: B. Wirtgeniorum ^). Gekielte Luftblätter fehlend; alle Blätter 50 ( — 70) cm bis fast 1 m lang riemenartig fluthend, :-i — 5 mm breit, ganz flach, mit nicht vorspringender, meist undeutlicher, häufig ganz fehlender Mittelrippe, auf dem Querschnitt stets nur mit einer Reihe von Luftlücken, in ihrer ganzen Länge fast gleichbreit bleibend, erst 1 — 8 cm unterhalb der Spitze allmählich und dann plötzlich in eine stumpfe Spitze verschmälert. In klaren Gewässern mit sandigem Grunde oder in Heideseen. Brandenburg: Berlin: am Haiensee (O. von Seemen!). Prov. Han- nover: Ufer der Wümme bei Rockwinkel nördl. v. Bremen! Rhein- provinz: Viersen; Mühlheim bei Köln; Rodder Maar; Laacher See bei Andernach (Wirtgen! Fl. Preuss. Rheinprov. Taschenb. 436. Casparyl). Vogesen: Lac de Gerardmer (C. Billot!). 1) Nach Philipp Wirtgen, * 4. Dec. 180G m Neuwied, f 7. Sept 1870 als Lehrer an der ev. Stadtschule iu Cobleuz, dem hochverdienteu Erforscher der Rheinischen Flora, der als erster die specifische Verschiedenheit von S. diiersifolium erkannte, sie aber irrthümlicherweise mit dem Sliandinavisclien S.ßuitans (Fr. Bot. Not. [1849] 14) identificirte (schrieb 1841 Fl. d. Regbez. Coblenz, 1842 Prodr. Fl. preuss. Rheinl., 1857 Fl. preuss. Rheinprov. Taschenb., 1869 Fl. preuss. Rheinl., von der leider nur der erste Band erschien) und nach seinem Sohne Ferdinand Paul W., * 7. Jan. 1848 zu Coblenz, Apotheker, 1878—88 iu St. Johann a. d. Saar, seitdem Rentner in Bonn. Letzterer beschäftigt sich besonders mit Pteridophyten namentlich E(]>iisetum. vgl. (S. 127, 128), Carex und Rosa und hat diese Synopsis durch werthvoUe Beiträge gefördert. Sparganium. 291 S. d. B. W. A. u. G. Syn. I. 290 (1897). S. flhitans Wirtgen Y\. Preuss. Rheiiiprov. Taschenb. 436 (1857) nicht Fr. S. affine F. Schultz herb. norm. nov. .ser. Cent. 6. No. 621 und mehrerer anderer Autoren, nicht Schnizl. Unterscheidet sich leicht von allen Verwandten durch die vollständig flachen, trocken nicht brüchigen, sehr biegsamen Blätter mit einem durchscheinenden ein- fachen Masciienuetz von Luftlücken an allen fluthenden Exemplaren, und an den Laubtrieben sowie am Grunde der Blüthentriebe an aufrechten Formen. Auch wenn die Grundblätter fehlen, in aufrechten Formen von .S'. simplex meist durch die kleinen- wenigblüthigen weiblichen Köpfe und die sehr schmalen Blätter, die (wie häutig die von S. affine) beim Trocknen einen matten Sammetglanz annehmen, zu trennen. Nichtblühende Exemplare sind häufig von S. minimum nicht zu unterscheiden. (Nürdliche.s Russhmd! Skandinavien! Frankreich!) _*_ B. 3Iinim a A.u. G.^yn.l. 291 (1897). Narbe eiförmig bis kopfig-kugelig, höchstens 3mal solang als breit, immer deutlich abgesetzt, oft sitzend. Blüthenstand einfach. Älänn- liche Köpfe einzeln (oder selten 2). Blätter sännntlich ganz flach, ohne Kiel oder vorspringende Mittelrippe. 112. (6.) S. iiiiuimuin. %. Blüthenstengel 6 — 80 cm lang, auf- recht oder fluthend. Blätter zart und dünn, aufrecht oder im Wasser fluthend, 4 — 60 cm lang, 2 — 8 mm breit, meist nach der kurz abge- stumpften Spitze wenig verschmälert, sämmtlich beiderseits flach, meist mit undeutlichem (bei den Wasserblättern oft fehlendem) Mittel- nerven. Blüthenköpfe immer in den Achseln von Hochblättern, nicht mit d e r H a u p t a c h s e verbunden, sitzend oder der unterste (selten 2) kurz (bis 2 cm lang) gestielt. Weibliche Kö})fe 2 — 3 (seltner 4); männliche einzeln (selten 2 genäherte). Fruchtknoten elliptisch-eiförmig, nach oben ziemlich plötzlich in den kurzen Griffel oder die sitzende Narbe verschmälert. Frucht fast sitzend, eiförmig, beiderseits ziemlich kurz zugespitzt, grünlich grau. Steinkern 4 — 5 mm lang, 2 — 3 mm breit, kugelig, ober- und unterwärts kurz abgestumpft, rundlich oder wenig gegeneinander abgeplattet. In Heidetümpeln, Seen und Gräben der Ebene und Gebirge (bis ca. 1000 m) meist zerstreut, in den Heidegebieten des Nordwestens, der baltischen Küstengebiete und der Lausitz sehr verbreitet. Im Südosten nur in Gebirgen (in Nieder-Oesterreieh lun- auf Urgebirge); Ungarn südhch bis Pressburg! angeblich noch im Com. Baranya in Drausümpfen (Neilr. 73), sonst nur in den Karpaten sehr zerstreut. Bl. Juni, Aug. S. m. Fries Herb. norm. 12 (1846), Summa veg. Scand. 68, (1846, nur der Name) 560 (1849). Nvman Consp. 758 Suppl. 317. Kichter PI. Eur. I. 10. S. natans L. Sp. pl. ed. 1. 971 (1753) z. T. Koch Syn. ed. 2. 786. Rchb. Ic. IX. t. CCCXXIV fig. 749. S. rostratum Laras. Fl. Wennl. 260 (1859). Linne hat trotz der gegentheiligen Meinung von Fries in Sp. pl. ed. 1 unter dem Namen S. natans in erster Linie sicher Sp. mininnan verstanden, wie auch F. W. Schultz (XX. und XXL Jahresb. der Pollichia 232 [18G3]) ausführt, wenn- 19* 292 Sparganiaceae. Hr'li)biae. gleich er sie nicht von den übrigen fluthenden Sparganien geschieden hat. Dass die von Fries Sp. natans genannte Art kaum irgend welches Recht beanspruchen kann, den auf sie von ihm übertragenen Namen zu tragen, geht aus einer vor- urtheilsfreien Prüfung der Linne'schen Diagnose und der angezogenen Synonyme wohl unzweifelhaft hervor. Die Diagnose Sp. foliis decumbentibu.-i planis passt weit besser auf Sp. mininuim als auf das Fries'sche natan.%, denn die Blätter der letzteren sind durchaus nicht flach zu nennen. „Sp. foliis natantibus plano-convexis Fl. Läpp. 345, Fl. Suec. 771" kann ebenso gut für Sp. affine gelten. Mit „Sp. non ramosum minus Dill. giss. 130 spec. 58 kann zweifelsohne nur Sp. minimum gemeint sein, ebenso wie mit „Sp. minimum Raj. bist. 1910, angl. 3 p. 437", dem auch Fries seinen Namen für unsere Art entlehnt hat. Linne würde doch schwerlich ein Sp. non ramosum als Synonym citirt haben, wenn er die ramose nordische Art vor sich gehabt hätte. Der Name Sp. natans könnte also nur für Sp. minimum (was am wahrscheinlichsten erscheint) oder für Sp. affine in Betracht kommen. Am zweckmässigsten dürfte es sein, diesen vielumstrittenen Namen gänzlich fallen zu lassen für unsere Art den Namen Sp. minimum beizubehalten , für die nordische den Namen Sp. Fricsii^) (Beurl. Bot. Not. 1854. 136; wenngleich ihn Fr i es [Herb.] ,, absurdum" nennt) wiederherzustellen, schon weil dann jede Zweideutigkeit aus- geschlossen bleibt. Eine sehr vielgestaltige Art, die namentlich nach der grösseren oder geringeren Wasserhöhe und dem Nährstoffgehalt des Bodens beträchtlich abändert. Von Formen sind besonders zu nennen : A. Alle Blätter oder doch die grundständigen im Wasser fluthend. I. Blätter sehr breit (6—8 mm). fläccidum. Eine sehr auftallige Form ! Blätter bis über 50 cm lang, meist dunkelgrün, kurz abgestutzt, der Stengel besonders im oberen Theile meist dunkelbraun bis schwärzlich. — In nährstoflreichen, oft in faulenden Gewässern hin und wieder. — S. m. A. I. /. A. u. G. Syn. J. 292 (1897). S. f. Meinshausen Melanges biol. Tome XIII. livr. 3. 393 (1893;. So auffällig diese Riesenform des sonst so kleinen S. minimum ist, besonders durch die breiten, meist stumpfen, dunklen, meist mit Algen und Thierresten bedeckten Blätter und die schwärzlichen Stengel, so seheint sie ihre Entstehung doch nur der Eigenart des Standorts zu verdanken. Hegetschweiler beobachtete sie im Canton Zürich 1881 an einer Stelle, an welcher wenige Jahre vorher ein Pferde-Cadaver eingegraben war. 1883 war an jener Stelle nur mehr die typische Form zu finden (-Täggi h. im Herb. Bremen I). II. Blätter meist schmäler als G mm. a. Blätter meist 4 — 5 mm breit. t;('picum. — Die bei weitem häufigste Form. — S. m. A. II. a. t. A. u. G. Syn. I. 292 (1897i. b. Blätter 2 — 3 (selten 4) mm breit. 1, oligocärpon •^). Stengel zart (meist 1 — 1''2 mm dick), oberwärts oft etwas dicker, meist (besonders in der Blüthenregion) hin- und her- gebogen, bei kleinen Exemplaren übergebogen. 5 — 25 ( — 36) cm lang aufrecht oder fluthend. Blätter ziemlich schmal (2—3 mm), (wenigstens die unteren) fluthend, oft etwas dicklich mit ziemlich langen häutigen Scheiden, allmählich in die Spitze verschmälert. Unterster (bisweilen 2) weiblicher Kopf (bei der typischen Form) gestielt, etwas entfernt. Männliche Köpfe öfter 2 genähert. — An nassen überschwemmten Orten fluthend oder schwimmend, in der typischen Form im Gebiete bisher nur in den Alpen beobachtet (Bozen: Sarnerscharte Hausman n mehr- fach!). Sonst nur in Skandipavien. — S. m. A. II. b. 1. o. A. u. G. Syn. I. 292 (1897). S. o. Ängstroem Bot. Not. 1853. 149 mindestens 1) S. S. 224. 2) öÄiyoy.uQTTO^ mit wenigen Früchten, aus dem Alterthum überliefert. Sparganium. 2l'3 zum grössten Theil (vgl. S. 290). Nyinan Consp. 758 Suppl. 317. Richter PI. Eur. I. 10. — lu der Ebene sehr verbreitet ist die hierhergehörige Unterabart 6. rioi)HiiK'ß; kroat. : Yoga, Svilina; litt: Jüres Zlega.) %. Ansehnliche Pflanze. Laubblätter fluthend, mit völlig geschlossener Scheide ohne Oehrcheii, bis über 1 ni lang, 3 bis 7- (selten an nichtblühenden Sprossen bis 9-) nervig, 3 — y mm breit, schmal- bis breit-linealisch, an der Spitze abgerundet, mit vom Rande etwas entfernten äusseren Seitennerven; zwischen den Hauptnerven je 4 — 7 feinere (Bast-) Nerven, welche den Scheidewänden zwischen den Luftgängeu entsprechen. Stiel des Blüthenstandes unter der Scheide verdickt, zur Bl. ebenso breit als die Scheide und Spreite des (bis 8 cm langen) Hüll- blattes. Retinacula an 2 der untersten Blüthen stets vorhanden, breit länglich (Sauvageau Ann. sc. nat. 7 ser. XIIL 155), sonst meist fehlend (vgl. H. aiumstifoHa). Samen längsfurchig. An allen Küsten des Gebietes auf sandigem oder schlanunigem Meeresboden bis zur Tiefe von 10 m sehr häufig, oft ausgedehnte sub- marine Wiesen bildend, in die Flüsse nur in der Brackwasserregion ein- dringend. Wird bei stürmischem Wetter oft in grossen Mengen aus- geworfen und bildet dann am flachen Strande dichte Polster oder Wälle, in denen sich an der Ostsee öfter nicht unbeträchtliche Mengen von Bernstein finden!! Bl. Juni — Aug., im Süden schon Anfang Mai!! Z. m. L. Sp. pl. ed. 1. 9B8 (1753). Koch Syn. ed. 2. 78H. Nyman Consp. 680 Suppl. 2b6. Richter PI. Eur. I. 11. Nat. Pfl. II. 1. 202. fig. 155, 156. Rchb. Ic. VII. t. IV fig. 4. Ci/modocea aeqnOrea Freyn ZBG. Wien XXVII. 431 (1877) nach Freyn br.! und wohl aucii Pospichal Fl. Oest. Küstenl 34 (1897) nicht Koem'g. Durch die Schmalheit der Blätter sind folgende Formen ausgezeichnet : B. ^teno- phylla^) (A. u. G. Syn. I. 297 [1897] Z. angusti/olia Kchb. Ic. fl. Germ. VII. 3. t. III fig. 3 nicht Horneuianu) mit oft nur 2 — 3 mm breiten dreiuervigeu Blättern, deren seitliche Nerven ungefähr in der Mitte zwischen der Mittel- rippe und dem Blattraude verlaufen, ist eine unerhebliche wohl überall mit dem Typus, mit den sie durch allmähliche Uebergänge verbunden ist, vorkom- mende, stellenweise besonders in der Ostsee vorherrschende Abänderung. Sehr beoierkenswerlh dagegen ist 1) S. S. 274 Fussnote 3. 298 Potaniogetonaceae. C. angustif olia. In allen Theilen feiner und zarter als der Typus. Laubblätter meist nur 1^1 2 — 2 mm breit, 3 nervig, die beiden seitlichen Nerven in der Nähe des Blattrandes verlaufend. Stiel des Blüthenstandes am Gnmde sehr dünn. Retina- cula zuweilen in spärlicher Zahl ausgebildet. Bisher beobachtet: Ostseeküste von Schleswig-Holstein bei Heiligen- hafen (Sonder !), in den Buchten von Kiel (Nolte! Engler!), Flens- burg (Hansen! Nolte!) und Apenrade (Magnus! Prahl!). An der Nordsee nach Buchen au (Fl. Nordw. Tiefebene 42) noch nicht gefimden, aber wohl nur übersehen. Adria: Ombla bei Ragusa!! Z. m. var. a. Hornemann Fl. Dan. t. 1501 (1820). Die Deutung dieser Form, welche wir von auswärtigen Fundorten bisher nur ausser aus Dänemark ! von der Schwedischen West-Küste bis Warberg! von der Siul- (Emsworth Borrer!) und West-Küste Englands (Holyhead ! !) und von Arcachon bei Bordeaux (Cosson!) gesehen haben, bereitet einige Schwierigkeiten, besonders weil sie sich in der Tracht und in einigen Merkmalen, namentlicli durch das den Blatt- rändern genäherte seitliche Nervenpaar und die zuweilen zahlreicheren Retinacula auffallig an Z. nana annähert. Sie ist deshalb von Prahl (Krit. Fl. Schi. -Holst. II. 211 vgl. Ascherson in Boissier Fl. Or. V. 25) als Z. niarina X nana angesprochen worden , wofür auch die relative Seltenheit und das gemeinsame Vorkommen mit den vermuthlichen Eltern sprechen würde. Die Frage bedarf noch weiterer Prüfung. Die trocknen Blätter werden zum Ausstopfen von Polstern und Matratzen ver- wendet. Am meisten entwickelt ist die Seegrasgewinnung zu diesem Zwecke in den Niederlanden, wo die Pacht der Seegrasbänke 1867 — 69 42 630 fl einbrachte, und von den Seegrasmähern (Wiermaaiers) 1868 800 000 kg Trockengewicht geerntet wurden (Oudemans Fl. Nederl. III. 299). Seltener wird die Pflanze frisch od. ver- brannt als Dünger auf dem Strande nahegelegene Aecker gebracht oder zur Befestigung von Sandwegen benutzt. lu Venedig dienten die Blätter von Alters her zum Ver- packen der Glaswaaren [Alga vitrariorum, ein auf Posidonia übertragener Name). In Schleswig-Holstein werden die Dachfirste der Stranddörfer mit Seegras belegt (Prahl mündl.) ; auch Hagen (Preussens Pflanzen II. 230) erwähnt aus Preussen Seegrasdächer. (Küsten von ganz Europa (scheint nur an den Küsten Corsicas, Sardiniens und Kretas [wie an der Nordküste von Africa] zu fehlen und ist von der Nordküste Russlands östlich vom Weissen Meere nicht nachgewiesen); Nord- und Westküste Kleinasiens; Ostküste von Nord- America.) * 114. (2.) Z. nana. (Ital. : Barisin, Piccola Aliga in der Adria nach Loser luid Tommasini.) %, kleiner und schmächtiger als vor., nur bis ca. 40 cm lang, selten erheblich länger. Blätter mit oberwärts offener, mit 2 Oehrchen versehener Scheide, 3 nervig, mit randstän- iligen Seitennerven, an der Spitze ausgerandet. Bastnerven jederseits 3 — 4. Stiel des Blüthenstandes unter der Scheide nicht verdickt, wie die Spreite des Hüllblattes viel schmäler als die den Blüthenstand einschliessende Scheide. Retina- cula an den meisten Blüthen vorhanden, linealisch. Samen nicht gefurcht. Wie vorige, öfter in ihrer Gesellschaft, doch in seichterem, seltner über 1 m tiefem Wasser; in den nördlichen Meeren viel seltner als Zostera. Posidonia. 299 Z. marina, im Mittelmeer (incl. Adria) ebenso häufig oder häufiger als diese. Au den Küsten der Nordsee zerstreut! In der Ostsee an der Schleswig-Holsteinschen Küste!! östlich von Heiligenhafen (Sonder!) nicht beobachtet. Danzig? (A. sah 1867 im Uechtritz sehen Herl)ar unter von Klinsmann daselbst gesammelter Z. marina ein Frag- ment, welches jetzt nicht mehr aufzufinden ist; neuerdings wurde die Pflanze daselbst, auch bei den umfassenden von Lakowitz vorgenom- menen Untersuchungen der Meeresflora stets vergebens gesucht.) Pro- vence! Rivicraü Triestü Istrien ! ! Quarncro-Inseln (Haracic 21). Kroatien (Smith ZBG. Wien XXVIII. 378). Dalmatienü Bl. Juni— Aug. Z. n. Roth En. pl. Germ. I. 8 (1827). Koch Syn. ed. 2. 78S. Nyman Consp. 681 Suppl. 286. Richter PI. Eur. I. 11." Rchb. Ic. VII. t. II. fig. 2. Fhncagröstis ^) minor Cavol. Phucagr. 14 t. 2 (1792) [als Gattiings-, nicht als Artname aufgestellt! s. S. 300]. Z. uninervis Rchb. Fl. Germ, excurs. 137 (183) nicht Vahl. Z. NoUii^) Hornem. in Fl. Dan. t. 2041 (1832). Z. minor Xolte nach Rchb. Ic. Fl. Germ. VII. 2 (184Ö). Z. nodosa Guss. PI. Sic. Syn. II. 565 (1844) nicht Ucria. Z. pi'miJa Le Gall in Congr. Sc. Fr. XVI. 1849. 96, 144 (1850). (Dänemark ; Schwedische Westküste ; Norwegen : Brendon bei Kristiania (A. Blytt 1895 br. und in Vibe Top.-hist. stat. Beskr. Akershus Amt in Norges Land og Folk [1896] 38); Britische Inseln südlich von Ayr und Forfar; Atlantische Küsten südlich bis zu den Canarischen Inseln; ]Mittelmeer; Schwarzes und Kaspisches Meer [Süd- Africa und Madagaskar (Nossi-Be)? Japan?].) * 2. Tribus. POSIDONIEAE. (Kunth Enum. pl. III. 120 [1841].) S. S. 295. Einzige Gattiuig: 38. POSIDONIA^). (Koenig in Koen. et Sims Ann. Bot. II [1805] 95. t. 6 [1806]. Nat. Pfl. IL 1. 205.) Grundachse kurz und dick, mit den zurückbleibejiden Bastbündeln der abgestorbenen Blätter dicht bedeckt. Laubtriebe kurz, mit breit- 1) Von gjvxog (lat. fucus) Tang, Seegras, und äy^wazig Name eines Futter- grases bei Homeros; Cavolini glaubte wohl mit Recht in dieser Pfl. und Cymodocea nodosa das [(pvy.og] äXXo dfistov it] dyQo'ncei (Theojihrastos Hist. \A. IV, 6. 6) zu irkcnncn. 2J Nach Ernst Ferdinand Nolte, * 1791 in Hamburg f 1875 in Kiel, Pro- fessor der Botanik an ilcr (lortijren Universität, einem um die Flora Deutschlands und besonders um die von Schleswig-Holstein sowie um die Kenutniss der Potamoge- tonaceae hochverdienten Forscher. (Novitiae Florae Holsatiae, Kilonii 1826.) 3) Nach IIoaeiöiüi> (lat. Neptunns), dem griechischen Meeresgott. 300 Potaniogetonaceae. linealischen, an der Spitze abgerundeten, ganzrandigen, vielnL-rxngen, zuletzt als braune Striche erseheinende Secretzellgruppen enthaltenden Blättern mit offenen Scheiden und sehr kurzem mit sehr klehien Oehr- chen versehenen Blatthäutchen. Blütlienstand durch ein verlängertes Stengelglied gestielt erscheinend. Untere Blüthen des Aehrchens zwei- gesclilechtlich, die oberen meist männlich. Erstere aus 3 Staubblättern nn"t breitem, lang zugespitztem, blattartigem Mittelbande, welches auf der Rückenseite die der Länge nach aufspringenden Hälften trägt, und einem länglich-eiförmigen, zusammengedrückten Fruchtblatt bestehend, welches eine (selten 2) seitlich angeheftete (krumnüäufige ?), die ^Nlikro- pyle nach unten Avendende Samenanlage enthält. Frucht steinfrucht- artig, sitzend. Samen- und Fruchtschale verwachsen. Nabel seitlich, sehr gross, vertieft. Keimling grösstentheils aus dem hypokotylen Gliede bestehend, unten die Hauptwurzel, oben die freiliegende, sehr entwickelte Plumula (ohne ein von den übrigen Blättern verschiedenes Keimblatt) tragend. Ausser unserer Art uur uoeh die au deu aussertropischeu Küsten Neuhollands verbreitete P. australis (Hook. f. Fl. Tasniau. II. 43 [1860]). 115. P. Oeeaiiica'). (Ital. : AUega, Aliga, bei den Istrianischen Fischern: Baro Cannella vgl. Loser ÖBZ. XHL 382; kroat.: Porost, Voga, Svilina.) %. Blätter bis 5 dm lang und 7 nnn breit. Blüthen meist 3 in einem Aehrchen, die beiden unteren alsdann zweigeschlechtHch. Staubblätter mit querbreiterem, oben gezähneltem, plötzlich in eine lange pfriemenförmige Spitze ausgezogenem Mittelbande. An den Küsten des Mittelmeeres und der Adria, auf steinigem oder sandigem Grunde bis zu emer Tiefe von über 30 m (Lorenz Quarnero 249), meist grosse Bestände bildend. Provence ! Riviera ! ! Im Golf von Triest nur bei Capo d'Istria (Loser a. a. O.); Istrien (Pospichal Fl. Oest. Küst. 35. Freyn ZBG. Wien XXVIL 430,431) und Quarnero-Inseln (Haracic 21) häufig. Kroatien (Smith ZBG. Wien XXVIII. 378). Dalmatienü Bl. Oct. Fr. Mai. Die Blüthen erscheinen meist nicht jährlich und scheinen an manchen Orten ganz auszubleiben. So sah Marchesetti (Flora di Parenzo in Atti Mus. Civ. Trieste YIII [1890] 103) solche aus dem Küstenlande luu- von dem Scoglio Gagliola im Quarnero. P. 0. Del. Fl. aeg. ill. 3U (1813). Richter PL Eur. I. 11. Zostera o. L. Mant. L 123 (1767). P. Caulini^) Koeu. in Koen. et Sims Ann. Bot. II (1805) 96 (1806). Nyman Consp. 680 Suppl. 286. Rchb. Ic. VII. t. V fig. 5. Z. marina Vis. Dalm. 51 (1826). i) Von 'Qy.eai'ö^ das Weltmeer, Weltstroru, Urquell (pers. Gott der Gewässer); nicht allzu passend gewählter Name für eine die Grenzeu des Mittelmeeres nicht sehr weit überschreitende Art. '-) Nach Filippo Cavolini (lat. Caulinus), * 1756 in Vice Equense, f 1810 in Neapel, Professor an der Universität da.sclbst, schrieb zwei grundlegende Arbeilen über Seegräser, die beide 1792 in Neapel erschienen sind: Zosterae oceanicae Linnei av&ijaig, in welchem die Blüthen und Früchte unserer Art zuerst genau beschrieben werden und Phucagrostidum Theophrasti av&tpig, in welcher in ähn- licher Weise die Charaktere von Cymodocea [Phucagrostis major) und Zostera {Ph. minor) behandelt sind. Posidonia. Potaiiioju'eton. 301 Die Fundorte verrathen sich durch die ausgeworfenen schopfigen , an eine Hasenpfote erinnernden Grnndachsen. Die Rliitter dienen wie die von Zo.stcra marina als Packmaterial (und in Nordafrica zum Daciihau). Die durch Wellenbewegung (gewöhnlich um ein (irundachsen-Bruchstiick als Kern) zusammengedrehten bis kinds- kopfgrossen Faserbälle aus Klattresten (Aegagropilae') oder Pilae marinae franz. Pclotcsmaschcs). über deren IJildung Weddel 1 (Actes Congr. bot. Amsterdam 1877. 58) und Sauvagcau i.Iourn. de Bot. 1893. 9.^i ausführliche .Mittheilungen gemacht halten, waren früher ofticinell. Aehnliche Bälle von fast 2 dm Durch- messer bilden sich im Silser See (Ober-Engadin) aus abgefallenen Blättern von Larix larix (H. Schinz bei Eich 1er Naturf. Fr. Berlin 1884. 72). (Mittelineer; Atlantische Kü.-^ten der Il)erischen Halbiiii^el l)is Biarritz ; fehlt aber im Sehwarzen Meere.) |:^| 3. Tribus. POTAMOGETÖNEAE. ([Rehb. Consp. 43 (1828)1 z. T. A-chers. Xat. Pfl. I. 1. 207 [1889]). Potamogetoneae u. Ritppicne Kunth Enum. III. 126 [1841].) S. .S. 295. Uebersieht der Gattungen. A. Aehre allerseitswendig, mehr oder weniger vielblüthig. Staub- blätter 4, mit Perigonblatt-ähnliehen rüekenstäudigen A u- hängseln de.s !Mittelbande?^, welche die Antherenhält'ten weit überragen. Pollen kugelförmig. Früchtcheji 4, selten weniger oder mehr, auch nach der Befruchtung sitzend. Potamog^etoii. B. Nur 2 auf den entgegengesetzten Seiten der Aehrenachse sitzende Blüthen. Staubblätter 2, mit sehr kurzen, von den Antheren- hälften überragten Anhängseln des Mittelbandes. Pollen bogenförmig. Früchtchen 4 (selten bis Id), nach der Befruchtung in einen meist vielmal längeren Stiel ausgezogen. Rlippia. 39. P0TAM0GET0N2). (|Tourii. Inst. 232 L. Gen. pl. ed. 1. 33] ed. 5. 61 [1754]. Xat. Pfl. I. 1. 207.) (Laichkraut, Samenkraut ; niederl. u. vlaem. : Fonteinkruid ; dän. : Vandax ; franz.: Potamot; poln.: Rdestnica; böhm.: Rdest; russ.: Pjecn.; kroat. : Brukva ; ung. : Uszänyfü.) Vgl. oben. Stengel meist fluthend, verlängert. Laubblätter meist mit gitterförmiger Nervatur^), sämmtlich untergetaucht oder (bei derMinder- 1) Das Wort (von uYyayQog Wildziege und pila Ball^i bedeutet ursprünglich Bczoar, die früher ebenfalls ofticinellen im Magen der Rezoarziege (Capra aegagrxs) sich findenden Haarbälle, denen man noch jetzt im Orient fabelhafte Heilkräfte zuschreibt. Ausser auf die Po.s(V/on?a-Faserbälle wurde der Namen auch auf Algen von ähnlicliem Aussehen (von denen eine Conferveengattung diesen Namen führt) übertragen; vgl. G. v. Eagerheim in Nuova Notarisia 1S!I2. 89 •i) Pflanzenname bei Plinius (XXVI, 33); XXXII, 19 potamogiton geschrieben; noraftoyetrcov Name einer an nassen Orten wachsenden Pflanze bei Dioskorides (IV, 99) von :70Tauög Fluss und yeircov Nachbar. •i) lieber die ,, Ouvertüre apicale" vgl. Sauvageau (s. oben S. 296 Fussnote 2. 302 Potamogetonaceae. zahl der Arten) die obersten schwimmend, meist sitzend, bei einigen Arten selbst stengelumfassend, schmallineal bis länglich ; die Schwimm- blätter in der Regel breiter, oft lang gestielt. 'Aehre endständig, durch häufig wieder eine Aehre tragende Auszweigungen aus den Achseln der beiden obersten (meist laubartigen) paarweise genäherten Blätter oder emes derselben (meist des oberen) übergipfelt. Antherenhälften länglich, seitlich aufspringend. Samenanlage an der dem Blüthencentruni zugekehrten Seite der Fruchtblätter angeheftet, knunmläufig, die Mikro- p}'le nach unten kehrend. Narl)en mehr oder weniger schildförmig. Früchtchen steinfruchtartig, selten häutig, sich bei der Keimung mit einem Deckelchen öffnend, etwas zusammengedrückt, rückenseits meist gekielt. Samen fast nierenförmig ; Keimling mit hakenförmigem oder eingerolltem Keimblatt und massig verdicktem hypokotylem Gliede. Etwa 60 Arten im Süss- seltener im Brackwasser, über die ganze Erde ver- breitet. In Europa nur unsere Arten und einige im Gebiet fehlende Unterarten. Bei der folgenden Darstellung sind von neuerer Litteratur ausser der auf den Forschungen vonTiselius beruhenden Bearbeitung der skandinavischen Arten von Almquist (Hartmann Handb. i Skand. Flora 12. Uppl. S. 42 ff.) die zahlreichen Mittheilungen von Arthur Bennett (Journ. of Bot. XVIII [1880] — XXI [1883], XXIII [1885] — XXV [1887], XXVII [1889] — XXXIV[1896]) und Frye r (a. a O. XXIV— XXVIII, XXXI, XXXIl) benutzt worden; ferner sehr dankenswerthe schriftliche ^Mittheilungen des Herrn Apotheker Baagoe in Naestved (Dänemark). A. Laubblätter sämmtlich (mit Ausnahme der beiden der Aehre vor- angehenden) durch gestreckte Stengelglieder getrennt. Blatthäut- chen über dem Grunde des Blattes oder Blattstiels stets vorhanden. I. Blattscheiden fehlend oder sehr kurz. Blatthäutchen ansehnlich (Blätter am Grunde desselben abgehend). a. Blätter rundlich bis schmal-lanzettlich, wenigstens die oberen nie linealisch. 1. HeterophijUi^) Koch Syn. ed. 1. 672 (1837) (durch Druck- fehler) Heterophi/Ua erw. Stengel stielrund. Quernerven der Blätter zahlreich, genähert. Früchtchen von einander völlig getrennt. a. Stengel meist bis zum ersten Blüthenstande unver- zweigt. Blätter sämmtlich gestielt, am Rande glatt, die der verlängerten Aehre vorangehenden fast stets schwimmend (vgl. P. natans B. sparganiifolins). Mittelstreifnetz an den untergetauchten Blättern (falls diese eine Spreite besitzen) meist deutlich d. h. der Mittelnerv beiderseits von einigen genäherten feineren Nerven begleitet, welche mit den sie quer verbindenden Nerven längliche, durchscheinende (grüne oder farblose) Maschen einschliessen. 1. Spreite der schwimmenden Blätter lederartig, un- durchscheinend, meist etwa so lang oder kürzer als der Stiel. Früchtchen nündestens 2 ilim lang. 1) S. S. 68 Fussnote 2. Potainogeton. 303 Gesammtart P. n a t a n s. a. Aehrenstieli' nicht dicker als der Stengel, bi.s zur Spitze gleich dick. Früchtchen schwach zusammengedrückt, rückenseits stumpf gekielt. 116. (1.) P. iiataiis. (Ital. : Lingua d'acqua.) %. Grundachse lan^ kriechend, oft reich verzweigt, mit im Herbst knollig verdickten Gliedern. Lauhstengel oft über 1 m lang. Unterste untergetauchte Blattei (im Frühjahr) bis 50 cm lang, bis über 1 cm breit, stiel- rund (Phyllodien, gewissermassen auf den Blattstiel reducirt), ohne Spreite, die oberen lanzettlich, wenig durchscheinend {P. pohigonifolius var. linearis Syme nach ScuUy Journ. of Bot. XXVII (1889) 86 u. Fryer a. a. O. 184), meist alle zur Blüthezeit bereits abgestorben. Schwimmende Blätter mit oberseits etwas rinnigem Blatt- stiel, (oft bräunlich gefärbt), oval oder länglich, bis 5,5 cm breit und bis 12 cm lang, spitz oder stumpf, am Grunde meist schwach herzförmig, neben dem Blattstiel in eine Falte erhoben, mit unterseits am Grunde ziemlich stark vorspringenden (friscli durchscheinenden) Nerven. Blatthäutchen bis 10 cm lang, oft länger als der Blattstiel. Aehren bis 8 cm lang, mit bis 10 cm langem, schlankem Stiel, reicli- blüthig. Früchtchen sehr kurz geschnäbelt, 4 — 5 mm lang. In Teichen, Landseen und Gräben, selten in Heidegewässern, meist gemein, auch auf den Kordsee-Inseln ; im Mittelmeergebiet (Riviera, Süd-Istrien, Dalmatien) seltener; in den Alpen bis 1100 m ansteigend. Bl. Juni — Aug. P. n. L. Sp. pl. ed. 1. 126 (1753). Cham. u. Schlecht. Linnaea II (1827) 217. Koch Syn. ed. 2. 774. Nvman Consp. 681. Suppl. 286. Richter PI. Eur. I. H. Rchb. Ic. VII.' t. L fig. 89. Fryer Journ. of Bot. XXIV (1886) 337. In Bezug auf die Blattforni sehr veräuderlich, die Hauptformen gliedern sich etwa in folgender Weise : A. Phyllodien nur am Grunde des Laubstengels zur Blüthezeit ganz oder doch grösstentheils abgestorben, schwimmende Blätter stets vorhanden. I. Schwimmende Blätter am Grunde deutlich herzförmig. a. rotu n d ifolius. Blätter sehr breit eiförmig, fast rundlich. — In stehen- den Gewässern und Moorwässern nicht häufig. — P. n. b. r. Brebisson Fl. Normand. 3 ed. 285 (1859). b. vulgaris. Blätter breit-eiförmig, mindestens doppelt so lans; als breit. — Die bei weitem häufigste Form. — P. n. a. r. Koch u. Ziz Cat. pl. Palat. 18 (1814). Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 837 (1823). P. n. a. laciislris Fries Xov. fl. Suec. ed. 2. 28 (1828). II. Schwimmende Blätter am Grunde abgerundet (undeutlich herzförmig) oder kurz in den Blattstiel verschmälert. a. ovalifölius. Blätter kurzgestielt, länglich-eiförmig, stumpf, am Grunde abgerundet oder undeutlich herzförmig. — In schwach fliessendem Wasser nicht selten. — P. n. ß. o. Fieber Pot. Böhm. 23 (1838). 1). proli.xus. Blätter meist nicht über 2,5 — 3 cm breit und bis 11 cm laug, mit häufig stark verlängertem, schlankem Stiel (bis 20 cm), oft au der Spitze und am Grunde deutlich verschmälert. — So besonders in stark fliessendem Wasser in Flüssen und Bächen. — P. n. ß. p. Koch Syn. ed. 2. 775 (1844). P. ji. a. major Koch u. Ziz Cat. Fl. 304 Potamogetonaceae. Palat. 18 (1814) z. T. ? 1'. n. var. explandtus Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 837 (1823) z. T. Richter PI. Eur. I. 11 z. T. P. spathttidfusi 'Sohe Nov. fl. Hols. 17 (1826) nicht Schrad. vgl. Prahl Kr.F). 205. P. n. ß.ßuvid- tilis Fries Nov. Fl Suec. ed. 2. 28 (1828). P. n. var. elhpticus' Gaud. Fl. Helv. I. 467 (1828). P. n. a. angustifdims Meyer Chloris Hannov. 519 (1836) P. Kcrdtinus Schrader bei Koch Syn." ed. 2. 775 (1844). Bennett Journ. of Bot. XXX (1892) 227. P. n. b. s. Aschers. FI. Brandenb. I. 657 (1864) P. n. var. spath. Magnin SB. France XLIII. 435 (1896). Sehr auffällig sind ausserdem noch meist zu II b. gehörige, mitunter in Heide- gräben und Tümpeln auftretende Zwergformen mit nur 1,5 mm dickem Stengel und 2.5 cm breiten und 5 cm langen Schwimmblättern. (P. n ß. py gmaea^ ) Gaud a a. O. 466 [1828]. P. n. e. minor Mert. u. Koch Deutsehl. Fl. I. 839 [1823] z. T.?). — An vom Wasser verlassenen Orten findet sich nicht selten eine Landform (var. terrester A. Br. in Doell Rhein. Flora 238 [1843]) mit auf dem Schlamm auf- liegenden Schwimmblättern ohne untergetauchte Blätter; Grundachse und Stengel sehr dünn (1 — 1' 2 mm), Blatthäutchen bis 2,5 cm lang, wie die an nur 1,5 — 2,5 cm langen Stielen stehenden meist nur 1,5 cm breiten und 4 cm langen, sehr hart lederartigen Blätter sehr gedrängt stehend (vgl. Fryer Journ. of Bot. XXV [1887] 307). — Selten erscheint ein 1. mit unterbrochenem Blüthenstand ; die geschlossene Aehre in einzelne ca. 3 mm von einander entferrtte Quirle aufgelöst. B. Pliyllodien sehr zahlreich, am ganzen Laubstengel, auch zur Blüthezeit noch erhalten. Schwimmende Blätter häufig fehlend. Hierher die sehr bemerkenswerthe Rasse s p a r g a n ii f 6 1 i u s ^). In alh^i vegetativen Organen mindestens um die Hälfte kleiner, meist grasgrün. Phyllodien auch zur Blüthezeit bis 50 cm lang, nur bis 5 mm breit; schwimmende Blätter schmal- lanzettlich, tmr bis 2 cm breit, am Grunde etwas in den Stiel ver- schmälert. Früchtchen deutlich kleiner. Im Gebiet bisher nur Prov. Brandenburg: Kr. Arnswalde: Neu- wedel: im Dragefluss zw. Buchthal und ]\Iarzelle (Warnstorf! BV. Brand. XVIII. 74, 81 als P. ßiiitans) bisher nicht blühend beobachtet, doch wohl weiter verbreitet. Sonst in Skandinavien verbreiteter, auch in Finnland, Nordost-Russland, und Russisch Littauen beobachtet. P. n. ß. sparganiifolia Almquist in Hartm. Handb. Skatid. Fl. 12 Uppl. 44 (1889). P. s. Laestad. in Fries Maut. 1. 9 (1832). Nyman Consp. H81 Suppl. 286. Richter PI. Eur. I. 11. P. natans X yramineiis Almquist Bot. Not. 1891. 127 und Bot. Centralbl. XLYII. 296 (1891). Diese und die folgende Art sowie P. fluitans finden mancherlei Verwendung. Die Blätter werden als Futter für Schweine, Rinder und Ziegen benutzt, während Schafe und Pferde dieselben verschmähen. Schweine werden mit den besonders im Herbst sehr stärkehaltigen knolligen Grundachsen, die beim Emsanimeln an den Pflanzen hängen bleiben, gemästet, stellenweise werden die Knollen (wohl kaum im Gebiet, aber z. B. bei den Kirgisen) roh oder geröstet gegessen ; sie schmecken roh etwas nussartig. Die Karpfen sollen gern in Beständen dieser Art laichen (vgl. Berchtold in Fieber Pot. Böhm 48). (In den gemässigten und subtro])isclien Zonen beider Hemisphären verbreitet.) * 1) S. S. 95. 2) Erinnert durch die helle Farbe und die schmalen Blätter an die wasser- bewohnenden Sparcfavium- Arten. Potamogeton. 305 ? 116. X 123. P. natans X hicens s. S. 308. 116. X 124. P. natans X Zizii s. S. 332. 116. X 125. P. natans X gramineus s. S. 333. 117. (2.) P. polygoniföliiis. ^j.. In allen Theilen erheblich (oft bis 3 mal) kleiner als die Leitart ; unterscheidet sich von ihr besonders durch folgendes: Stengel kaum über 2 mm dick, oft vereinzelt. Unter- getauchte Blätter zur Blüthezeit meist vollständig erhalten, m i t meist ziemlich kleiner (oft nicht über 2 cm langer und 5 mm breiter) durchscheinender, lanzettlicher, in den ca. 3 cm langen Stiel verschmälerter S p r e i te. S c h w i m m e n d e Blätter meist elliptisch lanzettlich, bis 3,5 cm breit und bis 9 cm lang, am Grande ab- gerundet oder seicht herzförmig, selten einige in den Blattstiel ver- schmälert, neben dem Blattstiel ohne oder mit schwächerer Falte, weniger derb, stumpflich. Nerven im frischen Zustande undeuthch durchscheinend. Blatthäutchen meist nicht über 4 cm lang. Aehren bis 4 cm lang. Fi'üchtchen erheblich kleiner ^ meist 3 nun lang, mit sehr kurzer Spitze. In flacheren Heidetümpeln und -Seen mit sandigem Grunde, fluthend (hier gern in Gesellschaft von Isoetes lacustre, Lohelia Dort- manna, LitoreUa u. a.) oder auf schlannnigen Moorboden niederliegend, jiach Contejean (Enum. Montb. 1892. 234) und M a g n i n (SB. France XLIII. 437) kalkscheu. In den westlichen und südlichen Theilen des Gebietes (östlich noch bei Futak an der Donau oberhalb Feterwardein [Stoitzner!], aber nicht hi Siebenbürgen [Simonk. 51ü]) zerstreut. Am meisten verbreitet in den Heidegebieten Nordwestdeutsch- lands und Schleswig-Holsteins (auch auf den Nordsee-Inseln), östlich bis Gardelegen in der Altmark!! und Grabow in Mecklenburg. Ausser- dem bisher nur in Westpreussen : südöstlich von Ostrau im Kreise Putzig!! (vgl. Graebner Sehr. NG. Danzig N. F. IX. Heft I. 339). Polen: Dobrzvn (Zalewski Kosmos XXI. 325). Prov. Brandenburg bei Slernberg (Taubert! BV. Brand. XXVIII. 55), Eberswalde! und (?) Prenzlau (Grantzow!). Wieder mehr verbreitet im Lausitzer Heide- gebiete!! östlich bis Grünberg i. Schi. u. Bunzlau (Fiek und Schübe 70, 72 u. 73. Bcr. Schles. Ges. II. 10t bez. 119 u. 102), westhch bis Koswig (Anhalt) (Garcke Fl. N.- u. Mitteid. 8. Aufl. 368). Auch im Sächsischen Berglande bei Ostorf eld (Haussknecht!), Chemnitz, Dresden und Pirna! Im Singer Forst bei Paulinzelle eimnal gefunden (Schönheit Fl. Thür. 417). Rhön. Franken: Erlangen und Dinkelsbühl. Die Angabe bei Wag-Neustadtl in Nordwest-Ungarn (Keller Math, es term. közl. IV [1866] 195) sehr zweifelhaft, da die Pflanze aus Oesterreich-Ungarn nur aus den Adriatischen Küstengebieten und Süd-Ungarn bekannt ist. Bl. Juni — Aug. P p. Pourret Mem. Ac. Toul. III. 325 (1788). Nvnian Consp. 681 Suppl. 286. Richter PI. Eur. I. 12. Rchb^ Ic. VII. t. XLIV fig. 78, 79. P ohJom/iim Viv. Ann. bot. I. 2. 162 (1805). Cham. u. Schlecht. Linnaea "ll (1827) 214. Koch Syn. ed. 2. 775. F. coJorätus Hörn. Ascherson u. Graebner, Synopsis. I. 20 o06 Potamogetonaceae. herb, nicht Fl. Dan. vgl. Fries Novit. Fl. Suec. 302. Summa Veg. I. 211, 212. P. Hornemänni^) G. F. W. Meyer Chloris Han. 521 (1836) nicht Koch. Aeudert analog der vor. ab. — B. lancifd lius (A. u. G. Syn. I. 306 [1897] P. natans c. media Koch et Ziz Cat. pl. Palat. 18 [1814] z. T. 6. intermedia Meiieus u. Koch Deutschi. Fl. I. 839 [1823] z.T. vgl. Bennett Journal of Botany XXXIII [1895] 372. F. obl. f. lancifdlia Cham. u. Schlecht, a. a. O. 215 [1827]. P. pfieudo-flüitans Svme Engl. Bot. ed. 3 [1869] 28. Fryer Journ. Bot. XXXIII [1895] 97. 3421 "mit schmalen, lanzettlichen Schwimmblättern, deren untere deutlich in den Blattstiel viTSchmälert, nur die obersten seicht herzförmig. — So nicht selten, besonders in freiem und fliesseudem Wasser fluthende Formen. — Hierher die Unterabart U. parnassifdlins-^) (A u G. Syn. I 306 [1897]. P. p. Schrader in Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I, 839 [1823]." Xyman Consp. Suppl. 286 vgl. Koch Syn. ed. 2. 775. P. natans e. minor Mert. u."Koch a. a. O. [182.3] z. T.? vgl. S. 304. P. oblongus a. ovato-oblongiis Fieber Pot. Böhm 20 [1838]. P. p. angustifdlius Bennett Herb.). Stengel nur 1 mm dick. Scliwimmblätter meist nur 8 — 9 mm breit, 15 — 30 mm laug, mit fadenförmigem Blattstiel. Aehre nur 2 cm lang, dünn, auf bis 12 cm langem Stiel. — Meist in Ileidetümpeln. — C. cordi/dlius (A. u. G. Syn. I. 306 [1897]. P. obl. f. eordijolia Cham. u. Schlecht, a. a. O. 215 [1827]. Fieber Pot. Böhm 20 [1838]). Schwimmblätter rundlich, bis 4,5 cm breit, bis 6 cm laug. — In ruhigem, flachem Wasser und auf Schlamm. — Auch bei dieser Art finden sich Schlaramformen mit meist kleinen, kurzgestielten, fast rosettenartig gestellten Blättern an vom Wasser verlassenen Orten. D. amphibius •'') (Fr. Novitiae Fl. Suec. 30 [1828]. P. natana acaide Wahlb. Fl. Gothob. 23 [1820—24]. F. p. y. ericeK| 119. X 124. P. coJorains X Zizii s. S. 335. Vgl. P. lucens A. 3. acuminatus S. 318. h. Untergetauchte Blätter sitzend, oder in einen sehr kurzen (nicht 1 cm langen) geflügelten Stiel verschmälert. Schwimmende Blätter oft fehlend. 1. A ehren stiele nicht auffällig dicker als der Stengel, nach der Spitze zu nicht verdickt (meist unter der Aehre deutlicla dünner als über dem Gnmde). Untergetauchte Blätter alle sitzend (wenn auch oft am Grunde keilförmig fast stielartig verschmälert). Früchtchen rückenseits scharf gekielt. a. Laubstengel unter dem ersten Blüthenstande meist nicht (oder spärlich) verzweigt. Blätter am Grunde keil- förmig verschmälert. 1) S. S. 306. 2) Von iÄwöt]g sumpfig 3) Von na^vg dick, dicht und azdxvg Aehre. Potamogeton. 311 120. (5.) P. alpiiius. (In Elsass - Lothringen : Hechtlock vgl. S. 312). ^j.. Gruntlachse kriechend, inei.-t reich verzweigt, niei.st röthlich oder rosa gefärbt, zahlreiche, bis über 2 m lange besonders nach dem Trocknen namentlich oberwärts röthlich überlaufene Laubsprosse treibend. Blätter ganzrandig; untergetauchte lanzettlich, beiderseits ver- schmälert, 25 cm lang und 25 mm breit, stumpf lieh mit deut- lichem M ittel st reif netz ; sclnvimmende lederartig, verkehrt eiförmig oder länglich spat(>lförmig , in den Blattstiel verschmälert, der kürzer als die Spreite ist. Blatthäutchen bis etwa 6 cm laug, derb, meist roth braun, glanzlos. Aehrenstiele bis 7 cm lang, etwa 2 mm dick. Aehre verlängert, bis 4 cm lang. Früchtchen etwa 2,5 mm lang, etwas zusammengedrückt, linsenförmig. Li Gräben, Bächen (oft in Mühlgräben), Flüssen, Teichen, gern in klarem Wasser, aber auch in ^Mooren in grossen, meist von einander getrennten Büscheln. Ln nr)r(llic]ien und mittleren Gebiete zerstreut, im südlicheren seltener und meist in hochgelegenen Mooren, Bächen und Seen bis 2000 m ansteigend ; im südöstlichen Gebiet nur in Kroatien (angeblich) sowie in Bosnien und Montenegro; für L^ngarn sehr zweifel- haft (im Grossen Fisch-See der Tatra von Herb ich (ZBG. Wien XL 50) angegeben, aber weder von Hazslinszky noch von Schneider und Sagorski bestätigt); ebensowenig aus Siebenbürgen, dem öster- reichischen Küstenlande und Dalmatien bekannt. Bl. Juni — Aug. P. a. Balbis Miscell. bot. 13 (1804) erw. Aschers. Fl. Brand. I. 658 (1864). Richter PI. Eur. I. 12. P. serrätum Roth Beiträge IL 126 (1783) vgl. Bennett Journ. of Bot. XXVIH (1890) 298. P. iiuitcms Sm. Fl. Brit. 1391 (1800—1804) nicht Roth. P. semipeJ- Ucidus Koch et Ziz. Cat. pl. Palat. 5, 18 (1814). P ruföscens Schrad. in Cham. Adnot. ad Kunth. Fl. Berol. 5. (1815). Cham. u. Schlecht. Linnaea II (1827) 210. Bennett a. a. 0. XXV (1887) 372, XXVII (1889) 242. Koch Svn. ed. 2. 777. Nvman Consp. 681 Suppl. 287. Rchb. Ic. VIL t. XXXII fig. 56—58. P. purpuräscens Seidl in Presl Fl. Cechica 25 (1819) erw. Fieber Pot. Böhm. 16 (1838). Ueber die Synonymie dieser Art vgl. auch Bennett a. a. O XXVII (1889) 243. Zerfällt nach der Gestalt der Blätter in folgende Formen : A. Schvvimmblätter vorhanden. o. purpuräscens. Pflanze kräftig. Stengelglieder etwa 5 cm lang. Blätter breit, untergetauchte, bis fast 20 ctn lang und 25 mm breit, schwimmende lederartig, bis etwa 10 cm laug, verkehrt eiförmig, mit 5 cm langem Stiel. Aehren meist 3 — 5, lang, mit verlängerten Stielen. — Besonders in stehendem, nährstoßVeichem Wasser. — P. a. A. a. p. A. u. G. Svn. I. 311 (1897). P. p. Seidl a. a. O. 251 (1819). Cham. u. Schlecht. Linnaea II (1827) 212. P. ruf. a. pahhtris Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 841 (1823). P. ruf. var. lanceoldtus Meyer Chloris Hanov. 522 (1836). P. a. var. latifüiia Baenitz PÖG. Königsb. XIV. 16 (1873). — Hierher gehört als Unterabart mit schwach lederartigen mit stark vorspringenden Nerven versehenen Blättern 2. nerviger (A. u. G. Syn. I. 311 [1897]. P. v. Wolfg. in Roem. u. Schuh. Mant. III. 359 [1827]). b. a n g u s t i f 6 1 i u s. Schwimmende Blätter dünnhäutig, durch- scheinend, spatelförmig allmählich in den Stiel verschmälert. — Besonders 312 Potamogetonaceae. in langsam fliessenden, wärmeren Gewässern, seltener. — P. alp. A. 6. ang. A. u. G. Syn. I. 311 (1897). P. ruf. ß. ang. Tausch Herb. Fl. Boh. 1804 b. nach Fieber a. a. O. 17 (1838). P. r. ß. rivuldris Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 841 (1823). P. rigidus Wolfg. a. a. O. (1827)? (vgl. S. 307). P. pur- purascens ß. a. Fieber a. a. 0. 17 (1838). B. Schwimmende Blätter fehlend. obscürus. Weniger kräftig. Stengelglieder bis 2 cm lang. Blätter schmal, untergetaucht, bis etwa 12 cm lang und 1 cm breit, mit wenigen Nerven. Aehren meist einzeln, kurz, auf kurzem Stiel. — In flachen Tüm- peln und Gräben. — P. a. B. o. Aschers. Fl. Brandenb. I. 658 (1864). P. 0. DC. Fl. Franc. V, 311 (1815). P. alp. Balbis a. a. O. (1804). P. annuldtus Bellardi Mem. Acad. Tur. X, XI. 447 (1802-3). P. nif. y. alpinus Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 842 (1814), Rchb. a. a. O. fig. 57, 58. P. obtusus Du Croz in Gaud. Fl. Ilelv. I. 488 (1828). P. ser- rdtum Roth a. a. O. (1783) Tent. Fl. Germ. I. 73 II. 205 (1788/89). Cham. u. Schlecht, a. a. O. 211 (1827) nicht L. — Hierher die Unterabart 6. minor (P. r«/. var. m. Hartm. Vedensk. Ak. handl. 1818 nach Handb. Sk. Fl. 11. Uppl. 432 [1879]). Stengelglieder verlängert. Blätter fast linealisch bis lineal, bis 1 cm breit. — Eine ähnliche schmalblättrige Form erzeugt sehr schmale Schwimmblätter. Durch die stets (auch nach dem Trocknen) grüne Farbe der Blätter ist aus- gezeichnet II. virescens (P. r. f. v. Caspary PÖG. XXIV. III. 70). Scheint selten. Westpreussen : Ferse bei Pelplin ! Ostpreussen: Kr. Olctzko F. Schultz nach Abromeit hv. Bayern: Oberpfalz: in der Hinteren Schwarzach bei Freistadt süd- östl. V. Nürnberg (Schwarz!) Vgl. die Pwisse Caspary i. Zu dieser Art gehört als Rasse C) Caspäryi '). Laubstengel einfaeli oder vereinzelt ästig. Biälter grün; untergetauchte entfernt, untere fast gegen-, obere wechselständig, sitzend, breit lanzettlich, kürzer als die Stengelglieder; schwimmende gedrängt, fast wirtelig gestellt, spateiförmig, stumpf, sitzend oder in einen kurzen geflügelten Stiel verschmälert, Aehre locker. — Bisher nur in Westpreussen: Galgensee bei Bereut (Kohts!). P. a. C. A. u. G. Syn. I. 312 (1897) vgl. Aschers, bei AVeyl ÖBZ. XX (187(1) 321. P. C. Kohts ÖBZ. XX (1870) 289. Richter PI. Eur. I. 13. P. alpinus bietet in grossen Beständen auftretend bei der grossen Länge der dichtgestellten Laubtriebe den Fischen (vielleicht mehr als andere Arten) Schutz zum Ablegen des Laiches; besonders die Hechte sollen sich gern in den Dickichten aufhalten, daher die Pflanze in der Ober-Rheinfläche, besonders im Elsass, den Namen Hecbtlock führt. Schwimmern werden die ziemlich festen Laubtriebe , die sich strickartig um die Beine winden, mitunter lästig oder selbst gefährlich. 1) Nach Robert Caspary, Professor der Botanik in Königsberg i. P., * 1818 f 1887, einein der vielseitigsten und dabei gründlichsten Botaniker seiner Zeit, hoeh- ■^eschätzt als Anatom und Morpholog, der sich auch um die botanische Erforschung von Ost- und Westpreussen, namentlich ihrer Gewässer, hervorragende Verdienste erwarb. Von seineu zahlreichen Abhandlungen enthalten verschiedene wichtige Beiträge zur Kenntniss der Pflanzen unseres Gebiets, namentlich der Formen von Picea excelsa und Pimis silvestris, Potamogelon, liydrilleae, Biilliarda, Nymphaca- ceae, Aldrovandia, Viscum, Orobanche. Ich verdanke seinem anregenden Lehrvor- trage viel und hatte mich auch bei meinen Arbeiten seiner wohlwollenden Theil- nahme und öfter seiner thatkräftigen Förderung zu erfreuen. A. Potaiuogeton. 313 (Nord- und Mittel-Europa, östlich bis zum Don; Spanien (Bennett); Bulgarien; Dahurien ; Afghanistan; Tibet (Bennett J. of Bot. XXXIII [1895] 372); Nord-America.) * 117. X 119. F. pohjgonifolius X alpinus s. S. 333. 119. X 122. P. alpinus X praeJongus s. S. 317. 119. X 123. P. alpinus X hicens s. S. 328. 119. X 125. P. alpmus X gramineus s. S. 3^8. ß. Laubstengel ästig, meist stark verzweigt. Blätter sämnit- lich untergetaucht, stengelumf as sen d. Gesammtart P. perfoliatiis. 121. (6.) P. perfoliatiis. (Seekraut, ung. : Hinar s. unten.) %. Grundachse knickig gel)ogen. Laub sten gel bis 6 m lang, meist reich verzweigt, gerade, mit bis 2 dm langen Gliedern. Blätter rund- lich bis länglich -ei förmig, bis 6 (selten bis 12) cm lang und bis 3^/2 (selten bis 6) cm breit, auch an der Spitze flach, am Grunde tief herzförmig, am Rande gezähnelt-rauh, mitunter etwas ge- kräuselt. Mittelstreifnetz ziendich undeutlich. Blatthäutchen weisslich, dünnhäutig, hhifällig, breit eiförmig, seltener mehr als 1 cm lang. Aehrenstiele bis 5 cm lang, etwas dicklich mit bis etwa 3 cm langer meist ziemlich dichter Aehre. Früchtchen schief - verkehrt - eiförmig, kaum 3 mm lang anit deutlich convexer Bauchkante und meist etwas hakig nach der Rückenkante gebogenem, etwa 1 mm langem Spitzchen, seitlich etwas eingedrückt, so dass der spiralig eingekrümmte Embiyon deutlich erkennbar ist. In Flüssen, C'anälen, Teichen und Seen (auch den beiden grössten. des Gebiets, dem Boden- und Balaton- [Platten-] See, wo diese Pfl. als einzige Vegetation [,, Seekraut"] den heftigsten Wellenschlag aushält [v. Martens u. Kennnler Fl. Württ. 3. Aufl. 158] bez. mit MyriophyUnm spicatmn als „Hinär" ausgedehnte Bestände bildet [v. Borbäs, Földr. Közl. 1891 454]), bis 5 m Wassertiefe, seltener in Gräben, im grössten Theile des Gebietes häufig, bis in die montane Region aufsteigend; fehlt auf den Nordsee- Inseln. Bl. Juni — Aug. P. perfoliütum L. Sp. pl. ed. 1. 126 (1753). Cham. u. Schlecht. Linnaea II (1827) 188. Koch Syn. ed. 2. 779. Nvman Consp. 682 Suppl. 287. Richter Fl. Eur. I. 13'. Rchb. Ic. VII t. XXIX fig. 53, 54. Eiue in Bezug auf Tracht und Blattform ungemein veränderliehe Art. Die Formen gliedern sich folgendermasseu : A. Stengelglieder 3 bis 15 mm lang. densifülius. Laubstengel meist nicht über 20cm lang. Blätter streng zweizeilig, sich dachziegelartig deckend, bis 3 cm lang. — Oft ganze Bestände an den Hachen saudigen oder schlammigen Ufern der Seen bildend. — P. p. B. d. Mever Chloris Hannov. 523 (1836) erw. P. p. var. ß. Mert. u. Koch Deulschl. Fl."l. 852 (1823) z. T. P. p. A. Cham. u. Schlechtend. Linnaea II (1827) 189. — Zerfällt in 2 Unterabarten: 314 Potamoeetonaceae. I. caudiformis. Stengel dicklich. Blätter anliegend , fast kreisförmig oder breit eiförmig, stumpf. Der ganze Spross dick walzlich erscheinend. (P. p. A. I. c. A. u. G. Syn. I. 314 [1897]) — Meist auf Schlammgrund und an von Booten befahrenen Orten. II. pseudo-densus 1). Stengel dünn (meist nicht über 1 mm dick). Blätter abstehend eiförmig bis lanzettlich, an der Spitze häufig etwas zurück- gebogeu. — Besonders in Heideseen und Tümpeln. (P. p. A. II. ps. A. u. G. Syn. I. 314 [1897]). — Wird nicht selten wegen der Aehnlichkeit in der Tracht mit P. densv.s verwechselt, ist jedoch durch die nur selten ver- einzelt paarweise genäherten Blätter und das meist undeutliche Mittelstreif- netz sewie die Blatthäutchen leicht zu unterscheiden. B. Stengelglieder 3 — 20 cm lang. I. Stengel 3 — 5 mm dick. Blätter meist über 2,5 cm breit. Loeselii-i) (P. p. L. A. u. G. Syn. I. 314 [1897]. P. L. Roem. u. Schult. Svst. III. 508 [1818]). a. rotundifolius (Sonder Fl. Hamb. 98 [1851]. P. p. ß. Mert. u. Koch Deutschi. Fl. 852 [1823] z. T ). Blätter fast kreisrund. — In stehenden Gewässern. b. Blätter eiförmig bis lanzettlich (P p. var. oblonyl/olius Bennett Schweiz. BG VI. 96 [1896]). 1. ti^-picus. Blätter breit eiförmig. — P. p. t. A. u. G. Syn. I. 314 (1897). — Hierher die Unterabarten b. protensus-i) (A. u. G. Syn. I. 314 [1897]. P. per/. B. Cham. u. Schlecht, a. a. O. 190). Untere Blätter bis 20 cm von einander entfernt. Stengel sehr dick. — In tiefen Seen. — 2. macrophyllus i) (A. u. G. Syn. I. 314 [1897]. Cham, u. Schlechtend. a. a. O.). Blätter bis 10 cm lang und bis 6 mm breit. — In nährstoöreichen Gewässern an den Mündungen von Kloaken etc. 2. cordäto-lanceoldtus. Blätter eilanzettlich. — Häufig in Flüssen. — /'. p. var. y. c. Mert. u. Koch a. a. O. (1823). Fieber Pot. Böhm 14 (1838). ovate-lanceoldtus (Rchb. Ic. Fl. Germ. VII. 19. t. XXIX fig 54 [1845]. Cham. u. Schlechtend. a. a. O. [1827]. P. p. var. lanci- folius Vis. Mem. Ist. Ven. XX. 193 [1877]). Bildet den Uebergang zur folgenden Abart. — Hierher die Unterabarten b. Richardsonii'^) (Bennett Journ of. Bot. XXVII [1889] 25. P.p. lanceokilus A. Gray Man. Bot. V. ed. 488 [1867]). Blätter bis 12 cm lang, aus herzförmigem Grunde allmählich zugespitzt. — Nach Bennett (Journ. of Bot. XIX [1881] 241) auch in Europa, im Gebiet bisher nur in Ungarn (Herb. Koväts). — 0. lanceoldtus (Blytt Norg. Fl. 365 [1861]). Blätter lanzettlich, stumpf. — In fliessendem Wasser. II. gräcilis. Stengel 1 — 2 mm dick, Blätter 1 — 2 cm (selten 2,5 cm) breit, dünnhäutig, sehr durchscheinend, rundlich bis schmallanzettlich, zugespitzt. — In stark fliessenden, kalten Gewässern, besonders in Gebirgsbächen. — 1) Von ipevöo- falsch und deusus , weil die Form mehrfach mit J'. densus venvechselt worden ist. -) Nach Johann Loesel, * 1607 f 1657, Professer der Medicin in Königs- berg, Verfasser der wegen der kenntlichen Abbildungen weithvoUen (seit 1703 von Gottsched herausgegebenen) Flora Piiissica. OV)ige Forai ist als Pot. rotimdij'olium alteruni auf Taf. 65 abgebildet. '^) Chamisso und Schlechtendal geben a. a. O. den Formen keinen Xamen, beginnen aber die Beschreibung mit ..Forma proteusa, oblongifolius . . . ., Forma gräcilis ....", wir haben deshalb diese Bezeichnungen als Namen vor- angestellt. 4) S. S. 69 Fussnote 2. ö) Nach Dr. John E. Ilichardson, * 1787 t 1865, dem botanischen Theil- uehmer an der berühmten Frauklin'schen Expedition nach dem arktischen Xord- America; in seinem ,, Appendix" zur Frauklin'schen Expedition hat er als erster die Formen von P. perfoliatus geordnet. Potamogeton. 315 P. p. ß. y. Fries Nov. fl. Suec. ed. 2. 42 (1828). Cham. u. Schlechtend. a. a. O. (1827). P. p. var. 6. Mert. u. Koch a. a. O. (1823). Eine äusserst zierliche Form von abweichender Tracht, die ausser durch die fast glasig durchscheinenden, meist zugespitzten Blätter, durch die dünnen (wahr- scheinlich in Folge der stetigen heftigen Wasserbewegung) mechanisch ver- stärkten , daher ziemlich starren und selbst bei jüngeren Trieben beim Pressen meist nicht zusammenfallenden Stengeln, (wie die Formen P. p. Richardsonii u. lanceolatus) dem P. praelongus nicht unähnlich, jedoch durch die für denselben angegebenen Merkmale leicht zu unterscheiden (vgl. auch P. praelongus X perfoUatiis). Nach Fryer (Journ. of Hot. XXV [1887] 309) erzeugt die Pflanze keine Landformen, sondern verschwindet beim Austrocknen der Gewässer. Meyer be- schreibt jedoch (Fl. Hanov. exe. 53.'i [1849]) einen P. p. b. terrr'stris mit ge- drängten, breiten, steifen und etwas dicklichen Blättern aus austrocknenden Sümpfen. Es dürfte diese Form keine typische Landform sein ; soweit auch unsere Beobach- tungen reichen, kommen solche nicht vor, wahrscheinlich handelt es sich um eine Schlammform, wie sie an der Oberfläche des weichen Schlammes vegetirend nicht selten zu beobachten sind. Findet, ausser vielleicht zum Düngen der Aecker, trotz seines häufig massen- haften Auftretens keinerlei Verwendung, wird von allem Vieh verschmäht (vgl. Berchtold in Fieber Pot. Böhm. 46). Schwimmern können die Stengel ebenso wie die von P. alpinus mindestens lästig werden. (Fast ganz Europa mit Ausnahme der südlichsten Mittelmeerländer. Asien, Algerien, Nord-America, Australien.) * 121. X 12^- -P- perfoUatus X praelongus s. S. 317. 121. X 123. P. perfoJiütus X hicens .s. S. 329. ?121. X 125. P. perfoUatus X (jramineus s. S. 325. 121. X 126. P. perfoUatns X nitens s. S. 330. 121. X 127. P. perfoUatus X crisxyus s. S. 337. 122. (7.) P. praelöiig'us. T\.. Laubstengel bis über 2 m lang, weisslich, am Grunde meist blattlos, gerade, oberwärts mehr oder weniger reich verzweigt, von Blatt zu Blatt knickig gebogen. Blätter länglich-lanzettlich, bis 13 cm lang und bis 4^/2 cm breit, beider- seits verschmälert, an der Spitze kappenförmig zusammenge- zogen, am Grunde abgerundet, seicht herzförmig, ganz- randig, meist fein gekräuselt. Mittel streif netz deuthch. Blatthäutchen derb , hellbräunlich bis strohgelb, 1^/2 — 6 cm lang. Aehrenstiele bis über 2 dm lang, mit etwa 3 — 5 cm langer meist ziemlich dichter oder am Grunde lockerer Aehre. Früchtchen halb -verkehrt breit-herzförmig, etwa 4 nun lang, mit fast gerader Bauchkante und in deren Ver- längerung mit kurzem (etwa 1 mm langem) Spitzchen. In tiefen Seen, Canälen und Flüssen meist in kleineren oder grösseren Beständen. Am meisten verbreitet im östlichen Theile des nördlichen Flachlandes (in Schlesien fast nur im Nordwesten, aber in Galizien angegeben) ; weniger im nordwestlichen Deutschland, den Nieder- landen und Belgien (in Ostfriesland und auf den Nordsee-Inseln nicht beobachtet). Im übrigen Gebiet nur vereinzelt: Kgr. Sachsen: Leipzig; Wilde Weisseritz bei Schönfeld unweit Altenberg (?). Fichtelgebirge: Stehen, Böhmen! Jura: Lac des Tallieres bei La Brevine (Neuchatel) 316 Potamogetonaceae. 1045 m; Lac de Bretaye (1782 m) bei Ormont dessous (Canton Waat); Betten-See bei Morel im Ober- Wallis (2050 m)'); Davoser See (1561 m) (Schröter Schw. BG. VI. 96); Ober-Oesterreich: Krain: Laibachfluss. Freyer in Rchb. Fl. germ. exs. 902! Idria Bredow! Für Nieder-Oester- reich und Ungarn (Wag-Xeustadtl Keller ÖBZ. XV. 49) sehr zweifelhaft; nicht in Siebenbürgen. Bl. Juni, Juli (blüht und fruchtet in America nach Morong [vgl. Bennett Journ. of Bot. XIX [1881] 241] sehr spät im Jahre (Nov. l)is Dec), was bei uns nirgends beobachtet zu sein scheint). P. p. Wulfen Roem. Arch. III. 3. 3.S1 (1805). Cham. u. Schlecht. Linnaea II. 191. Koch Svn. ed 2. 779. Nyman Consp. 682 Suppl. 287. Richter PL Eur. I. 14. Rchb. Ic. \ll t. XXXIII fig. 59. P. serrätum Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 117 (1772) nicht L. Huds. noch Roth. P. hicens Weber Prim. Fl. Holsat. 15. (1780). P. fiexudswn Wredow Mecklenb. Fl. (1807). Schleich. Cat. pl. Helv. ed. 3. 23; (1815) ed. 4. 27 (1821). P flexicm'iUs Dethard. in Strelitz. Anz. 1809. Nr. 50. P. acuminätum AVahlenb. Fl. Upsal. Nr. 116 (1820). P. graminenm var. horeäJe Laest. Vet. Akad. 1825. 162? vgl. Fries Nov. fl. Suec. ed 2. 41. Nyman Consp. Suppl. 287. lu der Gestalt der Blätter ziemlieh veränderlich ; je nach dem Staudort variirt die Pflanze in fliessendem Wasser mit schmäleren und längeren, in stehendem Wasser mit breiteren und kürzeren Blättern. Die von uns nicht gesehene var. latifolius (Alpers Verz. Gefpfl. Stade 86 [1875]). Blätter oval, bi:< 5 cm breit und 7 — 8 cm lang (Hannover: Alt Luneberger See) gehört vielleicht zu den Bastard- formen zwischen dieser Art und der vorigen; dagegen ist var. brevifdlius (Celak. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1886. 36) mit nur 6 cm langen Blättern, aus Böhmen (in der Adler bei Königingrätz Uzel!), eine kleinblättrige Abänderung dieser Art, deren Blätter Verhältnisse von Länge und Breite zeigen wie sie auch an normalen Formen vorkommen und welche ihre Früchte vollkommen ausbildet. Xach Fryer (J. of Bot. XXV [1887] 309) stirbt die Pflanze an vom Wasser verlassenen Orten ab. Durch den knickigen, weisslichen Stengel, die langen Aehrenstiele und die kappenförmigen Blattspitzen, welche durch das Pressen meist der Länge nach ein wenig einreisseu, so dass sie spitz ausgerandet erscheinen, ist P. praelongus sehr leicht kenntlich. (Frankreich; Britische Inseln ; Faer-V' er; Dänemark; Skandinavien; Nord- u. Mittel-Russland: West-Sibirien; die Angabe Watsons [Comp. Cyb. Brit. 344 (1869)] im Himalaya nach Bennett [Journ. Bot. XXXIII (1895) 372] fi-aglich. Japan. Nord-America [Bennett a. a. O. XXIX (1891) 76].) * 120. X 122. P alpinus X praelongus s. S. 317. 121. X 122. P perfoJiatns X praelongus s. S. 317. 122. X 123. F. praelongus X lucens s. S. 331. 122. X 125. P. praelongus X gramineus s, S. 330. 122. X 127. P praelongus X crispus s. S. 338. 1) Die Höhen-Angaben und geographischen Finzelheiteu durch gütige Ver- mitteluug von Dr. H. Christ. Potanio^eton. 317 Bastarde. A. I. a. 1. h. 1. ß. 121. X 122. (8.) P. perfoliatiis X praelöiigus. %. Blätter länglich eiförmig bis lanzettlich, bis fast 10 cm lang, mit herzförmigem Grunde sitzend, nach der .Spitze und etwas nach dem Grunde ver- schmälert, an der Spitze meist etwas kappenförmig zusammen- gezogen, am Rande von ziemlich entfernten feinen Zähnchen rauh, Mittelstreif netz deutlich. Prov. Brandenburg: Fürsten walde : in der Spree bei Hangelsberg mit den Eltern ! ! P. p. X p. (P. coijm'itHs) A. u. G. Syn. I. 817 (1897) vgl. Bennett Journ. of Bot. XXXII (1894) 153 auch Baagoe br. Von der Tracht des P. perfoUatus Michardsonii (vgl. S. 314), aber von diesem durch die beiderseits verschmälerten, aa der Spitze etwas kappenförmig zusammen- gezogenen, am Rande nicht dicht gezähnelten Blätter verschieden. (Jütland [in der Nähe unserer Nordgrenze]: Varming S0 [Baagoe!] und Ribe Aa [Ostenf eldt-Hansen nach Baagoe br.]. England; Nord- -Vmerica.) _*J A. I. a. 1. b. 1. 120. X 122. P. alpiniis X praelöngus. 2|_. Stengel wenig ver- zweigt. Untergetauchte Blätter 10 bis 32 cm lang und 1 bis über 3 cm breit, breit linealisch oder lanzettlich bis etwas spateiförmig, mit abgerundetem Grunde sitzend, halbstengel um fassend oder allmählich keilförmig verschmälert, mit kappenförmig zusammengezogener Spitze, stumjif- lich : schwimmende kurz bis 4 cm lang gestielt, lanzettlich-spatelförmig, allmählich in den Stiel verschmälert, stumpf, wenig lederartig, oft röthlich überlaufen. Bisher nur in England beobachtet, jedoch auch im Gebiet zu erwarten. P. a. X p. A. u. G. Syn. I. 317 (1897). P. Gri/fithiH) Bennett Journ. of Bot. XXI (1883) 65. t. 235. Bennett Bot. Exch. Club Brit. Isles 1884. 114. Journ. of Bot. XXIII (1885) 376. Fryer a. a. O. XXVI (1888) 58. Nyman Consp. Suppl. 287. In der Tracht dem P. praelöngus ähnlich , aber durch die Form der Blätter sehr au P. alpinus erinnernd. Bennett spricht schon a. a. O. die Vermuthung aus, dass die Form vielleicht ein Bastard zwischen den beiden genannten Arten sei, die Vergleichung der Merkmale beider an den Originalexem})Iaren zeigt ihre inter- mediäre Stellung, und das Fehlschlagen des Pollens und der Früchte macht ihre Bastardnatur nodi walirsclieinlichor. ^. Laubstengel ästig. A ehren stiele oberwärts deutlich verdickt, dicker als der Stengel. Früchtchen rückenseits stumpf oder doch stumpflich gekielt. a. Blätter alle in einen kurzen geflügelten Stiel verschmälert, gezähnelt-rauh, stachelspitzig, meist sänuutlich untergetaucht. Mittelstreifnetz undeutlich. 1) Nach dem Entdecker John Edward Griffith in Bangor, N Wales 18. Juni 1843. 318 Potamogetonaceae. Gesammtart P. luceiis. 123. (9.) P. lucens. (Ital. : Brasca, Erba Tinea.) %. Grundachse dick. Laubsteaigel bis über 3 in lang , 8 — 4 mm dick. Blätter alle untergetaucht, meist gross, bis 30 cm lang und 4^/2 cm breit, lanzettlich, oft am Rande wellig, die unteren oft entfernt, die oberen etwas genähert, nicht länger gestielt als die unteren, lebhaft grün, glänzend. Blatthäutchen bis 8 cm lang, meist an der Spitze abgerundet, derb, meist bleibend. Aehrenstiele bis über 25 cm laug, bis 7 mm dick. Aehren bis 6 cm lang, ziemlich dicht. Früchtchen fast kreisrund, bauchseits am Grunde etwas eingezogen, mit sehr kurzem Spitzchen, rückenseits sehr stumpf gekielt. In Seen, Flüssen, Gräben durch das ganze Gebiet meist nicht selten; auch auf den Westfriesischen ISTordsee-Inseln ; bis 1050 m Meereshöhe (Schwarz -See im Südosten des Cant. Freiburg vgl. Schröter Schweiz. BG. VI. 96) beobachtet. Bl. Juni — Aug. P. /. L. Sp. pl. ed 1. 126 (1753). Frver Journ. of Bot. XXV (1887) 50. Koch Svn. ed. 2. 178. Nvman'Consp. 682 Suppl. 287. Richter PI. Eur. I. 14. Rchb. Ic. VII t.' XXXVI fig. 64. P. Proteus^) A. l Cham. u. Schlechtend. Linnaea II (1827) 197. Eine sehr vielgestaltige Art ; nach der Blattform unterscheidet man 2 Formen: A. vulgaris. Blätter länglich-lanzettlich, spitz, meist länger als die Aehren. — In Flüssen und tieferen Seen die häufigste Form. — P. l. v. Cham, nach Aschers Fl. Brandeub. I. 660 (1864). R l. a. lancifdlius Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 819 (1823). Fieber Pot. Böhm. 24. — Als schmalblättrige Unter- abarten gehören hierher: 2. longifö li us (Cham. u. Schlechtend. Linnaea II. 198 [1827]. P. l. Gay Enc. bot. XII. 535 [1816]. Rchb. Ic. YIl. t. XL fig 70. P. macrophyllvs-) Wolfg. in Roem. u. Schult. Maut. III. 358 [1827]. Richter PI. Eur. I. 14). Blätter bis 40 cm lang und bis 3 (mitunter nur 1) cm breit, länger gestielt bis linealisch. — lu fliessendem Wasser seltener, fehlt nach Ben nett (Schweiz. Bot. Ges. VI. 96) in der Schweiz. Auttallig ist die Uuterabart 3. acumindtus (Fries Xov. Fl. Suec. ed. 1. 46 [1816]. Rchb. a. a. O. fig. 63. P. acuminatum Schumacher En. pl. Saelb. I. 49 [1801]. Bennett Journ. of Bot. XIX (1891) 151. P. cornütum Presl FI. Cech. 37 [1819] (nach Bennett [Schweiz. BG. VI. 95, 96] die Uebergangsform mit abgerundeter Blattspitze und daraus dornartig hervortretender Mittel- rippe). P. l. ß. macrophyllus Wallr. Seh. crit. I. 65 [1822]. P. volhynicus Besser En. PI. Volh. 52 [1822]. P. cauddtum Seidl Opiz Böhm. Gew. 23 [1823]. P. l. var. diversifdlius Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 849 [1823]. Kosteletzkv Cl. Ann. Fl. Bob. 24 [1824]. P. l. a. corniciildtus Meyer Chloris Hanov. 522 [1836]. P. cornic. Schur En. pl. Transs. 633 [1866])." Blätter lang zugespitzt, die Ränder der Spitze eingerollt, von den unteren Blättern oft nur der starre, etwas gebogene Mittelnerv ausgebildet, die Blatt- fläche fehlend. In tiefen Seen oft in grosser Menge ; sehr häufig ragen an blühenden Exemplaren die langen hornartigen Spitzen der Blätter in grosser Zahl fast fingerlang aus dem Wasser hervor. Die Wasseroberfläche erhält durch die zahllosen „Stacheln" ein sehr eigenthümliches Aussehen. (Vgl. S. 319.) 1) JIqojtsi's . bei Homeros ein Meergott, der sich in alle möglichen Ge- stalten verwandeln konnte; wegen der Vielgestaltigkeit der von Chamisso und Schlechtendal zu dieser Art vereinigten Formen. äj S. S. 69 Fussnote 2. Potumogeton. 319 B. niteus. Blätter oval oder elliptisch, stumpf, nur mit einer kurzen Stachel- spitze, so lang als die Aehren. — In seichten, stehenden Gewässern. — P. l. ß. n. Cham. Adnot Kunth Fl. Berol. G (1815). P. n. Willd. h. nach Cham, a. a. O. (1815) nicht Weber. P. l. a. ovalifölius Mert u. Koch a. a. O. (1823). Fieber a. a. 0. 25. Eine ni. mit verzweigter Aehre beobachtete A. Braun bei Berlin: Müggelsee bei Köpenick ! Wird vom Vieh verschmäht und nur zur Düngung der Aecker benutzt; soll dagegen der Fischzucht von grossem Nutzen sein, da sich die grösseren Fische besonders gern in den grossen P. /i(cen.s-Beständen aufhalten sollen. ,, Wo das Wasser Stacheln hat" {P. l. acnminahis mit den aus dem Wasser hervorragenden Spitzen) giebts viele Fische (Pommern ! Westj)reussen ! vgl. auch Berchtold in Fieber a. a. 0. 48). (Im grössten Thcile Europas [fehlt nur im nördliclieii Skandinavien und Russland sowie in dem südlichsten Theile der drei südlichen Halbinseln, findet sich aber in Nord-Africa] ; West- und Nord-Asien; Himalaja; Nord-America.) * ?116. X 123. F. mitans X lucens s. S. 'dm. 120. X 123. P. alpinus X lucens s. S. 328. 121. X 123. P. perfoliatHS X lucens s. S. 329. 122. X 123. P. praelomjus X lucens s. S. 331. 123. X 125. P. lucens X grammeus s. S. 320, 327, 124. (10.) P. Zizii^). % Unterscheidet gich von der Leitart durch folgendes: In allen Theilen kleiner und zarter. Grundachse 3 — 4 mm dick. Laubstengel meist kaum 1 m Länge erreichend, meist 2 mm dick. Obere Blätter meist länger gestielt als die unteren meist breiten, öfter schwinnnend, bis 10 (selten bis 14) cm lang und bis 2 (die schwinunenden bis 3) cm breit, die untergetauchten öfter bis halbkreisförmig zurückgebogen. Blatthäutchen bis 5 cm lang, meist allmälüich scharf zugespitzt. Aehrenstiele bis 35 cm lang (meist er- heblich kürzer, 5 bis 7 cm) bis 4 mm dick. Aehren meist 3 — 4 cm lang, dicht, selten bis 7 cm lang (dann ziemlich locker). Früchtchen etwa 2 mm lang, fast halbkreisförmig, mit oft fast gerader Bauch- kante und kurzem Spitzchen. An ähnlichen Orten wie vor., in der Regel mit ihr und öfter mit P. (jyamineus, vermuthhch mehrfach mit einer von beiden verwechselt; bisher beobachtet (oder doch angegeben): In den Niederlanden. Im Dümmer-See an der Südgrenze des Grossh. Oldenburg!! Stixe un- weit Neuhaus a. Elbe (Prov. Hannover) (Meyer Chlor. Hanov. 521); Schleswig-Holstein. Prov. Brandenburg ! West- !! und Ost^ireussen. Polen (Zal'ewski Kosmos XXI 325). Schlesien!! Ober-Rhein-Fläche! Mittel- franken: Dinkelsliühl (Prantl Exc.fl. Bayern 67). Böhmen: Pardubitz Öelakovsky Br)hm. G. Wiss. 1887. 636). Haute-Savoie: im kleinen 1) Nach Johann Baptist Ziz, Lehrer in Mainz, * 1779 f 1829, hochverdient um die Flora des mittleren Rheingebiets, über dessen Flora er 1814 mit W. D. J. Koch den Catalogus plantarum quas in ditioue Florae Palatinatus legerunt ver- öffentlichte. 320 Potaiuogetonaceae. See Habere -Poche (Puget nach Magnin SB. France XLIII. 439); Schweiz; in einigen Jura -Seen (Magnin a. a. O.); Yverdon; bei Maschwanden (Canton Zürich); Schaffhausen (Gremli Exe.fl. 5. Aufl. 391); Rhein und Untersee bei Constanz (0. Nägeli nach Jäggi Schweiz. BG. III. 125). Ungarn: Sümpfe der unteren Drau und Theiss (Simonkai br.). Montenegro: Riblje Jezero unter dem Mali Durmitor (Pantocsek NV. Pressburg N. F. II. 28). Bl. Juni— Aug. P. Z. Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 845 (1823) erw. Cham. u. Schlechtend. Linnaea II. (1827) 202. Nyman Consp. 682 Suppl. 287. Trimen J. of Bot. XVII (1879) 289 t. 204. Brotherston J. of Bot. XVIII (1880) 380. Frver J. of Bot. XXV (1887) 113. Bennett J. of Bot. XXVII (1889) 263. Rchb. Ic. VII t. XXXVII — XXXIX fig. 65 — 68. P. Incens ß. fol. angustiorihus Pohl Fl. Böhm. 157 (1810). P. angnstiföUus J. Sv. Presl Rostlinar I. 19 (1821) erw. Bennett J. of Bot. XXVII (1889) 263. P. heterophijUus^) ß. fluviä- tiJis Schlecht. Fl. Berol. 116 (1823). P. Proteus'^) Z. Cham. u. Schlecht. Linnaea IL (1827) 201. P. htcens ß. heteropltyllHS Fries Nov. Fl. Suec. ed. 2. 34 (1828). P. gramineus a. pJatgphylUis^) Meyer Chloris Hanov. 520 (1836) nicht Rchb. P gramineus y. Z. Koch. Syn. ed. 2. 778 (1844). Richter PI. Eur. I. 13. P lucens b. Z. Aschers. Fl. Brandenb. I. 660 (1864). Xyman Consp. 682 Suppl. 287. Almquist in Hartm. Handb. Skand. Fl. 12. Uppl. I. 47 (1889). P heteroplujUus X lucens Bennett Journ. of Bot. XXX (1892) 114. Zerfällt in folgende Formen : A. elongätus. Stengelglieder gestreckt, bis 2 dm lang. Blätter lanzett- lich bis län glich - lanzettlich, die oberen ziemlich (bis 2,5 cm) lang gestielt, kürzer (oft nur ' 4 so lang) als die Aehren. — In fliessenden und tiefen, stehenden Gewässern; die verbreitetste Form. — P. Z. ß. e. Rchb. Ic. VII. 24. t. XXXIX fig. 68 (1845). P. hetcrophyllus y. e. Mert. u. Koch Deutschi. FI. 845 (1823). P. angustifolius Bercht u. Presl a. a. O. P. lanceoldtus Wolfg. bei Rchb. a. a. O. (1845) nicht Smith. Hierher die Unterabart II splendidissimus (F. Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 27 2693 [1800] nicht Tiselius Pot. Scand. exs. 4. s. (eine ebenfalls zu A. gehörige Form mit sehr verlängerten (bis 2 dm langen) Stengelgliedern und bis 35 cm langen Aehrenstielen). Blätter etwa 1 cm breit, schmal-lanzettlich bis fast linealisch. — Im Gebiet noch nicht beobachtet. B. välidus. Stengelglieder kürzer, meist nicht über 1,5 cm lang Blätter länglich bis oval elliptisch, die unteren sehr kurz gestielt, oft fast sitzend; die oberen kaum über 1 cm lang gestielt, länger oder kürzer als die Aehren, häufig schwimmend (P. lucens helerophyllus Fr. Nov. Fl. Suec. 34 [1828]). — Meist in seichteren, stehenden Gewässern, seltner. — P. Z. a. v. Fieber Pot. Böhm. 26 (1838). Rchb. Ic. VII. t. XXXVIII fig. 66, 67. P. hetcrophyllus ö. latiJoUus Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 845 (1823). Hierher 11 coriäceus. Laubstengel bis 1 m lang. Schwimmende Blätter zahlreich, etwas lederartig, 5 — 8 cm lang und 3 — 5 cm breit, eiförmig bis breit-eiförmig. Früchte etwas schärfer gekielt — In stehenden Ge- wässern und an vom Wasser verlassenen sclilammigeu Orten , selten. — P. Z. c. A. u. G. Syn. I. 320 (1897) vgl. Cham. u. Schlechtend. 1) S. S, 68 Fussnote 2. 2) S. S. 318. 3) Von TiÄUTvg breit und (fvÄÄov Blatt. Potamogeton. 321 a. a. O. 201 (1827). P. lucens var. lacustre Thore Chloris des Landes 46 (1803 od. 1798 ?j? P. l. var. c. Nolte bei Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 850 (1823). Rchb. Ic. VII. t. XXXVII fig. 65. P. l. y. amphibins i) Fr. Nov. Fl. Suec. ed. 2. 34 (1828). P. graminevs a. platyphyllus^) Mever a. a. O. P. Z. v. a. Fieber a. a. O. (1838). P. c. Bennett u. Frver Joürn. of Bot. XXIV (1886) 223. Fryer a. a. O. XXVII (1889) 8. ' Bildet an vom Wasser verlassenen Orten Landformen (Cham. u. Schlechtend. a. a. O. 201. Fryer a. a. O. XXV [1887] 309). In Süd-Ungarn wird die knollige Gmndaehse von M(n.schen uml Thien-n gegessen (Sinionkai br.). (Frankreich ; Britische In.seln ; Dänemark ; südliches Skandinavien ; westliches Russland; Turkestan; Himalaja; China [Bennett a. a. O. XXXIII (1895) 372]; Nord- America ; Australien.) _^ 116. X 124. P. iiatans X Zmi s. S. 332. 119. X 124. P. coloratm X Zizii s. S. 335. 124. X 125. P Zizii X gramineus s. 8. 327. ß. U a t e r 2 e t a u c h t e Blätter mit Au.~uahnie der obersten sitzend, nicht stachelspitzig, mit deutlichem Mittelstreif netz, am Rande etwas rauh, Aehren massig lang. Gesammtart P. gramineus. 125. (11.) P. gramineus. %. Gmndaehse dünn, kaum 2 nun dick , weiss , stark gabelig verzweigt , an den Spitzen oft knollig ange- schwollen. Laubstengel ästig, bis 12 dm laug, meist nicht über 1 (an Landformen bis 2) mm dick. untergetauchte Blätter liueal- lanzettlich bis lanzettlich (meist 4 bis 6) bis fast 10 cm lang und bis 8 mm breit, spitz, am Grunde (oft fast stielartig) ver- schmälert, selten halbstengelumfassend, trocken schwach glänzend, schwinunende lederartig, bis 7 cm lang und bis fast 3 cm breit, bis 8 cm lang gestielt. Blatthäutchen (wenigstens an den imtergetauchten Blättern) linealisch oder fast linealisch, oft fast fadenförmig erscheinend. Aehren- stiele durch Verkürzung der oberen Stengelglieder oft genähert, 2 bis 7 cm lang, 2 bis 3 mm dick. Aehren meist nicht über 3 cm lang, massig dicht. Früchtchen wenig über 1 mm lang, eiförmig, mit kurzer dicker Spitze, rückenseits sehr stumpf gekielt. In stehenden , seltener fliessenden Gewässern , Flüssen , Gräl)en, Torflöchern, im nördlichen Gebiete meist verbreitet (auch auf den Nordsee-Inseln); \\e\ seltener im mittel- und süddeutschen Berglande (für Mähren zweifellaaft) und besonders im Alpen- und Karpatengebiet (die Angabe in Steiermark ist unrichtig. Preissmann br.); bis über 1000 m ansteigend (Schröter Schweiz. BG. VI. 95). Fehlt im eigent- lichen Mittelmeergebiet ; in der Ungarischen Ebene nur in der Nähe der Donau und Theiss (Kern er ÖBZ. XXVII. 132) so\\ie im Szabolcser Comitat und bei Arad (Simonkai br.). Bl. Juni — Aug. 1) S. S. 169. 2) S. S. 320 Fussnote 3. Ascherson u. Graebner, Synopsis. I. 21 322 Potamogetonaceae. P. (j. L. Sp. pl. ed. 1. 127 (1753) veränd. Fl. Dan. t. 222. Koch Syn. ed. 2. 777. Richter PI. Eur. I. 13 z. T. (excl. P. Zizii) Aschers. Fl. Brandenb. I. 660 (1864). Nymaii Consp. 682 Suppl. 287, P. heteroplußum'^) Schreb. Spicil. Fl. Lips 21 (1771) erw. Mert. u. K. Deutsch]. Fl. I. 843 (1823). Frver Jourii. of Bot. XXV. (1887) 163. Rchb. Ic. VII t. XLI — XLIIl'fig. 71 — 78. P. Proteus-) li. Chanu u. Schlecht. Lmnaea II (1827) 202. P. g. var. b. c. d. Mever Clüoris Hanov. 520 (1836). P. KücMi^) 0. F. Lang Flora XXVHI (1846) 471 nicht F. Schultz. P. gramineus ist in der Blattforni und Tracht je nach dem Standort äusserst veränderlich, so dass es oft schwer erscheint, die Zusammengehörigkeit der Formen zu erkennen ; es ist gerade wegen seiner Yielgestaltigkeit die Abgrenzung von den verwandten Arten lange streitig gewesen und auch heute noch nicht völlig sicher gestellt. Koch behauptet (a. a. O. 778) Uebergänge zu P. Zizii beobachtet zu haben und zieht deshalb diese Art als var. zu P. gmminens, während sie von andern (wie Xolte, Fries und zuletzt Ascherson Fl. Brandenb. 661) mit P. htcens vereint wird, der sie auch entschieden weit näher steht (vgl. G. F. W. Meyer Fl. Hanov, exe. 533). Chamisso und Schlech tendal fassen a. a. O. unter P. Proteus alle drei genannten Arten und P. nitens als eine Art zusammen , ob mit Eecht, mus» dahingestellt bleiben. .Jedenfalls besitzen die vier Arten einen so hohen Grad syste- matischer Selbständigkeit, dass wir keinen Anstand nehmen, sie gesondert aufzu- führen. Wir können uns nicht entschlicssen, den seit mehr als einem halben Jahr- hundert allgemein gebräuchlich gewordenen Namen P. gramineus zu Gunsten des allerdings völlig unzweifelhaften P. heterophyllus zurückzustellen. Wenn auch Linne nachweislich andere Arten mit unserer Pfl. verwechselt hat, wie P. nitens (vgl. Meyer Fl. Hau. exe. 534) und P. obiusifolius (welcher sich unter diesem Namen im Linne'schen Herbar befindet), so ist doch nach Fries (Summa Veg. I. 214) nicht zu bezweifeln, dass er unsere Art ursprünglich und vorzugsweise unter dem Namen P gramineus verstanden hat. Wollte man in allen kritischen Gattungen ähnlich verfahren, so würden fast alle Linne'schen Artnamen verschwinden müssen. Die Hauptformen gliedern sich in folgender Weise : A. graminifolius. Blätter sämmtlich untergetaucht, lineal- lanzettlich, meist schlaff, die obersten kurz gestielt, am Grunde der Aehrenstiele ohne oder mit sehr kleiner Spreite (P. jjaucifoJius Opiz Böh. Gew. [1823, blosser Name; Naturalien Tausch 223 (1825)1 nach Kosteletzky Ann. Fl. Boh. Phan. 1824. 245. Fieber Pot. B()hm. 29), oft kürzer als das Blatthäutchen. — Meist irr tieferen und fliessenden Gewässern, seltener als B. — P. (/. a. g. Fr. Xov. Fl. Suec. ed. 2. 36 (1828). Fryer Journ. of Bot. XXX (1892) 33 t. 317, 318. P. gramineum L. a. a. 0. (1753) nach Fr, 1) S. S. 68 Fussnote 2. 2) S. S. 318 Fut^snote 1. 3) Nach Wilhelm Daniel Joseph Koch, Professor der Botanik in Erlangen, * 1771 t 1849. Seine auch ausserhalb des Gebiets als massgebend betrachteten Floreuwerke : Deutschlands Flora (von Mertens und Koch ; indess war ersterer nur an der Bearbeitung des ersten Bandes betheili.trt) 5 Bände Frankfurt a. M. 1823—39, Synopsis Florae Germanicae et Helveticac ed. 1. Francof. 1837. ed. 2. Francof, (Lips.) 1843—45 (deutseh bez. 1838 u. 1846—47) bilden noch heute die (Jrund- lage der Kenntniss der :Mitteleuropäischen Flora. Feber die Flora seiner Heimat, der Pfalz, in der er mehr als ein halbes Jahrhundert wohnhaft war, veniffentlichte er mit ziz das S. 319 Fussnote 1 envähnte Verzeichniss. Potaniogctou. 323 a. a. O. 1\ lieteroph. ß. pancifoUus ^leit. u. Koch Deutschi. Fl. I. 844 (1823). P. g. h. sfenophi/IIns^) Meyer Chloris Hanov. 520 (1836). F. heteroph. a. graminens Rchb. Ic. VIII t. XLI fig. 71 (1845). P. gramineus veriis P. M. E. Fl. Preuss. 105 (1848). Zerfällt in folgende Abarten : I. Blätter 4 mm bis über 1 cm breit. a. fluviillis. Blätter gross, bis fast 10 cm lang, tlacb, meist abstehend, allmählich in die Spitze verschmälert, oft unter der Mitte am breitesten, etwas seitlich gebogen. — In tiefen, klaren Gewässern und fliessenden Ileidegräben, selten. Lausitz : Luckau ! ! — P. g. a. f. Fries a. a. Ö. 37 (1828). P. lanceolntus Ilartm. Handb. Skand. Fl. ed. 1. 79 (1820) nicht Sm. b. lacüstris. Blätter meist nicht über 5 cm lang, oft zusammengefaltet, etwas plötzlich in die kurze Spitze verschmälert, stets in oder über der Mitte am breitesten. — In tieferen und langsam fiie.sseuden Gewässern zerstreut. — P. g. a. b. l. Fries a. a. O. (1828). P. distdchyum '-) Belliinli Mem. Ac. Turin X, XI (1802—3) 447. (Herb. Willd. 3202!). Hierher auch der bisher noch nicht im Gebiet beobachtete P. g. mdxi- mus (Morong nach Bennett Journ. of Bot. XIX [1881] 241). Laubstengel unverzweigt. Blätter über 1 dm lang und über 1 cm breit. II. Blätter nicht über 2 mm breit. Pflanze klein, kaum 15 cm lang, dicht verzweigt. myriophi'dlus 3). Stengel fadenförmig. Blätter gedrängt, nicht über 2 cm lang, meist zusammengefaltet, oft rückwärts gekrümmt. — An Teich- und Seerändern, in Sümpfen, selten, bisher nicht t;anz tyiiisch: C'anton Waat : Teich bei Amox unweit Orbc (Mochrlen nach Bcnnet bei Schröter Schw. BG. VI. 95). Sonst in Nord-Ameriea. — P. g. A. II. m, A. u. G. Syn. I. 323 (1897). P. heteroph. forma m. (Eobbins) Morong Xaiadaceae X^.Am. 24 (1893). — Diese Form ist vielleicht nur ein Jugendzustand von B. I. Hierher auch die im Gebiete noch nicht beobachtete Abart: nigrescens (Almquist in Hartm. Handb. Skand. Fl. 12. Uppl. 1. 48 [1889]. P. n. Fries Mant. III. 17 [1842]? (Nach Bennett [Bull. herb. Boiss. IH. 258] hat Fries ur.sser. Laubstengel oft etwas dicker. Untergetauchte Blätter länglich-lanzettlich bis lan- z e 1 1 11 c h , bis 13 nun breit, spitz oder stumpf, mit abgerundete m Grunde halbstengeluinf as send (\gl. A. II. b.), trocken ziemlich stark glänzend. Obere Blätter nur selten sch^vinunend, oft mit sehr kleiner Spreite, gestielt. Blatthäutchen bis 1,5 cm lang, aus breiter Basis verschmälert, etwas derb, stets dreieckig erscheinend, öfter fast krautig, noch an den älteren Trieben erhalten. Früchtchen aussen etwas schärfer gekielt (nach Fryer [und Beeby] Journ. of Bot. XXVII [1889J 65 fehlschlagend). Seen un- graphischcM i)iit<-n sind von A. Ben nett fbr.] niitiictlieilt). 3) Nach (h'ui Kntdfcker .lohn Jackson in Wetherby (Yorki^hire), * 20. Febr. 1846. Ascherson ii. Graebner, Synopsis. I. 22 338 Potaniogctonaeeao. P. perfoliatus v. ./. F. A. Lees Bot. Rec. Club Eep. 1880. 150. In der Tracht dem P. perfoliatus ähnlich. (Bi'itisclie Inseln, Nord- America.) ~^\ A. I. a. 122. X 127. (25.) 1*. praolöiifi-us ;/ crispiis. Tj.. Laubstengel etwas vierkantig-zusanmiengedrückt. Blätter e i f ö r m i g - 1 a n z e 1 1 1 i c h bis breit-lineal-lanzettlich bis über 10 cm lang und bis 26 mm breit, meist ganz randig, 5- bis 7-nervig mit entfernten Quernerven, stump flieh, flach, an der Spitze oft etwas kappenförniig zusammen- gezogen, mit abgerundetem Grunde meist hal])S tengelum- fassend, starr, braun grün, mit röthlichen Nerven. Pollen und Früchte fehlschlagend. Bisher mit Sicherheit nur in West- und Ostpreussen ; in Seen, seltner Flüssen der Kreise Deutsch-Krone (ziemlich verbreitet), Sch^Yetz (Grütter), Bereut, Karthaus! Neustadt, Thorn, Graudenz, Neidenburg und Allenstein seit 1869, meist von Caspary beobachtet (nach den Berichten in der PÖG. Königsberg Abromeit br.) und an der Nord- gi-enze von Schleswig - Holstein : Königsau (und Nibs- [Ribe-] Aa) (Baagoe br.). Wohl noch anderwärts aufzufinden. P. 2). X c. A. u. G. Svn. I. 338 (1897). P. crisjja X praelonqa Casp. PÖG. Königsb. XVIII. 98 (1877). P. nnflnlätns AVolfgang bei Roem. u. Schult. Syst. Veg. Mant. IIT. 360 (1827) nach Raunkjaer Dansk plant, bist. 105 (1896) und Baagoe br., welche Original- Exemplare der Wolfgang'schen Pflanze untersuchten. P conipressa X praelonqa (Schreibfehler!) H. v. Klinggräff Topogr. Fl. Westj^r. Nat. Ge.s. Danzig N. F. Y. 161 (80) (1880)"^ Dieser Bastard ist durch die bis über 1 dm langen, an P.praelongus erinnern- den Blätter mit entfernten Quernerven sehr ausgezeichnet. (Dänemark [Baagoe!|; Russisch-Littauen.) [^ 127. X 130. P. crisjms X oUusifolins s. S. 349. b. (Jhloephyllii) (Koch Syn. ed. 1. 676 [1837]). Litt: Zlega, Zliiga). Blätter sämmtlich untergetaucht, gleich- breit, linealisch, sitzend. Quernerven ziemlich entfernt, unregelmässig, öfter undeutlich. Laubstengel ästig. — Die Arten dieser Gruppe liilden wahrscheinlich alle (sicher P. acutifolhis, P ohtusifoUus, P miicronafxs, P jj«t9?7^«5, P rutilus und P trichoides vgl. Sau vage au J. de Bot. 1894) an im Wasser befindlichen Zweigen Winterknospen aus (vgl. P. crispus). 1. Stengel flach zusammengedrückt; die der Aehre vorangehenden Glieder fast so breit als die viel n e r v i s e u 1) Von %Ä6ti, junges Gras und (pvAÄov Blatt, wegen der grasartigen Blätter. Potiiiiioir<>toii. 339 Cniit 3 bi:^ 5 stärkeren und zwischen ihnen mit zahlreichen Bast-Nerven versehenen) Blätter. Friiclitchen rückenseits stunipfgekielt. Ge.sanimtart 1*. <• o in p r ö s .s ii s. 128.(26.) P. coinpre.ssus. %. Grundaclise zicnilich lanir kriecliend, stielnindlich. Lauhstengel weitläufisf-ästitr, bis fast 2 ni lang, 2 bi.s 3 nun breit, mit meist 3 bis 7 (bis 20) em langen Stengelgliedern. Blätter am Grunde ohne Höcker, auf der Fläche de.s Stengels sitzend, bis 20 cm lang und 2 (meist 3) bis 4 mm breit, an der Spitze ab- gerundet, .«tachelspitzig. Blattliäutchen bis 4 cm lang, sclilaff, weisslich. A ehren stiele 2 bis 4 cm lang, nicht verdickt, etwa 2 mm dick, 2 bis 4 mal so lang als die massig (1 bis 2 cm) lange, 10- bis 15-blütliige, di eilte Aelire. Früclitchen halbkreisförmig etAva 2 mm lang mit convexer Bauchseite und kurzem (nicht 1 mm langem) Spitzchen. Seen, Teiche, Flüsse und Canäle der Ebene, im nördlichen Gebiet nicht selten (auch auf der Niederländischen Nordsee-Insel Texel), weniger verbreitet im mittleren Gebiete bis zu den Sudeten, Erzgebirge und zur ^lainlinie und Bayerischen Pfalz. Selten im südlichen (iebiet. !Mit Sicherheit festgestellt in den Gebirgsseen des Jura (Lac des Rousses, Lac des Tallieres) und im Lac des Jones im S.W. Canton Freiburg (Cottet et Castella 319), Baden: Gotmädingen bei Schaffhausen (Appel Schw. BG. II [1892] 94), in Bayern bei Erlangen! Regensburg und Deggendorf (Prantl 66), Ober-Oesterreich, z. B. Lichtegg (Hasl])erg('r nachVier- hai)})er 14. Ber. Gymn. Ried 36), Salzburg, Steiermark: Radkersburg (^Lily 56), von Preissmann (br.) bestätigt, Böhmen: nur bei Halbstadt und (?) Alt-Bunzlau (Celakovsky Böhm.^G. Wiss. 1887. 177), Mähren: sicher nur bei Olmütz (Oborny 102), ob auch bei Kremsier? (die von Palla ()BZ. XXX VL 51 gemachte Angabe bedarf der Prüfung Palla br.). Für Nieder-Oesterreich, Ungarn, Kroatien sehr zweifelhaft; nicht in Siebenbürgen (Simonkai 511); die noch von v. Hausmann (Fl. Tirol 822) und Visiani und Saccardo (Atti Ist. Yen. 3 ser. XIV. 325) wiederholte Angabe im Garda-See, sowie diejenige in Montenegro (Pancic 87) schwerlich richtig. Bl. Juni- — Aug. P. compressum L. Sp. pl. ed. 1. 127 (1753). z. T. Fries Nov. fl. Suec. ed. 2. 44 (1828). ]Meyer Chloris Hanov. 524. Koch Syn. ed. 2. 779. Nyman Consp. 683 Suppl. 287. Richter PI. Eur. 14. P. zosteraeföJiimi ^ Schumacher En. jd. Saell. I. 50(1801). Cham. u. Schlechtend. Linnaea II. (1827) 182. Fieb<'r Pot. Böhm 33. Rchb. Ic. VII. t. XXVII fig. 45. P. complauätum Willd. Mag. Ges. Naturf. Fr. Bcrl. V. 297 (1809). 7'*./r;/'/>r////r Wahlenb.Fl.Suec. 1. 107 z.T. (1824). F.cnspidätum Schrader in Sm. Engl. Fl. I. 234 (1824). 1) Wegen der Aehnlichkeit der Blätter, besonders von langblättrigen Formen mit Zostera marino. 22* 340 Potamoiretonacpae. (Mittel- und Nord-Europa, ausser dem nördlichen Skandinavien und Russland; Ost-Rumelien (?); Sibirien: Nord- America.) _*_ ? 129. (27.) P. acutifölius. % Unterscheidet sich von der Leitart durch Folgendes : Laubstengel meist dicht gabelästig , meist nicht über 5 — 6 dm lang, am Grmide der Blätter meist mit 1 — 2 schwärzlichen Höckern (nach Irmisch [Abh. Naturw. Ver. Pr. Sachs.-Thür. II. 25 (1858)] Anfängen von Wurzeln). Blätter ziemlich allmählich in eine feine Spitze zugespitzt. Blatthäutchen meist nicht 2 cm lang, sehr hin- fällig. Aehren stiele meist 5 — 10 (seltner bis 15) mm lang, kaum 1 mm dick, etwa so lang (kürzer oder wenig länger) als die kurze, 4 — 6blüthige, etwas lockere Aehre. Früchtchen oft fast kreis- rund, bis fast 3 mm lang, mit massig (oft über 1 mm) langem, etwas rückwärts gekrümmtem Spitzchen. Gräben, Teiche, in der Ebene und den Vorbergen, nach Magnin (SB. France XLIII. 445) kalkscheu. Im nördhchen und mittleren Gebiet bis zu den Alpen sowie in Ungarn und Siebenbürgen zerstreut, nach Süden abnehmend (fehlt auch auf den Nordsee -Inseln). Im Alpengebiet: in Dauphine, Savoyen (Magnin a. a. O.), Ober- und Nieder- Oesterreich, Salzburg, Kärnten, Krain (?), im Garda-See, Bel- lunesischen und Friaiü (Vis. u. Sacc. Atti Ist. Yen. 3. ser. XIV. 325). Aus den zum Gebiet gehörigen Mittelmeerländern, Kroatien, Bosnien, Hercegovina und Montenegro nicht angegeben. Bl. Juni — Aug. P. a. Link in ßoem. u. Schult. Syst. veg. III. 513 (1818). Cham, u. Schlechtend. Linnaea II (1827) 180. Koch Syn. ed. 2. 780. Nyman Consp. 683 Suppl. 287. Richter PI. Eur. I. 14. Rchb. Ic. VII. t. XXVI fig. 44. P. compressmn Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 186 (1805) nicht Fr. P. laticaule Wahlenb. a. a. O. (1824) z. T. nach Cham. u. Schlechtendal a. a. O. 170. Nach Fieber (Pot. Böhm. 35) lassen sich 2 Formeu uuterscheideu. A. major. Pflanze kräftig. Blätter bis 15 cm lang und bis 4 mm breit. — Die verbreitetste Form. — P. a. a. m. Fieber a. a. O. (1838). Bennett Journ. of Bot. XIX (1881) 241. — Zerfällt (Fieber a. a. 0.) in 2 Unterabarteu 1. Blätter stumpf, mit kurzer aufgesetzter Spitze. — II. Blätter lang zugespitzt, mit feiner Stachelspitze. Früchtchen grösser. B. minor. Pflanze klein, meist nicht über 2—3 dm lang. Blätter nicht über 5 cm lang und wenig über 2 mm breit, lang zugespitzt. Früchtchen grösser. — So an flachen Teich- und Seerändern, bedeutend seltener. — P. a. ß. m. Fieber a. a. O. (1838). Von voriger durch den gedrängten Wuchs (besonders in blühendem Zustande), die zwischen den meist viel längeren Blättern versteckten armblüthigen Aehren und die grösseren fast kugelig erscheinenden Früchte sehr aliweit-lu-nil. Von der folgen- den Art, welche meist dieselbe Tracht besitzt, besonders durch die vielnervigen Blätter leicht unterscheidbar. (Südliches Skandinavien; Dänemark; England; Nord- und Mittel- Frankreich ; Ober- und Mittel-Italien ; Serbien ; Bessarabien ; Gouv. Kursk ; Russ. Littauen; Gouv. Wologda (?); Transkaukasien (?); Australien [Bennett J. of Bot. XXV (1881) 177|.) * I'otamogt'lou. 341 2. Stengol zusainniengodriickt, mit abgeruiideton Kanton, oder fast stiolrund. Am Grunde jedes Blattes 2 mehr oder minder deutliche schwärzliche Höcker (v^gl, S. 340). Blätter ausser dem !Mitteliierven nur mit wenigen (bis 6) meist undeut- lichen (oft fast fehlenden) Längs nerven. a. Aehrenstiele nur so lang oder kaum länger als die dichte Aehre. Stengel zusannnengedrückt. 130. (28.) P. obtusiiüliiis. '2J.. Grmidachse dünn, kaum über 1 mm dick , ziomlicli rcMch verzweigt (oft kurz). Laubstengel bis fast 1 m lang, oft fast fädlich, meist dicht gabelästig, oft sehr sparrig ver- zweigt, mit meist 1 bis 3 (bis 8) cm langen Stengelgliedern. Blätter 2 bis 8 cm lang, 1 bis 3 nun breit, meist 3- bis 5-norvig, meist stumpf, mit einem (meist sehr kurzen) Stachelspitzchen, seltener die oberen spitzlich. Blatthäutchen breit, bis 1^/2 cm lang, weisslich- gelblich , (ifter etwas derb. Aehrenstiele meist nicht über 1 cm lang. Aehre kurz, 6- l)is 8-blütliig. Früchtchen (meist gedrängt) schief ver- kehrt-eiförmig, etwa 2 mm lang, aussen stumpf gekielt, etwas höckerig, mit massig (meist kaum 1 mm) langem, geradem Spitzchen. An ähnlichen Standorten wie vorige, auch in der Verbreitung meist mit ihr übereinstimmend; findet sich aber auf der Nordfriesischen Nordsee-Insel Föhr ; in den Alpenländern : an wenigen Orten der Schweiz (Canton Freiburg): Moore bei Semsales (Cottet), Lac des Jones (Favrat); Wallis: Vallee de Conche (Thomas); Cant. Neuchatel: Lac des Tallieres (Christ, alle nach Bennett bei Schröter Schw. BG. VI. 96); (sonst im Jura nur auf französischem Gebiet Magnin SB. France XLIII. 443); in Ober- und Nieder -Oesterreich und Krain (?); in Ungarn bisher nur im Banat (Heuffel ZBG. Wien VIII. 1200); in Siebenbürgen bei Hermannstadt und Kronstadt (Simonkai 511). Bl. Juni — Aug. P. 0. Mert. u. Koch Ueutschl. Fl. L 855 (1823). Cham. u. Schlechtend. Linnaea II. (1827) 178. Koch Svn. ed. 2. 780. Nvman Consp. 683. Suppl. 287. Richter PI. Eur. I.' 14. Rchb. Ic. VII. t. XXV fig. 43. P. compressum Roth Tent. Fl. Germ. L 73 (1788) nicht L. P. compressus var. a. obtusus Schlechtend. Fl. Ber. I. 117 (1823). F. (jramlnenm Sm. Engl. Fl. I. 235 (1824), Gaud. Fl. Helv. I. 476 (1828) nicht Fr. P divaricatus Wolfg. in Roem. u. Schult. IMant. III. 355 (1827)? P. setaceus Gilib. in Roem. u. Schult, a. a. O. (1827)? vgl. Bennett Journ. of Bot. XXXI (1893) 133. Zerfällt in 2 Formen , von denen Fieber (Pot. Böhm 38) noch je 2 Unter- abarteu unterscheidet. A. latifolius. Stengel dicht gabelästig. Blätter 2 — 3 mm breit, meist stumpf. — Die verbreitetste Form. — P. o. a. l. Fieber a. a. O. (1838). P. o. A. Cham. u. Schlecht, a. a. O. 179 (1827). B. angustif olius. Stengel weitläufig ästig. Blätter schmal, oft nur 1 mm breit, dio obori'u uicist sj)it/.lich. — In fliosscndoni Wa.-äscr. — P. 0. ß. a. Fieber a. a. O. (1838). P. o. B. Chain, u. Selileeht. a. a. O. (1827). — Diese Form ist der folgenden Art in der Traeht seiir ähnlich. 342 Potamogetonaceae. (Schweden südlich vom 64. ^; Süd-Norwegen; Dänemark; Britische Inseln; Nord- und West-Frankreich; Nord-Spanien; ]\Iacedonien ; westl. Russland östlich bis Jaroslawl, Twer, Olonetz, nördlich bis Finnland; West-Sibirien; Süd-Persien.) * 127. X 130. P. crispus X oUusifolias s. S. 349. 1). Aehrenstiele 2 bis 3 mal so lang als che ziemlich kurze in der Frucht lockere Aehre. 1. Früchtchen oval oder halboval, bauchseits deutlich convex. Blätter fast immer (oft undeutHch) 3- bis 5 nervig vgl. jedoch P. pusülus B. II. tenuissimus). Gesammtart P. (nisillus. a. Früchtchen schief-oval, mit kurzem geradem Spitzchen, rücke nseits gekielt, neben dem Kiele mit zwei hervorragenden Linien, bauchseits S'tumpf (bis massig scharf gekielt). 131. (29.) P. luucTOiiatus. ^j.. Grundachse dünn, nicht 1 mm dick, ziemlich lang kriechend, reich gabelästig. Laub sten gel bis über 1 m lang, zusammengedrückt, bis über 1 mm breit, weitläufig ästig, mit meist 3 bis 5 (bis 10) cm langen Stengelgliedern und meist zahl- reichen in den Achseln der stengelständigen Blätter stehenden büschel- artigen Kurztrieben. Blätter (2 bis) meist 4 bis 5 (bis 7) cm lang, bis 2V2 mm breit, stumpf oder spitzlich, meist 3- bis 5-nervig, mit meist undeutlichem, jedoch (wenigstens in der Mitte des Blattes) er- kennbarem Mittelstreifnetz. Blatthäutchen bis über 1 cm lang, ziemlich zart, später an der Spitze ausgefranzt und meist durch nach- trägliche Zerreissung (! vgl. Schumann Morph. Studien I. 122, Ruthe br.) in der Mitte bis zum Grunde gespalten. Aehrenstiele (2 bi?<) meist 3 (bis fast 5) cm lang, nach der Spitze zu meist deutlich verdickt. Aehre 3 bis 10, in der Frucht bis 15 mm lang, dann meist mehrfach unterbrochen. Früchtchen fast 2 mm lang, mit kurzer Spitze, glatt. Flüsse, Seen, Gräben, vermuthlich durch das ganze Gebiet ver- breitet, aber vielfach nicht von der vorhergehenden oder der folgenden Art unterschieden. In allen Gebieten des nördlichen Flachlandes, auch in den Niederlanden, Belgien und Polen (aber bisher nicht auf den Nordsee-Inseln) beobachtet. Aus den übrigen Theilen des Gebiets liegen bisher nur sehr spärliche Angaben vor: Westfälisches Bergland in der Lenne, bei Bielefeld und Höxter (Beckhaus Fl. Westf. 1025). Karls- ruhe: Moor zw. Graben und Huttenheim (Kneucker BV. Baden I. 414); Mannheim: Sanddorf (Doli Fl. Bad. I. 459); Speier bis Worms und im westlichen angrenzenden Berglande «ler Bayer. Pfalz zw. Kaisers- lautern und Saarbrücken und bei Kirkel (Prantl 65, Dosch-Scriba 3. Aufl. 105). Mittelfranken: Dinkelsbühl: Waltingen (v. Froelich nach Bennett J.of Bot. XXXIL203). Böhmen: Pardubitz(Celakovsky Böhm. Potaiiioirisclien und) Schweizer Jura bis 1045 in ansteigeiul (M agnin SB. France XLIII. 446 Ben nett bei Schröter Schweiz. BG. Vi. 97). Quin (Düdingen) und Vuaden.s Canton Freiburg. C'ant. Bern: Koggwyl bei Wangen a. d.Aare; Cant. Thurgau Erniatingen bei Constanz, Bennett a. a. O. Zürichsee bei Rapperschwyl und Wollishot'en ! (Schröter br.). Cant, AVallis: Outre-Rhunc (Bennett a. a. O.). Nieder-Oesterreich : Wien: Heustadl- Wasser im Prater; ]\Ioosbrunu (Beck ZB( J. Wien XLI. 64). Ungarn (Bennett bei Nynuui Consp. 683) aber nicht in Siebenbürgen (Simonkai 511). Küstenhuid: Canal delle Mee bei Aquileja und Arsa-Canal bei C'arpauo im Brackwasser mit Ilup2na (Pospiclial 38?). Montenegro: Riblje Jezero unter dem ^lali Durmitor (Pantocsek NV. Presburg 1872. 28). Bl. Juni— Aug. P. m. Schrad. in Koem. u. Sciuilt. Svst. III. 517 (1818) (blosser Namen). Rchb. Ic. Fl. VII. 15 (1845). Sonder Fl. Hand). 99 (1851). Crepin Notes PI. Belg. fasc. V 106 (1865) vgl. Bennett Jouni, of Bot. XXXII (1894) 203. F. cowprossum. Fl. Dan. t. 203 (1765). Sm. Engl. Bot. t. 418 (1796). Fl. Brit. 195. Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 856 (1823). Fieber Pot. Böhm. 36. Rchb. Ic. VII. t. XXIV fig. 42. P. pusillus var. inienftptns Schult. Gest. Fl. 2. ed. 328 (1814). P. acutifülius Presl Fl. Cech. 37 (1819) nicht Link. 1'. compressus var. ß. acntiis Schlechtendal Flora Berol. I. 117 (1823). P. puslUns 'c\. major Fr. Nov. ed. 2. 48. (1828) [nicht M. u. Koch Deutschi. FI. I. 857 (1823)]. Koch Syn. ed. 2. 780. P. p. A. Cham. u. Schlechtend. Linnaea II (1827) 171. P. pusillus var. latifoHus ]Meyer Chloris Hanov. 527 (1836). P. Friesii^) Rupr. Beitr. Pfl. Russ. Reich IV. 43. (1845). Nvnian Consp. 683. Suppl. 287. Bennett Journ. of Bot. XXVIII (1890) 302. P. Oederi'^) Meyer Fl. Hanov. Exe. 536 (1849). Boreau Fl. Centr. Fr. 3 ed. 2. 601 (1857). P. compressus var. dinii- dius Crepin Notes pl. Belg. fasc. IV. 44 (1864). P. rutiJus Richter PI. Eur. I. 15 (1890) nach den Synonymen, obwohl P. nmcronatus „Nynian" [welcher Autor den Namen P. Friesii voranstellt] als Synonym nniev P. pusillus aufgeführt wird!). P. «io^o/' Morung Naiad. N.-Ani. 41 (1893). Uebei- dif Noniiiifliitur dic^i r Art virl. auch Boniii'tt (Jourii. of Bot. XXIX [1891] löOl. Nach iviüiclicr Eliwäiruns,' liabcn wir uns aber iloch entschlossen, ycticn die Ansicht dieses verdienstvollen SchriftstcHers den seit einem lialben Jahrhundert (Sonder Fl. llanib.) bei der grossen Mehrzahl der Floristen (auch den nächst betheiliuten Skandinaviern) gebräuchlich gewordenen Sehr ade r 'sehen Namen beizu- behalten. Selbstverstämllich datirt der Prioritäts-Ansprueh dieses Namens, der von Eoemer u. Schultes (a. a. O.) und Mertens u. Koch (I. 860) ohne Kenntniss seiner Bedeutung erwähnt wird, erst von 1845, in welchem .lahre er von Reichenbach 1) Vgl. S. 224. 'i) Nach tJeorg Christian Oedcr. * 1728 in Ansbach, f 1791 in Oldenburg. Begründer des classischen Abbildungswelkes Flora Danica, welches von 1761 bis auf die liegenwart weitergeführt wonh-ii ist. In seinem viclbewegfen Leben, in dem er als Arzt, Professor, FinaJizrath, Stiftsamtmann (in Drontheim) und zuletzt als Landvogt (Kiehter) thätig war. hat sich O. grosso Verdienste um die Flora Schleswig- Holsteins, wie auch Dänemarks und Norwegens erworben. 344 Potainogotonacoao. als Synonym seines P. compressus, der aber diesen Namen niclit behalten kann, festgelegt wurde. Rujjreeht kannte diese Publieation und was er zur Beuründuns seiner neuen Benennung P. Friesii anführt, ist um so weniger überzeugend, als er die Authentieität der von Fries in Herb, normale ausgegebenen Exemjdare an- zweifelt. P2her wäre noch die Benennung (J. F. W. Meyers sachlieh bereehtigt, da in der Tliat in der Flora Daniea diese Pflanze sehon 1765 unzweifelhaft gekenn- zeichnet ist. Die Morong'sche Benennung ist ein schlagendes Beispiel für die Un- zweekmässigkeit der Praxis, eine nur als Varietätnamen gedachte Bezeichnung für eine Art zu verwenden; in' diesem Falle wird überdies der Fries'sche Namen noch durch den älteren Hertens und Koch 'sehen unanwendbar. Von sehr eigenartiger Tracht ; durch die reieiie Verzweigung der Grundachsc bildet die Pflanze häufig dicht verfilzte , schwer entwirrbare Massen. Die Früchte reifen sehr schnell; bald nachher, oft schon im Frühlierbst, verschwindet die Pflanze (vgl. auch Bennett Schweiz. B(;. VI. 97). (Nord- u. Mittel-Europa; in Frankreich bis zu den Pyrenäen, in Russland östlich bis zum Ural; Nord-America südlich bis Mexico; Süd-Africa? [Bennett Ann. AVien. Hofm. VII. 291]). _*_ 125. X 131. P. gramineus X mucronatus s. S. 348. 132. (30.) P. pusilhis. %. In allen Theilen kleiner und feiner als vor. Laubstengel meist kürzer (bis ^/i m lang), fast stielrund, meist dünn, fädlich, meist weitläufig ästig mit meist 1,5 bis 3 (bis 7) cm langen Stengelgliedern. Blätter schmal, meist 1,5 bis 3 (bis 5) cm lang, fädlich, bis 1,5 mm breit, meist 3- (selten 1-) nervig, ohne Mittelstreifnetz, meist zugespitzt. Blatthäutchen bis fast 1 cm lang, breit, hinfällig, oft ausgef ranzt, aber nicht in der Mitte zer- spalten. Aehrenstiele bis fast 3 cm lang, fadenföi'mig. Früchtchen meist wenig über 1 mm lang, glatt oder höckerig, sonst w. vor. In Gräben, Tümpeln , seltener in grösseren Gewässern , durch das ganze Gebiet, in der Ebene meist nicht selten (auch auf den Nordsee- Inseln), im Gebirge weniger verbreitet, in den Alpen bis 2133 m an- steigend (Lac de Fully im Canton Wallis, Christ Pflanzenl. 316). Bl. Juni— Sept. P. pusilhim L. Sp. pl. ed. 1. 127 (1753). Bennett Journ. of Bot. XXXIII (1895) 373. Nyman Consp. 683 Suppl. 288. Richter PI. Em-. I. 15. P. p. C. u. D. Cham. u. Schlechtend. Linnaea IL (1827) 173. P. p. ß. u. /. Koch Syn. ed. 2. 780 (1844). P. Grisehachii^) Heuffel ZBG. Wien VIII (1858) 200 (wie Simonk. Enum. pl. Transs. 511 zeigte, eine mit Kalk bez. Algen inkmstirte Pflanze!). Richter PI. Eur. L 15. Sehr veiäntlerlich in der Tracht und der Form und (irösse der Blätter. Die Formenreihe gliedert sich in folgender Weise : A. Laubstengel dicht ästig, Stengelglieder kurz, meist nicht über 5 mm lang. Blätter meist 1 — 1,5 mm breit. 1) Nach Heinrich Rudolf August Grisebaeh, Professor der Botanik in Göttingen, * 1814 f 1879, einem namentlich um die Pflanzengeograjjhie hochver- dienten F'orscher, der auch die Kenntniss der Pflanzenwelt des Gebietes, nameiitlicli des noi'dwestlichen und südöstlichen durch wichtige Arbeiten gefördeit hat. Auf dasselbe beziehen sich speciell : Ueber die Bildung des Torfs in den F^msmooren (Göttinger Studien 1845). Uelier die Vegetationslinien des nordwestliclien Deutscli- lands (a. a. O. 1847). Gr. et Schenk, Iter hungarieiim a. 1852 susceptum (Wieg- manns Areiiiv XVIII. 1852). Potainotretoii. 345 I. lainosissir.ius. LiiubstcBirol j;ab(l:i8t ij,'. Blätter kürzfi, stumpf. Achron- stit'lo iiicist uur 2 — Sinai läii>rei- als dit- Achrc. — Anscheinend selten, bis- her nur inBrandenburj;! Sehlesien ! Böhmen, Ost])reussen ! Thürintreu : Koburi;! (ausserhalb des (iebietes bei Mont|)ellier Delile!) beobachtet. — P.p. b. r. Aschers. Fl. Prov. Braiidenb. I. 665 (1864). P. Jierchtoldi a. a. r. Fieber Potain. Böhm. 40 (1838). II. s(|uariosus. I.a ubs t e n.i,'e 1 «rerade oder schwach knickitr i,'<'bot;en, in jetler Blattachsel einen büsche 1 i,t,'e n, abstehenden Kurztrieb tratrenil, dadurch fast ^.'cfiedert erscheinend. Blattei- bis über 3 (;m lantf, meist allmählich in eine scharfe Siiitze verschmälert. — So bisher nur Prov. Brandenbuii; : Menz bei Rheinsbeif; (P. Mat,'nus!). — P. p. A. IL s. A. u. (;. Syn. I. 345 (1897). B. Laubstenirel «citläufiK ästii,'. Stengelglieder meist 2 — 5 cm lang. I. Blätter meist 1 — 1,5 mm breit, 3 nervitr. P. j). a. major Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 857 (1823) nicht Fries. a. vulgaris. Mittelnerv der Blätter einzeln oder nur am (irunde von zwei feinen Längsnerven begleitet. Seitenneiven in der Mitte zwischen dein Blatt rande und dem Mittelnerven. Aehrenstiele meist nicht über 15 mm lantr. Früchtchen meist glatt. — Die bei weitem häufigste Form. — P. p. h. v. Fries Nov. ed. 2.^48 (1828). Koch Svn. ed. 2. 780. P.chb. Ic. VJI. t. XXII fig. 38. P. p. C. Cham. u. Schlecht. Linnaea II (1827j 172. P. p. Fieber Bot. Böhm. 40 (1838). Hierher die Unterabart 2. brevifölius (Meyer Cliloris Hanov. 525 [1836]) mit meist nur 1' 2 — 2 cm langen Blättein. Meist nicht blühend. — So in stehenden ruhigen Heidegewässern. b. Berchtold i 1). Mitteluerv der Blätter von 2 feinen Längsnerven be- gleitet. Seitennerven dem Blattrande etwas genähert. Aehrenstiele 3 bis 3' 2 mal so lang als die Aehre. Früchtchen höckerig. — ^lit der vorigen Abart, sehr zerstreut, wohl oft übersehen. — P. p. B. Aschers, a. a. O. 664 (1864). P. Berchtoldi Fieber a. a. O. t. 4 fig. 21 (1838) z. T. vgl. Bennett Joiiru. of Bot. XXXII (1894) 148. ßchb. Ic. VII. t. XXII fig. 37. Hierher die Fnterabart 2. elongdtii s (Bennett J. of Bot. XXIX [1891] 151). Köthlieh ül)er]aiifeii (an P. rulilKS (Minnernd). Stengelj^dieder bis 7, Blätter l)is 5 cm lang, letztere oft s])itz. Aehrenstiele steifer, Aehre länger. JUüthen grösser. So im Canton Waat : Lac de Joux (Magnin! SB. France XLIII. 446i. rngarn (iiennett a. a. <)., in Nyraan C'onsp. 683 als P. nttilus aufgefüiirt). Wie schon Reichenbach (Ic. VII. 14) und Aseherson (a. a. O.) hervorheben , ist P. Berchtoldi auf äusserst veränderliche Charaktere begründet. Bei einer Sichtung eines aWissereu Materials zeigt sich denn auch deutlich, dass die betretTenden Merkmale einzeln an dieser und jener Form wieder auftreten, so dass es selb.st schwer möglich erscheint, P. pusilhis in zwei Theile zu spalten , deren einer dem P. Berchtoldi ents])räi'he, ohne dabei so ausgezeichnet charakterisirte Formen wie A. I. ramosissimus (den Fieber als Form von P. Berchtoldi unterschied) auf beide vertheileu zu müssen. Nach der Gestalt der Blattsi)itze theilt Fieber seinen P. Berchtoldi noch in a. mucrondlus (u. a. O. 40 [1838]). Blätter stum]>f mit feiner Haarspitze und ß. acumindtns (a. a. O. 41 [1838]). Blätter lang zugespitzt. II. Blätter fast fadenförmig, einnervig. t en u 1 ssini II s. Ji'denfalls viel seltener als B. I. a. vulgaris; die Verbreitung ist aber, da die Pflanze vielfach mit anderen Formen verwechselt 1) Friedrich Ciraf von Berchtold. * 1781 zu Platz in Böhmen, f 1876 zu Buchtowitz in Mähren; 1804—1815 Arzt in Tuca]. bei Tabor ; gab mit .]. Sv. Presl 1821 — 1835 ein gross angelegtes botanisches Werk, Kostlinäi- ( Kräuterbuch) heraus und verört'eutlichte 1836 — 43 eine unvollendet gebliebene Oeconomisch-techuische Flora Böhmens, deren wirthschaftlichen Theil er selbst bearbeitete; der botanische Antheil ist vi>n Sei dl, Oj>iz unil Fieber verfasst. 1836 — 1855 bereiste (.Jraf B. einen grossen Tlicil Europas, den Orient und Brasilien (Celakovsk<' br. i. 346 Potiimoirftonaconc. wui"de, noch näher fest zu stellen. — V. p. ß. t. Mert. u. Koch J)eutsch]. Fl. I. 8.07 (1823) Koch Svn. ed. 2. 780 nicht Rchb. Ic. Richter PL Enr, 1. 14. P. trichoides Schur ÖHZ. XX (1870) 281. — Hierher auch die Untenibart b. paucifidruft (Schur Enuui. PI. Transs. 633 [1866]. P. sub- irichodes Schur a. a. O. [1866]) luit nur 4- bis Oblüthiiren Aehren. Ueber die Nonienelatur vgl. Ben nett Journ. ot" Bot, XXVII (1889) 36. (Ueber den grös^ten Theil der Erdoberfläche verbreitet, fehlt indess in Australien und Polynesien.) * 125. X 132. P. (jramineus X piisüliis s. S. 348. ß. Früchtchen halboval, mit geradem Spitzchen, rücken- seits abgerundet, ohne Kiel. 133. (31.) P. riitilus. %. Unterscheidet sich von der Leitart ausser in den angegebenen Merkmalen durch folgendes: Laubstengel meist nicht über 4 dm lang, schwach zusammengedrückt, meist nur am Grunde ästig. Blätter meist ziemlich schmal, die abgestorbeneu am Grunde des Stengels meist nicht verfaulend, oft noch lange er- halten (dann strohfarben). Blatthäutchen etwas derb, meist spitz und an der Spitze nicht ausgefranst. Aehrenstiele nach oben kaum verdickt. Aehre meist schon zur Blüthezeit in etwas knäuelartig erscheinende Quirle unterbrochen. Früchtchen sich oft spärlich entwickelnd, 1,5 bis 2 m lang, glatt, etwas fettglänzend. In Seen, seltener in Flüssen und Gräben; scheint im Gebiet die Südgrenze zu erreichen. Im Nordostdeutschen Flachlande wohl allgemein verbreitet, nur für Mecklenburg zweifelhaft, aus Schlesien noch nicht l)ekannt, Avohl aber aus dem nördl. Polen. Altmark! Schleswig-Holstein, Münster, Niederlande. Aus dem übrigen Gebiet liegen nur veremzelte Angaben vor: Westfalen: Tümpel an der Diemel bei Warburg (Beck- haus 1025); Halle a. S.: Kl. Braschwitzü Bernburg (Preussing!) Krakau (Ilse!). Bl. Juli — Aug. P. r. Wolfgang in Roem. u. Schult. :Mant. III. 362 (1827). Nyman Consp. 683. Suppl. 288. Richter PI. Eur. I. 15 excl. Svnon. s. S. 343. Rchb. Ic. VIL t. XXIII fig. 40. F.caespitösus Xolte'herb. nach Rchb. Ic. VII. 15 t. XXIII fig. 41 (1845) als var. von P. ruU In der Tracht der vor. sehr ähnlich, aber meist oberwärts wenig ästig, zuletzt rothbräunlich überlaufen. Die strohfarbenen Blattreste am (Jrunde des Stengels geben der Pflanze besnndei-s im Herbst oft ein eigeuthümliches Austseheu. Nach Tisclius (Pot. Succ. exs. tasc. III [1897]. Notula ad Nr. 105) sind lud den jungcu aus Winterknospen hervorgegangenen Exemplaren die unteren Blätter kürzer und stumpf. (Westliches und nordwestliches Russland ; mittleres Schweden ; Bornholm; England [Bennett Journ of Bot. XXXIII (1895) 24] Frankreich: Calvados (Lenormand!) Nord- America.) _*_ 2. Früchtchen fast halb kreisrund, das kinze gerade Spitz- chen am oberen Ende der, unten mit einem Vorsprunge ver- sehenen, sonst fast geradlinigen Bauch kante. Blätter stets einnervig (vgl. P. pusillns B. II. temässimus). I'otiiniojriton. 347 134. (32.) P. triciloidcs '). If. Gruiulach^e facleiiförniig, reich verzweitrt. ]..aub^U'ügel 3 bis 5 dm lang, fadenförmig, dichter oder weitläufig ästig, mit meist 2 bis 5 (bis 10) cm langen Steiigclgliedern, öfter mit verkürzten Zweigen (Blattbüscheln) \n den Biattachseln. Blätter etwas süxrr, meist 2 bis 3 (bis 5) cm lang, sehr schmal, meist fadenförmig, zugespitzt, ohne Quernerven. Blatthäutchen l)is 7 mm lang, spitz, meist Ijraun, sehr hinfällig. Geförderter Sjiross in der Achsel des unteren Aehrenhüllblattes. Aehrenstiele fadenförmig, bis fast 5 cm lang. Aehren armblüthig, 4- bis 8hlüthig, locker, meist nur 1 Früchtchen in jeder Blüthe. Früchtchen etwa 2 mm lang. Gräben, Torfstiche, Teiche, seltner in Seen, im nördlichen und mittleren Geliiet zerstreut oder selten, oft auf grössere Strecken fehlejid ; aus den Niederlanden (sowie sämmtlichen Nordsee- Inseln), Schleswig, ^Mecklenburg, Ponnnern, fast dem ganzen südwestlichen Deutschland (dort nur Bayrische Pfalz: Winden zw. Landau und Weissenburg ([Prantl 65]) und der Schweiz (nur in der Nähe der Westgrenze am Fusse des Franz. Jura in der Bresse), Ungarn, Kroatien, Sii'benbürgen nicht bekannt oder zweifelhaft; findet sich in den Oesterreichischen Alpenländern in Vorarl- berg: Bregenz ; Tirol: Zirl: Flaurling; Innsbruck: Ambras (Murr ÖBZ. XXXIV." 87). Ober - Oesterreich : Hofmarkt Ibm (Vierhapper 14. Jahresb. Gymn. Ried 36). Nieder - Oesterreich : Stockerau (Haring ÖBZ. XXXV. 38); Kamp bei Zwettel (Beck Fl. N.-Oest. 21), Kärnten: Warmbad Villach (Preissmann ÖBZ. XXXIV. 388). Hercegovina (Ben nett nach Nyman Consp. Suppl. 288). Im Mittelmeergebiet nur im Oesterr. Küstenlande bei Pola (Freyn ZBG. AVien XXVII 429) und auf Lussin (Haracic 29) angegeben, die erhaltenen Proben scheinen uns aber nicht richtig bestinmit. Bl. Juni , Juli , an manchen Orten niu" spärlich ; an anderen erscheint die Pflanze überhaupt unbe- ständig. P. i. Cham. u. Schlechtend. Linnaea II. 175 (1827). Koch Syn. ed. 2. 780. Nvman Consp. 683 Suppl. 288. Richter PI. Eur. I. 15. Crepin Notes pl. Belg. fasc. IV. 47, fasc. V. 114. Rchb. Ic. VII. t. XXI fig. 34. P. moHÜgynus^) Gay in Webb et Berth. Phyt. Canar. III. 300 (1850). Difse Alt ist bUihciul einem sehr Sflimalbliittrij^eii P. pusiUus sehr ähnlich, «lie Frucht aber viel ynisser, ilureh ihre Form leieht zu unterscheiden ; die Pflanze ist starrer und bri'iehiijer, uetroeknet sehwärzlieh. Zerfällt iu 2 Haupt formen : A. eond yloearpus ■^). F'rueht über dem (Jrunde jederseits mit einem zieuilicli jirrossen Höcker; der Kiel hTiekerii; irezähnt. — I>ie am meisten verbrritcte Form. — P. t. A. c. A. u. (i. Svn. 1. 347 (1897). P.condylocdrpna Tuwsrh Flora XrX (1836) 423. Fieber Pot. Böhm. 43. Rennett J. of Bot. XXIX (1891) 7G. 1) TQixoeiör/g haarähulich, wessen der schmalen Blätter. 2) Von fAÖvog einzeln, allein und yvi'i'^ Weib, weil sich meist nur ein Früeht- cheu in )• Frucht mit sehr schwachen Höckern, mit fast ganzrandigem Kiele. — Bedeutend seltener, f oder stuinjitlieh, 3- bis ö-ncrvijr, oliventrriin ; am (i runde jedes Blattes zwei seh w ä rzliehe llTieker. Schwiiiinil)l;itter häntii,' oder dünn leder- artig, meist ziemlich lanj; trestielt, seltner sitzend, elliptiseh-lanzettlieh. Blatthäutehen häutitr, ifestutzt. Aehren nicht beobachtet. Bisher nur in Frankreich: Montemerle, Saöne et Loire (Gillot). ]'. g. X p. A. u. G. Svn. I. 348 (1897). P. rivuldris Gillot Magn. serin. VI (1887) 118. Bull. Soc. Dauph. XIV. 584 (1887). Herb. [■/.. T., vgl. Ben nett in Bull. Hort. Boiss. HI. 257] nach Fryer Journ. of Bot. XXXII (1894) 337. F. heterophyllus X p-, P. lanceolalus var. r. Frver a. a. O. 338 (1894). P. rufescens * P. r. Nynian Consp. Suppl. 287. lüehter V\. Enr. I. 12. A. 1. 127. X 130. P. crispus X obtusifölillS. 2},. Laubstengel schlank, zu- sammengedrückt, nur oberwärts ästig, mit oft zahlreichen kurzen Laub - trieben in den Blatt achseln. Blätter sitzend, flach, sehnudlinealiseh, bis 4 mm breit, am (i runde etwas verschmälert, 3 nervig, kleingesätrt oder mitunter ganz randig, meist dunkelgrün, trocken oft etwas röthlich überlaufen. Aehren- stiele kurz, 1 bis 2 cm lang, nicht verdickt. Aehren wenigblüthitr. Früchtehen fehlschlagend. Bisher nur in P'ngland und vielleicht im U.-isuri-Gebitt (Buss. ^landsehurei) (P. serrnldtus Ke<;el u. Maaek (?) Tent. Fl. Ussur. 139 [1861] vd- Frver Journ. of Bot. XXXIII [1895] 2). Woid sieher auch im Gebiet. P. Bennettiii) [c. X o. (,?)] Fryer a. a. <). 1 t. 348 (1895). Tracht von P. obtusifolius resp. P. crispus B. b. longifoUus (s. S. 336); durch den zusanmiengcdiückten Stengel um! die (mitunter zahlreichen) Kurztriebe in den Blatt- achseln unil die kleingesägten, hin unil wieder ganzrandigen Blätter sehr aus- gezeichnet. IL ColeophyUi^) (Koch Syn. ed. 1. 677 [1837]). In Brandenb.: Glaskraut). Blätter sänimtlich untergetaucht. Blattfläche nahe unter dem oberen Ende der ziemlich langen, grünen, den Stengel meist eng umgebenden Scheide abgehend, .ci Kritsch ZBCJ. Wien XLV. 364 [1895] Fl. Au!. Nyman Consi). Sui»])!. 288i. Ueberwintert (nicht wie P. p. vulgaris und nach Forel bei Bennett Schweiz. B(i. VI. 98 auch P. ßabel latus mir durch Rhizomknollen. sondern die ganzen Laubstengel bleiben wäluend des ^\'inters grün). Blattscheiden mitunter am (Jrunde des Laubstengels ohne oder mit verkürzter Sj>reite. Früchtchen etwas kleiner i bis 3 mm lang), aussen (rückenseits) mit schwachem (besonders getrocknet undeut- lichem) Kiel. Nach Bennett a. a.O. Mecklenburg, (ienfer-!, VierwaldstätTei- und Bodcnsce; Wien. Sonst nur in Skandinavien und Sibirien, Finnland, (i. Ilochreutiner (Bull. Herb. Boiss. V. 12 |1897J) bezweifelt die Identität dieser Form mit P. v. und nennt sie P. p. v. flm'intilis (Schübler Mart. Fl. Wüi1. 111 [1834]). IL Blätter 3- bis 5 nervig, mit ganz jnirallelen Rinulern, an der Spitze (wenigstens die nnteren) stumpf- abgerundet oder die oberen zu- gespitzt, staeholspitzig. Blatthäutchon meist grünlich, etwas derb. Hierher die Kasse zosteraceus. Pflanze kräftig. Blatt scheiden mindestens 3 mal so dick als der Stengel, meist nicht deutlich von ihrem Blatt abgesetzt. Blätter bis 2,5 mm breit, derb. Aehren lang gestielt. Früchtchen fast kugelig. In Süss- und Brackwasser. Bisher fa.st nur im Norddeutschen Fiachlande, selten. Hamburg(Klatt!) Schleswig-Holstein: Königsau zw. Sdiottburg und Hjortlund (Lange Haandb. 4. Udg. 201). ^lecklenbiu'g: in der Nebel bei Güstrow (Johnl vgl. (asparv VN. Mcckl. XVIII 212). Ktunmerower-See bei Aalbude (Krause Meckl. Fl. 10). Pominern: Kolberg: Pferde- wiesen!! Westpreussen : In der Beka am Putziger Wiekü wohl in den Buchten der Ostsee verbreiteter. Kr. Schlochau: Zahnefliess b. Hanmierstein (Caspary PÖG. Königsb. XXIX. 89). Königsberg: Pregel 1865 (Cas])ary nach Abromeit br.). Kr. Allenstein: See Orczolek bei Bergfriede" 1869 (Caspary a. a. O. XXI. 51). Ausser- dem nur Prov. Hessen-Nassau: Soden bei Allcndorf a. d. Werra 1-) äiyÖTOfiog zweitheilig, in zwei Thoile zers]ialten, wegen der zweithei verzweigten Stengel. 352 PotainogetonaceiU'. (Ilse!) und Baden: Tauber bei Waidenhausen (Mertin, Doli Fl. Bad. 458). (Sonst nur im mittleren Schweden und Finnland.) F. p. z. Caspary PÖG. XXIX. 89 (1888). P. z. Fries Nov. Fl. Suec. ed. 2. 51 (1832). Xvman Consp. 683. Richter PI. Eur. I. 15. Rchb. Ic. VII. t. XX. fig. 33. P. rnnrlnus Hartm. Handb. Scand. Fl. 3. Uppl. 41 (1838).'' P p. b. luxurians Doli a. a. O. (1857). "Wird nicht selten in grossen Massen zur Düngunsr auf die Aecker gefahren (!), die knolliir angescliwollene Grundachse wird nach Berchtohl (Fieber Pot. Böhm. 50) als Schweinefutter benutzt. (üeber den grössten Theil der Erdoberfläche verbreitet, übersehreitet aber den nördlichen Polarkreis nur wenig (in Norwegen bis zur Insel- gruppe Vesteraalen jenseits der Lofoten unter dem 69°.) * 136. (35.) P. flliföriiiis. %.. Unterscheidet sich von der Leitart durch Folgendes: Laubstengel nur am Gninde dicht gabelästig, meist nicht über 3 dm lang. Blätter sehr schmal, meist fadenförmig, 1 nervng. Scheiden selten über 1,5 cm lang, Blatthäutchen meist kurz, bis 7 mm lang, zart, hinfällig. Aehrenstiele verlängert, meist 5 bis 7 cm lang, fadenförmig. Aehre meist durch grosse Zwischenräume unterbrochen. Früchtchen kaum halb so gross als bei der Leitart, etwa 2 mm lang, schief-oval, rückenseits abgerundet, mit sehr kurzem fast über der Glitte des Früchtchens liegendem Spitzchen, grünlich. Seen mit Sand- und steinigem Grunde, seltner hi Bächen, aus- nahmsweise in Brackwasser in der Nähe der Küste, nm* bn nördlichen Flachlande und im Alpengebiet, dort bis 2133 m (Lac de Fiüly, Cant. Wallis) Christ Pfl.-Leben 316; ansteigend. Am meisten verbreitet in der Moränenlandschaft östlich der Elbe: Ost-! und Westpreussen ! Polen. Posen ! Prov. Brandenburg ! ! Pommern ! (hier auch in Strandseen [Köslin: Jamunder See: Doms!] und Meeresbuchten [Kl, Jasnmnder Bodden auf Rügen Boll]) und Mecklenburg! Im Nordwesten mit Sicherheit nur im Dümmer-See. Hochgelegene Seen des (Französischen und) Schweizer Jura! Dep. Alpes-^Iaritimes und Basses-Alpes. Dauphine. Savoyen! Schweiz, hier auch ausserhalb des Gebirges: Sihl-Canal in Zürich (Käser nach Ben nett bei Schröter Schweiz. BG. VI. 99). Nord-Tiroler, Bayrische und Salzbiu'ger Alpen: (Allgäu: die Angabe Seealper-See 1620 m als P. pectinatus bei Sendtner Süd-Bayern 867 bezieht sich wolil auf diese Alt, vgl. Hausmann Fl. Tirol 824; vennuthlich auch die im Plan -See bei Reutte). Leutasch (Murr!) Achen-See (G. A. Fiutelmann!) Reichenhall: Thmn-See (Kny!) [Salzburg (Sauter ÖBW. V. 347) fraglich Fritsch br.]. Auch in der Oberbayerischen Ebene: Tutzing am Starnberger See (Bornmüller BV. Thür. NF. VII. 17). Süd-Tirol: Reschen-See im obersten Vintschgau; Alpe zw. Gröden und Batha ; Seiser Alpe ; S. Pellegrino in Fleims (Hausmann Fl. Tir. 824, 1486). Kärnten: Klagenfurt (Wulfen Fl. Nor.221 ; GailbeiderMöderndoi"ferBrücke(Prohaska CarinthiaLXXXV. 1895. 223). Die Angaben aus Salzwasser in Ungarn (Kern er ÖßZ. XXVIL 133) und Küstenland (Freyn DBG. Wien XXVII. 429. Potiiuiogetoil. 353 Toninasini Veglia 61, Pospichal 39) von denen nur theilweise Proben vorlagen, beziehen sich wohl sänimtlich auf Formen der vorhergehenden Art, Auch die Angaben aus der Hercegovina und Montenegro (Pan- tocsek NV. Pressb. 1872. 95) bedürfen sehr der Bestätigung. Bl. Juni — Aug. P. /. Pers. Syn. I. 152 (1805). Nolte Novit. 20 (1826). Cham. u. Schi. Linnaea II '(1827) 167 vgl. Bennett Journ. of Bot. XXVIII (1890) 301. P. marmum L. Sp. pl. ed. 1. 127 (1753) z. T.? (nicht Herb.) All. Fl. Pedem. I. 240. Fr. Nov. PI. Suec. 54. Meyer Chloris Hanov. 526. Koch Syn. ed. 2. 781. Nyman Consp. 684. Suppl. 288. Richter PI. Eur. I. 15. Rchb. Ic. VII. t. XVIII fig. 27. F. setäceum Schum. En. pl. Saell. I. 51 (1801) nicht L. P. fascicnJütits Wolfg. in Roeiii. u. Schult. Mant. III. 364 (1827) vgl. Bennett Journ. of Bot. XXIX [1891] 76). Rchb. Ic. VIII. t. XVIII fig. 28, 29 (als Form V. P. mar. mit kurzen A ehrenstielen). Aendert ab: B. alpinus {P. mar, a. Blytt Norg. Fl. I. 370 [18G11. Aliuqiiist in Haitm. Ilaiulb. Skaiul. Fl. 12. Fppl. 55). In allen Theilen giössoi- und kräftiger, Laubstengel stärker ästig, Blätter 1 mm breit, Früehtelien etwas grösser. — Bisher nur in Skandinavien. Ueber die Benennung dieser Art vgl. Bennett a. a. O. Die im Herb. Linne als P. marinus liegenden Exemidare sind niehts als Formen von P. pectinatus. (Nördliches und westliches Russland; Skandinavien (dort meist im Brackwasser der Meeresbuchten) ; Dänemark : Faer-XJer ; Island ; Schott- land; Irland; Asien; Australien [Bennett Journ. of Bot. XXV (1887) 177. XXIX (1891) 76J; Africa; America.) _*_ 135. X 13G. P. pectinatus X filiförnüs. 2\.. In der Tracht P. fiUJormis ähnlieh. Blätter meist etwas breit, flach, einnervig, in eine scharfe ISpitze ver- schmälert. Früchtchen felilscjilagend. Bisher nur in Skandinavien, melirfach beobachtet. P. p. X /. A. u. (;. Syn. I. 353 (1897). P. f. X /)ec(inflm-toii. Kuj>i)ia. 355 trrabcn, hiinfii,'«!" als vor. — P. d. b. s. Aschers. Fl. linind. I. 667 (1864). P. serralum L. a. a. O. fl753). P. oppositijdliuvi Lain. u. DC. Fl. Fr. III. 186 (1805). ]'. d. ß. lancifdlins Mert. u. Koch a. a. (). (1823). Koc-h Syn. a. a. ü. P. d. 15. b. Cliaiii. u. S(-hlecht. a. a. O. (1827i. P. d. a. viajor Uevei Chloris Ilanov. 527 (1836). liennett a. a. U. P. d. fi. opp. Rchb. Ic. a. a. O. fig. 47 (1845). II. set accus. Blätter lineallanzettlich, nicht über 3 min breit, sonst wie vor. — Selten, in stark fliessendcni klarem Wasser. — P. d. a. s. Rehb. Ic. VII. 18. t. XXVIII fi- 46 (1845). P. setaccum L. a. a. O. 127 (1753). P.oppos. ß. angustifdlittm Laui. u. 1K\ a. a. O. V. 311 (1815). J\ d. y. angusti- /o/ms "Mert. u. Koch a. a. O. 860 (1823). .Mever Fl. Hanov. exe. 538. Koch Syn. ed. 2. 781. P. d. B. a. Cham. u. Schlecht, a. a. O. (1827;. P. d. ß. laxus Opiz a. a. O. (1838). Arcangeli (Comp. ed. 1. 643 [1882]) beschreibt eine var. stipnldtns mit deutlichem Blatthäutchen [ob an allen Blättern ?] aus den Seen von Aviifliana zw. Turin und Susa, also an der Grenze unseres (lebietes. Der Versuch, dieselbe zur Ansicht zu erhalten, blieb erfolglos. .ledenfalls scheint die Mö<,'lichkeit nicht aus- geschlossen, dass hier eine Verwechselung mit P. perfoUatus A. II. pseudodensus (S. 314) stattgefunden hat. Diese Art wird neuerdings in Anstalten für künstliche Fischzucht zum Schutz der Brut, und um das AV'asser klar zu eihalten, angepflanzt, so z. B. in Ilüningen bei Basel und von da aus übertragen, in Tzschetzschnow bei Frankfurt a. O. ! ! (Dänemark ; Norwegen : Kristiania ; südwestl. Schweden : Haüand ; Britische Insehi ; Frankreich ; Mittehiieergebiet [auch Nord-Africa, Klein- asien, Syrien und Annenienj; Serbien; südliches Asien [Ben nett Journ. of Bot.' XXXIII (1895) 371]. Die Angaben aus Xord-America sind nach Beunett [a. a. O. XXIX (1891) 76] irrthünilich.) *| 40. RÜPPIAi). (L. Gen. pl. [ed. 1. 277] ed. 5. 61 [1754] Kat. Pfl. II. 1. 210.) Vgl. S. 801. Bis auf die Blüthenähre ganz untergetaucht. Laub- stengel kriechend, an den Knoten wurzelnd, traubig ästig, die dem Blüthenstande vorhergehenden Glieder meist fluthend. Die Verzweigung aus den Achseln der der.Aehre vorhergehenden genäherten beiden Blätter wie bei den meisten Potamoyeton-Avten ; der geförderte Spross auch hier aus der Achsel des oberen derselben. Blätter zweizeilig, abwechselnd, lineal-fadenförmig, ohne deutliche Quernerven, am Grunde verbreitert, scheidenartig, mit je 2 Achselschüppchen. Aehre end- ständig, nur scheinbar seitenständig (vgl. S. 302), vor dem Auf- blühen von den bauchig erweiterten Scheiden der beiden ihr voraus- gehenden Laubblätter eingeschlossen. Antheren fast sitzend, mit ge- trennteti nierenförmigen, nach aussen aufspringende]; und sich bald 1) Nach Heinrich Bernhard Hu))]) (vielleicht Ku]»pe, latinisirt Ru])pius), * 1688 t 1719, Verfasser der Flora .lencnsis (.Jena 1718), einem der grüiullichsten Erforscher tler Mitteldeutschen Flora. Das Leben und Wirken dieses ebenso ab- sonderlichen wie genialen Mannes ist kürzlich von H. Fittiug io seiner Geschichte der Halle'schen Floristik (Z. Naturw. Leipzig LXIX [1897] 304 ft'.) eingebend behandelt worden. 23* 856 Potamogetonaceae. von dem schuppeuförmigen Mittelbande ablösenden Hälften. Samen- anlage von der Spitze der Höhlung des Fruchtknotens herabhängend, anfangs geradläufig, nach der Befruchtung halbkrummläufig. Narben sitzend, schildförmig oder vertieft. Früchtchen steinfmchtartig, bei der Keimung sich mit dreieckigem Deckelchen öffnend. Keimling grössten- theils aus dem stark angeschwollenen hypokotylen Gliede bestehend ; an der oberen Fläche das etwas eingekrümmte Keimblatt und nahe demselben die Hauptwurzel hervortretend. Nur eine Art von der Tracht der Potamogeton- Arten aus der Sect. Coleophylli, in Salz- iind Brackwasser über den grössten Theil der Erde verbreitet, doch selten im freien Meere. 138. R. maritima. (Ital. : Erba da chiossi, bei Venedig), ^j.. Laub- stengel bis 4 dm lang, fädlich mit bis 5 cm langen Stengelgliedern. Blätter meist fädlich, selten bis wenig über 1 mm breit, mit der Scheide bis 1 dm lang, fein zugespitzt; Scheide bis über 2 mm breit. Aehren- stiel bis über 1 dm lang. In Gräben und Tümpeln in der Nähe der Küsten oder in Lagunen, Buchten und Altwässern der Meere; viel seltener im Binnenlande. Fi. m. L. Sp. pl. ed. 1. 127 (1753), Mert. u. Koch Deutschi. Fl. L 861 (1823). Aschers. Nat. Pfl. H. 1. 210. Zerfällt in einige für das Gesammtgebiet der Art noch nicht genügend geschiedene Unterarten, die meist durch Uebergänge mit einander verbunden sind. Im Gebiet die folgenden beiden : Ä. jB. SjHrälis. Meist kräftig. Blätter bis über 1 mm breit. Aehrenstiel sehr verlängert, nach der Befruchtung spiralig zusammengerollt. Blüthen proterandrisch ! Antherenhälften länglich. Stiel der meist schief eiförmigen Früchtchen wenigstens 3 — 4 mal so lang als diese. Im Gebiet nur in der Nähe der Küsten. ]Mit Sicherheit bisher bekannt: Belgien. Niederlande! Ostfriesische Insel Norderney (Hb. Sonder!) Schleswig -Holstein in und an der Nordsee! und Ostsee!! (vgl. Prahl Krit. Flora IL 210). Mecklenburg: Dassow; Wismar (Griewank!) Poel (Wüstneü). Neu- Vorpommern : Zingst! Stralsund; Rügen; Greifswald! (vgl. Marsson 497). Provence z. B. Camarguel Toulon! Hyeres. Triestü Istrien: Polaü Dalmatien: Zupa-Thalü Die aus dem Anfang des Jahrh. stammende, seitdem nicht bestätigte Angabe bei Göttingen ist gänzlich unverbürgt und höchst unwahrscheinlich (vgl. Nöldeke Fl. Goett. 94). Bl. Mai— Herbst. R. s. L. herb. Dumort. Fl. Belg. 164 (1827). Nyman Consp. 684. Suppl. 288. Richter PI. Eur. I. 16. Schlegel in Hartman Handb. Skand. Fl. 12. Lppl. 56. B. m. a. 5;^). ]\[oris! St. Sard. el. L 43 (1827).. B. m. Koch Syn. ed. 1. 678 (1837) ed. 2. 781. Rchb. Ic. VII. t. XVII fig. 26. Dziedmziickia^) Unmöhia'^) Rehmann ÖBZ. XVIII (1868) 374. Richter 1) Nach dem Grafen Wlodzimirz (Wladimir) Dzied usz ycki in Leinberi.% * 1824, Dr. ])hil., k. k. Geheimen Rath (Zalewski br.), einem freigcingen Mäcin der Wissenscliaft und durcli eigene Arbeiten um die Ornithologie verdienten Forscher. 2) Von Aifivtj Sumpf, Teich und ßiöo) lebe. Rnppia. 357 PI. Eur. I. 288 vgl. Aschers, bei Delpino Soc. It. Sc. nat. XIII. 185, 186 (1870) und BZ. XXIX (1871) 465. (Wohl über das ganze Gebiet der Art verbreitet; gesehen von der Westküste Schwedens [in Norwegen bis zu den Lofoten nach Schlegel a. a. O. 57]; England; der Nord-, AVest- und Südküste Frankreichs; Sjjanien ; Corsica ; Ischia ; Sicilien ; Constantinopel ; Süch'ussland (R e li ni a n n !) Oriechenhind; Aegyptenü Japan; Australien; Polynesien; Nord- und Süd-Anicrica). * B. 7i*. i'osfellata. Zarter als d. v. Scheiden der der Aehre vorhergehenden Blätter etwas scliinäler. Aehrenstiel ziemlich kurz, meist nicht 3 cm lang, nach der Befruchtung nicht spiralförmig zusammengerollt, gerade oder etwas zurückgekrümmt. Blüthen pro- terogyn! Staubbeutelhälften rundlich. Stiel der oft fast halbmond- förmigen, deutlich geschnäbelten Früchtchen um das ]Mehr- bis Viel- fache länger als dieselben. An den Küsten und in der Nähe derselben meist verbreitet, an der Nord- und Ostsee (östlich bis zum Putziger Wiekü) häufiger, an den Mittelmeerküsten (Marseille! Antibes Thuret u. Bornet nach Ardoino 385. Triest Portejischlag! Duino Stur nach Marchesetti Fl. Trieste 516) meist seltener als die vorige; aus Istrien und Dalmatien nicht angegeben. Ausserdem an vereinzelten Orten des Binnenlandes : Lothringen: Marsal. Hannover: in der Fösse zw. den Vororten Linden und Lhnmer 1896 (Beckmann I) Thüringen: Numburg bei Sonders- hausen früher (Irmisch!) Frankenhausen! Artern (in einem Graben, dessen Wasser 2^/2 Procent NaCl enthält)! AVeissensee (Bud den sieg Irmischia 1885. V. 40). Halle: Amsdorf am ehemaligen Salzsee noch 1884, jetzt verschwunden (Aug. Schulz br.). Stassfurt (jioch 1865 Beckmann!) Siebenbürgen (nur Abart B.). Bl. Juni — Herbst. B. r. Koch in Rchb. Ic. pl. crit. IL 66 t. CLXXIV fig. 306 (1824). Syn. ed. 2. 782. Nyman Consp. 685 Suppl. 289. Richter PI. Eur. I. 16. Rchb. Ic. Fl. Germ. VIL 10. t. XVII fig. 25. B. m. var. rostrata Agardh Physiographiska Sällskapets Arsberättelse 6. jNIaj 1823. 37. Aschevs. in Ascherson u. Schweinfurth 111. Fl. Eg. Mein. Inst. %. II. 144 (1887). Nat. Pfl. II. 1. 210 [durch Schreibfehler mit der Autorität „M. u. Koch"]. B. mar. ß. minor Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 861 (1823). B. obliqna G. F. W. Meyer h. nach Meyer Chloris Hanov. 527 (1836). B. m. L. AVästg. Resan und herb, nacli Schlegel a. a. O. 57 (1889). Hierher geluiit dir Abiiit B. obliqiia. Fniclit grösser (bis dojipelt so gross) iu ein kurzes gerades Spitzehen verlängert. — Bisher nur in Siebenbürgen : Ilidegszaiuos ; Szainosfiilva ; Tonhi (.lankalj Salzburg (Vizakna) ! Sosfalva. — B. r. B. 0. A. u. (i. Syn. I. ,357 (1897). .ß. 0. Schur bei Griseb. u. Sclienk It. iiung. in Wiegm. u. Erichs. Arcli. XYIII. 355 (1852). Verli. Siebenb. Ver. X. 1859. 112. Sert. Ff; franss. 70 niclit (r. F. W. Meyer. R. transsilvdnica^) Schur ÖBZ. X (1860) 356. Ferner die Rasse: 1) Transsilvanicus, Siebenbürgisch. 358 Potamogetonaceae. C. b r e vi r6~ tris. Kleist in allen Theilen noch kleiner und feiner als der Typus. Aehrenstiel meist nur 3 bis 5 nmi lang, nach der Befmchtung abwärts gebogen. Früchtchen klein, so lang oder selbst länger als ihr Stiel, spitz aber kaum geschnäbelt. Viel seltener als der Tvpus. Bisher beobachtet : Schleswig-Holstein : Schlei-Ufer bei Winning (Frölich 1824! vgl. Prahl krit. Fl. IL 2lU); Heiligenhafen F. Müller! Travemünde (Hb. Sonder!) Mecklenburg: Warnemünde (Link!) Xeu-Vorpommern : Zingster Stromschaar (Holtz!) Westpreussen : Halbinsel Heia (H. v. Klinggräf f 1883!) Provence: Toulon: Castignaux! R. r. C. h. A. u. G. Syn. I. 358 (1897). R. m. h. Agardh a. a. O. (1823). R. m. b. recia Moris! St. Sard. el. I. 43 (1827). R. hrächiipus^) J. Gay in Coss. Not. qu. pL crit. I. 10 (1848). Nyman Consp. 685 Suppl. 289. Richter PI. Eur. I. 16. R. r. ß. brach. Marsson Fl. v. Xeuvorp. 498 (1869). R. m. brach. Schlegel a. a. 0. 57 (1889). Aehnelt infolge der kurzgestielten Friichtchen bei flüchtiger Betrachtung einer ZannicheUia. Aendert ab: JJ. intermedia (A. u. G. Syn. I. 358 [1897]. R. i. Thedenius Bot. Not. 1887 83. R. brach, i. Schlegel a. a. O. 57 1 1889]. Xyuian Consp. Supjil. 289 [1890). Aehren.blattes der horizontale Fortsetzungsspross, während der Sprossgipfel als Laubspross weiter wächst. Blattstellungsebene des Zweiges mit der der Abstannnungsachse fast rechtwinklig sich kreuzend. Laubstengcl krieclicnd, an allen Knoten wurzelnd, oder im oberen Theile fluthend. Laubblättt'r schmal linealisch, mit grossem stengelumfassendem Blatthäutchen und 2 Achselschüppchen. Blüthen einhäusig; weibliche endständig, meist kurz gestielt; in der Achsel des unteren der beiden vorausgehenden Lau])blätter eine langgestielte männliche Blüthe, in der Achsel des oberen meist wieder eine weibliche mit vorausgehendem Laubblatt, welche Verzweigung sich wiederholen kann. ^Männliche Jilüthen aus 1 l)is 2 (sich im letzteren Falle die Rücken sei ten zu- wt'udenden) sitzenden Antheren mit lineul-länglichen 2 fächerigen Hälften und kurzer ^littelbandspitze. Fruchtblätter zusammengedrückt, in einen deutlichen Griffel mit schildförmiger Narbe ausgehend. Samenanlage von der Spitze des Fruchtknotens hängend, geradläufig. Früchtchen sitzend oder gestielt, öfter rückenseits, selten beiderseits mit einem nicht selten gezähnten Flügel (dessen Zähne zuletzt nach Zerstömng des Parenchyms als Stacheln frei werden), lederartig, l)ei der Keinumg in 2 gleiche Klappen aufreissend. Keinding mit hakenförmig eingekrünnn- tem Keimblatt. Hauptwurzel grundständig. Nur oiiio über «li-n tircisstca Thcil di'i- Knlobfi-fläclic in Süss- und Salzwasser (selten im freien Meere) verbreitete Art. 140. Z. palustris. '^.. Laubstengel (Scheinachsen) bis 5 dm lang mit bis 2 cm langen Stengelgliedern. Laubblätter 1 bis fast 10 cm lang, fadenfcirmig oder bis 2 nun breit, meist in eine feine Spitze ver- schmälert. Früchtchen bis 2 mm lang, sitzend oder mit bis fast 1 mm langem Stiel. In stehenden und fliessenden Gewässern, in süssem und Brack- wasser im ganzen Gebiet zerstreut, besonders häufig in den Küsten- gegenden, auch auf den Nordsee-Inseln; bis zu einer !Meereshöhe von 800 m ansteigend. Bl. ]\Iai — Herbst. Z. p. L. Sp. pl. ed. 1. 969 (1753). Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 668. Richter PI. Eur. I. 17. Von der Tracht des Polamogeton pusillus, aber durch die ausgegebenen ^lerk- uiale besonders iiu Fruclitzustaudc leicht zu unterscheiden. In der Tracht, der Länge der Stenge], (irössc der Bliitter, Zaiil der Fruchtblätter, Länge der Früehteheu und Griffel, Foi'ni und Fliigell)ildung der erstercn, in dem Fehlen oder Vorhandensein eines zweiten Staubl)lattes sehr vcränderlicli ; indcss lassen sich eonstante Fonneu, die einen bestimmten N'erbreitungsbezirk haben, kaum ausscheiden. .T. (lay unter- schied voi' etwa einem halben .Jalirhundert zwei Arten, welche er selbst allerdings nie beschrieben hat: Z. br achy stemon^) (in Reuter Cat. (irain. .Jard. Geneve 1854 4) mit kurzgesticlter männliclier Blüthe mit einer Anthere und Z. macro- stc'mon'-) lin Willkomm et I.,ange Frod. Fl. Hisj). 1. 11861]) mit langgestielter männlicher Blüthe mit zwei Antheren. Auf die rnbeständigkeit der Zahl der 1) A'on ßQa%vg kurz und aT>\iio}i> (lat. stauKMi) iler Aufzug (Kette) am Web- stuhl: der letztere Ausdruck wird von Plinius für einen fadenidiulichen Theil der Lilienlilüthe, vielleicht die IMlamente, gebraucht ; bei den Neueren für das Staubblatt. '^) Von nay.QÖg lang und aT/ifiojv. 362 Potaraoffetonaceae. Antheren hat schon Irmisch (Flora XXXIV [1851] 92) hingewiesen ; die zweite tritt besonders an kräftigen Exemplaren anf und 1)esitzt mitunter nur eine (nicht einmal immer vollständige) Hälfte. Dass dies ^Merkmal mit den übritren zur Unter- scheidung der Formen angewandten nicht solidarisch ist, geht daraus hervor, dass von Lloyd (Flore de l'Ouest de la France 428 [1854]), dem Grenier u. Godron (Fl. France III. 320 [1855]) grösstentheils gefolgt sind, der Z. palustris (= Rasse B.) allgemein ,,4fächrige'', der Z. dentata (= Easse A.) ,,2fächrige" Antheren zuge- schrieben werden, während Boissier (Fl. Or. V. 15 [1881]) umgekehrt der Rasse A. mit Z. macrostemon, B. dagegen mit Z. brachystemon identificirt : ebenso ziehen P. Nielsen (Bot. Tidschr. Y.^ [1872] 204) und Lange (Haandbog 4. Uppl. 204 [1886]) Z. macrostemon zu ihrer Z. marxna, die unserer Kasse A. entsi)richt. J. Gay selbst hat in A. Brauns Herbar sänimtliches Material aus unserem Gebiet für Z. brachystemon erklärt ; von ihm als solche bezeichnete Z. macrostemon liegt als vom nächsten Fundort von <^)urville. Pep. de la Manche vlant:ic raiiores vcr('iftentlichte. -) Von dl- zwei- unil yvvi] Weib d. h. Fruchtblatt, (iriflel. 364 Potamogetonaceae. Zerfällt in die Abarten : I. Laubstengel kriechend. radieans. Laubstengel und Blätter meist fein, fadenförmig. — In flachem Wasser. — Z. p. B. I. r. A. u. G. Syn. I. 364 (1897). Z. r. Wall- man Bot. Not. 1840 44 vgl. Flora Litteratürb. XI (1841) 20. Z. repens Wallman a. a. O. nicht ßoenningh. II. Laubstengel fluthend. a. Früchtchen (ohne Stiel und Grijfel) ca. 2 mm lang. 1. pedu neu lata. Friichtchen nur am Rückenrande gezähnt. — Die ver- breitetere Form. — Z. p. B. II. a. 1. p. A. u. G. Syn. I. 364 (1897). Z. p. var. b. maritima Rchb. Fl. Germ. exe. I. 7 (1830). (Fl. Germ. exs. 302!). 2. gibberosa. Früchtchen beiderseits gezähnt. — Viel seltner; zuerst von Hüben er (und Sonder vgl. Fl. Hamburg. 481) in der Elbe bei Blankenese unterlialb Hambuig gesammelt. — Z. p. B. II. a. 2. g. A. u. G. Svn. I. 364 (1897). Z. g. Rchb. a. a. O. (1830). Ic. a. a. O. fig. 22. 1), Früchtchen (ohne Stiel und Grifiel) wenig über 1 mm lang. aculeäta. Fi-üchtchen zuletzt am Rücken bestachelt. — So bisher nur in Xieder-Oesterreich : Wien: Moosbrunn (Dichtl DBM. I. 149). Siebenbürgen: Torda (Jankai Barth). Z. p. B. II. b. a. A. u. G. Svn. I. 364 (1897). Z. a. Schur ÖBZ. XX (1870) 203. (Fast über die ganze Erde verbreitet, fehlt in Australien.) * 43. ALT HE MAI). (Fr. Petit in Ann. Sc. Observ. I [V829] 451. Nat. Pfl. IL 1. 213. Behälia^) Delile Flora XIII [1830] 2. 455.) Vgl. S. 860. Tracht und Spross Verhältnisse wie bei der vorigen Gattung, aber Pflanze viel zarter. Blätter fast borstenförmig mit durch- sichtig häutiger Scheide und kurzem Blatthäutchen, die oberen fast ohne Scheide und auf das Blatthäutehen reducirt. Blüthen 2- oder 1-häusig, männliche mit 3 zweifächerigen der Länge nach verbundenen oder (bei unserer Art) mit einer einfächerigen Anthere. Fruchtblätter cylindrisch, gestielt, in einen deutlichen Griffel ausgehend. Samenanlage von der Spitze des Fruchtknotens hängend. Früchtchen etwas zusammenge- drückt, derb lederartig. Keimling mit spiralig eingerolltem Keimblatt. Hauptwurzel grundständig. Ausser unserer Art noch 3 — 4 Arten in West- und Süd-Australien, Tasmanien und Xeu-Seeland. 141. A. lilifönnis. %, bis 5 dm hoch, Blätter bis 4 cm lang mit bis 5 mm langer Scheide. Blüthen einhäusig. Nur ein Staubblatt. Früchtehen etwa 2 mm lansr, fast 1 mm breit mit etwa ebenso langem Griffel. Bisher nur im Mittelmeergebiet an der Südwest-Grenze in Strand- 1) Xacli P. Althen, welclier die Cultur des Krapps in Frankreich einführte (Memoire de la culture de la garance. Paris 1772). 2) Nach Pierre Rieh er de Belleval, * 1564 f 1632, Gründer des Bo- tanisclien Gaitens in Montpellier (1598) und einem Nachkommen dessell)en, ("liarles de Belleval, welcher 1826 eine poetische Scliilderung, Beautes meridiunales de la Flore de Montpellier veröffentlichte. Zannielnllia. Altliciiia. 365 Seen (sobald das Wasser austrocknet, sofort absterbend [Barrandon u. Flahault bei Sauvageau Ann. sc. nat. 7. i^er. XIII. 261]). Bl. Mai — Sept. A. /. Fr. Petit Ami. Sc. Observ. I. (1829) 451. Nyinan Consp, 684 Suppl. 288 erw. Richter PI. Eur. I. 17. „ÄJfeuua sCtacea Petit" Del. ZannicheUin vaginnlis Del, und Belvalia australis Del. in Flora XIII (1830) 2. 455. Alth. s. Kunth Enum. III. 126 (1841). Die oisten VcröftV-ntlichungon über diese Pflanze liabeu zu einem unertiuick- liclien Streite gefülirt. Delile entdeekte zuerst 1823 bei Mimt]>ellier eine von iiini als neu erkannte ]}raekwasser]>flanze, die er in .seinem Ilerbar, mit sorgfältiger Hesehreilninsr und AVibildung verseilen, als Zannichellia vaginalis niederlegte. Er wardaller mit Iteeiit selir unangeneliin berübrt, als ilim Petit , welclier seine Pflanze erst 1829 aufgefunden und «lern er Kinsiebt in seine Materialien verstattete, mit der Publication der Pflanze zuvorkam, l'ni seinen Antbeil an der Kutdeekung zu siciiern, vertbeilte er reieiilicli K.xeniplare der Pflanze (u. a. in den ]•". n d r e s s'selien K.xsieeaten) unter Beigabe eim-s Druekblattes. welelies merkwürdigerweise in Frankreieli kaum bekannt geworden zu sein scbeint (virl. I.oret u. Barrandon Fl, Mont]). G7'ö) ; es bliel) aucli selbst von dem Monoi^raiiiiien der Monokotylen. Knntli. unbeaclifet, dass dies Blatt in der Flora 1830 zum Abdruck gelangt ist. Es war dalier sacblieli völlig ungerecbtl'ertigt, dass der Herausgelier der Annales des seiences d'observation, Paspail. daselbst (III. 139) dem (gar niclit jxdemiselieii I) Vorgeben Delile's gegen- über scbarf j)ersi">nlieb für Petit eintrat, dessen Handlungsweise desbalb nielit weniger , .unfair' war. weil er die l'nterart A., Delile aber liau]>tsäclilieli die l'nterart B vor sieb liatte ; diese Formen sind erst 40 .Jahre si)äter von Duval-Jouve unterschieden worden. Nur die Rüge Itaspails ist begründet, dass Delile den von seinem Mitbewerber gegebenen Namen aus dem (ledächtniss in beiden Theilen unrichtig citirte, worin ihm in Betreff" des Artnameiis Kunth und Pariatore (Fl. Ital. 111. 648j gefolirt sind. Zerfällt in 2 Unterarten : A. A. eu-/ili/ormls^). Pflanze meist fein und zart. Grund- achse 3 bis 5 (seltner bis 10) cm lang, über dem Boden kriechend, am Grunde der Laubstengel und zwischen denselben mit deutlichen häutigen Schuppen. Laubstengel sehr verkürzt, meist nicht über 5 bis 15 mm lang. Blätter fadenförmig, bauch sei ts flach, alle (fast pinst'lartig) gedrängt, mit den Scheiden sich deckend, wie diese ohne Bastnerven (vgl. Sauvageau a. a. O. 258 fig. 57). Früchtchen eiförmig, oben abgestutzt, an den Kanten deutlich geflügelt; die flachen Seiten durch je eine schief verlaufende erhabene Linie in 2 ungleiche Theile getheilt. Samen eiförmig. Bisher nur im Strandsee Etang de Valcares im Rhone -Delta (Petit!). A. eu-f. A. u. G. Svn. L 365 (1897). A. f. Fr. Petit a. a. O. (1829). Duval-Jouve Bull* Soc. Bot. France XIX (1872) LXXXVI t. V. fig. 1, 3, 5, 8. Hervier in Bull. Herb. Boiss. III. app. I. 21 (1895). (An der Westküste Frankreichs [Insel Oleron im Dep. Charente inferieurej; südliches Portugal [Tavira] und Spanien [Puerto Real]. Italien [Messina, Lago di Salpi in Apulien]; Algerien [Oran]). ~^\ 1) Vgl. S. 15 Fussnotc 2. 366 Potamogetonaceae. Najadaceae. B. A. Barrnndönii^}. In allen Theilen kräftiger und grösser. Grundachse 50 cm lang, im Boden kriechend, am Grunde der Laubstengel und zwischen denselben ohne deutliche häutige Schuppen. Laubstengel 15 cm bis 5 dm lang, aufrecht, mit ge- streckten (bis 4 cm langen) Stengelgliedern. Blät>ter borstenförmig, bauch- und rückenseits gewölbt, in eine fadenförmige Spitze ver- schmälert, entfernt, nur unter den Blüthen gedrängt; ihre Spreite mit 2 randständigen, die Scheide ausserdem jederseits mit 4 — 6 Bastnerven (Sauvageau a. a. 0. 260 fig. 58). Früchtchen eilanzettlich, beiderseits verschmälert, an den Kanten verdickt, auf den flachen Seiten ohne erhabene Linie. Samen länglich. Bisher nur in Süd-Frankreich in den Umgebungen von Montpellier und Cette, z. T. in Gesellschaft der vorigen Unterart beobachtet ; könnte wohl noch innerhalb des Gebietes aufgefunden werden. Ä. B. Duval-Jouve a. a. O. (1872). Hervier a. a. O Nvnian Consp. 684 Suppl. 288. 17. Familie. NAJADACEAE. ([Lindl. Veg. Kingd. 143 (1847) z. T.]. Ascherson Fl. Brandenb. L 669 [1864]. Magnus Xat. Pfl. II. 1. 215 [1889]. Vgl. Magnus Beitr. Kenntn. Gatt. Najas [1870]. Kajadeae E. Meyer Preussens Pflanzen- gattungen 64 [1839]. Kajadees Grenier m Godr. et Gren. Fl, France IIL 321 [1855].) S. S. 267 und 294. Hierher nur die Gattung 44. NAJAS 2). ([L. Gen. pl. ed. 1. 278] ed. 5. 445 [1754]. Nat, Pfl. IL 1. 217.) (Nixkraut; böhm.: Kecanka.) Einjährige, meist starre, zerbrechliche, auf dem Grunde der Gewässer wachsende Pflanzen. Laubstengel mit centralem von einer Schutz- scheide umgebenem Bündel langgestreckter zartwandiger Leitzellen, das in seiner Mitte einen durch Resorjjtion einer Zellreihe entstandenen Canal einschliesst , ohne Gefässe , sehr ästig ; die unteren Glieder an den Eoioten wurzelnd. Untere Steugelglieder sehr lang, obere kurz. 1) Nach Auguste Barrandou, * 14. Mai 1814 (Flahault br.), Conservator am Botanischen Garten zu Montpellier, mit H. Loret Verfasser der 1876 ia Mont- pellier und Paris erschienenen sorgfältig gearbeiteten und zuverlässigen Flore de Montpellier. 2) Zuerst als Pflanzennauie bei Linne ; für die von seinen Vorgängern (vgl. S. 203 Fussnote 2} Fluvialis genannte Gattung; Naidg Fluss- oder Quellnymphe. Altlieuia. Najas. 367 Blätter je 2 genähert (in nahezu senkrecht übereinanderfallenden, sich in fortlaufender Spirale unter sehr spitzen Winkeln kreuzenden Paaren) nieist mit dem untersten des in der Achsel des einen (stets des untersten des betreffenden Paares) stehenden Astes scheiid)ar einen dreigliedrigen Quirl bildend, sitzend, ohne Seitennerven , gezähnt (die Zähne in eine braune Stachelzelle endigend), am Grunde scheiden- artig erweitert; die Scheide des unteren Blattes jedes Paares die des oberen umfassend. In jeder Blattscheide 2 Achselschüppchen. Blüthen eingeschlechtlich, ein- oder zweihäusig, cuidständig, meist durch Aeste aus den Achseln der ihnen vorhergehenden Blätter überragt (daher scheinbar seitenständig und dem untersten Blatte des die scheinbare Fortsetzung des Hauptsprosses bildenden Seitensprosses opponirt), Männliche Blüthen init 2 durchscheinenden, zuletzt unregebnässig auf- reissenden Blüthenhüllen und einer ein- oder vierfächerigen Anthere, mit deren Aussemvand die an der Spitze 2 lappige innere Hülle verwächst. Pollen kugelig, nach lAIagnus (Xat. Pfl. H. 1. 216) oft bereits in der geöffneten Anthere lange Pollenschläuche treibend und dann wahr- scheinlich wie die fadenförmigen Pollenzellen mariner PotaniOf/efonaceae (vgl. S. 29ö) auf die Narben übertragen. (Vgl. über die Bestäubung auch Beugt Jönsson Lunds Univ. Arsskrift XX). Weibliche Blüthen oluie oder seltener (bei auswärtigen Arten) mit einem scheidig geschlossenen, am Rande gezähnten Perigon, mit einem in 2 bis 3 meist papillöse Narbenschenkel und öfter (bei nackten Blüthen) noch einigen lang zahnförmigen mit einer braunen Stachelzelle endigenden Lappen (Stachel- schenkel Magnus a. a. O. 214) ausgehendem Fiaiclitblatt (nach Mag- nus einziger bez. zweiter, innerer BlüthenhüUe) mit einer aufrechten anatropen Samenanlage. Samen ohne Nährgewebe mit harter Samenschale. Keimling gerade, mit grossem hypokotylem Gliede und Würzelchen und mit sehr entwickelter Plunmla. Mindestens 20 Arten über die gesammte Erdoberfläche mit Ausnahme der j)()lareD Zonen verbreitet. In Euroj)a ausser unseren 4 Arten nur noch die der N. minor naliestehoude N. tenuissima (A. Br. in ^Iaj,'uus Beitr. Najas 24 ö". [1870J, N. minor ß. t. A. Br. in J. of Bot. II. 277 [1864jj im südlichen Finnland. Bei Bearbeitung dieser Gattung sind die im Berliner Museum niedergelegten Bestiumiungen von Mr. Alfred B. Rendle und briefliche Mittheilungen desselben benutzt worden. A. Elina Jas (Aschers. Fl. Pro v. Brandenb. I. 669 [1864]. Nat. Pfl. n. 1. 217). Blüthen 2 häusig. Im Stengel die Intercellularräume der Rinde von der Schutzscheide des Leitbündels durch mehrere Schichten von Parenchymzellen getrennt. Blätter von einer kleinzelligen Epidermis überzogen. Stengel und Blatt- rücken meist (dem Blattrande ähnlich) bestachelt. Blüthen meist einzeln; Aussenhülle der männlichen krugförmig, an der Spitze 2- bis 4 zähnig, zuletzt einreissend und zurückgerollt, die innere mit der 4 fächerigen Anthere verwachsene Hülle mit dieser mittelst 4 zurückgerollter Klappen aufspringend. Samenschale aus einem vielschichtigen Stei nparen ch y m best ehe iid. 368 Najadaceae. Hierher nur 142. (1.) N. mariiia. Q I*±l«nze kräftig. Laubstengel 1 bis fast 5 dm lang, meist nicht über 1 mm dick, mit unterwärts bis 10 cm langen Stengelgliedern. Blätter ausgeschweift-stachelig-gezähnt. Frucht länglich-eiförmig, meist nur am Grunde mit einem kurzen Kiel, nach beiden Seiten verschmälert, vom Griffelrest gekrönt, hell- graugelb bis bräunlich. In Seen, Altwässern der Flüsse, seltner in langsam fliessenden Gewässern, oder in Brackwasser von Meeresbuchten, auf Schlamm- und Sandgiiuid bis zu einer Wassertiefe von 3 m (Caspary), durch den grössten Theil des Gebiets verbreitet aber stellenweise auf weitere Strecken fehlend, so fast ganz in Nordwest-Deutschland bis zur Mosel, dem Main und der Elbe (dort nur im Süssen (A. Schulz br.) und (ehem.) Salzigen See bei Halle ! und (?) bei Mühlhausen), (kommt dagegen in den Niederlanden und Belgien vor) ; fehlt ferner in der Oberlausitz, in fast ganz Schlesien (dort fast nur im Südosten!!), in Mähren, Württemberg, Süd-Bayern, Nord-Tirol, Ober-Oesterreich, Steiermark, Krain (hn Küstenlande nur auf den Inseln Veglia und Cherso beobachtet). Bosnien, Hercegovina, Dalmatien, Pro- vence, Riviera. Am meisten verbreitet im nördlichen Flachlande östlich der Elbe ; in Brackwasser (wie nahezu ausschliesslich in Skandinavien und Dänemark) an den Ostseeküsten Schleswig-Holsteins! (in dieser Provinz nur dort), Mecklenburgs! und Vorpommerns! Bl. Juni — Sept. K m. L. Sp. pl. ed. 1. 1015 (1753) z. T. Aschers. Fl. Brandenb. I. 669 (1864). Nyman Consp. 685 Suppl. 289. N. major All. Fl. Pedem. IL 221 (1785). Roth Tent. fl. Germ. II. 2. 499 (1793). Koch Syn. ed. 2. ,783. Richter PI. Eur. I. 17. Nat. Ptl II. 1. 215 fig. 165 A— C, G. ittnera^) Najas Gmel. Fl. Bad. III. 590 t. 3 (1808). N. monosperma^) Willd. Sp. pl. IV. 331 (1805). N. tetrasperma^) Willd. a. a. O. (1S05) (die männliche Pflanze, deren Anthere Micheli irrthümhch für eine viersamige Frucht hielt). Diese Art ändert in den Dimensionen der Blätter und deren Ziihnung, sowie der der Scheiden und der Bestaehelung, . auch nach der Grösse der Frucht vielfach ab. Nach diesen Meriimalen werden unterschie(h'n : A. Scheiden ungezälint. Zähne der Blätter kürzer als die Blattbreite. a. communis (P.endle h. im Herb. Berol. A. xi. G. Syn. I. 368 [1897]). Stengel massig zahlreich bestachelt (10 — 40 Stacheln an jedem Stengclgliede). Blätter bis 3 eni lang, breit-lineal , jederseits mit 4 — 8 Zäiinen, welche kürzer als die Blattbreite und pon den der obersten meist dem Endzahn genähert sind, auf dem Bücken mit 1 — 4 Stacheln. Frucht 5 — 8 mm lang. — Die am jneisten verbreitete Form. — Eine I'nterform 2. luxurians (Eendle a. a. 0. [1897]) liat bis 4 cm lange Blätter. — Bisher nur bei Erlangen ! neuerdings nicht wiedergefunden. — b. angustifolia (Rendle a. a. O. [1897]. 1) Nach von Ittner, im Anfange dieses .iahrliunderts tirossherzoglicli Badischem Geheimen Rath und Curator der Universität Freiburg, der mit Gmel in in der Umgebung Freiburgs botanisirte, einem Besclüitzer und Freunde der botanischen Wissenscliaft. '^) Von /.lövog einzeln, allein und aiteQj^ia Samen. •^) Von zeiQa- vier- und OTitQ^ia Samen. Najas. 369 N. maj. y. a. A. Br. J. of Bot. II (1864] 275). Stengel I in den bra<'kigen Gewässern in der Xäiie der Ost.see in Sehleswiir-Holstein I Meeklenburg! Pommern! B. Scheiden jea verbreitet nur 143. (2.) N. ik'xilis. © Pflanze ziemlich zart, besonders lebend etwas biegsam, Laubstengel 1 — 3 dm lang, dünn, kaum 1 mm dick, oft fast fadenförmig, mit luiterwärts bis 5 cm langen Stengelgliedern, Blätter bis 2 cm lang, nicht 1 mm breit, schmal-linealisch, zugespitzt, wie die Blattscheiden begrannt-fein-gezähnelt (Zähne nur aus der Stachelzelle bestehend), meist gerade, Anthere einfächrig. Frucht längUch eiförmig bis km'z cylindrisch, nach beiden Seiten verschmälert, 2 mm lang und 1 mm dick, gelblich, Samenschale glatt. Seen mit Sand- oder Schlammgnind, l)is zu einer Wassertiefe von 2 m, nm* an wenigen Orten im östlichen Theile des nördlichen Flach- landes. Prov, Brandenbm-g: Lychen: Mahlendorf (Mundt 1820! vgl. Schlechtendal Linnaea IX. 522); Angermünde: Paarsteiner See (Hertzschü) imd Brodewiner See (C. L. Jahnl), Pommern: Stettin: Binowscher See! (seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr beobachtet). Westpreussen : Kr. FlatOAv: Wakunter See bei Krojanke (C'aspary 1881 PÖG. XXIII. 83). Ostpreussen : Kr. Allenstein :" See Dluszek bei Gr. Bartelsdort" (Caspary 1880 a. a. O. XXIL 41). N. f. Rostkovius u. Schmidt Fl. Sedin. 382 (1824), Koch Syn, ed. 2, 783. Richter PI. Eur. I. 18. Canlinia f. Willd. Mem. Ac. Berl. 1798. 89. t. I fig. 1. Spec. pl. IV. 183. Nyman Consp. 685 Suppl. 289. C. graminifolia Rostkovius h. ! N. gramhiea Rostkovius in Link Handb,'l. 287 (1829) nicht Delile. 1) S. S. 300 Fussnote 2. Najas. 371 (America ; Irland ; Schottland ; Schweden ; Finnland ; nördliches Rus;«land; Gouv. Nowgorod: See Bologoje Golenkin! Russ. Littauen: See Switez Dybow.^ki! vgl. Lehm. Fl. Poln. Livl. Nachtr. 52.) ±_ IL Envaginütae'^) (Magnus a. a. O. 57 [1870]). Blattscheiden stets scharf gegen den Grund der Spreite abgesetzt, die Ränder der Scheide senkrecht von der Blattspreite abgehend oder mit deutlichen Oehrchen. Aeussere Hülle der männ- lichen Blüthe in einen Schnabel mit oder olme Stachelzähne oder in 2 stumpfe Lappen ausgehend. Weibliche Blüthen nackt (so bei unseren Arten) oder mit gezähnter, selten unge- zähnter Blütlienluille. das Fruchtblatt dann mir mit Narben- sclienkeln ohne Stachelschenkel. 144. (3.) N. iiiiiior. Q l^flanze zart, dunkelgrün, besonders ge- trocknet sehr zerbrechlich. Ijaubstengel 1 bis 2,5 dm lang, dünn, nicht 1 nun dick bis fadenförmig, mit unterwärts bis 5 cm langen Stengelgliedern. Blattscheiden begrannt-gezähnt. Blätter 1 bis 2 cm lang, bis ^/2 nmi breit, seltner etwas breiter, schmallinealisch bis fadenförmig, ausgeschweift - begrannt- gezähnt (Zähne aus einem vielzelligen, die Stachelzelle tragenden Vorspnuig bestehend), meist zu- rückgekrümmt. Aeussere Hülle der männlichen Blüthe in einen an der Spitze gezähnten Schnabel ausgehend. Anthere einfächrig. Früchte schlank cylindrisch, zugespitzt, etwa 2 nun lang und ^/2 mm dick, schwarzgrau. Sculptur der Samenschale aus horizontal ver- längerten Maschen bestehend. In Seen (bis 4,5 m) und Altwässern mit Schlammgrund, seltener in Gräben. Aehnlich wie N. marina verbreitet, doch im nordöstlichen Gebiet erheblich seltener, im südlichen aber meist häufiger als diese. Im westlichen Mitteldeutschland nur bei Arolsen und Giessen (Wigand-Meigen Fl. Hessen-Nass. 442); Schlesien auch längs der Oderl! bis Glogau; Süd- Bayern: Deggendorf; in den Oesterreichischen Ivronländern dieseits der Leitha nur in Salzburg fehlend (auch in Mähren neuerdings nicht beobachtet); im Küstenlande mehrfach (nicht auf den Inseln); fehlt ausser in Dalmatien, Bosnien, Hercegovina auch in INIontenegro; auch in der Provence und an der Riviera nicht beobachtet. Bl. Juni — Sept. K. m. All. Fl. Pedem. II. 221 (1785). Koch Syn. ed. 2. 783. Richter PI. Eur. L 18. N. marina ß. L. Sp. pl. ed. 1. 1015 (1753). Canlinia frägiUs Willd. Mem. Ac. Berl. 1798. 87. Sp. pl. IV. 182. Nyman Consp. 685 Suppl. 289. Ittnera minor Gmel. Fl. Bad. III. 592 t. 4 (1808). N. fr. Rostkovius u. Schmidt Fl. Sed. 282 (1824). (\ min. Coss. et Germ. Fl. Paris 575 (1845). Aendert in kiäftisr«"»'<'n Exeiui>laien ah: B. intermedia (('e!<. Comp. Fl. it. 204 [1871]). Canl. i. Balbis Mem. Aeo. Torino XXIII. 105 [1818, blosser Namen]. l) Von e5 (s. S. 15 Fussnote 2) und vagiaatae, wegen der im (^egen^'atz zu den Americanae deutlicher von der Sj)reite geschiedenen Scheide. 24* 372 Najadaceae. Aponogetonawae. Juiicaginaccac. Nocca et Balb. Fl. Tic. IL 163 t. 15 [1821]. N. alagncnsisi) Mase ! Bull. Soc. It. Sc. nat. XI. 668 [1868] nicht PoU.). Stengel 1 mm dick, Blätter bi:^ last 3 cm lang, meist gerade. — Piemont: Ivrea! Küstenland : Görz : Sempas iTommasini I). Verbreiteter in Gräben der Reisfelder Ober-Italiens. Hierher geliört auch die von V. V. Borbas (Földr. Közl. XIX [1891] 470) erwähnte, an N. flexüis erinnernde N. minor aus dem Kleinen Platten- (Balaton-) See bei Keszthely I (Frankreich; Ober- und ^Dttel-Italien ; Serbien; Bulgarien; Thes- salien ; Süd- und Mittel-Russland ; Vorder-Asien bis Per.«ien ; Indien ; Japan ; Nord-Africa.) ~^ 145. (4.) N. g^raiii iuea. O Pflanze zart, aber nicht so zerbrechlich als d. V., dunkelgrün, Laubstengel 2 bis 5 dm lang, bis etwa 1 mm dick mit unterwärts bis 5 cm Jangen Stengelgliedern. Blattscheiden jederseits in eine linealische bis 2 mm lange, am Rande begrannt- fein-gezähnelte, feine Spitze (Oehrchen) ausgezogen. Blätter schmal- linealisch, fadenförmig, nicht 1 mm breit luid bis über 4 cm lang, begrannt - fein-gezähnelt (Zähne ausser der Stachelzelle nur aus 2 sie tragenden Zellen bestehend), biegsam, meist gerade. Aeusscre Hülle der männlichen Blüthe nicht geschnäbelt, an der Spitze zweilappig. Anthere 4 fach r ig. Frucht länglich eiförmig bis cylindrisch, bis wenig über 1 mm lang, schwarzgrau. Sculptur der Samen- schale a u s M a s c h e n von g 1 e i c h e m L ä n g s - u n d Q, u e r d u r c h - nie sser bestehend. Auf Reisfeldern in der Fo-Ebene zerstreut, im Gebiet bisher nur im Küstenlande: Oesterreichisches Friaiü: Strassoldo (Hillardt 1856! vgl. Ascherson ÖBZ. XVI. 331). Die Angabe in Galizien : Grodek bei Zaleszczyki Tomaschek 1867 ÖBZ. XVII. 365 ist sicher unrichtig; was damit gemeint ist, konnte bei der hartnäckigen Weigerung des Finders, die Pflanze vorzulegen (Knapp 74) nicht festgestellt werden; nach Zalewski (br.) kommen am Fundorte nur A. marina und N.mmor vor. N. g. Del. Fl. Egypt. 282 t. 50 fig. 3 (1813). Caulinia alagnensis^) Pollini PL Veron. 26 (1814). Xyman Cons]). 685 Suppl. 289. N. al Pollini Fl. Veron. III. 49 (1824)'. .Y. teuHiföIia Aschers. Att. Soc. Ital. Sc. Nat. Milan. X (1867) 267, nicht R. 'Br. Die bei Strassoldo gesammelte Pdan/.f besitzt wie auch die in den < )b<-r- italienischen Reisfeldern und in Algerien vorkommende Form in deu Blättern 6 Längs- reiheu eigenthümlich irestalteter Bastzelleu und zwar je eine mediane auf der Bauch- und Rückenseite, je eine an den Blatträndern und je eine rückenseits seitlich der Mittelrippe verlaufende. I>ie lanirjjest reckten Bastzellen laufen an der einen Seite in zwei (denen der Heugabeln ähnliche) Gabelzinken aus, zwischen denen das ein- fache Ende der nächstfoli;enden Bastzclle licyt. — Der im Xilthalc Aegyptens a)I- gcmeiu verbreiteten und von dort nach England (Reddish bei Manchester, vgl. Cli. Bailey .1. of Bot. XXH [1884] 305 Ü'. t. 249—252: dort nach Bailey [br.] noch 1896) verscideppten, morphologisch vom Typus der Art nicht zu unterscheidenden, von P.Magnus iDB(^J. 1. 522 ^18831) als xnr. Delüei'-) bezeichneten Form fclileu ^) Nacli dem Orte Alagna in der Pieniontesisdun l'roviiiz Novara, wo diese Pflanze in Oberitalien zuerst entdeckt wurde. •fl Nach .\lire Rafleneau Delile, * 1778 f 1850. Professor der Botanik in Montpellier. Derselbe begleitete die französisclie Expedition nach .\egypten 1798 bis Jä§01 anfangs als Zeichner, sj)äter als IJotanikcr; er veröflenilichte über die Niljas. Apoiiocf.'ton. 373 di.se Bastzellen constant! (vgl. P. Magnus Beltr. (latt. Naj. 51 ff. t. VI fi«. 4). In den Oasen der Libyschen Wüste finden sieh beide Fomien nebeneinander!! (England [s. oben]; Ober-Italien, dort jedenfalls mit dem Reisbau eingeschleppt; Algerien; Aegyptenü Syrien; Süd -West- Persien ; Süd- und Ost -Asien; Tropisches Africa; N.W. Australien. Das angebliche Vorkommen in Brasilien ist wenig wahrscheinlich.) "^ Hier würde sieh die im (Jebiet nieht vertretene Familie dt-r ApOHOf/etond- rcfie (F'nifler in Nat. Pfl. II. 1. 218. Aponogetaceae Planehon Ann. sc-, nat. 3. ser. I 11844] 119i anschliesst-n. Sic enthält ausdauernde Wasserpflanzen mit iinter- irdiseheni, knollii;eni, synii>odialem Stamm. Blatter untergetaueht oder schwimmend. Blütlicnstand eine einfache oder am (irunde in 2 bis 3 Schenkel getheilte, in der .luiTcnd von einer s^eschlossenen s]»äter abfallenden Seheide eins^eschlossene cylindrische Achrc. Blüthen zweiircschlcchtlich, mit 1- bis 3-blättritrem coroUinischcm Perigon und 6 oic in ('ai>land einheimische Art Aponogeton 1) (L. fil. Suppl.32 ] 17811 1 dlsUichyus'i) (Thunb. Nov. (ien. IV. 74 [1784], kenntlich durch die lang- gestielten, länglich-elliptischen Blätter und den in 2 dichte, zur Blüthezeit mit an- sehnlichen weissen Perigonblättern besetzte , zur Fruehtzeit stielninden Aehren getheilten Blüthenstand) wird als Ziei-jrflanze, auch wohl wegen der stärkehaltigen Knollen im Mittelmeergebiet hin und wieder cultivirt und verwildert mitunter; sie ist unfern der Südwestgrenze im Flusse Lcz bei Monti)ellier ! eingebürgert. 18 Familie. JUNCAGINÄCEAE^). ([Lindl. Veg. Kingd. 210 (1847) z. T.J. Aschers. Fl. Brandenb. III. Fl. V. Magdeb. 102 [1859] I. 653 [1864]. Buchenati Engl. Jahrb. II. [1881 1 490. Buchenau und Hieronymus Nat. Pfl. II. 1. 222. Junca- gineae L. C. Rieh. Mem. Mus. I. 365 [1815]. Micheli in Alph. DC. Monogr. Phan. III. 94 [1881].) Vgl. S. 266, 294. Ausdauernde Sumpfpflanzen (so unsere Arten), selten einjährig. Grundachse kriechend oder zwiebelartig, meist verzweigte Flora dieses Landes in dem l'rachtwerke I)cscri]>tion de l'Fgy]>te zwei grundlegende .\l)handlungen : Florac Aegyj>tiacac illustratio und Flore de l'Kgypte, mit 62 Tafeln, «denen er s))äter aus eigenen Mitteln 2 unveröffentlicht gel)liebene, lange verschollene hinzufügte). Sj)äter Vtearbeitete er einige kleinere Sammlungen aus dem Sudan (Cailliaudi und Abyssinien (Ferret u. <>al inier). Mit grossem Kifer sammelte dieser vorzügliche Beobachter die Adventivtlora des Wollwaschplatzcs P()rt .Tuvenal bei Montpellier, aus der er mehrere neue .\rten veröffentlichte. Vgl. auch S. 365. li Von Ai>öne, dem classischen Namen von Abäno, einem berühmten Bade- orte südwestlich von Padua und yeiTOJV Nachbar. Pontedera belegte (Antholog. 117 [1720]) mit diesem Namen die etwas 8]»äter Vf)n Micheli (vgl. S. 360) Zanni- rhellia benannte Pflanze, die er zuerst in der Nähe des genannten Ortes beobachtet hatte. 2) S. S. 124 Fussnote 1. 3) \ or\ Juncä^o, Name der hierhergehörigen Gattung THjiioc/itn bei Tour ne- fort (Inst. 26G). 374 Juncaginaceae. Sprosssysteme darstellend. Laubblätter abwechselnd-zweizeilig, schmal- linealisch (binsen- oder grasartig), am Grunde scheidenartig ; in den Achseln derselben finden sich mehr oder weniger zahlreiche Achselschüppchen (s. S. 293 vgl. Ir misch Botan. Zeit. XVI [1858] 177). Stengel be- blättert oder schaftartig. Blüthenstand endständig, traubig, seltener eine Aehre, meist durch eine endständige Blüthe abgeschlossen. Blüthen proterog}'n, (bei unseren Arten) zweigeschlechtlich, aktinomorjih mit meist gm2iem (bei unseren Arten) aus zwei dreigliedrigen Kreisen gebildetem Perigon, dem die 2 Staubblattkreise in einfacher Alternation folgen. Antheren nach aussen aufspringend. Pollen oval. Fi-uchtblätter ober- ständig, 6, in 2 Ea-eisen angeordnet (mit je 1 [oder bei Scheuchzeria je 2| anatropen, mit 2 Integumenten versehenen Samenanlagen), alle frucht- bar oder (bei Scheuchzeria und Triglochin z. T.) 1 — 3 fehlschlagend. Griffel nicht entwickelt. Narbe mit langen abstehenden glashellen Papillen. Samen (bei unseren Arten) ohne Nährgewebe. Keimling gerade mit grossem Keimblatt und kräftigen Würzelchen. 15 Arten in den gemässigten Zonen beider Hemisphären verbreitet. In Euroj)a nur unsere beiden Gattungen. Uebersicht der Gattungen. A. Laubstengel beblättert. Blüthen mit Tragblättern. Perigon bleibend. Mittelband die Staubbeutelhälften überragend. Frucht- blätter nur am Grunde verbunden, mit 2 Samenanlagen, bei der Reife ab.stehend. Scheuchzeria. B. Blätter am Grunde des schaftartigen Blüthenstengels rosettig gedrängt. Blüthen ohne entwickelte Tragblätter. Peri- gon abfallend. ^littelband die Staubbeutelhälften nicht überragend. Fruchtblätter mit einer Samenanlage, (bei unseren Arten) der ganzen Länge nach verljunden, zuletzt von . unteji an sich von einem stehenbleibenden Mittelsäulchen ablösend. Triglochin. 45. SCHEl ( HZERLii). (L. Gen. pl. [ed. 1. 106] ed. 5. 157 [1754]. Micheli a. a. O. 95. Buchenau Engl. Bot. Jahrb. II [1881] 491 ff. Nat. Pfl. H. 1. 225.) (Blumen sim se ; dän. : Blomstersiv; böhm. : Blatnice.) Vgl. oben. Grundachse schief aufsteigend, mit 5 bis 10 mm langen Stengelgliedern, öfter verzweigt, mit grösstentheils abgestorbenen Scheiden 1) Nach .Johann .Jakob Scheuchzer, Professor und Stadtjihysicus in Zürich, * 1672 t 1733, einem um die Naturgeschichte der SchMciz hochverdienten (belehrten (schrieb u. a. Herbarium diluvianum. Tiguri 1709 [ed. 2. 17231; I'hysica sacra iconibus ilUistrata. Augustae Vindelicorum 1732 — 35) und seinem um die Kenntniss der (iräser verdienten Biiider Johann, Professor und Chorherr in Züricli, * 16S4 t 1738 (schrieb u. a. Agrostographiae helveticae Prodromus. Tiguri 1708; Operis agrostographici idea. Tiguri 1719; Agrostographia. Tiguri 1719). Sclu'uclizciia. 375 bedeckt. Blätter am Gruiule lang s^cheideiiartig, am Gninde der Scheide mit (;iner Reihe seidenartiger, die Achselschüppcheii vertretL'iider Haare, an der Spitze der schm:d-liiiealischen, rinnigeii Spreite eine eigenthüm- liche, löffel form ige T)rÜ!?engnihe tragend (vgl. Buchen au BZ. XXX [1872] 139). Blüthen wenig zahlreich, meist 3 bis 10, in lockerer Traube. Perigon 6 blätterig, die drei inneren Abschnitte schmäler. Staub- blätter 6 (nicht sehen 7 oder 8) mit linealischen, auf kürzerem Stiele stehenden Staubbeuteln. Fruchtblätter meist 3 (des äusseren Kreises) seltner 4, 5 oder alle 6 ausgebildet. Früchtehen 1 — 2 sämig, aufgeblasen, an der Bauchnaht aufspringen«]. Nur die folirfndo Art: 146. S. palustris. '4, bis 2 dm hoch. Untere Blätter genähert; die mittleren am längsten, bis 3 dm lang, 2 mm breit; obere entfernt, kürzer, (wie die untersten) kaum 1 dm lang. Tragblätter der unteren Blüthen laubartig, die der obereji klein schuppenförmig, etwa 3 — 5 mm lang. Blüthenstiele aufrecht, die unteren etwa 3 cm lang, die oberen kurz (5 mm). Perigonblätter länglich eiförmig, etwa 2 nun lang, die inneren schmäler, alle gelblich-grün. Früchtchen schief eiförmig, bis 7 nun lang, gelbgrün. In Moostorfsümpfen, bald zwischen tU/pnaut und Gräsern, bald in Sphagnu)H, nicht häufig aber meist gesellig. Am meisten verbreitet im nördlichen Flachlande und auf der Hochebene zwischen Donau und Alpen; sonst nn mittleren und südliehen Gebiete sehr zerstreut oder selten, fast nur in hohen Lagen (bis 1000 m ansteigend). Erreicht innerhalb des Gebietes die Aequatorialgrenze, welche in Europa folgender- massen verläuft : (Pyrenäen ; Centralfrankreich) ; Dauphine : Isere : Lac du grand Lemps; Lac Luitel (St. Lager Cat. Bass. Rhcuie 740) ; Mont Cenis; Schweiz (fehlt inTessin); Süd-Tirol: Bozen: Deutschnofen (Haus- mann 1485) ; Kärnten : Hermagor (P r o h a s k a Carinthia LXXXVI. 239); Tiffen [zw. Villach u. St. Veit] (P ach er Jahrb. Landes-Mus. Kämt. XIV. 196). Krain; Steiermark: Gleichenberg (Maly Fl. St. 38); Biharia; Siebenbürgen: Schaas (Segesd) bei Schässburg; am Fusse des Büdös ; Borszek ; Gosna bei Naszöd (S i m o n k. 509) ; Bukowina (Herbich 100). (Gouv. Wolhynien ; Kiew ; Charkow ; Kursk ; Tambow ; Saratow; Orenburg.) Fehlt auf den Nordsee-Inseln, im Ungarischen Tieflande (die Angabe im Hansäg südlich vom Neusiedler See, vgl. Neil- reich Ungarn 45, wenig wahrscheinlich). Bl. Mai — Juli. S. p. L. Sp. pl. ed. 1. 338 (1753). Koch Syn. ed. 2. 773. Nyman Consp. 680 Suppl. 286. Richter PI. Eur. I. 19*. S. panicuJäta Gilib, Exerc. phyt. II. 502 (1798). In der Tracht t'inom Jnncus aus dlüiieu(h'n Zustande leicht zu übersehen, im Spätsommer aber durch die ziemlich grossen trelb- griinen Früchte sehr auffällig. (In der nördlichen gemässigten bis in die polare Zone verbreitet, in Europa südlich bis 43° (Pyrenäen); in Asien nur in AVest-Sibirien ; Nord-America südlich bis 38 — 40°.) _*_ 376 Jiincaginaceae. 46. TRIGLOtHINi). ([Riviii. in Rupp, Fl. Jen. ed. 1. 54 L. Gen. pl. ed. ]. 106] ed. 5. 157 [1753]. Micheli a. a. O. 96. Buchenau Engl. bot. Jahrb. II [1881] 490 ff. Nat. Pfl. II. 1. 224 inc-1. Cucnogeton^) Endl. Ann. AVien. Mus. II [1838] 210 und 3Iaündia''^) F. v. Müll. Fragni. I. 23 [1858].) (Dreizack, niederl. : Zoutgras ; vlaeni.: Driepunt; dän. : Trehage; franz.: Troseart; ital. : Giuncastrello ; poln.: Trawa zabia, Snibka; böhm. : Baficka ; mss. : TpiiocTpeHHiiKB ; ung. : Hutsza.) A"gl. S. 374. Grundachse (bei uns meistens) kurz. Blätter am Grunde scheidenartig, die »Scheide als freies Blatthäutchen die Abgangsstelle der Blattfläche etwas überragend, am Grunde derselben bei T. maritima zahlreiche, in zwei Reihen gestellte, bei den anderen Alten weniger zahl- reiche Achselschüppchen (vgl. Irmisch Bot. Zeit. XVI [1858] 177). Blüthen Stengel endständig (öfter an mehreren Sprossgenerationen in einer Vegetationspei-iode entwickelt), meist aus aufsteigendem Grunde auf- recht, viel länger als die Blätter, am Gnuide von den eine Art Zwiebel bildenden Scheiden der Blätter umgeben, eine meist vielblüthige Traube kleiner Blüthen tragend. Perigon (unserer Arten) 6 blättrig; die 3 inneren Perigonblättei- mit den dicht vor ihnen stehenden 3 inneren Staubblättern an der Blüthenachse etwas in die Höhe rückend, so dass dadurch diese Blüthenhüllblätter höher zu stehen kommen als die 3 äusseren Staub- blätter. Staubbeutel sitzend, am Grunde befestigt nach ausseji aufspringend. Narben 6 oder 3, im letzteren Falle die 3 äusseren Fruchtblätter zu nervenartigen Streifen verkünnnert. 12 Aitfii. fast über das ganze Areal der Familie verbreitet. In Euroi)a ausser unseren Arten nur noeh die der T. biilbosa sehr nahe stehende T. laxißdra ((iuss. Ind. sem. Hort. Boeead. 1825. Fl. Sie. Prodr. I. 451 [1827]^. Vgl. 8. 379. In Kuropa nur die Untergattung Eutriglochin 3) (Benth. Fl. Austral. VII. 165 [1878]). Fruchtblätter verbunden, bei der Reife von dem stehenbleibenden Mittel- säulchen sich ablösend. 10 Arti-n, dai-unter 5 einjährige in Neiiholland. A. Narben 6 ; alle 6 Fruchtblätter gleichmässig ausgebildet (vgl. jedoch S. 377). 147. (1.) T. maritima. (An d. nordwestdeutschen Küsten Röhr, Röhlk.) %, 1 — 7 dm hoch, Gmndachse kräftig, kurz, etwa 3- — 10 cm lang, 1) TQiyAdjyiv dreizaekig, wegen der zuletzt nach unten dreizaekigen Früchte von T. palustris. Zuerst bei Daleehamj» -) Von y.vy.vog Scliwan und yehiov Nachl)ar ; die einzige auf NeulioUand beschränkte Art T. procera (R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. I. 343 [18101) findet sich u. a. am Swan-River in AVest-Australien. Aueli die dritte, gleielifalls monotypische rntergattung Manndia \M. triglochinoi'des F. v. .Müll. Fragm. I. 22 (1858). T. Maündii F. V. Müll. a. a. O. VI. 83 (1867)]. nach dem Arzte .lohn Maund ff vor 1858] be- nannt, kommt nur im ('»stlichen Neuholland vor). 3) S. S. 15. Tris;Io<-)iiii. 377 schräg auf.st<^igend. Stengel bis 4 mm dick. Blätter bis 4 dm lang, 2 — 3 mm breit, halbcylindrisch-rinnig, Traube dicht, mit bis mehreren Hundert Blüthen, meist ohne (fipfelblüthc. Blüthenstiele kürzf^r als die Fnicht, etwa 2 — 4 nun lang, aufrecht abstehend. Perigonblätter grün, am Rande wcisslich-häutig. oberwärts röthlich, Frucht 4 — 6 mm lang, bis 2 nun dick, eiförmig, unter der Spitze mehr otler Aveniger z u s a m m e n g e s c h n ü r t. Auf moorigen Wiesen, oft zwischen hohem Grase, meist im Alluvium, gern auf Salzboden, auf den in der Nähe der Meere gelegenen Wiesen oft dichte ausgedehnte Bestände bildend. An den Küsten der Nord- und Ostsee ! ! verbreitet, spärlicher an denen des Mittelmeeres (aber von der Riviera nicht bekannt) und der Adria! ! in Dalmatien bei Carin (ca. 44*^) einen Punkt der Aequatorialgrenze eireichend ; selir zerstreut im Binnen- lande des nördlichen und mittleren Gebiets, nach Süden inuner mehr vereinzelt bis Lothringen, Rheinprovinz (Saarbrücken!), zur Bayrischen Pfalz (DürkheimI bis Franken thal), Unterfranken (Kissingen, Neustadt a.S.), Thüringen (bis Arnstadt und Saalfeld), Böhmen (Welwarn ("elakovsky Sitzb. Böhm. G. Wiss. 1885. 6), Schlesien (bis Glogau, Herrnstadt, Wohlau, Breslau !), ( ializien (Skawina, Kr. Wadowice und Stry ? K n a pp 46). Ferner in Nieder-Oesterreich, im Ungarischen Tief lande! und Siebenbürgen! Bl. Juni — Aug., im Süden April, Mai. T. maritirnnm L. Sp. pl. ed. 1. 339 (1753). Koch Syn. ed. 2. 774. Nyman ('onsp. 680 Suppl. 286. Richter PI. ¥a\v. I. i9. Rchb. Ic. Vn.' t. LH fig. 92, 93. Naoh der (it'stiilt (Irr Früclitf iinttM-scheidet man n:u-h IJ f ich en t)acli folgende Formen : A. sexanifuläris. Pflanze zierlich. Stenijel dünn. Früchte ticharf 6 kantig, nach der Spitze fa^it lialisartig verschmälert. — Auf trockneren Wiesen, an Wegen. — T. m. a. sexangulare Rchb. Ic. fl. (Jerm. VII. t. LH fig. 92 a. b. c. (1845). — Hierlier gehört II. saltna (A. u. G. Syn. I. 377 [1897]. T. s. Wallr. Linnaea XIV. 567 [1840]). (inindachse >iehr kurz, dick, dicht mit Bhittresten umgeben. — .\tif sehr salzigen Wiesen und an Soolgriiben. B. exangularis. Pflanze kräftig. Stempel dick, starr. Früchte rundlich, nicht oder wenig kanti«, nach oben abgestutzt. — Auf sumpfigen Wiesen, an (iräben. — T. m. ß. exangulare Rchb. a. a. O. fig. 93 d. e. f. (1845). Eine nach Roissier (Fl. Or. V. 13) in Kleinasien mit der tyi)ischen Art gesammelte Form mit nur 3 Früchtchen scheint im Gebiet noch nicht beobachtet. Die jungen Blätter dieser Art werden in manchen (iegenden, besonders in den Nordwestdeutschen Küstenstrichen als (iemüsc geschätzt ; durch das Kochen verliert sieh der allen T.-.Vrten eigenthümliche. unangenehm fade, chlorartige (Jeruch. — \ . Nolte lej^te 1846 auf der Naturforscher- Vei-sanunhini: in Kiel eine T. vor, welche er für diesen Bastard hielt. Beim Herumreichen in der Sitzunsr ging das einzige Exemplar jedo<'h verloren und es bedarf die Existenz dieses Bastardes daher der Bestätigung. T. m. X p. Nolte na<"h Reichenbach iniündl.) bei Buchcnau Engl. .lahrb. II (1889) 506. 19. Familie. ALISMATÄCEAE. {[Älismäceae Lam. u. DC. Fl. Fr. III. 181 [1805] z. T. R. Br. Prodr. I. 342 [1810] z. T.] L. ('. Rieh. Anal. d. fr. ed. Voigt 1811. p. XIII [1808]. Gray Brit. pl. II. 215 [1821]. Buchenau NV. Bremen II [1868—71] 10, 482. Engl. bot. Jahrb. II [1881 1 470. Nat. Pfl. II. 1. 227. Micheli a. a. O. 29.) Vgl. S. 267, 294. Ansehnliche ausdauernde milchsaftführende Sumpf- oder Wasserpflanzen mit meist senkrechter, kurzer und dicker, seltner an der Spitze knollige Ausläufer treibender Grundachse und schaft- artigeni Stengel. Blätter gitternervig, am Gmnde scheid(>nartig, mit einer Anzahl (bei unseren Arten stets) lineal-pfriemlicher, zarter Achselschüpp- chen ; die untergetauchten lang, schmal-linealisch, grasartig, die aufgetauch- ten mit breiter Blattfläche auf einem oft langen, von zahlreichen Längs- röhreu durchsetzten Stiele, schwimmend oiler häufiger meist vom Stiele getragen, aus dem AVasser hervorragend. Blütheiistand stockwerkartig aus den Ach.seln 3 zähliger alternirender Hochblattquirle, verzweigt, die Seiten- zweige meist in gleicher Weise weiter gebildet oder Schraubein darstellend. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, im letzteren Falle ein-, seltener zweihäusig. Perigon (bei unseren Arten) aus einem äusseren, dreiblättrigen, kelchartigen, derben und eineni inneren dreiblättrigen, corollinischen, zarten Kreise best<-h. 34 [1881J, Damaso'nium c. Toinv Pae. railw. nj.. IV. 142 inirten z. B. von Tabern aemon tan us instinctiv unterscliieden ; da die Landformen von B. häufiger vorkommen und tyjtiseher ausgeprägt sind als A. B., so ist anzunehmen, dass unter den bei letzterem aufgeführten Benennungen, namentlicli unter A. lanceolatum -vorzugsweise erstere Pflanze verstanden wurde, wenn auch schwerlich beiderlei Formen geschieden wurden und ü)). d. Bedeutung des Withering- schen Namens bei der ungenügenden Diagnose und bei den Mangel an Original- exemplarcn (nach A. Ben nett [br.] hat sich dessen Herbar nicht erhalten) wohl kaum etwas .Sicheres zu ermitteln sein dürfte. Mit aller Sicherheit lässt sich die Zugehörigkeit der unter dem von seinem Autor Khrhart niemals veröffentlichten Namen A. graminifolium allgemein bekannt gewordenen "Wasserform zu B. behaui)ten. Uebrigens wurden die Landformen von früheren Floristen häufig für Eckinodorus ranunculoides, die Wasserform oft für diese oder Elisma natans gehalten. Ob der in der Französischen Schweiz angegebene Bastard von 150 u. 154 von A. arciiatum verschieden ist, wird die l^rüfung der uns jetzt nicht zugänglichen Exemplare er- geben. Neuerdings wurden beide Unterarten nach ihren Blüthen- und Fruchtmerk- malen zuerst von Michalet (SB. France L 312 [1854]) scharf unterschieden; ein Menschenalter später bestätigte und vervollständigte Celakovsky (ÖBZ. XXXV. 377, 414 ff.) die Untersuchungen des genannten französischen Floristen. Ueber die taxonomische Werthung der Unterschiede ist eine völlige Einigung noch nicht erzielt. Während Celakovsky sich für die specifische Sell)ständigkeit auf die Zustimmung sonst so wenig zum Trennen geneigter Botaniker wie Sanio (BV. Brand. XXIIL 49 [1881]) und (•as]>ary (PÖG. Königs!». XXY. 110 [1884]) berufen kann, be- zweifelt der Monograj)h die Familie, Buchenau auch noch 1894 (Fl. der Nordw. Tiefeb. 53) das Artrecht. Auch wir gestehen, dass wii', obwohl wir bei lebenden Pflanzen nie im Zweifel waren, doch nicht alle trocknen, namentlich schwächlichen Exemjjlare sicher zwischen A. und B. haben vertheilen können; in Wirt gen 's Herb. pl. Pthen. sei. no. 526 scheinen uns beide Formen ausgegeben zu sein! Ä. A. Mirlialetii^). Grundachse stark verdickt, breiter als hoch. Stengel häufig bi.s 7 dm hoch, starr aufrecht, in der tmteren Hälfte meist nicht verzweigt. Blätter meist eiförmig, am Grunde mehr oder weniger herzförmig oder abgerundet, seltner elliptisch- lanzettlich in den Blattstiel zugeschweift oder allmählich verschmälert, langgestielt, freudig grün. Rispe nach der Spitze allmälilich ver- f^chmälert, mit in zahlreicheren (oft 5 bis 6) etwas genäherten Quirlen angeordneten aufrecht abstehenden Rispenästen. Aeste meist nur 6 bis 9 in jedem Quirle. Blüthen ansehnlicher; Blumenblätter doppelt so lang als der Kelch, hinfällig. Staubblätter doppelt so lang als die Fruchtblätter (ohne die Griffel). Staubbeutel länglich. Frucht- blätter (in der Blüthe und Frixcht) um ein freies Mittelfeld an- geordnet, in der Frucht in ein unregelmässiges Dreieck gestellt. Griffel länger als die Fruchtknoten, ziemlich gerade oder etwas ge- schlängelt, aufrecht, weisslich mit fein papillösen Narben. Früchtchen auf der gewölbten Rückenseite meist nur ehie mittlere Rinne zeigend 1) Nach Eugene Michalet, Staatsanwaltsvertreter zu Baunie-le.s-Dames (Dep. Douls), * 28. :SIai 1829, f 12. Febr. 1862 (Magnin br.), einem vorzüglichen Beobachter, dem nicht nur die Flora Ostfrankreichs sondern auch die Blüthen-Biologic wichtige Beiträge verdankt, z. B. die Wiederentdeekung des Bidens radiatus, die Kenntniss der kleistogamen Blüthen von Oxalis acetosella. Alisma. 383 (wenn zwei Rinnen vorhanden sind, die äusseren Rippen gerundet, stumpf), bauchseits schwach convex gebogen mit dem Griffelrest in der Mitte . A. ai'Vitattnn, Grundachse weniger verdickt, länglich eiförmig, höher als dick. Rtengel meist nur 1 bis 3 (selten bis 6) dm hoch, schief oder häufig bogig aufsteigend oder (die schwächeren) oft niederliegend, meist schon in der unteren Hälfte verzweigt, an der lebenden Pflanze leicht bläulich bereift. Blätter stets länglich- elliptiscli oder lanzettlich, an schwachen Exemplaren bis lineal- lanzettlich, kurz gestielt, etwas graugrün. Rispe kürzer, mit in weniger zahlreiclien (oft niu' 2 bis 3) etwas entfernteren Quirlen an- geordneten, fa.häu. u. krypt. Gew. 48 (1823). A. grami'nea (imel. Fl. Bad. IV. 256 (1826). A.'Loeseliii) Gorski in F.ichwald Nat. Skizze Lith. 127 (18.30). A. longifdlium .). Sv. Presl in S()mmers Königr. Böhm. XV. XLVI (1847). A. a. fr. graminif. Caspary PÖG. Königsb. XXV. 110 (.1884). A. a. var. a(judtica Celakovsk^' a. a. O. 417 (1885). Caspary tlieilt (a. a. < >.) mit, dass ei- durcii Cultur aus Samen die Foim I). die typische Pflanze, welche er als fr. obldngum (Celakovsky a. a. O. 417 [1885] als var. terrestris) Itezeichnet, erzogen habe. (Europa, von zahlreichen Standorten von Upsala nördlich bis Malaga und Thessalien und von Portugal bis Südrussland gesehen ; Nord- und West- Asien ; Xord-Africa; Abyssitiien.) * 1) S. S. 314 Fussnote 2. Loesel bildete die Pflanze auf t. 62 als Planiago aquatica leptomacrophyllos ab. Alisiiia. C'iildesiu. 385 48. CALDESIAi). (Parlntoie Fl. IfnI. III. 598 [1858|. Bucheiiau NV. Bremen IL 487 [1871J. Engl. Jahrb. II. [1882J 479. Nat. Pfl. II. 1. 230. Alisma Micheli a. a. O. z. T.) Vgl. P. 380. Tracht der vorigen Gattung. Blätter (bei unserer Art) am rj runde herzförmig mit jederseits 2 bis 4 vom Grunde der Blatt- fläclie ausgehenden bogenförmig in die seitlichen Blattlappen verlaufen- den Seitennerven. Griffel so lang als die Fruchtknoten. Früchtchen trocken-steinfruchtartig, etwas zusammengedrückt, auf dem Rücken ge- w«)lbt, am bauchseitigen Rande gerade, an dessen oberen Ende den Griffel tragend. Ausser unscivr Art nur nofli 2 Australisclic : C. oligoco'cca und (J. acanthocdrpa (BuclK'niiu Kui^]. Jahrb. II. [1882] 479 [Alisma o. und o. F. v. Müllor Fragni. I. 23 (1858)]). 151. C. paniiissifölia -). Bei uns nur die Unterart C. eK-jHfriHf.ssi/olia-^). T\, 1 dm bis 1 m hoch. GruncUichse dünn, etwa 4 mm dick, sehr kurz (3—5 nun). Blätter (bis 2 dm selten 1 m) lang gestielt, herzeiförmig, meist 2 — 3 cm lang und 2 — 2,5 cm breit, stumpf oder stumpflich (selten spitz). Blüthenstand aufrecht oder aufsteigend, länger als die Blätter. Quirläste fast stets nur 3, alle oder doch die der oberen einblüthig. Blüthen 1 bis 2,5 cm lang gestielt. Kelchblätter rundlich, etwa 3 mm lang. Blumen- blätter breiteiförmig, ganznuidig oder (U'ter gezähnelt, etwa 5 nun lang, weiss. Früchtchen 8 bis 10, etwas über 2 nun lang, verkehrt- eiförmig oder eiförmig, am Grunde etwas verschmälert, auf dem (etwa 1 mm breiten) Rücken mit 3 scharf vorspringenden Nerven. Auf dem Blüthenstand ähnlich verzweigten schlaff aufsteigenden oder niederliegenden (öfter zurückgebogenen) bis fast 2 dm, meist aber nicht i\ber l dm langen Schäften bilden sich quirlig zu 3 in den Achseln der Tragblätter sitzende 1 — 1,5 cm lange, bis 4 mm dicke eiförmig- lanzettlichc, zugespitzte von schuppenartigen Hochblättern umhüllte, im Herbst abfallende grüne Winterknospen aus. (Vgl. Gorski in Eichwald Natiu-h. Sk. von Lith. 175 Anm. |1880]. Buchenau Nat. V. Bremen IL 485 [1871]). Kleinere Seen und tiefe Sümpfe, wenig verbreitet, nicht selten Jahre lang ausbleibend, an manchen Fundorten (im Folgenden mit (v.) be- zeicluiet) überhaupt verschwunden. Mecklenburg: Malchin: Basedower Theerofen! (v.). Langwitzer Seen noch 1874. Ponnnern : Greifenhagen; 1) Nitcli Ludovii'O ('alf. — Die verbreitetere Form au überschwemmten Orten . in Seen und Tümi)ehi. — C. p. A. d. A. u. G. Syn. I. 386 (1897). AI. duhium Willd. Fl. Berol. Prodr. 132 (1787). Rchb. Ic.'vil. 29. — Im Wuchs erinnert diese Form einigermassen an EUsma natans, ist jedoch ausser durch die nicht laub- artigen Tragblätter des Blüthenstaudes durch die stets vorhandenen Brutknospen tragenden Zweige leicht zu unterscheiden. B. terrestris. Blätter meist nur 5 cm lang gestielt, aufrecht, länglich, spitz. — Seltener, an vom Wasser verlassenen Orten. — C. p. B. t. A. u. G. Syn. I. 386 (1897). AI. Damasönium^) Willd. a. a. O. (1787) nicht L. Dethard. Consp. pl. Meg. 32. 1) damasonion, Pflanzeuname bei Plinius (XXV, 77) synonym nnt alisnui oder Jyron. Caldesia. Elisiii:'.. 387 (Frankreich; Ober- und Mittel - Italien ; Russisch- Littauen ; Ost- indien; oberes Nilgebiet; Madagaskar; Neuholland.) "5" 49. ELISMAi). (Buchenau Pringsh. Jahrb. VII [1868] 25 [1869J. Engl. Jahrb. II. [1882] 481. Nat. Pfl. II. 1. 231. Micheli a. a. O. 40. Älisma L. Gen. pl. ed. 1. 108 [1737] z. T.) Vgl. S. 380. Früchtchen in der Reife sparrig abstehend. Nur die folireiulf Art : 152. E. natnns. ^J.. Grundblätter meist linealisch, meist 5 bis 6 cm (bis über 1 dm) lang und 2 bis 3 mm breit, sitzend, fluthend oder einige mit einer (bis 2 dm) langgestielten, länglich- elliptischen oder ovalen (bis 3 cm langen) schwimmenden Blattspreite; einzelne Uebergangsblätter zwischen beiden vorn schwach löffelförmig verbreitert. Blüthenstand fluthend 1 bis 4 dm lang, die Trag- blätter der einblüthigen oder wenigblüthige doldige Schraubein tragenden Blüthenzweige laubartig, meist langgestielt, oval oder rundlich, meist nicht über 1 cm lang, beiderseits abgerundet, schwimmend. Kelchblätter rundlich, bis 3 mm lang, breit hautrandig. Blumenblätter l)reit, rundlich (bis fast nierenförmig) bis fast 1 cm lang, schneeweiss, am Nagel gelb. Früchtchen 6 bis 12, länglich-eiförmig, im Querschnitt rundlich, 12- bis 15-rippig, stumpf, durch den Oriffel stachelspitzig. In kleinen Seen und Teichen, Gräben, in tiefen Sümpfen, in dem grössten Theile des nördlichen Flachlandes ziemlich verbreitet (auf den Nordsee-Inseln fehlend), nach Süden und Osten seltner werdend; erreicht in der Linie Dauphine (Isere: Decines und jNIeyzieu St. Lager Cat. Bass. Rhone 690) (Lyon; Bresse; Luneville in Franz. Lothringen); Rodder Maar in der Eifel! (Kr. Ahrweiler); (angeblich Veckerhagen im nördlichen R.B. Cassel Wigand-Meigen 443). Walkenried!! und EUrich am S.W. Harz (Bertram Exc.fl. 4. Aufl. 277) (Neustadt a. Orla?). Königsbrück: Lüttichau ; Weissenberg! Reichenbach O.L. ; Görlitz ! Lauban ; Müllrose ! Drossen ; Driesen ; Posen : Waldersee (PfuhlBV. Posen IIL 54); Bromberg: Czarnowo (Kühling!) Tuchel ; Konitz; Schlochau; Kolberg! die äussersten Grenzpunkte. Die Angaben im südlichen und östlichen Gebiet (Kärnten; Krain; Istrien : L^mago Pospichal I. 310; Galizien, von Knapp 47 mit Recht bezweifelt) ^ind sämmtlich wenig glaubwürdig. Bl. Mai — Herbst. K n. Buchenau Pringsh. Jahrb. VII (1868) 25 (1869). Richter PI. Eur. I. 19. AUsma n. L. Sp. pl. ed. 1. 343 (1753). Koch Svn. ed. 2. 772. Nynum Consp. 679 Suppl. 285. Rchb. Ic. VII. t. LIV fig. 95, 96. Echinod. n. Engelm. in Aschers. Fl. Pr. Brand. I. 651 (1864). 1) Von iAiaaco ivli wälze, weiulo, kehre um, wegen der entgegengesetzt als t»ei den meisten ül)rigen verwandten Gattungen (vgl. jedoch Damasonium) gerichteten Samenanlagen; zugleich Anlvlang au AUsma. 25* 388 Alismataceae. Gleicht von Weitem einem Wussi.- i-Ranunculus. Man unteiseheidet folgende Standortsformen : A. repens. Stengel krieehend, an den Knoten wurzelnd. Blätter sämnit- lich gestielt, mit ovaler, etwas derber Blatt fläehe. — An vom Wasser verlassenen Orten, an Ufern, auf dem Schlamm kriechend. — E. n. A. r. A. u. G. Syn. I. 388 (1897). AI. n. ß. r. Kehl». le. VII. 29. t. LIV fig. 96. — Hierher die Unterabart II. plantag ini/oliiim (A. n. G. Syn. I. 388 [1897]). Blätter kurz (oft nur 2 cm lang) gestielt, alle oder doeli die unteren spitz. — Bisher beobachtet: Berlin: Weissensee (A. Braun!) Halensce (A. Wink 1er!) Sachs. Lausitz: Krischa bei Weisseuberg (Burck- hardt in Echb. Fl. germ. exs. 504!). Ausserdem nur aus Frankreieh: Nor- maudie : Yire (L e n o r m a n d !) gesehn. Im Wuchs dem Ranuncidus repiann nicht unähnlich. B. typiciim. Stengel fluthend. Blätter verschieden gestaltet, die unteren liiu'a- lisch, sitzend, die oberen gestielt. — Die bei AVeitem verbreitetste Form, in flachem (nicht über 3 dm tiefem) stehendem Wasser. — E. n. B. t. A. ii. G. Syn. I. 388 (1897). C. sparganiifoliiim 1). Stengel flutheud. Blätter alle fluthend, sitzend, linealisch, häutig. — In tieferem und schwach Hiessendem Wasser, bleibt in stärker fliessenden (iewässern meist unfruchtljar. — E. n. C. ;?. A. u. G. Syn. I. 388 (1897). AI. n. ä. Fries Xov. Fl. Suec. mant. 3. 183 (1842). — Hierher gehört auch vielleicht eine Form uiit linealen Blättern^ welche den Anfang einer schmallanzettlichen Blattfläche zeigen. AJ. ranv.n- culoides Willd. FL Berol. Prodr. 133 (1787) nicht L. — Ferner die Unter- abart II. pärvulnm (A. u. G. Syn. I. 388 [1897]). Blätter nicht länger al;^ 5cm. Blüthenstand aufrecht, wenigldüthig. — In flachem, kaltem Wasser, Kodder Maar ! (Atlantisches Etiropa : Westliches Jütland ; Britische Inseln ; Frank- reich bis Nord-Spanien ; die Angaben in Russisch-Littauen [auch neuer- dings, vgl. Lehmann Fl. Poln. Livl. 204) beruhen vermuthlich ebenso auf Irrthum Avie die in Syrien [vgl. Post Fl. of Syria, Palestine and Sinai 82 Ij.) ±\? 50. DAMAS6nIU3I^). ([Tourn. Inst. 256] Mill. Gard. dict. ed. 8 [1768]. Juss. Gen. pl. 46 [1789]. Micheli a. a. O. 4L Buchenau Engl. Jahrb. II [1882] 482. Nat. Pfl. IL 1. 231. Actinocürpus^) R. Br. Prodr. Fl. Xov. Holl. 342 [1810].) Vgl. S. 380. h\ der Tracht der Gattung Alisnia ähnlich. Blätter in grundständiger Rosette, meist lang gestielt, ausser dem Mittelnerveii meist mit jederseits 2 vom Grunde der Spreite ausgehenden Seitennerven. Blüthenstand nur mit hochblattartigen oft schuppenartigen Tragblättern. Rispe wenig oder meist nicht verzweigt (dann die einzelnen Blüthen oft zahlreich, bis 10 und mehr quirlständig). Samenanlagen (unserer Art) meist 2, eine die Lage wie die bei Elisma, die andere wie die der übrigen Gattungen zeigend. Früchtchen meist zu 6 , am Grunde verbunden, ansehnlich, schief eiförmig - lanzettlich , allmählich in den 1) Wegen der Aehnliehkeit der Blätter mit denen von fluthendeii Sparganium- Formeu. 2) S. S. 380 Fussnote 1. 3) Von uy.zig Strahl und xafjTiög Frucht, wegen der straldig angeordneten Früchtchen. Klisina. Diiiiiasoniiiin. 389 (liT Fruelit jui Länge gleiclikoninieiiden stachelartig heranwachsenden Griffehcst verschmälert, seitlich zusaniinengedrückt, in der Reife spreizend. Die Alten (lieser (iiittiiiii; sind im Fnichtzustande durch die spitzen, nach aussen (sternförmig i s]>reizenden Friichtehen , die deutlich an die hekanute Di'ogue „Sternanis" erinnern, sehr leicht kenntlich. Ausser unserer Art nur D. minus (Kuchenau NV. Bremen II. 20 [1871]. Actinocarpns m. lt. Hr. Prodr. 342 [1810]. B. auslrdle Salishury Trans. Hist. S(.c. ed. 2. I. 2G8 [1815]) in Neuholland. 158. I). (lainasöiiiiiin. %, bis über 3 dm hoch. Grundachse ziem- lich kurz (kaum 2 cm lang) 1 cm (oder wenig mehr) dick. Blätter bis 2,5 dm lang gestielt mit länghch-ovaler, selten etwas lanzettlicher, meist 4 bis 6 (bis 7) cm langer und 1,5 bis 2,5 cm breiter, am Grunde abgenmdeter oder schwach herzförmiger, stumpfer Spreite (kleine Formen mit erheblich kleineren Blättern). Blüthenstand so lang, wenig länger oder kürzer als die Btätter, nur oberwärts ästig. Tragblätter der Blüthen bis 1,5 cm lang. Blüthen 1 bis 3 cm lang gestielt, aufrecht abstehend, seltner zuriickgeschlagen , unansehnlich. Kelchblätter l)reit eiförmig, an der Spitze etwas kappenförmig eingezogen, etwa 2 nun lang, liautrandig. Blumenblätter melir als doppelt so lang, breit, weiss, am Nagel gelblich. Stauliblätter .'jchr kurz, hinfällig. Fruchtblätter (in der Blüthe) zusammenneigend. Fr üch teilen etwa 5 nun lang mit ebenso langem Schnabel und etwa 2 nnn breit, 2 sämig. An der Ueberschwenunung ausgesetzten schlammigen Stellen, an Ufern von Teichen und Pfühlen, in Gräben. Berülu-t das Gebiet nur an der Westgrenze (Bresse) und überschreitet (üese Grenze nur wenig in der Provence: Camargue, (Vau, Montmajour (St. Lager Cat. Bass. Rhone 690). Bl. im Süden April. ]Mai, im atlant. Gebiet Juni — Sept. J). d. A. u. G. Svn. L 389 (1897). Alisma I). L. Sp. pl. ed. 1. 343 (1753). I). Alhma Mill. Gard. dict. ed 8. (1768). Richter PI. Kur. I. 20. AI steUäta Lam. Enc. IL 515 (1786). 1). stellätum Ricli. in Pers. Svn. I. 400 (1805). Nvman Gonsp. 679 Suppl. 286. 1). vulgare Coss'. u. Germ. Fl. Par. II. 521 (1845). C'osson (Not. 1)1. niiuv. erit. ou rares du midi de l'Es]). II. 47 [1849j'i unter- schied von dieser Art ein Z>. po/_i/.^7)crn^^7l I ). das sich hauptsächlich durch die zahl- reich (l)is zu 25) in jedem Friichtehen vorhandenen Samen auszeichnet. Schon Thielens, welcher aueh an der Pflanze der .Vtlantischen Zone öfter mehr als zwei Samen heobachtete. bezw.-ifelt (SB. Belir. VII. 92 [18GS]i das Artreclit dieser wohl nur als l'uterart zu bezeichnenden Form. Da dieselbe ausser in Nord-Afi'ica und S]>auien auch im südwestl. Frankreieh (Meranlt) beobachtet wurde, so könnte sie vielleiclit auch in der Provence vorkommen. Auch bei dieser Art finden sich nach Passs. Bull. Soc. Bot. Fr. XL 333 [l864]). 154. E. raiiuiiculoides-). %, B cm bis 2 (.selten bis 17) dm hoch. Grundachse kurz (5 — 7 mm), dünn. Blätter lanzettlich, meist 2 — 5( — 8) cm lang und 3 — 5 nun (selten bis über 1 cm) breit, meist (4 — 10.[ — 30] cm) lang gestielt. Blüthenstand aufrecht oder nieder-- liegend, so lang oder etwas länger als die Grundblätter, meist nur eine aus einigen Schraubein bestehende Dolde, seltener unter der-^elben noch einige zu einem Quirl verbundene Schraubein tragend. Kelch- blätter nuidlich, etwa 3 mm lajig. Blumenblätter, bis 6 nun lang, aus- geschweift, weiss oder röthlich, am Nagel gelb. Frucht kugelförmig. Früchtchen wenig über 1 mm lang, ellipsoidisch, 4 — 5kantig in den Griffelrest zugespitzt. Ueberschwennnt gewesene schlannnige Stellen, Gräben, meist gesellig, l)ei hohem Wasserstande oft Jahre lang ausbleibend. Fast nur in der Atlantischen Zone und im jMittelmeergebiet. Im westlichen Theile des nördlichen Flachlandes bis zur Elbe ziemhch verbreitet, auch auf den Nordsee -Inseln. Schleswig- Holstein I Mecklenburg! Neuvorpommern I Rügen ! Usedom ! und "NVollin ! Prov. Brandenburg : nur im Havellande : Rhinowl! Pritzerbe (Hü Ise n !). Potsdam: Marquard (Bussü). (In der Nähe der Westgrenze in Französ. Lothringen!). Westl. Schweiz: Am Murtener und Neuenburger See! Genf. Savoyen (St. Lager Gat. Bass. Rhone 689). Dauphine. Provence östlich bis Nizza! (St. Lager a. a. O. Ardoino 351). Oe.^terreichisches und Kroatisches Küstenland (Pospich al L 308, Marchesetti 511, Schloss. et Vukot. Syll. 5). Insel Veglial 1) Von iylvog Isel, Seeigel und öoQÖg Schlaueh, wegen den bei mehreren .\iiiericanisehen Arten langiresehnäV)elten, sparriir ab.steheoden Früehtehen. ~) Wegen der Aehnlichkeit der Pflanze, besonders aber der Fruchtkr.jifchen, mit denen mancher Ranunetilus-Avxen (s. oben). Dureh dieses Merkmal ist die Pflanze leicht von A. arcuatum zu unterscheiden, dessen kleine Formen, die in der Tracht allerdings oft tiiusrhend ähnlich sind , von den älteren Floristen vielfach fiir diese Art gehalten wurden (vgl. S. 382). Ecliinddorus. Sairittariü. 391 {Yk. Fl. Dalm. I. 192). Dalmatien (Vir;, a. a. O.). Die Angaben in Polen ("Waischnii Szubert nach Rostafiiiski 91, von dem wir allerding-s ein riehtig be.«timnite< Belegexemplar erhielten), Galizien : Tanio- pol (Herb. Hölzl nach Rehmann ZBG. XVIII. 4^5) und Ungarn : zw. Karva und Muzsla im Graner Comitat (Fe ich tinger Magyar orv. es term. Pesten tart. IX. nag3'gyül. numk. [Arb. der 9. Ung. Natiu-f. Vers.] 1864. 270) sind mindestens auffällig. El. Juni— Oct. E. f. Engelm. in Aschers. Fl. Brandenb. I. 651 (1864). Richter PI. Eur. I. 20. AUsma r. L. .Sp. pl. ed. 1. 343 (175:-3). Koch Syn. ed. 2. 772. Nyman Consp. 679 Suppl. 286. Rchb. Ic. VII. t. LV fig. 97. B(thlvUia^) r. Parlat. Nuov, gen. monoc. 57 (1854). Acinlirt ab I>. r('|iciis. Scitcnstcngol iiicdcrlioirt-nd, an den Kiiotfii wurzelnd, 7iiit den (inindblättern idinliclien, in iluon Achseln Hlüthen trairenden Lanlihlättein. — Auf sclilanimltreni Boden, bisher nur anf Itütren : Schmale Heide iMai'Ssdn Fl. Xeuvorp. Rü<:. 447) SDwie Hafen von Fianona an der Ostküste von Istrien (Posiiiclial 308) beobachtet. Ueberirantrsforinen mit ..an den Knoten schwach wurzelnden" Seiten- stengeln in .SchleswiL'-Holstein Prahl Krit. Fl. II. 204. — E. ran. rep. Asehers. Fl. Brand. I. 651 (1864). A. rep. Lain. Encvcl. II. 515 (1790). Cav. Ic. I. 41 t. 55 a791). A. ran. ß. rep. Dubv Bot. (Jall." 437 (1830). Bchb. Ic. VII. 29 t. LV fig. 97 ß. C zost e r i f 61 i u s ■?). Blätter sainiutlich oder doch fast alle fluthend, häutiir, linealisch ; wenn die Pflanze zur Bliithe gelangt, zeigt sie meist einzelne lanzettliehe Blätter. — In tiefem oder fliessendem Wasser, häufig nicht blühend. — E. r. 2. Aschers. Fl. Brandenb. I. 051 11864). A. r. z. F'ries in Koch Syn. ed. 2. 772 (1844). A. r. ß. sparganiifolinm Marsson Fl. Neuvorj». 446 (1869) [Schreib- fehlerj. nie frische Pflanze besitzt einen eigenthünilichen, fast wanzenartigen (ierueli. (Südliches Schweden; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel ; Canarische Inseln ; ^littelmeergebict [incl. dem westlichen Xord-Afriea] östlich bis Griechenland.) *| Bastard. ? 150.x 154. Alisma plantare aquätica X Echinödorus ranuiuuloides. Schweiz: Waat : Am Neuenburtrer See liei Concisi' ; La Poissine i Ileib. ^1 u ret nach Durand und Pittier SB. Beltr. XXI. 243. A. PI. X ran. Durand und Pittier a. a. O. (1882). Vgl. oben S. 382. 52. SAGITTÄRIA^). ([L. [Syst. nat. ed. 1. Gen. pl. ed. 1. 289] ed. 5. 429 [1754]. Micheli a.a.O. 64. Buchenau Engl. Jahrb. II (1881) 485. Xat, Pfl. II. 1. 231.) Vgl. S. 380. Blätter eilanzettlich oder (bei unserer Art) pfeilförmig mit langem am Grunde scheidigem Stiele; die fluthenden lineahsch 1) Xaeh dem ilarchese Bartolommeo Bartolini - Baldelli , damals Super- intendeute della I. R. Casa Orandueale (Ilausminister des Grossherzogs von Toscana) in Florenz '^) Wegen der denen der Zostcra mariva ähnlielien Blätter. 3) Von L. gebildeter X'ame : bei den früheren Autoren Sar/üta. Pfeil, wegen der Gestalt der Blätter; schon von PI in ins (XXI, 68) als ..inter "nlvas sagitta" oder ,,.sagittalis'' erwälmt. 392 Alismataceac. (grasartig) oder (z. B. an jungen Pflanzen) löffel- bis ^patelfönnig. Blüthenstand endständig, in der Achsel des obersten Laubl^iattes öfter ein seitenständiger, welche Verzweigung sich noch einmal wiederholen kann. In den Achseln der anderen Blätter (bei unserer Art) öfter ver- längerte Ausläufer, deren Spitze zu einer eicheiförmigen Knolle an- schwillt; diese wird im Herbst frei und treibt im Frühjahr an der Spitze einen ausläuferartigen Stengel aus, an dessen Spitze sich eine neue Rosette und AVurzeln au;*bilden (vgl. u. a. Nolte Ueber Stratiotes und Sagittaria Kopenh. 1825. 8 ff.). Blüthen (durch Yerkiunmerung des andern Geschlechtes) eingeschlechtlich, selten zweigeschleclitlich, schlank -gestielt, in entfernten, meist dreizähligen Quirlen, in den Achseln von Hochblättern, meist die des vuitersten oder der beiden untersten Quirle weiblich, die oberen männlich. Fruchtblätter sehr zahl- reich. Früchtchen auf der gewölbten Blüthenachse ein kugelförmiges Köpfchen bildend, rückenseits geflügelt, kammförmig ausgezackt oder ganzrandig, durch den bleibenden Griffel geschnäbelt. 10—13 Alten, iiicifit in America, in Enropa nur nnsere Art. Die yehr .«chöne bit; 1,5 m hohe S. Montevidensis^) (Cham. u. Schlecht. Linnaea II [1827J 156) aiis dem siiilliehen Brasilien nml Urutrnay wird ji-tzt nicht selten in Aquarien cultivirt. 155. S. sagittifölia. (Pfeilkraut, Hasenohr; niederl. u. vlaem, Pijlkruid; dän. : Pilblad; franz.: Fleche d'eau; ital. : Erba saetta, Occhio d'asino ; poln. : Wodna strzolka, Uszyca ; böhm. : Sipatka ; russ. : CTpt..T0.iiiCT'i. ; ung.: Nyilfü.) Tj.. 2 dm bis über 1 m hoch. Blätter fluthend, linealisch, sitzend, oder bis 5 dm lang gestielt, aufrecht, pfeil- förmig, spitz, meist 5 — 8 cm lang, am Grunde (0,5 bis) 2 liis 3 (bis 5) cm breit , mit länglichen oder lanzettlichen dreieckigen , seltner linealischen spitzen bis 10 cm langen Pfeillajjpen. Blüthenstiel dreikantig, so lang oder kürzer als die Blätter. Tragblätter der Blüthen meist kurz drei- eckig, stumpf, 5 bis 7 mm lang, hautrandig. Blüthen ansehnlich, die Stiele der männlichen meist mehr als doppelt so lang als die der weiblichen. Kelchblätter l)reit- eiförmig bis rundlich, gewölbt, meist 6 — 7 mm lang, etwas derb, vielnervig. Blumenblätter rundlich bis 1,5 cm lang, weiss mit purpurnem Nagel. Staubblätter 2 — 3 mm lang, die Fäden etwa so lang als die Antheren. Früchtchen schief-verkehrt-eiförmig etwa 3 mm lang, und fast 2 mm breit, kurz geschnäbelt. Stehende und langsam, seltener schnell fliessende Gewässer, über den grössten Theil des Gebiets verbreitet, in den Tiefebenen häufig, im Berglande sehr zerstreut, nicht über 500 m ansteigend; fehlt auf den Nordsee-Inseln, im eigentlichen Tirol, Salzburg, Kärnten, Istrien, Dalmatien. Bl. Juni — Au»-. S. s. L. Sp. pl. ed. 1^ 994 (1753). Bolle BV. Brandenb. III. IV (1861—62) 159 ff. Klinge N.G. Dorp. V. 3 [1880] 379 ff. (1881). Koch Syn. ed. 2. 773. Nvman Consp. 679 Suppl. 286. Richter PI. Eur. I. 20. Rchb. Ic. Vif t. LIII fig. 94. 1) Zuerst bei Montevideo in Urugna)' l)eobachtet. .Sa-ittaria. 393 l>i(- Pflanze ist in nocii holicrcni Massi- als die übrigen Arten dieser Familie in der Blattt'orni veränderlieh. Iliernacii lassen sich foljiende Formen unterscheiden. A. Blätter, wenitrstens die oberen deutlich in Blattstiel und Spreite t;eschiedene Luftbläitor. Y-l. A. I. b. 2. I. Obere Blätter lanzettlieh bis liiiealisch, sjiitz odei- stunijiflieh. mit lantren (minilestens dem vorderen Blatttheile. an Läntje Lcleiciikomniiiiden ) s])itzen Ffeilla]i]>en. Sl. ty])ica. Obere Blätter lanzettlich, am Blatturunde meist 2 — 3 cm breit. — nie bei weitem häufiirste Form, in stehenden (Jewässern, Ciräben. Teichen. — S. 8. A. I. a. t. A. u. (i. Svn. I. ;;93 (1807). — Hierher di.- Unterabart 2. pnmila (A. u. (i. Syn. I. 393 [1897ji. Pflanze kaum über 2 dm hoch. Blätti'r ziendich kurz «restielt. Wasserldätter <;anz fohlend. — An vom AVasser verlassenen Orten, in aiisgeti'ockneten (Jräben. b. Bdilei 1). Blätter und Pfeillaiii)en linealisch, am Blatti;runde meist nicht über 5 mm breit. — Meist an Ufern im Schlamm und Kies, selten. — S. s. A. 1. b. B. A. u. (i. Syn. 1. 393 (1897). -S. s. grdcilis Bolle a. a. O. 162 (18C2) nicht Torrey (S. g. Pursh Fl. Am. sej.t. II. 396 [1814]), welch letztere eine analoi^e Form der Nordameri- canischen S. varidbilis (Enuelm. in A. (»ray Man. of Bot. ed. 5. 493 [1867]) darstellt. — Durch die Sehmalheit der Blätter und Ffeilla])i>en sehr ausifezeichnet, ausseiest zierlich. — 2, b utomoides -) (A. u. <;. Syn. I. 393 [1897]). Blätter sännntlich linealiscii, starr aufrecht, ohne Pfeinap])en. fast auf den dreikanti,i;en Blattstiel (resji. Mittelnervini redu- cirt. — Flussufer selten, meist mit der voritren. Danzii: : Plehnendorf I I II. Obere Blätter eif('>rndg-lanzetllich, ohne oder mit kurzem Pfeilla])i)en (diese höchstens '2 so lang als das Blatt mit .\us.schluss derselben), stumpf, a. li (• t e ro phyl 1 a 3|. Blätter verschieden j,'estaltet, ilie unteren linealisch, die oberen lanzettlich sjyateltVirmiü:, häufig -schwimmenil oder die obersten stumpf i>feilförmig. — In tii'fem stehendem Wasser, häufig nicht blühend. — S. s. var. h. Bolle a. a O. 161 (1862). S. Ä. Seh reber in Schweif'-, n. K.urte Fl. Erlang. II. 119 (1811). b. obtüsa. Die untersten Blätter lanzettlieh. an der Basis stark ver- schmälert, fünfnervig, die übrigen länglich eitVinniir (meist 4 — 5 cm breit), stumj>f oder stumpflich, mit kurzen Pfei!la])i>en. — In massig tiefem Wasser. — S. s 0. Bolle a. a. O. 162 (lS62j. 1) Nach Dr. Karl Bolle, * 21. Kov. 1821, Mitglied der städtiseluii l'ark- Deitutation in Berlin, hcivoiragenilem Dendrologen und Ornithologen , welehcr auf zahlreiehen Peisen durch einen grossen Theil lMiro])as eifrig botanisch sammelte, besonders aber die Flora der Provinz Braudcnliurg sowie die der ('anarischen nntl (.'apverdisehi-n Inseln eiforsehte. Ans .feinen zahlreiehen Abhandhmgen hel>e ich hervor: De vegetatione aljiina in (iernumia extra Al])es ol»via Diss. inaug. Berol. 1846. Addenda araecii)ue instdarum Canariensium (toi'gadunn|Ue (Bonplaudia Vll [1859J 238, 293 ff. Vlll [1860J 130, 279 fl'. IX [1861] 50 ff,). Die Standorte der Farrn auf den ('anarischen Inseln (Zeitschi', f. allg. Frdk. Berlin N. F. XIV. 289, XVII, 249 ff.). Zeitschr. der (Jes. f. Erdk. Berlin I. 209, 273 ff,i. Die l-',inl)ürgerung der l']lodea canadensis Pich, in den (iewässcrn der ^lark Brandeii- burtr (Zeitschr. f. all-r. Erdk. \. F. XVIII. 188). Amleutunireu ül>er die Frei- willige Baum- und St rauch Vegetation tler Mark Brandc^nbuig (Mark. Prov. Mus. der Stadtgem. Berlin 1886, 2, .\uti. 1887). Botanische Pückl)licke auf liie Inseln Lauzarote und Fiiertaventura ( Enuders .lahrli. XVI. 224 1. Ich verdanke diesem nuMuem ältesten l)otanischcn Freunilc während nunmehr fast eines ball>en .lahrhumlerts die manniclifaltigstc .\nieg\ing und Beleliiung; auch für die Syno|>sis hat er mit {gewohnter Liberalität sein reiches Material zur Verfügung gestellt. A. ■- ) Wesren der .\ehnlichkeit der Blätter nut denen des Butomns nmbellatus. 3) V'J. S. 68 Fussnote 2. 39i Alismataceap. Butoinacoae. « B. Blätter sänmUlicli untergetaiiclit, linealiscli, sitzend. (Pflanzen meist niclit blühend.) vallisneriif 61 ia 1). Blätter (oft sehr lang) fluthend, di'inn. — In tiefen, besonders fliessenden Gewässern, in Flüssen oft dichte flnthende Massc7i bildend. — S. s. var. r\ Coss. u. Genn. Fl. Paris 522 (1845). Vallisveria bulbosa Poir. Encycl. YIII. 321 (1800). — Hierher als Unterabart U. stra- tiotoide s'i) (Bolle a. a. O. 164 [1861]). Blätter nur 5 cm lang nnd über 5 mm bi'cit, etwas starr, mit weniger zahlreichen (meist nur öl Blattnerven. Die Knollen dieser und verwandter Arten werden iz. B. in .Tai>an und China) gegessen. In China wird sie cultivirt und ilire Knollen sollen hier liis Fau.st- gnisse erreichen. Bei uns dienen dieselben. Avelehe z. B. den Bewohnern de.s Oderbruehs in der Prov. Brandenburg als ..Bruch-Kicheln" bekannt sind, nur den Wasservögeln zur Nahrung und finden sich nicht selten in den Kröj^fen der Enten. Sie wurden alsdann früher von den Forstleuten für Quercns-Früchte gehalten (vgl. z. B. Ilse BV. Brand. III. lY. 37 [1861]). (^Mittel- und Nord-Europa au.^ser dem nördlich?:ten Skandinavien und Rus.-land ; Catalonien ; La Mancha; Ober- und Mittel - Italien ; Balkanhalbinsel bis Thracien ; Tran.-kauka.-ien ; Babylonien ; Afghanistan ; O.stindien ; China ; Japan ; Sibirien.) * 20. Familie. BUTOMACEAE. (Gray Arr. brit. pl. II. 217 [1821]. Micheli a. a. (3. 84. Buchenau Engl. Jahrb. II (1881) 466. Nat. Pfl. II. 1. 232. Butomeae L. C. Rieh. Mem. Mus. Par. I. 364 [1815].) Vgl. S. 267, 294. Ansehnliche Stauden (unsere Gattung) mit (bei unserer Art) linealischen, am Giintde scheidig verbreiterten Blättern mit meist zahlreichen, linealisch - pfriemlichen Achselschüppchen. Blüthenstengel (bei unserer Gatt.) schaftartig, an der Spitze mit 3 oder mehr in den Achseln von (piirlständigen Hochblättern stehenden doldenförmigen Schraul)eln, die zusammen eine scheinbar einfache Dolde bilden. Perigon in Kelch- und Blumenblätter geschieden, wenn auch (wie bei unserer Art) auch erstere gefärbt sind. Staubblätter 9 bis zahlreich. Fruchtblätter 6 oder zahlreich, meist mit verlängertem Griffel mit massig grossen Narbenpapillen, die Fmchtblätter auf der bauchseitigen Fläche zahlreiche Samenanlagen tragend, so dass die Rückenseite und die Ränder frei bleiben. Samenanlagen anatrop mit 2 Integinnenten. Früchtchen bauch- seits aufspringende Balgfriichte. Blüthen proterandrisch. Samen ohne Nährgewebe. 4 (vielleicht 5) Arten, die 3 nicht zu iinserer Gattung gehörigen je eine be- sondere Gattung bildend, in den Tropen der Alten und Neuen Welt nnd in Australien. In Europa nur die (iattung 1) Wegen der an Vallisncria .ipiralis eiinnernden grasartigen Blätter. 2) Wegen der an Stratiotes aloidefi erinnernden Traclit dieser Form. Butoiiius. 395 58. BI TOMl Si). ([Touni. Inst. 271 L. Gen. pl. ed. 1. 121] ed. 5. 174 [1754]. Buchenau Flora XL [1857] 242. Natürl. Pfl. II. 1. 233. Micheli a. a. O. 85.) Gnuidach.«e unbegrenzt, fast horizontal. Laubblätter zahlreieh, in grundständiger Rosette. Blüthenstengel achselständig, Perigonblätter bleibend, sänuntlich gefärbt, die äusseren etwas kleiner, derber. Staub- blätter 9. Friu'htelien 6 am Grunde verbunden (nicht frei !) durch den bleibenden Griffel geschnäbelt. Samen längsstreifig, Keimling gerade. Ausser unserer Art mir noch der wohl luichstens als Unterart zu betrachtende B junceus (Turez. Bull. See. nat. Mose. 1837 Nr. VII. 157. XXVII [1854] II. 60 B. u. ß. minor Ledebour Fl. Hess. IV. 44 [1853] vgl. Micheli a. a. O. 80) in Sibiri<'n. 156. H. iiiiibpllatiis. Blumenbinse, Wasserlie.sch, niederl. u. vlaem.: Zwanebloem; f)iflan7.e, verniuthlieh einer ('y])eraeee, bei .\ristO]>hane's (Aves 666). Th eo |> ii ras t os (Hist. yd. I. 5. 3 und 10, 5 wohl = ßovtotiov IV, 10, 4) und aniliren (iriechischen Schriftstellern: von ßovg Itind und zeftvo) icli schneiih". weil die Kinder sich an den sclmeidenden Blättern ver- letzen. 2) Nach Andrea Cesalpini ( Caesal pi nus), * 1519 f 1603, „dem ersten orthodoxen Systematiker" (Linne). Schrieb Do plantis libri XVI. Florentiao 1583. Ajipendix 1603. 396 Biitoniaceac. Hyilrocharitaccat'. Aii)(U-rt ab in der Breite der JSliitte]- iiml in der (irösse der Bliitheii. (I)ie var. parviflörus Bucheiiaii (Jiitt. <;e]. Aiizeig. 18G9. 237 bir^her inii- in Indien.) Bemerkens- «erth die der vieler AUsmataceae analoge Abiinderiiiitr B. vall i:^^eri i f ol ia 1). Blätter bis fast 2 m lang flutliend, meist nicht über 2 mm breit. Pflanze meist nielit blüliend. In Flüssen und Bächen, seltner in tiefem stehenilem Wasser. So z. B. in Ostjireussen: Angevapp bei Parkehmen (Kuehn!). — B. u. var. v. Sagorski in lierb. Kuehn A. u. G. Syn. I. 390 (1897). (Fast ganz Europa [in Scliottland , dem grössten Theil Norwegens und Sj^aniens fehlend], Asien nördlich vom Wendekreise.) * 2 1 . Familie. HYDROCHARITÄCEAE. (Aschers. Fl. Brand. I. 647 [1864]. Aschers, u. Gurke Nat. Pfl. II. 1. 238. Hijdrocharideae Lam. u. DC. Fl. fr. III. 265 [1805]. L. C. Eich. Mem. Inst. Par. XII. 1811. IL 1. 55 [1814]. Hi/drocharidaeeae Liudley Veg. Kingd. 141 [1847]. Casparv Pringh. Jahrb. I. [1858] 484 ff.) Vgl. S. 267, 294. Ausdauernde (unsere Gattungen), untergetauchte, aber (bei unseren Gattungen) mit den Blüthen hervorragende, seltener schwimmende Pflanzen des süssen oder (auswärtigen Gattungen) des Salzwassers. Laubblätter spiralig, zuweilen quirlig oder abwechselnd zweizeilig, sitzend oder gestielt, mit Achselschüppchen, meist ohne ver- längerte Scheiden, Öhrchen und Blatthäutchen. Blüthen entweder klein und unansehnlich, der Bestäubung durch Wasser oder Luft- bewegimg (häufig unter Ablösung der männlichen Blüthen von ihrer Anheftung) angepasst, oder gross und ansehnlich, der Bestäubung durcli Insekten angepasst. Die die Blüthen vor ihrer Entfaltung einschliessende Hülle (Spatha) aus 2 oft weit hinauf mit einander verbundenen (seltner nur 1) Blättern bestehend. Blüthen ein- seltner zweigeschlechtlich, aktino-, selten etwas zygomorph, oft aus mehr als 5 normal dreizähligen Blatt- kreisen bestehend. Perigon meist aus 2 Kreisen gebildet; der äussere kelchartig, der innere corolhnisch. Staubblätter in 1 — 5 Kreisen, von denen einige innere häufig inn- staminodial ausgebildet, die äusseren zu- weilen dedoublirt, aucli in der weiblichen Blüthe liäufig als Staminodien vorhanden. Staubbeutel nach aussen oder seitlich aufspringend, die Hälften zuweilen nur einfächerig. Pollen (bei unseren und allen übrigen Gattungen ausser bei HaJophUa) kugelig. Fruchtblätter (in den männ- lichen Blüthen oft ganz fehlend) 2 — 15, verbvmden. Placenten wand- ständig, indesseii öfter bis in die jNIitte des stets einfächerigen, durch dieselben aber scheinbar gefächerten Fnichtknotens reichend (hier nicht verwachsend) sich zuweilen in 2 Lamellen theilend. Samenanlagen meist zahlreich, mit 2 Integumenten, geradläufig (orthotrop) bis umge- wendet (anatrop), aufrecht bis hängend. Narben soviel als Fruchtblätter, häufig mehr oder weniger tief zweitheilig. Frucht (l)ei unseren Arten) 1) S. S. ?.94 Knssnote 1. Butoiiuis. 39V nicht regelmässig aufspringend. Samen meist zahlreich, ohne Nähr- gewehe. Keimling hei den meisten Gattungen mit sehr kleiner, auf dem Grunde einer seitlichen Furche liegender Plumula, (hei Stratioka das hypokotyle Glied an Rauminhalt das äusserlich hcrvortrcteinle Keimhlatt, nehen denx fast frei (he ziemlich entwickelte Piunuda liegt, hedeutend ühertreffend). tn'gi'ii 60 Aiti-n, fast iil)er die t,':inz(' Ei(l<>li(iüiklic vtrbrt'iti't, in Kiiroi>a nur unsere rntei-faniilien. Kine Art der ILdophiloide'ae (Aschers, u. (Jürke in Xat. Pfl. II. 1. 247 [1889]). Ilaldphila^) stipuhicea (Asehers. Nat. Fr. Berlin 1867 3. Nat. Pfl. a. a. <). 249 ti-i. 183. Zostera s. Forsk. Fl. Aeg. Ar. 158 [1775]) sonst nur aus dem westlielien IiidiseiK ii < »cean liekannt, wunle ueuenlinus, vielleicht durch den Suez-Canal eingeschleppt, iin Mittelnieere im Hafen von Rhodos von Xeinetz ge- sammelt [F ritsch ZB(;. Wien .\LV. 104]). Ue her sieht der Unterfamilien. A. Männliche Blüthen (bei unseren Arten) sich vor der Entfaltung an ihrer Einfügung ablösend, entfaltet auf dem AVasser schwim- mend. Frucht])lätter 3, selten 2, 4 oder 5. Placenten wenig in das Innere des Fruchtknotens vorspringend, unge- theilt. Blätter sitzend, kleingesägt oder gezähnt, entweder in Quirlen, kurz oder spiralig, in grundständiger Rosette lang lineaÜscli (gras- artig), schlaff. — Entwickelte Vegetationsorgane ohne Gefässe und Spaltöffiumgi'n. A'allisiierioideao. B. Männliclie Blürlicn sich nicht ablösend. Fruchtblätter 6— 1 5. Pla- centen weit in das Innere des Fruchtknotens vor- springend, sich berührend. Blätter spiralig, in Rosetten entweder ganz oder theilweise untergetaucht, sitzend, starr, stachelig- gezähnt, steif oder schwimmend, gestielt, ganzrandig. — Vegetations- organe mit Gefäss(Mi (bei uns auch mit Spaltöffnungen). Stratiotoideae. 1. Unterfamilie. VALLISNERIOIDEAE. (Aschers, u. (nh-k.; Nat. Pfl. II. 1. 247 [1889].) S. oben. U e b e r s i c h t de r T r i h u r^. A. Blätter in Quirlen an verlängerten, ä.stigen, meist lang flutheiulcn Laubtrieben, einnervig, nicht über 2 cm lang. Blüthen einge- schlechtlich, polygamisch oder zweigescldechthch. Mänidiche Blütlicn in sitzenden, ein- bis dreiblüthigen Spathen. Weibliche und Zwitter- blüthen mit fadenförmig verlängertem Halstheil der Achsen-Cui^da. Samenaidagen ortho- bis anatrop. Hydrilloac 1) ^'. S. 358 Fussnote 3. 398 Hydn.cliarituc-eao. B. Blätter .spiralig, (bei unserer Art) in grundständiger Rosette, schmal- linealisch (grasartig), niehrnervig, mehrere dm lang. Blüthen ein- geschlechtlich. Männliche Spathen gestielt, vielblüthig. Samen- anlagen orthotrop. Vallisuerieae. 1. Tribus. HYDRILLEAE. (Caspary Monatsber. Berl. Ak. 1857. 39. Pringsh. Jahrb. I. 377 ff. 493 [1858] [auäsor Layarosiphon]. Ascherson und Gurke Kat. Pfl. II. 1. 24 9.) S. S. 397. U e b e r s i c h t der Gattungen. A. AVeiblichc Spatha aus einem Blatte gebildet. Blüthen eingeschlecht- lich. Staubblätter 3. Samenanlagen meist anatrop. Laubzweige am Gninde mit einem der Abstammungsachse zugewendeten, stengelumfassenden, einner\ngen Vorblatt. Hydrilla. B. Spatha aus zwei Blättern gebildet. Blüthen polygamisch, zwei- oder eingeschlechtlich. Staubblätter 3 — 9. Samenanlagen ortho- trop, Laubzweige am Grunde mit 2 seitlichen, nicht stengel- umfassenden Vorblättern. Helodea. 54. HYDRILLA'). (L. C. Rieh. Mem. Inst. XII. 1811. IL 61, 69, 73, 75 [1814J. Nat. Pfl. IL L 249.) Vgl. oben. Laubstengel verlängert, locker-ästig, die Zweige theil- weise länglich-eiförmige, zugespitzte Winterknospen bildend. Blätter zu 2 — 8 in jedem Quirl, gezähnt, mit 2 länglichen oder linealischen, gefransten Achselschüppchen. Blüthen ein- (oder zwei- ?) häusig. Männliche Spatha (bei uns noch nicht beobachtet) fast kugelig, zugespitzt, mit stachelartigen Höckern besetzt, an der Spitze unregelmässig zwei- lappig aufreissend. Blüthen einzeln, kurz gestielt, zur Befruchtungs- zeit sich ablösend. Kelchblätter länglich -lanzettlich. Blumenblätter schmäler und etwas kürzer. Weibliche Spatha röhrenförmig, an der Mündung zweilappig. Blüthen einzeln. Perigon wie bei der männlichen Blüthe. 3 Staminodien vorhanden oder häufiger fehlend. 2 — 7 Samen- anlagen, sitzend oder kurz gestielt, hängend oder aufrecht, meist anatrop, zuweilen hemianatrop, selten fast orthotrop. Narben ungetheilt. Fmcht (bei uns nicht beobachtet) länglich lineal, wenigsamig. Nur die folgende Art : 157. H. verticillata (bei Stettin: Gmndnessel). 1\.. Laubstengel bis 3 in lang, fadenartig, nicht i mm dick, mit meist 1 — 3 ( — 6) cm 1) Entweder schlecht gebildetes Diminutiv von vÖQa, eigentlich Wasserschlange, hier ein im Wasser kriechendes Wesen oder von i^öwQ Wasser elienso unclassisch abgeleitet. lly.lrilla. 31*9 langen Stengelgliedern. Blätter (0,5) bis meist 1,5 (selten bis 2) cm lang und etwa 1,5 nun breit, zugespitzt-stachelspitzig, mit stachelspitzigen vorwärts al)stehenden Zähnen. Blüthen unansehnlich, kaum 5 nun im Durchmesser. Weibliche Blüthen mit 2 bis 3 cm (bis über 1 dm) langem, fadenförmigem Halstheil. Winterknospen in den Achseln der Blätter einzebi oder an den Triebspitzen büschelig gedrängt, meist 1,5 cm lang und 3 — 4 mm dick, von breit lanzettlichen bis länglich elliptischen, stumpflichen, stachelspitzigen, gezähnten Blättern gebildet, im Herbst leicht abfallend. Auf schlannnigem, selten festem Gnnide nieist stehender Gewässer bis zu einer Tiefe von 3 ni, nur im nordöstlichen Gebiet und auch dort bisher nur an wenigen Orten beobachtet. Pommern: im Dammschen See bei Stettin ! ! und in einigen in denselben mündenden Oderarmen auch im Papenwasser bei Gr. Stepenitz etwa seit dem Jahre 182(j beobachtet. (Genaueres über das Vorkommen s. Seehaus BV. Brand. IL 95 ff. [I86(i]; XII. 99 ff. [1870]). Südliches Ostpreussen: in den Kreisen Allenstein! Neidenburg, Orteisburg (Sawitz-See), Lötzen (Wid- niinner See) und Lyck! (hier von Sanio 1856 zuerst beobachtet). (Ge- naueres s. Casparv Verh. Naturf. Vers. Königsberg 1862 293 ff.; Sanio BV. Brand. ' XXIII. 32, 33 [1881J). Bl. Juli, Aug. (nur in seichterem, bis 0,6 m tiefem AVasser; bei uns erheben sich die Blüthen in der Regel nicht bis an die Oberfläche und sind bei Stettin stets monströs beobachtet worden vgl. Caspary a. a. O. 303). H. V. Caspary Botanische Zeit. XIV (1856) 899. Monatsb. Berl. Ak. 1857. 40. Pringsheims Jahrbücher I. 494 (1858). Richter PI. p:ur. I. 21. Nat. Pfl. II. 1. 250 fig. 184 .4. B. Serpkula ^) v. L. fil. Suppl. 416 (1781). Rostkovius u. Schmidt Fl. Sedin. 370. U. ovnlifö/ia L. C. Rieh. Mem. Inst. Par. XII. 1811. II. 76. t. 2 (1814). Udbra^) v. Spr. Syst. Veg. I. 170 (1825) z. T. Gorski in Eichwald Nat. Skizze Lith. 'l27 (1830) nicht Rchb. Ic. fl. Genn. VII. fig. 105. U. Uthuiüiica'^) Bess. in Rchb. Fl. Germ. exe. 139 (1830k Flora XV (1832) Beibl. I. 12. Ic. fl. Germ. VII. fig. 106 (1845). Ri/doya') Uth. Andrzejowski bei Besser Flora a. a. O. (1832). U. occidenttdis Koch Syn. ed. 1. 669 (1837) ed. 2. 771 z. T. Nymau Consp. 678 Suppl. 285. U. ponieränica*) Rchb. a. a. O. fig. 104 (1845). H. dentüta Casp, BZ. XI (1853) 805. XII (1854) 56. Untorsfheidet sk-li von der iu der Traclit in nninehpn Formen leclit jilniliclicn Helodea Canadensis, mit weleher sie von Ciorski und Koch irrtliiimlicli ideuti- 1) Von serpo ich krieche, schlecht gebildeter Name. Die Gattung Serpicnla (L. ^[ant. 1. IG [1767]), zu der diese Art irrthümlich gestellt wurde, gehört zu den IlalorrhafiUlaceae. -) El)enfalls sclileclit gebildetes Wort, gleich schleclit ob es von vSu)Q Wasser (mit AnU'hnung an die Aussprache im F^nglischen) oder von udor, Feuchtigkeit, Nässe altgeleitet wird. Audi die naive Wortbildung Hydora ist kaum als eine Ver- besserung zu bezeichnen. 3) 's. S. 328 Fussnotc. •1) Ponieranicus, Poiuniersch. 400 Hydrocharitaceae. ficirt wurde, wählend die eisten Entdeeker der Pflanze im (iebiet, Rostkovixis mid Scliniidt, riehti.ir die Identität mit der Indiselien Pflanze annahmen, ausser dureli die oft höhere Zahl der zutresjiitzten . irezälinten. nieht jresä.sten Blätter jedes Quirls, deren Zäline mit ruehreren Zellen iU)er den Kand vorsprintren, durch das einzelne „adossirte" Vorblatt des Zweitres und die o-efransten Aeliselseliüp))ehen. Xaeh der Länge der Stengeltdieder und der Beseliaflenheit der Blätter trennte Caspary (ilouatsb. Akad. Berlin 1857 40 ff. Pringsheims Jahrb. I. 494 ff.) eine Anzahl 1> micli jetzt?) bei der Rohrzuekei-fabrikation veiwendet. (Europ. Russland: Gouv. Wilna [1821 von Gorski entdeckt]; Kurland: Illuxt [Lehmann Fl. Poln. Livl. 203]. Witebsk (Lehmann a. a. O. Nachtr. 53 (485)]. Süd- und Ost-Asien nebst den Liseln, nördlich bi.^ zum Amur. Neuholland. Mauritius. Madagaskar. Oberstes Nilgebiet.) t 55. (1.) HELODEAi). (Elodea L. C. Rieh, in Michaux Fl. Ber.-Am. I. 20 [1803]. Mem. List. a. a. O. 60, 68, 73, 75 [mit Einschluss von Anächaris'^) L. C. Rieh. a. a. O. 61, 69, 73, 75 (1814) = Udöra^) Xuttall Gen. North Amer. PI. IL 242 (1818)]. Casparv Monatsl). Akad. Berlin 1857 43. Pringsh. Jahrl). I. 425, 497 ['l858]. Nat. Pfl. II. 1. 250.) Vgl. S. 398. Laubstengel verlängert, oft sehr reich verzweigt. Blätter kleingesägt, sehr selten (bei einer Art Brasiliens) gezähnt, mit 2 eiförmigen oder fast krei.-^runden, ganzrandigen Achselschüppchen. 1) Von iZwÖTig sumpfig, niclit selir eorreet gebildet. Die von fast allen Autoren (^ausser St. Lager und Beckliaus) angewandte Sclireibweise entstammt der fran- zösischen Unsitte, den grieehisclien Spiritus as|)er unbeachtet zu lassen. ^) Der vom Autor nicht erklärte Name scdlte jedenfalls an Hydrocharis an- klingen; ol) der erste Tlieil überhaujit eine Bedeutung hal)en sollte, bleibt fraglich; dann wohl am wahrsciieinlichsten von ävd- in der Zusammensetzung ..wiederholt" also etwa ,,eine neue Hydroeharitacee". Die Erklärung A. Gray 's &v äyaQig ,,wohl reizlos" und die Wittstein's V(m anas Ente und %dQig (s. S. 134 Fussnote) also Entenzierde (-freude?) sind sj>rachlich so unzulässig, dass sie keiner Widerlegung bedüi-fen, obwohl die Cirav'sclie einen zutreffenden Sinn ergeben würde. 3) Vgl. S. 399 Fussnote 2. Ilydrilla. Helodea. 401 Bliithen zweihäusig oder zweigeschlechtlich, oder (bei unserer Art) Beides vorkoniincnd, auf^ einer eiförmigen oder linealischen, an der Spitze zwei- lappigcn, bei beiden Geschlechtern gleichgebildeten Sjiatlia hervortretend. Männliche Bliithen einzeln, selten bis 3, fast sitzend, zur Befrachtungs- zeit sich loslösend oder auf langem fadenförmigem Stiel die Oberfläche des Wassers erreichend. Kelchabschnitte oval bis länglich. Blumen- blätter fast kreisrund bis länglich eiförmig. Staubblätter 3 — 9. Nach Caspary (a. a. O, 44 bez. 498) zuweilen 3 Narbenmdimente. Weib- liche Bliithen einzeln mit langem fadenförmigem Halstheil die Ober- fläche des Wassers erreichend. Perigon wie bei den männlichen Bliithen. 3 Staminodien oft vorhanden. Fruchtknoten länglich-lineal mit 3 — 21 sitzenden oder kurzgestielten aufrechten Samenanlagen. Narben linealisch, ungetheilt oder z. T. oder alle zweispaltig, am oberen Ende des Halstheils eingefügt. Zweigeschlechtliche Bliithen wie "die Aveiblichen nur mit 3 — 6 Staubblättern. l'ebcr die Leidensfrcsehichte dieiser Gattung vgl. Caspary a. a. O. 425 fl'. Richard kannte von nnsert-r in Nord-Anicrica einheimischen, polygamischen Art nur die zweigeschlechtliche Pflanze; auch seine E. Gnyannensis (a. a. (). 4) ist zwei- gesehlechtlich. Er hielt daher seine vernuithlich zweihiiusige Anacharis callürichoides (a. a. O. 7) von Montevideo für den Vertreter einer neuen Gattung. Die älteren Nordamericanisehen Floristen Pursh und Nuttall kannten nur die zweihäusige Pflanze, für die, obwohl man allgemein dieselbe! mit JElodea canadensis für identisch hielt, der neue Name Udora nötiiig schien, weil sich dieser fiattungsname durch einen Schreibfehler Jussieu's (Gen. pl. 255 [1789] für die Ilypericaceen-Gattung ^/oofes (Allans. Fam. pl. 11. 444 [1763]) eingebürgert luitte. Die Gattung Udora wurde noch obenein von Sprengel (Linne Syst. Veg. I. 170 [1825] IV. 2. 25 [1827]) und W. J. Hooker (Fl. Bor. Am. 11. 193 [1840]) mit der Ostindischen Hydrüla zu- samuiengeworfeu. Erst Torrey (Fl. New-York II. 264 [1843]) erkannte die Zu- sammengehörigkeit der zweigeschlechtlichen mit der zweihäusigen Pflanze, die auch in Nord-America nii'gends zusammen vorzukommen scheinen, sondern z. B. bei New- York anscheinend nur die zweigeschleehtliehe, bei St. Louis (Engel mann!) nur die zweihäusige. Nach A.Gray (.Manual 5 ed. 495 [1872]) ist übrigens die männ- liche viel seltener, so dass es erklärlieh scheint, dass gerade tue weibliehe nach Europa verschlej)pt wurde. Letztere wurde dann ganz folgerichtig von Babington und Plane hon (Ann. and Mag. Nat. bist. 1848. 47 fl'. Ann. .sc. nat. 3. ser. XI. 73 ff". [1849]) in die unbeachtet gebliebene Piichard'sche Gattung Anacharis gestellt. 5 sicher bekannte Arten und einige unsichere im gemässigten und tropischen America. + 158. (i.) H. Canadensis^). (Wasserpest, Wassermyrte; nieder].: Waterpest; dän.: Vandpest; poln. : Wislana [Weichselkraut]; wend.: WVhia kopriwaj Wassernesse], v. Schulcnburgl ; böhm.: Vodnf mor ; ung.: Atokhinär.) ^j.. Laubstengel bis 3 m lang fluthejid, bis etwa 1 mm dick mit (ganz kurzen bis) meist 3 bis 7 mm (seltner bis fast 2 cm) langen Stengelgliedern, aus dem je 6. — 9. (gewöhnlich 7.) Quirl verzweigt. Blätter zu (2 — 5) fast stets zu 3 im Quirl, 5 bis 7 (seltner bis 10) cm lang und 2 bis 3 mm breit, länglich-eiförmig bis lineal-laiizett- lich, ziemlich plötzlich abgerundet-stachelspitzig, spitz oder spitzhch, klein- gesägt. Zähne nur mit 1 Zelle über den Rand vorspringend. Blüthen vielehig (männlich und weiblich [zweihäusig] oder zweigeschlechtlich). 1) Zuerst aus Ganada bekannt geworden. Ascherson u. Graebner, Synopsis. 1. 26 402 , Hydrocharitaceae. Diese Nordamerikanische Art wurde in Europa zuerst wahrschein- lich 1836 bei Warringstown in Irland, sicher aber 1842 bei Dunse Castle in ßerwickshire (Schottland), 1842 bei Dublin, 1847 bei Market Harborough in Leicestershire und bei Chichester (Hanii^shire) (England) beobachtet. In den folgenden Jahren verbreitete sie sich namenthch in den Wasserläufen des mittleren England so, dass sie die Schifffahrt und die Handhabung der Schleusen hinderte und den Cani bei Cam- bridge um mehr als 0,3 m aufstaute. Von da in die botanischen Gärten des Continents verpflanzt, gelangte sie theils durch absichtliche An- pflanzung, theils durch Vermittelung der Schifffahrt und der Wasser- vögel in unserem Gebiete zunächst in die Gewässer des nördlichen Flach- landes; so von Gent, Utrecht, Hamburg, Berlin, Breslau, Königsberg aus in die Gewässer Belgiens (1860!), der Niederlande (1860), Magde- burgs (1867), des Havel- und Spreegebiets (seit 1863!!), des Branden- burgschen (1865!!) und Pommerschen Odergebiets (1866), West- und Ostpreussens (1867), Schlesiens (1869) und Polens (1884). Gegenwärtig ist sie dort fast allgemein, auch in entlegenen, isolirten Teichen, Aus- stichen, Lehmgiiiben etc. verbreitet (selbst auf der Nordsee-Insel Föhr [Knuth Fl. Nordfr. Ins. 114]); in den ersten Jahren ihres Auftretens gewöhnlich in ungeheurer, lästig werdender Zahl, später weniger reichlich, dafür aber um so extensiver verbreitet. Auch im mittleren Berglande, südlich bis Mähren, Böhmen, Oberbayern und der „ebenen" Schweiz (auch im Genfer See und im Rheingebiet bis Lyon) hat sie sich in den 70 er und 80er Jahren (bei Trier schon 1863! Stuttgart 1869! Halle 1867! Leipzig 1861!) vielfach verbreitet; ferner im Donaugebiet Ober- (1884) und Nieder-Oesterreichs (1880) bis nach Ungarn, wo sie bis Kis-Barkocz an der Mur (Borbäs ÖBZ. XLII. 145) und Budapest (Schilberszky Term. Közl. XXIII [1891] 372) vorgedrungen ist; in dieser südöstlichen Richtung hat sie die Grenzen des Gebiets noch nicht erreicht, während sie dieselben nach Nord-Osten und Süden über- schritten hat. Im eigentlichen Alpengebiet ist sie bisher erst vereinzelt beobachtet: Grenoble (Chaboisseau SB. France XXIII. 89). Garda- See bei Riva (1894, A. v. Degen ÖBZ. XLV. 401, 1895!! bei Ser- mibne schon 1892. P. Magnus vgl. ÖBZ. XL VI. 263). Klagenfurt (S a b i d u s s i Carinthia 1894^ 109). Graz 1 883, B r e i d 1 e r nach Stapf ÖBZ. XXXIII. 376). Preissmann NV. Steierm. XXX. XC. XXXII. 116 [1893]. Marburg (1891, Murr DBM. XL 9). Ueber die Ein- wanderang dieser Pflanze, welche wegen ihrer beispiellosen Schnelligkeit vor einem Menschenalter das grösste Aufsehen erregt und eine ausge- dehnte Litteratur hervorgerufen hat, vgl. u. a. W. M a r s h a 1 1 , The New Waterweed Anacharis Aisinastrum London 1852. E. Ihne im 18. Jahresber. Oberhess. Ges. Nat. u. Heilk. 66 Taf. II (1879). F. Crepin in SB. Belg. I. 33 (1862) (Belgien). C. Bolle in BV. Brand. VII. 1. (1865). Zeitschr. allg. Erdk. Berlin XVIII. 188 (1865) ( Pro V. Brandenburg). K. Seehaus BV. Brand. XII. 92 (1870) (Unteres Odergebiet). G. Beck v. Managetta in Mitth. Sect. f. Natiu-k. Oest. Touristen-Club III. 65 (1891) (Oesterreich-Ungarn). Bl. Juni bis ^ Helodea. 403 Sept. Bei uns sind bisher nur weibliche Blüthen beobachtet, männliche ■wurden in Europa bisher nur in Schottland bemerkt (I). Douglas Science Gossip XVI [1880] 227 nach A.Ben nett br.), und könnten ■wohl auch bei uns vorkonunen. E. C. Rieh, in Mich. Fl. bor. Am. I. 20 (1803) (die zwcigeschlecht- llche Pflanze) erw. Casp. Monatsb. Berl. Ak. 1857. 45. Prinffsh. Jahrb. I. 436, 499 (1858). Richter PI. Eur. I. 21. Nat. Pfl. IL 1. 250 fig. 184 C— F. Serpicida'^) occidetitälis Pursh Fl. Am. sept. I. 33 (1817 die zweigeschlechtliehe Pflanze ; auch die folgenden Synonyme bezeichnen ausser dem Torreyschen und dem Grayschen wenigstens ursprünglich die zweihäusige Pflanze). S. verticilläta Mühlenberg Cat. pl. Am. sept. 84 (1813) nicht L. fil. Udora^) c Nutt.Gen.Amer.il. 242 (1818). Torrey Fl. New York II. 264 (1843, die gesammte Ait). U. V. Spr. Syst. I. 170 (1825) z. T. (die American. Pfl.). Rchb. Ic. VII t. LIX fig. 105. U. occi. Koch Syn. ed. 1. 669 [1837] ed. 2. 771 z. T. (die Am. Pfl.) Änacharis AJsinästrum'^) Babington Ann. and Mag. Nat. Hist. VII. 81 (1848). Nyman Consp. 678 Suppl. 285. A. NHttüUii*) Planch. Ann. Sc. nat.' ser. 3. XL 74 (1849). A. c. A. Gray Man Bot. North. Un. St. ed. 2. 441 (1856, die gesanunte Art). Die Unterschiede von der allerdings recht ähnlichen Hydrilla ergeben sich aus den oben S. 400 angeführten Kennzeichen der letzteren. Helodea hat meist eine hellere, freudiger grüne Farbe, überwiegend nur zu 3(iuirlig angeordnete, nie eigentlich zugespitzte, fein gesägte Blätter, deren Zähne über den Rand nur mit einer Zelle hervorragen, zwei seitliche Z weig- Vor blütter mit ganzrandigen Achselschüppchen. Während Hydrilla schon im August anfängt abzusterben, bleibt Helodea bis in den Spätherbst, ja oft den Winter hindurch grün. Erst im Früh- jahr sterben die vorjährigen Achsen und Blätter ab, erstere zerfallen und die schon im Herbst gebildeten, 2 — 5 cm langen wurmförmigen Erneuerungssprosse, deren grüne Blätter sich bis dahin dachziegelartig deckten, wachsen zu neuen, bald an- wurzelnden Einzelpflanzen aus. Hierdurch erklärt sich die ungeheure Vermehrung, zumal auch die Zerstückelung der Achsen in der Vegetationszeit ähnliche Folgen hat. Viel seltener bilden sich in den Achseln von Laubblättern eigentliche, denen der Hydrilla analoge eiförmige 4 — 5 mm lange, 1,5 — 2 mm dicke Winterknospen, mit breit eiförmigen, stachels]>itzigen, etwas fleischigen, fast farldosen, hiichstens hellgrünen Schuppenblättern. Sie wurden schon vor 1870 von A. Braun! und neuerdings von uns beobachtet, scheinen al)er in der Litteratur bisher noch nicht erwähnt. Ungleich weniger als Hydrilla variirt Helodea c. in der Blattform. B. angusti- fölia (A. u. G. Syn. I. 40 [1897]). iSerpicula verticilläta var. angustifolia {MnMeD- berg a. a. 0. [1813]) wurde von Seehaus (a. a. O. 101) bei Stettin aber im Gegen- satz zu den analogen Formen A. temiis und B. gracilis der Hydrilla v. (S. 400) in seichtem Wasser beobachtet. — C. latifdtia (A. u. G. Syn. I. 403 [1898]). Elodea l. Casp. Monatsb. Ak. Berl. 1857. 46. Pringsh. Jahrb. I. 467. 500 (1858)? Anach. can. var. /. Sanio BV. Brand. XXXH. 121 [1890]). Blätter der sehr ge- näherten Quirle eiförmig, abgerundet-stumpf oder stumpflich. — In seichtem Wasser. 1) S. S. 399 Fussnote 1. a) S. S. 399 Fussnote 2. 3) Nach Thomas Nuttall, * 1785 f 1859, Professor in Philadelphia, ver- dienstvollem Schriftsteller über die Flora Nord-America's (Genera of North-American Plauts 1818, the North American Sylva 1842—54. '*) Wegen (allerdings entfernter) Aehnlichkeit mit Elatine alsivastrum. 2G* 4:04 Hydrocharitaceae. — Hierzu die Unterabart II. repens (A. u. G. Syu. I. 403 [1898]. A. c. v. l. ** r. Sanio a. a. O. [1890]). Stengel in sehr seichtem Wasser oder auch ausser- halb desselben, im Rohr u. s. m". kriechend. Quirle noch mehr genähert. Blätter noch kürzer, rundlich-eiförmig. — So liei Berlin ! I und Potsdam 1 1 sowie bei Lvck (Sanio!). Die Pflanze, welche aus den ofl'en zu erhaltenden "Wassertiefen oft fuhrenweise entfernt werden muss, ist mit Erfolg als Gründünger, auch wohl als Viehfutter (nach Seehaus auch zum Füllen der Aalkörbe) benutzt worden. Ihre Cultur in Zimmer- Aquarien ist beliebt, hat wohl selbst hier und da zu ihrer Verbreitung bei- getragen. (Einheimisch in Nord-America nördlich bis zum Saskatschewan, südlich bis Nord-Carolina und Californien, In Europa eingebürgert ausser im Gebiet in Frankreich, auf den Britischen Inseln, in Däne- mark, Skandinavien nördlich bis Gestrikland (ca. 61*^), Russland nörd- lich bis Finnland und St. Petersburg, östlich bis ]\Ioskau, Venetien, Lombardei, Terra di Lavoro bei Neapel und Caserta. Ostindien. Australien (Neu-Holland, Tasmania, Neu-Seeland.) * 2. Tribus. VALLISNERIEAE. (Endl. Gen. pl. 161 [1841] erw. Aschers, und Gurke Nat. Pfl. IL 1. 247. 251. Vallisneriaceae Link Handb. I. 281 [1829]). S. S. 398. Etwa 11 Arten; ausser imserer Gattung nur noch die im tropischen Africa, Madagaskar und Capland verbreitete Gattung Lagarosiphon i) (Harvey in Hook. Journ. of Bot. IV. 230 t. 22 [1842]). 56. YALLISNERIAS). ([Mich. Nov. pl. gen. 12]. L. Gen. pl. [ed. 1. 300] ed. 5. 446 [1754]. Nat. Pfl. IL 1. 251.) Laubblätter wenigstens obenvärts gesägt, mehrnervig, stumpf. Blüthen zweihäusig. Kelchblätter bei beiden Geschlechtern oval. Blumenblätter kürzer und schmäler. Männliche Blüthen etwas zygomorph, mit meist nur 2 fruchtbaren Staubblättern, das dritte häufig staminodial, weitere Staminodien nicht vorhanden. Weibliche Blüthen ohne Staminodien. Fruchtknoten cylindrisch, mit vielen aufrechten Samenanlagen. Narben breit eiförmig, deutlich ausgerandet. Frucht mit klebrigem Schleim gefüllt. Zerfällt in 2 monotypische Untergattungen, von denen die eine, Nechamändra^) ([Planch. Ann. Sc. Nat. Ser. 3. XXX. XI (1849) 78 als Gatt.]. Aschers, u. Gurke Nat. Pfl. IL 1. 251 [1889]), durch ästigen 1) Von ^.ayuQÖg schmächtig und a[(p(üv Piöhre, wegen des (wie bei den Hyduil- leen) fadenförmigen Halstheils der Achsen-Cupula. 2) Nach Antonio Vallisnieri de Vallisnera, * 1661 f 1730, Professor in Padua, welcher u. a. die Blüthen und Früchte von Lemna zuerst beschrieb. 3) Von vr/j^to ich schwimme und dvi^Q Mann ; (schlecht gebildet) wegen der nach ihrer Ablösung schwimmenden männliclien Blüthen. Ilelddea. Vallisneria. 405 Stengel mit fuist 2 zeiligeii kürzeren, durcli deutliche Glieder getrennten Blättern, sitzende Spathen und mit verlängertem Halstheil versehene weibliche Blüthen ciiarakterisirt, mit V. aJternifolia (Boxh. Hort. Beng. 71 [1814] Fl. Ind. III. 750 |1832J. N. a. Thvv. Enum. pl. Zeylan. 332 [1864]) im tropischen Asien und auf der Africani.schen Insel Sokotra verbreitet ist. In Kuropa nur die Untergattung Flu} sein m^) {{Physldum Lour. Fl. Cocliinch. 662 (1790) als Gatt.]. Aschers, u. Gurke Xat. Pfl. II. 1. 251 [1889]). Grundachse Ausläufer treibend. Laubblätter rosetten artig ge- drängt, lang schmallinealisch. Die männlichen Spathen kurz gestielt, die weiblichen auf langen, dünnen, spiralig gewundenen, nach der Befruchtung enger zusammen- gezogenen Stielen die Oberfläche des Wassers erreichend. Männ- liche Blüthen mit 3 etwas ungleichen Kelchblättern und 3 schuppen- förmigen, sehr kleinen ungetheilten Blumenblättern. Weibliche Blüthen ohne Halstheil, mit sitzendem Perigon. Blumenblätter sehr klein, zweitheilig. Nur die folgende Art : 159. y. spiralis. (ital. : Alga corniculata.) '2J.. Grundachse kurz, etwa 2 cm lang und 3 mm dick. Ausläufer meist 5 cm lang, mit einem verlängerten Stengelgliede beginnend, an der Spitze zwei sich fast rechtwinklig kreuzende Paare von Niederblättern, darüber meist 5 — 20