V' ^J> r- -»-* * <><*y rs Aus den Verh. des bot. Vereins der Prov. Brandenburg Band LH. SYNOPSIS DER MITTELEUROPÄISCHEN FLORA VON PAUL ASCHERSON DR. MED. ET PHIL., GEH. REGIERUNGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT BERLIN UND PAUL GRAEBNER DR. PHIL., PROFESSOR < 03TOS AM K3L. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BERLIN VIERTER BAND DlCOTYLEDONES (VeRTICILLATAE, PlPERALES, SaLICALES, MyKI- CALES, JuGLANDALES, FaGALES, UrTICALES, PrOTEALES, SANTAL- ales, Aristolochiales, Polygonales) LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1908—13 Es wurden ausgegeben : Bogen 1 — 5 (Lieferung 58) am 11. August 1908 30. März 1909 26. October 1909 31. Deeeinber 1909 2. August 1910 28. März 1911 19. December 1911 3. September 1912 26. März 1913. 6—10 ( 61) 11—15 ( „ 64,65) 16—20 ( ■ 66,67) 21—25 ( „ 69, 70) 26—30 ( 72) 31—40 ( „ 73,74) 41—50 ( , 75,76) 51—56 ( , 77,78) Druck der Künigl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., WürzburK Vorrede. Durch die Notwendigkeit, wenigstens den ersten Band in zweiter Auflage baldigst herzustellen, ist der Abschluss dieses Bandes ein wenig verzögert worden. Um diesen kleinen Zeitverlust auszugleichen, haben wir uns entschlossen, neben dem 5. Bande, der den Anschluss an den 6. bringen soll, auch den 7. zu beginnen. Der Bearbeiter der Gattung Salix, Professor O. von Seemen, dessen vorzügliches Bildniss diesem Bande beigegeben werden konnte, da der Botanische Verein der Provinz Brandenburg das Gliche in freund- lichster Weise zur Verfügung stellte, starb leider, nachdem er die letzten Correcturen der Gattung erledigt hatte. Um sein Andenken zu ehren, wurden Sonderabdrücke seiner schönen Bearbeitung an die besten Kenner der Gattimg in allen Ländern versandt. — Ausser der Gattung Salix boten naturgemäss die Polygonaceae die grössten Schwierigkeiten in diesem Bande; die Gattungen Humex und Polygonum sind, seit man die polymorphen Formenkreise darzustellen begonnen hat, den in ihren Einzelheiten nur den wenigen Spezialisten bekannten zuzurechnen. Die Bearbeitung von Beck (in Rchb. Ic. XXIV) war uns von grösstem Nutzen. Unseren Freunden, die uns bei diesem Bande wieder mit Rath und That unterstützten, danken wir natürlich aufs Beste. Berlin-Lichterfelde, den 4. Februar 1913. P. Ascherson. P. Graebner. Auf S. 715 Mitte zu 2 füge hinzu: Vgl. auch 3 auf S. 722 und 722 Mitte statt 2 setze: 3. 2 Dicotyledones. ring getrennt; in den Bündeln flacher Blätter aller Gefässpflanzen befindel sich in der Regel «las Xylem auf der Ventral- [Ober-] das Phloem auf der Dorsal- [unter-] Seite). Im Holz meist eine Scheidung zwischen prosenehymatischen Holzzellen und weiteren Gefässen. J)^— Kiii Schlüssel zum Bestimmen der Dikotyledonenfauiilien nach leicht erkennbaren Merkmalen boI] am Sehluss des Werkes geliefert werden. Uebersicht der Unterclassen. A. Perigon ganz fehlend, einfach, d. h. nicht in Kelch- und Blumen- blätter unterschieden, oder meist Kelch- und Blumenblätter aus- gebildet, dann die letzteren getrennt, nicht zu einer Röhre oder Schüssel verbunden, einzeln ablösbar; sehr selten kommen bei diesen Gruppen deutlich verbundene Blumenblätter oder als solche er- scheinendes Perigon vor (vgl. Nyctaginaceae). Archichlamydeae. B. Fast stets 2 Kreise des Perigons deutlich als Kelch und Blumen- blätter ausgebildet, die letzteren dabei zu einer Blumenkrone ver- bunden, nichl einzeln ablösbar, sondern die Blumenkrone als Ganzes abfallend, sehr selten (so z. B. bei einzelnen Ericaceae), die Blumen- blätter fast ganz getrennt, dann aber meist noch mit dem Grunde zusammenhaftend. Hin und wieder der Kelch fehlschlagend. Nympetalae. 1. Unterclasse. ARCHICHLAMYDEAE1). (Engl. Syll. l. Aufl. 92 [1892]. Nat. Pfl. Nachtr. 344 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 113. — Monochlamydeae DC. Syst. I. 124 [1818]. Theor. eL 247 [1819]. — ÄpHalae2) [Juss. Gen. S. LXXI (1789)]. Link Enum. II. 447 [1822]. Handb. IL 406 [1831]. Lindl. Nat. syst ed. 1 [1830]. Endl. Gen. 264 [1837J. Enchir. 147 [1841].) Choriptialae*) Eichl. Syll. 18 (1872). — Tolypetälae4) [Juss. Gen. S. LXXI (1789)]. Lindl. Nat. Svst. ed. 2. II (1836). — Dialypetalaeb) Endl, Gen. 762 (1839). - Eleutheropetaiae*) A. Br. u. Doli in Doli Rhein. Fl. 541 (1843). S. oben. Die Gruppen dieser Abthsilung stehen in Bezug auf die Ausbildung des Perigons auf niedrigerer Stufe (vgl. Engler Nat. Pfl. Nachtr. 344). Ein Perigon ist oft noch gar nicht ausgebildet, die Blüthen sind noch nackt, wie bei einer Anzahl der im Anfange zu behandelnden Leihen. Sehr häufig ist das Perigon nur einfach, d. h. ') Von &Qyi- (vgl. tcQ'/i] Anfang) und %Aafivg Beitermantel, liier Perigon. '-') Von « privativ um and n&xakov Blumenblatt, ■:) Von %ojQi'£to ich trenne und TrtxaXov. 4) Von noÄvg viel und nixaAov. '•>) Von diaAvü) ich löse auseinander und nixakov. 8) Von i/.ecO^eQog frei und jit'raAov. Archichlamydeae. 3 es besteht nur noch aus einem Kreise von Blättern (haplochlamydiseh 1)), die entweder hochblattartig, d. h. unansehnlich gestaltet sind (bracteoid) oder die blumenblattartig (petaloid oder corollinisch) d. h. ansehnlich und meist lebhaft gefärbt sind. Die Blätter der einfachen Perigone sind häufig noch (der Blattstellung entsprechend) spiralig gestellt oder sind bereits kreisförmig, in meist 5- oder 4 zähligen Quirlen angeordnet. Im weiteren Verlaufe der Entwickelung entstehen mehrere Kreise von Blüthenhüllblättern von denen die äusseren, entsprechend ihrer Be- stimmung, die inneren zarten Organe anfangs zu schützen, meist derb und grün sind und den Kelch darstellen, der aber mitunter (vgl. Nym- phaea) ohne schroffe Abgrenzung in die Blumenblätter übergehen kann. Mitunter sind Kelch und Blumenblätter gleichgestaltet (homoeo- chlamydisch 2)) , meist aber verschieden gestaltet (heterochlamydisch). Bei einigen Familien schlägt der innere Kreis des Perigons wieder fehl und verkümmert mehr und mehr, die Blüthen werden dadurch denen mit einfacher Blüthenhülle ähnlich, sie werden apopetal. Uebersicht der Reihen. Im Wesentlichen nach Engl er, Nat. Pflzfam. Nachtr. 344 (1897) u. Syllabus 5. Aufl. 209 (1907). A. Samenanlage mit zahlreichen (etwa 20 und mehr) Makrosporen (Embryumsäcken). — Gehölze von schachtelhalmartiger Tracht, nur im südlichen Gebiete angepflanzt. Blüthen eingeschlechtlich, ein- oder zweihäusig. Männliche Blüthen mit 1 Staubblatt in kätzchen- artigen Aehren am Ende der dünnen Zweige. Weibliche Blüthen in kurzen Köpfchen am Ende kurzer Seitenzweige. Verticillatae. B. Samenanlage mit nur einer Makrospore (Embryumsack), wie bei den Monocotyledones. I. Blüthen stets ohne Perigon oder falls dies vorhanden, alle Perigon- blätter gleich gestaltet und hochblattartig. a. Sträucher oder Kräuter. Blätter ungetheilt, mit oder ohne Neben- blätter. Blüthenstände (meist sehr schlanke) Aehren. Blüthen sehr klein ohne oder mit Perigon, zwei- oder häufig eingeschlecht- lich. Staubblätter 1 — 10. Fruchtblätter 1 — 4 getrennt oder verbunden. — Nur angepflanzt. Piperales. b. Bäume oder Sträucher, selten fast krautartig. Blätter spiralig gestellt, meist ungetheilt, selten gelappt, mit Nebenblättern. Blüthenstände Aehren oder ährenförmige Trauben (Kätzchen). Blüthen ohne Perigon, stets eingeschlechtlich, zweihäusig, mit becherförmigen oder auf einzelne Schuppen beschränkten Drüsen (Discus). Männliche Blüthen mit 2 bis vielen Staubblättern. Weibliche Blüthen mit 2, selten bis 4 verbundenen Frucht- blättern. Fruchtknoten einfächerig, mit wandständigen Samen- 1) Von &7iAovg einfach und ^Aa^ivg s. Fussn. 1. 2) S. I. S. 264 Fussn. 3. Archichlainydeae. trägem und vielen anatropen Samenanlagen. 2 (selten bis 4) Narben. Frucht mit vielen Samen. Samen klein, mit grund- ständigem Haarschopf, ohne Nährgewebe. Salicales. c. Mittelgrosse (bei uns) ßträucher, selten Halbsträucher. Blätter spiralig gestellt, meist ungetheilt, seltener fiederspaltig. Blüthen- stände meist einfache, seltener (nicht bei uns) zusammengesetzte Aehren (Kätzchen). Blüthen ohne Perigon, mitunter am Grunde mit Vorblättern, eingeschlechtlich, ein- oder (bei uns) zweihäusig. Männliche Blüthen mit meist 4, seltener mit 2 — 6 Staubblättern. ^\^'il)liche Blüthen mit 2 zu einem einfächerigen Fruchtknoten verbundenen Fruchtblättern und einer grundständigen ortho- tropen Samenanlage. 2 Narben. Frucht eine Steinfrucht, Wachs ausscheidend. Samen ohne Nährgewebe. Pflanzen meist aro- matisch duftend. Myricales. d. Bäume oder grosse Sträucher. Blätter spiralig, (bei uns stets) gefiedert, ohne Nebenblätter, aromatisch duftend. Blüthenstände Aehren (Kätzchen) oder die weiblichen oft verkürzt, wenigblüthig. Blüthen ohne oder mit Perigon, stets eingeschlechtlich, einhäusig. Männliche Blüthen mit 3 — 4 Staubblättern. Weibliche Blüthen mit zwei zu einem einfächerigen Fruchtknoten verbundenen Fruchtblättern und einer grundständigen orthotropen Samen- anlage. Frucht steinfruchtartig oder eine Nuss. Juglandales. e. Bäume oder meist grössere Sträucher. Blätter spiralig gestellt, mit (oft hinfälligen) Nebenblättern, meist ungetheilt, häufig ge- zähnt. Blüthenstände aus kleinen Trugdolden zusammengesetzten Aehren (Kätzchen) oder die weiblichen trugdoldig oder einzeln. Blüthen mit, seltener ohne Perigon, meist ein- selten zwei- geschlechtlich, monöcisch. Staubblätter häufig vor den Perigon- 1 flattern eingefügt. Fruchtknoten unterständig, aus 2 — 6 ver- bundenen Fruchtblättern bestehend mit je 1 — 2 Samenanlagen. Frucht meist nussartig, mit nur 1 (selten 2) Samen ohne Nähr- gewebe. Fatales. f. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blätter spiralig oder gegen- ständig, meist ungetheilt, gelappt oder fingerförmig getheilt, mit Nebenblättern. Blüthenstände meist trugdoldig, seltener trug- doldig- ährig oder zu mannichfach verschiedenen Gebilden Ver- bunden. Blüthen mit im Kreise stehenden Perigonblättern, selten ohne solche, meist 4, selten 5 oder weniger zählig, meist iiktinomorph. Staubblätter vor den Perigonblättern eingefügt. Fruchtblätter 2 oder einzeln. Fruchtknoten oberständig, mit einer Samenanlage. Griffel oft getrennt. Frucht eine Steinfrucht oder Nüsschen. Urticales. II. Blüthen fast stets mit Perigonblättern, diese zumeist gleichgestaltet (haplochlamydisch), hochblattartig oder corollinisch gefärbt, selten äusserer and innerer Kreis ausgebildet und verschieden gestaltet. a. Bäume oder Sträucher. Blätter spiralig, ungetheilt bis fieder- theilig ohne Nebenblätter. Blüthenstände Aehren oder Trauben. Archichlamydeae. 5 Blüthen aktinomorph oder zygomorph, zweigeschlechtlich oder eingeschlechtlich. Perigonblätter quirlig, meist 4 zählig, blumen- blattartig. Staubblätter vor den Perigonblättern, selten ganz frei, meist mit den Perigonblättern verbunden, nur die Staubbeutel frei. Fruchtknoten oberständig, aus einem Fruchtblatt gebildet. — Nur im südlichen Gebiete angepflanzt. Proteales. 1). Bäume, (bei uns) Strauch er oder Kräuter, oft parasitisch. Blätter spiralig oder gegenständig, ohne Nebenblätter. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, bei uns homoeochlamydisch. Perigon- blätter quirlig, bei uns meist 5 (4). Staubblätter vor den Perigon- blättern eingefügt. Fruchtknoten unterständig, aus meist 2 bis 3 verbundenen (selten nur einem) Fruchtblättern gebildet; jedes Fruchtblatt mit einer vom Scheitel der Fächer oder von einem centralen freien Samenträger herabhängenden Samenanlage oder die Samenanlagen zur Blüthezeit nicht ausgegliedert. Santalales. c. Kräuter oder windende Sträucher. Blätter spiralig gestellt, un- geteilt oder mit grossen Lappen, ohne Nebenblätter. Blüthen oft einzeln, mittelgross bis ansehnlich, aktinomorph oder zygo- morph. Perigonblätter quirlig angeordnet, oft verbunden, homoeo- chlamydisch, blumenblattartig. Fruchtknoten meist unterständig, meist 3 — 6 fächerig mit centralwinkelständigen Samenträgern und vielen Samenanlagen. Aristolochiales. d. Kräuter, seltener (öfter windende) Sträucher oder (nicht bei uns) Bäume. Blätter spiralig angeordnet, ungetheilt, mitunter gelappt, mit stengelumfassenden zu einer Tute (Ochrea) verbundenen Neben- blättern. Blüthen stets klein, meist in zusammengesetzten Blüthen- ständen, homoeochlamydisch oder heterochlamydisch. Perigon- blätter meist 3 — 6. Fruchtknoten oberständig' mit einer meist auf- rechten, orthotropen, selten anatropen Samenanlage. Frucht eine Nuss mit reichlichem, mehligem Nährgewebe. Polygonales. III. Blüthen zumeist mit einfachem hochblattartigem oder gefärbtem Perigon, öfter aber auch schon Kelch und Blumenblätter deutlich ausgebildet. — Meist Kräuter mit gegenständigen oder spiraligen Blättern ohne oder mit Nebenblättern. Blüthen spiralig oder quirlig gebaut. Staubblätter oft so viel wie Perigonblätter und vor diesen, aber auch viele oder wenige bis nur 1. Fruchtknoten meist ober-, seltener unterständig aus 1 bis vielen Fruchtblättern, selten mehrfächerig, meist einfächerig mit 1 bis vielen kampylo- tropen Samenanlagen. Samen mit Nährgewebe und gekrümmtem Keimling. Centrospermae. IV. Meist Kelch- und Blumenblätter deutlich entwickelt. Blumen- blätter meist gefärbt. a. Fruchtblätter zumeist oberständig (bei Calycmithaceae scheinbar unterständig vgl. auch Laui'aceae), meist getrennt, nicht zu einem Fruchtknoten verbunden. — Kräuter oder Sträucher und Bäume mit meist spiraligen, seltener gegenständigen Blättern mit oder ohne Nebenblätter. Blüthen spiralig bis quirlig gebaut, mit Arohioblamydeae, einfachem Perigon oder mit Kelch- und Blumenblättern, letztere beide öfter ineinander übergehend, aktinomorph oder zygomorph. Staubblatter meist zahlreich. Fruchtblätter viele bis nur 1, meist frei. Ranalcs. 1). Fruchtblätter meist zu einem oberständigen Fruchtknoten ver- bunden. 1. Meist Kräuter, seltener Holzgewächse. Blüthen häufig in Trauben angeordnet, oft auch einzeln und gross, quirlig ge- baut, (nur die Staubblätter) selten noch spiralig angeordnet, fast stets mit Kelch und Blumenblättern (selten die letzteren leidend) aktinomorph oder zygomorph. Fruchtblätter 2 bis viele verbunden. Rhoeadales. 2. Stets Kräuter. Blätter spiralig angeordnet, alle insekten- fangend, meist ungetheilt. Blüthen quirlig oder innen schwach spiralig gebaut, mit gleich- oder verschieden gestalteten Kelch- und Blumenblättern, aktinomorph. Fruchtblätter 3 — 5 ver- bunden mit wandständigen oder centralwinkelständigen Samen- trägern und vielen Samenanlagen. Samen klein, mit Nähr- gewebe. Sarraceiiiales. C. Fruchtblätter in einen mehr oder weniger deutlichen Kelch- becher eingesenkt, oft getrennt. Staubblätter und Blumen- blätter meist am Rande des Kelchbechers. Durch Verschmelz- ung des Kelchbechers mit den Fruchtblättern entsteht oft ein unterständiger Fruchtknoten. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blätter oft mit Nebenblättern, meist spiralig. Blüthen quirlig, selten innen schwach spiralig gebaut, aktinomorph oder zygo- morph. Kelch und Blumenblätter verschieden ausgebildet, selten die Blumenblätter fehlschlagend. Samenträger oft dick, mit 1 bis vielen Samen. Ro.sales. «1. Blüthen meist aus 4 oder 5 Quirlen von Blüthenorganen ge- bildet. Fruchtblätter meist nur wenige (nicht zahlreiche), meist zu einem oberständigen Fruchtknoten verbunden. 1. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blüthen quirlig; hetero- ehlamydisch, seltener die Blumenblätter oder auch der Kelch fehlend, meist 5 zählig. Fruchtblätter 3 — 5 (selten mehr) zu einem oberständigen Fruchtknoten verbunden, sich bei der Reife häufig wieder trennend, meist mit 2 oder einer, seltener mit bis vielen Samenanlagen. Samenanlagen epitrop mit ven- traler Raphe, die Mikropyle nach oben wendend, oder bei mehreren Samenanlagen mit dorsaler Raphe und Mikropyle nach unten. Geraniales. 2. Meist Sträucher oder Bäume, seltener Kräuter. Der vorigen Reihe ähnlich gebaut, aber die Samenanlagen umgekehrt ge- stellt, entweih]- hängend mit dorsaler Raphe und der Mikro- pyle nach oben, oder aufsteigend mit ventraler Raphe und ihr Mikropyle nach unten. Sapimlales. 3. Fast nur (bei uns nur) Sträucher (mitunter kletternd), seltener Archichlamydeae. 7 Bäume. Blätter ohne oder mit kleinen Nebenblättern. Blüthen quirlig gebaut, mit Kelch und Blumenblättern, mitunter die letzteren fehlend, stets aktinomorph. Staubblätter in einem Kreise vor den Blumenblättern stehend. Fruchtblätter 5 bis 2, zu einem oberständigen, seltener unterständigen Frucht- knoten verbunden, mit je 1 — 2 aufsteigenden Samenanlagen mit dorsaler, seitlicher oder ventraler Raphe. Rhamiiales. 4. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blätter meist spiralig. Blüthen quirlig (die Staubblattkreise nicht immer) gebaut, meist 5 zählig, meist heterochlamydisch, selten ohne Blumenblätter, meist zwei- seltener eingeschlechtlich, meist aktinomorph, seltener zygomorph. Kelch in der Knospenlage meist klappig. Staub- blätter viele oder in 2 Kreisen, davon der innere gespalten. Fruchtblätter 2 bis viele, zu einem oberständigen Fruchtknoten verbunden, mit je 1 bis vielen Samenanlagen. Malvales. e. Blüthen aus 5 oder 4 Kreisen von Blüthenorganen gebildet, oder spiralig- quirlig. Fruchtblätter verbunden, selten (Diüenia- ceae) getrennt, mehrfach der Fruchtknoten in den Kelchbecher eingesenkt und dadurch bis unterständig. 1. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blüthen quirlig oder spiralig- quirlig gebaut, häufig mit vielen Staubblättern und vielen Fruchtblättern, heterochlamydisch, selten ohne Blumenblätter. Fruchtknoten ober- bis halbunterständig. Fruchtblätter meist mehr oder weniger verbunden (vgl. Dilleniaceae), häufig mit wandständigen Samenträgern, die aber auch scheidewandartig vorspringend in der Mitte zusammentreffen können, sehr selten mit grundständiger Samenanlage. Parietales. 2. Meist fast blattlose Gewächse mit fleischigem Stengel. Blüthen mit spiraligem äusseren und quirlig angeordneten inneren Organen. Kelchblätter zahlreich, spiralig angeordnet. Staub- blätter meist viele in dem röhrenförmigen Kelchbecher. Frucht- knoten unterständig aus 4 bis vielen Fruchtblättern mit vielen Samenanlagen. Opuntiales. f. Blüthen quirlig gebaut. Fruchtblätter verbunden, stets in den Kelchbecher eingesenkt, meist mit demselben zu einem unter- ständigen Fruchtknoten verbunden. 1. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blüthen heterochlamydisch, selten mit fehlschlagenden Blumenblättern, mit einem oder 2 Kreisen von mitunter gespaltenen Staubblättern, meist aktino- morph, selten zygomorph, mit mehr oder weniger vertieftem Kelchbecher, mit 2 bis vielen zu einem, meist unter- seltener oberständigen Fruchtknoten verbundenen Fruchtblättern, selten nur ein freies Fruchtblatt. Myrtiilorae. 2. Kräuter, seltener Sträucher oder Bäume. Blüthen meist in Dolden, heterochlamydisch, selten Blumenblätter fehlschlagend, (öfter dagegen die Kelchblätter kümmerlich oder fehlschlagend) meist zweigeschlechtlich, aktinomorph oder die äusseren eines ( 'asiiarinaceae. Chlorauthaceae. Blüthenstandes zygomorph, meist 5- oder selten 4- oder mehr- zählig. Fruchtblätter meist 2, seltener 5 — 1 oder viele, zu einem unterständi-ren Fruchtknoten verbunden, mit je 1, selten 2, hängenden umgewendeten (anatropen) Samenanlagen. Samen mit reichlichem Nährgewebe. Uinbelliflorae. Reihe VERTICILLÄTAE. (Engl. Führ. Bot, Gart. Breslau 31 [1886]. Nat, Pfl. Nachtr. 344 [18i)7j. Dalla Torre und Hanns Gen. siph. 113. — Chalazögamae1) Engl. Syll. 1. Aufl. 64 [1892].) S. S. 3. Zweige kantig-furchig, die Spaltöffnungen in den Furchen. Männliche Blüthen mit 2 in der Mittellinie stehenden hochblattartigen. Perigonblättern und einem centralen Staubblatte. Weibliche Blüthen ohne Perigon. Fruchtblätter 2 in der Mittellinie stehend, mit 2 faden- förmigen Narben, zu einem 2 fächerigen Fruchtknoten verbunden, dessen hinteres Fach steril ist und dessen vorderes 2 — 4 aufsteigende ortho- trope Samenanlagen enthält. Frucht eine an der Spitze häutig geflügelte Schliessfrucht, von den verholzenden klappenartigen Vorblättern um- schlossen. Nur die Familie CASUARINÄCEAE. (Lindl. Veget. Kingd. 259 [1847]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 113. CasuaHneae Mich. Ann. Mus. Paris. XVI. 451 [1810]. R. Br. in Flind. Voy. II. App. III. 571 [1814].) ( lharakter der Reihe. — Nur die Gattung * OASUARINA*). iL. Il.rh. Amboin. |1754J. Amoen. acad. IV. 143 U759] nur der Name; Adans. Faniil. II. 481 [17631. Nat. Pfl." III. 118.) Etwa 20 Arten meist in Australien, einige auch Indisch-Malayisch, eine auch in Ost-Africa, einige davon im Mittelmeergebiete der eigenartigen Tracht wegen i) Von ydAa^a Hagel und ya/necj S. I. S. 1 Fussn. 3. Der Ausdruck Cha- laza wurde auf den HagelhVek im thierischen Ei und auf die oft von aussen sieht- bare Basis des inneren Integuments bei der anatropen und orthotropeu Samenanlage, die sich meist an dem der Mikropyle entgegengesetzten Pol derselben findet, über- tragen. Bei Ccuuarma wurde von Treub der erste Fall vom Eindringen des Pollen- sehlauchs in die Cliala/.a (statt in die Mikropyle) nachgewiesen. Weitere Fälle werden bei den Jktulaccae, Juglandaceae, Ulmaceae (annähernd) durch Na was c hin, bei Alchimilla arvensis durch Murbeck (s. VI. 1. S. 386) bekannt. 2) Wegen einer gewissen Aehnlichkeit der reichästigen, unten laugen, bogig aufstrebenden letzten Auszweigungen der Aeste mit einer Casuarfeder. Casuarina. Chloranthus. 9 (die Pflanzen sehen aus wie strauchige oder baumartige dünnzweigige Schachtel- halme) angepflanzt, im nördlichen Gebiete nur in Töpfen. * C. stricta. fi. Zweige biegsam, mit deutlichen Rippen, mit 10 — 12- gliederigen Quirlen. Blätter kurz, zahnartig, eiförmig-lanzettlich. Männliche Blüthen- stände mit etwas vielspaltigen, gewimperten Hochblättern, verlängert. Weibliche Blüthenstände fast sitzend, länglieh mit elliptischen, am Rücken verdickten be- haarten Hochblättern. Fruchtstände ziemlich gross. Aus dem gemässigten Australien stammend, seit langem (fast 100 Jahre) in Gärten, dort die häufigste Art. C. stricta Soland. in Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 320 (1789). — C. quadrivalvis Labill. Nov. Holl. pl. II. 67 t. 218 (1806). * C. equisetifölia. f). Hellgrün. Zweige mit 6 — 8 gliederigen Quirlen. Blätter lanzettlich, angedrückt. Meist einhäusig. Männliche Blüthenstände cylindrisch bis etwas keulenförmig. Weibliche Blüthenstände kurz gestielt, elliptisch bis zuletzt fast kugelig, mit elliptischen spitzen, am Rücken unterhalb der Mitte verdickten, gewimperten, stark hervorragenden Hochblättern. In Ost-Australien, Neu-Kalcdonien, im tropischen Asien, Ost-Africa und den Südseeinseln heimisch, hin und wieder in Gärten. C. equiseti/olia L. Amoen. acad. IV. 143 (1759). Die mit schwach hervorragenden Hochblättern an den weiblichen Blüthen- ständen versehene, sonst der vorigen ähnlichen zweihäusigen G. distyla^) (Vent. Jard. Geis. t. 62 [1800]) seltener in Gärten. Reihe PIPERÄLES. (Lindl. Nix. pl. 25 [1833]. Veget. Kingd. 514 [1847]. Engl. Syll. 1. Aufl. 93. Nat. Pfl. Nachtr. 345. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 114.) S. S. 3. Ausser den unten behandelten Familien werden seltener Arten cultivirt aus der Familie der CA loranthdce ae (Blume Enum. pl. Jav. I. 78 [1830]). Kräuter oder Sträucher mit gegenständigen Blättern und zweigeschlechtlichen oder ein- geschlechtlichen Blütheu ohne oder mit hochblattartigem Perigon. Staubblätter 1 bis 3 untereinander und mit dem Fruchtknoten verbunden. Fruchtblatt einzeln, mit einer vom Scheitel herabhängenden Samenanlage. Samen mit Nährgewebe. — Hierzu Chlordnthus*) (Sw. Phil. Trans. LXXVII. 359 [1787]) mit etwa 10 Ostasiatischen und Ostindischen Arten. Mitunter angepflanzt C. inconsp ieuus (Sw. a. a. O. [1787]). 31. Blätter ziemlich klein, eiförmig bis rundlich-eiförmig, entfernt kerbig gesägt. Blüthenstände aus Aehren zusammengesetzt. Staubblatt- apparat dreilappig, in China und Java heimisch, in Japan wohl nur verschleppt; die Blätter werden als Theczusatz verwendet. Von Ostindien bis zu den Philip- pinen heimisch ist der als Fiebermittel gebrauchte, durch grosse eiförmige oder schmälere scharf gesägte Blätter ausgezeichnete C officinalis (Blume Enum. pl. Jav. 79 [1830]). Uebersicht der Familien. A. Fruchtblätter frei oder verbunden mit 2 bis vielen Samenanlagen. Frucht fleischig. Saururaceae. i) Von 6i- zwei- und atvAog Griffel. 2) Von %J.u)q6s grün und ävd~og Blume. 10 Saururaceae. Piperaoeae. B. Fruchtblätter verbunden; Fruchtknoten mit nur einer grundständigen Samenanlage. Frucht eine dünnfleischige, einen grossen Samen enthaltende Beere. Piperaoeae. Familie SAURURACEAE. (LindL Nat. Syst ed. 2. LS4 [1836]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 114.) S. S. 9. Kräuter mit spiralig gestellten Blättern. Blüthenstände A ehren. Blüthen zweigeschlechtlich, ohne Perigon. Staubblätter 3, 6 oder mehr. Fruchtblätter 3 — 4. Samen mit Nährgewebe. — Pflanze mit Oel- zcllen. Ausser den unten erwähnten Gattungen seltener und meist unbeständig in Gürten noch Anemio'p s is 1) (Anemopsis Hook. u. Arn. Ann. nat. hist. I. 136 [1838]. Bot. Beechey's Voy. 390 t. 92 [1841]. — Anemiopsis Endl. Gen. Suppl. I. 1374 [1841]. — Anemonopsis Pritz. Ic. Ind. 71 [1855]. — Anemia Nutt. Ann. Nat. hist. I. 136 [1838]). Kraut mit langgestielten, länglich-verkehrt-eiförmigeu grundständigen Blättern und 2 Stengelblättern. Blüthenstand eine kurze Aehre, am Grunde mit 6 länglich-verkehrt-eiförmigen Hochblättern. Staubblätter 5 — 6. Fruchtknoten tief in die Aehrenaehse eingesenkt mit 3 Narben. A. Califdmica (Hook. u. Arn. a. a. O. [1833]. Bot. Mag. t. 5292. — Houltuynia califomica Benth. u. Hook, in Wate. Bot. Calif. II. 483 [1880]) einzige Art; aus Neu-Kalifornien ; Hoch- blätter weiss, die 3 inueren roth gefleckt. Bl. Sommer. Ueber sieht der Gattungen. Blüthenstand mit kleinen Hochblättern. Staubblätter 6 — 8 oder mehr. Frueht- blätter fast bis zum Grunde getrennt. Säumnis. Blüthenstand am Grunde mit grossen, gefärbten Hochblättern. Staubblätter 3. Frucht- knoten Bjnkarp, 1 fächerig. Houttuynin. *t SAURÜRUS2). (L. Gen. pl. [ed. 1. 108 z. T.] ed. 5. 159 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 2.) Kräuter mit herzförmigen Blättern mit Nebenblättern. Blüthenstände Tranben, die kleinen eiförmigen Hochblätter im Blüthenstände meist mit den Blüthen ver- bunden. Staubblätter 6 — 8 oder mehr mit laugen Staubfäden. Fruchtblätter meist 3 — 4 frei oder am Grunde verbunden. Samen mit reichlichem Nährgewebe, hart und glänzend. *t S. cernuus. 9|. Stengel kantig, ca. 2,5 — 6 dm hoch. Blätter herzeiförmig, zugespitzt, mit spreizenden Nerven. Nebenblätter undeutlich. Aehre dicht, etwa 1 — 1,5 dm lang, oberwärts nickend, die Blätter weit überragend. Hochblätter lan- zettlich. Blüthen weiss. Staubfäden fadenförmig, viel länger als der Fruchtknoten. Frucht 4 spitzig. i) Wegen Aehnlichkeit des Blüthenstaudes mit der Blüthe einer Anemone (öipig Aussehen). -) Von aavQog Eidechse und ocqü Schwanz, wegen des Blüthenstandes. Der Name bezeichnete bei Plumier und z.T. auch beiLinne (s. Hortus Cliffortianus 140) mehrere Americanische Piper- Arten. Aneiriio2isis. Säumnis. Houttuynia. 11 In Sümpfeu und im Wasser im Atlantischen Nordämerica heimisch, bei uüs seit fast 150 Jahren in Gärten, hin und wieder in Springbrunnen, Fischbassins und Aquarien cultivirt. Bl. Juni — August. S. cernuus L. Spec. pl. ed. 1. 341 (1753). Britton u. Brown Illuslr. Fl. N.Amer. 482. Nichols. Biet. Gard. III. 368. Eine bemerkenswerthe, in abgeschnittenen Tonnen leicht cultivirbare und für Schulgärten zu empfehlende Art. *t S. Loureiri •). QJ. Blätter länglich-eiförmig. Aehre stets gerade, kaum länger als das Blatt. Staubfaden kaum länger als der Fruchtknoten. In Ostasien und auf den Philippinen einheimisch, seltener gepflanzt als d. v. War in Krain bei Laibach am Kroisenegger Weiher seit etwa 1880 längere Zeit in Folge früherer Anpflanzung anscheinend eingebürgert (Voss OBZ. XXXII [1882] 285, Hock Beih. Bot. Centr.bl. XV. 403) ist aber neuerdings durch Abgrabung der Ufer vernichtet (Paulin br.). Bl. Juni — August. S. Loureiri Decaisne Ann. Sc. nat. 3. Ser. III. 102 (1845). HOUTTUYNIA a). (Thunb. Fl. Jap. 12 [1784] Nat. Pfl. III. 1. 3; Houtuynia Thunb. Fl. Jap. 234 t. 26 [1784J; Houtouynia Pers. Syst. 556 [1797].) Ausdauerndes Kraut mit Ausläufern und allwechselnden bis länglichen, am Grunde herzförmigen Blättern mit grossen häutigen Nebenblättern. Blüthenstände endständige Aehren am Grunde mit blumenblattartigen Hochblättern. Die Blüthen mitunter in die Blüthenachse eingesenkt. Staubblätter 3. Fruchtkuoten mit 3 — 4 Narben und 3 — 4 wandständigen Samenträgern, welche mit dem Samen abwechseln und je etwa 6 Samenaulagen besitzen. Nur 1 Art. * H. COl'diita. £ty. Stengel aufrecht, meist unverzweigt, hin- und hergebogen, kahl. Blätter herzförmig, zugespitzt, ganzraudig, kahl, nervig. Grosse Hochblätter am Grunde des Blüthenstandes 4, eiförmig bis ellii>tisch, weiss, weit abstehend, zu- letzt zurückgeschlagen. Blüthenstand länglich, dicht. An Wasserrändern in Japan heimisch, dort wie auch sonst in Ost- und dem südlicheren Asien ein gemeines Unkraut in und an Gräben; bei uns seit langem in Gärten. Bl. Juli, August. H. cordata Thunb. Fl. Jap. 234 t. 26 (1784). Bot. Mag. t. 2731. Nichols. Biet. Gard. II. 154. Familie PIPERÄCEAE. (L. C. Rieh, in Hunib. Bonpl. Kunth Nov. gen. sp. I. 46 [1815J. Nat. Pfl. III. 1. 3. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 114.) S. S. 10. Kräuter oder Sträucher, selten Bäume, mit meist spiralig gestellten, seltener gegenständigen Blättern, mit oder ohne Nebenblätter. Stets mit Oelzellen, daher scharf schmeckend. Blüthenstände (meist schlanke) Aehren. Blüthen ohne Perigon, zweigeschlechtlich oder ein- 1) Nach dem Entdecker Joäo Loureiro, * 1715 f 1796 Lissabon, der 30 Jahre in Cochinchina und 3 Jahre in China als Missionar zubrachte und die Flora erforschte. (Flora Cochinchineusis. 2 Bde. Olysipp. 1790. 2. Ausgabe cur. Will- denow Berol. 1793.) 2) S. III. S. 551 Fussn. 5. 12 Piperaceae. Salicsiceae. geschlechtlich. Staubblätter zu 1 — 10. Frachtblätter 1 — 4, verbunden zu einem einfacherigen Fruchtknoten mit nur 1 grandständigen ortho- tropen Samenanlage. Samen mit Nährgewebe. 9 meist tropische Gattungen, in den Tropeu beider Hemisphären. Die haupt- sächlichste Gattung dieser Familie Ptpert) (L. Gen. pl. [ed. 1. 333] ed. 5. 18 [1754] Nat. l'll. JH. 1. Ij) amfasst etwa 600 oder mehr Arten und ist fast aus- schliesslich in den Tropen verbreitet. Eine ganze Reihe von Arten weiden bei uns in deu Warmhäusern eultivirt, im Freien dürfte von diesen Wärme und Feuchtig- keit beanspruchenden Pflanzen wohl selbst im südlichen Gebiete keine aasdanern. Am bekanntesten i-t der im Indisch-Malayischen Gebiete heimische, jetzt überall in den Tropen gebaute Schwarze Pfeffer (niederl. Peper, dän. Peber, franz. Poivre, it. Pepe, poln. Pieprz, böhm. Pepr, russ. IIenepT>, ung. Bors) P. nigrum (L. Speo, pl, ed. 1. 28 [1753]), dessen Früchte (kugelig beerenartig in lockeren schlanken Aehren stehend) das bekannte Gewürz liefern. Weisser Pfetler sind die von der Pruchtschale befreiten Samen. — Officinell ist der Pfeffer als Piper nigrum; ausser- dem noch Cubebae, die Früchte des auf den Grossen Sunda-Ioseln heimischen P. cubtba*) (L. fil. Suppl. pl. 90 [1781]) und Herba MaticoS), die Blätter des Tropisch- americanischen P. angusli/olhim (Ruiz u. Pav. Fl. Pernv. I [1794]). — Auch in subtropischen Gegenden heimisch, deshalb auch hin und wieder auf Beeten im Mittel- meergebiet ausgepflanzt sind Arten von * PEPERÖMIA-»). (Ruiz u. Pav. Prodr. Fl. Peruv. Chil. 8 [1794]. Nat. Pfl. III. 1. 10. Hcuschen Nov. act. Ups. 3. ser. VIII. 15 [1873].) Ausdauernde oder einjährige Kräuter, mitunter etwas halbstrauehig mit oft niederliegendem bis kriechendem, oft fleischigem Stengel. Blätter mitunter gegen- ständig oder quirlig, oft fleischig, auf der Unterseite mit Wasserspeichergewebe. Blüthenstände meist schlanke, dichte bis lockere Aehren, meist endständig (oder den Blättern gegenüberstehend), selten traubig angeordnet. Blüthen stets zweigeschlecht- lich (bei Piper meist eingeschlechtlich). Staubblätter 2 mit kurzem Staubfaden. Fruchtknoten sitzend oder gestielt mit ungeteilter (bei Piper getheilter) oft pinsel- förmiger Narbe. Etwa 400 Arten in der Alten und Neuen Welt, in America mehrere Arten ausserhalb der Tropen. Bei uns eine Reihe von Arten in Warmhäusern und in Wintergärten als Teppich- and Einfassungspflanzen, namentlich solche mit gezeich- neten Blättern. Hin und wieder auch in Gewächshäusern als Unkraut auf Blumen- ü auftretend!! - — Besonders beliebt sind: P. rescdifldra (P. resedaeßora Linden n. Andre Illustr. Ilortic. XVII t. 26 [1870]) aus Neu-Granada mit gegen- ständigen oder zu 3 stehenden kurz herzförmigen, 7 — 9 nervigen Blättern und weissen, in dichten Trauben stehenden Aehren. — P. maculosa (Hook. Exot. Fl. 92 [1823—27]. P. variegäta Ruiz u. Pav. Fl. Per. I. 33 t. 52 fig. a [179]) von Peru bis Sto Domingo verbreitet, mit abwechselnd gestellten breit eiförmigen, schild- förmigen Blättern, rothgefleckten Blattstielen und sehr langen dichtblüthigen Aehren. — /'. Sa mlersii») (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 1. 400 [1868]. — P. Ver- achaffclliit) Lern. Illustr. Ilortic. XVI t. 598 [1869]) aus Brasilien mit abwechselnd i) Schon bei Horatius und Columella Name des Pfeffers. '-') Eabobah der Arabischen Aerzte; Cabebo der heil. Hildegard. 3) Angeblich nach einem spanischen Soldaten mit Vornamen Matico (Kleiner Matthaeus). der die Heilkraft zuerst erprobt haben soll, daher auch Yerba del soldado. *) Angeblich von Pij,cr und öfioiog ähnlich. 5) S. III. S. :>Ö7 Fussn. 1. 6) Nach Ambroise Coletto Alexandre Verschaffelt, * 11. Dec. 1825 f 16. Mai 1886 Gent, hervorragendem Ilandrlsgärtner, verdient durch zahlreiche neue Einführungen, welcher 1854 die Illustration horticole begründete; 1870 überliess er Peperomia. ]B gestellten grossen (bis über 1 dm langen) rundlichen bis eiförmigen, dickfleischigen, an den Nerven hellgrünen, dazwischen silberglänzenden Blättern. — P. mar- morata (Hook. fil. Bot. Mag. t. 5568 [1866]) aus Süd-Brasilien, mit eiförmigen bis herzförmigen, lebhaft grünen, zwischen den Nerven mit grossen, weissen Flecken bestreuten fleischigen Blättern. — Weniger empfindlich gegen Kälte sind: * P. ßottcriii) (C. DC. Journ. de Bot. IV [1866J 146). Stengel schlank» schlaff, wenig verästelt. Blätter zu 3 quirlig, eiförmig, behaart. Blüthenstände schlank cylindrisch. — Mexico. * P. microphylla't) (H. B. K. Nov. gen. sp. I. 69 [1815]). Stengel schlank, dicklich, reich verzweigt. Blätter klein, länglich-verkehrt-eiförmig, meist zu 4 quirlig gestellt. Blüthenstände ziemlich kurz. — Neu- Granada bis Mexico. — Hin und wieder auf Blumentöpfen verschleppt. 1. Reihe. SALICALES. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 186 [1836] veränd. Engl. Führ, bot, Gart. Bresl. 31 [1886]. Nat. Pfl. Nachtr. 345 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 115.) S. S. 3, 4. Hierher nur die 33. Familie SALICÄCEAE. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 186 [1836]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 115. — SaUcineae L. C. Rieh, in A. Rieh. Elem. bot. ed. 4. 560 [1828].) Bäume oder Sträucher mit fast stets spiralig gestellten ungetheilten oder selten gelappten Blättern mit Nebenblättern. Blüthen zweihäusig, in an kurzen (öfter unbeblätterten) Zweigen endständigen A ehren oder Trauben (Kätzchen) in den Achseln schuppenförmiger Hochblätter (Tragblätter), ohne oder mit 1 oder 2 Drüsen oder mit einem becher- förmigen Discus, ohne Perigon. Staubblätter zu 2 — 30, meist von ein- sein Etablissement und diese Zeitschrift an J. Linden (s. III. S. 910). Auch sein Onkel Jean, * 5. Sept. 1811 f 20. April 1884 war ein bedeutender Handelsgärtner. Entfernt verwandt sind Eduard V., * 15. Oct. 1868 Gent (br.), Professor derPflauzen- physiologie an der Universität Amsterdam und sein Bruder Jules, * 27. Jan. 1870 Gent (br.), Professor der Physik an der Universität Brüssel, Verf. eines Aufsatzes über einen interessanten Fall von Hygrochasie. De verspreiding der zadeu by Brunclla vulgaris, B. grandiflora, Salvia Honninum en S. lanceolata (Jaarboek Dodonaea II. 148 [1890]). i) Nach Matteo Botteri, * 18? Lesina f 18? in Mexico, welcher sich grosse Verdienste um die Flora der Dalmatinischen Inseln erwarb (Vis. II. IX), später nach Mexico ging (1860 Professor in Orizaba) und auch dort botanisch sammelte, 2) Von piKQÖs klein und cpvÄAov Blatt. 14 Salicaceae. ander getrennt, selten mit einander verbunden. Staubbeutel auswärts aufspringend. Fruchtblätter 2, rechts und links stehend, selten 3 — 4, mit ungeteiltem, öfter sehr kurzem Griffel und 2, selten 3 — 4 Narben. Fruchtknoten einfächerig, mit zahlreichen, neben den Nähten am Grunde des Fruchtknotens stellenden Samenanlagen. Frucht durch Mitteltheilung 2- (selten 3 — 4-) klappig aufspringend. Samen mit geradem Keimling. Nur unsere Gattungen. Uebersicht der Gattungen. A. Blüthen mit becher- oder krugförmigem Discus. Hochblätter im Blüthenstande (Tragblätter der Blüthen) zerschlitzt. Staubblätter zahlreich. Ponulus. B. Blüthen ohne oder mit einigen zahnartigen Drüsen am Grunde. Hochblätter im Blüthenstande ganzrandig. Staubblätter meist wenige (2 — 5, sehr selten mehr). Salix. 223. PÖPULUS1). ([Tourn. Instit. 592] L. [Gen. pl. ed. 1. 317J ed. 5. 456 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 35.) (Pappel, Allele, Belten [im Elsass]; niederl. u. vlaem. : Populier; dän.: Popp<;l; franz.: Peuplier; it.: Pioppo; ligur. : Piobba, Arbora; nun.: Plop; poln. : Topola; wend.: Topot; Böhm.: Topol; kroat., serb. : Topola; russ.: Tohojil; litt.: Peple; ung. : Nyär.) S. oben. Fast stets baumartig, schnellwüchsig. Zweige mit Gipfel- und Seitenknospen. Knospen stets von mehreren Schuppen bedeckt. Blätter meist lang gestielt, dreieckig, elliptisch, herz- oder eiförmig, selten bis lanzettlich oder linealisch. Blüthenstand ährenförmige Trauben (Kätzchen) vor den Blättern erscheinend, cylindrisch, zuletzt hängend, am Grunde nicht beblättert. Hochblätter (Tragblätter der Blüthen) vor der Fruchtreife abfallend. Blüthen kurz, selten etwas länger gestielt. Frucht kahl. Blüthen am Grunde von einem becher- oder krugförmigen Discus (den Drüsen der Weiden entsprechend) umgeben. Staubblätter 3 — 30. Narben meist 2, seltener 3 — 4-, meist 2 theilig. Frucht meist 2, ^linier 3- oder 4 klappig aufspringend. Etwa 30 bis über 100 (Do de) Arten (je nach der Artauffassung) in den ge- igten Zonen beider Bemisphären, besonders in Ostasien und dein atlantischen Nordamerica, nicht im arktischen Gebiete, dort nur fossil gefunden, ebenso noch an tincr Beine von Fundorten auf der nördlichen Halbkugel, einige dieser Funde viel- leicht bis zum Körnen zurückreichend, im Mioeacn die Hauptentwicklung erreichend. Die aus dem Tertiär bekannter Arten den jetzt lebenden meist nahe verwandt. ') Name der Pappel bei Ho rat. ins u. a. Populus. ]5 Uebersicht der Sectionen und Subsectionen. (Nach Dode.) A. Discus am Grunde der Blüthen hinfällig, tief getheilt mit spitzen Zähnen. Blattdrüsen wenig hervorragend, warzenförmig, oft an der Spitze vertieft, daher beckenförmig. Turanga. B. Discus am Grunde der Blüthen bleibend. I. Discus schief abgeschnitten. Blattdrüsen hervorragend, becken- förmig, oft auf den Blattstiel selbst stehend. Leuce. II. Discus gerade abgeschnitten, mehr oder wenig tief gebuchtet oder gezähnt. Blattdrüsen unregelmässig beckenförmig, rundlich oder verlängert bis fast kannnförmig. Eupopulus. a. Blattdrüsen meist verlängert-beckenförmig. — Blattstiele mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt, die der Schösslings- blätter deutlich, etwa ebenso lang als die der oberen Blätter. Blätter unterseits mehr oder weniger graugrün. Aeg'irus. b. Blattdrüsen meist rundlich beckenförmig. 1. Blattstiele im Querschnitte viereckig, meist weniger zusammen- gedrückt, die der Schösslingsblätter meist kürzer als die der oberen Blätter. Blätter unterseits graugrün, weisslich oder weiss. Tacamaliaea. 2. Blattstiele im Querschnitte rundlich-schwach 4 eckig, die der Schösslingsblätter etwa so lang als die der oberen Blätter. Blätter in der Jugend unterseits weisslich-filzig, später graugrün. Leucoideae. A. Turänga1) (Bunge Reliq. Lehm. 322 [1852]. Acad. Pet. Mein, sav. etr. VII. 498 [1854]. Dode Mein. Soc. Hist. nat, Autun XVIII. 13. 14 [1905]). Discus am Grunde der Blüthen hinfällig, tief ge- theilt, mit spitzen Zähnen. Blattdrüsen wenig hervorragend, warzen- förmig, oft an der Spitze vertieft, daher beckenförmig. — Blätter lederartig, graugrün, gleichfarbig, unterseits niemals filzig, die der Schösslinge von verschiedener Form, die der älteren Aeste viel kürzer. Blattstiele stielrund. Blattknospen klein, stumpf, mitunter nur eine Schuppe deutlich erkennen lassend, selten klebrig. Narben 3, gross, karminroth. Staubblätter etwa 12. Frucht lederartig, ver- längert. Von dieser Scction (bei Dode Untergattung) kommt jetzt eine Art in Europa vor (vgl. S. IG), in dessen Tertiiirflora die von P. Euphralica kaum zu trennende P. mutabüis (Heer Fl. tert. Helv. II. 19 [1856]) wie auch in Nord-Ameriea verbreitet war (vgl. Staub Mag. növ. Lap. I [1877] 183, Heer ebend. II. [1878] 18, BV. Brand. XIX [1878] Sitzb. 36, Ascherson BV. Brand. XVIII [187G] Sitzb. 96), sie sind sonst auf Asien und Africa beschränkt. Dode unterscheidet (a. a. O.) 8 Arten in 2 Gruppen von denen hier nur er- wähuenswerth ist Euphraticae (Groupe Eu])hratica Dode Mein. Soc. Hist. nat. Autun XVIII. 14, 15 [1905]). Aeltere Aeste mit stärker behaarten Zweigen als an jungen Schösslingen. Discus nicht bis über die Mitte getheilt. — Hierher gehört 1) Kirgisischer Name von P. Euphratica. 16 Salicaceae. * P. Euphratica. |) — fj,. Junge Zweige fein hell behaart, später kahl, stiel- rundlich, gelbbraun bis gelbbräunlich, oder an Schösslingen röthlich bis roth. Knospen etwa 7 nun lang, die seitlichen angedrückt, von der Farbe der Zweige, von 2 Schuppen bedeckt. Schuppen mit kahlen Bändern. Blattnarbcn wenig hervor- ragend. Blätter an Btranchförmigen Exemplaren und an Schösslingen mehr oder weniger weidenartig, kurz gestielt, lanzettlich-zugespitzt bis schmal lanzettlich, gauz- randig oder mit vereinzelten Zähnen, die älteren baumartigen Exemplare lang gestielt, rundlich bis breit-rundlich, gezähnt, in der Jugend behaart. Von Nord- und Ost-Africa bis China und zur Mongolei verbreitet, in Spanien bei Elche (Dode briefl., der die dortige Form als P. Illicitana beschreiben wird), bei uns nur selten angepflanzt und meist nur kurze Zeit ausdauernd, vielleicht im südlichen Gebiete besser aushaltend. P. Euphratica Oliv. Voy. 1. emp. Ottom. III fig. 45, 46 (1801). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 5. Dode Mein. Soc. Hist. nat. XVIII. 16 (1905). — P. diversi- folia Schrenk Enum. pl. 15 (1842). Diese durch ihre bald weiden-, bald pappelartigen Blätter sehr ausgezeichnete Art ist auch deswegen bekannt und ihre Einführung wird trotz ihrer schweren Culti- virbarkeit immer wieder versucht, weil zu ihr die früher fälschlich mit „ Weiden" übersetzten 'Aräbini D,D"1JJ an den Wassern Babels gehörten, an die die Kinder Israels ihre Harfen hängten, als sie um Zinn weinten (Psalm 137, 2) vgl. Ascherson Sitzb. Ges. Nat. Fr. Berlin 1872. 92. • B B. Discus am Grunde der Blüthen bleibend. I. I. Leuce1) (Duby in DC. Sympl. fl. Gall. ed. 2. I. 427 [1828]. Rchb. Fl. Germ. exe. 173 [1831]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. 1. 644. Dode Mem. Soc. Hist. nat. XVIII. 13, 18 [1905]). Discus schief abgeschnitten. Blattdrüsen hervorragend, becken- förmig, oft auf den Blattstiel selbst stehend. — Blätter Unter- seite heller und öfter filzig, öfter gelappt; mit stark seitlich zu- sammengedrückten (an den Schösslingen weniger) Stiel. Blatt- knospen mittelgross, mehr oder weniger spitz, wenig oder nicht kleberig, von mehreren Schuppen bedeckt. Schösslinge weniger filzig als die Zweige älterer Aeste. Narben hellrosa bis roth zu 2. Staubblätter 5 — 20. Früchte klein, verlängert. — Stämme meist lange glatt bleibend. Aeste meist dick und kurz. a. a. Älbidae (Dode Mem. Soc. Hist.. nat. XVIII. 18, 19 [1905]). Ausgewachsene Blätter der Schösslinge Unterseite filzig, mehr oder weniger gelappt, Blätter der Zweige an älteren Aesten Unterseite mehr oder weniger filzig. Hochblätter im Blüthen- stande wenig oder mittelmässig getheilt. Meist Wurzelschöss- linge treibend. Die Arten dieser Gruppe ändern in Bezug auf die Dichtigkeit der Behaarung, die Farbe der Blätter und des Holzes je nach dem Standorte ah, an Lichten trockenen Orten ist naturgemäss die Behaarung dichter als an schattigen feuchten Stellen auch die Gestalt der Blätter ändert ab. Dode zerlegt a. a < >. diese Gruppe noch in 2: Groupe Nivea und Gronpe Alba (a. a. O. 19 [1905]), von denen die erste durch mehr oder veniger gelappte Schösslingsblätter, und unterseits weiss filzig und Unter- seite dicht weissen Blättern der Zweige am älteren Holz. Die Groupe Alba dagegen ist charakterisirt durch nicht oder nur schwach gelappte !) Aevxr] Name der Silberpappel bei Aristophanes u. A. Populus. 17 Schösslingsblätter, die unterseits weiss oder etwas grau und flockig sind, die Blätter der Zweige am älteren Holz sind unterseits grün, da aber P. nivea und P. Bolleana in die erste, P. alba aber in die zweite Gruppe gehören, die unserer Meinung nach nicht als Arten zu trennen sind, so können wir diese Eintheilung nicht aufrecht erhalten. 1029. (1.) P. alba. (Silberpappel, Abele, Alberbaum; niederl. u. vlaem. : Witblad, Witboom; dän.: Solv-Poppel; franz.: Peuplier blanc; süd- franz. : Aouba; it.: Alberello, Gattice; rum.: Plopalb, Pluta; ligur. : Arbera, Arbora ghianica nach Pen zig; poln. : Topola biala; böhm. : Linda; litt.: Baltoji peple.) fi. Bis über 30 m hoch. Rinde älterer Aeste und der Stämme weiss-grau, nur am Grunde älterer Bäume, seltener höher hinauf borkig aufreissend. Krone meist breit rundlich (seltener pyramidal). Jüngere Aeste, Knospen und Blattstiele grau oder weissfilzig, die ein- jährigen Zweige stielrund, unter dem sich ablösenden Filz glänzend olivbraun bis grau. Winterknospen eiförmig, spitzlich, meist von etwa 5 — 6 Schuppen bedeckt, meist behaart bis fast kahl, dann nur die Schuppen am Rande gewimpert. Blätter, besonders die der Schösslinge (und Stockausschläge) buchtig gelappt, am Grunde meist etwas herz- förmig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits dichter oder lockerer schneeweiss, selten gräulich-filzig, an älteren Bäumen meist 4 — 8 cm lang und 3 — 5 cm breit, mit meist 2 — 3 cm langem Stiel, an Schöss- lingen meist erheblich grösser und länger gestielt. Hochblätter im Blüthenstande elliptisch bis keilförmig - elliptisch , nicht oder meist schwach eingeschnitten, sparsam zottig gewimpert, rostfarben. Staub- blätter mit meist den Staubbeuteln gleichlangen Staubfäden. Frucht- knoten länglich. Narben gelb. Samen länglich-birnförmig. Keimling mit schwach herzförmigen gestielten Keimblättern. In Wäldern, auf Diluvialhügeln, an Waldrändern, auf Flussauen (Auenwälder), besonders in der Nähe grosser Flüsse, auf trockenem Boden meist nur strauchartig. Wirklich einheimisch wohl nur im öst- lichen und südlicheren Gebiete. Im norddeutschen Flachlande nur im Weichselgebiete, dort auf den Kämpen meist nicht selten ! ! und öfter zahlreich auftretend. Im südlicheren Deutschland wild, besonders in der Badischen Rheinebene (Klein-Seubert Exc.fl. Bad. 6. Aufl. 103). An der oberen Donau von zweifelhaftem Indigenat, ebenso in der Schweiz wohl nur verwildert (Schinz u. Keller Fl. Schw. 138); sonst im östlichen Alpengebiet meist zerstreut, ebenso in Oesterreich und Ungarn im Donaugebiete und in den Karpaten. Steigt in Ungarn nicht über 260 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 363), in Wallis bis 900 m. Im Mittel meergebiete wohl nirgends fehlend. Bl. März, April. P. alba L. Spec. pl. ed. 1. 1453 (1753). Koch gyn. ed. 2. 759. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 21. Nyman Consp. 663. Suppl. 280. Rchb. Ic. XI t. DCXIV fig. 1270. Nach C. K. Schneider keimt der Same 8 — 10 Tage nach der Aussaat. Die Entfaltung der Blätter geschieht nach ihm etwa zwischen dem 10. April und dem 28. Mai, die Früchte reifen im Mai und Juni. Der Baum erreicht ein Alter von 300 — 400 Jahren, sein Holz ist leicht zu bearbeiten und zu leimen, ist jedoch wenig zäh und fest, es hat lufttrocken ein specirisches Gewicht von etwa 0,48. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 2 1 s Salicaccae. Ziemlich veränderlich; die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Schösslingsblätter mehr oder weniger gelappt, unterseits weiss filzig. Blätter der Zweige älterer Aeste unterseits dicht weiss. (Groupe Nivea Dode Mem. Soc. mit. Autun. XVIII. 19 [1905] z. T. vgl. oben S. 16.) I. Blätter der Schösslinge wenig gelappt. Eierher gehören ausser einigen Nord -Africanisch- Asiatischen Formen von in Europa beobachteten Formen die noch auf der Iberischen Halbinsel heimische Nordafricanische seit langem auf den Canarischen Inseln, auf den Azoren und in Mexico eingebürgerte Rasse subinteg c'rrima (Lange Pugill. in Medd. Nat. For. Kjebenh. 2 Aart. III. 39 [1862]. — P. monticola Braudegec Zoe I [1890] 274. — P. subintegerrima Dode a. a. O. 20 [1905]) mit fast kreis- Eörmig verbreiterten, am Grunde herzförmigen, Oberseite grünen schwach be- haarten, unterseits etwas weniger dicht weiss-filzigen, schwach dreilappigeu Sehösslingshlättern mit im regelmässigen entfernten Zahnen; Blätter der Zweige an älteren Aesten rundlich, fast ganzrandig, am Grunde sehr schmal und kurz keilförmig verschmälert mit feinen Seiteunerven. — Vielleicht auch eine Rasse stellt dar: Comesidna^) (P. Comesiana Dode a. a. O. 20 [1905J) aus Süd-Italien uud Griechenland mit fast rundlichen, am Grunde abgerundeten, schwach keilförmigen, oberseits graugrün behaarten, unterseits massig dicht w eissfilzigen , seh wach 5 — 7 lappigen unregelmässig gezähnten Schösslings- blättern. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich, etwas oval mit ab- gerundet-buchtigen Zähnen mit fast geraden fast parallelen Seitennerven. — Für uns wichtiger ist Treyviana2). Schösslingsblätter sehr gross, verlängert, am Grunde fast gerade, aber nicht sehr breit, oberseits dunkelgrün, unterseits sehr weiss und ziemlich dicht filzig, 3 — 5 lappig mit besonders entwickeltem Endlappen, die Seitenlappen am Grunde wonig spreizend, aber an ihrer Spitze auswärts gebogen. Blätter der Zweige älterer Aeste gross oval-elliptisch, am Grunde ganz- randig, oberwärts mit buchtigen nach oben gerichteten Zähnen und gebogenen nicht parallelen Seitennerven. Im östlichen Europa verbreitet, also wohl auch im Gebiete. P. alba Treyviana A. u. G. Syn. IV. 18 (1908). — P. Treyviana Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 21 t. IX ffg. 6 (1905). (Verbreitung der Rasse: Oestliches Europa.) |1T? II. Blätter der Schösslinge stark gelappt. a. Wuchs nicht ausgesprochen pyramidal. Schösslingsblätter (bei uns) immer 3 — 5 lappig. Ausser unseren Formen beschreibt Dode aus Europa noch folgende: Morisctiäna'-i) (P. Morisctiana Dode a. a. O. 22 [1905]) vom Balkan 1) Nach Orazio Com es, * 1848 Monopoli (Prov. Bari), Dircctor der Kgl. Höheren Landwirt hschafts- Schule in Portici bei Neapel, Verfasser werthvoller bo- taoisoher Schriften. 8) Nach Treyve- Marie, f Mai 100G Moulins (Allier), Baumschulbesitzer daselbst, «reicher die Pappel aus Ilussland mitbrachte. 3) Nach .1. M onset, Fürstlich Bulgarischem l'ark-Director in Euxinograd (Dode 11). Populus. 19 bis zum Himalaja verbreitet; Schösslingsblätter am Rande wellig, am Grunde breit und tief herzförmig, oberseits lebhaft grün glänzend, unter- seits weiss, nicht sehr dicht filzig, 3 — 7 lappig mit sehr spreizenden, gegen den Grund zurückgebogenen Lappen, stark gezähnt; Blätter der Zweige älterer Aeste breit-rundlich, mit starken und ziemlich spitzen Zähnen und wenig gebogenen fast parallelen Seitennerven. — Epirötica1) (P Epi- rotica Dode a. a. O. 43 [1905]) aus Süd-Italien und der Balkanhalbinsel mit am Rande wolligen, am Grunde sehwach herzförmigen, oberseits schwach behaarteu dunkelgrünen, unterseits weissfilzigen, etwas flockigen, tief 3 — 5- lappigen Schössliugsblättern mit ziemlich spreizenden Lappen und spitzen Zähnen. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde etwas herzförmig mit geraden und parallelen oberen Seitenuerven. 1. Schösslingsblätter am Grunde nicht herzförmig. a. Schösslingsblätter am Grunde fast geradlinig. nivea. Schösslingsblätter flach oder schwach wellig, ziemlich tief 3 — 5 lappig, oberseits meist trübgrün bis dunkel- grün, unterseits sehr dicht reinweissfilzig, gezähnt. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch, am Grunde gestutzt, mit meist nicht sehr zahlreichen, ziemlich kräftigen Zähnen und fast parallelen wenig gebogenen Seitennerven. Im östlichen Europa heimisch (Dode) im ganzen Ge- biete zahlreich angepflanzt und leicht aus diesen Culturen verwildernd, stellenweise völlig eingebürgert. P. alba a. nivea Dippel Handb. Laubholzk. II. 191 (1892). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 22. — P. nivea Willd. Berl. Baumz. 227 (1796). Dode Mem. Soc. nat. Autun XVIII. 21 (1905). — P. acerifölia Lodd. Cat. 1836 nach Loud. Arbor. III. 1640 (1838). — P. cänäicans Lodd. a. a. O. (1836, 38) nicht Ait. — P. Arembergica2) Lodd. a. a. O. (1836, 38). — P alba £. Salmönii3) Carr. nach Wesmael in DC. Prodr. XVI. 2. 325 (1868) vgl. K. Koch Dendrol. II. 484. — P. Arembergiäna der Gärten, P argentea-vera, P. alba macrophylla4) der Gärten nach Dippel Handb. Laubholzk. I. 191 "(1892). Einigermaassen veränderlich und zwar sowohl in der Tracht als in der Gestalt der Blätter, neben grossblätterigen Formen, zu denen namentlich die oben erwähnten Namen P. Arembergica und P. alba macrophylla gehören, werden neuerdings in Gärten besonders Formen i) In Epirus, der nur theilweise zum Königreich Griechenland gehörigen Land- schaft westlich von Pindos gefunden. 2) Wohl eher nach einem Herzoge von Aremberg als nach dem Stammschlosse dieser bekannten Familie des Deutschen und Belgischen Hochadels, der Burgruine Aremberg bei Dümpelfeld im oberen Ahrthale (Rheinprovinz), nicht zu verwechseln mit dem modernen Wallfahrtsorte Aremberg zwischen Ehrenbreitstein und Bad Ems. 3) Nach Salmon, welcher diese Form aus Algerien einführte (Wesmael a. a. O.) nicht nach Karl Salomon, * 27. Oct. 1829 f 7. Febr. 1899 Würzburg (Rost br.), Inspector des Botanischen Gartens daselbst, Verfasser mehrerer gärtnerischen Schriften, wie man nach der irrigen Schreibweise balomonii bei Karl Koch (a. a. O.) und späterer Schriftsteller glauben sollte. 4) Von fiaxQÖg lang, gross und (pvÄAov Blatt. 2* 20 Salicaceae. mit mittclgrossen Blättern gezogen, die eich durch einen ausserordent- lich dichten und bis in den Herbst schneeweiss bleibenden Filz der Blattunterseite auszeichnen. — Eine buntblätterige Monstrosität ist m. aurei-intcr tc'xta {aureo-intertexta Späth in Dippel Handb. Lauhholzk. II. 191 [1892]) mit ganz silberfarbigen jungen, später gold- gelb gefleckten Blättern. Dieser Rasse nahe verwandt sind -. Pal etsky äna '). Schösslingsblätter am Rande schwach wellig, oberseits lebhaft grün, unterscits etwas weniger dicht filzig, etwas flockig, Blätter der Zweige älterer Aeste ziemlich stark buchtig ge- zähnt, mit fast parallelen wenig gebogenen Seitennerven. — Nach Do de im östlichen Europa bis Turkestan heimisch. — P. alba Paletskyana A. u. G. Syn. IV. 20 (1908). — P. Paletskyana Dode a. a. O. 21 (1905). ■'!. TrabutiänaS). Zweige derb und starr. Schösslingsblätter fast stets 5 lappig, oberseits dunkelgrün, unterseits sehr dicht filzig, mit spreizenden gezähnten Seitenlappen. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch-lanzettlich, mit der vorigen Abart ähnlichen Zähnen und Seitennerven und starren Blattstielen. — Im östlichen Mittel- europa (Dode). — P. alba Trabutiana A. u. G. Syn. VI. 2. 20 (1908). — P. Trabutiana Dode a. a. O. 22 (1905). (Verbreitung der Rasse: Oestliches und südöstliches Europa, Turkestan.) |^T b. Schösslingsblätter am Grunde breit abgerundet oder breit- keilförmig. 1. palmata. Schösslingsblätter am Rande wellig, am Grunde breit abgerundet, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits massig dicht filzig, flockig, rein weiss, mit 3 — 5 ziemlich tiefen gezähnten Lappen. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch, spitz, oft dreilappig, mit starken Zähnen und ge- bogenen Seitennerven. Im Mittelmeergebiete heimisch, hin und wieder auch angepflanzt. E. alba palmata A. u. G. Syn. IV. 20 (1908). — P. palmata Dode Mem. Soc. nat. Autun XVIII. 22 (1905). (Verbreitung der Rasse: Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel.) f*] 2. heteröloba 3). Sehr grosser Baum. Schösslingsblätter flach, mit sehr breit keilförmigem Grunde, oberseits rein grün, unterseits ziemlich stark weissfilzig, mit 3 — 5 ziem- lich tiefen, wenig spreizenden gezähnten Lappen. Blätter der Zweige an älteren Aesten breit-rundlich, am Grunde gestutzt mit starken etwas nach aussen zurückgebogenen Zähnen und ziemlich parallelen, wenig gebogenen Seiten- nerven. Staubbeutel violett. 1) Nach dem Sammler Paletsky in Russisch-Turkestan (Dode br.). 2) S. III.. S. 513 Fussn. 2. y) Von {'regos ein anderer, verschieden und Aoj3ög Lappen. Populus. 21 Im östlichen Europa heimisch, auch im Gebiete! P. alba heterolöba A. u. G. Syn. IV. 20 (1908). — P heterolöba Dode a. a. O. 22 (1905). Nach Dode (a. a. O. 23) hat Wierzbicki diese Rasse unter dem Namen P. Bachofenii vertheilt, aber nach der Reichen bach- schen Abbildung (s. S. 31) gehört diese Pflanze nicht hierher, die Reich enbach'sche Beschreibung ist zu unvollkommen. (Verbreitung der Rasse: Mittleres und südliches Russ- land und weiter?) \~% 2. Schösslingsblätter am Grunde herzförmig. Peronaeäna1). Schösslingsblätter herzförmig-dreieckig, die Seitenlappen am Grunde gestutzt, unterseits etwas grau- - weiss filzig, flockig, mit 3 — 5 spitzen spreizenden Lappen, mit vorwärts gerichteten spitzen Zähnen. Blätter der Zweige älterer Aeste klein, gleichseitig dreieckig, am Grunde schwach herzförmig, oberwärts ganzrandig mit starken spreizenden, spitz- lichen Zähnen. Nach Dode in Europa verbreitet. P. alba Peronaeäna A. u. G. Syn. IV. 21 (1908). — P Peronaeäna Dode Mem. Soc. nat. Autun XVIII. 23 (1908). Nach Dode durch die Gestalt der kleinen Blätter etwas an den Efeu erinnernd; wir sahen hier in den Gärten mehrfach hierher gehörige Formen. (Verbreitung der Rasse : Frankreich ; Italien ; Balkanhalb- insel; Russland und wohl weiter?) ~? 1). Wuchs des ganzen Baumes (oder Strauches) ausgesprochen pyramidal, alle längeren Zweige und Aeste aufwärts gerichtet. pyramidalis. Schösslingsblätter meist gross, am Grunde schwach sehr breit-keilförmig, abgestutzt, oberseits glänzend leb- haft grün, unterseits etwas weniger dicht weissfilzig, mit 5 — 7 sehr tief einschneidenden spreizenden, unregelmässig gelappten und gebuchteten Lappen. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich-elliptisch, sehr unregelmässig eckig, mit spitzen Zähnen. Staubblätter meist zu 3 — 5, lebhaft roth. In Vorderasien heimisch, zuerst aus Turkestan eingeführt, bei uns seit langem in Gärten, in ihnen und auch ausserhalb derselben leicht verwildernd. P. alba b. pyramidalis Bunge AI. Lehmann Rel. bot. in Mem. pres. ä l'ac. de St. Pet. par div. sav. VII. 498 [322 1 (1851). Dippel Handb. Laubholzk. IL 191 (1892). Beissn. Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 13. — P. alba s. croatica Wesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 324 (1868) vgl. K. Koch in l) Nach Vittorio Perona, * 15. April 1851 Gojola (Prov. Cuneo, Piemont) (briefl.), Professor an der Forst- Akademie in Vallombrosa, Toscana, verdienstvollem Dendrologen. 22 Salicaeeae. Wochensehr. f. Pflanzenk. 1865. 246. C.K.Schneider Handb. Laubholzk. I. 22. — P. Bolleäna1) = P. alba bez. nivea var. Bolleana Lauche in Hüttig. D. Deutsche Gart. 500 (1878). Mast. Gard. Chron. 1882. 2. 96. Dode Mem. Soc. bist. nat. Auuui XVIII. 23 (1905). — P. alba var. Bolleana Wesm. Bull. Soc. bot. Belg. XXVI. 373 (1887) und vieler Gärten. Eine sehr eigenartige Pflanze, die eine der bekannten Pyramiden- pappel Behr ähnliche Tracht besitzt und deswegen in Gärten sehr beliebt ist. Dass diese Pllanzc mit ,P. croatica W. K." identisch sei, ist ein Irrthum von K. Koch, den dieser (Deudrol. II. 1. 48) stillschweigend zurück- genommen hat; dort ist sie richtig unter den Formen von P. nigra (s. :) erwähnt. B. Schösslingsblätter nicht oder nur schwach gelappt, unterseits weiss oder etwas grau, flockig. Blätter der Zweige älterer Aeste unter- seits zuletzt mehr oder weniger grün- oder grauflockig. — Groupe Alba Dode Mem. Soc. bist. nat. XVIII. 19, 24 (1905) z. T. Ausser den unten erwähnten Formen giebt Dode aus dem Verwandt- schaftskreise an: die zweifelhafte floccdsa (P. ßoccosa Dode a. a. O. 24 [1905]) aus Italien und dem Orient mit fast dreieckigen, am Grunde gestutzten und schwach dreieckigen, fast 5 — 7 lappigen, ziemlich spitz und an regelmässig säge- zähnigen, unterseits weissflockigen Schösslingsblättern; Blätter der Zweige älterer Ae.-te rundlich, mit etwas welligen, ziemlich zahlreichen, etwas spitzen nicht sehr tiefen sägeartigen Zähnen, lang gestielt, unterseits mit langem grauflockigem Filz bekleidbt (dadurch ausgezeichnet); junge Zweige anfangs ganz weiss; Hoch- blätter in den Blüthenständen mit zahlreichen, rein weissen starren Wimpern. — välida (P. ralida Dode a. a. O. 25 [1905]) aus Bulgarien, mit sehr grossen dreieckig-elliptischen, am Grunde herzförmigen, unregelmässig gezähnten unter- seits hellgrauflockigen, später verkühlenden Schösslingsblättern; Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, ziemlich derb buchtig - gezähut. Durch die grossen Blätter Behr ausgezeichnet und der P. tomentosa etwas ähnlich. — Bei uns nur I. genuina. Stamm etwas rissig, an der Sonnenseite braun. Schöss- lingsblätter mehr oder weniger dreieckig, am Grund meist fast gerade; seltener schwach herzförmig, am Innenwinkel (nahe dem Blattstiel) oft mit 2 kleinen Läppchen, gezähnt, unterseits weiss-, seltener etwas grau-flockig. Blätter der Zweige fast rundlich, am Grunde schwach gestutzt, mit sehr unregelmässi»en zahlreichen spitzen Zähnen, bis zum Herbst unterseits grau-flockig behaart. Die hei weitem häufigste Form im östlichen und nördlicheren < rebiete nur diese Hasse. /'. alba a. genuina Wesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 324 (1868) erw. ('. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 22 (1904) veränd. — P. alba Dode a. a. O. (1905) erw. Einigermaasseo veränderlich, namentlich in der Tracht und in der ■ der Blätter, auch in der Dichtigkeit der Bekleidung etc. Von Garten- formen wäre namentlich zu nennen 1. pendula (Dippel Handb. Laubholzk. II. 191 [1892]). Zweige wenigstens im Alter überhängend bis hängend. — In manchen Formen sehr Bchön; die Richtung der Zweige ändert ab von schwach überhängend bis i) S. I. S. 393 Fussn. 1. Populus. 23 fast gerade herabhäugend. — AVichtiger erscheinen, aber dem Typus nahe- stehend : b. inegale üce l). Sehr grosser Baum. Stamm glatt, grünlich. Schösslings- blätter gross, am Grunde ganz schwach herzförmig und etwas abgerundet, schwach 5 — 7 lappig, gezähnt, unterseits weissflockig. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich, am Grunde gestutzt mit ziemlich wenig zahlreichen abgerundeten unregelmässigen Zähnen. — Seit langem in Gärten, nach Dode (a. a. O.) in Europa heimisch. — P. alba megaleuce A. u. G. Syn. IV. 23 (1908). — P. megaleuce Dode Me'm. Soc. bist. nat. XVIII. 24 (1905). — Wegen seiner grossen Blätter in Gärten beliebt; öfter unter dem Namen Holländische Silberpappel (franz. : Ypreau oder blanc de Hollande, Dode) cultivirt. C. Bogueäna2). Rinde des Stammes und der Aeste sehr rissig, runzelig, etwas an die heimischen Eichen erinnernd. Krone gross. Kurzzweige knotig. Knospen gross. Schösslingsblätter gross, am Grunde schwach herz- förmig, im Innenwinkel mit deutlicheren Läppchen, mit zahlreichen starken und spitzen Zähnen, unterseits weissflockig. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-rundlich, am Grunde gestutzt, spitzlich, mit ziemlich zahl- reichen spitzlichen Zähnen. Hochblätter in den Blüthenständen meist fein grau wollig behaart. — Nach Dode von unbekannter Herkunft, ähnliche Formen sahen wir im nordöstlichen Gebiete in Wäldern. — P. alba Bo- gueana A. u. G. Syn. IV. 23 (1908). — P. Bogueana Dode a. a. O. 24 (1905). (Verbreitung der Rasse: [Skandinavische Halbinsel und Dänemark nur verwildert.] Britische Inseln ; Frankreich ; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russ- land ; Kaukasus ; wohl auch Vorderasien [dort nach Dode nicht bekannt].) lf II. globosa. Zweige und Aeste aufrecht, daher einen dichten ovalen Strauch bis kleinen Baum bildend. Schösslingsblätter klein, drei- eckig, am Grunde herzförmig, schwach gelappt, unregelmässig wellig gezähnt, unterseits grauflockig. Blätter der Zweige älterer Aeste sehr klein, rundlich bis schwach-elliptisch, am Grunde herzförmig und dort fast ganzrandig, sonst mit zahlreichen unregelmässigen Sägezähnen. Im Orient heimisch, bei uns seit einiger Zeit nicht selten in Gärten. P. alba var. globosa Späth Catal., Dippel Handb. Laub- holzk. II. 191 (1892). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 22. — P. globosa Dode Mein. Soc. bist. nat. XVIII. 27 (1905). Eine sehr eigenthümliche Form, die seit einer Reihe von Jahren durch Späth-Rixdorf-Berlin verbreitet wird und wegen ihres dichten Wuchses, ihrer kleinen Blätter etc. jetzt gern verwerthet wird. Die jungen Blätter haben eine eigenartige Färbung, die Dippel grau-rosafarbig, weiss an- gehaucht nennt. (Verbreitung der Art: [Skandinavische Halbinsel ; Dänemark nur eingebürgert]; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halb- 1) Von fieyag gross und Xevy.i] s. S. 16 Fussn. 1. 2) Nach Professor Einest E. Bogue am Agricultural College of Michigan in Ingham County. 21 Snlicaceae. insel; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Rüssland; Kaukasus; Vorder-Asien; westliches Central- Asien ; Himalaja.) "* 1029. X 1030. P. alba X tremula s. S. 29. 1029. X 1031. P. alba X nigra s. S. 54. * P. tomentösa. %. Ziemlich stark wüchsig. Stamm glatt, weisslich-grün- lich. Aeltcres Holz grau, einjährige Zweige, stielrundlich, glänzend oliv-grün bis bräunlich, in der Jugend dicht weisslieh-filzig. Schösslingsblätter nie ge- lappt, dreieckig, am Grunde gestutzt und schwach herzförmig, zugespitzt, spitz und unregelmässig sägezähnig, Unterseite grauflockig, oberseits glänzend. Blätter der Zweige älterer Aeste meist in der Form denen von P. tremula ähnlich, schwach dreieckig, spitz grob und buch tig-sägez äh nig, oberseits sattgrün. Blüthenstände dichter als bei P: alba. tu China heimisch, bei uns hin und wieder in Gärten. Bl. März. P. tomentösa Carr. Rev. Hortic. 1867. 340. C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 21. Dode Mein. Soc. hist. nat. XVIII. 25 (1905). — P. alba denuddta Maxim, fragm. 49 (1879) nicht Biartig. — P. peckinc'nsis L. Henry Rev. Hortic. LXXV. 355 (1903). b. b. Trepidae (Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 19, 2 [1905]). Schösslingsblätter verkahlend, seiden- oder rauhhaarig, mehr oder weniger unregelmässig-sägezähnig. Blätter der Zweige älterer Aeste in der Jugend mehr oder weniger reichlich be- haart. Hochblätter in den Blüthenständen (Tragblätter der Blüthen) tief getheilt. Blattstiele mehr oder weniger flach ge- drückt (ausgenommen der Schösslingsblätter), wenn stielrundlich, dann die Drüsen am Blattgrunde deutlich. Knospen mehr oder weniger glänzend, zuweilen etwas kleberig. Nach Dode sind die Blätter mittellanger Zweige bei dieser Gruppe einander meist sehr ähnlich. Die Blätter der Zweige älterer Aeste sind meist verbreitert, oberwärts oft ganzrandig. Die Behaarung wechselt im Laufe der Entwickelung der Blätter oft sehr stark, mitunter sind die Blätter später ganz kahler Arten in der Jugend dicht weiss behaart. 1. 1. Discus am Grunde der Blüthen kahl. a. a. Drüsen am Blattgrunde meist fehlend oder Blätter ganz kahl. Stiele der Blätter der Zweige älterer Aeste stark zusammengedrückt. 1030. (2.) P. tremula. (Zitterpappel, Espe, Aspe; niederl. u. vlaem. : Klaterpeppel, Espenboom, Vrouwentongen ; dän. : Baevre-Asp; franz.: Tremble; it.: Alberella, Tremolo; ligur. : Arbera negra nach Pen zig; rum.: Plopu tremurätor; poln. : Osa, Osina; wend.: Wos, Wosyca; hülini.: Osyka; kroat. : Trepetljika; russ. : Ociraa.) % seltener 1/. Meist mittelhoch, seltener bis 30 m hoch. Stamm selten bis 1 m dick, anfangs mit glatter gelbgrauer Rinde, später mehr oder weniger schwarzgrau borkig. Zweige kahl oder anfangs schwach, selten etwas Stärker behaart, rundlieh im ersten Jahre, glänzend gelbbraun, im zweiten Jahre meist oliv- oder schwärzlich-grau, dann mit deutlichen Lenticellen Populus. 25 besetzt. Blattknospen meist etwa 6 — 7 mm lang und 3 — 4 mm dick, spitzlich, braun, mitunter mehr oder weniger klebrig, oberwärts meist fein behaart, durch meist 4 gewimperte Schuppen bedeckt, Blüthen enthaltende Knospen meist eiförmig-kugelig. Blätter fast kreis- rund, meist quer breiter, meist 3 — 7 cm lang und 3 — 8 cm breit (selten bis zu 1,5 dm lang und fast ebenso breit oder gar noch länger) grob- ausgesch weif t stumpf gezähnt, die oberen und die der Schöss- linge fast dreieckig oder rhombisch, mit abgerundeten Seitenecken, alle am Grunde meist gestutzt oder etwas herzförmig, anfangs seidenhaarig- zottig, zuletzt meist kahl, am Grunde selten mit Drüsen, mit meist 3 bis 6, seltener bis 8 cm langem Stiel. Blüthenstände (Kätzchen) bis über 1 dm lang. Hochblätter in den Blüthenständen bandförmig ein- geschnitten, lang grauzottig gewimpert, dunkelbraun. Staubblätter 4 bis 12, mit vor dem Verstäuben purpurnen Staubbeuteln. Fruchtknoten kegelförmig, spitz. Narben purpurn. In Wäldern, in Gebüschen, gern an Abhängen und am Ufer an Gewässern, meist auf Sandboden, fast im ganzen Gebiete meist nicht selten auf den Ostfriesischen Nordseeinseln, erst neuerdings durch An- flug angesiedelt (Buchenau Fl. Ostfr. Ins. 3. Aufl. 90). Von Kerner (ÖBZ. XXVI. 364) im Ungarischen Tieflande nicht beobachtet. Oft an- gepflanzt und zahlreich verwildert. Steigt in Wallis bis 2000 m (Jac- card 330), in Ungarn nach Kerner (a. a. O.) bis 1305 m. Bl. März, April. P. tremula L. Spec. pl. ed. 1. 1043 (1753). Koch Syn. ed. 2. . C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 19. A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 247. Nyman Consp. 664. Suppl. 280. Richter-Gürke PI. Eur. II. 2. Rchb. Ic. XI t. DCXVIII fig. 1274. — P. austräte Ten. Ind. sein. hört. Neap. 1830. 15. Nyman Consp. 664. — P. graeca Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. II. 345 (1844) nicht Ait. Die langen seitlich flach gedrückten Blattstiele sind die Ursache der sprich- wörtlichen Beweglichkeit des Laubes. Nach C. K. Schneider entwickeln sich die Blätter meist etwas später als bei P. alba, die Früchte reifen meist Ende Mai, die Blätter fallen im October und November. — Selten erreicht dieser Baum, dessen weiches Holz im allgemeinen wenig geschätzt ist, ein Alter von mehr als 100 Jahren. In Gärten, an Strassen etc. ist er seiner zahlreichen Wurzelscliösslinge wegen, die oft grössere Strecken dicht bedecken, meist nicht beliebt, aus demselben Grunde ist er oft schwer aus den Wäldern zu entfernen. Einigermaassen veränderlich, namentlich in Bezug auf die Gestalt und Be- kleidung der Blätter. Unsere Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Blätter auch anfangs nicht dicht seidenhaarig. I. typica. Schösslingsblätter meist dreieckig-elliptisch, am Grunde gestutzt, ziemlich stark zugespitzt, mit ziemlich regelmässigen kleinen Sägezähnen, später unterseits meist ganz oder fast ganz kahl. Blätter der Zweige älterer Aeste fast rundlich, am Grunde gestutzt und ganzrandig, oberwärts sehr kurz zugespitzt, seitlich mit ziemlich kräftigen Zähnen, in der Jugend gewimpert und mit zerstreuten Haaren besetzt. 26 Salicaeeae. Die bei weitem häufigste Rasse. P. tremula a. tijpica Koehne Deutsche Dendrol. 80 (1893). ( '. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 1 9 erw. Hierzu gehören eine Reihe von Formen, die z. T. durch am Grunde schwach keilförmige und an der Spitze mitunter stumpfe Blätter ausgezeichnet sind. — Bemerkenswerth erscheinen: b. pubescens. Blätter beiderseits oder doch unterseits angedrückt oder uu- regelmässig abstellend behaart. — Seltener. — P. tremula f. pubesecns A. Br. Herb, nach C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 19 (1904). — P. trau, ß, rillom Koehne Deutsche Deodrol. 80 (1893) nicht Läng. — Diese Form ist etwas schwierig zu bewerthen, denn an Langtrieben und au Stockausschlägeu bleibt die Behaarung oft lange bis dauernd, ohne dass darum diese Theile des Typus hierhergerechnet werden könnten, anderer- seits finden sich wieder mitunter ganz behaart bleibende Pflanzen, so dass es schwer ist, eine Grenze zwischen diesen Abänderungen zu ziehen. C. viridifolia. Blätter beiderseits mehr oder weniger gleichfarbig. Schöss- lingsblätter meist ziemlich gross, am Grunde tief herzförmig, oberwärts schlank zugespitzt. — Selten. — P. tremula f. viridifolia Dippel Handb. Laubholzk. II. 196 (1892). — In der Tracht auffällig! und auf die Con- stanz zu prüfen. d. microph ylla '). Sehr zierlich. Blätter sehr klein, noch nicht halb so gross als beim Typus, mit meist wenigen kleinen Zähnen. — Selten, an trockenen Orten. — P. tremula f. microphylla A. Br. Herb, nach C. K. Schneider a. a. O. (1904). 1. pendula (Petz. u. Kirchn. Arbor. Muse. 596 [1864]). Zweige mehr oder weniger hängend. — Meist in Gärten, selten wild. Gleichfalls dem Typus scheinen sich folgende zweifelhafte Formen anzusehliessen : '1. p seudograndidentäta (P. pseudogi-andidentata Dode Me'm. Soc. bist. mit. Autun XVIII. 31 [1905]). Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde last gerade, ziemlich stark zugespitzt, mit ziemlich kräftigen, sehr unregelmäßigen Sägezähnen, später unterseits kahl und graugrün. Blätter der Zweige älterer Triebe fast kreisrund, am Grunde gestutzt, kurz zugespitzt, mit sehr spitzen Sägezähnen, anfaugs besonders ober- wärts gewimpert. Von unbekannter Herkunft, in Gärten» 3. parvidentäta (P. parvidentata Dode a. a. O. 30 [1905]). Zweige etwas grau bereift. Schösslingsblätter rundlich-elliptisch, am Grunde bieii abgerundet, zugespitzt, mit kleinen, ziemlich regelmässigen Säge- zähnen, zuletzt unterseits last kahl. Blätter der Zweige älterer Aeste fast meist hellgrün, kreisrund, ob am Grande und oberwärts abgerundet und fast ganzrandig, Btachelspitzig, seitlich mit einigen buchtigen Zähnen, anfangs gewimpert und spärlich behaart. — Nach Dode aus dem Orient, ähnliche formen sahen wir auch aus den Gärten. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * II. Frey n ii2). Blätter stets denen der Schösslinge ähnlich, läng- 1) Von ftiy.QÖ^ klein und (pvAAov Blatt. -') Nach Joseph Freyn, * 7. Dec. 1845 Prag f 16. Jan. 1903 Prag-Smichow, Fürstlich-Colloredo'schem Baurath daselbst. F. botanisirte als Civil-Ingeuieur in den meisten Kronländern Oesterreich-Ungarns, wo er zu ihn Insten Kennern der Flora gehörte; namentlich während eines mehrjährigen Aufenthaltes zu Pola (ZBG. Wien XXVII [1877] 211. Nachträge a. a. O. XXXI [1831] 359 und ÖBZ. L. [1900] 195 u. 253.) Feber die Flora des Oesterr. Küstenlandes und Istriens berichtete er in den Florenberichten der Deutschen Botan. Gesellschaft 1885 — 1892. Ferner Populus. 27 lieh (2:1), ziemlich hellgraugrün. Schösslingsblätter ziemlich lang- dreieckig, am Grunde schwach herzförmig, zugespitzt, mit ziemlich regelmässigen kleinen Sägezähnen, auch später unterseits schwach behaart. Blätter der Zweige älterer Aeste, oval bis dreieckig oder rhombisch, am Grunde deutlich keilförmig, spitz bis zugespitzt, mit etwas unregelmässigen, etwas entfernten Sägezähnen, anfangs gewimpert und unterseits behaart. Ziemlich selten und in ihrer Verbreitung näher festzustellen. Im Norddeutschen Flachlande nur in Ost- und Westpreussen. P. tremida var. Freyni Hervier Bull. Herb. Boiss. IV (1896)-. App. I. 8 (1896). Rev. gen. bot. VIII. 177 (1896). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 247. Ascherson DBM. XIV (1896) 73. C. K. Schneider Handb, Laubholzk. I. 19. - P tremida f. acuminäta Abrom. Sehr. PÖG. Königsberg XXVII. 54 (1886). Ber. DBG. V (1887) LXXX (1887) (blosser Name). — P. Freynii Dode Mein. Soc. bist. nat. Autun XVIII. 30 (1905). Eine bemerkenswerthe Pflanze, die weitere Beachtung verdient, auch in der Tracht recht abweichend. Eine Uebergangsfc-rin zum Typus ist P. tre- mula var. betuli [aej fdlia (Hausskn. Thür. BV. N. F. VIII. 33 [1895]). Breite: Länge des Blattes 1:1,5: Blattgrund breit-keilförmig oder abgerundet. — Thüringen. (Verbreitung der Rasse: Central-Frankreich; östliches Europa; westliches und Central- Asien.) 11£ B. Blätter anfangs unterseits seidig glänzend behaart. villösa. Zweige anfangs dicht seidig glänzend. Schösslings- blätter dreieckig, am Grunde meist herzförmig, seltener abgerundet, meist etwas zugespitzt mit unregelmässigen Zähnen, auch zuletzt unterseits mit zahlreichen Haaren. Blätter der Zweige älterer Aeste fast kreisrund, am Grunde etwas gestutzt, dort ganzrandig, sehr kurz zugespitzt, mit meist zurückgekrümmten, an den Seiten kräf- tigen, oberwärts kleineren Zähnen. Zerstreut, besonders im westlichen Europa öfter überwiegend. P. tremida var. villosa Läng in Rchb. Fl. Germ. exe. 173 (1830). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 19. — P. villosa Läng Syll. Soc. Ratisb. I (1824). — P. tremida a. typica b. sericea Koehne Deutsche Dendrol. 80 (1893). Die seidige Behaarung ist besonders im Frühjahr am stärksten, bei den lieferte er grössere Beiträge zur Flora von Böhmen, Ungarn und Siebenbürgen und Bosnien. Sodann bestimmte er die Sammlungen mehrerer Reisenden aus dem Orient und Nord-Asien, so zuletzt noch die von F. Karo (s. VI. 1. S. 734 Fussn. 1). Endlich war er ein guter Kenner der TAIiaceae und Ranunculaccac. Vgl. E. Hackel ÖBZ. LIII. 99. Er hatte für die Synopsis die Bearbeitung von Rann acutus über- nommen, kam aber leider nicht dazu sie durchzuführen. Sein an europäisch- orientalischen Pflanzen sehr reiches Herbar ging in den Besitz dos Mährischen Landes- museums zu Brunn über. Auch die Verfasser der Synopsis sind ihrem verehrten Freunde Dank für vielfache Belehrung schuldig. 28 Salicaceac. im Sommer neu entstehenden Blättern ist sie erheblich weniger dicht. — Hierher gehören IL sinuata. Schösslingsblätter etwas mehr rundlich, am Grunde schwach herz- förmig-gestutzt, mit ziemlich starken buchtigen Zähnen. Blätter der Zweige älterer Aeste kaum zugespitzt, mit schwachen ziemlich entfernten buchtigen Zähnen. — Hin und wieder. — 1'. tremula B. IL sinuata A. u. G. Syn. IV. 28 (1908). — P sinuata Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 29 (1905). — Nach Dode, auch in West- und Mittel-Asien. III. silvicola. Schösslir.trsblätter am Grunde schwach herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-rundlich, oberwärts spitz-zugespitzt, ganzrandig. — In Wäldern zerstreut. — P. tremula B. III. silvicola A. u. G. Syn. IV. 28 (1908). — P sylvicola Dode a. a. O. (1905). — Nach Dode auch im westlichen Asien. IV. le'pida. Schössliugsblätter am Grunde weit und schwach herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste etwas rhombisch-rundlich, am Grunde keilförmig, mit starken sehr zurückgekrümmten Sägezähnen. — Ziemlich selten, hin und wieder in Gärten. — P. tremula B. IV. lepida A. u. G. Syn. IV. 28 (1908). — P lepida Dode a. a. O. 28 (1905). (Verbreitung der Rasse: Fast ganz Europa; westliches und mittleres Asien.) * (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa; westliches und mittleres Asien; Nord-Asien; Nord-Africa.) * 1029. X 1030. P. alba X tremula s. S. 29. * P. trcmuloides. % Mitunter bis 30 m hoch. Zweige in der Jugend zer- streut behaart, später dunkelrothbraun, im zweiten Jahre graubraun, mit wenig auf- fallenden Lenticellen. Knospen spitz, kegelförmig, meist 7 — 9 mm lang und :; nun dick, meist etwas abstehend, nur an den Schösslingen anliegend, feinkleberig, mit 4 — 6 roth- bis gelbbraunen Schuppen. Blüthenknospeu kürzer. Schössliugs- blätter gross, etwas quadratisch, am Grunde ganz schwach keilförmig, zugespitzt, mit meist kleinen ziemlich unregelmässigen Zähnen, in der Jugend gewimpert, später kahl, unterseits gelblich-grün. Blätter der Zweige älterer Aeste rhombisch-elliptisch, am Grunde schwach herzförmig bis schwach keilförmig, sehr kurz zugespitzt, fast stachelspitzig, meist 3 — 6 cm lang, seltener viel länger, mitunter sehr klein, unter- seits gelblich bis schwach bläulich-grün, mit sehr kleinen, öfter undeutlichen Zähnen und l>is fast 1 dm langen Stielen, am Blattgrunde häufig mit 2 Drüsen. Männliche Blüthenstände etwa 7, weibliche etwa 5 cm (später bis über 1 dm) lang. Männliche Blüthen mit 6 — 15 Staubblättern. Fast durch ganz Nordamerica verbreitet, dort nördlich bis Alaska und zur Eudsonsbay heimisch, bei uns seit fast 100 Jahren (1812) in Gärten und jetzt wegen der zierlichen Tracht beliebt. — Bl. März, April. (Mai). P trcmuloides Mich. Fl. Bor. Am. IL 243 (1803). C. K. Schneider Handb. Lanbholzk. 1 19. — P. atheniensis ^) Ludw. Neue wilde Baumz. 35 (1753)? Koehne Deutsche Dendrol. 80. — P. trrpida Willd. Spec. pl. IL 803 (1805). — P graeca*) Lauche Dendrol. ed. 2. 316 (1883) oh auch Ait.? Es ist sein- unsicher ob der Name f. atheniensis Ludwig's wirklich hierher gehört. — In Gärten neuerdings noch eine 1. pendula (C. K. Schneider a. a. O. [1904]) mit hängenden Aesten und Zweigen. b. Drüsen am Blattgrunde stets deutlich. Blattstiele meist l) Nach einer Stadt Athens in Nonl-America, nicht etwa nach der Hauptstadt des jetzigen Königreichs Griechenland, auf welcher irrthümlichen Annahme der Name P. graeca beruht. Populus. 29 mehr oder weniger stielrundlich und behaart. Blätter fein und gleichmässig gesägt. * P. Sieböldii • ). %. Mittclboch. Junge Zweige behaart, später kahl, schwach kantig. Schüsslingsblätter meist dreieckig-herzförmig, am Grunde mehr oder weniger weit herzförmig, zugespitzt, mit kleinen Zähnen, unterseits zuletzt meist spärlich behaart. Blätter der Zweige älterer Aeste meist fast rundlich bis etwas länglich, am Grunde gestutzt, selten schwach herzförmig, kaum, seltener länger, zu- gespitzt, anfangs bsiderseils später, unterseits weiss-seidig-behaart, zuletzt unter- seits grauzottig bis ganz kahl. In Japan heimisch, hin und wieder in Gärten. P. Sieböldii Miq. Ann. Mus. Lugd. Bat. III. 29 (1867). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 17. Dode Mein. Soc. hist. nat. XVIII. 32 (.905). — P. tre- mula var. villosa Maxim. Herb, und mehrerer anderer Schriftsteller nicht Ldng. Aendert ähnlich unserer heimischen Zitterpappel in der Behaarung ab; C. K. Schneider unterscheidet danach eine Abart a. typica und einer der villosa analog behaarte b. subsericea (a. a. O. 17 [1904]). 2. Discus am Grunde der Blüthen behaart. * P. grandidentata. Tl. (In der Heimat bis) 20 m hoch. Rinde glatt, graugrün, am Grunde älterer Stämme borkig. Zweige anfangs filzig behaart, später meist kahl, mehr oder weniger glänzend braunroth, zweijährige graubraun. Blätter anfangs behaart, bald verkahlend, nur an den Schösslingen mitunter bleibend behaart. Schösslingsblätter sehr gross, dreieckig, am Grunde abgerundet- gestutzt, zugespitzt, sehr unregelmässig gezähnt. Blätter der Zweige älterer Aeste meist rundlich-oval, am Grunde breit-keilförmig und ganzrandig, dort meist mit Drüsen, oberwärts mit sebr starken spitzen Sägezähnen zugespitzt. Blüthenstände bis fast 1 dm lang, die weiblichen später länger. Staubblätter 6 — 12. Früchte etwa 6 mm lang. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, wegen seiner Belaubung hin und wieder in Gärten. Bl. März, April. P. grandidentata Mich. Fl. bor. Am. II. 243 (1803). Koehne Deutsche Dendrol. 79. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 17. Dode Mem. Soc. hist. nat. XVIII. 28 (1905). Bastard. A. 1029. X 1030. P. alba X tremula (nieder!: Abeel; nun.: Plop albu cenusiu). %. Meist ziemlich grosser Baum. Blätter in der Gestalt meist ausserordentlich wechselnd, nach Rec hinger treten an demselben Baum oft sehr verschiedenartige Blattformen auf (vgl. Po- spichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 336), oft weiss filzig behaart, meist aber wenigstens oberseits verkahlend, mitunter auch unterseits nur an- fangs schwach filzig behaart und später fast völlig kahl. 1) S. I. S. 188 Fussn. 1. 30 Salicaceae. Mit den Erzeugern im Verbreitungsgebiete der P. alba meist nicht Belten, oft zahlreich auftretend. P. alba X tremula Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 645 (1S64). — P. oanSscens Smith Fl. Brit. III. 1080 (1805). — P. hybrida M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. IL 422 (1808). Koch Syn. ed. 2. 759. Nyman Consp. 663. Rchb. Ic. XI t. DCXV fig. 1271. — P. tremula X alba C. K. Schneider Handb. Laubhol zk. I. 28 (1904). Ziemlich veränderlich, neben den oben erwähnten in ihren Merkmalen stark schwankenden Exemplaren lassen sieh auch Formen feststellen, die gewisse Eigen- schaften CODStant bewahren. — Bemerkenswertu sind: A. Stein i tina1). Schösslingsblätter fast herzförmig, ganz schwach gelappt, mit drüsigen und unregelmässitren Sägezähnen, Unterseite grau-flockig filzig behaart. Blätter der Zweige älterer Aeste rund- lich, sehr unregelmässig buchtig gezähnt, am Rande wellig, sehr lang gestielt. Die bei weitem häufigste Form. P. alba X tremula A. Steiniana A. u. G. Syn. IV. 30 (1908). - - P. Steiniana (P. alba X nigra) Bornm. Gartenfl. XXXVII (1888) 173 fig. 37, 38. -- P. canescens (Smith a. a. O. im engeren Sinne) Dode Mem. Soc. bist. nat. Autun XVIII. 2G (1905). Rchb. Ic. XI t. DCXVII fig. 1273. Nach Dode, der die Pflanze für nicht hibriden Ursprungs erklärt, gehört die von Bornm ü Her a. a O. (1888) beschriebene und abgebildete Pflanze hierher und stellt typische P. canescens dar. Hierher gehört II. is etwas lang zugespitzt, meist 1 — 1,5 (bis 3) dm hing und 0,8 — 1,2 (bis 2,5) dm breit, ziemlich regelmässig und ziemlich fein gesägt, anfangs Unterseite zer- streut behaart, mit bis über 1 cm langem Stiele. Nebenblätter lanzettlich bis über 1 cm lang. Weibliche Blüthenständo zuletzt bis über 2 dm lang. Discus unter den Blüthen bald stark verschrumpfend. In den Atlantischen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns neuerdings in Gärten beliebt. Bl. März, April. P. anguläta Ait, Hort. Kew. III. 405 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 82. c. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 9. Wegen ihrer grossen Blätter und ihrer Starkwüchsigkeit halber jetzt gern an- gepflanzt. Dode unterscheidet (Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 37, 38 [1905]) drei Arten seiner Gruppe Carolinensis und zwar die nur von ihm eultivirte P. Caro- linensis (Fougeroux Mem. Soc. agiic. Paris 1786, 90 [1787J) mit sehr lebhaft rothen Blattstielen und jungen Trieben, sowie kaum zugespitzten (spitzen) Blättern, die wegen ihrer geringen Widerstandsfähigkeit nur selten ist. Die zweite Art nennt er /'. anguläta Mich. fil. Hist. Arb. for. Ann. sept. 1813, non Aitou, sie ist im wesent- lichen durch rothe Blattstiele, grüne, an der Sonnenseite röthliche einjährige Zweige mit bräunlichen Leisten ausgezeichnet und stellt vielleicht eine Kasse dar, sie wurde von Dode wiedereingeführt. Die dritte Art, die nach der Angabe in Frankreich eultivirt sein .soll, nennt Dode (a. a. O. 38) P. Besscyänai), sie hat grüne oder doch nur an der Sonnenseite gefärbte Blattstiele und olivbraune mit hellgelbbraunen Leisten versehene einjährige Zweige, sie stellt danach den Typus der bei uns cul- tivirten Form dar. . X 1031. P. anguläta X Canadensis s. S. 4G. . X 1032. P. anguläta X nigra s. S. 44. ( . X 1032.) X 1031. P. (anguläta X nigra) X Canadensis s. S. 44. . X (1031. X 1032.) P. anguläta X (Canadensis X nigra) s. S. 45. 1031. X 1032. P. Canadensis X nigra s. S. 45. . X 1031. P. Canadensis X laiirifolia s. S. 52. .X . P. anguläta X Virginiana s. S. 4G. ( . X 1032.) X . P. (anguläta X nigra) X Virginiana s. S. 45. b. Blätter am Grunde keilförmig verschmälert bis gerade, selten ganz schwach herzförmig, aber auch dann abgestutzt. Hoch- blätter in den Blüthenständen (Tragblätter der Blüthen) tief Fransig zerschlitzt. Einjährige Zweige mehr oder weniger stielrundlicb, auch die Schösslinge nie flügelig kantig. 1. Schösslinge im ersten Jahre mehr oder weniger kantig. Blätter alle oder doch die der Sommertriebe gerade ab- gestutzt Narben 2 — 4. a. Blätter fast stets breiter als lang, am Grund und an der Spitze meist deutlich ganzrandig, dazwischen fein l) Nach Charles Edwin Bessey, * 21. Mai 1845 Milton unw. Cincinnati (Ohio) (br.), Professor der Botanik an der University of Nebraska in Lincoln, früher (1^70—84) am Agricultural-College of Iowa, verdient um die Flora von Nord-Arnerica. Populus. 33 kerbig gesägt oder nur mit 5 — 10 groben Zähnen, ge- wimpert, am Grunde mit kräftigen Drüsen. Schösslinge kantig. — Groupe Fremontii Dode a. a. O. 36, 39 (1905). In dieser z. T. an die Arten der Section Turanya erinnern- den Gruppe unterscheidet Dode 5 Americanische Arten. Ausser der unten genannten ist neuerdings durch Dode eingeführt: P. Wislizenil) (Sargent Silva Amer. XIV. 71 [1902]. — P. Fre- montii var. ? Wislizeni Wats. Amer. Journ. sc. scr. 3. XV. 136 [1878]) im südlicheren Nordamerica und Nord-Mexico heimisch, von der Folgenden durch schärfere uud mehr abgesetzte Spitze der Blattei-, lang gestielte lilüthen und Narben verschieden. * F. Fremontiil) (Wats. Proe. Amer. Acad. X. 350 [1875]) bis 30 m hoch. Zweige anfangs behaart, später kahl, gelbbraun. Blätter gross, in eine ziemlich breite Spitze zugespitzt. — Im westlichen Nordamerica heimisch, erst neuerdiügs hin uud wieder in Gärteu, meist im südlichen und westlichen Gebiete. ß. Blätter meist länger als breit, im Mittel über 6 cm lang, fast ringsum ziemlich gleichmässig kerbsägig, gewimpert, am Grunde mit kräftigen Drüsen. — Groupe Virginiana Dode Mein. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 36, 41 (1905). Gesammtart P. Canadensis (A. u. G. Fl. Nordoste!. Flachl. 248 [1898]). 1031. (3.) (50.) P. Canadensis. %. Bis 45 m hoch und sehr schnell wachsend. Stamm meist ziemlich schlank, viel weniger wulstig als bei P. nigra, mit weniger dicker, mehr schwärzlich-gelbbrauner Borke. Krone mehr aufstrebend als bei P. nigra, die Aeste im spitzeren Winkel entspringend. Einjährige Zweige oliv- bis hellgelb- braun. Knospen gross, etwa lanzettlich, mit ziemlich wenigen sehr grossen Schuppen. Blätter aus kaum herzförmigem, geradem, oder meist kurz keilförmigem Grunde breit-eiförmig bis fast rhombisch, zugespitzt, am Rande ziemlich regelmässig gesägt, die unteren der Aeste am Grunde vorgezogen, der Vorsprung am Blattstiel meist einen rechten Winkel bildend, an der Einfügung des Stieles meist mit 2 Drüsen, alle am Rande kahl oder anliegend behaart, an kräftigen Trieben bis über 1 dm lang und breit. Männliche Blüthenstände bis über 1 dm lang, weibliche zuletzt bis über 2 dm. Narbenabschnitte fast sitzend, zurückgerollt, dem Fruchtknoten anliegend, am Grunde mit aufgerichteten Lappen. Stammt aus dem Atlantischen Nordamerica, dort von Canada bis zu den mittleren Vereinigten Staaten verbreitet, bei uns seit langem in 1) Nach Friedrich Adolf Wisli zen us , * Mai 1810 Königsee (Thiir.) f 22. Sept. 1889 St. Louis (Mo.), Arzt daselbst, welcher 1846/7 Nord-Mexico erforschte (Trans. Ac. Sc. St. Louis V. 465). 2) Nach Charles John Fremont, * 21. Jan. 1813 Sa van nah (Georgia) f 13. Juli 1890 New York, hervorragendem Staatsmann und Militär, der 1842 und 1843/4 als Ingenieur-Leutnant bezw. Hauptmann das Gebiet zwischen dem Missouri und dem Stillen Ocean geographisch und naturhistorisch erforschte. Asclierson u. Graebner, Synopsis. IV. 3 34 Salicaceac. Gärten, namentlich aber als Alleebaum früher viel verwendet, jetzt viel- fach verwildert, und stellenweise namentlich an Diluvialrändern, fast wie ein heimischer Baum auftretend. Bl. April, Mai, kurz vor Ent- wickelung der Blätter. P. canadensis Moench Bäume Weissenst, 81 (1785). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 640. Koehne Deutsche Dendrol. 81. — P del- toides Marsh. Arb. Amer. 106 (1785). C.K.Schneider Handb. Laub- holzk. I. 7. — P. mariländica Bosc nach Poir. in Lam. Encycl. Suppl. IV. 378 (1816). — P. laevigdta Willd. nach Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 646 (1804) nicht Ait. — P. monilifera (Nouv.-Duhamel [1804J) nach Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun X'VIII. 42 (1905) nicht Ait. Namentlich die weibliche Pflanze wurde bisher vorzugsweise eultivirt; wegen der in Ortschaften sieh sehr unangenehm bemerkbar machenden, in grossen Massen umherfliegenden Samen haben neuerdings einige Baumschulen mehr männliche Pflanzen gezüchtet und angepriesen. — Von öffentlichen Strassen und Plätzen ist sie in den letzten Jahrzehnten mit Bechl häufig entfernt worden, weil sie in älteren Exemplaren sehr windbrüchig wird und durch die sehr starken herabfallenden Aeste dann gefährlich ist. Ueber die Nomenclatur vgl. P. candicans (S. 51) die Dode für die echte / '. canadenx is M o e n ch 's erklärt. Aendert ziemlich wenig ab, bemerkenswert!) erscheint: B. creeta. Zweige stark wachsend, aufrecht. Blätter sehr gross, lebhaft grün. Hin und wieder in Gärten. — P canadensis f. creeta Dippel Handb. Laub- holzk. II. 200 (1892). — P monilifera f. creeta Selvs Bull. Soc. Bot, Belg. III. 11, 13 (1864). — Peupl. re'gene're Carr. Rev. hört. 1865. 58. — P re- generata, P. grandis und P grandifolia der Gärten. — P. Regnendna ') Catal. Hoit. Hesse. Ausserdem wären eine gelbblätterige Form m. aurca (Van Geert nach Dippel a. m. ().) und eine krausblätterige (in. crispa) mit am Rande schwach gekräuselten Blättern zu nennen, zur letzteren gehört nach Dippel wohl die vor über einem halben Jahrhundert als P. monilifera Idndleyäna'*) Hort, Booth verbreitete Pflanze. — Weiter lassen sieh Abänderungen in der Blattgrösse nicht selten feststellen, so namentlich kleinblätterige Formen. Eine zweifelhafte „Art" ist nach Dode etixyloni) (P. euxylon Dode Mein. Soc. hist, nat. Autun. XVIII. 41 [1905]). Schösslingsblätter breit last dreieckig, am Grunde fast gerade, oberwärta breit ab- gerundet und kurz fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig bis etwas rundlich, am Grunde breit-keilförmig (etwas abgerundet), oberwärts ganz- randig, zugespitzt, seitlieh mit starken spitzen Zähnen. Narben wenig eingerollt. — Nach Dode in Frankreich eultivirt, nach ihm vielleicht ein Bastard einer Ameri- eanisehen Pflanze mii einer Europäischen. — Vielleicht gelullt nach demselben Schrift- steller hierher auch die oben erwähnte P. marylandiea Bosc nach Poir. a. a. O. (1816). . X 1031. P. angulala X Canadensis s. S. 44. . X (1031. X 1032). P angulala X (Canadensis X nigra) s. S. 45. ( . X 1031.) X 1032. P. (angulala X nigra) X Canadensis s. S. 44. ') Die im Botanischen Garten in Dahlem eultivirte, von Hesse bezogene Pflanze gehör! hierher; der Name ist wohl durch „Volksetymologie" aus Carrieres Peuplier regenere entstanden. 8) S. VI. l. S. 482 Fussn. 1. 3) Von ei gut und $c/.or Holz wegen des für Zimmererarbeiten sein- geeigneten Holzes (Do d >■ Iniefl.). Populus. 35 1031. X 1032. P. Canadensis X nigra s. S. 45. 1031. X . P. Canadensis X laurifolia s. S. 52. 1031. X . P. Canadensis X Virginiana s. unten. *f P. Virginiana. fi. Der Leitart ziemlich ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden : Krone meist oben abgeflacht. Einjährige Zweige mehr oder weniger stark gebräunt. Blätter sämmt- lieh am Grunde gestutzt oder schwach herzförmig, am Rande dicht kurz steifhaarig, kleiner, meist nur bis höchstens 1 dm lang und etwas schmäler, mit verhältnissmässig längerem, mehr oder weniger roth überlaufenem Stiel. Narbenabschnitte meist zu 2, mitunter 3, langgestielt, fast pfeilförmig, aufgerichtet. Gleichfalls im Atlantischen Nordamerica heimisch und bei uns seit langer Zeit häufig in Gärten und an Wegen, nicht selten auch ver- wildert, selbst auf den Ostfriesischen Nordseeinseln neuerdings durch Anflug eingebürgert (Buchenau Fl. Ostfr. Ins. 3. Aufl. 90) und in den grossen Flussniederungen anscheinend fast völlig eingebürgert. Bl. April, lange vor der Entwicklung der Blätter. P. Virginiana Fougeroux Mem. Soc. agric. Paris 1786. 87 (1787). Dode Mein." Soc. bist. nat. Autun XVIII. 41 (1905). — P. monili- fera1) Ait. Hort. Kew. III. 406 (1789). Mich. fil. Hist. arb. for. III. t. 10 fig. 2 (1813). Koch Syn. ed. 2. 760. Aschers. Fl. Prov. Bandenb. I. 646. Koehne Deutsche Dendrol. 82. C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 7. Von vielen namentlich Americanischen Schriftstellern wird diese Art mit der vorhergehenden vereinigt, da sich namentlich in der Heimat zahlreiche Zwischen- formen (oh nicht hibride?) finden. Hier bei uns zeigen sich die Arten aber stets so typisch, dass wir sie auch jetzt noch als solche aufrecht erhalten. Wie bemerkt, wurde von P. Canadensis vorwiegend die weibliche Pflanze cultivirt, von P. Vir- giniana hatte man aber bis vor kurzem ausschliesslich die männliche Pflanze in Gärten, daher ist die Bildung von Bastarden sehr verständlich. Die Blätter dieser Art entfalten sich am spätesten unter allen Verwandten. Nach Dode gehört der Name von Fougeroux hierher, nmss demnach also vorangestellt werden. — Eine auch nach Dode zweifelhafte Pflanze, die nach der Beschreibung und der Abbildung hierher gehört ist: B. incrassäta (P. incrassata Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 41 [1905]). Schösslingsblätter am Grunde stark herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste am Grunde mit 2 scharf gezähnten Läppchen. — In Frankreich angepflanzt. .X . P. angulata X Virginiana s. S. 46. ( . X 1032.) X . P. (angulata X nigra) X Virginiana s. S. 45. 1031. X . P. Canadensis X Virginiana s. unten. . X 1032. P. Virginiana X nigra s. S. 46. .X . P. Virginiana X laurifolia s. S. 52. Bastard. B. II. a. 1. b. 1. ß. 1031. X . P. Canadensis X Virginiana. % Die in Gärten und auch an Wegen, in Flussniederungen etc. mitunter auftretenden zweifelhaften Formen, die i) Von monile Rosenkranz (Perlenschnur) wegen der Fruchttrauben. 36 Salicaceae. in der Tracht mul in den Merkmalen bald sich der einen, bald der andern Art nähern, sind nach <'. K. Schneider wahrscheinlich Bastarde, eine Annahme, die nach der soeben geschilderten Geschlechtervertheilung beider Arten in Europa wohl berechtig! ist. C. K. Schneider schlägt für diese Bastarden den Namen P. ps cu tlttc t; den von ihm 1905 im XVII. Bande der Mein, de la Soc. d'histnat. d' Autun veröffentlichten Extraita d'unc monographie inedite du gcnrePopulus sind wir grösstentheils gefolgt. Wir danken ihm für viele briefliche Mittheilungen. 8) Nach Jean-Baptiste-Theodore baron de Tschoudi, f 1784, ancien bailli in chef de la noblesse du paya de Metz, der nach Dode in der Encyelope'die me- thodique 1777 als Verf. des Artikels lYuplier die Form als Peuplier noir a- feuillcs Ondeea erwähnt. 3) Nach Vaillant (s. I. S. 350 Fussn. 1), der nach Dode diese Form als /'. nigra Bammelte, 4) Nach Professor Müller am Lyceum in Taschkent. Pop u ins. 39 Schösslingsblätter breit deutlich herzförmig, deutlich zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-herzförmig, schwach-verlängert, am Grunde schwach herzförmig, spitz-zugespitzt, mit groben zurückgebogenen welligen Sägezähuen. d. Carreiridnai) (P. Carreiriana Dode a. a. O. 49 [1905] „Espece douteuse"). Stamm lange glatt bleibend. Zweijährige Zweige hell gelbgrau. Behaarung massig. Blätter etwas graugrün, die der Schöss- linge sehr verbreitert, am Grunde fast gerade, kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste ziemlich breit dreieckig, am Grunde fast gerade, spitz zugespitzt, mit gebogenen spitzen Sägezähnen, am jungen Holz kraus, am älteren nur etwas gesägt. — Unbekannten Ursprungs, in Frankreich augepflauzt oder gesammelt. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * A. II. a. X B- U. Dodeana X Italica s. S. 43. b. Hudsonica2). Zweijährige Zweige gräulich. Behaarung gelb- lich, ziemlich dicht. Schösslingsblätter verbreitert, am Grunde breit-keilförmig, plötzlich und kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste rundlich-rhombisch, am Grunde keilförmig, ober- wärts plötzlich ziemlich lang zugespitzt, mit ziemlich entfernten wenig spitzen und wenig tiefen Zähnen. Aus dem Atlantischen Nordamerica in die Gärten ein- geführt. P. nigra d. hudsonica C. K. Schneider Handb. Laub- holzk. I. 5 (1904). — P hudsonica Mich. fil. Hist, for. III. 293 t. X (1813). — P betulifölia Pursh Fl. Amer. 619 (1814). Dode Mein. Soc. hist. nat. Autun. XVIII. 48 (1905). — P nigra c. betulaefolia Wesmael in DC. Prodr. XVI. 2. 328 (1868). Dippel Handb. Laubholzk. IL 199. Eine etwas kritische Pflanze, die in America nur aus Europa ein- geführt ist (vgl. Britten u. Brown Hl. Fl. N. America I. 493) aber sich völlig eingebürgert hat. Da man in Europa diese Form nicht wild keuut, so scheint es sich um eine Rasse (Mutation) zu handeln, die erst in America entstanden ist. B. Blätter auch in der Jugend nur mit einzelnen Haaren oder ganz kahl. I. t y p i c a. Meist einen Hauptstamm bildend , der abstehende bis aufstrebende Aeste trägt. Krone breit bis ei- förmig. Blätter meist ganz kahl, die der Schösslinge meist breit, mehr oder weniger dreieckig bis dreieckig-elliptisch, am Grunde abgerundet bis schwach-herzförmig, meist kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste oft klein, eiförmig-elliptisch bis mehr oder weniger dreieckig, am Grunde abgerundet bis keil- förmig, kurz bis etwas lang zugespitzt, schwach bis stärker säge- zähnig. Die bei weitem häufigste Kasse. 1) Nach Dr. T. Bruno-Carreiro in Ponta Delgada, Insel S. Miguel, Azoren (Dode 11 u. briefl.). 2) Am Hudson River bei New- York eingebürgert. 40 Salieaoeae. /'. nigra a. typica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 303 (1890). C. K. Schneider Handb. Laubbolzk. I. 5. Ziemlieb veränderlich, hierher gehören : a. Krone «les Baumes breit, Aesto nicht stark aufstrebend. Pflanze ganz kahl. 1. Blätter unterseits massig grau. a. Blätter massig zugespitzt, spitz. 1. Schösslingsblätter nicht oder kaum licrzförmig. u. Kuropaea. Zweijährige Zweige meist ziemlich hellgelb. Schöss- lingsblätter breit, am Grande sehr breit abgerundet, oberwärts etwas abgerundet und sehr kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste nieist klein, eiförmig-elliptisch bis etwas rhombisch, am Grunde keilförmig, oberwärts etwas abgerundet und spitz- ZUgespitzt mit sehr schwachen und feinen Sägezähnen. — Eine der häufigsten Formen. Früh treibend und blühend. — P. nigra Europaea A. u. G. Syn. IV. 40 (1908). — P. Europaea Dode a. a. O. 51 (1905). ß. Vistule'usis '). Zweijährige Zweige grau-gelblich, an der Sonnen- seite etwa violett überlaufen. Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde fast gerade, schwach zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde breit abgerundet, spitz zugespitzt, mit ziemlich starken gebogenen Sägezähnen. — Hin und da, be- sonders in der Nähe der Weichsel, auch in Gärten. — P. nigra \'is(ulensis A. u. G. Syn. IV. 40 (1908). — P. Viäuhnsis Dode nach C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 7 (1904) der Name ; a. a. O. 51 (1905). — Vielleicht ein Blendling mit der Basse Italica. 2. Schösslingsblätter am Grunde rundlich -herzförmig. Viädriä). Zweijährige Zweige sehr hellgelb. Schösslings- blätter elliptisch, schwach spitz, nicht zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste ungleich-rhombisch, am Grunde keilförmig verschmälert, oberwärts spitz-zugespitzt, mit etwas abgerundeten, mitunter schwachen Sägezähnen. — In der Oderuiederung zerstreut bei Frankfurt a. O. ! ! — P. nigra Viadri A. u. G. Syn. IV. 40 (1908). — P. italica X candicans Rüdiger Mon. Mitth. Ges. geb. Naturw. Frankf. a. O. VII. 15ü (1890) (cand. X iL) Garcke Fl. v. Deutschi. 17. Aufl. 554 (1895). — P. Viadri Rüdiger Abh. Naturw. Ver. Reg. Bez. Frankfurt a. O. VIII. Mon. Mitth. [12] (1891). A. u. G. Fl. Nord- OBtd. Flachl. 2-18. Dode a. a. O. 52 (1905) vgl. auch Koehne Vera. 1!V. Brandenb. XXXVII (1895) S. XXVIII. — /'. candicans X nigra Koehne Deutsche Dendol. 84 (1893). Garcke Fl. Deutschi. 18. — 20. Aufl. — Eine etwas kritische und zweifelhafte Pflanze, einerseits ist nicht zu leugnen, dass die von R ü dige r vielfach aus- gegebenen weiblichen Blüthen zweige nicht von P. nigra zu unter- scheiden sind, andererseits machen die Bäume in der Oderniederong einen reiht auffälligen Eindruck; zunächst fällt die hellgelbe Rinde der /«cige auf und dann die eigenartige Tracht, der ganze Stamm iM von oben bis unten faschinenartig mit dichten Zweigen besetzt und dadurch gut gegen den Eisgang geschützt, Nach Koehne ,i. a. ( ). stellen die jungen Pflanzen der „Oderpappel" vielleicht Bastarde der ]'. nigra mit der auch in der Nähe wachsenden männ- lichen /'. Virginia/na dar. — Die ursprüngliche Deutung als Bastard von Pyramiden- und Ontario Pappel wird schon von Rüdiger 1891 1) An der Weichsel, bei den 1 tomern Vistula, zuerst beobachtet. '-) An der Oder, bei den Römern Viadrus, beobachtet. Populus. 41 bezweifelt, von Kochne 1895 widerlegt, wird aber trotzdem noch (als P. candicans X nigra) in der neuesten soeben erschienenen von Niedenzu bearbeiteten Auflage von Garcke's Flora wiederholt. b. Blätter sehr lang zugespitzt. Gallica. Zweijährige Zweige grünlich-gelb. Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde fast gerade, deutlich zugespitzt, etwas spitz. Blätter der Zweige älterer Aeste lang, dreieckig-elliptisch, am Grunde gestützt, sehr spitz, mit wenig tiefen aber spitzen und dem Blattrande parallelen Sägezähnen. — So im Ueberschwemmungsgebiete der Seine und auch in Cultur. — P. nigra Gallica A. u. G. Syn. IV. 41 (1908). — P. Gallica Dode a. a. O. (1905). 2. Blätter unterseits schwärzlich-grau. hypomelacna1). Zweijährige Zweige gelblich. Schösslings- blätter dreieckig-elliptisch, am Grunde breit-abgerundet, plötzlich und fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig-elliptisch, am Grunde keilförmig, kurz zugespitzt mit lockeren und unregelmässigen entfernten Zähnen. — Nach Dode in Nordost-Europa und in Nordwest- asien. — P. nigra hypomelaena A. u. G. Syn. IV. 41 (1908). — P. hypomelacna Dode a. a. O. 53 (1905). b. Krone eiförmig bis schlank. Aeste alle aufstrebend. Junge Blätter mit- unter etwas behaart. 1. Scy thica2). Zweijährige Zweige, gelblich, hell. Junge Triebe fast kahl. Schösslingsblätter dreieckig-herzförmig, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste am Grunde fast gerade, spitz-zugespitzt, mit spitzen starken etwas krausen Sägezähnen. Blüthenstände dicht. Reife Fruchtkapsel fast sitzend. — Oestliches Europa. — P. nigra Scy thica A. u. G. Syn. IV. 41 (1908). — P. Scythica Dode Mem. Soc. bist. nat. Autun XVIII. 51 (1905). 2. bi satten u ata. Zweijährige Zweige hell, weisslich-gelb, an der Sonnen- seite violett überlaufen. Stets kahl. Schösslingsblätter breit-dreieckig, am Grunde sehr breit-abgerundet, fast gerade, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast rhombisch, am Grunde keilförmig, zugespitzt, mit ziemlich starken Sägezähnen. — Nach Dode in Europa, auch an- gepflanzt. — P. nigra bisattenuala A. u. G. Syn. IV. 41 (1908). — P. bisattenuata Dode a. a. O. 50 (1905) „Espeee douteuse". (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * B. I. X B. IL typiea X Italica s. S. 43. IL Italica (Pyramiden-, Chaussee-, Italienische, Lombardische Pappel ; niederl. : Italiaansche Populier; dän. : Pyramide -Poppel; franz.: Peuplier d'Italie; it.: Pioppo cipressino; poln.: Topola wloska). Bis über 30 m hoch. Stämme oft sich bald theilend, wie die Aeste schlank aufrecht, Pflanze daher von säulen- förmige m W u c h s. Zweijährige Zweige gelblich bis hellgelb. Blätter und Triebe in der Jugend schwach behaart oder kahl, die der Schösslinge meist breit-dreieckig, am Grunde abgestutzt bis etwas herzförmig. Blätter der Zweige älterer Aeste am Grunde breit-keilförmig-abgerundet bis schwach herzförmig. Bei uns einheimisch? nur in Dalmatien, auch auf den Inseln!! 1) Von bno unten und /AsÄatva, fem. von (.liAag schwarz. 2) Aus Russland, das im Alterthum theilweise von den Skythen bewohnt wurde. 42 Salicaceae. sonst aus dem östlichen Europa und dem Orient eingeführt und vielfach verwildert. In den Alpen bis 1350 m (Jacc). V. nigra ß. italica Duroi Harbk. Baumz. II. 141 (1772). ('. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 5. — P. italica Moench Bäume Weissenst. 79 (1785). — P. dilatata Ait. Hort. Kew. III. 406 (1789). — P pyramidalis Roz. Cours d'agric. VII. 619 (nach 1790). — P. pyramidäta Moench Meth. 339 (1794). — P fastigiäta Desf. Tabl. ecol. Paris 213 (1804). — P nigra var. pyramidalis Spach Ann. sc. nat. 1841. 31. Man unterscheidet folgende Formen : a. Schösslingsblätter mehr oder weniger dreieckig, am Grunde nicht abgerundet. 1. pyramidalis. Mit vereinzelten Haaren besetzt. Schösslingsblätter breit dreieckig, am Grunde gerade, plötzlich zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde breit keilförmig, ziemlich plötzlich und lang zugespitzt mit etwas entfernten Sägezähnen. — Die bei weitem verbreitetstc Form. — P. nigra B. II. Italica pyramidalis A. u. G. Syn. IV. 42 (1908). — P. pyramidalis Roz. a. a. O. nach 1790 (oder nach Dode 1786?) z. T. Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 50 (1905). — P. pyr. a. dilatata Schur Enum. 624 (1866). 2. Bethmon ti anal). Kahl. Kleine Blätter elegant-rundlich. Schösslings- blätter dreieckig-elliptisch, am Grunde gestutzt-abgerundet bis schwach- herzförmig, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste klein, rundlich- elliptisch, am Grunde regelmässig abgerundet und schwach herzförmig, spitz-zugespitzt, mit schwachen und entfernten Sägezähnen, die an den unteren Blättern fehlen. — Im östlichen Europa und westlichen Asien heimisch. — P. nigra Bethmontiana A. u. G. Syn. IV. 42 (1908). — P. Bethmontiana Dode a. a. O. 52 (1905). — b. trapezoidea Schur a. a. O.? .'$. Pannonica. Zweijährige Zweige ziemlich hellgelb. Schösslingsblätter fast dreieckig, am Gruude breit gestutzt und schwach herzförmig, ober- wärts ganzrandig, fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste drei- eckig, am Grunde breit abgerundet gestutzt, ziemlich laug und spitz zu- gespitzt mit mächtig starken Sägezähnen. — Oestliches Europa. — P. nigra ct. Pannonica Dippel Handb. Laubholzk. II. 198 (1892). — P. pannonica „Kit." in Besser Enum. pl. Volh. 28 (1821) blosser Name. Echb. Ic. XI t. DCXIX fig. 1276 (1849). Schur Enum. pl. Transs. 624. Nyman Consp. 664. Suppl. 280. — P. Thracia Dode a. a. O. 52 (1905). — Wie eben S. 22 bemerkt, gehört hierher auch /'. croatica „Kit." bei Besser Flma XV Beil. 2. 14 (1821) (nach ihm war /'. pannonica [a. a. O.] ein Schreibfehler dafür). — Besser sah die Pflanze als P. croatica Kit. im Botanischen Garten des Theresianums in Wien. — Die von Dippel (a. a. O.) hierher gestellten P. Nol&lü '') und P. oväta der Gärten sind nach Zabel und Schneider a. a. O. Formen der P. tremuloides. h. Schösslingsblätter fast rundlich, am Grunde abgerundet, breit zugespitzt. Thevestina3). Sehr schlank säulenförmig. Zweige sehr zierlich. Zweijährige Zweige ziemlich hellgelb. Triebe auch in der Jugend ganz kahl. Blätter der Zweige älterer Aeste oval elliptisch, am Grunde keil- förmig abgerundet, zugespitzt, mit kräftigen Sägezähnen. — Nach Dode in Nord-Africa und dem Orient licimiseii, selten in Cultur, ähnliche Formen sahen wir auch hier m Gärten, — P. nigra 'Thevestina A. u. G. Syn. IV. 1) Nach Bethmon t, Arboretum-Besitzer, Mitglied des Conseil des Socic'te dendrologique de France (Dode briefl.). 2) Ueber Nolest haben wir nichts ermitteln können. 8) Bei Tebessa in Algerien (im Alterthum Theveste) gefunden. Populus. 43 42 (1908). — P. Thevestina Dode a. a. O. 52 (1905). — Steht nach Dode der Pannonica nahe. (Verbreitung der Rasse : Oestliches Europa ; Orient, östlich bis Turkestan; nordwestliches Asien; Nord-Africa.) |TjT A. X B- Hudsonica X Italica s. unten. B. I. X ß- II- typica X Italica s. unten. Mis chlinge. A. II. a. X B. II. Dodeana X Italica ist sicher nicht selten. A. II. b. X B. II. Hudsonica X Italica. Von Italica unwesentlichen durch die Behaarung der Zweige, die schwächer als bei Hudsonica ist, verschieden. In der Baumschule von Simon-Louis freres in Plantieres bei Metz ge- züchtet. P. nigra var. italica X var. hudsonica C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 7 (1904). — P. Plantiensis der Gärten, C. K. Schneider a. a. O. (1904). Dode a. a. O. 43 (1905). B. I. X ß- II- typica X Italica. Von der Rasse Italica durch deutlicheren schlankeren Stamm und besonders eine viel breitere meist eiförmige bis breit-eiförmige Krone verschieden. Hin und da in und bei Culturen der beiden Rassen, an Weg- und Grabenrändern auftretend. P. nigra var. typica X var- italica C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 6 (1904). — P. pyr. X nigra Fig. DBM.V. 109 (1887). In einer ganzen Reihe von Formen auftretend, vielleicht gehören hierher auch die oben als Abarten den Typus aufgezählten Scythica und bisattenuata und nach C K. Schneider vielleicht noch Vislulcnsis. — Auch eine P. gigantca (Dode a. a. O. 43) mit helleren Zweigen soll ein Abkömmling der Rasse Italica sein. — Wahrscheinlich hierher gehört neben P. nigra media Schur Enum. 624 (1866): b. Ela veren sis l). Breit säulenförmig. Schwach behaart. Zweijährige Zweige gelbbräunlich. Schösslingsblätter rundlich dreieckig, am Grunde gerade abgestutzt, plötzlich stachelspitzig zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste breit-rhombisch, am Grunde keilförmig, kurz zugespitzt, mit ziemlich gleichmässigen, etwas abgerundeten, wellig-krausen Sägezähnen. — An den Ufern des Allier und der Loire beobachtet. — P. nigra Elavcrensis A. u. G. Syn. IV. 43 (1Ü08). — P. Elaverensis Dode Mein. Soc. hist. mit. : Autun XVIII. 49 (1905). (Verbreitung der Mischlinge: Wohl im ganzen gemeinsamen Ver- breitungsgebiete der Rassen.) |!jT Die aromatischen Knospen waren früher als Gemmae Populi offieiuell. (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa mit Ausnahme des nörd- lichen [fehlt als wilde Pflanze in Irland, Schottland, der Skandinavischen Halbinsel und dem nördlichen Russland]; westliches Asien bis zum Himalaja; Sibirien östlich bis Altai; abweichende Formen auch in Ost- asien; Nord-Africa; Nord-America [vgl. obenj.) * . X 1032. P. angulata X nigra s. S. 44. l) Am Flusse Allier, im Alterthum Elaver. 44 Salicaceae. ( . X 1032.) X 1031. P. (angulata X nigra) X Canadensis 8. unten u. S. lö. ( . X 1032.) X • P (angulata X nigra) X Ptr- giniana s. ß. 45. 1031. X 1032. P. Canadensis X w/<7»-a s. S. 45. . X 1032. V. Virginiana X nigra s. S. 46. 1032. X • P. wt#ra X laurifol'ia s. 8. 52. 1032. X • J?- «*^?"fl X suaveolcns s. S. 53. B a s t a r d e. B. II. a. 1. . X 1032. P. angulata X nigra. \\. Nach Dode (Mein. Soc. bist, nat. Antun XVIII. 4-4 [1905|) ist als Bolohe vielleicht zu deuten die wenig bekannte /'. serotina (Hartig Naturg. forstl. Culturpfl. 437 [1851]), er charakterisirt sie f olgendermaassen : Schösslingsblätter dreieckig-elliptisch, am Grunde gestutzt, ganz schwach herzförmig, oberwärts etwas abgerundet und plötzlich zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreicckig-schwach-herzförmig, kurz-zugespitzt, mit kleinen, wenig ausgeschweiften Sägezähnen. — Beblättert sich spät mit rothen jungen Blättern. Nach Dode ist diese nur männlich bekannte Pappel in America oder in Kuropa entstanden und wird seit dem 18. Jahrhundert in Europa eultivirt. — Nach II artig gemalint sie durch die mehr oder weniger flache Krone, den späten Austrieb, die Form der Hochblätter und eines Theils der Blätter an P. Virginiana, deshalb deutet sie C. K. Schneider auch als P. monilifera X angulata a. a. O. 11 (1904). Schelle spricht sie in Beissn., Seh., Zab. Handb. Laubholzben, IG (1903) als P. angulata X Canadensis an. Bastarde oder Abkömmlinge der P. serotina sind nach Dode wohl folgende: B. Irishidnai) (P. Irishin na Dode Mein. Soc. bist. nat. Antun XVIII. 43 [1905]). Schösslingsblätter breit und schwach herzförmig-rundlich, oberwärts sehr wenig zugespitzt und etwas ganzrandig. Blätter der Zweige älterer Aeste breit-drei- eckig, am Grunde gerade abgestutzt, sehr kurz zugespitzt mit kleinen schwachen gebogenen, sehr drüsigen und welligen Sägezähnen. — Nur aus der Cultur bekannt. — Nur männlich. Unterscheidet sich von P. serotina durch die frühere (mittelspäte) Entfaltung der Blätter, mehr ganzrandige, weniger oder mein- zu- gespitzte Blätter, deren obere breiter sind und schwächere Sägezähne besitzen. Die jungen Triebe und die Blattstiele sind sehr roth. C. rubra (P. rubra Poir. Kncycl. V. 239 [1812]. Dode a. a. <). 44 [1905]). Bchöss- lingsblätter dreieckig, fast gerade oder etwas concav am Grunde, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aesie dreieckig, am Grunde fast gerade, spitz zu- gespitzt, mit ziemlich kräftigen Sägezähnen, — • Nur aus der Cultur bekannt. — Die Blätter entwickeln sieh ziemlich frühzeitig und sind dann (namentlich die Stiele) lebhaft roth, am Rande kraus wellig. — Dode hat den Poiret- Bchen Namen angenommen, weil er für diese Form bezeichnend erschien. ( . x 1032.) X 1031. P. (angulata x nigra) X Canadensis. [,. Schösslingsblätter breit-herzförmig, am Grunde schwach herzförmig, oberwärts kurz zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste breit, fast dreieckig, am Grunde sehr breit abgerundet, schwach zugespitzl mit anregelmässigen ziemlich feinen »Sägezähnen. Nur in der ( ullur bekannt. P euxylon X serotina = titilis Dode Mein. Boo. bist. nat. Autnn. Will. 45 (1905). l) Nach F. M. Irish, Professor an der Tempe Normal School in Arizona (Dode Brief].). Populus. 45 Belaubt sich massig früh mit farbigen Blättern. Schösslinge obenvärts kantig, ziemlieh dunkel gefärbt. ( . X 1032.) X . P. (angulata X nigra) X Virginiäna. %. Schösslinge kantig. Belaubung massig früh zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. Schösslingsblätter dreieckig, am Grunde schwach herzförmig, oberwärts • twas abgerundet und zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, am Grunde gestutzt-herzförmig, spitz- zugespitzt mit starken Sägezähnen. Nur männlich in der Cultur bekannt. P. Virginiäna X serdtina = vegeta Dode a. a. O. 45 (1905). Hierher gehört wahrscheinlich auch P. excclsa Dode a. a. O. 43 (1905), auf- rechter/Wuchs, grosser weiblicher Baum mit gefärbten jungen Blättern und ob auch P. chalcoides i) Dode a. a. O. 43 (1905), weiblicher Baum, Abkömmling von P. Vir- giniäna, von aufrechtem "Wuchs mit jungen kupferfarbigen, später lebhaft grünen, am Grunde schwach herzförmigen Blättern? — Möglicherweise gehört hierher auch Do de 's P. ramulosa (s. S. 36). B. II. a. 1. b. 1031. X 1032. P. Canadensis X nigra. %. Als diese Kreuzung ist nach C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 10) zu deuten die in Gärten angepflanzte P. CharkowiensisZ) (Schroeder in Müll. Deutsehe Gartenz. XVII. 393 [1902]) eine sehr starkwüchsige grossblätterige Pflanze mit bis über 11 cm langen und über 12 cm breiten Blättern. Krone ziemlich breit. Blüthen bisher nicht bekannt. Von Koehne im Herbarium nach C. K. Schneider a. a. O. als P. angulafa X nigra italica gedeutet, während Schroeder ihn als P. nigra X nigra italica ansprach — Häufiger in Gärten ist B. Eugenii3). Stattlicher bis 50 m hoher und über 2 m dicker Baum, in der Tracht der P. Canadensis ähnlich. Untere Knospen der Langtriebe meist bald austreibend, daher eine der Rasse Italica von P. nigra ähnliche Verzweigung. Zweige kahl. Schösslinge sehr kantig. Blätter sich sehr frühzeitig entwickelnd, anfangs gewimpert. Schösslingsblätter breit-rundlich, am Grunde fast gerade, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste gleichfalls gross dreieckig-elliptisch, am Grunde keilförmig, fein spitz- zugespitzt, mit mittelgrossen Sägezähnen. Männlich. In Gärten nicht selten, neuerdings sehr beliebt, in Plantieres bei Metz entstanden ! P. Canadensis X nigra B. Eugenii A. u. G. Syn. IV. 45 (1908). — P. Eugenei Sim. -Louis Catal. nach C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 9 (1904). Dode Mein. Soc. bist. nat. Au tun XVIII. 46 (1905). — P. nigra var. italica X deltoides (canadensis) C. K. Schneider a. a. O. (1904). — P. cüxylon X •pyramidalis Dode a. a. O. (1905). Durch Einwirkung der Rasse Italica von P. nigra entstanden. I 'eber- trifft an Starkwüehsigkeit beide Erzeuger beträchtlich. In der Blattform seht wechselnd. . X (1031. X 1032.) P. angulata X (Canadensis X nigra). % Von /'. angulata durch die schwächer kantigen, oft fast kantenlosen Zweige. Blätter sich frühzeitig entwickelnd, gefärbt. Schösslingsblätter dreieckig - herzförmig , zu- gespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste sehr gewimpert, dreieckig-elliptisch, am Grunde keilförmig, ziemlich spitz zugespitzt mit ziemlich kräftigen Sägezähnen. Nach Jon in (bei Schneider) in Plantieres bei Metz aus Samen der P. angulata entstanden. P. Eugenei X angulata: P. robnsta C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 11 (1905). — P. angulata eorddta robusta Sim.-Louis Catal. nach C. K. Schneider 1) Von %dÄKog Erz (Bronze), wegen der Kupferfarbe der junges Blätter. 2) Bei Charkow im südlichen Rassland beobachtet. 3) Nach Eugene Simon s. II. 1. S. 771 Fussn. 4. 46 Salicaceae. a. a. O. — P. robiista, P. Engend X Plantierc'nsis 1 ) Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVI II. 41! (1905). Dode (a. a. O.) hält Beine Deutung für wahrscheinlicher, wegen der Be- haarung der Zweige und der Blattstiele in der Jugend. . X 1032. P. Virginiäna X nigra, ti- Zweige kahl, die Schösslinge oberwärts ziemlich kantig. Blätter schwach gewimpert, sich massig früh entfaltend, ihre Stiele anfangs mit wenigen Haaren. BohöBslingsblätter dreieckig, am Grunde gestutzt, sehr sehwach herzförmig, zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste dreieckig, am Grunde gerade gestutzt, fein zugespitzt mit kräftigen rundlich-zurück- gebogenen SägezShnen. Weihlich. Blüthenstände kahl. Narben 2. In der Cultur entstanden. Nach Figert auch in Schlesien. /'. triangulär i«, P. Virginiäna X espece du groupe nigra Dode Mein. Soc. hist. nat. Antun XVIII. 45 (1905). — P. monilif. X nigra Figert ABZ. I. 159 (1895). B. II. a, 1. . X 1031. P. anguläta X Canadensis. % D o d e deutet einen schönen männlichen Baum, den er /'. grandis (Me'm. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 43 [1905]) nennt als /'. eu.rylon X Carolinensis. .X . P. angnlata X Virginiäna. %. Kräftig. Schösslinge viel- eckig kantig. Blätter gross, sich massig früh und wenig farbig entfaltend, die der Schösslinge sehün elliptisch-herzförmig mit deutliehen Herzeinschnitt, deutlieh zu- gespitzt, mit mittelgrossen gehogenen Sägezähnen. In der Cultur (Mitstanden. P. laticoma semblant Virginiäna X Carolinensis Dode Mein. Soc. hist. nat. XVIII. 44 (1905). Wie ohen hemerkt, deutet C. K. Schneider (Handb. Lauhholzk. I. 11) Hart ig 's /'. serolina als P. monilifera X angnlata. 2. 2. Tacamahäca2) (SpachAnn.se. nat. 1841. 32. — Taca- mahacae Dode Mein. Soc. bist. nat. Autun XVIII. 34, 53 [ 1905]). Blattstiele im Querschnitt viereckig, meist wenige zusammengedrückt^ die der Schösslingsblätter meist verhältniss- mässig kürzer als die der Blätter älterer Aeste. Blätter unter- -< its grau, weisslich oder weiss, kahl oder fast kahl, ihre Drüsen meist näpfchenförmig. — Meist dickästig, mit bald zerspaltender borkig werdender Rinde. Knospen meist stark kleberig, dann meist balsamduftend. Tragblätter der Blüthen zerschlitzt. Narben meist breitlappig. Fruchtknoten und Frucht kahl oder selten dicht behaart, in einen Theil der Blüthen stHs 3 oder mehr Fruchtblätter. a. a. Schösslingsblätter (mitunter auch die übrigen) kurz gestielt. 1. 1. Schösslinge deutlich kantig, im Querschnitt vielkantig, mit einem schmalen Flügel auf jeder Kante. Schösslingsblätter 1) Bei Simon- Louis freres in Plantieres bei Metz entstanden. 2) Englischer Name der Balsampappe] in Nord- America. Der Name bezeichnete ursprünglich wohl das früher officinelle aromatische Harz einiger tropiscli-ameri- oanischen Burseraceen (Elaphrium) und Guttiferen (Calophylluin) und wurde auch auf oBthemisphärisohe Prodncte der letzteren Familie, besonders Caloplnjllum tacama- häca (Willd. tfagaz. Urs. Naturf. Fr. Berlin V. 79 [1811]) von den Ostairicanischen Inseln übertragen. Populus. 47 mehr verlängert oder kaum breiter als die der Zweige älterer Aeste, die der mittellangen Zweige oft fast ohne Stiel, alle Unterseite weiss oder nur weisslich-grau. — Groupe Laurifölia Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 54, 57 (1905). * P. laurifölia. \\ — % Mitunter (wohl nicht bei uns) bis gegen 30 m hoch mit sparriger grosser Krone. Rinde frühzeitig borkig-rissig, graubraun, die zwei- jährigen Zweige grau, die einjährigen kahl, nur die Schösslinge behaart, mehr oder weniger flügelig-kantig, hellgrau gelb, mit vielen aber wenig auf- fälligen Lenticeütn meist reich verzweigt. Knospen etwa 1 cm lang, kleberig, stark duftend, gelbbraun bis dunkler. Schösslingsblätter meist dreieckig-lanzettlich, am Grunde abgerundet gestutzt, zugespitzt, die der mittellangen Zweige rhombisch, am Grunde keilförmig, schwach zugespitzt, spitz. Blätter der Kurzzvveige älterer Aeste rundlich-eiförmig bis länglich, am Grunde abgerundet, ziem- lich plötzlich zugespitzt, alle mit behaarten Blattstielen, gewimpert, mit sehr feinen, spitzen, sehr drüsigen Sägezähnen (die in der Jugend oft kraus, am älteren Holz oft entfernter sind), unterseits weiss. Männliche Blüthenstände bis 8, weibliche bis 12 cm lang; 20—30 Staubblätter. In Sibirien heimisch, bei uns neuerdings wegen ihrer lorbeerähnlichen Blätter in Gärten beliebt. P. laurifölia Ledeb. Fl. Alt. IV. 297 (1833). Koehne Deutsche Dendrol. 85. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 16. Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 59 (1905). — P. balsamifera var. laurifölia AVesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 330 (1868). Die Pflanze verträgt den Schnitt etc. sehr gut und lässt sich deshalb willig in Kugeln, Pyramiden etc. ziehen, die während des Sommers aus geringer Ent- fernung täuschend den üblichen Kugellorbeerbäumen etc. ähnlich sind. Hierzu gehört B. Linäleyänal) (P. Lindleyana Carr. Rev. hortic. 1867. nicht Booth. — P. laurifölia a. viminalis Dippel Handb. Laubholzk. II. 209 [1892]). Schöss- lingsblätter länglich-elliptisch, deutlich zugespitzt, die der Zweige älterer Aeste oval-elliptisch, am Grunde abgerundet, zugespitzt mit behaarten Stielen, alle Blüthen behaart. Früchte behaart. — Selten in Gärten. Bastarde s. S. 52, 53. * P. angustifolia (James in Longs Exped I. 497 [1823]. — 7'. cana- densis var. angustifolia Wesm. in DC. Prodr. XVI. 2. 329 [1869]. — P. balsami- fera var. angustifolia Wats. in Kings Rep. V. 327 [1871]) aus dem westlichen Nord- america ist ähnlich und iu Gärten mitunter mit voriger verwechselt aber durch die weidenähuliche Tracht und die nicht flügclig-kantigeu, z. T. mehr oder weniger rundliehen, bräunlich-gelbgrauen einjährigen Zweige zu unterscheiden. * P. Simönii2). %. Mittelhoher Baum. Einjährige Zweige mehr oder weniger stark bis flügelig kantig, oliv- oder rothbraun; Lenticellen hell. Knospen ziemlich gleich gross, etwa 7 mm lang von der Farbe der Zweige. Schösslingsblätter rhombisch-elliptisch, am Grunde keilförmig schwach zugespitzt, die mittellangen Triebe verkchrt-eiförmig-lanzettlieh, am Grunde stark keilförmig, oberwärts abgerundet und plötzlich zugespitzt. Blätter kurzer Zweige älterer Aeste oval, am Grunde keilförmig, plötzlich stachelspitzig zugespitzt. Blattstiele in der Jugend behaart, die Blätter gewimpert, später kahl, mit feineu, an den älteren Aesten breiteren Siigezähnen. In Nord-China heimisch, neuerdings öfter in Gärten. P. Simonii Carr. Rev. Hortic. 1867. 360. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. 1) S. VI. 1. S. 482 Fussn. 1. 2) S. IL 1. S. 771 Fussn. 4. 48 Siüicaceae. I. IG. Dode Mrm. Soc. hist. Dat. Autuu XVIII. 58 (1905). — P. hrevifölia Carr. n.idi C. K. Schneider a. a. 0. (1904). Eine Behr merkwürdige nnd interessante Pappel, deren Zweige im Alter stark hängen und die in der Tracht von den übrigen Arten der Gattung sehr abweicht, aus der Entfernung mehr einem wilden Birnbaum gleichend. 2. 2. Schösslinge fast stielrund. Blätter mittellanger Zweige oft i'a.-t sitzend. Schösslingsblätter im Verhitltniss be- sonders am Grunde schmäler als die der Kurzzweige älterer Aeste. Blätter Unterseite weiss oder weisslich. — Groupe Siiaveolens Dode Mein. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 54, 59 (1905). * P. siiaveolens. ]\. Bis über 15 m hoch. Einjährige Zweige gerbgran bis gelbbraun, in der Jugend zerstreut behaart. Knospen oliv-bräunlich, 8 — 15 mm lang, mehr oder weniger angedrückt. Blätter anfangs gewimpert, die der Schöss- linge eiförmig-rhombisch, am Grunde breit-keilförmig, schwach und plötzlich zu- gespitzt, die der mittellangen Zweige lanzettlich bis etwas verkehrt-eiförmig, am Grunde keilförmig, kurz zugespitzt. Blatter der kurzen Zweige älterer Aeste fast randlich-verkehrt-eiförmig, am Grunde abgerundet und in der Nähe des Blattstieles etwas geöhrt, oberwärts abgerundet und sehr plötzlich kurz zugespitzt, mit feinen etwas krausen Sägezähnen. Blüthenstände etwa 2 — 3 cm lang. Männliche Blüthcii mit 18 — 25 Staubblättern. Fruchtstände bis 1 dm lang mit dicken sitzenden Früchten. Von Turkestan bis nach Ostasien verbreitet, bei uns seit langem in Gärten, P. siiaveolens Fischer Bull. Sc Akad. Imp. Peterab. IX. 348 (1842). C. K. Schneider Ilandb. Laubholzk. I. 14. — P. balsamifcra var. siiaveolens Loud. Arb. I ii it. ed. 2. III. 1674 (1844). Aendert ab A. typica. Blätter wie oben besah rieben, bis 9 cm lang und bis 4,5cm breit mit etwa 4 cm langem Stiel, an üppigen Trieben bis 11 cm lang und 6 cm breit, dann mit kaum 2 cm langem Stiel. — Die häufigste Form. — P. siia- veolens f. typica C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 14 (1904). — P. siia- veolens Dode a. a. O. Gl (1905). B. oblongata. Schösslingsblätter oval, am Grunde etwas keilförmig-abgerundet, oberwärts plötzlich und kurz zugespitzt, die mittellangen Triebe lanzettlich und sehr deutlich verkehrt-eiförmig (bis 1 dm lang und 3,5 cm breit), am Grunde sehr ausgeprägt keilförmig, oberwärts abgerundet und dann plötzlich zugespitzt. Blätter der kürzeren Zweige älterer Aeste dreieckig-rundlich, am Grunde ab- gerundet, kurz zugespitzt. Sägezähne ziemlich kräftig. Früchte kahl. — Sel- tener. — /'. suaveolens var. obloiujata Koehue Deutsche Dendrol. 84 (1893). C. K. Schneider a. a. O. /'. Imisami/cva c. oblonrjata Dippel Ilandb. Laub- holzk. II. 208 (1892). — P. oblonijata Dode a. a. O. (75). Errata et Addenda (1905). /'. nigra X siiaveolens s. S. 53. — Fine etwas zweifelhafte Pflanze ist: * P. Wölstiil) (Schroeder nach Dippel Ilandb. Laubholzk. II. 20G [1892]. Dode a. a. O. 60. — /'. balsamifera var. Wobstii Schroeder in Regel Bussk. Dendrol. [1889). — P trUtis var. elongala X laurifolia? C. K. Schneider Ilandb. Laub- holzk. L lb I1901J). Schösslinge schwach kantig, kürzere Triebe nur in der Jugend kantig, später mehr oder weniger gelbbraun. Knospen sehr kleberig, bis 1,5 cm l) Nach Wobst, Director der Kaiserlichen Gärten in Moskau (briefl. Mittb. von Karl Wobst, 12. Sept. 1842 Neukirch am Hochwalde bei Bautzen, Pro- fessor in Dresden, verdient um die dortige Flora, Verf. einer Programm-Abhandlung über die Adventivflora Dresdens). Populus. 49 lang. Blätter nur in der Jugend zerstreut behaart, unterseits weisslich-grün, die der Schösslinge eiförmig-lanzettlich bis fast rhombisch, am Grunde keilförmig bis abgerundet-gestutzt, kurz zugespitzt, die mittellanger Triebe lanzettlich, am Grunde keilförmig, wenig-zugespitzt, Blätter der kürzeren Zweige älterer Aeste elliptisch- rhombisch, am Grunde breit-keilförmig-abgerundet, spitz zugespitzt, mit breiten, bogigen, an älteren Aesten schwächeren Sägezähnen. — Wahrscheinlich im Central- Asien heimisch, nicht allzuselten in Gärten. — C. K. Schneider bemerkt am Ende seiner Beschreibung: Wahrscheinlich eine gute Art, sicher keine Form von P. suaveolens, noch weniger von P. balsamifera. — Eine sehr auffällige Pflanze. b. Wenigstens die Schösslingsblätter lang gestielt. b. 1. Schösslinge fast cylindrisch oder doch kaum kantig. Blätter 1. der mittellangen Zweige etwas kürzer gestielt. Schösslings- blätter verhältnissmässig etwa ebenso breit als die der kurzen Zweige, alle unterseits weisslich oder hellröthlich. — Groupe Balsamifera Dode Mein. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 54, 61 (1905). Balsampappel ; franz. : peuplier baumier. * P. trist is (Fischer Bull. Sc. Acad. Imp. Petersb. IX. 343 [1842]). Ziem- lich kleiner Baum mit sparrigen Zweigen und dunkler Belaubung. Einjährige Zweige anfangs fein behaart, später glänzend dunkel braunroth. Knospen gross bis 2,5 cm lang mit locker anliegenden, sehr kleberigen Schuppen. Schösslingsblätter fast drei- eckig, am Grunde schwach herzförmig, spitz-zugespitzt, die mittellanger Triebe un- gleich-rhombisch-lanzettlich, am Grunde keilförmig, schwach zugespitzt. Blätter der kürzeren Zweige älterer Aeste fast dreieckig, am Grunde schwach-herzförmig-gestutzt, spitz-zugespitzt, mit sehr grossen und sehr deutlichen Sägezähnen. — Wahrscheinlich aus dem östlichen Asien (nach Dode aus Nord-America) stammend, wegen seines eigenartigen Aussehens und seiner durch die bräunlich-röthlichen Blattunterseiten trüben Färbung neuerdings mehrfach in Gärten. — C. K. Sehn eid e r unterscheidet folgende Formen: A. typica (Handb. Laubholzk. I. 13 [1904]). Blätter mehr oder weniger breit-oval oder eilänglich, 7 — 15 cm lang und 4,5 — 9 cm breit, am Grunde mehr oder weniger herzförmig. — B. elong ata (Koehne nach C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — P candicans var. elong ata Dippel Handb. Laubholzk. II. 204 [1892]). Blätter aus rundlichem oder breit-keilförmigem Grunde breit-lanzettlich bis eiförmig-] an zettl ich bis 1,5 dm lang und 5 cm breit. Eine etwas kritische Pflanze, die Koehne (Herb.) fraglich als P. candicans X laurijolia aufführte, Schelle nennt sie daraufhin (Handb. Laubholzben. X. 17 [1903]) P. elonrjata, nach C. K. Schneider ist sie aber schwerlich hibriden Ursprungs. Dode führt sie als Art auf. — Viel häufiger ist: *f P. balsamifera (Balsampappel ; nieder!: Baisem - Populier ; dän. : Balsam-Poppel). %. Ziemlich kräftiger, bis über 30 m hoher Baum mit etwas aufstrebenden Aesten, daher ziemlich schmaler Krone und grauer starkrissiger Rinde, die glatten jüngeren Zweige bräunlich-grün mit deutlichen Lenticellen. Zweige kahl. Knospen von der Farbe der Zweige, gerade oder mehr oder weniger gebogen, meist gleich gross, die keine Blüthen enthaltenden, bis 1,5 cm lang, mit 3 — 5 Schuppen, stark kleberig. Blätter anfangs kleberig, unterseits hellröthlich oder gelblich, die der Schösslinge elliptisch-lanzettlich, am Grunde abgerundet, vom Grunde an verschmälert, spitz, sehr wenig zugespitzt, die mittellanger Zweige lanzettlich, ungleich-rhombisch, scharf zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste elliptisch-herzförmig, spitz-zugespitzt, wie die Blattstiele Ascherson ö. Graehnor, Synopsis. IV. 4 50 Salicaccae. anfangs etwa- behaart, mit abgerundeten kräftigen, am alten Holz schwächeren Sägezähnen. Männliche Blüthenstände 6 — 10 cm lang. Weibliche Blüthenstände zuletzt bis 1,5 dm lang. Im nördlichen Nordamerica von Alaska und der Hudsonbay bis zu den nördlicheren Vereinigten Staaten verbreitet, bei uns seit 1731 in Cultur und stellenweise seit langem völlig verwildert, namentlich auf massig feuchtem Sandboden, so z. B. bei Kolbergermünde in Pommern!! an mehreren Orten ein lästiges Unkraut durch die zahlreichen Wurzel- sprosse. Sich namentlich hinter den Dünen durch Wurzelbrut und Samen massenhaft vermehrend. Bl. April; Frucht Mai, Juni. P. balsamifera L. Spec. pl. ed. 1. 1034 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 83. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 14. Dode Mein. Soc. bist. nat. Autun XVIII. 62. — P. Tacamahäca1) Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 6 (1768). In America wird das Holz und die Rinde des Baumes benutzt. Hei uns früher die am stärksten balsamduftende Pappel (jetzt P. Irichocarpa), deren Knospen gleich- falls als Gemniae Populi arzneilich benutzt wurden. 2. 2. Schösslinge deutlich bis stark kantig. Alle Blätter ziem- lich lang gestielt. Schösslingsblätter verhältnissinässig weniger breit als die der Zweige älterer Aeste, alle Unter- seite weiss bis hellröthlich. — Groupe Candicans Dode Mein. Soc. bist. nat. Antun XVIII. 54, 63 (1905). * P. ti'ichocärpa 2). %. Bis zu 30 m hoher, vom Grunde an verästelter schlanker Baum mit stark nach oben verjüngtem Stamm, dieser mit hellgrauer, schon an jungen Stämmen abblätternder Binde. Zweige anfangs fein behaart, später kahl, auch die oberen kantig, im ersten Jahre olivenbraun, zweijährig rundlich, graugelb. Knospen mehr oder weniger anliegend bis 12 mm lang, kleberig, sehr stark duftend, kahl oder zerstreut behaart, von der Farbe der Zweige. Blätter Ober- seite frisch-grün, unterseits weisslich bis schwach-röthlich, die der Schösslinge drei- eckig-eUiptiseh, am Grunde gestutzt, schwach zugespitzt, fast stumpf, die mittel- langen Triebe elliptisch, spitz. Blätter der Zweige älterer Aeste breit-herzförmig mit tiefem breitem Herzausschnitt, schwach zugespitzt; Sägezähne schwach, an den Blättern mittellanger Triebe fast fehlend. Männliche Blüthenstände bis 0 cm lang Blüthen mit 40— r.'i Staubblättern. Weibliche Blüthenstände bis 9 oder zuletzt bis 12 cm lang. Fruchtknoten mit 3 Narben, behaart. Frucht dicht behaart. Im Pacifischen Nord-America, von S.-Alaska bis Süd-Kalifornien verbreitet, bei uns neuerdings häufiger in Gärten. Bl. März, April. /'. triehoearpa Hooker [c. IX t. 878 (1852). Koehne Deutsche Dendrol. 85. C K. Schneider llandb. Laubholzk. I. 16. Dode Mein. Soc. bist. nat. Autun XVIII. 64 (1905). Der Duft der Knospenschuppen und jungen Blätter dieser Art ist ausserordent- lich stark, namentlich zur Zeit des Austriebes; an wärmeren regnerischen Tagen «lüften die Bäume dann kilometerweit. — Die Tracht ist von der aller Pappeln ab- weichend, durch den von unten ab mit dünnen Zweigen besetzten Stamm erhält die Pflanze ein sehr eigenartiges Aussehen. Litt auch im nördlichen Gebiete bisher nicht durch Frost. i) S. S. 46 Fussn. 2. 2) Von öglE; Gen. iQtyög Haar und xctQuög Frucht. Populus. 51 *f P. cäntlicans (niederl. : Baisemperuboom). Tl. Kräftiger Baum, bis über 30 m hoch, mit ausgebreiteten Aesten, daher offener Krone und rissiger Rinde. Zweige nur in der Jugend behaart, im ersten Jahre oliven- bis mehr oder weniger rothbraun, die oberen rundlich, mit zerstreuten grossen hellgelblicher) Lenticellen. Knospen spitz, bis über 1 cm lang, kahl, mehr oder weniger kleberig, von der Farbe der Zweige, kaum anliegend, die blüthentragenden abgebogen, stark kleberig. Blätter unterseits weisslich-grünlich, die der Schössliuge sehr gross, dreieckig- elliptisch, am Grunde sehr schwach herzförmig, zugespitzt, die mittel- langen Triebe eiförmig-elliptisch, am Grunde etwas keilförmig-abgerundet, ziemlich fein zugespitzt. Blätter der Zweige älterer Aeste stark breit- herzförmig, plötzlich zugespitzt, mit ziemlich stark behaarten Stielen, anfangs gewimpert, mit breiten, etwas zurückgebogenen, an denen mittel- langer Zweige feineren, Sägezähnen. Im östlichen Nordamerica heimisch, bei uns seit sehr langer Zeit (1752) angepflanzt und von allen Balsampappeln wohl am häufigsten in Gärten und an Wegen, nicht selten vollständig verwildert. Bl. April. P. candicans Ait. Hort. Kew. III. 406 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 83. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 13. Dode Mein. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 65 (1905). — P ontariensis x) Desf. Cat. hört. Par. 1829. Lodd. in Loud. Arbor. Brit, III. 1676 (1838). — P. bdlsamifera var. candicans Gray Man. Brit. Bot. ed. 2. 419 (1856) Nach Dode gehören zu dieser Art die von Moench als P. canadensis (vgl. S. 34) und P. latifolia beschriebenen Pflanzen, indessen sind die Beschreibungen dieses Schriftstellers zu unsicher und selbst wenn sie auf diese Art passen, in Bezug auf die Blüthen unrichtig. .X ?? P. laurifolia X candicans f? s. S. 49. b. Leucoideae (Dode Mem. Soc. hist. nat. Autun XVIII. 35 66 [1905]). Blätter in der Jugend unterseits weisswollig, später nur grau, ihre Drüsen meist beckenförmig. Blattstiele im Quer- schnitt rundlich-viereckig, die der Schösslingsblätter verhältniss- mässig nicht länger als die der übrigen Blätter. Nach Dode nicht mit den Silberpappeln verwandt, zu denen man P hetcrophylla bisher meist stellte. Seltener angepflanzt wird P. lasiocdrpa-) (Oliver in Hook. Ic. pl. XX t. 1943 [1891]). Junge Zweige sehr fein kurz zottig. Blattei- gross bis über 3 dm lang und 2 — 3 cm breit, die der Schösslinge fast oval, am Grunde stark herzförmig, schwach zugespitzt, die kurzen Zweige eiförmig- elliptisch, am Grunde stark herzförmig und geöhrt, mit groben aber ziem- lich gleichmässigen Zähnen. Männliche Blüthenstände bis fast 1 dm lang mit gestielten Blüthen mit 30 — 40 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände zuletzt bis über 2 dm lang mit graufilzig behaarter Achse und Früchten; letztere bis 8 mm lang. — In Central-China heimisch, jetzt von England aus verbreitet. — Interessante Pflanze. i) Noch heute unter dem Namen Ontario-Pappel bekannt. 2) Von Adoiog wollig behaart und xccQTiög Frucht. 52 Salicaeeae. * P. heterophylla l). Bis über 20 m hoch, mit frühzeitig reissender Rinde und dicken kräftigen Btumpfkantigen Zweigen, die aufanga filzig behaart, Bpäter oliv l>i> rnthbraun sind. Schösslingsblätter fasl dreieckig-herzförmig, am Grunde mit 2 Läppchen, oberwärts stampf, die kürzerer Zweige fast rundlich-herzförmig, am Grunde schwach geöhrt, oberwärts abgerundet-stumpf, bis 1,5 dm lang und über l dm breit mit bis 1 dm langem Stiele. Weibliche Blüthenstände locker 5 — 30bliithig, die Blüthenstiele so lang wie dir Fruchtknoten, zuletzt bis fast 2 cm lang. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, dort an sumpfigen Orten, iu Europa seil 17e- deutend; das für die Unterscheidung mancher Arten wichtige Verhältnise ihrer Länge zu der hinteren Drüse ist daher während der Blüthezeit zu beobachten. Uebersicht der Sectionen. A. Männliche und weibliche Blüthen mit je 2 Drüsen (einer vorderen und einer hinteren). Didymadeniae. I. Männliche Blüthen mit mehr als zwei freien Staubblättern. Pleonandrae. In Europa^nur: Griffel fast fehlend. Brachystylae. Hierher nur : Bäume oder Sträucher. Zweige glänzend. Blätter lanzettlich bis oval, scharf zugespitzt, drüsig gesägt, auch am oberen Ende des Stiels mit Drüsen versehen, kahl oder in der Jugend nur spär- lich behaart, oberseits glänzend, in der Jugend klebrig. Blüthen- stände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen aufrecht oder überhängend. Tragblätter einfarbig, hell- braun, häutig, geädert, vor der Fruchtreife abfallend. Staubblätter 4 — 12, meist 5, frei. Kapseln gestielt, kahl. Griffel sehr kurz oder fehlend. Narben kurz. Drüsen freistehend, zwischen sich Lücken lassend. 1. Lueidae. 11. Männliche Blüthen mit zwei freien Staubblättern. Diandrae. a. Drüsen ringartig, oberwärts unregelmässig eingeschnitten. 1. Früchte kahl. — Zwergsträucher, scheinbar krautig. Stengel kurz, unterirdisch, kriechend. Zweige kurz, fingerförmig ge- stellt, aufsteigend. Blätter rundlich, am Grunde und an der Spitze ausgerandet oder länglich -elliptisch, kahl, lederartig. Nervatur hervortretend netzaderig. Blüthenstände an beblätterten Stengeln endständig. Tragblätter einfarbig, oben abgerundet. Kapseln kegelförmig-pfriemlich, röthlich. Griffel lang. 2. Herbaceae. 2. Früchte behaart. — Zwergsträucher. Stengel unterirdisch. Zweige fächerartig niederliegend oder ein wenig aufstrebend. Blätter langgestielt) rundlich, ganzrandig, mit engmaschigen, Unterseite scharf hervortretenden, oberseits runzeligen Ader- netz, unterseits entweder silberig zottig behaart oder kahl und grau. Blüthenstände an verlängerten Stengeln endständig, schmal cylindrisch. Traublätter rundlich, röthlich. Klapsein oval, weiss behaart. Griffel getheilt, 3. Reticulalae. I». Drüsen nicht ringförmig, sondern zwischen einander Lücken lassend, oberwärts nicht anregelmässig eingeschnitten, nur die hintere Drüse mitunter ausgerandet. — Bäume oder Sträucher. Zweige schlank, glänzend, an ihrem Grunde leicht abbrechend. Blätter lanzettlich, zugespitzt, kahl, oberseits glänzend, in der Salix. 57 Jugend kleberig, am Blattstiel häufig mit Drüsen besetzt. Blüthen- stände an beblätterten Zweigen, oft bogenförmig gekrümmt. Trag- blätter einfarbig, gelblich, vor der Fruchtreife abfallend. Frucht- knoten gestielt. Griffel kurz. Narben dicklich, zweilappig, ab- stehend. 4. Fragiles. B. (vgl. auch C.) Männliche Blüthen mit twei Drüsen (einer vorderen und einer hinteren, weibliche Blüthen nur mit einer (hinteren) Drüse. Heteradeniae. I. Männliche Blüthen mit mehr als 2 Staubblättern. Pleonandrae. Hierzu nur: Sträucher, selten Bäume. Zweige schlank, biegsam, zähe, kahl, mit glatter Rinde. Blätter lanzettlich, zugespitzt, gesägt, kahl oder mitunter in der Jugend dünn behaart. Blüthenstände ev- lindrisch, an kurzen oder mittellangen, beblätterten Zweigen. Tragblätter einfarbig, gelb geädert, häutig, nicht von der Frucht- reife abfallend. Staubblätter drei, frei ; Fruchtknoten lang gestielt, kahl. Griffel fast fehlend. Narben kurz. Die 2 Drüsen in den männlichen Blüthen nicht ringförmig, sondern freistehend, Lücken zwischen einander lassend. 5. Triandrae. II. Männliche Blüthen mit 2 freien Staubblättern. Diandrae. a. Tragblätter der Blüthen vor der Fruchtreife abfallend. — ■ Bäume oder Sträncher. Zweige schlank, nicht leicht abbrechend, mit glatter häutiger Rinde. Blätter lanzettlich, zugespitzt, unterseits heller bis grau, in der Jugend nicht klebrig. Blattstiele ohne Drüsen. Blüthenstände cylindrisch, oft bogenförmig gekrümmt, an kurzen, beblätterten Stengeln. Tragblätter einfarbig, gelb, noch vor der Fruchtreife abfallend ; Fruchtknoten sehr kurz gestielt. Griffel sehr kurz. Narben fast sitzend, zweilappig, abstehend. 6. Albae. b. Tragblätter der Blüthen vor der Fruchtreife nicht abfallend. 1. Früchte kahl. — An den Boden angedrückte Zwergsträucher der Hochgebirge. Zweige armknospig, leicht abbrechend, glatt, kahl. Blätter stumpf oder ausgerandet, kahl, in der Jugend nicht klebrig. Blattstiele ohne Drüsen. Blüthenstände an kurzen beblätterten Stengeln, nicht gekrümmt, armblüthig. Kätzchenschuppen: nicht abfallend, meist gestülpt. Frucht- knoten kurz gestielt. Griffel kurz. Narben wachsartig, 2- lappig, abstehend. 7. Retusae. 2. Früchte behaart. — Oft nur niedrige Sträucher, einheimisch nur eine Art in höheren Gebirgen. Blätter elliptisch-lanzett- lich, ganzrandig, weichhaarig. Blüthenstände an beblätterten Stengeln. Tragblätter der Blüthen einfarbig oder an der Spitze dunkler. Staubbeutel röthlich, später schwärzlich. Frucht- knoten oval-länglich, seidig behaart. Griffel gelb, meist an der Spitze getheilt. 8. Sericeae. 58 Snlicaccae. C. Blüthen stets nur mit je einer (hinteren) Drüse. Monadeniae. I. Männliche Blüthen mit zwei freien oder nur theilweise verbundenen Staubblättern. Clioristundrae. a. Griffel fehlend oder nur sehr kurz. Hrachystylae. 1. Stamm über der Erde, nicht unterirdisch und nicht kriechend. Niedrige Bäume oder Sträucher, meist mit dicken Aesten. Blätter lanzettlich bis oval, ganzrandig oder grobkerbig ge- sägt, in der Jugend meist dicht behaart, später oberseits trüb- grün, wenig behaart oder kahl mit vertieftem Adernetz, runz- lich, unterseits meistens grau, stark filzig behaart, später ver- kahlend mit stark und grob hervortretendem Adernetz ; Kätzchen meistens vor den Blättern erscheinend, sitzend oder kurz ge- stielt. Tragblätter an der Spitze dunkelbraun oder schwärz- lich. Staubblätter 2, frei. Staubbeutel gelb, später graugelb. Kapseln meist behaart, lang gestielt, lang kegelförmig, spitz oder stumpflich. Griffel fehlend oder kurz. Narben kurz oder länglich. Drüse eine (hintere), eiförmig, gestutzt. 9. Capreae. 2. Stamm unterirdisch, kriechend. a. Fruchtknoten lang gestielt. — Niedrige Sträucher. Stamm unterirdisch-kriechend. Zweige schlank. Blätter dünn, ellip- tisch oder lanzettlich, bläulich -grün, meistens kahl, netz- aderig, in der Jugend rosig überlaufen ; Kätzchen an be- blätterten Stielen, locker blüthig. Deckschuppen am oberen Ende nur wenig dunkler gefärbt und behaart. Kapsel meistens kahl, lang gestielt. Griffel sehr kurz, fast fehlend. 10. Roseae. b. Fruchtknoten kurz gestielt. — Meistens niedrige Sträucher mit unterirdisch - kriechendem Stamm und dünnen zähen Aesten. Blätter meistens oblong bis lineal-lanzettlich, ober- seits in der Jugend meistens seidig behaart, später kahl, trübgrün, unterseits meitens seidig behaart, am Rande zu- rückgebogen, beim Trocknen mit scharf hervortretendem Adernetz und schwarz werdend. Kätzchen vor oder nach den Blättern erscheinend, sitzend oder kurz gestielt, meist klein, kurz-cylindrisch. Staubblätter 2, frei oder im unteren rinil verbunden. Staubbeutel gelb, nach dem Verstäuben bräunlieh. Kapseln meistens kurz gestielt, kegelförmig, dicht anliegend behaart. Griffel kurz. Narben kurz. Drüse (eine hintere), eiförmig, gestutzt. 11. Repentes. b. Griffel von mittlerer Länge, länger als die kurzen oder läng- lichen Narben, nicht länger als der halbe Fruchtknoten. Mesostylac. 1. Blätter kahl, meist bogig gesägt. Früchte behaart oder kahl. — Niedrige bis baumartige, kurzästige Sträucher der nörd- Salix. 59 liehen und alpinen Gebiete. Zweige dünn, braun. Blätter breit-verkehrt-eiförmig bis ei-lanzettlich, meist auf beiden Seiten kahl und grün, oder auch behaart, und unterseits grau, am Rande meistens bogig gesägt, beim Trocknen schwärzlich werdend. Blüthenstände oval bis cylindrisch, fast sitzend oder an kurzen beblätterten Zweigen. Staubbeutel nach dem Verstäuben schmutzig gelb. Fruchtknoten meist behaart, ge- stielt. Fruchtklappen nach dem Aufspringen sichelförmig gebogen. 12. Yirescentes. 2. Blätter kahl oder nur in der Jugend behaart, meist scharf gesägt. Kapseln stets kahl. — Niedrige bis mittelhohe Sträucher mit sparrigen Aesten, der alpinen und subarktischen Gebiete. Zweige dünn, braun, kahl. Blätter elliptisch oder lanzettlich, kurz zugespitzt, unterseits heller, mit fein hervor- tretendem Adernetz, im Alter starr, beim Trocknen braun werdend. Nebenblätter meist gross. Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend. Tragblätter gelb oder braun, an der Spitze dunkler, lang weiss bebärtet. Staub- beutel gelb. Fruchtknoten grün oder bräunlich, gestielt. 13. Rigidae. 3. Blätter nur in der Jugend behaart, später kahl, auf beiden Seiten stark netznervig. Fruchtknoten behaart, später kahl. — Auf den Alpen und im arktischen Gebiet vorkommend, niedrige, meist auf dem Boden niederliegende Sträucher. Blätter (ausgewachsene) kahl, glänzend, auf beiden Seiten stark hervortretend netzaderig, beim Trocknen schwärzlich werdend. Blüthenstände kurz cylindrisch, an beblätterten Stengeln. Tragblätter der Blüthen lang behaart. Drüse purpurroth. Staubbeutel vor dem Aufblühen roth, dann gelb, später schwarz werdend. Fruchtknoten kurz gestielt. Griffel und Narben purpurroth. Fruchtklappen nach dem Aufspringen sichelförmig. 14. Myrtosalix. C. Griffel lang, halb so lang bis länger als der Fruchtknoten. Dolichostylae. 1. Früchte kahl. — Bäume oder Sträucher. Zweige meist blau bereift. Knospen gross, spitz. Blätter lanzettlich bis schmal lanzettlich, zugespitzt, meist oberseits glänzend, unterseits grau oder bläulich, matt, nur in der Jugend behaart, leder- artig. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, sitzend, dick cylindrisch. Tragblätter meist schwarzbraun, am Grunde hell, meist lang grau oder goldgelb behaart. Staubblätter frei. Kapseln sitzend oder kurz gestielt, meist kahl. Griffel lang. Narben länglich. Drüse lang, schmal bandförmig, gestutzt. 15. Priiinosae. 2. Früchte behaart. — Bäume oder Sträucher mit zähen, bieg- samen Zweigen. Blätter meist lang lanzettlich, spitz, ganz- 00 Salicaceae. randig oder Bchwach gesägt (Rand meisten- etwas zurück- gerollt), meial in der Jugend ganz und später nur Unterseite anliegend dicht seidig behaart Blüthenstände meist vor den Blättern erscheinend, sitzend oder kurz gestielt, cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter meist an der Spitze dunkler. Staub- blätter frei. Staubbeutel gelb, Fruchtknoten sitzend oder gestielt, dicht behaart. Griffel lang, dünn. Narben meist lang, lineal, gekrümmt. Drüse lang, lineal, gestutzt. 16. Vimiiiales. II. Männliche Blüthen mit zwei ganz oder zum grössten Theil ver- bundenen Staubblättern. Synandrae. a. Griffel fehlend oder nur kurz. Brachystylae. 1. Blätter schmal, lanzettlich, Unterseite dicht weissfilzig. Trag- blätter der Blüthen gelb oder grün an der Spitze nur wenig dunkler. — Sträucher oder niedrige Bäume, mit brüchigen \"sten. Blätter lanzettlich bis linealisch-lanzettlich, oberseits matt-dunkelgrün, Unterseite weiss-filzig. Blüthenstände sitzend, dünn-cylindrisch, bogig gekrümmt, Tragblätter gelb oder grün- lich, an der Spitze röthlich oder nur wenig dunkler gefärbt. Staubblätter mehr oder minder verbunden. Fruchtknoten gestielt. Griffel deutlich. 17. Incanae. 2. Blätter oval bis lanzettlich, Unterseite kahl oder seidenhaarig. Tragblätter der Blüthen oberwärts dunkelbraun oder schwarz. — Niedrige bis hohe Sträucher, mit aufrechten dünnen, zähen Zweigen. Blätter oval bis schmal-lanzettlich, mehr oder minder ganzrandig, oberseits dunkelgrün, Unterseite bläulich, mitunter seidenhaarig. Blüthenstände dünn, cylindrisch, bogig gekrümmt. Tragblätter stumpf, am oberen Ende dunkel gefärbt. Staub- blätter ganz oder theilweise verbunden. Staubbeutel röthlich, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt, meist behaart. Fruchtklappen nach dem Aufspringen nur schwach sichelförmig. 18. Puruureae. 1). Griffel lang. Dolk'hostylae. Bierzu nur: Zweige nur in der Jugend behaart, sonst kahl. Blätter gross, Lanzettlich, spitz, oder lang zugespitzt, am Rande knor- pelig gesägt, in der Jugend seidig behaart, später kahl, ober- seits dunkelgrün, Unterseite grau bis blaugrau. Blüthenstände vor oder mit den Blättern erscheinend, sitzend, aufrecht, cy- lindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, am oberen Ende ab- gerundet oder eiförmig zugespitzt, schwarz. 19. Subviminales. \. Didy m adSniae1) (v. Seemen Sal. Jap. 15 [1903]). Männliche und weibliche Blüthen mit je 2 Drüsen (einer vorderen und einer hinteren). '<) Von ötöv/iog gepaart, Zwilliug und döjjv Druse. Salix. 61 I. Pleouändrae1) (v. Seemen a. a. O. [1903]). Männliche Blüthen mit mehr als 2 freien Staubhlättern. Hierher in Europa nur Brach ystylae2) (v. Seemen a. a. O. [1903]). Griffel fast fehlend. Hierher nur Lücidae (Anderss. in DG Prodr. XVI. 2. 205 [1865] erw.— Pentandrae Anderss. a. a. O. [1865]). S. S. 56. In Europa nur unsere Art. a. Blätter mit meist scharfer aber kurzer Spitze, nicht lang zu- gespitzt. 1033. (1.) S. peiitälidra 3) (Lorbeerweide; niederl.: Laurier-Wilg ; franz.: Saule-Laurier ; russ. : TlepH0xa.irc> ; litt.: Pa-upio-glosnis.) fr, % Meist mittelhoher Strauch, selten bis 13 m hoher Baum; Zweige dunkel- rothbraun, kahl, glatt, glänzend; junge Triebe kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kahl, am oberen Ende drüsig), lanzettlich bis eiförmig-elliptisch, bis 15 cm lang, 5 cm breit, scharf zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf bis abgerundet, dicht drüsig gesägt, kahl, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits heller, matt, im Alter leder- artig; der Mittelnerv oberseits wenig hervortretend, gelb, unterseits stark hervortretend. Seitennerven oberseits fein hervortretend gelb, unterseits etwas schärfer hervortretend. Adernetz wenig bemerkbar. Nebenblätter länglich-eiförmig, drüsig gesägt. Knospen braun, glänzend, kahl. Blüthen- stände mit den Blättern erscheinend (auf bis 6 cm langem, sehr kurz grau behaartem, beblättertem Zweige, dessen Blätter .nach dem Grunde stark verschmälert, kahl, drüsig gesägt), bogig hängend, die männlichen cylindrisch, bis 7 cm lang, 1,5 dm dick, dichtblüthig, mit sehr kurz dicht grau behaarter Achse. Tragblätter länglich, stumpf, häutig, ge- ädert, gelb, innen und aussen am Grunde stärker kurz grau behaart, aussen nach der Spitze zu kahler oder ganz kahl. Staubblätter 5 — 12 (mitunter in einzelnen Blüthen 3 oder 4), frei, am Grunde behaart, etwa doppelt so lang als die Tragblätter. Staubbeutel rundlich, gelb; Drüsen 2, die vordere oval, einfach oder breiter und oberwärts uuregel- mässig eingeschnitten, mitunter mit schmäleren Nebenlappen, etwa 1/3 so lang als das Tragblatt, die hintere etwas kürzer und breiter, mit- unter oberwärts unregelmässig eingeschnitten. Weibliche Blüthen- stände cylindrisch, bis 6 cm lang, 0,8 cm dick, am Grunde lockerblüthiu;. Tragblätter abfallend-. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel kahl), aus ovalem Grunde lang pfriemlich verschmälert, kahl, etwa doppelt so lang als das Tragblatt. Griffel etwa 1U so lang als der Fruchtknoten, am oberen Ende gabelig getheilt. Narben kurz, gespalten. Drüsen 2, die vordere sehr kurz oval; die hintere aus breitem Grunde eiförmig, ge- l) Von nXeiutv mehr und ävi'jQ Mann, d. h. Staubblatt. ü) Von ßQa%vg kurz und aivXog Griffel. 3) Von nsvzu- 5- und ävi'tQ Mann, d. h. Staubblatt. 62 Salicaceac. stutzt, oft mit unregelmässigen Nebenlappen, etwas länger als der Stiel des Fruchtknotens. Auf feuchten Wiesen, in Sümpfen und auf Mooren, aber auch zu- weilen auf Sandboden, von den Südabhängen der Alpen und Bosnien nordwärts last durch das ganze Gebiet, auch auf den Ostfriesischen Nordsee- Inseln Borkum (O. v. Seemen DBM. II. 61) und Juist (Buchenau Fl. Ostfr. Ins. 3. Aufl.), doch nach letzterem nur ein- geschleppt. Fehlt im Ungarischen Tieflande (auf den Alpen bis 1300 m, Sudeten bis '.'75 m). Bl. Mai, Juni. S. pentandra L. Spec. pl. ed. 1. 1016 (1753). Willdenow Spec. pl. IV. 2. 658. Seringe Essai d'une Monogr. des Saules de la Suisse 68 (1815). Koch Syn. ed. 2. 739. Anderss. Salices Lapponiae 13 (1845). Beichenbach Ic. XI t. DCXII fig. 1268. Kerner Niederösterr. Weiden 57 (1859). Anderss. Monogr. Salicum I. 35 (1863). Wimmer Sal. Europ. 22 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 206 (1868). Xyman Consp. 664. Suppl. 280. Richter-Gürke PI. Eur. IL 5. Camus Classif. des Saules d'Europe et Monogr. des Saules de France 84 (1904). — S. tetrandra1) L. Öländska och Gothl. Resa 1741. 792 (1745). — S. polyändra2) Bray in Schrank Bayr. Fl. I. 228 (1789). — S.fragrans Salisb. Prodr. 393 (1796). — S. fissa Dumort. Fl. Belg. 13 (1827). — S. h'icida Forb. Sal. Wob. 63 (1829) nicht Mühlenb. — S. Meyeriäna3) Borr. in Hook. Brit. Fl. ed. 3. 421 (1835) nicht Rostk. — Lusekia*) laurina Opiz Sezn. 61 (1852). — S. I aurifbli a Wesmael in Bull. Congr. Bot. Brux. 280 (1864). — S. hracteosa Turcz in Herb. Hort. Petersb. Kroatisch wird die Art Prasljika genaunt (Maly briefl.). Die Blätter haben namentlich in der Jugend einen starken balsamischen Geruch. Linne führt in seiner 1745 erschienenen Reisebeschreibung: Öländska och Gothländska Beea (1741) 13 eine Weide v Salix floribus tetrandris* auf, die dann in dem Index 792 Salix tetrandra genannt wird. In der von J. Chr. D. Schre ber 1764 herausgegebenen deutschen Uebersetzuug dieses Buches werden sowohl im Text S. IG, als auch im index beide Bezeichnungen durch S. pentandra ersetzt. Wenn schon hieraus klar hervorgeht, dass die Arten-Bezeichnung tetrandra irrthümlich stall pentandra, erfolgt war, so Hess auch Linne selbst hierüber keinen Zweifel, indem er in seiner ebenfalls im Jahre 1745 herausgegebenen Flora Suecica S. 289 u. 71)2 S. pentandra citiert und S. tetrandra auch in seinen 1753 erschienenen: Species plantarum nicht neben S. pentandra erwähnt. Bei Linne ist S. tetrandra also nur ein Irrthum und E. Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. I. 41 [1892] und Summa Veget. Scahd. 56 [1846]) hatte keine Berechtigung sie als eine Varietät von S. pentandra ZU bezeichnen. Seine S. tetrandra, die dann auch von Andersson i) Von rexqa- 4- und ävtff) Mann d. h. Staubblatt. a) Von TTOÄvg viel und ävrjQ. 3) Xaeli Johann Karl Friedrich M e y e r , 1765 — 1805 Besitzer der Hofapotheke in Stettin (Nadelmann briefl. durch Winkelmann), welcher eifrig daselbst bo- tanisirte. Kr entdeckte u. a. das von ihm benannte Equisetum umbrosum (s. I. S. 123). *) Nach Peter Lauscker Edler von Lusek, * um 1783 f 24. Aug. 1855 Rokycao, zuletzt Fürstl. Thurn und Taxisscher Forstmeister auf den Herrschaften Chrouatowitz und Koschumberg, früher „Waldbereiter" der Stadt Pilsen und erz- bischöflicher Oberförster in Rozinital, verdient um die Flora Böhmens. Verfasser mehrerer forst wissenschaftlicher Abhanilluugeu (Maiwald 228 und briefl.). Salix. 63 (Sal. Läpp. 15 [1845]) aufgenommen worden ist, ist thatsächlich nicht S. pentandra L., sondern wie er selbst a. a. O. sagt, ein Synonym von Smith 's S. Ehrhartiäna also = »S. pentandra X alba, sowie von Smith's S. tinctöria und Schultz 's S. cuspidata also = S. pentandra X fragilis. S. j)olyandra Bray a. a. O. Rchb. Ic. XI t. DCXIII fig. 1269. — S. pentandra ß. polyandra Fiek Fl. v. Schlesien 401 (1881) ist eine Form mit mehr als 5 Staubblättern. Von Formen sind bekannt geworden ausser der von Linne (Fl. Suec. ed. 2. 346 [1755]) aufgeführten Form ß. Salix foliis serratis glabris ovatis acutis sub- sessilibus die folgenden, so unterscheidet (Essai Monogr. 68 [1815]) Seringe: A. microstächya^). Mit kurzen, dichtblüthigen Blüthenständen und langen schmalen Blättern. B. macrostdc hy a'"). Mit längeren Blüthenständen und kürzeren breiteren Blättern. C. macrophylla*). Mit sehr breiten Blättern und fast nierenförmigen Neben- blättern. Koch (a. a. 0. [1838]) unterscheidet nach der Blattform ausser einer a. mit eiförmig-lanzettlichen Blättern. II. latifölia. Mit eiförmig-elliptischen Blättern. G. F. W. Meyer (Cblor. Hanov. 485 [1836]) nennt eine schmal- blätterige Form a. angustifdlia. Andersson (Sal. Lappon. 15 [1845]) führt mehrere Formen an und zwar nach der Form der Blätter: 1. lanceolala, 2. oväta, 3. obovdla-lanceo- lata; in seiner Monogr. Sal. I. 36 (1863) nach der Form der Blätter: a. latifölia, b. angusttfolia, c. microphylla; nach der Stielung und Form der Blüthenstände : a. longipedunculäta mit lang-, b. brevipedunculdta mit kurz- gestielten, c. arre'cta mit geraden und d. recurväta mit zurückgekrümmten Blüthenständen. Bolle beschreibt in Verh. BV. Brand. V. 186 (1863): b. nana. Mit niederliegenden Zweigen und kleineren Blättern. — So nament- lich auf trockenem Sandboden in der Provinz Brandenburg. Eine Monstrosität ist: m. hermaphr oditica^) (S. hermaphroditica L. Spec. pl. ed. 1. 1013 [1753]. — S. pentandra f. hermaphroditica Camus Classif. des Saules d'Europe et Monogr. des Saules de France 80 [1904]) mit Ueber- gängen der Blüthen von einem Geschlecht zum andern. Off. die Rinde Cortex Salicis Pharm. Austr., Belg., Neerl. s. S. 55. (Russland vom 49° N.Br. nördlich; Skandinavien bis 70,2° N.Br.; Dänemark; England; Schottland; Irland; Frankreich; Spanien (Pyre- näen) südl. bis 42° N.Br.; Balkanhalbinsel; Kaukasus und Buchara; vom Altai und Baikalgebiet nördlich durch ganz Sibirien bis zum 64° N.Br.; Mandschurei.) -X- 1033. X 1036. S. pentandra X fragilis \ -p i 1033. X 1037. S. pentandra X amygdalina ■, 1033. X 1038. S. pentandra X alba j r 1033. X 1041? 8. pentandra X cinerea? ) uattunS- 1) Von f,ny,QÖg klein und atd%vg Aehre. 2) Von pi-axQÖg lang und azä%vg. 3) Von ftaxpög laug, gross und cpvÄÄov Blatt. 4) Von iQfiacpQÖöiTog Zwitter. 64 Salicaceae. 1033. X 1044? S. pentandra X Silesiaca? \ p i 1033. X 1045? S. pentandra X anrita? \ anj 1033. X 1048? S. pentandra X repens? Gattun 1033. X 1049? S. pentandra X nigricans? J a un^" b. b. Blätter lang zugespitzt. f S. lucida. \i — %. Hoher, oft baumartiger Strauch; sehr ähnlich der S. pentandra, aber Blätter mit breiterem elliptischem Grunde, stets kahl. Nebenblätter breit-herzförmig, stumpf, drüsig gesägt. Staubblätter •'_> — 5, am Grunde dicht zottig behaart. Fruchtknotenstiel etwa so lang als die hintere Drüse. In Nordamerica heimisch, im Mitteleuropäischen Gebiet vielfach angepflanzt. Bl. Mai. S. lucida Mühlenberg in Neue Schrift. Ges. Naturf. Fr. Berlin IV. 239 (1803). f S. lasiandra1). |) — %. Hoher oft baumartiger Strauch. Zweige hell oder dunkler braun, in der Jugend spärlich behaart, später kahl. Blätter lanzettlich bis schmal-lanzettlich in eine lange Spitze verschmälert, bis 20 cm lang, 35 cm breit, in der Jugend dünn seidenhaarig, später kahl, oberseits glänzend, grün, unterseits blassgrün bis hellgrau, am Bande fein gesägt. Nebenblätter klein, halb herzförmig, stumpf, drüsig gesägt. Blüthenstände ähnlich wie bei S. pentandra. Staubblätter 5 — 9. auf der unteren Hälfte lang zottig. Fruchtknotenstiel bis zweimal so lang als die hintere Drüse. In Nordamerica heimisch, im Mitteleuropäischen Gebiet vielfach augepflanzt. Bl. Mai. S. lasiandra Benth. PI. Hartw. 335 (1857). — S. arguta m. lasiandra Anderss. Monogr. Sal. I. 32 (1863). II IL Diändrae2) (v. Seemen Sal. Jap. 15 [1903]). Männliche Blüthen mit je 2 freien Staubblättern. a> a. Drüsen ringartig, am oberen Ende unregelmässig eingeschnitten. 1. 1. Herbäceae (Anders, in DC. Prodr. XVI. 2. 297 [1865]). Früchte kahl. — Uebrige Merkmale s. S. In Europa ausser unserer Art noch S. polaris (Wahlenb. Fl. Läpp. 261 [1812]) in Skandinavien, dem arktischen Russland und Spitzbergen. 1034. (2.) S. herbäcea. h. Niedriger, niederliegender, kriechen- der Strauch. Zweige braun, kahl; junge Triebe mitunter an der An- heftungastelle am alten Holz stärker und im ganzen kurz zerstreut be- haart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 cm lang, kahl, mitunter kurz, spärlich grau behaart), oval bis kreisförmig, bis 2 cm lang, 2 cm breit, an der Spitze abgerundet oder stumpf, bisweilen ausgerandet, am Grunde herzförmig, abgerundet oder stumpf, bogig bis scharf einge- schnitten gesägt, kahl oder zuweilen unterseits spärlich grau behaart, bfiderseitig grün, glänzend. Nervatur auf beiden Seiten scharf netz- artig hervortretend. Knospenschuppen braun kahl. Blüthenstände mit den Blättern gleichzeitig erscheinend, an der Spitze kurzer, bis 0,7 cm langer, beblätterter Zweige, die männlichen köpf förmig bis 6 mm lang, l) Von Adaiog zottig-benaart und AvrjQ Mann, d. h. Staubblatt. ü) Von öi zwei und ävrfo Mann, d. h. Staubblatt. Salix. 65 5 mm dick, wenigblüthig; ihre Achse kahl oder dünn grau behaart. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet und oft klein unregelmässig gezähnelt, häutig, geädert, gelb, kahl oder etwas behaart. Staubblätter kahl, etwa zweimal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb. Vordere Drüse aus 2 — 3 gestutzten schmalen Lappen bestehend, halb so lang als die Tragblätter, die hintere etwas länger, breit oval, gestutzt oder unregelmässig gelappt. Weibliche Blüthenstände kopfförmig, bis 1 cm lang, 1 cm dick, wenigblüthig; ihre Achse wie bei den männ- lichen, ebenso die Tragblätter, letztere bis an den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa Vö so lang als Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde lang ver- schmälert, kahl. Griffel kurz, so lang als der Fruchtknotenstiel, ober- wärts getheilt. Narben kurz, dünn, getheilt, seitwärts gebogen. Vordere Drüse so lang als der Fruchtknoten, unregelmässig eiförmig, meist gespalten oder mit schmalen Nebenlappen; die hintere etwas länger und breiter als die vordere, eiförmig, gestutzt oder an der Spitze unregel- mässig, eingeschnitten und mit schmalen Nebenlappen. An sonnigen, felsigen Plätzen auf allen mit Krummholz be- wachsenen Gebirgen des Gebiets. Alpen (von den Seealpen bis Nieder- Oesterreich und Kroatien). Centralalpen 2212 — 2940 m, Südbayern 1720— 2340 m, Tirol 1750— 3098 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 9), Oberösterreich 1833 — 2370 m, Sudeten bis 1330 m, Karpaten: Tatra und Djumbir bis zum Banat 1865 — 2275 m. S. herbacea L. Spec. pl. ed. 1. 1018 (1753). Villars Hist. PI. Dauph. 773. Willdenow Spec. pl. IV. 2. 682. Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 87. Host Salix Taf. 104. Koch Syn. ed. 2. 759. Haus- mann Fl. Tir. 798. Bertoloni Fl. It. X. 317. Gren. u. Godr. Fl. France III. 143. Kerner Niederösterr. Weiden 201. Wimmer Sal. Europ. 125. Pariatore Fl. It. IV. 276. Andersson in De Candolle Prodr. XVI. 2. 298. Nyman Consp. 671. Suppl. 281. Bouvier Fl. d. Alp. ed. 2 (1882) 598. Beck v. Mannagetta Fl. Nieder-Oesterr. (1890) 278. Richter-Gürke PI. Eur. IL 36. Schinz u. Keller Fl. d. Schweiz 133. Camus Classif. d. Saul. d'Eur. et Monogr. d. Saul. de France (1904) 106'. Rchb. Ic. XI t, DLVII fig. 1182. — S. retüsa ß. S. alpina alni rotündo fölio repens Lamark Fl. Franc,. IL 229 (1778) nach Camus Classif. d. Saul. d'Eur. et Monogr. d. Saul. de France 107 (1904). — S. pümila Salisb. Prodr. 394 (1796). — S. pyrenaicola, S. subemarginäta, S. viticulösa, S. serupea, S. nuisco/des, S. obo- valifölia Gandog. Sal. nov. Nr. 162, 163, 164, 165, 166 nach Camus a. a. O. (1904). Seringe (Essai d'uno Monogr. des Saules de la Suisse [1815] 88) führt auf: B. macrophy IIa (Ser. Herb) eine sehr groBsblätterige Form mit lang ge- stielten Blüthenständen, die er auf dem Col-Ferret sammelte. Ruprecht (Flores Santo, cisuralensiunt [1845] 55) hebt die Form micro- phylla hervor, die vou Lundström Krit. Bemerk, über die Weid. Nowaja Semljas (1877) 30 zur S. rotundifölia gestellt wird. Fries (Summa vegetab. Scand. I. 58 [1846]) beschreibt: Aseherson u. (jraebnor, Synopsis. IV. 5 GG Salicaceae. C. fruticosa („ad litt, tnaris'), nach Blytt (Norges. Fl. II. 451 [1874]) eine üppige Form mit bis 1 Zoll langen und breiten, mehr oder minder gezähnten Blättern und mit im Verhältnis« ebenso grossen Blüthenständen und Fracht- knoten. Hartman (Skand. Fl. 6. l'p. [1854] 227) fügt der frutie 08 a noch 2 Formen hinzu: ß. eriocdrpa1) mit behaarten Früchten und y. subrclüsa: Blätter mehr eirund, am Grunde abgerundet, an der Spitze ein wenig ausgerandet. — S. erio- earpa gehört zu S. polaris Wahlenberg Fl. Läpp. 2G1 (1812). Schur (Eiuiin. pl. Transs. G23 [1866]) stellt auf die Form: D. nivalis (= S. nivalis Schur in Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV. 68 [1853], die auf den höchsten Jochen der Arpnseher Alpen vorkommt und sich ledig- lich durch sehr kleine Blätter auszeichnet. A nderssou in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 298 stellt die beiden Formen auf: /?. flabelldris und y. subpolaris. — flabellaris wird schon von Lundst roem (Krit. Bemerk, über d. Weiden Nowaja Semljas 30 [1877]) zu S. rotundifolia ge- stellt und subpolaris, von der schon Audersson 1. c. selbst sagt: „ad S. polarem transitum evidentiesimum praebet", gehört zu S. herbacea X polaris (S. nöthula Audersson in Blytt Norges Fl. II. 484 [1874]). Schinz u. Keller (Fl. d. Schweiz 133 [1900]) erwähnen eine m. syn- ändra'1) mit fast bis zur Mitte verbundenen Staubblättern. (Auf den Inseln im arktischen und borealen Russland südwärts auf dem Ural bis in das Gouvernement Perm, auf den Gebirgen der Skandinavischen Halbinsel vom Christiansandstift nordwärts; auf Is- land, den Färöer [353 — 767 m] und Spitzbergen; auf den Hochgebirgen Englands, Wales und Schottlands [585 — 1299 m]; Frankreich ausser auf den Alpen auf dem Montdore ; auf den Pyrenäen ; auf den Gebirgen Rumäniens und Bulgariens; in Italien auf den Apenninen; im arktischen und borealen Asien : im Bnikalgebiet und in Daurien ; im arktischen und borealen Nordamerica : an der Nordwestküste, auf den Inseln Und an der Küste der Hudsonstrasse; in Grönland und Labrador; auf dem Mount Albert; den Rocky -Mountains und den White-Mountains.) * L034. X 1035. s. herbacea X reticulata 1034. X 1039. s. herbacea X retusa 1034. X 1040. s. herbacea X glauca 1034. X 1040. X 1054. 8. herbacea X glauca X myrsinites siehe 1034. X 1045. 8. herbacea X aurita ■ini hjkIp 1034. X 10 18. s. herbacea X repens t l 1 11 1 y l l v l t 1034. X 1019. s. herbacea X nigricans der 1034. X 1050. s. herbacea X phylieifolia Gattung. 1034. X 1051. s. herbacea '/ arbuscula L034. X 1051. X 1059. S. herbacea X arbuscula X Lapponum 1034. X 1052. s. herbacea X hastata 1) Von i'niur Wolle und y.UQTTÖZ Frucht. 2) Von ovv mit dieser, verbunden und ävJJQ -Mann. d. h. Staubblatt. Salix. G7 1034. X 1052. X 1059. S. herbacea X hastata ' X Lapponum 1034. X 1054. S. herbacea X myrsinites 1034. X 1054. X 1059. S. herbacea X myrsinites X lapponum 1034. X 1059. S. herbacea X Lapponum 1034. X 1059. S. herbacea X Helvetica siehe am Ende der Gattung. 2. Reticidätae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 300 [1865]). Früchte behaart. — Uebrige Merkmale s. S. 5. In Europa mir unsere Art. 1035. (3.) S. reticulata, h- Niedriger, niederliegender Strauch mit sparrigen Aesten. Zweige gelbbraun, kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 2 cm lang, kahl oder seidig behaart) oval bis breit-verkehrt-eiförmig, bis 5,5 cm lang, 3,5 dm breit, an der Spitze stumpf oder abgerundet, bisweilen ausgerandet, am Grunde spitz oder stumpf bis schwach herz- förmig, ganzrandig, bisweilen mit einzelnen kleinen Sägezähnen, ober- seits trübgrün, kahl oder an dem Mittelnerv dünn seidig behaart, Unter- seite heller, graugrün, kahl oder bis lang seidig behaart, später ver- kahlend. Mittelnerv, die stark nach der Blattspitze gerichteten Seiten- nerven sowie das engmaschige Adernetz oberseits stark vertieft, sodass das Blatt runzelig erscheint; Unterseite stark hervortretend. Knospen- schuppen hellbraun, kahl oder sehr kurz und spärlich behaart. Blüthen- stände mit den Blättern gleichzeitig erscheinend, an beblätterten Zweigen endständig; die männlichen langgestielt (Stiel bis 2 cm lang, kahl oder kurz hellgrau behaart), dünn cylindrisch bis 2 cm lang, 3 mm dick, dicht; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter aus verschmälertem Grunde oval, an der Spitze abgerundet und mitunter etwas gezähnt, rosig oder hellbraun, häutig, geädert, weisswollig behaart. Staubblätter etwa doppelt so lang als das Tragblatt, auf der unteren Hälfte weiss- wollig behaart, Staubbeutel rundlich, dunkelbraun. Vordere Drüse V3 — xh so lang als das Tragblatt, schmal oval oder breit oval, unregel- mässig gespalten; die hintere etwas länger, breit oval, unregelmässig ein- oder zweimal gespalten. Weibliche Blüthenstände langgestielt (Stiel bis 3 cm lang, kahl oder kurz hellgrau behaart), schmal cylind- risch, bis 3 cm lang, 5 mm dick, dicht, am Grunde etwas lockerer; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter wie bei dem männlichen Blüthenstand. Fruchtknoten sitzend oder fast sitzend, aus ovalem Grunde kurz, kegelig, etwa um 1/a die Tragblätter überragend, kurz zottig grau behaart. Griffel sehr kurz. Narben oval, getheilt, kopfig. Vordere Drüse breit oval, ausgerandet oder gespalten, nur etwas an dem Fruchtknuten heraufreichend; die hintere etwas länger und etwa doppelt so breit, ausgerandet oder gespalten, die Lappen meistens seit- wärts gebogen. In dem ganzen Alpensystem von den Seealpen bis Nieder-Oester- reich und Kroatien. (Niederösterreichische Alpen: 1501 — 2075 m, 68 Salicaceae. Tirol 1330—2450 111 [Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 16], Bayerische Alpen: 1705 — 2271 m. Französische Alpen!! bis 2438 m.) Auf dem Jura, auf den nördlichen Karpaten und den Transsilvanischen Alpen. Meist auf Kalk. S. reticulata L. Bpec. pl. ed. 1. 1018 (1753). Willd. Spec. Plant. IV. 2. 685. Seringe Essai d'une Monogr. des Saal, de la Suisse 27. Koch Syn. ed. 2. 758. Wimmer Sal. Europ. 129. Anderss. in De Can- dolle Prodi-. XVI. 2. 301. Nyman Consp. 671. Suppl. 281. Richter- Gurke PI. Europ. II. 38. A. u. E. G. Camus Classif. d. Saules d'Europe 129 (1904). — Chamitea1) reticulata Kerner Vcrh. zool. bot. Ges. Wien X (1860) 275. - - 8. subdentösa Gandog. Sal. nov. Nr. 152, 451. — S. iodocärpa2) Gandog. Nr. 154, S. nu/rioUephara3), S. cyclophylla*), S. micrömegas% S. delphinensis6), S. calceoloides1), S. Dävidiana8) Gandog. Sal. nov. Nr. 155, 156, 157, 158, 160, 161 nach A. u. E. G. Camus Classif. d. Saules d'Eur. et Monogr. d. Saul. d. France 13r) (1904). Aendert ab A. glabra (Ledeb. Flor. Ross. III [1846] 623). — S. rotundifoli« Willd. Herb. Kr. 18221. Chamitea reticulata 1. integrifdlia Kerner a. a. O. 278 [1860]. — Ä. reticulata ß. normdlis Anderss. Sal. Boreali-Ainer. in Proeeed. Amer. Acad. IV [1857 — 60] 74. — S. reticulata L. a. U/pica, 1. glabra Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 [1868] 301. Blatter kahl. B. seri'cea (Gaudio Fl. Helv. VI. 256 [1830]). — Chamitea reticulata 2. vesiita Kerner a. a. O. 278 [1860] — S. blepharostdchya9) Gandog. Sal. nov. Nr. 151, nach Camus a. a. O. 134 [1904]. Blätter anfangs seidig behaart, später ver- kahlend. Ausserdem sind an Formen aufgestellt worden: Beringe (Kssai d'une Monogr. des Saules 29 [1815]) führt unter B. eine Form subrotundat a auf, die sich durch sehr grosse, fast kreisrunde oder nieren- formige, oft an der Spitze ausgerandete, sehr dicke, feste Blätter auszeichnet. Ledebour (Fl. Ross. III. 623 [1851]) gieM an neben seiner a. glabra (s. oben = S. rotundifolia Willd. Herb. Nr. 18221), die aus Unalasehka stammt, eine ß. villosa (nach Ledebour S. vestita Pursh Fl. americ. septeutr. IL 610) auf- steigend. Zweige und Blattunterseite behaart. — Das Exemplar der S rotundifolia im Herb. Willd. Nr. 18221 ist .ine typische weibliche .S. reticulata. Pursh's stita als 'ine Varietät zu .S'. reticulata zu stellen, ist wegen der erheblich abweichenden .Merkmale nicht zulässig. Sie unterscheidet sieh sofort durch erheb- lich höheren, kräftigeren Wuchs, starke Behaarung der jungen Zweiire, graue Be- häutung der alten Zweige, kürzer gestielte Blätter sowie stärkere und längere blei- bende Behaarung der Blattunterseite. Kerner (Niederösterr. Weid. 278 [1860]) führt neben einer Form 1. mtegri- folia (dem Typus der Art) ebenfalls eine 2 vesiita (als Pursh's Pflanze) an, von der er weiterhin sagt: ,, Letztere ist in Niederösterreich nicht aufgefunden. Aus ') Von yetuai an Boden, niedrig und lita, Namen der Weide bei den alten Griechen. -) Von lädys veilchenfarbig und Kaondg Frucht. 3) Von iiriiiui anzählige und ßkitpaqov Wimper, 4) Von y.i'y./.iK Kreis und tpüÄAov Blatt. &) Von m/xoo's klein und ^teyag gross, 6) In der Dauphine gefunden von Pore David (Do de briefl.). '<) Wegen der vertieften sohuhähnlichen Blätter. 8) S. VI. 2. S. 6 l'ussn. 4. 9) Von ßAitpaQOV Wimper und Ofd%vg Aehre. Salix. 69 den Centralalpen liegen uns jedoch Exemjilare derselben vor, welche mit Lapp- ländischen vollkommen übereinstimmen, und von Saut er wurde diese Form 1849 schon in der Flora 1S49 S. 662 als von Mielichhofer in den Salzburger Alpen gefunden, angegeben". In dem Kern er 'sehen Herbar sind die Exemplare, auf welche sich die vorstehende Angabe über die Form vestita bezieht, nicht vorhanden. Saut er (Fl. der Gefässpflanzen des Herzogth. Salzburg, 2. Aufl. 41 [1879] sagt bei S. reticulata: „Die zottig seidenglänzende Form mit dichtfilzigen, kurz- gestielten Kätzchen (S. vestita Pursh) auf den Hochalpen der Radtstadter Tauern". S. vestita, die im nördlichen Nordarnerica und Asien vorkommt, liegt uns weder aus den Alpen Europas, noch aus Skandinavien vor, wohl aber die zottig seiden- glänzende Form der S. reticulata, die S auter erwähnt und als S. vestita Pursh bezeichnet. Diese Form der S. reticulata stimmt aber in keiner Weise mit den vorhin als charakteristisch hervorgehobenen Merkmalen der S. vestita überein, sondern ist vielmehr lediglich Gaudin's Form sericea. Andersson (Proc. Amer. Acad. IV. 74 [1857—60]) stellt ebenfalls S. vestita als var. a. zur S. reticulata, indem er die beiden Formen grandifolia und parvi- folia trennt. Ausserdem nennt er noch die beiden Formen ß. normalis und y. nana (S. nivalis Hook.). In De C and olle (Prodr. XVI. 2. 300—301 [1868]) trennt Andersson S. vestita von S. reticulata als Art und führt bei S. reticulata nur ct. typica mit den Formen 1. glabra und 2. sericea sowie ß. nivalis (S. nivalis Hook.) die aus Nordanierica stammt, auf. Herder (Plantae Raddeanae in Acta Horti Petrop. XI. 451 [1890 — 1892]) bezeichnet wiederum sericea als Synonym von var. ß. villosa Ledeb. und S. vestita Pursh. Lundström (Krit. Bemerk, über d. Weiden Nowaja Semljas 31 [1877]) stellt eine var. dentieul ata „mit gezähnelten Blättern" aus Nowaja Semlja auf. Borzi (Comp. Fl. forest. Ital. 137 [1885]) nennt eine schmalblätterige ang xisti- f olia, die auf den Veltlin-Bergen vorkommen soll (Exemplare lagen mir nicht vor). Bornmüller (Mitth. Thür. BV. N. F. VIII. 39 [1895]) stellt nach Exem- plaren, die er in Oberbayern in Gesellschaft von S. retusa fand, eine Form euneata mit am Grunde keilförmigen Blättern auf, indem er hinzufügt, dass man leicht geneigt wäre, diese höchst auffallende Form für eine Hibride von S. reticu- lata und S. retusa zu halten (Exemplare sah ich nicht). (Island; Spitzbergen; Koljugew; Nowaja-Semlja ; Waigatsch; ark- tisches Rnssland, Ural vom 66 — 61 ° N. Br. ab nordwärts, bes. Basch- kirischer Ural ; Hochgebirge Skandinaviens vom nördlichen Theil des Christiansand-Stiftes (59° 48' N. Br.) nordwärts; Schottland; Pyrenäen; im arktischen Asien vom 67° 40' bis 70°10'N. Br. ; auf dem Altai; Sajangebirge ; auf den Gebirgen in Baikalien ; Daurien; Kamtschatka; Nordamerica: auf den Rocky Mountains, in Labrador und im ganzen arktischen Gebiet von Alaska bis Grönland.) 1034. X 1035. X 1035. X 1034. X 1035. X 1035. X 1035. X 1035. X 1035. X 1035. S. 1039. S. 1039. S. 1040. S. 1049. S. 1051. S. 1052. S. 1054. S. 1059. S. reticulata reticulata reticulata reticulata reticulata reticulata reticulata reticulata reticulata X herbacea X retusa X serpiillifolia X glauca X nigricans X arbuscula X hastata X myrsinites X Lapponuut siehe am Ende der Galtung. 70 Salioaeeae. Uebcr die irrthümliohea Angaben von 8. veätita (Pureh Fl. Am. sept. II. G10 [1814]) in Europa vgl. S. 69. b. b. Fragiles (Koch Syn. ed. 1. 639 [1838] z. T.). Drüsen nicht ringförmig, sondern zwischen einander Lücken lassend, oben nicht unregelmässig eingeschnitten, nur die hintere Drüse mitunter ausgerandet. — Uebrige Merkmale s. S. 57 1. In Europa nur unsere Art. 1036. (4.) S. fragilis (Bruch-, Knack-, Glas-, Sprock- oder Spröckel- Weide; nieder!.: Kattenhout; dän.: Skjor-Pil; russ. : Pauina). \i sel- tener }). Meist bis 15 m hoch. Zweige gelb oder braun, glänzend, kahl, an Bäumen oft lang, dünn, hängend, am Grunde leicht abbrechend; junge Triebe kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 2 cm lang, kahl, am oberen Ende mit einigen Drüsen), lanzettlich bis schmal lanzettlich, bis 16 cm lang, 4 cm breit, lang zugespitzt, in der unteren Hälfte am breitesten, am Grunde abgerundet oder spitz, grob knorpelig gesägt, kahl, oberseits lebhaft grün, glänzend, Unterseite matt, heller bis blau- griin; der Mittelnerv oberseits w7enig, unterseits stark hervortretend, die Seitennerven oberseits wenig, unterseits schwach hervortretend, das Ader- netz weitmaschig, beiderseitig sehr wenig bemerkbar. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, grob gesägt, kahl. Knospen braun, kahl. Blüthen mit den Blättern erscheinend. Männliche Blüthen- stände vor dem Aufblühen mit hellgrauen, glänzenden zottigen Haaren bedeckt, an bis 3 cm langen, oberwärts kurz grau behaarten, beblätterten Zweigen endständig, deren Blätter laubartig, länglich bis lanzettlich, spitz, in den Stiel verschmälert, ganzrandig oder nur mit wenigen, kleinen Sägezähnen, kahl, die zuerst erscheinenden untersten lang seidenhaarig); alle aufrecht oder gekrümmt; die männlichen cylindrisch, bis 5 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig, am Grunde locker, ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter oval bis länglich, häutig, geädert, gelb, dünn hell- grau zottig behaart, an der Spitze abgerundet. Staubblätter meist 2 (mitunter in einzelnen Blüthen 3 oder 4), am Grunde behaart, etwa doppelt so lang als das Tragblatt. Staubbeutel oval, gelb. Vordere Drüse oval, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet, etwa 1 ':* so lang als das Tragblatt, die hintere breiter. Weibliche Blüthenstände lang, cylin- drisch, bis 7 cm lang, 0,8 cm dick, etwas lockerblüthig, Achse und Tragblätter wie bei den männlichen; Tragblätter abfallend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1/s — 1/a so lang wie der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde lang kegelförmig verschmälert, das Tragblatt um 2/s überragend, kahl; Griffel kurz, dick, etwa \c, so lang als der Frucht- knoten, an der Spitze kurz gabelig gespalten; Narben oval, getheilt, seitwärts gebogen. Vordere Drüse kurz, knopfig bis schmal oval und etwas kürzer als der Fruehtknotenstiel (mitunter kaum bemerkbar), hintere breit oval, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet, am Grunde breiter, den Fruehtknotenstiel etwas umfassend. Salix. 71 Feuchte Wälder, Ufer, Wiesen im ganzen Gebiet; an Wegen u. s. w. oft als Kopfweide (Stamm in etwa 2 m Höhe gestutzt und Zweige regelmässig abgeschnitten); auf dem Böhmisch-Mährischen Ge- birge bis 743 m, im Bayerischen Walde bis 757 in, auf den Gebirgen Ungarns und Siebenbürgens bis 870 m, Steyerischen Alpen bis 633 m, in Tirol bis 1150 m (Samt he in briefl.). Auf den Ostfriesischen Inseln nur angepflanzt (Buchen au). Bl. (März) April, Mai. S. fragilis L. Sp. pl. ed. 1. 1017 (1753), Willd. Spec. PI. IV. 2. 669. Koch Syn. ed. 2. Kerner Niederösterr. Weiden 184. Anders- son Monogr. Sal. I. 41. Wimmer Sal. Europ. 19. DC. Prodr. XVI. 2. 209. Nyman Consp. 664. Suppl. 280. Richter-Gürke PI. Eur. IL (1897) 6. A. u. E. G. Camus Classif. Saules d'Europe Monogr. Saules France 76. Rchb. Ic. XI A. DCIX fig. 1264. — S. persicifolia Schleich. Cat. Salic. Helv. 1 (1807). — S. Wargiäna1) Lej. Fl. Spaa II. 312 (1813). — S. pendula Ser. Ess. Saul. Suisse 79 (1815) z. T. — S. eucläsia2) Goldbach in Hofft Cat. PI. Distr. de Dmitrieff sur la Svapa Gouv. Koursk 63 (1826), nachLedeb. Fl. Ross. III 598 (1846). S.fragilior Host Sal. 6 (1828). — 8. fragiUssima [sie] Host a. a. O. (1828). — S. monsjjeliensis3) Forb. Sal. Woburn 59, t. 30 (1829). — S. fragillima Schur Enum. plant. Transs. 616 (1866). — S. excelsa Tausch exs. Salix andrdgyna*) Roth Tent. Fl. Germ. II. 523 (1793). — S. fragilis a. androgyna Schur a. a. O. 615 (18G6) ist ein Lusus mit am Grunde androgynen oberwärts männlichen Blüthenständen. Ein weibliches Exemplar von S. Wargiäna gesammelt: „bords de la Warge sous Malmedy", — im Königlichen Herbar zu Brüssel ist . 31 [1791]). Rinde der Aestchen lcdcrgclb. Knospen schwarzbraun. Die untersten Blätter der Aestchen breit-verkehrt-eiförmig, sehr stumpf. — ß. vulgaris (S. Wargiana Lej. a. a. O. — S. excelsa Tausch a.a.O.). A< Btchen rothbraun. I>ie untersten Blätter der Aestchen länglich verkehrt-eiförmig, — y. Uns.« Unna') N. Russeliana Willd Spec. pl. IV. 2.656 [1805]) Smith Engl. Fl. IV. ISO [1828], letztere gehört zu S. alba X fragilis. Ki iner (Niederösterr. Weid 184 [1859]) beschreibt ausser der obenerwähnten Abarl angustifolia noch: a. dtseolor mit aus eiförmigem Grunde lanzettlichen, später unterseits graugrünen Blättern. — b. co'nsolor mit aus eiförmigem Grunde länglich- Lanzettlichen, später unterseits hellgrünen Blättern und halbherzförmigen Neben- blättern. Neilreich (Fl. Niederösterr. 253 [1859]) unterscheidet neben a. concohr und »'. discolor y. polyandra3): Blüthcn 2 — 5 männig in denselben Kätzchen. Diese Form gehört zu S. pentandra X fragilis Wimmer Flora 38 (1849), S. Po- Icornyi, S. sub p entandra X fragilis, Kerner a. a. O. 184. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2.209 [1868]) hat neben a. angusti- J'nliii. y. decipiens und den obengenannten ß. latifolia noch <$. australis (S. australior Auderss. Monogr. Sal. I. 43 [1863]), die im Kaukasus, in Persien nud bei Aleppo beobachtet wurde. Strobl's (Flora N. B. XXXIX [1881]) var. sicula. Blätter bis 11 cm lang, 0,20 cm breit, unterseits bleibend seidig behaart. Nebenblätter verschwindend klein, aus Sicilien, gehört zu S. fragilis X alba. B. White's (Journ. of Bot. XXVII. 266 [1889]), b. Britanniea gehört nach einem vorliegenden Exemplar (Set of British Willows [1894] 77) an welchem die jungen Blätter seidig behaart sind, zu S. fragilis X alba. Beck (Fl. Niederösterr. 279 [1890]) führt neben a. discolor, ß. concolor and y. angustifolia, 6. Pokornyi auf, die zu S. pentandra X fragilis gehört, \. ii. E. G. Camus (Classic Saul. Europe 83 [1904]) C. decipiens, S. stipellata ist S. multi sti '.ptt lata Seringe a. a. O. Ueber die „Ueberpflanzen" der Kopfweiden (franz. Saules-tetards) , welche neuerdings vielfach beobachtet wurden vgl. u. a. R. Beyer Verh. BV. Brand. XXXVII (1895) 105, mit sehr vollständigem Litteratur- Verzeichnisa, aus dem wir besonders hervorheben E, Loew a. a. O. XXXIII (1891), der neuerdings zuerst den Gegenstand behandelte, Willis und Burkill Proc. Cambr. Phil. Soc. VIII. 2 (1893) 82, A. Magnin Ann. Soc. Prot Lyon XIX (1895) 97. später kamen noch hinzu Witt rock Act. Hort. Bei-. II no 6. und Nathorsl Bot. Not. 1895. 257 u. Öfr. K. Vet. Ak. Handl. 1897. 103. Off. der Rinde Cortex Salicis Pharm. Austr., Belg., Nied. s. S. 55, 57. (Fast ganz Europa, bis nördlich etwa zum 65 °N. Br. ; Kaukasus; Armenien; Kleinasien; Syrien; Persien; westliches und mittleres Sibirien; Altai- und Baikalgebiet; in Nordamerica angepflanzt.) * 1) Von yÄaw.og graugrün und yvÄAov Blatt. 2) Nach John Russell Duke oi Bedford, Gründer der Salicetum und Pinetum W.. Immense s. Vi. 1. S. 703 Fussn. 4. y) Von yToAt's viel und v.vi\q, Mann, Staubblatt. siehe am Ende der Gattung. Salix. 73 1033. X 1036. S. ßragilis X pentandra 1036. X 1037. S. fragilis X amygdalina 1036. X 1038. S. fragilis X alba 1036. X • S. fragilis X Babylonica 1036. X 1049. S. jragilis X nigricans? 1036. X 1055. S. fragilis X daphnoides? 1036. X 1057. S. fragilis X viminalis? 1036. X 1061. #. fragilis X purpurea * S. eleganÜSSima (Japanische Trauerweide), fj Zweige peitschenartig hängend, braun, kahl, glänzend. Blätter gestielt (Stiel 1 — 1,5 crn lang, nur in der Längs- furche noch dünn behaart, sonst kahl), lanzettlich, lang zugespitzt, bis 15 cm lang, 2 cm breit, am Rande dicht und scharf gesägt, am Uebergang zum Stiel mit kleinen Warzen, oberseits lebhaft grün, glänzend, unterseits blaugrün, matt, nur oberseits am Mittelnerven kurz dünn behaart, sonst kahl; Mittelnerv oberseits wenig, unter- seits stark hervortretend; Seitennerven oberseits scharf, unterseits wenig hervor- tretend, ebenso das engmaschige Adernetz. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- förmig, scharf zugespitzt, am Rande scharf gesägt. Blüthenstände (nur weiblich) mit den Blättern erscheinend, an 2 cm langen, kahlen, mit lanzettlichen, ganz- randigen kahlen Blättern besetzten Zweigen endständig, cyliudrisch, bis 5 cm lang, 0,4 cm dick, hängend, etwas lockerblüthig ; Achse behaart. Tragblätter lanzettlich, spitz, häutig, gelb geädert, am Grunde stark, sonst schwach behaart, bis an den halben Fruchtknoten heraufreichend. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel kurz behaart), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, an der unteren Hälfte kurz dünn behaart, sonst kahl. Griffel kurz bis V6 so lang a^s der Fruchtknoten; Narben oval, auf- recht, getheilt. Vordere Drüse schmal oval, etwas länger als der Fruchtknoten, hintere ebenso lang, breit, an der Spitze ausgerandet oder getheilt. Fruchtklappen bei dem Aufspringen schneckenförmig zurückgerollt. Vielleicht aus Japan stammend; seit etwa 50 Jahren in Gärten angepflanzt. Bl. Mai. S. elegantissima K. Koch Wochenschr. Ver. Beförderung Gartenb. Pivuss. Staaten XIV. (1871) 380, Dendrol. II. 2. 505 (1872). K. Koch hebt a. a. O. hervor, dass S. elegantissima im Gegensatz zu *S'. Baby- lonica kahle Fruchtknoten haben soll. Bei dem mir vorliegendem Material von beiden Arten trifft diese Angabe nicht zu; im Gegentheil, die Fruchtknoten sind bei S. Babylonica kahl und bei S. elegantissima behaart. Nach K. Koch Dendrologie II. 2. 505 ist diese „wohl nur in Japan" vor- kommende Weide durch Siebold aus Japan in die Gärten Europas eingeführt worden, wo sie neben S. Babylonica vielfach als Trauerweide angepflanzt wird. Mir selbst hat Material aus Japan nicht vorgelegen. Bei ihrer grossen Aehnlichkeit in der äusseren Erscheinung mit S. Babylonica wird sie auch oft mit dieser verwechselt. In dem Bau der weiblichen Blüthen unter- scheiden sich beide Arten jedoch wesentlich. S. Babylonica zur Alba- Gruppe gehörend, hat in der weiblichen Blüthe nur eine (hintere) Drüse; bei S. elegantisxinm befinden sich in der weiblichen Blüthe zwei (eine hintere und eine vordeie) Drüsen, sodass diese Weide zur .FVfw/j'/fs-Gruppe zu stellen ist (vgl. auch oben). Auch mit dem Bastard S. Babylonica X fragilis = S. blanda Andersson Mouogr. Sal. I (18G3) wird S. elegantissima mitunter zusammengeworfen (C. K. Schneider 111. Handb. der Laubhol/.k. 34 [1904J), jedoch ebenfalls mit Un- recht. Sowohl *$>. fragilis als S. Babylonica haben kahle Fruchtknoten, und darum kann S. elegantissima mit ihren behaarten Fruchtknoten kein Bastard dieser Arten sein. Ausser dem in Mitteleuropa eultivirten Material liegt auch noch solches aus Nordamerica (New York) und aus Südamerica (Brasilien, Uruguay, Argentinien) vor. Bei diesen sind die weiblichen Blüthenstände kürzer und dünner, bis 2,50 cm lang, 0,4 cm dick; die Fruchtknoten sind kürzer gestielt, zuweilen fast sitzend, aus 74 Salicaceae. ovalem Grunde kegelförmig (nichl lang verschmälert), die Karben ^iml dicker, seit- vrärta gebogen, B. B. (vergL auch C.) II < U radeniae1) (v. Seemen Sal. Jap. 16 [1903]). Männliche Blüthen mit 2 Drüsen (einer vorderen und einer hinteren). Weibliche Blüthen nur mit einer hinteren Drüse. I. I. Ticona ndrae2) (v. Seemen a. a. 0. [1903J). Männliche Blüthen mit mehr als 2 Staubblättern. Bierher nur Triändrae3) (v. Seemen a. a. O. |19()3| — Amygdcdinae Koch Syn. ed. 1. 041 [1838]). S. S. 57. L037. (5.) S. amygdalina4) (Mandel- Weide, Pfirsich -Weide; niederl.: Wervelenhout, Ruwbastwaarde; dän.: Mandel -Pil; franz.: Osier brun, Saule-amandier; ital.: Salcio da cesti; russ.: JloJiamiiiii.i., BepBa). \, selten %. Aufrecht, 1,5 bis 4 in hoch. Rinde bei alten Exemplaren grau. Zweige gelbgrün, roth oder braun, kahl; junge Triebe kahl, mitunter dünn seidig behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kahl, bei jungen Blättern mitunter dünn behaart, am oberen Ende drüsig), länglich bis schmal-lanzettlich, bis 13,5 cm lang, 3 cm breit, >j itz bis lang-zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande • lieht knorpelig gesägt, kahl (an jungen Trieben mitunter dünn seidig behaart), oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits heller grün bis blaugrau, matt; Mittelnerv und Seitennerven auf beiden Blattseiten deutlich hervortretend; Adernetz engmaschig, nur bei älteren Blättern deutlich hervortretend. Nebenblätter nierenförmig bis halbherzförmig, spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthen- stände kurz vor den Blättern oder mit diesen gleichzeitig erscheinend; die männlichen gestielt (endständig an bis 2 cm langen oberwärts kurz grau behaarten, mit kleinen lanzettlichen, am Rande gesägten, kahlen, nur mitunter dünn seidig behaarten Laubblättern versehenen Zweigen), aufrecht oder etwas gekrümmt bis lang cylindrisch, bis 8 cm lang, 0,8 cm dick, am Grunde lockerblüthig; ihre Achse kurz grau behaart, Tragblätter oval, stumpf, häutig, geädert, gelb, kurz dünn behaart. Staubblätter am Grunde dicht behaart, etwa doppelt so lang als die Tragblätter. Staubbeutel rundlieh, gelb. Vordere Drüse schmal, linea- lisch, gestutzt, etwa ' s so lang als die Tragblätter; hintere eben so lang, aber breil oval, an der Spitze gestutzt oder etwas ausgerandet, fleischig. Weibliche Blüthenstände meist endständig an längeren (b:s I cm Langen, Bons! wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen), aufrechl bis lang-cylindrisch, bis 6 cm lang, 0,8 cm dick, am Grunde meisl etwa- lockerblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthen, so lang oder etwas länger als der i| v..ii ;"i;tK,: ein anderer, verschieden und ä 3 ] 1016) führt unter Nr. 2 S. triandra „foliis Serratia glabris, fioribns triandris11 auf, indem er sie als synonym zu: „ s.ilix foliis elliptioo-lanceolatia atrinque glabris Serratia appendiculatis Hall. helv. 15'_)tf und als in der Schweiz und in Sibirien vorkommend bezeichnet; anter Nr. G liisst er S. amygdalina: „foliis Serratia glabria lanceolatis, petiolatis, stipulis trapezi- formibus" folgen, deren Vorkommen er in Europa angiebt. In der ed. 2. 1442 u. 1443 il7(i:'.i fügt er bei S. triandra hinzu: „perquam affinis S. amygdalinae", und bei S. amygdalina', „affinis nimium Salici triandrae". Linne hält mithin seine S. triandra und 8. amygdalina für verschiedene einander nahe verwandte Arten, von denen S. triandra breitere Blätter als 44 u. 1045 [1805]) weist abweichend von Linne S. triandra die schmäleren Blätter: ., foliis lineari-oblongis", und der X. amygdalina die breiteren Bllitter: ,, foliis ovatis obliquis", zu und die späteren Autoren sind ihm hierin gefolgt. Willdenow (Spec. pl. IV. 2. 654 u. 656 [1805]) fügt ausserdem noch für die Blätter als Unterscheidungsmerkmal hinzu hei S. triandra: „foliis .... Bubtns glaucescentibus" und hei -S'. amygdalina: ,, foliis .... subtus glaucis". Scringe (Essai Monogr. Saul. Suisse [1815] 75 — 78) berücksichtigt nur die X. tri« mli tt. Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. T. 42 [1832]) ist der erste Schriftsteller, der beide Arten unter dem Namen S. amygdalina, ., foliis lanceolatis acuminatis Serratia glaberrimis", vereinigt, wobei er S. triandra nur als Form „b. foliis angusdoribus Liljehl." abzweigt. Die späteren Schriftsteller haben als gemeinsamen Namen theils S. amygdalina, theils S. triandra gewählt. A. u. J. Kerner (Herb. Oesterr. "Weiden 86 [1869]) fügen bei 8. triandra hinzu : „Unterscheidet sieh, abgesehen von einigen minutiösen Merkmalen, auf ihn ersten Blick und sehr constant durch die unteiseits glänzenden grünen Blätter von können nach diesen Merkmalen beide Arten nicht zu .S'. triandra gehören, S. Hoppeana \ Willdenow a. a. O.) und S. androgyna (Hoppe a. a, 0.) S. triandra androgyna (Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 76 [1815]) stellen nur Pflanzen mit männlichen und weiblichen Blüthcn in demselben Blüthenstande, oder mit Ueber- gangsbildungen von einem Geschlecht zum andern dar. ■s'. Bemperflon na ! Eosl a. a. O.) ist eine his in den späten Sommer hinein wieder- holt blühende (Standorts-?) Form. — Dasselbe ist wohl 8. scroti na (Schar a. a. O.). - S. triandra rar. c. terotina Schur sert. u. 2594, nach Schur a. a. O. Mitunter linden sieh an den Kätzchen birnförmige Verdickungen, hervorgerufen durch < 'ecidomya heterobia. Aendert ab A. vulgaris. Blätter länglich bis schmal-länglich, spitz. Die veihreitetste Rasse. Salix. 77 S. amygdalina a. vulgaris Wimm. Sal. Europ. 14 (1866). — S. triandra L. Spec. pl. ed. 1. 1016 (1753). — S. amygda- lina Smith a. a. O. (1805). Hierzu gehören I. concolor. Blätter unterseits hellgrün. — S. amygdalina a. concolor Wimm. u. Grab. Fl. Siles. II. 2. 362 (1829). — S. triandra Willd. Spec. pl. IV. 2. 650 (1805). — S. ligustrina Host Sal. 4 t. 15 (1828). II. gl au cophy IIa1). Blätter unterseits grau bis weisslich. — S. triandra glaucophylla Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse (1815) 78. — *S'. amygdalina Willd. a. a. O. (1805). — S. spectabilis Host Sal. 1 t. 3, 4 (1828). — S. vcnusta Host Sal. 3 t, 9, 10 (1828). — S. varia Host Sal. 3 t. 11, 12 (1828). — S. amygdalina ß. discolor Wimm. u. Grab. a. a. O. (1829). B. angustif ölia. Blätter länglich-linealisch bis schmal-lanzettlich, langverschmälert, zugespitzt. Seltener. S. triandra angustifolia Seringe a. a. O. (1815). — S. triandra Smith a. a. O. (1805). — S. amygdalina b. foliis angustioribus Liljebl., Fries a. a. O. (1832). Hierzu gehören gleichfalls Formen mit unterseits grünen und solche mit unterseits grauen Blättern (vgl. Wimmer a. a. O.), letztere sind als S. tenuißdra Host Sal. 2 t. 7, 8 (1S28). — tellt Andersson Monogr. Sal. 1 (1863) 51 als Formen auf: typica, mit den beiden Blattformenabänderungen angustifolia u. lati/olia, ist die wildwachsende; pendula; — circinnata; — axillaris. Bliithenstände in den Achseln alter Blätter. (Asien: Kaukasien, am Caspi-See, Nord-Persien, Süd-Turkestan, China, Korea. Japan.) 1036. X • S. fragilis X Babylonica \ siehe am Ende 1038. X • S. alba X Babylonica ) der Gattung. \tt b. Tragblätter der Blüten nicht vor der Fruchtreife abfallend. 1. 1. Retusae (Kerner Niederöst. Weiden 46 [1859]). Früchte kahl. — Uebrige Merkmale s. S. 57. In Europa nur unsere Art. 1039. (7.) S. retüsa. f). Niedrig, mit niederliegenden wurzelnden Zweigen. Zweige braun, kahl, später dünn behäutet, leicht abbrechend. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 cm lang, kahl, mitunter dünn kurz grau behaart), länglich bis breit-verkehrt-eiförmig, 3,5 cm lang, 2 cm breit, stumpf, oder abgerundet, mitunter spitz oder ausgebuchtet, nach dem Grunde zu stark verschmälert und spitz, ganzrandig oder an der unteren Hälfte schwach gesägt, kahl oder mitunter unterwärts schwach behaart, auf beiden Blattflächen grün, etwas glänzend; Mittelnerv, die steil nach der Blattspitze gerichteten Seitennerven und das weitmaschige Adernetz oberseits wenig, unterseits schärfer hervortretend. Knospen- schuppen hellbraun, kahl. Bliithenstände mit den Blättern erscheinend, die männlichen an bis 0,8 cm langen, beblätterten, kahlen oder dünn grau behaarten Zweigen endständig, oval bis cylindrisch, bis 1,70 cm lang, 0,7 cm dick, sehr lockerblüthig; ihre Achse kahl oder spärlich grau behaart. Tragblätter länglich bis oval, mantelartig, abgerundet oder ausgerandet, häutig, geädert, gell), an der Spitze etwas dunkler, kahl oder spärlich lang behaart, Staubblätter kahl, bis dreimal so lang als die Tragblätter; Staubbeutel oval, gelb. Vordere Drüse schmal, läng- lich oder oval, gestutzt, mitunter mit kleinen Nebenlappen, 1/s bis x/2 so lang als das Tragblatt; hintere ebensolang aber breiter als die vordere, gestutzt, mitunter mit kleineren, unregelmässigen Seitenlappen. Weib- liche Bliithenstände an bis 1,3 cm langen, kahlen oder dünn grau be- haarten, beblätterten Zweigen endständig, oval bis cylindrisch, bis 2 cm lang, 0,5 cm dick, am Grunde lockerblüthig; ihre Achse kahl oder dünn grau behaart, Tragblätter oval, mantelartig, vorn abgerundet oder eingeschnitten, gelb oder hellbraun, häutig, geädert, kahl oder am oberen i) Soll von der Trauerweide herstammen, die auf dem Grabe Napoleons I. auf St. llili na stand. Diese Annahme ist jedoch nicht zutreffend; die Trauerweide auf dem Grabe Napoleons I. gehörte vielmehr zu der gewühulieh eultivierten I oi in S. Babylonica A. pendula (vgl. Loudon Arbor. et Frutic. Boit. III. 1511 [1838]). Salix. 85 Rande dünn lang behaart, bis etwa auf 1/s des Fruchtknotens herauf- ragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel V-t so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, kahl; Griffel l/z so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gabelig getheilt. Narben kurz, oval, getheilt. Drüse oval, gestutzt, so lang als der Fruchtknotenstiel. An Felsen und steinigen Abhängen, auf Kalk, in der Krumm- holz- und alpinen Region des ganzen Alpensystems mit Einschluss des Jura, von den Seealpen bis Nieder-Oesterreich, Bosnien, Hercegovina und Montenegro, wächst in Wallis zw. 1500 (1260) und 2500 m (Jaccard 323), in Tirol zw. 1700 u. 2641 m (Dalla Torre und Sarnthein VI. 2. 12), in den Bayrischen Alpen bis 2469 m, in Nieder-Oesterreich bis 1600 m, in den Karpaten vom Rozudec bis zum Banat. Bl. Juli, August. S. retusa L. Spec. pl. ed. 2. 1445 (1763). Willd. Spec. pl. IV. 2. 684 (1805). Seringe Essai d'une Monogr. des Saules de la Suisse 85 (1815). Koch Syn. ed. 2. 759. Kerner Niederösterr. Weiden (1859) 196. Wimmer Sal. Europ. (1866) 121. DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 293. Nyman Consp. 670. Richter-Gürke PI. Europ. II (1897) 35. A. u. E. G. Camus Classif. des Saules d'Europe et Monogr. des Saules de France (1904) 117. Rchb. Ic. XL 20 t. DLVIII fig. 1186 u. 7.— S. elon- gätula, S. Iseriensis1), S. Biehettii2), S. odontophylla 3) Gandog. Sal. nov. No. 147, 148, 149, 150 nach A. u. E. G. Camus Classif. des Saules d'Europe et Monogr. des Saules de France (1904) 118. Aendert ab : A. genuina. Blätter breit-verkehrt-eiförmig, au der Spitze ausgerandet. — S. retusa ß. genuina Reichenbach a. a. O. (1849). — S. retusa a. vulgaris Wim'mer a. a. O. 122. — S. retusa 1. integrifolia Kerner a. a. O, 2. denticulata Kerner a. a. 0. z. T. B. Kitai beli äna4). Wuchs in allen Theilen üppiger als bei A. Blätter länglich bis länglich-verkehrt-eiförraig, nach dein Grunde zu keilförmig, an der Spitze ausgerandet, stumpf oder spitzlich, gesägt. — S. retusa y. Kitaibehana Keichen- bach a. a. 0. (18491 — S. Kitaibeliana Willd. a. a. O. (1805). — S. retusa b. serruldta Rochel Plant. Banat. 78 t. XXXVIII fig. 80 (1828). — 8. retusa y. multißöra Gaudin Fl. Helv. VI (1830) 219. — S. retusa ß. major Koch a. a. O. — S. retusa g. folia oblonga vel oblongo-obovata Kerner a. a. O. Ausserdem sind an Formen und Varietäten aufgestellt von : Se ringe a. a. 0. 86 die beiden Abarten: B. angusti folia, Blätter schmal, am oberen Ende stumpf, ausgerandet, und C. serpillifdlia, dieses die S. serpilli- folia Willd. Spec. pl. IV. 2. 684 (1805). [Scopoli hat die Priorität vor Will- denow, da er bereits in seiner Flora Carniolica II (1772) 255 die S. sc rpylli folia beschreibt.] Diese Weide zeigt namentlich durch die viel längereu und schmäleren Drüsen so erhebliche Verschiedenheit von der 8. retusa, dass es nicht angängig erscheint, sie als Abart oder Form zu dieser Art zu stellen, sondern es dürfte an- gemessener sein, sie als Unterart zu 8. retusa zu stellen (siehe S. 87). Fries (Novit. Fl. Suec. Maut, prima 75 [1832]). S. retusa sarmentacea, die jedoch von Andersson in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 298 als Synonym zu !) Nach dem Flusse Isere in der Dauphine. 2) lieber Bichetti haben Mir Näheres nicht erfahren können. 3) Von ööovs Zahn und (pvAAov Blatt. 4) S. II. 1. S. 118, Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 3. Febr. 1757 t 13. Dez. 1817. S6 Salicaoeae. ^«•iiiem (Andereson Sal. Lappon. 52 [1845]) Bastard p/c Gen. tQl%6g Haar und xuqtiö^ Frucht. Salix. 87 1039. X 1052. S. retusa X hastata \ 1039. X 1053. S. retusa X gldbra [ siehe am Ende der 1039. X 1054. 8. retusa X myrsinites J Gattung. 1039. X 10595. S. retusa X Helvetica J Durch längere und schmälere bis auf 1;i des Fruchtknotens heraufragende hintere Drüse ist ausgezeichnet die Unterart : B. S. sevpyllifolia. \\. Niedrig, mit niederliegenden, wurzeln- den, dicht beblätterten Zweigen. Zweige braun, kahl. Blätter sehr kurz gestielt, länglich bis verkehrt-eiförmig, bis 0,8 cm lang, 0,3 cm breit, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, spitz oder stumpf, an der Spitze ausgerandet oder abgerundet bis spitzlich, ganzrandig oder am Grunde zerstreut klein gesägt, kahl, oberseits etwas glänzend, unter- seits etwas heller. Mittelnerv und die steil nach der ßlattspitze gerich- teten Seitennerven oberseits deutlich, unterseits schärfer hervortretend. Knospen gelbbraun, kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen bis 0,5 cm langen beblätterten Zweigen endständig, die männlichen klein, rundlich, bis 0,5 cm lang und dick, wenigblüthig ; ihre Achse kahl. Tragblätter länglich bis oval, an der Spitze stumpf, etwas eingeschnitten, häutig, gelb oder hellbraun, geädert, kahl. Staub- blätter kahl, etwa l2/3 so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb, später braun. Drüsen lang, schmal, fast linealisch, gestutzt, die hintere etwa 2J3 so lang als das Tragblatt, die vordere etwas kürzer. Weibliche Blüthenstände klein, rundlich, bis 0,5 cm lang und dick, wenigblüthig; ihre Achse kahl. Tragblätter länglich, stumpf, ausgerandet, häutig, geädert, gelb oder hellbraun, kahl. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis Y* so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde verschmälert, spitz, kahl, das Tragblatt J/3 überragend. Griffel V* so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gabelig. Narben kurz, geteilt. Hintere Drüse aus breiterem Grunde lang pfriemlich verschmälert, bis auf l/i des Fruchtknotens heraufreichend. Wie die vorige, meist auf kalkarmem Substrat ; in den Alpen in Wallis bis 2700 m (Jaccard 321), in Tirol zw. 1180 und 2686 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 13), östlich bis zur Hercegovina zwischen 1500 und 2000 m, Karpaten Siebenbürgens. S. serpyllifolia Scop. Fl. Garn. IL 255 (1772). Willd. Spec. IV. 2. 684. Nyman Gonsp. 679. — S. retusa G. serpyllifolia Seringe Essai d'une Monogr. des Saules de la Suisse 86 (1815). Koch Syn. ed. 1. 658. ed. 2. 759. Wimmer Sal. Europ. 123 (1866). Anderss. in DG. Prodr. XVI. 2 (1868) 294. Richter-Gürke PI. Eur. II. 35. A. u. E. G. Camus Classif. des Saules d'Europe et Monogr. des Saules de France (1904) 122. Rchb. Ic. XI. 20 t.DLVIII fig. 1185. — S. retusa y. minor Hausmann Fl. Tirol II. 708 (1852). — S. retusa 2. äentieuläta Kerner Niederösterr. Weiden 196 (1859) z. T. S. retusa v. microphylW) Schur Enum. pl. Transs. 623 (1866). — S. thymoides, S. cenisia, 1) Von (.ny.qog klein und (pvAÄov Blatt. 88 Salicaceae. S. Gfuinändi M. S. mi&romeriaefolia, S. Pierrieri1) Gandog. Sal. nov. No. 141 — 14ü nach A. u. E. G. Camus a. a. O. (1904). S. scrpyUifoUn unterscheidet sich namentlich durch folgende Merkmale von J . Flora Läpp. No. 366, Taf. 8, Fig. t. (1737), Flora Dan. 6. Taf. H>58. ßeorgi flor. Baikal, pag. 255. In seiner Flora Sueeica II. 662 (1833) behält Wahlenberg diese beiden Varietäten, sie nur in der Reihenfolge umstellend, bei. Ebenso werden sie von Fries Mantisaa I. 44 (1832) und von Koch Syn. ed. 1. 658 angeführt. Fries nennt hierbei jedoch die Varietät lapponum nivalis. Wir unterscheiden : A. vulgaris. Blätter dünn bis dicht abstehend, etwas gekräuselt weissgrau behaart. — Die bei weitem häufigste Form — S. glauca A. vulgaris v. Seem. in A. u. G. Syn. IV. 90 (1908). Hierzu gehören : I. angusli/olia (O. v. Seem. in A. u. G. IV. 90 [1908]). Blätter schmal lan- zettlich bis lauzettlich. II. latifolia (v. Seem. in A. u. G. Syn. IV. 90 [1908]). Blätter länglich bis breit- verkehrt-eiförmig. B. sericea. Blätter dünn bis dicht einliegend gerade (schlicht) seidig weissgrau behaart. — S. glauca b. sericea Anderss. in DG Prodr. XVI. 2. 280 (1868). — S. sericea Vill. Hist. pl. Dauph. III. 782 (1789). — S. Pugeti1), S. brigantiaca-), S. Bourdini3) Gandog. Sal. nov. No. 116, 117, 118 nach A. u. E. G. Camus Classif. d. Saul. d'Eur. et Monogr. d. Saul. d. Fr. 43 (1904). Aendcrt ähnlich der vorige ab: I. angusti f olia. Blätter schmal lanzettlich bis lanzettlich. — So namentlich auf den Schweizer und Tiroler Alpen. — a Ledebour in Trautv. Sal. frig. No. 5) und b. melanölepis ■*) (S. melanolepis Ledeb. in Trautv. Sal. frig. No. 6). Sehr ausführlich und viel zu ausführlich, um hier wiedergegeben zu werden, behandelt Andersson (Salices Lapponicae 72 — 75 [1845]) streng schematisch die verschiedenen Formen, wobei er die beiden von W ahlenbcrg aufgestellten Varie- täten appendieulata und lapponum erläuternd einfügt. Hiernach zeichnet sich die Varietät appendieulata durch die breiteren, verkehrt-eiförmigen, die Varietät lapponum durch die schmäleren, lanzettlichen bislanzettlich- linealischen Blätter aus. — In De Candolle Prodi*. XIV. 2 (186S) 280 behält Andersson diese schematische Formen-Einteilung der S. glauca nicht bei, sondern führt die vier Varietäten auf: u. sericea mit den Formen 1. grandifolia, 2. ovalifolia, 3. lanceo- lata, 4. angustifolia; ß. pullata mit den beiden Formen ovalifolia, angustifolia ; y. virescens mit den beiden Formen lalifolia, ienuifolia ö. alpina. Bei ß. pullata steht hinzugefügt: „ad *S. Amandae transiens" und bei y. virescens: ,,ad S. Wichurae transiens". S. Amandae Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 283 ist der Bastard S. glauca X nigricans, der schon von Fries Summa Veget. Scand. I. 209 (184ü) als S. glauca — pullata bezeichnet wird, und S. Wichurae Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 284 (18(38) ist der Bastard S. glauca X phylieifolia, mithin gleich S. glauca ß. pallida (S. glauca — pallida) Fries a. a. O. A. Blytt (Norges Fl. 444 [1874]) giebt die drei Formen: a. cinerascens mit den beiden Unterformen: crassijulis, tenuijulis; b. nigrescens; c. virescens an, ohne hierbei auf die von den früheren Autoren aufgestellten Varietäten und Formen Rücksicht zu nehmen. A.N. Lundström (Kritische Bemerkungen über die Weiden Nowaja Semljas 38 [1877] stellt die Varietät subaretica mit der Subvarietät lanataefolia auf und weist gleichzeitig S. 39 darauf hin, dass S. glauca auf Nowaja Semlja durch zahl- reiche Mittelformen mit S. Brownei^) (And.) Lundstr. S. reptans (Rupr.) Lundstr. und S. ovalifolia (Trautv.) Lundstr. verbunden ist. S. glauca c. macrocarpa Ledeb. Fl. Alt. IV. 280 (1833) (S. macrocarpa Trautr. Mem. Soc. Mose. VIII. 292 — S. melanölepis Trautv. a. a. O. 293 — S. glauca v. alpina Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 281 [1868]) wird von Gürk e (Richter- Gurke) PI. Eur. II. 31 [1897]) als in Europa vorkommend aufgeführt, ist jedoch nur im Altai-Gebiet heimisch. Schleicher No. 831 und No. 833, die als S. arenaria v. obtusifolia, bez. S. arenaria v. macrostaehys ausgegeben sind, hat Andersson (in Herb. Mus. Bot. Berol.) abändernd als S. glauca bestimmt; beide Exemjdare gehören jedoch, wie die mikroskopische Untersuchung ergiebt, zu S. Lapponum B. S. Helvetica. (Island ; Norwegen und Schweden [vom nördlichen Christiansandstift und von Dalarne nordwärts von 1500 m Höhe theilweise bis in die Waldregion herabsteigend]; im Norden Russlands: Enare- Lappland, Halbinsel Kola, Murman'sche Küste, finnisches Lappland und Nord- Finnland südwärts bis 66° 45' N. Br., Solowczky-Inseln, im Osten des Weissen Meeres längs der Küste des Eismeeres, Insel Kolgujew, nörd- licher Theil des Samojeden-Landes, Insel Waigatsch, Nowaja Semlja bis über 74° N. Br. hinaus, im Uralgebirge südwärts bis zum 54° N. Br. nicht selten bis in die Waldregion hinabsteigend ; im arktischen Sibirien vom 67° 20' N. Br. nordwärts bis zum Eismeer, im Hochgebirge des i) Von )aihqÖ£ klein und HaQn6$ Frucht. 2) Von [ictHQÖg lang, gross und xctQJiög. 8) Von neÄÄalos = neAÄög schwärzlich, bleifarben und Aenig Schuppe. 4) Von [teAag schwarz und Aenig. 5) S. IL 2. S. 224 Fussn. 3. Die genauen Daten sind * 21. Dec. 1773 f 10. Juni 1858. \y> Salicaceac. Altai und Jablonnoi-Chrebet, Kamtschatka, Nordostküste Asiens, auf den zwischen dieser und der Nordwestküste Americas gelegenen Inseln; Nord-America: Nordwestküste, Quebec [Mingan-Inseln, am Mistassini- See], Labrador und Grönland.) |*. 1034. 1035. 1039. 1040. 1040. 1039. 1040. 1040. 1040. 1040. 1040. 1040. X 1040. X 1040. X 1040. X 1041. X 1043. X 1040. X 1047. X 1049. X 1050. X 1049. X 1051. X 1043. 1040. X 1050 X v 1040. 1040. 1040. 1034. X 1052 X 1043 X 1054 X 1040 1040. X 1049 1040. 1040. 1040. 1040. 1040. 1040. X 1057 X 1059 X 1059 X 1043 X 1060 X 1062 S. herbacea X glauea S. reticulata X glauea S. retusa X glauea S. glauea X cinerea S. glauea X grandifolia X 1043. S. retusa X glauea X grandifolia S. glauea X myrtilloides S. glauea X nigricans S. glauea X phylieifolia X 1050. 8. glauea X nigricans X phylieifolia S. glauea X arbuscula 1051. S. glauea X grandifolia X arbuscula 1051. 8. glauea X phylieifolia X arbuscula S. glauea X hastata X 1052. 8. glauea X grandifolia X hastata S. glauea X myrsinites , X 1054. 8. herbacea X glauea X myrsinites , X 1054. 8. glauea X nigricans X myrsinites S. glauea X viminalis , S. glauea X Lapponum B. S. glauea X Helvetica , X 10595. S. glauea X grandifolia X ffrlreliea , S. glauea X incana . S. glauea X caesia siehe am Ende der Gattung. * S. argyrocarpa !). |j. Niedrig, üstij,'. Zweige braun, in der Jugend fein seidig behaart, später kahl. Blätter lanzetÜich, l>is 4 cm lang, 1 cm breit, beider- seits spitz, oder am Grunde keilförmig, ganzrandig oder schwach bogig gesägt; Rand zurückgebogen, oberseits kahl (nur in der Jugend dünu seideahaarig), Unterseite seidig behaart, grau; Mittelnerv gelbbraun; Adernetz oberseits im Alter vertieft, Unterseite scharf hervortretend. Knospenschuppen gelbbraun. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, endständig au kurzen seidig behaarten, mit kleinen, unter- seits und am Rande dicht seidig behaarten, ovalen Blättern besetzten Zweigen, klein; l) Von äQyvQog Silber und nagnög Frucht. Salix. 93 die männlichen oval, bis 1,5 cm laug, 0,5 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dicht grau behaart. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, hell, in der oberen Hälfte dunkler (braun), dünn lang grau behaart. Staubblätter kahl, etwa dreimal so lang als das Tragblatt. Staubbeutel rundlich, gelb. Vordere Drüse schmal, stift- förmig, etwa l/z so lang als das Tragblatt, hintere breit oval, tief eingeschnitten, dreilappig, etwa halb so lang als das Tragblatt. Weibliche Blütheustände endstän- digen bis 1 cm langen, grau behaarten, mit kleineu, uuterseits seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, schmal oval bis 2 cm lang, 0,5 cm dick, dichtblüthig, ihre Achse und Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten laug gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten, dünn anliegend grau behaart), aus ovalem Grunde kurz kegelig verschmälert, anliegend seidig grau behaart. Griffel l/3 so ^ang a^s der Fruchtknoten ; Narben oval, aufrecht, eingeschnitten. Hintere Drüse eiförmig ge- stutzt, halb so lang als der Fruchtknotenstiel. In Nordamerica heimisch, in Mitteleuropa vielfach angepflanzt. S. argyrocarpa Anderss. Monogr. Sal. I. 107 (1863). Ander sso n, wie die späteren Autoren berücksichtigen in der Beschreibung nur die weibliche Pflanze und ziehen diese zu den Argenteae. Die Untersuchung einer in dem Heibar des Königlichen Botanischen Museums zu Berlin befindlichen, am Lake of the Clouds, Halbinsel Washington, gesammelten männlichen Pflanze ergiebt jedoch, dass sie zwei Drüsen (eine vordere und eine hintere) hat, und dass sie zu der Gruppe Sericeae gehört. . X 1050. S. argyrocarpa X phylieifolia s. Ende der Gattung. C. Monadeniae1) (v. Seemen Sal. Jap. 17 [1903]). Blüthen alle C. stets nur mit je einer (hinteren) Drüse. I. Choriständrae2) (v. Seemen a. a. O. [1903]). Männliche I. Blüthen mit zwei freien oder nur teilweise verbundenen Staub- blättern. a. Br aehystyl ae3) (v. Seemen a. a. O. [1903]). Griffel fehlend a. oder sehr kurz. 1. Cäpreae (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 215 [1869]). 1. Stamm über der Erde, aufrecht bis aufsteigend, nicht unter- irdisch und nicht kriechend. — Uebrige Merkmale s. S. 58. In S. -Europa noch S. pedi cell ata s. S. 96 ; und in SO.-Europa S. phlomoides s. S. 100. a. Ein- und zweijährige Zweige und Knospen grau- oder #, schwarz-filzig; Blätter anfangs glanzlos grau-filzig; Griffel meist so lang als die Narben. Werftweide; wend. : Rokit; russ. : CiiBLiit Ta.TBHitKt. 1041. (9.) S. cinerea, I). Bis 6 m hoch, selten baumartig; sparrig, dickästig. Zweige rauh, bräunlich oder grau, junge Triebe kurz filzig aschgrau bis schwarz behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1,5 cm lang, kurz grau- filzig behaart, später kahl), lanzettlich oder verkehrt-eiförmig-lanzettlich, länglich bis breit oval, bis 10,5 cm lang, 4,5 cm breit, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf bis abgerundet, am Rande unregelmässig bogig gesägt oder gekerbt, ') Von fiöfog einzeln und döt'jv Drüse. 2) Von %(i)Qi£io ich trenne und ävt]Q Mann (Staubblatt). 3) Von PQa%v$ kurz und oivAog Griffel, 94 Salicaceae. anfangs beiderseitig kurz grau-filzig behaart, später ganz oder nur theil- weise verkahlend, oberseits schmutziggrün, glanzlos, unterseits grau bis blaugrau; Mittelnerv oberseits wenig, unterseits breit und stark hervor- tretend; Seitennerven und engmaschiges Adernetz oberseits wenig hervor- tretend, später etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter meist stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen graubraun, kurz grau- oder schwarz-filzig behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Auf- blühen in einen dichten Haarfilz gehüllt, aufrecht, sitzend oder endständig an kurzen mitunter etwas längeren filzig grau behaarten, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen bis ovalen, grau seidig behaarten Blättern oder kleinen Laubblättern besetzten Zweigen. Männliche Blüthenstände oval bis cylindrisch bis 5 cm lang, 2 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter länglich, stumpflich, am Grunde verschmälert, nach der Spitze zu dunkelbraun bis schwarz, am Grunde hell, dünn lang grau behaart und bebärtet. Staubblätter am Grunde behaart, etwa mit J/3 die Tragblätter überragend; Staubbeutel oval, gelb; hintere Drüse schmal eiförmig, etwa 1\z so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände cylindrisch bis lang cylindrisch, bis 9 cm lang, 1,5 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse wie bei den männlichen. Tragblätter länglich, nach dem Grunde verschmälert, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun bis schwarz, nach dem Grunde zu hell, bis auf den unteren Teil des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa Vs so lang als der Fruchtknoten, grau behaart, mitunter fast kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig (später aus verdicktem Grunde pfriemlich verlängert), dünn anliegend bis filzig grau behaart, mitunter fast kahl bis kahl; Griffel kurz; Narben oval, etwa so lang als der Griffel, ausgerandet oder geteilt, aufwärts gabelig; hintere Drüse oval, gestutzt, etwa 1/3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Auf Wiesen und Sümpfen, an Flussufern, feuchten Wiesen-, Wald- und Wegerändern im ganzen mitteleuropäischen Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln; in den Central- Alpen und Bayrischen Alpen bis 650 m, in den Niederösterreichischen Alpen bis 685 m, Tirol bis 1362 m (Sarnt- hein br. ), ^'allis bis 2100 m (Jaccard 328), Karpaten und Böhmisch- Mährisches Gebirge 875 m. Bl. März, April. S. cinerea L. Spec. pl. ed. 1. 1021 (1753). Willd. Spec pL IV. 2. 690. Koch Syn. ed. 2. 748. Andersson Sal. Läpp. 35 (1845). Kerner Niederöst. Weiden. 250 (1859). Andersson Mongr. Sal. I. 71 (1863). Wimmer Sal. Europ. 47 (1866). Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 221 (1868). Richter-Gürke pl. Eur. II. 1. 11. A. et E.G. Camus Classif. Saul. d'Eur. et Monogr. Saul. France 181 (1904). Rchb. Ic XI t, DLXXVI fig. 1222 (irrig 2022). — S. acuminata MOL Gard. Dict. n. 14 (1768). — S. spadkea Chaix in Vill. Ilist. pl. Dauph. I. 373 (1786). — S. Cäprea Vill. pl. Dauph. 774 (1789) nicht L. — S. lanäta Vill. Hist pl. Dauph. III. 777 (1789) nicht L. — S. dume- torum Sut. Fl. Helv. II. 284 (1802). — S. atroeinerea Brot. Fl. Lusit. I. 31 (1804). — 8. aquätica Sm. Fl. Brit. III. 1065 (1804). Salix. 95 — S: oleifolia Sm. Fl. Br. III. 1065 (1804) nicht Vill. — S. rufi- nervis DC. Fl. Fr. ed. III. V. 341 (1815). — S. ambigua Poll. Fl. Veron. III. 162 (1824) nicht Ehrh. — S. Hotfmanniäna1) Bluff et Fingern. Comp. Fl. Germ. II. 568 (1825). — * S. tortuösa Host Sal. 15 (1828). — 8. polymörpha*) Host Sal. p. 21 (1828) z. T. — S. in- canescens Forb. Sal. Wobur 239 (1829). — Capraea3) cinerea Opiz Sezn. 25 (1852). — S. aurita Spad. Xil. 3. p. 114 nach Bertol. Fl. Ital. X. 333 (1854) nicht L. — 8. constricta Guss. En. pl. Inar. 403 (1855). — S. variegäta Hortul. ex Anderes. Monogr. Sal. I. 72 (1863). — S. polygama*) Schultz ex Wimm. Sal. Europ. 49 (1866). — S. acuminata Hoffmann Herb. XIV. Nr. 7672 u. Maxim. Herb. XVI. Nr. 910 nach Petunnikow Krit. Uebers. Moskauschen Flora III (1895 bis 1902). — S. aria5), S. Tholeyroniäna6), S. Sieben1), S. trac- tabilis, S. megalophylla*), S. lugdunenHs9), S. Aesculus™) Gandg. nach A. et E. G. Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 182 (1904). Wird als grobe Korbweide verwandt. Boissier: Fl. Orient. IV. 1189 (1879) und F. v. He rd er PI. Radd. in Acta Hort. Petrop. XI. 400 (1890—92) stellen S. phlomoides M. Bieb. : Fl. Taur. Cän. II, 415 (1808), die nicbt in Mitteleuropa, sondern im östlichen Europa und Asien vorkommt, als Synonym zu S. cinerea, während Ledebour Fl. Altaica IV. 269 (1833) sie als Synonym zu S. caprea aufführt. S. phlomoides zeigte jedoch so wesentlich abweichende Merkmale von diesen beiden Salix- Arten , dass sie wohl als eine der S. cinerea und S. caprea nahestehende, aber eigene Art zu betrachten ist. Bei S. cinerea kommen vielfach folgende abnorme Blüthenbildungen vor : Blüthenstände mit normalen uud androgynen Blüthen G. androgyna^). (S. Rothii^'') Schkuhr Handb. IV. 249 [1808]) mitunter androgynen oben männlichen Blüthen- ständen, 8, Timmiim) Schkuhr n. a. O. [1808] mit oben weiblichen Blüthen- ständen. (S. poiygama Schultz in Wimm. Sal. Europ. 49 [1866]) männliche und weibliche Blüthenstände auf derselben Pflanze (C. monoica A. et E. G. Camus Class. Saul. d'Eur. et Monogr. Saul. France 188 [1904]). Weibliche Blüthen mit ganz oder theilweise verbundenen Staubblättern (C. cladoste'mma). Blüthenstände mit Uebergangsbildungen von einem Geschlecht zum andern [C. monstrosa) (forma mufala-laxiflora A. et E. G. Camus a. a. O.). Die Form mit fast bis ganz kahlen Fruchtknoten ist C. liocarpa (leiocarpos Gaudin Fl. Helv. II. 242 [1830]). Besonders bemerkenswerthe abweichende Formen: i) S. S. 75 Fussn. 3. -) noAvpoQcpog vielgestaltig. 8) S. S. 98 Fussn. 1. 4) TTOÄvyafiog vielehig. 5) Wegen Aehnlichkeit der Blätter mit Firns aria VI. 2. S. 95 Fussn. 2. 6) Ueber Tholevron haben wir nichts erfahren. 7) S. VI. l.S. 37 Fussn. 2. 8) pe'yag gross und cpvAÄov Blatt. '•*) Bei Lyon (im Alterthum Lugdunum) beobachtet. ]0) aesculus (esculus) classischer Name einer Eichenart lj) dvÖQoyvvog mannweibig. 12) S. II. 1. S. 118 Fussn. 2. !3) Nach Johann Christian Timm, * 7. Dec. 1734 Wangerin (Hinterpommern) f 1805 Malchin (Meckl.), seit 1760 Apotheker Ansellitz, Verf. des grundlegenden Prti- dromus Florae Megapolitanae Lips. 1788. Er war ein guter Kryptogamen- bes. Mooskenner nach dem Hedwig (Descr. masc. frond. I. 83 t. 31 [1787]) die Laub- moosgattung Timmia benannt hat. 96 Balicaceae. B. spüria. Blätter lanzettlich oder schmal verkehrt eiförmig-lanzettlich, am oberen Ende dreieckig spitz. S. cinerea ß. spuria Wimmer Fl. v. Schlesien. 3. Aufl. 168 (1857). — S. nana Schleicher Catal. Sal. Helv. 1 (1807) und Seringe Es-. Monogr. Saul. Suisse 14 (1815). S. cinerea G. vir- gnttösa Fries Mantdssa I. 55 (1832). C. aquätica. Blätter breit verkehrt eiförmig bis breit verkehrt ei- förmig elliptisch. (Schwer von der breitblättrigen Form von S. aurita X cinerea zu unterscheiden.) S. cinerea ß. aquätica cf. Koch Syn. ed. 1. 650 (1837). — S. aquätica 8m. Fl. Brit. III. 1065 (1804). — S. cinerea b) rotundifolia Rhein. Fl. 268 (1843). . Ausserdem sind als Formen und Varietäten aufgestellt worden von : Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 15 (1815). B. S. aeuminala ovalifolia Blätter kurz, fast elliptisch und kurz gestielt. C. >S'. obovata. Blätter ver- kehrt eiförmig, stachelspitzig, die der Blüthenstaudsstiele ganz gestutzt. D. S. variegata. Blätter gelb gefleckt. Gau din (Fl. Helv. VI. 242 [1830]): ß. ovalifolia, y. obovata, 6. leiocarpos, e. variegata, f. oleifolia. E. Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. I. 55 [1832]): a. acuminatn. Blätter lauzettlich bis verkehrt-eiförmig-lanzettlicb, wellig gekerbt, zugespitzt, unterseits weiss-grau. Nebenblätter gross (S. acurninala Mill.). — b. aquätica. Blätter verkehrt-eiförmig, fein gekerbt, gesägt, die unteren ganz stumpf, ganz- randig, unterseits bleich-grau. Nebenblätter kleiner (S. aquätica). — c. virgul- tosa, zierlicher. Blätter lanzettli^h-verkehrt-eiförmig, häutig, schwach behaart, fast ganzrandig, beiderseits grün. G. F. \V. Meyer (Chloris Hanov. 492 [1836J: Spielarten: a. latifölia, b. obovata, c. calva (S. cinerea v. dura G. F. W. Meyer Hannöv. Mag. 1824. 22. 175). N. J. Andersson Sal. Lapponiae (1845) 36 erwähnt eine Form S. limosa-cinerea Laestadius mit lanzettlichen, oberseits b>aungrüneu, fein kraus behaarten Blättern mit eingedrückten, unterseits weisslich-grau behaarten Nerves, die er für S. cane'scens (Fries Novit. Fl, Suec. Mant. I. 58 [1832] ähnlich hält. A. Kern er Niederösterr. Weiden 251 (1859): variat foliorum formis. a. latifölia, b. anguslifolia. N. J. Andersson Monogr. Sal. I. 71 (1863) unterscheidet nach den Blättern: latifölia, longifolia, brevifolia und brevifolia microphylla (S. auritac von dissimilis) ; nach den Bliithenständen : densiflora, laxijlora. E. Boissier (Fl. Orient. IV. 1189 [1879]) unterscheidet: ß. Mede'mii^) (S. Medemii Boiss. Diagn. Ser. I. 7. 100 [1846]). S. Medemii läest namentlich an dem lang gestielten Fruchtknoten (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten) und von der schmalen langen Drüse (' i so lang als der Frachtknotenstiel) er- kennen, dass sie nicht zu £. cinerea gehöret) kann, sondern der 7 Fussn. 2 unterstützte. Salix. 97 A. et E. G. Camus (Classif. Saul. d'Eur. et Monogr. Saul. France 187 [1904]): a. ovalifolia Gandog. a. a. O. — /?. obovata Gandog. a. a. O., S. var. humilis Ser. a. a. O. = S. brevicaulis Gandog. Sal. nouv. Nr. 73. — y. an- gustifolia Doli Rhein. Fl. 268 (1843). = S. cinerea L. spuria Wimmer a. a. O. — 6. brevi/olia = brevifolia microphylla Andersson Monogr. Sal. 72 (1863). — e. leiocarpa Gandog. a. a. O. (In ganz Europa nordwärts bis zur Südgrenze Lapplands (Torneä und Archangelsk), südwärts bis Süd-Spanien, Süd-Italien, Griechenland und der Krim; westwärts bis zur atlantischen Küste; Asien : im Kaukasus (bis 1 700 m), Nord-Persien und Kleinasien und vom mittleren Ural ostwärts durch das ganze mittlere Asien bis Kamtschatka (bis 67,40° N. Br.); Africa: in Algerien.) * 1033 1037 1040 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 X 1041. X 1041. X 1041. X 1042. X 1043. X 1044. X 1045. X 1042. X 1046. X 1047. X 1048. X 1045. X 1045. X 1042. X X 1049. X 1042. X 1045. 1041 X 1050 1041. X 1042 1041 X 1052 1041 X 1053 1041 X 1054 1041 X 1055 1041 X 1056 1041 X 1057 1041 X 1042 S. pentandra ? X cinerea S. amygdalina X cinerea 8. glauca x cinerea S. cinerea X caprea S. cinerea X grandifolia S. cinerea X Silesiaca S. cinerea X aurita X 1045. S. cinerea X caprea X aurita S. cinerea X depressa S. cinerea^ myrtilloides 8. cinerea X repens X 1048. S. cinerea X aurita X repens [ 1048. X 1041. S. cinerea X aurita X repens X cinerea 1045. X 1048. S. cinerea X caprea X aurita X repens S. cinerea X nigricans X 1049. S. cinerea X caprea X nigricans X 1049. S. cinerea X aurita X nigricans S. cinerea X phylicifolia X 1050. S. cinerea X caprea X phylicifolia S. cinerea X hast ata S. cinerea X glabra 8. cinerea X myrsinites S. cinerea X daphnoides S. cinerea X acutifolia S. cinerea X viminalis X 1057. S. cinerea X caprea X viminalis siehe am Ende der Gattung. Aschers ön u. Gra ebner, Synopsis. IV. 93 Salicaceae. 1041. X 1045 1041. X 1048 1041. x 1050 1041. X 1056 1041. X 1058 1041. X 1059 1041. X 1060 1041. X 1061 1041. X 1057 X 1057. S. cinerea X aurita X viminalis X 1057. S. cinerea X repens X viminalis X 1057. S. cinerea X phylicifoUa X viminalis X 1057. 8. cinerea X acutifolia X viminalis S. cinerea X dasyclados S. cinerea X Lapponum S. cinerea X incana S. cinerea X purpurea X 1061. S. cinerea X viminalis X purpurea siehe am Ende der Gattung. b. Ein- und zweijährige Zweige, sowie Knospen kahl oder schwach kurz behaart; Blätter anfangs seidenglänzend, weiss- filzig; Griffel sehr kurz, meistens ganz fehlend. S. auch c. 1. Blätter obersei ts glatt, glänzend; Adernetz untersei ts stark hervortretend. Gesammtart S. cäprea1) (No. 1042—4 [3 Arten!]). 1042. (10.) S. cäprea (Sool- Weide 2), Sahl- Weide2), Palm- Weide 3), Salcher2) [Oesterr.]; niederl. : Wervelwaard, Ruige Wilg ; dän.: Vidie- Pil; franz.: Marsault; it.: Salica; ligur.: Ligagnoe; poln.: Iwa, Iwowa palma; böhm. : Jiva; kroat. u. serb. : Iva, Mackovina; russ.: BpejuiKa ; lit. : Gudkarklas). \i — % Meist kurz- und dickästiger Strauch, bis 3 m hoch, seltener baumartig, bis 9 in hoch. Zweige braun, glänzend, kahl; junge Triebe kurz grau behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 2 cm lang, nur an jungen Blättern hellgrau zottig be- haart, sonst kahl), länglich bis breit oval, bis 11 cm lang, 5,5 cm breit, spitz, am Grunde spitz, stumpf, oder mitunter abgerundet, ganz- randig oder ungleich bogig oder ausgebissen gesägt, obersei ts dunkel- grün, glänzend, Unterseite graugrün oder grau, matt; junge Blätter obersei ts kurz dünn-, Unterseite dicht hellgraufilzig -behaart, später oberseite ganz kahl, Unterseite verkahlend; Mittelnerv oberseits wenig, Unterseite stark hervortretend; Seiten nerven breit sprei- i) Zuerst vou Linnti so benannt, weil die Blätter von Ziegen (capra) und Schafen gern gefressen werden. Bei den Alten bedeutete caprea (gewöhnlich capre- olas) das Heb. 2) Nach Pritzel und Jessen vom altdeutschen sval schwanket], = dem latein. saü.\ ; also nieht vom niederdeutschen Sool Sumpf. i Diese An liefert hauptsächlich die in Goethe's bekanntein Gedichte ge- nannten Weidenzweige, die im nördlichen Europa die im Süden am Palmsonntag ge- bräuchlichen echten Palmen (-. II. 2. S. 350) ersetzen müssen. Salix. 99 zend von dem Mittelnerven abgehend, ebenso wie das weitmaschige Adernetz oberseits vertieft, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter schief nierenförinig, spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen gelbbraun bis braun, anfangs sehr kurz behaart, später ganz kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen in dichten, weissen Haarfilz gehüllt; die männlichen sitzend, am Grunde von kleinen, lanzettlichen dick und lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, aufrecht, oval, bis 3 cm lang, 2 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse hellgrau behaart; Tragblätter lanzettlich, spitz oder stumpflich, dunkelbraun, am Grunde heller, auf den Flächen dünner, am Rande dicht und lang hellgrau behaart; Staubblätter 2 — 3 mal so lang als die Tragblätter, kahl oder am Grunde spärlich behaart; Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse kurz eiförmig, gestutzt, etwa 1/s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände sitzend, später kurz gestielt, am Grunde von kleinen lanzettlichen, spitzen, dicht und lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, aufrecht, dicht-, später etwas lockerblüthig, cylindrisch, bis 6 cm lang, 1,6 cm dick (bei der Fruchtreife bis 10 cm lang), an der Spitze etwas verschmälert, aufrecht ; ihre Achse grauzottig behaart. Tragblätter lanzettlich, spitz oder stumpflich, nach dem Grunde zu verschmälert, dunkelbraun, am Grunde heller, auf den Flächen dünner, am Rande dichter lang hellgrau behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel 2ls bis ebenso lang als der Fruchtknoten, grau behaart, so lang als die Tragblätter), aus ovalem Grunde scharf spitz verschmälert, dicht hellgrau behaart; Griffel fehlend oder sehr kurz ; Narben oval, aufrecht, ausgerandet oder getheilt. Hintere Drüse kurz, oval, gestutzt, 1je bis l\i so lang als der Fruchtknotenstiel. Im ganzen Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln (vielleicht nur eingebürgert, vgl. Buchenau Fl. Ostfr. Ins. 3. Aufl.), in der Ebene und im hügeligen Gelände an Flussläufen, auf Wiesen und in Wäldern auf fruchtbarem Lehmboden, aber auch höher hinauf im Gebirge, so im Riesengebirge bis 1186 m, in den Karpaten bis 1410 m, im Böhmer- walde bis 1334 m, im Bayrischen Walde bis 1354 m, in den Schweizer Alpen bis 2000 m, in den Bayrischen Alpen bis 1732 m, Tirol bis 1600 m (Dalla Torre und Sarnthein VI. 2. 28) und in den Niederösterreichischen Alpen bis 1321 m, in der Biharia bis 1350 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 333). Fehlt im Tieflande Ungarns (Kerner a. a. O.). Bl. März, Apr., mit am frühesten von allen Weiden. S. Caprea L. Spec. pl. ed. 1. 1020 (1753). (S. caprea) Fl. Suecica ed. 2. 352 (1755). Willd. Spec. pl. IV. 2. 703. Seringe Ess. Saul. Suisse 15 (1815). Koch Syn. ed. 2. 750. Anderss. Salic. Lappon. 31 (1845). Kerner Niederösterr. Weid. 247 (1859). Anderss. Monogr. Salic. I. 75 (1863). Wimmer Salic. Europ. 55 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 222 (1868). Richter-Gürke Plant. Eur. IL 10. v. Seemen Sal. Japon. 33 (1903). A. et E. G. Camus Classif. Saut. Europ. et Monogr. Saul. France 202 (1904). Rchb. Ic. XI t. DLXXVIT fig. 2224 [2024]!— S.hybrida Vill. Hist. Plant. Dauph. III. 778(1789).— S. Ülmißlia Thuill. Fl." Paris ed. 2. 518 (1799), nicht Vill. — S. acumi- 1U0 Salicaoeae. näta Thuill. a. a. O. (1799) nicht Smith. — 8. praecox Salisb. Prodr. 394 ( 1 796). — S. sphaceläta Sm. Fl. Brit. III. 1066 (1 804). — S. aurigeräna ' ) Lapeyr. Hist. Fl. Pyren. 598 (1813). — 8. tomentösa Ser. Ess. Saul. Suisse 14 (1815). — S. silesiasa Fries Novit. Fl. Suec. Blaut prima 52 (1832), nicht Willdenow. -- S. grandißliä Fries Bot, Not. 186 (1840), nicht Ser. — Capraea vulgaris Opiz Sezn. 25 (lö52). — S. caprina Dulac Fl. Haut. Pyr. 148 (1867). — 8. latifölia Bubani Fl. Pyr. I. 58 (1897). Ledeboiir (Fl Altaica IV. 269 [1833]) zieht S. phlomoides (M. Bieb. Fl. Tanr. Cauc. 11. 415 [180SJ) als Synonym zu S. caprea; S. phlomoides zeigt jedoch so wesentliche abweichende Merkmale von dieser Art, wie auch von $. cinerea (siehe S. 95), dass sie zwar als eine der . (19041. Einhäusig und mit zweigeschlechtlichen Blüthen. Als bemerkenswerthe abweichende Formen sind hervorzuheben : B. angustif 61ia, Blätter länglich, beiderseits verschmälert. i) Aurigera, modern lateinischer Name der A i !■«_:<- [Marcailhon d' A y - in e r i c br ). 2) S. II. 2. S. 47:; Fuasn. 1. 3) Von v.Aätiog Zweig und äi-frog Blüthe. Salix. 101 S. caprea ß. angustifolia Gaudia Fl. Helv. VI. 240 (1830). — S. tomentosa angustifolia Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 17 (1815). Ist in Norwegen mit S. grandifolia verwechselt. (Blytt Norges Fl. 420 [1874]). C. rotundif 61ia. Blätter breit, rundlich, am Grunde oft etwas herzförmig, Spitze kurz und meist zurückgekrümmt. S. caprea y. rotundifolia Gaudin 1. c. — S. tomentosa rotundi- folia Seringe 1. c. — S. caprea b. rotundäta Anderss. Sal. Lappon. 32 (1845). — S. caprea a. orbiculäta A. Kerner Niederösterr. Weiden 248 (1859). — S. caprea form, latifölia, -subcordata N. J. Anderss. Monogr. Sal. I. 76 (1863). D. villosa (O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 101 [1908]). Zweige bis dicht filzig grau behaart; Blätter meistens breit oval; fast kreisrund, am Grunde abgeruudet oder herzförmig, am oberen Ende abgerundet, ganzrandig, oberseits wenig behaart, unterseits dicht fast filziggrau behaart. — So nur im nordöst- lichen Asien in der Mandschurei (Sinzew 1908). Ausserdem sind als Formen und Varietäten aufgestellt von : Seringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 15 [1815]): B. tomentosa geminata ; C. monstruosa ; D. androgyna; E. ternata (vgl. S. 100); F. macrostachia ') Blüthen- stände oft sehr lang; G. tenuifolia. Blätter sehr dünn, fast durchscheinend. H. rotundifolia (s. oben) I. macrophylla-). Blätter gross und breit. J. an- gustifolia (s. oben). K. brevistachia:i). Blüthenstände sehr kurz, sehr stumpf, die Fruchtknoten sehr gross. L. abortivas Blüthen durch Insectenstiche fehl- schlagend. G. Wahlenberg (Fl. Carpat. 319 [1814]). ß. sphacelata (S. sphacelata Smith a. a. O.). Blätter ganzrandig, länglich verkehrt-eiförmig. Gaudin (Fl. Helv. VI. 240 [1830]): ß. angustifolia; y. rotundifolia (s. oben). — ö. alpina (S. sphacelata Sm. a. a. O.). Blätter verkehrt-eiförmig, spitz, am Grunde keilförmig, fast ganzrandig, beiderseits filzig. Fries (Novit. Fl. Suec. Manlissa I. 54 [1832]): b. sphacelata (S. sphacelata Willd. Sp. pl. IV. 2 [1805] 702, welche gleich S. sphacelata Smith a. a. O. ist). Blätter fast ganzrandig, an der Spitze unter- seits weissfilzig. C. aipestris. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig gekerbt, beiderseits zugespitzt, unterseits grauhaarig. G. F. W. Meyer (Chlor. Hanov. 493 [1836]): Spielart a. moutdna. Hat schmälere, elliptisch-eiförmige, auch nicht umgekehrt-eiförmig-elliptische, ferner filzige, im Alter auch wohl kahlwerdeude, und weniger bestimmt gesägte Blätter. Wird vom Autor selbst mit Unrecht mit S. grandifolia identificirt. N. J. Andersson (Sal. Lappon. 32 [1845]) unterscheidet nach der Form der Blätter: a. subcordata, — b. rotundäta, — c. elliptica, — d. ovato-lanceoläta, — e. lanceoldta mit den Unterformen : a. subgrandifjlia, ß. subdcpre'ssa, — f. obovato-obldnga. L. Reichenbach (Deutschi. Fl. X. 27 [1849]): var. parvifolia (S. sphace- lata Sm. u. a. O.). 0. W. Sonder (Fl. Hamburgensis 538 [1851]) ß. oblongdta. Blätter l) Vou [laxQÖs lan& gi'oss und otä%v$ Aehre. V) Von ftctHOÖg und (pvAÄov Blatt. 3) Bastardwort vom latein. brevis kurz und aid%vg. 102 Salicaceae. läoglich, >}>it/. wellig gezähnt, weiss-filzig. — y. parvifolia (vgl. Ileichenb. a. a. 0.). Th. Hurtig (Vollst." Naturg. Foretl. Culturpfl. Deutsohl. [1852] 403): var. aphaeelata ; — var. landta. Die jüngeren Blätter beiderseits filzig, die älteren auch oberseits zerstreut behaart. — var. flava. Blattkiel, Blattstiel, Knospen und die Spitze der jungen Triebe lebhaft goldgelb. ('. .1. Hartman (Handb. Skandin. Fl. 6. Uppl. 224 [1854]): ß. hiimilis: strauchig, Blätter fast ganzrandig, an der Spitze braun. — y. alpestris: strauchig, Blätter breit lauzettlich, wenig behaart. A. Kern er (Niederösterr. Weiden 248 [1859J) unterscheidet nach der Blattform: a. orliimlala. Blätter fast rundlich, zurückgekrümint, zugespitzt, am Grunde fast herzförmig. - b. ellyptica. Blätter elliptisch, beiderseits gleich- massig verschmälert, doppelt SO lang als breit. N. J. A n d eis so n (Mouogr. Sal. I. 76 [1863]) unterscheidet zunächst nach der Blattform: latifolia mit den Unterformen subrordata , ovata und ovalis, parvifolia und angustifolia. — Ausserdem stellt er an Varietäten auf: alpestris mit den beiden Formen: rotundifolia und angustifolia; tenuifolia, orbicnldris, subserdtina ; xcricea mit den beiden Formen : arborescens und depressa; coryli- fdlia, laxifldra mit den beiden Formen: capsulis brevibus und capsulis subulatis et valde elongatis. Schur (Enum. Plant. Trauss. 620 [1866]): a. aurigera (vitellina Schur Herb. Transsilv.). Zweige goldgelb. — b. parvifolia: Zweige braun. Blätter kleiner, ganzrandig, länglicb-eiförmig, oft braun bcrandet. Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 223 (1868): ß. orbicularis; y. capre'ola (S. capreola Kerner Herb.); dies ist aber S. caprea X aurita. Th. T. Marssou (Fl. Neu-Vorpom. [1869] 439): ß. covdifdlia Lasch. Blätter gross, eiförmig, am Grunde fast herzförmig; y. oblongata Sonder a. a. O. ; ö. parvifolia Reichenb. a. a. O. Sagorski und Schneider (Fl. Ceutralkarp. II. 458 [1891]): Wahlcn- bcryiii); weicht von 8. caprea ß. sphacelata Wahlen berg a. a. 0. ab durch ganzrandige, länglich-verkehrt-eiförmige Blätter. (Durch ganz Europa: nördlich bis Island, Skandinavien [bis 69" 40' N. Br.], Russland [bis 66° 15 N. B.], südlich bis Süd-Spanien, Süd- Italien, Griechenland, Krim; Asien: Kleinasien, Kaukasus und Trans- kaukasien [bis 2334 m], Nord- und Ost-Persien; vom Ural östlich durch Nord- und Mittelasien [nördlich bis 66° N.B.] bis Kamtschatka und Sachalin; in Ost- Asien : nach Süden hin durch Mandschurei; Koreabis Nord-China; Japan.) * 1041. X 1042. S. cinerea X caprea 1042. x 1043. S. caprea X grandifolia 1042. X 1044. S. caprea X Süesiaca 1042. X 1045. S. caprea X aurita 1042. X 1041. X 1045. 8. caprea X cinerea X aurita 1042. X 1044. X 1045. S. caprea X Süesiaca X aurita 1042. X 1046. S. caprea X depressa 1042. X 1048. S. caprea X repens siehe am Ende der Gattung. i) S. II. 2. S. 512 Fusan. 1. Salix. 103 1042. X 1041. 1042. 1042. 1042. 1042. X 1049. X 1041. X 1050. X 1050. 1042. X 1045. 1042. X 1052. 1042. X 1054. 1042. X 1055. 1042. X 1050. 1042. X 1056. 1042. X 1057. 1042. X 1041. 1042. X 1057. 1042. X 1048. 1042. X 1050. ) 1042. X 1058. 1042. X 1059. 1042. X 1059. 1042. X 1059. 1042. 1042. 1042. X ioeo. X 1061. X 1057. X 1045. X 1048. S. caprea X cinerea X aurita X repens S. caprea X nigricans X 1049. S. caprea X cinerea X nigricans S. caprea x phylicifolia X 1050. S. caprea X cinerea X phylicifolia X 1050. S. caprea X aurita X phylicifolia S. caprea X hastata S. caprea X myrsinites S. caprea X daphnoides X 1055. S. caprea X phylicifolia X daphnoides S. caprea X acutifolia S. caprea X viminalis X 1057. S. caprea X cinerea X viminalis X 1042. S. caprea X viminalis X caprea X 1057. S. caprea X repens X viminalis S. caprea X phylicifolia X viminalis S. caprea X dasyclados S. caprea X Lapponum X 1042. S. caprea X Lapponum X caprea X 1057. S. caprea x Lapponum X viminalis S. caprea X incana S. caprea X purpurea X 1061. S. caprea X viminalis X siehe am Ende der Gattung. 1043. (11.) S. grandiiolia. \\. Kurzästig, sparrig, bis 3 m hoch, ausnahmsweise Baum. Zweige kahl, braun ; junge Triebe kurz dicht grau behaart. Blätter kurz gestielt; (Stiel bis 1 cm lang, kurz dicht grau behaart, später verkahlend), breit oval bis lanzettlich-verkehrt- eiförmig, bis 14 cm lang, 5 cm breit, oben spitz, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande ungleich kerbig oder ausgebissen gesägt, mitunter fast ganzrandig, in der Jugend beiderseitig kurz grau behaart, später auf den Flächen kahl und nur auf dem Mittelnerven spärlich kurz behaart, oberseits dunkelgrün, mitunter glänzend, unterseits heller bis grau; Mittel- und Seitennerven oberseits deutlich vertieft, unter- seits ebenso wie das engmaschige Adernetz stark hervortretend, lu| Salicaceae, hellbraun. Nebenblätter meist stark entwickelt, herzförmig, zugespitzt oder nieren form ig, am Rande gesägt. Knospenschuppen gelb- oder rothbraun, etwas behaart oder kahl. Blüthenstände vor oder mit dem Laube erscheinend; die männlichen aufrecht, von kurzen, dicht hell- oder gelbgrau seidig behaarten, mit kleinen, länglichen, hell- oder gelb- grau seidig behaarten, schuppenartigen Blättern besetzten Zweigen end- ständig oder fast sitzend, cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,8 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dicht gelbgrau seidig behaart. Tragblätter eiförmig bis lanzettlich, stumpflich, an der oberen Hälfte braun, am Grunde hell, gelb, dünn, lang seidig gelbgrau behaart und am Rande bebärtet. Staubblätter 2, frei, bis doppelt so lang als die Deckschuppe, an der unteren Hälfte behaart. Staubbeutel oval, gelb; hintere Drüse schmal-eiförmig, gestutzt, etwa x\s so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände aufrecht, an sehr kurzen, dicht, hell- oder gelbgrau be- haarten, mit kleinen schuppenartigen, länglichen, hell- oder gelbgrau seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig oder der sie tragende Zweig länger bis 1,5 cm lang, kurz hell; oder gelbgrau be- haart, mit kleinen, länglichen, oberseits spärlich, unterseits dicht, kurz grau behaarten laubartigen Blättern besetzt, cylindrisch, bis 3 cm lang, 1 cm dick, etwas lockerblüthig (namentlich am Grunde) ihre Achse dicht hellgrau behaart. Tragblätter lanzettlich, stumpflich, an der oberen Hälfte braun, am Grunde hellgelb, auf den Flächen dünn, am Rande dichter lang, hellgrau behaart. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder länger als die Fruchtknoten, bis doppelt so lang als das Tragblatt, kurz dicht hellgrau behaart), aus schmal-eiförmigem Grunde laug verschmälert, dicht hellgrau behaart), aus schmal-eiförmigem Grunde lang verschmälert, dicht hellgrau behaart. Griffel sehr kurz. Narben oval, ausgerandet oder getheilt, gespreizt fast köpf ig; hintere Drüse oval, fast rechteckig, gestutzt, 1k — V4 so lang als der Frucht- knotenstiel. Fruchtblätter bei der Fruchtreife schneckenförmig zurück- gerollt. Auf Alpen und Voralpen des Alpensystems und der Karpaten und einiger benachbarter Mittelgebirge, in die montane Region her- absteigend, hier eine wahre Uferweide, im Hochgebirge an feuchten Abstürzen, Quellen und Bachufern (Kerner Niederöst. Weiden 245). In den Alpen von der Dauphine bis Nieder-Oesterreich , in den Nord- alpen bis zur Linie Memmingen, München, Laufen a. d. Salzach, Gmunden, auch im Jura, Schwarzwald (Feldberg) sowie im Böhmer- wald (Schneewand über den Schwarzen-See), südöstlich auch in Kroatien, Bosnien und Montenegro. Südliche Siebenbürgische Karpaten. Steigt in Bayern bis 1912 m, findet sich in Tirol zwischen 1200—2200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 29), steigt in Niederösterreich bis 1795 m, in Siebenbürgen bis 1897 m. Bl. März, April, in höheren Lagen Juni, Juli. S. grcmdifolia Seringe Ess. Monogr. Said. Suisse 20 (1815). Koch Syn. ed. 2. 750. Anderes. Sal. Lappon 33 (1845). Kerner Nieder- österr. Weiden 242 (1859). Anderes. Monogr. Sal. I. 60 (1863). Salix. 105 Wimmer Sal. Europ. 64 (1866). Anderes, in DC. Prodr. XVI. 2 (1838) 217. Richter-Gurke PI. Eur. IL 1. 8. A. et E. G. Camus Classif. Saul. Eur. et Monogr. Saul. France 208 (1904). Nyman Consp. 667. Suppl. 280. Rchb. Ic. XI t. DLXXVIII fig. 1225 [2025]. - S. appendiculäta Vill. Hist. PI. Dauph. III. 775 (1789)? — S. cineräscens Willd. Spec. pl. IV. 706? (1805). — S. stipuläris Seringe Saul. Suisse (1805) Nr. 2 nicht Smith. — S. acuminäta und S. spha- celäta Schleich. Cat. (1807) 22. — 8. acuminäta b. alpina Schleich. Cat. Salic. (1807) exs. no. 837. — S. acuminäta grandifdlia Seringe Saul. Suisse (1808—9) Nr. 41 u. 55. — S. aurita und 3. poly- mörpha1) Poll. Fl. Veron. III. 163 (1824). — S. sphacelata Loisel. Fl. Fr. IL 343 (1828) nicht Smith. - - & crispa Forb. Sal. Woburn. 42, t. 83? (1829). — S. Schle icher iana2) Forb. a. a. O. 195 t, 98 (1829). — Capräea grandifdlia Opiz Sezn. 25 (1852). — S. Hechen- bergeriäna3) Hinterhub. nach Wimmer Sal. Europ. 64 (1866) und var. parviflora Schleich, exs. Nr. 838 (in Herb. Mus. Bot. Berol.). S. grandifolia steht wie »$'. Süesidca der S. caprea so nahe, dass .sie oft nur schwer von ihr zu unterscheiden ist. Es wäre daher auch gerechtfertigt, beide Arten nur als Unterarten zu S. caprea zu stellen. Seringe nimmt bei der Aufstellung seiner S. grandifolia auf S. appendi- culäta nicht Bezug, sondern stellt diese vielmehr mit einem ? als Synouym zu seiner S. slylaria, ebenso wie Willdenow (Spec. pl. IV. 2. 660 [1805]) sie bereits als Synonym zu seiner S. phylieifolia gestellt hatte. S. stylaris Seringe und S. phyliei- folia Willd. nicht L. sind S. nigricans (siehe dieselbe). Erst Grenier u. Godron (PI. France III. 135 [1855]) führen Villars S. appendiculäta als Synonym bei S. grandifolio auf, und zwar auch nur mit einem ?. Wim m er (Sal. Europ. 67 [1866]) nimmt hierauf Bezug. Audersson (Monogr. Sal. I. 60 [1863]) und in DC. Prodr. XVI. 2. 217 [1868]) führt S. appendiculäta ohne Vorbehalt als Syno- nym bei S. grandifolia auf. — Wir halten jedoch dafür, dass die ganz unvoll- ständig gegebene Diagnose nicht erkennen lässt, ob Villars S. appendiculäta zu 8. nigricans oder zu S. grandifolia gehört, und dtfss es somit auch nicht angängig erscheint, den jüngeren Namen S. grandifolia durch den älteren S. appendiculäta zu ersetzen. S. cineräscens wird von Willdenow (Spec. pl. IV. 706 [1805]) als von „Link in litt." mitgetheilt und „in paludibus Lusitaniae" vorkommend, bezeichnet. In dem Herbar Willdenow 's (Mus. Bot. Berol.) befindet sich S. cineräscens als Nr. 18211. Auf dem Umschlagbogen steht ebenfalls als Heimat angegeben „in paludibus Lusitaniae", es liegt jedoch nur ein von Flügge „a Bagnere de Luchon (Py rein- es)" gesammeltes Blattexemplar vor, das dem Anscheine nach sehr wohl zur S. grandifolia gehören kann, von Koch (Syn. ed. 1. 652 [1837]) aber irrthüm- lich für eine Varietät der S. phylieifolia mit länglichen Blättern gehalten wird. Die von Willdenow gegebene Diagnose und das vorliegende Material erscheinen nicht ausreichend, um S. cineräscens sicher festzustellen; sie muss somit als zweifel- haft betrachtet weiden. i) Von 7ioÄvj.ioQ(poc; vielgestaltig. 2) 8. I. S. 143 Fussn. 2. 3) Nach II e eben berger, * 1770 Dochberg f 18?, 1805 Pfarrerund Fi'wstl. Chiemsee'scher geistl. Rath in Brisen (Hoppe Bot. Taschenbuch 1805). Die Autorität von S. Hechcnbergcriamt wird von Sauter (Fl. v. Salzburg 4), Hoppe, von Hinterhuber (Prodr. 193) Willdenow zugeschrieben; beide Autoren haben diese Art aber nicht veröffentlicht (F ritsch br.). 106 Salicaceae. S. mondndral) (Host Sal. 22 t. 71, 72 [1828]) soll in den männlichen Blüthen nur ein Staubblatt (?) haben. S. montäna (Host a. a. O. t. 73 [1828]) ist eine Form mit androgynen Blüthen- ständen. Als besonders auffallende Formen sind hervorzuheben : B. lancifölia. Blätter breit lanzettlich, spitz, nach dem Grunde zu lang verschmälert. — S. grandifolia ß. lancifölia Wimmer Sal. Europ. 66 (1866). C. fagifölia. Blätter gross, breit oval, an beiden Enden abgerundet. — S. grandifolia y. fagifölia Wimmer a. a. O. (1866). Ausserdem sind als Varietäten und Formen aufgestellt von : Seringe a. a. O. : B. S. albicans Ser. Said. Suisse N. 56; diese ist S. glauca X grandifolia ('. macrostipuldris mit langen krausen Blättern und grossen Nebenblättern. D. iardißdra ist S. glauca X grandifolia. Gaudi n (Fl. Helv. VI. 247 [1830]) a. stipularis: Blätter elliptisch, zuletzt derb, die dünnfilzig, etwas zweifarbig. Nebenblätter sehr gross. Bliithentragende Zweige kahl. Fruchtknoten verlängert-pfriemlich, sehr dünn graufilzig. — ß. landta ist S. glauca X grandifolia. Kerner (Niederösterr. Weiden 243 [1859]) a. latifdlia: Blätter länglich-ver- kehrt-eiförmig, mit kurzer oder zurückgebogener Spitze, 2 — 3 mal länger als breit. — b. angustifölia: Blätter lanzettlich-verkehrt-eiförmig, 1 mal länger als breit. Ander sso n (Monogr. Sal. I. Gl [1SG3]: 1. S. pubescens ist S. glauca X grandifolia. 2. S. vire'scens ist S. grandifolia. — Nach der Form und Beschaffen- heit der Blätter werden [als Formen unterschieden: grandifolia — acutifdlia — brevifdlia — tcnuifölia — latifdlia — obtusdta ■ — acutdta. Wimmer (Sal. Europ. CG [1866]) u. vulgaris: mittlere Blätter länglich- ver- kehrt-eiförmig, beiderseits kurz spitz. — ß. lancifölia. — y. fagifölia s. oben. Borbds (Erdesz. Lap. XXIV. 403 [1885] vgl. Hirc Rad Jugosl. Akad. Zagreb knjiga 159 160 [237] [1904]) var. Velebitica: Blätter kleiner, rundlich- elliptisch, au der Basis abgerundet, nicht keilförmig, mehr runzelig-adrig, kurz- gestielt, beinahe ganzrandig, auf der Unterseite beinahe kahl, nicht zugespitzt. — Vertritt am Velcbit in Kroatien die Stelle der Krummholzkiefer. Schinz u. Keller (Fl. Schweiz 135 [1900]) var. microphijllaZ): Laub- blätter 2 — 6 cm lang. — var. fagifölia: 10 — IG cm lang. — var. cinerascens: Laubblätter beiderseits flaumhaarig. (Pyr enäen ; auf den Apenninen in Mittelitalien und in Calabrien auf deneGebirgen in Serbien und Bulgarien; Russland?: Petersburg, Gouvernment Minsk, Kreis Slutzk [Koppen Geogr. Verbreit. Holz- gewächse Europ. Russl. IL 262 [1889]). |"*? (Für Skandinavien wird die S. grandifolia Fries Bot. Not. 11840] 186, von Ander sson Sal. Lappon. [1845] 33 und Hartman Handb. Skaudin. Fl. G. Uppl. "224 | I8")4j angegeben. Wie jedoch bereits Kerner Niederösterr. Weiden [1859] 245 mit- theilt, gebort die aus Skandinavien stammende S. grandifolia nach den im Herb, norm, befindlichen Exemplaren zu dem Bastard S. caprea X Silesiaca [S. Silesiaca kommt in Skandinavien nicht vor s. S. 110]. Ferner 6agt Andersson Monogr. Sal. I [1863] 61, dass die in Schweden gefundene S. grandifolia nur eine Form von S. caprea sei, und Blytt Norges Fl. II. 426 [1874] bezeichnet diese Form al> S. Caprea anguslifolia. In dem Herb. Mus. liotan. Berol. befindet sich ein Exemplar: „»S. grandifolia Ser. Lapponia — N. J. Andersson", das zweifellos )" nennt, als S. fagifolia be- zeichnet; da jedoch, wie bemerkt, Willdenow die Beschreibung seiner S. fagi- folia nur nach Blattzweigen gegeben und die Blüthenstände und Blüthen ganz un- erwähnt gelassen hat, so ist diese Kennzeichnung der S. fagifolia nach der Be- haarung der Fruchtknoten durch Koch eine ganz willkürliche. Ebenso willkürlich erscheint es, dass Andersson (Monogr. Sal. I. 67 [1863]) die S, fagifolia als Synonym zu seiner S. subcaprea = S. Caprca X Silesiaea stellt. Als Formen sind zu unterscheiden: A. lioeärpa2). Fruchtknoten kahl. — S. silesiaea a. liocarpa O. v. Seemen, A. u. G. Syn. IV. 109 (1908). ß. erioeärpa. Fruchtknoten dünn seidig bis dicht filzig behaart. Steht der S. ca/prea näher. — S. silesiaea ß. erioeärpa Koch Syn. ed. 2. 749 (1844). — S. silesiaea ß. Koch Syn. ed. 1. 649 (1837). Wichtiger ist a. Caucäsica. Nicht in Mitteleuropa, nur in Transkaukasien. — S. silesiaea ö. caucäsica Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 219 (1868). — S. caucasiea Anderss. Monogr. Sal. I. 68 (1863). Ausserdem sind an Varietäten und Formen aufgestellt von: Wimmer u. Grabowski (Fl. Lil. II. 2. 376 [1829]): ß. crassifdlia. Blätter eiförmig, etwas derb, oberseits glänzend, unterseits fast kahl. „S. hybrida Opiz (Tausch in litt.)". — y. rotunddla. Blätter rundlich-eiförmig, an der Spitze ab- gerundet, am Grunde fast herzförmig. — 6. lancifdlia. Blätter lanzettlich-verkehrt- eiförmig, fast kahl, unterseits graugrün. „$. striata Host (Tausch in litt.)." Hartig (Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschi. 404 [1852]): var. fagi- folia „mit filzigen Fruchtknoten und sitzenden Narben" (siehe oben). — var. grata Jan „mit deutlicher und länger bleibender Behaarung des Blattkiels und der Blatt- rippen, mit stärkerem, meergrünen Reif der unteren Blattseite und einem Fracht- knotenstiele, der die halbe Länge der hinfällig seidenhaarigen Fruchtknoten mit sperrenden kurzen eiförmigen Narben erreicht". In Parma, also nicht in Mittel- europa, Ob diese var. grata wirklich zu S. Silesiaea gehört, ist bei dem Fehlen von Material nicht festzustellen, muss aber um so mehr hezweifelt werden, als das Vorkommen des S. Silesiaea in Italien und in den nördlich angrenzenden Gebieten nicht bekannt ist. Andersson (Monogr. Sal. I. 66 [1863J): latifdlia: lejocarpa; hebecarpa. — tfipica. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, t enuifd lia: er assifd Ha: hebecarpa, lejocarpa; meist densißdra. — angustifdlia: hebeearpa, lejoearpa; meist rari- ftdra. - — parvifdlia. — rariflora: „Capsulis longissime pcdicellatis". Wimmer (Sal. Europ. 61 [1866]): var. ß. lasioedrpa. Weibliche Blüthen- stände dicht. Fruchtknoten kürzer gestielt. Griffel fehlend. „S. Silesiaea ß. Koch 1) Von k'Qiov Wolle und y,a.Q7tög Frucht. 2) Von Aeiog glatt, kahl und y.ctQ.TÖ*;. 110 Salicaceae. Syn. p. 651". Da Kocli seine Form ß. aurdrücklich dahin bezeichnet: „ovariis touiento sericea tcctis", Wimnier aber über die Behaarung der Fruchtknoten nichts sagt, so nehme ich Abstand davon, Wimmer 's Varietät lasiocarpa als synonym mit Koch's Form ß. zu bezeichnen. Anderssou (in DC. Prodr. XVI. 2. 219 [1868]): ß. subcdprea = S. caprea X Sile&iaca. y. subcinerea = S. cinerea X Silesiaca. 6. subaurita = S. aurita X Silesiaca. e. caucasica: Kommt, wie bemerkt, nicht in Mittel- europa vor, nur in Transkaukasien. Ist gleich S. caucasica Anderss. Monogr. Sal. I. 68 (1863). A. Strahler iu Deutsch. Bot. Monatsschr. XV (1897) 9: S. silesiaca f. rhomboidalis. Blätter rhomboidal-eiförmig, unterseits graugrün, fein behaart. So im Eulengebirge bei Dorfbach. Beck (Glasnik zemlj. muz. u Bosn. i Herc. XVIII. 99 [73] [1906]) beschreibt folgende Abart') aus der alpinen Region der Hochgebirge Bosniens: Bosni aca. Zwergstrauch mit kurzen Zweigen Blätter nur 1,5 — 3 cm lang, halb so breit, elliptisch, stumpflich, kaum spitz, unterseits mehr oder weniger grau- grÜD, bis auf den seidigen Mittelnerven kahl, beim Trocknen leicht schwarzwerdend ; männliche Blüthenstände kaum 1 cm lang; Staubfäden etwas behaart; weibliche Blüthenstände 1,5 — 4 cm lang, länger als die Blätter. Fruchtknoten kahl, Griffel sehr kurz. Hierzu die Unterabart petrdgena "<*). Aeste knorzig. "Weibliche Blüthenstände 1 — 1,5 cm, kürzer als die Blätter. Fruchtknoten dicht seidenhaarig. Von S. grandifolia schwer zu unterscheiden durch die elliptischen unterseits grau- grünen, kahlen, trocken etwas schwärzlichen Blätter, und dem kürzereD, nicht schneeweiss-ranhhaarigem Stiel des Fruchtknotens. (In Transkaukasien [hier in der Rasse Caucasica]). (Fries [Novit. Fl. Suec. Mant. prima 52 (1832)] und nach ihm Andersson [Sal. Lappon. 40 (1845)] geben S. Silesiaca auch für Skandinavien an; sie kommt hier jedoch nicht vor. Hartman [Handb. Skandin. Fl. 6. Uppl. 222 (1854)] zieht die für Skandinavien angegebene S. Silesiaca zu S. laurina, und Andersson [Monogr. Sal. I. 65 (1863)] sowie Blytt [Norges Fl. II (1874) 426] bezeichnen sie als zu S. caprea gehörend. — Die Angabe von Ledebour [Fl. Ross. (1851) 608] dass S. Silesiaca auch im mittleren Russland vorkommen soll, wird bereits von An- dersson [Monogr. Sal. I. 65 (1863)] dahin richtig gestellt, dass die vermeintliche S. silesiaca zweifellos nur als eine Form der S. caprea anzusehen sei. Koppen [Geogr. Verbreit. Holzgew. Europ. Russl. II. 263 (1889)] stimmt dieser Ansiche bei. -- Die von Tenor e [Fl. Nap. V. (1835—36) 275] für Süd-Italien [Monte Ceraso, in eonfinio Aprutii ulterioris] angegebene S. Silesiaca ist nach Pariators [Fl. Ital. IV (1867) 251] gleich S. nigricans. — Die von Hart ig [a. a. O.] alt bei Parma vorkommend angegebene S. Silesiaca var. grata erscheint zweifelhaft s. oben S. 109.) HTj 1033. X 1044? S. pentandra X Silesiaca? 1041. X 1044. S. cinerea X Silesiaca S. caprea X Silesiaca X 1045. S. caprea X Silesiaca X aurita S. Silesiaca X aurita S. Silesiaca X depressa S. Silesiaca X phylisifolia S. Silesiaca X hastata 1042. X 1044. 1042. X 1044. 1044. X 1045. 1044. X 1046. 1044. X 1050. 1044. X 1052. siehe am Ende der Gattung. 1) Die Febersetzung der kroatischen Beschreibungen verdanken wir K. Maly. '*) Von xirQa Fels und -gena abstammend. Salix. 111 1044. X 1053. S. Silesiaca X glabra 1044. X 1054. S. Silesiaca X myrsinites 1044. X 1057. S. Silesiaca X riminalis 1044. X 1059. S. Silesiaca X Lapponum 1044. X 1060. S. Silesiaca X incana 1044. X 1061. S. Silesiaca X purpurea siehe am Ende der Gattuno,'. 2. Blätter oberseits runzlig, trübgrün, unterseits grau mit stark 2. hervortretendem, engmaschigem Adernetz. 1045. (13.) S. aurita. (Salbei- Weide; wend. : Roket.) h, meist niedrig bis 1,80 m hoch, selten höher bis 3 m, mit meist kurzen, sparrigen Aesten. Zweige dünn, braun oder schwärzlich, kahl; junge Triebe dünn-filzig. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, behaart, später verkahlend), rundlich-verkehrt-eiförmig bis verkehrt-lanzettlich, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, bis 9 cm lang, 4 cm breit, an der Spitze abgerundet oder spitz (Spitze meist gefaltet), am Grunde spitz oder stumpf, mitunter etwas herzförmig, am Rande grob oder aus- gebissen, oder unregelmässig bogig gesägt, oberseits trübgrün, mit kurzen Härchen bestreut oder kahl, unterseits grau oder blaugrau bis filzig grau behaart, später verkahlend, nur mitunter kahl; Mittelnerv ober- seits vertieft, unterseits stark hervortretend; Seitennerven und Adernetz oberseits runzelig vertieft. Nebenblätter stark entwickelt, nierenförmig, gesägt, abstehend. Knospenschuppen braun oder purpurn, meist mit kleinen Härchen bestreut. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, aufrecht, sitzend, am Grunde mit kleinen länglichen, dünn grau be- haarten Blättern (mitunter an etwas oder bis 1,2 cm gestreckten, grau be- haarten mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig). Männ- liche Blüthenstände meist klein, oval bis kurz cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter klein, oval, am Grunde verschmälert, hellgelb oder bräunlich, an der Spitze dunkler braun, dünn lang grau behaart und bebärtet. Staub- blätter am Grunde behaart, etwa 4 mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb oder röthlich. Hintere Drüse schmal oval, nur wenig kürzer als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände oval bis cylindrisch, bis 3 cm lang, 1,5 cm dick, dichtblüthig, meist am Grunde etwas lockerblüthig (später ganz lockerblüthig) ; ihre Achse grau be- haart. Tragblätter kürzer als der Fruchtknoten, sonst wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel bis l/i länger als der Fruchtknoten, grau behaart, selten kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig (später aus verdicktem Grunde pfriemlich verlängert, abstehend), dünn anliegend bis filzig grau behaart, selten kahl. Griffel fehlend oder nur sehr kurz. Narben kurz, oval, ausgerandet oder getheilt, kopfig, gelb, mitunter röthlich. Hintere Drüse oval, etwa 1U so lang als der Stiel des Fruchtknotens. In den Ebenen namentlich in feuchten Wäldern und an Weg- rändern, auf Wiesen und Mooren, in Gebirgen auf thonigem, kalk- 112 Salicaccae. armem Gestein über den grössten Theil des Gebiets verbreitet, auch auf den Nordsee-Inseln; fehlt bei uns im Mittelmeergebiet (die An- gaben in Dalmatierj .-ehr fraglich), in Bosnien, den Ungarischen Ebenen (auch noch in der Ebene des Wiener Beckens) und im Berglande Mittel- Ungarns. Steigt im Biesengebirge bis 1250 m, im Bayerischen Walde bis 1423 m, in den Bayerischen Alpen bis 1499 m, in Tirol bis 1700 m (Dalla Torre und Sarnth. VI. 2. 24), in Nieder-Oesterreich bis 1012 m. Bl. April. Mai. S. aurita L. Spec. pl. ed. 1. 1019 (1753). Willd. Spec. pl. IV. 2. 700 (1805). Koch Syn. ed. 2. 750. Anderss. Sal. Lappon. 36 (1845). Kerner Nietlcrösterr. Weid. 253 (1859). Anderss. Monogr. Sal. I. 69 (1863). Wimmer Sal. Europ. 51 (1866). Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 220 (1868). Nyman Consp. 667. Suppl. 280. Richter-Gürke PI. Eur. II. 9. A. et E. G. Camus Classif. Said. d'Eur. Monogr. Saul. France 171 (1904). Rchb. Ic. XI t. DLXXV fig. 1 220 1 2020]. — S. Caprea d. aurita Hudson Fl. Angl. 430 (1762). — S. ulmifölia Vill. Hist, pl. Dauph. III. 776 (1789). — S. spathuläta Willd. Spec. pl. IV. 2. 700 (1805) z. T. — S. rugösa Seringe Ess. Saul. Suisse 18 (1815). — S. cinerea, S. conförmis Schleich. Catal. Sal. Helv. 1 (1807) nach Seringe a. a. 0. 19. — S. iseräna1) J. u. C. Presl Fl. Cech. 204 (1819). — S. paludösa Link Enum. pl. Hort, Berol. II. 419 (1822) nicht Hartm. — S. heterophylla Host Sal. 26, t. 87, 88 (1828). — S. nnnorösa Fries Bot, Not. 187 (1840). — Capraea aurita Opiz Sezn. 25 (1852). — S. mollis, S. spiraeaefölia, 8. einnamumea Schleich, exs. nach N. J. Andersson Monogr. Sal. I. 69 (1863). In dem Willd c n o w 'sehen Herbar (in dem Königlichen Botanisehen Museum zu Berlin) befinden sich 5 Exemplare von S. spathuläta und zwar ein Exemplar mit männlichen, eins mit weiblichen Blüthenständen und zwei Exemplare nur mit Blättern. Hiervon gehören drei Exemplare (die beiden Blüthenexemplare und 1 Blattexemplar) zweifellos zu S. aurita, während die 2 anderen ßlattexemplare, namentlich iu Rücksicht auf die schmalen, zugespitzten Nebenblätter, zu S. aurita X repens zu rechnen sind. S. spathuläta gehört mithin theils zu S. aurita, theils zu S. aurita X repens. Nach der vielfach vorkommenden abnormen Bildung der Blüthenstände uud Blüthen sind folgende Formen aufgestellt worden : m. cladostc'mma'i) (Reichenbach Ic. XI. 20 [1849]. S. cladostcmma Hayne Dendrol. Fl. Umg. Berl. 190 [1822]). Staubfäden mehr oder minder verbunden. in. b i capsul a r i s (Lannbolim Plantac Fennicae nach A. et E. G. Camus a. a. O. 177 [1904]). Die Fruchtknoten mehr oder minder in zwei Fruchtblätter getbeilt. m. pseudohermaphrod i tu (A. et E. G. Camus a. a. O. 177 [1904]). Staubblätter mehr oder minder verbunden mit Uebergangsbildungen zu Frucht- blättern. in. monocea (monoica Gagnepain Bull. Soc. Hist, Nät. Antun XIII pl. IV [1900]). Männliche und weibliche Blüthenstände auf derselben Pflanze. in. andrögyna (S. ruyosa androgi/na Beringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 20 [1815]). Männliche und weibliche Blüthen in demselben Blüthenstände. Die Form mit last kahlen Fruchtknoten ist lioeärpa. i) Nach dem in den Sudeten (Isergebirge) entspringendem Flusse Iser. 2) Von x./l((. C. J. Hartman (Handb. Skand. Fl. üppl. G. 223 [1854]): ß. snblirid« gehört zu S. aurita X lidda. A. Kerner (Nicderösterr. Weiden 254 [1859]): a. rotundifdlia. Blätter rund- lich-verkehrt-eiförmig. — b. oblongifölia. Blätter länglich- bis lanzettlich- verkehrt- eiförmig, doppelt so lang als breit. N. J. Andersson (Monogr. Sal. I. 70 [1863]): a. nemorösa Fries Bot. Not. 187 (1840). S. nemorösa Anderson Sul. Lappon. 38 (1845). — b. uliginosa (Willd. a. a. O.) (iaudin a. a. O. • — c. minor. S. aurita 1. palustris, a. [folia] oborata, ß. minora Andersson Sal. Lappon. 37 (1845). N. J. Andersson (in HC. Prodr. XI. 2. 220 [1868]): a. nemorösa Fries a. a. O. — ß. uliginosa S. aurita ß. uliginosa Gaudin a. a. O. — y. microphylla umfasst forma spalhulata und cordifolia "NVimmor a. a. O. Tb. Fr. Marsson (Fl. Neu-Vorpom. 439 [1869]): ß. orbiculdta G. F. Meyer: niedrig. Blätter kleiner, fast rundlich-verkehrt-eiförmig. — y. uliginosa (AVilld.) J. Lange (Haandb. Danske Fl. 4 Udg. 258 [1886]): ß. fimbriata. Blätter tief und spitz fransig gezähnt. (Nordwärts durch ganz England, in Skandinavien bis Lappland, in Russland bis Archangelsk ; südwärts durch Frankreich über die Py- renäen bis in das südöstliche Spanien [Murcia], Corsica, Norditalien, Balkangebiet durch die Türkei bis Macedonien [Halbinsel Chalcidice]; in Russland östlich bis zur Grenze des Gouvernements Orenburg [Süd- ost-Ural], südlich bis Jekaterinoslaw und Saratow; Asien: im Westen Kleinasiens |Lydien], Kaukasus und Transkaukasien [bis 2160 m), Altai.) * 1033. X 1045. S. pentandra X aurita 1034. X 1045. S. herbacea X aurita 1037. X 1045. S. amygdalina X aurita 1041. X 1045. S. cinerea X aurita 1042. X 1045. S. caprea X aurita 1041. X 1042. X 1045. S. cinerea X caprea X aurita 1043. X 1045. S. grandifolia X aurita 1044. x 1045. S. Silesiaca X aurita 1042. X 1045. X 1044. 8. caprea X Silesiaca X aurita 1045. X 1046. 8. aurita X depressa 1045. X 1047. 8. aurita X nupiiUoides 1040. X 1048. S. aurita X repens 1041. X 1045. X 1048. S. cinerea X aurita X repens siehe 'am Ende der Gattung. Salix. 115 1041. X 1045. X 1048. X 1041. S. cinerea X aurita X repens X cinerea 1041. X 1045. X 1042. X 1048. S. cinerea X aurita X repens X caprea 1045. X 1048. X 1045. S. aurita X aurita X repens 1045. X 1046. X 1048. 8. aurita X depressa X repens 1045. X 1049. & aurita X nigricans 1041. X 1045. X 1049? & cwerea X awnfo X nigricans? 1045. X 1050. S. aurita X phylicifolia 1042. X 1045. X 1050. & caprea X aeen'ta X phylicifolia 1045. X 1052. 5. aurita X hastata 1045. X 1054. 5. aurita X myrsinites 1044. X 1049. X 1054. & asenta X nigricans X myrsinites 1045. X 1057. #. aurita X viminalis 1041. X 1045. X 1057. & cinerea X am'to X viminalis 1045. X 1048. X 1057. ' & awnta X repews X viminalis 1045. X 1059. >S'. aurita X Lapponum 1045. X 1060. #. aurita X incana 1045. X 1061. #. aurita X purpurea 1045. X 1048. X 1061. & a?mta X repens X purpurea 1045. X 1050. X 1061. & awnVa X phylici- folia X purpurea 1045. X 1057. X 1061. Ä awn'fa X viminalis X purpurea siehe am Ende der Gattung. c. Zweige und Blätter meistens auch in der Jugend kahl; c. Blätter mit feinem, wenig hervortretendem Adernetz. 1046. (14.) S. depressa. I;. Niedrig, selten bis 1 m hoch, dünn- ästig, oder bis 8 m hoher, strauchartiger Baum. Zweige lang, dünn, grünlich oder braun, kahl, meist glänzend (junge Triebe kahl oder kurz grau behaart). Blätter gestielt (Stiel bis 0,5 cm lang, meist kahl oder kurz grau behaart) breit lanzettlich, länglich bis rundlich verkehrt- eiförmig, bis 6 cm lang, 3,5 cm breit, spitz oder mit kurzer gefalteter Spitze, am Grunde keilförmig, spitz, nur mitunter etwas herzförmig; ganzrandig oder wellig gesägt oder gekerbt nach dem Grunde ganz- randig, in der Jugend kahl oder seidig bis filzig behaart, später ober- seits kahl oder verkahlend bis filzig grau behaart, sattgrün, glänzend ; Unterseite kahl oder kurz sammetartig bis filzig grau behaart, matt HG Salicaceao. grau oder blaugrün ; Mittelnerv hell, Oberseite wenig, Unterseite stark hervortretend; Seitennerven hell, oberseits sehr wenig, Unterseite fein und scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, beiderseits kaum be- merkbar, selten scharf hervortretend. Nebenblätter meist stark ent- wickelt, halbnierenförmig, grob gesägt. Knospenschuppen röthlich, kald oder spärlich kurz grau behaart. Blüthenstände deutlich vor oder nur kurz vor den Blättern erscheinend, aufrecht; die männlichen an kurzen bis 0,8 cm langen, grau behaarten mit kleinen lanzettlichen bis läng- lichen, spitzen, kahlen oder dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, meist kurz, schmal cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 1 cm dick, etwas lockerblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter schmal oval, stumpf gelb, an der Spitze dunkler, meist spärlich be- haart, am Rande lang bebärtet. Staubblätter etwa 2 — 3 mal so lang als die Tragblätter, kahl oder am Grunde spärlich behaart; Staub- beutel oval, anfangs goldgelb. Hintere Drüse schmal- eiförmig, ge- stutzt, etwa 1/3 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände auf meist etwas längeren (bis t cm ausnahmsweise bis 3 cm langen) Zweigen als die männlichen, 1 cm, ausnahmsweise bis 2 cm dick, namentlich am Grunde etwas lockerblüthig (verblüht sehr locker); ihre Achse grau behaart. Tragblätter etwa 2/3 so lang als der Frucht- knotenstiel, sonst wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel meist länger als der Fruchtknoten, grau behaart, selten kahl) aus schmal-eiförmigem Grunde kegelig, später lang pfriemlich, abstehend, dünn anliegend bis filzig grau behaart, mitunter kahl; Griffel kurz; Narben oval, ausgerandet oder getheilt, aufrecht abstehend, gelb. Hintere Drüse schal-eiförmig, gestutzt, 1,c — 1/ö so lang als der Stiel des Frucht- knotens. Auf Mooren und Sumpfwiesen meist sehr zerstreut, hauptsächlich im nordöstlichen Gebiete: Ostpreussen (häufiger nur im Kreise Memel und in Masuren (Abromeit br.), Polen, besonders in der Nordhälfte, seltener in Westpreussen (Kr. Strasburg, Thorn, Stuhm, Bereut, Konitz) und Posen (Kr. Bromberg, Hohensalza, Schubin, Czarnikan, Posen- Ost, Schlimm); vereinzelt noch in Brandenburg (Sommerfeld) und Schlesien (Gr. Tschirnau bei Guhrau früher). Ausserdem nur in Baden (Pfohren bei Donaueschingen), in Oberbayern (Berg am Laim bei München), ferner auch angegeben im Elsass (Weissenburg), auf der Schwäbischen Alb, in Kärnten und bei Brzezany in Galizien ; die An- gabe in Siebenbürgen nach Simon kai 494 unrichtig, ebenso die in der Schweiz bei Einsiedeln und bei Karlsruhe. Bl. April. 8. depressa L. Fl. Suec. ed. 2. 352 (1755) (erweitert). Koch Syn. ed. 2. 751. Nyman Consp. 668. Suppl. 280. Anderss. Sal. Läpp. 52 (1845 ). Kehl). Ic. XI t, DLXVII fig. 1 208 [2008]. — S. Uvula Wahlen- berg Fl. Läpp. 272 (1812). Wimmer Sal. Europ. 108 (1866). Richter- Gurke PI. Eur. II. 13. — S. vagans Ander--. Sal. boreali-Americ. Anderss. Monogr. Sal. I. 86 (1863). Anderss. in DG Prodr. XVI. 2. 226 (1868). Salix. U7 Limit (a. a. O.) meint mit seiner 8. deprcssa die Form mit ganzrandigeu, Unterseite wolligen Blättern. Wali len be rg (a. a. O.) mit seiner ";j)t wie das lateinische pubes Mannbarkeit und die dieselbe bezeichnende Behaarung und nuQnog Frucht. 118 Salicaceae. den und knotigen Ae-ten und aufrechten, beblätterten, ratbenförmigen Zweigen. Blätter anfangs zart, dann starr verkehrt-eiförmig (oft keilförmig), am Grande verschmälert, an der spitze kurz zugespitzt, Oberseite lebhaft grün, mit eingedrückten weisslichen Nerven gezeichnet, flach, Unterseite bläulich oder bläulich-grau mit hervorragenden parallelen rauhen Nerven, am Rande ganzrandig oder ganz klein gezähnt. Blüthenstände wie bei cinerascens, in welche sie auch übergeht. ß. leiocdrpa i). Der vorigen sehr ähnlich, aber Blüthenstände aufrecht, früher am Grunde mit 4 sehr kleinen Blättern und mit sehr sparsam be- haarter oder ganz kahler Achse und Fruchtknoten. Nach der Form der Blätter: 1. subroti'mda et minima, 2. elliptica, 3. lanceolata. Anderssou (Monogr. Sal. 1.90 [1863]): tenuior. Blätter anfangs ge- fältelt, dünn, bald ganz glatt, starr, ganz kahl, parallelnervig, Unterseite bläulich-grau. Dieses ist die typische Form. — bicolor (Fries). — Starkeana (Willd.). — ameriedna. Blätter gross, 6 — 9 cm lang, breit-lanzettlich bis fast herzförmig, am Bande wellig, anfangs dünn und unterseits z. T. graugrün, dann etwas starr und beiderseits grün, von helleren Nerven schön netzförmig durchzogen. — Kommt nicht im Gebiet, sondern nur in Nordamerica, am Saskatcha wan (B ourgean) vor. Wim m er (Sal. Europ. [1866] 110): var. ß. orbicnldris. Blätter kreis- rund, gekerbt. Blüthenstände kegelförmig, kahl. — Wim in er hat diese Form nur nach Material aufgestellt, welches von einem Standort bei Moskau herstammte. Wenn er hierbei hinzufügt: „Unterscheidet sich daher von allen Formen der »S'. livida durch kahle Fruchtknoten ; alle Formen der S. livida haben behaarte Fruchtknoten, die mit kahlen sind nicht typisch," so befindet er sich im frrthum. Wie schon Anderssou (s. oben) anführt, kommt bei S. livida neben der Form mit behaarten Fruchtknoten (hebecarpa) auch eine solche mit kahlen (leiocarpa) vor. Anderssou (in DC. Prodr. XVI. 2. 227 [1868]) nennt die typische Form, die er Monogr. Sal. tenuior nannte, hier livida. . B. eudepressa. Niedriger Strauch. Junge Zweige und Blätter kurz sammetartig bis filzig grau behaart. S. depressa B. eudepressa O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 118 (1908). — S. depressa L. Fl. Suec. ed. II. 352 (1755) im engeren Sinne. — S. sphaceläta Sominerfelt Suppl. Fl. Lappon. (1826) 42, nicht Smith. — S. livida ß. foliis subserieeis Wahlenb. Fl. Suec. II. 670 (1833). — S. vagans var. cinerascens JA nderss. Sal. Boreal. Am. 121 (1858). — S. vagans 1. cinerascens a. Linnaeana Anderss. Nordamerik. Sal. 1. c. 121, nach Anderss. Monogr. Sal. I. 88 (1863)? — S. livida y. pilösa Wimmer Sal. Europ. 110 (1866). Als Formen sind besonders hervorzuheben: 1. velütina. Blätter sammetartig behaart, oberseita zuletzt kahl. — S. depressa a. relutina Koch Syn. ed. 1. 65 ' (1837). — S. depressa a. cinerascens Fries Novit. Fl. Suec. Maut. 1. 57 (1832). II. cinerascens. Blätter auf beiden Seiten bis filzig grau behaart. — S. livida ß. cinerascens Wahlenb. Fl. Lappon. 273 (1812). — S. landta ß. depressa L. Spec. pl. ed. 2. II. 1446 (1763). — S. depressa b. depressa Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 57 (1832). — Linnc hat 8. depressa, die ') Von Ätio^ glatt, kahl und kuqtiö^. Salix. 119 er in seiner Fl. Suec. ed. 2 (1755) 352 unter Nr. 899 „foliis iutegris subtna villosis lauceolato-ovatis utrinque acutis" als eigene Art aufstellte, merk- würdigerweise in seineu Spec. Plant, ed. 2. II. 1446 (1763) mit Hinzufügung der gleichen Diagnose als Form ß. zu S. lanata gestellt. — Roth (Tent. Fl. Germ. I. 418 [1788]) stellte ebenfalls eine S. lanata ß. depressa auf; hier ist S. lanata aber nicht Linne's S. lanata, sondern gleich S. arenaria L. Spee. pl. ed. 1. 1019 (1753) unserer S. repens eurepens ß. arenaria Anderss. Monogr. Sal. I (1863) 115. In seinem T. II. P. II (1793) 513 lässt Roth ß. depressa mit der Bemerkung fort: „Var. ß. depressa deleatur in Fl. Germ, quae non occurrit in locis allegatis", gleichzeitig führt er aber nun S. 516 eine im T. I nicht erwähnte S. depressa auf, die gleich S. repens ist. Ausserdem sind an Varietäten und Formen aufgestellt von : Andersson (Sal. Lappon. 54 [1845]) nach der Form der Blätter: 1. oboväta. Blätter an der Spitze stumpf vorgezogen beiderseits filzig, völlig ganzrandig. — b. eil ipliea. Blät'er wellig gezähnt, unterseits netznervig, sehr stark weiss-filzig. Narben nierenförmig. Andersson (Monogr. Sal. I [1863]): capre'iformis (Laestadius in Herb.). Blüthenstände grösser, die weiblichen zuletzt schlaff hängend. Fruchtknoten am Grunde verdickt, kürzer gestielt. Blätter grosser, am Grunde lang verschmälert, oberseits glänzend grün, unterseits matt-filzig. aurilo:ides. Niedrig. Aeste wulstig, spreizend, braun, kahl, Zweige schwach filzig. Blätter klein, länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde schwach verschmälert, mitunter schwach herzförmig, zart, beiderseits fast kahl, unter- seits bleich, mit erhabeneren rauhen Nerven. Blüthenstände sehr kurz ge- stielt, kurz. Fruchtknoten kegelförmig-pfriemlich. obscüra. Blätter lanzettlich, dünn, verkahlend, matt. fldrida. Weibliche Blüthenstände mit deutlich beblätterten Stielen, sehr verlängert und sehr wenigblüthig; mit sehr dünnen, verlängert-pfriem- liehen Tragblättern. Fruchtknoten schmal, fein behaart, grünlich, sehr lang gestielt, der Stiel länger als der Fruchtknoten, behaart; Griffel ziemlich deutlich aber kurz. Blätter verlängert-lanzettlich, beiderseits alter oberseits spärlicher behaart, unterseits heller, ganzrandig. — S. depressa cinerascens Maxim. Mein. Acad. St. Petersb. IX." 244. C. rosträta. Niedriger Strauch (im Gebirge) bis 8 m hoher strauch- artiger Baum. Blätter grösser, meistens behaart, oberseits verkahlend oder kahl, seltener ganz kahl. Fruchtknoten behaart. Kommt nicht in Mitteleuropa, sondern nur in Nordamerica vor. S. depressa c. rosträta O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 119 (1908). — S. rosträta Richards, in Frankl. Journ. App. 753 (1823). — S. vagans var. occidentälis Anderss. Sal. Bor. Am. 62 (1858)? — S. vagans var. rosträta (Richards.) Anderss. Monogr. Sal. I. 87 (1863). — S. livida var. occidentälis Gray Man. Bot. ed. 5. 464 (1867)? — 8. Bcbbiäna1) Sarg. Gard. and For. VIII. 463 (1895). -- S. perrostrata Rydberg in Bull. N. Y. Bot. Gard. II. 163 (1901)? In den Gebirgen von Colorado steigt die var. rosträta (S. Bebbimm) nach Sargent (Manuel of the Trees of North-America 184 [1905]) als niedriger i) Nach Michael Schenk Bebb, * 23. December 1833, f ■"'• December 1895 Rockford (Illinsis), vorzüglichen Kenner der Weiden Nord-Arnericas (Sargent br.). 120 Salicaceae. Strauch bis 3000 m empor. Wie sich diese niedrige Form der var. roxtrata zu den var. livida und cit'h jirrasn verhält, bleibt noch genauer festzustellen. (Im alpinen Gebiet Skandinaviens nördlich bis zum Torneä-Lapp- land ; in Russland nordwärts bis zum Enare-Lappland, zur Halbinsel Kola und zum Fusse des Arktischen Urals nahe der Jugor-Strasse ; Dach Süden hin durch ganz Russland, Finnland, die Ostsee-Provinzen bis zur Linie Gouv. Kiew, Poltawa, Charkow, Saratow und Thäler des südlichen Urals. Asien : vom Ural, dem Flusse Ilek und dem Mu- godshar Gebirge [49° N. Br. | ostwärts durch ganz Sibirien bis nach Kamtschatka; nach Norden hin bis zum 66° N. Br., nach Süden hin im Westen noch über Sibirien hinaus bis zu den Gebirgen des östlichen Turkestans und im Osten bis in die Mandschurei hinein. Nordamerica : nur var. Americana Anderss. Monogr. Sal. I [1863] (.)1 am Saskat- chawan [Bourgeau] und var. rostrat a [Richards. 1. c.| vom ark- tischen Gebiet südwärts im Osten bis Pennsylvanien und Minnesota; im AVesten durch die Black Hills von Dakota und West-Nebraska und die Rocky Montains von Nord-Montana und West- Washington südwärts durch die Gebirge von Colorado bis Nord- Arizona.) {_* 1041. X 1046. S. cinerea X depressa 1042. X 1046. S. caprea X depressa 1044. X 1046. S. Süesiaea X depressa 1045. X 1046. S. aurita X depressa 1046. X 1047. S. depressa X vnyrtilloides 1047. X 1048. S. depressa X repens 1045. X 1046. X 1048. S. aurita X depressa X repens 1046. X 1049. S. depressa X nigricans 1046. X 1050. S. depressa X phylicifolia 1046. X 1051. S. depressa X arbuscula 1046. X 1057. S. depressa X viminalis 1046. X 1048. X 1057. S. depressa X repens X viminalis 1046. X 1061. 8. depressa X purpurea siehe am Schlüsse der Gattung. 2. Stamm (resp. Stengel) unterirdisch kriechend. a. Itöseae (Anderss. in DU Prodr. XVI. 2. 229 [1868]). Fruchtknoten lang gestielt. — Uebrige Merkmale s. S. 58. In Europa nur unsere Art. 1047. (15.) 8. myrtilloi'des 1). \i. Niedrig, 0,3— 0,5 m hoch, mit unterirdisch kriechendem Stamm. Zweige aufrecht, braungrau behäutet, kahl; junge Triebe braun, kahl oder kurz behaart. Blätter kurz ge- stielt (Stiel bis 0,3 cm lang, kurz behaart, später kald), rundlich bis ') Wegen (ziemlich geringer) Aehnlichkeit mit der Heidelbeere (Vaecinium myrtillus). Salix. 121 schmal-elliptisch, bis 3,5 cm lang, 1,8 cm breit, mit kurzer, gerader oder gefalteter Spitze, nach unten hin keilförmig, spitz bis schwach herz- förmig, am Rande zurückgebogen, ganzrandig oder sehr fein gezähnt, (junge Blätter etwas seidenhaarig, violett angelaufen, später kahl), ober- seits sattgrün, unterseits grau- bis blau-grün; Mittelnerv oberseits flach, unterseits hervortretend ; Seitennerven und weitmaschiges Adernetz ober- seits kaum bemerkbar, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter selten vorhanden, klein, lanzettlich bis halb-eiförmig. Knospenschuppen gelblich oder braun, an der Spitze oft röthlich, kurz behaart oder kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend ; die männlichen an bis 1 cm langen, spärlich behaarten oder kahlen mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas seitwärts gekrümmt, am Grunde etwas lockerblüthig, cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,8 cm dick; ihre Achse spärlich behaart. Tragblätter breitoval, an der Spitze abgerundet, mitunter etwas ausgerandet, gelb oder bräunlich, oberwärts röthlich, spärlich behaart. Staubblätter kahl, etwa 4 mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel rundlich, zuerst röthlich, dann gelb, zu- letzt schwärzlich. Hintere Drüse schmal-eiförmig, gestutzt, etwa Y^ so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an bis 2 cm langen, spärlich behaarten oder kahlen, mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas seitwärts gekrümmt, nament- lich unterwärts lockerblüthig, cylindrisch, bis 2 cm lang, 0,7 cm dick; ihre Achse spärlich behaart. Tragblätter länglich oval, an der Spitze abgerundet, gelb oder bräunlich, oberwärts röthlich, spärlich behaart, nur 2Jz so lang als der Fruchtknoten. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder etwas länger als der Fruchtknoten, kahl), am eiförmigem Grunde kegelig, spitz verschmälert, später lang pfriemlich, abstehend, kahl, dunkelgrün, später blau angelaufen und bereift. Griffel kurz, kaum 1/i so lang als der Fruchtknoten. Narben kurz, oval, aus- gerandet oder getheilt, abstehend, rosen- oder purpurroth. Hintere Drüse schmal eiförmig, gestutzt, Y* — Ys so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Auf Torfsümpfen und Mooren, namentlich auf schwimmenden Sphagnum-Mooren sehr zerstreut. Auf der Oberbayerischen Hochebene mehrfach; Bayrischer Wald (Oswald) und Böhmer Wald (Fürstenhut). Celakovsky (Prodr. 775) bezweifelt wohl mit Recht das Vorkommen bei Ellbogen *). Sudeten : Iserwiese früher ; Schles. Friedland ; im Böh- mischen Mensegebirge bei Treschendorf (Trökov). Heuscheuer: Grosser See. Nördliche Karpaten: Borysümpfe und Moore in Zips. Galizische Ebene: Zw. Lelechowka, Stawki und Zorniska (Knapp 90). Hochmoor Ko- pytowicz bei Poturzyska unw. Sokal im Kreise Zolkiew (Reh mann). Schlesische Ebene: Bei Bunzlau einmal gefunden ; Oppeln: Königshuld; Trenczin. Posen: Schubin; Bartschin; früher auch Kr. Bromberg. West- preussen : Kr. Tuchel, Schwetz, Kulm, Strassburg und Löbau. Ost- 1) In Südböhmen zwischen Wittiugau und Chlunetz wurde der Bastard .V. aurüa X myrtMoides gefunden. 122 Salieaeeae. preussen: Gilgenburg, Kernsdorfer Höhe, Orteisburg, Sensburg, nach Abromeit br. auch iu den Kreisen Lötzen und Goldap. Polen: Im nördlichen Gebiet z. B. bei Sejny (Rostafinski 170). Schweiz: Chur- firsten. Tirol a. d. Bayr. Grenze (Kern er! nach DallaTorre u. Sarnth. VI. 2. 22) sehr unsicher. Auch die Angaben in Salzburg und Kärnten werden von F ritsch (Excursionsflora) nicht bestätigt. Bl. Mai, Juni. S. myrtiUoides L. Spec. pL ed. 1. 1019 (1753). Willd. Spec. pl. IV. 2. 686 (1805). Koch Syn. ed. 2. 753. Anderss. Sah Lappon. 67 (1845). Anderss. Monogr. Sah I. 95 (1863). Wimmer Sal. Europ. 112 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 229 (1868). Nyman Consp. 668. Suppl. 280. Richter-Gurke Plant. Europ. II. 13. Rchb. Ic. XI t. DXCIII fig. 1244 [2044]. — S. arbuscuhi Pall. Fl. Ross. II. 83 (1788) nicht L. — S. elegans Bess. Enum. Plant. Volhyn. 77 (1821). — S. campestris Fries nach Koch Syn. ed. 1 (1837) 653? — S. caesia Rupr. Fl. Petr. diatr. Beitr. z. Pfl.kunde Russ. 4. Lief. 90 (1845) nach Anderss. Monogr, Sal. I. 95 (1863). — S. violäcea Brav Exsicc. nach Anderss. a. a. O. — S. Weinmanninna *) Sprengel nach Anderss. a. a. O. Nach Koch (Syn. 055 [1837 1) und Andersson (Sal. Lappon. 68 [1845]), Andersson (Monogr. Sal. I. 96 [1863]) soll S. myrtiUoides auch mit behaartem Fruchtknoten vorkommen. Ich habe nur ein als S. myrtiUoides bestimmtes, aus Lappland stammendes Exemplar mit behaarten Fruchtknoten gesehen; die Frucht- knoten waren jedoch so kurz gestielt, dass das Exemplar nicht zu dieser Art ge- hören konnte ; es gehörte vielmehr zu S. repens. Als Formen stellt auf: Andersson (Sal. Lappon. 68 [1845]) nach der Form der Blätter: 1. sub- rotundo-ovdta. Blätter am Grunde herzförmig, rundlich-eiförmig. Spitze sehr stumpf. — 2. ovdta. Am Grunde gerade oder etwas abgerundet, länglich, stumpflich. — 3. obldnga (fast linealisch) beiderseits verschmälert, spitzlkh. Als besondere Varietät ß. stellt Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2 [1868]) S. pedicelldris (Pursh Fl. Amer. septentr. II. 611 [1814J) auf, welche er in seiner Monogr. Sal. I (1863) 96 als Unterart aufführte. Diese in Nonlamerica vorkommende Weide giebt in ihrem grösseren, stärkeren Wuchs, sowie in ihren viel länger ge- stielten Fruchtknoten ein von »S'. myrtiUoides so erheblich abweichendes Bild. dass es nicht möglich erscheint, sie als eine Abart zu dieser Art zu stellen. Es dürfte richtiger sein, sie als eine Unterart zu betrachten. (Im nördlichen Skandinavien zwischen dem 67° 15' und 69° 45' N. Br.; in Russland nördlich bis zum Enare Lappland, Finnischen 1) Nach Johann Anton Weinmann, * 1782 (nach Lindemann 1784 in Bayern), f 17. Aug. 1858 Pawlowsk, seit 1823 Kaiserl. Hofgarteu-Direktor daselbst, früher botanischer Gärtner in Dorpat, um die Petersburger Flora, auch um die Kenntnis* der Pilze Russlauds verdient, Verfasser von Elenchus plantarum horti imperialis Pawlowskiani et agri Petropolitani. Petr. 1S24. Hymeno- et Gastero- tnycetes hiiiusquc in imperis rossico observatos recensuit. Petr. 1836. Enumeratio stirpium in agro Petropolitano spontecrescientium. Petr. 1^37. Die zu den Cuno- niaceae (früher zu den Bazifragaceae) gerechnete grösstenteils südhemisphärischc Gattung Weinmarmia iL. Syst. ed. 10. 1005 [1750] Windmannia Patr. Br. Hist. Jamaic. 212) ist nach Johann Wilhelm YV., Apotheker in Kegensburg, Verf. von Phytanthozoiconograpbia etc. IV Bände Batisb. 1737 — 45 und Thesaurus rei her- bariae etc. Aug. Vind. 1787 benannt. siehe am Ende der Gattung. Salix. 123 Lappland und westlichen Theil der Halbinsel Kola; östlich bis Ar- changelsk, Flusslauf der Dwina, im westlichen Theil des Gouv. Wologda; südlich bis zum nordwestlichen Theil des Gouv. Kasan, dem Gouv. Nizui-Nowgorod, Tambow, Tschernigow, Kiew und Wolhynien ; west- lich bis zu den Ostseeprovinzen und Finnland ; ausserhalb diesen Grenzen noch südöstlich in den Gouv. Perm und Orenburg, sowie süd- lich im Gouv. Charkow. Asien: im nördlichen und arktischen Sibirien in den Flussgebieten des Ob, Jenissei und der Lena zwischen 65° 50' und 69° 25' N. Br., Kamtschatka, am unteren Amur. Nordamerica: Kotzebuesund, Alaska, arktisches, westliches Nordamerica, Lake Superior, Winipegsee, Hudsonbai, Saskatchawan, Sklavensee, Mackenzie, Fräser- River, im östlichen brit. America nördlich vom Polarkreis und auf dem Gipfel des Mount Albert.) \*_ 1040. X 1047. S. glauca X myrtilloides 1041. X 1047. S. cinerea X myrtilloides 1045. X 1047. S. aurita X myrtilloides 1046. X 1047. S. depressa X myrtilloides 1047. X 1048. S. myrtilloides X repens 1047. X 1049. S. myrtilloides X nigricans 1047. X 1051. S. myrtilloides X arbuscula 1047. X 1052. S. myrtilloides X hastata 1047. X 1059. S. myrtilloides X Lapponum 1047. X 1061. S. myrtilloides X purparea b. Argenteae (Anderss. in DC. .Prodr. XVI. 2. 233 [1868]. — Bepentes Anderss. a. a. O. [1868J). Fruchtknoten kurz gestielt. — Uebrige Merkmale s. S. 58. In Europa nur unsere Art. 1048. (16.) S. repens (Kriechweide; niederl. : Kruipwerf, kleine Werf; dän.: Krybende Pil). fi. Niedrig, 0,3 — 1 m hoch, mit unter- irdischem Stamm, kriechend, mitunter ausgedehnte Polster bildend, nur selten bis 2 m hoch. Zweige aufrecht, dünn, kahl, braun, selten (nament- lich bei alten Sträuchern) gelb; junge Triebe kurz oder filzig behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,3 cm lang, kurz seidig hellgrau be- haart, später verkahlend oder ganz kahl), schmal pfriemlich lineal, bis lanzettlich, länglich oder breit oval, bis 6,5 cm lang, 2,2 cm breit, lang zugespitzt oder mit kurzer gerader oder gefalteter Spitze, nur selten an der Spitze stumpf oder abgerundet und ausgerandet, am Grunde spitz, stumpf oder abgerundet und ausgerandet, nur selten etwas herzförmig, ganzrandig; Rand flach oder zurückgerollt, nur selten mit einzelnen kleinen, aufgesetzten Zähnchen; (junge Blätter beiderseitig hellgrau, seidig bis dicht seidig filzig behaart) ; später oberseits meistens verkahlend, unterseits nur selten verkahlend, oberseits satt- oder trübgrün, etwas glänzend, unterseits bleich- oder graugrün, matt, oft beim Trocknen schwärzlich werdend; Mittel- nerv hell, oberseits flach, unterseits stark hervortretend; Seitennerven hell, 124 Salicaceae. beiderseitig scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseit> scharf (namentlich beim Trocknen), nnterseits wenig hervortretend. Neben- blätter meisl nur bei Schösslingen vorhanden, schmal-lanzettlich oder elliptisch. Knospenschuppen braun oder purpurroth, kurz behaart. Blüthenstände meist kurz vor den Blättern erscheinend, mitunter gleich- zeilig mit denselben; die männlichen an kurzen bis 0,3 cm langen, hell- grau seidig behaarten, mit kleinen lanzettlichen bis oblongen, spitzen, seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, dicht- bis etwas lockerblüthig, oval bis kurz cylindrisch, bis 1,5 cm lang, 0,5 cm dick; ihre Achse hellgrau seidig behaart. Tragblätter oval, am oberen Ende stumpf oder abgerundet, an der Spitze dunkelbraun oder dunkelpurpurrot, am Grunde hell, seidig behaart und am Rande länger bebärtet. Staubblätter kahl oder am Grunde mit einigen Härchen, etwa 3 mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel ov^d, röthlich, gelb, später schwärzlich. Hintere Drüse schmal oval, gestutzt, über 1:2 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an kurzen, bis 1 cm langen, sonst wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht, dicht bis etwas lockerblüthig, oval bis cylindrisch, bis 3,5 cm lang, 1,5 cm dick; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis oval, nur 2/3 so lang als der Fruchtknotenstiel, sonst wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel 2/& bis ganz so lang als die Fruchtknoten, seidig bis filzig hellgrau behaart, selten kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig, stumpf, später sehr verlängert, seidig bis filzig, hellgrau behaart, selten kahl; Griffel sehr kurz; Narben läng- lich-oval, ausgerandet oder getheilt, kopfig, gelb oder röthlich. Drüse schmal-oval, gestutzt, */» — 1/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf Mooren und Sümpfen, torfigem Boden, aber auch auf nassem Sand und trockenem Heideboden, sowie auf den Dünen an der Meeres- küste; hier oft ausgebreitete, niedrige, dichte Polster bildend (so nament- lich auf den Nordseeinseln); im ganzen Gebiete ausser Montenegro, über- wiegend in der Ebene bleibend, seltener auf den Gebirgen (auf den Alpen, den Hochmooren in Oberbayern bis 910 m, auf dem Böhmer- walde und dem Plateau des böhmisch-mährischen Waldes bis 1137 m), in Tirol bis 1700 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 24 u. br.). Fehlt bei uns im eigentlichen Mittelmeergebiet. Bl. April, Mai. S. repens L. Spec. pl. ed. 1. 1020 (1753) erw. Wimmer u. Grab. Fl. Siles. II. 380 (1829). Koch Syn. ed. 2. 754. Kerner Niederösterr. Weid. 2K6 (1859). Wimmer Sal. Europ. 114 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 237 (18K8). Nyman Consp. 668. Suppl. 280 erw. Richter-Gurke PI. Eur. II. 14. Camus Olassif. Said. Europ. Monogr. Said. France 161 (1904). Bei S. repens sind l Hassen zu unterscheiden: A. eu repens. Blätter lanzettlich bis breit-oval mit zurückgebogener Spitze oder am oberen Ende abgerundet, seltener ausgerandet, am Rande zurückgerollt, mit 6-8 Paar Seitennerven. Blüthenstände länglich bis cylindrisch. Salix. 125 Kommt nach Kerner Niederösterr. Weid. (1859) 270 in Niederösterreich sowie auch in den südöstlich an Niederösterreich sich anschliessenden Gebieten (ungar. Flachland, Banat, Sieben- bürgen, Serbien, Südrussland) nicht vor. S. repens A. eurepens O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 124 (1908). — S. repens L. Spec. pl. ed. 1 (1753) 102 im engeren Sinne. Willd. Spec. pl. IV. 2 (1805) 693. Rchb. Ic. XI t. DLXXXIXfig. 1239 [2039]. Anderes. Monogr. Sal. I. 113 (1863). — S. fusca L. a. a. O. (1753). — 8. depressa Hoffm. Hist. Sal. I. 63, tab. 15, 16 (1787) nicht L. — S. prosträta Smith Fl. Brit. III. 1060 (1804). — S. polymorpha1) Ehrb. Arb. n. 49, Seringe Saul. Suisse (Exsicc.) II. Nr. 11 (1805). — S. nana Schleicher Cat. Sal. Helv. ed. 1 (1807). — 8. repens b. latifolia, c. microphylla Schleicher Cat. Sal. Helv. ed. 2 (1807) nach Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse (1815) 10. — 8. depressa B. micro- phylla Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 10 (1815). — S. de- pressa D. elatior Seringe a. a. O. (1815). (S. polymorpha elatior Seringe Saul. Suisse [exsicc] V. Nr. 36 [1808]). — S. adscendens Smith Comp. Fl. Brit. ed. 2. 147 (1816). — 8. parinßlia Smith a. a. O. (1816) nicht Anderes. — 8. foetida Smith Engl. Fl. III. 208 (1828) nicht Schleicher. — S. decwnbens Forb. Sal. Woburn. Nr. 88 (1829). — S. versicolor Forb. a. a. O. Nr. 153 (1829). — S. repens erw. ß. repens, y. ericetorum, s. fusca Wimmer u. Grab. Fl. Sil. II, II. 380 (1829). — S. fusca ß. repens Wahlenb. Fl. Suec. II. 671 (1833). — S. fusca Spielart a. leiocarpa, c. nuda, d. repens G. F. W. Meyer Chlor. Hau. 496 (1836). — S. repens a. vulgaris, ß. fusca, d. leiocarpa Koch Syn. 656 (1837). — S. repens ß. gl abrät a Hartman Handb. Skand. Fl. 6. Uppl. 221 (1854). — S. repens a. angustifölia, ß. fusca Doli Fl. Grossherz. Baden II. 502 (1859). — S. repens i. cy- lindrica Kerner Niederösterr. Weid. 268 (1859). — 8. repens a. vulgaris „Koch erw." Ascherson Fl. Prov. Brand. 636 (186 4). — S. repens b. fusca, c. vulgaris Wimmer Sal. Europ. 117 (1866) — S. repens a. genaina Celakovsky Prodr. Fl. Böhm. 136 (1867). — S. repens excl. ß. rosmarinifblia und y. ßävißäns Anderes, in DC. Prodr. XVI. 2. 237 (1868). — S. repens f. incubücea und fusca Blytt Norg. Fl. II. 434 (1874). — S. repens a. repens, ß. fusca, y. prosträta, d. ascendens, e. incnbacea Bab. Manual Brit. Bot, 8 ed. 329 (1881). — S. repens var. latifolia, var. angustifölia (?) Schinz u. Keller Fl. Schweiz 135 (1900). — S. repens erw. A. vulgaris, B. fusca Camus Classif. Saul. Eur. Monogr. Saul. France 167 (1904). — 8. vendedna2), S. iodophylla3), S. Eoffavieri% S. i) Von 7ioÄi\uoQ(pog vielgestaltig. 2) Die Bedeutung dieses Namens ist uns unbekannt. 3) Von l&Stjg veilchenfarbig und (pvÄAov Blatt. 4) Ueber Roft'avier ist uns nichts bekannt, 12G Salicaceae. Magistri1), S. binäta, S. alpestrivaga, S. humilior, 8. dolabri- fölia und 8. MaHchälii2) Gandog. nach Camus a. a. 0. 163 (1904). Finne 's S. fusca, S. repens s. fusca Wimmer u. Grab. a. a. O. ist eine Form ron höherem Wuchs uud mit elliptischen bis elliptisch-lanzettlichen, obereeits kahlen, unterseits seidig behaarten Blättern. S. repens 6. leiocarpa Koch a. a. O. ist die Form mit kahlen Fruchtknoten (mit behaarten Frucht- knoten f. hebecarpa oder eriocarpa). Form mit theilweise verwachsenen Staub- blättern m. ein dost emma. Blytt a. a. O. fügt seiner var. ineubacea die Beschreibung hinzu: „niedcrliegender kleiner Strauch mit unterirdischen .Stämmen und aufsteigen- den Acsten". Hieraus ist nicht zu ersehen, ob er damit Linne's S. in- eubacea, die gleich S. repens h. rosmarinifolia ist, gemeint hat. Als Abarten sind hervorzuheben : II. arenaria. Blätter länglich bis breit oval, spitz oder am oberen Ende ab- gerundet, in der Jugend auf beiden Seiten dicht weissgrau seidig bis seidig- wollig behaart, später auf der Oberseite meistens verkahlend. S. repens f. arenaria Anderss. Monogr. Sal. I. 115 (1863). — S. Lapponum durcheinander geworfen. III. Rieseana'!). Blätter klein, fast kreisrund, mittlere und obere an der Spitze herzförmig eingeschnitten. — In der Provinz Brandenburg bei Spremberg gefunden. — S. repens f. Rieaeana Straehler ÖBZ. XXVII (1877) 373. BV. Brand. XIX. 14 (1878). Ausserdem sind noch als Formen aufgestellt von : A. G. Roth (Tent. Fl. Genn. I. 418 [1788]): S. lanata ß. depressa (ohne nähere Beschreibung). Hartig (Vollst. Naturg. Forstl. Culturpflanz. Deutschi. 412 [1852J): S. argentea var. lute'ola. Triebe leuchtend dottergelb. Blytt (Norg. Fl. IL 434 [1874]): zu S. repens f. ineubacea die Unterformen latifolia, angustifolia , parvifolia; und zur f. ftisca die Unterformen longifolia, brevifolia, Ascherson (Fl. Prov. Braudenb. 637 [1864]): a. vulgaris 5. vitellina G. Meyer. Aeste dottergelb. Blätter schwächer behaart, zuletzt auch unterseits kahl, blassgrün, meist lanzettlich. Celakovsky (Prodr. Fl, Böhm. 137 [1867J): a. genuina 6- lutc'scens. Trag- blätter ungewöhnlicher Weise auch gleichfarbig rostgelblich. Camus (Classif. Saul. Europe Monogr. Saul. France 167 [1904J): S. repens A. vulgaris S -var. angustifolia. Blätter länglich-lanzettlich. Gehört ZU B. rosmarini- 1) Nach welchem „ Magister" (oder Maitn)? 2) lieber Marichal ist uns nichts bekannt. 3) Nach dem Entdecker Hermann Biese, s. 11. s. i'üü Fussn. 1. Salix. 127 Jolia. — S.-var. latifolia. Blätter länglich-ovale. — S.-var. microphylla. Niedrig, mit schlanken Aesten. Blätter sehr klein, am Grunde verschmälert, spitz. (S. empetrifdlia Gandog.). — S.-var. Mauriana*). Blätter schmal, länglich-lanzettlieb, laug zugespitzt, graugrün, unterseits fast kahl. (S. Mauriana Gandog.) B. rosra arinif 61 ia (russ. : Heia-ia). Blätter linealisch bis länglick- lanzettlich, mit gerader Spitze, flach oder am Rande nur wenig zurückgerollt; Seitennerven 8 — 12 Paare. Blüthenstände eiförmig oder fast kugelig. S. repens a. rosmarinifolia Wimmer u. Grab. Fl. Siles. IL 380 (1829). Kerner Niederösterr. Weid. 266 (1859). Wimmer Sal. Europ. 117 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 237 (1868). — 8. incubaeea L. Spec. Plant, ed. 1. 1020 (1753) (?). — S. rosmarinifolia L. a. a. O. (1753). Willd. Spec. IV. 2. 697 (1805). Koch Syn. ed. 2. 755. Reichenb. Ic. XI t. DXCI fig. 1242 [2042] (als Subsp.). Anderss. Monogr. Sal. I. 115 (1863). — S. an- gustifolia Wulf, in Jacq. Coli. III. 48 (1789) nicht Willd. Nyman Consp. 668. — S. rosträta Thuill. PI. Par. 2 ed. 517 (1799). — S. arbuscula Smith Fl. Brit. III. 1050 (1804) nicht L. — S. hetero- phylla2) C. F. Schultz Suppl. Prodr. Fl. Starg. 51 (1819). — S. tenuis Host Sal. 14, tab. 47, 48 (1828). — S. pratensis Host a. a. O. 15 tab. 51 (1828). — S. littorälis Host a. a. 0. 15 tab. 52 (1828). — S. Schultziänaz) Willd. in Link Handb. IL 453 (1831). — S. fusca Spielart e. longifölia G. F. W. Meyer Chlor. Han. 496 (1836). — S. repens a. angustifolia Gren. u. Godr. Fl. France III. 157 (1855). Camus Classif. Said. Europe Monogr. Saul. France 168 (1904). — S. diversifölia Rochel nach Anderss. Monogr. Sal. 116 (1863). — S. Willdenowiäna*) Dipp. Handb. Laubholzk. IL 262 (1892). S. repens B. rosmarinifolia ist von den verschiedenen Schriftstellern nicht in gleicher Weise aufgefasst und vielfach mit der schmalblätterigen Form der A. eurepens sowie mit dem Bastard S. repens X riminalis zusammengeworfen worden. Hier die abweichenden Auffassungen der einzelnen Autoren in jedem Falle genau klar zu stellen, erscheint unmöglich. Es sei darum hier nur auf die von Kern er a. a. O. vortrefflich durchgeführte Scheidung von S. repens 1. cylindrica und 2. rosmarinifolia hingewiesen. Mit kahlen Fruchtknoten liocdrpa^), mit behaarten Fruchtknoten hebe- carpaG) oder criocarpaT). Mit theilweise verwachsenen Staubblättern — cWo- stemma*). 1) Ob nach der Provinz Maurienne in Savoyen? 2) Von i'reQog verschieden und cpvAAov Blatt. 3) Nach Karl Friedrich Schultz, * 17G5 Stargard f 27. Juni 1837 Neu- brandenburg, Arzt und Hofrath daselbst, Verf. der für die Flora von Mecklenburt;- Strelitz grundlegenden Prodromus Florae Stargardiensis Berol. 180G, Suppl. I. 1819, verdientem Bryologen (De Barbula et Syntrichia Acta Ac. Leop. Curol. XL. 1. 1823, sowie Beiträge in Sylloge pl. Ratisbou. I, II). 4) S. II. 1. S. G28 Fussn. 1. 5) Von Aelog glatt, kabl und y.aQ.TÖg Frucht. 6) S. S. 11?" Fussn. 2. 7) Von I'qiov Wolle und naoTiög. 8) S. S. 112 Fussn. 2. 128 Balicaceae, Als besondere Formen .sind aufgestellt vou : Wahlenberg (Fl. Suec. II. 672 [1833]): S. rosmarinifolia ß. mit längeren Aesten und Blättern. II artig (Vollst. Natnrgescb. Forstl. Culturpfl. 413 [1852]): S. angustifolia. var. canaliculata Besser mit ungetheilten fadenförmigen Narben. (S. canaliculata Besser Kniun. pl. Volhyn. 77 [1822] ) — var. Medusa i) mit ungewöhnlich verlängerten gespaltenen Narben. — var. cinerascens mit auch oberseita bleibend angepi-esst seiden- haarigen Blättern. — S. rosmarinifolia var. heteromdrpha-). Derselbe Strauch ent- hält linear-lanzettliche und breit-elliptische, beiderseits zugespitzte Blätter. Kerner (Niederösterr. Weiden 26G [1859]): S. repens 2. rosmarinifolia a. ialifolia. Blätter länglich oder länglich-lanzettlich, etwa 5 mal so lang als breit. — b. angitstifolia. Blätter linealiseh, bis linealisch-lanzettlich 5 — 10 mal länger als breit. Andersson (Monogr. Sal. I. 116 [1863]): S. rosmarinifolia var. latifolia. Blätter länglich bis länglich-lanzettlich. — var. angustifolia. Blätter linealisch bis linealisch-lanzettlich. — discolor. Blätter unterseits bläulich, meist seidig. — cön- color. Blätter beiderseits grün, fast gleichfarbig. — var. laxißora. Blüthenstände sehr armblüthig. — var. ßavicans. Jüngere Blätter unterseits gelblich seidenglänzend. — Kommt nicht im Gebiet vor, nur im Amurgebiet ; siehe unten C. ßavicans. Ascherson (Fl. Prov. Brandenb. [1864]): S. repens b. rosmarinifolia 2. laeta. Aeste dottergelb; Blätter schwächer behaart, zuletzt auch unterseits kahl. (S. laela C. F. Schultz Suppl. Fl. Starg. 51 [1819]). M. Servit (Mag. Bot. Lap. VI [1907] 162): var. vaccinio'idcs. Aeste breiter bis 0,5 m hoch, dick, dicht behaart. Blätter länglich-elliptisch, au der Spitze stumpf, derb lederartig, am Bande etwas zurückgerollt, oberseits braungrün, Nerven un- deutlich. — Sehr spärlich auf Torfwiesen bei Pohledec (Mähren) (!). C. flävicans. Blätter in der Jugend unterseits gelblich-seidig behaart, später auf beiden Seiten kahl; Nervatur unterseits hervortretend, gelb. Blüthenstände länger, kurz gestielt. Griffel deutlich. Nur im Amurgebiet heimisch. S. repens y. ßavicans Anderss. in PC. Prodr. XVI. 2. 238 (1868). — S. rosmarinifolia var. ßavicans Anderss. Monogr. Sal. I. 116 (1863). D. subopposita. Niedrig. Blätter kurz gestielt lanzettlich bis lineal-lanzettlieh, ganzrandig, unterseits kurz seidig behaart, oberseits kahl. Nebenblätter stark entwickelt, lanzettlich, lang zugespitzt. Blüthenstände vor den Blättern er- scheinend, kurz gestielt, cylindrisch. Nur in der Mandschurei und in Japan vorkommend. S. repens var. subopposita O. v. Seemen Sal. Japon. (1903) 35. — S. subopposita Miq. An. Mus. Bot. Lugd. Bat. III. 28 (1867). — S. repens ß. rosmarinifolia Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 238 (18HS). (Nach Norden hin durch England und Schottland, Skandinavien [in Norwegen bis Hjerdalen 63° 38' N. Br., in Schweden bis Umeä, etwa ebenso weil nördlich], Russland in Finnland [Oesterbotten ], bis zum Oneua-See, Gouv. Wologda [etwa 62° 40' N. Br.]; nach Süden hin durch ganz Frankreich bis in das nördliche Spanien [Catalonien, Ga- licien] und das nördliche Portugal, Norditalien bis Venedig, Serbien, durch ganz Russland hindurch bis zur Mündung des Dnjestr und bis zum untern Lauf des Dnjepr, des Don und der Wolga (aber nicht in der Krim); vom Westen von Frankreich bis östlich zum Ural. Asien: i) Nach der Medusa der griechischen Mythologie, einer der drei schlangen - haarigeii Gorgonen. ^) Von £Veno£ verschieden and /««<«/ >\ Gestalt. Salix. 129 im nördlichen Kleinasien, im Lande der Ural-Kosaken, vom Ural öst- lich durch ganz Sibirien, südlich bis Turkestan [Samarkand], im Tian- schan [bis 3000 m], in der Dsungarei, im Altaigebiet, in Baikalien im Amurland, in der Mandschurei und in Japan [hier nur subopposita]. — Der Typus der Art kommt nicht in Serbien vor, und ist in Russ- land nicht ganz so weit nördlich und südlich [hier etwa nur bis 49° 30' N. Br.] wie die Rasse rosmarinifolia verbreitet.) * 1033. X 1048? S. penlandra X repens? 1034. X 1048. S. herbacea X repens 1041. X 1048. S. cinerea X repens 1042. X 1048. 8. caprea X repens 1043. X 1048. S. grandifolia X repens 4045. X 1048. S. aurita X repens 1041. X 1048. X 1045. S. cinerea X repens X aurita 1041. X 1048. X 1045. X 1048. 8. cinerea X repens X aurita X cinerea 1041. X 1048. X 1045. X 1042. 8. cinerea X repens X aurita X caprea 1045. X 1048. X 1045. S. aurita X repens X aurita 8. depressa X repens X 1046. 8. aurita X repens X depressa 8. myrtilloides X repens 8. repens X nigricans 8. repens X phylicifolia S. repens X hastata S. repens X daphnoides 8. repens X viminalis X 1057. 8. cinerea X repens X viminalis X 1057. 8. caprea X repens X viminalis X 1057. 8. aurita X repens X viminalis X 1057. 8. depressa X repens X viminalis X 1059. S. repens X Lapponum X 1060. S. repens X incana X 1061. S. repens X purpurea X 1048. X 1061. S. aurita X repens X pnrpurea 1048. X 1055. X 1061. S. repens X daph- noides X purpurea 1046. 1045. 1047. 1048. 1048. 1048. 1048. 1048. 1041. X 1048. X 1048. X 1048. X 1049. X 1050. X 1052. X 1055. X 1057. X 1048. 1042. X 1048. 1045. 1046. X 1048. X 1048. 1048. 1048. 1048. 1045. siehe am Ende der Gattung. A schers on o. Graebner, Synopsis. IV. 130 Salicaceae. 1048. X 1057. X 1061. S. repens X viminalis X purpurea siehe am Ende der Gattung. * S. petiolaris. |/. Niedrig bis mittelhoch. Zweige dünn, zähe, braun, in der JugeDd sehr kurz grau behaart, später kahl. Blätter lanzettlich bis schmal lanzettlich, bis 10 cm lang, 2,5 cm breit, beiderseits verschmälert, spitz, am Rande fein hakig gesägt, oberseits kahl, trübgrün, unterseits kahl oder sehr kurz schimmernd behaart, heller Ins grau (nur die jungen Blätter etwas stärker behaart). Neben- blätter wenig entwickelt, eiförmig, zugespitzt, gesägt. Kuospenschuppen braun. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend, aufrecht; die männlichen sitzend, am Grunde von kleinen schuppenartigen Blättern umgeben, kurz cylindriscb, bis 2 cm lang, 0,8 cm dick, dichtblüthig, ihre Achse dicht weissgrau behaart ; Trag- blätter oval, stumpf, braun, am Grunde heller, lang weissgrau behaart. Staubblätter frei oder am Grunde bis ' i verwachsen, kahl, etwa dreimal so lang als die Trag- blälter. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse schmal oval, gestutzt, etwa halb so lang als die Tragblätter. Weibliehe Blüthenstände wie die männlichen sitzend oder an kurzen, grau behaarten, mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas gekrümmt, kurz cylindriscb, bis :-! cm lanj,', 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dicht behaart. Tragblätter wie bei den männlichen ; Fruchtknoten lang gestielt (Stiel etwa so lang wie der Fruchtknoten, anliegend kurz grau behaart), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, anliegend grau behaart: (iriffel kurz; Narben oval, dicklich, getheilt, kopfig. Hintere Drüse schmal eiförmig gestutzt, etwa '/3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. In Nordamerica beimisch, im Mitteleuropa vielfach angepflanzt. Bl. Mai. S. petiolaris Smith Trans. Lin. Soc. VI 122 (1802). Diese Weide wird als S. amygrlalina americana seit mehreren Jahren in den Korbweiden-Plantagen vielfach angepflanzt und liefert in ihren glatten zähen Ruthen ein vortreffliches Flechtmaterial, .X . S. petiolaris X sericea s. am Ende der Gattung. * S. sericea. Ist der vorstehenden Art sehr ähnlich und von derselben nur unterschieden durch die dicht seidige Behaarung der jungen Blätter und der unteren Seite der entwickelten Blätter, powie durch die dichte seidig-filzige Behaarung des Fruchtknotens. Ausserdem sind die entwickelten Blätter oberseits dunkelgrün und etwas glänzend. Ebenfalls in Nordamerica einheimisch und im Mitteleuropäischen Gebiet viel- fach augepflanzt. Bl. Mai. 8. sericea Marshai Arbust. Am. 140 (1785) nicht Vill. — S. petiolaris rar. sericea Anderss. Monogr. Sal. I. 110 (1863). .X . S. petiolaris X sericea \ -. , , n .. ., o • vy j . \ s. am Ende der Gattung. .X . o. sencea X coraata I b. b. Meiostylae1) (v. Seemen Sal. Jap. 17 [1903]). Griffel von mittlerer Länge, länger als die kurzen oder länglichen Narben, nicht länger als der halbe Fruchtknoten (s. auch c). 1. 1. Virescentes (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 240 [1868]. — Phylicifoliae Anderss. a. a. O. [1868]). Blätter kahl, meist bogig gesägt. Früchte kahl oder behaart. — Uebrige Merkmale s. S. 59. In Europa nur unsere Arten. a. a. Fruchtknoten gestielt, ihre Stiele von mittlerer Länge. l) Von [telov weniger [lang] und avvÄog Griffel (nicht Mesostylae S. 58). Salix. 131 1049. (17.) S. nigricans, fi. Bis 4 m hoch, selten baumartig. Zweige dunkelrothbraun, gelbbraun oder grünlich, dicht kurz grau flaumig oder filzig behaart, zuweilen kahl ; junge Triebe dicht grau behaart, selten kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 2 cm lang, grau be- haart, später verkahlend, mitunter kahl), rundlich-eiförmig, elliptisch oder verkehrt eiförmig bis länglich-lanzettlich, bis 10 cm lang, 5 cm breit, kurz zugespitzt oder spitz, am Grunde abgerundet und mitunter etwas herzförmig, stumpf oder spitz, am Rande unregelmässig gesägt oder wellig gezähnt, mitunter ausgebissen gezähnt, oberseits kahl oder nur etwas behaart, dunkelgrün und etwas glänzend, unterseits kahl oder behaart, mitunter dicht filzig, heller, graugrün, bis blaugrau, matt, beim Trocknen schwärzlich werdend, (junge Blätter an der Spitze der Triebe meistens dicht kurz seidig oder filzig behaart); Mittelnerv hell, oberseits wenig hervortretend, sjniter etwas vertieft, unterseits breit her- vortretend; Seitennerven hell, oberseits etwas vertieft, unterseits fein und oft scharf hervortretend. Adernetz weitmaschig, oberseits etwas vertieft, wenig bemerkbar, unterseits wenig bis scharf hervortretend. Nebenblätter halbnieren- oder schiefeiförmig, spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen rothbraun, kurz dicht behaart, verkahlend. Männ- liche Blüthenstände kurz vor, selten mit den Blättern erscheinend, an kurzen bis 0,5 cm langen, bis dicht filzig grau behaarten, mit kleinen länglichen, spitzen, dünn seidig behaarten und bebärteten Blättern be- setzten Zweigen endständig, oval bis kurz cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 1,8 cm dick, aufrecht, oder etwas gekrümmt, dichtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter schmal oval, stumpflich, braun, an der Spitze dunkelpurpurroth oder schwärzlich, dünn lang grau behaart und bebärtet. Staubblätter 2 — 3 mal so lang als die Tragblätter, unterwärts stark behaart. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse breit, stark ge- stutzt, fast rechteckig, an der Spitze mitunter flach ausgerandet, etwa xh so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände kurz vor, meist mit den Blättern erscheinend, an etwas längeren, bis 1 cm langen, sonst wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen, aufrecht oder seit- wärts gekrümmt, oval bis cylindrisch, bis 6 cm lang, 1,5 cm dick, meist etwas lockerblüthig; ihre Achse grau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen und meistens bis an den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend, Fruchtknoten gestielt (Stiel 1/z — 2/3 s0 ^ang a^s der Fruchtknoten, meist kahl, seltener behaart), aus eiförmigem Grunde spitz verschmälert, meist kahl, seltener ganz oder theilweise grau be- haart. Griffel l/* — 2\z so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze meist gespalten, gelb. Narben länglich, ausgerandet oder gespalten, seitwärts abstehend. Hintere Drüse wie bei den männlichen und 1/3 bis V2 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. In der Ebene auf Wiesen, Mooren und Waldsümpfen, an Wasser- gräben und Bachufern ; auf Gebirgen an quelligen Stellen, Bächen, auf Hoch- und Wiesen-Mooren; in dem grössten Theil des Gebiets, aber sehr ungleichmässig verbreitet. Sie fehlt ganz als urwüchsige Pflanze im nordwestlichen Deutschland (in Hannover, Westfalen, Rheinprovinz, 132 Salicaceae. an dem von Herrenkohl bei Kleve in der Rheinprovinz angegebenen Standort ist die Art wohl nur angepflanzt und verwildert wie auch sonst vielfach im übrigen Gebiet), im Schwarzwald, Bayerischen Wald, im grössten Theile Böhmens (dort nur bei Wittingau) und in Mähren, im Ungarischen Tieflande und in Montenegro. Nur zerstreut kommt sie vor: von Westpreussen und Posen westwärts bis zur Grenze von Hannover, Westfalen und Rheinprovinz, in Sachsen, Schlesien, im Donauthal, in Siebenbürgen (Rodnaer Alpen), in Kroatien, in den [franz.) Vogesen (bei Rambervillers und Retournemer). Häufig ist sie in < >-t- preussen, Polen, auf den Rheininseln und im Rheinthal bei Strassburg, am Bodensee, im Jura, im ganzen Alpengebiet (Oberbayern bis 1364 in. Oberösterreich bis 1660 m, Niederösterreich bis 1260 m, Tirol bis gegen 1800 m), in Wallis über 2300 m (Dalla Torre u. Sarntheiu VI. 2. 26, 27 u. br.) und in den nördlichen Karpaten. Bl. April, Mai. 8. nigricans Smith Trans. Linn. Soc. VI (1802) 120. Fl. Brit, III. 1047 (1804) erweit. Willd. Spec. pl. IV. 2. 659 (1805). Wahlen- berg Fl. Lappon. (1812) 271. Seringe Saul. Suisse (Exsicc.) H. 7 Nr. 73 (1814). Seringe Ess. Monogr. Saul. Suisse 42 (1815) erw. Fries Novit, Fl. Suec. Mant. 1. 52 (1832). Koch Syn. ed. 2. 748. Anderss Sal. Läpp. 56 (1845). Kerner Niederösterr. Weid. 238 (1859). Wimmer Sal. Europ. 70 (1866). Anderss. Monogr. Sal. I. 125 (1867). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 240 (1868). Nyman Consp. 668. Suppl. 281. Richter-Gürke Plant. Eur. II. 17. A. et E. G. Camus Classif. Saul. Europ. Monogr. Saul. France 194 (1904). Reichenbach Ic. Fl. Germ. XI t. DLXXIII fig. 1217 [irrthümlich 2017]). — S. phylicifalia ß. L. Spec. pl. ed. 1. IL 1016 (1753). Wahlenb. Fl. Läpp. '270 (1812) z. T. Koch Salic. Europ. Commentatio 40 (1828) z. T. — S. spadicea Vill. Hist. Plant. Dauph. I. 373 (1786)? — 8. myrsimtes Hoffm. Hist, Sal. I. 71 (1787) nicht L. — 8. hastata Vill. Hist, plant. Dauph. III. 774 (1789) nicht L. Hoppe Plant, rar. Cent. IV nach Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 62 (1815) nicht L. — S. myrsini- fölia Salisb. Prodr. 394 (1796). — 8. hybrida Hoffm. Deutschi. Fl. ed. 2. II. 263 (1804). — S. cotinifölia 8m. Fl. Britann. III. 1066 (1804). — 8. hirta 8m. Engl. Bot. XX. 1404 (1805). — 8. phyhci- fölia Willd. Spec. pl. IV. 2. 659 (1805) nicht L. — S. tenu'ifölia Willd. a. a. O. 662 (1805). — S. Amanfnjiäna1) Willd. a. a. O. 2. 663 (1805). — S. silesiaca Schleicher Cat. Plant. Helv. 22 (1807). Sal. Helv. 2 (1807). Tenore Fl. Nap. V. 275 (1835—36) nicht Willd. — 8. rupestris (Donn) 8m. Engl. Bot. XXXIII. 2342 (1812). — i) Wohl nach Johaun Amman n, * 1707 Sehaffhausen f 1741 Petersburg, Professor der Botanik daselbst. Verf. von Stirpium rarioruin in iniperio ßutbeno gponte provenientinm iconea et descriptiones. Petropoli 1739. — Nicht zu verwechseln mit l'anl Am mann, * 30. August 1G34 Breslau f 4. Februar 1G91 Leipzig, Pro- Fessor daselbst, der eine Reihe von Werken über wildwachsende und Coltur- bes. Gartenpflanzen sehrieb. Salix. 133 & Andersoniäna1) Sm. a. a. O. 2343 (1812). — S. Forsieriäna2) Sm. a. a. O. 2344 (1812). — S. crataegifölia Bertol. in Desv. Journ. Botan. III. 76 (1813). — 8. oväta Spreng. Pugill. I. 62 (1813). — 8. carpinifölia Schleicher ex Spreng. Pugill. II. 89 (1815). — S. stylösa Lam. et DC. Fl. Fr. ed. 3. V. 239 (1815). Nyman Consp. 668. — 8. styJäris Seringe Saul. Suisse (Exsicc.) 7 Nr. 86—88 (1814) u. Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 62 (1815). — S. onüsta var. lithuanica Besser Euum. pl. Volh. 79 (1821). — 8. cerasifölia Nocca u. Balb. Fl. Ticin. IL 201 (1821) nicht Schleicher. — S. obtitsa Schleicher n. Link Enum. Hort. Berol. II 415 (1822). — 8. spiraei- fölia Willd. in Link a. a. O. 416. — S. oväta Host Sal. 23, t. 74, 75 (1828) nicht Seringe. — S. glaucescens Host a. a. O. 23 t. 76, 77 (1828). — S. aurita Host a. a. O. 24 t. 78 (1828) nicht L. — S. menthaeßlia Host a. a. O. 24 t. 79, 80 (1828). — 8. riväJis Host a. a. 0. 25 t. 81, 82 (1828), — S. prunifölia Host a. a. O. 25, t. 83, 84 (1828). — 8. parietariaeföUa Host a. a. O. 26 t. 85, 86 (1828). — 8. Willdenoiciäna3) Forb. Sal. Wobur. 41 (1829). — S. crispa Forb. a. a. O. 42 (1829)? — 8. reflexa Forb. a. a. O. 94 (1829)? — S. grisonensis*) Forb. a. a. O. 99 (1829). — S. rotündata Forb. a. a. O. 104 (1829). — 8. Änsoniänab) Forb. a. a. O. 107 (1820). — 8. atropurpürea Forb. a. a. O. 156 (1829). — S. Helvetica Forb. a. a. O. 159 (1829) nicht Villars. — 8. mutäbilis Forb. a. a. O. 160 (1829). — S. damascena (Forb.) Sm. Engl. Bot. XXXVIII. 2709 (1834). — 8. petraea (Anders.) Sm. a. a. O. 2725 (1834). — S. septentrionälis Lodd. nach G. Don in Loud. Hort. Brit. Suppl. IL 671 (1839). — S.pilösa Bray in Ledeb. Fl. Ross. III. 608 (1851). — 8. Lndivigii*) Bonj. nach Bertol. Fl. Ital. X. 313 (1854). — 8. albo- virens Anderss. in Vet. Acad. Handl. Stockh. VI n. 1, 127 (1867). — 8. divaricäta Anderss. a. a. O. (1867). — 8. ilicifölia Anderss. a. a. O. (1867). — S. nummulär iaefölia Anderss. a. a. O. (1867). — 8. scpiäria Anderss. a. a. O. (1867). — *S'. värians Anderss. a. a. O. (1867). — S. nigricans Subsp. S. protea Anderss. Monogr. Sal. I. 128 (1867). — S.BudbecMäna7) Fries nach Anderss. in DC. 1) Nach William Anderson, * 1766 Easter Wariston (Edinburgh) f 6. Oct. 1846 Chelsea bei (jetzt in) London, Ourator des dortigen Gartens. 2) S. II. 2. S. 492 Fussn. 2. 3) S. II. 1. S. 628 Fussn. 1. 4) Aus Graubünden (Grisons). 5) Nach welchem Ansou die Pflanze benannt wurde, haben wir nicht er- mitteln können. 6) S. S. 108 Fussn. 1. 7) Nach Olof Rudbeck, * 15. März 1660 f 23. Mcärz 1740 Upsala, wie sein gleichnamiger Vater (* 13. Sept. 1030 f 12. Dec. 1702) Professor der Anatomie und Botanik au der dortigen Universität, Lehrer und Gönner Linne's. Er bereiste Lapplaud. Von seinem grossangelegten Reisewerk Lapponia Illustrata Ulis. 1701 erschien nur der erste Band, da das Manuscript der Fortsetzung bei einem «rossen Brande zerstört wurde. Linne benannte nach ihm (Gen. pl. 262 [ 1 737 J) die be- kannte Compositengattung Rudbeckia. 134 Salicaceae. Prodr. XVI. 2. 241 (18(58). — S. glabra var. ß.1) crataegifolia Anders?, in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 259 Exp. — S. pectinäta Hort, ex Dippel Handb. Laubholzk. 111(1892) 276. — 8. Chenauxii*) Lagger nach Grcmli Excure.fl.Schw. 7. Aufl. 375 (1893). — 8. Ohara- nisii6) und 8. pseudopyrus Gandog. nach A. et E. G. Camus Clas>if. Saul. Eur. et Monogr. öaul. Fr. 195 (1904). — S. eardiqphyllos*) Gandog. nach A. et E. G. Camus a. a. O. 200 (1904). Schleicher (Cat. pl. Helv. [1807]. — Cat. Sal. Helv. [1807] — und Exsicc.) fühlt ausserdem folgende Arten auf, welche Synonyme von S. nigricans darstellen: S. alatcriio)'>lcx Wühl., S. albe'secns, S. alnifdlia Willd., S. arbuscula Will«!.?, S. atrorirens, S. aubonc'nsisä), S. austrdlis, S. cawltdula Willd., S. carpinifolia Willd., S. cinerdscens Willd.? S. cletliracfdlia, S. edneolor, S. cordato-ovdta, S. corideea, S. crassifolia, S. crispa-serrätaf S. cydoniifdlia, S. denuddta Wühl., .S'. diffusa, S. dura, S. degans?, S. elliptica Willd., S. fagifolia Willd., S. firma, S. ßave'scenst S. frängula Willd., S. glabricdrpa, S. glaredsa, S. glauecscens, S. glaucophf/lla Willd., <&'. grisaphf/lla, S. gryonensis i;), S. Haller i"<), S. heterophyflaf, S. inedna, S. juratcnsisK), S. lacnslris, S. laxa, S. lemdna$), S. ligustro'ides, S. lutc'scens, S. macrostipuldris, S. malifdtia Willd. (nicht Sm.), S. mcspilifdüa, S. microddnta "') Willd., >S'. mollis, S. monldna Willd., S. nervosa, S. nigrc'seens Willd., S. obltis« Willd, S. obtuso-serrdta, S. pallc'scens, S. pdllida Willd.?, S. paluddsa, S. panndsa, S. pätula, S. pectinatoserrdla, S. petrösa, S. pilösa Wühl.. S. polygonifdlia, S. plntipliylla, S. populifdlia Willd., S. pruindsa Willd., S. psilocdrpa Willd., S. y.<<- mila Willd., S. pyrifdlia Willd., S. pyrolaefdlia S. recurvdta, S. Iihddani^), S. rivuldrw, S. rostrdta, S. rugdsa, S. rvguldsa, S. Schleicheridna 1S) Willd., S. 8ör- dida, S. teniiijiiliii, S. tiliaefdiia, S. tomcntella, S. torfdeea, S. trichocdrpa 13) Willd., S. lürgida, S. ulmifdlia Willd., S. unduldta, S. vaceinio'ides Willd., S. vallesiaca^), S. villdsa, S. villdsula, S. virgdta. (Die von Willdenow aufgestellten Arten be- finden sich im Herbar Willdenow in Dahlem-Berlin.) Smith (a. a. ().) verstand unter seiner S. nigricans nur die Form mit he- ll a arten Fruchtknoten (germinibus pedicellatis lanceolatis acuminatis serieeis) uud Willdenow a. a. O., Wahlen berg (a. a. O.) und Seriuge (a. a. O.) folgten ihm in dieser Auffassung. Erst Fries a. a. O. sowie die spateren Schrift- steller erweiterten die Art dabin, dass sie auch die Form mit kahlen Frucht- knoten dazu rechneten. Für S. spadicca bezeichnet Villars (Hist. Danpb. 1. 373 1 1 786]) sich selbst (mihi) als Autor, während er Ilist. PI. Daupb. II (1789) 777 Chaix als solchen nennt. Die von ihm gegebene Diagnose ist so anvollständig, und Beine eigene An- sicht über diese Weide ist so unsicher (Ilist. PI. Daupb. II. [1789] 777: Cette 1) Andersson I.e. führt zuerst ß. crataegifolia und dann ß. snbglabra auf; bei crataegifolia ist somit ;)'. augenscheinlich irrthümlich statt ct. gesetzt. 2) Nach Jean-Joseph Chenauz, * 6. Juni ls2-_> Bry (Canton Freiburg) f 14. Dec. 1883 Vuadens hei Bulle, Dechant daselbst, gutem Kenner der Flora, Verf. populär-bot. Schriften (Schinz br. ). 3) Ueber Charanis ist uns nichts bekannt. *) Von y.uQÖia Herz und tpvXAov Blatt. •:») Bei Aubonne (Canton Waat) am Genfer See gefunden. G) Von Gryon im Ct. Waat (unweit Bez) gefanden, 7) S. 1. s. 62 Fasan. 1. Die genauen 1 d sind 10. Oet. 1708 r 12. Dec. 1777. 8) Vom Jorat, einem Bergzuge im Ct. Waat. 0) Am Genfer See (Lacus LemanuB, Lac Leman) gefunden. 10) Von (MtQÖg klein und 6doi'£ Zahn. !i) An der Rhone (Rhodanus) gefunden, 18) S. I. S. 14:; Fussn. 2. 13) Von #o*'$ Gen. iQr/ü^ Haar und y.ccQ.-rög Frucht. 14) S. II. US. 273 Fossn. 3 und S 3'A Fussn. G. Salix. 135 espece n'est peut-etre qtrune variete interrnediaire eutre le S. hastaia Linn. et le S. lanata), dass seine S. sjmdicea Dicht als sicher angesehen werden und auch nicht mit Sicherheit als Synonym von S. nigricans betrachtet werden kann. Von S. tenuifolia (Willd. a. a. O.) befindet sich im Hei bar Willdenow Nr. 18119 ausser einem Blattzwcig, welchen Andersson ganz richtig als S. nigri- cans bestimmt hat, noch ein weibliches Blüthenexemplar, dem von Wimmer die Bemerkung hinzugefügt ist: „scheint zu S. livida Wahlenb. zu gehören", und das so beschädigt ist, dass eine sichere Bestimmung ausgeschlossen erscheint. S. tenui- folia Willd. ist somit nicht mehr mit Sicherheit festzustellen. S. crataegifolia (Bert. a. a. O ) kommt nicht in Mitteleuropa vor, sondern nur in Italien in den Apeuninen. Sie zeichnet sich durch die grossen breit-ovalen, bis 10 cm langen, 5 cm breiten, klein keibig gesägten, oft fast ganzrandigen, mit einer dichtmaschigen und fein hervortretenden Nervatur versehenen, in der Jugend unteiseits lang seidig behaarten Blätter aus, die den Blättern von . nigricans gestellt. Andersson (Monogr. Sal. I. 175 [1863] und in DC. Prodr. XVI. 2 [1868]) stellt sie jedoch als Varietät zu S. glabra. Hierzu kann sie jedoch schon wegen der behaarten jungen Blätter nicht gehören. S. glabra ß. crataegifolia Andersson in DO. Prodr. XVI. 2 (1868) 259 umfasst neben der in den Apenninen vorkommenden S. crataegifolia Bertol. noch eine in „Austria" (Tirol) gefundene Weide, die durch ihre länglichen, beiderseitig spitzen, mit weitmaschigem, scharf hervortretendem Adernetz versehenen Blätter erheblich von der S. crataegifolia Bertol. abweicht und für S. nigricans X glabra zu halten ist. S. carpinifolia (Schleich, nach Spreng, a. a. O.) wird auch von Seringe (Ess. Monogr. Saul. Suisse 93 [1815]) angeführt; die von Sprengel und Seringe ge- gebenen Diagnosen stimmen aber bezüglich der Blätter nicht überein. Nach Sprengel sollen dieselben „supra glabra, subtus incano-tomentosa venosa", — nach Se ringe „face supe'rieure tres-reticulee, ordinairement glabre, excepte les nervures qui sont tomeuteuses ; face inferieure grisätre, garnie de petits poils distincts sur les nervures" — sein. Sprengel und Seringe haben somit augenscheinlich zwei verschiedene Formen der S. nigricans gemeint. Schleicher (Cat. Sal. Helv. 1 [1807]) bezeichnet S. carpinifolia ausdrücklich als von W. (Willdenow) auf- gestellt, und in dem Herbar Willdenow Nr. 18233 befindet sich ein von Schleicher (Nr. 39) herstammendes männliches Exemplar dieser Art, das in den Blättern genau der von Seringe a. a. O. gegebenen Diagnose entspricht; die von Se ringe auf- geführte S. carpinifolia Schleich, kann somit als die richtige eniiina (Apenninen- Mittelkettei. Schatz (ABZ. I [1895] 193) nennt „S. pseudoglabra" die kahlen Formen i) In Ostpreussen (Borussia orientalis) gefunden. Salix. 139 der S. nigricans, die in Württemberg noch jetzt irrthümlich für S. glabra (s. diese) gehalten werden und in Gradina nu (Pflanzenl. in d. Schwab. Alb. 1. Aufl. II. 102 [1898] 2. Aufl. II. 100 [1900]) als S. glabra Unterart S. glabroides Scheuerle aufgeführt werden. Camus (Classif. Saul. d'Europe Monogr. Saul. France 199—201 [1904]): A. leiocarpa: S. var. lanci/olia, — undulata, — angustifolia, — elliptiea, — micro- phylla, — ovata, — crassifolia, — cordi/olia, — Cornuaültii) (S. divaricata Cor- nuault in Bull. Soc. Bot. Deux-Sevres 210 [1878]. — *S'. Cornuaultii (triandra <[ cinerea?) Eouy Rev. Bot. syst, et Gc'ogr. bot. No. 23. 17 [1904]). — B. hebecarpa: S. var. firma Gaud., — lati/olia, — parvifolia Seringe, — elliptica Gaud. Ausserdem als Monstrositäten (die übrigens nicht selten vorkommen): Form 1 bicapsularis, — 2 androgyna. (Auf den Britischen Inseln; Skandinavien im Gebirge [bis 1330m] durch das ganze Land nördlich bis Magerö [71° N. Br.] und Waranger bis über die Birkengrenze; Dänemark bei Sorö [ausserdem noch an- gepflanzt und verwildert an einzelnen Stellen bei Kopenhagen] ; Russ- land nördlich bis Enare-Lappland ; Halbinsel Kola [f. borealis bis zur Birkengrenze fast unter 70° N. Br., f. campeslris über 69° N. Br.], Archangelsk, Kanin-Noss [68° 40' N. Br.], Gouvernement Wologda; nach Süden hin durch das ganze Reich bis zu den Gouvernements Orenburg, Ufa, Kasan, Pensa, Tambow, Charkow, Wolhynien, [im süd- lichen Theil des Gouvernement Jekaterinoslaw am Flusse Kaschlagatsch angepflanzt und verwildert]; bis östlich zum Ural [hier bis in die untere Alpenregion hinauf]. Im Süden Europas: Spanien: in Estremadura; Corsica; Italien; in Calabrien auf den Apenninen bis 2000 m; Balkan- gebiet. In Asien : Syrien, Dsungarei [am Tarbagabai und am Fl. Baskun |, West-Sibirien [Uralgebiet, Samojedenland, am Polui, unteren Ob und Jenissej], am Baikal und in Kamtschatka [Ledebour Flora Rossica III. 609]). * pentandra X nigricans? herbacea X nigricans reticulata X nigricans fragilis X nigricans? rehisa X nigricans S. serpyllifolia X nigricans glauca X nigricans cinerea X nigricans caprea X nigricans 1042. S. cinerea X nigricans . X caprea aurita X nigricans 1045? 8. cinerea X nigricans X aurita? depressa X nigricans i) Nach Pierre Cornuault, * 28. Nov. 1856 Saint-Loup sur Thouet (Dcux- Sevres) (br.), Directeur des travaux de la Societe' d'Encouragment (Jockey-Club in Chantilly [Oise]). 1033. X 1049 ? S. 1034. X 1049. s. 1035. X 1049. s. 1036. X 1049? s. 1039. X 1049. s. 1039 .B. : ' 1049. 1040. X 1049. s. 1041. X 1049. s. 1042. X 1049. s. 1041. X 1049. X 1045. X 1049. 8. 1041. X 1049. X 1046. X 1049. 8. siehe am Ende der Gattung. 140 ►Salicaceae. 1047 1048 1048 1049 1040. 1049. 1049. 1039. 1043. 1049. 1049. 1049. 1049. 1040. 1049. 1045. 1049. 1049. 1049. 1049. 1049. 1049. . X 1049. 8. myrtil/uides X nigricans . X 1049. 8. repens X nigricans B. X 1049. S. rosmarinifolia X nigricans . X 1050. S. nigricans X phylicifolia . X 1049. X 1050. 8. glanca X nigricans X phylicifolia . X 1051. S. nigricans X arbuscula . X 1052. S. nigricans X hastata . X 1043. X 1052. S. retusa X nigricans X hastata X 1049. X 1052. S. grandifolia X nigri- cans X hastata X • 8. nigricans X cordata X 1053. 8. nigricans X glahra X 1052. X 1053. S. nigricans X hastata X glahra X 1054. #. nigricans X myrsinites X 1049. X 1054. & glanca X nigricans X myrsinites X 1050. X 1054. & nigricans X phylici- folia X myrsinites X 1049. X 1054. #. aurita X nigricans X myrsinites X 1055. #. nigricans X daphnoides X 1056. >SV. nigricans X acutifolia X 1057. >S'. nigricans X viminitis X 1059. #. nigricans X Lapponum X 1061. & nigricans X purpurea X 1062. 6'. nigricans X caesia siehe am Ende der Gattung. 1050. (18.) S. phylicifolia1). [j. Aufrecht, kurzästig, bis 1 m (aus- nahmsweise bis 3 m) hoch. Zweige kastanienbraun, glänzend, kahl; junge Triebe kahl oder an der Spitze sehr kurz, dünn grau behaart. Blätter gestielt (Stiel bis 1,5 cm lang, kahl, nur bei den jungen Blättern an der Spitze der Triebe mitunter kurz dünn seidig behaart), elliptisch oder verkehrt-eiförmig bis lanzettlich, bis 10 cm lang, 3,5 cm breit, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, ganzrandig oder am Rande ungleich fein selten gröber gesägt, oberseits sattgrün glänzend, unterseits graugrün bis bläulich-weiss, auf beiden Seiten kahl (nur die jungen Blätter an der Spitze der jungen Triebe fein seidig behaart); Mittelnerv hell, oberseits flach, unterseits .-tark hervortretend; Seitcn- iMTven hell, oberseits etwas hervortretend oder vertieft, unterseits scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseits kaum bemerkbar, unter- seits fein hervortretend. Nebenblätter selten vorhanden, halb nieren- i) Wegen der Aelmlichkeit der Art mit breitblätterigen Arten der Bham/in- ^fen-Gattung Phylica (L. Spec. pl. ed. 1. 195 [1753]). Salix. 141 förmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen braun, kahl oder nach der Spitze zu sehr kurz dünn behaart. Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend ; die männlichen an kurzen bis 0,5 cm langen, dicht grau behaarten, mit kleinen ovalen bis oblongen ganz- randigen, seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, auf- recht oder etwas gekrümmt, oval oder kurz cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig ; ihre Achse kurz grau behaart. Tragblätter oval bis länglich, stumpflich, dunkelbraun bis schwarz, am Grunde hell, dünn lang seidig behaart und bebärtet. Staubblätter kahl bis 4 mal so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse oval, stark gestutzt, mitunter an der Spitze ausgerandet, bis lfe so lang als die Tragblätter. Weibliche Tragblätter an etwas längeren bis 1 cm langen, sonst wie bei den den männlichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht oder etwas gekrümmt, cylindrisch, bis 4 cm lang, 1,3 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse und die Tragblätter wie bei den männlichen, diese bis auf den unteren Theil des Fruchtknotens herauf- ragend; Fruchtknoten gestielt (Stiel bis fast so lang als der Frucht- knoten, kurz grau behaart) aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dicht anliegend, hellgrau behaart, selten kahl; Griffel bis 1Jb so lang als der Fruchtknoten ; Narben länglich-oval, ausgerandet oder getheilt, gabelig. Hintere Drüse oval, stark gestutzt, mitunter an der Spitze ausgerandet, l/s — 2h so lang als der Fruchtknoten. Auf quelligen und sumpfigen Wiesen und Abhängen. Selten in den westlichen und mittleren Central-Alpen der Schweiz, in Tirol bis 1900 m (Dalla Torre und Sarnthein VI. 2. 25). In den Vogesen (nur Frankenthal am Hohneck). Im Harz (Brocken), hier zu Ehrhart's Zeit auch männlich, jetzt nur weiblich; im Riesengebirge (Schneegraben am Brunnenberge). Nicht selten gepflanzt und verwildert, so in Schleswig- Holstein (Prahl Krit. Flora IL 196). Galizische Karpaten. Die Angaben in Montenegro sind sehr zweifelhaft, nach Rohlena (br.) findet sich in letzterem Lande an dem von Pantocsek (Nat. V. Presb. N. F. IV. 32) angegebenen Standort Sinjavina Planina nur S. Sil. was S. 108 nachzu- tragen ist; letztere auch am Berge Ranisava im Dormitorgebiet. Die An- gabe in Polen (bei Maciejowice und an den Ufern der Kamienna Rosta- finski 169) bedarf sehr der Bestätigung; die in Süd-Böhmen bei Gratzen bezieht sich nach Celakovsky (Böhm. Ges. Wiss. 1888 [29]) auf vermuthlich angepflanzte Sträucher von „S. Schraderiana (aurita X phylicifolia)". Bl. Mai, Juni. S. phyliäfolia L. Spec. pl. ed. 1. 1016 (1753). 6m. Fl. Brit, III. 1049 \l804). Wahlenberg Fl. Läpp. 270 (1812). Smith Engl. Fl. IV. 170 (1828). Koch Salic. Europ. Commentatio 40 (1828) z. T. Fries Novit, Fl. Suec. Maut. 1. 50 (1832). Wahlenberg Fl. Suec. IV. 667 (1833). Anderss. Sal. Läpp. 42 (1815). Koch Syn. ed. 2. 751 (1844). Ledebour Fl. Ross. III. 611 (1846—51). Reichenbach Deutschi. Fl. X. 23 (1849). Anderss. Monogr. Sal. I. 131 (1867). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 241 (1868). Camus Classif. Saul. Europ. et Monogr. Said. France 189 (1904). — S. arbuscula „S. foliis serratis glabris 142 Salicaccac. obovatis" L. Sp. plant, ed. 1. 2. 1018 (1753). — S. arbüscula a. „S. foliis serratis glabris verticaliter ovatis" L. Fl. Suec. ed. 2. 348 (1755). — 8. conifera Wangenh. Beür. 123, t. 31 (1787)? — S. pluiUcaefolia Wulf, in Jacquin Collect. IL 139 (1788). — S. bicolor Ehrh. Beitr. V. 162 (1790). Sm. Fl. Brit, III. 1048 (1804). Koch Syn. ed. 1. 653. Richter-Gurke PI. Eur. II. 16 (1897). — S. Crowe- äna1) Sm. Fl. Brit. III. 1043 (1804). — 8. tenuifölia L. herb, nach Sm. a. a. O. 1052 (1804). — S. radicans Sm. a. a. O. 1053 (1804). — S. Weigeliäna*) Willd. Spec. pl. IV. 2. 678 (1805). Wimmer Sal. Eurod. 76 (1766). Rchb. Ic. XI t. DLXIII fig. 1202 [2002] — S. laurinea Loisel. Fl. Gall. II. 343 (1807). — S. hümilis Willd. Berl. Baumz. ed. 2. 439 (1811). S. vioUcea Willd. a. a. O. 443 (1811) nicht Anderss. — S. arbüscula Wahlenb. Fl. Läpp. 263 (1812) z. T. (forma major) et Wablenberg in Fl. Dan. t. 1055 nicht L. — S. majälis Wahlenb. a. a. O. 270 (1812) nicht Wahlenb. Fl. Suec. IL 668 (1833). — S. Borreri3) S. F. Gray Nat. Arr. Brit. pl. IL 732 (1821). — 8. arbüscula Koch Sal. Europ. Comment. 44 (1828). — S. Borreri- äna3) Sm. Engl. Fl. IV. 174 (1^28). — S. Bavalliäna4) Sm. a. a. 0. 175 (1828). — S. nitens (G. Anders.) Sm. a. a. O. 175 (1828). — 8. Wulfeniäna6) Sm. a. a. O. 176 (1828) nicht Willd. — S. patens Forb. Sal. Wobur. 77 t. 39 (1829). — 8. floribünda Forb. a. a. O. 107 t. 54 (1829). — S. tenüior Borr. in Engl. Bot. Suppl. IL 2650 (1831). — S. philli/reifölia Borr. a. a. O. 2660 (1831). — S. pro- pinqua Borr. a. a. O. 2729 (1831). — S. laxißöra Borr. a. a. O. 2749 (1831) nicht Kerner. — 8. discolor Chamisso in Linnaea IV. 538 (1831) nach Ledebour Fl. Ross. III. 611 (1846 — 51). — S. For- besiäna 6) Loud. Arb. Brit. III. 1581(1838). — S. tenuifölia L. mscrpt. nach Anders. Sal. Läpp. 42 (1845). — S. macrocärpa 7) Anderss. Vet. Acad. Handl. Stockh. 479 (1850). — 8. phylicifolia X hastata Wimm. in Denkschr. Schles. Ges. 168 (1853) z. T. — S. arbüscula 2. Weigeliana Kerner Niederösterr. Weiden 208 (1859) in Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch. Wien X. 208 (1860). — S. hastata X Weigeli- ana Wimmer Sal. Europ. 218 (1866) z. T. — S. semicordäta Dulac Fl. Haut. Pyr. 147 (1867). — 8. arbüscula var. brevijülis Trautv. in Herb. Ledeb. nach F. v. Herder PI. Raddeanae in Acta Horti Petrop. XL 414 (1891). Unsere S. phylicifolia ist derjenige Theil der S. phylicifolia L. Spec. PI. ed. 1. 2. 1016 (1753), der nach der Abzweigung der . Nor wich, beschäftigte sich mit Moosen, Pilzen und Weiden, er besass eiu Salicetum und arbeitete mit an English Botany. Smith nannte nach ihm die Rutacecn-Gattung Crowea (1798). "-') S. VI. 1. S. 601 Fnssn. 2. 3) S. II. 1. S 458 Fussn. 1. 4) S. I. S. 711 Fussn. 2. £>) S. II. 1. s. 312 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 5. Nov. 1728 f 17. März 1805. 6) S. VI. 1. S. 703 Fussn. 4. 1) Von ficr/.QÖg gross, lang und y.aQXÖg Frucht Salix. 148 Diese Arl ist vielfach von den Schriftstellern mit S. nigricans und S. arbuscula zusammengeworfen worden und in der That auch nicht immer leicht von diesen beiden Arten zu trennen. Ausserdem haben einige Schriftsteller, namentlich S mith, Forbes und Borrer, neben dem Typus noch einige Arten aufgestellt, die sich kaum als eigene Abarten aufrecht erhalten lassen. P. Lack sc he wit z , Herbarium Salicum, giebt für 3 in Estland bei Hapsal gesammelte Exemplare der S. Weigeliana als Höhe des Strauchs an: Nr. 5509 (auf einer 'Wiese) 4', Nr. 5561 (auf einer Wiese) 5', Nr. 5542 (auf Grünmoor) 10' also über 3 m. Kerner (Niederösterr. Weiden 208 [1859]) stellt seine S. arbuscula 2. Wei- geliana (S. Weigeliana Willd.) nur als eine in allen Theilen grössere, üppigere Parallelform neben S. arbuscula 1. Waldsteiniana (S. Waldsteiniana Willd.), indem er 2. Weigeliana als die Thalform, 1. Waldsteiniana als die alpine Form der S. arbuscula bezeichnet. Dieser Ansicht kann ich nicht zustimmen. S. Weigeliana (S. phylicifolia) steigt ebenfalls bis in das alpine Gebiet empor, wenn sie hier auch hauptsächlich in Thälern und an Gletscherbächen wächst, während S. Waldsteiniana (arbuscula) hauptsächlich auf Abhängen zu finden ist. Aber selbst hier wird die aufrechte, wenn auch verhältnissmässig niedrige S. phylicifolia von der niederliegen- den S. arbuscula, dereu Aeste kaum bis zu 1 m emporragen, als eigene gute Art sicher zu unterscheiden sein, namentlich nach den weiblichen Blüthenständen. Die gestielten Fruchtknoten (Stiel bis fast so lang als der Fruchtknoten) der S. phylici- folia bieten immer ein sicheres Unterscheidungsmerkmal gegenüber den sitzenden oder fast sitzenden Fruchtknoten der S. arbuscula. Wimmer (Sal. Europ. 218 [1866]) stellt S. tenuifolia L. herb, nach Sm. Fl. Brit. III. 1052 (1804) und S. majalis Wahlenberg Fl. Läpp. 270 (1812) als Synonym zu seiner S. hastata X Weigeliana (S. phylicifolia X hastata Wimmer in Denkschrift Schles. Gesellsch. 168 [1853]); gleichzeitig bezeichnet er S. Hegetsch- weileri (Heer nach Hegetschweiler Fl. Schweiz 963 [1840]) als hierzu gehörig. Wie schon Andersson (Monogr. Sal. I. 134 — 135 [1867]) treffend darlegt, zeigen S. tenuifolia und S. majalis keinerlei Merkmale von S. hastata, sondern erscheinen lediglich als eiue zu S. nigricans hinneigende *S'. phylicifolia. Beide Arten können somit auch nicht der Mischling S. hastata X Weigeliana (S. phylicifolia X hastata), sondern lediglich S. phylicifolia sein. — S. Uegetschweileri lässt allerdings sowohl an den Blättern als an den Blüthenständen Merkmale von IS. phylicifolia und S. hastata erkennen und ist darum S. phylicifolia X hastata. — Nr. 140. Wimmer u. Krause Herb. Salicum trägt die Bestimmung : »S. majalis Wahlenberg (S. hastata X phylicifolia Wimmer) mit dem Hinzufügen: „Aus dem Königl. Bot. Garten zu Berlin; wahrscheinlich von Wahlen berg stammend.4' Diese Vermuthung wird durch nichts unterstützt und erscheint durchaus willkürlich. Auf einem andern aus dem Königl. Bot. Garten zu Berlin stammenden Exemplar steht die von An- dersson gegebene Bestimmung: S. phylicifolia, während Wimmer darunter ge- schrieben hat: „videtur S. hastata X phylicifolia esse". Im Widerspruch mit der vorstehenden Bestimmung (S. phylicifolia) sagt Andersson (Monogr. Sal. I. 135 [1867]) über diese Weide ans dem Bot. (iarten in Berlin: „quare hanc libentius e S. hastata et S. phylicifolia primitus ortam crederem". Meiner Meinung nach, die ich mir namentlich auch aus der Beobachtung der lebenden Weide im Salicetum des alten B't. Gartens in Berlin gebildet habe, ist diese lediglich eine weibliche S. phylicifolia, die in der Cultur einen ungewöhnlich kräftigen Wuchs angenommen hatte. — Als Formen sind hervorzuheben : A. latifolia. Blätter verkehrt-eiförmig bis breit oval. S. phylicifolia a. latifolia Anderss. Monogr. Sal. I. 133 (1867). B. angustif ölia. Blätter lanzettlich oder schmal-verkehrt-eiförmig bis schmal zunp-enförmirr. S. phylicifolia ß. angitstifolia Anderss. a. a. O. (1867). 144 Salicaceae. Nach der Bekleidung der Fruchtknoten sind die beiden Formen zu unter- scheiden : I. eriocärpa. Fruchtknoten behaart. — So am häufigsten. IL liocarpn. Fruchtknoten kahl. — So seltener. Von andern Schriftstellern sind noch folgende Formen aufgestellt: Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. I. 50 [1832]) zweigt von S. phylieifolia mit eiförmigen oder lanzettlichen entfernt gesägten, verkablenden, unterseits graugrünen Blättern und halbherzförinigen an der Spitze schiefen Nebenblättern, die Form : b. capsulis ylabris ;il>. Ausserdem stellt er hinzu die Unterart S. tenuifolia mit ver- kehrt-eiförmig-elliptischen bis lanzettlichen gesägten kahlen, unterseits graugrünen Blättern und lanzettlichen Nebenblättern und zwar in den beiden Formen: a. cap- sulis ylabris (S. tenuifolia Sm., S. corriiseans Willd. (?) S. majalis Wahlenb. [S. coru8cans Willd. Spec. Plant. IV. 2. 681 (1805) ist S. glabra]). b. capsulis villosis (S. arbuscula major Wahlenb.) — Wahlenberg (Fl. Suec. II. G68 [1833]) zweigt von S. phylieifolia die beiden Formen ab: ß. campestris. Blätter besonders unterseits behaart. — y. majalis. Blüthenstände sitzend, ohne Hochblätter, — die beide zu S. nigricans gehören. Koch (Syu. ed. 1. 653 [1837]) führt als , Abänderungen ■ der S. bicolor, S. radieans Sm. und S. Dicksonidna Sin. auf (S. Dicksoniana Sm. ist S. arbuscula X phylieifolia). Fries (Bot. Notis. 1840. 193): leplophylla '). Blätter tunna hinnaktiga, wozu die Unterart »S. tenuifolia gehört. — majalis (Wahlenb. Fl. Läpp. 270 [1812]). (Nr. 483 S. majalis) nicht S. phylieifolia y. majalis Wahlenb. Fl. Suec. II. 668 (1833). Andersson (Sal. Läpp. 42 [1845]) theilt S. phylieifolia zunächst in die beiden Varietäten : S. phylieifolia (major) Blätter gesägt, kahl, lanzettlich mit welligen Buchten und r,z. KJJ (1891) 233 l)is 2:;."> an, dass S. arbuscula nicht in den Karpaten vorkommt, sondern S.phylici- folia für diese Art gebalten worden ist. Pax äussert sieh bandschriftlich in gleicher Weise. In dem Herbar des Mos. Bot. Berol. befinden sich allerdings 2 Exemplare der 8. arbuscula, für welche die Karpaten als Standort angegeben sind; das eine davon ist nur ein Blattzweig, der von lt. Fritze in der Tatra (Drechaelhäuschen) gesammeil ist, und das andere, ans einem männlichen und einem weiblichen Blüthen- zweig bestellend, ist von Tb. Kotschy in den Central-Karpaten gefunden. Ob das von Fritze heimgebrachte Blattexemplar wirklich zu S. arbuscula gehört, ist mit Bestimmthtit nieht festzustellen, und ob, bei dem von Kotschy gesammelten Blüthen- exemplar der Standort Central-Karpaten richtig angegeben i~t, erscheiat nach Be- schaffenheit des beigefügten Bestimmungszettels zweifelhaft. Sowohl das Fritze- selie, wie ciüs K o t sc h y 'sein Kxeni |ilar können ^"iiiit als ein sicherer Beweis für «las Vorkommen der S. arbuscula in den Karpaten nicht angesehen werden. X. arbuscula ist namentlich mit S. phylieifolia vielfach \ len Schriftstellern und in den Berbarien zusammengeworfen. Das sicherste rnterschcidum_'smerkmal ihr 8. arbuscula von .S'. phylieifolia liegt in den weiblichen Blüthenatänden, dem J) S. II. 1. s. 35 Fusan. 1. 2) S. I. S. 47 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 10. Sept. 1810 r 1. Aug. 1878. 3) S. II. 1. S. 418 Fussn. 1. Die genauen Daten sind »24. Febr. 1759 Wien •:• 24. Mai 1823 Oberieitensdorf. Salix. 149 sitzenden oder nur sehr kurz gestielten behaarten Fruchtknoten, bei der der etwa vorhandene Stiel stets kürzer als die Drüse ist. — Kern er (Niederösterr. Weid. 20G [1859]) stellt S. arbuscula als 1. Waldsteiniana und S. phylicifolia als 2. Weigeliana nur als Parallelfonnen der »S'. arbuscula auf, was nicht angängig ist (s. S. phylicifolia S. 143). — Willdenow hat unter Nr. 18164 seines Herbars S. arbuscula a. mit seiner S. coruscans, die nach der in Willd. Spec. pl. IV. 2. 681 (1805) gegebenen Diagnose ein Synonym der S. glabra ist, vermengt, trotzdem S. arbuscula als Nr. 18165 noch in dem Herbar besonders vorhanden ist. Auf der äusseren Seite des Umschlagbogens steht auf dem Artenzettel: S. coruscans, während auf einem zweiten auf der inneren Seite des Bogens befindlichen Zettel S. arbus- cula steht. Von den 4 vorhandenen Exemplaren ist eines von Hoppe als S. arbuscula bestimmt, ist jedoch augenscheinlich S. glabra; ein zweites Exemplar ist von Anders son als S. glabra sowie ein drittes als S. arbuscula zutreffend be- stimmt; das vierte, unbestimmte Exemplar ist ebenfalls S. arbuscula. Von Kitaibel's /S. myrsinites liegt das aus den Alpen Kroatiens stammende Originalexemplar in dem Herbar Willdenow Nr. 18161 bei S. Waldsteiniana. Als Formen sind hervorzuheben : A. ereeta. Ueber 0,5 bis fast 1 m hoher Strauch. Zweige aufrecht. Blätter 2 — 4 cm lang. Blüthenstände cylindrisch. 8. arbuscula 1. ereeta Anderss. Monogr. Sal. I. 146 (1863). Mit den Unterformen : I. grandifdlia {S. flavescens Host Sal. 30 t. 101 [1828]). II. ovatifdlia (S. Waldsteiniana Willd. Spec. pl. IV. 2. 679 [1805]. Koch Sal. Eur. 57 [1828]. Nyman Consp. 669). III. angustifdlia (S. alpi'na Scop. Fl. Carn. ed. 2. 255 [1772J. Nyman Consp. 6G9. — S. pnmifolia Sm. Fl. Brit. III. 1054 [1804]. Rchb. Ic. X t. DLXII fig. 1200. — S. formdsa Willd. Spec. pl. IV. 2. 680 [1805]. — S. pul- chella Host Sal. 30 t. 98 [1828]). B. hümilis. Kleinerer, oft niederliegender Strauch, mit mehr oder minder unterirdischem Stamm und peitschenförmig seitwärts ge- streckten Zweigen. Blätter kürzer, auf der unteren Fläche grau; Blüthenstände anfangs kürzer, oval, von den Stützblättern eingehüllt. S. arbitscida 2. humilis Anderss. a. a. O. (1863). Mit den Unterformen : I. parvifdlia {S. renuldsa Sm. Fl. Brit. III. 1055 [1804]. — S. foelida Schleich, in Lam. u. DC. Fl. Franc, ed. 3. III. 296 [1805]). II. brevifo'lia {S. vaccinifdlia Sm. Engl. Bot. XXXIII t. 2341 [1812]). Ausserdem sind an Formen aufgestellt worden : Linne (Spec. pl. ed. 1. 1018 [1753]): S. arbuscula: (?) Salix foliis serratis glabris obovatis; Flor. Läpp. 352 t. 8 f. E. — ß. Salix foliis integris gl abriß ovatis confertis pellucidis Flor. Läpp. 356. — y. Salix foliis serratis glabris lanceolatis utrinque acutis ; Fl. Läpp. 360 t. 8 f. M. Die erste Form: (?) S. foliis serratis glabris obovatis ist S. phylicifolia, die Form ß: S. depressa livida. Linne (Fl. Suec. cd. 2. 348 [1755]): S. arbuscula: a. Salix foliis serratis glabris verticaliter ovatis, Läpp. t. 8 f. E. - — ß. Salix foliis serratis glabris lanceo- latis utrinque acutis, Fl. Läpp. 360 t. 8 f. M. — /. Salix foliis integris glabris ovatis confertis pellucidis, Fl. Läpp. 356. — Hier ist die Form et. S. phylicifolia, die Form y. S. depressa livida. — Von seiner S. arbuscula gehört mithin nur die Form y. L. Sp. pl. ed. 1. 1018 (1753), die mit der Form ß. Fl. Suec. ed. 2. 348 (1755) identisch ist, zu der jetzigen S. arbuscula. Seringe (p:ssai Monogr. Saul. Suisse 49 [1815]): S. prunifilia Smith Fl. Brit. III. 1054 (1804). mit eiförmigen, gesagten, kahlen, oberseits kahlen, unterseits 150 Salieaceae. graugrünen Blättern, Bchwacb behaarten Zweigen und eiförmigen, seidenhaarigen Fruchtknoten. — I!. obtuaa mit sehr stumpfen Blättern. — C. angusta (S. thyme- laeoides B. actUifolia Schi. Cat. Sal. 1809). p — D. microphylla. Blätter von der Grösse der der gem. Myrte. — *S\ thymelaeo'ides Schleich, ist S. arbuscula X glauc«. Lamarck u. DC. (Fl. Franc, ed. 3. III. 296 [1805] V. 347 [1815]). — S. foe'tida Schleich. Cent. E.\>. I. Nr. 95. Nyman Consp. 069. — ct. acuta die typische Forin. — ß. obtiisa Seringe s. oben. — y. angüata Seringe (S. thymelaeoidcs aculi- fölia Schi. s. oben. — 6. prunifdlia Sohl, mit breit-ovalen, denen der Pflaume sehr ähnlichen Blattern mit stark gezähnten Nebenblättern. — e. ? deauitbcns Schi, mit ovalen, beiderseits zugespitzten Blättern ohne Nebenblätter. Gaudin (Fl. Helv. VI. 265 [1830]): S. foetida DC. ß. obtusa mit sehr stumpfen Blättern. — y. acuta nicht schmalen spitzeren Blättern (S. pruni/olia C. angusta Ser. Ess. 51 s. oben). — ö. microphylla s. oben. Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. I. 49 [1832]): S. arbuscula ß. vaccinifilia klein. Blätter elliptisch, sehr klein, unterseits etwas behaart. Fruchtknoten grösser. verkahlend [S. vaccinifolia Smith). Koch (Syn. ed. 1. 658 [1837] ed. 2. 756 [1844]): 8. arbuscula a. Wald- steiniana, die Sägezähne der Blätter entfernter, mehr angedrückt; Griffel sehr oft tief-getheilt (S. Waldsteiniana Willd. — S. ovata Ser. — S. arbuscula Jacq. a. t. 108). — ß. foe'tida, Sägezähne der Blätter häufig, mit einer Drüse endigend, darum mehr genähert; Griffel meist nicht gespalten. (S. foetida Schleich. — S. alpina Sut. — S. pruni/olia Ser. — S. vaccinifolia Engl. Bot.) — y, prunifolia, Säge- zähne der Blätter etwas wellig. Griffel kurz, nach der Blüthezeit nur wenig ver- längert; Tragblätter graubraun (S. prunifolia Sm. — S. venulosa Sm., — S. carindta Sm.). Zu a. Waldsteiniana ist S. ovdta Seringe als Synonym gestellt; S. ovata Seriuge ist aber S. Helvetica X herbacea. Andersson (Sal. Läpp. 79 [1845]): S. arbuscula 1. Blätter eiförmig-lanzett- lich, etwa doppelt so gross als bei den übrigen Formen, ziemlich tief und reich rundlich-gesägt, dünn, unterseits bläulich. Blüthenstände sehr lang gestielt und be- blättert, schmal lincalisch-cylindrisch. Fruchtknoten wie beim Typus. — 2. Blätter wie beim Typus, aber Blüthenstände kürzer. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, doppelt so gross, glänzend, fast kahl, mit braunen Tragblättern. — 3. Blätter liuealisch- lanzettlich, unterseits seltener mit silberigen Ilaaren, entfernt wellig-gesägt, stumpf- lieh. Blüthenstände dick. Fruchtknoten kurz gestielt. Tragblätter behaart, kürzer als der Griffel. (S. prunifolia Sm., — S. venulosa Sm., — S. carinata Sm.) — 4. Blätter sehr klein, elliptisch. Fruchtknoten verkahlend, grösser, kurz gestielt. Griffel sehr kurz. Pflanze klein, niederliegeml. (S. vaccinifolia Sm.) Iteichenbach (Ic. Germ. XI. 17 [1849]): S. arbuscula a. Waldsteiniana. Sägezähne der Blätter entfernter und angedrückter (S. arbtiscula Jacq. Fl. Austr. t. 108, — S. coruscans Sturm lieft 25, — S. ovata Seringe [vgl. darüber oben].) — ß. venulosa (Smith Engl. Bot. 1362). Blätter etwa- wellig, Griffel kürzer, Trag- blätter bräunlich-gelb. — y. arbuscula genuina. Blätter deutlich kerbig-gesägt, Griffel vom Grunde aus getheiit. — Ausserdem führt Reichen b ach noch als besondere Art S. jminifolia Smith auf. Cerner (Niedcrösterr. Weid. 206 [1859]): . Niedrig, bis 1,5 m hoch, dichtästig. Zweige braun, kahl; junge Triebe dünn lang hellgrau behaart, selten kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 0,8 cm lang kahl, nur bei jungen Blättern lang dünn hellgrau behaart), breit-oval, verkehrt-eiförmig bis länglieh, bis 7,5 cm lang, 5 cm breit, spitz, am Grunde ebenfalls spitz oder stumpf, mitunter schief-herzförmig, am Rande klein unregelmässig gesägt, kahl (die jungen Blätter meist oberseits dünn, unterseits dichter lang zottig hellgrau behaart), oberseits dunkelgrün, unterseits blassgrün bis grau; Mittelnerv oberseits flach, unterseits breit hervortretend, hell; Seitennerven und weitmaschiges Adernetz oberseits wenig bemerkbar, unterseits deutlich fein hervortretend. Nebenblätter meist stark ent- wickelt, schief eiförmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen kastanien- braun, kahl oder an der Spitze dünn zottig behaart. Blüthen stände mit den Blättern erscheinend. Die männlichen an kurzen bis 0,8 cm langen, hellgrau zottig behaarten, mit kleinen ovalen bis länglichen, ganzrandigen oder gesägten, am Stiel dicht, auf den den Flächen dünn hellgrau zottig beliaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder etwas gekrümmt, kurz eylindrisch, bis 3,8 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dünn hellgrau behaart. Tragblätter lanzettlich, mitunter länglich, stumpflich, braun, an der Spitze dunkler und lang hellgrau gekräuselt bebärtet. Staubblätter kahl, etwa doppelt so lang als die Tragblätter. Staubbeutel oval, gelb. Hintere Drüse breit viereckig, fast quadratisch, etwa V-* so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthen- stände an etwas längeren (bis 2 cm langen), sonst wie bei den männ- lichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht oder gekrümmt, ey- lindrisch, bis 6 cm lang, 0,8 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dünn hellgrau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1/a so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus eiförmigem Grunde kegelig spitz verschmälert, kahl ; Griffel 1/ö bis fast l/i so lang als Salix. 153 der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze getheilt. Narben länglich oval, getheilt, seitwärts gebogen. Drüse wie bei den männlichen, 1J2 bis fast so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf feuchten, sumpfigen Stellen und an Wasserläufen in der Waldregion bis über die Fichtengrenze hinauf. Im Alpensystem (incl. Jura) von der Dauphine bis Ober-Oesterreich, Kärnten, Krain, Kroatien und Bosnien; Karpaten von der Tatra bis zu den südlichen Sieben- bürgischen Karpaten. Sudeten (nur Gesenke). Harz (nur Alter Stolberg bei Nordhausen). Vogesen (nur Frankenthal am Hohneck). In Wallis 1600—2400 m (Jaccard 325). Oberbayern 1040—2150 m. Tirol 1800—2200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 19, 20). Hoch- Sudeten (1137 — 1299 m). Bl. Mai, in höheren Lagen Juni, Juli. S. hastata L. Spec. pl. ed. 1. 1017 (1753). L. Fl. Suec. ed. 2. 347 (1755). Willd. Spec. pl. IV. 2. 664 (1805). Wahlenb. Fl. Lappon. 268 (1812) z.T. Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 338 (1815). Koch Comment. 42 (1828). Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 48 (1832). Wahlenb. Fl. Suec. IL 666 (1853) z. T. Koch Syn. ed. 2. 752. Anderss. Sal. Lappon. 48 (1845). Ledeb. Fl. Ross. III. 612 (1846—1851). Reichenb. Ic. XI t. DLXXfig. 1213. Anderss. Monogr. Sal. I. 170 (1863). Wimmer Sal. Europ. 83 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 257 (1868). Blytt Norges Fl. IL 434 (1874). Nyman Consp. 669. Suppl. 281. Richter- Gürke PI. Eur. IL 22. Camus Classif. Saul. d'Europe, Monogr. Saul. France 155 (1904). — 8. arbutifölia Pallas Fl. Ross. I. 2. 79 (1788). — S. Pontederae1) Vill. Hist. pl. Dauph. III. 76ö (1789). — 8. malifölia Smith Fl. Brit. III. 1053 (1804). Nyman Consp. 669. — 8. lignsiro'ides Schleich Cat. Sal. 1 (1807). — 8. Pontederdna1) Loisel. Fl. Gall. II. 343 (1807). — S. tenuiföUa Seringe Saul. de la Suisse Nr. 14 (1805), Nr. 50 (1809) nicht Smith. — 8. criäntha2) Schleich, nach Link Enum. Hort. Berol. IL 415 (1822). — 8. elegans Host Sal. 29 (1828). — S. glabra ß. cenisia3) Reichenb. Ic. XI.' 19 (1849). — S. Stoiber gensis*) Wallr. in Hartig Naturg. Forstl. Culturpfl. 393 (1852). — S.phylicifolia L. d. ajanensis Regel u. Tiling Fl. Ajanensis 117 (1858). — S. heterophf/tta*) Schur Verh. Sieb. Ver. Naturw. X. 141 (1859). ■ — - S. eriölepis6)t Less. Herb, nach Anderss. Monogr. Sal. I. 171 (1863). — 8. tiirneröides Gandog. Sal. nov. Nr. 20 nach Camus Classif. Saul. d'Europe, Monogr. Saul. France 159 (1904). — 8. Cle- menti1) Gandog. Sal. nov. Nr. 18 nach Camus a. a. O. 160. — 8. Jayetiäna8) Gandog. Nr. 9 (Exsicc. Billot 3899) nach Camus a. a. O. Die lange gekräuselte, zottige Behaarung der Blüthenstände ist ein besonders charakteristisches Merkmal dieser Art. i) S. II. 2. S. 411 Fussn. 1. 2) Von bqlov Wolle und ävd-og Bliithe. 3) Am Mont Cenis gefunden. 4) Nach dem Fundort im Südharz s. oben. 5) Von i'tsQog verschieden und (pvÄAov Blatt. 6) Von k'Qiov Wolle und Aenig Schuppe. 7) Ob nach dem Mykologen Charles Clement in Autun (Saoue-et-Loire)? 8) Ueber Jayct ist uns nichts bekannt geworden. 154 Balicaceae. S. malifoiia Smith a. a. 0. wurde von den späteren Schriftstellern als eine and breitblätterige Form der S. hastata betrachtet. Als Standort ist von Smitli (Fl. Brit III. 1053 [1804]) nur ganz allgemein und unbestimmt: „in montosiB?" angegeben, und in Smith (Engl. Fl. IV. 180 [1828]) heisst es auch nur, dass man glaube, die S. malifoiia sei in Norfolk und in Schottland gesammelt worden. Bentham (Handb, Brit. Fl. II. 757— 768 [1805]) und Babington (Man. Brit. Bot. 8. od. 323 — 332 [1881]) erwähnen diese Snlix-Art gar nicht mehr, sodass man annehmen inuss, dass sie das Vorkommen der S. malifoiia und damit das der S. hastata für die Britischen Inseln nicht mehr aufrecht erhalten. Se ringe (Saules de la Suisse) hat 1805 Nr. 14 und 1809 Nr. 50 als S. tcnulfolia Smith ausgegeben, die S. phylieifolia ist. Beide Exemplare gehören je- doch, wie bereits Andersson (Monogr. Sal. I. 171 [1863]) angegeben hat. zweifel- los zu S. hastata. S. glabra ß. cenisia Reichenb. a. a. O. wird als Synonym von S. Pontederae Vill. angegeben, and würde demnach zu S. hastata gehören. Zu dieser Art, und nicht zur X. gtabra, stimmen auch die unterseits an den Nerven fein behaarten Blätter, sowie die sehr langzottigen Tragblätter, vgl. auch S. 159, 160. Als besondere Formen sind hervorzuheben: A. vegeta. Bis 1,5 m hoher Strauch. Blätter sehr breit oval oder fast kreisrund, am Grunde herzförmig, an der Spitze kurz zugespitzt, dicht gesägt. Nebenblätter stark entwickelt, sehr breit. So in den niedrigeren Gebieten auf fruchtbarem Boden und an den Gebirgsflüssen vorkommend. S. hastata a. vegeta Anderss. Monogr. Sal. I. 172 (1863). — S. malifoiia Smith a. a. O. (1804). — S. hastata Willd. a. a. O. (1805). — S. viburnoides Schleich. Cat. Sal. 2 (1807). B. subalpin a. Strauch niedriger, nur bis 1 m hoch. Blätter läng- lich, elliptisch oder eiförmig, an beiden Enden spitz oder am Grunde stumpf, fein gesägt. Nebenblätter klein oder ganz fehlend. So auf dem niedrigeren Theil der alpinen Region. S. hastata b. subalpina Anderss. a. a. O. (1863). — S. cerasifölia Schleich. Cat. Sal. 1 (1704). — S. serruläta Willd. Spec. pl. IV. 2. 664 (1805). Nyman Consp. 669. C. alpestris. Niedriger, mitunter niederliegender, fast kriechender Strauch. Blätter klein, dünn, lanzettlich, fast ganzrandig. Neben- blätter nur selten vorhanden. So auf den hohen Alpen (und im arktischen Gebiet). 8. hastata c. alpestris Anderss. a. a. O. (1863). — 8. arbus- citla Vill. Hist. PI. Dauph. 771 (1789). Ausserdem sind als Formen und Varietäten aufgestellt von: Wahlenberg (Fl. Lappon. 268 [1812]): ß. foliis lanccolatis subintegerrirnis ist S. arbtueula. Seringe (Saules de la Suisse [1814]): Nr. 84 S. hastata angustifilia. — Nr. 85. macrophi'/lla '). Seringe (Essai Monogr. Sani. Suisse 68 [1815]): B. #. hastata angustifolla mit schmalen lanzettlichen Blättern. — C. macrophylla bis 2 m hoch. Blätter gross, herzförmig, derb. Nebenblätter und Blüthenstände sehr gross. — 1). pilu'sa. Blätter ]) Von fidXQÖ;; lang, gross und (pvAÄov Blatt. Salix. 155 lang seidenhaarig. — E. tardißdra. Männliche Blüthenstände zufällig im Herbst er- scheinend. Wimmer u. Grabowski (Fl. Siles. II. 2. 378 [1829]): a. foliis ovato- ellipticis. — ß. foliis lanceolato-elliptieis. Gaudin (Fl. Helvet. VI. 225 [1830]): ct. lappdnica. Vielgestaltig, unseren ähnlich. — ß. maritima. Klein. Blätter fast sitzend, sehr gross, derb, fast rundlich- herzförmig mit unterseits stark vorstehenden Nerven. Nebenblätter sehr gross. - y. vibumo'ides. Blätter breit elliptisch bis verkehrt eiförmig, spitz, schwach gesägt, unterseits graugrün, derb und dick, mit etwas vorstehenden Nerven. Mit den beiden Unterformen: wadul ata und macrostdehya 1). — <5. tenuifolia. Blätter breit-elliptisch bis oval, dünn und zart, mit unterseits kaum vorstehenden Nerven, meist zweifarbig. Mit den beiden Unterformen : angustifolia und seri'cea. Andersson (Sal. Lappon. 48 [1845]): I. subsylvatica. Breitblätteriger und grösser als der Typus. Mit den Abänderungen: subcorddta, obovato-oblo'nga und elliptico-lanceoldta. — II. alpestris. Fast kriechend, niederliegend, mit knotigen Aesten. Blätter schmäler und dünner. Mit den Abänderungen: ovato-lanceotdta, obovato-lanceoldta und lanceoldta. Ausserdem führt er die Varietäten: 1. reticuloides, 2. herbacedides auf, die die Bastarde S. hast ata X reticulata und S. hastata X herbacea sind, und als „Subspecies (hybridae?)" : 1. S. hyperborea?) (S. 51 Fig. 12) Nyman Consp. 669. Blüthenstände gestielt, ihr Stiel klein beblättert, kahl. Fruchtknoten fast kegel- förmig mit kurzen, die Drüse kaum überragendem Stiel. Griffel sehr kurz, von der Länge des Stieles. Narben ungetheilt, spreizend. Tragblätter verkehrt-eiförmig, fast kahl. Blätter fast wie bei II. alpestris. — 2. S. herbaeeo-hastata. Etwa 1,5 dm hoch, dicht verzweigt. Zweige knotig aufrecht, fast kahl. Stamm unterirdisch, dick, schwarz glänzend. Blätter eiförmig bis rundlich-eiförmig, mit gelbem vorspringendem Mittelnerv, spitz, kaum gesägt. Blüthenstände an etwa 3 blätterigen Seitenzweigen oder am Ende längerer Zweige mit schwach behaarter Achse. Fruchtknoten kegelig- eiförmig, braungrün, kurz gestielt. Griffel mittellaug mit 2 spaltigen Narben. Hoch- blätter braun-häutig, schwach weiss seidig gewimpert. Andersson (Monogr. Sal. I. 172 [1863]) stellt «S. hyperborea zu S. hastata f. densifiora, dagegen in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 258 zu f. alpestris. Es er- scheint jedoch die von Wimmer (Sal. Eur. 86 [1866]) ausgesprochene Ansicht, dass S. hyperborea nicht zu *S*. hastata gehört, als die richtige. Ob diese Weide ein Bastard ist, und welcher, bleibt dahingestellt. — Die Unterart 2. S. herbacca-hastata ist ebenso wie S. hastata-herbaeeoides der Bastard S. hastata X herbacea. Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschi. 292 [1852]): var. sligmdtica. Narben ungewöhnlich dick, sperrend, nicht gespalten. — var. hyper- borea Fries. Blütheustandsstiele kleinbeblättert, unbehaart. Griffel sehr kurz. Narben sperrend, ungetheilt. Tragblätter nackt. Blätter ei-lanzettlich. — var. stolbergensis Wallr. Grossblätterig. Blätter aus eiförmiger, rundlicher Basis lanzettlich zugespitzt. Griffel verlängert. Narben tief 2 spaltig, walzig verlängert, an der Spitze etwas ver- dickt. Blüthenstände massig gestielt, klein beblättert. Stiel fast kahl. — var. vi- burnoides Gaud. Grossblätterig. Blätter sehr breit, rundlich oder oval, kurz zu- gespitzt oder stumpf, am Grunde herzförmig. Nebenblätter sehr gross. — var. integrifdlia. Blätter fast ganzrandig, verlängert umgekehrt-eirund-elliptisch. Neben- blätter sehr klein, oft fehlend. — var. speetdbilis. Blätter gross, verlängert-eiförmig, zugespitzt, stets mit tiefherzförmiger Basis. Blüthenstände früh blühend, kurz gestielt, klein beblättert. Haare nicht oder kaum gekräuselt. Griffel lang. Narben sehr kurz, knopfartig, schwach gekerbt. — var. elongdla. Blätter lanzettlich, bis 4 Zoll lang, 1 Zoll breit, sehr lang gestielt. Hartman (Handb. Skand. Fl. 6. Uppl. 219 [1854]): ß. minor. Blätter klein, länglich, fast ganzrandig. — y. subarbüscula, — <5. subherbdeea, — e. subretieuldta ') Von f,taKQÖ£ lang und oxä%vg Aehre. 2) S. I. S. 45 Fussn. 2. 156 Salicaceae. tind als besondere Varietät: *hyperborea Fr. Fusshoher Strauch. Blattei- eiförmig- lanzettlich. Blüthenstände au klein beblätterten Stielen, fast kahl. — Die Formen: aubcu'bw&da, tubkerbacea and subreticulata sind Bastarde: S. hastata X arbuscula, S. heutata X herbacca und S. hastata X reticulata. — Die Varietät hyperborea ist 8. hyperborea Anderes. Sal. Lappon. (1845). Andersson (Monogr. Sal. I. 170 [1863]): a. vegeta, — b. subalpina, — c. alpeslri*, mit den beiden in Finmarken gesammelten Mittelformen. — deusiflora. Blüthenstände etwa 1 Zoll lang, dicht cylindrisch, mit etwas kahlerer Achse und Hochblättern. Prachtknoten eiförmig, sehr genähert. (S. [hastata] hyperborea Anderes. Sal. Lappon. p. 53, fig. 12.) — gracile'srens. Mehr aufrecht mit sehr zier- lichen Zweigen. Blätter schmal linealisch-lanzettlich, fast ganzrandig oder entfernt und undeutlich gekerbt, spitzlicher, am Grunde lang und deutlich verschmälert, die jüngeren dünner röthlich-durcbscheinend. Blüthenstände gestielt, sehr armblüthig, von den übrigen ähnlichen Blättern gestützt. Tragblätter ganz kahl. Frucht. — d. Himiitai/i'nsis. — e. viridula. — Die beiden letztgenannten Formen kommen nicht in Mitteleuropa vor, f. llimalayensis in Tibet und im Himalaja und f. viri- dula {S. hastata X phylieifolia) in Sibirien. Blytt (Norges Fl. II. 434 [1874J): Neben den Formen a. vegeta, b. subalpina, c. alpeslris werden noch als Mittelformen aufgeführt: *densiflora Anderss., **<7?-a- cilescens Anderss. und ***subrösea, ausgezeichnet durch kleine am Bande ruthliche Blätter, die au S. myrtilloides erinnern. — Die Mittelforni gracilescens wird von Blytt für S. hastata X myrtilloides gehalten, und die Mittelforni subrosea gehört wohl gleichfalls hierher. Boissier (Fl. Orient. IV. 1191 [1879]): ß.? Pdntica, im Lazischon Pontus (2200 m). — Diese in Mitteleuropa nicht vorkommende Weide gehört sowohl den Blättern als den Blüthenständon nach nicht zu S. hastata, sondern steht vielmehr der S. amygdalina nahe. Gurke (PI. Eur. II. 22 [1897]): 1. malifolia (Sm.), — c. serrulata (Willd.), — d. hy perbor ea (Anderss.). »am us (Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 155 [1904]) stellt nach den 3 Formen : A. vegeta Anderss., B. subalpina Anderss. und C. alpestris noch 2 monströse Formen, die bereits Wimmer (Sal. Europ. 86 [1866]) erwähnt hat, auf: 1. bicapsuldris Anderss., Wimmer: Fruchtknoten 2 spaltig. — 2. bracteat« Wimmer: Männliche Blüthenstände am Grunde mit Hochblättern, oberwärts mit den Laubblättern ähnlichen eiförmig-lanzettlichen Blättern. (Pyrenäen und im Innern Spaniens auf den Gebirgen Granadas [auf der Sierra Nevada 2667 — 3000 m] ; auf den Britischen Inseln? [siehe S. malifolia S. 154]; in Dänemark auf der Jütischen Halbinsel auf Mooren und Heideland hier und da, aber nicht allgemein, auf den Inseln seltener; in Skandinavien [im südlichen Theil Schwedens und an der Ostsee-Küste seltener] und auf den Loffoten; im nördlichen Russ- land, im Enare Lappland und Finnischen Lappland, im Samojeden- lande an Flussufern und auf Torfmooren, über die Waldgrenze hinaus- gehend, auf der Tundra am Fusse des Uralgebirges bis unter 6HV20 N. B., nach Süden hin sicher im nördlichen Finnland [Oesterbotten], weiter nach Süden hin nicht sicher nachgewiesen. Asien: im Alatau, Altai, Baikalgebiet und Dahurien ; im Norden Sibiriens bis zum unteren Ob [Stschutschja], unteren Jenissei, an der Boganida, unteren Lena, am Onolek, an der Kolyma und am Anadyr [zwischen 59 und 69°25' N. B.]; im linieren Asiens: in Tibet, im Himalaja [3000 — 5000 in] und in Sikkim [3830 m]. In Kleinasien komm! S. lutstüta nicht vor [siehe S. hastata ß, ? Pontica Boissier].) * Salix. 157 siehe am Ende der Gattung. herbacea X hastata reticulata X hastata amygdalina X hastata? retusa X hastata glauca X hastata cinerea X hastata caprea X hastata grandifolia X hastata 1043. S. grandifolia X glauca X hastata SHesiaca X hastata aurita X hastata myrtüloides X hastata repens X hastata nigricans X hastata 1049. £. nigricans X retusa X 1049. 6'. nigricans X grandi- folia X hastata phylicifolia X hastata arbuscula X hastata 1053. #. f/Iabra X nigricans X hastata hastata X mgrsinites S. hastata X Helvetica li«stis 4 cm lang, 1 cm dick; ihre Achse lang und dicht gekräuselt behaart. Tragblätter oval, hell, an der Spitze dunkler, lang gekräuselt grau behaart. Staubblätter a m Grunde oder bis zur Hälfte verbunden, kahl. Drüse schmal länglich, gestutzt, etwa halb so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände schmal cylindrisch, bis 3,5 cm lang, 0,6 cm dick. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten gestielt (Stiel l/z so lang als der Fruchtknoten, kahl), aus ovalem Grande lang kegelig verschmälert, kahl. Griffel l/s so laug als der Fruchtknoten. Narben länglich, ausgerandet, gabelig. Drüse wie bei den männlichen '/? — l/a so lang als der Fruchtknotenstiel. In Nordamerica einheimisch, in Mitteleuropa angepflanzt und verwildert, so bei Berlin mehrfach. Bl. April, Mai. S. cordata Mühlenberg Neue Schrift. Ges. Naturf. Freunde Berlin IV. 236 [1803]. — S. myneoides Mühlenberg a. a. O. 235 (1803). — S. rt'gida Wilid. Spec. pl. IV. 667 (1805). • X • S. sericea X cordata \ siehe am Ende der 1049. X • S. nigricans X cordata j Gattung. 1034. X 1052. 8. 1035. X 1052. S. 1037. X 1052? s. 1039. X 1052. s. 1040. X 1052. s. 1041. X 1052. s. 1042. X 1052. s. 1043. X 1052. s. 1040. X 1052. X 1044. X 1052. s. 1045. X 1052. s. 1045. X 1052. s. 1048. X 1052. s. 1049. X 1052. s. 1039. X 1052. X 1043. X 1052. X 1050. X 1052. s. 1051. X 1052. s. 1049. X 1052. X 1052. X 1054. s. 1052. X 1059 B. 1052. X 1062. s. 158 Salicaceae. . X 1061. S. corclata X purpurea \ siehe am Ende der . X 1062. 8. corclata X caesia j Gattung. ß. Zweite und Blätter stets kahl. 1053. (21.) S. glabra. I). Niedrig, aufrecht, bis 1,4 m hoch, mit kurzen, dicken, wenig beblätterten Aesten. Zweige kastanienbraun, kahl; junge Triebe braun, kahl. Blätter gestielt (Stiel bis 1 cm lang, kahl), breit oval, verkehrt-eiförmig bis länglich, bis 9 cm lang, 3,5 cm breit, spitz, seltener stumpf oder abgerundet, am Grunde meist spitz, seltener stumpf, am Rande dicht klein-kerbig, mitunter ausgebissen gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits heller bis bläulich-grau, matt, beim Trocknen schwärzlich werdend; Mittelnerv hell, oberseits flach, unterseits breit hervortretend ; Seitennerven ober- und unterseits fein und deutlich hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseits fast un- bemerkbar, unterseits fein, deutlich sichtbar. Nebenblätter wenig ent- wickelt, halbberzförmig, am Rande gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend; die männlichen an kurzen, bis 0,5 cm langen, grau behaarten, mit kleinen ovalen, gesägten, kahlen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, kurz cylindrisch, bis 3 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse dünn grau behaart; Tragblätter oval, stumpf, gelb bis braun, lang dünn grau bebärtet, sonst kahl; Staubblätter am Grunde behaart, bis 4 mal so lang als die Trag- blätter. Staubbeutel oval, violett, später gelb. Drüse oval, stark ge- stutzt, etwa x,2 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an längeren bis 2 cm langen, grau behaarten, mit länglichen, am Rande dicht klein gesägten, kahlen Blättern besetzten Zweigen endständig, auf- recht oder seitwärts gebogen, cylindrisch, bis 5 cm lang, 0,8 cm dick, dichtblüthig, am Grunde etwas lockerer; ihre Achse dünn grau behaart. Tragblätter wie bei den männlichen auf 1/3 des Fruchtknotens herauf- ragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis l\s so lang als der Frucht- knoten, kahl), aus eiförmigem Grunde lang kegelig verschmälert, kahl. Griffel bis */•* so lang als der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze gespalten; Narben länglich oval, getheilt, bogig abstehend. Drüse ei- förmig, stark gestutzt, bis fast so lang als der Stiel des Fruchtknotens. An feuchten Stellen in der subalpinen und alpinen Region (auch an Bächen in die Waldregion hinabsteigend), auf Kalkunterlage (daher in den Centralalpcn selten), in den mittleren und östlichen Alpen und den östlich angrenzenden Gebirgen. In den Nordalpen von der West- grenze Tirols bis Nieder-Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain. in den Süd-Alpen von Val Antigorio ostwärts (Christ Pflanzenleben der Schweiz 57) (die Angaben von Pariatore Fl. It. IV. 253 von Meint Cenis (s. S. 154 und S. 159) und an der Allee Blanche sind unrichtig) u. a. auf den Grigne di Mandello am Lago di Lecco, in Yeltlin, in Süd-Tirol, Venetien, Litorale, Kroatien, Bosnien und Herce- govina. Findet sich in Oberbayern zwischen 1397 und 1982 m, in Salix. 159 Tirol zw. 300 und 2100m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 20, 21), in Nieder- Oesterreich zw. 601 und 1872 m. Bl. Juni, Juli. 8. glabra Scop. Fl. Carn. ed. 2. IL 255 (1772). Koch Syn. ed. 2. 752. Kerner Niederösterr. Weid. 235 (1859). Anderss. Monogr. Sal. I. 173 (1863). Wimmer Sal. Eur. 81 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 259 (1868). Nyman Consp. 669. Suppl. 281. Richter-Gurke PI. Eur. II. 22. Rchb. Ic. XI t. DLXVIII fig. 1211. — 8. phylici- Jolia Wulf, in Jacq. Coli. IL 139 (1788) nicht L. — S. Pontederae1) Bellardi Append. Fl. Pedem. 45 (1794) nicht Vill. — 8. Wulfeniäna2) Willd. Sp. PI. T. IV P. II (1805) 660. — S. corüseans Willd. a. a. O. 681, nicht Jacq. — S. liastata var. „foliis subtus glaucis evi- dentius serratis" Koch Comment. (1828) 43. — S. nigricans Bertol. Fl. Ital. X (1854) 312 z. T. — S. phylicifolia ß. glabra Ambrosi Fl. Tirolo meridionale IL 177 (1857). Dass Schur die S. glabra in Siebenbürgen auf dem Fogaraser Gebirge ge- funden hat (Willkomm Forstl. Fl. Deutschi. Oesterr. [1887] 495) erscheint un- wahrscheinlich. — Die von Garcke in der 19. Auflage seiner illustrirten Flora von Deutschland (1903) 565 und von Kirchner und Eichler in ihrer Excursions- flora für Württemberg und Hohenzollem 111 (1900) sowie von Gradmaun (Pfl.- leben der Schwab. Alb 1. Aufl. II. 102 [1898] 2. Aufl. 100 [1900]) als S. glabra Unterart S. glabroides Scheuerle gemachte Angabe von mehreren Standorten des S. glabra Scop. in Württemberg und Hohenzollern ist bereits von Schatz iu der ABZ. I. 192 (1895) dahin berichtigt, dass die hier gefundene Weide nicht S. glabra sondern S. nigricans pseudoglabra (s. S. 138, 139) ist. F. v. Herder PI. Radd. in Act. Hort. Petrop. XI (1890/92) 416 bezeichnet S. glabra als Synonym der S. chlorostdchya A) (Turcz. Bull. Soc. nat. Mose. XXVII. I. 373 [1854]) und S. podophylla -») (Anderss. Vetensk. Acad. Handl. Stock VI. 142 [1867]) und a. a. O. 422 iu Anmerkung 2 stellt er S. glabra als Synonym neben S. Schrenkidna?) (Anderss. a. a. O. 179); die Angaben erscheinen nach dem liier vorliegenden Material nicht zutreffend. S. podophylla ist in den Blättern der S. myrtilloides ähnlich , und S. Schrenkiana weicht in den schmal-lanzettlichen Blättern und den lang gestielten Fruchtknoten so erheblich von S. glabra ab, dass beide nicht zu derselben Art gehören können. Die völlige Kahlheit der Blätter, auch der jungen und der Zweige, ist ein besonders bemerkenswerthes Merkmal der S. glabra. Als Formen der S. glabra sind hervorzuheben : A. latifulia. Blätter oval-elliptisch, bis doppelt so lang als breit. S. glabra 1. latifolia Anderss. Monogr. Sal. I. 174 (1863). B. angustifolia. Blätter verkehrt-eiförmig oder lanzettlich, 3 — 4- mal so lang als breit, am unteren Ende lang verschmälert, leicht schwärzlich werdend. 8. glabra 2. angustifolia Anderss. a. a. O. (1863). Ausserdem sind in Formen und Varietäten aufgestellt: Pveichen bach (Ic. XI. 19 [1849]): ß. cenisia. Form vom Munt Cenis. Blätter unterscits an den Nerven fein behaart weissgraulich, Tragblätter sehr lang- i) S. IL 2. S. 411 Fasan. 1. 2) S. II. 2. S. 512 Fussn. 1. 3) Von yAojQÖg grün uud otayyg Aehre. 4) Von noug hier Blattstiel uud (pvAAov Blatt. 5) S I. S. 201 Fussn. 3. 1(50 Salicaeeae. zottig. Die wenn auch mir untereeita feine Behaarung der Blätter sowie die lang- zottige Behaarung der Tragblätter passen nicht zu S. glabra, soudcrn deuten auf S. hastata hin, sie i-t deshalb auch S. 154 zu dieser Art gestellt wurden. Hartig (Vollst. X'aturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschi. [1852]): var. cenisia B., var. multiglandulöm Tausch. Blätter verlängert umgekehrt-eirund-elliptisch mit keilförmiger Basis, nnterseits weniger lebhaft meergrün bereift, beiderseits hinfällig behaart, dichter und schärfer gesägt. Die Schuppen dicht und bleibend mit langen Silberhaaren besetzt. Wie bei voriger passen die wenn auch nur hinfällige Be- haarung der Blätter, sowie die dichte und lange Behaarung der Tragblätter nicht zu S. glabra. Nach \\ immer (Sal. Europ. 196 [18üü]) ist S. mnltiglandulosa Tausch S. Silesiaea X Lapponum. Andersson (Monogr. Sal. I. 173 [1863]) stellt zur Form : lalifolia noch die beiden Unterformen : oboväta. Blätter eiförmig bis verkehrt-eiförmig bis zu 7 cm lang. — rotundifdHa. Blätter fast kreisförmig, etwa 1,5 cm lang und breit, fast am ganzen Umfange gezähnelt Blüthenstände kürzer, etwas gekrümmt. — Niedriger Strauch höherer Alpen und zu der Form anguslifolia noch die beiden Unterformen : oblong a. Blätter eiförmig-länglich oder länglich-eiförmig, kaum 2,5 cm lang. — lemceoldta. Blätter beiderseits verschmälert. — Ausserdem werden als Varietäten zu _' sagt zwar: die einfarbigen, beiderseits glänzenden, ganz kahlen Blätter, bei den von ihm ausgegebenen Exemplaren ist eine Behaarung der Blattstiele und des unteren Endes der jungen Blätter jedoch theil- weise deutlich zu bemerken. — Die kurze graue Behaarung der jungen Zweige, der Knospenschuppen und der jungen Blätter, sowie die kurzen Blüthenstände, <\cr ver- hältnissmässig lange Fruehtknotenstiel, der lange Griffel und die kahlen Staubblätter passen nicht zu S. glabra, sondern die fast kahlen Staubblätter (sowie die Beschaffen- heil der alten Blätter) deuten auf S. hastata und die andern Merkmale auf £f. nigri- cans, zu der auch der hohe Wuchs, 1 ' :i — 3' ;; in (Kerner Herb. ()e-terr. Weiden passen würde. — Schon Santer a. a. O 663 sagt, S. Mit lichhoferi vermittelt die S. hastata und nigricans und spricht die Vermuthung aus, dass sie ein Bastard 1) Von (Jitvög schmal und aiä%vg Aehre. 2) S. II. 2. S. 178 Fussn. 1. Salix. 161 zwischen diesen beiden Arten sei. Diese Vermuthung kann nach dein reichlich vor- liegenden Herbarmaterial nur für zutreffend gehalten werden. S. Mielichhoferi wird deshalb zu £. nigricans X hastata gestellt. Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 259 [1868]) stellt seiner Monogr. Sal. entsprechend die 5 Varietäten auf: ß. crataegifolia, — ß. subglabra, — y. laxiflora, — 6. stenostaehya, — s. Mielichhoferi. Die erste Varietät umfässt hier nicht nur die in den Apenninen vorkommende S. crataegifolia (Bertol. in Desv. Journ. de bot. II. 70 [1813] Ainoen. it. 103), die zu S. nigricans gehört, sondern auch eine in „Austria" (Tirol) gefundene Weide, die von S. crataegifolia in den Blättern so erheblich abweicht, dass sie mit derselben nicht zusammengestellt werden kann (siehe S. crataegifolia Bertol. S. 135). Aber auch zu S. glabra kann sie trotz mancher Aehnlichkeit nicht gehören, da die jungen Zweige, die jungen Blätter, namentlich am Stiel und theilweise auch die Kuospenschuppeu kurz grau behaart sind. Diese Merkmale, wie die verhältuissmässig langen Fruchtknotenstiele und Griffel (sie sind fast V2 s0 ^anS a^s der Fruchtknoten) weisen auf S. nigricans hin. Die in Tirol vorkommende S. glabra ß. crataegifolia ist deshalb zu S. nigricans X glabra zu stellen. Hut er hat von dieser Weide 7. 7. 1872 Exemplare, die in „ Tirol austr. Orient. Sexten in Pusteria in fissuris rupium dolomit. montis Poppern- kofel in Kreuzberg 1600' c." gesammelt sind, als S. crataegifolia (Bert.) Kerner = S. glabra ß. crataegifolia (Bert.) ausgegeben. Ueber S. glabra Unterart S. glabroides Scheu erle in Gradmann Pßanzeul. Schwab. Alp 1. Aufl. IL 102 (1898) s. S. 139. Beck (Flora Bosn. Herc. in Glasn. zemlj. Mus. Bosn. i Herc. XIX. 72 [98]) beschreibt aus den Gebirgen der Hercegovina die Abart : obtusifolia. Blätter fast verkehrt -eiförmig, vorn stumpf abgerundet. (Die Angabe von Ledebour [Fl. Ross. III. 612], dass S. glabra im arktischen Russland, in Kola vorkommen soll, ist bereits von An- dersson [in DC. Prodr. XVI. 2. 259 (1868)] als falsch bezeichnet worden. — Die Angabe von F. v. Herder PI. Radd. in Acta Horti Petrop. XI [1890—92] 422, dass 8. glabra Scop. „S. SchrenHana Anderss." und als diese in dem nördlichen Finnland, Lappland und in den Tundren der Samojeden gesammelt sei, ist nach dem vorliegenden Material nicht zutreffend. — Ebenso erscheint die Angabe von F. v. Herder a. a. O. 416, S. glabra sei S. podophylla Anderss. und unter diesem Namen in Südost-Sibirien gesammelt, nicht richtig.) El 1034. X 1035. S. herbacea X glabra 1039. X 1053. S. retusa X glabra 1041. X 1053. S. cinerea X glabra 1043. X 1053. S. grandifolia X glabra 1044. X 1053. S. Silesiaca X glabra 1049. X 1053. S. nigricans X glabra 1049. X 1053. X 1052. S. nigricans X glabra X hastata 1052. X 1060. S. glabra X incana siehe am Ende der Gattung. 3. Myrto salix1) (Kerner Niederösterr. Weiden 47 [1859]). 3. Blätter nur in der Jugend behaart, später kahl, auf beiden i) Von Myrtus (s. S. 162 Fussn. 1) und Salix, richtiger ist Myrtisalix. Ascherson u. (Jraebner, Synopsis. IV. 11 1 1 '■_' Salicaceac. Seiten stark netznervig. Fruchtknoten behaart, später kahl. — Uebrige Merkmale s. S 59. In Europa ausser unserer Art S. arctica (Pall. Fl. Ross. II. 8ii [1788J,i auf den Färöer, Luppland, Finnland, arktischen Russland, Nowaja Bemlja, Waigatsch, dem arktischen Sibirien, Nord-Ainerica und Grönland. — S. BrowneU) ([Anderss.] Lundstr. N. Act. Soc. Ups. ser. 3. XVI. 2. 2b6 [1S68]) in Nowaja Semlja, dem arktischen Sibirien und Nord- America. — S. ovalifolia (Traut v. Mem. Soc. nat. Mose. VIII. 300 [1834]) ebendort, 1054. (22.) S. myrsiiiites2). \i. Niedrig, niederliegend oder auf- recht, bis etwa 0,4 m hoch, mit kurzen, sparrigen, dichtbelaubten Aesten. Zweige dunkelbraun, glänzend; junge Triebe kurz grau bis zottig be- haart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,5 dm lang, kahl, nur bei jungen Blättern dünn bis dicht zottig grau behaart), breit oval, verkehrt-eiförmig lii< schmal lanzettlich, bis 5 cm lang, 3 cm breit, beiderseits spitz oder stumpf, am Rande klein-, meist drüsig -gesägt oder ganzrandig, in der Jugend spärlich bis dicht lang grau behaart, später ganz kahl, auf beiden Seiten gleich freudig grün und glänzend, beim Trocknen schwarz werdend; Mittelnerv oberseits flach, Unterseite breit und stark hervor- tretend; Seitennerven und weitmaschiges Adernetz auf beiden Seiten scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, halbeiförmig oder lanzettlich spitz, am Rande gesägt. Knospenschuppen gelb, braun bis dunkelbraun, kahl oder an der Spitze spärlich behaart. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen in einen dichten Haarpelz gehüllt; die männlichen an bis 1,5 cm langen, grau zottig behaarten, mit ovalen bis lanzettlichen, ganzrandigen oder fein drüsig gesägten, kahlen oder spärlich grau behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht oder seitwärts gekrümmt, oval bis kurz cylindrisch, bis 4 cm lang, 1,8 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse grau zottig behaart. Tragblätter oval, stumpf, purpurroth, an der Spitze schwärzlich, am Grunde hell, spärlich lang grau behaart und dichter lang bebärtet. Staubblätter kahl, gelb oder purpurn, etwa 3 mal so lang als die Trag- blätter. Staubbeutel länglich oval, purpurn, nach der Bestäubung schwärz- lich. Drüse länglich-eiförmig bis lang verschmälert-eiförmig, stark gestutzt, etwa x/3 so lang als die Tragblätter, purpurn. Weibliche Blüthenstände an längeren (etwa bis 3,5 cm langen, sonst wie bei den männlichen be- schaffenen) Zweigen endständig, aufrecht oder seitwärts gekrümmt, oval bis cylindrisch, bis 5 cm lang, 1 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse grau zottig behaart. Tragblätter wie bei den männlichen und bis etwa auf die Mitte des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten sehr kurz bis kurz gestielt, der Stiel bis 1jb so lang als der Fruchtknoten, grau be- haart, aus eiförmigem oder ovalem Grunde kegelig verschmälert, röth- lich, später purpurroth, dünn bis dicht filzig grau behaart, später ver- kahlend. Griffel l/j — 1J2 so lang als der Fruchtknoten, mitunter an der Spitze getheilt, purpurn. Narben schmal länglich, gespalten, auf- i) S. II. 2. S. 224 Fussn. 3 (! nicht nach dem Grönlandforscher). 2) Von /ivpatvrj Myrte, wegen der myrtenähnlichen Blätter. Salix. 163 recht gabelig gebogen, purpurn. Drüse länglich bis lang verschmälert, eiförmig, stark gestutzt, so lang als der Fruchtknotenstiel, bis auf 1/s des Fruchtknotens heraufragend, purpurn. Es sind 2 Rassen zu unterscheiden : A. serräta. Blätter drüsig gesägt. An feuchten Stellen der höheren Gebirge. An felsigen Ab- hängen auf kalkarmem Substrat, in den Alpen von den Seealpen bis Tirol (zw. 1300 und 2600 m Dalla Torre und Sarnt- hein VI. 2. 10, 11), Salzburg und Kärnten. Bl. Juni, Juli. S. myrsinites a. serräta Neilreich Fl. Nied.Oesterr. 266 (1859). Kerner Niederösterr. Weid. 204 (1859). Wimmer Sal. Europ. 99 (1866). Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 115 (1904). — S. myrsinites L. Sp. pl. ed. 1. IL' 1018 (1753). L. Fl. Suec. ed. 2. 348 (1755). Willd. Sp. pl. IV. 2. 678 (1805). Koch Commentat. 60 (1828). Koch Syn. ed. 2. 758 z. T. Anders. Sal. Lappon. 76 (1845). Kerner Niederösterr. Weiden 203 (1859). Wimm. Sal. Europ. 97 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 289 (1868). Nyman Consp. 670. Suppl. 281 z.T. Gurke PI. Eur. IL 33 (1897). Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 111 (1904). Rchb. Ic. XI t. DLIX fig. 1188—90. — S. re- tüsa With. Arr. Brit. PI. T. 31 (1776). — S. dubia Sut. Fl. Helv. II (1802) 283. — S. arbutifölia Willd. Spec. Plant. IV. 2. 692 (1805). — S. pilösa Schleich. Cat. Sal. 1809, n. Seringe Ess. Saul. Suisse (1815) 47. — S. procümbens Forb. Sal. Wob. (1829) 121 T. 61. Nyman Consp. 670. — S. laevis Hook. Brit, Fl. ed. 1. 482 (1830). — S. rectijülis Trautv. in Mem. Soc. Mose. VIII (1834) 313. — S. Bräyi1) K. E. v. Baer in Bull. Ac. Imp. St. Petersb. III Nr. 11 u. 12 (1838). Nyman Consp. 670 nicht Ledeb. — S. myrsinites a. typica Koehne Deutsche Dendrol. (1893) 95. — S. acridentäta Gandog. Sal. nov. N. 136 nach Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France (1904) 112. Als Abarten sind hervorzuheben: I. latifölia (Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 289 [1868]). Blätter breit oval oder verkehrt-eiförmig. l) Nach Franz Gabriel Grafen von Bray zu Steinburg, * 24. Dec. 1765 Rouen ■}■ 3. Sept. 1832 auf seinem Gute Irlbach bei Straubing in Niedevbayern. B. brachte einige Jahre als Ordensritter auf Malta zu, kam dann 1789 als Fran- zösischer Gesandter beini Deutschen Reichstage nach Regensburg, wo er während und nach der Revolution verblieb und Mitstifter der Botanischen Gesellschaft wurde. Er wurde später Bayerischer Staatsrath und Kämmerer, ging 1808 und 1815 als Gesandter nach Petersburg, 1823 nach Paris und 1826 nach Wien. Er hielt sich auch längere Zeit in Livland auf. B., vielfach naturwissenschaftlich thätig, botani- sirte besonders mit seinem Lehrer Duval (s. VI. 2. S. 320 Fussn. 1) eifrig in Bayern und den Alpen ; er ist Verf. von Voyage aux salines de Salzbourg et Reichen- hall et dans une partie du Tirol et de la haute Baviere. Berlin 1807 3 nie gdit. Paris 1825. Nach ihm wurde von Stern berg und Hoppe die bekannte Cruci- feren-Gattung Braya (Denkschr. der Bot. Ges. Regensb. I. 1. 65 [1815]) benannt. Vgl. Wissenschaftliches Vermächtniss au die Kgl. botanische Gesellschaft in Regeus- burg. Regensb. 1833 mit Bild. 11* 164 Salicaceae. II. anyiist i/o I ia (Andtr—. a. a. 0. [1868]). Blatter schmal-lauzettlich. B. J a c q uini ;i n a '). Blätter ganzrandig oder nur spärlich klein gesägt. Wie vorige, meist auf kalkreichem Substrat der östlichen Alpen und der Karpaten. Von der östlichen Schweiz (Graubünden) bis Nieder-Oesterreich (1502 — 2076 m Kern er Niederöst. Weiden 204), Steiermark (bis 2276 m Kern er a. a. O.), Krain, Kroatien; steigt in Tirol bis 2400 m (DallaTorre und Sarnth. VI. 2. 12). In der Tatra von Rozudec an ostwärts (zw. 1581 u. 1897 m Kern er a. a. 0.). Siebenbürgische und Rumänische Karpaten auf Glimmer- schiefer zw. 1897 u. 2213 m. Bl. Juni, Juli. S. myrsinites d. Jaquiniäna Koch Syn. ed. 2. 758 (1844). Rchb. Ic. XI t. DLIX fig. 1191. Kerner Niederösterr. Weid. (1859) 204. Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 289. — S. alpina Scop. Fl. Carn. ed. II Vol. II (1772) 255 z. T. — 8. arbuscula Jacqu. Fl. Austr. V. F. 408 (1778). — S. fusca Jacqu. a. a. 0. T. 409. — S. Jacquini Host Syn. PI. Austr. (1797) 529. Nyman Consp. 670. Koch Comment. (1828) 61. — S. Jacqniniana Willd. Sp. Bauh. IV. II. (1805) 692. Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse (1815) 100. Koch Syn. 659 (1837). — S. dasycärpa Turcz. ex Ledeb. Fl. Ross. III (1849—51) 618. — S. myrsinites var. integrijölia Neilr. Fl. Xieder-Oesterr. (1859) 266. — S. myrsinites var. Jacquini Wimm. Sah Europ. (1866) 99. Richter-Gürke PI. Europ. II (1897) 33. Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France (1904) 116. — S. myrsinites var. alpina Koehne Deutsche Dendrol. (1893) 95. S. myrsinites a. serrata entspricht dem Typus von *S'. myrsinites neben welcher Host a. a. O. erst 1797 S. Jaqnini als eigene Art aufstellte (von Willdenow Spec. Plant. IV [1805] 692 S. Jacquiniana genannt). Koch führt in der ersten Ausgabe seiner Synopsis 659 (1837) noch beide Arten getrennt auf, während er in der zweiten, 1844 erschienenen Ausgabe die letztere nur als var. S. Jacquiniana zu S. myrsinites stellt. S. myrsinites ist eine alpine und arktische Weide, die nur im arktischen Ge- biet von den hohen Gebirgen in die Ebene herabgestiegen ist. Bemerkenswerth erscheint, dass die Rasse serrata hauptsächlich auf Schiefer, die Rasse Jacquiniana hingegen auf Kalkboden vorkommt. Als Varietäten und Formen sind ausserdem noch aufgestellt worden von : Villars (Hist. PI. Dauph. III. 769 [1789]: B. Varietes? foliis lanoeolatia integerrimis, inferne hirsutis. — Hinzugefügt wird zum Schluss: „La Variete B. a sis feuillea tivs-entieres, et eile est tres-petite; j'ignore si eile peut faire une espece differente." Schleicher (Catal. 22 [1807]): S. myrsinites b. scricea S. Catal. Sal. Helv. — b. angustifolia L. Beringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 44 [1815]): B. S. arbutifolia pilosa Ser. Blätter wollig behaart. — C. leiocdrpa Ser. Blattei wenig kleiner, sehr (ein geeähnelt. Fruchtknoten ganz kahl, etwas violett. — D. anausta Ser. Klein mit kleinen schmalen Blättern. — E. macrostdcliia Ser. Blütheustäude lang und gestielt. l) S. II. 2. S. 384 Fussn. 4. Salix. 165 Gaudin (Fl. Helv. VI. 2G2 [1830]): a. latifolia. Blätter z. T. lanzettlich, z. T. grösser, breit, fast eiförmig, am Grunde keilförmig verschmälert. — ß. angusti- folia. Blätter kleiner, lanzettlich und schmal. — y. grandifölia. Blätter zerstreut, bis über 2 cm lang, verkehrt-eiförmig, besonders oberseits behaart. Nebenblätter lanzettlich, länger als der Blattstiel. — ö. landta. Blätter meist grösser, beiderseits reichlich, schwach seidenglänzend wollig. — e. pube'scens. Fruchtknoten verlängert, seidig behaart, zuletzt verkahlend. — £. leiocarpa. Fruchtknoten verlängert, kahl, schwach violett. Fries (Novit. Fl. Suec. Maut, prima 73 [1832]): b. Blätter beiderseits stumpf, abgerundet, c. Blätter kahler, fast ganzrandig. Wahlenberg (Fl. Suec. II [1833] 6G1): ß. S. arbutifolia Willd.: foliis magis coriacis rnajoribus. Andersson (Sal. Lappon. 77 [1845]): Fruchtknoten ändern ab: 1. weiss seidig-filzig, 2. am Grunde kahl, schwarz, 3. ganz kahl. — Blätter ändern ab: 1. latifolia, 2. angustifolia, 3. grandifolia (nach Gaudin). — Ausserdem wird als Unterart aufgeführt: procumbens Fries. Blüthenstäude kurz gestielt, Fruchtknoten pfriemlich. Griffel kurz. Narben stumpf. Blätter oval bis eiförmig, stumpflich, in der Jugend seidig-behaart, wenig gesägt, etwas weich, flach. Reiche nbach (Ic. XI. 16 [1849]): a. genuina, — ß. leiocarpa die kaklf nich- tige, — y. pilosa die behaarte ; Blätter beiderseits behaart, — 6. Jacquiniana Blätter ganzrandig, — s. incana die graue, Blätter ganzrandig, graulich seidenhaarig, — £. arbutifolia erdbeei baumblätterige, Blätter grösser umgekehrt eirundoval, etwas spitzig, Blüthenstäude ziemlich lang. Tragblätter kurzrundlich, Narben gespalten. Hartig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschi. 389 [1852J): a. arbuti- folia, — b. lanata, — c. pilosa, — d. leiocarpa, — e. Jacquiniana, — f. incana, — g. prosträta mit Blättern, die denen der S. herbacea täuschend ähnlich sind, aber mit sehr kurzen, kurz gestielten seitenständigen Kätzchen ; der Griffel und die Narben kurz, letztere stumpf und wenig gespalten. — h. carpdthica. Eine Vorlage aus dem Ma u ksch 'sehen Herbar der Karpaten möchte ich hierher stellen, ob- gleich der Kapselsticl V4 der Länge des Fruchtknotens fast erreicht und der kurze, auf 1 3 der Länge gespaltene Griffel zwei sehr kurze keulenförmige Narbenpaare trägt. Kätzchenstiel bis zu.n Zweige dicht seidig- filzig; Blätter elliptisch zugespitzt, an der Spitze oft gekrümmt-gefaltet, weitläufig schwach sägezähnig. Hartman (Skand. Fl. 6. Uppl. 226 [1854]): ß. procumbens. 3— 6 Zoll hoch, niedergedrückt; Griffel kürzer. — y. subglauca. Blüthenstände an der Spitze end- seitenständig; Fruchtknoten dicht weiss behaart. Andersson (in DG Prodr. XVI. 2. 289 [1868]): 1. latifolia. Blätter rund- lich-oval bis verkehrt-eiförmig, entweder grösser, oft mit ziemlich grossen Neben- blättern oder kleiner, diese ist S. procumbens Forbes, S. retusa With. Arr.; S. levis Brit. Fl. ed. 1. — 2. angustifolia. Blätter schmal-lanzettlich, öfter schief sichelförmig, grösser oder kleiner. — 3. puberula. Blätter mehr oder wenig wollig. — 4. pedunculata. Blüthenstände lang, gestielt bis sitzend, die Blüthenstände fast in den Blättern verborgen. — 5. eriocarpa. Fruchtknoten mehr oder weniger weiss- rauhhaarig. — ß. Jacquiniana 1. major mit aufsteigenden Zweigen. Blätter breit- lanzettlich, etwa zolllang oder länger, düuner. 2. minor niedrig. Blätter nur etwa halb so lang, kahl oder angedrückt behaart, verkehrt-eiförmig. Blytt (Norges Fl. II. 450 [1874]): latifolia, Grösserer Strauch mit oval- läuglichen, oft mehr als 's — 3,U Zoll breiten, beiderseits rein grünen, glänzenden Blättern. Weibliche Blüthenstände ziemlich gross, nicht selten seitenständig. — angustifolia. Meist niedriger Strauch mit schmal-lanzettlichen, meist beiderseits grünen, glänzenden, schwach rinnenförmig zusammengefalteten Blättern. — parvi- fölia. Niedriger, niederliegender, kriechender Strauch mit sehr dicht stehenden Zweigen, die dicht besetzt sind mit kleinen l/a Zoll langen, bald schmalen, bald breiten Blättern. Blüthenstände immer endständig. — Die beiden letzteren Varie- täten {angustifolia und parvifolia) kommen in 2 Formen vor : eriophylla. Blätter mehr oder minder, oft ziemlich lang und dicht grau behaart. — eriocarpa. Kapseln oft ziemlich dicht gräulich oder bläulich behaart. 10Ü Salicaceae. Ena n der (Sal. Scandin. Exsioc Fase. II Nr. 51 — 61 [1905]): var. lätifrona. Blätter rhombisch*eiförmig bis eiförmig. — var. roliindifrons. Blätter fast rundlich. — var. angüstifrons. Blätter Behmal-lanzettlicb. (Auf den Pyrenäen, auf den Apenninen und Abruzzen, auf den Karpaten in Rumänien, auf dem Schottischen Hochgebirge, auf der Insel Island, auf den Gebirgen Skandinaviens vom nördlichen Theil des Stiftes Christiansand ab nordwärts bis zum 71°, besonders häufig auf losem Glimmerschiefer in der Birken- und "Weiden-Zone, im süd- lichen Theil des Gebiets bis zum Meere herabsteigend ; in Russland im Nordwesten des Onega-Sees [an dem Soutajärvi- und Mundjärvi-See, etwa 62°, 15 n. Br.], im Finnischen und Enare-Lappland bis zur Birken- grenze, auf der Halbinsel Kola, auf der Halbinsel Kanin, im Samo- jeden-Lande, auf der Insel Kolgujew, am Fusse des arktischen Ural, auf dem Ural selbst auf dem Berge Ssizup [nach Kr y low!], an der Jugor-Strasse, auf den Waigatsch-Inseln und dem südlichen Theil von Nowaja-Semlja. Asien : in Sibirien auf dem Altai- und Sajan-Gebirge, sowie auf den Hochgebirgen Baikaliens und Dahuriens, auf Kamtschatka und der Tschuktschen-Halbinsel [im Tieflande zwischen 68 und 70° 30 N. Br.]. Nord-America: Labrador, Grönland.) * herbacea X myrsinites 1054. S. herbacea X glauca X myrsinites 1059. S. herbacea X Lapponum X -myrsinites reticulata X myrsinites retusa X myrsinites glauea X myrsinites 1054. S. glauca X nigricans X myrsinites 1054. S. glauca X phylicifolia myrsinites cinerea X myrsinites caprea X myrsinites Silesiaca X myrsinites aurita X myrsinites 1054. S. aurita X nigricans X myrsinites nigricans X myrsinites 1054. S. phylicifolia X nigri- cans X myrsinites phylicifolia X myrsinites arbuscula X myrsinites hastata X myrsinites myrsinites X Lapponum 8. myrsinites X Helvetica 1034. X 1054. s. 1034. X 1040. X 1034. X 1054. X 1035. X 1054. s. 1039. X 1054. s. 1040. X 1054. s. 1040. X 1049. X 1040. X 1050. X 1041. X 1054. s. 1042. X 1054. s. 1044. X 1054. s. 1045. X 1054. s. 1045. X 1049. X 1049. X 1054. s. 1050. X 1051. X 1050. X 1054. 8. 1051. X 1054. s. 1052. X 1054. s. 1054. X 1059. s. 1054. X 1059 5. siehe am Ende der Gattung. Salix. 167 e. Dolichostylae1) (v. Seemen Sal. Jap. 19 [1903]). Griffel c. lang, halb so lang bis länger als der Fruchtknoten. 1. Pruinosae (Anders, in DC. Prodr. XVI. 2. 261 [1868]). 1, Früchte kahl. — Uebrige Merkmale s. S. 59. In Europa nur unsere Arten. 1055. (23.) S. daphnoides2) (Schimmelweide; dän.: Pommersk Pil; russ. : CimeTa.TL.) fi bis JOm hoch, seltener f). Zweige brüchig, gelb- lich oder bräunlich, blau bereift, im Alter grünlich, kahl ; junge Zweige mitunter kurz dunkelgrau behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 0,4 cm lang, bei jungen Blättern kurz behaart, später kahl), lanzett- lich bis schmal-lanzettlich, bis 10 cm lang, 2,5 cm breit, scharf zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande dicht fein drüsig gesägt, in der Jugend grau oder braun-zottig oder nur spärlich behaart, später kahl, lederartig, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits graugrün oder graumatt; Mittelnerv oberseits wenig, unter- seits stärker hervortretend, oberseits braun; Seitennerven breit gespreizt vom Mittelnerv sich abzweigend, ebenso wie das weitmaschige Ader- netz beiderseidig fein und scharf hervortretend, oberseits braun; Nebenblätter stark ausgebildet, schief herzförmig, am Rande fein drüsig gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen mit langen silber- glänzenden oder grauen Haaren dicht bedeckt; die männlichen sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen am Grunde und unterseits dicht, oberseits dünn lang gelbgrau behaarten Blättern umgeben, auf- recht, etwas gekrümmt, cylindrisch, bis 4 cm lang, 1,7 cm dick, beiderseits etwas verschmälert, dichtblüthig; Achse kurz behaart. Trag- blätter oval, stumpf, nach dem unteren Ende verschmälert, schwarz- braun, am Grunde hell, auf den Flächen dünn, am Rande dicht lang hellgrau behaart. Staubblätter kahl, bis dreimal so lang als die Trag- blätter; Staubbeutel länglich, gelb; Drüse linealisch bis länglich-linealisch, bandförmig, gestutzt, etwa V* so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände sitzend, am Grunde wie die männlichen mit kleinen Blättern umgeben, aufrecht, gekrümmt, cylindrisch, bis 6 cm lang, 1,5 cm dick, nach beiden Enden zu etwas verschmälert, dichtblüthig; Achse kurz behaart. Tragblätter wie bei den männlichen, aber am unteren Theil mitunter etwas drüsig berandet, bis zu den Narben hinaufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 1/-2 so lang als die Fruchtknoten, kahl oder spärlich behaart), aus schmal eiförmigem Grunde kurz und spitz verschmälert, kahl oder mitunter am Grunde spärlich behaart; Griffel etwa V2 so lang als der Fruchtknoten, gelb; Narben schmal lineal, aufrecht, ungetheilt. Drüse linealisch bis länglich-linealisch, bandförmig, gestutzt, 2/3 bis eben so lang als der Fruchtknotenstiel. 1) Von öoÄi%ög lang und ozuÄog Griffel. 2) Von dd(pv)] Lorbeer, wegen der lorbeerähulichen Blätter. 168 Salicaceae. In den Kiesbetten der in den Alpen, nördlichen Karpaten und < Ist-Sudeten entspringenden Buche und Flüsse, oft mit S. incana, Sippophaes und Myricaria, mit den Flüssen oft weit in die Fbene hinabsteigend und öfter an denVNebenflüssen; steigt am Mont Cenis bis 2000 m, in Wallis bis 1380 m'(Jaccard 325), in Bayern bis 1299 m, in Tirol bis 1630 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 32), in Nieder-Oesterreich bis 666 m. Geht abwärts am Ticino bis zum Po, am Rhein bis Mannheim, an der Oder bis Ohlau (Oppa und Mora bei Troppau), an der Weichsei bis Thorn (ob bei Bromberg ursprünglich?), an der Donau bis Pressburg. In Bosnien bei Banjaluka. Ausserdem (die Abart Pomeranicä) auf Dünen und Sandstrand der Ostsee von der Ostküste Rügens bis Memel. Häufig angepflanzt und verwildert, sowohl auch bei Kassel und an der Sauer bei Weilerbach (Preuss.) un- weit Echtcrnach im Grossh. Luxemburg, dort nach F. Wirtgen (br.) nicht mehr; die Ursprünglichkeit des von Wirt gen mitgetheilten Vorkommens bei Mirbach unw. Gerolstein in der Eifel ist kaum an- zunehmen. Bl. März, April, die früheste von allen unseren Arten. S. daphnoides Vill. Hist. pL Dauph. III. 765 (1789). Smith Brit. Fl. III. 1063 (1804). Willd. Spec. pl. IV. 2. 691 (1805). Koch Comment. 231 (1828). Koch Syn. ed. 2. 743 (1844). Andersson Sal. Lappon. (1845) 90. Kerner Niederösterr. Weiden 231 (1859). Wimmer Sal. Europ. 4 (1866). Anderss. in DG Prodr. XVI. 2. 261 (1868). Nyman Consp. 665. Suppl. 280. Richter-Gürke PI. Europ. IL 24 (1897). O. v. Seemen Sal. Japon. 49 (1903). Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 225 (1904). Rchb. Ic. XI t. DCII fig. 1253. - S. bigemmis Hoffm. Deutsch. Fl. IL 260 (1804). - S. praecox Hoppe in Willd. Spec. PI. IV. 670 (1805). Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 55 (1815). — S. compressa Seringe Saul. Suisse Nr. 20 (1806). — S. coerulescens Turcz. PI. exsicc. 1828, nach Lede- bour Fl. Ross. III. 502 (1846—1851). - - S. jaspidea der Gärten nach Koch Dendrol. IL 2. 501 (1872). — S. lagopina Gandog. FI. Lyon. 207 (1875) Sal. Nov. 46. — S. longiramea Gandog. a. a. O. Nr. 46, beide nach Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 228 (1904). Als Rassen sind hervorzuheben : B. cinerea. Zweige behaart. S. daphnoides var. cinerea Koch Comment. (1828) 23. — S. cinerea Willd. Berl. Baumz. ed. 1. 350 (1796) nicht L. Smith Brit. Fl. III. 1063 (1804). Willd. Spec. pl. IV. 2. 691 (1805). C. Pomeranicä *). Meist Strauch mit schmäleren Blättern und dünneren Blüthenständen. — An der Ostsee. S. daphnoides var. pomeranicä Koch a. a. 0. (1828). — S. pomeranicä Willd. Enutn. pl. Hort. Berol. Suppl. 66 (1813) nur der Name; Link Enum. PI. Hort. Berol. II. 414 (1821). Rchb. Ic. XI t. DCII fig. 1254. i) In Pommern (Pomerania) zuerst gefunden. Salix. 169 D. pulchra. Baum mit aufrechten, dicken Aesten. Blätter unter- seits nur wenig bläulich, fast grün; Griffel und Narben kürzer, die letzteren länglich. S. daphnoides var. pulchra A. u. G. Fl. Norddeut. Flachl. 237 (1898). — S. pulchra Wimm. Sal. Eur. 7 (1866). Nyraan Consp. 666. S. daphnoides ist meist ein stattlicher Baum, dem die vor dem Aufblühen in einen dichten Silberpelz gehüllten Blüthenstände, sowie die in der Blüthezeit grossen goldgelben, männlichen Blüthenstände ein prächtiges Aussehen geben. Für die Korbflechterei liefert diese Weide nur grobes, minderwerthiges Material. Bei der in Mitteleuropa vorkommenden S. daphnoides sind die Tragblätter in den weiblichen Blüthen nur mitunter am Grunde etw-as drüsig gesägt; bei den in Japan und in der Mandschurei gesammelten Exemplaren erschien diese Bedrüsung hingegen stets dicht und stark. Das weibliche Exemplar der S. daphnoides in A. u. J. Kerner (Herb. Oesterr. Weiden Nr. 57 [1869]) zeichnet sich dadurch aus, dass die Tragblätter abgerundet oder ganz kreisrund und nur kurz behaart, die Fruchtknoten am Grunde wimperig behaart sind. Sowohl Smith (Fl. Brit. III. 1063 [1804]) wie Willdenow (Sp. pl. IV. 2. C91 [1805]) stellen S. daphnoides als Synouym zu ihrer S. cinerea. In dem Willden o w'schen Herbar befindet sich S. cinerea als Nr. 18179 mit der von Willdenow eigenhändig geschriebenen Diagnose: „foliis elliptico- acuminatis, subserratis, inferne glaucis, superne nititis, Julia brevibus dense tomen- tosis". Von den 6 beiliegenden Exemplaren gehören jedoch nur 2 Blattexemplare zu S. daphnoides; von den andern 4 Exemplaren gehört je eins zu S. cinerea, S. laurina, S. phylicifolia und ; litt.: Zil- wiltis). h selten fi. Bis 4 m hoch, mit langen, aufrechten Aesten, selten bis 10 m hoch. Zweige grünlich grau oder braun, anfangs kurz grau behaart, später kahl, innere Rinde grün; junge Triebe kurz dünn- grau bis kurz dichtfilzig grau behaart. Blätter kurz gestielt (Stiel bis 1 cm lang, bei jungen Blättern kurz hellgrau behaart, später kahl), aus keilförmigem Grunde schmal- oder lineal-lanzettlich, bis 1 3 cm lang, 1,8 cm breit, nach der Spitze zu lang verschmälert, spitz, fast ganzrandig, am Rande undeutlich ausgeschweift, etwas zurückgerollt, oberseits trübgrün mit kleinen Härchen bestreut, unterseits dicht w eissgrau seidig behaart (junge Blätter auf beiden Seiten dünn lang weissgrau seidig behaart); Mittelnerv oberseits wenig, unterseits stark hervortretend ; Seitennerven breit gespreizt von den Mittelnerven sich abzweigend, oberseits wenig hervortretend oder vertieft, unterseits scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, beiderseitig wenig hervor- tretend oder oberseits vertieft. Nebenblätter schmal lanzettlich, lang zugespitzt. Knospenschuppen braun, dünn und kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, vor dem Aufblühen dicht seidig zottig behaart; die männlichen sitzend, am Grunde von kleinen schmal lanzettlichen, lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, auf- recht, cylindrisch, bis 3,5 cm lang und 1 cm dick, dichtblüthig ; ihre Achse dünn hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis länglich-eiförmig, spitz oder stumpflich, braun, am Grunde heller, dünn lang weiss-grau behaart. Staubblätter bis 2V2mal so lang als die Tragblätter, kahl; Staubbeutel länglich, gelb; Drüse lineal, bandförmig, gestutzt, l/z so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände wie die männlichen sitzend und am Grunde von kleinen Blättern umgeben, aufrecht- cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,6 cm dick; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter länglich bis länglich-eiförmig, spitz oder stumpflich, braun, am Grunde heller, lang weiss-grau behaart. Fruchtknoten sehr kurz gestielt oder sitzend, eiförmig, kurz kegelig verschmälert, etwas länger als die Tragblätter, anliegend hellgrau behaart; Griffel so lang als der Fruchtknoten, dünn, gelb; Narben linealisch, ausgerandet oder getheilt. Drüse lineal, bandförmig, gestutzt, bis auf 3ji des Fruchtknotens herauf- ragend. Im grössten Theile des Gebiets, namentlich in den Ebenen an Fluss- ufern, auf angeschwemmtem, tiefgründigem Boden. Höher hinauf in den Gebirgen seltener und nur bis zu massiger Höhe. — So im Bayerischen Walde bis 401 m und in Oberbayern bis 471 m (Willkomm Forstl. 174 Salicaceae. Fl. Deutschi. Oesterr. [1887] 480); in Tirol bis 1600 m (Dalla Torre u. Samthein VI. 2. 31) ausserdem vielfach angepflanzt; nur so auf den Nordsee-Inseln und im Mittelmeergebiet vorhanden. Bl. März, April. S. viminalis L. Spec. pl. ed. 1. 1021 (1753). Smith Fl. III. 1070 (1304). Willd. Spec. pl. IV. 2. 706 (1805). Seringe Essai Saul. Suisse 35 (1815). Koch Comment. 29 (1828). Koch Syn. ed. 2. 746. Kerner Niederösterr. Weiden 211 (1859). Wimmer Sal. Europ. 36 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 264 (1868). Nyman Consp. 666. Richter-Gurke PI. Eur. II. 25. v. Seemen Sal. Japon. 50 (1903). Camus Glassif. Said d'Europe et Monogr. Saul. France 214 (1904). Rchb. Ic. XI t. DXCVII fig. 1248. — S. Jongifölia Lam. Fl. Franc. IL 232 (1778). Vill. Hist pl Dauph. III. 785 (1789). Hart. Naturg. Forstl. CulturpfL 568 (1852). — S. Idanensis Gandog. Fl. Lyon. 208 (1875). — S. valdenüens Gandog. a. a. O. — S. belluJa Gandog. Sal. nov. Nr. 41 nach Camus a. a. O. 215, 219. S. viminalis liefert ein vorzügliches Material zu Bandstöcken und zur Korb- flechterei und wird deshalb vielfach in Weidenhegern angepflanzt. S. virescens Vill. Hist. pl. Dauph. III. 785 (1789) mit länglichen, unterseits am Rande zurückgekrümmten grauen Blättern . pfriemlichen Nebenblättern und grünlichen Schösslingen, (vimine virescente) ist von Villars neben S. viminalis auf- gestellt, sie ist eine breitblätterige Form der S. viminalis. S. viadrinal) Wimm. in Hartig Naturg. Forstl. Culturpfl. 568 (1852): Blatt- rand weitläufig drüsig, zwischen den Drüsen an den grösseren Blättern stark gerollt. Afterblätter nierenförmig, buchtig-sägezähnig; Behaarung sehr vereinzelt, filzig-seidig, fast angepresst-seidig, ist wohl kaum als eine reine S. viminalis anzusehen. S. calodendron Gandog. a. a. O. (1875) nicht Wimmer und S. bcllula Gandog. a. a. O. gehören zu einer schmalblätterigen Form; S. laneifera Gandog. a. a. O. zu einer Form mit kurzen Blättern und schmalen, kurzen Blütlienständen. Als Formen sind hervorzuheben: A. linearifdli a (Wimm. u. Grabowski Fl. Siles. II [1829] 368): Blätter schmal linealisch; so seltener. B. abbrevidta (Doli Fl. Grossherz. Baden II. 494 [1859]): Kätzchen liueal- länglich, weit kleiner als beim Typus. — Zuerst von A. Braun bei Freiburg in Baden an der Dreisam gefunden ; nicht selten vorkommend, in Schlesien bei Breslau häufig (nach Wimmer Sal. Europ. [1866] 36). Als Abart ist hervorzuheben: II. Gmelini-). .Innge Zweige und Knospen behaart oder kahl. Junge Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit kurzer Spitze oder abgestumpft, oberseits grau- grünlich, unterseits dicht wollig; entwickelte Blätter schmal-lanzettlich, beiderseits gleichmässig verschmälert, mit kurzer Spitze, oberseits dünn behaart, grünlich-grau, unterseits mit Härchen dicht bedeckt oder seidenhaarig, silberig glänzend. Blüthen- stände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, kurz gestielt (Stiel am Grunde mit kieinen oder längeren Blättern). Tragblätter an der Spitze breit, abgerundet oder ausgerandet. Fruchtknoten stets sitzend, kurz kegelförmig, fast eiförmig, stumpf, dicht weiss-filzig. Griffel mehr oder weniger kurz und dick. Narben mehrmals länger als der (iriffel. Kommt nicht in Mitteleuropa vor, nur im östlich angrenzenden Russland. I»(.it ist Bie westwärts bis zum Thal der Diina verbreitet. 1) An der Oder (Viadrus) gefunden. 2) S. III. S. 498 Fussu. 1. Salix. 175 S. viminalis y. Gmelini Anderes, in Prodi-. XVI. 2. 266 (1868). — S. nitida Ginelin Reise durch Russland III. 283 (1774)? - S. serdtina Pall. Reise III. 759 (1776). — S. Gmelini Pall. Fl. Ross. II. 153 (1788). — S. Gmclinidna Willd. Spec. pl. IV. 2. 709 (1805) nicht Turcz. — S. splendens Led. Fl. Ross. III. 605 (1851). Turcz. PI. exs. 1829 nach Ledeb. Fl. Ross. III. 605 (1846—51). -- S. rufescens Turcz. PI. exs. 1830 nach Ledeb. a. a. O. — S. stipularis Trautv. in Herb. Ledebour nach F. v. Herder Plantae Radd. in Acta Horti Petropol. XI (1891) 425. Kaufmann nach Petunnikow Krit. Uebers. der Moskau'schen Flora III (1895—1902) nicht Sni. Petunnikow (Kritische Uebersicht der Moskau'schen Flora III [1895 — 1902]) ist mit Teplouchow , dem vortrefflichen Kenner der Weiden Russlands, der gleichen Ansicht, dass S. Gmelini eine Parallelart (Parallel form) der S. viminalis ist und die typische S. viminalis, die in Russland nicht vorkommt, hier vertritt; auch bei der Bastardbildung. — Nach dem mir vorliegenden Material ist S. Gmelini namentlich in ihren schmalblätterigen Formen nur schwer von S. viminalis zu scheiden. Ausserdem sind von verschiedenen Schriftstellern noch folgende Formen auf- gestellt : Linne (Spec. pl. ed. 1. II. 1021 [1753]): ß. Salix foliis ex lineari-lanceo- latis integris subtus incanis. Koch (Comment 29 [1828]): ß. cortice nigrofusca. Wimmer u. Grabowski (Fl. Siles. II. 2. 368 [1829]): neben ß. lineari- folia noch y. opaca: Blätter länglich-lanzettlich, die mittleren am breitesten, unter- seits dünn grau behaart. Fries (Novit. Fl. Suec. Mant. I. 61 [1832]) stellt S. stipularis Smith als Unterart zu S. viminalis. Kern er (Niederösterr. Weiden 211 [1859]): a. vulgaris. Blätter verlängert, lanzettlich, etwa 10 mal länger als breit. — b. tenuifdlia. Blätter linealisch, sehr lang, 12 — 18 mal so lang als breit. Ander sson (in DC. Prodr. XVI. 2. 264 [186S]) stellt von y. Gmelini noch ß. splendens (S. splendens Turcz.) auf. S. splendens gehört zu II. Gmelini. Babington (Man. Brit. Bot. 8. ed. 326 [1881]): ß. intricala (Leefe). Blätter breiter; Fruchtknoten kürzer und breiter. Griffel sehr kurz. Narben rückwärts ge- bogen, wirr (reflexed and entangled). — y. stipularis (Leefe). Blätter lanzettlich ; Nebenblätter linear-lanzettlich, gesägt oder halbherzförmig, zugespitzt. Narben laug. Diese Form stipularis ist nicht synonym mit S. stipularis Smith, die von Ba- bington gleich darauf als eigene Art aufgeführt wird. Lange (Handb. Danske Fl. 4 Udg. 254 [1886]): ß. angustissima. Blätter schmal-lineal. F. v. Herder (PI. Radd. in Acta Horti Petropol. XI [1891] 425): var. splendens Gmelini latifolia Regel, glabrcscens Trautv. — Ausserdem unterscheidet Regel bei der in Turkestan vorkommenden S. viminalis die Formen: ß. songdrica, y. latifolia, 8. Gmelini. Wolf in Bericht. Kaiserl. Forst-Inst. Petersb. XIII (1905) 10—12: var. longi- jölia, latifolia, strobildcea, semivimindlis. — Material von diesen Formen hat mir nicht vorgelegen. (Im nördlichen Theil von Spanien und Portugal [Galizien, Ca- stilien, Aragonien, Catalonien] ; Frankreich [namentlich im nördlicheu und westlichen Theil j; im nördlichen Theil Italiens [angepflanzt]; von Griechenland durch die ganze Balkanhalbinsel u. s. w. nordwärts bis zur Ostsee; Britische Inseln ; Dänemark; im südlichen Theil der Skan- dinavischen Halbinsel [in Norwegen bis 64° 12' N. Br. und 136 m, in Schweden bis 60° N. Br.j, nach Wahlenberg und Schübeier ur- sprünglich nicht einheimisch; Russland: im Süden bis zur Linie von 176 Salicaceae. Podoüen ostwärts über das Land der Donischen Kosaken bis zur Wolga und dem Uralflusse nach Norden hin bis zur Waldgrenze im Samo- jedenlande, 671 a° N. Br. [nicht sicher]. Asien: Transkaukasien bis 216<)m; Armenien: Turkestan ; Dsungarei; Pendshab; Himalaja [1660 — 3000 m]; Kaschmir [3330m]; China; Mandschurei; Amurland; in ganz Sibirien bis 72° 15' N.Br. ; Kamtschatka; Japan; Insel Sachalin. Nord- und Südamerica [hier in Chile] vielfach angepflanzt.) 1036. 1037. 1040. 1041. 1041. 1041. 1042. 1044. 1045. 1041. 1046. 1048. 1041. 1042. 1045. 1046. 1049. 1050. 1041. 1055. 1041. 1057. 1057. 1042. 1057. 1057. X 1057? S. fragilis X viminalis? X 1057. S. amygdalina X viminalis X 1057. S. glcutca X viminalis X 1057. S. cinerea X viminalis X 1057. X 1041. S. cinerea X viminalis X cinerea X 1042. X 1057. S. cinerea X caprea X viminalis X 1057. X 1042. S. caprea X viminalis X caprea X 1057. S. Silesiaca X viminalis X 1057. S. aurita X viminalis X 1045. X 1057. S. cinerea X aurita X viminalis X 1057. S. depressa X viminalis X 1057. S. repens X viminalis X 1048. X 1057. S. cinerea X repens X viminalis X 1048. X 1057. S. caprea X repens X viminalis X 1048. X 1057. S. aurita X repens X viminalis X 1048. X 1057. S. depressa X repens X viminalis X 1057. S. nigricans X viminalis X 1057. S. phylicifolia X viminalis X 1050. X 1057. 5. cinerea X phylicifolia X viminalis 1057. S. caprea X phylicifolia X viminalis X 1057. *S. daphnoides X viminalis X 1056. X 1057. £. cinerea X acutifolia X viminalis X 1058. 5. viminalis X dasy ciados X 1059. /S. viminalis X Lapponum X 1057. X 1059. 6'. caprea X viminalis X Lapponum X 1060. #. viminalis X incana X 1061. & viminalis X purpurea 1042. X 1050. X siehe am Ende der Gattung. siehe am Ende der Gattung. Salix-, 177 1041. X 1057. X 1061. 8. cinerea X viminalis X purpurea 1042. X 1057. X 1061. S. caprea X viminalis X purpurea 1045. X 1057. X 1061. 8. aurita X viminalis X purpurea 1048. X 1057. X 1061. S. repens X viminalis X purpurea (1044. X 1059.) X (1057. X 1061.) S. (Silesiaca X Lapponum) X {viminalis X purpurea) (1042. X 1057.) X (1057. X 1061.) S. (caprea X viminalis) X {viminalis X purpurea) 1058. (23.) S. dasyclados x). fr selten Tl. Aufrecht, bis 4 m hoch. Zweige dick, schmutzig gelbbraun, sehr kurz weissgrau - filzig behaart, selten kahl; junge Triebe dicht grau- bis schwarz-filzig behaart; Blätter gestielt (Stiel bis 2 cm lang, kurz dicht grau filzig behaart, später ver- kahlend), gross, lanzettlich bis langlanzettlich, bis 24 cm lang, 5 cm breit, lang zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande etwas ausgeschweift und ausgerandet, mitunter etwas gesägt, anfangs beiderseitig dicht seidig-filzig weissgrau behaart, später verkahlend, oberseits nur an dem Mittelnerven und unter- seits an Mittel nerven und Sei tenner ven bleibend behaart, oberseits dunkel trübgrün, unterseits grau bis blaugrau ; Mittelnerv hell, oberseits wenig, unterseits stark hervortretend ; Seitennerven hell, fast rechtwinkelig sich von dem Mittelnerv abzweigend, oberseits wenig, unterseits scharf hervortretend; Adernetz weitmaschig, oberseits kaum bemerkbar, unterseits deutlich fein hervortretend. Nebenblätter breit- lanzettlich, zugespitzt, am Grunde abgerundet, am Rande gesägt. Knospen- schuppen grau-braun, kurz grau filzig behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend ; die männlichen fast sitzend, am Grunde von kleinen länglichen bis ovalen, spitzen, lang hellgrau behaarten Blättern umgeben, aufrecht, mitunter etwas gekrümmt, breit-cylindrisch, bis 4,5 cm lang, 1,7 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse hellgrau behaart. Tragblätter breit oval, spitz, auf der oberen Hälfte dunkelbraun bis schwarz, am Grunde dünn hellgrau behaart, am Rande dicht und lang bebärtet. Staubblätter kahl, bis 3 mal so lang als die Tragblätter; Staubbeutel oval, gelb. Drüse schmal lineal, gestutzt, Vs so lang als die Tragblätter. Weib- liche Blüthenstände an kurzen, bis 0,5 cm langen, zottig hellgrau be- haarten, mit kleinen länglichen bis ovalen spitzen, spärlich hellgrau behaarten und dicht lang bebärteten Blättern besetzten Zweigen end- ständig, aufrecht, oft etwas seitwärts gekrümmt, cylindrisch, bis 5,5 cm lang, 1,3 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse hellgrau zottig behaart. Tragblätter wie bei den männlichen und bis so lang als der Frucht- knoten. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, fast sitzend (Stiel dicht hell- !) Von öaavg dicht behaart und %Ää5og Ast. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 12 178 Salicaceae. grau zottig behaart), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, hellgrau filzig behaart. Griffel so lang als der Fruchtknoten, gelb. Narben lang lineal, V2 so lan» ais c'er Griffel, ungetheilt, gabelig seitwärts ge- bogen. Drüse wie bei den männlichen, länger bis doppelt so lang als der Fruchtknotenstiel, bis auf l/s des Fruchtknotens heraufragend. An Gewässern, namentlich grosse an Flussufern und auf sumpfigen Wiesen ; im Gebiete nur theilweise ursprünglich wild, vielfach angepflanzt; in Nordost-, (Mittel- und Süd-??)deutschland wild, in Schleswig?? Pommern: Falkenberg am Stadtparpel-See (nach Winkelmann); Westpreussen : in der Weiehselniederung auf den Kämpen nicht selten, östlich der Weichsel seltener, westlich derselben meist fraglich, anscheinend sicher ursprünglich nur in der Nähe der Ostsee bis in den Kreis Putzig; in Posen in der Weichselniederung. Ostpreussen: an dem Ufer des Pregel bei Königsburg und an dem Ufer der Memel bei Tilsit; Russisch-Polen im AVeichselgebiet bei Cichocinek etc. im Gouvern. Warschau. Schlesien an der Oder bis Breslau, Teschen am Olauufer, Troppau, Görbersdorf bei Friedland. Ob ursprünglich wild in Galizien, Böhmen bei Prag, in Niederösterreich an der Donau bei Mautern ? Die Angaben in den Berg- wäldern Oberösterreichs (nach Host), in Tirol, Kärnten erscheinen un- wahrscheinlich. Wird vielfach angepflanzt, namentlich in Parks. Bl. März, April. S. dasyclados Wimm. in Flora XXXII. 35 (1849). Kerner Niederösterr. Weid. 217 (1859). Nyman Consp. Suppl. 280. — S. moüissima Koch Comment. 28 (1828) z. T. — S. acuminata (Smith) Koch a. a. O. (1828). Patze Fl. Prov. Preussen 135 (1850), nach Wimm. in Denkschr. Schles. Ges. Vaterl. Cultur 160 (1653) vgl. Petunnikow Uebers. der Moskau'schen Flora III (1895—1902) z. T. — S. longifolia Wimmer s. unten (1861). — Caprea acuminata Opiz Sezn. 25 (1852). — S. stipidäris Trautv. in Maximowiez Prim. Fl. Amur. 243 (1859). Koch Syn. ed. 2. 746. Nyman Consp. 606. — S. stipuläris Sanio Herb. - S. (Caprea X vimi- nälis) X cinrrea Wichura Die Bastardbefruchtung im Pflanzenreich (1865) 60. — S. Smithiana y. acuminata Anderes, in DC. Prodr. XVI. 2. 268 (1868) z. T. — S. mollissima Cent. Siles. nicht Ehrh. nach Fiek Fl. von Schles. 410 (1881). - - S. cinerea X viminälis d. (lasyclados (Wimmer) Richter-Gürke PL Eur. IL 27. S. dasyclados liefert grobes Material zur Korbflechterei uud zu Bandstöcken und wird deshalb vielfach in Weidenhegern angepflanzt. Bei den constanten Merkmalen und dem bestimmt abgegrenzten Verbreitungs- gebiet kann diese Weide wohl für eine eigene Art gehalten werden. S. dasyclados ist vielfach mit ihrer Unterart S. stipuläris und mit S. vimi- nälis >'' caprea und .S'. viminälis X cinerea zusammengeworfen wurden. Zur sicheren Unterscheidung der S. dasyclados von den beiden genannten P'tminoKs-Bastarclen ist daran festzuhalten, dass bei S. dasyclados der Fruchtknoten fast sitzend, der Griffel und die Narben lang und die Drüse lang und schmal sind. Sanio (in Herb.) bestimmte die in Ostpreussen am Pregel vorkommende S. dasyclados als S. stipuläris. — Von S. stipuläris Trautv. in Maximowiez Prim. Fl. Amur. (1859) 243 befindet sich im Flerbar des Mus. Bot. Berol. ein weibliches Salix. 179 Exemplar, das zweifellos S. dasyclados ist. Ausserdem liegen in diesem Herbar noch 3 von Ehrenberg in Sibirien und in Orenburg-Astrabhan-Saratow gesammelte Exemplare, sowie je ein von Er man bei Ochotok und A. Lebmann in Turkestan (Alexandri Lebmanni Reliquiae botanicae) gesammeltes Exemplar, welche ebenfalls als S. siipularis bestimmt sind, aber zweifellos zu S'. xiijia viminalis X cinerea für der S. liminalis näher stehend. i) s. II. i. s. :;ä Fussn. 1. Salix. 181 S. stipularis ist nicht nur vielfach mit den Bastarden: S. caprea X vimi- nalis und die Tragblätter; Staubbeutel länglich, gelblich, später braun. Drüse schmal oval, fast lineal, gestutzt, etwa ! .i so lang als die Tragblätter. "Weib- liche Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, fasl sitzend oder an kurzen, wie bei den männlichen beschaffenen Zweigen endständig, aufrecht, mitunter etwas gebogen, oval bis cylindrisch, bis 5,5 cm lang, 1,5 cm dick, dichtblüthig ; ihre Achse und die Tragblätter wie bei den männlichen, letztere bis etwa an die Mitte des Frucht- knotens hinaufragend. Fruchtknoten sein- kurz oder länger gestielt (Stiel bis last l/i so lang als der Fruchtknoten, weiss-grau behaart), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, weiss-grau anliegend bis filzig behaart; Griffel etwa 2'3 so lang als der Fruchtknoten, dünn; Narben lang, lineal, getheilt, aufrecht gabelig, gelb. Drüse wie bei den männ- lichen und etwa bis an l/s des Fruchtknotens hinaufragend oder etwa so lang als der Fruchtknotensti.-l. Im tieferen Gelände auf Mooren und schlammigen Wiesen, in der oberen Wald- und subalpinen Region der Gebirge an sunvpfigen Bach- i) In Lappland, «lein Lande der Lappen (Lappones) gefunden. Salix. 183 ufern und quelligen Stellen, auf den Centralalpen in Steiermark, Kärnten und Tirol (bis 1949 m); auf den Bayerischen Alpen. In den Karpaten sehr selten: Tatra: Mlinica- und Grosses Kohlbachthal (S chn ei d er- Sago rski 460). [Die Angabe in den Mährischen Karpaten neuerlich nicht bestätigt.] In den Sudeten häufig im Riesengebirge, bis 1050 m herabsteigend (Fiek 404), im Gesenke selten (Altvater, Peterstein). In der nördlichen Ebene bisher nur im östlichsten Gebiet in Galizien: Ko- pytovv bei Sokal (Kr. Zolkiew) (Reh mann Spraw. kom. fiz. IV. 229 nach Knapp 89). Südost-Polen: Zwischen Krynice und Krasnybröd (Jastrz^bowski nach Rostafinski 170) und Ostpreussen: Kr. Jo- hannisburg: Czarny Rock (Potonie), Sensburg: Prawdowen bei Niko- laiken (Keller), Lötzen: bei Lötzen (Gross), Widminner Moor bei Orlowen (Range), abgelassener See bei Spiergsten (Gr aebner 1903!), Ragnit (Moor bei Popelken Abromeitund Drude 1899) und Heyde- krug (Medszokel-Moor) (Führer), alle Angaben nach Abromeit Phys. Oek. Ges. IL (1908) 256 [67] und H. Preuss br. Bl. in der Ebene April, im Gebirge (Mai) Juni, Juli. S. Lapponum L. Spec. pl. ed. 1. 1019 (1753) z. T. Willd. Spec. pl. IV. 2 (1805) 689. Koch Syn. ed. 2. 757. Anderss. Sal. Läpp. 22 (1845) z. T. Wimmer Sal. Europ. (1866) 38. Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 276 (1868) z. T. Nyman Consp. 670. Suppl. 281. Richter-Gürke Plant. Eur. IL 28. Camus Classif. Saul. d'Europe, Monogr. Saul. France 147 (1904). — S. arenaria L. Sp. pl. ed. 1. 1019 (1753) z. T. Smith Fl. Brit. III. 1058 (1804) z. T. Willd. Sp. Plant. IV. 2. H89 (1805) z. T. -- S. nitens Gilib. Exerc. phyt. IL 408 (1792), nicht Gren. et Godr. — S. leucophylla *) Willd. Berl. Baumz. ed. 2. 444 (1811). — S. limösa Wahlenb. Fl. Läpp. 265 (1812) z. T. — S. läctea Brav in Denkschr. Regensb. Bot. Ges. IL 43 (1818). — S. ylaiicophfila Bess. Enum. Plant, Volhyn. 39 (1821). — S. cistifölia Tausch nach Opiz Böhm. Gew. (1823) 111. — S. Gmeliniäna Turcz. Plant, exsicc. (1828) nach Ledeb. Fl. Ross. III. 618 (1846—51) nicht Willd. — S. glauca Koch Comment. 55 (1828) z. T. — S. Stuarti- äna2) Smith Engl. Fl. IV. 203 (1828). — S. sudetica Host Sal. 28 (1828). — S. Daphneola Tausch in Regensb. Fl. 343 (1837). Nyman Consp. 606. — S. lappbnica St. Lag. in Ann. Soc. Bot. Lyon VII. 134 (1880). — S. oWongella, S. canifölia Gandog. Sal. nov. No. 100 u. 104, nach Camus a. a. O. 148. — S. pulverulenta Tausch in Sched. Herb. Wimm. Limit'' (Spec. pl. ed. 1. 1019 [1853]) giebt für seine »S. Lapponum die Dia- gnose: „foliis integerrimis hirsutis lanceolatis" und für S. arenaria: „foliis integria ovatis acutis supra subvillosis, subtus tomentosis". Beide unterscheiden sich mithin hauptsächlich nur dadurch, dass die Blätter bei S. Lapponum behaart und lanzettlich, bei S. arenaria hingegen oberseits dünn wollig, unterseits filzig und eiförmig spitz ') Von Xevv.ög weiss und cpvAÄov Blatt. 2) Nach Rev. John Stuart, * um 1750 f vor 1832, Pfarrer in Killin (Breadalbane), später in Luss bei Dunibarton, welcher die Hochlande Schottlands erforschte, und schon Light foot für seine Flora Scotica Beiträge lieferte (B ritten u. Boulger in Journ. of Bot. XXVIII. 347). 184 Salicaceae. sind. In der Fl. Suec. ed. 2. 550 (1755) weist er auf diese geringe Verschieden- heit beider Arten hin, indem er hei S. Lappontlffl hinzufügt: „Adeo afl'mis est Salici arenariac, ut forte sola varietas, a qua differt foliis supra niagis villosis, foliisque longioriboa et undulatis". Es Hegt kein Grund vor, beide Arten neben einander bestehen zu Isssen. — Linne hat seine »S*. Lapponum tbeilweise mit seiner S. glauca und S. arenaria theilweise mit S. repens vermengt. Wahlenberg sagt (a. a. O.), dass Linne auf seiner Reise durch Gotland S. arenaria mit S. arge'ntca durcheinander geworfen habe, uud stellt deshalb statt der S. arenaria seiue S. limosa neu auf. Seringe stellt, (a. a. O. 31) S. Lapponum als Synonym zu S. glauca, während er S. 51 als Synonym der S. arenaria, S. helvetica und *S'. limosa die S. nivea neu aufstellt. Von S. cistifolia und S. pulvcrulenta Tausch a. a. O. befinden sich im Herb. "W immer (jetzt Mus. Bot. Berol.) je ein aus dem Riesengebirge stammendes weih- liches Exemplar, die zweifellos zur S. Lapponum gehören. Koch (Comment. 54, 55 [1828]) führt 37. S. limosa Wahlen!). Synonym S. arenaria und S. Helvetica Villars auf und stellt S. Lapponum als Synonym zu 38. S. glauca. Diesen Fehler berichtigt Koch (Syn. 650 [1838J) dadurch, dass er S. limosa Wahlenb. ganz fortlässt und 39. S. Lapponum und 40. S. glauca als eigene Arten hinter einander aufführt. Aendert al> : B. marrubif ölia. Blätter oval-länglich, am Rande etwas wellig, ober- seits grau, unterseits weiss filzig behaart. Blüthenstände sehr dick. Schlesien, nicht häufig. S. Lapponum b. marrubifolia Wimmer Sal. Europ. 41 (1866). — S. arenaria i>. marrubifolia Tausch Flora XX. 339 (1837). C. daphneola1). Niedriger, bis 0,30 m hoher Strauch. Blätter breit bis schmal lanzettlich, ganzrandig, stets kahl, oberseits schwach glänzend. Blüthenstände schlanker. Fruchtknoten kahl. Auf der Pantschewiese im Riesen gebirge, spärlich. S. Lapponum c. Daphneola Wimmer Sal. Europ. 41 (1866). — 8. Daphneola Tausch a. a. O. 343 (1837). Ausserdem sind von den verschiedenen Schriftstellern noch folgende Formen aufgestellt von: Schleicher (Exsicc. No. 831) S. arenaria v. obtusifolia und No. 833 ). I) bis 6 m hoch, mitunter baum- artig. Zweige dünn, biegsam, zähe, gelblich braun oder röthlich, kahl; junge Triebe mitunter dünn behaart. Knospenschuppen kald, oder nur spärlich kurz behaart; Blätter oft gegenständig, sehr kurz gestielt (Stiel bis 0,5 cm lang, kahl), verkehrt-lanzettlich oder lineal-lanzettlich, bis 11,5 cm lang, 1,5 cm breit, nach dem Stiel zu lang, nach der Spitze zu kurz verschmälert, spitz (vgl. indessen F. amplexicaulis mit ab- weichend gestalteten Blättern), klein scharf gesägt, nach dem Stiele zu ganzrandig, oberseits dunkelgrün oder etwas blaugrün, wenig glänzend, unterseits blaugrün oder grau matt, beim Trocknen schwärzlich werdend, kahl (nur die jungen Blätter mitunter seidig behaart); Mittelnerv ober- seits wenig, unterseits stark hervortretend; Seitennerven und dicht- maschiges Adernetz: beiderseitig fein und scharf hervortretend; Neben- blätter meistens fehlend, wenn vorhanden, lanzettlich. Blüthenstände vor oder mit den Blättern erscheinend, oft gegenständig, die männ- lichen sitzend, am Grunde von kleinen lanzettlichen oder lineal-lanzett- lichen, kahlen, mitunter etwas seidig behaarten Blättern umgeben, auf- recht, cylindrisch, bis 2,5 cm lang, 0,8 cm dick, meistens gekrümmt, dichtblüthig; ihre Achse dünn grau behaart; Tragblätter verkebrt-eiförniiL: oder breit-oval, stumpf oder breit abgerundet, schwarzbraun, am Grunde hell, spärlich bis stärker lang grau behaart und bebärtet; Staubblätter zwei, ganz verbunden oder ausnahmsweise an der Spitze gegabelt, etwa doppelt so lang das das Tragblatt, am Grunde behaart; Staub- beutel rundlich, gelb, später schwärzlich ; hintere Drüse eiförmig oder oblong, gestutzt, bis llz so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände sitzend, am Grunde von kleinen lanzettlichen oder schmal lanzettlichen, kahlen oder etwas seidig behaarten Blätter umgeben, aufrecht, mitunter gekrümmt, cylindrisch, bis 2 cm lang, 0,5 cm dick, dichtblüthig; ihre Achse kurz grau behaart; Tragblätter breit oval, stumpf oder abgerundet, schwarzbraun, am Grunde hell, spärlich bis stärker laug grau behaart und bebärtet; Fruchtknoten sitzend, aus eiförmigem Grunde kurz kegelförmig, dicht grau behaart, bis doppelt Salix. 193 so lang als das Tragblatt; Griffel sehr kurz, dick oder fehlend; Narben kurz, dick, ausgerandet oder getheilt, köpf ig; hintere Drüse schmal ei- förmig, gestutzt, bis 1js so lang als der Fruchtknoten. Fast über das ganze Gebiet verbreitet, auch auf den Nordseeinseln; in der Ebene, namentlich in den Flussthälern als Ufergebüsch, auf Wiesen und Mooren, an Wald- und Wegerändern ; aber auch an Flüssen und Bächen in die Gebirge aufsteigend: Wallis bis 2350 m (Jaccard 326), in den Bayerischen Alpen bis 1095 m, Tiroler Alpen bis 1934 m (Sarnthein u. Dalla TorreVI. 2. 17), Böhmisch-Mährische Gebirge bis 812 m und im Bayerischen Walde bis 780 m (nach Sendtner); Karpaten bis 853 m (nach Kerner), Biharia 950 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 334). Vielfach angepflanzt. Bl. April (im Süden schon im März). S. purpitrea L. Spec. plant, ed. 1. 1017 (1753). L. Fl. Suec. ed. 2. 347 (1755). Smith Fl. Brit. III. 1039 (1804). Willd. Spec. pl. IV. 2. 672 (1805). Koch Comment. 24 (1828); Syn. ed. 2. 744. Kerner Niederösterr. Weid. 272 (1859). Wimmer Sal. Europ. 29 (1866). Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 306 (1868). Nyman Consp. 665. Suppl. 280. Richter-Gürke PI. Europ. II. 40. O. v. Seemen Sal. Japon. 54 (1903). Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France . 98 (1904). Rchb. Ic. XI t. DLXXXII fig. 1230—35. — S.Helix1) L. Spec. pl. ed. 1. 1017 (1753)?? Nyman Consp. 665. — S. monänclra2) Ard. Mein. I. 67 Tab. 11 (1766). Seringe Essai Monogr. Saul. Suisse 5 (1815). — S. pratensis Scop. Fl. Carn. IL 252 (1772)? — S. juratensis3) Schleich. Cat. Sal. Helv. (1809) teste Koch. — S. fissa Wahlenb. Fl. Carpat. 316 (1814)? — S. rösea S. F. Gray Nat. Arr. Brit. IL 231 (1821). — S. viminea in Sched. Herb. Kunth 1830. — S. Wool- gariäna*) Borr. in Engl. Bot. Suppl. Tab. 2651 (1831). — Knaßab) purpurea Opiz Seznam 56 (1852). — S. multinervis Franch. u. Sav. Enum. pl. Jap. II. 504 (1879). — S. ebürnea Dippel Handll Laub- holzk. IL 291 (1892)? S. purpurea ist sehr reich an Saliciü. — Die Ruthen liefern ein feines, vor- treffliches Material für die Korbflechterei und zum Binden. An älteren Sträuchern treten mitunter an den Zweigen durch einen Pilz, Pestalozzi/* gonyrogena, Gallenbildungen auf, die zunächst als knospenartige Wucher- ungen und später als knollige Verdickungen erscheinen. 1) Von iJLi§ Gewinde, wegen der zähen Ruthen. 2) Von pövog einzeln und äv/]Q Mann, Staubblatt. 3) S. S. 134 Fussn. 8. 4) Nach Thomas Woolgar, der um 1800 in Lewes lebte; er beschäftigte sich besonders mit Weiden; sein Material stellte er der Engl. Bot. zur Verfügung (Britten u. Boulger Journ. of Bot. XXIX [1891] 375). 5) Nach Joseph Knaf, * 2. Oct. 1801 Petsch bei Komotau (Böhmen) f 11. Juni 1865 Komotau (Mai wald 168), Arzt daselbst, hoch verdient um die Flora Böhmens, besonders seiner Wohnorte Jarornef und Komotau; er verfasste zahlreiche botanische Aufsätze. Sein Sohn Karl, * 1852 Komotau f 2. April 1878 Prag (Cela- kovsky br.), Assistent am Botanischen Garten, Custos am Böhmischen Museum, hatte ebenfalls grosse Verdienste um die Böhmische Flora. Vgl. L. Celakovsky sen., der mit einer Tochter Jos. Knaf's verheirathet war, in seinem Prodromus S. 918. A.sohorson u. Graebner, Synopsis. IV. 13 194 Salicaceae. S. purpurea ist in ihrem Wuchs, der Form und Bekleidung der Blätter, so- wie in der Form der Blüthenstände eine sehr formenreiche Art. Zur sicheren Unterscheidung von ihren Bastarden, namentlich von S. viminalis X purpurea (S. rubra Iluds ) ist daran festzuhalten, ) S. S. 84 Fussn. 1. 13* 19G Salieaceae. III. Pyramidenförmig (5. Helix pyramidalis, S. purpurea pyramidalis Eugenie und Josephinc Dippel a. a. O. [1892]). Ausserdem sind an Formen aufgestellt worden von: S.eringe (Essai Monogr. Saul. Suisse 8 [1815]): B. S. monandra subrerticil- lata (Ser. Saul. Nr. 31). Blätter quirlständig, 3 zählig. — C. sericea (Ser. Saul. N. 32): Blätter auf der unteren uud mitunter auch auf der oberen Seite mit röth- liehen seidigen Haaren bedeckt. Koch (Comment. 25 [1828]): a. S. purpurca Smith. Strauch niedriger, Zweige mehr ausgebreitet, Blüthenstände dünner. — ß. S. Lamberliana Smith. Blüthenstände doppelt so dick, Blätter grösser und breiter. — y. S. Helix Willd. En. P. 1004): aufrecht-ausgebreitet, Blätter mehr verlängert. — 6. „Staininibus singulis ad medium fissis seu potius ut in S. rubra staminibus 2 ad medium tantum connatis". Diese Form entspricht der S. purpurca f. monadclpha. — e. S. mon- andra scricca: junge Blätter dicht behaart, später verkahlend. Fries (Novit. Fl. Suec Maut. I. 03 [1832]): ß. Helix: „elatior, ramis luteo- virescentibus, amentis subpeduneulatis duplo majoribus, 4-bracteatis, stylo evidentiori, S. Helix L." Gehurt zweifellos zu S. purpurca X viminalis. — y. latifdlia (S. purpurca f. Lambertiana). Reichenbach (Ic. XI. 29 [1849]): ß. monadelpha. — y. S. Helix L. Griffel deutlich. Gehört zu S. purpurca X viminalis. — 6. sericea ist eine 6'. repens X purpurea (?). — e. semitridndra. Halbdreimännige Weide; Blätter grün, stärker netzadrig. Wahrscheinlich eine purpurco X triändra". (?) Hart ig (Vollst. Naturgesch. Forstl. Culturpfl. Deutschi. 413 [1852]): var. monandra Hoffm — var. divariedta. Nur die jüngsten Blätter etwas behaart. Narben auf deutlichem Griffel. Rinde rein aschgrau. Wuchs niedrig, strauchartig, mit sperrigen, theils niedergebeugten, sehr schlanken Zweigen. In 12 Jahren nicht über 4 — 0 Fuss hoch, auf festem Boden nur 3 — 4 Fuss. Blattausbruch und Blüthe fast um 14 Tage später als bei allen übrigen Purpurweiden. Wahrscheinlich eits lebhaft meergrün bereift; die gelben Knospen stets dicht und bleibend filzhaarig, auch die jungen Triebe schwach be- haart und die Blätter au der äussersten Spitze nicht selten etwas haarig. Wim m er (Sal. Europ. [1866] 102 [1866]) selbst stellt S. Wimmerii mit der Bemerkung zur S. caesia: „mihi nullo certo charactere differre videtur". Aendert ab: B. angustifdlia (Mutel Fl. Franc. III. 180 [1836]). Blätter länglich-lincal, 1,5 — 1,8 cm laug, 0,2 — 0,4 cm breit. — Bormio: Livigno 1875 m. Ausserdem sind als Formen aufgestellt von : Gaudin (Fl. Helv. VI. 254 [1830]): ß. macrophylla: „eulta, foliis uncialibus/ Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 317 [186S]): ß. minulifldra. Niedrig, mit zierlichen Zweigen, Blätter 3 — 5 cm lang, am Grunde etwas breiter, spitz-nervig. Blüthenständc halb zolllaug. S. minutiflora Turcz. : In allen Theilen kleiner als der Typus. (Für Spanien früher als auf den Pyrenäen vorkommend angegeben, dann aber nicht wieder gefunden. Russland : auf dem südlichen Ural- gebirge auf dem Plateau des Iremel [Lessing]. Asien: auf den Vor- alpen des Altai und des Dsungarischen Alatau, auf dem Thianschan, Mussartgebirge [2660 — 3666 mj, Sajangebirge und den Voralpen Bai- kaliens und Dahuriens, im Olekma-Gebiet.) I"* 1040. X 1062. S. glauca X caesia 1049. X 1062. S. nigricans X caesia 1051. X 1062. >S'. arbuseula X caesia 1052. X 1062. S. hastata X caesia *f. X 1062. S. cordata X caesia siehe am Ende der Gattung. b. b. Bolichostylae1)^. Seemen Sal. Jap. 20[1903]). Griffellang. Hierher nur 8 nhrimi nales (v. Seemen a. a. 0. [1903]). Merkmale s. S. 60. i) Von 6o?u%6g lang und oii lockerblüthig. Tragblätter häutig, länglich, gelblich, kahl oder etwas behaart. Staub- blätter zwei, frei, am unteren Ende behaart. Fruchtknoten kurz ge- stielt, kegelig, kahl; Griffel kurz; Narben seitwärts gebogen. Drüsen in den männlichen Bliithen zwei, in den weiblichen Blüthen meistens nur eine hintere. Im ganzen Gebiet; vielfach angepflanzt. S. alba-fragilis G. F. W. Mey. Fl. Hau. 499 (1849). Ritschi Fl. Pos. 206 (1850). — S. rubescens Schrank Baier. Fl. I. 226 (1789). — S. Russeliäna*) Willd. Spec. pl. IV. 2. 656 (1805). — 8. pendula Ser. Ess. Saul. Suisse 79 (1815) z. T. — S. montana Forb. Sal. Wob. 19 (1829). — S. Ehrhartiana4) (S. albo-Ehrhartiana) G. F. W. Meyer Chlor. Hann. 486 (18H6) z. T. — ' 8. alba var. rubens G. F. W. Meyer a. a. O. 487. — S. cMorocarpa Schur Enum. PI. Transs. 616 (1866). 1) Von bftö unten (liier unterseits) und Ätvy.ö: -weiss. 2) Nach Julius Koväts von Szent-Lelek, * 25. Sept. 1815 (A. v. Degen br.) f 22. Juni 1873 Budapest, um die Flora von Österreich und Ungarn hoch- verdient. Fr stammte aus Märos- Vasärhelj (Siebenbürgen), wo er Beine Jugend ver- lebte. 1835 — 50 verweilte er in Wien und gab dort die Ezsiccatenwerke Flora Ex- siccata vindobocensis und Plantae rar. imp. Austriae heraus. 1850 kehrte er als Custos am Fester National-Museum nach Ungarn zurück, docirte seit 1800 an der Universität und wurde 1863 zum Professor der Botanik ernannt, welches Amt er aber wegen eines unheilbaren Gehirnleidens (Aphasie) nicht antreten konnte. Eine von ihm 1858 in Gemeinschaft mit Samuel von Brassai, * 15. Juni 1797 (1800?) (A. v. Degen br.) Toroczkö (Ct. Torda) f 24. Juni 1 fe '. • 7 Klausenburg (Kolozsvar), zuletzt Director des Siebenbürgischen Museums daselbst, einem äusserst vielseitigen Gelehrten, angekündigte Flora Ungarns (in ung, Sprache) kam aus Klangel an Sub- BCribenten nicht zu Stande. F.. hat in Kanitz' Magy. NöV. Lapok X XII (1886 — 8) Bruchstücke seine- Manuscripts mitgetheilt. (Vgl- Kanitz Linnaea XXXIII. 595 [195] und G07 /207J). 3) S. VI. 1. S. 703 Fussn. 4 u. IV. S. 72 Fnssu. 2. 4) S. II. 1. S. 12 Fussn. 3. Salix. 213 — S. fragilis-alba Wimm. Denkschr. Schles. Ges. 1853. 156. Sal. Europ. 133 (1866). — S. fragilis var. sicula Strobl Flora LXIV. 430 {1881). — S. fragilis b. britännica B. White Journ. of Bot. XXVII. 266 (1889). Ist oft nur schwer von den Erzeugern zu unterscheiden. Sind neben Merk- malen der S. fragilis die jungen Zweige und Blätter behaart sowie die Griffel nur kurz, so ist immer auf die Beimischung von . Junge Triebe grau behaart, ältere Zweige schmutzig braun, kahl. Blätter breit oval oder verkehrt eiförmig, oder länglich, nach dem Grunde zu verschmälert, spitz, selten stumpf, an der Spitze spitz oder kurz zugespitzt, ungleich undeutlich oder stärker scharf oder ausgebissen gesägt, in der Jugend grau seidig behaart, später oberseits fast kahl, nur an den Nerven kurz behaart, unterseits kurz weichhaarig, im Alter ganz verkahlend, ober- seits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün, matt; breit ge- spreizte Nervatur und Adernetz, oberseits sichtbar aber weder hervor- tretend noch vertieft, unterseits hervortretend. Knospen braun, kahl. Nebenblätter stark entwickelt, nierenförmig, spitz, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend ; männliche fast sitzend, am Grunde von kleinen grau seidig behaarten Blättern umgeben, oval oder länglich- oval, dichtblüthig. Tragblätter breit lanzettlich, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn behaart. Staubblätter zwei, lang, kahl, oder am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere), oval, gestutzt, Vs so lang als das Tragblatt; weibliche kurz oder etwas länger ge- stielt (Stiel mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättchen), etwas lockerblüthig. Tragblätter etwas schmäler wie bei der männlichen Blüte. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde lang, spitz verschmälert, grau behaart, selten fast kahl. Griffel kurz. Narben länglich oval, aufrecht oder gabelig. Drüse (eine hintere), oval, gestutzt, V* so laug als der Fruchtknotenstiel. Schlesien: auf dem Riesengebirge; auf den Karpaten in Galizien, Ungarn und Siebenbürgen. S. caprea X silesiaca Wimmer in Flora XXXII. (1849) 43. — S. subcaprea Anderss. Monogr. Sal. I (1864) 67. — S. silesiaca ß. subcaprea Anderss. in DC. Prodr. XVI. 3 (1868) 219. A. et G. Camus (Classif. et Monogr. Saul d'Europe II 54 (1905) stellen als Synonym zu .S'. caprea X silesiaca „S. capreaefdrmis Wimmer p. p. Wimnier 1) öevÖQoeid/jg baumartig. 2) Von fiav.QÖg lang, gross und (pvÄP^ov Blatt. Salix. 219 et Kr. Coli. Nr. 195". Die W im mer'sche Bestimmung lautet jedoch; S. caprea X silesiaca §" (und darunter stehend) „capreaeformis", also soll „capreaeformis" nicht eine Art, sondern nur eine Form sein. (Bisher nur im Gebiete.) jljTj 142. X 145. S. caprea X aurita. Mittelhoher oder hoher t). mit sparrigen Aesten ; junge Triebe kurz grau behaart ; ältere Zweige schmutzig braun, oft etwas glänzend, kahl. Blätter verkehrt eiförmig, verkehrt eiförmig lanzettlich, breit oval oder länglich, spitz, oft mit ge- falteter Spitze, selten stumpf, am Grunde spitz, selten stumpf, undeut- lich bogig, scharf oder ausgebissen gesägt, in der Jugend dicht grau seidig behaart, später oberseits kahl oder nur an den Nerven kurz be- haart, unterseits sehr kurz grau behaart, im Alter ganz verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits grau. Nervatur und Adernetz oberseits etwas runzelig vertieft, selten glatt, unterseits die Nerven wie bei S. caprea breit gespreizt und unregelmässig gebogen, mit dem Adernetz deutlich, oft scharf hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun oder röthlich braun, kahl oder fast kahl. Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, stark behaart; männliche fast sitzend oder an kurzen, mit kleinen lanzett- lichen seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, oval oder länglich oval, dichtblüthig. Tragblätter breit lanzettlich, spitzlich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn behaart und lang, dicht bebärtet. Staubblätter 2, lang, dünn, am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) kurz eiförmig, gestutzt, etwa */* so ^ang ^s das Tragblatt; weibliche an kurzen oder mitunter etwas längeren, mit lanzettlichen, seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, länglich oval oder kurz cylindrisch, mitunter etwas lockerblüthig. Tragblätter schmäler als bei den männlichen Blüthen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, grau behaart; Griffel fast fehlend. Narben oval, aufrecht. Drüse kurz eiförmig, etwa 1U so lang als der Fruchtknotenstiel, Belgien; Deutschland: vielfach bei den Erzeugern; Schweiz; Nieder- österreich ; Mähren ; Galizien. S. caprea-aurita Wimmer in Denkschrift Schles. Gesellsch. Vaterl. Kultur 1853. 163. — S. capreola1) Kerner br. n. Anderss. Monogr. Int. I. 79 (1863). — S. Caprea L. y. capreola Andersson DC. Prodr. XVI. 2. 223 (1868). — S. Caprea microphßa2) Seringe Exs. Nr. 99, nach Anderss. a. a. O. — S. subaurita- caprea Kerner Herb. Sal. Nr. 161, 162. (Frankreich; England; Skandinavische Halbinsel bis Finnland.) *1 1041. X 1042. X 1045. S. cinerea X caprea X aurita. Mittel- hoher oder hoher, dichter sparriger \\. Junge Zweige dicht kurz, auch i) Deminutiv von caprea (s. S. 98 Fussn. 1). 2) Von [iikqös klein und q>vAAov Blatt. 220 Salicaceae. grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Knospen ungleich kurz grau behaart Blätter breit verkehrt eiförmig, oval oder verkehrt eiförmig lanzettlich, spitz oder sehr kurz zugespitzt, mitunter mit gefalteter Spitze, nach dem Stiel zu verschmälert und am Grunde spitz oder stumpf, unregelmässig buchtig oder ausgebissen gesägt, in der Jugend grau be- haart, spater oberseits fast kahl, unterseits kurz grau behaart, oberseits trübgrün, unterseits graugrün. Adernetz ähnlich wie bei S. caprea, oberseits fast glatt, unterseits hervortretend. Nebenblätter breit halb- nierenförmig, spitz gesägt. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an sehr kurzen, mit kleinen schuppenartigen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, dichtblüthig; männliche oval oder länglich oval. Tragblätter schmal oval, stumpf, an der oberen Hälfte dunkelbraun, meistens dicht grau behaart. Staubblätter lang. dünn, am Grunde meistens etwas behaart. Drüse kurz oval, gestutzt; weibliche Blüthenstände kurz cylindrisch. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel bis 3/* so lang als der Fruchtknoten, aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, dicht grau behaart. Griffel sehr kurz. Narben oval, gespalten, meist auf- recht. Drüse (eine hintere) kurz oval, gestutzt, etwa '/* so lang als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg; Lausitz; Thüringen; Bayern; Polen. S. {aurita X cinerea) X caprea Straehler D. B. M. XIV. 98 (1896). — S. WoloszczaUi1) Zalewski Kosmos V, VI. (1896). A.B. Z. XV. (1897). 13. Bemerkenswert ist bei diesem Bastard die anregelmässige Form der Blätter. Nicht nur, dass auf demselben Strauch die Blätter in der verschiedenartigsten, auf die Erzeuger hindeutenden Form vorkommen, sondern auch das einzelne Blatt Belbsl ist in den beiden Hälften meist auffällig verschieden gestaltet. Auf S. caprea weisen namentlich die helle seidige Behaarung und die breit gespreizte unregel- mässige Nervatur der Blätter, sowie die oft aufrechten Narben hin. 1042. X 1044. X 1045. S. caprea X Silesiaca X aurita. Niedriger fi mit sparrigen Aesten. Zweige dunkelbraun. Blätter ver- kehrt eiförmig, spitz, Spitze meistens zurückgekrümmt, nach dem Stiel zu verschmälert, spitz, klein bogig gesägt, oberseits kahl, nur an den Nerven kurz behaart, dunkelgrün, unterseits kurz dicht hellgrau be- haart, später verkahlend, grau. Nebenblätter nierenförmig. Knospen- schuppen hellbraun, kahl. Blüthenstände (nur weibliche) an kurzen beblätterten Zweigen endständig, «cylindrisch, lockerblüthig. Tragblätter breit lanzettlich, stumpflich, an der Spitze dunkelbraun, behaart. Frucht- knoten lang gestielt, aus eiförmigem Grunde lang spitz verschmälert, schwach seidig behaart, zuletzt last kahl. Griffel sehr kurz. Narben oval, gespalten. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa l,± so lang als der Fruchtknotenstiel. Schlesien im Eulengebirge (1895 vom Oberförster Straehler entdeckt.) l) S. VI. 1. S. 182 Fussn. 2. W. lebt jetzt im Buhestande in "Wien. Salix. 221 L. (aurita X süesiaea) X caprea Straehler D. B. M. XXIII. 130 (1895). — S. Germanörum Rouy Rev. Bot. System, et Geograph. Bot, IL 170 (1904). — S. PaneMäna1) Fritsch in Herb, et in Camus Refer. Cat. Hyb. Spont. Fl. Eur. (1898) nach Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 271 (1905) (?). 1042. X 1046. S. caprea X depressa. \i. Aeste aufrecht gabelig. Junge Zweige kurz grau behaart, später kahl, braun. Blätter verkehrt eiförmig oder oblong (grösser als bei S. depressa), an beiden Enden spitz, oft mit gefalteter Spitze, ganzrandig oder schwach bogig gesägt, in der Jugend hellgrau seidenfilzig behaart, später oberseits fast kahl oder kahl, unterseits sehr kurz dicht grau behaart, später ver- kahlend, oberseits sattgrün, glänzend, glatt, unterseits graugrün, matt. Nervatur und Adernetz nur unterseits hervortretend, die Seitennerven wie bei S. caprea breit gespreizt und unregelmässig gebogen. Neben- blätter halb herzförmig, spitz, tief gesägt. Blüthenstände (nur weib- liche) kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen läng- lichen oder lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, (grösser als bei S. depressa), lockerblüthig. Tragblätter klein (1,,2 so lang als der Fruchtknoten stiel), eiförmig, spitzlich, hell, an der Spitze braun, hellgrau bebärtet. Fruchtknoten lang gestielt, (bei den abgeblühten Blüthen ständen noch l/z so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde sehr lang verschmälert, grau behaart; Griffel kurz. Narben oval, gespalten, gabelig. Drüse (eine hintere), oval, gestutzt, etwa 1/ö so lang als der .Fruchtknotenstiel. Posen: bei Sytkowo (von Ritschi gesammelt.) S. caprea X depressa O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. (1909). — S. caprea X Uvida Ritschi in Herb. (1854). — S. cine- räscens var. capreaejormis (Laestadius in Sched.) Anderss. Monogr. Sal. I 89 (1863). — S. caprea X cinerascens Kihlm. in Medd. Soc. Faun, et Fl. Fenn. XI 119 (1884). — S. psendo-caerulescens Rouy Rev. Bot. System, et Geogr. Bot. II 172 (1904). (Skandinavische Halbinsel; Finnland.) |*J 1043. X 1045. S. graiulifrilia ;< aurita. \i. Sparrig. Junge Zweige kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Knospen braun, kahl oder fast kahl. Blätter verkehrt eiförmig oder länglich, in der unteren Hälfte verschmälert, an der Spitze abgerundet mit kurzer Spitze, oder zugespitzt, am Rande klein scharf oder ausgebissen gesägt, in der Jugend dicht gelb-grau, zottig, behaart, später verkahlend, oberseits trüb i) Nach Jobann Panek * 13. Mai 1854 Brunn (br.). Bürgerschuldirektor in Hohensiadt (Mähren), welcher sich seit Jahren mit Salix beschäftigt; Verf. von : Weiden und Weideubastarde aus der Umgebung von Hohenstadt (ÖBZ. XLIV (1894) 381. Verz. der bis jetzt in Mähren und Schlesien beobachteten Weiden und Weideu- bastarde VI. Bericht des Klubs f. Naturkunde der Sektion des Brünner Lehrer- vereins 1904. 222 Salicaceae. dunkelgrün, Unterseite graugrün. Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits engmaschig, scharf netzig hervortretend. Nebenblätter halb herzförmig, gesägt. Weibliche Blüthenstände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, endständig an kurzen Zweigen, fast sitzend, am Grunde von kleinen, dicht behaarten, bald abfallenden Blättern um- geben, klein, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich spitz, dünn, lang grau behaart, hellbraun, an der Spitze dunkler. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder länger als der Frucht- knoten, grau behaart), schmal eiförmig, dicht grau behaart. Griffel sehr kurz oder ganz fehlend. Narben kurz oval, gespalten, kopfig. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt nur 1/ß — ','4 so lang als der Frucht- knotenstiel. Schweiz, Tirol, Nieder-Oesterreich. S. aurita X grandifolia (S. Umnögena *) Kerner Oesterr. Bot. Zeit. XIV. (1864) 187. — S. aurita X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 39 (1909). Wim iu er (Sal. Europ. 67 [1866]), der diesen Bastard nur bei S. grandifolia erwähnt, sagt von ihm: „mihi S. grandifoliae nimis propinqua esse videtur"; da- gegen meint Andersson (in DC. Prodr. XII, 2, 218 [1868]): „a vera S. aurita vix distinguere valeo". — Nach dem vorliegenden reichlichen Material zeigen die Blätter mehr Aehnlichkeit mit S. aurita. 1044. X 1045. S. Silesiaca X aurita. Niedriger oder mittel- hoher fj mit etwas sparrigen Aesten. Junge Triebe grau behaart; ältere Zweige kahl, meist rotbraun etwas glänzend. Blätter verkehrt eiförmig, oder verkehrt eiförmig-lanzettlich, spitz oder kurz zugespitzt, mitunter mit gefalteter Spitze, selten stumpf, am Grunde verschmälert, spitz, undeutlich oder scharf oder ausgebissen gesägt, in der Jugend grau behaart, später oberseits fast kahl, nur an den Nerven kurz be- haart, unterseits kurz grau behaart, im Alter auf beiden Seiten meistens ganz verkahlen d, oberseits trüb dunkelgrün, unterseits grau oder grau- grün. Nervatur und Adernetz oberseits etwas runzelig vertieft, unter- seits scharf hervortretend. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- oder nieren förmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun oder röthlich, kahl oder fast kahl. Blüthenstände vor oder fast mit den Blättern er- scheinend, fast sitzend oder an kurzen mit kleinen lanzettlichen oder elliptischen, grauseidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig; männliche länglich oval. Tragblätter lanzettlich, stumpf, an der Spitze dunkler braun, dünn behaart. Staubblätter 2, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa xjz so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände bis lang cylindrisch, selten läng- lich oval, mitunter etwas lockerblüthig. Tragblätter wie bei den männ- lichen. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel so lang oder länger als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde verschmälert, stumpflich, grau behaart, selten kahl oder fast kahl. Griffel sehr kurz. Narben kurz, l) Von Atfivrj Sumpf, See und -yivrjg abstammend. |*| Salix. 223 kopfig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa XU so lang als der Fruchtknotenstiel. Böhmen: Sudeten; Mähren; Karpaten; Galizien. S. aurita X silesiaca Wimmer in Flora XXXI (1848) 330. — S. stibaurita Anderss. Monogr. Sal. I (1864) 67. — S. silesiaca d. subaurita Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 219. — S. atri- chocärpa1) Borbäs in Oesterr. Bot. Zeitschr. XLII. (1892) 146. — S. parcipila Rehmann u. Woloszczak Sched. Fl. Pol. Exs. (1893) Nr. 267. Borbäs bezeichnet seine S. atrichoearpa als S. super-aurita X Silesiaca. Behmann u. Wotoszczak bezeichnen ihre S. parcipila, die sie in Basiow- kani bei Lemberg in Galizien gefunden haben, als S. supersilesiaca X aurita = S. aurita X silesiaca latifolia Wimmer Sal. Europ. 209 (1866). Straehler (DBM. XV. (1397) 3 stellt den Bastard S. aurita X (rhombo- idalis) silesiaca auf, der durch Kreuzung der von ihm in Schlesien im Eulen- gebirge entdeckten S. silesiaca f. rhomboidalis (s. S. 110) mit S. aurita entstanden sein soll. (Nur im Gebiete.) jlTj 1044. X 1046. S. Silesiaca X depressa. fi. Junge Zweige dünn, behaart und wie die Knospenschuppen, die Blattstiele und der unterste Teil des Mittelnerven der Blätter lebhaft purpurroth : ältere Zweige kahl. Blätter oft unregelmässig gefonnt, elliptisch, länger zugespitzt als bei S. caprea u. 8. depressa, am Grunde abgerundet; oberseits nur an der Mittelrippe behaart, sonst kahl, grün, unterseits am Mittel- nerven und den Seitennerven spärlich behaart, blassgrün. Im östlichen Theil Galiziens bei Oslawy in Pokutien (Wolo- szczak 1891). S. silesiaca X depressa O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 223 (1909). — S. livida X silesiaca (S. Oslaviensis2) Woloszczak in ÖBZ. XLI. (1891) 235. (Nur im Gebiete.) i*~\ 1045. X 1046. S. aurita X depressa. Niedriger fi, mit kurzen, dünnen, sparrigen Aesten. Junge Zweige dünn, kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, graubraun oder schmutzigbraun. Blätter verkehrt eiförmig, am Grunde meistens stark keilförmig verschmälert, spitz, selten stumpf, an der Spitze spitz oder sehr kurz zugespitzt, oft mit gefalteter Spitze, an der Spitze unregelmässig undeutlich bogig gesägt, oder unregelmässig stärker gesägt, in der Jugend dünn oder dichter graubehaart, später kahl oder nur auf beiden Blattseiten spärlich kurz behaart, oberseits trüb oder sattgrün, unterseits graugrün oder grau. Ner- vatur meistens engmaschig. Adernetz oberseits wenig hervortretend oder runzelig vertieft, unterseits später scharf hervortretend. Neben- blätter nierenförmig oder halbherzförmig, grob gesägt. Knospenschuppen 1) Von aTQi%og uubehaart und KaQnög Frucht. 2) Nach dem Fundort. 221 Salicaceae. kahl oder nur spärlich kurz behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an sehr kurzen Zweigen endständig, am Grunde von kleinen länglichen dünn oder dichter behaarten Blättern unigeben, aufrecht, dichtblüthig, oval oder kurz cylindrisch; in den männlichen Tragblätter länglich, meistens stumpf, hell, nach der Spitze zu meistens etwas dunkler gefärbt, dünn hellgrau behaart und bebärtet. Staubblätter zwei, kahl oder am Grunde etwas behaart. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa x/3 so lang als die Tragblätter. "Weib- liche Blüthenstände: Tragblätter wie bei den männlichen, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel 2/s bis ganz so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde kegelig, stumpf, diclit grau oder hellgrau behaart. Griffel fast fehlend. Narben oval, gabelig aufrecht, oder köpf ig. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa l\i so lang als der Fruchtknotenstiel. Baden: bei Donaueschingen (Brunner). Provinz Brandenburg; Treptow bei Berlin (trotzdem hier S. dej)ressa nicht vorkommt O. v. Seemen); Posen: bei Sytkowo (Ritschi); Ostpreussen : Kummerau bei Königsberg (Patze); bei Lyck (Sanio); bei Tilsit (Heiden- reich); Galizien: bei Lemberg. 8. aurita X depressa Sanio Herb. — S. aurita var. subJirida Fries Novit. Suec. Mant. I. 56 (1832). — S. livida-aurita Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Kultur (1853) 165. — S. liirscens Doli Fl. Grossherz. Baden IL 520 (1859). — S. Stariceana X aurita Patze Herb (1860). — S. einer äscens var. auritoides Anderss. Monogr. Sal. I 90 (?) 1863. — S. Patzei1) Wimmer nach Anderss. Monogr. Sah I. 93 (1863). — S. sublivida Gurke PI. Europ. IL 12 (1897). i) Nach Karl August Patze * 2-1. Sept. 1808 Berlin f 24. Febr. 1892 Königsberg i. Pr., Stadtrath, zuletzt Stadtältester daselbst, hochverdient um die Flora Preussens, vorzüglichem Weidonkenner, mit E. Meyer und L. Elkan Verfasser der vortrefflichen Flora der Provinz Prcussen. Königb. 1847 — 50. Auch ich ver- danke P. wertvolles Material. Als nomenclatorischea Curiosum erwähne ich, dass ausser unserer Weide und der noch zu erwähnenden S. Patzeana auf Antrag von Scharlok durch Beschluss der Versammlung des Preuss. Bot. V. in Osterode 1882 eine Form von Fragaria viridis fr. Patzei benannt wurde, die aber schon vor der Veröffentlichung als identisch mit var. subpinnata (s. VI. 1. G55) erkannt wurde. (P — 1897) 10. No. 187. — S. bico- lo'r X cinerea Gurke PI. Europ. II (1897) 21. Ist nicht in Mitteleuropa beobachtet; nur in Frankreich, Grossbritannien und Skandinavien. 1041. X 1042. X 1050. S. cinerea X caprea X phylicifolia. Hoher tl mit aufrechten, nur wenig spreizenden Aesten ; junge Zweige dicht kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, schmutzig dunkelbraun; Knospen dunkelbraun, kahl. Blätter breit-oval oder verkehrt-eiförmig, nach dem Stiel zu stark verschmälert, oben zumeist spitz oder (bei den unteren Blättern) abgerundet, am Grunde spitz oder stumpf, schwach ungleich gesägt, in der Jugend kurz dünn grau behaart, später ganz verkahlend, oberseits trüb dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau- grün, matt; Nervatur engmaschig, oberseits etwas vertieft, unterseits fein hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen bis fast sitzend, mit kleinen schuppenartigen Blättern), aufrecht, dichtblüthig; männliche oval oder kurz cylindriscb, dick. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, dunkelbraun, am Grunde heller, grau bebärtet. Staub- blätter 2, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) breit-oval. Weib- liche Blüthenstände dünner als die männlichen, meist kurz cylindriscb.. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthen. Fruchtknoten langgestielt (Stiel etwa so lang wie der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde ver- schmälert, stumpf, dicht grau behaart. Griffel kurz; Narben schmal oval, ausgerandet, später spreizend. Drüse (eine hintere) eiförmig, ge- stutzt, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg: Berlin im alten Botanischen Garten (weiblich) und Treptow (männlich). S. phylicifolia X cinerea X caprea White Journ. Linn. Soc. XXVII. 402 (1891). — S. tephroeärpa'*) (S. cinerea X laurina) Wimmer Abhand. Schles. Gesell. Vaterland. Cult. 1861. 128. — S. {caprea -\- Weiyeliana) -j- cinerea Wichura Bastardbefrucht. im Pflanzenr. 61 (1865). — S. bicolor X caprea X cinerea Gurke in Richter PL Europ. IL 21 (1897). — 8. ludibünda A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. France II. 275 (1905). (Schottland: Dunkeid.) ~&\ 1042. X 1049. S. caprea X nigricans. Mittelhoher oder hoher 1/ mit sparrigen Aesten; junge Zweige kurz grau, mitunter filzig behaart; i) Nach James "Ward , * 1803? f 7. März 1873 in Manchester, der sich eifrig mit der Flora seiuer Heimat beschäftigte; er gab mit Lee fe ein Salicetum Britannicum exsiccatum heraus und veröffentlichte List of Richmond plants. Sein Herbarium befindet sich im Stonyhorst College. Vgl. Baker Journ. of Bot. XI (1873) 222 (Britton u. Boulger Journ. of Bot. XXIX [1891]). 2) Wohl nach dem Fundort Aubrac in Central-Frankreich. 3) Von zecpQÖ: aschfarbig und y.ciQnög Frucht. 16* 244 Salioaeeae. ältere Zweige kahl, braun, etwas glänzend. Blätter breit-oval, verkehrt- eiförmig oder länglich, spitz, selten stumpf, am Grunde abgerundet oder stumpf, selten spitz, am Rande bogig oder unregelmässig klein oder stärker gesägt; in der Jugend grau seidig behaart, später ober- seite fast kahl oder ganz kahl, unterseits sehr kurz grau seidig behaart, später verkahlend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder blaugrün, beim Trocknen schwärzlich werdend; Nervatur und Ader- netz oberseits etwas vertieft, unterseits hervoi tretend. Nebenblätter stark entwickelt, nierenförmig oder halbherzförmig, gekrümmt, gesägt. Knospen- schuppen braun, kahl oder sehr kurz zerstreut behaart. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen mit kleinen läng- lichen, spitzen, dünn grau seidig behaarten Blättern, aufrecht, später seitwärts gekrümmt, dichtblüthig; männliche oval oder länglich-oval. Tragblätter länglich oder oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkler braun, dünn grau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) breit oval, an der Spitze ge- stutzt oder ausgerandet, 1/a so lang als die Tragblätter; weibliehe cylindrisch oder lang cylindrisch. Tragblätter lang, länglich, stumpflich, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, spitz, dünn oder ungleichmässig grau seidig behaart, oder theilweise kahl ; Griffel kurz, mitunter gespalten ; Narben länglich, aufrecht zusammen- neigend oder gabelig, Drüse wie bei der männlichen Blüthe, etwa Va so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Brandenburg: bei Berlin; Prov. Ostpreussen: bei Tilsit; Baden; Württemberg; Tirol: Hall, Povo (Da IIa Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 39 [1909]); Ober-Oesterreich. S. caprea X nigricans (S. badensis) Doli Fl. Grossherz. Baden 519 (1859). — S. latifölia Forbes Sah Wobur. No. 118 (1828). Brügger (Jahresb. Naturf. Gesell. Graubünden XXIII. u. XXIV. 117 [1880]) giebt das Vorkommen dieses Bastards in der Schweiz an: nach Unser (Jahresb. Naturf. Gesellschaft Graubiinden LI. 164 (1909) fehlen jedoch die Belege hierfür. (England; Skandinavien; Finnland.) *J 1042. X 1050. S. caprea X phylicifolia. Mittelhoher oder hoher ft mit ausgebreiteten Aesten ; junge Zweige kurz dicht grau be- haart; ältere kahl, braun, etwas glänzend. Blätter breit-oval, verkehrt- eiförmig oder länglich, spitz, selten stumpf, am Grunde spitz, stumpf, selten abgerundet, ganzrandig oder zerstreut undeutlich klein gesägt, selten stärker gesägt, in der Jugend seidig hellgrau oder gelblich-grau behaart, später oberseits nur spärlich kurz behaart, verkahlend, unter- eeite dicht kurz grau seidig behaart, verkahlend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder blaugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits sehr wenig hervortretend, fast glatt, unterseits Nervatur scharf, Adernetz sehr wenig hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, halbherzförmig, gekrümmt, spitz gesägt. Knospenschuppeu braun, kahl oder sehr kurz spärlich behaart. Blüthenstände fast mit Salix. 245 den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen bis fast sitzend, am Grunde mit kleinen länglichen, meist gelblichgrau seidig behaarten Blättern, aufrecht, später seitwärts gebogen, dichtblüthig ; männliche oval oder kurz cyli ndrisch. Tragblätter länglich, stumpf lieh, nach der Spitze zu dunkler, braun, dünn lang seidig hellgrau behaart und dichter bebärtet. Staub- blätter zwei, lang, dünn, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) ei- förmig, gestutzt, etwa x/z so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthen- Stände cylindrisch oder lang cylindrisch. Tragblätter wie bei der männ- lichen Blüthe. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel fast so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, hellgrau fast filzig behaart; Griffel kurz, etwa l/± so lang als der Fruchtknoten; Farben oval, ausgerandet, aufrecht, später gabelig. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe, fast 1//2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Sachsen bei Leipzig, Harz, Thüringen: Weimar; vielfach ange- pflanzt, namentlich auch bei Berlin. S. phylicifolia X caprea Wimmer Denkschr. Schles. Gesell. Vaterl. Cultur 1853. 167. — S. laurina Smith in Transact. Linn. Soc. VI. 122 (1802). — 8. phylicifolia ß. laurina Koch Syn. ed. 2. 751 (1841). — S. caprea X Weigeliana Wimmer Sal. Europ. 215 (1866). — 8. bicolor X caprea Gurke in Richter PI. Europ. VI. 21 (1897). (England; Skandinavien; im nördlichen und mittleren Russland.) 1042. X 1045. X 1050. S. caprea X aurita X phylicifolia. Hoher baumartiger \\ mit schlanken Aesten ; junge Zweige kurz grau behaart; ältere kahl, braun, etwas glänzend; Blätter an S. aurita er- innernd, verkehrt- eiförmig, spitz, selten an der Spitze abgerundet, am Grunde keilförmig verschmälert, spitz, ganzrandig oder ungleich klein gesägt, in der Jugend kurz fein grau behaart, später oberseits kahl, dunkelgrün, glänzend, unterseits dicht kurz grau behaart, später ver- kahlend und nur am Mittelnerven behaart bleibend, grau- oder blau- grün matt; Nervatur und Adernetz unterseits scharf hervortretend; Nebenblätter nieren- oder halbherzförmig, gesägt; Knospenschuppen braun, kahl oder sehr kurz behaart; Blüthenstände (nur weibliche) kurz vor den Blättern erscheinend, klein und an S. aurita erinnernd, an kurzen mit kleinen behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, nach der Spitze zu dunkelbraun, hellgrau seidig behaart und bebärtet. Frucht- knoten lang gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde lang spitz verschmälert , dicht hellgrau behaart ; Griffel sehr kurz; Narben kurz, oval, gespalten. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa 1U so lang als der Fruchtknotenstiel. Thüringen: an der kleiuen Saale zwischen Pforta und Naumburg (E. Sagorski 1897). S. aurita X caprea X phylicifolia A. et G. Camus Classif. et 21') Salicaceae. Monogr. Saul. d'Europe II. 275 (1905). — 8. aurita X lavrina \S. Schäteii1)) Sagorski DBM. XV. 314 (1897). 104:;. x 1049? S. grandifolia x nigricans? Wird von Brügge r (Wild- wachsende Pflanzenbastarde in Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graabönden XXIII. u. XXIV. 116 [1878 — 1880]) als in der Schweiz (Lenzerheide und Ursern') vor- kommend anter No. 281 aufgeführt; nach R. Baser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 166 [1909]) sind diese StandortsangabeD, sowie die bei Alvasehein 1 leide jedoch ohne Helege geblieben. Im Ober-Eugacliu in Val Bever und bei Davos- Prauenkirch gesammelte Exemplare gehören nach Buser zu S. nigricans. 1043. X 1051. S. grandifolia X arbuscula. Niedriger, dicht- ästiger |). Junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun, glänzend. Blätter breit lanzettlich oder verkehrt eiförmig-lanzettlich, kurz zugespitzt, nach dem Stiel zu verschmälert, spitz, ungleich klein gesägt, in der Jugend dünn grau behaart, später verkahlend, obersei ts dunkelgrün, glänzend, unterseits graugrün, matt; Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen länglichen Blättern be- setzten, dicht behaarten Zweigen, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Trag- blätter schmal oval, hell, an der Spitze dunkelbraun, dünn lang behaart. Staubblätter kahl oder am Grunde etwas behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa tys so lang als der Fruchtknoten, behaart), aus eiförmigem Grunde kegelig, grau behaart; Griffel kurz, mitunter an der Spitze etwas gespalten, Narben oval oder länglich, getheilt, aufwärts gabelig. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa l/s so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz. Tirol. S. arbuscula X grandifolia (S. fruticulösa) Kerner ÖBZ. XIV (1864) 368. — S. detiimbens Schleicher Cat. III. 25 (1815), nach Buser in Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 374 (1893). — S. bi- genera Huter exs. (1888). Camus Classif. Monogr. Saul. d'Europe II. 220 (1905). — 8. arbuscula X appendicuJäta Huter a. a. O. (1888). — S. ramosissima Camus Classif. Saul. d'Europe Monogr. Saul. France I. 280 (1904). — S. grandifolia X Waldsteiniana Sohinz u. Keller Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 56 (1905). — S. rhactica Kerner nach Huter ÖBZ. LVII (1907) 470. Es sind zwei Formen zu unterscheiden : A. laneeoldta (O. v. Seemen in gyn. IV. 246 [1909]). Blätter lanzettlich, au beiden Enden gleich verschmälert, länger zugespitzt. B. obovdta (O. v. Seemen a.a.O. [1909]). Blätter verkehrt-eiförmig, mit kurzer Spitze. 1044. X 1050. S. Silesiaca X phylicifolia. h. Junge Triebe Bpärlich, sehr kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, schmutzig- oder l) Nach Medieinalrath Joseph Ant.ui Sehatz, i: 31. Kai 1856 Kahlwies i Baden), Bezirksarzt in Villingen, verdient um die Flora Oberbadens, bewährtem Kenner der Gattung Salix. S. II. 2. S. 203 Fussn. 3. Salix. 217 graubraun. Blätter etwa so gross wie bei S. Silesiaca, oval, an beiden Enden spitz, oder am Grunde stumpf, am Rande unregelmässig klein gesägt, in der Jugend spärlich, namentlich am Stiel und Unterseite an dem Mittelnerv kurz grau behaart, später ganz kahl, oberseits dunkel- grün, unterseits heller oder grau- oder blaugrün; Nervatur und weit- maschiges Adernetz oberseits kaum hervortretend, unterseits scharf her- vortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schmal halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen braun, kahl oder spärlich sehr kurz grau behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern er- scheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen, cylindrisch, aufrecht, etwas lockerblüthig. Tragblätter länglich, stumpf, nur etwa so lang als der Fruchtknotenstiel, braun, nach der Spitze zu dunkler, dünn grau bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 2/s so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, stumpflich, fast kahl oder sehr kurz grau behaart und später ver- kahlend ; Griffel kurz, etwa 1/i so lang als der Fruchtknoten ; Narben länglich oval, ausgerandet, gabelig abstehend. Drüse (eine hintere) kurz, oval, gestutzt, etwa l/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf den Sudeten, der Tatra und den östlicheren Karpaten. S. phylieifolia X süesiaca Kotula Distr. PI. vasc. (1891). — S. SÜesiaca X hicolor Pax Jahresber. Schles. Gesellsch. Vat. Cult. LXI. 265 (1883). — S. Paxii1) Woloszczak in ÖBZ. XLI. 233 (1891). 1()45. X 1049. S. aurita X nigricans. Mittelhoher, dichter h mit kurzen, dünnen, sparrigen Aesten ; junge Zweige kurz grau behaart; ältere Zweige verkahlend, schmutzig-braun oder dunkel-rothbraun, mit- unter etwas glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig, oval oder länglich, meist nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, spitz oder kurz zu- gespitzt, oben spitz oder stumpf, selten abgerundet, am Rande ungleich gesägt, in der Jugend dünn oder dicht grau behaart, später oberseits kahl oder mit kurzen Haaren bestreut, unterseits sehr kurz fast filzig behaart, selten kahl, im Alter ganz verkahlend, oberseits trüb dunkel- grün, mitunter etwas glänzend, unterseits graugrün oder grau, beim Trocknen schwarz werdend ; Nervatur und Adernetz oberseits meist etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter meist stark ent- wickelt, schief nierenförmig gesägt. Knospenschuppen braun oder roth- braun, kahl oder spärlich sehr kurz behaart. Blüthenstände kurz vor den Blättern erscheinend; männliche an sehr kurzen mit kleinen läng- i) Nach Ferdinand Pax, * 26. Juli 1858 Königinhof (Böhmen), seit 1893 Professor der Botanik an der Universität Breslau und Director des Botanischen Gartens daselbst, Verf. zahlreicher werthvoller Schriften über systematische Botanik, Morphologie, Pflanzengeographie und Palaeophytologie. Seine für uns wichtigsten Schriften sind: Allgemeine Morphologie der Pflanzen. Stuttgart 1890. Grandzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen (Engler und Drude, die Veget. der Erde II, X) 2 Bände. Leipzig 1898. 1908. Für die Natürl. Pfl.familim bearbeitete P. eine Reihe wichtiger Familien, wie Cyperaccae, Iridaceae, Euphorbiaceae, Aceraccae, Primulaceae. Die Verf. der Synopsis verdanken ihm manche Mittheilnng. — G. verehrt in ihm seinen Lehrer, der ihn zuerst iu das Studium der Botanik einführte. 248 Salicaceae. liehen Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, oval oder kurz, dick cylin- drisch, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, braun, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn oder dichter grau bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, Vs so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände an längeren mit länglichen Blättern besetzten Zweigen, aufrecht oder etwas seitwärt? gebogen, länglich oder kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter lan- zetÜich, stumpflich, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Frucht- knoten lang gestielt (Stiel 2/3 so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde spitz verschmälert, dünn oder dicht grau behaart; Griffel kurz, etwa Vs so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, gespalten, aufrecht gabelig oder kopfig. Drüse (eine hintere) oval, stark gestutzt, mitunter ausgerandet, etwa ^jz so lang als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg bei Berlin ; Prov. Ostpreussen bei Tilsit ; Polen; Württemberg; Bayern; Schweiz. S. aurita X nigricans (S. conförmis Schleicher) Wimmer in Sched. (1849), im Herb. Willdenow No. 18235. — S. coriäcea (Schleicher) Forb. Sal. Wob. No. 112 (1829). — S. LapczynsU1) Zalewski Kos- mos 328 (1896), vgl. ABZ. II (1897) 13. Bei einem im Herbar Willdenow als No. 18235 befindlichen weiblichen Exemplar von 8. conförmis Schleicher hat Wimmer die Bestimmung hinzugefügt: S. aurita X nigricans. S. conförmis Schleicher soll nach Seringe (Ess. Monogr. Saul. Suisse 19 [1815J) S. aurita sein (s.S. 112); das im Herbar Willdenow be- findliche Exemplar gehört aber entschieden nicht zu dieser Art, sondern ist, wie W immer ganz richtig bestimmt hat, S. aurita X nigricans. Die von Hegelmaier 1891 bei Hechiugen gesammelte und als S. glabra X aurita ausgegebene Weide ist S. aurita X nigricans (vgl. S. 159). Die Form S. aurita X supernigricans Schultz in Herb. Baenitz steht der S. nigricans näher. (Schottland; Skandinavien.) *J 1045. X 1050. S. aurita X pliylicifolia. fj.. Ist bisher in Mitteleuropa wild- wachsend nicht beobachtet worden. — Beissner, Schelle u. Zabel (Handb. Laubh. -Benenn. 27 [1903]) führen sie unter den Namen S. majdlis Hort, und S. violdcea Hort, als in Gärten eultivirt auf. S. aurita X phylieifolia Sehmalhausen BZ. XXXII f. 571 (1875). — S. tuch- ficans B. White Journ. Linn. Soc. XXVII. 405 (1890). — 8. aurita X bicolor Gurke in Biehter-Giirke PI. Eur. II. 21 (1897). (Grossbritannien; Skandinavien; Bassland: in Finnland und Iugermauland.) 1046. X 1049. S. depressa X nigricans. Niedriger oder mittelhoher \) mit dünnen aufrecht abstehenden Aesten; junge Zweige sehr kurz grau behaart, ältere kahl, braun, oft glänzend. Blätter läng- lich, meist nach dem Grunde zu etwas verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, oben spitz oder stumpf, am Rande unregelmässig klein bogig gesägt, in der Jugend oberseits kurz dünn, Unterseite stärker und am Stiel länger behaart, später mit kurzen seidigen Haaren bestreut und i) Nach Kasimir Lapoz y üski, * 16. März 1823 Kupiszki bei Wilna, f 14. Dec. 1892 Warschau (Dybowski), hochverdient um die Flora Polens und Littauens, Verf. zahlreicher darauf bezüglicher Aufsätze. Salix. 249 beiderseitig ganz verkahlend, oberseits dunkelgrün, nur wenig glänzend, unterseits grau- oder blaugrün ; Nervatur und Adernetz oberseits glatt oder etwas vertieft, unterseits hervortretend, gelbbraun. Nebenblätter stark entwickelt, halbherz- oder nierenförmig, spitz, gesägt. Knospen- schuppen gelbbraun, kahl oder spärlich kurz behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) an kurzen oder etwas längeren, V2 der Länge des Blüthenstandes erreichenden, mit kleinen, lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht, später etwas seitwärts gerichtet, cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpf, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel, auf der oberen Hälfte schwarz- braun, lang dünn grau bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 2/a so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang in den Griffel verschmälert, ungleichmässig kurz grau behaart, oft auf dem unteren Theil kahl, selten ganz kahl; Griffel V3 so larjg a^s der Frucht- knoten ; Narben oval, ausgerandet oder getheilt, aufrecht gabelig-kopfig. Drüse (eine hintere) eiförmig, stark gestutzt, etwa 1I$ so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Brandenburg: Berlin : bei Treptow (v. Seem en); Ostpreussen: bei Tilsit (Heidenreich); Baden: im Hüfinger Torfstich (Brunn er). S. depressa X nigricans O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 248 (1909). — S. livida X nigricans Brunner in Doli Fl. Gross- herzogth. Baden 522 (1859). — S. mijrtoides Doli a. a. 0. (1859) nicht Hartm. — S. spadicea X livida K. Koch Dendrol. IL 568 (1872). — S. nigricans f. subglabra Schatz, in Schrift. Ver. Gesell. Natur- gesch. Baar VII 138 (1889), z. T. nach Zahn in Hallier-Wohlf. Koch's Svn. Deutsch. Schweiz. Fl. 2350 (1905), vgl. S. pseudoglabra Schatz ABZ. I (1895) 193 s. S. 138, 159. — S. pseudomyrtoides Zahn a. a. O. Ina Herbar "Winimer befindet sich als No. 105 ein weibliches Exemplar, welches Wim mer als: „aus Samen von einer Befruchtung von S. nigricans brachyjula von Königsberg mit S. livida rf1u, bezeichnet hat. Mit diesem zweifellos sicheren Bastard S. depressa X nigricans stimmen die bei Berlin-Treptow von v. Seemen und bei Tilsit von Heiden reich gesammelten Exemplare überein. Das von Brunner in Baden gesammelte und von Doli (a. a. O.) als S. myrtoides bezeichnete Material scheint allerdings der S. nigricans näher zu stehen. (Russland: Ingermanland.) \*\ 1046. X 1050. S. depressa X phylicifolia. Niedriger h mit aufrecht abstehenden, dünnen Aesten; junge Zweige nur sehr kurz und dünn grau behaart; ältere kahl, hellbraun, glänzend. Blätter länglich oder oval, kurz zugespitzt, nach dem Grunde zu meist etwas verschmälert, spitz, mitunter stumpf, am Rande ungleichmässig klein bogig gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später ganz kahl, oberseits satt- grün, wenig glänzend, unterseits graugrün; Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits glatt oder wenig hervortretend, unterseits fein hervor- tretend. Nebenblätter halbherz- oder nierenförmig, spitz, gesägt. Knospen- schuppen braun, glänzend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt), kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen oder etwas längeren mit kleinen länglichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht, 250 Salicaceae. kurz cylindrisch, etwa- lockerblüthig. Tragblätter kürzer als der Frucht- knotenstiel, länglieh, stumpf, hell, an der Spitze etwas dunkler, dünn seidig behaltet; Fruchtknoten lang gestielt (Stiel etwa so lang als der Fruchtknoten), aus sehmal eiförmigem Grunde verschmälert, grau seidig behaart ; Griffel kurz; Narben sehmal, oval, ausgerandet, gabelig. Drüse (eine hintere) oval, stark gestutzt, etwa ' i so lang als der Frucht- knotenstiel. Berlin: im alten Botanischen Garten ein alter »Strauch. S. depressa X phylieifolia A. X. Lundström nach N. J. Scheutz PI. Vase. Jenisseenses in Kongl. Svenska Vetensk. Akad. Hau« 11. XX 11. 10. 206 (1888). — S. livida X Weigeliana Hort Bot. Berol. No. 233 (1874); in Herb. Mus. Bot. Berol. — S. Weigeliana var. humüis Wimmer nach Hort. Bot. Berol. a. a. O. — S. bicolor X de- pressa Meinshausen Fl. Ingr. 319 (1878). — S. silesiaea Rupr. nach Meinshausen a. a. O. nicht der übrigen Schriftsteller. — S. bicolor X livida Gurke in Richter-Gürke Fl. Europ. II. 21 (1897). — — S. Meinshauseni1) Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II (1905) 163. Im Ilorl). Mus. Bot. Berol. befinden sich vier seit 1874 in dem alten Berliner Botanischen Garten gesammelte weibliche Exemplare S. livida X Weigeliana, von welchen das 1874 gesammelte mit einem Zettel versehen ist: ,/S. humilis Wühl, nach W immer S. Weigeliana var. humilis; ist sicher S. livida X Weigeliana.* Diese Bestimmung ist entschieden zutreffend. (Russland: Finnland, Ingermanland; Sibirien: am Jenissei.) {_# 1046. X 1051. S. depressa X arbuSCUla. Bisher in Mitteleuropa nicht beobachtet. S. depressa X arbusada O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 250 (1909). — S. vaejans X arbweula Iilvtt Norg. Fl. II. 159 (1874). — S. Moeana*) anderes. nach Blytt a. a. < >. (1874). — 8. arbuscula X livida Gurke in Richter-Gürke PI. Kur. [I. 22 (1897). (Norwegen.) Capreae X Bigidae. 1041. X 1052? S. cinerea X hastäta? (Lange Ilaaudb. Danske Fl. 3 Udg. 737 [1864]). — S. Boutignyäna*) A. et G. Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 336 (1904). i) Nach Karl Friedrich Meinshausen. * 2. 14. Mai 1819 Riga t 20. No- vial». 2. Dec. 1899 St. Petersburg, bis 1896 Conservator am Museum der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften daselbst, verdient um die Flora von St. Petersburg und Russisch-Lappland, welches er 1839 mit A. Schrenk (s. [. S. 201 Fussd. 3) bereiste; 1840—1844 bereiste er mit demselben Südwest-Sibirien, die Dsuugarei bis zum Alatau und den Süd-Ural. Verf. von Flora Ingrica St. Petersb. 1878 und der Abhandlungen Die Sparganien Russlands Bull. Soc. Nat. Moscou Nouv. Ser. III (1889) 167 (1890) und Das Genus Sparganium Bull. A.c. St. Pet. X. S. IV (XXXVI) No. I. 21. Vgl. Klinge in Act. Hort. Petr. Will. II. No. 2. 1900. H) Nach Niels Green Moe, * 20. Jan. L812 Modum f IG. Sept. 1892 Kristiania, Obergärtner am Botanischen Garten daselbst, um die Flora Norwegens verdient (Lynge br.). ich dem Entdecker Boutigny. Salix. 251 Ist beobachtet in Frankreich: Foret de Bragousse (Boutigny) und Däne- mark: im nördlichen Jütland (■/.. B. bei Broust, Fjerritslev). 1041. X 1053. S. cinerea X glabra (Zabel nach Beissner, Schelle u. Zabel Handb. Laubholz- Benennungen 27 [1903]). Am Comer-See. Ist obue Diagnose angegeben. Exemplare liegen nicht vor. 1042. X 1052. S. cäprea X hastäta (Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XYIII. Afd. III. No. 1. 28 [1891]). Ist bisher nicht in Mitteleuropa, sondern nur in Schweden (Jemtland) be- obachtet. 1043. X 1052. S. grandifölia X hastäta. h. Junge Triebe sehr kurz, dünn behaart; Aeste kahl, dunkelbraun. Blätter oval oder länglich, an beiden Enden spitz, an der Spitze oft gefaltet, am Rande gesägt, in der Jugend sehr kurz dünn grau behaart, später kahl, ober- seits freudig grün, etwas glänzend, unterseits graugrün, matt; Adernetz weitmaschig, oberseits wenig, unterseits scharf hervortretend. Neben- blätter stark entwickelt, halbherzförmig, spitz, gesägt. Weibliche Blüthen- stände mit den Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, seitwärts gekrümmt, cylindrisch. Tragblätter eiförmig, spitz, an der Spitze dunkler braun, lang behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa l/s so lang als der Fruchtknoten, kurz behaart), aus eiförmigem Grunde lang kegelig verschmälert, kurz, dünn grau behaart; Griffel kurz, etwa 1/4 so lang als der Fruchtknoten, an der Spitze gespalten ; Narben kurz, ausgerandet. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa l/z bis V2 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz: Engadin, Gemmi ; Tirol: Sexten im Pusterthale. S. grandifölia X haslata Buser exs. (1881) No. 7 und in Gremli Excursionsfl. Schweiz, 7. Aufl. 375 (1893). — S. cerasifölia var. pilosa Schleicher Cat. Sal. 1 (1807) nach Buser a.a.O. — S. Pustoriae1) Rouy in Rev. Botan. System. Geogr. Botan. 2. Jahrg. No. 23. 174 (1904). — S. Pustäriae (S. appendiculata X hastäta) Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol, VI. 2. 41 (1909). Dalla Torre u. Sarnthein fügen (a a. O.) hinzu: „Zwar bemerkt Zahn inWohlfarth 2 p. 2337 : „die ans Tirol von Huter und Treffer als grandi- fölia X hastäta vertheilten Exemplare möchten wir nach den uns vorliegenden Blüthenexemplaren als zu S. jihylicifolia gehörig ansehen*. Indessen ist doch an- zunehmen, dass dem Namensautor richtige Exemplare vorgelegen haben. Mir liegt ein von Buser 12. VII. 1881 im Ober- Engadin gesammeltes weibliches Exemplar vor, welches grosse Aehnlichkcit mit S. hastäta zeigt und kein auf S. phylieifolia hindeutendes Merkmal erkennen lässt. (Bisher nur im Gebiete.) jlTj 1043. X 1053. S. grandifölia X glabra. li. Blätter verkehrt- eiförmig, sehr kurz zugespitzt, am Rande gesägt, kahl, oberseits grün, glänzend, unterseits graugrün. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) an kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, aufrecht !) Nach dem Tiroler Fundorte benannt. 252 Salicaceae. oder seitwärts gebogen, schmal cylin drisch, lock erblü th ig. Tragblätter schmal verkehrt-eiförmig, stumpf, gelbbraun, häutig, spärlich behaart. Fruchtknoten kurz (?) gestielt, aus eiförmigem Grunde kurz kegelig, stumpf, spärlich ungleich behaart; Griffel kurz; Narben kurz, gespalten, aufrecht. Drüse (eine hintere) kurz, etwa 1/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: Achenthai. S. glabra X granüifolia (S. laxiflora) A. u. J. Kerner Herb. Sal. No. 96 (1867). — S. glabra y. laxiflora Andersson in DC. Prodr. XVI. 2. 259 (1868). — S. glabra X appendiculata Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 41 (1909). Hierher gehört wohl auch S. silesiaca X glabra YVinimer in Herb, (siehe S. Silesiaca X glabra S. 253). (Bisher nur im Gebiete.) [*"j 1044. X 1052. S. Silesiaca X hastata. Niedriger fj, mit kurzen sparrigen Aesten ; junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, braun. Blätter etwa so gross wie bei S. Silesiaca, verkehrt-eiförmig, oval oder länglich, spitz, am Grunde spitz oder seltener stumpf, am Rande un regelmässig, oft grob gesägt, in der Jugend unterseits un- gleich dünn behaart, oberseits meist nur am Mittelnerven behaart, später ganz kahl, oberseits dunkelgrün, nur wenig glänzend, unterseits heller, grau- oder blaugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits etwas hervortretend, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter nieren- förmig, grob gesägt. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen länglichen Blättern be- setzten Zweigen endständig, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, kurz cylindrisch oder cylindrisch, zuerst dichtblüthig, später locker- blüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, dünnhäutig, braun, mit dünnen, später gekräuselten hellgrauen Haaren dicht und lang bebärtet. Frucht- knoten gestielt (Stiel etwa l/a so lang als der Fruchtknoten), aus ei- förmigem Grunde verschmälert, kahl, nur selten behaart; Griffel kurz, etwa 1/e so lang als der Fruchtknoten oder auch länger; Narben läng- lich, ausgerandet, aufrecht oder gabelig. Drüse (eine hintere) oval, ge- stutzt, etwa V> so lang als der Fruchtknoten. Auf den Sudeten in Schlesien und Mähren ; auf den Karpaten : llodnaer Alpen, 2020 m (Pax). S. hastata X silesiaca Wimmer Jahresb. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. 1846. 85. — S. chloröphana1) Anderes. Monogr. Sal. I. 178 (1863). — S. Goepperti*) Anderes, a. a. 0. 68 (1863). 1) Von yXcoQÖg grün und (paivo) ich erscheine. 2) Nach 'Heinrich Robert Goeppert, * 25. Juli 1800 Sprottau f 18. Mai 1884 Breslau, seit 1831 Professor der Median, seit 1852 der Botanik und Director dos Botanischen Gartens daselbst, um den er sich grosse Verdienste erwarb. G. war einer der vielseitigsten Gelehrten, nicht nur auf botanischem Gebiet. Von bleibender Bedeutung sind besonders- seine zahlreichen Abhandlungen über fossile Pflanzen. Die Landeskunde, auch die Flora Schlesiens verdankt ihm manchen wichtigen Bei- trag. Auch ich bin ihm für mannigfache Belehrung und Förderung zu innigem Dank verpflichtet. Vgl. u. a. Ascherson Ber. DBG. II. 180. A. Salix. 253 Hierzu die beiden Formen : A. liocdrpa (leiocarpa Auderss. a. a. O. 178 [1863]). Fruchtknoten kahl. B. hebecdrpa (Anderss. a. a. O. 178 [1863]). Fruchtknoten behaart. (Bisher nur im Gebiete.) nTj 1044. X 1053? S. Silesiaca X glabra? fr. Junge Zweige sehr kurz und dünn grau behaart, ältere kahl, braun. Blätter verkehrt-ei- förmig oder oval, spitz, oft mit gefalteter Spitze, am Grunde stumpf, selten spitz, am Rande ungleich flach gesägt, in der Jugend kurz sehr dünn grau behaart (Stiel stärker behaart), später kahl, oberseits dunkel- grün, etwas glänzend, unterseits heller, etwas graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits schwach fein hervortretend, unterseits stärker hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, eiförmig, spitz. Blüthen- stande (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen ovalen, sehr kurz und dünn behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, seitwärts gebogen, cylindrisch, etwas lockerblüthig. Tragblätter oval, spitzlich, etwa so lang als der Fruchtknotenstiel, braun, an der Spitze etwas dunkler, spärlich grau bebärtet. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel etwa Va so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde verschmälert, kurz dünn grau behaart; Griffel kurz; Narben kurz, oval, kopfig. Drüse (eine hintere) oval gestutzt, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Salzburg (Funck). S. silesiaca X glabra Wimmer in Herb. Im Herbar Wimmer befindet sich ein Exemplar, das aus einem grossen, sehr gut erhaltenen Zweige mit vollständig entwickelten Blättern und einem weiblichen Blüthenstande besteht und von Wimmer 1849 mit der Bestimmung versehen ist: „Steht in der Mitte zwischen S. silesiaca hebecarpa und S. glabra Scop." Darin, dass S. silesiaca in Salzburg nicht vorkommt, läge allerdings kein Grund, dass auch ein Bastard von dieser Weide daselbst nicht vorkommen könne (siehe A. Kerner: Niederösterreichische Weiden 4 [1859J) ; die Blätter wie auch die Blüthenstande deuten aber weit mehr auf S. grandifolia als auf S. Silesiaca hin. Somit dürfte diese Weide auch nicht S. Silesiaca X glabra, sondern S. grandifolia X glabra sein. 1045. X 1052? S. aurita X hastäta? ft. Junge Zweige dünn kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkel rothbraun, etwas glänzend. Blätter so gross wie bei S. aurita, verkehrt-eiförmig, in der unteren Hälfte keilförmig verschmälert, kurz zugespitzt, am Grunde spitz, am Rande schwach ungleich bogig oder unregelmässig klein gesägt, in der Jugend ungleich kurz grau behaart, später oberseits fast ganz ver- kahlend, nur mit kurzen grauen Haaren bestreut, unterseits namentlich an der Nervatur stärker behaart, oberseits schmutzig dunkelgrün, unter- seits etwas heller graugrün. Nebenblätter schief-nierenförmig, gesägt. Mährisches Gesenke: Peterstein. S. aurita X hastata Wimmer in Herb. (?). In dem Herbar Wimmer befindet sich ein, nur aus einem Blattzweig be- stehendes Exemplar, mit der von Wimmer geschriebenen Bestimmung: „[ Salicaceae. hastala'. Die Blätter deuten zweifellos auf &'. aurita hin. Zu einer zweifelßfreien Benrtbeilung reicht der Blattzweig jedoch nicht aus. (Bisher nur im Gebiete.) jljTj 1045. X 1053?? S. aurita X glabra??. Im Herbar Aacherson befindet sieb ein am 25. Juni 1891 auf dem Hundsrücken in Hohenzollern unw, Hechingen von Hegelmaier gesammeltes und als S. glabra y. aurita ausgegebenes weibliches Exemplar, welches jedoch ebenso wenig ein Bastard der S. glabra Scop. ist, als ein anderes am 29. Mai 1891 von Hegelmaier an demselben Standort gesammeltes weibliches Exemplar, wie Hegelmaier glaubt, zu S. glabra gehört. l>ie ver- meintliche S. glabra ist S. nigricans (s. S. 159) und S. glabra X aurita ist S. aurita X nigricans (s. S. 248). Capreae X Virescentes X Rigidae. 1043. X 1049. X 1052. 8. grandifölia X nigricans < hastata. 1/. Junge Zweige theilweise behaart; ältere kahl, glänzend. Blätter (die unttrcn an den Zweigen) verkehrt-eiförmig, stumpf (die oberen an den Zweigen) länglieh, kurz zugespitzt, gesägt (Sägezähne oft drüsig), in der Jugend nach dem Rande zu kurz behaart und an dem Mittelnerven seidenhaarig, später kahl, oberseits grün, glänzend, untersei ts graugrün; Nervatur und Adernetz unterseits hervortretend. Nebenblätter halb- herzfürmig. Knospenschuppen theilweise kurz behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen be- blätterten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Trag- blätter länglich, meist stumpf, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, dünn behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, grau behaart; Griffel etwa 1/a so lang als der Fruchtknoten ; Narben oval, gespalten. Drüse (eine hintere) kurz, 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel, gestutzt. Tirol: Pusterthal bei Taufers im Ahrnthal, 1000 — 1400 m (Treffer 1885). S. grandifolia X {nigricans X hastata) O. v. Seemen in A. u. G. Svn. IV. 251 (1909). — 8. appendiculata X Mielichhoferi (S. bifax) E. Woloszczak in ÖBZ. XXXVIII (1888) 225. — S. grandi- folia X Mielichhoferi Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 20 (1897). (Bisher nur im Gebiete.) j"*"j Capreae X Myrtosalix. 1041. X 1054. S. cinerea X myrsiiiites. Niedriger, kriechen- der \i mit bogig aufsteigenden Aesten; junge Zweige kurz dicht behaart, ältere kahl, dunkelbraun. Blätter eiförmig-elliptisch, an beiden Enden spitz oder am Grunde abgerundet, klein gesägt, in der Jugend seidig behaart, später auch oberseits nicht ganz verkahlend, ober- seits lebhaft grün, etwas glänzend, unterseits nur wenig heller und matt; Adernetz engmaschig, oberseits wenig, unterseits fein und scharf hervor- tretend. Blüthenstände dick, dicht grau behaart, an kurzen mit kleinen Laubblättern besetzten Zweigen endständig; männliche oval, dichtblüthig. Salix. 255 Tragblätter oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkelbraun, dicht hell- grau bebärtet. Staubblätter 2, lang, am Grunde behaart; Staubbeutel oval, schwärzlich werdend. Drüse (eine hintere) länglich, gestutzt. Weibliche Blüthenstände kurz cylindrisch, gestielt? wie die männlichen, lockerblüthig. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel etwa xji so laug als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dicht grau behaart; Griffel kurz; Narben länglich, gespalten. Drüse (eine hintere) länglich, gestutzt, etwa x\i so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: Starzenwiesen in Innervillgraten, 1600 m (H. G ander). 8. cinerea X myrsinites Li n ton Exs. Set of British Willows No. 92 (1894). — S. semimyrsinües A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe IL 139 (1905). — S. Hierönymi1) Huter ÖBZ. LVII. 472 (1907). Die Blätter deuten auf S. myrsinites, die dicken, dicht grau behaarten Blüthen- stände auf S. cinerea hin. (England [Linton].) _*J 1042. X 1054. S. cäprea X myrsinites (Linton Journ. of Bot. XXXII. 201 [189-4 j) — S. Lintdni'Z) A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 214 (1905) ist nicht in Mitteleuropa, sondern nur in Schottland beobachtet v. orden. 1044. X 1054. S. Silesiaea X myrsinites. fr. Junge Zweige behaart; ältere Zweige kahl. Blätter kurz gestielt, die unteren länglich, verkehrt-eiförmig, die oberen elliptisch, kurz zugespitzt, am Grunde ab- gerundet, am Bande zerstreut und oft unregelmässig gesägt, in der Jugend rothbraun, behaart, später fast kahl, oberseits grün, unterseits nur wenig heller, beim Trocknen etwas schwarz werdend; Seitennerven dichtstehend, 8 — 11 Paare, bogig nach dem Blattrande verlaufend. Nebenblätter klein, halbeiförmig. Knospen schuppen kurz behaart, später kahl, schmutzig -gelb oder olivenbraun. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an ziemlich kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen endständig, cylindrisch, etwas lockerblüthig, dicht weiss behaart. Tragblätter länglich, verkehrt-eiförmig, stumpf oder epitzlich, an der Spitze schwärzlich, spärlich lang behaart. Fruchtknoten gestielt (Stielt 1 — 1,5 mm), aus eiförmigem Grunde kegelförmig, spär- lich behaart, später kahl; Griffel so lang oder etwas kürzer als der Fruchtknotenstiel; Narben kurz, gespalten, abstehend. Drüse (eine hintere) etwas kürzer als der Fruchtknotenstiel. i) Nach Hieronymus G-andcr, * 30. Sept. 1832 Lienz f 1. Jan. 1902 Innichen, Cauonicus daselbst, verdient um die Flora des Pusterthals (Dali a Torre u. Sarnth. I. 368). 2) Nach Rev. Edward Francis Linton, * IG. März 1848 Diddington (Huntiog- don) (br.), Pfarrer in Edmondsham bei Cranborne (Dorset), Kenner von Carex, S Rubus, Menia, Hieracium u.a., mit W. U. Linton Herausgeber von Sei of British Willows 1894—1897, und Set of British Hieracia und mit Anderen Set of British Bubi 1S93. 256 Salicaceae. Tatra : Drechslerhäuschen. S. silesiaca X myrsinites Kotula Distr. Plant, vasc. Tatr. (1891). — S. Talrae {S. Jacquini X silesiaca) Woloszczak ÖBZ. XLL 234 (1891). 1045. X 1054. S. aurita X myrsinites. \\, Bisher in Mitteleuropa nicht beobachtet, sondern nur in Grossbritannien. — S. myrsinites X aurita (S. saxe- tanai)) White Journ. Linn. Soc. XXVII. 434 (1890). Capreae X Virescentes X Myrtosalix. 1044. X 1049. X 1054. S. aurita X nigricans X myrsinites. jj, ist bisher nur in Schottland beobachtet. — 8. myrsinites X (aurita X nigricans) L'inton in Journ. of Bot. XXX. 3G0 (1892). — S. dmbigens Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 272 (1905). Roseae X Virescentes. 1047. X 1049. S. myrtilloides X nigricans ist bisher nur in Russlaud (bei St. Petersburg) beobachtet. — S. myrtilloides X nigricans Schmalhausen BZ. XXXIII. 572 (1875). — 8. nigricans f. microphjlla Meinsb. Fl. Ingr. 318 (1878) nach Trautv. Increm. Fl. Phan. Ross. III. in Acta Horti Petropol. IX. I. 182 (1884). — S. semimtfrtilloides A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 188 (1905). 1047. X 1051. S. myrtilloides X arbüscula (Beissner, Schelle und Zabel Handb. Laubholz-Benenu. 30 [1903]) als Gartenzögling ohne Beifügung einer Diagnose erwähnt. Material liegt nicht vor. Roseae X Rigid ae. 1047. X 1052. S. myrtilloides X hastata ist bisher nur in Skandinavien (?), Russland (in Finnland und im arktischen Gebiet) und im arktischen Sibirien be- obachtet. S. myrtilloides X hastata Anderss. Monogr. Sal. I. 179 (1863). — S. hastdta var. inunddta Sehrenk Sib. Reis. Tundr. Samoj. II. 522 (1854). — S. hastata f. gracilescens Anderss. Monogr. Sal. I. 172 (1963) nach Blytt Norg. Fl. II. 436 ? (1874). — S. hastata f. subrosea Blytt a. a. (.). (1874) ?. Andersson's testirte S. Schrenkiana*) (Monogr. Sal. I. 179 [1863] z. T.) aus der Dsungarei gehört nicht hierher, sondern ist S. Regelt 3) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 309 (1868), zu welcher auch S. tenuijidis Ledeb. Fl. Alt. IV. 262 (1833), die ebenfalls als *S'. Schrcnkiana ausgegeben worden ist, gehört (Regel Descrip- tiones Plant, nov. et minus cogn. VII. in Act. Horti Petrop. VI. 465 [1879]). Argenteae X Virescentes. 1048. X 1049. S. repens X nigricans. Niedriger, dünnästiger t). Junge Zweige kurz grau behaart; ältere kahl, braun. Blätter kleiner als die der S. nigricans, länglich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz, mitunter nach dem Stiel zu verschmälert, unregelmässig klein gesägt, am Rande etwas zurückgebogen, in der Jugend seidig grau be- i) saxetanus (= saxatilis), an felsigen Orten (saxetis) wachsend. 3) S. I. S. 201 Fussn. 3. 8) Nach E. von Regel S. VI. 1. S. 25 Fussn. 2. Saus. 257 haart, später oberseits spärlich mit kurzen Seidenhaaren bestreut und ganz verkahlend, untersei ts dichter kurz seidig behaart, später gleich- falls verkahlend, oberseits trübgrün, etwas glänzend, unterseits etwas heller oder graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits deutlich fein hervortretend, unterseits schärfer hervortretend. Nebenblätter nur selten stärker entwickelt, lanzettlich, lang zugespitzt. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) kurz vor den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig, kurz cylindrisch, nur wenig grösser als bei S. repens, aufrecht oder nur wenig seitwärts gekrümmt, dichtblüthig. Tragblätter länglich, stumpflich, bis auf den unteren Theil des Fruchtknotens her- aufreichend, nach der Spitze zu dunkler braun, arn Grunde hell, am Rande dünn grau behaltet. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 2/s so lang als der Fruchtknoten, grau seidig behaart), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, spitz, dünn oder dicht grau seidig behaart; Griffel '/4 so lang als der Fruchtknoten ; Narben oval, ausgerandet, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal, oval, gestutzt, etwa 2/s so lang als der Fruchtknotenstiel. Westpreussen : Kreis Seh wetz, bei Lubnase (Preuss Veget.-Verh. Tuch. Heide 77 [1908]). Ostpreussen: bei Tilsit (hier 1860 von Heidenreich entdeckt und viele Jahre hindurch beobachtet). Schweiz: am Katzensee. Tirol: bei Innsbruck, St. Michael im Gnadenwald. Bayern. S. nigricans X repens Heidenreich nach Anderss. in Monogr. Sal. I. 131 (1863) u. nach Wimmer Sal. Europ. 239 (1866). — S. nana Schleicher in Herb. Barbey-Boi ssier nach Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 183 (1905), nicht Schleicher Cat. Sal. Helv. (1807) (?). — S. felina1) Buser in Magn. Fl. Sei. et Exsicc. No. 3854 (1895). — S. Heidenreichiäna2) Zahn in Halber- Wohlf. Koch's Syn. 2328 (1904). — S. Heidenreichii Rouy Rev. Bot. System, et Geograph. Bot, IL 180 (1904). — S. nigricans X rosmarinifölia Buser nach A. et E. G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe IL 184 (1905). Andersson (Monogr. Sal. I. 131 [1863]) hielt S. nigricans X repens He i den - reich's für S. repens X livida = (S. stenoclados). A. et E. G. Camus a. a. O. trennen die von Heidenreich bei Tilsit ge- sammelte Weide als >S. nigricans X rosmarinifölia von S. repens X nigricans. Nach dem umfangreichen, von Heiden reich gesammelten vorliegenden Material kann diese Ansicht nicht gelten. Wir halten diese Weide vielmehr nach wie vor in Uebereinstimmung mit Heidenreich und Wimmer für S. nigricans X repens, beide Camus 'sehe Bastarde sind nur zwei Formen der S. repens X nigricans. (England; Skandinavien; [Italien?].) %\ 1048. X 1050. S. repens X phylieifölia. Niedriger oder mittelhoher fj mit kurzen gabeligen Aesten ; junge Zweige kurz grau behaart, ältere Zweige kahl, braun, glänzend. Blätter länglich oder i) Nach dem Fundort, dem Katzensee (Lacus felinus) bei Zürich. 2) S. I. S. 327 Fussn. 1 und VI. 1. S. 750 Fussn. 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 17 258 Salicaceae. oval, mitunter in der unteren Hälfte verschmälert, spitz oder sehr kurz zugespitzt, mit gefalteter Spitze, am Grunde spitz oder stumpf, ganz- randig oder am Rande ungleich buchtig oder ungleich meist schwach gesägt, in der Jugend seidig behaart, später kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits grau- oder blaugrün; Nervatur und Adernetz ober- seits fein-, unterseits schärfer hervortretend. Nebenblätter wenig ent- wickelt, schief eiförmig, spitz, gesägt; Knospenschuppen braun, dünn kurz behaart, später kahl. Blüthenstände kurz vor den Blättern er- scheinend; männliche fast sitzend, am Grunde mit kleinen, länglichen, seidig behaarten Blättern umgeben, aufrecht, oval oder länglich, dicht- blüthig. Tragblätter schmal oval, stumpf, hellbraun, nach der Spitze zu etwas dunkler, sehr lang hellgrau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, kahl oder am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig, gestutzt, etwa 1/a so lang als die Tragblätter; weibliche kurz gestielt (Stiel mit kleinen länglichen, dünn seidig behaarten Blättern), aufrecht, länglich oder kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthen. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1h so lang als der Fruchtknoten, hellgrau behaart), aus schmal eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, dicht hellgrau fast filzig behaart; Griffel etwa 1/3 so lang als der Fruchtknoten, meist an der Spitze etwas ge- spalten; Narben ausgerandet gabelig, gebogen. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa ljs so lang als der Fruchtknotenstiel. Nur cultiviert, namentlich in den Botanischen Gärten, bekannt. Deutschland ; Oesterreich ; Schweiz. S. repens X phylicifolia Anderes. Monogr. Sal. I. 156 (1863). — S. SchraderiAna1) Willd. Spec. pl. IV. 695 (1805). — S. discolor Schrader nach Willd. a. a. O. nicht Mühlenb. — S. hlcolor c. pubescens G. F. W. Meyer Chi. Hanov. 494 (1836). — S. bicolor der Gärten nicht Ehrh. — S. phylicifolia var. violäcea Hart. Forstl. Culturpfl. 392 (1852) (s. S. 145.) — S. bicolor X repens Gurke in Richter- Gurke PI. Eur. IL 21 (1897). Andersson (in DC. Prodr. XVI. 2. 251 [1868]) unterscheidet die beiden Formen: A. minor (subre'pens). Blätter schmäler, dichter gesägt, dünn seidig behaart. B. major (subphylicifdlia), Blätter grösser und dünner, fast ganzrandig, oberseits freudiger grün, unterseits stärker blaugriin. (Angepflanzt?: England; Skandinavien.) *J 1048. X 1049. X 1050. S. repens X nigricans X phylicifolia befand sich in dem Botanischen Garten zu Berlin (jetzt in Dahlem) als S. (bicolor X repens) X nigricans Hort. (S. Sehrader iana X spadiöea Hort.). A rgenteae X Riyidae. 1048. X 1052. S. repens X hastäta isl bisher nur in Dänemark und auf der Skandinavischen Halbinsel beobachtet wurden. — S. hastaia X repens Lange l) S. II. 1. S. 628 Fussn. 2. Die genauen Daten sind * 1. Jan. 1767 t 21. Oct. 1836. Salix. 259 Haandb. Dansk. Fl. 4. Udg. 262 (1886). — S. Langedna ') Rouy Rev. Bot. Systernat. et Geogr. Bot. II. 180 (1904). * S. sei'icea X cordäta in Nordanierica beimisch , in Mitteleuropa an- gepflanzt. — iS. cordata X sericea Schneider Illustr. Handbuch Laubholzkunde 52 (1904). — *S'. myricoides Mühlb. in Neue Schrift. Ges. Nat. Freunde Berlin IV. 235 (1803) (?). — S. angustifdlia Pursh Fl. Am. Sept. II. 613? (1814). C. I. c. Bastarde der Dolichostylae. Viminales. 1057. X 1058?? S. viniinälis X dasyclados?? (Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterland. Cult. 160 [1853]) ist 8. stipuldris (s. S. 180). Lacksekewitz hat in seinem Herb. Salicum neben einer in Libau (Kur- land) eultivirten S. stipularis, auch an demselben Standort wildwachsende S. dasy- clados X viminälis ausgegeben. Diese Pflanze ist ihren Merkmalen nach eine schmal - blätterige Form der S. stipularis. S. longifdlia X viminälis (Heidenreich Fl. Boruss. Orient. Exsicc), am Meinel- strom bei Tilsit gefunden, ist nach einem vorliegenden Exemplar ebenfalls eine schmalblättrige Form der S. stipularis. (Beissner, Schelle, Zabel Handb. Laubholz-Benenn. 41 [1903] stellen die H ei denreich'sche Pflanze als Synonym zu S. dasyclados X purpurca angustifolia (??).) 1057. X 1059. S. viminälis X Lappönum. Ist bisher nur in Schweden (Enander Fl. Suec. Exsicc. 1901 — 2) und in Russland (hier bei Moskau künstlich gezogen) beobachtet worden. Da im mittleren Russland S. viminälis durch S. Gmelini vertreten wird (nach Petunnikow Krit. Uebers. d. Moskauschen Fl. III. 26 [1898 bis 1902]), so ist anzunehmen, dass der bei Moskau gezogene Bastard S. Gmelini X Lappönum ist. — S. lappönum X viminälis Schroeder Gard. Chron. XVIII. 108 (1882). 1058. X 1059. S. dasyclados X Lappönum. Hierzu : B. 8. Stipuldris X Lappönum? Seh roed er (Gard. Chron. XVIII. 108 [1882]) stellt einen in Rnssland bei Moskau künstlich gezogenen Bastard S. lappönum X stipularis (ohne Beschreibung) als *S. Teplouchovi ') auf. Da die bei Moskau vor- kommende S. stipularis (Kaufmann nach Petunnikow Krit. Uebersicht der Moskau- schen Fl. III. 28 [1895 — 1902]) S. Gmelini ist, so müsste S. Teplouchovi S. Lap- pönum X Gmelini sein. Petunnikow (in Sched. 1894 — 95) hält sie jedoch, und wohl mit Recht, für S. aurita X Gmelini. Im Salicetum des alten Botanischen Gartens zu Berlin befand sich ein hoher männlicher Strauch, der als S. stipularis X Lappönum (S. Teplouchovi Schroeder) bestimmt war. Von wem (ob vielleicht z. T. von Wimmer?) diese Bestimmung her- rührte, Hess sich nicht feststellen, sie war aber entschieden falsch, die Weide ge- hörte ihren Merkmalen nach zu den Bastarden der S. nigricans und hatte mit der S. Teplouchovi nichts gemein. 1) S. II. 1. S. 183 Fussn. 1 und VI. 1. S. 517 Fussn. 4. 2) Nach Feodor Alexand ro witsch Teplouchow (ou getrennt!), * 1^45 (Petunnikow br.) f 25. Apr. 1905 Ilinskoje Gouv. Perm, Gräflich Stroganow'schen Forstmeister daselbst, verdient um die Kenutniss der Gehölze Russlauds (bes. auch Salir) und die Flora des Ural-Gebirges. 260 Salicaceae. Pruinosae X Vi min al es. 1055. X 1057. S. (laplmoides X viminalis. Meist hoher \) mit aufrechten, schlanken Aesten; junge Zweige kurz dicht grau be- haart, ältere Zweige kahl, hellbraun oder olivenbraun. Blätter länglich, lanzettlich oder schmal lanzettlich, an beiden Enden spitz oder lang zugespitzt, ganzrandig oder unregelmässig klein gesägt (Rand etwas zurückgebogen), in der Jugend hellgrau seidig behaart, später oberseits kahl, unterseits fein kurz seidig behaart, oberseits dunkelgrün, unter- seits graugrün ; Nervatur und weitmaschiges Adernetz oberseits sehr wenig fein hervortretend, selten etwas vertieft, die Seitennerven sich breit von der Mittelrippe abzweigend. Nebenblätter schief eiförmig, spitz, gesägt. Knospen schuppen hellbraun, kurz dicht grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend; männliche an ganz kurzen Zweigen endständig, fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlicben, seidig behaarten Blättern, länglich oder kurz cylindrisch, aufrecht, dicht- blüthig. Tragblätter länglich, spitz, schwarzbraun, am Grunde hell, lang dicht grau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) schmal, fast lineal, gestutzt, fast 1J2 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände kurz gestielt oder fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, seidig behaarten Blättern; kurz bis lang cylindrisch, aufrecht, dichtblüthig. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe und bis zur Hälfte des Fruchtknotens heraufragend; Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel etwa 1/b so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde verschmälert, spitz, dünn seidig behaart ; Griffel 1j$ so lang als der Fruchtknoten ; Narben schmal, länglich, etwa so lang als der Griffel, aufrecht gabelig, mitunter bogig. Drüse (eine hintere) schmal, fast lineal, gestutzt, so lang als der Fruchtknotenstiel. Bayern : Isarufer bei München. Niederösterreich : Donauinseln bei Krems. S. viminalis -f- daphnoides Wichura Bastardbefrucht. Pflanzen- reich 12 u. 70 (18G5). — S. digenea Kerner ÖBZ. XXIV. 204 (1874). — S. Gremliäna l) Schwaiger nach G. Woerlein Phanerogamen- u. Gefäss- Kryptogamen-Fl. d. Münchener Thalebene in Ber. Bayer. Bot. Ges. z. Erf. der beim. Flora III. 140 (1893). (Russland: bei Libau [P. Lackschewitz 1907].) |*_ 1056. X 1058? S. acutifölia X dasycladoS? Hierzu: B. S. acutifölia X 8tipuldris (Schroeder Garden. Chron. XVIII. 108 [1882]) ist in Russland bei Moskau künstlich gezogen. Da die bei Moskau vor- kommende >S'. stipularis (Kaufmann nach Petunnikow Krit. Uebers. Moskaiisclun Fl. III. 28 [1895 — 1902]) S. Qmclini ist, so ist S. aculijolia X stipularis Schroeder wohl S. acutifölia X Omelini. i) s. VI. 1. S. 102 Fussn. 2. Salix. 261 C. I. a. X c. Bastarde der Brachystylae X Dolichostylae. Capreae X Pruinosae. 1041. X 1055. S. cinerea X daphnoides. h. Junge Zweige behaart, ältere kahl. Blätter lanzettlich, kurz oder länger zugespitzt, am Grunde spitz; scharf gesägt, in der Jugend grau behaart, später oberseits kurz zerstreut, unterseits an den Nerven behaart, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau, matt. Nebenblätter eiförmig. Blüthenstände ? Steiermark: zwischen St. Lorenzen an der Mur und St. Marein am Fusse des Gross-Zinken (Woloszczak 1876). S. cinerea X daphnoides (S. Mariana1)) Woloszczak ÖBZ. XXXVI. 226 (1888)? 1041. X 1056. S. cinerea X acntifölia. Mittelhoher oder hoher f) mit aufrechten Aesten ; junge Zweige dicht kurz grau behaart, ältere kabl, braun, nicht blau bereift. Blätter länglich, verkehrt-eiförmig oder eiförmig-lanzettlich, spitz oder länger zugespitzt, in den Stiel verschmälert, nach dem Grunde zu schwach, nach der Spitze zu deutlicher gesägt, in der Jugend grau behaart, später oberseits kahl oder nur mit einzelnen Haaren bestreut, unterseits etwas stärker behaart oder auch kahl, ober- seits dunkel-, etwas graugrün, wenig glänzend, unterseits graugrün, matt; Adernetz oberseits fast unmerklich vertieft, unterseits deutlich fein her- vortretend. Nebenblätter eiförmig, spitz, gesägt; Knospen behaart. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, oval oder kurz cylindrisch, dick, dichtblüthig, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen behaarten Blättern besetzten Zweigen endständig. Tragblätter breit - lanzettlich , spitzlich, nach der Spitze zu dunkelbraun, lang dicht grau bebärtet. Staubblätter zwei, lang, kahl oder am Grunde etwas behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa l\z so lang als der Fruchtknoten), aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, nur am Grunde oder ganz spärlich behaart; Griffel kurz, dünn; Narben länglich-oval, gespalten, spreizend. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa XJ2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Schlesien: Liegnitz (Figert). Berlin: im alten Botanischen Garten angepflanzt S. cinerea X acntifölia Figert in Jahres-Bericht Schles. Gesell. Vaterland. Cultur LXVI. 178 (1888). — S. cinerea X daphnoides var. acutifolia Gurke PI. Europ. II. 25 (1897). — S. cinerea X daphnoides B. angustifolia A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 137 (1905). Im alten Botanischen Garten zu Berlin befindet sich ein hoher Strauch mit Uebergangsbildungen von einem Geschlecht zum audern (monstrosa). (Bisher nur im Gebiete.) |#| l) Nach dem Fundort Sanct-Marein. 262 Salicaeeae. 1042. X 1055. S. caprea X daphnoides. Meist hoher oder baumartiger, dünnästiger h. Junge Zweige kurz grau behaart, ältere kahl, braun oder hellbraun, etwas glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig, länglich-verkehrt-eiförmig oder länglich, kurz oder länger scharf zuge- spitzt, am Grunde spitz, seltener stumpf, ganzrandig oder klein bogig gesägt, selten stärker gesägt, in der Jugend fein grau seidig behaart, später oberseits ganz kahl, dunkelgrün, glänzend, unterseits kurz fein behaart, verkahlend, graugrün, matt; Nervatur und weitmaschiges Ader- netz oberseits fein hervortretend, unterseits stärker hervortretend. Neben- blätter wenig entwickelt, halbherzförmig, zugespitzt, gesägt; Knospen- schuppen meist hellbraun, kahl oder ungleichmässig sehr kurz grau behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern er- scheinend, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, länglichen, dicht grau seidig behaarten Blättern umgeben, aufrecht, mitunter etwas gekrümmt, dichtblüthig. Tragblätter länglich, spitzlich, nach der Spitze zu dunkel- braun, lang seidig bebärtet; Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa */2 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang spitz verschmälert, meist fast kahl oder unregelmässig dünn, kurz grau seidig, selten dichter behaart; Griffel kurz, etwa XU so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich-oval, aufrecht, zusammenneigend. Drüse (eine hintere) schmal- oval, fast lineal, gestutzt, etwa 2/a so lang als der Fruchtknoten stiel. S. caprea X daphnoides Kerner Verh. ZBG. Wien XI. 243 (1861). Ist in folgenden Formen beobachtet: A. supcrcaprea. Steht der S'. daphnoidea X repena f. porvifolia, die wohl gleich f. Joliis minoribua Wimmer ist (s. S. repens X daphnoidea oben). Capreae X Vi m i nale s. 1041. X 1057. S. cinerea X viminalis. Mittelhoher oder hoher, mitunter baumartiger f) mit aufrechten zähen Aesten ; junge Zweige kurz filzig grau behaart, ältere kahl, schmutzig braun. Knospen schmutzig braun, kurz grau behaart. Blätter eiförmig, eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, spitz oder länger zugespitzt, am Grunde spitz oder stumpf, selten abgerundet, am Rande unregelmässig bogig oder bogig klein ge- sägt, selten regelmässig scharf gesägt, in der Jugend seidig filzig hell- grau behaart, später oberseits fast kahl, Unterseite kurz grau seidenfilzig bleibend, oberseits dunkel, trüb- (etwas grau-) grün, Unterseite grau ; Adernetz oberseits vertieft, fast runzelig, Unterseite mit dem Mittel- nerven und den breit gespreizten Seitennerven scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig, spitz, gesägt. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen endständig, fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dicht behaarten Blättern umgeben, aufrecht, dichtblüthig; männliche oval. Tragblätter oval, spitzlich, nach der Spitze zu dunkelbraun, dünn lang grau be- haart und dichter bebärtet. Staubblätter zwei, sehr lang, dünn, am Grunde etwas behaart. Drüse (eine hintere) lang, schmal-eiförmig, etwa V2 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände kurz cylindrisch oder cylindrisch. Tragblätter lanzettlich, schmäler als bei der männ- lichen Blüthe, sonst wie bei dieser. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis */3 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde verschmälert, spitzlich, grau behaart; Griffel kurz, bis 1U so lang als der Frucht- knoten ; Narben oval oder schmal-lineal, bis etwa so lang als der Fruchtknoten stiel, gabelig seitwärts gebogen. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe, bis fast so lang oder etwas länger als der Fruchtknotenstiel. Belgien. Deutschland. Böhmen. Schweiz. Tirol? (von Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. [1909] nicht angegeben). Kärnten. Ungarn. Siebenbürgen. Galizien. 8. viminalis X cinerea Wimmer in Flora XXXI. 313 (1848). — S. holosericea1) Koch u. Ziz Catal. Palat. (1814) nicht Willd. — S. mol/issima („Smith") Koch Comment. (1828) 28 z. T. — S. acumi- näta („Smith") Koch Comment. (1828) 30 z. T. — S. lonqifölia Host Sal. 19 (1828) z. T. — S. ferruginea Forb. Sal. Wob.' 255 t. 128 (1829). — S. geminuta Forb. a. a. O. 257 t. 129 (1829). — 8. Smithiäna2) Forb. a. a. O. 265 (1829) nicht Willd. — S. lanciföUa Doli Fl. Bad. 512 (1859). — S. stipuläris, („Smith") Anderss. in DC. l) Bastardwort aus 8Äog ganz und sericeus, seidenhaarig. 8) S. I. S. 201 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 2. Dec. 1759 + 17. März 1828 Norwich (Norfolk). Die Sammlungen Smith 'a (mit Einschluss des Li nne*' sehen Herbars) gingen nach seinem Tode durch Kauf in den Besitz der Linuean Society über. Salix. 267 Prodr. XVI. 2. 266 (1868) z. T. — S. Smithiana ß. velütina Anderes, a. a. O. 268 (1868). — S. rugösa Leef. in Lond. Cat. ed. 8. 1293 (1886). — S. Grenieri1) Corbiere Nouvelle Fl. Normand. 529 (1893), nach Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France (1904) 315. Hierzu die Formen : A. Canthiäna-). Blätter verkehrt-eiförmig, lanzettlich. Drüse etwa V2 solang als der Fruchtknoteustiel. Steht der S. cinerea näher. — S. subviminalis X cinerea (S. Canthiana) Kerner Niederösterreich. Weid. 218 (1859). B. n i t e n s. Blätter lanzettlich. Drüse so lang oder fast so lang als der Frucht- knotenstiel. — S. nitens Gren. et Godr. Fl. France II. 131 (1855). C. Zedlitzi äna 3). Blätter länglich-lanzettlich. Drüse so lang oder fast so lang als der Fruchtknoteustiel. — S. Zedlitziana Kerner a. a. O. 217 (1859). D. holo sericea -t). Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, dicht scharf gesägt; Griffel 1/b so lang als der Fruchtknoten. Narben lineal, so lang als der Griffel. — S. hohsericea Willd. Berl. Bautnz. 158 (1796). — S. Micheliäna^) Forb. Sah Wob. 267 (1829). — S. velütina Schrad. nach Koch Syn. ed. 1. 650 (1837). — S. triandra X cinerea G. F. W. Meyer Fl. Hanov. exe. 506 (1849). (Frankreich; Grossbritannien; Dänemark; Skandinavien; Russ- land; Rumänien?; Turkestan ; Sibirien; Amur-Gebiet.) j# Hierher : (1041. X 1047.) X 1041. S. (cinerea X vimmälis) X cinerea. Gleicht einer schmal- und langblätterigen S. cinerea, weicht jedoch in den Blüthen von dieser Art wesentlich ab : die 2 Staubblätter sind am Grunde fast kahl; die fein seidig grau behaarten Fruchtknoten sind kürzer gestielt (Stiel etwa nur */* so lang als der Fruchtknoten); der Griffel ist länger und etwa ebenso lang als der Fruchtknotenstiel; die Narben sind schmal, länglich-lineal, ausgerandet, seitwärts gebogen ; die eine (hintere) Drüse ist schmäler und länger, schmal länglich-eiförmig, fast pfriemlich, bei den männlichen Blüthen etwa fast 1J2 so lang als die Tragblätter, bei den weiblichen Blüthen länger als der halbe Frucht- knotenstiel. Ostpreussen : bei Tilsit am Memelstrom. S. (cinerea X viminalis) X cinerea Heidenreich in Herb. Borussiae orientalis exsicc. — S. iteräta A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 264 (1905). 1041. X 1058. S. cinerea X dasyclados (Lackschewitz Herb. Sal. [1907]. — S. acummata X cinerea Petunnikow in Herb. [1894]) ist bisher nur in Russ- land bei Libau und Moskau beobachtet. 1041. X 1059. S. cinerea X Lapnönuin (Wimmer Flora XXXII. 46 [1849]. — S. cancscens Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 58 [1832] z. T. — S. ca- 1) S. VI. 1. S. 70 Fussn. 1. 2) Nach dem Fundort Kanth in Schlesien benannt. 3) Nach dem Fundort Zedlitz bei Breslau benannt. 4) S. S. 266 Fussn. 1. 5) Forbes erhielt die Weide unter diesem Namen von der Royal Horti- cultural Society in London; über ihren Ursprung ist uach C. Kocli (II. 1. 551) weiter nichts bekannt; wir wissen daher nicht ob sie nach P. A. Michel i (IL 1. S. 150 Fussn. 1) oder nach P. Michel (IL 1. S. 600 Fussn. 2) oder nach wem sonst benannt ist. 268 Salicaceae. nescens Laestadidna *) Fries Bot. Not. 183 [1840]. — S. cinerea-llmosa Laest. in Anders. Sal. Lappon. 29 [1845]. — S. grisescens Anders, in Bot. Not. 112 [1SG7J. — S. Laestadiana var. opaca f. subcinerea Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 278 [1868]) ist bisher nur in Schottland, Skandinavien, Russland (Finnland und In- gernianland) beobachtet worden. Wahrend des Druckes geht der Bastard uns aus dem Gebiete zu, wir lassen daher die Beschreibung noch folgen : Niedriger bis mittelhoher h mit sparrigen Aesten; junge Zweige grau behaart, ältere kahl, schmutzig dunkelbraun. Blätter länglich oder verkehrt-eiförmig, nach dem Stiel zu stark verschmälert, spitz oder ab- gerundet, mit kurz aufgesetzter Spitze, am Grunde spitz oder stumpflich ; ganzrandig oder unregelmässig flach bogig gesägt, in der Jugend dicht grau, meist seidig behaart, später oberseits kurz dünn grau behaart, trüb dunkelgrün, unterseits stärker, bis kurz filzig grau behaart, grau- grün oder grau ; Nervatur und Adernetz oberseits wenig hervortretend oder vertieft, meist glatt, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter meist wenig entwickelt, halbherzförmig, eicheiförmig gekrümmt, gesägt. Knospenschuppen braun, kurz grau behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen oder sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dicht grau behaarten Blättern ; aufrecht, kurz cylindrisch oder cylindrisch, dichtblüthig; bei den männlichen Trag- blätter länglich, stumpflich, an der Spitze braun, am Grunde hell, grau bebärtet. Staubblätter 2, kurz, dünn, am Grunde spärlich behaart. Drüse (eine hintere) schmal oval, stark gestutzt, etwa Va so lang als das Tragblatt. Bei den weiblichen Blüthenständen Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe und fast bis auf die Hälfte des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 1/3 so lang als der Frucht- knoten), aus ovalem Grunde lang verschmälert, grau bis filzig grau be- haart; Griffel bis 1jz so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich, gespatten, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) wie bei der männlichen Blüthe und bis 2/a so lang als der Fruchtknoten. O.-tpreussen : Kreis Lötzen auf dem Hochmoor bei Spiergsten (H. Gross 1909). Material liegt nur unvollständig vor. 1042. X 1057. S. eäprea X viminalis. Meist hoher \\ mit aufrechten langen Aesten; junge Zweige kurz grau behaart, ältere kahl, braun oder gelbbraun. Blätter gross, eiförmig, verkehrt-eiförmig, läng- lich-lanzettlich oder schmal-lanzettlich, spitz oder meist lang zugespitzt, am Grunde spitz, selten stumpf, am Rande unregelmässig bogig oder schwach bogig gesägt, selten stärker gesägt, in der Jugend grau dicht seidig behaart, später unterseits kurz grau seidig behaart, verkahlend, oberseits spärlich behaart oder kahl, oberseits dunkel, etwas trübgrün, unterseits graugrün oder grau; Nervatur und Adernetz oberseits etwas ') Nach Lars Levi Lacstadius, * 10. Jan. 1800 Arjeploug (Lappland) f 21. Febr. 1861 Pajala (Norrbotteu), seit 1848 Pastor daselbst, 1825—48 in Kare- -uando, um die Flora des schwedischen Lapplands hochverdient (Murbeck br.). Salix. 269 vertieft, Unterseite der Mittelnerv und die breit spreizenden Seitennerven scharf hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt, seit- wärts gekrümmt. Knospenschuppen braun, sehr kurz behaart oder kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen endständig, oft fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, lang grau seidig behaarten Blättern, aufrecht oder etwas gekrümmt, dicht- blüthig; männliche dick, oval oder kurz cylindrisch; Tragblätter lan- zettlich, stumpflich, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, lang dünn grau behaart und bebärtet; Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl oder am Grunde nur spärlich behaart; Drüse (eine hintere) schmal-oval, gestutzt, etwa */* so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände cylindrisch oder lang-cylindrisch. Tragblätter oval, stumpf, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten kurz gestielt (Stiel bis 1,/3 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, an- liegend seidig grau behaart; Griffel kurz oder bis 1U so lang als der Fruchtknoten ; Narben länglich-oval oder lineal, aufrecht zusammen- neigend oder seitwärts gebogen. Drüse (eine hintere) schmal-oval, ge- stutzt, V2 bis so lang oder etwas länger als der Fruchtknotenstiel. Holland und Belgien. Deutschland. Böhmen. Schweiz; (nicht in Tirol, nach Da IIa Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 37 [19G9J). Ober- und Niederösterreich. Galizien. Vielfach bei den Erzeugern und auch häufig angepflanzt, namentlich als Korb- und Bandweide in Weidenhegern. S. viminalis X caprea Wimmer Fl. Schles. Nachtrag. 60 (1845). — S. moJlissima Smith Fl. Brit.III. 1070 z. T. — S. Smithtäna x) Willd. Enurn. Hort. Berol. IL 1008 (1809). — S. acuminäta („Smith") Koch Comment. 30 (1828) z. T. — 8. longifölia Host Sal. z. T. (1828). — S. lanceoläta Fries Novit. Fl. Suec. Mant. I. 61 (1832). — S. affinis Gren. et Godr. Fl. Fr. III. 132 (1855). — S. holosericea Gaudin Fl. Helv. VI. 243 (1830) nicht Willd. — S. stipuläris („Smith") Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 266 z. T. — S. opäca Anders, in Herb. Hort. Petrop., in Schmidt Reisen im Amur-Lande, in Mem. Ac. Imp. Sc. St. Petersb. Ser. VII t, XII. 172 (1868) ?. In den beiden Formen: A. latifölia. Blätter länglich oder noch breiter. — S. caprea X viminalis ß. lati- folia Wimmer Denkschi'. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur 1853. 160. — Hierzu gehören: I. cap reif ormis: eiförmig-länglich; Griffel und Narben kurz; Drüse etwa halb so lang als der Fruchtknotenstiel. — S. capreaef ormis (S. subviminaliz- Caprea) Keiner a. a. O. 117 (1859). — S'. Mipularis bezeichnet; nach Petunnikow in Sched. ist S. Teplouchovi jedoch S. aurila X Gmelini (s. S. 259). 1043. X 1059. S. grandifölia X Lapponum. Hierher: B. 8, grandifölia X Helvetica* Sparriger ft; junge Triebe kurz dicht zottig behaart; Aeste später kahl, schmutzig braun. Blätter länglich oder oval, an beiden Enden spitz, oder am Grunde stumpf, ganzrandig oder zerstreut schwach gesägt, in der Jugend entweder beider- seits dicht hellgrau zottig oder nur unterseits dicht hellgrau zottig, ober- seits dünner behaart, später oberseits ganz, unterseits fast ganz ver- kahlend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün ; Adernetz oberseits 1) 8. II. 1. P. 294 Fussn. 1. Salix. 273 etwas vertieft, unterseits, namentlich mit dem Mittel- und den Seiten- nerven scharf hervortretend. Blüthenstände (weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an kurzen, dicht hellgrau zottig behaarten, mit kleinen elliptischen, dicht hellgrau zottig behaarten Blättern be- setzten Zweigen, kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich, stumpf, hell, an der Spitze dunkelbraun, auf den beiden Flächen dünn, am Rande dicht lang hellgrau behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa x\z so lang als der Fruchtknoten, dicht hellgrau behaart), aus ei- förmigem Grunde kegelig, dicht hellgrau behaart; Griffel kurz; Narben länglich-oval, getheilt, aufrecht spreizend. Drüse (eine hintere) schmal- oval, gestutzt, etwa V2 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz: St. Moritz, Dischma (Graubünden). Tirol: Trippachthal in Ahm 1900 — 2200 m, Bergeralp in Virgen (Dalla Torre u. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. II. 41 [1909]). S. grandifolia X Helvetica Treffer in Herb. Normale No. 3661 (1896). — S. KheHi1) Woloszczak in ÖBZ. XLVIII (1898) 223. — S. Rhaetica2) Rouy in Rev. Bot. System, et Geogr. Bot. II. 174 (1904), nicht Kerner. — S. appendiculata X helvetica Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 41 (1909). Die von Thomas in der Schweiz gesammelte S. aurita X Lapponum (Wimmer Sal. Europ. 194 [1866]) ist S. grandifolia X Helvetica (Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 [1893]). Nach Huter (ÖBZ. LVII [1907] 437) gehört hierzu auch die von Cottet als S. Schleichen Wimmer „Sommet de la Savoleores" Juni 1863 gesammelte Weide. (Bisher nur im Gebiet.) j^jTj 1044. X 1057? S. Silesiaca X viminalis? t/. Junge Zweige dicht seidig glänzend behaart. Blätter lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde keilförmig, am Rande unregelmässig bogig oder kerbig gesägt, oberseits sattgrün, nur am Mittelnerven etwas behaart, unterseits grau- grün, dünn anliegend seidig glänzend behaart; Mittelnerv und 13 — 16 Paare Seitennerven unterseits hervortretend, gelb. Nebenblätter aus halb- eiförmigem Grunde lang zugespitzt. Knospenschuppen dicht seidig be- haart; Blüthenstände? Galizien: Zakopane am Fusse der Tatra. S. silesiaca X viminalis B. Kotula Distr. Plant. Vase. (1891). — S. Kötulae3) Woloszczak ÖBZ. XLI (1891) 234. i) S. VI. 1. S. 585 Fussn. 1. 2) S. I. S. 229 Fussn. 1. 3) Nach Boleslaw Kotula, * 27. Nov. 1849 Teschen f 19. Aug. 1898 (durch Sturz in eine Gletscherspalte) an der Geislerspitze im Ortlergebiet, 1875 — 88 Pro- fessor am Gymnasium in Przemysl (Galizien) ; er privatisierte dann in Petersdorf bei Wien und seit 1893 in Innsbruck. K. hat grosse Verdienste nm die Flora (und Käferfauna) Galiziens, über die er mehrere Aufsätze veröffentlichte; am bedeutendsten ist sein von der Akademie der Wiss. in Krakau 1889 — 90 herausgegebenes AVerk Distributio plantarum vasc. in montibus Tatricis. Sein Vater, Andreas K., * 8. Febr. 1822 Grodziszcze (Oesterr.-Schles.) f 10. Oct. 1891 Teschen, k. k. Notar daselbst, war zwar in erster Linie Koleopterolog, hatte aber auch für Botanik grosses Interesse und besonders für die Weiden und ihre Bastarde (Woloszczak br.). Ascherson u. Graebnor, Synopsis. IV. 18 274 Salicaceae. Dieser Bastard ist nur nach Blattzweigen aufgestellt. (Nur im Gebiet.) |*J 1044. X 1059. S. Silesiaca X Lappönum. Meist niedriger, kurzästiger U. Junge Zweige kurz dünn grau behaart; ältere Zweige kahl, rothbraun, glänzend. Blätter verkehrt-eiförmig, oval oder länglich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, am Rande bogig oder unregel- mässig klein gesägt, in der Jugend dicht grau behaart, später oberseits kahl, Unterseite kurz grau behaart oder kahl, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits heller, graugrün oder grau; Nervatur und weit- maschiges Adernetz oberseits meist sehr wenig vertieft, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, halbeiförmig oder halb- herzförmig, spitz, sichelförmig gebogen, gesägt. Knospenschuppen braun, spärlich kurz behaart oder kahl. Blüthenstände vor (öfter kurz vor) den Blättern erscheinend; männliche fast sitzend, am Grunde mit kleinen behaarten Blättern, aufrecht, länglich oder kurz cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkelbraun, lang dünn grau behaltet. Staubblätter zwei, kahl. Drüse (eine hintere) schmal- oval, stark gestutzt, etwa Va so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände fast sitzend oder an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen behaarten Blättern, aufrecht, cylindrisch oder lang-cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter oval, an der Spitze breit abgerundet, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, lang dünn grau bebärtet, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa J/3 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde lang oder kurz verschmälert, ganz oder theilweise grau behaart oder kahl; Griffel kurz; Narben länglich oder lang-lineal, ungetheilt oder gespalten. Drüse (eine hintere) schmal-oval, stark gestutzt, etwa 2,3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Auf den Sudeten in Schlesien und Böhmen. S. silesiaca X lappönum Wimmer Flora XXXII. 44 (1849). — S. nepetißlia Presl Fl. Cech. (1819). — S. Tausehiäna1) Sieb. Cat. (1821). — S. albipila, S. erythröphleba2), S. muliiglandulösa, S. psilocärpa*), S. riphaea*), S. rupicola, S. sphenocärpa 5), S. sphenö- gyna 6), S. tomentosa Tausch in verschiedenen Exsicc. (Nur im Gebiet.) PQ 1045. X 1057. S. aurita X viHlinälis. Mittelhoher oder hoher b mit aufrechten dünnen, ruthenförmigen Aesten ; junge Zweige kurz hellgrau seidig oder seidigfilzig behaart, ältere kahl, braun, meist glänzend. i) S. I. S. 34 Fussn. 2; die genaueren Daten sind * 29. Jan. 1793 Schloss Udritech bei Buchau (Böhmen) (Mai wähl 181) f 8. Sept. 1848 Prag. '-) Von iQV&QÖg roth nnd ) Von iT(f i\v Keil und HCLQUÖg. <;) Vnii a. Zweige kahl, braun (zweijährige Zweige blau bereift). Blätter eiförmig- lanzettlich, an beiden Enden gleich spitz, gesägt, in der Jugend unter- seits seidig behaart, später beiderseitig ganz kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits blaugrün, matt. Blüthenstände (nur männliche be- kannt) kurz vor den Blättern erscheinend, kurz gestielt, oval. Trag- blätter oval, stumpf, nach der Spitze zu dunkler braun, lang bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde schwach behaart; Staubbeutel dunkler werdend. Drüse (eine hintere) schmal eiförmig. ■ Tirol: Innichen im Pusterthal (G an der). Schweiz (?). 2^4 Salicaceao. S. daphnoides y nigricans (S. inticensis1)) Huter in ÖBZ. LVII (1907) 437. — S. pustariaca Huter ined. nach Dalla Torre u. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 40 (1909). Ist in den Blattern und blaubereiften Zweigen mebr der S. daphnoides, in den ßlüthenständcn mehr der S. nigricans ähnlich. Nach R. Buser (in Gremli Neue Beitr. Fl. Schweiz IV [1887] 58 u. Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI [1909] 163) sind die von Brügger in Rhein- wald und Val Bever gesammelten und als S. daphnoides X nigricans bestimmten Exemplare S. nigricans. (Bisher nur im Gebiet.) [*J 1049. X 1056? S. nigricans X acutifolia? Im Salicetum der Landwirt- schaftlichen Akademie zu Petrowskoje bei Moskau befindet sich eine weibliche Weide, die A Petunuikow möglicherweise für S. pruinosa X nigricans halt. Die Blätter sind verhältnismässig breiter als bei S. acutifolia, lassen aber kein auf S. nigricans hindeutendes Merkmal erkennen. Die weibliehen Blüthenstände zeigen, wenn sie auch verhältnismässig klein sind, lediglich die Merkmale der S. daphnoides. Ich möchte deshalb auch in Uebereinstimmung mit Lacksche w it z in Libau die Weide für S. daphnoides halten. 1050. X 1055. S. phylieifölia X daphnoides. Ist bisher nur in Kuss- land : Estland und Ingermanlauil beobachtet. S. daphnoides-phylieifolia (S. macrorrht'/ncha-)) Auderss. Monogr. Sal. I. 155 (1863). — S. KoernickeiZ) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) 263? — S. bicolor X daphnoides Gurke in Riehter-Gürke PI. Eur. II. 21 (1897). Lacksche wi tz (briefl.) hält Andersson's S. Koernickei für S. phylieifölia. Nacli einem vorliegenden männlichen Exempar zu urlheilen, steht die Weide der S. laurina (S. caprea X phylieifölia) sehr, nahe; ob auch eine Beimischung von 8. daphnoides stattgefunden hat, lässt sich nicht feststellen; vgl. auch S. 288. 1051. X 1055?? S. arbnSCula X daphnoides?? (Brügger Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubüudens XXV. 60 [1880 — 81]) ist als in der Schweiz im Ober- Engadin vorkommend angegeben, ist aber nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 162 [1909]) theils S. daphnoides, tbeils S. nigricans. Vir es cent es X Iiiyidae X Pruinosae. 1050. X 1052. X 1055?? S. phylieifölia X hastäta X daphnoides?? — S. (hastata) Hegctschweilcri X daphnoides Brügger Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXV. 59 ( 1'8S0 — 81), in der Schweiz im Ober-Engadin gesammelt, ist nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 165 [1909]) S. hastata. Virescentes X Viminales. 1049. X 1057. S. nigricans X viminalis. \\. Bisher nur in Russland: Ingermanland beobachtet. S. nigricans X viminalis Schmalhausen BZ. XXXIII. 573 (1875). — S. semi- nigricans A. et G. Camus (lassif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 139 (1905). 1049. X 1059. S. nigricans X Lapponuni. Bisher in England und Skandinavien beobachtet. ') Nach dem Fundorte lnniehen. 2) Von fiaxQÖg lang und (>i>y%og Rüssel. 3) S. VI. 1. S. 735 Fussn. 1. K. ist am 16. Jan. 1908 in Bonn verstorben. Salix. 285 S. Lapponum X nigricans Marshall Journ. of Bot. XXXI. (1893) 228. — S, Dalecdrlica l) Rouy in Rev. Bot. Systemat. et Geograph. Bot. II. 181 (1904). 1050. X 1057. S. phylicifolia X viminälis. |). Bisher iu Russland in Ingermanland und in Sibirien am Jenissei beobachtet. S. phylicifolia X viminälis Schmalhausen in BZ. XXXIII (1875) 572. — S. bicolor X viminälis Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 27 (1897). — S. semi- 2)hi/liciföiia A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 131 (1905). 1050. X 1059. S. phylicifolia X Lapponum. Bisher nur in Frankreich, England und Skandinavien, Busslaud: bei Moskau. S. phylicifolia-Lapponum Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterland. Cult. 1853. 168. — S. bicolor X lapponum Gurke in Richter-Gürke PI. Europ. II. 30 (1897). — S. Gillötii) A. et E. G. Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 365 (1904). 1050. X 1051. X 1059. S. phylicifolia X arbuscula X Lapponuiu. Ist bisher nur in Schweden beobachtet. S. Lapponum X Arbuscula X phylicifolia Floderus Bihang tili K. Sv. Vet.- Akad. Handl. XVII. III. 6 u. 41 (1891). — S. arbuscula X bicolor X Lapponum Gurke in Richter-Gürke PI. Europ. II (1897) 30. 1051. X 1059. S. arbuscula X Lapponum. Ist bisher nur in England und Skandinavien beobachtet. S. Lapponum X Arbuscula B. White Journ. Linn. Soc. XXVII (1890) 430 und Floderus Bihang K. Sv. Vet.-Akad. Handling. XVII. III 39 (1891), nicht Wimmer. — S. spuria der Skandinavischen Schriftsteller nicht Willd. — S. pseudo- spuria Rouy in Rev. Bot. Systemat. et Geograph. Bot. II (1904) 181. — S. Whiteana^) A. et G. Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II (1905) 239. Wim m er (Sah Europ. [1866] 264) stellt den Bastard S. Helvetica X arbus- cula irrthümlich unter der Bezeichnung 5. Lapponum X arbuscula (S. spuria) auf. Dieses hatte zur Folge, dass die späteren Schriftsteller den Namen S. spuria Schleicher auch für die in England und Skandinavien vorkommende S. Lapponum X arbuscula beibehielten, während er doch nur zu der in der Schweiz und Tirol vorkommenden S. Helvetica X arbuscula gehört. B. S. arbÜSCUla X Helvetica. Niedriger, kurzästiger f) ; junge Zweige kurz dünn grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelroth- braun, glänzend. Blätter oval, länglich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz oder am Grunde stumpf, am Rande ungleichmässig klein gesägt, in der Jugend oberseits dünn, unterseits dicht fast filzig grau behaart, später oberseits nur spärlich kurz behaart oder ganz kahl, unter- seits sehr kurz grau seidig behaart bleibend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits grau oder graugrün, matt; Nervatur und Adernetz oberseits gar nicht oder nur wenig fein hervortretend, unterseits fein hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig. Knospen- schuppen hellbraun, dünn kurz grau behaart. Blüthenstände (nur weib- liche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an Zweigen, die bis 1/3 !) In der schwedischen Landschaft Dalarne (ein Bewohner Palekarl) gesammelt. 2) S. VI. 1. S. 76 Fussn. 1. 3) Nach Francis Buchanan White, * 20. März 1842 f 3. Dec. 1894 Perth (Schottland), Arzt daselbst. Verfasser der werth vollen Revision of the British Willows (Journ. Linn. Soc. Bot. XXVII. 333—457 [1890]). Seine Flora of Perthshire erschien erst 1898 (Britten u. Boulger in Journ. of Bot. XXXVII. 83). 286 Salicaceae. so lang als der Blüthenstand sind, dicht grau behaart, mit länglichen oder ovalen kleinen Blättern, aufrecht, später etwas seitwärts gebogen, cylindrisch, dichtblüthig, am Grunde etwas locker. Tragblätter oval, stumpflich, hellbraun, an der Spitze nur wenig dunkler, grau behaart und bebärtet, bis fast zur Spitze des Fruchtknotens heraufragend. Frucht- knoten fast sitzend oder sitzend, aus eiförmigem Grunde kegelig, spitz, dicht grau behaart; Griffel etwa 1/2 so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich oval, gespalten, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) lang oval, gestutzt, etwa Vs so lang als der Fruchtknoten. Schweiz bei den Erzeugern nicht selten. Tirol im Draugebiet, Nons- und Sulzberg. S. arbuscula X helvetica Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. IL 30 (1897). — S. spuria Willd. in Herb. No. 18234; in Schleicher Cat. Sah Helv. (1807) 2; Schleicher Exs. No. 861. — S. nivea sub- concolor Seringe Exs. Monogr. Saul. Suisse 5 4 (fälschlich 56) (1815). — 8. helvetica var. spuria Gaud. Fl. Helv. VI. 269 (1830). — S. Lapponum- Arbuscula Wimmer Sal. Europ. 264 (1866). — S. hel- vetica X myrsinites Kerner Herb. Sal. No. 83. — S. Waldsteiniana X Helvetica Buser in Gremli Neue Beiträge Fl. Schweiz IV. 77 (1887) z. T. (?). — S. Pennina1) Schleicher Herb, nach Zahn in Hallier-Wohll'arth Koch's Syn. 2355 (1905). Bezüglich S. spuria und S. Lapponum- Arbuscula siehe bei S. arbuscula X Lapponum, (Bisher nur im Gebiete.) j"^Tj Rigidae X Viminales. 1052. X 1059. S. hastata X Lapponum f). Hierher: B. S. hastata X Helvetica. Niedriger Fi mit kurzen, ab- stehenden Aesten; junge Zweige kurz grau behaart, ältere Zweige kahl, meist dunkelbraun, glänzend. Blätter länglich, verkehrt-eiförmig oder oval, an beiden Enden spitz, ganzrandig oder zerstreut klein gesägt, in der Jugend lang seidig hellgrau behaart, später oberseits an den Nerven spärlich kurz behaart bleibend oder ganz verkahlend, unterseits sehr kurz hellgrau behaart bleibend, oberseits grün, etwas glänzend, unterseits grau= grün oder grau, matt; Nervatur und Adernetz oberseits nur sehr wenig ver- tieft oder hervortretend, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig. Knospen braun, kurz dünn hellgrau behaart, später kahl. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend ; männliche an kurzen Zweigen bis fast sitzend, am Grunde mit kleinen hellgrau seidig behaarten Blättern, aufrecht oder etwas seitwärts ge- bogen, oval oder länglich, dichtblüthig. Tragblätter länglich, spitz- lich, hellbraun, an der Spitze dunkler, lang seidig bebärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, kahl. Drüse (eine hintere) schmal oval gestutzt, etwa V2 so lang als die Tragblätter. Weibliche Blüthenstände an kurzen l) In den Penninischen Alpen (zwischen Wallis und Piemont) gefunden. Salix. 287 mit kleinen länglichen, oberseits dünn, Unterseite stark seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht oder später etwas seitwärts gebogen, cylindrisch, dichtblüthig. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe, bis an den halben Fruchtknoten heraufragend. Fruchtknoten fast sitzend, aus eiförmigem Grande kegelig verschmälert, hellgrau seidig behaart; Griffel etwa V* so lang als der Fruchtknoten ; Griffel schmal oval, gespalten, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, ge- stutzt, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Schweiz? Tirol. S. hastata X Helvetica (S. Huteri1)) Kerner ÖBZ. XVI (1866) 370. — S. Waldsteiniana- Helvetica Buser in Gremli Neue Beitr. Fl. Schweiz IV. 77 (1887) z. T. (?). Hut er in Gremli Neue Beiträge Fl. d. Schweiz IV. 77 (1887) hält die in der Schweiz gesammelte S. Huteri für eine üppig entwickelte S. arbuscula- Hel- vetica, und Jaccard (Cat. Fl. Valais. in Neue Denkschrift. AUg. Schweizer-Ge- sellsch. für Gesamrnt-Naturwissensch. 1895. 330) hält sie gleichfalls für S. arbus- cula-Helvetica f. vegeta. — Nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 166 [1909]) gehört das in dem B rügger' sehen Herbar-Material befindliche Exemplar der S. hastata X Helvetica aus St. Moritz zu S. Helvetica, während für den von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXIII u. XXIV. 117 [1879 — 80]) noch angegebenen Standort Bernhardin die Belege fehlen. Bus er (in Gremli a. a. O.) hält nicht nur die in der Schweiz als S. ha- stata X Helvetica gesammelte Weide für *S'. arbuscula X Helvetica, sondern will auch die in Tirol gefundene und von Kerner a. a. O. als S. Huteri aufgestellte Weide nur als S. Waldsteiniana- Helvetica gelten lassen. Exemplare aus der Schweiz liegen uns nicht vor, wir können uns deshalb auch nicht über diese Weide aus der Schweiz äussern. Wohl aber möchten wir hervorheben, dass die S. hastata X Helvetica (S. Huteri [Busen*)?]) Kerner aus Tirol der S. arbuscula X Helvetica (S. sjmria) zwar sehr ähnlich ist, aber doch namentlich in den weiblichen Blüthen- ständen deutliche Unterschiede zeigt. Die Tragblätter sind bei der S. spuria breiter und verhältnismässig länger, sie reichen fast auf die Spitze des Fruchtknotens her- auf; der Fruchtknoten ist kürzer und gedrungener; der Griffel länger, etwa V2 so lang als der Fruchtknoten ; die hintere Drüse ebenfalls verhältnismässig länger, etwa l/z so lang als der Fruchtknoten. (Bisher nur im Gebiete.) piTj Myrtosalix X Viminales. 1054. X 1059. S. myrsinites X Lapponuni. I«t bisher nur in England, Skandinavien und Russland : Lappland beobachtet worden. S. Lapponum-myrsinites (S. phaeophylla^)) Anderss.jn Bot. Not. (1867) 116. Hierzu gehört: B. S. myrsinites X Helvetica?? Der von Kerner (Herb. Sal. No. 83) als S. helvetica X myrsinites ausgegebene Bastard ist S. arbuscula X Helvetica (s. S. 285). 1) S. I. S. 16 Fussn. 1 und III. S. 690 Fussn. 2. 2) S. VI. 1. S. 383 Fussn. 1. Nach Dalla Torre u. Sarnth. I. 40 wurde B. am 2. Jan. 1867 in Genf geboren. Das sicherlich unrichtige Geburtsjahr (B. hat bereits 1881 auf der Schweizer Naturforscher- Vers, zu Aarau einen Vortrag ge- halten!) ist nach Casimir de Candolle (br.) in 1857 und der Geburtsort in Aarau zu berichtigen. 3) Von cpaiög brauuroth und cpvÄÄov Blatt. Salicaceae. C. I. a. X b. X c. Bastarde der Br achystylae X Meiostylae X Dolichostylae. Capreae X Virescentes X Pruinosae. 1042. X 1050. X 1055. S. cäprea X phylicifolia X daphnoides. S. Kocrnickeii) (Anderes, in DC. Prodr. XVI. 2. 263 [1868] wird von Beissner, Schelle, Zabel (Handb. Laubholz-Beuenn. 27 [1903] als S. daphnoides X lau- rina geführt. Andersson hatte diese seiner Zeit in Bussland bei Petersburg ge- sammelte Weide für zwischen S. phylicifolia (laurina) und S. daphnoides stehend gehalten, ohne zu einer bestimmten Entscheidung hierüber kommen zu können. Das vorliegende, aus dem Jahre 1858 stammende, nur dürftige Original-Material lässt mit Sicherheit lediglich erkennen, dass S. Koernickei der S. laurina (S. caprea X phylicifolia) sehr nahe steht; die Beimischung von S. daphnoides oder von einer andern Art lässt sich hingegen nicht feststellen. Vgl. auch S. 284. Capreae X Virescentes X Viminales. 1041. X 1050. X 1057. S. cinerea X phylicifolia X viminalis (Schmal- hausen BZ. XXXIII. [1875] 573. — S. bicolor X cinerea X viminalis Gurke in Bichter-Gürke PI. Eur. IL 27 [1897]. — 5". hirsutophylla A. et G. Camus Classif. et Monogr. Said. d'Europe II. 270 [1905]) ist in Bussland: Ingermanland be- obachtet worden. 1042. X 1050. X 1057. S. cäprea X phylicifolia X viminalis. Schmal- hausen in IVA. XXXIII (1875) 573. — S. bicolor X caprea X viminalis Gurke PI. Eur. II (1897) 27. — S. tomentella A. et G. Camus Classif. et. Monogr. Saul. d'Europe II (1905) 270. Ist bisher nur in Bussland: Ingermanland beobachte! worden. 1043. X 1051. X 1059? S. grandifölia X arbüscula X Lapponnm? S. helvetica X arbüscula X grandifölia Buser nach Zahn (in Hallier-Wohlfarth Koch's Synopsis 2355 [1905]) soll von Buser in der Schweiz im Oberengadin ge- funden sein. Ohne Diagnose erwähnt. Material war nicht zu erhalten. C. IL Bastarde der Synandrae. a. Bastarde der Br achystylae. Purpur eae. 1061. X 1062? S. purpürea X caesia? Soll nach Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXV. 60 [1880—81]) in der Schweiz im Ober- Eagadin, am Inn bei der Au (1881) gefunden sein; ist jedoch nach Buser (Jahresb, Naturf. Gesellsch. Granbündcns LI. 164 [1909]) nur S. 'caesia var. an- gustifolia. — S. caesia X purpurca Brügger a. a. O. — S. subcacsia Brügger nach Buser a. a. O. i) S. S. 284 Fussn. 3 und VI. 1. S. 736 Fussn. 1. Salix. 289 Incanae X Purpureae. 1060. X 1061. S. incäna X purpürea. Mittelhoher oder hoher h mit aufrechten ruthenförmigen Aesten; junge Zweige hellgrau kurz seidig oder wollig behaart, ältere Zweige kahl, braun oder grünlich braun. Blätter lanzettlich oder fast lanzettlich, nach dem Grunde zu ver- schmälert, spitz oder lang zugespitzt, am Grunde spitz, unregelmässig klein scharf gesägt, nach dem Stiel zu ganzrandig (Rand zurückgebogen), in der Jugend hellgrau seidig wollig behaart, später oberseits kahl, unterseits sehr kurz seidig mehlig behaart oder ganz verkahlencl, ober- seits etwas trübgrün, unterseits grau oder graugrün; Nervatur und eng- maschiges Adernetz oberseits glatt oder wenig vertieft, unterseits fein hervortretend. Nebenblätter (?) meist fehlend. Knospenschuppen braun, kurz wollig behaart, später kahl ; männliche Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern, aufrecht, gekrümmt, schmal cvlindrisch, dichtblüthig. Tragblätter länglich stumpf oder gestutzt, hell, an der Spitze röthlichbraun oder dunkelbraun , dünn kurz be- bärtet. Staubblätter zwei, lang, dünn, ganz oder zum Theil verbunden, am Grunde behaart. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa x/z so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände wie die männlichen, aber Tragblatt fast bis zur Spitze des Fruchtknotens heraufragend ; Fruchtknoten sehr kurz gestielt, aus ovalem Grunde kurz kegelig, dünn seidig behaart. Griffel kurz; Narben kurz, oval, ausgerandet, aufrecht kopfig. Drüse nur wenig länger als der Fruchtknotenstiel. Tirol? (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 36 [1909]); Bayern; Nieder-Oesterreich; Kärnten (ob noch jetzt?); Bosnien; Oester- reichisch-Schlesien (hier 1846 von Wichura entdeckt). S. purpurea-incana Wimmer in Jahresb. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. XXV (1847) 125. Die von Brügger bei Winterthur gesammelte Weide ist nach Buser (in Gremli Neue Beitr. FI. Schweiz IV. 60 [1887]) S. purpürea und für den von Brügge r angegebenen Standort Splügen am Rhein fehlen nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI [1909] 167) die Belege. Hierzu gehören als Formen : B. bifida steht der S. incana näher; Blätter auch nach der vollständigen Ent- wickelung unterseits mehlig behaart bleibend. — S. bifida Wulfen Fl. Norica phaner. 780 (1858). — S. superincano-purpurea Kerner Niederösterr. Weiden 225 (1859). — S. bifida a. subincana Anderes, in DC. Prodr. XVI. 2. 305 (1868). ( '. Wie h ürae1). Blätter bei ihrer vollständigen Entwicklung unterseits ganz ver- kahlencl. — S. Wichurae Pokorny Holzpflanz 2n, t. 97 (1864) nicht Anderes. — S. bifida ß. subpurpurea Anderes, a. a. O. (1868.) (Griechenland [v. Heldreich Fl. Graeca Exs.].) jljTf i) S. VI. 1. S. 412 Füssn. 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 19 200 Salicacene. C. I. X II. Bastarde der Chor ist andrae X Synandrae. Capreae X Incanae. 1041. X 1060. S. cinerea X incana. Mittelhoher oder hoher fi; junge Zweige dicht kurz weiss grau behaart, ältere kahl, braun. Blätter länglich -lanzettlich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz, ungleich scharf gesägt, in der Jugend kurz dicht weissgrau behaart, später ober- seits fast kahl oder kahl, Unterseite sehr kurz dicht grau behaart, ober- seits dunkelgrün, unterseits grau ; Nervatur oberseits etwas vertieft, Unter- seite hervortretend, gelblich. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospen braun, spärlich kurz grau behaart. Blüthenstünde vor den Blättern erscheinend; männliche fast sitzend an ganz kurzen mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen, oval oder kurz cvlindrisch, dichtblüthig. Tragblätter lanzettlich, stumpflich, hell- nach der Spitze zu dunkler braun, dünn lang grau behaart. »Staubblätter zwei, am Grunde etwas verbunden und behaart. Drüse (eine hintere) oval, ge- nutzt, etwa Vs so lang als das Tragblatt; weibliche etwas später, an kurzen Zweigen (aber längeren als bei den männlichen), mit kleinen breit lanzettlichen Blättern, kurz cvlindrisch, dichtblüthig. Tragblätter etwas breiter und stumpfer als bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten lang gestielt (Stiel bis etwa so lang als der Fruchtknoten), aus schmal ei- förmigem Grunde kegelig verschmälert, ungleichmassig grau behaart ; Griffel kurz ; Narben kurz oval, ausgerandet. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa 1/3 so lang als der Fruchtknotenstiel. Elsass?; Bayern; Tirol: Farbental bei Innsbruck, im Achental; Niederösterreich ; Galizien : Tatra. S. cinerea X incana (S. hircina) A. Kerner Verh. ZBG. Wien XIV (1864) 100. — S. capnoides A. u. J. Kerner Herb. Oesterr. Weid. (1865—1869) No. 83. — S. subcaprea X incana Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 36 (1909). Gurke (PJ. Europ. 11.40 [1897]) stellt S. hircina Kerner, von Keiner ab- weichend, als P'orm zu S. caprea X incana. (Bisher nur im Gebiete.) \~\ 1042. X 1060. S. caprea X incana. Hoher h mit dicken, aufrecht abstehenden Aesten; junge Zweige .-ehr kurz dicht, oft ungleich hellgrau, filzig behaart: ältere kahl, dunkel- oder gelbbraun. Blätter breiter als bei S. incana, länglich- verkehrt -eiförmig -lanzettlich oder lanzettlich, an beiden Enden spitz, nur selten am Grunde stumpf, am Rande in der Jugend zurückgebogen, ungleich bogig oder unregelmässig klein gesägt, anfangs oberseits dünn ungleich, unterseits dicht kurz hellgrau filzig behaart, später oberseits kahl oder fast kahl, unterseits sehr kurz grau filzig-mehlig behaart, oberseits trübgrün, ein wenig glänzend, unterseits grau, matt; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter wenig ent- Salix. 291 wickelt, halbherzförmig, gesägt. Knospenschuppen hellbraun, kahl oder ungleich sehr kurz dicht hellgrau filzig behaart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen länglichen oder lan- zettlichen, spitzen, unterseits dicht hellgrau behaarten Blättern besetzten Zweigen, aufrecht oder seitwärts gekrümmt, dichtblüthig; männliche oval oder kurz cylindrisch, dick. Traglilätter länglich stumpf, nach der Spitze zu braun, lang dünn bebärtet. Staubblätter zwei, lang, am Grunde verbunden und behaart. Drüse (eine hintere) eiförmig, gestutzt, 1/a so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände cylindrisch. Tragblätter wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten gestielt (Stiel V2 so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde kegelig, hell- grau behaart; Griffel kurz; Narben länglich oval, gespalten, zunächst aufrecht zusammenneigend, später gabelig spreizend. Drüse (eine hintere), eiförmig, gestutzt V2 so lang als der Fruchtknoten. Schlesien; Baden; Schweiz; Dauphine; Tirol; Ober- und Nieder- österreich; Istrien; vielfach angepflanzt, so wohl auch in Belgien. S. mcanaCaprea Wimmer Flora XXXII. 46 (1849). — S. olei- fölia Vill. Hist. PI. Dauph. III. 784 (1789)? — S. Flüggeäna1) Willd. Spec. pl. IV. 709 (1805). — S. Kanderiäna2) Seringe Saul. Suisse (Exs.) (1808) No. 42. — S. longifölia Schleich. Cat. (1809)? — S. hoJo- sericea Seringe Saul. Suisse (Exs.) No. 70 (1814) nicht Willd. — S. holosericea gemmäta Seringe a. a. O. No. 71. — S. holosericea angustifölia Seringe a. a. O. No. 72. — S. lanceoUita Seringe Exs. Saul. Suisse 37 (1815); nicht Smith. — S. Seringeäna3) Gaud. in Seringe a. a. O. — S. Smithiana var. obscura Gren. et Godr. Fl. Fr. III. 131 (1855). — S. gemmata Wimmer nach Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 304 (1868). — S. canescens Willd. in Herb. No. 18174. (Frankreich; Spanien: auf den Pyrenäen.) ~\ 1043. X 1060. S. grandifolia >< ineana. Bis 5 m hoher \\ mit aufrechten Aesten ; junge Triebe sehr kurz grau behaart, ältere Aeste kahl, dunkelbraun. Blätter lanzettlich oder schmal lineal-lan- zettlich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, dicht ausgebissen gesägt, in der Jugend kurz, grau zottig behaart, später oberseits fast ganz oder ganz verkahlend, unterseits sehr kurz grau mehlig behaart, ober- seits trübgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün ; Mittelnerv oberseits weiss, unter ei ts gelbbraun; Seitennerven fast im rechten Winkel vom Mittelnerven sich abzweigend, oberseits ebenso wie das Adernetz etwas vertieft, unterseits deutlich hervortretend. Nebenblätter schmal halb- herzförmig, zugespitzt, gesägt. Knospen gelbbraun, sehr kurz, dünn grau behaart. Männliche Blüthenstände kurz vor den Blättern er- scheinend, aufrecht, an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, grau behaarten Blättern umgeben, oval oder kurz cylin- l) S. III. S. 319 Fussn. 2. -) Nach dem Fundort an der Ränder im Bern er Oberland. 3) S. VI. 1. S. 186 Fussn. 3. 19* 292 Salicaceae. drisch, dichtblüthig. Tragblätter schmal oval, an der Spitze etwas schief gestutzt, gelb, am Grunde dunkler rothbraun, lang, fein grau behaart. Staubblätter zwei, am Grunde verbunden und behaart. Staubbeutel oval, gelb. Drüse (eine hintere) kurz, schmal, viereckig, an der Spitze gestutzt und etwas ausgerandet. Weibliche Blüthenstände kurz vor oder mit den Blättern erscheinend, aufrecht oder seitwärts gebogen, an kurzen mit kleinen lanzettlichen Blättern besetzten Zweigen, cylindrisch, dichtblüthig; Tragblätter schmal oval, spitz, gelb, nach der Spitze zu rothbraun, lang fein grau behaart; Fruchtknoten gestielt (Stiel 1/i so lang als der Fruchtknoten, fein dünn grau behaart ; am ovalen Grunde verschmälert, spitz, fein dünn grau behaart; Griffel 1U so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal, länglich, etwa ebenso lang als der Griffel, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval, an der Spitze gestutzt und etwas ausgerandet, etwa V3 so lang als der Stiel des Fruchtknotens. Schweiz; Tirol; Oberbayern: Berchtesgaden, Reichenhall ; Kärnten. S. grandifolia X incana Kerner Verb. ZBG. Wien XIV (1854) 100. — S. subalpina Schleicher Cat. IV (1821) nach Gremli Ex- cursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 (1893) nicht Forbes. — S. intermedia Rost Sal. (1828) p. 17 tab. 56 — 57. — S. cinerea X incana Wimmer in Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. (1853) 159. — S. ripäria X grandifolia A. Braun in Sched. (1869). — S. appendiculüta X incana Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 36 (1909). Die von Wimmer in Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. (1853) 159 nach Tausch gemachte Angabe, dass S. intermedia Host in Böhmen vorkommt, ist, wie schon Kerner Niederösterr. Weiden (1859) 225 nachgewiesen hat, nicht richtig. Dalla Torre u. Sarnthein 1. c. erwähnen, ohne Angabe einer näheren Beschreibung, das Vorkommen mehrerer abweichender Formen bei Trient , dar- unter S. super-incana X grandifolia, also einer der S. incana näher stehenden Form. Zu S. grandifolia X incana gehört als Form B. S. Oenipontana '>). Kerucr ÖBZ. XVI (1866) 339 hebt als die von S. inter- media Host trennenden Merkmale hervor: der Stiel des Fruchtknotens nach der Blüthe fünfmal länger als die Drüse; Griffel kurz; Drüse linsenförmig, Fruchtknoten ei-kegelförmig, 1,5 mm lang (bei S. intermedia 2,5 mm). Die mikroskopische Untersuch 11 iü: der weiblichen Blüthen eines Originalexemplars, Kern er Herb. Oesterr. Weid. (1869) No. 52, ergiebl jedoch folgende Merk- male: Stiel des Fruchtknotens halb so lang als dieser und zwei bis dreimal so hing als die schmal rechteckige, am oberen Fnde gestutzte und etwas aus- gerandete Drüse ; Fruchtknoten kürzer als bei S. intermedia, aus sehmal ovalem Grunde sehmal kegelförmig stumpf, dichter sran behaart als bei S. intermedia; Griffel ' 3 so lang als der Fruchtknoten und verhältnismässig etwas länger als bei S. intermedia; Narben schmal oval, getheilt, spreizend, verhältnismässig kürzer als bei S. intermedia. Schweiz, Tirol, Niederösterreich: Josophsherg. S. oenipontana A. u. .T. Kerner Herb. Oesterr. Weid. (1867) No. 52. — S. mbalpina Kerner in Oesterr. Botan. Zeitsohr. XVI (1866) 338 nicht Forbes. — S. snpergrandifolia X incana Kerner a, a, O. — S. incana X grandifolia t) Bei Innsbruck (Oenipontum) gefunden. Salix. 293 A. u, J. Kerner Herb. Oesterr. Weid. (18G7) No. 52. — S. subgrandifolia X incana Kerner a. a. O. — S. appendiculala X incana Dalla Tone und Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 37 (1909). Kerner hat die in Oesterr. Bot. Zeitsehr. XVI (1. Nov. 1866) 338 auf- gestellte *S. subalpin« im Herb. Oesterr. Weid. (vor Feb. 1867) No. 52 selbst ohne neue Diagnose in S. oeniponlana umgetauft. Er fügt diesem Namen theils S. incana X grandifolia, Iheils S. subgrandifolia X incana binzu und setzt sich mithin mit der bei S. subalpina gegebenen Hinzufügung: S. supergrandi- folia X incana in Widerspruch. 1044. X 1060? S. Silesiaca X incana? h. Junge Zweige be- haart. Blätter lineallanzettlich, nach beiden Enden zu gleichmässig all- mählich verschmälert, in der Mitte am breitesten, am Rande entfernt wellig gekerbt, in der Jugend behaart, braunrot, später oberseits ver- kahlend und schmutzig grün, unterseits locker mehlig weissgrau behaart; Mittelnerv dünn, nach dem Stiel zu allmählich dicker; Seitennerven 13 bis 16 Paare, weitläufig, gebogen, einander nicht parallel. Nebenblätter halbherzförmig, zugespitzt. Knospenschuppen behaart. Blüthenstände unbekannt. Oesterreichisch-Schlesien : bei Ustron an der Weichsel (A. Kotula). S. Andreae1) (S. incana X silesiaca) Woloszczak in ÖBZ. XLVIII. U898) 222. Ist nur nach Blattzweigen aufgestellt. (Nur im Gebiete.) |*J 1045. X 1060. S. aurita X incana. Niedriger bis hoher h. mit aufrechten, ruthenförmigen Aesten ; junge Triebe kurz dicht grau be- haart; junge Zweige kurz dünn, grau behaart; ältere kahl, dunkel-, selten gelbbraun. Blätter länglich oder lanzettlich, nach dem Grunde zu ver- schmälert, an beiden Enden spitz, oder am Grunde stumpf, am Rande etwas zurückgerollt, unregelmässig klein gesägt, in der Jugend ober- seits dünn, unterseits dicht behaart, später oberseits spärlich kurz, unter- seits sehr kurz und dicht, fast mehlig-filzig hellgrau behaart, verkahlend, oberseits trübgrün, unterseits graugrün oder grau; Nervatur und dicht- maschiges Adernetz oberseits etwas vertieft, unterseits stark hervor- tretend, gelbbraun. Nebenblätter schief halbherzförmig, spitz, gesägt. Knospenschuppen gelbbraun, meist kurz dünn grau behaart. Blüthen- stände vor (oft kurz vor) den Blättern erscheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen oder länglichen Blättern besetzten Zweigen, auf- recht, meist etwas gekrümmt ; männliche cylindrisch. Tragblätter lan- zettlich, spitzlich oder an der Spitze abgerundet, hell, nach der Spitze zu braun, dünn bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde etwas ver- bunden und behaart. Drüse (eine hintere) breitoval, gestutzt, etwa nur l) Nach Andreas Kotula, K. K. Notar zu Teschen, einem ausgezeichneten Koleopterologen und mit Weidenbastarden gut vertrauten Botaniker. Sein Sohn Boleslaw, * 27. Nov. 1849 Teschen f wie S. 273 Fussn. 3 bemerkt 19. Aug. 1898 in Folge eines Absturzes im Ortlergebiete. 2iJ4 Salicaceae. 1 i so lang als 'las Tragblatt Weibliche Blüthenstände meist dünn cylindrisch (ähnlich wie bei S. incana). Tragblätter lanzettlich, stumpf oder gestutzt, sonst wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel bis fast V2 s0 lang als <-\er Fruchtknoten); aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, stumpf, dicht oder dünn kurz grau behaart; Griffel kurz; Narben länglich, etwas kürzer als der Griffel, ausgerandet oder gespalten, aufrecht kopfig. Drüse (eine hintere) oval, stark ge- stutzt, Vä so lang als der Fruchtknotenstiel. Württemberg. Oesterreichisch-Schlesien. Schweiz. Tirol. Oft in Gärten angepflanzt. S. incana X aurita Wimmer Flora XXXII. 43 (1849). — 8. pätula Seringe Essai Monogr. Said. Suisse 11 (1815). — S. püllida Forb. Sal. Wob. 191, tab. 96 (1829). — S. oleaefölia Anderes, in DC. Prodr. XVI. 2. 304 (1868) nicht Vill. Die von Brügger in der Schweiz gesammelte S. aurita X incana ist bach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubüuden LI. 163 [1909]) »5. grandifolia cincrascens. (Spanien; Frankreich.) ~\ Capreae X Purpureae. 1041. X 1061. S. cinerea X purpürea. Mittelhoher bis hoher \\, mit meist aufrechten, seltener sparrigen Aesten ; junge Zweige dicht kurz grau fast filzig behaart, später kahl, braun oder gelblich. Blätter oval, verkehrt-eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich (etwa so gross wie bei S. cinerea), spitz, am Grunde spitz oder stumpf, selten abgerundet, ungleich klein bogig oder scharf gesägt, in der Jugend dicht grau seidig behaart, später oberseits fast kahl oder kahl, unterseits kurz seidig behaart, verkahlend, oberseits schmutzig grün oder graulich grün, unter- seits grau oder blassgrün. Nervatur und dichtmaschiges Adernetz ober- seits etwas vertieft, unterseits scharf hervortretend. Nebenblätter halb- herzförmig, spitz, gesägt. Knospen braun, fast kald oder kahl. Blüthen- stände vor den Blättern erscheinend, fast sitzend oder an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, meist schuppenförmigen Blättern, aufrecht, dichtblüthig, kurz cylindrisch, meist nach der Spitze zu verschmälert (kleiner als bei S. cinerea). Tragblätter oval, spitz, nach der Spitze zu dunkelbraun, lang grau bebärtet. Staubblätter zwei, nicht ganz, sondern meist nur bis zur Hälfte verbunden, ganz am Grunde etwas behaart; Staubbeutel zuerst röthlich, dann gelb, später graulich. Fruchtknoten sehr kurz oder länger gestielt (Stiel bis Va so lang als der Fruchtknoten), eiförmig, kurz kegelig, dicht grau behaart; Griffel kurz, hinglich, ausgerandet, gabelig. Drüse (eine hintere) kurz breit oval, gestutzt, bei kurzen Fruchtknotenstielen so lang als dieser, bei längeren etwa nur 1J3 so lang. Deutschland. Schweiz. Tirol. Nieder- Oesterreich. Böhmen. Midiren. Ungarn. Siebenbürgen. Salix. 295 S. cinerea X purpurea Wimmer Fl. Schles. 2. Ausg. Nachtr. 477 (1845). — 8. Pontederana1) Willd. Spec. PI. IV. 661 (1805). S. fuscdta „Puish" nach Hort. Bot. Berol. ist nach Wimmer Sal. Europ. (1866) 1G4 = S. cinerea X purpurea Wimmer's. Bei einem in dem Herb. Mus. Bot. Berol. befindlichen weiblichen Exemplar hat Wimmer eigenhändig hinzugefügt: „S. fnsca Pursh aus dem Berliner Garten, aus England." S. fuscata Pnrsh Fl. Am. Sept. II. 612 (1814) ist eine Nordamericanische Weidenart, die gleich S. petiolaris s. S. 130 ist; es liegt mithin bei der Bestimmung der S. fuscata aus dem Botanischen Garten zu Berlin wohl ein Irrthum vor. Hierzu gehören : A. sordida. Steht der S. cinerea näher. Blätter breiter, meist bogig gesägt; Nervatur unterseits schärfer hervortretend. Fruchtknoten länger gestielt. — S. sordida (S. subpurpurea X cinerea) Kerner Niederösterreich. Weid. 257 (1859). — S. Pontederana y. sordida Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 312 (1868). B. Rakosiäua'-). Steht der S. purpurea näher. Blätter schmäler, lanzettlich, fein scharf gesägt; unterseits mehr bläulichgrün; Nervatur unterseits schwächer hervortretend; Fruchtknoten kurz gestielt. — So namentlich in Ungarn. — S. Rahosiana (S. subeinerea X purpurea) Borbäs in ÖBZ. XXXIII (1883) 360. Camus (Classif. Sani. d'Europe et Monogr. Saul. France 279 [1904]) stellt als Form C. S. Lloydi*) = S. rugosa Loyd Fl. Ouest ed. 4 p. 318 auf (?), die in Frankreich vorkommt. (Frankreich; England; Dänemark; Skandinavien.) *J 1042. X 1061. S. etiprea X purpurea. Hoher \i mit auf- rechten Aesten ; junge Zweige nur spärlich kurz grau behaart, ältere kahl, braun, glänzend. Blätter länglich, verkehrt-eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, spitz, nach dem Grunde zu verschmälert, spitz, selten stumpf, am Rande bogig, unregelmässig scharf gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später beiderseits kahl, starr, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits grau oder blaugrün, matt; Nervatur und Adernetz auf beiden Seiten fein hervortretend. Nebenblätter wenig entwickelt, lanzettlich oder schief eiförmig, spitz gesägt. Knospenschuppen braun, kahl. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an kurzen Zweigen fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen oder länglichen, lang grau seidig behaarten Blättern, aufrecht, kleiner als bei S. caprea, etwas gekrümmt, dichtblüthig; männliche dick, oval oder kurz cylindrisch. Tragblätter länglich, stumpflich, auf der oberen Hälfte dunkelbraun, lang grau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, am Grunde verbunden und etwas behaart. Drüse (eine hintere), schmal oval, gestutzt, etwa 1 3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände cylindrisch. Tragblätter wie bei den männlichen Blüthen. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa 1/-2 so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde kegelig, dicht grau behaart; Griffel fast fehlend; Narben länglich aus- gerandet, aufrecht. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, fast so lang als der Fruchtknotenstiel. i) S. II. 2. S. 411 Fussn. 1. -) Nach dem Fundort, dein Berge Räkoa bei Budapest. 8) S. II. 1. S. 624 Fussn. 1. 296 Salicaceae. Im mittleren und südlichen Deutschland. Schweiz. Tirol. Kärnten. Niederösterreich. Ungarn. Siebenhürgen. S. pur parva X Caprea Wimmer Flora XXXII. 41 (1849). — S. discolor Host Sal. 18. tab. 60, 61 (1828) nicht Wahlenb. — S. Wimmeriäna1) Gren. u. Godr. Fl. Fr. III. 130 (1855). — S. Mauternensis2) Kerner Verh. ZBG. Wien X. 261 (1860). — S. Poi/tv- r/< var. Greniertana8) Anders*, in DC. Prodr. XVI. 2. 311 (18(58). — 8. Bapini*) Ayasse Bull. Soc. Bot. Fr. XXVI. 341 (1879). — S. syntriändra*) Beck Fl. Nied.-Oesterr. 293 (1890). Hierzu gehören : A. T ra u nsteine ri ß). gteht der S. caprea näher. Junge Triebe sehr kurz dicht grau behaart. Blätter breiter, elliptisch oder verkehrt-eiförmig-elliptisch, an der Spitze mitunter gefaltet, in der Jugend oberseits dünn, unterseits dicht kurz grau behaart. — So in Tirol. — <$'. TraunMcineri Kerner nach Anderssoii in DC. Prodr. XVI. 2. 311 (1868). — &'. subpurpurea X caprea Kerner Fl. Exs. Austro-Hungar. 1469 Scheel. IV. 83 (1886). B. Stodc räna7). Steht der S. caprea noch näher als vorige Abart. — So in Oberösterreich: im Hinterstoder. — S. Stoderana (S. supercaprea X purpurea) Dürrnb. Cat. Bot. Tausch vor. Wien 1894. 6. S. calliantha (Kerner Verh. ZBG. Wien XV. 43 [1865]), die von Kerner für S. Rubcaprea X purpurea gehalten und von Anders so n (in DC. Prodr. . XVI. 2. 311 [1868]) als Form zu S. Pontederana a. Greneriana gestellt wurde, ist nicht dieser Bastard, sondern S. daphnoides X purpurea, wie Andersson (a. a. O. 308) bereits richtig angegeben hatte. (Frankreich.) "jjTI 1043. X 1061. S. grandifolia X purpurea. Bis 2 m hoher !/ mit aufrechten meist dünnen Zweigen; junge Triebe kurz grau behaart; Aeste später kahl, grün oder braun. Blätter nur in der Jugend behaart, später kahl, lanzettlich oder verkehrt -ei förmig -lanzett- lich, an beiden Enden spitz, am Rande fein scharf gesägt, nach dem Grunde zu ganzrandig; oberseits trübgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün; Adernetz engmaschig, unterseits fein und scharf hervortretend. Nebenblätter lanzettlich oder schmal halbherzförmig, lang zugespitzt, gesägt. Blüthen stände kurz vor den Blättern erscheinend; männliche kurz cylindrisch oder oval, sehr kurz gestielt, am Grunde mit kleinen Blättern, dichtblüthig. Tragblätter oval, spitzlich, nach dem Grunde verschmälert, hell, an der Spitze schwarzbraun, dicht lang hellgrau be- bärtet. Staubblätter mehr oder minder, jedoch nie ganz verbunden, am Grunde behaart; Staubbeutel oval, rothlich, später gelb. Drüse i) S. II. 2. S. 93 Fussn. 1. ••i) Nach dem Fundorte bei Maatern in Nieder-Oesterreich. 3) S. III. S. 656 Fussn. 2; VI. 2. S. 70 Fussn. 1, S. 509 Fussn. 1. 4) Nach Daniel Rapin, * 18. Oet. 1799 Payeme Waat) f 24- APril 1882 Genf (br. Mitth, Beines Sohnes durch Cas. De Ca nd olle). Verf. des empfehlens- werthen Guide du botaniste dana le canton du Vaud 2 ed Geneve. •t>) Von aüv- zusammen, rpt -drei- und är^Q Mann (Staubblatt). «) S. III. S. 695 Fussn. 2. <) Im Hinterstoder bei Steyr in Ober-Oesterreich gefunden. Salix. 297 (eine hintere) oval, gestutzt, 1/3 so lang als das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände kurz cylindrisch (kürzer und schmäler als bei S. grancli- folia), an sehr kurzen mit kleinen Blättern besetzten Zweigen, dicht- blüthig. Tragblätter wie bei den männlichen. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis halb so lang als der Fruchtknoten, grau behaart), aus ei- förmigem Grunde kurz kegelig, stumpf dicht hellgrau behaart; Griffel sehr kurz; Narben kurz, ausgerandet, köpf ig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, etwa halb so lang als der Stiel des Fruchtknotens. S. purpurea X grandifolia Wimmer Jahresber. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultur XXX. 64 (1852). — S. neriifoUa Schleicher Cat. IV. 26 (1821), nach Gremli Excursionsflora Schweiz 7. Aufl. 875 (1893). — S. pontederäna1) Schleicher Cat. Sal. 1 (1807). — S. Pont ß. Neil- reichi2) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 311 (18G8). Es sind folgende 4 Formen beobachtet : A. Neilreichii -). Zweige gelbbraun, mit häutiger, glatter Rinde; Blätter ähn- lich wie bei einer schmalblättrigen S. grandifolia, allmählich zugespitzt, jedoch beim Trocknen schwärzlich werdend. Blüthenstände denen der S. purpurea ähnlich. — Tirol; Niederösterreich: bei Gaming am Oehler (Beck 292). — S. Neilreichii Kerner Niederösterr. Weid. 258 (1859). — S. subpurpurea X grandifolia Kerner 1. c. — S. subpurpurea X appendicnlaia Dalla Tone u. Sarnthein Fl. Tirol VI. 2. 35 (1909). B. Austriaca. Zweige grün oder braun, glänzend. Blätter denen der S. purpurea ähnlich, kürzer zugespitzt. Blüthenstände dicker, denen der S. grandifolia ähnlicher. — Centralalpeu : Mt. Cenis (Huguenin nach Keiner Niederösterr. Weid. [1859] 261); Schweiz; Dauphine; Tirol: Fassa (Ambrosi nach Kerner a. a. O. und Facchini nach Pariatore Fl. Ital. IV. 234 [1867]). — S. austriaca Host Sal. 19 tab. 64, 65 (1828). — S. superpurpurea X grandifolia Kerner Niederösterr. Weid. 259 (1859). — S. pontederäna Bertoloni Fl. Ital. X (1854) 331. — S. pontederäna Pariatore Fl. Ital. IV 234 (1867). — S. subgrandi- folia X purpurea Kerner Herb. Oesterr. Weid. No. 76 (1869). — S. grandi- folia X purpurea Kerner Herb. Oesterr. Weid. No. 76 (1869). Kerner hat mithin der . v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 304 (1909). (Nur im Gebiete.) |_*J i) Nach Albert Thellung, * 12. Mai 1881 Winterthur (br.), Assistent am Botanischen Museum der Universität u. Privatdocent in Zürich. T. hat sieh als guter Kenner der Schweizer Flora und der mittel* und südeuropäischeu Adventivfloren Verdienste erworben, ferner durch seine monographischen Studien über Lepidium Salix. 305 Virescentes X Purpur eae. 1049. X 1061. S. nigricans X purpürea. Meist mittelhoher 1/ mit aufrecht ejabeligen dünnen Aesten; junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelbraun. Blätter länglich oder lanzettlich, meist in der unteren Hälfte nach dem Stiel zu verschmälert, spitz oder kurz zugespitzt, am Grunde spitz (Rand namentlich nach der Spitze zu un- gleich klein gesägt), in der Jugend oberseits dünn, unterseits dichter seidig behaart, später nur an den Nerven behaart und ganz verkahlend, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits graugrün oder grau, matt, beim Trocknen schwarz werdend ; Nervatur und Adernetz ober- seits garnicht oder nur sehr wenig hervortretend, unterseits fein hervor- tretend. Nebenblätter wenig entwickelt, schief eiförmig spitz. Knospen- schuppen braun, kurz behaart. Blüthenstände vor oder kurz vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen fast sitzend, am Grunde mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern, auf- recht, meist kurz cylindrisck (denen der S. purpurea ähnlich), etwas gekrümmt, dichtblüthig ; bei den männlichen Blüthenständen Trag- blätter oval, stumpf, schwarzbraun, nach dem Grunde zu hell, lang grau seidig bebärtet. Staubblätter zwei, mehr oder minder miteinander verbunden, lang, am Grunde etwas behaart; Staubbeutel schwarz werdend. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, kaum 1/2 so lang als das Trag- blatt. Bei den weiblichen Blüthenständen: Tragblätter wie bei den männ- lichen, aber schwächer bebärtet, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa V* so lang als der Frucht- knoten), aus eiförmigem Grunde lang verschmälert, spitz, seidig behaart; Griffel kurz, etwa *"/e so lang als der Fruchtknoten, am oberen Ende etwas gespalten. Narben oval, getheilt, gabelig-kopfig. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa 1J2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Prov. Brandenburg. Posen. Schlesien. Württemberg. Niederöster- reich. Tirol. S. purpurea- nigricans Wimmer Denkschr. Schles. Gesellscb. Vaterland. Cult. 154 (1853). — 8. Guseniensis Wimm. Sal. Eur. 231 (1866) ob 8. Grisoniensis1) Forb. S. Wob. (1828)? — S. Vandensis Kerner Niederösterr. Weid. 263 (1859), nicht S. Vandensis2) Forb. — S. styriaca Kerner in Sched. in Herb. Wimmer. — S. angewendete Schreibweise Hoffmanniana ist also unrichtig. ») S. II. 1. S. 437 Fussn. 4. Die genauen Daten sind * 7. April 17G5 f 29. December 1843. 4) Die Bedeutung dieses Namens kennen wir nicht; dring ist ein schon bei Nikandros erscheinender Name für eine Origanum-Art. 5) Von ozlypa Narbe und - das Tragblatt. Drüse (eine hintere) lang pfriemenförmig, etwa V2 so lang als das Tragblatt. Schlesien bei Breslau. S. Caprea X [purpurea X viminalis) Schatz in Baenitz Herb. Dendrologicum (1900). — S. purpüreo acuminäta Wimmer in Herb. - S. Caprea X rubra Schatz a. a. O. (1900). — S. purpurefoörmis Rouy Rev. Bot. System, et Geogr. Bot. II. 174 u. 188 (1904 u. 19< >5). — S. rubriförmis Tourlet Bull. Soc. Bot. Fr. 311 (1903) nach Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II. 268 (1905). Rouy hatte a a. O. S. 174 diesen Bastard S. rubroformis genannt, dann aber auf S. 188 diesen Namen in £. purpureoformis umgeändert. (Frankreich.) ~\ 1042. X 1057. X 1057. X 1061? S. caprea X viminalis X viminalis < purpurea? Mittelhoher |; mit aufrechten Aesten ; junge Zweige anliegend kurz behaart, ältere kahl, glänzend, gelbgrün oder röthliehgriin. Blätter Lineal-lanzettlich, spitz, am Grunde meist abgerundet, am Rande bogig and gekerbt (bei den unteren Blättern an den Zweigen mit einzelnen kleinen drüsigen Zähnen), oberseits kahl, dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits weissgrau filzig, in der Jugend seidig glänzend, im Alter matt, heim Trocknen braun werdend; Nervatur oberseits vertiefi, unter- 1) S. I. S. 275 Fussn. 2. 318 Salieaceae. seits hervortretend ; Adcrnctz kaum ächtbar. Blüthenstände (nur weibliehe bekannt) vor den Blättern erscheinend, beim Aufbrechen in einen dichten weissen Pelz ge- hüllt, sitzend, Länglich cyliüdriscb, dichtblüthig. Tragblätter auf der oberen Hälfte schwärzlieb, am Grande hell, lang bebärtet. Fruchtknoten sitzend, aus eiförmigem Grande verschmälert, spitz, behaart; Griffel kurz: Narben Lineal, spreizend. Drüse (eine hintere) Lineal, etwas gekrümmt. Bayern: bei Regensburg am Cfer der Nab und der Donau (1896 A. Mayer). S. (Caprea X viminalis) X (viminalis X purpurea) var. gi s. rati*- bonc'nsis) ') A. Mayer in Denkschr. Königl. Bot. Gesellsch. Regensburg VII (1898) 58. 1044. X 1059. X 1057. X 1061. S. (Silesiaca X Lappönum) X (viminalis X purpurea). Schlesien cultivirt. S. (lappönum X silesiaca) X {purpurea X viminalis) Wichura Bastardbefrucht. Pflanzenr. 18 (1865). — S. mäcrior Rouy in Rev. Bot. Syst. et Geogr. Bot. II. 187 (1905). — S. paradöxa Camus Classif. et Monogr. Sani. d'Europe IL 279 (1905) nicht Schleich, oder Forbes. »S*. (Silesiaca X Lappönum) X (viminalis X purpurea) gebort als No. 26 zu den von Wichura künstlich gezogenen und a.a.O. veröffentlichten Bastarden, die dann auch in das Wim m er' sehe Herbar hineingenommen worden sind; Wimmer Belbst hat diesen Bastard nicht, wie Ron y irrthümlich angiebt, aufgestellt. Ebenso wenig ist Uechtritz, wie Camus sagt, der Autor dieses Bastaids. Bei dieser Gelegenheit sei die Frage gestattet, welehen praktischen oder rein wissenschaftlichen Werth es hat, dass Bastarde, die schon seit vielen Jahren bekannt sind oder gar, wie in dem vorstehenden Fall, künstlich gezogen und bereits von Wichura veröffentlicht wurden, noch nachträglich mit einem eigenen binären Namen belegt werden, zumal mit so nichtssagenden wie die angeführten? Wohl keinen ! 1045. X 1057. X 1061. S. aurita X viminalis X purpurea. Mittelhoher |) mit aufrechten, dünnen festen ; junge Zweige kurz, grau behaart, ältere kahl, olivenbraun. Blätter etwas kürzer als bei S. vimi- nalis, lanzettlich, lang zugespitzt, seltener nur spitz, nach dem Grunde zu verschmälert, spitz, am Rande unregelmässig klein buchtig gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später ganz verkahlend, Oberseite trübgrün, unterseits graugrün; Nervatur und Adernetz oberseits etwas vertieft^ unterseits nur fein hervortretend. Nebenblätter wenig ent- wickelt, halbherzförmig, spitz. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern erscheinend, an kurzen mit kleinen lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern besetzten Zweigen aufrecht, dichtblüthig, cylindrisch (etwa so dick wie bei S. purpurea). Tragblätter lanzettlich, stampf, bis auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufreichend, auf der oberen Hälfte schwarzbraun, am Grunde hell; dünn lang bebärtet. Fruchtknoten gestielt (Stiel l/s — V« so lang als der Fruchtknoten), aus eiförmigem Grunde spitz verschmälert, anliegend seidig grau behaart ; Griffel kurz, etwa ' a so lang als der Fruchtknoten; Narben länglich lineal, etwas länger als der Griffel, bogig seitwärts gerichtet. Drüse l) Bei ßegensbnrg (Ratisbona) gefunden. Salix. 319 (eine hintere) schmal länglich, gestutzt, etwa so lang als der Frucht- knotenstiel. Im alten Botanischen Garten zu Berlin. S. (aurita X viminalis) X purpurea Wichura Bastardbefrucht, Pflanzern-. 16 (1865). — S. aurita. X purpurea X viminalis Herb. Mus. Bot. Berol. Im alten Botanischen Garten zu Berlin befand sich von diesem Bastard ein alter, kräftiger Strauch, der bei der Aufgabe des Gartens abstarb. Wichura versuchte diesen Tripelbastard künstlich zu ziehen; der Versuch misslang jedoch. Capreae X Incanae X Purpur eae. 1041. X 1060. X 1061. S. cinerea X (incana X purpurea). Hoher fr mit aufrechten Aesten; junge Triebe kurz grau behaart; ältere Zweige kahl, schmutzig braun. Blätter etwa so gross wie bei S. cinerea, verkehrt -eiförmig oder lanzettlich, spitz, am Grunde spitz oder stumpf, ungleich scharf gesägt, nach dem Stiele zu ganzrandig, in der Jugend grau behaart, später oberseits fast oder ganz kahl, unter- seits sehr kurz grau behaart, im Alter verkahlend, oberseits trüb dunkel- grün, unterseits graugrün oder blaugrün; Nervatur und Adernetz ober- seits etwas vertieft, unterseits meist stark hervortretend. Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt. Blüthenstände vor den Blättern er- scheinend, an kurzen, mit kleinen lanzettlichen, behaarten Blättern be- setzten Zweigen, dichtblüthig; männliche dick cylindrisch gekrümmt. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, am Rande bebärtet, nach der Spitze zu dunkelbraun, am Grunde hell. Staubblätter 2, frei. Drüse (eine hintere) schmal oval, gestutzt, etwa 1J3 so lang wie das Tragblatt. Weibliche Blüthenstände cylindrisch oder lang cylindrisch, gekrümmt. Tragblätter länglich oder lanzettlich, stumpf, nach der Spitze zu braun, am Grunde hell, am Rande dünn bebärtet. Fruchtknoten ziemlich lang gestielt (Stiel etwa 2/3 so lang als der Fruchtknoten) aus eiförmigem Grunde kegelig verschmälert, stumpf, grau behaart. Griffel fast fehlend ; Narben oval, dick, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt oder ausgerandet, etwa 1J2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Rouy (Rev. Bot. System, et Geogr. Bot. II. 178 [1904]) giebt als Fundort Schlesien an; diese Angabe wird jedoch von keinem anderen Schriftsteller bestätigt, und es liegen auch nur von Wichura — allerdings in Schlesien — aber künstlich gezogene Exemplare dieses Bastards vor, nach welcher auch die vorstehende Beschreibung ge- geben ist. S. (incana X purpurea) X cinerea Wichura Die Bastardbe- frucht. im Pflanzenr. 60 (1865). — S. mirifica Rouy a.a.O. (1904). Bei diesem Bastard sind die Staubblätter, wie schon Wichura ausdrücklich hervorhebt, trotz der Beimischung von S. purpurea und S. incana vollkommen frei. 320 Salicaceae. Argenteae X Pruinosae X Purpureae. 1048. X 10*5. X 1061. S. repens X daphnoides X Pur- puren, f) mit dünnen Aesten; junge Zweige kurz dünn grau behaart; ältere Zweige kahl, dunkelbraun. Blätter hmzettlich, meist nach dem Grunde zu etwas verschmälert, spitz oder stumpf, am Ramie unregel- mässig fein, scharf gesägt, in der Jugend dünn seidig behaart, später kahl, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits wenig heller, matt; Nervatur und Adernetz beiderseitig deutlich fein hervortretend. Nebenblätter lanzettlich, spitz. Knospenschuppen braun, kurz grau be- haart. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, fast sitzend, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen, dünn seidig behaarten Blättern, aufrecht, länglich oder kurz cylindrisch, dichtblüthig; bei den männlichen Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, schwarz- braun, am Grunde hell, dünn seidig behaart und bebärtet. Staubbätter 2, ganz oder theilweise verbunden, am Grunde -behaart. Drüse (eine hintere) kurz rechteckig, etwa 1/g so lang als das Tragblalt. In den weiblichen Blüthenständen: Tragblätter länglich, stumpf oder abgerundet, dunkelbraun, am Grunde hell, dünn seidig behaart und bebärtet, bis auf den halben Fruchtknoten heraufragend. Fruchtknoten gestielt (Stiel lh so lang als der Fruchtknoten, behaart), aus eiförmigem Grunde ver- schmälert, kahl; Griffel ljz so lang als der Fruchtknoten; Narben oval, getheilt, aufrecht. Drüse (eine hintere) oval, gestutzt, fast vier- eckig, 1, 2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Ostpreussen: Pillau auf dem Wege von Neuhäuser nach dem Strande (hier auf dem Standorte der S. repens X daphnoides Wimmer 1895 von Abromeit und Boettcher entdeckt). S. repens X daphnoides X purpurea {S. Boettcheri1) O. von Seemen in A. u. G. Syn. IV. 320 (1909). (Bisher nur im Gebiete.) UM Argenteae X Viminales X Purpureae. 1048. X 1057. X lOfil. S. repens X viminälis X purpurea. 1/ mit aufrecht gabeligen, dünnen Aesten ; junge Zweige kurz dicht hellgrau behaart; ältere Zweige hellbraun, kahl. Blätter kleiner als bei S. viminalis, lanzettlich, nach dem Grunde zu etwas verschmälert, an beiden Enden spitz, nach der Spitze zu unregelmässig sehr fein scharf gesägt, am Rande zurückgerollt, in der Jugend hellgrau seidig behaart, später oberseits kahl oder fast kahl, unterseits fein seidig be- haart, verkahlend, oberseits dunkel-trübgrün, unterseits graugrün ; Nervatur i) Nach Otto Boettcher, * 1. Juli 1851 Daubitz (Kr. Rothenburg O. L.) (ln\), Oberstleutnant in Brandenburg a. EL, früher in Königsberg i. Pr., welcher sich seit langer Zeil eifrig mit der einheimischen Flora beschäftigt und besonders in Ost- preussen (er stand 1890 — 8 in Königsberg) schöne Funde machte. Auch die Verf. der Synopsis sind ihm für freundliche Fühlung zu Dank verpflichtet. Salix. 321 und Aclernetz beiderseitig deutlich fein hervortretend. Nebenblätter fehlen. Knospen braun, kurz hellgrau behaart. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) vor den Blättern erscheinend, an sehr kurzen Zweigen, am Grunde mit kleinen, lanzettlichen dünn seidig behaarten Blättern, etwa so gross wie bei S. repens, länglich oder kurz cylindrisch, auf- recht, dichtblüthig. Tragblätter oval, an der Spitze abgerundet, auf den halben Fruchtknoten heraufragend, oberwärts dunkelbraun, am Grunde hell, dünn seidig bebärtet. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, aus ovalem Grunde kegelig verschmälert, dicht hellgrau seidig behaart; Griffel sehr kurz; Narben schmal lineal, aufrecht bogig. Drüse (eine hintere) schmal lang-eiförmig, gestutzt, auf den unteren Theil des Frucht- knotens heraufragend. Ostpreussen bei Tilsit (Heiden reich). S. purpurea X {repens X viminalis) Heidenreich Fl. Prussiae orientalis exsicc. (1871). (Bisher nur im Gebiete.) \%~\ Virescentes X JRigidae X Purpureae. 1050. X 1052. X 1062. S. phylicifölia X hastäta X caesia? S. caesia X (haslata) Hegetschweileri Brügger Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubüudens XXV. 60 (1880 — 1881) in der Schweiz im Ober-Engadin gesammelt und von Brügger a. a. O. 104 als S. Huguenini bezeichnet, ist nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubiindens LI. 164 [1909]) theils *S'. hastata, theils S. nigricans, s. S. 309. Capreae X Viminales X Incanae X Purpureae. 1042. X 1044. X 1057. X 1059. X 1060. X 1061. S. (Lappönum X Silesiaca) X (viminalis X purpurea) X (caprea X incana) ? Dieser Bastard soll nach Rouy (Kev. Bot. System, et Geogr. Bot. II. 187 [1905]) von Wichura in Schlesien künstlich gezogen und gleich S. sextupla Wimmer sein. Wichura (Die Bastardbefruchtung im Pflanzenreich 21 [1865]) giebt diesen Bastard unter No. 33 nicht als mit S. (caprea X incana), sondern mit S. (cinerea X incana) in dritter Stelle gezogen an. In dem Herbar der künstlich von Wichura gezogenen Weidenbastarde steht allerdings S. caprea X incana, bei den zu dem Wimmer- schen Herbar gehörenden Exemplaren ist bei „caprea" jedoch ein „?a hinzugefügt, sodass man wohl berechtigt ist, S. cinerea X incana als richtig gelten zu lassen. S. sextupla, beziehungsweise nur sextupla, hat Wimmer in seinem Herbar nicht nur hei dem ersten Bastard aus 6 Erzeugern No. 33, sondern auch bei dem zweiten No. 34 S. (lappönum X, silesiaca) X (purpurea X viminalis) X (caprea X daphnoides) auf einem Begleitzettel hinzugeschrieben. Es ist daher nur an- zunehmen, dass W immer mit dem Namen S. sextupla nicht einen einzelnen Bastard, sondern die Bastarde aus 6 Erzeugern überhaupt bezeichnen wollte. Diese Annahme erscheint um so berechtigter, als Wim in er in seinem Herbar z. B. bei dem Wich ura' sehen Bastard No. 26: S. (lappönum X silesiaca) X (purpurea X viminalis), S. quadrupld, quadrupla oder auch S. 4pla hinzugefügt hat. In Breslau künstlich gezogen. S. (lappönum X silesiaca) X (viminalis X purpurea) X (caprea X incana) Wichura a. a. O. Ascherson u. Gr aebner, Synopsis. IV. 21 322 Salicaceue. A. X C. Bastarde der Pleonandrae X Monadeni a < . Lucidae X Capreae. 1033. X 1041? S. pentandra X cinerea? (S. aitobracensis i)) Coste in Herb. (1896) Bull, de ['Association Pyren&enne pour l'echange des plantes VII annee 10. Na. 187 (1896—1897). — Frankreich: Aubrac. — Es liegt ein Exemplar mit 2 Blattzweigen vor. An diesen ist ein auf S. pentandra hinweisendes Merkmal nicht zu erkennen ; auch auf S. cinerea weist kaum ein Merkmal hin. Wohl aber deuten die Ulätter auf S. phylieifolia hin. Camus Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Sank France (1904) 337 hält diese Weide für S. cinerea X phylieifolia (S. Wardiana White in Journ. of Bot. XXVII. 403 [1890]) s. S. 243. 1033. X 1043? S. pentandra X grandifolia? Ist von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellseh. Graubünden XXV. 59 [1882]) ohne Diagnose aufgestellt und soll in der Schweiz im Ober-Engadin : Beyers gefunden sein. — Nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 166 [1909]) ist diese Weide jedoch iS. nigricans. 1033. X 1044? S. pentandra X Silesiaca? Kotula Spraw. Kom. Fiz. Krakau XVII. 147 (1883). — Galizien. — Ist nach Woloszczak „Sal. novae vel minus cognitae" in ÖBZ. LI (1891) 235 nur eine Form von S. Silesiaca. 1033. X 1045? S. pentandra X aurita? (S. basdltica) Coste in Herb. (1896); Bull. 1' Association Pyre'neenue pour l'echange des plantes VII. 10. No. 188 (1896—1897). — Frankreich: Aubrac, Aveyrou. — Es liegen zwei Exemplare mit männlichen Blüthenständen und entwickelten Blättern vor; ein weibliches Exemplar sah ich nicht, trotzdem das Vorkommen weiblicher Exemplare ebenfalls erwähnt wird. Auf S. pentandra hinweisende Merkmale sind bei diesen getrockneten Exem- plaren nicht vorbanden; vielmehr wäre eine Beimischung von S. phylieifolia an- zunehmen. Lucidae X Argenteae. 1033. X 1048? S. pentandra X repens? B. F. Cöster in Sched. Flora Suecica 1897. — S. Cöste'ri '-') A. et G. Camus Classif. Monogr. Saul. d'Europe II (1905) 196. Schweden. Es Hegeu zwei an diesem Standort gesammelte weibliche Blüthenzweige vor, die der S. repens ähnlich sind und kein auf eine Beimischung von <:p. Cantal gefunden. 2) Nach Bror Fredrik Cöster, * 29. Jan. 1843 Norra Melby (Schonen) j 25. April 1908 Lund, Privatgelehrter (Murbeck br.). Salix. 323 wie die Blätter nur Merkmale der S. nigricans, ein auf S. pentandra hindeutendes Merkmal ist nicht vorhanden. Die von Brügge r in der Schweiz im Ober-Engadin gesammelte S. pentandra X nigricans ist nach Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 167 [1909]) theils ebenfalls S. nigricans, theils nicht durch Belege nachgewiesen. 1033. X 1051? S. pentandra X arbuscula? Wurde von Brügger ("jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXV. 59 [1882]) ohne Beschreibung erwähnt und soll in der Schweiz im Ober-Engadin vorkommen; ist jedoch nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 163 [1909]) grobgezähnte S. arbuscula. — S. arbuscula X pentandra Brügger a. a. O. Lucidae X Virescentes X Rigidae. 1033. X 1050. X 1052? S. pentandra X phylieifolia X hastata? S. Hegetschxveileri X pentandra wurde von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXV. 59 [1882]) ohne Beschreibung erwähnt und soll in der Schweiz im Ober-Eügadin bei Surlej gefunden sein. — Ist nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 166 [1909]) S. arbuscula f. vegeta. Lucidae X Pruinosae. 1033. X 1055? S. pentandra X daphnoides? Wurde von Brügger (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden XXIII u. XXIV. 116 [1880]) ohne Be- schreibung erwähnt und soll in der Schweiz im Ober-Engadin vorkommeu. — Ist nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 165 [1909]) von Champetsch S. daphnoides f. angustifolia (S. acutifolia) und von Silvaplana S. pen- tandra angustifdlia. Lucidae X Purpureae. 1033. X 1062?. S. pentandra X caesia? Nach R. Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubünden LI. 164 [1909]) befindet sich im Herb. Brügger ein von Krättli 1885 in der Schweiz bei Champetsch gesammeltes Exemplar, das als S. caesia X pentandra ? bezeichnet ist, aber zur typischen S. arbuscula gehört. Herbaceae X Capreae. 1034. X 1045. S. herbäcea X aurita (S. rnargarita) B. White Journ. Liun. Soc. XXVII. 441 (1890). — Bisher nur in Schottland beobachtet. Herbaceae X Argenteae. 1034. X 1048. S. herbäcea X repens (S. cc'rnua) Linton Journ. of Bot. XXXII. 202 (1894). — Bisher nur in Schottland beobachtet. Herbaceae X Virescentes. 1034. X 1049. S. herbäcea X nigricans. B. White Journ. Linn. Soc. XXVII (1890) 438. — S. Mooreil) Watson nach B. White a.a.O.? — S. per- obscura A. et G. Camus Classif. Monogr. Saul. d'Europe II. 194 (1905). — Nach E. F. Linton Set of British Willows (1894) No. 10S, 109 ist S. Moorei S. herbäcea X phylieifolia. — Bisher nur iu Großbritannien beobachtet. i) Nach dem Entdecker Dr. F. Moore, f vor 1890. 21* 321 Salicaceae. 1034. X 1050? S. herbacea X phylieifölia ? F. B. White Journ. Linn. Soc. XXVII. 4:37 (1890). — S. Grahdmil) (Korr., Baker, F. B. White a.a.O. - S. bicolor X herbaten Gurke in Bicbter-Gürke PL Europ. II. 37 (1807). — Bisher nur in Grossbritannien und Skandinavien beobachtet. 1034. X 1051. S. herbacea )< arbüscula. Niedriger, kriechender I) ; Zweige kahl, dunkelbraun. Blätter oval, spitz oder breit oval, fast kreisrund, an beiden Enden abgerundet, ungleich kerbig scharf gesüßt, kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, Unterseite etwas heller oder bläulich- grün, matt; Adernetz weitmaschig, oberseits wenig aber scharf, Unter- seite stark hervortretend. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen, kurz cylindrisch. Tragblätter gelb oder hell- braun, dünn weiss bahaart. Fruchtknoten kurz gestielt, kegelig, weiss behaart; Griffel etwa halb so lang als der Fruchtknoten ; Narben länglich, schmal, getheilt. Schweiz: Albula. S. herbacea X arbüscula (S. simulätrix) B. White in Journ. Linn. Soc. XXVII 439 (1890). Kern er (Niederösterr. Weiden 210 [1859]) hat S. pyrenaica norvegica Fr. a. a. O. irrthümlich für S. herbacea X arbüscula gehalten und diesen Bastard S. Blytlii-) benannt; . Kihlman in Sched. (1889) No. 124; Floderus I'.ih. Sv. Akad. Handl. B. 17 Afd. III 41 (1891). — i) S. VI. 1. S. 098 Fussn. 4. 326 Salicaceae. S. sobrina B. White in Journ. Linu. Soc. XXVII. 440 (1890). — Bisher nur in Schottland und Skandinavien. Hierzu gehören : 1054. X 1034. X 1054. S. Lapponum X herbacea X Lappomim. Floderna Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. B. 17 Al.d. III. 43 (1891). — S. herbacea X lapponum X lapponum (f. sublapponum sf. storliensis) Enander Sal. Scand. Exs. No. 40. — S. storliensis ') A. et E. G. Camus Classif. Monogr. Saul. d'Europe II. 278 (1905). — Nur in Skandinavien heohaehtet. B. S. herbaeea X Helvetica. Niedriger, bis 0,60 m hober ästiger \i. Zweige braun, glänzend, fast kahl. Blätter eiförmig-elliptisch, fast ganzrandig, am Rande gewimpert, oberseits kahl, unterseits auf den Nerven mit langen, leicht abfallenden Haaren besetzt. Adernetz nicht scharf hervortretend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern erscheinend, an langen mit langen seidigen Haaren und grossen, den Laubblättern gleichen Blättern besetzten Zweigen. Tragblätter fast kreisförmig, braun, spärlich behaart. Fruchtknoten sitzend, kegelförmig, dicht grau behaart; Griffel lang; Narben gabelig gespalten. Drüsen meist 2 (eine vordere und hintere) kurz, breit, gestutzt. Schweiz: Aar-Gletscher, Grimsel, Grosse St. Bernhard. S. Helvetica X herbacea Buser in Gremli Neue Beiträge zur Flora der Schweiz IV. 81 (1887). — S. oväta Seringe Essai .Monogr. Saul. Suisse 92 (1815). Koch (Syn. ed. 1. 658 [1837]) stellte Seringe's S. orata als .Synonym zu S. arbuscula Waldsteiniana und Wimmer (Sal. Europ. 94 [1866]) zu Gouan's S. Pyrenaica. Andersson (in DC.JProdr. XVI. 2. 288 [1868]) hielt Seringe's S. ovala für S: glauca X herbacea. (Bisher nur im Gebiete.) |*J Herbaceae X Virescentes X Viminales. 1034. X 1051. X 1059. S. herbacea X arbuscula X Lapponum [S. arbuscula X lapponum X herbacea) Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVII (Afd. III No. 1. 44 [1891]). — Bisher nur in Skandinavien heobachtet. Herbaceae X Rigidae X Viminales. 1034. X 1052. X 1059. S. herbacea X hastata X Lapponum [S. hastdtat X Lappomim X herbacea Floderus Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVII Afd. III. No. 1. 44 [1891]). — Bisher nur in Skandinavien beobachtet. Herbaceae X Myrtosalix X Viminales. 1034. X 1054. X 1059. S. herbacea X myrsinites X Lapponum [S. lapponum X vn/rsinites X herbacea Floderus in Bih. Sv. Vet. Akad. Handl. XVI I Afd. III. No. 1. 44 [1891]). — S. herbacea X lapponum X myrsinites (S. ev genes-)) Linton in Journ. of Bot. X X \ 64. — Bisher nur in Grossbritannien und Skandinavien beobachtet. i) Nach dem Fundort Storlie in Norwegen. -) E&yevi'is von guter Abstammung. Salix. 327 Beticulatae X Virescentes. 1035. X 1049. S. retieuläta X nigricans, b mit schlanken Zweigen ; Aeste rothbraun, kahl, glänzend ; junge Triebe braun, weiss behaart. Knospen rothbraun, zuerst schwach weiss behaart, später kahl. Blätter länglich, fast kreisförmig am Grunde abgerundet oder fast herzförmig, an der Spitze stumpf oder etwas gedreht (?); entfernt kerbig gesägt oder ganzrandig; oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits bleich- grün, matt, in der Jugend anliegend weiss behaart, später kahl. Ader- netz dichtmaschig, oberseits runzelig, unterseits scharf netzig hervor- tretend. Nebenblätter klein, rundlich, bald verschwindend. Blüthen- stände an Zweigen, die etwa so lang als die Blüthenstände und be- blättert sind, kurz, dichtblüthig ; ihre Achse dicht wollig behaart. Trag- blätter breit spateiförmig, stumpf, mitunter an der Spitze etwas aus- gerandet, häutig, geädert, bräunlich, an der Spitze dunkler, mehr oder minder mit langen weissen Haaren besetzt. Fruchtknoten kegelig, pfriemlich, kurz gestielt, schwach behaart (auf dem unteren Theil mit- unter kahl); Griffel massig lang, an der Spitze gespalten. Narben etwa so lang als der Griffel, gespalten, aufrecht, nur an der Spitze zurück- gekrümmt. Drüse etwas länger als der Fruchtknotenstiel, länglich- linealisch, dick. Tirol? S. retieuläta X nigricans? (S. semireticuläta) B. White in Journ. Lin. Soc. XXVII. 444 (1890). — S. nigricans X retieuläta Gurke PI. Eur. II 38 (1897). Material hat mir von diesem Bastard nicht vorgelegen. Die Diagnose ist nach B . White gegeben . White selbst betrachtet diesen von ihm beschriebenen Bastard, wie das von ihm hinzugefügte Fragezeichen beweist, nicht als zweifellos sicher. Gurke giebt (a. a. O.) das Vorkommen in Tirol an und Dalla Torre u. Sarnthein (Fl. Tir. VI. 2. 40 [1909J) beziehen sich lediglich auf diese An- gabe, ohne etwas genaueres über den Standort mitzutheilen. Eine Angabe anderer Schriftsteller oder Sammler, auf welche sich die Angabe Gurke 's stützen könnte, habe ich nicht gefunden. Das Vorkommen in Tirol bedarf daher der Bestätigung. (Grossbritannien.) ~\ ? 1035. X 1051. S. retieuläta X arbüscula. Niedriger, knorriger, kurzästiger h. Zweige rothbraun, glänzend. Blätter starr, oval oder länglich, an der Spitze abgerundet oder spitz, nach dem Stiel zu keil- förmig, ungleich bogig gesägt, kahl, (nur einzelne Blätter zerstreut mit langen gelblichen Haaren besetzt), oberseits dunkelgrün, glänzend, mit fein hervortretendem Adernetz; unterseits matt, graugrün, mit stark her- vortretendem Adernetz. Blüthenstände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, klein, cylindrisch, an kurzen beblätterten Zweigen. Trag- blatter hellbraun , an der Spitze dunkler, spärlich behaart. Frucht- knoten kurzgestielt, kurz, am Grunde flaschenförmig aufgeblasen, dicht- seidig behaart; Griffel kurz; Narben tief gespalten. 328 Salicaccac. Schweiz: Churfireten, Bagnes, Zermatt 2200 m, Gemmi. Tirol Nordseite des Blaser, Windisch Mativi 2210 m, Innervillgraten, Virgen? (Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2. 44 [1900]). S. arbuscula X reticulata Floderus Bidr. Svensk. Vet, Akad. Ilandl. XVII 48 (1891). — 8. reticulata var. sericea Schleich. Herb. nach Jaccard Neue Denkschr. Allg. Schweiz. Gesellsch. Gesammt. Xaturwiss. 330 (1895). — S. reticulata X Walds teinictna Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 376 (1893). — S. GandeH1) Hüter nach Zahn in Hallier - Wohlfarth Koch's Syn. 2324 (1903) nicht (Jan doger. Gandoger Flora LXV. 231 (1882) hat seine S. Ganderi („Decad. plant, nov. fasc. I, p. 31 — Exs. Huter plant, cyrol.") zur,Grw Salicis c^ja-cac-1 gestellt (???). (Schweden.) |*j Beticulatae X Rigidae. 1035. X 1052. S. reticulata X hastata (S. hastata X reticulata (S. rcti- culoides)) Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 301 (1868). — S. hastata e. subreticulata Hartman Handb. Skand. Fl. Uppl. 220. 6 (1854). — Bisher nur in Skandinavien und im arktischen Kussland beobachtet. — Die im Heibar Brügger befindlichen Exemplare von Standorten in der Schweiz sind nach B.. Buser (Jahresb. Naturf. (..•-■lisch. Graubündeus LI. 166 [1909J) S. hastata. Reticulatae X Myrtosalix. 1035. X 1054. S. reticulata X myrsinites. Niedriges Sträuchlein; junge Zweige und Knospen flaumig behaart. Blätter verkehrt-eiförmig, am Grunde keilförmig verschmälert oder breit oval, an der Spitze stumpf oder abgerundet mit kleiner aufgesetzter Spitze, unregelmäs-ig klein scharf gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, Unterseite heller; Ader- netz weitmaschig, auf beiden Blattseiten scharf hervortretend ; Blüthen- s lande? Centralkarpaten : Belaer Kalkalpen am „eisernen Thore" 1600 m (Pax 1905). 8. myrsinites X reticulata Pax 83. Jahresb. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cult. 39 (1905), nur der Name. — S. myrsinites X reticulata {S. eügenes2)) Linton Journ. of Bot. XXX. 364 [189J2J (?). Linton hielt a. a. O. eine in Glen Fiagh (Schottland) gefundene Weide zu- nächst für den Bastard S. herbacca X Lapponum. Als sie cnltivirt wurde, hielt er sie nach den Blättern für S. herbacca X reticulata und endlich nach den Blüthen- ständen für S. myrsinites X reticulata. Diesen ihm in der Abstammung durchaus nicht sicheren Bastard belegte Linton mit dem Artennamen S. eugenes. Ein im Jahre 1895 in „Set of British Willowfl" als No. 106 aasgegebenes Herhar-Exemplar von S. eugencs bezeichnete er dann, wieder seine Ansieht ändernd, als S. herbacca X Lapponum X myrsinites (?). S. eugenes ist also in der Deutung ganz unsicher. Wie Pax brieflich mittheilt, Btand das niedrige Sträuehlein von 8, myrsmites X reticulata unter ie in Frankreich in den Vogesen an den Ufern der Mosel zwischen Vaxanconrt und La Heronniere bei (hatel 1S90 gesammelt wurde. Ein vorliegendes Exemplar ist sowohl in den Blättern als in den Blüthenständen der S. viminalis sehr ähnlich; die von dieser Art abweichenden Merkmale, die, wenn auch nur spärliche, scharfe Zähnung der Blätter, die breit ovalen und auf der oberen Hüllte schwarzbraunen Tragblätter sowie die kurzen Griffel und Narben deuten aber nicht auf S. fm sondern vielmehr auf S. purpurea hin. (Frankreich? s. oben.) ?"!£"[ Fragiles X Purjjureae. 1036. X 1061. S. fragilis X purpiirea. Niedriger bis baum- artiger, der S. fragilis ähnlicher (/ . Zweige aufrecht, leicht abbrechend, gelbbraun, kahl, glänzend. Knospenschuppen von der Farbe der Zweige, kahl ; Blätter etwa so gross wie bei S. fragilis aber in der Form un- gleich und unregelmässig; junge schmal lanzettlich, theilweise nach der Spitze zu breiter und nur hier ungleich dicht scharf gesägt, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits matt blaugrün, beiderseits an dem Mittel- nerv dünn seidig behaart; ausgewachsene Blätter lederartig, lanzettlich, theilweise verkehrt-eiförmig-lanzettlich, lang und scharf zugespitzt, nach der Spitze zu dicht scharf gesägt, kahl, oberseits lebhaft grün, unter- seits weisslich, beim Trocknen bläulich schwarz werdend. Nebenblätter halbherzförmig, kurz zugespitzt. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) wie bei S. fragilis, an den beblätterten Zweigen erscheinend, fast sitzend, am Grunde durch einige kleine, lang seidig behaarte Blätter gestützt, von der Grösse und Form wie bei S. pnrparea. Tragblätter oval, dicht zottig behaart. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, eiförmig, dicht filzig behaart; Griffel lang; Narben kurz, getheilt. Drüse (eine hintere) länglich, länger als der Fruchtknotenstiel. Provinz Brandenburg auf der Feldmark um Charlottenburg bei Berlin. S. purpurea X fragilis (S. Margaretae1) O. v. Seemen DBM. VII. 124 (1889). Von dieser Weide fand ich im Jahre 1884 ein Exemplar an dem oben be- zeichneten Standort und beobachtete es fortgesetzt, bis es bei «Irr städtischen Be- bauung 1891 vernichtet wurde Die Vermischung der Merkmale von S. fragilis und S. purpurea trat so deutlich hervor, dass nur auf eine Baatardirung dieser beiden Arten geschlossen werden konnte. Ander sson (DC. Prodr. XVI. 2. 309 [1868]) bezeichnet die von ihm auf- gestellte und in der Dsungarei vorkommende S, Regeln*} S. S. 256 als zwischen S. purpurea und S. fragilis stellend : diese Weide hat aber mit dem von mir auf- gestellten Bastard S. purpurea X fragilis nichts gemein. (Bisher nur im Gebiete.) \*~\ i i Neil Margarethe vgl. auch IH. S. 401 Fussn. 4. •i) S. VI. 1. S. 25 Fussn. 2. Salix. 331 B X C. Bastarde der Heteradeniae X Monadeniae. Triandrae X Capreae. 1037. X 1041. S. amygdalina X cinerea. Mittelhoher ft.; Zweige schmutzig dunkel braun; junge Zweige kurz grau behaart; Blätter verkehrt-eiförmig oder verkehrt -eiförmig -lanzettlich, spitz, am Grunde verschmälert, am Rande ungleich gesägt, oberseits wenig glänzend oder trübgrün, unterseits grau- oder blaugrün, in der Jugend beiderseits grau filzig behaart, später verkahlend und nur unterseits schwach be- haart bleibend ; Seitenuerven oberseits wenig, unterseits scharf hervor- tretend; Nebenblätter halbherzförmig, spitz, gesägt; Blüthenstände (nur weibliche bekannt) kurz vor oder mit den Blättern gleichzeitig er- scheinend, an beblätterten Zweigen endständig, cylindrisch, dichtblüthig ; Tragblätter länglich, gelb, gewimpert: Fruchtknoten lang gestielt, kegel- förmig, ungleich grau behaart; Griffel kurz dick; Narben länglich, ge- spalten, zurückgerollt; Drüse (eine hintere) kurz. Schlesien : Breslau, Kl. Tschansch 2 weibliche Sträucher. S. amygdalina X cinerea Fiek Fl. Schles. (1881) 412. — S. triändra X cinerea Wimmer in Flora XXXII (1849) 39. — S. Kraüsei1) Anderes. Monogr. Sal. I (1863) 29 z. T. (Bisher nur im Gebiete.) j"^Tj Triandrae X Capreae. 1037. X 1042? S. amygdalina X caprea? Camus Classif. et Monogr. Saul. d'Europe II (1905) 105 u. 106 sagt: „.S. Caprea X triändra Figert in Herb. Camus", „Repart ge'og. — Silesie, Liegnitz (Figert)". Dagegen theilt Figert brieflich mit, dass er sich nicht erinnere, wann und wo er diesen Bastard gefunden liaben sollte, und denselben auch nicht in seinem Herbar besitze; immerhin sei es aber möglich, dass er einer Weide diese Deutung gegeben habe, und dass dieselbe dann durch den verstorbenen Apotheker Scholz (s. S. 316 Fussn. 1), der viel mit ihm gemeinsam Weiden sammelte und damit lebhaften Handel. trieb, unter diesem Namen ausgegeben sei. Nach dieser Erklärung des Herrn Figert kann die An- gabe nicht als sicher betrachtet werden. S. Caprea X triändra Figert in Camus a. a. O. — S. Liegnitz^nsii Camus a. a. O. 1037. X 1045. S. amygdalina X aurita. Mittelhoher h ; Zweige kahl. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit kurzer etwas faltiger Spitze, gesägt, in der Jugend behaart, später oberseits kahl, schwach runzelig, unterseits blaugrün, fast kahl; Seitennerven scharf hervor- tretend. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den Blättern er- i) Nach dem Entdecker Ernst Krause, f 22. Oct. 1858 Breslau (Schübe br.), Apotheker, Mitarbeiter Wimmer's (s. II. 2. S. 93 Fussn. 1, S. 310 Fussn. 2; genauere Daten: Christian Friedrich Heinrich W., * 30. Oct. 1803 f 12. März 1868; vgl. Cohn 45. Jahresb. Schles. Ges. f. vat. Cult. 126) bei dessen Weiden- studien und Mitherausgeber von dessen &a/tz-Exsiecaten, um die Flora Schlesiens vielfach verdient (Fiek Fl. v. Schles. [115]). . ;. '."_' Salicaceae. scheinend; Tragblätter oval, gelb, zottig. Fruchtknoten lang gestielt, kegelig, stumpf, behaart; Griffel fast fehlend; Narben kurz, getheilt, zopfig. Drüse (eine hintere) kurz. Schlesien; König.shuld bei Oppeln, ein weiblicher Strauch; ist 1840 von Fincke entdeckt worden. 8. amygddlina X aurita Fiek Fl. Schles. 412 (1881). — 8. triändra-aurita Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterland. Cult..(1853) 158. — 8. Kraüsei1) Anderes. Monogr. 8al. I. 29 (1863) '.. T. — S. litigiösa A. et G. Camus Classif. Monogr. Saul. d'Europe II. 106 (1905).' Andersson (Monogr. Sal, I. 29 [1863]) hal S. triandra-aurita zur S. triandra cinerea S. Krausei gestellt; von W immer Sal. Europ. (1866) wird dieser Bastard aber gar nicht erwähnt. (Bisher nur im Gebiete.) f#"j 1037. X 1046/ S. amygdälina X depressa? (S. depressa X amygdalina Schroeder Garden. Chron. XVIII. 108 [1882]) soll in einem ausgetrockneten Teich l>ei Moskau gefunden sein. Eine Diagnose ist nicht veröffentlicht. T riandrae X Rigidae. 1037. X 1051? S. amygdalina X hastata? — S. hastata-tridndra Wimmer Denkschr. Schles. Gesellsch. Vaterl. Cultnr 1853. 16"). — S. hyperbdreaZ) Anderson Sal. Lappon. 51 (1842). — Bisher nur in Skandinavien fFinmarken), wo sie 1832 von Laestadius gesammelt wurde. Wimmer (Sal. Europ. [1866]) führt diesen Bastard nicht auf und stellt a. a. O. 86 S. hyperborea zu S. hastata. Andersson (Monogr. Sal. I. 172 [1863]) stellt {s | C. mollissima. Blätter lang lanzettlich, am Rande etwas rückwärts gebogen, undeutlich gesägt, oberseits trübgrün, dünn behaart, unterseits seidig grau dünn- filzig behaart. Blüthenstände länglich, dick; Tragblätter verkehrt-eiförmig, lostbraun, dicht behaart. Fruchtknoten sitzend oder fast sitzend; dicht grau filzig behaart; Griffel bis halb so lang als der Fruchtknoten; Narben lang. dünn, getheilt, gekrümmt. Drüse (hintere) länglieh, auf den unteren Theil des Fruchtknotens heraufragend. i) S. VI. 1. S. 461 Fussn. 3. 2) Nach dem Fundort au der Katzbach bei Liegnitz. 3) ay.uicpiÄog Schatten liebend. 4) noÄvcpuAÄos vielblättrig. 334 Salicaceae. Deutschland. Siebenbürgen, S. molliesima Ehrh. Beiir. Naturk, VI. 101 (1791). — S. pubera Koch in Boenningh. Prodr. Fl. Monast. 300 (1824). — S. Smithidma Doli Rhein. Fl. 264 (1843) nicht Wilkl. — S. hippophaefolia-viminal ü Wimmer in Jahrb. Schles. Ges. 1848. 124? — S. amygdalina-viminalis a. "Wimmer Fl. XXXI. 309 (1848)? . — S. triandra-viminalia mollissima Wimmer Flora XXXII. 39 (184H S. superviminalis X amygdalina J. Keiner in OBZ. XXIV. 273 (1874). Die von E. Figert in Schlesien bei Maltsch an der öder 1907 gesammelte and als S. {triandra X viminalis) X purpurea oder S. (purpurea X vitninalis) X trinndra ausgegebene weibliche Weide ist nach dem getrockneten Material lediglich S. amygdalina X vitninalis. Camus (Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 252 [1904]) stellt für S. triandra X viminalis die 3 Formen auf; trichocarpa — . Fruchtknoten kahl; — stipeüc'la = S. undttlata var. folioea Hartig Vollst. Naturg. Forstl. Culturpfl. Deutschi. 417 (1852): die Drüsen an den Blattstielen sind zu kleinen Blättchen umgebildet. (Frankreich; Grossbritannien; Skandinavien; Dänemark; im mittleren Russ- land.) % (Gesammtverbreitung des Bastards: vgl. die 3 Formen.) * 1037. X 1058. S. ainygdäliiia X dasy ciados. Hoher, der S. dasy ciados ähnlicher fr, aber die Blätter ungleich buchtig und zer- streut klein scharf gesägt und untersei ts mit dem der S. amygdalina eigenthümlichen engmaschigen , wenig hervortretenden Adernetz ver- sehen, beiderseitig kahl; Blüthenstände (nur männliche bekannt) wie bei 8. dasyclados, aber Blüthen mit 2 oder 3 Staubblättern gemischt. Schlesien: Postel bei Militsch (1905 von v. Sali seh aufgefunden). S. amygdalina X dast/clados (S. Salischii1) O. v. Seemen in A. u. G. Syn. IV. 334 (1810). (Bisher nur im Gebiete.) jljTj Triandrae X Purpurea e. 1037. X 1061. S. amygdalina X purpiirea. fr. Zweige etwas gespreizt, weniger schlank als bei S. purpurea, gelblich oder bräunlich. Blätter ähnlich wie bei S. amygdalina, lanzettlich, spitz, nach der Spitze zu scharf und dicht, nach dem Grunde zu entfernter und schwächer gesägt, oberseits hellgrün, glänzend, unterseits matt graugrün, beiderseits kahl. Blüthenstände (nur weibliche bekannt) mit den !) Nach dem Entdecker Heinrieb von Salisch, * 1. Juni 184G in Jeschütz bei Trebnitz (Schlesien), Bittergutsbesitzer auf Postel bei Militsch, der sich durch seine auf Verschönerung des deutschen Waldes hinzielenden Bestrebungen einen guten Namen gemacht hat. Studirte Jura und Botanik als Vorbereitung für den Kgl. Forstverwaltungsdienst. Machte die Feldzuge 1866 und 1870 — 71 mit, Ober- leutnant a. D. Uebernahm die Bewirtschaftung des eigenen Grundbesitzes, bekleidet als solcher mehrere Ehrenämter, war 1893 — 1903 Mitglied des Reichstages und ist seil 1908 Mitglied des Preuss. Herrenhauses (briefl.), Verf. von Forstästhetik Berlin 1895, 2. Auflage 1902, einem vortrefflichen noch zu wenig gewürdigten Werke. Salix. 835 Blättern erscheinend, an kurzen beblätterten Zweigen endständig, dünn cvlindrisch, zuweilen gekrümmt. Tragblätter vorn stumpf und schwärzlich, gleichmässig zottig behaart. Fruchtknoten kurz gestielt, ei-kegelförmig, weiss behaart; Griffel kurz; Narben gespreizt. Schlesien: an der Weistritz bei Kanth (Krause); am Bahnhof Arnsdorf bei Liegnitz (E. Figert). S. purpureo-amygdalina Krause in Herb. Wimmer No. 51. — S. purpurea e. semitriändra Lasch nach Reichenb. Deutschi. Fl. X. 29 (1849). — S. triändra X purpurea E: Figert in DBM. IX. 61 (1891). — S. leiophylla1) A. et G. Camus Classif. Monogr. Saul. d'Europe IL 108 (1905). (Bisher nur im Gebiete.) jlf | Triandrae X Viminales X Purpur eae. 1037. X 1057. X 1061. S. amygdälina X viminälis X purpurea. — S. {triändra X viminälis) X purpurea $ Figert in Sched. 1907 s. S. amygdälina X viminälis S. 332. Albae X Capreae. 1038. X 1041? S. alba X cinerea? Michalet Hist. Nat. Jura (1864) 283. Ist bisher nur im Jura bei Gendrey beobachtet. — Schon Camus (Classif. Saul. d'Europe et Monogr. Saul. France 242 [1904]) sagt, dass die Beschreibung dieses Bastards zu unvollständig sei, als dass man sich danach eine Vorstellung von dem- selben machen könne. Albae X Viminales. 1038. X 1057. S. alba X viminälis Regel Act. Hort, Petrop. VI. 2. 460 (1880). — Ist bisher nur in der Dsungarei, auf dem Alatau-Gebirge von Karelin und K i r i 1 o w gefunden worden. Albae X Purpur eae. 1038. X 1061? S. alba X purpurea? (S. Velendvskyi*) M. Servit in Mag. Növ. La].. VI (1907) 163. — Mähren: Neustadtl. — Der Autor beschreibt diesen Bastard nur nach Blattexemplaren, Blüthen und Früchte sind ihm, wie er sagt, un- bekannt. Eine solche Bestimmung erscheint doch zu unsicher. Retusa e. Zu S. retusa ergänze S. 88 : 8. retüsa X serpyllifölia (?). Brügge r (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens XXV. 60 [1882J) hat diesen Bastard, welcher in der Schweiz (Ober- Engadin, Valetta) gefunden sein soll, ohne Diagnose erwähnt. Nach K, Buser (Jahresb. Naturf. Gesellsch. Graubündens LI. 167 [1909]) ist diese Weide jedoch lediglich eine etwas compaetwüchsige & retusa. In einem Exemplar des Herbars Brügger liegen nach Buser a. a. O. männliche S. retusa und weibliche S. ser- pyilifolia als *S'. retusa X serpyllifölia beieinander. 1) Von Aetog glatt (hier kahl) und wvAÄov Blatt. 2) S. VI. 1. S. 885 Fussn. 1. 336 Salicn lletusae X Virescentes. 1039. X 1049. S. retüsa X nigricans. Niedriger I; mit auf- rechten dünnen Aesten ; junge Zweige grau behaart, ältere Zweige kahl, braun. Blätter breit oval oder länglich, vorn stumpf oder kurz zu- gespitzt, am Grunde verschmälert, selten abgerundet; ungleich klein gesägt, in der Jugend dünn grau behaart und bebärtet, später nur am Mittelnerv behaart oder ganz verkahlend; Oberseite sattgrün glänzend, unterseits etwas ludler, matt; Seitennerven beiderseits hervortretend; fein- maschiges Adernetz beiderseits wenig bemerkbar, stark nach der Spitze des Blattes zu gerichtet; Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an beblätterten kurzen Zweigen endständig, kurz cylindrisch. Trag- blätter breit oval, gestutzt, gelb, oberwärts etwas dunkler, namentlich am Grunde lang, grau behaart. Staubblätter kahl. Fruchtknoten ge- stielt (Stiel etwa 2 3 so lang als der Fruchtknoten, etwas behaart 1, schmal kegelig verlängert, kahl; Griffel etwa 1 2 so lang als der Frucht- knoten; Narben schmal oval, getheilt, aufrecht gabelig. Drüse (eine hintere) schmal oval gestutzt, etwa 1/-2 so lang als der Stiel des Frucht- knotens. Schweiz: Bex, Freiburg (Gruyere), Appenzell, Ober-Engadin. Tirol: Zegeralpe am Brenner, Starzenwiese in Innervillgraten (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 40 [1909]). S. retusä X nigricans (S. Cotteti1)) Lagger briefl. nach Eerner in ÖBZ. XIV (1864) 368. 1039. B. X 1049. S. serpyllifölia X nigricans: Ist ohne Diagnose er- wähnt; Material liegt nicht vor. — Schweiz: Bagnethal im "Wallis. — S. nigricans X serpyllifölia Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 375 (1893). 1039. X 1050. S. retüsa X phylieifölia. Niedriger, kriechender \i mit niederliegenden kurzen dünnen Aesten ; Zweige rothbraun, etwa- glänzend. Blätter kurzgestielt, verkehrt eiförmig oder länglich, stumpf, nach dem Grunde zu verschmälert, ganzrandig, oberseits freudig grün, glänzend, unterseits blaugrün, matt, in der Jugend unterseits und am Rande seidig weiss behaart, später kahl; Seitennerven fein her- vortretend, stark nach der Spitze des Blattes zu gerichtet. Blüthen- stände gleichzeitig mit den Blättern oder etwas vor diesen erscheinend, an beblätterten Zweigen endständig länglich, lockerblüthig, gekrümmt. Tragblätter oval, stumpf, behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel etwa ' j so lang als der Fruchtknoten, behaart), schmal kegelförmig verlängert, spitz, behaart, später fast verkahlend; Griffel etwa l/s — V2 so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal oval, getheilt. Drüse (eine hintere) etwa halb so lang als der Fruchtknotenstiel. Schweiz: Freiburg: Gruyere. S. retüsa X phylieifölia [S. friburgensis) Cottet in Bull. Trav. Murithienne XIX u. XX (1890—1891). — S. blcolor X retüsa Gurke in Richtet -Cürke PI. Europ. II (1897) 34. i) S. VI. 1. S. 83 Fnssn. 1. Salix. 387 Hierher gehört: B. Cepusiensis l). Niedriger, aufstrebender, etwa */a m hoher jj. Blätter läng- lich oder lanzettlich, über der Mitte am breitesten, spitz oder kurz zugespitzt (die untersten an den Zweigen stumpf), klein gesägt, beiderseits kahl, unter- seits etwas graugrün. Blüthenstände gleichzeitig mit den Blättern erscheinend, an beblätterten Zweigen, kurz cylindrisch, meist lockerblüthig. Tragblätter länglich, spitzlich oder stumpf, ausgerandet, oberseits dunkler gefärbt, dünn lang behaart. Fruchtknoten gestielt, kegelförmig, am oberen Ende zu ver- schmälert, dünn behaart, später verkahlend. Griffel 1/3 so lang als der Frucht- knoten, oberwärts gespalten; NarbeD länglich, getheilt. Drüse (hintere) kürzer als der Fruchtknotenstiel, gestutzt oder ausgerandet. Karpaten: Tatra, in den Thälern Mlynica am Schleierfall, Hlinsko und Niewcerka (Woloszczak ÖBZ. XLVIII [1898] 220). S. bicolor X Kitaibeliana (S. cepusiensis) Woloszczak a. a. 0. (1898). (Bisher nur im Gebiete.) \~%T\ 1039. X 1051. S. retüsa X arbü^cula. Niedriger h mit nieder- liegenden wurzelnden Aesten ; Zweige braun, glänzend, kahl. Blätter lanzettlich oder länglich, spitz oder stumpf, nach dem Grunde zu ver- schmälert, unregelmässig fein gesägt, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, unterseits heller, matt, in der Jugend untersei ts und am Rande fein seidig behaart, später kahl; Seitennerven unterseits fein und scharf, oberseits wenig hervortretend, stark nach der Spitze des Blattes zu ge- richtet. Blüthenstände mit den Blättern erscheinend, an kurzen be- blätterten Zweigen endständig, kurz cylindrisch oder oval. Tragblätter oval, braun, dünn lang behaart. Fruchtknoten gestielt (Stiel bis 1/s so lang als der Fruchtknoten, behaart), kegelig, stumpf, behaart; Griffel etwa V* so lang als der Fruchtknoten; Narben schmal, oval, getheilt. Drüse (eine hintere) etwa 1/2 so lang als der Fruchtknotenstiel. Tirol: Obermädelejoch 1900 m (Bornmüller Mitt. Thür. BV. Neue Folge VIII. 39 [1895]). Schiern? (Dalla Torre u. Sarnt- hein Fl. Tirol VI. 2. 44. Schweiz: Churfirsten, Gemmi. S. arbuscula X Tetusa Buser Herb. 1892; Fl. sebecta exsicc. publie par Ch. Magnier No. 3434. — S. retusa X Waldsteiniäna Gremli Excursionsfl. Schweiz 7. Aufl. 376 (1893). — 8. gemmia2) Buser a. a. 0. — S. assimilis Woloszczak ÖBZ. XLVIII. 221 (1898). (Bisher nur im Gebiete.) j"£"j Hierher gehört: B. S. serpyllifölia X cirbüscula. Stamm niederliegend, nur die jüngsten Aeste aufrecht; junge Zweige und Knospen gelbbraun. Blätter in der Jugend denen der S. repens ähnlich, länglich-lanzettlich, später wie bei der S. serpyllifölia, länglich - eiförmig, aber an der Spitze weniger stumpf, entfernt fein gesägt, kahl und in der Jugend unterseits fein seidig behaart, unterseits graugrün. Tirol: Innsbruck, auf einer Moorwiese bei Seefeld 1180 m. 1) Im Zipser Comitat (Com. Scepusiensis oder Cepusiensis) gefunden. 2) Nach dem Fundorte, dem Gemmipasse in den Berner Alpen. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 22 338 Salicaceae. S. serpyüifolia X arbuseula (S. relicta) Murr ABZ. X(1904) 41. Murr fügt der Diagnose hinzu: „die einzige (von Zahn beobachtete) abge- fallene Kapsel (S. serpyüifolia fruchtet sehr reich) war kahl und stumpf wie bei S. serpyüifolia, aber sichelförmig gekrümmt wie bei S. arbuseula". Murr hält die S. serpyüifolia auf demselben Standort für ein „Glacialrelict" und nennt deshalb diesen Bastard a> Indigeuat des Nussbaumes in Kuropa wurde früher vielfach bezweifelt; so behaupte! K. Koch (Bäume und Sträucher des alten Griechen], 50) ohne Beweis, dass die alten Griechen die Wallnuss gar nicht gekannt haben; derselbe bezweifelt sogar ihr urwüchsiges Vorkommen in den Kaukasusländern (Dendrol. I. 584, vgl. dagegen Koppen Holzg. Europ. Russl. u. Kauk. II. 58). Immerhin ist bei der seit mehr als 2 ' 's Jahrtausenden stattfindenden Cultur die Möglichkeit, dass der Nussbaum auf der Balkanhalbinsel ein Culturflüchtling ist, nicht ganz von der Hand zu weisen, viel gewichtiger sind aber die Gründe für seine Drwüchsigkeit. Da sich die Verbreitung des wilden Baumes wohl durch einen grossen Theil des gemässigten Asiens, von Kleinasien bis Birma erstreckt, vielleicht bis Ostasien, so bet rächtet Alph. de Candolle (Origine pl. eult. 342) wohl mit Recht die An- gaben von Th. v. Heldreich (Sitzb. Bot. V. Brand. XXI 1 1879] 147) über die Urwüchsigkeit in NW.-Gricchenland und von Heuffel (Abb. Zool. Bot. Ges. Wien VIII [1858] 194) im Bauat als glaubwürdig. Damit stimmt sehr gut das Vorkommen in Bosnien überein, wo der Nussbaum (z. B. in der Gegend um Banja- luka und Jajee ! ! und im Narenta-Thalc) durchaus den Kindruck eines einheimischen Waldbaumes macht; die ausgedehntesten Nnssbaumwälder Bosniens linden sich zwischen Jajce und dem Ugar, einem rechten Nebenflusse des Vrbas (O. Reiser nach Maly br.). Maly macht uns noch darauf aufmerksam, dass schon vor Heuffel A. Boiie (Turquie d'Europe 1.455 [1840]) das [ndigenat des Nussbaums für Serbien und den Balkan behauet t, welche Angaben später Adamovic (Knglers Jahrb. XXVI. 175 vgl. auch Veg.verh. der Mösisehen Länder 440) und Vclc- novskv (Kl. Bub,'. Buppl. 253; in Kl. Bub,'. 515 noch zweifelnd) bestätigen. Auch Kerner (ÖBZ. XXVI [18761 54) und Beck (Veg. lllyr. Land. 219 [1901]) sprechen sich für das [ndigenat in Süd-Ungarn bez. Bosnien- Hcrcegoviua aus. Bcmerkens- werth ist auch die OVbereinstimmung des albanesischen Namens Are mit dem slawischen. Engler (Hchn Culturpfl. und Hausthicre 6. Aufl. 386) hält sogar das I ndigenat im westlicheren Mittelmeergebiet, wie Italien und Spanien für nicht unwahrscheinlich, da nach Saporta Blattreste in den quartären Tuffen der Provence vorkommen. Die Cultur des Nussbaums scheint in Indien und Persien in sehr frühe Zeiten zurückzugehen, soll aber in China erst um 150 — 140 v. Chr. eingeführt sein. Auch in Griechenland, wohin der Anbau wohl aus Nord-Kleinasien eingeführt wurde (eine geschätzte Sorte war nach der Stadt Sinope benannt) mag die Cultur vielleicht nur wenige Jahrhunderte älter gewesen sein als in Italien, wo ihre Einführung in die Zeit der Römischen Könige verlegl wird; Plinius nimmt Persien als Heimat des- selben an. Prähistorische Kunde liegen nur spärlich und zwar nur aus der Kiscn- zeit, aus Pfahlbauten in Krankreich und Italien vor (Buschan 108). Bei den Magyaren war der Nussbaum in der vorchristlichen Zeit heilig (Kanitz Linnaea XXXIII. 404) und spielt noch heute im Polklore eine Rolle. Zweifellos kannten sie den Baum bereits vor ihrer Einwanderung in Ungarn. In Gärten sehr veränderlich; nach der Beschaffenheit der Frucht unterschied K. Koch (Dendrol. I. 586, 587 [1869]) zahlreiche Können, von denen wir nur Jnglans. 361 erwähnen wollen: maerocdrp a ') (S. 586) Riesen- oder Pferdemiss; krönt. Morjak, Krupni oder Turski Orah. Frucht sehr gross mit dünner Innenschicht, der Frucht- schale; dura Stein- oder Kriebelnuss, krönt. : Kostunac, Koicunni, KoScak. Innen- schicht dick, hart und frdgilis Mcisen-Nuss, franz.: Noix ä. coque tendre; kroat. : Mekusac, Innenschicht dünn, leicht zerbrechlich. Von den vielen sonstigen Abände- rungen erscheinen bemerkenswerth : B. fertilis. Pflanze meist mehr oder weniger strauchartig bleibend, oft keinen Stamm bildend, sehr frühzeitig als junge Pflanze schon fruchttragend. Frucht dünnschalig, klein oder gross. — In Gärten hier und da, ist in den meisten Firmen nicht samenbeständig. — J. regia 2. ferlilis Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 335 (1864). — J. reg. a. frulicosa Dippel Handb. Laubholzk. II. 318 (1892). — J. reg. var. fruteseens (K. Koch Hort. Dendr. 199 [1853J nur der Name), var. praeparturiens, var. texlilis der Gärten. — Namentlich diese Form ist oft sehr grossblätterig {macrophyllaZ) Dippel a. a. O. [1892]). C. racemosa. Weibliche Blüthenstände mehr- bis vielblüthig, mit bis 10, mit- uuter sogar bis etwa 20 oder mehr Blütheu. — Sehr selten. — J. reg. f. racemosa Duh. Trait. arb. ed. 2. 174 (1809). — Vielleicht nur eine Monstrosität. Weniger wichtig erscheinen 1. pendula (Petz. u. Kirchn. a. a. O. [1864]). Zweige hängend. 1. heterophylla'*) (K. Koch Deudrol. I. 583 [1869]). Blättchen am Rande unregelmässig lappig bis kerbig-lappig. 1. lacinidta (Loud. Arb. III. 1424 [1844]). Blättchen fiederspaltig- eingeschnitten bis (meist unregelmässig) gefiedert. 1. monophyllai) (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 2. 136 [1864]). Blätter z. T. nur mit einem Blättchen, die übrigen zum grossen Theile mit einem grossen Endblättchen und ganz kleinen und wenigen Seitenblättchen. Off. die Blätter, Folia Juglandis Pharm. Belg., Germ., Neerl., Russ.; Noyer commun Ph. Gall., Juglans Ph. Neerl., Nucu Ph. Rom. und die grüne Schale der ausgewachsenen Früchte (Cortex nueum Jughindis, Putamen n. Jugl. viride) Ph. Belg., Neerl., Russ. Bronu de Noix Ph. Gall. enthalten ausser Juglon (s. 8. 360) etwas ätherisches Oel, Tannin und Inosit. (Balkanhalbinsel bis Mittel-Griechenland; West- und Nord-Klein- asien; Armenien; Transkaukasien ; Nord-Persien; Affghanistan und Belutschistan ; West-Tianschan ; Himalaja; Birma; Nord-China? Japan? Angepflanzt in den gemässigten Zonen beider Hemisphären.) p£f 1064. X * J- regia X nigra s. S. 363. 1064. X * J- regia X cinerea s. S. 304. II. Blättchen gesägt, Unterseite mehr oder weniger stark behaart. II. Blätter mit meist 6 und mehr Paaren von Blättchen. * J. nigra, 1i. Bis fast 50 m hoch, mit oft schlankem Stamm und hochgewölbter Krone; Stamm mit dunkler tief längsfurchiger Borke. Zweige anfangs ziemlich stark behaart, später schwächer mit i) Von fiay.QÖ£ lang, gross und xaQTiög Frucht. 2) Von fAaxQÖg lang, gross und (ptjÄÄOv Blatt. 3) Von üzeQog ein anderer und wvAÄov Blatt. *) Von jAÖvog einzeln und rpvXXov Blatt. 362 Juglandaceae. wenig hervortretenden Lenticellen. Winterknospen eiförmig, spitzlich, mit etwas filzigen Schuppen. Blätter mit drüsig-kurzhaarigen Mittel- streifen und 5 — 11 (meist ü — it) Paaren von Blättchen; diese läng- lich his länglich-lanzettlich, zugespitzt, etwa 2 — 5 (bis 6) cm breit, oberseits kahl, Unterseite zerstreut-kurzhaarig. Männ- liche Blüthenstände bis 1,5 dm lang und 1,2 cm dick. Männliche Blüthen mit etwa 20 — 30 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände meist 3 — öblüthig, weich behaart, ohne Drüsen. Narben oft röthlich. Frucht kugelig, selten etwas birnförnüg, schwarz, mit rauher Schale, Innen- schicht mit oft unterbrochenen rauhen scharfen Längsrippen, zwischen ihnen tief und unregelmässig längsfurchig, am Grunde 4 fächerig, in der Mitte 2-, ganz an der Spitze 6 fächerig mit dicken Scheidewänden. Im Atlantischen Nordamerica von Massachusetts bis Süd-Ontario und Minnesota, nach Süden bis Florida und Texas verbreitet, bei uns seil langem in Gärten, hier und da auch versuchsweise forstlich an- gebaut; liebt einen sandigen Niederungs-Boden. Bl. Mai. Frucht October. J. nigra L. Spec. pl. ed. 1. 997 (1753). Britt. u. Brown 111. Fl. I. 483. Koehne Deutsche Dendrol. 74. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 89 fig. 43, 45, 47. Das Holz ist sehr geschützt, auch wegen des sehlanken astlosen Stammes. Die Samen sind im frischen Zustande essbar, das in ihnen enthaltene Oel wird aber leicht ranzig. 1064. X * J regia X nigra s. S. 363 (X ein. S. 364). * J. rupestris. %. Mittelhoch, meist nur bis 7, seltener bis 15 ni hoch. Stamm mit ziemlich dicker grauschuppiger Borke. Zweige dicht kurz j;elbgrau filzig, erst im zweiten Jahre verkahlcnd, mit deutlichen Lenticellen. Winterknospen behaart, die Endknospe grösser, die grösseren Knospenschuppen deutlich blattartig, die Seitenknospen klein. Blätter mit 6 — 10 (bis 12) Paaren von Blättchen; diese viel kleiner als bei den übrigen Arten, länglich bis länglich-lanzettlich, mehr oder weniger schief, meist 3 — 8 (bis 15) cm lang und 0,7 bis über 2 (bis 4,5) cm breit, kurz oder meist allmählich lang zugespitzt, anfangs unterseits stärker behaart, später nur auf den Nerven, oberseits nur auf dem Mittelnerven drüsig kurzhaarig, mit häufig entfernten, öfter undeutlichen Zähnen. Blüthenstände denen von J. nigra ähnlich, Blüthen kleiner; männliche mit etwa 16 — 25 Staubblättern. Frucht klein, kugelig oder etwas niedergedrückt, glattschalig, Innenschicht mit flachen schmalen, etwas u n regelmässigen Längsrinnen, dunkel, am Grunde 4 fächerig. In Nordamerica von Colorado, Texas, Neu-Me.xieo und Arizona bis zum nörd- lichen Mexico verbreitet, bei uns seit langem in Gärten, aber im nördlichen Ge- biete frostempfindlich. Bl. Mai, Anfang Juni. J. rwpestria Engelni. in Sitgrcaves Repert. 171 t. 15 (1853). Koehne Deutsche Dendrol. 75. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 88 fig. h— 1. Ziemlich veränderlich; bemerkenswertli sind: A. tfipira (Koehne a. a. O. 76 [1893]). Mehr strauchig. Frucht kahl, nur bis 2,5 cm dick, die Innenschicht nur bis 1,7 cm im Durchmesser. — Die öst- lichere Rasse Nordamerieas. B. major (Torrey in Sitgrcaves Repert. 171 t. 16 [1853]). Meist baumartig. Blättchen bis 15 cm lang und 4,5 cm breit. Frucht oft mehr oder weniger fein behaart, bis 4,5 cm dick. — Die westliche Kasse. J.uglans. 363 Bastard . A. . X * J. regia X nigra. f\. — J. regia X nigra (J. intermedia) Dippel Handb. Laubholzk. II. 318 (1892), ist in 2 Abarten beschrieben worden A. typica (C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 86 [1904]. — ,7. inter- media piriformis Carr. Rev. Hort. 1863. 29 nicht /. pyriformis Liebni.). Junge Zweige bereits im Sommer kahl, ebenso der Mittelstreif des Blattes. Blätter 4—6 dm lang, mit meist 5 — 6 Paaren von Blättchen; diese meist 8 — 14 cm lang und 5 — 7 cm breit, meist deutlich gegenständig, am Grunde oft schief herzförmig, oberseits kahl, unterseits nur auf den Nerven behaart. Frucht bis 5 cm lang, gestielt, biruförmig, etwa 6,5 cm lang und 5 cm dick, sonst wie J. nigra. In der Tracht etc. der J. regia ähnlich. B. Vilmoriniana i) (C. K. Schneider a. a. O. 87 [1904]. — Vilmoreana Carr. a. a. O. 30 [1863]). Junge Zweige bis zum Winter behaart. Blättchen am Mittelstreif oft abwechselnd gestellt, etwas kleiner, unterseits auch auf der Fläche mehr oder weniger behaart. Frucht wie die von J. nigra. B. Frucht drüsenhaarig-kleberig, ganz 2 fächerig. Innenschicht und die B. Scheidewände dick. Blättchen auch oberseits behaart, meist gross. I. Innenschicht der Frucht nicht 2 kantig. I. *f J. cinerea. (Butternuss; franz.: Noyer cendre.) Tl. Bis 25 m hoch oder noch höher. In der Tracht und Stammbildung der J. nigra ähnlich. Zweige mit vielen feinen Lenticellen. Endständige Winter- knospen lauggestreckt, zugespitzt, graufilzig und drüsig, viel länger als die Seitenknospen. Blätter bis 6 dm lang, mit dicht drüsenhaarig klebrigem Mittelstreif und 6 — 7 (bis 10) Paaren von Blättchen; diese länglich bis länglich-lanzettlich, zugespitzt, meist 6 — 15 cm lang und 2,5 — 5 (bis 6) cm breit, scharf gesägt, oberseits kurzhaarig, unterseits dicht sternhaarig und drüsig. Männliche Blüthen mit etwa 12 — 20 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände 3 — 7- (bis 8-) blüthig. Frucht länglich bis länglich-eiförmig, die Innenschicht mit vielen tiefen, schmalen, unregelmässigen Furchen, zwischen diesen rauhe und scharf- zackige Kämme, von denen einige zuweilen fast 8 rippig hervorspringen. Im Atlantischen Nord-America von Neu-Braunschweig südlich ver- breitet, bei uns seit langem in Gärten und dort nicht selten, hier und da verwildernd. Bl. Mai. J. cinerea L. Syst. ed. 10. 2. 1273 (1759). Britt. u. Brown 111. Fl. N.-Am. I. 484. Koehne Deutsche Dendr. 76. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 90 fig. 43, 46. — J. oblonga Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 3 (1768). — J. cathärtica Mich. Hist. Arb. Am. I. 165 t. 2 (1810). Das Holz ist etwas weniger werthvoll als das von J. regia und J. nigra, die Pflanze gedeiht aber noch auf schlechteren Böden. 1064. X *t J- regia X cinerea s. S. 364. *f X f J- nigra X cinerea s. S. 364. 1) S. 11. 1. S. 699 Fussn. 2. 364 Juglandaceae. * ./. Mandschurica (Maxim« Primit. Fl. Amur. 76 [1859)). ]\. Bis 25 m noch, Juoge Zweige dicht behaart, später roth- l>is oliveubruun. Blätter bis 8 dm oder gar bis 1 m lang. Blättcheu breil bis schmal-länglich, mit fast, parallelen Seiten rändern, spitz «der zugespitzt, klein- und stumpf gesägt, oberseits nur auf dem Mittel nerven stern haarig, sonst meist kahl. Männliche Blüthenstände bis 1 dm lang. Männliche Blüthen mit 8 — 10 Staubblättern. Weib- liche Blüthenstände 5— 15blüthig. Frucht eiförmig bis länglich-eiförmig ; Innen- schicht länglich bis kugelig mit tiefen meist zu Furchen zusanunenflieasenden Gruben, dazwischen knotige Kämme, die meist 8 "der 4 Rippen erkennen lassen. In Ostasien in der Mandschurei, dem Ussuri- und Amurgebiete bis Korea heimisch, bei uns hier uud da in Gärten. 151. Mai. II. II. Innenschicht der Frucht deutlich 2 kantig. * ./. Sieboldidnal) (Maxim. Bull. Aeal. Petersb. XVIII. 61 [1873]. Koehne Deutsche Dendrol. 76. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 91). Hoher |) Junge Zweige behaart, mit vielen deutlichen Lenticellen. Blätter meist bis 4 dm (seltener bis 1 m) lang, mit sehr drüsig-klebrigem bis fast drüsenlosem kurzhaarigem Mittelstreifen und 4 — 8, meist b — 7 Paaren von Blättchen; diese breit-länglich, kurz zugespitzt, ziemlich klein und stumpf gesägt, meist stark verkahlend, in den Nervenachseln behaart. Männliche Blüthenstände bis 3 dm Länge; ihre Blüthen mit etwa 9 — 15 Staubblättern. Weibliche Blüthenstände 10- bis 20blüthig. Frucht kugelig bis länglich-eiförmig; ihre Innenschicht nicht zusammengedrückt, mit2dickwulstigen, oben eine 2seitige Spitze bildenden Kanten, ausserdem besonders längs der Kauten mit mehr oder weniger flachen Gruben. — In Japan und Sachalin und vielleicht auch in China heimisch, bei uns neuerdings mehr in GärteD. Bl. Mai. * J. cord ifurmis (Maxim, a. a. O. 62 [1873]. Koehnc sowie C. K. Sehn, a. a. O. nicht Wangenh.). ]^ bis 15 in hoch. Junge Zweige mit bräunlichen Ilaaren und undeutlichen Lenticellen. Blätter mit etwas drüsenhaarig klebrigem Mittelstreifen und 5 — 7 Paaren von Blättchen; diese breit-länglich, spitz bis zugespitzt, schar f- gesägt, zuletzt kahl, unterseits etwas drüsig. Frucht mit senkrecht zur Scheidewand zusammengedrückter Innen sc hiebt, die 2 scharfe oben eine zweischneidige Spitze bildende K an ten besitzt, sonst fast glatt ist. — In Japan heimisch, besonders für Niederungen geeignet. Die Samen wohlschmeckend. Bastarde. A. X B. 1064. X *f J. regia X cinerea. %. Junge Zweige bis zum Winter fein behaart. Blätter 2,5—4 dm lang, mit 3 — 4 Paaren von Blättchen und kurz be- haartem Mittelstreif. Kndblättchen ziemlich lang gestielt, die seitlichen fast sitzend, eiförmig- bis elliptisch-lanzettlich, plötzlich zugespitzt, 0,6 — 1,3 dm lang und 4 — 7 cm breit, beiderseits mehr oder weniger behaart, Frucht länglich, behaart und mehr oder weniger klebrig. Soll aus Samen der J. regia hetcrophylla entstanden sein. J. regia X cinerea: J. alata C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 88 (1894). — J. intermedia alata Carr. Rcv. Hort. 1865. 447. * X *f J. nigra X cinerea ist bisher nur in Nordamcrica beobachtet, aber auch bei uns zu erwarten. i) S. I. S. 188 Fussn. 1. Juglans. Carya. 365 * CARYA1). (Nutt. Gen. Amer. II 221 [1818]. Nat. Pfl. III. 1.25. — Hicoria2) [Scoria3)] Ruf. N. York Med. Rep. hex. 2. V. 352 [1808j verjährt — Hicorius Raf. Fl. lud. 109 [1817].) S. S. 356. Bäume mit oft schlankem Stamme und meist sehr tiefgehenden, oft fast rübenförmigen Wurzeln. Männliche Blüthen- stände meist zu 3 an den Zweigen, achselständig an vorjährigen Zweigen. Weibliche Blüthen stände endständig an diesjährigen beblätterten Zweigen, mit 3 — 4 genäherten oder zahlreicheren (bis 6) entfernten Blüthen. Männliche Blüthen mit 3 — 10 Staubblättern, letztere in 2 Kreisen an- geordnet. Staubbeutel mit dünnem Mittelbande. Weibliche Blüthen nur das hintere Blatt der Blüthenhülle entwickelnd. Tragblatt, Vor- blätter und Perigonblatt mit dem Fruchtknoten verbunden, an der Frucht mit der Aussenschicht verschmelzend. Frucht eine Steinfrucht, eiförmig bis kugelig; die Aussenschicht zuletzt lederartig bis etwas fleischig, in 4 Lappen aufspringend. Innenschicht glatt oder schwach runzelig, mit 2 — 4 unvollkommenen Scheidewänden. Samen am Grunde 2 — 4 lappig; Embryo mit runzeligen aber nicht gefalteten Keimblättern. Etwa 10 Arten, alle in Nordarnerica. — Zerfällt in 2 Sectionen A. Eucärya (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 2 142 [1864]. — Euhicoria Dipp. Handb. Laubholzk. IL 331 [1892]). Winterknospen mit einigen bis zahlreichen echten Schuppen, die nicht blattartig sind, die inneren im Frühjahr meist vergrössert. Frucht am Grunde stets 4 fächerig. I. Tragblätter der männlichen Blüthen so lang wie die Vorblätter. Aussenschicht der Frucht dünn. * C. glabra. (Ferkel- oder Schweinenuss.) % Bis fast 30 m hoch, mit oft sehr schlankem Stamm. Borke meist bleibend, kurzrissig. Zweige kahl, purpur- bis bräunlich-grau, mit mehr oder weniger deut- lichen Lenticellen. Die endständige Winterknospe oft mit nur 2 Schuppen, da die äusseren hinfällig sind. Blätter mi$ 7 — 15 cm langem Stiele, kahlem Mittelstreifen und 2 — 3 (selten 4) Paaren von Blättchen; diese gross, verkehrt-eiförmig-lanzettlich, bis fast 2,5 cm lang und 8 cm breit, gesägt, ganz in der Jugend bräunlich gefärbt, anfangs, mitunter bleibend, unterseits zerstreut drüsig, in den Nerven- winkeln behaart. Männliche Blüthen mit meist 4 Staubfäden. Frucht kugelig bis kurz birnförmig, 2 — 3,5 cm lang, oberwärts mit 4 erhabenen Leisten, die oft z. T. bis zum Grunde reichen ; Aussenschicht etwa bis zur Mitte aufspringend, Innenschicht dick, an der Spitze abgerundet, stachelspitzig, mit sehr schwachen Furchen. 1) S. S. 356 Fussn. 1. 2) Nach Hikory, dem arnericanischen Naineu der Gattung. 3) Druckfehler für Hicoria. 3GC Juglandaceae. In den Atlantischen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit langem in Gärten, besonders auf sandigen Böden gern angepflanzt. Bl. Mai, Juni. Frucht September — November. C. glabra Sweet Hort. Brit. ed. 1. 97 (1827). Engl. u. Graebn. Notizbl. Bot. Gart. Mus. Berl. App. IX. 19. — Juglans glabra Mill. Gard. Dict, ed. 8. no. 5 (1768). — Jugl. alba odorata Marsh. Arb. Amer. 08 (1785). — Jugl. porcina Mich. Hist. arb. Am. I. 206 t. 9 (1810). — Carya porcina Nutt. Gen. Amer. IL 221 (1818). — Hicoria glabra Britton Bull. Torr. Bot. Club XV. 275 (1888). Koehne Deutsche Dendrol. 70. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 79 fig. 36. — Hie. glabra var. odorata Trel. Miss. Bot. Gard. Rep. VII. 37 (1896). Liefert ein sehr werthvolles Nutzholz. Den Typus der Art neunt C. K. Schneider unter Hicorya (a. a. 0. 79 [1904]) var. a. typt ca. Weiter beschreibt er die sehr kleinfrüchtige microcarpa (Hie. gl. var. micr. Trelease a. a. O. [1896]. — Carya microcarpa Nutt. Gen. II. 221 [181ü]). — Bemerkenswerth ist bei uns: B. piriformis (pyriformis Koehne Deutsche Dendrol. 70 [1893]. — Juglans piriformis Mühlenberg Cat. 92 [1813]). Frucht kurz birnförrnig. IL IL Tragblätter der männlichen Blüthen länger als die Vorblätter. Aussenschicht der Frucht sehr dick. a. a. Blätter mit nur 2 (selten vereinzelt 3) Paaren von Blättchen. * C. OVÜta. %. Bis über 25 (bis zu 40?) m hoch. Stamm mit lang ab- blätternder Kinde. Junge Zweige behaart, später kahl, mit vielen deutlichen Lenti- cellen. Winterknospen mit zahlreichen locker anliegenden, oben meist getrennten Schuppen. Blätter mit 7 — 15 cm langem, kurzhaarig rauhem bis verkahlendem Stiel. Blättchen verkehrt-eiförmig-lanzettlich bis elliptisch, gesägt, unterseits heller, die obersten meist 1 — 2 dm lang und 6 — 8 cm breit. Männliche Blüthen mit 3 — 5 Staubblättern. Tragblatt fast 3 mal so lang als die Vorblätter. Frucht 2,5 — 5,5 (meist 3,5 — 4,5) cm lang, fast kugelig oder wenig verlängert mit bis 8 mm dicker Schale ; A u es e n schieb t bis zum Grunde 4 1 h e i 1 i g aufspringend; Innen- schichl plötzlich in eine Stachelspitze zugespitzt, im Querschnitt recht- eck ig- 4 kantig mit fast flachen bis gewölbten Flächen. Samen wohlschmeckend. Im Atlantischen Nordarnerica von Quebec bis Florida und Texas verbreitet, bei uns öfter angepflanzt. Bl. Mai, Juni. Frucht October, November. C. ovata K. K®ch Dendr. I. 598 (18G9). — Juglans ovata Mill. Gard. Dict cd. 8. No. 6 (1768). — Jugl. ovdlia Wangenh. Nordain. Holz. 24 t. 10 fig. 23 (1787). — Jugl. compre'ssa Gärtn. De fruet. II. 91 t. 89 (1791). — Jugl. sqitamdsa Lam. Encycl. IV. 504 (1797). — Jugl. alba Mich. Fl. bor. Am. II. 193 (1803) nicht L. — Carya alba Nutt. Gen. II. 221 (1818) nicht K. Koch. — Hicoria ovata Britt. Bull. Torr. Bot. Club XV. 2*3 (1888). Koehne Deutsche Dendrol. 72. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 81. b. b. Blätter mit 3 — 4 (selten vereinzelt nur 2) Paaren von Blättchen. * C. alba. Tl. Bis gegen 30 m hoch. Junge Zweige sternhaarig- filzig, auch später oft behaart. Winterknospen eiförmig (besonders die endständigen), behaart, mit meist anliegenden Schuppen. Blätter mit 0,3 — 1,8 dm langem, stern haarig-filzigem Stiel. Blättchen Carya. 367 oft sehr gross, den vorigen ähnlich, 1 — 1,5 dm lang und 3 — 5,5 cm breit, unterseits sternhaarig und drüsig. Männliche Blüthen mit 3 — 6 Staubblättern. Frucht kugelig oder etwas verlängert, 3,5 — 6 (bis 9) cm lang, mit 3 — 4 mm dicker Schale ; Innenschicht so lang oder etwas länger als breit, beiderends abgerundet, plötzlich in eine stumpfe Spitze zusammengezogen, im Querschnitt elliptisch, mit 4 oder bis 6 erhabenen Längsleisten, sehr dickwandig. In den östlichen Vereinigten Staaten verbreitet, seit über 250 Jahren in Europäischen Gärten. Bl. Mai, Juni. Frucht October, November. C. alba K. Koch Dendrol. I. 596 (1869) nicht Nutt. — Juglans alba L. Spec. pl. ed. 1. 997 (1753). — Jugl. tomentosa Lam. Encycl. IV. 504 (1797). — Carya tomentosa Nutt. Gen. IL 221 (1818). — Hicoria alba Britton. Bull. Torr. Bot. Club XV. 283 (1888). Koehne Deutsche Dendrol. 72. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 82. Liefert ein werthvolles Holz. — Wir haben den Speciesnamen alba vorgezogen, da er jetzt von allen neueren Schriftstellern gebraucht wird. * C. laciniösa. %. Bis über 30 in hoch. Junge Zweige drüsig, später ver- kahlend, olivbraun bis graugrün. Winterknospen eiförmig-spitz, braungrün, fein behaart. Blätter mit 0,7 (bis 1.5) dm langem, anfangs zerstreut drüsigem Stiele. Blättchen unterseits zerstreut mit einfachen Haaren besetzt, sehr zerstreut drüsenhaarig. Männliche Blüthen mit 4 — 6 Staubblättern. Frucht 5 — 6,5 (bis 8) cm lang; die Aussenschicht bis zum Grunde gespalten; Innen- schicht fast 1 cm dick, eiförmig, am Grunde plötzlich, oberwärts all- mählich in eine Stachelspitze zugespitzt, im Querschnitt fast kreisrund, nur über der Mitte mit 4 erhabenen Leisten, im Querschnitt dort fast quadratisch. In den östlichen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns erst seit etwas über 100 Jahren in Gärten. Bl. Juni. Frucht October, November. C. laciniösa Engl. u. Graebn. Notizbl. Bot. Gart. Mus. Berl. App. IX. 19 (1902). — Juglans alba acumindta Marsh. Arbust. Araer. 67 (1785). — Jugl. laciniösa Mich. f. Hist. Arb. Am. I. 199 t. 8 (1810). — Jvql. sulcata Pursh Fl. Am. Sept. II. 637 (1814) nicht Willd. — Carya sulcata Nutt. Gen. II. 221 (1818). — Hicoria sulcata Britt. Bull. Torr. Bot. Club XV. 283 (1888). — Hie. acuminata Dippel Handb. Laubholzk. II. 336 (1892). Koehne Deutsche Dendr. 72. — Hie. laciniösa Sarg. Mein. Torr. Bot. Cl. 1894. 354. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 83 fig. 40 a. B. Apo carya (C. DC. in DC. Prodr. XVI. 2. 144 [1864]. — Apo- B. hicoria und Pacania1) [Raf. Alsogr. Amer. 65 als Gatt.]. Dippel Handb. Laubh. III. 336 [1892]). Winterknospen mit meist 6 kreuz- weise stehenden Schuppen. Frucht am Grunde 2- oder 4 fächerig. I. Blätter mit meist 3 — 5 (selten mit nur 2 oder 6) Paaren von I. Blättchen. * C. aquätica. % Meist klein, selten bis 30 m. Stamm mit abblätternder Pände. Junge Zweige bald verkahlend ; später grau oder rothbraun mit kleinen zerßtreuten Lenticellen. Winterknospen mehr oder weniger gelb-drüsig, höchstens !) Von Pekan, Americanischem (Indianischem) Namen der Pflanze. 368 Jaglandaoeae. Betulaceac. die viel grösseren Endknospen behaart, Blätter mit 3 — 5 cm langem behaartem Bpäter rerkahlendem St i <■ 1 und Mittelstreif und meist 4 — 5 (3 — G) Paaren von Blättchen ; diese meisl lanzettlich, zugespitzt, gesägt, Unterseite weich behaart, die mittleren 7 — 13 ein lang und 1 — 2,5 cm breit. Männliche Blüthen mit 5— 7 Staub- blättern. Frucht _',5 — 3,5 cm lang, wenig länger als breit, an beiden Enden plötzlich kurz zugespitzt mit 4 erhabenen Leisten; Aussen seh ic ht dünn, bis zum (I runde 4 klappig auf reissend; Innensohicht bis 2,2 cm lang, fast kugelig, mit kurzem stumpfem Spitzchen, im Querschnitt elliptisch, fast doppelt so lang als breit, etwas runzelig gefurcht, mit 4 — 6 ungleichmässig gestellten, ver- schieden starken Leisten. Samen bitter. Auf feuchtem bis nassem Boden in Nordamerica in den Atlantischen Ver- einigten Staaten heimisch, bei uns selten oder kaum angepflanzt, die unter ihrem Namen angepflanzten gehören meist zu anderen Arten. Bl. Mai. C. aquatica Nutt. Gen. Am. II. 221 (1821). — Juglans aquatica Mich. f. Ilist. Arb. Am. I. 182 (1810). — lliroria aquatica Britt. Bull. Torr. Bot. Club XV. 282 (1888). Koehnc Deutsche Dendr. 73. C. K. Schneider 111. Handb. Laub- holzk. I. 78. * C. cordiformis. Tt bis 30 m. Stamm mit zuletzt dünn ab- blätternder Rinde. Junge Zweige kahl. Winlerknospen eiförmig spitz, die unteren Schuppen oft blattartig. Mark der Zweige braun. Blätter mit 8 — 7 cm langem kahlem Stiel, ziemlich dicht filzig- stern- haarig em Mittelstreif und meist 4 Paaren von Blättchen; diese meist lauzettlich, zugespitzt, gesägt, Unterseite weichhaarig, verkahlend, die mittleren 7 — 15 cm lang und 1 — 3 cm breit. Männliche Blüthen- stände meist am Ende der vorjährigen, theils am Grunde der diesjährigen Triebe seitenständig. Männliebe Blüthen mit 4 — 6 Staubblättern. Frucht bis 3 cm lang, rundlich, über der Mitte mit 4 dicken schmalen Flügeln; Aussenschicht dünn, nur bis zur Mitte 4 lappig aufreissend. Samen sehr bitter. Im Atlantischen Nordamerica verbreitet, bei uns seit langem in Gärten. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. C. cordiformis A. u. G. Syn. IV (1910). — Juglans alba minima Marsh. Arb. Amer. G8 (1785). — Juglans cordiformis Wangenh. Nordam. Holz. 25 t. 10 fig. 25 (1787). — Jugl sülcata Willd. BerL Baumz. 154 (1796) nicht Pursh. — Jugl. minima Borckh. Handb. Forstbot. I. 17G0 (1800). — Jugl. amara Mich. f. Hist, arb. Am. I. 177 t. 4 (1810). — Hi cor ins amarus Raf. Fl. lud. 109 (1817). — Carija amara Nutt. Gen. Am. IL 221 (1818). — Hicoria minima Britt. a. a. O. (1888). Koehne a. a. O. C. K. Schneid, a. a. O. II. II. Blätter mit meist 6 — 8 (seltener nur 4) Paaren von Blättchen. Frucht auch am Grunde 2 fächerig [Pacania [Raf.J Dippel a. a. O.). * C. pecaill). Sehr bober jj, bis 50 m. Stamm mit dicker rissiger, nicht abblätternder Binde. Junge Zweige dicht behaart, später mehr oder weniger ver- kahlend, grau bis braungrau, mit ziemlich dichten länglichen Lenticellen. Winter- knospen gestielt, abstehend, fein behaart, Blatt e r mit 4 — 7 em langem Bternbaarigem Stiel und ebenso behaartem Mittelstreifen. Blättchen meist länglich, zugespitzt, i) S. S. 3Ü7 Fussn. 1. Carya. 3G9 gesägt, anfangs sternhaarig, später unterseits zerstreut behaart, die mittleren meist 0,8 — 1,8 dm lang und fast 3 — 3,5 (bis 6) cui breit. Männliche Blüthenstände am oberen Theile der vorjährigen Zweige. Männliche Blüthen mit 4 — 6 kahlen Staub- blättern. Frucht länglich-verkehrt-eifönnig bis länglich, 3 bis über 4 cm lang, etwa doppelt so lang als breit, mit 4 Längsleisten; Aussenschic ht dünn, bis zu m Grunde 4 klappig auf reissend; Innenschicht breit bis schmal elliptisch, bis 4 cm lang, an beiden Enden kurz zugespitzt, glatt, oberwärts mit sehr un- deutlichen Leisten, im Querschnitt kreisrund. Samen süss, wohlschmeckend. Im mittleren Nordamerica heimisch, bei uns hier und da in Gärten auf feuchtem Boden angepflanzt. Bl. Mai — Anf. Juni. Fr. September, October. G. pecan Engl. u. Graebn. Notizbl. Bot, Gart. Mus. Berl. App. IX. 19 (1904). — Juglans Pecan Marsh. Arb. Am. 69 (1785). — Juql. illinoensis1) Wangenh. Beitr. forstw. nordam. Holz. 54 t. 18 fig. 43 (1787). — Jngl. olivaeformis Mich. Fl. Bor. Am. II. 192 (1803). — Carya olivaeformis Nutt. Gen. Am. II. 221 (1818). — Hicoria Pecan Britton Bull. Torr. Bot. Club XV. 282 (1888). Koehne Deutsche Dendr. 73. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 70. Bastarde von G. pecan sind aus America angegeben mit C. alba, ('. laciniosa und C. cordiformis. 4. Reihe. FAGÄLES. (Engl. Führ. Bot. Gart. Breslau 31 [1886]. Nat. Pfl. Nachtr. 345. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 117. — Amentuceae [J. G. Gmel. Fl. Sib. I. 150 (1747). L. Phil. bot. 28 (1751)]. Juss. Gen. 407 [1789] z. Th. — Juliflorae Endl. Gen. 270 [1837] z. Th. — Cupuliferae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 403 [1880].) S. S. 4. Uebersicht der Familien. A. Frucht von einer häutigen, öfter dreilappigen oder krugförmigen, an der Spitze unregelmässig eingeschnittenen Hülle umgeben. Männ- liche Blüthen mit ihrem Tragblatte verbunden. Betulaceae. B. Frucht vollständig oder nur am Grunde von einer harten, schuppigen oder stachligen Hülle (Cupula) umgeben. Fagaceae. 36. Familie. BETULACEAE. (C. A. Agardh Aphor. 208 [1825] z. Th. A. Br. in Aschers. Fl. Prov: Brandenb. I. 62, 618 [1864]. H. Winkler in Pflanzenr. IV. 61. no. 19. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 117.) S. oben. Bäume oder Sträucher. Winterknospen mit wenigen bis zahlreichen Schuppen. Blätter abwechselnd, fiedernervig, meist gesägt oder gezähnt, sehr selten ganzrandig. Nebenblätter frei, meist hinfällig. Blüthenstände einfache oder verzweigte Aehren, endständig 1) In dem jetzigen Staate Illinois gefunden. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 24 370 Betulaceae. oder seitenständig, oft den Winter überdauernd, selten im Herbste blühend, oft vor den Blättern blühend, einhäusig. Männliche Blütheu- stände meist, verlängert, weibliche kurz, kopfförmig oder gleichfalls ver- längert. Blüthenhülle hochblattartig, frei oder mit verbundenen Perigon- blättern, oder auch fehlend. Männliche Blüthen mit ihrem Tragblatte verbunden, mit 2 — 10 (bis 12) Staubblättern; diese frei mit meist ge- spaltenen Staubbeuteln. Vorblätter der weiblichen Blüthen mit dem Tingblatte verbunden, oder eine Hülle bildend. Weibliche Blüthen mit unterständigem Fruchtknoten, der aus 2 Fruchtblättern besteht, mit 2 Griffeln. Fruchtknoten meist mehr oder weniger seitlich zusammen- gedrückt, mit 2 hängenden umgewendeten Samenanlagen, an der Spitze mit einem ringförmigen gezähnten oder ohne Perigon. Samenanlagen mit nur einem Jntegument; ihre Befruchtung geschieht (wenigstens bei einigen) von der Chalazaseite her. Frucht meist eine Schliessfrucht, mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt, von häutigen oder leder- artigen Flügeln umgeben oder ungeflügelt, an der Spitze mit den Griffel- oder Perigonresten , oft mit verschieden gestalteter krautiger Hülle. Samen meist durch Fehlschlagen der einen Samenanlage einzeln mit häutiger Schale ohne Nährgewebe. Gegen 100 Arten in der nördlich gemässigten Zone, einige auf den siid- americanischen Anden; einige in Südafrica eingebürgert. Uebersicht der Tribus. A. Männliche Blüthe einzeln oder zu 3 in der Achsel des schuppen- förmigen Tragblattes, ohne Perigon. Staubblätter bis zum Grunde 2 theilig. Staubbeutelhälften an der Spitze mit einem Haarbüschel. Weibliche Blüthe mit Perigon ; die Vorblätter mit dem Tragblatt eine krautige Hülle um die Frucht bildend. Coryleae. B. Tragblätter der männlichen Blüthen schildförmig, mit 3blüthigen Trugdöldchen. Männliche Blüthen mit Perigon. Staubbeutel ohne Haarbüschel. Weibliches Perigon ganz mit dem Fruchtknoten ver- bunden, ohne deutlichen freien Rand. Vorblätter mit dem Tragblatte verbunden. Narben 2, fadenförmig. Keimblätter über dem Boden erscheinend. Männliche und weibliche Blüthenstände cylindrisch oder länglich. Betuleae. 1. Tribus. CORYLEAE. (Meissn. Gen. 346 [1842]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. 618 [1864]. Winkler Pflzr. IV. 61. 19. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 117. — Carpineae Doli Zur Erkl. Laubkn. Ament. 15 [1848].) S. oben. Aus der Gattung Ostryopsi 's') (Dcne. Bull. Soc. Bot. France XX. 155 [1873]), die von Ostrya durch den kopfförmigen Fruchtstand verschieden ist, wird ij Von Ostrya und uifitg Aussehen, wegen der Aehnliclikeit mit dieser Gattung. Carpinus. 371 in Gärten jetzt noch selten angepflanzt O. Davidiana^) (Dcne. a. a. O. [1873]) aus China und der Mongolei. — Ausserdem nur unsere Gattungen. Ueber sieht der Gattungen. A. Männliche Blütben ohne Vorblätter. Winterknospen mehr oder weniger kegelförmig-spitz. Blätter länglich-eiförmig oder elliptisch, in der Knospenlage längs den Seitennerven gefaltet. Früchte an verlängerter Achse ährenförmig angeordnet. Keimblätter über der Erde erscheinend. I. Männliche Blüthen einzeln oder bis 3 in den Achseln der Trag- blätter. Das Tragblatt und die 2 Vorblätter jeder Blüthe fast stets zu einer, die Frucht nur nach aussen verdeckenden flachen Hülle verbunden. Carpinus. II. Die Hülle, die ganze Frucht einschliessend, sonst wie vor. Ostrya. B. Männliche Blüthen einzeln, mit 2 Vorblättern. AVeibliche Blüthen in den Winterknospen ähnlichen Knospen eingeschlossen, nur die rothen Narben hervorragend. Das Tragblatt und die 2 Vorblätter jeder Blüthe zu der becherförmigen, seltener bis fast flaschen- förmigen unregelmässig zerschlitzten, die Frucht einschliessenden Hülle verbunden. Winterknospen meist eiförmig, stumpf (vgl. in- dessen Corylus colurnä). Blätter breit-eiförmig bis rundlich-ei- förmig, in der Knospenlage längs des Mittelnerven gefaltet. Keim- blätter unterirdisch bleibend. Corylus. 227. CARPINUS2). ([Tourn. Instit. 582 t. 348] L. Gen. pl. [ed. 1. 292] ed. 5. 432 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 42.) (Weiss-, Hage-, Hainbuche, Hahnebüche, Hornbaum ; plattd.: Witt-, Hage-, Häne-, Härböke, Häböke ; niederl., vläm. : Haagebeuk, Juk-Wielboom ; dän.: Avnbog; franz.: Charme; it.: Carpino; ligur. : Carparu, Carpu gianiu [Pen zig]; mm. : Carpen, Carpin, Carpinu; poln., wend., kroat, serb. : Grab; böhm. : Hrab; kroat.: Grabar, Grabovina; russ. : Fpaö'ß; litt.: Jowaras, Skroblus; altpreuss. : Skoberwis; ung. : Gyerlan. S. oben. Bäume oder Sträucher mit an den aufrechten Zweigen spiralig, an den wagerechten zweizeilig gestellten Blättern. Stamm meist mit glatter Rinde. Winterknospen ziemlich schlank, spitz, aber meist mit etwas conkaven Flächen. Männlicher Blüthenstand cylindrisch, erst im Frühjahr erscheinend, in den Achseln jedes Tragblattes 4 — 12 (scheinbar 8 — 24) Staubblätter, zu einer Mittelblüthe ohne Vorblätter mit 2 öfter fehlenden Seitenblüthen gehörig. Weiblicher Blüthenstand ährenförmig, aufrecht, endständig. Tragblatt durch Fehlschlagen der i) S. VI. 2. S. 6 Fussn. 4. 2) Name eines Baumes bei Columella und Plinius (XVI. 26). 24* 372 " Betulaceae. Mittelblüthe mil nur 2 Blüthen in .) h — fi. Meist bis 4, mitunter bis über 10 (bis 15) m hoch. Zweige meist dünn, die einjährigen mehr oder weniger zottig behaart. Blätter meist viel kleiner als bei C. betulus, 2,5 — 6, die mittelgrossen nicht über 5 cm lang und 1,3 — 3 cm breit, mit 3 mm bis 1cm langem Stiel, eiförmig bis länglich-eiförmig, mit jeder sei ts 10 oder mehr Seiten nerven, am Grunde selten schwach herz- förmig, unterseits meist deutlich behaart. Hülle der Frucht breit- eiförmig, am Grunde meist 9 nervig, oberwärts noch mit 2 Seiten- nerven, ungelappt oder kaum gelappt, gesägt. Früchte sehr viel kleiner als bei C. betulus. Auf sonnigen Hügeln, zwischen anderem Buschwerk, in Wäldern meist auf Kalk, nur im südöstlichen Gebiete. Charakteristisch für den i) S. II. 1. S. 321 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 30. Oct. 1816 Szecseny Ct. Neograd f 4. Juli 1891 Kalocsa. 376 Betulacene. > K:\rstwiilil, nur ausnahmsweise mit der vorigen Art zusammentreffend (Maly br.). Im Oesterreichischen Küstenlande, Istrien und der Insel Veglia. Kroatien. Bosnien!! Hercegovinaü Dalmatien! Montenegro. In Sirmien und im Banat. Steigt im Küstenlande bis 500 m (Will- komm Forstl. Flora 2. Aufl. 3(57), in den Illyrischen Ländern (incl. Rhodope) bis 1200 in (Beck, Adamovic). Die Angaben bei Nagy Maros unw. Gran (Kitaibel) und im westlichen Siebenbürgen sind unrichtig (Kern er a. a. O. 261, Simonkai 490). Im übrigen Ge- biete hier und da aber meist selten angepflanzt. Bl. April bis Anfang Juni. Frucht October. C. orimtdlis Mill. Gard. Dict. ed. 8. no. 3 (1768). Lam. Encycl. 1. 707 (1783). Kit. Hydrogr. Hung. 11.316 (1829). Koehne Deutsche Dendrol. 116. CK. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 140. Rchb. Ic. XII t. DCXXXIV fig. 1298. — C. duinenm1) Scop. Fl. Carn. ed. 2. IL 243 (1772). Koch Syn. ed. 2. 738. Boiss. Fl. Or. IV. 1177. Nyman Consp. 663 Suppl. 279. — C. edentula Kit. in W. K. PI. rar. Hung. II. XXXII .1805) blosser Name und in Herb. Willd. No. 17 700 fol. 3! An der erwähnten Stelle des Willdenow'schcn Herbars findet sich ein von Kitaibel als G. edentula bezeichnetes, mit einer kurzen Beschreibung versehenes Fruchtexemplar unserer Art. Dasselbe Ergebniss hatte die von A. v. Degen freundlichst vorgenommene Revision des Herb. Kitaibel. Es ist dies dieselbe Art. die er in Hydrographica Hung. a. a. O. als ('. orientalis mit den rumänischen Namen „Karpanicza, Karpiniezä und Szvinyäk aufführte (vgl. Kanitz Liunaea XXXIII. 520 [120]. Wohl nach Willdenow's Mitteilung erklärte er sie in dem bisher unveröffentlichten Diarium it. croat. 1802 (vergl. Neilreich Croat. 55) C. betulus als identisch mit G. orientalis. Mit Hinblick auf die zuerst aufgeführten rumänischen Namen ist es wohl möglich, dass er sie gelegentlich auch als C. Carpinizza bezeichnete. Was aber Host veranlasst haben mag, diesen Namen auf die obige Rasse vou G. betulus, welche nach A. v. Degen (br.) im K i t aibelschen Herbar nicht vorhanden ist. zu übertragen, ist nicht mehr festzustellen. Heuffel nahm wohl an, dass der Name edentula sich auf die ganzrandige Fruchthülle beziehe, während nach Kitaibel das Frucht perigon ungezähnt sein soll; in der That ist der Perigonrand nur fein gezähnclt, nicht so deutlich gezähnt wie bei p]xcmplaren von anderen Fundorten. (Italien; Balkanhalbinsel; Krim; Kaukasus; Transkaukasien; Klein- asien ; Persien.) pjTj 228. ÖSTRYA2). ([Micheli Nov. gen. pl. 223 t. 104] Scop. Fl. Carn. ed. I. 414 [1760] ed. 2. II. 241 [1772]. Nat. Pfl. III. 1. 43.) (Hopfenbuche; it.: Carpinella, Carpino nero; ligur.: Garparu, Carpu neigru, russu; kroat,: Grab, Grabar, Crai Grab, Crnograb, Crnograbiö, Rgova; russ. : rpai'iiniiiiK'i.. \Me. inipani., im Kaukasus lleuiaiiKa.) S. S. 371. Bäume oder Sträucher, in der Tracht denen der vorigen Gattung sehr ähnlich. Männliche Blüthenstände bereits im Herbste ') 6oTQi''a und dozQvg, Name von Garpi/nva oder Ostiya bei Theop^hrastos, , '-) J>ei Duino N. W. von Triest ven Scopol i aufgefunden. Carpinus. Ostrya. 377 erscheinend und im Knospenzustande überwinternd. Staubfäden 2theilig. Hülle der Frucht sackartig, an der Spitze verengert, dort offen, die Frucht ganz einschliessend, bräunlich-gelb. Sonst wie Carpinus. Ausser unserer Art nur noch eine im Pacifischen Nordamerica. 1067. 0. östrya. [) — %. Meist bis 12, mitunter bis 15 oder gar 20 m hoch mit meist kurzem Stamm ; dieser mit dünner rissiger Rinde. Junge Zweige mehr oder weniger behaart, später oft kahl, dann oliven- oder rothbraun. Winterknospen kegelförmig bis eiförmig-kugelförmig, mit olivgrünen, braun beränderten oder ganz braunen Schuppen. Blätter mit 0,4 — 1,3 cm langem Stiel, eiförmig bis länglich-eiförmig, meist 5 bis 13 cm lang und 2,5 — 6 cm breit, am Grunde öfter etwas herzförmig, spitz, scharf, doppelt gesägt, unterseits heller, jederseits mit 11 — 17 Seitennerven. Männliche Blüthenstände meist viel länger als bei Car- pinus. Weibliche Blüthe mit meist sehr undeutlichem Perigon. Fmcht- stand meist etwa 6 cm lang und 3 cm breit, mit ziemlich langem be- haartem Stiel, der an einem blattlosen Zweigende sitzt. Frucht hell bis schwarzbraun, mit oder ohne Haarschopf. O. ostrya Mac Mill. Metasp. Minnes. Vall. 187 (1892) veränd. Karst. Deutschi. Fl. ed. 2. 20 (1895). Sargent Silva N. Am. IX. 32 (1896). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. 1. 142 fig. 81. — Car- pinus Ostrya L. Spec. pl. ed. 1. 998 (1753). — Ostrya virginiana K. Koch s. unten erw. Koehne Deutsche Dendrol. 117 (1893). — Ostr. italica Scop. s. unten erw. Winkler Pflzreich. IV. 61. 21 (1904). Durch die lebhaft an die des Hopfens erinnernden Fruchtslände sehr aus- gezeichnet. Zerfällt in 2 Unterarten, von denen die eine O. Virginiana K. Koch Dendr. II. 2. 6 [1873] — Carpinus virginiana Mill. Gard. Dict. ed. 8. no. 4 [1768] — Ostrya virginica Willd. Spec. pl. IV. 469 [1805]) im Atlantischen Nordamerica bis Texas wächst. Durch meist lang zugespitzte Blätter und spindelförmige, an der .Spitze kahle oder nur mit einzelnen Haaren versehene Früchte, welche auf der Haut Jucken und Entzündungen hervorrufen sollen, ausgezeichnet, hier und da bei uns in Gärten. — Bei uns nur die Unterart: A. O. Cfivpi/nifölia. Blätter meist kurz zugespitzt, anfangs beiderseitig behaart, unterseits stärker, später oberseits meist ganz ver- kantend und unterseits nur auf den Nerven oder in den Nervenwinkeln behaart; Blattfläche dünn, aber derb. Fruchtstand meist über 4,5 cm lang. Früchte an der Spitze meist mit einem deutlichen Haarschopf. Auf sonnigen, buschigen, steinigen Hügeln mitunter ausgedehnte Bestände bildend, in lichten Wäldern und an Waldrändern, gern auf Kalk, nur im südlichen und südöstlichen Gebiete. Provence. Riviera. Piemont. Südliehe Schweiz: Misox ob Grono, Tessin (Seh in z u. Keller Fl. Seh w. 140). Süd-Tirol!! (vereinzelt auch im Inngebiet bei Mühlau und unterhalb der Arzler Alpe unw. Innsbruck 1000 — 1155 m, Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 45, 46). Alpen der Lombardei und Venetiens (Vis. u. Saec. 70 No. 748). Kärnten. Süd-Steiermark!! vereinzelt bis Graz ; Krain. Küstenland. Istrien ! ! Kroatien ; Dal- matienü Bosnien!! Hercegovina! ! Steigt in Tirol bis 1300 m (Dalla 378 Betulaceae. Torre u. Sarnth. VI. 2. 1(5), im Küstenlande bis 877 m (T om- ni ;i sin i nach Willk. Forst. Fl. 2. Aufl. 3(59), in Kärnten bis 1280 m (Jabornegg in Pacher Fl. Kämt. II. 11), in der Hercegovina bis 1500 in (Beck Wiss. Mitt. Bosn. u. Herz. XI. 402 [122]). In hohen Lagen und auf nahrungsarmem Boden strauchig, aber doch frucht- tragend. Die Angabe bei Ragaz im St. Gallischen Rheinthal (Wart- mann n. Schlatter 378) ist unrichtig!!, ebenso die von Kitaibel bei Visegrad unw. Gran und von Pawlowsky bei Torna in Nord- Ungarn. Bl. (April) Mai. Frucht Juli, August. 0. carpinifolia Scop. Fl. Carn. ed. 2. IL 244 (1772). Koch gyn. ed. 2. 739. Rchb. Ic. XII. 5. Boiss. Fl. Or. IV. 1178. Winkler Pflzr. IV. 61. Nyman Consp. 663 Suppl. 279. — Ostrya vulgaris Willd. Spec. pl. IV. 469 (1805). Rchb. Ic. XII t. DCXXXV fig. 1299. Bertol. Fl. It. X. 234. — 0. cylinärica Frivaldszky Mag. tud. tärs. evk. III. 163 (1838) (blosser Name) t. XXXIV. ined. nach A. v. Degen (br.). — Carpinus italica Scop. nach Steud. Nomencl. ed. 2. I. 300 (1840). — Ostrya italica Spach Ann. Sc. nat. 2. ser. XVI. 241 (1841). — 0. ostrya var. a. italica C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 142 (1904). In der ed. 1 seiner Flora Carniolica 1760 beschreibt Scopoli die Gattung Ostrya und nennt die Art auch 0. italica; da er in dieser Ausgabe aber noch keine binäre Nomenclatur anwendet, so ist 0. italica als Anfang der Artcharacterisierung, nicht als Namen anzusehen und ist daher zu verwerfen. (Verbreitung der Unterart: Spanien zweifelhaft; Italien; Sicilien ; Balkanhalbinsel; Krim? [vgl. Koppen IL 187, 188 J; Kleinasien; Transkaukasien ; Libanon.) \%] (Verbreitung der Art: Europa [s oben]; China; Japan; Atlantisches und mittleres Nord-Atnerica ; Mittel- America.) hH 229. CORTLUS1). ([Tourn. Instit. 581. t. 347] L. (Jen. pl. [ed. 1. 293J ed. 5. 433 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 43.) (Hasel, Frucht: Haselnuss; plattd. : Hassel, Hassel, Kläeterbusk, Fr. Hässelnott, Kläeternott; niederl., vläm.: Hazelaar, Hazelnotebootn, Fr. Ilazclnot; dän. : Hassel, Fr. Hasselnod; franz.: Coudrier, Noisettier, Fr. Noisette; it.: Nocciolo, Fr. Nocciola; ligur. : Ninsoela, Cöllaro |Penzig|; nun.: Alun, Fr. Alune; poln.: Leszczyna; wend.: Leseina; böhm.: Liska; kroat. : Lijeska, Ljesnik, Jegra, Jezgarica; serb. : JlecKa; russ.: .IciiiuKa, ( >p I.jii iniii ; litt.: Luzdynas, Lazdti krumai, Fr. Rieszutai [pl.]; alban.: Fr. Funtukj, auch Leftokar; ung. : Mogyoro.) S. S. 371. Meist ansehnliche bis baumartige Sträucher, seltener Bäume. Blätter an den Seitenzweigen 2 zeilig, in der Knospenlage längs des Mittnerven gefaltet. Blüthenstände vor den Blättern erscheinend, 1) Name der Hasel bei Vergilius. Ostrya. Corylus. 379 die männlichen seitenständig an vorjährigen Trieben, schon im Herbst weit entwickelt und ungeschützt überwinternd, hängend. Die weiblichen endständig an diesjährigen beblätterten Trieben, die zur Blüthezeit noch völlig in den Winterknospen verborgen sind, nur die rothen Narben ragen hervor. Männliche Blüthen stände ährenförtnig, cylindrisch, dicht. Vorblätter fast so lang als die Deckblätter. Staubblätter 4, mit 2theiligen Staubfäden, daher scheinbar 8. Weibliche Blüthen in den Achseln der Tragblätter durch Fehlschlagen der Mittelblüthe nur zu 2. Perigon mit dem Fruchtknoten verbunden, mit freiem gezähneltem Rande. Frucht- blätter median zum Blüthendeckblatt gestellt. Narben 2, fadenförmig, purpurn. Frucht eine einsamige hartschalige Nuss. Keimblätter unter- irdisch bleibend. 8 Arten in Europa, dem Orient, in Asien (bis Ostasien) und dem Atlantischen Nordarnerica. A. Fruchthülle mehr oder weniger glockenförmig, über der Frucht nicht A. oder kaum zusammengezogen, aus 2 meist getrennten Blättern ge- bildet. I. Fruchthülle am Rande in kurze breite Lappen zertheilt. — Sträucher. I, Hier und da in Baumschulen angezeigt aber wohl meist irrthümlich ist C. heterophyllai) (Fischer in Besser Flora XVII. 1 [1834] Beibl. 24) aus Ostasien, die ausgezeichnet ist durch die fast gestutzte Fruchthülle mit 3 eckigen, spitzen oder abgerundeten, kurz zugespitzten Zijjfeln, die ganz- randig oder mit vereinzelten undeutlichen Zähnen versehen sind. Die übrigen Arten haben gezähnt-gesägte Hüllen. 1068. (1.) C. Avellana2). 1? ( — ti). Meist 1,8 bis etwa 3,5 m, seltener viel höher (bis 7 m). Rinde glatt, graubraun. Einjährige Zweige grau, die jüngeren drüsig-behaart; die Lenticellen meist erst an den 2 jährigen Zweigen deutlich. Winterknospen eiförmig, stumpf, grünlich bis bräunlich, ihre Schuppen meist schwach behaart. Blätter mit kurzem, meist 0,5 — 1 (bis fast 2) cm langem drüsig-behaartem Stiele, rundlich bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist 7 — 13 cm lang und 6 bis 10 cm breit, am Grunde herzförmig, zugespitzt, schwach eckig- gelappt, doppelt gesägt, unterseits heller grün, kurzhaarig, jederseits mit meist 6 — 7 Paaren von Nerven. Männliche Blüthenstände kaum über 5 cm lang, ihre Tragblätter gelbgrau mit sehr kurzen Spitzchen. Hülle der Frucht offen, etwas kürzer so lang oder deutlich länger als die Frucht, die beiden Hälften öfter einseitig verbunden , sammthaarig und oft am Grunde drüsenborstig. Frucht meist rundlich. Samen- haut gelbbraun. An Waldrändern, in Schluchten an Abhängen, am Rande von Niederungen oft grosse Gebüsche bildend, oft als Ueberbleibsel ehe- !) Von izeQog ein Anderer, verschieden und (pvAÄov Blatt. 2) Von Nux Avellana, bei Plinius XV, 24 die Haselnuss oder vielleicht eine besonders vorzügliche Varietät davon; bei Plinius XIII, 52 bedeutet avellana den Strauch. Scribonius Largus schreibt nux Abellana; der Name wird von der Stadt Avella (Abella) noch heute Avella, nordöstl. von Neapel) abgeleitet. N( ) Betulaceae. maliger Wälder; vielfach häufiges Unterholz in Laubwäldern auf sandig- Lehmigem Boden, seltener in Kiefernwäldern, fast durch das ganze Gebiet meist nicht -eilen. Auf den Nordseeinseln und auf den Ungari- schen Ebenen nur angepflanzt vorhanden (Kern er ÖBZ. XXVI. 260). In den Alpen von Wallis bis 1540 m aufsteigend (Jaccard 3l>1), in denen von Tirol bis 158U m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 48), in Süd-Bosnien bis 1600 m (Maly br.), in der Biharia bis 1120 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 260). Bl. Februar— April, je nach dem Eintritt wannen Wetters. Frucht (August), .September, October. C. Avellana L. Spec. pl. ed. 1. 998 (1753). Koch Syn. ed. 2. 738. Boiss. Fl. Or. IV. 1176. Koehne Deutsche Dendr. 119. C. K. Schneider 111. Handb. Laubhohk. I. 147. Rchb. Ic. XII t. DCXXXVI Big. L300 t, DCXXXVIII fig. 1302. Nyman Consp. 663 Suppl. 279 — C. silvestris Salisb. Prodr. 392 (1796). Die ölhaltigen Samen sind bekanntlich essbar. Die Verwendung der vielfach aus quartären Schichten, z. B. dein Töck in Helgoland, fossil gefundenen, ohne weitere Zubereitung geuiessbaren und wohlschmeckenden Frucht als Nahrungsmittel ist schon für sehr alte Zeiten nachgewiesen; die prähistorischen Funde von der ncolithischen Periode an sind so zahlreich, dass Buschan (104, 100) nur eine Auswahl anführt. Schon früh wurden auch neben den einheimischen bessere Sorten bez. Arten von auswärts eingeführt, deren Benennung mitunter auf die einheimischen überging, so in Griechenland aus Nord-Kleinasien (der Hafenstadt Herakleia) sowie aus Pontus {'llQCCKÄecouHä, Iloviizä KÜQva ; von letzterem Worte der neugriechische Name cpovvTOVKtjd, auch ins Türkische, Albanesische und Arabische übergegangen), bei den Römern uux Avellana von der Campanischen Stadt Avella, in Deutsehland Lombardische (daher Lamberts) 1)-Nüsse. Das Holz wird besonders zu Fassreifen gebraucht. Auch in Folklore spielt der Strauch eine Rolle. Der Glaube an die Kraft der ihm entnommenen „Wünschelruthe", verborgene Metallschätze und Quellen an- zuzeigen, hat .sich bis in die Neuzeit und bis in die höchsten Kreise erhalten. Im Spätsommer werden die Winterknospen öfter durch Insekten (Enoplu/cs Avellanae Nal.) angestochen, sie vergrössern sich dadurch und werden kugelig; diese Gallen werden von Anfängern und Laien leicht für Blüthenknospeu gehalten. Ziemlich veränderlich, die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. silvestris. Frucht ziemlich klein, länglich bis fast eiförmig. Pflanze meist strauchartig. Blätter meist schwach gelappt. Die bei weitem häufigste Form. C. avellana a. silvestris DC. in Lam. u. DC. Fl. Finne. ed. 3. III. 398 (18ü5). — C. silvestris Salisb. a. a. O. (»796) im engeren Sinne. — C. Avellana a. ovata Willd. Spec. pl. IV. 470 (1805). Hierher gehören : I. Früchte einzeln oder zu wenigen in einem Fruchtstande, a. Fruchthülle nicht oder nur schwach drüsig behaart. — a. typiea <'. K. Schneider a. a. <>. 147 (1904) (aufrecht wachsende Form) verändert. i) Neben dieser Erklärung des Namens trägt K. Koch (Dendrol. IL 2. 10) auch die Ableitung von „Langbart" wegen der langen Hülle vor und parallelisiert sie mit dem englischen Namen dieser Nüsse Filbert, was er gleich Fuübeard (Voll- bart) setzt . oli diese Erklärung richtig ist, Lassen wir dahingestellt. Uebrigens wird auch der Name der Lombarden ( Longobarden) u. a. von ihren langen Barten abgeleitet. Corylus. 381 1. brach ychhmys'). Fruchlhülle kürzer als die Frucht. — Nicht selten. — C. Avellana ct. brachychlamys Spach Ann. sc. nat. ser. 2. XVI. 106 (1841). — Die Gestalt der Frucht ist meist in grösseren Be- ständen sehr wechselnd, bleibt aber an derselben Pflanze stets constant (H. v. Klinggräff in A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151). 2. schizochlarny s2). Fruchthülle deutlich bis viel länger als die Frucht. — Gleichfalls nicht selten. — C. avellana ß. schizochlamys Spach a. a. O. (1841). ■ Ausser diesen Abänderungen der Fruchthülle gehörten hierher noch eine Anzahl von Gartenfornien etc., so 1. p endula (Goeschke Die Haseln. 49 [1887]). Trauerhasel. Zweige hängend. 1. qucrcifolia (Petz. u. Kirchn. Arb. Muscav. G70 [1864]). Blätter stärker, mitunter fast eicheuähnlich gelappt. 1. urticifdlia (DC. Prodr. XVI. 2. 131 [1864]. — C. hetero- phylla Lodd. Cat. 1836 nicht Fisch. — C. Avell. var. lacinlata Petz, u. Kirchn. a a. O. [1864]). Blätter mehr oder weniger tief eingeschnitten mit spitzen Lappen. — ■ Sehr schöne und zierliche, gern in Gärten, be- sonders zur Herstellung von Lauben, schattigen Sitzplätzen etc. ver- wandt. — Hierher gehört wohl auch 1. Sere'ny dna'i) (Pluskai Abb. ZBV. Wien III. 22 [1853]). — C. Serenyiana Pluskai ÖBZ. II (1852) 394, wild in Mähren : Lomnitz beobachtet. 1. Z i mmermannii) (Hahne Verb. Nat. V. Rheinl.-Westf. u. Reg.-Bez. Osuabr. LX. 200 [1903]. Beissn., Schelle, Zabel Handb. Laub- holzben. 127 [1903]). Lappen des Blattgrundes verbunden, das Blatt daher tütenförmig. — Bei Schwelm (Westfalen) (Zimmermann) und bei Kreuznach (Geisenheyner). 1. funduk'z) (Maly in A. u. G. Syn. IV. [1910]). Blätter, be- sonders deutlich in der Jugend, oberhalb der Mitte rothbraun gefleckt. — Bosnien : Trebevic bei Sarajevo. 1. atripurpürea (alropurpurea Petz. u. Kirchn. a. ,a. O. [1864]. — var. fuscorubra Goeschke Die Haseln. 50 [1887]). Bluthasel. Blätter mehr oder weniger hellrothbraun. — Diese Form ist weder in der Färbung so schön noch gedeiht sie so gut wie die entsprechende der C. maxima, so dass sie in Gärten wenig verbreitet ist. 1. aiirea (Petz. u. Kirchn. a. a. O. [1864]). Zweige besonders im Winter deutlich gelblich. Blätter im Frühsommer goldgelb bis gelb- grün. — Wächst langsam. m. albivariegata (albo-variegala C. K. Schneider a. a. O. [1904]) Blätter weiss, fleckig bunt. m. aureimarginata (aureo-marginata C. K. Schneider a.a.O. [1904]). Blätter gelb umrandet. b. Fruchthülle stark drüsig behaart. glandulosa. Blattstiele stark drüsig. — Ziemlich selten. — C. Avellana b. glandulosa Gremli Exc.fl. d. Schweiz 3. Aufl. 339 (1878). Christ Pflz.leb. Schweiz 206 (1879). — G. glandulosa Shuttleworth in Godet Fl. du Jura II. 639 (f853) nach T hell ung br. CK. Schneider a. a.O. (1904). — C. Av. ß. gloiölrichaV) Beck Fl. Nieder-Oesterr. 267 (1890). i) Von ßQa%vg kurz und ^Aafjtvg Mantel. 2) Von a%it,(a ich spalte und %Aap,-ög. 3) Nach dem in Mähren begüterten Grafen Serenyi (A. v. Degen br.) 4) Nach dem Entdecker Ernst Zimmermann, * 14. Sept. 1854 Menden Iserlohn (br.), Lehrer in Schwelm. 5) Nach dem türkisch-albanesisch-neugriechischen Namen der Haselnuss, s. S. 380. G) Von yAoiä (yXici) Leim und #p/£, TQiyßg Hanr. 382 Betulaceae. Hierzu : li. glauce'scenB. Blätter Unterseite graugrün. Fruchthülle die Frucht überragend. — Ungarn. — C. Avcllana ß. glaucescens Borb. in Baenitz Herb. Eur. No. 8333 Prosp. 2 (1895). Balaton Fl. 331 (1900). c. Pilisiensis 1). Blätter klein (7 — 8 cm lang, 6 — 7 cm breit), nnterseits bleibend grau filzig. Fruchthiille kürzer als die verkehrt-eiförmige, kurz geschnäbelte Frucht; Schnabel am Grunde verbreitert. — Ungarn. — 6'. Avellana var. Pilisiensis Schilberszky Termeszetr. Füz. XIV. 160 t. VIII (1891). IL Fruchtstande mit 7 — 10 Früchten. glomeräta. Früchte oft klein. — Ziemlich selten. — C. Avellana ß. glomeräta Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 363 (1789). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) # B. grandis. (Zellernuss2), franz. Avelline). Früchte gross, meist fast kugelig, sehr breit, mit breiter Ansatzfläche, gestreift, dünn- schalig. Pflanze meist kräftig, aufstrebend. Blätter gross. Wild wohl sehr selten. In Gärten hier und da. C. Avellana y. grandis Lam. Encycl. IV. 496 (1797). A. DC. Prodr. XVI. 2. 131. H. Winkler Pflz.reich IV. 61. 47. — C. grandis Dryand. in Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 363 (1789). — C. Avell. d. striata Willd. Spec. pl. IV. 470 (1805). — C. Avellana fi. sphaeroeärpa3) Rchb. Ic. XII t. DCXXXVIII % 1302 (1850). — C. Ar. barcelonensis Lodd. Cat. 1836. — C. Av. pedemontäna und hispänica Dochnahl Sich. Führ. Obstk. IV. 33 (1860). — C pöntica mancher Gärten nicht K. Koch. Eine etwas kritische Pflanze, die vielleicht aus dem südlicheren Gebiete stammt und im nördlicheren wohl nur aus den Anpflanzungen verwildert ist. Bedarf weiteren Studiums. Ist in typischer Form sehr abweichend. Die Frucht- hülle ist oft stärker zerschlitzt. (Verbreitung der Rasse: Südliches Europa: Iberische Halbinsel; Italien und weiter?) |*| (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel, bis über 67° N.Br.; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel, südlich bis 38° 20'; Italien; Sicilien ; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland (die Nord- und Ostgrenze fällt ungefähr mit der von Querciis pedunculata zusammen); Krim; Kaukasus; Kleinasien; [Nord Afriea, wohl nur verwildert].) * 1068. X 1069. C. Avellana X eohtrna s. S. 384. *f C. Americäna. |). Meist nur bis 3.m hoch. In der Tracht unserer Art sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch folgendes verschieden : Blätter meist aus abgerundetem oder seicht- herzförmigem Grande länglich-eiförmig, einzelne auch breiter rundlich, zugespitzt, am Bande meist kaum lappig; im Herbste sieh roth- braun färbend. Männliche Blüthenstäude meist Bchlank, 7 10 cm lang, ihre Trag- blätter grannenartig zugespitzt. Hülle der Frucht doppelt so lang als die 1 — 1,5 cm lange Frucht oder noch länger, offen oder 2 klappig zusammengedrückt. i) S. VI. 2. S. 921 Fussn. 1. 2) Nach dem Kloster Zell bei Würzburg benannt. 3) Von ocpaiga Kugel und xagiiög Frucht. Corylus. 383 Im Atlantischen Nordamerica heimiscli, bei uns seit langem in Gärten und in alten Gartenanlagen mitunter sehr zahlreich verwildert, dichte Bestände bildend. Bl. (Februar), März, April. Frucht (August) September. C. americana Walt. Fl. Carol. 236 (1788). Koehne Deutsche Dendrol. 119. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 146 fig. 85, m, n. — C. americana ß. humilis Wangenh. Beitr. N. Am. Holz. 88 (1787). — C. calyculdta Dipp. Handb. Laubh. II. 132 (1892). — C. virginiana mancher Baumschulen (s. C. K. Schneider a. a. O.). Durch die Herbstfärbung sind die Exemplare und Bestände dieser Art sehr auffällig. IL Hülle der Frucht tief (bis unter die Mitte) zerschlitzt, die Zipfel II. zahlreich, lang und schmal. 1069. (2.) C. cohirna1). (Türkische, Baum-Hasel, Fr. Dicknuss; franz.: Coudrier du Levant; rum. : Alundsel alb [im Banat nach Kitaibel Linnaea XXXIII. 521]; kroat. : Megjegja Lijeska, Megjetka; serb. : Me^ja und ^iiBta .lecKa, ^übo-iock, in Montenegro IUeMiiinjuiKa ; russ. : McnBeaüfi Op*xt.) Tl. Bis über 20 m hoch und 3,5 m dick, alte Bäume von der Tracht sehr grosser Linden. Stamm mit rauher auf- reissender kleinschuppiger Rinde, dunkelgrau. Krone breit pyramidal. Aeste ziemlich spitzwinkelig abgehend, hellbraun. Junge Zweige ziemlich stark behaart und drüsig, später mehr oder weniger verkahlend, hell- gelblich grau oder olivbräunlich. Winterknospen eiförmig, etwas spitzlich. Blätter mit 1,5 — 4,5 cm langem, weichzottigem und drüsenborstigem Stiele, aus tiefherzförmigem Grunde rundlich bis breit-länglich, meist 7 — 15 cm lang und 5,5 — 10 cm breit, spitz oder kurz zugespitzt, fast gelappt, grob doppelt gesägt, jederseits mit 5 — 6 Seitennerven, ober- seits dunkelgrün, zuletzt fast kahl, unterseits heller, zerstreut behaart und auf dem Mittelnerven drüsige; Nebenblätter lanzettlich-eiförmig grob gezähnt. Männliche Blüthenstände schlank, bis 1,2 dm lang, gelb. Fruchtstände meist kopfig. Hülle der Frucht am Grunde zer- streut drüsenborstig, mit ganzrandigen oder vereinzelt grobgezähnten gebogenen Zipfeln. Frucht kurz, bis 2 cm lang und wenig schmäler, oberwärts meist etwas 2 kantig zusammengedrückt. In Wäldern, an Abhängen mitunter eigene Bestände bildend, bei uns nur im südöstlichen ■ Gebiete. Süd-Ungarn : Sirmien. Banat. Süd- Ost-Bosnien bei Rogatica verbreitet, sonst selten, nicht bei Vranduk (Maly br.). Hercegovina ! ! Montenegro. Im übrigen Gebiete nicht selten angepflanzt, in Nieder-Oesterreich, wo der Baum schon 1582 angeführt wurde, verwildert. Merkenstein (Beck 267), ebenso in Istrien bei Cepic (Pospichal I. 316). Die Angabe in Nordost-Istrien zwischen den Gipfel des Monte Maggiore und Vranja (Giacich Flora XXIV [1844] 276) ohne neuere Bestätigung. Steigt in Bosnien-Hercegovina bis 1200 m (Beck Wiss. Mitt. Bosn.-Herz. XL 402 [122]). Bl. (Januar), Februar — März (im nördlichen Gebiete öfter noch April). Frucht Sep- tember, October. i) colurnus (für corulnus) aus Hasel gemacht bei Vergilius. 384 Betulaoeae. ('. Colurna L. Spec. pl. ed. 1. 999 (1753). Koch Syn. ed. 2. 7. Boiss. Fl. Or. IV. 1176. Goeschke Die Haseln. 91 t. 75. Koehne Deutsche DendroL 117. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 1 U. II. Winkl. Pflz.reich IV. 61. 50. Rchb. Ic. XII t. I)( XXXVIII fig. 13U3. Nyman Consp. 663 Suppl. 276. — C. arborescens Münchh. Hauav. III. 826 (1767). Der auch im nördlichen Gebiete völlig winterharte Baam besitzt in der Jugend »•ine schlank pyiamidale Tracht, die Seitensweige sind .spiralig um einen senkrecht in die Höhe wachsenden Mitteltrieb (Tannenform) gestellt. Das Holz ist werthvoll und wird namentlich zur Kunst- und Möbeltischlerei verwandt. Die mit weisser, rissiger Koikrinde bedeckten Zweite werden zu Pfeifenröhren verwandt (Pancicj. Die Nüsse sind weniger schmackhaft als die der übrigen Arten (Maly br.). Ziemlich wenig veränderlich, an schattigen Orten und in dichten Beständen werden die Blätter grösser. Bemerkenswert!] ist IS. glandulif era. Blattstiele, Blüthenstiele und Frachthülle stärker drüsen- boretig. Zij>fel der Frachthülle meist weniger spitz, öfter gesahnt. — Seltener. — C. Colurna v. glandulifera DG Prodr. XVI. 2. 132 (1864). — C. Col. pubesecns Dochuahl Sich. Führ. Obstk. IV. 53 (1860). — Hierher gehurt auch die von I! eichen bach a. a. O. abgebildete Pflanze. (Balkanhalbinsel ; Kleinasien ; Transkaukasien ; Himalaja bis Central- china, dort auch in der Rasse Chinens i s [Burkill Journ. Linn. Soc. XXVI. 503 (1899). - - C. chinensis Franch, Journ. de bot. XIII. 197 (1899J). 1068. X 1069. C. avellana X colurna s. unten. Bast ard. A. 1068. X 1069. C. Avellana X colurna. h ( — Ti). In der Tracht der G. colurna meist am ähnlichsten, alter Rinde dunkler, weniger rissig-korkig. Blätter meist etwas rhombisch-oval zugespitzt, oder denen von G. Avellana ähnlicher. Männliche Blüthenstände kürzer. Frucht zu 2 — 4, meist deutlich länger als breit; die Hülle weniger länger, kaum drüsenborstig. Bisher nur in einigen Gärten beobachtet, so in Jena, Hannöverisch- Münden und Göltingen. C. avellana X colurna Rehder Mitth. Deutsche Dendr. Ges. III. 43 (1894). — C. intermedia Lodd. Cat. 1836 nicht Fingern, — G. colurna X avellana, C. colurnoides C. K. Schneider Dl. Handb. Laubholzk. I. 145 (1804). Die Samen sind wohlschmeckend. (Bisher nur im Gebiete.) {_*] B. B. Fiuchthülle über der Frucht mehr oder weniger verengert und dort röhrenförmig verlängert, die Blätter derselben auf einer Seite oder ringsum verbunden. Corylus. 385 1070. (3.) C. maxima. (Frucht Lambertsnuss s. S. 380; plattd.: Lammertsnott, Lammersche Nott; nieder].: Lammertsnoot; dän. : Lam- bertsnod; franz.: Noisette de Lombardie.) tl oder öfters fi. Meist bis zu 6, mitunter bis 10 m hoch; in der Tracht der C. Avellana ähnlich. Einjährige Zweige fast ganz verkahlend, anfangs mit längeren weichen Zotten und kürzeren Drüsenborsten besetzt. Blätter mit 1 bis fast 3 cm langen wie die jungen Zweige behaarten Stielen, rundlich bis breit-oval, kurz zugespitzt, doppelt- bis mehr oder weniger lappig- dreifach-gesägt, mit 7- — 9 Seitennerven jederseits. Nebenblätter schmal länglich, etwa 3 mal so lang als breit oder noch länger, ganzrandig. Männliche Blüthenstände bis 9 cm lang, dick (bis 1 cm); die Trag- blätter kaum zugespitzt. Früchte zu 3 — 6 (bis 8), stets etwas verlängert, zusammengedrückt, meist etwa 2 — 2,4 cm lang und etwa 1,5 cm breit; ihre Hülle nicht rostgelb-steif haar ig, mit wenigen schmalen, ganzrandigen Zipfeln, zuletzt meist auf- reissend. Samenhaut meist purpurn, seltener gelblich-weiss. In Wäldern, an Abhängen nur im südöstlichen Gebiete. Ein- heimisch im Gebiet nur im mittleren und nördlichen Istrien, bei Pirano und Punta Grossa bei Muggia (Marchesetti Fl. Trieste 502), südlich noch bei Rovigno (Freyn ZBG. XXVII. 426 [1877]). Im übrigen Gebiet nicht selten angepflanzt und in wärmeren Lagen verwildert; auf derartige Vorkommnisse beziehen sich auch die Angaben am Baldo (Goiran), in Steiermark, Kroatien und im Banat. Bl. Februar, März. Frucht September, October. C. maxima Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 2 (1768). Bertol. Fl. It. X. 239. Koehne Deutsche Dendrol. 119. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 148. — C. rubra Borckh. Handb.-Forstbot. I. 723 (1800). — C. Avellana y. rubra Lam. Encycl. V. 496 (1804). — C. tubulösa Willd. Spec. pl. IV. 470 (1805). Koch Syn. ed. 2. 738. Boiss. Fl. Or. IV. 1176. Rchb. Ic. XII t. DCXXXIV fig. 1301. Nyman Consp. 663 Suppl. 279. — C. Avellana tubulösa Loud. Encycl. tr. shr. 922 (1842). Zerfällt in 2 Formen : A. rubra (C. K. Schneider a. a. O. 149 [1904J. — C. rubra Borckh. a. a. O. im engeren Sinne. — f. normälis „Rothe Lambertnuss" Goeschke Die Haseln. 78 [1387]). Samenhaut roth. B. alba (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — C. alba Lodd. Cat. [1836J). Samen- haut gelblich-weiss. Eine bemerkenswerthe Spielart ist 1. purpurea (Koehne Deutsche Dendrol. 120 [1893]. — C. purpurea Lodd. Cat. 1836. — C. avellana purpurea Loud. Encycl. tr. shr. 922 [1842]. — C. (ubulosa var. atropurpurea Dochnahl Sich. Führ. Obstk. 49 [1860]. — C. maxima f. atropurpurea H. Winkl. Pflz.reich IV. 61. 51 [1904]). Blätter roth bis schwarzroth. Staubblätter röthlich. — Ist die häufigste Bluthasel der Gärten, da sie viel leichter gedeiht und auch schöner ist als die der C. Avellana. Die in den Baumschulen als G. Avellana atropurpurea geführte Pflanze gehört meist hierher. (Nördlichere Balkanhalbinsel; Nordost-Kleinasien.) j"#j Ascherson u. (iraebner. Synopsis. IV. 25 386 Betulaceae. * ('. FOSträta. (Schnabelnuss.) [). Meist nur bis 2 oder 2,5 m hoch. Blätter mit 1 — 1,5 cm langen weichhaarigen, meist nicht drüsigen Stielen, aus abgerundetem bis seicht herzförmigem Grunde eiförmig bis verkehrt-eiförmig, meist 6 — 10 cm lang oder etwas länger und 3,5 — 6,5 (bis 8) cm breit, zugespitzt, schwach bis deutlich-doppelt-abstehend-gesägt, unterseits weiehhaarig. Nebenblätter eiförmig bis lanzettlich. Frucht rundlich kegelförmig, ihre Hülle, besonders unter- wärts dicht- r ob tgelb- steif haarig, am Grunde der Frucht dicht anliegend, ob er wärt s in eine verlängerte Röhre ausgezogen. Der Typus in fast ganz Nordamerica verbreitet, bei uns seit langem in Gärten. Bl. Februar, März. C. rostrata Ait. Hort. Kew. III. 304 (1789). DC. Prodr. XVI. 2 t. 33. Koehne Deutsche Dendrol. 120. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 149. — C. cor- nuta Du Boi nach Steud. Nomcncl. ed. 1. 229 (1821) und mehrere Gärten. Bemerkenswerth ist B. Mandschür ica (Begel Bull. Ac. St. Petersb. 221 [1871]. — C. mandshurica Maxim. Bull. Acad. St. Petersb. XV. 137 [1856]). Blätter rundlich bis elliptisch, mit bis über 2,5 (bis 3.5) cm langem Stiele. Fruchthülle weniger eng als beim Typus. — Aus Korea und der Mandschurei. — Schöner Zierstrauch. 2. Tribus. BETÜLEAE. (Doli Erkl. Laubkn. Ament. 10 [1848]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. 619. Nat. Pfl. III. 1. 41. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 117.) S. S. 370. Uebersicht der Gattungen. A. Frucht dünnhäutig- 2 flügelig. Tragblätter der weiblichen Blüthe mit den Vorblättern zu einer dreilappigen Schuppe verbunden, mit den Früchten abfallend. Staubbeutel 2theilig. Betula. B. Frucht meist nicht oder unscheinbar geflügelt (vgl. A. alno-betnla). Fruchtstände zuletzt holzig werdend, zapfenartig. Tragblätter in den Blüthenständen mit den Vorblättern der Blüthen verbunden, bleibend, nicht abfallend. Staubbeutel ungetheilt. Alnus. 230. BETULA1). ([Tourn. Instit. 588 t. 360]. L. Gen. pl. [ed. 1. 285] ed. 5. 422 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 43. H. Winkler Pflz.reich IV. 61. 56.) (Birke; plattd. : Barke; niederl., vläm.: Berk; dän. : Birk; franz.: Bouleau; it.: Betula, Beola, Bidollo; rum.: Mestacän, Mesteacän; poln. : Brzoza; wend. : Bfaza, Breza; böhm.: Bfeza; kroat. u. serb. : Breza; russ. : Bepe3a; litt.: Berzus; ung. : Nyir.) S. oben. Bäume oder Sträucher mit sitzenden Winterknospen. Blätter oft an den Ruthentrieben abweichend von den älteren gestaltet. Männliche Blüthenstände end- oder achselständig, schon im Herbste weit entwickelt, aber erst bei der Entfaltung der Blätter sich öffnend. i) Betulla, Name dieser Gattung bei Plinius (XVI. 30, 69). Corylus. Betula. 887 Weibliche Blüthenstände am Ende kurzer Seitenästchen unter den männlichen stehend, im Winter von Knospenschuppen eingeschlossen, mit den Blättern sich entfaltend. Narben meist purpurn, nicht über die Tragblätter hervortretend. Männliche Blüthen zu 3 stehend (mit Mittel- blüthe), ohne entwickelte Vorblätter. Perigon 4 blätterig, das vordere Perigonblatt viel grösser, die hinteren öfter verkümmernd. Staubblätter 2, an der Mittelblüthe oft, an den Seitenblüthen selten 3, bis zum Grunde 2 theilig, daher scheinbar zu 4 oder 6. Weibliche Blüthen zu 3 stehend, seltener durch Verkümmerung der Mittelblüthe nur "zu 2; die 2 Vorblätter derselben mit dem Tragblatte zu einer 3 lappigen oder 3 spaltigen Schuppe verbunden, welche mit der Frucht abfällt. Frucht eine häutig- 2 flügelige Nuss. Etwa 40 Arten in der nördlich gemässigten und kalten Zone. — Aus der Section Betulasteri) (Spach Ann. sc. nat. 2. ser. XV. 198 [1841] als Gatt. Regel Monogr. Bet. 73 in Me'm. Soc. nat. Mose. XIII [1861]) mit der Subsection Acuminatae (Regel Bull. Soc. nat. Mose. XXXVIII. 397 [1868]), ausgezeichnet durch verlängerte, meist traubig zusammengesetzte Fruchtstände und durch seitlich die Fruchtschuppeu weit überragende breite Flügel der Früchte wird neuerdings öfter wegen ihrer ausserordentlichen Schönheit angepflanzt: B. M azimow iczii'*) (Regel Bull. Soc. nat. Moscau XXXVIII. 418 t. 6 flg. 1 — 8 [1865]). % bis über 20 m hoch mit glatter, der des Kirschbaums ähnlicher brauner, fein abblätternder Rinde. Junge Zweige abstehend kurz behaart, später bis ganz verkahlend, dann dunkelrothbraun, schwach glänzend, nicht warzig-drüsig. Blätter aus herzförmigem Grunde breit eiförmig, im Durchschnitt etwa 9 cm, meist 7 — 12 cm, lang und 6,5 (5 — 11) cm breit, mit jederseits mehr als 7 oberseits eingedrückten Seitennerven, unterseits heller, in den Nervenachseln bärtig. — Im nördlicheren Japan heimisch. Bl. Mai, Frucht October. — Bei uns nur Arten der Section: Eubetula (Regel Monogr. Bet. 74 in Mem. Soc. nat. Mose. XIII. 74 [ 1 861 J). Blüthen- und Fruchtstände unverzweigt, cylindrisch bis eiförmig oder fast kugelig. Flügel der Früchte nicht oder kaum aus den Fruchtschuppen hervorragend. Uebersicht der Subsectionen. A. Blätter jederseits mit zahlreichen (über 7) oberseits vertieften Seiten- nerven. Costatae. B. Blätter flach, mit jederseits höchstens 6 — 7 Seitennerven. I. Bäume oder grosse Sträucher. Männliche Blüthenstände un- geschützt überwinternd, hängend. Albae. II. Sträucher, meist klein, selten bis baumartig. Männliche Blüthen- stände im Winter von Knospenschuppen umgeben oder ein- geschlossen, aufrecht. Nanae. A. Costatae (Regel in DG Prodr. XVI. 2. 162 [1868] erw. [incl. A. Lentae]. DippelHandb.Laubholzk.il. 183 [1892]. Koehne Deutsche Dendr. 107 [1893]). Blätter jederseits mit zahlreichen (über 7), 1) Von Betula und aster s. I. S. 211 Fussn. 3. 2) S. II. 1. S. 772 Fussn. 2. 25« 338 Betulaceae. oberseits vertieften Seitennerven. Männliche Blüthenstände end- ständig, seltener ausserdem seitenständige, ungeschützt überwinternd, hängend. Weibliche Blüthenstände einzeln, meist aufrecht, in der Frucht fast kugelig bis eiförmig oder länglich-eiförmig, bis fast cylindrisch, etwas locker; Schuppen öfter mehr oder weniger ver- längert. Flügel meist höchstens halb so breit als die Frucht. — Bäume mit bräunlich-gelber bis dunkelbrauner, selten hellgrauer Rinde. I. I. Blätter unterseits stets deutlich papillös, mehr oder weniger grau- grün. *t B- nigra. %. Bis 30 m hoch. Stamm oft vom Grunde getheilt, mit zuletzt stark zerrissener Rinde. Aeste oft mit zahlreichen krausen, braunen bis rothbraunen Kindenresten besetzt. Junge Zweige dicht grau weich zottig, ohne oder mit zerstreuten Drüsen, später tiefrothbraun mit wenigen Lenticellen. Blattstiele ' « bis kaum 1/a so lang als die Spreite ; diese breit oder schmal rhombisch-eiförmig, meist 3 — 9 cm lang und etwa 2 — (i cm breit, oberseits meist bald verkahlend, spitz oder kaum zugespitzt, grob- bis lappig-doppelt-gesägt, unterseits öfter nur auf den Nerven bleibend seidenhaarig. Weibliche Blüthenstände in der Frucht etwa 2 — 4 cm lang und 2 cm breit, ihr Stiel etwa halb so lang als der Blüthenstand; Schuppen dicht kurz behaart, tief 3 theilig; der Mittellappen etwas länger als die seitlichen. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns mitunter angepflanzt, zuweilen verwildert, so Hamburg: Eibufer bei Nienstedten (Timm nach v. Fischer-Benzen in Prahl Fl. Schl.-Holst. II. 193). Bl. Mai. B. nigra L. Spec. pl. ed. 1. 982 (1753). Koehne Deutsche Dendr. 107. C. K. Sehn. 111. Handb. Laubh. I. 99. — B. lanulösa Mich. Fl. Bor. Am. II. 181 (1803). — B. rubra Mich. fil. Hist. arb. Amer. II. 141 (1812). U# II. Blätter unterseits nicht (oder doch nur mit starker Vergrösserung sichtbar) papillös, dort gelblich- bis lebhaft-grün. *f B. lenta. (Zuckerbirke.) Tl. Bis etwa 25 m hoch. Stamm in der Jugend glatt; Rinde glänzend braun (kirschbaumähnlich), auch später nicht abblätternd, schliesslich borkig reissend aber bleibend. Zweige fast kahl, anfangs klebrig-warzig, später glänzend purpurbraun, im 2. Jahre schwarzgrau. Winterknospen mit 3 — 4 gewimperten Schuppen, 6 — 8 mm lang, meist hellbraun. Blätter aus herzförmigem oder ab- gerundetem Grunde breiter oder schmäler länglich-eiförmig, meist 4 bis 12 cm lang und 2,5 — 6,5 cm breit, zugespitzt, scharf-doppelt-gesägt, oberseits glänzend grün, fast kahl, unterseits hell oder gelblich-grün, meist nur auf den Nerven und in den Achseln mehr oder weniger zottig, im Herbste lebhaft gelb werdend, mit nur etwa 1/s der Blatt- spreitenlänge erreichendem Stiele. Weibliche Blüthenstände in der Frucht länglich-walzlich, meist 2 — 3,5 (selten bis 4) cm lang und 0,8 — 1,2, kaum bis 1,5 cm breit, ganz kurz gestielt. Fruchtschuppen mindestens so breit als lang, etwa bis zur Mitte 3 theilig; der Mittel- lappen kaum länger als die seitlichen. Flügel meist reichlich halb so breit als die bis 1,6 mm breite Frucht. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem (über 150 Jahre) in Gärten und auch als Strassenbaum, selbst an Chausseen etc. Betula. 339 angepflanzt und aus diesen Anpflanzungen namentlich auf feuchterem Boden in Niederungen hier und da verwildert. Bl. April, Mai. Frucht September. B. lenta L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). Koehne Deutsche Dendr. 107. C. K. Schneid. 111. Handb. Laubholzk. I. 99. — B. nigra Dur. Obs. 30 (1771) nicht L. — B. carpinifolia Ehrh. Beitr. VI. 99 (1791) nicht Sieb. u. Zucc. Durch die lebhaft an Carpinus erinnernden Blätter sehr auffällig und kenntlich (ist deshalb sogar schon als Bastard einer Birke und Hainbuche gedeutet worden). Wird in America wegen ihres guten Holzes sehr geschätzt. Die Rinde und die Blätter sind süss und stark gewürzhaft aromatisch. Hierher gehört als Unterart: B. JB. lutea. Stamm mit hell- oder gelbgrauer querabblätternder Rinde. Junge Zweige behaart, später röthlichbraun, ihre Rinde weniger süss und gewürzhaft. Winterknospen schwach behaart. Blätter meist am Grunde abgerundet, kürzer zugespitzt und meist gröber gesägt, bis 1,2 dm lang und 7 cm breit, mit 0,5 — 2 cm langem Stiele, anfangs dicht behaart, auch später oberseits etwas behaart, im Herbst sattgelb. Fruchtstände oval bis eiförmig, meist 2,5 — 3 cm lang und 1,5 — 2 cm dick; ihre Schuppen doppelt so gross wie beim Typus der Art. Im Atlantischen Nord- America heimisch, bei uns seit langem, seit fast 150 Jahren in Gärten. B. lutea Mich. fil. Arb. Amer. IL 152 (1812). C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 100. — B. excelsa Pursh Fl. Am. sept. III. 621 (1814) nicht Ait. — B. lenta ß. lutea Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 179 (1868). Koehne Deutsche Dendrol. 107. *f X * B. lenta X pumila s. Ende der Gattung. * B. utilis (Don Prodr. 58 [1825]. — B. Bhojpntra^) Wall. PI. As. rar. II. 7 [1832]) bis fast 20 m hoch mit querabblätternder Rinde. Blattstiele kaum 1 * so lang als das Blatt, dieses aus meist abgerundetem Grunde breit-eiförmig bis länglich-eiförmig, deutlich zugespitzt. Fruchtstände walzlich, meist 3—5 cm lang und 0,8 — 1,2 cm dick, ihre Schuppen halb so breit als lang, etwa bis zur Mitte 3theilig, der Mittellappen viel länger als die seitlichen. — Im Himalaja, Central-China und Japan heimisch, bei uns meist fälschlich aus Gärten angegeben. * B. Ermäni2). %. Bis 15 m hoch. Stamm und Aeste glatt, mit gelblich- weisser Rinde; diese sich in breiten Querstreifen ablösend, unter denen der Stamm zunächst mehr gelbbraun erscheinend. Junge Zweige schwach behaart oder kahl, mit meist sehr reichlichen dicken Drüsen besetzt, die einjährigen meist kahl, meist rothbraun mit hellen Lenticellen ; die Rinde oft schon an den zweijährigen ab- i) Indischer Name der Art. 2) Nach dem Entdecker Georg Adolf Erman, * 12. Mai 1806 f 12. Juli 1877 Berlin, Professor der Physik an der Universität daselbst, Sohn des Physikers Paul E., * 29. Febr. 1764 f 11. Oct. 1851 Berlin, Vater des Aegyptologen Adolf E., * 31. Oct. 1854 Berlin. Adolf E. sen. reiste zum Studium des Erd-Magnctismus 1828 durch das Europäische Russland, Sibirien und Kamtschatka nach Sitcha und kehrte über S. Francisco, Taiti und Rio Janeiro 1830 zurück (Reise um die Welt, 5 Bände, 390 Betulaceae. blätternd. Winterknospen meisl nur mit 3 — 4 Schuppen. Blätter aus breit ab- gestutztem bis stark herzförmigem Grunde breit dreieckig, mit abgerundeten Ecken, zugespitzt, unter der Mitte am breitesten, meist 4 — 10 cm lang und 3 — 7 cm breit, meist grob gesägt, oberseits kahl oder zwischen den Nerven seidig-zottig, Unterseite meist nur auf dem Mittelneryen und in den Nervenachseln behaart, jederseits mit 7 — 10 Seitenn erven. Fruchtstände eiförmig bis länglich, meist 2 — 3 (bis 4) cm lang und über 1 — 1,5 cm dick, ihre Schuppen etwa 1 ' 2 mal so lang als breit, bis zur Mitte Stheilig; der Mittellappen wenig bis deutlich länger als die seitlichen. Frucht etwa 2 mm breit, ihre Flügel meist 0,7 mm, aber auch breiter. In Ostasien von der Mandschurei bis Japan und Kamtschatka heimisch, bei uns seit langem in Gärten und unter verschiedenen Namen zu dieser Section ge- höriger Arten in den Baumschulen etc. Bl. Mai. Frucht September, October. B. Ermani Cham. Linnaea VI. 537 (1831). Koehne Deutsche Dendr. 108. < . K. Schneider 111. Ilandb. Laubh. I. 102. — B. corylifolia etc. mancher Gärten nicht Hegel. * B. ulmifolia (Sieb. u. Zucc. Abb. Barr. Akad. Münch. IV. 3. 228 [1846]. — B. costata Trautv. in Maxim. Prim. Fl. Amur. 253 [1859]). Auch diese Art ist öfter mit voriger verwechselt, sie unterscheidet sich aber durch Blätter, die in der Gestalt ähnlich sind, aber jederseits 10 — 14 Seitennerven besitzen. Die Frucht- stände sind länglich, 1,5 — 3 cm lang und 1 — 2 cm dick, oft fast kahl; ihre Schuppen mit kurzen Seiten- und viel längeren Mittellappen. Die Frucht ist kleiner. — Im Amurgebiet und in Japan heimisch. B. B. Blätter flach, mit jederseits höchstens 6 — 7 (bis 8) Seitennerven. I. I. Albae (Regel BuU. Soc. nat. Moscou XXXVIII. 396 [1865] in DC. Prodr. XVI. 2. 162 [1868] erw. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 44 [1894]. H. Winkl. Pflanzr. IV. 61. 74). Bäume oder Sträucher. Männliche Blüthenstände ungeschützt überwinternd, hängend. Blätter jederseits mit 5 — 7 Seitennerven. Fruchtstände meist mehr oder weniger deutlich cylindrisch, seltener an den Enden verschmälert, ziemlich dicht. In Europa nur unsere Arten. Aus der Gruppe Dali üricae (Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 174 [1868]), bei der die Fruchtflügel höchstens halb so breit sind als die Frucht, wird in Gärten mitunter angegeben B. Dav urica (Pall. Itin. III. 224 [1776]). Baum mit graubrauner, tiefrissiger Rinde. Blätter mit abgerundetem oder meist breit keilförmigem Grunde, anfangs weichhaarig. Fruchtstände mit Schuppen mit sehr kurzem Grunde. — 1>;i- hurien bis Amurgebiet. — Bei uns nur Eu albae (C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 111 [1904]. — Albae Regel a. a. O. [1865] im engeren Sinne). Flügel der Frucht so breit bis 3 mal so breit als diese. a. a. Einjährige Zweige kahl, locker bis dicht mit warzigen Drüsen besetzt (vgl. indessen B. papyrifera); besonders die Zweige junger Pflanzen und vom Boden oder Stamm ausgehende Zweige Berlin 1833 — 48). Auf dieser Reise machte er werthvolle Ptianzensammlungen, die von A. v. Chamisso bearbeitet wurden. 1841 — 1866 gab E. das Archiv 'für wissenschaftliche Kunde von Russland heraus. Noch in seinen letzten Lebensjahren interessierte er sich lebhaft für Botanik, so veranlasste er mich, 1873 die damals noch unbekannte Flora der Umgebung seiner Besitzung Pleisshammer, Kr. West- Sternberg (Prov. Brandenburg) zu untersuchen. A. Betula. . 391 dicht, öfter fast raspelartig damit bedeckt; anfangs kahl bis dicht behaart. Aeltere Blätter meist dünn. 1071. (1.) B. verrucosa. (Hänge-, Trauerbirke). % seltener fj_. Bis 20, mitunter bis 30 m hoch. Stamm mit meist weisser, quer ab- blätternder, am Grunde oft tiefrissiger borkiger Rinde. Junge Zweige kahl, nur lange vom Grunde ausgehende (Wasserreiser, Lohden) oft kurz-zottig behaart, die einjährigen bei jungen Pflanzen dicht, bei älteren lockerer bis an den hängenden Zweigen entfernt mit den harten Drüsen- warzen besetzt. Winterknospen eiförmig bis lanzettlieh, spitz, die Schuppen am Rande gewimpert, die untersten oft hinfällig. Blätter meist aus breit-keilförmigem bis gestutztem Grunde dreieckig- rhombisch, meist 4 — 7 cm lang und 2,5 — 4 cm breit, mit nicht abgerundeten Seitenecke n (der untere Rand geradlinig) zugespitzt, anfangs klebrig und zerstreut behaart, sehr bald verkahlend, doppelt gesägt bis fast lappig, oberseits lebhaft, unterseits heller grün. Blätter der langen Schösslinge oft dicht behaart und mehr eiförmig. Männliche Blüthenstände meist 3 — 6 cm lang und 6 — 8 mm dick, mit bräunlichen Tragblättern und gelben Staubbeuteln. Weib- liche Blüthenstände zur Blüthezeit etwa 1 — 2 cm lang und nur 2 mm dick oder wenig dicker, gelbgrün. Narben purpurn. Fruchtstände hängend, cylindrisch, bis über 1 cm dick, ihre Schuppen meist 5 — 7 mm lang mit etwas abstehenden Spitzen. Flügel der Frucht etwa 2- oder bis 3 mal so breit als die Frucht, halboval. In Laub- und Nadelwäldern oft eingesprengt, nicht so häufig eigene Bestände bildend, seltener strauchartig. Besonders auf trockenem Sand- boden, Dünen, Heiden etc. sehr widerstandsfähig gegen sommerliche Trockenheit, daher auch oft auf Dächern, auf Mauern etc. Fast im ganzen Gebiete nicht selten ; auch in den Gebirgen meist auf kalk- armem Substrat; auf den Nordseeinseln nicht heimisch (Buchenau Fl. Ostfries. Ins. 3. Aufl. 90). Fehlt wohl überall in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets; die Angaben aus Dalmatien (Poscharsky) sehr unbestimmt und unsicher; fehlt auch im Karstgebiet von Bosnien- Hercegovina (Maly br.). In dem ungarischen Tieflande selten (Kern er ÖBZ. XXVI. 364); in den Alpen von Wallis bis 1000 m aufsteigend (Jaccard 321), in denen von Tirol bis etwa 1830 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 49), in der Biharia bis 1305 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 365), in Bosnien bis 1500 m (Beck Wiss. Mitt. Bosn. Herc. XL 400 [120]). Bl. April, Mai. B. verrucosa Ehrh. Beitr. Naturk. VI. 98 (1791). Fries Summa veg. I. 211. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 252. H. Winkl. Pflz.reich IV. 61. 75. Nyman Consp. 672 Suppl. 282. — B. alba L. Spec. pl. ed. 1. 982 (1753) z. Th. Du Roi Harbk. Baumz. I. 82 (1771). Koch Syn. ed. 2. 760. — B. pendula Roth Tent. Fl. Germ. I. 405 (1788). Schrank Baier. Fl. I. 417 (1789) veränd. Dippel Handb. Laubholzk. II. 166. Koehne Deutsche Dendrol. 110. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 112. — B. alba ß. pendula Ait. Hort. Kew. III. 336 392 Betulaceae. (1789). Pers. Syn. II. 572 (1807). — B. verrucosa v. pendula Schkuhr Eandb. III t. 288 (1808) nicht Rchb. vgl. Posp. Fl. Oest. Küst. I. 311. — B. alba var. verrucosa Wallr. Scbed. crit. 495 (1822). — B. alba a. vulgaris Spach Ann. sc. nat. s6r. 2. XV. 186 (1841). — B. alba var. typica Trautv. in Maxim. Prim.fl. Amur. 249 (1859). Wir haben es vorgezogen, den Eh rhart 'sehen Namen B. verrucosa bei- zubehalten, da der ältere Roth'sche unsicher ist. Roth charakterisiert seine B. alba : foliis ovato-acuniinatis, inciso-serratis, scabris ; rarais erectis und giebt als Standort in silvis et nemoribus, ad pagos an. Seine B. pendula beschreibt er fast gleichlautend, nur mit fol. glabris und ramis flaccidis, mit derselben Standorts- beschreibung. Es ist also ganz klar, dass Roth, wie es heute noch oft bei Laien und schlechten Kennern der Flora zu finden ist, die jugendlichen Formen beider unserer Arten mit den behaarten Blättern etc. den kahlen Altersformen entgegen- stellte. Hätte er B. pubescens von B. verrucosa unterschieden, hätte er sicher etwas über die abweichende Blattform und den verschiedenen Standort gesagt. Das- selbe gilt für Schrank (Baier. Fl. I. 417), der beide Arten {alba und pendula) charakterisiert: die Blätter herzförmig, zugespitzt, doppelt sägezähnig; die Zähne scharf. Als Unterschied kommt dann bei B. alba: die Aeste gerade, bei B. pen- dula: die Aeste überhängend. Dazu (neben der nicht auf B. verrucosa passenden Blattform) sagt er von B. alba : allenthalben auf magerem Boden und in den Vor- hölzern. Wenn dieser Baum einen dicht bestandenen Waldort bildet, so unterdrückt er alle anderen Pflanzen (passt auf B. verrucosa, nicht aber auf B. pubescens), für seine B. pendula, zu der er auch (r.) Roth citiert, giebt er einzelne Fundorte an. Zu dieser bemerkt er, dass die Blätter viel bitterer sind etc., nun sind aber gerade die jungen Blätter der B. pubescens meist sehr klebrig und noch aromatischer. Eine irgendwie sichere Unterscheidung der beiden Arten liegt also nicht vor, im (iegentheil giebt Schrank zu, dass er zwischen seinen Arten keine Grenze fand. Die erste sichere und einwandfreie Unterscheidung lieferte Eh rhart durch die An- gaben der Blattgestalt, Zweigbekleidung etc. und wir sehen auch hier keinen Grund, gute alteingebürgerte Namen und Charakterisierungen umzuändern, nur weil irgend jemand einen unsicheren älteren Namen ausgegraben hat. Bei der Mehrzahl der älteren Bäume hängen die dünnen Zweige schlaff herab (Hängebirke). Der Nutzen und die Verwendung des Holzes ist bekannt, ebenso die der balsamisch duftenden jungen Zweige (Maien) als Symbol des Pfingstfestes. Die Benutzung des im Frühjahr aus Verwundungen ausfliessenden Saftes zu einem champagnerartigen Getränke (Birkenwasser) ist im grössten Theil des Gebietes wenig bekannt. Hier und da wird Birkenwasser als Haarkräftigungsmittel angepriesen. Selbst aus Verwundungen ganz dünner Zweige tropft („blutet") der Saft im Frühjahr sehr reichlich. Ziemlich veränderlich, besonders in der Tracht etc. Die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Blätter meist 4 — 7 cm lang. I. vulgaris. Pflanze meist baumartig. Stamm mit weisser Rinde, höchstens am Grunde borkig und dunkel. Zweige meist später deutlich hängend. Blätter aus keilförmigem Grunde eiförmig- rhombisch. Die bei weitem häufigste Rasse. B. alba subsp. verrucosa a. vulgaris Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 163 (1868) (Spach a. a. (). z. Th.). — B. pendula Roth a. a. O. im engeren Sinne. — B. pendula a. typica C. K. Schneider 111. Handb. Laubhokk. I. 112 (1904). Hierzu gehören : a. Blätter gesägt bis doppelt gesägt. Betula. 393 Hierher gehört Aetnensis (B. aetnensis Raf. Giorn. I. 17 [1814] vgl. Strobl ÖBZ. XXXI [1881J 360—61). Blätter mit kürzeren stumpf- licheren, oft fast einfachen Zähnen, am Grunde sehr breit keilförmig bis fast herzförmig, an der Spitze wenig bis kaum zugespitzt. — Aetna. 1. Blätter am Grunde breit keilförmig bis gestutzt. a. typica. Blätter meist mit keilförmigem Grunde, mehr oder weniger deutlich rhombisch, meist unregelmässig doppelt gesägt. — Die häufigste Form. — B. pendula a. typica C. K. Schneider a. a. O. (1904). — Hierzu gehören : 1. elegans {B. pend. d. el. Dipp. Laubh. II. 167 [1892]. — B. pendula f. youngi i) C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Zweige schlank, sehr stark hängend. — Wird jetzt Gartenliebhabern, die möglichst bald eine „Hängebirke" in ihrem Garten haben wollen, vielfach hochstämmig veredelt geliefert. Die Pflanze erreicht aber auch im Alter nie die Schönheit der typischen wilden hängenden Form, ihre Tracht ist viel- mehr, da alle aufrechten Zweige fehlen, die eines Trauerbaumes. 1. Iristis (der Gärten. — B. pendula f. trisiis C. K. Schneider a. a. 0. [1904]). (Trauerbirke.) Zweige sehr dünn, hängend. Krone mehr oder weniger kugelig. — Gleichfalls meist hochstämmig veredelt. 1. purp urea (der Gärten. — B. pendula f. purp. C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter besonders im Frühjahr purpurn, im Sommer oft dunkel- bis schwärzlich-grün werdend. 1. fastigiata (K. Koch Dendr. II. 1. 657 [1872]. — B. pen- dula c. pyramidalis Dippel Handb. Laubholzk. II. 167 [1892]. — pyramidalis [der Gärten]). Alte Zweige aufstrebend. Wichtiger erscheint 2. macrocdrpa-) (B. alba y. macrocarpa Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 526 [1825]). Fruchtstände länglich, starr, mit grösseren länger gestielten Schuppen. — Selten. — Bluff u. Fingerhuth unterscheiden einige Abarten, so dass ihre a. vulgaris eine Pflanze mit aufrechten Zweigen und rauhen Blättern darstellt, der sie die hängende ß. pendula entgegenstellen, eine sehr kleinhlüthige 6. micro- phylla und die starkwarzige e. verrucosa bilden den Schluss. Die stark drüsig-warzige Form (oder Stadium?) nannte Wahlenberg (Fl. Carp. 306 [1814]) schon ß. glandulosa (nur der Name). b. denticulata. Blätter am Grunde meist gerade abgestutzt, fast breit- eiförmig- zugespitzt, am Rande mit einigen groben und sonst mit sehr feinen Zähnen. — Meist in Gärten, aber auch hier und da wild beob- achtet. — B. pendula f. denticulata C. K. Schneider a. a. O. (1904). — Wird mitunter in Gärten als B. corylifdlia gepflanzt. — Hierher auch var. subbiserrata Borb. Geogr. Castrif. 175 (1888). 2. Blätter am Grunde nicht breit keilförmig oder gestutzt. a. cuneäta. Blätter am Grunde lang und spitz keilförmig, länglich- rhombisch bis keilförmig verkehrt-eiförmig. — Selten. — B. pendtda f. cuneata C. K. Schneider a. a. O. (1904). b. nana. Blätter am Grunde deutlich herzförmig (vgl. auch expansa). Einzelne Zweige dicht verzweigt. — Selten. — B. verrucosa nana Hort. Sim. Louis; Beissner Mitth. Deutsche Dendr. Ges. 1898. 86. — B. pend. f. nana C. K. Schneider a. a. O. (1904). — Nach Koehne wächst diese Pflanze bis auf einige einer Zwergform ähnliche Zweige normal baumartig. b. Blätter fiederförmig eingeschnitten. !) Ueber Young konnten wir nichts ermitteln. 2) Von (A,axQÖg lang, gross und xagnög Frucht. 394 Bctulaceac. Dal eeä rlica i). Blätter mit meist lanzettlichen spitzen, scharf un- gleich gesägten Lappen. — Meist in Gärten, wildwachsend in Schweden: Dalekarlien beobachtet. — B. alba ß. dalccarlica L. fil. Suppl. 416 (1781). — B. dalccarlica L. fil. a. a. O. (1781). — B. hf/brida Blom in Vetensk. Acad. Nya Handl. VII. 186 (1786) t. 6. — B. palmäta Borckh. Handb. Forstbot.' I. 500 (1804). — B. lacinidta Wahlenb. Fl. Suec. I. 164(1824). Rchb. Ic. XII t. DCXXVII fig. 1289. — B. alba a. mlaaris 5 lobdta u. 6 dalccarlica Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 163, 164 (1868). — Hierzu gehört 2. lob u lata (Anderss. in Fries Heil), norm.; Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 164 [1868]. — B. lobulata Nyman Consp. 672 [1882]). Blattabschnitte dichter und regelmässiger gesägt. — In Gärten hier und da. (Verbreitung der Rasse : Wie die Art.) * IL obscüra. Baumartig. Rinde auch des jüngeren glatten, ab- blätternden Stammes nicht weiss, sondern dunkel, selten heller braun, im unteren borkigen Theile fast schwarz. Nur im östlichen Gebiete in den Beskiden ; im Galizischen Weichselgebiete verbreitet. Schlesien bei Schweidnitz und Liegnitz (Callier Fl. Siles. exs. no. 450, 674). B. verrucosa var. obscura Kotula in Rehmann u. Wol. Fl. Polon. exsicc. Cent. 1 (1893). Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 48 (1897). — B. obscura Andr. Kotula 65. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 314 (1888). — B. pendula obscura Koehne Deutsche Dendrol. 110 (1892). Eine auffällige Pflanze, die im östlichen Gebiete vielleicht öfter über- sehen ist. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) B. Blätter klein, höchstens 3 cm lang (vgl. indessen expansa). Pflanze strauchartig. I. Oycovie nsis2). Aufrechter Strauch. Zweige alle aufstrebend, mit rothbrauner Rinde, meist stark mit warzigen Drüsen besetzt. Blätter klein, aus keilförmigem bis rundlich-keilförmigem Grunde eiförmig-dreieckig, 1,5 — 3 cm lang und wenig mehr als 1 — 2 cm breit, spitz bis kurz zugespitzt, fast doj)pelt ungleich gesägt, unter- sei ts kahl und harzig-punktirt, mit 1 — 1,5 cm langem, sehr dünnem kahlem Stiele. Fruchtstand 1,5 — 2 cm lang. Polen: Thal von Oycöw (Besser). Hierher wahrscheinlich auch eine Pflanze aus Siebenbürgen: am Büdös (Schur) und solche aus Schlesien (vgl. W i n k 1 e r a. a. O.). B. verrucosa var. ß. oycowiensis H. Winkl. Pflzreich. IV. 61. 77 (1904). — B. alba subsp. verrucosa y. oycowiensis Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 164 (1868). — B. oycowiensis Besser Prim. fl. Galic. utr. IL 289 (1809). — B. alba var. micro- phylla Wimmer Fl. Schles. 327 (1841) ob auch Wallr. Sched. crit. 494 (1822)? — B. alba subsp. puh'scens ß. parvifolia i) S. S. 285 Fussn. 1. '-) Nach dem Fundorte Ojcow spr. Oitzuf in Polen in der Nähe von Krakau. Betula. 395 Regel a. a. O. 167 (1868) nach H. Winkler a. a. 0. 77. — B. verrucosa var. microphylla Fiek Fl. Schles. 399 (1891). — B. pendula b. oyJcotviensis Dippel Handb. Laubholzk. IL 167 (1892). C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 112. — B. oxycoiviensis, B. oxytzoiviensis etc. der Gärten. Vielleicht einen Uebergang zum Typus stellt dar b. aetherea1). Zweige sämmtlich aufstrebend, sehr stark drüsen- warzig. Blätter meist grösser. — So auf Mooren, besonders auf Heidemooren hier und da, meist reich fruchtend. — B. alba aetherea Wallr. Sched. crit. 1 494 (1822). — B. alba subsp. verrucosa Regel Monogr. Betul. 76 (1861). - Eine sehr merkwürdige und kritische Pflanze, die wohl schon aus verschieden- werthigen Formen zusammengesetzt ist, denn einige der hierhergerechneten Fomien sind wohl nichts als durch die Eigenart der Vegetationsverhältnisse, Nässe, Frost etc. niedrig gehaltene Pflanzen, andere haben eine so eigenartige Tracht und auch die Blätter erhalten eine mehr abgerundete Form und die Rinde der Zweige wird dunkel, so dass man verleitet wird, sie als Hibriden mit strauchigen Birken, etwa mit B. humilis oder B. nana zu deuten, auch wenn diese Arten völlig in der weitereu Umgebung fehlen. Eine Anzahl solcher kritischen Formenkreise sammelte Ul brich im Reservat des Plage- sees! (vgl. in Conwentz Monographie des Reservats am Plagesee). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) |*J IL arbüscula. Meist kleiner Strauch. Zweige ruthenförmig, hängend bis übergebogen. Blätter fast rundlich, meist breiter als lang, meist 1 — 1,8 cm lang und 1,2 — 2 cm breit, mit fächerförmigen Nerven, plötzlich zugespitzt, kerbig gesägt, oberseits dunkel-, unter- seits graugrün. Typisch bisher nur in Schweden in Dalekarlien und bei Uppsala beobachtet! Ganz ähnliche Formen auch bei uns. B. verrucosa ö. arbüscula H. Winkl. Pflzreich. IV. 61. 77 (1904). — B. alba var. arbüscula Fries Summa veg. 212 (1846). Fl. Dan. t. 2916. 1. — B. alba Subsp. verrucosa E. arbuscula Regel in A. DC. Prodr. XVI. 2. 164 (1868). — B. pendula c arbüscula C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 112 (1904). (Verbreitung der Rasse : Schweden.) |;H (Verbreitung der Art: Skandinavien, in Norwegen bis 63° 50', in Schweden bis 65°; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel [Hochgebirge] ; Italien, im Süden nur auf den Gebirgen ; Balkanhalbinsel [bis Rhodope-Gebirge] ; Asien, östlich angeblich bis Japan, südlich bis zum Kaukasus und Nord-Persien; Kleinasien fraglich.) * 1071. X * -B- verrucosa X papyrifera s. S. 397. 1071. X 1072. B. verrucosa X pubescens s. Ende der Sect. 1071. X * B- verrucosa X fruticosa s. Ende der Gattung. 1071. X 1073. B. verrucosa X humilis s. Ende der Gattung. 1071. X 1074. B. verrucosa X nana s. Ende der Gattung. l) aetherius (aethereus), u. a. sich zum Himmel erhebend. 396 Betulaceae. *t B. popul ifolia (Marsh. Arb. Amer. 19 [1785]. — B. acuminata Ehrh. Beitr. VI. 98 [1791]) ist ausgezeichnet durch sehr lang und fein zugespitzte Blätter, ziemlich dünne, nur 5 — 8 nmi dicke, zuletzt überhängende Fruchtstände mit dichten, fast wagerecht abstehenden Schuppen. Fruchtflügel etwa so breit oder höchstens 1 ' •_> mal so breit als die Frucht. — Canada und nördliche Vereinigte Staaten, ver- wildert Hamburg: Eibufer bei Nienstedten (Timm Dach v. Fisch er- Ben zon in Prahl Fl. Schl.-Holst. II. 193). * B. papyrifera. 1i. Bis 25 m, in der Heimat bis 40 m hoch, oft mehrstämmig mit vom Grunde an abstehenden Stämmen, daher oft einem riesigen Strauche gleichend; Aeste mehr oder weniger aufrecht mit nach aussen übergeneigten bis hängenden Zweigen. Rinde glatt, nur im Alter borkig, in grossen papierartigen Lappen quer abblätternd. Junge Zweige fast stets behaart, meist mehr oder weniger drüsig, Winter- knospen meist 6 — 10 mm lang, braunroth bis olivgrün, mit 3 — 4 Schuppen, diese meist nur gewimpert und etwas klebrig. Blätter an- fangs etwas klebrig, breit-eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, spitz oder lang zugespitzt, von wechselnder Grösse, oberseits meist bald ganz oder fast ganz verkahlend, tiefgrün, unterseits in den Nervenwinkeln meist ge- bartet, hellgelbgrün. Fruchtstände walzenförmig, ziemlich dick, mit grossen, bis 7 mm langen Schuppen; deren Seitenlappen kurz und rundlich; der Mittellappen viel länger. Frucht mit Flügeln, die 1 l\z mal so breit oder noch breiter sind. Fast durch das ganze südliche Canada, von der Atlantischen bis zu der pacifischen Küste und in den nördlicheren Vereinigten Staaten verbreitet, bei uns seit langer Zeit in Gärten, besonders auf feuchten Sandböden gut gedeihend. Bl. April, Mai. B. papyrifera Marsh. Arb. Amer. 19 (1785). C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 115. — B. papyracea Ait. Hort. Kew. III. 337 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 110. — B. grandis Schrad. Ind. sem. Hort. Goett. 1833. 2. — B. fasca Bosc in Loud. Arb. frut. III. 1708 (1838). — B. latifölia Tausch Flora XI (1838) 751. (C. K. Schneider sah Tausch's Exemplare). — B. alba var. papyri- fera Spach Ann. sc. nat. 2. ser. XV. 188 (1841). Wegen ihres schönen Wuchses und der weissen Stämme wegen ausserordentlich beliebt; die meist am Grunde entspringenden weit ausladenden Aeste, die dem Hauptstamme an Stärke gleichkommen, geben dem ganzen Baume ein eigenartiges Aussehen und bieten ein imposantes Bild, machen die Art aber nur für grosse Gärten und Parks geeignet. Einigermassen veränderlich, bemerkenswerth erscheinen folgende Formen : A. communis. Rinde der älteren Aeste fast stets weiss, junge Zweige braunroth bis dunkel purpurbraun. Blätter meist etwas länglich, meist am Grunde ab- gerundet bis breit keilförmig, meist 6 — 12 cm lang und 3,5 — 9 cm breit. Fruchtstand mit 1 — 1,5 cm langem Stiele, meist 4 — 5 cm lang und bis wenig über 1 cm dick. — So anscheinend nur im östlicheren Nord-America. — B. papyrifera var. a. communis C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 105 (1904). — B. alba subspec. papyrifera a. communis Regel Bull. Soc. nat. Mose. XXXVIII. 401 (1865). — B. papyracea u. communis Koehne Deutsche Dendrol. 110 (1893). — Hierher gehören: II. cord ifolia (II. Winkl. Betul. in Pflzreich. IV. 61. 84 [1904]. — B. cordi- folia Regel Monogr. Bet. a. a. O. [1861]. — B. alba subsp. pap. ß. cordi- Betula. 397 folia Regel a. a. O. 401 [1864]. — B. papyracea ß. cordifolia Koehne Deutsche Dendrol. 110 [1893]). Blätter am Grunde herzförmig. II. elongäta (C.K.Schneider a.a.O. 115 [1904]). Blätter schmäler, länglich- eiförmig, allmählich (oft sehr fein) zugespitzt. — In Gärten. III. grandis (C. K. Schneider a. a. 0. [1904]. — B, grandis Schrad. a. a. O. [1833] im engeren Sinne. — B. macrophyUa der Gärten). Blätter gross, herz- förmig, am Rande mehr oder weniger lappig-gesägt, denen ähnlich, die am Typus an Wasserschösslingen Stockausschlag etc. auftreten. B. Lyalliana'). Baum kräftiger und grösser. Rinde der älteren Aeste meist überwiegend braungelb. Junge Zweige orange- bis hellrothbraun, oft behaart. Blätter mehr breit bis rundlich eiförmig, anfangs dicht behaart, unterseits meist auch zuletzt deutlich behaart, am Grunde herzförmig bis abgestutzt. Frucht- stand mit etwa 1 cm langem Stiele, bis 4 cm lang und bis 1,5 cm dick, kaum hängend. — Im westlichen Nordamerica (vgl. C. K. Schneider). — B. papyri- fera Lyalliana Koehne in Beissn., Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 55 (1903). C. K. Schneider a. a. O. — B. occidentalis Lyall Journ. Linn. Soc. VII. 134 (1864) z. Th. — B. papyracea b. occidentalis Dipp. Handb. Laub- holzk. II. 177 (1892). Koehne Deutsche Dendrol. 110. — B. Lyalliana Koehne Mitt. D. Dendr. Ges. VIII. 53 (1899). — B. occidentalis Sargent Bot. Gaz. XXXI. 237 (1901) nicht Hook. 1071. X * B> verrucosa X papyrifera s. unten. * X * B. papyrifera X pumüa s. Ende der Gatt. * B. occidentalis (Hook. Fl. Bor. Am. II. 155 [1840]. — B. rhombifolia Nutt. Svlva I [1842]. — B. alba subsp. V. occidentalis Regel Bull. Soc. nat. Mose. XXXV'lIl. 400 [1865]. — B. fontindlis Sarg. Bot, Gaz. XXXI. 239 [1901]) aus dem westlichen Nordamerica ist öfter mit der Rasse B der vorigen verwechselt, unterscheidet sich aber namentlich durch Folgendes : Viel kleiner, oft buschig. Junge Zweige dicht drüsig, sonst nur ganz im Anfang behaart. Blätter grob und ziemlich ungleich, oft doppelt gekerbt gesägt, am Grunde meist gestutzt. Die Seitenlappen der Fruchtschuppen mit vorwärts oder schräg auswärts gerichteten Spitzchen. 1071. X *f B. verrucosa X papyrifera. %. In der Tracht etc. der B. papyrifera ähnlich , aber mit fein gezähnten, derbhäutigen Blättern. Junge Zweige zerstreut behaart. — B. pendula X papyrifera: B. Koehnei-) C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 114 (1904). b. Einjährige Zweige ohne warzige Drüsen (oder mit ganz ver- einzelten; vgl. auch JB. papyrifera), besonders die Langtriebe (die vom Grunde aufspriessenden) sammethaarig bis kurz zottig, später oft ganz verkahlend. Alte Blätter meist dicklich, fast lederartig. i) David Lyall, * 1. Juni 1817 Auchinblae (Kincardine) f 2. März 1895 Cheltenham (Gloucester), welcher als Arzt und Botaniker (mit Sir Joseph H o o k e r) die Südpol-Expedition von Sir James Ross 1839 — 42 mitmachte; später ging er 1847 auf dem Schiffe Acheron nach Neuseeland; 1852 machte er die Arktische Expedition von Sir E. Belcher, 1858 die Expedition zur Feststellung der Grenze von British Columbia mit; die Pflanzen der letzten Reise beschrieb er in Journ. Linn. Soc. VII (1863) 24—47. Nach ihm benannte Hooker fil. (Fl. Antarct. II. 548. 122 [1846]) die Caryophyllaceen-Gattung Lyallia von Kerguelen (Britton u. Boulg. Journ. of Bot. XXXVIII). 2) S. VI. 2. S. 107 Fussn. 1. 393 Betulaee. 1072. (2.) B. pubescens. (Besen-, Moor-, Rauch-, Winterbirke.) |( oder t). Von etwa 1 m (selten noch niedriger) bis zu fast 20 m hoch. Die Zweige und Aeste anfangs aufstrebend, später ausgebreitet, daher die Krone breitästig, aber stets dicht (oft besenartig), die Zweige nicht oder nur an der Spitze etwas überhängend. Junge Zweige stets fein (oft schwer sichtbar) behaart, die der Langtriebe am Grunde dicht bleibend filzig. Winterknospen länglich-eiförmig, spitzlich bis spitz. Blätter ziemlich veränderlich, meist eiförmig bis rhombisch-eiförmig, oft am Grunde deutlich herzförmig oder doch am Rande mehr oder weniger gerundet bis gekrümmt (nicht am Grunde mit geraden Rändern), mit abgerundeten Seitenecken, in der Jugend behaart, auch später unterseits in den Nerve n- achseln bärtig, meist grob doppelt gekerbt-gesägt ; ihr Stiel meist etwa halb so lang als die Spreite. Tragblätter der männlichen Blüthenstände bräunlich. Fruchtstände verschieden lang gestielt, walzlich, oft dick, aufrecht oder zuletzt meist hängend ; ihre Schuppen weichhaarig mit meist wagerecht abstehenden oder mitunter sogar etwas zurückgekrümmten, seltener vorgestreckten eckigen bis ab- gerundeten Seitenlappen und fast stets deutlich vorgezogenem aber wenig längerem Mittellappen. Flügel der Frucht etwa so breit, mitunter bis fast doppelt so breit als die Frucht, halb verkehrt-eiförmig. In Wäldern, dort öfter baumartig, häufiger in Brüchen und auf feuchten Heiden, dort meist strauchartig oder kleine Bäume bildend, auch im Felsgerölle, in Felsritzen etc. Auf den Nordseeinseln kaum urwüchsig (Buchen au Fl. Ostfr. Ins. 3. Aufl. 90). Die Südgrenze der Art scheint mit dem Südfusse der Alpen und der Süd-Karpaten zusammenzufallen ; doch ist sie in der Ungarischen Ebene und schon im Bakony- Walde nicht urwüchsig (Kern er ÖBZ. XXVI. 365), tritt aber in Süd-Serbien noch einmal auf. Die Angabe in Kroatien ist unrichtig (Maly br.). In den Alpen von Wallis bis 1900 m auf- steigend (Jaccard 321), in denen von Tirol bis fast 2200 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 49). In Bayern bis 1580 m (Sendtner). Bl. April, Mai. B. pnhescens Ehrh. Exs.! u. Beitr. Naturk. V. 160 (1789—90) der Name, VI. 98 (1793). Koch Syn. ed. 2. 761. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 621. Koehne Deutsche Dendrol. 109. A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 253. Nyman Consp. 672. Suppl. 282. — B. alba L. Spec. pl. ed. 1. 982 (1753) z. Th. Roth Tent. Fl. Germ. I. 404 (1788) z. Th. Rchb. Ic. XII t. DCXXIII fig. 1282. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 116. — B. alba a. vulgaris Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 336 (1789). — B. tomentösa Reitt u. Abel Abb. 100 wild. Holzart. I. 17 (1790). Hayek Fl. Steierm. I. 105. — B. odorata Bechst. Diana I. 74 (1797). — B. alba var. pubescens Spach Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 187 (1841). — B. alba Subspec. pubescens Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 166 (1868). Dippel Handb. Laubholzk. IL 174. — B. alba ß. ovata Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 235 (1859). Betula. 399 Das junge Laub dieser Art ist meist sehr klebrig und noch aromatischer als bei B. verrucosa ; die Strauchbestände auf den Mooren, die im ersten Frühjahr durch ihre deutlich violette Färbung auffallen, machen sich zur Zeit des Austreibens durch den intensiven Duft bemerkbar. Auch die Nomenclatur dieser Art ist strittig. Viele Schriftsteller, darunter auch neuere, bezeichnen sie als die B. alba „L", da die Art in Skandinavien die verbreitetere ist und vonLinne in erster Linie gemeint sei. Linne verstand aber zweifellos auch B. verrucosa mit darunter und der Name B. alba ist von den späteren Schriftstellern in so verschiedener Weise gedeutet und angewandt worden, dass es zweckmässig scheint, ihn ganz fallen zu lassen. Neuerdings hat Hayek (a. a. O.) den Namen B. tomentosa dafür eingesetzt. Derselbe kann aber keine Priorität beanspruchen. Abgesehen davon, dass Ehr hart den Namen B. pubescens schon 1789 in seinen Gehölzexsiccaten anwandte und im selben Jahre in seinen Beiträgen aufführt, sind von Reitter und Abel 1790 nur die Tafeln ausgegeben worden, der Text sehr erheblich später. Die Angabe des Kew-Index t. 15 für B. tomentosa ist nicht richtig, unter dieser einzigen i?e0 (1837) ed. 2. 761. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 283 (Unterart?). C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 119. — B. carpätica Waldst, u. Kit. in Willd. Spec. pl. IV. 404 (1805). Schinz u. Keller Fl. Schweiz. 141. Rchb. Ic, XII t, DCXXIV fig. 1284. Nyman Consp. 672 Suppl. 282. — B. ambigua Hampe in Rchb. Fl. Germ, novit, no. 1638. Fl. Sax. 120 (1842). Ic. XII. 2 (185.0). — B. carpätica y. hercynica Rchb. Ic. XII. 2 t. DCXXIV fig. 1286 (!850). — B. pubescens ß. nuclata Gren. u. Godr. Fl. France III. 148 (1855). Hampe (vgl. Fl. Hercyn. 250 [1873]) hält seine B. ambigua und damit tliese Form für eine B. verrucosa X pubescens vgl. S. 383. Eine etwas kritische Pflanze, die so leicht kenntlich sie mit ihren kahlen matten Blättern erscheint, doch häufig verkannt und verwechselt wurde. Deshalb ist auch ihre Bewerthung eine sehr verschiedenartige. Wo sie typisch einzeln oder in Beständen auftritt, macht sie oft den Eindruck einer Art und bis in die neueste Zeit ist sie ja auch von angesehenen Schriftstellern als solche angenommen worden. Man findet indessen, oft weit ab von ihren Standorten und oft in Menge Formen, die kaum hibriden Ursprungs sind. völlig fruchtbar sind und als Uebergangsformen zum Typus angesehen werden müssen. Wir haben uns deshalb entschlossen, die Pflanze, die wir in der Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 26 402 l'.i-tulaceae. Fl. Nordostd. Fl ach 1. als Unterart (Rasse?) Rufgeführt haben, als Rasse bei- zubehalten. C. K. Schneider betrachtet sie nur als subvar. seiner var. tortuosa. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; nörd- licheres Russland ; sonst weiter festzustellen.) ? | *_ II. Einjährige Zweige mehr oder weniger dicht, öfter fein behaart. a. tortuosa. Meist strauchig, selten kleiner sehr knorriger Baum. Blätter grob, fast einfach oder doppelt gesägt, nieist 2 — 4,5 (selten bis (i) cm lang und 1,. pendula X alba f. wetl- steinii C. K. Schneider a. a ( ». (1904). C. pseudo-älba. Zweige meisl fein behaart, ersl im zweiten Jahre kalil. Blätter oft denen der B. pubescens ähnlich, aber am Grunde meist etwas ab- gestutzt. Frucht- und Scbuppenformen wechselnd. — Wohl nicht selten, an feuchten Orten. — B. pendula X alba f. pseudo-alba C. K. Schneider a. a. O. (1904). — Steht der B. pubescens näher. — Zu dieser Form gehört 1. atripurpiirea (B. pendula X alba f. alropurpurea C.K.Schneider a.a.O. [1904J. — B. pubescens atropurpurea Baenitz Berb. Dendrol.). Blätter wenigstens in der Jugend dunkelroth. — Breslau: Südpark. (Wohl in Europa zerstreut, ausser dem Süden.) ?_* II. II. Nanae (Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 162 [18Ö8]. — Humiles Koehne Deutsche Dendrol. 107 [1893]. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 45 [1894]). — Chamaebetida Opiz in Lotos 1855, 2"9 als Gattung. Sträucher, meist klein, selten baumartig. Männliche Blüthen- stände im Winter von Knospenscbuppen umgeben oder einge- schlossen, aufrecht. — Blattstiel meist nicht bis (oder höchstens bis) 1 cm lang. Das feine Adernetz der Blattnerven meist mehr oder weniger schwach runzelig. a. a. Blätter deutlich länger als breit, mehr oder weniger zugespitzt, jederseits meist mit 4 oder 5 Seitennerven, seltener weniger oder bis 7. Zweige drüsig. 1073. (3.) B. hümilis. (Russ.: Bepe3Ka, Epitnin» Bepe30Bii8.) \i, selten kleiner %. Meist 0,6 — 2, selten bis über 3 m hoch. Rinde der älteren Aeste braun. Junge Zweige anfangs mehr oder weniger behaart, die einjährigen mit meist zahlreichen Drüsen, bräunlich oder rothbraun, mit hellen zerstreuten Lenticellen. Winterknospen klein, kugelig-eiförmig mit 2 — 4 gewimperten Schuppen. Blätter rundlich-eiförmig bis eiförmig, meist 1 — 3,2 (bis über 5) cm lang und 0,8 — 2,5 fbi> 3) cm breit, anfangs zerstreut behaart, später kahl, Unterseite kaum bis deutlicher heller, ungleich-, öfter fast doppelt kerbig-gesägt. Frucht- stände meisl 0,8—1,5 cm lang und 5 — 6 mm dick, mit 1 — \ mm langem Stiele. Abschnitte der Schuppen meist schmal, der mittlere meist nicht länger als die spreizenden seitlichen. Flügel der Frucht liebte. Neuerdings bearbeitete er die Gattung in C. K. Schnei de t Handbuch der Laub- holzkunde. Wir sind ihm auch für Revision unserer Darstellung derselben zu Dank verpflichtet. 1889—95 gab er eine Flora Silesiaca ezsiooata heraus (vgl. DB.M. X 101 und Kneucker A BZ 1 [1895]) und bereiste 1895, 1S96 und 1900 die Krim zu botanischen Zwecken (Callier br.). i) S I. S. 232 Fuesn. 2 und III. S. 811 Fussn. 1. It. v. Wettstein ist am 30. Juni 1862 in Wien geboren. Betula. 405 nur etwa halb so breit als die Nuss. Tragblätter der männ- lichen Blüthen braun. Auf Hoch- und Flachmoorwiesen, in Erlenbrüchen. Am meisten verbreitet im nordöstlichen Gebiet östlich der Elbe, besonders in den Ostseeküsten-Gebieten von Lauenburg: jetzt nur im Thale der Delvenau bei Göttin (Zimpel, Junge), durch Mecklenburg!! Pommern! West!- und Ostpreussen! landeinwärts noch in Brandenburg: Grüneberg nördl. von Oranienburg (Rut he! !), ob noch? Neuruppin: Kantow (Waase!). Liberose: Jamlitz (Ul brich!) jetzt ausgerottet, um Arnswalde und Reetz mehrfach (Warnstorf ! !), Posen: Czarnikau:- Ciszkowo; Brom- berg; Tremessen. Im nördlichen und östlichen Polen und Ost-Galizien besonders um Lemberg und Janöw mehrfach (Knapp 84), tritt dann wieder in den nördlichen Voralpen und der vorliegenden Hochebene in Oberbaden auf. Schweiz: St. Gallen zw. Breitenfeld und Altweil (Schin z u. Keller Fl. Schw. Exc.fl. 3. Aufl. 16). Oberschwaben und Oberbayern mehrfach! Salzburg, Kärnten. Ganz vereinzelt in den Sudetenländern bei Ohnütz im Walde zw. Kl. Hradis und Cernovir (<) borny 292), West-Galizien : Kr. Sanok (Knapp 84). Auf Mooren im südöstlichen Siebenbürgen mehrfach (Simonkai 491). Steigt in Bayern bis ca. 910 m (Sendtner 863). Die Angaben in Tirol sind unrichtig (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 48). Bl. April, Mai. Frucht September, October. B. humilis Schrank Baier. Fl. I. 421 (1789). Koch Syn. ed. 2. 761. Koehne Deutsche Dendrol. 112. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 253. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 105. Nyman Consp. 673 Suppl. 282. — B. fruticösa Willd. Berl. Baumz. 42 (1796) Bess. Primit. Gal. Austr. 291 (1809). Koch Syn. ed. 1. 660 und wohl auch Pall. z. T.,— B. sibirka AVats. Dendr. Brit. II t. 154 A, B (1825). — B. myrsinöides Tausch Fl. XL 753 (1838). — B SokoJöwii1) Jacq. nach Spach Ann. sc. nat. 2. ser. XV. 193 (1841). — B. turfösa Weig. nach Spach a. a. O. (1841 ). — B. oycowimsis2) Rchb. Ic. XII t. DCXXII fig. 1281 nicht Bess. — Chamaebetula humilis Opiz Lotos V. 259 (1855). — Cham, acutifölia Opiz a. a. O. (1855)? — Bei. fallax Ehrh. in Herb. Wien Hofmus. nach Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 73 (1904). — B quebecJcensis3) Schinz u. Thellung Bull. Herb. Boiss. 2. ser. VII. 111 (18^7). Schinz u. Keller Fl. Schweiz, Exc.fl. 3. Aufl. 162 (1909) aber schwerlich B. Quebeccensis (Du Roi?) nach v. Burgsd. Sehr. Ges. naturf. Fr. Berl. V. 194, 196 (1784) ohne Be- schreibung. Schinz und Thellung haben neuerdings (Bull. Herb. Boiss. 2 ser. VIII [1907] 111) statt B. humilis den Namen ^B. quebeckenxis Burgsd." vorangestellt. v. Burgsdorf erwähnt diese Pflanze in einem Reisebericht gelegentlich eines Be- i) Nach Nikolai Petrowitsch Sokolow, * 1747 f 1795, Acadeiniker in Petersburg, der als Student P. S. Pallas auf seiner Reise durch Sibirien begleitete (Bor od in nach Kupffer br.). •i) S. S. 304 Fussn 2. 3) Du Roi erhielt die Samen aus Quebeck in Cauada. 4U0 Betulaoeae, suciies des von Du Roi geleiteten Gartens von Destedt bei Braunschweig in den Schriften der Ges. Naturf. Fr. Berlin V (1784) 194 und 190" als eine von Du Roi aus Samen von Quebeck erzogene (und vermuthlich doch wohl von Du Roi be- nannte!) Zwergbirke. S. 194 nennt er nur den Namen, S. 190 sagt er: „B. Q. bleibt zwergartig und trägt in diesem Jahre 1783 in der geringen Höhe von wenigen lii-s schon reichlich Samen .... Man darf sie weder mit der B. nana noch mit B. pumila verwechseln, sie ist vielmehr eine eigene Art und der gemeinen Birke verkleinert ähnlich." Diese Angaben stellen weder formal eiue Beschreibung dar noch können sie materiell eine solche ersetzen. Allerdings hat Pott in der 2. Be- arbeitung von Du Roi Harbkesche wilde Baumzucht I. 152 (1795) eiue unvoll- ständige Beschreibung von B.fruticosa veröffentlicht, die sich wohl auf B. (Jucbeccensis bezieht, die aber natürlich dem Namen B. Quebeccensis keine Priorität vor der 1789 pnblicierten B. humilis verleihen könnte, auch wenn die Identität beider Arten er- wiesen werden sollte. Diese ist aber kaum wahrscheinlich, da Winkler und die neueren americanischen Floristen das Vorkommen der B. humilis in America be- streiten. Eher könnte B. (Juebeccensis mit B. glandulosa (Michaux Fl. Bor. Am. II. 180 [1803]) zusammenfallen, vgl. Dieek Alpen- und Moorpflanzen und deren Cultur 2. Aufl. 22 (1900). Vgl. Ascherson Verh. B. V. Brand. LH (1910) 154. Das Adernetz der Blätter tritt auf der Unterseite durch seiue dunkelgrüne Farbe stärker hervor, ist aber keineswegs, wie ältere Floristen angeben, enger, sondern verhältnismässig weiter als hei den Albae. An der frischen Pflanze ist von dem für die Albae characteristischen Aroma nichts zu bemerken. Ziemlich wenig veränderlich, bei uns wie in Europa nur die Rasse genuina (Regel Monogr. Bet. a. a. O. 106 [1861] mit feiner oder gröber gezähnten unter* seits drüsenlosen Blättern und eiförmigen bis länglich-eiförmigen, sehr selten fast cylindrischen kurz gestielten Fruchtständen. H. Preuss (30. Ber. Westpr. Bot. V. 53 mit Abb. auf S. 52 [1908]) unterscheidet nach den Blättern a. micro- phylla (Grütter nach Abromeit PÖG. Köuigsb. XLV. f. 1904. 35 vgl. a. a. O. XXXVIII. f. 1897. 48 [12]) Blätter 12:9 mm, ß. cordifolia II. Preuss Blätter 21:18 mm, schwach herzförmig und y. macrophy IIa Blätter 35:24 mm. (Skandinavische Halbinsel: Smäland (dort seit langer Zeit nicht wieder beobachtet, Murbeck briefl.); mittleres Russland ; Nord- Asien.) 1071. X 173. B. verrucosa X humilis s. S. 4ns. 1072. X l"73- B. pubescens X humilis s. S. 410. * B. frutiedsa (Pall. Itin. III. App. 758 t. Kk. fig. 1—3 [1770]. Fl. Kos«. I. 1. 62 t. 40 [z. T. ?]) öfter mit voriger verwechselt uud ihr zweifellos nahe ver- wandt ist verschieden durch: Blätter mit jederseits 4 — 5 Nerven, unterseits oft an den Nerven bleibend behaart, am Rande fein und fast regelmässig gesägt, oben deutlich spitz. Seitenlappen der Fruchtschuppen mehr aufrecht. — Vom Altai Im-, Ostasien verbreitet, selten in Gärten. 1071. X * B. verrucosa X fruticosa s. S. 405». ^ b. Blätter mehr oder weniger rundlich, häufig breiter als lang, an der Spitze stets ganz stumpf oder deutlich abgerundet. 1 ( »74. (4.) l{.nana(Russ. : C.iaiiKa, Clanen Bepc30BLiii, Kap.ia, Epiiin.'i.j. \i. Meist 2 — 8 dm, seltener bis über 1 in hoch, meist niederliegend oder sehnig aufsteigend. Zweige mit nur wenig abblätternder dunkler Rinde, wie die der zweijährigen meist schwarzgrau, die der jüngeren mehr oder weniger dicht sammetartig behaart, mit zerstreuten meist Betulii. 407 deutlich helleren Lenticellen. Winterknospen behaart, mit 2 — 3 rothbraunen Schuppen. Blätter rundlich, breiter als lang oder kreisrund, stumpf gekerbt, meist 0,4 — 1,2 cm lang und 0,5 — 1,5 cm breit, jederseita mit 2 — 4 Seitennerven. Fruchtstände kurz, ihre Schuppen ungetheilt oder 3 spaltig. Flügel der Frucht mehrmals schmäler als die Nuss. Auf Moorwiesen, in Torfbrüchen, besonders auf Uebergangsmooren, oft mit Sphagnimi, sehr zerstreut in den Gebieten der Hoch- und Mittelgebirge, sehr selten im nördlichen Flachlande. Schweiz : Jura, Schwarzeneck, Ct. Zürich und Einsiedeln. Süd-Bayern bei Memmingen, Kempten, Rothenbach, Garmisch; Reichenhall. Vorarlberg: Lech. Tirol: Seefeld (Da IIa Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 48). Salzburg; Ober-Steiermark; Kärnten; Krain; südlicher Böhmerwald bis in Ober- und Nieder-Oesterreich hinein; hohes Erzgebirge! Sudeten: Iserwiese 800 m!! Seefelder bei Reinerz 760 m! früher auch an der Heuscheuer. Oberharz um den Brocken ! Nord-Karpaten : Moor Bory im Ct. Arva. Im norddeutschen Flachlande nur bei Schaf wedel unw. Bodenteich nahe der Grenze der Prov. Hannover und Sachsen (Plettke 1902! Naturw. V. Bremen XVII. 447) und in Westpreussen in einem kleinen Wald- moor bei Neulinum Kr. Kulm (Betzhold 1901! nach Conwentz Naturw. Wochenschrift N. F. I. 9 [1901]), früher auch unweit davon bei Kisin (Gzin) (v. Nowickü). Die Angabe bei Osterode in Ost- preussen bezieht sich auf B. liumilis microphylla (Abromeit Phys.- Oek. Ges. Königsberg XLV. 35 1904), ebenso sind die Angaben in Süd-Polen nach Rostaf inski 188, Galizien nach Knapp 84 und in den mährischen Karpaten nach Neilreich Ungarn 76 unrichtig. Bl. April, Mai. B. nana L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). Koch Syn. ed. 2. 762. Koehne Deutsche Dendrol. 112. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 253. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. 106. Rchb. Ic. XII t. DCXXI fig. 1278. Nyman Consp. 673. Suppl. 282. — Abins nana Clairv. Man. 280 (1811). — Chamaebetula nana Opiz Lotos V. 259 (1855). Ziemlich wenig veränderlich; unsicher ist var. onchiophylla Arrhen. in Sael., Kihlm. u. Hjelt Herb. Mus. Fenn. ed. 2. I. 129 (1889). — Bemerkenswerth ist B. flabellifölia. Blätter am Grunde mehr oder weniger keilförmig, fächer- förmig, tiefer und schärfer gesägt. — Selten, öfter wohl nur Standortsform. — B. nana ß. ßabelli/olia Hook. Fl. Bor. Am. II. 157 (1840). — B. nana ß. relicta Fries nach Nyman Consp. 673 (1882). — B. rclieta Nyman a. a. O. (1882). Gurke in Richter- Gurke PI. Für. IL 50 (1897). — B. nana var. eunedta Geuty in Herb. Boiss. nach Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 70 (1904). (Skandinavische Halbinsel; Island; Schottland; mittleres und nörd- liches Russland ; Nord- Asien ; Nord- America.) jK 1071. X 1074. B. verrucosa X nana s. S. 40i>. 1072. X 1074. B. pubescens X nana s. S. 410. 1074. X * B- nana X ptmila s. S. 408. li >x Betulaceae. I!. puniila. |/. .Meist 0,5 5 m hoch, meist dicht aufrecht verzweigt. Junge Zweige dicht weichhaarig gelbgrau, später meist braunroth. Blätter meist 1,S — 2,5 cm laug und 1,3 — 2 cm breit, oft sogar noch länger und breiter, ihr Stiel 2 — ü nun, mitunter bis 1 cm lang. Fruchtstand meist 2—3 cm laug und Fast 1 ein dick. Im nördlicheren Nordamerica heimisch, bei uns hier und da in Gfirteo als Zierstrauch. Bl. April, Mai (seltener später), Frucht August — October. B. pumila L. Maut I. 124 (1707). Koehne Deutsche Dendrol. 111. ('. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 107. Man unterscheidet A. ti'/pica (Regel Bull. Soc. nat. Mose. XXXVIII. 41<~> [1805] in DC. Prodr. XVI. 2 [1868 I Walter wenigstens Unterseite bleibend be- haart. — B. glabresecns (Regel a. a. O. [1868]). Blätter schnell vermählend. — Andere Formen vgl. Winkler a. a. O. : X * B. lenta X pumila s. S. 411. *f X * B. papyrifera X pumila s. S. 410. 1072. X * B. piibescens X pumila s. 8. 111. 1074. X :: B. nana X pumila s. unten. Ba star de. B. II. 1). 1074. X B. nana X pumila wurde von C. K. Schneider im Botanischen Garten in HauuüverschMünden beobachtet, er war dort g\s JB. pumila var. dahuriea bezeichnet. — B. nana X pumila (B. Winklcri*) [vinklerü] ) C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 108 (1904). B. . 1071. X 1073. B. verrucosa X hümilis. h, seltener \\. In der Tracht der B. liumilis ähnlich, von ihr aber durch Folgendes ver- schieden: Kräftiger und höher. Junge Zweige drüsig. Blätter eiförmig bis länglich-rhombisch, am Grunde abgestutzt bis ziemlich schmal keil- förmig, ungleich gesägt, stets spitz, ziemlich dünn, mit meist 1,2 bis 1,5 cm langem, seltener kürzerem Stiele. Fruchtstand bis 2 cm lang und etwa 8 mm dick, mit etwa 1 cm langem Stiele; Schuppen etwas ächlank mit seitlich oder etwas vorwärts gerichteten Seiten- und ziemlich langem Endlappen. Flügel der Frucht so breit bis doppelt so breil als die Nuss. Bisher nur in Ostpreussen: Lyck (Sanio n. Focke briefl. bei Junge), bei Eydtkuhnen mit den Erzeugern (Heinrich nach Ab ro- meil briefl.; Winkl. Betul. in Pflz.reich IV. 61. 94). Lauenburg: Göttin (Zimpel, Junge). Prov. Brandeid)urg : Reetz : Pamminer Mühle (Paeske); Liberose: Jamlitz (Ulbrich). Von Zabel in 1 lann. -Münden aus Samen der JB. humilis gezogen. M Nach l>r. Hubert Winkle,. 13. Febr. 1875 Prenalau, Privat-Docent der Botanik an der Universität in Breslau, 1904 — 5 am Botanischen Garten in Victoria (Kamerun) angestellt, wo er werth volle Beobachtungen und Sammlungen machte. Er bearbeitete die Betulaceae. in Engler'e Pflanzenreich IV (1904). Betula. 409 B. verrucosa >< humilis Winkl. Betul. in Pflz.reich IV. 61. 94 (1904). — B. humilis X verrucosa Paeske Abh. BV. Branden b. XXV (1883) 205 (1884). Junge ABZ. X (1904) 153. — B. humilis X pen- dula (B. Zabeli1)) Schelle in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubh.ben. 56 (1903). — B. Zimpelii-) Junge a. a. O, Winkl. a. a. O. (1904). (Bisher nur im Gebiete, aber sicher weiter verbreitet.) \$T\ 1074. X ;: B. verrucosa X frnticösa. Meist \\. In der Tracht meist der B. frulicosa ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Blätter breit- bis länglich-eiförmig, deutlich zugespitzt, mit 9 — 11 mm langen Stielen, auch in der Fruchtbildung an B. verrucosa erinnernd. — Wohl von Muskau aus in die Gärten verbreitet. — B. fridicosa X pendula C. K. Schneider 111. Handb. Laub- holzk. I. 107 (1904). — B. divaricäta Ledeb. Fl. Ross. I. 652 (1851). — B. fruli- cosa ß. divaricala Regel Herb. 1071. X 1074. B. verrucosa X nana, fj, bis 3, selten bis 4 m hoch. Junge Zweige drüsig, alle schlank ruten förmig. Blätter meist aus schwach herzförmigem bis breit-keilförmigem Grunde eiförmig- rhombisch bis fast rundlich, an der Spitze abgerundet, stumpf bis spitz, bis 3 cm lang und breit, meist ziemlich ungleich gekerbt-gesägt, jeder- Beits 3- bis 5 nervig, anfangs meist etwas behaart und drüsig-klebrig, später kahl, mit bis 1,5 cm langem Stiel. Fruchtstände länglich- cylindrisch. Fruchtschuppen denen von B. nana ähnlich, mit auf- gerichteten Seitenlappen und meist längerem Mittellappen. Frucht mit schmalen oder breiteren Flügeln. Auf und an Mooren mit den Erzeugern. Prov. Hannover: Schaf- wedel bei Boden teich (Plettke, Junge Verh. Naturw. V. Hamburg 3. Folge XIII. 37 [1905]); schon 1885 Südbayern: Memmingen : Reicholz- rieder Moor (Holler DBG. III. CXXV). Ueber zweifelhafte, vielleicht auch hierher gehörige Formen aus der Provinz Brandenburg vgl. Ulb rieh S. ;!!).") ; im Plagefenn bei Oderberg ist B. nana angepflanzt. B. verrucosa X nana Holler a. a. O. (1885). — B. nana X verru- cosa Saelan Meddel. Soc. Fenn. XIII. 256 (1886). — B. fennica Dörfl. Herb. norm. no. 4375 (1902). — B. nana X pendula C. K. Schneider a. a. O. 108 (1904). — B. Pletthei'6) Junge a.a.O. 39 (1905). Junge unterscheidet a. a. 0. 89 eine der B. nana näher siehende, bis 1 ,5 ni hohe Form supernana und S. 40 eine der B. verrucosa näher stehende, bis 2,5 m hohe Form f. super verrucosa. l) S. VI. 1. S. 89 Fussn. 1. Zabel betheiligte sieh mit Beissner und Behelle an dem werthvollen 1903 erschienenen Handbuchc der Laubholzbenennung. -') Nach Wilhelm August Zhnpel, * 14. Äug. 1850 f 24. Oct. 1902 Harn- bürg, Makler daselbst, der sich eifrig mit Erforschung der dortigen Flora, besonders der Adventivpflauzen und von Carex beschäftigte (J. Schmidt DBM. XX 1 1902] 164). 3) Nach Friedrich Plettke, * 2. Januar 1864 Flinten, Kr. Uelzen, Lehrer in Geestemünde, um die Flora des nordwestdeutschen Flachlandes verdient ; er ent- deckte für dies Gebiet ausser Betula nana noch Alopecurus bulbosus, die die Verf. der Synopsis unter seiner freundlichen Führung am Standorte bei Lehe sahen. 410 Betulaceae, *f X * B. papyrifera X pumila (Zabel Mitth. Deutsche Dendrol. Ges. 1895. — B. excclsa Ait. Hort. Kcw. III. 337 [1789]. — B. pum. X pap. C. K. Sehneider a. a. 0. 108 [1904]). Nach ('. K. Bebneider aus America eingeführter Hastard, der meist der B. papyrifera näher steht, alter doch durch tue kleineren 3,5 — 7,5 cm langen und 2,5 — 5,5 cm breiten Blätter etc. auf B. pumila hinweist. — Die der B. pumila näher stehende Pflanze ist B. Borggrev eäna ') (C.K.Schneider a.a.O. 109 [1904]. — B. Borggreveana Zabel in Beissn., Schelle, Zab, Handb. Laubholzben, 55 [1903]). 1072. X 1073. B. pubescens X humilis. Fl— % In der Tracht meist kleinerer B. pubescens ähnlich, meist bis 3,5 m hoch aber auch höher. Junge Zweige meist dicht behaart, ziemlich drüsig, Blätter ziemlich derb, aus stumpfem oder abgerundetem Grunde eiförmig, spitz bis kurz zugespitzt, meist 2,5 — 3 cm lang und 1,5 — 2,5 cm breit, un- gleich, oft fast doppelt gesägt, jederseits mit meist etwa 5 Nerven, mit meist 0,8 — 1 cm langein Stiele. Fruchtstände aufrecht oder nickend, länglich-cylindrisch mit meist 5 — 8 mm langem Stiele. Schuppen mit abstehenden Seitenlappen. Flügel der Frucht etwa so breit als die Nuss. Mit den Erzeugern. Neumark: Ihnawiesen bei Arnswalde (Warn- storf!). Posen: Czarnikau : Ciszkowo (Straehler DBM. XI. 144). Westpreussen : Tuchel: Abrauer Moor (H. Preuss PÖG. Königsb. XLVII. f. 1906. 213). Ostpreussen: bei Lyck (Sanio!) und sonst mehrfach. Bayern: Haspelmoor bei München (Engler!). B. pubescens X humilis Warnst. Verh. BV. Brandenburg XL 129 (1869). — B. humilis X alba: B. Warnstörfii') (warnstörfii) C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 108 (1904). — B. humilis X pubescens Focke Pflz.Mischl. 354 (1881). Preuss PÖG. Königsberg XLVII. f. 1906. 213. 30. Ber. Bot. Zool. V. Westpr. 53 mit Abb. (1908). (Bisher nur im Gebiete.) \%T\ 1072. X 1074. B. pubescens X nana. U oder ft. Meist bis 3, mitunter bis 4 m hoch, sehr ästig. Zweige meist noch im zweiten Jahre behaart. Blätter aus schwach herzförmigem oder breit keilförmigem Grunde fast rundlich bis eiförmig-rhombisch, bis 3 cm lang und breit, an der Spitze abgerundet, stumpf oder spitzlich, gekerbt-gesägt, jeder- seits mit 3 — 5 Nerven, anfangs schwach behaart, später kahl, mit bis 1,5 cm langem Stiel. Fruchtstände länglich-cylindrisch. Schuppen mit ') Nach Bernard Robert August Borggreve, * 5. Juli 1836 Magdeburg, Oberforstmeister .1. 1). in Wiesbaden, früher langjähriger Director der Forstakademie in Bannöverisch-Münden, einem der geistreichsten Forstmanner des letzten Jahr- hunderts, dessen Ideen vielfach in der Forstkultur Verwerthung gefunden haben. Mit seinen Bxoursionen auf fremde Gebiete, auch das der Botanik, hat B. weniger Glück bewiesen. Vgl. ausführliche Jugend-Biographie (grösstenteils nach eigenen Angaben) in Ratze bürg Forstwiss. Schriftsteller-Lexikon 164 (1872). '-') S. II. 1. S. 143 Fasan. 2. W. lebt jetzt, im Ruhestande in Schöneberg- Berliu. Seine a. a. O. erwähnte Bearbeitung der Pteridophytcn erschien in Hallier- Wohlfarth- Brand Koch's Synopsis 1907. Zu erwähnen ist auch, dass Warnst ort' für die Kryptogamcuflora der Provinz Brandenburg die Moose (Berlin 1903 — 6) und die Sphagnaceae für Engler's Pflanzenreich bearbeitet bat. Betula. 411 aufgerichteten Seitenlappen, die meist kürzer, selten so lang sind wie der Mittellappen. Flügel der Frucht schmäler oder so breit als die jSuss. An den meisten Fundorten der B. nana beobachtet, aber wohl öfter übersehen. B. pubescens X nana H. Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 93 (1904). — B. nana var. intermedia Hartm. Vetensk. Akad. Handl. 1818. 148. — B. alba var. intermedia Wahlenb. Fl. Suec. 647 (1824). — B. intermedia Thomas in Gaud. Fl. Helv. VI. 176 (1830). Koch Syn. ed. 2. 761. Rchb. Ic. XII t. DCXXIV fig. 1283. Nyman Consp. 672. Suppl. 282. — B. fruticosa ß. humilis Rchb. Ic. XII t. DCXXII fig. 1280. — B. hf/brida a. s. Regel Monogr. a. a. O. 97 (1861). — B. lagopina Hartm. nach Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 73 (1868). — B. glutinosa var. pseudalpestris Bjoomstr. nach Regel a. a. O. (1868). — B. subalpina Larss. nach Blytt Norg. Fl. 402 (1878). — B. pallescens Larss. nach Blytt a. a. O. 403 (1878). — B. odoräta var. minor L. K. Rosen vinge nach Winkl. a. a. O. (1904). — B. nana X alba C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 108 (1904). Der Bastard ist ausserordentlich veränderlich, bei einigermaassen reichlichem Vorkommen besonders auf Heidemooren findet man zahlreiche Formen, die eine ununterbrochene Kette von Uebergaugsformen zwischen den beiden Erzeugern dar- zustellen scheinen. — Man unterscheidet besonders folgende Formen: A. typica (B. nana X alba var. typica C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — B. pub. X nana f. intermedia Winkl. a. a. O. [1904]). Steht in der Tracht, der Blattgestalt etc. der B. pubescens näher. — So am häufigsten. 13. alpestris (Winkl. a. a. O. [1904]. — B. alpestris Fries Summa veg. Scand. I. 212 [1846]. Nyman Consp. 672. — B. nana var. alpestris Regel Monogr. Bet. a. a. O. 103 [1861]). Steht in den Merkmalen und in der Tracht der B. nana näher. — Früher wohl nur in Skandinavien bekannt; dort verbreitet; nach F o c k e von P 1 e 1 1 k e bei Schaf wedel beobachtet. (Skandinavische Halbinsel; -Island; Nord-Russland; Nord-Sibirien; Grönland.) J_*J 1072. X * B. pubescens X pümila (B. pumila X alba: B. Laucheana1) [laucheana] C. K. Schneider 111. Handb. Laub- holzk. I. 109 [1904]). In der Tracht der B. 'papyrifera X pumila ähnlich, aber mit kleineren nur bis 4,5 cm langen und 3,5 cm breiten Blättern. — Wohl in Muskau entstanden; von Zabel aus Hann.- Münden verbreitet. A. X B. * X * I*. lenta X pümila (B. lutea [ Druckfehler | X pumila; B. Jadeit2) [jachii] C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 102 [1904]. — B. pumila X lenta Jack Gard. a. For. VIII. 243 fig. 1) Nach E.Lauche. S. VI. 2. S. 162 Fussn. 3. 2) Nach John George Jack, * 15. April 1861 Chateaugay bei Montreal (Canada) (Rehder br.), Assistent am Arnold-Arboretum. Joseph Bernhard Jack, * 1818 Stephansfeld bei Salem (Oberbaden) f 14. Aug. 1901 Konstanz, Rentner, früher U2 Betulaceae. 1 — 4 [1895]). Blätter denen von B. lenta ähnlich gesägt aber kleiner. — Bisher nur in America ans Samen der B. pwnila gekeimt. — Hierher gehört auch B. B. lutea X pum ila (1>. Purpusii1) [purpusii] C. K. Schneider a. a. O. [1904J). — Aus America nach Darmstadt eingeführt. 231. ALNUS8). ([Tourn. Inatit. 357 t. 359; Rupp. Fl. Jen. 311; L. Fl. Läpp. 260; Gen. pl. e.l. 1. 285J. Gärtn. De fruct. 54 [1791]. Gärtn. Mey. Scherh. Fl. Wett, III. 1. 347 [1801|. Nat Pfl. III.) (Erle, Eller, Else; plattd. : Eller, Aller, Holschenboom ; niederl. : Eis, Eller; dän. : Ael; franz.: Anne, Ver; ital.: Ontano; rum.: Arin, Alin; poln. : Olsza; wend. : Wolga; böhm.: Olse, Olcha, Jelcha; kroat.: Jo- vina, Jova, Joha; russ. : Ojtxa; litt.: Elhsnis; ung. : Eger.) S. S. 386. Bäume oder grössere Sträucher; jüngere Zweige meist 3 kantig, mit meist gestielten Winterknospen. Blüthenstände (Scheinähren) schon im Herbste ausgebildet, meist vor der Entfaltung der Blätter. seltener später, sehr selten im Herbste sich öffnend. Die männlichen Blüthenstände end- oder achselständig, hängend ; die weiblichen viel kleiner (bei unseren Arten), meist unter ihnen in kleinen seitenstämligeti Trauben angeordnet, welche aus einem end- und einigen seitenständigen Blüthenständen bestehen. Männliche Blüthen zu 3 (in Tragdöldcheii) mit dem Tragblatte verbunden ; die Mittelblüthe mit 2 Vorblättern, an den Seitenblüthen sind nur die vorderen Vorblätter entwickelt, die hinteren sind nicht ausgebildet. Die Vorblätter sind grösstentheils mit «lern Tragblatte verbunden. Perigon meist 4 zählig, die vorderen Abschnitte sind etwas grösser. Staubblätter 4; Staubbeutel 2 theilig. Staubfäden ungetheilt. Weibliche Blüthen nur zu 2 (im Trugdöldchen) mit dein Tragblatte verbunden; die Vorblätter der fehlschlagenden Mittelblüthe und die allein ausgebildeten vorderen Vorblätter der Seiten- blüthen mit dem Tragblatte zu einer verholzenden, auch nach dem Ab- fallen der meist nicht oder undurchscheinend geflügelten Frucht stehen Apotheker daselbst, um die dortige Flora verdient, besonders Lebenoooskenner, mit Leiner und S titzen be rge r Herausgeber der Badischen Kryptogamenflora, Verf. der 1000 erschienenen Flora des Kreises Konstanz. Vgl. Schlatterer Mitt. Bad. I'.V. 1898 — 1904. 245. i) Nach Joseph Anton Purpus, 4. Febr. 1860 Hannesleshof Gemeinde Bürrstadl (Bayer. Pfalz) (br.), Groesherzogl. Garteninspector in Darmstadt. Sein Bruder Karl Albert Porp ns, * 1853 Hanne9leshof (d. 2. Botanical Collector of the University of Berkeley, California) ist der bekannte botanische Sammler in den Gebirgen des westlichen Nordamerica, besonders in den Rocky-Mountains, der zahl- reiche Gehölze, Krautpflanzen, winterharte ('Metern etc. in die europäischen Gärten einführte. Fr befindet sich dermalen auf einer Sammelreise in Mexico (.1. A. Tu r pus br.). -) Name der Gattung bei Vergiliua (quod alatur amne; Isid. XVJI), Pliniue XVI. 79) und anderen. Alans. 41.", bleibenden Schuppe verbunden. Die Narben purpurn über die Trag- blätter hinausragend. Die Fruchtstände den Zapfen von Nadelhölzern ähnlich. Die Gattung ist durch A. viridis mit Betuhi verbunden. 17 Arten in Europa, Mittel- und Nord-Asien, Nord-Africa, Nord- America, in den Anden von Süd- America; in Süd-Africa eingebürgert. Bei uns und in Europa nur 2 Seetionen. A. Alnobetula1) (Koch Syn. ed. 1. 633 [1837] als Sect. Schur Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV. 68 [1853]. Enum. pl. Transs. 14 als Gatt. — Alnäster2) Spach Ann. sc. nat, 2 ser. XV. 200 [18-41] als Gatt. Endl. Gen. Suppl. II. 28 [1842] vgl. Ascherson Fl. Prov. Branden b. I. 622. — Semidöjjsis3) Zumaglini Fl. Pedem. I. 249 [1849]. — Duschend*) Opiz Sezn. 38 [1852]. — Betulästra Nyman Consp. 672 [1882]). Weibliche Blüthenstände erst im Frühjahr erscheinend, an kurzen Zweigen in endständigen Trauben angeordnet, Blattknospen nicht gestielt, mit meist 3 — 6 äusseren Schuppen, selten mit nur 2, diese dann ungleich lang. Früchte deutlich geflügelt, — Sträucher oder kleine Bäume. Nur unsere Arten. Mitunter angepflanzt wird A. firma (Sieb. u. Zucc. Abb.. Akad. Münck. IV. 3. 220 [1846]. - Betula Alnns Thunb. Fl. Jap. 76 ;1784]? - Aln. Sieboldiana'z) Matsum. Journ. coli. sc. Tokyo XVI. 2 [1902]) aus Japan, verschieden durch länglich-eiförmige bis eiförmig-lanzettliche, meist 0,8 — 1,2 dm lange und 4,5 — 8 cm breite allmählich lang zugespitzte Blätter, die jederseits über 12 Seitennerven haben. 1075. (1.) A. viridis. (Grünerle, Dros, Drossel; ital. : Ambli) t), meist 0,5 bis über 2 m, selten % und bis etwa 4 m hoch. Aeste aufsteigend bis aufrecht oder aus niederliegendem Grunde aufsteigend, mit glatter dunkelgrauer Rinde. Einjährige Zweige etwas zusammen- gedrückt, mehr oder weniger behaart, olivgrün bis rothbräunlich, mit deutlichen Lenticellen, später grau oder rothbraun. Winterknospen länglich-lanzettlich spitz, schwach kleberig. Blätter meist breit-eiförmig bis rundlich-eiförmig, meist stumpflich oder mehr oder weniger abge- rundet von wechselnder Grösse, ungleich- bis doppelt gesägt, zuletzt mehr oder weniger verkahlend. Männliche Blüthenstände einzeln oder zu zwei bis mehreren, sitzend oder gestielt. Weibliche Blüthenstände meist zu 3— 5 traubig angeordnet, in der Frucht eiförmig bis länglich oder bis rundlich-eiförmig, meist bis 1,5 cm lang. Frucht elliptisch mit häutigem Flügel, der so breit, breiter oder schmäler als die Nuss ist. Schuppen keilförmig an der gestutzten Spitze gekerbt. i) Wegen der eigenartigen Mittelstellung, die die Gruppe in vielen Dingen zwischen Betula und den echten Erlen einnimmt. '^) Von Alnus und aster s. I. S. 211 Fussn. 3. 3) Von orjftvöa Birke und öipig Aussehen. 4) Nach Franz v. Paula Dusehe k, * 1770 Choteborek bei Jaromer f 20. M;ti 1827 Ofen als K. K. I'ath und Cameral-Forstoberinepector, welcher als Erster eine Beschreibung der Holzarten Böhmens herausgab (Maiwald 228). 5) S. I. S. 188 Fussu. I. 414 Betulaceac. An steinigen Abhängen, im Gerölie, an Felsen, in Schluchten, fast nur in den Gebirgen, oft auf kalkarmem Substrat. In den Alpen!! von den Seealpen bis Nieder-Oesterreich in die Hochebenen Oberschwabens und Oberbayerns herabsteigend. Küstenland. Kroatien. Bosnien. Jura. Oberbaden. Südlicher und mittlerer Schwarzwald. Südböhmisches Bergland, auch im Innern des Landes bei Vlaüim (Celakovsky Böhm. Ges. Wiss. 1893. X. 13. Mähren: um Iglau : Roznau. Mätra. Nordöstliche und südliche Karpaten von Ung. Bereg, Marmaros bis zum Banat. Steigt im Wallis bis 2000 m (Jaccard 322), in Tirol bis 2300 m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 51), in Venetien bis 2200 m (Gortani I. 118. II. 136), Bosnien bis 1860 m (Beck Fl. Bosn. Herz. 120 [400]), in der Biharia bis 1770 m (Kerne r ()BZ. XXVI. 365). Neuerdings öfter forstlieh cultiviert und hier und da in Thüringen, Kgr. Sachsen und Nord-Böhmen scheinbar eingebürgert. Bl. (April), Mai, Juni, seltener noch später, im Hochgebirge öfter erst Anfang August. A. viridis DC. Fl. Frane. III. 304 (1805). Rchb. Fl. Germ. exe. 174. Koch Syn. ed. 2. 762. Nvman Consp. 672. Suppl. 282. Rchb. Ic. XII t. DCXXVIII fig. 1290.*— Bet. viridis Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I. 374 (1786). III. 789 (1789). — Bet. alnobettda Ehrh. Beitr. Naturk. IL 72 (1788). - - Bet. ovata Schrank Baier. Fl. IL 419 (1793). — Älnus alpina Borckh. Handb. Forstbot. I. 477 (1800). — Alndster viridis Spach Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 201 (1841). — .1. Alnobetida Hartig Naturg. forstl. Kulturpfl. 372 (1851). Koehne Deutsche Dendr. 113. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 120 (erw.). Winkler Betul. a. a. O. 105. — Dnschelia ovdta Opiz Sezn. 38 (1852). — Alnobetula viridis Schur Verh. Siebenb. Ver. Nat. IV. 68 (1853). — Abtaster Alnobetida Schweinfurth in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 622 (1864). Ziemlich veränderlich; zerfällt in eine Reihe von Unterarten (meist asiatisch und nordamericanisch), von denen in Europa vorkommt A. suarcolens (Requien Ann. sc. nat. V. 381 [1825]. Gallier in C. K. Schneider 111. Handb. Lauhholzk. 1. 121. — A. nln. y. suaveolem H. Winkl. Betul. a. a. O. 100 [1904]) in Corsica. — Bei uns kommen von Formen in Betracht A. Blätter 3 cm lang und länger. I. t^pica. Strauchig bis baumartig. Blätter anfangs kleberig, 3 bis 4 cm lang und 2,5 — 3,5 cm breit, oben sattgrün, unterseits heller, ganz kahl oder nur in den Nervenachseln bärtig, selten auf den Nerven zerstreut behaart, mit jederseits 5 — 7 Seitennerven. Frucht- stand 1 — 1,3 cm lang und 6—7 mm dick. Die verbreitetste Rasse. A. r iridis k. tfipica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 262 (1890). - A. viridis a. genuina Regel in DC. Prodr. XVI. 2 (1868) z. T. — A. alnob. typ. Callier a. a. < >. 121 (1!)04). Hierzu gehören 1). m ollis. Junge Blätter beiderseits dicht Itchaart, die älteren nebst dem Stiel und den Zweigen reichlich behaart, meist 3 — 5 cm lang und 2,5 — 3 cm Alnus. 415 breit. — In den Alpen von der Dauphine: Grenoble und Piemont (Callier briefl.) bis Niederösterreich zerstreut. — A. viridis (5) mollis Beck a. a. O. (1890). — A. viridis var. pilosa Gelmi Prosp. Fl. Trent. 152 (1893)? — A. alnob. mollis Callier a. a. O. (1904). C. grandifolia. Blätter 6 — 11 cm lang und 5 — 9 cm breit, unterseits kabl oder auf den Nerven schwach behaart mit meist 8 — 10 Seitennerven jederseits. — Zerstreut. Baden. Schweiz. Oberbayern (Callier briefl.). Salzburg. Nieder-Oesterreich. Süd-Tirol. Siebenbürgen. — A. vir. y. grandi- folia Beck a. a. O. (1890). — A. alnob. grandif. Callier a. a. O. (1904). d. repens. Kleiner Strauch, niederliegend. Blätter unterseits matt und trübgrün, am Grunde zuweilen schwach herzförmig, meist 3 — 4 cm lang und 2 — 3 cm breit, jederseits mit 5 — 7 Seitennerven. — Bisher nur in Grönland, ähnliche Formen auch in höheren Lagen der Alpen. — A. alnob. f. repens Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 121 (1904). H. Winkl. a. a. O. 107 (1904). — A. repens Wormskj. in Hörnern. Fors. oec. pl. ed. 3. I. 959 (1821). Fl. Dan. t. 2738. Eine Spielart ist: 1. laciniata (Hausskn. Herb, nach Callier a. a. O. [1904]). Blätter lappig eingeschnitten. — Wild bei Freiburg i. Br., Zastler Thal, beobachtet. (Verbreitung der Rasse: Serbien; Bulgarien; Grönland.) \*\ II. corylif olia. Blätter mehr oder weniger rundlich, am Grunde häufig herzförmig, meist 4 — 7 cm lang und 3 — 6 cm breit, jeder- seits mit 7 — 8 Seitennerven, am Rande sehr fein gezähnt. Blatt- und Fruchtstiele dicht steifhaarig. Bisher nur in Tirol beobachtet, aber in den Alpen wohl weiter verbreitet. A. cdnobetula b. corylifolia Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 121 (1904). — A. corylif olia Kern. Herb. (1875). Dalla Torre Anl. wiss. Beob. Alp. II. 313 (1882). Die von dem Autor mif der A. corylifolia verglichene A. viridis var. demissdrum (Borb. Napi közl. Mag. orvos e's term. Debrecz. 1882 Nr. 5, ÖBZ. XXXII (1882) 410, Geogr. Com. Castrif. 176 (1889) aus niedrigen Lagen im Eisenburger Comitat, welche scharf-schwach herzförmige Blätter mit dichteren und mehr zugespitzten Zähnen als am Schweizer Exemplar haben soll, ist nach Callier briefl. die typische Form. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) \*\ B. Blätter nicht über 3 cm lang. I. microphylla. Blätter elliptisch, meist 1,5 — 3 cm lang und 1,5 — 2 cm breit, an beiden Enden spitz, jederseits mit 5 — 8 Seitennerven. Fruchtstand 0,8—1 cm lang und 0,5 — 0,8 cm breit. Frucht 1 — 1,5 mm lang und 1 mm breit. In der Dauphine, der Schweiz, in den Italienischen Alpen und in Salzburg beobachtet. A. alnobetula c. microphylla Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 121 (1904). — A. microphylla Arv.- Touv. Addit. Monogr. Pilosell. 20 (1879). Hierzu gehört wohl b. "par vif olia. Blätter eiförmig, tief bis fast gelappt gesägt, jederseits mit nur 3 — 5 Nerven. — Salzburg: Pinzgau : Pass Thurn (Sauter in Rchb. 41(1 Betulaceae. Fl. Germ. exs. No. 1636. — A, alnob. var. />. parvifolia II. Winkler Betul. in Pflz.reieh IV. Gl. 107 (1904). — A. viridis var. parvifolia Sauter Exsicc. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) II. Brembana1). Niedriger Strauch. Zweige mit dunkelgrauer Rinde, dicht beblättert. Blätter elliptisch, meist 0,8 — 1,5 cm lang und 6 — 8 mm breit, mit 5 — 7 (meist 6) Seitennerven jeder- seits, unterseits an den Nerven behaart, mitunter kleberig. Frucht- stände 3 — 10 cm lang und bis 4 mm dick. In höheren Lagen der Alpen. Schweiz mehrfach. Tirol sehr zerstreut. Lombardei ! Piemont. A. aJnobetula d. brembana Gallier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubh: I. 121 (1904). H. Winkl. Betul. a. a. O. 106 (1904). — A. Brembana Rota Prosp. fl. prov. Bergamo 79, 102 (1855). Nyman Consp. 672. Suppl. 282. — A. viridis var. parvifolia ' Regel in DG Prodr. XVI. 2. 182 (1864) z. T. — A. viridis var. pümila Cesati nach H. Winkl. a. a. O. (1904). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) [#"[ (Verbreitung der Art: Serbien; Bulgarien; andere Rassen Ural; Nord-Asien; Mandschurei; Japan; Nord- America; Grünland.) [#" B. B. Gymnotlnjrsus2) (Spach Ann. sc. mit, 2. ser. XV. 204 [1841 1 als Gatt. - Phyllothyrsus3) Spach a. a. O. [1841]. — Pseud- älnus und Euälnus Regel Monogr. Bet. in Mem. Soc. nat. Mose. XIII. 133 [1861]). Weibliche Blüthenstände bereits im Herbst erscheinend, unbehüllt überwinternd, einzeln oder traubig angeordnet in den Achseln von Laubblättern. Seitenständige Laubknospen deutlich gestielt, nur von den Nebenblättern des ersten Blattes um- hüllt. Blätter stets deutlich gesägt, Perigon der männlichen Blüthen mit 4 bis zum Grunde getrennten Blättern. I. I. Weibliche Blüthenstände fast stets deutlich traubig angeordnet. Blätter in der Knospenlage längs der Seitennerven gefaltet, a. a. Fruchtstände alle deutlich, meist ziemlich lang, gestielt. 1. I. Blätter jederseits mit 5 — 8 Seitennerven, meist gestutzt oder ausgerandet. 1076. (2.) A. glutinösa (Schwarzerle; plattd.: Holschenboom ; dän.: Rod Ael ; südfr. : Ver; kroat. : Crna Joha [Jova], Jesika). (/, seltener h, meist ."> — 25, seltener bis über 35 m hoch, meist mit schlankem Stamm und nicht sehr zahlreichen ziemlich lockeren, an- fangs aufgerichteten, bei alten Pflanzen fast schirmförmig ausgebreiteten i) Zuerst von Rota in der Valle Brembana in den Bergamasker Alpen be- obachtet. 2) Von yv/ivög nackt und d'ioaog, der bekannte St.'ib der Bacchanten, in der botanischen Kunstsprache für eine dichte Rispe gebräuchlich. 3) Von (pvA/.or Blatt und frägaog. Alnus. 417 Aesten. Alte Rinde schwarzbraun, ziemlich stark rissig. Stamm oft mit zahlreichen Langtrieben besetzt, besonders oft am Grunde. Zweige höchstens anfangs sehr zerstreut behaart, sonst ganz kahl, oberwärts kleberig und scharf dreikantig, rothbraun bis olivenbraun mit zahl- reichen gelbbraunen Lenticellen ; die zweijährigen Zweige grauschwarz. Winterknospen verkehrt-eiförmig bis fast lanzettlich, stumpf oder spitz- ten, rothbraun, meist mehr oder weniger von weissen Ausscheidungen krustig, die untere Schuppe oft hinfällig. Blätter rundlich oder rundlich- verkehrt-eiförmig, meist etwa 4 — 9 cm lang und 3 — 7 cm breit, am Grunde keilförmig, ausgeschweift gesägt, unterseits blässer grün, in den Nervenachseln rostgelb bärtig, sonst kahl, in der Jugend kleberig; ihr Stiel 1 — 2 cm lang. Tragblätter der Blüthen zur Blüthezeit bräunlich-purpurn. Fruchtstand eiförmig bis länglich-eiförmig, zuletzt fast schwarz. Fruchtschuppen fast drei- eckig-breit-gestielt, vorn unregelmässig wellig gekerbt. Früchte klein, fast rundlich, zusammengedrückt. In Sümpfen, an Flussufern, in moorigen Wäldern, oft grosse Be- stände (Erlenbrüche) bildend. Fast im ganzen Gebiete in den Niede- rungen nicht selten. Auf den Nordseeinseln angepflanzt (Buchen au Fl. der Ostfr. Ins. 3. Aufl. 90). Fehlt im ungarischen Tieflande (Kerner ÖBZ. XXVI. 365), auch im Mittelmeergebiete in der unteren Region selten, so in Dalmatien, Hercegovina und Montenegro, fehlt auf den Inseln der Adria und in Istrien südlich von Quieto (M a 1 y br.). In den Alpen von Wallis bis 1200 m aufsteigend (Jaccard 322), in denen von Tirol bis 1580 m (Dalla Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 52, 53). Bl. März, April. A. qhdinosa Gaertn. Fruct. sem. IL 54 t. 90 (1791). Willd. Spec. pl. IV. 334 (1805). Koch Syn. ed. 2. 763. Rchb. Ic. XII t. DCXXXI fig. 1295. Boiss. Fl. Or. IV. 1180. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 254 mit Abb. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 1 1>8. Nyman Consp. 671. Suppl. 282. — Betula Alnus a. glutinosa L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). — Betula glutinosa L. Syst. Veg. ed. 10. 1265 (1759). Lam. Dict. I. 454 (1788). Vill. Hist. Dauph. III. 189 (1789). — Alnus rotundifölia Mill. Gard. Dict. ed. 8 no 1 (1768), die öfter citierte ed. 7 (1759) hat wie schon mehrmals bemerkt keine binäre Nomenclatur! — Betula Alnus Scop. Fl. Garn. ed. 2. II. 233 (1772). — Alnus nigra Gilib. Exerc. phyt. IL 401 (1792). — A. communis Nouv. Duh. IL 212 t, 64; Desf. Tabl. hört. Par. 213 (1804). — Betula emarginäta Ehrh. Arb. no. 9 nach Lam. u. DC. Fl. Franc, ed. 3. III. 303 (1805). — Alnus vulgaris Pers. Syn. IL 550 (1807). — A. februäria O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 238 (1867) z. T. Der neuerdings so verbreiteten Tendenz „ältere Namen" seihst für die be- kanntesten Pflanzen auszugraben, schien auch .1. glutinosa zum < >pfer fallen zu sollen. Sie wird jetzt vielfach A. rotundifölia genannt, weil Limit: sie in den Spec. plant, ed. 1 und auch 2 als Betula Alnus a. glutinosa, also als Varietät aufführt und nach den Wiener Regeln Varietätnamen vor Artnamen keine Priorität gewinnen. Man setzte deshalb den Miller'schen Namen ein, zu dem auch wieder oft fälschlich sein Gard. Dict. ed. 7 (1759) citiert wird, in dem wie schon öfter Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 27 4 1 8 Betulaceae. bemerkt ist, sich noch keine binäre Nomenclatur findet, erst die cd. 8 (17G8) hat binäre Nomenclatur. Wie in vielen Fällen bei genauer Nachprüfung der Sachlage sieli die Aendernng der altbekannten Namen resp. ihr Ersatz durch mehr oder weniger unbekannte vermeiden lässt, so ergab sich auch hier die Notwendigkeit, den Namen .Units i/lulinosa zu erhalten, da Linne in Syst. veg. ed. 10. II. 1265 (1759) und ebenso ed. 11 (17G0) als gleichberechtigte Arten nebeneinander aufführt: Betula alba, nigra, lenla, nana, Alnus und gluiinosa! Die Eigenschaft, abgehauen am Grunde wieder auszuschlagen, wogegen die Wurzeln keine (nach C. K. Schneider selten) Wurzclbrut bilden, veranlasst in den Erlenbrüchen die Bildung der dicken oft hoch über den Grund sich erhebenden Stümpfe, welche für viele Pflanzen geeignete Standorte bieten. Oft stehen die Eilen auch in den Sümpfen auf ihren hervorragenden Wurzeln (»auf Stelzen"), dies wird durch die Entstehung der Bäume auf aus dem Wasser hervorragenden Bülten, z. B. von Carcx strieta, veranlasst. Durch die Beschattung sterben die Sauergräser ab, die Bülten verschwinden und die Wurzeln bleiben herausstehend (vgl. Gr aebner Pflanzenwelt Deutschlands). Bemerkenswerth sind die durch Frdnkia l) alni (P. Magn. Veili. BV. Brand. XXXII f. 1890 XIII [1891]. — Schmziai) Alni Woronin Mem. Ac. St Pet. 7. ser. X No. 6 [1866]. — Frankia subtilis Brunchorst Unters, bot. Inst. Tüb. II. 1 [1886]) hervorgerufenen knöllchenähnlichen Wurzelgallen. Das orangerothe Holz ist für manche Zwecke sehr brauchbar. Die Früchte und die Rinde sind sehr gerbstoffreich. Einigermaassen veränderlich. Die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. vulgaris. Blätter an der Spitze stumpf oder ausgerandet. Die bei weitem häufigste und verbreitetste Rasse. A. glutinosa a. vulgaris Spach Ann. sc. nat. ser. 2. XV. 207 (1841). C. K. Schneider 111. Handh. Laubholzk. I. 129 erw. Hierzu gehören I. Blätter unterseits bis auf die Nervenachseln verkahlend. a. Barte in den Nervenachseln der Blätter stets vorhanden. 1 . Barte in den Nervenachseln rostbraun. a. Fruchtständc 1,5 — 2 cm lang. (Vgl. ß.) 1. typica. Blätter meist 4 — 9cm laug. — Die bei weitem häufigste Form. — A. glut. f. typica Callier in C. K. Schneider 111. Handh. Laubholzk. I. 129 (1904). -- A. glut. f. glabra Brenner Medd. Soc. pro Faun. Fl. Fenn, nach Bot. Centralbl. LXI. 150 (1895). - Hierher gehören folgende Spielarten und Monstrositäten : 1. quereifolia (Spach a. a. O. [1841]. Callier a. a. O. [19041. — A. quereifolia Willd. Berl. Baumz. 44 [1796]). Blätter last eichenartig, jederseits 3 — 5 lappig. — Bisher in Schweden und im Orient beobachtet. 1. sorbifölia (Dippel Handb. Laubh. II. 161 [1892]). Blätter tief eingeschnitten mit breiteren oft übereinander greifenden ge- kerbten Lappen. — In Finnland beobachtet, sonst in Gärten. i) Nach Alb. Beruh. Frank, * 17. Jan. 1839 Dresden f 27. Sept. 1900 Berlin, Geh. ßegierungBrath und Vorsteher der biologischen Abtheilung des Kaiserl. Ge- snndheils- Amtes daselbst, vorher 1878 Professor an der Universität in Leipzig, 1881 an der Landwirthschaftl. Hochschule in Berlin. Verfasser zahlreicher und werth- \ oller botanischer Schriften besonders auf dem Gebiet der Physiologie und Patho- logie, u. a.: Die Krankheiten der Pflanzen. Breslau 1880. 2. Aufl. 1895/6. Er machte zuerst auf die Symbiose höherer Pflanzen mit Wurzelpilzen (Mycorrhiza) aufmerksam (vgl. F. Krüger Ber. D. Bot. Ges. XIX [10]). Tu der von ihm herausgegebenen 2. Aufl von Leunis Synopsis der Pflanzenkunde, 3 Bde., Hannover 1883 — 6 hat P. Ascherson die Pflanzengeographie bearbeitet. 2) S. II. 2. S. 268 Fussn. 3. Alnus. 419 1. laciniäta (Willd. Spec. pl. IV. 1. 335 [1805]. Koch Syn. ed. 2. 763). Blätter mehr oder weniger tief eingeschnitten mit spitzen bis scharf zugespitzten Lappen. 1. rubrinervia (Dippel a. a. O. 160 [1892]). Blätter dunkler grün mit rothen Blattstielen und Hauptnerven. 1. py r am i da lis (Di-p-pel a. a. O. 160 [1802]. — A. Birkidna^) und A. pyramidalis Birkiana der Gärten). Zweige aufstrebend, die Pflanze daher von mehr oder weniger pyramidaler Tracht. — In Gärten. 1. aurea (Verschaff, nach Dippel a.a.O. 160 [1892]). Blätter besonders im Frühjahr schön goldgell). — In Gärten, gedeiht meist schlecht. m. maculäta (II. Winkler Betul. in Pflz.reich IV. 61. 118 [1004]. — A, februaria 6. b. maculäta O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 239 [1867]. — A. glut. f. variegäta Gallier in C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter weissbunt. Vielleicht gehört zu dieser Abart auch : ß, longipedunculdta (longepedunculata A. Br.? nach H. Winkler a. a. O. 117 [1904]). Untere Fruchtstände bis 2,5 cm lang gestielt. 2. tenuifolia. Blätter fast kreisrund, an der Spitze nicht oder sehr selten schwach gestutzt, undeutlich gelappt, sehr schwach gczähnelt, oberseits dunkel, unterseits blässer grün, dünn. — Bisher nur in Schlesien! — A. glut. ß. termifolia Gallier ABZ. I (1895) 81. 3. parvifolia. Blätter rundlich, klein, nur 3 — 5 cm laug und ebenso breit. — Selten ; in Gebirgen zerstreut. — A. glut. f. parvi- folia Gallier in G. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 129 (1904). — A. februaria 3. b. parvifolia O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 239 (1867). — A. glut. var. mierophylla Callier in 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. f. 1891. 74 (1892). — Hierzu gehören: ß. tobuldta (Brenner Medd. Soc Faun. Fl. Fenn. vgl. Bot. Ceutralbl. LXL 152 [1895]). Blätter fast rundlich, regelmässig gelappt, stark glänzend. Früchte meist klein. y. ineisa (Willd. Spec. pl. IV. 1. 335 [1805]. Koch Syn. ed. 2. 763. — A. oiyacantliaefdlia Lodd. Cat. 1836. — A. glut. var. oxyacanthaefolia Spach Ann. sc. nat. 2. ser. XV. 208 [1841]. — A. glut. e. pinnaU'fida lus. a. incisa Regel Monogr. Bet. in Me'm. Soc nat. Mose. XIII. 166, 167 [1861]). Blätter rundlich-stumpf- gelappt, mehr oder weniger tief eingeschnitten, oft deutlich an Crataegus erinnernd. — Wohl nur in Gärten. 6. imperidlis (Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 599 [1S64]. — A. glut. imper. asplenifdlia der Gärten; Verschaff. Cat. Hortic. VI. 97 [1859]. — A. februaria 4d pinnatifida O. Kuntze a. a. O. j[1867]). Blätter mit schmalen spitzen Lappen, tief eingeschnitten. — Gartenform, kleinblätterige Parallelform zur laciniäta. . Fruchtstände grösser oder kleiner (vgl. auch lobulata) oder länger gestielt. 1. macroeärpa. Fruchtstände erheblich grösser als beim Typus, bis 3 cm lang, hier und da noch länger. — Sehr selten. — A. glut. f. macroeärpa Requien Ann. sc. nat. V. 381 (1825). 2. microeärpa. Fruchtstande viel kleiner, nur 1 bis etwa 1,5 cm lang und 0,5 cm dick. — A. glut. var. microeärpa Uechtr. iu Herb.; Callier 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 74 (1892). 3. Bosniaca. Fruchtstandstiele sparrig abstehend bis 18 mm lang, länger als die Fruchtstände. Blütheustäude öfter an verzweigten J) Ueber Birk haben wir nichts erfahren können. 2V 420 Betulaccae. Trieben. — Bosnien. — A. glut. var. bosniaca Beck Glasnik. XVIIT. 75 [101] (1900). Wiss. Mitth. Bosn. u. Herz. XI. 401 [121] (1909). 2. Barte in den Nervenaehseln weiss. Sard&a. — Sardinien. Ob auch bei uns? — A. glut. sardoa II. Winkler a. a. 0. 117 (1905). — A. februariu 1. a. sardoa O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 239 (18G7). 1». Barte in den Nervenaehseln fehlend. imberbis. Blätter mit 8 — 9 Seitennerven, unterseits auf den Nerven bleibend behaart oder auch dort verkahlend. — Selten, im öst- lichen Theile der Balkanhalbinsel anscheinend öfter (vgl. C. K. Schneider 111. Haudb. I. 129). — A. glut. var. imberbis ßornm. Bot. Centralbl. XXXVI. 153 (1888). II. Blätter unterseits stets bleibend behaart (vgl. auch imberbis). pilosa Blätter dicht behaart. — Bisher in Schweden, Finnland, Russland, Griechenland und Italien beobachtet, wohl sicher auch bei uns. — A. glut. f. pilosa Brenner Medd. Soc. Faun. FI. Fenn, nach Bot. Centralbl. LXI. 150 (1895). — A. glut. f. pubc'nda Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 129 (1904). Hierher gehören nach Callier (br.) auch die vou Borhäs (Balaton floräja 330 [1900]) aufgestellten und (ungarisch) beschriebenen A. pubescens var. gabvisdda und A. Balatoniälisi). — Hierzu gehört : b. subpildsa (Brenner a. :)• O. [1895]). Blätter schwächer behaart. (Verbreitung der Rasse: Europa; Ural.) * B. denticuläta. Blätter breit-elliptisch, rhombisch-oval oder etwas verkehrt-eiförmig, spitz oder stumpflich, niemals an der Spitze aus- gerandet, an älteren Pflanzen ohne deutliche Lappung, gleich- massig fein gezähnt, mit jederseits 7 — 9, seltener 10 Seitennerven. Bisher nur in Kleinasien, Kaukasus, Nord-Persien, Kurdistan beobachtet, bei uns nur hier und da in Gärten. Das Vorkommen in Italien, Sicilien und Nord-Africa hält Callier (briefl.) für zweifelhaft. A. glutinosa ß. denticuläta Ledeb. Fl. Ross. III. 657 (1849). Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 129 (1904). — Älnus denticuläta C. A. Mey. Verz. Pflz. Kauk. 43 (1831). Hierher gehört II. barbdta (Callier a. a. O. [1904]. — A. barbata C. A. Mey. a. a. O. [1831]). Blattstiele und Blattunterseiten dicht behaart. — Nach Callier gehört die hierher gezogene Pflanze der Baumschulen zum Typus der Rasse; sie stellt sicher keinen Bastard A. glutinosa X incana dar, wie manche Schriftsteller wollen. (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa nördlich in Norwegen bis 63° 47'; Kaukasus; Sibirien; Persien; Kurdistan; Japan; westl. Nord-Africa [andere Rassen vgl. Winkler a. a. O. 118].) * Nach Wiukler gehören wahrscheinlich zu dieser Art au<*h Bctula oblon- gdla Ait. Bort. Kew. III. 338 (1789). — Alnus oblongata Willd. Spec. pl. IV. 335 (1805) nicht Mill. — A. clliptica Requ. Ann. sc. nat. V. 381 (1825) (nach Callier briefl. vielleicht eine glutinosa X cordata rotundifolia). — A. suave'olens Moris Stirp. Said. el. II. 9 (1828). — A. nitens K. Koch Linnaea XXII. 334 (1849). — A. cerifera Hartig Naturg. forstl. Kult. 337 (1851) (nach Callier l) Nach dem Fundort am I'lattonsee (ung. Balaton). Alnus. 421 briefl. vielleicht eher zu A. cordata rotundi/olia oder zu A. elliptica gehörig). ■ — A. ^[orisirinal) Bertol. Fl. It. X. 1G3 (1854). — A. glutinosa 8. elliptica Arcang. Consp. Fl. It. ed. 1. 630 (1882) s. oben A. elliptica. 1076. X *t A. glutinosa X ritgosa s. 8. 422. 1076. X 1077. A. glutinosa X incana s. S. 425). 1076. X ? A. glutinosa X suhcordata? s. S. 432. 2. Blätter jederseits mit 8 — 11 Seiten nerven, meist spitz oder etwas 2. zugespitzt. :t A. rugosa. li — fi. Meist nur bis 4, mitunter bis über 10 m hoch, breit buschig verzweigt. Einjährige Zweige kantig, purpurn, rost- farbig filzig behaart. Winterknospen meist dicht behaart. Blätter aus abgerundetem oder schwach herzförmigem Grunde rundlich-eiförmig bis breit-elliptisch, meist 6 — 10 cm lang und 4 — 7 cm breit, spitz bis schwach zugespitzt, meist ungleich klein gesägt; Nerven unterseits rost- farbig behaart, mit schwachen oder weichen Achselbärten. Nebenblätter breit-elliptisch, rostfarbig- filzig. Fruchtstände meist zu 3 (bis 13), ge- drängt stehend, der oder die untersten länger gestielt, der obere fast sitzend, meist 1,2 — 1,8 cm lang und 8 — 12 mm dick. Früchte ziemlich breit geflügelt. In Nordamerica heimisch, dort im Osten sehr verbreitet, bei uns seit langem in Gärten; dort und aus ihnen leicht verwildernd, in Nord- und Mitteldeutschland wie in Böhmen hier und da beobachtet. Bl. März, April. A. ritgosa Spreng. Syst. veg. III. 848 (1826). Koehne Deutsche Dendrol. 115. C. K.Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 131. — Betuht Alnus ritgosa Du Roi Harbkesche w. Baumz. I. 112 (1772;. Wangenh. Beytr. 86 fig. LXa (1787). — Betula rugosa Du Roi nach v. Burgsdorf Schrift. Ges. Nat. Fr. Berlin V. 195 (1784, ohne Beschr.). Ehrh. Beitr. III. 21 (1788). — Alnus serrulata Mich. fil. Hist. arb. Am. III. 320 (1813) z. T. — .4. autumnälis Hartig Forstl. Kult. 337 (1851;. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 255. 1076. X *t A. glutinosa X rugosa s. S. 422. *f X * A. rugosa X tenuifolia s. S. 422. *f X 1077. A. rugosa X incana s. S. 432. * A. -serrulata (Willd. Spee. pl. IV. 336 [1804]. - Beluk serrulata Ait. Hort. Kew. III. 336 [1789]. Mich. Fl. bor. Am. 181 [1803J. — Aln. serrulata u. vulgaris Spach Ann. sc. nat. 2. si:r. XV. 206 [1841]. — A. serrulata a. genuin« Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 188 [1868]) gleichfalls aus dem östlichen Nord- america ist öfter mit voriger verwechselt worden, von ihr aber leicht zu unter- scheiden durch die kahlen oder doch bald verkahleuden jungen Zweige, die aus l) S. II. 1. S. 264 Fussn. 2. Die näheren Daten sind * 25. Apr. 1790 Orbassano (Piemont) f 1< tenuifölia (J. Purpuaii [purpusi] Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 132 [1904]) wurde von C. A. Purpus in Britisch-Coliimbien beobachtet. B. I. . X t A.« glutinösa X rugosa. fj. Einjährige Zweige schwach behaart oder ganz kahl, ebenso die Winterknospen. Blätter meist rundlich-elliptisch bis undeutlich verkehrt-eiförmig, in oder wenig über der Mitte am breitesten, meist 6 — 8 cm lang und 4 — 7 cm breit, mit abgerundetem oder selten schwach herzförmigem Grunde, oberseits kahl, unterseits heller aber trübgrün, meist nur auf den Nerven fein rost- farbig behaart, mit weichen oder starren Achselbärten, jederseits mit 10 — 12 Seiten nerven ; ihr Stiel fast kahl. Fruchtstände zu 4 — 8 bald der A. rugosa, bald der A. glutinosa ähnlich gestielt. Fruchtschuppen denen der A. rugosa ähnlich. 1) S. S. 412 Fussn. 1; Karl Albert Purpus. 2) S. VI. 2. S. 44 Fussn. 2. Ahms. 423 Zwischen den Erzeugern entstanden, in Norddeutschland beobachtet in den Provinzen Brandenburg und Schlesien sowie in Nordböhmen, aber wahrscheinlich weiter verbreitet. In Gärten nicht selten, ineist unter dem Namen der A. rugosa. A. glutinosa X rugosa (A. Silesiaca [silesiaca]) Fiek 66. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 178 (1888). C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 130. — A. h/brida Neum. Verh. ZBG. Wien IV. 2. 267 (1854) nicht A. Br. — A. Fiekii1) var. silesiaca Gallier 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult, 2. 86 (1892). EP b. Blätter unterseits graugrün bis blaugrün, sonst kahl oder grau b. behaart, in den Nervenwinkeln unterseits nicht bärtig behaart. Fruchtstände sitzend oder der unterste gestielt. 1077. (3.) A. incäna (Weiss- oder Grauerle; dän. : Graa Ael; kroat. : Bijela Joha). |) — Ti, nieist 6 bis etwa 23 m hoch, in der Tracht der A. glutinosa ähnlich, aber meist niedriger, mit ziemlich dichter Krone. Statu m glatt mit hellgrauer Rinde. Einjährige Z vveige meist noch sammetartig grau behaart, daher die Lenticellen meist erst im zweiten Jahre deutlich. Winterknospen länglich bis lanzettlich, stumpf, fein zottig behaart, nicht klebrig. Blätter auch in der Jugend nicht klebrig, eiförmig-elliptisch, meist spitz oder kurz zu- gespitzt, meist 4 — 10 (bis 12) cm lang und 3 — 7 (bis 9) cm breit, mit bis 3 cm langem Stiele, am Grunde meist abgerundet, meist doppelt gesägt, unterseits grau- bis blaugrün, meist kurzhaarig, zuletzt öfter mit Ausnahme der Nerven ziemlich kahl. Nebenblätter behaart. Tragblätter der männlichen Blüthenstände etwas heller als bei A. glutinosa. Fruchtstände meist 1 — 1,5 cm lang und 7 — 12 mm dick. Frucht mit schmalem oder breiterem ziemlich dünnem Flügel. In moorigen Wäldern und auf Dünen, sowohl auf feuchtem als auf ziemlich trockenem Boden. Im norddeutschen Flachlande besonders im Osten verbreitet, nach Westen abnehmend und wohl bereits im mittleren Norddeutschland schon die Westgrenze ihres ursprünglich wilden Vorkommens erreichend. Fehlt nach E. H. L. Krause (Fl. Meckl. 62) bereits in Mecklenburg. Da sie vielfach zur Befestigung von Abhängen etc. verwandt wird und leicht verwildert, ist oft das i) Nach Emil Fiek, * 23. Aug. 1840 Usch (R.-B. Bromberg) f 21. Juni 1897 Cunnersdorf bei Hirschberg i. Schi., Amtsvorsteher daselbst, früher Apotheker (1872 — 7 in Friedland in Schles). F. hat in vielen Theilen Mitteleuropas erfolg- reich botanisiert, namentlich war er einer der besten Kenner der Flora von Sohlesien, über die er (unter Mitarbeit von R. v. U echt ritz) 1881 ein treffliches Werk ver- öffentlichte; 1889 gab er eine kürzer gefasste Excursionsflora von Schlesien heraus und setzte die Florenberichte des genannten ausgezeichneten Floristen von 1886 — 96 fort (1888 mit F. Fax, von 1889 au mit Th. Schübe). Er bereiste auch Süd- Russland, lies, die Krim und machte dort schöne Funde. S. Schuhe Ber. DBG. 1898 (22). Auch F.'s jüngerer Bruder Max * 26. Febr. 1865 Gerswalde, Kr. Tempi in f 18. Febr. 1901 Görlitz (Bat he briefl.), Pharmaceut, hat sich floristisch bethätigt. 424 Betulaceae. Indigenat nicht sicher festzustellen. Fehlt in der Ungarischen Tief- ebene; auch im mitteldeutschen Berglande von zweifelhafter Heimat- berechtigung. Dagegen ist das Indigenat in den Alpen und Karpaten, von wo sie an den Flüssen in die Ebene herabsteigt, nicht zweifelhaft. Fehlt im eigentlichen Istrien, Dalmatien und auf den Inseln der Adria i.Maly br.). Steigt im Wallis bis 1550 m (Jaccard 322), in Tirol bis 160<>m (Dalla Torre u. Sarnthein VI. 2. 53), in der Biharia bis 1Ü93 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 366), in Bosnien bis 1400 m (Maly br.). Bl. März, April, früher als A. glutinosa, überhaupt der frühblühendste unserer heimischen Bäume. A. incana Moench Meth. 124 (1794). Willd. Spec. pl. IV. 336 (1800). Koch Syn. ed. 2. 762. Koehne Deutsche Dendrol. 114. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 255. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 134. Nvman Consp. 671. Suppl. 282. Rchb. Ic. XII t. DCXXIX fig. 1291 t. DCXXX fig. 1294. — Betula Alnus ß. incana L. Spec. pl. ed. 1. 983 (1753). — Bet. Alnus L. Syst. ed. 10. 1265 (1759). — B. in- cana L. fil. Suppl. 417 (1781). Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 339 (1789). — Alnus lanuginösa Gilib. Exerc. phyt. IL 402 (1792). — A. febru- aria 1. C. incana O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 239 (1867). Die Art vermehrt sich sehr stark durch Wurzelbrut und verwildert schon dadurch sehr leicht. Eine m. mit „blattartig vergrüsserten" Tragblättern der weib- lichen Blüthen ist abortiva (Karl ÖBZ. 1. 229 [1851]). Da Linne in Syst. nat. die Art neben seiner Betula glutinosa als Betula Alnus ohne jeden Zusatz aufführt, müsste sie bei strengster Anwendung der Pri- oritätsregelu Alnus alnus heissen. Da Linne selbst aber sowohl in Spec. pl. ed. 1 (1753) als auch später nach 1759 als Typus seiner Betula Alnus Ahius glutinosa auffasst und bezeichnet, Alnus incana sonst ausdrücklieh stets als ß. incana aufführt, so kann man den Speciesnamen alnus ruhig fallen lassen und auch in diesem Falle den alteingebürgerten Namen .1. incana beibehalten. Alnus alnus erscheint uns ebenso unzulässig wie Abie* jiicca für die Weiss- und Picea abies für die Roth- tanne oder Phleinn phleoidcs für P. Boehvicri. Ziemlich veränderlich; namentlich die Blattform ändert stark ab. Bei uns kommen namentlich folgende Formen in Betracht (in Ostasien und Nord-America andere Bässen) : A. Blätter meist 4 — 10 cm lang oder noch länger, jederseits mit meist 8 — 10 (bis 12) Seitennerven. v I. vulgaris. Blätter meist breit-eiförmig, meist deutlich spitz, unter- seits stets deutlich graugrün bis blaugrün, mehr oder weniger dicht behaart. Die bei weitem häufigste Rasse. A. incana a. vulgaris Spach Ann. sc. nat. 2 ser. XV. 206 (1841). 0. K. Schneider a. a. O. — A. ine a. genuina Regel Monogr. Bet. in Mein. soc. nat. Mose. XIII. 155 (1861). — A. incana b. tomentosa Dippel Handb. Laubholzk. II. 165 (1892). Hierher gehören folgende Formen, mehr oder weniger dicht behaart: a. pilosa. Blätter unterseits grau bis graugrün. — Verbreitet. — A. ine. u. pilosa Öel. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1893. Math, nat, Cl. No. X. 13. 1 . Blätter oberseits grün. Alnus. 425 a. Blätter deutlich spitz mit spitzen eckigen Lappen. /. typica. Seitenständige Fluchtstände sitzend. — Die häufigste Form. — A. ine. f. typica Call. 69. Jahrehber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. ',8 (1892). — Hierzu gehören: 1. acumindta (Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 189 [1868J. — f. pinnati'fida Dippel Handb. Laubh. II. 165 [1892] nicht Wahlenb. — A. pubescens b. pinnatißda Koehne Deutsche Dendr. 115 [1893] z. T.). Blätter tief eingeschnitten mit spitzen schmalen Lappen. — Vielleicht hierher auch A. ine. y. acutiloba Koch Syn. ed. 2. 762 (1844). m. aiirea (Schelle in Beissn., Seh.. Zab. Handb. Laubholzben. 59 [1903]). Zweige und Blüthenstände im Winter schön rothgelb. Blätter im Frühjahr und Herbst lebhaft gelb. — Eine sehr schöne Pflanze. 1. pendula (Call, in C. K. Schneider a. a. O. 135 [1904]. — Var. pendula nova der Gärten, V. d. Borne). Zweige hängend. m. variegäta (Schelle a. a. 0. [1903]). Blätter weiss gefleckt. -. dubia. Seitenständige Fruchtstände deutlich kurz gestielt. — Selten. — A. ine. f. dubia Call. a. a. O. (1892). — Hierher gehört nach Callier (br.) vielleicht A. tirolensis Saut, iu Rchb. Ic. XII. t. DCXXX fig. 1293 (1850). ß. fallax. Einjährige Zweige kahl. — Selten. — A.inc. ß. fallax Beck Fl. N.-Oe. 263 (1890). b. Blätter stumpf oder mit kurzen Spitzen. subrotünda. Blätter rundlich bis rundlich -eiförmig, mit schwachen abgerundeten Lappen. — In Mitteleuropa sehr zerstreut, sonst auf der Skandinavischen Halbinsel, in Frankreich, Italien und in Russland beobachtet. — A. incana var. subrotünda Call. 69. Juhresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 78 (1S92). 2. Blätter auch oberseits silberglänzend zottig behaart. argen t;i t a. Blätter meist rundlich-eiförmig oder kreisrund, stumpf oder mit kurzer stumpfer Spitze (f. typica Callier a. a. O. [1904]). — ■ Selten. — A. ine. var. argentata Norrl. Notis. Faun. Fl. Fenn. 1871, 13. — Hierher gehören: b. acutiloba (Callier a. a. O. [1904]). Blätter eiförmig mit deutlicher kurzer Spitze, am Rande mit spitzen eckigen Lappen. — Bisher in der Schweiz und iu Finnland beobachtet. e. pinnatipartita (Norrl. Bidr. Syd. Tavastl. Fl. 151 [1871]). Blätter scharf und tief eingeschnitten. — Bisher nur in Finnland. d. sericea (Christ Ber. Schweiz. B. Ges. 1891. 97. Nyman Cousp. Suppl. 282). Blätter kleiner als beim Typus der Form. Blätter unterseits blaugrün, kahl oder schwach behaart. gl ab res cc ns. Blätter breit-eiförmig, meist spitz, am Rande mit spitz eckigen Lappen, jederseits mit meist 1 — 12 Seitenuerven. Seitliche Fruchtstände sitzend. — Selten. — A. incana ß. glabrescens Gel. Sitzber. Böhm. Ges. Wiss. 1893. Math. mit. Cl. No. X. 13. — A. ine. d. glaueo- phylla Call, in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 135 (1904). - Hierher gehört : m. coccinca (Schelle a. a. O. [1903]). Dem 1. aurca analoge Farben- Spielart. m. monstro'sa (Dippel Handb. Laubholzk. II. 165 [1592]). Meist nur strauchartig. Zweigspitzen mehr oder weniger verbändert, oft gekrümmt und getheilt. — Iu Gärten. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) [sjTj 420) Betulaceae. II. hypochlöra1). Blätter elliptisch oder breit-eiförmig, kurz zu- gespitzt oder spitz, schwach gelappt (die Lappen abgerundet), unterseits grün, meist schwach behaart bis fast kahl, jederzeit.-* mit 8 — 10 (bis 12) Seitennerven. Seitliche Fruchtstände sitzend. Selten bis sehr zerstreut. A. incana var. hypochlöra Callier B!). Jahresber. Seide-. Ges. vaterl. Cult. 2. 79 (1892). Hierher gehört : in. Bolledna*) (Schwerin Mitt. Deutsche Dendr. Ges. V. 77 [1896]. — var. nureo-variegdta Hort. Van Houtte). Blätter gell) gefleckt. — Wichtiger ist : b. 1 ep toph y 1 1 a '). Blätter meist 8 — 12 cm laog und 6— Nein breit, Behr dünn, spitz, am Grunde gestutzt, mit grossen dreieckigen spitzen Lappen, oberseits trübgrün, unterseits grüu oder etwas graugrün, mit schwachen Nerven kahl oder schwach behaart. — Schlesien: Hirschherg ! — A. ine. var. leptophyUa Callier 60. Jahresb. Schlcs. Ges. vaterl. Cult. 74 (1892). — var. tenui/otia Callier Heil), s. a. a. O. (1892). — Eine Uehergangsform zum Typus. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Russland.) !* B. Blätter nur 2 — 4 cm lang oder noch kleiner. I. Blätter unterseits deutlich grau- bis blaugrün. a. lobuläta. Blätter eiförmig, meist stumpf, meist 2 — 4, selten bis 5 cm lang und 1,5 — 3, selten bis 3,5 cm breit, mit sehr entwickelten etwas stumpfen Lappen, unterseits grau oder grau- grün, mehr oder weniger dicht behaart, jederseits mit 6 — 8 Seitennerven. Seitliche Fruchtstände mitunter kurz gestielt. In Tirol angegeben (vgl. Callier bei C.K.Schneider a. a. O.), wohl weiter verbreitet. Hier und da in Gärten. A. incana g. lobuläta Callier in ('. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 136 (1904). — A. incana var. pinnaü- fida- a. vulgaris Regel Monogr. Bet. a. a. O. 100 t. XVII fig. 6 (1860); in DC. Prodr. XVI. 2. 189 (1868) nicht Wahlenb. — B. ine. pinnatifida Rchb. Ic. XII t. DCXXX fig. 1294 (1850) nicht Wahlenb. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel.) [*J b. parvifolia. Blätter sehr klein, meist nur 1 — 1,5, seltener bis 2 cm lang und 1 — 1,5 cm breit, unterseits grau oder grau- grün, jederseits mit 5 — 7 Seitennerven. Seitliche Fruchtstände meist sitzend oder fast sitzend. Bei uns bisher nur in Gärten, aber vielleicht im Freien nur übersehen. A. incana f.. 'parvifolia Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 189 (1868). Callier in C. K. Schneider a. a. O. l) Von bnö unten und %XtüQ6$ grün (eigentlich gelbgrün). 8) S. I. S. 393 Fuesn. l"; IV. 's. 195 FusBn. 4. 3) Von Xe^KK dünn und (pöÄÄov Blatt. Alnus. 427 Hierzu gehört meist : 2. pinnäta. Blätter öfter etwas grösser, tief eingeschnitten mit schmalen spitzen Lappen, unterseits dicht behaart, meist 2 — 3 cm lang und 1,5 bis 3 cm breit. — Wild bisher nur iu Schweden beobachtet. — A. in- cana 1. pinnata Callier in C. K. Schneider a. a. 0. (1904). (Verbreitung der Rasse: Schweden; Finnland.) II. Blätter unterseits grün oder doch nur schwach grau- oder blau- grün, schwach behaart oder fast kahl. a. borealis. Bis baumartig. Blätter eiförmig oder breit-elliptisch, meist ganz stumpf mit kurzen abgerundeten Lappen, jederseits mit 7 — 8 Seitennerven. Seitliche Fruchtstände sitzend. Der Typus mit Sicherheit bisher nur auf der Skandinavi- schen Halbinsel. A. incana var. borealis Norrl. Notis. Faun. Fl. Fenn. 1871. 13. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 136 fig. 72 r. — A. ine. v. virescens Wahlbg. Fl. Läpp. 250 (1812) z. T. — A. pubescens mehrerer Skandinavischer Schriftsteller z. T. Hierher gehört vielleicht auch var. alpestris Brügger Jahresb. Nat. Ges. Graub. XXIX. 154 (1884—85), sicher auch: 2. glabra (Blytt Norg. Fl. 405 [1874]). Blätter fast gauz kahl. —Nahe verwandt ist auch 3. o rbiculäris. Blätter grösser als beim Typus der Itasse, unterseits schwach behaart oder fast kahl, jederseits mit 5, seltener 6 Seitennerven. — So in Schlesien wild beobachtet, selten in Gärten. — A. ine. v. orbiev- laris Callier DBM. 1892 Beil. 24. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel.) j_*J b. arcuäta. Stets strauchig, mit bogig aufsteigenden Zweigen. Blätter klein, meist eiförmig, spitz, scharf gesägt, mitunter mehr oder weniger gefaltet, unterseits grün, jederseits mit 5 Seiten- nerven. Bisher nur in Skandinavien, ähnliche Formen anscheinend auch bei uns in Gebirgen. A. incana var. arcuata Skarman Bot. Notis. 1889. 1. Kleinfrüchtige Formen der Art sind mehrfach beschrieben worden, so von Neu man (Sv. Vetensk. Akad. Öfvers. (1889) als var. micro- co'tims1) und var. microjüla-) Grütter Sehr. PÖG. Königsb. XXXVI. 34 [1895]). (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel, nördlich bis zum 70° 30' N. Br. ; Dänemark; Apenninen südlich bis Pisa; Russ- land ; Kaukasus ; Sibirien bis Ostasien ; Nord-America.) * 1076. X 1°77- A. yhdinosa X incana s. S. 429. *t X 1077. A. rugosa X incana s. S. 432. 1077. X * A. incana X subcordata s. S. 433. 1) Von (tiKQÖg klein und %C>vo; Zapfeo. 2) Von [.iiY.QÖg und XovAo^ Kätzchen (der Bäume). 428 Hetulaceae. * A. Oregons. |j. Bis 25 in hoch. Zweige und Winterkuospen auch anfangs kahl oder doch nur sehr schwach behaart. Klehrige Blätter meist läng- lich-eiförmig, spitz, grob doppelt bis lappig gekerbt-gesägt, meist 9 — 16 cm lang und 5 — 9 cm breit, kahl oder nur in der Jugend au den meist röthlich über- laufenen Nerven schwach behaart, Unterseite graugrün. Weibliche Blüthenstände zur Blüthezeit pnrpurroth. Fruchtetände zu 5 — 8, meist fast 3 cm lang und fa>t 2 cm dick mit 2 — 3 mm langen Stielen. Im westlichen Nord- America von Sitcha bis Kalifornien heimisch, bei uns hier und da in Gärten. Bl. April. A. oregana Nutt. Sylva I. 28 t. 9 (1842). Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 132. — A. rubra Bong. Mem. Acad. St. Petersb. 4 scr. II. 162 (1833). Koehne Deutsche Dendrol. 114 nicht Betula alnus rubra Marsh. Arb. Amer. 20 (1785) und nicht Aln. r. Tuckerman. — Alnus incana rj. rubra Regel Monogr. Bet. in Mem. boc. mit. Mose. XIII. 157 (18G1). II. II. Weibliche Blüthenstände fast stets einzeln, selten bis zu 3, meist seitlich am Stiele der männlichen Blüthenstände, selten getrennt : schon im Herbste in den Achseln von Laubblättern sichtbar. a. a. Blätter am Grunde keilförmig. * A. JapÖnica. |; — }\. Meist nur bis 10, selten bis über 15 m hoch. Zweige anfangs meist mehr oder weniger behaart, später kahl, meist kantig, hell- oliv- bis röthlich-braun mit massig deutlichen LenticeUen. Wiuterknospen kahl, purpurbraun mit krustigem Oeberzuge, Ins etwa 4 mm lang und 2,5 — 3 mm breit mit bis 3 mm langem Stiele. Blätter meist länglich -lanzet.tlich, meist lang zugespitzt, » > — 1 0 cm laug und 2,5 — 4, seltener bis 5 cm breit, mit scharfen kleinen oft entfernten Zähnen, zuletzt kahl oder Unterseite an den Nerven etwas behaart und iu den Nervenwinkeln gebartet. Fruchtstände 1,2 — 2,5 cm lanL; und 1 — 1,5 cm dick. Frucht schmal geflügelt. In Japan, Korea und der Mandschurei heimisch, bei uns seit langem in Gärten, neuerdings mehr verbreitet. Bl. April. A. japonica Sieb. u. Zucc. Abh. Akad. München IV. 3. 230 (1846). Schwein- furth Beitr. Kennt. Hetulac. t. IX ined. (sehr gute Abb.). Koehne Deutsehe Dendrol. 113. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 126. — A. harinokH) Sieb. PI. occ. 25 (1825)? — A. maritima ß. japonica Regel iu DC. Prodr. XVI. 2. 186 (1 Eine sehr schöne Pflanze. 1<>77. X * A- hicana X Japonica s. S. 433. * A. maritima. |j, selten ]\. Kaum bis 10 m hoch. Acste meist dünn, aufrecht mit glatter graubrauner Binde. Zweige meist ganz kahl, später roth- oder (»rangebraun gefärbt. Winterknospen dunkelbraunrotb. Blätter eiförmig oder ve rkehrt- eiförmig, auch oval oder elliptisch, meist 5 — 12 cm lang und 3 — 6 cm breit, meist ^jiitz, kahl oder Unterseite auf den Nerven kurz behaart. Männliche Blüthenstände zur Blüthezeit schön rothgelb. Fruchtetände meist 1,5 — 2,5 em lang und etwa 1,5 cm dick. Im Küstengebiete des Atlantischen Nordamerica heimisch, erst seit wenigen Jahrzehnten bei uns in Gärten, aber wegen des schönen Laubes und der im Herbste auffälligen Blüthen beliebt geworden und interessant. Bl. September, October. A. maritima Mühlenb. in Nutt. Sylva I. 34 t. 10 (1842). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 126. — Betula Alnus maritima Marsh. Arb. Am. 20(1785). — A. oblougata Regel Monogr. Bet. in Mein. Soc. nat. Mose. XIII. 171 (1860). Koehne Deutsche Dendr. 113 nicht Mill. (eine europäische Erle!). l) Japanischer Name. Almis. 429 b. Blätter mit abgerundetem oder oft herzförmigem Grunde. Blüthe- zeit vor oder mit der Belaubung. * A. cordata. f\. B's e^va 10 m hoch, wie C. K. Schneider treffend bemerkt in der Tracht an Linden erinnernd. Zweige anfangs klebrig, mehr oder weniger kantig, braunroth, mit kleinen hellen Lenticelleu. Winterknospeu etwa ö mm lang mit deutlich abgesetztem Stiel, mit schildförmigen krustigen Drüsen bedeckt. Blätter anfangs klebrig aus tief herzförmigem bis gestutztem Grunde rundlich bis länglich -eiförmig, meist etwa 5, seltener bis 12 cm laug und 4 (bis 9) cm breit, kurz zugespitzt, klein gesägt, anfangs ober- seits wachsig-drüsig, später kahl, unterseits heller, auf den Nerven gelbbräunlich borstig behaart, später nur in den Nervenwinkeln, mit 2 — 3 cm langem Stiel. Fruchtstände meist (1,2 bis) 2 bis fast 3 cm lang und 1 bis fast 2 cm dick, mit etwa gleichlangen Stielen. Früchte mit ziemlich schmalen dicklichen Flügeln. In Süd-Italien und auf Corsica heimisch, bei uns hier und da in Gärten, in der Jugend im nördlichen Gebiete empfindlich. Bl. April, Mai. A. cordata Desf. Tabl. Hort. Paris, ed. 2. 244 (1815). Koehne Deutsche Dendrol. 113. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 125. — Betula cord. Lois. Not. 139 (1810). Fl. Gall. II. 317 (1S28). — A. cordifölia Ten. Fl. Nap. I. S. LIV (1811). Aendert ab mit deutlich zugespitzten (genitina Regel a. a. O. 1 IG [1860]) und mit abgerundeten Blättern (rotundifolia Regel a. a. O. [1860]). — A. rotundi- jolia Bert. Fl. It. X. 160 (1854). — Ob hierher auch A. cerifera Hartig Naturg. forstl. Kult. 337 (1851) s. S. 420? 1076. X * A. glutinosa X cordata s. S. 431. * A. subcordäta. %. Bis 15 m hoch. Zweige anfangs meist behaart, später der vor. ähnlich. Winterknospen meist kurz behaart. Blätter länglicher, aus schwach herzförmigem oder rundlichem Grunde länglich bis läng- lich-eiförmig, stumpflich oder zugespitzt, gröber ungleich bis doppelt gekerb t-gesägt, meist 5 — 10 mm lang und 3,5 — 11 cm breit, oberseits ver- mählend oder nur auf den Nerven etwas behaart, unterseits heller, besonders auf den Nerven weich behaart oder auch dort fast kahl, schwach gebartet in den Ader- winkeln. Fruchtstände 1,5 — 2,5 cm lang und 1 — 2 cm dick. Frucht durch die dicken Flügel scheinbar ungeflügelt. Im Kaukasus und Nord-Persien heimisch, bei uns der Schönheit wegen hier und da in Gärten, selbst im nördlichen Gebiete anscheinend ganz winterhart. Bl. April, Mai. A. subcordäta C. A. Mey. Verz. Pfl. Kauk. 43 (1831). Koehne Deutsche Dendr. 113. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 125. — A. cordifölia ß. sub- cordäta Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 185 (1868). 1076. X * A. glutinosa X subcordäta s. S. 432. 1077. X * A. incana X subcordäta s. S. 433. Bastarde. Da die Bastarde, was bei der Windblüthigkeit der Arten nicht Wunder nehmen kann, fast alle selbständig im Gebiete entstanden sind, ein Vorgang der sich überall wiederholen kann, so seien auch die der angepflanzten Arten erwähnt. B. 1076. X 1077. A. glutinosa X incana. Tl. Zweige meist an- fangs dicht filzig behaart, meist graugelblich. Blätter anfangs meist 430 Bctulaceae. schwach klebrig, aus abgerundetem oder breit-keilförmigem Grunde rundlich-eiförmig bis fasl verkehrt-eiförmig, stumpf, spitzlich oder zu- gespitzt, ungleich his doppelt gesägt, unter sei ts meist anfangs grau- grün, später grün, namentlich auf den Nerven weich haar ig und in den Nervenwinkeln bärtig. Fruchtstände meist alle aber ungleich gestielt, ihre Stiele meist 4 — 6 mm lang. Hier und da mit den Erzeugern, südlich bis Montenegro beobachtet. A. glutinosa X incana Krause Schles. Ges. vaterl. Cult. 1845. 58. Koehne Deutsche Dendrol. 114. C. K. Schneider 111. Handb. Laub- holzk. I. 130. H. Winkler Betul. 128. — A. pubescens Tausch Flora XVII (1834) 520. Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 187. — A. spinn i (all. 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 81 (1892). — A. badensis1) Lang in Hagenb. Fl. Basil. 192 (1843). Doli Fl. Bad. 534 (1857). - A. hijbrida A. Br. in Rchb. Ic. XII. 3 t. DCXXX fig. 1292 (1860). — A. plicata Hoffmansegg nach Rchb. a. a. O. (IKöO). — A. in- cana vor. ps&udospüria Gallier Fl. Siles. exs. no. 934 (1893). Bei verschiedenen Schriftstellern (seit llichter-Gürke PI. Eur. II. 53 [1897 1) wird „Alnus pubescens* Sartorelli Degli alb. It. sup. 330 (1816; als Synonym von -1. incana und älteres Homonym der A. pubescens Tausch aufgeführt. Auf der eitierten Seite stellt aber nicht Alnus sondern Betula pubescens, eine echte Birke, und wohl von der gleichnamigen E li rli a r t" sehen Art nicht verschieden (Call i er br.). Bertoloni (Fl. It. X. 165) citiert indessen Bei. pub. Sart. zu A. incana Einigermaassen veränderlieh, die Formen, die bald dem einen, bald dem andern der Erzeuger näher stehen, gliedern sich in folgender Reihe : A. Ta uschi an a 2). Blätter verkehrt-eiförmig, selten mit kurzer Spitze, meist 3 — 6 cm lang und 2 — 4 cm breit, unterseits trübgrün, auf den Nerven mehr oder weniger dicht behaart und in den Nerven- winkeln bärtig, jederseits mit 7 — 8 Seitennerven, mit meist etwa 1,5 cm langen oder etwas längeren oder kürzeren Stielen. Meist nicht selten. A. glutinosa X incana Subsp. I. Tauschiana Gallier DBM. VII. 51 (1889) in G. K. Schneider a. a. O. (1904). Steht, der A. glutinosa näher. — Hierzu gehört: 11. Badensis (Callier a. a. O. [1904]. — A. badensis Lang a. a. O. im engeren Siune). Blätter unterseits wie die Stiele dicht steifhaarig bis filzig. (Verbreitung der Rasse: Finnland; Schweden; Dänemark; Russland. [*. B. intermedia. Blätter rundlich-eiförmig bis rundlich-verkehrt-ei- förmig, stumpf oder mit kurzer Spitze, meist 4— S (his 10) ein lang und 4 — 8 cm breit, unterseits heller grün, auf den Nerven mehr oder weniger dicht behaart, in den Nervenwinkeln bärtig, jederseits mit meist 8, seltener bis 10 Seitennerven, mit 1,5 — 3 cm langein Stiele. Seltener, bei uns bisher nur in Deutschland und in Bosnien beobachtet. i) Im Grossherzogthuni Baden beobachtet. ■>) s. 1. s. 34 Fussn. 2 und IV. S. 284 Fasan. 1. Aluus. 431 A. glutinosa X ineana var. intermedia Callier 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 83 (1892). — A. hybrida A. Br. a. a. O. (1850) im engeren Sinne. Hält etwa die Mitte zwischen den Erzeugern. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel.) |_*J C. ambigua. Blätter rundlich bis rundlich-eiförmig, stumpf oder mit deutlicher kurzer Spitze; meist 3 — 6 cm lang und 2 — 5 cm breit, unterseits grau oder graugrün, mehr oder weniger dicht behaart, meist in den Nervenwinkeln nicht deutlich bärtig, jederseits mit 8 — 10 Seitennerven, mit 1 — 2 cm langem Stiele. Zerstreut im Gebiete, südlich noch in Montenegro beobachtet. A. glutinosa X ineana var. ambigua Callier 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult, 78 (1892) in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 130. — A. barbnta var. subincäna Simonk. Math. Termesz. Füz. 1879. 149? — A. ambigua Beck Verh. ZBG. Wien XXXVIII (1888) 767. — A. glitt. X ine. Subsp. II. BecMi1) u. var. Figerti2) Callier DBM. VII. 53, 54 (1889). (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Russland.) \± (Verbreitung des Bastards: Finnland; Schweden; Norwegen; Däne- mark; Russland.) |*. 1076. X * A. glutinosa X COl'däta. |/ — f\. Blätter breit- bis rundlich- elliptisch, meist 4 — 6 cm lang und 3 — 3,5 cm breit, an der Spitze stets abgerundet oder schwach ausgebuchtet, am Grunde abgerundet oder ungleich und schwach herz- förmig, am Rande meist ziemlich regelmässig gezähnt, seltener schwach gelappt, Unterseite in den Nervenwinkeln mehr oder weniger bärtig, mit 1,5 — 2 cm langem Stiele. Ffuchtstände zu 3 — 5 meist 2 cm lang und 1 cm breit, lang und dünn gestielt. In Corsica wildwachsend beobachtet, und im Arboretum von Di eck in Zöschen entstanden. i) Nach Günther Hitler Beck von Mannagetta und Lerchena u , * 25. Aug. 1856 Presburg, Professor der Botanik und Director des Botanischen Gartens der deutschen Universität in Prag, vorher 1886 — 1899 Custos und Leiter der botanischen Ahthcilung des Naturhist. Hofmuseums in Wien. B. hat hervorragende Verdienste an der floristischen und pflanzengeographischen Erforschung von Oesterreich-Ungam, besonders von Nieder- Oesterreich und Bosnien-Hercegovina : Flora von Nieder- Oesterreich Wien 1890 — 2. Flora von Süd-Bosnien und der angrenzenden Herce- govina. I— IX. Ann. des K. K. naturh. Hofmus. I. II. IV. VI. X. XI. XIII. 1886-98. Die Veget.-Verhältn. der illyrischen Länder (in Engler-Drude Veg. der Erde) Leipz. 1901. Flora Bosne, Hercegovine i Novopazarskog sandzaka. I. II. Glasnik zemlj. muz. u Bosu. i Herc. XV. XVIII. XIX. Sarajevo 1903—7. Flora von Bosnien, der Herzegowina und des Sandzaks Novipazar. I. II. Wissensch. Mitth. Bosn. Herz. IX. XI. Wien 1904. 1909. B. ist ferner Verf. der werthvollen Mono- graphien: Insulae Europae. Denkschr. K. K. Ak des Wiss. Math, naturw. Cl. XLIV. 2. Wien 1881 und Monographie der Gatt. Orobanche Biol. Bot. Heft 19 Cassel 1890. Die Verf. der Synopsis sind B. für manche wichtige Aufklärung zu Dank ver- pflichtet. 2) S. II. 1. S. 422 Fussn. 1. 432 Betulaceae. Fagaceae. A. cordala X glutvnosa I >i i>]>el Handb. Laubhol zk. II. 149 (1892). Callier ia C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 125. — A. elliptica Requ. Ann. sc. nat. V. 381 (1825)? — A. hybrida Dippel a. a. O. (1892). Die beschriebene Form scheint nach Callier durch Einwirkung der stuiupf- blätterigen Form der A. cordata rutstanden wie auch vielleicht A. elliptica (s. S. 420); gcnuina scheint betheiligt bei B. Die'ckiil) {A. dieckii Callier in C. K. Schneider a. a. O. [1904]). — Zöschen. — Vielleicht ein Bastard der A. sitbcordata. 1076. X * A. gllltinüsa X subcordäta. Durch diese Kreuzung ist nach Koehne (Deutsche Dendrol. 115 [1893]) vielleicht die A. barbdta C. A. Mey. Terz. Pfl. Kauk. 331 (1831) entstanden, die aber neuerdings meist als Abart der A. glutinosa betrachtet wird (vgl. S. 420). *f X 1077. A. rugosa X incana (A. Aschersoniäna2) Callier 69. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 2. 85 [1891]. — A. auctum- nalis X incana? Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 623 [1861]. — A. in- cana X rugosa Koehne Deutsche Dendrol. 114 [1893]). Tritt in 2 Formen auf : A. vulgaris. Junge Zweige schwach behaart oder fast kahl. Blätter breit-eiförmig oder breit-elliptisch, mit kurzer oder stumpflicher Spitze, meist 5 — 9 cm lang und 4 — 5 cm breit, am Grunde keil- förmig bis schwach herzförmig, am Rande mit etwas spitzen Lappen, unterseits grau bis bläulich-grün, an den Nerven mehr oder weniger dicht behaart, mit 1 — 2 cm langem Stiele. Fruchtstände zu 6 — 8, kurz gestielt bis sitzend. In den Provinzen Brandenburg und Schlesien beobachtet A. rugosa X incana a. vulgaris Callier a. a. O. (1892). Hält in den Merkmalen ungefähr die Mitte zwischen den Erzeugern. (Verbreitung der Rasse : Nord-America.) [*"} B. fallax. Junge Zweige fast filzig rostfarbig. Blätter rundlich bis verkehrt-eiförmig, mit stumpfer oder abgerundeter Spitze, meist 3 bis 6 cm lang und 2,5—4 cm breit, am Rande mit schwachen und stumpfen Lappen, unterseits schwach bläulich-grün, auf den Nerven und der Fläche dicht, fast filzig hellrostfarben bis gelblich behaart, mit 0,5 — 1 cm langem meist filzig behaartem Stiele. Frucht- stände zu 3 — 7. Bisher nur in Schlesien beobachtet. i) Nach Georg Di eck, * 28. April 1847 (br.) Zöschen bei Merseburg, Be- sitzer des Bitterguts und ehr Baumschulen (National-Arboretum) daselbst, welcher .zahlreiche seltene und interessante Gehölze theils durch seine eigenen Reisen in Europa, Xord-Africa und dem Orient theils durch ausgesandte Sammler einführte (vgl. die Ostrumelischcn Oelrosen VI. 1. 52). D. ist Verfasser zahlreicher dendro- logischer Aufsätze. Seit einem Jahrzehnt hat sich D. mit gleichem Eifer mit der Einführung und Cultur der Alpenpflanzen im weitesten Sinne beschäftigt (Moor- und Alpenpflanzen [vorzugsweise Eiszeitflora] des Alpengartrns Zöschen bei Merse- burg und ihre Cultur 2. Aufl. Halle 1900). 2) S. I. S. 287 Fussn. 2; II. 1. S. 352 Fussn. 1. Alnus. 433 A. rugosa X incana b. fattax Gallier a. a. (.). (1892). Steht der A. rugosa näher. (Verbreitung des Bastards: Nord- America (nur A.].) \*~\ 1077. X * A. incana X subcordäta. ]) — % Junge Zweige stets behaart, vorherrschend dicht steifhaarig. Blätter meist elliptisch, meist 6 — 9 cm lang und 3 — 5 cm breit, oberwärts kahl oder zerstreut behaart, unterseits besonders auf den Nerven meist dicht steifhaarig, mit kurzer Spitze, am Grunde meist abgerundet, selten schwach herzförmig, am Rande meist gleichraässig gezähnt, selten schwach gelappt, mit jederseits meist 8 Seitennerven, mit 1,5 — 2 cm langem Stiel. Frucht- stände zu 1 — 4, fast sitzend oder bis 5 mm lang gestielt. Hier und da in Gärten; im Botanischen Garten in Leipzig entstanden. A. subcordäta X incana: A. Kochneil) (koehnei) Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 125 (1904). — A. cordata y, villosa Regel in DC. Prodr. XVI. 2. 185 (1868)? — A. orientalis a. pubescens Dippel Handb. Laubh. II. 151 (1892). — A. lomentosa der Gärten z. T. Callier unterscheidet a. a. O. (1904): A. typica. In den Merkmalen zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. B. plurinervis, der A. incana näher stehend. Blätter mit meist 10, seltener bis 12 Seitennerven und meist 2 — 2,5 cm langem Stiel. — So in Leipzig. 1077. X * A. incana X Japonica. %. In den meisten Merkmalen zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. Entstand im Garten von Di eck in Zöschen und wurde von dort in den Botanischen Garten in Dresden gebracht. A. japonica X incana: A. speetdbilis Callier in C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 126 (1904). — Interessanter Bastard. 37. Familie. FAGÄCEAE. (A. Br. in Aschers. Fl. Pro-v. Brandenb. I. 62. 615 [1864]. Nat. Pfl. III. 1. 47. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 255. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 117. — Cupuliferae L. C. Rieh. Anal, fruit. 32, 92 |1808| z. T. — Fagineae Rchb. Consp. 83 [1828] z. T.) S. S. 369. Meist Bäume, seltener Sträucher mit spiralig oder an den abstehenden Seitenzweigen meist 2 zeilig stehenden Blättern ; diese ungetheilt bis tief fiederspaltig mit hinfälligen Nebenblättern. Blüthen- stände in den Achseln diesjähriger Blätter. Blüthen einhäusig. Männ- liche Blüthen in Scheinähren mit 4 — 8 spaltigem oder -theiligem Kelch ; dieser hochblattartig. Staubblätter meist etwa doppelt so viel als Kelch- abschnitte. Rudiment des Fruchtknotens vorhanden oder fehlend. Weib- liche Blüthen einzeln oder bis zu 5 in einer aus verbundenen Hoch- blättern gebildeten an der Frucht heranwachsenden Hülle (Cupula). Fruchtknoten 3 — 6fächerig, jedes Fach mit 2 Samenanlagen. Narben 3 — 6 fadenförmig oder eine dreilappige, meist purpurn. Frucht eine 1-, selten 2 sämige Nuss, öfter mit Rudimenten der fehlgeschlagenen Samen. Samen ohne Nährgewebe. i) S. VI. 2. S. 107 Fussn. 1. Asolierson u. Graebnor, Synopsis. IV. 28 13-1 Fagaeeae. Ausser unseren Gattungen nur noch die in Süd- America, Neuseeland uud Süd-Australien heimische Xot hofagusi) (Blume Mus. Bot. Lugd. Bat. I. 307 [1850]). — Prantl theilt (Nat. Pfl. III. 1. 52 [1854]) die Familie in 2 Trihus, deren eine Fageae, Blüthcn in Dichasien (selten einzeln) in Laubblattachseln; seitliche und einzelne Früchte 3 kantig; Kotyledonen (ob immer?) entfaltet, die Gattungen Nothofagus und Fagus enthält; die übrigen Gattungen sind als C ast ei- ne eae zusammengefasst : Weibliche Blüthen in Dichasien oder einzeln in den Achseln von Kätzchenschuppen; Früchte an den Seiten abgerundet; Kotyledonen unterirdisch bleibend. Ueber sieht der Gattungen. A. Hülle 2 — 5 blüthig, zuletzt (an der Frucht) 4 spaltig, seltener un- regelmässig aufreissend; Schuppen derselben oberwärts frei stachel- artig. Laubblätter an den Seitenzweigen 2 zeilig. I. Männliche ährenähnliche Blüthenstände kurz und dick. Perigon 5- und 6 spaltig. Staubblätter 8 — 12. Perigonrand der weib- lichen Blüthe zerschlitzt. Narben 3. Frucht 3 kantig, 1 sainig. Keimblätter über die Erde hervortretend. — Mark der Zweige nicht 5 strahlig. Winterknospen lang-spindelförmig, sehr spitz. Blätter sehr selten scharf gezähnt. . Fagus. II. Männliche ährenähnliche Blüthenstände schlank, fadenförmig. Perigon 5 — 6 theilig. Staubblätter 10 — 15. Perigonrand der weiblichen Blüthe 6 spaltig. Narben meist ü, Frucht rundlich, 1 — 2 sämig. Keimblätter unterirdisch bleibend. — Mark der Zweite deulich ö strahlig. Winterknospen 2 — 3 schuppig. Blätter scharf gezähnt, Castanea. B. Hülle 1 blüthig, napfförmig, ihre Schuppen anliegend bis abstehend, nie stechend. Perigon 6 — 8 theilig. Staubblätter 8 — 10. Narbe 3 lappig. Frucht einsamig. Keimblätter unterirdisch bleibend. — Laubblätter spiralig stehend, gezähnt, gelappt oder ganzrandig. Winterknospen mehrschuppig. I. Männliche ährenähnliche Blüthenstände aufrecht. Griffel cylin- drisch mit punktförmigen Narben. Pasania. II. Männliche ährenähnliche Blüthenstände fadenförmig, unterbrochen, hängend. Griffel verschieden gestaltet, meist flach, oberseits mit den Narben. Quercus. 232. FAUUS2). ([Tourn. Jnslit. ;>84 t. 351] L Gen. pl. [ed. 1. 292J ed. 5. 432 [1754] z. T. Mill. Gard. Dict. ed. 7 [1759].) (Buche, Rothbuche, Frucht: Buchecker, Buchel, coli. Buch; plattcL: Böke, Booke, Fr. Book, Bookeker; nieder!, u. vläm. : Beuk; dän. : Bog; franz.: Hetre : südfr. : Fäon, Fayard, Fr. Faine; it.: Faggio; 1) Von vö&o$ unecht und Fagus. - Name der Buche hei Caesar, Vergilius und nndern Schriftstellern des Altert hu ms. Fagus. 435 ligur. : Fö, Fön; rum.: Fag, Fag de pädure, Fr. Jir; poln. : Buk, Fr. Bukiew; wend., böhm. : Buk; kroat. : Buk, Buka, Bukva, Fr. Zir, Bukvica; serb. : ByKBa; russ. : ByKi>; litt.: Skroblus, Skirpstus; ung : Bükk, Bikk.) S. S. 434. Bäume mit an den aufrechten Langtrieben spiralig gestellten, an den seitlieh stehenden Zweigen zweizeiligen Blättern, Winterknospen und Zweigen. Stamm mit hellgrauer glatter Rinde. Blätter sommergrün, in der Jugend längs gefaltet, anfangs mit sehr hinfälligen schmallanzettlichen Nebenblättern. Blüthenstände blatt- achselständig, mit den Blättern erscheinend, langgestielt. Die männ- lichen hängend, mit dichten knäuelförmigen reichblüthigen Dichasien. Mittelband die Staubbeutelfächer überragend. Weibliche Blüthenstände aufrecht, gestielte Dichasien, 2 blüthig. Fruchthülle 4theilig mit je 2 Früchten, ihre inneren Blätter borstenförmig, aussen mit borstlichen z. T. etwas stachelartigen Schuppen. Frucht dreikantig. 6 — 7 Arten auf der nördlichen Halbkugel in der gemässigten Zone; ausser unserer einheimischen Art werden einige hier und da angepflanzt. 1078. F. silvätica. Tl. Meist 24 — 30, seltener bis über 40 m hoch. Stamm an älteren Bäumen meist schlank, gerade, anfangs meist hin- und hergebogen, mit anfangs kegelförmiger später breiter dichter Krone. Rinde grau bis weissgrau, oft mit kleinen Rindenflechten dicht besetzt, selten borkig tief einreissend (Steinbuche, Rammelbuche s. S. 438 1. ([itercoides). Aeste braungrau. Zweige anfangs mehr oder weniger behaart, die einjährigen meist kahl, glänzend oliv- bis hellgraubraun. Lenticellen meist erst an zweijährigen Zweigen deutlicher. Knospen lang und schmal, lanzettlich bis fast linealisch-lanzettlich, spitz, am Grunde etwas verschmälert, mit hellbraunen meist mit dunklerem Mittel- streifen versehenen Schuppen, diese gewimpert und meist an der Spitze flaumig behaart. Blätter meist eiförmig, meist 4 — 10, selten bis 15 cm lang und 2,5 — 7, selten bis 10 cm breit, spitzlich, entfernt gezähnelt oder wellig gerandet, die der langen Wassertriebe oder der Spätsommer- triebe öfter deutlich gelappt, anfangs beiderseits seidig-zottig gewimpert, später kahl, oberseits glänzend grün, unterseits blässer und dort oft bleibend achselbärtig, im Herbst bräunlich-gelbroth, mit meist etwa 1 cm langem oder wenig längerem Stiel. Männliche Blüthen mit röthlichbraunem, dicht behaartem Perigon mit spitzen Abschnitten. Fruchthülle meist 1,5 — 2,5 cm lang, rostbraun derb-zottig behaart. Frucht glänzend braun, 1 — 1,6 cm lang, scharf bis geflügelt-kantig. Bildet besonders auf mergelhaltigem Diluvialboden und an Ge- birgsabhängen grosse Wälder; meist unduldsam gegen jedes andere Gehölz, deshalb auch nicht häufig in Mischwäldern eingesprengt. Auch auf Sandboden finden sich hier und da schöne Bestände; namentlich in den regenreicheren Gebieten, im nord westdeutschen Flachlande, den Niederlanden etc. zeigt sie selbst auf ehemaligen Heideböden eine gute Zukunft (vgl. O. v. Bentheim in Graebner Handbuch der Heide- kultur 139, 166). Wegen ihrer Vorliebe für gute, bes. mergelhaltige 28* 436 Fagaceae. Böden hat >ie viel ihres ehemaligen Wohngebietes eingebüset und i-i aus manchen Lokalfloren fast verschwunden, da gerade diese Böden auch für die Ackerkultur die geeignetsten sind, die Wälder also seit langein gerodet sind. Im grösslen Theile des Gebietes nicht selten. Auf den Nordseeinseln fehlend (Buchenau Fl. Nordw. Tiefeb. 177). Erreicht im nordöstlichsten Theile des Gebietes ihre Nordostgrenze als urwüchsiger Baum in Ostpreussen : Brandenburger Heide bei Ludwigs- ort, südwestlich vom Frischinirsfluss — Heilsberg — Alienstein: Buch- walder Forst — Kr. Rössel: Kgl. Forst, Revier Sadlowo (hier noch in -ehr stattlichen Bäumen, Conwentz briefl.); Teistimmen, nördlich von Bischofsburg (vgl. Abroineit Jahrber. Preuss. BV. XXXIII. (f. 1891 bis 92. 78). Weiterhin schliesst die Grenze den nordöstlichen Theil von Polen aus (bei Lublin noch vorhanden) und berührt nach Koppen II. 149 wohl auch den nordöstlichen Theil von Galizien. Im Mittel- meergebiet findet sich die Buche nur in der montanen und subalpinen Region, steigt aber stellenweise z. B. in der Hercegovina im Narenta- Thale bis 100 m herab (Maly br.); sie fehlt auch im Flachlande Ungarns (Kern er ÖBZ. XXVI. 184). Sie steigt im Riesengebirge bis 1170 m; in den Alpen von Wallis bis 1600 m (Jaccard 319); in Bayern bis 1530 in (Sendtner 859); Nord-Tirol bis 1627 m als Baum und 1676 m als Strauch; in Süd-Tirol bis 1852 m als Baum und 1915 m als Strauch (Dalla Tone u. Sarnth. VI. 2. 54—58); in Bosnien — Hercegovina bis 1750 m als Baum, 1900 m als Strauch (Beck Wiss. Mitt, XI. 403); in der Biharia bis 1564 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 1S5). Bl. (April) Mai, selten noch Juni. Frucht October. F. sylvatica L. Spec. pl. ed. 1. 998 (1753). Koch Syn. ed. 2. 736. Koehne Deutsche Dendrol. 121. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 256. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 153. Nyman Oonap. 660. Suppl. 278. Riohter-Gürke PI. Eur. II. 54. Das Bachenholz ist bekanntlich das beste Brennholz, deshalb i>t dem Baum auch vielfach nachgestellt worden, so hat z. B. die Lüneburger Saline grosse Flächen der jetzigen Lüneburger Heidi- entwaldet (vgl. E. H. L. Krause Engl. Jahrb. XIV,. Weiter wird das Holz für die Tischlerei, Drechslerei sowie für Wagenbau etc. sehr geschätzt; auch zu Holzpflaster findet es Verwendung; es ist sehr beiz- und politur- fäliig. Sein spezifisches Gewicht beträgt im lufttrockenen Zustande nieist ca. 0,705 ; es ist von hellbräunlicher Färbung. Die Früchte, Bucbeln, Bucheckern enthalten ein in Westdeutschland technisch benutztes ( >el ; sie werden hier und da (bes. von Kindern gern) gegessen, in grosser Menge genossen sollen sie narkotisch wirken. Diese Benutzung fand, wie die Funde in Schweizer Pfahlbauten beweisen, schon in der Steinzeit statt (Buschan 104). Die „ heiligen Hallen" der Buchenwälder, vielleicht die schönsten Wälder der Erde, sind für die Physiognomie der mitteleuropäischen, besonders der deutschen Flora viel charakteristischer als die Kiehcnforsten, da die Verbreitung der Buche im Flachlande wenig über die Grenzen Mitteleuropas hinausgeht. Früher war die Buche augenscheinlich weiter nach Osten verbleitet, man hat noch in russischen Mooren Buchenfrüchte beobachtet und auch der altpreussische Name Bncus (buca- reiais = Buchecker), sowie der Litauischen Büke las-en auf ein weiter ausgedehntes Vorkommen in Ostpreussen schliessen. In der Jugend verträgt die Pflanze viel Schatten, ähnlich wie auch andere waldbildende Arten, ist aber im Alter eine ausgeprägte Sonnenpflanze. Die Blätter junger Bäumehen stellen sich im Schatten flach nebeneinander, sie bilden „Blatt- Fagus. 437 niosaik". Dadurch werden die Pflanzen bei der flachen Lage der Zweige sehr breit, oft breiter als hoch (eine Tracht die vortrefflich geeignet ist mattes Licht auszu- nutzen). Sobald aber die junge Pflanze durch Umfallen eiues iiberständigen alten Baumes Licht erhält, streckt sie ihre Zweige senkrecht in die Höhe, um die ent- standene Lücke im Walde bald zu füllen. Der vorher hin- und hergebogene Stamm wird durch starkes Dickenwachsthum bald gerade gestreckt. Die Fähigkeit in der Jugend viel Schatten ertragen zu können, ist ein sehr wirksames Mittel im Konkurrenz- kampf mit anderen Gehölzen, denen diese Fähigkeit fehlt (weiteres vgl. Graebner Pflanzenwelt Deutschlands 168). — Beim Verpflanzen zeigt sich die Buche sehr empfindlich, namentlich wenn die Wurzeln auch nur leicht übertrocknet waren; die schlanken Zweige trocknen leicht ein. Besonders in Holland erzielt man sehr gute Erfolge dadurch, dass alle Seitenzweige ein Jahr vor dem Verpflanzen abge- schniiten werden; beim Verpflanzen ist der schlanke Mitteltrieb dann dicht mit kurzen Zweigen besetzt. In sehr kalten Wintern, besonders bei plötzlich auftretender Kälte bekommt der Stamm nicht selten tiefe Frostspalten, die meist nicht wieder vernarben. Im Frühjahr leidet der Baum nach dem Beginn des Triebes leicht unter Nachtfrösten, die jungen Blätter und besonders die Blüthen erfrieren leicht, daher ist der Frucht- ansatz oft ein sehr uugleichmässiger ; die Jahre reicher Fruchtbarkeit (Bucheumast- jahre der Land- und Forstwirte) kehren un regelmässig wieder. Auch die jungen Keimlinge erfrieren leicht, besonders die Knospen, während die Keimblätter erhalten bleiben. Die Blätter, welche sich nach Zerstörung des Frühjahrslaubes durch Frost au den Ersatztrieben bilden, weichen von den normalen erheblich ab. Sie sind bei gleicher Länge nur 2/3 so breit, im unteren Drittel (nicht wie die normalen etwas über der Mitte) am breitesten, derber, mit deutlicherem Adernetz zwischen den weniger zahlreichen ( jeder sei ts nur 5 nicht, wie an den normalen 8) Seiteunerven, auf der Unterseite stärker behaart (Not hör st BV. Brand. XXII. f. 1880 Sitzber. 99. Krasan in Engler Jahrb. IX. 394 [1888]) Hierher gehört F. süvatiea var. pube'rnla (Fiek 66. Bcr. Schles. Ges. f. 1889. 177) vgl. Ber.DBG. VII (86). Auch die Blätter der normalen Johannistriebe an nicht von Frost geschädigten Bäumen weichen, wie oben angedeutet, in dieser Richtung von denen der Frühjahrstriebe ab, wenn auch nicht so stark. Wo die Buche die Baumgrenze erreicht, verkrüppelt sie zu einem krumm- linlzäbnlichen Strauche. Zu diesen Hochgebirgsformen gehört F. s. var. subcorddtn (Murr DBM. XVIII [1900] 194) mit breit-eiförmigen, am Grunde nicht oder deutlich herzförmigen Blättern. In den meisten Theilen wenig veränderlich, nur in der Blattform und in der Tracht hier und da stark abändernd. In manchen Wäldern lässt sich eine starke; Veränderlichkeit in der Tracht bemerken, ohne dass sich jedoch bestimmte Formen herausschälen Hessen. — Zu erwähnen sind : A. typica. Zweige meist nur in der Jugend aufstrebend, die Aeste später ab- stehend oder überhängend. Fruchthülle 1,5 — 2,5 cm lang. — Die bei weitem häufigste Form. — F. süvatiea a. typica C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 153 (1904). — Hierher gehören folgende Wuchsformen: Die folgenden Formen finden sich ausschliesslich oder grösstentheils nur in Gärten : ]. pyramidalis (Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 662 [1864]). Zweige sämtlich aufstrebend, Krone schlank pyramidal. Meist in Gärten, selten wild. 1. pendula (Lodd. Catal. 1836). Zweige stark hängend, schliesslich am Boden lagernd. — Nur in Gärten; eine sehr merkwürdige und auffällige Form, die eine grosse natürliche Laube erzeugt. Unregelmässig wachsend. An Blattformen sind zu erwähnen : 1. latifölia (Petz. u. Kirchn. a. a. O. 662 [1864]). Blätter bis über 15 cm lang und 10 cm breit, ganz oder fast ganz randig. — Sehr selten wild. 1. asplenifdlia (Lodd. Catal. [1836]. — comptoniaefolia Petz. u. Kirchn. a. a. (). 661 [1864]). Blätter schmal, fast linealisch, mit wenigen bis zahl- 438 Fagaceae. reichen Zähnen am Grunde, öfter mehr oder weniger tief spitz gelappt; dies sind Uebergangsformen zur 1. heterophylla (Lodd. a a. O. [1836]). Blätter tief, fast fiederspaltig spitz-gelappt, die obersten der Zweige oft schmal. — Beide nicht selten in Gärten, wild selten. 1. quereifolia (Levalle'e Arb. Segrez. 1877 nach Jensen br. ; Schelle in Beissn., Schelle, Zabel Haudb. Laubholzben. 62 [19031). Eichenbuche. Blätter eichenähnlich gelappt. — Selten, schon von Goethe auf dem Ettersberge bei Weimar wild beobachtet. 1. unduldta (Sim.-Louis Catal. nach C K. Schneider a. a. O. 154 [1904]). Blätter oberwärts eingeschnitten kurz-spitzlappig. Die nachfolgenden Formen sind nur wildwachsend beobachtet : 1. quereoides (Pers. Trans. Linn. Soc. V. 232 t. 11 [1800]). Rinde des Stammes und der Hauptäste eichen- (oder eher erlen-) ähnlich durch Längs- und Querrisse in + regelmässig viereckige Felder getheilt. — Sehr selten, bisher nur bei Göttingen im Süd-Harz und in Thüringen beobachtet. Jensen in Möller D. Gärtnerzeit. XXIV. 509, Thomas Naturw. Zeitschr. für Forst- u. Landw. VIII. 344, nach welchen diese Form in den Gärten (und bei Dippel Laubholzk. IL 51 [1892]) mit 1. quereifolia s. oben confundirt wird.) — Der von Persoon angeführte Name „ Rammelbuche' deutet wohl an, dass der Göttinger Baum im Volke als ein Bastard von Buche und Eiche galt. Eine Uebergangsforni zum Typus scheint die Stein buche mit härterem Holz, welligen Jahrringen und + rissiger Rinde zu sein (vgl. auch S. 435 und Willkomm Forstl. Flora 2. Aufl. 439 [1887]). b. rotundifdlia (Beck Glasnik XVIII. 77 [1906]. Wiss. Mitth. XL 403 [121] [1909]). Blätter kleiner, fast kreisrund. — Im Hochgebirge. c. cuneifdlia (Beck a. a O. 1906 u. 1909). Blätter am Grunde keil- förmig verschmälert, also in der Form (und auch in der Behaarung) mit B. Oricntalis (s. S. 440) übereinstimmend, aber Fruehtstandstiel' kaum so lang als die Fruchthülle. — Bosnien, selten. d. dentäta (Dalla Tone u. Sarnth. Fl. Tirol VI. 2 59 [1909] vgl. E. H. L. Krause Bot. Centr.bl. LXXIX [1899] 119). Blätter mit deutlichen, vor- wärts gekrümmten Zähnen. — Selten. — Die von Dippel (Handb. Laubh. IL 51) aus Gärten erwähnte grandidentata stellt vielleicht dieselbe Form dar. e. Moesiaca ') (Maly in A. u. G. Syn. IV [1911]. F. s. var. macro- phylla Vel. Böhm. Ges. Wiss. 1902. Math. nat. Cl. XXVII. 15, vgl. Fl. Bulg. Suppl. I. 253 [1898]) nicht Alph. DC., welche zu der S. 440 erwähnten F. Orientalis gehört. Blätter grösser, sehr kurz gestielt, am Grunde abgerundet. — In Ostrumelien, wohl auch im Gebiet. Miasbildangen sind: in. cristdta (Lodd. a. a. O. [1836]). Meist niedrig. Blätter büschelig, klein, lappig gezähnt. m. Cochlea t a (Dippel Handb. Laubholzk. II. 52 [1892]). Gleichfalls meist niedrig. Blätter nach dem Grunde verschmälert, löffelartig hohl, ganz- randig oder unregelmässig eingeschnitten. — Aehnliche Missbildungen entstehen, wenn die jungen Buchenblätter stark von weissen Schinierläusen befallen wurden. Farbenabänderungen sind: 1. purpiirea (Ait. Hort. Kew. III. 262 [1789]. fol. atrordbent. Du Boj Harbk. Baumz. I. 371 [1772J. — cüprea Lodd. a. a. O. [1836]). Blutbuche (franz.: Hetre rouge). Blätter namentlich im Frühjahr blutrolh gefärbt. — Die Intensität der Färbung ist bei den verschiedenen Exemplaren, die auch sehr selten wild beobachtet werden, so Thüringen Hainleite bei Sondershausen (Lutze Thür. Bot. V. N. F. IL 28); Schweiz: Buch am Irchel, Ct. Zürich (Jäggi Bot. Centr.bl. L [1892] 257); Süd-Tirol: Arco: Bologuaro; Rovereto: Val 1) Moesia, Name von Serbien und Bulgarien im Alterthum. Fagus. 439 Lagarina bei Castellano! Cef (Dalla Tone u. Sarnth. VI. 2. 59); Bosnien: Fojnica (Schwarz n. Beck Wiss. Mitt. XI. 403), sehr verschieden, sie wechselt von hell braunroth bis fast schwarzroth. Einige der Formen erwiesen sich, wenn auch mit schwachem Prozentsatz, samenbeständig. — Auch von dieser Spielart ist eine Hängeform bekannt, die allerdings im Alter meist wieder aufgerichtete Zweige treibt. — Die Gartenexemplare sind fast stets veredelt. 1. ailrea (Schelle a. a. O. [1903]). Blätter mehr oder weniger goldgelb, oesonders intensiv bei 1. sldtia (Späth Catal.). Letztere (nach dem serbischen Namen 3jiaTa, slata d. h. die goldene benannt) in S.-O.-Serbien wild. 1. Hartigiil) (C. K. Schneider a. a. O. 154 [1904]). Hartigsbuche. Blätter anfangs grün, später zwischen den Blattnerven gelb gestreift. Von bunten Formen sind zu nennen : m. rnarmo rata (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — fol. argenteo- marmoratis der Gärten). Blätter un regelmässig weissfleckig. m. aiire i-varieg ata (aureo-variegata C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — fol. aureo-variegatis Petz. u. Kirchn. a a. O. 662 [1864]). Blätter unregel- mässig gelbgeneckt. B. microcärpa. Fruchthülle kleiner, nur etwa 1 — 1,5 cm lang oder wenig länger. — Selten, aber wohl öfter übersehen. — jF. silvatica B. microcärpa A. u. G. Syn. IV (1911). (Westlicheres und Süd-Europa; die grösstenteils als Nordostgrenze verlaufende Polargrenze schliefst Irland aus, schneidet Schottland zwischen 56° und 57°, die Südwestküste Norwegens unter 60° 31/, überspringt den Meerbusen von Kristiania, erreicht die Westküste Schwedens unter 59°, die Ostküste bei Kalmar (57°), überschreitet dann die Ostsee und durchzieht unser Gebiet in Ostpreussen und Polen (s. S. 436), geht dann nach Koppen XL 147, 141» durch das westlichste Wolhynien, Podolien und Bessarabien und überspringt die Ebenen Rumäniens und Bulgariens, wo die Buche fehlt bis zu den Balkan-Gebirgen. Die Süd- grenze durchschneidet das spanische Galizien, geht längs des Castiliani- schen Scheidegebirges bis Aragonien, Catalonien, den Ost-Pyrenäen und Cevennen (das Rhonethal bleibt ausgeschlossen), schli^sst dann das ge- samte Alpengebiet, die Apenninen, die Gebirge Siciliens und der Balkan- i) Nach Theodor Hartig, * 21. Febr. 1805 Dillenburg (Nassau) f 26. März 1880 Braunschweig, Ober-Forstrat und Professor am Carolinum daselbst, hervor- ragendem Forstbotauiker (Vollständige Naturgeschichte der forstlichen Kulturpflanzen Deutschlands. Berlin 1851. Mit 120 Kupfertafeln), der auch für Pflanzen-Anatomie und -Physiologie Bemerkenswerthes geleistet hat, so rührt z. B. der bekannte Aus- druck „Siebröhren* von ihm her. H. stammte aus einer Familie verdienstvoller Forstmänner; sein Vater Georg Ludwig, * 2. Sept. 1764 Gladenbach (Oberhessen) f 2. Febr. 1837 Berlin, Staatsrath und Ober-Landforstmeister daselbst, hat sich um die Organisation des preussischen (wie früher des nassauischen und württembergischen) Forstwesens, um den forstlichen Unterricht und als Verfasser des Lehrbuchs für Förster, Tübingen 18<'8 hohe Verdienste erworben. Th. H.'s Sohn Robert, * 30. Mai 1839 Braunschweig f 9. Oct. 1901 München, seit 1878 Professor an der Universität und Vorstand der botanischen Abtheilung der Forstlichen Versuchsanstalt daselbst, vorher seit 1867 Doceut, seit 1871 Professor an der Forstakademie in Eberswalde hat die Pflanzen-Anatomie, -Physiologie und -Pathologie wesentlich gefördert (u. a. Die Zersetzungserscheinungen des Holzes der Nadelbäume und der Eiche. Berlin 1878; Lehrbuch der Baumkrankheiten. Berlin 1882. 2. Auflage 1889; Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Pflanzen unter besonderer Berücksichtigung dei Forstgewächse. Berlin 1891; Der echte Haussen warum [Merulms lacrymans]. Berlin 1885). Vgl. K. Freih. v. Tubeuf in Ber. D. Bot. Ges. XX (1902) ([8] -[28]). 440 Fagaceae. Halbinsel ein, südlich bis zu dem nach der Buche (neugriechisch ö!-vdr bei Theophrastos ü|r?j>) benannten Oxyes-Gebirge in Nord-Griechen- land (vgl. von Heldreich Bot. Ver. Brand. XXI. f. 1879 Sitzb. 151). .Jenseits der Steppen Süd-Russlands schliesst sich das Gebiet der wohl nur als Unterart zu betrachtenden F. 0 r i & ntalis (Lipsky Acta Hort. Petrop. XV. no. 10 S. 56 [18U7J) an, welche den Kaukasus, Nord-Kleinasien und die persischen Küstenbezirke am Kaspischen Meere bewohnt. Ob die Buche der Krim und von Nord-Syrien (Amanus) zu dieser Unterart gehört, ist noch festzustellen.) * ' V. feiTUffinea. %. In der Tracht der vorigen Art ähnlich, aber meist nur bis etwa 20 m hoch. Winterknospen kürzer, meist am Grunde walzlich. Junge Zweige lebhafter gefärbt, meist hellgelbbrauu. Blätter eiförmig bis breit-elliptisch, spitz Ins schwach zngeBpitzt, meist 0,0 — 1,5 dm lang und 3 — 9 cm breit, derb- häutiger, jederseits mit meist 11 — 14 Seitcnnerven, anfangs seidig-zottig und ge- wimpert, bald verkahlend, am Rande entfernt gezähnt. Fruchthülle meist etwa 1,5 cm lang, weichhaarig, die unteren Stacheln zurückgebogen, die oberen aufrecht. Im ganzen östlicheren Nord-America heimisch, bei uns seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in Gärten, hier und da in Parks in alten Exemplaren. Bl. Anf. Mai. F. ferruginea Ait, Hort. Kew. III. 362 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 121. — F. amerieana latifolia Münchh. Hausv. 162 (1770). — F. sylvatica atro- purpurea Marsh. Arb. Amer. 46 (1785). — F. sylvestris Mich. fil. Ilist. Arb. Amor. II. 170 t, S (1812). — F. amerieana Sweet Hort. Brit. 370 (1826). C. K. Schneider III. Haudb. Laubholzk. T. 154. Seltener angepflanzt werden dann noch F. Japdnica (Maxim. Bull. Acad. St. Petersb. 1887. 101), von allen anderen Arten verschieden durch die kleinen Früchte, die etwa um */a länger sind als die Frachthülle, die meist niedrig bleibende Pflanze hat kleine, bis etwa 7 cm lange elliptische Blätter, die deutlich zugespitzt und gekerbt-gezahnt sind, mit jederseits 8 — 12 Seitennerven; die Fruchthülle hat dachige, nur an der Spitze abstehende spitz dreieckige Schuppen — Japan. — F. Sicbdldiii) (Endl. Gen. Suppl. IV. 2. 29 [1847]. — F. silvatica y. atidtica DC. Prodr. XVI. 2. 119 [1864] z. T.) baumartig, weicht von F. silvatica und F. ferruginea ab durch die Fruchthülle, deren untere Schuppen zu schmal-lineali- schen bis länglich-verkehrt-eiförmigen Organen verbreitert sind und etwa die Länge der ganzen Hülle erreichen, die oberen sind viel kürzer; Blätter eiförmig, spitz, unter der Mitte am breitesten, entfernt gekerbt, mit stumpfen Zähnchen, mit meist jederseits 9 — 14 Seitennerven. — In Japan heimisch, bei uns öfter mit F. Orientalin und F. Japonica verwechselt. 233. CASTANEA2). ([Tourn. Instit, 584 t. 352]. Adans. Farn. II. 375 [1763|. Gärtn. De fruet. I. 181 [1788]. Moench Meth. 334 [1794]. Nat. Pfl. III. 1. 54. — Gastanöphorum [Casanophorum]*) Necker Elem.bot. III. 257 [1790|.) 1)8.1. S. 188 Fussn. 1. 8) Name dieses Baumes bei Colli ine IIa und Plinius (XV, 25); xuozavov bei Athenaios, ■Haotavaixöv xuqvov bei Theophrastos; nach Seh rader (bei Hohn 6. Aufl. 387) vom Armenischen Kask Kastanie, Kaskeri Kastanienbaum. Die Stadt Kao&avali] in Thessalien, von der der Name früher abgeleitet wurde, ist, falls der Name Überhaupt mit dem des Bauines zusammenhängt, nach ihm benannt. 3) Von KÜGTCtrov (Fussn. 1) und (poQO? tragend. Fagus. Castanea. 441 (Echte Kastanie, Kestenbaum, Frucht: Marone; plattd.: Tamme, Söte Kastanje; niederl., vläm. : Tamne Kastanje, Kastanjeboom ; dän.: Kastanietrae ; franz. : Chataignier, Marronier, Fr. Chätaigne, Maxron ; südfr. : Castagnier; it.: Castagno; ligur. : Marrone; mm. : Castan, Fr. Castane ; poln. : Kasztan ; böhm. : Kastan ; kroat. : Kostanj, Kesten, Fr. Marun ; serb. : KecreH; russ.: KacTaffB; ung. : Geszteny.) 8. S. 434. Bäume, seltener hohe Sträucher. Blätter an den auf- rechten Trieben spiralig, an den übrigen zweizeilig, ganzrandig oder meist scharf stachlig gezähnt. Blüthenstände achselständig, sitzend, nach den Blättern erscheinend, die männlichen aufrecht; ihre Blüthen ge- knäuelt mit behaartem Fruchtknotenrudiment und langen Staubfäden ; das Mittelband die Staubbeutelfächer nicht überragend. Weibliche Blüthen einzeln oder zu 3 an besonderen Blüthenständen oder am Grunde oben männlicher Blüthenstände. Fruchtknoten 5 — 8-, meist 6 fächerig. Frucht- hülle zuletzt mit harten feinen Stacheln oder mit harten Höckern be- setzt, 4 klappig oder auch unregelmässig aufreissend. Ueber 30 Arten in 2 Untergattungen, von deren grösster gegen 30 Arten um- fassenden Castanopsis*) (Spach Hist. veg. XI. 185 [1842J als Gatt. D. Don Prodr. Fl. Nep. 56 [1825] Sect. Quercus; Prantl Nat. Pfl. III. 1. 55 [1888] Sect. Castanea) nur selten eine Art bei uns angepflanzt wird: Blätter meist spiralig ge- stellt, oft ganzrandig; weibliche Blüthen an besonderen Blüthenständen öfter einzeln, mit 3fächerigem Fruchtknoten und 3 Narben. — C. chry sop h (/ IIa'') (Hook. Fl. Bor. Am II. 159 [1839]. — Cadanopsis chrys. A. DC. Journ. de Bot. 1863. 182) aus Kalifornien und dem Oregongebiete; hoher Baum; Rinde dunkelbraun tief- rissig; Zweige anfangs behaart; Blätter oval-lanzettlich, beiderseits spitz, zuletzt dick lederartig, oberseits glänzend grün, unterseits dicht ockergelb schülferig, bis fast 2 dm lang und bis zu 6 cm breit. — Seit über 60 Jahren in Europa, aber nur in wärmeren Gebieten hart. Die Frucht braucht 2 Jahre zur Reife. — Wild- wachsend bei uns nur Vertreter von Eucastanea (Prantl Nat. Pfl. III. 1. 55 [1888]. Koehne Deutsche Dendrol. 121 [1893]). Weibliche Blüthen am Grunde der oberen ober- wärts männlichen Blüthenstände, meist zu 3 in der Fruchthülle. Frucht- knoten 6 fächerig; Narben 6. Blätter scharf stachelspitzig-gesägt. 4 Arten meist in den wärmeren gemässigten Theilen von Europa, Asien und Nordamerica. A. Blätter wenigstens beim Austreiben unterseits zwischen den Nerven A. dicht weisslich-sternfilzig, oberseits kahl, aber oft rostfarbig-drüsig, stets aufrecht gestellt, am Grunde häufig abgerundet oder herz- förmig. 1079. C. castanea. I» — ft. Meist baumartig, bis über 30 m hoch, oft vom Grunde an ästig, mit viel Stockausschlag, in den kälteren Gebieten öfter nur grosse Sträucher. Rinde am Stamme dunkelgrau; einjährige Zweige mehr oder weniger kantig, olivengrün bis rothbraun, mit deutlichen ziemlich zahlreichen Lenticellen, die zweijährigen stiel- i) Von xdozavov s. S. 440 Fussn. 2 und öipig Aussehen. "-) Von xqvoÖi; Gold und (pvAAov Blatt. 1 (_' Fagaceae. rundlich, schwarzgrau. Winterknospen eiförmig, spitz mit wenigen Schuppen, braunroth. Blätter meist länglich-lanzettlich, meist t bis fast 2 dm lang, aber auch kürzer oder länger, und 4 — 8 cm breit, zuletzt derb, oberseits sattgrün, Unterseite öfter bleibend filzig, stets viel heller, mit 0,5 (bis 2,5) cm langem Stiel. Nebenblätter meist 1,5 cm lang, oft über dreimal so lang als der Blattstiel. Männliche Blüthenstände meist 1 — 3 dm lang und bis über 1 cm dick. Fruchthülle oft sehr gross, öfter bis fast 1 dm im Durchmesser, im nördlichen Gebiete viel kleiner, kugelig, langstachelig, innen hellgelb anliegend weichhaarig. Früchte gross, breit-rundlich bis eiförmig, bis 3,5 cm im Durchmesser, tiefbraun, plötzlich kurz zugespitzt, mit fast stechenden Narbenresten. An Abhängen, im Gebirge und auch in der Ebene meist auf kalk- armem Substrat, kleinere, nur im südlichen Gebiet grössere reine Be- stände bildend oder mit anderen Laubbäumen und auch Nadelhölzern gemischt. Ursprünglich nur im Mittelmeergebiet und in den westlichen (bis zur Schweiz), südlichen und südöstlichen Alpenthälern : doch ist durch Anbau zur Zeit der Römerherrschaft und im Mittelalter die Nordgrenze vorgerückt worden, so dass es schwierig ist, über die Ur- sprünglichkeit manches Verbreitungsbezirks zu entscheiden. Provence. Riviera. Dauphine. Savoien. Schweiz: Wallis bis 1260 m, Südrand des Jura, Seen- und Föhnzone!! bis 1000 m (Schinz u. Keller 3. Auflage 164). (In der Rheinfläche und ihrer Umgebung, Fuss der Vogesen, Haardt, Schwarzwald und Taunus, auch Nahe- und Mosel- gebiet nicht ursprünglich). Piemont. Lombardei. Insubrische Schweiz!! Süd-Tirol (bis 1170 m D alle Torre u. Sarnth. VI. 2. 60). Venetien, Kärnten, Süd-Steiermark. Krain. Küstenland. Istrien ! ! Kroatien. Sla- vonien. West-Bosnien, Hercegovina. Dalmatienü Montenegro (im west- lichen Ungarn [Ofener Gebirge, Nagy Maros bei Gran] nach Kern er ÖBZ. XXVI. 1886) nicht ursprünglich, wogegen sie Zahlb ruckner (Nat. V. Presburg N. F. XVI. 1*0. Mag. Bot, Lap. V [1906] 317) am Fusse der Kleinen Karpaten bei St. Georgen (Ct. Presburg) für ursprünglich hält. Auch in Nieder-Oesterreich erklärt sie Beck für ursprünglich. Im übrigen Süddeutschland als Fruchtbaum, in Mittel- und Norddeutschland nur als Zierbaum angepflanzt, obwohl auch dort in günstigen Jahren die Früchte reifen. Bl. Juni, Juli, seltener schon Ende Mai. Frucht October. C. Castanea Karsten Deutsche Flora 495 (1882). C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 157. — Fayns Castanea L. Spec. pl. ed. 1. !Ki7 (1753). - Gast, sativa Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 1 (1768). Koehne Deutsche Dendrol. 122. Nyman Consp. 660 Suppl. 278. — C. vulgaris Lam. Encycl. I. 708 (1783). Koch Syn. ed. 2. 736. - G vesca Gaertn. De fruct. I. 181 (1788). Rchb.'lc. XII t. DCXL fig. 1305. Der Baum erreicht im südlicheu Gebiete ein hohes Alter, oft bis 500 Jahre, manche Kxemplarc werden auf ea. 1000 geschätzt. Berühmt sind die Riesenbäume am Aetna, von denen allerdings der 6,4 in im Umfang messende Castagro di cento eavalli schon seit Menschengedenken als ehrwürdige Ruine bezeichnet weiden musste. Castauea. 443 1 in nördlichen Gebiete ist er oft nicht frostfest. Er belaubt sich im Mai und leidet ■dann öfter noch an Spätfrösten; auch ältere Zweige leiden öfter unter der Winter- kälte. — Das Holz ist forstlich sehr geschätzt, auch dient es in manchen Theilen des Mittelmeergebietes als Feuerungsrmterial ; zur Verwendung hierzu werden die Bäume stets dann, wenn der sich reichlich immer wieder bildende Stockausschlag etwa Armesdicke erreicht hat, wieder bis auf den Boden abgeschlagen. Die Ver- jüngung erfolgt sehr schnell. Diese Art der Nutzung findet auch im Elsass statt, wo die Stämme als Weiupfähle dienen. — - Vom Eichenholz ist das Holz durch die sämtlich undeutlichen Markstrahleu verschieden, sein spezifisches Gewicht ist luft- trocken ca. 0,66. — Hier und da wird auch die gerbstoffhaltige Binde gebraucht. — Die Früchte sind essbar, besonders im gerösteten Zustande und spielen im süd- lichen Gebiet als Volksnahrung keine unwichtige Bolle; sie werden besonders um Weihnachten auch in den Städten des nördlichen Gebietes verkauft. Im Mittel- meergebiete etc. werden sie auch zur Schweinemast verwendet. Ein mit Kastanienwald angefülltes Thal sieht vom Berge zur Blüthezeit wie mit Goldstaub überstreut aus; einen weniger angenehmen Eindruck macht der Boden dieser Wälder wegen der stechenden Fruchthüllen, deren Beste sich oft mehrere Jahre lang erhalten. Auch das Indiginat der Kastanie in Europa wird wie das des Nussbaumes bezweifelt und zwar von Hehn (Culturpfl. und Haust. 6. Auflage 384), welchem der Mangel eines einheitlichen und ursprünglichen Namens in den classischen Sprachen das Zeugnis desPlinius (XIX, 23), welcher die Einführung in Griechen- land in das Jahr 504 v. Chr. verlegt, glaubhaft erscheinen lässt ; aber sicher mit Unrecht. Die allgemeine Verbreitung im Mittelmeergebiet (nur mit Ausnahme von Süd-Kleinasien, Syrien und Nordost-Africa) und das Vorkommen des Holzes in Pfahlbauten und Terramaren Oberitaliens aus der Bronzezeit (Buschan 102) und der Früchte in noch älteren Ansiedelungen iu Spanien (a. a. O. 103) beweisen das Vorhandensein des Baumes schon in vorgeschichtlicher Zeit. Dagegen wurden ver- muthlich die Benutzung der Früchte bezw. die Kultur als Fruchtbaum wohl auch bessere Fruchtsorten (wie beim Nussbaum vgl. S. 360) aus den Politischen Ländern nach Griechenland eingeführt, mit ihnen der Name KaOTav&ixöv kccqvov (s. S. 440 Fussnote 2; die im Alterthum unbekannte Stadt Kaaictficöv der Byzantiner, das heutige Kastamuni in Paphlagonien, ist vielleicht auch nach dem Baume benannt). Ausser diesem Namen wird die Kastanie in der klassischen Zeit noch mit zwei andern bezeichnet, cprjyög (dessen Bedeutung bei Homeros unbekannt ist) und Aidg ßdAavog von den Bömern als Juglans auf die Walnuss übertragen, vgl. Schrader bei Hehn a. a. O. Theophrastos unterschied schon wie beim Nussbaum wilde und zahme (angepflanzte) Bäume. Vielleicht verstand er unter letzteren schon die auch heute in der Cultur bevorzugte Form, deren Hülle nur eine grosse Frucht enthält, während bei den wilden sich oft 2 — 3 kleiuere finden. Auf erstere bezieht sich nach Alph. De C and olle ursprünglich der oft für die Kastanienfrucht im allgemeinen gebrauchte Namen Marron. Nicht sehr veränderlich, erwähnenswerth sind: B. glabra (Lodd. Catal. 1836; C. K. Schneider a. a. O.). Blätter sehr gross, derb, kahl, tiefgrün, glänzend. — Selten. C. prolifera (K. Koch Dendrol. II. 2. 21 [1873]. — discolor Vukot. Bad Jugosl. Akad. LI [1880]) wenigstens die oberen Blätter unterseits bleibend weissgrau filzig. — Selten. D. pendulifdlia (Lav. Arbor. Segrez. 113 t. 33 [1885]). Blätter schlaffer, über- hängend bis hängend. — Selten. Von Gartenformen seien noch genannt: 1. asplenifdlia (Lodd. a. a. O. [1836]). Blätter schmal-linealisch- lanzettlich, am Baude unregelmässig wellig. m. cochtedta (Lod.l. a. a. O. [1836]. -- monstrdm Dippel Haudb. Laubh. IL 55 [1892]). Meist strauchig, Blätter viel kleiner, an regelmässig eingeschnitten, auf der Fläche hohl bis fast blasig aufgetrieben. 14 1 Fagaceae. in. urijc'n tei-var i cgdta (argenten-varicgata C. K. Schneider a. a. < >. 157 [1904]. — fol. arg. varieg. Petz u. Kirchn. Arb. Muse. 665 [1864]) mit weiss- und in. aurei-maculäla (awreomac. C. K. Seim. a. a. O. — fol. aur.-mac. Petz. u. Kirchn. a a O.) mit gelb-gefleckten Blättern, (Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Klein- asien; [Krim?]; Kaukasus; Nord-Persien ; Nordvvest-Africa.) ~\ C, pümila (Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 2 [1768]. Koehne D. Dendrol. 122. ('. K. Sehneider 111. Handb. Laubholzk. I. 159. — Fagus pumila L. Spec. pl. ed. 1. 998 [1753]) meist f), etwa :;, seilen bis ca. 15 in hoch. Blätter meist länglieh mit oft nur auf die Granne beschränkten Zähnen, unterseits bleibend filzig, ihre Nebenblätter kürzer als der Blattstiel. Fruchthiille nur bis 4 cm dick, mit kürzeren Stacheln ; Frucht kleiner, allmählicher zugespitzt. — Atlantisches Nordamerica, bei uns hier und da an trockenen Orten angepflanzt. B. B. Blätter nur ganz in der Jugend und nur auf den Nerven kurz rauhseidenhaarig, zwischen den Nerven höchstens fein sternhaarig. * C. crenäta (Sieb, u Zuec. Abb. Akad. München IV. 3. 224 [1846]. Koehne 1). Dendr. 122. — Fagus Castanea Thunb. Fl. Jap. 195 [1784J nicht L. — C. vesca /. pubinervis Ilassk. Cat. alt. Hort. Bog. 73 [1844J nur der Name. — C. xtrirta Sieb. u. Zucc. a. a. O. [1846]. — C. japonica Blume Mus. Lugd. Bat. I. 284 [1850]. - C. castanea var. pubinervis Sarg. Silva IX. 9 [1896]. — C. pubinervis C. I\. Schneider 111. Handb. Laubh I. 158 [1904]). Blätter stets aufrecht, meist länglich- lanzettlich, mit meist auf die Granne beschränkten Zähnen, anfangs oberseits auf den Nerven sternfilzig, auch der Blattstiel anfangs sternfilzig. Nebenblätter kaum länger als der Blattstiel. Früchte noch grösser als bei C. castanea, allmählich au- gespitzt. — In Japan heimisch, ist neuerdings wegen der frühzeitig eintretenden Fruchtbarkeit nach Furopa und Nord-America eingeführt. — In Japan in vielen Formen. * C. (lentata (Borckh. Handb. Forstbot. I. 741 [1800]. — C. vesca ameri- cdna Mich. Fl. Bor Am. II. 193 [1803]. — C. americana Raf. New. sylva N.Am. 82 [1836]. Koehne D. Dendr. 122). fr bis über 30 m. Blätter länglich-lanzettlich, grob gezähnt, überhängend, oberseits und am Stiel auch anfangs kahl. Nebenblätter kürzer als der Blattstiel. Früchte klein, allmählich zugespitzt. — Im Atlantischen Nordamerica heimisch, seltener in Gärten, ist aber im nördlichen Gebiete wider- standsfähiger als ('. castanea. * PASÄNIA'). (Miq. FI. Xed. Ind. I. 848 [1855] als Sect. v. Qucrcus. Oerst. Kjob. Vidensk. Medd. 1866. 81. Nat. Pfl. III. 1. 55 als Gatt.) S. S. 434. Aus dieser Gattung, die 4 Sectionen umfasst, werden einige Arten hier und da im Mittelmeergebiete angepflanzt, im nördlichen Gebiete sind sie nicht winter- hart. — Zu erwähnen wären : A. ChrysobdlanuaZ) (Endl. Gen. Suppl. IV. 28 [1847] nicht L). Weibliche Blüthen einzeln. Frucht von der Fruchthülle ganz umgeben, diese mit freien oder meist in Paaren verbundenen Schuppen. — Tropisches bis subtropisches Asien und Malayisehes Gebiet. — P. cuspiddta (Oerst. a. a. O. [1866]. — Quercu.s cusp. Thunb. Fl. Jap. 176 [1784]) in Japan. Wälderbildend. Blätter i) Von passan, Malayischem Namen einer hierhergehörigen indischen Art. 8) \'<>n yocaög Gold und tJäAavog Eichel. Castanea. Pasania. Quercus. 445 eiförmig zugespitzt, bis 9 cm lang und 3,5 cm breit, oberseits sattgrün, glänzend, unterseits bräunlichgelb. Bl. Juni. B. Eupasania (Prantl Nat. Pfl. III. 1. 55 [1S88J. — Synae'dvi/s ') Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 441 [1836]). Weibliche Blüthen zu 3—5. Fruchthülle napfförmig mit mitunter verbundenen Schuppen. — Etwa 30 Arten vom tropischen Indien bis Himalaja und Ostasien; Neuseeland und Kalifornien. — /'. gl abr a (Oerst. a. a O. [1866]. — Quercus glabra Thunb. Fl. Jap. 175 [1754]) aus Japan. Blätter länglich -lanzettlich, bis über 1 dm lang und 4 cm breit, kurz zugespitzt, am Grunde verschmälert, meist über der Mitte am breitesten, dick lederartig, unterseits gelbgrau. 234. QUERCUS2). ([Tourn. Instit, äS2 t. 349]. L. [Syst. ed. 1| Gen. pl. ed. 5. 431 [1754] Nat. Pfl. III. 1. 55.) (Eiche, Frucht: Eichel; plattd.: Eek, Eeke, Fr. (s. S. 434): Ecker, Eikel; niederl. u. vläm.: Eik ; dän.: Eg; franz.: Chene, Fr.: Gland; it.: Querce, Fr.: Ghianda; rnniän.: Tufä, Fr.: Ghinde; poln.: Da^b, Fr.: Zofqdz; wend.: Duh; böhm.: Dub, Fr.: Zalud, Swöe; kroat.: Hrast, Dub, Fr.: Zir; russ.: Ryö-b, Fr.: JKo.wä'b ; litt.: Anzolns, Fr.: Gile; ung.: Tölgy, Fr.: Makk.) Meist Bäume mit rissiger Rinde. Blätter spiralig gestellt, oft, wie dann auch die Winterknospen an der Spitze der Zweige zusammen- gedrängt, meist buchtig, seltener nur gezähnt oder ganzrandig; (bei uns) meist sommergrün, aber oft im Herbst nur vertrocknend, erst im Früh- jahr abfallend. Männliche Blüthenstände achselständig, hängend. Weib- liche Blüthenstände in den Achseln abfallender Niederblätter, end- oder achsel ständig, unterbrochen, ährenähnlich, mit einem endständigen Einzel- blüthenstande. Die Blüthenstände erscheinen mit den Blättern. Männ- liche Blüthen geknäuelt, mit kurzen Staubfäden, mit oder ohne schüppchen- förmiges Rudiment des Fruchtknotens. Mittelband die Staubbeutelfächer nicht überragend. Perigonrand der weiblichen Blüthen schwach gezähnt. Fruchtknoten 3 fächerig. Griffel meist flach, die Narben oberseils tragend. Fruchthülle napfförmig (Eichelnäpfchen), mit kurzen oder ver- längerten, selten in Zonen verbundenen Schuppen. Etwa 200 Arten in Europa, dem gemässigten und wärmeren Asien, Nord- Africa, Nord- und wäimeres America den Aequator nicht überschreitend. Die Eichen gehöreu zu deu mächtigsten und schönsten Bäumen unseres Ge- bietes, welche oft ein hohes Alter erreichen : namentlich die nordamericauischen Arten zieren unsere Alleen, Gärten und Parks durch ihr mannigfaltiges Laub und ihre schöne Herbstfärbung. Das Holz ist als Brenn- und Nutzholz werthvoll. Die Kinde liefert wegen ihres hohen Gehalts an Tannin besonders das wichtigste Material für die Gerberei; auch die durch die Stiche der Gallwespen (Cynips) an den Blättern (Galläpfel) und Fruchtständen (Knoppern) hervorgerufeneu Auswüchse (Cecidien) sowie die Fruchthüllen einiger Arten (Valoniden) werden wegen ihres Tanuin- gehaltes benutzt. Die Früchte dienen hauptsächlich zur Schweinemast, nur wenige 1) Von avveÖQa Standquartier, Stand und 8qv$ Eiche, Lindlcy kaunte nur die niedergedrückte, zum grossen Theil in der Hülle verborgene Frucht. 2) Name der Gattung bei Cicero u. a. Uli Fagaceae. Arten des Mittelmeer- und l'annonischen Gebietes liefern aueh für Mensehen essbare Eicheln; nebenbei werden auch unsere Eicheln geröstet zu Eichel-Kaffee und •Choco- lade verwendet. In der Darstellung der angepflanzten Arten folgen wir im wesentlichen Koehne und C. K. Schnei der. Uebersicht der S e c t i o n e n. Schlüssel der Arten nach leicht auffindbaren Merkmalen vgl. am Schlüsse der Gatt un«_r. A. Schuppen der Fruchthülle zu Zonen verbunden. Frucht im ersten Jahre reifend. Fehlgeschlagener Samen im oberen Theile der Frucht. Griffel kurz, oberwärts verbreitert. — Blätter immergrün, ganzrandig oder nur oberwärts gezähnt. — Keine heimischen Arten, meist nur im südlichen Gebiete winterhart. Cyclobalanöpsis. B. Schuppen der Fruchthülle nicht zu Zonen verbunden. I. Fehlgeschlagene Samen im oberen Theile der Frucht. Frucht meist im zweiten Jahre reifend. Griffel verlängert an der Spitze kopfförmig. Schuppen der Fruchthülle angedrückt. — Blätter meist sommergrün, meist gelappt, an der Spitze und an den Ab- schnitten mit einer Grannenspitze. Erytiirobnlaiius. a. Blätter ganzrandig oder gelappt, dann stets deutlich über der Mitte verbreitert. 1. Blätter länglich bis lanzettlich, ganzrandig, nur an langen Rutentrieben mit vereinzelten Lappen. Blattstiel höchstens l/ö so lang als die Spreite. — Blätter im Herbst lebhaft ge- färbt. Pliellos. 2. Blätter länglich oder meist verkehrt-eiförmig, über der Mitte stark verbreitert, ganzrandig oder mehr oder weniger stark gelappt, meist kahl oder unterseits mehr oder weniger be- haart, häutig. Blattstiel Ü,ö — 1,5 (bis 2) cm lang. — Blätter im Herbst meist gelbbraun gefärbt. Nigrae. b. Blätter stets mehrlappig, nach der Spitze zu nicht auffällig ver- breitert, häufig tief-fiederspaltig; Abschnitte mehr oder weniger buchtig gezähnt und grannenspitzig. — Blätter im Herbst meist lebhaft scharlach- bis gelbroth. Rubrae. II. Fehlgeschlagene Samen im unteren Theil der Frucht. Frucht im ersten oder zweiten Jahre reifend. Griffel verschieden gestaltet. Schuppen der Fruchthülle angedrückt oder abstehend. — Blätter winter- oder Bommergrün. Lcpidobälaiuis. a. Griffel linealisch, zugespitzt, aufrecht oder zurückgebogen. Schuppen der Fruchthülle theils angedrückt, theils zurüek- gebogen oder wenigstens die oberen verlängert abstehend oder zurückgebogen. 1. Frucht im zweiten Jahre reifend. Blätter sommergrün. Cerris. 2. Frucht im ersten oder zweiten Jahre reifend. Blätter immer- grün, Suber. Quercus. 4-t/ b. Griffel kurz, fast vom Grunde an nach der Spitze zu ver- breitert, an der Spitze abgerundet. Schuppen der Fruchthülle meist alle aufrecht, angedrückt, plötzlich zugespitzt, salten die obersten stärker verlängert, schmal-linealisch und etwas zurück- gebogen. — Blätter meist sommer-, seltener Wintergrün, meist buchtig-stumpilappig, seltener an den Zähnen stachelspitzig oder ganzrandig. Frucht meist im ersten Jahre reifend. 1. Blätter immergrün oder doch fast stets bis zur Entfaltung der nächstjährigen grün bleibend. a. Blätter immergrün, derb lederartig. Frucht im ersten Jahre reifend. Hex. b. Blätter sommergrün oder meist mit der Entfaltung der vor- jährigen absterbend, z. T. lappig-gesägt. Fruchtreife im' ersten oder zweiten Jahre. Gallifera. 2. Blätter stets sommergrün mit stumpfen bis spitzlichen Ab- schnitten. a. Rinde des Stammes tief rissig, schwärzlich, Blätter obersei ts meist dunkelgrün, meist tief gelappt (selten nur gezähnt- gesägt), häufig mit in den Buchten verlaufenden Nerven. Schuppen der Fruchthülle stets aufrecht anliegend. Frucht im ersten Jahre reifend. Robur. b. Rinde des Stammes hell, meist hellgrau, abblätternd. Blätter hellgrün, oft bläulich, im Herbst roth oder braun. Prinos. A. Cy cJ obalanopsis1) (Oerst. in Liebm. u. Oerst. Chenes Amer. trop. 19 [1869] als Gatt. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 55 [1888] als Sect.). Schuppen der Fruchthülle zu Zonen verbunden. Frucht im ersten Jahre reifend. Fehlgeschlagene Samen im oberen Theile der Frucht. Griffel kurz, oberwärts verbreitert. — Blätter immergrün, lederartig, ganz oder nur oberwärts gezähnt. Etwa 20 Arten im wärmeren Asien, im Himalaja und Ostasien, — Q. Vibrayc anal) (Franch. u. Sav. Enum. pl. Jap. II. 489 [1879]. — Q. thaldssica 3) der Gärten nicht Hance) mit wenigstens oberwärts gezähnten Blättern, diese unterseits kahl, blaugrau, mit unterseits undeutlichen breit- winklig entspringenden Seitennerven. — Japau. — Hielt nach C. K.Schneider noch im Schlossgarten in Heidelberg aus. — Weiter erwähnenswert!) : * Q. acuta (Thunb. Fl. Jap. 175 [1784]. Koehue D. Dendr. 133. C. K. Schneider 111. Handb. Laubfa. I. 210). (Spitz-Eiche.) Blätter länglich-eiförmig bis lanzettlich, plötzlich zugespitzt, ganzrandig oder nur im oberen Drittel mit wenigen kleinen Zähnen, jederseits mit 10 — 11 Paaren von Nerven, anfangs rostfilzig-zottig, später kahl, unterseits gelblich-grün. — In Japau heimisch, nur im Mittelmeergebiete winterhart. l) Von KvxAog Kreis, ßäAavog Eichel und otfug Aussehen. '■*) Ueber Vibraye ist a. a. O. nichts angegeben. 3) ■&aAucaiKÖg, zum Meere gehörig, am Meere wachsend. 448 Fagaceae. B. B. Schuppen der Fruchthülle nicht zu Zonen verbunden. I. I. Erythrobälanus1) (Oerst. Kjohenh. Vid. Meddel. 186(1. 77 als Gatt. [Erythrobalanos] Spach Hist. nat. veg. Phaner. XI. 160 [1842] als Sect. — Melanobälanus-) Engeini. Trans. St. Louis. Akad. III. 388 [1877] z. T. Sargent Silva N. Am. VIII. 14 [1895]). Fehlgeschlagene Samen im oberen Theile der Frucht ; diese meist erst im zweiten Jahre reifend. Griffel verlängert, an der Spitze köpf förmig. Schuppen der Fruchthülle angedrückt. — Blätter meist sommergrün, meist gelappt, an der Spitze und an den Abschnitten mit einer Grannenspitze. Etwa 60 Arten in Nord-, Mittel- und Süd-America. a. a. Blätter ganzrandig oder gelappt, im letzteren Falle stets deutlich über der Mitte verbreitert. 1. 1. Phellos*) (Loud. Arb. Brit, III. 1730 [1838|. Dippel Handb. Laubh. II. 103. Koehne D. Dendrol. 130. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 164). Blätter länglich bis lanzettlich, ganzrandig, am Rande nur mitunter schwach kraus, nur an der Spitze begrannt, nur an langen Ruthentrieben mit ver- einzelten Lappen. Blattstiel höchstens l/s so lang als die Spreite. — Blätter im Herbst lebhaft, meist roth gefärbt. a. a. Blätter schmal, meist etwa 6 mal so lang als breit. * Q. phellos3). Bei uns meist kleinerer, hier und da aber auch ansehnlicher bis gegen 20 m hoher % in der Heimat noch höher, meist pyramidal. Alte Rinde oft lange glatt bleibend, dunkel, später stark rissig. Einjährige Zweige glänzend gelb- bis olivbraun, etwas kantig mit sehr kleinen Lenticellen, später braun bis schwärzlich. Blätter fast weidenähnlich, meist 4 — 15 cm lang und 0,6 — 2,5 cm breit, anfangs hellgrün, verkahlend oder unterseits am Mittelnerven behaart; im Herbst roth oder gelb; ihr Stiel meist kaum 1 cm lang. Fruchthülle (Näpfchen) fast sitzend. Frucht klein, bis 1 cm lang, fast halbkugelig. Im Atlantischen Nordamerica weit verbreitet, bei uns seit langem in Gärten, aber wenig verbreitet, selbst im nördlichen Gebiete ganz winterhart. Liebt feuchten Niederungsboden, bes. Sand. Bl. April, Mai. Frucht September, October. Q. Phellos L Spec. pl. ed. 1. 9Ü4 (1753). Koehne D. Dendrol. 131. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 164. Wird hier und da von Anfängern mit schmalblätterigen (daher Weiden-Eiche) Monstrositäten unserer einheimischen Eichen verwechselt, ist aber schon durch die Grannenspitze am Blatte leicht zu unterscheiden. — Ist in der Blattbreite einigcr- maassen veränderlieh, eine breitblätterige Form ist nicht selten in Gärten. — Q. /ihcllos erzeugt eine grössere Zahl von Basta rden (vgl. C. K. Sehneider a. a. O.), von denen genannt werden mögen : l) Von iQV&nö^ roth und jidÄuro; Eichel. '-') Von (tiAas schwant und ßdAavog. 3) cpeÄÄög Korkeiche, Kork. Quercus. 449 * X * Q- phellos X imbricaria s. unten. * X * Q. phellos X velütina s. S. 456. * X * Q. phellos X rubra s. S. 455. * X * Q. phellos X palustris s. S. 455. b. Blätter länglich, meist nur etwa 3 (selten bis 5) mal länger b. als breit. * Q. imbricaria (Schindel-Eiche). Tl. Bei uns meist nicht bis über 15 m hoch, in der Heimat bis üöer 30 m, mit breit auslegenden Aesten und klein- und dickschuppiger Rinde. Zweige anfangs stern- haarig, später kahl, hellbraun. Blätter röthlich austreibend, fast senk- recht abstehend, später oberseits lebhaft grün, unterseits glänzend gelb- lich-grün, locker sternhaarig, am Grunde meist deutlich keilförmig, oben spitz oder zugespitzt, im Herbst dunkelrothbraun mit rother Mitte. Fruchthülle (Näpfchen) mit fein behaarten Schuppen, breit. Frucht fast halbkugelig, mit aufgesetzter Spitze. Im Atlantischen Nord-America heimisch, bei uns seit langem in Gärten, wegen der schönen breiten Krone beliebt. Bl. April, Mai. Q. imbricaria Mich. Hist. Chen. Amer. no. 9 t. 15, 16 (1801). Koehne D. Dendrol. 131. Britt. u. Brown 111. Fl. N. Am. I. 520. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 166. Auch von Q. imbricaria sind Bastarde mit anderen nordaniericanischen Eichen bekannt, so z. B. mit Q. phellos (s. unten), Q. velütina, Q. rubra (s. S. 456) und Q. palustris (vgl. Schneider a. a. O. 167). * Q. cinerea (Mich. Hist. Chen. Amer. no. 8 t. 14 [1801]. — Q. phellos ß. brevifdlia Lam. Encycl. I. 722 [1783]. — Q. humilis Walt. Fl. Carol. 234 [1788] nicht Lam. — Q. brevifolia Sarg. Silva Am. VIII. 171 [1895]. C. K. Schneider a. a. O. 165). (Graue Eiche.) Blätter meist 4,5 — 9 cm lang und 1,3 bis fast 4 cm breit, derbhäutig, unterseits fein grau sternhaarig-filzig, oben glänzend grün. — Süd- östliches Nord-America, wohl selten bei uns. — Gleichfalls mitunter verwechselt ist die ähnliche Q. pumila (Walt. Fl. Carol. 234 [1788J), diese ist aber immergrün mit derblederartigen Blättern. * Q. phellos X imbricaria wird von Zabel (Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 65 [1903]) angegeben; er erklärt dafür die Q. Phellos subimbricaria DC. Prodr. XVI. 2. 63 (1864). Vgl. indessen Sargent Silva VIII. 181 (1895). 2. Nigrae (Loud. a. a. O. [1838]; [Nigra] Dippel Handb. 2. Laubholzk. II. 109 [1892]. Koehne D. Dendrol. 131. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 162). Blätter länglich oder meist verkehrt-eiförmig über der Mitte stark verbreitert, ganzrandig oder mehr oder weniger stark gelappt, häutig, meist kahl oder unterseits mehr oder weniger stark behaart. Blattstiel 0,5 — 1,5, selten bis 2 cm lang. — Blätter im Herbst meist gelbbraun oder braun gefärbt. Von hierher gehörigen Arten wird keine häufiger angepflanzt, er- wähuenswerth sind : Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 29 450 Fagaceae. 2 t. 18 [1812]) ist verschieden durch viel breitere (7 — 22 cm) Blätter (nicht mit sehr grossen Schösslingsblättern der vor. verwechseln!), die unterseits gelbgrün bis gelbbraun, auf der Fläche mehr oder weniger bleibend sternhaarig sind ; ihre Form ist öfter fast verkehrt eiförmig-dreieckig oder breit stumpflappig. Frucht blau- schwarz längsstreifig. — Oestliche Vereinigte Staaten, hei uns nur im Süden ganz hart. * Q. laurifölia (Mich. Hist. Chen. Amer. no. 10 t. 17 [1801]) ist durch die etwas über der Mitte nur massig (und auch nicht au allen deutlich) veibreiterten Blätter verschieden; diese sind meist 7 — 18 cm laug und 1,5 — 6 cm breit, mitunter etwas (namentlich an Laugtrieben auch tiefer) gelappt, später beiderseits ganz kahl. Blattstiel nicht bis 1 cm lang. — Atlantisches Nord- America. Bastarde der Arten s. Schneider a. a. O. 167 — 169. b. b. liubrae (Loud. a. a. O. 1730 [I838J. Dippel a. a. O. 114. Koehne D. Dendrol. 131, 132. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 169). Blätter stets mehrlappig, nach der Spitze zu nicht verbreitert (also der Endabschnitt jedenfalls ziemlich lang oder schmal), häufig tief-fiederspaltig; Abschnitte mehr oder weniger buchtig gezähnt und grannenspitzig. — Blätter im Herbst meist lebhaft Scharlach- bis gelbroth. — Scharlach-, Rotheichen. Zu dieser Gruppe, von manchen Schriftstellern auch zu voriger, werden 2 Arten gezogen, die bei uns sich nur hier und da in Gärten linden; sie weichen von allen anderen Arten der Gruppe ab durch unter- seits gelb- oder w eissgrau- filzige , nie gelbgrüne derbhäutige Blätter: (). ilicifdlia (Wangenh. Nordam. Holz. 70 t. 6 fig. 17 [1787]. Koehne D. Dendr. 132. — Q. rubra nana Marsh. Arb. Amer. 123 [1785]. — Q. lUmistn-i ') Mich. Hist. Chen Amer. no. 15 t. 27 [1801]. — Q. nana Sarg. Gard. a. for. VIII. 93 [1895]. C. K. Schneider a. a. O. 169) (Bären- Eiche.) Strauchig! bis 2 m hoch. Zweige anfangs sehr kurz dicht sannnet- artig gelblichgrau sternfilzig. Blätter meist 6 — 12 cm laug und 3 — 5 (bis 8) em breit, jederseits meist mit 2 — 3 breit-dreieckigen spitzen Lappen, im Herbst stumpf dunkelroth oder gelb. — Atlantische Vereinigle Staaten ; an trocknen Orten. — Q. eunedta (Wangenh. a. a. O. 78 t. 5 fig 25 |1787] Koehne D. Dendr. 132. — (t> nigra digildta Marsh. Arb. Amer. 121 11785]. — Q. digitata Sudw. Gard. a. for. V. 98 [1892]. C. K. Schneider a. a. O. 170). Baumartig. Zweige lange gelbgrau-filzig. Blätter mit breit- 1) Nach John Ban ister, f 1692 (oder 1696?) durch Absturz von einem Felsen in Virginia, Missionar, verdient um die Kenntnis der Flora Nord-Americas. Quercus. 451 keilförmigem bis schwach abgerundetem Gründe, jederseits mit 1 — 2 (bis 4) am Grunde breiten, allmählich scharf zugespitzten, mitunter auch schmalen fast sichelartig gebogenen (falcdta Koehne a. a O. J 1893]. — Q. falcdta Mich. Hist, Chön. Am no. 16 t. 28 [1801]) Lappen, meist 0,8—2 dm lang oder noch länger und 5 — 12 (bis 15) cm breit. — Oestl. Vereinigte Staaten; auf ziemlich trocknem Boden, bereits seit fast 150 Jahren bei uns in Gärten. — Bastarde der beiden Arten vgl. C. K. Schneider a. a. O. 169, 172. — Bei den übrigen Arten: Blätter unterseits ganz kahl oder schwach behaart, so dass die Unterseite älterer Blätter deutlich gelbgrün erscheint (vgl. bes. Q. velutina). 1. Blätter unterseits bald nach der Entfaltung verkahlend, 1. höchstens in den Nervenwinkeln behaart. Winterknospen meist kahl. a. Fruchthülle ein sehr flaches Näpfchen darstellend, am Grunde a. breit abgestutzt, dort plötzlich in den kurzen bis sehr kurzen mit Schuppen besetzten Stiel zusammengezogen. — Blätter von mittlerer Grösse, nicht über 10 cm lang. *f Q. palustris (Sumpf-Eiche), fi. Bis 25 m hoch, selten (wohl nicht bei uns) viel höher, mit meist auch in der pyramidalen, später unregelmässigen, oft schiefen Krone ausgeprägtem Mittelstamm. Stamm mit ziemlich dünner schwach rissiger Rinde. Zweige anfangs behaart, nachher glänzend olivgrün bis bräunlich, die abgestorbenen in der Krone lange dornenähnlich sitzen bleibend. Winterknospen klein, nur etwa 4 mm lang, hellbraun. Blätter anfangs etwas bronzefarbig und röthlich, später beiderseits glänzend grün, meist 8 — 12 (bis 17) cm lang und ti — 10 cm breit, tief fiederspaltig, jederseits mit 2 — 4 meist schmalen Lappen, die Buchten dazwischen breiter; im Herbst (spät) meist tief scharlachroth, sich oft bald in braun verfärbend. Blatt- stiele meist 2 — 4 cm lang. Fruchtstände mit 1 — 2 (bis 3) Früchten, mit kurzem Stiel; der beschuppte (s. oben) Stiel der Fruchthülle so lang wie diese. Frucht (Eichel) kugelig, nur im unteren Viertel in der Hülle. Am Rande feuchter Niederungen, auf guten Böden (nicht in Sümpfen!), in den Atlantischen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit langem in Gärten und auch hier und da forstlich angebaut, neuer- dings sehr beliebter Strassen- und Alleebaum, scheint auch im nörd- lichen Gebiete winterhart, gegen Spätfröste im Frühjahr (wie auch oft die heimischen Eichen) empfindlich. Hier und da verwildert. Bl. Mai. Frucht Herbst. Q palustris Münchh. Hausv. 253 (1770). Du Roi Harbk. Baumz. IL 2B8 t. 5 fi»-. 4 (1772). Koehne D. Dendr. 132. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. J. 177. — Q. rubra ß. dissecla Lam. Encycl. I. 720. • — Q. rubra ramosissima Marsh. Arb. Amer. 122 (1785). * \ X * Q- phfJlos X palustris s. S. 455. X * Q- palustris X coccinea s. S. 454. X * Q- palustris X rubra s. S. 454. 29* 452 Fagaceae. * Q. Georgiäna ») (M. A. Curtis Amer. Journ. Sc. ser. 2. VII. 406 [1849]) ist verwandt aber Btranohig (bis ',', in) und verschieden durch meist 6 — 12 cm lange Blätter, die seicht buchtig bis halb fiederspaltig gelappt sind und die jederseits nur 1 —3 Lappen besitzen. — An felsigen und sandigen Orten in Georgia und Ohio, bei uns selten und nur im Süden hart. b. b. Fruchthülle ein flaches oder tief-halbkugeliges Näpfchen darstellend, am Grunde abgerundet und allmählicher stiel- artig zusammengezogen. Blätter von mittlerer Grösse über 12 cm lang und 10 cm breit (vgl. indessen Q. Kelloggii). Q. Kellogg i £2) (Newb. Pacif. Rep. VI. 28 fig. 6, 89 [1857]. — Q, tinetdria var. califdmiea Torr. Pacif. Rep. VI. 1. 138 [1856]. — Q. Bonomemüs*) DC. Prodi-. XVI. 2. 62 [1864]. — Q. californica Coop. in Smith. Rep. 1858. 261 [1859]) von Kalifornien bis Alaska verbreitet, mit tief ficdertheiligen Blättern, deren Lappen meist breiter als die Buchten dazwischen siud, und nur 1 — 3 cm langen Blatt- stielen. — Selten in Gärten. * Q. cüceiiieu (Scharlach-Eiche). Ii. Bis zu 30 m hoch, selten erheblich höher, mit meist auseinanderfahrenden Aesten. Stamm mit tief längsrissiger Rinde. Zweige meist etwas kantig, nur in der Jugend behaart, später olivgrün bis bräunlich, zweijährige meist glänzend grau. Winterknospen bis 7 mm lang, hellolivbraun, mit gewimperten Schuppen. Blätter veränderlich, dünn, meist 0,9 — 1,8 (bis 2,2) dm lang und 0,5 — 1,3 (bis 1,5) dm breit, meist erheblich grösser als die von Q. palustris, tief f iederspaltig, jederseits mit 3 — 4 buchtig begrannt gezähnten Lappen, die meist schmäler sind als die Buchten zwischen ihnen, unterseits später meist auch ohne deutliche Haare in den Nervenwinkeln; im Herbst leuchtend scharlachroth. Blattstiel 3 — 5 (bis 6) cm lang. Früchte meist einzeln. Fruchthülle am Grunde ab- gerundet, dort ziemlich plötzlich zusammengezogen, mit grossen etwas filzigen Schuppen. Frucht rundlich-eiförmig, bis etwa 2,5 cm lang. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem (1691) in Gärten, jetzt überall sehr beliebter Park- und auch Strassenbaum. Bl. Mai. Frucht Herbst. Q. coccinea Münchh. Hausv. 254 (1770) z. T. YVangenh. Beytr. Anpfl. Holz. 44 fig. 9 (1787). Britt. u. Brown 111. Fl. N. Am. I. 517. Koehne D. Dendrol. 132. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 173. Durch die grossen Blätter und die leuchtend rolhe Herbstfärbung eine der schönsten, wenn nicht die schönste Scharlacheiche. Hier und da ist sie, wie ihre Verwandten, auch schon forstlich angepflanzt worden. Wächst massig trocken. Die Flüchte reifen selbst im nördlichen Gebiete. i) Nach dem nordamericanischen Staate Georgia, wo die Art zuerst beobachtet wurde. •i) Nach Albert Kellogg, * 1813 New-Hartford (Conn.) f 31. März 1887 Alereda (Calif.), Arzt und Botaniker, prakticirte anfangs in deu Atlantischen Südstaaten ging dann als Goldsucher nach Kalifornien, wo er später lange Jahre in S. Francisco ärztlich beschäftigt war. Er gehörte zu den Gründern der California Academy of Science und hat grosse Verdienste an der Flora dieses Staates (Reh der briefl., vgl. auch VI. -2. S. 128 Fussn. 1). 3) Nach dem Fundorte Sonoma in Californien. Quercus. 453 * X * Q- palustris X coccinea s. S. 454. * X * Q- coccinea X rubra s. unten. * X * Q- coccinea X velutina s. S. 455. * Q. rubra (Rothe Eiche; niederl. : Rode Eik; franz.: Chene rouge). Tl. Bis etwa 25 oder 30 m hoch, selten erheblich höher, mit meist breit abstehenden Aesten. Stamm mit ziemlich lange glatter hell- grauer, dann dünnschuppiger braungrauer Rinde. Zweige nur anfangs behaart, etwas kantig, später glänzend olivbraun, mit wenig auffälligen Lenticellen. Winterknospen bis etwa 1 cm lang und 5 mm dick, hell- braun, mehr oder weniger behaart. Blätter röthlich erscheinend, seicht, höchstens bis zur Mitte, f iederspalti g, derb-dünn-häutig, meist 1 bis fast 2 dm lang, seltener kürzer oder länger, und meist 9 — 12 cm breit, jederseits mit 4 — 6 (meist 5) breiten Lappen, die breiter sind als die Buchten zwischen ihnen, oberseits tiefgrün, matt, unterseits meist bärtig in den Nervenwinkeln; im Herbste meist heller oder dunkler roth (orange- bis Scharlach- und braunroth), selten grün bleibend {viridis Dipp. Handb. Laubh. IL 118 [1892]). Blattstiel 2 — 5 cm lang. Früchte einzeln oder zu 2, sehr kurz gestielt. Frucht- hülle am abgerundeten Grunde plötzlich aber nicht stielartig zusammen- gezogen, mit kleineren kahlen Schuppen. Frucht rundlich-eiförmig bis fast eiförmig, bis 2,5 cm lang, höchstens im unteren Drittel von der Fruchthülle bedeckt, oben fein stachelspitzig. Fast im ganzen Atlantischen Nordamerica, nördlich bis Neu-Schott- land verbreitet, bei uns seit über 1 50 Jahren in Gärten ; jetzt überall als Park- und Strassenbaum verbreitet und auch vielfach, wohl von allen americanischen Eichen am häufigsten, forstlich angepflanzt. Bl. Mai, Juni. Frucht October, November. Q. rubra L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753). Britt. u. Brown 111. Fl. N.-Am. I. 516. Koehne D. Dendrol. 133. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 175. — Q. ambigua Mich. fil. Hist. Arb. Amer. II. 120 t. 24 (1812) nach C. K. Schneider. Gedeiht am besten auf massig feuchten Böden; verträgt nur wenig Schatten, nur dort leidet sie im Winter. Das Holz, welches wie das der Verwandten in den jüngeren Theilen dunkler als im Kern ist, ist weniger werthvoll als das der heimi- schen Eichen, die Pflanze wachst aber viel schneller heran. Das- spezifische Gewicht isl etwa 0,66. — Weitcrc Bastarde als die erwähnten s. bei C. K. Schneider. :: X * Q- phellos X rubra s. S. 455. :: X ;: Qi palustris X rubra s. 8. 454. * X ;: Q- coccinea X rubra s. unten. ;: X * Q- rubra X vdütina s. S. 455. Bastard. B. I. b. 1. b. ;: X :: Q« coccinea X rubra, h. Blätter schwächer als bei Q. coccinea aber tiefer als bei Q. rubra fiederspaltig, jederseits meist mit 4 — 5 Lappen. Blattstiele etwa 4 — 5 cm lang. 454 Fagaceae. Wohl hier und da in Baumschulen und mit den Erzeugern in Parks, »rosse Exemplare wurden im Stadtpark in Breslau (Baenitz!) beobachtet. Q. coccinea rubra Koehne D. Dendrol. 1. 32 (1893). — V- Benderi1) Baenitz ABZ. IX (1903) 85 (benäen) C. K. Schneider a. a. O. 174. Baenitz unterscheidet (:i. a. (>.) folgende Formen: A. coccino id ca. In Blatt- und Fruchtgestalt der Q. coccinea ähnlicher. - Hierzu II. vo Iväta- annula't a. Band der Fruehthülle einen aufgetriebenen wulstigen Rand bildend. I!. rn brioide s. Iu Blatt- und Fruchtgestalt der (}. rubra ähnlicher. B. I. b. 1. :: X * Q. palustris X coccinea. Für diesen Bastard hält Zabel möglicher- weise die Q. coccinea 6. liugclii') DC. Prodr. XVI. 2 62 (18G4). — Q. coccinea X palustris, Q. Tiugelii Zabel in Beissn. Sehelle Zab. Handb. Laubholzben. 68 (1903). * X * Q« palustris X rubra. \\. Durch die Art der Verzweigung und die tief-fiederspaltigen Blätter an Q. palustris erinnernd, die Form der Fruchthülle, die grösseren Früchte und die Herbstfärbung der Q. rubra ähnlich. Selten in Parks und Baumschulen. Q. palustris X rubra; Q. Richter i3) Baenitz ABZ. IX (1903) 85 (richteri) 0. K. Schneider a. a. O. 176 vgl. auch Koehne D. Den- drol. 133. 2. 2. Blätter unterseifcs bleibend rostgelb sternhaarig-flockig, zuletzt mitunter bis auf den Mittelnerven kahl. Winterknospen filzig behaart. * Q. velütina (Färber-Eiche; nieder!.: Verf-Eik). fj. Bis 25 oder 30 m hoch, selten viel höher. Stamm mit tief längsrissiger Rinde mit wenigen Querrissen. Zweige nur anfangs rostgelb behaart, später rotlibraun mit vielen kleinen Lenti- cellen. Winterknospen etwa 6 — 10 mm lang, stumpflich. Blätter röthlich er- scheinend, bald seicht oder an älteren Bäumen tief fiederspaltig, meist 1 bis fast 2 dm lang (mitunter an Langtrieben viel grösser) und 0,ü — 1,5 dm breit oder breiter, jederseits mit 3 — 4 meist buchtig begrannt-gezähnten Lappen, die meist nicht schmäler sind als die dazwischen befindlichen Buchten, zuletzt pergamentartig; spät im Herbst stumpf-oraugeroth bis bräunlich. Frucht meist einzeln, ihre Hülle (Näpfchen) fast 1) Nach Georg Bender, * 31. Dee. 1848 Königsberg i. Pr., Oberbürger- meister von Breslau. 2) Nach Ferdinand Kugel, * 24. Dee. 1800 Weingarten (Baden,) j 31. Dec. 1879 auf seiner Farm in Jefferson County, Tennessee. R. kam 1840 nach America, WO er in den Südstaaten und auf Cuba für Shuttle WOrth (s I. S. 272 Fussn. 4) sammelte; später liess er sieh in Knoxville (Tenn.) als Apotheker und Arzt nieder (Urban Öynib. Ant. III. 115 und Reh der briefl.). 3) Nach Hugo Richter, * 19. Mai 1853 Breslau, >tädt. Gartendirector da- selbst (Baenitz l>r ). Quercus. 455 sitzend, am Grunde verschmälert, mit grossen fast staubig-filzigen Schuppen. Fracht fast kugelig, am Grunde l/a bis zu !/2 *n der Fruchthülle steckend. In den mittleren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit über 100 Jahren in Gärten, aber weniger häufig als die vorigen. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. Q. velutina Lam. Encycl. I. 721 (1783). Koehne D. Dendr. 133. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 172. — Q. nigra Du Roi Harbk. Baumz. II. 272 t. 6 fig. 1 (1772) z. T. nicht L. oder Wangenh. — Q. discolor Ait. Hort. Kew. III. 258 (1789). — Q. tinctoria Mich. Hist. Chen. no. 13 t. 24, 25 (1801). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. Diese Eiche, die bei uns nur wenig Verbreitung gefunden hat, spielt in ihrer Heimat eine grosse Rolle; die junge gelb gefärbte Rinde, durch die die Art auch von den verwandten verschieden ist, liefert einen gelben Farbstoff, wird als Quer- citronrinde auch bei uns eingeführt. Wegen des reichen Tanningehalts der Rinde soll die von ihr gewonnene Lohe die beste sein. — Bastarde vgl. C. K. Schneider a. a. O. ; für uns erwähnenswerth sind : * X * Q. phellos X velutina s. S. 456. :: X * Q. imbricaria X velutina s. S. 456. * X * Q. cunedta X velutina s. unten. * X * Q. coccinea X velutina s. unten. * X * Q. rubra X velutina s. unten. Bastarde. B. I. b. :: Q. CUlieäta X velutina (Q. digitata X velutina C. K. Schneider a. a. O. 171 [1904]. — Q. tinctoria a. Willdenowiana Dippel Handb. Laubh. II. 122 [1892]. — Q. cuneata X tinctoria [Q. Wi lldeno widna) Zabel in Beissn. Schelle Zab. Handb. Laubholzben. 07 [1903]) erhielt Zabel als Q. cinerea; die Pflanze war frostempfindlich. * X * Q. coccinea X velutina. Dieser Bastard soll sich nach Zabel (in Beissn., Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 68 [1903]) in Gärten finden. — Q. velutina X coccinea C. K. Sehneider 111. Handb. Laubh. I. 173 (1904). - Q. ccccinea X tinctoria Zabel a. a. O. (1903). * X * Q. rubra X velutina. — Q. velutina X rubra scheint nach C. K. Schneider in N. -America gefunden zu sein, vgl. Sargent Silva IX. 126 (189ft). B. I. Bastarde von solchen Arten, die bei uns nur selten angepflanzt sind und deren Hibriden bisher nur aus America bekannt siud, vgl. bei C. K. Schneider a. a. O. * X * Q. phellos X palustris wird aus dem Garten von Di eck angegeben als Q. Schochianai) Dieck Neuh. Off. Nat. Arb. Zöschen 1892. 26. Zabel in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 65 (1903) vgl. Mitt. D. Dendrol. Ges. 1896. 9. {schochiana) C. K. Schneider a. a. O. 165. * X * ^- P»ellos X rubra, ti. Blätter unterseits nur anfangs etwas behaart, später höchstens in den Nervenachseln mit Haaren, sonst den folgenden sehr ähnlich. i) Nach Gottlieb Schoch, * 1. Nov. 1853 Dessau f 10. Oct, 1905 Magde- burg, städt. Gartendirector daselbst (Möller D. Gärtnerz. 1905. 508 n. Jensen briefl.). S. fand diesen Bastard im Wörlitzer Schlossgarten. 450 Fagaceae. Hier und da mit den Erzeugern, auch bei uns entstanden, so im Hofgarten in Karlsruhe (Graebener). Q. phellos X rubra Hollick Bull. Torr. Bot. Cl. XV. 303 (1888). — Q. Hollich ii1) (hollickii) C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 165 (1904). Einigermaasseu veränderlich; Schneider unterscheidet (a. a. O.) folgende Formen : A. (ira ebener ii') (graebener ii). Blätter der Q. phellos ähnlicher, etwa 8 — K> cm lang und 1,8 — 5 cm breit, kaum oder undeutlich lappig gezähnt. B. typica. Etwa zwischen den Erzeugern die Mitte haltend. Blätter etwa 9 — 13 ein lang und 3,5 — 7 cm breit, mit 5 — 7 kurzen, mitunter mit einem seitlichen Zahn versehenen Lappen. C. Karl sruhen sis (karter.). Blätter denen von Q. rubra ähnlich, bis 1,8 dm lang und 1 dm breit, mit mehr oder weniger gezähnten Lappen. * X Q- phellos X vellltina. ff Blätter uuterseits, meist auch auf den Nerven zerstreut behaart. Wohl öfter mit vorigen verwechselt, hier und da in Gärten. Q. phellos X vrlutina Sarg. Silva VIII. 180 t. 436 (1895). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 165. — Q. heterophylla Mich. fil. Hist. Arb. Amer. II. 87 t. IG (1812). — Q. phellos X coccinea Engelm. Trans. St. Louis. Acad. III. 541 (1877). * X * Q. imbrieäria X velütina (Sargent Silva VIII. 176 t. 434 [1895]. — Q. Ledna'i) Nutt. Sylva I. 13 [1842]. — Q. imbr.'X coccinea Engelm. a. a. O. 540 [1877]) ist nach Zabel (in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubhölzben. 66 [1903]) die Q. sonchifdlia des Moskauer Gartens. — Andere Q. /moricaria-Bastarde s. Schneider a. a. O. 167. * X * Q. nigra X rubra (Q. J'ainr'rii) Manetti nach Zabel a, a. O. 67 [1903]) soll sich in Gärten finden. II. II. Lepidobälanus5) (Endl. Gen. Suppl. IV. 24 [ 1847] veränd. Prantl Nat. Pfl. III. 1. hl [188S]). Fehlgeschlagene Samen im unteren Theile der Frucht. Griffel verschieden gestaltet. Frucht im ersten oder zweiten Jahre reifend. Schuppen der Fruchthülle (Näpfchen) angedrückt oder abstehend. — Blätter sommer- bis immergrün. a# a. Griffel linealisch, spitz bis zugespitzt, aufrecht oder zurück- gebogen. Fruchthülle mit theils angedrückten, theils abstehenden Schuppen, wenigstens deren obere verlängert und abstehend bis zurückgebogen. l) Nach Charles Arthur Hollick, * 6. Febr. 1857 New-Brighton (N. Y.) (briefl.), Curator des Department of Fossil Botany am Botanischen Garten in New- Yoik, Verf. werthvoller dendrologiseher und palaeophytolo.cischor Arbeiten. '-) Nach Leopold Graebener, * 24. Mai 1849 Michelfeld, Amt Sinsheim (br.), Grossh. Hofrath, Hofgartendirector in Karlsruhe. 3) Nach dem Entdecker Thomas G. Lea, f vor 1849 Waynesville (Cincinnaü), Verf. eines 1849 in Philadelphia erschieneneu Pflanzen Verzeichnisses von Cinnciunati. M Wohl nach dem Erzherzog Rainer s. VI. 2. S. 744, 745 Fussn. 7. •) Von Aentg, Schuppe und ßdAcn'og Eichel. Quercus. 457 1. Cerris1) (Spaeh Hist. nat. veg. Pban. XL 166 [1842]). Blätter (bei uns) sommergrün oder auch (im wärmeren Mittel- meergebiete) im Winter bleibend, dann aber im Frühjahr bei Entfaltung der jungen Blätter abfallend ; selten (nicht bei heimischen Arten) derb lederartig, immergrün. Frucht meist im zweiten Jahre reifend. Ueber 10 Arten vom Mittelnieergebiete bis zum Himalaja und < Istasien. In Europa nur die genannten Arten. a. Blätter nicht gelappt, nur am Rande mehr oder weniger tief gezähnt; öfter denen von Castanea ähnlich. Durch Schuppen der Fruchthülle, die säruintlich oder fast alle aufrecht sind und deren obere nicht verlängert sind, sind ausgezeichnet die im Gebiete selten angepflanzten: Q. Pdntica (K. Koch Linnaea XII. 319 [1849]) aus Lasistan mit breit-elliptischen spitz gezähnten unterseits fast überstäubt-behaarten dort bläulich-weissen Blätter, die jederseits etwa 15 — 18 Seitennerven haben. — Q. Libani (Oliv. Voy. II. 290 t. 32 [1807]) von den Gebirgen Syriens und Ciliciens mit Blättern, die aus abgerundetem Grunde eiförmig-lanzettlich, borstig- gezähnt, unterseits schliesslich nur auf den Nerven behaart sind und jederseits etwa 10 — 13 Seitennerven besitzen. — Die übrigen Arten haben stark absteheude oder zurückgeschlagene Schuppen an der Fruchthülle, wenigstens die oberen sind verlängert, linealisch. 1. Blattstiel von V2 bis zu 2 cm lang. * Q. sei'l'äta (Tbunb. Fl. Jap. 176 [1784]) aus Japan, selten in Gärten und nur im südlichen Gebiete winterhart, ist sehr kenntlich au den eiförmig-lanzett- lichen bis länglich-spatelföimigen, fein borstig gezähnten Blättern, die jederseits 10 — 19 in die Borstenspitzen auslaufende Seitennerven haben und anfangs oberseits seidig-borstig behaart sind. Die Schuppen der Fruchthülle sind fast schopfartig verlängert. * Q. castaneifölia. \i. Bis zu 25 m hoch. Stamm mit glatter Rinde. Zweige anfangs schwach filzig behaart, stumpfkantig, später kahl oder fast kahl mit zahlreichen höckerförmigen kleinen Lenticellen. Blätter länglich-lanzettlich, spitz, meist 7 — 15 cm lang und 3 — 5 (bis 6) cm breit, meist am Grunde keilförmig, selten etwas rundlich oder schwach herzförmig, jederseits mit meist 6 — 12 Seitennerven, am Rande grob stumpflich-gezähnt mit stachelspitzigen Zähnen, oberseits verkahlend, dann glänzend grün, unterseits heller, ganz oder nur längs der Nerven (glabriuscula DC. Prodr. XVI. 2. 50 [1864]) grau-sternfilzig. Die Nebenblätter (wie auch bei Verwandten) schmal, an den Winterknospen stehen bleibend. Früchte zu 1 — 3 im Fruchtstande sitzend oder kurz gestielt. Fruchthülle fast halbkugelig mit stark zurückgekrümmten Schuppen, deren untere fast eiförmig- rundlich sind. Frucht länglich, über l/s von der Hülle eingeschlossen. Im Kaukasus und Persien heimisch, irrthümlich für unser Gebiet angegeben (s. die folgende Art). Nur im südlichen Gebiete winterhart. 1) cerrus und cerris, Name von Q. cerris bei den Römern, schon bei Colu- mella. 458 Fagaceae. Q. castaneaefoUa C. A. Meyer Vera. Kauk. Pflz. 44 (1831). Koehne D. Dendr. 124. C. K. Schneider Hl. Handb. Laubh. I. 178. 2. Blattstiel sehr kurz, kaum über 0,3 mm lang. 1080. (1.) (\. Macedönica (kroat. : Öesmina, Crni [Tvrdi] Cer). U. Meist nur bis etwa 10 m hoch, mit abstehenden Aesten. Zweige fein-, fast mehlig behaart. Winterknospen meist 2 — 3 mm lang (an Lang- trieben länger), abstehend, hellbraun mit gewimperten Schuppen. Blätter länglich bis länglich-eiförmig, beiderseits spitz oder meist stumpf, oder am Grunde mitunter schwach herzförmig, meist 3—7, seltener bis 9 cm lang und 1,5 — 2,5, selten bis 3,5 cm breit, beiderseits fein zerstreut sternhaarig, oberseits glänzend grün, jederseits mit 7 — 12 Seiten- nerven, am Rande wellig gebogen, b u c h t i g gezähnt mit zugespitzten Zähnen. Nebenblätter linealisch, hinfällig. Männ- liche Blüthenhülle behaart. Staubbeutel kahl. Fruchthülle (Näpfchen) etwa 2,5 cm hoch und 3 cm breit, ihre unteren Schuppen breit ei- förmig, angedrückt oder ganz schwach abstehend, die mittleren lan- zettlich bis schmal-länglich, zurückgebogen, die obersten lanzettlich, kaum länger aufrecht, schwach abstehend oder eingebogen, alle fein behaart. Frucht kugelig bis länglich, 2,5 — 8,5 cm lang, hellbraun, ganz oder doch bis über die Hälfte eingeschlossen. An buschigen und waldigen Abhängen, einen Hauptbestaudtheil mancher Pseudomacchien bildend (Adamovic Verh. ZBG. Wien LVI [1906] 357), sich eng der mediterranen Flora anschliessend. Bei uns nur im äussersten Südosten. In der Hercegovina am Flusse Tihaljina im Bezirk Ljubuski (F i a 1 a), westliches Narenta-Gebiet, in der Nähe der Dalmatinischen Grenze zwischen Hutovo und Gradac (Reiser); nördlich davon im Dubrova-Wald von Domaniovic bis Stolac; zwischen Stolac und Hrasno ; Kessel der Trebinjt-ica bis in das Zaslap-Thal an der montenegrinischen Grenze; auf den NO. -Abhängen der Vlastica bei Uskoplje-Drijeno, etwa zwischen 70 und 600 m. In Montenegro verläuft die Nordgrenze etwa: Zaslap-Thal — Niksicka Zupa — Medun, noch nördlich bei Bratonozici angegeben (Hassert); hier nach Bal- dacci bis 800 m, nach Hassert bis 1150 m ansteigend (Maly briefl.). Bl. April, Mai. Q. macedönica Alph. DC. Prodr. XVI. 2. 50 (1864). Koehne D. Dendrol. 566. Beck Fl. Bosn. II. 127. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 179. Nyman Consp. 662. Suppl. 27t). — Q. Aegilops1) Griseb. Spie. Fl. Rum. Bith. II. 333 (1844) nicht L. — Q. Grisebächii2) Kotschy Eichen, Einleit. 3 (1862 nur der Name). — Q. castaneaefoUa Pantocs. Verh. Ver. Nat. u. Heilk. Presb. N. F. IL 31 (1874). Panöiö Elench. 84 (1875) nicht C. A. Mey. — Q. oslryaefolia Borb. Erdesz. i) atylAojii', l>ei Theophrastos ausser dem S. II. 1. S. 703 erwähnten Grase auch eine Eiche mit essban-n Früchten. 8) S. I. S. 344 Fussn. 1. Quercus. 459 Lap. XXVI. 932 (1887). Mattei Riv. Ital. 1889. 172 vgl. Dörfl. Herb, norm. No. 3227. — Q. Fragnos1) Longo? nach Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 183 (1894). Diese oft verkannte Eiche ist nicht immergrün (vgl. Beck Veget.-Verh. Illyr. Land. 211 ff.). — In ihrem Vorkommen schliesst sich die Art so der Mittel- meerflora, zu der sie Adamovic (s. oben) noch zählt, an, dass sich ihre Bestände in der Hercegovina zwischen die echten mediterranen Formationen und den Karst- wald einschieben (Beck a. a. O. 192), sie werden namentlich von (j. conferta und Q. cenia begleitet. — Nach Mittheilung von Zabel anC. K. Schneider (a. a. O. 180) erwiesen sich junge Exemplare in Gotha ziemlich winterhart. (Süd-Italien; Albanien; Macedonien; südlich bis Nord-Griechenland [Adamovic Pflz.geogr.-Stell. Glied. Balk.halb. Kartell (1907)]; östlich bis Vodena, Allcbar, Üsküb.) |*| b. Blätter deutlich fiederlappig bis fiedertheilig. * Q. aegilops2) (Ziegenbart-Eiche; ital.: Vallonea oder Gallonea; alban. : Lönde [Fr.]), fi. Bis 25 m hoch mit meist breit abstehenden Aesten. Zweige anfangs dick gelbgrau filzig. Blätter aus meist herz- förmigem Grunde oval bis länglich, meist 6 — 12 cm lang und 3 — 7 cm breit, anfangs dicht rostgelb sternhaarig-filzig, später oberseits verkahlend, unterseits schwächer graugelb-filzig, zuletzt derb lederartig, den Winter überbleibend, am Rande spitz buch tig- fieder 1 appig-ge sägt, jederseits mit 2 — 6 ganzrandigen oder mit einem Zahne versehenen spitzen bis zugespitzten Lappen, die eine mehr oder weniger verlängerte Grannenspitze tragen. Blattstiel 1,5 bis 3 cm lang. Früchte einzeln, sitzend. Fruchthülle (Näpfchen) gross, bis etwa 3,5 cm breit, mit dicken, oberwärts breiten Schuppen, nur die oberen schmal und zurück gebogen. Frucht bis etwa 4,5 cm lang und 2 cm breit, im unteren Drittel bis zur Hälfte eingeschlossen. An sonnigen und steinigen Abhängen, Waldrändern und Wäldern in Süd-Italien : Terra d'Otranto ; Insel Cephalonia ; Epirus ; Süd Griechen- land, im Peloponnes bis 1000 m aufsteigend; Rumelien (Landerer ÖBZ. VIII [1858] 161); Thrakien: Raduma (Adamovic ÖBZ. LVI [1906] 280); Aegäische Inseln; Kreta. Nach Adamovic (Veget.- Verh. 128) auch in Süd-Makedonien, Süd- Albanien, Süd- Abhänge des Rhodope und ganz Thrakien (vgl. auch Adamovic Denkschr. Akad. Wiss. Wien 1907 Karte II). Hart an der Grenze unseres Gebietes bei Skutari angegeben (Grimus Verh. ZBG. Wien XXI [1871] 1349), vgl. jedoch 1080. Wenn die Angaben richtig sind, vielleicht noch inner- halb des Gebietes zu erwarten. Findet sich auch in Kleinasien, Syrien und Palästina. Bl. Mai. Q. Aegilops L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753). Lauderer Flora XLI (1856) 375. Griseb. Veget. Erde 539. Koehne D. Dendrol. 125. CK. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 181. Nyman Consp. 661. Suppl. 279. i) Name des Baumes in Italien (Biagio Longo briefl.) 2) S. S. 458 Fussn. 1. 460 Fagaceae. Die Fruchthüllen dieser Arl (Vallonen, Walloniden; türk. : Balamat) werden wegen ihres reichlichen Gerbstoffgehaltes zum Gerben uud auch zum Schwanfärben resp. zur Tintenfabrikation benutzt. Sie werden in Menge aus Griechenland (griechische Enoppern) ezportirt. — Die Früchte sind nach Koch (Bäume vi. Strauch. 51) sehr bitter, nach Hcldreich (Nutepfl. G riech. 16) aber süsser als bei den übrigen Arten, so dass sie vom Landvolk gegessen werden; nach Land e re r sollen sie oft von Saatkrähen verbreitet werden. Derselbe Schriftsteller erwähnt eine Eichen-Manna auf den Blättern (ÖBZ. VIII [1858] 30). Linne gibt als Heimat der Art Spanien an, wo die Pflanze indessen nicht vorkommt : dies ist jedoch kein Grund, den von Kotschy für eine Form auf- gestellten Namen Q. macrolepis voranzustellen. An Abänderungen werden unterschieden: A. Graeca (Kotschy Die Eichen. Text zu XXX [1862]), hierzu gehört wohl II. Portu galiissal) (Orph. Fl. (ir. exs. No. 801, 1178). — B. macrolepis*) (Boiss. Fl. Or. IV. 1171 [1879]). — (J. macrolepis Kotschy Die Eichen t. XVI [1862]) von Kreta und Griechenland; hierzu II. Tayqctt'a (Orph. a. a. O. ; Hai. Consp. Fl. Graec. III. 130). - ('. ('retica (Hai. a. a. O. [1904]. — Q. crehea Bald. Malpighia IX. 351 [1895]). 1081. (2.) Q. cerris (Zerr-, Zirn-Eiche; Burgundische, Öster- reichische Eiche; niederl. : Turksche Eik; franz.: Chene chevelu, lom- bard; ital. : Cerro, Serro; ligurisch: Aglan [Pen zig]; nun.: Cer; kroat. u. serb. : Cer, Cerovina, Moki, Meki Cer, Bijeli Cer, Bjelocer; ung.: Cser). h, nicht selten auch h. Bis über 35 m hoch mit massig «lichter Krone. Stamm schlank mit dunkler, stärker borkiger Rinde als bei Q. robur etc. Einjährige Zweige mehr oder weniger kantig- gefurcht, meist etwas filzig, an den verkahlten Stellen bräunlich bis olivgrün glänzend, später grau, dann mit deutlichen Lenticellen. Winterknospen eiförmig, spitz bis stumpflich, mit locker behaarten Schuppen, von den sitzenbleibenden Nebenblättern umgeben. Blätter meist aus abgerundetem oder schwach herzförmigem Grunde schmal- länglich bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist '■> — 8 cm lang und länger und 2 — 5 cm breit, meist unterbrochen fiederlappig, selten nur lappig- gezähnt, meist mit jederseits 4 — i) ganzrandigen oder mit 1 — 4 Zäh neu versehenen Lappen, die an der Spitze kurze höchstens 1 mm lange Granne n spitzen tragen, anfangs gelblich-sternhaarig, später oberseits verkahlend, unterseits nur auf den Nerven bleibend behaart, zuletzt häutig lederartig, im Herbst braun bis gelbbraun. Nebenblätter schmal, fast borstlich, filzig behaart, bleibend. Blattstiel kurz. Männliche Blüthenstände bis 8 cm lang; weibliche 1 — 4blüthig. Fruchtstand mit ebensoviel Früchten. Frucht hülle sitzend oder sehr kurz gestielt, filzig, mit sänim tlich pf r i e m 1 i c he n und zurückgekrümmten Schuppen. Frucht bis 3 cm lang, braun, oberwärts filzig behaart, im unteren Drittel bis fast zu 2/3 von der Hülle eingeschlossen. In Bergwäldern oft ausgedehnte Bestände bildend, auch in Misch- wäldern eingesprengt, nur im südlichen und südöstlichen Gebiete, auch vereinzelt in der Nähe der Westerenze im oberen Saöne-Thale und im i) Hängt wohl mit noQtoxaAAijd, .-rooioxtiÄAict. dem aus dem Italienischen entnommenen nengriech. Namen der Apfelsine zusammen. '-) Von itay.QÖg lang, gross und Ae.Ttg Schuppe. Qaercofi. 461 Dep. Doubs am Fusse des Jura bei Dole, Osselle, Villars-St. Georges unweit Besaneon. [An der französischen Riviera bei Grasse sehr spärlich (Ardoino 342); diese Angabe wird vonBurnat (br.) zwar bestätigt, die Ursprünglichkeit des Vorkommens aber bezweifelt.] Insubrisches Gebiet in Tessin (nur Sottoceneri ! !) und Lombardei. Süd-Tirol selten. Venetien. Küstenland. Krain. Istrien. Kroatien. Bosnien. Hercegovina. Dalmatien. Montenegro Steiermark. Nieder-Oesterreich ! ! westlich bis zum Traisen-Thale. Südlichstes Mähren (Znaim, Lundenburg, Bisenz [?]). Ungarn und Siebenbürgen, nördlich bis Ct. Presburg, Ct. Bars (Märia- Csaläd), Schemnitz (Selmeczbänya), Ct. Gömör (Rimaszombat), Marmaros- Sziget, Alt-Rodna, Klausenburg, Ct. Häromszek (A. v. Degen br.). Slavonien. Fehlt im Ungarischen Tieflande (Kern er ÖBZ. XXVI. 187). Steigt in Tessin bis 1250 m (Bottelini Fl. Legn. del Sottocen. 112), in Tirol bis 600 (über 700?) m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 66), in Nieder-Oesterreich nicht über 475 m (Neilreich 241), Hercegovina 1600 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 406), Mittelungarn (Pilis) bis 755 m, Biharia 720 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 187), Banat 860 m (Grisebach), Siebenbürgen 1000 m (Schur ÖBW. VII. 21). Bl. Mai, Juni, nach dem Erscheinen des Laubes; später als die übrigen sommergrünen Eichen. Frucht September des folgenden Jahres. Blatt- fall meist October, November. Q. Cerris L. Spec. pl. ed. 1. 997 (1753). Koch Syn. ed. 2. 737. Koehne D. Dendrol. 125. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 181. Nyman Consp. 661. Suppl. 279. Richter-Gürke PI. Eur. II. 69. Rchb. Ic. XII t, DCL fig. 1316. — Q. crinita Lam. Encycl. I. 718 (1783). — Q. echinäta Salisb. Prodr. 393 (1796). Der Baum erreicht ein Alter von etwa 200 Jahren. Sein Holz ist als Brenn- holz sehr geschätzt, es hat eine deutlich rothbraune Farbe und ist härter (iron oak) als das der Sommer- und Wintereichen; sein spezifisches Gewicht ist ca. 0,85. — Die Früchte finden als Viehfutter Verwendung. — Leidet wie die Eichenarten des nördlicheren Gebietes sehr an dem erst in den letzten Jahren eingewanderten Eichen- Mehhhau (O'i'dium quercinumt), ebenso durch die Saumiicke {Lasiopteris cerris Kollar Denkschr. Akad. Wiss. Wien 1850). Vgl. Borbäs Balat. Fl. 336. Die Art ist nach Pospichal (Fl. Oesterr. Küstenl. I. 323) durch die Tetra- nierie der Blüthen von allen Arten der Gruppe verschieden. Einigermaassen veränderlich. AVohl wesentlicher (etwa als Unterart) ver- schieden ist die in Kleinasien und Armenien wildwachsende Q. Toiirneförtiii) (Willd. Spec. pl. IV. 453 [1805] Nyman Consp. 661. — Q. Cerris var. Tonrnefortii K. Koch Linnaea XXII. 321 [1849]), die durch tief-fiedertheilige Blätter mit völlig ganzrandigen abstehenden Lappen und untersei ts weiss-filziger Bekleidung, sowie durch grössere Früchte verschieden ist. Hierzu gehört Basse B. pse udoce'rris (Maly briefl. — Q. pscudocerris Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 1. XII. 118 [1853]. — Q. valldnea*) Kotschv Die Eichen t. VII [1862]. — Q. Cerris ß. pseudoeerris Boiss. Fl. Or. IV. 1171 [1879J. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 129) mit linealischen Biatt- lappen, die ungetheilt oder 3 — 5 lappig sind. Nach Kotschv besitzt die Form ein 6 spaltiges Perigon. In Thessalien, Kleinasien und Syrien. Liefert die so- i) S. II. 1. S. 711 Fussn. 2. Die genauen Daten sind * 5. Juni 1656 f 28. Dec. 1708. '<*) Im Orient gebräuchlicher italienischer Name von Q aegilops (S. 459) und der als Gerbmittel gebräuchlichen Eichelnäpfe (S. 460), vom griechischen ßdActvo$ Eichel. I * '»L_* I agaceae. genannten Smyrnenaischen Valonen (Wiesner Rohstoffe 1. Aufl. 7S5), die haupt- sächlich ans dein Kilikisehen Tauras stammen und aus dem Hafen von Mersina exportirt werden (Kotseh y :i. a. O.). — Bei uns kommen folgende Abänderungen in Betracht : A. hal iph loeos *) (kroat.: Pozni Cer). Blätter leierförmig-fiederspalt ig mit mehr oder weniger tief einschneidenden meist engen und stets spitzen bis spitzlichen Lappen. Die meist verhreitetste Form. Q. Cerris fi. Q. haliphloeos Lam. u. DC. Fl. France III. 31 l (1875). Strobl ÖBZ. XXXI (1881) 364, Flora LXVI (1881)351. V- haliphlaeos Lam. Encycl. I. 718 (1783). Nyman Consp. 661. — Q. Cerris var. vulgaris Loud. Arbor. III. 1847 (1838). — Q. Cerris var. pinnatißda Spach Hist. nat. veg. phan. XI. 1(17 (1842) ob auch Schur Enum. pl. Transs. 608 (18r>6) und anderer? — Q. cerris var. a. tt/picu C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 181 (19U4). Hierher gehören (mbpcrc'nnis Alph. DC. Prodr. XVI. 2. 42 [1864] durch wintergrüne Blätter charakterisirt, gehört wohl zu den Garteubastarden vgl. unten): 1. lacinidta (Loud. Encyel. trees [1842], Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 636 [1864] nicht Friedr. [1838]"). Blätter tief-riederspaltig mit spitzen Lappen, 1. pendula (Neil] im Lauders Gilp. I. 73 nach Loud. Arbor. III. 1847 . [1838]). Zweige stärker oder schwächer überhängend. m. arg enteir ar leg dta (argenteo-variegdta 0. K. Schneider a. a. O. 181 [1904]) mit weiss- und m. aur eivarieg dta (aureo-var. C.K.Schneider a. a. O. [1904]) mit gelbbunten Blättern. (Verbreitung der Rasse : Wie die Art.) "5" II Austriaca (serb. : Panii U,ep). Blätter seicht lappig mit meist ei- förmigen ganzrandigen ziemlich breiten daher entfernten stumpfen Lappen. Nebenblätter meist kürzer. Blattstiel kürzer. Frucht früher reifend mit weniger tiefer Hülle und gleichförmigen Schuppen der Hülle. Hier und da zerstreut, nach Kern er (ÖBZ. XXVI [lS7(iJ 187) in Nieder- Österreich und Ungarn immer nur vereinzelt mit dem Typus und Q. sessilis. Q. Cerris var. austriaca Loud. Arbor. III. 1848 ('838). — Q. austriaca Willd. Spec. pl. IV 454 (1805). Pancic Verh. ZBG. Wien VI. T>70 (1856), Glasnik srpsk. uc. drustva XXX. 256. Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 187; Simonkai Quere. Querceta Hung. 12, 33 (18!)0). Nyman Consp. 661. Suppl. 275). — Q Cerris var. laciniösa Spach a. a. O. (1842). — Q. Cerris sinuata Schur ÖBZ. VII (1857) 22. Pokomy Holzpfl. 39 (1864). Jn typischer Ausbildung durch die kurzen und stumpfen Blattlappen sehr auffallend, bedarf aber genaueren Studiums am lebenden Material; die Pflanzen der Gärten erweisen sich als constant. — Aendert ab: 1) äAi((ÄotO;:, bei Theopbrastoe und Plinius (XVI, 8) Name einer Eiche, von äAg Meer, Salz und (p/oiöc; Rinde. Quercus. 463 II. cyclöloba 1) (Borb. Bot. L'cntralbl. XL. 130 [1889]. Balaton-Fl. 336). Blatter mit runden bis fast rundlichen Lappen. — Sehr zerstreut. III. macrophij IIa (Dorner Akad. Ertes. IV. 131 [1863] nach Simonkai a. a. O. 33). Blätter Vielleicht erheblicher verschieden ist : b. AmbrozidnaZ) (Simookai Mag. Bot. Lap. VIII [1909] 355 [1910]). Blätter Wintergrün, bis zum nächsten Frühjahr bleibend, kleiner ala beim Typus, dicker, oberseits kahl, ihre Lappen in eine pfriemliche Spitze endigend. Nebenblätter kleiner, hiufällig. — Ungarn. — Ob eine Ueber- gangsform zur Rasse A? (Verbreitung der Rasse: Näher festzustellen. Serbien: Rumänien.) (Verbreitung der Art: Nord- und Central-Spanien ; West-Frank- reich; Italien; Sieilien ; Balkanhalbinsel; Kleinasien; Syrien bis zum Libanon.) ~\ 1081. X 1084. Q. cerris X suber s. am Ende von Suber. 1081. X 1086. Q. cerris X conferta s. am Ende der Gatt, 2. Suber3) (Rchb. Fl. Germ. exe. 176 [1831] veränd. Spach Hist. nat. veg. Phaner. XL 171 [1842], Prantl Nat. Pfl.fam. III. 1. 57 [188b]. — Coccifera Webb. nicht Spach a. a. O. 177 [1842]. — HeterophyJlus Gay in Ann. sc. nat. 4. ser. VI. 242 [1856]). Blätter stets immergrün, wenn nicht durch Frost verletzt, nicht bei Beginn des Austriebes im Frühjahr abfallend (vgl. indessen Q. pseudosuber). Früchte im ersten oder zweiten Jahre reifend. Nur unsere Arten in Europa, zu erwähnen -wären noch Q. alni- jolia (Poech Enum. pl. Cyp. 12 [1842]. — Q. Cypria Jaub. u. Spach Illustr. pl. Or. I t. 56 [1843]) von den Gebirgen Cyperns, durch die rundlich-eiförmigen, spitzen ganz flach buchtig gezähnten unterseits dicht braungelb-filzigen Blätter sehr ausgezeichnet. a. Schuppen der Fruchthülle (Näpfchen) sämmtlich zuiück- gebogen oder doch abstehend. 1082. (3.) Q. pseudosuber (südfr. : Drouis, Drouino; ital.: Cerro Sughero; in Görz: Zimzeleni cer). ft oder Tl. Vom Grunde an ver- zweigt, strauchartig oder bis zu 12 m hoher Baum mit knorrigem Stamm, breit abstehenden langen lichten Aesten und massig dick borkiger Rinde. Zweige anfangs bräunlich-grau filzig, später mit vielen wulstigen Blattnarben. Winterknospen klein und rundlich. Blätter massig bis ziemlich dünn lederartig; länglich bis länglich-eiförmig, spitz bis stumpflich, meist 4 — !i cm lang und 2 — 4,5 cm breit, jederseits mit meist 6 — 7 stumpf bis zugespitzt-dreieckigen Lappenzähnen, deren ') Von xvnÄog Kreis und Äoßög Lappen. 2) Nach dem Baron Ambrozy Istvän, Gutsbesitzer in Malonya, einem Garten- freunde (A. v. Degen briefl.). s) Bei den Römern Name der Korkeiche und des Korks. 464 Fagaceae. Buchten höchstens bis auf l/a der Blattseite einschneiden, und die an der Spitze eine scharfe Grannenspitze tragen, oberseits tiefgrün, mit sehr feinen Haaren schwach besetzt, unterseits hellgrau filzig, mitunter nur bis zum Frühjahr sitzen bleibend. Blattstiel 5 — 10 mm lang. Männ- liche Blüthenstände bräunlich-filzig. Früchte fast sitzend. Frucht- hülle becher f <">r ni i,<;-halbkugel ig, gross, mit derben, sämmt- lich zurückgekrümmten Schuppen. Frucht länglich-eiförmig mit aufgesetzter Stachelspitze. An trocknen bis massig feuchten sonnigen Abhängen, auf Hügeln, meist mit anderen Laubgehölzen gemischt. Bei uns nur im südlichsten Gebiete. Provence selten. In Süd-Tirol am Monte Baldo am Garda- See! auf Hügeln bei Verona! (Neilr. in Nachtr. Maly 78). In Krain auf der Vremscica und im Unter- Vrem. Görz und Gradiska: bei Barka je ein Baum am Flusse Reka (R. Justin ÖBZ. LVII [15)07] 452). Istrien : zwischen dem Quieto und der Dragogna am Wege von Castel- venere nach Buje (Loser); um Pisino mehrfach (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 323; Marchesetti Parenzo 76); in Dragathale bei Antignana und Corridico (Marchesetti). Süd-Istrien : im Walde Lusinamore zwischen Galesano und Stignano (Neugebauer etc.); Wald Siana und Munisca und im Bosco Magran; um Pola! mehrfach bis 110 m aufsteigend; unter dem Monte-Maggiore bis Volosca und Abbaziaü (vgl. Hempel u. AVilhelm Waldb. IL 83; Beck in Schubert Park von Abbaz. 3). Bei Fiume im Recinathale bei Zakalj von 100 bis 150 m (Ginzberger nach Simonkai a. a. O.). Lussin (Haracic Fl. Luss. 177, 178). Arbeü Dalmatien wohl verbreitet. Montenegro (Nyman Consp. 662) ohne genauere Fundorte. Bl. April, Mai. Frucht Herbst. Q. 2^sndosi(ber Santi Viagg. M. Amiata I. 156 t. 3 (1795). Kotschy Die Eichen t. XXXV. Boiss. Fl. Or. IV. 1 168. Frevn ÖBZ. XXVII (1877) 26 ff. Griseb. Veget. Erde 2. Aufl. I. 540 Anm. :>7. Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 324. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 184 fig. 112 c— h. Nyman Consp. 662. Suppl. 279. — V- hispänica Lam. Encycl. I. 712 (1783)? — Q. aegilopifolia Pers. Syn. IL 570 (1807). — Q. Fontanesii1) Guss. Ind. sem. Bocc. 1826. 10. Nyman Consp. 6H2 vgl. Strobl Flora LXVI. 352 (1881).— Q. Ilex var. snberosa Vis. Fl. Dalm. I. 208 (1842). — Q. Suber Koch Syn. ed. 2. 640 (1844) nicht L. — Q. Cerris X sessiliflora Todaro nach Focke Pflzmischl. 356 (1881). — Q. Cerris X Suber Borzi Comp, fl. forest. Ital. (1885). — Q. adriätica Simonk. Mag. Bot. Lap. VIII. 38 (1909). Was Lamarck (a. a. O.) unter seiner (,>. hispänica verstanden hat, lässt sich bei der grossen Veränderlichkeit und Aehnlichkeit der sich um diese Art sowie um Q, suber gruppierenden Formen schwerlich mit Sicherheit feststellen. Bezüglich der Klärung dieser bis in die neueste Zeit vielfach verkannten und verwechselten i) S. I. S. 258 Fussn. 1 ; III. 145 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 14. Fel.r. 1750 Tremblay f 16. Nov. 1833 Paris. Quercus. 465 und doch so charakteristischen Art vgl. die oben angegebene Litteratur, besonders Freyn, Pospichal etc. ([Portugal; sicher irrthümlich] ; mediterranes Süd-Frankreich; Italien; Albanien ; Tymph. Pindus [Hausskn. Mitt. Tkür. BV. N. F. XIII. 20 (1899). Hai. Consp. FL Gr. III. 131. Vgl. auch P>eck Veget. Verh. 111. Land. 81]; Arkadien? [Fraas].) f^~j 1083. (4.) Q. coeeifera (Kermes-Eiche, Stech-, Scharlach-Eiche; südfranz. : Abaousses, Garoulia; it.: Querce spinosa; kroat.: Koma- rovac; alban.: Jizer). f), seltener fi. Meist nur bis 2 m hoch, selten erheblich höher. Aeste meist sparrig abstehend, mit heller meist glatter, auch an alten Aesten nur schwach rissiger Rinde. Zweige anfangs fein bräunlich-sternhaarig. Winterknospen klein, braun, fast kahl. Blätter derb, starr, lederartig, oval bis länglich-eiförmig, meist nur 1 bis 5 cm lang und 0,5 — 2,5 cm breit, am Rande buchtig- wellig, meist mit sehr stechenden Spitzen der kleinen nicht lappenartigen Zähne, obersei ts kahl, sattgrün, glänzend, unterseits fein gelblich-graufilzig, mit- unter stärker verkahlend. Blattstiel sehr kurz, höchstens bis 4 mm lang. Stiele der Blüthenstände sternhaarig-filzig. Männliche Blüthen behaart, weit geöffnet. Frucht sehr kurz gestielt. Fruchthülle breit-halbkugelig bis halbkugelig, mit ziemlich kurzen allseitig abstehenden (stachelartigen) Schuppen, die obersten aufrecht, weich. Frucht breit niedergedrückt-kugelig, oben flach bis länglich- eiförmig, fast spitz, bis 3 cm lang. An sonnigen trockenen Abhängen, auf buschigen Hügeln oder an Waldrändern, nur im südlichen Gebiete. Provence! Dauphine. Riviera. Istrien ; dort schon von Mygind (vgl. Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. 240) beobachtet; bei Albona ein Strauch; häufiger bei Moscenice (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 324). Auf den Inseln mehrfach: Cherso (Sadler nach Rchb. Fl. Germ. exe. 177; Lorenz Ber. Beding. Aufforst. Kroat. Karstg. 35 [1860]). Lussin (Bartling, Haracic Fl. Luss. 177). Dalmatien: Arbe; Halbinsel Sabbioncello (Biasoletto Viagg. (50; Petter Flora XXVIII. 263 [1843]), hier baumartig (Beck Vegetverh. 111. Land. 131). Montenegro: Antivari (Bar) und Dulcigno (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. IV. 85). Bl. April, Mai; Frucht Herbst. Q. coeeifera L. Spec. pl. ed. 2. 1413 (1763). Koch Syn. ed. 2. 737. Landerer ÖBZ. VI (1856) 411 f. DC. Prodr. XVI. 2. 52. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 184. Adamov. Denkschr. Akad. Wiss. Wien 1907, Karte IL Nyman Consp. 662. — [Hex cocclgera Clus. Hist. pl. I. 24]. — Q. ps endo coeeifera Webb It. Hisp. 15 (1838) nicht Desf. Nyman Consp. 662. — Q. Mesto1) Boiss. Voy. Esp. IL 519 t. 166 (1845). Nyman Consp. 662. Unechte Cochenille (Kermesfarbstoff) wird von der auf dieser Art lebenden Kermesschildlaus (Coecus [Lecanium] Weis) gewonnen. — Das Holz ist sehr fest, hart und schwer, es hat ein speeifisches Gewicht von etwas über 1. — Die Früchte 1) Name des Baumes und anderer immergrüner Arten in Spanien. Aschorson u. Graebner, Synopsis. IV. 30 4G6 Fagaoeae. werden als Vieh- (Schweine-) futter verwendet (Fetter Flora XXVIII [1843] 263). — Aus der sehr gerbstoffreichen Wurzel wird Lohe gewonnen. Einigcruiaasscn veränderlich, schon in den verschiedenen Entwickelungastadien und an den verschiedenen Standorten. Es ist deshalb sein schwer, den Werth der einzelnen Formen, von denen eine grosse Zahl (vgl. besonders DG Prodr. XVI. 2. .')2 ff.) beschrieben wurde, zu bestimmen. — Die Frachtform und -Grösse ist wie bemerkt, sehr wechselnd. Neben dem Typus der Art, den er als a. vera (DC. a B. O. 52 [1864]) bezeichnet und einer Anzahl meist anssereuropäischer Formen erwähnt De Cau dolle: B. Auzändeil). Früchte kleiner als heim Typus. Fruchthülle mit wenig ab- stehenden Schuppen, deren untere eitörmig-lanzettlich sind, die übrigen sind lanzettlich. — Süd-Frankreich. — Q. cocci/era e. Auzandri Alph. DC Prodr. XVI. 2. 53 (1864). — Q. Auzandri Gren. u. Godr. Fl. France III. 119 (1855). Nvman Consp. 662. — Andere kleinfrüchtige Formen, die näheren Studiums und Vergleichs bedürfen, sind ausser der oben genannten Q. 3Ic*to Boiss. a. a. O. noch C. braehycdrpa (Wfflk. Bort. 123; Willk. u. Lge Prodr. Fl. Hisp. I. 245 [1861]) mit fast in die Hülle eingeschlossenen Früchten; Spanien. — D. microcarpa (Chabert Bull. S. B. France XXXVIII. 390 (1891) mit nur 1 cm langen Früchten; Nord-Africa; ähnlich auch bei uns. — Burnat (briefl. während der Correctur) hält die Abart für Q. cocci/era X Hex. Die Gestalt, namentlich die Bewehrung der Blätter ändert gleichfalls stark (oft mit der Grösse) ab ; danach werden folgende Formen unterschieden : I, spinösi-serrdta (spinoso-serrata K. Koch Linuaea XXII. 317 [1849 nur der NameJ). Blätter stachelig-gesägt. — So am häufigsten. — Hierzu gehurt : b. ilicifdlia (Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. II. 547 [1844]). Blätter grösser, unterseits wie die Zweige fein behaart. — Au schattigeren und feuchteren Orten. II. denticii lata (K. Koch a. a O. [1849] nur der Name). Blätter fein, borstig- stachelig gezähnelt. — Nicht selten. III. integrifdlia (Boiss. Fl. Or. IV. 1169 [1879]). Blätter kleiner, ganzrandig oder kaum gezähnelt. Schuppen der Frachthülle meist stärker angedrückt. — Zerstreut. — Hierzu gehören auch var. qraeca Wenzig Jahrb. Bot. Gart, Berlin IV. 203 (1886). — var. anodönta.2) Borb. Erde'sz. Lap. XXVI (1887). — var. adprc'ssa Form. DBM. VIII. 163 (1890). Erheblicher verschieden ist : <'. pseud ococci f e ra. Hoher, grosser Strauch bis baumartig, bis über 10 m, nach Grisebach bis über 25 m hoch. Blätter meist grösser, ziemlich flach, länglich bis eiförmig-elliptisch, meist 2,5 — 5 ein lang, am Grunde herzförmig, Fruchthülle grösser, mit meist anliegenden unteren und mit abstehenden bis zurückgekrümmten mittleren Schuppen. Frucht bis 3,5 cm laug, aber öfter auch erheblich kleiner. In Süd-Italien, Sardinien und Sicilien, auf der Balkanhalbinsel, Klein- asien bis Palaestina und in Nord-Africa verbreitet, dort besonders in der Berg- region. Wohl nicht bei uns. <,>. coeeijera y. pscudococcifera Alph. DC. Prodr. XVI. 2. 52 (1864). Boiss. Fl. Or. IV. 1169. Arcang. Comp. Fl. It. 182. — Q. pseudocoeeifera Desf. Fl. Atl. H. 349 (1800). Xyman Consp. 662. Von einigen Schriftstellern wird, wohl sicher mit Unrecht, Q. .luzatidri (s. oben) hierher gezogen. Die Passe D. ca lliprinos*) (Boiss. Fl. Or. IV. 1168 [1879]. — i) Nach Joseph Auzan de (nicht A u zand re), Gärtner im Botanischen Garten der Marine in Toulon, der dort mit Eifer und Erfolg botanisierte (Robert PI. phaner. Toulon 1838. 4 nach Burnat briefl.). -) Von ävöfiov^ zahnlos. 3) Von Hd/LAog Schönheit" und ngZvog, bei den Griechen Name der immer- grünen Eichen. Querais. 467 Q. calliprinos Webb It. Hisp. 15 [1838]. — Q. FenzliH) Kotschy Die Eichen t. XXIV [1862]) ruit gleichfalls grösseren Blättern und grösseren Fruchthüllen, aber stärker gestutzter Frucht, nur auf Sicilien, der südlicheren Balkanhalbinsel bis zur Krim. Palaestina und Nord-Africa, Höchstens als Unterart ist verschieden Q. Aucht'ri'i) (Jaub. u. Spach 111. Or. I t. 58 [1843]) aus dem Griechischen Archipel. (Frankreich [fast nur das mediterrane]; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel: in Albanien bis zu 1000 und 1200 m ansteigend [Baldacci], die Nordgrenze verläuft durch das westliche Albanien südwärts von Presba und Ochrida-See und zum Ostrovo-See bis Köprülü am Vardar, durch Süd-Rumelien bez. Thrakien bis nördlich von Con- stantinopel [Baldacci, Adamovic]; Kleinasien ; Krim ; Libanon ; Palaestina ; Nord-Africa.) ~\ 1083. X 1085. Q. coccifera X Hex s. am Schlüsse der Gattung. b. Fruchthülle (Näpfchen) mit sämmtlich aufrechten, nicht ab- &. stehenden Schuppen. 1084. (5.) Q. suber (Korkeiche; franz.: Liege; ital.: Sughera; ligur. : Suveron [Pen zig]), h oder Tl. Meist bis 16 m hoch, vom Grunde an verzweigt oder stammbildend, mit breiter lockerer Krone. Rinde glatt, rostbraun, bald in die bekannten dicken Korkleisten aufreissend. Junge Zweige gelbgrau-filzig. Winterknospen klein, stumpflich, filzig behaart. Blätter eiförmig bis länglich, spitz, derb lederartig, mit jeder- seits meist 4 — 5 ziemlich kurzen nicht sehr scharfen Zähnen, seltener fast ganzrandig oder ganzrandig, oberseits kahl, unterseits bleibend schwach graufilzig, mitunter bis auf die Nerven verkahlend. Blatt- stiel massig lang, schlank. Männliche Blüthenstände bis 4 cm lang, graufilzig behaart. Staubbeutel stachelspitzig. Frucht einzeln oder zu zwei an kurzen dicken Stielen. Fruchthülle fast halbkugelig, etwas filzig, ihre unteren Schuppen kurz, angedrückt, die oberen verlängert, spitz, aufgerichtet, lockerstehend. Frucht länglich-oval, mindestens zur Hälfte aus der Hülle hervorragend. Auf sonnigen Hügeln, an Bergabhängen, seltener in der Ebene, meist auf kalkarmem Boden bis 500 oder 600 m aufsteigend, meist gemischt mit Q. Hex. Bei uns nur im südwestlichsten Gebiete in der Provence. Riviera. — Die alten Angaben in Istrien (Host Syn. 520 u. a.) und Dalmatien (Host Fl. Austr. II. 621; Vis. Fl. Dalm. I. 208 etc.) beziehen sich auf Q. psendos über u. a. Hempel u. Wilhelm (Bäume u. Str. II. 80 ff.) führen sie aus dem Kaiserwald bei Pola als vielleicht angepflanzt an. Bl. April, Mai. Frucht Herbst. Q. Suber L. Spec. pl. ed. 1. 995 (1753). Willk. u. Lge. Prodr. Fl. Hisp. I. 243. Boiss. Fl. Or. IV. 1168. Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 183. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 186. Nyman Consp. 1) S. II. 1. S. 359 Fussn. 1 u. IV. S. 339 Fussn. 1. 2) S. II. 1. S. 659 Fussn. 1. 301 l'is Fagaceae. 662. Suppl. 279. Kchh. [c. XII t. DCXLI fig. 1306. — Q. suberösa Salisb. Prodr. 392 (1796). - ~* Q. Sklera St. Lager Ann. S. B. Lyon VII. 133 (1880). Der Baum erreicht ein Alter bis zu 200 Jahren. Die Korkrinde ist so wie sie der unverletzte Baum besitzt, nur zur Bekleidung von Wintergärten, Blumen- tischen etc verwerthbar, da diese, die sogenannte männliche Rinde stark mit Borken - streifen durchsetzt, hart und brüchig ist. Diese feste Binde wird, wenn die Bäume ein Alter von etwa 20 Jahren erreicht haben, im Juli und August bis auf das lebende Rindengewebe entfernt und diese erzeugt dann zunächst zum Schliesseu der Wunde den weichen, überwiegend aus Korkzellen bestellenden „ weiblichen" Kork, der zu Flaschenjjfropfen etc. die bekannte Verwendung findet. Dieser weiche Kork kann alle 8 — 10 Jahre wieder gewonnen werden. — Die Rinde enthält viel Gerb- stoff. — Die Früchte werden als Sehweiuefutter verwandt. — Das Holz wird wie das der (J. ilex verwendet. Gleichfalls einigerinaassen veränderlich, die Formen kommen für uns jedoch meist nicht in Betracht. Ausser einer var. scroti na (Borzi Comp. fl. forest. 175 [1885J dort noch eine Anzahl anderer Abänderungen !) sind besonders Abänderungen der Frucht und Blattgestalt beschrieben worden. — Der Typus wird vulgaris (Willk. in Willk. u. Lge. Prodr. Fl. Hisp. I. 243 [1801]. — genuina Strobl Flora LXVI. 352 [1881]) genannt, — B. macrocdrpa (Willk. a. a. O. [1861]) ist durch abweichende Gestalt der Fruchthülle und grössere Früchte verschieden. — Nach der Blattbreite sind verschieden: A. angu&tifolia (Lam. u. DC. Fl. France III. 311 [1815]). Blätter schmal. B. latifölia (Lam. u. DC. a. a. O. [1815]). Blätter breit. Bemerkenswerther sind : II. Bivoniana 1). Blätter buchtig gelappt, 3 — 5 lappig. — Sicilien. — Q. Silber var. Bivoniana Strobl Flora LXVI. 352 (1881). Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 185. — Q. Bivoniana Guss. Fl. Sic. Syn. II. 604 (1844). III. occidentalis. Blätter öfter im Frühjahr abfallend. Narben länger. Frucht erst im zweiten Jahre reifend. Im südwestlichen Frankreich, Nord-Spanien und Portugal heimisch, wohl nicht bei uns. Die Angaben aus unserem südöst- lichen Gebiete sind irrthümlich. Q. suber y. occidentalis Arcang. Comp. Fl. It. 183 (1894). — Q. occidentalis J. Gay Ann. sc. nat. ser. 4. 242 (1856). Nyman Consp. 6(>2. Simonkai (Quere. 11) zieht hierher die Korkeichen Istricns und Dalmatien- [Q. aempervirens Borb. nach Bimonk. a. a. O. [1890]), die in« dessen zu Q. •paeudoauber gehören (vgl. oben B. 4ü4). — Die Pflanze liefert einen ausgezeichneten Kork und soll nach Simon kai (a. a. O. 20) im süd- lichen Banal versuchsweise angepflanzt sein. (Mediterranes und südwestliches [s. Rasse III | Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Nord-At'iica.) "itTj 1081. X 1084. Q, cerris X suber b. S. 469. 1084. X 1085. Q. suber X Üex s. am Schlüsse der Gattung. l) S. II. 1. S. 391 Fussn. 3 und VI. 2. S. 495 Fussn. 1. Quercus. 469 B a s t a r d. B. II. a. 1081. X 1084. Q. cerris X suber. f\. Nach London bis 25 m hoch. Stamm mit stark korkiger Rinde. Blätter eiförmig-länglich, mit kleinen aber deutlich geschweift gekerbten kurz zugespitzten Lappen, mehr oder weniger leder- artig und schwach Wintergrün, unterseits meist* etwas grauweiss-filzig. Nur in Gärten, dort aber schon lange. Q. cerris X suber C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 182 (1904). — Q. Lucombednai) Holw. Phil. Trans. LXII. 128 (1772). — Q. exoniensis?) Lodd. Catal. 1836. •Hierzu gehört : B. FulhamensisS) (London Arbor. III. 1850 [1838]. — Q. cerris var. dentäta Wats. Dendr. Brit. II t. 93 [1825]). Krone mehr rundlich. Rinde glatter. Blätter stärker verkahlend. C. K. Schneider widerspricht nach Untersuchung der Haarformen der Pflanzen der Annahme, dass hier eine Einwirkung der Q. Hex vorhanden sein könnte, deren Kreuzungen mit dieser Gruppe er überhaupt nicht anerkennt. b, Griffel kurz, fast stets schon vom Grunde an verbreitert, an b. der Spitze abgerundet. Fruchthülle fast stets mit aufrecht- angedrückten plötzlich zugespitzten Schuppen, deren oberste selten verlängert und abstehend oder zurückgeschlagen sind. 1. Blätter immergrün oder doch bis zum Frühjahr grün bleibend L (wenn nicht durch Frost bei angepflanzten im nördlichen Ge- biete zerstört). a. Ilex*) (Endl. Gen. Suppl. IV. 25 [1847]. — Cypriötes6) a. Gay Ann. sc. nat. 4 ser. VI. 242 [1856]). Blätter derb lederartig immergrün, ganzrandig oder stachlig gezähnt. Frucht im ersten Jahre reifend (vgl. Q. chrysolepis). Aus dieser Gruppe sind selten fast nur in Gärten des südlichsten Gebietes: Q. chrysdlepisS) (Liebm. Overs. Dansk. Vidensk. Selsk. Forh. 1854. 173. — Q. vaccinifolia Kellogg Proc. Calif. Akad. I. 96 [1855]). Strauchig, in der Heimat Baum, mit aschgrauer abblättern- der Binde und oft niederliegenden Zweigen. Blätter aus abgerundetem Grunde eiförmig bis elliptisch, 3 bis über 6 cm lang, ganzrandig oder mit einzelnen scharfen Zähnen, unterseits graugelblich-stcriitilzig. Fruchthülle dicht rostgelb filzig. — Oregongebiet bis Süd-Kalifornien. — Bei dieser Art reifen die Früchte erst im zweiten Jahre. — \>. jihillyreo'ides'i) [phillyraeoides A. Gray Mem. Amer. Aead. n. s. VI. 406 [1859]). Meist strauchig. Blätter lanzettlich bis länglich- lanzettlich, meist etwa 4 cm lang, mit ganz kurzen stachelspitzigen Zähnen, auch unterseits verkahlend. — Japan und bis Südwest-China. *) Bei dem Handelsgärtner Lucombe in Exeter entstanden. -) Exona, latein. Name von Exeter. 3) In einer Handelsgärtnerei in Fulham bei London entstanden. 4) Name dieses Baumes bei den Römern, z. B. Vergilius; erst von Caspar Bauhiu wegen der ähnlichen Blätter auf die Stechpalme übertragen. •">) „Bewohner der Insel Cypern*. 6) Von yQvaö^: Gold und Aenig Schuppe. ~') Wegen einer gewissen Aehnlichkeit mir der Oleaccen- Gattung Phillyreo. 470 Fagaceae. 1085. (6.) (\. ilex l) (Stein- oder Stecheiche ; franz.: Yeuse, Chene Verl ; südfranz.: Fouze; it.: Leccia, Elice; ligur. : Ersu (Pen zig); kroat.: Crnika, Cesmina, Cesmika, Svida, Svidovina, Adrus; alban.: Ilkj). h oder ti. Meist niedrig bis niittelhoch, selten bis 20 m und höher. Stamm meist dick mit glatter aschgrauer, zuletzt klein schuppiger Rinde, dicht ästig. Aeste bräunlich,, buckelig. Zweige fast quirlig gestellt, anfangs dicht gelblich-weiss bis gelbbraun, filzig. Winterknospen klein, stumpflich, behaart. Blätter besonders an den Zweigspitzen genähert, meist eiförmig-lanzettlich, meist 3 — 6 (1 — 7,5) cm lang und 1,5 — 3 (0,3 — 5) cm breit, stachelspitzig, ganzrandig oder spitz gezähnt, zuletzt derb lederartig, anfangs oberseits sternfilzig bis braunroth, später ver- kahlend, glänzend dunkelgrün, unterseits anfangs weisslich, später bleibend rostbraun- bis grau-filzig. Blattstiel kurz, etwa 1 (0,5 — 1,5) cm lang, filzig behaart. Männliche Blüthenstände lang gestielt, 4 — 6 cm lang, dicht filzig, büschelig gestellt; ihre Blüthen entfernt, mit weias- lichem, zottig-filzigem Perigön, welches am Grunde napfförmig ver- bunden und oben in 6 elliptische Zipfel getheilt ist. Staubbeutel schwefelgelb, das Mittelband mit kurzen lanzettlichen Spitzchen. Weib- liche Blüthenstände mit langem, filzigem Stiel, traubig. Blüthen mit filziger Hülle. Fruchtknoten filzig, mit zurückgebogenen purpurnen Narben. Früchte gedrängt auf kürzerem bis längerem, filzigem, hin- und hergebogenem Stiele. Fruchthülle halbkugelig-kreiselförmig mit stumpfen Schuppen. Frucht hellbraun, mit aufgesetzter Spitze, meist über die Hälfte frei. An sonnigen, oft felsigen Abhängen, in Gebüschen und kleineren lichten Wäldern, oft einen starken Bestandtheil der Macchien bildend. Im Mittelmeergebiete sehr verbreitet. Provence; Dauphine; Riviera; südlichstes Tirol!! Garda-See; Venetien; Oesterr. ! und kroat. Litorale ; Istrien mit den Inseln ; Dalmatienü Hercegovinaü; Montenegro. Steigt an der Riviera bis 1000 m (Bic kn eil 255). Bl. April — Juni. Frucht Herbst. Q. Ilex L. Spec. pl. ed. 1. 995. Koch Syn. ed. 2. 737. Boiss. Fl. Or. IV. 1167. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 322. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 188. Nvman Consp. 662. Suppl. 279. Rchb. Ic. XII t. DCXLII fig. 1307. — Q. Smilax*) L. Spec. pl. ed. 1. 994 (1753). — Q. gramüntia») L. a. a. O. 995 (1753). — . semper- virens Mill. GarcL Dict. ed. 8 no. 3 (1768). — Q. ilicifölia Balisb. Prodr. 392 (1796). — Q. Vseudoilex Chatin Bull. Soc. bot, France XVI. 22 (1869). — Q. Hex a. nuda Vis. Fl. Dalm. I. 208 (1842) (,1 sulierosa ist eine Korkeiche). Simonkai und Bal&CBy ziehen den Namen (J. smilax vor, da er auf der Q. Ilex vorangehenden Seite steht; es kann dies aber unmöglich ein Grand sein, i) S. S. 469 Fussn. 4. 8) Bei The.. pli rastos und Plinius (XVI, 7) Name einer Eichenart in Arkadien; ausserdem bezieht sich dieser Name auf die Eibe (s. I. S. 182 Fussn. 1) und Schlingpflanzen wie Smilax und Calycostegia (s. III. 8. 322 Fussn. 1). 3) Bei Qrammonl in der Nähe von Montpellier beobachtet. Quercus, 471 einen so bekannten und eingebürgerten Namen zu verwerfen. Linne hat eben anfangs die Zusammengehörigkeit mehrerer Formen nicht erkannt; in Spec. pl. ed. 2 hat er selbst indessen Q. Smilax bereits als Varietät ß aufgeführt. Das Holz dieses Baumes, der auf der Insel Mallorca einen Umfang bis zu 12,7 m erreichte ( — r in Flora LI. 271 [1868]), ist sehr hart, fest und schwer (specifisches Gewicht ca. 1,04). Das Kernholz ist mehr oder weniger dunkel, meist braun; es findet besonders zu Wasserbauten, dann auch zu Tischlerarbeiten Ver- wendung; zu letzterem Zwecke lässt man es längere Zeit im "Wasser liegen, um das Aufreissen zu verhüten. Als Brennholz ist das Holz gleichfalls sehr geschätzt. — Die Rinde dient als Gerberlohe. Gleichfalls ausserordentlich veränderlich, namentlich in der Blattform ; fast au jedem grösseren Exemplare kann man den "Wechsel beobachten. Die Blätter an den kürzeren Trieben, besonders in der Krone älterer Bäume, sind meist ganzrandig, die der vom Gruude aufstrebenden Langtriebe (Wasserschosse) sind mehr oder weniger stark, oft fast stachlig gezähnt. — Es sind, oft nach Heibarzweigen, eine sehr grosse Zahl von Abänderungen beschrieben und benannt worden, die aber z. Th. sehr un- bedeutend, wohl nur Zustände, zum Theil auch sehr unsicher sind. So hat nament- lich Tenor e (Syll. 472 [1S31]) eine Reihe von Formen aufgeführt, die kaum der Aufklärung werth sind, z. Th. wohl mit bekannten anderen zusammenfallen, so conocdrpa, constricta, cylindrocdrpa, Dchnhardiii '■), denuddta, fimbridta, geminifldra, intermedia, Idcera, oleaefdlia, operculdta, polycdrpa, sphaerocdrpa, stranguldta, suboceulta, unduldta. Zahlreiche Formen aus Frankreich s. auch Martr.-Don. u. Timb.-Lagr. Bull. S. B. France XL S. XIII (1864). — Weiter gehören in den Formenkreis der Art Q. Alzina') Lapeyr. Hist. abr. Pyre'n. 584 (1818). ■ — Q. ex- pdnsa Poir. Encycl. Suppl. II. 217 (1811). — Erwähnenswerte erscheinen folgende. Im Wesentlichen nach den Blättern werden unterschieden: A. Blätter uuterseits dicht filzig behaart. I. Blätter (wenigstens die oberen) ganzrandig oder nur schwach gezähnt (Q. lief a. integrifdlia Vis. Stirp. Dalm. 45 [1826]. — inlegerrima K. Koch Liunaea XXII. 317 [1847]). a. Blätter an der Spitze spitz oder spitzlich. 1. angustifolia. Blätter schmal, lanzettlich. — So stellenweise am häufigsten. — Q. Hex a. anguslifolia Larn. u. DC. Fl. Franc. III. 313 (1805). — Q. Hex a. genuina Strobl Flora LX1V. 363 (1881). 2. ob Ion gif 61 ia. Blätter länglich bis länglich-eiförmig. — So meist am verbreitetsten. — Q. Hex ß. oblongifolia Lam. u. DC. a. a. O. (1805). — Hierzu gehören : a. Fördii't) (Q. Hex e. Q. Fordii der Englischen Gärten nach Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berlin IV. 200 [1886]. — Q. smilax ß. Fordii Hai. Consp. Fl. Graec. III. 132 [1904]). Blätter länglich, beiderseits spitz, ganzrandig oder mit wenigen Zähneu. 6. oleifdlia {oleaefolia Tommas. nach Marches. Fl. Trieste 501 [1897] vgl. oben Tenore). Blätter alle länglich-lauzettlich, die unteren ge- buchtet oder weuigzähnig. c. lypica (Q. smilax a. typica Hai. a. a. O. [1904]). Blätter länglich- eiförmig, spitz oder stumpflich. 3. ball&ta*). Blätter am Grunde oft abgerundet, etwas gezähnt oder ganzrandig. Staubbeutel abgestutzt. Schuppen der Fruchthülle öfter am Rücken convex gebogen. — J-o bisher wohl nur in Spanien und Nord- 1) S, VI. 2. S. 356 Fussn. 7. 2) Catalanischer Name des Baunies. a) Nach Ford, 1826 Handelsgärtner in Exetcr. 4) Vom spanischen bellota Eichel, welches von dem syrisch-arabischen, ballüt Eiche herkommt und mit dem griechischen ßaAAcoi i'r Name einer Labiata, nichts zu thun hat. 472 Fagaceae. .Urica. — Q. Hex ß. Ballota DC. Prodr. XVI. 2. 39 (1864). — Q. Ballota Desf. Fl. Atl. II. 350 (1800) vgl. Act. Acad. Paris 1790. Nyman Comp. CG2. Buppl. 279. Die Früchte dieser Form sind die in Bpanien ge- sammelten „essbaren Eicheln". b. Blätter stumpf. smilaxi). Blätter länglich-eiförmig, meist völlig ganzrandig. — Zerstreut. — Q. Hex ß. Q. Smilax L. Spec. pl. ed. 2. 1412 (1763). Pers. Svn. II. 56 (1807). Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berlin IV. 199 (18S6). — (J. S)iiilax L. a. a. O. (1753) im engeren Sinne. — Hierzu gehört wohl auch: 2. latifdlia (Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 313 [1805]. Strobl Flora LXIV. 363 [1881]). Blätter länglich-elliptisch bis läntflich-eiförinii', wehilos bis stachlig gesägt. II. Blätter breit, alle am ganzen Umfange dornig gesägt. a. ser rata. Blätter gekerbt-gesägt. — Nicht selten. — Q. Hex. ß. serrula Vis. Stirp. Dalm. 45 (1826). — Wohl eine Uebergangsform zu: b. gramüntia2). Blätter rundlich- eiförmig, am Grunde herzförmig, buchtig-gezähnt, mit stechenden Spitzen, am Rande kraus. — Verbreitet. — Q. Hex a. Q. Gramüntia Martr.-Don. u. Timb.-Lagr. Bull. Soc. Bot. France XI. p. XVI (1864). Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berlin IV. 199 (1886). — Q. Gramüntia L. Spec. pl. a. a. O. (1753). Nyman Consp. 662. — Hierzu gehört : 2. microphy IIa*) (A. u. G. Syn. IV [1910]). Blätter sehr klein, nur bis 1 cm lang. — An sehr trockenen Orten selten. B. Blätter unterseits kahl oder fast kahl. I. glabräta. Blätter länglich-elliptisch. — Sehr zerstreut. — Q. Hex c. glabrala Guss. Syn. Fl. Sic. II. 603 (1843). IL agrif &li a ■*). Blätter breiter, oval, stachlig, dunkelgrün. — Sehr zerstreut; u. a. in Süd-Frankreich und Dalmatien bekannt. — Q. liest y. agri/olia DC. Prodr. XVI. 2. 39 (1864). Wenzig a. a. O. 199. Nach der Fruchtform sind bemerkenswerth (vgl. auch ballota und die Tenore'schen Namen): I. macrociirpa (Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 322 [1897]). Früchte kegel- förmig, verlängert, bis 3 cm laug, über die Hälfte aus der Hülle hervor- ragend. — So am verbreitetsten. II. microed rpa (Pospich. a. a. O. [1897]). Früchte klein, erbsengross, fast ganz in der Fruchthülle verborgen. — Zerstreut. III. calycina (Borb. bei Bornmüller Bot. Centralbl. XXXVII [1889] 130. — Q. calycina Poir. Encycl. Suppl. II. 217 [1811]). Fruchthülle sehr gross und hoch. — Selten, ob bei uns? 1081. X 1085. Q. cerris X Hex ) 1083. X 1085. Q. coeeifera X Hex \ s. am Ende der Gattung. 1084. X 1085. Q. suber X Hex }K b. G all if era (Spach Hist. nat, veg. phaner. XI. 170 [1842]. Nat. Pfl. III. 1. 5.7). Blätter Wintergrün, aber mit der Entwickelung der neuen im Frühjahre absterbend. i) S. S. 470 Fussn. 2. -') S. S. 470 Fussn. 3. S) Von [tiy.QÖg klein und q cAAov Blatt. ■4) agrifolium, Synonym von aquifolium (= aeuifolium), Name der Stechpalme bei Plinius, Qckhcus. 473 Aus dieser Gruppe ist. keine Art im Gebiete heimisch, es üudeu sieh auch nur selten solche augepflanzt. In Europa ausserdem noch Q. infectdr ia (Oliv. Voy. emp. Ott. et Pers. I. 252 [1801 J. — Q. lusitänica subsp. crienlälis a. infectoria DC. Prodr. XVI. 2. 18 [18G4]) in Thrakien, in Asien bis Persien verbreitet mit den Rassen B. Boissieri^) (Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 69 [1897]. — Q. Boissieri Reut, in Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 1. XII. 119 [1853]. — Q. lusit. subsp. Orient, ß Boissieri DC. a. a. O. [1864]) und C. glaueophyllos*) (K. Koch Linnaea XXII. 318 [1849]). — Diese Art liefert die echten offieinellen türkischen oder Aleppo-Gall- äpfel (Gallae Halepenses und Mossulenses) ; nach K. Koch ist sie die itiiiu ept'g des Theoph rastos. * Q. hüniilis (Lam. Encycl. I. 719 [1783] nicht Mill. — Q. frutiedsa Brot. Fl. Lusit. II. 31 [1804]). fj_ meist nur bis 4 m hoch. Blätter aus schwach herz- förmigem bis kurz zusammengezogenem Grunde breit bis schmal elliptisch, jederseits mit 4 — 7 grob lappenartigen, dreieckigen, stachelspitzigen Zähnen, in den Buchten wellig gezogen. — In Spanien, Portugal und Nord-Africa heimisch, bei uns selten, aber nach Koehne (D. Dendr. 126) noch bei Chorin unweit Eberswalde gezogen. — Da der Name Mi 11 er 's eine ganz unsichere Form darstellt, kann der La- marck'sche erhalten bleiben. * Q. Lusitänica a). [) oder fi, selten bis 20 m hoch. Blätter uuterseits bleibend feinfilzig, mit 6 — 9 kleinereu regelmässigen Zähnen, flach oder in den Buchten kaum wellig gebogen. Frucht im zweiten Jahre reifend. Auf Gebirgen der Iberischen Halbinsel heimisch, bei uns selten in Gärten. Q. lusitänica Lam. Encycl. I. 719 (1783). Koehne D. Dendr. 126. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 190. — Q. faginea Lam. a. a. O. 725 (1783). — Q. lusitänica a. Cliisii DC. Prodr. XVI. 2. 17 (1864). Tritt in mehreren Rassen auf: B. alpcstr is (Per. Cout. Boll. Soc. Brot. VI. 68 [1888]. — Q. alpestris Boiss. Voy. Esp. IL 576 [1845]) in Spanien und Portugal. — C. Valentinai) (DC. Prodr. XVI. 2. 17 [1864]. — Q. valentina Cav. Ic. IL 25 t. 129 [1793]) in Spanien. — D. Bacticaö) (Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 241 [1861]. — Q. hjbrida Brot, Fl. Lus. IL 31 [1804]? — Q. bactica Webb It. Hisp. 12 [1838]. — Q. Broten &) Per. Cout, a. a. O. [1888]) in Spanien und Portugal. — Bastarde s. P er eira-Couti n ho Boletim da Soc. Broter. 1888. 105, 108. * Q. Veneria?) (Kerner nach C. K. Schneider Hl. Handb. Laubh. I. 191 [1904]. -- Q. cypria Kotschy Exs. no. 720a [1862] nicht Jaub. u. Sp.) ver- schieden durch dünn lederartige länglich-lauzettliche bis ovale nur kurz- bis schwach- buchtig-gezähnte untersei ts leicht blaugraugrüne Blätter mit im ersten Jahre reifen- den Früchten aus Cypern gedeiht nach C. K. Schneider in Wien seit langem gut und fruchtet alljährlich. 2. Blätter sommergrün, buchtig-gelappt oder lappig-gesägt mit 2. stumpfen oder spitzlichen Lappen. 1) S. IL 1. S. 535 Fussn. 1. 2) Von yAavxög graugrün und cpvAÄov Blatt. '■$) Zuerst aus Portugal (Lusitania) beschrieben. 4) Zuerst von Valencia besehrieben. ä) Zuerst aus Andalusien (Baetica) beschrieben. «) S. IL 1. S. 559 Fussn. 3 und VI. 2. S. 939 Fussn. 1. ') Aus Cypern, der Insel der Venus. I , \ Fagaceao. a. ü. Robur1) (Rchb. Fl. Germ. exe. 177 [I831J. — ßsculus*) Endl. Gen. Suppl. IV. 24 [1847] vgl. Gay Ann. sc. nat. ser. 4. VI. 239 [1856] z. Th.). Meist Bäume mit dunkler tk-frissiger Rinde. Blätter oberseits meist dunkelgrün, im Herbst meist gleich braun werdend. Fruchthülle (Näpfchen) mit kleinen oder doch nur massig grossen Schuppen, die stets aufrecht anliegend, meist sogar angedrückt, seltener locker sind. Früchte stets im ersten Jahre reifend. Eine ausserordentlich schwierige und vielgestaltige Gruppe. 1. 1. Blätter unterseits wenigstens anfangs deutlich sternfilzig bis sternhaarig (vgl. Q. Mirbeclcii). Fruchtstände sitzend oder kurz gestielt (vgl. indessen Q. ioza und Q, con- ferta B.). a. a. Blätter jederseits mit mindestens (7 bis) 9 Seitennerven, aber stets ohne in die Buchten verlaufende Nerven. Sehr eigenartig ist die vielleicht isoliert zu stellende schon oben S. 457 erwähnte Q. Pöntica (K. Koch Liunaea XXII. 319 [1849]) aus dein nördlichen Kleinasien, die von manchen Schriftstellern hierher gestellt wird, durch die Tracht und die sehr an Castanea erinnernden Blätter au die erste Stelle gehört. — Auch die systematische Stellung der beiden anderen liier ge- nannten Eichen ist noch zweifelhaft. * i\. Ulacranthera 3). tl '"s 20 m hoch. Zweige filzig behaart, erst im /weiten Jahre verkahlend. "Winterknospen stumpf-eiförmig, bis G mm laug, mit wenigen behaarten Schuppen. Blätter aus keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmig, meist 6 — 18 cm lang und 3 — 11 nun breit, oberseits sattgrün, unter- seil s weich grau filzig, mit höchstens bis l/a der Spreitenhälfte einschneiden- den Buchten und jederseits meist 8 — 11 länglich-dreieckigen vom Grunde au ver- schmälerten Lappen, die der Mitte am grossesten. Blattstiel 0,5 — 1,5 cm lang, behaart. Nebenblätter lang, lange bleibend. Fruchtständc 1 — 4 früchtig. Frucht- hiille etwa 2,5 cm breit. Frucht etwa zur Hälfte eingeschlossen, bis über 2 cm lang. Vom Kaukasus bis Nord-Persien und Ost-Armenien heimisch, bei uns hier und da namentlich im südöstlicheren Gebiete als Parkbaum beliebt. Bl. Mai. <>. macranthera Fisch, u. Mey. Bull. Soc. nat. Mose. XL 260 (1838). Koehne D. Dendr. 129. ßadde Mus. Cauk.? II t. 4 (1901). C. K. Schneider 111. Handb. Uubh. I. 192. * Q. Mirbeckii4). fi bis über 30 m hoch, in der Tracht den verbreiteten Borkeneichen ähnlich. Junge Zweige kahl oder fast kahl, tiefbraun mit sehr zahl- reichen Lenticellen. Blätter aus schwach schief -herz förmigem Grunde länglicli-verkehrt-eiförmig bis breit-verkehrt-eifönnig, meist 0,5 — 1 (bis 1,7) dm lang und G — 10 cm breit, anfangs unterseits mit abwischbarem Sternfilz, bald verkahlend, jederseits mit 6— 13 groben stuinpflicheu, kaum stachel- spitzigen Lappenzähnen, deren mittlere am grössten sind. Blattstiel meist 1 — - cm l) Bei Plinius (XVI, 8) eine Eichenart mit besonders hartem Holze; häufiger Bäume mit festem Stamm, Gegenstände aus hartem Holze und Stärke, Härte überhaupt. -) Name einer Eiche mit essbaren Früchten bei Plinius. :ij Von fiaxQÖg lang, gross und dv&ijQÜ Staubbeutel. •i) Nach dem Entdecker des Baumes, dem General de Mirbeck, welcher 1>41 als Oberst im Bezirk La ('alle in Algerien den Befehl führte und sieb dort eifrig mit Botanik beschäftigte (Cosson Comp. I. 72 . Quercus. 475 lang. Nebenblätter hinfällig. Fruchtstände meist 1 — 3 flüchtig, mit 0,5 — 1 cm langem Stiele. Fruchthülle tief-halbkugelig, die Frucht etwa zur Hälfte ein- sch liessend. In Spanien und Nord-Africa heimisch, bei uns hier und da in Gärten und Baumschulen, aber oft verwechselt. Q. Mirbeckii Durieu in Duch. Rev. bot. II. 426 (1847). Koehne D. Dendrol. 126. C. K. Schneider 111. Ilandb. Laubh. I. 192. — Q. lusitanica e. Mirbeckii Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. II. 69 (1897). In ihrer Stellung sehr strittig und zweifelhaft. K. Koch und nach ihm ('. K. Schneider stellen sie hierher, auch Koehne stimmt dem zu. ß. Blätter jederseits mit meist nur 6 — 7 (bis 8 [oder 9]) in die Lappen verlaufenden Seitennerven, wenigstens im unteren Theile mit in die Buchten verlaufenden Nerven; Buchten zwischen den Nerven meist bis zur Mitte der Spreitenhälfte oder noch tiefer einschneidend, die mittleren Lappen oft etwa parallelrandig, stumpf oder spitz, mitunter auch klein. § Fruchthülle mit ziemlich grossen länglichen bis lan- zettlichen Schuppen, diese locker anliegend. 1086. (7.) Q. conferta (Ungarische, Zigeuner-Eiche; it.: Farnetto; rum.: Girnitä; kroat. : Kitnijak, Bijeli Cer, Rudljika, Rudljikamo ; serb.: Tpainma, TpainiK, CmiKa rpaimna, C.iajyn, B.iaryH, JTanyura). %, seltener h. Bis zu 40 m hoch, in der Tracht der Stieleiche ähnlich. Krone breit mit überhängenden Aesten. Stamm mit anfangs glatter grauer, etwas glänzender, später bräunlicher massig rissiger Rinde. Zweige anfangs etwas rauh behaart, später meist kahl, olivgrün bis hellgrau braun mit ziemlich deutlichen Lenticellen. Winterknospen eiförmig, spitz bis stumpflich, hellbräunlich mit zahlreichen regelmässig ange- ordneten Schuppen. Blätter am Ende der Zweige genähert, am schmalen Grunde geöhrt-herzförmig, meist verkehrt-eiförmig bis breit-oval, dünn- häutig, meist 1 — 1,8 dm lang und 6 — 12 cm breit, oberseits meist ver- kahlend, unterseits gelblich graugrün, ziemlich dicht sternhaarig, jeder- seits mit etwa 7 (bis 9) öfter bis 3 lappigen Lappen, diese meist mit tief einschneidenden Buchten, selten nur kurz mit nur schwach ein- schneidenden Buchten, die Buchten schmal, Lappen stumpf. Männ- liche Blüthenstände etwa 4 — 5 cm lang. Weibliche Blüthenstände ziemlich dicht behaart. Fruchtstände 1 — 4 früchtig. Fruchthülle tief- halbkugelig, die Frucht höchstens bis zur Hälfte einschliessend. Frucht länglich, bis 2,5 cm lang, an der Spitze meist fast abgeflacht, stachel- spitzig. Auf Hügeln und in der Ebene, an Abhängen, oft mit anderen Eichen, besonders mit der Traubeneiche gemischt. Nur im südöstlichen Gebiet: Kroatien. Slavonien! durch d. südöstl. Ungarn vom Ct. Bäcs- Bodrog nördlich bis zu den Ct. Bekes und Bihar, in diesem Gebiete auch stellenweise im Tieflande [A. v. Degen briefl.J, S.-Siebenbürgen östlich bis Fogaras und Kronstadt. Bosnien. Hercegovina (Sandzak Novipazar). Dalmatien: Cattaro: Vernac. Montenegro. Steigt in Bosnien ■176 Fagaceae. bis 1000 m (Beck Wiss. Mitt XI. 405), in Ungarn bis 600 m(Hempel und Wilhelm). Bl. April, Mai. Frucht im Spätherbst. Q. conferta Kit. in Schult. Oesterr. Fl. ed. 2. I. 611» (IS 14). Kanitz Linnaea XXXIII. 504 (1865). Neilr. Diagn. 114. Borbas (")BZ. XXXI V (1884) 305. XXXVI (1886) 175, 282. Vukot. Verb. ZGB. Wien XXXIX (1885)) 197. Velen. 3. Nachtr. Fl. Bulg. 57. Fl. Bulg. Suppl. I. 254. Koehne D. Dendrol. 129. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 193. Nvman Consp. 661. Suppl. 279. Richter- Gürke PI. Eur. II. 65. Rchb. Ic. XII t. DCXLVI fig. 1311. — Q. Farnetto1) Ten. Cat. pl. hört. Xeap. 65 (1819). Fl. Nap. Prodi-. Suppl. II. 69 (1820) (Fametta) Syll. Add. 541 vgl. Nyman a. a. O. 661. — V- apennina Lois. Nouv. Duham. VII. 177 (181 i)) nicht Latn. - - Q. Üsculus Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. IL 336 (1844). Heuff. in Wacht Zeitschr. I. no. 13 (1850). Banat. 160. Griseb. u. Schenk in Wiegm. Arch. Naturg. XVIII. 353 (1852) nicht L. vgl. Kotschy Eichen Text zu Taf. XIV. (Nach DC. Prodr. XVI. 2. 9 gehört Q. FscuJus L. zu Q. aiirea, nach Simonkai Quere. 10 zu Q. Dalechämpii.) — Q. hungarica Hubeny in Rössler gemeinn. Bl. XX (1830) in Liebich Allg. Forst- u. Jagd- Journ. IV. 164 (1831) und bei Wierzb, in Flora XXV (1842) 1. 268 nicht Kit. — Q. strigösa Wierzb. in Roch. Reise Ban. 73 (1838). — Q. Toza var. apennina Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. IL 337 (1844) nicht Q. ap. Lam. — Q. FscuJus var. velütina Griseb. u. Schenk a. a. O. (1858). — Q. sessiliflora f. conferta Vukot. Rad jug. Akad. LI (1880). — (J. sla- vönica Borb. Erdesz. Lap. XXV. 330 (1886). — Q. byzantina Borb. a. a. O. XXVI. 914 (1887). — Q. pannönica mancher Gärten nach C. K. Schneider a. a. O. 193 (1904). — Q. tozza subsp. conferta Maire u. Petitm. Etüde pl. vasc. rec. Grcce. 4 fasc. 199 (1908). Das Holz des Baumes ist als Nutzholz ebenso wie als Brennholz sehr geschätzt und im Wesentlichen dem der Stieleiche ähnlich. Sein speeifisches Gewicht ist etwa t',87. — Die Früchte liefern vorzügliches Viehfutter, doch ist der Ertrag sehr im- gleichmässig in den verschiedeneu Jahren. Nach Kitaibcl haben sie einen an- genehmen missartigen Geschmack und sollen auch für Menschen geniessbar Bein : nach Pancic (Verh. ZBG. Wien VI. 570) sind sie aber nur zur Noth cssbar. — Die Galläpfel (türk.: Maze ; serb. : Siska ; neugriech. : xijxtöi) werden vielfach ge- nutzt und ausgeführt (vgl. Baldacci Prodotti veget. 22). Einigermaassen veränderlich; unsere Formen gliedern sich etwa in folgender [leihe: A. Fruchtstände alle kurz gestielt. I. vera. Blätter mit abgerundeten geährten Lappen, daher die Buchten zwischen denselben schmal. — So meist am verbreitetsten. — (J. conferta u. vera Heck Glasnik XVIII. 79 [105] (1906). Wiss. Miit. XI. 400 [126] (1909) vgl. Borb. ÖBZ. XXXVI (1880) 175. Hierzu gehört: b. maerophyllos (Maly in A. u. (i Syn. IV. 4 (1911). — Q. pyrendim ß, maerophyllos K. Koch Linnaea XXII. 323 [1849]. — Q. conferta ß. laitloba Heck Glasn. XVIII. 79 11906]}. Blätter breit-länglich bis etwa 1,5 dm lang und 1 dm breit, fast sitzend, am Grunde herzförmig-geöhrt; Buchten zwischen den Lappen sein- schmal. Zerstreut. i) Name des Baumes in Unter-Italien. Quercus. 47 1 II. Hungärica. Blätter mehr getheilt ; ihre Lappen voneinander entfernt, kurz stachelspitzig, die Buchten zwischen ihnen breit. — Nicht selten. — Q. con- ferta var. himgarica Borb. ÖBZ. XXXVI (1886) 175, 283, Erdesz. Lap. 1880. III. — Q. Hungarica Hubeuy s. oben im engeren Sinne. — Q. Far- netlo ß. conferta DC. Prodr. XVI. 2. 11 (1864). — Hierher gehört: b. lobuldta (Hai. Consp. Fl. Graec. III. 129 [1904]). Blattlappen mit mehreren bis vielen, mehr oder weniger tief einschneidenden Lappen. B. Wenigstens die unteren Fruchtstände langgestielt. sjjectäbilis. Blüthenstände alle langgestielt. — Selten. — Q. conferta var. speetabilis Borb. ÖBZ. XLI (1891) 249. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 129. — (t> Eseulus var. intermedia Heuff. Enum. pl. Banat. Verh. ZBG. Wien VIII. 196 (1858). — Q. speetabilis Kit. nach Simonk. Magy. Nov. Lap. 1883. 67. — Q- Heuffeliii) Simonk. a. a. O. (1883). — Q. spiedta Kit. nach Borb. ÖBZ. XXXVI (1886) 283. — Hierher gehört: II. racemdsa (Hausskn. Mitth. Thür. BV. N. F. XIII, XIV. 20 [1899]. Aznavour Mag. Bot. Lap. V [1906] 166 f.). Nur die unteren Fruchtstände länger gestielt, 1 — 3 früchtig. (Südliches Italien ; Balkanhalbinsel, südlich noch am Taygetos, in Griechenland bis etwa 1200 m aufsteigend.) y*~\ 1081. X 1086. Q. cerris X conferta am Ende der Gattung. 1086. X 1088. Q. conferta X lanuginosa ) t? i i 1086. X 1089. Q. conferta X robur ■■ s' a™ JJi.nüe der 1086. X 1090. Q. conferta X sessilis ] ^ection. * Q. tozae2). % ms 15 (selten bis 20) m hoch. Wurzeltriebe erzeugend. Zweige anfangs rostgelb steruhaarig-filzig, erst im zweiten Jahre verkahlend. Winter- knospen kugelig-eiförmig, 3 — 4 mm lang, gelbbraun behaart. Blätter am Grunde geöhrt-herzförmig bis abgerundet, meist 0,4 — 1,5 dm lang und 3 — 7 cm breit, jeder- seits mit meist 5 — 7 Lappen, oberseits ganz oder fast ganz verkahlend, unterseits dicht filzig. Blattstiele meist 5—10 (bis 20) mm lang. Fruchtstände 1 — 5 fii'ichtig-, bis 1,5 (oder 3) cm lang gestielt. An trockenen Orten im westlichen und südwestlichen Frankreich und auf der Iberischen Halbinsel, bei uns nur hier und da angepflanzt. Bl. Mai. Q. Tozae Bosc Journ. bist. nat. IL 155 (1792). (Toza) Koehne D. Dendrol. 129. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 195. Nyman Consp. 661. Richter- Gürke PI. Eur. II. 65. — Q. crinita var. e. Lara. Encycl. iueth. I. 718 (1783). — Q. Tanzin*) Pers. Syn. IL 571 (1807). — Q. Brossa*) Bosc Me'm. Chen. 15 (1808). — Q. stolonifera Lapeyr. Hist. abr. Pyren. 582 (18131. — Q. Tauza*) Desf. Tab. l'ec. bot. Jard. Paris ed. 2. 245 (1815). Besonders in der Blattform einigermaassen veränderlich. — In Gärten findet sich sonst noch ein 1. pendula (Dippel Handb. Laubh. II. 74 [1892]. — Q. comata pendula der Gärten) mit hängenden Zweigen. * X 1089. Q. tozae X robur \ ^ , , c .. * X 1090. Q. tozac X sessilis / s" am Ende der Sectl0n' §§ Fruchthülle mit kleinen meist eiförmig-länglichen fest Fagaceae. förmigem Grunde meist verkehrt-eiförmig bis länglich-verkehrt-eifürmig, meist nur etwa 5 — 8 cm (bis 1 dm) lang und 4 — (5 cm breit, jeder- seits meist nur 4 — 7 (bis 8) meist seichten, abgerundeten, öfter etwas gebuchteten Lappen und wellig gebogenen Buchten, seltener tiefer und spitzer gelappt, zuletzt unterseits mehr oder weniger dicht weich-filzig behaart, graugrün. Blattstiele (0,5 bis) fast l bis 1,2 cm lang, filzig behaart. Fruchtstände 1 — 4 früchtig, fast sitzend bis kurz gestielt. Fruchthülle dicht filzig, ziemlich tief, kreisel-becher- förmig. Frucht schlank, spitz, mindestens zur Hälfte hervorragend, mild schmeckend. Auf sonnigen trockenen Hügeln, an Abhängen, auf Bergen, vor- zugsweise auf Kalk; an Waldrändern, in Gebüschen eingemischt oder auch in Beständen. Im südlichen und besonders im südöstlichen Gebiet verbreitet, stellenweise auch im mittleren. Die Nordgrenze verläuft durch Lothringen (Nancy), Elsass (z. B. Oberehnheim, Barr!), Oberbaden (Kaiser- stuhl!), Nordschweiz, besonders im Jura, Süd-Tirol (oberhalb Meran, Brixen), Kärnten, Steiermark, Nieder-Oesterreich ! Böhmen (Karlstein! Prag ! ! Jungbunzlau), Süd-Mähren ! in Ungarn in dem die Ebenen nördlich umgebenden Bsrglandeü in den Thälern bis in die Ct. Arva und Abauj (Hernäd Tihany) vordringend (A. v. Degen br.), das mittlere Siebenbürgen (Klausenburg! Öcsem [Schur]). Die Angabe bei Jena ist sehr zweifelhaft; M. Schulze hat sie an den angegebenen Fundorten stets vergeblich gesucht. Steigt im Wallis bis 1450 m (Jaccard 1323), Insubrische Alpen 1450 m (Jäggli), in Süd-Tirol selten über 600 m, höchstens bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 63, 64), Küstenland um Görz bis 1200 m (Krasan ÖBZ. XIII. 385), in Bosnien und Hercegovina bis 1000 m (Beck Glasnik XVIII. 79. Wiss. Mitth. XI. 404), Ungarn bis 750 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 230). Bl. Mai, etwas später als Q. sessilis (Kotschy Die Eich. Text zu t. XXXIV). Frucht im October (nach Pan eic Verh. ZBG. Wien VI. 571 [18561 früher [?] als Q. sessilis). Q. lanuginosa Lam. Fl. Franc. IL 209 (1778). Thuill. Fl. Paris ed. 2. 502 (1799). Koehne D. Dendrol. 129. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 194. Nyman Consp. 661. Suppl. 278, 372. Richter-Gurke PI. Eur. II. 61. Rchb. Ic. XII t. DCXLVII fig. 1312. — Q. Aegilops Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 7 (1768) nicht L. — Q. liobur ö. lanuginosa Lam. Encycl. I. 717 (1783). — Q. Cerris Pall. Fl. Boss. I. 2. 44 (1788) nicht L. — (J. puUscens Willd. Spec. pl. IV. 450 (1805) nicht Beil. Baumz. 1796. 279. Koch Syn. ed. 2. 736. — Q. faginea Rohrer u. May. Fl. Mähr. 210 (1835) nicht Lam. vgl. Koch a. a. O. — Q. sessiliflora var. pubescens Loud. Arb. Brit. III. 1736 (1838). Boiss. Fl. Or. IV. 1165. — Q. collhia Schleich. Exsiec. nach Koch a. a. O. (1844). — Q. turbinäta Kit. Linnaea XXXII. 353 (1863). — Q. sessiliflora II. q. lanuginosa DG Prodr. XVI. 210 (1864). Das Holz dieser Art ist sehr fest und schwer, es ist hart und schwer spalt- bar und wird gern für Schiffsbau verwendet. Das speeifisehe Gewicht ist etwa 0.95. Quercus. 481 — Die Pflanze wird sehr vielfach zur Aufforstung des Karstes!! verwendet; ihre Blatter dienen zur Laubfütterung. In den Beständen wächst Q. lanuginosa gern mit Castanea, anderen laub- wechselnden Eichen, Garpinus Orientalis, Fraxinus ornus, Tilia tomentosa, Prunus mahaleb, Ostrya etc., im Buschbestande lebt sie gern mit Prunus chamaecerasus, Mespilus monogyna, Viburnum lantana, Cotinus coggygria, Colntea arborescens, Coronilla emeroides, Paliurus, Cytisus hirsutus u. a. (Maly briefl.). Sehr veränderlich und bei der Veränderungsfähigkeit fast aller Organe mit- unter schwer durch scharfe Merkmale von den verwandten Arten zu trennen; daher auch die schon oben erwähnte Unsicherheit in der Abgrenzung der einzelnen Arten und Formenkreise. Q. lanuginosa stellt in gewisser Weise den Formenkreis dar, von dem die verwandten Arten ausstrahlen. — Aus den verschiedenen Theilen des Gebietes ist eine ungeheuer grosse Zahl von Formen beschrieben und benannt worden, zumeist indem die betr. Schriftsteller sieh nicht oder doch nur sehr zum Theil um die bereits vorhandene Litteratur, um ältere Formen kümmerten und ohne dass sie oft Zusammengehörigkeit resp. Verwandtschaft ihrer Formen mit ihren eigenen oder mit denen anderer Schriftsteller angaben. Am schlimmsten hat hier Vukotinovic (Rad jugosl. Akad. XXII [1872]; LI [1880]; ÖBZ. XXIX [1879], XXX [1880], XXXVIII [1888]; Form, quere. Croat. [1883]; Verh. ZBG. Wien XXXIX [1889] etc.) gehaust, der allein weit über 50 Formen unterscheiden wollte und meist mit bi- nären (!) Namen belegt hat. Diese Formen, die natürlich zum grössten Theile zu- fällige Combinationen der Abänderungen verschiedener Organe etc. darstellen und sich ebenso auf das Vielfache vermehren liessen, hier alle aufzuklären, hat ebenso- wenig einen Zweck, wie das der Gau doge r'schen „ Arten" oder vieler Formen bei Orchis etc. Die Namen und Litteraturstelten sind bei Gurke (in Richter- Gürke PI. Eur. II. 270 ff.) zu finden. — Für uns handelt es sich vielmehr darum, möglichst eine Uebersicht über die Gliederung des Formenkreises und eine Ueber- sicht über die Veränderungsiähigkeit der Art zu geben. Dass die Abänderungen der einzelnen Theile sich in der maunichfachsten Weise auch hier oft combinieren, versteht sich von selbst. Besonders veränderlich ist die Gestalt der Blätter, die Tiefe der Lappung und die Stärke der Behaarung, die hier und da au älteren Blättern ganz oder fast ganz verschwinden kann (vgl. K. Koch Linnaea XXII. 329. Borbäs ÖBZ. XXXVII. 198 [1887]). — Unsere Formen gliedern sich, soweit die Blätter in erster Linie in Betracht gezogen werden, in folgender Reihe : A. Blätter nur schwach eingeschnitten mit kurzen Lappen und mehr oder weniger flachen Buchten, nicht fiederspaltig gelappt. I. Blätter im Durchschnitt mittelgross bis klein, meist nicht über 6 cm lang. — Q. pubescens a. typica Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 321 (1897). a. Blätter unterseits dicht behaart, auch öfter oberseits etwas bleibend behaart. — typica f. 1. genuina Posp. a. a. O. (1897). 1. Virgiliäna1). Blätter mit mehr oder weniger zahlreichen breiten, stumpfen ganzrandigen oder kaum gebuchteten Lappen. Häufiger Formenkreis. Q. lanuginosa y. Virgiliäna Hai. Consp. Fl. Graec. III. 128 (1904) vgl. Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII (1877) 423; XXXI (1881) 386. — Q. Virgiliäna Ten. Fl. Nap. V. 262 (1836). Freyn,Verh. ZBG. Wien XXVII. 425 (1877). — Q. brachy phylloides Vukot. Rad jugosl. Akad. LI. 19 i) S. I. S. 74 Fussn. 4. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 31 182 Fagaceae. (1880). — Q. lau. brach. Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 63 (1897). — Q. lanug. a. typica Beck Fl. Nieder- Oesterr. 270 (1892). Hierzu gehören: b. parvifolia (Q. pubexcens f. 1. parvifolia Vuk. ÖBZ. XXX [1880J 151). Sehr dicht beblätterter mittelgrosser Baum. Blätter eiförmig, ziemlich symmetrisch gelappt mit halbkreisförmigen Lappen und offenen flachen Buchten, ziemlich derb lederartig, unten massig stark bis stark behaart. Blattstiel lang. Früchte sitzend, zu 1 — -2. Frucht eiförmig; Fruchthülle grünlich-filzig. — An trockenen Orten wohl zerstreut. c. platyloba^) (Q. pub. 6. platyloba Vukot. n. a. O. 152 [1880]. — Q. brachyphylla var. platyloba Borb. Erdcsz. Lap. XXVI [1887J vgl. Borb. ÖBZ. XL [1890] 384). Grosser Baum. Blätter breit, rundlich- eiförmig uuregelmäs8ig gelappt, mit breiten kurzen Lappen und sehr grossem und öfter 3 lappigem Endlappen, unterseits filzig, zuletzt zwischen den Nerven mehr oder weniger verkühlend. Blattstiel ziem- lich kurz. Früchte einzeln oder zu 2. Fruchthülle schüsselförmig, filzig, mit rauhen Schuppen. Frucht eiförmig, nieist schief abgestutzt, bis über die Hälfte hervorragend. — Wälder. d. argentea (Borb. Balat. Fl. 335 [1900]. — (J. argentea Heuff. ÖBZ. IV [1854] 114. — Q. pub. ß. Schloss. u. Vuk. Fl. Croat. 1049 [1869J). Blätter länglich- verkehrt-eiförmig mit sehr stumpfen abgerundeten Lappen, unterseits silberig-filzig, fast seidig. — An rauhen Felsen und auf Bergen. 2. brachyphylla2). Strauchig bis baumartig. Junge Zweige stärker bis schwächer behaart. Blätter mit nur wenigen stumpfen Lappen, meist beiderseits bleich und bleibend stern- haarig. Besonders an trockenen sonnigen Abhängen. Q. lannginosa e. brachi/phi/lla Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 62 (1897). Hai." Consp. Fl. Graec. III. 128. — Q. brachyphylla Kotschy Die Eich. Eur. Or. t. 9 (1862). — Q. brevifolia Kotschy Exsicc. nach DC. Prodr. XVI. 2. 11 (1864). — Q. Robur sessiliflora o. brachyphylla DC. a. a. O. (1864). — Q. sessiliflora var. brach. Raulin Descr. phys. l'ile Crete IV. 856 (1869). Boiss. Fl. Or. IV. 1165. — Q. pnbescens v. brach. Velen. Neue Beitr. 16 (1902). (Verbreitung der Rasse: besonders im Orient.) j"#] b. Blätter unterseits höchstens in der Jugend dicht behaart, nachher bald mehr oder weniger verkahlend. subvelütina. Blätter oberseits ganz verkahlend oder doch nur mit vereinzelten Haaren, unterseits meist nur an den Nerven dichter bleibend behaart, auf den Flächen spärlich bleibend sternhaarig oder fast ganz verkahlend. Meist nicht selten, nach Pospichal besonders in den Küstengebieten. 1) Von TiAaivg breit und Aoßög Lappen. 2) Von ßqaxvg kurz und (pvAXov Blatt. Quercus. 483 Q. pubescens a. f. 2. subvelutina Posp. Fl. Oesterr. Küsten]. I. 321 (1897). — Q. subvelutina Schur Enum. pl. Transs. 606 (1866). Gleichfalls durch schwächere Behaarung ausgezeichnet sind: 2. Kitaibeliii) (Sinionk. Mag. Növ. Lap. VII. 66 [1883]. — Q. cuneata Kit. Linnaea XXXII. 355 [1863] nicht der übrigen Schriftst.). Junge Zweige bräunlich. Blätter gestielt, aus keilförmigem Grunde länglich, ungleich-lappig-gesägt, mit stachelspitzigen Lappen, oberseits kahl, unter- seits grau. Blattstiel behaart. — Ungarn. 3. castaneifdlia (Gurke in Kichter-Gürke PI. Eur. II. 63 [1897]. Hayek Fl. Steierm. 118. — Q. pub. 5. castaneaefolia Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 152. — Q. pub. var. cast. Krasan Ber. DBG. III. 375 [1885]). Blätter lanzettlich, breit buchtig gelappt, mit meist kleinen rundlichen Lappen und offenen Buchten, oberseits netznervig, am Grunde in den langen Stiel verschmälert. Fruchthülle becherförmig seidig-filzig mit dreieckig- lanzettlichen Schuppen. Frucht fast cylindrisch, gestutzt mit dicklichem Giiffelrest. — Steiermark, Kroatien. 4. Krapincnsis-2) (Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 153). Grosser Baum. Blätter oval bis eiförmig-spatelig, gelappt bis buchtig gelappt mit sehr kurzen breiten Lappen, am Grunde in einen langen Stiel ungleich vor- gezogen, öfter in der Gestalt wechselnd. Frucht einzeln bis mehrere. — Kroatien. 5. saxicola (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. 2. sax. Vuk. ÖBZ. XXX. 151 [1880]). Blätter länglich-eiförmig, mit offenen oder am Blattgrunde meist zusammenneigenden Buchten, am Grunde herzförmig. Früchte meist einzeln. Fruchthülle tief - schüsseiförmig mit zungen- förmigen filzigen Schuppen. Frucht etwa doppelt so lang als die Hülle. — Kalkfelsen ; Kroatien. 6. sulcata (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. sulcata Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889]). Blätter oval bis länglich, unterseits schliesslich nur am Mittelnerven behaart. Blattstiel kurz, schwach filzig. Frucht kurz derb gestielt. Fruchthülle becherförmig, weissfilzig mit schmallanzettlichen Schuppen, diese gefurcht und zwischen sich Rinnen lassend. — Kroatien. 7. ilicifo'lia (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. ilicifolia Vuk. Form. Quere. Croat. 15 t. 6 fig. 1 [1883] nach Borbäs. — Q. pub. var. ilicif. Krasan Ber. DBG. III. 375 [1885] der Name. — Q. lanug. var. corii- fölia Borb. u. Vuk. Erdesz. Lap. 1886. 337. ÖBZ. XXXVI [1886] 283. XLI [1891] 145. — Q. coriif. Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889] nicht Wangenh. — Q. lanug. coriif. Gurke a. a. O.). Blätter dick lederartig mit rundlichen bis etwas zugespitzten Lappen, unterseits an den Nerven wollig. Fruchtstände gestielt. — Ungarn, Kroatien ; Steiermark. — Wird von Willkomm (Forstl. Fl. 2. Aufl. 424 [1887]) als Q. picbesccns X Cerris gedeutet. II. Blätter gross. congesta. Blätter verkehrt-eiförmig, meist 8 — 10 (bis 14) cm lang und 5 — 7 (bis 9) cm breit, mit sehr breiten stumpfen Lappen, oberseits kahl. Früchte häufig zu mehreren genähert bis ge- knäuelt, aber öfter auch einzeln bis wenige. Bei uns bisher wohl nur in Montenegro beobachtet, vielleicht auch in Kroatien und weiter verbreitet. i) S. IL S. 418 Fussn. 1 und IV. S. 85 Fussn. 4. 2) Bei der Stadt Krapina in Kroatien gefunden. 31« 484 Fagaceae. Q. lanuginosa congesta Gurke a. a. O. 63 (1897). Hai. Consp. Fl. Graec. HI. 128 (z. T.). — Q. congesta Presl Delic. Prag. 52 (1822). — Q. amplifolia Guss. Fl. Sic. Syn. IL 607 (1844) vgl. Strobl Flora LXIV. 350 (1881). — Q. Cupaniana Guss. a. a. O. 606 (1844)? vgl. Strobl a. a. 0. (1881). - Q. pubescens ß. congesta Strobl a. a. O. 350 (1881). ÖBZ. XXXI (1881) 363. Beck u. Szysz. PI. Cernag. 59 (1889). — Q. latifoüa Vuk. Form. Quere. Croat. 14 (1883)? — Q. pub. ß. Q. cong. Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. Berl. IV. 190 (1886)? Nach Strobl (a. a. O.) stimmet! die erwähnten Gussone'schen Pflanzen in den Blättern sehr mit dessen leptobalanus (s. S. 488) überein, nur dass letztere die schmale Frucht besitzt. — Wenzig (a. a. O.) und auch Haläcsy (Consp. Fl. Graec. III. 128) führen unter dem Namen con- gesta eine Pflanze mit tiefer- und spitzgelappten Blättern an. Hierher gehört auch Q. congesta var. Vukotinovicii Borb. Erdesz. Lap. 1887. 739 aus Ungarn und von Triest (Borb. nach Bornmüller Bot. Centralbl. XXXVII. 129 [1889]). Sie unterscheidet sich von der typischen congesta durch grössere Blätter, locker gestellte, einfarbige, flaumige Schuppen der Fruchthülle und Fruchtstandsstiele etwa von der Länge der Blattstiele. (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Italien; Balkanhalbinsel; Creta.) ~\ Auch nach der Consisteuz der Blätter sind mehrere hierher gehörige Formen beschrieben worden, so pdchyphylla*) (Vuk. Form. Quere. Croat. 16 [1883]. — crassifdlia Vuk. a. a. O.) mit dick-lederartigen Blättern (vgl. auch coriifolia) und scaridsa (Vuk. a. a. O.) mit dünnen häutigen Blättern. B. Blätter mehr oder weniger tief gelappt bis fast fiederspaltig, mit tief eingreifenden Buchten. I. Blätter gross. Lappen stumpf. Croätica. Meist grosse Bäume. Blätter breit verkehrt- eiförmig, nach der Spitze zu stark verbreitert, tief gelappt mit schmalen Buchten und abgerundeten an der Spitze meist ungleich 2 lappigen Lappen, oberseits kahl, mattglänzend, unterseits dünn- filzig und spärlich sternhaarig. Bisher wohl nur im Oesterreichischen Küstenlande und in Kroatien. Q. lanuginosa croätica Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 63 (1897). — Q. croätica Vuk. Rad jugosl. Akad. LI. 21 (1880). — Q. croätica a. tt/pica Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 320 (1897). Hierzu gehört : b. eectifdlia (Gurke a.a.O. 63 [1897]. — Q. scctifoHa Vuk. Verb. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]). Blattstiel laug. Früchte sitzend. Frucht- becher trichterförmig, silberweiss filzig, mit locker anliegenden Schuppen; diese hellröthlich. — Kroatien. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete?) ?j"jjTj IL Blätter mittelgross bis klein. l) Von nuyvg dick und (pvAJ.Of Blatt. Quercus. 485 a. Blätter mittelgross, meist 3 — 6 cm lang. 1. pinnatifida. Blätter meist etwa 3 — 5 cm lang, mit ab- gerundeten bis eckigen, öfter wieder eingeschnittenen oder ge- lappten, meist schräg vorwärts abstehenden Lappen, zumeist oberseits verkahlend, unterseits an den Nerven meist seiden- haarig, dazwischen hellfilzig mit zerstreuten Sternhaaren. Meist nicht selten, hier und da überwiegend. Q. lanuginosa f. pinnatifida C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 195 (1904). — Q. asperäta Pers. Syn. II. 571 (1807)? (fol. sinuat. sin. rotund.). — Q. äspera Bosc Mein. diff. esp. Chene 24 (1808). — Q. pubescens ß. pinnati- fida (A. Br. in) Spenn. Fl. Friburg. IL 282 (1826). Vukot. OBZ. XXIX (1879) 185. — Q. pinnatifida Gmel. Fl. Bad. IV. 673 (1826). — Q. pinnatiloba K. Koch Linnaea XXII. 326 (1849). — Q. pub. ß. pinnatifida f. 1. genuina Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 321 (1897). Haläcsy (Consp. Fl. Graec. III. 128) citiert hierzu Q. Dalechampii s. S. 478. — Seine f. typica (a. a. O. 127 [1904]) beschreibt er: Blätter mit schmalen, stumpfen oder stumpflichen oft buchtigen Lappen, mit mehr oder weniger tiefen Buchten. — Sehr formenreich; erwähuenswerth erscheinen : a. Blätter oberseits meist stark bis völlig verkahlend; auch unterseits meist nur dünn behaart. 1. Blätter nicht bis zum Mittelnerven eingeschnitten. a. BrandisiH) (Gurke a. a. 0. 62 [1897]. — Q. pub. f. Brandisii Vukot. ÖBZ. XXXVIII [1888] 83). Blattlappen lanzettlich, ab- gerundet bis spitzlich, ganzrandig bis ausgerandet. Blattstiel lang, später verkahlend. Fruchtstand sehr kurz gestielt (3- bis) 5- bis 7 früchtig. Frucht mittelgross, spitzlich. — Bosnien. ß. Baeunensis2) (Gurke a. a. O. 62 [1897]. — Q. ßacuncnsis Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]). Blätter länglich- oval mit tief eingeschnittenen stumpfen Lappen und breiten Buchten, am Grunde schief herzförmig. Blattstiel long. Früchte sitzend. Fruchthülle schüsseiförmig mit seidenhaarig bewimperten Schuppen. Frucht walzlich, 3 — 4 mal länger als die Hülle. — Kroatien. y. lacinifdlia (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. lacinif. Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 195 [1889]). Blätter schief, mit ge- schlitzten eckigen, wellig gezähnten bis angefressenen Lappen mit weiteren bis eugeren Buchten. Früchte sitzend, gross, ei- förmig. Fruchthülle becherförmig, warzig mit dreieckigen stumpfen Schuppen. — Kroatien. 6. heterophylla (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. heteroph. Vukot. a. a. O. 195 [1889]). Blätter von wechselnder Gestalt mit breiten bis schmalen gerundeten bis eckigen rechtwinklig eingeschnittenen Lappen, am Grunde herzförmig. Blattstiel kurz. Früchte sitzend, ') S. VI. 1. S. 857 Fussn. 3. Ausser der dort erwähnten Abhandlung in Verh. ZBG. Wien XXXVIII. 577 (1888) veröffentlichte Br. noch Bot. Beitr. Fl. Travnik in Jahresh. Nat. Ver. Trencsiner Comit. XIII, XIV (1S90, 91) 49—78 etc. (Maly briefl.). B. ist seit 1882 in Bosnien. *) Nach dem Dorfe Bacun am Fusse des Agramer Gebirges in Kroatien. 486 Fagaceae. aus breitem Grunde verschmälert. Hülle becherförmig, aschgrau stern haarig-flaumig. — Kroatien. — Stellt eine Uebergangsfonn zu der Gruppe mit spitzen Lappen dar. 2. Blätter wenigstens am Grunde und in der Mitte bis zum Mittel- nerven eingeschnitten. Idcera (Gurke a. a. O. 63 [1889]. — Q. pub. 4. lacera Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 152. Krasan Ber. DBG. III. 375 [1885]). Blätter eiförmig-lanzettlich bis keilförmig, mit an der Spitze ausgerandeten bis 2 lappigen Lappen und meist nnregelmässigen Buchten. Blatt- stiel ziemlich lang. Früchte sitzend oder kurz gestielt von ver- schiedener Grösse. Hülle becherförmig, filzig, mit zahlreichen buck- ligen Schuppen. — Steiermark, Kroatien und wohl verbreiteter. — Ob hierher var. laciniata Tod. Herb.? b. Blätter auch oberseits bleibend mehr oder weniger dicht behaart. lacinidsa (Q. laciniosa Bor. Fl. Centr. France ed. 2. II. 568 [1849]. — Q. pubesc. var. laciniosa Strobl Flora LXIV. 350 [1881]. Freyn FI. Süd-Istr. 423. Nachtr. 386). Blätter elliptisch-verkehrt- eiförmig, unterseits aschgrau filzig, meist 3 — 7 cm laug und 3,5 bis 4,5 cm breit, dicht buchtig-gelappt ; die Lappen alle verschmälert, ab- gerundet, selten spitzlich. — Sehr zerstreut. — Ob zu dieser Art auch Q. Robur sessilißora parvifolia DC. Prodr. XVI. 2. 10 (1864) mit kleineren fast kahlen fast fiederspaltigen Blättern mit eiförmigen, meist gebuchteten, etwas spitzigen Lappen ? 2. unduläta. Blätter mit sämmtlich oder doch zum Theil spitzen Lappen, an den Rändern oft mehr oder weniger kraus bis wellig. Früchte sitzend. Meist zerstreut, besonders im mittelungarischen Berglande. Q. lanuginosa unduläta A. u. G. Syn. IV (1911). — Q. unduläta Kit. Linnaea XXXII 354 "(319) (1863) z. T. Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 188. — Q. acutiloba Borb. Budapest, növ. 69 (1879). Vuk. Form. Quere. Croat. 17 (1883)? — Q. euneiseeta Borb. Erdesz. Lap. XXVI (1887)? Die hierher gehörigen Formen wurden auch öfter als Bastarde mit Q. cerris angesprochen, nach Kerner (a a. O.) aber wohl mit Unrecht, wenngleich sich die Pflanze in Gemeinschaft von Q. cerris und lanu- ginosa findet und die Blätter thatsächlich der Q. cerris sehr ähnlich sind. — Hierzu gehören : «. Blätter massig tief (nicht bis fast zum Mittelnerven) eingeschnitten. 1. Blätter meist mit zahlreichen Lappen (vgl. auch polycarpa). a. priono'tai) (Beck Fl. Nieder-Oesterr. 270 [1890]. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 195). Blätter meist verkehrt-eiförmig, jeder- seits mit meist 4 — 6 eiförmig dreieckigen spitzen bis zugespitzten Lappen und spitzen Buchten. Blattstiel ziemlich kurz. — Zerstreut. ß. elegans (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. pub. 7. elegans Vuk. ÖBZ. XXX [1880] 153). Blätter eiförmig-lanzettlich mit lanzett- lichen zugespitzten Lappen und tiefen schiefen Buchten, am Grunde meist herzförmig. — Kroatien. 2. Blätter mit nur wenigen grossen Lappen. acero'ides (Gurke a. a. O. 62 [1897]. — Q. aceroides Vuk. Form. Quere. Croat. 16 [1883]). — Kroatien, ähnlich auch ander- wärts, aber anscheinend selten. b. Blätter bis fast oder bis zum Mittelnerven eingeschnitten. 1) nftovcoTÖg sägeähnlich. Quercus. 487 1. Susedana ') (susedana Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. susedana Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 185. Nov. obl. 15 vgl. Borb. ÖBZ. XXXVII [1887] 198. — Q. pubesc. ß. f. 2. sussedana Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. 321 [1897]). Blätter meist 5—6 cm lan?, bis fast auf den Mittelnerven fiedertheilig mit z. Th. zerschlitzten fast wagerecht abstehenden Lappen, oberseits meist flaumig behaart, unter- seits dicht sternhaarig-filzig. — Meist zerstreut. 2. dissecta (Q. pinnatifida var. dissecata Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]). Blätter zerschlitzt-fiederspaltig, unregelmässig gelappt, unterseits an den Nerven roth, krauswollig, dazwischen be- haart bis flaumig-sternhaarig. — Kroatisches Küstenland. — Vgl. auch longiloba (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. longil. Vuk. Form. Qu. Croat. 14 [1883]? nicht Lasch. — Q. pubescens f. longiloba Krasan Ber. DBG. III. 375 [1885]) aus Steiermark und Kroatien unter parviglandis. b. Blätter klein, oft sehr kraus. c r i s p ä t a. Blätter meist nur 2 cm lang, seltener erheblich grösser, tief gelappt mit sehr spitzen ringsum ausgebuchteten und an der Spitze zahnartig eingeschnittenen, meist mehr oder weniger stark krausen, vorwärts gerichteten Lappen, oberseits meist bald verkahlend, selten bleibend behaart, unterseits meist graugrün, mehr oder weniger locker sternhaarig, nur auf den Nerven dichter seidenhaarig. Auf felsigem Boden, an Karstabhängen etc., im Mittel- meergebiete besonders auf den Istrischen Inseln!! zerstreut. Q. lanuginosa ö. crispata Beck Fl. Nied.-Oesterr. 270 (1890). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 195. — Q. crispata Stev. Verz. Taur. 305 in Bull. Soc. Nat. Mose. I. 386 (1857). — Q. undulata Kit. a. a. 0. (1863) z. T.? — Q. cerrioides Willk. u. Costa Linnaea XXX. 123 (1859). — Q. crispida Vukot. Rad jug. Acad. XXII (1872)? — Q. carduifölia Vuk. a. a. O. (1872)? — Q. budensis Borb. Termesz. 1878. 322 nach Beck a. a. O. — Q. Janug. var. cerrioides Borb. ÖBZ. XLI (1891) 145, 249. Die Angabe, dass die Q. eunedta Kitaibel's (s. S. 483) hierher gehört, ist sicher unrichtig (vgl. Borbas Balat. Fl. 336). — Hierher gehört wohl : 2. crispa (Gurke a. a. 0. 63 [1897]. — Q. pub. f. crispa Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 185 [1879]). Blätter mit stark wellig krausen, tief gelappten bis gezähnten, stachelspitzigen Lappen. — Sehr ähnlich, vielleicht kaum zu scheiden ist: 3. undabunda (Borb. u. Csato Mag. Növ. Lap. X. 135 [1886]). Blätter sehr kraus. (Verbreitung der Rasse: Mittelmeergebiet bis Kleinasien und Krim.) [*"j Nach der wechselnden Ausbildung der Früchte lassen sich gleichfalls eine Anzahl Formen unterscheiden und zwar nach der Gestalt der Frucht (Eichel): 1) Nach dem kroatischen Dorfe Sused. 488 Fagaceae. II. brachycärpal) (Gnss. Fl. Sic. Syn. II. 607 [18441). Früchte klein, kurz, oft nicht viel aus der Fruchthülle hervorragend. — Hierzu gehören auch : m i c i o f> ii I anos') (Schur Enuin. pl. Transs. 607 [1866]. — Q. microbalanits Bor. Fl. Centr. Fr. ed. 3. 588 [1857] vgl. Borb. Balat. Fl. 335). Strauch mit kleineren gefiederten Blättern mit Bpitzlioh gebuchteten Lappen: Früchte meist zahlreich, mit der Hülle nur 1,2 cm lang. — parvig landi s (Q. pinnatifida var. parviglandis ((J. longiloba) Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 194 [1889]) mit kugeligen Früchten und kreiseiförmiger Hülle vgl. S. 487 dissecata. — microcarpa Guss. a. a. O. (1844). — pusilla (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pusilla Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889]). Früchte eiförmig, oben eingedrückt; Fruchthülle kreiselförmig mit zahlreichen blassen, seidenglänzenden Schuppen ; Blattformen Viryiliana ähnlich. III. globuldsa (Güike a. a. O. 03 [1897]. — (J. pub. 3. globulosa Vukot. ÖBZ. XXX [1880] 152). Früchte kugelig, massig gross, an der Spitze ge- stutzt, mit kurzem Griffelrest. Fruchthülle becherförmig mit breiten ange- drückten, behaarten und gewimperten Schuppen. IV. macrocarp a (Tod. Herb.). Früchte viel grösser als beim Typus, eiförmig. V. leptobälanosS) (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. kftobalana Guss. Fl. Sic. Svn. ed. 2. II. 608 [1844]. — Q. pub. var. leptob. Strobl Flora LXIV. 351 [1881]. Borb. ÖBZ. XLI [1891] 145 vgl. DC. Prodr. XVI. 2. 10). Frucht schmal-cylindrisch. Fruchthülle keilförmig. — Ist nur durch die Fruchtform von congesta (Cupaniana) s. S. 483 verschieden. — Hierzu ge- hören auch longiglandis Vuk. Rad jug. Akad. LI (1880). — stenobalana Guss. a. a. O. (1844). VI. oxycdrpa*) (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. oxycarpa Vukot. ÖBZ. XXIX [1879] 184. — var. pyramidata Vuk. Form. Quere. Croat. 13 [1883]?). Frucht beiderseits verschmälert, oberwärts in eine Spitze vorgezogen und etwas gebogen. (Blätter meist kraus.) VII. ro st rata (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. rostrata Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 185). Frucht elliptisch, am Grunde verschmälert, in der Mitte verdickt, nach der Spitze zu gleichmässig verschmälert, durch den kurzen Griffel rest geschnäbelt. Die Gestalt der Fruchthülle (Näpfchen) ist wechselnd (vgl. auch bei den Blattformen), zu erwähnen sind : b. toruldsa (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. torulosa Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 185. — var. granulata Vuk. Herb. 1889). Fruchthülle tief becherförmig, bauchig-buckelig mit kantigen Schuppen. C. sulcdta (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q suleata Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889]). Fruchthülle becherförmig, dick, weissfilzig; ihre Schuppen schmal-lanzettlich, am Bücken etwas erhoben, sich gerade deckend, zwischen sich deutliche Rinnen lassend. (S. auch S. 483). d. microlepisf») (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — microlepis Vuk. Form. Quere. Croat. 15 [1883]) ist durch kleine, e. stendlcpisG) (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — stenol. Vuk. a. a. O. 17 t. 9 fig. 1 [1883]) durch schmale und f. macrolepis'') (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — macrolepis Borzi Fl. forest. Ital. 163 [1880] nicht Kotschy) durch grosse Schuppen der Frucht!. ülle ausgezeichnet. 1) Von ßQu%vg kurz und xaQ.iög Frucht. '-) Von ftixQÖg klein und ßdJ.uvog Eichel. 3) Von Aejrtög dünn und ßdÄavog Eichel. 4j Von 6$i6g lang, gross und Aenig. Quercus. 489 g. rufa (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. rnfa Verh. ZBG. Wien XXXIX. 195 [1889]). Fruchthülle tief becherförmig mit zahlreichen, sämmtlich braun rotben bis röthlich-schwarzen Schuppen, deren untere warzig, die übrigen spärlich behaart. — h. erythrdlepis i) (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. pub. f. eryth. Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 184). Schuppen der Frucht- hülle röthlich, oval-lanzettlich, filzig berandet. Die Zahl der Früchte im Blüthenstände ist gleichfalls wechselnd, auffällig ist: 2. glomcrdta (Q. Robur lanuginosa ß. glomerata Lara. Encycl. I. 717 [1783]. — Q. pub. var. polycarpa Schur Verh. Siebenb. Ver. Nat. 1851. 170. Enum. pl. Transs. 606. — Q. axillaris Schur ÖBZ. VII [1857] 18 vgl. Neilr. Nachtr. zu Maly 77. — Q. lanug. e. polycarpa Hai. Consp. Fl. Graec. III. 128 [1904]). Früchte klein, an den Blüthenständen zahl- reich, gehäuft. Fruchthülle mit kleinen angedrückten Schuppen. — Blätter meist oberseits kahl, unterseits grau, mit meist spitzen Lappen. — Auch diese Form ist fälschlich als Bastard mit Q. cerris angesprochen worden. — Hierher gehörig oder verwandt: vgl. b. tetracdrpa-) (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. tetracarpa Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 196 [1889]). Früchte regelmässig zu 4 gegenständig an je einem kurzen steifen Stiel. — microbalanos vgl. S. 486. — congesta vgl. S. 483. — glomerulosa (Gurke a. a. O. 63 [1897]. — Q. glomerulosa Vuk. Form. Qu. Croat. 11 t. 3 fig. 1 [1883])? Die Stiele der Fruchtstände sind von verschiedener Länge: Es werden neben solchen Formen mit sitzenden oder fast sitzenden Früchten solche mit bis 3 cm laugen Stielen der Fruchtstände beschrieben (vgl. bes. Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 195 [1889]). Mitunter ist die Länge der Stiele bei einer Form wechselnd, so beschreibt Kitaibel seine Q. Mc'nesiensis 3) (Linnaea XXXII. 353 [1863]) mit sitzenden oder kurz gestielten Früchten. — Bei manchen der gestieltfrüchtigen Formen erscheint es etwas zweifelhaft und ohne genaue Nachprüfung der Original- bäume nicht sicher entscheidbar, ob sie wirklich zu dieser Art oder etwa zu Q. Apennina gehören. — Hayek (Fl. Steierni. 119) giebt 2 Parallel- reiheu von Formen an, deren erste sitzende, die zweite gestielte Früchte besitzt; die weitere Eintheilung geschieht dann ähnlich der von uns oben S. 481 gegebenen nach der Blattform. Die gestieltfrüchtigen gliedert er entsprechend in : a. Wormastinyi*) (Gurke a. a. O. 64 [1897], — Q. Worm. Vukot. Form. Qu. Croat. 16 t. 6 fig. 6 [1883]. — Q. pub. v. Worm. KraSan Ber. DBG. III [1885] 375). Blätter verkehrt-eiförmig, mit kurzen und stumpfen breiten Lappen. b. ilic ifdlia (vgl. S. 483). Blätter verkehrt-eiförmig mit dreieckigen spitzlichen Lappen. e. läcera (vgl. S. 4S6). Blätter eiförmig, tief gelappt mit unregel- mässig eingeschnittenen Lappen. Weiter gehören hierher Bxiccaräna*) (Gurke a.a.O. 63 [1897]. — Q. pubesc. var. Buccarana Vukot. Rad Jugosl. Akad. LI. 21 [1880J. i) Von iQvd-Qog roth und Xejiig Schuppe. 2) Von zeiga-vici- und xaQnög Frucht. 3) Auf Weinbergen bei Me'nes unweit Arad. 4) Nach Eduard von Wormastiny, * 18. Mai 1816 Swoszowice bei Skawina, Kr. Wadowice (Galizien) f 27. Juli 1909 Agram, Mag. pharm., Gründer des National- Museums daselbst, hochverdient um die Flora Kroatiens und Dahnatiens. Er war einer der thätigsten Mitarbeiter an Kerner's Flora exsiccata Austro-Hungaricu (Hirc br.). 5) Nach dem Fundorte Buccari bei Fiume. 490 Fagacone. — Q. Bucc. Vuk. bei Hirc Rad Jugosl. Akad. LXIX. 212 [1884]). — Vgl. ausserdem Q. ambigua (Kit. Linuaea XXXII. 355 [1863]), die durch langgestielte Früchte ausgezeichnet ist (ob überhaupt hierher gehörig??). — sulcdta s. S. 483, 486. — pusilla s. S. 486. — Er- wähnenswerth erscheint noch: 2. Schul ■ er H) (Gurke a. a. O. 64 [1897]. — Q. pub. f. Schulzen Vuk. ÖBZ. XXXVIII. 82 [1888]). Blätter vielnervig, besonders am Mittelnerven kraus behaart, 2 — 3 cm lang gestielt. Frucht- stände 1 — 3 früchtig, 2 — 3 cm lang gestielt. Fruchthülle mit sich nicht dachziegelig, sondern gerade deckenden Schuppen (vgl. sulcata). — Ob hierher gehörig? Ausser einer Anzahl von Formen von Vukotinovic etc. sind noch andere hierher gezogene Formen unsicher geblieben, so montana Tod. Herb.? — oblongdta Ten. Herb.? — Q. ve'rtesiinsi*'-) Kit. Linnaea XXXII. 354 (1863) nur der Name vgl. Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 233. (Verbreitung der Art: Frankreich; Nord- und Central-Spanien ; Italien mit den Inseln; Balkan-Halbinsel; Podolien; Krim; Kaukasus- länder; Armenien; Kleinasien.) ~% Es gliedern sich weiter an diese Art eine Anzahl von Formenkreisen, die vielfach als eigene Arten betrachtet werden, vielfach aber auch nur als Formen einer der Hauptarten der .ßooxr-Gruppe angegliedert sind, wie aus der verwickelten Synonymie hervorgeht. So charakteristisch die betr. Pflanzen meist in typischer Ausbildung auch sind, so sind doch fast alle Merkmale, die für die Eintheilung der i?o6»r-Gruppe Verwendung finden können bei ihnen und namentlich zwischen ihnen so wechselnd, dass es unnatürlich erscheinen würde, sie künstlich einer Art unter- zuordnen, unnatürlich aber auch sie alle als eigene Arten gleichwertig den fest- stehenden Formenkreisen der Q. lanuginosa, Q. sessili.i und Q. robur zu behandeln. Am natürlichsten scheint es, sie hier auzugliedern, da sie sich zweifellos dem medi- terranen Formenkreise der 0. lanuginosa in vielen Dingen anschliessen, ja oft viel- leicht nicht in allen Formen davon getrennt werden können. Der mangelhafte Zu- stand des Herbarmaterials ohne Früchte und Blüthen lässt zumeist eine absolut sichere Bestimmung nicht zu. Betrachtet man Q. lanuginosa so etwa als ursprüng- lichen Formenkreis, so strahlen die hierunter untergebrachten Formen in den ver- schiedenen Merkmalen, namentlich (längere bis lange Stielung der Früchte) zu den Formen der Q. robur aus, während Q. sessilü sich unmittelbarer den verkahlenden und kurzgestielten Formen der Q. lanuginosa anschliesst. — Viele sind (ob mit Recht?) als Bastarde gedeutet worden. B. (J. Apennhiit. Strauch bis hoher Baum mit geradem Stamm, letzterer mit zuletzt rissiger röthlich-grüner Rinde. Aeste gebogen. Zweige oft fast quirlständig, anfangs w eissgrau-filzig, später mehr oder weniger verkahlend. Winterknospen ziemlich gross, braun bis röthlich-braun, deutlich spitz. Blätter an der Spitze oft büschelig gedrängt, länglich, meist mittelgross, meist 7 — 9 cm lang und 3 — 6 cm breit, mit ziemlich gleichmässigen meist breitlinealischen, wagerechten grobgezähnten Lappen und seichten oder tieferen sehr 1 ) Nach Stephan Schulzer von M üggenbu rg, * 19. Aug. 1802 ViduSevac, in der damaligen Ban:it-Militärgrcnze, jetzt Ct. Zagrab f 5. Februar 1892 Vinko- vice (Ct. Sirmien) (Hirc br.), k. k. Hauptmann a. D., hervorragendem Pilzkenner; mit A. Kanitz (s. I. S. 254 Fussn. 2 [die genauen Daten * 23. April 1843 Lugos (Ct. Krasso-Szörenyi f 12. Juli 1896 Klausenburg]) und J. A. Knapp (s. VI. 1. S. 733 Fussn. 2) Verfasser von: Die bisher bekannten Pflanzen Slavoniens Abh. Zool. Bot. Ges. Wien XVI (1866) 5. Vgl. ÖBZ. XXX (1880) mit Bild. '*) Nach dem Fundort«', dem Vertes-Gebirge in der Nähe von Budapest. Quercus, 491 schmalen Buchten, derb lederartig, am Grunde keilförmig bis abge- rundet, hier und da auch ungleich geährt-gelappt, oberseits bald ver- kahlend, glänzend, runzelig, unterseits dünn sternhaarig, grau- filzig und zottig-flaumig. Blattstiele meist kurz, meist nur bis 5 mm lang, filzig. Nebenblätter pfriemlich, gewimpert, so lang oder länger als der Blattstiel, hinfällig. Männliche Blüthenstände meist einzeln in den Blattachseln, schlaff, meist 2 — 4 cm lang, mit dicht gewimperten grünlichen Perigonblättern. Staubbeutel meist grünlich- gelb. Weibliche Blüthenstände mit filzigem Stiele und hellrother Hülle. Narben purpurn. Fruchtstände meist 3 — 6 cm lang gestielt, mit meist 6 — 10, seltener mit weniger Fr üchten ; der Stiel ziemlich dick, filzig, anfangs steif aufrecht, schliesslich meist an der Spitze über- hängend. Fruchthülle dichtfilzig, Frucht etwa doppelt so lang als die Hülle, massig gross, glatt, gelblich. Auf trockenem Boden, auf Sand und Felsen, nur im südlichen Gebiete. Die Angaben der Unterart in Istrien beziehen sich wohl auf die Rasse B, die von Beck (Fl. Nieder-Oesterr. 271) in Nieder-Oesterreich wohl auf Q. pendulina, wenn diese nach S i m o n k a i hierher gehört (?) dann auch in Ungarn und Siebenbürgen. Bl. Ende April. Q. apennina Lam. Encycl. I. 725 (1783). Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 352 (1815). DC. Prodr. XVI. 2. 6. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 318. Nyman Consp. 660. Suppl. 278. — Q. pyrenaica y. apennina K. Koch Linnaea XXII. 324 (1 849)? — Q.pubescens var. d. Q. Apennina Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 190 (1886). Hempel u. Wilh. Bäume u. Str. II. 70. — Q. lanuginosa var. Q. apennina Simonk. Enum. Transs. 489 (1887). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890)? Richter-Gürke PI. Eur. II. 62. — Q. Robtir var. intermedia Berang. Aut. stör, forest. Ital. 292 t. IA? nach Visiani Fl. Dalm. Suppl. 45. Vielleicht gehört hierher auch noch Q. Rume'lica Griseb. u. Schenk in Wiegm. Arch. XVIII. 353 (1852) vgl. Nym. u. Giirke a. a. O. — Q. Toza ß. apennina Griseb. Spie. Fl. Rum. Bith. II. 337 (1844). Aschers, u. Kanitz Catal. corm. 24 gehört wohl zu Q. conferta vgl. Griseb. u. Schenk a. a. O. — Auch Q. eunedta Ten. Fl. Nap. V. 259 (183G) nicht Kit. wird hierher gezogen. — Die von Koch Syn. ed. 2. 737 zweifelhaft aus Tirol erwähnte Pflanze gehört wohl zu Q. lanuginosa, vgl. auch Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 425 (1877). — Bemerkenswerther sind: B. Tommasinii x). In Blattgestalt und Behaarung dem Typus sehr ähnlich, aber Blätter weich und Blattstiel länger, meist 0,8 — 1,5, mitunter bis 2 cm lang. Blattlappen abgerundet, stumpf, mitunter auch oberseits etwas bleibend behaart. Fruchtstände meist nur mit 2 — 4 Früchten. Fruchthülle mit höckerartigen unteren und läng- lichen freien spitzen, flach anliegenden oberen Schuppen. Nur im südöstlichsten Gebiete. Küstenland selten (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 319, Marchesetti Fl. Trieste 500). Istrien: Parenzo (Marchesetti 76). Pola: Prato grande ; Wald Siana und bei Medolino (Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 424). Monte Maggiore: Laubwälder bei Dolegnaras, bei etwa 450 — 500 m (Frey n), 1) S. II. 1. S. 390 Fussn. 1; II. 2. S. 183 Fussn. 3. 492 Fagaceae. längs der Strasse von Moscenice nach Kraj. Insel Cherso (Tom- m a s i n i !). Veglia (T o m m a s i n i). Kroatien : Buccari (H i r c). Dal- matien : Halbinsel Lapad bei Gravosa (E. Weiss Verh. ZBG. Wien XVI. 577 [1866]); Eingang ins Brenothal bei Ragusa (Born- müller ÖBZ. XXXIX. 336). Q. apennina B. Tommasinii Maly in A. u. G. Syn. IV. (1911). — Q. Tommasinii Kotschv nach Vis. Mem. Ist. Venet. XVI. 77 (1871). Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 425 (1877). — Q. pubescens ß. intermedia Vis. Fl. Dalm. Suppl. 45 (1872). — Q. pubescens var. racemosa Tommas. Veglia 60 (1875), — Q. Januginosa var. Q. pendulina Kit. nach Simonk. Quercet. 29 (1890)? — Q. lanug. c. Tommasinii Giirke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 62 (1897). Eine Form mit tiefer eingeschnittenem! Blättern ist: II. lacinidta (Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 425 [1877]). — So stellen- weise am verbreitetsten. Die Angabe von Borbds (ÖBZ. XXXVIII [1888] 32), dass Q. (lanu- ginosa var.?) Tenoreil) DC. Prodr. XVI. 2. 7 (1864) vgl. S. 479 zu dieser Rasse gehört, ist wohl unrichtig. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) jTjTj C. Hirciäna2). Mittelhoher Baum. Blätter zahlreich, gross, ober- seits dunkelgrün, unterseits stark graugrün, tief und ungleich ein- geschnitten mit spitzlichen Lappen. Fruchthülle und Frucht klein, meist einzeln. Kroatien: um Drvenik (Hirc). Q. apennina C. Hirciäna Maly in A. u. G. Syn. IV (1911). — Q Hirciäna Vukot. nach Hirc Rad jugoslav. Akad. LXIX. 212 (1884). Fl. Bak. 116 vgl. Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 318. Bedarf näheren Studiums, ob sie wirklich als Kasse erhalten bleiben kann. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) (Q. App.: S.-Frankr. ; Ital. ; Sic; Balkanhalbins.) j"*] C. Q. Iirutlff3). Strauch oder meist niedriger Baum. Winter- knospen eiförmig. Junge Zweige kahl oder v erkahle nd. Blätter länglich bis etwa zur Hälfte fiederspaltig, unterseits kahl, meist etwa 1,5 dm lang, mit spitzen Buchten und grossen ge- näherten, meist länglich-eiförmigen Lappen. Blattstiel meist sehr kurz, höchstens bis 5 mm lang. Fruchtstände mit (1 bis) bis 4 cm langem Stiele, meist 2 — 3früchtig. Früchte gross, etwa 3 — 5 cm lang und ca. 2 cm dick; ihre Hülle meist sehr kurz gelblich behaart. Mittleres und südliches Ungarn; Siebenbürgen; Slavonien; Banat. Bosnien bei ca. 750 m (Maly Mag. Bot. Lap. VII [1908] 208). Q. brutia Ten. Ind. sem. hört. Neap. 1825. 12. Fl. Nap. Prodr. App. V. 29 (1826). DC. Prodr. XVI. 2. 5. Pancic Verh. ZBG. Wien i| S. II. 1. S. 280 Fussn. 2; VI. 2. S. 999 Fussn. 2. H) Nach Prof. D. Hirc s. VI. 1. S. 121 Fussn. 2. 3) S. I. S. 218 Fussn. 1. Quercus. 493 VI. 572 (1856). Borbäs Balat. Fl. 332. Beck Veget. Illyr. Land. 213 (dort die Pflanzengenossenschaft). Rchb. Ic. XII t. DCXLIX fig. 1314. Nyman Consp. 660. Buppl. 278. — Q. Robur ß. brutia Ten. Fl. Nap. V. 259 t. 197 fig. 2 (1836). Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 185 (1886). Borbäs bei Formänek Verh. NV. Brunn XXXII. 152 (1894). — Q. Ettingeri1) Vukot. Rad Jugosl. Akad. XXII. 29 (1872) nach Borb. Term. füz. XIII. 31 ?? — Q. pedunctdata var. brutia Aschers. u. Kanitz Cat. Cormoph. 24 (1877). Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902. 16. — Q. boreäUs X conferta Simonk. Querceta 30 (1890). — Q. Heufehl'2) Simonk. Bot. ' Centralbl. LVII. 129 (1889). Ak. Math. Term. 1890. Borb. ÖBZ. XL (1890) 463 nicht Kotschy vgl. Q. conferta X robur. — Q. Budensiana3) Borb. Term. Füz. XIII. 31 (1890) nach Sim. ÖBZ. XL. 424 (1890). — Q. robustissima Simonk. nach Borb. ÖBZ. XL (1890) 463. Vandorgyüles munkalatai XXV. 485 (1891). — Q. Robur var. ci/lindrocarpa und perrobusta Borb. Term. füz. XIII. 31 (1890). — Q. perrobusta Borb. a. a. O. (1891). K. Koch erklärt Grisebach's Q. brutia (Spie. II. 338) für seine Q. pedun- euliflora, Borbäs (Term. Füz. XIII. 29 [1800]) hält sie für Q. hiemalis Stev.; vgl. indessen G. Beck a. a. O. In manchen Beziehungen stellt zwischen der in typischer Entwickelung recht eigenartigen Q. Brutia und Q. lanuginosa eine Zwischenform dar: B. T h o m ä s i i 4j. Junge Zweige anfangs behaart, später verkahlend. Blätter im Durchschnitt kleiner, meist etwa 1,2 dm lang, oft aber auch sehr gross, länglich-verkehrt-eiförmig, anfangs unterseits be- haart, erst später verkahlend, dann grün, mit keilförmigen ganz- randigen oder schwach gelappten Lappen und rundlichen Buchten. Blattstiel etwa 1 cm lang oder auch länger. Fruchtstände meist etwa 4 cm lang gestielt, mit 1 — 3 Früchten. Frucht meist etwa 4 cm lang. Fruchthülle bis etwa 2,5 cm breit mit breiten schwach behaarten Schuppen. Mit Sicherheit bei uns nur in Süd-Ungarn (Borbäs Term. Füz. XIII. 33). Q. Brutia var. Thomasii Simonk. Herbarium vgl. Nyman Consp. 660. — Q. Thomasii Ten. Ind. sem. hört. Neap. 11 (1825). Syll. 471 Fl. Nap. V. 259 t. 198 (1836). Rchb. Ic. XII t. DCXLIX fig. 1315. — Q. Robur Subsp. pedunculata ß. Thomasii DC. Prodr. XVI. 2. 5 (1864). — Q. Robur var. ß. Thomasii Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 185 (1886). Richter-Gürke PI. Eur. IL 55. — Q. borealis X conferta Simonk. Querceta 30 (1890). (Verbreitung der Rasse: Südlicheres Italien; Süd-Russland? wohl weiter verbreitet.) j^jT? i) S. S. 506 Fussn. 8. 2) S. II. 1. S. 243 Fussn. 2. ?-) Nach dem Philologen Joseph Budenz, * Juni 1836 Rasdorf bei Fulda f 15. April 1892 Budapest (A. v. Degen briefl.). ♦ ) S. II. 1. S. 97 Fussn. 1. 494 Fagaceac. (Verbreitung der Unterart: Südlicheres Italien; Serbien; Albanien [Grisebach, vgl. oben]; Türkei [Formanek]; Thessalien; Pindus [Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F. XIII. 20 (1899)].) [*] Hier schliesst sich wohl am besten an die mitunter in Gärten angepflanzte: * Q. haasi) (Kotschy Eich. Eur. Or. t. 2 [1862J. Koehne D. Dendr. 130. Simonk. 9. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 200. — Q. Robur subsp. peduneu- lata y. Haas 1)C. Prodr. XVI. 2. 5 [1864]). Diesjährige Zweige filzig. Blätter sehr gross, aus herzförmigem Grunde verkehrt-eiförmig, jederseits meist mit 5 Lappen und mit auch nach den Buchten verlaufenden Seitennerveu, unter- seits hellbläulich-grün mehr oder weniger locker, öfter undeutlich flaumig- sternhaarig behaart. Blattstiel kurz, bis 5 mm lang. Fruchtstand meist 1—3 fruchtig, mit 4 — 10 cm langem Stiele. Frucht sehr gross, bis 4 cm lang und 2 cm breit; ihre Hülle filzig behaart mit breiten Schuppen. — In vielen Merkmalen sich auch der Q. robur anschliessend. — Bulgarien (Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902. XXVII. 16), Albanien, Rumelien, Macedonien, Thessalien, Corfu ; Kleinasien. — Hierzu sind mehrere Abänderungen beschrieben worden: B. atrichöcladosl) (Borb. u. Bornm. Bot. Centralbl. XXXIX. 130 [1889]. Term. füz. XIII. 32) in Albanien, Rumelien, Macedonien, Thessalien und auf Corfu. — C. pinnatipartita (Borb. in Form DBM. VIII. 11 [1890] der Name; Term. füz. XIII. 32 [1890]. — Q peduneulata y. pinnatipart. Boiss. Fl. Or. IV. 1164 [1879]) in Thessalien. — C. theriötr icha*) (Borb. in Form. Verh. NV. Brunn XXXIV. 285 [1896]) auf dem Thessalischen Olymp. — Haläcsy zieht (Consp. Fl. Graec. III. 126) die 3 Abarten zu Q. peduneulißora (s. unten). D. (). pendulifia. In der Tracht der Q. robur sehr ähnlich. Blätter gestielt, am Grunde meist keilförmig, stumpf buchtig-gelappt, unterseits weichhaarig. Blattstiele weichhaarig. Weibliche Blüthen- stände langgestielt, hängend, mit weichhaarigen Stielen. Der Typus mit Sicherheit wohl nur in Ungarn. Budapest: bei der Schönen Schäferin. Wald bei Gödöllö, aber wohl weiter verbreitet. Ob auch in Nieder- Oesterreich ? vgl. S. 491. Q. penduHna Kit. in Schult. Fl. Oesterr. 620 (1814). Addit. Fl. Hung. 49 (1864) nicht Herb. vgl. auch A. Kerner ÖBZ. VIII. 9 (1868) XXVI (1876) 233. {australis) Neilr. Ung. Nachtr. 25. Neilr. Croat. 55. — Q. pubescens var. pend. ? Kern. ÖBZ. XXVI (1876) 233. — Q. lanuginosa var. Q. pendulina Simonk. Querceta 2\) (1890) wohl nur z. T. s. auch S. 45)2. Borb. Balat. Fl. 335. — Q. lanuginosa X robur C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 195 (1904) z. T. Hierher gehört : B. Budensis4). Zweige verkahlend. Blätter kurz gestielt, am Grunde meist tief-herzförmig, ausgerandet, nach der Spitze zu stark ver- breitert. Früchte nicht ganz so lang wie beim Typus gestielt. Ungarn. Dalmatien: Halbinsel Lapad bei Gravosa (Born- müller)? vgl. S. 492. 1) Türkischer Name des Baumes. 2) Von a privativum #(>/$ Haar und xAtidog Ast. 3) Von öepeiog sommerlich und #pt| Haar, wegen der bei dieser Form be- haarten Sommertriebe (und Blattstiele), während die Frühjahrstriebe etc. ganz kahl sind. 4) Bei Buda (ung. Name von Ofen) gesammelt. Quercus. 495 Q. pendidina B. Budensis Maly in A. u. G. Syn. IV (1911). — Q. ambig ua Kit. Addit. 50 (1863) nicht der übrigen Schrift- steller. — Q. pubeseens X robur Kern. ÖBZ. XXVI (1876) 231 z. T. — Q. budensis Borb. Term. Füz. X. 322 (1878). Budap. leirasa 184 (1879). Budap. es környek. növ. 70 (1879). ÖBZ. XLII. 185 (1892). — Q. Januginosa var. Q. Budensis Simonk. En. fl. Transs. 489 (1887). Borb. Bot Gentralbl. XXXVII. 129 (1889) bei Form. Verh. NV. Brunn XXXV. 159 (1897). Beck Fl. Bosn. IL 124 (?). Die von Kern er (Fl. exs. Austr.-Hung. no. 3464) ausgegebene Pflanze gehört nicht hierher, da sie sitzende Früchte besitzt. (Verbreitung der Rasse und der Unterart: Bisher nur im Gebiete.) j*j Schliesslich gliedern sich diesen eigenartigen Formenkreisen noch folgende nicht im Gebiete vorkommende Pflanzen au : Q. pedunculifldra (K. Koch Linnaea XXII. 324 [1849]. Simonk. Querceta 9. Borbäs Term. Füz. XIII. 32. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 126. — Q. brutia Griseb. a. a. O. ? s. S. 493 nach K. Koch. — Q. peduncnlata subsp. pedunculiflora Maire u. Petitmengin Etüde pl. vasc. rec. Grece 198 [1908]). Diesjährige Zweige kahl. Blätter weicher als bei Q. Brutia, mittelgross, buchtig fiederspaltig; ihre Lappen an der Spitze seicht ausgerandet, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits flaumhaarig, bläulich-grün. Blattstiel nur bis 4 mm lang. Frucht- stände lang gestielt, 2 — 3 fruchtig, der Stiel etwa halb so lang als die Blätter. Fruchthülle mit angedrückten filzig behaarten Schuppen. — Corfu; Griechenland; Türkei (Formänek u. a.); Kaukasus; Daghestan. — Dass Halacsy die oben bei Q. haas erwähnten Formen hierherzieht, ist S. 494 bemerkt ; sonst siud zu er- wähnen: B. virescens (K. Koch a. a. O.). Blätter kahl, grün, weniger buchtig. — C. goniolobulal) (Borb. bei Form. Verh. NV. Brunn XXIX. 121 [1891]). — Wichtiger ist: D. Rhodopeal) (Maly Herb. — Q. rhodopea Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1893 No. XXXVII. 57. Fl. Bulg. Suppl. I. 253. Sitzb. a. a. O. 1902. no. XXVII) besonders verschieden durch etwa 1,5 cm lange Blattstiele und meist 3 — 5 fruchtige Fruchtstände — Bulgarien und Ostrumelien ; auf dem Rilo bis 1000 m ansteigend (Adamovic ÖBZ. LV [1905] 298 Fussn.). Nach Ada- movic (Veget. Verh. Mos. L. 505) auch in Serbien, Macedonien und Thrakien. 1081. X 1088. Q. cerris X lanuginosa s. am Schlüsse der Gattung. 1080. X 1088. Q. conferta X lanuginosa I « hl ri 1088. X 1<>89. Q. lanuginosa X robur s' am^^S 1088. X 1090. Q. lanuginosa X sessilis J 2. Blätter kahl oder doch bald verkahlend, höchstens am 2. Mittelnerven noch schwach behaart, selten ganz schwach bleibend behaart (vgl. indessen auch Q. Brutia etc.). 1089. (10.) Q. robur3) (Stiel- oder Sommereiche, in Ungarn Sumpf- Eiche; franz.: Chene male; it.: Rovere, Eschio, Farnia; ligur. : Rove, i) Von ycovia Winkel, Ecke und Aoßög Lappen, die Form wird (a. a. O.) durch spitzgelappte Lappen charakterisirt. 2) Zuerst auf dem Rhodope-Gebirge in Ost-Rumelien gefunden. 3) S. S. 474 Fusan. 1. 496 Fagaceae. Ruve [Pen zig]; rum. : Gorun, Sledün, Tufan; kroat. : Dub, Hrast ; serb.: ropyH, .Iy;i;iihk. .Iy;i;h,;ik ; ung. : Motsarfa.) fi. Meist etwa 20 in. mitunter bis über 50 m hoch, mit grosser kräftiger, meist unregel- mässiger Krone. Aeste stark, meist hin- und hergebogen, später mit zahlreichen Kurztrieben besetzt. Rinde der jungen Bäume glatt, glänzend, später tiefrissig, graubraun bis schwärzlich. Zweige nur ganz in der Jugend behaart oder auch da schon kahl, die einjährigen glänzend oliv- oder rothbraun, mitunter fast silbergrau, mehr oder weniger kantig. Winlerknospen meist kurz-eiförmig, stumpf oder stumpflich, hellbraun. Blätter an den kürzeren Trieben an der Spitze gedrängt, meist ver- kehrt-eiförmig, meist 4 — 14 cm lang und 2 — 8 cm breit, meist mehr oder weniger schief, zuletzt derbhäutig bis fast lederartig, am Grunde herzförmig bis abgestutzt, jederseits mit (3 bis) 5 (bis 7) Lappen und meist auch nach den Buchten verlaufenden Seitennerven, in der Jugend etwas seidig behaart, oberseits tiefgrün, unterseits etwas bläulich- graugrün. Nebenblätter pfriemlich, kahl oder gewimpert, hinfällig. Blattstiel kahl, meist nur 4 — 8 mm lang, nicht länger als die halbe Breite des Blattgrundes. Männliche Blüthenstände 2 — 4 cm lang mit gelblich-grünen Perigonblättern und schwefelgelben Staubbeuteln. Weibliche Blüthenstände gestielt, ihr Stiel meist länger als der Blattstiel, meist 2 — 5- (selten mehr-) blüthig, sehr locker; Hülle röthlich, Narben purpurn. Fruchtstände gestielt, ihr Stiel meist 3 — 8 (bis 15) cm lang, stets mehrmals länger als der Blattstiel. Früchte oft entfernt, einzeln bis zu 5, selten bis 10, meist 1,5 bis zu ö cm lang und 1 — 2,2 cm breit, meist weit über die Hälfte aus der Hülle hervorragend, meist hellbräunlich, glatt, glänzend. Frucht- hülle mit meist filzigen Schuppen von sehr wechselnder Gestalt. Bildet besonders in Niederungen (Auenwäldern) grössere oder kleinere Waldbestände; am zahlreichsten im südöstlichen Gebiet; häufiger noch in Laub- oder Nadelwäldern eingesprengt. Durch das ganze Ge- biet verbreitet, auf den Nordsee-Inseln nur angepflanzt. Während die Polargrenze der Buche sehr stark von der der Stieleiche nach Süden divergirt, so dass zwischen beiden Grenzen Grisebach's „Russische Eichenzone" (zu der auch der grösste Theil Ostpreussens und NO.- Polen gehören) einen weiten Raum einnimmt, bleibt letztere im Gebirge weit hinter ersterer zurück. Sie steigt in Baden nur bis 650 m (Doli), im Bayerischen Wald bis 968 m (Sendtner), in den Bayerischen Alpen bis 950 m (Sendtner), in Nord-Tirol bis 998 m (Baum) bezw. 1225 m (Strauch) (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 61), Wallis bis 1250 m (Jaccard 321), Tessin bis 1100 m (Bettelini Sottoc. 113), in Karst bis 900 m (Pospichal I. 318), Bosnien über 950 m (Maly br.), Babia Gora 705 m (Zapalowicz IL 16), Mittel-Ungarn 620 m (Kerner), Siebenbürgen 790 m (Schur). Bl. Mitte April (Süden) bis Mitte Mai und Anfang Juni (Norden). Frucht September, October. Q. Iiohur L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753) z. T. Smith Fl. Brit. 1026 (1804). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 617. Koehne D. Dendr. 130. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. C. K. Schneider 111. Handb. Quercus. 497 Laubh. I. 197. Richter- Gurke PI. Eur. II. 55. — Q. Bobur L. Spec. pl. ed. 2. 1414 z. Th. — Q. femina Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 2 (1768). Roth Tent. Fl. Germ. I. 408 (1788). Vahl Fl. Dan. XX. 6 t. 1180 (1799). — Q. racemösa Lam. Dict. I. 715 (1783) z. T. — Q. pedunculäta Ehrh. Arb. no. 77 (1789). Beitr. V. 161 (1790). Koch Syn. ed. 2. 737. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 318. Nyman Consp. 660. Rchb. Ic. XII t. DCXLVIII fig. 1313. — Q. fructipendida Schrank Baier. Fl. I. 666 (1789). — Q. cupidätus Gilib. Exerc. phyt. II. 398 (1792). — Q. Bobur pedunculäta Martyn Fl. rust. t. 10 (1792). Wahlenb. Fl. Carp. 308 (1814). DC. Prodr. XVI. 2. 4. — Q. longaeva Salisb. Prodr. stirp. hört. Chap. All. 392 (1796). — Q. pedunculäta d. borealis Heuffel in Wachtel Zeitschr. I. 99 (1850). Linnaea XXXIII. 578 (1865). — Q. germanica Lasch BZ. XV. 413 (1857). — Q. aestivaUs Stev. Bull. S. M. Moscou XXX. 1. 385 (1857). — Q. lucörum Vuk. Form. Quere. Croat, (1883). Verh. ZBG. Wien XXXIX. 198 (1889). — Q. borealis (Heuffel) Simonk. Querceta 22 (1890) nicht Mich. Die Nonienclatur dieser Art bereitet einige Schwierigkeiten (vgl. auch Kerner OBZ. XXVI [1876] 233). Linne verstand unter seiner Q. Robur mindestens unsere beideu nördlichen Eichenarten. Der erste, der beide Arten gut und un- verkennbar beschreibt, ist Miller, der in der ersten seiner Ausgaben mit binärer Nonienclatur (der 8.!) nun unglücklicherweise den Namen Q. Bobur auf Q. sessilis überträgt, unsere Art aber Q. femina nennt. Der bekannteste Ehr hart 'sehe Name Q. pedunculäta, den lange Zeit die meisten Schriftsteller anwandten, ist erst ganz erheblich später gegeben worden und dem Seh ran k'schen gleichalterig, er kann also nach allen Nomenclaturgesetzen nicht in Betracht kommen. Will man nicht den vergessenen Mi 11 er 'sehen Namen Q. femina voranstellen, so muss man den veränderten Linne' sehen Q Robur (allerdings ein „Krückennaine") wieder be- nutzen, was denn auch die Mehrzahl der neueren Schriftsteller vorgezogen hat. Man kann das um so eher thun, als Linne schon in seiner Fl. Suec. ed. 2. 340 diese Art als den Typus seiner Q. Robur ansieht. Nach Koppen (Geogr. Verbr. Holzg. Europ. Russl. IL 76) unterscheidet das Volk in Russland zwei Formen dieser Art, die sich nicht durch morphologische Merkmale, sondern durch ihr biologisches Verhalten kennzeichnen: Die allgemein verbreitete Form JTfcTHiit Ji.JÖ'L (Sommer-Eiche) belaubt sich und blüht im Mai (a. St.) und wirft im Winter die Blätter ab; die zweite, 3lIMHiÖ" JIjÖ'b (Winter- Eiche) belaubt sich 2 — 3 Wochen später und die Blätter bleiben im Winter ver- trocknet stehen. Sie ist weniger verbreitet und nach Koppen (a.a.O. 77) mehr- fach in Russland irrig für Q. sessilis gehalten worden. Czerniaew (0 JrSCaXL YlvpaÖHM 17, 18 [1858]) hat diese Formen als var. praecox und tardißdra be- zeichnet, v. Lindemann nennt sie aestivdtis und hiemdlis „Basiner", doch zweifelt Koppen, dass Basiner, der in einer 1853 erschienenen Abhandlung ebenfalls diese Formen bespricht, diese Namen gebraucht habe und verweist auf Steven's 1857 erschienenes Verz. der taurischen Pflanzen 304 (s. oben). Doch ist die unten S. 504 erwähnte var. hiemalis Stev. anders gekennzeichnet. Borbäs (ÖBZ. XLI [1891] 249) erwähnt die var. tardiflora Czern. auch aus Ungarn, vermuthlich fehlt sie auch im übrigen Gebiet nicht. Ausführliches über die Naturgeschichte dieser wie der folgenden Art (wie auch der Buche) vgl. in der während des Druckes erschienenen Arbeit von Büsgen (in v. Kirchner, Loew, Schröter Lebensgeschichte der Blütenpfl. Mitteleuropas II. 1. 69 ff. bez. 3 ff.). Die Art ist gleichfalls sehr veränderlich, auch von ihr sind zahlreiche Formen beschrieben, die z. T. kaum noch aufzuklären sind und auch kaum der Aufklärung werth sind, soweit es sich eben wie auch bei Q. lanuginosa um zufällige Combi« Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 32 498 Fagaceae. nationen von Abänderungen verschiedener Organe an einem [ndividuum handelt. Auch hier lässt sieh eine Reihe von Formen unterscheiden, die die Veränderlichkeil der Blattform, eine andere die die Veränderlichkeil der Tracht und eine dritte, die die Abänderungen der Frucht und Fruchtstände erkennen lässt. Dass dabei oft genug Abänderungen verschiedener Thoile auf einem Exemplare sich finden, ist selbstverständlich und es muss als werthlos betrachtet werden, alle diese Combi- nationen zu beschreiben und mit Namen zu belegen, soweit nicht etwa die eine oder andere von ihnen eine gewisse systematische Selbständigkeit (Häufigkeit in be- stimmten Gebieten, eigene geographische Verbreitung etc.) erlangt bat. Diese Art erreicht von allen einheimischen das höchste Alter (nach Will- komm Forstl. Fl. 2. Aufl. 390 bis 2000 Jahre) und die grössten Dimensionen (bis 7 m Durchmesser). Ihre Krone ist im regelmässiger als bei 1090. Die S. 445 erwähnten Nutzungen aus Holz, Rinde und Früchten kommen bei dieser und der folgenden Art, als den verbreitetsten des Gebietes, am meisten in Betracht. Besonders in der Rheiuprovinz und im benachbarten Westfalen findet zur Gewinnung der Lohe Niederwald- Betrieb (Eichenschälwald) statt, wie im iSiegener Lande in den sog. Haubergen geschieht. Oesterreich, bes. Böhmen und Ungarn liefern dem deutschen Reiche grosse Quantitäten von Rinde. Beide Arten leiden seit 1907 an der plötzlich hereingebrochenen Calamität des schon S. 401 erwähnten Eichen- Mehlthaus Oidiitm quere inurn (v. Timmen Journ. Scienc. math. phys. e nat. Lisboa I ser. VI. 233 [1878]) var. gemmiparum Ferraris Ann. Myc. VII. 69 t. I (1909) vgl. Lindau in Rabenh. Krypt, Fl. Pilze IX. 724 (1910). Wir sahen denselben 1909 schon in Bosnien (auf 1090) und in grosser Ausdehnung in Kroatien. Dort war in den gelichteten Kronen das reiche Vor- kommen von Loranthus Europacus besonders auffällig, der ja im südöstlichen Gebiet vorzugsweise die Eichen bewohnt. Es mag bei dieser Gelegenheit erwähnt sein, dass das zu derselben Familie von schmarotzenden Blüthenpflanzen gehörige Viscum albicm nur äusserst selten bei uns gerade die verbreitetsten Arten der Gattung befällt. Es soll das in Polen öfter vorkommen (vgl. Ascherson Bot. V. Brand. XIII [1871] 50). Der einzige neuer- dings sichergestellte Fall wurde in Westpreussen in einer Parowe zw. Schroop und Lichtfelde bei Weisseuberg von H. Preuss auf 1089 beobachtet (Phys. Oek. Ges. Königsberg 49. Jahrg. 221 [32] [1908] mit 2 Abbild.). Auf (,>. lanuginosa wurde diese Art in der Hercegovina bei Nevesinje von Pich ler beobachtet (Wiss. Mitth. aus Bosn. Herz. IX. 673), auf Q. conferta von demselben unweit Mostar (a. a. O. 672). Weit häufiger findet sich Viscum album auf angepflanzten americanischen Eichen wie Q. palustris und deren Verwandten. Nach der Blattgestalt, der Tracht und der Stieluug der Früchte sind etwa folgende Formen zu unterscheiden: A. Fruchtstände mit einem Stiel, der meist etwa halb so lang ist als das tragende Blatt, mitunter einzeln länger oder kürzer. I. Blätter und Zweige stets kahl, höchstens ganz im Anfang etwas behaart. Godron (Fl. Lorr. II. 285 [1843]) nennt seineu Typus der Art a. glabra, seine ß. pubesccns ist indessen wohl Q. lajutginosa. a. typica. Blätter am Grunde mehr oder weniger tief-herzförmig bis geöhrt, tief bis ziemlich tief am Rande eingeschnitten, mit wenigen bis zahlreichen länglichen bis lanzettlichen oder lineali- schen Lappen. Stiele der Fruchtstände meist etwa halb so lang als das tragende Blatt. Die bei weitem häufigste Form. Q. robur a. typica Beck Fl. Nied.-Oesterr. 271 (1890). Hierzu sind zu erwähnen : 1. Blätter am Grunde sehr tief herzförmig, dort fast öhrchenförmig. Quercus. 499 auriculdta (Q. pedune. [Q. Haas?] var. auric. Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902 no. XXVII. 16). Blätter meist kleiner, am Grunde verschmälert, unten filzig behaart (?). Blattstiel 1 — 2 cm lang. — Ob hierher gehörig? 2. Blätter massig tief herzförmig. a. Blätter gross bis mittelgross. , 1. Blätter gross, nicht nur an den Schösslingen. macrophylla (Zapal. Consp. Fl. Galic. II. 16 [1908]). — Ziemlich selten. — Vgl. auch australis. ■ — Hierher gehört: ß. extenso, (Q. pedune. f. extensa Schur ÖBZ. VII [1857] 3 (irrth. 419). — Q. extensa Schur Enum. pl. Transs. 609 [1866]). Blätter sehr gross, bis über 2 dm lang und 12 cm breit. — Mittelgrosser Baum mit abstehenden Aesten. Weibliche Blüthenstände sehr lang gestielt, 3blüthig. Fruchthülle mit angedrückten gewimperten Schuppen. Früchte länglich, hell, ca 2,5 — 3 cm lang und 8 mm dick, etwa 3 mal so lang als die Fruchthülle. — Siebenbürgen. — Simonkai (Enum. Transs. 487) zieht die Form zu australis. — Q. -pedune. var. longifolia Schur ÖBZ. VII. 3 (1857) wird von Schur (Enum. pl. Transs. 609) selbst als zu seiner extensa gehörig erklärt, später hat er sie nach Simonkai (Enum. fl. Transs. 487) zu australis gezogen. 2. Blätter mittelgross, nur die der Schösslinge gross. ct. Blätter sehr tief bis fast zum Mittelnerven eingeschnitten (vgl. auch malacophylla). lacinidta (C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 199 [1904]. — Q. laciniata Lodd. Catal. 1836 und vieler Gärten und wohl auch Vukot. Rad Jugosl. Akad. XXII. 28 [1872]. — Q. pedune. heterophyUa Lond. Aib. Brit. III. 1732 [1838]. — (J. germanica o. pinnatifida Lasch BZ. XV. 415 [1857]. — Q. Robur I. Ä. laciniata DC. Prodr. XVI. 2. 6 [1864]. — Q. pedune. y. pinnatipartita Boiss. Fl. Or. IV. 1164 [1879] z. T. — Q. robur h. heterophyUa Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 56 [1897]). Im wilden Zustande selten, in Gärten verbreitet. — Von regel- mässig tief eingeschnittenen Formen bis zu solchen, bei denen unregelmässig nur wenige bis gar vereinzelte tiefgehende Lappen vorhanden sind, finden sich alle Uebergänge. Je schmäler die Lappen werden, desto mehr verschwinden die Grundlappen, d. h. das Blatt wird am Grunde keilförmig ; während die wilden lacinaten Formen meist noch eine mehr oder weniger ausgeprägte Herzform zeigen, gehören die Gartenformen, die zumeist völlig monströs erscheinen, zu cuneifdlia. ß. Blätter weniger tief eingeschnitten. § Blattlappen mehr oder weniger spitz oder spitzlich. * acutifolia. Blätter meist lang und breit, ziemlich tief und unregelmässig eingeschnitten, kurz zugespitzt. Nerven der Lappen mehr oder weniger aus der Spilze der spitzeu bis spitzlichen Lappen hervortretend. — Nicht selten. — Q. peduneulata 6. acutifolia Bechst. nach Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 522 (1825). — Wohl einen Uebergang zu den rundlappigen Formen stellt dar : ** multilobata (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q. pedune- 1. multilobata Schur ÖBZ. VII [1857] (420 irrt.) 4. — Q. ped. g. subbipinnatifida Schur Enum. pl. Transs. 610 [1866]). Blätter derb, die Lappen nochmals gelappt. — Fruchthülle behaart. Früchte mittelgross, länglich. Grosser Baum. ■ — Vgl. auch unten duplicato-sinuata. — Weiter gehören hierher: 32* 500 Fagaceae. *** helieophylla i) (Borb. Term. füz. Xllf. 31 [1890]). Blätter mit spitzen Lappen, kraus. •*** tricuspidäta (Gurke a. a. O. 58 [1897]. — Q. ped. var. tricuspilaia Janka Linnaea XXX. 600 [1859J). Wie vor., :ilier die oberen 3 spitzen Lappen zusammenfliessend. ij§ Blattlappen stumpf bis Btumpflich. — Dieser Formenkreis in den meisten Gegenden am verbreitetsten. — Hierher gehören : * opaca (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q. ped. i. opara Schur ÖBZ. VII [1857] 4 [420 irrt.]). Blätter häutig-papierartig, mit purpurnen Nerven. — Fruchthülle fast kahl, röthlich, mit kurzen angedrückten Schuppen. Früchte länglich, etwa doppelt so lang als die Hülle. — Eine Form mit dünneu Blättern ist ausserdem c hartacea (Schur Herb.); nach Schur (Enum. pl Trauss. 610 [1866]). — Hierher gehören weiter: '* coriacea (Q. ped. x. coriacea Bechst. nach Bluff u. Fingerh. II. 533 [1825]). Blätter oral, kahl, dick lederartig, mit ziem- lich kurzen abgerundeten Lappen. Fruchthülle mit spitzen gewimperten Schuppen. — Zerstreut. — Hierher gehört wohl auch Q. Robur var. crassiuscida Borb. ÖBZ. XXXVIII (1888) 276 nur der Name. — Weiter: yf glaberrima (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q. ped. k. glaberrima Schur ÖBZ. VII [1857] 4 [420 irrt.]). Blätter starr, fast lederartig, schmäler, ziemlich kurz gelappt. — Früchte meist zu 3 genähert. Fruchthülle glänzend, kahl. etwa doppelt kürzer als die Frucht. — Enum. pl. Transs. 610 (1866) zieht Schur diese Form dann zu opaca (??). *** crispata (Stev. nach Borb. ÖBZ. XXXVIII [1888] 276 der Name). Blätter am Rande mehr oder weniger kraus. — Nicht selten, besonders an offenen Orten und in Gebüschen. — Vgl. auch crispa Lasch a. a. O. s. S. 509. Eine Uebergangsform zu den Formen mit tief einge- schnitteneu Blättern stellt dar: **** malacophyUa*) (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q. ped. g. malacophyUa Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (420 irrt.). — Q. malacophyUa Schur ÖBZ. X [1860] 181. Enum. pl. Transs. 608 [1866]. — ,T rudeleiche ■ vgl. Borbäs ÖBZ. XXXVI [1886] 172). Blätter hellgrün, weich, fast fiederspaltig, von der Mitte bis fast zum Grunde verschmälert, bis 2 dm lang, in der Mitte etwa 1 dm, am Grunde 2,5— 5 cm breit, mit läng- lichen fast ausgerandeten ganzrandigen Lappen. Fruchthülle kahl mit unten verbundenen Schuppen. — Siebenbürgen, Bosnien und wohl weiter verbreitet. — Vielleicht vou grösserer systematischer Selbständigkeit. Entgegengesetzt sehr kurze Blattlappen hat: ***** brevüsecta (Borb. Erdesz. Lap. XXVI [1887]). (Vgl. auch unten latiloba Lasch a. a. O. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 [1890] mit nur wenigen breiten Lappen). — Sehr zerstreut. Zu diesen Formenkreisen gehören fast stets auch folgende Abänderungen, die sieh zumeist in Gärten finden und durch Wuchsform oder Blattfärbungen abweichen : 1. pendula (Loud. Arb. Brit. III. 1732 [1838]. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 199 [1904]. — Q. pend. g. vimi- 1 ) Von £Äi£ Gewinde und cpvAAov 2) Von iiuAaxög weicli und (pvÄÄc Blatt. ov Blatt. Quercus. 501 nalis Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (420 irrt.). — Q. pendula Loded Catal. 1806). — Hängeeiche. Zweige und Aeste mehr oder wenigr. hängend. 1. fastigiata (Spach Hist, veg. XI. 151 [1852]. DC. Prodr. XVI. 2. 6. — Q. fastigiata Lain. Encycl. I. 725 [1783]. — Q. pyramidalis Gmel. Fl. Bad. III. 699 [1808]). Cypressen- oder Pyramiden-Eiche. Alle Zweige und Acste aufstrebend, der Wuchs daher aufrecht-pyramidal. — Hier und da, so in Süddeutschland, in Galizien, Südost-Frankreich und in Italien wild beobachtet, in Gärten nicht allzu selten. — Die Form darf nicht mit solchen Eichen verwechselt werden, die durch jährlichen oder fast all- jährlichen Schnitt pyramidal erhalten werden. Die Formen der Baumschulen sind sehr verschieden, am häufigsten sind solche mit breit pyramidaler Krone; solche auch im Alter von ganz schlanker Tracht, die der der Pyramidenpappel nicht unähnlich ist, sind selten und meist teuer. Aendert in der Färbung der Blätter ab (Spielarten), es finden sich ausserdem auch buntblätterige und krausblätterige Monstrositäten. 1. atripurptirea (atrop. C. K. Schneider a. a. O. 198 [1904]. — Q. ped. var. fol. purp. Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 626 [1864]). Blätter tief purpurroth bis fast schwärzlich. — Selten. — Einen Uebergang hierzu stellt dar der viel häufigere 1. purpurascens (Q. Eobur I. ■&. purp. DC. Prodr. XVI. 2. 6 [1864]. — Q. racemosa ß. purpurascens DC. Rapp. voy. I. 19 [1808] vgl. Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 351 [1815]. — Q. sanguinea Bechst. Forstbot. 333 [1810J. — Q. ped. purpurascens Lam. u. DC. a. a. O. [1815]. — Q. ped. y. sanguinea Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 533 [1825]. — Q. Robur var. sanguinea Spacn Hist. veg. XI. 151 [1842]. C. K. Schneider Hl. Handb. Laubh. I. 198. — Q. ped. 7. purpurea Loud. Arb. Brit. III. 1735 [1838] . Junge Zweige und Blätter mehr oder weniger roth oder röthlich. 1. discolor (Gurke a. a. O. 56 [1897] der Name. — Q. ped. p. discolor Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (irrt. 420) der Name). Blätter uuterseits deutlicher heller gefärbt. — Zerstreut. 1. glaucophyllai) (Gurke a. a. O. 57 [1897] der Name. — Q. ped. o. glauccphylla Schur a. a. O. [1857] der Name). Blätter mehr oder weniger deutlich graugrün gefärbt. — Selten. — Darf nicht mit den durch Eichenmehlthau (s. S. 498) weiss- grau gefärbten Blättern verwechselt werden. 1. conedrdia (C. K. Schneider a. a. O. 198 [1904]. — Q. ped. 32. Concordia Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 625 [1864]). Blätter namentlich beim Austriebe lebhaft gelb. Pflanze meist starkwüchsig. — Eine sehr schöne Form. — Hierzu oder wohl eher zur folgenden Uebergangsform gehört var. aurata Vukot. Form. Quere. Croat. 23 t. 9 fig. 2 (1883). 1. pallida (C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter blass gelblich. m. argentei-margindta (argenteo-marg. C. K. Schneider a. a. O. 198 [1904]). Blätter am Rande weiss. DO. var leg ata (Q. ped. ß. varieg. Bechst. nach Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 533 [1825]. — f. argenteo-pieta C. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter weiss gefleckt, — Diese Form sahen wir mehrfach z. B. in der Umgebung von Berlin reichlich entstehen, aber nie ein höheres Aller als einige Jahre erreichen, die meisten stark weissbunten Sämlinge starben schon l) Von yAavxög grau-grün und yvXhov Blatt, 502 Fagaceae. im ersten Jahre ab. — m. pulverulenta (vieler Baumschulen. — f. marulata C. K. Schneider a. a. O [1904]). Blätter spärlich weiss gefleckt. — na. a u reib ico lor (f. aureo-bic. Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 624 [1864]). Blätter weiss und gelb gestrichelt. — — Vgl. auch aurei-iariegata unter euneifolia. — Andere bunte Formen vgl. Petz. u. Kirchn. a. a. O. und Dippel llandb. II. 64. m. cuculldta (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — Q. ped. 20. cuc. Petz. u. Kirchn a. a. O. 622 [1864]. — Q. ped. h. monstrusa Dippel Handb. Laubh. II. 64 [1892]. — var. monstrosi- fdlia Zabel in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 80 [1903]. — var. bulldta, cochleata, crispa, He'ntzei1) der Gärten). Blätter mehr oder weniger aufgeblasen, buckelig oder kraus, öfter grössere oder kleinere Theile der Blattfläche verkümmernd. b. Blätter klein. Hodginsii') (Q. Hodginsii Lodd. Cat. 1836. Steud. Nomencl. ed. 2. II. 427. — Q. Rob. ped. i. Hodginsii DC. Prodr. XVI. 2. 6 [1864]). Blätter meist nur halb so gross als beim Typus. — Meist nur in Gärten, aber auch dort selten. — Auch die kleinblätterigen Formen treten in verschiedenen Abänderungen auf. b. euneifolia. Blätter am Grunde mehr oder weniger lang keilförmig verschmälert, öfter länger gestielt, öfter oberwärts deutlicher verbreitert, mit grösseren oberen Lappen. Meist ziemlich selten. Q. robur 3. euneifolia Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (18!»0). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 198. Zapat. Consp. Fl. Galic. II. 16 (1D08). — Q. euneifolia Vukot. Form. Quere. Croat. 22 (1883). Die hierher gehörigen Formen sind oft nicht mit Sicherheil von Bastard.n mit Q. sessilis geschieden und ohne Früchte wohl auch nicht immer mit Sicherheit zu unterscheiden, da der Blattstiel öfter verlängert erscheint (2. petioldris (Q. Robur ped. e. pctiolaris DC. Prodr. XVI. 2. 6 [1864]. — Q. robur longipctioldta Schrot, in Schinz u. Keller Fl. Schweiz 2. Aufl. Krit, Fl. 58 [1906]. Hayek Fl. Steierm. 123). — Selten. — Etwas zweifelhaft ist die auch von Halacsy nicht erwähnte 3. Ar- mem aca (DC. a. a. O. [1864]. — Q. armeniaca Kotschy Eichen t. 25 [1862J. Simon k. Qu ercet. 10). Blätter etwas länger behaart bleibend, nicht tief gelappt. — Peloponnes, Klein asien. — Vgl. auch asterdtricha. Von Gartenformen haben von den oben genannten die mit tief ein- geschnittenen Blättern (vgl. ladnidta etc ) mitunter mehr oder weniger zahlreiche Blätter mit keilförmigem Grunde. Dazu kommen weiter: 1. pect in dla (C K. Schneider a. a. O. [1904]. — Q. ped. 28. pect. Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 624 [1864]). Blätter mehr oder weniger regel- mässig kammförmig eingeschnitten mit spitzen Lappen in. filicifdlia (Topf in Neub. Deutsch. Mag. 1855. 31. — Q. ped. 25. filic. Petz. u. Kirchn. a. a. O. 622 [1864]). Blätter sehr nn regelmässig gelappt mit schmalen liuealischen bis fast auf den Nerven beschränkten i) Nach Wilhelm Ilentze, * 1793 Wilhelmsthal bei Kassel + 9- Oet. 1874 Kassel, bis 18G4 kurf. Hof-Garten-Director daselbst, verdicuter Dendrologc und Landschaftsgärtner (z. B. Schöpfer der Karlsaue bei K. in ihrer jetzigen Gestell (K. Koch Dendrologie II. 2. 40; Rümpler 111. Gartenb. Lex. 3. Aufl. 366). H. be- schäftigte sich auch mit den einheimischen Formen von Betula und Nymphaea, aber «reiche er in der Botanischen Zeitung V, VI und X (1S47, 184S und 1852) mehrere Aufsätze veröffentlicht bat. 2) Ueber Hodgins haben wir nichts erfahren können. Quercus. 503 Lappen. — Eine ähnliche Form, vielleicht ein Uebergang zu laciniata, ist m. Fennessey i i) (Q. Fenessü der Gärten nach DC. Prodr. XVI. 2. 6 [1864]. m. divcrsifolia (C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 19S [1904]). Blätter z. T. länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde mehr oder weniger schlank keilförmig, oberwärts gezähnt-gelappt, z. T. ganz schmal, linealiscb, der Mittelnerv oft nur von wenig Blattfläche begleitet. — Hierzu gehören asplenifolia der Gärten, Dippel und gracüis der Gärten, Koch. m. aiirei-vari eg ata (aureo-var. C. K. Schneider a. a. O. 198 [1904]). Blätter gelbbunt. II. Blätter auch im Herbste noch unterseits mehr oder weniger stark behaart oder auch verkahlend, dann aber die jungen Zweige oder die Fruchtstiele behaart (vgl. auch auric, Armeniaca und Suecica). puberula. Blätter unterseits selten auch auf der Fläche, meist nur an den grossen Nerven behaart, meist mit mehr oder weniger zahlreichen Sternhaaren untermischt. Fruchtstiele behaart oder kahl. Nicht häufig. Q. robur &. puberula Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890). — Q. germanica 1. f. puberula Lasch Bot. Z. XV. 418 (1857) z. T. — Q. pedunc. n. pilösa Schur ÖBZ. VII (1857) 4 (irrt. 420). Enum. pl. Transs. 610 (18ö6). — Q. arenaria Borb. Term. Füz. I. 322 (1878). — Q. borealis var. pilosa Simonk. Querceta 23, 24 (1890). — Q. pilosa Simonk. Enum. fl. Transs. 487 (1887). — Q. robur var. pilifera Zapat. Consp. fl. Gal. IL 16 (1908). So gut die hierher gehörigen Formen des nördlichen Gebietes kenntlich sind, so schwierig ist ihre Sicherstellung oft innerhalb des Verbreitungsgebietes der Q. lanuginosa, da Bastarde mit dieser Art nicht immer sicher zu scheiden sind; so erklärt Simonkai (Enum. fl. Transs. 487) die hierher gehörigen Pflanzen für Q. Robur X sublanugindsa. — Abänderungen sind : b. Bed'oi-) (Borb. Mag. homok növen. 1886. 54, 108 der Name, Erdesz Lap. XXVI. 73 [1S87]. Term. Füz. XIII. 28 [1890] nicht Simonk. — Q. Monorensis *) Simonk. Enum. fl. Transs. 488 [1887] vgl. Borb. ÖBZ. XLI [1891] 145. — Q. Bedöi Borb. ÖBZ. XLI [1891] 145, Vandorgyüles Munkäl. 1891. 485). Winterknospen eiförmig. Junge Zweige dicht, fast filzig behaart. Blätter breit eiförmig, zuletzt verkahlend oder nur schwach behaart, tiefgelappt, mit breiten gerundeten Lappen. Frucht länglich- elliptisch. — Kroatien. Ungarn. Siebenbürgen. — Von Simonkai für Q. Robur X lanuginosa erklärt. C. asteröt richa*) (Q. asterotricha Borb. u. Csato Magy. Nov. Lap. 1886. 132. — Q. malacophylla var. asterot. Borb. a. a. O." [1886]). Winter- knospen fast kugelig. Blätter tief gelappt, unterseits auf der Fläche stern- haarig, am Grunde herzförmig, mit verlängerten Lappen, die oberen 3 fast !) Nach der Handelsgärtnerei Fennessey and Son in Waterford (Irland). V) Nacli Albert Bedö von Kainok, * 31. Dec. 1839 Sepsi-Körispatak Ct. Haroms/.ek (Siebenbürgen), Oberforstmeister, Ministerialrat!), zuletzt Staats-Secretär, jetzt im Ruhestande, Verf. des vorzüglichen Werkes: Die wirtschaftliche und com- mercielle Beschreibung der Wälder des Ungarischen Staates 3 Bde. mit Karte Buda- pest 1885, 2. Aufl. 1896 (A. v. Degen br.). 3) Nach dem Fundorte Monor bei Budapest. •l) Von äaryQ Stern und &${$ Haar. 504 Fagaccae. fingerförmig vorgezogen. Fruchthülle kreiseiförmig, verkahlend, mit krausen Schuppen. — Die gleichfalls mit unterseits behaarten Blättern versehene Suecica s. bei den Formen mit kurzen Fruchtstandsstielen. (1. dilatdta [Q. dilalata Kerner ÖBZ. XXVI [1876] 230 nicht Lindl. vgl. Simonkai Enum. fl. Transs. 487). Zweige kahl. Blätter gross, sehr kurz gestielt mit schmalen tiefen Einschnitten zwischen den Lappen. — Eine Uebergangsform zum kahlen Typus stellt dar die zuletzt verkahlende 2. decalvata Simonk. Herb. vgl. auch microtricha. e. erucifdlia {Q. erucacfolia Stev. Bull. S. N. Mose. XXX. 1. 388 [1857]. Borb. Terra. Füz. XIII. 32 [1890]. — Q. Kürdka Wenz. Jahrb. Bot. Gart. Mus. IV. 186 [1886]?). Blätter fiederspaltig eingeschnitten, nnier- seits weichhaarig, mit eingeschnittenen stumpfen Lappen. Fruchtstands- stiele kürzer als das tragende Blatt. Schuppen der Fruchthülle angedrückt. — Bisher nur in Transkaukasien, ähnliche Formen auch bei uns. Ob zu diesen Rassen (oder zu Q. laniiginosa) gehörig: Q. racemosa y. nannetenais ') DC. Rapp. voy. I. 19 (1808). Blätter tief fiederspaltig mit länglichen Lappen, unterseits stark behaart. f. pubipes (Borb. u. Csato Mag. Növ. Lap. X. 130 [1886]. ÖBZ. XXXVII [1887] 198. Term. Füz. XIII. 31 [1890]). Fruchtstände mit spärlich be- haarten Stielen. B. Stiele der Fruchtstände von abweichender Länge. I. Stiele der Fruchlstände etwa so lang oder länger als das tragende Blatt. australis. Blätter meist ziemlich derb. Stiel des Frucht- stands meist zuletzt hängend ober überhängend. Früchte meist zu mehreren bis 6 (oder 8), seltener einzeln. Fruchthülle meist mit krausen Schuppen. Meist selten, im südöstlichen Gebiete häufiger. Q. Bobur var. Q. australis Simonk. Enum. fl. Transs. 487 (1887). — Q. robur e. australis Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 55 (1897) z. T. Beck Fl. Bosn. IL 124. Hayek Fl. Steierm. I. 123. — Q. pedunc. y. australis Heuff. in Wacht. Zeitschr. Nat. Heilk. I. 99 (1850). Linnaea XXXIII. 578 [178] (1865). — Q. germanica 1. d. longepednnculäta Lasch BZ. XV. 414 (1857). — Q. hiemälis (und vielleicht auch Q. longipes) Stev. Bull. Soc. Nat. Mose. XLIV. 395 (1857) vgl. Borb. Term. Füz. XIII. 30 (1890). Preissm. Mitt. Nat. V. Steierm. 1890. CX (1891). — Q. filipendula Schloss. u. Vuk. ÖBZ. XVII (1867) 404 vgl. Neilr. Croat. 54, 55, 255. Kerner ÖBZ. XVIII (1868) 9, 10 (hier zu Q. pendidina gezogen). — Q. frueti- pendula Kit. Verh. ZBG. Wien XIII. 509 (1863) nicht Schrank. — Q. australis Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 233 (von Velen. Fl. Bulg:. 16 zu Q. pendidina gezogen) nicht Lam. in Spreng. — Q. Bobur var. hiemalix „Stev." nach Borbäs ÖBZ. XXXVIII (1888) 276. Geogr. Castrif. 177 (1889). Beck Fl.Nieder-Oesterr. 271 (1890). Zu dieser Rasse vgl. auch extensa und longifolia. — Die Grenzen gegen die Unterarten der vorigen Art erscheinen nicht immer sicher und mehrere i) Bei Nantes (Namnetes) gefunden. Quercus. 505 der Formen können vielleicht hibriden Ursprungs sein. Im Herbarium bes. ohne Früchte sind sie oft nicht sicher kenntlich ; eine solche kritische Form ist b. micrdtrichai) (Q. hiemalis b. microtricha Borb. u. Csatö Mag. Növ. Lap. X. 131 [1886]; nach Simonkai Enum. fl. Transs. 487 zu pilosa ge- hörig). Blätter etc. schwach behaart. — Eine weitere kritische Form ist C. prodiicta (Q. pedunculata [Q. brutiaf] var. producta Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902 no. XXVII. 16). Blätter gross, kahl. Frucht mit grosser grosshöckeriger Hülle, die allmählich in einen Stiel verschmälert ist. — Nicht im Gebiete. II. Stiele der Fruchtstände kurz, meist nicht über 2 cm laDg, oft noch erheblich kürzer. Die hierher gehörigen Formen sind gleichfalls äusserst kritisch und haben von den Schriftstellern die verschiedenartigste Deutung erfahren, oft sind sie als Bastarde mit Q. sessilis und anderen Arten mit kurz gestielten Fruchtständen angesehen worden und sind auch vielleicht z. T. wenn auch nicht einfache Bastarde, so doch Tripelbastarde oder dergleichen. — Be- merkenswerth ist hibrida (Q. hybrida Bechst. Sylvan. 63 [1816 j nicht Brot. — Q. ped. &. hybrida Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. II. 533 [1825]). Blätter meist eiförmig. Fruchtstand 3 — 4 früchtig mit kurzem oder verlängertem Stiele Fruchthülle gross, mit gerundeten Schuppen, — Selten. — Zu dieser Gruppe gehört auch wohl Q. ped. ct. borealis Heuff. in Wacht. Zeitschr. Nat. Heilk. I. 99 (1850). Linnaea XXXIII. 578 [178] (1865) vgl. Simonk. Quere. 22 (s. S. 497, 504) nicht Mich. a. brevipes. Blätter beiderseits bald kahl. Meist sehr zerstreut. Q. Hobur var. Q. brevipes Simonk. Enum. fl. Transs. 487 (1887); (rj. brevipes) Beck Fl. Nieder- Oesterr. 271 (1890). Hayek Fl. Steierm. I. 123. — Q. pedunc. ß. brevipes Heuff. in Wacht. Zeitschr. Nat. Heilk. I. 99 (1850). Linnaea XXXIII. 578 [178] (1865). Heuff. Verh. ZBG. Wien VIII. 195 (1858). — Q. ped. ß. trichöpoda2) Borb. u. Csato Mag. Növ. Lap. X. 131 (1886)?? S i m o n k a i deutet a. a. O. diese Form als Bastard mit der folgenden Art. — Von Formen sind zu erwähnen : 2. praecox (Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 57 [1897]. — Q. pedunc. m. praecox denniflora Schur ÖBZ. VII [1857] 4 (irrt. 420). Enum. fl. Transs. 610) meist strauchig, sehr ästig. Männliche Blüthenstände zahl- reich, frühzeitig erscheinend. — Siebenbürgen etc. 3. pseudopedunculdta (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q. pseudo- pedunculata Vukot. nach Nyman Consp. Suppl. 278, 372 [1890]. Schur ÖBZ. XXVIII [1878] 344). Blätter sehr gross. Früchte klein, zu 2 bis 3 im Blüthenstände. — Kroatien. 4. pseudosessilis (Q. ped. s. pseudosessilis Schur ÖBZ. VII [1857] 9). Blätter sehr kurz gestielt, unterseits etwas graugrün. Fruchtstand mit nur 6 — 12 mm langen Stielen und 1 — 3 Früchten. Fruchthülle kurz dicht behaart. — Siebenbürgen. Zu dieser Rasse gehört vielleicht Q. paledcea Desv. Journ. de Bot. I. 48 (1813) mit fast sitzenden , am Grunde fast herzförmigen Blättern, kurzen Fruchtstandstielen; Fruchthülle mit häutigen locker !) Von piMQÖg klein und &qi§ Haar. '-) Von #(u| Haar und novg Fuss d. h. Blattstiel. 506 Fagaceae. angedrückten Schuppen. Hiervon unterscheidet er die Abarten A. lati- folia B. laciniata. b. Su6cica. Winterknospen eiförmig. Blätter 5 — 8 mm lang gestielt, kleiner, verkehrt-eiförmig, unterseits sterilhaarig, etwas derb, ziemlich flach gelappt mit jederseits 3 — 5 breiten rund- lichen Lappen, am Grunde geöhrt-herzförmig. Fruchtstände mit 1,5 — 2 cm langem spärlich behaartem Stiel. Fruchthülle halbkugelig. Früchte eiförmig- kugelig. Bisher wohl nur in Ungarn. Q. robur Siiecica Maly in A. u. G. Syn. IV (1911). — V- Svecica Borb. Termesz. Füzet. XIII. 30'(18HO). (Bisher wohl nur im Gebiete; Schweden?) jljTj? Nach der Gestalt und Grösse der Früchte hat man besonders folgende Formen unterschieden (vgl. auch die später folgende Eintheiluug von Lasch nach der Gestalt der Fruchthüllen ) : I. Früchte lang, schmal l>is länglich. a. lubuldsa (Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. II. 56 [1897]. Ilayek Fl. Steierm. I. 123. — Q. pedunc. var. tubvlosa Schur Sert. Transs. 67 [1853]. — Q. pedunc. b. megabdlana 1) Schur ÖBZ. VII. [1857] 3 (irrt. 419).— Q. ped. var. cylindrocarpa '-) Borb. Erde'sz. Lap. XXVI. 730 [1887]. — Q. Brutia var! cyk Borb. Term. Füz. XIII. 31 [1890]? — Q. tongicarpa Vuk. Herb.? — Q. ped. longicdrpa :<) Vuk. nach Gurke a. a. O. 57 [1897]). Früchte gross, 2,5 cm lang oder länger, schmal, meist nicht über 6 — 8 mm breit. — Blätter meist gross. — Nicht selten. — Hierzu gehört: 2. stenocarpa^) (Q robur e. stenocarpa Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 [1890] z. T. — Q. ped. f. stenocarpa Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 188. — Q. pedunculata var. leptobdlanos*) Bolle Verb. BV. Brandenb. XXXII [1890] 240 [1891]. — Q. robur leptocdrpa*) Vukot. nach Gurke a. a. O. 57 [1897]). Frucht viel kleiner, meist sehr schmal, etwa 3 mal so lang als die kurze Hülle. — In diesen Formenkreis gehört wohl auch (>. cylindrdcea Guss. nach Pari. Fl. It. IV. 178 (1867) der Name. b. macrobdlanosT) (Gurke a.a.O. 57 [1897]. — Q. ped. c. maerobalana [macrocarpa] Schur ÖBZ. VII |1857] 3 (irrt 419). — Q. germanica 1. b. macrocarj>a Lasch BZ. XV. 413 [1857] vgl. unten). Früchte sehr gross, bis 5 cm lang und 2,") cm breit, länglich bis verkehrt-eiförmig, dreimal länger als die Hülle; diese mit länglichen gewimperten Schuppen". Blätter meist mittelgross, derl> gelappt — Steht der extensa (s. 8. 499) sehr nahe und wird von Schur früher mit diesem Namen belegt. — Hierzu gehört: 2. Eltinge'riB) (Q. ped. f. Eitingeri Vukot. ÖBZ. XXIX [1879] 188. — Q. Eitingeri Vuk. vsrl. S. 493). Fruchthülle aäpfchenförmig. Frucht einzeln oder zu 2 sehr gross, eiförmig-kugelig, etwa 4 mal länger als die Hülle. Selten bis zerstreut. — Vgl. platylepU S. 507. 1) Von iit'yag gross und ßaÄai'og Fichel. 2) Vmi y.vAivönog Walze und y.aoxög Frucht. 3) Bastard wort aus longtis lang und y.agnög Frucht. 4) Von oTtvög Bchmal und y.ao.TÖg Fracht. ä) Von Ae.uög dünn und ßdXavog. 6) Von ?.e;iTog dünn und y.an.rög Frucht. 7) Von ftaxoög lang, gross und JdÄavog. 8) Nach Joseph Ettinger, * 1822 Neu-Gradiska (Militärgrenze) f *• Ffibr. 1908 Agram, Katastral-Forst-lnspector, Verfasser eines forstbotanischen Werkes in kroat. Sprache, verdient um die Kenntnis der Eichen (Hirc br.). Quercus. 507 II. Fraohte klein oder kurz, mehr oder weniger kugelig bis eiförmig. a. br ac h]i bälanos l) (Gurke a. a O. 56 [1897]. — Q. ped. d. brarhibalana Schur ÖBZ. VII [1857] 3 (irrt. 419). — Q. brachycarjm Guss. nach Pari. Fl. lt. IV. 180 [1868] i. Früchte eiförmig, meist am Grunde etwas zu- sammengezogen, kurz zugespitzt, etwa 3 mal so lang als die Hülle. Blätter meist starrer als beim Typus. — Selten. — Vgl. auch pseudopedimculata S. 505. — Hierher wohl auch Q. ped. obeoniafera Borb. u. Csatö Mag. Növ. Lap. X. 130 (1886). b. S})h aerobdlanos'') (Gurke a. a. O. 58 [1897]. — Q. ped. e. sphaero- balana Schur ÖBZ. VII [1857J 3 (irrt. 419)). Früchte fast kugelig, höchstens doppelt so lang als die Hülle, sonst der vor. ähnlich. — Ihr nahe stehen : '*. globnldta (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q. ped. r. globvlata Schur ÖBZ. VII [1857] 9. — Q. ped. h. subglobdsa Schur Enum. pl. Transs. 610 [1866]). Früchte sehr klein, fast kugelig, am Grunde zusammen- gezogen, fast gestielt erscheinend, etwa doppelt so lang als die Hülle; diese mit lanzettlichen anliegenden Schuppen. Blätter meist ziemlich starr, unterseits heller, mittelgross, kurz buchtig gelappt. — Hierher wohl auch Q microcarpa Lap. Hist. Abr. Pyren. 582 (1813)?? — Q. Robur ped. o. microcarpa DC. Prodr. XVI. 2. 6 (1864). 3. microbdlanos (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q ped. 8. microbalana Heuff. in Wachtel Zeitscbr. I. 99 [1850]. Linnaea XXXIII. 579 [179] [1865] (a. microbalana) Schur ÖBZ. VII [1857J 3 [irrt. 419]). Früchte sehr klein, 6 — 12 cm lang, lang zugespitzt, kürzer als die Hülle; diese mit stumpfen angedrückten Schuppen. Blätter meist ziemlich klein, bis ca. 8 cm lang, derb. Durch die Gestalt der Schuppen, Fruchthüllen, vgl. auch oben, erscheinen ausgezeichnet : b. platy lepits*) (Q. Ettingeri var. plalylcpis Vukot. Herb?). Schuppen breit, öfter am Grunde verschmolzen und C. xyldlepisi) (Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 199 [1889]). Schuppen sehr dick, holzartig. — Ausserdem ist diese Form (a. a. O.) charakterisiert durch grosse symmetrische spateiförmige Blätter, die oben breit abgerundet, am herzförmigen Grunde verschmälert sind. Fruchtstände lang gestielt, 1 — 3früchtig. Frucht gross eiförmig. Frucbthülle tief becherförmig dick. — Kroatien. rt. farindsa (Gurke a. a. O. 57 [1897]. — Q. Jarinosa Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 199 [1889]). Fruchthülle becherartig, warzig, ganz weisslicb mehlig oder bereift, filzig. Junge Zweige an der Spitze ebenfalls weisslich, leicht filzig oder flockig. — Ausserdem ist die Pflanze (a. a.O.) charakterisiert durch längliche unterseits schwach behaarte Blätter mit tiefen fingerartig ausgespreizten Lappen. Fruchtstand 1 — 3 fruchtig mit steifem holzigen Stiel — Agram. Nicht bekannt ist uns ezi'mbricans Borb. Erde'sz. Lap. 1887. Balat. Fl. 335, wohl eine Form mit nicht dachziegelig sieh deckenden Schuppen der Fruchthülle. Der Vollständigkeit halber sei dann noch die Eiutheilung wiedergegeben, wie sie Lasch (BZ. XV. 413 ff. [1857[) giebt; da sein Haupteintheilungsprinzip die Gestalt der Fruchthüllen (Näpfchen) ist, lassen sich seine Formen schlecht und nur durch Veränderung ihres Unifanges in die vorangestellten Formenkreise ein- i) Von ßQuyyg kurz und ßdAavog Eichel. -) Von ocpaiQa Kugel und ßdÄavog. 3) Von nÄcczvg breit und Asjzig Schuppe. •*) Von £vAov Holz und Ae/iig. 508 Fagaceae. reihen. Lasch beschreibt sie alle als Formen seiner Q. gervianica („poetaruni Germauoruni") und Gurke hat sie in Richter-Gürke PI. Eur. II (1897) unter Q. robur aufgeführt und zwar alphabetisch stehen acutiloba — diversiloba S. 56, (lupliräto-sinudta — robusta S. 57, die übrigen S. 58. — Die erste Zahl in Klammern bedeutet die Seitenzahl der ersten Art jeder Seite bei Lasch. 1. Mit halbkugelrunder Fruchthülle. b. macrocdrpa (S. 413; vgl. auch oben S. 506). Blätter mit mit- unter buchtigen Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5 — 5 cm lang, etwas dick. Fruchthülle und Frucht sehr gross. — ß. Blätter sehr kurz gestielt, tiefbuchtig, Lappen verlängert. c. microcdrpa (S. 414; vgl. auch oben S. 507). Blätter mit ungetheilten oder weniger buchtiget» Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5 — 3,5 cm lang, gerade oder länger. Fruchthülle und Frucht sehr klein. (/. I ong cpedunculdta. (Vgl. auch oben S. 504). Spitze und Lappen der Blätter meist ausgerandet. Fruchtstand 1,2 — 2,5 dm lang gestielt. Fruchthülle oft sehr dicht und fein warzig. Frucht länglich-eiförmig. — Aendert auch ab mit kleinen Früchten. e. brev ipedunculdta. (Vgl. auch oben S. 505). Lappen der Blätter sehr breit, meist ausgerandet, eiuige wieder leicht buchtig. Frucht- stand sehr kurz, 1 — 1,5 dm (doch wohl cm!) lang und dick gestielt. Frucht eiförmig. — ß. cuneata (vgl. auch oben S. 502). Blätter am Grunde fast keilförmig verschmälert. /. pubc'rula (Q. robur &. puberula Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 [1890] vgl. auch oben S. 503). Blätter mehr länglich, an der Spitze aus- gerandet, unterseits fein sternhaarig flaumig. — Aendert ab mit wieder- holt buchtigen und spitzen Lappen. g. debilis. Blätter länglich bis verkehrt-eilanzettlich, dünn bleibend, sehr ungleich buchtig, am Grunde weniger herz-, meist etwas keil- föimig verschmälert (vgl. oben S. 502), mit stumpfen Lappen. Frucht- stand 2,5 - 3,5 cm lang gestielt. Fruchthülle sehr klein warzig. Frucht länglich-eiförmig. h. lati/dlia. Blätter fast sitzend, kürzer mit sehr breiter ausgeraudeter Spitze und Lappen. Fruchtstände 2,5 — 5 cm lang gestielt. Frucht länglich-eiförmig. — Aendert ab mit sehr kleinen Früchten. i. angust i/o li a. Blätter länglich mit stumpfer Spitze und schmalen stumpfen Lappen. Frucht bis 5 cm lang gestielt. k. unduldta (vgl. auch oben S. 500). Blätter sehr kurz gestielt mit etwas krauser Spitze und Lappen. Frucht 2,5 — 3,5 cm lang und etwas dick gestielt. /. I ong Hob a. Blätter tiefbuchtig, mit langen stumpfen Lappen. Frucht 2,5—3,5 cm lang gestielt. — ß. grandi/o'lia (vgl. auch oben S. 499). Blätter sehr gross, bis 2,5 dm lang. Lappen mit eingedrückter Spitze, einige wieder gebuchtet. Fruchtstandsstiel 5 — 7,5 cm lang. m. il ii jil i cdto-sinu (i ta ((J. robur y. dvpl.-sin. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 [1890] vgl. auch oben S. 499). Blätter länglich, tiefbuchtig, mit verlängerten schmalen stumpfen, meist wieder buchtigen Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5 — 7,5 cm laug, etwas dick. — Aendert ab mit etwas spitzen Blätterlappen ; auch in allen Theilen viel kleiner. — ß. Blätter verkehrt-eiförmig-läuglieh mit fast rechtwinklig abstehenden Lappen, die oberen sehr verlängert und wiederholt buchtig mit aus- gerandeter Spitze. Fruchtstandsstiel sehr lang und dünn. Aendert ab auch mit dunkelrothen Endzweigen, Blattstielen und Nerven (pur- purä&cens; vgl. auch oben S. 501). n. inaequiloba. Blätter tiefbuchtig, Lappen sehr ungleich, aufrecht bis wagerecht abstehend, oft ausgerandet. Fruchtstand 2,5 bis ca. Quercus. 509 3,5 cm lang gestielt. Frucht meist sehr gross. — ß. minor. In allen Theilen sehr klein. Fruchtstand länger gestielt. Auch mit braunrothen Eudzweigen und Blattstielen. o. pinnati'fida (S. 415; vgl. auch oben S. 499). Blätter fast sitzend, fiederspaltig ; Lappen sehr dicht, fast rechtwinklig, breiter oder schmäler. Fruchtstandsstiel 2 bis etwa 3,5 cm lang, etwas dick. Frucht eiförmig. — ß. primila in allen Theilen sehr klein. p. aeutiloba (vgl. auch oben S. 499). Blätter tief buchtig mit langen spitzen z. T. wieder buchtigen Lappen. Fruchtstand sehr lang gestielt. Frucht länglich-eiförmig. q. taliloba (Q. robur ß. latil. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 [1890] vgl. auch oben S. 502). Blätter sehr kurz gestielt, mehr elliptisch, fast lederartig, mit seichten Buchten und sehr breiten und ausgerandeten Spitzen und Buchten. Fruchtstand 5 — 7,5 cm lang gestielt. — ß. ten u ifoiia. Blätter häutig bleibend. Frucht sehr klein. r. repdnda. Blätter fast sitzend, am Rande ausgeschweift, an der Spitze ausgerandet. 2. Fruchthülle halbeiförmig. s. robüsta. Blätter sehr kurz gestielt mit sehr breiten eingedrückten bis ausgerandeten Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5 — -3 cm lang, dick. Fruchthülle grosswarzig, mit der Frucht sehr gross. — Ob hierher vielleicht auch robustissima Simonk. Quere, mit f. prolifera Simonk. a. a. O.? t. parvifölia (vgl. auch oben S. 502). Blätter klein, nur etwa 5 bis 8 cm laug. Fruchtstandsstiel sehr lang und dünn. Fruchthülle und Frucht gross. u. tenuifdlia. Blätter sehr dünn bleibend, fast tiefbuchtig mit läng- lichen Lappen. Fruchtstandsstiel fadenförmig. v. pauciloba. Blätter kürzer, tiefbuchtig mit breiten ungleichen meist ausgerandeten Lappen. Fruchtstandsstiel etwa 5 — 8 cm lang, dick. Fruchtkülle grosswarzig, mit der Frucht sehr gross. x. br evipeduneul nta (vgl. auch oben S. 505). Blätter tiefbuchtig; ihre Lappen länglich, stumpf, einige wieder buchtig. Fruchtstandstiel sehr kurz, nur etwa 1,5—2 cm lang, ziemlich dick. Fruchthülle grosswarzig. y. yr andiföiia (vgl. auch oben S. 499). Blätter länglich-elliptisch, fast lederartig, seichtbuchtig, gross, bis 2,5 dm lang mit sehr kurzer und breiter meist ausgeraudeter Spitze und Lappen. Frucht länglich- eiförmig. 3. Fruchthülle kreiseiförmig. — Hierzu wohl patelluldta Vuk. Rad Jugosl. Akad. XXII. 20 (1870). Borb. Geogr. Castrif. 177. z. vera. Junge Zweige und Blattstiele rothbraun. Blätter mit z. T. wiederholt-buchtigen Lappen. Fruchtstandsstiel 2,5 — 5 cm lang mit 1 — 3 Früchten. Fruchthülle ganz flach-warzig. Frucht länglich-ei- förmig, meist klein, an der Spitze abgerundet, nicht eingedrückt. aa. crispa (vgl. auch oben S. 500). Blätter wellenförmig mit rund- lichen krausen Lappen. Fruchtstaudstiel etwa 2,5 — 4 cm lang, ziemlich dick. Frucht länglich-eiförmig, mitunter gross. bb. subpuberula (vgl. auch oben S. 503). Blätter mit sehr breiten meist ausgerandeten, z T. wieder etwas buchtigeu Lappen, unterseits sehr schwach flaumig behaart. oc. profunde -sinud ta (S. 416). Blätter tiefbuchtig mit länglichen Lappen. Fruchtstand etwa 2,5 cm lang gestielt. Frucht sehr klein. 510 Fagaceae. 4. Fruohthülle flach. — Hierzu wohl clcixtocalyx Borb. Erdesz. Lap. XXVI (1887). dd. macrophylla (vgl. auch oben S. 499). Blätter sehr gross, bis fast 3 dm lang, mit tiefen Buchten und langen breiten z. T. wieder etwas buehtigen Lappen. Frucht Lang-eiförmig, 6 — 8 mal so lang als die Hülle, mit stumpfer Spitze. ee. (I u p l i r ä lo- s i n udta {Q. robur y. duplicato-smuata Beck Fl. Nieder- Oesterr. 271 [1890] vgl. auch oben S. 499). Blätter mit tiefen Buchten uud plötzlich kürzer werdenden unteren Lappen, deren obere ver- längert und wiederholt buchtig sind. Fruchtstand bis 5 cm lang ge- stielt. Frnchthüllc sehr flach warzig, mit der Frucht klein. ff. diversiloba. Blätter sehr tiefbuehtig mit rechtwinkelig abstehenden länglichen stumpfen Lappen, deren mittlere wieder etwas buchtig sind. Fruchtstandstiel -J> bis etwa 4 cm lang, etwas stark. Die Formen der Formenkreise 2, 3 und 4 könnten nach Lasch (a. a. O. 416) natürlich noch in viele andere, ähnlich dem Formenkreise 1 eingetheilt werden. Off. Die Rinde, Cortex Quercus, Chene (ecorce) (kommt ausser von dieser und der folgenden Art auch von Q, aeijilops [S. 459] und Q. Hex [S. 47t)] vgl. S. 44 5). Ph. Austr., Belg., Dan, Gall, Germ., Helv., Hung, Neerl., Rum., Russ. (Verbreitung der Art: Im grössten Theile Europas, in Kleinasien und den Kaukasusländern. Die Nordgrenze durchschneidet Schottland unter 58°, die Skandinavische Halbinsel an der Westküste (Romsdal) unter 62° 55", an der Ostküste (Gefle) unter 60° 47', das südwestliche Finnland (von Björneborg 61° 30' bis Borga), zieht dann durch das östliche Ehstland (zw. Borgä und Wiborg fehlt diese Eiche an der Finnischen Küste), St. Petersburg, das mittlere Gouv. Nowgorod, die Südwestspitze des Gouv. Wologda, das nördliche Gouv. Kostroma, Wjatka bis zur oberen Ufa im Gouv. Perm (ca. 57°); die Ostgrenze läuft von da längs des Uralgebirges bis zum oberen Uralflusse bei Orsk, folgt dann diesem Flusse bis zu seiner Wendung nach Süden, der Wolga ca. von Saratow bis unterhalb Sarepta, schliesst dann den südlichen Theil der Steppe (südlich von Jekaterinoslaw) aus, aber die Krim, den Kaukasus, Transkaukasien, Armenien und das nördliche und mittlere Kleinasien [bis Kappadokien] ein. Auf der Balkanhalbinsel reicht die Art bis zum SW.-Peloponnes [Elis, Messenien], bewohnt Italien bis Sicilien, Spanien bis zur Sierra Morena und das nördliche Portugal.) * * X 1089. Q. Lusitanica X robur s. am Ende der Gattung. 1086. X 1089. Q. conferta X robur | F d d 1088. X 1089. Q. lanvqinosa X robur \ S" ™ ^"ae 1089. X 1090. V- robur X sessilis J oection. 1090. (11.) Q. sessilis (Stein-, Trauben-, Winter-Eiche, Schirpig [Siebenbürgen] ; plattd. : Füer-Eeke, Far-Eek ; franz. : Chene blanc, Chene femelle; rum.: Stejar; kroat. : Crni Hrast; serb. : J>yTiiK, Be^iiK, Bjej.) fl. Meist grosser Baum, der jedoch gewöhnlich nicht ganz die Höhe der vor. erreicht, mit meist ziemlich gleichmässig gestellten Aesten. Quercus. 511 Stamm meist schlank, aber oft gebogen, meist bis in die Spitze der Krone sich fortsetzend, mit rissiger grau- bis rothbrauner Rinde. Zweige meist gleichmässiger beblättert als bei vor., die einjährigen meist braun- grün, kahl oder anfangs schwach behaart, niemals filzig. Blätter meist verkehrt-eiförmig, am Grunde meist verschmälert, nicht herzförmig, unterseits (oft nur an den Nerven) von meist zerstreuten Sternhaaren kurzhaarig, später oft verkahlend, meist 8 — 12 cm lang und 5 — 7 cm breit. Blattstiel ziemlich, meist bis etwa 2 cm lang, länger als die halbe Breite des Blattgrundes. Nebenblätter verkehrt-lanzettlich bis fadenförmig, länger dauernd als bei vor. Männ- liche Blüthenstände meist büschelig gestellt, sehr schlaff, 3 — 5 cm lang; Perigonblätter gelblich bis grünlich, gewimpert; Staubbeutel schwefelgelb. Weibliche Blüthenstände 3 — 7 blüthig, sehr kurz gestielt; Hülle der Blüthen lebhaft roth; Narben fast sitzend, auffallend lappig verbreitert, purpurroth. Fruchtstände sitzend oder der Stiel doch nicht länger als der Blattstiel (vgl. die kurz ge- stielten Formen der vorigen Art), gedrängt. Meist einzeln mit der vorigen Art, aber auch hier und da vor- wiegend und Bestände bildend, so z. B. nach Pospichal (Fl. Oesterr. Küstenl. I. 319) im Flyschgebiete die häufigste Baumart; besonders verbreitet in den ungarischen Ländern, fehlt aber dort im Tieflande (Kerner ÖBZ. XXVI. 231) wie im übrigen Gebiet in den Auen- wäldern. Findet sich vorzugsweise auf kalkarmem Substrat, fehlt nach Sendtner in den Bayerischen Kalkalpen. Steigt in Gebirgen meist etwas höher als 1089 ; in Hannover bis 584 m, in den Sudeten bis 505 m, im Bayerischen Wald bis 715 m (hier hinter 1089 zurück- bleibend); in Baden bis 975 m, in Wallis bis 1600 m (Jaccard 320), am Camoghe bis 1000 m (Jäggi), am Monte Generoso bis 1100 m (Bettelini), in Süd-Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. 63), am Velebit bis 1000 m (Beck), in Bosnien bis 1200 m, in der Hercegovina bis 1400 m (Murbeck 40), in der Biharia bis 900 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 232). Wird wegen ihres angeblich minder werth vollen, z. B. zu Wasserbauten ungeeigneten Holzes weniger forst- lich angebaut. Die Polargrenze dieser Art, welche im Allgemeinen ausserhalb der Buchengrenze in geringem Abstände verläuft, schliesst einen grossen Theil von Ostpreussen jenseits Rauschen unw. Gross-Raum im westl. Samlande, Lötzen und Orteisburg (Abromeit br.) und das nordöstliche Polen jenseits fcomza (Koppen IL 134) aus. Bl. Ende Mai, meist etwa 2 Wochen später als Q. robur. Flucht Spätherbst, gleichfalls später als bei vor. Q. sessilis Ehrh. Arb. frut. no. XX. 87 (1789). Beitr. V. 142, 161 (1790). Schur ÖBZ. VII (1857) 10. Borbäs ÖBZ. XXXVII (1887) 1!»!) (Nomenclatur). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 197. Beck Glasn. Bosn. XVIII. 78 (1906). — Q. robur L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753) z. T. Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 1 (1768) und einer Anzahl späterer Schriftsteller. Rchb. Ic. XII t. DCXLIV fig. 1309. — Q. petiolata Winterl Ind. sem. hört. bot. Hung. Pest. (1788) nur der 512 Fagaceae. Name. — Q. Robur var. sessilis Martyn Fl. rust. t. 11 (1792). — Q. sessiliflöra Salisb. Prodr. stirp. hört. Chap. Allert. 392 (1796). Smith Fl. Brit. III. 1026 (1804). Koch Syn. ed. 2. 736. Koehne Deutsche Dendr. 130. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257. Nyman Consp. 660. Suppl. 278. Richter-Gurke PI. Eur. II. 59. — Q. Robur ß. sessiliflöra Wahlbg. Fl. Suec. ed. 2. 626 (1833). — Q. intermedia D. Don nach Leighton Fl. Shrop. 473 (1841) nicht Boenn. — Q. petio- läta und Q. longepetioläta Doli Rhein. Fl. 275 (1843). — Q. regälis Burnet in Endl. Gen. Suppl. IV. 2. 24 (1847). — Q. montanae Vuk. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 197 (1889). Diese Art erreicht meist keiu so hohes Alter wie Q. robur, meist wird sie nur 2C0 — 250 Jahre, aber wohl nicht über 6 — 700 Jahre; dagegen ist sie weniger em- pfindlich gegen Winter- und namentlich (wohl wegen des späteren Austreibens) gegen Frühjahrsfröste (vgl. auch Hempel u. Wilhelm). — Das specifische Gewicht des Holzes ist im Mittel 0,74 (vgl. oben); der Holzgewinn ist im Durchschnitt grösser als bei Q. robur, da der Stamm meist schlanker ist, bis in die Krone reicht und daher weniger Astabfall vorhanden ist. — Als Ziergehölz wird (J. sessilis in Gärten und Parks lieber angepflanzt als Q. robur, da sie sich wenig anspruchsvoll an den Boden zeigt und auch mit trockeneren Böden vorlieb nimmt. Der Laubabfall tritt bei Q. sessilis nieist sehr spät ein; namentlich jüngere Exemplare behalten das Laub oft bis zum Frühjahr oder gar noch länger; jedoch ist dies individuell verschieden und hängt auch vom Eintritt des ersten strengeren Frostes im Herbste und der Winterwitterung ab (vgl. auch bei der Buche). Im südlichen Gebiete behält die Pflanze an geschützten Orten, in Schluchten etc. das grüne Laub mitunter bis zur Entfaltung der neuen Blätter (vgl. KraSan OBZ. XVIII [1868] 137). Angaben, dass das Laub früher fallt als bei der vor. etc. (vgl. Freyn Verh. ZBG. Wien XXVII. 424 [1877]), sind sicher irrthüuilich. Auf Q. sessilis findet sich in den meisten Gegenden häufiger Loranthus Europäern (s. S. 498) als auf Q. robur. Ueber deu Eicheninehlthau vgl. S. 498. Gleichfalls sehr veränderlich; auch von ihr sind zahlreiche Formen beschrieben worden , auch wieder zum grossen Theil ohne Berücksichtigung der schon vor- handenen Litteratur, die allerdings sehr zerstreut und z. T. schwer oder nicht zu- gänglich ist. — Auch hier mögen zunächst jene Formen aufgeführt werden, die durch die Blattgestalt und die Ausbildung der Fruchtstände ausgezeichnet sind, ihnen sollen dann die folgen, die in erster Linie nach den Abweichungen der Fruchtgestalt und Grösse aufgestellt wurden: A. Fruchtstände sitzend oder doch kaum gestielt, höchstens bei An- häufung von Früchten einige gestielt (vgl. auch Sarmatica unten mit behaarten Blüthenstandsstielen). I. Früchte zu 1 — 4 stehend, meist locker, oft kurz traubig. — Q. sessiliflöra a. genuina Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 238 (1861). Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 319 (1897). a. Blätter am verschmälerten Grunde deutlich herzförmig oder doch ungleich öhrchenartig gelappt, mitunter unter den öhrchen noch allmählich in den Blattstiel verschmälert. 1. t^pica. Blätter meist mittelgross bis gross, seltener klein, meist verkehrt-eiförmig bis oval oder länglich, ziemlich flach eingeschnitten, Lappen meist breit rundlich, abgerundet. So wohl in den meisten Gebietsteilen am häufigsten. Quercus. 513 Q. sessilis a. typica C. K. Schneider 111. Handb. I. 196 (1904). — Q. sessilifiora a. typica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 272 (1890). Hierzu gehören : a. Blätter gross bis mittelgross. 1. Blätter derbhäutig. ct. Blätter gross. platyphylla (Maly briefl. — Q. robur platyphytla Lam. Dict. I. 717 [1783]. — Q. sessilifl. var. macroph. Ber. in Borzi Fl. for. Ital. 162 [1880]?). ß. Blätter mittelgross. § legitima (Q. sessilifiora a. legitima Schur Enum. pl. Transs. 605 [1866]). Blätter zuletzt kahl oder nur zerstreut kurzhaarig. Früchte meist zu 2 — 3, mehrmals länger als die Hülle; diese am Rande kaum behaart. — So am verbreitetsten. — Meist gehören hierher: 1. purp Urea (C. IC. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 196 [1904]. — Q. sessilifl. 1. purp. Dippel Handb. Laubh. II. 67 [1892]). Blätter besonders beim Austreiben purpurn, später grüu «erdend, dann meist mit rothen Nerven. — Selten (vgl. auch erythroneurä S. 518). 1. flavescens (Q. sessilifl. var. flav. Panc. Verb. ZBG. Wien VI. 571 [1856]. Borb. ÖBZ. XXXVI [1886] 140). Blätter ganz gelb, später auch oft ergrünend. Fruchtstände oft ge- stielt (vgl. diese auch unten). — 1. pendula s. unten S. 516. in. cochleäta (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — (,). sessilifl. 4. cochl. Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 630 [1864]). Ganze Blattfläche mehr oder weniger hohl gekrümmt. m. bull ata (der Gärten nicht Q. Robur II. sessilifl. i], bullata DC. Prodr. XVI. 2. 8 [1864], diese = Q. sessilifl. d. bidlata Borb. Mag. Növ. Lap. X. 135 [1886]?). Blattfläclie zwischen den Nerven mehrfach buckelig aufgetrieben. — Die von D e C an doli e a. a. O. erwähnte Pflanze ist eine Kleinasiatische Form (Rasse?) mit kahlen Trieben und sehr stark convexeu Schuppen der Fruchthülle. m. erösa (Vukot. Form. Quere. Croat, 18 [1883]? und der Gärten). Blätter am Rande unregelmässig ausgeflossen ge- zähnelt bis gebuchtet. — Aehuliche Formen entstehen mitunter am Typus durch Frühfröste, die die jungen Blätter verletzteu oder durch Läusebefall au jungen Blättern. m. albivari egdta (albo-variegata C. K. Schneider a.a.O. 196 [1904]). Blätter weissbunt und m. aureivar i egata {aureo-var. C. K. Sehn. [1904]). Blätter gelbbunt. §§ barbuldta (Q. sessilis a. barbulata Schur ÖBZ. VII [1857] 10). Blätter Unterseite an den Nerven stärker behaart. Früchte gedrängt. — Hierher zieht Schur Q. Robur ß. lanuginosa Roch. PI. Ban. t. 38 fig. 79. §§§ spathulifolia (Q. spathulaefolia Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 197 [1889]). Blätter symmetrisch, halblederartig, spateiförmig, dunkelgrün, unterseits graugrün mit kurzen rund- lichen ganzrandigen Lappen, lang gestielt. Früchte lang, walzen- förmig bis ellipsoidisch, oberwärts etwas zugespitzt ; ihre Hülle kreiseiförmig. — Kroatien. Ascherson u. Graelmor, Synopsis. IV. 33 514 Fagaceae. §§§§ lamprophyllai) (Q. lamprophyllos K. Koch Linnaca XXII. 327 [1849J, ob auch Borb.?). Strauchig. Blätter länglich, etwa 8 cm lang, gekerbt-lappig, mit etwa 8 abgerundeten Lappen und Buchten, oberseits glänzend grün, unterseits besonders an den Nerven behaart. Frachtstände 1 — 3 früchtig, sitzend. Frucht weil aus dem becherförmigen Näpfchen herausragend. — Klein- asien, Ungarn? 2. Blätter dick lederartig (vgl. auch sphaerocarpa). a. cratsifölia (Q, swsüifl. f. erasrif. Vukot. ÖBZ. XXIX [1879] 187. Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 60 [1S97]). Blätter verkehrt-eiförmig, veränderlich, mit buchtigen kurzen breiten ge- rundeten, meist ausgeiandeten Lappen, am Grunde herzförmig oder etwas vorgezogen. — So besonders im südöstlichen Gebiete zerstreut. — Hierher gehört vielleicht auch Q. corideea Bechst. Sylvan 71 (1814). — Q. eessüiflora eoriacea Gurke a. a. O. (1897). — Unsicher ist auch Q. robur y. nigra Lain. Dict. I. 711 (1783). — Q. xcssiliß. var. 6. nigra Lam. u. DO. Fl. Finne. IV. 310 (1805). Blätter unterseits behaart, breit, lederartig. Früchte sehr dick, meist einzeln stehend. ß. pungens (Q. Streimii var. pnngens Freyn Exs. 1877. - — Q. aurea var. pungens Freyn Verb. ZBG. Wien XXXI. 386 [1881]). Blätter mit kurzen mehr dreieckigen stachelspitzigen Lappen. — Bei Pola. b. Blätter klein. parvifölia (Q. Robur II. sessiliß. n. parvifölia DC. Prodr. XVI. 2. 10 [1864]. Ber. in Borzi Fl. forest. Bai. 162 [18S0]). - An trocknen sonnigen Orten. Eine Uebergangsform zur folgenden Formengruppe stellt dar: c. palmdta (Q. sessilißora f. palmata Vukot. ÖBZ. XXIX. 1S6 [1879]). Blätter länglich bis breit-verkehrt-eiförmig, fingerförmig gelappt, die mittleren Lappen sehr gross, tief-buchtig, die übrigen buchtig. Blatt- grand schwach-herzförniitr. Früchte einzeln oder zu 2. Frucht ei- förmig, 2 mal länger als die Hülle. 2. aurea. Blätter meist mittelgross, im Umriss meist oval bis länglich, mehr oder weniger tief eingeschnitten bis fast fieder- spaltig; die Lappen meist länglich, die grösseren oft wieder buchtig. Blätter oft gelblich, besonders die Blattnerven oft lange gelb oder gelblich bleibend. Gleichfalls wohl nirgend selten, in einigen Gegenden auch überwiegend. Q. sessilis d. aurea Schur ÖBZ. VII (1857) 17. Verh. ZBG. Wien VIII. 195 (1858). — (J. Robur ti. aurea Wierzb. nach Rochel Bot. Reise Banat. 73 (1838). Heuff. in Wachtel Zeitschr. I. 93 (1850). Linnaea XXXIII. 572 [172] (1865). Borb. ÖBZ. XXXVIII (1888) 276. — Q. aurea Wierzb. in Rchb. Fl. exs. no. 1514 (1839). Flora X. 365 (1840) nur der Name. Rchb. Ic. XII. 8 t. DCXLI fig. 1310 oben. Freyn Verh. ZBG. Wien XXIX. 422 (1879). XXXI. 386 (1881). Hayek Fl. Steierm. I. 121 (z. T.) nicht Kotsehy Eichen t. 4 (diese nach DC. = a. communis). V- Hohur II. sessUifiora l. aurea DC. Prodr. XVI. 2. 9 (1864). !) Von Acift.-TQÖs glänzend und yvAÄov Blatt. Quercus. 515 Nach De Candolle (Prodi*. XVI. 2. 9) gehört hierher die Q. Esculus L. Spec. pl. ed 1. 996 (1753), indessen bleibt auch diese Deutung recht zweifelhaft. — Von hierhergehörigen Formen sind erwähnenswerth : a. p i nnat ifida (Q. Robur var. fol. profundius pinnatifidis (!) Rchb. Fl. Germ, exe 177 [1830]. — Q. sessilifl. y. pinnatifida Boiss. Fl. Or. IV. 1164 [1S79] z. T. — Q. sessilis f. pinnata C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 196 [1904]). Blätter tief, oft fast bis zur Milte fiederspaltig, die Lappen meist nicht wieder getheilt. — Die mitunter hierher citierte Q. pinnatiloba K. Koch Linnaea XXII. 326 (1849) gehört sicher nicht hierher, sondern ist eine Kleinasiatische Pflanze (vielleicht Q. eedrorum, die von De Candolle [Prodr. XVI. 2. 8] und Boiss ier auch als Abart hierher gezogen wird). — Hierzu ge- hören auch : 2. pallida (Q. pallida Heuff. ÖBZ. VIII [1858J 28 nicht Schur. — Q. sessilifl. £\ pallida Schulzer, Kanitz, Knapp Slavon. in Verb. ZBG. Wien XVI. 89 [1866] vgl. Borb. ÖBZ. XLI [1891] 145). Zweige kahl. Blatter verkehrt-eiförmig, am Grunde unregelinässig ausgerandet und in den Stiel verschmäleit, fiederspaltig, unterseits anfangs be- haart, später kahl oder nur auf den Nerven behaart; Lappen z.T. spitzlich mit schmalen Buchten. Früchte fast sitzend; ihre Hülle mit eiförmigen angedrückten grauhaarigen SchuppeD. 3. crispata (Q. sessilifl. var. crispata Ber. in Borzi Fl. forest. Ital. 162 [1880]). Blätter resp. Blattlappen am Rande mehr oder weniger kraus. — Besonders an offenen trockenen Orten. b. lobatissima (Q. sessilifl. var. lob. Ber. a.a.O. 163 [1880]). Blatt- lappen nochmals lappig eingeschnitten. — Selten. b. Blätter am Grunde keilförmig in den Stiel verschmälert, nicht herzförmig oder deutlich geöhrt. 1. deeipiens. Blätter im Umfange meist verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde zu allmählich, seltener plötzlicher, ver- schmälert, jederseits meist mit 5 — 7 Lappen. Meist zerstreut, auch im nördlichen Gebiete nicht selten, stellenweise dort stark überwiegend. Q-. sessilis b. deeipiens C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. 196 (1904). Beck Glasnik XVIII. 78 [104] (1906). — Q. (sessilifl. var.) deeipiens Bechst. Sylvan 65 (1816) vgl. auch Borb. DBM. IV. 117 (1886). ÖBZ. XXXVII (1887) 196. — Q. sessilifl. a. angustata Zapal. Consp. Fl. Gal. IL 18 (ly08)! — Q. sessüiflora b. angulata Hayek Fl. Steierm. I. 121 (1908) nicht Vuk. Hierher gehören : «. aus tr dlis (Beck Glasnik XVIII. 78 [104] [1906]. — Q. australis Kotschy PI. Tergest. Nr. 385). Blätter mit tief eingeschnittenen Lappen (diese stumpf), unterseits kurz behaart. Früchte meist zu 2 ; ihre Hülle verkahlend mit eiförmigen Schuppen. — Südöstliches Gebiet. — Nach einem Originalexemplar des Berliner Museums gehört wohl eher hierher (wenigstens z. T.) Q. tergeslina Wenzig vgl. S. 479. 6. glabräta (Q. sessilis a. glabrata Schur ÖBZ. VII [1857] 10). Blätter bald ganz kahl. Frachthülle buckelig, obexwärts behaart. — So stellen- weise (z. B. bei Hermannstadt) am verbreitetsten. — Vgl. auch oben palmata (S. 514). 33* 516 Fagaceae. r. longifdlia (C. K. Schneider a. a. O. 196 [1904]. — Q. sessiliß. 2. acuminata Petz, a. Kirchn. Arb. Muse. 360 [1864]? — Q. sessilifl. b. longi/olia Dippel Handb. Laubh. II. 66 [1892]. — Q. sessilill. var. crispa oder enspata der Gärten). Blätter nieist mit wenigen ziemlich breiten Lappen, diese alle deutlich spitz oder gar zugespitzt. — Q. longi/olia K. Koch Linnaea XXII. 327 (1849) nicht Knf. oder Iiebm. gehört nicht hierher sondern nach De Oandolle (a. a. O. [1864]) zu (}. Dschorochensis (s. S. 478). d. lacinidta (C. K. Schneider a. a. 0. 197 [1904]. — Q. robur ß. laciniata Lam. Encycl. I. 717 [1783]. — (J. lariniosa Bor. Fl. centr. France ed. 3. II 588 [1857]? — Q. sessiliflora y. laciniat« Koehne Deutsche Dendr. 1 30 [1893]). Blätter mit tief eingeschnittenen, schmalen allmählich verschmälerten spitzen oder zugespitzten meist ziemlich zahlreichen Lappen. e. petioläta [Q. peiiolata Schur ÖB27. VII [1857] 18. — Q. lovge- petioläta Schur Kimm. pl. Trauss. 607 [1866]). Blätter meist etwas schief, meist ziemlich tief eingeschnitten, uuterseits etwas behaart, be- sonders auf den Nerven; sehr lang gestielt, etwa 4 — 5 mal länger als ihr stiel, selten am Grunde etwas ausgerandei ; die Lappen abgerundet, stumpf. Früchte meist zu 2 — 3 gedrängt, sitzend. — Wohl nirgend selten. Fraglich ist, ob zu dieser Art zu ziehen ist : /. Co ronensis ') ((J. sessilifl. coron. Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. II. 59 [1897]. — Q. ibnica Schur ÖBZ. VII [1857] 20 nicht Steven. — Q. Coronensis Schur Kniim. pl. Transs. 607 [1866]). Blätter meist eiförmig, lang gestielt, unterseits, wenigstens die oberen dicht behaart, z. T. auch oberseits spärlich behaart mit spitzliehen Lappen. Früchte sitzend. Schliesslich gehört zu diesem Formenkreise meist auch der 1. pendula (C. K. Schneider a. a. O. 197 [1904]). Zweige hängend. — In Gärten? — Durch sehmale Blätter zur folgenden Rasse neigend ist 1. Lou ettc i-) {loueüei C. K. Schneider a. a. O. [1904] nicht Q, sesxilifl. 7. Loucüii Fetz. u. Kirch. Arb. Muse. 631 [1864]. — Q. Lenetti'i) der Gärten [Trient Murr]). Nach II. Jensen (briefl.) gehört die angeblich aus Frankreich stammende Loueüei Petzold U. Kirchner 's nicht hierher; sie ist keine Hängeform sondern ist identisch mit mespilifolia (s. S. 517). Jensen kennt überhaupt keine Hänge- form der (J. senilis. 2. sublobata. Blätter schmal Länglich-elliptisch bis lanzettlich mit kurzen oder kleinen bis fast schwindenden Lappen, öfter in der Gestalt und Lappung stark wechselnd. So sehr selten und nur vereinzelt auftretend, nur in Gärten öfter erhalten. Wild bisher nur in Pommern, am Harz, in der Schweiz, in Steiermark, Nieder-Oesterreich und in Ungarn beobachtet. Q. sessilis f. sublobata C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 197 (1904). — Q. sublobata Kit, in Schulte Oesterr. Fl. ed. 2. I. 619 (1814). Linnaea XXXII. 355 (1863J vgl. auch K. Koch Dendr. II. 2. 32 (1873). Koehne l) Bei Kronstadt (Brasse., lat. Corona) in Siebenbürgen gefunden. -) Ueber Louctte konnten wir nichts erfahren. 3) Durch Verdrehung des Namens Louette entstanden. Quercus. 517 Deutsche Dendr. 130. — Q. Geltowiensis1) der Gärten nach Iv. Koch a. a. O. (1873). — Q. sessilis—heterophyüa Wierzb. handschr. nach Borb. Balat. flo-r. 333 (1900). Auch dieser Formenkreis mnfasst eine Reihe von Abänderungen, die mehr oder weniger ineinander übergehen. — Simonkai (Quere. 25) zieht die Ki t ai bei 'sehe Pflanze zu aitrea. <(. anguläta (Beck Glasn. XVIII. 78 [1906]. — Q. sessilifl. f. angulala Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 187). Blätter läuglich-lanzettlich, klein- gelappt, mit vorgesti eckten eckigen Lappen und offenen Buchten (der Kud läppen meist schief vorgestreckt), am Grunde in einen langen Stiel verschmälert. Früchte sitzend zu 1 — 2, eiförmig. — Kaum davon verschieden ist: 2. angustifdlia (Q. sessilifl. for. angustifolia Zapal. Consp. Fl. Galic. IL 18 [1908]). Blätter schmal-länglich-verkehrt-eiförmig, bis über 1 dm lang und 4,7 cm breit, schwach buchtig-gelappt mit kurzen Lappen, am verschmälerten Grunde gestutzt bis schwach herzförmig. — Galizien. — Vgl. auch avellanoidcs S. 518. b. vnduldta {Q. sessilifl. f. undulata Vukot. ÖBZ. XXIX [1879] ISO). Blätter verlängert, lanzettlich, gelappt, mit rundlichen Lappen und tief eingeschnittenen gerundeten Buchten, am Rande wellig kraus, am Grunde keilförmig bis schwach herzförmig. Früchte zu 2 — 4 sitzend, eiförmig-kugelig, die Hülle becherförmig. c mespilifdlia (Q. sessilifl. var. mespilifolia Wallr. Sched. crit. 494 [1822]. Koehne Deutsche Dendrol. 130 [1893]). Blätter alle oder doch an vielen Zweigen sämmtlich ganzrandig, meist länglich bis lanzettlich. — ■ Selten wild, hier und da in Gärten beobachtet. — Wohl auch nur ein Lusus? — Hierher gehört wohl auch Q. laneijolia Vuk. Form. Quere. Croat. 20 (1883) nicht Liebm. oder Benth. — Sehr nahe stehen: 1. Bolledna'2) {Q. sessilifl. f. Bolleana Aschers. Verb. BV. Brandenb. XXII [1890] 239 Fussn. [1891] A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 257). Blätter derb, lanzettlich mit scharf vorgezogener langer Spitze, wenig oder gar nicht gelappt. — Zuerst auf der Insel Scharfen- berg bei Berlin bemerkt; in Gärten. — Vgl. auch Louettci S. 516. 1. lob u lala (Q. sessilifl. var. lobulata Christ in Schiuz u. Keller Fl. Schw. 2. Aufl. II [Krit. Fl.] 59 [1906]. Hayek Fl. Steierm. I. 121). Blätter schmal, unregelmässig ausgefressen gelappt mit um- geschlagenen Buchtenrändern. — Selten. Schweiz: Jurafliine bei Liestal. Steiermark. Die sehr eigenartigen schmalblätterigen Formen sieht man hier und da in Wäldern entstehen, meist erreichen sie aber kein hohes Alter, sie werden bei der geringen Blattmasse bald durch kräftigere, stärker assimilierende und wachsende Formen erdrückt. Eine eigenartige Form, die in manchen Dingen einen Uebergang zum vorigen Formenkreis darstellt, ist: d. frutiedsa (Q. sessilifl. d. fruticosa Schur Euum. pl. Transs. 605 [1866]). Strauchartig. Blätter Verlängert-länglich, wellig-fiederspaltig, bis länglich-elliptisch, grob buchtig-fiederspaltig, wellig, selten ganz- randig, in den Stiel verschmälert. Männliche Blüthenstäude sehr lang. Frucht länglich, etwa 4 mal länger als die Hülle. II. Früchte zahlreich geknäuelt bis dicht traubig gestellt. glomerata. Früchte meist klein bis massig gross. Frucht- hülle meist mit flachen, oft kleinen angedrückten Schuppen. i) Von der Kgl. Landesbaumschule in Alt-Geltow bei Potsdam verbreitet. 2) S. I. S. 39:; Fussn. 1 und IV. S. 195 Fussn. 4. 518 Fagaceac. Meist zerstreut, hier und da häufiger oder seltener. ty. sessiliflora ß. glomerata Willk. u. Lange Prodi-. Fl. Hisp. I. 239 (1861). — Q. rdbur s. glomerata Lam. Encycl. I. 717 (1783). — Q. conglomerata Pers. Syn. IL 570 (1807). Gleichfalls ein recht veränderlicher Formenkreis, auch bei einigen der früher erwähnten Formen waren die Früchte mehr oder weiliger genähert, 7gl. bes. barbulala S. 513. — Weiter gehören hierher: a. Welandii^) (Borb. Balat, flor. 133 [1900]. — Q. Robur ß. Welandii Beuff. in Wachtel Zeitschr. I. 97 [1850J vgl. Linnaea XXXIII. 571. — Q. conglomerata Schur Verh. Siehenb. Ver. II. 170 [1851], Pers. nur z. T. — Q. condenmta Schur ÖBZ. VII [1857] 18. Fnum. pl. Transs. 606. — Q. spicata Kit. Linnaea XXXII. 354 [1863]. — Q. sessilifl. var. Q. Welandii Sinionk. Enum. Fl. Transs. 487 [1887]. c. Welandii Gurke a. a. O. 59 [ 1897]. Blätter meist länglich bis elliptisch, am Grunde unregelmässig kurz gerundet-gelappt, unterseits etwas rauh, in den Nervenwinkeln gehärtet. b. avellano'ides (Q. avellanoides Vukot. Verh. ZBG. Wien XXXIX. 197 [1889]. — V- sessilifl. avell. Gurke a. a. O. 59 [1897]). Blätter meist oval- lanzettlich, symmetrisch, mit kurzen gerundeten Lappen. Früchte sitzend, sehr zahlreich, 10 — 20 in einem traubenartigen Knäuel gehäuft, klein. Fruchthülle kurz, tellerartig, etwas fein behaart, mit kleinen dachziegel- artig angedrückten Schuppen. — Wohl überall zerstreut. C. polyedrpa (Q. polycarpa Schur Sert. Fl. Transs. 67 [1853]. Enum pl. Transs. 606. — Q. axillaris Schur ÖBZ. VII [1857] 18. — Q. sessilifl. f. polycarpa Gurke a. a. O. 59 [1897]). Blätter eiförmig bis länglieh, am Grunde gestutzt bis kurz keilförmig, mit etwas ausgerandeten Lappen, Früchte zahlreich, fast kugelig am Grunde zusammengezogen, kaum l'/umal so lang als die Hülle, oft eingeschlossen. B. Fruchtstände kurz aber deutlich gestielt. Von den hierhergehörigen Formen sind einige nicht immer mit völliger Sicherheit von den Bastarden mit voriger Art zu trennen ; letztere sind fast stets durch die kurz gestielten Blätter kenntlich. — Seine Q. sessilifl, 1). sarmdtica charakterisiert Zapalowicz (Consp. Fl. Galic. II. 18 [1908]) durch mehr oder wrniger stark behaarte ganz kurze bis etwas verlängerte Fruchtstandsstidc. ein Merkmal, welches sich bei verschiedenartigsten Formen findet. — Vgl. hier auch flavescens S. 513. II. m a e rol o b a "-"). Blätter doppelt so gross als an der typischen Art, an 1086 erinnernd, tief fiederspaltig, am Grunde seicht herzförmig oder halbherzförmig; Lappen jederseits 2 — 4, selten 5, durch weite Buchten getrennt, öfter etwas gelappt; oberer Blatttheil parallelrandig, nur an der Spitze gelappt. — Ungarn, Kroatien. — Q. sessilis macroloba Bort). Balat. flor. 333 (1900). — Q. sessili- flora var. macroloba Borb. Erdesz. Lap, 1S84. 155. Vasvärm. növ. földr. 177 (1889). III. cry I hroneura3) ((,). crythroneura Vukot. Verh ZBG. Wien XXXIX. 198 [1889]. — (}. sessilifl. erythro». Gurke a. a O. 60 [1897]). Blätter sym- metrisch, dünn, verkehrt-eiförmig, mit kurzen gerundeten Lappen, am Grunde herzförmig, unterseits auf den Nerven wie die Blattstiele brannröthlich. Frucht zu 1 — 3. Frucht ellipsoidisch bis walzlich, viel länger als die kreiseiförmige Hülle. Kroatien. IV. sphaerocdrpa i Q. sphaerocarpa Vuk. Rad jugosI.Acad. XXII [ 1 ~ 7 _' ] 7 [1873]. (J. sessilifl. f. eastanoides Vuk. ÖBZ. XXIX [1879] 187. — Q. easUmoides Nach Weland, Waldhereiter in Beschitza (Banat) f vor 1805 (Kanitz Linnaea XXXIII. 660). -) Von itav.QÖg lang, gross und Äoßo^ Lappen. :1) Von iQV&QÖ^ i'oth und VBVQOV N( iv. Queren.-. 519 Verb. ZBG. Wien XXXIX. 198 [1880]. — Q. sessilifl. sphaeroc. Gurke a. a. O. 60 [1897]). Kroat. : Kestinjar d. i. Kastanieneiche wegen der grossen Früchte. Blätter länglich-lanzettlich bis oval, gross, zuletzt lederartig, mit kurzen ganz- randigen Lappen und breiten Buchten, unterseits graugrün, am Grunde herz- förmig, langgestielt. Frucht rundlich, kugelig bis dick eiförmig, gross, viel länger als die kreiseiförmige Hülle. — Kroatien, ganz ähnlich aber auch anderwärts, auch in Norddeutschland ! ! V, co lumb dria (Q. Columbaria Vukot. Form. Quere. Croat. 21 [1883] vgl. Verb. ZBG. Wien XXXIX. 198 [1889]. — Q. sessilis var. Columbaria Borb. Balat. Fl. 333 [1900]). Frucht kurz, wenig aus der Hülle hervorragend. VI. ovalifölia (Q. ovalifolia Vuk. Form. Quere. Croat. 21 [1883] vgl. Verb. ZBG. Wien XXXIX. 198 [1889]. — Q. sessilifl. ovalif. Gurke a. a. O. 60 [1897]) stellt eine hierhergehörige Form mit ovalen Blättern, wohl der Rasse deeipiens ähnlich, dar. Nach der Gestalt der Früchte werden folgende Formen unterschieden : I. Flüchte nicht oder wenig länger als breit. a. Früchte gross bis mittelgross. 1. Q. macrocdrpa (Q. macr. Vuk. handschr.). Früchte sehr gross und breit. — Mit besonders grossen Früchten vgl. oben sphaerocarpa. 2. globdsa (Q. sessilifl. globosa Borb. Geogr. Castrif. 322 [1889] veränd.). Früchte mittelgross, kugelig. — Häufig. 1». Früchte klein (vgl. auch oben S. 518 polycarpal). microbdlanos^) (Bor. Fl. Centr. Fr. ed. 3. II. 588 [1857]? vgl. indessen Borbas oben S. 488). Früchte wenig aus der Hülle hervorragend. ■ — Ebenso zweifelhaft ist die Zugehörigkeit der auch S. 507 genannten (J. microcarpa Lap. a. a. O. II. Früchte erbeblich länger als breit. 1). sit btubul dsa {Q. sessilifl. b. subtubulosa Schur Enum. pl. Transs. 605 [1866]). Früchte fast cylindrisch verlängert, etwa 3 mal so lang als breit. — Verbreitet. c. longicdrpa (Q. sessilifl. longicarpa Schur ÖBZ. VII [1857] 17. — Q. sessilifl. stenocarpa Zabel nach Siinonkai Quere). Früchte noch stärker verlängert, sehr schmal, walzlich, 4 mal länger als die Hülle oder noch länger. — Nicht selten. Nicht beschrieben ist Q. sessiliflera var. Carnuntiae?) Aust ÖBZ. XLII (1892 l 66. — Eine Anzahl anderer Formen (ausser oben erwähnten unsicheren) hat sich nicht aufklären lassen, so Q hungärica Kit. Linnaea. XXXII. 353 [49] (1863) s. S. 522; Q. Robur ß. nitens Baumg. Mant. 57 (1846) etwa älterer Namen für lamprophylla S. 514; Q. ndbilis Ten. Herb.?; Q. pedemontana Colla Herb. Ped. V. 185; Q. serdtina Vuk. (wo?). Auch von dieser Art hat Lasch (BZ. XV. 416, 417 [1857]) eine Anzahl Formen beschrieben, die Combinationen von Abänderungen der Fruchthülle und der Blätter darstellen, die aber schon durch ihre eigenartige Nomenclatur nicht in die vorher beschriebenen Formenreihen hineinpassen und deshalb hier angefügt werden mögen: b. semiglobdsi-ciipula ■profunde sinudta (S. 416). Blätter tiefbuehtig mit un- gleichen meist verlängerten, fast spitzen, z. T. wieder buchtigen Lappen. Frucht sitzend oder ganz kurz und dick gestielt. C. semiglobdsi-ctipttla brevi-sinudta. Blätter fast lederartig, seichtlappig mit sehr breiten, wie die Spitze abgerundeten Lappen. Frucht wie bei vor. — Aendert ab mit häutig bleibenden Blättern. ') Von jitiKQÖg klein und ßdAavog Eichel. 2) Caruutum (Carnuntia), Name einer Komischen Stadt in der Nähe des heutigen Hamburg in Nieder-Oesterreich. 520 Fagaceae. d. scmiovitli-ctipula medioeri-sinurita. Blätter mitunter lederartig und sehr gross. Fracht auf ganz starrem Stiele. Fruchthülle halboval, gross warzig. — Aendert ab mit rothwerdenden jungen Zweigen, Blattstielen und -nerven. e. 8emiovali-cupula proßaide-sinuaia. Blätter breiter, tiefbuchtig, am Grunde etwas kürzer keilförmig mit länglichen stumpflichen oder spitzen fast recht- winkelig abstehenden Lappen. Frucht meist sitzend. Fruchthülle halboval. f. turbindti-cupula profunde-sinnata. Blätter meist verkehrt-eiförmig-länglich, am Grunde fast kürzer keilförmig, mit abgerundeten Lappen und Spitze. Frucht sitzend. Fruchthülle kreiseiförmig. Frucht eiförmig. g. plani-cüpnla medioeri-sinuata. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig mit breiten abgerundeten Lappen. Frucht ganz kurz gestielt. Fruchthülle flach. — — Aendert ab mit sehr kleiner Frucht. (Verbreitung der Art: Im grössten Theile Europas und in Klein- asien, doch bleibt die Grenze im Norden und im Süden, besonders aber im Osten hinter 1089 zurück. Die Polargrenze verläuft meist in ge- ringer Entfernung ausserhalb der Buchengrenze; sie schneidet Schott- land unter 59°, die Westküste Norwegens unter 60° 11', die Ostküste Schwedens unter 59° 38', das östliche Ostpreussen, Polen (fcomza), das westliche Wolhynien und Podolien, bis ins Gouv. Cherson, jenseits der Steppe die Krim und verläuft längs des Kaukasus bis Ghilan. Die Südgrenze geht durch Kilikien, Griechenland, Unter-Italien, Sar- dinien, Catalonien, das nördliche Central-Spanien bis Asturien.) * * X 1090. Q. macranthera X sessilis? s. S. 525. 1086. X 1()H,)- V- conferta X sessilis s. S. 527. * X 1090. Q. tozae X sessilis s. S. 528. 1066. X 1090. Q. lanur/inosa X sessilis s. S. 529. 1089. X 1090. V- robur X sessilis s. unten. Bastarde. B. IL b. 2. a. 2. 1089. X 1090. i\. robur X sessilis. %. Bei der grossen Ver- änderlichkeit beider Erzeuger und den bei ihrer Windblüthigkeit nicht seltenen Bastarden lässt sich keine scharfe Beschreibung geben. Die meisten Hibriden weichen von Q. robur durch deutlich länger gestielte Blätter ab, deren Blattgrund meist sehr unregelmässig herzförmig und oft mehr oder weniger stark herablaufend erscheint. Die Fruchtstniul- stiele sind kürzer und meist wie auch die Blattstiele an einem Exem- plare von wechselnder (!) Länge. Aehnlich wechselnd sind die von <{>. sessilis abweichenden Merkmale, entsprechend sind die Blätter kürzer und die Fruchtstände deutlich gestielt und die Herzform des Grundes ist wenigstens an einem Theile der Blätter deutlich ausgeprägt, oft sind einzelne (oft nur eine Blatthälfte) deutlich geöhrt. Mit den Erzeugern wohl im ganzen Gebiete nirgend selten. V- robur X sessilis Beck Glasn. Muz. Bosn. i Herceg. XVIII. 78 (1906). Wiss. Mitt. Bosn. Herceg. XL 404 (1909). — V- rosäcea Bechst. Sylvan 07 (1813). — V- peduneulata q. rosacea Bluff und Queicus. 521 Fingerh. Comp. II. 533 (1825). — Q. intermedia Boenningh. in Rchb. Fl. Germ. exe. 177 (1830). Borb. Tenn. füz. XIII. 33. Müllner Verb. ZBG. Wien XLIV. 5 (1894). — Q. Feletei1) (Q. Robur X sessili- flora Simonk. Erd. Lap. XXVI. 31 (1887). Enum. fl. Transs. 487 (1887). — Q. sessilis X rÖbur C. K. Schneider Hl. Handb. Laubh. I. 197 (1904). Wie bemerkt ganz ausserordentlich veränderlich und wie schon oben angegeben, sind eine Anzahl der bei den Erzeugern aufgeführten Formen (z. T. vielleicht mit Recht V) als Bastarde angesprochen und gedeutet worden. In einigen Fällen ist es nicht möglich festzustellen, ob eine Abänderung einer Art oder vielleicht ein Bastard, der einer Art näher steht, vorliegt, besonders da das Vorhandensein von Tripel- bastarden höchst wahrscheinlich ist. Namentlich die verschiedenartigen Deutungen, die Simonkai in den verschiedeneu Zeiten und Arbeiten den einzelnen Formen gegeben hat, lassen die Schwierigkeiten deutlich erkennen. — Als Bastarde wurden u. a. von mehreren Schriftstellern folgende schon genannte Formen gedeutet: Q. hjbrida Bechst. Sylvan 63 (1816) nicht Brot. (vgl. S. 505). — Q. peduneulata var. brevipea Heuflel in Wachtel Zeitschr. I. 99 (1850); Q. brevipes (Q. robur X sessüi- flora) Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 232 vgl. S. 505. — Q. extensa Schur Verh. Siebenb. Ver. IL 174 (1851). ÖBZ. VII (1857) 3. XXXVII (1887) 298 vgl. S. 499. — Q. condensata Schur ÖBZ. VII (1857) 18 vgl. S. 516. — Q. asterotricha Borb. u. Csato Mag. Növ. Lap. 1886. 132. Borb. Term. füz. XIII. 30 (1890); Q. rnalaco- phylla var. asterotricha Borb. a. a. O. 1886. 132; Q. aurea X borealis Simonk. Querceta 25 (1890) vgl. S. 503. — Als Formen sind zu erwähnen : B. Csatoi-). Blätter elliptisch bis länglich- verkehrt-eiförmig, nach dem Grunde stärker verschmälert oder an beiden Enden etwa gleich breit, meist ziemlich tief gelappt, am Grunde schwach herzförmig bis herablaufeud, uuterseits grau- grün, kurz sternhaarig. Fruchtstandsstiel etwa 1 cm lang, behaart. Früchte gehäuft. Siebenbürgen; wohl ebenso auch anderwärts. Q. robur X sessiliflora b. Q. Csatoi Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 58 (1897). — Q. Csatoi Borb. Mag. növ. Lap. X. 133 (1886). Q. aurea aut deeipiens X Robur Borb. DBM. V. 164 (1887). ÖBZ. XXXVII (1887) 196 ff, 334, 405. (Q. aurea X Robur) Term. füz. XIII. 33 (1890). — Q. lanu- ginoxa X Robur Simonk. Erdesz. Lap. 1887. 37. 41. — Q. Streimii X sub- sessilifiora Simonk. Enum. fl. Transs. 488 (1887). Eine etwas kritische Pflanze, bei der nicht sicher ist, ob nicht eine Ein- wirkung der Q. lanuginosa (vielleicht als dritter Erzeuger) stattgefunden hat, wie Simonkai behauptet. Dafür spricht auch, dassBorbäs, der Simonkai wegen seiner verschiedenartigen Deutungen tadelt, DBM. V. 164 (1887) seine dort benannte Q. erioneuraZ) zu den Bastarden der Q. lanuginosa X robur zieht. Term. Füz. XIII. 33 (1890) aber als Q, Csatoi var. erioneura aufführt; charakterisirt wird sie anfangs nur durch Breitblättiigkeit und eine der Q. robur ähnliche Fruchthülle, später durch dünne verkehrt-eiförmige fiederlappige Blätter, die unterseits an den dickeren Nerven röthlich gebartet und nach dem Grunde deutlich verschmälert sind. Fruchtstandstiele verkahlend, die Blatt- stiele überragend. Fruchthülle mit entfernteren Schuppen als bei Q. robur. C. superläta. Blätter breit mit 5 — 7 eckigen bis abgerundeten kleinen Lappen und dichtem Nervennetz, unterseits dicht sternhaarig. — Ungarn. — Q. robur i) Nach Ludwig Fekete, * 18. Juni 1837 Torda (Siebenbürgen) (briefl.). Königl. Rath, Professor an der Forst- und Bergakademie in Schemnitz (Selmeczbanya) im Ruhestaude, um die Kenntnis der Eichen Ungarns verdient. -) Nach Johann von Csato, * 11. April 1833 Alvincz in Siebenbürgen (A. v. Degen briefl.), Kgl. Rath, Vicegespan des Ct. AIsö-Feht:r im Ruhestande in Nagy Enyed, verdient um die Flora Siebenbürgens. ?) Von egiov Wolle und vevqov Nerv. 522 Fagaceae. X aeaaüifiora d. Q. superlata Gurke a. a. O. (1897). — Q. superlata Borb. DBM. V. 164 (1887). — l'> orbäs vergleicht die Pflanze mit der ausser deu angeführten Merkmalen ähnlichen Q. dilatala Kern. (vgl. S. 504). — Ob auch ein (). lanugiiio.-\-M-i\ ? vgl. S. 527. II y unterscheide! (Bull. Soc. Bot. France 1895. 558) zwei Formen des Bastardes wie auch hei anderen Bastarden wesentlich nach der Länge der Stielnng der Blätter und Früchte: I. Allardii) {Q. Allardi Hy a. a. O. [1895]). Blätter lang gestielt, kahl oder unserseits behaart und auf den Nerven bewimpert. Fruchtstandsstiele ungleich lang, öfter lang. II. Bo8aeb6vi%) (Q. Boss. Hy a. a. O. [1895 1). Blätter mit aufwärts ge- richteten spreizenden Lappen, kahl, am Grunde sehwach-herzförmig, fast sitzend. Blüthenstand&stiele ungleich lang, öfter lang. Zu diesem Bastard gehört vielleicht auch die ungenügend beschriebene Q. hun- rjarica Kit. Linnaea XXXII. 353 (18(33) nicht Hubeny, die (J. robur ähnlich sein, aber länger gestielte Blätter und kurz gestielte Früchte besitzen soll. Lasch hat wie von den erzengenden Arten auch vom Bastard resp. den Zwischenformen zahlreiche Abänderungen beschrieben (Bot. Zeit. XV [1857] 417tl'.i und zwar in 3 Gruppen: 1. (}. sub. Rdbori-g ermdnica (S. 417). Krone rundlich. Blätter gestielt, länglich bis verkehrt-eiförmig, wenig wellig, mitteltiefbuchtig, oberwärts wie die Lappen abgerundet, unterseits blassgrün, fast ganz verkantend, am Grunde mehr oder weniger herzförmig, selten etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel etwas verlängert, ziemlich dick. Fruchthülle halbkugelig. Frucht länglich- eiförmig bis eiförmig. Aendert ab: Blattstiel von 1 s — V* der Länge des Blattes. Fruchtstands- stiel 0,8 — 2,4 cm lang und länger. — Hierhergehörige Formen sind: a. Mit halbkugeliger Fruchthülle: 1. Blätter länglich, fast lederartig, am Grunde nicht keilförmig. Frucht- standsstiel bis 1,2 cm lang. Frucht länglich-eiförmig. 2. pseudo-grrmdnica. Blätter länglich mit oft ausgerandeter Spitze, am Grunde etwas keilförmig. Fruchtstandstiel meist sehr lang, 1,5 — 5 cm lau«.', etwas dünn. Fruchthülle sehr klein- warzig. Frucht länglich- eiförmig. 3. glabrctcen*. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, tiefbuchtig, am Grunde etwas keilförmig, mit welligen stumpfen oder etwas spitzen Lappen, unterseits verkahlend. Fruchtstandstiel bis 2,5 cm lang. Fruchthülle am Rande gezähnelt. Frucht eiförmig. 4. obovdta. Blätter länglich- verkehrt-eiförmig, häutig bleibend, an der Spitze ausgerandet, am Grnnde etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel bis 2,5 cm lang. Frnchl länglich-eiförmig. ."». eraasifdlia. Blätter länglich-elliptisch, fast lederartig, am Grunde mehr herzförmig; Lappen breiter. Fruchtstandsstiel 0,8 — 2,4 cm lang. Frucht- hülle grosswarzig. b. Mit halbeiförmiger Fruchthülle: (». ovalifdlia. Blatter länglich-elliptisch, fast lederartig, mit zuweilen ans- gerandeten Lappen. Fruchtstandsstiel 1,2—1,8 cm lang, sehr dick. Frucht- hülle grosswarzig. 1) Nach Gaston Allard, * 18. August 1838 in Angers, Gutsbesitzer daselbst (Hy briefl.). -') Nach Abbe Francois-Josepb Bosseboeuf, * 2. März 1862 Langeais (Indre- et-Loire) (briefl.), Professor in Tours. Quercus. 523 C. Mit kreiseiförmiger Fruchthülle: 7. obliisifölia (S. 418). Blätter länglich- verkehrt-eiförmig mit fast stets ungleichen stumpfen Lappen. Fruchtstandsstiel 0,8 — 2 cm lang. Frucht eiförmig. d. Mit flacher Fruchthülle : N 8. longiloba. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, mit tiefen Buchton, am Grunde fast herzförmig, mit länglichen Lappen. Fruchtstandsstiel bis 8 mm lang. Fruchthülle und Frucht sehr klein. 11. (>. Röbori-g ermänica (S. 418). Krone länglich-rundlich. Blätter ge- stielt, verkehrt-eiförmig bis länglich, ziemlich flach bis schwach wellig, derb- häutig bis fast lederartig, mit massig tiefen Buchten, an der Spitze abge- rundet, ebenso meist die Lappen, selten spitzlich, am Grunde fast herzförmig und geschweift kurz keilförmig, unserseits weisslich, schwach flaumhaarig. Fruchtstandsstiel kurz und dick. Fruchthülle halbkugelig. Frucht eiförmig bis oval. Aendert ab: Blattstiel von 1/t— Ve der Blattlänge. Fruchtstandsstiel 0,6 — 1,2 cm lang. Fruchthülle wie bei den Arten. — Hierhergehörige Formen : a. Mit halbkugeliger Fruchthülle: 1. Blätter länglich, fast lederartig, am Grunde kurz keilförmig. Frucht- standsstiel 8 mm lang. 2. pomulifdrmis. Blätter länglich-elliptisch, am Grunde mehr herzförmig, mit selten ausgerandeten Lappen, einige davon mitunter wieder buchtig. Fruchtstaudsstiel kurz oder bis fast 2 cm verlängert, sehr dick, 1 — 6 Früchte tragend. Fruchthülle sehr grosswarzig, am Grunde eingedrückt, sehr gross. Frucht rundlich-eiförmig, oben eingedrückt (apfelförmig), bis 2 cm lang und dick. ;{. longifolia. Blätter länglich, an der Spitze oft ausgerandet, mit stumpfen Lappen, am Grunde etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel 4 — 8 mm lang, grosswarzig. 4. cransifolix. Blätter elliptisch bis verkehrt-eiförmig, lederartig, mit breiter ausgerandeter Spitze und Lappen, am Grunde fast herzförmig. Frucht- standsst'el ganz kurz. 5. tenuifolia. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, dünn bleibend. Frucht fast sitzend. — Aendert ab mit gelblieh-weissen Flecken oder mit gelb- lichem Bande an den Blättern. 6. aequiloba. Blätter länglich-elliptisch mit gleichartigen oft ausgerandeten rundlichen Lappen. Fruchtstaudsstiel 4 — 8 mm lang. 7. inaequildtera. Blätter verkehrt-eiförmig, tiefbuchtig, mit sehr ungleichen Seiten, an der Spitze ausgeiandet, am Grunde mehr herzförmig, die längeren Lappen wieder huchtig. Fruchtstandsstiel 4 — 8 mm lang. Fruchthülle sehr kleinwarzig. Frucht eiförmig. S. aculiloba. Blätter verkehrt-eiförmig, tiefbuchtig mit langen schmalen spitzen Lappen. Früchte fast sitzend. b. Mit halbeiförmiger Fruchthülle: 9. microedrpa (S. 419). Blätter länglich-verkehrt eiförmig, an der Spitze ausgerandet, am Grunde etwas keilförmig. Fruchtstandsstiel sehr kurz. Frucht sehr klein. 10. laWoba. Blätter lederartig, fast elliptisch, seichtbuchtig, am Grunde mehr herzförmig, mit kurzen und breiten Lappen. Fruchtstandsstiel sehr kurz. C. Mit kreiseiförmiger Fruchthülle: 524 Fagaceae. 11. mitltiloba. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, am Grande mehr herz- förmig, mit sehr dichtstehenden schmalen stampfen z. T. wieder bachtigen Lappen. Frachthülle meist sitzend. 12. laneifolia. Blätter länglich-lanzettlich, fast tiefhuchtig, am Grande mehr keilförmig verschmälert, mit fast spitzen Lappen. Fruchtstaadsstiele 0,8 bis 1,2 cm lang. Fruchthülle am Rapde fein gezähnt. Frucht sehr klein. (1. Mit flacher Fruchthülle: DJ. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, fast lederartig, am Grunde nieist herz- förmig, mit einfachen gleichartigen Lappen. Frucht fast sitzend, wie die Hülle sehr klein. III. it>. subg ermanica-Iiobur (S. 419). Krone länglich. Blätter gestielt, länglich bis verkehrt-eiförmig, ziemlich flach, meist mit massig tiefen Buchten, stumpf, am Grunde gerade oder ausgeschweift keilförmig, mit fast eiförmigen abgerundeten Lappen, unterseits weisslich, sehwach flaumhaarig. Frucht- stände fast sitzend oder mit sehr kurzem dickem Stiel. Fruchthülle halb- kugelig. Frucht eiförmig bis oval. Aendert ab: Blattstiel von l/t — V6S0 lang als das Blatt. Fruchtstands- stiel 1 — 8 mm lang. Fruchthülle wie bei den Arten. — Hierher gehören : a. Mit halbkugeliger Fruchthülle: 1. Blätter länglich, fast lederartig, am Grunde kurz-keilförmig mit geraden Seiten. Fruchtstand sitzend. 2. macrocarpa. Blätter elliptisch, fast lederartig, am Grunde gebuchtet- geschweift-keilförmig, mit bisweilen wieder buchtigen Lappen. Frucht- stand fast ohne Stiel. Fruchthülle grosswarzig, wie die rundlich-eiförmige Frucht gross. '*>. microcarpa. Blätter länglieh, fast lederartig, am Grunde keilförmig mit geraden Seiten. Fruchtstandsstiel 4 — 12 mm lang. Fruchthülle und Frucht sehr klein. 4. tenuifolia, Blätter verkehrt-eiförmig, häutig bleibend. Fruchtstandsstiel fast fehlend. 5. crassifolia. Blätter gross, länglich-verkehrt-eiförmig, lederartig, mit breiten Lappen. Fruchtstandsstiel 0,8 — 1,5 cm lang. . conferta X subbrevipes] Simonk. a. a. O. 63 [1883]. Enum. ti. Transs. 488). Steht der Q. conferta näher und soll durch Einwirkung der Abart brevipes der Q. robur entstanden sein, Fruchtstandsstiele daher kaum 1 cm Länge erreichend. Blätter nieist gross. — — Ungarn. — Simon kai zieht hierher unter anderen auch Q. a]>pcnnina Borb. Term. Közl. XVIII. 353 (1886). — Dieser Form steht nahe: C. ßellogradensis;*) (Q. Bellogradensis Borb. Terra. Füz. XIII. 30 [1890]). Von der vorigen Abart durch Kahlheit, kugelige Wnitnknospen, kleinere ge- buchtete Blätter und verlängerte Fruchtstandsstiele verschieden. - Maechii'ii in Serbien. D. Bud enz i dna->) (Q. conf. X robur c. (J. budenz. Gurke a. a. O. 65 [1897J. i) S. S. 438 Fussn. 1. 2) S. II. 1. S. 243 Fussn. 2. 3) S. II. 1. S. 321 Fussn. 1 und IV. S. 375 Fussn. 1. 4) Bei Belgrad in Serbien beobachtet. 5) 8. S. 493 Fussn. 3. Quereus. 527 — Q. ßudenziana Borhds Erdesz. Lap. XXVI. 350 [1887]. Teria. füz. XIII. 26, 29 [1890]. ÖBZ. XL [1890J 4G2). Zweige abstehend behaart mit ziemlich grossen Winterknospen. Blätter ziemlich gross, denen von Q. conferta ähnlicher, Unterseite graugrün, schwach sternhaarig, viellappig. Fruchthülle mit lockeren und dachziegeligen Schuppen. — Ungarn. — Vgl. S. 493. E. super! ata (Q. superlata Borb. DBM. V. 164 [1887]. Erdesz. Lap. XXVI. 723 [1887J. Term. füz. XIII. 33 [1890]). Blätter ziemlich gross, dünnhäutig, oberwärts stark verbreitert, an den Zweigspitzen gedrängt tief buchtig mit 5 — 7 etwas gelappten Lappen, Unterseite bleich-grün, schwach behaart. Blattstiele 5 — 7 min, an den Fruchtzweigen bis 1,5 cm lang. Fruchtstandsstiel etwa 1 cm lang, behaart. Untere Schuppen der Fruchthülle buckelig. — Ungarn. — Vgl. S. 498, 521. (Serbien, und wohl weiter verbreitet.) jüf 1086. X 1090. Q. conferta X sessilis. Tl. In der Tracht etc. dem vorigen Bastarde meist ähnlich, aber von ihm meist durch Folgendes verschieden : Blätter erheblich länger gestielt, meist die Blattstiellänge an einem Exemplare stark wechselnd, die Blätter am Grunde oft schief geöhrt und am Stiel keilförmig herablaufend. Fruchtstände fast stets kurz, selten etwas länger gestielt. Mit den Erzeugern sehr zerstreut. Bisher bei uns mit Sicherheit nur: Ungarn. Siebenbürgen. Slavonien. Bosnien. Q. conferta X sessilis C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 194 (1904). — Q. Tabaj diäna1) (Q. tabajdiana) Simonk. Erdesz. Lap. XXV. 568 (1886) erw. — Q. subglandulösa Borb. Erdesz. Lap. XXVI (1887). — Q. conferta X sessüiflora Gurke a. a. O. 65 (1897). Gleichfalls einigermaassen wechselnd und in einigen Formen zweifelhaft, so gehört hierher wohl Q. lanuginosa Pichleri ? (s. S. 528). — Weiter zieht M a 1 y (briefl.) hierher eine bernerkenswerthe Pflanze aus Serbien: Panc ic ii-) (Q. pällida Pancic Verh. ZBG. Wien VI. 570 [1850]. Borbäs ÖBZ. XXXVI [1886] 394 nicht Blume [1826] noch Heuffel [1858]. — Q. conglomerata Panc. a. a. O. [18£6]. — Q. Tozza Panc. Glasn. srpshog ueensg drustva XXX. 255 [1871J. Fl. kuez. Srbija 626 Anm. [1874J nicht Bosc). Sie wird von Q. conferta unterschieden durch die etwa 2,5 cm langen Blattstiele, büschelförmig behaarte Blätter, verlängerte Schuppen der Fruchtbecher und verhältnismässig kleine Früchte. Der Baum sieht durch die reichliche Behaarung der Blätter blass und düster aus. — Borbas charakterisirt diesen Bastard durch Aehnlichkeit mit Hubeny's Q. hungarica (s. S. 477), aber mit länger gestielten blassen Blättern. — Bei uns kommen in Betracht: A. tu- Tabajdiana (Q. tabajdiana Simonk. a. a. O. [1886] im engeren Sinne [Q. conferta X supersessilißora] Enum. Fl. Transs. 488 [1887]). Steht in den ineisten Merkmalen der Q. sessilis am nächsten. — So am verbreitetsten. B. TufaeS) (Q. conf. X sessilijl. b. Q. tufae Gurke a. a. O. 65 [1897]. — Q. Tvfae [Q. conferta X subsessilißora] Simonk. a. a. O. [1886]. Enum. Fl. Transs. i) Nach Karl von Tabajdi, * 10. Nov. 1833 Nagyszerind, f 7. Oct. 1886 Arad, Obergespan der Comitate Arad, Krasso-Szöreny und der Kgl. Freistadt Arad (Wagner briefl. durch A. v. Degen). 2) S. II. 1. S. 479 Fussn. 3. Die genauen Daten sind: * 17. April 1814 Ugrin bei Bribir unweit Crkvenica (kroat. Küstenland) (Hi rc briefl.) f 8. März 1888 Belgrad. 3) Nach dem Fundort, dem Walde Tufa zw. Csiklova und Illadia im Ct. Krasso-Szöreny (Simonkai a.a.O.). Tufa ist ein rumänischer Name für Eichen- arten der Gruppe Robur. 528 Fagaccae. 188 [1887]). Stellt in den meisten Merkmalen der Q.eonferta näher. — Ungarn, Siebenbürgen. — Hierher zieht Simonkai (vgl. Querceta 30) auohBorb&s's Q. Herculis (vgl. S. 525). I). chi usopoda i) (Q. clnysopoda Borb. Erde'sz. Lap. XXVI [1887]), die Borbäe ;ils Q, aurea X speclabilis (vgl. S. ) deutet, gehört nach Maly (briefl.) gleichfalls hierher. — Ungarn. E. Piehlerii) (Q. lanuginosa 6. Pichleri G. Beck Glasnik XVIII. 79 [105] [1906]. Wiss. Mitth. XI. 4 [125] [i909], — (j. Pichleri [conferta X seanlü) G. Beck in sched.). Zweige verkahlend. Blüthenstandstiele ziemlich lang, bis 2 cm lang Blätter lederartig mit beiderseits hervorragenden Nerven, fast rundlich, iiederspaltig , mit vorn verbreiterten fast ganzen Lappen und geschlossenen Buchten, ausser dem Blattstiel und den Nerven unterseits verkahlend. — Blätter denen der Q. conferta ähnlich, 5 — G cm lang und breit oder weniger länger. — Hercegovina: Mostar. (Serbien.) jlSTj * X 1089. Q. tozae X robnr (Q. toza X robur C. K. Schneider 111. Haudb. Lanbh. I. 194 [1904]). Als <>. jirduneulata X Toza beschreibt II y (Bull. Soe. Bot. France XLI. 557 ff. [1895]) zwei Formen ausführlich, die er Q. Rechini 3) (S. 557) und Q. Andegavensis •») (S. 558) nennt. — West-Frankreich. * X 1090. Q. tozae X sessilis (Q. toza X sessilis C. K. Schneider a. a. O. 194 [1904]). Hy beschreibt a. a. O auch zwei den vorigen analoge Formen dieses Bastardes (Q sessiliflora X Toza a. a. O. 556 f.) als Q. Trabüü*) (S. 556) und Q. QuerangeriS) (S. 557 [1895]). — Süd-Frankreich; beide bei uns höchstens in Gärten. 1088. X 1089. Q. lanuginosa X robur. % Bald zwischen den Erzeugern die Mitte haltend, bald dem einen oder dem andern Erzeuger ähnlich. Junge Zweige dichter oder lockerer grauhaarig. Blätter meist oberwäxts etwas verbreitert, mei*t spitzlappig, unterseits auf der ganzen Fläche oder doch auf den Nerven deutlich, meist dicht, behaart. Frucht- hülle mit meist sich dicht deckenden filzigen Schuppen. Mit den Erzeugern wohl nicht selten, angegeben in Nieder-Oester- reich, Ungarn, Siebenbürgen: Slavonien ; Hercegovina; Dalmatien. Q. lanuginosa X Bobur Borb. Terra, füz. XIII. 29 (1890). Gurke in Kichter-Gürke PI. Eur. II. 61 (1897). C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 195. — Q. sessiliflora l. pallida Schulzer, Kanitz u. Knapp Slavon. in Zool. Bot. G. Wien XV. 89 (1806)? — Q.Kanitziana1) Borb. Erd. Lap. XXXVI. 732 (1887) erw. Term. 1) Von %qvoo$ Gold und nov; Fuss d. h. Stiel. 8) Nach Anton Pichle r, * 29. Juni 1863 Agram, Professor am Gymnasium in Mostar, verdient um die Landeskunde der Hercegovina. Die Verf. der Synopsis sind ihm für freundliche Führung in der Flora von Mostar zu Dank verpflichtet. 3) Nach Abbe* Jules Pech in. * 8. Pee. 1853 Sobez (Sarthe) (briefl.), Professor in Mamera (Sarthe). ■*) S. VI. 1. S. 161 Fussn. 1. ö) S. IIP S. 513 Fussn. 2. <;| Nach «bin verstorbeneu Apotheker Edouard Gueranger in Le Maus (Sarthe) (II y briefl.). 7) s. I. S. 254 Fussn. 2. Die genauen Daten sind: * 2">. Aprii 1843 Lugos Krassö, jetzt Krass6-!3zör§ny f 12. Juli 1896 Klausenburg. Vgl. Knapp in öRZ. XXIV l L874) 1 mit Bild. Quercus 529 füz. XIII. 28 (1890). Müllner Verh. ZBG. Wien XLIV (1894) S. 4. — Q. devensis1) Simonk. ÖBZ. XXXVII (1887) 404. Auch für diesen Bastard gilt das bei Q. robur X sessilis Gesagte, dass die Abgrenzung der Formen der Erzeuger von denen des Bastardes unsicher ist und dass mehrere Formen eiue verschiedene Deutung erfahren haben. — Ueber die Deutung der Q. Csatoi, Q. erioneura und Q. superlata von Borb äs vgl. S. 521, 527. — Ferner werden von manchen Schriftstellern hierher gezogen : Q. pendulina Kit. in Schult. Oesterr. Fl. ed. 2. 620 (1844) s. S. 494. — Q. Budensis Borb. Termesz. X. 322 (1878) (vgl. S. 494); Q. ambigua Kit. Linnaea XXXII. 354 (1863) nicht der übrigen Schriftsteller vgl. S. 490, 495. — Q. Bedöi Borb. Mag. homok p. növ. 54 (1886) ; Q. Monorensis Simonk. Enuni. Fl. Transs. 488 (1887). — Q. redöi Gurke a. a. O. 61 (1897). C. K. Schneider 111. Haudb. Laubh. II. 195 vgl. S. 503. — Q. asterotricha Borb. u. Csato a. a. O. (1886) vgl. S. 503. — Q. borealis v. pilosa vgl. Simouk. Enura. Fl. Transs. 487 (1887). Querceta 23, 24, an erster Stelle als Q. Robur X sublanug. s. S. 503. — Von Formen sind zu nenuen : B. tr id actyla*)(Q.tridactyla Borb. Term. Közl. XVIII. 353 [1886]. ÖBZ. XXXVI [1886] 394 XXXVII [1887] 198 XLI [1891] 145. Balat. fl. 335 [1900]). Oberste 3 Blattlappen fingerförmig verlängert. — Hierzu die oben erwähnte Q. devensis Simonk. a. a. O. (1887). C. subcrispa (Q. subcrispa [a. crispala X robur] Borb. Term. Füz. XIII. 29 [1890]). Blätter schwach kraus, unterseits am Mittelnerven behaart, fieder- theilig. Fruchtstandsstiele etwa die Hälfte der Blattlänge erreichend. — Durch die Einwirkung der Q. lamiginosa crispata entstanden. Weiter gehört dann hierher: Q. pubescens ß. glabrata HeufF. in Wachtel Zeitschr. I. 98 (1850). Linnaea XXXIII. 574 und einige andere Formen nach Simonkai (Enum. Fl. Transs. 489); Q. semilanuginosa Borb. ÖBZ. XXXVII (1887) 198, nur der Name (Q. sub lanuginosa Borb. A magy. hom. puszt. növ. 55 [1886] nicht Schur); hierzu var. Balatonensis 3) Borb. Balat. fl. 332 (1900). (Balkanhalbinsel.) |7jTj 1088. X 1090. Q. lanuginosa X sessilis. % Junge Zweige meist dichter oder auch lockerer grauhaarig. Blätter seicht oder tiefer gelappt, fast stets unterseits wenigstens anfangs dicht, später mitunter lockerer behaart. Blattstiel von wechselnder Länge, meist ziemlich lang, bis über 4 cm. Fruchtstände sehr kurz gestielt bis fast sitzend. Innerhalb des Verbreitungsgebietes der Q. lanuginosa anscheinend nirgend selten. Beobachtet: Schweiz. Tirol. Nieder-Oesterreich. Steier- mark. Ungarn. Siebenbürgen. Kroatien. Slavonien. Bosnien. Herce- govina (Maly briefl.). Q. lanuginosa X sessilis Borb. Balat. fl. 333 (1900). Beck Fl. Bosn. IL 125. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 195. — Q. Streimii") Heuff. in Wacht. Zeitschr. I. 97 (1850). Linnaea XXXIII. 172. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (erw.); Hayek Fl. Steierm. 119.— Q. pubescens ß. Streimii Heuff. Enum. Banat. 159 (1858). — Q. lanu- ginosa X sessiliflora Beck Fl. Nieder-Oesterr. 271 (1890). Gurke in 1) Nach dem Fundort Deva an der Maros in Siebenbürgen. 2) tqiöüktvAos, dreifingerig. 3) Am Plattensee, ungarisch Balaton beobachtet. 4) Nach Georg St reim, um 1850 Physiker des Ct. Sirmien in Vukovär. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 34 530 Fagaceae. Richter-Gürke PI. Eur. IL 64 (1897). — Q. calvescens Vuk. nach Borb. Balat. fl. 333 (1900). Die von Freyn (Verh. ZBG. Wien XXVII. 422 f 184] [1877]) gemachten An- gaben in Süd-Istrien und gelieferte Beschreibung ist nach ihm selbst irrthümlich, ebenso über Q. Streimii var. pseudoconfcrta Freyn a. a. O. vgl. S. 514. Gleichfalls recht veränderlich und oft verkannt. Von Formen wären folgende zu nennen : A. g labre'sccns (Q. glabrescens Kern. OBZ. XXVI. 230 [1876]. — Q. bttdensis var. dasyclados Borb. Budap. körn. növ. 1879. 70? vgl. S. 195. — Q. glabrdta Borb. a. a. O. [1879]? ob auch Heuff.? vgl. S. 529. — Q. Kernen*) Simonie. Mag. Növ. Lap. VII. 69 [1883]. Enum. Fl. Transs. 487. — Q. tessilißora X subtanuginosa Sinionk. Enum. Fl. Transs. 489 [1887]). Steht der Q. sessilis näher, namentlich durch stärkeres Verkahlen der Zweige und Blattunterseiten. — Durch dasselbe Merkmal ist ausgezeichnet: Q. Streimii var. Q. Tiszae'-) Simonk. Enum. Fl. Transs. 489 (1887); Q. Tiszae Simonk. u. Fekete Erd. Lap. XXVI. 78 (1887) nicht Beck Fl. Nieder-Oesterr. 272 (1890), der seine Pflanze gerade durch reichlich behaarte Blattstiele charakterisirt. B. Badc'nsis*) (Q. lanug. X sessilifl. Q. badensis Beck Fl. Nieder-Oesterr. 272 [1890]). Blätter rundlich-elliptisch, mit 3 — 5 sehr kurzen abgerundeten, ganz- randigen oder etwas ausgeschweiften Lappen, am Grunde schief klein-geöhrt. Blattstiele 1 — 1,5 cm lang, wie die Zweige anfangs behaart. — Nieder-Oester- reich und wohl auch anderwärts. C. Ddeiea (Q. dacica Borb. ÖBZ. XXXVII [1887] 148, 404; XLI [1891] 249. — Q. BedöH) Simonk. Enum. Fl. Transs. 489 [1887] nicht Borb. [1886]). Blätter am Rande seicht buchtig mit sehr stumpfen kleinen Lappen. Frucht- stände mit 0,4 bis über 4 cm langen Stielen. — Scheint nicht selten. D. intercedens (Q. lanug. X sessilifl. Q. intercedens Beck a. a. O. 271 [1890]. — Q. lanug. X subsessilifl. Simonk. Enum. Fl. Transs. 489 [1887] unter Streimii). Steht der Q. lanuginosa näher. Blätter unterseits dicht behaart, grau, mit ziemlich tiefen ganzrandigen oder ausgeschweiften vorwärts gerichteten, oft sägezahnförmig und länglichen Lappen Blattstiel 1 — 2,5 cm lang. Frucht- stände fast ungestielt. — Nieder-Oesterreich, Hercegovina und auch anderwärts. (Balkanhalbinsel.) [*"j b. b. Prinos5) (Loud. Arb. Brit. III. 1872 [1838] erw. Prantl Nat. Pfl. III. 1. 57 [1888]. — CerroUes Spach Hist. nat. veg. Phaner. XI. 159 [1842]. — ElaeobäJano$G) Endl. Gen. Suppl. IV. 24 [1847]. — AJbae [Loud. a. a. O. (1838) erw.]. Koehne D. Dendr. 167 [1893]. — Leuco- bälanus1) Sargent Silva KAmer. VIII. 13 [1895]). Rinde des Stammes hell, meist hellgrau, abblätternd. Blätter hell- grün, oft bläulich, im Herbst roth oder braun. i) S. VI. 1. S. 202 Fussn. 2. 2) Nach dem Grafen Ludwig Tisza (Bruder des PolitikersKoloman), * 1833 Geset f 26. Jan. 1898 Budapest, dem Wiederhersteller der 1879 durch eine Ueber- schwemmung zerstörten Stadt Szegedin (Szeged). 3) S. II. 1. S. 398 Fussn. 1. •l) S. S. 503 Fussn. 2. 5) TiQivog. Name der immergrünen Eichen bei den alten Griechen. fi) Von iAai'a Oelbaum und ßdAavog Eichel, wegen der Aehnlichkeit der Blätter. 7) Von Aevxög weiss und ßdAavog Eichel. Quercus. 531 1. Blätter ohne in die Buchten verlaufende Nerven, meist grob stumpf lieh- und stachelspitzig gezähnt. a. Blätter unterseits mit zahlreichen vorherrschend einfachen Haaren, nur mit Sternhaaren untermischt. — Rinde des Stammes meist dünn. Früchte im ersten Jahre reifend. Fruchthülle stets mit aufrechten angedrückten gleich- förmigen Schuppen (Diversipilösae C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 208 [1904]). Durch kurzen höchstens 0,5 cm langen Blattstiel sind aus- gezeichnet die selten bei uns angepflanzten: * Q. Mongo'lica (Fisch, in Turcz. Bull. Soc. nat. Mose. 1838. 101). Blätter aus schmalem aber herzförmigem Grunde, spatelig verkehrt-eiförmig mit meist vorgezogener Spitze, jederseits mit 7—12 groben stumpf- lichen Zähnen, oberseits bald verkahlend, unterseits auf den Nerven mit vereinzelten langen Haaren, meist 0,7 — 1,5 dm lang und 5 bis 10 cm breit. Früchte zu 1 — 2 fast sitzend; ihre Hülle mit höckerförmig hervorragenden Schuppen. Von Dahurien durch das Amurgebiet bis China verbreitet. Die in Baumschulen unter ihrem Namen vertriebenen Pflanzen gehören meist zu anderen Sectionen. — * Q. gross eserr ata (Blume Mus. Lugd. Bat. I. 306 [1849 — 51]). Blätter fast länglich-rhombisch beiderseits ver- schmälert, meist 0,6 — 1,3 dm lang und 3 — 7 cm breit, jederseits mit etwa 10 — 12 Seitenneiven und kleinen fast zahnartigen Lappen, oberseits tiefgrün mit bleibenden einzelnen Haaren, unterseits heller, stark verkahlend. Fruchtstände kurz gestielt, wenigfrüchtig, ihre Hülle ziemlich tiefnapfförmig mit breiten Schuppen. Japan. * Q. glandulifera (Blume Mus. Lugd. Bat. I. 295 [1849—51]). Blätter aus keilförmigem Grunde, länglich-verkehrt-eiförmig bis verkehrt-lanzettlich, zugespitzt, meist 0,5 — 1,5 dm lang und 2 bis über 6 cm breit, jederseits mit meist 6 — 9 (bis 12) Seitennerven und Lappen ; diese zahnartig in eine drüsenkopfige Stachelspitze plötz- lich zugespitzt, lederartig, unterseits besonders anfangs von langen Seidenhaaren grau- bis hellgrün. Blattstiel bis über 1 cm lang. Fruchtstände 1 — 5 früchtig, mit bis zu 3 cm langem Stiele. Frucht klein, l/j — 2/a aus der mit kleinen anliegenden flachen Schuppen versehenen Hülle herausragend. — Japan, Korea und China, bei uns hier und da in Gärten, im nördlichen Gebiete mitunter frostempfindlich. ß. Blätter unterseits wenigstens in der Jugend mit Stern- haaren besetzt, denen nur vereinzelt längere einfache Haare beigemischt sind, am Grunde fast stets keilförmig. Fruchtstände stets kurz oder sehr kurz gestielt. § Einjährige Zweige kahl oder fast kahl, nicht filzig. — Stamm mit meist heller dünnschuppiger Rinde. Blätter mit kurzen oft gleichmässigen bis fast zahn- artigen Lappen (Prinos Loud. Arb. Brit. III. 1872 [18B8] veränd. C. K. Schneider a. a. O. 206). * Blätter unterseits verkahlend oder doch nur zerstreut behaart. Ausser der unten f genannten Art finden sich noch selten in Gärten: Q. prino'ides (Willd. Neue Sehr. Ges. Nat. Fr. Berl. 1801. 397. — Q. Prinus hümilis Marsh. Arb. Am. 125 34* 532 Fagaceae. [1785] nicht Mill. — Q. Chinqudpin *) Pursh Fl. Am. Sept. II. 634 [1814]). Ausläufertreibender Strauch von höchstens 3 m Höbe, selten Baum. Blätter denen von Q. prinos ähnlich, aber mit. meist nur 5 — 7, seltener bis 8 Seitennerven, meist 0,6 — 1,3 dm laug und 5—8 cm breit. Oestliches Nord- America. — Q. Michaüxiii) (Nutt. Gen. II. 215 [1818] z. T. — Q. Prinus var. palustris Mich. Hist. Chenes Amer. 5 t. 6 [1901]). Ansehnlicher Baum, der Q. prinos ähnlich. Blätter rhombisch-verkehrt-eiförmig bis elliptisch, meist 1 bis 2 dm lang und 0,5 his über 1 dm breit, jederseits mit 8 bis 15 Seitennerven, mitunter fast ganzrandig, seicht geschwungen- gelappt, unterseits mehr oder weniger dicht grau behaart. Blattstiel 1 — 3 cm lang. Oestliches Nord- America. Das spalt- bare Holz wird zum Korbflechten benutzt (Schneider). * Q. prinos 3). %. Bis 25 m hoch, selten (wohl nicht hei uns) noch höher mit breiter Krone. Stamm mit dunkler zuletzt dickschuppiger Rinde. Zweige kahl oder nur anfangs etwas behaart, die einjährigen olivbraun mit ziemlich deutliehen Lenticellen. Winterknospen meist kugelig-eiförmig, hellbraun, etwa 6 — 10 mm lang mit gewimperten Schuppen. Blätter meist aus keilförmigem Grunde länglich- verkehrt-eiförmig bis länglich, stumpf oder kaum zugespitzt, meist etwa 0,6 —2,5 dm lang und 0,5 bis über 1 dm breit, selten erheblich länger und breiter, in der Ge- stalt und Grösse sehr wechselnd, jederseits mit 8 — 17 Seitonnerven und jederseits etwa 4 — 16 z. T. oft sehr kleinen mitunter undeutlichen Lappen, mitunter lappig gezähnt, oberseits bald kahl und glänzend olivgrün, höchstens auf der gelblich- bis graugrünen Unterseite locker behaart; im Herbste tief-orange bis bräunlich-gelb werdend. Früchte zu 1—2 auf etwa S — 12 mm langen Stielen. Fruchthülle mit eiförmigen anliegenden Schuppen, die Frucht zu l/a bedeckend. In den mittleren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit langem (1750) in Gärten und zwar in verschiedenen Formen, wegen ihres kräftigen Wuchses und eigenartigen Tracht besonders als Parkbaum beliebt. Bl. Mai, Juni. Frucht October, November. Q. Prinos L. Spec. pl. ed. 1. 995 (1753). Dippel Handb. Laubh. II. 84. Koehne Deutsche Dendrol. 127. C. K. Schneider Hl. Handb. Laubh. I. 207. — Q. montdna Willd. Spec. pl. IV. 440 (1805). Bastard mit Q. alba s. bei Q. alba S. 535. ** Blätter unterseits dicht filzig behaart (vgl. auch Q. Michauxii oben). * Q. castänea 4). %■ Bis zu 30 m hoch, meist mit ziemlich schmaler Krone. Stamm mit hellgraubrauner dünnschuppiger Binde. Zweige nur anfangs zerstreut behaart, dann oraugebraun, im zweiten Jahre braungrau mit feinen hellen Lenti- cellen. Winterknospen länglich-eiförmig, spitz, etwa 7 mm lang, braun. Blätter lanzettlich-verkehrt-eiförmig bis länglich-lanzettlich, meist zugespitzt, etwa 1,2 bis Fast 2 dm lang und 3 — 9 cm breit, jederseits mit meist 10—14 kleinen aber derben mehr oder weniger vorgezogenen zahnartigen Btumpflichen bis spitzen stachelspitzigen Lappen, oberseits bald verkahlend, glänzend gelbgrün, im Herbste mehr oder weniger orangeroth. Blattstiel fast 2 — 3,5 cm lang. Frucht meist einzeln, sitzend, selten t) Einheimischer Name. -) S. II. 1. S. 450 Fussn. 3. Die genaueren Daten sind: Andre M. (vgl. auch II. 1. S. 677 Fussn. 2) * 7. März 1746 Satory bei Versailles f 13. Nov. 1802 auf Madagaskar. Francois Andre M. * 1770 Versailles f 23. Oct. 1855 Baureal bei Pontoise. 8) S. S. 530 Fussn. 5. •*) S. S. 440 Fussn. 2. Queteus. 533 kurz gestielt, fast 2 ein lang; ihre Hülle mit eiförmigen anliegenden Schuppen, die Frucht V3 — V2 bedeckend. Im mittleren Nord-America heimisch, bei uns seit fast 100 Jahren (1822) in Gärten, aber nur hier und da zu finden und im nördlichsten Gebiete mitunter er- frierend. Liebt trocknere Böden. Q. Castanea Mühlenb. Neue Sehr. Ges. Naturf. Fr. Berl. 1806. 396. Koehne Deutsche Dendr. 127. — Q. Prinos var. acumindta Mich. Hist. Chenes Am. 5 t. 8 (1801). — Q. Muehlenbergü ') Engelm. Trans. St. Louis Akad. 1877. 391. — Q. acuminata Sarg. Gard. a. for. 1895. 93. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 207. * X * Q- castanea X macroeärpa s. S. 536. §§ Einjährige Zweige dick gelbgrau filzig behaart, erst §§ im zweiten Jahre verkahlend. — Stamm mit tief- rissiger dicker Rinde. Blätter sternhaarig. Frucht im ersten Jahre reifend (Dentätae C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 209 [1904]). * Q. dentäta. |~j — %. Meist nicht bis 20 m hoch, mit unregelmässiger breiter Krone. Zweijährige Zweige graubraun mit deutlichen Lenticellen. Winter- knospen behaart, die endständigen viel grösser. Blätter lederartig-häutig, aus schmalem fast abgerundetem Grunde verkehrt-eiförmig bis fast elliptisch, sehr gross, meist 1,5 — 2,5 (mitunter bis 5) dm lang und 0,9 — 1,4 (mitunter bis 3) dm breit, jederseits mit 3 — 7 abgerundeten mitunter stachelspitzigen kleinen Lappen, ober- seits verkahlend, unterseits gelblichgriin, locker sternhaarig, im Herbst tief orange- roth. Blattstiel 1 — 4 mm lang. Früchte zu 1—2, fast sitzend, etwa zur Hälfte aus der Hülle hervorragend; diese mit langen schmallanzettlichen bis line- alischen häutigen locker abgebogenen oberen Schuppen. In Japan (in China und der Mandschurei nach Schneider in abweichenden Formen) heimisch, bei uns neuerdings mehr in Gärten, anscheinend auch im nörd- lichen Gebiete winterhart. Bl. Mai, Frucht November (bei uns anscheinend nicht reifend). Q. dentata Thunb. Fl. Jap. 177 (1784). Koehne Deutsche Dendr. 127. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 209. — Q. obovdta Bunge Mem. Ac. St. Petersb. 1831. 135. — (J. Deimio*) mancher Baumschulen nach C. K. Schneider a. a. O. 210 (1904). Durch die grossen Blätter (die grössten der Gattung) und die eigenartigen Fruchthüllen sehr auffällig. ß. Blätter mit in die Buchten verlaufenden Seitennerven, ß. mehr oder weniger tief buchtig-gelappt, selten nur grob gezähnt. § Blätter unterseits weissfilzig [Macrocärpae C. K. § Schneider 111. Handb. Laubh. I. 201 [1904] z. T. [mit Q. macroeärpa s. S. 535], alle ausgezeichnet durch verlängerte sehr schmale obere Schuppen der Frucht- hülle). Selten ist die durch sitzende oder kurz gestielte Früchte ausgezeichnete Q. lob ata (Nt'e Ann. Sc. nat. 1801. 271). %. i) S. II. 1. S. 156 Fussu. 4; das genauere Datum des Todes ist 24. Juni 1817 Lancaster (Pennsylvanien). -) Daimio bezeichnet in Japan bekanntlich die früher fast unabhängigen Feudal- herren. 534 Fagaceae. Zweite kabl bis behaart, die nichtblühenden sehr lang und bis zum Boden überhängend. Blätter verkehrt-eiförmig, meist 5 bis 10 cm lang, mit tiefen nach aussen sich oft verengenden Buchten und jederseits 4 — 6 breiten, oft fast trapezoiden, z. T. wieder gekerbten Lappen, oberseits zerstreut sternhaarig. Frucht meist 3 bis über 5 cm lang, über 3 mal so lang als dick, essbar. — Kalifornien. * Q. bicolor. f| (bei uns meist grosser \)). Bis 30 m hoch. Aeussere Zweige überhängend. Junge Zweige behaart, später meist kahl, rothbraun, mit deutlichen Lenticellen. Winterknospen rundlich-eiförmig, kaum behaart, 3 — 4 mm lang. Blätter aus meist spitz keilförmigem Grunde lanzettlich-verkehrt-eiförmig, meist 1 bis fast 2 dm lang und 0,5 bis über 1 dm breit, jederseits mit 3 — 9 meist ziemlich seichten wieder gezähnten Lappen, öfter tiefer gebuchtet (var. lyrata Koehne a. a. O. [1893]), uuterseits mit ockergelben Nerven. Fruchtstände 1 — 2 flüchtig, meist 2 — 6 cm laug gestielt. Fruchthülle am Rande durch die schmalen aber hier kurzen obersten Schuppen gezähnelt erscheinend. In Süd-Kanada und den mittleren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns hier und da wegen ihrer Schönheit in Gärten. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. Q. bicolor Willd. Neue Sehr. Nat. Fr. Berl. 1801. 396. Koehne Deutsche Dendr. 127. — Q. Prinos ß. platano'ides Lara. Eucycl. I. 720 (1783). — Q. platanoidcs Sudw. Rep. Secr. Agric. U. S. 1892. 327 (1893). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 202. Ein Bastard mit Q. alba ist in Nord-America beobachtet (Q. Jackidna l) C. K. Schneider a. a. O. 202 [1904]). §§ Blätter unterseits nicht weiss filzig, verkahlend oder bleibend behaart. Früchte zu 1 — 2 (bis 3) sitzend oder auf einem höchstens 2,5 cm langen Fruchtstandsstiel (Albae Loud. a. a. O. [1838] s. S. 530 z. T. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 203 [1904] [ausser Q. macrocarpa s. oben S. 533]). Von hierhergehörigen Arten werden selten angepflanzt die durch meist gleichmässig .kurz-fiedeilappigen bis fiedertheiligen Blätter ausgezeichneten: Q. G arry rina'') (Hook. Fl. Bor. Am. IL 59 [1839]). Blätter mit bis auf 7* oder 2/s der Spreiteu- hälfte eindringenden schmalen Buchten, jederseits mit 2 — 5 breiten meist buchtig gezähnten Lappen (die mittleren grösser), ober- seits dunkelgrün, unterseits sternhaarig. Frucht bis 3,5 cm lang. Pacifisches Nord-America. — Q. Dougldsii't) (Hook. u. Arn. Bot. voy. Beech. 391 [1841]). Blätter oval bis keil- förmig-verkehrt-eiförniig, meist nicht bis 1 dm lang, selten fast ganzrandig, meist mit jederseits 2 — 5 kurzen Lappen und flachen Buchten, oberseits blaugrün, unterseits sternhaarig. Früchte kurz gestielt, meist nicht bis 3 (bis 4) cm lang. Kalifornien, im nördlicheren Gebiete nicht winterhart. 1) Nach dem Entdecker J. G. Jack, s. S. 411 Fussn. 2. 2) Nach Nicholas Gar ry, Secretär der Hudson-Bay-Compagnie, der D. Douglas auf seinen Reisen in Nord-America unterstützte. Nach ihm ist die Gattung Grimm (Dougl. u. Lindl. Bot. Reg. t. 1686 [1835]) und die Familie der Garryaceae benannt. 3) S. I. S. 189 Fussn. 2; die genaueren Daten sind: * 1798 Scone (Perth- hire, Schottland) f 12. Juli 1834 auf Hawai (Britten u. Boulger in Journ. of Bot. XXVI). Quercus. 535 * Blätter unterseits verkahlend, höchstens ganz dünn behaart [Q. lyrata). * Q. alba, ti — % Bis über 30 m hoch, mit meist sehr breiter offener Krone, sich meist schon früh ausbreitend. Stamm mit dünn plattenartig abblätternder Rinde. Zweige anfangs behaart, die ein- jährigen oft fast kahl, graubraun mit deutlichen Lenticellen. Winter- knospen kurz, rundlich-eiförmig, graubraun, behaart. Blätter in der Jugend röthlich, meist aus keilförmigem, selten aus herzförmigem Grunde länglich bis länglich-verkehrt-eiförmig, meist 1 bis über 2 dm lang und 0,3 bis fast 1,5 dm breit, etwas fiederlappig bis tief fieder- spaltig, jederseits mit 3 — 7 abgerundeten, mitunter gebuchteten Lappen, oberseits glänzend grün, unterseits hell- bis weisslichgrün mit gelblichen Nerven, fast ganz kahl; im Herbste tief purpurviolett gefärbt. Blattstiel 0,4 — 2 cm lang. Fruchtstandsstiele ganz kurz oder bis 2,5 (selten bis 5) cm lang. Fruchthülle flach, kurz, mit höcker- förmigen Schuppen. Frucht meist 3 — 4 mal länger als die Hülle. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit sehr langer Zeit (1728) in Gärten wegen der schönen Belaubung und Herbstfärbung beliebt. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. Q. alba L. Spec. pl. ed. 1. 996 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 127. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 203. Von Bastarden sind in Nord-America beobachtet: Q. alba X Stella ta (Q. alba X minor C. K. Schneider a. a. O. [1904] vgl. Vasey Bull. Torr. B. Club. 1880. 25 t. 29) und Q. prinos X alba (Q. alba X prinus: Q. saiiliH) C. K. Schneider a. a. O. [1904]). * Q. lyräta (Walt. Fl. Carol. 235 [1788]). %. Zweige oft stark überhängend. Zweige olivbraun. Blätter ungleich leierförmig-fiederspaltig, mit sehr breit offenen mittleren Buchten, mit ziemlich breiten auf dem Rücken mit einem Zahn versehenen oberen Lappen, in der Jugend broncegrün, unterseits hell- grün, schwach behaart; im Herbste hellscharlach- bis orangeroth. Blattstiel 0,8 bis 2 cm lang. Fruchtstände 1 — 2 früchtig, mit 0,5 — 2 (selten bis 3) cm langem Stiel. Fruchthülle mit gekielten und unebenen Schuppen, die niedergedrückte Frucht kaum aus der Hülle hervorragend. — In den südlicheren Ver- einigten Staaten häufig, bei uns hier und da in Gärten, öfter mit der vorigen ver- wechselt. ** Blätter unterseits deutlich bleibend behaart. * Q. macrocärpa'-). % In der Heimat bis über 50 m hoch; in der Tracht und Rinde der Q. robitr ähnlich. Einjährige Zweige oliv-graubraun, mehr oder weniger behaart, ohne sichtbare Lenticellen, bereits fein längsrissig, die zweijährigen Zweige meist schon korkig. Winterknospen klein, kegelförmig, bräunlich. Blätter aus keilförmigem Grunde verkehrt-eiförmig bis lanzettlich-verkehrt-eiförmig, mit- unter sehr gross, bis über 3 dm lang, meist 0,5 — 1,5 dm breit, mit 4 — 10 ab- gerundeten mitunter sehr kurzen von der Mitte ab beiderseits verkleinerten mit- t) Nach dem Gärtuer J. Saul, auf dessen Besitzung bei Washington der Bastard entstand. -) Von [taxQÖg lang, gross und xaQTidg Frucht. 536 Fagaceae. unter wieder gebuchteten Lappen, häutig, oberseits tiefgrün, verkahlend, unter- seits bleibend grauweisslich bis gelblich mehr oder weniger dicht behaart. Blatt- stiel 1 — 3 cm lang. Nebenblätter meist bleibend. Fruchtstände 1 — 3 früchtig sitzend oder bis 2,5 cm lang gestielt. Fruchthülle gross und tief, ihre unteren Schuppen dick gekielt, die oberen pfriemlich, f ranzenartig her- vorragend. Frucht meist 2,5 — 5 cm lang kugelig bis kugelig-eiförmig, kaum oder bis über ]/s aus der Hülle hervorragend. Von Neuschottland bis zu den südlicheren Vereinigten Staaten heimisch, bei uns seit langem (1795) in Gärten, wegen ihrer schönen Belaubung beliebt; auch im nördlichen Gebiete hart. Blüht und fruchtet oft bereits als strauchige Pflanze. Bei dieser wie auch bei anderen ausländischen Eichen sei vor den auf anderen Arten veredelten Pflanzen gewarnt, diese bleiben stets niedrig und werden meist nicht alt, blühen allerdings am frühesten. Bl. Mai, Juni. Frucht September, October. Q. macrocarpa Mich. Hist. Chßnes Am. no. 2 t. 2, 3 (1801). Koehne Deutsche Dendr. 128. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 201. Aendert ab: B. o livifdrmis (olivaeformis Gray Man. ed. 2. 404 [1856]. — Q. olivaeformis Mich. fil. Hist. Arb. Am. II. 32 t. 2 [1812]). Blätter besonders tief und schmallappig. — So neuerdings vielfach in Gärten. * X * Q. caslanea X macrocarpa s. unten. * Q. Stelläta (Wangenh. Nordam. Holz. 78 t. 6 fig. 15 [1787]. — Q. alba var. minor Marsh. Arb. Am. 20 [1785]. — Q. obtusiloba Mich. Chenes Am. no. 1 t. 1 [1801]. — Q. minor Sarg. Gard. and for. 471 [1889]). Xl bis 20 m hoch. Zweige anfangs gelbfilzig, erst im zweiten Jahre verkahlend. Winterknospen stumpf- eiförmig. Blätter kleiner als bei vor. mit breiten Buchten und jederseits 2 — 4 breiten oft fast 4seitigen Lappen, meist etwa 1 — 1,5 (bis 2) dm lang und 7 — 12 (bis 15) cm breit, lederartig, unterseits grau- bis gelbgrün, behaart. Frucht- stände 1 — 2früchtig, sitzend oder bis 1,5 cm lang gestielt. Hülle mit sämmtlich eiförmigen flach angedrückten Schuppen. Frucht bis fast 2 cm lang, etwa zur Hälfte hervorragend. — Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem (1800) in Gärten. — Bastard mit Q. alba s. S. 535. Diese Art ist pflanzengeographisch wichtig. Sie bildet mit der zur Gruppe [lex (S. 469) gehörigen Q. Virginidna (Mill. Gard. Dict. 8 ed. No. 16 [1768]. Q. virens Ait. Hort. Kew. III. 356 [1789]) die Post-Oak-Lands des südlichen Prairie- gebiets. Den Namen Post-oaks (Pfosten-Eichen) führen diese Arten, weil sie die für die Einzäunungen (fences) nöthigen Pfähle liefern. Bastarde. B. II. b. 2. b. In America entstandene und nur dort beobachtete s. die Bemerkungen zu den Arten und C. K. Schneider (111. Handb. Laubh. I [1904]). * X * Q. castänea X macrocarpa. — Q. macrocarpa X acuminata Sarg. Silva VIII. 56 (1895). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 202 ist aus America angegeben. Nach Schneider (a. a. O.) dürfte hierher gehören Q. macrocarpa X prinoides Hitchc. nach Zabel in Beissn., Schelle, Zab. Handb. Laubholzben. 75 (1903). B. II. b. 1085. X 1089? Q. ilex X robur? Zu dieser Combination gehören viel- leicht eine Reihe von Formen, die als wintergrüne Eichen unter dem Namen Q. Turnen oder Q. ^Austriaca in Gärten gezogen werden; meist werden sie als Q. cerris X ilex (8. unten) angesehen, nach C. K. Schneider ist aber wohl weder die eine noch die andere Deutung wahrscheinlich; er hat alle diese Formen (Handb. Laubh. I. 200 [1904]) als Q. pacudolurneri aufgenommen. Vgl. S. 537. Quercus. 537 * X * Q. Lusitanica X tozae (Q. lusitanica X toza Gurke in Richter- Gürke PI. Eur. II. 69 [1897]). Als Q. Toza X lusitanica Per. Coutinho Boll. Soc. Brot. VI. 105 (1886) aus Portugal beschrieben. * X 1089. Q. Lusitanica X robur (Q. lurit. X robur Gurke a. a. O. [1897]). Als Q. pedunculata X lusitanica Per. Coutinho a. a. O. 105 (1886) aus Portugal beschrieben. B. IL 1081. X 1086. Q. cerris X conferta. Wurde von Haussknecht (Mitt. Thür. BV. N. F. XIII. 21 [1899] nur der Name) aus Nord-Griechenland aufgeführt. 1081. X 1090. Q. cerris X sessilis. Wurde unter dem Namen Q. cerris X Virgiliana von Haussknecht (a. a. O. [1899] eben daher) aufgeführt. 1081. X 1085? Q. cerris X ilex? Wie schon oben unter Q. Hex X robur erwähut wurde, sind eine Anzahl zweifelhafter Eichen in Gärten, auch des nörd- lichen Gebietes zu finden, deren Deutung einigermaassen zweifelhaft ist. Ihr Aus- sehen ist etwa nach C. K. Schneider folgendes: f) bis kleiner ]\. Junge Zweige büschelig zottig behaart, olivbraun. Winterknospen stumpflich-eiförmig, bis 5 mm lang, mehr oder weniger behaart. Blätter verkehrt-eiförmig, meist länglich-verkehrt- eiförmig bis fast lanzettlich mit meist nur kurzen scharf eingekerbten vorwärts ge- richteten Lappen, Wintergrün (im nördlichen Gebiete meist anfrierend), oberseits bald verkahlend, unterseits bleibend schwach behaart, heller bis bläulich-graugrün, mit meist gelblichen Nerven, am Grunde keilförmig bis schwach abgerundet, dann stets in den Blattstiel vorgezogen, dieser 0,5 — 1 cm lang. Nebenblätter mitunter bleibend, behaart. Narbe deutlich breit. Früchte zu 3 — 6 eine lockere bis 4 cm lange Aehre bildend, meist nur 1 Frucht reifend. Fruchthülle 1 cm lang und 1,3 cm breit mit vielen feinen länglich-lanzettlichen mehr oder weniger angedrückten Schuppen, locker behaart. Frucht etwa 1,5 cm lang und etwas über 1 cm dick, nach oben zugespitzt. Nicht selten in Gärten, neuerdings als „immergrüne Eiche" sehr empfohlen. Q. cerris? X ilex der Gärten Koehne Deutsche Dendrol. 126 (1893). — Q. Turnerin) der Gärten nicht Willd. Enum. pl. Hort. Berol. 975 (1809) und Loud. Arb. III. 1922 (1838) vgl. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 183, 200. — Q. austriaca sempervirens Späth Catal. und vieler Gärten. — Q. pseudoturneri C. K. Schneider a. a. O. 200 (1904). Findet sich in mehreren in der Blattgestalt und in der Tracht abändernden Formen. 1081. X 1088? Q. cerris X lanuginösa? (Koehne Deutsche Dendr. 129 [1893]). Nach Koehne dürfte eine grosse Anzahl der zu Q. lanuginosa gerechneten Gartenformen, besonders solche mit spitzen Blattlappen und oft bleibenden Neben- blättern, sich wenn die Früchte bekannt werden, als hierher gehörige Bastarde er- 1 ) Die Herkunft des Namens der W i 1 1 d e n o w ' sehen Q. Turneri ist nicht sicher. Nach Loudon trat sie zuerst 1795 in der Baumschule von Spencer Turner auf; in- dess machte K. Koch (Dendrol. II. 2. 79) darauf aufmerksam, dass sie von Lama rek (Enc. 1. 723 [1783]) als chene tourniere beschrieben wurde. Ob tourniere Corruption von Turneri? — William Turner, * zw. 1510 u. 1515 Morpeth (Northumber- land) f 7. Juli 1568 London, Geistlicher und Dr. med., gilt als der Vater der Englischen Botanik. Sein Hauptwerk, the Herbai erschien 1556 — 68. Nach ihm ist die Gattung Turnera ([Plum. Gen. 12 L. Gen. pl. [1. ed. 87] und die Familie der Turneraceac benannt. — Dawson Turner, * 18. Oct. 1775 Yarmouth f 20. Juni 1858 Brompton bei London, Bankier, erwarb sich grosse Verdienste um die Kenntnis der Britischen Flora, namentlich ihrer Kryptogainen, bes. Moose und Algen. Haupt- werk: British Fuci 1802. Vgl. B ritten u. Boulger in Journ. of Bot. XXIX 83, 82. ,".' >s Fagaceae. weisen. — C K. Schneider bezweifelt diese Bastarde stark. — Gurke (in Richter- Gurke PI. Eur. II. 66) citirt hierher als Synonyma Q. crispdta Stev. (s. S. 487) und Seitennerven, die sich höchstens dicht vor den Sägezähnen gabeln, ober- seits glatt oder schwach iauh, lebhaft dunkelgrün, unterseits mehr oder weniger stark weichhaarig, seltener fast kahl und schwach in den Nervei i- achseln behaart, etwas graugrün. Blattstiel meist nicht bis 8 m in lang. Peri-ronblätter meist 6 — 8. Staubbeutel purpurn. Samen- fach etwa um */g — 1/s seiner Länge von dem Ausschnitte des Frucht- flügels entfernt. In Wäldern, in Gebüschen meist an massig feuchten Orten, gern auf fettem Lehmboden, meist wenig verbreitet und selten gesellig. Am häufigsten in der nördlichen Ebene, doch nach Buchenau (Fl. nordw. Tiefebene Nachtr. 75), im nord westdeutschen Flachlande urwüchsig sehr selten; fehlt auch im mittleren und Nord-Schleswig (Prahl 192), seltener im mittel- und süddeutschen Berglande und nach Willkomm in den eigentlichen Alpen fehlend; in der Schweiz nur bei Schaffhausen (Christ 163), auch im südöstlichen Gebiet (wo sie noch in Montenegro angegeben wird) auf weite Strecken fehlend (Maly br.). Steigt in Ober- bayern bis 587 m (Sendtner 859). im Bayerischen Walde meist nicht ülmus. 549 über 357 m, ausnahmsweise bis 682 m. Ueberall besonders als Allee- baum angepflanzt. Bl. März, April. Frucht Mai, Juni. U. laevis Pall. Fl. Ross. I. 1. 75 t, XLVIII fig. F (1784). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 213. — U. pedunculäta Fougeroux Mem. Acad. sciences de Paris 1784. 211 (1787). Poir. Encycl. IV. 600 (1797). Koehne Deutsche Dendrol. 136. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 259. Nyman Consp. 659 Suppl. 278. Richter- Gürke PI. Eur. IL 73. — U. etfüsa Willd. Fl. Berol. Prodr. 97 (1787). Koch Syn. ed. 2. 735. Rchb. Ic. XII t. DCLXVI fig. 1337. — U. ciliäta Ehrh. Beitr. VI. 88 (1791). — U. ocklndra1) Schkuhr Handb. 78 t. 57 b (1791). — U. alba Kit. in Willd. Baumz. 1796. 318. Schultes Oesterr. Fl. ed. 2. I. 466. Hayne Dendrol. Fl. 31 (1822). Xeilr. Ungarn 78 (nach der Beschreibung hierher gehörig, nicht zu U. campestris; vgl. auch den in Oesterreich gebräuchlichen Namen Weissrüster); vgl. DC. Prodr. XVII. 156 nicht Raf. — TJ. racemosa Borckh. Forstbot. I. 851 (1800). Ein sehr schöner Baum, der durch seine breit ausladende Krone bei freiem Stande sehr auffällt. In einigen Gegenden, so z. B. in der Provinz Brandenburg scheint er bei unseren Vorfahren schon sehr beliebt gewesen zu sein, denn pracht- volle alte, z. T. allerdings jetzt altersschwache und beschädigte Exemplare finden sich oder standen früher in den Dorfstrassen, so z. B. in Dahlem, Gross-Lichterfelde, Kahnsdorf bei Berlin etc. Das Holz ist forstlich wenig geschätzt, wegen des breiten Ringes von weissem Splintholz auch als „Weissrüsternholz" bezeichnet. Der Stamm wird leicht hohl. In der Tracht wie in der Blattform einigermaassen veränderlich. Aus Russ- land ist erwähnt eine U. pedunculäta var. ecliidea Rogow. — ZI. celtidea Ritrowo Schedae Fl. Ross. VI. 167 no. 1995. — Nach Fries (Novit. 78) soll auch bei dieser Art eine mit Korkflügeln an den Zweigen versehene Form vorkommen. — Bei uns sind bemerkenswerth : Nach der Gestalt der Blätter : . B. aequilaterälis {JJ. pedunculäta a. aequilaterälis Zapai. Consp. Fl. Galic. II. 96 [1908]). Blätter gleichseitig, länglich-eiförmig, bis 1,4 dm lang, über dem Grunde bis 7 cm breit, am Grunde gestutzt, gerundet oder schwach herz- förmig, einige am Grunde schwach schief. — Galizien. Nach der Gestalt der Blüthen und Früchte : II. Sandomiriensis?) (U. pedunculäta b. sandomiriensis Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. IT. 96 [1908]). Perigon klein, 2 mm bis kaum 2,5 mm lang, 6 — 8theilig, mit ungleichen rostbraunen kahlen Abschnitten. Frucht breit- elliptisch bis fast rundlich, 1,5 cm lang und ca. 1 cm breit, am etwa 2 mm langen Grunde deutlich verschmälert, dort zungenförmig. Grifl'elkanal nur 1 — 1,5 mm lang, der Ausschnitt der Fruchtflügel 3 — 3,5 mm lang, viel länger als der Grifl'elkanal. Fruchtstiele meist kürzer, z. T. aber auch länger, 1,5 bis 2,5 cm laug. — Galizien. III. rotunddta {U. effusa ß. rotundala Hayne Arzney-Gew. III t. 17 [1813]). Blüthen meist mit 6 Staubblättern. Perigon purpurn, etwa 1/s so lang als die Staubblätter. Frucht fast rundlich, am Grunde abgerundet mit geraden Spitzen. ' ) Von ÖHTcj acht und ävijQ, Mann = Staubblatt. '-') Im Sandomirer Walde iu Galizien (gehörte früher auch Sandomierz in Süd- Polen) gesammelt. 550 ' Ulinaceae. IV. oblonge I a (ZT. effusa a. oblongata Hayne a.a.O. [1813]). Klüthen meist mit 8 Staubblättern. Periyonzipfel mehr oder weniger purpurn, die Staub- blätter kaum länger. Frucht rundlich, am Grunde verschmälert, mit ziemlieh geraden Spitzen. V. aeuminäta (ZT. eff. y. acum. Hayne a. a. 0. [1813]. Dendr. 30 [1822J). Blüthen mit 6 Staubblättern und mehr oder weniger purpurnen Perigon- zipfeln, die Staubblätter etwa doppelt so lang. Frucht rundlich, zugespitzt mit geraden Spitzen. VI. in/Uxa (U. eff. 6. infl. Hayne a. a. O. [1813]). Blüthen mit 6 Staubblättern; Peritronblätter mehr oder weniger purpurn, Staubblätter etwa doppelt so lang. Frucht rundlich mit einwärts gebogenen Spitzen. (Verbreitung der Art: Frankreich; Dänemark [nicht ursprünglich] : In-el Oeland; Süd-Finnland; Mittel- und Süd-Russland; Rumänien; Serbien.) * II. II. Madocärpiis1) (Dum. Fl. Belg. ?ö [1827]. — Drt/optelea2) Spach Ann. sc. natur. 1841. 363. Koehne Deutsche Dendrol. 13f>. C. K. Schneider a. a. O. 216). Blüthenstiele 1 1/a mal so lang als die Blüthen, diese büschelig gestellt. Fruchtknoten und Frucht am Rande kahl, nicht gewimpert. a. a. Fruchtknoten und Frucht auf der Mitte der Fläche weichhaansr. Blätter meist über 1 dm lang, meist elliptisch. Blattstiel meist deutlich doppelt so lang als die Winterknospe. Gesammtart IT. fulva. * TL elliptica. %. Bis über 20 m hoch mit ziemlich flacher Krone. Stamm mit massig tiefrissiger meist dunkelbrauner Rinde. Junge Zweige steifhaarig, später verkahlend, etwas höckerig, rauh, hellgraubraun, mit undeutlichen aber mitunter höckerig vorspringenden Leuticellen. Winterknospen stumpf-eiförmig, bis etwa 6 mm lang, rothbraun behaart, im Frühjahr nicht fuchsroth filzig auf- brechend. Blätter am Grunde sehr ungleich, länglich-eiförmig, meist 0,8 — 2,5 dm lang, lang zugespitzt, grob und abstehend ziemlich scharf doppelt gesägt, mit nur an der Spitze etwas vorwärts gerichteten Zähnen ; oberseits locker steifhaarig, zuletzt verkahlend, rauh, unterseits dicht dann locker steifhaarig, nicht oder kaum rauh, ziemlich dünnhäutig. Samenfach etwas unter der Mitte der Flügel. In Vorderasien vom Kaukasus und Transkaukasien bis Nord-Persien, Turkestan und West-Sibirien verbreitet, bei uns wegen der gefälligen Tracht hier und da in Gärteu. Bl. März, April. Frucht Mai. U. elliptica K. Koch Linnaea XXII. 599 (1849). Koehne Deutsche Dendr. 136. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 21G. — U. Heyderi*) Hort. Späth nach C. K. Schneider a. a. O. (1904). — LT. sibirica (und U. tomentosa?) der Gärten nach C. K. Schneider a. a. O. (1904). * l". flllva. fj,. Der vorigen Art sehr ähnlich und verwandt, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden: Stamm mit tiefrisaiger Borke. Junge Zweige weichhnarig. W i n ter kn ospen im Frühjahr mit d ich t- ros t rothem i) Von fiuSatog kahl und xctQjrog Frucht. '-') Von ÖQvg Eiche und nxekio. Ulme. ») Nach Eduard lleyder, * 3. Dec. 1808 f 30. Sept. 1884 Berlin (Geh. Reg.- ii. Forstratfa Heyder in Frankfurt a. O. briefl.), Geheimem Ober-Regierungs- rath und vortragenden Rath und Decernenten für Garten- und Obstbau im Land- wirthsehaftliohen Ministerium, einem grossen Pflanzenfreuude. Ulmus. 551 Filze aufbrechend. Blätter mehr verkehrt-eiförmig, mit mehr oder weniger ungleichem Grunde, nieist unregelmässig doppelt-gesägt mit nicht oder nur wenig vorwärts gekrümmten Zähnen, oberseits sehr rauh, tiefgrün, unterseits kurz weich- haarig oder schwach rauh, derber häutig. Samenfach etwa in der Mitte der Flügel. Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit langem in Gärten, neuer- dings wegen der grossen Blätter wieder häufiger; gedeiht besonders auf nicht zu schwerem Boden gut. Bl. März, April. Frucht Mai. U. fulva Mich. Fl. Bor. Am. I. 172 (1803). Koehne Deutsche Dendr. 136. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 216. — II. rubra Mich. fil. Hist. arb. Am. III. 278 t. 6 (1813). 1). Fruchtknoten und Frucht auch auf der Fläche kahl. Blätter b. oft nicht bis 1 dm lang, bei den längeren der Stiel meist kurz. 1. Strauch. Blätter fast gleichseitig, in oder unter der Mitte am 1, breitesten, glatt. Samen etwa in der Mitte der Flügel. *f 1'. pümila. %. Meist nicht über 3, mitunter bis 5 m hoch. Zweige kahl. Winterknospen klein, mit 2 — 3 meist nur gewimperten Schuppen. Blätter klein, länglich bis länglich-lanzettlich zugespitzt, meist nur bis 6 oder 7 cm lang und bis 3,5 cm breit, verkahlend, auch unterseits nur schwach in den Nervenachseln ge- bartet, einfach- bis doppelt-gekerbt-gesägt, oft lange im Winter bleibend. Staub- blätter 4 — 5, meist kürzer als die Blüthenhülle. In Turkestan heimisch, die Ostasiatischen Formen wohl abweichend, bei uns seit langem in Gärten. Bl. Januar — März. Frucht April, Mai. U. pumila L. Spec. pl. ed. 1. 226 (1753). Pall. Fl. Boss. 77 (1784) (z. T.). Koehne D. Dendr. 135. C. K. Schneider III. Handb. Laubh. I. 221. 2. Grosse Sträucher oder meist Baum. Blätter meist sehr un- 2. gleichseitig, meist über der Mitte am breitesten. Same dem oberen Flügelrande genähert. Gesammtart U. campe stris L. Spec. pl. ed. 1. 225 (1753). (No. 1092 u. 1093.) 1092. (2.) U. campestris (Glatte oder Roth-Rüster; franz.: Orme ordinaire; kroat.: Brijest, Crni Brijest; serb. : Bpeci). h — % Mitunter bis über 30 m hoch, meist niedriger. Stamm aus dickem Grunde sich nach oben stark verjüngend, von unten bis oben mit Seitenzweigen besetzt, nur im dichten Walde die unteren Aeste ab- werfend, oft schon am Grunde oder in seiner Nähe sich theilend, mit anfangs glatter braun-grauer Rinde; diese später dick korkig-borkig, in ziemlich kleine, meist etwa achteckige Schuppen aufreissend mit kurzen aber tiefen Rissen. Oft Wurzelschösslinge treibend. Junge Zweige behaart, später meist bald verkahlend, glänzend rothgelb bis rothbraun oder olivgrün. Winterknospen dunkelbraun, länglich-ei- förmig bis eiförmig, spitz (die Blüthen einschliessende bis fast rundlich), mit anliegend zerstreut behaarten Schuppen. Blätter meist breit-eiförmig, am Grunde abgerundet oder elliptisch, nach dem Grunde zu verschmälert, oberwärts spitz oder etwas zugespitzt, derb, meist 2 — 10 cm lang und 1,5 — 5 cm breit, jederseits mit 9 — 12 (oder 14) Seitennerven, ober- 552 Ulmaceac. seits glatt bis ziemlich rauh, Unterseite in den Achseln der Nerven bärtig, sonst fast kahl; die Sägezähne erster Ordnung am vorderen Rande nicht gezähnt. Blattstiel 0,8 — 1,5 cm lang, fast stets mehr als 2 — 3 mal so lang als die Winterknospe, fast kahl und ziemlich dünn. Nebenblätter veränderlich. Blüthen sehr kurz gestielt, mitunter fast sitzend. Staubblätter meist 3 oder 4, weit hervorragend. Frucht meist verkehrt-eiförmig, bis 2,5 cm lang und bis 2 cm breit, gelb-braun mit dunklerer Zone um den Samen, kurz vor der Reife sich oft lebhaft gelb oder roth färbend (C. K. Schneider). Griffelkanal so Lang wie der Same. In Wäldern, besonders Auenwäldern und Gebüschen, oft auch an sonnigen Abhängen, an Waldrändern etc., nicht selten auch an Hecken und Zäunen, sich oft in grosser Menge ansiedelnd. Fehlt als wild- wachsender Baum im Nordwestdeutschen Flachlande (Buchen au 179), nach Murr (briefl.) wohl auch z. B. in Nordtirol, während sie in Vor- arlberg vorkommt. Steigt in den Schweizer Alpen bis 1200 m (Christ 163). Bl. März, April. Frucht Mai, Juni. U. campestris L. Spec. pl. ed. 1. 225 (1753) z. T. Huds. Fl. Angl. 94 (1762) und vieler Schriftsteller. Koch Syn. ed. ?. 734 z. T. Koehne Deutsche Dendrol. 135. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 805. — U. glabra Mill. Gard. Dict. ed. 8. no. 4 (1768). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 219. Richter-Gürke PI. Eur. II. 72. Rchb. Ic. XII t. DCLXI fig. 1331. Nyman Consp. 659 Suppl. 278. — U. glabra Mill. Gard. Dict. ed. 8. no. 4 (1768) erw. Kern. ÖBZ. XXVI (1876) 99. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 219. — U. angustifölia Moench Verz. Weissenst. 137 (1785). — U. foliacea Gilib. Exerc. phyt. IL 395 (1792). — U. nitens Moench Meth. 333 (1794). — U. procera Salisb. Prodr. 391 (1796). — U. nana und U. nemorösa Borckh. Forstbot. 839 (1800). — U. surculösa Stokes Bot. Med. IL 35 (1812). — U. campestris a. genuina Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 614 (1864). — U. nemorälis Boiss. nach Planch. in DC. Prodr. XVII. 156 (1873). — U. eu-campestris A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 259 (1858). Das Holz dieser Art ist sehr derb und dauerhalt, daher wird es gern zu Bauten, Zäunen etc. verwandt, es ist schwer spaltbar; lufttrocken hat es ein spezifi- sches Gewicht von etwa 0,74. Es findet technisch eine sehr mannigfache Verwendung. — ■ Als höchstes Alter des Baumes werden 400—500 Jahre angegeben. Freistehend beginnt er meist nicht vor dem 35. Jahre zu blühen (C. K. Schneider). In der Gärtnerei findet die Art mancherlei Verwendung, meist vermehrt sie sich durch ihre weithin fliegenden Samen sehr ausgiebig und wird dadurch mitunter ein lästiges Unkraut. Die Samen keimen sofort nach der Keife, sie verlieren sehr schnell, oft schon nach wenigen Tagen (an trockenen Orten) ihre Keimfähigkeit. Die jungen Pflanzen sind meist reichlich buschig verzweigt und man verwandte ihre biegsamen Zweige besonders auf dem Lande um sie durch die Latten oder Stangen der Zäune zu ziehen und miteinander zu verflechten ; so entstand, wenn die Stangen faulten, ein natürlicher Zaun. Sehr veränderlich. Die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Junge Zweige nicht oder doch nur schwach korkig, nicht mit dicken Korkleisten. Ulmus. 553 I. Blätter Unterseite fast ganz verkahlend, nur in den Nervenwinkeln bleibend bärtig oder auch dort fast kahl. a. glabra. Pflanze niemals Wurzelschößlinge treibend. Zweige nie korkig. Blätter meist ziemlich gross, derb bis fast leder- artig, tief aber stumpflich doppelt-gesägt mit abstehenden Zähnen, unterseits öfter mit weissen bis purpurnen Drüsen bestreut. Blüthen deutlich gestielt. So in Wäldern, in feuchten Niederungen, auf kräftigem Boden oft die verbreite tste Form. U. campestris 3. U. glabra Dum.-Cours. Le bot. cultiv. ed. 2. VI. 384 (1811). Maly Enum. pl. Austr. 88 (1848). Neilr. Fl. Nieder-Oest. 244. Hartig Naturg. forstl. Kulturpfl. 458, 460 (1857). — U. glabra Mill. Gard. Dict. ed. 8. no. 4 (1768). Koehne Deutsche Dendrol. 135 nicht Huds. Hierzu gehören folgende Formen: 1. Pflanze meist kräftig wachsend. Blätter mittelgross bis gross. a. Sägezähne der Blätter am vorderen Bande meist nicht oder nur dort hier und da gezähnt. Blätter meist derbhäutig, oberseits glatt oder rauh. 1. Früchte bis 2,5 cm lang und 2 cm breit. — Wohl nur durch die Fruchtform sind verschieden U. campestris var. oblongo-ovata und var. orbicula-riovnta Simonk. Math. terru. közl. XV. 596 (1877 — 78). a. vulgaris. Junge Zweige kahl oder nur zerstreut behaart, jeden- falls am Ende des eisten Jahres ganz kahl. Zweige meist sparrig schräg abstehend, selten hängend. — Die verbreitetste Form dieser Rasse. — U. campestris 1. U. vulgaris Dum.-Cours. Le bot. cultiv. ed. 2. VI. 384 (1811). Planch. Ann. Sc. nat. 3 se'r. 1848. 373. Ledeb. Fl. Boss. 111. 646. — U. vulgaris Pall. Beise III. 314 (1776). Duinort. Fl. Belg. 25 (1827). — U. campestris y. laevis Spach Ann. sc. natur. 2 ser. XV. 362 (1841). — U. campestris a. U'ipica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 313 (1890). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 220 veränd. — U. glabra a. typica Pos- pichal Fl. Oesterr. Küstenl. 347 (1897). — U. laevis und alba einiger Gärten nach C. K. Schneider a. a. O. (1904). — Hierzu gehören : §§ Scampstoniens isl) (Petz. u.Kirchn. Arb. Muse. 560 [1864]). Wuchs besonders hoch und kräftig. — In Gärten. 1. umbr aculifera (Späth Catal.; Dippel Handb. Laubh. II. 24 [1892]). Pflanze strauchartig, kugelig, künstlich als Hoch- stamm gezogen oder hochstämmig auf die folgende Art veredelt, kugelige Kronen bildend. Blätter meist 5 — 10 cm lang und 3 — 6 cm breit. — Nicht selten angepflauzt. — Koppen (Geogr. Verbr. Holzgew. Bussl. IL 38 |1889]) nennt eine U. umbra- culifcra Trautv. aus Transkaukasien, die wohl hierher gehört, da Dach Koopmann (briefl.) die Späth'sche Pflanze aus Persien stammt (dort „Baum der Schmiede") S. 557. — Von ihr stammt ab : 1. grdeilis (C. K. Schneider a. a. O. 220 [1904]. — umbrac, gracilis Späth Catal. Zweige stärker und dichter ver- zweigt, dünner. Blätter zierlicher. !) Nach Loudon im Englischen Scampton elm genannt, jedenfalls nach einem Orte wo sie zuerst culüvirt wurde. 554 Ulmaceae. 1. pendula i Hippel a. a. 0. 24 [92]. — Wentivorthii i) der Gärten vgl. •'. K. Schneider a a. <>.i Wuchs stark bangend. — Hierzu gehören nach C. K. Schneider: in. albidentdta f. albo-dentata C. K. Schneider a. a. 0. [1904]). Blätter hellgrau, mit weissen Zähnen. in. antdrctica (der Gärteu ; 0. K. Schneider a. a. O. [1904]). Blätter scharf und tief eingeschnitten mit verlängerten Zähnen. 1. r i m i n d l i s (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — U. vimi- nalis Lodd. Catal. 1836 vgl. K. Koch Dendrol. II. 1. 418). Pflanze anfangs aufrecht wachsend, später hängend. Blätter meist schmäler. — Auch buntblättrig in Gärten. 1. nigrr'scens (C. K. Schneider a. a. O. 220 [1904]. — TJ. camp. bcLulifolia nigrescens der Gärten). Blätter in der Jugend roth, später nur bräunlich oder schwärzlich. m. punctata (Hort. Sim. Louis Catal.; C. K. Schneider a. a O. [1904]). Blätter meist punktirt — Eine buntblättrige Form erwähnt schon Dumon t-Courset (Le bot. cultiv. ed. 2. VI. 384 [1811]) als TJ. camp. 4. TJ glabra varicgata. ß. stricta. Zweige mehr oder weniger starr aufstrebend, die Pflanze daher eine schlanke bis breitere Pyramide oder einen mehr- bis viclstämmigen Busch oder Baum bildend. Sonst meist wie vor. Abart. — Wild seltener, in Gärten hier und da. — TJ. campestris 2. TJ. stricta Dum.-Cours. a. a. O. (1811)? Loud. Arb. Brit. III. 1875 (1838). C. K. Schneider a. a. O. 220. — TJ. betulaefolia Lodd. Catal. 1836. — TJ. stricta Lindl. Syn. Brit. Fl. ed. 2. 227 (1837) wohl z. T. — TJ. cornubitiisis ?) Loud. a. a. O. 1376 (1338). — TT. campestris fastigiata Spach Ann. sc. nat, 2 ser. XV. 362 (1841) und der Gärten. Duinont de Courset charakteri.Mrt seine Form als eine mit schmalen nnd rauhen Blättern. — Hierher gehören folgende Formen : 1. modiolina (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — TJ. campestris 7. TJ. modiolina Dum.-Cours. a.a.O. 384 1 1811]. DC. Prodr. XVII. 158. — TJ. tortudsa Loud. Catal. 1836 nach K. Koch Dendr. II. 1. 410 [1872] nicht Host). Tortillard-Ulme. Aeste und Zweige stark hin- und hergebogen bis gewunden erscheinend. Stamm knorrig. Blätter klein. — Selten. — ■ Das Holz wird wegen der eigenartigen Maserung zu Tischlerarbeiten bes Möbeltischlerei und zum Drechseln benutzt. 1. monumentdlis (Petz. u. Kirch. Hort. Muse. 554 [18(>4]). Pflanze eine dichtgeschlossene Pyramide darstellend. — Garten- form. — Hier/u gehört nach Dippel auch TJ. Whcatle'yi'*) der Gärteu. — Aehnlich ist: 1. rirgdta (C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — U. vir g ata der Gärten). Zweige zierlicher und dünner, die Pflanze in der Tracht oft der Koopmanni ähnlich. ]. Sa / ii i rns is J) (sarniensis C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — U. sarniensis Lodd. Catal. 1836). Blätter meist nur 6 cm lang und 4 cm breit, sattgrün, meist schwach rauh. Zweige oben rtwas spreizend. — In Gärten. 2. Früchte erheblich schmäler oder in allen Theilen kleiner. i) Vielleicht auch Wentworth Castle in England (Bender briefl.). - > Zuerst in Com wall (Comubia) beobachtet. 8) Ueber Wheatley konnten wir nichts erfahren. ■J) Auf der Normannischen Insel Guernsey (Sarnia) (s. III. S. 355 Fussn. 4) zuerst beobachtet. Ulnius. 555 a Poddlica (U. camp. b. podolica Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 97 [1908]). Früchte schmäler, kleiner, verkehrt-eiförmig, etwa 1,5 cm lang und etwa 1 cm breit. — Galizien und auch weiter verbreitet. ß. Üracovie'nsis t) (U. camp. c. cracoviensis Zapat. Consp. FI. Galic. crit. II. 97 [1908J). Perigon kleiner, kaum bis 2 mm lang, 4 — 6 spaltig. Früchte sehr klein, verkehrt-herzförmig bis fast rundlich, 1,1 — 1,5 cm lang, 0,8 — 1,2 cm breit; Griffelkanal etwa 0,5 mm lang, Ausschnitt des Fruchtflügels etwa 1,5 mm lang. — Zerstreut. Sägezähne der Blätter wenigstens oberwärts gezähnt, öfter fast zu Seitenlappen vergrössert, oft auch in der Mitte und unterwärts gezähnt, Blattform daher der der U. scabra ähnlich. — Die mehrfach (z. B. auch im Ind. Kew. IV) als zu U. levis {U. pedunculata) gehörig citirte U. reticulata Dum. Fl. Belg. 25 (1827) gehört nicht zu der genannten Art, da sie Dumortier ausdrücklich in dieser Section mit nicht gewimperteu Früchten aufführt, sie dürfte zur carpinifolia gehören oder mit dieser identisch sein. Oharakterisirt wird sie durch kahle Zweige ; Blätter ungleichseitig eiförmig zugespitzt doppelt gesägt, kahl, glatt, unterseits netznervig. — Dumortier unterscheidet noch 2 Formen: a. stricta mit aufrechten und ß? sepearia mit ab- stehenden Aesten. 1. tiliifolia. Blätter gross, bis 1 dm lang und 8 cm breit. — Ziemlich selten. — U. qlabra (U. campestris) f. tiliaefolia C. K. Schneider Hl. Handb. Laubholzk. I. 220 (1904). — Ü. tiliaefolia Host Fl. Austr. I. 329 (1827). — U. glabra var. tiliaefolia Borbas Bekesvärm. Fl. 55 (1881) vgl. Borbäs ÖBZ. XXXVII (1887) 148 (U. glabra mit der Linde ähnlichen Blättern). 2. corylifölia. Blätter mittelgross, bis etwa 8 cm lang und 6 cm breit, ziemlich genähert, meist schwach rauh. Früchte mittelgross, in dichten grossen Knäueln rings um die Zweige angeordnet. — Zerstreut. — U. campestris «. f. 1. corylifölia Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 347 (1897; z. T. C. K. Schneider a. a. O. (1904). — U. corylifölia Host Fl. Austr. I. 329 (1827). — U. camp. var. globifera Hartig Naturg. forstl. Kult. 459 (1851). — U. glabra c. corylifölia Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 72 (1897). — Zapatowicz (Consp. Fl. Galic. crit. II. 98 [1908]) überträgt den Namen Host's auf eine Form der folgenden Art, nach C. K. Schneider u. a. gehört sie aber nach der Consistenz der Blätter, der Art der Stielung und der Fruchtbildung hierher. U. sparsa Dumort. Fl. Belg 25 (1527) dürfte eine ähnliche Form darstellen. Sie hat runde locker gestellte Zweige, deren dies- jährige meist behaart sind. Blätter sitzend, gleichseitig verkehrt- eiförmig, doppelt gesägt, sehr rauh. — An Zäunen. — Hierzu b. mit kahlen Zweigen. .')'. carpinifolia. Blätter kleiner, ziemlich gleichmässig spitz doppelt gesägt, trübgrün. Flüchte kleiner als beim Typus, in lockeren Büscheln auf den Zweigen zerstreut. — Zerstreut. — U. camj>estris var. carpinifolia C. A. Mey. Chloris Hanov. 80 (1836)? — U. car- pinifolia Borckh. Rhein. Magaz. I. 498 (1793) vgl. Willd. Berl. ßaumz. 395 (1796)? Schkuhr Handb. I. 176 (1808). Lindl. Syn. of Brit. Fl. 226 (1829). Kittel Taschenb. 3. Aufl. 276 (1853). — U. glabra a. f. 2. carpinifolia Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 347 (1897). — Eine etwas kritische Form, die durch ihre kleinen Matter an die folgenden Abarten und an die Rasse suberosa erinnert, l) Bei Krakau gesammelt. 556 Ulmaccae. zu den ersteren stellt sie eine charakteristische Uebergangsform dar, ist aber nieist schon durch den liohen Wuchs verschieden, von der letzteren ist sie durch das absolute Fehlen aller Korkleisten und Wülste an den jüngeren Zweigen verschieden. — Der hier ange- nommene Name ist von den Schriftstellern in sehr verschiedener Weise auch auf suberosa-Fonnau gedeutet worden. 2. Blätter klein (vgl. auch vorhergenannte Gartenformen wie auch stricto und carpinifolia), Pflanze meist nur strauchartig. Oft schon jüngere Zweige mit einzelnen bis zahlreicheren Korkwülsten, nicht Leisten. minor. Blätter meist nur wenige Centimeter, selten einzelne der Ruthentriebe bis 8 cm lang, oberseits stark raub, meist länglich bis verkehrt-eiförmig, fein und ziemlich gleichmässig gesägt. — Au trockenen Abhängen, auf sonnigen Hügeln, an Wegrändern und Ruderalstellen, öfter auch an trockenen Waldrändern, einzeln oder gesellig. — TJ. glabra (TJ. campatrix) f. minor 0. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. 1. 220 (1904). Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 97 (1908). — TJ. minor Mill. Gard. Dict. ed. 8. No. G (1768). — TJ. pümila Pall. Fl. Ross. I. 1. 76 z. T. t. XLVIII fig. D. E. (1784) nicht L? — TJ. microphylla Pers. Syn. I. 291 (1805). Boiss. Fl. Or. IV. 1158 (1879). — TJ. tetrandra a. minor Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 248 (1897). — TJ. campestris f. micro- phylla Goiran Nuov. Giorn. bot. Ital. XXII. 424 (1890)! — Pos- pichal (a. a. O.) zieht hierher auch TJ. micrantha Kittel Taschenb. 3. Aufl. 277, die aber nach Kittel zu den Korkrüstern gehört. — Diese Form ist vielleicht besser als eigene Rasse aufzuführen, in Gärten bleibt sie ganz constant. Sie stellt eine Uebergangsform zur Kasse suber osa dar. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * b. nuda. Pflanze meist zahlreiche Wurzelsprosse treibend, des- halb in leichtem Boden meist von einem Kranz von schwachen ruthen förmigen Sprossen umgeben. Jüngere Zweige ohne oder mit nur schwachen Korkwülsten, ohne Leisten. Blätter meist massig gross, einfach- bis grob doppelt gesägt, oberwärts ganz glatt oder doch nur schwach rauh. Blüthcn sein- kurz gestielt bis fast sitzend. Staubblätter weit hervorragend, meist 5. Auf sandigem Boden, an Abhängen, an Flussufern öfter dichte strauchige bis baumartige Bestände bildend. Anscheinend im südlichen und besonders südöstlichen Gebiete selten bis stellenweise fehlend. U. campestris a. nuda Koch Syn. ed. 1. 637 (1837) ed. 2. 734 z. T.? (fol. scabra). Vis. Fl. Dalm. I. 221. Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 248 (1861)! — U. nuda Fhrh. Beitr. V. 160 (1790) nur der Name. VI. 8t; (1790). — U. cam- pestris Koehne Deutsche Dendr. 135 (1893) z. T. Ehr hart beschreibt seine TJ. nuda als der Korkleisten stets ent- behrend, mit ungleichseitigen doppelt gesägten Blättern, sehr kurzen gleich- artigen Blüthenstielen und kahlen Früchten. Er schliesst also wohl die Rasse glabra mit ein. Koch führt sie mit rauhen Blättern auf, was gerade bei dieser Form nicht häufig ist. Ueber die Ausbildung der Wurzelschöss- linge sagen die älteren Schriftsteller fast alle nichts. Eine sehr eigenartige Rasse, die durch die strauchigen buschigen Gartenformen der Rasse glabra mit dieser verbanden erscheint. Beide Rassen werden in der Natur meist nicht genügend geschieden, weshalb das Ulmus. 557 Verbreitungsgebiet derselben auch ungenügend bekannt ist. — in den Ver- wandtschaftskreis (wohl eine eigene Rasse darstellend) gehört : 2. Koopmänni '). Pflanze strauchig, nieist nicht über 1,5 m hoch werdend, sehr zahlreiche Wurzelschösslinge treibend und sich dadurch sehr reich- lich vermehrend. Zweige dicht ästig, dünne Blätter klein.' — Von Koop- mann aus Turkestan eingeführt, jetzt hier und da in Gärten. — TJ. campestris Koopmänni Lauche nach Späth Catal. 1903 — 4. 131 (als der Gärten bei Späth schon früher geführt). — TJ. Koopmänni Lauche und der Gärten. — pie Pflanze wird meist hochstämmig veredelt und erhält dann eine der umbraculifera (s. S. 553) sehr ähnliche aber lang ovale Krone. Unterscheidet sich von den unter glnbra aufgeführten Garten- formen, soweit wir diese in strauchigen nicht veredelten Exemplaren beobachten konnten, durch die zahlreichen Wurzelschösslinge etc. ; ist sicher mit ihnen nicht näher verwandt. Nach Koopmann (briefl.) wird sie in Turkestan als mächtiger Baum auf Friedhöfen angepflanzt. (Verbreitung der Rasse: Mittleres und nördliches [bis Süd- Schweden] Europa; [ob auch in Süd-Europa?] ; Russland ; Vorder- asien.) * ? IL Blätter unterseits auf der Fläche bleibend behaart. a. latifolia. Zweige anfangs und Blattstiele dicht weich behaart. Blätter unterseits auf den Nerven mit filzigen Haaren, auf der Fläche mit Flaumhaaren oder mehr oder weniger drüsig. Anscheinend durch das ganze Gebiet vorkommend, aber nirgends häufig, vielleicht auf weite Strecken fehlend. TJ. campestris ß. latifolia Pers. Syn. I. 291 (1805). Roem. u. Schult. Syst. VI. 298 nicht TJ. lauf. Mill. — TJ. campestris a. vulgaris Spach Ann. sc. natur. 2 ser. XV. 361 (1841). — TJ. pilifera Borb. Közlem. Bekes es Bihar Varmeg. Fl. in Vandorg. Munkäl. XXV (486) 1881.— U. glabr ab. pilifera Borb. Bekes värmegye flor. 55 (1881). — TJ. asperrima Nagy Värad. termesz. 124 (1890). — TJ. germanica Hartig Forstl. Culturpfl. 460 (1851). Dippel Handb. Laubholzk. IL 23 (1892). TJ. campestris ß. germanica Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 347 (1897). Borbas beschreibt seine Pflanze mit behaarten diesjährigen Zweigen und oberseits schwach, unterseits auf den Nerven deutlich behaarten Blättern. — Hierher gehören : 1. pubescens. Blätter meist gross bis mittelgross, selten (bei Cultur- forrucn) klein, meist doppelt bis mehrfach gezähnt mit oft gebogenen Zähnen, unterseits flaumhaarig, grasgrün. Früchte mittelgross in dichten aber an den Zweigen zerstreut stehenden Knäueln. — So am häufigsten. — TJ. campestris var. pubescens Planch. Ann. sc. natur. 3 ser. III (184S). DC. Prodr. XVII. 156 veränd. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 347. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 220. — Hierzu gehören. b. tortuosa (Hai. Consp. Fl. Graec. III. 122 [1904]. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 220 [1904]. — TJ. tortuosa Host Fl Austr. I. 330 [1827]. — TJ. minor Echb. Ic. XII t. DCLX fig. 1330 [1850] i) Nach Karl Koopmann, Kgl. Gartenbaudirector, früher in Wernigerode, jetzt in Beelitz, welcher während seines Aufenthaltes in Margelan (Turkestan) zahl- reiche interessante Pflanzen von dort einsandte, die sein Schwiegervater W. Lauche (s. VI. 1. S. 102 Fussn. 3) verbreitete. 558 Ulmaceae. nicht Mill.i. Pflanze meist kleiner l>is sein klein, Stamm knorrig mit knorrigen and ofl knotigen hin- und hergebogenen Zweigen. Früchte klein. — Ziemlich selten. c. Berardi i) (£T. glabra [U. campestris] f. berardi C. K. Schneider TU. Handb. Laubh. I. 220 [1904]. — U. Berardi der Gärten; Simon- Louis; K. Koch Dendrol. II. 1. 406 [1872]). Zweige leicht hängend. Blätter denen von Planera ähnlich, tiefer eingeschnitten. — Im Garten von Simon- Louis bei Metz 1864 aus Samen der Art aufgegangen. 1. purpurdäcena (('. K. Sehneider a. a. O. [1904]. — TJ. cam- pestrU myrtifolia purpurea der Gärten). Blätter meist nicht über 6 cm lang und 3 cm breit, mehr oder weniger purpurn. 1. Van H odttei'i) {van houttei C. K. Schneider a. a. O. [1904]. — V. camp. „Louis van Houtte" der Gärten). Blätter bis etwa 7 cm lang und bis 4,5 cm breit, mehr oder weniger gelb gefärbt, meist rauh. in. arg cn tei-marg in ata (argenteo-marginata Petz. u. Kirchn. Aib. Muse. 560 [1864]). Blätter meist bis 8 cm lang und bis 4 cm breit, meist ziemlich stark rauh, mit weissem Rande. 2. x an t hochö n d ra ;i). Blätter klein, fast alle nacli dem Grunde zu kurz keilförmig in den Stiel verschmälert oder undeutlich herzförmig, am Rande theils klein und rundlich gekerbt, theils im regelmässig bis fast eingeschnitten doppelt bis 4 fach gesägt, oberseits trübgrün, unterseits in den Nervenwinkeln weissbärtig und auf den Nerven gelblich-drüsig; die Drüsenhaare aus einer Stielzelle und 2 harzführenden Zellen bestehend. Früchte klein, in sehr lockeren wenigfrüchtigen Büscheln au den Zweigen zerstreut. — Aus dem südöstlicheil Gebiete in Nieder-Oesterreich, Ungarn und dem Oesterreichischen Küstenlande angegeben, aber sicher weiter verbreitet. — TJ. campestris y. xanthochondra Beck Fl. Nieder-Oesterr. 313 (1890). — TJ. glabra ß. f. 2. xanthochondra Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 347 (1897). — TJ. nitens var. xanlhochmidra Borbäs Balat. fl. 336 (1900): — Pospichal vergleicht die Blattform mit der sonst an Stockausschlägen vorkommenden. 3. acuta Aeste abstehend, fast kahl. Blätter am (i runde ziemlich gleich- massig, länglich-eiförmig, zugespitzt, gesägt, oberseits rauh, unterseits etwas behaart. — Wohl nicht selten. — TJ. acuta. Dum. Fl. Belg. 25 (1827). (Verbreitung der Rasse: Wohl durch das mittlere und süd- östliche Europa verbreitet, auch jenseits der Grenzen des Ge- bietes.) * ? b. Dalmatica. Stamm mit weisslicher Rinde. Blätter eiförmig, am Grunde ungleichmässig gesägt, unterseits weichhaarig, leder- artig. Blattstiel wollig. In Süd-Dalmatien : In Wäldern am Berge Vrh-suta bei Spizza nahe der Dalmatinischen Grenze (Baldacci). TJ. campestris var. Dalmatica Baldacci Malpighia V. 71» (1891). — TJ. glabra d. dalmatica Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. IL 73 (1897). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) i) Ob nach Be'rard sen. in Le- Mans, der zw. 1823 und 1833 Mehreres über Dendrologie schrieb? (Reh der br.) 2) Louis van Houtte, * 29. Juni 1800 Ypern (Westflandern) f Mai 1876 Gent. Gründer einer berühmten llandelsgärtuerei und Gartenbauschule daselbst, seit 1855 Herausgeber der wertlivollen illustrierten Gartenzeitschrift Flore des Serres, deren Tafeln grossentheils von seiner Hand herrühren. :*) Von Sccv&ög gelb und yövÖQog Kuorpel wohl wegen der gelben Drüsen an den Blättern. Ulmus. 559 ß. Zweige dicht mit stark hervorstehenden Korkleisten besetzt, diese meist schon an den zweijährigen Zweigen entstehend (vgl. auch minor und nuda). suberosa. (Kork-Rüster; franz.: Orme a liege; rum.: Ulm- riios.) Strauchig bis baumartig. Wurzeln Schösslinge bildend oder meist ohne solche. Stamm meist vom Grunde an sich stark nach oben verjüngend, meist mit sehr rauher in kleine Stücke zerspringen- der dunkler Rinde, mitunter aber auch mit durch Abfallen der Borkenschuppen ziemlich glatter Rinde, ebenso die stärkeren Aeste. Jüngere Zweige von dicken Korkleisten geflügelt erscheinend. Blätter meist klein bis mittelgross, selten gross, oberseits glatt oder rauh, meist ziemlich regelmässig gesägt, meist ziemlich schmal. Blüthen sehr kurz gestielt bis fast sitzend, meist kleiner als beim Typus, meist nur mit 4 Staubblättern. Besonders in Wäldern und zwar sowohl Kiefern-, als Laub- wäldern, an Wegrändern und Abhängen, auch an feuchten Orten, an Erlenbrüchen, Sumpfrändern etc., wohl durch das ganze Gebiet verbreitet, aber stellenweise selten. U. campestris ß. suberosa Wahlenb. Fl. Carpat. 71 (1814). Koch Syn. ed. 1. 637 (1837) ed. 2. 735. Ledeb. Fl. Ross. III. 647. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 614. Koehne D. Dendrol. 135. — r. sativa MilL Gard. Dict. ed. 8. no. 3 (1768)? Du Roi Harbkesche Baumz. II. 502 (17 72) nach Pott in Du Roi Harbk. Baumz. III. 172 (1800). — f. holländica Pall. Fl. Ross. 76 (1784) rauh- blätterige Form; nicht Mill. vgl. C. K. Schneider a. a. O. 218 Fussn. 2. — U. suberosa Moench Verz. Weissenst. 136 (1785). Method. 334 (1794). Ehrh. Beitr. VI. 87 (1791). Guss. Fl. Sic. Svn. I. 297. Rchb. Ic. XII t. DCLXIII fig. 1333. Nyman Consp. 659. Suppl. 278. — U. teträndra Schk. Handb. I. 178 t. 58 (1791)? Kittel Taschenb. ed. 2. 225 (1S44). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 348 (1897). — U. campestris 6. U. fungosa Dum.-Cours. Le bot. cult. ed. 2. VI. 384 (1811). — U. laevis b. suberosa Gurke in Richter- Gürke PL Europ. IL 72 (1897). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 220. In typischer Ausbildung macht diese Basse völlig den Eindruck einer Art, und wird ja auch von vielen Schriftstellern als solche angesehen. Beim Studium einer grossen Zahl von Pflanzen und Formen finden sich jedoch so zahlreiche Uebergangsformen zu Formen der vorhergenannten Eassen, dass es unmöglich erscheint, die Pflanze sicher als Easse zu bewerthen ; ja es erscheint sogar sehr zweifelhaft, ob die verschiedenen Korklüstern überhaupt monophyleti- schen Ursprungs sind, ob sie nicht von mehreren Eassen der korklosen Rüstern ihren Ursprung nahmen. Eecht veränderlich, die Formen gliedern sich etwa in folgender Reihe: I. Pflanze sehr hoch baumartig. arbörea. Aeste und Zweige der hochaufstrebeuden Krone meist ohne K<>rkleisten, oft mit Korkwülsten, aber mitunter, besonders die schlanken ganz glatt, unten vom Stammgrunde oder aus den Wurzeln entspriessende Zweite stark korkicr ceflügelt. — So in Wäldern hier und da. — U. suberosa ct. arborea Willd. Berl. Baumz. 392 (1796;. Spec. pl. I. 1325 (1798). — 560 rimaceae. Eine Uebergaugsform zum Typus der Art, möglicherweise auch ein Bastard mit der Rasse glabra ; das öfter gesellige Vorkommen dieser Pflanze wäre dann wohl auf eine reichliche Vermehrung durch Wurzelausschlag zurück- zuführen. Bedarf jedenfalls weiterer Beobachtung. — Hierzu gehört wohl: b. grandifdl ia (U. suberosa v. grandifolia Hayne Arzneygew. III t. 16 [1813]. Dendrol. Fl. 30 [1822]). Hainbuchenrüster, wilde Ipcr, graue Rüster, weisse Bergrüster. Kinde des Stammes rissig, aber ziemlich glatt, weisslich. Blätter am Grunde meist sehr unregelmässig. — Zerstreut, besonders in Bergwäldern. — Ob hierher, wenigstens z. T. die von den Schriftstellern als U. carpinifolia (s. S. 555) aufgeführten Pflanzen, ob auch die von Willdenow Berl. Bauinz. 395 (1796) „Hainbuchenrüster* genannte an- geblich aus Nord- America stammende U. nemoralis? Die von Reichenbach (Ic. XII. 13 [1815]) erwähnte U. suberosa ß. denudata, die glatte Zweige haben soll, gehört wohl gleichfalls hierher. II. Pflanze strauchig bis halbbaumartig. a. fruticosa. Rothe Rüster, Wasserrüster, Wasserulme. Stamm mit stark rissiger und stark rauher dunkler, grauer bis schwärzlicher Rinde. Alle Zweige mit Korkflügeln. Blätter am Grunde oft sehr gleichmässig. — Die typische Form der Rasse, besonders an feuchten und quelligen Stellen ver- breitet. — U. suberosa ß. fruticosa Willd. Berl. Baumz. 292 (1796). Spec. pl. I. 1325 (1798). Pers. Syn. I. 291 (1805). — U. suberosa var. parvi/olia Hayne Arzneygew. III t. 16 (1813). Dendrol. 30 (1822). — Hierzu gehören: 1. levis {U. suberosa var. laevis Hook. u. Arn. Brit. Fl. ed. 7. 38 [1855]). Blätter ganz glatt. 2. Turkestanica (Regel Gartenfl. XXXIII. 28 [1884]. C. K. Schneider a. a. O. 220). Blätter sehr rauh. — Vielleicht eine höher zu bewertheude Form. 1. propendens (C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 220 [1904]). Zweige hängend. b. micräntha. Blätter klein. Blüthen klein. — Zerstreut. — U. micravtha Kittel Taschenb. ed. 2. 1198 [1844] ed. 3. 277 [1853] unter U. tctrandra. C. pümila. Pflanze klein, meist nicht viel über 1 m hoch. Zweige nur z. Theil mit Korkflügeln. Blätter klein. — So mitunter an Wegrändern, Abhängen etc., ähnliche Formen auch in Gärten. — U. suberosa y. pumila Willd. Berl. Baumz. 292 (1796). (Verbreitung der Rasse: Wohl wie die der Art.) * (Verbreitung der Art: Süd- und Mittel-Europa, nördlich bis Irland, England (in Dänemark wohl nicht ursprünglich, ob in Süd-Norwegen ?), Oeland, Gottland; Wolhynien, Tschernigow, Kursk, Tambow, Orsk? Süd-Sibirien; Turkestan ; Kleinasien; Westliches Nord-Africa.) * 1091. X 1092. U. levis X campestris s. S. K>!)2. X 1093. U. campestris X scdbra s. S. 1093. (3.) U. SCabra. (Berg-Rüster, Weiss- Ulme, Hasel-Ulme; kroat.: Vezika.) ti. Bis zu 40 m hoch. Stets ohne Wurzelschößlinge. Stamm schlank cylindrisch, nach oben sich nur schwach verjüngend, in seinem unteren Theile ohne oder mit nur schwachen Seitenästen, mit dünnerer, meist härterer, seichter rissiger Rinde als bei voriger. Einjährige Zweige meist fein borstig behaart, olivgrün bis rothbraun. Blätter breit-eiförmig, am Grunde abgerundet, deutlich zugespitzt, meist stark ungleichseitig, meist 9 — 12 (bis über 15) cm Ulnius. 561 lang und bis 10 cm breit, selten noch breiter, auf der breiteren Seite meist 12 — 14 (bis 20), sehr selten weniger Seitennerven, dünnhäutig, scharf doppelt gesägt (die Sägezähne erster Ordnung am vorderen Rande meist gezähnt), oberseits rauh, selten glatt, unterseits kurz weich- haarig. Blattstiel meist 4 — 6 (bis 10) mm lang. Winterknospen ei- förmig, spitz, mit meist ziemlich zahlreichen Schuppen, braun, fein rostroth behaart. Blüthen mit meist 5 — 6 Staubblättern. Frucht grösser als bei voriger, bis 3 cm lang und 2 cm breit, rundlich bis oval; Grif fel- kanal doppelt so lang als d e r S a m e oder doch jedenfalls länger. In Wäldern eingestreut oder gesellig. Durch den grössten Theil des Gebietes verbreitet, nur in Nord Westdeutschland nicht urwüchsig; im Norden mehr in der Ebene, im mittleren Gebiet oft, im südlichen nur in der montanen Region. Steigt im Bayerischen Walde bis 1026 m, in den Bayerischen Alpen bis 1299 m, in Tirol bis 1300 m (Da IIa Torre u. Sarnth. VI. 2. 67), in der Biharia bis 1160 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 53). Häufig in Gärten angepflanzt, besonders als Strassen- und Alleebaum geschätzt. Bl. März, April. Frucht April, Mai. JJ. scabris Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 2 (1768) (scabra) K. Koch Dendr. II. 1. 412. Koehne Deutsche Dendrol. 135. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 216. Richter-Gürke PI. Eur. IL 73. — JJ. cam- pestris L. a. a. O. (1753) z. T. u. Herb. Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 99. Fl. exs. Austr.-Hung. no. 264. Schedae I. 98. — JJ. glabra Huds. Fl. Angl. ed. 1. 95 (1762) vgl. C. K. Schneider a. a. O. L 805 (1906) nicht der übrigen Schriftsteller. — JJ. montäna With. Bot. Arrang. Brit. PI. ed. 3. IL 279 (1776). Nyman Consp. 659 Suppl. 278. — JJ. nuda Ehrh. Beitr. VI. 86 (1791)?? vgl. oben S. 556. — JJ. lati- fölia Moench Meth. 333 (1794). — JJ. excelsa Borckh. Forstbot. I. 839 (1800). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 348. — JJ. glutinösa Willd. Enum. Hort. Berol. Suppl. 14 (1809)? — JJ. coryläcea Dum. Fl. Belg. 25 (1827)? — JJ. campestris var. latifölia C. A. Mey. Chlor. Hanov. 80 (1836). — JJ. campestris a. vulgaris Spach Ann. sc. natur. 2. ser. XV. 361 (1841)? vgl. S. 557. — JJ. campestris &. macropliylla Spach a. a. 0. 362 (1841). — JJ. forficäta Presl Verh. Ges. vaterl. Mus. Boehm. 76 (1841)? — JJ. campestris a. 2. foliis scabris Koch Syn. ed. 2. 734 (1844). — JJ. campestris ß. scabra Maly Enum. 88 (1848). Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 243. — JJ. cebennensis1) Audib. nach Planch. in DC. Prodr. XVII. 160 (1873). — U. campestris Kerner ÖBZ. XXVI (1876) 53. Willkomm Forstl. Flora 2. Aufl. 555 (1887) mit Abb. S. 557. Die Nomenclatur dieser Art erscheint noch verwirrter als die der vorigen ; der älteste Name ist JJ. glabra Hudson's (1762). Aber abgesehen davon, dass der Name JJ. glabra wegen der Miller'schen (s. S. 553) jetzt vielfach für die vorige Art gebraucht wurde und noch wird, kann man den Hu dson 'sehen Namen verwerfen, da wie schon C. K. Schneider (a. a. O. 805) anführt, Hudson die beiden Arten keineswegs richtig scheidet, sondern seine Art Jr. glabra umfasst die Ulmvs J'olio latissimo scabro Gerarde Hist. pl. 14öl (1633), also im Wesentlichen l) Aus den Cevenuen erwähnt. Ascherson 11. Graebner, Synopsis. IV. 36 562 l'linaceae. I'. seabra und unter ß auch die U. folio glabro Geranie a. a. O., d. h. auch die meisten Formen der U, campestris. — Dem Beispiele Kemcr's, den Namen U. campestris für diese Art voranzustellen, kann mau auch nicht folgen, da Linne sicher in erster Linie die vorige Art, die „ Feldrüster " unter U. campestris ver- standen, wenngleich in seinem Herbarium die in Skandinavien weiter verbreitete U. seabra liegt. U. eoryldeea Dum. FI. Belg. 25 (1827) gehört wohl zweifellos hierher, sie wird cbarakterisirt durch: Zweige stielrund, die diesjährigen behaart. Blätter fast sitzend, ungleich breit eiförmig, zugespitzt, doppelt gesägt. Frucht eiförmig, kahl. Blüthen fast sitzend, ötheilig mit 5 Staubblättern, ■ — Wohl eine der Abart elliplica ähnliche Form. Dumortier trennt davon eine ß. grandidenlata mit einfach gross gezähnten Blättern. Das Holz dieser Art ist weniger geschätzt als das der vorigen, es ist ent- sprechend dem viel schnelleren Wachsthum weicher und weniger widerstandsfähig. Gleichfalls sehr veränderlich; zu erwähnen sind folgende Formen: A. Zweige niemals durch Korkleisten geflügelt. I. Blätter massig gross, meist 9 — 12 cm lang. typica. Aeste meist spreizend, massig stark wachsend. Winterknospen meist ziemlich klein, selten die keine Blüthen- anlagen entfaltenden aufgeblasen, dick. Blätter meist ziemlich gleichmässig gesägt, meist nur die der kräftigsten ruthenförmigen Langtriebe, bes. der Stockausschläge oberwärts mit mehr oder weniger spitzen oder lappenartig vorgezogenen verlängerten Zähnen. Die bei weitem häufigste Form. U. seabra a. typica C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 217 (1904) verfuid. Hierher gehören : a. Blätter dünnhäutig. 1 . Blätter meist breit-eiförmig. a. Blätter oberseits mehr oder weniger rauh. /. genuina. Junge Zweige und Blattstiele meist dicht behaart. Früchte kreisrund bis rundlich, ringsum gleichmässig breit geflügelt. — So am häufigsten. — JJ. montana ct. typica Beck Fl. Nieder-Oestcrr. 314 (1890). — Meist zu dieser Form gehören eine Reihe besonders in Gärten gezogener Abänderungen: a. Aeste und Zweige weder alle pyramidal aufstrebend noch hängend oder wagerechl (typica C. K. Schneider a. a. O.). . — Hierzu: 1. nana (Dippel Handb. Laubh. II. 29 [1892]). Pflanze niedrig bleibend, dichte kugelige Büsche erzeugend. — Wohl nur in Gärten. — Hierher gehört : m. monströsa (C. K. Schneider a. a. O. 218 [1904]). Etwas kräftiger. Zweige z. T. krumm. Blätter z. T. dütenförmig. 1. purp Urea {U. seabra h. U. pvrpurea K.Koch Dendrol. II. 1. 416 [1 872]). Blätter wenigstens anfangs purpurn, später meist trübgrün. — Hierzu gehört: 1. atripurpurea (atropurp. Späth Catal. ; C. K.Schneider a. a. O. 218 [1904J). Blatter lange dunkelroth bleibend. 1. lutescens (Schelle in Beissn., Schelle, Zabel Handb. Laubholzben. 86 [1903]). Blätter gelb. m. concavifdlia (coneavaefolia Dippel Ilandb.Baubh.il. 26 [1892] ob auch U. camp, coneavaefolia und cuculldta Loud. Uhu us. 563 Arb. Brit. III. 1398 [1838]. — U. Webbianca) Lee nach K. Kocl. Dendrol. II. 1. 412 [1872] vgl. C. K. Schneider a. a. O. 217). Blätter mit aufwärts gebogenem Rande, daher löffelförniig. m. crispa (Loud. a. a. O. 1399. — U. crispa Willd. Enuni. pl. hört. Berol. 295 [1809], — U. urticae/otia Audib. Cat. hört. Tonn. 1817. 23). Blätter mit unregelmässigen tief ein- geschnittenen schlanken Zähnen, am Rande kraus. — Sehr selten wildwachsend, nicht mit durch Gallenbildung krausen Blättern zu verwechseln. — Hierzu m. er ispa-aurea (Schelle a.a.O. [1903]). Blätter goldgelb. m. aureivarieg ata (anreo-var. Schelle a. a. O. [1903]). Blätter gelb geneckt. ß. Zweige alle aufstrebend, wagerecht oder hängend. 1. fasligidta (C. K. Schneider a. a. O. 218 [1904]. — U. montana f. fastigiata Loud. Arb. Brit. III. 1399 [1838J. — U. scabra c. U. pyramidalis K. Koch Dendr. IL 1. 415 [1872]. — ZT. montana e.wnic'nsis'i) und Fordiiz) vieler Gärten). Aeste und Zweige alle aufstrebend, daher die Pflanze einen aufrechten regelmässig pyramidalen Busch darstellend. Blätter meist dem Zweige mehr oder weniger anliegend. — Hierher 1. p Uimös a (C. K. Schneider a. a. O.). Blätter unregelmässig lappig gezähnt, kraus. 1. horizonldlis (Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 564 [1864]). Aeste und Zweige wagerecht abstehend, nur mit den Spitzen etwas überhängend. 1. pend ii la (C. K. Schneider a. a. O. [1904], — IT. pendula Lodd. Catal. 1836 und vieler Gärten). Zweige sehr regelmässig herabhängend. — Hierzu m. serpentina (Dippel a.a.O. 29 [1892]). Zweige hin- und hergebogen bis spiralig gewunden. 2. elliptica. Junge Zweige und Blattstiele nur spärlich behaart. Frucht elliptisch-rhombisch, länger als breit; ihre Flügel an den Seiten nur etwa halb so breit als oben und unten. — Zerstreut, wohl durch das ganze Gebiet. — IT. montana ß. elliptica Beck Fl. Nieder-Oesterr. 314 (1890). — Vgl. oben ü. corylacea S. 562. — Nach Pospichal (Fl. Oesterr. Küstenl. I. 348) stellt die Form mit rhombischen Früchten Borckhausen's IT. excelsa dar (s. oben S. 561), die Pospichal aber auch gleich IT. major setzt. b. Blätter oberseits mehr oder weniger glatt. glabrata. — Selten. — IT. montana ß. glabrata Sonder Fl. Hamb. 150 (1851). — Vgl. auch unten heterophylla (S. 564). 2. Blätter schmäler. subellipticifolia. Blätter und Früchte kleiner. Blätter elliptisch, 6 — 10 cm lang und etwa 3 — 4 cm breit oder breiter und z. T. grösser, allmählich oder fast allmählich zugespitzt, gleichmässig gesägt, seltener oberwärts mit einigen vorgezogenen Sägezähnen. Früchte 1,6 — 2 cm lang und 1,1 bis fast 1,5 cm breit; Griffelkanal 5 — 6 mm lang, etwa _'- oder mehrmal länger als der Ausschnitt des Fruchtflügels tief ist. — Galizien, ähnliche Formen auch anderwärts. — IT. montana b. sub- ellipticifolia Zapat. Consp. Fl. Galic. crit. II. 99 (1908). — Vgl. auch unten die Rasse heterophylla (S. 564). b. Blätter derb, denen von U. campestris ähnlich. i) Nach welchem Webb die Form benannt ist, ist uns nicht bekannt. -) Bei Exeter (Exonia) gezogen. 3) S. S. 471 Fussn. 3. 36* 564 Ulmaceae. firma. Blätter wie bei genuina gestaltet. — Selten. — JJ. scabra a. f. firma C. K. Schneider Hl. Handb. Laubh. I. 217 (1904). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * II. Blätter sehr gross, meist über 1,4 dm lang, seltener (bei b) 1 bis über 1,5 dm lang, dann die Blätter vorn gelappt (vgl. auch m. crispa und 1. plumosa). a. grandifolia. Sehr schnell wachsend. Winterknospen dick mit gerundeten Seitenflächen, besonders gegen den Frühling hin selbst die keine Blüthenknospen enthaltenden oft stark aufgeblasen, mitunter fast denen der Linde oder Haselnuss ähnlich. Blätter meist über 7 cm breit, meist ringsum ziemlich gleichmässig gesägt oder die vorderen Zähne grösser aber selten, meist nur an Ruthentrieben, deutlich lappenartig. In Wäldern sehr zerstreut, neuerdings wegen des dichten Schattens häufig als Strassenbaum und in Gärten und Parks angepflanzt. U. scabra grandifolia A. u. G. Syn. IV. 564 (1911). — JJ. grandifolia Host in Saut Verz. 35 (1826). Neilr. Fl. Nieder- Oesterr. 243. — Ob JJ. campestris i). macrophylla Spach a. a. O. (1841) im engeren Sinne? s. S. 561. — JJ. scabra macrophylla Dippel Handb. Laubh. IL 29 (1892). ('. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 217. Hierher gehören nach C. K. Schneider eine grosse Anzahl von Garten- formen, die sich bei genauerem Studium wohl werden weiter gliedern lassen, so die iu den verschiedenen Baumschulen bald als Arten, bald als Formen von JJ. montana aufgeführt werden, so z. B. JJ. (resp. JJ. montana rar.) fulvüj gigantea, hollandica (nicht JJ. hoUandica^F&U. oder Mill.), latifolia (kaum C. A. Mey. s. S. 561), Pitlcursii i), . Koiube.ia ; russ.: Aprai.) S. S. 568. Meist mittelgrosser Baum mit an den seitlichen Zweigen zweizeilig gestellten Blättern; diese meist ungleichseitig, am Grunde deutlich drei nervig, oberwärts fiedernervig. Blüthen lang gestielt, in blattachselständigen mitunter nur 1 blüthigen Trugdolden, mit den Blättern erscheinend; vielehig, einige Blüthen zweigeschlechtlich, andere durch Fehlschlagen des Fruchtknotens nur männlich. Perigon meist 5-, seltener 6theilig, gelbgrün, das der männlichen Blüthen fast getrennt- blätterig. Staubblätter meist 5, selten 6, in der Knospenlage einwärts gebogen. Narben 2 verlängert, zugespitzt, abstehend oder zurück- gekrümmt. Frucht kugelig, mit fleischiger Aussenschicht ; holzige Innenschicht (Fruchtstein) undeutlich bis deutlich grubig. Etwa 12 Arten in der nördlich gemässigten Zone. — Selten wird ausser den genannten Arten angepflanzt C. Davidiana*) (Carr. Rev. hortic. 1868. 300), i) S. S. 12 Fussn. 6. -) Keyaki, Japanischer Name der Art. '■$) Name eines Bamms bei l'linius (XIII. 32), wohl Zizyphus latus. Für unsere Gattung ist eine Erwähnung in der classischen Litteratur nicht sicher nach- weisbar. i, Nach Philiberl Collet, * 11. Febr. 1643 f 30. März 1718 Chatillon-le* Dombes, Verf. des (at. des plantes. Dijon 1702. 5) Von aavQog Eidechse und igäfta Speise. 6) S. VI. 2. S. 6 Fussn. 4. Abelicca. Celtis. 571 welche durch beiderseits glatte glänzende länglich-lanzettliche durchscheinend punk- tierte Blätter ausgezeichnet ist. — Nord-China. A. Steinkern der Frucht deutlich mit (2 oder) 4 Nähten, zwischen diesen eben oder doch nur schwach netzgrubig. Blätter später meist kahl oder mit bräunlichen Drüsenhaaren. Von den hierher gehörigen Arten ist wohl sehr selten iu Gärten: C. Sinensis Pers. Syn. I. 292 [1805]. — C. orienlälis Thunb. Fl. Jap. 114 [1784] nicht L. — C. Willdenovidna l) Eoem. u. Schult. Syst. veg. VI. 306 [1820]. — C. japonica Planch. in DC. Prodr. XVII. 172 [1873]) mit nur über der Mitte gezähnten mit zottigen Drüsenhaaren besetzten (etwa 7 cm langen und 5 cm breiten) Blättern. Frucht etwa 8 mm lang und 7 mm breit. — China, Formosa, Korea und Japan. 1094. (1.) C. Touriieförtii 2) (kroat.: Bijela Koscela). ti—fi. Meist nicht über 6 m hoch. Junge Zweige meist schon anfangs kahl (nach C. K. Schneider an jungen Pflanzen und bei einigen Formen be- haart), später braunroth. Winterknospen 4 — 5 mm lang, braunroth, mehr oder weniger behaart oder nur die Schuppen gewimpert, oft mit seitlichen Beiknospen. Blätter aus herzförmigem Grunde meist wenig schief, rundlich-eiförmig bis eiförmig, meist 3 — 8 cm lang und 1,5 bis 5 cm breit, wenigstens an einer Seite fast vom Grunde an grob- gezähnt (die Zähne meist kurz stachelspitzig), mit breiter ganzrandiger stumpflicher mitunter schwach vorgezogener Spitze, zuletzt meist derb- häutig und kahl, rauh oder glatt, bläulich-graugrün mit nicht erhabenen Netznerven. Blattstiel 1 — 1,5 cm lang. Frucht klein, etwa 9 mm lang und 8 mm breit, zuletzt rothgelb, mit 1 — 1,4 cm langem Stiele. In Gebüschen, an Abhängen, bei uns nur im äussersten Südosten. Hercegovina : Bei Trebinje mehrfach, so am Berge Gliva, an der Tre- binjcica, bei Pogljiva (237 m) (Beck Wiss. Mitth. XL 409 [129]). Bl. April, Mai; Frucht October. C. Tournefortii Lam. Encycl. IV. 138 (1797). Koehne Deutsche Dendrol. 137. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 231. Nyman Consp. 659. Richter-Gürke PI. Eur. IL 74. — C. orientalis Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 3 (1768) nicht L. — C. aspera Stev. Verz. Taur. 309 (1857). Nach Beck a. a. O. ist eine nicht blühende Jugendform: B. betulifolia. Strauchig. Blätter klein, gleichseitig breit-eiförmig, z. T. 3 lappig, der Mittellappen öfter ganzrandig, sämmtlioh am Grunde herzförmig, sehr rauh. Bisher nur in der Hercegovina: am Berge Gliva bei Trebinje ca. 650 m (Vand as). C. Tournefortii e. betulifolia Gurke in Biehter-Gürke PI. Kur. II. 74 (1897). C. K. Schneider a. a. O. 231. — G. betulaefolia Vandas ÖBZ. XXXIX (1889) 220. Die Art ist einigermassen veränderlich ; aus Sicilien vom Aetna wird au- gegeben C. Aetnc'nsis (Ten. Atti Acad. Catania 1855; Koehne Deutsche i) S. II. 1. S. 628 Fussn. 1. Die genauen Daten sind * 22. Aug. 1765 f 10. Juli 1812. 2) S. II. 1. S. 711 Fussn. 3 und IV. S. 461 Fussn. 1. 572 Ulmaceae. Dendrol. 137 vgl. C. K. Schneider a. a. O. 230 Fussn. — C. aelnensis Strobl ÖBZ. XXXI [1881] 397); besitzt etwas stärker aber doch noch schwach grubige Fruchtsteine. Sehr nahe verwandt und wohl nur als Unterart verschieden ist C. glabrdta (Stev. in Planen. Ann. sc. natur. ser. 3. X. 285 [1848]. Nyman Consp. 659. — C. Tournefortü M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc II. 448 [1808] nicht Lam. — G. laevis Spach in Ledeb Fl. Ross. III. 633 [1849]. — C. Kotechydna i) Stev. Bull. .Soc. nat. Mose. XXX. 1. 392 [1857]. — C. Tournef. ß. glabrata Boiss. Fl. Or. IV. 1157 [1879]). Blätter ganz kahl, mit mehr oder weniger keil- förmigem nicht herzförmigem Grunde und scharfer Spitze, am Bande scharf gesägt. — Krim; Süd-Kleinasien bis Georgien und Nord-Persien, in Gärten selten ; oft verkannt. (Verbreitung der Art [ohne C. glabrata]: Sicilien; Griechenland; Süd-Russland; Krim; Kleinasien bis Kurdistan.] j"ijT B. B. Steinkern der Frucht meist mit 4 deutlichen Nähten, stets deutlich bis stark netzig-grubig. Gesammtart C. australis (No. 1095 u. C. Occidentalis). 1095. (2.) C. australis. (Die meisten der S. 570 für die Gattung aufgeführten neusprachlichen Namen beziehen sich speciell auf diese Art. Ausserdem erfuhren wir auch von dem Peitschenstielfabrikanten Battista Vielmi [Brescia] 1895 den deutschen wohl in Tirol gebräuch- lichen Namen Sulgenholz und die italienischen Romiglia und Bagelaro [schon von Mattioli erwähnt]. In Tessin heisst der ' Baum nach Franz oni 195 Perlaro [auch schon bei Matt.], Bagelaro und dialektisch Fregiee; in Friaul heisst er Baielar und in Istrien und Küstenland Lodogna, Lodogno [Marchesetti 496], kroat. noch Pokriva, Kopriva, Koprivic [Beck]). % seltener h. Bis 20, selten bis 25 m hoch, mit meist zuletzt unregelmässiger rundlich-eiförmiger Krone. Rinde des Stammes lange glatt bleibend, grau, erst spät aufreissend. Junge Zweige behaart, später nur zerstreut behaart, grau- oder rothbraun, mit zahl- reichen feinen Lenticellen. Winterknospen meist schlank, eiförmig- lanzettlich, oft gebogen, selten breiter, eiförmig, stets spitz, meist grau- braun. Blätter aus schief-herzförmigem bis abgerundetem, seltener etwas keilförmigem Grunde, meist länglich-eiförmig, seltener schmäler, bis länglich-lanzettlich, meist 0,5 — 1,5 dm lang, selten länger, und 1,5 bis 6 cm breit, lang und schmal zugespitzt, oberseits sattgrün, meist sehr rauh, unterseits meist auf der ganzen Fläche weich-kurz- haarig, selten mehr oder weniger stark verkahlend. Blattstiel 0,"> bis fast 2 cm lang. Blüthenstände wenig- (meist 1 — 3-) blüthig, meist traubenartig angeordnet. Blüthen meist 5 zählig. Perigonblätter eiförmig spitzlich, die der zweigeschlechtlichen Blüthen breiter, gewölbt, stumpf bis spitz, schwach gewimpert. Staubfäden kurz. Narben schlank zu- gespitzt. Frucht kirschgross, fast kugelig, bis 1,2 cm im Durch- messer, anfangs gelblich- weiss, dann röthlich, zuletzt violettbraun bis l) S. II. 1. S. 707 Fussn. 2. Celtis. 573 fast schwarz, mit süssem, etwas pflaumenartig schmeckendem Frucht- fleisch. Fruchtstiel fast 2 bis fast 3 cm lang. Meist zerstreut mit anderen Gehölzen buschige, seltener waldartige Bestände bildend, meist nicht selbst bestandbildend ; da der Baum häufig angepflanzt wird (im südöstlichen Gebiet besonders an Kirchen, daher der kroatische Name Kostila, KoScela) und leicht verwildert, ist das Indigenat nicht überall sicher. Ziemlich verbreitet im Mittelmeergebiet, bis in den südlichen Theil des Pannonischen Floren gebietes vordringend. Dauphine, Provence, Piemont, noch an der Simplonstrasse bei Gondo. Tessin (bis 780 m, Bettelini, Sottoc. 114), Lombardei, Süd-Tirol bis Schlanders im Vintschgau, nicht über 800, ausnahmsweise bis 1150 m (Dalla Torreu. Sarnth. VI. 2. 69). Venetien. Küstenland. Istrien nebst den Inseln. Krain. SO.-Steiermark. Kroatisches Küstenland. Dalmatien ! ! Montenegro. Hercegovina bis 700 m, im Narentathale bis Dreznica, noch bei Ljubinje und Trebinje (Beck Wiss. Mitth. XI. 408 [128]). Unteres Donauthal im Banat. Im übrigen Gebiet mitunter angepflanzt, gedeiht nach Willkomm in Nieder-Oesterreich und Süd- Siebenbürgen noch recht gut. Bl. Mai, kurz vor dem Erscheinen der Blätter. Fr. October. C. australis L. Spec. pl. ed. 1. 1043 (1753). Koch Syn. ed. 2. 734. Koehne Deutsche Dendrol. 137. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 345. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 231. Nyman Consp. 659. Suppl. 278. Richter-Gürke PI. Eur. II. 74. Rchb. Ic. XII t. DCLXVII fig. 1338. — C. excelsa Salisb. Prodr. hört. Chap. Allert. 175 (1796). — G. lutea Pers. Syn. I. 292 (1805). — C. acuta Buch.-Ham. Trans. Linn. Soc. XVII. 211 (1837). — C. eriocarpa1) Decne. in Jacquim Voy. Bot. IV. 150 (1844). Eine linealblätterige Form soll nach Brotero in Portugal wild vorkommen. Erreicht zuweilen ungewöhnliche Grösse; so erwähnt Hirc einen 1768 ge- pflanzten Baum im Hofe des Franziskanerklosters in Cherso, der bei einer Höhe von 25 m am Grunde 4 m Umfang hat. Das Holz des nach C. K. Schneider bis zu 600 Jahre alt werdenden Baumes ist ziemlich hart, es ist dauerhaft und hat im Mittel lufttrocken ein speeifisches Gewicht von etwa 0,78. Auf den kahlen Karstfeldern hat man mit dem Anbau dieser Baumart einige Erfolge erzielt. Die jungen Stämme liefern sehr gute Peitschen- stiele, weshalb der Pflanze in Süd-Tirol stark nachgestellt, dieselbe aber auch häufig angebaut wird (Hausma nn 775, Dalla T orre u. Sarnth. a. a. O.). Aus den an- geblich erst nach dem ersten Frost geniessbaren Früchten kann ein weinartiges Getränk bereitet werden. Fruchtsteine wurden nach Busch an 118 in einer der Bronzezeit angehörigen Ansiedlung bei Argar in Spanien gefunden. Eine sichere Erwähnung des Baumes in den Schriften der alten Griechen und Römer ist, wie oben erwähnt, nicht nachgewiesen (Koch Bäume etc. alt. Griech. 84). (Iberische Halbinsel, Mediterranes Frankreich, Italien nebst den Inseln, Balkanhalbinsel, Kleinasien, Kaukasusländer, Nord-Persien, Syrien, westl. Nord-Africa.) *f C. Occidentälis. f\. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr besonders durch folgendes verschieden: Oft starkwüchsiger, bis zu 25 oder gar 30 m hoch. Stamm l) Von iQiov Wolle und KaqTiüg Frucht. 574 Ulinaceae. mit unregelmässig schuppiger Rinde, oft mit grossen Wülsten. Einjährige Zweige meist mehr oder weniger hin- und hergebogen, höchstens nach oberwärts behaart, olivgrün oder mehr oder weniger gebräunt, mit vielen bräunlichen am Grunde der Zweige verschwommenen Lenticellen. Winterknospen meist kürzer und breiter ei- förmig bis länglich-eiförmig, spitz, mit behaarten und gewimperten Schuppen. Blätter mi'ist kurz zugespitzt, selten lang zugespitzt, dann meist dünnhäutig und die Spitze ganzrandig, meist (3 — 12 cm lang, seltener länger und meist 3 — G cm breit, anfangs oberseits kurzhaarig, bald kahl, fast glänzend grün, unterseits anfangs meist weisslich filzig, später nur auf den Nerven kurzhaarig oder auch dort verkahlend. Blattstiel über 1 — 2 cm lang, behaart oder kahl. Rlüthen meist 6 zählig, mit schmalen Perigonabsehnitten. Narben ziemlich kurz, plötzlich zugespitzt. Frucht viel kleiner als bei 1095, rundlich-eiförmig, orangebraun, zuletzt dunkelrothbraun bis fast schwarz, nicht wohlschmeckend, mit über 1, bis fast 2, cm langem Stiel. Steinkern mit 2 Leisten. Fruchtfleisch orangefarbig, dünn und trocken. In Nordamerica fast im ganzen Contincut an Gewässerufern heimisch, bei uns seit langem (über 200 Jahre) in Gärten, oft schou in alten Exemplaren anzutreffen. Hier und da bereits verwildert, so in Schlesien und Böhmen (Hock Beih. Bot. Centr.bl. XV. 401). Bl. April. Mai. Frucht October, November. C. occidentalis L. Spec. pl. ed. 1. 1044 (1753). Koehne Deutsehe Dendrol. 137. Britton u. Brown llluslr. N.Am. I. 52G. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 233. Sehr nahe verwandt und wohl kaum als Arten zu trennen sind die wohl als Unterarten aufzufassenden: C crassifölia (Lam. Encycl. IV. 138 [1797]. — C. cordata Pers. Syn. I. 292 [1805]. — C. Andibertiuna ') Spach Ann. sc. natur. ser. 2. XVI. 41 [1841J? — C. Lindheimeri'*) Engelm. in K. Koch Dendr. II. 434 [1872J ?). Blätter auch am Grunde nie ganzrandig, auf beiden Flächen rauh, unter- seits gelblich- bis graugrün. Im östlichen Nordamerica verbreitet. — C. pümila (Pursh Fl. Amer. sept. I. 200 [1814]. — C. occident. var. tenuifdlia Pers. Syn. I. 292 [1805]? — C. occid. var pumila Mühlenb Catal. 95 [1813] Koehne D. Dendr. 137. — C. ienuifolia Nutt. Gen. I. 202 [1818]?). Strauchig, meist nur 0,5 bis wenige m hoch, oft niederliegend. Blätter meist breit-eiförmig, weuig ungleich, meist nur 4 — 6 cm lang, grob und scharf gesägt, rauhhaarig bis kahl und glatt. — In Nord-America ziemlich verbreitet — C reticulata (Torr. Ann. Lyc. N.York. II. 247 [1828]. — C. occid. var. reticulata Sarg. Forest trees N.Am. lOth Censua U. S. IX. 126 [1884J. Koehne D. Dendr. 138 — C. miasissipienais var reticulata Sarg. Silva VII. 72 t. 319 [1895]) hat ganzrandige, selten mit wenigen Zähnen ver- sehene, sehr derbe rauhe Blätter mit stark runzeligem Adernetz, die am Grunde meist herzförmig sind. — Westliches Nord-America. — C Miss i ss ip i c n 8 < s | Bosc Dict. Agric. nouv. ed. 10. 41 [1S10]. — C. laevigdta Willd. Bcrl. Baumz. ed. -'. 81 [1811]. — C. occid. var. integrifdlia Nutt. Gen. I. 202 [1818]) ist von voriger durch die dünnen, meist glatten, sehr schwach geäderten, am Grunde meist keil- förmigen Blätter verschieden. — Oestliches Nord-America. l) S. III. S. 33 Fussn. 1. 8) Nach Ferdinand Jakob Lindheime r, * 21. Mai 1801 Frankfurt a. M + 9. Dec. 1879 Neu-Braunfels (Texas), wo er mehrere Deceunien die Neu- Brau n- felser Zeitung herausgab und in dieser überwiegend deutschen Stadt eine vielfach gemeinnützige Thätigkeit entfaltete. L. kam 1834 als politischer Flüchtling nach Nord-America, 1840 nach Texas und machte 1843 — 51 dort ausgedehnte Pflanzen- Bammlungen, die in zahlreiche Herbarien durch Verkauf übergingen. Um die Flora dieses Staates hat er grosse Verdienste. Die von ihm gesammelten Pflanzen wurden von seinem Landsmanne G. Engelmann (s I S. 202 Fussn. 2; die genauen Daten sind * 2. Febr. 1809 Frankfurt a. M. f 4. Febr. 1884 St. Louis) und Asa Gray (s. III. S. 13 Fussn. 3) bearbeitet und unter dem Titel Plantae Lindheimerianae in Boston Journ. of Nal Mist V (1845) und VI (ld.~>0) veröffentlicht. Vgl. Blan- hinshop in Missouri Bot. Gard. XVIII. 127 (1907) mit Bild. 3) Zuerst am Miflsissipi-Strom beobachtet. Celtis. 575 39. Familie. MORÄCEAE. (Lindl. Veget. Kingd. 266 [1844] veränd. Engl. Nat. Pfl.fam. III. 1. 66 [1888]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120.) S.S. 545. Meist Gehölze, seltener Kräuter, mit Milchsaftschläuchen; mitunter dornig. Blätter meist spiralig gestellt, selten fast gegenständig, öfter zweizeilig, in der Knospenlage gefaltet bis gerollt, oft gelappt, stets mit Nebenblättern ; diese öfter bleibend. Blüthenstände meist cymös, oft verkürzt und köpfchenartig, ihre Achse öfter fleischig, dann krug- förmig (Fiats) oder bis fast blattartig flach. Blüthen klein mit einfacher Blüthenhülle (diese bleibend und öfter fleischig werdend) oder ohne solche, eingeschlechtlich, einhäusig oder zweihäusig. Blüthenhülle (Peri- gon) meist 4-, selten 2 — 6 zählig. Staubblätter ebensoviel, vor den Perigonblättern, selten nur 1, in der Knospenlage einwärts gekrümmt oder gerade. Fruchtblätter 2, verbunden, mit 2 (oder 1) fadenförmigen Griffeln. Fruchtknoten einfächerig mit 1 herabhängenden, selten grund- ständigen und geradläufigen Samenanlage. Frucht eine Nuss oder Steinfrucht, einsamig. Same mit oder ohne Nährgewebe, mit meist ge- krümmtem Keimling. Von den 4 Unterfamilien bei uns nur 3. Uebersicht der Unterfamilien. A. Staubblätter in der Knospenlage einwärts gebogen. Blätter in der Knospenlage gefaltet mit kleinen Nebenblättern. Samenanlage am Scheitel des Fruchtknotens, amphitrop. Moroideae. B. Staubblätter auch in der Knospenlage gerade. I. Blätter in der Knospenlage eingerollt, mit meist stengelumfassen- den hinfälligen Nebenblättern. Samenanlage am Scheitel des Fruchtknotens, amphitrop. — Gehölze. Artocarpoideae. IL Blätter scheinbar gegenständig oder abwechselnd (spiralig), mit freien Nebenblättern. Samen am Scheitel des Fruchtknotens. Frucht eine trockene Schliessfrucht. Samen mit fleischigem Nähr- gewebe und gekrümmtem Keimling. — Kräuter. Cannaboideae. 1. Unterfamilie. MOROIDEAE. (A. Br. in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 57 [1864]. Engl. Führer Bot. Gart. Bresl. 33 [1886]. Nat. Pfl. III. 1. 70. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120. — Moreae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 344 [1880].) S. oben. 57G Moraceae. Uebersicht der Tribus. A. Männliche und weibliche Blüthen in ährenförmigen Blüthenständen, jeder Blüthenstand eingeschlechtlich. Moreae. B. Männliche Blüthen in ähren-, trauben- oder köpfchenförmigen Blüthen- ständen. Weibliche Blüthenstände kugelig, kopfartig. Broussonetieae. Ausser dieser Tribus werden mitunter cultivirt, bei uns wohl ausschliesslich in Gewächshäusern vertreten die Tribus Dorstenieac (Gaudich. Bot. voy. Freyein. 510 [1826] Bur. in DC. Prodr. XVII. 254 [1873] veräud. Benth. in Benth. u. Book. Gen. III. 346 [1880]) ausgezeichnet durch monoecische Blüthen, die auf der Fläche von linealischen, kreisel- oder scheibenförmigen flachen Blüthenböden (Receptaeula) stehen, und zwar Arten der Gattung Dorslcnia^) ([Plura. Gen. 8] L. Gen. pl. [ed. 1. 336] ed. 5. 56 [1754]), die etwa 70 in den Tropen verbreitete Arten umfasst. 1. Tribus. MOREAE. (Bur. in DC. Prodr. XVII. 234 [1873]. Nat. Pfl. III. 1. 70. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120. — Eumoreae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 345 [1880].) S. oben. Von den 7 Gattungen, die in den wärmeren Ländern verbreitet sind, bei uns wie überhaupt in Europa nur 237. (14.) MORUS2). ([Tourn. Instit. 589 t. 362] L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. ed. 5. 424 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 72. — Moröphorum3) Neck. Eiern. III. 255 [1790], — Diirachf/ceras4) Sulzer Beschr. Eingeweidewurm [1802] (Ditra- c/u/ceros) Endl. Gen. Suppl. IL 30 [1842]. — Diceras4) Rudolphi Entoz. hist. nat. IL 258 [1810] Endl. Gen. Suppl. IL 30 [1842].) (Maulbeerbaum, Fr.: Maulbeere; plattd.: Muulbeerboom ; niederl., vläm.: Fr.: Moerbezie; dän.: Morbaertrae, Fr.: Morbaer; franz.: Mürier, Fr.: Mure; südfr. : Amourie; it.: Gelso, Moro, Fr.: Mora; ligur. : Seansa, Amour; rumän. : Agud, Iagod, Dud [aus dem uuk.-arab. Tut]; poln.: Morwa ; wend.: Molowy bom ; böhm.: Moruse; kroat.: Dud, Murva; serb.: JJjjh, MaHÄyA; russ. : üleJiKOBiina ; litt.: Möras; alb. : Mure; ung. : Eperfa.) Meist Bäume oder (im nördlichen Gebiete häufig) Sträucher mit grauer bis gelblich-grauer, an alten Stämmen schuppiger Rinde. Blätter i) Nach Theodor Dorsten, * um 1492 in Westfalen j 18. Mai 1552 Kassel, Professor der Mediein in Marburg, Verf. von Botanieou s. herbarum descriptio Francof. 1540. 8) (AÖQOV. Name der Maulbeere bei Aischylos etc., die Frucht beiOvidius morum, der Baum moros; bei Nikandroa uoQia. 3) Von uöqov und -cpoQo^ tragend. 4) Von öl-2- iQu.yJ.'^ rauh und x£qus Ilorn wegen der rauhen Narben. Dorstenia. Monis. 577 an den Seitenzweigen 2 zeilig, am Grunde 3 — 5 nervig, häufig gelappt. Nebenblätter ziemlich klein, lanzettlich, hinfällig. Blüthenstände blatt- achselständig, ährenförmig (Scheinähren), meist eiförmig bis walzlich. Blüthen 1 häusig oder (bei uns meist) 2 häusig, grünlich. Perigon 4 blättrig. Männliche Blüthen mit 4 Staubblättern. Weibliche Blüthen mit 2 fadenförmigen Narben. Samenanlage mit 2 Integumenten. Zur Fruchtzeit bildet der weibliche Blüthenstand durch das bleibende, bei unseren Arten saftig werdende Perigon eine Scheinfrucht (Maulbeere). Etwa 7 — 10 Arten in der nördlich gemässigten Zone und den tropischen Gebirgen. A. Blätter am Grunde meist sehr tief herzförmig. Blattstiele 0,5 — 1,5 cm ".• lang, seltener länger, meist kaum länger als die Blattlappen. Narben ziemlich lang, deutlich rauh behaart. 1096. (59.) (1.) 31. nigra. (Schwarzer Maulbeerbaum; franz.: Mürier noir; ligur. : Seausa negra, Amour de St. Anna, Amour; russ. : n.aperpajiCKafl nie.iKOBim;a , d. h. Constantinopler Seidenbaum, Tyi"L, TyTOBoe /LepeBO.) fi — Tl. Meist 6 — 12 (selten bis 25) m hoch, mit meist dichter Krone. Aeste meist mit vielen kurzen Zweigen, mit hell- rotbrauner Rinde. Einjährige Zweige kahl, glänzend oliv- bis gelbgrau- braun. "Winterknospen ziemlich gross mit meist 3 — 5 wie die Zweige gefärbten, meist mehr oder weniger deutlich zweizeilig gestellten Schuppen. Blätter derb, am Grunde ziemlich gleichseitig, meist fast 1 — 1,5 dm lang und 0,7 bis fast 1,5 dm breit, meist ganz, seltener stärker gelappt, oberseits sehr rauh, dunkelgrün, unterseits kurzhaarig-rauh. Blattstiel nur flach rinnig. Männliche Blüthenstände 2 — 4 cm lang mit etwa 1 cm langem Stiel. We ibliche Blüthenstände etwa 1 cm lang oder wenig länger, sitzend oder ganz kurz gestielt, auch dann stets viel länger als ihr Stiel. Perigon am Rande rauh haarig. Scheinfrucht gross, 2 — 2,5 cm lang und 1,5 bis fast 2 cm breit, sehr kurz gestielt, zuletzt glänzend schwarz-violett bis fast schwarz, säuerlich-süss schmeckend. In Vorderasien heimisch, in Europa seit dem Alterthum angepflanzt und besonders im Mittelmeergebiete völlig eingebürgert, auch im übrigen Gebiete nicht selten als Obstbaum gezogen. Bl. Mai. Frucht Juli bis September. , M. nigra L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). Koch Syn. ed. 2. 784. Koehne D. Dendr. 138. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 260. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 235. Nyin. Consp. 656. Richter- Gürke PI. Eur. IL 75. Rchb. Ic. XII t. DCLVIII fig. 1328. — M. Morettiäna1) einiger Gärten nach C. K. Schneider a. a. O. (1904) nicht Jacq. i) Nach Giuseppe Moretti, * 30. Nov. 1782 Roncara Prov. Pavia f 1. Dec. 1853 Pavia, Professor der Botanik an der Universität daselbst, um die Flora Italiens hochverdient; u. a. Verf. von Tentativo diretto ad illustrare la sinonimia delle specie del genere Saxifraga Pavia 1823; II botanico Italiano Pav. 1826: Prodromo cli una monografia delle specie del genere Morus. Milano 1842. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 37 57S Moraceae. In der Blattforin, Grösse und Teilung recht veränderlich, nach C. K.Schneider indessen weniger als M. alba. An jungen Trieben findet man öfter uniegehn:is>i<.r weit getheilte Blätter (M. lacinidta Mill. Gard. Dict. cd. 8 no. 2 [17G8]). Mitunter sind die Blätter z. T. gesägt, z. T. gekerbt. Ueber die Geschichte des Schwarzen Maulbeerbaums vgl. II e h n G. Aufl. 373 (f. Der Bauin kam schon ziemlieh früh aus seiner vorderasiatischen Heimat zu den kriechen, die ihn anfange mit der ihnen wohl aus ünterägypten bekanntgewordenen Sykomore (Ficiis sycomoras) verglichen und beide mit dem aus dem semitischen Namen dieser Art Schiqma gebildeten, an avxov, Feige angelehnten Namen ovxd- fiivog, später avaöfiOQog bezeichneten. Später verglich man die Früchte mit denen der einheimischen Brombeere, deren Namen /iöqov auf die Maulbeere übertragen wurde. Die Römer unterschieden dann die Maulbeeren als mora celsae arboris von den Brombeeren (mora bati), woher der it. Name gelso stammt. Im frühen Mittel- alter dienten die Blätter von M. nigra auch zur Ernährung der Seidenraupe, wurden aber durch die später eingeführte M. alba ersetzt. Der orientalische wohl aus dem Persischen stammende Namen Tut ist durch das Türkische in die Sprachen der Balkan-Slaven, auch ins Rumänische und Russische übergegangen. Der heutige Name des Peloponnes, Morca soll nach Egli 706 angeblich von der Aehnlichkeit seines Umrisses mit einem Maulbeerblatt herkommen. Das späte Ausschlagen des Maulbeerbaums fiel schon den Alten auf, deshalb bezeichnet Plinius (XVI, 41) ihn als sapientissima arborum. Wird meist der Scheinfrüchte wegen gebaut, die in manchen Gegenden, nament- lich in England, sehr beliebt sind. Als Futter für die Seidenraupen wird diese Art weniger benutzt, da die Blätter eben viel derber sind als bei M. alba. Off. die Scheinfrüchte, Fructus Mori nigri, Mure Pharm. Belg., Gull. (Pontus ; Transkaukasien ; Nord- Persien ; eingebürgert im ganzen Mittel meergebiete.) j~-Tj 1096. X 1097? M. nigra X alba? s. S. 580. B. B. Blätter am Grunde meist gestutzt bis schwach herzförmig; ihre Stiele meist über 2 cm lang, stets erheblich länger als die Blattlappen. Narben nur von feinen Höckerchen rauh. 1097. (60.) (2.) M. alba. (Weisser Maulbeerbaum; franz.: Murier blanc; ligur.: Seausa gianca; russ.: Bijiaa Ule.iKOBima; im Kleinrussischen wird [nach Koppen II, lrt] der männliche Baum als JIIe.iKyin,. IIIoBKynt und der weibliche als IIIoBKOBima unterschieden.) I; — h. Meis! 6 — 12 (selten bis etwa 20) m hoch, mit meist sparriger Krone, mit meist schlanken Asten mit graubrauner Binde: diese an älteren Stämmen längsrissig. Winterknospen meist kleiner als bei vor., meist breit- eiförmig. Biälter meist rundlich -eiförmig, hehr veränderlich, ungeteilt oder durch stumpfe Buchten 3 — 5 lappig oder spaltig, von wechselnder Grösse, ungleich gesägt, meist zugespitzt, am Grunde etwas ungleich. auch im Sommer dünnhäutig, obersei ts glatt, unterseits spärlich kurz- haarig; meist die unteren Blätter der Zweige kaum, die oberen deut- licher herzförmig. Blüthen stände länger gestielt als bei voriger, die weiblichen meist so lang wie i h r S t i e 1 oder gar et was kürzer. Perigon am Bande kahl oder spärlich kurzhaarig. Scheinfrüchte viel kleiner (meist nur etwa halb so gross) als bei voriger, meist weiss, süsslich-fade schmeckend. Morus. 579 Ursprünglich in Ost- und Central-Asien heimisch, dort seit alten Zeiten angepflanzt, im 12. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Jetzt im Mittelmeergebiete seit langem völlig eingebürgert, hier und da noch im nördlichen Gebiete verwildernd. Bl. Mai. Frucht Juli bis September. M. alba L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). Koch Syn. ed. 2. 784. Koehne D. Dendr. 139. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 260. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. IL 236. Nyman Consp. 656. Richter- Gürke PI. Eur. II. 75. Rchb. Ic. XII t. DCLVH fig. 1327. Wird besonders häufig als Futter für Seidenraupen angebaut, da die Blätter viel zarter sind als bei voriger. Häufig wird sie deshalb im Gebiete der Seiden- zucht an Strassen und Alleen angepflanzt, oft auch in besonderen Plantagen. In der Lombardischen Ebene sieht man sie oft auf Aeckern ; oft wird dann Wein an ihnen gezogen, dessen Zweige guirlandenartig von einem Baum zum andern gespannt werden. Infolge der Beschattung durch die Maulbeerbäume ist die Güte des Weins natürlich nicht die allererste. In Norddeutschland, besonders in den Dörfern der älteren Preussischen Provinzen, findet man namentlich in der Nähe der Kirchen und Schulen nicht selten alte oft malerische Exemplare, die fast alle aus der Zeit Fr iedr i chs des Grossen stammen, der bekanntlich bestrebt war, den Seidenbau in Nord- deutschland einzuführen und dadurch den schlecht besoldeten Beamten, namentlich den Landlehrern, eine Einnahmequelle zu schaffen. In der Nähe von Berlin in Steglitz bestand noch bis vor wenigen Jahrzehnten die staatlich unterstützte Heese'sche Filauda, deren ausgedehnte Maulbeerplantagen jetzt fast ganz dem Bau von Miets- häusern zum Opfer gefallen sind. Bemerkenswerth ist die citronen- bis orangegelbe Farbe der Wurzelrinde (Seh wei nfurth, Jensen, Heuer!!). Nicht selten wurden oder werden die Bäume regelmässig ihrer Aeste beraubt, sie erhalten dadurch eine den Kopfweiden ähnliche Tracht. Nach einer uns von K Maly mitgetheilten Zeitungsnotiz vom Jahre 1892 hat man in Venetien mit Erfolg versucht, die Bastfaser dieser Art wie die der ver- wandten Broiissonetia papyrifem (s. S. 5841 zu Geweben zu verarbeiten. Die Früchte sind weniger schmackhaft als die der vorigen Art, werden aber doch namentlich von Kindern gegessen. Ziemlich veränderlich ; man unterscheidet besonders folgende Formen : A. vulgaris. Meist baumartig, mit meist nur einem Stamm; das Holz desselben in der Jugend weiss. Blätter wenigstens z. T. am Grunde etwas herzförmig. Scheinfrucht meist weiss, seltener rosa oder rot. Die verbreitetste Form. M. alba a vulgaris Bureau in DC. Prodr. XVII. 238 (1873). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 237 erw. Hierher gehören : I. Früchte weiss oder weisslich. 1). Itdlica (Loud. Arb. Brit. III. 1358 [1838]. — M. italica Lam. Encycl. IV. 377 [1 797 j). Sehr starkwüchsig; junges Holz rötblich. Blätter meist gross, häutig, z. T. gelappt. — Ziemlich selten. C. rdsea (Ser. Descr. eult. Mfir. 203 [1855]). Blätter massig gross, breit- herzförmig mit rosa gefärbten Stielen. (1. colombdssal) (Ser. a. a. O. [1855]). Wie vor., aber Blätter kleiner, dünner, meist gelappt, meist lockerer gestellt. i) Die Ableitung dieses anscheinend italienischen Namens ist uns nicht bekannt. 37* 580 Moraccae. Von Gartenfornicn gehöreD zu dieser Formengruppe : 1. pyramidalis (Ser. a. a. O. [1855]. — M. alba ver. fastigiata Schelle in Beissn. Schelle Zahel Handb. Laubholzben. 30 [1903]). Aeate und Zweige alle aufstrebend, die Tracht daher pyramidal. Blätter meist eiförmig, spitz, z. T. gelappt. 1. pendula (Dippel Laubholzk. II. 10 [1892]). Zweige fein, herab- hängend resp. abwärts gebogen. Blätter meist tieflappig. in. Consta ntinopol i tdna (Loud. a. a. O. 1358 [1838]. — ^f. constantinopolitana Lam. Encycl. IV. 381 [1797]. — M. bysaniina Sieb. Herb. Fl. Cret. 1820). Kleiner Baum mit hin- und hergebogeneu Zweigen. Blätter dicklich, 5 — 8 (bis 10) cm lang und 3 — 6 (bis 8) cm breit. — Nach C. K. Schneider einer kleinen Robinia pseitdacacia tortuo*a (S. VI. 2. S. 718) nicht unähnlich. -- Vielleicht gehört hierher M. Fegy- vernekianai) der Gärten nach C. K. Schneider a. a. O. 238 (1904); ein kaum 0,5 m hoher Zwergstrauch. m. venösa (Delile Bull. Soc. l'Herault XIII. 328 [1826]. Koehne D. Dendrol. 139. — var. nervosa Lodd. Catal. 1836. — var. fibrösa Ser. Descr. eult. Mür. 212 [1855]. — M. urticaefolia der Gärten nach C. K. Schneider a. a. O. 238 [1904]). Strauch bis Baum mit schlanken Aesten. Blätter sehr veränderlich, mit mitunter abgerundeter Spitze, die Nerven sehr stark hervoi tretend, nach vorn fächerförmig spreizend, daher das Blatt am Grunde schief schlank keilförmig, dort fast ganzrandig, ober- wärts kraus uuregelmässig gezähnt. II. Früchte roth. — Z. T. als Bastarde mit M. nigra gedeutete Formen. b. macrophy IIa (Lodd. Cat. 1836. — M. macrophylla Moretti Del. sein. Hort. Ticin. 1829. — M. Morettiana-) Jacq. nach Bureau in DC. Prodr. XVII. 238 [1873]). In der Blattform etc. an M. nigra erinnernd, aber Blätter dünner, länger gestielt, mehr oder weniger glatt. — Vielleicht wirklich eine M. nigra X alba. C. Tat urica (Loud. Arb. Brit. III. 1358 (183S]. — M. tatarica L. Spec. pl. ed. 1. 986 [1753]). Strauch oder Baum. Blätter meist 7 — 9 cm lang und 3,5 — 5 cm breit, meist eiförmig, elliptisch zugespitzt, indes sehr ver- änderlich, mit 2 — 3 cm langem Stiele. (1. skeletoniana*) (C. K. Schneider a. a. O. 237 Anm. [1904]. — Engl.: Skeleton-Mulberry). Blätter tief, bis fast zur Mittclrippe eingeschnitten mit lang zugespitzter Spitze und wieder tiefgelappteu Lappen. Früchte purpurn. — Wohl eher ein lusus (oder eine monstrositas). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) TjT B. m ulticaü li s. In der Jugend aus mehreren fast gleichartigen Zweigen bestehender Strauch, auch im Alter meist mehrstämmiger Baum. Rinde grau, Zweige mit deutlichen Lenticellen, behaart. Blätter am breiten Grunde schwach herzförmig, meist 1,5 — 3 cm lang und 1 — 2 cm breit, dünnhäutig, öfter etwas blasig aufgetrieben. Frucht schwarz. Selten und meist fast nur in Gärten. .1/. alba 2. midticaulis Loud. Arbor. Brit. III. 1348 (1838). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 238. — M. latifölia Lam. i) Zuerst in Fegyvernek (Ct. Nagykün [Gross-Kuniauien] -Szolnok) beobachtet (A. v. Degen briefl.). 2) S. S. 577 Fussn. 1. 3) Wegen der annähernd auf das Gefässbündelsystem (Blattskelett) reducirten Blätter. Monis. 581 Encycl. IV. 381 (1797)? — M. multicauUs Perrottet Ann. Soc. Linn. Paris II. 129 (1824). — M. cumlläta Bonaf. Mein. Cult. Mür. 7 (1831). — 31. chincnsis Lodd. Cat. ed. 1836 - M. nervosa der Gärten z. T. nach C. K. Schneider a. a. O. (1904). (Verbreitung der Rasse: Bleibt festzustellen. Ascherson sah in Aegypten schwarzfrüchtige Formen dieser Art.) (Verbreitung der Art: In China und Central- Asien einheimisch, jetzt in allen wärmeren Erdstrichen zur Ernährung der Seidenraupen angepflanzt und vielfach verwildert.) ~% 1096. X 1097? M. nigra X alba? s. oben S. 580. *f M. rubra, h — fi. Bis 10, selten bis zu 20 m hoch; in der Tracht der 31. nigra meist ähnlicher. Alte Rinde röthlich-grau bis graubraun. Einjährige Zweige meist kahl, lebhaft braun. Winter- knospen kräftig, meist 5 — 8 mm lang, mit meist 3 — 5 Schuppen. Blätter meist aus ganz schwach herzförmigem Grunde breit -eiförmig bis fast rundlich-eiförmig, zugespitzt, meist 0,5 bis über 1,5 (bis 2) cm lang und 0,5 bis über 1 cm breit, ziemlich fein gesägt, anfangs unterseits meist filzig, später kurz weichhaarig, oberseits dunkel- bis etwas blaugrün, meist glatt, seltener rauh. Männliche Blüthen- stände 3 — 5 cm lang, mit 1 bis fast 2 cm langem Stiele ; weibliche etwa 0,5 bis über 1 cm lang mit 0,5 — 1 cm langem Stiele. Schein- frucht walzlich, bis 2,5 cm lang und über 1 cm breit, anfangs leuchtend roth, später schwärzlich-roth. In Nordamerica von Süd-Canada bis Florida und Texas ver- breitet, bei uns neuerdings wegen ihrer grossen Winterhärte und der schöngefärbten Frucht häufiger in Gärten. Verwildert hier und da in den Gärten in der Umgebung ihres Standortes. Bl. (April), Mai. Frucht Juni. M. rubra L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). Koehne D. Dendrol. 139. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 236. — M. canacUnsis Lam. Encycl. IV. 380 (1797). Die Angabe von Schur Enum. Fl. Transs. 603, Simonkai Enum. 485, dass M. mauritiana (Jacq. Coli. III. 206 [1789]) = Ampalis Madagascariensis (Bojer Hort. Maurit. 291 [1837]) in Siebenbürgen cultivirt werde, ist sicher unrichtig, da die genannte auf den Mascarenen einheimische Art dort im Freien nicht aushält. Sicher liegt eine Verwechselung mit M. Morettiana (s. S. 577, 580) vor. Tribus. BROUSSONETIEAE. (Bureau in DC. Prodr. XVII. 221 [1873] veränd. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 345 [1880]. Engler Nat.-Pfl. III. 1. 74. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 120.) S. S. 578. 582 Moraceae. Uebersicht der Gattungen. A. In jeder Blattachsel ein gerader Dorn. Blätter ganzrandig. Frucht in die fleischige Blüthenstandsachse eingesenkt. Maclura. B. Keine Dornen vorhanden. Blätter gesägt und oft gelappt. Früchte fleischig auf einem verlängerten Träger emporgehoben. Broussonetia. * MACLURA1). (Nutt. Gen. Amer. IL 233 [1818]. Nat. Pfl. III. 1. 74.— IöxyJon2) Raf. Amer. Monthly Mag. IL 118 [1817] III. 188 [1818]. — Töxylon3) Rat Journ. de phys. 1819. 260 New. Fl. III. 43 [1836]. — Machura4} Steud. Nomencl. ed. 1 503 [1821].) (Osagedorn.) S. oben. Strauch oder Baum. Blätter spiralig gestellt, meist gross, ungelappt und ganzrandig. Blüthen zweihäusig. Männliche Blüthen- stände walzlich. Blüthenhülle 4 spaltig. Weibliche Blüthenständc kugelig; Perigon tief 4theilig, zur Fruchtzeit fleischig. Griffel einzeln, mitunter kurz -ästig. Früchte trocken mit den Blüthenhüllen in die fleischige Blüthenachse eingesenkt. Samen ohne Nährgewebe. Nur 1 Art. — Einen der unsicher umgrenzten Raf inesque'schen Namen der Gattung anzunehmen halten wir abgesehen von der nur für die später vom Autor aufgegebene Form vorhandenen Priorität mit Engler, Harms und den Wiener- Brüsseler Regeln für uuzwecktnässig. * M. aurautiaca. li — Tl. Bis zu 20 m hoch, bei uns nur im südöstlichen Gebiet häufiger höher als etwa 10 m. Stamm aufrecht mir, tiefrissiger Rinde. Zweige anfangs behaart, aber bald ganz ver- kahlend, dann grün, olivgrün oder mehr oder weniger bräunlich, mit vielen kleinen, aber deutlichen Lenticellen. Winterknospen breit-kugelig, kurz, mit wenigen Schuppen; unter jeder Knospe ein schlanker, sehr spitzer, stechender Dorn. Blätter eiförmig, zugespitzt, stachelspitzig, seltener breit oval mit mehr oder weniger aufgesetzter Spitze, meist 0,7 — 1,6 dm lang und 3,5 — 10 cm breit, anfangs behaart, oberseits bald ganz verkahlend, unterseits fast kahl, olivgrün, zuletzt derbhäutig. Blattstiel meist 1,5 — 4 cm lang. Scheinfrucht gross, kugelig, runzelig, gelbgrün, (an eine Apfelsine erinnernd). Früchte klein, hellbraun, im Innern der Scheinfrucht. In Nordamerica von Missouri und Kansas bis Texas verbreitet, bei uns seit 1818 in Gärten, nur im südlichen Gebiete ganz hart und nur dort die Früchte richtig reifend, im nördlichen Gebiete besonders i) Nach William Maclure, f 1840, welcher einen Theil der Kosten von Nuttall'8 Reisen bestritt. "-) Druckfehler für Torylon. :i) Wohl von rogog Bogen und gvAov Holz schlecht gebildet. Das Holz wurde von den Osagen zu Bogen verwendet. •*) Druckfehler für Maclura. Maclara, Broussonetia. 583 in der Jugend recht frostempfindlich. Liebt guten Boden. Bl. Mai, Juni. Frucht August, September. M. aurantiaca Nutt. Gen. N. Am. II. 233 (1818). — Ioxißon pomiferum Raf. Am. Month. Mag. II. 118 (1817). Koehne Deutsche Dendr. 139. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 239. — Broussonetia tinctöria Torr. Ann. Lyc. N.York II. 246 (1828) nicht Kunth. — Toxylon Maclura Raf. New. Fl. III. 43 (1836). — Toxißon pomi- ferum Sudw. Nomencl. Arb. Fl. 190 (1897). Die Pflanze wird in ihrer Heimat zu Hecken benutzt; die Scheinfrüchte werden gegessen. *t BROUSSONETIA i). (L'Herit. in Ventenat Tabl. III. 547 [1799]. Nat. Pfl. III. 1. 76. — Papijrius2) Lam. 111. t. 762 [1798]. — Stenochasma3) Miq. PI. Jung- huhn I. 45 [1851].) S. S. 582. Sträucher oder meist Bäume. Blätter öfter z. T. gegenständig, gesägt. Blüthen zweihäusig. Männliche Blüthenstände walzlich bis fast keulenförmig, dicht bis etwas locker. Staubbeutel breit; Perigon bis etwa zur Mitte 4 spaltig. Weibliche Blüthenstände kugelig; Perigon der Blüthen schlauchförmig, eng, an der Spitze nur kurz 4 zähnig oder fast ganzrandig, zur Fruchtzeit meist fleischig, von keulenförmigen Hochblättern umgeben. Griffel einzeln, sehr ver- längert (daher der weibliche Blüthenstand pomponartig). Frucht mit fleischiger Aussenschicht, durch einen dicken, fleischigen Träger (Gyno- phor) in die Höhe gehoben, daher der Fruchtstand durch die auf den Trägern nach allen Seiten hervorquellenden Früchte eine sehr eigen- artige orangerote Scheinfrucht bildend. Etwa 3 Arten in Ostasien. Ausser der unten beschriebenen Art wird noch seltener angepflanzt B. kazindki*) (B. Kazinoki Sieb. Verh. Bat. Gen. XII. 28 [1827]. — B. Siebo'ldii ä) Blume Mus bot. Lugd. Bat. II. 86 [1856]. — B. KaempJeriG) Sieb. Kruidk. Naamlijst. 25 [1844] nicht Sieb. 1827. — Morus Kaempferi Ser. Descr. Mür. 228 [1855]). Meist |j. Einjährige Zweige kahl oder nur an der Spitze schwach sammethaarig, roth- bis violettbraun oder schwärzlich-violett. Blätter ei- förmig, schlank zugespitzt, auch unterseits fast kahl, mit 1 — 2 cm langen Stielen. Blüthen röthlich-brauu. — In Japan und Korea heimisch. *f B. papyrifera (Papiermaulbeerbaum). \i — Tl. Mit aufrechtem oder schrägem geradem Stamm oder meist vom Grunde an verzweigt; bis 12, bei uns nur im Südosten bis über 6 m hoch; Rinde grau bis röthlich-grau. Einjährige Zweige dicht grauzottig, graugrün bis oliv- l) S. III. S. 293 Fussn. 3. -) "Wegen der Verwendung der Rinde zu Papier. 3) Von aievög eng, schmal und ydoina Spalte wegen der engen Perigon- öffnung. 4) Japanischer Name der Pflanze. 5) S. I. S. 188 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 17. Febr. 1796 Würz- burg f 18. Oct. 1866 München. 6) S. III. S. 500 Fussu. 2. 584 Moraceae. grün, meist mit sehr kleiner, im nördlichen Gebiete meist erfrierender Endknospe. Winterknospen klein, länglich, meist anliegend. Blätter breit rhombisch-eiförmig oder dreilappig, zugespitzt, ziemlich fein gesägt, die gelappten mit eiförmig spitzen Seiten- und breit-rhombischen, zuge- spitzten Endlappen, meist fast 1 — 2 dm lang und 0,5 — 1,5 dm breit, oberseits dunkelgrün, schwach rauhhaarig, unterseits graugrün, dicht behaart oder nur auf den Nerven dicht behaart. Blattstiele 4 — 11 cm lang, behaart. In Japan, vielleicht auch in China heimisch, seit langem in Ost- Asien, Süd-Europa und Nord-America zur Papierfabrikation angepflanzt und in Nordamerica stellenweise völlig eingebürgert, so auch hier und da im Mittelmeergebiete. Bei uns nur als Ziergehölz und im Südosten, so in Ungarn (Budapest ! !) auch als Strassenbaum. Im südlichen Ge- biet stellenweise völlig verwildert, so im Canton Tessin, Süd-Tirol, Oesterr. Küstenland (Hock Beih. Bot. Centr.bl. XV. 401, XXVI. 425). Im nördlichen Gebiete nicht ganz winterhart, in strengen Wintern leidend. Bl. Mai. Frucht September, nur in Ungarn und im Mittel- meergebiet völlig reifen d. B. papyrifera L'Her. in Vent. Tabl. regn. veget. III. 547 (1799). Koehne D. Dendr. 139. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 240. Nyman Consp. 656 Suppl. 277. Richter - Gurke PI. Eur. IL 75. — Morus papyrifera L. Spec. pl. ed. 1. 986 (1753). — Papyrius japönica Poir. in Lam. Encycl. V. 3 (1804). Aendert in Gürten ab: m. cuculldta (Ser. Descr. eult. Mür. 237 [1855]. — Morus cucullata Bon Jard. 1833. 919. — M. navicularis Lodd. Catal. 1836). Blätter fast kahnartig gewölbt. in. lacinidta (Ser. a. a. O. [1855], — B. disseeta Sene'cl. Rev. hortic. 1878. 374). Blätter fast nur auf die 3 Hauptuerven beschränkt, die an der Spitze kleine Blättchen tragen. 2. Unterfamilie. ARTOCARPOIDEAE1)- (A. Br. in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 57 [1864]. Engl. Nat. Pfl. III. 1. 70 [1880]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 121. — Ärto- carpaceae Bureau in DC. Prodr. XVII. 28 [1873 1. — Artocarpeae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 346 [1880].) S. S. 575. Uebersicht der Tribus. A. Blüthenstände trauben-, ähren- oder köpfchenartig, selten die männ- lichen Blüthenstände mit nur einer Blüthe. Artocarpeae. ') Nach der palaeotropischen Gattung Artocarpu* (Forst, Char. gen. 101 t. 51 [1776]) mit etwa 40 Arten. Der Name kommt von uqio^ Brod und xaQ7rög Frucht; die Sammelfrucht des Brodfruchtbaums A. ineim (L. fil. Suppl. pl. 411 [1781J) dient unreif geröstet auf den Südsee-Inseln als Brod. Broussonetia. Cudrania. 585 B. Blüthenstände kugelige oder verkehrt - eiförmige bis birnförmige fleischige Gebilde (Receptacula) darstellend, in deren hohlem Innern zahlreiche Blüthen sitzen, unterhalb der Mündung innen mit zahl- reichen Hochblättern. Eiceae. Tribus. ARTOCARPEAE. (Benth. a. a. O. [1880] z. T. — Euartocdrpeae Trec. Ann. sc. natur. 3. ser. VIII. 108 [1847]. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 247 [1880].) S. S. 584. Von den zumeist tropischen Gattungen dieser Gruppe, von der sich mitunter Vertreter in den Warmhäusern finden, wird bei uns im Freien wohl nur 1 Art an- gepflanzt aus der Gattung: CUDRANIA i). (Trec. Ann. sc. natur. 3. ser. VIII. 122 t. 3 [1847]. NTat. Pfl. III. 1. 82. — Cudranus Miq. Fl. Ned. Ind. I. 2. 290 [1859].) Sträucher, seltener Bäume. Blätter spiralig gestellt, ziemlich klein, meist drei- lappig, mit kleinen Nebenblättern, in ihrer Achsel einen geraden Dorn tragend. Blüthen zweihäusig. Blüthenstände kopfförmig. Früchte trocken, von fleischig werdenden Hochblättern und Perigonblättern umgeben eine beerenähnliche Schein- frucht bildend. Samen mit dünnem Nährgewebe. Keimling mit gefalteten Keim- blättern. 2 — 3 Arten im tropischen Asien, in China, Japan, Australien und Neu-Cale- donien, bei uns angepflanzt nur * C. tricuspidäta. |). Meist kaum 1 bis etwa 1,5 m hoch. Zweige an- fangs fein behaart, später meist kahl, etwas zusammengedrückt, schwach gestreift, olivbräunlich. Wiuterknospen rothbraun, klein unter dem Dorn sitzend. Blätter rundlich-eiförmig, oberwärts dreilappig mit kurzen breiten Seitenlappen und drei- eckigem stumpflichem Endlappen, sonst ganzrandig, meist nicht bis 5 cm lang, an- fangs behaart, bald verkahlend, zuletzt meist derbhäutig. Männliche Blüthen mit 4 getrennten Perigonblättern, die weiblichen mit ringsum verbundenen den Frucht- knoten einschliessenden Perigonblättern. In Central-China heimisch, bei uns hier und da angepflanzt, selbst im nörd- lichen Gebiete leidlich ausdauernd. Die jungen Blätter werden in China als Futter für Seidenraupen verwandt. C. tricuspidäta Bureau in Herb. Paris nach Lav. Arb. Segrez. (1877). Koehne Deutsche Dendrol. 139. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 242. — Maclura tricuspidäta Carr. Bev. Hortic. 1864. 390. 1. Tribus: FICEAE. (Trec. Ann. sc. natur. 3. ser. VIII. 77, 137 [1847]. Bureau in DC. Prodr. XVII. 287 [1873]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 122.) S. oben. i) Bei Eumph (Hort. Amb. V. 22 t. XV, XVI) Gudranm, nach dem malayi sehen Namen Kudrang. 586 Moraceae. Ausser 2 in Neu-Caledonien und Neu-Guinea wachsenden Gattungen nur 238. (15.) FICUS1). ([Tourn. Instit. 662 t. 420] L. [Syst. ed. l.J Gen. pl. ed. 5. 482 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 89.) (Feigenbaum, Fruchtstand Feige; nieder! u. vläm.: Vijgeboom, Fr. Vijge; dän. : Figentrae, Fr. Fige ; franz.: Figuier, Fr. Figue; it.: Fico, Fr. ebenso; rum.: Smochin; böhm.: Smokvovnice, Fr. Smokva; kroat.: Smokvina, Fr. Smokva; serb.: CMOKBima; russ. : Fr. BiiHflaro.ua; alban. : Fik, Phitsch; ung. : Fiigefa, Fr. Füge.) Aufrechte Sträucher oder Bäume oder an Stämmen kletternde Lianen mit spiralig gestellten Blättern. Nebenblätter gross, verbunden, den Zweig rings umfassend und die Fortsetzungsknospe mit dem nächst- oberen Blatte einschliessend; bei der Entfaltung desselben abfallend oder sitzenbleibend, dann meist trocken werdend, jedenfalls nach dem Abfallen eine Ringnarbe um den Zweig hinterlassend. Blüthenstände mit einer kugeligen bis eiförmigen oder birnförmigen hohlen Blüthen- standsachse, an deren Innenwand die sehr kleinen Blüthen stehen. Am Grunde der krugförmigen Höhlung meist die weiblichen, an der Mün- dung meist viel weniger zahlreiche männliche, dort auch viele kleine Hochblätter. Männliche Blüthen meist mit 2 — 6 Perigonblättern und 1 — 2 Staubblättern. Weibliche Blüthen meist mit zahlreicheren un- regelmässigen Perigonblättern ; Fruchtknoten mit einem schief ange- brachten Griffel mit meist schlanker schiefer Narbe. Die krugförmige Blüthenstandsachse und z. T. auch die Perigonblätter zuletzt fleischig werdend, eine Scheinfrucht (Feige) darstellend. Keimling gekrümmt. Die Receptaeula werden fast allgemein von Gallwespen (Cynipiden) der Gat- tungen Blastophaga und Sycdpfiaga besucht, deren Entwickelung ein Theil der «reiblichen Blüthen (Gallenblüthen) angepasst ist und die die Uebertragung des Pollens auf die normalen weiblichen Blüthen bewirken. Genaueres s. S. 589. Etwa 600 Arten in den tropischen und subtropischen Gebieten der ganzen Erde verbreitet. Bei uns leben Arten der folgenden Sectionen : A. Urostigma2) (Gasparrini Nov. gen. Fici 7 [1844] als Gatt, veränd. Endl. Gen. Suppl. IV. 35 [1847]. Benth. u. Hook. III. 368 King Ann. Bot. Calcutta I. 1. 2, 13 [1887] als Sect. — Visiänia3) und Galoghjchia 4) Gasp. a. a. O. 9. u. 10 [1844] als Gatt. — Macrophthalmum 5) Gasp. Ricerche caprif. 83 t. 7 [1845]. — Galactoglychia*) Miq. u. Hook. Lond. Journ. Bot. VI. 526 [1847]. — Pharmacosycea6) Miq. a. a. O. VII. 64 [1848]). Samenblüthen und Gallenblüthen in demselben Blüthenstände (Receptaculuin). •) Name des Feigenbaums und der Feige bei den Römern. -) Von o&Qä Schwanz und air/fia Narbe. 3) S. I. S. 88 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 9. Apr. 1800 Sebenico t 4. Mai 1878 Padua. Vgl. Aschersou Bot. Zeit. XXXVI (1878) 350. 4) Von ydAa Milch und ? ä) Von uanfiög lang, gross und dcp&aAiiög Auge, fi) Von tpdQfianov Heilmittel und avnij Feigenbaum. Ficus. 537 Perigon der männlichen Blüthen meist 3 theilig, mit 1 Staubblatt. Perigon der weiblichen Blüthen 4 — 6 theilig. Narben lang faden- förmig. Blätter (bei uns) lederartig, glatt, ganzrandig, abwechselnd. Blüthenstände blattachselständig. Pflanzen der Alten und Neuen Welt. * F. elästica (Gummibaum; franz. : Arbre a caoutchouc). f) — % Stamm meist aufrecht, oft schon fast vom Grunde an verzweigt. Zweige auch anfangs kahl, grün, bald mit brauner flachrissiger Rinde. Knospen in den Blattachseln sehr klein, oft kaum sichtbar. Nebenblätter gross bis etwa 2 dm lang und mitunter noch länger, bleich häutig, meist röthlich bis dunkelroth überlaufen, linealisch-lanzettlich, spitz, an den schlanken Spitzen etwas kappenförmig, mit zahlreichen feinen Längsnerven, ganz kahl und glatt, die jungen Blätter völlig einhüllend, bei deren Entfalten sich rings um den Zweig ablösend und abfallend. Blätter lang (meist bis etwa 1 dm) gestielt, gross, derb lederartig, aus ineist breit-keilförmigem Grunde länglich bis länglich- elliptisch, meist etwa 3 dm lang und über 1 dm breit, aber auch viel grösser, kurz zugespitzt (mit Träufelspitze); von dem derben und dicken Mittelnerven gehen unter ziemlich breitem spitzem Winkel zahlreiche gerade parallele Seitennerven nach dem Rande zu, die in der Nähe des Randes untereinander zu einem zwischen je 2 Nerven bogig verlaufenden Randnerven verbunden sind. Im tropischen Asien heimisch, bei uns seit langem in Gärten, im nördlichen Gebiete nur in Töpfen, besonders in Zimmern und während des Sommers im Freien cultivirt. Blüht bei uns wohl nie. F. elästica Roxb. Hort. Beug. 65 (1814). Fl. Ind. III. 541. Die Vermehrung der Pflauze erfolgt leicht durch Stecklinge, die oft in Wasser- \ Haschen zur Bewurzelung gebracht werden. Alle Theile der Pflanze enthalten sehr reichlich Milchsaft, der in den Tropen noch immer als Rohproduct für Kautschuk gewonnen wird. B. Eusyce1) (Benth. in Benth. u. Hook. III. 368 [1880]. King Ann. Bot. Gard. Calcutta I. 1. 2 [1887] I. 2. 121 [1888]. — Caprificus2) und Tenörea3) Gasparrini Nov. gen. Fici 6 [1844] als Gatt. — Sycömorus*) Gasp. Ricerche caprif. 86 [1845]. — Plagiostigmab) Zucc. Abh. Akad. München IV. 1. 154 [1845]. — Pogonötrophe0) Miq. in Hook. Lond. Journ. Bot. VII. 72 [1848]. — Sycamorus Oliv. Trans. Linn. Soc. XXIX. 149 [1874]). Blüthenstände ein- geschlechtlich. Männliche Blüthen und Gallen blüthen in einer Gruppe von Blüthenständen ; fruchtbare weibliche Blüthen in einer besonderen Gruppe von Blüthenständen (Receptacula). Männliche Blüthen mit 2 Staubblättern. Blüthenstände blattachselständig. Narben kurz, schief, schildförmig oder concav, seltener kurz zwei- schnäblig. Blätter rauh, abwechselnd, ganzrandig oder gezähnt bis gelappt, oft behaart. Aufrechte oder kletternde Sträucher oder Bäume der alten AVeit. I. Blätter sommergrün, ungetheilt oder tief gelappt. Aufrechte bis schlaffe Sträucher, seltener baumartig. 1) Von e{j gut, typisch und ovxij. ä) S. S. 589. 3) S. S. 280 Fussn. 2; VI. 2. 999 Fussn. 2. •i) S. S. 578. ä) Von nÄäyios schief und aiiytia Narbe. <>) Von TtüyaiV Bart und TQ£q)u> ich ernähre. 588 Moraceae. 1098. [Gl ?) F. Cäriea l) (Echte Feige. Die meisten der oben 8. 586 angeführten Namen beziehen sich speciell auf diese Art; ausser- dem südfr. : Figuevra; ligur.: Figo nach Pen zig, der S. 49 eine grosse Zahl Namen von Culturformen aufführt). \), seltener Tl, bis zu 10 m hoch. Stamm meist kurz, oft auch vom Grunde an verzweigt (besonders an den im Mittelmeergebiete oft als Feuerungsholz abgeschlagenen Pflanzen). Krone meist breit, locker. Seitliche Zweige oft niederliegend, aufsteigend. Junge Zweige kahl oder fast kahl, olivgrün bis bräunlich. Winterknospen kahl, die seitlichen rundlich bis verkehrt- eiförmig mit meist mehreren Schuppen, die endständigen länglich ei- förmig, schlank zugespitzt, von nur 1 oder 2 Schuppen eingehüllt. Blätter meist im Umfange rundlich bis breit-eiförmig, meist 0,8 bis über 1,5 dm lang und 0,6 — 1,8 dm breit, ungetheilt bis buchtig-5 lappig, zuletzt derb, fast lederartig, o b e r s e i t s mehr oder weniger rauh, sattgrün, unterseits hellgrün, mehr o d e r w e n i g e r weichhaarig. Blattstiel 2 — 5 cm lang. Scheinfrucht sehr kurz gestielt, birnförmig, meist 5 — 8 cm lang, kahl, grünlichgelb bis violett- braun. An sonnigen, steinigen Abhängen, Felsen, alten Mauern besonders im Mittelmeergebiet. Im mediterranen Südost-Frankreich, Riviera, Tessin, Wallis (einzeln im St. Gallischen Rheinthal Wart mann und Schlatter 368), Lombardei, Süd -Tirol bis Meran, Venetien, im Oesterreichischen und Kroatischen Küstenland, Krain, Istrien, Dalmatien, Hercegovina bis Konjica, Montenegro. Im Gebiet der Pannonischen Flora: in Unter-Steiermark: Stattenberg; in Ungarn : Budapest am Blocks- und Schwabenberg, Fünfkirchen, Herculesbad und unteres Donauthal. Bosnien : Banjaluka. An den meisten der aufgeführten Fundorte (zweifel- los an den cisalpinen und Pannonischen) Culturflüchtling, doch ist nicht ausgeschlossen, dass an einzelnen mediterranen Fundorten (Provence, Riviera, südliche Alpenthäler) die Pflanze ursprünglich sein könnte. In dem Gebiete des wilden Vorkommens, sowie auch an einzelnen Orten des nördlichen Alpengebiets, z.B. am Vierwaldstättersee bei Gersau wird die Rasse domestica als Fruchtbaum gezogen (verträgt nach Hausmann 773 eine rasch vorübergehende Kälte von — 10° C, friert aber bei längerer Dauer oder stärkerer Kälte bis zum Boden ab, um später wieder auszuschlagen. Zum Schutz gegen die Winterkälte wird der Feigenbaum im übrigen Gebiet, wo er nicht selten in Gärten einzeln zu finden ist, meist in Kübeln gehalten und in frostfreien Räumen überwintert oder im Schutz von Gebäuden oft an Spalieren ge- zogen (so noch auf Helgoland ! !, in Husum, Gelting und Augustenburg in Schleswig [Fisch er-Benzon 157]; bez. an Taluttmauern, z. B. Sans- souci bei Potsdam!!) oder durch Niederlegen und Eingraben geschützt (z. B. Baumgartenbrück bei Potsdam ! !). Der Feigenbaum steigt in Tessin bis 747 m (Bettelini Sottocen. 115), in Süd-Tirol bis 700 m 1) Carica, Name einer aus Karien (SW.-Klcinasien) eingeführten Feigensorte bei den Römern, verinuthlich unseren Smyma-Feigen entsprechend. Ficus. 589 (Dalla Tone und Sarnth. VI. 2. 72), in Friaul bis 500 m (Gor- tani II. 139), bei Triest bis 400 m, in Dalmatien bis 490 m, in Montenegro bis 1100 m. Blütbe- und Fruchtzeit s. S. 591. F. ^carica L. Spec. pl. ed. 1. 1059 (1753). Koch Syn. ed. 2. 734. Nyman Consp. 656 Suppl. 276. Richter-Gurke PI. Eur. II. 75. Rchb. ser. XII t. DCLIX fig. 1329. — F. communis Lam. Encycl. II. 490 (1786). Blüthen- und Fructificationsverhältnisse des Feigenbaums sind sehr verwickelt und, schon seit dem Alterthum Gegenstand eingehender Untersuchung, in einer aus- gedehnten Literatur behandelt worden. Das bis dahin Festgestellte findet sich in der musterhaft sorgfältigen und kritischen Abhandlung von H. Grafen zu Solms- Laubach: Die Herkunft, Domestication und Verbreitung des gewöhnlichen Feigen- baums (Ficus Carica L.) (Abh. Kgl. Ges. Wiss. Göttingen XXVIII. 1882), wozu Vf. in Bot. Z. XLIII (1885) 513, 529, 545, 561 in dem Aufsatze: „Die Geschlechts- differenzierung bei den Feigenbäumen" werthvolle Nachträge lieferte. Bei der ursprünglichen Form und bei den Culturrassen (s. unten) erscheinen die krugförmig ausgehöhlten Blütheustände, aus denen später die Scheinfrucht (Feige) wird, in der Regel dreimal im Jahre, im Frühling, Sommer und Spätherbst; die ersten (I) entwickeln sich als Achselsprosse am vorjährigen Holze, die beiden letzteren (II und III) am unteren bez. oberen Theile der diesjährigen Triebe. Sie werden vom Volke mit verschiedenen Namen bezeichnet, was schon im Hebräischen Alter- thum der Fall war, da die alttestamentarischen bikküra, bakküra m~1132, miSS T ' T mit B Frühfeige " übersetzt wird; hierher gehört wohl auch das vielbesprochene mit dem lateinischen ficus in Verbindung gebrachte Wort pag 3D> welches in den Wörter- büchern mit „kleine, unreife Feigen, die im Winter nachwachsen" erläutert wird und wohl die Krug-Generation III bezeichnet. Diese drei Generationen enthalten auch meist verschiedene Blüthenformen (vergl. d. Tabelle S. 591) Man kann viererlei Blüthen unterscheiden: 1. männliche und dreierlei weibliche, nämlich 2. fruchtbare langgrifflige, 3. unfruchtbare langgrifflige und 4. kurzgrifilige, durch deren offenen Griffelkanal die Gallwespe Blastdphaga psencs (Loew Stett. Ent. Z. IV [1843] 75, Cynips Psenes L. Syst. nat. ed. 10. I. 554 [1758], Blast, grossdrum Gravenhorst Übers. Arb. Schles. Ges. 1826. 23) leicht ihren Legestachel einführen kann. Die Eier entwickeln sich dann im Fruchtknoten, weshalb diese Blüthen als Gallenblüthen bezeichnet werden. Dass diese Insekten, von den Griechen iprjv pl. rpijveg genannt, die Befruchtung und Samenansatz bewirken, war den Alten bereits bekannt. Die der Früchte halber cultivirten Feigenbäume besitzen in ihren Krügen meist weder männliche noch Gallenblüthen ; diese finden sich mit wenigen weiblichen untermischt in den nie ess- bar werdenden Krügen einer Rasse, die schon den Alten als Iqiveog der Griechen, caprificus der Römer bekannt war. In einem grossen Theile des Culturgebiets der Feige wird diese meist strauchartig bleibende Rasse in den Pflanzungen gezogen oder in deren Nähe wildwachsend gehegt und die männliche und Gallenblüthen enthaltenden Krüge in die Kronen der fruchttragenden Feigenbäume gehängt. Dann kriechen die geflügelten Weibchen der Blastophaga (nachdem sie innerhalb der Krüge von den flügellosen Männchen begattet worden sind, welche sodann absterben) in die Krüge der Essfeige und bestäuben mit dem Caprificus-Pollen deren weib- liche Blüthen, in denen sich hierauf Früchte mit keimfähigem Samen, die bekannten harten Körner in den trocknen Feigen, entwickeln. Diese Operation, Caprification (griech. iQiviaataa) wird aber nicht im ganzen Gebiet der Feigencultur, sondern nur im südlichen Portugal und Spanien, Nord-Africa (mit Ausnahme von Aegypten), Sicilien und Malta, Unter-Italien, Griechenland, Kleinasien und Syrien seit dem Alterthum ausgeführt '). In unserem Gebiet (sowie auch z. B. im übrigen Süd- 1) Neuerdings hat man sie auch in Califoruieu eingeführt, und wie uns Mar- io th mündlich mittheilte, werden Blastophagen von dort aus nach Süd-Africa ge- bracht. 590 Moraceae. Frankreich, Cornea und Sardinien, Ober- and Mittel-Italien) ist sie unbekannt; hier findet also keine Befruchtung und Samenbildung statt; die Krüge gelangen aber doch zur „karpologischen Reife" und werden essbar. Dass nicht überall caprificirt wird, war schon Theoph rastos bekannt. Eine andere hauptsächlich wohl nur im Gebiet der Caprification ausgeübte Operation, durch die man das Reifen der Feigen zu befördern glaubt, die Ogliazione, besteht darin, dass man auf die Krug- mündung mit einer Nadel oder Messerchen oder auch der Fingerspitze einen Tropfen Oel bringt. — Der Caprificus wurde schon von Lirin 4 (Hortus Clifforti- anus 471) als die männliche, die Essfeige als die weibliche Pflanze des Feigenbaunis angesehen, welche Anschauung, wie Fritz Müller Kosmos X. 312 s. Bot. Zeit. XL (1882) 912 mit nachträglicher Zustimmung des Grafen Solms darlegte, a potiori richtig ist. Neue Gesichtspunkte für das so viel erörterte Problem bringen die vor kurzem veröffentlichten Untersuchungen von Tschirch und Ra vasin i: Le type sauvage du Figuier et ses relatious avec le Caprifiguier et le Figuier femelle domestique. Comptes rendus Acad. Sciences Paris 27 mars 1911; ausführlicher behandelt von Tschirch: Die Feigenbäume Italiens (Ficus Carica [L.|, Ficus Carica a. Caprificus und Ficus Carica ß. domestica) und ihre Beziehungen zueinander (Ber. D. Bot. Ges. XXIN [1911] 83) i). Hiernach ist nicht nur die Essfeige F. Carica domestica sondern auch der Caprificus, den man im Gegensatz zu der genialen Intuition Linne's viel- fach als die wilde Stammpflanze betrachtete, eine Culturrasse und kann wie die Rasse domestica nur vegetativ fortgepflanzt werden. Dagegen findet sich an mehreren Orten Ober- und Mittel-Italiens weit entfernt von Feigencultur (nach brieflicher .Mittheilung von Professor Tschirch sind bisher zwei Fundorte in der Nähe von Rom, ebenso viele bei Florenz, einer bei Pisa und einer an der Riviera di Levante zwischen Spezzia und Rapallo durch Nachweis aller 3 Generationen festgestellt [Prot. 11]), eine dritte Form, welche wahrscheinlich schon 1720 von Pontedera (Authologia 75) als Erinosyke -) beschrieben und von Linne a. a. O. als Form Androgyna zum Feigen- baum gezogen wurde. Diese Form wird wohl auch unter den wilden Feigen unseres Gebietes nachgewiesen werden. Die Autoren der erwähnten Abhandlungen bezeichnen diese Rasse, welche sie als die Stammform der Culturfeigen betrachten, als Ficus Carica (L.) Tschirch und Ravasini, doch erklärt Prof. Tschirch brieflich, dass sie zweckmässiger als Ficus Carica L. plauta monoeca erinosyce Tschirch und Ravasini (Prot. 2) zu bezeichnen ist. Nur diese Form entwickelt gleichmässig alle 3 Generationen, zeigt eine vollendete Symbiose zwischen der Pflanze und dem Iusect sowie eine klare Trennung der Geschlechter und entwickelt keine unfrucht- baren langgriffligen weiblichen Blüthen. Sie besitzt in den Krügen der Generation I männliche und Gallenblüthen (letztere auch in III) wie der Caprificus, in II da- gegen fruchtbare langgrifflige weibliche Blüthen wie die Rasse domestica; nur diese, speciell Fichi genannt, weiden essbar und enthalten, da die weiblichen Blüthen durch den von den niemals weit fliegenden Blastophagen übertragenen Pollen der Generation I (Profichi) befruchtet wrerden, keimfähige Samen, aus denen wieder dieselbe Rasse hervorgeht, Auch die durch Caprification an der Rasse domestica erhaltenen Samen liefern, soweit die bisherigen Beobachtungen reichen, immer nur die Rasse erinosi/ce, die daher im Caprificationsgebiet oft verwildert vorkommt und deren Profichi wie die des Caprificus zur Caprification benutzt werden konneu (so z. B. in Algerien [Trabut La Caprification en Algerie 1901]). Die auch bei dieser Art von früheren Beobachtern behauptete Parthenogenesis wird von Tschirch und Ravasini wie auch von anderen neueren Forschern nicht bestätigt. Die italienischen Benennungen der drei Krug-Generationen, deren Erscheinungsr zeit und die Vertheilung der Blüthenformen bei allen drei Rassen gehen aus der 1) Bei der Correctur dieser Zeilen liegt uns das Protokoll der ausserord. Sitzung der naturf. (Jes. Zürich vom 24. Juni 1911 vor, in der Prof. Tschirch einen zahlreiche neue Thatsacheo bringenden Vortrag „über die Urfeige und ihre Beziehungen zu den Kulturfeigen " gehalten hat. Manche dort veröffentlichte Nova hatte uns Prof. Tschirch schon vorher brieflich mitgetheilt. '-) Von iQivEÖ^ s. oben und oi>x>] Feigenbaum. Ficus. 591 folgenden nach dem Schema von Tschirch (a. a. 0. 91) entworfenen Tabolle hervor. Ficus Carica L. Planta monoeca Planta mascula Planta feminea erinosyce T. u. R. caprificus T. u. R. domesiica T. u. R. I. Profich i Prof ichi Fiori di fico, Fichifiori augelegt Febr., März angel. Febr., März angel. März reif Juni, Juli reif Juni, Juli reif Juui, Juli Nicht essbar Nicht essbar Essbar Enthalten männliche und Enth. männliche und Enth. unfruchtbare lang- Gallenblüthen Gallenblüthen grifflige weibliche Blüthen IL Fichi M ammoui Pedagnuoli angel. Ende Mai angel. Mai angel. Mai, Juni reif Aug., Sept. reif Aug., Sept. reif Aug — Oct. Essbar Nicht essbar Essbar Enth. fruchtbare lauggriff- Enth. männliche, Gallen- Enth. fruchtbare weib- lige weibl. Blütben u. sehr wenige fruchtb. weibl. Blüthen liche Blüthen III. M a m m e M a m m e Cimaruoli angel. Sept. angel. Sept. angel. Aug., Sept. reif März, Apr. reif März, April reif Dec. — März Nicht, essbar Nicht essbar Essbar Enth. Gallenblüthen Enth Gallen- und einzelne Enth. fruchtbare weib- männl. Blüthen liche Blüthen Tschirch betont noch, dass nur die caprificirten Feigen sich trocknen lassen. Bekanntlich kommen trockene Feigen, die schon in der Bibel erwähnt werden, be- sonders aus Kleinasien, woher schon die Römer ihre Caricae erhielten, über Smyrna zu uns, weniger aus Griechenland (Kalamata, welche gewöhnlich auf Schnüre oder O/perws-Stengel aufgereiht werden, „Kranzfeigen") und aus Nord-Africa über Mar- seille und Genua ; die im Gebiet gezogenen Feigen müssen dagegen frisch gegessen werden. Die drei Krug-Generationen sind namentlich bei der Rasse domestica selten gleich zahlreich entwickelt, so dass sie drei gleich ergiebige Ernten liefern; je nach der Sorte überwiegt die eine oder die andere Generation, doch in der Regel liefern die Pedagnuoli die reichste Ernte. Es fehlen auch Uebergänge zwischen den drei Rassen nicht. So bezeichnet Tschirch als Uebergang zwischen den Rassen erinosyce und domestica eine zuerst von La Hire (Observations sur les figues Hist. de l'ac. roy. scienc. Mein. math. et phys. 1712 [1714] 287) beschriebene Essfeige, die im oberen Theile des Kruges der Generation I zahlreiche männliche Blüthen enthält, sie wird mehrfach in Italien gezogen und Graf Solms fand sie bei Croisic an der Loire-Mündung eultivirt; da' dort aber keine Blastophagen vorhanden sind, findet keine Befruchtung und Samen- bildnng statt und der männliche Theil des Kruges bleibt verschrumpft stehen. Andere Uebergangsformen sind die Ravasi ni-Feige und mehrere der von Ledere in Süd-Frankreich gefundenen Formen (Rev. gen. de bot. 1968. 152). Prof. Tschirch hatte die Güte, uns folgenden Stammbaum der bisher bekannt gewordenen Feigenformen, z. B. der von Eisen, T r a b u t und L e c 1 e r c beschriebenen mitzutheilen (Prot. 7). Derselbe gründet sich auf die Thatsache, dass nur bei der Urfeige alle 3 Generationen stets regelmässig vorkommen, bei der Culturfeige aber oft eine oder zwei Generationen ausfallen, wodurch die grosse Mannichfaltigkeit bei der Culturfeige und die Erscheinung erklärt wird, dass es auch Feigen giebt, die ohne Caprification süsse Fruchtstände geben, bei denen also nur Fiori di fico ge- bildet werden (Tschirch br.l. 592 Moraceae. = :- N w H (- p er a - = Ol »w B Cj^d - - 8 5»« n ** t,. u^ r, _. - H ~. 2? t? ■-:• 'S s p 13 £0 P e« 3 &- - EM re - ' gg 5 3 w' 2. « 2 S. 2 O Ficus. 593 Das Indigenat des Feigenbaums in unserni Gebiete ist aus dem Grunde nicht unwahrscheinlich, weil sich in quartären Schichten Toscanas, der Provence und selbst bei Paris zu ihm gestellte fossile Reste gefunden haben. Dagegen ist es sicher, dass der Anbau des Feigenbaums wie der des Oelbaums als uralt semitischer Culturbesitz aus West-Asien stammt Graf Solms macht es wahrscheinlich, dass der Feigenbaum zuerst in Süd-Arabien in Cultur genommen wurde (vergl. bei ihm 77, indess auch Schweinfurth in Bull. Herb. Boiss. IV (1896) App. II. 127. 128, der darauf hindeutet, dass F. palmata (Forsk. Fl. Aeg. Ar. 179 (1775), Vahl Symb. bot. I. 84 t. XXIV (1790) die Stammform von F. Carica leiicocar]>a Schwf. a. a. O. 128 ist; vergl. auch Schweinfnrth in Verb. Anthropol. Ges. Berlin 1891. 657) !). Von Arabien gelangte die Feigencultur wohl nach Syrien und durch die Phönikier nach den europäischen und afrikanischen Küstenländern des Mittelmeers. Nach Griechenland gelangte sie wohl erst in nach Homerischer Zeit, etwa im 9. Jahrhundert. In der Ilias wird nur der iQiveög, aber nirgends die Feige erwähnt. Die Stellen der Odyssee, in denen dies geschieht, werden wohl nicht mit Unrecht für spätere Einschübe gehalten, da auch Hesiodos über die Feige schweigt. Die erste sichere Erwähnung findet sich erst bei dem Dichter Archilochos aus Paros um das Jahr 700. Welche wichtige Rolle die Feige als Volksnahruugsmittel in Athen spielte, ist bekannt, so dass bei erlassenen Ausfuhr- verboten eigene Aufpasser für die Durchführung derselben zu sorgen hatten, deren Bezeichnung ^Sykophanten" für Spione und Intriguanten sprichwörtlich geworden ist. Dass der Feigenbaum nachträglich in das Hebräische Paradies versetzt wurde (die Schürzen aus Feigenblättern vergl. auch III S. 589 Fussn. 3) sowie in den Griechi- schen Demeter-Mythos und die Gründungs-Sage Roms (die Ficus Ruminalis) verflochten wurde, kann nicht befremden. In Italien dürfte die Feigencultur nicht viel jünger als in Griechenland und ohne Vermittelung der Griechen eingeführt sein ; weshalb die Caprification nicht mit übernommen wurde, ist nicht aufgeklärt. Die Verwendung der Feigen als Kaffeezusatz (Karlsbader Kaffeegewürz) ist bekannt. Ueber die Pharmakognosie und Chemie der Feige vgl. Tschirch Handbuch der Pharmakognosie. Der Milchsaft der Feige enthält ein Enzym, welches ähnlich dem von Carica papaya Prote'insubstanzen löst, verpd. Bouchu Journal de pharm. II. 1880. 164. Er wurde schon im Alterthum und wird noch heute in Spanien nach Wolffen- stein bei Wittmack fSitzb. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. XX [1878] 31) zum Gerinnen der Milch bei der Käsebereitung wie Lab benutzt; auch Warzen sollen durch Anwendung des Milchsaftes vertrieben werden. In der Winterlandschaft des Mittelmecrgebiets ist der vom December bis April entlaubte Feigenbaum mit seinem seltsam verbogenen Astwerk eine charakteristische Erscheinung. Das Holz ist nicht so unbrauchbar wie man nach der bekannten Stelle bei Horatius (Sat. I. 8) Truncus ficulnus inutile lignum schliessen sollte; es kann zu Tischler- und Drechslerarbeiten benutzt werden. Schon seit dem Alterthum werden eine Reihe von Culturformen gezogen. Schon Theo phrastos erwähnt sie und wusste, dass sie gegen Krankheiten, Brand: acpuy.EÄiauös und Krebs: xpdöos sehr viel empfindlicher sind als die wilden PÜanzen, die diese Krankheiten meist gar nicht bekommen. (Vgl. Kirchner, Botan. Arb. Thcophr. von Eresos in Jahrb. klass. Philol. Leipz. 1874. Sorauer Handb. Pflzkrankh. 3. Aufl. I. 39.) Ueber die zahlreichen Culturformen etc. vgl. Gasparrini (a.a.O.) und die Dissertation von Ravasini Bern 1911. — Für uns erscheint bemerkenswerth: B. rvpcstris (Hausskn. in Boiss. Fl. Or. IV. 1154 [1879]. — F. hirta der Gärten nicht Vahl. Blätter alle ungetheilt, nicht gelappt. — So besonders in den 1) Die Angabe des Herodotos (I; 193), dass die Babylonier die Feige nicht kannten, ist dadurch widerlegt, dass Tschirch den Feigenbaum auf Assyrischen Reliefs im British Museum in London erkannte (Prot. 6). Auf einem Aegyptisohen Gemälde zu Beui-Hassan (12. Dynastie ca. 2400 — 2200 v. Chr.) ist die Feigenerute dargestellt (Wönig 293). Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 38 594 Moraceae. trockneren Gebirgen des östlichen Mittelmeergebietes, aber wohl auch bei uns. Eine hierher gehörige, stets hellfrüchtige Form wird in Aegyptenü cultiviert. Off. die trocknen Feigen, Caricae, Figuo, Smochine Ph. Austr., Bplg., Gnll., Helv., Rom. (Atlantisches Frankreich; Mittelmeergebiet und Westasien südl. vom Kaukasus bis Nordwest-Indien.) ~\ * F. hirta. |) — %. Meist niedrig. Einjährige Zweige borstig behaart. Blätter länglich bis verkehrt-eiförmig, angetheilt oder leierförmig, 5 lappig, mit zugespitzten, vorwärts gerichteten, ganzrandigcn oder entfernt klein gesägten Lappen, meist 1,5 bis 3,5 dm lang, oberseits rauh, Unterseite auf den Nerven borstig behaart, da- zwischen kahl oder weichhaarig. Scheinfrüchte klein, meist zu 2, sitzend, kugelig, meist borstig behaart. Vom Himalaja durch Hinterindien bis China heimisch, hei uns wohl nur im Mittelmeergebiete winterhart und selten gezogen, in Gärten oft mit Abänderungen der vorigen verwechselt. F. hirta Vahl Enum. pl. II. 201 (1806). Koehne D. Dendr. 140. C. K. Schneider 111. Haudb. Laubh. I. 244. IL II. Blätter immergrün, ganz ungetheilt oder doch nur ganz schwach wellig-buchtig. * F. püniila. f). Kletternde Zweige dünn und schlaff, bräunlich behaart, mit zahlreichen kurzen Adventivwurzelu epheuartig sich an Bäumen und Mauern festklammernd, hoch, bis in die Baumkronen klimmend, flach anliegend, nur die oberen blühenden (bei uns wohl nicht beobachteten) Zweige aufrecht bis abstehend, ohne Wurzeln. Blätter klein, meist eiförmig, am Grunde oft herzförmig, stumpf bis spitzlieh, meist nur bis 3,5 cm lang mit 3 — 6 mm langen Stielen ; die der blühenden Zweige schlanker und derber, 4 — 10 cm lang und 2— Gern breit. Schein- frucht ziemlich gross, schief birnförmig bis schief-verkehrt-eiförniig. In Japan und China heimisch, bei uns häufig, besonders als Ampelpflanze, in Gewächshäusern eultivirt, wohl nur im südliehen Gebiete hart. Versuche, die wir mit der Anpflanzung bei Berlin mehrfach machten, sehlugen stets sehr bald fehl. F. prtmila L. Spec. pl. ed. 1. 1060 (1753). Tlmnb. Diss. de Fic. gen. no. 8 (1786) Koehne D. Dendr. 140. C. K. Schneider III. Handb. Laubh. I. 245. — F. pumila a. Thunb. Fl. Jap. 33 (1784). — F. stipulrita Thunb. Diss. de Fic. No. 7 (1786), die Dichtblühenden, kletternden Zweige. — F. repens der Gärten (desgl.). * F. pandursita. [} — ]\. Zweige sehr kräftig und stark, starr aufrecht, anfangs grün, sehr bald braun mit abblätternder brauner Binde. Blätter sehr gross, derb leder- artig, bei uns im Freien, selbst im nördlichen Gebiete bis fast 4 dm lang und über 2 dm breit werdend, in Gewächshäusern etc. noch viel grö>ser, aus ziemlich tief herzförmigem Grunde randlich bis rundlich-eiförmig, dann noch unterhalb der Mitte sich wieder verbreiternd, oberwärts breit verkehrt-eiförmig, mit abgerundeter oder gar etwas eingezogener Spitze, also im Gesamnitumriss etwa leierförmig-spatelig, am Bande grob wellig-kraus; vom sehr derben Mittelnerven verlaufen ziemlich steil, jederseits etwa 4 — 6 sich verzweigende .^eitennerven, die sieh am Bande bogig verbinden. Ober- und Unterseite glatt und kahl ; die Unterseite etwas hell. Blattstiel dick, meist nur 3 — 4 cm lang. Nebenblätter nur etwa von der Länge des Blattstieles, bald braun vertrocknend, dann aber lange stehenbleibend. In China heimisch, hei uns nur im südlichsten Gebiet ausdauernd, im nörd- lichen Zimmerpflanze, die im Sommer an geschützten Stellen gut gedeiht. Wegen der grossen Blätter neuerdings beliebt. F. pandurata Hance Ann. Sc. nat, 4. sex. XVIII. 229 (1862). Ficus. Humulus. 595 3. Unterfamilie. CANNABOIDEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 96 [1888]. A. u. G. Fl. Nordoste!. Flachl. 260. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 122. — Cannabineae Gaudich. Bot. voy. Freyc. 507 [1826]. Benth. u. Hook. Gen. III. 344.) S. S. 575. Nur unsere beiden Gattungen. Uebersicht der Gattungen. A. Perigon der männlichen Blüthe 5 blättrig oder 5 theilig. Staub- blätter aufrecht. Weibliche Blüthen in zapfenartigen Scheinähren, welche aus Nebenblattpaaren zusammengesetzt sind, hinter denen sich 4 Blüthen ohne Perigon, jede mit einem Deckblatt befinden. Keimling spiralig gewunden. Stengel windend. Humulus. B. Perigon der männlichen Blüthe 5 theilig. Staubblätter hängend. Weibliche Blüthen in beblätterten, ährenähnlichen Blüthenständen, in ein kapuzenförmiges Vorblatt eingeschlossen, ohne Perigon. Keim- ling knieförmig gebogen. Stengel aufrecht. CaiuiaMs. 239. HUMULUS *). (L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. ed. 1. 304 ed. 5. 453 [1754]. Nat. Pfl. III. l."96. — Lupulus [Tourn. Instit. 535 t. 309] Mill. Gard. Dict. [ed. 6 (1752)] ed. 8 [1768].) (Hopfen; plattd. : Hoppen; nieder! u. vläm.: Hop; dän. : Humle; franz.: Houblon ; it.: Luppolo [im italienischen Friaul wird die männ- liche Pflanze als Urtizzone, die weibliche als Cervese unterschieden Gortani II. 130]; lig. : Houbloun, Ruverdi ; mm. : Hameiu; poln. : Chraiel; wend. : Chmel; böhm.: Chmel; kroat,: Hmelj, Kuk, Bljust; serb.: Me-t; russ.: XmIjjib; litt.: Apwynys; ung. : Komlo.) S. oben. Kräuter mit (links) ansehnlich hoch windenden Stengeln. Blätter (weinähnlich) gelappt, gestielt, wie die Stengel widerhakig-raub bis scharf. Männliche Blüthenstände achselständig, locker, rispenartig, in den letzten Verzweigungen wickelartige Trugdolden. Weibliche Blüthenstände (meist Zapfen genannt) an kurzen Zweigen Seiten- und endständig, ährenartig. Die Blüthen sitzen zu 4 in den Achseln von je 2 sich dicht deckenden, nach der Blüthe vergrösserten, 2 zeilig ge- i) Schon bei der heiligen Hildegard; offenbar aus im Früheren mittelalter- lichen Latein gebräuchlichen humlo, welches zweifellos von dem slavischen chmel herstammt (welches auch in das Schwedische und Dänische übergegangen ist). Helm will dies Wort (durch das französische houblon) mit Hopfen, Hoppe in Verbindung bringen, welchen Zusammenhang Sehr ad er wohl mit Recht verwirft. Ob chmel wirklich, wie letzterer annimmt, aus Finnisch - Ugrischen Sprachen übernommen ist, lassen wir dahingestellt. 38* 596 Moraceac. stellten Nebenblättern, deren Blätter sieb zuweilen laubartig entwickeln (Verlaubung, Gelte); jede Blüthe ist von einem Blättehen -unterstützt und am Grunde umgeben. Nur unsere beiden Arten. 1099. H. lupulus l). %. Grundachse kriechend. Stengel bis etwa 5 m, hier und da auch noch höher windend, stark rückwärts- höckerig-rauh. Blätter gegenständig, die unteren aus herzförmigem Grunde rundlich oder eiförmig, bandförmig 3- oder meist 5 lappig oder spalt ig, meist bis 1,2 dm lang und breit; die obersten ungetheilt, die der weiblichen Blüthenzweige abwechselnd, alle meist zugespitzt, grob- stachelspitzig-gezähnt-gesägt, oberseits glatt bis höckerig-rauh, dunkel- grün, unterseits heller, rauh, mit gelben Drüsen besetzt. Nebenblätter meist mehr oder weniger verbunden, lanzettlich, pfriemlich-zugespit/.i. Blattstiel lang, wie der Stengel rückwärts-höckerig-rauh. Mann liebe Blüthenstände achselständige und endständige lange, doldenartig ver- zweigte Rispen. Blüthen mit weisslichem bis gelblichem Perigon; dessen Blätter länglich, abstehend bis zurückgeschlagen. Weibliche Blüthen- stände gestielt, einzeln oder meist traubenartig vereinigt, hellgrün, eben- falls achsel- und endständig. Fruchtstände von eiförmig bis länglich, meist etwa 2 — 3 cm lang, bleich-gelblich, hängend bis überhängend; ihre Schuppen gross, häutig, netznervig, innen mit goldgelben, das bittere Lupulin darstellenden Drüsen dicht besetzt. Frucht eiförmig, zusammen- gedrückt, mit gekielten Rändern, gelblich, ebenfalls mit Drüsen besetzt. In feuchten Gebüschen, an Abhängen und Ufern, nicht selten auch an Zäunen und Hecken, besonders aber in Erlenbrüchen, dort oft grosse und charakteristische Bestände bildend, meist mit zahlreicher JJrticü dioeca, durch das dichte Geflecht seiner windenden Stengel das Gelände oft undurchdringlich machend. Steigt in Wallis bis 1540 m (Jaccard 317), in Tessin bis 1800 m (Jäggli Camoghe 163), in Tirol bis 1300 m (Dalla Tone u. Sarnth. VI. 2. 72), in Friaul bis 1200 m (Gortani II. 139), in Bosnien bis 1000 m (Beck XI. 410 [130]), in der Bibaria bis 410 m (Kerner ÖBZ. XXVI. 52). Bl. Juli — September. Frucht October, November. H. Lupulus L. Spec. pl. ed. 1. 1028 (1753). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 311. A. u. G. Fl. Nordoste!. Flachl. 260. Nyman Consp. 658. Suppl. 277. Richter-Gürke PI. Eur. II. 76. Rchb. Ic. XII t. DCLVI fig. 1326. — Lupulus Humulus Mill. Gard. Dict. ed. 8 (1768). — Cannahis Lupulus Scop. Fl. Garn, ed. 2. II. 263 (1772). — Lup. scandens Lam. Fl. Franc. II. 217 (1778). — Lup. communis Gaertn. De fruet. I. 358 t. 75 (1788). — Lup. (imurus Gilib. Exerc. II. 451 (1792). — Humulus volubilis i) Bei mittelalterlichen Lateinern in Italien, nach dem italienischen luppolo. Hehn will auch dies mit honblon. Hoppe in Verbindung bringen und verwirft den schon alten Vergleich mit lupus aaliotarins, einer von Plinius (XXI. 86) er- wähnten essbaren Pflanze, welche vermuthlich die Weiden schädigte. Schrader findet indess diesen Zusammenhang annehmbar. Humulns. 597 Salisb. Prodr. stirp. Hort. Chap. All. 176 (1796). — Rum. vulgaris Gilib. Hist. pl. Eur. IL 343 (1798). — Rum. americamis Nutt. Journ. Acad. Philad. N.S. I. 181 (1847). ßemerkenswerther ist: B. brachystdchyusi) (Zapal. Consp. Fl. Galic. II. 94 [1908]). Blätter kleiner. Fruchtstände etwa um die Hälfte kürzer, nur 1 — 1,5 eui lang. Schuppen zum grössten Theile zugespitzt, etwas behaart, an der Spitze roth werdend. — Galizien. Die wichtige Rolle, die die Fruchtstände dieser Art beim Bierbrauen in unserem Gebiet spielen, ist allgemein bekannt. Wie bemerkt, findet sich der wirksame Stoff (das bittere Lupulin) in Gestalt von goldgelben Körnchen an den Früchten, an den die Blüthen stützenden Blättchen und am Grunde der die vier Blüthen in ihrer Achsel tragenden Nebenblätter. Auch medicinisck wurde das Lupulin verwendet. — Auffällig ist, dass in Norddeutschland der Hopfen inNiederuugen auf flachem, feuchtem, meist mehr oder weniger moorigem Boden gebaut wird, in Süddeutschland dagegen fast allgemein an Abhängen und auf kleinen Kuppen (scherzhaft „Bierberge"). Im Laufe der Jahre haben sich in der Cultur eine Anzahl von Formen heraus- gebildet, die aufzuzählen hier zu weit führen würde, die meisten scheinen nicht samenbeständig und weiden durch Theilung alter Pflanzen vermehrt. Mehrere der Sorten sind nach berühmten Hopfengegenden und -orten benannt. Uebrigens ver- meidet mau möglichst, die angebauten Hopfenpflanzen Samen ansetzen zu lassen und rottet deshalb in der Nähe der Pflanzungen die männlichen Stöcke aus. Der Er- rag wird vielfach durch parasitische Pilze (Russthau, Schwarzer Brand, Capnddium salicinum Mont. Ann. sc. nat. 3 Se'r. XI. 234 [1849]. Demdtium salicinum Alb. n. Schwein. Consp. 368 [1805]) und Sphaerotheca humuli (Schroet. in Colin Krypt. Fl. Schles. III. 2. 231 [1893], Eryriphe Humuli D. C. Fl. Franc. V. 10G [1815]. S. Cas(dynei'Z) Lev. Ann. sc. nat. 3 ser. XV. 139 [1851]) auf den Blättern geschmälert. In manchen Gegenden werden die jungen, fleischigen, noch unterirdischen Stengel (Hopfenkeime) im Frühling wie Spargel gegessen. Die Fasern des Stengels werden besonders in Schweden wie Hanf namentlich zu Hopfensäcken verarbeitet. Der Ursprung der Cultur des Hopfens und seiner Anwendung zu der Bier- brauerei ist in Dunkel gehüllt. Es steht fest, dass diese weder in dem Capitular Karls des Grossen noch von Walafrid Strabo erwähnte Pflanze im 9. Jahrhundert in Frankreich und Süd-Deutschland angebaut wurde und ihre Anwendung zur Brauerei gegen Ende des 10. in Russland allgemein bekannt war (vgl. Ilehn 6. Aufl. 40711'.). Die Annahme Linne's, dass die Einführung von Osten her in der Zeit der Völkerwanderung erfolgte, könnte daher, was die Cultur betrifft (an dem Indigenat der Pflanze im grössten Theile Europas ist nicht zu zweifeln), den Thatsachen entsprechen. Es spricht viel dafür, dass die Slaven den Hopfen als Bierwürze früher als die Westeuropäer anwandten ; dass sie, wie Sehr ade r andeutet, auch den Namen (s. S. 595 Fussn. 1) von ihren östlichen Nachbarn Türkischen Stammes übernommen haben, dafür fehlen vorläufig die Beweise. Bemerkenswerth ist die späte Einführung des Hopfens für die Bier- bercitung in Schweden erst im 14. Jahrhundert, wo früher Achillea millefolium und Myrica gale (s. S. 353) wie anderwärts verschiedene bittere Pflanzeustoffe und missbrauchlich Ledum palustre seine Stelle vertraten, und in England erst in der Zeil Heinrichs VIII. (jetzt wird derselbe namentlich in der Grafschaft Kent viel gebaut und die Ernte dient den dabei beschäftigten Londoner Arbeitern „hoppers" als eine Art Sommerfrische). Off. die Drüsen des Fruchtstandes Glandulae Lupuli, Lupulinum, Lupulus, Houblon, (Lupulin), Lupulina, Ph. Austr., Belg., Dan., Gall.» Genn., Helv., Hung., Neerl., Rom., Ross. 1) Von ßQct%vg kurz und aidyvg Aehre. *) Nach Louis Castagne, Marseille, welcher zwischen 1820 und 1830 bei Constautinopel, wo er als Kaufmann etabliert war, botanisirte (Boissier Fl. Or. I. XV). Später erforschte er die Flora von Marseille (Catalogue des plantes qui croissent nat. aux env. de Marseille Aix 1845 Suppl. 1851) und schrieb 1802 über die Ure- dineen des Dep. Bouches-du-Rhönr. 598 Moraceae. (Europa, Nord- und Central- Asien mit Ausnahme der arktischen Gebiete. In Nordamerica nur verwildert.) * *f II. Japonicns. • Einjährig. Iu der Tracht der vorigen Art nicht unähnlich, aher Grundachse fehlend. Blätter nieist hellgrün, bandförmig 5 — 7 lappig, am Rande gezähnt. Männliche Blüthenständc lange lockere Rispen; weibliche kurze eiförmige Aehren, lang gestielt ; ihre Hochblätter herzförmig, stachelspitzig zugespitzt, zur Zeit der Fruchtreife sich nicht erheblich ver grössern d. In Japan beimisch, erst vor einigen Jahrzehnten (1886) in die europäischen Gärten eingeführt, jetzt aber schon sehr verbreitet, zur Bekleidung von Lauben, Zäunen etc. sehr beliebt, besonders in einer weissbuntblättrigen Form. Aus den Anpflanzungen etc, in und bei den Gärten sehr leicht und oft zahlreich verwildernd, sich selbständig aussäend und sich sicher hier und da völlig einbürgernd (vgl. Hock Bein. Bot. Centr.bl. XV. 401 , XXVI. 425, Murr briefl.). Bl. Sommer bis Herbst. H. japonicns Sieb. u. Zucc. Fl. Jap. Fam. nat. II. 89 (1846). Bot. Reg. 1886 359 fig. 42. Nichols. Dict, Gard. Suppl. II. 431. Auch die weissbuntblättrige Form bleibt meist ganz samenbeständig oder liefert doch einen grossen Theil wieder bunter Pflanzen. 240. (16?) CANNABIS1). ([Tourn. Instit. 535 t. 309]. L. Gen. pl. [ed. 1. 304] ed. 5. 453 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 97.) (Hanf; plattd. : Hemp, Hennep; nieder! u. vläm. : Kemp, Hennep; dän.: Hamp; franz.: Chanvre; it.: Canapa; ligur.: Canebe; nun.: Canepä; poln.: Konopie ; wend. u. böhm. : Kenope ; kroat. : Konoplja, Poskon; russ. : KoHon.M ; ung. : Kender.) S. S. 595. Einjähriges hohes Kraut mit aufrechtem Stengel, meist ästig. Blätter und Zweige unten gegenständig, oberwärts abwechselnd. Blätter lang gestielt, gefingert, 5 — 7zählig. Blüthenstände zweihäusig, seitenständig, in den Achseln schuppenartiger Blätter am Grunde eines Zweiges, der an den oberen männlichen oft verkümmert. Die männ- lichen Blüthenstände trugdoldig, in den letzten Verzweigungen wickel- artig, am oberen Theile des Stengels und der Aeste einen rispenähn- lichen Gesammtblüthenstand bildend. Weibliche Blüthenstände auf eine Blüthe reducirt. Das Tragblatt des Stieles der weiblichen Blüthe wächst an derselben an und umhüllt die Blüthe kapuzenartig. Die weibliche Blüthen tragenden Zweige sind meist kurz und dicht beblättert; in ihren Blattachseln tragen sie wieder blüthentragende Zweige, so dass die weiblichen Blüthenstände eine Art von beblätterten Scheinähren bilden. Same mit reichlichem Nährgewebe um das Würzelchen. Keim- ling knieförmig gebogen, mit breiten, fleischigen Keimblättern und an- liegenden Würzelchen. Nur unsere A it. 1100. (62?) < . sativa. Q Meist 0,3—1,5 m, mitunter aber bis über 3 m (Biesenhanf) hoch. Stengel meist starr aufrecht mit sehr ') y.uvvaßig. Name der Pflanze bei Herodotos. Dieser Name, der in fast allen europäischen Sprachen wiederkehrt, ist asiatischen l'rsprungs. Der ungarische Name stimmt mit mehreren den Türkischen Sprachen angehörigen überein. Humulus. Cauuabis. 599 zähen Bastfasern, kurzhaarig- rauh, meist ästig. Blätter gegenständig, gefingert, 5 — 7, seltener bis 9 zäblig. Blättchen lanzettlich, beiderseits verschmälert, grob gesägt, oberwärts ganzrandig, meist etwa 1 dm lang, oberseits rauh, trübgrün, unterseits angedrückt, flaumhaarig, verkahlend, heller, beiderseits drüsig-punktiert; oberste Blätter 3 zählig mit lineali- schen Blättchen oder ungetheilt. Nebenblätter frei, fadenförmig. Blatt- stiele lang, kantig, rauh, brüchig. Männliche Blüthen mit weisslichen bis gelblich-grünen, durchscheinend berandeten, länglichen, abstechenden Perigon blättern. Staubbeutel gross, gelb. Weibliche Blüthen dunkler grün. Frucht eine Schliessfrucht, oval, zusammengedrückt, hellgrün ; ihre Schale sich leicht in zwei Hälften theilend. Einheimisch im Asiatischen Steppengebiete, wohl auch in Süd- Sibirien , Nord - China und Nord - Indien. Als westlichsten Fundort kannte A. De Candolle (Origine 118) die Südwestküste des Kaspi- schen Meeres bei Astara und Lenkoran ; doch wird die Pflanze auch von den Floristen Süd- und Mittel-Russlands als ursprünglich betrachtet, ebenso von Kanitz im Donau-Delta (PI. Roman. 112). Es ist da- her anzunehmen, dass auch im unteren Donaugebiet der Hanf ursprüng- lich sein dürfte. Velenovsky, der sich Fl. Bulg. 511 über das Indigenat nicht entscheiden will, spricht sich Suppl. 374 schon zuver- sichtlicher aus; ebenso scheint Adamovic ihn in Serbien für ursprüng- lich zu halten. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass auch in Süd- Ungarn (so Sirmien, Rechel Reise 21), Banat (Heuffel ZBG. Wien VIII. 194 [158]) diese Pflanze als einheimisch zu betrachten ist. Im Gebiet ihrer Bastfasern wegen vielfach (besonders reichlich in der Badischen Rhein-Ebene) angebaut und auf Schutt, an Wegen etc. nicht selten zahlreich verwildernd, im nördlichen Gebiete jedoch meist bald wieder verschwindend, im südlichen und südöstlichen jedoch völlig eingebürgert und ein ständiges Unkraut auf Mais- und Rübenfeldern etc., ebenso an Wegrändern, in Hecken etc. Die Hanfcultur steigt in Wallis bis 1593 m (Jaccard 317), in Tirol bis 1530 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2, 73), in Friaul bis 1150 m (Gortani), in Süd- Bosnien bis 1500 m (Maly), in der Biharia bis 1188 m (Kern er ÖBZ. XXVI. 51). Bl. Juli, August. Frucht Herbst (September, October). C. saiiva L. Spec. pl. ed. 1. 1027 (1753). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 342. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 261. Nyman Consp. 659. Suppl. 277. Richter-Gürke PI. Eur. II. 76. Rchb. Ic.XII t.DCLV fig. 1325.— C.foetens Gilib.Exerc.il. 450 (1792). Aendert im ganzen wenig ab. ßemerkenswerth erscheinen : B. macrospermai) (C. macrosperma Stokcs Bot. Mat. Med. IV. 539 [1812]). Früchte grösser. — Wird besonders zur Oelgewinuung und als Vogelfutter gebaut. Die Pflanzen sind meist kürzer und gedrungener als die zur Faser- gewiunung gebauten. C. Chinensis (C. chinensis Del. Ind. sem. Hort. Mousp. 1849. — G. gigantca l) Von j.iaKQÖg lang, gross und a/re^fia Same. 600 Moraoeae. der Gärten vgl. Haage u. Schmidt Catal.). Pflanze sehr gross, bis weit über 2 ni hoch. Eine rothbraun gefärbte Form wurde bei Berlin als Adventivpflanze beobachtet. Die männliche Pflanze unterscheidet sich von der weiblichen ausser den lockerer gestellten, helleren Blüthen auf den ersten Blick durch den schlankeren, schmächtigeren Wuchs und daher werden im Volke beide Geschlechter mit eigenen Namen be- zeichnet, wobei aber, wie die Ableituug mehrerer Namen von femella weiblich für cf und masculus männlich für 9 beweist, entsprechend der Deutung der älteren Botaniker (ehe Camerarius die wahre Natur der Sexualorgane bei den Pflanzen nachwies) die Geschlechter umgekehrt werden. Die männliche Pflanze heisst hoch- deutsch u. a. (vgl. Pritzel-Jessen 76) Staub-Hanf, Femmel, Hanfheune; plattd. : Fimmel, Hämpiune, Gale, Gelje-, Geil-, Güste-Hemp; im ital. Friaul Chanaipe; serb.: BJeJIOILKa; der weibliche hochdeutsch: Saat-Hanf, Mäschel, Maspel, Hanf- hahn; niederd.: Harnp, Mastel, Mäseli, Süd-Hemp; in Friaul Chanaipat; serb.: Hj)Hoima. Die schon von älteren Schriftstellern gemachte, neuerdings von W. Krüger (Ber. D. Bot. Ges. XXVI. a. 340) wiederholte Angabe, dass isolirte weibliche Stöcke auch ohne Befruchtung keimfähige Samen erzeugen, ihre Nachkommenschaft aber ausschliesslich weiblich ist, ist wohl mit Vorsicht aufzunehmen, da 1! i 1 1 er (a. a. O. XXVII. 122) für Marin ialis annua, von der auch von Krüger und seinen Vor- gängern dasselbe behauptet wurde, zwar das Letztere in der Hauptsache bestätigte, aber Befruchtung durch zwischen den weiblichen versteckte männliche Blüthen nach- gewiesen hat. Bitter schreibt uns, dass er an isolirteu weiblichen Hanfpflanzen stets nur taube Früchte erhalten hat. Auf den Hanffeldern richtet der Wurzelparasit Phelipaca ramosa („Hanftod") oft grossen Schaden an. Die Samen enthalten ein auch technisch benutztes fettes Oel, welches in Russ- land während der Fasten auch zu Speisezwecken verwendet wird. Die Samen dienen allgemein als Vogelfutter. Die stark riechenden Blätter enthalten einen narkoti- schen Stoff, welcher an das in Asien Charas oder Churus genaunte gclbgrüne Harz gebunden zu sein scheint; es wurde aus den bei uns medicinisch angewandten Drogen (man unterscheidet in Indien die Blätter der blühenden Pflanzen |Bhang] von den entblätterten Bliithenständen [Ganjäh], reicher an Harz und hoher geschätzt) von Bradbury ein Alkaloid Canuabinin dargestellt. In einem grossen Theile besonders des westliehen Asiens, in Acgypten und im tropischen Ost- und West-Afrika (dort Liernba genanut) wird der dort angebaute Hanf, der weit reicher an narkotischem Stoff ist als der europäische (durch morphologische Merkmale ist diese von Lamarck Encycl. I. 694 [1783] als Cannabis indica bezeichnete Pflanze nicht vom Typus verschieden), als Genussmittel verwendet (meistens aus Pfeifen geraucht). Die be- kannteste Bezeichnung dieses Narcoticums ist das arabische Wort Haschisch, das eigentlich Kraut bedeutet; ein Haschisch- Consument heisst Haschäsch, pl, Haschäsehin ; mit diesem Namen wurde die zur Zeit der Kreuzzügc in Syrien eine politische Rolle spielende Secte der Ismaeliten, deren durch Hanfgenuss fanatisirte Anhänger ihre Opfer bis nach Europa verfolgt haben sollen, bezeichnet, woher das französische Wort assassin für Mörder. Hanfpapier wird besonders zu Papiergeld verwendet. Eine originelle Verwendung finden die nach Entfernung des Bastes zurückbleibenden Holztheile der Stengel in Holland, welche als ein wenig bekanntes culturhistorisches Reliet Erwähnung verdient. Dort werden etwa 1 dm lange Stücke an beiden Enden durch Eintauchen in geschmolzenen Schwefel mit einem dünnen Ueberzuge dieser Substanz versehen und diese „Zwavelstokjes" dienen meist, an glühenden Kohlen entzündet, um die Pfeife in Brand zu setzen. Auch in den benachbarten Provinzen Westfalen und Hannover waren ähnliche, aber aus Coniferenholz verfertigte „ Schwefel- st ieken" noch vor etwa 40 Jahren in Gebrauch. Sie waren die Vorläufer der in ehr Mitte des 19. Jahrb.. gebräuchlichen Schwefelhölzer und diese die Vorgänger der jetzt benutzten Streichhölzer. Vgl. Ascher son in Potonie und Koerber Xattirw. Woehenschr N. F. IV. 296 (1895). Der Hanf war den Aegyptern, Israeliten sowie den Griechen und Römern um 500 v. Chr. noch unbekannt, wogegen die Cannabis. 601 Inder und Chinesen seine medicinischen Kräfte schon früher gekannt haben dürften. In Europa erwähnt ihn Herodotos (IV, 74, 75) zuerst als von den Skythen (in Süd-Russland) angebaut und zur Berauschung benutzt sowie von den Thrakiern zur Bekleidung verwendet. Noch im 3. Jahrhundert v. Chr. bezog König Hieron II. von Syrakus Hanf von der unteren Rhone für sein Prachtschiff. Von der nörd- lichen Balkanhalbinsel nach Gallien konnte die Cultur sehr wohl nördlich der Alpenkette gelangt sein. Um 100 n. Chr. erwähnt den Hanf der römische Satiriker Lucilius und zu Plinius Zeit gedieh er üppig in Mittel-Italien (jetzt besonders in der Emilia südlich vorn Po). Die Germanen haben ihn vermuthlich von ihren südöstlichen Nachbarn erhalten. Die Namen Femniel und Mäschel werden wohl erst im Mittelalter unter Einfluss der Klostergeistlichkeit aufgekommen sein. Die Faser der Pflanze ist ausserordentlich fest und wird vorzugsweise zu Seilerarbeiten sowie zu groben Geweben (Segeltuch !) benutzt. Off. die blühenden (aus Indien eingeführten) Spitzen, Herba Can- nabis, Herba Cannabis Indicae, Chan vre, Ph. Austr., Belg., Gall., Germ., Hung. und die Früchte, Fructus Cannabis, Semen Cannabis, Cannabis, Chanvre, Chenevis, Canepa Ph. Dan., Gall., Helv., Neerl., Rom., Russ. (Wohl einheimisch im Steppengebiet Asiens und auch Südost- europas; angebaut und verwildert stellenweise in der gemässigten und der Tropeuzone der ganzen Erde.) \% 40. Familie. URTICÄCEAE. (Endl. Gen. 282 [1837]. Engler Nat. Pfl. III. 1. 98. — Urticae Juss. Gen. 400 [1789] z. T.) S. S. 545. Einjährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Sträucher oder gar (nicht bei uns) Bäume, bei uns stets ohne Milchsaft. Blätter abwechselnd oder gegenständig, seltener quirlig, öfter mit Brennhaaren. Nebenblätter vorhanden, nur bei Parietaria fehlend. Blüthenstände meist kleine Trugdolden, stets an einem verkürzten oder verlängerten, beblätterten oder blattlosen Seitensprosse, oft Schein köpf chen oder Scheinähren bildend. Blüthen eingeschlechtlich, seltener vielehig, ein- oder zweihäusig; Perigonblätter meist 4 — 5, seltener 2 — 3, getrennt oder verbunden, die der weiblichen Blüthen öfter zur Fruchtzeit vergrössert. Staubblätter in den männlichen Blüthen von der Zahl der Perigon- blätter, vor diesen; ihre Staubfäden dick, am Grunde flach, sich nach oben verjüngend, anfangs nach innen gebogen, zur Blüthezeit elastisch vorschnellend. In den männlichen Blüthen meist ein fehlschlagender Fruchtknoten. Weibliche Blüthen (bei uns) ohne fehlschlagende Staub- blätter. Samenanlage am Grunde oder nahe des Grundes im Frucht- knoten angeheftet, geradläufig (orthotrop). Frucht eine Schliessf nicht, öfter als Scheinfrucht von dem Peiigon eingeschlossen und mit ihm verbunden. Samen mit dünner, brauner Schale, meist mit öligem Nähr- gewebe (Endosperm). Keimling gerade mit fleischigen, eiförmigen bis fast rundlichen Keimblättern. 602 Urticaceae. Uebersicht der T r i b u s. A. Pflanze mit Brennhaaren. Perigon der weibliehen Blüthen 4 theilig. Blätter abwechselnd oder gegenständig. Urereae. B. Brennhaare fehlend. I. Blätter gegenständig oder oft durch Fehlschlagen des einen Blattes in Paaren 2 reihig. Perigon der weiblichen Blüthe meist 3 theilig. Narben pinselförmig. Procrideae. II. Blätter abwechselnd oder gegenständig. Perigon der weiblichen Blüthen röhrenförmig oder seltener fehlend. Narben nie pinsel- förmig. Männliche Blüthen (bei uns) stets mit 4 — 6 oder seltener 2 - 3 Staubblättern (mit nur 1 Staubblatt ForsltaUeae nur in Süd-Europa). a. Perigon der weiblichen Blüthen frei oder mit dem Fruchtknoten verbunden, seltener fehlend. Vorblätter nie zu einer Hülle ver- einigt. Blätter abwechselnd oder gegenständig, mit Neben- blättern. Boehmerieae. b. Perigon der weiblichen Blüthen frei, niemals fehlend. Vorblätter häufig zu einer Hülle verbunden. Blätter abwechselnd, (bei uns) ohne Nebenblätter. Parietarieae. Ausser unserem Tribus iu Europa noch die obenerwähnten Forskai ieae (Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 23554 [1869]) mit Forskalia.1) (Foiskohlea L, Diss. de Opobals. (1764) Mant, I. 11 [1767]. '— Forskaelea Scop. Intr. 251 [1777]. — Forskalea Juss. Gen. 403 [1789]. — Porskahlea Agardh Aphor 204 [1825]); F. Cossonidna*) (Webb Ot. Hisp. 49 t. 45 [1830]. — F. taiaci'ssima ß. Cos- soniana Wedd. Aren. Mus. bist. nat. Paris IX. 534 [1857]) iu Sud-Spanien. 1. Tribus. UREREAE*). (Gaud. Bot. Vov. Freyc. 496 [1826]. Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 39 [1869]. Engler Nat. Pfl. III. 1. 103. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 123.) S. oben. Die Brennhaare sind steife einzellige Haare, deren angeschwollener Grund in die Oberhaut der Pflanze eingesenkt ist. Die oft köpfchenartig erweiterte Spitze bricht, wenn das Haar /.. B eine Hautstelle berührt, Leicht ab und der giftige Inhalt ergiesst sich auf die Haut, die er stark reizt und dadurch den bekannten brennenden Schmerz und die eigenthümliehe Anschwellung hervorbringt. Einzelne Personen sind besonders empfindlich, bei welchen das Jucken und die Anschwellung ungewöhnlich lange andauern oder der Ausschlag sich auf nicht berührte 1 laut- stellen ausbreitet. Etwa U> Gattungen meist in den Tropen. i) Nach l'i'br [Peter] Forskäl, s. 11. 2. S. 276 Fussn. 1. Das genaue Datum seiner Geburl i-t 11. Jan. 1732 Helsingfors (Finnland). S. VI. 2. S. 282 Fussn. 3. 3) Nach der tropischen Gattung Urera (Gaudich. Bot. Voy. Freyc. 400 [1820J*. Urtica. 603 Uebersicht der Gattungen. A. Narben pinselförmig. Nebenblätter frei (vgl. indessen U. mem- branacea). Blätter gegenständig. Urtica. B. Narben linealisch. Nebenblätter mehr oder weniger verbunden. Blätter abwechselnd. Laportea. 241. URTICA1). ([Tourn. Instit. 534 t. 308; Rupp. Fl. Jen. 309]. L. Gen. pl. [ed. 1. 283] ed. 5. 423 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 104. — Rutica2) Neck. Eiern. IL 202 [1770].) (Nessel, Brennnessel ; plattd. : Nettel, Nedel ; nieder!., vläm. : Netel, Brandnetel ; dän. : Naelde ; franz. : Ortie ; südfr. : Ourtiga ; it. : Urtica ; ligur. : Ortiga, Urtiga ; rum. : Urzicä ; poln. : Koprzywa, Pokrzy wa, Zagawka; wend. : Kopfiwa; böhm. : Kopfiva; kroat., serb. : Kopriva, KonpnBa; russ. : KonpiiBa; litt.: Dolyele; alban.: Hi#; ung. : Csalän.) S. oben. Ausdauernde oder einjährige Kräuter mit meist aufrechtem, meist vierkantigem Stengel. Blätter gegenständig, meist gezähnt bis eingeschnitten gelappt, meist 5 — 7-, selten 3 nervig. Nebenblätter frei oder zwischen den Blattstielen paarweise verbunden. Blüthenstände seitenständig, am Grunde achselständiger, öfter unentwickelter Laub- zweige, trugdoldig oder rispenförmig-wickelartig. Blüthen grün, oft ohne Vorblätter, 1- oder 2 häusig. Männliche Blüthen mit gleichmässig 4 theiligem Perigon und 4 Staubblättern, die in der Knospenlage deut- lich einwärts gebogen sind. Fruchtknotenrudiment vorhanden, becher- förmig. Weibliche Blüthen mit bis auf den Grund 4 theiligem Perigon, die beiden inneren gegenüberstehenden Abschnitte später vergrössert, die gerade Frucht einschliessend. Narbe sitzend, pinselförmig. Frucht eiförmig bis länglich, mit häutigem oder dünnkrustigem Perikarp, mit dein der Samen fest verwachsen ist. Ueber 30 Arten in den gemässigten Zonen. A. Einjährig. Jeder Blüthenstand mit männlichen und weiblichen A. Blüthen, trugdoldig, meist kürzer als die Blattstiele, der sie tragende Laubzweig meist entwickelt. 1101. (1.) U. urens. (Kleine Brennnessel, Eiter-, Heiter-, Haber- Nessel; plattd.: Lütje Nedeln, Kruse Nettel, Hiddernettel, Sengnettel; lig.: Rogna; kroat.: Zigavica, Uzigavica, Jarg, Sitna, Gröka Kopriva.) O- Meist 1,5 — 4 (bis 6) dm hoch, selten noch erheblich höher. Mit Ausnahme der Brennhaare meist unbehaart. Stengel aufrecht oder auf- steigend, meist ziemlich weich, hellgrün. Blätter eiförmig oder elliptisch, meist etwa 3 cm lang und 2 cm breit, spitz, einge- 1) Name der Gattung bei Horatius und andern; von urere brennen. '-) Aus Urtica durch Buchstabenversetzung gebildet. 604 Urticaceae. schnitten gesägt, der Endzahn nicht grösser als die Seitenzähne; die unteren Blätter kürzer als ihr Stiel. Blattstiel abstehend , borstig bis kurzhaarig. Nebenblätter klein , lanzettlicb, ganzrandig. Blüthenstände meist aufrecht, meist ziemlich dicht. Weib- liche Blüthen meist zahlreicher. Perigonblätter hellgrün, am Rande mit kurzen Borsten und eingemischten Brennhaaren, die inneren der weiblichen Blüthen meist nur mit einem einzigen Brennhaare. Frucht eiförmig, flach, am Rücken gewölbt, hellgrün. In Gärten, an Dorfstrassen, an Wegrändern, auf Schutt, im ganzen Gebiete gemein, auch auf den Nordseeinseln!! Steigt in den Alpen von Wallis bis 2000 m (Jaccard 317), in denen von Tirol bis 2215 m (Dalla Tone u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2. 73), in Friaul bis 1800 m (Gortani IL 140), in Steiermark im Toten Gebirge bis 1500 m (Hayek Fl. Stei. I. 179), in Nieder-Oesterreich bis 1435 m (Beck Fl. N.Oest. 306), in Bosnien auf der Vranica bis 1700 m (Murbeck) beobachtet, aber nach Maly (briefl.) wohl höher ansteigend. Bl. Mai bis Herbst. U. urens L. Spec. pl. ed. 1. 984 (1753). Koch Syn. ed. 2. 732. A. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 339. Nyman Consp. 657. Richter- Gürke PI. Eur. IL 76. Rchb. Ic. XII t. DCLII fig. 1320. — U. minor Lam. Fl. Franc. IL 194 (1778). — U. monoica Gilib. Exerc. IL 450 (17^2). — Ü. ovaUfölia Stokes Bot. Mag. Med. IV. 372 (1812). -- U. quadristipuläta Dulac Fl. Haut, Pyr. 150 (1867). — U. intermedia Forman. Verh. N. V. Brunn XXXIV. 287 (1896) nach Vandas Reliqu. Form. 53". Seiteuer als U. dioeca als Gemüse verwendet, Früher auch als Herba et seinen l'rticae niirjoris officiuell. Ziemlich wenig veränderlich. Von Formen wären zu nennen: A. Pflanze mit Brennhaaren. I. Pflanze sehr gross. major (Zapal. Consp. Fl. Gal. crit. II. 89 [1908]). Bis 6 dm hoch. Blätter bis 6,5 cm lang und bis 5 cm breit. Innere Perigonblätter der weib- lichen Blüthen bis 2,5 mm lang und 1,8 mm breit. — Galizien. II. Pflanze mittelgross oder klein. a. Pflanze mittelgross. 1. lypiea (A. u. G. Syn. IV [1911]). Pflanze meist lebhaft grün, ausser den lirennhaareu meist fast kahl. — Die verbreitetste Form. 2. Pcdolica (Zapai. Consp. Fl. Gal. crit. II. 89 [1908]). Stengel meist braun überlaufen, vom Grande ästig, zwischen den Brennhaaren mit Borstenhaaren. Blattstiele, Blätter, besonders am Bande und Perigon- blätter am Rücken borstig behaart, Blätter fast, rundlich, 2— 3,* cm lang und 1.7 — 3,2 cm breit, etwas dunkler grün. Blüthenstände kurz, bis 7 mm lang. Innere Perigonblätter der weihlichen Blüthen 2 mm lang. — Galizien. 3. montdna (Zapal. a. a. O. [1908]). Stengel öfter einfach. Blätter bis 5,2 cm lang und 3,5 cm breit, am Grande /. T. keilförmig. Brenn- haare oft mehr zerstreut. Blüthenstände kurz, 0,4 — 1 cm lang. — Galizien. 1). Pflanze klein. Urtica. 605 pdrvula (Richter-Gurke PI. Eur. II. 76 fl897j. — U. parvula Blume Mus. bot. Lugd.-Bat. II. 149 [1852—6]. — U. urens ß. parvifdlia "Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 40 [1869]. — U. urens f. microphylla Murr DBM. XX [1902] 53.). In allen Theileu, namentlich auch die Blätter, kleiner als der Typus. — An trockenen und nährstoffarmen Orten. B. Pflanze iu allen Theilen ohne Brennhaare. iners (Wedd. a. a. O. [1869]. — U. iners Forsk. Fl. Aeg.-Arab. 100 [1775], _ U. verticilldta Vahl Symb. bot. I. 76 [1790J). — Selten mit dem Typus. (Fast ganz Europa [ausser Spitzbergen, Jan Meyen, Nowaja-Semlja und dem arktischen Russland] , am Aetna bis 700 m ansteigend [Strobl]; Kaukasus, dort nach K. Koch [Linnaea XXIII. 605] bis 2000 m aufsteigend; fast ganz Asien; Nord-Africa; Abyssinien; Cana- rische Inseln ; Madeira; Nord-America ; Süd-America eingeschleppt.) * 1101. X 1103? U. wem X dioeca? s. S. 615. B. Blüthenstände nur mit männlichen oder weiblichen Blüthen, 1- oder B. 2 häusig; der sie tragende Laubzweig meist wenig oder nicht ent- wickelt. Einjährig oder ausdauernd. I. Nebenblätter frei oder nur ganz am Grunde kurz verbunden. I. a. Weibliche Blüthenstände geknäuelt, köpfchenartig kugelig. a. 1102. (2.) U. pilulifera (Römische Nessel; franz.: Ortie romaine; kroat. : Drobnja, Ljuta Kopriva). Q. Meist 3 — 9 dm hoch. Ein- häusig. Stengel meist aufrecht, seltener aufsteigend oder nieder- liegend, ästig. Blätter länglich-eiförmig, zugespitzt, am Grunde keilförmig oder herzförmig, meist länger, seltener kürzer als ihr Stiel, stumpflich-eingeschnitten-gesägt, der Endzahn länger als die seitlichen, ausser den Brennhaaren unterseits meist auf den Nerven kurzhaarig. Männliche Blüthenzweige rispenförmig-wickelartig, aufrecht, zugleich mit weiblichen oder ausschliesslich an den unteren Stengel- knoten. Weibliche Blüthenstände kugelförmig, langgestielt, von wechselnder Grösse, abstehend oder zurückgeschlagen, so lang oder kürzer, selten länger als die Blattstiele. Frucht eiförmig bis breit- eiförmig, spitz, zusammengedrückt, von den aufgeblasenen, borstig be- haarten Perigonblättern locker umschlossen. Samen klein, spitz. An Wegrändern, auf Schutt etc., einheimisch nur im Mittelmeer- gebiete. Dauphine (im Rhönethal bis Lyon); Provence; Riviera ; in Istrien: Orsera; Insel Cherso: bei Beilei (Marchesetti, Parenzo 75); Dalmatien, nach Süden zu häufiger werdend!! Hercegovina nördlich bis Mostar, Stolac und Trebinje; Montenegro. Im nördlichen Gebiete oft verschleppt und mitunter Jahre lang hintereinander auftretend, so früher (z. T. wohl noch jetzt?) in Thüringen bei Rudolstadt, Windehausen, Heringen und Ellrich; Schloss Maunsfeld! Schlossberg in Quedlinburg, Weferlingen a. d. Aller in der Prov. Sachsen! Bl. Juni bis Herbst. U. pilulifera L. Spec. pl. ed. 1. 983. Koch Syn. ed. 2. 732. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Nyman Consp. 657. Suppl. 277. G06 Urticaceae. Richter -Gurke PI. Eur. II. 77. Rchb. Ic. XII t. DCLIII fig. 1302. — U. cordifölia Moench Meth. 351 (1704). Die jungeD Triebe auch dieser Art werden im Mittelmeergebiet hier und da mit Oel als Salat gegessen (Landerei' Flora 1856.314). Die Pflanze wurde früher auch arzneilich benutzt (Semen Urticae Romanae) und deshalb im nördlicheren Gebiet gezogen. In Griechenland wird sie auch jetzt als Arznei verwendet (Landerer a. a, O. 750). Apiciua nannte die Art Urtica feminea. Andere alte Namen s. bei D ragen - dorff 179 und Low Aramäische Prlanzennann n. Aendert ab: von europäischen Formen wären noch zu erwähnen Ba lear'iea (Wedd. Anh. Mus. bist, nat. Paris IX. 75 [1856]. — U. baledrica L. Syst. ed. 10. 1265 [1759]) in Spanien, Italien, Sicilien und Griechenland. A. genuina. Blätter mehr oder weniger tief stumpflich-eingeschnitten- gesägt. So bei weitem am verbreitetsten. U. pilulifera a. genuina Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 252 (1861). Hierzu gehört: IL Chesneydna i) (Wedd. Arch. Mus. bist. nat. Paris IX. 75 [1856]. — U. Chesneyana Blume Mus. bot. Lugd.-ßat. II. 153 [1856]). Blätter gezähnt- gesägt. Nebenblätter stumpf. Weibliche Blüthenstände einzeln, sehr kurz gestielt. — Ob auch bei uns nach Gurke (Richter PI. Eur. II. 77) mit der Art hin und wieder? B. Dodärtii2). Blätter ganzrandig oder kaum gezähnelt. Ziemlich selten, bei uns wohl nur in Dalmatien, sonst nur verschleppt. U. pilulifera b. Dodärtii Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 608 (18t54). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. — U. Dodärtii L. Syst, ed. 10. 1265 (1759). Nyman Consp. 657. Rchb. Ic. XII t. DCLIII fig. 1303. — ü. integrifolia Savigny in Lam. Eucycl. IV. 637 (1797). — U. convexa Hörnern, in Spreng. Syst. III. 839 (1826). Fs lassen sich leicht Mischlinge dieser Rasse mit dem Typus ziehen, die zwischen beiden die Mitte halten und an deren Nachkommen sich besonders gut die Mcndcl'scheu Vererbungsgesetze demonstriren lassen. (England; südwestliches Frankreich; Spanien; Italien; Sardinien; Sicilien; Balkanhalbinsel [eingeführt in Rumänien etc.); Krim; Kauka>us; Westliches Asien; Nord-Africa; St. Helena [America eingeführt].) ~%\ b. b. Blüthenstände sänimtlich ährenförmig oder rispig. 1. 1. Blätter tief eingeschnitten. *t U. cannahina. 2\-. Stengel aufrecht 1 — 2 m hoch. Blätter meist 3 — 5- theilig mit fiederförmig eingeschnittenen bis doppelt fiedertheiligen Abschnitten. Blattstiele wir der Stengel borstenhaarig. Blüthenstände rispig, achselständig, aufreebt. l) Nach dem Obersten (später General) Francis Rawden Chesney, * 16. März 1789 Annalong (Down, Irland) f 30. Jan. 1872 Monroe (Down), der die Form lü3b" auf dir Reise am Buphrat bei der Burg Sedjim Kala sammelte. -) Nach Denis Dodart, * Paris 1634 f 5. November 1707 ebendort, Leibarzt Ludwigs XIV. Urtica. 607 Im gemässigten Asien von Ural und Persien bis nach Dahurien verbreitet, bei uns hier und Ja als Zierpflanze in Parks, mitunter verwildert. Oefter (wohl nicht in Europa) als Gespinnstpflanze angebaut. ü. cannabina L. [Hort. Upsal. 282 (1748 ] Spec. pl. ed. 1. 984 (1753). Ledeb. Fl. Pvoss. III. 638. 2. Blätter nur mehr oder weniger tief sägezähnig. 2. Ausser der folgenden Gesammtart in Europa noch U. rupestris Gass. Adnot. Cat. Hort. Boccadifalco 15 [1821]) in Sicilien. Gesammtart U. dioeca (No. 2003 u. U. citri rirens). Ausser unseren Arten in Europa noch U. atrivirens {atrovirens Re'q. in Loisel. Nouv. not. 40 [1827]. — U. grandidentata Moris Stirp. Sard. Elench. II. 9 [1828]. — U. dioeca ß. atrovirens Gren. u. Godr. Fl. France III. 108 [1855]) in Corsica, Sardinien, Süd-Italien und einigen kleineren Inseln. — Weddell unter- scheidet (Arch. Mus. bist. nat. Paris IX. 69 [1856]) die Abarten B. floribunda und C. angustifolia. 1103. (3.) U. dioeca (Grosse Brennnessel; platte!.: Grote Nedeln; Brannedel, Bannel; kroat. : Velika Kopriva.) Q[. Meist 0,3 — 1,5 dm hoch. Meist 2 h aus ig. Grundachse kurz kriechend, ästig, holzig. Stengel meist aufrecht, seltener aufsteigend oder gar niederliegend, wie die Blätter neben den Biennhaaren meist kurzhaarig, derb oder im Mittelmeergebiete mitunter sogar am Grunde holzig, einfach oder in der Mitte kurz ästig. Blätter meist länglich, 0,7 — 1,4 cm lang und 2 bis 4 cm breit, zugespitzt, am Grunde meist herzförmig, grob gesägt, mit eiförmigen bis sichelförmigen spitzen Zähnen, oberwärts mit langen Borsten besät, zwischen diesen oft anliegend zottenhaarig, an den Rändern von sehr kurzen Borsten bewimpert. Blattstiel höchstens halb so lang wie das Blatt, meist schlaff, borstenhaarig. Neben- blätter linealisch -lanzettlich, ganzrandig oder stumpf gezähnt. Männ- liche Blut hen zweige rispenförmig- wickelartig, mit kurzen Seiten- ästen, aufrecht, länger als der Blattstiel. Weibliche Blüthen- zweige mit längeren Seitenästen, zuletzt hängend, sonst den männlichen gleich gestaltet. Perigonblätter grünlich, am Rande von kurzen Boisten und Brennhaaren bewimpert. Frucht eiförmig, gewölbt, am Rücken gekielt, hellgrün. In feuchten Wäldern, besonders in Erlenbrüchen, oft grosse Be- stände bildend, dann auch an Zäunen, in Gebüschen, an Wegrändern und Gräben im ganzen Gebiete nicht selten, auch auf den Nordsee- inseln (Buchen au Fl. Ostfries. Ins. 3. Aufl. 90). In den Alpen bis zu verschiedener Höhe beobachtet, in der Schweiz (Hegetschweiler 934) bis 2000 m, im Wallis bis 2410 m (Jaccard 317) in Tirol bis 2370 m (Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2. 71), in Salzburg bis 1600 m (Sauter 38), in Friaul bis 1860 m (Gortani II. 140). In Ungarn bis 1030 m angegeben (Kerner ÖBZ XXVI. [1876] 50, 51), in Siebenbürgen bis 2000 m (Schur), in Bosnien und der Herce- govina bis 1800 m (Beck). Bl. Juni bis Herbst. Frucht Juli bis Herbst. 608 Urticaceae. U. dioica L. Spec. pl. ed. 1. 984 (1753). Koch Syn. ed. 2. 732. Gren. u. Godr. Fl. France III. 108. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 339. (dioeca) A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Nyman Consp. 657. Suppl. 277. Richter-Gurke PI. Eur. IL 77. Rchb. Ic. XII t. DCLIV fig. 1324. — U. gräcilis Ait. Hort. Kew. ed. 1. III. 341 (1789). — U. major Kanitz BZ. XX. 190 (1862) XXL 54 (1863). Verh. ZBG. Wien XII (1862) 212. Neilr. Diagn. 113 vgl Weddell in DC. Pr. XVI. 1. 50—52. Die jungen Sprosse und die Blätter werden wie Spinat gekocht als Gemüse gegessen. Manche Tiere, wie z. B. das Rindvieh, erscheinen gegen die Brennhaaro unempfindlich ; sie verzehren die Pflanze gierig. — Das frische Kraut wird weiter noch "heute in der Volksinedicin gegen Lähmungen und Rheumatismus verwandt, rüdem der betr. Körpertheil durch die Brennhaare gereizt wird (Urtication). Die Grundachse findet zum Gelbfärben Anwendung (Haussknecht); viel bekannter ist aber die Benutzung der Stengelfasern zur Herstellung des Nesseltuclics Ziemlich veränderlich. Wohl nicht im Gebiete Mächst die Rasse Sicula (Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 78 [1856] in DC. Prodr. XVI. 1. 52 [1869]. — U. sicula Gasparr. in Guss. Fl. Sic. Syn. II. 580 [1844]). Stengel am Grunde strauchartig, mehrjährig, zierlich, ästig, behaart. Blätter klein, am Grunde abge- rundet, scharf gesägt. — So bisher nur in Sicilien. — Bei uus kommen in Betracht: A. Stengel aufrecht oder nur durch Niedertreten etc. liegend bis auf- steigend, höchstens die randständigen dichten Bestände seitlich ge- drängt, Grundachsen ziemlich kurz kriechend. I. Pflanze zweihäusig, selten einzelne Blüthen des anderen Ge- schlechts eingemischt. a. Blätter mittelgross oder gross. 1. Pflanze massig stark behaart bis verkahlend. a. vulgaris Stengel meist ziemlich hoch, meist unverzweigt oder wenig verzweigt, rauh behaart. Blätter meist herz- förmig-eiförmig, die oberen schmäler und auch kleiner, meist grob gesägt-gezähnt. Die bei weitem häufigste Rasse. U. dioica a. vulgaris Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 50 (1869). Hierzu gehören folgende Formen: 1. Stengel auch in der Blüthenregion beblättert. a. Pflanze reichlich mit Breunhaaren besetzt. § Blätter herzförmig-eiförmig oder breiter. — U. dioica ct. lati/olia Lcdeb. Fl. Alt. IV. 240 (1833). Fl. Ross. III. 637. * Blätter einfach grob-gesägt oder mit wenigen Doppelzäliuen, sowie ohne besonders verlängerten Endzahn, f Blätter mittelgross. A* hispida. Dunkelgrün. Sehr stark mit Brennhaaren bedeckt. Blätter kurz zugespitzt, schwach herzförmig, eiförmig-lanzettlich. — So besonders im südlichen Ge- biete, im Mittehneergebieto und West- Asien stellenweise häufig, in Friaul bis 1500 m beobachtet (Gortani II. 140). — U. dioica ct. Subvar. hixpida Wedd. Arch. Mus. Paris IX. 77 (1856) in DC. a. a. O. 50 (1869). Fiek Urtica. 609 Fl. Schles. 394. Sag. u. Schneid. Fl. Centr. Karp. 450. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 340. Strobl Flora LXIV (1881) 365. — U. hispida Lam. u. DC Fl. Franc. V. 355 (1815). Nyman Consp. 657. — U. nebrodensis ' ) Gasp. in Guss. Fl. Sic. Syn. II. 580 (1844). — Sehr nahe stehen : II* horrido, (Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1.51 [1869]). Stengel, Blätter und Perigon sehr rauhborstig. III* hispidula (U. hispidula Cariot Etüde des Fleurs II. 505 [1864] vgl. Gremli Neue Beitr. I. 21). Männ- liche Pflanze hell mit weisslichen Blüthenständen, weibliche dunkelgrün mit in der Frucht schwärzlichen Blüthenständen, die so lang oder kaum länger sind als das Blatt. — Eine zweifelhafte Pflanze. B* typica. Pflanze dicht mit kurzen Haaren bedeckt, da- zwischen dünne bis weiche z. T. nicht brennende Borsten. — So am häufigsten. — U. dioica ct. typica Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 339 (1897) veränd. C* gl ab rata. Stengel und Blätter ausser den auch spär- licheren Brennhaaren kahl oder fast kahl. — Hier und da zerstreut, anscheinend im südlichen und besonders südöstlichen Gebiete häufiger. Auch ausserhalb des Ge- bietes in Südost-Europa und bis zum Himalaja angegeben. — IT. dioica ct. Subvar. glabrata Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 51 (1869). Kanitz Flora LV. 19 (1872). — U. glabrata Clem. Atti Soc. It. Fir. 1841. 517. Vis. Fl. Dalm. I. 217 (1842). Nyman Consp. 657. — Vielleicht zum Theil von grösserer Selbständigkeit. — Wohl kaum verschieden ist g labrescens (Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 130 [1889]). Lindberg gibt (Iter Austr.-Hung. 22) U. glabrata für das Omblathal in Dalmatien an, wo in- dessen nach Sagorski (ÖBZ. LXI [1911] 16) nur U. mcmbranacea wächst. ff Blätter gross. A* Carpätica. Pflanze bis 1,5 dm hoch. Blätter bis fast 2 dm laug und 1,2 dm breit, die unteren herzförmig. — Wohl überall verbreitet. — U. dioica 1 form, carpätica Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 91 (1908). — Die Pflanzen haben meist nicht sehr dichtstehende Brennhaare. B* Sarmätica. Pflanze gross und kräftig. Blätter gross, tief herzförmig, eiförmig, bis über 1,5 dm lang und fast 1 dm breit, die oberen kleiner herzförmig-länglich, bis fast 4 cm breit, alle spitz, die oberen zugespitzt, gleich- massig grob gesägt mit (bis 11 mm) breiten und 6 mm langen Sägezähnen, an den Nerven mehr oder weniger behaart. Nebenblätter bis 1 cm lang und 4 mm breit. Blüthenstände bis etwa 4 cm lang. Blüthen klein. Frucht glänzend gelblich bis bräunlich. — Bisher nur in Galizien (Lentz). — U. dioica e. sarmätica Zapat. Consp. Fl. Galic. crit. II. 92 (1908). — Eine Pflanze von unsicherem Werth, von der nur 2 weibliche Zweige vorlagen. Wohl weiter verbreitet. — Hierher gehört auch : II* subsetdsa (Zapal. a. a. O. 93 [1908]). Stengel und Blattstiele spärlich borstig. — Galizien. i) S. I. S. 261 Fussn. 1. Ascherson u. Gm ebner. Synopsis. IV 39 610 Urticaceae. ** Blätter mit abweichender Ausbildung des Randes: doppelt gesägt oder mit laug vorgezogenen Zähnen. + duplicati -serr äta. Blätter kaum herzförmig, doppelt gesägt, meist wie der Stengel reichlich brennhaarig. — Zerstreut. — U. dioica a. Suhvar. ditplicalo-serrata Wedd. Arch. Mus. hist. nat, Paris IX. TT (1856) in DC. Prodr. XVI. 1. 51 (1869). ff trilo bescens, Einige der mittleren Zähne viel stärker entwickelt und mehr oder weniger stark wieder gezähnt, daher das Blatt mitunter schwach dreilappig erscheinend. — So mitunter in Erlenbrüchern an feuchten schattigen Orten. — U. dioica var. trilobexcens Ullep. ÖBZ. XXXVIII (1888) 20. Sag. u. Schneid. Fl. Centr. Karp. 450. fft m acrodonta l). Blattzähne einzeln oder zahlreich stark vorgezogen. — Nicht selten. — U- dioica var. marrodonta Borb. in Baenitz Herb. Eur. no. 6996 (1892). Balat. fl. 337. f+ff lamiifölia. Pflanze gross. Unterste Blätter fast nieren- förmig-herzförmig, die mittleren eiförmig-herzförmig, Länger zugespitzt, alle grob eingeschnitten gesägt, an den Nerven borstig behaart. — Auf Triften und im Gebirge, nach Schur bis 2000 in aufsteigend. — IT. dioica a. laiaiifolia Schur Emmi. pl. Transs, 601 (1866). — U. dioica var. alpina Schur Sert. no. 2513 (1853\ — Ihr nahe stehen: B* curvidens (Schur a. a. O. [1866]). Blätter kahler, sehr lang zugespitzt, gesägt-gezähnt mit nach vorn ge- krümmten Zähnen. — Zerstreut. C* xiphodon-2) (Stapf Verh. ZBG. Wien XXXIX [1889J 212. — U. xiphodon Stapf Bot. Erg. Polakschen Exp. II. 5 [1885/6]). Endzahn der Blätter sehr stark verlängert. — Asien, ähnliche Formeu auch bei uns. §§ Alle Blätter schmäler. angustif 61ia. Blätter alle aus abgerundetem Grunde länglich-lanzettlich bis schmal-eiförmig-lanzettlich. — Aus Ost- asien, Sibirien und Süd-Russland angegeben, aber ebensolche Formen auch bei uns nicht selten. — U. dioica ß. anqustifoiia Ledeb. Fl. Alt. IV. 240 (1833). Fl. Ross. III. 637. Rchb. Ic. XXII. 654 b nach Pospieh. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 340. — U. angustijolia Fisch, nach Hörnern. Hort. Hain. Suppl. 107 (1819). ß. Pflanze ganz ohne Breunhaare oder doch nur sehr spärlich mit solchen besetzt. su bin ermis. — Hier und da. meist einzeln. — U. dioica var. subinermis Uechtritz Verh. BV. Brandenb. V. 146 (1863). Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 1866. 124. Fiek Fl. Schles. 394 (1881). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Pospich. II. Oesterr. Küstenl. I. 340. — U. dioica c. inermis „Ueehtr." nach Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 92 (1908). -• Die Pflanze darf nicht mit im Herbste verkahlenden, dann nicht mehr brennenden Pflanzen des Typus verwechselt werden. — Hierher gehört: §§ umbrösa (Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1.50 [1869]). Stengel und Blätter dünn behaart, last ohne Brennhaare. — In Wäldern nicht selten. 2. Blätter im oberen blüihentragenden Theile der Stengel fehlschlagen 1. t) Von itaxgö; lang und ö<5otv Zahn. '-) Von $i(pog Schwert und ööovg. Urtica. 611 verkümmernd und hinfällig, der obere Theil daher zur Blüthezeit blattlos. spieäta. Pflanze gross; untere Blätter gross. — Bisher nur in Ostpreussen : Insterburger Stadtwald ! ! aber wohl weiter ver- breitet. — U. dioeca b. spicala A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262 (1898). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * b. ramosissima. Pflanze gross und kräftig, 1,5 bis fast 2 m hoch. Stengel atn Grunde holzig, Pflanze daher halbstrauchig, schon vom Grunde an sehr ästig, buschig. Bisher nur in Ungarn : Comitat Neutra, bei Zela (L. Richte r). U. clioica var. ramosissima L. Richter ÖBZ. XXII (1872) 167. Scheint eine beachtenswerte Pflanze zu sein. Ueber die gleich- falls halbstrauchige aber kleine Rasse Sicula vgl. oben S. 608. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) fjjTj 2. Pflanze in allen Theilen dicht grau behaart. g a 1 e o p s i d i f 6 1 i a. Stengel filzig, Blätter eiförmig- lanzettlich, oberseits behaart, unterseits filzig, ohne oder fast ohne Brennhaare; Blüthenstände ährenfönnig, etwa so lang als der Blattstiel mit filzig behaarten Stielen. Typisch bisher nur in Ungarn, dort im Röhricht der Sümpfe verbreitet (vgl. Pokorny Verh. ZBG. Wien X. 289 [1860J). U. dioica s. galeopsifolia Kanitz in DC. Prodr. XVI. 1. 51 (186!)). Richter-Gurke PI. Eur. IL 78. — U. gale- opsifolia Wierzb. in Opiz Naturalientausch IX. 107 (1825). Herb, authenfc. no. 41. Pokorny Verh. ZBG. Wien X. 289 (1860). Nyman Consp. 657. — U. major var. galeopsifolia Kanitz BZ. XX. 190 (1862). Flora LV. 17 (1872). Hierher gehört : b. pubescens. Stengel und Blätter fast ganz ohne Brennhaare, dicht und weich behaart. Perigonblätter zur Fruchtzeit weichhaarig. — So verbreiteter im südöstlichen Europa, bei uns in Dalmatien und wohl weiter, dann in Italien mit den Inseln, Balkanhalbinsel, Süd-Russland, Kaukasus und Kleinasien. — U. dioica var. pubescens Trautv. Bull. Ar. Sc. S. Petersb. XIII [1854] 1S8 (1855). — U. pubescens Ledeb. Fl. Alt. IV. 2-10 (1833) in Eichw. PI. nov. Casp. Cauc. II. 41 t. 39 (1831 bis 33). Nyman Consp. 657. -- U. submüis Boiss. Fl. Or. IV. 1146 (1879). — Ob hierher auch U. dioica var. hohsericea Fries nach Sael. Herb. Mus. Fenn. 1 aus Schweden und Finnland?? (Verbreitung der Rasse: Sardinien; Sicilien ; Italien; Serbien; Bulgarien ; Griechenland ; Süd-Russland ; Kaukasus ; Kleinasien.) jljT b. Blätter viel kleiner als beim Typus; Pflanze klein. 39* 612 Urticaceae. microphylla1). Pflanze niedrig, meist ziemlich ästig. Stengel am Grunde öfter etwas (ob auch stärker?) holzig. Blätter meist nur 1J2 oder 1/s so lang als beim Typus, am Grunde kaum herzförmig, öfter bis lanzettlich. An Abhängen, auf sonnigen Hügeln, auf Gerolle oder an Felsen, fast nur im südöstlichen Gebiete, dort verbreitet, selten im mittleren oder gar nördlichen Gebiete. U. dioica var. microphylla Hausm. Fl. Tirol 771 (1852). Richter-Gürke PI. Eur. II. 78. — U. dioica var. parvifolia Wierzb. in Heuff. Enum. pl. Ban. 157 (1858). Die Pflanze besitzt eine sehr eigenartige Tracht und bleibt auch in der Cultur constant. Die oben S. 608 genannte Rasse Stada steht ihr augenscheinlich nahe. Sie darf nicht mit Standortsfornien dürrer resp. ausgetrockneter Stellen vermengt werden, diese zeigen indessen ineist keine so gleiehmässige Verkleinerung der Blätter und erscheinen auch sonst krankhaft verändert. — Hierher gehören : 2. montäna. Meist 2,5 — 3 dm hoch, vom Grunde an ästig. Blätter der unteren Zweige sehr klein, am Grunde abgerundet, eiförmig, kürzer zu- gespitzt. — An Felsen und Mauern in Siebenbürgen. Bl. Juli, August. — U. dioica b. montana Schur Enum. pl. Transs. 601 (1866). 3. parvifolia. Pflanze etwa 3 — 3,5 dm hoch. Stengel nicht ästig. Blätter bis 6 mm lang. — Galizieu. — U. dioica 3. for. parvifolia Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 91 (1908) wohl nicht Wierzb. — Ist nach Zapalowicz von Hausm an n's microphylla verschieden. 4. Czarno hören sis 2). Bis 4,5 dm hoch, spärlich borstig und mit kurzen sehr spärlichen Brennhaaren. Blätter nur 4 (bis 7) cm lang, ziemlich breit, die unteren fast rundlich, wie die übrigen am Grunde abgerundet- gestutzt, die obersten schmäler, alle tief kammförmig eingeschnitten ge- zähnt oder gesägt, die Zähne viel schmäler als die des Typus. Perigon- blätter der männlichen Blüthen 1,5 mm lang spärlich borstig, z. T. purpurn überlaufen. — Galizien, in etwa 1700 m Höhe. — U. dioica 2. f. czarnohorensis Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 91 (1908). (Verbreitung der Rasse : Bisher nur aus dem Gebiete bekannt, aber wohl weiter verbreitet.) jTjTj? II. Pflanzen einhäusig (vgl. auch Kioviensis). monoeca. Pflanze meist gross und kräftig, mitunter aber auch kleiner. Untere Blüthenstände meist weiblich, die oberen meist mit männlichen und weiblichen Blüthen, mitunter auch einzelne Blüthen, selten zahlreiche zweigeschlechtlich. Hier und da zerstreut. U. dioica var. monoica Tausch in Ott Catal. Fl. Böhm. 41 (1851), nur der Name. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 146. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 340. Pospichal lässt es (a. a. O.) dahin gestellt, ob seine Pflanze, die er als kleiner und mit der Tracht und der Blattform der U. ureus beschreibt, nicht etwa ein Bastard dieser Art mit U. diocca sei. Hierher gehören : ') Von uixQÖg klein und tpvAÄov Blatt. -) Auf der Czarna Hörn in den Ost-Galizischen Karpaten gefanden. Urtica. 613 b. andro'gyna (Beck Fl. Nieder- Oesterr. 306 [1890]. — U. dioeca var. monoeca Beck Fl. Hernist. Kl. Ausg. 183 [359] [1884]). Untere Blüthen- stände männlich, die mittleren gemischt, die oberen weiblich. — Nieder- Oesterreich. Galizien und wohl auch anderwärts. C. miräbiiis (Zapsl. Consp. Fi. Galic. crit. II. 91 [1908]). Stengel zierlich, bis 8,5 dm hoch, mit sehr kurzen Borsten ziemlich spärlich besetzt, ober- wärts dichter behaart, Brennhaare ziemlich spärlich. Blätter mittelgross, mit schwach herzförmigem Grunde, die unteren eiförmig, bis 8 cm lang und bis etwas über 5 cm breit, die oberen allmählich schmäler und kleiner. Blüthen klein, in dünnen, stark unterbrochenen Blüthenständen, die ein- zelnen Knäuel fest sitzend bis kurz gestielt. Blüthen in demselben Bliithen- stande teils weiblich, teils zweigeschlechtlich; die letzteren mit einem Frucht- knoten und 4 Staubblättern ; ihr Perigon mit 4 gleichlangen oder fast gleichlangen 1,2 — 1,5 mm langen Blättern. Galizien. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art?) *? B. Stengel aus niederliegendem wurzelndem Grunde aufsteigend. K i o v ive n s i s x). Stengel dick und weich, schlaff, meist ziem- lich lang niederliegend und wurzelnd, daher die Pflanze kriechend und mitunter grösseren Rasen bildend, ziemlich zerstreut mit derben Borsten besetzt. Blätter meist aus abgerundetem Grunde allmählich und lang zugespitzt, seltener breit bis breit-herzförmig, einfach grob gesägt, mit abstehenden oder vorwärts gerichteten Zähnen ; ziemlich sparsam behaart. Blüthenstände dünn, lockerblüthig, die unteren meist weiblich, die oberen männlich, mitunter aber auch zweihäusig. Blüthen kleiner. An schattigen Bruchstellen, in Waldsümpfen, Erlenbrüchern etc. gerne in Gesellschaft von Impatiens noli längere. In Nieder-Oester- reich in den Marchsümpfen. Ungarn ! ! Siebenbürgen, hier an- scheinend nicht selten. Selten im übrigen Gebiete, aber vielleicht oft nur übersehen. Bl. Juli, August. U. dioica var. Kioviensis Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 78 (1856); in DC. Prodr. XVI. 1. 51. — U. Kioviensis Bogowitsch Bull. Soc. Nat. Mose. XVI. 1. 324 (1843). Nyman Consp. 657. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 307. Richter- Gurke PI. Eur. I. 79. Wir haben uns nicht entschliessen können, diese Pflanze als eigene Art aufrecht zu erhalten ; so charakteristisch sie auch in ausgeprägten Exemplaren, erscheint, so ist doch keines der Merkmale scharf gegen die übrigen Rassen ab- greuzend. Die Pflanzen des nördlichen Gebietes können nicht getrennt werden. Hierher gehören : II. radicans (U. radicans Bolla Verh. Ver. Naturk. Pressb. I. 8. Sitzb. 24 [1856] ÖBZ. VII [1857 j 12'J. Janka ÖBZ. VII [1857] 328. Neilr. lTng. Nachtr. 25. Verh. ZBG. Wien XXXV. 643 [1885]. Simonk. Enum. Fl. Transs. 485, nicht Sw. oder Wight. — U. Bollae*) Kanitz Flora LV. 17 [1872J. Nyman Consp. 857 Suppl. 277). Blätter breit, dünn und schlaft'. Ungarn : Comitat Press- burg, Erlenbruch Schur bei St. Georgen (Bolla !!). — Kanitz nennt a. a. O. die Form U. Floilae, weil der Name U. radicans bereits zweimal vergeben sei (beide gehören indessen nicht zur Gattung Urtica]) und weil diese Pflanze von !) Bei Kiew, polnisch Kiöv. gesammelt. 2) S. VI. 1. S. 570 Fussn. 1. GH Urticaceae. Kiovienaie wohl verschieden sei. Die Blattbreite i>i allerdings bei den Bol la- schen Pflanzen von Pressburg und bei den ELogowitsch'schen von Kiew recht wesentlich verschieden, aber sonst ist kein erheblicher Unterschied bemerkbar. III. pildaa (A. n. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262 [1898]). Blätter, namentlich die jungen, dicht grau behaart, meist massig breit bis breit. — So auf Mooren und im Röhricht an Fluss- und Seeufern in Nordostdeutschland ; wohl weiter verbreitet. — An mehrmals im Jahre gemähten Orten überzieht die Pflanze durch ihre schlaft' niederliegenden Stengel öfter grössere Flecke in niedrigem Basen. (Verbreitung der Rasse: Südlicheres Russland.) (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa mit Ausnahme des arkti- schen; nördliches und gemässigtes Asien; Nord-Africa; Polynesien; Nord- America ; subtropisches Süd-America.) * 1101. X H03? U. urens X dioeca s. S. 615. II. II. Nebenblätter zwischen den Blattstielen verbunden. 1104. (4.) U. meinbrauacea (alban.: Hi^-i-bute). 0. Mehr oder weniger behaart. Stengel meist 3 — 8 dm hoch, aufrecht, ästig, ober- wärts rispig. Blätter oval, spitz, stark sägezähnig, ihr Stiel etwa so lang wie die Spreite. Blüthen stände zu 2 achselständig, aufrecht oder ausgebreitet, eingeschlechtlich, die weiblichen unteren kürzer als der Blattstiel, meist nur 1 — 3 cm lang; die Blüthen ringsum um die nicht verbreiterte Achse tragend. Männliche obere Blüthen - stände so lang oder auch länger als der Blattstiel, 8 — 10 cm lang, ihre Achse am Grunde ohne Blüthen, in der Mitte oder ober- wärts verbreitert, dort häutig und die Blüthen auf der Oberseite tragend, unterseits ohne Blüthen. Hier und da die männlichen Blüthenstände fehlschlagend und durch weibliche ersetzt, dadurch oft ganze Pflanzen weiblich. An Wegrändern auf Aeckern nur im südlichsten Gebiete. Im Südwesten in der Provence und Riviera! Im Südosten in Dalmatien: Gravosa (Pantocsek), Ombla (Sagorski), Cattaro (König Fr. Aug. von Sachsen, nach Biasoletto Relaz. del viagg. [1841] 71. Weiss Verh. ZBG. Wien VII. 758 |1867j), auf den Inseln Giuppana (Visiani Fl. Dalm. I. 217) und Lesina (König Fr. Aug. a. a. O. 51). Monte- negro: Vir (Pancic en mit in Knäuels stehenden Blüthen. Männliche Blüthen mit hinfälligen Vorblättern. Perigon 4-, selten 2 — Btheilig, mit fleischigen, concaven, oft stachelspitzigen Abschnitten, weiss oder rosa. Fruchtknoten- resl vorhanden. Weibliche Blüthen mit 3theiligem Perigon, dessen seit- liche Abschnitte oft kleiner und flach, der dritte kapuzenförmig. Stami- nodien flach. Fruchtknoten zusammengedrückt. Narbe sitzeud. Frucht schief, zusammengedrückt. Same mit sehr wenig Nährgewebe. Uebcr 100 Arten überall in den Tropen; fehlt nur in Australien. 1105? (63.) P. micronliylla1). 0— 03? Ganz kahl. Stengel meist niederliegend bis aufsteigend, bis 1,5 dm hoch, sehr ästig, fleischig. Blätter klein, elliptisch bis länglich oder verkehrt-eiförmig, seltener ei- förmig, völlig ganzrandig, meist stumpf, am Grunde oft keilförmig-ver- schmälert, fiedernervig oder undeutlich nervig. Blüthenstände sitzend oder kurz gestielt, kugelig zusammengezogen, kürzer als das Blatt, mit männlichen und weiblichen Blüthen in demselben Blüthenstände oder diese eingeschlechtlich, die Pflanze daher meist einhäusig. Diese im tropischen America verbreitete Pflanze wurde in Europa zuerst von Abdurrahman Nadschi Effendi (L. Charrel) an feuchten Felsen des Berges Baldscha Tepe bei Saloniki (Makedonien) in etwa 400 — 450 m Meereshöhe aufgefunden (A. v. Degen Termesz. Közl. XXVI. Potf. XXXI. 230 mit Abb.). Am 9. Mai 1909 beob- achtete sie J. B. Kümmerle an der kroatischen Adria-Küstc unweit Lukovo-Sugarije südlich von Carlopago in der unteren Region des Velebit ca. 600 m ü. M. in 3 Exemplaren in einem lichten Bestände von Quercus lanuginosa, Acer IUyricum, A. obtusatum und Fraxinus ornus in einer mit feuchter Terra rossa (rother durch die Verwitterung des Kalks entstandener Thon) gefüllten Spalte des karrenartig zerklüfteten Karstterrains, suchte sie aber im folgenden Jahre vergeblich (Kümmerle S. A. aus Mag. Bot. Lapok X [1911] No. 8 — 11 S. 5). Im übrigen Gebiet wird die zierliche Selaginella ähnliche Pflanze häufig in Töpfen und Gewächshäusern (auch wegen der männlichen Blüthen, die sich explosionsartig unter Entwicklung eines Pollen-Wölkchens öffnen) ge- zogen und verwildert in- und ausserhalb der Häuser, auf Compost- haufen etc. sehr leicht, ohne sich aber lange zu erhalten. Auf eine solche Verschleppung ist das Vorkommen im Mannheimer Hafen (Aug. 1906) zurückzuführen (Zimmermann Adv. u. Rud.flora v. Mannh. u. s. w. 80 [1907]. Hock Beih. Bot. Centr.bl. XXVI. 2. 425). Bl. Juni — Aug. P. micropkylla Liebm. Vidensk. Selsk. Skr. 5 Räkke. Nat. og Math. Aid. 11. 296, 302 (1851). Wedd. in DC. Prodr. XVI. 1. 105. — Parietaria microphyUa L. Spec. pl. ed. 1. 1492 (1753). Poir. Encycl. V. 16. — Urtica microphylla f Swartz Act. Holm. 1787. 61. Fl. Ind. occ. 305. — U. cattitrichiöi bei uns 2j.. Rasenbildend. Stengel bis über 1 m boch, aufrecht, oder aufsteigend. Blätter abwechselnd, gross, breit-eiförmig bis rundlich- elliptisch, mehr oder weniger herzförmig, mitunter auch etwas keilförmig in den Stiel verschmälert, etwa 1,5 dm laug und 1 dm breit, in eine schlanke Spitze ver- Bchmälert, oberseits zerstreut behaart, unterseits weissfilzig. Blüthenknäuel in lockeren Rispen angeordnet, grünlich. Im wärmeren und gemässigten Ostasien heimisch, dort und auch in andern warmen Ländern als Ramie, Chinagras, Grasleinen, Grass-cloth der Fasern wegen angepflanzt. Bei uns nur selten als Zierpflanze culti viert, im nördlichen Gebiete schlecht aushaltend. Bl. Juni — September. B. nivea Gaudich. in Freyc. Bot. Voy. 499 (1826). — Urtica nivea L. Spec. pl. ed. 1. 985 (1753). — Urt. tenacissima Roxb. Hort, Beng. 67 (1814). Fl. Ind. III. 590. — U. ulilis der Gärten. *f B. cylindrica (Willd. Spec. pl. IV. 340 [1805]. — Urtica cylindrica L. Spec. pl. ed. 1. 1396 [17f3]). SJ_— },. Krautig bis halbstraucbig. Rauh- bis weichhaarig oder fasl verkahlend. Bis fast 1 m hoch. Blätter eiförmig hi> ei- förmig-lanzettlich, gegenständig oder einige abwechselnd. Männliche Blüthenstände meist unterbrochen, weibliche nnunterbrochen. — In Nordamerica heimisch, hei uns wohl nur in Botanischen Gärten und hier und da verwildernd. 3. Tribus. PARIETAR1EAE. (Wedd. Aid.. Mus. bist, nat Paris IX. 502 [1856] in DG Prodr. XVI. 1. 23541. X.-n. Pfl. III. l. llö. Dalla ToiTeu. Harms Gen. siph. 124.) 1) s. II. i. s. 117 Fussn. 1. 2) Naeli D D. M. M. Duret, mil Lorey Verfasser des Cat. des plantes De'p. Cote d'or Dijon Im1:-. :') Nach Friedrich Ludwig Splitgerber, * 9. Dec. 1801 f 23. Mai 1845 Amsterdam, der in Italien und in Niederländisch Guyana vor 1840 sammelte und mehrere Abhandlungen über seine Ausbeute veröffentlicht hat. Boehrneria. Parietaria. 621 S. S. 602. Kräuter ohne Brennhaare. Blätter abwechselnd, ganz- randig, ohne Nebenblätter oder mit solchen am Blattstiel. Weibliche Blüthenstände von 2 oder mehr getrennten oder miteinander zu einer Hülle verbundenen Hochblättern umschlossen. Perigon der weiblichen Blüthen frei, niemals fehlend. Ausser unserer Gattung in Europa nur noch die durch 1 blüthige Blüthen- stände ausgezeichnete H 'e Ixine l) (Req. Ann. Sc. nat. Ser. 1. V. 384 [1825]. — Soleirdlia '-) Gaudich. in Freyc. Voy. Bot. 504 [1826]) mit der einzigen Art H. So leirdlii') Req. a. a. O. [1825]) in schattigen feuchten Felsspalten von Corsica und Sardinien. 243. PARIETARIA3). ([Tourn. Instit. 509 t, 289] L. Gen. pl. [ed. 1. 317] ed. 5. 471 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 116.) (Glaskraut; niederl., vläm. : Glaskruid; dän.: Springknap; franz.: Parietaire; ital. : Calataria; rum. : Parachernita; poln. : Pomurnik; Böhm.: Drriavec; kroat. : Drinak ; russ. : üocrfeHKa; ung. : Talfü.) Einjährige oder ausdauernde Kräuter, bis halbstrauchig, meist be- haart. Blätter ohne Nebenblätter. Blüthenstände zu 2 seitenständig, am Grunde (oft unterdrückter) achselständiger Zweige, trugdoldig; die letzten Auszweigungen wickelartig. Das Tragblatt jedes Zweiges wächst bis zum Abgange der Zweige der nächstoberen Ordnung an ; die der obersten unentwickelten Theilungen bilden eine Art von Hülle um die an denselben stehenden Blüthen, von denen die mittleren meist weiblich, die seitlichen zweigeschlechtlich sind. Blüthen grün. Perigon der zwei- geschlechtlichen Blüthen röhrig-bauchig, 4theilig mit 4 Staubblättern. Staubfäden innen querfaltig, sich zuletzt plötzlich elastisch ausstreckend (z. B. wenn die zum Aufbrechen bereite Blüthe durch eine Nadel gereizt wird), dabei die Staubbeutel aufspringend. Narbe spateiförmig und stark zurückgebogen, fast sprengwedelförmig. Frucht gerade, eiförmig, glänzend, von dem vertrocknenden Perigon eingeschlossen. 7 Arten in den gemässigten Zonen, wenige in den Tropen. Ausser unseren Arten in Europa noch P. Cretica (L. Spec. pl ed. 1. 1052 [1753]. — P. bractedta Moinoh Meth. Suppl. 115 [1802]. — Thaumürea-i) crelica Gaudich. in Freyc. Voy. Bot. 502 [1826], — Parietaria affini* Hörnern. Hort. Hafn. 1850. Blume Mus. bot. Lugd. Bat. II. 250 [1850]) in Griechenland und auf den Inseln. — P. Mauri- tdnica'o) (Dur. in Duchartre Rev. bot. II. 427 [1847]. — P. oeymifdüa Poir. Eucycl. V. 15 [1804]? — Freirea*) ocymifolia Gaud. in Freyc. bot. Voy. 502 [1826]? — !) iA^Cvrj, bei Dioskorides (IV, 86) Name der Parietaria offirinalis, wo- gegen die gleichnamige IV, 39 aufgeführte Pflanze für Comvolvulus arvensis ge- halten wird. 8) S. II. 2. S. 141 Fussn. 1. a) Pflanzenname bei A p u 1 e j u s von paries, Wand, Mauer, wegen dos Standortes. 4) Die Bedeutung dieses Namens uns unbekannt. ä) In Nordwest-Africa, im Alterthum Mauretania, zuerst beobachtet. 6) Nach dem Portugiesischen Minister Agostino Freire, * 1780 f (ermordet) 1836. G22 Urticaceae. l\ Welwitsehiii) Brunie Mus. Lugd. Bar. II. 251 [1856]) auf der Iberischen Ealb- insil. den Balearen, Nord-Africa und Fernando-Po; mit den Abarten B. latifölia (Willk. u. Lange Prodr. Fl HiBp. I. 253 [1861 J) und C. diffusa (Wedd. Arch. Mus. Ilist. nat. Paris IX. 513 [1857]. — P. mcmritaniea y. minor Willk. u, Lange a. a. O. [1861]). A. A. Pflanze ausdauernd. Blätter dreinervig. 1106. (1.) P. ofiicinälis. \. Stengel kurzhaarig, ganz krautig, kantig gestreift, unverzweigl bis ästig. Blätter ziemlich lang gestielt, länglich-lanzettlich, bis 1 dm lang und 4 cm breit, zugespitzt, am Grunde lang verschmälert, seltener abgerundet, ganzrandig, glasartig glänzend, obersei ls dunkelgrün, sparsam, unterseits blässer, dichter kurzhaarig. Blüthenstände zu 2, fast kugelförmig, vielblüthig mit freien Hoch- blättern, die etwas kürzer als die Blüthe sind. Mittelbliithe weiblich, die seitlichen zweigeschlechtlich; Perigon zuletzt meist verlängert, so lang als die Staubblätter. Frucht eiförmig, spitz, glänzend schwarz. P. ofßcinalis L. Spec. pl. ed. 1. 1052 (1753) z. T. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 262. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 118. Rchfc Ic. XII t. DOLI fig. 1317. — P. murälis Salisb. Prodr. 69 (1796) vgl. Hayek Fl. Steierm. I. 180. Das Kraut wird zum Eeinigen von blinden Gläsern benutzt, daher mehrere der Volk.snamen, sowie auch Herba urceolaris (Landerer Flora XLII [1859] 522). — Bei Plinins (XXII. 20) perdikion d. i. Rehhühnerkraut und parthenion Jungfern- kraut genannt. Letzterer Name bezieht sich auf die Sage, dass die Göttin Athene heim Bau des Parthenon dem Baumeister Iktinos im Traum erschien und ihm diese Pflanze als Heilmittel für einen verunglückten Arbeiter bezeichnete. Zerfällt in 2 Rassen: A. ereeta. (Franz.: Vitriole; it. : Vetriola ; rum.: Griul patimichilor; kroat. : Voja, Crkvina, Staklenica.) Meist 'S — 9 dm hoch. Stengel aufrecht oder aufsteigend. Blätter eiförmig bis elliptisch-lan- zettlich mit durchscheinendem Adernetz. Trugdolden dicht, der sie tragende Zweig meist unentwickelt. Perigon derfrucht- tragenden B 1 ü t h e n nach der Blüthezeit meist nicht verlängert, so lang wie die Staubblätter. An alten Mauern, an Zäunen, Wegrändern, auf Schutthaufen etc. im südliehen Gebiete überall häufig und einheimisch, in der immer- grünen Region des Mittelmeergebiets meist weniger verbreitet als 1>, im nördlichen meist sehr zerstreut, vielleicht ursprünglich als Arznei- pflanze angebaut, aber auch dort jetzt völlig eingebürgert. In Nord- westdeutschland und Schleswig-Holstein selten, in Westpreussen nur im Weichselthaie, in Ostpreussen fehlend. In Krain bis 1000 m auf- steigend (Paul in II. 133), in Friaul bis 900 m (Gor tan i II. L40), in Niederösterreich auf dem Schneeberg bis 1100 m (Beck Fl. Nieder-Oest. 308), in Ungarn bis 7öf) m (Kerner ÖBZ. XXVI [1M76] 51). Bl. Juni— Herbst. i ) S. I. S. 255 Fussn. 3. Die genauen Daten sind * 5. Febr. 1800 f 20. Oct. 1872. Parietaria. 623 P. officinalis ß. erecta Wedd. Arch. Mus. bist. Paris IX. 507 (1857). Ä. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 263. — P. erecta Mert. u. Koch Deutscbl. Fl. I. 825 (1823). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 340. Nyman Consp. 657. Suppl. 277. Richter-Gürke PI. Eur. IL 79. — P. officinalis ß. longifölia Coss. u. Germ. Fl. Paris ed. 1. 475 (1845). — P. lusitänica Janka ÖBZ. VIII. 200 (1858) nicht L. Ziemlich wenig veränderlich, bemerkenswert!) sind: B. microphylla (A. u. G. Syn. IV. [1911]). Blätter viel kleiner als beim Typus. — Nicht selten mit dem Typus. C. angnstifolia (P. offic. f. mgust. Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 94 [1908]). Blätter schmäler, auch die unteren länglich, bis 1 dm lang und bis wenig über 3 cm breit, gewimpert, an den Nerven schwach behaart, auf der Fläche sehr spärlich rauhhaarig oder z. T. fast kahl. — Wohl nicht selten. D. longifölia (Ten. Syll. 76 [1831]. — P. offic. f. lanccoldta Zapal. a. a. O. [1908]). Blätter lanzettlich, bis fast 7 cm lang oder länger und kaum 1,5 cm breit. ■ — Galizien. E. populifölia (Wedd. in DC. Prodi'. XVI. 1. 235 43 [1869]. Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 185. — P. populifölia Nyman Linnaea XVIII. 661 [1844]?). Stengel kräftig, aufrecht bis fast aufrecht, spärlich behaart. Blätter gross, breit, fast dreieckig-eiförmig, am Grunde breit abgestutzt bis fast herzförmig. — Insel Malta und wohl weiter verbreitet. — Eine etwas fragliche Form, die auf ihre systematische Selbständigkeit geprüft werden muss ; ähnliche Formen entstehen, wenn die Art z. B. in feuchten Mistbeetkästen keimt. F. hapalophyllai) [apcUophylla Läng Flora 1824. Sylloge I. 187). Stengel behaart. Blätter dünner, lang gestielt, oberseits glänzend, unterseits weichhaarig. Blüthenkuäuel wenigblüthig. Die aus Rumänien aus der Dobrudscha aufgeführte P. offic. var. pauci- flora Uechtr. u. Sint. in Kanitz PL Roman. 112 (1881) stellt vielleicht eine eigene Rasse dar. (Verbreitung der Rasse: Südl. Schweden ; Frankreich ; Spanien; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Kleinasien ; Persien.) * B. ramif löra (Wand-, Mauerkraut; franz.: Casse-pierre, Perce-muraille, Panatage, Herbe de Notre Dame; südfr. : Erba de nostra Dama; it.: Murajola; ligur. : Gambarussa, Gambarussia, Camba-Rousset, Spargo; kroat. : Kuncina, Gonjaeina, Öcirenica). Stengel fast stets nieder- liegend, seltener aufsteigend, ausgebreitet, meist ästig, meist 2 bis 1 dm lang, meist weicher behaart. Blätter ziemlich lang und schlaff oder kürzer und steifer gestielt, meist eiförmig oder eiförmig- elliptisch bis lanzettlich, meist 2 — 4,5 cm lang und 0,8 — 2..") cm breit, beiderseits kurz zugespitzt, angedrückt weichhaarig, am Rande dicht gewimpert, anfangs dunkelgrün, unterseits heller, später meist vergilbend; Adernetz nicht durchscheinend. Blüthenstände klein, wenigblüthig, mit 7 — 9 am Grunde verbundenen Hochblättern. Perigon der f ruch ttragen den Blüthen n ach der Blüthe- zeit verlängert, etwa doppelt so lang als die Staubblätter. t) Von äjiadoc; weich und cpvÄAov Blatt. 62 1 Urticaceae. An Mauern, auf Schutt nur im südlicheren und westlichen Gebiete. In der immergrünen Region des Mittelmeergebietes die verbreitetste Form, viel häufiger als vorige. In Friaul bis 700 m aufsteigend (Gortani Fl. Friul. II. 140), in der Hercegovina noch bei 850 m (Raap). In zusammenhängender Verbreitung nur im Mittelmeergebiet nördlich bis Tessin, Süd-Tirol, Ternovoner Wald, dem Kroatischen Küstenlande, Hercegovina, Montenegro, ferner im Rheinthaleü und den Nebenthälern bis zu den Niederlanden und Belgien!! An zahlreichen Orten vereinzelt, wohl ursprünglich ein- geschleppt, so Westfalen bei Recklinghausen und Dorsten, an den Stadtmauern von Münden und Göttingen, Meissen, in Württemberg mehrfach, Passau, Graz, Krain, Kroatien : Krapina, Bosnien: Livno, Sirmien, Banat: Herculesbad. Bl. August, September, im Süden fast das ganze Jahr. P. officinalis B. ramiflora A. u. G. Syn. IV (1911) nicht Aschers. Fl. Brand. I. 611. — P. judüica L. Spec. pl. ed. 2. 1492 (1763)? vielleicht eine Orientalische Art. Vill. Hist. Fl. Dauph. II. 346 (1789). Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 324. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 11 8. — P. ramiflora Moench Meth. 327 (1794). Richter- Gürke PI. Eur. IL 80. — P. assürgens Poir. Encycl. V. 15 (1804). — P. punctata Willd. Spec. pl. IV. 953 (1805). — P. diffusa Mert, u. Koch Deutschi. Fl. I. 827 (1823). Koch Syn. ed. 2. 733. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 341. Nyman Consp. 658. Suppl. 277. Rchb. Ic. III t. DCLI fig. 1318. — P. maderensis1) Rchb. Flora XIII. 131 (1830). — P. officinahs a. diffusa Wedd. Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 507 (1857) in DC. Prodr. XVI. 2. 235«. Parkt. Fl. It. IV. 334. — P. platyphi/llos2) Link Herb, nach Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 80 (1897). — P. officinalis var. judäica Gortani Fl. Friul. IL 140 (1906). Wir hüben lange geschwankt, wie wir diese Pflanze bewerthen sollten, haben uns dann schliesslich entschlossen, sie wie scbon früher als Rasse der P. offici- nalis zu betrachten. So charakteristisch erecta und ramiflora in typischer Aus- bildung erscheinen, so ist doch bei genauerer Untersuchung namentlich der Formen kein einziges scharfes Merkmal, welches sie stets trennt, zu finden. Die niederliegende Tracht ist bei der Form simplex, nicht vorhanden, die ja Grenicr und Godron deswegen auch fallax nannten. Die Verlängerung des Perigons nach der Bliilhe, noch das beständigste der Merkmale, geschieht auch bei den einzelnen Formen sehr verschieden, so dass auch dort sich Uebergäuge be- merken lassen. Ziemlich veränderlich. F. diffusa var. Sicula (Guss.) Strobl ÖBZ. XXXI (1881) 400 stellt vielleicht eine Rasse dar. Wichtig erscheinen mit abweichender Tracht : II. m icrophvlla. Stengel niederliegend bis aufsteigend, vom Grunde an nieder- gestreckt ästig, meist grau-rauhhaarig. Blätter viel kleiner als beim Typus, meist nur bis 1,2 cm lang, eiförmig-lanzettlieh. Blüthenstände klein. Perigon nach der Bliithe schwächer verlängert. — An trockenen Orten im Mittelmeer- gebiet, selten im westlichen Gebiete. — P. diffusa y. microphylla Bach Flora 1) Auf der Insel Madeira gefunden. 2) 7iA.avvr], trockene Pflanzentheile, Spreu = Hochblatt. •r>) Wegen Aehnlichkeit mit Condgyne (R. Br. Prodr. Suppl. 21 [1830]), Section von GreviUca. Der Name von xwvog Kegel und yvvr\ Weib. Hakea. 635 1. Longistylae (Benth. Fl. Austr. V. 493 [1870]). Blätter 1. flach, länglich-lanzettlich oder schmal. Griffel zuletzt doppelt so lang als das Perigon, mit lang kegelförmiger Spitze. * H. laurina. \\. Bis 3 m hoch, in der Heimat höher. Zweige fein filzig behaart. Blätter schmal-elliptisch bis länglich-lanzettlich oft kurz zugespitzt, stumpf, in einen langen Stiel verschmälert, meist 1 — 1,5 dm lang, meist dreinervig mit dicken Rändern. Blüthen karmin bis rosa-lila, in grossen dichten kugeligen Büscheln sitzend in den Achseln ; Blüthenstandsachse kugelig, dicht behaart. Blüthenstiele etwa 4 mm lang. Perigon kahl mit etwa 6 mm langer Bohre. In West-Australien heimisch, nicht allzu selten in Gärten seit 1830. H. laurina R. Br. Prodr. Suppl. I. Prot. Nov. 29 (1830). Benth. Fl. Austr. V. 518. Bot. Mag. t. 7127. — H. eucalyptöides t) Meissn. in Lehm. PI. Preiss. I. 573 (1845) II. 262. 2. Enerves (Benth. Fl. Austr. V. 494 [1870]). Blätter flach, 2. undeutlich fiedernervig ohne vorspringenden Mittelnerven, stachlig gezähnt oder gelappt. Klappen der Frucht mit hornartigen Anhängseln oder Höckern am Rande. * H. flörida. \\. Aufrecht, starr, bis 1,5 m hoch. Zweige und junge Blätter behaart, später die letzteren kahl. Blätter sitzend oder fast sitzend, lanzettlich bis linealisch-lanzettlich, meist 2,5 — 4 cm laug, mit sehr spitzer stechender Spitze, am Rande mit wenigen Zähnen oder kleinen Lappen, von denen ein Paar meist dicht am keilförmigen Grunde steht, dick und oberseits nervenlos, unterseits mit vor- springendem Mittelnerven. Blüthenstände blattachselständige Büschel mit sehr kurzer behaarter Achse. Blüthen sehr klein, weiss, kahl. In West-Australien heimisch, seit über 100 Jahren (1803) in Europäischen Gärten. Bl. Juli. H. florida R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 183 (1810). Benth. Fl. Austral. V. 527. Bot. Mag. t. 2579. b. Euhähea (Benth. Fl. Austral. V. 490 [1870]). Ende des b. Griffels schief oder seitlich erweitert; sonst wie a. Von den hierhergehörigen Gruppen werden selten angepflanzt O bliquae (Benth. a. a. O. 491 [1870]) mit behaarten Blüthen. Blüthenachse schief. Blätter ungetheilt : H. cyclocdrpa?) (Lindl. Svan Riv. App. 36 [1840]). Blätter länglich-lanzettlich, spitz oder stumpf, von der Mitte in den kurzen Stiel verschmälert — W.- Australien. — Pubiflorae (Benth. a. a. O.). Blüthen behaart, Blüthenachse nicht oder nur wenig schief. Blätter ganz- randig oder gezähnt oder getheilt: H. trifurcata (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 183 [1810]). Blätter meist stielrund, schlank, starr, in 3 spreizende Abschnitte getheilt, spitz, meist stechend, meist 3 — 7,5 cm lang. W.- Australien. — H. Baxteri't) (R. Br. Prodr. Suppl. Prot. Nov. 28 [1830]. Blätter breit-keilförmig, meist nierenförmig, am breiten gerundeten Ende , gewellt und kurz gezähnt, in einen deutlichen aber kurzen Stiel zusammen- l) Wegen Aehnlichkeit mit der bekannten Mystaceen-Gattung Eucalyptus. -) Von nvxAog Kreis und nagnög Frucht. 3) Nach William Baxter, 1823—30 Sammler in Süd- Australien. — Ein anderer William Baxter, * 15. Jan. 1787 Rugby (Warwick) f 1. Nov. 1871 Ox- ford, Curator des Botanischen Gartens daselbst, war Verf. von British Phaenogamous Botany 3 ed. 6 Bände Oxf. 1834—43 (B ritten u. Boulger Journ. of Bot. XXVI. 88). 636 Proteaceae. gezogen. Blüthenstände sitzende Büschel. West-Australien. — Häufiger nur Arten von Glabriflörae (Benth. a. a. O. 492 [1870]). Blüthen kahl. Blüthenachse gerade oder schief. * H. glabella. |/. In der Heimat bis 5 m hcch, spreizend bis niederliegcnd. Blätter sitzend, verkehrt-eiförmig bis länglich-keilförmig, 3,5 — 8 cm lang, ganz- randig oder meist buchtig und gezähnt, meist unter der Mitte zusammengezogen, am Grunde verbreitert, tief-herzförmig und den Stengel mit rundlichen ganzrnndigen oder eckigen gezähnten Oehrchen umfassend. Blüthen weiss, in achselständigen Büscheln oder kurzen Trauben. In West-Australien heimisch, nicht häufig in Gärten. H. glabella R. Br. Prodr. Suppl. I. Prot. nov. 28 (1830). Benth. Fl. Austr. V. 509. * H. linearis, f). Lebhaft grün. kahl. Blätter sitzend, linealisch-lanzettlich, stechend-spitz, ganzrandig oder mit wenigen kleinen Zähnen, meist 2,5—4 cm lang. Blüthenstände iu achselständigen Büscheln oder kurzen Trauben. Blüthen klein, weiss. Perigon mit schlanker zurückgerollter Röhre. In West-Australien heimisch, seit langem (1824) in Europäischen Gärten. Bl. meist Mai H. linearis R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 183 (1810). Benth. Fl. Austr. V. 511. Bot. Reg. t. 1489. Auch zu dieser Gruppe gehören H. saligna (Knight Prot. 108 [1809]). Grosser Strauch, kahl. Blätter meist lanzettlich, stumpf oder mit kurzer dicker Spitze, in einen kurzen Stiel verschmälert, mitunter auch länglich-elliptisch, ohne Nerven oder undeutlich schief fiedernervig. Blüthenstände dichte achselständige Büschel. Blüthen klein. Queensland und West- Australien. — H. nodosa (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 179 [1810]). Blätter ziemlich gedrängt, stielrund und schlank oder breiter und etwas zusammengedrückt, stachelspitzig, meist 2,5 — 4 cm lang. Blüthen sehr klein in achselständigen Büscheln. Tribus. EMBOTHR1EAE. (Rchb. Consp. 82 [1828]. Nat. Pfl. III. 1. 148. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 127.) S. S. 629. Uebersicht der Gattungen. A. Blüthen am Grunde der Blüthenachse mit einem halbringförmigen bis fast ringförmigen Discus. Embothrium. B. Blüthen am Grunde der Blüthenachse mit 3 breiten abgestutzten nach vorn und rückwärts gerichteten Auswüchsen. Lomatia. * EMBOTHRIUM»). (Forst. Char. gen. 15 t. 8 [1776] z. T. Nat, Pfl. III. 1. 148.) S. oben. Sträucher oder kleine Bäume. Blätter lederartig, ganz- randig. Blüthen roth, ansehnlich, einzeln oder zu 2 in kurzen bis langen i) Von eußo&Qog mit Gruben versehen. Hakea. Embothrium. Lomatia. 637 endständigen Trauben. Hochblätter und Tragblätter klein, hinfällig. Perigonröhre cylindrisch, schwach gekrümmt, mit mehrmals kürzeren ei- förmigen bis länglichen Abschnitten. * E. cocciiieiim. f)( — Ti). In der Heimat bis 10 m hoch. Blätter länglich, kurz gestielt. Blüthen lang, herabhängend, orange-scharlach ; Perigonröhre mit einem 4theiligen fast kugeligen Saum, dessen concave Abschnitte die sitzenden Staubbeutel tragen. In Süd-America von Valdivia bis zur Magelhaensstrasse verbreitet, wohl eine der härtesten Arten der Gattung bei uns. Wegen ihrer schönen Blüthen seit einigen Jahrzehnten (1881) in Gärten, bereits in Süd-England gut gedeihend ! ! Bl. Spätsommer. E. coccineum Forst, a. a. O. (1776). Bot. Mag. t. 4856. * LOMATIA i). (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 199 [1810]. Nat. Pfl. III. 1. 149.) S. S. 636. Sträucher und Bäume. Blätter lederartig, ungetheilt oder eingeschnitten. Blüthenstände endständige oder achselständige Trauben. Hochblätter ansehnlich, ein Involucrum bildend. Perigon- röhre schief, nach oben dünner werdend, auf der Rückseite gespalten mit eiförmigen 3 — 4 mal kürzeren Abschnitten; die Perigonblätter sich zuletzt voneinander lösend. In Ost-Australien, Tasmanien und Chile verbreitet. * L. ferruginea. [?. Bis über 3 m hoch. Blätter doppelt-fieder- spaltig, oberseits sehr dunkelgrün. Fiedern ziemlich eiförmig, an der Spitze dreispaltig. Blattunterseite und Blattstiel kurz rostbraun-filzig. Blüthenstände kurz. Blüthen rostroth, filzig. In Süd-Chile heimisch, bei uns seit langem (1851) in Gärten, wegen der zierlichen Tracht angepflanzt, schon in Süd-England winterhart. L. ferruginea R. Br. a. a. O. 200 (1810). — Embothrium ferra- gineum Cav. Ic. IV. 59 (1797). * L. ilicifölia. h. Aufrecht verzweigt. Blätter gestielt, eiförmig bis lanzettlich, scharf gezähnt. Blüthenstände verlängerte lockere Trauben, mitunter etwas verzweigt. In Neu-Südwales und Victoria heimisch, hier und da in Gärten. L. ilicifölia R. Br. a. a. O. 200 (1810). Bot. Mag. t. 4023. — Embothrium ilicifolium Poir. Encycl. Suppl. IL 551 (1811). !) Von Äcöfia Saum. 638 Proteaceae. Tribus. BANKSIEAE. (Rchb. Consp. 82 [1828]. Nat. Pfl. III. 1. 148. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 128.) S. S. 629. Bei uns nur die Gattung * BANKSIAi). (L. fil. Suppl. 15. 126 [1781]. Nat. Pfl. III. 1. 151.) A. A. Griffel mit kleiner Narbe, am Ende nicht gestreift. Blüthenstände dichte Aehren. Aus der Section Oncostylis (Benth. Fl. Austrat. V. 542 [1870]) mit linealischen oder seltener lanzettlichen unterseits Meissfilzigen bis röthlichbrauneu ungeteilten oder gezähnten bis fiedertheiligen Blättern mit flachem oder zurück- gerolltem Rande und auch naeli dem Oeffnen der Blüthen gekrümmtem Griftel werden hier und da cultivirt: B. collina (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 204 [1810]. — B. littoralis Lindl. Bot. Reg. t. 1363. Bot. Mag. t. 3060 nicht R. Br. — B. ledifolia A. Cunn. nach Benth. a. a. O. 548 [1870]) fj_ aufrecht. Blätter linealisch bis zum Grunde gezähnt, au der Spitze abgebissen gestutzt. Blüthenstände gross, gelb. — Australien. — B. verticillata (R. Br. a. a. O. 207 [1810]). Kleiner %. Blätter zu 4 — 6 quirlig stehend, länglich-lanzettlich bis breit-linealisch, mit zurückgerolltem Rande, die der Blüthenzweige ganz- randig oder schwach gezähnt, die der nichtblühenden Pflanzen länger schmäler und mehr oder weniger gezähnt. Blüthenstände 1 bis fast 2 dm lang, gelb. — West-Australien. — Seltener ist B. dry androides (Baxt. in Sw. Fl. Austral. t. 56). Blätter bis zum Mittelnerven in zahlreiche 3 eckige Abschnitte ge- theilt, unterseits röthlichbraun. Blüthenstände kugelig bis eiförmig. — West- Australien. I. I. Eubänhsia (Benth. Fl. Austral. V. 543, 553 [1870]). Blätter linealisch-lanzettlich, länglich oder keilförmig, unterseits weiss- filzig mit zurückgebogenem oder zurückgerolltem Rande, ganz- randig oder gezähnt. Griffel in der Knospenlage gebogen, beim Oeffnen der Blüthe sich gerade streckend. Seltener wird angepflanzt B. dentata (L. fil. Suppl. 127 [1781]). Kleiner f\. Blätter kurz gestielt, länglich-keilförmig, bis 2 dm lang und 5 cm breit, uuregelmässig gezähnt. Blüthenstände länglich bis cylindrisch. — Australien bis Neu-Guinea. * B. integrifölia. |) — % Bis über 30 m hoch. Junge Zweige dicht filzig. Blätter mitunter unregelmässig quirlig, länglich-keilförmig bis lanzettlich, ganzrandig oder unregelmässig gezähnt, bis 1 dm lang (mitunter noch viel länger), in einen kurzen Stiel verschmälert, unterseits silberweiss, mit zahlreichen Quernerven. Blüthen- stände länglich bis cylindrisch bis 1,5 dm lang. Perigon seidig. Vom Queensland bis Victoria verbreitet, seit über 100 Jahren (17S8) in Europäischen Gärten. B. integrifolia L. fil. Suppl. 127 (1781). Benth. Fl. Austral. V. 554. Bot. Mag. t. 2770. — B. oleaefolia Cav. Anal. Hist. Nat. 1. 228 t. XIV (1799). — B. macrophylla Link Enum. Hort. Berol. I. llü (1821). 1) S. I. S. 211 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 13. December 174c Revesby Abbey in Lincolnshire f 9. Mai 1820 in London. Banksia. 639 * B. niarginata. f). Bis 5 in hoch, in der Heimat noch höher. Zweige filzig behaart. Blätter der blühenden Zweige sehr kurz gestielt, länglich-lanzettlich bis breit linealisch, 2,5 — 5 cm lang, stumpf oder gestutzt, meist ganzrandig mit zurück- gerolltem Rande, an nichtblühenden Zweigen länger, mehr oder weniger gezähnt mit wenigen Quernerven. Blüthenstände länglich-cylindrisch, meist 5 — 7 cm lang, seidig. In Australien und Tasmanien heimisch, seit fast 100 Jahren (1822) in Europäi- schen Gärten. B. marginata Cavan. Anal. Hist. Nat. I. 227 t. XIII (1799). Benth. Fl. Austr. V. 553. Bot. Mag. t. 1947. — B. ausiralis R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 206 (1810). IL Gyrtostylis1) (Benth. a. a. O. 542, 549 [1870]). Blätter flach H. oder wellig mit nicht zurückgerolltem Rande, gezähnt, fiederspaltig oder gefiedert. Griffel anfangs gekrümmt oder gerade und auf- wärts gerichtet, aber nicht nach dem Aufblühen gekrümmt. * B. grandis. % Bis 13 m hoch. Zweige filzig. Blätter oft 3 dm lang oder länger, bis zum Mittelnerven in eiförmig-dreieckige Abschnitte getheilt, deren grössere 3 — 5 cm lang und am Grunde etwa 2,5 cm breit sind, alle mit mehreren Quernerven, unterseits heller. Blüthenstände cylindrisch, 2 — 3 dm lang. Perigon schwach behaart, gelb. In West- Australien heimisch, seit über 100 Jahren (1794) in Europäischen Gärten. B. grandis Willd. Spec. pl. I. 535 (1797). Benth. Fl. Austral. V. 552. * B. quercifolia. \). Aufrecht, bis fast 2 m hoch; kahl. Blätter sitzend oder fast sitzend, länglich-keilförmig, gestutzt, tief und unregelmässig gezähnt oder fiederspaltig, meist 0,5 — 1 dm lang, flach oder wellig. Blüthenstände länglich- cylindrisch, 7 — 10 cm lang. Perigon rostroth behaart. Der vorigen verwandt. Aus West-Australien, seit langem (1805) in den Gärten, bereits in England und Irland im Freien ! ! B. quercifolia R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 210 (1810). Benth. Fl. Austr. V. 552. Bot. Reg. t. 1430. — B. quercata einiger Gärten. B. Orthost ylis2) {Benth. a. a. O. 543, 555 [1870]). Griffelende kantig B. und gefurcht oder gestreift. Blüthenstände dichte Aehren. Blätter flach oder wellig, gesägt, fiederspaltig oder gefiedert mit kurzen Lappen- oder Abschnitten. Perigon meist gerade. Griffel nach dem Aufblühen am Grunde nach oben gebogen. Von hierher gehörigen Arten werden mehrere cultivirt, so neben den unten genannten B. marcescens (R. Br. Trans. Linn. Soc. X. 208 [1810]. Bot. Mag. t. 2803). fr. Bis etwa 2 m hoch. Blätter kahl, länglich, gesägt. Blüthen- stände bis 2 dm lang. Blüthen purpurn. — West-Australien. * B. serrata. \\. Zweige in der Jugend behaart. Blätter länglich-lanzett- lich, spitz oder gestutzt, regelmässig und tief gesägt, in den Stiel verschmälert, etwa 7 — 15 cm laug und bis 2,5 cm breit, lederartig, flach, unterseits behaart mit parallelen Quernerven. Blüthenstände länglich-cylindrisch, seltener kugelig, bis 1,5 dm lang, sehr dick. Perigon kurz seidenhaarig, roth. In Australien ziemlich verbreitet, nicht allzu selten in Gärten, schon in Süd- England im Freien ! ! 1) Von HVQTog gekrümmt und otvAog Griffel. 8) Von ÖQvög gerade und atvÄog Griffel. 640 Proteaceae. Santalaceae. B. serrata L. fil. Suppl. 12G (1781). Benth. Fl. Austr. V. 556.— B. conchi- fcra Gaertn. De fruct. I. 221 t, 48 (1788—1807). — B. dentata Wendl. Hort. Herrenh. t. 8 (1788—1801). Sehr ähnlich und öfter verwechselt ist B. aermila (R. Br. Linn. Soc. X. 210 [1810]), aber Narbe viel kürzer, eiförmig (nicht cylindrisch), Blüthen gelblich-grün, Blüthenstände nicht so dick. * B. speciosa. fj. Etwa 2 m hoch und höher. Zweige dick, filzig. Blätter kurz gestielt, bis über 3 dm lang, bis zum Mittelnerven in zahlreiche rundliche oder dreieckige kurz zugespitzte Abschnitte getheilt, deren grössere bis etwa 2 cm lang und breit sind, nach beiden Enden kleiner werdend, unterseits mehr oder weniger bleibend weiss wollig, mit zahlreichen convergirenden Quernerven. Blüthen- stände bis 1,3 dm lang, sehr dick. Iu West-Australien heimisch, seit langem (1805) in Europäischen Gärten. B. speciosa B. Br. Trans. Linn. Soc. X. 210 (1810). Benth. Fl. Austr. V. 559. Bot. Mag. t. 3052. Aehnlich und öfter verwechselt ist B. Victoriae (Meissn. in Hook. Kew. Journ. VII. 119 [1855]); bis 5 m hoch. Blätter bis 3 dm lang, bis über die Hälfte jederseits in dreieckige spitze oder zugespitzte Lappen getheilt, deren grössere etwa bis 1,5 cm lang und breit sind. Blüthenstände länglich, dick, bis über 1 dm lang. Blüthen gelb. 6. Reihe. SANTALALES1). (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 192 [1836] veränd. Engl. Syll. 1. Aufl. 98 [1892]. Nat. Pfl. 1. Nachtr. 346. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 128.) S. S. 5. Uebersicht der Unterreihen. A. Samenanlagen aus den Samenträgern ausgegliedert, häuiig ohne Integument, selten (nicht bei uns) mit zwei oder einem Integument. Bei uns auf dem Erdboden wachsende grüne meist halbparasitische Kräuter oder Sträucher. Santalineae. B. Samenanlagen meist nicht ausgegliedert. Embryosäcke in einen centralen convexen Körper, welcher aus dem Grunde der Frucht- blätter emporgewachsen ist, genau vor den einzelnen Fruchtblättern entstehend oder in den Wänden der Fruchtblätter eingeschlossen. — Bei uns nur grüne Parasiten auf den Zweigen von Laub- und Nadelhölzern. Loranthineae. 1. Unterreihe. SANTALINEAE. (Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 346 [1897]. Dalla Torreu. Harms Gen. Siph. 1 33.) S. oben. i) Nach der zu den Osyrideae gehörigen Gattung Santalum (L. Gen. pl. [ed. 2. 165] ed. 5. 165 [1754]) mit 9 Arten in Ostindien, dem Malayischen Archipel, auf den Pacifischen Inseln und in Australien, deren eine S. album (L. Spec. pl. ed. 1. 349 [1753]) das bekannte wohlriechende vielfach zu Dosen etc. verarbeitete Sandelholz liefert; Indisch-Malayisch. Der Name soll kommen vom Arabischen ssandal, dieses vom Malayischen tsjendan (Witt stein 783). Banksia. 641 Bei uns nur die 41. Familie. SANTALÄCEAE. (R. Br. Prodr. 350 [1810]. Endl. Gen. 324 [1838]. Hieronymus Nat. Pfl. III. 1. 202. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 133.) Kräuter oder Sträucher, die meist durch ihre Wurzeln mit Hilfe von Saugorganen den Wurzeln anderer Pflanzen plastisches Material entnehmen. Blätter grün, spiralig oder seltener gegenständig. Blüthen meist klein, strahlig, zwitterig, seltener eingeschlechtlich, monöcisch oder diöcisch. Perigon homoeochlamydisch, innen meist gefärbt, mit becher- förmiger Achse und 4 — 5 (selten 3- oder 6-) spaltigem Saume. Blumen- blätter meist fehlend. Staubblätter am Grunde der Perigonabschnitte eingefügt, vor diesen stehend, mit je 2 Staubbeutelhälften. Frucht- blätter mit den Staubblättern abwechselnd. Fruchtknoten einfächerig mit einem Mittelsäulchen, von diesem mehrere (meist 1 — 3, selten bis 5) umgewendete Samenanlagen herabhängend; diese ohne Integument mit heraustretendem Embryosack. Frucht nuss- oder steinfruchtartig, ein- samig. Samen mit Nährgewebe. Etwa 250 Arten in den wärmeren und kühleren Gebieten der Erde. Ueb ersieht der Tribus. A. Keine Perigonröhre oberhalb des Fruchtknotens oder falls solche vorhanden ist, dann mit einem Discus bekleidet. Osyrideae. B. Perigon oberhalb des Fruchtknotens röhrenförmig verlängert, innen nicht mit einem Discus. Thesieae. 1. Tribus. OSYRIDEAE. (Rchb. Consp. 80 [1828] z. T. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. pl. III. 218 [188]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 134.) S. oben. Bei uns wie in Europa nur die Gattungen : Uebersicht der Gattungen. A. Discus am Rande zwischen den Staubblättern nur kurze Ecken bildend. Narbe 3 — 4theilig. Blüthen (bei uns) eingeschlechtlich. Osyris. B. Discus am Rande zwischen den Staubblättern in deutliche Lappen ausgezogen. Narbe klein, köpf ig. Blüthen zweigeschlechtlich. Comandra. Ascherson u. (iraebner, Synopsis. IV. 41 642 Santalaceae. 244. ÖSYRIS1). (L. Gen. pl. [ed. 1] ed. 5. 448 [1754]. Nat, Pfl. III. 1. 218.) Halbparasitische Sträucher von (bei uns) etwas an Ginster erinnern- der Tracht. Blätter abwechselnd, schmal bis eiförmig-rundlich, papier- artig oder etwas dicklich, ganzraudig. Männliche Blüthenstände blatt- achselständige oder kleine endständige zu traubenartigen Gesammt- blüthen ständen vereinigte Scheindolden. Weibliche oder zweigeschlecht- liche Blüthenstände ähnlich, aber meist nur 1-, seltener 2 — 3 blüthig. Hochblätter klein, hinfällig. Blüthen klein, meist zweihäusig, seltener zweigeschlechtlich. Perigon 3 — 4 blättrig, seine Blätter breit-dreieckig, bis zum Discus frei, innen hinter dem Staubblatte je ein Haarbüschel tragend. Staubblätter dem Grunde der Perigonblätter eingefügt, kürzer als diese, mit dicklichem Staubfaden. Staubbeutelhälften eiförmig bis länglich, fast parallel, deutlich durch das Mittelband getrennt, durch einen gemeinsamen Längsspalt aufspringend. Discus ziemlich flach, etwas convex, 3 — 4 eckig, die Ecken zwischen den Staubblättern. Frucht- knoten unterständig. Griffel cylindrisch, lang kegelförmig oder auch sehr kurz, mit 3 — 4theiliger Narbe. Samenanlagen 2 bis 4, von einem ziemlich dicken Samenträger herabhängend, mit der Spitze nach oben zurückgebogen. Frucht eine Steinfrucht, kugelig bis eiförmig-kugelig, oben mit einem Krönchen (dem kleinen Perigon) oder mit einer ring- förmigen Narbe; Exokarp fleischig bis saftig, Endokarp hart, krustig. Samen kugelig. Keimling im Innern des fleischigen Nährgewebes, gerade oder schwach gebogen, seine Keimblätter viel länger als das Würzelchen. — (Harnkraut resp. -Strauch; franz.: Rouvet; it.: Gine- strella; kroat.: Metlica.) 6 Arten in Süd- Europa, durch fast ganz Africa und in Ostindien. — In Europa ausser unserer Art noch 0. lanceolata (Höchst, u. Steud. PI. exs. un. it. [1832] DC. Prodr. XIV. 633 [1857]. — 0. quadripartita Decne. Ann. sc. nat. 2 ser. VI. 65 t. 6 [1836]. — 0. quadnfida Salzm. PI. exs. nach DC. Prodr. XIV. 633 [1857]) auf der Iberischen Halbinsel und in Nord-Africa. — Einige Arten wurden im Bern- stein gefunden (vgl. Conwentz Monogr.-Balt. Bernst.). — Bei uns nur 1108. 0. alba. \\. Meist bis etwa 1 m hoch, seltener an schattigen buschigen Orten höher. Grundachse kriechend. Rinde längsfurchig, oliv- grün. Zweige ruthenförmig, kantig, kahl, grün bis hell graugrün, am Grunde reich beblättert, oberwärts ohne Blätter, daher denen mancher Ginster ähnlich. Blätter abwechselnd, unregelmässig gestellt, linealisch- lanzettlich, meist 1 — 2 cm lang und 2 — 3 mm breit, spitz, in einen kurzen Stiel verschmälert, ganzraudig, kahl, steif, hell- bis gelblich-grün. Blüthen zweihäusig, an oberwärts verschmälerten Seitenzweigen, die männlichen in Scheindolden oder -trauben, gestielt, die weibliehen einzeln, diese fast sitzend; da die kurzen Blüthenzweige längs eines ruthen- förmigen Zweiges angeordnet sind, entsteht ein langer traubenartiger ') öavQi: Pflanzennanien bei Dioskorides (IV. 141) vgl. auch Plinius (XXVII. 88). Osyris. Comandra. 643 Gesammtblüthenstand. Perigon aussen grünlich, innen gelb. Flucht kugelig, scharlachroth. An Abhängen, in Gebüschen, in lichten bis dichten Wäldern, nur im Mittelmeergebiete, besonders auf den Wurzeln von Lauras, Olea, Ficus etc. wurzelnd und in den Beständen dieser Arten oft verbreitet und massenhaft. Bei uns nur im südwestlichsten und Adriatischen Gebiete. Provence und Dauphine, im Thale der Durance, der Isere (bis Grenoble) und der Rhone (bis Belley) aufsteigend; Riviera! Oesterreichisches und Kroatisches Litorale! Istrien mit den Inseln; Dalmatienü Hercegovina; Montenegro. Bl. April, Mai, Frucht August, September. 0. alba L. Spec. pl. ed. 1. 1022 (1753). Koch gyn. ed. 2. 718. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 418. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 247 Fig. 160. Nyman Consp. 642. Richter-Gürke PI. Eur. II. 83. Rchb. Ic. XI t. DXLVIII fig. 1164. Wenig veränderlich, meist nur (je nach der Belichtung und Beschattung des Standortes) in der Länge der Zweige. Von den, wie erwähnt, z. T. ähnlichen Ginster-, bes. Geniita- Arten, durch die Blüthen und Früchte etc. verschieden. — Formen : serotina Gris. Spie. II. 324 (1844), scandens Goir. b. Vacc. PI. It, exs. I (1910). (Südliches und westliches Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien, einschliesslich der Inseln ; Balkanhalbinsel mit den Inseln ; Vorder- Asien; Nord-Africa.) ~\ 245. COMANDRA1). (Nutt. Gen. Am. I. 157 [1818]. Nat. Pfl. III. 1. 221. — Hamil- tonia2) Spreng. Syst, I. 831 [1815] z. T.) S. S. 641. Aufrechte Kräuter oder (bei uns) Sträucher, halb para- sitisch lebend, kahl. Blätter abwechselnd, schmal bis länglich-eiförmig. i) Von xöftrj Haupthaar und ävrJQ Mann d. h. Staubblatt, wegen der bei diesem befindlichen Haarbüschel. 2) Dieser Name wurde ursprünglich von Mühlenberg in Willd. Sp. pl. IV. 1114 (1805) für eine Santalaceengattung veröffentlicht, für die a. a. O. der ältere Name Pyruläria (L. C. Rieh, in Michx. Fl. Bor. Amer. II. 231 [1803]) angeführt wird. Später vereinigte Sprengel a.a.O. unter diesem Namen die Gattungen Pyruläria und Comandra. Für letztere ist also Hamiltonia Spr. z. T. ein jüngeres Synonym, das nicht, wie Reichen bach es that, auch uicht zur Auswahl vorgeschlagen werden darf. Benannt ist diese Gattung nach William Hamilton, welcher zu Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts auf seiner Besitzung Woodlands bei Phila- delphia einen Botanischen Garten unterhielt, der 1S02 — 5 von F. T. Pursh (s. II. 1. S. 375 Fussn.), vorher von John Lyon geleitet wurde und auf dessen jetzt zu einem Friedhof umgestalteten Gelände noch einzelne bemerkenswerthe Bäume, wie ein 1784 gepflanzter Ginkgo, eine Zelkova carpinifolia (S. 569) vorhanden sind (A. Reh der briefl.). Die jetzt allgemein angenommene Rubiaceen-Gattung Hamiltonia (Roxb. Hort. Beng. 15 [1814]) ist nach Francis Hamilton (früher Buch an an), * 15. Febr. 1762 Branziet bei Oallander, Perthshire f 15. Jan. 1829, 1814 — 15 Superintendent des botanischen Gartens in Calcutta, um die Flora Indiens verdient, benannt, William H., f 25. Mai 1856 Plymouth (Urban Symb. Ant. III. 56), war Verf. von Pro- dromus plantarum Indiae occidentalis. London 1825. Arthur H. veröffentlichte 1832 in Lyon in Mein. Soc. Linn. I. eine Esquisse d'une monographie du genre Scutellaria ou Toque. 41* 64-1 Santalaceae. Blüthenstände endständige oder seitenständige wenigblüthige Scheindolden, ßlüthen zweigeschlechtlich. Perigon 4 — 5 zählig, mit über dein Frucht- knoten glockenförmig geformter Röhre, oberhalb des Discus die Perigon- abschnitte frei, klappig, wie bei Osyris mit einem Haarbüschel hinter jedem Staubfaden. Staubblätter am Grunde der Perigon blätter ein- gefügt, ihre Fäden sehr kurz, dicklich; Staubbeutel länglich, durch gemeinsamen Längsspalt aufspringend. Discus das Innere der Perigon - röhre auskleidend, am Rande zwischen den Staubfäden in abgerundete Lappen ausgezogen. Fruchtknoten unterständig, mit ziemlich langem dicklichem hin- und hergebogenem Samenträger und 2 — 3 Samenanlagen. Griffel ziemlich lang mit kleiner köpf förmiger Narbe. Frucht eine ei- förmige bis kugelige Steinfrucht, mit dünnem fleischigem bis saftigem Exokarp und massig dickem krustenartigen Endokarp. Same kugelig. Keimling stielrundlich im fleischigen Nährgewebe. 4 Arten, ausser unserer in Nord -America (vgl. auch Bchb. Ic. XII t. DXLVII fig. 1163). 1109. C. elegans. 1/ bis halbstrauchig. Meist 3—6 dm hoch. Grundachse weit kriechend. Aeste gefurcht-gestreift, mehr oder weniger graugrün, aufrecht, starr ästig. Zweige ruthenförmig, graugrün. Winter- knospen eiförmig-kugelig, abstehend (die von Osyris sind ähnlich). Blätter länglich-lanzettlich bis lanzettlich, meist 2 — 3,5 cm lang und 2 — 8 mm breit. Blüthenstände endständig, wenigblüthig, mit Tragblättern. Blüthen mit einem Vorblatte mit gelblichem fast glockenförmigem Perigon, mit eiförmigen bis eiförmig-dreieckigen stumpflichen Abschnitten. Frucht kugelig, fast sitzend, von dem verwelkten Perigon gekrönt. Auf sandigen Hügeln, in Gebüschen, an Felsen in der unteren Region nur im südöstlichsten Gebiete in Süd-Ungarn: Banat: Auf Sand bei Grebenac, Deliblat und Susana; an Felsen am Eisernen Thor. Sieben- bürgen. Hagymäs (Czetz nach Simonk. 470, nach Maly u. Degen jbriefl.] irrthümlich, da im Klausenburger Universitäts-Herbar keine Belege vorliegen). Bl. Mai, Juni. C. elegans Rchb. Ic. XI. 11 (1841)). Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 83. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 247. Nyman Consp. 6 43 Suppl. 273. Richter-Gürke PI. Eur. II. 83. — Thesium elegans Rochel in Spr. Syst. I. 829 (1825). PI. Banat. 36 t, 4 fig. 11 (1828). — Hamiltbnia elegans Rchb. Ic. XI t. DXLVII fig. 1162 (1849). (Rumänien; Serbien; Albanien [Adamovic]; Bulgarien; Make- donien; Thrakien; Bithynien; Attika.) j"JjTj 2. Tribus. THESIEAE. (Rchb. Handb. 167 [1837]. Nat. Pfl. III. 1. 212, 223. Dalla Torre u. Hanns Gen. siph. 134.) S. S. 641. Bei uus wie in Europa nur die Gattung: Coinandra. Thesium. G45 246. THESIUM1). (L. Gen. pl. [ed. 1. 60] ed. 5 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 224. — [Uno- syris'2) Mochr. Hort. priv. 60 (1736)].) (Leinblatt; dän.: Naalebreger ; it.: Alchimilla linaiola; poln.: Leniec; böhm. u. russ. : Lenolistnik; ung. : Bögretok.) Meist mittelgrosse ausdauernde oder einjährige Kräuter mit öfter am Grunde mehr oder weniger holzigem Stengel, seltener Halbsträucher. Die meisten Arten (auch unsere) Halbparasiten, dadurch dass sich ihre Wurzeln z. T. durch Saugwärzchen (ähnlich wie die Bhinanthoideae) an den Wurzeln anderer Pflanzen festsaugen. Stengel (bei unseren Arten) meist unter dem Blüthenstande nicht ästig. Blätter abwechselnd, schmal, spitz, sitzend. Blüthenstande gestielte traubig oder rispig an- geordnete 1 — 5- (selten mehr-)blüthige Trugdolden. Das Tragblatt rückt an dem Trugdoldenstiele bis nahe unter die Blüthen hinauf, so dass es bei den mit Vorblättern versehenen Arten in gleicher Höhe mit diesen steht (unter Blüthenstiel wird, wenn in den Beschreibungen von ihm resp. seiner Länge die Rede ist, die Strecke vom Abgange des Tragblattes aufwärts verstanden). Blüthen klein, mit 2 Vorblättern, von denen öfter 1 oder beide fehlen. Perigon aussen grün, innen weiss, bleibend, sein freier Theil trichterförmig oder glockenförmig, 5-, seltener 4 spaltig. Staubblätter dem Grunde der Perigonabschnitte eingefügt. Samenträger meist gewunden. Griffel meist lang mit kopfförmiger Narbe. Frucht (bei unseren Arten) eine Nuss, mit 5 den Mittelnerven der Perigonabschnitte entsprechenden Hauptnerven, ausserdem oft mit 10 Nebennerven ; selten (bei 1124) eine Steinfrucht. Endokarp krustig oder wenig verhärtet. Samen kugelig bis eiförmig. Keimling in der Mitte oder in der oberen Hälfte des fleischigen Nährgewebes, mitunter schief eingebettet, gerade oder krumm-keulenförmig mit etwas verdicktem Stämmchen. Keimblätter so lang oder kürzer als das Stämmchen. Weit über 100 Arten, die meisten in den gemässigten Zonen, weniger in den Tropen der Alten Welt, meist in Mittel-Europa, Mittel-Asien und in Süd-Africa, nur wenige in Süd-America und nur 1 in Australien. Keine Art in Nord- und Mittel-America. — Vou den beiden Sectionen bei uns nur Eu thesium (Benth. in Benth. u. Hook. Gen. pl. III. 1. 221 (1880) erw. Hieronymus Nat. Pfl. III. 1. 225 [1889]). Perigonabschnitte innen nicht mit rückwärts gerichteten Haaren bekleidet. Auch von dieser Section bei uns nur Arten einer Gruppe: Blüthen in den Blattachseln oder in endständige meist einfache traubige oder ährenartige, mitunter aber auch unten aus dichasischen Theilblüthenständen zusammengesetzten Gesammtblüthenständen ange- ordnet (Euthesiwn Benth. a. a. O. im engeren Sinne). i) thesion oder thesium, Name eines dem gladiolus ähnlichen Knollengewächses von bitterem Geschmack bei Plinius (XXI, 67 und XXII, 31), jedenfalls nach der.', lleros Theseus benannt. 2) Von livov Flachs und öavgis s. S. 642 Fussn. 1. 646 Santalaceae. Hierher bei weitem die meisten Arten A. A. Vorblatter der Blüthe vorhanden; diese daher wenn keine Seiten- blüthen entwickelt sind mit Einschluss des Tragblattes von 3 Blättern gestützt, von denen die Vorblätter stets kürzer und verhältnismässig breiter sind (vgl. T. dlpinum nnibracteatum S. 647). In Europa ausser unseren Arten noch T. lldlicum (dem T. humifusiim nahestehend S. G58). — T. Moesiacum (Velen. Fl. Bulg. 500 [1891]) in Bul- garien. — T. BergerU) (Zucc. PI. nov. fasc. II. 16; Abh. Akad. Münch. II. 324 [1831 — 36]. — T. Graecum Boiss. u. Sprun. Diagn. pl. Or. ser. 1. V. 47 [1842] nicht Zucc.) in Griechenland, Kreta, Rhodos etc. und Vorder-Asieu. — T. br aehyp hy 11 um-) (Boiss. Diagn. ser. 1. I. 48 [1844]) in Thrakien und Vorder- Asien. — T. Nevade'nse (Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 295 [1861]) in der Sierra Nevada Süd-Spaniens. — T. Bulgdricum (Velen. Fl. Bulg. 498 [1891]) in Bulgarien. — T. diffusum (Andrz. in DC. Prodr. XIV. 644 [1857]. — T. ramo&um Bess. Enum. 53 [1822] nach DC. Prodr. XIV. 644 [1857] nicht Hayne) in Süd-Russland. — Das von Kitaibel (in Schult. Oestcrr. Fl. ed. 2. I. 437 [1814]) aus Ungarn beschriebene T. serrdtum ist nach Janka (ÖBZ. XXII [1872] 153) Campanula patula. I. I. Frucht längsrippig, zwischen den Rippen nicht netznervig. 8t a. Oberer cylindrischer Theil des Perigons mit den aufgerichteten Abschnitten so lang als die Frucht. 1110. (1.) T. alpinum. (Vermainkraut.) % Meist 1,5 — 3 dm hoch. Grundachse kurz. Stengel aufrecht oder aufsteigend bis nieder- liegend, unverzweigt oder spärlich ästig. Blätter linealisch, 1(— 3)- nervig. Blüthenstand traubig, zuletzt einerseitswendig. Trug- dolden stets einblüthig, ihre Stiele kurz, aufrecht abstehend. Blüthen meist 4-, selten 3-, oft 5- oder auch 6 zählig. Frucht mit starken öfter verzweigten Nebennerven, doppelt so lang als der Blüthenstiel, Tragblätter viel länger, Vorblätter etwas länger als die Frucht, kurz ellipsoidisch. Perigonabschnitte eiförmig, zusammenneigend und an der Spitze einwärts gebogen. Auf sonnigen grasigen Hügeln, auf lichten oder etwas schattigen Waldwegen, auf Gebirgswiesen und auf Gerolle, seltener an Weg- und Ackerrändern, meist gesellig. Fast durch das ganze Gebiet zerstreut, in den Gebirgen öfter häufiger, aber auch auf weite Strecken fehlend, so in den Niederlanden, Belgien, Rheinprovinz, Westfalen (?), in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets, im Ungarischen Tieflande, findet sich im Norddeutschen Flachlande nur beiderseits der Elbe bis Anhalt : Dessau ! ! — Prov. Sachsen : Neuhaldensleben ! ! — Burgstall — Hä- mertenü — Burg b. M.! — Genthin! Pritzerbe in Brandenburg — Rathenow! — Friesack ! ! — Gransee.! — Nauen : Möthlow — Buchow-Karpzow — Herz- i) Nach Franz Xaver Berger, * 18. Mai 1806 Rott am Inn (Oberhavel n) f 20. Jan. 1834 Nauplia, 1831 Cooperator in Schellenberg, dann Kaplan in Berchtes- gaden ; 1832 Cooperator in Kay (Oberb.), dann Feld-Kaplan in der Bayerischen Armee in Griechenland (Pfarrämter in Rott und Berchtesgaden durch H. Ross), welcher eifrig in Bayern und Griechenland botanisirte. Seine reichen Sammlungen fielen dem Botanischen Garten in München zu (Flora XVIII. 191). V) Von ßQa%vg kurz und cpvÄÄov Blatt. Thesium. 647 berg a. Elster — Rothenburg in der Oberlausitz. In Polen nur zwischen Kazimierz und Janowiec. Steigt in Wallis bis 2600 m (Jaccard 313), in Tirol bis 2462 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 81), in Bayern bis 2200 m (Prantl 160), in Montenegro bis 1400 in (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. 1903 XVII. 54), in Ungarn bis 1500 m (Kerner ÖBZ. XXV. 393). Bl. Mai— August. T. alpinum L. Spec. pl. ed. 1. 207 (1753). Koch Syn. ed. 2. 718. Boiss. Fl. Or. IV. 1061. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 264. Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Richter-Gürke PI. Eur. I. 84. Rchb. Ic. XI t. DXLI fig. 1151. — Thesium Weikeriänum1) Opiz in Bercht. u. Opiz Oek.-techn. PI. Boehm. II. 41 (1838). — Steinreiter a2) secunda Opiz Sezn. 93 (1852). — Xerölophus*) alpinus Dulac Fl. Hautes Pyren. 161 (1867). Mitunter wird der Blüthenstiel an der Frucht saftig. Einigermaassen veränderlich, namentlich in der Tracht, die je naclj der Be- sonnung und Beschattung des Standortes sehr verschieden sein kann; die Pflanzen der sonnigen Standorte sind oft ziemlich starr aufrecht und gelbgrün, die der schattigen schlaff, lang und grasgrün bis dunkler grün. Wichtigere Abänderungen sind : A. Blüthenstand wenigstens später deutlich einerseitswendig. I. Pflanze kahl oder fast kahl, grün bis hellgrün. a. Blüthenstände vielblüthig. 1. Blüthen und Früchte deutlich gestielt. a. typicum. Blätter dünn und meist auch schlaff. — Die bei weitem häufigste Form. — T. alpinum typicum. A. u. G. Syn. IV (1912). 6. carnosum. Blätter schmal-linealisch, etwas fleischig, oberseits convex, unterseits etwas rinnig. Frucht halb so lang als das Perigon. — Aus Böhmen beschrieben, vielleicht auch anderwärts; nach Gurke (in Richter PI. Eur. II. 84) vielleicht ein krankhafter Zustand. — T. al- pinum y. carnosum DC. Prodr. XIV. 641 (1857). — T. carnosum Wolfner Flora XXXIX. 561 (1856). ÖBZ. VIII. 96. Nyman Consp. 644. 2. Blüthen und Früchte fast sitzend. sessiliflorum. — Bisher nur in Böhmen, sehr kurz gestielte Blüthen auch an Pflanzen sonniger Standorte anderwärts, scheint nicht selten. — T. alpinum var. sessiliflorum in Celak. Prodr. Fl. Boehm. 170 (1869). — T. sessiliflorum Sekera nach Cel. a. a. O. Nyman Consp. 644. b. Blüthenstände armblüthig. spa rsiflur u m. Stengel starr, fast aufrecht. Blüthenstiele länger als beim Typus. — Seltener, an sonnigen Orten. — T. alpinum ß. sparsi- florum Gaud. Syn. Fl. Helv. 204 (1836). Die durch den Mangel der Vorblätter charakterisirte var. vnibraetc- dtum (Hellweger bei Murr DBM. XVII [1899] 153) wurde nur in einem i) Nach M. Karl Eduard Weicker, * 1795 Arnsdorf (Oberlausitz) f 1866 Chemnitz, 1820 — 1863 Diaconus zu St. Johannis daselbst, verdient um die Flora von Sachsen und Böhmen, über welche er einige Aufsätze veröffentlichte (Schorler und Maiwald briefl.). 2) Nach. Dr. Adam Stein reiter, Kreisphysicus in Caslau um 1800, welcher den jungen Opiz (s. VI. 1. S. 740 Fussn. 1) zuerst zur Beschäftigung mit Botanik anregte (Maiwald 101). 3) Von ^t]QÖg trocken und Aocpog, Erhöhung, Helmbusch (hier Fruchtperigon). 0-1* Santalaceae. Rasen bei Innsbruck 1898 gefunden. Sie ist vielleicht ein Bastard von T. alpinum und T. rostratum, in deren Gesellschaft sie beobachtet wurde. II. Pflanze fein grau behaart. canescens. — Sehr selten; bisher nur in den Alpen: in Oberbayern und Kärnten. T. alpinum ß. canescens Kugler in Caflisch Fl. südöstl. Deutschi. 2. Aufl. 380 (1881). — T. alp. var. incanum Pacher Jahrb. Landes-Mus. Kämt. XV. 49 (1882). Scheint eine Form von grösserer systematischer Selbständigkeit, ist jedenfalls weiter zu beobachten. (Veroreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) jljTj B. Blüthenstände allerseitswendig oder doch nur schwach einerseits- wendig. I. tenuifolium. Meist gelbgrün. Stengel dünn, lang. Blätter schmal linealisch. Blüthenstand sehr locker, allerseitswendig. Blüthen deutlich (viel länger) gestielt, meist 5 zählig. Perigon- röhre über dem Fruchtknoten wenig länger als dieser. Frucht halb so lang als das Perigon. Nur im südlichen Gebiete, in Deutschland bisher nur in Bayern. In den Alpen von denen der Dauphine bis nach Ober!- und Nieder-Oesterreich und Steiermark ; in Tirol bis 1300 m steigend (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 80); südlich noch in Bosnien und Montenegro, dort bis 1200 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. 1904. XXXVIII. 82). T. alpinum ß. tenuifolium DC. Prodr. XIV. 641 (1857). Richter-Gürke PI. Eur. II. 84. — T. tenuifolium Sauter in Koch Syn. ed. 2. 718 (1844). Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Rchb. Ic. XII t. DXLIV fig. 1156. — T. alpinum var. vag um Duftschm. Fl. Ober-Oesterr. 406 (1878). Die Pflanze macht auf den ersten Blick einen sehr eigenartigen Ein- druck, so dass man geneigt ist, sie als eigene Art anzusehen. Der dünne, mitunter fast fadenförmig erscheinende Stengel, die feinen Blätter und der sehr lockere Blüthenstand mit den gestielten Blüthen geben ihr eine ab- weichende Tracht, die fast an die von T. ebracteatum oder T. Bonorum erinnert. Keins der Merkmale erweist sich aber als constant, so dass die Unterbringung der Pflanze als Rasse wohl das Richtige sein dürfte. — Aendert ab : b. laxiflorum. Blüthen 4 zählig. — Nieder-Oesterreich. Bosnien und wohl weiter verbreitet. — T. alp. var. 1. Beck Glasnik XVIII. 141 (113) (1907). Wiss. Mitth. XI. 412 (132). — T. alpinum ,?. tenuifolium Beck Fl. N.-Oest. 602 (1890). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) IL altissimum. Gelbgrün. Stengel kräftig, bis 3 dm hoch, fast aufrecht. Unterer Theil des Blüthenstandes kurz und aufrecht- rispig, der obere traubig, reich- und lockerblüthig, schwach einer- seitswendig. Perigon länger als die Frucht. Tragblätter sehr ver- längert. Thesium. 649 Vertritt die vorige Rasse in den Cottischen Alpen: Val Grisanche. T. alpinum var. altissimum R. Beyer Beitr. Fl. Gris. in Wiss. Beil. Progr. Andreas- Realg. Berl. 1891. 26. Steht der vorigen Rasse entschieden nahe und ist ihr vielleicht besser unterzuordnen, nach Beyer aber durch die angegebenen Merkmale wohl verschieden. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) |*j (Verbreitung der Art: Süd- Schweden; Frankreich; Pyrenäen; Italien: Apenninen; Serbien; Bulgarien; Rumänien; Mittel- und Süd-Russland; Kaukasus; Vorder-Asien ; Sibirien.) * 1110. X 1124? T. alpinum X rostratumt s. S. 648. 1111. (2.) T. pratense. 2|_. Pflanze am Grunde büschelig ver- zweigt, ohne Ausläufer. Stengel aufrecht oder etwas aufsteigend bis niederliegend, meist 1 — 4 dm lang. Blätter linealisch bis schmal- linealisch-lanzettlich, spitz, mit einem derberen Mittel- und zwei schwächeren mitunter ziemlich undeutlichen Sei tennerven. Blüthen- stände niemals einerseitswendig, meist grosse spitze oder zu- letzt stumpfe Rispen mit zur Fruchtzeit hin- und hergebogener Achse. Trugdolden fast stets 1 blüthig, seltener 2- oder die unteren mehrblüthig, ihre Stiele verlängert, abstehend bis später wagerecht ab- stehend. Tragblätter wenigstens doppelt so lang (oder länger) als die Vorblätter, meist die Blüthen und Früchte etwas überragend. Peri- gon bis über die Mitte getheilt, mit ovalen Abschnitten. Frucht fast kugelig, kürzer aber dicker als bei voriger, etwa so lang als das Perigon. Auf Bergwiesen, an Abhängen nur im mittleren und südlichen Berglande, nördlich bis Belgien, Rheinprovinz! SO.- Westfalen, Meissner, Harz! Thüringen, Erzgebirge (nur Sayda und Altenberg), NW. -Böhmen, Sudeten (nur Landshuter Kamm ! und Kupferberg), östlich bis zu den Mährischen (und Schlesischen?) Karpaten, Nieder-Oesterreich , Steier- mark, Krain. Für die Ungarischen Kronländer und Bosnien-Hercegovina zweifelhaft (Simonkai 478, Beck Wiss. Mitth. XI. 412 [132]). Kroatien (Borb. ÖBZ. XXVII. 73). Fehlt im Mittelmeergebiet. Steigt in Wallis bis 1800 m (Jaccard 313), in Tirol bis 1800 m (Dalla Torre u. Sarnt- hein VI. 2. 79), in Bayern bis 1950 m (Prantl 160). Bl. Juni, Juli. T. pratense Ehrh. Beitr. V. 175 (1790) nur der Name; in Schrad. Spicil. 26 (1794). Koch Syn. ed. 2. 718. Gren. u. Godr. Fl. France III. 66. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 290. Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Richter-Gürke PI. Eur. IL 85. Rchb. Ic. XI t. DXLIV fig. 1157. — T. LinoplujUum DC. in Lam. u. DC. Fl. France III. 352 (1805) nicht Desf. — T. decumbens Gmel. Fl. Bad. I. 549 (1806). — T. brevicolle J. u. C. Presl Fl. Cech. 54 (1819). — Xerolophus pratensis Dulac Fl. Haut. Pyr. 161 (1867). — T. adulterinum Montand. Guide Bot. 286 (1868). 650 Santalaceae. Gleichfalls etwas veränderlich, die Formen sind jedoch meist unbedeutend. Vielleicht eine Rasse ist Pyrend'tcum (DC. Prodr. XIV. 642 [1857]. — T. pyre- naicum Pourret Mhii. Acad. Toul. III. 331 [1788]. Nyman Consp. 644) in den Pyrenäen, welches ausgezeichnet ist durch verlängerte Stengel mit schmalen einfach traubigen Blüthcnständen und etwas behaarten Blüthenstielen und Hochblättern (ob auch bei uns?). — Nicht bekannt ist uns ambiguum Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 85 (1897). — T. ambiguum Ten. FI. Neap. III. 312 (1824—29). Nyman Consp. 644. — Bei uns kommen in Betracht: A. Blüthenstände verlängert, locker. I. Trugdolden aufrecht bis zuletzt wagerecht abstehend. a. vulgäre. Stengel aufrecht bis aufsteigend, oberwärts meist mehr oder weniger rispig verzweigt, ßliithen klein. — Die bei weitem häufigste Form. — T. pratense ß. vulgare DC. Prodr. XIV. 642 (1857). b. grand if lor u m. Stengel aufrecht. Untere Zweige des Blüthenstandes meist 3 blüthig. Blüthen verlängert, grösser, etwa 6 mm lang. Frucht grösser, 2 5 mm lang. — Bisher nur in Salzburg. — T. pratense a. grand i- florum DC. Prodr. XIV. 641 (1857). C. pseudo-tenuifolium. Blüthenstiele bis zur Fruchtzeit unter 45 — 60° abstehend, daher Pflanze vor der Tracht des T. alpinum tenuifolium. — Constanz: Wollmatinger Ried; annähernd auch bei Weescn. — T. pratense f. pseudo-tenuifolium Thellung Ber. Schw. bot. G. XX. 204 (1911). II. Trugdolden zuletzt wagerecht abstehend, z. T. zurückgeschlagen. refractum. Stengel meist 1,5 — 2 dm hoch, meist aus niederliegen- dem Grunde aufsteigend. Blüthenstand mehr oder weniger eiuerseitswendig. — Alpenform bis 2300 m. — T. (pratense) refractum Brügger Jahr^sb. N. G. Graubünd. XXIX. 15 (1886). Nyman Consp. Suppl. 273.— T. pratense var. alpestre Brügger Herb., vgl. a. a. O. (1886). B. Blüthenstände kurz, ziemlich dicht zusammengezogen. conti' actum. Stengel zierlich, kurz, niederliegend bis aufsteigend. — Selten. — T. pratense y. contractum DC. Prodr. XIV. 642 (1857). (Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien [Gebirge]; Serbien; die Angaben im Kaukasus,und Sibirien beziehen sich auf andere Arten.) ~*\ b. 1). Kein Theil des Perigons cylindrisch, die Abschnitte zuletzt meist ganz eingerollt, das Perigon zur Fruchtzeit daher mehrmals kürzer als die Frucht. Tragblätter meist die Frucht nicht oder wenig überragend. 1. 1. Perigon ohne nach aussen vortretende Discuslappen. au a. Grundachse kriechend, ausläufertreibend. 1112. (3.) T. intermedium. %-. Ausläufer oft verlängert. Stengel zierlich, meist 3 — ö dm hoch, aufsteigend oder aufrecht, an sonnigen Stellen öfter ziemlich starr. Blätter linealisch-lanzettlich bis linealisch, spitz, deutlich dreinervig, aber die Sei ten nerven schwach, meist nicht die Blattspitze erreichend. Blüthenstand rispig, meist pyramidal mit ausgebreiteten gabeligen Aesten. Trugdolden meist nur 1-, öfter aber auch 2- oder 3 blüthig, ihre Stiele abstehend. Tragblätter meist die Früchte überragend, Vorblätter kürzer. Blüthen 5 zählig. Frucht mit schwachen Seitennerven, ellipsoidisch, meist doppelt so lang als der Blüthenstiel, dreimal so lang als der an der Frucht ganz ein- gerollte freie Theil des Perigons. Thesium. 651 Auf sonnigen grasigen Hügeln, an lichten oder etwas schattigen Waldstellen, seltener an Weg- und Ackerrändern; nach Pospichal I. 419 im Küstenlande meist auf Thymus und andern halbstrauchigen Labiaten. Im grössten Theile des Gebiets zerstreut, hier und da aber auch auf weiten Strecken fehlend, so in Belgien und (wie die ganze Gattung) in den Niederlanden, in Westfalen und Kurhessen, in Süd-Ost-Frank- reich nur bei Gap. Findet sich im norddeutschen Flachlande nur im südöstlichen Theile, beobachtet bis Neuhaldensleben — Wolmirstedt! — Burg b. Magdeb. ! — Friesack — Ludwigslust — Hamburg (vorgeschobener Posten) — Wittenburg früher; in der Nabe der Ostseeküste sehr selten oder fehlend, in Westpreussen nur im südlichen Weichselgebiet, nördlich bis Culm; fehlt in Ostpreussen. Steigt in Tirol bis 1390 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 79), in Ungarn bis 600 m (Kern er ÖBZ. XXV. 392), in Bosnien bis 1300 m (Beck Wiss. Mitth. XL 413). Bl. Juli, August. T. intermedium Schrad. Spie. fl. Germ. 27 (1794). Koch Syn* ed. 2. 716. Boiss. Fl. Or. IV. 106. Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I- 419. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 264. Nyman Consp. 643 Suppl- 273. Richter-Gürke PI. Eur. IL — T. Linophyllum L. Spec. pl. ed« 1. 207 (1753) z. T. Rchb. Ic. XI t. DXLVI fig. 1160. — T. lini- folium Schrank Baier. Reise 129 (1786). Baier Fl. I. 506 (1789)? — T. linearifölium Gilib. Exerc. phyt. IL 429 (1792)? — T. Linophyllum var. intermedium Willd. Sp. I. 121 1 (1798). Wallr. nach DC. Prodr. XIV. 645. — T. Linophyllum var. minus Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 300 (1851). — Xerolophus trinervis Dulac Fl. Haut. Pyren. 161 (1867). Einige neuere Floristen, wie Garcke von der 18. Aufl. (1898) an stellen statt T. intermedium den Namen T. linifolium Schrank voran, aber mit Unrecht, da weder die von Schrank a. a. O. gegebene Beschreibung noch das Vorkommen sichere Anhaltspunkte dafür geben. T. linifolium ist charakterisirt durch „linien- förmig-lanzettähnliche Blätter; die Blüthentrauben mit mehrblüthigen Blüthenstielen, die läuger sind als ihr Achselblatt. Die Blätter sind durchaus fünfniännig; ich habe die Blüthentrauben und den Stengel der Pflanze allezeit einfach gefunden ; ein paar Stücke, die ich aber aus fremden Sammlungen besitze, haben eine kleine Rispe, vielleicht sind sie Zweige der folgenden Art". — Schrank bemerkt S. 128 ausdrücklich, dass er nur eine neue Art T. bavarum aufstellen wolle und sie von den „beiden schon bekannten deutschen Arten" (d. i. also T. alpinum und T. lini- folium) unterscheide. Seine T. linifolium ist also augenscheinlich nur eine Latini- sierung des Linne 'sehen Linophyllum. — Die Beschreibung könnte auch auf das in Süd-Bayern weit häufigere T. pratense passen, zumal Schrank nichts von den Grundachsen oder der Perigonbildung sagt. Ebensowenig ist der Gil i bert'sche Namen mit Sicherheit auf das in SO. -Frankreich so seltene T. intermedium zu be- ziehen. Ist meist durch die gelbgrüne Farbe und von den meisten Arten durch die kriechende Grundachse, an der die Stengel oft reihenweise sitzen, kenntlich; durch das Kriechen überzieht es auch oft grössere Flecken gleichniässig und wird hier und da auf Rasenplätzen lästig, da es in den gelblichen Beständen die Gräser zum frühzeitigen Absterben bringt. A. Pflanze gross bis mittelgross. I. Blätter dünn. Tragblätter meist die Früchte nur wenig überragend. a. Blätter schmal. 652 Santalaceae. 1. tvpicum. Bliithenstiele zur Fruchtreife dünn, hart und trocken, meist kurz. — Die häufigste Form. — T. intcrm. typieum A. u. G. Syn. IV (1912). 2. fülvipes. Bliithenstiele zur Fruchtreife gelb, saftig, meist etwa so laug als die Frucht (ohne Perigon). — Nicht selten. — T. intermedium ß. fidvipea Koch Syn. ed. 2. 717 (1844). — T. fülvipes Griesselich Flora XXII. 17 (1839). Nyman Consp. 643. b. Blätter deutlich breiter als beim Typus. latifolium. Pflanze meist gross und kräftig. Rispe weitläufiger. — Auf kräftigem Boden, an schattigen Waldstellen und in Bergwäldern. — T. intermedium ß. latifolium Fiek Fl. Schles. 386 (1881). — T. mon- tanwm ß. latifolium Wiram. Fl. Schles. 3. Bearb. 228 (1857). — In der Tracht sehr an T. Bavarum erinnernd, welches indessen meist viel grösser ist und auch keine kriechende Grundachse besitzt. II. Blätter fleischig. Tragblätter die Früchte um das Doppelte überragend. Transsil vänicu m. Grundachse kürzer kriechend. Stengel bis fast 4 dm hoch. Blätter linealisch-lauzettlich, bogig-zugespitzt, mit dicken hervor- ragenden Nerven, beiderseits schwach-rauhhaarig, an den Rändern gewimpert- rauh. Blüthen fast sitzend. Frucht 4 rippig. Blüthen ganz weiss. — Sieben- bürgen: bei Hammersdorf. — T. intermedium A. II. TranssUvanimm A. u. G. Syn. IV (1912). — T. transailvanicum Schur Enum. pl. Transs. 589 (1866). — Ob eine Rasse oder vielleicht nur ein krankhafter Zustand ? B. Pflanze klein. I. collinum. Zierlich. Stengel zahlreich, bis 2 dm hoch. Blätter linealisch, starr. Blüthenstände traubig, pyramidal. Früchte grün, trocken. — Auf Hügeln, wohl meist nicht selten. — T. intermedium collinum Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 87 (1897). — T. linophyllum a. collina Schur Enum. pl. Transs. 589 (1866). II. pümilum. Ziemlich niedrig. Frucht fast kugelig mit erhabenen und dar zwischen mit schwächeren Längsnerven. — Italien. — T. intermedium ß. pü- milum Gii6s. nach Arcang. Consp. Fl. It. ed. 2. 222 (1894). (Frankreich [nur Vogesen]; Sardinien; Corsica; Italien; Serbien; Bulgarien; Rumänien; Mittel- und Süd-Russland; Kaukasus; Sibirien.) TjT 1112. X 1118. T. intermedium X ramosum s. S. 659. 1113. (4.) T. Parnässi1). 2|. Wurzel hin- und hergebogen, mit fadenförmigen Ausläufern. Stengel dünn, fast fadenförmig, niedrig, nur 5 — 8 cm hoch, aufsteigend, unverzweigt. Blätter linealisch, Bpitz, lnervig. Blüthenstand traubig, kurz, w en igblüth ig. Tragblätter und Vorblätter am Rande kahl, das Tragblatt die Frucht überragend. Frucht ellipsoidisch, etwa 4 mal so lang als ihr Stiel, Perigon sehr klein, lebhaft gelbgrün, in der Frucht eingerollt und dann nur etwa x/4 so lan£ als diese. In der oberen Region der Gebirge auf Wiesen, Triften, bei uns nur im südöstlichsten Gebiete in Kroatien, Dalmatien, Bosnien, Herce- govina! und Montenegro. Steigt in Bosnien bis 1650 m (Beck Wissi Mitth. XI. 412 [132]), in Montenegro bis 2200 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1904. XXXVIII. 82). Bl. Juli, August. l) Auf den Parnassos in Griechenland zuerst beobachtet. Thesium. G53 T. Parnassi DC. Prodr. XIV. 643 (1857). Boiss. Fl. Or. IV. 1062. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 84. Nyman Consp. 643. Richter- Gürke PI. Eur. II. 86. — T. ramosum Griseb. Spie. Fl. Rum. Bith. II. 223 (1844) nicht Hayne var. Parn. Aschers, u. K. Cat. 29 (1877). In der Gestalt der Bliithenstände und Früchte dem T. ramosum ähnlich, aber durch die kurzen ungetheilten Stengel, die nicht rauhen Hochblätter und die Aus- läufer leicht zu unterscheiden. Aendert ab: B. affine. Blüthen und die 3 mm langen, reichlicher quergeaderten Früchte sitzend. Bosnien: Volujak (Beck). T. Parnassi ß. affine Beck in Glasnik XVIII. 141 (113) (1907). Wiss. Mitth. XI. 412 (132). (Italien; Albanien; Makedonien; Griechenland.) pjTj b. Keine kriechende Grundachse oder Ausläufer vorhanden. ^, 1. Pflanze einjährig. ■*■• 1114. (5.) T. Dollinerii l). Q. Stengel einzeln oder zu 2 bis 5, bis fast 2 dm lang, oft schon vom Grunde an mit langen nieder liegen den oder im rechten Winkel abstehenden am Grunde beblätterten unverzweigten oder oberwärts ästigen Zweigen, die Zweige zweiter Ordnung unverzweigt. Blätter linealisch, ver- längert, bis 5 cm lang und 2 mm breit, allmählich spitz-zugespitzt, von einem etwas vorspringenden Nerven durchzogen, an den Rändern un- deutlich rauh. B lüth ens tände verlängerte Trauben, locker blüthig, unverzweigt, Stiele der Trugdolden aufrecht-abstehend, ziemlich dick, die unteren etwa 1 cm, die oberen kaum 1 — 2 mm lang. Trugdolden ein- blüthig. Untere Tragblätter vielmal länger als die Frucht, Vorblätter etwa so lang als die Frucht. Blüthen klein . Perigonabschnitte eiförmig. Frucht länglich-ellipsoidisch, bis 4 mm lang, kaum gestielt, mit wenig schief getheilten erhabenen Längsnerven, mit einem trocken fast cylindrischen, dünnen Perigon, das nur 1l± so lang wie die Frucht ist und aufgerichtete eingebogene Abschnitte hat. Auf Aeckern und Sandplätzen nur im südöstlichen Gebiete. Nieder- Oesterreich ! Mähren. Ungarn. Siebenbürgen. Bl. Juli, August. T. Dollinerii Murbeck Lunds Univers. Arsskr. XXVII. 43 (1891). Velen. Fl. Bulg. 498. Richter-Gürke PI. Eur. IL 88. — T. decumbens Dolliner Enum. pl. Austr. inf. 113 (1S42) nur der Name nicht Gmel. — T. humile Koch Syn. ed. 2. 717 (1844) und vieler anderer Schrift- steller. Rchb. Ic. XI t. DXLII fig. 1152 nicht Vahl. — T. humile ß. subreticulatum DC. Prodr. XIV. 651 (1857) z. T. Beck Fl. N.- Oest. 601 (1890). — T. subret. Borb. ÖBZ. XLIII. 68 (1893). Die Art wurde früher oft mit T. humile verwechselt; letztere ist aber durch den kräftigen Wuchs, die rauheren und dickeren Blätter sowie die birnföruiig-kugelige i) S. VI. 1. S. 170 Fussn. 2. 654 Santalaceae. Frucht mit den zahlreichen Quemerven verschieden. — Weiter wurde T. Dollineri mit einjährigen Exemplaren des T. ramosum vermengt, welches aber durch die ge- stielte Fracht, das Perigou, die Verzweigung, die langen dünnen Stiele der Trug- doldcn etc. abweicht. (Serbien; Bulgarien; Süd-Russland.) I* 2. 2. Pflanzen ausdauernd, seltener einjährig (vgl. T. ramosum). a. a. Blätter schmal, einnervig. § § Trugdolden einblüthig. Pflanzen ziemlich niedrig (vgl. auch T. humifusum). 1115. (6.) T. Simplex. 2|_. Stengel meist 3—8, büschelig ge- stellt, niederliegend bis aufrecht, un verzweigt, U,5 — 1,2 cm lang, ziemlich dick, fast vom Grunde an schon in den traubenartigen Blüthenstand übergehend. Blätter schmal-linealisch, allmählich sehr scharf zugespitzt, meist 2 — 3 cm lang und 1 — 1,5 mm breit, mit nicht hervorragendem Nerven. Tragblätter den Laub blättern sehr ähnlich, vielmal länger als die Frucht. Vorblätter sehr schmal linealisch, 2 — 4mal länger als die Frucht. Untere Trugdolden sehr kurz, 1 — 2 mm lang, obere 6 — 4 mm lang gestielt, sich nach oben allmählich verlängernd. Frucht länglich- ellipsoidisch, fast 4 mm lang, kaum gestielt, mit wenig schief getheilten erhabenen Längsnerven mit trocknem fast cylindrischem dünnem Peri- gon, welches mit den aufrecht eingebogenen Abschnitten nur 1/i so lang wie die Frucht ist. Siebenbürgen: mehrfach (Simon kai a. a. O.). z. B. Langenthai (Barth!). T. simplex Velen. Fl. Bulg. 499 (1891). Richter-Gürke PI. Eur. IL 88. — T. diffusum Schur Enum. pl. Transs. 589 (1866). Simonk. Enum. 477 (1887) und anderer Siebenbürgischer Schriftsteller nicht Andrz. Eine vielfach verkannte Pflanze, die von dem ja früher meist mit T. humile verwechselten T. Dollineri schon durch das Ausdauern und die übrigen Merkmale verschieden ist. Das südrussische T. diffusum (s. S. 646) ist durch ausläufertreibende Grundachse, die die Frucht nicht oder nur bis doppelt überragenden Tragblatter, die netznervigen Früchte etc. leicht zu unterscheiden. Gleichfalls netznervige Früchte hat T. huviile (s. unten). (Rumänien; Bulgarien [Velen ovskyj.) 1*1 1116. (7.) T. ramosum. 2J., seltener Q. Graugrün. Stengel einzeln oder zu mehreren, aufsteigend oder aufrecht, 1 — 2 dm lang, kahl, oberwärts in auf rechte un verzweigte Aeste getheilt, die aber kürzer bleiben als der endständige traubenartige Blüthenstand. Blätter schmal-linealisch, meist etwa 2,5 cm lang und 1 — 1,5 mm breit, spitz, mit deutlich vorspringendem Nerven, kahl oder die oberen am Ramie schwach rauh. Blüthen stände traubig, locker; Stiele der Trugdolden sehr dünn, abstehend, 6 bis Tkesium. 655 10 mm lang. Tragblätter und Vorblätter am Rande schwacb rauh, die ersteren stets viel länger als die Frucht, letztere etwa so lang als dieselbe. Frucht länglich-ellipsoidisch, etwa 3 mm lang, ihr Stiel etwa 2 — 3 mal kürzer, die parallelen Längsnerven hier und da getheilt. Fruchtperigon klein, mit völlig eingerollten Abschnitten. Auf Hügeln, zwischen Felsen und im Gerolle, seltener auf Aeckern, nur im südöstlichen Gebiete. Nieder-Oesterreich ! Mähren. Ungarn. Siebenbürgen. Bosnien. Hercegovina. Montenegro. Die Angabe in Steiermark ist unrichtig (Hayek 184), in Galizien sehr fraglich (vgl. Knapp 106), ebenso wohl die im italienischen Friaul (Vis. Sacc). Steigt in Ungarn wohl nicht über 250 m (Kern er ÖBZ. XXV. 393), in der Hercegovina nach Murbeck bis 1400 m. Bl. Juni — August. T. ramosum Hayne in Schrad. Journ. III. 1. 30 t. 7 (1801). Koch Syn. ed. 2. 717. Boiss. Fl. Or. IV. 1062. Velen. Fl. Bulg. 497. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Riehter-Gürke PI. Eur. IL 86. Rchb. Ic. XI t. DXLIII fig. 1154. — T. palatimim1) Roth Cat. IL 29 (1806). — T.pratense Ledeb. Fl. Ross. III. 542 (1849) nicht Ehrh. — T. refrädum Kar. u. Kir. Enum. Alt. 804 (1842) nach DC. Prodr. XIV. 664 (1857). — T. humifusum Dolliner Enum. 113 (1842). Koch Syn. ed. 2. 717 (1844) nicht DC. — - T. divaricätum var. expänsum Boiss. u. Heldr. Diagn. Ser. 2. IV. 81 (1859). Einigermaassen veränderlich, die meisten Formen indessen nicht im Gebiete; beachtenswert erscheinen B. asper ul um. Blattränder, Zweige und Hochblätter etwas deutlicher, rauh. — Annähernde Formen auch bei uns (s. IL). — T. ramosum ß. asperulum DC. Prodr. XIV. 664 (1857). Boiss. Fl. Or. IV. 1062. — T. asperulum Boiss. u. Buhse Nouv. Me'm. Soc. Nat. Mose. XII. 194 (1860). C. longibracteätum. Tragblätter stärker verlängert. — Bisher nur in Spanien. — T, ramosum var. longebracteatum Freyn in Porta u. Rigo PI. Hisp. exs. no. 51 (1891). Durch die Tracht sind ausgezeichnet: II. caespitans. Stengel sehr zahlreich, niederliegend. Blätter rauh. — Bisher in Süd-Russland und in Rumänien. — T. ramosum y. cespitans Ledeb. Fl. Ross. III. 541 (1851). — Hierher gehört wohl T. r. ß. Baenitzii*) (Beck Glasnik XVIII. 142 [114] [1906]. Wiss. Mitth. XL 413 [133] [1909]). Stengel zahlreich, niederliegend, die Blätter und Blüthenstiele aufgerichtet. Trag- blätter stets 2 — 3 mal so lang wie die Frucht, Vorblätter aber kürzer als dieselbe, beide etwas rauh. — Hercegovina bei Trebinje und in der Alpen- region des Velez 1900 m. III. agreste. Pflanze einjährig, Stengel oft einzeln, meist niedrig, meist nur 0,5 bis wenig über 1 dm hoch, oft unverzweigt, einfach traubig. — So auf Aeckern ziemlich selten. — T. ramosum ß. agreste Kov. Fl. exsicc Vindob. IX. 878 nach Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 301 (1859). — Vielleicht eine Rasse. (Spanien; Sardinien; Italien; Balkanhalbinsel; Rumänien; mittleres und südliches Russland; Krim; Kaukasus; Kleinasien; Persien; Central- Asien bis zur Dsungarei.) \* i) Palatinus, aus der Pfalz, nach Roth (irrthümlich) = T. alpinum Pol!. 2) S. I. S. 17 Fussn. 1 (2. Aufl. S. 23 Fussn. 1). 656 Santalaceae. 1112. X 1116. T. intermedium X ramosum s. S. 659. §§ §§ Trugdolden wenigstens z. T. 2 — 3 blüthig. Pflanze meist ziemlich kräftig (vgl. indessen T. Itumifnsum). Gesammtart T. h u m i 1" u s u m (Xo. 1117, 1118). 1117. (8.) T. divarioatum. %. Grundachse und Wurzel holzig, letztere meist pfahlartig, erstere knorrig, bis 1 cm dick, zahlreiche Stengel treibend; diese aufsteigend, meist 3 — 4 dm hoch, am Grunde fast halbstrauchig, dünn bis dicklich, kantig gestreift, oberwärts sparrig verzweigt. Blätter meist unregelmässig angeordnet, linealisch, meist etwa 2 cm lang und 1 mm breit, etwas steif, kahl, hellgrün, mit weich- knorpeliger Spitze. Blüthenstand oft rispig pyramidal. Trug- dolden kurz bis ziemlich lang gestielt, abstehend bis aufstrebend, 1- bis 3 blüthig. Trag- und Yorblätter stachelspitzig, an den Rändern rauh, das Tragblatt öfter länger als die Blüthe, aber wie auch die Vor- blätter die Frucht nicht überragend. Perigon aussen grün- lich, innen gelblich-weiss. Frucht länglich-walzlich bis verkehrt-eiförmig, kurz gestielt; der Stiel etwa halb so lang als die Frucht. An Gehölzrändern, an trocknen Wegrändern, in Gebüschen, nach Pos pic ha 1 an den Wurzeln von Ginster, Wachholder, jungen Eichen etc. Bei uns nur im südlichen Gebiete, dort meist nicht selten. Provence und Dauphine, an der Rhone bis Beaune, an der Durance bis Gap auf- steigend. Riviera. Süd-Tirol: Cles (Goiran nach Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 79). Venetien. Oesterreichisches ! und Kroatisches Küstenland. Istrien nebst den Inseln. Dalmatien! Hercegovinaü Monte- negro. Steigt im Oesterr. Küstenlande bis 800 m (Marchesetti 481), in Montenegro bis 900 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1903. XVII. 54). Die im Banat für diese Art gehaltene Pflanze ist 1112 (A. v. Degen briefl.). Bl. Juui — August. T. divaricatum Jan in Mert. u. Koch Deutschi. Fl .IL 285 (1826). Koch Syn ed. 2. 717. Boiss. Fl. Or. IV. 1061. Velen. Fl. Bulg. 497. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 419. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 292. Nyman Colisp. 643 SuppL 273. Riehter-Gürke PL Eur. II. 85. Rchb. Ic. XI t, DXLIII fig. 1155. — T. Ltnophyllum Desf. Fl. Atl. I. 205 (1798) nicht der übrigen Schriftsteller. Durch die Gestalt des Blüthenstaudes und die spanige Verzweiguug sehr aus- gezeichnet. Einigermaassen veränderlich; wohl nicht wesentlich verschieden ist IIa za ntin um (Gurke in Riehter-Gürke PI. Kur. II. 85 [1897]. — T. byzanUnmn DC. Prodi'. XIV. 644 [1857] vgl. Boiss. Fl. Or. IV. 1061. Nyman Consp. 643) aus Thrakien. — Be- werkenswerth sind: B. longi bracteätum. Tragblätter die Blüthe und Pracht um die Hälfte über- ragend; Vorblätter kürzer als die Frucht. — Spanien, wohl auch bei uns. — T. divaricatum ß. longebracteatum Willk. in AVillk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. Suppl. 67 (1893). C. elätuni. Pflanze kräftiger und grösser. — Griechenland. ■ — T. divarieahm var. clatum Hausskn. Herb.; Giirke in Riehter-Gürke PI. Kur. II. 85 (1897), Thesiurn. 657 D. expansum. Zierlicher. Blüthenstände mit ausgebreiteten Aesten. Tragblätter fast glatt, verlängert, vielmal länger als die Frucht. — Baikauhalbinsel. — T. divaricatum ß. expansum Boiss. u. Heldr. Diagn. pl. Or. Ser. 2. IV. 81 (.1859). Halacsy Consp. III. 84. E. gracile. Zierlicher. Zweige dünner. Blätter schmäler. Blüthenstiel etwa halb so lang als die Frucht. - — Bulgarien. — T. divaricatum var. gracile Velen. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902. No. XXVII. 15. Erheblicher verschieden ist : II. gl au cum. Ganze Pflanze mehr oder weniger graugrün. Stengel niederliegend. Frucht breit-eiförmig, fast kugelig, fast sitzend. Blüthe später. Bisher nur in der Dauphine im Dep. Hautes- Alpes : Wein- berg Roche bei Gap (Serres); St.-Clement ä Mont-Dauphin (Rouy). Wohl öfter übersehen. Bl. August!! T. divaricatum Race T. glaucum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 292 (1910) vgl. Nyman Consp. 643.— T. glaucum Serres Bull. S. B. France IV. 438 (1857). Nyman Consp. 643. — T. humifusum e. glaucum Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 86 (1897). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) (Verbreitung der Art: Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Krim; Kaukasus; Vorder- Asien bis Afghanistan; Nord-Africa.) ~\ 1118. (9.) T. humifusum. 7\.. Grundachse und Wurzeln ziemlich dünn. Stengel schwach, fadenförmig, ausgebreitet-nieder- liegend, etwa von der Mitte an ästig, mit spreizenden Zweigen. Blätter schmal-linealisch, meist schlaff, spitz bis zugespitzt. Blüthen- stand meist schmal rispenförmig, verlängert, mit kurzen abstehenden bis zuletzt bis rechtwinklig abgebogenen Zweigen, diese auf den Kanten rauh. Trugdolden nur an den unteren Zweigen öfter mehrblüthig, die oberen einblüthig, daher der obere Theil des Blüthen- standes meist verlängert-traubenartig. Blüthenstandsachse zuletzt mehr oder weniger hin- und hergebogen. Tragblätter meist länger, öfter aber auch kürzer, Vorblätter höchstens so lang als Blüthen und Frucht, beide am Rande gezähnelt-rauh. Perigonblätter breit-eiförmig mit eingebogener Spitze. Frucht breit-eiförmig bis fast kugelig, kurz gestielt bis fast sitzend, 1 — 2 mal länger als das trockene eingerollte Perigon. An trockenen Orten, an Abhängen, Wegrändern, auf Dünen etc. nur im westlichsten Gebiete. Belgien : Nieuport. Lothringen : Metz. Bl. Juni — August. Die Angaben in der Hercegovina und Montenegro sicher unrichtig. T. humifusum DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. Suppl. 366 (1815). Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 293. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Richter-Gürke PI. Eur. IL 85. Rchb. Ic. XI t. DXLII fig. 1153. — T. divaricatum ß. humifusum Duby Bot. Gull. 408 (1828). Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. Suppl. 67. Ascherson u. Graebnet, Synopsis. IV. 42 658 Santalaceae. Steht der vorigen Art zweifellos sehr nahe und bildet mit ihr eine Gesarnmt- art, ist aber namentlich durch die Tracht und die übrigen angegebenen Merkmale von ihr verschieden. Einigermaassen veränderlich, jedoch sind die meisten Formen bisher nicht bei uns beobachtet worden, die meisten sind aber in unserem westlichsten resp. südwest- lichsten Gebiete zu erwarten; wohl nicht ist das der Fall für Anglicum (DC. Prodr. XIV. 643 [1857]) bisher nur in England. — Wichtiger sind für uns: B. gracile. Stengel aufsteigend, zierlich, verlängert, bis 3,5 dm, unverzweigt oder weni^ ästig, mit ziemlich gleich langen blüthentragenden Aesten. Frucht etwa nur doppelt so lang als ihr Stiel. — Bisher nur in Frankreich. — T. hnmi- fusum b. gracile Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 85 (1897). — T. divari- catum y. gracile DC. Prodr. XIV. 643 (1857). C. Gällicum. Stengel aufsteigend oder niederliegend, ästig. Blüthenätand schmal pyramidal, mit zuletzt weniger abstehenden Auszweigungen. Tragblätter meist die Früchte nicht überragend, letztere 3 — 4 mal länger als ihr Stiel. — Bisher in Lothringen und mehrfach in Frankreich. — T. humifusum d. gällicum Gurke in Richter-Gürkc PI. Eur. II. 88 (1897). Rouy a. a. O. 293. — T. gällicum F. Schultz Herb. (1833). Flora XXI. 645 (1838). — T. Hussenöti i) Hussenot Chard. Nanc. 114 (1835). F. Schultz Flora XXI. 645 (1838).— T. Hussenöti a. Soudrdi*) F. W. Schultz a. a. O. (1838) (= T. Souardi F. W. Schultz in Herb, nach Gurke a. a. 0.). — T. Hussenöti ß. Couteaiini'*) F. W. Schultz a. a. 0. (1838). — T. divaricatum 6. gällicum DC. Prodr. XIV. 643 (1857). Wichtiger erscheint die Unterart B. T. ltulicnni. Stengel kräftiger, nicht fadenförmig, aufsteigend, unver- zweigt oder wenigästig, die Zweige nicht sparrig-abstehend. Rispe mit kahlen glatten Zweigen, die zur Hälfte abstehen. Trag- und Vorblätter länger als die Früchte. Früchte ellipsoidisch. An Abhängen, Felsen etc. Bisher nur in Italien, Sardinien und Corsica, aber vielleicht an der Riviera zu erwarten. T. italicum DC. Prodr. XIV. 644 (1857). Richter-Gürke PI. Eur. II. 87 als Art. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 293 (1910) als Unterart. (Britischeinsein; Frankreich; für Spanien sehr zweifelhaft; ebenso für Italien mit Ausnahme der Unterart JB.) "sjTf? i) Nach Louis-Cincinnatus-Severin-Leon Hussenot, * 1809 Nancy f 10. (od. 11.?) Jan. 1845 im Hause seiner Verwandten in Nancy, Verfasser der 1835 in Nancy erschienenen „Chardons Nanceiens ou Prodrome d'un Catalogue des plantes Lorraines. 1. fascicule." Kirschleger (Fl. d'Als. I. LXXII) rindet darin zutreffend ausgezeichnete Beobachtungen über Thesium, Nuphar, Thalictrum, Adonis, Fumatia, Drosera, Polygala, aber auch geistreiche Bosheiten und abstossende Unanständigkeiten. Wenn Pritzel das seltsame Buch „Liber jueundissimi saporis" nennt, so wollte er wohl durch die lateinischen Worte die französischen ,.haut-gout" umschreiben. Schwerlich war II. bei Abfassung desselben noch geistig ganz normal; er verfiel später in unheilbaren Wahnsinn und lebte bis kurz vor seinem Tode in La Mal- grange bei Nancy. Wir verdanken Herrn A. Deflers (Nancy-Cairo) die Ermitte- lung der biographischen Daten über seinen begabten aber unglückliehen Landsmann. Dieselbe erfolgte durch einen öffentlichen Aufruf in der dortigen Zeitung L'Est republicain, der am 11. Juli 1910 durch Herrn Charles Sadoul, Redacteur der Monatsschrift Le Pays Lorraiu beantwortet wurde. Derselbe besitzt eine Sammlung auf II. bezüglicher Papiere, U. a. seine Uebersetzungeu classischer und Englischer Dichter. -) Wohl nach Suard, einem Botaniker in Nancy. 3) Nach Couteau, einem Beobachter in Pont-ä-Mousson (Lothringen). Thesium. 659 ß. Blätter lanzettlich bis linealisch-lanzettlicb, lang zuge- spitzt, 3 — 5 nervig mit deutlich vorspringenden bis zur Blattspitze reichenden Nerven. 1119. (10.) T. Bävarum. Q|. Wurzel ästig, holzig, Grundachse kurz, dick, kopfartig, knorrig mit meist 1 — 3 Stengeln ; diese aufrecht, seltener aufsteigend, meist 4 — 7 dm hoch, kantig, über der Mitte aus- gebreitet-pyramidal-rispig verzweigt. Blätter sitzend, über dem Grunde am breitesten, meist etwa 4 cm lang und 4 mm breit, steif, dunkel- grün. Blüthen stand rispig, oberwärts traubig meist sehr locker, spreizend. Trugdolden 1 — 3- (seltener mehr-) blüthig. Tragblätter oft kürzer, sonst so lang wie die Früchte, wie die kürzeren mitunter auch die Früchte überragenden Vorblätter glatt, mit gebogener Spitze. Blüthen klein. Perigon aussen grün, innen weiss. Frucht rundlich-eiförmig, deutlich länger als ihr Stiel. In Gebüschen, Gesträuch und in Wäldern, fast nur an Bergen ; nach Pospichal besonders auf den Wurzeln junger Eichen wachsend. Im mittleren und südlichen Berglande, fehlt indess im Rheinischen Schiefergebirge, in Schlesien und Mähren und ist auch für Elsass neuer- dings nicht bestätigt. Die Polargrenze des sicheren Vorkommens geht durch die See-Alpen, den Schweizer Jura, Baden, Bergstrasse, das Nahe- thal, Franken ! ! Thüringen ! ! Harz ! Elbthal bei Dresden und Meissen, Böhmen! Nieder-Oesterreich ! Nord-Ungarn bis Kesmark, Polen (Knapp). Siebenbürgen. Das Vorkommen bei Krakau bedarf wohl der Bestätigung. Die Pflanze steigt in Tirol bis 1300 m (Da IIa Torre u. Sarnth. VI. 2. 78), in Ungarn bis 750 m (Kern er ÖBZ. XXV. 393), in Bosnien- Hercegovina bis 1300 m (Beck Wiss. Mitth. XL 413). Bl. Juni bis August. T. bavarum Schrank Baier. Reise 129 (1786). — T. montänum Ehrh. Beitr. V. 175 (1790) nur der Name; Hoffm. Deutsch. Fl. I. 82 (1791). Koch Syn. ed. 2. 716. Boiss. Fl. Or. IV. 1065. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 419. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 291. Nyman Consp. 643 Suppl. 273. Richter-Gürke PI. Eur. II. 87. Rchb. Ic. XI t. DXLVI fig. 1161. — T. Linophyllum y. montänum Willd. Spec. pl. I. 1211 (1798). — T. Linophyllum L. Spec. pl. ed. 1. 207 (1753) z. T. — T. Linophyllum var. majus Neilr. Fl. Nieder- Oesterr. 301 (1859). Schrank giebt a. a. O. nach einer kurzen Diagnose eine ausführliche Be- schreibung seiner Art, die durch die Dreiuervigkeit der Blätter, die Grösse der Pflanze, die Gestalt der Rispe, die Vergleichung mit dem „leinblättrigen Thesium' etc. die Pflanze kenntlich macht. Durch die breiten deutlich 3 — 5 nervigen Blätter sehr ausgezeichnet, vom Th. intermedium durch die nicht kriechende Grundachse sofort zu unterscheiden. Aendert ab (den Typus nennt Beck Fl. Nieder-Oesterr. 601 [1892] cc.typicum): B. serrula tum. Blätter am Rande gezähnelt-iauh. — Bisher nur in Italien. — T. montänum ß. serrulatum (Ten.) nach Archangeli Consp. Fl. It. ed. 1. 609 (1882). ed. 2. 222 (1894). 42* 660 Santalaceac. II. m acrost \lu m. Griffel 2 — 2,5 mal so lang als das Perigon, au der Frucht aus demselben hervorragend. — Bisher nur in Nieder-Oesterreich: am Oehler. — T. montanum ß. macrostylum Beck Fl. Nieder-Oesterr. 601 (1892). (Italien ; nördlichere Balkanhalbinsel bis zum Thessalischen Olymp [Rilo planina bis 1700 m, Adamovic ÖBZ. LV. 300 (1905)]; Klein- asien.) [#] Bastard. A. I. b. 1. 1112. X 1116. T. ramösum X intermedium. 2J.. Grundachse aufsteigend, ästig. Stengel einzeln, gerieft, bis 4 dm hoch, glatt. Blätter schmal-lanzettlicb, 1,5 — 2,5 mm breit. Blüthenstand oberwärts einfach traubig, die unteren Zweige 2 — 3 blüthig. Blüthen 3 — 4 mm lang, Trag- blätter 2 — 3 mal so lang. Frucht fehlschlagend. Bisher nur in Nieder-Oesterreich: auf dem Diernberge bei Falken- stein. T. ramosum X intermedium (T. hibridum [hybridum]) Beck Abb. ZBG. Wien XLI. 640 (1891). Fl. Nieder-Oesterr. 602. (Bisher nur im Gebiete.) [*J 2. 2. Perigon mit zwischen den Abschnitten nach aussen hervortreten- den, noch an der Frucht als deutliche Höcker sichtbaren, halb- kugeligen, zuletzt napfförmigen, wachsartigen Discuslappen. 1120. (11.) T. Keriieriaiium l). 2J-. Pflanze am Grunde büschelig verzweigt. Stengel zahlreich, kräftig, nicht viel über 1 dm hoch. Blätter linealisch-lanzettlich, nicht viel über 1 cm lang und kaum 2 mm breit, Tragblätter die Frucht etwa um das Doppelte überragend; Vor- blätter etwa um die Hälfte kürzer als die Blüthe und dreimal kürzer als die Frucht. Perigon glockenförmig, fast bis zum Grunde getheilt, 5 theilig, seine Abschnitte etwa 1 mm lang. Frucht sitzend, ellipsoidisch, 4 — 5 mm lang und 3 mm breit, von dem eingebogenen Perigon und 5 am Grunde des Perigons sitzenden Buckeln gekrönt, längsrippig. Auf steinigen Stellen in der alpinen Region in Siebenbürgen : Königstein (Piatra Krajului) und Butschetsch (Simonkai!). Frucht Ende August. T. Kemeriamim Simonkai Term. Füzet. X. 183 (1886). Enum. Fl. Transs. 478 (1887). Richter-Gürke PI. Eur. IL 87. In der Tracht nacli Simonkai dem T. alpinum am ähnlichsten, von ihm aber schon durch die Blüthen und Fruchtbildung verschieden; nach der uns von A.v. Degen zur Ansicht mitgetheilten Probe wohl eher dein T. simple* nahestehend als, wie Simonkai vermuthet, dem T. Pamassi, von dem es schon, weil in allen Theilen doppelt bis dreimal kräftiger und derber, auf den ersteu Blick abweicht. (Bisher nur im Gebiete.) {_*] i) Nach A. Kerner u. Marilaun s. VI. 1. S. 202 Fussn. 2. Thesium. 661 1121. (12.) T. auriculatum. 2|_. Grundachse kurz kriechend. Stengel zahlreich, dünn, aufsteigend, meist 2 — 3 dm hoch, unverzweigt oder meist oberwärts ästig. Blätter schmal-linealisch, 3 — 4 cm lang und bis 1 mm 'breit, schlaff, zugespitzt, ganz kahl. Blüthenstände verlängerte Trauben, vielblüthig, mit sehr dünnen 3—5 cm langen Zweigen; Trugdolden einblütbig. Tragblätter so lang oder länger als die Frucht, Vorblätter etwa halb so lang, beide an den Rändern völlig glatt. Blüthen sehr klein. Frucht klein, ellipsoidisch, kurz gestielt, 2 — 4 mm lang, das zur Fruchtzeit eingerollte Perigon dann nur 0,8 mm, auch dann noch die Discuslappen deutlich erkennen lassend. Im Gesträuch der subalpinen Region. Bisher nur in der Herce- govina: Glogovo planina bei Jablanica. Velez Planina (= Brasina bei Zutan V a n d a s !). Montenegro : Durmitor, Ranisava (R o h 1 e n a Mag. Bot. Lap. VI. 160). Bl. Juni, Juli. T. auriculatum Vandas Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1890. 1. 279. Richter- Gurke PI. Eur. I. 88. In der Tracht dem T. humifusum ähnlich, aber von ihm verschieden durch die schlaffen Blätter, die deutlich einnervig und nicht fleischig sind, durch die viel dünneren Stengel, die nur oben ästig sind, viel kleinere Früchte und kleineren Perigonrest und durch ganz kahle Blätter und Hochblätter. Scheint uns dem auch in der Tracht ähnlichen T. Pamassi am nächsten zu stehen. (Albanien: Giemen ti [Baldacci 1800 nach A. v. Degen briefl.].) 1*1 II. Frucht deutlich netznervig-rippig. Pflanze einjährig. U# 1122. (13.) T. hümile. 0. Wurzel dünn mit wenigen oder meist zahlreicheren Stengeln; diese meist 1 — 2 dm lang aufrecht oder bogig aufsteigend, seltener niederliegend, meist ästig, kantig gestreift, dicht beblättert. Blätter linealisch, etwas fleischig, einnervig, die untersten meist kurz, wenigstens die oberen am Rande rauh gezähnelt. Blüthenstände verlängert, traubenartig, oft schon fast am Grunde der Stengel beginnend. Trugdolden stets einblüthig, kurz gestielt, mitunter fast sitzend. Tragblätter die Blüthen und Früchte, meist weit, überragend, Vorblätter etwas länger als die Frucht. Blüthen klein, fast sitzend. Perigon abschnitte kurz oval. Frucht fast birnförmig- kugelig, kaum gestielt, von dem sehr kurzen Perigon gekrönt. Auf Hügeln, auf Aeckern und an Acker- und Wegrändern bei uns nur im südöstlichsten Gebiete in Dalmatien. Montenegro bis 1500 m (Rohlena Böhm. Ges. Wiss. 1903. XVII. 54). Die übrigen Angaben im Gebiete beziehen sich auf T. Dollinerii s. S. 653. Bl. Mai, Juni, seltener später bis zum Herbst. T. humile Vahl Symb. bot. III. 43 (1794). Boiss. Fl. Or. IV. 1064. Velen. Fl. Bulg. 499. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 85. Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 288. Nyman Consp. 644. Richter- Gürke PI. Eur. IL 87 nicht Koch. 662 Santalaceae. Wurde früher, wie bemerkt, mit T. Do'linerii verwechselt, ist aber schon durch die abweichende Fruchtbildung, besonders durch die netzige Nervatur zu unter- scheiden. Weiter ist T. humile auffällig durch die ganz kurz gestielten Trogdolden, durch den kräftigen Wuchs, durch die etwas fleischigen Blätter mit nicht hervor- ragendein Nerven und stärker rauhen Rändern. Aendert wenig ab. — Eine sehr grosse Form ist : B. praeällum (Costa Supl. Cat. pl. Catalaena 70 [1876]. Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. Suppl. 67). Pflanze 3 — 4 mal grösser als der Typus. Blätter schwächer rauh. — Spanien. — Durch die Frucht ist ausgezeichnet: II. Graecum (Hai. Consp. Fl. Graec. III. 85 [1904]. — T. graecum Zucc. Abb. Akad. Münch. II. 322 [1831—36]. — T. humile ß. wbreticulaturn DC. Prodr. XIV. 651 [1857] z. T. vgl. S. 653). Frucht weniger stark netz- nervig. — So nach Rohlena in Montenegro. (England; Spanien; Corsica ; Sardinien; Italien; Sicilien ; Griechen- land mit den Inseln ; Kleinasien ; Palästina ; Syrien ; Nord- Africa ; Canarische Inseln.) ~\ B. B. Vorblätter (meist!) fehlend, die Blüthen daher eine einfache Traube bildend, oberste Blätter ohne Blüthen in ihren Achseln einen Schopf bildend. 1123. (14.) T. ebracteatum. ^|. Grundachse kriechend, ausläufertreibend, dünn, weiss mit Schuppenblättern besetzt. Stengel meist einfach, nicht verästelt, meist 1 — 3, seltener bis 4 ihn hoch. Blätter linealisch bis linealisch lanzettlich, schwach dreinervig, bis 3 mm breit. Blüthenstand stets eine einfache, mitunter ziemlich verlängerte Traube darstellend, meist locker. Trugdolden stets einblüthig. Stengelglied unter dem Tragblatte der Blüthen zuletzt aufrecht-abstehend. Perigon mit 4 oder 5 Abschnitten. Trag- blätter den Blüthen genähert, dieselbe meist um das vielfache über- ragend. Frucht meist 6 — 7 mm lang, meist breit-eiförmig, kurz ge- stielt, mit oft fleischigem, meist gelblichem Stiele, der etwa die Länge der Frucht erreicht; diese mit mehr oder weniger deutlichen Neben- nerven, doppelt so lang oder kaum länger als das mehr oder minder eingerollte Perigon. Auf sonnigen grasigen Hügeln, auf lichten bis etwas schattigen Waldstellen, auf massig feuchten Wiesen. Am meisten verbreitet im Nordostdeutschen Flachlande und in Polen, westlich der Linie Magde- burg— Salzwedel — Lüneburg nur vereinzelt und unbeständig (stellen- weise wohl eingeschleppt). Viel seltener findet sich die Art in Nord- Thüringen, Böhmen, Nieder-Oesterreich, Ungarn (auf der Donauinsel Kleine Schutt) und Galizien. Die Angabe im Italienischen Friaul sicher unrichtig, die in Siebenbürgen sehr zweifelhaft. In der Nähe der Ost- seeküste mindestens selten. Bl. Mai, Juni. T. ebraeteatum Hayne in Schrad. Journ. I. 2. 33 t. 7 (1800). Kocli Syn. ed. 2. 718. Beck Fl. Nieder-Oesteir. 600. A. u. G. Fl. Nordoste!. Flachl 264. Nyman Consp. H44 Suppl. 273. Richter-Gürke PI. Kur. II. 84. Rchb. Ic. XI t. DXLV fig. 1 158. — T. monophyttum Thesium. 603 Gilib. Exerc. phyt. II. 428 (1792)? — T. comösum Roth Catal. II. 29 (1800). — T. pratense Vahl Fl. Dan. t. 1205 nicht Ehrh. Unterscheidet sich von den vorher beschriebenen Arten leicht durch die Tracht, den Schopf und das Fehlen der Vorblätter. Das Saftigwerden des Blüthenstieles (die Pflanze wurde in diesem Zustande als fldvipes Lettau Ber. Preuss. BV. V [19 10] 44 in Sehr. PÖG. Königsb. LH [ 191 1] bezeichnet) scheint bei dieser Art stellenweise, so in der Provinz Brandenburg sehr häufig einzu- treten, während es in Ostpreussen nur selten beobachtet wurde (Abromei t briefl.). Aendert ab: B. subbrac teilt um. Ein oder auch beide Vorblätter vorhanden, linealisch. — Sehr selten. — T. ebracteatum subbracteatum J. Vahl in Fries Summa Veg. I. 52 (1846, Name). Lange Haandb. 1 Udg. 161 (1851). - T. ebract. b. tri- bracteatum Madauss in Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 597 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 266. (Dänemark; Rumänien; mittleres und südliches Russland; Sibirien.) I* 1124. (15.) T. rostratum. 2J-. Grundachse nur mit kurzen, kaum über 1 cm langen Aesten, keine Ausläufer treibend. Stengel meist aufrecht, selten schwach aufsteigend, ziemlich steif, meist 2 — 3 dm hoch, ziemlich dicht beblättert. Blätter linealisch bis etwas linealisch-lanzettlich, meist kaum über 1, nicht bis 2 mm breit, meist 1 — 1,5 cm lang, stumpf oder stumpflich. Blüthen stände lang und schmal, traubenartig, oft schon unter der Mitte des Stengels beginnend. Trugdolden stets einblüthig, ziemlich gleichmässig kurz gestielt, der Stiel etwa 0,5 — 1 cm lang, selten länger. Tragblatt kürzer bis so lang, seltener etwa s lä nger als Blüthe oder Frucht. Blattschopf über dem Blüthenstande ziemlich dicht. Perigon lang- roh r ig, nach oben etwas erweitert mit länglichen Abschnitten. Staub- fäden kurz gekrümmt. Frucht sitzend, fast kugelig, saftig, citronen- gelb bis scharlachroth, etwa halb so lang als das auch zur Fruchtzeit röhrenförmige nur an der Spitze eingerollte Perigon. - Auf Triften, kurzgrasigen Wiesen, an Waldrändern fast nur in mittleren Alpengebieten. Nordöstl. Schweiz! Oberbaden: Dörflingen; Kriegerthal. Tirol. Südbayern ! (bis Regensburg). Böhmen : Prestic zw. Pilsen und Klattau! und bei Schlau ; früher bei Kuttenberg. Venetien: Prov. Belluno. Kärnten. Salzburg. Steigt in Tirol bis 1600 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 81), in Bayern bis 800 m (Prantl 159). Bl. Juni, Juli. T. rostratum Mert. u. Koch Deutschi. Fl. II. 287 (1826). Koch Syn. ed. 2. 718. Schinz u. Kell. Fl. Schw. 1. Aufl. 148. Nyman Consp. 644 Suppl. 273. Richter-Gürke PI. Eur. II. 83. Rchb. Ic. XI t. DXLV fig. 1159. Aendert ab : B. Heeriil). Blüthen kleiner als beim Typus. Griffel lang, weit aus der Blüthe hervorragend. — ■ Wohl selten. — T. rostratum, c. Heeril Gurke in Richter- i) S. I. S. 229 Fussn. 2, IV. S. 306 Fussn. 1. 664 Santalaceae. Loranthaceae. Gurke PI. Eur. II. 84 (1897) vgl. Gremli Neue Beitr. Fl. Schw. IV. 29 (1887). — T. Heerii Muret in Greoili Exc.fl. 3. Aufl. 332 (1878). C. m acräu thum i). Blüthen grösser als beim Typus. Griffel kürzer, die Staub- beutel nicht überragend. — Selten. — 1\ rostratum b. macranthum Richter in Richter-Gürke PI. Eur. II. 84 (1897). — T. macranthum Presl in Sommer Topogr. XI. 26 (1843). (Rumänien.) |*| 1110. X H24? T. alpinum X rostratum? s. S. 648. Nicht zu ermittelnde Formen von Thesium sind : T. strictum Dumort. Fl. Belg. 16 (1827) nicht L. von Steudel umbenannt in T. eifalicnse Steud. Nomencl. ed. 2. II. 679 (1841) aus der Eifel. — T. Hockeanum*) Opiz in Beicht, u. Opiz Oekon.-techn. Fl. Böhm. II. 41 (1839). — T. umbrdsum Opiz a. a. O. 45 (1839). — T. Hutteridniim't) Opiz a. a. O. 46 (1839) aus Ungarn. 2. Unterreihe. LORANTHINEAE. (Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 346 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. S. S. 640. Nur die siph. 128.) 42. Familie. LORANTHACEAE. (D. Don Prodr. Fl. Nep. 142 [1825]. Endl. Gen. 799. Engl. Nat. Pfl. III. 1. 156. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 128. — Lorantheae Juss. Ann. Mus. XII. 292 [1808].) Parasitisch auf den Stämmen und Zweigen von Gehölzen lebende laubwechselnde oder meist immergrüne Holzgewächse, selten (nicht bei uns) in der Erde wurzelnd oder Kräuter. Blätter meist ansehnlich, stets grün, abwechselnd oder gegenständig. Blüthen oft ansehnlich (bei uns unansehnlich), meist aktinomorph, selten mit Neigung zur Zygomorphie, zwei- oder eingeschlechtlich. Blüthenachse meist mehr oder weniger becherförmig, bei den weiblichen Blüthen mit dem Frucht- knoten verbunden, öfter oberwärts als kelchartiger, mitunter gekerbter oder gezähnter Rand vorspringend. Perigon einfach, in den Tropen oft blumenblattartig, bei uns unansehnlich, hochblattartig, 4, 5- oder 6 zählig, getrennt- oder vereintblättrig. Staubblätter stets so viel wie Perigon blätter, vor ihnen eingefügt, frei oder mit den Perigon blättern 1) Von uaxQÖg hing, gross und äv&og Blume. 2) Nach Abbe Franz Hocke, * 16. Oct. 1778 Kosel bei Leitmeritz f 8. Sept. 1849 Prag, Erzieher des Grafen Thun in Ronsperg, der sich mit der Gattung l'hcaiitm beschäftigte (Maiwald 175). ^) Nach Michael Hutter, 1831 regulirtem Chorherrn und Professor in Czorna (Ungarn) (Maiwald bricfl.). Thesium. Loranthus. 665 mehr oder weniger verbunden. Staubbeutel meist dithecisch, mitunter mit einem oder zahlreichen kleinen Fächern. Fruchtknoten zur Blüthezeit meist keinerlei Ausgliederung von Samenträger und Samenanlage zeigend, von den Embryosäcken meist nur einer, seltener mehrere fruchtbar. Frucht mit der hohlen Blüthenachse verbunden, beerenartig bis stein- fruchtartig; zur Reifezeit die Innenschicht der Blüthenachse verschleimend- klebrig. Keimling meist vom Nährgewebe umgeben, mit kurzen Stämmchen und meist 2, seltener 3 — 6 Keimblättern. Uebersicht der Unterfamilien. A. Becherförmig-hohle Blüthenachse oberwärts, unterhalb des Perigons, in einen deutlichen kelchartigen, ganzrandigen (so bei uns) oder gelappten bis gezähnten Rand vorspringend. Loraiithoideae. B. Die Blüthenachse keinen vorspringenden kelchartigen Rand aus- bildend. Yiscoideac 1. Unterfamilie. LORANTHOIDEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 177 [1889]. Nachtr. 124 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 128. — Eulorantheae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 205 [1880].) S. oben. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich, oft (nicht bei uns) ansehnlich. Hierzu die einzigen nicht parasitischen Gattungen in Australien und Süd- America. — Bei uns nur die 1. Tribus. LORANTHEAE. (Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 125 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 128.) Parasitisch an Bäumen oder Sträuchern. Stamm ohne Sekretgänge. Kelcbartige Bildung der Blüthenachse deutlich. Samenanlagen nicht ausgegliedert. Frucht beeren- oder steinfruchtartig. In Europa nur die Gattung 247. LORANTHUS1). (L. [Syst. ed. 2. 22 (1740)]. Gen. pl. ed. 5. 154 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 183.) (Riemenblume; böhm.: Ochmet; ung. : Fakin ; russ. : PeMHen;B'feTHHKT>.) i) Von A&qov (Awqos) Riemen und äv&og Blume. fifii; Lorant haceae. Sträucher, die auf Laubbäumen, seltener (nicht bei uns) auf Nadel- hölzero leben, (bei uns) laubwechselnd. Blätter (bei uns) abwechselnd oder gegenständig; ziemlich dick, ganzrar) dig, fiedernervig oder 3- bis 5 nervig. Blüthen (bei uns) klein, in einfachen bis zusammengesetzten traubigen Blüthenständen. Tragblätter bis an das Ende des Blüthen- stieles hinauf verbunden. Blüthen zweigeschlechtlich oder durch Fehl- schlagen eingeschlechtlich und 2 häusig. Kelchartiger Saum kurz, ge- stutzt oder gezähnt, mitunter undeutlich. Perigonblätter 4 — 6 in klappiger Knospenlage, frei oder am Grunde zu einer mitunter an einer Seite offenen Röhre verbunden, Abschnitte abstehend. Staubblätter nur am Grunde oder auch weiter mit dem Perigon verbunden. Staubbeutel mit läng- lichen sich meist durch einen Längsspalt öffnenden Hälften, die un- beweglich sind und mit dem Grunde des Rückens den Staubfäden auf- liegen. Griffel fadenförmig oder zusammengedreht, mit endständiger stumpfer bis kopfförmiger Narbe. Frucht beerenartig, kugelig bis ei- förmig, mit saftiger klebriger Mittelschicht und dünner nicht deutlich erkennbarer Innenschicht. Keimling in reichlichem Nährgewebe, stiel- rundlich. Ueber 200 Arten meist in den Tropen der alten Welt, einige auch in kühleren Ländern. — Bei uns nur die Section Euloranthus (Benth. u. Hook. Gen. pl. III. 207 [1880]). Perigonblätter 4 — 6 am Grunde ohne Falten, fast, ganz getrennt. Blüthenstände meist seitlich, selten endständig. Blüthen zweigeschlecht- lich, selten eingeschlechtlich und zweihäusig, klein, nicht bis 7 mm hing. Tragblätter schuppenförmig oder hohl. Staubbeutel mit ungleichen vorderen und hinteren Fächern. — Eur opicola (Europaecola Benth. u. Hook. a. a. O. [1880]). Blüthenstand eine endständige Aehre oder Traube, die Blüthen an der Achse paarweise zerstreut, durch Fehl- schlagen eines Geschlechtes 2 häusig. Blätter sommergrün. Erzeugt an der Ansatzstelle an der Wirtspflanze mitunter grössere rosetteuartige unregelmässige Reizwucheruugen (Holzrosen). Hierher nur 1125. L. Europaeus. (Eichenmistel; in Siebenbürgen: Ichen- wäspel, Lemknorzen; it.: Visco quercino; rum. : Märgärit, Visc de stejari; kroat. : Leepak.) \). Dichte nestartige Büsche bildend bis über 1 m lang. Aeste stielrund meist doppelt gabelig verzweigt, mit kurzen ebenfalle gabeligen Zweigen, die einjährigen kastanienbraun, die älteren schwarzgrau, zerbrechlich. Blätter nicht genau gegenständig oder an den Langtrieben oft abwechselnd, gestielt, verkehrt-eiförmig bis länglich, meist 2 — 4 cm lang und 1,5 — 2 cm breit, oben abgerundet, ganzrandig oder etwas unregelmässig eingebogen, fleischig, kraus gewimpert, sonst kahl, dunkelgrün, leicht abfallend. Blüthenstände endständige kleine armblüthige Trauben oder (die weiblichen) Aehren. Blüthen klein mit 1 — 3 sehr kleinen Hochblättern, die weiblichen fast sitzend, gelbgrün; ihre Perigonblätter nur ganz am Grunde schwach verbunden, weit Loranthus. G67 spreizend. Frucht kugelig, etwa erbsengross, satt- bis trübgelb, ihre Mittelschicht sehr klebrig und zähe, fadenziehend. Meist auf Eichen, besonders solchen der Gruppe jRobur, sehr viel seltener auf Kastanien, angeblich auch auf Linden, Rotbuchen, Ulmen, Weiden oder anderen Laubbäumen, nur im südöstlichen Gebiet, dort aber stellenweise verbreitet, nach Westen und Norden bis zum Oester- reichischen Küstenland, Krain, Steiermark, Nieder-Oesterreich ! Süd- Mähren! Nord-Böhmen!! Kgr. Sachsen bei Pirna: Dohma (Hippe seit 1880!! Verh. BV. Brand. XXIV [1882] Sitzb. 47) und bei Dohna, Nord-Ungarn bis zu den Comitaten Trencin und Marmaros. Sieben- bürgen bis Klausenburg und Bistritz und der Bukowina. Steigt in Ungarn bis 520 m (Kern er ÖBZ. XX. 236). Die Angabe in Süd- Tirol ist sehr zweifelhaft (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 75). Bl. Mai, Juni. L. ewopaeus Jacq. Enum. stirp. 55. 230 (1762). Koch Syn. ed. 2. 355. Boiss. Fl. Or. IV. 1069. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 604. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 420. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 248. Nyman Consp. 320 Suppl. 150. Richter-Gürke PI. Eur. IL 82. Beck in Rchb. Ic. XXIV. Ueber den vegetativen Aufbau vgl. Ascherson Verh. BV. Brandenb. XXIV (1882) Wzb. 48. Erreicht wohl eia Alter von über 100 Jahre. Im Ganzen wenig veränderlich, nur die Breite der Blätter ist etwas wechselnd, allerdings wohl namentlich nach dem Grade der Beschattung uud Belichtung. Auf den Zweigen des Loranthus wächst mitunter Viscum (P o 1 1 i n i , Kanitz, K. v. Tu beu f Zeitschr. Land- u. Forstvv. V. 350, 354 [4907]). Die Eicheu sind oft mit so zahlreichen dichten Loranthus- Pflanzen besetzt, dass sie aus der Entfernung wie mit einem Beiher- oder Krähenhorst besetzt er- scheinen. (Italien; Sicilien; Balkanhalbinsel; südliches Russland; Kleinasien; Persien.) [£" 2. Unterfamilie. VISC0IDEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 77 [1889]. Nachtr. 125, 137 [1897]. — Visceae Rchb. Nomencl. 73 [1841].) S. S. 665. Uebersicht der T r i b u s. A. Staubbeutel nicht mit den Perigon blättern verbunden ; da die Staub- fäden mit den Perigonblättern verbunden sind, die Staubbeutel schein- bar über der Mitte den Perigonblättern aufsitzend. — Blüthen meist einzeln. Blätter schuppenförmig. Stengel kurz. — Staubbeutel mit einem Fache. Samenträger central. Embryosäcke im Samenträger eingeschlossen bleibend und in denselben aufsteigend. Areeuthobieae. B. Staubbeutel und Staubfäden mit den Perigonblättern verbunden. — Blüthen zu mehreren endständig. Blätter (bei uns) verlängert, flach G68 Loranthaceae. über 2 cm lang. Stengel verlängert, gabelästig. — Staubbeutel mit mehr als 4 Fächern. Samenträger grundständig. Visceae. 1. Tribus. ARCEUTHOBIEAE. (Arceuthobices Van Tiegham Bull. Soc. Bot. France XLII. 631 [1895]. — Arceuthobieae Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 137 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 133.) S. S. 667. 248. ARCEUTHÖBIU3I1). (M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. Suppl. 629 [1819]. Nat. Pfl. III. 1. 193. — Razoumoivshia2) Hoffm. Hort. Mosq. intr. no. 1 t. 1 [1808].) (Wachholdermistel.) S. oben. Zwergsträucher auf Nadelhölzern parasitisch, ästig, mit Rindensaugsträngen befestigt. Blätter klein, schuppenartig, gegenständig. Blüthen einzeln in den Blattachseln, zweihäusig, ohne Vorblätter, oder bis zu 3 endständig. Männliche Blüthen mit 2 — 5 theiligem Perigon. Staubbeutel sitzend sich mit einer Querspalte öffnend. Weibliche Blüthen mit 2 theiligem Perigon. Fruchtknoten eiförmig; Griffel kurz- kegelförmig. Narbe stumpf. Frucht beerenartig, eiförmig, den Perigon- saum tragend, erst im nächstjährigen Herbste reifend, dann am Grunde mit einem Ringspalt elastisch aufspringend, so dass die Frucht fort- geschleudert wird (Johnson Ann. of Bot. IL 137 — 160 t. X). Nähr- gewebe reichlich, den Keimling einschliessend. Etwa 10 Arten auf der nördlichen Hemisphäre, in Europa nur 1126. A. oxycedri3). \\. Stengel kantig, mit kurzen Gliedern, unregelmässig-gabelästig, bräunlich-grün ; Zweige kurz, dicht gedrängt, rundlich-zusammengedrückt, kahl; ihre Blätter schuppenartig, oft un- deutlich, dreieckig, die gegenüberstehenden in kurze Scheiden verbunden, daher in der Tracht kurzen dichten Zweigen von Salicornia nicht un- ähnlich. Männliche Blüthen sehr klein, in den obersten Blattachseln zu 1 — 3, gelblich. Weibliche Blüthen etwas grösser, zu 1 — 2, öfter auch zu 3, kurz gestielt, in den Achseln der den Zweig abschliessenden Blätter, weisslich oder roth mit dunkelgrüner Spitze. Beerenartige Frucht klein, eiförmig, wenig saftig, zuletzt bläulich und elastisch auf- springend. *) Von uQxev&og Wachhokler und ßiöco ich lebe. 2) Nach Alexei Kirillowitsch Grafen Rasumowsky , * 1748 f 1822, seit 1810 Russischem Unterrichts-Minister (Kupffer briefl.), welcher 1806 auf seinem Gute Gorenki bei Moskau einen botanischeu Garten anlegte, von dem F. E.L.Fischer 1808 (2. Aufl. 1812) ein Verzeichuiss veröffentlichte (s. II. 2. S. 473 Fussn. 1). ■A) S. I. S. 242 Fussn. 1. Arceuthobium. Viscuni. 669 Auf Stämmen und Zweigen von Wachholderbüschen nur im Mittel- meergebiete, meist auf Juniperus oxycedrus, aber auch hier und da auf J. phoenicea und J. Sabina. Dauphine : Um Sisteron. Istrien ! nebst den Inseln! Kroatisches Küstenland! Dalmatien. Hercegovina. Bl. April. A. Oxycedri M. Bieb. Fl. Taur-Cauc. III. 629 (1819). Koch Syn. ed. 2. 354. Boiss. Fl. Or. IV. 1068. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 421. Nyman Consp. 320 Suppl. 150. Bichter-Gürke PI. Eur. IL 82. Beck in Bchb. Ic. XXIV t. 141. — Viscum Oxycedri DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc, ed. 3. IV. 274 (1805). — Razoumowshia cau- cäsica Hoffm. Hort. Mosq. intr. no. 1 fig. 1 (1808). — Eazoum. Oxy- cedri F. W. Schultz Arch. de Flore 222 (1842—8). (Iberische Halbinsel; Corsica; Balkanhalbinsel; Krim; Kaukasus; Kleinasien; Libanon; Persien; Himalaja; Nord-Africa; Nord-America. — Auch auf Juniperus drupacea.) f*j 2. Tribus. VISCEAE. (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 190 [1889] z. T. [Viscees] Van Tiegh. Bull. Soc. Bot. France XLIII. 185 [1896]; [Visceae] Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 137 [1897]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 133.) S. S. 467, 668. Bei uns, wie in Europa nur die Gattung: 249. VISCUM1). ([Tourn. Instit, 609 t. 380] L. Gen. pl. [ed. 1. 193] ed. 5. 448 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 193.) (Mistel; niederl. u. vläm.: Vogellijm; dän.: Fuglelim, Misteltein; franz.: Gui; it.: Visco; rum.: Visc ; poln.: Jemiola; böhm.: Jmeli; kroat. : Melj, Imela; serb. : Hiieja; russ. : Oiiejia; litt.: Amälis; ung. : Fagyöngy, Madärlep.) S. oben. Immergrüne Sträucher auf Laub- und Nadelhölzern mit sehr verzweigten, wiederholt gabeligen oder gegenständigen Zweigen, durch Rindensaugstränge in den Körper der Nährpflanze eindringend. Blätter flach, dicklich, mehr oder weniger ansehnlich oder auch (nicht bei uns) schuppenartig. Blüthenstände meist kurz, gegenständig. Blüthen klein, eingeschlechtlich, einhäusig oder (bei uns) zweihäusig. Männliche Blüthen mit sehr kurzem nicht hohlem Grunde und 3 — 4 (selten bis 6) Perigonblättern, mit denen die Staubblätter einschliesslich der Staub- beutel verbunden sind. Staubbeutel eiförmig oder länglich, mit zahl- i) Name der Pflanze (ob auch der übrigen Misteln?) und des aus den Früchten bereiteten Vogelleims bei den Kömern. 670 Loranthaceae. reichen, durch Poren sich öffnenden Fächern. Weibliche Blüthen (bei uns) kleiner, mit 3 — 4 blättrigem Perigon; Griffel kurz oder fehlend; Narbe dick, polsterartig. Frucht mit oder ohne die Perigonblätter, mit dicker fleischiger zähklebriger Schicht (Viscin). Ausser den genannten Arten nur noch einige Arten im tropischen Asien, Africa und Australien. Bei uns nur die Section Enviscum (Engl. Nat. Pfl. III. 1. 193 [1889J). Zweige am Grunde mit 2 Niederblättern und am Ende mit 2 gegenständigen Laub- blättern, wiederholt gabelästig, mit endständigen zwischen den Gabel- ästen stehenden meist 3-, selten 5 blüthigen Blüthenständen. Blüthen eingeschlechtlich, zweihäusig, mit 4 Perigonblättern, die endständigen des männlichen Blüthenstands mitunter mit 5 oder 6, alle ohne nur die Endblüthen des weiblichen Blüthenstandes mit 2 besonderen Vorblättern. In Europa ausser unserer Art noch das durch röthliche Beeren ausgezeichnete V. erueidlum (Sieb, in Boiss. Voy. Esp. II. 274 [1845]. Boiss. Fl. Or. IV. 1068) in Spanien und in Palästina auf Oelbäumen. Ausführliche Beschreibung und Ab- bildungen s. K. v. Tubeuf Zeitschr. für Land- u. Forstwirtsch. VI. (1908) 407, 407. — Huter giebt (ÖBZ. LV [1905] 400) die Art auch auf Castanea in Unter- italien an ? 1127. V. album. (Mistel, Mispel, Wispe, Affolter, Kenster, Kinster, Heil aller Welt, Kreuzhoiz ; plattd.: Kraigenluder, Marentakken; nieder!, u. vläm : Marentakken; ligur. : Langoste, Lagostö, Curiola [Pen zig].) h. Stengel kahl, stielrund, gelblich-grün, meist 3 — 6 dm lang, auf- recht bis hängend, oft querrunzelig, sehr brüchig. Stengelglieder nach dem Grunde meist mehr oder weniger verdickt, mehr oder weniger ver- längert. Blätter fast sitzend, gegenständig, länglich, stumpf bis aus- gerandet, nach dem Grunde zu keilförmig verschmälert, meist 2 — 4 cm lang und 1 — 1,5 cm breit, seltener schmäler oder breiter, undeutlich- nervig, dick, lederartig, immergrün, ganzrandig oder etwas undeutlich- wellig, gelblich- bis olivgrün. Blüthen klein, sitzend, kopfförmig-ge- häuft; die weiblichen viel kleiner und schmäler als die männlichen. Frucht meist kugelig, beerenartig, glänzend, weiss bis gelblich, mit zähem klebrigem fadenziehendem schleimigem Fleische. Auf Laub- und Nadelbäumen fast durch das ganze Gebiet zerstreut bis häufig, sehr selten bis fehlend in einem grossen Theile von Schleswig- Holstein, des Nord westdeutschen und Belgischen Flachlandes und den Niederlanden; fehlt auf allen Nordsee-Inseln. Die Nordostgrenze der Art (und der Familie) berührt nahezu unser Gebiet. Sie fehlt in Ost- preussen (ausser Kr. Pillkallen) jenseits Labiau — Insterburg — Eydtkuhnen (Fl. O.- u. W.-Preuss. 750 f.), tritt aber im südlichsten Kurland noch einmal auf (Lehmann 396). Steigt in Tirol bis 1000 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 77), in Mittel- und Ost-Ungarn bis 306 m (Kerner ÖBZ. XX. 236). Bl. März, April. Fruchtreife im Herbst, die Früchte fallen aber erst im Frühjahr. V. album L. Spec. pl. ed. 1. 1023 (1753). Koch Syn. ed. 2. 354. Boiss. Fl. Or. IV. 1068. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. 1.421. A. u. G. Fl. Nordoste!. Flachl. 263. C. K. Schneider Handb. Laubh. I. 2 18. Viscum. 671 Nyman Consp. 320 Suppl. 150. Richter-Gürke PI. Eur. II. 82. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 1—3 t. 139, 140. — V. dichotomum Gilib. Exerc. phyt. IL 394 (1792). Die ungewöhnliche Lebensweise der Mistel, im grössten Theile des Gebiets der einzigen wirklich parasitischen Uebe»pflanze, lenkte schon in vorgeschichtlichen Zeiten die Aufmerksamkeit der Völker auf dieselbe. Bekannt ist die Rolle, welche sie in der Nordischen Mythologie spielt. Von Frigga, welche allen Geschöpfen einen Eid abnimmt, ihren Sohn Baidur nicht zu verletzen, übersehen, wird sie in der von dem bösen Loki geführten Hand des blinden Hödur zum tödtenden Geschoss. Die Druiden Galliens benutzten bei ihrem Gottesdienst die auch damals als selten bekannte Eichen- mistel (s. unten), die mit einer goldnen Sichel geschnitten wurde. Der auch sonst in der Mythologie vieler Völker bekannte goldne Zweig, der bei Vergilius (Aeneis VI. 130 ff.) dem Aeneas den Zugang zur Unterwelt eröffnet, wird von dem Dichter selbst mit Viscum verglichen, wobei man allerdings wegen des „fronde virere nova" und des ,.croceus fetus" eher an Loranthus Europaeus als an Viscum album denken möchte. Die frühere medicinische Verwendung der Eichenmistel als ein Mittel gegen Epilepsie knüpft wohl an die mythologisch-folkloristische Bedeutung der Pflanze an. Ob die Bereitung von Vogelleim aus den Beeren, auf die mehrere Benennungen und das auf die Verbreitungsweise der Samen anspielende Sprichwort : Turdus suum malum cacat Bezug nehmen, noch jetzt stattfindet, ist uns nicht bekannt; nach Maly (briefl.) wird es noch so benutzt! In neuerer Zeit wird die Pflanze in den Gross- städten nach englischer Sitte (Mistletoe) als Weihnachtssymbol verwendet. Bemerkenswerth ist die Diphyllie männlicher und weiblicher Mistelbüsche. Die männlichen Pflanzen haben oft kürzere, kleinere und breitere Blätter als die weiblichen oder umgekehrt (Baenitz ABZ. XVII [1911] 86). Die Mistel erreicht nach Kerner (Pflanzenleben I. 194) ein Alter von etwa 40, nach Tubeuf sogar 70 Jahren, während Loranthus nach ebendemselben (a. a. O. 197) wohl über 100 Jahre alt wird. Erstere dient zuweilen als Futter für Schafe, Ziegen und Kühe und als Aesung für Hoch- und Rehwild (Hempel u. Wilhelm III. 110). Nach Landerer (Flora 1863 S. 15r) wird die Mistel von den Landleuten in Griechen- land auch zum Gelbfärben des Branntweins (schon zu Plinius' Zeiten als Färbe- pflanze) benutzt. Die Befruchtung erfolgt durch Insecten. — Die Blätter werden mitunter bis 1 dm lang und bis 4,5 cm breit (Baenitz; Maly briefl.). Die Keimung dieser Art bietet vieles Interessante und lässt sich leicht (selbst an einer Glasscheibe) beobachten. Die Samen werden von Vögeln, die die beeren- artigen Früchte verzehren wollen, denen aber der zähe Schleim unangenehm ist, vom Schnabel an die Zweige der Bäume abgestrichen und bleiben dort kleben oder die Früchte werden von den Vögeln (Drosseln z. B.) verschluckt, die Samen passieren unversehrt den Verdauungskanal und werden mit den Excrementen wieder ausge- schieden ; mit diesen gelangen einzelne auf die Zweige der Bäume. Am Strauch- werk unter stark mit Misteln besetzten Bäumen kann man im Frühjahr viele Samen angeklebt oder an Schleimfäden hängend finden. An der Seite des Samens die den Keimling enthält, erscheint das grüne, fast wurstförmige dünne Würzelchen resp. das hypokotyle Glied mit der Wurzelspitze; es biegt sich auf den Zweig zu und die Spitze saugt sich dort fest. Längere Zeit, oft während des ganzen ersten Kommers verharrt das Gebilde in diesem Zustande, scheinbar regungslos, in Wirklichkeit aber in die Rinde des Nährastes Rindeusaugstränge führend und sich dort befestigend. Ist das letztere geschehen, so löst sich der Keimling aus dem Samen heraus, streckt sich gerade und auf die beiden Keimblätter folgen 2 Laubblätter. Meist folgen auf diese ein oder einige kurze Fortsetzungssprosse, die nur je 2 schuppige Nieder- blätter und 2 Laubblätter tragen, erst wenn sich die Pflanze gekräftigt hat, erfolgt eine Verzweigung. Ueber die Biologie der Mistelkeimlinge vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forslw. V. 343 (1907) Fig. 1—6. Nicht selten sind in den Samen 2 oder 3 Keimlinge (mitunter fast 50° o) vorhanden, die sich dann gleichzeitig entwickeln. Vgl. Kronfeld Biolog. Ccutralbl. 1888 und Guerin Bull. Soc. Linn. Normandie 1892. 672 Loranthaceae. Um durch das Dicken wachst um der Bäume nicht abgeworfen zu werden, muss die Mistel alljährlich neue Rindensaugstränge in das junge Gewebe des Holzes treiben. Diese Rindensaugstränge tragen an ihrer Unterfläche Senker, mit denen 6ie das Holz durchwachsen. Wird der Haupttrieb der Pflanze gauz abgebrochen und es bleibt nur ein kleines Stammstiick erhalten, so vermag die Pflanze hier am Grunde zahl- reiche Adventivknospen und Sprosse zu erzeugen, eine Fähigkeit, die schon den jungen Keimpflanzen zukommt (vgl. Tubeuf Zeitschr. f. Land- u. Forstwirtsch. V. 356 ff. Fig. 1 — 3 [1907]). Weiden alle aus dem Zweige des Nährbaumes hervorragenden Theile der Mistel entfernt, so ist sie doch imstande, aus den im Zweige sitzenden Rindensaugsträugen neue Sprosse zu erzeugen, die öfter deutlich von der ursprüng- lichen Ansaczstelle der Pflanze entfernt auftreten ! (vgl. auch Tubeuf a. a. O. ; Baenitz ABZ. XVII. 83 ff. f '91 1]). — Ueber die Lebensweise der Mistel, ihre biologischen und morphologischen Verhältnisse vgl. die ausführliche Arbeit von E. Hein riebe r Beiträge zur Kenntniss der Mistel in Tubeuf u. Hiltner Zeitschr. f. Land- u. Forstwirtsch. V. 357—382 (1907). Die Mistel ist ausserordentlich veränderlich (rein historisch sei erwähnt, dass G an doger nicht weniger als 37 „Arten" unterschied), erst in neuerer Zeit aber ist man über die Beziehungen und Verwandtschaftsverhältnisse der Formen unter- einander klar geworden namentlich durch Culturversuche (vgl. bes. Tubeuf und Heinricher a. a. O., dann Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstw. V. 321 — 349 mit Taf. VII, VIII und Fig. 1 — 6 und 349—355 mit Fig. 1 — 6, im letzteren Aufsatz behandelt der Verf. das Vorkommen von Mistel auf Mistel und anderen Loranthaceen [z. B. Loranthus] s. S. 667). — Mindestens als Rassen (vielleicht besser als Unter- arten) sind anzusehen : A. Samen mit flachen Seiten. p 1 a ty s p e r m u m 1). Meist kräftig. Blätter meist ziemlich breit und dicklich, meist saftig-grün erscheinend, oft aber auch wechselnd bis schmal. Früchte meist weiss, mitunter auch gelblich, in der Gestalt abändernd, länger als breit bis breiter als lang, mit oft schwach eingesenktem Narbenrest. Samen oval bis dreikantig. Auf Laubhölzern, oft von einer Art auf die andere übergehend, sicher beobachtet auf Popuhts, Salix, Juglans, Carya, Betida, Alnus, Corylus, Carpinus, Castanea, Quercus (selten), Morus, Ostrya, Celtis, Ulmus, Viscum, Loranthus, Liriodendron, Bibes, Mespüus(mc\.Crataegus), Pirus(mc\. Sorbus), Cydonia, Cotoneaster, Bosa, Prunus, Sophora, Bobinia, Caragana, Genista, Spartium, Hex, Acer, Aesculus, Vitis, Tilia, Comus, Syringa, Praxi uns, Phillyrea, Diospyros, Nermm (vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstwirtsch. V. 331 [1907] und Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 285), sicher auch auf andern Gattungen. Wohl durch das ganze Gebiet zerstreut. In Bayern bis 1000 m aufsteigend (Tubeuf a. a. O. VIII. 564). V. album var. platyspermum Keller Bot. Centralbl. XLIV. 283 (1890). Appel Ber. Bayr. B. G. 1891. 8. Schinz u. Keller Fl. Schw. 147 2. Aufl. IL 60 (1905) vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstw. V. 330, 331 (1907). — V. album a. typicum Beck Fl. Nieder-Oesterr. 604 (1892) in Rchb. Ic. XXIV. 2 t. 139 fig. 1—7 t, 140 fig. 8. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 285. l) Von tiAcctvs flach, breit und oniQfta Samen. Viscurn. 073 Diese Kasse geht wie auch die beiden anderen nicht auf die von den übrigen Rassen bewohnten Gehölze über. Tubeuf hat umfangreiche Ermitte- lungen und auch Aussaatversuche gemacht, die das stete Fehlschlagen solcher Aussaaten ergeben haben (vgl. Tubeuf a. a. O. und VI. 561 ff. [1908] und VIII. 21 fi\ [1910]). Bei seiner genauen Beschreibung der Verbreitung der Mistel in Bayern giebt Tubeuf (a. a. O. VI. 561 ff.) Abbildungen der Tracht der Pflanze auf den verschiedenen Laubhölzern und eine grosse Karte ihrer Verbreitung. Apfel- und Birnbaummistel, von denen die erstere wohl in den meisten Gegenden des Gebiets verbreitet ist, bilden meist die charakteristischen rundlichen nestartigen Büsche, beide sind nicht sehr kräftig. Die sehr viel seltenere Birnmistel hat meist schmale Blätter und nur massig grosse Früchte. Die Birne wird nach Laurent (Phe'nomenes toxiques in Bull, de l'Agric. XVI. 493 [19001) und Tubeuf (a. a. O. 572) durch die Mistel sehr geschädigt, ihre Aeste sterben z. T. ab. Ja durch das Aufschmieren von frischen Samen sterben Rinde oder auch Zweigstücke ab. Eine auffällige Tracht hat (a. a. O. 575 fig. 10, 11) die Mistel auf Populus tremula, die ziemlich schlaff* überhängende Pflanze zeigt eine sehr deutliche Häufung der Früchte zu dichten Knäueln. Die Lindenmistel ist sehr veränderlich, sie findet sich sowohl mit breiten als mit schmalen Blättern, kräftigen und schwächeren Trieben. Die Weissbuchenmistel (Tubeuf a. a. O. 578 fig. 13, 14) ist nicht häufig und stellt eine merkwürdig schlaffe und kleinblättrige Pflanze dar. Die langen dünnen durch das fast allgemeine Abfallen der Seitentriebe fast astlichen Zweige hängen schlaff herab und tragen an der Spitze nur wenig Blätter. Auf Rotbuchen wurde die Mistel nach Tubeuf (a. a. O. 580, 599) noch nie beobachtet, wird aber oft angegeben, neuerdings wieder von Rouy (in Reuy u. Foucaud Fl. France XII. 285). Alle Nachprüfungen ergaben bisher irr- thümliche Angaben, vgl. auch unten. Auf Eichen bei uns bisher mit Sicherheit nur in Westpreussen : am Wege tinfern einer Schlucht des Gutes Buschwalde bei Marienburg (H. Preusss. S. 498) und in der Schweiz: Winterthur (Keller), beide Funde auf Q. robur; in Polen (und Böhmen?) vgl. Ascherson BV. Brand. XIII. 49, 50. Vgl. Kornhuber ÖBZ. XXXVIII (1888) 317. P. Conrath ÖBZ. XLII (1892) 273. — Zur Eichenmistel gehört nach F. Bionski (Pam fiz. XVIII [1904, vgl. Mag. Bot. Lap. III (1904) 360]) V. album var. lati/olium Andrz. Kiewsk. univ. zw. 1862 No. 7 (V. nervosnm Andrz. handschr.) auf Quercus cerris und conferta s. S. 498. — Auf Americauischen Roteichen öfters s. S. 498. Die Mistel auf Robinia ist meist eine grosse und kräftige Form (f. Pseud- acaciae Borb. in Call. Fl. Siles. exs. no. 1077). — Borbas benennt (a. a. O. no. 1073) die Pflanze auf Crataegus: f. Crataegi. Von Nährpflanzen der Laubholzmistel sind uns bisher folgende Arten aus dem Gebiete bekannt geworden (ihre Zahl ist aber sicher viel grösser) : Populus alba, P. nigra (incl. Italica), Betula pubescens, B. verrucosa. P. tremula (Abromei t a. a. O. 749); Corylus avellana, C. colurna. P. balsamifera, P. Canadensis, P. candi- Fagns silvatica ? (s. oben ; P a n c i c , cans, P. Virginiana. Hagen, A. Pich ler, Hirc). Salix alba, S. blanda, S. caprea, S. cus- Castanea castanea. pidata (Abromeit Fl. Ost-Westpr. Quercus cerris, Q. conferta, Q. lanu- 749), S. fragilis, S. penlandra, S.pur- ginosa, Q, robur, Q. sessilis; Q. pa- purea und Bastarde. lustris, Q. rubra. Juglans regia; J. cinerea, J. nigra. Celtis australis ; C. occidentalis. Carya- Arten. Ulmus campestris, U. levis, U. scabra. Ostrya ostrya. Mortis alba. Carpinus belulus. Loranthus Europaeus. Alnus glutinosa, A.incana (Abromeit Viscum album. a. a. O. 749). Berberis vulgaris. Ascherson u. Graebnor, Synopsis. IV. 43 674 Loranthaceae. Liriodendron tulipifera, J! i be s- Arte n. Rosa caninti u. a. Amelanch i er Canadcrixis ( A liromei t Fl. Ost-, Westpr. 749). Cotoneaster cotoneaster. Cy donia cydonia. Mespihts Germanica, M. monogyna, M. oxyacaniha, M, mollis; M. pruni- folia, M. punctata. Pirus aria, P. aueuparia, P. communis, /'. ilnmcstica, P. malus (wohl alle Artan der Gruppe ! !), P. torminalis ; P. amyg- daliformis, P. baccata, P. pruni/olia. Pr ii n ii 8 avium, P. cerasus, P. domestiea, P. insititia (A. Pi c h 1 e r), P. mahalcb, P. padus, P. spinosa; P. Armemca, P. (amygdalus) communis. Caragana carayuno. G en ist a- Arten? Gleditschia triacanthos. Laburnum vulgare. Robinia pseudacacia. Sarothamnus scoparia (Keimlinge ! !). Sophora Japonica. Sp artium junceum. Pistacia lerebinthus? Hex aquifolium. Besehrieben sind als Abarten : B. polyedecumi) (V. album ß. polycoecon Gaud. Fl. Helv. VI. 278 [1830]). Blätter breit, nervig. Blüthenstände vielblüthig, die Frucht daher gehäuti oben die Mistel auf Populus tremula). Männliche Büsche unter den Blüthen- ständen öfter quirlig verzweigt. — Selten, und wohl mehreren Bäumen ange- hörig. C. chrysococcum-) (V. album var. chrysococcum Sabransky Verh. ZBG. Wien LVIII. 72 [1908]). Früchte gelb. — Auf Birnbäumen (s. S. 673) in Steiermark. Missbildungen sind mehrfach beobachtet worden, so zu 3 in Quirlen stehende Blätter und entsprechende Verzweigung. Oefter sind bei diesen 3 blättrigen Quirlen 2 Blätter mehr oder weniger verbunden. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * B. Samen oval bis eiförmig, mit stark gewölbten Seitenflächen. — V. austriacum Wiesbaur Gen. Doubl. Verz. Schles. Tauschv. V. 1882—3 (1883 erw.). DBM. II. 60 (1884). Dichtl DBM. II. 1Ö4 (1884) vgl. unten. — V. album var. b. hi/posj)haeros})>'/)>uxeudoplatanus; A. nigrum, A. rubrum, A. saccharinum (dasycarpum) , A. tataricum. An- scheinend auf allen Arten. Aesculus hippocattanum , A. lutea, A. oetandra, A. Pavia. Rhamnu s calhartica, R. frangula. V i t i s vinijera (R a t h a y Die phanerog. Schmarotzer der Reben; Weinlaube XXII Xo. 8). Ti I i a cordata, T. plalyphyllos, T. tomen- tosa; T. argentea, T. dasystyla, T. pubescens und andere! Tamarix Gallica. Eucalyptus globulus. Cornus mas, C. sanguinca; C. alba. Rhododendron (Azalea). Diospyro8- Art? Fr a x i n u s ezeelsior, F. ornus ; F. n meri- cana, F. juqlandifolia, F. oxycarpa, F. Pennsylvanica. Li gustrum vulgare. ölen Europaeaf (Strobl Flora LXX. 125) wohl V. cruciatinii. I'h illyrea angustifolia. Syringa vulgaris und Gartenformen. Nerium oleander. i) Von noAvg viel und xoy.xog Beere. '-) Von yovoög Gold und xöxHog. 3) Von v:rö unter, in geringem Grade, ocpaiQa Kugel und antQ/na Samen. Viscum. 675 Nur auf Abies alba, Ä. Cephalonica, A. Cilicica (Boissier Fl. Or. IV. 1068) etc. beobachtet. Bei uns nur im Wohngebiet der Tanne (vgl. I. S. 190), aber auch dort nicht überall ver- breitet, so z. B. in Bayern im ganzen Nordwesten fehlend zwischen der Linie Buch a. F. — Würzburg und Buch a. F. — Erlangen — Flachslanden — Rothenburg (Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forst- wirtsch. VI. 584 fig. 15, 585 [1908]). In Tirol nur bei Trient, Bozen und im Unterinnthal (Tubeuf a. a. 0. VIII. 39 [1910]). Oestlich noch in Galizien beobachtet (Strzelecki in Kosmos 1879. 81 nach Koppen I. 659). V. album Abietis Beck in Rchb. Ic. XXIV. 2 (1903). Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 285 (1910) vgl. Tubeuf a. a. O. V. 331 (1907) VI. 586 f. fig. 17—20. — V. austriacum b. Abietis seu f. latifolia Wiesbaur DBM. II. 60 (1884). — V. album var. b. hyposphaerospermum f. 2. latifolia Keller in Schinz u. Keller Fl. Schw. 2. Aufl. II. 60 (1905). Die Form stellt nach Tubeuf s Untersuchungen gleichfalls eine ein- heitliche Rasse (die Tannenmistel) dar, die nicht auf andere Gehölze, auch nicht auf andere Nadelhölzer übertragbar ist. Wird in Griechenland (/teÄiög, tueAiäg) zur Fütterung des Viehes be- nutzt (Held reich Nutzpfl. 44). Ist im Ganzen wenig veränderlich, selten sind Pflanzen mit deutlich gelblichen Früchten. — Da ihre Senker das Holz sehr weit und tief durch- setzen, bildet sie besonders reichlich Wurzelbrut, eine Beobachtung, die wir in der Schweiz bestätigt fanden. (Verbreitung der Rasse : Vermuthlich wie die der Weisstanne vgl. I. S. 192; auf dem Athos bis 1700 m auf Abies Apollinis [Grisebach Spie. Fl. Rum. IL 325]; auf der Balkanhalbinsel süd- lich bis zum Taygetos; Kleinasien.) IjT II. lax um. Pflanze meist schmächtig, mit ziemlich dünnen Stengeln, oft mehr oder weniger gelbgrün. Blätter schmal bis sehr schmal. Frucht oft gelb, doch auch weiss, meist länger als breit, kleiner als die der vorigen Rassen, ihr schleimiges Fleisch meist mehr durchscheinend. Same kleiner als bei den vorigen. Auf verschiedenen Nadelhölzern, nur nicht auf Abies, bei weitem am häufigsten auf den Kiefern und zwar auf Pinus sil- vestris undP. nigra, selten auf der Fichte (vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstwirtsch. V. 332 [1907]), geht auch auf Pinus montana über (Tubeuf a. a. O. VIII. 21 ff. mit Abb. [1910]), ebenso P. leueodermis (A. Pich ler Wiss. Mitt. Bosn. Herc. X. 672 [1907] und P. pinea (Lan derer Flora 1857. 396) und liess sich auf die Lärche (Tubeuf a. a. O. 30 mit Abb. [1910]) und auf Cedrus Atlantica (a. a. O. 33 mit Abb.) ver- pflanzen. Meist verbreitet, fehlt aber auf weite Strecken, z. B. N.- und S.-Bayern (Tubeuf a. a. O. VI. 585 fig. 16); an der Ostsee; O.-Preussen (Conwentz 22. Ber. Westpr. Pr. Mus.). V. album ß. laxam Fiek Fl. Schles. 192 (1881). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 263. Beck in Rchb. Ic. XXIV t. 141 fig. 43* 676 Lorantbaccae. Aristolochiaceae. 6 — 7. — V. laxum Boiss. u. Reut. Diagn. pl. nov. Hisp. 16 (1842). Taufani N.Giom. It. XXI. 443. Appel Mit*. Bad. BV. 1889. 93 ff. — V. album var. microphyUum Casp. Sehr. PÖG. Königsberg IX. 126 (1868) vgl. Uechtritz 56. Jahresb. Schles. Ges. Vaterl. Cult. Breslau 325 (1879). — V. austriacum Wiesbaur a. a. O. (1883) im engeren Sinne. Dicht! a. a. O. (1884). — V. austri- acum a. Pini seu angustifoUa Wiesbaur DBM. II. 60 (1884). — V. album ß. austriacum Beck Fl. Nieder- Oesterr. 604 (1892). — V. aJbum var. hyposphaerospermum f. 1. angustifoUa Keller in Schinz u. Keller Fl. Schw. 2. Aufl. II. 60 (1905). Nach Tubeuf's Beobachtungen und Aussaatversucheu (a. a. O. [1907 — 10]) geht die Kieferniistel auch auf die Fichte über, meist sind die Pflanzen auf der letzteren ziemlich schwächlich, nicht sehr stark belaubt und schmalblättrig; in der Farbe der Früchte wechselnd (vgl. a. a. O. VI. 590 fV. fig. 24—28). Die Rasse ist ziemlich veränderlich und zwar sowohl in der Tracht (es finden sich dichte nestartige Pflanzen und schlaffe mitunter lang herab- hängende öfter nebeneinander) als in der Blattbreite und Fruchtfarbe. Die Tracht wird sicher häufig durch den Standort der Wirtspflanze beeinflusst, an trocken stehenden schlecht ernährten Pflanzen ist der Schmarotzer auch viel schwächlicher. — Bei dieser Rasse kann man namentlich öfter dünn- zweigige Formen finden, die an einem (öfter herabhängenden) Kiefernast endständig aufsitzen, die also die über ihnen früher vorhandenen Zweigtheile zum Absterben gebracht haben. Bei den vorigen Rassen scheint dies seltener zu sein. — An Formen sind noch zu unterscheiden: b. albescens (V. laxum var. albescens Wiesbaur ÖBZ. XXXVIII [li 429 vgl. auch Woerlein DBM. III. 85 [1885]. — V. austriacum Wiesb" a. a. O. (1883) in engstem Sinne a. a. O. [1888] Wiesbaur's Ansichten sind sehr wechselnd gewesen vgl. Tubeuf Zeitschr. Land- u. Forstwirtsch. V. 324 [1907]). Früchte weiss- bis grünlich-gelb. — So nach Wiesbaur (a. a. O. [1888]) besonders auf Pinus nigra, bei uns aber nicht selten auf P. silvestris. — Findet sich in allen Uebergängen zur gelbfrüchtigen Form (vgl. Keller Botan. Centralbl. 1890. XLIV. 273). — Hierzu auch V. album y. austriacum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 2 t. 140 fig. 1 —5 (1903). C. angtistissima (Thalmauu Deutsche Forstzeit. XXVI No. 47. 953 [1911]). Blätter sehr schmal, linealisch, kaum breiter als die Stengelglieder. — Anscheinend sehr selten, wir sahen sie bisher nur von einer Kiefer in der Nähe der Brandenburgisch-Mecklenburgischen Grenze: Gransee: Lüders- dorfer Forst (Förster B. Thal mann!). — Auch Tubeuf bildet eine sehr schmalblättrige Mistel ab aus Bayern : Oberpfalz: Beilugries (Zeitschr. Land- u. Forstwirtsch. VI. 589 fig. 23 [1908]). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Spanien; Italien; Sicilien ; Balkanhalbinsel; Kreta; Polnisch-Livland [Lehmann 390]; Kievv'scher Lehrbezirk [Schmalhausen].) * (Verbreitung der Art: Südlichere Skandinavische Halbinsel; Däne- mark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; Westlicheres Mittel- und Süd-Russland; Krim; Kaukasus; Kleinasien bis Persien und Afghanistan; Central- Asien ; Himalaja; Amurgebiet; Japan ; Nord-Africa.) * Viscum. 677 7. Reihe. AßlSTOLOCHIÄLES. (Lindl. Nix. pl. 26 [1833] veränd. Engl. Syll. 1. Aufl. 100 [1892]. Nat. Pfl. Nachtr. 346. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 137.) S. S. 5. Uebersicht der Familien. A. Grüne nichtparasitische Pflanzen mit ansehnlichen Blättern. Blüthen mehr oder weniger deutlich zygomorph (bei Asarum fast aktino- morph). Aristolochiaceae. B. Blattgrünlose Wurzelparasiten mit kleinen schuppenartigen spiralig gestellten Blättern. Blüthen aktinomorph, bei uns in endständiger ährenförmiger Traube. Rafflesiaceae. 43. Familie. ARISTOLOCHIACEAE. (Blume Enum. pl. Jav. I. 81 [1839]. Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 205 [1836 j. — Aristolochiae Juss. Hort. Trianon. 1759 Gen. S. LXIII. und 72 [1889]. — Aristolochieae Juss. Ann. Mus. Paris V. 221 [1804] z. T.) S. oben. Ausdauernde Kräuter oder Holzgewächse, letztere oft (bei uns stets) windend. Blätter abwechselnd 2 zeilig, gestielt, oft herz- förmig, meist ohne Nebenblätter. Blüthen zweigeschlechtlich. Perigon oberständig, gefärbt, mit mehr oder weniger verlängerter Röhre und zygomorphem oder fast aktinomorphem, dann meist 3 spaltigem Saum. Mit den in der Knospenlage klappigen Saumlappen wechseln ebensoviel nur in einzelnen Fällen ausgebildete Rudimente eines inneren Perigon- kreises ab {Asarum). Staubblätter 6 oder 12, einer oberweibigen Scheibe eingefügt, mehr oder weniger mit dem Griffel verbunden. Staubfäden kurz oder fehlend. Staubbeutel fast immer nach aussen aufspringend. Fruchtknoten durch in der Mitte zusammenstossende, wandständige Samenträger 6 fächerig. Samenanlagen zahlreich, umgewendet. Griffel eine scheibenförmige, geschlossene Narbe tragend, oder hohl, mit mehr- strahliger Narbe. Keimling am Grunde des knorpligen Nährgewebes, sehr klein, mit wenig entwickelten Keimblättern. Uebersicht der Tribus. A. Staubbeutel ganz oder zum grössten Theile frei. Griffel nicht hohl. Narbe Scheiben- oder strahlenförmig, in der Mitte geschlossen. Asareae. 678 Aristolochiaceae. B. Staubbeutel mit dem hohlen Griffel verbunden. Narbe in der Mjtte geöffnet, 3 — 6 lappig, mit zusammenneigenden Lappen. Aristoloehieae. 1. Tribus. ASÄREAE. (Spach Hist. nat. veg. Phan. X. 560 [1841]. Nat. Pfl. III. 1. 271. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 137. — Clistostigmata1) Klotzsch Monatsb. Berl. Ak. Wiss. 1859.) S. oben. Kräuter. Blätter nierenförmig. Perigon fast aktinomorph. Fruchtknoten fast halbkugelig. Samen ziemlich flach. Nur die Gattung 250. ÄSARUM2). ([Tourn. Instit. 501 t. 286] L. [Syst. ed. 1] Geu. pl. [ed. 1. 137) ed. 5 201 T1754] Nat. Pfl. III. 1. 271. — Hexasti'/lis3) Raf. Neogenvt, 3 [1825].) (Haselwurz; niederl. u. vläm. : Mansoor; dän.: Tveblad; franz.: Asarel, Cabaret; ital. : Baccaro, Renella; nun. : u. a. Piperusi, Popivnic; poln.: Kopytnik, Przykopytnik; bölim.: Kopytnik ; kroat : Kopitnjak; in Bosnien: Menegled [= sieh mich an; Maly briefl.]; serb. : KoniiTÄait; russ. : KoutireHB u. a. ; litt.: Palazdzei ; ung. : Kopitnyak.) Ausdauernde Kräuter. Grundachse oft verzweigt, an der Spitze mehrere 2 zeilig angeordnete Nieder- und darüber einige langgestielte Laubblätter tragend, durch eine einzelne gestielte Blüthe abgeschlossen. Fortsetzungs- (Haupt-)knospe in der Achsel des obersten Laubblattee. Perigon bleibend, kragförmig-glockenförmig, mit 3 spaltigem Saum, oft mit drei unscheinbaren Zwischenzähnen. Staubblätter 1 2 , 2 reihig, die äusseren kürzer. Fruchtknoten unterständig oder halb oberständig. Griffel kurz, dick. Narbe 6 strahlig. Frucht unregelmässig aufspringend, durch falsche Scheidewände 6 fächerig. In jedem Fache wenig zahl- reiche Samen aufsteigend, auf einer Seite weniger gewölbt, mit starkem Nabelwulst. Etwa 15 Arten in der nordlicli-gernässigten Zone, in Europa nur die Section Euäsarum (A. Br. Ind. Sem. Hort. Berol. 1861. App. 122). Perigon fast mit dem ganzen Fruchtknoten verbunden, im Schlünde ohne Ringleiste. Griffel verbunden, eine 6 strahlige Scheibe bildend. Jeder Spross fast stets mit 2 (selten 3) Laubblättern. ') Von y.Äeiorö^ geschlossen und aii'yna Narbe. -) äaaQov Name wohl dieser Pflanze bei Dioskorides (1, 9), bei Ver- gilius (Ecl. IV, 19; VII, 27 ) baccar. 3) Von £|a-6- und otvAo$ Grifl'el. Asarum, 679 Hierher ausser einigen Americanischen und Asiatischen Arten die einzige Europäische 1128. A. Europaeum. %. Meist 0,5 — 1 dm hoch, selten erheblich höher. Kurzhaarig zottig. Grundachse dünn, kriechend, gegliedert. Nieder- blätter meist 3, breitlanzettlich, dütenförmig, bleich, weichhaarig. Die beiden Laubblätter fast gegenständig (selten zu 3), rundlich, öfter quer breiter, bis 3( — 6) cm lang und 6 ( — 12) cm breit, durch eine tiefe schmale Bucht herzförmig, glänzend, unterseits heller, bis zum nächsten Frühjahr frisch bleibend, zuletzt verkahlend, mit gestreiftem langem Stiele. Blüthen viel kürzer als die Laubblätter, nickend, pfeffer- artig, nach Pos pichal vanilleartig duftend. Perigon mit krausen Haaren besetzt, aussen bräunlich, innen schmutzig-dunkelpurpurn. Perigon- abschnitte aufrecht, eiförmig, plötzlich in eine einge- bogene Spitze verschmälert. Fruchtknoten oben flach. Staubblätter ganz frei; Mittelband in eine pfriem förmige, die sämmtlich auswärts aufspringenden Staubbeutelhälften überragende Spitze ausgehend. Frucht kugelig-eiförmig. Samen etwas grau, runzelig. In schattigen Laubwäldern in losem Humus kriechend, selten in Hecken, meist sehr gesellig, oft grössere Strecken ganz überziehend. Fast durch das ganze Gebiet verbreitet, hier und da au;h auf grössere Strecken fehlend, so im norddeutschen Flachland westlich der Oder nur vereinzelt, fehlt in Nord-Hannover, noch beobachtet bei Neuhaldens- leben! und Bodendorf!! und Perleberg. In der Nähe der Ostseeküste theils spärlich, theils fehlend, in Mecklenburg nicht verbürgt. Fehlt auch im Niederländisch-Belgischen und im Ungarischen Flachlande, sowie in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets. Steigt in Wallis bis 1400 m (Jaccard 314), in Tirol bis 1300 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 82), in Bayern bis 1120 m (Prantl 159), in Ungarn bis 950 m (Kerner ÖBZ. XXV. 394), in den Karpaten bis 1500 m (Sagorski u. Schneider Fl. Centr.-Karp. IL 440), Bosnien-Herce- govina bis 1800 m (Handel-Mazze tti ÖBZ. LV [1905] 425), ebenso in Montenegro (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1903 no. XVII. 54). Bl. März— Mai. A. europaeum L. Spec. pl. ed. 1. 442 (1753). Koch Syn. ed. 2. 720. Boiss. Fl. Or. IV. 1073. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 414. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 228. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 29fi. Nvman Consp. 645. Suppl. 274. Richter-Gürke PI. Eur. II. 89. Rchb. Ic! XII t. DCLXVIII fig. 1339. — A. reniförme Gilib. Exerc. phyt. II. 424 (1792). — A. officinäle Moench Mefh. 292 (1794). — A. lucidum Salisb. Prodr. 344 (1796). — A. reniföliuni Stokes Bot. Mat. Med. III. 5 (1812). — A. rotundifölium [Morison nach] St. Lager Etüde des Fleurs 721. Der erwähnte kampfer- bis pfeffer- oder baldrianartige Geruch der Blüthen findet sich auch an den meisten anderen Theilen der Pflanze, besonders in der Grundachse. Auch der Geschmack ist brennend pfefferartig. Alle Theile enthalten 680 Aristolochiaceae. das krystallisircnde kampferähnliche Asaron. Die pulverisirte Grundachse erzeugt Niesen (daher auch Nieswurz). Die ganze Pflanze ist giftig! Die Samen werden durch Ameisen verbreitet (Ludwig ÖBZ. XLVIII [1898] 338), echte Myrmekochorie. Aendert ziemlich wenig ab, bemerkenswerth erscheinen : B. mic rophy 11 um i). Blätter nur etwa halb so gross als beim Typus. — An trockeneren Stellen, ziemlich selten. — A. Ew. B. microph. A. u. G. Byn. IV (1912). C. Caucäsicum. Blätter nicht ganz stumpf, sondern an der Spitze mehr vor- gezogen. — Typisch im Kaukasus, aber nach Boissier z. B. in sehr ähnlicher Form auch in der Schweiz, auch wir sahen hier und da Formen mit deutlicher Blattspitze, sicher auch Montenegro (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902 no. XXXIX. 14, 1903 no. XVII. 54. Sagorski ÖBZ. LV [1905] 28). — A. Europaeum ß. caucäsicum Dnchartre in DC. Prodr. XV. 423 (1864). Boiss. Fl. Or. IV. 1074. — A. europaerim ß. intermedium C. A. Mey. Cat. Cauc. 46 (1831) nur der Name. — A. ibericum Stev. nach Ledeb. Fl. Boss. III. 553 (1849) nur der Name. — Eine Form, die noch weiteren Studiums bedarf, in der Tracht erinnert sie, wie Boissier bemerkt, an das Nord- americauische A. Canadense (L. Spec. pl. ed. 1. 442 [1753]), eine Art, die bei uns wohl nur in botanischen Gärten gezogen wird und schon durch die lang geschwänzt-zugespitzten Perigonblätter sehr ausgezeichnet ist. Die Form Caucäsicum scheint im Kaukasus constant, also als Rasse aufzutreten, ob unsere Pflanzen mit ihr zusammenhängen oder nur zufällige Aehnlichkeiteu aufweisen, muss weitere Beobachtung lehren. Off. die Grundachse, Radix, Rhizoma Asari, Cabaset (souche) Pharm. Belg., Gall., Helv. ([Norwegen fraglich]; Schweden [früher heimisch, jetzt nur ver- wildert]; England [nicht in Schottland und Irland]; Frankreich; Spanien; Nord- und Mittel-Italien; nördliche Balkanhalbinsel [für Griechenland etc. zweifelhaft, Halacsy Consp. Fl. Graec. III. 87]; mittleres und süd- liches Russland; Kaukasus; Ural.) *"? 2. Tribus. ARISTOLOCHIEAE. (Meisen. Gen. 334 [246] [1841]. Duchartre in DC. Prodr. XV. 1. 431 [1864]. Nat. Pfl. HL 1. 272. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 138.) S. S. 678. Laubblätter durch gestreckte Stengelglieder getrennt,. 2 zeilig. Von den beiden Gattungen bei uns in Europa nur 251. ARISTOLOCHIA2). ([Tourn. Instit. 162 t. 71]. L. [Syst. ed. 1.] Gen. pl. [ed. 1. 275] ed. 5. 410 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 272.) 1) Von [iiy.qös klein und (pvAAov Blatt. 2) Bei Cicero u. a. Name einer die Geburt {Ao%la) befördernden Pflanze {äQiaiOi, der Beste), der deutsche Name Osterluzei daraus verderbt. Asaruni. Aristolochia. 681 (Osterluzei; nieder!, vläm.: Pijpbloern; dän.: Slangerod; franz.: Aristoloche; südfr. : Fäoutorna; it.: Aristolochia; rum.: Cucurbetea; poln.: Kokornak; böhm.: Podrazec; kroat., serb. : Kokotinja; russ.: KoKopmiK'L; ung.: Gegevirag.) Ausdauernde Kräuter oder windende Gehölze. Blätter ansehnlich bis sehr gross, meist herzförmig und 5 — 7 nervig. Perigon unregel- mässig und vielgestaltig, stets zygomorph, röhrenförmig, am Grunde bauchig erweitert, abfallend. Fruchtknoten unterständig, durch falsche Scheidewände 6-, seltener 5- oder 4 fächerig. Staubblätter meist 6, in einer Reihe um die Griffelsäule gestellt und mit letzterer verbunden (Gynostemium). Frucht (im nördlichen Gebiet) nicht häufig ausgebildet (weil die Blüthen nur durch Insecten [bes. Tipida] bestäubt werden können und die Befruchtung oft unterbleibt), an den Scheidewänden aufspringend. Samen sehr zahlreich, horizontal, flachgedrückt; Nabel schwammig-korkig. Von den 4 Sectionen sind bei uns zu erwähnen nur: A. Sipliisia1) (Raf. Med. Fl. I. 62 [1828] als Gatt Duchartre Ann. A. sc. nat. 4 ser. IL 29 [1854] in DC. Prodr. XV. 1. 435 [1864] als Sect.; — Siphidia1) Rchb. Handb. 173 [1837] als Gatt. — Hocquärtia2) Dum. Comm. bot. 30 [1822]. — Hndödeca3) Raf. a. a. O. 62 [1828]?; — Endodaca Schlechtend. Linnaea IX. Litt. 98 [1834]; — Eudodeca Steud. Nomencl. ed. 2. I. 601 [1840]; - Endotheca Raf. Fl. Teil. IV. 98 [1836]). Griffelsäule an der Spitze dreilappig. Staubbeutel 6, paarweise genähert. — Sommer- grüne Blätter. I. Holzgewächse, meist hochkletternd (windend) mit (bei uns) grossen I. herzförmigen Blättern. — Hierzu Hocquärtia Dum. a. a. O. (1822) im engeren Sinne. — (Pfeifenstrauch, Tabakspfeifenstrauch, Pfeifen- kopf; niederl. u. vläm.: Pijpkop; ligur.: Tartifla [Pen zig].) Gesammtart A. macr oph ylla. *f A. macrophylla4). \\. Meist 4 — 10 m hoch, windend, ästig. Rinde der älteren Aeste rissig. Zweijährige Zweige grau mit zusammen- fliessenden korkigen Lenticellen. Einjährige Zweige grün. Winterknospen kurz kegelförmig, wenig hervorragend. Blätter langgestielt, eiförmig-herz- förmig, meist 1 — 2,3 dm lang, anfangs gelblich, später oberseits dunkel- grün, unter sei ts grau- bis bläulichgrün, zerstreut behaart. Blüthen langgestielt, gross, einzeln oder zu 2 in den Blattachseln, am 1) Von sipho s. S. 682 Fussn. 1. 2) Nach Leopold Hocquart, f 1817, Professor in Ath (Belgien), Verf. von Flore de Jemappes. Mons 18l4. 3) Offenbar von iv in und öiödena zwölf wegen der 12 Staubbeutelhälften. Endotheca ist willkürliche Umdeutung, die übrigen Varianten Schreib- oder Druck- fehler. •4) Von [tctXQÖg lang, gross und cpvAÄov Blatt. 682 Aristolochiaceae. Grunde des Stieles mit einem sehr kleinen und schmalen, unter der Mitte desselben mit einem den La ubblä t ter n gleichge- stalteten, aber viel kleinerem Vor blatte. Perigon aussen kahl, grünlich-braun, der Saum aber schmutzig-dunkelpurpurn; Perigon- rölire aufwärts gekrümmt mit regelmässig dreilappigem Saume. Stammt aus dem Atlantischen Nordamerica von Süd-Pennsylvanien bis Minnesota, Tenessee und Kansas, bei uns seit sehr langer Zeit (1763) in Gärten. Vielfach in alten Parks in grossen Exemplaren ganze Baumgruppen überziehend zu finden und aus diesen Anpflanzungen leicht verwildert. Bl. (Mai) Juni, Juli, selten bis August. Frucht meist October, im Süden bereits September. A. macrophylla Lam. Encycl. I. 252 (1783). Britton u. Brown 111. Fl. N. Un.-St. I. 540. A. u. G. FL Nordostd. Flachl. 266. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 253 fig. 162, 164. — A. Sipho1) L'Her. Stirp. nov. I. 13 (1784). Nichols. Dict. Gard. I. 113. — A. frutescens Marsh. Arb. Amer. 24 (1785). — Hocquartia macrophylla Dum. a. a. O. (1822). — Siphisia glauca Rafm. Med*. Fl. I. 65 (1828). — S. Sipho Klotzsch Motiatsber. Berl. Akad. Wiss. 185!). 602. — S. macrophylla Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 598 (1864). Schöner im ganzen Gebiete winterharter Zierstrauch, der nur an sehr windigen Plätzen leicht leidet und dort nicht hoch wird. Wegen seiner eigenartigen an viele tropische Lianen erinnernden Tracht sehr beliebt. An alten Exemplaren verlieren dadurch, dass die durch die Liane selbst oder durch die oberen Baumkronen be- schatteten unteren Stützäste eines Baumes absterben und abbrechen häufig die unteren und mittleren Theile des AristolochiaSt&mmea ihren Halt und gleiten, indem sich dabei die Windungen lockern, am Stützstamm herunter und liegen dann öfter in mehreren weiten Windungen schlangcnartig am Boden, während sich die blatttragen- den Zweige der Pflanze in der Krone des Stützbaumes festhalten. Dadurch kommt das erwähnte an manche Tropenlianen erinnernde Bild zustande, welches die Stämme als Sehlinggehölze im langen weiten Bogen von den Kronen der Bäume herab- häugend zeigt. * A. tomeiltösa. \\ Der Leitart sehr ähnlieh, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Junge Zweige weich behaart. Blätter meist kürzer ge- stielt, meist nur bis 1,5 dm lang, seltener wenig länger, unter sei ts dicht weich- haar ig. Blut he n fast stets einzeln, ohne Vorblätter; Perigon aussen weich h aar i g. Gleichfalls aus Nordamerica stammend, dort von Missouri und Süd-Illinois bis Nord-Carolina, Alabama und Florida verbreitet, gleichfalls seit Langein (1799) in Europäischen Gärten. Bl. meist Juli. .1. lomentosa Sims Bot. Mag. t. 13G9 (1811). Nichols Dict. Gard. I. 113. Britton u. Brown a. a. O. 541. 0. K. Schneider 111. Handb. Laubh. 1. 253. — .1. hirsuta Mühlenb. tat. pl. Am. 81 (181 II. II. Kräuter mit aufrechtem, nicht windenden Stengel. * A. serpentäria (Schlangenwurz). Behaart. Grundachse kurz, faserig, aro- matisch. Stengel 2 «Im bis fast 1 in hoch. Blätter aus herzförmigem bis spiess- förmigem Grunde eiförmig bis eiförmig-lanzettlich oder länglich-lanzettlich, zugespitzt, i, sipho, die Röhre, vom Griechischen atwav Wasserröhre, Weinheber. Aristolochia. 683 beiderseits grün, meist 4 — 12 cm lang und bis 5 cm breit; die untersten Blätter nur schuppenförmig. Blüthen einzeln, endständig an grundständigen nur mit Schuppenblättern besetzten Stengeln. Perigon gebogen, mit 3 lappigem Saum. Blüthen oft kleistogamisch. Frucht fast kugelig. In trockenen Wäldern in den östlichen Vereinigten Staaten verbreitet, schon seit dem 17. Jahrhundert in Europäischen Gärten, früher mitunter wegen der aro- matischen Wurzeln (Radix Serpentariae virginianae s. viperina) zu medizinischen Zwecken angepflanzt, ßl. Juni, Juli. Frucht September. A. Serpentaria L. Spec. pl. ed. 1. 961 (1753). Britton u. Brown 111. Fl. N. Un. St. I. 540 fig. 1282. B. Griffelsäule an der Spitze 6 lappig. B. I. Diplölobtis1) (Duchartre Ann. sc. natur. 4 ser. IL 32 [1854] in I. DC. Prodr. XV. 1. 478. — Glossula2) Rchb. Handb. 173 [1837]). Unterhalb der Narbenlappen und über den Staubbeuteln ein ringförmiger, meist gekerbter Wulst, der von Fortsätzen der Narbenlappen gebildet wird. Staubbeutel 6, gleich weit von ein- ander entfernt, mit dem Griffel unter den Abschnitten des Rings verbunden. Saum des Perigons meist einlippig. Nur hierher einheimische Arten. — In Europa ausser unseren Arteu noch A. Si'cula (Tineo in Guss. Fl. Sic. Syn. II. 878 [1844]) in Sicilieu. — A. micrdstoma't) (Boiss. u. Sprun. in Boiss. Diagn. pl. Or. ser. I.V. 50 [1844]} auf der Balkanhalbinsel. — A. altissima (Desf. Fl. Atl. II. 324 t. 249 [1S00]) in Süd-Italien, Sicilien, Epirus, Griechenland, Cypern, Vorder- Asien und Nord-Africa. — A. Bac'tica*) (L. Spec. pl. ed. 1. 961 [1753]. — A. longa Woodv. Med. Bot. II t. 107 [1791] nicht L.) auf der Iberischen Halbinsel mit der Rasse subglauca (Gurke in Richter- Gurke PI. Eur. II. 90 [1897]. — A. subglauca Lam. Encycl. I. 257 [1783]. - A. glauca Desf. Fl. Atl. II t. 250 [1800]). — A.parviflora (Sibth. u. Sm. Fl. Graec. X. 27 t. 936 [1840]) in Griechenland und Vorderasien. — A. Tour nef ortiiS) (Jaub. u. Spach Illustr. pl. Or. II. 38 t, 128 [1844—46]) auf der Insel Chios und in Kleinasieu mit der Form macrog lössa*>) (Boiss. Fl. Or. IV. 1077 [1879]. — A. macroglossa Jaub. u. Spach a. a. O. 38 t. 127 [1844—46]). — A. hirta (L. Spec. pl. ed. 1. 961 [1753]) auf der Insel Chios, Cypern und in Kleinasien. — A. Bodamae"') Dingler Flora LXVI. 301 [1883]) in Thrakien mit der Form cordifdlia (Dingler a. a. O. [1883]:. Bei uns nur Arten der Subsection Eu aristolochia (Klotzsch Monatsber. Akad. Berl. 1859. 595). Perigon unmittelbar über dem Fruchtknoten nicht in einen stielartigen Hals zusammengezogen. (Südfranz.: Fäoutorna.) a. Pflanzen sommergrün, im Winter absterbend. Perigonröhre auf- a. recht, nicht zurückgebogen. 1. Blüthen in achselständigen wenigblüthigen doldenartigen Wickeln, 1. kürzer als die Blätter. Grundachse kriechend. !) Von SiTTÄovg doppelt und Äoßög Lappen. -) Vim yÄwaau Zunge, wegen des zungenförmigen Perigonsaums. 3) Von uiKQÖg klein und azoua Mund. i) Au- Andalusien (im Alterthum Baetien, am Flusse Baetis, jetzt Guadalqui vir) 5) S. II. S. 711 Fussn. 2; IV. S. 461 Fussn. 1. 6) Von ftaxQÖg lang, gross und yÄojooa Zunge. "< ) Nach dem Fundorte am Flusse Bodauia-Sii. 684 Aristolochiaceae. 1129. (1.) A. clematitis J) (Osterluzei, Löffelchrut, Zeiachrut [St. Gallen], Rämi [Siebenbürgen]; nieder!, u. vlaem.: Sarratijnskruid, Hol- wortel; franz.: Sarasine; it.: Erba astrologa; rum. u. a. : Bösele-popei, Cucurbetea; poln.: Smolniek; kroat. : Divja jabuka, Vucja stopa, Koko- tinja ; serb. : KoKOTiiiba, Byija Jaöyica; russ. u. a. : TaTapcKaa rpyma ; ung. : Farkasalma). 2|.. Hellgrün, streng riechend, kahl. Grundachse ziemlich dünn, verzweigt, ausläufertreibend. Stengel aufrecht, hin- und hergebogen, meist 3 dm bis fast 1 m hoch, ziemlich derb, gefurcht. Blätter bis 4 cm lang gestielt, rundlich bis eiförmig, meist 5 bis 10 cm lang und 3,5 — 9 cm breit, stumpf, schwach ausgerandet, durch eine tiefe abgerundete Bucht herzförmig, am Rande durch kleine Zähnchen rauh, fast lederartig, untersei ts etwas bläulich- grün. Blüthenstand meist 3 — 5 blüthig. Blüthen mittelgross, am Grunde des Stieles mit einem sehr kleinen Vorblatte. Perigon hellgelb; seine Röhre gerade, der Saum zungenförmig, eiförmig-lanzettlich, stumpf, schmutzig-gelb. Frucht kugelig oder fast birnförmig, zuletzt gelb, etwa von der Grösse einer starken Walnuss, hängend, im nördlicheren Ge- biet meist nicht reifend, ihr Stiel mehr oder weniger stark verdickt. An Zäunen, in Hecken, an Ackerrändern, in Weinbergen, an Mauern, auf Schutthaufen, meist sehr gesellig; meist in der Nähe von Ortschaften, mitunter aber selbst mitten in Wäldern. Wahrscheinlich ursprünglich nur im südlicheren Gebiete heimisch, als Arzneipflanze überallhin verbreitet und jetzt nur an wenigen Orten fehlend, so auf den Nordseeinseln. Steigt in Wallis bis ca. 400 m (Jaccard 314), in Ungarn bis 410 m (Kern er ÖBZ. XXV. 394), in Bosnien bis über 500 m (Maly briefl.). Bl. Mai, Juni. Frucht Juli— September. Ä. Clematitis L. Spec. pl. ed. 1. 962 (1753) Koch Syn. ed. 2. 720. Boiss. Fl. Or. IV. 1077. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 413. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 265. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 300. Nyman Consp. 645 Suppl. 274. Richter-Gürke PI. Eur. II. 90. Rchb. "ic. XI t. DCLXIX. fig. 1340. — A. inßsta Salisb. Prodr. 215 (1796). — A. longa und A. roiünda Georgi Beschr. Russ. Reichs III. 5. 1274 (7991) nicht L. Die Samen dieser Art, die sich zahlreich in den Früchten (wagerecht gelagert) finden, schmecken sehr bitter. Die Blüthen dieser Art stellen wie auch andere der Gattung typische ,, Kessel- fallen" dar. Zu Beginn der Blüthezeit ist das Perigon aufgerichtet und in der Perigouröhre finden sich starre schräg abwärts gerichtete Haare, die den einkriechen- den kleinen Insecten den Eintritt in den kesselartig erweiterten Grund der Perigon- röhre wohl gestatten, sie aber am Wiederherauskriecheu hindern. Erst nach voll- zogener Befruchtung welken die Haare ab und die Bliithe kehrt sich zu gleicher Zeit um, die Oeffnung der Perigouröhre nach unten wendend; die Insecten können die Blüthe wieder verlassen. — Vgl. auch Ule Ber. DBG. XVI. 236 (1898). Aendert wenig ab, fast nur in der Gestalt der Blätter, die au schattigen Orten grösser und flacher, an sonnigen kleiner und oft fast dütenförmig gerollt erscheinen. — Beschrieben wurde: ]) xÄijuaÜTts, Name einer Schlingpflanze bei Th eoph ras tos. Aristolochia. 685 B. macrophylla (Tauscher Exsicc. nach Lindem. Fl. Cherson. II. 165 [1882]). Blätter grösser. Die Grundachse war früher als Radix Aristolochiae tenuis officinell und ist brechenerregend. (Skandinavische Halbinsel [eingeführt]; Dänemark [eingeführt]; Britische Inseln [eingeführt]; Frankreich; Spanien; Corsica; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Krim; Kaukasus; Vorder- und Central-Asien.) * 2. Blüthen einzeln. Grundachse nicht kriechend. 2. a. Grundachse nicht knollig. Blätter unterseits rauh mit stark a. vorspringenden Nerven, meist mehr oder weniger deutlich unregelmässig gekerbt bis gezähnt. 1130. (2.) A. pistolöchia1). % Stengel schlaff, meist auf- steigend, 1,5 — 4 dm lang, gestreift, hin- und hergebogen, unverzweigt oder ästig, am Grunde meist mit einigen schuppen artigen Blättern. Blätter kurz gestielt bis fast sitzend, aus breit-herzförmigem Grunde dreieckig-eiförmig, filzig-rauh, ihr Herzausschnitt oft durch die rundlichen zusammenneigenden Lappen fast geschlossen, an der Spitze abgerundet oder meist mehr oder weniger ausgerandet, am Rande wellig bis gezähnelt-rauh, oberseits trübgrün, unterseits heller, graugrün, durch starre Haare sehr rauh. Blüthen meist länger als das Blatt, etwa 1 cm lang gestielt. Perigon gelblich, unterwärts meist braunroth überlaufen, der Saum auf der kurzen Seite wellig zweilappig, auswärts gebogen, der verlängerte zungenförmige Theil elliptisch bis elliptisch-lanzettlich, spitz bis stumpflich. Frucht kugelig, bis etwa 1,5 cm lang, zuletzt meist am herabgebogenen Stiel hängend. An steinigen Orten, an Abhängen nur im westlichen Mittelmeer- gebiete, bei uns nur im Südwesten in der Provence, in den Alpen bis Gap. Riviera. Bl. April, Mai. A. Pistolöchia L. Spec. pl. ed. 1. 962 (1753). Gren. u. Godr. Fl. France III. 72. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 299. Nyman Consp. 646. — Richter-Gürke PI. Eur. IL 89. Rchb. Ic. XI t. DCLXX fig. 1341. — Ä. fasciculata Lam. Fl. France III. 387 (1778). — Ä. Pistolöchia latifölia Raf. Fl. Teil. IV. 98 (1836). Durch das Fehlen der Ausläufer und die einzelnen Blüthen sofort von A, clematitis, durch die nicht knollige Grundachse und die reichlich an den hakig ab- wärts gekrümmten Stielen sitzenden kugeligen Früchte leicht von den übrigen Arten zu unterscheiden. Die Grundachse war früher als Radix Aristolochiae polyrrhizae officinell. (Mediteranes Süd-Frankreich; Iberische Halbinsel; Sardinien; nord- westliches Italien; Nord-Africa.) \~\ !) Bei Plinius (XXV, 54) Name einer zur Beförderung der Geburt (Äo%la) dienenden Pflanze; von niOTÖg treu; die Lesart plistolochia (von nAetatog der Meiste) ist wohl vorzuziehen. 68G Aristolochiaccae. &. h. Grundachse knollig. Blätter untersei ts nicht stark rauh, nicht mit stark vorspringenden Nerven. _2. 7. Blätter sitzend oder fast sitzend, daher sten gelumfassend erscheinend. 1131. (3.) A. rotünda (it.: Erha astrologa, Starloggio ; kroat.: Vuejo stupa, Lukovac). 21. Grundachse eine runde bis 4 cm und mehr dicke Knolle, seltener eiförmig. Stengel ziemlich dünn, aufrecht oder meist aus niederliegendem Grunde aufsteigend, meist 3 — 5 dm lang, unverzweigt oder am Grunde ästig, 4 kantig, am Grunde nur mit kleinen schuppenförmigen Blättern, die oberwärts meist allmählich in die Laubblätter übergehen. Blätter nur bis 3 mm lang gestielt, aus tief herzförmigem Grunde oval, meist 4 — 5 cm lang und 3 — 4 cm breit, am Grunde m it schmalem Herzausschnitte, der mitunter geschlossen erscheint, an der Spitze abgerundet oder meist ausgerandet, durch die Mittelnerven kurz-stachelspitzig, oberseits trübgrün, kahl, unterseits heller, besonders am Grunde kurz zerstreut behaart. Blüthen ziemlich lang gestielt, ihr Stiel etwa 1 cm lang, viel länger als der Blattstiel, oberwärts keulenförmig verdickt. Perigon klein, aussen behaart, gelblich, innen dunkelpurpurn gestreift; der Saum nur mit einem zungeufönnigen ovalen, an der Spitze ab- gerundeten bis ausgerandeten purpurbraunen Abschnitte, der die Länge der Röhre erreicht. Frucht kugelig oder etwas länglich, bis etwa 2 cm lang, aufrecht oder nickend. Auf feuchten Grasplätzen, meist in der Ebene, auch auf Wein- bergen, an Abhängen, auf Aeckern und an felsigen Plätzen, nur im südlichen Gebiete, Provence; Dauphine (bis Gap aufsteigend); Riviera; Lombardei; Tessin; Venetien; Küstenland! Istrien ! nebst den Inseln; kroatisches Küstenland ; Dalmatien ; Montenegro; Hercegovina; Bosnien hier bis 500 m ansteigend (Beck Wiss. Mitth. XL 415 [135 J). Bl. April, Mai. A. rotunda L. Spec. pl. ed. 1. 962 (1753). Koch Syn. ed. 2. 720. Gren. u. Godr. Fl. France III. 73. Boiss. Fl. Or. IV. 1077. Schinz u. Keller Fl. Schw. 149. Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 413. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 298. Nyman Consp. Ii45. Suppl. 274. Richter-Gürke PI. Eur. II. 89. Abart Gris. Spie. II. 326. — Die Knolle wurde früher arzneilich verwendet. (Südliches und westliches Frankreich ; Spanien ; Corsica ; Italien ; Sicilien; Balkanhalbinsel; Klein- Asien ; Nord-Africa.) ~\ 2. 2. Blätter deutlich gestielt; Blattstiel mindestens von der Länge des Herzausschnittes. 1132. (4.) A. pallida. 4. Knolle dick, rund. Stengel aus niederliegendem Grunde aufsteigend, meist 3 — 5 dm lang, unverzweigt oder am Grunde ästig, am Grunde nur mit schuppenartigen Nieder- Aristolochia. 687 blättern, meist hin- und hergebogen und 4 kantig. Blätter bis über 1 cm lang gestielt, aus weit herzförmigem Grunde breit bis fast dreieckig-eiförmig, seltener rundlich, meist 3 — 4,5 cm lang und etwa ebenso breit, hellgrün, mit abgerundeten Seitenlappen, an der Spitze stumpf, abgerundet, oder meist ausgerandet, am Rande höchstens ganz schwach wellig, unterseits wie der Blattstiel schwach und weich behaart. Bl üthen s tiele kurz, viel kürzer als die Blattstiele, ober- wärts verdickt. Perigon kahl, grünlichgelb, innen purpurgestreift; der Saum erweitert, schief abgeschnitten mit einlanzettförmigem allmählich verschmälertem stumpfem, zungenförmigem Abschnitte, der etwa die Hälfte der Länge der Perigonröhre oder etwas mehr erreicht. Frucht birnförmig, herabhängend. In steinigen Wäldern, unter Gebüsch und an Abhängen nur im südlichen und südöstlichen Gebiete. Provence. Riviera ; Lombardei ; Süd-Tirol (am Baldo bis 1400 m, Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 83); Venetian. Küstenland; Istrien ; Kroatien; Krain (Paulin Beitr. II. 135); Süd-Steiermark (Hayek I. 357); Dalmatien; Montenegro, noch bei 1700 m (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1904. XXXVIII. 83); Hercegovina; Bosnien (hier bis 1100 m ansteigend, Mazz. ÖBZ. LV. 427 [1895]). Slavonien ; Banat! in den Vorbergen der Biharia bis 280 m (Kern er ÖBZ. XXV. 894). Bl. April -Juni. A. pallida Willd. Spec. pl. IV. 162 (1805). Koch Syn. ed. 2. 728. Boiss. Fl. Or. IV. 1078. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 413. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 298. Xyman Consp. 645. Suppl. 274. Richter-Gürke PI. Eur. IL 89. Rchb. Ic. XI t. DCLXXII fig. 1343. — A. lutea Desf. Ann. Mus. Paris. X. 295 t. 19 (1808) Choix. 13 t. 8. — A. longa y. pattida Gortani Fl. Friul. IL 144 (1906). Iu der Gestalt der Knolle mit ^4. rotunda übereinstimmend, aber durch die läuger gestielten Blätter leicht zu unterscheiden. In der Tracht der A. longa nicht unähnlich und ohne Knolle mitunter schwer kenntlich, aber durch die niedrigen, nieist ganz unverzweigten Stengel, die stärker verkürzten Blätter, deren Farbe, die Blüthenfarbe und den stärker abgestutzten, öfter allerdings verlängerten zungen- förmigen Abschnitt verschieden. Aendert ab : B. erenäta. Blätter alle gekerbt. Blüthen kleiner. — Siebenbürgen und wohl auch anderwärts. — A. pallida a. crenala Schur Enum. pl. Transs. 590 (186G). (Mediterranes Süd-Frankreich; Sardinien; Italien; Sicilien; Balkan- halbinsel; Kleinasien.) [7jTj 1133. (5.) A. longa. 2\.. Knolle cylindrisch bis rüben- förmig, bis etwa 8 cm lang, senkrecht im Boden steckend. Stengel un verzweigt oder oft ästig, meist 4 — 8 dm lang, aufsteigend, 4- kantig, kahl, oder schwach behaart, hin- und hergebogen, am Grunde nur mit schuppenartigen Niederblättern; die Aeste meist abstehend. Blattstiele bis über 1 cm lang. Blätter aus herzförmigem Grunde eiförmig bis dreieckig-oval, mit abgerundeten Seiten- 688 Aristolochiaceae. Rafflesiaceae. läppen, an der Spitze stumpf bis ausgerandet, oberseits grün, unterseits graugrün und mebr oder weniger behaart. Blüthenstiel etwas verlängert, bis etwa 1 cm lang. Blüthen ziemlich gross, etwa 4 — 5 cm lang, oft das Blatt überragend. Perigon grün-braun, aussen behaart oder kahl, am Schlünde schwarz-purpurn, der zun gen form ige Abschnitt kurz, kaum die Hälfte der Länge der Röhre erreichend, länglich-lanzettlich, ziemlich plötzlich verschmälert, grünlich, meist braun gestreift. Frucht verkehrt-eiförmig-birnförmig, abwärts gebogen. An Mauern, Felsen, auf Aeckern und Feldern nur im Mittelmeer- gebiete. Bei uns nur im äussersten Südwesten in der Provence und an der Riviera. Bl. April, Mai. A. longa L. Spec. pl. ed. 1. 961 (1753). Gren. u. Godr. FL Fr. III. 73. Boiss. Fl. Or. IV. 1078. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 299. Nyman Consp. 644. Suppl. 274. Richter-Gürke PI. Eur. II. 89. Rchb. Ic'. XII t. DCLXXII fig. 1344. — A. Fontanesii1) Boiss. u. Reut. Pugill. fl. Hisp. 108 (1852). — A. pallida ß. elongata Duchartre in DC. Prodr. XV. 1. 487 (1864). — A. pallida Salzm. nach Bull. Journ. Linn. Soc.,XVI. 656 (1878) nicht Willd. — A. pal- lida ß. elongata und A. Attica Orph. Exsicc. nach Boiss. — A. longa C. elongata Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 89 (1897). Auch die Knollen dieser Art wurden früher arzneilich (als „Vija") benutzt (vgl. auch Landerer ÖBZ. XI [1861] 408). Ueher die Unterschiede von der ähnlichen vorigen Art vgl. S. 687. Aendert ab : B. abbreviut a. Knolle kürzer und auch meist mehr gestutzt. Perigonanhängsel innen purpurn. — Spanien. — A. longa ß. abbreviata Duchartre in DC. Prodr. XV. 1. 486 (1864). Richter-Gürke PI. Eur. II. 89. C. parvifolia. Blätter kleiner als beim Typus. — Sicilien. — A. longa ß. parvi- folia Nicotra Malpighia VIII. 93 (1894) nur der Name. (Südliches und südwestliches Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln ; Balkanhalbinsel ; Griechenland und Inseln ; Nord- Africa; Makaronesien.) #"j b. b. Blätter immergrün, glänzend grün. * A. sempervirens. |/. Ziemlich hoch windend, kahl. Stengel kantig. Blätter derb, tief-herzförmig, spitz, nieist 3 — 10 cm lang und 2 — 6 cm breit, meist wellig. Blüthen gelblich, dunkler gestreift. Perigonröhre hakig umgebogen, ober- wärts erweitert und dort schief abgeschnitten. In Kreta heimisch, bei uns nur ziemlich selten in Gärten, nur im südlichen Gebiete winterhart. A. sempervirens L, Spec. pl. ed. 1. 961 (1753). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 253 fig. 162 f. Richter-Gürke PI. Eur II. 90. — .1. nuddta Moench Meth. 719 (1794). — Endotheca sempervirens Raf. Fl. Teil. IV. 99 (1836). II. II. Gymnölobus2) (Duchartre Ann. sc. nat. ser. 4. II. 30 [1859] in DC. Prodr. XV. 1. 439 [1864]. — Guaco*) Liebm. Forh. 1) S. I. S. 258 Fussn. 1, III. S. 145 Fussu. 1, IV. S. 464 Fussn. 1. -) Von yvfivög nackt und Äoßög Lappen. 3) Einheimischer Name der in Süd-America vorkommenden A. guaco. Aristoloehia. 689 Skand. Naturf. 1844. 203 [1847]). Ringförmiger Wulst unter den Narbenlappen fehlend , die Griffelsäule selten (nicht bei uns) 5 lappig. Staubblätter 6 bez. 5, gleich weit von einander entfernt. Ueber 100 Arten in America, die meisten in den wärmeren Theilen, Kräuter oder oft hochschlingende Gehölze, von denen in unseren Gewächs- häusern (vorzugsweise in den warmen) eine grössere Zahl cultivirt wird. Im Freien dauern nur wenige Arten im südlichen Gebiete bei uns aus, wohl am häufigsten in Gärten ist * A. fimbriäta. 2[. Bis fast 2 m hoch. Kahl. Blätter herznierenförmig. Blüthenstände einblüthig. Blüthen purpur-gelb. Perigonröhre am Grunde schief- bauchig, bis zur Spitze cylindrisch mit einem ungeschwänzten Anhängsel, gefranst. Fruchtknoten 6 fächerig. Im südlichen Brasilien heimisch, bei uns. seit langem (1829) in Gärten, nur im Mittelmeergebiete winterhart. Bl. September. A. fimbriäta Cham. Linnaea VII. 210 t. 6 (1832). Nichols. Dict. Gard. Suppl. I. 84. — A. Bonplandil) Ten. Cat. Sem. Hort. Neap. 1842. 12. — A. ciliata Hook Bot. Mag. t. 3756 (1839). Nichols. Dict. Gard. I. 112. — A. cüiosa Benth. in Maund Bot. t. 90 (1839). 44. Familie. RAFFLESIÄCEAE2). ) Von ulfia Blut und Aejic'g. Cytinns. G91 blättern oder endständig. Untere Blüthen weiblich, obere männlich. Perigon röhrenförmig bis röhrig-glockig, mit 4 — 6- (bis 9-)theiligem Saume, seine Abschnitte 2 zeilig oder sich seitlich deckend. Männliche Blüthen: doppelt so viel Staubblätter als Perigonabschnitte, mit diesen abwechselnd senkrechte Lamellen, die zwischen sich tiefe Höhlungen lassen und die Säule mit dem Perigon verbinden. Weibliche Blüthen mit am Grunde verbundener Säule und Perigonröhre, viel kürzer als die männlichen; Fruchtknoten mit 8 — 14 wandständigen Samenanlagen; diese geradläufig (orthotrop). Narbe kopfförmig, 8 — 10 furchig, stumpf oder fast gelappt. Frucht weich, fleischig. 3 Arten, ausser unserer noch 2 in Süd-Africa und Madagascar, in Europa nur die Section: Euo'ftinus (Baker fil. Journ. Linn. Soc. XXIV. 465 [1888]. Solms Pflz.reich IV. 75. 16. — Hypocistis Adans. a. a. O. [1763] im engeren Sinne). Stengel ganz unverzweigt. Blüthenstand ährenförmig. Pollenkörner einzeln, frei. Samenträger am Rande verzweigt. Hierher nur 1134. C. hypocistis1). Ü[. Lebhaft orangerot h bis he 11- roth, in der Tracht einer jungen Monotropa nicht unähnlich, meist mehrere Stengel treibend; diese meist 0,5 — 1 dm hoch. Schuppen- förmige Blätter fleischig, eiförmig bis länglich, meist zugespitzt, gefranst, die oberen aus der Erde hervorragenden orangegelb, rosa bis rothbraun, meist länger als die Blüthen. Blüthenstand meist 5 — lOblüthig. Blüthen meist gelb bis röthlich, fast sitzend, an der Spitze des kurzen Blüthen- stengels gedrängt, oft fast doldenartig angeordnet erscheinend, die oberen etwa die Länge ihrer Tragblätter erreichend. Perigon am Schlünde meist nicht eingezogen, seine Abschnitte oval, stumpf. Säulenartige Mitte drüsig-kurzhaarig. Auf den Wurzeln von Cistus- Arten, nur im Mittelmeergebiete, dort aber meist verbreitet und oft gesellig. Dauphine. Provence! Rivieraü Istrien nebst den Inseln. Dalmatien. Bl. April, Mai. C. Hypocistis L. Syst. nat. ed. 12. IL 602 (1767). Koch Syn. ed. 2. 719. Boiss. Fl. Or. IV. 1071. Gren. u. Godr. Fl. France III. 71. Solms a. a. O. 16 fig. 12. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 295. Nyman Consp. 645. Richter-Gürke PL Eur. II. 91. Rchb. Ic. XI t. DXL fig. 1150. — Asarum Hypocistis L. Spec. pl. ed. 1. 442 (1753). — Hypocistis lutea Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVII. 148 (1869). Aendert ab (der Typus ochraceus Guss.): B. kermosinus. Schuppen förmige Blätter mehr oder weniger karmin- roth, meist kürzer als die Blüthen ; diese heller, meist weisslich- gelb bis rosenroth (Strobl Flora LXIV. 569 und Maly briefl). Perigon am Schlünde eingezogen. Säulenartige Mitte kahl. i) S. S. 690 Fussn. 2. 44* G92 Rafflesiaceae. Polygonaceae. Meist auf Cistiis albidus, aber auch auf anderen Arten, bei uns bisher nur sehr selten ; wir sahen sie bisher nur von Istrien : Lussin (F. G. Meyer 1911 !!), aber wohl weiter verbreitet und nur oft übersehen. C. Hypocistis ß. Jcermesinus Guss. Fl. Sic. Syn. IL 619 (1844). Rouy a. a. O. Richter-Gurke a. a. O. 91. Solms a. a. 0. 16. — C. Hypocistis var. canariensis Webb Phytogr. Canar. III. 429 (1850). — Hypocistis rubra Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVII. 148 (1869). - Cyt Clusii1) Nvman Consp. 645 (1881). Auch die von Reichenbach a. a. O. abgebildete Pflanze gehört (ausser der Behaarung der Säule) hierher (vgl. auch die colorirte Ausgabe). (Verbreitung der Rasse: Westliches mediterranes Frankreich ; Ost- Pyrenäen; Corsica; Sardinien!!; Elba; Sicilien ; Pantellaria; Canarische Inseln; sicher weiter verbreitet.) f^Tf (Verbreitung der Art: Mediterranes Süd-Frankreich; Iberische Halbinsel; Corsica; Sardinien; Italien; Sicilien; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Kleinasien; Syrien; Nord-Africa; Canarische Inseln.) y*] 8. Reihe. POLYGONALES. (Lindl. Nix. pl. 24 [1833]. Nat. Syst. ed. 2. 211 [1836]. Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 346. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) S. S. 5. Hierher nur die 4."). Familie POLYGONACEAE. (Lindl. Nat. Syst. ed. 2. 211 [1836]. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 1. 1 [1856]. Dammer Nat. Pfl. III. 1 a. 1. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139. — Polygoneae Juss. Gen. 22 [1789].) Einjährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Holzgewächse. Stengel gegliedert mit sehr entwickelten Knoten. Blätter meist spiralig gestellt, in der Knospenlage am Rande zurückgerollt, am Grunde scheidenartig. Die Scheide (als Tute, Ochrea) meist über die Exsertion des Blattes oder Blatt- stieles hervorragend, tutenförmig den Stengel umgebend. Blüthen meist zweigeschlechtlich. Perigon unterständig, kelch- oder blumenblattartig, 3- bis 6 theilig, in der Knospenlage dachziegelartig (aestivatio imbricata); oft 2 oder 3 innere Abschnitte grösser. Staubblätter dem Grunde des ') S. II. 1. S. 441 Fussn. 1. Hinzuzufügen sind die Daten: * 18. Februar 1525 f 4. April 1G09. Cytinus. 693 Perigons eingefügt; ein äusserer, öfter allein vorhandener und oft ver- doppelter (dedoublirter) Kreis vor den äusseren Perigonblättern, ein innerer, von dem meist nur 2 oder 3 vorhanden sind, vor den Flächen des Fruchtknotens. Griffel getrennt. Frucht eine 2- oder 3-, selten 4 kantige Nuss mit nur einem Samen. Samenanlage grundständig, geradläufig. Nährgewebe mehlig, reichlich, glattwandig oder gerieft (zerklüftet). Keimling meist mehr oder weniger excentrisch, oft mannig- fach gekrümmt oder auch gerade, mit schmalen oder breiten, flachen, selten gefalteten Keimblättern. Fast alle Arten dieser Familie sind an der oben beschriebenen Tute am Grunde des Blattstieles oder des Blattes leicht kenntlich. Die sehr artenreiche und z. T. recht vielgestaltige Formenkreise umfassende Familie ist fast über die ganze Erde verbreitet, sie fehlt in keinem Erdtheile. Die meisten Arten gehören der nördlichen gemässigten Zone an. Uebersicht der Unterfamilien. A. Nährgewebe der Samen glattwandig, nicht zerklüftet. I. Perigon meist 4 — 6 theilig, die Blüthen cyklisch gebaut. Rumicoideae. II. Perigon meist 3 — 6 theilig, die Blüthen spiralig gebaut. Polygonoideae. B. Nährgewebe der Samen zerklüftet. Blüthen meist spiralig gebaut. Coccoloboideae. 1. Unterfamilie. RUMICOIDEAE. (Dammer Nat, Pfl. III. 1. a. 8 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) S. oben. Uebersicht der Tribus. A. Laubblätter ohne Scheide (Ochrea), vgl. indessen Koenigia. Eriogoneae. B. Laubblätter mit Scheide (Ochrea). I. Perigon 4 — 6 theilig, die äusseren Abschnitte in der Frucht nicht vergrössert, abstehend oder zurückgeschlagen, die 2 — 3 inneren nach der Blüthe vergrössert, aufrecht, die meist 3 kantige Frucht einschliessend. Keimling nieist seitlich. Rumiceae. IL Perigon meist 6 theilig (bei Oxyria 4 theilig). Staubblätter 6, 8 oder 9. Frucht linsenförmig oder dreikantig, die Kanten mit ganzrandigem Flügel. Keimling in der Achse des Samens. Rhabarbareae. 694 Polygonaceae. Tribus. ERIOGÖNEAE. (Dumort. Anal, famil. 17 [1829] als Tribus der C henopodiaceae \ Benth. Trans. Linn. Soc. XVII. 401 [1836] in DC. Prodr. XIV. 1. 5. Nat. Pfl. III. 1. a. 9. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) S. S. 693. Von den beiden Subtribus ist in Europa vertreten die sonst nur im westlichen America heimische Ko enigiinae (Dammer Nat. Pfl. III. 1 a. 8, 9 [1892]. — Koenigi'eae Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 90 [1880]), ausgezeichnet durch das Fehlen einer Hülle für die Theil-Blüthenstände. — Hierzu Koenigia ') (L. Mant. I. 3 [1767]. — Bergiria*) Koenig nach Oeder Fl. Dan. t. CCCCXVIII [1708]. — Macounästrumi) Small in Britt. u. Brown 111. Fl. N. ün. Stat. I. 541 [1896]). Kleines einjähriges Pfläuzchen, niederliegend bis aufsteigend, von Montia-arüger Tracht. Blüthen am Ende der Zweige in kleinen Büscheln, 3 zählig oder noch mit einzelnen fehlschlagenden Organen. — Mit K. Isländica (K. is- landica L. Mant. I. 35 [1767]. — K. monandra Decsne. in Jacq. Voy. Bot. 142 t. 147 [1844]. — Macounastruvi Islandicum Small a. a. O. 542 [1896]) in Spitz- bergen, auf der Bären-Insel, Jan Meyen, Nowaja Semlja, Island, Faer-0er, Skandi- navische Halbinsel, arktisches und nördliches Russland, Nord-Sibirien, Nord-America, Grönland. — Hier und da in Gärten findet man Arten der Subtribus ERIOGÖNINAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1. a. 8, 14 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 139.) Theilblüthenstände am Grunde von einer Hülle (Involucrum) um- geben. Bei uns werden fast nur cultivirt Arten der GattuDg: * ERIÖGONTM4). (L. C. Rieh, in Mich. Fl. Bor.- Am. I. 246 [1803]. Wats. Proc. Amer. Akad. XII. 254. Nat. Pfl. III. 1. a. 14. — Esjrinösa5) Lag. Gen. et spec. nov. 14 [1816]. — Stenögonum6) Nutt, Journ. Acad. Philad. N. S. I. 170 [1847]. — Enciicla1) Nutt. a. a. O. 166 [1847].) i) S. III. S. 829 Fussu. 2. 2) Nach Christian Johann Berger, * 1724 Wien f 1789 Kiel, seit 1774 Professor der Medicin daselbst, seit 1741 Arzt in Kopenhagen, 1761 Professor, später Leibarzt daselbst, Gönner Koenig's, 1772 nach Aalborg verbannt (Elberling Nordisk Familjebok 2. Uppl. II. p. 1449 nach Krok briefl.). S) Nach James Melville Macoun, Curator des Regicrungs-Herbariums in Ottawa (Canada), um die Flora dieser Colonic verdient. ■*) Nach Analogie zu Polygonum von k'Qiov Wolle gebildet. ö) Nach Mariano Espinosa, „Civujano de Cuba", Correspondenten des botanischen Gartens in Madrid (Colmeiro Botan. Hisp. Lusil. 210). c) Wie 1. von oievös schmal. 7) Von iv in und y.ÜKAog Kreis. Koenigia. Eriogonum. G95 Einjährige oder ausdauernde Kräuter, seltener Halbsträucher von wechselnder Tracht, oft dicht wollig behaart. Blätter gegenständig oder abwechselnd. Blüthenstände trugdoldig, doldig oder bis kopfförmig, ihre Hüllen (Involucrum) meist cylindrisch oder auch glockenförmig bis flach, 5 — 8 zähnig. Blüthen klein. Perigon meist gefärbt, 6 spaltig oder 6 theilig, mit gleichlangen Abschnitten oder die äusseren länger. Staubblätter 9, eingeschlossen oder hervorragend, mit oft wolligen Staub- fäden. Griffel 3 theilig mit kopfigen Narben. Frucht 3 kantig, pyra- midal, öfter geflügelt. Keimling in der Achse des Samens oder etwas schief. Etwa 160 Arten in America, die meisten im westlichen Nord-America, einige bis nach Mexico. A. E-u eriogonum (Wats. Proc. Amer. Akad. XII. 254 [1877]). A. Hülle der Theilblüthenstände kreiseiförmig, nicht gerippt und nicht kantig, 4 — 8 zähnig oder ebensoviellappig. Hochblätter laubblatt- artig, zu 2, o oder zahlreich genähert. — Cultivirt meist nur Arten von Umbell ata (Benth. in DC. Prodr. XIV. 1. 8 [1856]. — Pseudoumbelldta Torr. u. Gray Proceed. Amer. Acad. VIII. 161 [1870]). Theilblüthenstände zu einfachen oder zusammengesetzten doldenähnlichen beblätterten oder unbe- blätterten Blüthenständen vereinigt, seltener einzeln. Blüthen nach dem Grunde zu verschmälert. — Ausdauernde Kräuter oder mehr oder weniger halbstrauchig. Blätter wollig behaart, wenigstens auf der Unterseite weiss bis gelblich. Staub- fäden am Grunde behaart. Fruchtknoten meist oberwärts schwach behaart. I. Hüllen der Theilblüthenstände tief gelappt, ihre Lappen später zurückgebogen I. Blüthen kahl. a. Blätter klein, oberseits oft kahl. a. * E. umbellätum. 2[ — \j. Stengel niederliegend bis ausgebreitet. Blätter spatelig-eiförmig, etwa 2 cm lang mit etwa 1 cm langem Stiel, unterseits weiss filzig, oberseits mehr oder weniger behaart, graugrün. Blüthenstengel 0,5 — 1,5 (bis 3) cm lang, starr, filzig behaart, unbeblättert, mit etwa 4 — 10 keine Laubblätter tragenden doldig angeordneten Theilblüthenständen ; diese dicht, reichblüthig, ihre Hülle be- haart, 6 — 8 lappig. Blüthen gelblich, gestielt, kahl. Perigon mit eiförmigen Ab- schnitten. In den Gebirgen des westlichen Nordamerica von Nebraska bis Oregon, Nevada uud Nord-Kalifornien verbreitet; in den Rocky-Mountains bis über 3C00 m auf- steigend, bei uns seit langem in Gärten, zur Bekleidung von Felspartien etc. ver- wandt. Bl. Juni — September. E. umbellätum Torr. Ann. Lyc. New-York IL 241 (1828). Nichols. Dict. Gard. I. 527. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 254 fig. 165. * E. stellätlim. 2J_— fj. Der vorigen Art sehr nahe verwandt und von verschiedenen Schriftstellern mit ihr vereinigt, ist verschieden durch beblätterten Blüthenstengel und beblätterte wieder verzweigte Theilblüthenstände. Gleichfalls in den Gebirgen des westlichen Nord-America heimisch, seit langem in Gärten. E. stellaHim Benth. Trans. Linn. Soc. XVII. 409 (1827). Wata. Bot. of Calif. IL 20. Nichols. a. a. O. C. K. Schneider a. a. O. b. Blätter gross, breit-eiförmig bis länglich. Blüthenstand meist zusammen- b. gesetzt-doldenartig. 69C Polygonaceae. * E. compositum. 2J.. Blätter in Rosetten, gestielt, länglich-eiförmig, am Grunde herzförmig, unterseits dicht filzig, oberseits mehr oder weniger grün. Blüthen • stengel steif aufrecht, bis 4,5 dm hoch, fast kahl. Bliithen weisslich oder rosa. Im westlichen Nord-America in der Sierra Nevada heimisch, seit langem in Gärten. Bl. Juli — September. E. compositum Dougl. in Benth. Bot. Reg. t. 1774 (1836). Nichols. Dict. Gard. I. 527. II. II. Hüllen der Theilblüthenstände mit kurzeu aufrechten Zähnen. Blütheustand einfach-doldenartig. * E. flavum. 2|_. Grundachse und oft auch der niederliegende Stengel holzig. Ganze Pflanze weiss filzig. Grundständige Blätter länglich-linealisch bis länglich- spateiförmig, stumpf, in den Stiel verschmälert. Blüthenstengel ziemlich kurz oder bis 3 dm hoch, einzeln oder zahlreich polsterbildend. Hüllblätter des regelmässig doldigen Blüthenstandes lanzettlich. Perigon gelb. Staubblätter hervorragend. In Nord-America von Nebraska bis Kansas und Washington verbreitet, bei uns schon lange in Gärten. Bl. Juni — September. E. Jlavum Nutt. Fräs. Catal. 1813. Britton u. Brown 111. Fl. North. U. £t. I. 545. — E. sen'ceum Pursh Fl. Am. sept. 277 (1814). B. B. Oregönium1) (S. Wats. a. a. O. 262 [1877]). Hüllen der Theil- blüthenstände cylindrisch-kreiselförmig, 5 — 6 nervig, oft gerippt oder kantig, kurz gezähnt. Theilblüthenstände oft gedrängt in kopf- förniigen bis büschelförmigen Blüthenständen oder auch an langen ruthenförmigen Zweigen angeordnet. Hochblätter zu 3, am Grunde verbunden, oft kurz und starr. Blüthen nicht am Grunde ver- schmälert. — Perigonabschnitte ziemlich gleichgestaltet, nach dem Grunde verschmälert. I_ I. Corymbösa (Benth. in DC. Prodr. XIV. 1. 17 [1856]). Theilblüthenstände einzeln in mehrmals verzweigten trugdoldigen Blüthenständen (Cymae). — Halbstrauchige Arten. * E. corymbösum. *J[ — |). Blätter eiförmig bis länglich oder länglich- lanzettlich, bis 4 cm lang. Blüthenstengel etwa 3 dm hoch mit (bis 8 cm) breitem doldenartigen Blüthenstande. Theilblüthenstände meist sitzend. Blüthen weiss bis tief-rosa, selten gelb. In Kalifornien östlich der Sierra Nevada heimisch, hier und da in Gärten. Bl. Juli— September. E. corymbösum Benth. in DC. Prodr. XIV. 1. 17 (1856). Nichols. Dict. Gard. I. 527. -JL II. Virgdta (Benth. a. a. O. 14 [1856]). Theilblüthenstände einzeln an langen ruthenförmigen Zweigen zerstreut, — Ausdauernde Kräuter bis Halbsträucher. Weissfilzig. Blätter nicht in Rosetten. * E. Wrightü '-). 2\. — |). Bis 6 dm hoch, reich und fein verzweigt. Zweige unterwärts reich beblättert. Blätter eiförmig bis linealisch-lanzettlich, meist 0,5 — 2 i) Nach dem Vorkommen im Staate Oregon am Stillen Ocean. *) S. VI. 1. S. 3 Fussn. 1. Die richtigen Daten sind: * 29. Oct. 1811 fü. Aug. 1885 Wethersfield Conn. W. botanisirte von 1837 an in Texas und später am Rio Grande, schloss sich dann der Americanischen Expedition zur Feststellung der Grenze gegen Mexico an, die er bis Arizona begleitete (A. Gray u. A. Plantae Eriogonum. Emex. G97 (bis 3) cm lang, mit bis 5 mm langem Stiel. Hüllen der Tbeilblüthenstände zottig bebaart mit steifen spitzen Zahnen. Perigon rosa, kahl. Staubbeutel purpurn. Im westlichen Nord-America von Kalifornien bis Neu-Mexico heimisch, dort bis fast 3000 m aufsteigend, erst neuerdings in Gärten. Bl. August, September. E. Wrighiü Torr, bei Benth. in DC. Prodr. XIV. 1. 15 (1856). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 255. 1. Tribus. RUMICEAE. (Dumort. Anal, famil. 18 [1829] z. T. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 90 [1880]. Nat. Pfl. III. 1. 16. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 140.) S. S. 693. Uebersicht der Gattungen. A. Perigonabschnitte nach der Blüthe derb werdend, röhrenförmig mit- einander verbunden und die Frucht fest einschliessend, die harten Spitzen der äusseren dornartig zurückgebogen. Emex. B. Innere Perigonabschnitte mehr oder weniger häutig bleibend, meist nicht verhärtend und nicht verbunden. Ruinex. t EMEXi). (Neck. Eiern, bot. IL 214 [1790]. Nat. Pfl. III. 1 a. 17. — Vibo2) Medic. Phil. Bot. I. 178 [1789]. — Nibo3) Steud. Nomencl. ed. 1. 553 [1821]. — Centopodium*) Burch. Trav. I. 340 [1824]. — Podo- centrum5) Burch. nach Meissn. Linnaea XIV. 489 [1840].) (Alteweiberzahn6); ital. : Bietola spinosa.) S. oben. Einjähriges Kraut, Blätter abwechselnd, ganzrandig, meist eiförmig. Blüthen seitenständig, büschelig gestellt, einhäusig. Männ- liche Blüthen mit meist 6- (selten 5-)theiligem Perigon, dessen Abschnitte abstehen. Staubblätter 4 — 6, mit kurzen Staubfäden, die Perigonblätter Wrightianae 1852, 1853, Botany of the Mexican Boundary 1859). 1853—55 be- gleitete er die North Pacific Exploring Expedition unter Capt. Ringgold und Rogers, auf der er hauptsächlich in Japan sammelte. Von 1856 — 67 erforschte er Cuba; seine Ergebnisse liegen in Sauvalle Flora Cubana 1868 — 73 vor. 1871 begleitete er eine Expedition nach S. Domingo (Urban Symbolae Antillanae III. 141). 1) Soll wohl an Ruinex anklingen. Die Ableitung von ifieo) ich erbreche mich, scheint nicht begründet. 2) Bei Plinius (XXV, 6) Blüthe der herba Britannica, auch Hydrolapatltitm genannt, einer an der Deutschen Nordseeküste vorkommenden, gegen Skorbut ver- wendeten Arzneipflanze, jedenfalls einer Rumex-Art. 3) Druckfehler für Vibo. 4) Schreib- oder Druckfehler für G'entropodium, von kevzqov Sporn und noöiov Füsschcn, wegen der an der Frucht stechenden äusseren Perigonblätter. 5) Von novg Fuss und hbvzqov (s. 4). C>) Uebersetzung des in Aegypten und Tripolitanien gebräuchlichen arabischen Namens dirs-el-'agüs. < '<'■ ,v Polygonaceae. nicht oder kaum überragend. Weibliche ßlüthen mit röhrig verbundenen Perigonblättern, deren innere aufrecht stehen und deren äussere aus- wärts gebogene Spitzen haben ; in der Frucht tragen die letzteren auch meist am Grunde noch stumpfe buckelartige Zähne, ihre Spitzen sind scharf dornig. Fruchtknoten 3 kantig, Griffel kurz mit 3 länglichen bis lanzettlichen fiederförmig zerschlitzten Narben, diese aus der Perigon- röhre hervorragend. Nur die beschriebenen Arten. Gesammtart E. spinosus. *f E. spinosus. 0. Kahl, am Grunde meist büschelig verzweigt. Stengel aufrecht bis niederliegend, unverzweigt oder ästig, meist 1 bis 3 dm hoch. Blätter gestielt, eiförmig, am Grunde gestutzt oder etwas herzförmig, spitz, etwas wellig. Perigonröhre in der Frucht löcherig- grubig, 3 rippig, die unteren Zähne eiförmig-dreieckig, die oberen lan- zettlich, allmählich scharf zugespitzt. An sandigen Plätzen, auf Feldern und an Ruderalstellen im süd- lichen Mittelmeergebiete heimisch, bei uns nur hier und da in Botani- schen Gärten verwildert. Bl. Februar — Mai. E. spinosa Campd. Mon. Rum. 58 t. 1 fig. 1 (1819). Boiss. Fl. Or. IV. 1005. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. II. 91. — Rumex spinosus L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1753). — Rum. qlaber Forsk. Fl. Aeg.-Arab. 75 (1775). — Vibo spinosa Moench Meth. 318 (1794). Die Bestäubung der Art erfolgt durch den Wind. (Iberische Halbinsel; Balearen ; Sardinien; südlicheres Italien; Sicilien; Lampedusa; Griechenland; Kreta; Kleinasien; Syrien; Palästina; Nord-Africa; Canarische Inseln.) t E. austrälis. Meist niederliegend, bis 4,5 dm lang. Fruchtperigon grösser, weniger rauh, die dornigen Abschnitte länger als bei der Leitart, die aufgerichteten inneren breiter und mehr gerundet. In Süd-Africa und in Australien heimisch. Mit fremder Wolle eingeschleppt, bisher nur Brandenburg: Sommerfeld 1873 (Knorr, Hock Beih. Bot. Centralbl. XV. 398). E. australis Steinh. Ann. Sc. nat. 2. ser. IX. 195 t. 7 (1838). Benth. Fl. Austral. V. 262. — E. Cen(ropddiumi) Meissn. Linnaea XIV. 490 (1840). 253. RUMEX2). (L. Gen. pl. ed. 1. 105. ed. 5. 156 [1754]. Nat. Pfl. IIL 1. 17. - Oxylapathum 3) St. Lager Ann. S. B. Lyon VIII. 159 [1881] z. T.) (Ampfer, Amfer; plattd. : Loddik; nieder! u. vläm.: Zuring, Zurkel; dän.: Skraeppe; franz.: Patience, Parelle; südfranz. : Renebre; it.: ') S. S. 697 Fussn. 4. -') Name der Gattung bei Plautus und Plinius (XIX. 00, XX. 85). :i) Pflanzenname bei Dioskorides (II, 140), von d§v$ scharf, sauer und /.d.iu&ov. Einex. Rumex. G99 Romice, Rombice ; ligur. : Remixa, Lapaxi, Patiensa; rum. : Stevie; poln.: Szczaw; wend.: Kröweca; böhm. : Stovik; kroat. : Scavljak; serb.: IHiaBa-b ; russ. : IHaBeJib ; litt.: Ruksztyne; alb.: lepiete, lupiete; ung. : Lorom.) S. S. 697. Die meisten Arten kahl, meist von kleinen Höckerchen etwas rauh. Stengel gefurcht oder gefurcht-gestreift. Blüthen in halb- quirl- oder quirlartigen einfachen oder Doppelwickeln, welche in den Achseln von tutenförmigen Hoch-, seltener von Laubblättern end- ständige, meist sehr lange Scheintrauben bilden. Blüthenstiele ge- gliedert. Perigon meist krautartig, meist ötheilig; die 3 inneren Ab- schnitte nach der Blüthe zusammenneigend, häufig aussen mit einer zuletzt gelblichen, braunen oder röthlichen Schwiele, die Frucht be- deckend. Staubblätter 6, am Grunde des Perigons eingefügt, paarweise vor den äusseren Abschnitten. Griffel 3, kurz und dünn; Narben pinselförmig. Etwa 100 Arten, die meisten in der nördlich gemässigten Zone, die Gattung ist aber auch in den Tropen und auf der südlichen Hemisphäre verbreitet. Einige Arten sind weithin verschleppt. A. Läpathttm1) ([Tourn. Instit. 504] Adans. Famil. IL 277 [1763] als Gatt. DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 372 [1805]. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 1. 42 [1856] als Sect.). Blüthen zweigeschlecht- lich, selten einige weibliche eingemischt. Griffel frei. Blätter am Grunde verschmälert, abgerundet oder herzförmig. Innere Perigon - abschnitte an der Frucht krautartig, netzaderig. — Blätter nicht spiess- oder pfeilförmig. Die Arten dieser Abtheilung sind meist ohne entwickelte Früchte nicht sicher bestimmbar, da die Hauptmerkmale von der Beschaffenheit der inneren Perigonabschnitte im Fruchtzustande (letztere Bestimmung ist der Kürze wegen im Folgenden weggelassen) hergenommen sind. Ausser unseren Arten in Europa noch R. elong dtus (Guss. PI. rar. Neapol. 150 t. 28 [1826]. — R. Turcicus Boiss. Diagn. ser. 2. IV. 79 [1859]. — R. crispus var. elong atus Coss. nach Batt. Bull. S. B. France XXVIII. 264 [1881]) in f Süd-Italien mit Sardinien und Sicilien. Kleinasien und Nord-Africa. — R. Ar oticus (Trautv. in Middend. Reise I. 2. 8 [1847]) im arktischen Bussland, auf der Waigatsch-Insel und im arktischen Sibirien. — R. rupestris (Le Gall. Congr. sc. France XVI. 1. 143 [1850]) auf den Britischen Inseln, Nord- und West-Frankreich; auf den Normannischen Inseln und der Iberischen Halbinsel. — R. Graecus (Boiss. u. Heldr. in Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 2. IV. 80 [1859]. — R. (Mentalis ß. Graecus Boiss. Fl. Or. IV. 1009 [1879]) in Griechenland. — R. Raulini'') (Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 1. XII. 100 [1853]) auf Kreta. — R. stenophy llusi) (Ledeb. Fl. Alt. II. 58 [1830]) in Süd-Russland. — R. M ar .s c ■ hallidnus ••) (Rchb. Ic. pl. rar. IV. 56. VI. 13 l) Äänad-ov, Name der Rumex- Arten bei Dioskorides (II, 140). ■i) Nach Felix- Victor Raul in, * 8. Apr. 1819 Paris f 1. Febr. 1905 Mont- faucon d'Argonue (Meuse), seit 1848 Professor an der Universität in Bordeaux (briefl. Mitth. seines Sohnes durch R. de Litardiere), hervorragendem Geologen, der 1845 Kreta bereiste und dort werthvolle Pflanzensammlungen machte (Boi ssier Fl. Or. I, XIV). Verf. von Descript. phys. de l'ile de Crete. Paris 1869. a) Von oievög schmal und (pvAAov Blatt. 4) S. II. 1. S. 192 Fussn. 4, VI. 2. S. 999 Fussn. 1. 700 Polygonaceae. t. 516 [1826]. — R. Aegyptiacus M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 290 [1808] nicht L.) in Süd-Russland, in Turkestan und Sibirien. — R. Nepalc'nsis (Spreng. Syst. II. 159 [1825]. Hausskuecht Verb. Thür. BV. V. 61. Symb. £8. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 63) in Makedonien, Griechenland, im südlichen Asien, Java und Süd-Africa. — Letzterer bildet einen Bastard mit R. oblxtsifolius (R. Autranianusi) Freyn u. Sint. Bull. Herb. Boiss. IV. 179 [1896]) aus Armenien beschrieben. I. Platypödium2) (Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 284 [1861]. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 59. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 80. — Seterolapathum Nyman Consp. 635 [1882] als Sect. — Bucephalöphoraz) Pau Not. Fl. Espafi. I. 24 [1887]). Griffel mit den Kanten des Fruchtknotens verbunden. Innere Perigonabschnitte zuletzt lederartig, jederseits mit dicken starren öfter gebogenen Zähnen. Blüthenstiel dick, sehr verbreitert, oberwärts keilförmig-lanzettlich, beide Reife hakig zurückgekrümmt. Blätter ungetheilt, ganzrandig, lang in den Stiel verschmälert. 1135. (I.) R. bucephalöphorus3). Q — Q0. Stengel einzeln oder zu mehreren, unverzweigt oder ästig (die Aeste meist unverzweigt), meist aufrecht oder aufsteigend, meist 1 — 3 dm hoch, seltener noch höher oder viel niedriger. Blätter gestielt, grasgrün, die unteren eiförmig- spateiförmig bis länglich-lanzettlich, meist bis 4, selten bis 5 oder mehr cm lang und meist bis 1,5 cm, selten erheblich breiter, die oberen schmäler, länglich-lanzettlich, die obersten linealisch. Tuten weit, breit- eiförmig, häutig, stumpf bis zugespitzt, meist zuletzt in feine Streifen zerspaltend oder zu einem linealischen Gebilde verklebend. Blüthen- stand schlank, locker bis sehr locker; die Scheinquirle meist entfernt, seltener genähert, meist 2 — 3blüthig, nur die unteren mit einem krautigen Hochblatte, die oberen nur von häutigen Schuppen gestützt. Blüthen- stiele nahe dem Grunde gegliedert. Perigonabschnitte länglich-dreieckig, jederseits mit 2 — 4 Zähnen, diese dreieckig-pfriemlich, gerade oder an der Spitze hakig umgebogen, länger oder kürzer als der Abschnitt. An sandigen Orten, am Meeresstrande, auf kahlen Feldern etc. nur im Mittelmeergebiete. Dauphine, Provence. Rivieraü Für Dalmatien sehr zweifelhaft. Im übrigen Gebiet nur selten eingeschleppt. Branden- burg: Schwiebus: Schönfeld unter Serradella 1866 (Golenz! Hock Beih. Bot. Centralbl. XV. 398). Mannheimer Hafen (Zimmermann 74, Hock Beih. Bot. Centralbl. XXVI. 423). Bl. März— Juli. E. bucephalöphorus L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Boiss. Fl. Or. IV. 1014. Gren. u. Godr. Fl. France III. 41. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 65. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 80. Nymau Consp. 635. Richter-Gürke PI. Eur. II. 103. — Lapathum bucephalophoritm Lam. Fl. Franc. III. 7 (1778). — Ramex membranaceus Poir. Voy. i) S. VI. 2. S. 770 Fussn. 3. 2) Von TiAazvg breit und nöSiov Füsschen d. h. Blüthenstiel. 3) Von ßovg Kind, netpaÄi] Kopf und -cpoQog tragend wegen der Form des Fruchtkelclies s. auch S. 701. Ruruex. 701 Barb. II. 155 (1789). — E. leucocephalus1) der Gärten nach Schult, fil. Syst. VII. 1473 (1830)? — R. lacerus der Gärten nach Steud. Nomencl. ed. 2. II. 485 (1841) nicht Balb. — Acetosa bucephalo- phora Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVII. 145 (1869). — Bueephalöphora aculeäta Pau Not. Fl. Espafi. I. 24 (1887). Einigermaassen veränderlich, besonders bezüglich der Länge etc. der Perigon- zähne. Mit der Grösse wechselt auch die Tracht oft sehr erheblich, grosse kräftige bis ziemlich hoch hinauf beblätterte Exemplare (hierzu wohl luxürians Ten. Syll. Fl. Neap. 183 [1831]) sind denen trockener Sandfelder, oft nur mit einer Grund- blattrosette, meist sehr unähnlich. Der flache, hakig abwärts gekrümmte Blüthen- stiel macht die Art indessen sehr kenntlich. — Wird in Italien Acetosetta Capo di buc genannt (Bertoloni Fl. It. IV. 245). Die Formen sind wenig wichtig, sie finden sich nach Halacsy (Consp. Fl. Graec. III. 65) oft auf einer Pflanze. Wir erwähnen : Grössere Blüthen und mehr oder weniger hakig gebogene Zähne haben : A. uncinatus. Zähne des Fruehtperigons kräftiger und derber als beim Typus, hakig gebogen. — Ob auch im Gebiete?, aus dem östlichen Mittelmeergebiete mehrfach angegeben. — R. bucephalophorus ß. uncinatus Boiss. Fl. Or. IV. 1015 (1879). — R. bucephalophorus b. aculcalus Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 104 (1897;. — Aceldsa aculeäta Chaz. in Mill. Gard. Dict. Suppl. I. 8 (1789). B. Hipporcgii*) (Steinh. Ann. sc. nat. IX. 200 [183S]. Gren. u. Godr. Fl. France III. 42. Rouy a. a. O. 80). Zähne dick, zurückgekrümmt. — Steht der Form uncinatus nahe und ist wohl nicht mit Sicherheit zu trennen. C. Hisp dnicus (Steinh. a. a. O. [1838]). Zähne dünn, fast fadenförmig, hakig. D. Graecus (Steinh. a. a. O. 201 [1838]). Fruchtperigon jederseits mit 3 Zähnen, die etwas zurückgekrümmt sind und die Länge des Perigons erreichen. E. Canariensis (Steinh. a. a. O. Gren. u. Godr. a. a. O. 42). Blüthenstiele etwas dick. Fruchtperigon mit feinen Haaren besetzt. Kleinere Blüthen und gerade Zähne haben : I. Creticus (Steinh. a. a. O. 200 [1838]. Gren. u. Godr. a. a. O. 41). Frucht- perigon mit je 2 Zähnen. II. Gallicus (Steinh. a. a. O.). Blüthenstiele alle oder z. T. länger. Zähne lanzettlich, spitz. III. Massilicnsi s 3) (Steinh. a. a. O. — R. Creticus Campd. Mouv. Rum. 149 [1819]). Blüthenstiele sehr kurz. Zähne jederseits 3 schwach und kurz, öfter undeutlich. Je nachdem die Pflanze ein- oder zweijährig ist, unterscheiden Will- komm u. Lauge (Prodr. Fl. Hisp. I. 284 [1861]) a. onnuvs und ß. per cnnans. Die von mehreren Schriftstellern vorgenommene Vereinigung von R. aculeatus (L. Syst. ed. 1. 991 [1758 — 59]) mit Boissier's Form unci- natus ist nach Beck (in Rchb. Ic. XXIV. 43 vgl. auch Murbeck Act. Soc. phys. Lund X. 9 [1899]) unrichtig. R. aculeatus ist durch zweihäusige Blüthen, gewimpertes Perigon und sehr kleine Zähne ausgezeichnet. Beck theilt (a. a. O. 42 [1903]) die Formen nach der Zahl der Zähne ein und zwar: a. t e t r a o ä n t h u s •*). Perigonabschnitte stets am Grunde jederseits mit 2 spitzen Zähnen, unter der Spitze vorgezogen, jederseits mit einem kurzen bis 1) S. S. 700 Fussn. 3. 2) Bei Bona in Algerien (im Altcrthum Ilippo regius) gefunden. a) Zuerst bei Marseille gefunden. 4) Von rer^a-4- und äy.av&a Dorn. 702 Polygonaceae. stechenden Zahne und mit grosi-er Schwiele, länger als der Blüthen6tiel. — Hierzu zieht Beck Creticus, Graccns, Oallicus, uncinatus (mit Hippo- regii) und Massiliensis vgl. t. 187 und 188 fig. 1, 2. b. h exacän t h us l). Perigonabschnitte vom Grunde bis zur Mitte jederseits mit 3, seltener 4 wenig spitzen Zähnen, an der Spitze vorgezogen, dort ganzrandig oder jederseits mit einem kurzen dreieckigen Zahne; Schwiele klein. — Hierzu Hixpanicus, Canariensis und ausserdem : 2. Btenocdrpus*) (Beck a. a. ü. 42 t, 188 fig. 6 [1903]). Perigou der fruchtbaren Blüthen verlängert, länglich, ganzrandig oder am Grunde jederseits mit einem kleinen Zahne, au der Spitze kaum gezähnt. Durch die Gestalt der Blätter ist ausgezeichnet : b. linear ifdliu s (Poir. Encycl. V. 03 [1804]. Beck a. a. O. — var. niacrus Huter in Porta u. Bigo Exsicc). Blätter linealisch bis pfriemlich. (Südliches und südwestliches Frankreich; Iberische Halbinsel; Balearen; Corsica; Sardinien; Italien; Sicilien; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Kleinasien; Syrien; Nord-Africa; Canarische Inseln ; Azoren.) "#] II. II. Euläpathum (A. u. G. Syn. IV [1912]). Blüthen zwei- geschlechtlich, selten vielehig. Blüthenstiel auch zur Frucht- zeit dünn oder nur wenig verdickt. Griffel frei. Innere Perigonblätter schliesslich lederartig, spitz, ganzrandig oder ge- zähnt, meist mehr oder weniger netznervig, in der Mitte meist mit einer Schwiele, selten ohne eine solche. — Blätter am Grunde verschmälert, abgerundet oder herzförmig, niemals pfeil- oder spiessförmig. a. a. Pflanze ein- oder zweijährig, nach der Fruchtreife absterbend. Innere Perigonabschnitte mit einer Schwiele, jederseits mit 2 oder 3 (seltener 4 oder mehr) borstenförmigen Zähnen (kleiner als bei B. obtusifolius). 1. 1. Untere Blätter länglich, in den Stiel verschmälert. Gesammtart R. maritiinus (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 267 [1898]; No. 1136 und 1137). 1136. (2.) R. maritimus. Q— Q, ob auch OO? Pflanze bei der Fruchtreife goldgelb überlaufen. Wurzel roth. Stengel meist aufrecht, seltener aufsteigend, meist 1 — 6 dm hoch, im verzweigt oder ausgebreitet ästig. Blätter lanzettlich bis linealisch-lan- zettlich, spitz oder spitzlich, breitrandig, am Rande wellig, die unteren in einen massig langen, die übrigen in einen kurzen Stiel ver- schmälert, die oberen nur ganz allmählich kleiner werdend. Blüthen- stände dicht, traubenartig, meist unterbrochen, oberwärts zusammen- fassend, bis zur Spitze beblättert mit meist kleinen verlängerten bis fast linealischen Blättern. Staubbeutel eiförmig. Innere Perigon- abschnitte fast rhombisch-länglich, fast doppelt so lang als breit, so lang oder kürzer als ihre 2 Zähne; diese borsten- i) Von ißa-G- und äy.av&a Dom. '-') Von oievö$ schmal und xagiiög Frucht. Ruinex. 703 förmig. Schwiele etwa 1/3 so breit als der Perigonabschnitt. Aeussere Perigonblätter kürzer als die Zähne der inneren. An Ufern, Sumpfrändern, an ausgetrockneten Gräben, seltener auf feuchten Aeckern, öfter auch auf feuchten Salzstellen, in Dünen thälern etc. in der Nähe der Meeresküsten fast durch das ganze Gebiet verbreitet. Fehlt in Tirol und im Oesterreichischen Küstenlande, ist für die Schweiz neuerdings zweifelhaft. Steigt in Ungarn nicht über 130 m (Kern er ÖBZ. XXV. 358), in Bayern bis 330 m (Sendtner Veg. B. Wald 319). Bl. Juli — September. R. maritimus L. Spec. pl. ed. 1. 335 (1753). Koch Syn. ed. 2. 704. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 267. Murbeck Bot, Notiser 1899. 36. Beck in Rchb. Ic. XXIV t. 186 fig. 1, 2. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 78. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. IL 103. — R. aureus Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 7 (1768). — R. Anthoxänthus Murr. Prodr. Gott. 52 (1770). — R. dübius Gunn. Fl. Norv. II. 26 (1772). — R. acutus Pollich Hist. pl. Palat. I. 359 (1776) nicht L. — Lapathum minus Lam. Fl. Franc. III. 4 (1778). — Lapathum maritimum Moench Meth. 355 (1794). — Rumex denticulätus Campd. Monogr. Rum. 143 (1819)? — Lapathum aureum S. F. Gray Nat. arr. Brit. pl. II. 275 (1821). — Steinmännia]) aurea Opiz Belehr. Herbarbeil. I. no. 46 (1844). Nach Maly (briefl.) färbt sich die Pflanze selten braunroth. Aendert wenig ab, nur in der Tracht, je nach der Kräftigkeit der Pflanze, an trockneren sandigen Standorten bleibt sie oft sehr klein, an feuchteren mit gutem Boden wird sie oft recht hoch und bedeckt mit ihren im Kreise ausgebreiteten und aufsteigenden Aesten einen grossen Fleck. Auch in der Jugend abgebissene oder abgemähte Exemplare, die sich aus den seitlichen Aesten ergänzen, haben eine oft sehr abweichende Tracht. — Wohl nur eine Zwergform ist B. hiimilis (Peterm. Fl. Lips. 267 [1838]. — R. marit. ß. pygmaeus Grecescu Consp. Rum. Suppl. 146 [1909]). Pflanze nur 5 — 10 cm hoch, oft ohne Aeste. — An trockenen Orten, wohl überall mit dem Typus. — Wohl kaum ver- schieden ist : C. Bdltieus (balticus Zapalow. Consp. Fl. Galic. crit. IL 112 [1908]). Pflanze nur 6 — 16 cm hoch. Untere Blätter 0,5 bis wenig über 1 cm lang. Blüthen- stand wenig ästig oder unverzweigt. Weiter unterscheidet Zapalowicz (a. a. O. [1908]): D. ramd sus. Pflanze bis 4,5 dm hoch. Stengel beblättert, wenig über dem Grunde ästig; Aeste sehr verlängert, bogig aufsteigend, der Gesammtblüthen- stand daher dicht und breit. E. slenop hy litis'*). Niedriger und zierlicher, 2 — 4 dm hoch. Blätter schmäler, die unteren 7 — 8 mm breit. — Galizien. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Nördlichere Balkanhalbinsel?; Russland; Krim; Kaukasus; Sibirien; Ostindien; Nord- und Süd-America.) * i) Nach Joseph Steinmann, * 1779 Landskron f 1802 Prag, Professor der Chemie daselbst, früher Pharmaceut, der in Ost-Böhmen botanisirte. 2) Von oievog schmal und (pvAÄov Blatt. 704 Polygonaceae. 1136. X 1137. 7»'. maritimus X TJcrcmicus s. S. 1136. X 1138. R. maritimus >< pulcher 1136. X 1139. R. maritimus X obtusifolius 1136. X 1140. R. maritimus X odontocarpus 1136. X 1141. R. maritimus X eonglomeratus (1136. X 1141.) X 1138. JB. (maritimus Xeon* ghmeratus) X pulcher (1136. X 1141.) X 1139. R. (maritimus X con- glomeratus) X obtusifolius (1136. X H41.) X 1140. R. (maritimus X eon- glomeratus) X odontocarpus 1136. X 1143. R. maritimus X crispus 1136. X H39. X 11^3. R. maritimus X obtusi- folius X crispus (1136. X 1141.) X 1143. R. (maritimus X cow- glomeratus) X crispus 705. s. am Ende von Lapathum. 1137. (3.) R. Ucränicus *). Q. Der Leitart, besonders in der Jugend sehr ähnlich, von ihr durch Folgendes verschieden: Ganze Pflanze bei der Fruchtreife roth gefärbt. Stengel meisi ausgebreitet, meist 1 — 3 dm hoch, einfach oder ästig, oft schon anfangs roth. Untere Blätter länglich bis lanzettlich, in den dünneren Stiel verschmälert, zugespitzt, die mittleren länglich-linealisch, am Grunde ge- stutzt, geöhrt, allmählich verschmälert, die obersten linealisch. Blüthen- stände locker traubenartig; die Scheinquirle vielblüthig, nur selten genähert. Blüthenstiele dünn, am Grunde gegliedert, unter den Perigonabschnitten verdickt, so lang oder etwas länger als das Frucht- perigon. Perigo nabschnitte rhombisch-pfriemlich zugespitzt, meist nur 2 — 3 mm lang, mit dicker Schwiele, länger als ihre meist 3 (2 — 4) Zähne; diese borstlich. Frucht zugespitzt, 1,5 mm lang, ver- waschen braun. An sandigen und schlammigen Ufern nur im nordöstlichsten Ge- biete in den Provinzen Posen und Westpreussen : von Thornü, Hohen- salza (Inowrazlaw) und Bromberg die Weichsel und Nogat abwärts bis zur Mündung, weiter an der Danziger Bucht bis Zoppotü und Hoch- Redlau und am Frischen Haff! nicht selten. Polen. Galizien. Bl. Juli — September. /.'. ucranicu8 Fisch. Cat. Hort. Gorenki ed. 2. 16 (1812). Ledeb. Fl. Ross. III. 501. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 5!). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 40 t. 184 fig. 1—3. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. IL 102. — Lapathum rubelt um Moench Meth. 355 (1794) z. T. ? — Rumex rubelt us Steud. Nomencl. ed. 1. 710 (1821)? — R. jmlehirrimus ,der Gärten nach Schult. Syst. VII. 1394 (1830). — R. persicario'ides i) In der Ukraine (Süd-Russland) zuerst unterschieden. Rumex. 705 der Gärten nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 59 (1856). — R. den- tätns Hörnern. Hort. Hafn. Suppl. 53 (1819) nicht L. Wenig veränderlich. Durch die schön rothen Stengel meist leicht kenntlich. 1136. X 1137. It. maritimus X Ucranicus s. unten. Bastard. A. II. a. 1. 1136. X 1137. R. maritimus X Ucranicus. 0. Stengel etwa 2,5 dm hoch, stark verästelt mit weit abstehenden kantigen Aesten. Blätter lanzettlich, an den Rändern etwas wellig. Blüthenstände dicht, nur unterwärts lockerer, gelblich-röthlich, fast bis zur Spitze beblättert. Blüthenstiele dünn, nahe über dem Grunde gegliedert, etwa 1 — 1 1J2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte aufrecht oder abstehend, etwa so breit als die inneren. Innere Perigon- abschnitte mit dünnen meist rothen borstlichen Zähnen, die etwa so lang oder länger als die Perigonabschnitte sind. Schwielen ziemlich schmal, zugespitzt. Pollen zum grössten Theile, Früchte stets fehl- schlagend. Bisher nur mit den Erzeugern in Westpreussen : Ostseestrand zwischen Zoppot und Hoch-Redlau (Scharlok). R. maritimus -\- ucranicus (R. Scharlokii1)) Abromeit Fl. Ost- u. Westpreuss. 735 (bisher ined.; vgl. Phys. Oek. Ges. Königsb. XLVII. 260 [1906]). (Bisher nur im Gebiete.) T%\ 2. Untere Blätter am Grunde deutlich herzförmig, lang gestielt. 2. Gesammtart R. pulcher (No. 1138 und R. dentatus). 1138. (4.) R. pulcher (It.: Cavolaccio; kroat.: Scavlak, Scavelj; serb. : Ho-tCKO 3e^e, IÜTaBa.*.). © — 2> (ob auch 2|-?). Stengel einzeln oder mehrere, meist aufrecht, hin- und hergebogen, kantig- gefurcht, oft roth überlaufen, mit ausgebreiteten verlängerten, oft gebogenen Aesten. Untere Blätter in einer Rosette ausgebreitet, länglich, oft mehr oder weniger geigenförmig über dem Grunde zusammengezogen, oft mehr oder weniger buchtig, stumpf, wie die übrigen kahl oder unter- seits schwach behaart, die stengelständigen allmählich kürzer gestielt, lanzettlich, zugespitzt, die obersten sehr klein, linealisch-lanzettlich. Blüthenstände locker traubenartig; die Scheinquirle alle entfernt, viel- blüthig, fast alle mit kleinem Tragblatte. Blüthen vielehig, ihr Stiel kurz, gegliedert, in der Frucht zurückgebogen, kürzer als die Abschnitte des Fruchtperigons. Perigonabschnitte derb, deutlich netzaderig, läng- l) S. III. S. 346 Fussn. 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis. IV. 45 706 Polygonaceae. lich-oval, etwa 2 — 6 mm lang, stumpflich, mit einer Schwiele jederseits mit 2 — 8 derben oft stechenden Zähnen; diese (öfter mit 2 Spitzen) kürzer als der Perigonahschnitt. Schwielen ungleichmässig ausgebildet, oft 2 kleiner bis klein, die grösseren oft kraus. Frucht kastanienbraun. An Wegrändern, an steinigen Plätzen, auch auf Aeckern und in Gärten; bei uns einheimisch nur im Mittelmeergebiet (über dessen Grenzen die Art sich bis zur Ober-Rheinfläche verbreitet) und im süd- lichen Gebiet der Pannonischen Flora. Provence, RivieraU Dauphine, längs der Rhone bis zur Westschweiz! Elsass bis Strassburg und Barr. Baden bis zum Kaiserstuhl! Piemont. Lombardei. Südl. Schweiz. Süd- Tirol. Venetien. Oesterreichisches Küstenland. Istrien mit den Inseln. Kroatien. Dalmatienü Montenegro. Hercegovina. Bosnien. Slavonien. Süd-Ungarn. Siebenbürgen. Steigt in Wallis bis ca. 700 m (Jaccard 309), in Tirol bis 400 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 85), in Montenegro nach Rohlena bis 800 m. Im übrigen Gebiet öfter ver- schleppt, so in den Niederlanden, bei Hamburg, Berlin, München, Dil- lingen. Bl. Juni — August. Ii. pulcher L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Koch Syn. ed. 2. 705. Gren. u. Godr. Fl. France III. 35. Boiss. Fl. Or. IV. 1012. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 77. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 39 t. 183 fig. 1—6. Nyman Consp. 634 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. II. 101. — Lapathum sinuätum Lam. Fl. Franc. III. 5 (1778). — Lap. pulchrum Moench Meth. Suppl. 121 (1802). — Rumex lubercidätus und R. denticulatus K. Koch Linnaea XXII. 208 (1849). — R. uncinätus Ehrenb. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 58 (1856). — Lapathum bononiense Montand. Fl. Jura sept. 265 (1856). Einigermaassen veränderlich, man unterscheidet folgende Formen : A. Innere Perigonabschnitte ziemlich gleich lang; die Zähne an allen dreien etwa gleichartig ausgebildet. I. typicus. Pflanze kahl oder fast kahl. Blätter meist deutlich geigenförmig. Aeste oft verzweigt, abstehend. Die bei weitem verbreitetste Rasse im Verbreitungsgebiete der Art. R. pulcher a. typicus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 39 (1904). — R. pulcher a. normalis Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 78 (1910). Nach der Ausbildung der Zähne am Fruchtperigon sind zu unter- scheiden : a. m icrodus i). Abschnitte des Fruchtperigons etwa 3 — 5 mm lang, kurz kammförmig gezähnt; die Zähne stachelig-borstig, etwa 1 mm lang, höchstens halb so breit wie der Perigonabschnitt. — Nicht selten. — R. pulcher a. 1. microdus Beck a. a. O. 39 t. 183 fig. 3 (1904). — var. microdon Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F. XI. 59 (1897). — Hierzu gehören: 2. änodusi) (anodonta Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F. I. 34 [1891].— l) Von uixQÖg klein und öSovg Zahn. '') Von a privativum und ööovg. Runiex. 707 anodus Beck a. a. O. [1904]). Zähne an den Perigonabschnitteu sehr klein. 3. o lig odus i) (oligodoiita Hausskn. a. a. O. [1891]. — ohgodus Beck a. a. O.). Jederseits nur 2 — 3 Zähne. 4. micr opliodus2) (micropleiodonta Hausskn. a. a. O. [1891], Trel. Bep. Miss. Bot. Gard. 1892 t. 29; micropleiodus Beck a. a. O.). Jeder- seits 5 — 6 kleine Zähne vorhanden. b. macrodus3). Abschnitte des Fruchtperigons grösser, 5 mm lang, mit 1,5 — 2,5 mm langen Zähnen; diese oft derber, stechend, meist kürzer als die Breite des Abschnittes. — Nicht selten. — R. pulcher «. 2. macrodus Beck a. a. O. t. 183 fig. 4. v. macrodonta Hausskn. a. a. O. I. 34 (1891). macrodon Hausskn. a. a. 0. XI. 59 (1897) z. T. — R. suffocatus Moris in Bertol. Fl. It. IV. 242 (1839). — R. pulcher ß. echinatus Meissn. in DC. Prodr. XIV. 58 (185G) z. T. — R pulcher ß. suffocatus Moris Fl. Sard. III. 405 tab. CVIII. Arcang. Consp. Fl. It. ed. 2. 204 (1894). Eichter- Gürke PI. Eur. II. 101? Durch die Gestalt der Blätter sind ausgezeichnet: C. biauriculdtus (Beck a. a. O. 39 [1904]). Blätter am Grunde sehr tief herzförmig, die beiden Grundlappen daher öhrchenartig erscheinend. — Seltener. d. unduldtus (Boiss. Fl. Or. IV. 1012 [1879]. — R. joveoldius Höchst, in Lorent Wander. 328 [1845]?). Blätter etwas wellig-kraus. — Unwichtige Abänderung, aus dem Kaukasus angegeben, sicher ähnlich auch bei uns. — Boissier zieht hierzu R. reliculatus vgl. indessen R. pulcher X ob- lusifolius? (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) TjT II. divaricatus. Pflanze meist heller grün, mehr oder weniger flaumhaarig. Aeste meist einfach, aufrecht-abstehend. Blätter meist länglich-herzförmig, nicht zusammengezogen, daher nicht oder nur schwach geigenförmig stumpf, gleichfalls wollig-behaart. Abschnitte des Fruchtperigons wie bei voriger. Nur im eigentlichen Mittelmeergebiet in Süd-Frankreich. Dauphine und Provence ; Rivieraü Süd-Tirol. Kroatien. Dalmatien. Hercegovina. H. pulcher ß. divaricatus Mert. u. Koch Deutschi. Fl. II. 613 (1826). Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 204. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 40. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 78. Richter-Gürke PI. Eur. II. 101. — H. divaricatus L. Spec. pl. ed. 2. 478 (1762). Nyman Consp. 634 vgl. Koch Syn. ed. 2. 705. — R. Lapathum divaricatum Renault Fl. Dep. Orne 60 (1804). — R. pulcher ß. hirtus Gren. u. Godr. Fl. France III. 35 (1855). — H. pulcher var. pubescens Ambrosi Fl. Tyr. austr. IL 200 (1857). Richter-Gürke PI. Eur. II. 101. Wie Beck a. a. O. bemerkt, schreibt Rec hinger (in Kern. Fl. Aust.-Hung. exs. No. 3078) der Pflanze inthümlich geigeuförmige Blätter zu; auch das Synonym Tilli Pis. 93 t. 37 fig. 2 (vgl. L. Mant. II) gehört nicht hierher. 1) Von öÄiyog wenig und ööovg. 2) Von piHQÖg klein, jiAsiuiv mehr und ööovg. 3) Von iiiaxQÖg lang, gross und ööovg. 45; 708 Polygonaceae. (Verbreitung der Rasse: Mediterranes Süd-Frankreich; Italien; Balkanhalbinsel; Kaukasus.) jljTj B. Abschnitte des Fruchtperigons sehr ungleich, einer viel grösser mit kräftigen Zähnen. Woodsii1). Pflanze meist gross und kräftig. Blätter gross, mehr oder weniger aufgerichtet. Abschnitte des Fruchtperigons herz- eiförmig, der grösste etwa 6 mm lang, jederseits mit 6 — 9 stechen- den, aufrecht-abstehenden, etwa 3 mm langen Zähnen und grosser fast gezähnt erscheinender Schwiele; übrige Perigonabschnitte etwa denen von macrodus ähnlich. Nur im Mittelmeergebiete, bei uns bisher nur in Istrien und Dalmatien (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 40). J?. pul che?' d. Woodsii Arcang. Comp. Fl. It. ed. 1. 585 (1882). Richter-Gürke PI. Eur. II. 101. — R. Woodsii De Not. Cat. Sem. Hort. Roman. 1875. 28. Nuov. Giorn. Bot. Ital. VIII. 42 (1876). — R. pulcher y. heterodus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 40 t. 183 fig. 5 (1904). (Verbreitung der Rasse: Mittleres und südliches Italien; Sicilien [Beck a. a. O.].) [*] (Verbreitung der Art : Britische Inseln ; Frankreich ; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel mit den Inseln; Süd-Russland; Kaukasus; Kleinasien; Syrien, Palästina, Assyrien; Nord-Africa; Canarische Inseln ; Madeira ; Süd-Africa; Brasilien.) TjT 1138. X U39. R. pulche?- X obtusifolius 1138. X 1141. It. pulcher X conglomeratus 1138. X (H36 X 1141). R. pulcher X {?naritimus X conglomeratus) 1138. X H43. R. pulcher X crispus s. am Ende von Lapathnm. R. dentätus. 0. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Stengel meist unverzweigt oder am Grunde ästig. Aeste aufrecht abstehend, beblättert. Untere Blätter gestielt, aus abgerundetem oder undeutlich herzförmigem Grunde länglich, nur mitunter etwas geigenförmig, stumpf, schwach wellig. Blüthenstände lang traubig, die Scheinquirle sämmtlich mit einem linealisch-lanzettlichen am Grunde keilförmigen Tragblattc. Innere Perigonabschnitte an der Frucht meist 4,5 — 5,5 cm lang, jederseits mit 1 — 3, seltener 4 — 5 Zähnen, diese pfriemlich, abstehend, so lang oder gar etwas länger als die Breite der Perigonabschnitte beträgt. In Nord-Africa und West-Asien einheimisch, im Gebiet bisher nur einmal als Flüchtling aus dem ehemaligen Botanischen Garten in Berlin (W. Müller 1857!) beobachtet. Doch wäre an den Mittelmeer- und Adria-Häfen auf diese Art zu achten. Bl. Juni — August. R. dentätus L. Mant. II. 220 (1767). Boiss. Fl. Or. IV. 1013. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 40 t. 18? fig. 7. Richter-Gürke PI. Eur. II. 102. — R. Menzale'nsis 2) Ehrenb. Herb, nach Boiss. Fl. Or. IV. 1013 (1879). i) S. I. S. 44 Fussn. 4; 2. Aufl. S. 69 Fussn. 1. 2) Nach dem Fundort Menzale in Aegyptcn. Rumex. 709 Aendert ab: B. strictus (R. strictus Link Enum. Hort. Berol. 350 [1821]. — R. Ehren- bergiH) Meissn. in DC. Prodr. XIV. 56 [1856]. — R. Klotschidnus"*) Meissner a. a. O. 57 [1856]. — -B. quadridentdtus Ehrenb. Herb, nach Boiss. Fl. Or. IV. 1013 [1879]. — R. dentatus ß. pleiodonty Boiss. a. a. 0. [1879]. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 40). Innere Perigonabschnitte jederseits mit 3 — 5 Zähnen. Haussknecht zieht (a. a. O.) R. dentatus als var. macroddnla*) zu R. pulcher; indess, obwohl wir zugeben, dass die Merkmale des Fruchtkelches schwanken und nicht immer eine sichere Unterscheidung gestatten, müssen wir doch (auch nach den Erfahrungen Ascherson's in Aegypteu) Bornmüller beistimmen, der sich wegen der völlig verschiedenen Tracht, namentlich die unverzweigten oder aufrecht ästigen bis an die Spitze beblätterten Stengel, die grösseren Fruchtkelche für die specifische Trennung des -ß. dentatus brieflich ausspricht. Mit der var. B. ideutificirt Hausskneeht (Ber. Thür. Bot. V. N. F. I. 34 [1891]) eine bei Triest vou Tommasiui gesammelte, von diesem als R. pulcher mitgetheilte Pflanze. Ascherson vermuthete (Ber. d. Deutschen Bot. G. X [1892] [124]), dass es sich um eine Adventivpflanze handeln könne. Doch müssen wir nach der von Bornmüller mitgetheilten Probe der Triestiner und der von H. eben- dahin gezogenen Pflanze von Nauplia und Methana der Ansicht des letzteren bei- stimmen, dass nur Formen von R. pidcher vorliegen. (Vorder- Asien bis Afghanistan, Beludschistan und dem nördlichen Indien; Nord-Africa.) b. Pflanze stets ausdauernd. -Stengel aufrecht. Untere Blätter meist sehr gross, langgestielt, die oberen klein, oft sitzend. Innere Perigonabschnitte mit Zähnen, die kürzer als der sie tragende Abschnitt sind, oder ganzrandig (vgl. auch M. pulcher S. 706, 707). 1. Innere Perigonabschnitte beträchtlich länger als breit, selten etwa so lang als breit, dann scharf und spitz grannig gezähnt. 1139. (5.) R. obtusifölius (Ross-Mangold ; plattd.: Botterbläder, Loddik, Lodkenbläder, Roodschink; niederl.: IJzerhard, Bitterblad ; franz.: Patience sauvage; serb. : KoitiiiTaK, IIIxaBa^). Q|. Wurzel dick spindelförmig, dunkelbraun, innen gelblich. Stengel unverzweigt oder ästig, meist 6 — 12 dm hoch, kantig, öfter warzig, verkahlend, meist braunroth überlaufen. Untere Blätter herzeiförmig bis breit- elliptisch, stumpf oder spitzlich, die übrigen spitz, meist etwa 1,5 dm lang und 8 cm breit, die mittleren am Grunde herzförmig, die obersten 1) S. II. 1. S. 564 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 19. April 1795 f 27. Juni 1876. 2) Nach Johann Friedrich Klotzsch, * 9. Juni 1805 Wittenberg f 5. Nov. 1860 Berlin, Custos des Kgl. Herbariums daselbst und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, hervorragendem Mykologen (Herbarium vivum mycologicum Berol. 1832, fortgesetzt seit 1842 von E,abenhorst s. I. S. 143 Fussn. 4, 2. Aufl. S. 216 Fussn. 5). Von seineu systematischen Arbeiten sind besonders zu erwähnen die über die Classe der Bicornes (Linnaea XXXIV. 1), über die Aristolochiaccae (Mouatsb. der Preuss. Akademie der Wiss. 1859. 571) und über die Classe der Tricoccac (z. T. mit A. Garcke Abhandl. Akad. Wiss. 1859. 1). 3) Von TiÄeloiv mehr und öSovg Zahn. 4) Von [ittXQÖg lang und ööovg Zahn. 710 Polygonaceae. länglich-lanzettlich, am Grunde verschmälert, alle ganzrandig oder wellig ausgeschweift, grasgrün, oft roth gefleckt. Blüthenstände ver- längert-rispig, unterwärts beblättert, unterbrochen, oberwärts blatt- los, öfter ununterbrochen. Fruchtstiele derb, verlängert, oberwärts ver- dickt. Innere Perigo nabschnitte länglich-dreieckig, meist 2 — 4 ( — 5,5) mm lang, stumpf, meist am Grunde beiderseits mit 3 — 5 pf riemenf örmigen Zähnen, oberwärts ganzrandig, alle schwielentragend oder 1 oder 2 ohne Schwiele, oft kaum halb so lang als die Blüthenstiele. Frucht ziemlich klein, 2 — 2,5 mm lang, am Grunde zusammengezogen, oben spitz. In feuchten Gebüschen, an Wegrändern in Laubwäldern, im ganzen Gebiete häufig, auch auf den Nordsee-Inseln. Steigt in Wallis bis 1880 m (Jaccard 310), in Tirol bis 1600 m (Dalla Torre u.Sarnth. VI. 2. 86), in Bayern bis 1500 m (Prantl 162), ebenso in Steiermark (Havek Fl. Stei. I. 196), in Kärnten noch bei 2000 m (P ach er I. 2, 4q Wasser und Ad.Tct&ov s. S. S. 699 Fussn. 1. '*) Von vt'uog Viehweide, Waldung und Adnad'ov. Rumex. 717 II. pusillus. Aeste des Blüthenstandes spreizend. Innere Perigonabschnitte länglich-oval, oft runzelig, mit dicker Schwiele, diese am Grunde oft grubig, gross. — Nicht selten an feuchten Ufern und an überschwemmten Stellen. — R. conglomeratus ß. pusillus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 25 (1904). — R. campesiris Savi Fl. Pis. I. 372 (1798) nicht L. — R. divaricatus Thuill. Fl. Par. ed. 2. 182 (1799) nicht L. — R. pusillus Delarb. Fl. d'Auv. ed. 2. 523 (1800). — R. Winierliil) Zuccagni Syn. pl. Hort. Florent. 45 (1806). Nyman Consp. 634. — R. pycnocdrpus 2) Wallr. Sched. crit. 157 (1822). — R. conglomtratus ß. divaricatus Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. 482 (1825). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 76, — R. conglomeratus ß. pycnocarpus Mert. u. Koch Deutschi. Fl. II. 613 (1826). — R. con- glomeratus b. campesiris Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 96 (1897). B. Die meisten Scheinquirle ohne Blätter. Borreris). Stengel aufrecht. Blätter ganzrandig. Abschnitte des Frucht- perigons alle mit Schwielen. Bisher nur in England, vielleicht aber auch bei uns. R. conglomeratus ß. Borreri Trimen Journ. of Bot. XIV. 310 (1876). Beck in Rclib. Ic. XXIV. 25. — ■ R. sanguineus Engl. bot. t. 1553 nach Trimen a. a. O., dort jedoch Tragblätter an den Scheinquirlen. Die Samen werden gegen Wechselfieber gebraucht (Dragendorff 190). (Verbreitung der Art: Südliche Skandinavische Halbinsel; Däne- mark; Island [wohl nur eingeführt]; Britische Inseln [wohl nur ver- schleppt]; Frankreich; Portugal?; Spanien; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Kur- distan; Kleinasien; Syrien; Libanon und Antilibanon; Nord- und Süd- Africa; Makaronesien; Nord-America.) * R. rupestris (s. S. 699) steht dem J?. conglomeratus nahe und gehört zu dessen Gesammtart; er ist verschieden durch verlängerte, schmal-längliche am Grunde verschmälerte Blätter, länglichen schmalen nur am Grunde beblätterten Blüthenstand mit wenigen grundständigen aufrecht abstehenden kurzen Aesten und verlängerten über die Hälfte der Perigonabschnitte bedeckende Schwielen. — Vgl. über diese atlantische Art Trimen Journ. of bot. XIV. 1 t. 173 (1876), Beck in Rchb. Ic. XXIV. 25 und Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 76. 1136. X 1141. IL maritimus X conglomeratus 1138. X 1141. R. pulcher X conglomeratus (1136. X 1141.) X H38. R. (maritimus X con glomeratus) X pulcher 1139. X 1141. R. obtusifoli'us X conglomeratus s. S. 720. 1139. X H36. X H41. R. obtusifolius X (maritimus X con glomeratus) s. am Ende von Lapathum. s. am Ende von Lapathum. 1) Nach Jakob Joseph Winterl, * 15. Apr. 1739 Steyer (Ob.-Oest.) f 29. Nov. 1829 Budapest, 1771 Professor der Botanik und Chemie an der Universität Tyrnau mit der er 1777 nach Ofen, 1784 nach Pest versetzt wurde. W. veröffentlichte 1788 im Index horti bot. Uuiv. Hung. quae Pesthini est mit 25 Tafeln Beschreibungen und Abbildungen einer Anzahl Charakterpflanzen Mittel-Ungarns, von denen er die neuen aber seltsamer Weise nicht mit den Lina e 'sehen Regeln entsprechenden Namen belegte, sondern z. B. als Alyssum noram (= A. tortuosum W. K.), Astra- galus novus (= A. virgatus Pall.) bezeichnete. Vgl. K an i tz Linnaea XXXIII. 452. 2) Von nvKvög dicht und tiaQnög Frucht. 3) S. II. 1. S. 45S Fussn. 1. Genauere Daten siud : * 13. Juni 1781 f 10- Jan. 1862 Henfield (Sussex). 718 Polygonaceae. 1140. X 1141. R. odontocarpus X conglomeratus s. S. 722. 1140. X (113(5. X 1141.) R. odontocarpus X (maritimus X conglomeratus). 1141. X 1142. JR. conglomeratus X sanguineus s. S. 720. 1141. X 1143. R. conglomeratus X crispus (1136. X 1141.) X 1143. R. (maritimus X con- glomeratus) X crispus 1141. X 1146. R. conglomeratus X hydrolapa- thum 1141. X 1146. J?. conglomeratus X aquaticus 1139. X 1141. X 1148. i?. obtusifolius X cow- glomeratus X aquaticus s. am Ende von Lapathum. 1142. (8.) R. sanguineus. 2J.. Der vorigen Art sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden : Stengel einfach oder aufrecht-ästig, meist 6 — 9 dm hoch. Untere Blätter meist stumpf, etwas geigenförmig geöhrt. Blüthen stände nur am Grunde, seltener bis zur Mitte beblättert. Blüthenstiele über dem Grunde gegliedert. Innere Abschnitte des Fruchtperigons 3 bis fast 4 mm lang, schmäler, länglich-linealisch, fast zungenförmig, einer oder zwei schwielen- los, oft nur der dritte mit fast kugeliger rother Schwiele. An schattigen feuchten Waldstellen, gern an Quellen und an feuchten Waldwegen, meist sehr zerstreut, doch auch auf den Nieder- ländischen Nordsee-Inseln angegeben ; bisher aus Tirol nicht nachgewiesen. Fehlt nach Haussknecht (Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 57) in Thüringen auf Kieselboden. Beobachtet in Ost-Ungarn bis 200 m (Kerner ÖBZ. XXV. 353), in Bosnien-Hercegovina bis 1000 m (Beck Wiss. Mitt. XL 417 [137]). Bl. Juni— August. R. sanguineus L. Spec. pl. ed. 1. 334 (1753). Koch Syn. ed. 2. 705. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 26 t. 167 fig. 1—10. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 75. Nvman Consp. 634 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. II. 96. — R Nemolapathum1) Ehrb. Beitr. I. 181 (1787) z. T. — R. rerti- cillätus Ucria Hort. Reg. Panorm. 164 (1789). — Lapathum san- guineum Moench Meth. 354 (1794). — Rumex Nemolapathum ß. sanguineus Roth Enum. Germ. I. 2. 16. Wallr. Sched. crit. 158 (1822). — B. acutus Curt. Fl. Loud. ed. 2. III. 21 (1826) nicht L. — R. nemorösus (i. sanguineus Klett u. Richter Fl. Leipz. (1830). — R. nemorosus G. F. W. Mey. Chlor. Hanov. 479 (1836). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 379. — R. silväticus Herb, nach Steud. Nomencl. ed. 2. II. 486 (1841). — R. Nemolapathum var. ebracteätus Doli Rhein. Fl. 305 (1843). - - R. Daghestänicus2) K. Koch Linnaea XXII. 209 (1849). — JR. nemorosus ß. coJorätus Gren. u. Godr. Fl. France III. 38 (1855). — Lapathum nemorosnm Fourr. Ann. i) S. S. 716 Fussn. 2. 2) Von K. Koch aus Daghestan in Transkaukasien beschrieben. Rurnex. 719 Soc. Linn. Lyon N. S. XVII. 145 (1869). — R. oravicensis1) Wierzb. nach Nyman Consp. 634 (1882). Steht der vorigen Art sehr nahe und weiter fortgesetzte Beobachtungen werden vielleicht die ja schon von manchen befürwortete Vereinigung mit derselben recht- fertigen, wogegen indess die Unfruchtbarkeit des Bastardes 1141 X 1142 (s. S. 720) spricht. Aendert gleichfalls ab: 1. genuinus (niederl. : Bloedkruid, Drakebloed). Stengel, Blattstiele und Blattnerven blutroth gefärbt. — So bei uns besonders im nördlicheren Gebiete seltener. — R. sanguineus ct. genuinus Koch Syn. ed. 1. 613 (1837). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 49. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Beck in Rehb. Ic. XXIV. 26. — _B. sanguineus L. a. a. O. (1753) im engeren Sinne, aber einige andere der obengenannten Synonyma im engeren Sinne. — Wird in Wallis häufig cukivirt (Moritzi 448), gibt verletzt einen rothen Saft (Schultes Oesterr. Fl. 2. Aufl. 576), daher auch die z. T. schon im 16. Jahrh. vorkommenden Namen Blutampfer, Drachenblut, franz. : Sang de dragon. Die Blätter wirken abführend, die Samen adstringierend. 1. viridis. Stengel, Blattstiele und Blattnerven grün. — So in den meisten Gegenden am häufigsten. — R. sanguineus ß. viridis Koch a. a. O. 613 (1837). Meissn. a. a. O. ; A. u. G. a. a. 0.; Beck a. a. O.; Richter-Gürke PI. Eur. II. 97. — R. viridis Sibth. Fl. Oxon. 118 (1794). Sm. Fl. Brit. I. 390 (1800). — R. condy- lödesi) M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 288 (1808). — R. nemorosus Schrad. nach Willd. Enutn. Hort. Berol. 397 (1809). — R. exsdnguis Kit. in Schult. Oesterr. Fl. ed. 2. I. 576 (1814). — Lapathum viride S. F. Gray Nat. Arr. Brit. pl. II. 274 (1S21). — Rumex Nemolapathum var. exsanguis Wallr. Sched. crit. 158 (1822). Wohl nur eine Missbildung ist : m. aurdtus (R. auratus Sin. in Rees Cycl. XXX no. 30 [1814]. Campd. Mon. Rum. 90 t. 1 fig. 5 vgl. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 26. — R. aureus Höpfn. Mag. Naturk. Helv. IV. 35 (1789) Favrodine doree Reynier Mem. Soc. Laus. II. 261 (1788). — R. sangiiineus y. Reynieri^) Meissn. in DC. Prodr. XIV. 49 [1856]). Blüthen alle männlich, grünroth ; innere Perigonabschnitte fehlschlagend. Staub- blätter 9 — 12. — Einmal in der Schweiz gefunden. Wohl nicht zu trennen sind die von Gandoge r (Fl. Lyonu. Nyman Consp- 634) unterschiedenen von Gurke (in Richter-Gürke PI. Eur. 97 [1897]) als Varietäten aufgeführten R. fraternus, R. integer und R. microdon, die letzteren durch ganz- randige resp. kleingezähnte innere Perigonabschnitte charakterisirt; finden sich oft auf einer Pflanze vereint. (Südliche Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Sardinien; Italien; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Kleinasien; Nord-Persien; Sibirien; Nord-Africa ; Nord- und Süd-America eingebürgert.) * 1139. X 1142. R. ohtusifolius X sanguineus s. S. 720. 1141. X 1142. R. conglomerahis X sanguineus s. S. 720. 1142. X 1143. R. sanguineus X crispus s. Ende von Lapathum. >) Nach dem Fundort Oravica im Banat. -) Von xovdvÄri Beule, Schwiele. 3) Nach Louis Reynier, * 1762 f 17. Dec. 1824 Lausanne, 1798 Schatz- meister (directeur des revenus) der Fransözischen Expedition nach Aegypten, später Leiter des Postwesens (Intendant des postes) in Neapel (Wolff Biogr. IV. 354 nach Cas. de Ca ud olle briefl.). 720 Polygonaceae. Bastarde. A. II. b. 1. 6. 1141. X 1142. R. conglonieratus X saiiguineus. 4. In der Tracht dem R. sanguineus meist am ähnlichsten. Stengel aufrecht, mit kurzen aufrecht abstehenden Aesten, seltener mit zahlreichen Stengeln und verlängerten Aesten. Scheinquirle bis fast zur Spitze der Blüthenstände beblättert. Innere Perigonabschnitte ganz- randig, mit länglich-rundlicher Schwiele, deren eine meist grösser, öfter zwei sehr klein. Früchte fehlschlagend. Auf feuchten Waldwiesen etc. mit den Erzeugern, selten. Thüringen: Osterfeld; Orlamünde: Zeutsch (Haussknecht!), Weimar: Ettersberg. Prov. Sachsen: Erxleben, Altenhausen (Maass). Brandenburg: Putlitz. Schweiz: Winterthur (Siegfried). Mähren: Brunn (Wildt). Steier- mark: Alt- Aussee (Rechinger). R. conglomeratns X sanguineus (R. Ruhmeri1)) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 73 (1885). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32 t. 171 fig. 1—3. Richter-Gürke PL Eur. IL 96. Von den sehr ähnlichen Erzeugern durch die Beblätterung des Blüthenstandes und die ungleichen Schwielen an den inneren Perigonabschnitten verschieden. — Beinerkenswerth ist, dass trotz der grossen Aehnlichkeit der Erzeuger, die ja ihre Artberechtigung (s. S. 719) zweifelhaft erscheinen lässt, die Bastarde völlig unfrucht- bar sind, eine Thatsache, die nicht für ihre sehr nahe Verwandtschaft spricht. Beck unterscheidet (a. a. O.) 2 Formen, deren erste er a) J\. Ruhmcri nennt, sie ist im wesentlichen durch kurze aufrecht abstehende Aeste ausgezeichnet, während die zweite kräftigere Form verlängerte hat. (Bisher nur im Gebiete.) [*J B. IL b. 1. 1137. X 1141. R. obtusifolius X conglomeratus. 2|-. Meist ziemlich kräftige Pflanze, von der Tracht des R. obtusifolius; auch die unteren Blätter meist dieser Art ähnlich, meist lang gestielt, gross, länglich-verkehrt-eiförmig, am Grunde schwach herzförmig, an der Spitze stumpf bis spitz; mittlere Blätter am Grunde herzförmig, die oberen lanzetttlich. Blüthenstände bis fast zur Spitze beblättert. Blüthen- stiele nur bis 1 ljz mal so lang als die inneren Perigonabschnitte; diese länglich-oval, an der Spitze vorgezogen, stumpf, 3,5 bis fast 5 mm lang und 2 — 2,5 mm breit, ganzrandig oder am unteren Theile schwach bis deutlich gezähnelt, meist alle schwielentragend. Früchte fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut durch das ganze Gebiet, wohl oft übersehen. R. conglomeratns X obtusifolius {R. abortivus) Ruhmer Jahrb. Bot. Gart. Mus. Berlin I. 253 (1881). Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 72 (1885). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 268. Murbeck Bot. Not. 1899. 29. Beck in Rchb. Ic. XXIV t. 173 fig. 1—3. Nyrnan Consp. Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. IL 99. 1) S. II. 2. S. 451 F.issn. 1. Rumex. 721 Ziemlich veränderlich ; Haussknecht unterschied (a. a. O.) folgende Formen : A. su bobtusiföl iu s. Iu der Tracht dem R. obtusi/olius sehr ähnlich. Grund- blätter am Grunde ziemlich plötzlich abgerundet. Innere Perigonabschnitte ganzrandig bis fein gezähnt, einzeln bis alle schwielentragend. — Nicht selten. — R. congl. X obtusif. 1. subobtusifölius Haussknecht a. a. O. 72 (1885). — Hierzu gehört wohl als Missbildung m, sterilis (Haussknecht a. a. O. [1885]). Pflanze vom Grunde au stark ästig. B. subconglomer ät us. Iu der Tracht dem R. conglomeratus am ähnlichsten, aber innere Perigonabschnitte grösser, breiter, ungleichmässig gezähnelt, alle schwielentragend. — Seltener. — R. congl. X sang. 2. subconglomeratus Hausskn. a. a. O. 73 (1885). Wie bei allen Bastarden zwischen Arten mit gezähnten und solchen mit ganz- randigen inneren Perigonabschnitten lässt sich der hibride Ursprung meist schon mit ziemlicher Sicherheit an der schwaukenden Grösse und Ausbildung der Zähne selbst an einem Exemplare resp. an einer Blüthe erkennen. Wichtiger als die vorigen Formen erscheint: II. Salisburgensis1). Untere Blätter lang gestielt, länglich- elliptisch, etwa 3 mal so lang als breit, am Grunde zusammen- gezogen, wie auch die oberen mehr oder weniger wellig-gekerbt, die mittleren und oberen Blätter allmählich schmäler werdend, bis die oberen lanzettlich. Blüthenstand sehr ästig, mit ver- längerten Aesten. Scheinquirle entfernt bis genähert, nur die unteren beblättert. Innere Perigonabschnitte schmal-länglich-drei- eckig, ganzrandig bis undeutlich gezähnelt, alle Schwielen tragend. Früchte nur zum Theil fehlschlagend. Bisher nur in Salzburg: bei Grödig (Rechinger). B. obtusif olins X conglomeratus II. Salisburgensis A. u. G. Syn. IV (1912). — B. conglomeratus X Silvester (B. salis- burgensis) Fritsch u. Rechinger Verh. ZBG. Wien XLIX. 253 (1898). — B. conglomeratus X obtusifolius b. B. salisburgensis Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32 t. 173 fig. 7 (1904). Durch Einwirkung der Rasse silvestris von R. obtusifolius entstanden. (IL Salisburg.: Bisher nur im Gebiete.) [*J (Verbreitung des Bastards: Bornholm; Britische Inseln; Griechen- land.) *| 1139. X 1142. R. obtusifolius X sanguineus. 21. Grund- blätter länglich-eiförmig, am Grunde gestutzt bis schwach herzförmig, oberwärts stumpf oder spitz, flach. Blüthenstände mit starren ver- längerten Aesten, reichlich beblättert. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, so lang bis doppelt so lang wie die inneren Perigonabschnitte; diese ungleich, länglich, 3,5 — 5 mm lang und 1,5 — 2,5 mm breit, an der Spitze vorgezogen, ganzrandig, unterwärts fein gekerbt oder mit mehreren ungleichen dreieckigen kurzen Zähnen, ein Abschnitt mit sehr grosser länglich-rundlicher Schwiele, die der anderen Abschnitte viel kleiner und öfter undeutlich. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut und wohl öfter übersehen. Bis- 1) Salisburgia, Salzburg. Aschersoii n. Crraebner, Synopsis. IV. 46 722 Polygonaceae. her in Holstein, Hannover, Westfalen, Thüringen, Harz, Königreich Sachsen. Nieder-Oesterreich:Purkersdorf,Vöslau(Rec hinger). Galizien. Hercegovina: Suhagora (Murbeck). R. obtusifolius X sanguineus (R. Düfftii1)) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 78 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899. 32. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 36 t. 173 fig. 4—6. Richter-Gürke PI. Eur. IL 99. — R. obtusifolius X viridis {R. Block ii2)) Zapalow. Consp. Fl. Galic. crit,. II. 111 (1908). (Schweden; Dänemark.) j_*J 1140. X 1141. R. odontocärpus X conglomeratus. 2|_. In der Tracht soll dieser Bastard dem R. conglomeratus X crispus ähn- lich, von ihm aber durch spitzere pfriemliche Zähne an den inneren Perigonabschnitten verschieden sein. Scbeincpjirle in den Blüthenständen mit Laubblättern. Mähren: bei Saitz mit R. odontocärpus ; R. conglomeratus nicht weit davon. R. conglomeratus X odontocärpus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 59 (1904). — R. conglomeratus X biformis (R. Niesslii3)) Wildt ÖBZ. LIV (1904) 381. (Bisher nur im Gebiete.) |*J 2. 2. Innere Perigonabschnitte so lang oder wenig länger als breit, fast oder völlig ganzrandig. — Traubenartige Blüthenstände zuletzt dicht, oberwärts unbeblättert. a a. Innere Perigonabschnitte sämmtlich oder doch einer von ihnen schwielentragend. 1 1. Blattstiel oberseits flach. Blätter meist derb, fast leder- artig. a a. Grundständige Blätter am Grunde verschmälert, gestutzt oder etwas herzförmig. Gesammtart R. crispus (No. 1143, 1144). 1143. (9.) R. crispus (Lorke, K röten blätter, Grindwurz, Mangel- wurz, Kuhschwanz; niederl.: Koeleek, Kijikwabben; it.: Rombione, Rombice; rum.: Dragavei, Stevie, Steghie; wend. : Kroweca, Krowecowy hopus, Krowina hopus, Krowecowy hogon ; kroat. : Konjski sdavelj, Scavljak; serb. : Hoacko 3e.te; litt.: Laukinnis Tabaka). 2J_. Wurzel i) S. VI. 1. S. 262 Fussd. 3. >) Nach Bronislaw Btocki, * 6. Pec. 18">4 Tuliglawy, Bezirk Sadowa-AVisznia in Galizien, seit 1881 Professor :m der Landes-Forstschule in Lemberg (briefl.), hochverdient um die Flora dieses Kronlandcs. 3) Nach Gustav Xiessl von Mayendorf, * 26. Januar 1839 Verona (briefl.), seit 1865 Professor der Geodäsie und Astronomie an der Technischen Hochschule in Brütin, seit 1906 im Ruhestande in Wien, hochverdient um die Keuntniss der Flora Mährens, besonders um die der Kryptogamen und besonders der Pilze. Ituniex. 723 dick spindelförmig, fast holzig, gelblich, oben mit zahlreichen vorjährigen Blättern. Stengel aufrecht, meist 3 — 8 dm hoch, gefurcht, kahl oder kurz rauhhaarig, grünlich oder schmutzig rothbraun, unverzweigt oder oft vom Grunde an ästig, die Aeste meist kurz, aufrecht. Grundständige Blätter mit ziemlich schlaffen Stielen, lanzettlich bis länglich- lanzettlich, meist etwa 1 dm lang und 1,5 — 3 cm breit, spitz, am Rande wellig-kraus bis etwas gekerbt, grasgrün, kahl oder unter- seits (mit dem Stiele) besonders auf den Nerven kurz behaart; die oberen Blätter am Grunde verschmälert, sehr kurz gestielt, schmäler, spitz. Traubenförmige Blüthenstände schmal, oft locker, seltener dichter rispig, mit genäherten oder etwas entfernten Scheinquirlen, die unteren der letzteren mit laubartigen Tragblättern, die oberen ohne solche. Blüthenstiele dünn, verlängert, bis etwa 2 V2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte, unter der Mitte gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte abstehend. Innere Perigonabschnitte gross, rundlich-herz- förmig, 3,5 — 5 mm lang, stumpf, am Rande schmal weisslich durch- scheinend, seltener wenig länger als breit, deutlich netzaderig, am Grunde öfter wenig gezähnelt , meist nur 1 Abschnitt, seltener alle seh wielen tragend. Frucht beiderseits spitz, 2,5 — 3 mm lang. Auf Wiesen, an Grabenrändern, besonders an Chausseegräben, auf und an feuchten Aeckern, an Wegen, Zäunen, auch auf Schuttplätzen etc. durch das ganze Gebiet, meist gemein; auch auf den Nordsee-Inseln!! Beobachtet in Wallis bis 1600 m (Jaccard 310), in Bayern bis 830 m (Prantl 162), in Ost-Ungarn bis 200 m (Kerner ÖBZ. XXV. 355), in Bosnien-Hercegovina bis 1000 m (Beck Wiss. Mitth. XXV. 416 [136]), in Galizien sogar noch bei 1515 m (Zapalo wiez). Bl. Juni bis August. B. crispus L. Spec. pl. ed. 1. 335 (1753). Koch Syn. ed. 2. 706. Gren. u. Godr. Fl. France III. 38. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 378. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 22 t. 163 fig. 1—7. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 73. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. II. 93. — Lapathum crispum Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 261 (1772). — B. Fischeri1) Rchb. Ic. pl. crit. IV. 58 (1826)? — B. Begeh2) F. Schmidt Reise Amurl. 167 (1868)? — B. Luederi3) Munter Act. Congr. Bot. Amst. 1877. 188 (1879). — B. patientia var. crispus O. Kuntze Rev. gen. pl. L 560 (1891). Wird nach Maly (briefl.) auch Haseuampfer genannt, über Grindwurz vgl. auch S. 712. Franz. auch Patience parelle (De Candolle). Verhältnismässig wenig veränderlich ; man unterscheidet folgende Abänderungen : A. Innere Perigonabschnitte an den meisten Blüthen alle schwielentragend, die Schwielen aber meist ungleich gross. 1) S. II. 2. S. 473 Fussn. 1. 2) S. VI. 1. S. 25 Fussn. 2. 3) Nach C. Lue der, 1873 Deutschem Cousul in Shanghai, auf dessen Ver- anlassung der Dolmetscher des Consulats, Frau zenb ach, in der südlichen Mongolei lebende Rhabarberpflanzen für Prof. Munter in Greifswald sammelte. 46* 724 Polygonaceae. t rigran ulat us. In die Blüthenstände sind oft solche Blüthen bei- gemisoht, von deren inneren Perigonabschnitten nur 1 oder 2 Schwielen tragen (nach Beck so besonders bei cultivierten Exemplaren. — Die bei weitem häufigste Form. — R. cvispus var. trigranuldtw Bosw. Journ. of Bot. XIII. 373 [1875]. — R. crixpus u. typicus Beck Fl. Nieder-Ocsterr. 320 (1890) in Ilchb. Ic. XXIV. 22. — Hierzu gehören: II. integ errimus (Schur Enum. pl. Trauss. 580 [1866]) Inuere Perigon- abschnitte völlig ganzrandig. III. subeorddtua (Warren Journ. of Bot. XIII. 347 [1875]. — f. denldtus Figert 74. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 43 [1896] nicht Schur). Innere Perigonblätter schwach, seltener deutlicher gezähnelt. Durch die Gestalt der Blätter, die Tracht etc. sind ausgezeichnet: b. major (Le Grand Suppl. Fl. Berry 54 [1900]. Rouy a. a. O. 73. — var. robüstus Rechinger ÖBZ. XLII. 17 [1892]). Pflanze kräftig, mitunter bis 1,5 m hoch. Blätter grösser, breiter, breit-oval bis länglich-oval, meist 2,5 — 4 dm lang, wenig bis locker wellig. Innere Perigonabschnitte grösser. — So meist häufig, hier und da auf Composthaufen, in Mistbeetkästen etc. Sonst beobachtet in Nieder-Oesterreich, Kärnten und in Frankreich. — In der Tracht dem R. patientia ähnlich, aber wohl kein Bastard mit dieser Art, wohl wenig mehr als eine Standortsform. — Hierher wohl auch R. chymophyllwl) Gandog. Fl. Lyonn. 191 (1875). Nyman Consp. 633. — R. crinpus chymophyllus Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. II. 94 (1897)? C. plonifdlius (Schur Enum. pl. Transs. 580 [186G]). Untere Blätter mei>t breiter, fast elliptisch, flach, am Rande nicht oder kaum kraus. — Nicht selten, besonders au feuchten schattigen Stellen. (1. irraviosus (Peterm. Fl. Lips. 206 [1838]>. Stengel gänzlich unverzweigt, etwa 3 — 6 dm hoch. Schcimpuirle in den Blüthenständeu meist beblättert. — Selten. Wohl nur eine Spielart ist 1. puniceus (Zapat. Consp. Fl. Galic. crit. II. 104 [1908]). Blüthen und Blüthenstiele mit einem Theile des Stengels grauatroth. Untere Blätter meist länglich, am Grunde herzförmig. — Galizien und auch anderwärts. B. Innere Perigonabschnitte nur z. T., oft nur eiuer von ihnen eine Schwiele tragend oder sehr klein. I. Innere Perigonabschnitte von normaler Grösse. a. unicallosns. Nur einer der drei inneren Perigonabschnitte schwielen- tragend. — Nicht selten. — JB. crispus yy. unicallosus Peterm. Fl. Lips. 260 (1838). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 23. — Nicht viel verschieden ist: 2. linguldtus (Beck Fl. Nieder-Oesterr. 320 [1890]. Rechinger ÖBZ. XLII [1892] 18 als Subsp. — R. lingulaiu» Schur Enum. pl. Transs. 580 [1866]. Nyman Consp. 633). Innere Perigonabschnitte rundlich- herzförmig oder schmäler, oft kleiner, nur einer mit Schwiele. — Bisher in Deutschland, Tirol, Kärnten, Nieder-Oesterreich, Hercegovina, Sieben- bürgen und wohl auch anderwärts. b. nudivalvis. Innere Perigonabschnitte alle ohne Schwiele oder nur einer von ihnen mit einer kleinen bis undeutlichen. — - Nicht selteu. — R. critpUS ß. nudivalvi* Meissn. in DC. Prodr. XIV. 45 (1856). A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 269. Beck a. a. O. 22. — R. crispus y. nudus Regel Descr. pl. nov. VII. 108 (1873). II. Innere Perigonabschnitte sehr klein. in ioroc ä r p u s '-'). Aeussere Perigonabschnitte vorgestreckt ; innere ohne oder mit Schwielen, kaum die Früchte bedeckend. — Bisher mit Sicherheit 1) Von %vtiÜ£ Saft und tpöÄÄov Blatt. 2) Von juixQÖg klein und y.uondg Frucht. Ruinex. 725 nur auf der Skandinavischen Halbinsel, aber sicher auch bei uns. — JR. crispus var. microcarpiis Murbeck Bot. Notiser 1885. 79, 1899. 20. Rechinger ÖBZ. XLII (1892) 18. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 22. Richter-Gürke PI. Eur. II. 94. — -ß. mici'ocarpus Bryhn Bidr. til Jaed. Fl. 46 in Nyt Magaz. Naturvid. 187G. 290. — "Wohl nicht verschieden ist microvälvis l) Simonk. Math, es termeszett. közlem. XVI. 119 (1879) aus Ungarn. Nicht bekannt sind uns var. mono cöccus^) (Dison Iverus Beskr. öfv. West- manlands Farn. [1877]) aus Schweden und littöreus (Hardy nach Gurke in Richter- Gürke PI. Eur. II. 94 [1897]). (Skandinavische Halbinsel; Island; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Russland; Krim; Kaukasus; Kleinasien; durch das nördlichere Asien bis China und Japan; Java; Nord-Africa; Makaronesien ; fast ganz America; Neu- seeland.) * 1136. X 1143. R. maritimus X crispus 1138. X 1143. R. pulcher X crispus 1139. X 1143. R. obtusifolius X crispus 1136. X 1139. X H43. R. maritimus X obtusi- folius X crispus 1140. X 1143. R. odontocarpus X crispus 1141. X' 1143. R. conglomeratus X crispus (1136. X H41.) X H43. R. (maritimus X con- glomeratus) X crispus 1142. X 1143. R. sanguineus X crispus 1143. X H44. R. crispus X domesticus s. S. 727. 1143. X 1146. R. crispus X hydrolapathum s. S. 729. 1143. X 1147. R. crispus X patientia s. S. 732. 1143. X 1148. R. crispus X aquaticus \ s. am Ende von 1148. X 1150. R. crispus X confertus J Lapathum. 1144. (10.) R. domesticus3). Ol. In der Tracht etc. der vorigen Art sehr ähnlich, von ihr aber hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Meist erheblich grösser, bis 1,5 m hoch und mitunter noch höher. Blätter zarter, die unteren breit-lanzettlich bis läng- lich-oval oder lanzettlich, am Grunde verschmälert, gestutzt oder ab- gerundet, kaum herzförmig, nach der Spitze allmählich verschmälert, die oberen lanzettlich, alle am Rande wellig-kraus. Blattstiele schmal, oberseits flach oder die der inneren Grundblätter schwach rinnig. Ge- sammtblüthen stand mit aufrechten Aesten, nur am Grunde beblättert, zur Fruchtzeit ziemlich dicht. Blüthen einhäusig-viel- ehig, die weiblichen mit Staminodien. Blüthenstiele zur Fruchtzeit unter der Mitte gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte zurückgeschlagen, sehr s. am Ende von Lapathum. ') Bastardwort aus fiixQÖg und valva Klappe, d. h. innerer Perigonabschnitt. 2) Von iiövog einzeln und -/.öy.y.og Kern d. h. Schwiele. 3) Dieser Name bezieht sich auf die frühere Verwechslung dieser Art mit R. paiientin, die in der alteren französischen Litteratur als ^domestique" (angebaut) bezeichnet wurde. 721 i Polygonaceae. klein, nur etwa so lang wie der Herzausschnitt der inneren ; diese rund- lich-nierenförmig, mit tief herzförmigem Grunde, meist 5 — 7 mm lang und 6 — 9 mm breit, ganzrandig oder stumpf gezähnelt, einer von ihnen mit deutlicher Schwiele oder alle ohne solche. Früchte dunkelbraun, 2,5 — 3 mm lang. An Wegen, auf Ruderalstellen, an Ackerrändern, Zäunen, in Gärten nur im nördlichen Gebiete heimisch. Niederlande. Ostfriesland. Bremen. Unterlauf der Elbe bei Hamburg (seit 1858 nicht mehr, Junge briefl.), bei Schleswig sowie in Nord-Schleswig vom mittleren Angeln undTondern an. Rügen!! Westpreussen : auf der Westerplatte bei Danzig und bei Königsberg i. Pr. (Abromeit Phys. Oek. G. XLVII. 260 ABZ. XII. 86 Fl. v. Ost- u. Westpr. 730) eingeschleppt, ebenso Königreich Sachsen : Obergablenz bei Chemnitz früher und in der Schweiz: Zürich (N ägeli und Th eilung Adv.fl. 28) und Buchs (Schnyder nach Th eil ung Viertelj. Zur. LH [1907] 441). Bl. Juli, August (September). R. domesticus Hartm. Scand. Fl. 148 (1820). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Murbeck Bot. Notiser 1899. 13. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 21 t. 161 fig. 1—7. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. IL 93. — jR. longifolius DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. Suppl. 368 (1815)? Meissn. in DC. Prodr. XIV. 44. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 71. — R. Hippolapathum1) a. domesticus Fries Novit. Fl. Suec. ed. 2. 106 (1828). — R. alpinus Hook. Engl. bot. Suppl. t. 2694 (1831) nicht L. Buchenau (Fl. Nördweste!. Tiefebene 185) und E. H. L. Krause verniuthen in der Pflanze einen Art gewordenen Bastard R. aquaticus X crispus, eine Verrauthung, die Prahl (Fl. v. Sehl.-Holst. 4. Aufl. 114) mit Recht als irrig zurückweist. Acndert ziemlich wenig ab, zu erwähnen sind : B. nanus (Hook. Fl. Bor. Am. II. 129 [1840]). Arktische Zwergforni. C. latifölius (Hartm. Fl. Scand. ed. 4. 115 [1843]). Pflanze kraftiger. Blatter breiter. — So auch bei uns. Dänemark ; Skandinavische Halbinsel. D. boredlis (Neuman Botan. Notiser 1885. 153 mit Fig.). Blätter schmäler und kleiner. Innere Perigonabschnitte mit deutlicher Spitze. — Schweden. 1. micröcalyx (Murb. u. Nilss. Bot. Notiser 1899. 14). Innere Perigon- abschnitte zur Fruchtzeit nicht vergrössert, nicht grösser als die Frucht. — Schweden. (Skandinavische Halbinsel! bis ins arktische Gebiet; Dänemark; Island: Faer-Oer; Shetland-Inseln ; Britische Inseln !!; Frankreich; Pyre- näen; Russland!; Nowaja-Semlja; Sibirien; Nord- und arktisches America; Grönland.) #. 1139. X 1144. R. obtusifolius X domesticus \ s. am Ende von 1142. X 1144. R. sanguineus X domesticus \ Lapathum. 1143. X 1144. R. crisjnis X domesticus s. S. 727. 1144. X H48. R. domesticus X aquaticus s. am Ende von Lapathum. 1) Name einer Rumex-Art bei Dioskorides (II, 141), von Innog Pferd und Aänaxrov s. S. G99 Fussn. 1. Rumex. 727 Bastard. A. II. b. 2. a. 1. a. 1143. X 1144. R. crispus X domesticus. %.. Dieser bei der Aehnlich- keit der Erzeuger schwer sicherzustellende Bastard ist bisher bei uns nur in Schles- wig nach Junge briefl. : Angeln: Gr. Solt (Rock); Hadersleben, Lundsbek (Christiansen); Tondern : Norderlügum (Junge) beobachtet worden, ist aber bei der allgemeinen Verbreitung des R. crispus auch anderwärts im nördlichen Ge- biete zu erwarten. R. crispus X domesticus F. W. Areschoug Skänes Fl. ed. 2. 365 (1866). — R. prop in q uns J. E. Areschoug Botan. Notiser 1840. 22. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32. Nyman Consp. 633. Richter-Gürke PL Eur. II. 93. — R. maximus /?.? pro- pinquus Meissn. in DC. Prodr. XIV. 48 (1856). Murbeck (Bot. Notiser 1899. 21) charakterisirt diesen Bastard etwa folgender- massen : Grundständige Blätter lanzettlich, allmählig zugespitzt, gegen den gestutzten oder abgerundeten Grund zu etwas verschmälert, wellig-kraus. Fruchtstiele tief unter der Mitte gegliedert, bis 2 1/t mal so lang als das Perigon. Aeussere Perigonabschnitte zurückgerichtet, viel kürzer als die halbe Breite der inneren. Diese ungleich, rund- lich-herz- oder nierenförmig, etwas dünn, ganzrandig oder gegen den Grund zu kaum gekerbt, 4,5 — 6 mm lang, 6 — 8,5 mm breit, die grössere mit einer rundlichen oder breit-länglichen, die kleineren ohne oder mit verkümmerter Schwiele. (Skandinavische Halbinsel; Shetland-Inseln; Britische Inseln.) _*_[ ß. Grundständige Blätter am Grunde verschmälert, nicht ß. gestutzt oder herzförmig, lang gestielt. 1145. (11.) R. pseudonatronatus *). %. Wurzel spindelförmig, wenig verzweigt, fast schwarz. Stengel hoch, fast ruthenförmig, un- verzweigt. Grundständige Blätter lang gestielt, verlängert, schmal linealisch-lanzettlich, jederseits lang verschmälert, ziemlich dick- lich, die stengelständigen linealisch, alle flach. Blüthenstand zur Fruchtzeit verlängert, dicht, am Grunde unterbrochen und dort be- blättert, mit kurzen kaum fingerlangen aufrechten Aesten. Fruchtstiele unter der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte herzförmig, 3 bis 3,5 mm lang und breit, stumpflich, ganzrandig oder ausgeschweift, dunkelbraun, netznervig, papierartig, sämmtlich ohne Schwiele oder nur ein Abschnitt mit einer kleinen länglichen. Früchte etwa 2 mm lang, scharf 3 kantig. An feuchten „pseudonatronaten" Orten (s. Fussnote), „Szik", in Mittel-Ungarn im Walde Fas bei Körös-Ladäny (Borbas!). Bl. Juni. R. pseudonatronatus Borbäs in Kerner Fl. Austr.-Hung. exs. no. 3071. Schedae VIII. 71 (1899). Rechinger ebendort 71, 72. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 21 t. 162 fig. 1—5 (1904) vgl. auch Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 93 (1897). — R. domesticus ß. pseudo- 1) Die Pflanze wächst auf Natriumcarbonat enthaltenden Böden, denen aber die sonst für solche Gelände charakteristischen Pflanzen fehlen. Das Wort Natron ist bekanntlich mittelalterliche Corruption des classischen vCiqov (nitrum), das später auf den Salpeter übertragen wurde. In dem barbarischen Latein der Alchemisten wurde das Wort natronatus für natronlialtig geprägt, das sich in der Sprache der Apotheker und Drogisten bis heute erhalten hat (z. B. Tartarus natronatus). 728 Polygonaceae. natronattlS Borbas Bekes megye flor. in ertekez. a termeszuttudom. köreböl XI. 63 (1881). Eine sehr auffällige und kritische Pflanze, die in der Tracht an R. odonto- carpus und den Asiatischen (nb auch Südrussischen ?) R. stcnophyllus erinnert, aber viel schlanker und höher ist. Sie ist entschieden dem R. donuslirus und vielleicht auch dem R. aquaticus verwandt, aber abgesehen von dem schlanken dichten Blüthenstaud mit den zahlreichen kleinen dunkelbraunen Früchten ist sie von ersterer Art durch die sehr schmalen Blätter und die kleinen inneren Perigon- abschnitte verschieden ; von R. aquaticus auch durch die am Grunde verschmälerten, nicht länglich-dreieckigen Blätter, auch durch die kleinen Perigonabschnitte, die am Grande deutlich herzförmig sind und durch den schlanken Blüthenstand verschieden, an den die kurzen Aeste angedrückt erscheinen. Murbeck hat (Botan. Notiser 1899. 17) eine Unterart R. Fe'nnicus aus Finnland beschrieben. (Finnland [s. oben]; westliches Russland? [Rechinger].) [*_? 1146. (12.) R. hydrolapathum *) (Butterweckenkraut [Elsass], Bocken-, Docken- oder Rockenblätter; plattd.: Roode oder Gröne Hinnerk, Roodstrunk; wend. : Kainf). %.. Wurzel rüben förmig, schwärz- lich. Stengel meist zu mehreren, aufrecht-ästig, meist fast 1 bis fast 2 (bis 2,5) m hoch, kantig. Alle Blätter spitz, am Grunde ver- schmälert, fast lederartig, die grundständigen sehr gross, bis 1 m lang, länglich-lanzettlich bis länglich-elliptisch, flach, lang gestielt, die übrigen lanzettlich, schwach wellig-ausgeschweift, die obersten linealisch. Blüthenstände gross, mit bogig-aufsteigenden wieder verzweigten Aesten, oft dicht rispig, mit ziemlich zahlreichen laubigen Tragblättern. Scheincpiirle meist etwas entfernt. Aeussere Perigon- abschnitte anliegend, innere eiförmig bis rhombisch-dreieckig, 5 — 7 mm lang und 4 — 5,5 mm breit, am Grunde nicht herz- förmig, spitz, durch die am Rande vorspringenden Nerven gezähnelt, zur Reifezeit klaffend, alle oder doch 2 eine längliche Schwiele tragend, wenig kürzer, seltener nur halb so lang als der unter der Mitte gegliederte Blüthenstiel, netznervig. Frucht scharf dreikantig, 3,5 — 4 mm lang, beiderseits zugespitzt. Auf Sumpfwiesen, an Ufern von Flüssen und Seen, an Gräben, seltener an feuchten Waldrändern, Erlenbrüchern etc. fast im ganzen Gebiete nicht selten, doch fast nur in der Ebene und grösseren Fluss- thälern, in Ost-Ungarn bis 200 m beobachtet (Kern er ÖBZ. XXV. 355), in Bayern bis 330 m (Sendtner). Bl. Juli, August. R. Hydrolapathum Huds. Fl. Angl. ed. 2. 154 (1778). Koch Syn. ed. 2. 707. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 377. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 24 t. 165 fig. 1—5. Nyraan Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. II. 95. — R. Britännica1) Huds. Fl. Angl. ed. 1. 135 (1762) nicht L. — R. antiscorbi'tticus Salisb. Prodr. 258 (1786)? — R. aquaticus Pol 1. Fl. Pal. I. 361 (1776). Sm. Fl. Brit. I. 394 (1800) nicht L. — Lapathum i) Pflanzenname bei Plinius (XXV, 6), von vöcoQ Wasser und Aäna&ov 8. S. 699 Fussn. 1. Synonym von herba Britännica s. S. 697 Fussn. 2. Rumex. 729 rivule Renault Fl. Dep. One 60 (1804)? — Rumex maximus Gmel. Fl. Bad. II. 99 (1806) nicht Schreb. — R. acutus Wahlenb. Fl. Ups. 118 (1820). Fl. Suec. 233 (1824—26) nicht L. — Lapathum gigan- teum Opiz Sezn. 57 (1852). Eine durch die Grösse aller Theile namentlich der unteren Blätter sehr auf- fallende, namentlich für grosse Flussniederungen und deren Röhrichte charakteristische schöne Art. Wird in Italien Tabacco palustre genannt, ein für die grossen Blätter nicht unpassender Vergleich. Aendert ab: Gurke führt (in Richter-Gürke PI Eur. II. 95 [1897J) als Varietäten 2 Arten von Gandoger (Fl. Lyonn. 191 [1875]) aus Frankreich auf: ß. Chabcrti^) und R. luydunensis-). — Erwähnenswerth erscheinen: B. Mediter räneus 3). Blätter wellig, unterseits besonders an den Nerven etwas rauh. Innere Perigooabschnitte eiförmig-dreieckig, am Rande gebogen, ganz- randig. — Schweiz: Les Devens bei Bex (Charpentier; E. Thomas). — R. Hydrolapathum ß. mediierraneus Gaud. Fl. Helv. II. 584 (1828). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 24. C. Bugensis'), Innere Perigonabschnitte breiter und kürzer, 4,5 — 5,5 mm lang und 4 — 4,5 (bis 5,5) mm breit, also wenig schmäler oder so breit als lang, breit dreieckig-eiförmig bis fast rhombisch, oberwärts kurz zungenförmig ver- schmälert, am Grunde fast gestutzt, z. T. deutlich gezähnelt — Galizien. — R. hydrolapathum var. bugensis Zapaiow. Consp. Fl. Galic. crit. II. 105 (1908). D. latifolius. Untere Blätter deutlich kürzer und breiter, bis fast 5 dm lang und bis über 1,5 dm breit. Blüthenstiele z. T. in der Mitte gegliedert. — Galizien (Reh mann). — R. hydr. for. latifolius Zapal. a. a. O. (1908). (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Nord- und Mittel-Italien; nördliche Balkanhalbinsel; Mittel- und Süd-Russland.) * 1139. X H46. R. obtusifolius X hydrolapathum \ s. Ende von 1141. X H46. R. conglomeratus X hydrolapathum \ Lapathum. 1143. X 1146. R. crispus X hydrolapathum s. unten. 1146. X 1148. R. hydrolapathum X aquaticus s. Ende von Lapathum. • Bastard. A. IL b. 2. a. 1. 1143. X H46. R. crispus X hydrolapathum. 4. Wird in 2 Formen erwähnt und zwar: A. Schreberi5). Untere Blätter länglich-lanzettlich, etwa in der Mitte am breitesten, am Grunde verschmälert oder abgerundet, an der Spitze stumpflich, fast lederartig, am Rande schwach wellig. Blüthen- 1) S. VI. 1. S. 278 Fussn. 1. 2) Bei Lyon (Lugdunum) gefunden. :\) Dies Wort hat hier nicht die gewöhnliche auf das Mittelmeer bezügliche Bedeutung, sondern bezeichnet eine nicht an Ufern wachsende Form. 4) Nach dem Flusse Bug (Nebenfluss der Weichsel). 5) S. II. 2. S. 32 Fussn. 1; die genauen Daten sind: * 16. Jan. 1739 f 10. Dec. 1810. 730 Polygonaceae. stand dicht. Blüthenstiele deutlich gegliedert. Innere Perigon- abschnitte rundlich-dreieckig, wenig länger als breit, am Grunde ge- stutzt, in der Grösse sehr wechselnd, 5 — 7 mm lang und 4,5 bis 6 mm breit, fast lederartig, alle schwielentragend; Schwielen gross, dick, 2ß so lang als die inneren Perigonabschnitte. Mit den Erzeugern. Im Gebiete bisher nur in Nord- und Mitteldeutschland sehr zerstreut! Mähren: Tracht (Wildt). R. crispus X hydrolapathum (R. Schreberi) Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. III. 74 (1885). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32 t. 174 fig. 1—4. Richter- Gürke PI. Eur. IL 94. (Schweden.) [*J B. Murbeckii1). Untere Blätter länglich, am Grunde abgerundet- gestutzt, an der Spitze verschmälert, am Rande wellig-kraus, kurz gestielt. Fruchtstand gross, locker. Blüthenstiele am Grunde ge- gliedert, etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese in der Grösse deutlich ungleich, 4 — 7 mm lang, um lß länger als breit, dreieckig-rhombisch, verschmälert, nach dem Grunde zu oft gezähnelt, alle Schwielen tragend. Schwielen länglich, etwa 2/z der Länge der inneren Perigonabschnitte erreichend. Steht dem R. hydrolapathum näher, wurde bisher noch nicht im Gebiete beobachtet, ist aber wohl nur übersehen. R. crispus X hydrolapathuni b. R. Murbeckii Beck in Rchb. Ic. XXIV. 32 t. 174 fig. 5 (1904). (Schweden: Orsbro Kvarn [Murbeck].) [*J 2. 2. Blattstiel oberseits rinnig (vgl. R. domesticus). Blätter dünn. 1147. (13.) R. patientia2) (Gartenampfer; Englischer, Ewiger, Immerwährender Spinat, Geduld ; franz. : Patience, Patience des jardins, Petit Epinard, Epinard immortel, Oseille epinard ; kroat. : Scavelj, Scavljak pitomi). %.. Gross. Stengel meist bis über 1, mitunter bis 2 m hoch, aufrecht-ästig. Blätter flach, die unteren eiförmig-lanzettlich, gespitzt, am Grunde abgerundet bis wenig verschmälert, am Rande fein wellig-buchtig, die übrigen allmählich lanzettlich, mit- unter schwach kraus. Blüthenstand dick, oft dicht rispig. Blüthen- stiele unter der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich, 4 — 8 mm lang und breit (an (Kulturpflanzen mitunter bis 1 cm lang), am Grunde etwas herzförmig, am Rande oft ge- zähnelt, nur einer seh w ielen tragend, die anderen ohne oder doch mit viel kleinerer Schwiele. Früchte 3,0 — 4,5 mm lang. i) S. I. (2. Aufl.) S. 66 Fussn. 1, II. 2. S. 483 Fussn. 1. 2) Nach dem französischen Namen Patience. Dieser auch ins Vlämische über- gegangene Name soll nach Abraham Munting, dem E. H. L. Krause a. a. 0. 41 beistimmt, von Lapathum abstammen. Rumex. 731 An Wegrändern, auf Schuttstellen, an Zäunen, in Gräben; ein- heimisch nur im südöstlichen Gebiete, hier in West-Ungarn und Nieder- Oesterreich die Westgrenze seiner ursprünglichen Verbreitung erreichend (Kerner ÖBZ. XXV [1875] 355, Rechinger in Kern. Fl. exsicc. Austr.-Hung. no. 3072 Schedae VIII. 72 ff. [1899], Beck in Rchb. Ic. XXIV. 23). Bosnien; Hercegovina: bis über 1000 m (Maly briefl.). Kroatien: Velebit (Beck a. a. O.). Montenegro. Steigt in Ost-Ungarn bis 200 m (Kern er a. a. O.). Im übrigen Gebiete ziem- lich selten als Gemüse gezogen, öfter aus der Cultur verwildert, aber stellenweise völlig eingebürgert erscheinend. Bl. Juli — August. R. Patientia L. Spec. pl. ed. 1. 333 (1753). Koch Syn. ed. 2. 706. Beck Fl. Nieder-Oesterreich 320. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. .378. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Murbeck Bot. Notiser 1899. 18. Rechinger a. a. O. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 23 t. 164 fig. 1 — 7. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 72. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. IL 97. — Lapathum hortense Moench Meth. 354 (1794). Lam. Fl. Franc. III. 2 (1778). — Rumex Olympicus1) Boiss. Diagn. pl. Or. Ser. 1. V. 45 (1845). Eine Pflanze, die sowohl wegen ihres [ndigenats als bezüglich ihrer Abstammung strittig gewesen ist; während die obengenannten Schriftsteller (Kerner, Rechinger, Beck etc.) jetzt das südöstliche Europa etc. als die Heimat dieser alten Cultur- pflanze ansehen, wird diese von anderen z. B. in Nord-Africa (Pospichal a. a. O.), im Orient etc. gesucht. Auch die Anschauung ist mehrfach vertreten worden, dass R. patientia gar keine ursprünglich wilde Pflanze sei, sondern eine Cult.urform von R. crispus (Beck Fl. Nieder-Oesterr. 320) oder ein Bastard dieser Art mit einer andern. Wird in Gärten in mehreren Cultuiformen angebaut, besonders beliebt sind solche mit sehr grossen und sehr weichen Blättern, namentlich einige im südlichen Frankreich (Lyon etc.) gezüchtete. Liefert wie R. alpinus die Radix Monachorum, Mönchsrhabarber (Luerssen Handb. syst. Bot. II. 535). (Balkanhalbinsel ; mittleres und südliches Russland ; Kleinasien ; Persien ; eingebürgert in Frankreich ; Spanien ; Italien ; Sicilien.) "# Verwandt mit dieser und der vorigen Art ist auch die in Gärten mitunter angepflanzte R. Orientälis (Beruh, in Schult. Syst. VII. 2. 1433 [1830]. Boiss. Fl. Or. IV. 1009. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 23. — R. Dioscoridis?) Wallr. in Hayne Arzneygew. XIII t. 5? (1837). — R. Patientia var. orientälis Bernh. a. a. O. [1830]. — R. macrophyllus Wallr. a. a. O.) in der Tracht dem R. patientia sehr ähnlich, aber durch die sehr breiten Blätter leicht zu unterscheiden. — Hierzu gehört (wohl am besten als Rasse oder Unterart) der oben genannte R. Graecus mit ge- zähnelten inneren Perigonabschnitten. — Haussknecht erwähnt (in Nyman Consp. Suppl. 271 [1890]) eine R. crispus X Graecus (R. dimididtus) und eine R. cong lomeratus X Graecus (R. semigraecus). Beide vgl. Beschreibung beiHaussknecht(Thür.BV.N.F. XI. 60 [1897]). E. H.L. Kr a use zieht neuerdings in einem sehr eingehenden und inhaltreichen Aufsatze über die Geschichte des R. patientia : Lapathon und Patience in Beih. zum Bot. Centralblatt XXIV. 2. 6 — 52 (190S) ausser R. Graecus und R. Orientalis, mit dem er auch die Bosnische Pflanze identificirt, noch R. Olympicus (s. oben) aus Makedonien und Kleinasien und R. i) Nach dem Fundort, dem Bithynischen Olymp bei Brussa. -) S. IIL S. 166 Fussn. 4. Neuere pharmakologische Schriftsteller wie Tschirch und seine Schüler, E. H. L. Krause adoptiren für deu Namen die Lesart einiger Handschriften Dioskurides. 732 Polygonaceae. PdrUieut (E. H. L. Krause a, a. O. 12 [1908]) aus Armenien und Kurdistan als Rassen zu R. patienlia. Keine dieser wilden Rassen soll mit der Gartenpflanze völlig übereinstimmen, wobei allerdings der in Nieder-Oesterreich und Ungarn wild- wachsende R. patientia unerörtert bleibt. Nach seiner Meinung soll R. Graecus die von den Griechen und Römern eultivirte Pflanze gewesen sein, die dann später in Frankreich oder Ober-Italien mit R. crispus gekreuzt eine für dessen Klima ge- eignetere Culturrorm ergab. Früher (Sturms Flora) war Krause der Ansicht, dass R, jHitientia durch Kreuzung aus R. crispus und alpinus entstanden sei. Die Pflanze wurde im 16. Jahrhundert in Savoyen (incl. Waat) (lampe, ebenfalls von Lapathum abstammend) und in Belgien (patientie) als Gemüse gezogen und als solches nach 1800 von England aus (Englischer Spinat) verbreitet. Im IG. Jahrhundert galt die Wurzel noch wie 11. alpinus (s. S. 736) und R. aquaticus (S. 734) als ein freilich ungenügender Ersatz des Rhabarbers („Mönchs-Rhabarber"). 1139. X 1147. It. obtusijolius X patientia \ s. am Ende von 1140. X 1147. R. odontocarpus X patientia j Lapathnm. 1143. X H47. R. crispus X patientia s. unten. Bastard. A. IL b. 2. a. 1143. X 1147. R. crispus X patientia. %. Bei der Aehnlich- keit und wohl auch nahen Verwandtschaft der Erzeuger oft schwer kenntlich und hauptsächlich durch Folgendes zu unterscheiden: Grund- ständige Blätter meist länglich, etwas lederartig, am Grunde abgerundet, am Rande fein rauh. Blüthenstand dicht, fast ohne Blätter, mit viel- blüthigen Scheinquirlen. Blüthenstiele meist etwa so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese herzeiförmig, stumpf, alle ungleich, oft neben- einander 5 — 8 mm lange und breite, öfter nur einer in einer Blüthe Schwielen tragend. Früchte meist fehlschlagend. An Wegrändern, Schuttstellen, auf Weiden mit den Erzeugern. Belgien? Thüringen: Schwarzathal (Haussknecht). Nieder-Oester- reich: Wien (Rechinger), Moosbrunn. Ungarn mehrfach, ebenso in Siebenbürgen. Bosnien: Sarajevo (Murbeck). Hercegovina: Bojiste (Murbeck). R. crispo X patientia (R. confüsus) Simonk. Termesz. füz. I. 238 (1877). Mag. növ. Lap. IL 152. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 34 t. 178 fig. 1, 2. Richter-Gürke PI. Eur. IL 97. Nyman Consp. Suppl. 271. — R. distans Dum. Fl. Belg. 17 (1827)? In der Tracht meist dem R. crispus am ähnlichsten, von ihm aber zumeist durch grössere 5 — 8 mm lange innere Perigonblätter und die derberen Blätter ver- schieden ; von R. patientia durch den weniger kräftigen Wuchs, die schmäleren länglichen Blätter und die kleineren, oft sännntlich schwielentragenden inneren Perigonblätter zu unterscheiden. Die Dum orti er 'sehe Pflanze scheint sich nach Beck durch beblätterte Blüthenstände und entfernte Scheinquirle von R. patienlia zu unterscheiden. Einigermaassen veränderlich ; ausser der eben beschriebenen häufigsten Form werden noch folgende 3 unterschieden : B. Neogradien sis. In der Tracht und in der Gestalt der Blätter dem R. patientia ähnlich. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, Euinex. 733 etwas länger als die inneren Perigonabschnitte. Diese breit-herz- förmig, 6 — 7 mm lang und etwa ebenso breit, stumpf, alle mit un- gleichen Schwielen, eine von ihnen dick, länglich. Bisher nur in Ungarn : Comitat Neogräd, bei Losonc, Ipoly Litke (Borbas!). Bl. Juli. R. crispus X patientia b. R. neogradiensis Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84 t. 178 fig. 3 (1904). — R. patientia var. neo- gradiensis Borbäs Herb, nach Beck a. a. O. (1904). (Bisher nur im Gebiete.) hH C. macropus1). In der Tracht dem R. crispus am ähnlichsten. Grundständige Blätter denen von R. patientia ähnlich. Schein- quirle genähert. Blüthenstiele etwa 2 — 3 mal so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Diese ungleich gross, 4 — 6 mm lang, breit-herz- förmig, oft breiter als lang, ganzrandig oder gezähnelt. Bisher nur in Ungarn: Budapest, zwischen Gyöngyös und Solymos, Klausen bürg (Kolozsvär) (Borbäs). R. crispus X patientia b. R. macropus Gurke in Richter- Gurke PI. Eur. n. 97 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35 t. 178 fig. 4 (1904). — R. confusus var. macropus Borb. Budapest. Körn, növen. 79 (1879). (Bisher nur im Gebiete.) {_*] D. Kerneria). Blüthenstand dem von R. patientia sehr ähnlich. Blüthenstiele unter der Mitte deutlich gegliedert, so lang oder etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese aus herz- förmigem Grunde breit-dreieckig, etwa 5 — 7 mm lang, wenig länger als breit, am Rande unterwärts gekerbt-gezähnelt, ein Abschnitt mit dicker fast rundlicher Schwiele, die übrigen mit viel kleinerer oder ohne Schwiele. Früchte nicht fehlschlagend. Bisher nur in Süd-Ungarn: Busias etc. (Borbäs). Galizien : Lemberg (Blocki). R. crispus X patientia d. R. Kerner i [R. confusus X ?) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35 t. 118 fig. 5 (1904). — R. Kerneri Borbäs Temes megye veget. 34 (1884). Eine etwas kritische Pflanze, die nach Beck durch die dreieckigen inneren Perigonabschnitte an einen Bastard von R. aquaticus mit R. hydrolapafhum erinnert, aber die fast kugligen Schwielen gleichen denen von R. crispus. Beck vermuthet in der Pflanze vielleicht einen Tripelbastard von R. crispus X patientia mit irgend einer andern Art. (Verbreitung des Bastards und der Form Kerneri: Bisher nur im Gebiete.) |"jjTj b. Innere Perigonabschnitte alle schwielenlos. Blätter dünn. b. 1) Von {.taxQÖg lang, gross und novg Fuss d. h. Blüthenstiel. 2) S. VI. 1. S. 202 Fussn. 2. 734 Polygonaceae. 1. Grundständige Blätter meist spitz bis zugespitzt, seltener stumpflich, ihre Stiele meist einfarbig, nicht berandet. 1148. (14.) R. aquäticus. %. Wurzel pfahlförmig, oberwärts ver- dickt mit Resten abgestorbener Blätter. Stengel aufrecht, schlank, meist fast 1 — 1,5 m hoch, aufrecht ästig, gestreift, kahl, bräunlich-grün. Untere Blätter sehr gross länglich-eiförmig bis dreieckig- eiförmig, am Grunde tiefherzförmig, meist bis über 3,5 dm lang und 1,7 dm breit, lebhaft grün, kahl, am Rande etwas kraus und schwach wellig-gekerbt. Ihr Stiel lang, rinn ig, oberwärts schmal geflügelt. Obere Blätter länglich bis lanzettlicb, am Grunde herz- förmig oder abgerundet, zugespitzt, stumpflich, die obersten lanzettlich, am Grunde abgerundet. Blüthenstand meist mit aufrechten dicken traubenähnlichen Aesten, gross pyramidal. Scheinquirle genähert, bis etwas locker, nur die unteren beblättert. Blüthen einhäusig, vielehig. Zweigeschlechtliche Blüthen mit wenigen fruchtbaren Staubblättern und mit Staminodien, weibliche Blüthen mit Staminodien. Blüthenstiele zur Fruchtzeit fadenförmig, oberwärts keulenförmig- verdickt, kaum gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich-eiförmig, am Grunde etwas herzförmig oder gestutzt, meist 5 — 7 (bis 8) mm lang und mitunter bis 5 mm breit, häutig, netznervig, ganzrandig, seltener schwach gezähnelt. Frucht glänzend, scharfkantig, beiderseits spitz, 3 — 4 mm lang. An Bächen, an fliessenden Gräben und auf quelligen Wiesen fast durch das ganze Gebiet verbreitet und meist nicht selten, aber hier und da wenig vertreten, so für Schleswig-Holstein sehr zweifelhaft, im Nordwestdeutschen Flachlande westl. der Weser, im Oesterreichischen Küstenlande nach Pospichal (Fl. Oest. K. I. 377) und in der Schweiz sehr selten, in Bayern bis 830 m (Prantl 162), in Ost-Ungarn bis 200 m (Kerner ÖBZ. XXV. 355), in der Tatra noch bei 808 m (Kotula 86) beobachtet. Aus Siebenbürgen, dem Banat, Bosnien, Hercegovina und Montenegro nicht angegeben resp. zweifelhaft (Maly briefl.). Bl. Juli, August, B. aquäticus L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Koch Syn. ed. 2. 707. Boiss. Fl. Or. IV. 1008. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 377. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. Murbeck Bot. Notiser 1899. 6. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 21 t. 160 fig. 1—7. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 71. Nyman Consp. 633 Suppl. 27. Richter-Gürke PI. Eur. II. 92. — Lapathnm aquaticum Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 263 (1772). — Bumex paludosus Huds. Fl. Angl. ed. 2. 154 (1778). — Lapathnm maximum Gilib. Exerc. phyt. II. 443 (1792). — B. Hippolapathum1) ß. palustris Fries Nov. Fl. Suec. ed. 2. 106 (1828). — R Friesii2) J. E. Aresch. PI. Gothob. 100 (1836) nicht Gren. u. Godr. — B. latifölius G. F. W. Mev. Chloris Hanov. 478 (1836). — 7t!. Hippolapathum Fries Mant. III. 28 (1842). — B. HeJo- i) S. S. 726 Fussn. 1. 2) S. I. S. 224 Fussn. 1, IV. S. 279 Fussn. 1. Rumex. 735 läpathum1) Drej. in Kroy. Tidsskr. IL 183 (1838/9 ohne Beschr.) in Hörnern. Fl. Dan. t. 2288 (1840). — jR. aquaticus ß. Drejeri2) Sonrl. Fl. Hamb. 207 (1851). — R. Ufldulätus Bess. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 43 (1856). — R. oblongifölius Sael. Herb. Mus. Fenn. ed. 2. I. 131 (1889)? In der Tracht dem R. hydrolapathum am ähnlichsten, aher durch die Form der unteren Blätter und die fehlenden Schwielen sofort zu unterscheiden. — Linne scheiut beide Pflanzen zwar verwechselt zu haben, aber seine Diagnose passt nur auf diese Art. Ziemlich wenig veränderlich. Rouy unterscheidet zwei Formen: A. hippol apathum (Hippohtpathum Rouy a. a. O. [1910]. — R. Hippolapalhum Fries a. a. O. [1842] im engeren Sinne. Gren. Fl. Jurass. 667). Grundständige und untere Stengelblätter stumpf. Innere Perigonabschnitte oval, schwach herz- förmig. — So bei uns seltener. B. heleoldpathum (Heleolap. Rouy a. a. O. [1910]. — R. Helolapathum Drejer a. a. O. im engeren Sinne). Grundständige und untere Stengelblätter spitz oder spitzlich. Innere Perigonabschnitte meist breit oval, viel tiefer herz- förmig. — So bei uns am häufigsten. Wohl nur eine Farben-Spielart ist: 1. pur purdscens (Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 58 [1885]). Perigon- blätter roth. — Selten; Thüringen. (Skandinavien ; Britische Inseln ; Frankreich ; Spanien ; nördliche Balkanhalbinsel ; Russland ; Kaukasus ; Sibirien ; Nord-America.) * 1139. X 1148. R. obtusifolius X aquaticus 1141. X H48. R. conglomeratus X aquaticus 1139. X H41. X 1148. R. obtusifolius X con- glomeratus X aquaticus 1143. X 1148. R. crispus X aquaticus 1144. X 1148. R. domesticus X aquaticus 1146. X 1148. R. hydrolapathum X aquaticus s. am Ende von Läpathum. 2. Grundständige Blätter ganz stumpf, abgerundet, meist 2. mit rothein heller berandetem Stiel. Gesammtart R. alpin us (No. 1149, 1150). 1149. (15.) R. alpinus (Mönchs-Rhabarber, Blackte [Schweiz], Pletschen [Kärnten], Foibisblazen, Vobisbletzen [Tirol]; it.: Rabarbaro alpino.) 2J-. Grundachse fast wage recht, dick, gebogen, mit den schwarzen borstenförmigen Blattresten früherer Jahre bedeckt; die Wurzeln ziemlich dick, gelblich. Pflanze spärlich behaart, meist ver- kahlend. Stengel derb, aufrecht, dick, meist 3 — 10 dm hoch, ästig, mit kurzen geraden Aesten. Grundständige Blätter gross, aus breit-herzförmigem bis nierenf örm igem Grunde, breit- bis rundlich- oval, die oberen Blätter allmählich schmäler werdend, i) Von iAog Sumpf und Adna&ov. 2) S. VI. 1. 539 Fussn. 3. 736 Polygonaceae. die mittleren schwach-herzförmig, oval, die obersten oval-lanzettlich bis lanzettlich, alle am Rande wellig, oft klein gekerbt, unterseits mehr oder weniger rauh. Blattstiele breit rinnig, mit abgerundeten Kanten. Blüthenstand länglich bis länglich-lanzettlich, am Grunde unterbrochen mit aufrechten vielblüthigen Aesten; von diesen die unteren entfernt, mit kleinen Blättern, die oberen genähert, ohne Laubblätter. Blüthen vielehig oder einhäusig, oft röthlich. Blüthen stiele unter der Mitte gegliedert, oberwärts keulenförmig verdickt, 2 — 3 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte läng- lich, zuletzt abstehend; die inneren aus breit-herzförmigem Grunde oval, 4 — 6 mm lang und bis fast ebenso breit, meist spitz oder spitzlich, etwas häutig, netznervig. Frucht scharfkantig, ledergelb, glänzend, beiderseits spitz. Auf fetten Weiden, an feuchten Orten, an Wasserlöchern, be- sonders aber auf Lägern in der Nähe der Viehställe in der subalpinen und alpinen Region. In den Alpen von den See-Alpen bis Nieder- Oesterreich (auch Waldviertel), Steiermark, Küstenland, Kroatien, Bosnien, Hercegovina, Montenegro. Karpaten. Sudeten. Erzgebirge. Schwarzwald. Vogesen. Auch in Gebirgsdörfern und bei Sennhütten angepflanzt (so im Jura) und verwildert. Steigt in Wallis bis 2550 m (Jaccard 310), in Tirol bis 2275 m, abwärts bis 600 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 89), in Bayern bis 2050 m (Prantl 263), in Ungarn bis 1770 m (Kern er ÖBZ. XXV. 356), in Bosnien-Hercegovina bis 1900 m (Beck Wiss. Mitt. X. 416 [136|), ebenso in Montenegro" (Roh le na Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1904 No. XVII. 3, 53). Bl. Juni— September. li. alpinus L. Spec. pl. ed. 1. 334 (1753). Koch Syn. ed. 2. 707. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 318, in Rchb. Ic. XXIV. 19 t. 158 fig. 1—10. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XU. 72. Nyman Consp. 633 Suppl. 270. Richter-Gurke PI. Eur. II. 92. — Lapatltum alpinitm Lam. Fl. Franc;. III. 7 (1778). — Acetösa alpina Moench Meth. 357 (1794). — Rheum llhapönticum Delarbre Fl. Auvergue ed. 2. 527 (1800). — Rumex Patientin Pall. nach M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 291 (1808) nicht L. — lt. maximus Campd. Mon. Rum. 149 (1819) nicht Schreb. - R. Pseudo- alpinus Hofft Cat, PI. Koursk. 26 (1826). — Lapathum rolündifolium Montandon Fl. Jura sept. 267 (1856). /.'. alpinus, R. obtusifolius und R. nemorosus sind proterogyn. Jeder Stock trägt wenige echte Zwitterbliithen, zahlreiche scheinzwittrige Frucht- und schein- zwittrige Pollenblüthen (A. Kerner Pflanzenleben II. 314). Wird nach Mal y (briefl.) kroatisch: Scav, Seavljak, Scavljika, in Montenegro PaBCiiin (Rahwend, türk. (eig. pers.) = Rhabarber) genannt. Die Grundachse war früher als Radix Rhei monachorum officinell. Sie wurde neuerlich in grossen Quantitäten statt Radix Geniianae aus Bosnien nach Ober- Italien verbracht (Valesi u. Cavalcaselle in Rivista di chimia e farm. XXVI. 6 [1909]). Auch sonst wird sie zur Verfälschung des Rhabarbers und der Radix Gentianae verwendet. Vgl. Mitlacher in Zeitaohr. allg. österr. Apotheker- Ver. 47. Jahrg. 457 (1909). In Bosnien werden die Wurzelstöcke zum Gelbfärben ver- wendet, so wie die in Rumänien als Stevie bekannten Ampfer-Sippen (Czihak u. Szabo in Flora 1863. 226). Maly briefl. Runiex. 737 Wenig veränderlich; eine Form ixcriensis erwähnt Gan doger Fl. Lyonn. 191 (1875). (Britische Inseln [eingebürgert]; Frankreich; Pyrenäen; Apenninen; nördliche Balkanhalbinsel ; Kleinasien ; Kaukasus.) ~\ 1139. X 1149. R. obtusifolius X alpinus s. S. 748. 1150. (16.) R. confertus. 94. In der Tracht etc. dem R. alpinus oft ähnlich, von ihm hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Kräftig. Untere Blätter herz-eiförmig, meist bis etwa 2 oder 2,5 dm lang und bis 1,5 dm breit, öfter nach der Spitze zu verschmälert, daher mitunter fast dreieckig, die jungen unterseits weichhaarig, lang gestielt, die oberen allmählich kleiner. Blüthenstand gross, ästig, zusammen- gezogen, seine Aeste meist locker, selten dichter behaart, dichtblüthig, die unteren mit einem laubigen Tragblatte. Blüthenstiele etwa in der Mitte gegliedert, von sehr wechselnder Länge. Innere Perigon- abschnitte grösser, rundlich herzförmig, 7 — 9 mm breit, breiter als lang, netzaderig, gekerbt-gezähnt, einer oder zwei mit kleiner Schwiele, die anderen mit geschwollenem Mittel- nerven. Früchte 3 mm lang. Auf trockenen Hügeln, auf Wiesen, an Ackerrändern, auf Steppen bei uns nur in Galizien, dort im östlichen Theile zerstreut. Westlich bis Lemberg! und Zydaczow. Einmal bei Thorn (ob verschleppt oder angeschwemmt?) gefunden (Abromeit Sehr. Phys. Oek. Ges. XLVII. 260. ABZ. XII. 86. Fl. Ost- u. Westpr. 730). Bl. Juli— September. R. confertus Willd. Enum. Hort. Berol. 397 (1809). Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 102. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 20 t. 159 fig. 1 — 10. Nyman Consp. 634. Richter-Gürke PI. Eur. IL 92. — R. alpinus M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 291 (1808) nicht L. — R. retroflexus Lag. Elench. pl. 13 (1816). — R. paueiflörus Campd. Monogr. Rum. 104 (lbl9). — R. undulätus Desf. Cat. Hort. Par. ed. 3. 389 (1829). — R. Candöllei1) Mart. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 52 (1856). — R. alpinus ß. subcalligerus Boiss. Fl. Or. IV. 1007 (1879). Nicht bekannt ist uns cordifoliiis (Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 92 [1897]. — R. cordifoliiis Hornemann Ind. Sem. Hort. Hain. [18?] nach Campd. Monogr. Rum. 151 [1819] nur der Name). Ob überhaupt verschieden? — Neuerdings sind beschrieben worden : B. denudatus. Innere Perigonabschnitte ohne Schwielen, einer mit einem meist am Grunde verdickten Mittelnerven. — Galizien. — B. confertus a. denudatus Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 102 (1908). C. Roxolänicus2). Blüthenstand sehr gross, bis 6 dm lang und länger. Blütlien- l) Nach Aug. Pyr. de C and olle s. II. 1. S. 266 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 4. Febr. 1778 f 9. Sept. 1841. Alphonse de Candolle, * 28. Oct. 1806 f 5- APr- 1893. Casimir de Candolle, * 20. Febr. 1836 (briefl.). 8) Nach den Roxolani, einer sarmatischen Völkerschaft im südlichen Russland zur römischen Kaiserzeit, die die Römischen Douauprovinzen durch Einfälle be- lästigte. Aschorson u. Graebner, Synopsis. IV. * 47 738 Polygonaceae. stiele bis 1,2 ein lang, in der Mitte oder darüber gegliedert. — Galizien. R. confertus b. roxolanicitx Zapat, a. a. O. (1908). D. grau d i flo r us. Perigonabschnitte alle sehr gross, bis 8,5 mm lang. Galizien. — R. confertus for. grandifiorus Zapat. a. a. O. (1908). (Mittleres und südliches Russland; Krim; Kaukasus; Sibirien.) 1139. X 1150. R. obtusifolius X confertus s. S. 749. 1143. X 1150. R. crispus X confertus s. S. 739. Bastarde. A. II. b. 2. 1143. X 1148. R. crispus X aquaticus. 2J-. Grundständige Blätter verlängert-eiförmig bis schmal-länglich, am Grunde etwas herzförmig, nicht verschmälert, am Rande wellig- kraus, ihr Stiel oberwärts oberseits schmal und rinnig. Blüthenstand locker. Scheinquirle armblüthig. Blüthenstiele weit unter der Mitte ziemlich undeutlich gegliedert. Aeussere Perigon- abschnitte etwas rückwärts gerichtet, kürzer als die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte rundlich-dreieckig, etwa 5 — 6 mm lang und breit, dünnhäutig, am Grunde mehr oder weniger herzförmig, an der Spitze kurz und meist breit abgerundet, ganzrandig bis schwach gekerbt, etwas ungleich, alle schwielenlos oder der grössere mit einer hohen aber ziemlich schmalen , zuge- spitzten Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut. Provinz Brandenburg: Pritzwalk: Gr. Langerwisch (Jaap Verh. BV. Brand. XXXVIII. 134). Schlesien: Neukirch. Harz: Nordhausen, Osterode. Thüringen: zerstreut! Hanau. Baden. Mähren : Brunn (Wildt ÖBZ. LIV. 380). Galizien (Block i). Bl. Juli, August. R. aquaticus X crispus Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 62 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899. 8. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 28 t. 169 fig. 1—2. Richter-Gürke PI. Eur. II. 93. — R. conspersus Hartm. Skand. Fl. ed. 1. 147 (1820) nicht Aresch. vgl. auch Murbeck a. a. O. — JR. aquaticus ß. R. conspersus Mert. u. Koch Deutschi. Fl. II. 617 (1826). — R. cristätus Fries Nov. Fl. Suec. ed. 2. 100 (1828)? nicht Wallr. — R. similatus Hausskn. a. a. O. (1885). — R. crispus X Hippolapathum H. Nilss. Bot. Notis. 1888. 148. Jungner ebendort 209. — R. Rechingeri1) Blocki DBM. XIII. 69 (1895) nur der Name. — R. domesticus X obtusifolius Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 98 (1897) z. T. Von R. aquaticus durch die besonders hervorgehobenen Merkmale leicht zu unterscheiden, von R. crispus durch die breiteren Blätter, die meist fehlschlagenden i) Nach Dr. Karl Rechinger, * 9. April 1867 Wien (briefl.), Assistent am Botanischen Hof-Museum daselbst, Verf. werthvoller anatomisch-physiologischer und >ysti>matisch-noristisclier Arbeiten, aucli um die Flora Oesterreich-Ungarns verdient. Rumex. 739 Früchte und die grössereu meist schwielenlosen inneren Perigonabschnitte. R. domesiicus ist dem Bastard oft sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch die beider- seits zugespitzten Blätter und durch den dichten reich fruchtenden Blüthenstand. Hierzu gehört nach Beck: B. Haussknechtii1). Grundständige Blätter aus fast herzförmigem Grunde rundlich bis gestaucht-länglich, unter der Mitte am breitesten, im oberen Drittel zugespitzt, etwa 2- bis fast 3 mal so lang als breit. Blüthenstand ziemlich locker, roth. Innere Perigonabschnitte denen von R. aquaticus ähnlich, aber kleiner, 6 — 7 mm lang, herzförmig-dreieckig, spitz, wenig länger als ihre Breite oder auch an der Spitze mehr abgerundet, so lang als breit, am Rande ge- kerbt-gezähnelt, ein Abschnitt mitunter mit länglicher Schwiele. Bisher nur im Harz: Osterode (Haus skne cht). Baden mehr- fach (Schatz und Hall). R. aquaticus X crispus b. R. Haussknechtii Beck in Rchb. Ic. XXIV. 28 t. 169 fig. 9 (1904). — R. aquaticus X crispm X obtusifolius Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 63 (1885). Richter-Gurke PI. Eur. IL 98. Nach Beck stellt die Pflanze nur eine Form dieses Bastards dar, keinen Tripelbastard, wie Haussknecht annahm. Von der oben beschriebenen häufigsten Form des Bastards weicht Haussknechtii fast nur durch die deut- licher gezähnelten inneren Perigonabschnitte ab, ein Merkmal, welches aber bei den meisten Pflanzen des Bastards hier und da zu beobachten ist. (Verbreitung von Hausshiechtii: Bisher nur im Gebiete.) |*| (Verbreitung des Bastards: Schweden.) j_*J 1143. X 1150. R. crispiis X confertus. 2|_. Von R. con- fertus durch schmälere Blätter verschieden, die unteren länglich, bis 3,5 dm lang und 1 dm breit, deutlich herzförmig, unterseits an den Nerven wie die Blattstiele spärlich behaart oder z. T. fast kahl. Blüthen- stand meist locker, seine Aeste ziemlich behaart oder fast kahl. Innere Perigonabschnitte rundlich-herzförmig, 6,5 — 8 (bis 10) mm lang und ebenso breit, einer derselben mit einer grossen Schwiele oder alle schwielentragend, erhaben nervig, oft gezähnelt. Bisher nur mit den Erzeugern in Galizien : Lemberg (Blocki, Sleii dziiiski). R. confertus X crispus {R. Shofitzii2)) Blocki ÖBZ. XXXVIII (1888) 340. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 30, 60. Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. IL 104. Richter-Gürke PI. Eur. IL 93. Von R. crispus durch die breiteren tief-herzförmigen Grundblätter, die unten etwas behaart sind und die grossen bis 1 cm langen inneren Perigonabschnitte, die herzförmig, dünner und von dickeren Nerven durchzogen sind, verschieden. (Bisher nur im Gebiete.) {_*] i) S. I. S. 277 Fussn. 3, II. 1. S. 138 Fussn. 1, II. 2. S. 426 Fussn. 1. 2) S. II. 2. S. 405 Fussn. 0. 47* 74U Polygonaceae. 1144. X 1143. R. (loin*''sticus X aquaticus. ^'| . Grundständige Blätter lär. glich, am Grunde herzförmig bis gestutzt, am Rande mehr oder weniger wellig. Blattstiel oberwärta oberseits schmal rinnig. Blüthenstiele weit unter der Mitte ziemlich undeutlich gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte mehr oder weniger zurück- gelichtet, bedeutend kürzer als die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte dünnhäutig, randlich-dreieckig, am Grunde herzförmig, mit kurzer breit-rundlichei Sjiitze ganzrandig, alle ganz schwielenlos. Bisher nur mehrmals in Schweden. Bl. Juli, August. B. aqualicus X domesticus Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 93 (1897). Murbeck Bot. Notiser 1899. 9. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 28. — JR. domcsdcus ß. latißJlius Hartm. Skand. Fl. 4. Uppl. 115 (1S43) nicht E. latifolius DC. — R. ar - vioraci i (ae)fdlin s L. M. Neuman Bot. Notiser 1885. 155 fig. II. 1146, x 1148. R. hydroläpathum X aquaticus. 4. Pflanze gross und kräftig. Grundständige Blätter ziemlich dick, fast lederartig, länglich bis eiförmig-lanzettlich, bis 7 dm lang und bis über 2 dm breit, in der Mitte am breitesten, am Grunde gestutzt bis schwach- herzförmig, oft schief, oberwärts allmählich zugespitzt, am Rande ganz flach; Blattstiel oberwärts oberseits flach und ziemlich breit. Stengel- ständige Blätter länglich, spitz, am Grunde schief, eiförmig oder herz- förmig, die obersten lanzettlich. Aeste des Blüthenstandes aufrecht- abstehend. Scheinquirle ohne Blätter. Blüthenstiele weit unter der Mitte wenig hervortretend gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte hori- zontal abstehend, so laug wie die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte dreieckig, 5,5 — 8 mm lang und 4,5 — 6,5 mm breit, am Grunde gestutzt bis schwach-herzförmig, an der Spitze etwas aus- gezogen, etwas derb, ganzrandig oder unterwärts unregelmässig gekerbt, alle schwielentragend. Schwielen länglich, spitzlich, etwa halb so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Mit den Erzeugern an Grabenrändern, an Ufern, in flachen stehen- den Gewässern, im Röhricht etc. nicht selten. Deutsches Reich!! Böhmen, Mähren. Nieder-Oesterreich (Teyber Verh. ZBG. Wien LVI. 70 [1006]). Kärnten. Krain. Ungarn. Galizien. Kroatien. Bl. Juli, August. Ii. Hydroläpathum X aqualicus Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 685 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. — Ii. mäximus Schieb, in Schweigg. u. Körte Fl. Erl. I. 152 (1811). Koch Syn. ed. 2. 707. Ruhmer Jahrb. Bot. Gart, Berlin I. 253. Richter-Gürke PI. Eur. II. 94 nicht Gmel. (1806). — R. heterophtfllus Schultz Prodr. Fl. Starg. Suppl. I. 21 (1819). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 29 t, 169 fig. 3—8. — Ii. acutus ß. latifolius Wahlenb. Fl. Suec. ed. 1. 223 (1824 — 26). — Ii. aquaticus a. heteroplujllus G. F. W*. Mey. Chlor is Hanov. 477 (1836). — Ii. aquatico- Hydroläpathum G. F. W. Mey. Fl. Hanov. exe. 468 (1849); (aquaticus X Hydroläpathum) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 64 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899. lo. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 28. — li. Hydroläpathum var. lati- folius Tiimen Journ. of Bot, XIII. 78 (1875'). /.'. aquaticus ist durch die breiteren Blätter, die am Grande am breitesten sind, durch kürzere Blattstiele, die Schwielen losen inneren Perigonabschnitte ver- schieden. In der Tracht den Erzeugern ähnlieh, durch die am Grunde schiefen Rum ex. 741 unteren Blätter (die eine Hälfte der Blattfläche reicht weiter am Stiel herab als die andere) leicht von beiden zu unterscheiden. Die inneren Perigonabschnitte sind grösser, die Schwielen kleiner als bei R. hydrolapathum. Aendert ab : B. Bubhydroläpathum. Blätter und innere Perigonabschnitte mehr denen von R. hydrolapathum ähnlich. Baden: Bei Greisingen und Gutmadingen (Schatz). R. aquaticus X hydrolapathum b. subhydrolapathum Schatz Sehr. Ver. f. Gesch. u. Naturk. der Baar VIII. 11 (1893). — R. subhydrolapathum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 29 (1904). (Verbreitung von subhydrolapathum: Bisher nur im Gebiete.) EI C. Bastelaeri1). Grundständige Blätter oval-länglich, am Grunde schief, von wechselnder Gestalt. Innere Perigonabschnitte denen von R. hydrolapathum ähnlich, am Grunde deutlich gezähnelt. Bisher nur in Belgien. R. aquaticus X hydrolapathum c. R. Bastelaeri Beck in Rchb. Ic. XXIV. 29 (1904). — R. maximus X hydrolapathum Van Bastelaer Bull. Soc. bot. Belg. VI. 369—380 (1867). — R. hydrolapathum X maximus Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. IL 95 (1897). (Verbreitung von Bastelaeri: Bisher nur im Gebiete.) |*| (Verbreitung des Bastards: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Sardinien; mittleres und süd- liches Russland.) * 1143. X (1146. X 1148.) R. crispus X (hydrolapathum X aquaticus). 21. In der Tracht dem letztgenannten Bastard ähnlich, aber verschieden durch Folgendes: Untere Blätter am Grunde abge- rundet bis gestutzt oder schwach herzförmig, am Rande deutlich wellig- kraus, aber weniger als bei R. crispus, bis etwa 4 dm lang und 1,1 dm breit. Mittlere Stengelblätter aus abgerundetem Grunde zugespitzt. Blüthenstände locker, nur am Grunde mit lanzettlichen Blättern. Blüthenstiele zuletzt meist roth, dünn, unterhalb der Mitte deutlich gegliedert, etwa 2 — 2 1ß mal so lang als die Frucht. Aeussere Perigon- abschnitte angedrückt oder abstehend, so lang oder kürzer als die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte; diese eiförmig, etwas in eine stumpf- liche Spitze vorgezogen, meist wenig gezähnt, deutlich netzaderig, oft röthlich, alle inneren Abschnitte mit schmalen zugespitzten meist rothen Schwielen, von denen meist nur eine kräftig. Pollen und Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Ostpreussen : Königsberg, rechtes Pregelufer am Damm zwischen Cosse und Dammkrug (Bethke). 1) Nach Desire-Alexandre-Henri Van Bastelaer, * 30. Apr. 1823 Namar f 16. März 1907 St. Josse-ten-Node (Brüssel) (briefl. Mitth. seines Sohnes C. van B.), verdient um die Flora Belgiens. 742 Polygon accae. R. (a/juaticus -\- Hydrolapathum) -4- erispus {R. Betitle ei1)) Abromeit Phys. Oek. Ges. XLVII. 260 (1906). Fl. Ost- u. Westpreuss. T"'."' (bisher ined.). (Bisher nur im Gebiete.) |*J A. II. b. 1139. X 11415. R. obtusifolius X erispus. 2\.. Grundständige Blätter länglich bis eiförmig-lanzettlich, am Grunde seicht herzförmig oiler gestutzt, oberwärts stumpflich bis spitz; am Rande deutlich wellig kraus; obere Blätter lanzettlich. Zweige des Blüthen Standes unbeblättert. Scheinquirle genähert oder entfernt. Blüthenstiele unter der Mitte ge- gliedert, 1 V2 — 2 mal länger als die inneren Perigon abschnitte. Aeussere Perigonabschnitte horizontal abstehend oder etwas rückwärts gerichtet, mit meist nach oben gebogener Spitze. Innere Perigonabschnitte breit-dreieckig-eiförmig-rundlich, meist etwas ungleich, 4,5 — 6 mm lang und 4 — 5,5 mm breit, am Grunde etwas herzförmig, an der Spitze stumpf, unterwärts mit scharfen dreieckigen Zähnen, diese selten fehlend, der grössere Abschnitt mit einer grossen breit-länglichen Schwiele, die übrigen mit kleinerer. Früchte oft zahlreich ausgebildet. Mit den Erzeugern nieist nicht selten, hin und wieder auch ohne einen oder beide in der Nähe wachsende Erzeuger. Wohl im ganzen Gebiete zerstreut. R. crispo-obtusifolius G. F. \Y. Meyer Fl. Hanov. 469 (1828). — R. erispus X obtusifolius Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thüringen III. 75 (1885). Murbeck Bot. Notiser 1899. 23. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 33 t. 175 fig. 1—8. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 73. Richter-Gürke PI. Eur. II. 98. — R. acutus L. Spec. pl. ed. 1. 335 (1753). Trelease Rep. Miss. Bot. Gard. 1892. 93 t. 31. Nyman Consp. 634 Suppl. 270. — Lapathum acutum Scop. Fl. Garn, ed. 2. I. 262 (1772). — Rumex cristatus Wallr. Sched. crit, 163 (1822) nicht DC. — R. pratensis Mert. u. Koch Deutschi. Fl. IL 609 (1826). Koch Syn. ed. 2. 706. Velen. ÖBZ. XXXIII (1883) 384. — R. ambiguus J. Gay in Gaud. Fl. Helv. IL 589 (1828). - R. OXyläpathum2) Wallr. in Fries Nov. Fl. Suec. ed. 2. 101 (1828). — J!. obtusifolius b. oxylapathum G. F. W. Mever Chloris Hanov. 479 (1S36). - /,'. adulterinus Wallr. Linnaea XIV. 567 (1840). - R. obtusifolius a. cristatus Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 290 (185!)). — ') Nach Albert Bethke, * 24. März 1849 Preussisch-Frierlland (Westpreussen) t 12. Jan. 1890 Irrenanstalt Kortau bei Allenstein, 1877 — 87 Assistent am Botani- schen Garten in Königsberg, welcher für den Preussischen I5ot:m. Verein 1878 und 1879 den Kreis Allenstein, 1882 den Land- und Stadtkreis Danzig untersuchte, Verf. von: Ueber die Bastard«' dir Veilchenarten (Schriften der Phys.-Oek. Ges. Königsberg 1883 (Abromeit briefl.). -) Name einer Rumex: Art hei Dioskoridcs (III. 141), von ö^vg spitz, scharf, Bauer und Züttuö-ov b. S. G98 Fussn. 3. Runiex. 743 R. gentilis Lönnr. iu Sjöstr und Calm. Oelands fl. 121 (1863). Bot. Notiser 1863. 92. — R. gräcilis Eckstr. Bot. Notiser 1866. 52. — jR. obtusifolius ß. angustifolius Tausch Herb. Bohem. nach Celak. Prodr. Fl. Böhm. 160 (1869). Von R. obtusifolius verschieden durch die mehr verlängerten länglich-lanzett- lichen, am Räude deutlich welligen Blätter, die genäherten Scheinquirle, die längeren Blüthenstiele, die breiteren ungleich grossen, ungleiche Schwielen tragenden inneren Perigonabschuitte, die kürzer gezähnt sind. Von R. crispus durch die viel flacheren weniger krausen Blätter und die verschmälerten gezähnten inneren Perigonabschnitte leicht zu unterscheiden. Einigermaassen veränderlich : A. pratensis. Untere Blätter spitz. Blüthenstände ununterbrochen, Scheinquirle entfernt. Innere Perigonabschnitte am Grunde mit kurzen dreieckig pfriemförmigen Zähnen. So am häufigsten. R. obtusifolius X crispus a. pratensis Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 585 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 269. — R. pratensis Mert. u. Koch a. a. O. (1826) im engeren Sinne. — R. pratensis a. grandis Simonk. Term. Füz. 1877. 240. Die dem R. crispus näher stehende Form nennt Zabel (Herbar.) f. p send o- crispus. — Hierzu gehören weiter folgende Formen: II. ovdlis (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 33 [1897]. — R. pratensis ß. ovalis Simonk. Term. Füz. 1877. 240). Innere Perigonabschnitte kleiner, breit-ei- förmig, klein gezähnelt, mit vorgezogener Spitze. — Selten. III. microddntusi) (Borb. ÖBZ. XXX [1880] 19. — R. pratensis f. cristatus fletsch Bot. Zeit. X [1852] 281. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 184). Innere Perigonblätter alle schwielentragend, mit kurzen kaum dreieckigen Zähnen. — Nicht selten. IV. subul dtus (Metsch a. a. O. [1852]). Innere Perigonabschnitte mit pfriem- lichen Zähnen und grossen Schwielen. V. commutdtus (R. commutatus [Ungulatus X obtusifolius] Rechinger ÖBZ. XLII [1892] 18 vgl. Beck a. a O. [1904]). Innere Perigonabschnitte schmäler, spitzlich, nur einer von ihnen schwielentragend und 2 ohne oder mit kleinerer Schwiele. — Tirol: Niederdorf (Rechinger). — Durch Einwirkung des R. crispus Ungulatus entstanden. (Verbreitung von A. wie der Bastard.) * B. Bauer i2). Untere Blätter stumpf, obere stumpflich. Scheintrauben nur oberwärts unterbrochen. Innere Perigonabschnitte nur schwach gezähnelt, nur einer schwielentragend. In Mittel- und Norddeutschland mehrfach. Pommern. Berlin! Thüringen. Westfalen. 1) Von tiiKQÖg klein und ödovg Zahn. 2) Nach Gustav Heinrich Bauer, * 24. Juli 1794 Wittenberg f 24. Apr. 1888 Berlin, Chemiker daselbst, verdient um die Flora Sachsens und Brandenburgs, besonders die Kryptogamen und speciell die Characeen, von denen er zwei Arten, Chara scoparia und stellig er a entdeckte, vorzüglichem Kenner von Salix. Sein Herbar ist im Besitz des Professors F. Kurtz in Cordoba (Argentinien). Vgl. Magnus Verh. BV. Brand. XL. 344. 744 Polygonaceae. B. obtusifolius X crtspus b. Hauen Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 585 (1862). A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 269. — //. obtusiföliu8 X crispus ß. suberispus Marss. Fl. Neu-Vorp. Rügen 401 (1869) nach Beck. — B. crispus X obtusifolius b. Baueri Beck in Rchb. Ic. XXIV. 33 t. 175 fig. 7 (1904). Hierzu gehört : II. aub obtusifolius (Marss. Fl. Neu-Vorpomm. u. Rüg. 400 [18G9]). Untere Blätter länglich-eiförmig. Innere Perigonabschnitte gezähnelt. — Selten. — Ist dem Jt. obtusifolius ähnlicher. (Verbreitung von B.: Bisher nur im Gebiete.) C. Bihariensis1). Innere Perigonabschnitte kleiner und schmäler, länglich-eiförmig, von wechselnder Grösse, bis 4 mm lang und 2 bis 3 mm breit, an der stumpfen Spitze vorgezogen, am Grunde kaum herzförmig, ganzrandig oder kaum gezähnelt. Bisher mit Sicherheit nur im südlichen und südöstlichen Ge- biete. Thüringen (? s. unten). Salzburg: Thalgau (Rec hinger). Nieder-Oesterreich bei Hütteldorf (Rechinger). Ungarn! und Siebenbürgen mehrfach. 11. crispus X obtusifolius c. 7?. bihariensis Beck in Rchb. Ic. XXIV. 33 t. 175 fig. 8. — B. pratensis y. bihariensis (crispo X supersilvestris) Simonk. Term. Füzet. 1877. 240. — I!. bi- hariensis Simonkai Herbarium! und bei Beck in Rchb. Ic, XXIV. 33 t. 175 (1904). — B. conßnis Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. III. 77 (1885)? — B. crispus X Silvester Rechinger ÖBZ. XLII (1892) 19. Nach Rechinger (a. a. O.), Beck (in Rchb. Ic. XXIV. 34) gehört wahrscheinlich zu dieser Form II aussknech t 's Ii. conßnis, den der Autor als 7ü. crispus X silvestris deutet und der ausgezeichnet ist durch verlängerte starr aufrechte Aeste, die unterwärts mit schmal-lanzettlichen Blättern versehen sind. Innere Perigonabschnitte kleiner. 5 mm lang, dreieckig, ganzrandig oder am Grunde mit kleinen dreieckigen Zähnen, einer oder alle Abschnitte mit kurzen eiförmigen Schwielen. — Thüringen: Rappelsdorf (Haussknecht). (Verbreitung von C. : Bisher nur im Gebiete.) {_*] (Verbreitung des Bastards: Norwegen; Schweden; Dänemark; Britische Inseln; Spanien; Italien; Balkanhalbinsel; Russland; Nord- America [Trelease a. a. O.].) * 1139. X 1144. R. obtusifolius X doniesticiis. 2J-. Untere Blätter länglich-eiförmig, am Grunde gestutzt oder schwach herzförmig, an der Spitze abgerundet, stumpf oder stumpflich, am Rande schwach wellig. Blüthenstiele unter der Mitte deutlich gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte mehr oder weniger zurückgeschlagen, meist etwas bogig gekrümmt, wenig kürzer bis halb so lang als die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte; diese ungleich, breit-herz- förmig, plötzlich in eine kurze stumpfe Spitze verschmälert, ') Im Comitat Biliar (Ungarn) gefunden. Iturnex. 745 etwas dünnhäutig, am Rande mit deutlichen dreieckigen Zähnen, der grösste Abschnitt mit einer dicken rundlichen, die kleineren ohne oder mit verkümmerter Schwiele. Bisher nur in Schleswig: Angeln: Gr. Solt (Rock). Hadersleben mehrfach (P. Junge). Bl. Juli, August. B. domesticus X obtusifolius Murbeck Bot. Notiser 1899. 14. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35 nicht Gurke. — B. conspersus Aresch. Sv. Vet. Akad. Öfvers. 1862. 65. Skän. Fl. ed. 1 und 2 nicht Hartm. — B, hijbridus Kindberg Östg. Fl. ed. 3. 136 (1880). (Skandinavische Halbinsel ; Dänemark; Britischeinsein; nördliches Russland.) *_ 1139. X H46. R. obtusifolius X hydrolapathum. 2|. Grund- ständige Blätter breit-lanzettlich, am Grunde abgerundet bis ziemlich breit-keilförmig, an der Spitze wenig ausgezogen bis stumpflich. Blatt- stiel oberseits ziemlich schmal und meist etwas rinnig. Stengelblätter aus ovalem Grunde lang zugespitzt. Blüthenstand ziemlich locker. Blüthenstiele unter der Mitte deutlich verdickt-gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte stets deutlich länger als die halbe Breite der inneren. Innere Perigonabschnitte dreieckig, 4,5 — 7 mm lang, am Grunde gestutzt, an der Spitze etwas zungenförmig vorge- zogen, ziemlich derb, unterwärts kurz aber deutlich ge- zähnelt oder doch gekerbt, alle schwiele n tragend , mit grosser länglicher vorn spitzlicher Schwiele, die etwa halb so lang oder 1/s kürzer ist als die Abschnitte. Im Gebiete bisher fast nur im nördlichen Deutschland beobachtet. Holstein: Am Canal zw. Holtenau und Levensau; Kellersee bei Malente, wohl auch bei Munkbrarup (Kr. Flensburg) und Lübeck : Schellbruch. Mecklenburg. Galizien (Zapalowicz Consp. IL 109). B. Hydrolapathum X obtusifolius (B lingulätus) Jungner Botan. Notiser 1885. 115 fig. 6. Murbeck Bot. Notiser 1899. 5 nicht B. ling. Schur. — B. Weberi1) FischerBenzon in Prahl Krit. Fl. Schlesw. IL 186 (1890). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35 t. 176 fig. 4. Richter- Gürke PI. Eur. IL 99. — B. hete?'0])hi)llus Hansen Herb. 1065 nach Beck a. a. O. (1904) nicht Schultz. (Schweden; Frankreich.) *J 1139. X H47. R. obtusifolius X patieutia. 4. Grundständige Blätter länglich-herzförmig, die oberen länglich bis lanzettlich, am Grunde abgerundet bis verschmälert. Blattstiele oberseits rinnig. Blüthenstände mit verlängerten Aesten, die Aeste am Grunde mit entfernten, etwas beblätterten Scheinquirlen. Innere Perigonabschnitte aus herzförmigem Grunde breit-eiförmig bis eiförmig-länglich, 6 — 10 mm lang und 6 bis 8 mm breit, sehr klein gekerbt-gezähnelt, in eine undeutliche ganz- i) S. VI. 2. S. 926 Fussn. 1. 710 Polygonaceae. randige Spitze vorgezogen, meist röthlich überlaufen, Schwielen tragend ; eine Schwiele kräftig, eiförmig, die anderen kleiner bis undeutlich. An Wegen und Ruderalsteilen mit den Erzeugern, wohl im Ver- breitungsgebiete des R. patientia nicht selten, öfter übersehen. Bisher in Nieder-Oesterreich : bei Wien (Rechinger). Ungarn: bei Szt. Andräs im Binarer Comitat (Simonkai!), Soroksar, zwischen Gyöngyös und Solymos (Borbas). Siebenbürgen: Klausenburg. Kroatien: Karlstadt (Bor b äs). Bosnien: Sarajevo (Murbeck). Bl. Juli, August. //. ohtusifolius X patientia Gurke in Richter-Gürke PL Eur. II. 99 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 36, 60 t. 177 fig. 1—3. — //. rrubescens (B. patientia X silvestris) Simonk. Term. Füz. I. 239 (1877). Mag. növ. lapok IL 152. Von R, patientia durch die am Grunde unterbrochenen Blüthenstandsäste und durch die Gestalt der kleineren inneren Peiigonblätter verschieden, von Formen des R. crispus X patientia (S. 732) durch die nur an der Spitze vorgezogenen inneren Perigonabschnitte, von R ohtusifolius X crispus durch die grösseren inneren Perigonabschnitte. Hierzu gehört : B. Balaton us1). Blätter wenig wellig. Scheinquirle sehr entfernt. Innere Perigonabschnitte breit-herzförmig-eiförmig, breiter als lang, 6 mm lang und 6 — 8 mm breit, am Rande reichlich gezähnt bis fast zerschlitzt, an der Spitze nicht vorgezogen, stumpf. Bisher nur in Ungarn am Plattensee: Balaton Füred, Kenese und in Slavonien : am Papuk (Bor b äs). Jl. Balatonus (li. ohtusifolius X patientia) Borbäs Fl. Balat. 341 (1900). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 36 t. 177 fig. 4 (1904). Ist nach Beck (a. a. O.) dem R. obtusi/olius sehr unähnlich, nur durch den am Grunde unterbrochenen Blüthenstaud und die deutlich gezähnten inneren Perigonabschnitte an ihn erinnernd und vielleicht eher R. odontoglossus (wohl odontoeai-pus) X obtiisifoliiis? (Verbreitung des Bastards bisher nur im Gebiete.) {_#] 1139. X 1148. R. obtusifölius X aquäticus. 2^ Grund- ständige Blätter mehr oder weniger breit-länglich bis fast dreieckig, am Grunde herzförmig, dort am breitesten, an der Spitze abgerundet oder stumpflich, am Rande flach oder kaum wellig. Blattstiel oberseits schmal und riunig. Scheinquirle entfernt. Blüthen- stiele weit unter der Mitte kaum hervortretend gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte weit abstehend mit etwas vorwärts gebogener Spitze, kaum so lang wie die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte; diese dreieckig, 5—7 mm lang, länger als breit, am Grunde gestutzt oder schwach herzförmig, an der Spitze fast zungenförmig ausgezogen, dünnhäutig, unterwärts gekerbt oder gezähnelt, mit am Grunde angeschwollenem eine niedrige und sehr schmale Schwiele bildendem Mittelnerven. l) Nach dem Fundorte am Plattensee (ung. Balaton). Rumex. 747 Bisher nur mit den Erzeugern im mittleren Deutschland. Höxter (Beck haus Fl. Westf. 766). Nordhausen, Zeutsch (Haussknecht). Schlesien: Goldberg, Schönau, Tannhausen. Mähren : Zwitawathal (Wildt). Steiermark: Rottenmann (Rechinger). Bl. Juli, August. B. aquaticus X obtusifolius (B. platyphyllos1)) Aresch. Vet. Akad. Öfvers. Stockh. XIX. 73 (1862)/ Murbeck Bot. Xotiser 1899. 12. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 29 t. 17ü fig. 1—3. Richter- Gürke PI. Eur. II. 98. — B. Hippolapathum X obtusifolius Jungner Bot, Notiser 1885. 116 fig. 7. Durch die Gestalt der Blätter und die oft grösseren und breiteren inneren Perigonabschnitte von R. obtusifolius, durch die meisten oben angegebenen Merk- male von R. aquaticus verschieden. Aendert ab: B. Schmidtii2). Grundständige Blätter breit-elliptisch, am Grunde herzförmig, unter der Mitte am breitesten, im oberen Drittel ab- gerundet zugespitzt. Blüthenstand etwa bis zur Mitte beblättert, mit aufrecht-abstehenden Aesten. Scheinquirle dicht und vielblüthig, die unteren entfernt, die oberen zusammeDf liessend. Blüthenstiel l*/2 — 2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte, deutlich ge- gliedert. Innere Perigonabschnitte öfter alle schwielentragend. Bisher nur in Mitteldeutschland: Thüringen: Dornburg: Nasch- hausen; Esperstedt; Hessen: Allendorf (Haussknecht!). B. aquaticus X obtusifolius b. 7?. Schmidtii Beck in Rchb. Ic. XXIV. 30 t. 170 fig. 4—6 (1904). — B. aquaticus X ob- tusifolius (it. Schmidtii) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 66 (1885). (Verbreitung von B.: Schweden.) \_*\ C. finitimus. In der Tracht an B. sanguineus erinnernd. Dem jR. aquaticus in der Blattform und durch die langen dünnen Blüthen- stiele gleichend, durch die länglichen ganzrandigen inneren Perigon- abschnitte an B. obtusifolius silvestris. Bisher mit Sicherheit nur in Thüringen: Schleusingen (Hauss- knecht). Vielleicht gehören hierher auch Exemplare aus Ungarn: Kesmark (Ascherson! !). R. aquaticus X obtusifolius b. B. finitimus Gurke in Richter- Gürke PL Eur. II. 98 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 30. — B. aquaticus X silvestris {B. finitimus) Hausskn. Mitt, Geogr. Ges. Thür. III. 67 (1885). (Verbreitung von C. : Bisher nur im Gebiete.) 1) Von TtAaTvg breit und cpvÄÄov Blatt. 3) Nach Oskar Schmidt, * 9. Juli 1848 Gaberadorf bei Weimar f 2. Oct. 1908 Dresden (briefl. Mitth. seiner Tochter durch J. Bornmüller), 1S6S— 78 Lehrer in Buttstedt, seitdem in "Weimar, um die Flora und Oouchyliologie verdient. S. war der Enkel des Thüringer Floristen Schönheil (s. VI. 2. S. 457 Fussn. 2) dem er in Mitt. BV. Ges. Thür. VIII. 46 (1890) eine Biographie gewidmet hat, I 18 Polygonaceae. D. Gar sen sis. Untere Blätter herz-eiförmig, fast dreieckig, die oberen allmählich schmäler bis lanzettlich, am Grunde abgerundet oder kurz verschmälert. Blüthenstand mit verlängerten Aesten. Scheinquirle entfernt. Blüthenstiele undeutlich gegliedert. Innere Perigonabschnitte herzförmig-dreieckig, an der Spitze vorgezogen, gezähnelt, rothbraun, nur einer schwielentragend. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Nieder-Oesterreich : bei Gars mit den Erzeugern (Teyber) und in Mähren: Mönitz. //. aquaticus X obtusifolius d. B. garsensis Beck in Rchb. Ic. XXIV. 59 (1905). — B. aquaticus X obtusifolius Czizek Verh. Nat. Ver. Brunn XVIII. 52 (1879). — B. garsensis (B. aquaticus X silvestris) Teyber Verh. ZBG. Wien LV. 14 (1905). (Verbreitung von D. : Bisher nur im Gebiete.) |*| (Verbreitung des Bastards: Schweden; Finnland; mittleres Russ- land.) i* 1139. X (1141. X 1148.) R. obtusifolius X (conglomeratus X aquaticus). 2{_. In der Tracht dem B. obtusifolius ähnlich, in der Gestalt der Blätter dem B. aquaticus. Scheinquirle meist beblättert. Innere Perigonabschnitte kaum grösser als bei B. conglomeratus, 4,5 mm lang, dreieckig, an der Spitze vorgezogen, stumpf, ganzrandig oder ge- kerbt bis gezähnelt, meist alle mit länglich-eiförmigen Schwielen. Biüthen länger gestielt. Früchte z. T. ausgebildet. Bisher nur in Thüringen : Rappelsdorf und Vessra (H aus s k n e ch t). B. aquaticus X conglomeratus X obtusifolius Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 64 (1885). Richter-Gürke PI. Eur. II. 99. — B. aquaticus X conglomeratus X obtusifolius vel ambigens X ob- tusifolius a. B. thuringiacus (11. Thur ingiacus) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 27 t. 170 fig. 7 (1904). Von R. conglomeratus X aquaticus durch die gezähnelten inneren Perigon- abschnitte verschieden. (Bisher nur im Gebiete.) hH 1139. X H49. R. obtusifolius X alpinus. ±. Meist grün. In der Tracht meist dem //. alpinus ähnlich, von ihm hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Grundständige Blätter meist herzförmig- eiförmig, etwa l1^ mal länger als breit. Blüthenstände reich beblättert, mit verlängerten, lockeren, aufrecht-abstehenden Aesten. Scheinquirle entfernt. Blüthenstiele kürzer. Innere Perigonabschnitte aus weniger verbreitertem Grunde nach der Spitze zu z. T. verschmälert, 2. T. vor- gezogen (nicht wie bei ](. obtusifolius alle vorgezogen), am Grunde fast stets gezähnelt, ohne oder mit undeutlichen bis kleinen Schwielen. Mit den Erzeugern nur in höheren Gebirgen auf Lägern etc. In Baden auf dem Feldberg (Hausskn ech t). Bayrische Alpen. Schweiz sehr zerstreut. Tirol: Sonnenwendjoch. Bl. August, September. Eumex. 749 R alpinus X obtusifolius [R. Mezei1) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. (30 (1885). — R. alpinus X obtusißorus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 27 t. 168 fig. 1 — 3. Richter-Gürke PI. Eur. IL 98. Hierzu gehört : B. Rhaeticus2). Ganze Pflanze roth überlaufen. Innere Perigon- abschnitte aus breitein Grunde allmählich zugespitzt, fast dreieckig, 3 — 4 mm lang, ganzrandig, seltener gekerbt-gezähnelt, ohne Schwielen. Bisher nur in der Schweiz: Engadin, Alp Lauenzug in Hinter- Valzesina mit den Erzeugern. R. alpinus X obtusißorus B. R. rhaeticus Gurke in Richter- Gürke PI. Eur. IL 98 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 27. — R. alpinus X obtusifolius Brügg. Jahresb. naturf. Ges. Graub. XXIV. 115 (1880). — R. rhaeticus Brügger Jahresb. naturf. Ges. Graub. XXIX (1884—85) 148 (1886). C. Austriacus. Bis über 1 m hoch, aufrecht-ästig. Blätter ganz- randig, die unteren herz-eiförmig, schwach zugespitzt, die stengel- ständigen etwa um die Hälfte länger als breit, die obersten lanzett- lich. Innere Perigonabschnitte klein oder bis 5 mm lang, länglich- dreieckig, ganzrandig oder schwach gezähnelt, meist einer mit deut- licher Schwiele. Früchte fehlschlagend. Mit den Erzeugern in Nieder-Oesterreich : bei Gross-Hollenstein. R. austriacas (alpinus X Silvester) Teyber Verh. ZBG. Wien LVIII (9) (1908). (Verbreitung des Bastards: Bisher nur im Gebiete.) LH 1139. X 1150. R. obtusifolius X coufertus. 2J-. In der Tracht dem R. confertus meist ähnlich, kräftig, von ihm hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Grundständige Blätter zarter, aus tief-herzförmigem Grunde z. T. breit-oval, stumpf, z. T. länglich-eiförmig, allmählich ver- schmälert, bis über 3 dm lang und bis fast 2 dm breit. Innere Perigon- abschnitte kleiner, bis 5 oder 7 mm lang, am Grunde gezähnelt, mit undeutlichen Schwielen. Von R. obtusifolius sylvestris durch die unterseits schwach warzigen grundständigen Blätter, die fast länglich, am Rande schwach wellig sind. Innere Perigonabschnitte dreieckig- eiförmig, aus breit-ovalem Grunde nach der Spitze zu ausgezogen mit undeutlichen bis länglichen Schwielen. Bisher nur mit den Erzeugern in Galizien : bei Lemberg (Blocki). Burkanow (Blocki ÖBZ. L [1900] 168). R. confertus-obtusifolius Rehm. Pflanzenverz. Czortkower u. Tar- nopler Kreise (1874). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 30, 60. Zapalow. Consp. Fl. Galic. crit. IL 108. Richter-Gürke PI. Eur. IL 98. — i) Nach Karl Mez, * 24. März 18G6 Freiburg, seit 1910 Professor der Botanik und Director des Bot. Gartens in Königsberg, früher in Breslau und Halle, Verf. werthvoller Monographien, u. a. über Lauraceae und Bromeliaceac, welcher in deu 80er Jahren erfolgreich in seiner Heimat Oberbaden botanisirte. 2) S. I. S. 229 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 13 Fussn. 1. , "•' i Polygonaeeae. ß. Kern&ri1) dl. conferto X obtusifolius) Blocki ÖBZ. XXXVIII (1888) 365 nicht Borb. — IL Borbäsii2) Blocki ÖBZ. XXXIX (1889) 155, XLII (18(J2) 351. (Bisher nur im Gebiete.) 1140. X 11-^3. R. odontocärpus X CPispuS. %. Stengel un- verzweigt oder oberwärts ästig. Grundständige Blätter lang gestielt, aus verschmälertem Grunde lanzettlich, flach, spitz, die stengelständigen linealisch, schwach wellig. Blüthenstand schmal, mit kurzen Aesten. »Scheinquirle genähert. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich-eiförmig oder herz-nierenförmig, etwa 4 — 5 mm lang und breit, ganzrandig oder etwas gekerbt bis undeutlich gezähnelt, selten schärfer gezähnelt, alle schwielentragend, mit länglichen Schwielen. Früchte oft fehlschlagend. Ungarn: bei Gairing, Comitat Presburg (Re c h in ger), bei Vesziö, Comitat Bekes. Mähren: Tracht (Wildt ÖBZ. LIV [1904] 381). Wien (Teyber Verh. ZBG. Wien LVIII (li) [1908]). E. crispus X odontocärpus Borb. ÖBZ. XLII (1892) 125. Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 100 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 34 t. 179 fig. 1 — 2 (1904). — B. biformis var. intermedius Borb. Bekesvärmegye Fl. 62 (1881). — B. crispus X biformis (B.inter- cedens) Rechinger ÖBZ. XLII (1892) 17. — B. crispus X steno- phi/llus Gurke a. a. O. (1897). (Bisher nur im Gebiete.) hH 1140. X H47. R. odontocärpus X patientia. Tj.. Pflanze gross, bis etwa 1,5 m hoch. Grundständige Blätter gross, länglich bis lanzettlich, am Grunde verschmälert oder abgerundet, flach, ober- wärts zugespitzt; die oberen Blätter linealisch-lanzettlich, beiderseits verschmälert. Blüthenstand gross, ästig, reichlich beblättert. Blüthenstiele etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte, etwas über dem Grunde gegliedert. Innere Perigonabschnitte ziemlich gross, von verschiedener Länge, meist 5 — 6 mm lang und 5 mm breit, dreieckig-herzförmig, an der Spitze dreieckig, ganz- randig, unterwärts auch ganzrandig oder ausgefressen ge- zähnelt, einer von ihnen mit dicker Schwiele, die übrigen mit kleiner Schwiele oder ohne solche. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Nieder-Oesterreich : bei Moossbrunn mit den Er- zeugern (Rechinger). Ungarn (s. unten). B. odontocärpus X patientia Beck in Rchb. Ic. XXIV. 36, 59 t. 179 fig. 3 — 5 (1904). — B. patientia X biformis (iß. Pannöni- cus3)) Rechinger ÖBZ. XLI (1891) 401. — B. patientia X steno- phyllus Gurke in Richter-Gürke PL Eur. II. 100 (1897). ») S. VI. 1. S. 202 Fussn. 2. 8) S. II. 1. S. 396 Fussn. 1 und III. S. 112 Fussn. 2. B. f 17. Juli 1905 Klausenburg. S. A. v. Degen Mag. Bot. Lap. IV. 165, 235 mit Bild. 3) S. I. S. 140 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 213 Fussn. 1. Eurnex. 751 Von R. odontocarpus durch die Grösse, die breiteren Grundblätter, den grossen Blüthenstand und die deutlich in der Grösse wechselnden oft gauzrandigen oder sehr kurz gezähnelten inneren Perigonabschnitte leicht zu unterscheiden, von R. patientia durch die Gestalt der kleineren inneren Perigonabschnitte und den stärker beblätterten Blüthenstand. Hierher gehört : B. tricallösus. In der Tracht dem R. odontocarpus sehr ähnlich. Innere Perigonabschnitte grösser, gezähnt, alle schwielentragenu. — Bisher nur in Ungarn: Kelenföld, Budapest (Borbas). — R. odontocarpus X patientia a. R. tricallösus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 59 (1905). --. R. tricallösus {R. sapirodontocarpus X patientia) Borbäs Mag. Bot. Lap. III (1904) 49. — Eine etwas zweifelhafte Pflanze. (Bisher nur im Gebiete.) hH 1141. X 1143. R. conglomeratus X crispus. % Grund- ständige Blätter denen von R. crispus ähnlich aber kleiner, lan- zettlich, am Grunde gestutzt oder breit abgerundet, an der Spitze stumpf lieh, am Rande mehr oder weniger wellig-kraus. Blüthen- stand reichlich ästig, mit ziemlich aufrechten Aesten. Scheinquirle sehr zahlreich, entfernt, viel- und dichtblüthig, beblättert, die oberen zu- sammenfliessend und unbeblättert. Blüthenstiele ziemlich weit unter der Mitte deutlich gegliedert, höchstens doppelt so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte horizontal abstehend, mit etwas vorwärtsgebogener Spitze, so lang wie die halbe Breite der inneren oder nur wenig länger. Innere Perigonabschnitte fast gleich gross, länglich- bis rundlich-dreieckig, ö — 4 mm lang und 2,5 bis 3 mm breit, am Grunde gestutzt, an der Spitze etwas vorgezogen, stumpf, ganzrandig oder unterwärts schwach gekerbt, alle oder besonders der grössere Abschnitt mit einer kräftigen, hohen breit- länglichen Schwiele. In Deutschland mit den Erzeugern sehr zerstreut beobachtet und wohl öfter übersehen. Brandenburg: Putlitz: Triglitz (Jaap Verh. BV. Brand. XXXVIII. 134). Holstein. Pyrmont. Thüringen mehrfach! Harz. Schlesien. Schweiz: Zürich. Nieder-Oesterreich : Florisdorf, Kotting- brunn. Mähren: Brunn (Wildt ÖBZ. LIV. 380, Beck a. a. O. 60). Ungarn : Geising. Bosnien, Hercegovina. R. conglomeratus X crispus {R. Seh alz ei1)) Haussknecht Mitt. Geogr. Ges. Thüringen III. 68 (1885). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 894. Murbeck Bot. Not. 1899. 28. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 30, 60 t. 172 fig. 1—3. In der Tracht dem R. ci'ispus ähnlich, aber die inneren Perigonabschnitte deutlich kleiner, fast länglich. Von R. conglomeratus durch die schmäleren welligen Blätter, die längeren Blüthenstiele, die grossen inneren Perigonabschnitte und die ungleichen Schwielen verschieden. Hierzu gehört : B. inundätus. In der Tracht dem JR. crispus ähnlich. Blüthen- stand mit verlängerten Aesten. Untere Scheinquirle entfernt, die i) Nach Professor Max Schulze in Jena, s. VI. 1. S. 77 Fussn. 2, wo der Geburtsort Neuhaldensleben nachzutragen ist. 752 Polygonaceae. oberen unbeblättert, gehäuft. Blüthenstiele zierlich, doppelt so lang wie die inneren Perigo nabschnitte. Diese oval-dreieckig, 3 mm lang, länger als ihre Breite, am Rande oft gezähnelt, alle schwi elentragend. Schwielen dick, länglich, oft ungleich, die grösseren etwa 2/3 so lang wie der Abschnitt. Bisher nur in Siebenbürgen: mit den Erzeugern im Thale von Hätszeg bei Väralja (Simonkai!). jR. conglomeratus X crispus b. R. inundaius Beck in Rchb. Ic. XXIV. 31 t. 172 fig 3 (1904). — R. conglomeratus X Ungtt- lätus (II. inundatus) Simonk. Term. Füz. X. 183 (1886). Enum. Fl. Transs. 471. Rechinger in Kerner Fl. exs. Austr.-Hung. no. 3077. Schedae VIII. 77. — R. conglomeratus X crispus var. Ungulatus Gurke in Richter-Gurke PL Eur. II. 95. Durch Einwirkung des R. crispus Ungulatus entstanden, von diesem ver- schieden durch die etwa nur halb so grossen sämmtlich schwielentragenden, dazu auch schmaleren und an der Spitze vorgezogenen inneren Perigonabschnilte. von R. conglomeratus schon durch die ganze Tracht, durch die genäherten Scheinquirle, die ovalen grösseren und schwach gefärbten inneren Perigon- abschnitte, sowie durch die läugeren dünneren Blüthenstiele. (Verbreitung von B. : Bisher nur im Gebiete.) (Verbreitung des Bastardes : Schweden ; Britische Inseln ; Nord- Africa.) *| 1141. X 1146. R. cong'Iomeriitus X hydroläpathum. %. Grund- ständige Blätter fast lederartig, länglich-oval, am Grunde gestutzt, an der Spitze zugespitzt oder länglich, beiderseits verschmälert. Aeste auf- recht-abstehend. Scheinquirle spärlich beblättert, dicht gehäuft. B lüthen - stiele sehr kurz, kaum so lang als die inneren Perigonabschnitte. Diese breit- oval, 4 mm lang, verschmälert, mit stumpfer Spitze, alle schwielentragend. Schwielen gross, länglich-ei- förmig, etwa 3/i so lang wie der Abschnitt. Bisher nur in der Prov. Sachsen : Halle a. S. : Rollsdorf am (ehe- maligen) Salzigen See (Haussk n ech t). R. conglomeratus X hydrolapatum (R. hybridus) Hausskn. Min. Geogr. Ges. Thür. III. 69 (1885). Richter-Gürke PI. Eur. IL 95 nicht Kindb. — R. congl. X hydr. a. R. digenens Beck in Rchb. Ic. XXIV. 31 t. 176 fig. 1—3 (1904). In der Tracht und Blattgestalt dem R. hydroläpathum sehr ähnlich, aber durch die Ausbildung der inneren Perigonabschnitte etc. gut charakterisirt. (Bisher nur im Gebiete.) j_*J 1141. X 1148. R. conglomeratus X aouaticus. 2|. Findet sich nach Beck in 2 Formen: A. ämbigens. In der. Tracht «lern //. aquaÜCUS ähnlich, zierlich, die inneren Perigonabschnitte denen von R. conglomeratus ähnlich. Blüthenstand mit kurzen starr aufrechten, nur bis zur Mitte be- blätterten Aesten. Scheirxjuirle dicht gestellt. Innere Perigon- Rumex. 753 abschnitte wenig grösser als die von B. conglomeratus, etwa 3 bis 3,5 mm lang, rhombisch-dreieckig, wenig vorgezogen, die der fehl- schlagenden Blüthen stärker vorgezogen. Schwielen ungleich, 1 — 3 an der Blüthe, kurz, deutlich. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Thüringen mehrfach: bei Schleusingen, Vessra, Zeutsch (Haus skn echt). Mähren: Adamsthal (Wildt ÖBZ. LIV. 382). B. aguaticus X conglomeratus a. B. ämbigens Beck in Rchb. Ic. XXIV. 27 t. 168 fig. 4, 5 (1904). — B. aquaticus X conglomeratus (B. ämbigens) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 61 (18)-5). Richter-Gürke PI. Eur. IL 95. (Bisher nur im Gebiete.) hH B. dumulosus. In der Tracht dem B. sanguineus oder B. con- glomeratus ähnlich, aber kräftiger. Stengel höher, derber, mit ver- längerten Aesten. Scheinquirle entfernt, nur die unteren beblättert. Untere Blätter aus sehr breitem Grunde allmählich nach der Spitze verschmälert, daher durch die oval-dreieckige Form an B. aquaticus erinnernd. An den sehr seltenen fruchtbaren Blüthen die inn eren Perigonabschnitte rhombisch, 3,2 mm lang, alle mit grosser Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Thüringen: Dornburg: Naschhausen (Hauss- knecht). B. aquaticus X conglomeratus b. B. dumulosus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 27 t. 168 fig. 6 (1904). — B. aquaticus X sanguineus (B. dumulosus) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 67 (1885). Richter-Gürke PI. Eur. IL 96. Nach Beck (a. a. O.), der eine ausgebildete Frucht fand, kommt wegen der an allen Perigonabschnitten kräftig ausgebildeten Schwiele nicht, wie Haussknecht annahm, R. sanguineus sondern B. conglomeratus als Erzeuger in Frage. (Verbreitung des Bastards: Bisher nur im Gebiete.) j*J 1142. X 1143. R. sanguineus X crispus. ^j.. Untere Blätter länglich-lanzettlich, länger zugespitzt oder länglich-oval, am Grunde ge- stutzt, oder breit abgerundet oder gar etwas herzförmig, an der Spitze stumpf, am Rande mehr oder weniger wellig-kraus. Aeste des Blüthenstandes ohne Blätter oder die unteren mit Blättern, gerade, oft verlängert. Aeussere Perigonabschnitte horizontal ab- stehend, mit etwas nach vorne gebogener Spitze, so lang wie die halbe Breite der inneren oder wenig länger. Innere Perigonabschnitte etwas ungleich länglich-oval bis rundlich oder rundlich-dreieckig, 3 — 4,2 mm lang und 2,5 — 3 mm breit, am Grunde gestutzt oder breit-abgerundet, an der Spitze etwas vorgezogen, ganzrandig oder unterwärts schwach gekerbt, meist der grössere mit einer kräftigen rundlichen Schwiele, die übrigen meist mit kleinerer Schwiele. In Deutschland mit den Erzeugern sehr zerstreut! Schweiz: Zürich. Tirol: Seespitz am Achensee. Mähren: Brunn (Wildt ÖBZ. LIV. Ascher so n u. Graebner, Synopsis. IV. 48 75 1 Pol vgonaceae. 381 »). Brandenburg: Putlitz : Triglitz (J a a p Verh. BV. Brand. XXXVIII. 134). Bl. Juli, August. II. crispus X sanguineus (R. Sagörskii1)) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 76 (1885). Ljungström Bot. Notiser 1885. 97. Murbeck Bot. Notiser 1899. 25. Beck in Rcbb. Ic. XXIV. 35, 60 t. 172 fig. 4—6. Kichter-Gürke PI. Eur. IL 96. Aendert in der Gestalt der inneren Perigonabschnitte ab: B. s t i'r i I i s (Hausskn. a. a. O. [1885]). Innere Perigonabschnitte alle ohne Schwielen. C. subcr ispus (Hausskn. a. a. O. [1885]). Nur einer der inneren Perigon- abschnitte mit Schwiele. (Bornholm; Schweden; Britische Inseln.) 1142. X 1144. R. sanguineus X domesticus. 2|_. Grundständige Blätter länglich, am Grunde gestutzt oder abgerundet, an der Spitze rundlich-stumpf oder stumpflich, am Rande etwas wellig. Blüthenstiele weit unter der Mitte deutlich sregliedert. Aeussere Perigonabschnitte an den (vereinzelten) fruchtbaren Blüthen horizontal abstehend oder rückwärts gerichtet, wenig bis fast doppelt kürzer als die halbe Breite der inneren Perigonabschnitte ; diese ungleich gross, breit-herzförmig, 4,5 — C mm lang und 5 — 7 mm breit, plötzlich in eine kurze abgerundete Spitze verschmälert, etwas dünnhäutig, ganzraudig oder unterwärts schwach gekerbt, der grössere von ihnen mit einer dicken fast kugeligen Schwiele, die kleineren ohne solche. Bisher nur in Schweden, aber auch im Verbreitungsgebiete des R. domesticus bei uns zu erwarten. Bl. Juli, August. R. domesticus X sanguineus H. Nilsson Bot. Not. 1888. 147. Murbeck Bot. Not. 1899. 16. — R. Nilssdnii) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 35 (1904). A. II. 1136. X H39. R. maritimus X obtusifölius. 4. Stengel auf- recht, ästig mit verlängerten Aesten. Untere Blätter breit-länglich, am Grunde schief-herzförmig, die stengelständigen aus abgerundetem Grunde lanzettlich, die oberen lanzettlich. Scheinquirle meist entfernt, die unteren mit laubartigen Tragblättern, die oberen ohne solche, diese genähert. Blüthenstiele länger oder so lang wie die inneren Perigonabschnitte. Diese dreieckig-eiförmig, 4 — 5 mm lang, an der Spitze vorgezogen, dort ganzrandig, spitz oder stumpflich, jederseits unregelmässig mit 2 — 3 pfriemlichen Zähnen versehen, die kürzer sind als die Breite der Perigonabschnitte, alle mit dicken läng- lichen oberwärts spitzen Schwielen. Mit den Erzeugern an Ufern und Gräben, an Wegrändern etc. Holland: Haag. Deutschland sehr zerstreut. Bei Frankfurt a. M.: (Stein!), Mainufer bei Offenbach, Fechenheim, Stockstadt früher. Schlesien: bei Breslau (Uechtritz!), Liegnitz: Annawerder; Seedorf i) S. VI. 1. S. 116 Fussn. 3. S. bereiste 1901 die Hercegovina (Mitt. Thür. B. V. N. F. XVI. 33) und lebt jetzt im Ruhestande in Almerich bei Naumburg a. S. -i Nach dem ersten Beobachter Nils Hjalmar Nilsson, * 29. Jan. 1856 Asarom (Bleking) (Murbeck briefl.), Professor, Leiter der wissenseh. Arbeiten des Saatzuchtvereins (Sveriges Utsädesforening) in Svalöf. Kumex. 755 (Figert). Böhmen: Wittingau (Pfund). Mähren: Brunn (Schur!). Nieder-Oesterreich : bei Simmering (Beck). Ober-Oesterreich : Steyr. jR. maritimus X obtusifolius Uechtritz in Fiek Fl. Schles. 879 (1881). Haussknecht Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 77 (1885). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 318 in Rchb. Ic. XXIV. 4 7 t. 190 Fig. 4—7. Richter-Gurke PI. Eur. II. 103. — B. Steinii1) Becker Fl. Francof. 1. 165 (1823). Koch Syn. ed. 2. 704. de Bruijn Nederl. Kruidkund. Arch. ser. 2. I. 241 (1872 — 73). — B. palustris X obtusifolius Öelak. Prodr. Fl. Böhm. 158 (1871) vgl. Doli Rhein. Flora 305 (1843). — B. obtusifolio-palustris Dosch u. Scriba Exc.fl. Grossh. Hessen 2. Aufl. 212 (1878). — B. obtusifolius ß. agrestis Neilr. Herb. no. 3972—3973 nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 47. Von R. maritimus durch die Gestalt der Blätter, den lockeren Blüthenstand, die breiteren inneren kurz gezähnten Perigonabschnitte verschieden, von R. obtusi- folius durch schmälere Blätter und die pfrieinlichen Zähne an den inneren Perigon- abschnitten Hierzu gehört : B. leptän thes2). Untere Blätter aus breit-herzförmigem Grunde lanzettlich, spitz; ihre Stiele flach, berändert. Blüthenstand aufrecht mit spärlichen beblätterten Scheinquirlen. Innere Perigonabschnitte länglich-dreieckig, am Grunde schwach-herzförmig, an der Spitze sehr lang ganzrandig vorgezogen, jederseits unregelmässig mit un- gleich langen borstlichen Zähnen, die kürzer sind als die Breite der Abschnitte, mit länglichen oberwärts spitzen Schwielen. Bisher nur in Holland (de Bruijn). B. maritimus X obtusifolius {silvestris) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 48 t. 190 fig. 7 (1904). — B. leptanthes de Bruijn Nederl. Kruidk. Arch. ser. 2. I. 243-44 t. VII (1872—73). Durch den Einfluss der Itasse silvestris von R. obtusifolius entstanden. Die Bastarde von Arten mit verschiedener Ausbildung der Zähne an den inneren Perigonabschnitten sind als Hibriden meist schon dadurch kenntlich, dass die Gestalt und Grösse der Zähne wie der Buchten zwischen ihnen an einer Pflanze und meist schon an einer Blüthe oder einem Abschnitte stark schwankt. Das Schwanken resp. die ungleiche Ausbildung bestimmter Merkmale selbst an einem Organe ist ja auch bei andern Gruppen (z. B. Blattrand bei Salix) ein Erkennungs- zeichen eines Bastards. (Verbreitung des Bastards: Schweden.) hH 1136. X 1140. R. maritimus X odontocarpus. %— Q. In der Tracht, der Gestalt der Blätter und des Blüthenstandes dem B. odontocarpus ähnlich. Aeste etwas ruthenförmig. Blätter lanzettlich, 1) Nach Johann Kaspar Stein, * 11. März 1776 Gemmingen (Württemberg) f IG. April 1834 Frankfurt a. M., seit 1819 Besitzer der Brücken-Apotheke da- selbst. St. botanisirte eifrig und erfolgreich um Frankfurt und beschäftigte sich mit kritischen Gattungen wie Aconitum, Hieracium, die er in seinem Garten cultivirte. Sein Herbar wurde der Senckeubergisehen Naturf. Gesellschaft, deren Mitglied er war, überwiesen (Fresenius in Flora XVII [1834] 668 und P. Heideprim briefl.). 2) Von Äeniög dünn und uv&og Blüthe. 48* 75G Polygonaceae. schmal, jederseits verschmälert, am Rande etwas kraus-gekerbt. Schein- quirle entfernt, nur die obersten genähert, nur die unteren beblättert. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, höchstens doppelt so lang als die inneren Perigo nabschnitte. Diese breit- dreieckig, 3,5 bis 4,5 mm lang, 2 — 3 mm breit, an der Spitze vorgezogen, spitz, mit 4 — 6 pfriem liehen ungleich langen Zähnen, die z. T. die Breite der inneren Perigonabschnitte wenig übertreffen; alle Abschnitte mit dicker länglicher, vorn spitzer Schwiele. An überschwemmten Stellen in Ungarn : am Flusse Berettyo bei Füzes-Gyarmat. Nagy Rabe (Simon kaü), Bakonszeg, Arad (Simon - kaü), Yeszto; Pest, Orsova (Borbäs). Siebenbürgen (Simonkai). Die Angabe in Oesterreich ohne genauen Fundort bei Fritsch (Excurs.fl. Oesterr. 175) ist nach Beck zweifelhaft. Bl. Juli, August. R maritimus X odontocarpus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 48 t. 190 Fig. 1 — 3 (1904). — R. st eno phylloid es1) Simonk. Termesz. Füz. I. 238 (1877). — R. heteranthus f. vir g ata Borbäs Bekesvärm. 62 (1881). — R. limösus var. tridentätus Borbas Bekesvärm. (1881). — R. hiformis X palüster Simonk. in Kern. Fl. exs. Austr.-Hung. no. 1015 Schedae III. 130 (1883). — R. maritimus X stenophyllus? Simonk. Fl. Arad 260 (1893). Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 103 (1897). — R. rhabdöcladus2) {limosus X odontocarpus) Borbäs Mag. Bot. Lap. III (1904) 49 nach Beck a. a. O. 49. — R. hiformis X maritimus Fritsch Exc.fl. Oesterr. 175 (1897). Von R. odontocarjms leicht durch die an der Spitze vorgezogeneu spitzen inneren Perigonabschnitte, deren liiugere borstliche Zähne und die länglichen vorn spitzen Schwielen zu unterscheiden ; von R. maritimus durch die entfernten, ober- wärta nicht mit laubartigen Tiagblättern versehenen Scheinquirle, die breit drei- eckigen inneren Perigonabschnitte mit mehreren ungleichen Zähnen. (Bisher nur im Gebiete.) hH 1136. X 1141. R. maritimus X eoiiglomeratus. Q, seltener QQ. Zur Fruchtzeit stets gelbgrün. Wurzel spindelförmig, etwas röthlich. Stengel aufrecht, gestreift, un verzweigt oder ästig; die Aeste unverzweigt, oft ruthenförmig. Untere Blätter lanzettlich, beider- seits verschmälert, die oberen linealisch-lanzettlich, flach oder am Rande schwach kraus. Scheinquirle entfernt, oder nur die oberen oder die obersten gehäuft, alle, oder nur die obersten nicht beblättert. Blüthen- stiele über dem Grunde gegliedert, so lang oder wenig länger als die inneren Perigonabschnitte. Diese rhombisch-lauzett- lich, 3 — 4 mm lang, an der Spitze zungenförmig, spitz, in der unteren Hälfte jederseits mit 2 (selten 3) Zähnen; diese gerade, pfriemlich- borstlich, oft ungleich, an Länge etwa die Hälfte des Durch- messers des Abschnittes erreichend. Alle Abschnitte mit Schwielen, diese gross, länglich, stumpf, l/i — 2/3 der Länge •) Aehnlich dem R. odontocarpus, der früher für R. stenophyllus gehalten wurde, s. 8. 714. -') Von ödßÖOS Stab und y.A.döo$ Zweig. Rumex. 757 und Breite der Abschnitte erreichend. Früchte oft ausgebildet, etwa 3 mm lang, braun. An Ufern und Gräben, an Sumpf- und Wiesenrändern, wohl fast durch das ganze Gebiet verbreitet, wohl oft übersehen. R. conglomeratus X maritimus Meyer Chloris Hanov. 471 (1836). Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thüringen III. 69 (1885). Beck Fl. Xieder- Oesterr. 310. Gillot u. Parmentier Bull. Soc. Bot. France XLIV. 325 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 43 t. 185 fig. 1—6, t. 188 fig. 7—10. Richter-Gürke PI. Eur. II. 102 (erw.). — R, limosus Thrill. Fl. Par. ed. 2. 182 (1799). Murbeck Bot. Notiser 1899. 33. — R. maritimus With. Arr. Brit. PI. ed. 3. II. 356 (1796) nicht L. — R. palustris Sm. Brit. Fl. I. 394 (1800). Koch Syn. ed. 2. 704. Ny- mau Consp. 635 Suppl. 270. Richter-Gürke PI. Eur. IL 102 (erw.). — Lapatlium limosum Renault Fl. Dep. Orne 60 (1804). — Lapath. palustre S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PI. IL 275 (1821). — R. mari- timus b. paluster Schlechtend. Fl. Berol. 250 (1823). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. 581 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 267. — Rumex maritimus ß. viridis G. F. W. Meyer Chloris Hanov. 481 (1836). Neilr. Fl. Nieder- Oesterr. 290. — Steinmannia1) flavo-virens Opiz Sezn. 93 (1852). — R. maritimus b. limosus Celak. Prodr. Fl. Boehm. 158 (1871). — R. limosus (i. Thuillieri2) Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 79 (1910). Von R. maritimus, mit der die Pflanze öfter vereinigt wird und der sie auch meist am ähnlichsten ist, im Wesentlichen durch die Farbe zur Fruchtzeit, meist grössere Höhe, unterbrochene Blüthenstände und länglich-eiförmige innere Perigon- abschnitte verschieden, die länger sind als ihre Zähne und auch meist grössere Schwielen tragen. Nach der übereinstimmenden Ansicht der neueren Monogiaphen wie Murbeck, Beck haben wir diese Form als Bastard aufgenommen, obwohl sie in der Schweiz und Tirol, wo das Vorkommen von R. maritimus sehr zweifel- haft ist, ja sogar in Italien (Venetien), wo diese Art völlig fehlt, angegeben wird. Der als Tripelbastard R. maritimus X conglomeratus X crispus angesprochene R. uhginosus (s. S. 763) soll sogar nur in Italien vorkommen. Einigerinaassen veränderlich. — Nur eine unbedeutende Form ist: 1. nanus (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 43 [1904]. — R. palustris var. nanus Boenn. Mon. 108 [1824]). Pflanze sehr klein bleibend. — Wohl nur eine Stand- ortsform. Wichtiger sind : B. Knäfii3). 2|-(!). Stengel reichlich ästig, gelbgrün, oberwärts röth- lich. Aeste verlängert, aufrecht. Untere Blätter länglich-lanzettlich, wellig-gekerbt, am Grunde plötzlich in den Stiel verschmälert, die oberen lanzettlich bis linealisch-lanzettlich, beiderseits spitz. Schein- quirle etwas entfernt, nur die obersten zusammenfliessend, die unteren beblättert. Blüthenstiele etwa 1,5 — 2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte; diese länglich-linealisch, 3,5 — 4,5 mm lang, am 1) S. S. 703 Fussn. 1. 2) S. II. 1. S. 289 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: * 22. Apr. 1757 Creil (Oise) f 18. Dec. 1822 Paris. 3) S. S. 193 Fussn. 5. , ; Polygouaceae. Grunde jeder seits mit 2, seltener 3 pfriemlichen Zähnen, die etwa halb so lang sind als der Abschnitt, alle Abschnitte mit länglichen dicken Schwielen, die vorn stumpf bis spitz sind. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern sehr zerstreut im mittleren und nördlichen Deutschland! Böhmen zerstreut! Mähren: Prossnitz (Spitzner). Brunn (Schur!). Für Ungarn fraglich. 7t. conglomeratus X maritimus a. B. Knafii Gurke in Richter- Gürke PL Eur. IL 44 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 44 t. 188 fig- 9—10. — B. Knafii Celak. Prodr. Fl. Boehm. 158 (1871). — B. maritimus f. Warreni1) Trimen Journ. of Bot. XII. 161 t. 146 (1874). — Fi. Warreni Trimen Journ. of Bot. XVII. 252 (1879). — B subspicatus Schur Herbar. nach Uechtritz Result. Durch- forsch. Schles. Phaner. 1884. 19. — B. limosus a. palustris Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 79 (1910). Hält zwischen den Erzeugern die Mitte. Von R. maritimus durch das Ausdauern verschieden, weiter durch die am Grunde plötzlich verschmälerten Blätter, die oberen gedrängten Scheinquirle, die meist ohne Blätter sind und die etwas grossen inneren Perigonabschnitte. (Verbreitung von Knafii: England; Frankreich.) *J C. Wirtgenii2). Grundständige Blätter lanzettlich, am Grunde ab- gerundet oder plötzlich verschmälert, an der Spitze stumpflich, am Rande schwach kraus. Blüthenstand reichlich ästig, die Aeste ober- wärts blattlos. Scheinquirle entfernt. Blüthenstiele unter der Mitte deutlich gegliedert, höchstens etwas länger als die inneren Perigon- abschnitte, die äusseren oft vorgestreckt. Innere Perigonabschnitte gleich lang, 2,7 — 3,7 mm lang, 1,5 mm breit, schmal dreieckig-ei- förmig, an der Spitze zungenförmig, alle jederseits mit 2 pfriemlichen Zähnen, die nicht länger sind als die Breite der Abschnitte; alle Abschnitte mit grossen länglichen, stumpfen Schwielen. Mit den Erzeugern bisher nur im Rheingebiete : oberhalb Honnef (Wirtgen in Herb. Haussknecht); an der Mündung der Sieg (Wirtgen nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 44). Wien (Teyber Verh. ZBG. Wien LVIII (10) [1908]). Früchte im August. B. conglomeratus X maritimus c. B. Wirtgeni Beck in Rchb. Ic. XXIV. 44 t. 188 fig. 7—8 (1904). — B. Steinii F. Aresch. Skänes Fl. 132 (1866) nicht Becker. — B. conglome- ratus X palustris F. Aresch. Skanes Fl. ed. 2. 363 (1881). Nilsson Bot. Xotiser 1887. 232. — B. conglomeratus X limosus Muri). Bot. Not. 1899. 28. Durch die angegebenen Merkmale leicht von R. conglomeratus zu unter- scheiden. Vom Typus des Bastards durch die nicht beiderseits lang ver- i) Nach John Watren, drittem Baron of Talley, * 20. Apr. 1835 Talley Hall bei Knutsford (Cheshire) j 22. Nov. 1895 Ryde (Insel Wight), Verf. einer Flora of Hydepark in Journ. of bot. 1871 und einer erst 1899 erschienenen Flora of Cheshirc, der Bicb mit Uroma*, Rumex, RubllS und < 'allitrirhc beschäftigte. 2) Nach Ferdinand Wirtgen, s. I. S. 290 Fussn. 1, 2. Aufl. S. 86 Fussn. 1. Rumex. (öd schmälerten Blätter, die verlängerten an der Spitze blattlosen Aeste des Blüthenstandes und die längeren Blüthenstiele zu unterscheiden. — Ist viel- leicht R. (maritimus X conglomeratus) X conglomeratus. (Verbreitung von Wirtyenii: Schweden.) |*| (Verbreitung des Bastards: Schweden; Britische Inseln; Frankreich; Venetien?; Serbien [P an cid Verh. ZBG. Wien VI. 567 (1857)]; Bulgarien; Rumänien.) *| 1136. x (1136. X 1141.) R. maritimus X (maritimus X conglomeratus). (•). Blätter linealisch, am Rande kraus. Blüthenstiele ziemlich dünn, über dem Grunde gegliedert. Innere Perigouabschnitte schmal, dreieckig-eiförmig, ziemlich scharf zugespitzt, etwa 3 mm lang, mit fein borstlichen ziemlich weichen Zähnen, die z. T. fast so lang wie die Abschnitte sind, alle Abschnitte mit länglich-lineali- schen oft spitzen Schwielen. Bisher nur in Schweden beobachtet, sicher aber auch bei uns. R. limosus X maritimus Murbeck Botan. Notiser 1899. 34. — -ß. maritimus X palustris Nilsson Bot. Notiser 1887. 234. 1136. X H43. R. maritimus X crispus. 2J.? Stengel ästig, die Aeste verlängert, aufrecht bis kurz. Untere Blätter länglich, am Rande wellig kraus, die oberen lanzettlich in einen Stiel verschmälert. Untere und mittlere Schei nquirle beblättert, die oberen ohne Blätter; alle entfernt oder die oberen oder meist die obersten zu- sammenfliessend. Blüthenstiele gegliedert, länger als die inneren Peri- gonabschn itte. Diese länglich-oval, ungleich, an der Spitze verbreitert, stumpf, jederseits mit 1 — 2 oder mehreren ungleichen Zähnen; 1 — 3 Abschnitte schwielentragend. Früchte fehlschlagend. Mit den Erzeugern bisher nur in Nordwestdeutschland : bei Bremen, an der Weser bei Gröplingen (Haussknecht). Bei Frankfurt a. M. (Haussknecht). Böhmen: bei Klösterle (Celakovsky fil.). R. crispus X maritimus (R. falläcinus) Hausskn. Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 74 (1885). Celak. Result. botan. Durchforsch. Böhm. 1885. 31. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 46. Richter-Gurke PI. Eur. IL 102. Von R. maritimus durch die wellig-krausen Blätter, die entfernten nur z. T. beblätterten Scheinquirle und die breiteren unregelmässig gezähnten inneren Perigon- abschnitte zu unterscheiden, von R. crispus schon durch die gezähnten inneren Perigouabschnitte verschieden. (Bisher nur im Gebiete.) |*J 1138. X H39. R. pulcher X obtusifölius. 2L. Von R.pulcher verschieden durch die unteren breiteren und grösseren Blätter, von R. obtusifölius durch die stärker spreizenden Aeste, durch die nur einzeln mit entwickelten Schwielen besetzten inneren Perigonabschnitte, die an der Spitze weniger vorgezogen sind, stärker grannig gezähnt und mehr oder weniger grubig-netznervig. Bisher nur in Kroatien: auf Aeckeru bei Ogulin (Borbäs). R. obtusifölius X pulcher (R. Ogulinensi s) Borb. Mag. bot. Lap. III (1904) 49. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 48. Eine etwas zweifelhafte Pflanze. — Vielleicht gehört auch nach Beck (a. a. O. 40) hierher R. reticu latus (Besser in Spreng. Neue Entd. III. 18 [1822] z. T. 760 Polygonaceae. Schuhes Syst. VII. 1398) aus dem Kaukasus, der von R. pulcher durch die krausen Rlätter, grössere etwa 6 nun lange innere Perigonabschnitte verschieden ist, die jederseits 4 — 6 bis zu 5 oder 6 mm lange pfriemliche Zähne haben. (Bisher nur im Gebiete? [s. oben].) |*|? 1138. X 1141. R. pulcher X conglomeratus. 4. In der Tracht dem R. pulcher ähnlich. Reichlich verzweigt, mit verlängerten Aesten. Untere Blätter länglich-eiförmig, kaum geigenförmig; die oberen länglich-lanzettlich, beiderseits spitz. Scheinquirle vielblüthig, entfernt, alle beblättert oder die oberen ohne Blätter. Blüthenstiele etwa so lang oder etwas länger als die inneren Perigonabschnitte. Diese breit-eiförmig bis fast rundlich oder auch schmäler, länglich, 4 bis 5 mm lang, beiderseits mehr oder weniger scharf gezähnelt, alle m i t dicker spitzer Schwiele. Mit den Erzeugern. Schweiz: Lausanne (Muret u. Hauss- knecht). Tirol: Arco (Murr in Dalla Torre u. Sarnth. Fl. Tir. VI. 2.85). Siebenbürgen? Hercegovina: Gacko (Murbeck). Dalmatien : Salona (Teyber Verh. ZBG. Wien LIX (68) [1909]). Bl. Juni, Juli. R. conglomeratus X pulcher (R. Muretii1) Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. III. 73 (18S5). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 46 t. 191 fig. 1—3. Richter-Gürke PI. Eur. II. 101. Von R. conglomeratus durch die angegebenen Merkmale leicht zu unter- scheiden, von R. pulcher durch die Blattform, die längeren Blüthenstiele und die dünneren inneren Perigonabschnitte. (Britische Inseln; Griechenland; Nord-Africa [Murbeck].) "*\ 1138. X 1143. R. pulcher X crispus. % Wurzel spindel- förmig. Stengel reichlich mit verlängerten Aesten versehen. Untere Blätter länglich, am Grunde zusammengezogen, spitzlich; die oberen länglich-lanzettlich, alle am Rande kraus-gekerbt. Scheinquirle mehr oder weniger entfernt, vielblüthig, die unteren beblättert, die oberen ohne Blätter. Blüthenstiele etwa 1,5 — 2 mal so lang als die inneren Perigonabschnitte, unter der Mitte gegliedert. Innere Perigon- abschnitte dreieckig, 3,5 — 4 mm lang, am Grunde gestutzt, stumpf, am Rande unrege 1 massig kurz gezähnelt, alle mit oft un- gleichen spitzen Schwielen. Früchte meist fehlschlagend. Im Gebiete bisher nicht mit Sicherheit beobachtet, angegeben in Ungarn: bei Karlovic (Borbäs nach Beck). Montenegro: zwischen Podgorica und Plavnica (Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1902 No. XXXII. 13). R. pulcher X crispus Trimen Journ. of Bot. XVII. 251 (1879) nur der Name. — R. crispus X pulcher (R. j)S endo pul eher) Hausskn. in Xyman Consp. Suppl. 271 (1890) nur der Name; Mitth. Bot. Ver. Thür. XI. 60 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 47 t. 191 fig. 4—6. Richter-Gürke PI. Eur. II. 101. i) S. VI. 1. S. 360 Fussn. 1. Runiex. 761 In der Tracht dem R. pulchcr ähnlich, aber die inneren Perigonabschuitte kleiner gezähnelt. Die inneren Perigonabschuitte sind denen des R. obtusifolius X crispus ähnlich und Beck halt es deshalb für fraglich, ob die Pflanze nicht eine Form dieses Bastards darstellt. (Britische Inseln ; Thessalien.) "^"j (1136. x 1141.) x 1138. R. (maritimus X conglomeratus) X pulcher. ?| . Von R. pulcher verschieden durch : Blüthcnstiele verlängert. Innere Perigon- abschuitte weniger tief netznervig, jederseits mit 2 — 4 borstlichen Zähnen. Von R. maritimus X conglomeratus durch: Aeste spreizend. Blätter länglich-lanzettlich. Obere Scheinquirle ohne Blätter. Innere Perigonabschnitte mit weniger zahlreichen am Grunde breiteren Zähnen. Bisher nur in Griechenland beobachtet, aber wohl auch im Gebiete zu erwarten. R. (conglomeratus X maritimus) X pulcher Beck in Bchb. Ic. XXIV. 46 (1904). — R. Haläcsyii) (limosus X pulcher) Rechinger Verh. ZBG. XLIX (1899) 105. — R. pulcher X limosus Haldcsy Consp. Fl. Graec. III. 65 (1904). 1136. X 1139. X 1141. R. (maritimus X conglomeratus) X obtusifolius. 21. Findet sieh in 2 Formen: A. palus troides. O0? Stengel ästig mit aufrechten Aesten. Untere Blätter länglich-lanzettlich, die oberen schmäler, beiderseits ver- schmälert, alle am Rande etwas kraus. Scheinquirle viel- blüthig, die unteren entfernt, mit linealisch-lanzettlichen Blättern, die oberen genähert, ohne Blätter. Blüthenstiele länger als die inneren Perigonabschnitte, gegliedert. In nere Perigonabschnitte länglich-oval, etwa 4 mm lang und 3 mm breit, am Grunde gestutzt, an der stumpfen Spitze ganzrandig, jederseits mit 3 — 4 pfriemlich-borstlichen Zähnen, die etwa 1 — 1,5 mm lang, also kürzer als der Durchmesser der Perigonabschnitte sind. Alle Abschnitte schwielentragend. Früchte entwickelt. Bisher nur in Ungarn : mit den Erzeugern in überschwemmten Gräben des Flusses Sebes Koros bei Gross- Wardein (Simonkai!). Bl. Juni, Juli. B. (conglomeratus X maritimus) X obtusifolius a. B. pa- lustroides Beck in Rchb. Ic. XXIV. 45 (1904). — B. palustroides (palustri X silvestris) Simonkai Term. Füzet. I. 237 (1877). — B. limosus X obtusifolius ß. Beck a. a. O. (1904). — B. crispus X limosus (B. palustroides) Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. IL 102 (1897) z. T. In der Tracht dem R. maritimus X conglomeratus ähnlich, aber kräftiger, die oberen Scheinquirle ohne Blätter, Blüthenstiele länger, innere Perigon- abschnitte grösser, stumpf. R. obtusifolius silvestris ist durch die Tracht, die breiteren eiförmig-länglichen Blätter und die grösseren nicht gezähnten inneren Perigonabschnitte verschieden. (Verbreitung von A. : Bisher nur im Gebiete.) j*J l) S. VI. 1. S. 150 Fussn. 1, S. 697 Fussn. 4. Dem dort Mitgeteilten ist noch der Geburtsort Wien hinzuzufügen. Der dritte Band des Consp. Fl. Graecae erschien vollständig 1904, ein Supplementum 1908. 7t >_' Polygonaceae. B. Scändicus. %(\). Untere Blätter länglich-lanzettlich bis breit- länglich, am Grunde gestutzt bis schwach-herzförmig, an der Spitze rundlich spitz, am Rande fast flach. Blüthen- stiele ziemlich starr, ziemlich weit unter der Mitte gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte abstehend mit vorwärts gebogener Spitze, so lang wie die inneren breit sind. Innere Perigonabschnitte drei- eckig-eiförmig, 3,5 — 4,5 mm lang und 1,5 — 2,7 mm breit, am Grunde gestutzt, an der Spitze zuugen förmig ausgezogen, stumpf, alle mit grosser breit-länglicher Schwiele, am Rande mit pfriem- lichen Zähnen, die oft länger sind als die Breite der Abschnitte, aber stets kürzer als die Länge derselben. Im Gebiete bisher nur selten. An der Mündung der Sieg. Schlesien: Liegnitz: Seedorf (Figert in Callier Fl. Sil. exs.no. 1313), Annawerder. R. (conglomeratus X maritimus) X ohtusifolius b. R. scändi- cus. — li. limosus X ohtusifolius a. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 45 t, 18t» füg. 1—3 (1904). — IL ohtusifolius X palustris H. Nils- son Botan. Notiser 1887. 231. — li. limosus X ohtusifolius Murbeck Botan. Notiser 1899. 35. (Verbreitung von B. und des gesammten Bastards : Schweden.) [*J (1136. X 1141.) X 1140. R. (maritimus X conglomeratus) X odontocarpus. 21. In der Tracht, der Gestalt der Blatter und des Blüthenstandes dem 11. odontocarpus ähnlich. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, etwa doppelt so lang als die inneren Perigonabschnitte; diese dreieckig, 3 — 5 mm lang, braun, an der Spitze vorgezogen, spitz, jederseits mit mehreren ungleichen pfriemlichen bis breiteren Zähnen, die kürzer sind als die Breite der Abschnitte, alle Abschnitte erhaben- nervig, alle mit dicker länglicher vorn stumpfer Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur in Ungarn: Budapest; am Koros bei Vesztö (Borbäs). Bl. August. R. (conglomeratus X maritimus) X odontocarpus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 40 t. 189 fig. 4—5. — R. crispus X palustris Borbas Math, es Termesz. Közlem. XV. 372 (1877—78). — li. heteränthos1) (li crispus X paluster) Borbäs ÖBZ. XXVIII (1878) 393 nur der Käme. Budap. 72 (1879). — li. limosus X odontocarpus Borbäs in Dörfler Herb. norm. No. 3475 (1898). — li. heteranthus (crisjyus X limosus) Borbäs Mag. Bot. Lap. III (1904) 49. — 11. crispus X limosus (II. p(dustroides) Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 102 (1897) z. T. Von R. odontocarpus durch die an der Spitze spitz vorgezogenen inneren Perigonabschnitte mit wenigen Zähnen verschieden, von II. maritimus X conglomeratus durch die mehr pfriemlichen Zähne. (Bisher nur im Gebiete.) |*| •) Von i'teQog verschieden und uv&os Bliithe. R um ex 763 (1136. X 1141.) X H43. R. (maritimus X eonglomeratiis) X crispus. 21 — (£). Grundständige Blätter sckmal-lanzettlich, ani Grunde verschmälert und abgerundet, an der Spitze stumpflich, am Rande mehr oder weniger wellig-kraus. Scheinquirle entfernt, sparsam beblättert. Blüthenstiele 1 1/> — 2 mal länger als die inneren Perigon- abschnitte. Aeussere Perigonabschnitte horizontal abstehend, mit etwas nach vorn gebogener Spitze, wenig länger als die halbe Breite der inneren. Diese fast gleich gross, breit-eiförmig-dreieckig, 3,5 — 4,5 mm lang und 2,7 — 3,7 mm breit, am Grunde gestutzt, an der Spitze etwas vorgezogen, stumpf, am Rande mit mehreren grösseren oder kleineren aus breiterem Grunde pfriemlich-zugespitzten Zähnen, deren grössere fast so lang sind wie die halbe Breite der Abschnitte, alle Abschnitte mit grosser rundlich-läng- licher Schwiele. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern, bei uns bisher nur in Westpreussen : Eiler- wald an der Nogat. Schlesien: Liegnitz. Wien (Teyber Verh. ZBG. Wien LVIII (11) [1908]). Bl. Juli —September. R. (conglomeratus X maritimus) X crispus a. R. Ar e s ch o u \g ii1) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 44 t. 189 fig. 6 (1904). — R. palustris X crispus F. Areschoug Skanes Fl. 2. Uppl. 363 (1881). — R. crispus X palustris Nilss. Bot. Notiser 1887. 233. — R. crispus X limösus Murbeck Bot, Notiser 1899. 22 nicht Gurke. In der Tracht dein R. crispus ähnlich, aber durch schmälere deutlich gezähnte innere Perigonabschnitte verschieden. Hierher gehört: B. uliginosus. Aestig, mit starren Aesten. Blätter beiderseits verschmälert, spitz, am Rande wellig-kraus, etwas gekerbt. Scheinquirle entfernt, alle be- blättert. Blüthenstiele so laug wie die inneren Perigonabschnitte. Diese oval- lanzettlich, jederseits mit 2 — 4 pfriemlichen starren Zähnen, die fast die Länge der Breite der Abschnitte erreichen ; alle Abschnitte mit länglicher dicker Schwiele. * Bisher nur in Italien beobachtet. R. (conglomerahis X maritimus) X crispus b. R. uliginosus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 45 (1904). — R. uliginosus Guss. PI. rar. Nap. 151 t, 29 (1826). ') Nach Fredrik Wilhelm Christian Areschoug, * 9. Oct. 1830 Simrishamn (Schonen) f 21. Dec. 1908 Lund, 1879—98 ordentlicher Professor der Botanik an der Universität daselbst, Verf. der vortrefflichen Skanes Flora 1866 2. Uppl. 1881. A. beschäftigte sich speciell mitnden Gattungen Rumex und Rubus (Some Observation* on the genus Kubus Lunds Un. Ärsskrift XXI, XXII 1885, 1886). Ferner lieferte er grundlegende Arbeiten über die Anatomie der Laubblätter (noch 1902 Untersuchungen über den Blattbau der Mangrove-Pflanzen Bibl. bot. LVI) und über die Geschichte der Skandinavischen Flora (Bidrag tili den Skand. vegetationens historia Lund Arsskr. 1866). Ausser einigen werthvollen morphologischen Abhandlungen erwähnen wir noch als uns besonders interessierende Details: Tortula papulosa Wils., ein neuer Bürger der deutschen Flora (Verb. B. V. Brandenb. II [1860] 141). (Von A. in Berlin entdeckt.) Otn Trapa natans var. conocarpa F. Aresch. (Bot. Not. 1888. Deutsch in Bot. Centralbl. XXXV. 253, 287) Artemisia Slcllcriana Bess. in Europe Journ. of bot. XXXII (1894) 70. S-Bengt Lidforss in Ber. DBG. XXVII (1909) (47). Ich verdanke A. werthvolles Material. A. 7G4 Polygonaceae. Meissn. in DC. Prodr. XIV. CO. — R. palustris ß. uliginoüua Arcang. Comp. Fl. It. cd. 2. 205 (1894). (Verbreitung des Bastards: Schweden; Italien.) |*| 1136. X H39. X 1143. R. maritiinus X obtusifolius X crispus. 2| . Stengelblätter länglich-linealisch, am Grunde lang zugespitzt, etwa- gestielt. Scheinquirle entfernt, die unteren beblättert, die oberen ohne Blätter. Blüthenstiele länger als die inneren Perigonabschnitte ; diese ei- förmig-dreieckig, etwa 4 mm lang und breit, jederseits mit 3 — 5 langen aus breitem Grunde borstlichen Zähnen; alle Abschnitte schwielen- tragend. Bisher nur mit den Erzeugern in Nieder-Oesterreich : Maria- Lanzen- dorf (Heimerl). //. crispus X maritimus X obtusifolius (R. Heimerlii1)) Beck Fl. Nieder Oesterr. 318 (1890) in Rchb. Ic. XXIV. 47. — R. maritimus X pratensis Heimerl Abh. ZBG. Wien XXXIV. 100 (1884) nur der Name. Von R. obtusifolus X crispus durch die schmalen am Grunde verschmälerten Blätter und die mit langen borstlichen Zähnen versehenen inneren Perigonabschnitte verschieden. (Bisher nur im Gebiete.) fjjjf Anhang zu Lapathu m . Eingeschleppte Art, etwa neben R. pulcher gehörig. t R. Bröwnii-). 2J.. Grundachse dick. Stengel aufrecht, unverzweigt oder schwach ästig, 3 — 6 dm hoch. Untere Blätter lang gestielt, oft herzförmig bis spiessförmig, länglich, stumpf, die oberen meist Janzettlich, spitz. Schein quirle ent- fernt, vielblüthig, an langen unverzweigten oder spärlich ästigen Aesten des Blüthen- standes. Bliithenstiele zur Fruchtzeit dünn oder dick, 2 — 6 mm lang. Innere Perigonabschnitte breit-dreieckig, 3 — 4 mm lang, jederseits mit 4 — 6 Zähnen, die hakig gebogen oder meist am Ende eingerollt sind. Mittelnerv der Abschnitte vorspringend, aber ohne deutliche Schwiele. In Australien sehr verbreitet, bei uns nur mit Wolle eingeschleppt. Schweiz: Solothurn: Kammgarnfabrik Derendingen (Probst nach T hellung in Viertelj.schr. Nat. Ges. Zürich LH. 441. Hock Beih. Bot. Centr.bl. XXVI. 2. 423). R. Brownii Campd. Monogr. Rum. 81 (1819). Benth. Fl. Austral. V. 263. — R. fimbriätus R. Br. Prodr. 421 (1810) nicht Poir. Der richtige Publicationsort der drei Dierbach'schen Abarten von R. obtusi- folius (s. S. 711, 712) wurde uns nach vielen vergeblichen Bemühungen von Prof. Tschirch- Bern nachgewiesen, dem wir daher zu inuigem Dank verpflichtet sind. Brandt und Ratzeburg in Hayne Arzneygew. XI t. 1 (1837) citiren sie mit dem irreführenden Hinweis „(1. c.)B. Nachher erwähnen sie den S. 710 angeführten Aufsatz über Radix Lapathi acuti, wo sich diese Namen aber nicht finden. Die in Berlin fehlende erste Hälfte dieses Aufsatzes konnten wir durch die Güte des Geh. Hofrathes Klein- Karlsruhe einsehen. l) S. VI. 1. S. 263 Fussn. 1. H. hat 1902 eine beifällig aufgenommene Schul- flora von Oesterreich (2. Aufl. 1912) und 1911 eine vortreffliche Flora von Brixen veröffentlicht. 8) S. II. 2. S. 224 Fussn. 3. Die genauen Daten sind: * 21. Dec. 1773 f 10. Juni 1858. S. auch I. 2. Aufl. S. 266 Fussn. 1. Rumex. 76"> Die wirksamen Bestandtheile der Radix Lapathi (S. 710) gehören nach Tschirch (Ber. Deutsch. Pharm. Ges. 1898. 204) wie die zahlreicher abführender Arzneipflanzen, von denen wir nur als bekannteste die Flechte Xanthoria (Parmelia) parietina, die Arten von Aloe (s. III. S. 62), Rheum (Rhabarber, s. unten), Cassia (Seunesblätter s. VI. 2. 181), Khamnus nennen wollen, zu der chemischen Gruppe der Oxymethyl- anthrakochinone, die in den genannten Pflanzen theils frei vorkommen, theils erst von den betreffenden Authrakoglykosiden im Darmkanal abgespalten werden. Fernand Weil (Beiträge zur Kenntnis der Radix Lapathi Inaug.-Diss. Bern 1911) hat in der Wurzel von ßumex, obtusifolius als solche wirksame Bestandtheile Chrysophauol, reine Chrysophansäure, Frangula-Emodin und Emodinmethyläther nachgewiesen. B. Blüthen meist eingeschlechtlich oder vielehig. Griffel an die Kanten B. des Fruchtknotens angewachsen. Stengel gefurcht oder gestreift. Blätter meist pfeil- oder spiessförmig. Blüthenstände locker, un- beblättert, meist rispig gehäuft. Perigon meist röthlich überlaufen. Innere Perigonabschnitte meist ganzrandig oder schwach gezähnelt. I. Acetösa1) (Meissn. in DC. Prodr. XIV. 64 [1856]). Innere I. Perigonabschnitte an der Frucht vergrössert, durchscheinend-häutig, länger als die Frucht. — Die Arten dieser Abtheilung haben wegen ihres Gehaltes an Kaliumbioxalat, welches Salz (Kleesalz) aus demselben, namentlich R. acetosa wie aus den Oxalis-Arten dargestellt werden kann, einen angenehm sauren Geschmack. Ausser unseren Arten in Europa noch ß. papillaris (Boiss u. Reut. Pugill. pl. nov. Afr. Hisp. 107 [1852]) in Spanien. — ß. induralus (Boiss. u. Reut. a. a. O. [1852]) in Spanien, Portugal und Nord-Africa s. unten. — B. suffruticosus (J. Gay nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 72 [1856]) in Spanien und Portugal. a. Pflanze einjährig. a. f R. vesicärius. 0. Pflanze kahl. Wurzel mit spärlichen Faserwurzeln. Stengel aufrecht oder aufsteigend, ästig. Blätter etwas fleischig, gestielt, eiförmig bis dreieckig, am Grunde herzförmig bis fast spiessförmig. Blüthenstand einfach traubenähnlich oder rispig. Scheinquirle wenigblüthig. Innere Perigonabschnitte sehr gross, bis 1,5 cm lang, fast kreisrund bis eiförmig, röthlich, netzaderig, mit Schwiele oder fast ohne solche. In Sicilien und Griechenland heimisch, ausserhalb Europas weit verbreitet, von den Canarischen Inseln und St. Helena durch Nord-Africa ! ! Vorder-Asien bis Persien. Afghanistan, Indien und Java. Bei uns nur hier und da eingeschleppt und z. B. in Botanischen Gärten leicht verwildernd; ferner: Mannheim: Hafen 1889 (Zimmermann Adv.fl. 74, Hock Beih. Bot. Centralbl. XXVI. 2. 423). Bl. April, Mai. ß. vesicarius L. Spec. pl. ed. 1. 336 (1753). Boiss. Fl. Or. IV. 1017. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 68. Nyman Consp. 635. Richter-Gürke PI. Eur. II. 109. Durch die sehr grossen inneren Perigonabschnitte sehr auffällig und kenntlich. A. hat dieselbe in Aegypten als recht schmackhaftes Gemüse kennen gelernt. Ueber diese Art und ihre nächsten Verwandten vgl. Murbeck Contrib. Fl. N. Ouest de l'Afrique III (Acta Soc. Physiogr. Lund X) 10 — 13 t. X, Luuds ün. Arsskr. N. F. Afd. 2 Bd. I No. 4. b. Pflanze ausdauernd. b. i) Zuerst bei Pietro de Crescenzi; italienischer Name von aceto, Essig, wegen des sau reu Geschmacks. 76G Polygon aceae. 1. 1. Blüthen vielehig oder zweigeschlechtlich. Blätter fast ebenso breit als lang. Innere Perigonabschnitte breit häutig, flügel- artig beraudet. 1151. (17.) K. SCUtatllS (Römischer oder Französischer Sauer- ampfer; nieder!, u. vläm.: Spaansche Zurkel ; franz.: Patience de Mont- pellier; it.: Acetosa Romana ; ligur. : Pancucin). 2^. Wurzel verlängert- spindelförmig, verholzend mit mehreren bis vielen Trieben. Stengel niederliegend oder aufsteigend, meist 3 — 5 dm hoch, am Grunde oder auch oberwärts ästig, hin- und hergebogen brüchig, gestreift, graugrün, seltener grün. Blätter graugrün, im Umriss rundlich bis länglich- eiförmig, mit meist wagerecht abstehenden abgerundeten bis spitzen Spiessecken, oft gefleckt. Tuten ganzrandig. Blattstiel etwa so lang als die Spreite. Aeste des Blüthenstandes entfernt, meist ungetheilt, nur die unteren durch Blätter gestützt, diese öfter wieder verzweigt, alle aufrecht-abstehend, oft verlängert, locker. Scheinquirle wenigblüthig. Ausser den zweigeschlechtlichen Blüthen sind männliche und weibliche vorhanden. Blüthenstiele der fruchtbaren Blüthen meist über oder unter der Mitte gegliedert, dünn, kürzer als die inneren Perigonabschnitte. Staubblätter das Perigon fast um das Doppelte überragend. Narben weiss. Aeussere Perigonabschnitte etwa von der Länge der halben Breite der inneren, aufwärts aidiegend. Innere Perigonabschnitte rund- lich-herzförmig, ganzrandig, 4,5 — 7 (selten bis 9) mm lang, etwa so breit als lang, oft röthlich, mit radial verlaufenden Nerven, alle schwielen- los. Frucht etwa 3 mm lang, scharfkantig, braun, glänzend. Auf Felsen, Gerolle, besonders auf Kalk, an Mauern einheimisch nur im südlicheren und westlichen Gebiet, dort im Rheinthal und den Neben thälern, auch in der Eifel und im Belgischen Berglande ver- breitet. Steigt bis in die alpine Region des Alpensystems und der Karpaten, in Wallis bis 2750 m (Jaccard 309), in Tirol bis 2694 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 89), in Bosnien-Hercegovina bis 2000 m (Beck Wiss. Mitt. X. 420 [140]). Im übrigen Gebiete hier und da als Gemüse gebaut und an alten Mauern verwildert, stellen- weise, wie in Thüringen und Kgr. Sachsen, Böhmen völlig eingebürgert und z. T. wie an den Ruinen der Kaiserpfalz zu Memleben a. Unstrut (ob noch ?) schon seit Jahrhunderten vorhanden ; im nördlichen Flach- lande sehr selten (früher bei Luckau). Bl. Mai — August. It. scutatus L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1853). Koch Syn. ed. 2. 707. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 317. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 387. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 83. Beck in Rchb. Ic. XXIV.' 57 t. 201 fig. 1—7. Nyman Consp. 636. Richter-Gürke PI. Eur. II. 108. — R. alpcstris Jacq. Enum. Stirp. Vindob. 62 (1762). — Acetosa scutata Mill. Gard. Dict. ed. 8. no. 3 (1768). — Lapathum alpestre Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 261 (1772). — Lapathum scutatum Lam. Fl. France III. 6 (1778). — liumex hastätus Link nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. Rumex. 767 70 (1856) nicht Don. — II. luxürians der Gärten nach Meissn. a. a. O. (1856) ob L.? vgl. Bertoloni Fl. It. IV. 252. Eine m. vivipara ist nach Murr (s. Dalla Torre u. Sarntb. VI. 2. 80) in Tirol häufig. Einigerrnassen veränderlich. Nicht im Gebiete ist die Rasse Aetnensis (Schult. Syst. VII. 1467 [1830]. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 70 [1856]. — R. aetnensis Presl Delic. Prag. 68 [1822]. Nyrnan Consp. 636. — R. pubescena Guss. nach Strobl Flora 1831. 461 vgl. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 58). Oft klein, bis 3 dm hoch, fast grün, mehr oder weniger warzig behaart. Blätter klein, die unteren oder alle herzförmig- bis nierenförmig-rundlich, ganz stumpf, ohne Buchten, die oberen fast dreieckig. Blüthenstand oft fast einfach. — Bisher nur am Aetna in Sicilien. — Ist durch Uebergänge mit dem Typus verbunden. — Bei uns kommen in Betracht : A. typicus. Stengel unverzweigt oder spärlich ästig, meist nur einen Blüthenstand tragend. Blüthenstiele meist gegliedert, seltener un- gegliedert. Innere Perigonabschnitte 4,5 — 7 mm lang. Die bei weitem häufigste Rasse. R. scutatus cc. typicus Beck in Rchb. Ic. XXIV. 57 (1905). Hierzu gehören: I. Blätter jederseits mit mehr oder weniger tiefer Bucht. hastifolius. Unterste Blätter öfter ohne die Bucht, die übrigen spiess-geigenförmig, die unteren breiter, oft nierenförmig oder ungleichmässig- dreilappig, stumpf, bis fast breiter als lang, mit stumpfen oder spitzen Spiess- ecken, die oberen mit länglichen scbmäleren Lappen, die gleich gross sind oder der mittlere breiter. — Die häufigste Form. — R. scutatus s. hastae- foüus Roem. u. Schult. Syst. VII. 2. 1465 (1830). Rchb. Fl. Germ. exe. 568. Koch Syn. ed. 1. 615 (1837). — R. hastifolius M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 290 (1808). Nyman Consp. 636. — Hierzu gehören: b. maculdtus (Gaud. Fl. Helv. 11.589 [1828]). Blätter weisslich gefleckt. — Nicht selten, öfter überwiegend. C. virescens (Car. et St. Lager Etudes fleurs 8 ed. 706 [1889]. Camus Cat. PI. France 241 [1848?]. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 83. — var. viridis Strobl Flora LXIV [1881] 461). Blätter ganz oder fast ganz grün. — Ist nach Hoffmann (Bot. Zeitg. LV [1877] 301) in der Cultur nicht coustaut. d. pubescens (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 57 [1905]. — R. ptibescens K. Koch Linnaea XXII. 211 [1849]). Pflanze, namentlich die Blätter, warzig behaart. — Selten (vgl. oben Aetnensis). II. Blätter an den Seiten ohne oder mit nur undeutlichen bis flachen Buchten. a. Blätter deutlich länger als breit, die Endlappen länglich bis eiförmig. hastätus. Unterste Blätter oft wie bei voriger Abart. Untere und mittlere Blätter meist dreieckig, spitz, die Spiessecken jederseits verlängert spiessförmig bis dreieckig. — Seltener mit dem Typus. — R. scutatus 6. hastätus Schult. Syst. VII. 2. 1465 (1830). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 58. — R. scutatus a. vulgaris Meissn. in DC. Prodr. XIV. 70 (1856). — R. scut. y. subcorddtus Doli Fl. Bad. 593 (1857). — Hierzu gehören: 1. hastilis (Koch Syn. ed. 1. 615 [1837]. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 381). Blätter spiessförmig, der Endlappeu rautenförmig, spitz, länger als breit. Seitenlappen schmal, verlängert, spitz, wagerecht-abstehend. 2. tri angularis (Koch a. a. O. [1837]). Blätter dreieckig-eiförmig mit undeutlichen Spiessecken. — Meist selten. Weiter gehört zu hastätus: 70^ Polygonaceae. b. Bocconeänusi) (Schult. Syst. VII. 2. 14G5 [1830]. — var. repens Campd. nach Schult, a. a. O.). Pflanze viel niedriger. — Wohl eine Hungerform. 3. reniformis. Untere Blätter fast herzuierenförrnig gebuchtet. — Istrien. — /'. scutatus reniformis Marches. Fl. Trieste 470 (1897). 1>. Untere und mittlere Blätter etwa so lang wie breit oder breiter. 1. Blüthenstiele gegliedert. o. hi ppocrep id us. Untere und mittlere Blätter am Grunde niereu- förmig-herzförmig, ganz stumpf, mit rundlichen bis dreieckigen ab- Btehenden Spiessecken. — Selten. — R. scutatus typicus 3. hippo- erepidua Beck in Rchb. Ic. XXIV. 58 (1905). b. hört fensia (Runder Gartenampfer, Schafampfer ; franz. : Oseille ronde). Untere Blätter breiter, breit-nierenförinig bis breit-dreieckig, der Mittel- lappen fast rundlich. — So in Gärten eultivirt. — R. srutalus y. hortensis Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 378 (1815). Gaud. Fl. Helv. II. 589 (1828). — var. lurtirians der Gärten nach Beck a. a. O. (1905). 2. Blüthenstiele ungegliedert. t e n a x. Pflanze sehr schön bläulich-grau. Blüthenstiele unter der Frucht kreiseiförmig verdickt. Sonst wie vor. Abart. — Gleichfalls in Gärten. — R. sculatus tyjyicus 5. tenax Beck in Rchb. Ic. XXIV. 58 (1P05). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) ~\ B. g laue us. Pflanze bläulich-graugrün, seltener mehr oder weniger grünlich. Stengel meist zu mehreren, am Grunde halbstrauchig, reichlich ästig, 1 — 4 (meist mehrere) Blüthenstände tragend. Die unteren Blätter oder auch alle meist herzförmig-spiessförmig, meist fast dreieckig, mit kleiner seitlicher Bucht, daher auch kleinen Spiessecken. Innere Perigonabschnitte 6 — 7 mm lang. Nur im Mittelmeergebiete, dort selten bis zerstreut im süd- westlichen und südöstlichen Gebiete. B. scutatus ß. glaueus Gaud. Fl. Helv. IL 589 (1828). Schult. Syst. VII. 2. 1465. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 58. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 82. Richter-Gürke PI. Eur. IL 109. — B. scutatus y. B. (glaueus) Willd. Spec. pl. IL 257 (1899). — B. glaueus Jacq. Coli. I. 63 (1786). Ic. rar. I. t. 67. Nyman Consp. 636. — B. scutatus var. glaucescens Guss. Fl. Sic. Syn. II (1844). — i?. glaueus var. glaucescens Guss. nach Beck a. a. O. (1905). Hierzu gehört : II. in du rät us. Innere Perigonabschnitte meist 8 — 9 mm lang. — So an- scheinend nur im südlicheren Mittel meergebiete. — /'. scutatus y. glaueus indurata» Beck in Rchb. Ic. XXIV. 58 (1905). — R. induratus Boiss. u. Reut. Pugill. pl. nov. Afr. Hisp. 107 (1852). Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 287. Nyman Consp. 63ü. (Verbreitung der Rasse: Iberische Halbinsel: Italien; Balkan- halbinsel; Kleinasien.) |*| i) B. VI. 1. S. 686 Fussn. 1. Rurucx. 769 (Verbreitung der Art: [England, eingeführt]; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Kleinasien; Kaukasus; Trans- kaukasien; Nord-Africa.) TjTj 1152. (18.) R. Tiiigitänus *). %. Wurzel kräftig. Stengel meist aufrecht, meist 3 — 6 dm hoch, mit aufrechten Aesten. Blätter gras- grün, alle gestielt, dick und rauh, am Rande wellig- kraus, mehr oder weniger gekerbt, ungefähr so lang wie ihr Stiel; die grund- ständigen und die unteren stengelständigen oval, zugespitzt, mehr oder weniger gelappt oder geigenförmig, etwas spiessförmig, mit wenig entwickelten Spiessecken; die stengelständigen schmäler, spitz, alle genähert. Blüthen zweigeschlechtlich. Blüthen- stände verlängert traubenartig, schlank. Scheinquirle 3 — 5 blüthig, un- beblättert, entfernt. Innere Perigonabschnitte sehr gross, wellig, rundlich-herzförmig bis fast nierenförmig, purpurn, schwielenlos. An trocknen besonders sandigen Orten nur im westlichen Mitiel- meergebiete, unser Gebiet nur im äussersten Südwesten erreichend. Provence: Dep. Bouches-du-Rhöne (Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 83). Bl. Juni— August. R. tingitanus L. Syst. ed. 10. 991 (1759). Spec. pl. ed. 2. 479 (1762). Gren. u. Godr. Fl. France III. 42. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 82. Nyman Consp. 636. Richter-Gürke PI. Eur. II. 108. — Acetosa tingitana Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon. n. s. XVII. 145 (1869). (Mediterranes Süd-Frankreich; Iberische Halbinsel; Nord-Africa.) 1*1 2. Blüthen zweihäusig. Blätter, wenigstens die stengelständigen, 2 — 4 mal so lang als breit. a. Wurzeln niemals knollenförmig angeschwollen, dünn oder mehr oder weniger gleichmässig dick (vgl. jedoch R. triangulär is). 1. Innere Perigonabschnitte zur Fruchtzeit stets breiter als ihre Länge (vgl. auch R. thyrsiflorus). 1153. (19.) R. thyrsoi'des. 2\-. Wurzel spindelförmig, ein- bis mehrköpfig. Stengel aufrecht, meist 1,5 — 6 dm hoch, gestreift, kahl oder warzig-rauh, unverzweigt, unterwärts reichlich, oberwärts wenig be- blättert. Grundständige Blätter etwa 3 — 4 mal länger als breit, oval bis länglich, am Grunde pfeil- oder spiessförmig, mitunter herzförmig, spitz, mit kurzen abstehenden oft eingeschnittenen zwei- spitzigen Spiessecken; ihr Stiel so lang oder kaum länger als die Spreite. Obere Blätter schmäler, kaum gestielt, fast stengelumfassend, länglich-oval, alle etwas fleischig, wellig bis wellig-kraus. Tuten zer- schlitzt, Blüthenstand reichblüthig, dicht, mit reich ver- i) Zuerst von Tanger in Marokko (im Alterthuui Tingis) bekannt geworden. Aschers on u. Gr.iubnar, Synopsis. IV. 49 770 Polygonaceae. zweigten ziemlich -Innen aufrechten Aesten. Blüthenstiele über dein Grunde gegliedert Aeussere Perigonabschnitte ziemlich gross, zurück- geschlagen, etwa 3 mm lang. Innere Perigonabschnitte in der Mittellinie etwa 3 — 4 mm lang, dabei 7 — 9 mm breit, am Grunde und an der Spitze mit breiter flacher Bucht, einem aufgespannten Schmetterlinge nicht unähnlich, netznervig, oft röthlich gefärbt, am Grunde mit ziemlich dicker Schwiele. Frucht 2 mm lang, kastanienbraun glänzend. An trocknen grasigen Orten, auf Feldern, in Weinbergen, an Weg- rändern und Ruderalstellen nur im Mittelmeergebiete. Bei uns bisher nur in Dalmatien : an der Meeresküste der Insel Torcola (Botteri). Bl. April — Juni. R. thyrsoides Desf. Fl. Atl. I. 321 (1798). Meissn. in DG Prodr. XIV. 66. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 55 t. 199 fig. 1—4. Rouv in Rouv u. Foucaud Fl. France XII. 106. Nyman Consp. 636 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. II. 108. — R. intermedius Guss. Fl. Sic. Prodr. I. 449 (1827) nicht DC. — R. jiseudo-acetösa Botteri nach Beck a. a. O. 56 (1905) nicht Bert. (Spanien; Balearen ; Corsica; Sardinien!!; südlicheres Italien; Sicilien ; Nord-Africa.) [*"j 2. 2. Innere Perigonabschnitte fast stets länger als ihre Breite, meist jedenfalls nicht breiter als lang, niemals breit-2 flügelig. Gesammtart R. acetosa (Nö. 1154—1159). a. a. Spiessecken auch der unteren Blätter schmal und ver- längert, wenigstens in ihrer oberen Hälfte fast linealisch, ganz allmählich in die scharfe Spitze verschmälert (vgl. auch R. acetosa). 1 1 .">4. (20.) R. intermedius (südfranz. : Agreta saouvaja). ';I. In der Tracht der vorigen ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden : Stengel meist aufrecht, oft warzig-rauh, am Grunde reich beblättert. Blätter grün oder schwach graugrün, die unteren fast rosetten- törmig gedrängt, aus breiterem pfeilförmigem Grunde länglich-elliptisch bis länglich-linealisch oder linealisch, an der Spitze stumpf oder spitz, mehr oder weniger wellig-kraus mit abstehenden gleichfalls meist 2- spitzigen Spiessecken, die untere Spitze länger und spitzer; stengel- ständige Blätter kürzer gestielt, die obersten sitzend, aufrecht, schmäler, zugespitzt. Untere Aeste des Blüthen Standes oft verzweigt, öfter ent- fernt, der unterste mitunter bis zur Mitte des Stengels herabgerückt, dann verlängert, aufrecht-abstehend bis bogig-aufstrebend, nur die untersten beblättert. »Scheinquirle genähert, dicht. Blüthenstiele im untersten Drittel gegliedert, gekrümmt. Innere Perigonabschnitte nieren- förmig, etwa 4 mm lang und 5 mm breit, netznervig, am Grunde mit ziuückgebogener Schwiele. Kunicx. 771 An unbebauten Orten, an Sandstellen, an Felsen und Abhängen nur im Mittelmeergebiete. Bei uns nur im südwestlichsten Gebiete in der Dauphine und Provence! Im übrigen Gebiete sehr selten einge- schleppt bei Kiel (Hennings), Mannheim: Hafen (Zimmermann 74). Bl. April— Juli. R. intermedius DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 369 (1815). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 55 t. 198 fig. 1—5. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 85. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. IL 107. — R. tri- angularis DC. a. a. O. 368 (1815) nicht Guss. — R. Tourneförtü1) Campd. Monogr. Rum. 149 (1819)? — R. thyrsoides Greu. u. Godr. Fl. France III. 44 (1855) nicht Desf. — Acetosa intermedia Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon. N. S. XVII. 145 (1869). Aendert ab : B. fissus. Blätter schmäler, mit 2 — 3 spaltigen Spiessecken mit wenigen un- gleichen Lappen. — Ziemlich selten. — R. intermedius ß. fissus Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 85 (1910). — R. multifidus All. Fl. Pedem. II. 205 (1785). Nyman Consp. 635 nicht L. C. h e teroph y 11 us2). Blätter schmal, verlängert, fast stets linealisch mit ab- stehenden Spiessecken, fast kreuzförmig. — Selten. — R. intermedius ß. hetero- p In/Llas Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 285 (1861). — R. sieno- phyllus^) Timb. u. Jeanb. Bull. S. B. France XI S. LXXI (1864) nicht Led. Nyman Consp. 635? S. jedoch unter R. acetosa S. 777. D. latifolius. Blätter breiter, elliptisch bis länglich, stumpf oder spitz. — R. intermedius 1. latifolius Beck in Rchb. Ic. XXIV. 55 (1905). Durch die Farbe ist ausgezeichnet und gehört nach Beck hierher R. vinedlis (Timb. u. Jeanb. Bull. S. B. France XI S. LXX1I[1864]. Nyman Consp. ' 35). Stengel und Perigonabschnitte roth bis purpurn, vgl. indessen R. acetosa S. 777. Durch die Tracht weicht ab : II. compdetus (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 55 [1905]). Aeste des Blüthen- standes entfernt, oberwärts reichlich ästig, zur Fruchtzeit einen dicht ge- drängten Fruchtstand erzeugend. (Mediterranes Süd-Frankreich; Spanien; Balearen; Corsica; Italien; Sicilien.) f%] 1155. (21.) R. triangukiris. 2J-. Wurzel spindelförmig. Grund- achse kurz, kurz-ästig mit oft dicken Nebenwurzeln. Stengel unver- zweigt, bis 6 dm hoch, gestreift. Grundständige Blätter sehr lang gestielt, deutlich pfeilförniig, schlank-linealisch-dreieckig, ganz flach, nicht kraus, allmählich nach der Spitze verschmälert oder schliesslich etwas plötzlicher verschmälert, spitz oder stumpflich; Spiess- ecken viel kürzer als der Haupttheil des Blattes, schmal, ganz all- mählich in die scharfe Spitze verschmälert, abstehend, oft gebogen bis geschlängelt. Stengelständige Blätter allmählich schmäler, sehr schlank-pfeilförmig mit sehr schmalen weit abstehenden Spiessecken, 1) S. II. 1. S. 711 Fussn. 2, IV. S. 461 Fussn. 1. 2) Von ifceQog ein Anderer, verschieden und (pvÄÄov Blatt. 3) S. S. 699 Fussn. 3. 49* 772 Polygonacv.i. . oft wellig, die obersten schmal-linealiseh. Tuten 2lappig, nicht zer- schlitzt. Blüthenstand schmal-länglich mit unverzweigten geraden ent- fernten Aesten, deren unterste oft dem Stengelgrunde genähert sind. Blüthenatiele gegliedert. Innere Perigonabschnitte rundlich-herzförmig, ganzrandig, 4 — 5 mm lang, am Grunde mit zurückgebogener Schwiele, netznervig, hellrosa berandet, oft nur wenig länger als breit, kaum länger als die Blüthenstiele. Frucht 3 mm lang. Auf Felsen, Gerolle und Gebirgswiesen in der alpinen und sub- alpinen Region, auf Kalk; nur im südöstlichsten Gebiete. Bosnien: auf dem Troglav bei Livno (Beck). Hercegovina: Lelja-, Prenj- und Baba Planina (Beck). Dalmatien: auf der Dinara (Beck). Bl. Juni bis August. B. triangularis DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 368- (1815). Guss. Fl. Sic. Syn. I. 434 (1842). Strobl Fl. Nebrod. 219. Flora LXIII (1881) 462. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 05 t, 197 fig. 1—6. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. II. 107. — B. nebro- ides1) Campd. Monogr. Rum. 72, 150 (1819)? — B. hastifolius Guss. Exsicc. nach Nyman Consp. 635 (1882) nicht M. Bieb. — B. Acetosa ß. alpinus Boiss. Fl. Or. IV. 1016 (1879) nicht L. Von II. intermedius, abgesehen von der östlichen Verbreitung und dem alpinen Standorte, verschieden durch schlankeren Stengel, flache Blätter mit längeren nie- mals gespaltenen Spiesseeken, zweilappige Tuten und gerade, nicht verzweigte Aeste des Blüthenstandes; von R. tuberosus durch die nicht knolligen Wurzeln (die aller- dings Strobl auch bei dieser Art angibt [?]) und die im ganzen schmäleren Blätter, deren Spiessecken an den unteren nicht eingebogen und kurz sind, sondern ver- längert und spreizend (Beck a. a. O.). (Italien ; Sicilien ; Griechenland.) [7jTj 1156. (22.) R. thyrsiflörus. %( — OO?)- Wurzel spindelförmig, meist nur einen, seltener mehrere Stengel tragend. Grundachse ohne Nebenwurzeln. Stengel derb, meist 6 — 10 dm hoch, kahl oder etwas behaart. Grundständige und untere Stengel b 1 ä 1 1 e r länglich, etwa 4 — 12 mal so lang wie breit, wellig-kraus, ihre Spiessecken ausgezogen, schmal, spitz, oft zweispaltig auswärts oder einwärts ge- krümmt; mittlere Blätter sehr verlängert, linealisch-lanzettlich, die obersten sehr scbmal-linealisch. Tuten gezähnt bis fransig ein- geschnitten. Aeste des Blüthenstandes mit zahlreichen kurzen Zweigen, daher der Blüthenstand dicht und sehr reichblüthig, länglich bis fast dick-ährenförmig. Zweige oft abstehend bis bogig-aufsteigend, wie die Blüthenstiele grün. Innere Perigonabschni tte rund- licli-nierenförmig, 2,5 — 3,5 mm lang, grün, am Rande roth überlaufen, mit deutlicher lappenartiger Schwiele. Frucht klein, 1,8 — 2,2 mm lang, glänzend schwarzbraun. Auf sandigem Lehmboden, auf Feldern, an Wegrändern, auf trockneren Wiesen, besonders in der Nähe und an den Ufern grosser 1) Der Name ist dem Synonym ausCupani Hort. Catholicus entnommen und bedeutet wohl eine Pflanze der Nebroden. Rumex. 773 Flüsse, oft auf kalkarmem Substrat, durch das ganze nördliche und mittlere Gebiet meist zerstreut, stellenweise häufig. In Südosten noch in Bosnien und der Hercegovina beobachtet, steigt dort bis 1000 m (Beck Wiss. Mitt. X. 419 [139]). Bl. Juli, August. B. thyrsiflorus Fingerh. Linnaea IV. 380 (1829). Nyman Consp. 635. Hausskn.' Mitt. Geogr. Ges. Thür. III. 58 (1885). Gurke in Richter- Gürke PI. Eur. II. 106. — B. oblöngus Campd. Monogr. Rum. 115 (1819)? — B. acetosa var. auriculätus Wallr. Sched. crit. 182 (1822). — B. angustatus Raf. New Fl. Amer.' IV. 53 (1836). — B. Acetosa var. subhastäta Lindgr. in Hartm. Handb. Skand. Fl. 5 Uppl. (1849). — B. haplorrhizus1) Czern. Consp. pl. Chark. 53 nach Turcz. Bull. Soc. nat. Mose. 1852. 445. — B. Acetosa var. angusiäta Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65 (1856). — B. Köchii2) Willk. Führ. Deutsch. Pfl. 276 (1863). — B. thyrsoides R. Frist, u. Fries Ups. Univ. Ärsskr. 1861. Math, et Nat. 3. — B. Acetosa ß. crispus Celakovsky Böhm. Ges. Wiss. 1883. 26 aber wohl nicht Roth Tent. Fl. Germ. I. 162 (1788) s. S. 778. Hartm. Handb. Skand. Fl. 11. Uppl. 339 (1879) nicht Desf. — B. auriculätus Wallr. Sched. crit. 184, 185 (1822) s. unten. Murbeck Bot. Notiser 1899. 39. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 53 t. 196 fig. 1 — 3. — B. acetosa c. thyrsiflorus A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flacbl. 271 (1898). — B. acetosa X acetosella Beckm. in Baenitz Herb. Eur. nach Beck a. a. O. 54 (1905) vgl. Haussknecht a. a. O. 60. Wallroth schreibt zwar a. a. O. „ß. auriculätus*, aber nur als (unzweck- mässige !) Abkürzung für R. Acetosa ß. auriculätus. An beiden Stellen betont er ausdrücklich, dass er die Pflanze als Varietät und nicht als Art aufstelle. Unter diesen Umständen kanu das versehentlich gebrauchte Binom R. auriculätus nicht die Priorität von R. thyrsiflorus (1829) beanspruchen. Wir haben lange geschwankt, ob wir diese Pflanze wieder als Ilasse des R. acetosa aufführen sollten. Da sie ja zweifellos einen recht hohen Grad von Selbst- ständigkeit besitzt, so haben wir uns entschlossen, dem vorzüglichen Kenner der Gattung, Murbeck, darin zu folgen und sie als Art der Gesammtart R. acetosa aufzuführen. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; mittleres und südliches Russland; Balkanhalbinsel; Sibirien.) |* ß. Spiessecken der unteren Blätter ziemlich plötzlich ver- ß. schmälert, in der oberen Hälfte nicht annähernd line- alisch. § Untere Blätter rundlich bis breit-eiförmig, an der Spitze § abgerundet, ihre Spiessecken meist stumpflich. 1157. (23.) R. arifölius (kroat.: Öcavlika). 4. Wurzel spindel- förmig mit derben Faserwurzeln. Grundachse kurz mit Nebenwurzeln und den faserigen Resten vorjähriger Blätter. Stengel einzeln oder zu !) Von &7iAov£ einfach und (>i£a Wurzel. •-') S. I. S. 322 Fussn. 3, IV. S. 299 Fussn. 1. 77 1 Polygonaceac. mehreren, aufrecht, meist 5 — 8 dm hoch, ziemlich dünn gestreift, kahl, seltener schwach behaart, grünlich. Blätter dünn, meist 5- 8 cm lang und 3 — B cm breit, die unteren mit herzförmigem bis gestutztem Grunde, am Grunde deutlich handnervig, schwach wellig, mit abge- rundeten bis spitzen, schräg abwärts gerichteten seltener abstehenden Spiessecken, ganzrandig oder schwach unregelmässig gekerbt, kahl, gras- grün, meist 1,3 — 2,.") mal so lang als breit, lang gestielt, die oberen Blätter schnell kürzer gestielt, die obersten sitzend stengelumfassend, eiförmig-dreieckig, länger und spitzer als die unteren, am Grunde deut- lich geöhrt durch breite nach dem Blattstiel zu eingebogene eckige oder abgerundete Spiessecken. Tuten ganzrandig oder nur die unteren zerschlitzt. Blüthenstand länglich, mit ziemlich geraden verlängerten Aesten, oft verzweigt, unterwärts oft mit Blättern. Schein- quirle etwas genähert, meist 3 — 6blüthig. Blüthenstiele sehr dünn, deutlich gegliedert. Blüthen sehr klein, grünlich-roth. Aeussere Perigon- abschnitte an der Frucht zurückgeschlagen, innere fast rund- lich bis herzförmig-rundlich, kleiner als bei B. acetosa, etwa 3,3 — 5 mm lang und wenig schmäler, reichlich her vor trete nd-netz- aderig, am Rande durchscheinend, am Grunde mit einer kleinen herabgebogenen Schwiele. Frucht braun, am Grunde heller gefärbt. In Bergwäldern, auf grasigen Flächen, Wiesen und Weiden, an feuchten Orten in der subalpinen und alpinen Region der höheren Ge- birge meist auf kalkarmem Substrat. In den Sudeten im Gesenke!! Grafschaft Glatz; Riesen-!! und Isergebirge. Erzgebirge. Im Harz auf dem Brocken. Thüringer- und Böhmerwald. Schwarzwald. Jura. Vogesen. Im ganzen Zuge der Alpen meist häufig!! Karpaten!! von den Beskiden bis Siebenbürgen und Banat. Bosnien. Hercegovina. Steigt in Wallis bis 2400 m (Jaccard 309), in Tirol bis 2370 m (Da IIa Torre u. Sarnth. VI. 2. 91), in Bayern bis 2270 (Prantl 163), in Ost- Ungarn bis 1600 m (Kern er ÖBZ. XXV. 356), in Siebenbürgen bis 2000 m (Schur Enum. 581), in Bosnien-Hercegovina bis 1800 m (Beck Wiss. Mitt. X. 420 (140]). Bl. Juni bis September. B. arifolius All. Fl. Pedem. II. 204 (1785). Koch Syn. ed. 2. 708. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 382. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 52 t. 195 fig. 1 — 6. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. II. 108 nicht L. f. — B. acetosa <). u. s. L. Spec. pl. ed. 1. 338 (1753). — Acetosa alpina Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 6 (1768)? nicht li. Acet. ß. L. — Lapaihum alpestre Scop. Fl. Carn. ed. 2. 1. 281 (1772). — liitmex Acetosa ß. sylväticus Roth Tent. Fl. Germ. I. 129 (1788). — B. hispanica Gmel.' Fl. Bad. IL 112 (1806) nicht Koch. — B. montänns Desf. Tabl. ed. 2. 48 (1815). Bertol. Fl. It. IV. 255. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. liö. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 84. — B. Alliönii*) Link Handb. I. 306 (1826). — Acetosa arifolia Schur Verh. Siebenb. ]) S. II. 1. S. 55 Fussn. 1, S. 186 Fussn. 1. Die genauen Daten .sind: Sept. 1725 t '-'8. Juli 1804 Turin. Rumex. , 75 Ver. Naturw. IV. 64 (1853). Alefeld Landw. Flora 284 (1866). — R. Äcetosa ß. arifolius Neilr. Fl. N.-Oesterr. 294 (1859). — R. Acetosa b. subalpinus Schur Enum. pl. Transs. 581 (1866)? — R. biemargi- nätus u. R. pilatensis1) Gandog. Fl. Lyon, nach Nyman Consp. 635 (1881). — R. abyssinicus Jacq. Horti ind. III. 48 t. 93 (1776) nach Beck a. a. O. (1905). Trotzdem Lapathum alpestre höchstwahrscheinlich diese Art darstellt und so- mit der älteste Name derselben wäre, haben wir doch die entsprechende Umtaufung unterlassen, zumal es bereits einen andern R. alpestris (Jacq. Enum.) giebt, der jetzt meist zu R. scutaltis gezogen wird. Nach Beck stellt das im Wiener Naturhistorischen Hofmuseum aufbewahrte Original-Exemplar von Jacq u in 's R. abyssinicus nichts weiter dar als eine culti- virte Pflanze von Ix. arifolius und ist vom Autor selbst auf denselben Bogen mit typischen R. arifolius vom Mont Cenis geheftet worden. Einigermassen veränderlich, erwähnenswerth sind folgende Formen : B. dimorph us '-). Blätter rundlich bis breit-eiförmig. Aeussere Perigonabschuitte kürzer und schmäler als die Früchte. — Verbreitet. — R. arifolius ß. di- morphus Gren. u. Godr. Fl. France III. 43 (1855). Nyman Consp. 635. — Wichtiger erscheint: C. ainplexicaülis. Stengel höher, bis 1,2 (oder 1,3) m hoch, derber, bis über 1 cm dick. Blätter oft breiter, bis 9 cm breit, deutlich herzförmig, gestutzt, die stengelständigen mit sehr breiten öhrcheu- förmigen einwärts gebogenen Spiessecken, diese abgerundet bis etwas eckig, oft abwechselnd aneinander liegend. Tuten bis zur Frucht- reife bleibend, verlängert, gewimpert. Blüthenstand grösser, strauss- förmig mit verlängerten oft fast gebüschelten Aesten. Blüthen meist grösser. Innere Perigonabschuitte rundlich- herzförmig, mit besonders in der Mitte deutlich vorspringenden Nerven. Hier und da mit dem Typus oder allein. Auch in der Cultur. R. arifolius var. ainplexicaülis Gaut. Fl. Pyr. Or. 372 (1897). Gurke in Richter-Gurke PI. Für. II. 108 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 53 t. 195 fig. 7 (1905). — R. amplexicauUs Lapeyr. Hist. abr. pl. Pyr. 200 (1813). — R. rugösus Campd. Mon. Rum. 113 (1819). — R. acetosa y. mäxima Gaud. Fl. Helv. IL 592 (1828). — R. luxürians Pourr. nach Nyman Consp. 635 (1882). — R. montanus Race /!. amplexicauUs Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 84 (1910). Eine etwas kritische Pflanze, die den Eindruck grosser Selbständigkeit macht, öfter allein, öfter aber auch mit dem Typus der Art vorkommt, in den Alpen mitunter an Lägerstellen sich zahlreich findet. Beck betont, dass sie auch aus dem Samen des Typus in Gärten sich entwickele. Danach wäre sie mir als eine Standortsform anzusehen. Nach unsern Beobachtungen ist sie höher zu bewerthen und wir haben sie deshalb vorläufig als Basse beibehalten. Jedenfalls bedarf die Frage der experimentellen Nachprüfung, ob nicht nur besonders grosse Exemplare mit dieser Form zusammengeworfen werden. Eine Uebergangsform zum Typus ist : II. major (Zapaiow. Consp. fl. Galic. crit. II. 118 [1908]). Stengel bis über l) Nach dem Fundort, dem Mont Pilat bei Lyon. -) öiuoncpog zweigestaltig. 770 Polygonaceae. 1 m hoch. Blätter bis 1,5 dm lang und 7, 5 em breit mit spitzen abstehenden Spiessecken. Blüthenstand mit sehr verlängerten Aesten. Wohl kaum von dieser Ras*e zu trennen ist : III. Carpdtieua (Zapat. Fl. Mann. 285. — jß. carpaticus Zapat. Consp. Fl. Galic. crit. II. 118 [1908]) Stengel meist zu mehreren bis 1,3 m hoch, gefurcht. Blätter ausgeprägt herz-eiförmig (nicht verkehrt-eiförmig !), die unteren bis 12,5 em lang und bis fast 9 cm breit. Blüthenstand bis 6 dm lang, zusammengezogen, dicht, die Aeste besonders bei kleineren Pflanzen sehr genähert. Innere Perigonabschnitte fast rundlich. — Karpaten, besonders im Osten verbreitet. — Hierzu gehöreu : b. altisximus (R. carpaticus for. altissimus Zapat. a. a. O. 119 [1908]). Bis fast 1,7 m hoch. SteTigel bis 1,5 cm dick. Stengelblätter bis über 1,5 dm lang und 1 dm breit. Blüthenstand bis 7,5 dm lang. 0. Czarnahorensisl) (R. carp. a. szarn. Zapat. a. a. O. [1908]). Bis 1,1 m hoch. Blätter schmäler, herzförmig-länglich bis länglich-pfeilförmig, bis fast 1 dm lang. d. macroph y I lus'*) CR. carp. for. macr. Zapat. a. a. O. 120 [1908]). Blätter grösser als bei voriger, herzförmig-länglich, untere Stcngelblätter bis 1,0 dm lang. e. RodnensisS) (R. carp. b. rodnensis Zapat. a. a. O. [1908]) bis fast 1 m hoch. Blätter breiter, die stengelständigen dreieckig-eiförmig, mit spitzlichen bis stumpfen wenig abstehenden Spiessecken. Blüthenstand dicht, bis 4 dm lang. (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen; Spanien; weiteres bleibt fest- zustellen.) [*"[ (Verbreitung der Art: Frankreich; Pyrenäen; Spanien; Corsica; Sardinien; Italien; Sicilien; Balkanhalbinsel; Kaukasus; Sibirien.) ~\ §§ §§ Blätter schmäler, oft spitz, ihre Spiessecken spitz. 1158. (24.) R. acetösa4) (Sauerampfer, Sauerrumpe, Sauerlumpe, Sure, Lendiwurz [Maly], Aechblattes [Elsass]; plattd. : Surblot, Suer- amp, Süern, Süerken, Roode Ridder, Roode Hinnerk, Kuckucksbrod ; niederl. u. vläm. : Zurkel, Zuurling; dän. : Syre ; franz.: Oseille; süd- franz. : Agreta; ital. : Acetosa, Erba brusca selvatica, Saleggiola; mm. : Macrisi; poln.: Szczaw zwyczajny; wend. : l.ompuch, Hampueh, Wodzne Kissekaw ; kroat. u. serb. : Kiseljak, Kiseljaca, Kiselica; litt.: Rukzstyne; ung.: Soska). 1\.. Stengel aufrecht, meist 3 — 9 dm hoch. Blätter läng- lich-pfeilförmig, mit abwärts gerichteten Pfeilecken, etwas fleischig, die unteren lang gestielt, gross, meist stumpf, die oberen kleiner, kurz gestielt, spitz. Tuten gezähnt oder fransig ein- geschnitten. Blüthenstände meist locker rispig, mit geraden, meist unbeblätterten, unverzweigten, seltener verzweigten Aesten. Blüthen ge- stielt. Perigon hellgrün oder am Rande ganz rüthlich überlaufen. Innere Perigon abschnitte doppelt so lang als die äusseren, 1) Nach der Czarua Hora in den Galiziseh-Marmaroscher Karpaten. '£) Von nuKQÖg lang, gross und (pvÄÄov Blatt. 3) Bei Kodna im nördlichsten Siebenbürgen gefunden. <) S. S. 765 Fussu. 1. Rum ex. 777 rundlich-eiförmig, 3,5 — 5 mm lang und fast ebenso breit, am Grunde gestutzt oder herzförmig, mit einer sehr kurzen rundlichen oder fast viereckigen herabgebogenen Schwiele. Fruchtstiele gegliedert, meist roth, kürzer als die inneren Perigonabschnitte. Frucht 1,8 — 2,2 mm lang, schwarzbraun, glänzend. Auf Wiesen, Grasplätzen, an feuchten Waldstellen, Gräben fast durch das ganze Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln, häufig, oft sehr gesellig und ganze Wiesenflächen zur Fruchtzeit röthlich färbend. Steigt in Wallis bis 2130 m (Jaccard 309), in Tirol bis 1568 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 91), in Bayern bis 1360 m (Prantl 163), in Friaul bis 2000 m (Gor tan i II. 148), in Ost-Ungarn bis 850 m (Kerner ÖBZ. XXV. 356), in Siebenbürgen bis 2000 m (Schur En. 581). Häufig als Gemüse in Gärten. Bl. Mai, Juli. jR. acetosa a. L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1753). Koch Syn. ed. 2. 708. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 64. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 382. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 51 t. 194 fig. 1—9. Nyman Consp. 635 Suppl. 721. Richter-Gürke PI. Eur. IL 106. — Acetosa pratensis Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 1 (1768). — Lapathum Acetosa Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 260 (1772). — Lapathum pratense Lam. Fl. France III. 8 (1778). — Acetosa magna Gilib. Exerc. phyt. II. 445 (1792). — Rumex äcidus Salisb. Prodr. 258 (1796). — 7.'. Commersönii1) Campd. Mon. Rum. 148 (1819). — it. acuminaius und R. sagittifolius Campd. a. a. O. 116 resp. 150 (1819). — R. (Acetosa) agresiis, R. bidentätus, R.hastu- latus, R. olitörius, R. amplexicaidis Rafin. New. Fl. Amer. IV. 52, 53 (1836). - R. Pseudo- Acetosa Bertol. Fl. It. IV. 252 (1839) z. T. — Acetosa officinälis Gueldenst. in Ledeb. Fl. Ross. III. 510 (1849). — Rumex micränthus Campd. nach Meissn. in DC. Prodr. XIV. 65 (1856). — R. ste?iophi/U>,:j>. Ain f 13. März 1773 Ile de France (jetzt Mauritius), wo er sicli seit 1768 auf- hielt und von wo aus er Bourbon (jetzt Reunion) und Madagaskar erforschte; 1767 hatte er die Bougui n v ille'sche Expedition begleitet; von 1755 an botanisirte er erfolgreich in Süd- Frankreich etc. (Magnin Bot. Lyonn. 45, Moewcs Naturw. Wochenschr. N. F. II. 340, 349, 389, 400 [1903], Parfield, Oliver u. Scott Elliot, The Life of Phil. C. ; London 1909). 778 Polygon aceae. spitzen Spiessecken; diese rückwärts vorgezogen, oft zusammen - neigend und so den Stengel umfassend, meist flach. Die bei weitem häufigste Rasse, besonders auf Wiesen. II. Acetosa a. pratensis Wallr. Sched. crit. 182 (1822). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 270. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 52. — Acetosa pratensis Mill. a. a. O. (1768) im engeren Sinne. — li. Acetosa a. vulgaris Koch Syn. ed. 2. 70!» (1845). — R. Acetosa a. hastifölia Schur Enum. pl. Tran.—. 581 (1866). — li. Acetosa var. sagittätiis Duftschm. Fl. Ober-Oesterr. II. 1 (1876). — li. Acetosa a. ti'/picus Beck Fl. Nieder-Oesterr. 317 (18U0). Hierzu gehören : a. ovalifolius. Untere Blätter eiförmig, am Grunde spiessförmig. — — Nicht selten. — R. acetosa a ovalifolius Wimin. u. Grab. Fl. Siles. I. 350 (1827). b. oblongif 61 ius. Untere Blätter länglich-elliptisch, am Grunde pfeil- fön n ig. — So meist am häufigsten. — R. Acetosa ß. oblongifolius YViinm. u. Grab. a. a. 0. (1827). c. m u t ä b i 1 i s. Untere Blätter ziemlich gross, mit fast parallelen stumpfen Spiessecken. — Zerstreut. — R. Acetosa var. mutabilis Üucomni. Taschenb. Schw. Bot. 651 (1881). Beck in Bchb. Ic. XXIV. 52 (1905). — R. oxydlus i) Campd. Monogr. Rum. 114 (1819)? — R. mutabilis Campd. nach Meissn. in PC. Prodi-, XIV. 65 (1856). — R. Acetosa var. oxyotus Ducomm. a. a. O. (1881). d. anguiätus. Spiessecken der unteren Blätter durch 1 oder 2 vordere Vorspränge fast quadratisch, gestutzt erscheinend. — Ziemlich selten. — R. Acetosa ß. angulatus Beck Fl. Nieder-Oesterr. 317 (1890). e. crispus. Blätter am Rande deutlich welljg-kraus. — Hier und da, bes. an trockneren Orten. — R. Acetosa ß. crispus Roth Tent. Fl. Germ. I. 162 (1788) nur der Name, II. 427 (1789). — R. Acetosa y. Oxalis crispa L. Spec. pl. ed. 1. 338 (1753). — R. unduldtm Fonnan. Verh. Naturf. V. Brunn XXXIV. 33 (1896). Vgl. Vaudas Rel. Form. 516. — Diese Form, die öfter mit R. thyrsijlorus ver- wechselt wurde (s. S. 773) und ihr auch ähnlich ist, ist aber durch die Gestalt des Blüthenetandes, die Grösse der Frucht etc. völlig mit dem Typus der Art, nicht mit R. thyrsißorus übereinstimmend. (Vgl. Beck 'in Rchb. Ic. XXIV. 52.) Weiter gehören hierher: 2. cldtior (Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 115 [1908]). Pflanze bis über 1 m hoch. Blüthenstand gross und dicht, bis über 5 dm lang. — Galizien. 5. longifo'lius (Zapal. a. a. O. [1908]). Stengelblätter und z. T. auch die unteren deutlich länger und schmäler, bis 1,2 dm lang und bis 2 cm breit. Pflanze meist gross. — Galizien. 4. subovätus (Zapal. a. a. O. 116 [1908]). Blätter dünn, pfeil- förmig, die unteren und mittleren eiförmig bis länglich-eiförmig, an der Spitze abgerundet bis stumpf. .'>. ha8tiförmii (Zapal. a. a. O. [1908]). Spiessecken der Blätter mehr oder weniger spiessförmig, abstehend. (Verbreitung der Kasse: wie die Art.) * i) Von ö§4$ spitz and o$g, wtö$ Ohr. Rumex. 779 2. alpin us. Pflanze klein. Stengel niedrig, öfter zu mehreren buschig. Untere Blätter eiförmig, am Grunde pfeilförmig, etwas fleischig. Blüthenstand kurz und breit. Auf Wiesen in den Gebirgen. In den Alpen anscheinend nicht selten in der subalpinen Region. Bl. Juli, August. B. Acetosa ß. alpina Hartm. Haudb. Skand. Fl. 1 Uppl. 146 (1820) aber nicht „L. Fl. Suec. ed. 2 (1755)" wie bei Richter-Gurke PI. Eur. II. 107 (1897) steht (Lind man briefl.). — B. Acetosa ß. alpestris Hartm. 2. Uppl. 98 (1832). Linne erwähnt a. a. O. S. 118 eine Form ß ohne Namen, die vielleicht diese Pflanze darstellt, S. 119 spricht er von einer „alpina'/?". Eine in der Tracht sehr eigenartige Pflanze, die soweit wir an einer aus den Alpen eingeführten aber bald wieder abgestorbenen Pflanze beobachten konnten, in der Cultur constant blieb. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel [sicher weiter verbreitet].) |*J b. Spiessecken der unteren Blätter 2 — 3 spaltig. fissus. Pflanze ziemlich kräftig. Untere Blätter meist ziemlich lang, gestreckt. Bisher anscheinend nur in Deutschland hier und da, vor- zugsweise auf Wiesen im östlichen und südlichen Theile. B. Acetosa y. fissus Koch Svn. ed. 1. 616 (1836) ed. 2. 709. Rchb. Ic. XXIV. 52. Richter-Gürke PI. Eur. IL 106. — B. intermedius Sturm Deutschi. Fl. H. 74 no. 7 fig. ß (1838) nicht DC. — B. acetosa var. auricitlatus Wend. Fl. Hass. 105 (1846) nicht Wallr. — B. acetosa f. bifidus Zapal. Consp. Fl. Galic. rit. IL 116 (1908). Auf ihre systematische Selbständigkeit zu prüfen. (Verbreitung der Rasse: Frankreich?; Skandinavische Halb- insel; mittleres und südliches Russland; Rumänien; Sibirien.) *? IL Stengel und Blätter warzig-rauhhaarig. hirtulus. Pflanze etwa 3 dm hoch. Blätter derb, an den Rändern knorpelig, kraus, die unteren lang gestielt, länglich, stumpf, spiessförmig. Blüthenstand dicht, länglich-lanzettlich. Scheinquirle wenigblüthig. Blüthenstiele in der Mitte gegliedert. Innere Perigonabschnitte häutig, netznervig, aus breit gestutztem Grunde halbkreisförmig. Im Gebiete bisher nur in Süd-Istrien beobachtet, aber im Südosten wohl weiter verbreitet. B. Acetosa var. hirtulus Freyn Abh. ZBG. Wien XXVII. 415 (1877). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 52. — B. Acetosa ß. scaber Velen. Fl. Bulg. 492 (1801). Ausser durch die rauhe Behaarung nach Velenovskv noch durch die doppelt so grossen abweichend gestalteten inneren Perigonabschnitte ver- schieden. Ob hierher auch der aus Schweden beschriebene 11. Acetosa f. velutina K. Johansson Gotl. Växtopogr. 108 (1807;. St. Vet. Akad. Handl. XXIX. 780 Polygonaceae. no. 1 gehört, erscheint zweifelhaft. Er wird charakterisirt durch dichte kurz sani nietartige weisse Haarbekleidung. (Verbreitung der Rasse: Bulgarien; [Schweden??].) j"*j? B. Blätter dicker, verkehrt-eiförmig mit kurzen dem Blattstiel vorliegen- den Spiessecken. hortensis. In der Tracht an Ii. arifolius erinnernd. Wurzel spindelförmig. Grundständige Blätter, an der Spitze abgerundet. Tuten meist nicht ausgefranst (Hegetschweiler nach Mal y briefl.). So in Gärten mitunter angebaut, hier und da verwildernd. JR. Acetosa ß. hortensis Dierbach Heidelb. wilde und kult. Gew. I. 87 (1827). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 52. — B. ambiguus Gren. in Gren. u. Godr. Fl. France III. 44 (1855). — R. hortensis Vis. nach Nyman Consp. 635 (1882). — li. acetosa h. ambiguus Gurke in Richter-Gürke PL Eur. II. 107 (1897). Eine etwas räthselhafte Pflanze, die vielleicht am besten hierher zu setzen ist, ist R. hi Spaniens (Koch Syn. ed. 2. 709 [1845J. Meissn. in DG. Prodr. XIV. 65. Beck in Rchb. Ic XXIV. 52. — R. hispdnica Gniel. Fl. Bad. III. 255 Änm. [1S26] nicht II. 112. — R. Acetosa Bert. Fl. It. IV. 255 [1S39] nicht L. — R. acetosa g. hispanicus Gurke in Kichter-Gürke PI. Eur. II. 107 [1897]). Pflanze grösser, bis ü dm hoch. Blätter pfeilförmig bis spiessförmig, nervig. Blütheustand fast unverzweigt, unbeblättert. Innere Perigonabschnitte oval, nicht lierzfönnig-rundlich, mit einer über die Mitte des Abschnittes heraus laufenden Schwiele. — Nur in Gärten. — Vielleicht ein Bastard. (Verbreitung der Art: 'Waigatsch; Nowaja Semlja; Russland; Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Italien; Balkanhalbinsel; Kleinasien; Kaukasus; Trans- kaukasien; Nord-Asien; Himalaja; Capland; Nord- und Süd-America; Grönland.) * 1149. X H58. R. alpinus X acetosa s. Ende der Gattung. 1159. (25.) R. nivalis. %. Grundachse meist mit mehreren Ins vielen Trieben. Stengel am Grunde mit den braunen Resten vorjähriger Blätter bedeckt, keine oder 1 — 2 Blätter tragend, meist 0,7 — 3 dm hoch, unverzweigt. Blätter ziemlich klein, die unteren lang gestielt, die äusseren rundlich, eiförmig, nierenförmig oder herz- förmig, die inneren der Rosette oft spiessförmig, alle abgerundet, sehr stumpf, etwas dicklich, mit kaum deutlichen Nerven. Stengel- blätter kleiner, lanzettlich bis fast spiessförmig. B lü t he n stand un- verzweigt oder am Grunde mit wenigen kurzen Aesten, fast cylindrisch. Scheinquirle genähert. Blüthenstiele gegliedert, etwa so lang als die inneren Perigonabschnitte. Aeussere Perigonabschnitte etwas spatelig, zurückgeschlagen. Innere Perigonabschnitte rundlich-herzförmig, etwa 3 mm lang und etwa ebenso breit, schön roth, ganzrandig oder etwas ausgeschweift, am Grunde mit kurzer abwärts gekrümmter Schwiele. Frucht hellbraun, heller berandet, kürzer als die inneren Perigonabschnitte. Rumex. 781 An kiesigen Oiten, zwischen Gerolle, nur in den Hochalpen be- sonders auf Kalk bis zur Schneeregion. In der mittleren und östlichen Schweiz!, westlich bis zum Berner Oberlande: Faulhorn und Julegg. In Bayern in den Allgäuer Alpen zerstreut. Seltener in Tirol, Salzburg, Niedere Tauern, Steiermark, Ober-Oesterreich. Krain : Triglav (Beck). Istrien : Crn (Tommasini). Montenegro: Kom, Sinjavina, Durmitor. Die Angabe in der Dauphine scheint nicht bestätigt, die Art fehlt bei Rouy. Steigt in Vorarlberg bis 2500 m (nach Heer 50 sogar bis fast 3000 m), in Tirol bis 2404 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 90), in Bayern bis 2390 m (Prantl 163). Bl. August, September. R. nivalis Hegetschweiler in Hegetschw. u. Heer Fl. Schweiz 345 (1840). Koch Syn. ed. 2. 708. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 70. Schinz u. Keller Fl. Schweiz 152. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 51 t. 193 fig. 1—8. Nyman Consp. 635 Suppl. 271. Richter-Gurke PI. Eur. II. 107. — B. arifolius ß. nivalis Duftschm. Fl. Ober-Oesterr. IL 1. 377 (1876). (Bisher nur im Gebiete.) [*J b. Wurzeln knollig verdickt. 1160. (26.) R. tuberösus. %. Wurzelknollen gestielt, dick spindelförmig, bis 1 cm dick, oval bis elliptisch, beider- seits plötzlich oder allmählich verschmälert, denen von Filipendida filipendula nicht unähnlich. Stengel meist einzeln, aufrecht bis auf- steigend, gestreift, wenig beblättert, meist kahl und glatt, selten warzig. Untere Blätter gestielt, elliptisch bis länglich, mitunter etwas geigen- förmig, am Grunde herzförmig bis herz-spiessförmig, oft auch nach dem Grunde allmählich verschmälert, dann ohne oder mit höher seitlich an- sitzenden Spiessecken, kahl oder etwas behaart. Untere Stengelblätter länglich, spitzlich, am Grunde pfeilförmig, mit zugespitzten Spiessecken ; die obersten linealisch-lanzettlich, sitzend, pfeilförmig; alle etwas fleischig und besonders die mittleren kraus. Tuten zerschlitzt-gezähnt. Blüthen- stand meist länglich, ziemlich dicht, oder etwas locker, mit aufrecht ab- stehenden meist verzweigten Aesten, vielblüthig. nur der untere Ast beblättert. Blüthen zweihäusig. Blüthenstiele im unteren Drittel ge- gliedert, etwa so lang als die inner en Perigonabschn itte. Diese rundlich-herzförmig bis rundlich-nierenförmig, meist 5 bis 7 mm breit und wenig kürzer, am Rande ausgeschweift, netznervig, oft röthlich, am Grunde mit abwärts gebogener Schwiele. Frucht 2 mm lang, kastanienbraun, glänzend. An krautigen und grasigen Orten, auf Wiesen, an steinigen Plätzen nur im Mittelmeergebiete. Riviera: mit Sicherheit nur in der Umgebung von Nizza, die Angaben Mont Gros und Vinaigrie nicht bestätigt (Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 88). Im Südosten in der Nähe des Gebiets in Venetien: Vallegio!, Villafranca. Dalmatien: Clissa, Ragusa. Hercegovina : Mostar. Bl. Mai, Juni. 782 Polygonaccac. ß. tuberosm L. 8pec. pL ed. 2. 481 (1763). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 66. Vis. Fl. Dalm. I. 231. Boiss. Fl. Or. IV. 1017. Strobl Flora LXIV. 461 (1881). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 56 t. 200 fig. 1_3. Nyman Consp. 636 Suppl. 271. Richter-Gurke PI. Eur. II. 108. — Acetosa tuberosa Chaz. in Mill. Gard. Dict. Suppl. I. 8 (17s(.)). — R. creticus Boiss. Diagn. pl. Or. Ser. 1. XII. 102 (1853). Eine sehr charakteristische Art. — Aendert ziemlieh wenig ab; bemerkens- werth sind: B. papilldsus (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 56 [1905]). Innere Perigonabsehnitte mit kleinen Warzen bedeckt. — Bisher nur in der Hercegovina: Mostar. Mitunter findet sich die Art mit gezähnten oder zweizähnigen Sjiiessecken. — R. lub. f. circinnata Candargy Lesbos 31 (1899) ist uns nicht bekannt. Wichtiger ist: II. Gussunei'). Stengel meist zu mehreren. Wurzelkuollen sehr zahlreich. Stengel aus deutlich niederliegendem Grunde aufsteigend, kurz, hin- und her- gebogen. Blätter oval, breiter und kürzer als beim Typus, stumpf, am Grunde spiessförmig ; die Spiessecken z. T. rundlich, z. T. breit-dreieckig, ganzrandig oder an der Aussenseite gezähnelt. Innere Perigonabsehnitte rundlich-nierenförmig, 6 — 7 mm lang und ebenso breit, mit nur kleiner Schwiele. Bisher nur im südlicheren Mittelmeergebiete, Sicilien, Kreta, Aeginn, Kleinasien. R. htberosus ß. Gussonei Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 205 (1894). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 56. Richter-Gürke PI. Eur II. 108. — R. Gussonei Arcang. Comp. Fl. It. ed. 1. 586 (1882). Eine sehr auffällige und bemerkenswerthe Rasse, deren Verbreitung näher festzustellen ist. (Verbreitung der Art: Sardinien; Italien; Sicilien; Nebroden; Balkanbalbinsel mit den Inseln ; Kreta; Kleinasien; Kaukasus; Persien; Nord-Africa.) f*] ir II. Acetosella2) (Meissn. in Mart. Fl. Brasil. XIV. 10 [1855] in DC. Prodr. XIV. 63). Innere Perigonabscbnitte an der Frucbt nicht vergrössert, kaum so lang als dieselbe, krautartig. Blütben zweihäusig. Ausser unserer Art in Europa noch R. g r aminifo litis (Georgi Beschr. Uuss. Reich. IV. 921 [1802J. — B, anyustissimus Ledeb. Mein. Acad. Petersb. V. 536 [1812]) im nördlichen bis arktischen Russland und in Sibirien. 1161. (27.) R. acetosella (Bitterling, Feld-, Gauch-Ampfer; plattet: Sür, Sürk, Rooden Hinnerk; niederl. u. vliim. u. a. : Zuurzaad; dän. : Iloilknae; franz.: Petite Oseille; südfr. : Agreta saouvaja ; it.: Aceto- sella; nun.: Macrisi-menunt, Macrisul-cailor, Macrisor; poln.: Bzczawnik; wend.: EEampucb, Ampucb, Scawina; kroat. : Kiseljak). -'\. Wurzeln besonders in Sandboden sehr lang streichend, reichlicb Advcutivknospen und -sprosse treibend, daher die Pflanze oft rasenbildend. Stengel i) S. II. 1. S. 462 Fussn. 2, VI. 2. S. 936 Fussn. 1. -) Italienischer Name; Deminutivform von acetosa. Runiex. 783 einzeln oder zu mehreren, aufrecht oder aufsteigend, einfach oder ästig, meist 7 cm bis 3 dm hoch, gestreift, beblättert. Untere Blätter spiessförmig, die untersten rundlich bis elliptisch, die nächsten und die unteren Stengelblätter länglich, lanzettlich bis linealisch, meist alle am Grunde mit wagerecht abstehenden oder aufwärts gerichteten Spiessecken, nur die obersten ohne solche. Tuten in eine lanzettliche, zuletzt fransig zerschlitzte Spitze aus- gehend. Blüthenstand eine lockere Rispe, nicht beblättert. Blüthen- stiele kurz, nicht gegliedert, etwas kürzer als die Blüthe. Aeussere Perigonabschnitte angedrückt, lanzettlich. Innere Perigon- ab schnitte eiförmig bis elliptisch, 1 — 1,5 mm lang, spitzlich, er- haben-aderig, häutig, ganzrandig, am Grunde ohne Schwiele, so lang wie die dreikantige Frucht. In trocknen Wäldern, auf Triften, an Wegrändern, auf Brachen und Aeckern, meist sehr gesellig und durch die starke vegetative Ver- mehrung oft ein lästiges Unkraut darstellend (vgl. die Abb. Graebner Pflanzenwelt Deutschlands S. 73 Fig. 24). Fast im ganzen Gebiete gemein; auch auf den Nordsee-Inseln; meist auf kalkarmem Substrat. Steigt in Wallis bis 2400 m (Jaccard 309), in Tirol bis 2000 m (Dalla Torre u. Sarnth. 92), in Bayern bis 1360 m (Prantl 163), in Friaul bis 2000 m (Gortani IL 148), im Erzgebirge bis 1200 m (Wünsche-Schorler 110), in der Tatra bis 2170 m (Sa- gorski u. Schneider 444), in Ost-Ungarn bis 900 m (Kerner ÖBZ. XXV. 356), in Bosnien-Hercegovina bis 1800 m (Beck Wiss. Mitt. X. 418 [138]). Bl. April— Juli (bis Herbst). R. Acetosella L. Spec. pl. ed. 1. 338 (1753). Koch Syn. ed. 2. 710. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 316. Murbeck Lunds Univers. Arsskr. XXVII. 47 (1891). Botan. Notiser 1899. 40. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 383. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 49 t. 192 fig. 1 — 11. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 81. Nyman Consp. 636. Richter-Gürke PI. Eur. IL 104. — Acctosa Acetosella Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 2 (1768). — Acetosa sterilis Mill. Gard. Dict, ed. 8 no. 8 (1768)? — Lapathum Aceto- sella Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 261 (1772). — Lapathum arvense Lam. Fl. Franc. III. 8 (1778). — Acetosa parva Gilib. Exerc. phyt, IL 446 (1792]. — Acetosa hastäta Moench Meth. 357 (1794). — Rumex infestus Salisb. Prodr. 258 (1796). — Acetosa arvensis Montand. Fl. Jura sept. 268 (1856). — Rumex arvensis Dulac Fl. Hautes-Pyren. 165 (1867). — Acetosella vulgaris Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon. N. S. XVII. 145 (1869). Die Pflanze ist in allen Theilen viel kleiner als XI. acetosa; auch ist sie durch den etwas bitterlichen, nicht sauren (!) Geschmack leicht von allen Formen des- selben, auch den ganz schmalblättrigen zu unterscheiden. Sie wird als Volksheil- mittel bei Durchfall verwendet. Bei der grossen Verbreitung und dem Vorkommen an den verschiedenartigsten Standorten, an trocknen sandigen Flächen, sowie auf dem nährstoffreichen lockeren Boden der Gartenbeete, der Mistbeetkästen, Blumentöpfen etc., auf Aeckern, wie auf Triften etc. ist es nicht wunderbar, dass die Pflanze meist stark abändert und zwar 784 Polygonaceae. sowohl in der Tracht und Grösse, als in Bezug auf einzelne Merkmale. Gerade wegen des stark wechselnden Standortes ist es oft sehr schwer, den Wert der einzelnen Abänderung festzustellen, sicher zu sagen, ob man es mit einer systematisch selbst- ständigen Form oder etwa nur mit einer Standortsabänderung zu thun hat. Bei Herbarmaterial ist das oft gar nicht mit Sicherheit möglich. — Bei uns erscheinen erwähnenswerth : A. Innere Perigonabschnitte nicht mit der Frucht verwachsen (H. Aceto- sella a. gi/mnocärpus1) (Jelak. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1892. 402. 1893. No.'X. 14). I. Spiessecken der Blätter uugetheilt. a. vulgaris. Blätter länglich oder lanzettlich, nicht schmal- linealisch. Pflanze meist mittelgross. Die bei weitem häufigste Rasse. 11. Acetosella a. vulgaris Koch Syn. ed. 1. 616 (1836). A. u. G. Fl. Nordostd. Flaehl. 271. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 49. — jR. Acet. var. hastatus Neilr. Fl. Nieder-Oesterr. 294' (1859). Hierzu gehören: 1. Innere Perigonabschnitte etwa 1,5 mm lang. a. Perigonabschnitte kahl oder höchstens ganz schwach drüsig. 1. Stengel meist aufrecht oder schwach aufsteigend. a. Blätter mit deutlichen Spiessecken. § Pflanze mittelgross, meist nicht bis erheblich über 3 dm hoch. * Blätter grün, später fast stets röthlich. f latifolius. Grundständige Blätter eiförmig bis länglich- elliptisch, die oberen breit-lauzettlich. — Nicht selten, be- sonders auf Aeckern, in Gärten und an schatiigereu Orten. — R. Acetosella A. a. latifolius Wallr. Sched. crit. 186 (1822). Berk a. a. O. 49. Richter-Gürke a. a. O. 105. — R. Acetosella f. ouatifoluis Wend. Fl. Hass. 105 (1846). — Hierzu gehören B* denticulätui (Beck a. a. O. 49 [1905]). Spiessecken an ihrer Spitze mit einem Zähnchen. — Seltener. C* macrophyllus*) (Wend. Fi. Hass. 105 [1846]). Blätter gross, verkeh rt- ei förmig. D* umbrdsus (Beck Fl. Nieder-Oesterr. 316 [1890] in Rchb. Ic. XXIV. 49). Untere Blätter mit breit-läng- liehen abstehenden Spiessecken. Aeste des Blütheustandes verlängert, dünn. Scheinquirle sehr entfernt. — So an schattigen Orten, wohl eine Standortsform ; sehr auffällig. ff lanceolätus. Blätter lanzettlich, mit abstehenden Spiess- ecken. — Gleichfalls nicht selten. — R. Acetosella ß. a. lanceolätus Wallr. Sched. crit. 186 (1822). Beck a. a. O. 49. — Wohl auch R. Acet. var. lanci/olius Mela in Sael. Kihlm. u. Hjelt Herb. Mus. Fenn. ed. 2. I. 131 (1889). — Hierher gehören 15* gräcilis (Meissn. in DC. Prodr. XIV. G3 [1856]). Spiessecken verlängert, mit linealischer bis fadenförmiger Spitze. — Zerstreut. l) Von yvfivög nackt und xctQ7i6g Frucht. -) Von [taxQÖg gross und cpvAAov Blatt. Rumex. 785 C* minor (Wallr. Sched. crit, ISO [1822]. Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. 113 [1908]}. Pflanze niedrig, nur etwa 8 — 15 cm hoch. Blätter kleiner. — An dürren Orten verbreitet. ** Blätter deutlich graugrün. austr a 1 i s. Blätter spiessförmig, die unteren sehr lang gestielt. — Anscheinend ausgeprägt nur im Mittelmeergebiete. — jß. AcctoseUa ß. australis Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. 1. 284 (1861). — Besitzt vielleicht eine grössere systematische Selbständigkeit und ist zu prüfen. §§ Pflanze sehr gross, über 3 dm hoch. Pyrenaeus. Stengel kräftig, meist bis 5 dm hoch, meist etwas aufsteigend, vom Grunde ab ästig. Blätter grösser und breiter als beim Typus, ihr Mittellappen oval-elliptisch ; Spiess- ecken ungleich. — So in den Pyrenäen ; ganz ähnliche Formen aber auch in den südlicheren Gebirgen des Gebietes. — R. Aceto- sella y. pyrenaeus Timb.-Lagr. nach Willk. in Willk. u. Lange Prodr. FJ. Hisp. Suppl. 65 (1893). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 82. — R. pyrenaieus Ponrr. Chloris Hisp. no. 1417. Lap. Suppl. Hist. Pyreu. 49 (1818). Nyman Consp. 636. — Wohl wenig verschieden ist ** eldtior (Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. IL 113 [1908]). Pflanze bis 7 dm. Blütheustaud sehr gross. — Galizien, wohl sicher auch anderwärts. ß. Blätter ohne Spiessecken oder jederseits mit einem kleinen Zahne, integri f olius. Blätter meist schmal-länglich bis lanzett- lich, seltener noch schmäler, meist am Grunde allmählich ver- schmälert. — Stellenweise nicht selten, im ganzen aber sehr zer- streut. — R. Acelosella A. ß. integrifdlius Wallr. Sched. crit. 186 (1822). B.^ck in Rchb. Ic. XXIV. 50. Eouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 81. Richter-Gürke PI. Eur. 11.105. — R. Acet. var. exaüns Wimra. u. Grab. Fl. Siles. I. 351 (1827). — Hierzu gehören nach Beck a. a. O.: § subspathulätus (Trautv. nach Ledeb. Fi. Ross. III. 512 [1846—51]. Schur Enum. pl. Transs. 582 [1866]). Blätter läng- lieh-spatelförmig, spitz, sehr zart. — Selten. §§ bidens (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 50 [1905]). Blätter am Grunde mit 2 zahuförmigen Oehrchen. — Zerstreut. §§§ minimus (Wallr. Sched. crit. 187 [1822]. — R. Acet. ß. alpinus Gaud. Fl Helv. II. 593 [1828]. — R. Acet. var. pygmaeus Kittel Taschenb. Fl. Deutsch. 3. Aufl. 309 [1853] Duftschm. Fl. Ober-Oesterr. 393 [1876]). Pflanze sehr niedrig. Blätter alle völlig gauzrandig, die unteren rundlich, die oberen linealisch bis fadenförmig. — Wohl sehr wenig verschieden ist ; §§§§ tc'nuis (Zapat. Consp. Fl. Galic. crit, IL 114 [1908]). Stengel sehr dünn, Blüthenstand wenig ästig oder unverzweigt. 2. Stengel niederliegeud, am Grunde wurzelnd. repens. Blüthenstengel aufsteigend-, — Selten. — R. Aceto- sella ß. repens DC. in Lara. u. DC Fl. Franc. III. 378 (1805). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 49. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 81. — R. supinus Campd. Monogr. Rum. 147 (1819)? — Acetosa repens Gray Nat, Arr. Brit. PI. II. 276 (1821). — R. Acetosel'a B. 6. proedrrens Wallr. Sched. crit, 187 (1822). — Vielleicht eine Form von grösserer systematische! Selbständigkeit. 6. Innere Perigonabschuitte dicht roth drüsig. AscIki'.sum u. Graelmor, Synopsis. IV. 50 786 Polygonaceae. r ab ri p a n e t ;i tus. — Selten, — /?. acetosclla S. rubropunctatus Beck Fl. Nieder-Oesterr. 31*3 (1890) in Rchb. Ic. XXIV. 50 (1905). 2. Innere Pcrigouabschuitte grösser, etwa 2 mm lang oder länger. a. Cze r em uss icus !). Blüthenstand klein. Innere Perigonabschnitte ziemlich schmal, 1 mm breit, länglich-eiförmig, spitz oder spitzlicli, die äusseren fast ebenso lang. — Galizien, wohl auch anderwärts. — B. acetosclla c. czeremossicus Zapul. Comp. Fl. Galic. crit. II, 114 (1908). b. abnörmis. Spiessecken der Blätter kurz zweispaltig. Blüthenstand dicht, sehr zusammengezogen, eiförmig, kopfartig, mit sehr verkürzten besten. Innere Perigonblätter spateiförmig bis 2,5 mm lang und 1 mm breit. Frucht 3 mm lang. — Galizien. — R. acctosella d. abnörmis Zapal a. a. O. (1908). Wohl nur eine Spielart ist: 1. bractedsus (Willk. in ^Villk. u. Lange Prodr. Fl. Ilisp. Suppl. 6ü [1893]). Hochblätter und Tuten sehr verlängert, weiss- häutig. ■ — Spanien. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * l). tenuif ölius. Pflanze dünn und zierlich. Blätter schmal, linealisch bis fast fadenförmig, mit ebenso schmalen Spiessecken. Auf Aeckern, an Wegrändern etc. zerstreut, oft grosse Strecken allein überziehend. B. Acetosella B. ß. tenuifolius Wallr. Sched. crit. 186 (1822). Hierzu gehört : 2. linif Olius. Blätter oft nur mit einer oder ohne Spiessecken. — Hier und da. — /■'. Acetosella ß. linifolius G. F. W. Meyer Chloris Hanov. 482 (1836). — R. Acetosclla ß. angustifoliits Koch Syn. ed. 1. 616 (1837). — R. acetosella b. angustatus Schur Enum. pl. Transs. 582 (1866). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Iberische Halbinsel ; mitt- leres und südliches Russland.) !£" IL Spiessecken fingerförmig 2- bis mehrtheilig. multifidus. Untere Blätter länglich, rhombisch oder lan- zettlich, seltener linealisch-lanzettlich, alle am Grunde spiess- förmig; Spiessecken lanzettlich bis linealisch, seltener fast faden- förmig. Ziemlich selten. II. Acetosella y. multifida DC. in Lam. u. DC. Fl. France III. 37S (1815). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 49. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 81. — Jl. mulHfidus L. Spec. pl. cd. 2. 482 (1762) z. Th. Nyman Consp. 636 SuppL 271. — Acetosa mvltifida Chaz. in MOL Gard. Dict. Suppl. I. 8 (1789). - R acetosella A. d. läcents Wallr. Sched. crit. 186 (1822). — Jl. Acetosclla var. laneifölius Wend. Fl. Hass. 105 (1846). — IL acetoselloides Bai. Bull. S. B. France I. 282 (1S54). — li. Acetosella ß. fissus Doli Fl. Bad. 594 (1859). 1 | Nach dem Flusse Czeremosz an der Czarna Hora. Rumex. 787 Hierher : b. s im il dt us (R. multif. ß. similatus Hausskn. Thür. BV. N. F. XI. 59 [1897]). Stengel und Eispenäste steif aufrecht. — Bisher nur iu Griechen- land. (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Italien; Sicilien ; Balkan- halbinsel; Russland; Kaukasus.) ~£ B. Innere Perigonabschnitte mit der Frucht verbunden oder verklebt. angiocarpus1). Innere Perigonabschnitte etwa so lang wie die Frucht (beide klein), brüchig, mit wenig hervorragenden Nerven. Aeussere Perigonabschnitte nur xß so lang als die inneren. Ziemlich selten, im südlichen Gebiete anscheinend häufiger. R. Acetosella var. angiocarpus Celak. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1892. 402. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 50 t. 192 fig. 7—8. — R. angiocarpus Murb. Lunds Univ. Ärsskr. XXVII. 46 (1891). Richter-Gürke PI. Eur. IL 105. — R. Acetosella subsp. angio- carpus Murb. Act. Reg. S. Phys. Lund. XL 13 (1899). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 82 (als Rasse). Eine sehr kritische Pflanze. Nach Celakovsky findet sich die charakte ristische Fruchtform öfter mit der typischen auf einer Pflanze. Nach den Unter suchungen von Murbeck etc. scheint die Form doch eine grössere systematische Selbständigkeit zu besitzen, sie erweist sich an vielen Orten als ganz constant, Beck und Rouy erwähnen a. a. 0. von dieser Rasse eine Abart ß multifidus. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Britische Inseln Frankreich ; Iberische Halbinsel ; Italien ; Balkanhalbinsel ; Madeira St. Helena; Gapland; Nord- und Süd-America ; Falkland-Inseln Australien.) *| (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel; Island; Faer- 0er; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkan- halbinsel mit den Inseln; Russland; Asien; Nord- und Süd-Africa; Atlantische Inseln; Grönland: America; Australien.) Bastarde. A. X B. 1149. X 1157. R. alpinus X arifölius. 2L. Dem R. ari/oUus ähnlich, aber kräftiger, bis 4 dm hoch. Blätter lang gestielt. Blatt- stiele rinnig, am Grunde mit rundlichen 1,5 — 2,5 cm breiten wenig abstehenden Spiessecken. Blüthen grösser als bei R. arifölius. Schweiz: Mit den Erzeugern im Ct. Schwyz: Muottathal: Kinzer- alpthal in 13G0 m Höhe (Brügger). R. alpinus X arifölius Brügger Jahrb. N. Ges. Graubünd. XXIV. 115 (1880). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 59. — R. eordißlius Brügger t) Von äyyelov Gcfäss und y.aQJiög Frucht. 788 Polygonaceae. a. a. O. XXIX. 149 (188ti) nicht Hörnern. — B. Brüggeri1) Gurke PI. Eur. II. 109 (1897). Vielleicht nur eine Form der ß. arlfolius? (Bisher nur im Gebiete.) hH 1149. X 1158. R. alpinus X acetösa. 2J. Bis über 3 dm hoch, z. T. rötblich überlaufen. Untere Blätter lang gestielt, länglich- pfeilförmig, 3—5 cm lang und etwa 2 cm breit, au der Spitze gestutzt, mit breiten kurzen Spiessecken, die oberen lauzettlich-spiessförmi^. Blüthenstand kurz, dicht. Scheinquirle sehr genähert, die unteren mit schmalen kleinen Blättern. Innere Perigonabschnitte rundlich, 4 bis 4,5 mm lang und fast ebenso breit, am Grunde schwach-herzförmig bis gestutzt, ohne Schwielen. Bisher nur in Galizien. M. acetosa X alpinus. B. Babiogorensis2) Zapal. Bull. Acad. Galic. IX (1907) Consp. Fl. Galic. crit. II. 116 (1908). (Bisher nur im Gebiete.) |_*j N a c h t r a g. Ueber Apogamie und Parthenogenese bei Bumex vgl. Roth, Die Fortpflauzun^sverhältnisse in der Gattung Bumex. Inaugural-Diss. Bonn 1907. Nicht bäher mit unseren Gruppen verwandt, deshalb hier aufzuführen ist * R. hymenosenalllS •*). Wurzel knollig. Pflanze kahl. Stengel kräftig, aufrecht. Blätter läuglich-eiförmig bis länglich -lanzettlich, zugespitzt, in einen dicken Stiel verschmälert, wellig-kraus, hellgrün, netznervig, mit dickem Mittelneryen, von dem jederseits 0 —10 Seitennerveu entspringen. Tuten gross, häutig durchscheinend, hinfällig. Blütheustäude end- und achselständig, dicht. Blüthen zweigeschlechtlich. Blüthenstiele nahe dem Grande gegliedert, kürzer als die Blüthen. Innere Perigon- abschuitte rundlich, nervig, au der Frucht am Grunde herzförmig, ganziaudig, ohne Schwielen. In Nord Mexico und den südwestlichen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns nur im südlichen Gebiete hier und da gebaut. Bl. Juni — August. R. hymenosepalus Torrey Bot. Mex. Bound. 177 (1858). Wate. Bot. Calif. II. 8. 479. Bot. Mag. t. 7433. Wird unter dem einheimischen Namen Can ligre gebaut, untei dem auch die knolligen Wurzeln in den Handel gebracht werden, sie enthalten sehr reichlich Gerb* stoff. (Ueber die Wurzel und ihre Verwendung s. Wittmack Verh. BV. Brand. XXVIII [lösüj VIII; die Cultur vgl. Weinzierl Mag. Bot. Lap. VI. 74.) 1) S. II. 1. S. 153 Fussn. 1. Hinzuzufügen ist, dass B. am 11. März 1833 in Churwalden (Graubünden) geboren and am 16. Oct. 1899 in Chur gestorben ist. Jean Seiler veröffentlichte im LI. (1909) Jahresb. der uaturf. Ges. Graubündeus eine Zusammenfassung der Brügger'sohen Materialien zur Büudnerflora, wozu Josias Um ii n in. a. O. LH [1910]) eingehende Berichtigungen und Ergänzungen gab. - Nach dem Fundorte, der Babia Gora in den westlichen Galizischen Karpaten, Von bfffjv Haut und sepaluru Kelchblatt. Oxyria. 789 2. Tribus. RH AB ARB AREA Ei). (Meissner in DC. Prodr. XIV. 30 [1856]. Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 580. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271.) S. S. 693. ■ In Europa nur unseie Gattungen. Uebersicht der Gattungen. A. Pflanze klein, in der Tracht einigen Arten der Gruppe Acetosa der vorigen Gattung nicht unähnlich. Blüthen mit 2 äusseren und 2 inneren Perigonabschnitten. Frucht flachgedrückt 2 flügelig. Oxyria. B. Pflanzen sehr gross, mit grossen Blättern. Blüthen mit 6 Perigon- abschnitten. Frucht 3- (selten vereinzelt 2- oder 4-) flügelig. Rhema. 254. OXYRIA2). (Hill Veg. syst. X. 24 t. 24 [1765]. Campd. Mon. Rum. 153 t. 3 fig. 3. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 37. Nat, Pfl. III. 1 a. 19. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 60. — Dönia3) R. Br. in Ross Voy. App. XLI [1819]. — Oxyläpaihon*) St. Lager Ann. Soc. Bot. Lyon VIII. 159 [1881] z. T.) (Säuerling; ital. : Acetosa Soldanella; slovakiscb : Kyslice, Ostrenkn; kroat. : Ruvedica; ung. : Savaska.) S. oben. Ausdauernde Kräuter. Grundachse oft reich büschelig verzweigt. Stengel niedrig bis nur massig hoch, meist nicht oder spär- lich ästig. Blätter meist ziemlich breit, meist etwas fleischig. Blüthen- stand mit wenigen Zweigen. Blüthen zweigeschlechtlich, mit nur 2 äusseren und 2 inneren Perigonabschnitten ; letztere krautig; die beiden äusseren zuletzt abstehend, die beiden inneren grossen aufgerichtet, der Frucht angedrückt. Staubblätter 6, die beiden des äusseren Kreises dedoubliert. Fruchtknoten zusammengedrückt mit 2 sehr kurzen Griffeln ; diese mit pinselförmigen Narben. Frucht zusammengedrückt mit 2 seit- lichen grossen durchsichtigen Flügeln und nur einem Samen. Embryo seitlich, gerade oder schwach einwärts gekrümmt mit länglich-linealischen Keimblättern, die länger sind als das Würzelchen. Die Gattung stellt einen gewissen Uebergang zwischen der vorigen Gattung und Tribus und Rheum dar. Nur unsere Art. l) Von Rhabarbarum, bei Tournefort (Instit. 89 t. 18) Namen von Rheum; über diesen Namen s. S. 792. '•*) Von 6gvg sauer. Die Pflanze bat den säuerlichen Geschmack der Gruppe Acetosa und kann wie diese benutzt werden. 3) Wohl nach den Brüdern David und George Don, s. VI. 1. S. 314 Fussn. 1. •i) S. S. G98 Fussn. 3. 790 Polygonaceae. 1162. 0. digyna1). 2J.. Wurzel spindelförmig, ästig. Grundaebsc mit meist kurzen, seltener (bei Einschüttung) verlängerten Aesten, dann fast kriechend, mit den brauneu Resten früherer Blätter bedeckt. Blüthen- stengel einzeln oder wenig zahlreich, ausserdem (oft zahlreiche) nicht blühende Blattrosetten vorhanden. Stengel krautig bis fast fleischig, meist unverzweigt, nur am Grunde beblättert, bis 3 (selten bis 5) dm hoch, hohl. Grundständige Blätter lang gestielt, mit fast stielrunden Stielen, nierenfürmig, hellgrün, mit 5 — 9 handförmig verlaufenden Nerven. Blüthenstand meist nur mit wenigen (meist 1 — 3) unver- zweigten Aesten, diese am Grunde meist nur durch eine Ochrea, seltener der unterste durch ein Laubblatt gestützt. Scheinquirle meist genähert, die unteren entfernt, wenigblüthig. Blüthenstiele gegliedert. Aeussere Perigonabschnitte länglich, die inneren fast löffeiförmig, viel kürzer als die Frucht, beide meist roth. Staubbeutel sich vor den Narben ent- wickelnd, oft roth. Frucht rund, 3 — 4 (seltener bis 5) mm lang; ihre Flügel häutig, an der Spitze ausgeschnitten, am Grunde gestutzt oder gleichfalls eine runde bis enge Bucht bildend, auch oft roth überlaufen. Auf Gerolle, in Felsspalten, an Gebirgsbächen in der subalpinen und alpinen Region, oft von den Flüssen bis in die Ebenen mitge-führt und sich dort oft lange erhaltend. In den Alpen von den See-Alpen bis Salzburg!! Kärnten, Ober-Steiermark. Tatra!! Siebenbürgische Karpaten. Hercegovina : Prenj Planina (A. v. Degen nach Beck Wiss. Mitt. XL 420 [140]). Montenegro (Bald acci). Steigt in Wallis bis 3400 m (Jaccard 310), findet sich in Tirol zw. 600 (Eisackkies bei Brixen) und 2800 m (Da IIa Torre u. Sarnth. VI. 2. 93), in Bayern zw. 1730 und 2300 m (Prantl 164), in den Süd-Karpaten bis 2200 m (Grecescu 509). Bl. Juli— September. 0. digyna Hill Hort. Kew. 158 (1769). Koch Syn. ed. 2. 710. Gren. u. Godr. Fl. France III. 34. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 60 t. 202 fig. 1 — 4. Rouv in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 68. Zapalowicz Consp. Fl. Galic. II. 123. Nyman Consp. 636 Suppl. 271. Richter- Gürke PI. Eur. II. 110. — Bumcx digynus L. Spec. pl. ed. 1. 337 (1753). — Acetosa digyna Mill. Gard.'Dict. ed. 8 no. 4 (1768). — Lapathum digynum Lam. Fl. Franc. III. 6 (1778). — Rhcmn di- gynum Wahlenb. Fl. Läpp. 101 t, 9 fig. 2 (1812). Svensk bot. t. 692. — Donia digyna R. Br. in Ross. Voy. App. ed. 1. 41 (1819). — Donia sapida R. Br. a. a. O. 42 (1819). — Oxi/ria reniförmis Hook. Fl. Scot. 111 (1821). Meissn. in DG Prodr. XIV. 37. — O. rotundifolia S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PI. II. 277 (1821). — 0. äcida R. Br. nach Hook. u. Arn. Brit. Fl. ed. 6. 360 (1850). — Bumex reniförmis Radde Reise Südostsibir. 131 (1862). — Oxylapath/im digynum St. Lager Cat. Bass. Rhone 653 (1881). In der Grösse und damit in der Tracht, sowie in der Gestalt der Fruchtauge] und Zahl der Blüthenorgane (Hegctsch wei le r 340) einigermaassen veränderlich. — O. digyna var. fnitcscens Bald. Iter Alb. no. 2ö3 (189G) ist nach Beck (a. a. O.) ein schlechter Zustand von Bumex scutatus. — Erwähnenswert!) erscheinen: i i Von 6i- 2- und ym] Weih = Griffel. Oxyria. Pheum. 791 B. lob ata (Beck in Rchb. Ie. XXIV. GO [1905]). Fruchtflügel ausgeschweift gelappt. ■C. cor data (Beck a. a. O. [1905]). Fruchtflügel ain Grunde deutlich herzförmig eingebuchtet. — Seltener. Wichtiger erscheint : II. elatior. Pflanze höher als der Typus, bis 5 dm hoch. Stengel am Grunde entfernt beblättert. Blätter grösser und oft dicklich. Früchte grösser, 5 — 6 mm lang, mit am Grunde deutlich herz- förmigen Flügeln. Im Himalaja heimisch, bei uns nicht selten in Gärten an- gebaut. 0. diqijna IL elatior A. u. G. Syn. IV (1912). — 0. elatior R. Br. in Wall. Cat. no. 1726 (1828). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 37. Beck in Rchb. Ie. XXIV. 61 t. 202 fig. 5. So charakteristisch diese Pflanze irn Herbarium etc. erscheint, so scheinen docli in der Cultur alle greifbaren Unterschiede zu verschwinden. Auch im wilden Zustande findet man hier und da Pflanzen, die man unbedenklich hierher stellen würde. Gr. sali solche z. B. am Ben Lawers in Schottland. — Höher als als Rasse kann die Pflanze nicht bewerthet werden. (Verbreitung der Art : Spitzbergen ; Bären-Insel ; Jan Mayen ; Nowaja Semlja; Island; Faer-0er; Skandinavische Halbinsel; Britische Inseln; Pyrenäen, nördlich bis ins Dep. Aude; Corsica; Serbien; Bulgarien; Rumänien; Nord-Russland; Kleinasien; Kaukasus; Sibirien; Himalaja; Nord-America; Grönland.) ♦ ♦f RHEUM1). (L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. [ed. 1. 120] ed. 5. 174 [1754]. Nat. Pfl. III. 1. 19.) (Rhabarber; niederl. u. vläm.: Rabarber; dän. : Rhabarber ; franz. : Rhu- barbe; ital. : Rabarbaro; böhm: Reveh; kroat., serb. : Ravent [s. S. 736]; russ.: PeBem>; ung. : Rabarbara.) S. S. 789. Ausdauernde Kräuter. Grundachse und Wurzel dick, holzig. Blätter sehr gross, lang gestielt, mit handförmig verlaufenden Nerven, ganzrandig oder lappig eingeschnitten. Blüthenstände meist gross, meist schlank, mit oder ohne Laubblätter. Blüthen klein, zwei- geschlechtlich oder durch Fehlschlagen männlich, in meist rispig an- geordneten büschelförmigen Wickeln, welche in den Achseln kurzer fcutenförmiger Hochblätter stehen. Befruchtung durch Insekten. Perigon 6 theilig, mit gleich grossen Abschnitten, seltener die äusseren etwas grösser, alle nach der Blüthe welkend, nicht vergrössert. Staubblätter 9, in 2 Kreisen (der äussere dedoublirt), am Grunde des Perigons ein- gefügt. Fruchtknoten 3 kantig. Griffel 3, selten 2 oder 4, sehr kurz. Frucht 3-, selten 2- oder 4 flügelig. Etwa 30 Arten, die meisten von ihnen in Asien und zwar besonders in Central- Asien, Sibirien und im Himalaja. i) S. S. T92. Polygonaceac. Eral im 10. Jahrhundert bat sich nach dem Vorbilde Englands die Verwendung der saftigen, säuerlichen Blattstiele der früher nur als Zierpflanzen gezogenen Rheum- Arten, besonders B. rhabarbanun und R. rhaponticum als Gemüse oder vielmehr als den Stachelbeeren ähnlich schmeckendes Compotl verbreitet. Schon die Arabi- schen Aerzte empfahlen als kühlendes Arzneimittel einen aus R. ribes (s. S. 796) bereiteten Syrup. Als Ersatz desselben nahm man in Europa im Mittelalter (inen aus den Beeren der Ribes-Avten bereiteten Syrup in Gebrauch, auf welche Gattung der Namen übertragen wurde. Viel «richtiger aber ist die Anwendung der Grundachse und Wurzeln mehrerer Rheum-Art&n als purgirendes und tonisches .Arzneimittel. Wohl mit Recht bezieht man hierauf die Angaben des Dioskorides (III, 2) über eine auffälliger Weise als geruchlos bezeichnete Wurzel ' Pü oder 'Prtov, die jenseit des Bosporus wachsen sollte, und die auch von Plinius (XXVII, 105) als Rhacoma und von Scribonius Largus und Celsus als Radix pontica oder barbara erwähnt wird. Spätere Schrift- steller schrieben Rha ponticum [öajidviiXOVfi findet sieh schon bei Dioskorides a. a. O.) und Rha barbarum, um die Herkunft aus den dem Pontus Euxinus benach- barten Baibarenländern anzudeuten. Ammianus Marcellinus brachte den Namen der Wurzel Rha mit dem gleichnamigen Flusse im Skythenlande, der heutigen Wolga in Verbindung. Ob diese Rha-Wurzel übrigens der echte aus den Gebieten beiderseits der Westgrenze Chinas stammende Rhabarber (ältere Schriftsteller und auch Flückiger schrieben die Rhabarber; nach dem Letzteren soll dieser Sprach- gebrauch besonders in Süddeutschland voi herrschend gewesen sein) war, wieFlück ige r annimmt, kann mit Sprengel, Guibourt, Geiger und Hartwich bezweifelt werden. Die genannten Schriftsteller hielten das ' Pd des Alterlhums für R. rha- ponticum (s. S. 794), dessen schon von Prosper Alpinus (Disputatio de Rhapontico 1612) erwähntes Vorkommen im nördlichen Thrakien nach seiner Wiederauffindung durch Stribrny 1S94 von A. v. Degen (ÖBZ. XLIX [1899] 121, 183) in Er- innerung gebracht wurde und das auch aus dem Verbreitungsbezirk in X.W. -Asien (Altai) leichter nach den Griechischen Handelsplätzen am Schwarzen Meere gelangen konnte als der echte Rhabarber, der den Chinesen schon seit Jahrtausenden bekannt war, von den Aerzten des Mittelalters, aber zuerst unzweifelhaft von dem Jüngern Mesue (f 1015) erwähnt wird. Schon seit Marco Polo wissen wir, dass ein Hauptgebiet seiner Produetion die Hochgebirge um den Chuchu- (Kuku-i Nor und das Quellgebiet des Ilwang-ho sind; er kommt über die Chinesische Stadt Siningfu in der Provinz Kausu (innerhalb deren wie auch in Schensi ebenfalls Rhabarber wachsen soll) in den Handel, der sich früher hauptsächlich zu Lande nach der russischen Grenzstadt Kiachta richtete, wo der Rhabarber-Handel von der Russischen Krone monopolisirt war (Moskowitischer oder Krön- Rhabarber) ; die zur See nach Europa gebrachte Waare hie^s Chinesischer Rhabarber. Die Stammpflanze wurde von Przewalski 1873 nach Petersburg gebracht und von Maximowicz und Rege 1 1874 und 1875 als R. palmatum var. Tanguticum Max. (s. S 794) beschrieben. Neuerdings sind aber noch andere Productionsgebiete bekannt geworden : das an die chinesische Provinz Sze-tschwan, in der ebenfalls noch Rhabarber wächst und die Stadt Kwan-hien den Hauptmarkt bildet, angrenzende östlichste Tibet, woher der französische Consul in Ilankau, Dabry d e T h ierssau t , 1867 durch den Missionar Vincot lebende Pflanzen erhielt, die 1872 von Bai 1 Ion als R. officinale (s. S. 793) beschrieben wurden. Eine zweite Rhabarberpflanze aus Tibet, welche der Französische Pharm akologe Collin durch diu apostolischen Vicar Canveau 1S73 aus Tibi t erhalten halte, wurde 1S78 von Bai Hon als 7.'. hybriivm var. Collinianum (s. S. 797) beschrieben. Endlich erhielt noch Munter 1673 durch Vermittelung des Deutschen Consuls in Shanghai, Lneder von dem Coosulals-Dragoman Franzenbach (s. S. 72o Fussn. 3) eine allerdings von dem Rhabarber des Handels recht abweichende Pflanze aus der Mongolei in der Gegend der nördlichsten Biegung des Huang-ho, die er in Act. du Congr. bot. et hört. Amsterd. 1877 17S ff. (1879) als R. Franzen- biirhii beschrieben hat. Sie unterscheidet sieh von den drei vorher genannten durch ungetheilte Blätter und scheint dem /■'. rhnbarbarum am nächsten zu stehen. Vgl, Tschirch, Studien über den Rhabarber und seine Stammpflanze in Festschrift Vogl Wien 1904 und mehrere spätere Mittheilungen, so in Archiv der Pharm. 1907. 680. Schweiz. Wochenschr. f. Chem. u. Pharm. 1910 No. 17. Rheum. 793 Rhabarber wird nach F. v. Rieh t h o fe n auch in China auf Feldern gebaut; die so gewonnene Droge steht aber der von wilden Pflanzen gewonnenen ausser- ordentlich nach; dasselbe gilt von den in Europa (Oesterreich-Ungara [vgl. Cr ist o- foletti Stud. über Rheum rhapont. Bern 1905. 5], Frankreich und England) ge- bauten Rheum- Arten, zumal diese Rheum Culturen zu einer Zeit eingerichtet wurden, zu der man die echten Stammpflanzen noch nicht ermittelt hatte. „Der chinesische Rhabarber enthält nach meinen und Heuberger's Unter- suchungen zwei Gruppen von Glykosiden, Anthraglykoside und Tannoglykoside; erstere wirken abführend, letztere stopfend. Die Anthraglykoside sind: Zuckeräther der Chrysophansäure (= Chrysophanol), des Emodin und Rhein, die auch in freiem Zustande in der Droge vorkommen. Von Oxymethylanthrachinonen 1) spreche ich jetzt (1912) nicht mehr, da einige sich, wie neueste Untersuchungen zeigten, nicht von Methyl anthrachinon ableiten; ich spreche nur noch von Anthrachinonderi- vaten" (A. Tschirch briefl. 18. Juni 1912). Ueber die eigenthümliche „Maser"structur der echten Rhabarber-Rhizome vgl. Schmitz Sitzber. Naturf. Ges. Halle 1874. A. Deserticolae (Maxim, nach Dammer Nat Pf]. III. la. 19 [1893]). A. Blütbenstände ohne laubartige Hochblätter. Hierher das in Europa heimische R. Tatdricum (L. fil. Suppl. 229 [1781]. — R. Rhapönticum Gmel. Reise Russl. II. 13 t. 198 [1874] nicht L. — R. edspicum Pall. Nov. Act. Acad. Petrop. X. 382 [1792]) im südlichen Russlaud ; in Asien von Turkestan und Sibirien durch Central-Asien verbreitet. * R, austräle. 21. Grundachse spindelförmig, ästig. Stengel meist fast 2 bis 3 m hoch, beblättert. Blätter fast kreisförmig-rundlich, am Grunde breit herz- förmig, flach, meist 7 — 10 cm lang und fast so breit; ihre Stiele etwa 1 dm lang, ziemlich dünn, stielrund, kantig-gefurcht. Blüthenstand eine lange dichte trauben- förmige Rispe. Perigouabschnitte purpurn. In Nepal heimisch, bereits seit langem in Europäischen Gärten : oft mit Arten der folgenden Gruppe verwechselt. R. austräte D. Don Prodr. Fl. Nep. 75 (1825). Hayne Arzn. Gew. XII t. 6. Sweet Brit. Flow. Gard. fig. 269. Nichols. Dict. Gard. III. 288. B. Monticolae (Maxim, a. a. O. [1893]). Hochblätter der Blüthen- B. stände laubartig. I. Blätter gelappt oder doch deutlich eingeschnitten. I. * R. officinäle. 2\.. Ansehnliche Pflanze. Stengel meist 2,5 — 3 m hoch, beblättert, meist reich verzweigt. Blätter gross, rundlich-nierenförmig, 5 nervig, am Rande mit 5 kurzen Lappen; diese ungleich eingeschnitten. Blüthenstand aus dichten ährenartigen Theilblüthenständen zusammengesetzt. Blüthen klein, grünlich. In Tibet heimisch, bei uns erst seit den letzten Jahrzehnten (1867) in Gärten, s. S. 792. R. officinäle Baill. Adansonia X (1871—72) 246 (1872) XI (1873-76) 229. Bot, Mag. t. 013(3. Rev. Hortic. 1874 t. 13. Nichols. Dict, Gard. III. 288. Off. Rbizoma, Radix Rhei, Rhei Asiatici, Rhubarbe (racine) Pharm. Austr., Belg., Dan , Gall., Genn., Helv., Neerl., Ross., Rom. s. oben S. 792. l) Vgl. S. 765, wo irrthümlieh Oxymethylanthrakochinoue steht. 794 Polygonaceae. :|: K. palinntiim. %. Grosse kräftige Pflanze. Stengel bis über 1,5 in lioch. Blätter rundlich-herzförmig, bandförmig gelappt, oberseits etwas rauh oder glatt, 3 — 5 nervig, mit länglich-eiförmigen bis lanzettlichen, spitzen ungeteilten bis eingeschnitten gezähnten oder fiederspaltigen Lappen. Blattstiele fast stielrund. Blüthenstand eine hohe beblätterte Rispe. Im östlichen Asien in der Mongolei und in Sibirien heimisch, in Europa schon seit sehr langer Zeit (1763) in Gärten, vielfach als orna- mentale Staude angepflanzt. Bl. Mai, Juni. R. palmatum L. Syst. ed. 10. 1010 (1759). Bot. Mag. t. 214. Nichols. Dict. Gard. III. '288. Aendert ab : B. Tangüticum l) (Maxim, in Regel Gartenfl. XXIII. 305 mit Abb. [1874] XXIV t. 819 [1875]). Pflanze meist grösser. Blätter etwas weniger tief eingeschnitten mit verlängerten Lappen, dalier mehr gefiedert erscheinend. Blüthenstand sehr verlängert, seine Aeste angedrückt, daher der Blüthenstand sehr schlank er- scheinend. — Chuchu-Nor-Gebiet, West-China. In Gärten sehr beliebt. — Durch Przewalski 1873 eingeführt. Off. Rbizoma Rhei s. oben. Tschirch, welcher diese Pflanze aus von Tafel erhaltenen Samen in Bern cultivirte, erklärt sie in Schweiz. Wochen sehr. f. Chem. u. Pharm. 1910 S. 292 für eine eigene Art (dort auch Abbildung). * X * -R- palmatum X unäulatum s. S. 797. * X * ■#■ palmatum X Emodi s. S. 797. II. II. Blätter ganzrandig, nicht gelappt, höchstens am Rande wellig kraus. a. a. Blätter nicht oder mit spärlichen Sternhaaren. 1. 1. Hochblätter im Blüthenstande oberwärte klein, nicht die Blüthen verdeckend. a. a. Laubblätter am Rande deutlich wellig kraus (vgl. auch 7». Emodi mit schwach welligem Rande). Gesammtart R. rhapon ticum (R. rhap. und Jl. rhabarbarnm). *f R. rhapönticum 2) (Rhapontik; bulgar.: Raveii; russ.: Panoii- thkb). % Stengel meist 1,2 — 1,5 m hoch. Untere Blätter rund- lich-eiförmig, am Rande etwas wellig, mit unterseits gefurchten Stielen; obere länglich-eiförmig, kurz gestielt. Blüthenstand unter- wärts beblättert. Perigon grünlich. Fruchtstiele unterhalb der Mitte gegliedert, kürzer als die ovale, beiderseits ausgerandete Frucht. In Bulgarien und im südlichen Sibirien heimisch, bereits Anfang des 17. Jahrhunderts nach dem übrigen Europa eingeführt, jetzt vielfach 1) Nach den Tanguten, den Bewohnern des Chuchu-Nor-Gebiets. 8) S. S. 792. Der Name findet sich schon unter den (allerdings später eiu- leiij Synonymen des Dioskorides. Er wurde später auf Compositen aus der Verwandtschaft von Centaurea, selbst auf die Wurzel von Onothera übertragen. Rheum. 795 als Zierpflanze oder auch als Gemüse, wegen der gekocht stachelbeerartig schmeckenden Blattstiele, angebaut, zuweilen verwildert, z. B. Neustrelitz 1900 (Hoffmann! Verb, BV. Brand. XLII. III, Hock Beih. Bot. Centr.bl. XIII. 398). Bl. Mai, Juni. R. Rhaponticum L. Spec. pl. ed. 1. 371 (1753). Bot. Mag. t. 215. Regel Gartenfl. XXIII. 113 (1874). Nichols. Dict. Gard. III. 288. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271. Ueber das oben S. 792 erwähnte Vorkommen im Rhodope Gebirge unweit des Rilo-Klosters (Stfibrny 1894) s. A. v. Degen ÖBZ. XLIX (1899) 121. Die Identität mit der Altai-Pflanze ist allerdings noch nicht unzweifelhaft nachgewiesen. Das getrennte Vorkommen würde aber ausser den a. a. O. 184 angeführten Bei- spielen auch in dem der Sibiraea lacvigata (s. VI. 1. S. 27), welche 1905 im Velebit über Carlopagi und auf der Cabalja Planina in der Hercegovina entdeckt wurde (vgl. A. v. Degen Mag. Bot. Lap. IV [1905] 245 und Synopsis III. 213), ein Analogon finden. Die Wurzeln, früher als Radix Rhapoutici officineli, werden jetzt nur noch in der Veterinärpraxis als Ersatz des Rhabarbers verwendet. Vgl. über dieselben V. C ristof ole tti, Studien über Rheum rhaponticum. Dissertation Bern 1905. Sie enthalten ein Glykosid Rhaponticin, aber von Anthrachinonen nur Chrysophan- säure, aber weder Emodiu noch Rhein. * R. rliabärbarum x). T\. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden : Mitunter höher und (in einzelnen Gartenformen) kräftiger. Untere Blätter eiförmig, stets länger als breit, am Rande stark wellig, mit unterseits nicht ge- furchten Stielen. Fruchtstiele nahe am Grunde gegliedert, so lang wie die Frucht. Frucht eiförmig, nach oben schmäler, beiderseits ausgerandet oder an der Spitze abgerundet. Im südöstlichen Sibirien heimisch, in Europa seit langem (1734) in Gärten. Wird häufig wie vorige als Zier- oder Gemüsepflanze an- gebaut. In den letzten Jahrzehnten hat der feldmässige Anbau nament- lich dieser Art in manchen Theilen des Gebietes, so im mittleren Nord- deutschland sehr stark zugenommen. Bl. Mai, Juni. R. Rhahärbarum L. Spec. pl. ed. 1. 372 z. T. (1753). — R. undulätum L. Spec. pl. ed. 2. 531 (1763). Nichols. Dict. Gard. III. 288 fig. 364. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 271. * X * R pahnatum X undulätum s. S. 797. b. Laubblätter flach oder doch nur am Rande schwach wellig b. kraus. * R. Emödi2). 2). Grundachse dick. Stengel hoch und kräftig, meist 1,5 bis 2 (selten bis 3) m hoch, grau und braun gestreift. Untere Blätter lang ge- stielt, sehr gross, rundlich oder breit eiförmig, oft bis G (hu lang, dünn, i) S. S. 789, 792. 2) Emodus ('H(io)ööv ogog), bei Diodorus Siculus und Strabo Name eines Gebirges im Skythenlande, von den Neueren auf den Himalaja übertragen, Die Angabe bei Karl Koch (Dendrol. II. 1. 270), dass Emodi ein Distrikt im westlichen Himalaja (oder nach Andern gar in Nepal) sei, ist daher irrthümlich. 79'j Polygonaeeae. Btampf, am Grande herzförmig, dach, oder am Rande schwach wellig, 5— 7 nervig. Blüthenstand drüsenhaarig, beblättert, aufrecht ästig, bis fast 1 m lang. Perigon dunkelpurpurn. Frucht länglich-eiförmig, am Grunde herzförmig, mit schmalen Flügeln, roth. In der subalpinen und alpinen Region des Himalaja heimisch, bei uns seit langem in Gärten. Beliebte Zierpflanze. ß. Emodi Wall. Catal. 1727 (1828). Meissn. in Wall. PI. As. rar. III. G5 in DC. Prodr. XIV. 35. Bot. Mag. t. 3508. Hooker Fl. Brit. Ind. V. 56. Diese Art bez. das fälschlich damit vereinigte R. austräte wurde lauge für die Stammpflanze des Chinesischen Rhabarbers gehalten; daher der Name Emodin für eines der verbreitetsten Anfhrachinone, R. acumindtum (Hook. u. Thoms Bot. Mag. t. 4877 [1855]) ist der vorigen nahe verwandt, aber Blätter dreieckig- bis rundlich-eiförmig, zugespitzt, i>t viel seltener angepflanzt. — Sikkim-Himalaja. * X * R- palmatum X Emodi s. S. 797. * R. ribes *). 2J_. Stengel kräftig, dick, unterwärts beblättert, oberwärts blattlos, stark aufrecht-ästig. Blätter derb-lederartig, herzförmig- rund- lich bis n iere n f ü rmig, 1 — 3 dm lang und 2 — 4 dm breit oder noch breiter, meist 5 nervig, graugrün, am Bande schwach gczähnelt, oft unterseits warzig- rauh. Blüthen weiss und grün. Fruchtstiele etwa so lang als die Frucht, unter der Mitte gegliedert. Frucht gross, blutroth, etwas fleischig, herzförmig-eiförmig mit schmalen Flügeln. Im Orient, iin Karmel-Gebirge, Libanon, in Persien und im Tlindukutch heimisch, bereits vor fast 200 Jahren (1724) in die Europäischen Gälten eingeführt, aber meist wenig verbreitet, da nur in den wärmeren Theilen des Gebietes winter- hart. Bl. Mai. //. Illbes [Gronov. Fl. Orient. 130] L. Spec. pl. ed. 1. 372 (1753). Boiss. Fl. Or. IV. 1003. Bot. Mag. t. 7591. Nichols. Dict. Card. Snppl. II. 635. 2. 2. Hochblätter im Blüthen stände alle gross, gelb, die Blüthen verdeckend. * R. nobile. 2\. Grundachse dick, verlängert. Stengel un verzweigt. Filtere Blätter länglich-eiförmig bis rundlieh, lederartig, etwa 3 dm gross, meist am Rande roth, allmählich in die abwärts gekrümmten blattartig grossen sich dachziegelartig und damit den ganzen Stengel bedeckenden uetznervigeu Hochblätter übergehend. Fracht breit-eiförmig, 2 — 4 flügelig. Im Sikkim-Himalaja heimisch, dort über 4000 m ; in den Europäischen Gärten noch wenig verbreitet, wird aber sicher wegen der eigenartigen Tracht bald häufiger werden. R. nobile Hook. f. u. Thoms. Hl. Ilimal. pl. t. 19 (1855). Meissn. in DC. Prodr. XIV. 30. Hooker Fl. Brit. Ind. V. 57. Nichols. Dict. Card. III. 288. b. b. Blatter beiderseits oder unterseits reichlich mit Sternhaaren be- setzt, seltener kahl. Hauptstengel nicht entwickelt. * R. Spieifonno. ."| . Blätter grundständig, dicklich lederartig, rundlich, breit-eiförmig oder herzförmig. Blüthenstände einzeln oder bis 3 traubenartig, meist 1 — 3 dm lang, steif, kahl. Frucht breit-elliptisch bis länglich, ziemlich breit ge- flügelt. l) Von ribäs oder riwäs, persischem, ins Arabische übernommenem Namen der Art, s. S. 792. Rhemn. 797 Im westlichen Himalaja heimisch, dort von 3- bis über 4000 m verbreitet, bei uns hier und da in Garten als Zierpflanze benutzt. R. spiciforme Royle 111. 318 t. 78 (1839). Meissn. in DC. Prodr. X1Y. 36. Hooker Fl. Brit. Ind. V. 55. — R. Moorcroftianum^) Meissn. a. a. O. (1856) nicht Royle. * R. Moorcroftidnum^) (Royle 111. 315, 318 [1839]), welches mit der vorigen das Fehlen eines Hauptstengels gemeinsam hat, ist durch die viel grösseren und behaarten Blüthentraubeu ausgezeichnet. — Selten angepflanzt; westlicher Himalaja. Bastarde. B. * X * R. palmätum X rhabärbarum. 2|_. Stengel kräftig, beblättert. Blatt- stiele oberseits rinnig, unterseits gefurcht. Blätter eiförmig, am Grunde ausgerandet bis kurz-keilförmig, eingeschnitten gezähnt, selten fast ganzrandig. BlüthenstanJ beblättert, schlank, etwas locker. Fruchtstiele mehr als die Hälfte kürzer als die Fracht. Letztere oft fehlschlagend, gross, eiförmig, ausgerandet, am Grunde abge- rundet; Flügel breiter als der Same. Iu Gärten hier und da als Zierpflanze. Bl. Mai, Juni. R. palmätum X undulaium vgl. Meissn. in DC. Prodr. XIV. 32 (1856). — R. hibridum (hybridum) Murr. Comment. Goetting. II. 2 t. 1 (1780). Bei der grossen Aehulichkeit des R. rhabärbarum mit R. rhaponticum sind die Bastarde beider mit R. palmätum kaum sicher zu scheiden, es ist sehr wahrschein- lich, dass unter dem R. hybridum der Gärten, welches allgemein Rhabarbei formen hibriden Ursprungs bezeichnet, auch der Bastard R. palmätum X rhaponticum ein- begriffen ist. Aendert ab : B. glabrum (Meissn. in DC. Prodr. XIV. 32 [1856]). Blätter später ganz kahl, öfter tief-herzförmig. — Hierzu nach Meissner auch R. dentatum Mart. Ind. sein. Monac. 1839. Linnaea XIV. Litt. IV. 135, eine noch sehr unsichere Pflanze. * X * 11. palmätum X Emodi. 2|_. In der Tracht dem R. Emodl ahnlich, aber Blätter mehr oder weniger tief eingeschnitten. Stengel mit den Blüthenständen 1,5 — 2 m hoch, kräftig. Blüthen karminroth. Soll angeblich aus China stammen, aber wohl sicher eine Gartenpflanze. ß. palmätum X Emodi Maxim, nach Dammer Nat. Pfl. III. 1. a. 23 (1893). — R. hybridum var. Collinianum-) der Gärten, aber wohl nicht Baill. Bull. Soc. Linn. Paris XIX. 146 (1878) s. S. 792, eine wilde aus Tibet stammende Pflanze. Rev. Hortic. 1883. 420. Nichols. Dict, Card. Suppl. IL 633. Zwischen R. Collinianum und R. officinalc soll nach Nicholson (Dict. Gard. Snppl. II. 033) ein Gartenbastard unter dem Namen R. hybridum Florentini '■'>) der Gärten existiren. — Baillon beschreibt (Rev. Hortic. 1883, 420 ff.) und bildet auf bunter Tafel eine sehr ornamentale Pflanze ab, die er R. hybride Florentini nennt, die aus Samen des R. Collinianum erwachsen und dem R. ofßcinale ähnlich ist. — Ueber noch andere aus diesen Aussaaten entstandene Formen und Baillon's Theorien darüber vtrl. Baillon a. a. O. l) Nach William Moorcroft, * Lancashire f 27. August 1S25 Andhko in Afghanistan, Veterinär, der im N.W. -Himalaja und Nepal eifrig sammelte ; er befand sich in Indien seit 1808 (Brüten u. Boulger iu Journ. of Bot. XXVIII. 20). ■i) Nach Collin, Apotheker in Vcrdun, der sich viel mit der Zucht von Rhabarber beschäftigte und von dem Baillon diese Pflanze erhielt. 3) Bedeutung uns nicht bekannt. 798 Polygonaceae. 2. Unterfamilie. POLYGONOIDEAE. (Damnier Nat. Pfl. III. 1. a. 8 [18Ü2J. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 140.) S. S. 693. Uebersicht der Tribus. A. Pflanzen stets deutlich strauchartig. Atraphaxideae. B. Pflanzen einjährige bis ausdauernde Kräuter, seltener Sträucher. Polygoneae. Tribus ATRAPHAXIDEAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1 a. 8, 23 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 140.) S. oben. Ausser der unten beschriebenen Gattung wächst in Europa noch Calli- gonum1) (L. Gen. pl. [ed. 1. 345] ed. 5. 235 [1754] erw.), ausgezeichnet durch nach der Blüthe sich nicht vergrösseindes Perigon und 12 — 18 Staubblätter mit C. aphyllum'') (Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 111 [1897]. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 258 [1904]. — Pterococcus*) aphyllus Pall. Reise II. 332 u. App. 738 [1773]. — Pallasia*) polygondkles Pall. Reise III. 530 [1776]. — Calligonum polygonoides Pall. Reise III. 536 [1776] nicht L. — Pallasia edspica L. fil. Suppl. 252 [1781]. — Pallasia Pterocdccus* ) Pall. Fl. Ross. II. 70 [1784]. — Calligonum Pallasia L'Herit. Transs. Linn. Soc. I. 180 [1791]) im südöstlichen Russland, im Kaukasus, Turkestan und der Dsungarei. — Nur in den trockensten Theilen des südlichen Gebietes aushaltend ist das jetzt öfter auch in Samen in unsere Kolonien verschickte C. polygonoides (L. Spec. pl. ed. 1. 530 [1753]) aus Armenien und Persien. Strauchig, ästig, oft mit vielen rutenförmigen Zweigen, meist 3—6 dm hoch. Zweige kahl, weissgrau. Blätter linealisch, 7 — 13 mm lang, sehr hinfällig. Blüthen achselständig, einzeln oder zu wenigen. Perigon 5—6 theilig, 12 — 18 Staubblätter. Frucht länglich, dicht mit feinen verzweigten Borsten besetzt. * ATRAPHÄXIS5). (L. [Syst. ed. 1| Gen. pl. ed. 5. 155 [1754] Nat. Pfl. III. 1 a. 23.) (Booksweizen; russ.: II) 'p'ia ihm, Iio.lHuiau Fpeia.) Starre ästige, oft dornige Sträucher. P.lätter klein, an den Kurztrieben büsche- lig. Tuten trockenhäutig. 2 äussere Perigonabschnitte meist kleiner als die 2 oder .", inneren. Staubblätter 6 — 8, am Grunde ringförmig verbunden, die inneren meist l) Von KäAAog Schönheit und y6vv Knie, nach Analogie von Polygonum. ?) Von äqvÄÄog blattlos. 8) Von ntegöv Flügel und Ktfaxog Kern, Frucht. 4) Nach P. S. Pallas s. I. S. 214 Fussn. 3. ä) ü.iQd(pu%ig, auch ürQÜcpat-vg und &6(>dq>a§vg, Name von Atriplex hortense bei Dioskorides (II, 145). Die Kömer nahmen diesen schwerlich ursprünglich griechischen Namen als atriplex auf. Atraphaxis. 799 länger als die äusseren, letztere am Grunde beiderseits mit sehwielenartigcn Nek- tarien. Fruchtknoten flach zusammengedrückt oder dreikantig, mit 2 oder 3 Griffeln. Frucht von den vergrößerten inneren Perigonabsehnitten fest eingeschlossen. Etwa 20 Arten, die meisten in Vorder- und Central-Asien, einige Arten in Süd-Ost-Europa und in Nord-Africa. A. Perigon meist 4theilig. Staubblätter 6. Frucht 2 kantig, flach. \t * A. spinosa. fj. Bis 5 dm hoch. Zweige weiss, sparrig, dornig. Blätter kaum 1,5 cm lang, eiförmig bis elliptisch, ganzrandig, derb, blaugrün, erhaben nervig. Blüthen rosa. Innere Perigonabschnitte zur Fruchtzeit gross, kreisrund, der Frucht anliegend. Vom südlichen Russland und der Aegyptisch-Arabischen Wüste durch Vorder- Asien bis zur Dsungarei verbreitet, bei uns hier und da in Gärten. El. Juni — August, im Süden schon im Mai. A. spinosa L. Spec. pl. ed. 1. 333 (1753). Koehne D. Dendr. 141. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 255. Rickter-Gürke PI. Eur. II. 111. — A. replicata Lam. Enc. I. 329 (1783). — Tragopyrumi) spinosum Presl Bot. Bern. 109 (1844). — .1. densiflora K. Koch Linnaea XXII. 212 (1849)? Von dieser Art kommt noch in Europa vor die Rasse: Fischer i-) (Meissn- in DC. Prodr. XIV. 75 [1S56]. — A. crassifolia Agardh in Schult, fil. Syst. VII. 1381 [1830]? — A. Laxmmmii'A) Agardh a. a. O. 1322 [1830]? — .4. Fischeri Jaub. u. Spach 111. pl. Or. II. 12 [1844]. — A. spinosa ß. mutica Regel Act. Hort. Petrop. VI. 395 [1879]) in Süd-Ost-Russland bis Turkestan. B. Perigon meist 5 theilig. Staubblätter 8. Narben 3. Frucht 3 kantig. B. Aus dieser Gruppe sind in Europa heimisch oder werden seltener an- gepflanzt A. Biliar die'ri±) (Jaub. u. Spach 111. pl. Or. II. 14, 17 t. 111 [1844 — 46], — Tragopyrum Biüardieri Endl. Gen. Suppl. IV. 2. 54 [1836-40]. - Atraph. variabilis Jaub. u. Spach a. a. O. 11, 13, 16 t. 110 [1844—46], in Kreta und dem Orient; von den andern Arten mit 5 zähligen Blüthen durch die Dornigkeit der Zweige und die kaum über 1 cm langen Blätter verschieden. — A. latifölia (Koehne Herb. Dendrol. no. 211, Mitt. Deutsch. Dendr. Ges. III. 13 [1904]. — Tragopyrum lanccoldtum var. latifolium Regel Gartenfl. XL. 169 [1891]) aus Turkestan ist ausgezeichnet durch die länglich-lanzettlichen 3 — 7 cm langen und 0,7 bis über 3 cm breiten Blätter. Blüthen dicht, in auf- fälligen Scheintrauben. * A. buxifölia. [/. Dornenlos. Bis 6 dm hoch. Zweige kurz. Blätter meist verkehrt-eiförmig, 1 — 2,5 cm lang, kurz gestielt, kraus gekerbt, dunkelgrün, erhaben nervig. Blüthentraubeu mit 1 bis mehreren Blättern. Perigon rosa. Die 3 inneren Abschnitte zuletzt mehr als doppelt so lang wie die Frucht. In Transkaukasien und Turkestan heimisch, hier und da in Gärten. Bl. Mai, Juni. A. buxifölia Jaub, u. Spach 111. pl. Or. II. 14 (1844-46). Koehne D. Dendr. 141. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 256. — Polygonum buzifolium M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 300 (1808). — Polyg. erüpulum Sims Bot. Mag. t. 1065 (1J * A. frutescens. f). Schlank aufrecht, bis etwa S dm hoch, meist ganz dornenlos. Zweige kahl. Blätter meist lanzettlich, 1 — 3 cm lang und 1—9 mm breit, meist grau- bis blaugrün, mit wenig deutlichen Seitennerven. Blüthen kleiner als bei A. buxifölia. !) Von rgayog Bock und xvQÖg Weizen, nach Analogie von Fagopyrum. 2) S. II. 2. S. 473 Fussn. 1. 3) S. I. S. 274 Fussn. 2. 4) S. III. S. 81 Fussn. 2. 800 l'olygonaceae. Im südöstlichen Russland, im Kaukasus und Trauskaukasien bis Turkestas und zur Dsuugarci heirnisch, bei uns hier und da in Gärten, selbst im nördlichen Gebiete ziemlich winterhart. BI. Juli — September, A. frutesecns K. Koch Dendr. II. 360 (1872;. Koeline D. Dendr. 142. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh, I. 256. — Pohjtjotmm frutescens L Spec. pl. ed. 1. 359 (1753). — I'olyg. fmticosum GmeL Sil). III. 60 (17G8). — Tragopyrum lancco- latutn M. Hieb. Fl. Taur.-Cauc. III. 285 (1819). — Tragop. glaueum Less. Liun. IX. 204 (1834). — Polygonella lanceolaia Meissn. Gen. II. 228 (1836—43). — Atraphaxis micrantha Jaub. u. Spach 111. pl. Or. II. 15 (1844—46)? — Atraphaxis lanecolata Meissn. in DC. Prodr. XIV. 78 (1856). 1. Tribua POLYGONEAE. (Dammer Nat. Pfl. III. 1. a. 8, 25 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 140.) S. S. 798. Ausser unseren Gattungen hierher nur eine Americanische und eine Africanischc. Uebersicht der Gattungen. A. Keimblätter schmal, nicht gefaltet. — Ausdauernde oder einjährige Kräuter, seltener Sträucher; die einjährigen oft niederliegend oder windend. Polygonuni. B. Keimblätter breit, gefaltet. — Einjährige fast stets aufrechte Kräuter. Fagopymim, 255. POLlGONUMi). <[Tourn. Iustit. 510 t. 290] L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. [ed. 1. 116] ed. 5. 170 [1754] Nat. Pfl. III. 1 a. 25.) (Knöterich; nieder! u. vlaem. : Duizendknop; dän.: Skedeknee; franz.: Renouee; it.: Persicaria; poln.: Rdest; wend. : Drest; böhm.: Rdesno, Tzönik, Stavokfev; russ. : lpe'iiiKa; litt.: Rukazozei; ung.: Cikszär.) S. oben. Ausdauernde oder einjährige Kräuter, seltener Sträucher, öfter windend. Blätter meist von kleinen Höckerchen etwas rauh. Blüthen in öfter wenigblüthigen Wickeln, oft zu ährenförmigen bis rispigen Blüthen ständen vereinigt. Perigon 5- (seltener 4- oder (>-) theilig, meist blumenkronenartig, an der Frucht meist wenig vergrössert. Staub- blätter 4 — 8, die äusseren mit den Perigonabschnitten abwechselnd, die inneren 2 — 3, wenn vorhanden vor den Flächen des Fruchtknotens stehend, alle am Grunde des Perigons eingefügt. Fruchtknoten mit einem, öfter fehlenden, eingeschnittenen drüsigen Ringe umgeben, dessen Abschnitte mit den Staubblättern abwechseln. Griffel 2 oder 3, häufig am Grunde verbunden. Frucht in das Perigon eingeschlossen, linsen* 1) noXvyovov, Pflanzcnname bei Diosk orid es, wahrscheinlich vou koÄik, viel und yttvi\ oder yüvo? Nachkommenschaft. Atraphaxis. Polygonum. ^01 förmig oder 3 kantig. Keimling seitenständig, gekrümmt, mit flachen länglichen Keimblättern. Ueber 150 Arten über fast die ganze Erde verbreitet, besonders in den ge- mässigten Zonen. In Europa nur unsere Sectionen. A. Stengel weder windend noch sehr hoch (strauchähnliche riesige gross- A.. blättrige Kräuter mit oben flach schirmartig übergebogenen ästigen Stengeln s. unter B). Perigon von den Blüthenstlelen abgegliedert. I. Wickeln in den Achseln von (oft durch blosse Tuten vertretenen) I- Hochblättern, endständige ährenförmige Scheintrauben bildend. Perigonabschnitte gleich, flach. Drüsenring vorhanden. a. Bistorta1) ([Tourn. Inst. 511 t. 291] Adans. Farn. II. 277 »• [1863] als Gatt. L. Spec. ed. 1. 360 [1753J Meissn. Polyg. Prodr. 43 [1826] in DC. Prodr. XIV. 124). Blüthenstengel aus den Achseln der Laubblätter einer unbegrenzten Grundachse, aufrecht, bei den einheimischen Arten meist unverzweigt, nur eine dichte Scheintraube tragend. Blattstiel von der Mitte der un- gewimperten Tute abgehend. Blätter in der Knospenlage längs gefaltet, daher später deutliche Streifen („falsche Nerven") er- kennen lassend2). Perigon blumenkronenartig. Staubblätter 8. Griffel 3, getrennt, mit kleinen Narben. Frucht 3 kantig. Nähr- gewebe mehlig. Würzelchen der Spalte der Keimblätter an- liegend: OC 1. Stengel holzig, ausdauernd. I. * P. vaccinifolium. {/. Stengel aufsteigend, etwa 2 dm hoch. Blätter ei- förmig-lanzettlich, 1 — 2,5 cm lang und 0,5 — 1,2 cm breit, spitz, in einen kurzen Stiel verschmälert, oberseits dunkelgrün, unterseits bläulich-weiss. Blütbenstäude ähreuförmig, endständig oder auch in den Achseln der obersten Laubblätter. Blüthcn lebhaft rosa. Im Himalaja heimisch, bei uns hier und da in Gärten, besonders zur Be- kleidung von Felspartien verwendet. Bl. August, September und auch später. P. vaccinifolium Wall. Cat. no. 1695 (1828). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 258. 2. Stengel krautig, im Winter absterbend. 1163. (1.) P. bistorta1) (Natterwurz, Schlangenwurz, Wiesenkohl, Schaf zungen; niederl. : Adderwortel ; franz.: Bistorte, Couleuvree, An- 1) Zuerst bei De l'Obel; von bis doppelt und tortus gedreht, wegen der gekrümmten Gtundachse. "-) Die an den „Christusbiss" der Blätter von Arundo phragmilcs (s. II. 1. S. 332) erinnernde Erscheinung der von der nicht ganz ausgeglichent-u Faltung der Blätter in der Knospenlage herrührenden „falschen Nerven* ist auch bei Arten an- derer Sectionen (s. No. 1165) sehr auffällig. So gab sie Delile (Fl. Aeg. ill. 60 no. 407 [1814]) Veranlassung zu der ohne Beschreibung veröffentlichten Benennung P. melastomacum, da die falschen Nerven an die bogenläufige Nervatur des Melano- stomaceen-Blattes erinnern. Das von A. eingesehene Original dieser Aegyptischen Pflanze gehört zu P. limbdtum (Meisn. in DC. Prod. XIV. 123 [1856]) (Sect. Pemicaria). Ascborson u. Graebner, Synopsis. IV. 51 802 Polvgonaceae. drillea (YogesenJ; it.: Bistorta, Serpentina; rum.: Cirligat, Ierba rosie, Räculeti; poln.: Weiownik; wend.: Pawkorac; litt.: Winguryksztis). %. Grundachse wagerecht oder in senkrechter Ebene scharf gekrümmt, dick, hart. Blüthenstengel meist 3 — 9 dm hoch, entfernt beblättert. Blätter Unterseite graugrün, öfter etwas kurzhaarig, sonst wie die gauze Pflanze kahl, etwas wellig ausgeschweift. Grundblätter gross, wie die unteren Stengelblätter länglich-eiförmig bis länglich-lanzettlich, stumpf, mit einem Spitzchen oder spitz, bis 1,5 dm lang und bis 3 cm breit, am Grunde gestutzt oder herzförmig, in einen langen geflügelten Blattstiel übergehend. Obere Stengelblätter lanzettlich bis linealisch, sitzend. Tuten lang, in eine lanzettliche Spitze auslaufend, ungewimpert. Blüthen stand länglich, meist 3 — 5 cm lang und etwa 1 cm dick, dicht, stumpf. Perigon röthlich-weiss. Staubblätter hervorragend. Frucht dreikantig, glatt, glänzend braun. Auf massig feuchten Wiesen, auf lichten Waldplätzen, zerstreut durch das Gebiet, in manchen Theilen, so z. B. in den meisten Ge- birgen, in der Nähe der Ostseeküste etc. meist häufig; meist sehr ge- sellig und zur Blüthezeit oft die Wiesen färbend. Steigt in Wallis bis 2400 m (Jaccard 311), in Tirol bis 1980 m(Dalla Torreu. Sarnth. VI. 2. 94), in Bayern bis 1700 m (Prantl 106). In Istrien nur auf der Sbevnica (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 384). In Ost-Ungarn bis 1400 m (Kern er ÖBZ. XXV. 252). Auf der Kilo planina in Ost-Rumelien bis 2380 m (Adamovic Veg. Verh. 347). Bl. Juni, Juli und oft nach der Mahd noch einmal im August, September. P. Bistorta L. ßpec. pl. ed. 1. 360 (1753). Koch Syn. ed. 2. 710. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 272. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84 t. 219 fig. 1—5. Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. II. 122. — P. amoenum Salisb. Prodr. 258 (1796). - Bistorta major S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PI. IL 267 (1821). — Fohjg. ellipti- CUm Willd. nach Spreng. Syst. IL 253 (1825). — Bistorta o/jicii/aüs Raf. Fl. Tellur. III. 12 (1836). — Colubrina intorta Montandun Fl. Jur. sept. 268 (1856). — P. jülatense1) und P. Carthusianorum'1) Gau doger Fl. Lyonn. (1875). Weitere Volksnamen von /'. bistorta sind Otter-, Drachen-, Krebswurz, Schlippen, Metierwurz (Lorinscr), Hirschzunge , Schlangenkraut, Wiesenknöterich; kroat. : Srcenjak, Zeljudnjak (Maly briefl.); serb. : C.lC^yjyha «Iv.ia : böhm. : Jladi kofea. Zerfällt in 2 Hauptformen (vgl. Ledebour Fl. l\o>s. III. 519), denen sich einige unwichtigere anschliessen : A. Latifölium. Grundständige Blätter breiter, oval bis länglich-oval, am Grunde etwas herzförmig oder gestutzt, plötzlich in den ge- flügelten Stiel verschmälert ; obere Blätter länglich-lanzettlich. Blüthen- stand meist cylindrisch, bis 9 cm lang. Die bei weitem häufigste Form. t) Nach dem Fundorte Moni I'ilat bei Lyon. '-') Nach dem Fundorte Grande Chartreuse bei Grenoble. Polygonum. 803 P. Bistorta a. latifolium Hayne Arzney-Gew. V. 19 (1817). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 85. — P. Bistorta a. vulgaris Meisn. in DC. Prodr. XIV. 125 (185b). Zerfällt in folgende Abarten : I. Stengel unverzweigt mit nur einem Bliithenstande. a. Blüthenstand verlängert, cylindrlsch. 1. Blätter kahl. nitens. Blätier auch unterseits kahl und glatt. — Ziemlich selten ; in Gebirgen. — P. Bi-torta var. nitens Fisch, u. Mev. Ind. sem. Hort. Petrop. V. 40 (1838) nach Ledeb. Fl. Boss. III. 519 (1849). — P bistorta ß. laeve Beck Fl. Nieder-Oesterr. 322 (1890). 2. Blätter unterseits mehr oder weniger behaart. o. puberulum. Blätter unterseits auf den Nerven spärlich kurz be- haart, etwas rauh. — So meist am häufigsten. — P. bistorta a. puberula Beck Fl. Nied.-Oesterr. 322 (1890). Zapalowicz erwähnt (Consp. Fl. Galic. crit. II. 140 [1908]) ausserdem folgende Formen : 2. ps endo com 6 sum. Tuten in den Blüthenständen mit pfriemlicher, 2 — 3 mm langer, rostfarbiger Spitze, daher die Blüthenstände fast schopfig erscheinend. 3. macrophyllum.1). Kräftig, 8 dm bis über 1 m hoch. Blätter sehr gross, untere bis 2 dm lang und bis 8 cm breit. 4. dl b idum (wohl eher Spielart). Niedrig, kaum 2 dm hoch. Perigon weisslich, etwas rosa überlaufen. 5. Carpdth icum (carpathicum). Untere Blätter herzförmig-eiförmig, bis 1,4 dm lang und 5,5 — 7 cm breit (oder kleiner). — Karpaten. — Wohl nicht wesentlich vom Typus verschiedeu. b. griseum. Blätter unterseits dicht kurzhaarig, mehr oder weniger grau. — Anscheinend nur oder doch vorwiegend im südöstlichen Ge- biete beobachtet. — P bistorta ß. griseum Beck Ann. Naturhist. Hof- mus. Wien VI. 315 (1891). Ledebour erwähnt (a. a. O.) aus dem Kaukasus und dem östlichen Sibirien eine Form mit unterseits etwas rostroth behaarten Blättern. — Ob auch bei uns? 1). Blüthenstand kurz oval bis kugelig. m inus. — So besonders auf Gebirgen in höheren Lagen. — P. Bixtorta y. minus Meisn. in DC. Prodr. XIV. 126 (1856). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 85 wohl auch Zapalow. Consp. II. 140. — P. bistorta alpinum Wahlenb. nach Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 123 (1897). II. Stengel ästig, mit mehreren Blüthenständen. polystächyum 2). — Selten; vielleicht nur eine Spielart. — P. Bistorta f. polystaehyum Sintenis 75. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. II. 4 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 85. B. an gusti f ölium. Stengel unverzweigt oder obenvärts mitunter etwas ästig, mit 2 — 3 je einen Blüthenstand tragenden Zweigen. Grundständige Blätter länglich-lanzettlich, allmählich in den schmal geflügelten Stengel verschmälert. Obere Blätter länglich-lanzettlich bis linealisch. Blüthenstand oft kurz, länglich-eiförmig. l) Von ftaxQog lang, gross und (püAS.ov Blatt. -) Von noÄvg viel und oid%vg Aehre. SV 804 Polygonaceae. Viel seltener als der Typus, öfter mit ihm. Genauere Ver- breitung dieser oft übersehenen Form bleibt festzustellen. P. Bistorta ß. angustifolium Hayne Arzney-Gew. V. 11) (1817). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 125. Beck in Rchb. Jtc. XXIV. 85 t. 221 fig. 5 — (5. — P. confusum Meisn. in Wall. PI. As. rar. III. 53 (1832). — P. Bistorta ß. capitätum K. Koch Linnaea XIX. 16 (1847), XXII. 196 (1849). — P cärneiim K. Koch Linnaea XXII. 197 (1849)? nach Gurke a. a. O. — P. spien- dens Klotzsch Pfl. Prinz Waldemar t. 85 (1862). — P bistorta b. confusum Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. II. 123 (1897). Zerfällt in folgende Formen : I. 1 ongi f 6 1 i um. Blätter beiderseits kahl. — So am verbreitetsten. — P. Bistorta y. longifolium Fisch, u. Mey. Ind. sem. Hort.,Petrop. V. 40 (1838) nach Ledeb. Fl. Ross. III. 519 (1849). — P. bistortöides Boiss. Diagn. pl. Or. Ser. 1. V. 46 (1844) nicht Pursh. — P. Bistorta var. graminifolium Turcz. PI. exs. 1831 nach Ledeb. a. a. O. (1849). II. alpestre. Blätter unterseits kurzhaarig. — So besonders in den Gebirgen des südöstlichen Gebietes. — P. bistorta ß. 2. alpestre Beck in Rchb. Ic. XXIV. 85 (1906). — P. laxifldrum Schur Verh. Siebenb. Ver. Naturw. III. 89 (1852) nicht Weihe. — P. alpestre Schur ÖBZ. XI (1861) 290. Euuin. pl. Transs. 583. — P. Schüriil) Fuss Fl. Transs. 560 (1866). Gleichfalls hierher gehört : b. Tarnopo lie'nseZ) {tarnopoliense Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 140 [1908]). Bis 1 m hoch. Alle Blätter lanzettlich, deutlich zugespitzt, die unteren bis 11,5 cm lang und bis 2,5 cm breit, am Grunde gestutzt oder verschmälert. Perigon kleiner, 3 — 3,5 mm lang. Frucht 3 mm lang. — Galizien. In den Blüthenständen dieser Art finden sich selten Brutknospen (H all er Helv. 259. Gmelin Sibir. III. 45). Die an Gerbstoff- und Stärkemehl reiche, etwas Oxalsäure enthaltende, im grössten Theil des Gebiets nicht mehr officinelle Grundachse galt wegen ihrer an eine Schlange erinnernden Krümmung nach der Lehre von der Signatura rerum für ein Mittel gegen Schlangenbiss und stand als Radix Colubrinae s. Serpentariar in hohem Ausehen. Findet auch als Kropfjmlver für Pferde Verwendung. Die Blüthen sind ein gutes Bienenfutter (Maly briefl.). Die Samen sind essbar (vgl. Palacky ÖBZ. XLVII (1897) 363. Off. Radix Bistortae, Bistorte (rhizome) Pharm. Belg., Gall. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Italien [Apenninen]; nördliche Balkanhalbinsel; Kau- kasus ; Vorder- Asien bis Sibirien und Himalaja ; Nord-America.) * 1163. X 1164. P bistorta X viviparum s. S. 807. 1164. (2.) P. viviparum. 2J.. Grundachse dick, meist etwa S-förmig gebogen, dicht mit vorjährigen Blattresten bedeckt. Stengel fast stets unverzweigt, meist 0,5 — 3, seltener bis 5 dm hoch, aufrecht, mit wenigen (1 — 3) Blättern. Diese kahl, netznervig, am Rande zurückgerollt und oft mehr oder weniger kraus; grundständige lang gestielt, länglich-oval, i) S. I. S. 271 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 413 Fussu. 1. 2) Bei Tarnopol in Osi-Galizien gefunden. Polygonum. 805 spitz, meist am Gründe abgerundet, seltener etwas verschmälert oder schwach herzförmig; untere stengelständige kürzer gestielt, obere sitzend, schmäler, linealisch-lanzettlich, lang zugespitzt. Tuten lang röhrenförmig, kahl, die Blätter unter dem freien Rande tragend; die unteren blatt- los. Blüthenstand ähren förmig, etwas locker, meist in seinem unteren Theile Brutknospen, im oberen Blüthen tragend, oft auch beide ge- mischt; seltener nur Blüthen oder nur Brutknospen vorhanden. Brut- knospen sitzend, oft schon am Blüthenstande Blätter erzeugend. Hoch- blätter eiförmig, plötzlich zugespitzt. Blüthen etwa 3 — 3,5 mm lang, kurz gestielt, entweder zweigeschlechtlich und dann proterandrisch oder auch heterostyl oder eingeschlechtlich, im letzteren Falle ein- oder zwei- häusig. Perigon meist rosa, seltener weiss oder roth. Früchte selten entwickelt, eiförmig, stumpf-dreikantig, etwa 3 mm lang, braun, spitz oder stachelspitzig. Auf alpinen und subalpinen Weiden, im Gerolle und in Fels- ritzen, im ganzen Zuge der Alpen häufig. Ausserdem in den Vogesen, im Schwarzwald: Laubheimer Alb. Jura. Karpaten. Findet sich in Wallis zwischen 1300 und 2400 m, steigt aber bis 900 m herab und bis 2850 m aufwärts (Jaccard 311), in Tirol zwischen 550 und 2800 m (Dalla Torre u. Sarnth. 95), in Bayern bis 2570 m (Prantl 166). Früher auch in Westpreussen bei Thorn und Ostpreussen bei Osterode angegeben, doch liegen keine sicheren Belege vor und die Pflanze wurde dort stets vergeblich gesucht (Abromeit Fl. v. Ost- u. Westpr. 736). Oft mit den Flüssen in die Ebene herabgeschwemmt und sich dort mitunter lange erhaltend. Bl. Juni — September. P. viviparum L. Spec. pl. ed. 1. 360 (1753). Koch Syn. ed. 2. 711. Gren. u. Godr. Fl. France III. 4ü. Meisn. in DG Prödr. XIV. 124. Beck Fl. Nieder-Oesterr. 323 in Rchb. Ic. XXIV. 83 t. 220 fig. 1—8. Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. II. 122. — Bistorf a rivipara S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PI. II. 268 (1821). — P. angustifölium D. Don Prodr. Fl. Nep. 73 (1825). — Poly- gonum bracteätum Spreng. Syst. IV. Cur. post. 154 (1827). — P. biilbiferum Royle nach Bab. Trans. Linn. Soc. XVIII. 94 (1841).— Colubrina vivipara Montandon Fl. Jura sept. 268 (1856). — Poly- gonum Blancheänitm und P. Chevrolätii Gandog. Fl. Lyonn. 193 (1875). Durch die fast regelmässige Erzeugung der Brutknospen im Blüthenstande sehr bemerkenswerth. Das Vorwiegen der vegetativen Vermchruug und das Selten- weiden resp. Zurücktreten der Fruchtbildung ist eine Eigenthümlichkeit, die als Anpassung an das alpine Klima aufgefasst werden muss. Die häufige Abwesenheit befruchtender Insecten ebenso wie die zahlreichen Witterungswechsel geben nicht die nötige Sicherheit für regelmässige Fruchtbildung und daher bevorzugen eine grosse Zahl alpiner Gewächse die vegetative Vermehrung (vgl. Graebner Prlauzeu- welt Deutschlands 47 fig. 9.) vgl. auch Zuccarini Flora VIII (1825) 289 ff. und II e g e t s c h w e i 1 e r Fl. Schw. 365. Wird in einigen Th eilen der Alpen Otterwurz oder auch Knollenknöterich genannt. Aendert ab : A. typicum. Pflanze meist nur 0,5 — 2 (bis 3) dm hoch. Stengel ziemlich dünn. Brutknospen klein. 806 Polygonaceae. Die bei weitem häufigste Form. P. viviparum A. typicum A. u. G. Syn. IV (1913). Hierzu gehören folgende Formen : I. Blätter kahl. a. genuinum. Blätter länglich-oval bis länglich-linealiach. Grundachse massig dick. — So am häufigsten. — P. viviparum genuinum A. u. G. Syn. IV (1913). — Hierzu gehören: 2. ramdsum (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84 [1906]). Bliithenstengel mit 2 (..der mehreren kleinen Blüthenständen. — Selten. 3. rubriflörum (Schröter Ber. D. Bot. Ges. IX [1891] [131]). Blüthen roth. — Selten. 4. varidbile (Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. IL 142 [1908]). Perigon 3 mm lang, 6 — 7 theilig. Staubblätter 8. — Wohl eine Missbildung. 5. g r und ifldrum (Zapalowicz a. a. O.). Perigon 4 mm lang, 5 theilig. Nach der Ausbildung des Blüthenstandes unterscheidet Beck: a. florig erum (Beck a.a.O. [1906]). Nur Blüthen im Blüthenstande. 6. bul big erum (Beck a. a. 0.). Nur Brutknospen im Blüthenstande. 1>. alpin um. Blätter breiter. Grundachse dicker, stärker mehlig. — So besonders in höheren Lagen und im arktischen Gebiete. — /'. viviparum ß. alpinum Wahlenb. Fl. Läpp. 188 (1812). Fl. Suec. 240. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84. — Hierzu gehört wohl: 2. subcorddtum (Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. IL 142 [1908]). Untere Blätter am Grunde schwach herzförmig bis abgerundet. IL Blätter behaart. Roessleril). Blätter Unterseite mit etwas krausen oft bräunlichen Haaren bedeckt. — In höhereu Lagen der Alpen und im subarktischen Ge- biete. — P. viviparum 3. Iloessleri Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84 (1906). — Hierzu gehört: b. Tatrense. Blätter schmäler, die unteren 4 — 6 cm lang, 0,8 — 1 cm breit, Unterseite behaart. Perigon 3,5 — 4 mm laug. 5 theilig, mit schmäleren länglichen meist 1 mm breiten oft mehr oder weniger gestutzten Ab- schnitten. — Tatra. — P. viviparum var. tatrense Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. IL 142 (1908). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * B. elongätum. Stengel kräftig, meist bis 4 oder 5 dm hoch. Blätter gross, meist stärker verlängert, lang gestielt. Brutknospen sehr gross, Anscheinend nur oder doch vorwiegend in den östlichen Ge- birgen; ob auch noch typisch in den Alpen? P. viviparum 1. elongätum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 84 (1906). Eine Pflanze die sehr des Studiunis und der Beobachtung bedarf. An nährstoffreichen geschätzten Stellen der Gebirge wird auch der Typus hoher als gewöhnlich, ohne aber die eigenartig kräftige Tracht dieser Rasse zu er- reichen, die im Garten auch in langjähriger Cultur völlig constant bleibt und aus deren dicken Bratknospen auch immer wieder diese Form aufwächst. (Verbreitung der Rasse: Vorder-Asien ; Himalaja.) |*_? ') Nach dem Entdecker Etoessler, der die Form in seinen Ezsicc. Carinth. Salisb. im Jahre 1837 aussah. Polygonurn. 807 (Verbreitung der Art: Spitzbergen; Jan Mayen; Bäreninsel; No- waja-Semlja; Waigatsch; Skandinavische Halbinsel; Dänemark ; Island ; Faer-0er; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Italien: Apenninen; Balkanhalbinsel ; mittleres, nördliches und arktisches Russland; Kaukasus; Vorder-Asien ; Sibirien; Himalaja; Nord-America; Grönland.) * 1163. X 1164. P. bistovta X viviparum s. unten. Bastard. A. I. a. 2. 1163. X 1164. P. bistörta X viviparum. %. Stengel meist 3 — 4 dm hoch. Grundständige und untere Stengelblätter grösser, ge- stielt, länglich-eiförmig bis länglich, stumpf oder spitzlich, am Grunde abgerundet oder in den geflügelten oder ungeflügelten Stiel zusammen- gezogen. Obere Blätter sitzend, länglich bis lanzettlich, am Rande schwach zurückgerollt, etwas wellig, etwas entfernt gekerbt oder ganz- randig, kahl. Blüthenstand meist mit mehr oder weniger zahlreichen Brutknospen. Blüthen gestielt. Perigon 3,5 — 4 mm lang, mit hervor- ragenden Staubbeuteln. Frucht dreikantig, etwa 2 mm lang, schwarz, glänzend. Mit den Erzeugern, bisher nur in der Schweiz : Bei Davos und im Ober-Engadin (B r ü g g e r). Bei Schinz u. Keller nicht mehr erwähnt. P. bistörta X viviparum (P Rhaeti cum1)) Brügger Jahresb. N. G. Graub. XXIII-XXIV (1878—80) 115 nur der Name XXIV (1884—85) 146 (1886). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 85. Richter-Gürke PI. Eur. IL 122. Eine sehr kritische Pflanze, deren Deutung dringend der Nachprüfung bedarf. Aendert ab : B. Davosianum -). Dem P. bistörta näher stehend, aber kleiner und mit Brut- knospen im Blüthenstande. — Mit dem Typus des Bastards. — P. bistörta X viviparum forma P. davosianum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 86 (1906). — P. davosianum Brügger a. a. O. (1886). Brügger beschreibt a. a. O. noch eine weitere Form dieses Bastardes P. engadincnse, welche durch ungeflügelte Blattstiele dem P. viviparum nahe kommt. Nacli Christ u. a. ist diese Pflanze indessen nicht hibriden Ursprungs und wohl nur eine Form des P. viviparum. (Verbreitung des Bastards : Bisher nur im Gebiete.) b. Stengel ästig; an der blühenden Pflanze die Hauptachse eine b. Scheintraube tragend. Griffel bis zur Mitte verbunden, 2, seltener 3. Narben köpf- oder pilzförmig. Blätter am Rande wimperig- rauh. i) S. I. S. 229 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 13 Fussn. 1, 352 Fussn. 1; VI. 1. S. 187 Fussu. 1. '-) Bei Davos in Graubünden beobachtet. a. 906 Polygonaceae. Aus der Section Echinocaulon^) (Meisu. in Wall. PI. As. rar. III. 58 [1832] iu DC. Prodr. XIV. 131. — Chylocalyx Ilassk. Flora XXV [1M42J Beibl. 2. 20) ausgezeichnet durch Stengel mit rückwärts ge- richteten Stacheln oder Borsten und köpf chen förmige kugelige bis längliche Blüthenstände ist einmal verwildert beobachtet: P. perfoliatum (L. Spec. pl. ed. 1. 521 [1753]). 2|_. Blätter dreieckig-schildförmig, stumpf, wie die Stengel und Blattstiele rückwärts hakig. Tuten laubartig, ab- stehend. Blüthenstände einzeln, kurz, dicht. Staubblätter 8. Griffel 3. Frucht dreikantig. — In Südost-Asien verbreitet, bei uns nur bei Freiburg i. Br. (Thellung DBM. XIII 60) verwildert. — Die Section Cephalo- i philo n mit gleichfalls köpfigen Blüthenständen vgl. Ende der Avirularia. 1. Persicäria-) ([Tourn. Instit. 509 t. 290J L. [Syst. ed. 1] als Gatt. Spec. pl. ed. 1. 360 [1753]. Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 98 [1880] als Sect.). Frucht linsenförmig, seltener 3 kantig. Nährgewebe hornartig. Würzelchen der Spalte der Keimblätter anliegend OO- a. Pflanze ausdauernd. Grundachse (bei der heimischen Art) kriechend. Blattstiele über der Mitte der Tuten abgehend. Blüthenstände dicht, traubenartig. 1165. (3.) P. amphibium 3) (Retschel; plattd. : Marienkrud ; niederl. u. a. Roowilg, Roode Veenwortel; wend. : Psowy Jezyk). 2j . Grund- achse stielrund, oft sehr verlängert, knotig gegliedert, an den Gliedern faserig. Stengel meist 3 — 15 dm lang, fluthend oder aufrecht bis auf- steigend, hohl, unverzweigt oder am Grunde ästig, kahl oder kurz borstig behaart, meist roth oder röthlich überlaufen. Blätter länglich bis lan- zettlich, meist 7 — 15 cm lang und 8—25 mm breit, oft schwach längs- furchig, am Grunde abgerundet oder kurz-herzförmig, oberseits grau- grün bis grasgrün, unterseits heller, dort öfter mit schwärzlichen Drüsen, am Rande mit kurzen angedrückten Borsten, sonst kahl oder kurz borstig. Tuten verlängert, gestutzt, kahl oder gewimpert. Blüthenstand meist 3 — 5 cm lang und 7 — 12 mm dick, endständig, einzeln oder neben ihm noch ein meist kurz gestielter seitlicher. Blüthen meist 2 häusig-vielehig. Perigon rosa bis rötblichweiss. Staubblätter meist 5, seltener 4 oder 8, an einigen Exemplaren halb so lang und un- fruchtbar, an anderen länger als das Perigon. Frucht beiderseits ge- wölbt, scharfkantig, glänzend schwarz. In und an stehenden oder langsam fliessenden Gewässern, an feuchten seltener trocknen Orten, an Ruderalsteilen, Ackerrändern etc. im ganzen Gebiete, auch auf den Nordsee-Inseln meist häufig, nach dem Südosten abnehmend und dort stellenweise selten. Steigt in Wallis l>is 2200 m (Jaccard 311), in Tirol bis 1190 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 96), in Bayern bis 950 m (Prantl 166), in Ost-Ungarn nicht über 150 m (Kern er ÖBZ. XXV. 252). Herce- l) Von iyiro; Igel und xavAog Stengel. "-) Zuerst hei de l'Obel, von Persica, Pfirsich, wegen der Blattform einiger Arten. ') Aficpißiög im Wasser und auf dem Lande lebend. Polygonuin. 809 govina: Nevesinjsko-polje bei 850 m (Murbeck 44). Bl. Juni bis August, vereinzelt auch später. P. amphibium L. Spec. pL ed. 1. 3(J 1 (1753). Koch Syn. ed. 2. 711. Gren. u. Godr. Fl. Fr. III. 46. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 272. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 384. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 77. Massart Bull. Jard. Brux. I. 2 (19G2). Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. IL 118. — P. purpureum Gilib. Exerc. phyt. IL 433 (1792). — P. coccineum Mühlenb. Cat. PI. Amer. sept. 40 (1813). — Persicaria anrphibia S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PI. IL 268 (1821). — Chulusium1) amphibium Rafin. Fl. Teil. III. 14 (1836). — Persicaria flüitans Montandon Fl. Jura sept. 268 (1856). — PoJygonum salicifölium Schur Enum. pl. Transs. 583 (1866) nicht Del. oder Brouss. Besonders in der Tracht sehr veränderlich je nach dem Standorte. Bei dieser grossen Veränderlichkeit ist es kaum möglich, bestimmte Abarten zu unterscheiden, da sich die verschiedenst aussehenden Formen mitunter auf derselben Grundachse finden, oder doch aus derselben Pflanze bei Aeuderung des Wasserstandes hervor- wachsen können. Mau unterscheidet: A. Obere Blätter sämmtlich schwimmend. aquäticum. Stengel im Wasser fluthend. Untere Blätter untergetaucht, hinfällig, obere langgestielt, meist länglich, spitzlich, meist durch kleine Warzen punklirt, sonst nebst den Tuten kahl. Blüthenstand auftauchend. — So im Wasser, in_ Gräben und Buchten. — P. amphibium aquäticum Leyss. Fl. Hai. 391 (1761). Leers Fl. Herborn. 296 (1775). Roth Tent. Fl. Germ. 1. 173 (1788), II. 1. 450. Moench Meth. 629 (1794). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 78 und Anderer nicht Wallr. — P. amph. v. palüstre Weig. Fl. Pom. 255 (1769) nach Roth a. a. O. — P. amph. var. natana Moench Enum. pl. Hass. 28 (1777). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Richter-Gürke PI. Eur. II. 118. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 96. — P. natans Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 138 (1908). Zapalowicz nennt (a. a. O. 139 fl908]) hierzu II. Cracoviense^). Blätter deutlich breiter, am Grunde herzförmig, ober- wärts spitz bis stumpf, bis 13 cm lang und 5,8 cm breit. — Galizien. B. Blätter nicht schwimmend, wenigstens die oberen in die Luft ragend. I. deciimbens. Stengel aus niederliegendem wurzelndem Grunde aufsteigend. Mittlere Blätter wie bei voriger oft auf dem Schlamm liegend, langgestielt, die übrigen meist lanzettlich, kurzgestielt, nebst den kurz gewimperten Tuten angedrückt kurz steifhaarig. — An Ufern und an später vom Wasser ver- lassenen Orten. — P. amphibium ß. decumbcns Klett u. Richter Fl. Lips. 351 (1830). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 78. — P. amph. var. aquäticum Wallr. Sched. crit. 190 (1822). Richter-Gürke PI. Eur. IL 118 nicht Leyss. und der übrigen Schriftsteller. — P. amphibium ß. coenoaum Koch Syn. ed. 1. 617 (1837) ed. 2. 711. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. — P. amph. b. rcpens Kittel Taschenb. 3. Aufl. 302 (1853). IL terrestre. Stengel aufrecht oder aufsteigend, oft drüsig behaart, meist an- gedrückt borstig, reich beblättert. Blätter meist kurz gestielt, lanzetllich, meist mehr oder weniger zugespitzt, mit den Tuten wie am vorigen behaart. Neben dem endständigen Blüthenstande oft noch ein (oder 2) kleinere. — Auf feuchten Aeckern, an Wegrändern, ausgetrockneten Gräben etc. häufig. — P. amphibium var. terrestre Leyss. Fl. Hai. 391 (1761). Weig. Fl. Pom. ') Bedeutung uns unbekannt. -) Bei Krakau beobachtet. 810 Polygonaceae. 255 (1769). Leen Fl. Herb. 296 (1775). Moench Enum. Haas. 328 (1777). Roth Enum. Fl. Germ I. 173 (1788) II. 1. 451. Mocnch Mcth. 629. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Rchb. Ic. XXIV. 78. Richter-Gürke PI. Enr. II. 118. — Pcraicaria amphibia ß. terregtris Gray N;tt. Arr. Brit. PI. II. 268 (1821). — Polij. punctatum. Blätter mit Oellücken, daher durchscheinend gelb punktirt. Blüthenstände mehr gedrängt, nur 1 — 4, sehr kurz gestielt, niemals deutlich rispig angeordnet. Blüthen schmutzigweiss bis grün. Im Gebiete, besonders im südlichen anscheinend sehr zer- streut, die Verbreitung bleibt näher festzustellen. P. lapathifolium h. punctatum Gremli Fl. Schweiz 7. Aufl. 356 (1893). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 185. — P. lapathir folium ssp. punctatum Schuster Mitt. Bayr. BG. II. 56 (1907). Nach Beck (a. a. 0.) vielleicht hibriden Ursprungs. — Hierzu ge- hören : 1. Blätter kahl. — Die häufigste Form mit aufrechtem Stengel, mittel- langen Stengel gliedern, die an den Knoten schwach verdickt sind, schinal- bis breit-liuealischen Blättern und länglich-cylindrischen Blüthenständen nennt Schuster a. a. O. (1907) var. genuinum. b. tu ini dum (Schuster a. a. O. [1907]). Stengel niederliegend oder aufsteigend. Stengelglieder kurz, an den Knoten stark verdickt. Blätter schmal-lanzettlich. Blüthenstände gedrungen. 2. Blätter mehr oder weniger behaart. — Uebergangsformen zu B. a. pihferum (Schuster a. a. O. [1907]). Stengel aufrecht bis auf- steigend. Steugelglieder lang, an den Knoten nicht verdickt. Blätter sohmal-lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde in den Blattstiel ver- schmälert, obere sitzend, alle oder doch wenigstens die untersten mehr oder weniger grau wollig behaart. Blüthenstände kurz, gedrungen. b. vestitum (Schuster a. a. O. [1907]). Stengel niedrig, steif aufrecht. Stengelglieder sehr lang. Blätter linealisch-lanzettlich, sehr schmal, alle oder nur die untersten wenigstens unterseits weiss bis graufilzig behaart. Blüthenstände sehr kurz. II. Blätter unterseits gleichmässig grün. a. viride (P. lapathifolium f. viridis Saelan Mus. Herb. Fenu. I. 131 [1889]). Blätter beiderseits grün, wie die Tuten kahl. — Hierzu: 2. latifolium (subf. latifolia Saelan a. a. O. [1889]). Blätter grösser. 3. tumidum (subf. tumida Sael. a. a. O.). Knoten verdickt. — Häufig. b. neglectum. Blätter weder mit Krystallen noch mit inter- cellulären Sekretbehältern. Tuten mit stärkeren Nerven. Blüthen- stände etwas schmäler als beim Typus, rispig angeordnet, nicht mit einer endständigen Scheinähre endigend, sondern in 3 kurz gestielte Scheinähren ausgehend, von denen meist die mittlere doppelt so lang ist als die beiden andern. Blüthen schmutzig-rosa. So am seltensten. P. lapathifolium ;■. neglectum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 185 (1908). — P. lapathifolium ssp. neglectum Schuster Mitt, Bayr. BG. II. 56 (1907). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete?) 1*1 ? Polygonum. 319 B. Blätter unterseits und in der Jugend auch meist oberseits weiss bis graufilzig behaart (vgl. auch pmictatum und Uebergangsformen bei lanceolatum). Brittingeri1). Stengel niederliegend, seltener aufsteigend oder selten gar aufrecht, meist sehr ästig. Stengelglieder meist kurz, an den Knoten meist nicht stark verdickt. Blätter oft rundlich oder breit elliptisch bis oval, sehr selten schmäler, die unteren meist stumpflich, die oberen spitz, plötzlich oder etwas allmählich in den Stiel verschmälert, besonders die unteren, oft alle oberseits mehr oder weniger spinnwebig, meist mit intensivem schwarzem bis braun- schwarzem Flecke, unterseits dicht spinnwebig weiss oder graufilzig. Tuten oft spinnwebig. Blüthenstände meist kurz, oft ährenförmig angeordnet. Früchte schwärzlich. Auf Sand und Schlick, vorzüglich an den Ufern grosser Flüsse, auch an Seeufern, auf Mauersand, an Ruderalstellen etc. oft ver- schleppt; dort aber meist unbeständig. P. lapathifolium y. Brittingeri Beck in Rchb. Ic. XXIV. 76 t. 217 fig. 4—6 (1906). — P. Brittingeri Opiz Naturalien- tausch 74 (1824) nach Beck a. a. O., der Originale sah. — Per- sicaria Brittingeri Opiz Lotos IV. 42 (1854). — Polyg. lapathi- folium var. prosträtum Wimm. Fl. Siles. 316 (1840). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Richter-Gürke PL Eur. II. 120. — P. lapathifolium var. procumbens Neilr. Fl. Wien 203 (1846). Fl. Nied.-Oesterr. 297 (1859). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 323. — P. danubiäle2) Kern. ÖBZ. XXV (1875) 254 vgl. Uechtritz ÖBZ. XXVII (1877) 413. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 1877. 176. — P. lapathifolium ß. danubiale Fiek Fl. Schles. 382 (1881). Eine sehr eigenartige und charakteristische Pflanze, die zu den Charakter- pflanzen der grossen Stromthalbetten, wo sie meist häufig ist, gerechnet werden muss. Sie nur als untergeordnete Form anzusehen, ist nicht angängig, da sie sich im botanischen Garten völlig samenbeständig erwies. — Nach der Beschreibung kaum verschieden erscheint P. pallidum (als Rasse s. S. 816) y. procumbens Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 99 (1910). — P. lapathif. incano- prorumbens Desp. Fl. Sarthe et May. 222 (1838). — Dann gehört auch hierher II. dcltoid cum (P. pallidum delloideum Rouy a. a. O. [1910], — P. lapathif. ineano-deltoideum Desp. a. a. O.). Blätter dreieckig-lanzettlich, spitz, kurz. — Frankreich. Ebenso gehört vielleicht zu Brittingeri auch P. lapathifolium incanescens Saelan Mus. Herb. Fenn. I. 130 (1889). — Eine Uebergangsform zum Typus scheint zu sein : III. Zbru cc'nse3) (P. lapathif. h. zbrucense Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 137 [1908]). Kräftig, bis 8 dm hoch. Stengel oberwäits ästig. Blätter länglich-lanzettlich, bis 1,3 dm lang und bis über 3 cm breit, ausser den obersten unterseits spinnwebig-filzig. Tuten dünn spinnwebig- behaart. Blüthen- stände zahlreich, cylindrisch, aufrecht oder schwach nickend. — Galizien. Die sehr stark geneckte, eigentlich die typischste Ausbildung darstellende Form nannte Opiz (a. a. O. 42 [1854]) maculata. i) S. VI. 2. S. 532 Fussn. 4. -) An der Donau (Danubius) gefunden. 3) Am Flusse Zbrucz in Ost-Galizien gefunden. 52< 820 Polygonaceac. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete nachgewiesen, aber sicher weiter verbreitet; Frankreich? Finnland? s. oben.) ? *| (Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Spanien; Corsica; Sardinien; Italien; Balkanhalbinsel; Kaukasus; Vorder- Asien ; Sibirien; Ost-Indien ; Nord- und Süd-Africa; eingebürgert in Nord-, Mittel- und Süd-America; Australien.) * 1166. X 1167. P. tomentosum X nodosum s. S. 823. 1167. X 1168. P. nodosum X persicaria s. S. 824. 1167. X 1169- P- nodosum X hydropiper s. S. 836. 1167. X H70. P. nodosum X mite s. S. 837 ff. ebenso: 1167. X H71- (1172.) P. nodosum X minus (X serrul). 1168. (6.) P. persicaria1) (plattd. : Schmachtkarn, Smattkarn, Rödschink; niederl. u. a. : Jezusgras; franz.: Persicaire; it.: Salcerella; wend. : Cerwjeny Drest; litt.: Rukszczei). £\ In der Tracht den vorigen Arten ähnlich, von ihnen hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Stengel aufrecht bis aufsteigend oder auch niederliegend, meist ästig, seltener unverzweigt, meist 3 dm bis fast 1 m hoch. Stengelglieder meist am Grunde deutlich verdickt. Blätter meist lanzettlich bis länglich- lanzettlich, stumpf lieh oder spitz, oft lang zugespitzt, schwarz gefleckt, meist in der Mitte am breitesten, in einen kurzen bis sehr kurzen Stiel verschmälert, meist unterseits auf den Nerven und am Rande, seltener auch oberseits kurz angedrückt behaart. Tuten eng anliegend, kurzhaarig, ziemlich lang gewimpert. Blüthen stände (Schein- trauben) end- und seitenständig, oft rispig angeordnet, gestielt, aufrecht, massig lang, länglich bis cvlindrisch, stumpf, dicht oder unterwärts etwas locker. Wickeln am Grunde stets mit kurz gewimperten Tuten. Blüthen stiel stets drüsenlos, kürzer als das Perigon. Perigon 2 — 3 mm lang, stets ohne Drüsen, meist rosa, seltener weiss, seine Nerven zur Fruchtzeit nicht hervorragend. Staub- blätter 6, seltener 7 oder 8. Griffel mit 2 spreizenden Narben. Frucht beiderseits flach oder auf einer Seite gewölbt, 2 — 2,5 mm lang, etwa so lang wie das Perigon, spitz, glatt, schwarz, glänzend. Wie die vorigen Arten, in den meisten Theilen des Gebietes gemein. Steigt in Wallis bis etwa 1360 m (Jaccard 312), in Tirol bis 1640 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 97), in Bayern bis 1030 m (Prantl 165), in Ost-Ungarn bis 460 m (Kerner ÖBZ. XXV. 255). Auch auf den Nordseeinseln. Bl. Juli bis Herbst. P. Persicaria L. Spec. pl. ed. 1. 3(51 (1753). A. Braun Flora VII. 360 (1824). Koch Syn. ed. 2. 711. Gren. u. Godr. Fl. France III. 47. Boiss. Fl. Gr. IV. 1030. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 73 t. 214 fig. 1—7. Nyman Consp. 637. Richter-Gürke PI. Europeae II. 119. — P. Persicaria a. latifolia i) 8. S. 808 Fussn. 3. Polygonum. B21 Roth Tent. Fl. Germ. I. 173 (der Name) IL 1. 452 (1789). — Persicaria mitis Gilib. Exerc. phyt. II. 431 (1792). — Polygonum maculätum Raf. in Fl. Ludovic. 29 (1817). — Persicaria pusilla, Pers. incana und P, maculosa S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PL IL 269 (1821). — Pers. salicifölia, Pers. interrupta S. F. Gray a. a. O. 270 (1821). — Polygonum rivuläre Roth Enum. pl. Germ. IL 185 (1827) „Nuces fere omnes triquetrae". — Pentalis Persicaria Rafin. Fl. Teil. III. 14 (1836). — Polygonum Persicaria ß. immaculätum Peterm. Fl. Lips. 292 (1838). — P. Persic. a.ßensißörum Neilr. Fl. Wien 203 (1846). Fl. Nieder-Oesterr. 296. Celak. Prodr. Fl. Böhm. 164. Duftschm. Fl. Ob.-Oest. IL 1. 385. — Persicaria vulgaris Webb u. Moq. in Webb u. Berth. Phyt. Canar. III. 219 (1836—47). — Polug. Persic. var. vulgaris Kittel Taschenb. 3. Aufl. 303 (1853). — ^Polyy. nilöticum \) Meisn. in DC. Prodr. XIV. 119 (1856). — Persicaria pulicarioides Montand. Fl. Jura. sept. 209 (1856). — Polyg. Persicaria a. typicum Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 386 (1897). Weitere Volksnamen sind nach Maly briefl. : Flohkraut, Flohknöterich ; franz.: Pelingre; kroat. : Lisac; bulgar. : Praskovce; rumän. : Jerba rosie, J. purecilor. Der Geschmack des Krautes ist fade. Gleichfalls sehr veränderlich; die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Blätter unterseits nur kurz angedrückt behaart. I. Stengel aufrecht oder aufsteigend, selten niederliegend. a. Blätter länglich bis breit-lanzettlich. 1. biforme. Pflanze gross und kräftig. Stengelglieder meist vom Grunde mehr oder weniger stark verdickt. Blätter gross, breit-lanzettlich, lang zugespitzt, mit oder ohne Flecken. Blüthenstände mehrere, lang gestielt, rispig angeordnet. Perigon meist rosa. — Auf feuchtem Boden nicht selten. — P. Persicaria ß. biforme Fries Novit. Fl. Suec. Mant. II. 28 (1839). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 73. Richter-Gürke PI. Für. II. 119. — P. biforme Wahlenb. Fl. Suec. I. 242 (1824). — P. Persicaria ß. elätum Gren. u. Godr. Fl. France III. 48 (1855) elata Pospich Fl. Oesterr. Küstenl. I. 386. — P. Persicaria ß. elaiius Meisn. in DC. Prodr. XIV. 118 (1856). — P. Persicaria f. erectum Glaab DBM, XII. 23 (1894). — Hierzu gehören: /;. maculösuvi (DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 366 [1805], Beck a. a. O.). Blätter mit dunklem Fleck. c. rube'llum (A. Braun Flora VII. 360 [1824]). Blüthen purpurn. Wohl auch hierher zu stellen ist (vielleicht ein Bastard mit /'. lomentosum?) : d. Lithv dnicum (lithuanicum Zapal. Consp. Fl. Galic. crit. II. 133 [1908]). Bis über 4 dm hoch. Stengel aufrecht oder aufsteigend. Blätter dunkelgrün, dicklich, lanzettlich, bis fast 1 dm laug und 1,5 cm breit, in der Mitte am breitesten, allmählich zugespitzt, einige am Grunde mehr oder weniger abgerundet, mitunter z. T. uuterseits mit spärlichen Drüsen. Perigon grüulich-weiss oder rosa, mit spärlichen Drüsen, 3 nun lang. Frucht 2,5 mm lang, linsenförmig, an einer Seite convex oder oft dreikantig, glatt, glänzend. — Galizieu. 2. agreste. Meist niedriger. Stengel aufrecht oder aufsteigend, selten niederliegend. Blätter kleiner, länglich-lanzettlich, oft an der Spitze ab- t) Am Nil gefunden. 822 Polygonaceae. gerundet, meist nur Unterseite auf den Nerven und am Rande kurzhaarig. Blüthcnstände kurz gestielt, meist kurz. — So auf Feldern, auf Aeekern, an Ruderalstellen, auf troeknerem Boden nicht selten, meist so am häufigsten. - P. Persicaria a. ayreste Meisn. in DC. Prodr. XIV. 118 (1856). Beck a. a. O. 74. Richter-Gürke PI. Eur. II. 119. — P. Persi- caria a. genuina Gren. u. Godr. Fl. France III. 48 (1855) z. T. ? gcmtina Pospich. Fl. Ocsterr. Küstonl. I. 74. — P. serdtinvm Ten. Syll. Fl. Neap. App. 506 (1831)? — P. Persicaria ß. serolinum Arcang. Comp. Fl. It. 581 (1882). — Hierzu gehören: 6. depaupcrdtum (Meissn. in DC. Prodr. XIV. 118 [1856]. — P. minus Lag. nach Meissn. a. a. O.). Niedrig, meist nur fingerlang, fast unverzweigt. Blüthenstand einzeln endständig, fast kugelig-eiförmig. — An dürren Orten, Hungerform. — Nicht viel verschieden ist c. bracht'/ stachy s1) (Lauge in Herv., Rech. Fl. Loire 49 [1885]). Blüthenstände eiförmig. d. subgldbrum (Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 133 [1908]). Tuten am Stengel fast kahl, sehr spärlich behaart. Eine Form mit dünnen Scheinähren erwähnt Arcangeli (Consp. Fl. It. ed. 2. 201 [1894]) als b. tenuijlorum (nicht Presl!). b. Blätter schmäler. angustif ölium. Blätter schmal-lanzettlich, beiderseits lang ver- schmälert. — Selten. — /'. Persicaria angwtifolium Beckh. Fl. Westf. 7 73 (1893). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 73. Richter-Gürke PI. Eur. IL 120. — — Eine sehr eigenartige und charakteristische Form. — Wohl nicht wesent- lich verschieden ist ß. longeciliata Opiz nach Rohlena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1912 No. I. 104, ebenso: 2. Podo'licnm {podolictun Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 133 [1908]). Blätter lauzettlich, sehr (bis fast 1,5 dm) lang und 2 cm breit. — Galizien. II. Stengel niederliegend, seltener etwas aufsteigend. ruderäle. Meist niedrig, seltener kräftiger, ausgebreitet ästig. Blätter oft angedrückt kurzhaarig. — So auf Aeekern, an Ruderalsteilen, auf feuchterem Sandboden, nicht selten. — P. Persicaria y. rudcralc Meisn. in DC. Prodr. XIV. 118 (1856). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 74. Richter-Gürke PI. Eur. II. 119. — P. ruderäle Salisb. Prodr. 259 (1796). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 98 (1910) als race. — P. Persicaria var. repens und prostratum Brei), und der Französischen Schriftsteller nach Camus, Richter-Gürke a. a. O., Beck a. a. O., Rouy a. a. O. B. Blätter unterseits weisslich-filzig. tom enteil um. Stengel meist niederliegend, seltener aufrecht. — Scheint sehr selten und bedarf der Beobachtung. — P. persicaria 6. tomentellum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 74 (1906). — P. Persicaria y. incanum Gren. u. Godr. Fl. France III. 48 (1855). Beckh. Fl. Westf. 773. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 273. — Wohl auch var. albicomum Borb. Balat. Fl. 34 (1900). — Hierzu: II. albescens (Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 98 [1910]). Blätter beiderseits weiss-wollig. Viviparie erwähnt Tenore (Syll. 195), die Zweigestaltigkeit dir Früchte Boissier Fl. ür. IV. 1030. P. pannönicum'Z) Simonk. Termesz. füz. II. 147 (1878) scheint nach Beck (in Rchb. Ic. XXIV. 74 [1906]) eine hierhergehörige Form zu sein, bei der die Hoch- blätter des Blüthenstandes nicht oder nur sehr klein gewimpert erscheinen. War früher als Herba Persicariae officinell (Dragendorff 192). i) Von ßQa%v$ kurz und atd'/vg Aehre. •-') S. I. S. 140 Fussn. 1; 2. Aufl. S. 213 Fussn. 1. Polygonuin. 323 (Skandinavische Halbinsel ; Faer-0er ; Britische Inseln ; Frankreich ; Spanien; Corsica; Sardinien; Italien; Sicilien; nördlichere Balkanhalb- insel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Vorder-Asien; Sibirien; Central- Asien; Ost-Indien; Nord-Africa; Nord-iVmerica ; Siid- America.) * 1166. X 1168? P. tomentosmn X persicaria? s. S. 821, 824. 1167. X 1168. P. nodosum X persicaria s. unten. 1168. X 1169. P persicaria X hydropiper \ 1168. X H70. P. persicaria X mite s. S. 836 ff. 1168. X 1171. P. persicaria X minus Bastarde. A. I. b. I. b. 1. ß. 1167. X H68. P. nodosum X persicaria. Q. Wie folg. wegen der Aehnlichkeit der Erzeuger oft schwer kenntlich. Blätter meist lanzettlich bis schmal-lanzettlich, lang gestielt, meist schwarz ge- fleckt. Tuten bald locker, bald enger anliegend, mit gemischten kurzen, feinen und längeren W i m per haaren. Achsen der Scheinähren meist drüsig. Blüthen meist rosa. Blüthenstände von wechselnder Gestalt. Mit den Erzeugern selten, aber wohl öfter übersehen. Deutschland! Schweiz. P. nodosum X persicaria A. u. G. Syn. IV (1913). — P. lapatlü- folio-Perslcaria Gren. in Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (185")). — P. Persicaria X lapathifolium Figert ABZ. I. 30 (1895) der Name. — P. lapathifolium X persicaria Vayreda PI. Not. Madr. 149, 186 (1880) nach Schuster Mitt. Bayr. BG. IL 58. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 186. Richter-Gürke PI. Eur. IL 120 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81, Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 103 — P. lenticuläre Hy Bull. Soc. Bot. France LVI. 544 (1909). (Verbreitung bleibt festzustellen; Frankreich; Spanien.) ?~\ A. I. b. 1. b. 1. 1166. X H67. P. tomentösum X nodosum. Q. Bei der grossen Aehnlichkeit und Veränderlichkeit der Erzeuger oft schwer kenntlich, meist aber durch die sehr ungleiche Vertheilung der Drüsen an den Blüthen sti elen und am Perigon recht ausgezeichnet. Das meist hell- bis seh mutzig- rosa gefärbte Perigon, dessen einzelne Zipfel oder Spitzen oft grünlich oder aber auch leb- hafter rosa sind, ist fast stets mehr oder weniger drüsig, meist aber sind schon die einzelnen Blüthen einer Schein traube mit einer sehr verschieden grossen Zahl von Drüsen besetzt, öfter sind einzelne oder auch Theile einer Blüthe fast kahl. 824 Polygonaccae. Mit den Erzeugern anscheinend nicht selten. P. tomentosum X nodosum A. u. G. Syn. IV (1913). — P, laputiüfoUo-nodosum Rchb. Fl. Genn. exe. 572 (1832). — P. tomen tosolapathifolium Beckhaus Fl. Westf. 774 (1893). — P. lapathi folium X tomentosum Gurke in Puchter-Gürke PI. Eur. II. 121 (1897) Von drüsen armen resp. verkahlenden Formen des P. tomentosum und ahn liehen etwa eine scheinbare Zwischenstcllung zwischen den beiden Erzeugern ein nehmenden Pflanzen durch die in allen Theilen wechselnde Dichtigkeit der Drüsen- bekleidung, die sehr ungleiche Grösse der einzelnen Drüsen etc. verschieden und eben dadurch als Bastard kenntlich (vgl. auf S. 566). Aendeit naturgemäss stark ab : bemerkenswerth erscheinen : B. sub lapathi folium (P tomenloso-lapathifolium a- sublapathifolium Beckh. Fl. Westf. 775 [1893]). Blüthenstiele und Perigon mit wenigen Drüsen. C. xubtomcntözum (P. toment.-lapath. ß. subtomentosum Beckhaus a. a. O. [1893]). Blüthenstiele und Perigon stärker drüsig. — Hierzu gehören : II. pseudonod lisum (P. lapathifolium viir.pseudonodo.mtn Gremli Neue Beitr. Fl. Schweiz III. 24 [1883]). Blätter Unterseite z. T. grün, z. T. spinnwebig- filzig. Blüthenstände schlank, rispig angeordnet. Blüthen meist roth, sehr drüsig. — Zerstreut. III. Baumaar ten iänum ') (P. Baumgartcnianum Schar Enum. pl. Transs. 584 [1866]). Stengel aufrecht bis niederliegeud, wenig bis stark ästig. Steugel- glifder nicht oder schwach verdickt. Blätter länglich-lanzettlich bis lanzett- lich, beiderseits verschmälert, unterseits zumeist mehr oder weniger spinn- webig-weiss- oder grau-filzig, selten auch •/.. T. oberseits etwas spinnwebig, dort meist nur auf deu Nerven und am Rande angedrückt- kurzhaarig. Blüthen- stiele und Perigonabschnitte reichlich drüsig oder die inneren Abschnitte bis fast kahl. — Wohl nicht selten. — P. tom. f. glabescens Zap. Sprav. fiz. XXIV? (Verbreitung des Bastards: Wohl überall innerhalb des Verbreitungs- gebietes der Erzeuger.) * 1166. X 1108? P. tomentosum X persieäria? 2j_. Hierher gehört viel- leicht das S. 821 beschriebene P. persieäria var. Lithuanicum. 2. Blüthenstände locker und schlank. Gesammtart P. hy dröpiper2) (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274 [1898]. — Laxiftöra Schuster Mitt. Bayr. BG. München IL 58 [1907]. — No. 1169—1172). In Europa ausser unseren Arten noch P. folidsum (H. Lindberg Meddel. Soc. Faun. Fl. Fenn. XXVII. 3. t. fig. 1, 2 [1900]. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 72). Dem P. minus nahe verwandt, verschieden durch: Stengelglieder am Grunde mehr oder weniger verdickt. Blätter sehr schmal, linealisch, nur 2 — 5 nun breit. Tuten mit sehr kurzen, nur etwa 0,4 mm langen Wimperhaaren. Seheintrauben sehmal, fadenförmig. Untere Wickeln in Blattachseln. Früchte 1,6 — 1,75 mm lang. — Bisher nur im nördlichen Schweden und in Finnland beobachtet. a. Perigon drüsig punktirt, 4- (selten '6- oder 5-) theilig. i) S II. 1. S. 437 Fussn. 4; IV. S. 313 Fasan. 3. '-') Zuerst bei Dalechamp, von vSwq Wasser und piper Pfeffer. Diese Art trägt den Namen wegen ihres scharfen pfefferartig-brenueiiden Krautes, welches ohne Zweifel giftigi Eigenschaften hat. Polygonum. 825 1169. (7.) P. hydröpiper1) (Wasserpfeffer; plattd.: Schmaeht- karn, Smattkarn, Bitterkrud; nieder!: Waterpeper, Bittertong; wend.: Scipaty Drest). Qj. Wurzel öfter zuletzt fast holzig, derb. Stengel meist aufrecht oder meist aufsteigend, oft am Grunde niederliegend und dann an den Knoten wurzelnd, meist schon am Grunde ästig, meist 3 bis 6 dm hoch, grün oder oberwärts purpurbraun überlaufen. Blätter länglich-lanzettlich, beiderseits verschmälert, meist 3 bis 6 cm lang und 0,7 — 1,5 cm breit, stumpflich oder spitz, oft drüsig punktirt, oft schwarz gefleckt, am Rande ganz oder undeutlich, oft un- regelmässig klein wellig, dort mit kleinen Haaren, unterseits kahl oder mit ganz kurzen Haaren, sehr kurz aber deutlich gestielt. Tuten ziemlich kahl, kurz gewimpert. Blüthenstände schlanke, dünne, meist etwa 4 — 6 cm lange Scheintrauben, unterbrochen, oft nickend, nur unterwärts beblättert; obere Blüthen mit gestutzten meist nicht ge- wimperten Tuten. Blüthen klein; Perigon 3--4 mm lang, seine Ab- schnitte stumpflich, grünlich, an der Spitze röthlich-weiss bis rosa oder weiss, mit zahlreichen fast goldgelben Drüsen. Staubblätter 6, selten 8. Griffel 2 — 3, aufrecht. Frucht eiförmig-elliptisch, auf der einen Seite flach, auf der andern stark gewölbt, höckerig-rauh 2,5 — 3,5 mm lang. An Gräben, auf feuchten Waldstellen, in Dorfstrassen fast im ganzen Gebiete nicht selten, auch auf den Nordsee-Inseln. Steigt in Wallis bis 900 m (Jaccard 312), in Tirol bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 98), in Bayern bis 1130 m (Prantl 165), in Friaul bis 1100 m (Gortani II. 141). Bl. Juli bis Herbst. P. Hydröpiper L. Spec. pl. ed. 1. 361 (1753). A. Braun Flora VII. 356 (1824). Koch Syn. ed. 2. 712. Gren. u. Godr. Fl. France III. 49. Boiss. Fl. Or. IV. 1029. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 388. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 69 t. 211 fig. 1—6. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 100. Nyman Consp. 638 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. IL 116. — Persicaria acris Gilib. Exerc. phyt. II. 431 (1792). — Polygonum gräcüe Salisb. Prodr. 259 (1796). — P. glandulösum Poir. in Lam. "Encycl. VI. 149 (1804). — P. acre De Cand. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 234 (1805). — Pentalis Hydröpiper Rafin. Fl. Teil. III. 14 (1836). — Persicaria Hydröpiper Opiz Sezn. 72 (1852). — Persi- caria urens Montand. Fl. Jur. sept. 269 (1856). — P. podophyllum Gandog. Herbarium nach Schuster Mitt. Bayr. BG. IL 58 (1907). Fast stets ist ein rothbrauner Ring unterhalb der Tuten bei dieser Art charakteristisch. Ueber eingesenkte epidermale Drüsen s. Li tschaue r (OBZ. LVII [1907] 20 t ff.). Weitere Volksuatnen sind: ital. : Cuociculo, Cucitali ; kroat. : Paprac, Lisac (Maly briefl.) ; rumän. : Piperubrostei. Aendert gleichfalls ziemlich erheblich ab. — Die Formen gliedern sieh in folgender Reihe : 1) S. S. 824 Fussn. 2. 826 Polygonaceae. A. Blätter breit-lan/.ettlieh. I. Blätter stumpflich oder spitz. a. vulgäre. Stengel meist aufsteigend, oft am Grunde wuizelnd. Blätter meist beiderseits lang verschmälert, im mittleren Theile am breitesten, die stengelständigen meist 1,5 — 3 cm breit, oft schwarz gefleckt. Tuten meist mit entfernten Wimpern. — Die häufigste Form. — P. Hydropijifr a. vulgare Meisn. in DC. Prodr. XIV. 109 (185G). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 69. — P. Hydropiper a. genuinum Beckh. Fl. Westf. 771 (1893). - Hierzu gehören : 2. lat i/öiium (Schur Fntim. pl. Transs. 585 [1866]). Blätter eiförmig- lanzettlich, länger als ihr Stengelglied, am Bande rauh gewimpert. Stengel meist kräftiger, ästig, purpurn überlaufen. Blüthen roth. — Nicht selten. 3. radicans (Schur a. a. O. [1866] ). Stengel lang niederliegend, wurzelnd. Blätter meist länglich bis läuglich-lanzettlich, sehr kurz gestielt, oft zu- gespitzt. Blüthen meist grünlich-weiss. — So an ausgetrockneten Gräben, Teichen etc., auf Schlamm. 4. ramo sissimum (Zapalowiez Consp. Fl. Galie. ciit. II. 128 [1908]). Bis etwa 4 dm hoch, Stengel fast vom Grunde an sehr ästig. 5. simplex (Zapai. a. a. O). Meist niedrig, unverzweigt mit nur einer Scheintraube. 6. Carpdt ieum (Zapat. a. a. O. 128) 3 — 1 dm hoch. Blätter derber. Tuten kürzer gewimpert, die des Blüthenstandes ohne Wimpern. Blüthen purpurn. — Karpaten. — Hierzu bei Zapat. a. a. O. 129: 6. irramdsitm. Stengel unverzweigt, nur eine Scheintraube tragend. e. nanum. Niedrig, Stengel unverzweigt, Blüthenstand armblüthig. — Hungerform. 7. eciliatum {-a Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 [1889]). Tuten ganz ungewimpert. Durch die Ausbildung der Blüthen und Blütheustände sind aus- gezeichnet: b. densifldrum (A. Braun Flora VII. 356 [1824]. Bluff u. Fingerb. Comp. 509. Klett u. Richter Fl. Leipz. 354 [1830]. — P. Ilydr. var. ■nodosum Tausch Fl. Bohem. e.vsirc. No. 1292 z. T. — P. inlevriuditna Kit. Linnaea XXXII. 363 [1863]? nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 70). Wickeln der Scheintrauben viel- (meist 4 — G-) blüthig. Schein- trauben kürzer dicker und dichter, fast cylindrisch. Fruchtstiele die Frucht oft überragend. — Stengel meist hoch, reichlich ästig. Blätter breiter. — Auf gutem Boden, ziemlich selten. c. brachij staehys ^) (Lauge in Hervier, Rech. Fl. Loire 43 [1885]). Scheintrauben am Grunde locker, oval stumpf, kurz gestielt. — Selten. d. ti'nue (Zapalowiez Consp. Fl. Galic. ciit. II. 128 [1908]). P. IL ß.pancifloriim Lange Bot. Tidskr. III 89 nicht Klett u. Richter. Zierlich, wenig ästig, hoch. Wickeln an den Scheintrauben 1 blüthig, daher die letzteren sehr dünn, wcnigblüthig. Perigon meist grünlich-weiss, bis 4 mm lang. e. remdtum (Zapat. a. a. O.). Gleichfalls zierlich. Aestig. Scheintrauben sehr verlängert, ihre Wickeln 3— 5 blüthig, die unteren bis 3 cm ent- fernt, die oberen genähert. Perigon meist grüu-rosa, bis 4 mm lang. /. micrdnthumZ) (Zapai. a. a. O. 129 [1908]). Hoch. Perigon kleiner, meist 2,5—3 mm lang, grünlich weiss. Wickeln meist 1 blüthig. l) Von ßoa%6s kurz und ozäyv; Aehre. '-) Von itr/.oo: klein und ävvOg Bliithe. Polygon um. 827 ^r. Xi v r e'nse l) (nivrense Zapal. a. a. O. 129). Hoch. Blätter bis fast 1 dm laug und über 2 cm breit. Perigon kleiner, 3 — 3,5 rum lang, atu Rande purpurn, 5 — 4theilig. Staubblätter meist 4, Narben 2, einzelu 3. Frucht 3 mm lang, deutlich, das Perigon überragend. b. acutifolium. Blätter oval, sehr lang zugespitzt, in der Nähe des Grundes am breitesten, in den Grund zusammengezogen oder abgerundet. — Selten. — P. Hydropiper ß. acutifolium A. Braun in Flora VII. 35(3 (LS24) nach Beckbaus Fl. Westf. 771 (1893). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 70. II. Blatter an der Spitze stumpf. obt usifoli u m. Stengel meist niedrig, ausgebreitet ästig, am Grunde meist niederliegend. Blätter klein, länglich-eiförmig bis keilförmig- verkehrt- eiförmig. Scheintrauben in allen Blattachseln, die endständigeu kurz, arm- blüthig. — Sehr zerstreut. — P. Hydropiper y. obtusifolium A. Braun Flora VII. 356 (1824). Bluff u. Fingern. Comp. I. 509 (1825). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 109. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 70. — P. Hydropiper ß. paueißdrum Klett u. Richter Fl. Leipz. 354 (1830). — P. obtusifolium Schur Verb. Siebenb. Ver. Nat. IV. 64 (1853). — P. hecasdnthum'-) Schur Enum. pl. Transs. 585 (1866). — P. aviculari- Hydropiper Wilnis in Beckh. Fl. Westf. 771 (1893). B. Blätter sehr schmal. angust if 61 ium. Pflanze meist klein. Stengel mehr oder weniger nieder- liegend. Blätter klein, linealisch-lanzettlich. Blüthenstände armblüthig. — Selten, wohl meist Kümmerform. — P. Hydropiper ß. anguslifolium A. Braun Flora VII. 357 (1824). Bluff u. Fingerh. Comp. I. 510. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 70. — P. anguslifolium Duval in Hoppe Taschenb. 1799. 151. — P. hydropiper f. uliginosa Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 (1889). Bei allen Formen treten folgende Farbenspielarten nicht selten auf: 1. virididlbum (A. Braun Flora VII. 356 [1824 J. — P. Hydr. a. viride Schur Enum. pl. Transs. 585 [1X66]. — leucanihum'A) Opiz Exsicc. nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 70 [1906]). Blüthen grünlich-weiss. 1. v iridirub e'llum (A. Braun a. a. O. — P. Pieichcnbachii i) Hoffmann Exsicc. nach Keck a. a. O.). Blüthen mehr oder weniger rosa. P. axillare Rigo in Huter Enum. pl. exs. 1885 nur der Name. — P. raite- Perzicaria A. Kern. Fl. exs. Austr.-Hung. no. 1832. Schedae V. 79 (1888) aus Nord-Italien: Cisano (Rigo) hat Beck (in Rchb. Ic. XXIV. 83) eingehend unter- sucht und gefunden, dass es sich nur um eine P. hydropiper f. putdtum oder doch jedenfalls nur um eine Form des P. hydropiper mit meist stumpfen eiförmig-lan- zetllichen unteren Blättern und kaum entwickeltem Endblüthenstande handelte. War früher als Mercurialis terrestris officinell und stellt wohl das Crataeogonon des Plinius (XXVII, 40) dar, welches von Eheleuten mit Wein getrunken männ- liche Nachkommenschaft sichern soll. (Nördliches Europa mit Ausnahme der arktischen Zone und Island; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; Mittel- und Süd- Russland; Kaukasus; Vorder-Asien ; »Sibirien; Nord- Africa ; Nord-America.) * 1166. X 1169. P. tomentosum X hydropiper s. S. 834. 1) Nach dem Fundorte Niwra, Kreis Czortköw in Galizicn. -) Von ÜKaotog jeder und äv&og Blüthe. '■'<) Von Äevnög weiss und äv&og. 4) S. II. 1. S. 215 Fussn. 1. Die genauen Daten sind: Ludwig Reichen- bach, * 8. Jan. 1793 Leipzig f 17. März 1879 Dresden. Gärtner R., * 3. Jan. 1823 Dresden f 6. Mai 1889 Hamburg. 823 Polygonaceae. 1107. X 1169- P- nodosum X hydropiper \s g q%q tt 1168. X 1169. P. pericaria X hydropiper f 1169. X H70. P. hydropiper X mite s. S. 833. 1169. X 1171- (X 1172.) P. hydropiper X minus (X sernd ) s. S. 834 ff. jff. Perigon nicht oder nur sehr schwach drüsig-punktirr, 5 theilig. § Blätter am Rande nicht fein gewimpert-gesägt. 1170. (8.) P. mite. 0. In der Tracht der Leitart ähnlich, meist niedriger, gewöhnlich 1,5 bis fast 6 dm hoch, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Wurzel und Stengel meist dünn, letzterer aufrecht oder am Grunde niederliegend und an den Knoten wurzelnd, grün oder roth überlaufen. Aeste schlank, schräg aufrecht bis wagerecht abstehend, aber etwas hängend, Blätter länglich-lanzettlich, von der Mitte nach beiden Seiten allmählich verschmälert, öfter kurz gestielt, am Rande oder unterseits auf den Nerven kurz angedrückt behaart, stumpf oder stumpflich, meist etwa 4 — 10 cm lang und fast 1 — 2 cm breit. Tuten kurzhaarig, lang gewimpert. Untere Wickel der Scheintrauben achselständig, obere mit an der Mündung kurz gewimperten Tuten, 2 — 4blüthig. Blüthenstiele kürzer bis länger als die Frucht. Blüthen meist röthlich. Perigon 3 — 3,5 mm lang, zuweilen mit einzelnen Drüsenpunkten. Frucht undeutlich punktirt, spitz, 3 mm lang, selten dreikantig; glatt, fast schwarz, glänzend. An ähnlichen Orten wie vorige, an Gräben, feuchten Orten etc. meist gesellig, stellenweise weniger verbreitet als die vorhergehende und folgende Art; fehlt auf den Nordsee-Inseln. Steigt in Wallis bis 100U m (Jaccard 312), in Bayern bis 680 m (Prantl 165), in Ost-Ungarn bis 400 m (Kern er ÖBZ. XXV. 255). Bl. Juli— Herbst. P. mite Schrank Bayr. Fl. I. 668 (1789). Koch Syn. ed. 2. 712.' Meisn. in DC. Prodr. XIV. 110. A. u. G. Fl. Nordostd. Flach! 274. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 70 t. 212 fig. 1—6. Rouy in Rouy und Foucaud Fl. France XII. 101. Nyman Consp. 638. Suppl. 272. Richter- Gürke PI. Eur. IL 117. — P. Persicaria ß. L. Spec. pl. ed. 2. 518 (1763)? — P. hybridum Chaubard in St. Amans Fl. Agen. 163 (1821)?? — P. dübium Stein in A. Braun Flora VII. 357 (1824). Gren. u. Godr. FJ. France III. 48. — P Braunii1) Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. I. 509 (1825). — P laxißorum Weihe Flora IX. 746 (I82(i). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 387. — P. minus y. laxi- florum Klett u. Richter Fl. Leipz. 355 (1830). Neilr. Fl. Wien 203 (1846). Celak. Prodr. Fl. Böhm. 165. — P. alpinum Schur Verh. Siebenb. Ver. Nat. II. 170 (1851) nicht All. — Persicaria laxißora Opiz Sezn. 72 (18p 2). — Polygomm Hydropiper b. mite Kittel Fl. Deutschi. 3. Aufl. 303 (1853). — P paludosum Schur Knum. pl. i) S. 1. S. 40 FiiBsn. 1, 2. Aufl. S. 62 Fussn. 1; IV. S. 52 Fussn. 2. Polygon um. 829 Transs. 585 (1866). — P. Schurii1) Fuss Fl. Transs. 560 (1866).— Persicaria dubia Fourr. Ann. Soc. Linn. Lyon. NS. XVII. 146 (1869). Die Pflanze schmeckt nicht scharf, wie vorige, oft aber schwach bitter. Im Ganzen weniger veränderlich als die vorigen. — Nach der Tracht unter- scheidet man : A. patcns (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 71 [1906]. — P. dubium palens A. Braun Flora VII. 357 [1824]). Aeste und Blätter weit abstehend, lebhaft grüu. — Hierzu : II. umbrdsum (f. umbrosa Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 [1889]). Stengel verlängert, zierlich. Blätter dünner. B. rectum (Beck a. a. O. — P. dub. rectum A. Br. a. a. O. — P. mite f. erecta Glaab DBM. XII. 23 [1894]). Aeste aufrecht. Blätter gelbgrün. — Hierzu: II. litordle (-is Saelan Herb. Mus. Fenn I. 131 [1889]). Stengelglieder kürzer. Blätter dicker, aufrecht, röthlich. — Wohl auch bei uns. C. simplex (Beck a. a. O. — P. dub. simpl. A. Br. a. a. O.). Stengel un ver- ästelt. D. ulig indsum (Beck a. a. O. — P. dub. id. A. Br. a. a. O.). Stengel sehr ästig, aufsteigend. E. rüder die (Beck a. a. O. — P. dub. rud. A. Br. a. a. 0. — P. mite f. procumbens Glaab DBM. XII. 23 [1894]). Stengel niederliegend. Nach der Blattform sind zu unterscheiden : II. latifölium (Beck a. a. O. — P. dub. lat. A. Br. a. a. O.). Blätter kürzer oval-lauzettlich. III. angustifölium (Beck a. a. O. — P. dub. ang. A. Br. a. a. O. — P. laxi- florum ß. angustifölium Peterm. Fl. Lips. 293 [1838]). Blätter schmäler als beim Typus, schmal-lanzettlich. — Wohl kaum verschieden ist f. linearifolia Saelan Herb. Mus. Fenn. I. 131 (1889) mit schmal-linealisch-lanzettlichen bis liuealischen Blättern. IV. cminens (Beck a. a. O. 71 [1906]). Obere Blätter im unteren Drittel am breitesten. Nach dem Blüthenstande erwähnt Beck: b. multifldrum (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 71 [1906]). Scheintrauben dicker, ihre Wickeln meist 5 bliithig. Nach der Blüthenfarbe unterscheidet A. Braun (Flora VII [1824] 357) unter seinem P. dubium: a. rubellum und ß. dlb idum. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Spanien; Italien mit den Inseln; Balkanhalbinsel; die Angaben im mittl. Russland unsicher [Schirjaeff mündl.] ; Kaukasus.) 1166. X 1170. P. tomentosum X mite \ 1167. X H70. P. nodosum X mite s. S. 835 ff. 1168. X 1170. P. persicaria X mite J 1169. X H70. P. hydropiper X mite s. S. 833. 1170. X H71. P mite X minus s. S. 831. 1171. (9.) P. minus. 0. Stengel meist schlaff und zierlich, nieder- liegend oder aufsteigend, seltener aufrecht, kahl, meist 1,5 — 3 dm hoch. Blätter linealisch-lanzettlich bis fast linealisch, aus ab- i) S. I. S. 271 Fussn. 1, 2. Aufl. 413 Fussn. 1. 830 Polygonaceae. gerundetem oder kaum verschmälertem Grunde bis zur Mitte gleich breit, dann allmählich verschmälert, meist 5 — 7 cm lang und 3 — 5 mm breit, ganz kahl oder meist nur an den Nerven und am Rande kurz angedrückt behaart, ziemlich selten mit schwarzem Fleck. Tuten angedrückt, kurzhaarig, lang gewimpert. Schein- trauben aufrecht oder etwas nickend, öfter nicht unterbrochen, gestielt, aufrecht, meist lockerblüthig, meist 1 — 4 cm lang, ohne Drüsen. Staub- blätter meist 5, seltener bis 8. Frucht beiderseits gewölbt, glänzend, selten dreikantig, meist 2 bis fast 2,5 mm lang. An feuchten Waldstellen, auf Waldwegen, an und auf Dorf- strassen und Angern, in Gräben, an Bachrändern etc. zerstreut, durch fast das ganze Gebiet, auch auf den Nordsee-Inseln stellenweise häufig, hier und da auch nur selten z. B. an manchen Kalkgebirgen etc. Steigt in Wallis bis etwa 660 m (Jaccard 312), in Bayern bis 750 m (Prantl 165), in Ost-Ungarn bis 820 in (Kerner ÖBZ. XXV. 256), in Kärnten noch bei 1280 m (Pacher IL 46). Bl. Juli bis Herbst, P. minus Huds. Fl. Angl. I. 148 (1762). A. Braun Flora VII. 359 (1824). Koch Syn. ed. 2. 712. Gren. u. Godr. Fl. France III. 49. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 387. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 71 t. 213 fig. 1 — 6. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 102. Nyman Consp. 638. Richter-Gürke PI. Eur. II. 118. — P. Persicaria ß. L. Spec. pl. ed. 2. 518 (1762)? — P pusillum Lam. Fl. Franc. III. 235 (1778). DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 366 nur z. T. — P. strictum All. Fl. Pedem. IL 207 t. 68' fig. 2 (1783). — P. Persicaria y. angustifolia Roth a. a. O. I. 174 (1788) der Name. — P angusti- fölium Roth Tent. Fl. Germ. IL 1. 453 (1789) nicht anderer Schrift- steller. — P. intermedium Ehrh. Beitr. V. 78 (1790) nur der Name VI. 143 (1791) nicht Nutt. ob auch Kit. nach Roch. Bot. Reise Banat 71. Linnaea XXXII. 363 (1863)? vgl. S. 826. — P. decipiens R. Br. Prodr. 420 (1810). — Persicaria pusilla S. F. Gray Arr. Brit. pl. IL 269 (1821). — Pentalis minus Rafin. Fl. Tellur. III. 14 (1836). — Polygonum Persicaria y. angustifolium Neilr. Fl. Wien 204 (1846). Fl. Nieder-Oesterr. 298 (1859). — Persicaria minor Opiz Seznam 72 (1852). — Poli/gomtm Persicaria c. minus Celak. Prodr. Fl. Böhm. 165 (1869). Weniger veränderlich, mau unterscheidet: A. commune. Stengel meist kürzer bis mittelhoch, meist am Grunde ästig. Blätter massig gross, oft fast linealisch. Scheintrauben kurz, am Grunde kaum unter- brochen. — So am häufigsten. — P. minus a commune A. Braun Flora VII. 359 (1824) erw. — P. slriclinn var. pusillum Friea Mant. II. 32 (1842). - P. minus var. prociimbens Wirtgen Exsicc. ; Glaab DBM. XII. 23 (1894). — P. minus 2, typicum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 72 (1906). — Hierzu gehören: II. subcontinuum (Meian. in Wall. PI. As. rar. III. 57 [1832] in DC. Prodr. XIV. 111. Richter-Gürke PI. blur. II. 118. — P. daphnophyttum i) Andz. nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 111 [1S56]. — P. mite ß. strictum Fries Herb. Norm. Fase. 11). Blüthen dichter gestellt. i) Von öticfn, Lorbeer and qyöAAov Blatt. Polygonuni. S31 III. minimum (A. Braun Flora VII. 359 [1824]). Zwergforni. Blätter sehr klein und schmal. IV. incancscens (Wallr. Schedul. crit. 189 [1822]). Blätter unterseits grau. V. S iemiroviense ]) (nicmiroviense Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. 131 [1908]). Blätter schmal-lanzettlich bis länglich-lanzettlich, bis 9 cm lang, z. T. in der Mitte am breitesten, am Grunde abgerundet. — Galizien. — Uebergangsform zu B. Durch die Blüthenfarbe weicht ab: 1. rubellum (A. Braun a. a. O. [1824]. Bluff u. Fingern. Comp. I. 509 [1825]. — var. rube'rrinum Chevalier Bull. Soc. Linn. Normand. Ser. 4. VII. 254 [1893]). Perigon purpurn. Nicht bekannt sind uns ß. declinaium Ten. Syll. 196 (1831) und ß. divaricatum K. Koch Linnaea XXII. 198. B. latifolium. Stengel meist kräftiger bis über 3 dm hoch, meist aufsteigend, oberwärts ästig. Blätter lanzettlich, im unteren Theile am breitesten. Blüthen- stände meist verlängert, dünn. — Nicht selten. — P. minus y. latifolium A. Braun Flora VII. 359 (1824). Beck in Bchb. Ic. XXIV. 72. — P. minus y. elongdtum Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. I. 509 (1825). — P. minus var. eldtum Fries Mant. II. 32 (1842). Marss. Fl. Neuvorp. 406 (1869). — — P. minus ß. majus Gaud. Fl. Helv. III. 43 (1828). — P. serruldtum Guss. in Ten. Fl. Nap. Prodr. App. V. 12 (1826) nicht Lag. nach Gurke in Bichter- Gürke PI. Eur. II. 118. — Hierzu gehören: II. interruptum (Meisn. in DC. Prodr. XIV. 111 [1856]. Kichter-Gürke PI. Eur. II. 118). Scheinähre sehr locker, unterbrochen. III. strictum (A. Br. a. a. O. [1824]). Stengel steif aufrecht. IV. virg ulätum (Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 131 [1908]). Aeste verlängert aufsteigend. V. eldtius (Zapal. a. a. O.). Pflanze sehr kräftig, bis 7 dm hoch. Eine Spielart ist: 1. dlbidum-(A. Br. Flora VII. 359 [1824] ob auch Bluff u. Fingerh. Comp. I. 509 [1825]? i. Perigon weiss oder weisslich. (Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frank- reich; Iberische Halbinsel; nördlicheres Italien; nördlichere Balkan- halbinsel; mittleres und südlicheres Russland; Kaukasus; Trans- kaukasien ; gemässigtes bis tropisches Asien ; Süd- America ; Australien.) 1167. (66?) X 1171. P- nodosum X minus \ « g o« ff 1168. X 1171. P. persicaria X minus \ 1169. X H71. P. hydrojpiper X minus s. S. 831. 1170. X 1171. P. mite X minus s. unten. Bastard. A. I. b. 1. b. 2. ß. §. 1170. X H71. P. mite X minus. 0. In der Tracht meist dem P. mite ähnlich, meist kräftiger als P. minus. Blätter in der Gestalt meist dem letzteren ähnlich, aber grösser und breiter, meist länglich bis länglich-lanzettlich, bis 11 cm Jang und bis 2 cm breit, i) Bei Niemirow, Kr. Zolkiew gefunden. S32 Polygonaceae. meist nach dem Grunde mehr oder weniger deutlich verschmälert. Blüthen denen von P mite ähnlich, aber etwas kleiner. Früchte drei- kantig, etwa 3 mm lang, glänzend, punktirt. Mit den Erzeugern sicher nicht allzu selten, nur oft übersehen. Angegeben z. B. aus Schlesien mehrfach! Prov. Brandenburg!! West- falen. Nieder-Oesterreich: Seebarn am Kamp (Teyber nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 186). P miti-minns Wilma in Beckh. Fl. Westf. 773 (1893). (P. mite X minus) Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 106. — P. minus X mite Wilma nach Uechtritz Jahresber. Schles. Ges. Vaterl. Cult. 1877. 176. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81. Richter-Gürke PL Eur. II. 117. — P. minori-Persicaria Wilms in Beckh. Fl. Westf. 773 (1893) nach Beck a. a. 0. — P. WUmsii1) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81 (1906). — P. digeneum2) Rouy a. a. O. 106 (1910). Hierzu gehört: B. Hyii3). Stengel aufrecht. Blätter lauzettlich, etwa 1 cm breit, breiter als bei P. minus. Früchte meist entwickelt, kaum über 1 mm lang, schwarz glänzend, wegen der Kleinheit nach Beck sicher nicht keimfähig. Bisher wohl nur in Frankreich. P. viinus X mite b. P. Hyii Beck in Rchb. Ic. XXIV. 82 (1906). — P. intermedium (P. mi7iori-dubium) Hy Bull. Herb. Boiss. IV. App. I. 18 (1896) nicht Ehrh. u. a. (Verbreitung des Bastards: Frankreich; sicher weiter verbreitet.) "#1? «ß §§ Blätter am Rande gewimpert-fein gesägt. 1172. (10.) P. sermkitum. Q (R°u)' m Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 101) [oder? 2[. (Bonnet u. Barratte Fl. Tunis. 373)]. In der Tracht etc. dem P. minus ähnlich, von ihm haupt- sächlich durch Folgendes verschieden: Blätter gross, länglich-lanzettlich, sehr lang zugespitzt, am Grunde etwas zusammengezogen bis abgerundet. Blüthenstände deutlich gestielt, zierlich, lockerblüthig, ihre Wickel am Grunde mit mehr oder weniger gewimperten Tuten, niemals in Blatt- achseln. Früchte 1,5 mm lang, meist dreiseitig, sehr stark glänzend. In Sümpfen, an Gewässerrändern, im Mittelmeergebiete in der Nähe der Meeresküste; bei uns nur an der Riviera und in der Provence selten. Bl. Juli — September. P. serrulatum Lag. Nov. gen. et spec. XIV. 181 (1816). Gren. u. Godr. Fl. France III. 48. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 110. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 72. Rouy a. a. O. Nyman Consp. 638 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. II. 116. — P. scabrum Poir. in Lam. Encycl. VI. 148 (1804)? — P. bälicißlmm Brouss. in Willd. Enum. 428 i) Nach Friedrich Heinrich Wilms s. III. S. 766 Fussn. 2. -') Von &lg doppelt und yeved Abstammung. 3) Nach Abbe Felix-Charles Hy, * 12. Mai 1853 Mouliheme (Maine-et-Loiro) (briefl.), Professur an der üniversite libre in Angers, verdient um die Flora Frank- reichs. Polygonum. 833 (1809) nicht Delile. — P. minus Ten. Syll. Fl. Neap. 196 (1831) nicht Huds. — Persicaria semdata Webb u. Moq. in Webb u. Berth. Phyt. Canar. III. 219 (1836—47). — Polygonum strictiim Meisn. Linnaea XIV. 485 (1840). — P. tnaerochaetum1) Miq. Linnaea XIV. 242 (1840). Aendert ab : B. sali ci f olium. Blätter kürzer und breiter lanzettlicb, rauh gewimpert. Tuten meist kürzer gewimpert, loekerer. — Seltener; mit dem Typus. — P. xerru- latum ß. salicif olium Boiss. Fl. Or. IV. 1028 (1879). — P. salicif olium Delile Fl. Eg. 12 (1814). - P. Pisaidohydropiper Salzm. nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 110 (1856). (Mediterranes Süd-Frankreich ; Iberische Halbinsel ; Italien, mit den Inseln; Balkanbalbinsel, nördlich bis Bulgarien ; südlicheres Asien; Africa; Australien; Neu-Seeland.) \%\ Bastarde. A. I. b. 1. b. 2. 1169. X H70. P. hydröpiper X mite. 0. In der Tracht, der Haltung der Stengel und der Gestalt der Blätter an P. hydröpiper erinnernd, aber nicht mit scbarfem Geschmack. Tuten meist am Rande lang gewimpert. Blütben kleiner als bei P. hydröpiper. Perigon deutlich drüsig. Früchte kleiner als bei P. hydröpiper. Mit den Erzeugern wohl nicht selten und oft übersehen. P. hydröpiper X mite Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 117 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 80. — P. hybridum Chaub. nach St. Amans Fl. Agen. 163 (1821)? Act. Soc. Linn. Bord. 1854. 240 vgl. Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (1855). — P. Hydropiperi- dubium Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (1855). — P. ambigmiui Personnat Act. Congr. Bot. 1867. 160. — P. mite Var. ambiguum Thellung in Schinz u. Kell. Fl. Schw. 2. Aufl. 2. Teil. Krit, Fl. 62 (1905) nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 186. — P. mite X Hydröpiper Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 105. Schuster Mitt. Bayr. BG. IL 76 (1907). Die Pflanze von C hau bard ist vielfach veikannt worden und erst neuerdings von Beck (a. a. O.) eingebend untersucht worden. Selbst Cbaubard hat seine Pflanze nicht richtig gedeutet und auch Rouy führt sie (Fl. France XII. 104 [1910]) wieder als /'. Persiearia X hydröpiper auf; Schultz (Arch. Fl. 1855. 140) und Meisner (in DC. Prodr. XIV. 110) hielten sie für P. mite. Nymau (('<>iisp. Suppl. 271) und Gurke (in Richter-Gürke PI. Eur. II. 116) zogen sie zu P. hydro- pvper. Thellung erklärt a. a. O. seine Pflanze für eine nicht hibride Zwischeuform zwischen P. minus und hydröpiper. Hierzu gehören : B. oleraceum. Stengel sehr ästig, mit ruthenförmigen Zweigen; diese meist aufrecht-abstehend. Blätter länglich-oval bis lanzettlich, dünn, i) Von [iukqös l'"1" und X"«^? Mähne, in der modernen Kunstsprache Borste. Aschorson D. Gra ebner, Syuopsia. IV. 53 834 Polygonaccae. lebhaft grün, kahl, nur am Rande gewimpert, nicht scharf schmeckend, die der Zweige sitzend. Tuten mit angedrückten Haaren, locker an- liegend, gewimpert. Scheint rauhen, locker, nickend, Perigon grunlich- weiss. Frucht eiförmig, spitz, dunkelbraun. Zerstreut und sicher oft übersehen, beobachtet in Schlesien : Liegnitz (Figert). Schweiz mehrfach. Siebenbürgen mehrfach. P. hydropiper X »**fe b. P. oleraceum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 80 (1906). — P. laxifloro-hydropiper Schur Sert. no. 2444 (1853). — P. oleraceum Schur Enum. pl. Transs. 585 (1866). — P. Hydropiper X mite forma 2. Figert ABZ. I. 29 (1895). Simonkai (Enum. Fl. Transs. 475) erklärt die Pflanze nur für eiüe Form des P. hydropiper, was jedoch wegen des nicht scharfeu Geschmacks aus- geschlossen erscheint (vgl. Beck a. a. O.). (Verbreitung von oleraceum: Frankreich.) C. exannula tum. Mehr dem P. hydropiper ähnlich, aber der braunrothe Ring unter den Tuten fehlend. Tuten kurz gewimpert, fast kahl. Perigon rosa, spärlich drüsig. Früchte fast alle fehl- schlagend. Bisher nur in Schlesien: bei Breslau und Liegnitz (Figert). P. hydropiper X mite C. P. exannulatum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81 (1906). (Verbreitung von exannulatum: Nur im Gebiete.) 1*1 (Verbreitung des Bastards : Frankreich [dort auch der Typus].) "#1 1169. X 1171. P- hydropiper X minus. O. Stengel und Blätter denen von P. minus ähnlich. Scheintrauben länger, unterbrochen. Blüthen wenig grösser. Perigon spärlich oder undeutlich drüsig. Früchte oft fehlschlagend. Stengelglieder unter den Tuten oft roth überlaufen wie bei P. hydropiper. Schlesien : Liegnitz (F ig er t!). Prov. Brandenburg: Neumark: Driesen (Lasch). Westfalen: an der Weser (Beckhaus). Ungarn: Comitat Temes: Hidegkür, Vinga (Borbas). P. hydropiper X minus Gurke in Richter-Gurke PI. Eur. IL 117 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 80. — P. minori- Hydropiper Lasch Linnaea IV. 426 (1829). Wilma in Beckh. Fl. Westf. 773 (1893). — P '. sub-Hydropiper X minus (P. subglandulösum) Borb. Fl. Comit. Temes. 59 (1884). — P. minus X hydropiper Figert ABZ. I. 28 (1895). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 106. — P. janoviense1) Zapal. Anzeig. Akad. Wiss. Krakau. Math. Nat. Kl. 1907 No. 6. — P. Martiniännm2) Hy Bull. S. B. France LVI. 546 (1909). — P. hungaricum Borb. Bekesv. Fl. 60 (1881) = P super- Hydr. X minus?? Vasv. Növ. Fl. 183 (1889). (Frankreich.) *\ 1) Bei Zalesie-Janow bei Lemberg gefunden. 2) Bei St. Martin unw. Saumiir (Maine-ct-Loirei gefunden. Polygonum. 835 1169. X 1172. P. hydropiper X Sermlatum. — Bisher nur ia Sieiiieu beobachtet. P. hydropiperiserrulatum Nieotra Prodr. Fl. Messan. 150 (1878). Nvraan Consp. Suppl. 272. A. I. 1). 1. b. 1166. X 1169. P. tonientosum X hydropiper. Q. Stengel- glieder nicht verdickt. Blätter kurz gestielt, lanzettlich, beiderseits ver- schmälert, nicht gefleckt, nicht scharf schmeckend. Tuten weit, nicht oder kurz gewimpert. Blüthenstände kurz, schmal, denen von P. mite ähnlich, etwas dicht, wenig nickend. Blüthenstiele drüsig. Perigon grün- lich oder rosa, meist kahl. Griffel 2 — 3 getrennt. Frucht auf einer Seite convex, auf der anderen concav. Aus dem mittleren Wesergebiet: Neuhaus am Solling, Höxter (Beckhaus) angegeben, aber nach Beck (in Rchb. Ic. XXIV. 80) stellt die Pflanze vielleicht nur eine Form des P. hydropiper mit unge- wimperten Tuten dar. P. tomentoso X Hydropiper Callme Bor. Notiser 1884, 181. — P. Hydropiperi-tomentosum Beckh. Fl. Westf. 774 (1893)? s. oben. — P. hydropiper X tomentosum Gurke in Richter-Gürke PL Eur. IL 121 (1897). — P. hydropiper X lapathifolium (tomentosum) c. Callmei1) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 79 (1906). (Schweden.) [*J 1166. X H70. P. tomentosum X mite ist ohne Beschreibung, bisher nur aus Ungarn: Rakos bei Budapest angegeben. P. tomentosum X mite (P. bicolor) Borbäs ÖBZ. XXVIII (1878) 392. Ob hierher auch die von llouy (in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 104 [1910]) als P. mite X lapathifolium aufgeführte Pflanze gehört, ist aus der Be- schreibung nicht zu ersehen. 1^1 ? 1166. X 1171. P. tomentosum X minus Borb. exs. ist nach Schuster (Mitt. Bayr. BG. II. 59 [1907J) gleich „P. lapathifolium'1. 1167. X 1169. P. nodosum X hydropiper. 0. Findet sich in 2 Formen. A. Figerti2). Blätter schwarz gefleckt, unterseits nicht drüsig, dagegen grubig punktirt. Scheintrauben sehr zahlreich, etwas locker, wenig mehr zusammengegangen als bei P. hydropiper. Perigon wenig- drüsig, hellgrün, seltener rosa. Früchte alle fehlschlagend. Schlesien: Barschdorf bei Liegnitz (F ig er t!). Westfalen: Beve- rungen (Beckhaus!). Provinz Sachsen: Delitzsch (O. Kuntze!). 1) Nach Hermann Alfred Cal lme, * um 1860 Pastilled bei Göteborg f 9. Juni 1889 Uppsala, Lehrer daselbst (Murbeck briefl.), Verf. einiger floristischer Mit- theilungen z. B. über Carex in DBM. V (1887) und VI (1888). 2) S. II. 1. S. 422 Fussn. 1. 53* 836 Polygonaceae. P. hydropiper X lapathifolium a. P. Fiqerti Beck in Rchb. Ic. XXIV. 79 (1906). -- P. lapathifolium X Hydropiper Beckh. Jahresb. Schi. Ges. Vaterl. Cult. 1892. 87. Figert ABZ. I (1895) 29. — P. hydropiper X tajxitlii/'oJium Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 120 (1897). — P. Hydropiper X nodosum Rouy in Rouv u. Foucaud Fl. France XII. 104 (19l<>). Das öfter zu diesem Bastard gezogene P. laxum Rehb. Ic. crit. V. 56 (1827) gehört nach Beck (in Rchb. Ic. XXIV. 76) zu P. nodosuvi (s. S. 817). (Verbreitung von Figerti : Schweden ; Frankreich.) B. Metschi i1). Stengel und Blätter denen von P. nodosum ähnlich. Stengel derb, an den Knoten verdickt. Blätter lanzettlich, beider- seits verschmälert, mit schwach scharfem Geschmack. Scheintrauben nach der Spitze zu dichter, mit zahlreicheren Blüthen. Perigon mit undeutlicheren Drüsen. Bisher nur mit den Erzeugern im südl. Thüringen : Grafschaft Henneberg (Met seh). P. hydropiper X lapathifolium (nodosum) b. P. Metschii Beck in 'Rchb. Ic. XXIV. 79 (1906). — P. Hydropiper var. hybridum Metsch Bot. Zeitg. X. 281 (1852). — P. nodoso-Hydro- piper Metsch a. a. O. 282 (1852). (Verbreitung von Metscliii : Bisher nur im Gebiete.) 1167. X 1170. P. nodosum X mite. Q. Stengelknoten wenig verdickt. Blätter meist lanzettlich. Tuten angedrückt schwach behaart, nicht oder kurz gewimpert. Seheintrauben cylindrisch, schmal, mehr oder weniger unterbrochen, meist aufrecht, stumpf; ihre Tuten oval, gewimpert. Blüthenstiele kahl, etwas rauh. Perigon ötheilig, nicht drüsig, mit schwachen nicht netzigen Nerven. Früchte meist fehl- schlagend, nur wenige entwickelt, fast alle linsenförmig, glänzend. Bisher nur in Schlesien mehrfach (Figert!). Bayern: bei Alt- hegnenberg (Ho 11 er nach Schuster 76). P. lapathifolium X mite Figert Jahresb. Schles. Ges. Vaterl. Cult. 1889. 165. ABZ. I. 30, 68 (1885). — P. miü-lapathifolium Fries Mant. II. 26 (1836). Gren. Fl. Chaine Jur. 673. — P. %/color Borb. ÖBZ. XXVIII (1878) 392 nur der Name. Rouy in Rouy u. Fou- caud Fl. France XII. 104. — P. Silcs't acum2) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81 (1906) erw. — P mite X lapathifolium Rouy a. a. O. 1(»4 (1910). Hierzu gehör! wohl: B. digeneum3). Stengelglieder wenig angeschwollen. Blätter unter- seits mitunter spärlich punktiert, die oberen sehr schmal. Tuten i) S. VI. 1. S. 608 Fussn. l. '-' i Bilesiacus, Schlesisch. | - - s:;j Fussn. 2. Polygonum. 837 ziemlich lang gewimpert, Scheintrauben gedrängt, mitunter dick, unterbrochen. Perigon wenig kleiner als bei P. mite. Westfalen. P. lapathifolium X mite b. P. digeneum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81 (1906). — P. lapathifolium X mite Beckh. Fl. Westf. 772 (1893). (Verbreitung des Bastards: Frankreich; Schweden.) 1167. X 1171. P. iiodösum X minus- Q. Stengel meist sehr ästig. Blätter schmal-lanzettlich, spitz. Tuten kurz gewimpert. Schein- trauben verlängert, schmal-cylindrisch, meist am Grunde mehr oder weniger unterbrochen. Blüthen und Früchte kleiner als bei P nodosum, grösser als bei P. minus. Blüthenstiele etwas rauh. Perigonabschnitte z. T. drüsig, deutlich nervig-. Früchte, wenn vorhanden, 2- oder 3 kantig. Schlesien: Liegnitz (Figert). Schweiz: Genf (Wilms). P. lapathifolium X minus Figert Jahresb. Schles. Ges. Vaterl. Cult. 1888. 176. ABZ. I. 30 (1895). — P. stricto-lapathifolium Lange in Hervier Rech. Fl. Loire I. 44 (1885). — P. Hervieri1) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81 (1906). — P. Langeänum2) Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 105 (1910). (Frankreich.) *| 1167. X H72. P. nodosum X serrulatum. 0. In der Tracht dem P. serrulatum am ähnlichsten, von ihm verschieden durch: Blätter breiter, länglich-lanzettlich. Tuten ohne oder mit sehr wenigen Wimpein, die der Blüthenstände nicht gewimpert. Perigon etwas rauh. Von P nodosum durch die Tracht, durch die vereinzelt ziemlich lang ge- wimperten Tuten und die verlängerten fadenförmigen unterbrochenen Scheintrauben verschieden. Bisher nur in Sicilien und Griechenland beobachtet. P. nodoso-serrulatum Nicotra Prodr. Fl. Messan. 150 (1878). Nyman Consp. Suppl. 272. — P. serrulatum X lapathifolium Heldr. PI. exs. Fl. Hellen 1898. Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 72. — P Heldreichii3) Haläcsy a. a. O. (1904). 1168. X 1169. P. persicäria X hydröpiper. 0. Stengelglieder unter den Tuten rothbraun beringelt. Blätter gefleckt. Tuten lang ge- wimpert. Scheintrauben länglich, dünn, lockerblüthig. Perigon rosa undeutlich drüsig. Mit den Erzeugern hier und da!! Angegeben: Schlesien: Liegnitz (Figert!). Hannover (Mejer nach Focke Pfl.mischl. 349). West- falen: Weserufer (Beckhaus!). Schweiz: Villeneuve (Papon). i) Nach Abbe Joseph Her vi er in St. Etienne (Loire), * 13. Juli 1846 St. Chaniond (Loire) (briefl.), um die Flora Frankreichs verdient. 0 S. IL 1. S. 183 Fussu. 1; VI. 1. S. 517 Fussn. 4. 3) S. I. S. 251 Fussn. 4, 2. Aufl. S. 245 Fussu. 3, S. 329 Fussn. 1; II. 2. S. 283 Fussn. 1. 838 Polvgonaceae. P. Persicaria X Hijdropiper Figert Jahresber. Schles. Ges. Vaterl. Cult, 1896. 44. — P. hijdropiper X persicaria (P. int er - cedens) Beck in Rchb. Ic. XXIV. 81 (1906). Ueber das oft zu diesem Bastard gezogene P. hybridutn vgl. S. 833. (Frankreich.) *J 1168. X 1170. P. persicaria X mite. Q. Meist kräftig. Stengel meist aufrecht bis aufsteigend, ästig. Blätter lanzettlich, beiderseits ver- schmälert. Tuten behaart und ziemlich lang gewimpert. Scheintrauben mehr oder weniger schmal-cylindrisch, wenig oder nicht unterbrochen. Blüthenstiele glatt. Perigon weissrosa, ötheilig, nicht drüsig, mit nicht vorspringenden Nerven. Früchte meist fehlschlagend, unter den ent- wickelten meist viele dreikantige. Mit den Erzeugern sehr zerstreut, wohl oft übersehen. Ausserhalb Deutschlands! noch angegeben z. B. in Tirol? Mähren. Nieder-Oester- reich (Teyber Verh. ZBG. Wien LVII [16] [1907]). Kärnten (Ress- mann!). Küstenland (Pospichal Fl. I. 386). Montenegro (Roh lena Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1911. 104). P. persicaria X mite A. Braun in Doli Rhein. Fl. 300 (1843). — P. däbio-Peisicaria A. Braun Flora VII (1824) 360. — P. mi- nori-Persicaria Lasch Linnaea IV. 425 (1829) nach Beck in Rchb. Ic. XXIV. 82. — P. laxiftöro-Persicaria Rchb. Fl. Germ. exe. 571 (1832). — P. mite ß. condensätum F.Schultz Fl. Pfalz 393 (1846). — P. condensätum F. Schultz Arch. 1848. 128. Jahresber. Pol- lichia XII. 45 (1854) Arch. 1855. 140. — P. bitense1) F. Schultz nach Gren. u. Godr. Fl. France III. 50 (1855). — P. mite-Persi- caria (Schultz?) Figert ABZ. I. 67 (1895). Richter-Gürke PI. Eur. II. 119. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 82. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 105. — P. Persicaria ti. bitense Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. I. 386 (1897). Ueber das öfter hierbei- gezogene P. axillare vgl. S. 827. (Schweden; Britische Inseln; Frankreich.) *J 1168. X 1171. P. persicaria X minus. Q. In der Tracht und der Blaü^estalt meist dem P. persicaria äbnlich. Stengel meist ausgebreitet oder aufsteigend, meist sehr ästig. Blätter meist schmal- lanzettlich bis lanzettlich, spitz. Tuten kurzhaarig, lang gewimpert. Scheintrauben verlängert, schmal-cylindrisch, am Grunde meist wenig unterbrochen, ziemlich locker, dichter als in der Regel bei P. minus, aber viel lockerer als bei P. persicaria. Perigon rosa, kleiner als bei P. persicaria, kahl. Früchte meist alle fehlschlagend, klein, linsen- förmig bis 3 kantig. Mit den Erzeugern an Ufern etc. meist selten beobachtet, aber sicher oft übersehen. Bl. Juli bis Herbst. i) Bei Bitsch in Elsass-Lothringen gefunden. Polygouum. 839 P. persicaria X minus Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 590 (1864). Figert Jahresber. Schles. Ges. 1888. 176. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 274. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 106. — P. minori-Persicaria A. Braun Flora VII (1824) 359. Lasch Linnaea IV. 425 (1829). Gren. u. Godr. Fl. France III. 50. Gren. Fl. Chaine Jurase 673. — P. P er sicario- minus A. Braun in Doli Rhein. Fl. 3 weniger sicher; es wurde vou M a t th iol u s und Dodonaeus auf Hippurit vulgaris bezogen. 2) Von noAtig viel und ftootp^ Gestalt. Polygon um. §41 beblättert. Blätter oval-lanzettlich bis lanzettlich, lang zugespitzt, am Grunde in einen kurzen Stiel verschmälert, flach oder gewellt, unter- seits meist auf den Nerven und am Rande mehr oder weniger stark gewimpert, seltener beiderseits behaart oder verkahlend. Tuten weit, braun, zuletzt zerreissend, behaart, seltener kahl. Obere Blätter schmäler. Blüthenstände end- und oft z. T. auch seitenständig, daher oft rispig- pyramidal. Scheintrauben locker-cylindrisch, ihre Tuten klein, häutig, stumpf. Blüthen einzeln oder meist zu 2 — 3 stehend, gestielt. Perigon 3 — 3,5 mm lang, weiss, seltener gelblich oder hellrosa, länger als die Blüthenstiele. Narben purpurn. Frucht 4 — 5 mm lang, wenig aus dem Perigon hervorragend, glänzend, glatt, braun. Auf fruchtbaren Alpenwiesen, auf Gerolle etc. bei uns nur in den Alpen und den östlich anschliessenden Gebirgszügen. In der Schweiz in den Cantonen Wallis (hier bis ca. 1350 m ansteigend [Jaccard 311]), Uri, Berner Oberland, Tessin und Graubünden (Schinz u. Keller Fl. Schw. 153). Piemont. Seealpen. Die Angaben in Tirol sind nicht bestätigt (Da IIa Torre u. Sarnthein Fl. Tir. VI. 2. 101). Steier- mark: Brucker Hochalpe (Helm nach Hayek Verh. ZBG. Wien. LX. Sitzb. [56] [1910]. Fl. Steierm. 1.209). In den südöstlichen Karpaten bis Siebenbürgen (bis 2000 m aufsteigend [Schur Einim. 586]) und zum Banate: Skarisora (Heuffel) verbreitet. Kroatien: Pljeseviea (Schlosser)? Bosnien: Matorac auf der Vranica (Beck). Bl. Juni bis August. P. undulatum Murr. Comm. Goett. V. 34 t. 5 (1774). Willd. Spec. pl. IL 451. Beck in Rchb. Ic XXIV. 86 t. 224. — P. alpinum All. Fl. Pedem. II. 206 t. 68 fig. 1 (1785). Gaud. Fl. Helv. III. 45. Koch Syn. ed. 2. 713. Gren. u. Godr. Fl. France III. 55. Schinz u. Keller Fl Schw. 153. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France Xll. 94. Nyman Consp. 637 Suppl. 271. Richter-Gürke PI. Eur. IL 123. — P. äcidum Pall. Reise IL 25 (1773) III. 316 nur der Name. — P. sibiricum L. fil. Suppl. 228 (1781) nicht Pall. — P. divaricatum Vill. Hist. pl. Dauph. III. 322 (1789) nicht L. — P. latifolium Kotschy nach Boiss. Fl. Or. IV. 1032 (1879). Das Kraut schmeckt stark sauer und wird in der Volksmedizin gegen Ruhr und andere Verdauungsstörungen gebraucht (Dragendo r f f). Die geographische Verbreitung in den Mitteleuropäischen Gebirgen ist sehr eigenartig und findet eine gewisse Uebereinstimmung im Vorkommen von Cirsium paueiflorum, Ranimculus crenatus, Hier actum Iranssilvanicum, Waldsteinia trifolia etc., die alle auch vereinzelte Standorte am Ostrande der Alpen haben (vgl. Hayek Verh. ZBG. Wien LX [1910] Sitzb. [56j). In der Schweiz tritt die Art sicilen- weise so häufig und massenhaft auf, dass die Physiognomie des betr. Gebietes durch sie bedingt wird (Moritzi 447). Zerfällt in 2 Rassen : A. ciliätum. Stengel und Achsen der Blüthenstände kahl, seltener spärlich behaart. Blätter meist deutlich wellig, beiderseits oder doch wenigstens unterseits, etwas anliegend rauh behaart. Tuten behaart. So seltener und in Europa nur im westlichen Theile, bei uns nur aus der Schweiz angegeben. 842 Polygonaceae. P. undulatum A. ciliatum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. undulatum Murr. a. a. (). (1775) im engeren Sinne. — P. cüiatum Willd. Herb. No. 7673. Spreng. Syst. IL 255 (1825) vgl. Ledeb. Fl. Ross. III. 525. — P. alpinnm var. undulatum Meisn. Monogr. Polyg. 56 (1826). C. A. Mey. Ind. Cauc. 157 (1831). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 94. Richter-Gürke PL Eur. IL 123." — Gononcus1) nndnlatus Rafin. Fl. Tellur. III. 13 (1836). — P. polymorphum 6. undulatum Ledeb. Fl. Ross. III. 525 (1851). — P. undulatum 1. typicum Beck in Rcbb. Ic. XXIV. 86 (1906). (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen; Kaukasus; Sibirien.) Y*\ B. alpin um. Stengel sämmtlich kahl. Blätter nur unterseits auf den Nerven und am Rande wimperig behaart, verkahlend, oft ganz oder fast flach. So bei uns bei weitem am verbreitetsten. P. undulatum 2. B. alpinum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 86 (1906). — P. alpinum All. a. a. O. (1785) im engeren Sinne. — P. polymorphum y. alpinum Ledeb. Fl. Ross. III. 524 (1851). lieber die Blütheneinrichtungen dieser Rasse vgl. Fischer Bibl. Bot. Heft 48. (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen; Spanien bis 2600 m [Will- komm u. Lange Prodr. I. 291]; Apenninen ; Rumänien; Serbien; Bulgarien; Makedonien; Thrakien; Epirus ; Vorder-Asien ; Kaukasus; Transkaukasien ; Afghanistan ; Central-Asien ; Sibirien bis zum östlichen Dahurien.) jljTj (Verbreitung der Art: wie die Rasse B, aber noch bis zum arkti- schen Sibirien und zum nordwestlichsten Nord-America.) jljTf *t P. divaricätum. 2J- Stengel gabelästig, mit zierlichen Aesten. Blätter fast sitzend, lanzettlich bis linealisch, am Grunde verschmälert, ganz kahl, seltener spärlich behaart. Tuten klein, kahl bis behaart, hinfällig. Blütheustäude rispig, locker. Scheintrauben unverzweigt. Blüthenstiele an der Spitze gegliedert. Frucht um die Hälfte länger als das Perigon. In Sibirien bis Dahurien heimisch, bei uns nur einmal eingeschleppt beob- achtet: Mannheim: Hafen 1897 (Zimmermann 75, Hock Beih. Bot. Centr.bl. XXVI. 423). P. divaricatum L. Spec. pl. ed. 1. 520 (1753). Sehr veränderlich. IL IL Aviculäria2) (Meisn. Polyg. 43, 85 [1826] in DC. Prodr. XIV. 84, 85. — [Polygonum Tourn. Instit. 510 t. 290 vgl. S. 801, 808]). Wickeln in den Achseln von Laubblättern, selten die Tragblätter der oberen durch blattlose Tuten vertreten, so dasfi endständige unterbrochene Scheintrauben entstehen. Aeussere oft gekielte Perisronabsohnitte oder alle in der Mitte krautartig. Staub- blätter 8. Drüsenring fehlend. Griffel 3, sehr kurz; Narben 1 Wohl von yövv Knie und ö'yy.og Anschwellung, 2) Von avicala Vögelchen; die Früchte worden gern von Vögeln gefressen. Polygonum. 843 sehr klein. Frucht 3 kantig; Nährgewebe hornartig; Würzelchen einem Keimblatte aufliegend: o(). — Tuten oberwärts trocken- häutig, silberweiss glänzend, zuletzt zerschlitzt; Blattstiele über ihrem Grunde abgehend. a. Pflanze ausdauernd, Stengel am Grunde mehr oder weniger a. holzig. Ausser unseren Arten in Europa noch P. equisetiförme (Sibth. u. Sra. Prodr. Fl. Graec. I. 266 [1806]. — Dioctis i) equisetiformis Rafin. Fl. Tellur. III. 13 [1836]) auf der Iberischen Halbinsel, iu Sardinien, Sicilien, und auf deu Griechischen Inseln mit der weiter verbreiteten Rasse R. Graecum (Meisn. Monogr. Polyg. 86 [1826]. — P. controversum Guss. nach Tineo Catal. Hort. Panorm. 1827. 284, Fl. Sic. Prodr. I. 472 [1842]. — P. equisetiförme var. Irigynum Boiss. Vov. Esp. II. 554 [1845]. — P. suffruticdsum Salzm. nach Meisn. iu DC. Prodr. XIV. 86 [1856]) ausser wie der Typus in Italien und in Griechenland verbreitet, noeli in Nord-Africa und Vorder-Asien. — P. scopdrium (Requien Menj. Soc. Linn. Paris VI. 410 [1827], Lois Fl. Gall. ed. 2. I. 284 [1828], — P. equisetiförme ß. corsicdnum Meisn. Monogr. Polyg. 86 [1826]. — P. corsi- canum Link Handb. I. 300 [1829]. — P. equisetiförme Gren. u. Godr. Fl. France III. 52 [1855] nicht Sibth. u. Sm. — P. equisetiförme ß. sco- parium Are. Fl. It. ed 2. 203 [1894]) in Corsica und Sardinien ! ! * P. Roman ii in. }). Grundachse hart holzig hin- und hergebogen. Stengel niederliegend, nur mit den Spitzen aufsteigend, meist 4 dm bis 1 m lang, sehr dünn, auf dem Boden ausgebreitet niederliegend oder nur mit den Spitzen aufstrebend ; im unteren Theile unbeblättert, nur an den Spitzen Blätter tragend. Untere Stengelglieder verlängert, meist 3 — 4 cm lang, die der blüthentragenden Zweige verkürzt. Blätter schmal-lanzettlich bis fast linealisch, 1 — 3 cm lang und 2 — 5 mm breit, etwas dicklich, graugrün, fast sitzend, flach, kahl, mehr oder weniger nervig, an den kurzen Zweigen meist büschelig angeordnet. Tuten viel kürzer als die Stengelglieder, 6 nervig, zerreissend. Blüthen einzeln oder bis zu 4 in den Wickeln, mit ungleich langen, oft sehr kurzen Stielen. Perigon ziemlich klein, grünlich bis weisslich, an den Rändern meist röthlich. Früchte klein, 2 — 3 mm lang, dreikantig, längs gestreift und fein genarbt, matt oder schwach glänzend. Auf Sandfeldern, auf trocknen Hügeln und an sandigen Abhängen im Mittelmeergebiete, bei uns nach Rouy einheimisch im südwestlichsten Gebiete in der Provence: zerstreut in den Dep. Var und Alpes-Mari times; doch ist nach Reynier (Bull. Herb. Boiss. 2 ser. V. 983) das wilde Vorkommen dieser Art in Frankreich auf Languedoc beschränkt. — Hier und da in Gärten angepflanzt. Bl. August. P. romanum Jacq. Obs. III. 8 t. 58 (1789). Rouy in Rouy u. Fou- caud Fl. France XII. HO. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 258 fig. 169 f—h. Nyman Consp. 639. Richter-Gürke PI. Eur. IL 112. - P. flagelh'trc Bert, in Seb. u. Mauri Fl. Rom. Prodr. 142 (1818). Spreng. Syst. II. 255 z. T. Gren. u. Godr. Fl. France III. 52. - P. flagelliförme Lois. Nouv. not. 17 in Mem. Soc. Linn. Par, VI. 409 i) s. S. 812 Fussu. 2. 814 Polygonaceae. (1827) Fl. Gall. cd. 2. I. 283. — P. avicülare y. romanum Meisn. Monogr. Polyg. 88 (1826). Im nördlichen Gebiete bedarf die hier und da als Einfassungspflanze oder als Bodendecke an trocknen Stellen verwendete Pflanze der Deckung iui Winter. (Süd- Frankreich; nördlich bis Aveyron (?) ; mittleres und nördliches Italien.) [*"j Eine sehr kritische und zweifelhafte Pflanze wird von Pony a. B. O. unter dem Namen P. Robert) ') folgendermasseu beschrieben: 2^, selten (•);'• . Von P. Romanum, durch Folgendes verschieden : Grundachse schwächer. Zweige nieder- Hegend-anfsteigend, weniger verlängert. Aeste ganz beblättert. Blätter nicht büschelig gestellt, oval-lanzettlich bis länglich. Früchte glänzend. — Im Sande des Meeres- strandes an der Küste der Provence und Riviera. Bl. Juni — August. — P. Robert i Rouy in Rouy u. Foueaud Fl. France XII. 111 (1910) ob auch Lois. Nouv. not. 17 in Mein. Soc. Linn. Paris VI. 409 (1827). Nyuian Consp. G38?? Vgl. über diese Pflanze Reynier in Bull, de l'herb. Boissier 2 ser. V. 980 (1905). Nach seinen Ausführungen haben sowohl Robert als Loiseleur unter diesem Namen sowohl P. Pap', als Formen von P. avicülare ausgegeben; die Be- schreibung ist ZU unvollkommen, um mit Sicherheit zu entscheiden, welche Art ursprünglich gemeint war; auch der von Robert's Schüler Auzende ziemlich genau bezeichnete Fundort bei Toulon ist durch Festungsbauten derart verändert, dass er über die Originalpflanze keinen Aufschluss geben kann. Unter diesen Um- ständen halten wir es für nicht angängig, den älteren aber durchaus unsicheren Namen /'. Roberti (1827) vor /'. Raii (1839) voranzustellen, wie dies Nyman a. a. 0. (1881) that, sondern stimmen Meisner bei, der (Prodr. XIV. 89) P. Robeiti als species mixta omnino dclenda bezeichnet. Die von Grenier (Fl. de France III. 52 [1855]) als P. Robertl beschriebene Pflanze nennt Reynier a. a. O. 983 P. avicülare var. Grenieri (s. P. avic. liiorale). 1174.(12.) P. maritimum (it. : Curipla, bei Nizza). (1\. — )|j. Wurzel holzig, meist, spindelförmig, mit oft zahlreichen Trieben, im Alter oft mit dickem holzigem Kopfe. Stengel der jungen Pflanze nieist aufrecht oder aufstrebend, spätere flach niederliegend, am Grunde holzig und ausdauernd, daher später derb, knorrig, die des laufenden Jahres lang, ruthenförmig, 1 — 4 dm lang, kantig gestreift, etwas rauh, graugrün, mehr oder weniger ästig oder auch ganz unverzweigt, oft bin- und her- gehören, meist ziemlich gleiehmässig beblättert; Stengelglieder oberwärts kurz, oft sehr kurz. Blätter immergrün, derb, oval- bis länglich-line- alisch oder elliptisch-lanzettlich, etwa 1 — 1,5 cm lang und ö min breit, in den kurzen oder fast fehlenden Stiel verschmälert, stumpf oder spitz- lich, flach oder meist am Rande zurückgerollt, fiedernervig, klein warzig- rauh, im trocknen Zustande meist bläulich gefärbt. Tuten bleibend, 12 nervig, anliegend, unterwärts braun bis braunroth, oberwärts durch- scheinend häutig, tief zerschlitzt, die der oberen Stengelglieder so hing oder länger als «Ins Blatt. Blüthen meist einzeln oder bis zu 3, ihre Stiele so lang wie das Perigon oder länger als dieses. Perigon ziemlich ansehnlich, 3 — 4 mm lang, am Grunde kreiseiförmig zusammengezogen; Abschnitte rundlich, röthlich, seltener weiss, aussen am Rücken grün, an der Frucht locker abstehend. Frucht dreikantig, lanzettlich, am Grunde i) Nach G. Robert s. III. S. 784 Fussn. 1. Polygon um. 84") abgerundet bis gestutzt, zugespitzt, stumpfkantig, glänzend braun, 2,5 bis 4 mm lang, meist länger als das Perigon. An den Meeresküsten im Mittelmeergebiet auf Felsen, in Spalten und Löchern und auf Sandboden, oft sehr gesellig. Bei uns an den Küsten des Mittelmeeres im südwestlichen und im südöstlichen Gebiete meist zerstreut. Provence! Rivieraü Oesterreichisches Küstenland. Istrien ! ! mit den Inseln Sansego und Lussin ! ! Dalmatien wohl überall zerstreut!! Montenegro. Bl. Mai bis December, am meisten Juni bis August. P. maritimum L. Spec. pl. ed. 1. 361 (1753). Koch Svn. ed. 2. 712. Gren. u. Godr. Fl. France III. 51. Boiss. Fl. Or. IV. 1037. Pospich. Fl. Oesierr. Küstenl. I. 390. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 62 t. 203 fig. 1—9. Nyman Consp. 638 Suppl. 272. Richter-Gürke PI. Eur. II. 112. — P. glaucum Nutt. Gen. Amer. I. 254 (1817). — P. parvifölium Schott in Oken Isis 1818. 812? nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 88. — P. Utoräle Link Enum. Hort. Berol. I. 385 (1821) z. T. s. unter P. aviculare litorale. Ziemlich wenig veränderlich. Bemerkenswert!! erscheinen : B. brevicaüle (K. Koch Linnaea XXII. 203 [1S44]|. Stengelglieder kurz, die Tuten daher so lang oder länger als dieselben, deren Stengel ganz bedeckend. — An trocknen und sehr exponirteu Orten. Nach der Blattgestalt werden unterschieden : I. plani/ölium (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 62 [1906]). Blätter breit-elliptisch bis 1 cm breit, flach, grünlich. II. salsugindsum (Beck a. a. O. [1906]). Blätter schmäler, länglich bis länglich-linealisch, am Rande meist zurückgerollt, grau bereift erscheinend. — So von uns am häufigsten beobachtet. Noch sehr der Prüfung bedarf die uns nicht bekannte: b. confüsum. Pflanze meist zweijährig, aber auch ausdauernd, in der Tracht dem P aviculare ähnlich. Stengel weniger grau- grün bis fast grün. Blätter weniger dick, aber auch an den Rändern zurückgerollt. Tuten meist kürzer als die Stengel- glieder, nur im oberen Theil der Zweige länger. An der Küste der Provence, auch sonst nur aus Frank- reich angegeben ; selten. P maritimum ß. confüsum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 110 (1910). — P. littorale Loret u. Barr. Fl. Montp. 575 (1876). — P maritimum ß. heterärthrum1) Clavaud Act. Soc. Linn. Bord. XXXV. Proc. verb. S. XLIX (1881)? — P maritimum ß. Rayi Lloyd u. Foucaud Fl. de l'Ouest France ed. 4. 300 (1886). Ob vielleicht ein Bastard mit P. aviculare? (Verbreitung der Art: Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halb- insel ; Italien mit den Inseln ; Balkanhalbinsel mit den Inseln ; Süd- ]) Von i'ieQog ein Anderer, verschieden und uq&qov Glied. 846 Polygouaceae. Russland; Krim; Kleinasien; Syrien; Nord-Africa; Maktironesien ; Nord- und Süd-America.) *" b. b. Pflanze einjährig, seltener zweijährig (vgl. auch P.maritimum B.). Ausser unseren Arten in Europa noch P. propinquum (Ledeb. FI. Ross. III. 332 [1851] im südlichen Russlaad. — P. oxyspermum i) Mey. a. Bunge in Ledeb. Cat. Hort. Dorp. 1824. 5) im mittleren und sÜd- lieheu Bussland und in Sibirien. — P. salsugineum (M. Bieb. Tabl. prov. Casp. 169 [1798] Fl. Taur. Canc. I. 304 1 1808]. — P. tenuifoiuim Steph. nach Ledeb. Fl. Ross. III. 531 [1851]) im südlichen Russland und im Kaukasus. — P. G ussönc i '-) (Tod. Fl. Sic. exs. no. 172. Ces., Pass. u. Gib. Comp. Fl. It. 262 [1870]. — P. hcrniarwidea Guss. Syn. Fl. Sic. II [1844] nicht Del. — P. hermarioides ß. Gussonei Are. Comp. Fl. It. ed. 1. 583 [1882]) im südlichen Italien, Sicilien und auf der Insel Iscbia. — P. aeetdsum (M.-Bieb Fl. Taur. Cauc. I. 304 [1808]. — P. aviculare Kar. u. Kir. Bull. Soc. Nat. Mose. XV. 407 [1843] z. T. nicht L.) in Süd-Russland und Sibirien. — P. floribundum (Schlechtem!, in Spreng. Syst. veg. II. 275 [1825]) iu Süd-Russland und Sibirien. — P. dissiti- florum (Bianca iu Tod. exsicc. no. 171 nach Gurke in Riehter-Gürke PI. Eur. II. 115 [1897]. — P. grucile Guss. Enum. pl. Inar. 285 [1854] nicht R. Br. — P. Belldrdi y. gracile Ces. nach Are. Comp. Fl. It. ed. 1. 582 [1S82]) auf den südlicheren Italienischen Inseln. 1. 1. Blüthentragende Zweige fast stets bis zur Spitze beblättert. Blüthenstiele sehr kurz. Perigonabschnitte meist unansehnlich. Gesammtart P. aviculare (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275 [1898]; No. 175—178). a. Früchte fast glanzlos, runzelig gestreift. 1175. (13.) P. aviculare (u. a. Schweine- oder Saugruse, Vogel- knöterich, Zerrgras, Denngras, Hansel am Weg, Unvertritt, Jungfern- tritt, Wegtritt, Heizleinskraut, Blutkraut [Maly briefl.]; plattd. : u. a. Isern Hinnerk, Unvertred, Plattsäd, Swinegras, Wiägespree; franz.: Trainasse, Tirasse, Centinode, Achee, Renouee; südfranz. : Trincataia; ital. : Correggiola, Centimorbia, Centinodia; rumän.: Sporisi, Tirsoaca, Hericica, Troscot; poln.: Wroble Jezyczki, Muszec, Rietenos; böhm. : Truskavec; kroat. : Dvornjak, Troskot; russ. : ryCHHaa TpaBKa). O (seltener 0, selten (jXZ))- Stengel meist flach niederliegend, meist 1 bis fast 5 dm lan#, meist sehr ästig, kahl, meist dunkelgrün. Blä tter zumeist länglich bis elliptisch oder lanzettlich, selten bis linealisch oder fast rundlich, fast sitzend, spitz oder stumpf, meist klein, am Rande etwas rauh, flach, selten zurückgerollt, mit dicklichen Sei ten nerve n. Wickeln 3 — 5 blüthig, auch die obersten in den Achseln von oft grossen Laubblättern. Perigon dreikantig, grün oder purpurn, 2 — 3 mm lang, am Grunde trichterförmig, mit breit-elliptischen Abschnitten, aussen stets mit grünem Mittelstreifen. Frucht mit eiförmigen Flächen, meist 2 — 3 mm lang, so lang oder doch meist nur wenig länger als das i) Von d$vs spitz und oniQua Samen. *) S. II. 1. S. 462 Fussu. 2; VI. 2. S. 936 Fussn. 1. Polygonum. 847 Perigon, am Grunde abgerundet, oberwärts zugespitzt, purpurbraun bis schwarz purpurn. Auf Aeckern, Triften, besonders gern auf und an Wegen, selbst häufig zwischen dem Strassenpflaster der Ortschaften, im ganzen Ge- biete gemein. Steigt in Wallis bis 2100 m (Jaccard 811), in Tirol bis 2390 m (Da IIa Torre u. Sarnth. VI. 2. 99), in Bayern bis 1030 m (Sendtner 855), in Ost-Ungarn nicht über 460 m (Kerner ÖBZ. XXV. 296), in Bosnien-Hercegovina bis 900 m (Beck Wiss. Mitth. XL 420 [240]). Dalmatien: Dinara 1500 m (Degen ÖBZ. LVIII [1908] 162). Bl. Juni bis Herbst, seltener schon im Frühjahr. P. aviculare L. Spec. pl. ed. 1. 362 (1753). Koch Syn. ed. 2. 712. Boiss. Fl. Or. IV. 1036. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 389. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 73. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 64 t. 206—208. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gürke PI. Eur. II. 113. — P procümbens Gilib. Exerc. phyt. II. 434 (1792). — P. geniculätum Poir. Encycl. VI. 147 (1804). — P. Centinödium Lam. in Lam. u. DC. Fl. France III. 237 (1805). — P. provinciäle K. Koch Linnaea XXII. 204 (1849). — Centi- nödium axillare Montand. Fl. Jur. sept. 270 (1856). — P. arenästrum Bor. Fl. Centr. Fr. ed. 3. II. 559 (1857). — P. rurivagum Jord. in Bor. a. a. O. 580 (1857). Nyman Consp. 639. Aeusserst veränderlich und zwar fast in allen Theilen, so dass es oft schwer erscheint bestimmt durchgreifende Merkmale für diese so allgemein verbreitete Art anzugeben, durch die sie von den meist gut und charakteristisch verschiedenen ver- wandten Arten getrennt werden kanu. Fast alle den verwandten Arten eigenthüm- lichen Charaktere (Blattgestalt, Fruchtgestalt etc.) kommen auch hier und da bei (öfter ganz unwichtigen) Formen des P. aviculare vor. Ein natürliches System der Formen von P. aviculare aufzustellen erscheint bei der allgemeinen Veränderlichkeit der Merkmale sehr schwer oder kaum möglich. Jede Eintheilung behält etwas mehr oder weniger Künstliches an sich. Auch er- scheint es unmöglich, alle bisher beschriebenen Formen unterzubringen, da manche Schriftsteller in neuerer Zeit zahlreiche Formen aufgestellt haben, ohne sich auch im Mindesten um die schon vorhandene Literatur zu kümmern, in erster Linie wäre hier A. Lehmann zu nennen, der eine grosse Menge von Formen im Wesentlichen nach der Blattform etc. beschreibt und alle neu benennt (XXXVI. — XXXIX. Jahresb. Ver. Nat. Zwickau i. S. [19C6— 9] 74 ff. [1910]). Lindman schlägt vor (Svensk Bot. Tidskr. VI. 693 [1912]), ähnlich wie wir es für die gleichartigen Abänderungen bei den Carices Hcierostachyae (S. II. 2. S. 82) gethau haben, gleichartige Bezeichnungen einzuführen und zwar: micro'ly pus kleinwüchsig | miötypus von gewöhnlicher Grösse > betrifft die Gesarnmtgrösse der Pflanze. macrotypus grosswüchsig traehytypus dünnstengelig j Djcke haar oty pus dickstengehg J B & leptötypus schmalblättrig. t curytypus breitblättrig. In der gleichen während der Fertigstellung dieses Manuseriptes erscheinenden Arbeit schlägt Lindman vor, ausser dem unten beschriebenen P. calcatum die Gesammtart P. aviculare in 2 Arten P. heterophyllum und P. aequale zu zerlegen, von denen er angiebt, dass beide durch Uebergänge miteinander und P. aequale auch mit P. calcatum verbunden sei, so dass P. aequale etwa einem Bastard zwischen P. aviculare und P. calcatum entsprechen könnte (P. calcatum X heteropliyllum 848 Polygonaceac. Lindm. a. a. O. 688 [1912]). Die Zwischenforrncn zwischen P. aequale und P. caleatum würden denen von P. aequale X calcalum Lindm. a. a. O. entsprechen. Ea ist uns nicht möglich gewesen, aus dem uns vorliegenden reichlichen Material ein Urteil über die Beständigkeit und Bewerthung dieser Pflanzen zu gewinnen. Namentlich stellte es sich als ganz anmöglich heraus, die Mehrzahl der bisher be- schriebenen und unterschiedenen Formen in befriedigender Weise und ohne gewalt- same Trennuni; bei der einen oder andern dieser L i n dm a n 'sehen Arten unter- zubringen. Lind m an selbst citirt die grösste Mehrzahl der von ihm bei seinen Arten untergebrachten Formen und Synonyma mit „ex p." Lind man seihet beabsichtigt erst durch weitere Culturversuche in den Stand gesetzt zu weiden, sieh über gewine cmculare-Foroaen, insbesondere aus der Formenserie /'. aequale, be- stimmter äussern zu können. — Wir haben uns deshalb nach langem Zogern eut- schlossen, Lindman's Arten zunächst in der Form von Unterarten darzustellen, um den Benutzern der Synopsis das Selbststudium dieser Pflanzen zu ermöglichen, dann aber, ähnlich wie es Lindmai) auch noch gethan hat, die Formen zusammen zu behandeln. Ist bei einer mit einem Namen belegten Form aus Lindman's Schrift oder aus unserem Material zu ersehen, welcher der beiden Formenkreise sie zuzurechnen ist, oder sind analoge Formen von beiden bekannt, so wird es bei der betr. Form vermerkt werden. A. _P. JieteropJu'/lliim1). Stengel aufrecht, starr, mit etwas aufgerichteten oder wenig spreizenden Aesten und Aestchen, seltener niederliegend mit flach niederliegenden Zweigen, meist 3 — 6 dm lang. Untere Stengelglieder etwa 3 — 5 cm lang. Blätter vielgestaltig, die des Stengels grösser, breit-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig-lanzettlich oder schmal-lanzettlich bis fast linealisch, etwa 2 — 4 cm lang, die der Aeste etwa unj die Hälfte kürzer, lanzettlich bis länglich, die der Zweige sehr klein und viel schmäler, länglich-linealisch bis linealisch-lanzettlich; alle deutlich spitzlich, lebhaft grün. Wickeln oder Einzelblüthen an öfter vorgezogenen mit sehr kleinen Blättern besetzten Kurztrieben traubig bis fast ährenförmig angeordnet. Perigon mit kurzem Fusse, schüsseiförmig, getrenntblättrig; die Abschnitte mehrmals länger als der Fuss, am Rücken lebhaft grün, an den Rändern weiss, rosa oder purpurn, meist die Frucht überragend und daher verbergend. Frucht dreiseitig, eiförmig bis fast elliptisch, 2 — 3 mm lang, mit ge- furchten oder fast flachen Seiten, fein längsgestreift, matt oder schwach glänzend, die grösste Fläche eiförmig, nieist symmetrisch, mit gebogenen Kanten in eine kleine Spitze auslaufend, leber- bis kastanienbraun, seltener schwärzlich. P. heterophyllum Lindman Svensir. Bot. Tidskr. VT. 684, 690 t. 23 t'ig. 1—7, t, 24 t. 25 fig. 1 — 3, 5 (1912) nicht Sol. Manuscr. — P. avietdare y. multiforme Lor. u. Barr. Fl. Montp. 578 (1876) [multijhnim] Richter-Gurke PI. Eur. II. 1 1 5. Hierzu besehreibt Lindman (S. 691) als Formen var. eximium, var. an- gustissimum, var. caespitosum, var. lilorale, var. boreale und * rv/rivagum („forsan melius proprifl specics"). B. _P. aequale. Stengel aufrecht oder niederliegend; Aeste oft lang, fast unverzweigt, spreizend, wie der Stengel schlaff, oft alle dem Boden angedrückt, 1 — 4 dm lang. Untere Stengelglieder 1 — ? cm ■j Von l'renog ein Anderer, verschieden und qir/./.ov Blatt. Polygonum. 849 lang. Blatter der Stengel und Zweige etwa gleich gross oder auch verschieden gross, im Allgemeinen von derselben Gestalt, breit spateiförmig oder breit-elliptisch, bis länglich-verkehrt-eiförmig oder zungenförmig, seltener schmal länglich bis fast linealisch, stumpf, trüb- grün bis graugrün. Einzelblüthen od er W i ekeln in den Achseln von Laubblättern, nicht deutlich traubig. Perigon mit kreisei- förmigem Fusse, getrenntblättrig, die Abschnitte länger bis doppelt so lang als der Fuss, am Rücken trübgrün, an den Rändern schmal- weisslich, so lang oder etwas kürzer als die Frucht. Frucht etwa 2 (bis 3) mm lang, aus eiförmigem bis lanzettlichem Grunde bald kurz pyramidal, bald geschnäbelt mit geraden Rändern einen Schnabel oder eine pyramidale Spitze erzeugend, stumpf oder spitz, nicht zugespitzt, selten leberbraun, meist schwarz, auf den Flächen schwach bis undeut- lich gestreift bis puuktirt, schwach glänzend. P aequale Lindman Svensk Bot. Tidskr. VI. 684, 692 t. 23, 26 (1912). Hierzu beschreibt Lindman (a. a. O. 693 t. 23 fig. 14, 26 t. 26 fig. 4, 6. 7 [1912]) * oedoeärp u m i) Blätter deutlich verschieden gross; Pflanze kräftig, gross, Früchte grösser, bis 3 mm lang, breiter. Stengel aufrecht bis niederliegend. — P. aequale X heterophyllum? Lindm. a. a. O. (1912). Wir teilen den Formenkreis des P. aviculare bis auf Weiteres folgendermassen ein : A. Früchte matt, nicht oder kaum glänzend. I. Früchte mittelgross oder gross, über 2 mm lang. a. Blätter breit bis länglich, stumpf bis spitzlich, nicht mit deut- licher Spitze. — Hierher wohl die meisten zu P. aequale zu rechnenden Formen. 1. Pflanze mittelgross bis gross. a. Stengel aufrecht oder aufsteigend. 1. Stengel aufrecht oder doch nur ganz am Grunde auf- steigend. a. Mon speliense2). Pflanze sehr kräftig, meist 2 — 5 dm hoch, Stengel meist hin- und hergebogen, unverzweigt oder mit wenigen Aesten, auch diese gerade aufsteigend. Blätter sehr gross, oval bis elliptisch, bis 1,5 cm breit, oft schwach wellig, deutlich gestielt. Perigon und Früchte ziemlich gross, letztere mattbraun, am Grunde gestutzt. Meist auf massig feuchtem Boden, an Wegrändern, auf Aeckern besonders im südlichen Gebiete verbreitet, im nördlichen nur sehr zerstreut und oft wohl nur ver- schleppt, oft unbeständig. P. aviculare c. monspeliense Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 591 (1864). Beck Fl. Nieder-Oesterr. 322. 1) Von olSog Anschwellung und xctQTiog Frucht. ^) Hei Montpellier, im Mittelalter Mona I'eliensis oder M. Pessulanus, beobachtet. Asohorson u. tiraebnor, Synopsis. IV. 54 850 Polygonaccac. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 64 t. 207 fig. 1. Richter-Gürke PI. Eur. II. 114. — P. monspeliense Thiebaud in Pers. Syn. I. 439 (1805). — P. aviculare var. erectum Rchb. Fl. Germ, exe. 573 (1832). Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. I. 389 nicht Roth. — P. avic. var. Jatifölium Coss. u. Germ. Fl. Par. 467 (1845)? K. Koch Linnaea XXII. 203 (1849) nicht Desv. — P. avic. d. vegetum Ledeb. Fl. Ross. III. 532 (1851). — P. avic. molle Celak. Prodr. Fl. Böhm. 166 (1871). Eine sehr eigenartige und auffällige Pflanze, die auch im Garten constant bleibt und die auch nie auf dem üppigsten Garten- boden aus gleich kräftigen niederliegenden Formen hervorging. Hierzu gehört: §§ agrestinum (Martr.-Don. Fl. Tarn. 610 [1867J. — P. agre- stinum Jord. bei Bor. Fl. Centre France ed. 3. 559 [1857]. Nyman Consp. 639. — P. Monspeliensc ß. agrestinum Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII, 114 [1910]). Blätter etwas — schmäler, öfter elliptisch-lanzettlich, stumpflich. — An Acker- rändern. Weiter gehören sicher in diesen Formenkreis eine ganze Reihe der von Alfr. Lehmann (36.-39. Jahresber. V. Nat. Zwickau [1906 — 9] [1910]) beschriebenen Formen, die hier alle zu nennen viel zu weit führen würde, namentlich Unterformen seiner f. umbrosum (a. a O. 81) mit meist einzelnem auf- rechtem und starrem Hauptstengel, der bei niedrigen Formen oft stark verästelt ist. Blätter mehr oder weniger dunkelgrün und seiner f. paliistre (a. a. O. 82) in der Tracht der vor. ähnlich, aber Blätter im vordersten Drittel am breitesten (wohl vom Typus von Monspeliense kaum verschieden). — Hierzu 8 Subformen. 2. Stengel stärker aufsteigend, öfter ein kürzeres Stück nieder- liegend. a. ascendens. Pflanze meist kräftig, ästig. — So besonders auf feuchten Getreideäckern. — P. aviculare ß. ascendens Montaml. Fl. Jur. sept. 270 (1856) veränd. — Hierzu gehören: §§ R-einhdldiii) (Reinholdi Alfr. Lehmauu 36. — 39. Jährest). V. Nat. Zwickau i. S. [1906—1909] 80 [1910] z.T.). Stengel nur nach einer Seite aufgerichtet, im Bogen aufsteigend, oft ziemlich lang dem Boden aufliegend. Aeste meist aufrecht. — Mehrere Formen. §§§ mdximum (A. Lehmann a. a. O. [1910]). Höchstens zur Hälfte des Stengels nicderliegend, dann aufrecht. Stengelglieder 2 bis 2,5 cm lang. Aeste etwa 2,5 dm hoch. Blätter dunkelgrün, ziemlich stumpf, etwa 2 cm lang und 1 ium breit. — Selten. Wichtiger ist (j. K ü m m i i 2). Stengel nieist bogig aufsteigend, seltener last aufrecht. Blätter sehr deutlich gestielt, oval, ge- l) Nach Bruno Reinhold, * 17. Nov. 1802 Rochlitz (Kgr. Sachsen) (briefl.), Lehrer in Niederplanitz l>ei Zwickau. '-) Nach Dr. Paul Kumm, * 19. November 1866 in Danzig, Professor an der Technischen Hochschule, Director des WestpreasBischeD Provinziul-Museums Polygonum. §5^ stutzt, dicklich. Blüthen gross, lebhaft rosa, Perigon- abschnitte am Rande deutlich wellig kraus. — Die o-anze Pflanze wird beim Trocknen gelb. So bisher nur an der Ostsee, auf feuchtem Sande in der Nähe der Küste: Rügen: Mönchgut!! West- preussen: Strand bei Beka im Kreise Putzig!! Sicher dort weiter verbreitet. P. aviculare b. Kummii A. u. G. Fl. Nordostd. Fkchl. 275 (1898). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 64. Scheint iu ähulicher Weise wie Juncus ranarius von J. bu- fonius und J. Gerardi von J. compressus eine Form der salzigen Strandwiesen zu sein und ist näherer Beachtung und Untersuchung auf ihre systematische Selbstständigkeit werth. (Verbreitung der Rasse : Bisher nur im Gebiete.) [*J b. Stengel niederliegend oder dem Boden angedrückt, höchstens mit den Zweigspitzen aufsteigend. 1. rot und if öliuin. Stengel meist flach ausgebreitet. Blätter meist ziemlich gross bis mittelgross, rundlich-oval bis fast rundlich, seltener ganz kreisrund oder gar querbreiter (Herbstformen). — Nicht selten besonders an Wegen. — P. aviculare b. rotundifolium Schur Euum. pl. Transs. 586 (1.866). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 64. — P. aviculare /?. latifolium Mich. Fl. Bor. Am. I. 237 (1803)? Desv. Obs. 98 (1818)? Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 112. — P. buxifolium Nutt. in Bongard Veg. Sitcha 161 (1833)? — P. avi- culare e. buxifolium Ledeb. Fl. Ross. III. 532 (1851)? Richter-Gürke PI. Eur. II. 114. 2. triviale. Stengel niederliegend oder öfter an den Spitzen auf- steigend. Blätter meist kleiner, länglich bis oval. — Nicht selten an trockneren Stellen. — P. aviculare a. triviale Rchb. Fl. Germ, exe. 573 (1832). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 64. — Hierzu gehören: ß. parvifdlium (Schur ÖBZ. XI [1861] 91). Blätter sehr klein, läuglich-linealisch, beiderseits stumpf. — Ziemlich selten. y. arendslrum (Gentil Invent. pl. Sarthe 217 nach Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 112 [1910]. — P. arenaMrum Bor. Fl. centr. France ed. 3. 560 [1857]. Nyman Consp. 639). Stengel sehr lang niederliegend, fast parallel liegend, wenig spreizend. Blätter klein länglich oval, an den Seitenzweigen sehr genähert. — Nicht selten auf sandigen Wegen, Aeckern etc. ö. ovalifdlium (Alfr. Lehmann 36. — 39. Jahresb. V. N. Zwickau [1906 — 9] 77 flg. i [1910]). Stengel nach allen Seiten ausgebreitet, niederliegend, an der Spitze mehr oder weniger aufsteigend, bis 4 .dm lang, meist dick. Blätter etwa doppelt so lang als breit, an der Spitze abgerundet, meist fast bis zur Spitze gleich gross. — Nicht selten. — Zerfällt bei A. Lehmann in 4 Unterformen, von denen vielleicht erwähnenswert!) : §§ intermedium (Lehmann a. a. O. Fig. k). Obere Blätter schmäler und oft dreimal oder mehr länger als breit. Ueber- gangsform zu deu spitzblättrigen Formen. in Danzig, um die Landeskunde Westpreussens, sowohl auf dem Gebiete der Prae- historie als auf dem der Naturwissenschaften, sehr verdient. Wir verdanken unserm verehrten Freunde vielfache freundliche Führungen und Auskünfte. 54* 352 Polygonaceae. 2. Pflanze klein, meist nur wenige Centimeter hoch oder lang. Blätter stets sehr klein. min im um. Stengel meist aufsteigend, nur wenige Centimeter hoch, meist unverzweigt oder Pflanze am Grunde in mehrere Stengel getheilt. Blätter meist am unteren Theile des Stengels hinfällig, meist spateiförmig bis lanzettlich, stumpf. Wickeln meist nur einblüthig, öfter an der Spitze des Stengels etwas gedrängt. Auf feuchten Sandstellen, an Ufern der Bäche im Sand und Kies, in den höheren Lagen der Alpen und vielleicht auf den andern höheren Gebirgen. P. aviculare ß minimum Murith Guide Bot. Valais 86 (1810). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 66. Richter-Gürke PI. Eur. IL 144. — P. nanum Bory St. Vinc. Fl. Sierra Nev. no. 185; Ann. gen. Sc. Phys. III. 12 (1820). Nyman Consp. 639. — P aviculare ß. exiguum Gaud. Fl. Helv. III. 44 (1828). — P. aviculare b. alpinum Schleich, in Thom. Exs. nach Gaudin a. a. O. (1828); Boiss. Fl. Or. IV. 1036. — P pusillum Guss. nach Nyman Consp. 639 (1872). — P. aviculare ß. nanum Boiss. Voy. Esp. II. 554 (1845). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98. Halacsy Consp. Fl. Graec. III. 74. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 112. Eiue sehr eigeuartige und bemerkenswerthe Pflanze, die eingehenden Studiums durch Cultur bedarf. Ausser ihrer Kleinheit, die sie ja mit gewöhnlichen Kümmerforinen der Ehene gemeiu hat, von denen sie sich fast durchweg durch die stumpfen dicklichen Blätter unterscheidet, ist sie auffüllig durch ihre deutliche Neigung zum Ausdauern. In den botani- schen Garten eingeführte Pflanzen grünten während des Winters und trieben im Frühjahr wieder aus, ohne ihre Tracht zu verändern, starben dann aber bald ab. Vielleicht gehört hierher iilc ((iaud. Fl. Helv. III. 44 [1828]). Pflanze kräftiger. Blätter mehr rundlich. — So in niederen Lagen, auf Felsen etc. i Verbreitung der Rasse: Pyrenäen ; Gebirge der Iberischen Halbinsel; Italien ; Balkanhalbinsel ; Kreta; Kleinasien.) ["#]'/ b. Blätter meist lanzettlich bis linealisch, seltener breiter, oval, stets mit deutlicher Spitze, meist zugespitzt. — Hierher die meisten Formen mit deutlich verschieden grossen oder verschieden gestalteten unteren und oberen Blättern (vgl. P. heterophyllum Lindman a. a. O.; S. 848). 1. Blätter länglicb bis lanzettlich, nur die oberen öfter schmal bis fast linealisch. >-~i tig. Blätter meist klein bis sehr klein. III. carndsum (Schur a. a. O. [1806]). Der vorigen Form ähnlich, aber Blätter sehr klein, die oberen lfinglich-spatelig. IV. crispum (Kittel Taschenb. 3. Aufl. 304 [1853]). Blätter am Bande etwas kraus wellig. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; Dänemark; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkan- halbinsel; Russland; West- u. Nord- Asien; Nord- u. West-Africa ; Nord- America.) * Von /'. aviculare ist dann noch eine Missbildung bekannt, «He Lindman (Svensk Bot. Tidskr. VI. 690 [1912]) an allen grossen Formenkrcisen der Gesammt- art P. aviculare (/'. heterophyllum, P. acquale und V. calcatum) beobachtete: i) S. 111. S. 784 Fussn. 1 und IV. S. 844 Fussn. 1. '-') Link beschrieb (Euum. Hort. Berol. I. 385 [1821]) sicher die im Berliner Herbar liegende Pflanze (= P. maritimum), da er alier in einem von Boll 'Archiv Fr. Natnrg. Meckl. XIV. 296 vgl. 158) eitirten Manuacripi sein P. Utorale für Mecklenburg angiebt, dürfte er unsere Utorale mit darunter verstanden haben. 8) S. VI. 1. S. 70 Fussn. 1. .Jean -Ch a rl e s- Marie G r e n i er , * 4. November 1808 liesaneon f 9. Xov. 1875 ehendaselbsl (Magnin briefl.). Polygonum. 861 m. rostrdtum (Sommier FI. dell' Ob inferiore 88 [1896]). Früchte sich verlängernd, mit langer Spitze aus dem Perigon hervorragend, grünlich oder gelb- lich bleibend, mit dünner glatter Fruchtschale. Samen wie beim Typus. Perigon an den missbildeten Früchten meist verlängert, besonders der Fusstheil. — So im Spätsommer und Herbst oft zahlreich auftretend, meist mit normalen Früchten an derselben Pflanze. Die Art war früher als Herba Centumnodii vel Sanguinalis officinell und auch jetzt noch wird das Kraut in der Volksmediciu gegen Krankheiten der Athemorgane als „Russischer Thee", Homeriaua-Thee, Herba Homeriana (Dragendorff u. a.) etc. angewandt und z. T. auch in den Grossstärlten zu hohen Preisen verkauft. Das Kraut soll bei Kühen die Blaufärbung der Milch hervorrufen, auch soll es zum Blau färben (Moritzi 447) benutzt werden. (Verbreitung der Art: Fast über die ganze Erde verbreitet, bis in die arktische Zone und bis in die Tropen vordringend.) ■& 1175. X 1176. P aviculare X calcatum s. S. 864. 1175. X HOC). P- aviculare X pulchellum s. S. 869. b. Früchte deutlich stark glänzend (vgl. auch P. aviculare b. rurivagum und litorale S. 859), nicht oder doch nur sehr schwach punktirt oder gestreift (bei P. herniarioides mit- unter mattglänzend). 1. Blüthen und Früchte klein, kaum über 2 — 3 mm lang. 1. a. Blätter elliptisch oder oval, nicht linealisch-lanzettüch. a. 1176. (14.) P. calcatum. 0. Stengel schlaff niederliegend bis angedrückt. Blätter ziemlich klein, elliptisch bis oval oder verkehrt- eiförmig, unterseits nervig, bleich bis graugrün, die oberen den unteren sehr ähnlich. Blüthenstiel oben gegliedert. Perigon bis zur Mitte verbunden, zusammengedrückt röhrenförmig. Abschnitte hellgrün, weiss berandet. Staubblätter 5. Frucht klein, 2 — 2,5 mm lang, aus breit-eiförmigem bis fast gestutztem Grunde länglich-dreieckig bis länglich-eiförmig, allmählich in die Spitze verschmälert, zusammen- gedrückt dreikantig, mit glatten, selten schwach-punktierten Flächen, schwarz. Meist auf trockenem sandigen Boden, in Kiefernwäldern, an Wegen bei uns bisher mit Sicherheit in Deutschland mehrfach nachgewiesen, so z. B. bei Berlin (Li n d m an !!); Galizien. Wohl im ganzen Gebiete zerstreut. P calcatum Lindm. Bot. Notis. 1904. 139. Lindberg Meddel. Soc. Faun. Fl. Fenn. XXXI. 9 (1904-5). Brenner ebendort 11. — P. aviculare e. depressum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 98 (185H) z. T. — P aviculare a. serpyllifolium Zapalowicz Consp. Fl. Galic. crit. II. 124 (1908). Aendert in der Grösse ab ; sonst wenig, besonders kräftige Exemplare nennt Lind man (Herb.) f. major. (Finnland; Schweden [dort anscheinend nicht selten!], bis Lapp- land; Mittel-Russland; West- Asien ; Himalaja.) j_* 802 Polygonaceae. 1175. X 117(5. P. aviculare X calcatum s. S. 864. f P. herniarioides J). 0. Stengel niederliegeud, meist sehr ästig, oft mit unverzweigten Aesten ; meist 1 — 3 dm laug. Stengel glied er sehr kurz, meist nur 4— G nun lang. Blätter verkehrt eiförmig, ganz stumpf. Tuten länger als die Stengelglieder. Blüthen fast sitzend, zu 4—6 in den Wickeln. Perigon ziem- lich klein, bis 3 mm lang. Früchte an der Spitze punktirt-gestreift, sonst glänzend bis matt glänzend. Bisher nur sehr selten eingeschleppt. Marseille. P. herniarioides Del. Fl. Aeg. Illustr. No. 412 (1814). Arcang. Comp. Fl. It. ed. 2. 202. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gürke PI. Eur. II. 113. — P. effusum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 93 (1856). — P. illecebroides i) Meisn. a. a. O. 94 (1856). (Sicilien? ; Aegypten ! ! tropisches Africa; Vorder- Asien bis Ostindien ; Australien?) tf ß. Blätter ganz schmal, linealisch bis linealisch-lanzettlich. 1177. (lö.) P. graminifölium. 0. Stengel meist mehrere, zierlich, niederliegend, ästig, hin- und hergebogen, bis 3 cm lang, undeutlich ge- streift. Blätter bis 2,5 cm lang, am Grunde lang verschmälert, ober- wärts spitz, nur von einem deutlichen Mittelnerven durchzogen. Tuten ziemlich kurz, am Grunde braun, etwa 6 nervig, oberwärts häutig, zu- letzt zerspaltend. Wickeln 1 — 3 blüthig. Blüthenstiele etwa so lang als das Perigon; dieses 1,5 mm lang, weiss, aussen roth. Früchte länger als das Perigon, 2 mm lang, zugespitzt, am Grunde abgerundet, glatt, braun. Auf Sandflächeu an der unteren Donau in Ungarn zerstreut! Bl. August — October. P. graminifolium Wierzb. Flora XXV. 1. 280 (1.842) nur der Name; XXVIII. 1. 321 (1845). Heuff. Enum. pl. Banat in Abh. ZBG. Wien VIII. 190 (1858). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 95. Neilr. Diagn. Ung. HO. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 63 t. 205 fig. 1—4. Richter-Gürke PI. Eur. II. 113. (Serbien ; Rumänien : südliches und süd-östliches Russland.) \% 2. 2. Blüthen und Früchte grösser, erstere 3 — 3,5 mm, letztere 5 nun lang. 1178. (16.) P. Raji2). 0(— %T). Stengel meist mehrere, kräftig, bis 1 m lang niederliegend, meist grün, kaum graugrün, ge- il Wegen einer gewissen Ähnlichkeit mit den Caryophyllaceeo »Gattungen Hcrniaria und Illcccbi um. i) Nach John Ray (Rajus), * 29. Nov. 1627 Black Notley (Essex) f 17. Jan. 1705 ebendaselbst, bis 1662 Geistlicher, Verfasser hochgeschätzter Werke über all- gemeine Systematik: Methodua plantarum nova Amstelod. 1682 ed. 2. Lond. 1703; Historia plantarum 3 Bände Lond. 1686 — 1704, über die Britische Flora: Catalogns plantarum circa Cantabrigiam nascontium Cantabr. 1660, Synopsis methodica stirpium britannicarum Lond. 1690 3 ed. 1724 und selbst als Ergebniss seiner Reisen (Travels through tbe Lowcountries, Germany, Italy and France Lond. 1673) Stirpium euro- paearum extra Britanniam nascentium By liege Lond. 1694. Polygouum. 863 streift, ästig, mit oft sehr verlängerten Aesten. Blätter lanzettlich bis länglich-lanzettlich, spitz, am Grunde in einen sehr kurzen Stiel ver- schmälert, etwas dicklich, fiedernervig, bis 2,5 cm lang, die oberen kleiner. Tuten stets kürzer als die Stengelglieder, am Grunde 6 — 8- nervig, oberseits durchscheinend häutig, schliesslich zerspaltend. Wickeln 1 — 3 blüthig. Blüthenstiele etwa so lang als das Perigon. Perigon- abschnitte breit-elliptisch, rosa, am Rücken grün. Frucht um die Hälfte aus dem Perigon hervorragend, zugespitzt, am Grunde abgerundet, dunkelbraun, stark glänzend. Am sandigen Meeresstrande, bei uns an der Ostsee, der Nordsee und am Mittelmeere beobachtet. Rügen mehrfach, anscheinend nicht selten!! (vgl. Neuman Bot. Notis. 1894. 105), Westpreussen : Halb- insel Heia (Luerssen! vgl. Abromeit bei Luerssen! und Ascherson Ber. DBG. XIII. 18 [1895]). Belgien. Provence! Auch hier und da ins Binnenland verschleppt und auf umgearbeiteten Boden sich oft un- geheuer vermehrend, so z. B. auf dem Terrain des jetzigen Botanischen Gartens in Berlin- Dahlem nach der Tätigkeit des Dampfpfluges 1899 und folgende Jahre grössere Strecken dicht bedeckend, jetzt fast ganz verschwunden. Bl. Juli — September. P. Bayi Babingt. Trans. Linn. Soc. XVII. 458 (1836). Prim. Fl. Sarn. 87 (1839). Man. Brit. Bot. ed. 2. 275. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 275. A. u. G. FI. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 63 t. 204 fig. 1—4. Richter-Gürke PI. Eur. IL 112. — P. flagelhlre Bert, in Sebast. u. Mauri Fl. Rom. prodr. 142 (1818)? nicht Spreng, vgl. S. 843 und Reynier Bull. Herb. Boiss. 2. ser. V. 983 (1905). — P. Boberfi Lois. Mem. Soc. Linn. Paris VI. 409 (1827). Fl. Gall. ed. 2. I. 283 z. T. vgl. Meisner a. a. O. Reynier Bull. Herb. Boiss. 2. ser. V. 9ö2, 933 (1905) vgl. S. 844 u. 860. — P. inter- medium Rob. nach Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. 52 (1828)? nicht anderer Schriftsteller. — P. littoräle Gren. und Godr. Fl. France III. 51 (1855) vgl. Coste Fl. descr. ill. France III. 207 (1904). — P. mari- timnm ß. Baji Lloyd Fl. l'Ouest France ed. 4. 300 (1886). Eine sehr charakteristische und beständige Pflanze, die auch Lind man (Sv, Bot. Tidskr. VI. 688 [191 2J) mit gutem Erfolge aussäte. — Aendert wenig ab. A. lalifölium (P. littorale ß. latifolium Gren. u. Godr. a. a. O. 52 [1855]. — P. Eaji f. tf/picuM Beck iu Echb. Ic. XXIV. 63 [1905]). Blätter oval bis länglich. — cjo am häufigsten. B. stcnop hij II «ml) (Beck a. a. O. [1905]). Blätter schmäler, am Rande zurück- gerollt. — So an trocknen Orten. (Skandinavische Halbinsel! bis Lappland und Finnland; Däne- mark; Britische Inseln!!; Frankreich; Spanien; Sardinien; Italien; Schwarzes Meer, im Mittelmeerbecken wohl nur oft übersehen und ver- wechselt.) * i ) Von aievög schmal und (pvÄÄov Blatt. S6A Polygonaceae. Bastard. A. II. b. 1. 1175. X 1176. P. avi.culäre X calcatuiii. Q. Lind in an bespricht (Svensk Bot. Tidskr. VI. 688 [1012]) in einer Anzahl Formen, die zwischen P. aviculare und P. calcatum stehen, da er ja die erstere Art aber in 2 zerlegt, spricht er die Zwischenfonnen als P. aequale X calcatum und P. calcatum X heterophyttum an. P. calcatum X aviculare Lindman a. a. O. (1912). 2« 2. Blüthen in den oberen Theilen des Stengels ohne Blätter oder doch in den Achseln sehr kleinen Blätter, daher schlanke scheinährenähnliche Blüthenstände vorhanden. Blüthenstiele so lang oder länger als die Blüthen. Perigon ansehnlicher, deutlich etwas blumenblattartig. a. a. Blüthen auch an den Spitzen der Zweige (Blüthenstände) nicht gedrängt, stets mehr oder weniger von einander ent- fernt oder doch nur vereinzelt, an der Spitze sich nähernd. 1179. (17.) P. patulum. Qj. Stengel nieist einzeln oder wenige, aufrecht, dünn, ästig, mit verlängerten ruthenförmigen Aesten. Stengel- glieder verlängert, deutlich gefurcht, die obersten kantig. Blätter läng- lich bis lanzettlich, beiderseits verschmälert, flach, fiedernervig. Tuten halb durchscheinend, 6 — 8 nervig, später zerschlitzt. Scheintrauben verlängert, aufgerichtet, unterbrochen. Untere Wickeln in den Achseln von Laubblättern, 3 — 5 blüthig, die oberen in den Achseln kurzer all- mählich in ganz kurze übergehende meist eingerollter Blätter 2 — 3- blüthig, die obersten ohne entwickelte Tragblätter einblüthig, meist alle durch deutlich entwickelte Stengelglieder getrennt, daher von einander entfernt. Perigon 2 — 2,5 mm lang, rosa oder roth, auf etwas längerem Blüthenstiele. Frucht kurz, zugespitzt, klein-punktirt-gestreift, etwas glänzend, schwarz-purpurn, von dem verbundenen verhärteten Perigon umgeben ; letzteres deutlich nervig. Auf Aeckern, an Wegen, an unbebauten Orten, auf Weinbergen, auch an Salzstellen im ganzen Mittelmeergebiete meist häufig!! im öst- lichen Gebiete auch in Kroatien, Ungarn ! und Siebenbürgen. Im übrigen Gebiete, bis ins nördliche hier und da eingeschleppt, sich an manchen Orten längere Zeit erhaltend. In Friaul noch bei 1250 m (Gortani II. 147); in Ost-Ungarn nicht über 250 m (Kerner ÖBZ. XXV. 256); in der Hercegovina bis 1200 m (Murbeck 44). Bl. Juli — Herbst. P. patulum M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 304 (1808). Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 108. — P. aviculare var. Bellai'di1) Duby Bot. Gall. 405 (1828). — P. flagellare Spreng. Syst. II. 255 i) S. II. 1. S. 55 Fn.-sn. 1; VI. 1. S. 010 Fossil. 1. Polygonum. 865 (1825)? s. S. 843. — P. Monspeliense l) Guss. Fl. Sic. Prodi-. I. 470 (1827) nicht Thieb. — P Bellärdi*) Rchb. Fl. Genn. exe. 573 (1832). Koch Syn. ed. 1. 619 ed. 2. 713. Gren. u. Godr. Fl. France III. 54. ßoiss. Fl. Or. IV. 1034. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 74. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 66 t. 209 fig. 1—7. Nyman Consp. 639. Suppl. 2 72. Richter-Gürke PI. Eur. IL 115 und vieler anderer Schriftsteller, nicht All. vgl. K. Koch Linnaea XXII. 198 ff. — P. nudum Dulac Fl. Haut.-Pyr. 169 (1867). — P. fla- vescens Jord. nach Nyman Consp. 639 (1882). Eouy weist (Fl. France XII. 108, 114) darauf hin, dass Allioui's Pflanze nicht mit der von den meisten neueren Schriftstellern so genannten Pflanze identisch ist, sondern zur Rasse rurivagum des P. aviculare (S. 859) gehört; es niuss deshalb» der älteste Name P. patulum vorangestellt werden. Zerfällt in 2 Passen : A. K i taibelianum3). Sämmtlicke Wickeln auch die oberen durch deutliche Stengelglieder getrennt. Früchte 4 — 5 mm lang, kürzer als das Perigon, von ihm vollständig eng eingeschlossen und bedeckt. So meist häufiger besonders im westlichen Gebiete überwiegend. P patulum A. Kitaibelianum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. Kitaibelianum Sadl. Fl. Pest. I. 287 (1825). Rchb. Fl. Germ, exe. 573. — P virgätum Lois. Nouv. not. 18 (1827). Mein. Soc. Linn. Paris VI. 410 (1827). Fl. Gall. ed. 2. I. 284 (1828). — P. Gmelini*) des Pariser Gartens nach Lois. a. a. O. (1827). — P. Euiziänum'0) K. Koch Linnaea XXII. 207 (1849). — P. Bellärdi a. virgätum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99 (1856). — P. chlorocöleum6) Steud. PI. Kotschy. No. 231 nach Meisn. a. a. O. (1856). — P Bellärdi b. Kitaibelianum Borb. Fl. Temes 33 (1884). Gurke in Richter-Gürke PL Eur. IL 115 (1897). — P. Bellärdi a. tijpicum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 67 t. 2091—4 (1905). — P patulum ct. virgätum Rouy in Rouy und Foucaud Fl. France XII. 108 (1910). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Balkanhalbinsel; Si'ul- Russland; Kleinasien; Syrien.) * 1) S. S. 849 Fussn. 2. 2) S. S. 864 Fussn. 1. 3) S. II. 1. S. 418 Fussn. 1; IV. S. 85 Fussn. 4. 4) S. II. 1. S. 264 Fussn. 3, S. 407 Fussn. 2; III. S. 500 Fussn. 1. Hinzu- zufügen ist, dass Johann Friedrich G. in Tübingen am 8. Aug. 1748 geboren und am 1. Nov. 1804 gestorben ist. Karl Christian G., * 18. März 1762 Badenweiler f 26. Juni 1837 Karlsruhe. 5) Nach Hipölito Ruiz Lopez, * 8. August 1754 Belorado (AH-Castilien) j 1815 Madrid, Adjunct am Botanischen Garten daselbst, welcher 1779 — 1788 Peru, Chile und die Nachbarländer mit Dombey (s. I. S. 187 Fussn. 1, 2. Aufl. S. 281 Fussn. 1) und Jose Pavon, f um 1835, botanisch erforschte. Mit Letzterem ver- öffentlichte R. Quinolo^ia Madr. 1702. Syst. veg. Florae Peruv. et Chil. Madr. 1798. Flora Peruviana et Chilensis 4 Baude Madr. 1798 — 1802. Ein Theil seines Herbars befindet sich in Berlin-Dahlem. 6) Von %Ao}q6£ grün und xoAeög Scheide. Aschorson u. Graebner, Synopsis. IV. 55 866 Polygonaceae. B. genuinum. Obere Wickeln genähert, Stengelglieder zwischen ihnen kurz, daher öfter von ihnen verdeckt. Früchte kleiner, nur 2,5 — 3 nun lang, länger als das Perigon, welches an der Spitze nicht so eng geschlossen erscheint. So im westlichen Gebiet viel seltener und auch im östlichen meist spärlicher. P. patulum a. genuinum Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 108 (1910). — P spectäbile Lehm. Ind. sem. Hort. Hamb. 1820, 1825 nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99. — P. reticulätum K. Koch Linnaea XXII. 200 (1849). — P. laxiflörum Pallas in Willd. Herb. no. 7653 nicht Weihe. — P. Bellardi ß. patulum Meisn. in DC. Prodr. VIV. 99 (1856). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 67 t. 209 fig. 5 — 7. — P. ramiflorum Janka Linnaea XXX. 599 (1860). Közlem. XII. 176. — P. virgatum Schur ÖBZ. X (1860) 353? ob Lois. ? — P Bichteri1) Gandoger in Richter PI. exs. Hung. nach Beck a. a. 0. (1905). (Verbreitung der Rasse : Frankreich; Italien; Süd-Russland; Vorder- Asien.) "# (Verbreitung der Art: Frankreich, Iberische Halbinsel; Balearen ; Corsica; Sardinien; Italien; Sicilien ; Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland ; Krim; Kaukasus; Vorder- Asien ; Turkestan, Sibirien; Nord-Indien; Nord-Africa.) "jj7 1179. X 1180. P. patulum X pulchellum s. S. 867. 1180. (18.) P. pulchellum. Q. Stengel am Grunde meist sehr ästig, niederliegend bis aufsteigend, gestreift, ziemlich abstehend ästig, mit oft verlängerten, dünnen, fast fadenförmigen bis derben Aesten und verlängerten Stengelgliedern. Blätter länglich bis linealisch-lanzettlich, spitz, die oberen zu sehr kleinen Hochblättern verkümmernd. Tuten am Grunde braun, 4 — 6 nervig, oberwärts durchscheinend und zerschlitzt. Untere Wickeln 2 — 3blüthig, obere 1 — 2 blüthig, alle von einander entfernt oder doch nur die obersten öfter genähert, alle am Grunde mit einem kleinen Laubblatte oder nur mit einer Tute mit ganz kleiner angedrückter Spreite, die obersten daher nackt erscheinend. Blütheu- stiele so lang oder meist länger als das Perigon ; letzteres 2 — 3 mm lang, trichterförmig, mit ovalen abgerundeten rothen aussen grünen Abschnitten. Frucht klein, nur 2 mm lang, sehr fein runzelig, fast glatt, etwas glänzend, dunkelbraun, nicht eng vom Perigon um- schlossen. Auf sandigem Boden, auf Feldern, in Weinbergen, an uncultivirten Orten etc. nur im Mittelmeergebiete heimisch. Bei uns nur im süd- westlichsten Gebiete in der Provence in der Nähe der Küste im Depart. Bouches-du-Rhune. Im übrigen Gebiet nur sehr selten eingeschleppt i) S. VI. 2. S. 291 Fussn. 2. Hinzuzufügen i-t. dass L. Richter am 17. Dc-c. 1844 in T6-Alnuis bei JÄSZ-ßereny in Jazvgien geboren ist (L. R. briefl.). Polygon um. 807 Mannheim: Hafengebiet 1902 und 1903 (Zimmermann 75, Hock Beih. Bot. Centr.bl. XXVI. 423). Bl. Juli— September. P. pulcheUum Lois. Mein. Soc. Linn. Paris. VI. 411 (1827). Nouv. Notes 19 (1827). Fl. Gall. ed. 2. I. 284 t. 26 fig. 2 (1828). Boiss. Fl. Or. IV. 1035. Hai. Consp. Fl. Graec. III. 75. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 68 t. 210 fig. 4—5. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 109. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gurke PI. Eur. II. 116. — P. flagelliförme Lois. a. a. O. 409 (1827). Nouv. Notes 17, 18. Fl. Gall. ed. 2. I. 283 nach Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99. — P. Bellardi ö. effusum Meisn. in DC. Prodr. XIV. 99 (1856). — P. rubriflörum Friv; nach Meisn. a. a. O. (1856). Aendert ab: A. lypicum (Beck in Rchb. Ic. XXIV. 68 [1905]). Stengel und Zweige zierlieh, niederliegend, ausgebreitet ästig. Blätter linealisch-lanzettlich, beiderseits lang zugespitzt. Perigon kaum 2 mm lang. — So am verbreitetsten ; nach Beck (a. a. O.) nur in West-Spanien, Italien und Süd-Frankreieh. B. remotiflörum (Heldr. Herb. Nyman Consp. 639 [1882]; Gurke in Richter- Gürke PI. Eur. II. 116 [1897]. — P arenarium Lois. Nouv. Not. 18 [1827]. Fl. Gall. ed. 2. I. 284. Gren. u. Godr. Fl. France III. 53. — P. pulcheUum ß. Loiseleuriil) Rouy in Rouy u. Fouc. Fl. France XII. 109 [1910]. — P. pulcheUum ß. yraecum Beck in Rchb. Ic. XXIV. 68 t. 210 fig. 4 — 5 [1905]). Stengel kräftiger, reichlieh ästig mit derben, niederliegenden bis aufsteigenden sehr verlängerten Aesten. Blätter breiter lanzettlich bis fast länglich, spitz. Perigon 2 — 3 mm lang, meist lebhaft rosa oder purpurn. — So nach Beck (a. a. 0.) fast ausschliesslich im östlichen Mittelmeergebiete, auf der Balkan- halbinsel zerstreut, nach Rouy (a. a. O.) aber auch in der Provence. — Hierzu gehört : II. minus {minor Haussknecht Mitt. Thür. BV. N. F. XI. 61 [1897]). Pflanze kleiner. — Griechenland. C. Debeaiixii'-) (P. pulcheUum rj. Dcbeauxi Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 109 [1910]. — P. Debeauxii Legr. Bull. Soc. Bot. France XXX. 71 (1883]. — P aviculare Debeauxii Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 115 [1897]). Stengel vom Grunde an aufrecht, 3 — 3,5 dm hoch, wenigästig, mit aufrechten wenig und nur in ihrer unteren Hälfte beblätterten Aesten. Blätter linealisch. — So bisher nur in Corsica. (Mediterranes Süd-Frankreich; Spanien; Italien; Bulgarien; Make- donien, Griechenland, mit den Inseln; Armenien.) [^Tj 1175. X 1180. P. aviculare X pulcheUum s. S. 86!). 1179. X 1180. P. patulum X pulcheUum s. unten. Bastard. A. II. b. 2. a. 1179. X 1180. P. pätulum X pulchellum. Q. Unterscheidet sieh von ]'. patulum durch vom Gtuude ästige Stengel, zahlreichere grössere Blütheu von rosa Farbe. Von P. pulcheUum verschieden durch steifen aufrechten Stengel. Früchte fehlschlagend. 1) S. VI. 2. S. 581 Fussu. 1. 2) S. III. S. 693 Fussn. 1. Debeauz v 20. Februar 1910 Toulouse (Su.lre bricfl.). 55* 863 Polygonaceae. Bisher nur in Thessalien, da l>ei uns die Erzeuger kaum zusammen vorkommen, auch nicht zu erwarten. P, patulum X puleheUum A. u. G. Syn. IV (1913). — P. Bellardi X put- chellum {P. pseudo-Belldrdi) Hausskn. Mitt. Thür. BV. N. F. XI. 61 (1897). Halacsy Consp. Fl. Graec. III. 75. Nyman Consp. Suppl. 272 (1889). b. Blüthen au den Spitzen den Stengeln und Zweigen genähert, dort ziemlich dichte längliche bis verlängert-cylindrische Scheinähren bildend. 1181. (19.) P. arenarium. Q. Stengel niederliegend bis auf- steigend, gestreift, ausgebreitet ästig, mit verlängerten Stengelgliedern und meist schlanken zierlichen Aesten. Blätter meist linealischdanzettlich, beiderseits zugespitzt. Tuten zerschlitzt. Wickeln 3 — öblüthig, die unteren entfernt und in den Achseln von sehr kleinen schmalen Blättern, die oberen stets genähert, länger wie das nächst obere Stengelglied, am Grunde nur mit meist ziemlich ganzrandigen Tuten. Blüthenstiele z. T. länger als das Perigon, dieses 2 — 2,5 cm lang. Abschnitte fast rund- lich, weisslich-rosa bis purpurn. Früchte etwa 2 mm lang, ganz glatt und stark glänzend, etwa so lang wie das Perigon, nicht eng von diesen eingeschlossen. An sandigen Stellen, auf Steppen, auf Flugsand, an unculti- virten sterilen Orten nur im südöstlichen Gebiete im Bereiche der Pannonischen Flora. In der Ungarischen Ebene!! meist nicht selten, nach Kern er (ÖBZ. XXV. 257) nicht über 250 m steigend, Kroatien: Bukovec, Legrad, Dubia va. Die Angaben in Dalmatien und Istrien sind unrichtig. Bl. Juli — November. P. arenarium Waldst. u. Kit. Descr. Ic. pl. rar. Hung. I. 69 t. 67 (1802). Rchb. Fl. Germ. exe. 573. Ledeb. Fl. Ross. III. 531. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 1. 100. Boiss. Fl. Or. V. 1035. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 68 t. 210 fig. 1—3. Nyman Consp. 639 Suppl. 272. Richter-Gürke PI. Eur. IL 116. — P. ßöriclum Winter! Index (1788) nach Borbäs Balat. Fl. 341 wohl kaum mit Beschreibung veröffentlicht. — P. Venantiänum1) Clem. Mem. Acc. Sc. Torin. Ser. 2. XVI. 319 (1857) nach Boissier a. a. O. — P. neglectum Bess. Enum. pl. Volh. 45 (1H21) z. T.? vgl. S. 858 und Beck a. a. O. Die oft verkannte Art ist durch die gänzlich blattlosen ziemlieh dichten Schein- ähren unter allen Arten der Avicularia sehr auffällig und leicht kenntlich. In ihrem Hauptverbreitungsgebiete tritt die Art als allererster Besiedle»- der Sandsteppen anf, ähnlich auf sandhaltigem Lehm, Löss etc. (Adamovic Veget. Verb.. Mos. Land. 309; Engl. Botan. Jahrb. XXXIII. 572). (Serbien; Rumänien; Bulgarien; Thrakien; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Sibirien.) |TjT P. eleffanS. Stengel am Gruude holzig. Blätter lanzettlich. Scheinähren verlängert. Wickeln 2— 4blüthig, am Grunde nur mit Tuten. Perigon etwa 3 mal so gross als das von P. patulum. l) Der Grund dieser Benennung ist a a. O. nicht angegeben. Ob nach dem Bpätrömi8chen Dichter Venantius Portunatus, * um 535 bei Treviso f nach 600 als Bisehof von l'oitiers? Polygonurn. 869 Wird aus der Umgebung von Triest angegeben (Tenore a. a. O., Reichen- bach Fl. Germ. exe. 573), wird aber von Marchesetti und Pospichal nicht mehr erwähnt. P. elegant Ten. Fl. Nap, Prodr. Suppl. II. S. LXVI (1823). Fl. Nap. II. 207 t. 35. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 100. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 69. Nyman Consp. 639. Richter-Gürke PI. Eur. IL 115 nicht Ait. resp. Dryand. Eine sehr unsichere uns nicht bekannte Pflanze, die von Reichen b ach u. a. iu die Verwandtschaft der S. 843 erwähnten P. equisetiforme gezogen wird. Boissier (Fl. Or. IV. 1035) erklärt sie zu P. arenarinm gehörig, zu welcher Art sie auch von Arcangeli (Comp. Fl. It. ed. 2. 202) gezogen wird. P. arenarinm kommt aber nicht in Istrien vor, ebenso nicht in Italien. Vielleicht handelt es sich um verschleppte Exemplare der P. arenarinm. oder auch nur um P. Pcrji? Bastard. A. IL b. 1175. X 1180. P. aviculare X pulchellum. 0. Von P. aviculare durch die Tracht verschieden, ebenso durch die in der Blüthenregiou viel schmäleren und kleineren Blätter und durch das rosafarbige fast blumenblattartige Perigon. — Von P pulchellum verschieden durch die dickeren starreren Stengel, die sehr verlängerten Scheinähren mit kürzer gestielten Blüthen, au deren Grunde linealisch-lanzettliche Blätter stehen. Früchte fehlschlagend. Bisher nur in Thessalien beobachtet. P aviculare X pulchellum (P pseudo- pulchellum) Hausskn. in Nyman Consp. Suppl. II. 272 (1890) nur der Name. Mitth Thür. Bot. V. N. F. XI. 61 (1897). Haläcsy Consp. Fl. Graec. III. 75. Richter-Gürke PI. Eur. II. 116. Aus der Gruppe Cephaldp hil on^) (Meisn. in Wall. PI. As. rar. III. 59 [1832]). Blüthenstände köpfchenförmig, die Köpfe meist paarweise gestellt selten einzeln : *t P. capitätum. ü|_. Stengel ästig, wurzelnd, wie die Blätter purpurn be- haart. Blätter oval bis elliptisch, spitzlich, sehr kurz gestielt, beiderseits geöhrt. Blüthenköpfe ziemlich gross und dicht. Perigon hellrosa. Im Himalaja und in China heimisch, als Zierpflanze angepfanzt und an der Riviera an Mauern verwildert: La Mortola (Berger, Schweinf u rth !). P. capitätum Hamilt. in D. Don Prodr. Fl. Ncp. 73 (1825). Meisn. iu DC. Prodr. XIV. 129. B. Stengel entweder windend oder sehr hoch und kräftig, dann ober- B. wärts fast stets wagerecht übergebogen und in der Ebene ver- zweigt. I. Tiniäria2) (Meisn. Polyg. Prodr. 43 [1826] in DC. Prodr. I. XIV. 135 [1856] veränd. Benth. u. Hook. Gen. III. 99 [1880]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 275. — Tiniäria Rchb. Handb. 236 [1837] als Gatt. — BiläerdyMa*) Dum. Fl. Belg. 18 [1827] als Gatt. — Helxine4) L. Spec. pl. ed. 1. 363 [1753] z. T. i) Von uecpaÄri Kopf und cpiAog lieb, befreundet. 8) Wohl von tinea, Motte. Name von P. convolvulue bei Marcel Ins Empiricus aus Burdigala (Bordeaux), einem hohen Beamten des Kaisers Theodosius I. zu Ende des 4. Jahrhunderts. 3) Nach dem Niederländischen Dichter Willem Bilderdijk, * 7. September 1756 Amsterdam f 18. December 18:51 Haarlem (Massart briefl.). 4) S. S. 621 Fussn. 1. 870 Polygonaceae. Link Enum. I. 386 [1821]. Handb. I. 298 [1829]. Mert. u. Koch Deutschi. Fl. III. 61 [1831]. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 87. — Fagopyrum1) Moench Meth. 290 [1794J. DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc." III. 369 z. T.). Stengel (links) windend. Blattstiele vom Grunde der ungewiinperten Tuten abgehend. Wickeln wenig- blüthig, - in den Achseln von Hochblättern oder die unteren in denen von Laubblättern, zu unterbrochenen lockeren Scheintrauben vereinigt. Perigon an der Frucht vergrössert. Die 3 äusseren Periconabschnitte vertieft. Drüsenring fehlend. Staubblätter 8. Narben 3, fast sitzend. Frucht 3 kantig. Nährgewebe hornartig. Wiirzelchen der Kante der Keimblätter aufliegend OO- In Europa nur unsere Arten. 1182.(20.) P. coiivölvulus (Schwarze Winde, Buchwinde; plattd. Klimmup, Wild Baukweite; niederl. : Zwaluwtong, Zwarte Winde, Wen- dom; franz.: Liseron noir, Faux Liseron; it.: Villacchio saettino, Erba leprina; poln. : Rdest Hreczka: wend.: Ziwa Pfnsnica; südslav. : Petesak [nach Sulek]; russ. : Bepe3Ka). (£}. Stengel von weniger als 1 dm bis über 1 m lang, meist kurzhaarig, kantig gestreift, fast stets mehr oder weniger hin- und hergebogen, oft roth überlaufen. Blätter gestielt, im Umriss rundlich bis länglich eiförmig, zugespitzt, am Grunde herzförmig oder fast pfeilförmig, mit dreieckigen Lappen, von sehr wechselnder Grösse. Wickeln 3 — 6 blüthig, gebüschelt. Blüthenstiele kürzer als das Fruchtperigon , nahe unter demselben gegliedert. Perigon etwa 2 — 2,5 mm lang, grün, am Rande und innen weiss ; äussere Perigon abschnitte stumpf gekielt. Frucht runzlig- gestreift, glanzlos, schwarz, 4 — 5 mm lang, dicht vom Perigon ein- geschlossen, sich vom Blüthenstiel ablösend. Auf Aeckern und Gartenland, besonders auf Buchweizen- und Getreidefeldern, an Gemäuern, in Gebüschen, öfter ein lästiges Un- kraut. Wohl im ganzen Gebiete häufig bis gemein. Steigt in Wallis bis 1980 m (Jaccard 311), in Tirol bis 1580 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 100), in Bayern bis 1000 m (Prantl 160), in Ost-Ungarn bis 380 m (Kerner ÖBZ. XXV. 352), in Bosnien und der Hercegowina noch bei 1 300 m (Beck Wiss. Mitt. XI. 423 [143]). Bl. Juli— Herbst. P. Convolvulus L. Spec. ed. 1. 364 (1753). Koch Syn. ed. 2. 713. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 135. Gren. u. Godr. Fl. France III. 54. Pospich. Fl. Oesterr. Küstenl. III. 391. A. u. G. Fl. Nordostd. Flach! 276. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 87 t. 222 fig. 1—4. Rouy in Rouy u. Foucaud Fl. France XII. 93. Nyman Consp. 637. Richter-Gürke PI. Eur. II. 124. — P. volübile Gilib. Exerc. phyt. II. 435 (1792). — Fagopyrum carindtum Moench Meth. 290 (1794). — Polyg. inßstwm Salisb. Prodr. 259 (1796). — P. oonvolvulä- \> 9 cm lang und 1,5 — 5,5 cm breit, öfter an den Rändern 1 — 2 mal ausgeschweift gebuchtet und undeutlich fein gezähnt, etwas knorpelrandig, Unterseite etwas heller, mit 2 — 4 cm langem Stiel. Blüthenstände rispig, bis 5 dm lang. Blüthen 5 — 8 mm im Durchmesser, anfangs weiss, später röthlich. Staubfäden am Grunde behaart. Frucht Bchwarz. Stammt aus den Gebirgen von Turkestan zwischen 1500 und 2000 m, bei uns neuerdings wegen seiner zierlichen uud zahlreichen Blüthenstände gern an Mauern, Lauben und Zäunen, an sonnigen Orten angepflanzt und selbst im nördlichen Ge- biete winterhart, Bl. Juli — October. P. baldschnänicum Regel Act. Hort, Petrop. VIII. 3. 684 (1883). Koehne Deutsche Dendrol. 142. C. K. Schneider 111. Handb. Laubholzk. I. 258. * P. multiflöl'Uin (Thunh. Fl. Jap. I. 169 [1784]) ist dem vorigen ähnlich, aber schwächer windend Blätter 7 — 13 cm lang und 5 — 10 cm breit mit geradem Rande und längerem Stiel. Blüthenstand zierlicher. Blüthen 2 — 3 mm im Durch- messer, rosa. Staubfäden ganz kahl. Frucht gelblich- weiss. — Aus Japan, seltener angepflanzt, Blüht sehr spät. b. b. Stengel krautig, hoch, nicht windend, unterwärts weit hohl. 1184. (22.) (64.) P. cuspidiituin. 2}., Grundachse kriechend ausläufertreibend. Stengel bis über 2 — 3 m hoch, oberwärts reich verzweigt, kahl. Blätter zweizeilig angeordnet, gestielt, gross, bis 13 cm lang, 10 cm breit, breit-eiförmig, ziemlich derb, fast leder- artig, am Grunde gestutzt oder plötzlich verschmälert, oberwärts plötz- lich zugespitzt, Blüthenstände zahlreich, in den Achseln oberer Laub- blätter stehend, ährenförmig, locker, oft gebüschelt oder verzweigt, ihre Achsen kurz behaart mit ziemlich kleinen häutigen Hochblättern. Peri- gon grünlich- weiss; die äusseren Abschnitte am Rücken geflügelt; die Flügel am gegliederten Blüthenstiel herablaufend. Narbe gewimpert. Fruchtperigon vergrössert, die Frucht eiuschliessend. In Ostasien heimisch, seit 1825 in Europa eingeführt, neuerdings vielfach als Zierpflanze in Gärten angepflanzt oder auch auf Aeckern als Viehfutter oder an Waldrändern etc. als Wildfutter angebaut, Aus diesen Anpflanzungen und durch Verschleppung vielfach verwildert, oft zum lästigen unausrottbarem Unkraute werdend und nicht selten schon weitab von aller Cultur völlig heimisch geworden. Vgl. F. Hock Beih. Bot, Centrbl. XV. 398, XVIII. 81, XXVI, 423. Bl. August bis September. P. cuspidatum Sieb. u. Zucc. Fl. Jap. Farn. nat. II. 84 (1844). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 130. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Robb. Ic. XXIV. 89 t. 225 fig. 1—5. Bot. Mag. t. 6503. i) Nach dem Fundorte, dem Chanat Baldschuan. Polygonura. Fagopyrum. 875 — P. Sieböldi1) der Gärten ob auch Meisn. in DC. Prodr. XIV. 136 (1856)? — P. giganUum der Gärten, Beckhaus Fl. Westf. 777 (1893). Durch die kriechenden Grundachsen sich sehr stark vermehrend, mit ihnen sogar die Schüttung der Wege oft durchbrechend und auftreibend. — Die hohlen Stengel werden von der Jugend als Rohre benutzt. 1185. (23.) (65.) P. Saclialinense. %. Noch kräftiger als vorige. Stengel kantig gestreift, nicht so breit-ästig. Blätter läng- lich-eiförmig, sehr gross, bis 3 dm lang, 1,5 dm breit, zugespitzt, die unteren am Grunde s ch wach - h er z form i g, die oberen am Grunde gestutzt, unterseits mit vorspringenden Nerven, graugrün. Blüthenstände achselständige Scheintrauben. Blüthen grünlich-gelb. Auf der japanischen Insel Sachalin heimisch, seit 1869 in Europäi- schen Gärten, gleichfalls neuerdings vielfach, wenn auch nicht so häufig wie vorige, in Gärten und als Vieh- oder Wildfutter angepflanzt, ver- wildert fast noch leichter als vorige, nicht selten völlig eingebürgert, und sicher nicht wieder aus unserer Flora verschwindend. Vgl. Hock Beih. Bot, Centrbl. 11. XV. 398. Bl. September, October. P. sachaünense F. Schmidt in Maxim. Primit. Fl. Amur. 233 (1859). Nichols. Dict. Gard. III. 185. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 89. Bot. Mag. t, 6540. Wo die Pflanze mit P. cuspidalum zusammentrifft, ist nieist zu bemerken, dass die letztere Art bald unterdrückt wird ; so viel starkwiichsiger erweist sich die erstere. 256. FAGOPYRUM2). ([Tourn. Instit. 511 t. 290] Gilib. Exerc. phyt II. 435 [1792]. Moench Meth. 290 [1794] z. T. Gaertn. De fruct. IL 182 t. 119. Meisn. in DC. Prodr. XIV. 143. Benth. u. Hook. Gen. III. 99. Nat. Pfl. III. l.a. 29. — Polyg onum sect. Helxine 3) L. Spec. pl. ed. 1. 363 [1753] z. T. — Polygonum Sect. Fagopyrum DC. in Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 369 [1815] z. T. Link Enum. I. 386 [1821]. Meisn. Polyg. 43, 61; [subgen.]. Wohlfarth in Halber- Wohlf. Koch's Syn. II 2249. — Phegopyrum*) Peterm. Fl. Bienitz 92 [1841] vgl. ÖBZ. XLI. [1891] 168.) (Buchweizen, Heidekorn [eigeutl. Heidenkorn], in Süd-Tirol: Blende, Plent; plattd. : Bookweten, Baukweiten, Bookweiten; niederl. u. vlaem.: Boekweit; dän.: Boghvede; franz.: Sarrasin, Bouquette; ital. : Grano saraceno, Sarasin, Faggina; rum.: Riscä, Tätarcä; poln.: Tatarka, Gryka; wend.: Pfusnica, Psusnica; böhm. : Pohanka; kroat. u. serb. : Hajda, Hajdina, Heljda, Elda; russ. : Tpe^a; litt.: Grikkadz; ung. : Pohanka.) 1) S. I. S. 188 Fussn. 1, 2. Aufl. S. 283 Fussn. 2; IV. S. 583 Fussn. 5. ~) Zuerst bei Dodoens. Von fagus Buche und jiVQÖg Weizen, sehr schlecht gebildet, TJebersetzung des deutschen und niederländischen Namens, der sich auf die Aehnlichkeit der Frucht mit den Buchein bezieht. Phegopyrum (von cptjyög s. S. 443) ist correct gebildet, weicht aber zu sehr in den Anfangsbuchstaben ab. 3) S. S. 621 Fussn. 1. S76 Polygonaceae. S. S. 800. Pflanze kahl, Stengel aufrecht, meist ästig, saftig. Blattstiel am Grunde der kurzen, schiefgestutzten, ungewimperten Tuten abgehend. Blätter glänzend, dreieckig-herzförmig oder etwas spiess- förmig, öfter zugespitzt, die obersten kurz gestielt. Wickeln in den Achseln von Hochblättern, Scheintrauben bildend. Blüthen massig gross, heterostyl. Perigon 5 theilig, blumenkronenartig, mit gleichen an der Frucht nicht vergrösserten Abschnitten. Staubblätter 8. Frucht- knoten von einem drüsigen Ringe umgeben. Griffel 3. Frucht 3 kantig, aus dem Perigon hervorragend. Keimling innerhalb des mehligen Nähr- gewebes liegend, mit sehr breiten, flachen, mehrfach zusammengefalteten Keimblättern. Nur unsere beiden Arten. 1186. (1.) (66.) F. fagopyrum (ausser den oben angeführten Namen: Hadea, Grütze, Grücken, Haritsch, Hainsch, Hänscb, Tadder [Schleswig, nördl. d. plattdeutschen Gebiets]; franz.: Ble noir; poln.: Poganka, Hreczka). Q). Stengel aufrecht, meist 1,5 — 6 dm (in der Heide verwildert oft nur 0,5 — 1 dm) hocJv zuletzt fast stets roth, ästig. Blätter lang gestielt, herzförmig, so lang oder länger als breit, mit rundlichen, seltener eckigen Lappen, am Rande meist ausgeschweift, zugespitzt. Tuten kurz. Scheintrauben gestielt, meist doldenrispig ge- häuft, blattachsel- und scheinbar endständig, ihre Achse oft einreihig be- haart. Hochblätter nur am Rande häutig durchscheinend. Blüthenstiel über der Mitte gegliedert, etwa so lang als das Perigon. Dieses weiss oder röthlich, am Grunde grün, etwa 3 — 4 mm lang. Drüsen- ring gelb. Frucht mit scharfen, ganzrandigen Kanten, kastanienbraun, etwa 5 mm lang, anfangs glänzend, später matt. Aus Ost-Central-Asien stammend, bei uns hier und da auf leichtem Boden gebaut, besonders in den Heidegebieten häufig; neuerdings ist die Cultur im Rückgang begriffen, da auch die ar.nen Böden durch den künstlichen Dünger produktionsfähig gemacht werden ; auch nach der Ernte der Hauptfrucht besonders am Südfusse der Alpen angebaut. Nicht selten auch auf Aeckern als Unkraut, an Wegen, in der Heide und selbst auf lichten Waldplätzen einzeln oder in Menge auftretend aber oft unbeständig und wandernd. Die Cultur steigt in Tirol bis 1200 m (Dalla Torre u. Sarnth. VI. 2. 102), in Kärnten bis 1700 m (Pacher II. 48), in Ost-Ungarn bis 350 m (Kern er ÖBZ. XXV. 352). Bl. Juni— August(— October!). F. Fagopyrum Karsten Deutsche Flora 522 (1883). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. — Polygonum Fagopyrum L. Spec, pl. ed. I. 364 (1753). Rchb. Fl. Geim. exe. 574. Koch Syn. ed. 2. 713. Nyman Consp. 639. — Fagopyrum sagittatum Gilib. Exerc. phyt. II. 435 (1792). Beck in Rchb. Ic. XXIV. 90 t, 226 fig. 1—6. Richter-Gürke PI. Eur. II. 125. — Fag. esculentum Moench Meth. 290 (1794). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 143. — Polygonum Cereale Salisb. Prodr. 259 (1796). — Fagop. sarracenicum Dumort. Fl. Belg. Prodr. 18 (1827). — Fagop. vulgäre Nees Gen. Fl. Monochlam. 53 Fagopyrum. 877 (1835). — Fagop. Cereale Rafin. Fl. Teil. III. 10 (1836). - Kuno- kale1) carneum Rafin. a. a. O. 12 (1836). — Phegopyrum esculentnm Peterm. Fl. Bienitz 92 (1841). Der Buchweizen wurde vermuthlich zuerst von den Bewohnern der Ost- asiatischen Steppengebiete, wo er vom Baikal-See bis zur Mandschurei wild wächst, in Cultur genommen. Von da verbreitete sich der Anbau vom 10. Jahrhundert an nach China und gelaugte, wohl sicher durch die Züge der Mongolen, gegen das Ende des Mittelalters nach Ost- und später auch nach Mittel- und West-Europa. Sichere Angaben besitzen wir nur aus Mecklenburg 1436 (Lisch Meckl. Archiv VIII. 136, Pritzel Sitzb. Naturf. Freunde Berlin 1866. 15) und aus Frankreich etwa 100 Jahre später von Euellius (de stirp. nat. 324 [1536]) und Champier (Bruyorinus Campegius de re cibaria 1530? erschien 1560). Die Namen in den Europäischen Sprachen deuten nur zum Theil auf die Tatern (Mongolen, später Zigeuner), sonst auf die Saracenen (allgemeiner Name der Mohamedanischen Völker Asiens, ursprünglich ein Araberstamm der Sinai-Halbinsel) und selbst (Grücken, Gryka, Hreczka, Tpe^ai auf die Griechen, deuten also nur im Allgemeinen, wie auch Heiden körn, südsl. Heljda auf fremden Ursprung. Buchweizen bez. das plattdeutsch-nieder- ländische Boekweit wurde nach der Aehnlichkeit der Frucht mit der Buchecker gebildet; letzteres ist als Bouquette ins Französische übergegangen. Blende (Plent) ist aus dem Namen des Nord-Italienischen Nationalgerichts Polenta entstanden ; in den östlichen Alpen wird der allgemein beliebte Sterz aus „Heidekorn" bereitet, ebenso sind in der Lausitz aus Buchweizenmehl gebackene „Punzen" und bei den Wenden und Dänen die Buchweizengrütze Nationalgerichte (vgl. A. de Candolle Origine des plantes cultivees 279, Hehn Culturpfl. 6. Aufl. 494, Buschan Vorgesch. Bot. 12). Aeudert ab : B. emarg inätum (Polygon» m emarginatutn Roth Catal. Bot. I. 48 [1797J. — Fagop. emarginatutn Meisn. in DO Prodr. XIV. 143 [1856]). Blätter länger zugespitzt, auch die oberen der Pflanze gross und oft genähert. Scheintrauben ziemlich dicht, gleichfalls oberwärts genähert. Frucht breit-dreieckig bis fast rundlich, an den Kanten fast geflügelt scharf. — Soll aus China stammen, öfter angebaut und dann meist mit allen Uebergängen zum Typus. Ob nur eine dickfrüchtige Culturform ? — Goiran (Bull. SB. It. 1901. 276) beschreibt Pol. fag. laxum Stengel sehr schlaff, pusillum klein, dicht rasig. Wohl nur eine Missbildung, entsprechend der m. rostralum von Polygonum aviculare (vgl. S. 861) ist m. pyramidätum (F. escul. ß. pyramidatum Meisn. in DO Prodr. XIV. 143 [1856]. — Polyg. pyramidatum Lois. Mein. See. Linn. Par. VI. 411 [1827]. — Fag. sagittatum b. pyramidatum (üirke in Richter-Gürke PI. Eur. 11. 125 [1897J). Frucht an der Spitze lang verschmälert. — Hier und da mit dem Typus. (Wohl fast in ganz Europa hier und da eultivirt.) * 1186. X 1187. F. fagopyrum X Tataricum s. S. 878. 1187. (2.) (67.) F. Tataricum (niederl. : Franschmannen, Reeboek- weit; poln. und böhm.: Tatarka). Q. Oft etwas höher, nieist 3 — 8 dm hoch. Stengel auch zuletzt meist grün. Blätter meist breiter als lang, heller grün. Scheintrauben meist verlängert, locker bis unterbrochen, gestielt, oft einzeln. Blüthen grün, klein. Frucht weit aus dem Perigon hervorragend, eiförmig-dreieckig, an den Kanten stumpf- lich, buckelig- warzig ausgeschweift. 4 — 6 mm lang, dunkel- braun, matt. Sonst wie vorige. 1) S. S. 812 Fussn. 2. 878 Polygon aceae. In Sibirien und im westlicheren Central-Asien heimisch, mit der Buchweizencultur bei uns eingeschleppt und als Unkraut auf Aeckern last nur, aber in vielen Gegenden fast regelmässig unter demselben; bald zahlreich, bald zerstreut. Selten angebaut. Bl. Juli — September. F. tataricum Gaertn. De fruet. II. 182 t. 119 (1791). Meisn. in DC. Prodr. XIV. 144. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 276. Beck in Rchb. Ic. XXIV. 90 t. 227 fig. 1—5. Richter-Gürke PI. Eur. II. 125. — Polygonum tatarienm L. Spec. pl. ed. 1. 364 (1753). Rchb. Fl. Germ. exe. 574. Koch Syn. ed. 2. 713. - Fagopyrum sub- dentatum Gilib. Exerc. phyt. II. 436 (1792). — Fagop. dentatum Moeneh Meth. 290 (1794). — F. rotundatum Babingt. Trans. Linn. Soc. XVIII. 117 (1841). — Phegopyrum tatarienm Peterm. Fl. Bienitz 92 (1841). Wird wegen ihrer grossen Aehnliehkeit mit F. fagopyrum oft übersehen, unter- scheidet sich aber besonders kurz vor der Ernte schon von Weitem durch die grünen Stengel. Pflanze meist grösser und kräftiger als der angebaute Buchweizen. Die Geschichte des F. Tatarienm ist noch weniger bekannt als die des gemeinen Buchweizens; doch ist es nicht zweifelhaft, dass er aus seiner westlicher als die 3es letzteren gelegneren Heimat ungefähr um dieselbe Zeit nach Europa gelangte. Seine Cultur empfiehlt sich durch seine grössere Widerstandsfähigkeit gegen Frost; doch steht die Qualität des Mehles dem aus F. fagopyrum bereiteten nach. B. edtntulum (Waisbecker Mag. Bot. Lap. VII. 54 [1908]). Frucht lang-pyra- midal, mit glatten geraden Kanten ohne Höcker. — Ungarn. 1186. X 1187. F. fagopyrum X Tataricum s. unten. Bastard. 1187. X H87. F. fagopyrum X Tataricum. Q. Pflanze meist gross und kräftig. Blätter hellgrün, etwa so breit wie lang. Scheintrauben einfach ährenförmig oder z. T. doldig gestellt. Blüthen ziemlich gross. Perigon grün, die Abschnitte mit weisslichem bis röth- lichem Rande. Frucht um die Hälfte hervorragend, mit 1 — 2 oder auch ohne Höcker an den stumpflichen bis etwas scharfen Kanten. Mit den Erzeugern hier und da. Wir sahen öfter Pflanzen, die in der Tracht dem F. Tataricum ähnlich waren, aber die angegebenen Merkmale zeigten. Bei der Aehnliehkeit der Erzeuger wohl oft über- sehen. F. fagopyrum X Tataricum A. u. G. Syn. IV (1913). — Polygonum Fagopyrum X tataricum O. Kuntze Fl. Leipz. 74 (1867). — Fagop. suqittatum X tataricum Gurke in Richter-Gürke PI. Eur. II. 125 (1897). Beck in Rchb. Ic. XXIV 90. — Fagop. Kit ntzeix) Beck a. a. 0. (1907). (Bisher nur im Gebiete.) l) Nach Dr. Otto Kuntze, * 23. Juni 1843 Leipzig f 28. Jan. 1907 San Elemo (Riviera). Bis 1875 Kaufmann, machte K. 1874/6 eine Reise um die Erde und später auch weile Reißen in die Kaspischen Gebiete und in America, auf denen er reiche Pflanzeusammlungen machte, die grösstenteils auch von ihm bearbeitet Fagopyrum. Antigonon. 879 Unterfamilie. C0CC0L0B0IDEAE. (Dammer in Nat. Pfl. III. l.a. 8, 30 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 141. — Coccolobeae Rchb. Consp. 163 [1828].) S. S. 693. Von den beiden Tribus werden im südlichen Gebiete im Freien, im nördlichen in Hänsern häufiger cnltivirt nur Arten der Tribus. COCCOLOBEAE. (Benth. in Benth. u. Hook. Gen. III. 91 [1880] verändert Dammer Nat. Pfl. III. l.a. 8, 30 [1892]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 141.) Von den 5 Gattungen, ausser einer der unten erwähnten aus dem neueren America, besonders Süd- und Mittelamerica stammend, werden seltener und in unserem ganzen Gebiete nur in Gewächshäusern angepflanzt Arten von Co ccöloha i) (L. Syst, ed. 1. 1007 [1759] vgl. Lindau in Engl. Bot. Jahrb. XIII. 105 1 1890]), und zwar besonders sehr grossblättrige Arten als Blattpflanzen, die durch ihre sehr grossen Blätter öfter manchen Fieus- Arten ähnlich werden. Ueb er sieht der Gattungen. A. Perigon zur Fruchtreife trockenhäutig, keine Flügel ausbildend. Antigonon. B. Perigon zur Fruchtreife fleischig, tief 5 spaltig. Mnehlenbeckia. * ANTIGONON*). (Endl. Gen. 310 [1837]. Nat. Pfl. III. 1 a. 30.) S. oben. Stengel am Grunde verholzend, sonst krautig, letzte Auszweigungen in Banken endigend. Blätter abwechselnd, die oberen zu Banken umgebildet. Tuten klein bis sehr klein, mitunter sogar undeutlich. Perigon 5- — 6 th eilig, die äusseren Abschnitte bei der Fruchtreife sich stark vergrössernd, flügelartig. Staubblätter 7 — 9, am Grunde zu einem Binge mit kurzen Zwischenzähnchen verbunden. Griffel wurden. OKtze. ist Verfasser einer Anzahl botanischer und geologischer Schriften, von denen wir hier nur seine Taschenflora von Leipzig, Leipz. 1867 nennen. All- gemeines Aufsehen erregte er in den letzten beiden Jahrzehnten durch seinen mit fanatischem Eifer durchgefühlten Kampf für extremste Anwendung des Prioritäts- prineips bei der Benennung der Gattungen lind Arten. In seiner Bevisio genenim plantarum (I. IL 1891, III. 1898), immerhin einem brauchbaren Nachschlagewerk, trug er kein Bedenken viele Gattungen und + 40 000 Arten umzutaufen. Dies radicale Verfahren fand namentlich in Nord-America nicht wenige Anhänger, wurde aber von der grossen Mehrzahl der Systematiker, auch von den 3 Nomenclatur- Congresseu in Genua 1892, Wien 1905 und Brüssel 1910 abgelehnt Er veröffent- lichte noch 1903 in Stuttgart ein Lexicon generum Phanerogamarum (mit Toni von Post) und eine Nomenclaturae botanicae codex brevis maturus. >) Von KOKüög Beere und Aoßög Lappen, wegen des fleischigen Fruohtperigons. *) Von ävzl gegen, anstatt nach Analogie von Polygonum s. S. 800 Fussu. 1 und S. 840 Fussn. 1 gebildet. 88 ) Polygonaceae. 3 mit kopfförmigen Narben. Frucht dreikantig. Würzelehen der Spalte der Keim- blätter anliegend: OO- Etwa 4 Arten in Mexico und Mittel- America. * A. leptopns M. 2J. — f). Stengel ziemlich hoch kletternd, ziemlieh dünn, mit feinen Ranken sich vielfach festheftend. Blätter eiförmig bis länglich-eiförmig, scharf zugespitzt. Blüthen meist zu 2 oder 3, vcrhältnissmässig ansehnlich. Aeussere Perigonblätter zur Fruchtzeit breit-herzförmig, etwa 2,5 — 3 cm lang, stumpflich, netzaderig. In West-Mexico heimisch, bei uns hier und da als Ziergewächs angepflanzt. Bl. Spätsommer. A. leptopw Book u. Arn. Bot. Beechey vor. 308 t. 69 (1841). *f MUEHLENBECKIA2). (Meisn. Gen. 316 Comm. 227 [1840]. Nat. Pfl. III. l.a. 32. — Sarcogonum3) G. Don in Sweet Hort. Brit. ed. 3. 577 [1839].) S. S. 879. Meist Sträucher, seltener (nicht hei uns) Halbsträucher, oft windend. Blätter gross, klein oder fast ganz fehlschlagend oder hinfällig. Blüthen vielehig oder durch Fehlschlagen 2 häusig. Perigon tief 5 spaltig, an der Frucht mehr oder weniger fleischig. Staubblätter 8 — 9, in den weiblichen Blüthen öfter staminodial. Griffel 3 oft kurz, mit breiten bis gelappten oder gewimperten Narben. Keimling der Spalte oder dem Rücken der Keimblätter anliegend o() oder CO- Gegen 20 Arten von Australien und Neuseeland über die Inseln des Pacifischen Oceans bis nach Süd-America verbreitet. — Nur selten wird an der Riviera etc. angepflanzt .1/. Cunninghdmi*) (F. v. Müll, in Benth. Fl. Austr. V. 276 [1870]) aus Australien. A. A. Stengel windend, stielrund, nicht flach. Gleichfalls ziemlich selten ist die hierher gehörige M. Chilensia (Meisn. in DC. Prodr. XIV. 147 [1856]). Narbe papillös, Blätter ohue Seitennerven, von Chile bis Mexico. -- Ebenso M. adpressa (Meisn. Gen. Comm. 227 [1840]. — Polygonum adpressum Labill. Nov. Boll. pl. I. 99 t. 127 [1804]. Bot. Mag. t. 3145). Narbe gewimpert. Sehr hoch und kräftig schlingend. Blätter herzförmig bis breit-länglich, am Grunde gestutzt, stumpf bis spitz, an jungen Pflanzen oft dreilappig. Blüthen sehr zahlreich in rispigen Trauben. — Australien. — Am häufigsten ist: *f M. complexa. h. Bis 3 (oder 4) m hochkletternd, sehr dicht ästig, Zweige mit dunkelbrauner Rinde, sehr dünn und fein. Blätter klein, meist nur 1 — 2 cm lang, rundlich bis breit-eiförmig, stumpf oder spitzlich. Tuten deutlich aber klein. Blüthen an kür- zeren Seitenzweigen, einzeln oder zu wenigen büschelig in den Blatt. 1) Von JUjizög dünn und novg Fubs d. h. Blüthenstiel. 8) Nach Gustav M ii h 1 cn heck . * 2. Jan. 1798 Maikiicli (Ste. Maiie-aiix-iuines, Elsass) + 21. Nov. 1845 Mülhausen, Arzt daselbst, um die Flora des Elsass, nament- lich der Vogesen, sowie um die Keontniss der Moose und Pilze des Elsass verdient. ::i Von odQ$ Fleisch nach Analogie von Polyqonum gebildet. i) S. I. 2. Aufl. S. 361 Fussn. 1, II. 2. S. 359 Fussn. 12. Antigonon. Muehlenbeckia. 881 achseln, grünlich. Früchte mit wachsig-weisslichen fleischigen Perigon- abschnitten zwischen denen die dunkle Frucht gleich einem „ä jour" gefassten Edelsteine sitzt. Narben papillös. In Neuseeland heimisch, erst seit 1870 in Europäischen Gärten, aber bereits sehr verbreitet. Im nördlichen Gebiete nur in Gewächs- häusern und Zimmern gezogen und im Sommer im Freien, im Mittel- meergebiete aber völlig winterhart und oft ganze Sträucher mit dem dichten Geflecht ihrer Zweige überziehend und hier und da verwildernd, auch aus Samen!! Bereits in England hart!! Bl. Juli — August. M. complexa Meisn. Gen. Comm. 227 (1840). Nichols. Dict. Gard. II. 390. C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 259 fig. 165 1. ßerger Hort. Mortol. 220. — Polygoniim complexum A. Cunn. Ann. Nat. Hist. I. 454 (1838). Wegen seiner ausserordentlichen Zierlichkeit sehr beliebt und auffällig, ist in der Tracht der Fuchsia procumbens nicht unähnlich. * M. sagittifölia. f). Blätter deutlich pfeilförmig, am Grunde mit mehr oder weniger spitzen Ecken, meist 3 — 7 cm lang und 1 — 4 cm breit, 0,5 — 1,5 cm lang gestielt. Blüthen klein, in Rispen am Ende kurzer Seitenzweige, weisslieh, zweihäusig. Iu Süd-A.merica von Buenos-Ayres bis Süd-Brasilien heimisch, bei uns hier und da im Mittelmeergebiete angepflanzt. 31. sagittifölia Meisn. Gen. Comm. 227 (1840). C. K. Schneider 111. Handb. Laubh. I. 259 fig. 165e— k. B. Zweige nicht windend, fast blattartig flachgedrückt. Narbe ge- B. wimpert. * 31. platyclados t). f|. Kahl. Stengel meist spärlich beblättert, längs ge- streift, an den Knoten quergegliedert erscheinend. Blätter eiförmig-rhombisch, spitz, mit stumpfen oder spitzen Seitenecken bis fast pfeilförmig, hinfällig. Blüthen büschel- förmig an den Kanten der flachen Stengel kurz gestielt, weiss. Perigon zur Frucht- zeit hellroth, zuletzt dunkelpurpurn. Auf den Salomonsinseln heimisch, bei uns nur im Mittelmeergebiete winter- hart, im übrigen Gebiete nur im Sommer im Freien. Bl. fast den ganzen Sommer. M. platyclados Meisn. Bot. Zeitg. XXII. 313 (1865). Nichols. Dict. Gard. II. 390. Berger Hort. Mortol. 220. — Coccoloba platyclada F. v. Müll. Bot. Mag. 5382 (1863). l) Von ndaivg breit und nAdöog Zweig. Aschers oii u. Graebner, Synopsis. IV. 56 Register des vierten Bandes. Die cursiv gedruckten Namen sind Synonyme, die mit kleiner Schrift gedruckten Namen von Sectionen und Untergattungen. Abelicea 568. Acetosa Sect. Ruuiex 765, 789. Acetosella Sect. Rumex 782. Aconogonum 840. Aeontogonum Sect. Polygo- nuni 840. Acuminatae Sect. Betula 387. Adicea 617. Aegiri 31. Aegirus Sect. Populus 15, 31. Aigeiros 31. Albae 390, 530, 534. Albae Sect. Betula 387, 390. Albae Sect. Salix 57, 78. Albidae Sect. Populus 16. Aldrovandia 1. Ahuuter 413. Alnobetula Sect. Alnus 413 A In US 386, 412. Amentaceae 369. Amygdalinae 74. Antigonon 879. Apetalae 2. Apocarya Sect. Carya 367. Apohicoria 367. Arceuthobieae 667, 668. Arceuthobieae 668. Arcenthobiees 668. Arceuthobium 06N. Archichlamydeae 2. Argentoae Sect. Salix 123. Aristolochia 6SO. Aristulochiaceae 077. Aristolochiaceae 689. Aristolochiae 677. Aristolochiales 5, (»77. Aristolochieae 678, 680. Arislolochicae 677. Artocaipaeeae 584. Artocaipeae 584, 585. Aitocarpeac 584. Artocarpoideae 575, 584. Asareae 677, 678. Asarum 677, 67N. Atiaphaxideae 798. Atraphaxis 798. Avicularia Sect. Polvgonum 842. Balsamifera 49. Banksia 638. Banksicae 629, 638. Bergeria 694. Betula 386. Betulaceae 369. Botulaster Sect Betula 387. Betulastra 413. Betuleae 370, 386. Bistorta Sect. Polygonum 801. Blepharocarpus Sect. Ulmus 547. Boebmeria 620. Boehmerieae 602, 619. Brachystylae Sect. Salix ~>6, 58, 60, 61, 93, 189. Broussonetia 582, 583. Broussouetieae 576, 581. Bucephalophora 700. Calothyrsus Sect. Grevillea 033. I lalycanthaceae 5. Candicans 50. Cannabineae 595. Cannabis 595, 59S. Cannaboideae 575, 595. Capreae Sect. Salix 58, 93. ( 'aprifieus 587. Carpineae 370. Carpimts 371. Carya 356, 365. Casanophorum 440. Castanea 434, 440, 457. Castanophorum 440. Casuarina 8. Casuarinaceae 8. Casuarineae 8. Celtideae 567. Celtidoideae 546, 567. Celtis 568, 570. Centopodium 697. Centrospermae 5. Cerris Sect. Quercus 140, 457. Cerroides 530. Chalazogamae 8. Chamaebetula 404. Ghenopodiaceac 694. Choripetalae 2. Choristandrae Sect. Salix 58, 93. Chrysobalanus Sect. Pasania 444. Clistostigmata 678. Coccifera 463. Coccolobeae 879. Coceolobeae 879. Coccoloboideae 693, 879. Coiletia 570. Comandra 641, 643. Comptonia 354. Conchium 633. Conocarpus 628. Conogynoides Sect. Hakea 634. Coryleae 370. Corylua 371, 378. Corymbosa Sect. Eiiogonuni 696. Register. 833 Costatae Sect. Betula 387. Cudrania 585. Cudranus 585. Cupuliferae 369, 433. Cyclobalanopsis Sect. Quercus 446, 447. Cypriotes 469. Cyrtostylis Sect. Banksia 639. Cytinaceae 689. Cytineae 690. Cylineae 689. Cytinus 690. Dahurieae Sect. Betula 390. Densiflora 811. Dentatae 533. Deserticolae Sect. Rheum 793. Diatypetalae 2. Diandrae Sect. Salix 56, 57, 64, 78. Diceras 576. Dicotyleae 1. Dicotyledonea 1. Dicotyledoneae 1. Dicotyledones 1. Didymadeniae Sect. Salix 56, 60. Dilleniaceae 7. Diplolobus Sect. Aristolochia 683. Distegocarpus Sect. Carpinus 372 DUrackyceras 576. Ditrachyceros 576. Diversipilosae 531. Dolichostylae Sect. Salix 59, 60, 167, 200. Donia 789. Dorstenia 576. Dorstenieae 576. Dryoptelea 550. Dubreuillia 617. Durelia 620. Duschekia 413. Eichenarten, Schlüssel zum Bestimmen 538 — 544. Elaeobalanos 530. Eleutheropelalae 2. Embothrieae 629, 636. Embothrium 636. Emex 697. Encycla 694. Endodaca 681. Endodeca 681. Endotheca 681. Enerves Sect. Hakea 635. Ericaceae 2. Eriogoneae 693, 694. Eriogoninae 694. Eriogonum 694. Erythrobalanos 448. Erythrobalanus Sect. Quercus 446, 448. Eseulus 474. Espinosa 694. Eualbae Sect, Betula 390. Eualnus 416. Euaristolochia Sect. Aristo- lochia 683. Euasaruni Sect. Asarum 678. Eubanksia Sect. Banksia 638. Eubetula Sect, Betula 387. Eucarpinus Sect. Carpinus 372. Eucarya Sect. Carya 365. Eucastanea 441. Eucytinus Sect. Cytinus 691. Eudodeca 681. Eueriogonum Sect. Eriogonum 695. Eugrevillea Sect. Grevillea 631. Euhicoria 365. Euhakea Sect. Hakea 635. Eulapathum Sect. Rumex 702. Eulorantheae 665. Euloranthus Sect. Loranthus 666. Eumoreae 576. Eupasania Sect. Pasania 445. Eupopulus Sect. Populus 15, 31. Europaecola 666. EuropicolaSect.Loranthus666. Eusyce Sect. Ficus 587. Euthesiuni Sect. Thesium 645. Euulmus Sect. Ulmus 547. Euviscum Sect. Viscum 670; Exogeneae 1. Fagaceae 369, 433. Fagales 4, 369. Fagineae 433. Fagopyrum 800, 875. Fagus 434. Faya 353. Ficeae 585. * Kiens 586. Folliculares 629. Forskaelea 602. Forskahlea 602. Forskalea 602. Forskalia Sect. Urtica 602. Forskalieae Sect, Urtica 602. Forskohlea 602. Fragiles Sect. Salix 57, 70. Grcilactoglychia 586. Gale Sect. Myrica 352. Gallifera Sect. Quercus 447, 472. Galoglychia 586. Geraniales 6. Glabriflorae Sect, Hakea 636. Glossula 683. Grevillea 629. Grevilleeae 629. Grevilleoideae 629. Grevilleoides Sect. Hakea 634. Guaco 688. Gymnolobus Sect. Aristolochia 688. Gyninothyrsus Sect. Alnus 416. Haematolepis 690. Hakea 629, 633. Hamiltonia 643. Hastatae 152. Helxine 621. Helxine Sect,Polygouum875. Hemiptelea 568. Herbaceae Sect. Salix 56, 64. Heteradeniae Sect. Salix 57, 74. Heterolapathum 700. Heterophyllus 463. Hexostylis 678. Hicoria 365. Hicorius 365. Hocquartia 681. Houtouynia 11. Houttuynia 10, 11. Houtuynia 11. Humiles 404. Humulus 595. Hypocistis 690, 691. Hypolepis 690. Hex Sect, Quercus 447, 469. Incanae Sect. Salix 00, 189. Ioxylon 582. Juglandaceae 355. Juglandales 4, 355. Juglandeae 355. Juglans 356, 35S. Juliflorae 369, 544. 56* NX 4 Register. Koenigia 69 I. K,„ nigieae 69 l. Coenigiinae 694. Eiapathnm Sect. Rumex 699. Laporlea 603, 616. Lanraceae 5. Laurifolia 4 7. Lepidobalanus Sect. Qucrcus 146, 45«. Leucadendron 628. Leucadendrum 628. Leuce Sect. Populus 15, 16. Leucobalanus 530. Leucoideae Sect. Populus 15, 51. Linosyris 64.~>. LissostylisSect.Grevillea 631. Lomatia 636, 637. Longistylae Sect. Hakea 635. Loranthaceae 664. Lorantheae 6(>5. Lorantheae 664. Lorauthineae 640, 604. Loranthoideae 665. Loraothus 665. Lacid&e Sect. Salix 56, 61. Lupulua 595. „Marlnira 582. Maclara 5S2. Macounastrum 694. Macrocarpae 533. Macrophthalmum 586. Madocarpus Sect. Ulm us ööö. Malvales 7. Hangleaia Sect. Grevilli Manglesioides Sect. Hakca 634. Meiostylae Sect Salix 58, 130. Mesostylae. Melanobalanus 448. Mirica 351. Monadeniae Sect. Salix 58,93. Monoehlamydeae 2. Monocotylcdones 3. Monticolae Sect. Ilheum 7'.'3. Moraceae 545, 575. Moreae 576. Mureae 575. Morella Sect Myrica 353. Moroideae 575- Morophorum 576. Morus 576. Muehlenbeokia 8*0. Myrica 351. Myricaceae 351. tfyricales 4, 351. fifyriceae 351. Myrtiflorae 7. Mvrtosalix Sect. Salix 59,161. Nanae Sect. Betula 387, 404. Nibo 697. Nigra 449. Nigrae Scot. Quercue 446,449. Nivea 18. Nucatnenlaceae 628. Nyctagioaceae 2. Nymphaea 3. Oncostylis Sect. Banksia 6 J8. Opuntiales 7. Oregoniutu Sect. Eriogouum 696. Oreoplelea 547. Orthostylis Sect. Banksia 639. Ostrya 371, 376. ( »svridcae 641- Osyris 641, 642. Oxylapathon 789. Oxylapalhum 698. Oxyria 789. I'nrania 367. Papyrius 583. Parietales 7. Parietaria 621. Parietarieae 602, 620. Pasania 43.4, 444. Pentandrac <>1. Peperomia 12. Persicaria Sect. Polygouum 808. I'crsooniodeae 628. I'hai macosycca 586. Phegopyrum 875. I'hellos Sect Quercus 446,448. Phelypea 690. Phylunfoliae 130. Phyllothyraus 416. Pilea 617. Piperaceae 10, 11. Piperales 3, 9. Piagiostigma 587. Platycaria 356. Platypodiuni Beet, Kumex 700. Pleonandrae Sect. Salix 56, 57, 61, 74. Pleuropterus Sect. Polygon um 873. l'odocenlrum 697. Poyonolrophe 587. Polygonaceae 692. Polygonales 5, 692. Polygoneae 798, 800. Polygoneae 692. Polygonoideae 693, 798. Polygonum 800. Polyqonum Sect. Fagopyrnm 875. Polygonum Sect. Ilelxinc875. Polypelalac 2. Populus 14. J'rinos 531. Prinos Sect. Quercus 447,530. Procrideae 602, 617. Protea 628. Proteaceae 628. Proteales 5, 627. Proteeae 628. Pruinosae Sect. Salix 59, 167. Pseudalnus 416. Paeudoumbetlatd 695. Pterocarya 356. Ptyehocarpa Sect. Urevillea 632. Puuicea Sect. Grevillea 631. Purpureae Sect. Salix 60, 192. Qucrcus 434, 445- — Schlüssel zum Bestimmen der Arten 538. Rafflesiaceae 677, 689. Ranales 6. Rnzoumowskia 668. Repentea 123. Kepentes Sect. Salix 58. Reticulatae Sect. Salix 56, 67. Ketusae Sect. Salix 57. 84. Rhabarbareae 693, 789- Rhamnales 7. Rheum 789, 791. Rhinanthoideae 645. Rhizanthedc 689. Rhoeadales 6. Rieidae Sect. Salix 59, 152. Robur Sect. Queicus 447, 474. Rosales 6. Roseae Sect. Salix 58, 120. Rubra« Sect. Quercue 4 16,450. Rumex 697, 698. Rumiceae 693, 697. Rumicoidcae 693. Jiutica 603. ! Salicaceae 13. j Salicales 4, 13- Sdlicincue 13. Register. Salix 14, 54, 349. Santalaeeae 641- Santalales 5, 640. Santalineae 640. Sapindales 0. Sarcogonum 880. Sarraceniales 6. Saurobroma 570. Saururaceae 9, 10. Säumnis 10. Schlüssel zum Bestimmen der Eichenarten 538 — 544. Scoria 365. Seiepsion Sect. Laportea 616. Semidopsis 413. Sericeae Sect. Salix 57, 88. Siphidia 681. Siphisia Seet. Aristolochia 681. Üolcirolia 621. Splitgerbera 620. Stenochasma 583. Stenogonum 694. öuber Sect. Quercus 446, 463- Subviminales Sect. Salix 60, 200. Sycamorus 587. Sycomorus 587. Syiupetalae 2. Synandrae Seet, Salix 60,189. Taeaniahaca Sect. Populus 1 5. 46. Tacamaha< nc 46. Tcnorea 587. Thesieae 641, 64+. Thesium 645- Thyrsine 690. Toxtßon 582. Tivijidae Sect. Populus 24. Tiiandrae Sect. Salix 57, 74. Turanga Seet, Populus 15. Ulmaceae 545. Uhneae 546. Ulmoideae 545, 546. Ulmus 546. Umbellata Sect. Eriogomun 695. Umbell iflorae 8. Urereae 602. Urostigma Sect. Ficus 586. Urtica 603. Urticaceae 545, 601. Urticaceae 544, 567. Urtieae 601. Urticalea 4, 544. Urticastrum 616. Urticinae 544. Utricularia 1. Verticillatae 3, 8. Vibo 697. Viminales Sect. Salix 60, 173. Virescentes Sect, Salix 59, 130. Virgata Sect. Eriogonuin ültü. Visceae 668, 669. Visceae 667, 669. Viscees 669. Viscoideae 665, 667. Viscum 669. Visiania 586. Zelkova 568. Zelkowa 568. yj^v\ IMVERSITV OF CALIFORNIA LIBRARY Los Angeles This book is DUE on the last date stamped below. : . I