^\^X-, ÄV,>i mm SlJ^Ü^SSÜ ß mS^mS^^ j^m iTc « 3yEn -- — -^ ^ ¥m ^Sßi' >^^^W M ^i^iae^^^ ^ ^ ^"^ ^ /vK THF LIBRARY | OF [ THE UNIVERSITY | 1^ OF CALIFORNIA 'i 'C m m LOS ANGELES 8 1 SYNOPSIS DER KiJuiMPU^mF, VON PAUL ASCHERSON Dr. med. et PHIL. PROFESSOR DER BOTANIK AN DER UNIVERSITÄT ZO BERLIN UND PAUL GRAEBNER Dr. PHIL. ASSISTENT AM KCL. BOTANISCHEN GARTEN ZU BERLIN ZVSTEITER BAND (ZWEITE ABTHEILUNG) MONOCOTYLEDONES (GlUMIFLORAE [2. CypERACEAe], PrINCIPES, Öpatiiiflorae, Farinüsae, Liliiflorae [1. Juncaceae]) LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1902—1904. Es wurden ausgegeben : Bogen 1 — 4 am 4. November 1902 „ 5—9 , 31. December 1902 ,. 10—14 „ 23. Juni 1903 15—24 „ 19. Januar 1904 „ 25—34 „ 26. Juli 1904 Abgeschlossen Ende Mai 1904. Druck der Kgl. Universitäts-Dniekerei von H. Stürtz in Würzburg. ß. ^K f. r Vorrede. Während die Hauptschwierigkeit der ersten Hälfte des zweiten Bandes, der die Gräser enthielt, darin lag, das vorhandene Material zu sichten, die Verwandtschaftsverhältnisse der einzelnen Gruppen, Gattungen, Arten und Formen kritisch zu untersuchen, weil für viele der wichtigsten Theile jede irgendwie brauchbare Bearbeitung und Eintheilung fehlte, war es bei diesem Bande, besonders bei den den grössten Raum einnehmenden Cyperaceae unsere Aufgabe, die ungeheuere Litteratur, namentlich über Carex, auszulesen und richtig zu bewerthen. Die Eintheilung der Gattung, die Gruppirung der Arten und die Klarstelhmg der wichtigsten Formen der vielgestal- tigen Arten sind seit lange der Gegenstand der Forschung seitens hervorragendster Fachgenossen gewesen, so dass wir, einige kritische Gruppen ausgenommen, in wesentlichen Dingen auf früheren Ar- beiten fortbauen konnten. Auch die Untersuchung des uns zur Ver- fügung stehenden grossen Herbarmaterials ergab überraschend wenig Ergänzungen zu den bereits bekannten Formen. Die Schwierigkeit dagegen, die sich häufig widersprechenden Angaben und Behaupt- ungen in der Litteratur richtig zu stellen, w^ar oft sehr gross. Es liegt das sicher daran, dass es zu allen Zeiten ,, Kenner" der Cijpern- ceae, besonders von Carex gegeben hat, die sich zwar unleugbar eine gewisse Formenkenntniss innerhalb dieser Gruppe erworben hatten und die im Bewusstsein dieser Kenntniss zahlreiche Gut- achten, Bestimmungen und Ansichten direct oder indirect in die Litteratur gebracht haben, ohne indessen die für die Beurtheilung kritischer und polymorpher Gruppen erforderliche botanische Schulung, die nöthigsten allgemein systematischen und pflanzen- geographischen Kenntnisse zu besitzen. IV Vorrede. Wie bei den vorigen Theilen haben wir uns auch bei diesem Bande der weitgehendsten Hilfe seitens der Fachgenossen zu er- freuen gehabt und danken ihnen herzHchst dafür. Besonders werth- voll war uns die Unterstützung seitens unseres verehrten Freundes Ivükenthal, der z. Z. mit der Bearbeitung der Familie für Engler "s Pflanzenreich beschäftigt ist, und. wie wohl niemand vor ihm. eine Uebersicht über die Carex- Arten der ganzen Erde besitzt. Auch für die Anerkennung unserer Arbeit müssen wir den Fachgenossen aufrichtigen Dank sagen, ebenso für Anregungen. Berichtigungen und Nachträge. Wir sind für dieselben stets auf- richtig dankbar. Xur auf eine Kritik in der Allg. bot. Zeitschr. müssen wir hinweisen, weil sie anscheinend begründete Ausstel- lungen enthält. Ref. erwähnt als einzigen Belag dafür , dass die ungleiche Behandlung der Arten Wunder nehmen müsse, dass zwar möglichst jeder uns bekannt gewordene Lusus erwähnt sei. dass aber eine so wichtige Form wie die suhalpina Brügger bei C. limosa fehle etc. etc. Wie mehrfach zu lesen, haben wir die Brügger'schen Formen und Bastarde ebenso wie ähnlich „wich- tige" von Gandoger etc.. die längst und gern vergessen waren, weil sie nicht oder kaum zu deuten sind, dem wohlverdienten Dunkel nicht entzogen. Die genannte Pflanze gelang es uns gleichfalls nicht zu identificiren und Kükenthal theilt uns auf unsere Anfrage mit, dass die suhalpina seiner Meinung nach gar nicht zu C. limosa sondern zu C. 3Iayellanica gehört ! Sapienti sat. Berlin und Gross-Lichterfelde, den 4. Juni 1904. P. Ascherson. P. Graebner. 23. Familie. cyperAceae. (8t. Hil. Expos. I. 62 t. 12 [18051. Kunth Enum. pl. IL 1 [1837]. Abh. kgl. Akad. Wis^ensch. Berlin 1837. 37 [1839] 1839. 1 [1841]. Boeckeler Linnaea XXXV. 397 [1868] ff. Fax Engl. Jahrb. VII. 287 — 318. t. IL Xat. Pfl. IL 2. 98. Cyperoideae Juss. Gen. pl. 26 [1789].) (Riedgräser; niederl. : Cvpergrassen.) S. IL 1. S. 2. Einjährige oder meist ausdauernde, grasähnliche Ff lanzen, die ausdauernden meist mit sympo Bei C. muricata kommt das S. 37 von C. vulpina erwähnte Dipteroeeoidium besonders häufig vor (vgl. Hieronymus a. a. O. 126 No. 400). (In einem grossen Theile Europas [fehlt im Arktischen Gebiet, in Süd-Spanien , den grossen Inseln des Mittelmeeres] , AVest-Asien [bis Mesopotamien und Altai], Nord-Africa, Madeira, Nord-America). * 513. X 516. C. hrizoides X muricata s. S. 79. 514. X 516. C. vulpina X muricata s. S. 43. 514. X 516. C. vulpina X C. Leersii s. S. 43. 516. X 517. C. muricata X divulsa s. S. 43. 516.x 522. C. Pairaei y, leporina s. S. 75. 516. X 530. C. muricata X remöta s. S. 74. 517. (25.) C. divulsa. %.. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden : Stengel meist mehr oder weniger schlaff. Blätter mit meist an den untersten gelblich-bräunlicher Scheide und bis 4 mm breiter Spreite. Blatthäutchen r u n d 1 i c h - e i f ö r m i g, mit schmalem bräunlichem, derbem, nicht zerschlitztem Rande, wenig über den Grund der Blattfläche verlängert. Blüthenstand cylindrisch (bis 1 dm) verlängert, unterbrochen. Aehrchen meist weiter von einander entfernt; die unteren Blüthenstandszweige oft mehrere Aehrchen tragend; unterstes Tragblatt oft laubig. Schläuche nicht abstehend, ziem lieh auf re cht, kürzer, meist nicht viel über 4 mm lang, fast geflügelt, auch am Grunde dünnhäutig, nur am Grunde schwach nervig. Frucht elliptisch, den Schlauch nicht aus- füllend, bleich. In Laubwäldern, seltener auf Heiden, an "Wegen und auf Weiden. Im südlichen Gebiet verbreitet, im mittleren zerstreut, im nördlichen 42 Cyperaceae. ziemlich selten ; fehlt auf den Nordsee-Inseln ; in den Alpen bis 2000 m aufsteigend. Bl. Juni — Aug., da die zahlreichen Stengel nach einander ihre Blüthenstände entwickehi (F. Schultz Flor. LIV. 21) im Süden schon April, Mai. C. divulsa Good. Transs, Linn. Soc. IL 160 (1794). Koch Syn. ed. 2. 866. Nyman Consp. 781. Suppl. 325. Richter PI. Eur. I. 149. Rchb. Ic. VIII t. CCXX. F. Schultz Flora LIV (1871) 23. C. virens Lam. Encycl. III. 384 (1789). ? F. Schultz Pollichia XX, XXV. 257 [161] (1863). Garcke Fl. v. N. u. Mitteid. 11. Aufl. 421 (1873). A. u. G. FL Nordostd. Flachl. 148 z. T. C. mtiricata ß. divulsa Wahlenbg. Vet. Ak, Handl. Stockh. 1803. 143. Vignea divulsa Rchb. Fl. Germ. exe. 59(1830). C. suhramosa Kit. Linnaea XXXII. 317 (1863) vgl. A scher sonZBG. Wien XVIL 570 (1867). Aendert ab: B. Guestphälica. Pflanze sehr schlank und dünn, etwas graugrün. Stengel dünn, oft fast fadenförmig, schlaff, obervvärts ziemlich stark rauh, zuletzt bogig zur Erde niedergebogen. Blätter lang und schlaff, ziemlich schmal, massig bis stärker rauh. Blüthenstand meist ziem- lich verlängert, unterbrochen. Tragblätter, wenigstens das oder die der untersten Aehrchen, in eine laubartige Spitze verlängert, die mit- unter die Länge des Blüthenstandes erreicht. Deckblätter weiss, mit grünem Mittelstreifen, zuletzt weisslich-bräunlich. Schläuche grünlich, glänzend, kleiner als beim Typus. Wälder, Waldränder, selten. Bl. Juni, Anfang Juli, C. divulsa var. guestphälica F. Schultz Et. Carex 8 (1868) vgL Kar seh Phan. fl. Westf. 602 (1853). Vignea guestphälica Boenn. in Rchb. Fl. Germ. Exe. 1407 (1830). C. guestphälica Boenningh. Cat. sem. hört. Monast. (1829, ohne Beschreibung). O. F. Lang Fbra XXVI (1843) 147. Koch Syn. ed. 2. 867. Nyman Consp. 781. Rchb. Ic. VIII t. CCXX fig. 569. C. virens h) guest- phälica Garcke Fl. DeutschL 11. Aufl. 421 (1873). (Dänemark.) \-fi\ Wir verzichten auf den allerdings am wahrscheinlichsten hierher gehörigen Namen C virens wegen seiner Unsicherheit (s. oben S. 39) und weil er fast auf alle Formen der Verwandtschaft angewendet worden ist. Um Verwirrung zu ver- meiden, verzichten wir auch darauf, Murray's C. cchinata {s. S. 55) vorauzustellen. Auch an dieser Art beobachtete K u e u ck e r (ABZ. III. 11) einen 1. hasandrigyna. Hierher die Unterart : B. C Chaherti ^). Unterscheidet sich von C divtdsa durch Folgendes: Stengel weniger zahlreich, wie die kürzeren Blätter straff; ihre nur 3 — 4 cm langen, einfach ährigen, ziemlich dichten Blüthenstände gleichzeitig entwickelt. Schläuche grösser (bis 5,5 mm), stärker und bis zur Mitte nervig; Frucht den Schlauch ausfüllend. Im südlichen und mittleren Gebiet; bisher festgestellt: Bayerische Pfalz ; Saarbrücken ; Baden (K n e u c k e r) ; Thüringen ; Mähren ; Dau- 1) Nach Emile Chabert, Friedensrichter in St. Vallier (Dröme) s. VI. S. 278 Fussn. 1. Carex. 43 phine; Schweiz (vgl. F. Schultz Flora LIV. 23, Appel BV. Ges. Thür. IX. 26) aber wohl weiter verbreitet. Bl. Juni. C. Chaherii F. Schultz Flora LIV (1871) 21. C.litigosa Chau- bard Herb.? C. dividsa var. virens Durieu SB. France VI. 633 (1859). C. virens a. Duriaei^) F. Schultz PoUichia XX, XXI. 257 [161] (1863). C. Duriaei F. Schultz Flora LIII (1870) 458 nicht Steud. C. dividsa ß. intermedia Lange Haandb. 3. Udg. 678 (1864). C. di- vidsa var. Chaberti Kneucker in Seubert-Klein Exc.fl. Bad. 52 (1891). (Verbreitung der Unterart: Frankreich; Dänemark? aber wohl weiter verbreitet.) "^I? (Verbreitung der Art: Im grössten Theile Europas (fehlt in Schott- land und dem arktischen Gebiet); West- und Nord-Asien; Nord-Africa; Nord-Atlantische Inseln; Nord-America.) * 516. X 517? C. muricäta X divulsa? s. unten. 517. X 522? C. dividsa X Uporina? s. S. 75. 517. X 530. C. dividsa X remöta? s. S. 75. Bastarde. B. I. b. 2. a. 1. a. §§ ** 516. X 517 C. muricäta X divülsa. 2|-. Als diese Hibride, die bei der nahen Verwandtschaft (ifter auftreten dürfte, sind Exemplare, die sich in den Merkmalen schwankend zeigten und fehlschlagende Früchte aufwiesen, angesprochen. Pyemont (Haussknecht l^ei Focke a. a. O.), Thüring. Vogtland: Saal- burg (Haussknecht BV. Ges. Thür. VI. 34). C. muricäta X divulsa A. u. G. Syn. II. 2. 43 (1902). C. contiyua X virens Hausskn. bei- Focke Ptlanzenmischl. 405 (1881). C. muricala X virens A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 149 (1898). B. I. b. 2. a. 1. a. 514. X 516? C. vulpina X muricäta? 2\.. Nach Appel (DBM. VIII. 104) bei Koburg: Neida. C. vulpina X muricäta? A. u. G. Syn. II. 2. 43 (1902). C. muricäta X ncmorosa {contiyua X nemorosa) Appel a. a. O. (1890). 514. X 516? C. vulpina X Leersü? 2|_. - Nach Appel (a. a. O.) bei Koburg: Gestungshausen und Sonnefeld. C. vulpina X Lccrsiif A. u. G. Syn. II. 2. 43 (1902). C. muricäta X nemo- rosa {Lcersii X ncmorosa) Appel a. a. O. (1890). §§ Multiflörae (Knuth Enuni. IL 387 [1837]). Schläuche §§ höchstens 2 mm lang. Blattscheiden (unserer Arten) auf der Bauchseite zierlich (|uergefältelt. t C. vulpinoidea. 9|. Dicht rasig. Stengel 5 — 7 dm hoch, 3 kantig, ober- wärts rauh. Untere Blattscheiden braun, z. T. fast ohne Spreite, die folgenden Blätter an Lauge zunehmend, die obersten länger als der Stengel. 1 — 2 mm breit, rinnig, am llaude rauh, mit dicken, nicht leicht an der Mündung einreissenden Scheideu. Blüthenstaud bis 1 dm laug, znsa m m en geset z t - äh ri g. unterwärts gelappt, oberwärts zusamincufliessend. Tragblätter meist borstlieh, länger als die Aehrchen, die obersten allmiililieh kürzer. Deckblätter breit- 1) S. I. S. 172 Fussn. 1. 44 Cyperaceae. eiförru ig, bleich oder gelblich, der grüne Mitteluerv ia eine Stachelspitze auslaufend. Schläuche zuletzt sparrig absteheud, so lang als die Stachelspitze des Deckblatts, nerven los oder aussen fein 3 — 4 nervig, in einem am Rande fein gesägt- rauhen Sehnabel verschmälert, bleich, zuletzt orange. Frucht breit-oval, zu- sammengedrückt, den Schlauch nicht ausfüllend. In Nord-America einheimisch ; an der Westgrenze des Gebiets von Louhans (Dep. Saöne-et-Loire) seit 1857 an Teichrändern eingebürgert (Moniez! Lagrange!) Stettin: Buchheide (Winkelmann) ob beständig? Bl. Juni. C. vulpinoidca Eich, in Michaux Fl. Ber. Ann. II. 169 (1803). C rmiUiflora Mühlenberg in Willd Sp. pl. IV. 243 (18051. Schk. Riedgr. II. 14 t. LH. fig." 144 (1866). C. leiorrhyncha Rchb. Ic. VIII. t, CCXXXI (1846) nicht C. A, Mey. nach Clarke (mündl.). C. Moniczii) Lagrange SB. France IV. 164 (1857). Die Pflanze wurde neuerdings auch im Dep. Tara-et-Garonne gesammelt (Neyraut in Dörfler Herb. norm. 3881 Sched. XXXIX. 318). C. liorrhyncha'^) (C leiorrhyncha C. A. Mey. Memoires Savants Etrangers Academie St. Petersbourg I. 217 t. 9 [1831]), der vorigen Art sehr ähnlich, aber durch kürzere, den Stengel nicht überragende Blätter, kürzeren, nicht unter- brochenen Blü th en st an d . dessen Aeste höchstens 3 Aehrchen tragen, kürzer gespitzte Deckblätter und plötzlich in einen glatten Schnabel ver- schmälerte Schläuche verschieden, in Nord- und Ost-Asien einheimisch, ist nach Nyman (Consp. 781 in Rchb. Fl. Germ. exs. No. 1209 ausgegeben „quae in Banatu (casu?) adesse dieitur (Wzb)". Da wir die Pflanze nich.t gesehen haben, können wir Näheres über diese Wierzbicki'sche Angabe nicht aussagen, die auch N eu- re ich nicht bekannt geworden zu sein scheint. Auf noch schwächerer Grundlage beruht die Angabe in Dalmatien , welche Reichen bach veranlasste, die (aller- dings unrichtig bestimmte !) Pflanze in seinen Icones Fl. Germ. (s. oben) abzubilden ; Kunth (Enum. II. 788) erwähnt, dass die Pflanze im Berliner Garten aus angeblich aus Dalmatien erhaltenem Samen cultivirt werde ; bei der leider in Gärten oft vor- kommenden Verwechsellingen der Herkunftsangaben ist darauf wohl kein Gewicht zu legen. Jedenfalls kann, da beide Arten in botanischen Gärten gut gedeihen, ihre Verwilderung oder Verschlepi^ung nicht allzusehr befremden. ß. FanicuJatae (Kunth Enum. IL 389 [1837]. Aschers Fl. Brandenb. 767 [1864]. Fax Nat. Pfl.fam. IL 2. 124 [1887]). Schläuche aufrecht, beiderseits gewölbt, scharfrandig. § Pflanze dicht rasenförmig. Stengel dreikantig mit ebenen Flächen. Schläuche so lang als die länglich-eiförmigen zu- gespitzten Deckblätter. Gesammtart C. p a ii i c u 1 ä t a. 518. (26.) C. paradöxa^). 2J-. Mehr oder weniger grosse, halb- kugelige oder kopfige Bülten bildend, meist gelb-, seltener graugrün. Stengel ziemlich dünn, meist 3 — 6 dm hoch, ziemlich stai'k rauh, oft mehr oder weniger schlaff. Blätter mit an den unteren von den faserigen schwarzen Resten der vorjährigen Blätter um- gebener schwarzbrauner Scheide und schmaler, sehr scharf rauher, etwas starrer Spreite, so lang oder kürzer als die Stengel. Blüthenstand 1) Nach dem Entdecker in Frankreich, Monicz, Professor am Gymnasium in Lotihans. 2) Von Aslog glatt und ^vy^og Schnabel. 3) TiaQädo^og seltsam , hier ebenso nichtssagender Name wie etwa neglecta, confusa, intricata, litigosa. Carex. 45 rispig, meist verlängert, meist bis 4 (bis 8) cm lang, ziemlich unregel- mässig gelappt, meist dicht, öfter unterbrochen, mit aufrechten Aehrchen. Untere Tragblätter mit Laubspitze. Decliblätter rothbraun, mit schmalem, an den oberen oft fehlendem weissem Hautrande. Schläuche rundlich- eifömig, meist (mit dem Schnabel) kaum 3 mm lang, glänzend hellbraun bis braun, 9 — 11 nervig, sehr hart. Frucht rundlich, ziemlich hell. Auf Wiesenmooren; oft an Uebergängen zu Heidemooren, in Torf- stichen, auf AViesen meist gesellig. Fehlt auf den Nordsee-Inseln und meist in der unteren Kegion des Mittelmeergebiets, so auch in Dal- matien, doch noch bei Aquileja angegeben (Pospichal I. 161). Bl. Mai, Juni. C. paradoxa Willd. Naturf. Fr. 30 t. 1 fig. 1 (1794). Koch Syn. ed. 2. 867. Nyman Consp. 781. Suppl. 325. Richter PI. Eur. I. 149. Rchb. Ic. Vni t. CCXXH fig. 573. C. approximäta Schum. PI. Saell. I. 266 (1801) nicht Hoppe. C. canescens Host Gram. Austr. I. 43 (1801). Vignea paradoxa Rchb. Fl. Germ. exe. 60 (1830). Aeudert ab in der Tracht, je nachdem (bei grösseren Exemplaren) die Rispen- äste länger und abstehentl oder (bei kleineren) kürzer und aufrecht sind und ist demgemäss bald C. paniculala bald C. diandra ähnlich. Von beiden, wie auch von der einigermaasseu ähnlichen C. disticha unterscheidet man sie leicht durch den schwarzbraunen, den Grund der Pflanze umgebenden Faserschopf, an dem auch die nichtblühenden Rasen, welche öfter an C. caefpitosa erinnern, leicht kenntlich sind. Im blühenden Zustande, in dem der Blüthenstand fast grasartig aussieht, macht die Pflanze einen sehr auffällig anderen Eindruck als später zur Zeit der Fruchtreife, wo die kleinen, kugeligen Schläuche charakteristisch sind. B. gracilis. Stengel sehr schlank, fast fadenförmig, sehr rauh. Blüthenstand ver- längert, sehr stark unterbrochen. Blätter sehr schmal, sehr rauh, in eine faden- förmige Spitze ausgegangen. — An sehr beschatteten Erlenstubbeu im Anklamer Stadtbruch am Südrande des Distriktes Remel (Ilse!) — C. paradoxa B gra- cilis A. u. G, Syn. II. 2. 45 (1902). C. paradoxa forma gracillima spicis inter- ruptis Ilse Herb. — Eine sehr bemerkenswerthe Form. C. ramosa. Blüthenstand mit verlängerten, bis über 3 cm langen, oft einseitig überhängenden Aesten. — Hin und wieder. — C. paradoxa C. ramosa A. u. G. Syn. IL 2. 45 (1902). Kneucker (ABZ. III. 11) beobachtete einen 1. basandrogyna mit grundständigen, langgestielten Blüthenstandstheil. (Nord- und ^Mittel-Europa [fehlt im Arktischen Gebiet, Schott- land, Westfrankreich]; südlich bis Ober-Itahen [Pavia] ; Serbien; Südwest-Russliuid ; Transkaukasien? Altai?) * 518. X 519. C. paradoxa X paniculala s. S. 47. 518. X 520. C. paradoxa X diandra s. S. 49. 518. X 527. C. paradoxa X canescens s. S. 7^. 518. X 530. C. paradoxa X remöta s. S. 77. 519. (27.) C. paiiiculäta. 2|-. Pflanze meist graugrün, sehr kräftig, meist hohe, ziemlich starre Rasen bildend, Stengel ziemlich dick, kräftig, oberwärts sehr stark rauh, meist 4 — 9 dm hoch, länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren schwarzbrauner, meist nicht oder doch nur in einzelne, sehr grobe (mit wenigen feinen untermischte) Fasern zerfasernder Scheide luid etwas breiter, oft über 5 mm breiter, sehr scharf rauher Spreite. Blüthenstand eine oft ziemlich grosse, 46 Cyperaceae. oft bis 1 dm lange, meist mehr oder weniger lockere, im ümriss rhombische Rispe darstellend, mit meist (bis 4cm und mehr) verlängerten, abstehenden Aesten. Aehrchen meist sehr zahl- reich. Deckblätter hellbraun, mit breitem, weisslichen Haut- rande, daher die Rispe anfangs weisslich. Schläuche etwa 3 mm lang, unterwärts zuletzt dunkelbraun, glänzend, eiförmig, ziemlich plötzlich in den schlanken, helleren Schnabel verschmälert, am Grunde auf dem Rücken schwach gestreift, sonst nerven los. Früchte eiförmig, etwas flach. An Ufern, besonders Grabenrändern, an Bächen, Seen, Sumpf- wiesen, Waldsümpfen, meist sehr gesellig, auch auf der Westfriesischen Insel Texel, in den Alpen bis 2200 m aufsteigend (Jaccard 364), aus Dalmatien nicht bekannt. Bl. Mai, Juni. C. paniculata L. Amoen. acad. IV. 294 (1759). Koch Syn. ed. 2. 867. Nyman Consp. 781. Suppl. 525. Rchb. Ic. VIII. t. CCXXIII. fig. 574. C. lusitanica Schkuhr Riedgr. IL 23 (1806). Vignea pani- culata Rchb. Fl. Germ. exe. 60 (1830). C. Bofae'^) De Not. Ind. sem. hört. Genuens. 24 (1848). C. turfücea Kit. Linn. XXXIV. 317 (1863) nicht Gmel. Aendert ab: B. pseudopa radux a. Stengel dünner und feiner. Blüthenstand nicht rispig, auch die unteren Aelircheu kurz, aufrecht. — Selten. — C. paniculata var. pscudoparadoxa A. u. G. Syn. II. 2. 46 (1902). C. psendoparadoxa Gibs. Phytolog. I. 7. 178 (1844). Nyman Consp. 781. C. paniculata b. tenuior Grantzow Fl. Uckerm. 309 (1880). C. paradoxa h. pscudoparadoxa Richter PI, Eur. I. 149 (1890). C. paniculata var. simplex Uechtritz Herb. Zu dieser Abart gehören b. p diu da (Lange Fl. Dan. t. MMDCCXCIII [1870] Haandb. i. den Danske Flora 4 Udg. 122 [1886]. C Boenninghauseniana ß. subpaniculata Lange Haandb. 3 Udg. 683 [1864]). Blüthenstand sehr locker. Deckblätter bleich oder fast weiss. — Selten. c. brevis (A. u. G. Syn. II. 2. 46 [1902]). Aehrenförmiger Blüthenstand sehr dicht, kurz. — Selten. Einen Uebergang zu dieser Abart bildet d. simplex. Blüthenstand schmäler. Rispenäste kürzer als beim Typus, schmäler. ■^ Mehr auf Torfwiesen, öfter mit dem Typus. — C. paniculata b) simplex Peterni. Anal. Pfl.schl. 490 (1846). C. paniculata — simplicior Anderss. Cyp. Soand. 67 (1849). C. paniculata a) squarrosa Cel. Prod. Fl. Böhm. 60 (1867). — Die Abart pscudoparadoxa unterscheidet sich leicht von C. paradoxa durch die Schläuche und den Mangel eines Faserschopfes an der Grundachse. — Die entgegengesetzte Abart ist C. elongata. Rispenäste verlängert, unterseits nackt. Aehrchen länglich. — Hie und da. — C. paniculata b. elongata Gel. a, a. O. (1867). II. gräcilis. Stengel sehr dünn und schlaff, im Blüthenstande fast fadenförmig mit entfernten Aesten, die Aeste sehr dünn, meist am Grunde unterbrochen. — Selten, bisher nur in den Alpen : Engelberg, feuchte Wegränder im Arni- Tobelü — C. paniculata 11. gräcilis A. u. G. Syn. II. 2. 46 (1902). III. decipiens. Tracht von C. paradoxa. Stengel nur oberwärts rauh. Blätter schmäler, höchstens 4 mm breit. Deckblätter rothbraun, schmal oder gar nicht 1) S. IL 1. S. 270 Fussn. 1. Carex. 47 hautrandig. — Selten. — C. paniculaia var. decipiens Urban in A. n. G. Syn. II. 2. 46 (1902) vgl. Urban Verh. BV. Brand. XXII. 51 (1880). 2. longibracteata (Zapalowicz Spraw. Kom. fiz. XXIV [1889] nach ÖBZ. [1890] XL. 343). Unterstes Tragblatt laubig. (Im grössten Theil Europas [fehlt im nördlichen Skandinavien und Russland, findet sich in Süd-SpanJen nur auf der Sierra Nevada, fehlt auf den grossen ]\Iittelmeer-Inseln und südlich vom BalkanJ ; Xordost- Kleinasien ; Transkaukasien ; Canarische Inseln ; Nord- America.) 514. X 519. C. vulpina X paniculdta s. S. 50. 518. X 519. C. paradöxa X panicidäta s. unten. 519. X Ö20. C. paniculäta X diändra s. S. 49. 519. X 523? C. panicnläta X steIhdataB.? s. S. 76. 519. X 524. C. panicidäta X elongata s. S. 76. 519. X 527. C. panicidäta X canescens s. S. 77. 519. X 530. C. panicidäta X remöta s. S. 78. B a s t a r d. B. I. b. 2. a. 1. ß. §. 518. X 519. (28.) C. paradöxa X paniculäta. %. Bei der grossen Aehnlichkeit der Erzeui^er oft schwer kenntlich. Grundachse meist mit nicht sehr kräftig entwickeltem, kürzerem, hellerem Fasernetz als paradöxa. Blüthenstand eine dichte, längliche Rispe mit aufrechten oder stark abstehenden Aesten darstellend. Schläuche etwas nervig. Früchte meist fehlschlagend. Selten, bisher mit Sicherheit: Bremen: Oberneuland (Haussknecht Irmischia I. 36 [1881]). Lauen-burg: Escheburg (Schmidt DBM. XVI. 24). Darmstadt: Pfungstädter Torfmoor (Müller und Dürer 1888 nach Appel a. a. O.). Karlsruhe: Zw. Leopoldshafen und Linkenheim (Kneucker in Seubert-Klein 54). Schlesien, Liegnitz, verlorenes Wasser bei Fanten (Figertü 69. Ber. Schles. Ges. IL 125). Kr. Lüben: Bei Kaltwasser und Krummlinde (Figert a. a. O. und A. Kneucker Car. exs. No. 73 ABZ. IV. 9). Wohlan: Schindel- mühle (Figert nach Kük. br.). Westpreussen : Pr. Stargard: Schwarz- wasserwiesen bei Bietowo (R. Gross nach Kük. br.). Brandenburg: Prenzlau: Hindenburg (Grantzow!), Bl. Juni. C. paradöxa X panicidäta Haussk. Irmischia a. a. O. (1881). Appel BV. Ges. Thür. VIII. 43 (1890). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 149 (1898). C. panicidäta X paradöxa {C. sohtitiälis) Figert DBM. VII. 86 (1889). Richter PI. Eur. I. 169. Unterscheidet sich von C paradöxa X diandra durch die helleren , breiter hautrandigen Deckl)lätter, von C. paniculäta X diandra durch die zerfaserten Scheiden. Aendert ab : A. subparadoxa. Stengel schlank, am Grunde mit verhältnissmässig reichlichem Faserschopf. Blätter schmal. Rispe mit zwar etwas verlängerten, aber auf- rechten Aesten. Deckblätter mit sclmialem , weisslichen Hautrand. Schläuche ziemlich kugelig. — Anscheinend die seltenere Form. — C. paradöxa X pani- 48 Cypeiaceae. culata A. subparadoxa A. u. G. Syn. II. 2. 47 (1902). — Steht der C. paradoxa in der Tracht uud der Farbe näher. B. subpaniculäta. Pflanze kräftig und hoch. Stengel am Grunde mit nur massig entwickeltem, öfter fast fehlendem, helleren Faserschopf. Blätter breit bis ziemlich breit. Bliithenstand meist gross mit verlängerten , oft stark ab- stehenden Aesten. Deckblätter meist etwas breit hautrandig. Schläuche eiförmig, — Scheint häufiger. — C. paradoxa X paniculata B. sitbpaniculata A. u. G. Syn. II. 2. 43 (1902). — Steht der C. paniculata näher. j^ §§ Pflanze locker rasenförmig. Stengel oberwärts 3 kantig mit etwas gewölbten Flächen. Schläuche länger als die eiförmigen, kurz zugespitzten Deckblätter. 520. (29.) C. diändra^). 2|_. Pflanze graugrün. Stengel schlank, dünn, oberwärts meist ziemlich stark rauli, meist 3 — 6 dm hoch, oft nicht länger als die Blätter. Blätter mit an den untersten abgestorbener, brauner ttder dunkelgrauer bis schwarzbrauner, meist nicht zerfaserter Scheide und schmaler, meist kaum 2 mm breiter, mehr oder weniger stark rauher Spreite. Blüthenstand meist dicht, meist cylin drisch, selten etwas rhombisch, am Grunde meist rispig, meist bis nicht viel über 3 cm lang. Tragblätter meist nicht laubartig, Deckblätter rothbraun bis röth- lich-hellbraun mit breitem, weissen Hautrande. Schläuche länglich- eiförmig zugespitzt, etwa 3 mm lang, am Grunde schwach gestreift, nerven los, glänzend kastanienbraun bis fast schwarz, Früchte rund- lich, linsenförmig. In Tori sümpf en , an Ausstichen, auf Heidemooren, seltener auf Wiesenmooren oder in Erleubrüchen, meist sehr gesellig, gern mit Carex dioeca und C. lasiocarpa; auch auf den AVest- und Ostfriesischen Liseln; in den Alpen bis 1900 m aufsteigend (Jaccard 365), in der unteren Eegion des ]Mittelmeergebiets bisher nm' aus dem Oesterreichischen Friaul angegeben (Pospichal I. 162). Bl. Mai, Jimi. C. diandra Schrank Bot. Ann. (Acta Mogunt.) 49 [57j (1782 [1781]). Baier. Fl. 281 (1789). Roth Tent. Fl. Germ, I. 396 (1788) H. 2. 437 (1793). Aschers, Fl. Brandenb. I. 767. C. teretiuscida Good. Trans. Linn. Soc. II. 163 (1794). Koch Syn. ed. 2. 866. Kyman Consp. 781. Suppl. 325. Richter PI. Eur. I. 150. Rchb. Ic. VIII. t. CCXXII fig. 572. C. panicidata ß. AVahlenb. Vet. Akad. Handl. Stockh. 1803. 143. Vignea teretiuscida Rchb. Fl. Germ. exe. 60 (1830). Der Name diandra beruht auf der irrigen Angabe Schranks, dass diese Art nur 2 Staubblätter habe. Da er der älteste Name ist, muss er erhalten bleiben. Die Thatsache, dass er einen Irrthum enthält, kann unmöglich zu seiner Verwerfung führen , denn wollte man derartige Principien aufstellen , wäre der mit Recht so gefürchteten nomeuclatorischen Willkür Thür und Thor geöffnet, da man keine Grenze ziehen kann , wie gross die Unrichtigkeit oder das Versehen sein muss, um den Namen verändera zu müssen. Zahlreiche Aenderungen ganz bekannter (!) Pflanzen- namen wären die Folge. Aendert ab: B. major. Pflanze robust (bis 1 m), dichter rasig; Blätter breiter; Pvispe grösser, locker. — In schlammigen Gräben. — C. diandra B. major A. u. G. Syn. II. 1) Von öig doppelt und dvi^s Mann, d. h. Staubblatt. Carex. 49 2. 48 (1902). C. tcretiuscula ß. maior Koch Syn. ed. 1. 751 (1837) ed. 2. 867. C. Ehrhartidna ^) Hoppe Cent. Car. No. 201. 1829. Flora XX (1837j Litt. 174. Boott 111. Carex IV. 145. II. ten^lla. Stengel sehr dünn und zart, sehwach rauh. Blätter sehr schmal, schlank. Blüthenstand kurz. — Selten, bisher nur Prov. Hannover: Bassum, bei Osterhinde in schwammigen Sümpfen (Beckmann!) Westfalen: Witten (Schemmann in Kneucker Carex exs. No. 76 ABZ. IV. 26). — C. teretius- cuJa f. tenella Beckmann in Baenitz Herb. Eur. 1897. NV. Bremen X. 508 (1889). (Mittel- und Nord -Europa [fehlt meist im arktischen Gebiet]; Serbien; Canarische Inseln; Nord-Asien; Nord- America.) * 518. X 520. C. paraclöxa X diändra \ 519. X 520. C. paniculäta X diändra j s. unten. B a s t a r d e. B. I. b. 2. «. 1. ß. 517. X 520. (30.) €. paradöxa X diäudra. 21. in der Tracht der C. paradoxa ähnlich. Blätter mit an den abgestorbenen am Grunde nur wenig zerfaserter Scheide und schmaler, dem Stengel etwa an Dicke gleichkommender Spreite. Blüthenstand dicht oder locker. Deckblätter rothbraun, deutlich weisshautrandig. Bisher nur Kr. Pr. Stargard: Schwarzwasserwiesen bei Bietowo (R. Gross nach Kük. br.). Königsberg: Gr. Raum (R. Schultz nach Abromeit PÖG, XXXIV. 47). Schlesien: Liegnitz: Arnsdorf (Figert nach Fiek 67. Ber. Schles. Ges. f. 1889 167). Elsass: Weissen- Iburg: St. Remig (Kneucker Car. exs. No. 80 ABZ. IV. 27). Baden: Karlsruhe: Zw. Leopoldshafen und Linkenheim (Kneucker in Seubert- Klein 54). Blumberger Ried bei Schaffhausen (Appel). Zürich: am Katzensee (Appel Ber. DBG. X. [1892] [131]). ßl Mai, Juni. C. paradoxa X diändra A. u. G. Syn. II. 2. 49 (1902). C. paradoxa X teretiuscida Haussknecht Irmischia I. 36 (1881). C. Umnögena^) Appel DBG. X (1892) (131). Ueber die Anatomie dieses Bastardes vgl. G. Marggraf , Anat. Car. Art. u. ihr. Bast. Diss. Erlang. 31 (1896). T^i B. L b. 2. a. 1. ß. 519. X 520. (31.) C. paniculäta X diändra. 2\. Pflanze meist dicht oder etwas locker raseiibildend. Stengel ziemlich schlank, auf- recht oder etwas bogig, oberwärts ziemlich stark rauh, etwa 3 — 5 dm hoch, so lang oder etwas (selten erheblich) länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren (abgestorbenen) schwarzbrauner bis dunkel- oder grau-brauner, nicht oder fast jiicht zerfaserter Scheide und ziem- lich schmaler, meist nicht viel über 2 mm breiter, oberseits scharf rauher, unterseits fast glatter Spreite. Blüthenstand eine 1) S. II. 1. S. 12 Fussn. 3. 2) Von Älfivrj Sumpf und -gcna entstammend. Ascherson n. Graebner, Synopsis. II. 2. 4 50 Cyperaceae. massig grosse, bis 5 cm lange, ziemlich dichte bis etwas lockere, in der Mi tte etwas verbreiterte, lanzettliche Rispe darstellend, mit anliegenden oder aufrechten, etwas ab- stehenden bis 2,5 cm langen Aesten. Aehrchen ziemlich zahl- reich. Deckblätter matt rothbraun mit breitem, weisslichem Hautrande, die Rispe etwas gescheckt erscheinend. Schläuche braun, fehlschlagend. Auf Wiesen, bisher nur in der Provinz Hannover: Bassum, beim Dorfe Freudenberg auf einigen Wiesen mit den Erzeugern zahlreich (Beck m a n n !). Bremen : Oberneuland ; Sagehorn (H a u s s k n e c h t). Königsberg: Jungferndorfer Bruch (R. Scliultz n. Ivük. br.). Ko- burg:" Ebersdorf (Kük. in Kne ucker Car. exs. No. 78. ABZ. IV. 26 f. snperpaniculata). Angebhch auch bei Dessau: bei Schierau (Oertel Zeitschr. Naturw. Halle LIX. 421 [1886] vgl. indessen Beckmann Verh. BV. Brandenb. XXX. 76 [1888]). Bl. Juni, Juli. C. pcmiculata X diandra Aschers. DBG. V (1887) XCV. CV. C. panicidata X teretiuscula Beckmann in Baenitz Herb. Eur. XVIII (1885) Nr. 4932 (1884). Hausskn. BV. Ges. Thür. VI. 34 (1886). Beck- mann Abh. NV. Bremen IX. 285, 286 (1886)., BV. Brandenb. XXX. 76 (1888). C. Germanica Richter PI. Eur. I. 169 (1890)_^ 1*1 B. I. I>. 2. a. 1. 514. X 519??? C. vulpina X paniculata? ?? 2\.. An der von Christ als diese Corubination gedeuteten selir jngendlieheD, der unterirdischen Tlieile entbehrenden Pflanze vom Hallberger Weiher bei Saarbrücken (Fei-d. Wirt gen 1868!), die uns durch die Güte des Sammlers zugänglich wurde , konnten wir keinen Untei'schied von C. paniculata finden. C. tulpina X paniculata Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 18 (1885). Richter PI. Eur. I. 168. C. pseudovulpina Richter a. a. O. (1890). Die Angabe Richters , Borussia* ist irrthümlich, da Christ Borussia Rhenana, d. h. Rheinpreussen angiebt. (England; Kaukasus [Kük. br.]). 2. Narben 3. {Äcroarrhenae tristigmaticae Xyman Consp. 783 [1882]). Hierher auch C. iUegiiima, C. distachya und C. am- higua s. unter der Heterostachyae. Cürvulae (Ä. u. G. Syn. VI. 50 [1902]). Pflanze von der Tracht einiger Arenarlae. Hierher nur 521. (32.) C. cürvula. %. Pflanze sehr dichte Rasen bildend, die Grundachse mit dichten Schöpfen brauner nicht oder wenig zer- faserter Reste vorjähriger Blätter besetzt. Stengel ganz glatt, meist 0,7 — 1,5 dm hoch, meist gebogen, die Blätter nicht oder nicht viel überragend. Blätter mit an den unteren gelbbrauner Scheide und schmaler, etwas dicklicher, borstenförmiger, bis etwa 2 mm breiter, massig (an den Rändern schärfer) rauher, meist mehr oder weniger Carei. 51 gebogener Spreite, Blütheji stand ein verkehrt-eiförmiges bis keulenförmig-längliches, meist ziemlich dichtes, meist nicht über 3 cm langes Köpfchen darstellend, nicht rispig, die Aehrchen ähren- förmig angeordnet. Tragblätter sehr breit, den Stengel umfassend, häutig, mit grünem Mittelstreifen, dunkel (schwarz-) braun, breit weiss heran d et, mit plötzlich aufgesetzter, an den untersten öfter etwas verlängerter krautiger Spitze. Deckblätter breit eiförmig, stachel- spitzig, dunkelbraun mit grünem Mittelstreifen und mehr oder weniger scharfem, schmalen weissen Hautrande. Schläuche rhombisch-eiförmig, etwa 4 mm lang, 3 kantig, 2 kielig (fast geflügelt), grünlich bis weiss- lich, an den Flügeln dunkel berandet, ziemlich plötzlich in den wenig über 1 mm langen, kurz zweizähnigen dunkeln Schnabel zugespitzt. Frucht verkehrt-eiförmig, dreikantig, weisslich, etwa 3 mm lang. Auf feuchten, oft sumpfigen Wiesen, seltener in Felsenritzen in den Alpen und Karpaten, in der Region von 1900 — 3000 m (Jaccard 363), auf kalkarmem Substrat, oft in ausgedehnten Beständen, eine eigene Formation bildend (Kern er, Pflanzenleben der Donauländer 273). In den Alpen!! von den See-Alpen bis Ober-Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Prov. Vicenza (Visiani u. Saccardo Atti Ist. Yen. 3. Ser. XIV. 104). In den Karpaten von Ostgalizien, Marmarosch, der Bukowina und Siebenbürgen und Banat. Bl. Juli, August. C. curvula All. Fl. Pedem. IL 294 t. 92 fig. 3 (1785). Koch Syn. ed. 2. 864. Nyman Consp. 783. Suppl. 326. Richter PI. Eur. I. 153. C. lohata Bell. App. ad Fl. Pedem. 42 (1792). C spicäta Brot. Fl. Lusit. I. 61 (1804). Vignea tripartita Rchb. Fl. Germ. exe. 57 (1830). Cyijploglöchin^)curvulus Heuff. Flora XXVII (1844) 529. Vignea curvula Schur Enum. pl. Transs. 698 (1866). Aendert ab : B. pygmaea. Pflanze niedrig, meist nur 3 — 7 cm hoch. — So auf den Hoch- alpt;u in höheren Regionen und au kalten Stellen. — C. cui'vula forma pyg- maea Holler Herb. A. u. G. Syn. II. 2. 51 (1902). II. jjiillida. Tragblätter und Deckblätter ganz weisshäutig, nur am Mittelstreifen braun. — So bisher am Mont Cenis (Cesati!) und aus den Pyrenäen! — C. curvula II. pallida A. u. G. Syn. II. 2. 51 (1902). — Eine sehr auf- fällige Form. b. Rodnen sis.2). Unterstes Tragblatt laubartig 2 — 3 cm lang. — Selten. Tirol (Simonkai Enum. Transs. 545). Karpaten (Porcius). — C. airvula ß. rodnensis Porcius Enum. pl. phan. Naszod MNöv. Lap. II. Melle'kl. 59 (1878). (Pyrenäen; Balkanhalbinsel.) "j^l h. Hypärrlienae^) (Fries Summa veg. 72 [1846] z. T. Aschers. ^ Fl. Prov. Brand. I. 768 [1864] Pax Nat. Pfl. II. 2. 124). Aehr- chen am Grunde männlich (s. jedoch C. tenella S. 63), in ein- facher Aehre. 1) Von y.QviiTÖg verborgen und yÄioyJv Spitze. -) Nach dem Fundort Kodna im nördlichen Siebenbürgen. 3) Von vnö unten und ä^^/jv männlich. 4* 52 Cyperaeeae. 1. Aehrchen mehr oder Avenigrer genähert, Tragblätter meist hoch- blattartig, das unterste zuweilen mit Laubspitze, doch selten die Aehre überragend. Stengel nur unterwärts beblättert. a. Ovales (Kunth Euum. II. 394 [1837] z. T. Aschers. Fl. Brand. I. 768 [1864]. Leporinae Fries Summa veg. 72 [1846]. Xyman Consp, 779 z. T.j. Schläuche an den Kielen geflügelt. 522. (33.) C. leporina. 2|_. Pflanze dicht bis locker rasenbildend, graugrün. Grundjichse kriechend, massig lange Ausläufer treibend. Stengel meist ziemlich starr aufrecht, ziemlich scharf 3 kantig, nur dicht unter der Aehre schwach rauh, meist länger, seltner kürzer als die Blätter. Blätter mit an den abgestorbenen dunkelbraimer bis gelbbrauner Scheide und massig (meist 3 mm) breiter, meist ziemlich starr aufrechter, ziemlich scharf rauher, fast vom Grunde an allmählich zugespitzter Spreite. Blüthenstand meist 2 — 3 cm lang, meist sehr dicht, meist aus etwa 6 genäherten, verkehrt-eiförmigen bis läng- lichen, zuletzt ovalen Aehrchen bestehend. Das unterste Tragblatt zuweilen laubartig, die übrigen braunhäutig, mit grünem ^Mittelstreifen. Deckblätter eiförmig-lanzettlich, spitz, hellbraun, am Rande weisslich, mit grünem Kiel, etwas glänzend. Schläuche aufrecht, dicht auf- einander liegend, planconvex, eiförmig, (mit dem Schnabel) etwa 4 mm lang, fein nervig gestreift, etwas nach oben gebogen, in einen ziemlich (bis 1 mm) langen 2zähnigen, am Rande rauhen Schnabel zugespitzt, blassbräunlich, so lang als die Deckblärter ; die geflügelten Kiele der Schläuche nach der Seite der Aehrchenachse eingebogen. Finicht klein, kaum 2 rmn lang, flachgedrückt, oval, bräunlich-grau. Auf sandigen, anmoorigen Triften, an Waldstellen, meist nicht selten, auch auf den Xordfriesischen Inseln; in den Alpen bis 2500 m aufsteigend (Jaccard 365). Bl. Mai, Juni. C. leporina L. Spec. pl. ed. 1. 973 (1753). Koch Svn. ed. 2. 829. Xvman Consp. 779. Suppl. 324. Richter PI. Eur. I. 150. Rchb. Ic. Vlri t. CCXI fig. 554. C. moUis Gilib. Exerc. phyt. IL 546 (1792). C. ovaJis Good. Trans. Linn. Soc. 11, 148 (1794). C. nudn Lam. Fl. Franc. 2 ed. IL 172 (1795). Vignea leporina Rchb. Fl. Germ. exe. 58 (1830). Die Formen gliedern sieh in folgender Eeihe : A. Xichtblühende Sprosse aufrecht, kurz. I. Pflanze 0,5 — 1,5 dm hoch oder jedenfalls die Mehrzahl der Stengel nicht höher. a. nana. Pflanze dichte kugelige Easen bildend. Stengel starr aufrecht, ziemlich dick, mit wenigen Aehrchen. Blätter starr. — Ä.af trockenem Sandboden, an Rändern von Kiefernwäldern ziemlich selten. — C. lepo- rina A. I. a. nana A. u. G. Syn. II. 2. 52 (1902). b. alpin a. Pflanze locker rasenbildend. Stengel dünn, starr aufrecht, die Blätter meist weit üben-agend, Blätter schlaff, kaum rauh. Blüthenstand meist au? wenisren schlanken, meist Carex. 53 etwas entfernten, kleinen, meist nicht über 1 cm langen Aehr- chen bestehend. In den Alpen und Karpaten anscheinend nur über 1000 m vorkommend; selten. Bl. Juli, August. C. leporina A. I. b. aJpina A. u, G. Syn. II, 2. 52 (1902). Eine sehr beiuerkenswerthe Form, die sicher eine eigene Rasse dar- stellt. Ihre Verbreitung ist näher festzustellen. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) j^j II. Pflanze grösser. a. Deckblätter braun, nur am Rande weisslich. 1. Blüthenstand im Umrisse länglich bis lanzettlieh. a. tvpica. Pflanze meist 2 bis wenig über 3 dm hoch, meist ziemlich dichte Rasen bildend. Stengel ziemlich starr. Blätter ziemlich kurz, rauh. — Die bei weitem häufigste Form. — C. leporina A. II. a. lypica A. u. G. Syn. II. 2. 53 (1902) hierzu 2. loncjihractedta (Peterm. Anal. Pfl.schl. 493 [1846]). Unterstes Tragblatt laubig. b. robüsta. Pflanze sehr kräftig, meist über 5 dm hoch, locker rasen- bildend. Stengel kräftig, aber etwas schlaff"; kaum rauh. Blätter lang, schlaff", kaum rauh. Blüthenstand meist sehr gross, bis über 3 dm hoch. — Auf fruchtbaren Wiesen, an Lichtungen, Schlägen, zerstreut. — C. leporina var. robusta Fiek 66. Ber. Schles. Ges, f. 1888. 203 (1889). DBM. X (1892) 169. 2. Blüthenstand sehr dicht, breit-eiförmig bis dreieckig oder rundlieh, die Aehrchen (meist 2 — 5) fast kopfig gedrängt. a. capitata. Pflanze meist mittelgross, mitunter sehr kräftig. — Zer- streut. — C. leporina y. capitata Sonder FI. Hamb. 489 (1851). Aschel-s. Fl. Brand. I. 769. — Hierher gehört auch wohl 6. atri- fusca (Christ SB. Belg. XXVII. 2. 166 [1888]). Deckblätter dunkel- braun. Tracht der C. ^Eacloviana. Hochalpen: Seealpen, Dauphine, AValHs (Pyrenäen) — und c. subfestiva (Lange Nat. For. Kiob. II. 62 [1860]. Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 121). Stengel oberwärts sehr rauh. Blätter lang, schlaff". (Spanien.) b. Deckblätter weisslich. argyroglochin l'*. Pflanze meist etwas locker rasenbildend. Stengel meist ziemlich hoch, schlaff" oder starr. Blätter schlaff". Aehrchen meist etwas entfernt. — Schattenform, in Wäldern oft nicht selten. — C. lepo- rina ß. argyroglochin Koch Syn. ed. 1. 753 (1837) ed. 2. 869. Aschers, Fl. Brand. I. 768. C. argyroglochin Hornem. Plantel. 927 (1821). Fl. Dan. t. MDCCX (1821). Nyman Consp. 779. Rchb. Ic. VIII t. CCXI fig. 555. Vignea argyrogl. Rchb. Fl. Germ. exe. 58 (1830). C. leporina pallens Rchb. a. a. O, (1846), B. Nichtblühende Sprosse verlängert, mit bis 3 cm langen Stengel- gliedern, niederliegend, an der Spitze wurzelnd, radicans. Pflanze grössere Strecken überziehend. Die nicht- blühenden und oft auch die blühenden Stengel verlängert (oft bis über 2,5 dm), niederliegend-aufsteigend, erstere oberwärts au? verschiedenen Stengelknoten, zuletzt büschelig ver- zweigt, Blüthentragende Stengel ziemlich stark rauh, bis fast G dm hoch. Blätter hellgrün, mit meist sehr schmaler, kaum 2 mm breiter, 1) Von ägyvQOv Silber und y^ioyjv Spitze, in botanischen Namen oft als Bezeichnung der Deckblätter gebraucht. 54 Cyperaceae. nur ap den sten^elständigen breiterer Spreite. Blüthenstand reichblüthig, mit 5 — 7 breit-verkehrt-eiförmigen, etwas entfernten Aehrchen. Deckblätter etwas bleicher als beim Typus, aber dunkler als bei der Abart argyrogJochin. An halbscbattigen, feuchten Stellen gesellig mit C. remofa, bis- her mit Sicherheit nur in der Provinz Hessen-Nassau: im Reinhardts- Avalde bei Hann. Münden (Zabell). Hierher gehört anscheinend auch ein Exemplar von Breslau: Nicolai-Stadtgraben, an sonnigen Stellen (ohne den Typus) in dichten Rasen (Uech tritz!). Blüht anscheinend später als der Typus. C. leporina var. radicans Zabel in Herb. A. u. G. Svn. n. 2. 53 (1902). Eine ganz ausserordentlich bemerkenswerthe Form, die lebhaft an einen C re?no^a-Bastard erinnert, aber, wie schon Zabel betont, sicher nicht (schon wegen der reichlieh entwickelten Früchte nicht) hibriden Ursprungs ist. In den Forstgarteu von Hann. Münden gej^flanzt, blieb die Form constant. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) j"^! (Verbreitiuig der Art: Fast ganz Europa mit Ausnahme des ark- tischen und südlichsten Gebietes; Algerien; Nord- America.) * Die arktische und antarktische C Maclovidna^) (Diimont d'Urv. Mem. Sog. Linn. Paris IV. 509 [1826] C. festiva Dewey in Silliman's Journ. XXIX [1836] 246), von der vorigen durch dicht-kopfförmig gedrängten, schwarzbraunen Blüthen- stand und ellipsoidiseh-längliche, die stumpflichen Deckblätter etwas überragende Schläuche verschieden , bisher in Europa nur in den Hochgebirgen besonders des nördlichen Skandinaviens gefunden, soll nach Zapalowicz (Sprawezd. Korn. fiz. XXrS' [1889] nach ÖBZ. XL. 343) in den Pokutischen Alpen an der Grenze von Galizien und Marmarosch vorkommen. Die Angabe bedarf sehr der Bestätigung. Kük. (br.) vermuthet in dieser Karpaten-Pflanze C leporina A. II. a. 2. b. atrificsca. 513. X 522. C. hrizoides X leporina s, S. 79. 516 B. X 522. C. Pairaei X leporina s. S. 75. 517. X 522? C. dividsa X leporina? s. S. 75. 522. X 530. C. leporina X remöta s. S. 68. ß. Schläuche mit ungeflügelten Kielen, länger als die eiförmig- spitzlichen Deckblätter. § StelluhUae A. u. G. Syn. H. 2. 54 (1902). Blätter schmal, starr (vgl. indessen C. stellidata II.), kürzer als der dreiseitige Stengel. Schläuche planconvex. 523. (34.) C. stellulata. 2).. Graugrün. Pflanze dichte, oft fast kugelige oder büschelige Rasen bildend. Stengel starr aufrecht, nur unter dem Blüthenstande schwach (und auch dort mitunter kaum) rauh, meist kaum 1 — 2. selten bis über 4 dm hoch. Blätter mit an den untersten hellbräunlicher Scheide und meist nicht bis 2 mm breiter, all- mählich zugespitzter, ziemlich schwach rauher Spreite. Blüthenstand 1) Zuerst auf den Falklands-Inseln gefunden, welche von französischen Fischern aus St. Malo in der Bretagne (der heilige Maclovius lebte um 540). die sie seit 1708 besuchten und besiedelten, den Namen Malouines (lusulae Maclovianae) er- hielten. Vgl. Egli Nomina geogr. 305 u. 573. Caiex. 55 eine lockere Aehre bildend, die zumeist 3 (bis 5) Aebj-chen etwa^ (bis etwa 7 mm) voneinander entfernt oder die obersten genähert, die seit- lichen (in der Blüthe verkehrt-eiförmig) zuletzt rundlich, das end- ständige aus schmalem (männlichen) Grunde, plötzlich rundlich-verkehrt- eiförmig, mit meist nur 5 — 7 (bis 11) weiblichen Blüthen. Unteres Tragblatt öfter laubartig. Deckblätter bräunlich, mit grünem Kiel. Schläuche w e i t a b s t e h e n d , an den kleineren Aehrchen zuletzt stern- förmig spreizend, eiförmig, etwa 3 nun lang, allmählich in einen ziemlich langen (fast die Hälfte der Schlauchlänge ausmachenden), deutlich 2 zähnigen, am Rande rauhen Schnabel verschmälert, auf der äusseren (gewölbten) Seite nervig gestreift, auf der flachen Innenseite nervenlos, grün, am Rande bräunlich. Frucht klein, eiförmig, flachgedrückt, gelb. In Waldsümi)fen, auf Moorwiesen, besonders in Heidemooren meist nicht selten; auch auf den Nordsee-Inseln; in den Alpen bis 2460 m aufsteigend (Jaccard 365). Bl. Mai, Juni. C. stelhilata Good. Trans. Linn. Soc. II. 144 (1794). Koch Syn. ed. 2. 869. Rchb. Ic. VIH t. CCXIV fig. 560. C. muricata Huds. Fl. Angl. 406 (1762). Poll. PI. Palat. II. 565. C. Leersii^) Willd. Prodr. 28 (1787). C. viüpina ß. Lam. Enc. III. 373 (1789). Vignea stellidata Rchb. Fl. Germ. exe. 57 (1830). C. echinata Ehrb. Calam. No. 68 (ohne Beschr.). Nyman Syll. 399 (1854) Consp. 780, Suppl. 325. Richter PI. Eur. I. 150 nicht Murr. Kük. (br.) theiit uns mit, dass nach Clarke, derein Original-Exemplar der C echinata (Murr. Prodr. Fl. Gott. 76 [1770]) sah, diese Pflanze nicht wie bisher allgemein angenommen wurde, mit dieser Art, sondern mit C. divulso zusammen- fällt. Um Verwirrung zu vermeiden, kehren wir zu dem so bezeichnenden Namen C. stcUiilata zurück, obwohl der nächstältere ev. älteste Name C. Lecrsii sein würde. Diese Art ist im Fruchtzustande der C. muricata einigerraaassen ähnlich, unter- scheidet sich aber durch die schmäleren Blätter, die entfernten, wenigblüthigen Aehrchen (welche der Good enough' sehe Name sehr treffend als „sternchenaitig* bezeichnet und namentlich durch das durch den schmalen männlichen Theil wie gestielte Endährchen. Aendert ab: B. grypos'-). Aehrchen nur zu drei, genähert. Deckblätter und Schläuche dunkler braun, letztere mit oft einwärts (aufwärts) gebogenem Sehnabel. — So besonders auf den Alpen. — C. stcllulaia ß. grypos Koch Syn. ed. 2. 869 (1844). C. grypos Schkuhr Riedgr. II 18 t. Hhh. (1806). Nyman Consp. 780. Päcliter PI. Eur. I 151. Vifjnea Orypos Rchb. Fl. Germ." exe 56 (1830). C. stelhi- lata var. spadicea Schur Herb. Transs. ; Enum. pl. Transs. 703 (1866). — Ist vielfach für einen Bastard mit C. dioeca gehalten worden. C. subalpina. Pflanze niedrig. Aehrchen zur Fruchtzeit eiförmig. Deckblätter und Schläuclie heller, Sciiläuche aufrecht abstehend, einwärts gebogen. — So bisher in Siebenbürgen, aber sicher weiter verbreitet. — C. stcUulata C. sub- alpina A. u. G. Syn. II. 55 (1902). Vignea stcUulata a. alpicola Schur Enum. pl. Transs. 702 (1866). 1) S. II. 1. S. 12 Fussn. 1. -) Von yQVTTÖg gekrümmt. 56 Cyperaceae. n. hylogiton'). Pflanze hoch (bis über 4 dm hoch). Stengel sehr dünn, fast fadenförmig, schlaff. Blätter verlängert, nicht starr, schlaff, überhängend, sehr schmal. Blüthenstand sehr locker, bis 2,5 cm laug. Aehrchen sehr klein , die seitlichen mitunter keine oder 1 — 2 weibliche Blüthen enthaltend, bleich. — In schattigen Waldsürapfen, in Moospolstern, bisher nur Böhmen : bei Johannisbad : Reschthal (M. Ascherson!). — C stelbdata II. hylogiton A. u. G. Syn. II. 2. 56 (1902). — Eine recht bemerkenswerthe Form. D. pseudodivülsa. Gipfelährchen an der Spitze männlich; unterstes Tragblatt zuweilen die lockere Aehre weit überragend. — Selten. — C. steUuIata ß. pseudo-divulsa F. Schultz Fl. Pfalz 499 (1845). C. echinata ß. pseudodivülsa F. Schultz Pollichia XX, XXI, 259 (1863). E. oligäntha-). Aehrchen nur 2 — 3, gelbgrün, das oberste grösser. — Ob im Gebiet? — C. echinata var. oliy. Callme DBM. VI (1888) 49. Zu dieser Art gehört vielleicht als robuste Abart C. hydrophila 3) Dumort. Fl. Belg. 146 (1827). Xyman Consp. 780. Vignca hydrophila Rchb. Fl. Germ. exe. 56 (1830). C. echinata e) hydrophila Richter PI. Eur. I. 151 (1890). (Fast ganz Eiu'opa, ausser dem arktischen, den Inseln des Mittel- meergebietes und der südlicheti Balkanhalbinsel; Vorderasien bis zum Caspischen jNIeere ; Ost-Asien ; Australien ; Neuseeland ; Azoren ; Nord- America.) * 494. X 523, C. dioeca X stelhdata \ s. am Schlüsse der 495. X 523. C. Davalliäna X steUuläta j Gattung. 515. X 523. C. foetida X steUidäta B. s. S. 72. 519. X 523? C. x>anicuiäta X steUnlata? B. s. S. 76. 523. X 527. C. steUuJäta X canescens s. S. 65. 523. X 530. C. stellidäta X reniuta s. S. 68. §§ §§ Elongätae (Kunth Enmn. II. 402 [1837]. Aschers. Fl. Brand. I. 769). Blätter massig breit, oft schlaff, ungefähr so lang als der oberwärts 3 kantige Stengel. Schläuche auf der Innenseite schwach, auf der Aussenseite stärker gewölbt. Ausser unseren Arten in Europa noch C. Norvegica ("Willd. in Schkuhr Eiedgr. I. 50 [18011) "'^ arktischen"Ge'biete, C. glareosa (Wahlenb. Vetensk. Ak. Handl. Stockholm 1803. 146) vom nördlichen Skandinavien und Russland bis ins Arktische Gebiet ; C. tenuiflora (Wahlenb. a. a. O. 147) in Nord-Europa und Sibirien7 * * Schnabel des Schlauches an der Spitze deutlich, wenn auch sehr kurz 2 zahn ig. -|- - -j- Aehrchen zu 8 — 12, selten nur 5 in einem Blüthen- stand, meist entfernt. Stengel ganz oder wenigstens bis zur Mitte scharf rauh (vgl. indessen B. Gehhardi). 524. (35.) C. eloiigäta. 2|_. Pflanze grasgrün, dicht rasenbildend. Stengel meist ziemlich schlaff, meist 3 — 6 (bis 8) dm hoch, meist ziemlich tief herab rauh. Blätter mit an den unteren hellbräun- 1) Von vÄri Wald und yeizoiv Nachbar. 2) Von öÄiyo^ wenig und äv&og Blüthe. 3) Von vöüiQ Wasser und (plÄog -liebend. Carex. 57 lieber Scheide und massig (meist nicht über 5 mm) breiter, alhnählich zugespitzter, ziemlich stark rauher Spreite. Blüthen stand meist ziemlich verlängert, bis über 5 cm lang, schmal, meist aus 8 bis 12 ziemlich genäherten oder etwas (bis fast um ihre Länge) ent- fernten, länglichen, bis über 1 cm langen, viel- (bis über 20-) blüthigen Aehrchen bestehend. Unterstes Tragblatt zuweilen laub- artig. Deckblätter bräunlich, am Rande weisslich, mit grünem Kiel. Schläuche länglich-lau zettlich, etwa 2 mm lang, allmählich in den spitzen Schnabel verschmälert, beiderseits mit hervor- ragenden Nerven, zuletzt fast wagerecht abstehend, grün- lich-braun. Schnabel am Rande etwas rauh, sehr kurz 2 zahn ig. Frucht etwas über 1 mm lang, elliptisch, beiderseits kaum zugespitzt, hellbraun. An Grabenrändern, Bachufern, auf sumpfigem Waldboden zerstreut, meist gesellig. Fehlt auf den Nordseeinseln und in höheren Gebirgs- lagen, 1000 m wohl nicht überschreitend , auch in der unteren Region des Mittelmeergebietd fehlend. Bl. Mai, Juni. C. elongata L. Spec. pl. ed. 1. 973 (1753). Koch Syn. ed. 2. 870. Nyman Consp. 779. Suppl. 324. Richter PI. Eur. I. 150. Rchb. Ic. VIII. t. CCXVIII. fig. 565. C. divergens ThuiU. Fl. Paris 2 ed. 481 (1799). C. multiceps Gaud. Etr. de fl. 78 (1804). Hierzu die ßasse : B. Gebhärdi^). Pflanze niedrig, meist nur 1,5 — 3 dm hoch. Stengel mehr oder weniger starr, obei'^'ärts etwas schärfer dreikantig, schwächer rauh. Aehrchen meist nur zu 5 — 6, die untersten mehr oder weniger (bis über 1 cm) von einander entfernt, sehr klein, bis 0,5 cm lang, verkehrt-eiförmig, wenig- (4 — (>) blüthig. Deck- blätter weiss-häutig mit braunem Mittelstreifen. Schläuche breiter, eiförmig, mit deutlich abgesetzten Schnabel, braun. So nur in den Alpen und Karpaten, dort nicht selten. Die aus der Ebene angegebenen Exemplare stellen wohl nur Zwerg- formen des Typus dar. Bl. Juli, August. C. elongata ß. Gebhardi Aschers. Fl. Brand. I. 709 (1866) z. T. Richter PI. Eur. I. 150. C. Gebhardi Willd. in Schkuhr Riedgr. IL 22 (1806). Nyman Consp. 779. Rchb. Ic. VIII. t. CCXVIII. fig. 566. C. elong. — simpUcior Anderss. Cyp. Scand. 60 (1849). C. elongata a. subalpina Schur Enum. pl. Transs. 702 (1866). ü. elong. b. paiicißora Meinsh. Fl. Ingr. 399 (1878). C. nudticaidis Ehrh. Calam. No. 88 (ohne Beschr.). Diese Form, zu der auch die Schkuhr 'seilen Originalexeniph\re (!) ge- hören, stellt sicher eiue gute Kasse dar, die nur mit den Zwergforinen der Pflanze irrthümlich ideutificirt worden ist. Letztere sind leicht durch die läng- 1) Nach Johann Xepomuk Gebhard, * 23. Juli 1774 Freisiug f 9. Juni 1827 Graz, ursprünglich Bcrgbeaniteii, um die Flora der Alpenländer, besonders Steier- marks und ist Herausgeber käuflicher Exsiccaten. Verf. eines Verzeichnisses der in Steiermark von ihm tjcsanimelten Pflanzen. Grätz 1821. 58 Cyperaceae. lich-lanzettlichen, grünlichlnaunea, ganz allmählich zugespitzten Schläuche sowie die bräunlichen Deckblätter zu unterscheiden. Die Ton U echtrit z (43. Jahres- bericht Schles. Ges. vaterl. Cult. f. 1865. 94 [1866]) beschriebene var, pallida ist vielleicht mit der ßasse Gebhnrdi identisch. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) [*| Weniger bemerkenswerthe Abänderungen sind II. hete r ostäch y a 1). Endständiges Aehrchen ganz männlich, linealisch. — So selten aber wohl ohne charakteristische Verbreitung — C. elongata h. heterostacfiya Wimni. Fl. Schles. 3. Aufl. 636 (1857). Fiek Fl. Schles. 481. j. Bei 1. umbrosa (Kneucker in Seuliert-Klein Exc.fl. Bad. 55 [1891]) einer schlatf blätterigen Schattenforni , kommen nur wenige Schläuche zur Reife und auch diese bleiben grün. (Verbreitung der Art: ISIittel- und IS'ord-Europa mit Ausnahme des arktischen Gebiets; Nord-Spanien; Ober-Italien; Griechenland (?); Sibirien.) * 519. X 524. C. paniciääta X elongata s. S. 76. 524. X 525? C. elongata x heleonästes? s. S. 60. •j"!' Aehrchen nur zu 3 — 4 oder noch weniger in einem Blüthen- stande, genähert. Stengel meist nur oberwärts i'auh oder ganz glatt, selten (oft bei C. heleonästes) ganz rauh. 525. (36.) C. heleonästes 2). %. Pflanze ziemlich dicht bis etwas locker rasenbildend, graugrün. Stengel ziemlich dünn, starr aufrecht, scharf 3 kantig, meist kaum länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren hellbrauner Scheide und meist starr aufrechter, schmaler, meist etwa 1,5 mm breiter, allmählich zugespitzter, ziemlich stark rauher Spreite. Blüthenstand ziemlich kurz, nicht über 2 cm lang, aus bis 1 cm langen, rundlichen bis länglich-eiförmigen, meist nur 6 — 10- blüthigen Aehrchen bestehend (das unterste mitunter bis 0,7 mm ent- fernt). Unterstes Tragblatt mitunter laubig. Deckblätter etwas röthlich, hellbraun, weiss -hautrandig mit grünem Kiel. Schläuche etwa 3 mm lang, eiförmig, etwas plötzlich in den schmalen Schnabel verschmälert, beiderseits nervig, braun bis graubraun, zuletzt abstehend. Schnabel am Rande etwas rauh, an der Spitze schwach 2- z ahn ig. Frucht elliptisch, etwas über 1,5 mm lang, hellgraubraun, an der Spitze braun. In tiefen jVIoorsümpfen, öfter mit C. chovclorrhisa, innerhalb des Gebiets wenig verbreitet; am meisten noch im Alpengebiet: in den Mooren des Französischen und Schweizer Jura! Kloster Wald in Hohen- zollern; Ellwangen; Oberschwaben und Oberbayern!! Tirol: Wildmoos bei Seefeld (Kerner ÖBZ. XIII. 169); Salzburg; Ober-Oesterreich : Ibmermoos (Vierhapper 14. Jahresb. Gymn. Ried. 21); Ober-Steiermark: Hechten seemoor bei Mariazell. Im nördlichen Flachlande sehr selten, aber vielleicht mehrfach übersehen : Esterwege auf dem Hümling im Ems- 1) Von e'reQog verschieden und ard^vg Aehre. 2) Von e'Äog Sumpf und vduDjg Bewohner. Caiex. 59 lande (Meyer Fl. Han. exe. ö96; Belegexemplare vorhanden, aber verdäclitifr). Brandenl)urg: Sommerfeld: Kulmer See (R. Schultz 19011 Ascher son BV. Brand. XLIII. XXV). Ostpreussen: Kr. Oletzko ; Kleszöwencr AVald; See bei Schwidrowken (Grütter 18961). Die An- gaben in Schleswig-Holstein sehr zweifelhaft, die am Brocken des Harzes von ihrem Urheber zurückgezogen (vgl. Asch er son a. a. O.). Bl. Mai, Juni. C. Heieonastes Ehrh. in L. fil. Suppl. 414 (1781). Koch Syn. ed. 2. 870. Nvman Consp. 779. Suppl. 324. Richter PI. Eur. I. 1.51. Rchb. Ic. Vni "t. CCIV fig. 542. Vignea Heieonastes Rchb. Fl. Germ, exe. 57 (1830). Der vorigen Art sehr ähnlich und mitunter mit ihr, besonders mit der Ilasse Gebhardi verwechselt. (Skandinavien; N ord-Russland ; arktisches Sibirien und Nord- America.) |_* 524. X 525? C. eJongata X heJeonäsies? s. S. 60. 526. (37.) C. lagföpina ^). %. Pflanze mehr oder weniger dicht rasenbildend, grasgrün. Grundachse kurze Ausläufer treibend. Stengel ziemlich starr aufrecht oder etwas gebogen, meist nur 1 — 1,5 dm hoch, mit 2 scharfen und einer stumpfen Kante, ganz glatt, die Blätter meist nicht oder nur wenig, seltener erheblich überragend. Blätter mit an den unteren gelbbrauner bis brauner Scheide und ziemlich schmaler, meist nicht über 2 mm breiter, oberwärts rauher, allmählich zugespitzter, ziemlich starrer Spreite. Blüthenstand kurz, meist nicht über 1,5 bis 1,8 cm lang, meist ein längliches, schief-eiförmiges oder keulenförmiges Köpfchen darstellend. Schläuche eiförmig, allmählich oder etwas plötzlich in den Schnabel verschmälert, ca. 2,5 mm lang, glatt, schwach- nervig, zuletzt hell-, oberwärts dunkler-braun, anliegend (nicht abstehend). Schnabel am Rande glatt, an der Spitze ganz schwach 2 zähnig. Frucht klein, ca, 1,5 mm lang, etwas länglich-linsenförmig, braun. Auf feuchten oder sumpfigen Triften, zwischen Gräsern auf Ur- gestein, im Hochgebirge, in "Wallis zwischen 2100 und 2500 m (Jac- card 365). Nur in den Alpen von Savoyen bis Steiermark und Kärnten! (in Ober- und Nieder-Oesterreich fehlend) und in der Hohen Tatra I Die Angabe in Siebenbürgen bezieht sich auf C. stetlulata (Simonkai 547). Ausserdem (nach K ü k. br.) auch im Nordosten der nördlichen Ebene von R. Gross gesammelt (1897, entweder bei Bordzichow Kr. Pr. Stargard oder Wischwill Kr. Ragait Gross br.). Bl. Juli, August. C. lagopina Wahlenb. Vet. Ak. Handl. Stockholm 1803. 145. Koch Syn. ed. 2. 870. Nyman Consp. 779. Suppl. 324. Richter PI. Eur. I. 151. Rchb. Ic. VHI t. CCIV fig. 543. C. Jeporina (L. Herb.) Good. Transact. Linn. Soc. II. 142 (1794). Willd. Spec. pl. IV. 229. Kunth Enum. II. 393 (1837). C. approorimata Hoppe Cent, exs.^ 1) Von ÄayioTiovg hasenfüssig nicht sehr correct gebildet; soll an leporina anklingen. 60 Cyperaceae. Hoffm. Deutschi. Fl. 2. Aufl. II. 200(1800). DC. Fl. Frany. V. 290 (1815). C. La chenalii^) Schkuhr Kiedgr. t. V fig. 79 (1801). C. parvi- flora Gaud. Etr. de Fl. 84 (1804). Vignea Jagopina Rchb. Fl. Germ, exe. 57 (1830). Wir stimmen Aith. Bennett (Jouro. of Bot. XXXV [1897] 247) bei, dass der Name C. approximata wegen der iütei'en Allioni'selien Art (s. C. cricetorum) nicht voranzustellen ist. Auch an dieser Art beobachtete Kneucker (ABZ. III. 11) einen 1. basandrdgyna mit grundständigem, langgestieltem Aehrchen. (Gebirge Skandinaviens ; arktisches Russland ; Pyrenäen ; Spanische Hochgebirge; Nord-Asien; Nord-America.) * 515. X 526. C. foetida X lagopina s. S. 72. 526. X 527. C. lagopina X brunnescens s. S. 65. Bastard. B. I. b. 2. b. 1. ß. §§. 524. X 525? C. elongäta X heleonästes? 2|.. Oberbayern: Haspelmoor (Brügger); dort vergeblich gesucht (Kük. br.). C elongäta X heleonastes {^Sendtneridna-)) Brügger Jahresb. NG. Graub. XXIII— XXIV. 119 (1880) ohne Beschreibung. ** ** Schnabel des Schlauches an der Spitze nur seicht ausgerandet oder Schlauch ungeschnäbelt. Stengel nur oberwärts rauh. ■\ f Frucht kurz geschnäbelt, meist eiförmig. ^ 527. (38.) C. canesceiis. 2},. Pflanze graugrün, meist ziemlich dicht rasenbildend, mitunter Ausläufer treibend. Stengel meist etwas schlaff mit zwei scharfen, meist sogar deutlich vorspringenden und einer stumpfen Kante, meist 2 — 4,5 (bis 6) dm hoch. Blätter mit an den unteren röthlich-graubrauner bis schmutzig-brauner Scheide und ziemlich schmaler, meist nicht über 3 mm breiter, wenigstens oberwärts scharf- rauher, ganz allmählich zugespitzter, ziemlich schlaffer Spreite. Blüthen- stand länglich bis schmal-linealisch, meist nicht über 5 dm lang, aus 4 — 6 etwas entfernten oder genäherten rundlichen bis ovalen, meist 7 — 18- blüthigen, ziemlich dichten Aehrchen gebildet. Unterstes Tragblatt zu- weilen laubartig (ß. longihr acteäta Porcius M. Növ. Lap. IX [1881] 131. C KcmitziP) Pore. Flor' a Naseud. 31 [1881]). Deckblätter breit, fast rundlich, zugesj^itzt, etwas gewölbt, weisslich, zuletzt hellgelb mit grünem Kiel. Schläuche ziemlich aufrecht, eiförmig oder etwas länglich, kaum 2 mm lang, fein gestreift mit kurzem, kaum abgesetzten, am Rande etwas rauhem Schnabel, weisslich, zuletzt hellgelb. Frucht eiförmig, etwa 1,5 mm lang, braun. Auf Moorwiesen, in Torfstichen, selbst auf Flossholz, meist gesellig; auch auf den Ostfriesischen Inseln; in den Alpen bis 2200 m aufsteigend (Jaccard 366). Bl. Mai, Juni, im Hochgebirge bis Juli, August. 1) S. IL 1. S. 538 Fussn. 1. 2) S. II. 1. S. 477 Fussn. 1. 3) S. I. S. 254 Fussn. 2. Carex. Ol C. cmiescens L. Spec. pl. ed. 1. 974 (1753). Koch Syn ed. 2. 870. Nyman Consp. 780. Suppl. 325. Richter PI. Eur. I. 151. Rchb. Ic. VIII t. CCYI fii?. 546. C. hrisoides Huds. Fl. Angl. 406 (1762) nicht L C. cinerea Poll. PI. Palat. II. 571 (1777). C. curta Good. Trans. Linn. Soc. II. 145 (1794). C. PächärclV) ThuiU. Fl. Par. ed. 2. 482 (1799). Vignea canescens Rchb. Fl. Germ. exe. 58 (1830). Durch die deutlich graugrüne Farbe und die lebhaft in ihrer Form an einen Btilisirten Pinienzapfen im Kleinen erinnernden Aehrdien sehr leicht kenntlich. — Aendert ab: B. laetevirens. Pflanze grasgrün. Stengel und Blätter verlängert, schlaflT. — So selten an schattigen Waldstellen. — C. canescens b. laetevirens Aschers. Fl. Brand. I. 771 (18G4). U C. ^ubloliäcea. Der vor. Abart ähnlich, Pflanze gleichfalls meist schlanker und mehr oder weniger grasgrün. Aehrchen zu 3 — 4, rundlich, annblüthig, das unterste Aehrchen entfernter. — In tiefen Sümpfen, besonders in gebirgigen Heidegegenden. — C. canescens var. suhloliacea Laest. in Hartm. Handb. ed. 4. 299 (1843). Fie'v Fl. Schles. 481. Richter PI. Eur. I. 152. C. Lappdnica O. F. Lang Linn. XXIV. 539 (1851). Viynea canescens a. gracillima Schur Enum. pl. Transs. 702 (1866). C. canescens var. montana Schur a. a. O. (1866). D. tenuis. Pflanze in allen Thcilen feiner und zarter als der Typus, graugrün. Blätter schmal, ziemlich schwach rauh. Blüthenstand schmal, meist aus 5 bis 6 Aehrchen gebildet. Unterstes Tragblatt meist laubartig, mitunter die Länge des Blüthenstandes fast erreichend, — Selten, an buschigen, nassen Stellen. — C. canescens y. tenuis Lang a. a. O. 538 (1851). D. fallax. Deckblätter bräunlich, schmal hautrandig, oft mit C. brjuvnesccns ver- wechselt, aber durch den schmäleren ITautrand der Deckblätter und den nicht längs gespaltenen Schnabel der Schläuche verschieden. — Brocken ! Iliescn- gebirge!' Gesenke. — C. canescens var. fallax F. Kurtz nach Kük. br. in A. u, G. Syn. II. 2. 61 (1902). C. canescens dubia Kükcnthal in Engler Jahrb. XXVII. 529 (1800) nicht Bailey. Hierher die Unterart : B. C brunnescens, Stengel meist nur 2 — 4 dm hoch, ziemlich starr aufrecht, oberwärts stärker rauh. Blätter flach, mehr oder weniger grasgrün, starr aufrecht, seltener schlaff. Aehrchen zu (3 bis) 4 bis 8, die unteren oft um das doppelte ihrer Länge von einander entfernt, die oberen genähert. Deckblätter allmählich zu- gespitzt, zuletzt braun mit weisslichem Rande. »Schläuche eiförmig, in einen kurzen, am Rande rauhen, der ganzen Länge nach gespaltenen Schnabel verschmälert, wenig länger als die Deckblätter, dunkler. 1) Nach Louis-Claude-Marie Richard, * 1754 Versailles, f 1821 Paris, Professor der Botanik an der Ecole de mcdecine, Erforscher des Französischen Guyana, einem der bedeutendsten Systematiker und ^lorphologen seiner Zeit. Einige seiner wichtigsten Schriften sind: Flora Borcali-Americana (s. II. 1. S. 450 Fussn. 3), Mem. sur Ics Hydrocharidües 1811, Analyse botanique des embryons endorhizes oii monocotyle'dones 1811, Commentatio botanica de Coniferis et Cycadeis 1826, letztere herausgegeben von seinem Sohne und Nachfolger Acliille, * 1794 j 1852, gleich- falls hochverdient als Systematiker und Pharmakologe ; seine Botani(iue medicale, 2 Bände, Paris 1823, fand in der Ucbersetzung von Kunze und Kummer. Leipzig 1824, 1826 auch in Deutsehland Verbreitung. Wichtig ist auch sein Tentamea Florae Abyssinicae Paris 1847 — 51 mit Atlas. 62 Cypeiaceae. Auf sumpfigen Wiesen, au feuchten Hängen besonders in den höheren Gebirgen auf kalkarmem Substrat, in den Alpen (in Wallis nach Jaccard 366 zwischen 1600 und 2500 m) und Karpaten. In der Ebene selten und nur im nordöstlichen Gebiete in West- und Ostpreussen (B.). Bl. Juli, August, in der Ebene Mai, Juni. C. hrumiescens Poir. Encycl. Suppl. III. 286 (1813). Schinz u, Keller Fl. Schweiz 75. C. canescens ß. aJ;picola Wahlenb. Vet. Ak. Handl. Stockh. (1803) 147. Fl. Läpp. 232 (1812). C. curla ß. hrumiescens Pers, Syn. II. 539 (1807). C. Persoonii^) Sieb. Herb. Fl. Austr. No. 282 (1821, ohne Beschr.). O. F. Lang Flora XXV (1842) 748. Koch Svn, ed. 2. 870. ^syman Consp. 780. Suppl. 325. Rchb. Ic. VIII t. CCVI fig. 547. C. Gehhardi Hoppe Car. Germ. 30 (1826) nicht Willd. Vignea Gehhardi Rchb. Fl. Germ. exe. 58 (1830). C canescens ß. hrunnescem Koch Syn. ed. 1. 753 (1837). C. canescens var. Fersoonii Fellman Herb. Christ SB. Belg. XXIV. 2. 18 (1885). Richter PI. Eur. I. 152. Aendert ab B. vi tili s. Pflanze schlanker, höher. Aehrchen bleich, die unteren von einander etwas entfernt. Tracht der G. loiiacea. So au feuchten Waldplätzen und auf Sumpfwiesen in West- und Ostpreussen: bisher bei Neuenburg, Tilsit, Pilkallen I Goldap. G. hrunnescens ß. vitilis A. u. G. Syn. II. 2. 62 (1902). C. gracilis Ehi-h. Calam. Xo. 78 (ohne Beschi-.) Schk. Riedgr. I. 48 t. E. f. 24 (1801). Petunnikow ABZ. III (1897) 195 IV (1898) 89 nicht Curt. G. vitilis Fr. :\Iant. III. 137 (1842). Heidenreich ÖBZ. XXXI (1881) 178. Kükenthal ABZ. III (1897) 1. Xyman Consp. 780. Suppl. 325. G. Blyttii^) vitilis Fr. Herb. norm. G. canescens var, vitilis Fellman Herb. Christ (1885) a. a. O. Richter PI. Eur. L 152. A. u. G. Fl. N.O.D. Flachl. 151 (1898). (Verbreitung der Unterart: Nördliches Europa , südlich bis England und dem nördlichen Russland.) _* (Verbreitung der Art: Nord- und ^littel-Eiu-opa [fehlt im südlichen Russland und Bidgarien; auf der Balkanhalbinsel bis Serbien]; Nord- und Ost- Asien; Himalaja; Nord- und Süd- America.) * 494. X 527. G. dioeca x canescens s. am Schlüsse der Gattung. 515. X 527 B. G. foetida X hrunnescens s. S. 73. 519. X 527. G. paniculdta x canescens s. S. 77. 1) Nach Christian Hendrik Persoon, * 1755 Capstadt f 1837 Paris, her- vorrageudem Mykologeu (u. a. Synopsis metliodica fungorum Gott. 1801), Verf. des s. Z. ausgezeichneten Nachschlagewerks Synopsis j^lantarum, 2 Bände, Paris, et Tub. 1805, 1807. Vgl. Fee, Giora. bot. it. II. i. 3 (1846) übersetzt von Mme. Rousseau SB. Belg. XXX. 2. 50 (1891). 2) S. II. 1. S. 159 Fussn. 3. Carex. 63 523. X 527. C. stelluläta x canescens s. S. 65. 526. X 527. C. lagöpina x canescens s. S. 64. 526. X 527 B. C lagöpina x hrunnescens s. S. 65. 527. X 528. C. canescens X loliacea s. S. 64. 527. X 530. C. canescens x remöta s. S. 69. ff Frucht ungeschnäbelt. ff Gesammtart C. loliacea. !/ 528. (39.) C. loliacea. %. Pflanze hellgrün, meist ziemlich dichte Rasen bildend, dünne Ausläufer treibend. Stengel sehr dünn, schlaff, aufrecht oder aufsteigend, meist 2 — 4 dm hoch, nur gajiz oben, in und etwas unter dem Blüthenstande schwach, sonst kaum rauh. Blätter mit an den unteren bleicll-gelblich-bräunlicher Scheide und sehr schmaler, kaum über 1,5 mm breiter, sehr dünner, zarter, allmählich zu- gespitzter, fein rauher Spreite. Blüthenstand sehr locker, meist nicht über 3 cm lang, meist aus 4 — 5 (seltener aus 2 — 7) arm blüthigen, bis über 1 cm von einander entfernten Aehrchen gebildet. Tragblätter schmal fadenförmig, die unteren oft laubartig. Aehrchen meist kugelig, mit meist nur 1 — 5 (bis 6) weiblichen Blüthen. Deck- blätter häutig, breit eiförmig, stumpf, weisslich, etwas glänzend. Schläuche etwa 3 mm lang, eiförmig bis länglich, mehr oder weniger zugespitzt, ziemlich stark zusammengedrückt, deutlich nervig, zuletzt weit (oft fast sternförmig) abstehend. Frucht eiförmig, flachgedrückt, braun. In tiefen, schwammigen Heidemooren des Waldes, am liebsten zwischen Sphagnum. INIit Sicherheit nur in Ostpreussen in den Kreisen Ragnit, Pilkallen, Goldap, Lötzen und Orteisburg und im nördlichen Polen: zw. Sejny und Wizejny (Jastrz^bo wski nach Rostafinski 96). Die Angabe im Bourtanger Moor im Emshmde (G.F.W. Meyer Chlor. Han. 580) ist ebenso unglaubwürdig wie die auf der Petrosa in Marmarosch vgl. Neil reich Ungarn 34. Bl. Juni, Juli. C. loliacea L. Spec. pl. ed. 1. 974 (1753). Koch Syn. ed. 2. 871. Nyman Consp. 780. Suppl. 325. Richter PI. Eur. I. 151. Rchb. Ic. VIII. t. CCXIV fig. 559. Vignea loliacea Rchb. Fl. Germ. exe. 57 (1830). (Skandinavien [fehlt in den südlichsten Provinzen] ; Finnland ; Russland südlich bis Smolensk, Tambow, Orel, Ufa. Ost-Sibirien.) lit 527. X 528. C. canescens x loliacea s. S. G4. 528. X 529. C. loliacea x tenella s. S. 64. 529. (40.) C. tenella. 4-. Der Leitart sehi- ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden : In allen Theilen noch feiner und zarter. Sehr locker rasenbildend, ziemlich lange Ausläufer treibend. Stengel sehr dünn, meist mehr oder weniger vereinzelt stehend, meist nicht über 3 dm hoch, in der ganzen Länge, wenigstens bis unter die Mitte rauh. Blätter sehr schlaff, stärker rauh. Blüthenstand aus 64 Cyperaceae. 3 — 4 Aehrchen gebildet, mit fadenförmiger Achse. Unterstes Tragblatt oft etwas verlängert. Aehrchen bis 1,5 cm von einander entfernt, sehr armblüthig mit meist nur 1 — 2 (bis 3) weiblichen Blüthen, die männlichen Blüthen meist alle an der Spitze tragend, das endständige Aehrchen oft ganz männlich. Männliche Blüthen meist mit nur 2 Staubblättern. Deckblätter eiförmig, spitz. Schläuche etwa 2 mm lang, breit- eiförmig, stumpf, etwas aufgeblasen, schwach zusammengedrückt, zuletzt aufrecht abstehend. Frucht ziemlich breit, elliptisch, heller. In moosigen Sümpfen, bisher nur in Ostpreussen, in den Kreisen Ragnit, Goldap und Lötzen, Bl. Juni, Juli. C. teneUa Schkuhr Riedgr. I. 23 t. Pp fig. 104 (1801). Nyman Consp. 781. Suppl. 325. Richter PL Eur. I. 151. C. Blyttii^) NvL Spie. Fl. Fenn. IL 35 (1846). (Norwegen; nördliches Schweden; Finnland; nördliches Russland südlich bis Ufa; Ost- Asien; Nordamerica.) j_* 528. X 529. C. loliäcea X teneUa s. unten. Bastarde, B. I. b. 2. h. 1. ß. §§ ** tf. 528. X 529? C. loliäcea X tenella. Nach Abromeit (br.) stellt eine in Ostpreussen: Kr. Lötzen: Forstrevier ■ orken von Phoedovius gefundene Pflanze vielleicht diese Combination dar. B. I. b. 2. h. 1. ß. §§. 527. X 528. C. caiiesceiis x loliäcea. %. Bisher nur Ostpreussen: Romintener Heide im Forstrevier Goldap (Grütter 1896 PÖG. Königsb. XXXVIII. 49 [13]). Nicht gesehen. C. canescens X loliäcea Grütter a. a. O. (1897). [iTj B. I. b. 2. b. 1. ß. §§, 526. X 527. (41.) C. lagöpiiia x canescens. Zu dieser Combination, die sehr wohl auch im Gebiet vorkommen könnte,, gehört nach Kihlman (Medd. Soc. Fauna et Flora Fenn XVI. 69 [1889]) C. hei- rola (Blytt nach Fr. Bot. Not. 1849 58 Anderss. Cyp. Scand. 61), in der Tracht an C. microstachya {dioeca X canescens) erinnernd, mit etwa 5 genäherten, lineal- längliehen, etwas gekrümmten, unter sich gleichen, liellbraunen Aehrchen und läng- lich eiförmigen, planconvexen , in einen schwach 2zähnig-ausgerandeten Schnabel verschmälerten Schläuchen. Als diese Pflanze wurde von Anders son eine von Grabowski bei Oppeln in Schlesien gesammelte Carrx bestimmt (Wimmer Fl. Schles. 3. Auü. 87); da C. lagopina dort nicht vorkommt, kann es sich um die bisher in Finnland, Skandinavien, Island, Grtinland , Schottland beobachtete C. helvola nicht handeln , sondern muthmaasslich um einen anderen Bastard des C canescens. Die Identification der Tiroler ieirastachya mit C. helvola (Saut er in Flora XXXIV [1851] 50) ist irrthümlich (Kük. br., s. S. 66); ebenso un- begründet ist die von Christ (SB. Belg. XXIV. 2. 19 [1889]) vermuthete Ab- stammung von C. canescens und C. microstachya. Letzterer Bastard ist nach Th. Holm (bei Christ a. a. O. XXVIL 2. 167 [1888]) in Grönland, wo C. helvola vorkommt, nicht gefunden. 1) S. IL 1. S. 159 Fussn. 3. Carex. 65 526. X 527. B. C. lagöpiiia x h t' uun euren s. %. Tracht einer robusten C. lagopina; aber Stenael oberwärts schwach rauh. Aehrcben mindestens 4, hellbraun oder bleich, das unterste nur wenig von den übrigen entfernt, Deckblätter breit weiss-hautrandig, ohne grünen Mittel- streif, kürzer als die (selten entwickelten) Schläuche. Schlauch hellbraun, schwach nervig; Schnabel am Runde kaum rauh. Schweiz: Grimselpass 2 160 m (Kne ucker 1890). C. lagopina x hrunnescens A. u. G. Syn. II. 65 (1902). C. lagopina x Fersoonii = C. Zähnii^) Kneucker DEM. IX (1891) 60. C. lagopina unterscheidet sich durch uiedrigeu, glatten Stengel, nur 3 kopfig gedrängte Aehrchen, deutlicher nervige Schläuche und glatten Schnabel ; C. brun- nescens durch längeren rauhen Stengel , 4 — 6 kürzere Aehrchen von denen das unterste etwas entfernt ist , bleiche Deckblätter und nur an dem das Deckblatt überragenden Theile bräunlich gefärbte Schläuche mit völlig gespaltenem, am Rande rauhem Schnabel. Kneucker (ABZ. V [1899] 165) unterscheidet 3 Formen: A. SU per-lagopina. Pflanze niedrig; Blüthenstand gedrängt, lebhaft bräunlich. B. intermedia. Pflanze massig hoch; Blüthenstand gedrängt, heller bräunlich. C. super- brun n escen s. Hoch und schmächtig; Blüthenstand ziemlich locker, grünlich bis hellbräunlich. — C. lagopina X Persoonii a) super- Per aoonii Kneuck. a. a. 0. (1899). ^-j B. I. b. 2. h. 1. ß. 523. X 527, (42.) C. stellulata x canescens. 2\., Pflanze dicht rasenbildend, schwach graugrün. Stengel starr aufrecht, mit 2 ziemlich scharfen und einer stumpfen Kante, nur oberwärts rauh, meist 2 — 4 dm lang, die Blätter wenig oder ganz erheblich überragend. Blätter etwas starr oder schlaff. Blüthenstand meist aus 3 — 4 etwas entfernten Aehrchen bestehend, in der' Vertheilung der letzteren der C. stellulata ähnlicher. Unterstes Tragblatt oft laubartig. Aehrchen länglich, eiförmig, verkehrt-eiförmig bis kugelig, das end ständige durch den schmalen männlichen Theil wie gestielt er- scheinend. Deckblätter hellbräunlich mit srrünem Kiel und weissem Hau trän de. Schläuche eiförmig, in einem massig langen Schnabel zugespitzt, zuletzt meist aufrecht abstehend oder die unteren des Endährchens fast wagerecht ab- stehend, selten einzelne sogar etwas zurückgebogen. Früchte fehl- schlagend. Auf Wiesen, an Seeufern mit den Erzeugern, wohl nicht allzu selten. Bremen: V^egesack (Hausskn ech t). Bassum: Freuden berger Wiesen (Beckmann!). Berlin: Himdekehle-Seeü Ostpreussen: Pilkallen: Wesz- kaller Forst (G rütter nach Abromeit DÖG. Königsb, XXXIV. 1) Nach Karl Hermann Zahn, * 3. Dec. 1865 Baierthal (Baden) (br.), Real- lehrer in Karlsruhe, Verf. der Flora der Baar (Schriften V. für Kunst- und Natur- geschichte der Baar VII. 18S9) , bewährtem Kenner von Carez und Hicradttm, welche Gattung er in Hallier-Wohlfarth Kochs Synopsis bearbeitete und auch für unsere Synopsis übernommen hat. Ascherson u. Graebner, Synopsis. II. 2. 5 66 Cyperaceae. 35 [47]). Süntel ; Deisler (Hausskn.j. Thüringen: Saalfeld Birkigt (Hausskn.). Oberbayern: Haspelmoor (Brügger)'? Tirol: Rattenberg (Längst nach Hausmann 1499). Kitzbüchel: Lämmerbüchler Alp (Traunsteiner). Siebenbürgen: Biharia (Simonk.). Bl. Mai, Juni. C. stelhdata x canescens A. u. G. Syn. IL 2. 65 (1902). C. tetrastächya^) Traunsteiner bei Sauter Flora XXXHI (1850) 366 nach Kük. br. C. echinata X canescens Hausskn. Irmischia I. 36 (1881). BV. Ges. Thür. VI. 33 (1888). A. u. G. Fl. Nordoste!. Flachl. 151. C. Caflischii^) Brügg. Jahresb. NG. Graubünd. XXIII— XXIV. 119 (1880)?" Nyman Consp. Suppl. 326. Richter PI. Eur. L 169 (1890). C. Bihärica Simonk. Enuni. Fl. Transs. 548 (1886). Nyman Consp. Suppl. 326. A. u. G. a. a. O. C. lielvola b) tetrastachya Richter PI. Eur. L 152 (1890). Die Pflanze hält zwischen beiden Erzeugern die Mitte, in der Tracht erinnert sie meist zuerst an C. canescens wegen der Zuspitzung der Schläuche. Die Anordnung derselben und das Abstehen der unteren Schläuche, besonders der Endührchen lasseu die Einwirkung der C. stelhdata leicht erkennen. (Schottland: Ben Lawers [Kük.]). "^ 2. 2. Remötae (Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 770 [1864]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151.) Untere Aehrchen weiter von einander entfernt, ihre Tragblätter laubartig, die Aehre überragend. Stengel bis zum Blüthenstande beblättert. \/ 530. (43.) C. remöta. ^V. Pflanze hellgrün, etwas graugrün, dicht rasenbildend. Stengel sehr dünn, schlaff, zuletzt oft übergebogen, meist 3 — 6 dm hoch, undeutlich 3seitig, nur unter der Aehre rauh, seltener ganz glatt, die grundständigen Blätter überragend. Blätter mit an den untersten hellgelblich bräunlicher, an den abgestorbenen oft brauner Scheide und an den unteren kurzer (an den untersten oft fast fehlender), an den oberen langer, sehr schmaler, meist nicht viel über 2 mm breiter, allmählich zugespitzter, sehr schlaffer, mehr oder weniger rauher Spreite (die der stengelständigen und die Tragblätter oft erheblich stärker rauh). Blüthenstand aus 6 — 9 Aehrchen bestehend, sehr locker, oft weit über 1 dm lang. Aehrchen meist (wenigstens die 3 selten 2 oder 4 unteren) (bis 5 cm) entfernt, länglich bis eiförmig, meist bis 8 oder 10 mm lang, vielblüthig, die oberen kleiner, das oberste aus schmalem (männlichem) Grunde verkehrt-eiförmig, das unterste mitunter verzweigt. Deckblätter breit-eiförmig, spitz, weiss, selten hellrothbräunlich mit grünem Kiel. Schläuche länglich-eiförmig, etwa 3 mm lang, etwas plötzlich in den Schnabel verschmälert, auf der Innenseite flach, auf der Aussen- seite gewölbt, un geflügelt, auf der Aussenseite fein gestreift, weisslich, länger als die Deckblätter. Schnabel vorn 2- zähnig, am Rande fein, rauh, grün. Frucht eiförmig, auf einer ^eite flach, auf der gewölbten Seite mit etwas vorspringender Kante, gelbbraun. 1) Von TBTQa- vier- und aidxvc; Aehre. 2) S. VI. S. 587 Fussn. 1. Carex. 07 In schattigen Laubwäldern und Gebüschen, besonders an feuchten, quelligen Stellen, an "Waldhächen meist sehr gesellig; fehlt in höheren Gebirgslagen; überschreitet wohl kaum 1000m. Bl. Mai, Juni. C. remota L. Amoen. Acad. IV. 293 (1759). Koch Svn. ed. 2. 862. Nyman Consp. 780. Suppl. 325. Richter PI. Eur. I. 152. Rchb. Ic. VIII. t. CCXII. fig. 556. Vignea remota Rchb. Fl. Germ. exe. 58 (1830). Aendert ab : B. repens. Grundachse kurz horizontal-kriechend, die niederliegenden, auf- steigenden Stengel ziemlich dicht nebeneinander stehend. — Selten. — C remota var. repens Brittinger Rchb. Ic. VIII. 8. t. CCXII fig. 557 (1846). — Die ■ Grundachse dieser Form erinnert etwas an die von Nardus stricto,. II. stricta. Stengel steif aufrecht, nicht überhängend. Aehrchen weniger entfernt, die obersten oft sogar etwas gedrängt. — Selten. — C. remota b) stricta Madauss in Aschers. Fl. Brand. I. 770 (18*34). C. remota f. rigida Waisbecker ÖBZ. XLIX (1899) 67. — Diese Abart wird häufig für C. vulpina X remota oder die ihr so ähnliche C. muricata X remota gehalten, von der sie sich jedoch durch den einfach ährenförmigeu Blüthenstand , die langen Tragblätter der unteren Aehrchen und uns die weniger gedrängten oberen Aehrchen leicht unterscheidet. Hierher die Unterabart 6. Doellidna^) ^A. u. G. Syn. II. "2. 67 [1902]). <7. remota ß. axillaris Doli Fl. Bad. 258 (1857) ob auch C. axillaris L. Sp. pl. ed. 2. 1382 (1763)? Aehre unterwärts zusammengesetzt. — Selten. — Noch ähnlicher den oben erwähnten Bastarden, aber ausser den Tragblöttern sind obere Aehrchen durch die Fruchtbarkeit verschieden. b. subloliäcea. Aehrchen sehr klein, armblüthig. — Zwischen hohen Gräsern selten. — Vignea remota a. subl. Schur Enum. pl. Transs. 703 (1866) vgl. Sertum 74 (1853). (Fast ganz Europa ausser dem arktischen, Portugal, den südlichen Theilen von Spanien, Italien und der Balkanhalbinsel; West- und Nord- Asien [bis zum Himalaja]; Xord-Africa; Nord- America.) * Die Remota-Bastarde zeigen alle mehr oder w^eniger die Tracht der C. remota. Zu ihrer praktischen Unterscheidung sei hier Folgendes vorausgeschickt: Sie zerfallen in 2 Gruppen. Zu der ersteren gehc'iren 3 Formen mit höherem Stengel und weiter von einander entfernten Aehrchen (besonders die unteren). Von diesen zeichnet sich X pani- culata durch die mehr oder weniger bräunliche Färbung der Aehrchen, von denen die mittleren deutlich ährenartig zusanunengesetzt, die oberen einfacher, aber weniger gedrängt sind als l)ei x rulp'nia und x muri- cata, von welchen die letztere sich von der ersteren durch weniger ro- busten Wuchs unterscheidet. Von der zweiten Gruppe, deren Aehrchen weniger von einander entfernt und gewöhnlich nur tan de rauh, selten fast ganz glatt, meist erheblich länger als die Blätter. Blätter mit gelbbrauner bis graubrauner Scheide und meist 1,5 — 3 dm langer schmaler, meist nicht viel über 1 cm breiter, aufrechter oder etwas überhängender, stark rauher Spreite. Blüthen stand straff auf- recht oder etwas schlaff, äliren artig, meist nicht bis 5 cm lang, mit bis 3 cm entfernten Aehrchen ; wenigstens das unterste Tragblatt laub- artig, oft den Blüthenstand überragend. Aehrchen eiförmig bis lanzettlich-linealisch, die oberen mehr oder weniger genähert, die obersten 3 — 4 oft fast handartig gestellt, das Endährchen meist am grössten, die oberen am Grunde männlich. Deckl)lätter hell- braun mit dunklerem oder grünlich-braunem Mittelstreifen, öfter weiss- Jich berandet. Schläuche eiförmig, auf der Aussenseite meist stark nervig, etwas abstehend, in einen kürzeren bis längeren deutlich zweizähnigen, am Rande rauhen Schnabel verschmälert, am Grunde bräunlich, am Rande und Schnabel hell bis grünlich. Frucht meist fehlschlagend. An nassen buschigen Waldstellen, auf Waldmooren selten. Prov. Hannover: Bassum: Lowe (Bec kmann I !). AVachendorf (Bcckm. u. Meyerholz!!). Hannover (Mejer). Pommern: Kr. Lauen bürg: Schnitt- bruch bei Ossecken 1895!! Schlesien: Kr. Lüben Klaptau 1885 (Figert DBM. IV. 153). Glogau: Wühleisen (Figert 1887 65. Ber. Schi. Ges. 337). Galizien : Lemberg: Sichow (Piotrowski 1896!). Ober- Oesterreich: Ried: Hochholz (Vierhapper). Bl. Mai, Juni. C. stelhdata X remota Mejer Fl. v. Hann. 174 (1875). C. echi- nata X remota Fr. Vierhapper Prodr. Fl. Innkr. 14. Jahresb. kk. Staats- gvmn. Ried. 1885. 21. Graebn.. Sehr. NG. Danzig. N. F. TX. 1. 349 (1895). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151. C. Gerhärdtii^) (C. re- mota X echinata) Figert DBM. IV. 153 (1886). Richter PI. Eur. I. 169. C. Vierhapperi^} Beck Ber. DBG. IV, CCIX (1887). 1*1 B. I. I). 2. h. 527. X 530. (46.) C. canesceiis x remota. Dl. Pflanze diclit- rasenbildend, graugrün. Stengel ziemlich dünn, etwas schlaff, ober- wärts ziemlich weit herab rauh, meist 3 — 6 dm hoch, die Blätter stark überragend und am Grunde beblättert. Blätter mit an den 1) Nach .Julius Gerhardt, * 18. .Tan. 1827 Buchwald bei Schmiedeberg Schles. (Figert br.). Oberlehrer in Liegnitz, Verf. der Flora von Liegnitz 1885. ••i) Nach Friedrieh Vierhapper, * 24 Jlai 1844 Fridorfing (Bayern) (br.), Realschul-Professor in Wien, liochverdient um die Flora von Oesterreich, Schlesien (Fl. V. Freiwaldau. Progr. Wcidenan 1879) und Ober-Oesterreich (Prodronius der Flora des Innkreises. 14.— 17. .Jahresb. des k. k. Staatsgymn. in Ried 1885 — 88). Sein Sohn Friedrich, * T. März 187G Weideuau (Oesterr.-Schles.) (br.). Assistent am Botan. Museum der Univ. Wien, hat worthvolle Abhandlungen u. a. über Dianlints ver- öffentlicht. Ich bin Vater und Sohn für werthvoUes Material und freundliche Führ- ung im Innkreise zu Dank verpflichtet. A. 70 Crperaceae. unteren gelbbrauner bis graubrauner Scheide und schmaler, meist nicht bis 3 mm breiter, etwas schlaffer stark rauher Spreite. Blüthenstand sehr schmal, bis 7 cm lang, ährenförmig, die untersten Aehrchen s e h r w e i t , bis über 3 cm entfernt. Unterstes Tragblatt laubartig, mitunter fast sola ngalsder Blüthenstand, meist erheblich kürzer. Aehrchen meist zu 6^ — 11, länglich- liuealisch bis eiförmig-lanzettlich, die oberen mehr oder weniger genähert. Deckblätter weisslich bis etwas gelblich mit grünem Kiel. Schläuche eiförmig, ziemlich aufrecht, fein gestreift, in einen ziemlich langen, am Rande rauhen, deutlich 2zähnigen Schnabel ver- schmälert, weisslich-grünlich. Frucht fehlschlagend. An feuchten Waldstellen, an AValdbächen selten. Prov. Hannover: Bassum: Lowe (Beckmann!!), Wachendorf (Meyerholz BV. Brand. XXXIV f. 1892. 27). Hannover: Eilenriede (Preuss 1846 nach Beck- mann DBG. X (82) Beckmann 1896!). Ostpreussen: Sakrintener Forst bei Alt-Christburg (Arth. Schultz 1874 !). Forst Goldap (Grütter PÖG. XXXVm. 49 [13]). Schlesien: Kl. Reichen (Figert!) Guhrau (Scholz); Schönau (Figert nach Fiek 69. ,Ber. Schles. Ges. 125). Schweiz: Schaffhausen (Appel DBG. X [131J). Bl. Mai— August. C. canescens X remota Caspary PÖG. Königb. XV. 96 (1872), A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 152. C. remota X canescens A. Schultz bei Garcke Fl. Nord- u. Mitteid. 12. Aufl. 423 (1875) u. Figert a. a. O. (1889). C. Arthitriäna^) Beckmann Ber. DBG. VII (1889) 30. Beckmann u. Figert 66. Ber. Schles. G. vaterl. Cult. f. 1888. 179. 1889. Richter PI. Eur. I. 169. Durch die Farbe iind die Gestalt der Aehrchen deutlich auf C. canescens hin- weisend, trolzdem die stärkere Eauhigkeit des Stengels und die Grösse für C. clongata, zu sprechen scheinen. j"^! B. I. b. 2. 514. X 530. (47.) C. vulpiiia x remota. ü.. Pflanze dichtrasenbildend, kräftig. Stengel meist ziemlich starr aufrecht oder etwas schlaff, meist 3 — 7 dm hoch, kräftig oder ziemlich dünn, scharf 3 kantig, mit \\'enigstens 2 deutlich geflügelten Kanten, oberwärts stark bis wenigstens zur Mitte herab rauh. Blätter mit an den untersten hellbrauner Scheide und schmaler etwa 2 oder bis 4 mm breiter, ziemlich schlaffer, stark rauher Spreite. Blüthenstand sehr wechselnd, entweder 5 — 6 Aehrchen in einfacher Aehre tragend, daam meist nicht über 4 cm lang, oder gross (bis 9 cm lang) und am Grunde rispig verzweigt, über den 1 — 3 dichtährenartig ver- zweigten imtersten Ri.'^penästen noch mit bis 8 ährenaitig angeordneten, etwas entfernten oder genäherten Aehrchen. Unterstes Tragblatt 1) Xach dem Entdecker .\rthur Schultz, * 29. Mai 1838 Lüben in Schlesien (br.) , Arzt in Wiesbaden. Derselbe botanisirte in der Oberlausitz (Görlitz), West- und Ostpreussen (Christburg), Brandenburg (Storkow, Finsterwalde) , in Süd-Istrien (von wo er 1868 Exsiccaten herausgab), Halle a. S. und erwarb sich um die Pilz- und Algenflora Deutschlands Verdienste. Wir verdanken ihm werthvolles Material. Carex. 71 oder auch das zweite laubarti«^, das unterste breit, den Laub- blättern ähnlich gestaltet, meist länger als der Blüthen stand. Unterster Rispenzweig bis 1,5 cm lang, länglich-eiförmig, aus bis 8 dicht- gedrängten Aehrcheii (als Aehre 2. Ordn.) zusammengesetzt. Aehrchen meist (wenigstens die endständigen der Rispenäste und die oberen) ährenartig angeordnet, am Grunde und an der Spitze männ- lich, eiförmig bis länglich-eiförmig. Deckblätter meist hellbraun mit grünem Kiel, m i t in der Nähe des Randes meist mehr oder weniger deutlichem (bis kräftigem) rostbraunem Anflug, selten ganz weiss. Schläuche aufrecht, eiförmig bis länglich-eiförmig, planconvex, ungeflügelt, deutlich nervig, grünlich, in den 2zähnigen, am Rande rauhen Schnabel zugespitzt. Frucht fehlschlagend. Auf feuchten Wiesen, in Gebüschen mit den Erzeugern wolil nicht allzu selten. Da die früheren Schriftsteller nicht zwischen diesem Ba- starde und dem mit mur. unterschieden haben , führen wir nur die sicheren Fundorte auf: Belgien: Gent: Ledeberg; Oudeveldstraet (Crepin). Westfalen: Driburg (Weihe) und Camen (Demandt, beides nach Kük. br.). Schlesien: Glogau; Liegnitz (Figert nach Fiek 65, Ber. Schles. Ges. 337). Rostocker Heide (Jaap!i. Thüringen: Weimar: Nohra (Torges a. a. O.); Breslau: Arnoldsmühl ; Trebnitzer Buchenwald (Uechtritz nach Fiek Fl. Schles. 482); Trachenberg (Schwarz nach Kük. br.); Strehlen; Gr. See auf der Heuscheuer (Uechtritz nach Fiek a. a. O.); Ungarn: Trenein: Nemes Podhrad (Holuby nach Kük. br.). Bl. Mai— Juli. C. vulpina X remota A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151. G. axill aris Good. Trans. Linn. Soc. II. 151 t. 19 fig. 1 (1794) (nach Kük. br. hierher gehörig). Koch Syn. ed. 2. 869 z. T.? Nvman Consp. 780 Suppl. 325 z. T.? Rchb. Ic. CCXIX fig. 567 nach Kük. br. C. remoto (a) vulpina Crepin Not. Fl. Belg. IV. 49 (1864). Fiek Fl. Schles. 482. C. Crephii^) Torges Thür. BV. N. F. III. IV. 62 (1893) und in Dörfl. Herb. norm. No. 3879 Schedae XXXIX. 317 (1899). Hierher gehört auch B. K neucker i an a ^). Stengel dünn, schlaff, ziemlich niedrig. Blatter schlaff. Blüthenstand ährenförmig, lockerer. Deckblätter weiss oder fast weiss, höchstens am Rande etwas hellbräiinlich. — Selten , bisher nur in der Ober-Rheinfläche und bei Rostock! Erlangen: Dechsendorf (Kaulfuss nach Kük. br.). — C. vulpina X remota B. Kncuekeriana A. u. G. Syn. II. 2. 71 (1902). C. Kneuckeriana 1) S. VI. S, 186. Fussn. 2. '^) Nach Johann Andreas Kneucker, * 24. Jan. 1862 Wenkhcim, Amt Tauberbischofsheim, Baden, Herausgeber der Allgemeinen Botanischen Zeitschrift (seit 1895), Verf. von Führer durch die Flora von Karlsruhe und Umgegend (Karlsr. 1886). K., ein bewährter Kenner der Gattung Carex, die er in Seubcrt- Klein, E.x- CursionsHora für das Grossh. Baden, Stuttgart 1891, bearbeitete, machte sich beson- ders durcli seine GIumacecn-E.xsiccaten verdient, die er z. T. auf weiten Reisen (1900 nach Montenegro, 1902 nach Aegypten und der Sinai-Halbinsel) sammelte. Die 8 Lieferungen der Editio Carieum bez. Graniinum Badensium erschienen 1890 — 8, Carices exsiccatae, 1900 zu einer Ausgabe der Glumaceen überhaupt erweitert, seit 1896 24 Lieferungen. Auch wir verdanken K. werth volles Material. 72 Cyperaceae. Zahn ÖBZ. XL (1890). 4. 12. — Ist durch EiuwirkuDg der C.vulpina B. nemo- rosa entstanden. (Britische Inseln ; Frankreich '?) ~^J B. I. b. 2. 515. X 523 B. (48.) C. foetida x stellulata B. Pflanze dicht rasenförmig. Graugrün. Stengel meist etwas bogig aufsteigend, 8 — 10 cm hoch, oberwärts rauh. Blätter mit an den unteren brauner Scheide und bis 3 mm breiter, am Rande rauher Spreite, so lang als der Stengel oder etwas länger. B lüthen stan d 1 — 3 cm lang, aus etwa 8, meist gedrängten, eiförmigen Aehrchen bestehend. Obere Aehrchen in der Mitte männlich. Unterstes Tragblatt öfter laubig. Deckblätter breit-eiförmig, stumpflich, lebhaft braun, weiss- hautrandig, etwas kürzer als die eiförmigen, planconvexen , nervig- gestreiften, allmählich in den zusammengedrückten, am Rande rauhen, einerseits gekrümmten Schnabel verschmälerten Schläuche. Grasige und steinige Abhänge der Hochalpen ca. 2000 — 2500 m. Nach Kneucker a. a. O. im obersten Rhonethal; Grimsel; Furka; Gotthardgebiet ; Tessin: Val Maggia am Lago di Magnole und Plateau der Alpe Forne, Campo di Torba (Correns!). Ob die von Christ (SB. Belg. XXVII. 2. 167) angegebenen Vorkommnisse an Mont-Cenis und Simplon hierher oder zu C. foetida X Jagopina gehören, können wir nicht entscheiden. C. foetida X stelhdata B. Kükenthal in A. u. G. Syn. IL 2. 72 (1902). C. Laggeri^) Wimm. Flora XXXVII (1S54) 161. C. echinata var. grypos X C. foetida (Kükenthal) nach Kneucker ABZ. V (1899) 164. Kneucker (a. a. O. 164, 165) unterscheidet 3 Formen: A super - foeti d a. Blüthenstand dicht gedrängt, köpfchenartig. Hierher die L a g g e r 'sehe Originalpfianze. B. intermedia. Blüthenstand kurz oder deutlich gelappt. C. super-gr ypos. Blüthenstand locker, bis 3 cm lang. Auch an diesem Bastarde beobachtete Kneucker (ABZ, III. 11) einen 1. basandrogyna mit lang- gestielten, grundständigen Aehrchen. i^i B. I. b. 2. 515. X 526. (49.) C. foetida x lagöpina. 2| . Pfhanze graugrün, dicht oder etwas locker rasenbildend, kurze Ausläufer treibend. Stengel ziemlich starr oft etwas bogig aufrecht, nur oberwärts oder bis ziemlich weit herab rauh, meist 1,5 — 3,5 dm lang. Blätter mit an den unteren brauner bis schwarzbrauner Scheide und bis etwa 3 mm breiter, ziemlich starrer, in eine scharfe Spitze zugespitzter, ziemlich stark rauher Spreite. Blüthenstand kopfig, breit dreieckig oder eiförmig bis länglich, meist nicht über 2 cm lang, sehr dicht, die unteren Aehrchen oft mit 1 — 2 grundständigen Aehrchen. Unterstes Tragblatt meist laubartig, am Grunde und am Rande braun, 1) S. VI. S. 223 Fussn. 2. Carex. 78 meist kürzer als das Aehrchen in seiner Achsel. Aehrchen meist länglich bis lanzettlich bis 1 cm lang, an der Spitze männlich oder männliche und wei bliche Blüthen gemischt oder auch am Grunde mehrere männliche Blüthen. Deckblätter breit- eifömiig, spitz, dunkelbraun mit grünem Mittelstreifen und schmalem, weissem Hautrande oder mehr oder weniger ganz dunkelbraun glänzend. Schläuche aufrecht, eiförmig, planconvex, fast ganz nerven- los, allmählich in den Schnabel zugespitzt, etwa so lang als die Deck- blätter. Schnabel am Rande rauh, meist auf der Aussenseite deutlich 2spaltig, auf der Innenseite schwach oder nicht gespalten, selten auch aussen nicht 2 spaltig. Früchte meist fehl- schlagend. An grasigen Orten der Central- Alpen mit den Erzeugern etwa zwischen 2000 und 2600 m. Nach Kneucker a. a. O. Gr. St. Bern- hard; Zermatt; zw. Riederalp und Bettenhorn ; Grimsel; Furka; Gott- hardgebiet. Bl. Juli, August. C. foetida x lagopina Kneucker ABZ. V (1899) 164. C. Jar/o- pina X foetida Christ SB. Belg. XXIV. 2. 19 (1885) excl. des Syno- nyms C. Laqqeri. C. KühenthaJii^) (Dörfler Jahreskatalog d. Wiener Tauschanstalt f. 1900. 130 Fussn. 25). Zahn in ÖBZ. L. (1900) 106. C. Laggeri vieler Herbarien, nicht Wimm. Kneucker (a. a. O.) unterscheidet folgende Formen: A. super-f oe tida. Blüthenstand kurz, gedrängt. Deckblätter dunkelbraun, fast unborandet. B. intermedia. Blüthenstand w. v. Deckblätter heller braun mit schmalem Hautrande. C. super-lagopin a. Blüthenstand 2 — 3 cm lang, locker, gelappt, hellbraun. El B. I. b. 2. 515. X 527 B. (50.) C. footida x britiin/'srots. 2|_. Lockor- rasenf()rmig, mit kurzen Ausläufern. Stengel 15 — 20 cm hoch, aufrecht, dreikantig, oberwärts rauh, so lang oder länger als die ca. 3 mm breiten, rauhen Laubblätter. Blüthenstand eiförmig bis länglich, von 5 — 10 oberseits männlichen, seltener aus unregelmässig ver- theilten männlichen und weiblichen Blüthen besteheitden Aehrchen gebildet. Deckblätter eiförmig, zugespitzt, hellbraun, breit weiss-hautrandig, so lang als die eiförmigen, zusammen- gedrückten, nervenlosen, kurz geschnäbelten, braunen Schläuche. Schnabel auf der Innenseite ungetheilt, auf der Aussen- seite gespalten. Grasige und steinige Abhänge der Hochalpen, zwischen 2000 und 2500 m (Jaccard 364). Nach Kneucker a. a. O. am Gr. St. Bern- hard! im obersten Wallis an mehreren Orten; Grimsel! Gotthardgebiet. Ausserdem im Canton Waat: LaVorraz! AVallis: Saas; Simplon (Jac- card 364). Die Angabe in Salzburg (Mi elichhof er nach Rchb. Deutschi. Fl. VII. 5) ist sicher unrichtig; über das Vorkommen in der Lombardei (Maly Enum, 32) ist uns nichts Näheres bekannt. Bl. Juli. 1) Nach Georg Kükenthal, * 30. März 1864 Weissenfeis (br.) (s. S. 7). 74 Cyperaceae. C. foetida x hrunnescens A. u. G. Syn. II. 2. 73 (1902). C. Johata Schleich! Cat. Helv. ed. 4. 11 (1821 blosser Name) nicht Bell, nach Koch Svn. C. microsti'flah Gay in Gaud. Fl. Helv. VI. 37 (1830). Koch Syn. ed. 2. 866. Xyman Consp, 783. Suppl. 326. Richter PI. Eur. I. 148. Echb. Ic. Vlil. t. CCIII fig. 541. Vignea mkrostyJa Rchb. Fl. Germ. exe. 1406 (1830). C foetida X Persoonii Kneucker ABZ. V (1899) 165. Kneucker a. a. O. unterscheidet 2 Formen: Ä. super-f oetida. Blüthenstand kurz, gedrängt, nur 8 — 12 mm laug; Aehrchen ziemlich lang und schmal. — So am meisten verbreitet. — Hierher wohl sämmtliche oben angeführte Synonyme. — Kneucker (a. a. O.) beobachtete auch einen 1. basan drdgyna {gynobasi/onnis) mit grundständigen, lang- gestielten Aehrchen. B. supe r - bru n n e sce n s. Blüthenstand locker, 15 — 30 mm lange Aehrchen kürzer, dicker. — So selten. — C. foetida X Persoonii b) super-Persoonii Kneucker a. a. O. (1899). T^i 516. X 530. (51.) C. miiricäta x remöta. 1 . Pflanze dicht- rasenförmig, etwas graugrün. Stengel steif,, meist 3 — 6 dm hoch^ scharf 3 kantig, nicht geflügelt, unterwärts beblättert, nur ober- wärt s rauh, länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren hell- bräunlicher Scheide und rauher, bis 3 mm breiter, schlaffer Spreite. Blüthenstand unte rwärts meist rispig, seltener ganz ährenartig, bis 7 cm lang, die Rispenäste bis 0,5 cm lang, eine aus 3 — 5 dicht- gedrängten Aehrchen bestehende, sitzende Aehre zweiter Ordnung dar- stellend, obere ährenartig gestellte Aehrchen etwas von einander entfernt, aber dichter als die von C. remota, die ober- sten 6 — 8 Aehrchen dichtgedrängt. Das oder die untersten Tragblätter laubartig, das unterste öfter den Stengel überragend. Aehrchen eiförmig oder die oberen länglich-lanzettlich, am Grunde und die oberen auch meist an der Spitze männlich. Deck- blätter weiss oder etwas hellbraun, kürzer als die Schläuche. Schläuche aufrecht, länglich-eiförmig, planconvex, ungeflügelt, aussen fein gestreift, in den 2 zähnigen, am Rande rauhen Schnabel ver- schmälert, weisslich. Fntcht fehlschlagend. An feuchten Stellen, in Laubwäldern, in buschigen Sümpfen mit den Erzeugern ; vermuthlich ebenso verbreitet wie 5 14 X 530. Bisher fest- gestellt: Posen: Splawie (Ritschi!). Schlesien: Liegnitz: Bienowitzer Pfarrerlen (Figert 69. Ber. Schles. Ges. 98). Oppeln: Brinnitz (Schöbel nach R. v. Uechtritz in Fiek Fl. Schles. 482). Thü- ringen: Weimar: Nohra (Torfes!). Karlsruhe: Xeureuth (Kneucker BV. Bad. VII. 300). Bl. Mai, Juni. C. muricata x remota Aschers. Fl. Brand. I. 771 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151 vgl. Ritschi in Wimmer Fl. Schles. 3. Aufl. 86 (1857). C. axillaris Koch Syn. ed. 2. 869. Nyman Consp. 780. j) Ton 141XQÖ; klein und axvÄo: Griffel. Carex. 75 Suppl. 325 z.T.? C. psencloaxillaris Richter PI. Eur. I. 168 (1890). G. remota X contigua Kneucker BV. Bad. III. 300 (1895). Ist der C. rulpina X remota sehr ähnlich und auch öfter mit ihm verwechselt, aber schon leicht durch den nur oberwärts rauhen Stengel, der nie ffcfliigelte Kanten hat, die fast stets bleichere Farbe der Aelirchen (vgl. indessen die Abart B. Kneucke- rinna des vulp. X rem.) und die nicht deutlich nervigen Schläuche leicht zu unter- scheiden. (Britische Inseln ? Frankreich ?) l^'j ? B. I. b. 2. 516. X 522. C. J*fn'rffei X leporiiia. "31. Nicht gesehen. Hannover : Deister (H a u s s k n e c li t). C. Pairae X leporina Hausskn. in Focke Pfl.niischl. 405 (1H81). B. I. b. 2. 517. X 522? (52.) C. divülsa x leporiiia? 0. Pflanze dicht rasenbildend, etwas graugrün. Stengel ziemlich dünn, mehr oder weniger starr aufrecht, scharf 3 kantig, oberwärts stark rauh , länger als die Blätter, am Grunde von den schwarzen bis schwarzbraunen, schopfigen Fasern abgestorbener Scheiden umgeben, Blätter mit an den unteren hell- oder an den abgestorbenen dunkellu'auner Scheide und massig (bis etwa 3 mm) breiter, scharfrauher, allmählich zugespitzter, etwas schlaffer Spreite. Blüthenstand am Grunde rispig, meist nicht über 5 cm lang, mit 1 — 2 etwas (bis 1,5 cm) langen, etwas entfernten Rispenästen, die oberen 9 Aehrchen ährenförmig ziemlich genähert oder die imteren etwas entfernt. Traglilätter, wenigstens die unteren, laub- artig, alle kürzer als die Aehrchen. Aehrchen eiförmig bis länglich- eiförmig, diclit, bis 4 mm lang. Deckblätter eiförmig, spitz, weisslich. Schläuche planconvex, länglich-eiförmig, in einem kurzen, schwach ge- flügelten, am Rande rauhen, zweizähnigen Schnabel verschmälert, weiss- lich, Frucht fehlschlagend. Bisher nur bei Trier : am linken Moselufer bei der Mariensäule (Haussknecht!). Deister. Salzungen (Hausskn.). Bl. Juni, Juli. C. diviiJsa X Jeporma? A. u. G. Syn. II. 2. 75 (1902). C. Jeporina x virens Hausskn. BV. Thür. VI. 34 (1888). (C. Treverica ^) Haussknecht a. a. O. N. F. III. IV. 72 [1893]). f^ Kükenthal (br.) bezweifelt die richtige Deutung dieser Pflanze, die nach ihm vielleicht nur eine Form der C. divnlsa darstellt. 517. X 530. C, divülsa X remota? Von Focke (Pflanzenniischlinge 405) als von C. muricata X remota nicht genauer unterschieden erwähnt; Näheres ist uns über diese Combination nicht bekannt. C. virens X remota Focke a. a. (). (1881). B. I. b. 2. 518. X 527. (53.) C. paradöxa x caneseens. 21. Dicht rasig graugrün. Grundachse mit den hellbraunen, nicht zerfaserten 1) Bei Trier (im Alterthura Augusta Treveroruui genannt) gefunden. 7ö Cyperaceae. Resten abgestorbener Scheiden besetzt. Stengel aufrecht, 50 — 75 cm hoch, oberwärts rauh, am Grunde schwach rauh, etwa so lang wie die Blätter. Blätter mit an den unteren hellbrauner Scheide und ziemlich schlaffer, 3 — 4 mm breiter Spreite. Blüthen stand eine oft schmale, zusammengezogene, 3 — 5 cm lange, am Grunde öfter unterbrochene Rispe mit einfachen oder zusammengesetzten Aesten, selten iranz ährenförmiar. Vertheilung der Geschlechter in den Aehrchen sehr veränderlich; dieselben sind oft ganz männlich, oder nur oben, nur unten oder beiderends männlich. Deckblätter bleich, mit grünem Kiel, eiförmig zugespitzt, breit weiss-hautrandig (die männ- lichen hellbräunlich, schmäler hautrandig. Schläuche eiförmig, innen flach, aussen undeutlich nervig, meist nur stets die Frucht verkümmernd. Schlesien: Glogauer Stadtforst an den Rohrpforten (Figert 1899). C. paradoxa x canescens = C. Schuetzeäna'^) Figert ABZ. V (1899) 185. Tracht von C. paradoxa, aber durch die graugrüneu Blätter, bleiche Scheiden und Deckblätter sofort zu iinterseheiden. l^l B. I. b. 2. 519. X 523? (54.) C. paniculäta x stellulata B. ? 1. Grund- achse kräftig, mit glanzlosen, graubraunen Scheidenresten bedeckt. Stengel aufrecht, ca. 2 dm hoch, dünn, ziemlich glatt. Blätter höchstens 6 cm lang, 3 mm breit. Blüthenstand 4 cm lang, rispig, oder mit meist kurzen, nur wenige Aehrchen tragenden Aesten. Aehrchen entfernt, oberwärts männlich. Deckblätter braun, kürzer als die aufrecht-abstehenden, eiförmigen, undeutlich nervigen, in einen gekrümmten Schnabel verschmälerten Schläuche. Oberwallis: Ulrichen (Favrat und Christ a. a. O.). C. pamculata X steUuJata B.? A. u. G. Syn. II. 2. 76 (1902). C. Grypos X paniculäta (C. Farrati^)) Christ SB. Belg. XXVIII. 2. 165 (1889). Tracht mehr von C stellulata ; die Merkmale erinnern mehr an C. paniculäta. Wir sahen die Pflanze nicht, deren richtige Deutung von Kük. (br.) bezweifelt wird, nach dem sie vielleicht nur eine dürftige Form des C. paniculäta darstellt. l^i B. I. b. 2. 519. X 524. (55.) C. paniculäta x elong^ata. %. Unterscheidet sich von C. panicuJata durch kürzere Deckblätter, welche von den lanzettlichen Schläuchen beträchtlich überragt werden und durch den undeutlich 2 zähnigen Schnabel; von C. eJongata durch den unter- wärts dickeren Stengel, die bräunlichen, äusseren Scheiden, die breiten, stumpfen, braunen Deckblätter und der braunen, weniger deutlich ner- vigen Schläuche. 1) Nach Karl Schütze, * 9. Mai 1849 Lüben (Sehles.) (Figert br.), Förster in Praukau, Kr. Wohlau, eifrigem Floristen. 2) S. VI. S. 316 Fussn. 2. Carex. 77 Nürnberg(Kük.br.); Siebenbürgen: Hermannstadt: Westen (Vesteny) (M. Fuss 1882 nach Simonkai a. a. O.). Die von Twistringen zw. Bremen und Osnabrück (Buchenau Fl. NAV. Tiefl. 119) angegebene Pflanze scheint uns wie Kük. (br.) nicht richtig bestimmt. C. paniciüata x elongata A. u. G. Syn. II. 2. 76 (1902). C. Fiissii^) [elongata X panicuhita) Simonkai Enum. Fl. Transs. 548 (1886). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151. [*] B. I. b. 2. 519. X 527. (56.) C. panieuläta x canescens. 9!. Pflanze dicht rasenbildend, graugrün. Gruiidachse kräftig, mit den schwarzbraunen, nicht zerfaserten Resten abgestorbener Scheiden besetzt. Stengel aufrecht oder etwas übergebogen, meist 4 — 7 dm hoch, oberwärts stark, bis zur Mitte allmählich ab- nehmend rauh, unterwärts glatt, mit scharfen, fast ge- flügelten Kanten, etwa so lang als die Blätter. Blätter mit an den unteren graubrauner bis schwarzbrauner Scheide und ziemlich schlaffer, schmaler, meist nicht über 4 mm breiter, ziemlich stark rauher Spreite. Blüthenstand eine etwas lockere oder zusammengezogene, meist schmale Rispe darstellend, oberwärts ährenförmig, meist nicht bis 5 cm lang, mit aufrechten oder aufrecht abstehenden, bis 1,5 cm langen Aesten. Unterstes Tragblatt zuweilen laubartig. Aehrchen länglich bis länglich-eiförmig, meist genähert, mitunter fast gedrängt. Meist am Grunde und an der Spitze männlich, Deckblätter hellbräunlich bis fast weisslich mit breitem, weissem Hautrande. Schläuche eiförmig, fein gestreift, sonst nervenlos, kaum länger als die Deckblätter, weisslich. Frucht fehlschlagend. Bisher nur in der Provinz Schlesien: Kr. Lützen: Krummlinde (Figert DBM. VI. 147) im feuchten Walde bei Brauchitschdorf unweit Lüben (Figert! 69. Ber. Schles. Ges. II. 12h). Bl. April, Mai. C. paniculata x canescens (C. Silesiaca) Figert DBM. VI. 146 (1888). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151. C. ludihünäa Gay Ann. Sc. nat. 2. Ser. X. 357 (1838) nach Kük. C. paniculata b) ludihunda Richter PI. Eur. I. 149 (1890). In der Tracht der C. paniculata ähnlich, von ihr indessen leicht durch die graugrüne Farbe, den nur oberwärts rauhen Stengel, die bleichen Deckblätter, die schmalen Blattspreiten etc. zu unterscheiden. (Normandie.) ITj B. I. b. 2. 518. X 530. C. paradöxa x reinöta. %. Schlesien: Sprottau: Beiseritz (Figert). C. paradöxa X remota Figert in A. u. G. Syn. II. 2. 77 (1902 Beschreibung wird demnächst veröffentlicht werden). \^\ 1) S. II. 1. S. 278 Fussn. 4. 78 Cypeiaceae. B. I. b. 2. 519. X 530. (57.) C. paniculäta x reinöta. %. Pflanze dicht rasenbildend, etwas graugrün. Stengel steif oder etwas schlaff, nur oberwärts oder weiter herab rauh, meist 4 — 6 dm hoch. Blätter mit an den unteren hellbräunlicher, an den abgestorbenen (oft am Grunde) dunkelbrauner oder braunschwarzer, nicht oder wenig zerfasernder Scheide und massig, meist nicht oder nicht erheblich über 3 mm breiter, etwas straffer oder schlaffer stark rauher Spreite. Blüthen stand unterwärts rispig, oberwärts dicht oder locker ährenf ör nlig, oft bis erheblich über 1 dm lang. Untere Tragblätter laubartig, das unterste den Blüthenstand oft überragend. Rispenäste bis 4 cm entfernt, bis über 2 cm lang, mit meist 3 — 5, selten bis 10 etwas entfernten, seltener etwas ge- drängten, ährenartig angeordneten Aehrchen. Die an der Haupt- achse und an den Rispenästen endständigen Aehrchen meist am Grunde und an der Spitze männlich, längiich- lanzettlich. Deckblätter weisslich bis hellbräunlich, im letzteren Falle breit weisshautrandig mit grünem Kiel. Schläuche aufrecht, läng- lich-eiförmig, planconvex, un geflügelt, aussen fein gestreift, weisslich, in einen 2 zähnigen, am Rande rauhen Schnabel verschmälert, länger als die länglichen Deckblätter. Früchte fehlschlagend. An feuchten Stellen in Laubwäldern, in Erlenbrüchen, mit den Erzeugern. In der nördliclien Ebene ziemlich verbreitet; sonst be- obachtet: Westfalen: Zw. Halle und Dissen (Weihe); Lippe: Reel- kirchen ! Schlesisches Bergland : Goldberg ; Striegau ! Oberbayern : Rothenbuch (Ohmüller!) Bayer. Pfalz (wo ?) (F. S c hui tz Flora LHI (1870) 459. Nieder-Oesterreich : Seitenstetten (Strasser Fl. Austr. Hung. exs. 1058!). Ungarn: Ct. Trencin : Bovacer Rodungen (Ho- luby!i Galizien: Pokutische Alpen (Zapalowicz Sprawozd. kom. fiz. XIV [1889] nach ÖBZ. XL. 303 eine C paniculäta X suh- remota). Bl. Mai, Juni. C. panimdata x remota Schwarzer u. Wimm. 35. Bericht Schles. Ges. f. 1857. 69. Aschers. Fl. Brandenb. II. 771 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 151. C Soenninghausiana Weihe Flora IX. 743 (1826). Koch Syn. ed. 2. 868. Vignea Boenninghauseniana Rchb. Fl. Germ. exe. 58 (1830). C. Boenninghauseniana^) Kunth Enum. III. 404 (1837). Beckmann u. Figert BV. Brand. XXXII. f. 1890. 272 (1891). Xyman Consp. 780. Suppl. 325. Richter PI. Eur. L 169. Rchb. Ic. IL t. CCIX. fig. 568. C. axillaris Fries Xovit. Mant. IL 57 (1839) nicht Good. C remota X paniculäta Garcke Fl. v. N. u. Mitteldeutschl. 6. Aufl. 421 (1863). Der C. vulp. X rem. und C. muricaia X remota ähnlich ; von ihr leicht ausser durch die oben schon angegebenen Merlsmale noch durch die Art der Zu- 1) Nacli Clemens Maria Friedrich von Bönning hausen, * 1785 Hering- hofen f 25. Jan. 186-1 Münster (Westf.), Arzt daselbst, Verf. von Prodromus Florae Monasteriensis. Monast. 1824. Carex. 79 sammensetzung der Rispenästc. Während diese bei den genannten Bastarden meist aus kopfartig gedrängten Aehrchen bestehen, ist hier meist nur der unterste von dieser Beschaffenheit, die folgenden zeigen meist, der stärkeren Ent Wickelung der mittleren Rispenäste der C. paniculata entsprechend, eine deutliche ährenartige An- ordnung der zahlreicheren Aehrchen. Tritt in mehreren Formen auf, von denen besonders 2 auffallend erscheinen : A. pe r-paniculata. Steht der C. paniculata näher. Pflanze kräftiger, höher, strafier. Stengel fast ganz rauh. Blätter breiter. Blüthenstand sehr gross mit (bis über 2 cm) langen Rispenästen. Tragblätter ziemlich kurz. Deckblätter dunkler, breit weisshautrandig. — So selten. Prov. Hiinnover! Neuvorpommern'. Schlesien I — C. paniculata X remota per-paniculata ßeckui. u. Fig. a. a. 0. 273 (1891). C. Bocitninyh. ß. subpaniculata wird vom Autor Lange selbst wegen der gut ausgebildeten Frucht zu C. paniculata gezogen s. S. 46 B. per-remota. Steht der C. remota näher. Pflanze etwas schlaff, niedriger. Stengel dünn, schwächer rauh. Blätter schmal, schlaff. Blüthenstand nur am Grunde mit kurzen , ziemlich weit entfernten Rispenästen , schlaff, dem von C. remota ähnlich. Tragblätter lang , das unterste den Blüthenstand fast stets überragend. Deckblätter weisslich. — So verbreiteter. — C paniculata X remota B. per-rcmota Beckni. u. Fig. a. a. O. 273 (1891). — Hierher die Formen II. ambüjua (Lange Bot. Tidsskr. 2 Raekke IV. 273 (1872). Alle Blüthenstand- zweige nur ein Aehrchen tragend. Selten III. compdsita (Beckm. u.Fig. a. a. O. 273 [1891]). Die meisten Blütlienstaudzweige eine .\ehre tragend. Pflanze robuster, breiiblätteriger. — Nicht häufig (England ; Dänemark.) *j B.. I. b. 513. X 516. C. brizoi'des X muricäta. Nach Murr (ÖBZ. XLI. 46) von Gremblich l)ei Hall in Tirol beobachtet. Wir ssihen die Pflanze nicht. C. brizo'ides X muricäta Gremblich a. a. O. (1891). B. I. b. 513. X 522. (58.) C. brizo'ides x leporina. J . Grauijiün, Gfundachse weit kriechend, Ausläufer treibend, mit schwarz- braunen, zerfasernden Scheiden bedeckt. Stengel 4 — 5 dm hoch, drei- kantig, oberseits rauh, am Grunde weit hinauf mit hellbraunen Scheiden bedeckt, entfernt beblättert. Spnüte flach rinnig, 2 mm breit, die unteren Laubblätter kurz, pl()tzlich zugespitzt, die oberen allmählich länger, schlaff, z. T. den Stengel überragend. Aehre bis 3 cm lang, aus 6 — 12 oberwärts gedrängten, zuletzt eiförmigen, dicken, etwas gekrümmten Aehrchen bestehend. Aehrchen am Grunde männlich, die obersten öfter ganz männlich; Tragblatt des untersten borstenförmig, so lang als das Aehrchen. Deckblätter ei lanzett- lich spitz, hell strohfarben l)is bräunlich, grün-gekielt, wenig kürzer als die 5 mm langen, lanzettlichen, hellbraunen, in der Ober- häifte geflügelten, am Flügelrande feingesägt-rauhen, allmählich in einen langen Schnabel verschmälerten, beiderseits stark nervigen Schläuche. Frucht klein, eiförmig bis verkehrt- eiförmig, braun. Prov. Sachsen: Wallperhain bei Osterfeld (Haussknecht 1874). Dresdener Heide im Priessnitzgi'und und am Wege nach Klotzsche 80 Cyperaeeae. (Reichenbach! Missbach, Kükenthall). Auch im Dresdener Bot. Garten spontan zwischen den Erzeugern entstanden (Küken thal!). Bl. Mai, Juni. C. hrizoides X leporina Hausskn. Mitth. Bot. V. Ges. Thür. VI. 34 (1888). A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 151. C. arenaria Holl und Hevnhold Fl. Sachs. 783 (1842) nicht L. Vignea arenaria Rchb. Fl. Germ. exs. Xo. 139. Fl. Sax. 42 z. T. (die Dresdener Pflanze) (1842). C. hrizoides ß. strida Peterm. Flora XXVII (1844) 3 bO. C. psendo- arenaria Rchb. — Schreherix arenaria'! Ic. VIII. t. CCVIII. tig. 550 (1846). C. arenaria X hrizoides Kükenthal Thür. BV. X. F. XV. 60 (1900) vgl. Rchb. Deutschi. Flora VII. 7 (1846). C ligerica Poscharsky exs. nicht Gay. Die viel umstrittene C. pseudo-arenaria (mit Ausschluss der ausser Dresden angegebenen Fundorte Hamburg, Berlin, Driesen), die entweder zu C. arenaria (S. 30) oder zu C. Ligerica (s. S. 31) gehören dürften, wird jetzt von Küken- thal (br.) auf Grund seiner Beobachtungen bei Dresden (wo C arenaria fehlt) im .Juni 1902 hierher gezogen. Allerdings bleiben einige Bedenken wegen der zuweilen grossen Zahl der Aehrchen und der starken Nerven des Schlauchs (Kük. br.). i^i B. Lb. 513. X 530. (59.) C. brizoides x remöt«. i. Etwas graugrün. Grundachse meist ziemlich kurz oder bis etwa 1 dm lang, krie- chend, die Triebe meist genähert, seltner durch längere Stengel- glieder der Grundachse getrennt. Stengel dünn und schlaff, meist 3 — 5 dm hoch, nur am Grunde beblättert, oberwärts rauh. Blätter mit an den unteren hellbrauner Scheide und zuletzt etwa die Länge des Stengels erreichender, schmaler, schlaffer Spreite. Blüthenstand meist aus 6 — 8 ährenartig gestellten Aehrchen ge- bildet, meist nicht über 4 cm lang. Untere Tragblätter laub- artig, aber kürzer als der Stengel. Die 2 — 3 untersten Aehrchen länglich-verkehrt-eiförmig, entfernt, obere ge- nähert, lanzettlich, etwas gekrümmt, ganz männlich. Deck- blätter länglich-eiförmig, weisslich, zuletzt strohgelb mit grünem Kiele, Schläuche aufrecht, länglich-lanzettlich, auf der Innenseite flach, mit 2 zähuigem Schnabel und fast vom Grunde an schmal geflügelten Kielen (die Flügel am Rande rauh), länger als die Deckblätter, grüidich. An feuchten Waldstellen, auf sumpfigen Waldwiesen mit den Er- zeugern. Bisher beobachtet: Rostock: Schnatermann (O. v. Seemen! vgl. E. H. L. Krause, Meckl. Arch. XXXVL 115). Schlesien: Obernigk (R. v. L^ech tr it z ! !), Goldberg: Taschenhof bei Xeukirch (Figert! n. Fiek 67. Ber. Schles. Ges. 185). Lauban: Xikolausdorf (Trautmann!) Thüringen: Osterfeld; Eisenberg (Haussknecht BV. Ges. Thür. VI. 34. VIIL 41). Eisfeld; Koburg: Mönchröden (Brückner und.Appel a. a. O. VIIL 42). Grub a. F. (Kükenthal!); auch im benachbarten Oberfranken zw. Ebersdorf u. Schmey (Appel Bayer. BG. I. 75). Rhein pro vinz: Merzig (Schuhler nach F. Wirt gen DBG. X [90]). Baden: Karlsruhe: Durbach; Daxlaaden (Kneucker Carex, 81 BV. Baden III. 295). Oberbayern: Rothenbach (Ohmüller 184U!) Schweiz: Zug: Frauenthaler Klosterwald (Hegetschweiler! vgl. Christ SB. Belf^. XXVII. 2. 1(57); Züricher See; Schirnensee; Zofingen (Lü sc her DBM. V. 127); Aarau (Gremli Exc.fl. 436). Nieder-Oesterreich : Wien: Mauerbach (Sennholz ÖBZ. XXXIX. 342). Bl. Mai, Juni. C. hrizoides x remota Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 770 (1864). C. OhmiieJleriana^) O. F. Lang Flora XXVI (1843) 240. Koch Syn. ed. 2. 8G8. Nyman Consp. 779. Suppl. 324. Richter PI. Eur. I. 168. Rchb. Ic. VIII t. CCXIII fig. 558. C. remota x hrizoides Rchb. fil. nach R. v. Uechtritz BV. Brand. VII. 103 (1815) vgl. Rchb. Ic. Fl. Germ. VIII. 9 (1846). In der Tracht oft der C. hrizoides ähullcb, von ihr aber leicht durch die ent- fernteren, dickeren unteren Aehrchen zu unterscheiden. Aendert ab: A. super- remota. Tracht der C. remota, locker-rasig; Stengel schlaff: untere Tragbliitter meist lang (zuweilen fehlend) ; Aehrchen 5 — 8, entfernt, die oberen männlich, das unterste zuweilen weiblich; Schläuche eiförmig, das Deckblatt etwas überragend. — So häufiger — C hrizoides X reviota f. snper-remota Appel BV. Ges. Thür. VIII. 42 (1890). B. s u p e r - b r i z 0 i d e s. Tracht der C. hrizoides, weitkriechend; Tragblätter nicht laubartig ; Aehrchen 4 — 6, genähert, männlicii oben weiblich (das oberste überragend oder ganz männlich). Schläuche lanzettlich , das Deckblatt weit überragend. — So selten. — C. remota-brizoides f. super-brizoides Christ SB. Belg. XXVII 2. 172 (1888). II. Heterostächyae^) (Fries Summa veg. 70 [1846]. Aschers. Fl. II Brand. I. 772. Nat. Pt'l. II. 2. 124. Legiiimae Koch Syn. ed. 1. 754 [1837J ed. 2. 871). Aehrchen getrennten Geschlechtes, das endstündige (öfter auch das oberste oder einige oberste Seitenährchen) männlich, (sehr selten, normal nur bei C. JBhx- haumii an der Spitze oder bei C. illegitima, C. distachya und C. amhigna am Grunde weiblich). Das oberste weibliche Aehr- chen ist öfter an der Spitze männlich. Am Grunde der Seiten- ährchen meist eine jf entwickelte weibliche Blüthe in der Achsel der Ochrea s. S. 6. Blätter am Rande rauh. Diese Abtheilung, welche die zahlreichsten Arten enthält, bietet bei der Anordnung in grössere Gruppen unüberwindliche Schwierigkeiten, da uns kein Merkmal bekannt ist, durch welches nicht im Uebrigen nahe verwandte Arten getrennt würden. Auch die neueren anatomischen etc. Arbeiten haben die Frage ihrer Lösung nicht nähergebracht. Die 2 narbigen G. GoodenoiKjhii, C grncilis und Verwandte stehen zweifellos den 3 narbigen C glauca zu der die 2 narbige Unterart C. trinervis gehört und andererseits C. aciidformis und C. riparia in den meisten Älerkmalen sehr nahe. Die beiden letzteren haben einen deutlichen 2 zähnigeu Schnabel, während er bei den 3 ersten Arten sehr kurz und gestutzt ist. Durch dasselbe Merkmal unterscheiden sich die sonst zum Verwechseln ähnlichen C. sti-igosa und C. silvatica. C. glauca mit am Grunde nicht scheidenartigen Tragblättern ist nahe verwandt mit den langscheidigcn C. parsißora und C. panicea; beide letzteren Merkmale, die sich innerhalb des Formenkreises der C. aristata finden. Es ist somit ') Nach dem Entdecker Ohmüller, um die Mitte des vor. .Jahrhunderts Pfarrer in Rothenbach in Oberbayero. ^) Von eieQog ein anderer, verschieden und atdyi'g Aehre. Asoherson u. üraebner, Synopsis. II. 2. 6 82 Cyperaceae. ist somit auch heute noch nicht gelungen, eine befriedigende natürliche An- ordnung zu geben Die Arten dieser Abtheilung variiren in der Anordnung der Aehrchen und in der Vertheilung der Geschlechter in der mannichfaltigsten Weise, während die Homostacbyac in dieser Hinsicht äusserst constant sind. Vgl. indess C. Baldensis (S. 20), C. vulpina (S. 36), C. diimlsa (S. 41), C. paradoxa (S. 44), C. lagopina (S. 59), C. foetida X stellulata (S. 72), C. foetida X brunncscens (S. 73). Man hat neuerdings für diese Lusus eine eigene Nonienclatur geschaffen. Vgl. Callme DBM. V (1887) 20, Kneucker ABZ. V (1899)'" 7, Lackowitz (a. a. O. VII [1901] 205. VIII (1902|), Behrendsen (BV. Brand. XLIII. 107). Nach der Vertheilung der Geschlechter werden unterschieden: A. Am (gewöhnlich männlichen) Gipfelährchen. 1. acrdgyna^), oben weiblich, — hypögyna'), unten weiblich, — mesdgyna'-^), in der Mitte weiblich, — mesandra i) . in der Mitte männlich, — allemans, die Geschlechter in mehreren Zonen wechselnd. B. An den (gewöhnlich weiblichen) Seitenährchen. — acrdndra, oben männlich (überwiegend weiblich), — subaf/rogyna, s oben, — subhypogyna, unten weiblich (überwiegend männlich), — suhncsogyva 1 — submcsandra \ wie oben. — sjibaUenians J C. Bei Vorhandensein nur eines Geschlechts aa mehreren Aehrchen. — pleiostächya^) feminca, weiblich, — — mascula, männlich. D. Bei Vorhandensein nur eines Gipfelährchens. — monosi(ichya^) feminea, weiblich, — — magcida, männlich, — - — androgyiia, zweigeschlechtlich. In Bezug auf Anordnung der Seitenährehen: 1. glomerdla, abnorm genähert. — ■ diastdchya''] (Behrendsen, nicht Kneucker), abnorm entfernt (wie bei C rcmoia und C. distans). — basi'gyna^). Ein grundständiges, lang und dünn gestieltes, stets rein weibliches Seitenährchen. — subbasi'yyna. W. o. , aber etwas über dem Grunde des Stengels ent- springend (wie bei C. basUaris und C. Halleriana). — basandrdgyna 9). "W. o., aber das Aehrchen zweigeschlechtlich. — poiybas'igyna. Mehrere Seitenährchen wie oben, wie bei C. ambigna. 1) Von äy,QOv Gipfel und yvvfi Weib. -) Von i)jtö unten und yvvri Weib. 3). Von [lEaov Mitte und yvvf, Weib. 4) Von fisvov Mitte und äv/^g Mann, ö) Von 7iÄelo)v mehr und atäyvg Aehre. 6) Von fiövog einzeln und aidy^vg Aehre. ') Von (5tä durch und ozdyvg Aehre. 8) Von ßäaig Grund und yvvi) Weib. i') Dieser Ausdruck scheint uns bezeichnender als die bisher dafür gebrauchten Benennungen gynobasiforinis oder pscudobasigyna. Carex. 83 la Bezug auf Anordnung der Blüilien (meist bei weibliehen Aehrchen, öfter bei 1. basigyna) : 1, choristdntha ^). Aehren loc-ker, oft überhängend; Deckblätter verlängert, zugespitzt, länger als die Schläuche. Endlich noch I. dadostdchya, bezeichnet die S. 6 Fussn. 1 beschriebene Verzweigung der Aehrchen. a. Cyrtostoniae (Fries Summa veg. 70 1 184*3]. Colöhöstomae^) a Aschers. Fl. Brand. I. 772 [1864]. A. u. G. Fl. Nordoste!. Flachl. 152). Schläuche ungeschnäbelt oder mit sehr kurzem, stielrundem, gestutztem, selten 2 zähnigem Schnabel (vgl. C. strigosa). 1. Lim onon ästest {Leimonästes Rchh. Fl. Saxon. 45 1 [184-2]. Nat. Pfl. II. 2. 124. Vignantha Schur Enum. pl. Transs. 705 [1866] als Gatt.). Narben 2. Tragblätter, wenigstens die unteren fast stets laubartig, am Grunde nicht scheidenartig, aber mit 2 trockenhäutigen (zuletzt schwärzlichen) Oehrchen den Stengel umgreifend. AVeibliche Aehrchen meist viel- und dichtblüthig. Schläuche unter einer starken Lupe fein punktirt erscheinend. ^Männliche Aehrchen öfter mehrere. Untere Scheiden glänzend. Pflanze kahl. Die Arten dieser Gruppe bieten für die Unterscheidung die grössten Schwierigkeiten. Hierher gehört auch eine nur an den nordischen Küsten verbreitete, nicht im Gebiet vertretene Gruppe: Maritimae (Lang Linn. XXIV. [1851]), in der von verschiedenen Autoren eine ganze Reihe von Arten unterschieden werden. Die Hauptrepräseutanten sind: C marilima (Müll. Fl. Dan. t. 703 [1777]) und C. salina (Wahlenb. Vet. Ac. handb. Stoekh. 1803. 146). a. Cöte5^n7ösß^ (Fries Summa veg. Scand. 71 [1846]) veränd. a Aschers. Fl. Brand. I. 772. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 152. Nat. Pfl. II. 7. 124). Pflanze zahlreiche kiu-ze Triebe entwickelnd, welche nur lange Laubblätter tragen ; im folgen- den Jahre entwickeln sie den Blüthenstand, welcher am Grunde nur Scheiden ohne Blaltfläche. und über diesen einige Laubblätter trägt. Laubblätter sich am Rande zurückrollend. In Europa nur unsere Arten. 1. Pflanze dicht rasenförmig. 1 531.(60.) C. stricta. -.l. Pflanze graugrün, Grundachse einen dichten, schwer zertheilbaren Rasen (Polstör) biklend (Bülten s. S. 6). Stengel meist 4,5 — 9 dm hoch, selten noch höher, sleif aufrecht, länger als die Blätter der nichtblüliendeu Triebe, scharf kantig, oberwärts fein aber meist scharf (seltner schwach) rauh. Blätter m i t a n d e n u n t e r e u 1) Von ytoQiatög getrennt, entfernt und ävd'og Blüthe. -) Von y.oAojiög gestutzt und rjTÖtia Mund, Münduug. der Fr ies 'sehe Name bedeutet krumnunündig (von y.vQTog krumm) und ist daher unrichti?. ■!) Von Äeitnüv Wiese, Sumpf und vdair^g Bewohner. 6* 84 Cyperaceae. meist hellgelbbraun er, hervortretend gekielter und dadurch gewisser- maassen fast dreikantiger, netzfaseriger Scheide und an den stengelständigen, kurzei-, starrer, an allen meist massig breiter, meist nicht über 4 oder 5 mm breiter, mehr oder weniger fein und scharf rauher, allmählich fein zugespitzter Spreite. Unteres Tragblatt des Blüthen- standes meist kürzer (oder so lang) als dieser, am Grunde kaum scheiden- artig. Weibliche Aehrchen zu 2 — 3, sitzend oder das unterste kurz gestielt, aufrecht, länglich-cylin d ri seh, meist nicht über 3 cm lang. Deckblätter derselben länglich-lanzettlich, meist etwa 3 mm lang, schwarzbraun mit grünem Mittelstreifen, meist kürzer als die Schläuche, leicht abfallend. Schläuche elliptisch, zusammengedrückt, mit 5 bis 7 deutlichen Nerven, am Grunde sehr kurz stielartig ver- schmälert, grün oder grau, sehr früh abfallend. Männliche Aehrchen 1 oder 2 cylindrisch, das endständige oft ziemlich stark verlängert bis über 5 cm lang. Dann oft überhängend, ihre Deckblätter ähnlich denen der weiblichen Aehrchen, nur heller, öfter bis rothbraun. In tiefen Sümpfen, durch die oben erwähnten Büken dieselben oft wegsam machend, im ganzen Gebiete häufig, av;f den Nordseeinseln sehr selten (nur auf der Westfriesischen Insel Schiermarinikoog), in den Alpen bis 1600 m ansteigend (Jaccard 366). Bl. April, Mai, selten im Herbst noch einmal. C. stricta Good. Trans. Linn. Soc. II. 96. 1794. Koch Syn. ed. 2. 872. Aschers. Fl. Brand. I. 772. Nyman Consp. 776. Suppl. 323*. Richter PI. Eur. I. 154. Rchb. Ic. VIII. t. CCXXX fig. 583 nicht Lam. C. data All. Fl. Ped. IL 272 (1785)? C. melanocMöros^) Thuill. Fl. Paris. 2 ed. 488 (1799)? C. caespHosa Gay Ann. sc. nat. IL 1. 196 (1839) nicht L. C. compressa Gaud. Etr. de f 1.111 (1804). Yignea strida/Rchh. Fl. Germ. exe. 60 (1830). C.jmhtdosa Pucc. Syn. Fl. Luc. 500 (1841—48). Vignantha stricta Schur Enum. pl. Transs. 706 (1866). C. Hudsonii'^) Arth. Bennett London Cat. ed. 9. 41 (1895). Journ. of Bot. XXXV (1897) 246. Die Xomenclatur dieser Art bedarf noch genauerer Feststellungen. Ben nett machte a. a. O. darauf aufmerksam , dass dieselbe wegen der Nordamericauischcn C. stricta Lam. Enc. III. -387 (1789) = C. angustata Boott in Hook. Fl. Bor. Amer. II. 218 (1840) diesen Namen nicht behalten kann. Statt des von ihm ge- gebenen Namens wäre aber wohl einer der älteren voranzustellen, nachdem dieselben durch gründliche Untersuchungen geklärt sein werden. , Nach- der Tracht und der Gestalt der Blätter unterscheidet man B. hom aloc ärpa^). Stengel meist niedriger, dünner, weniger steif, mitunter bogig überhängend, nur unter der Aehre rauh. Blätter mit an den stengelständigen längerer, an allen schmälerer, meis nicht über 2,5 cm breiter, stärker graugrüner, ziemlich starrer, sehr 1) Von fieÄag schwarz und ^ÄcoQÖg grün. ^) Nach William Hudson, * 1730 Kendal (Westmoreland), f 1793 London, Apotheker daselbst. Coirespondent Linne's, Verf. der grundlegenden Flora Anglica, London 1762. Ed. 2 1778. •^) Von öfiaÄög eben, flach und y.uQnög Frucht. Carex. 85 spitzer Sprei te. Schläuche auf der Avissenseite schwach _:. Pflanze grasgrün, nur die jüngsten Blätter graugrün, Stengel meist 4,5 — 9 dm hoch, selten höher, steif aufrecht, scharfkantig, oberwärts (meist bis ziemlich tief herab) sehr scharf rauh, wenig länger als die Blätter der nichtblühenden Triebe. Blätter mit an den unteren (an den stengelständigen meist spreiten- losen) rothbrauner bis fast schwarzbi'auner, hervortretend-gekielter und da- durch gewissermaassen fast dreikantiger, sehr stark netzfaseriger Scheide und an den stengelständigen kurzer, an den nichtblühenden Trieben langer, (bis fast 1 cm) breiter, lang zugespitzter, sehr stark rauher Spreite. Unterstes Tragblatt laubartig, meist etwas kürzer, seltener so lang oder gar etwas länger als der B 1 ü t h e n - stand. Blüthenstand mit 3 — 5 weiblichen und 1 — 3 männlichen Aehrchen. Alle Aehrchen schlank-cylin drisch, die weib- lichen bis fast 1 dm lang, aufrecht oder etwas überhängend, fast sitzend oder das untere deutlich (bis etwa 1 cm lang) gestielt, ihre Deckblätter länglich, stumpf, schwärzlich, mit grünem Mittelstreif, etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche klein, nur etwa kaum 2 mm lang, eiförmig, aussen gewölbt, innen flach, nerven los, fast sitzend. Männliche Aehrchen meist kürzer als die weiblichen, ihre Deckblätter dunkelroth braun mit hellerem Mittelstreif. An Flussufern, auf Alluvialwiesen, nur im östlichen Gebiet, wenig verbreitet aber vielleicht mehrfach übersehen; in Böhmen!! und Nieder- sclilesien, besonders um Breslau!! wo zahlreiche Fundorte nachgewiesen, aus ersterem Lande wohl durch Hochwasser nach der Prov. Sachsen: Breitenhagener Forst bis Barby (R o t h e r !) herabgeschwemmt. Kgr. Sachsen : Leipzig : nach Barneck zu (H a u s s k n e c h t Mitth. Geogr. Ges. Jena IL 127). Mähren: Vsetin (Bubela nach Oborny 179); Bilowitz (Formänek ÖBZ. XXXV. 291). Ober-Oesterreich : An der Aist zw. Prägraten und Weissenbach (Dürrnberger DBG. VI. CXLIII). Unter-Steiermark: Windischgräz (Preissmann ÖBZ. XXXV. 161). Oesterr. Friaul: S. Pietro am Isonzo (Pospichal I. 167). Ungarn: Neograder Ct. Fekete T6 bei Ipoly Litke (Bor b äs!). Güns (Waiz- becker Köszeg nach ÖBZ. XLII. 144, ÖBZ. XL V. 109). Budapest? 1) Xach Johannes Nicolaus Buek, * 8. April 1779 Hamburg f 31. Januar 1856 Frankfurt a. O. . Apotheker und Medicinal-Assessor dortselbst, dem eifrigen Dnrchforscher der Flora seiner Vaterstadt (Vers, eines Verz. der um Hamb. wild- wachsenden Pfl. [Hoppe Bot. Taschenbuch 1801]), und der Frankfurter Flora, der durch seinen ausgebreiteten Tauschverkehr fast alle eifrigen Sammler seiner Zeit in Deutsch- land verband, vgl. O. Stange BV. Brand. III, IV (1881 2) 358. Auch ich ver- danke seiner Güte vielfache Mittheilungen und reiche Sammlungen seltener Pflanzen. B. veröffentlichte 1824 einen Katalog seines Gartens (Hortus Francofurtanus). B.'s Herbar ging zuletzt in den Besitz von G. Reich enbach (IL S. 215 Fussn. 1) über und befindet sich jetzt im Botanischen Hofmuseum in Wien. Sein Neffe Heinrich Wilhelm B., * 1796 f 1878 Hamburg, Landphysicus daselbst, ist am be- kanntesten als Verf. des Registers zu De Candolle's Prodromus. Seiue» reiche karpologische Sammlung bildet den Grundstock des Botanischen Museums, sein nach dem Hamburger Brande 1842 reicher wiederhergestelltes Herbar befindet sich im Botanischen Garten seiner Vaterstadt. A. Carex. 89 (veg. Kitaibel!, vgl. Ascherson ÖBZ. XVI. 108). Banat (Heuffel 186, vgl. Ascher.son ÖBZ. XYI. 108, XVII. 2ß). Siebenbürgen mehrfach (Simon kai 549). Bosnien. Bl. April, Mai. C. BneUi Wimm. 29. Ber. Schles. Ges. f. 1851 83 (1851). Fl. Schles. 3. Aufl. 81 (1857). Nyman Consp. 777. Suppl. 323. Richter PI. Em-. I. 154. C. hanätica Heuff. Verb. ZBG. Wien VIII. 222 (1858). Der untere Theil der Pflanze, abgesehen von den Ausläufern, erinnert an C. slricta, der obere an C gracilis, doch sind die Aehrchen noch schlanker Von allen Arten dieser Al)theilung unterscheidet sie sich durch das derbe braune, bei anderen hellfarbige oder weisse Fasernetz , sowie die besonders im Verhältniss zu der Grösse der Pflanze sehr kleinen Schläuche. In letzterer Hinsicht gleicht sie der nordischen C. aqitatilis. Gewiss eine gute Art. — ülüht früher als C. gracilis. (Piemontü Bulgarien.) [^ h. Blüthenstand am Grunde ansehnliche Laubblätter tragend. h 1. Tragblätter am Grunde nicht oder doch kaum (bis 1 mm 1 lang) .^cheidenartig, dann der Scheidentheil dunkel. a. Vulgäres (Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 774 [1864J. a A, u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 154). Männliche Aehr- chen 1 bis mehrere. Schläuche undeutlich nervig. Unterstes Tragblatt stets und fast stets auch das zweite laubartig, ansehnlich. Ausser unseren Arten in Europa noch C. a_guatill^ (Wahlenb. Yct. .Vc. handb Stockholm 1803. 165) in Schottland, der Skandinavischen Halbinsel, dem nördliches ßussland und im Arktischen Gebiete mit einer Reihe von Formen. 354. (64.) C. gracilis. Ol. Pflanze meist grasgrün. Grund- achse mit langen Ausläufern kriechend. Stengel steif aufrecht, meist 0,4 — 1,2 m hoch, an der Si:)itze schon vor der Blüthe- zeit übergebogen, scharfkantig, weit herab rauh. Blätter mit an den unteren nicht netzfaseriger, hellbräunlicher, öfter purpurn überlaufener Scheide und meist (5 — 9 mm) breiter, beim Trocknen sich oft am Rande zurückrollender, meist ziemlich fein und scharf rauher, allmählich zugespitzter Spreite. Blüthenstand meist ansehn- lich, mit 3^0 weiblichen und 2 — 3 (selten 1) männlichen Aehrchen. Tragblatt der unteren Aehrchen laubartig, meist den Blüthen- stand überragend. Weibliche Aehrchen sehr schlank cylindrisch, bis über 1 dm lang, meist überhängend, die unteren meist gestielt, am Grunde oft lockerblüthig. Deckblätter länglich, spitzlich, meist schwärz- lich mit grünem Mittelstreifen, meist länger als die Schläuche. Schläuche eiförmig oder rundlich, meist 3 mm lang, meist beiderseits gewölbt, undeutlich - nervig, meist deutlich gestielt, grün oder bräunlich. Frucht oval , zusammengedrückt , dunkelbraun. Männliche Aehrchen noch schlanker, das endständige oft bis fast 1 dm lang, das vorletzte meist am kürzesten, ihre Deckblätter denen der weiblichen ähnlich, aber die Farbe meist mehr ins Röthliche ziehend. Auf Sumpfwiesen, an Gräben, an Ufern und Erlenbrüchen im 90 Cyperaceae. ganzen Gebiete meist gemein, stellenweise seltener, auch auf den Nordsee- inseln; wohl kaum über 1000 m ansteigend. Bl. April bis Juni. , C. gracilis Curtis Fl. Londin. IV. t. 62 (vor 1798). Aschers. Fl. Brand. I. 774 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Fl. 154. C. acuta L. Spec. pl. ed. 1. 978 (1753) z. T. (die var. ß. rufä). Good. Trans. Linu. Soc. II. 203 (1792). Koch Svn. ed. 2. 873. Fries Summa veg. 228. Nyman Consp. 777 Suppl. 323. Rchb. Ic. VIII. t. CCXXXI fig. 584. C. virms Thuill. Fl. Paris ed. 2. 489 (1799). C miliacea Krock. Fl. Siles. III. 185 (1814). Vignea acuta Rchb. Fl. Germ, exe. 61 (183('). Vignantha acuta Schur Enum. pl. Transs. 706 (1866). C. acuta a. major Neilr. Fl. Wien 71 (1868). C. rufa Beck Fl. Nied.- Oesterr. 136 (1890). Richter PI. Eur. I. 155. Der Name C. acuta kanu unniöirlich für diese Art beibehalten werdeu. Linne verstand darunter C Goodcnoughii, die seine var. a. nigra darstellt und schliesslich allein auf den Namen C. acuta Anspruch machen könnte, C. gracilis, gewiss auch C. acuti/ormin und riparia und vielleicht aiich C. stricta und C. Bux- bativiii. Der Name C. acuta „L" ist daher wohl am besten ganz aufzugeben (vgl. auch Kükenthal DBM. III. 41flr.). — Die von Beck und Richter geschaffene Verbindung C. rvfa (weil die Art die var. ß. rufa Linne' s [ob ganz?] darstellt) ist nach unseren Nomenclaturgrundsätzen unzulässig. ■ Die Regel jeden ältesten Varietätnamen zum Speciesnanien zu erheben und dem nächstältesten Speciesnamen vorzuziehen, erscheint im höchsten Maasse unzweckmässig, weil erstens ein grosser Theil dieser Varielätsbezeichnungen. licsonders bei vielen älteren Schriftstellern nicht eigentlich einen Namen darstellen, sondern nur eine bestimmte Eigenschaft, durch die die vermeintliche Abart vom Typus verschieden ist, angeben sollen. Das geht z. B. schon daraus hervor, dass sich var. foliis latioribus neben var. latifolia, var. floribus minoribus neben var. micrantha oder var. parviflora findet und dass diese sogenannten Varietätnameu oft nur die Anfänge längerer Heschreibungen sind. Dazu kommt noch, dass diese Namen fast stets nur eine Abweichung in Bezug auf die für den Tj-pus gehaltene Form meinen und daher mit dem Gattungsnamen ver- bunden, ganz falsche Begriffe geben und irrthüuiliche Vorstellungen erwecken müssen. So z B. heisst einer der allerkleinsten Potamogeton-ArteD P. mncronatus, bei manchen Schriftstellern P. major, weil Fries ihn für eine etwas kräftigere Abart des P. pnsillus hielt (vgl. I. S. 343). Dann bedenke man , dass die in der Mehrzahl der älteren systematischen Bücher enthaltenen Varietätnamen später nicht oder doch nur sehr theilweise angeführt werden und sogar z. T. sehr starke und willkürliche Emendationen erlebt haben. Es kann daher unter keinen Umständen eine solche Hervorsuchung alter Varietätsbezeichnungen, ihrer Erhebung zu Species- namen und Voranstellung vor anderen altbekannten Artuamen als irgendwie nützlich, zweckmässig oder auch nur berechtigt anerkannt werden. Eine sehr vielgestaltige Art. Von den meisten Arten dieser Gruppe durch den völligen Mangel des Fasernetzes verschieden. Manche kleine Formen kommen der C. Goodenoughii sehr nahe und ist als sicheres Merkmal nur die Einrollung der Blätter von C. Goodenoughii anzugeben, die niemals bei C. stricta, C. caei'pitosa und C. gracilis vorkommt. Kükeuthal hat (ABZ. III. [1897] 41 ff [7 Fort- setzungen] u. IV. [1898] ff.) die Formenkreise dieser Art und der Folgenden sehr ausführlich behandelt, wir schliessen iins seiner Darstellung im Wesentlichen an. A. corvnophora^). Pflanze meist sehr kräftig. Stengel bei der Reife an der Spitze nickend. Blätter mit meist bis 9 mm breiter Spreite. Aehrchen schlank cylindrisch, in der Blüthe und auch bei der Reife meist hängend, die unteren meist lang gestielt. Deckblätter meist 1) y.OQinnj-cpÖQog Keuleuträger. Carex. 91 deutlich länger oder doch so lang wie die S c h 1 ä u cli e , spitz. Schläuche beiderseits mehr oder weniger gewölbt. In Gräben und Süni})fen, an Ufern die bei weitem häufigste Form. Bl. Mai, Juni. G. gracilis A. corynopliora A. u. G. Syn. II. 2. 90 (1902). C. corynophora Peterm. Flora XXVII (1844) 335. C. acuta a) nu- tans Celakovsky Prodr. Fl. Böhm. 63 (1867 — 75). C. rufa a. tyinca Beck Fl. X.-Oesterr. 136 (1890). C gracilis Subsp. A. Eu-gracilis Kükenthal ABZ. III. 171 (1897). Die Formen dieser Easse gliedern sich in folgender Reihe: I. Blätter meist 5 — 9 mm hreit. a. Aehrehen entfernt, daher der Blüthenstand locker. 1. Aehrehen schlank, die unteren meist lang gestielt (vgl. indessen s/^Aaero- cnrpa), nickend. a. Scliläuche eiförmig bis länglich, etwa 3 mm lang. 1, Schläuche kurz zugespitzt, eiförmig. l,y^ a. genuiua. Schläuche beiderseits sehr gewölbt, ungefähr so lang ffls^Tlie spilzen Deckblätter. — Die bei weitem häufigste Form. — C. gracilis a) genuina Aschers. Fl. Brand. I. 775 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Fl. 154. — Hierher gehört §§ per Sonata. Stengel fast glatt. Weibliche Aehrehen sehr ver- längert, lockerbliithig. Hüllspelzen rostfarbig, meist länger als die Schläuche. — Zienjlich selten. — C. gracilis y. personata Kükenthal ABZ. HI. (1897) 171. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 154. 0. ainbigua Moench Meth. 325 (1794)? nicht Link, vgl. indessen C. G oodenotiqJni C. acuta var. personata Fries Novit. Fl. Suec. 11. 281 (1828), vgl. Kükenthal ABZ. HI. (1897) 138. C. Mocnchiana^) Wend. Flora VI. (182H) 718?, vgl. indessen C. Goodenoughii, Nyman Consp. 777. C Touranginiana-) Bor. Fl. centr. ed. 2. H. 552 (1849). Vignea Moenchiana Rchb. Fl. Germ. exe. 61 (1830). Vignantha Moenchiana Schur Euum. pl. Transs 706 (1866). C. ntfa c) Moenchiana Richter PI. F^ur. I. 155. Selten sind Formen mit (bis 4) nur männlichen Blüthen. Morphologisch ausserordentlich interessant ist m. Urbäni"') (A. u. G. Syn II. 2. 91 [1902j). Schläuche ohne Fruchtknoten, kürzer dicker mit meist unregelmässig ge- zähnter Mündung; aus dieser Mündung ragen Staubblätter 1) Nach Konrad Moench, * 1744 Kassel f 1805 Marburg, Professor an der Universität dasell>st, Verf. von Enumeratio plant, indig. Ilassiae pracs. Inf. I. Cassel 1777 und Metliodus planta.s hört. bot. et agri Marburg, a slaniinum situ describendi Marb. 1794 Suppl. ■i) S. VI. S. 158 Fussn. 2. •') Nach Ignaz tJrban, * 7. Jan. 1848 Warburg, Untcrdirector des Botanischen Gartens und Museums in Berlin , hervorragender Systematiker. Von seinen zahl- reichen und wcrthvollen Schriften nennen wir als für die eiiilieimische Flora wichtig: Prodroraus einer Monograpliio der Gattung Mcdicago L. (BV. Brand. XV |1873]). Flora von Gross-Liciiterfelde und Umgebung (a. a. O. XXII [1880]). In den letzten Decennien Ix-schäftigte sich U. besonders mit der Flora des tropisclien America. So setzte er seit 1887 die Flora Bra.'^iliensis fort. Vor allen alier lieferte er die werth- volisten Beitrüge zur Flora Westindieus: Additamenta ad cosin. fl. Ind. occ. (Englers Jahrb. XV, XIX, XXI, XXIV [1892—97]) Symholae Antillanae I— III. 2. Berol. 1898 — 1902. Die Verf der Synopsis sind ihrem verehrten Freunde und Gönner für vielfaclie Förderung zu innigeui Dank verpflichtet. 92 Cyperaceae. heraus. — Sehr selteo. — Gr. Lichterfelde b. Berlin: (Urban Abb. BY. Brandenb. XXII. 52 [1880]!). — Beibt iu der Ciiltur constant. — Das Vorkomruen männlicher Blütheu in einem Schlauch ist ein wichtiger Beweis für die Richtigkeit der mor- phologischen Erklärung des Carex Schlauches und der Homo- logie der Staubblätter mit den Fruchtblättern. ß. strlctifölia. Blätter meist starr. Schläuche mehr zusammen- gedrückt, deutlicher nervig, erheblich kürzer als die aus läng- lichem Grunde lang zugespitzten Deckblätter (vgl. auch a. §§. pemonata). — Meist nicht selten — C. gracüis h) strictifolia Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 775 (1864). C. strictifGÜa Opiz \ in Echb. le. VIII. 15 (1846). Nvman Consp. 777. C^rolixa Fries Mant. III. 150 (1842). Bot. Not. 1843. 101. 184.57113. Summa veg. 228 z. T. Anderss. Cvp. 44. Nyman Consp. 777 Suppl. 323, vgl. Kükenthal ÖBZ. XLVI (1896) 208. ABZ. III (1897) 139. Vgl. auch C. stricta X (/racilis. 2. Schläuche lang zugespitzt. chlor ütica t). Schläuche ziemlich stark zusammengedrückt, erhaben nervig. — Selten, bisher nur in Böhmen und der Schweiz. — C. gracüis f. chlorolica Kükenthal ABZ. III. 171 (1897). C. acuta a) initans a. f. chlorolica Celak. Nachtr. Prodr. Fl. Böhm. 734 (1881). 6. Schläuche rundlich, klein, kaum 2 mm lang. sphaerocar pa -). Aehrchen schlank, meist aufrecht, kurz gestielt, meist 3 — 4 weibliche. Schläuche mit sehr kurzem, aufge- setztem Spitzchen, beiderseits gewölbt 3 nervig. Deckblätter sehr klein, eiförmig, so lang wie die Schläuche. — So selten, bisher nur in Schlesien mehrfach und in der Provinz Hannover bei Bassum : Freuden- berger Wiesen (Beckmann!). — C. gracilis e sphaerocarpa Küken- thal ABZ. III (1897) 171. C. acuta e sphaerocarpa Uechtr. in Fiek Fl. Schles. 484 (1881). — Eine sehr bemerkenswerthe und durch die kleinen Schläuche sehr auft'ällige Form , die vielleicht als Rasse zu betrachten sein wird. Ist eingehender zu beobachten. — Einen üeber- gang zum Typus stellt dar 2. pseudaquatilis (Appel DBM. X [1892] 191. Kükenthal ABZ. III [1897] 171). Aehrchen mehr oder weniger überhängend. Schläuche grösser, 2. Aehrchen kurz, oft dick, aufrecht, fast sitzend. l^ a. fluviätilis. Pflanze meist kräftig. Tragblätter sehr lang. Aehrchen 7 — 8 mm dick. Deckblätter oft kürzer als die Schläuche. — Meist nicht selten. — 0. gracilis ö. fluviätilis Kükenthal ABZ. Hl (1897) 139, 171. C acuta var. fluviätilis Hartm. Skand. Fl. 3. Udg. 219 (1838). Fries Herb. norm. IX. 40. Mant. III. 151. Fiek Fl. Schles. 484. b. hümilis. Pflanze niedrig. Stengel nur 1 — 1,5 dm hoch, meist gebogen. Aehrchen nicht sehr dick, öfter zusammengedrängt. — Auf Sand- und Lehmboden, an trockneren Stellen zerstreut. — C. gracilis ß. humilis Kükenthal ABZ. III (1897) 171. C elytroides^) Sonder Fl. Hamb. 495 (1851) und vieler anderen nicht Fries. b. Aehrchen am Ende des Stengels zusammengedrängt (vgl. auch a. 2. b. humilis). com pacta. — Anscheinend in Norddeutschland und wohl auch ander- wärts sehr zerstreut. — C gracilis ij. compacta Kükenthal ABZ. IL (1897) 1) Von yÄiaQÖzijg grüne Farbe. 2) Von GcpalQO Kugel und y.uQTiög Frucht. 3) Von e'ÄVTQOv Hülle. Carex. 93 171. C. acuta var. compacla Wiram. Fl. Schles. 618 (1850). C. Wimmcri^) Steud. Syn. glum. II. 215 (1855). II. Blätter meist nur 3 — 4 mm breit. Stengel meist dünn. a. an gusti fol ia. Pflanze ziemlich hoch und kräftig. Stengel schlaff. Deck- blätter und Schläuche wie beim Tvpus. — Zerstreut. — C. gracilis &. angtistlfolia Kükenthal ABZ. III (1897) 171 z. T. b. rudis. Pflanze meist schwächlicher. Stengel mehr oder weniger steif. Deckblätter stumpflich, schwarz. Schläuche auf der Innenseite kaum ge- wölbt, schwarz. — Sehr zerstreut. — C. gracilis &. 2. rudis Kükenthal ABZ. III (1897) 171. C. acuta var. rudis Wimmer Flora XXXIII (1850) 619. — Stellt eine Uebergangsform zur Rasse B dar. Die Abart (oder Rasse?) c. Rcuteriana'^) (Boiss. Pugill. 116 [1852]) mit den Blüthenstand nicht überragenden, sehr schmalen Tragblättern bis- her nur in Spanien und Portugal; vielleicht im Mittelmeergebiete weiter verbreitet. (Verbreitung der Rasse: im ganzen Verbreitungsgebiete der Art.) * B. tricostat^a. Pflanze meist ziemlich niedrig, öfter auch kräftig. 'Stengel starr aufrecht. Blätter mit ziemlich schmaler, meist nicht über 5 cm breiter Spreite. Weibliche Aehrchen meist zu 2 — 3 auf- recht, kürzer als beim Typus, auch das unterste kurz gestielt. Schläuche aussen stärker, auf der Innenseite schwach gewölbt, öfter mit einer hervorragenden Kante. Deck blätter eiförmig, meist spitz, kürzer als die Schläuche. Auf massig feuchten Wiesen, in lichten Wäldern, bisher am häufigsten in Mittel- und Norddeutschland beobachtet; südlich der Alpen noch nicht mit Sicherheit. C gracilis c. tricostata Aschers. Fl. Brand. I. 776. A. u. G. Fl.Nordostd. Flachl. 154. C. tricostata Fries Mant. III. 152 (1842). Nvman Consp. 777. Suppl. 323. C. Schummelii'^) Siegert Ber. Schles. Ges. vaterl. Cult. 66 (1857). Verb. BV. Brand. II. 112 (1866). NymanConsp. 777. Suppl. 323. C. acuta X vulgaris hai^ch nach Aschers. Fl. Brand. I. 776. C. gracilis Subsp. B. Erecta Kükenthal ABZ. III. (1897) 171. Diese Rasse zeigt gewisse Aehnlichkeiten mit C. Goodeiioughii. Kükeu- thal wendet sich (ABZ. III. [1897] 140) bezüglich dieser Form gegen A seh e rson, er hat augenscheinlich das Citat Asche rsons „C. acuta X vulgaris Lasch!" falsch verstanden, A, meint doch nicht, dass die Fries'sche C. tricostata hibriden Ursprungs oder eine Uebergangsform ist, sondern, dass die von Lasch als Bastard zwischen beiden Arten angesehene Pflanze identisch mit der Fries- scheu ist. Hierzu gehören folgende Abarten: II. brachystäch ya ^). Aehrchen eiförmig rundlich, sitzend. — Typisch bis- her nur in Schweden, annähernd auch im Gebiete. — C. gracilis H. ß. brachy- 1) Nach Friedrich Wimmer, * 1803 f 1868 in Breslau, Gymnasial-Director, später Schulrath daselbst, hochverdient um die Schlesische Flora (mit Gr a bo wski S. VI. S. 488 Fussn. 1. Flora Silesiae 3 Bände. Vrat. 1827 — 9. Flora von Schlesien, Breslau, Ratibor und Pless 1840 2. Atisgabe [mit der fossilen Flora von Göpjjert] 1844) und die Kenntniss der Weiden (Salices europaeae. Vratisl. 1866). 2) S. II. S. 172 Fussn. 3) S. VI. S. 582 Fussn 1. ■i) Von fiQaxi'S kurz und aiä%v£ Aehre. 94 Cyperaceae. stachtja Kükenthal ABZ. III. (1897) 172. C. aemulaiis Liebm. u. Drej. in Drej Fl. Hafn. 291 (1838). Durch die Gestalt der Deckblätter sind ausgezeichnet b. am bl ylepis '). Deckblätter ganz stumpf. — Nicht selten, öfter unter der Rasse überwiegend. — C. qracilis B. b. amblylepis A. u. G. Syn. II. 2. 94 (1902). C. amblylepis Peterm. Flora XXVII (1844) 336 (nicht C. amblyolepiH Trautv. u. Meyer in Middend. Reise. Fl, Ochot. 99 [1847], eine Sibirische Art). C. seminüda. Deckblätter nur halb so lang als die Schläuche, oft gleich- falls stumpf. — Selten. Niederösterreieh. — C gracilis B. c. seminüda A. u. G. Syn. II. 2. 94 (1902). C. rufa ß. seminüda Beck Fl. N.-Oester. 136 (1890).' (Verbreitung der Rasse: Dänemark; Schweden; sicher auch in Frankreich und Russland.) j_*J? Spielarten und Missbildungen sind bei dieser Art sehr häufig vgl. m. Urbani (S. 91), C. metabilis'i^Vmä. Prodr. Fl. Berol. 37 t. II. fig. 6 t. III fig. 7 umfasst zwei 1. choristantha, der zugleich ein 1. hypogyna. (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa; West- und Nord- Asien ; Tunesien; Nord- America.) * 535. (65.) C. Goodenoüii^hii -). (Bhiugras, im Havellande). Pflanze meist graugrün, lockerer oder dichter rasenbildend, oft auch mit ziendich verlängerten Ausläufern kriechend. Stengel meist 1 — 5 (bis 7) dm hoch, meist ziemlich steif, oft aus aufsteigendem Grunde aufrecht, scharf- kantig, nur oberwärts rauh. Blätter mit an den unteren, meist nicht netzfaseriger, hell- oder dunkelbrauner, öfter auch röthlichbrauner, doch nie denen von C. caespitosa ähnlich gefärbter Scheide und meist schmaler, nur 2 — 5 mm breiter, meist ziemlich starr aufrechter, oft zusammengefalteter, 1) e i m Trocknen einwärts gerollter, mehr oder weniger rauher Spreite. Tragblatt des untersten Aehrchens laubartig, so lang oder kür.zer als der Blüthenstand. Blüthenstand meist ziemlich klein, mit 2 — 4 weiblichen und meist nur 1 seltener 2 männlichen Aehrchen. Weibliche Aehrchen meist kurz cylindrisch, meist nicht über 3 cm lang, aufrecht, sitzend oder kurz gestielt, ihre Deckblätter länglich-eiförmig, stumpf, meist .schwarz mit grünem Mittelstreif, kürzer als die Schläuche. Schläuche meist 2 mm lang, rundlich oder eiförmig, aussen g'e- wölbt, innen flach, kurz gestielt , mit schwachen Nerven, grün, seltener schwarz. Frucht oval, zusammengedrückt, dunkelbraun. Männliche Aehrchen schmaler cylindrisch, ihre Deckblätter dunkel- purpurn mit hellerem Mittelstreif. Auf Wiesen und Triften , in Sümpfen , an Ufern, im ganzen Ge- biete gemein, auch auf den Nordseeinseln ! ! in den Alpen bis 2500 m ansteigend (Jaccard 363). Bl. April — Juni, einzeln bis Herbst. 1) Von ä/^ßÄvg stumpf und Äen^ig Schuppe. ■'-') Nach Samuel Goodenough, * 1741 Kingston bei Weghik Hampshire, •f 1827, Bischof von Carlisle, Verf. der grundlegenden Abhandlung British Carices in Trans. LiuD. Soc. II (1794). Carex. 95 C. Goodenoicii Gay Ann. öc. nat. 2. Ser. X. 191 (1839). C. acuta a. nigra L. Spec. pl. ed. 1. 978 (1753). C. caespitosa Good. Tran^. Linn. Soc IL 192 (1792) nicht L. C. polyändra^) Schkuhr Riedgr. t Dd. fig. 90 (1802). C. acuta ß. minor Sw. Svensk. bot. VI. t. 408 fig. B. (1809). Neilr. Fl. Wien. 71 (1868). C. caespitosa ß. poli/morpha Laest. Nov. Act. Ups. XL 282 (1854). C^uJgarisJFuii:^ Novit. ^Lmt. III. 153 (1842). Koch Syn. ed. 2. 872. NvmanConsp. 777. Suppl. 324. Richter PL Eur. I. 155." Kükenthal ABZ. IIL 41 (1897) ff. IV. 1 (1898). C. acuta y. augnstifoHa Celak. Prodr. Fl. Böhm. 63 (1867). C nigra Beck Fl. N.-Oesterr. i36 (1890) nicht All. Diese Art ist viel kleiner als die vorige und nicht grösser als C. caespitosa mit welcher sie so lange verwechselt worden ist. Wie bei dieser sind die weiblichen Aehrchen meist zierlich schwarz und grün gescheckt. Die Blätter sind nicht immer eingerollt, sehr selten sahen wir einige zurückgerollte. Bezüglich der Noraenclatur gilt das bei der vorigen Art Gesagte, nur tritt die UnZweckmässigkeit der Ilervorsuchung der Varietätnamen für Arten wegen des Vorhandenseins der A 1 1 i on i 'sehen C. nigra noch stärker hervor. Aendert gleichfalls stark ab, die Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Die Mehrzahl der Stengel über 1 dm lang, gerade aufrecht. I. Blätter flach. a. Scheiden, der eine Spreite tragenden, grundständigen Blätter unterwärts am Rücken abgerundet nicht gekielt. 1, elatior. Stengel meist 3 — 7 dm hoch, Blätter weniger steif, meist sehr lang. Tragblätter oft den Blüthenstand überragend. Aehrchen entfernt stehcüd , die unteren oft deutlich gestielt. Schläuche meist länger zu- gespitzt und spitzer als beim Typus. — So an feuchten Stellen, auf sumpfigen Wiesen , an Gräben und in Wäldern. — >richt gerade selten. — C. Goodenouyhü A. I. a. 1. elatior A- u. G. Syn. II. 2. 95 (1902). C. caespito.-'a var. elatior Lang Linnaea XXIV. 556 (1851). C. vulgaris ^. elatior Kükenthal ABZ. IV (1898) 2. z.T. — Zerfällt in die Unter- abarten : a. tornäta (C. vulgnri.^^ynv. tornata Fries Maut. III. 153 [1842]. C. aeuta S. macrocdrpa'-) Celak. Prodr. Fl. Böhm. Nachtr. 754 [1881]. C vulgaris var. ilensicarpa'^) Kneucker in Seub. -Klein Fl. Bad. 62 [1891]. C. vulgaris y. 1. latifolia Kükeuthal ABZ. IV [1898]). 3. Blätter ziemlich breit, .\ehrchpn zahlreich, bis 10. zwar verlängert, etwas locker, aber dick und weniger entfernt. — Zerstreut. — Nur durch die schwarzen , die Schläuche deckenden Deckblätter ist verschieden : b. Demalrdiieai) {G. Demalranea Lagg. Flora XXXVIII [1855] 206 vgl. Christ in Gremli Fl. Schw. 6. Aufl. 435. Gott u Gast. Guide Bot. Frib. 331 [1891]. Kükenthal ABZ. III. [1897] 186). Nyman Consp. 778. — Hiermit sehr nahe verwandt ist b. recta (C caespitosa ,3. recta Fleischer Riedgr. Württemb. 15 [1832]. C. vulgaris y elatior Sonder Fl.^Hamb. 20 [1851]. Lang vgl. oben. C. acuta !. pscudosparganioides Celak. Nachtr. Fl. Böhm. 754 [1881]. C. vulgaris y. 2. augustifolia Kükenthal .\BZ. IV 1898). 4. Blätter sehr lang und schmiü. Aehrchen weniger zahlreich, entfernt, etwas locker, dünn, zuweilen hängend. — Seltener. — Eine hierher gehörige schlaffe Schattenforin ist 1) Von 7T0?.v; viel und ävi^^ Mann, d. h. Staubblatt. 2) Von iiuy.QÖ^ gross und y.uQ.TÖ; Frucht. 3) Bastard mit aus densus dicht und xaQTrög Frucht. 4) S. VI S. 225 Fnssn. 2. 96 Cyperaceae. 2. silv dti ca (C. vulgaris var. silvatica Russow uach Lehmann Fl Pohl. Livl. 162. Benierkenswerther ist die gleichfalls hierher gehörige ß. stenostdchya^) (Uechtritz in Herb.). Weibliche Aehrchen sehr schmal, meist nur etwa 3 mm dick. — Selten. 2. curviita. Stengel meist 1 — 3 dm hoch. Blätter ziemlich steif aufrecht. Ünferste Tragblätter so lang oder oft küizer als der Blüthenstand. Aelir- chen mehr genähert, sitzend oder fast sitzend. Schläuclie kurz zugespitzt. — Die bei weitem häufigste Form. — C. Goodcnoughii A. I. a. 2. cwr- rata A. u G. Syn. II. 2. 96 (1902). C caespitosa a. eurvata Fleischer Riedgr. Württemb. 15 (1832) nach Kükeuthal ABZ. IX (1897) 1. C. imlgaris a. typica Meinshausen Fl. Ingr. 409 (1878). Lehmann Fl. Poln. Livl. 162. C. vulgaris var. gennlna Schmalhausen Fl. M. u. S. ßussl. (189.3). C. nigra 1. typica a. u. ß. Beck Fl. N.-Oesterr. 136 (1890). — Hierher gehören die Unterabarten l^ b^basigjyjnai) (Aschers. Fl. Brand. L 776 [1864]. A. u. G. Fl. Xord- ostd. Flaclil. 155. C. nigra 1. typica ß, basigyna Beck Fl. N -Oesterr. 136 |1890]. C. nilgaris c. basigyna Rchb. Ic. YIII. t. CCXXVII. fig 580 c [1846]). In der Achsel eines den Stengel umgebenden unteren Laubblattes ein langgestieltes, am Grunde lockeres, weibliches Aehrchen. ■ — Nicht sehr selten. — Eine nahe verwandte Form ist 2. subramösa (Meinshausen Hb. Fl. Ingr. VI. Nr. 742 c. Fl. Ingr. 409 [1878]. Lehmann Fl. Poln. Livl. 162. C. iiigra ramifera Beck Fl. N. Oesterr. 136 [1890]). Unteres Aehrchen entfernt, aber nicht grundständig, lang gestielt. — Bisher nur iu Niederösterreich , aber sicher weiter verbreitet. Durch die Gestalt und Farbe der Deckblätter ist ausgezeichnet : ß. chlorostnchyaS) (Aschers. Fl. Brand. L 777 [1864]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 155. C vulgaris var. chlorostachya Rchb. Ic. VIII. t. CCXXVI fig 579 [1846]. C. vulgaris var. chloro- carpai) Wimm. 27. Ber. Schles. Ges. f. 1849. 79 [1890]. Flora XXXIII (1850) 620. Fl. Schles. 83 [1857]. C. vulgaris var. Icuco- carpa^) Fries Summa veg. [1846] C. vulg. var. microlepis^) Fries Herb. norm. Deckblätter kaum halb so lang als die Schläuche, von diesen grössteutheils verdeckt, sodass die Aehrchen fast rein grün erscheinen. — Ziemlich selten. — Findet sich auch mit ein- gerollten Blättern. y. m e laena'i) {C. melaena Wimm. 27. Ber. Schles. Ges. f. 1S49. 79 [1850]. Fl. Schles. 3. Aufl. 84 [1857]. Nyman Consp. 777. C. caespitosa var. fuliginosa ABr. in Doli Rhein. FI. 260 [1843]. C. vulg. var. atra Blytt Norg. Fl. Deckblätter ganz schwarz. Schläuche schwarz mit griiuem Schnabel. — Zerstreut. C. pol ijg ama>^) (C. caespitosa var. polygama Peterm. Flora XXVII [1844] 334. C. vulgaris b. polygama Rchb. Ic.' VIII. t. CCXXVII fig. 580b [1846]. C. vulg. var. androgyna 9) Russow a. a. O. Weibliche Aehrciien an der Spitze männlich. — Selten. — Noch weiter abweichend ist eine hierher gehörige Form der Rasse Juncea. Findet sich auch öfter bei der einzeln auftretenden Form mit nur männlichen Aehrchen. Von arevög schmal und aidy^vg Aehre. Von ßdaig Grund und yvm] Weib. Von yÄoyQÖg grün und aTd%vg Aehre. Von yÄcü^ög grün und y.uQ.TÖg Frucht. Von Äev/.ög weiss und y.uQTrog Frucht. Von fiiy.QÖg klein und ÄeTiig Schuppe. Von ^leÄaiva Femininum und fid/ag schwarz. Von noÄoyafiog vielährig. Von dvÖQÖyvvog mannweibig, zwitterig. Carex. 97 Erwähnenswerth erscheint noch in, Qibsönii ') (C. Gibsoni Babiugt. Jard. Ann. of Nat. Hist. XI. 168 t. 5 [1843]). Schläuche lanzettlich, zu- gespitzt. Ob eine Gallenbildung (vgl. S. 37)? b. Scheiden der grundständigen Blätter sämmtlich am Rücken bis zum Grunde deutlich gekielt (nur die innersten an stengeltragen- den Triebe etwas schwächer. t u r f 6 s a. Pflanze schlank , lockerrasenförmig. Stengel meist ziemlich hoch, dünn, ziemlich steif. Blätter mit an den unteren meist sparsam, aber deutlich netz- faseriger, meist gelbbrauner Scheide und schmaler, oft nur wenig über 1 mm breiter, flacher aber sehr scharf ge- kielter Spreite. Blüthenstand meist verlängert, sehr locker, die A e h r c h e n e ii t f e r n t. Unteres Tragblatt meist sehr stark verlängert, meist etwa so lang oder ,gar länger als der Blüthen- stand. Weibliche Aehrchen meist massig lang, nur das unterste oft schlanker, sitzend. Schläuche kleiner als beim Typus, gestielt, meist dunkler, braun, oft mit schwärzlicher Spitze, deutlich nervig. Auf Heidemooren meist zwischen SjjJiagniüu, sehr zerstreut im nordöstlichen Gebiete, westlich der Provinz Brandenburg nicht beobachtet, südlicli noch auf den Oberbayrischen ]\Iooren und in Niederösterreich (Beck Fl. N.-Oest. 136) anscheinend auch in den Karpaten und in Siebenbürgen (Schur Enum. pl. Transs. 706). Bl. Juli — September, C. Goodenouqhii c. turfosa Aschers, Fl. Brand. I, 777 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl, 155. C. turfosa Fries Bot. Not. 1843. 104. Nyman Consp. 777 Suppl. 323. Eine sehr eigenthümliche Form, deren vegetativen Tlieile trotz der flachen Blätter an Eriophorum erinnern. Wird leicht mit der Rasse juncea und schnialblätterigen Formen des Typus verwechselt , ist aber durch die augegebenen Merkmale leicht kenntlich. (Verbreitung der Rasse: Skandinavische Halbinsel; nördliches Russland.) |"ir II. Blätter zusammengefaltet und eingerollt. ^-<^ ' /^ ' a. juncea. Pflanze schlank und dünn, dicht rasenförmig. Untere Scheiden mitunter rothbraun, an denen mitunter ein schwaches Fasernetz, am Rücken nicht oder schwach gekielt. Blätter schnial, straff aufrecht. Untere Tragblätter so lang, länger oder seltner kürzer als der Blüthenstand. Aehrchen sehr entfernt, oft sehr schlank, öfter auch kurz bis fast eiförmig, dichtblüthig, die unterste oft etwas gestielt. An moorigen Stellen, in Sümpfen, mitunter auch in Heide- mooren zwischen Sphagnum, nicht gerade selten. 1) Nach dem Sammler Samuel Gibson, * 1790 j 1849 Hebden Bridge, Yorkshire, Klempner daselbst, um die dortige Flora verdient. Ascherson u. Graebner, Synopsis. II. 2. 7 98 Cyperaceae. C. Goodenoughii A. II. a. juncea A. u. G. Syn. II. 2. 98 (1902). C. aquatihs ß. nardifoHa Wahleub. Vet. Ac. handl. 165 (1803) z. T. C. vulgaris var. juncea Fries Mant. III. 154 A^ (1842). C^Ml^Lms yi^V^JimceÜa. Fries Bot. Not. 1843. C. jimceJla Kymän Consp. 777 Suppl. 324. Kükenthal ABZ. IV. (1897) 3. C. Goodenoughii b) juncella Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 777 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 155. Wie oben erwähnt auch öfter in einer Abart chlorostachya, (Verbreitung (.1er Rasse : Kördliches und westliches Europa. j"^ B. Stengel meist nur 4—9 cm hoch, seltner einzelne höher. Hierher gehören 2 sehr verschiedenwerthige Formen und zwar \/ I, p um IIa. Pflanze massig lang kriechend. Untere Scheiden meist dunkler braun. Blätter ziemlich breit und starr, meist gebogen, flach oder meist rinnig, allmählich oder etwas plötzlich in die scharfe starre, meist aufrechte Spitze verschmälert, kürzer als der Stengel. Unterstes Tragblatt lauge nicht doppelt so lang als das Aehrchen in seiuer Achsel. Aehrchen dicht, sitzend, im unteren Drittel nicht schmäler als im oberen. Weibliche Deckblätter (der weiblichen und männlichen Aehrchen) und Schläuche wie beim Typus. — Eine Form dürren, trockenen Bodens, an Wegrändern, an Abhängen , Waldrändern zerstreut. — C. Goodenoughii B. I. pumila A. u. G. Syn. II. 98 (1902). C. vulgaris var. snbulosa Ueinsh. Fl. Ingr. 409 (1878)? vgl. Lehmann Fl. Poln. Livl. 162. C. vulgaris ß. pumila Küken- thal ABZ. IV. (1898) 2. z. T. C. Goodenoughii d. stolonifera Aschers. Fl. Brand. I. 777 (1864) z. T. II. stolonifera. Pflanze stark kriechend. Untere Scheiden hell gelblich- oder röthlichbraun. Blätter schmal, meist nicht oder wenig über 1 mm breit, schlaff, meist flach oder schwach rinnig, ganz allmählich in die fadenförmige, meist gebogene Spitze ausgezogen, fast stets länger als der sehr dünne Stengel. Unterstes Tragblatt fast fadenförmig, oft mehrmals länger als das Aehrchen in seiner Achsel. Weibliche Aehrchen am Grunde erheb- lich lockerer, daher: im unteren Drittel schmäler, faden- ■dünn gestielt, die untersten Schläuche meist deutlich entfernt, ihre Deckblätter breit, ganz stumpf, an der Spitze oft gezähnelt, meist sehr dunkel. Schläuche sehr breit-eiförmig, stark auf- geblasen, deutlich nervig. Deckblätter der männlichen Aehr- chen meist heller. Auf Heidemooren, an feuchten Gebirgslehnen in den Alpen, im Riesengebirge nicht selten. Wahrscheinlich auch auf dem Brocken, jedoch gehörten die von uns gesehenen Exemplare zu I. pnmila. In der Ebene bisher nvir ausserhalb des Gebietes im Gebiete der nordischen Flora, also vielleicht im östlichen Ost- preussen zu erwarten. Bl. Ende Juni — August. C. Goodenoughii d. stolonifera Aschers. Fl. Brand. I. 777 tl864). A. u. G. Fl. Nordostd. "Flachl. 155 z. T. C. caespitosa ß. alpina Gaud. Syn. Fl. Helv. IL 782 (1830). C stolonifera Hop}3e in Sturm Deutschi. Fl. VII. 6 (1835). C. saxatiUs Kit. in Schult. Oestr. Fl. I. 146 (1814). C. vulgaris ß. humilior Carex. 99 Maly Enum. 48 (1848) z. T.? C. vulgaris v. Bructeri V) Meyer Fl. Hanov. exe. 598 (1849)? vgl. oben bei der Verbreitungsanirabe. C. nigra y. alpicola Beck Fl. N.-Oesterr. 136 (1890). C. vulgaris ß. pumila Kükenthal ABZ. IV. (1898) 1, 2 z. T. Wir können Kükenthal nicht zustimmen, wenn er (ABZ. III. [1897] 187) sagt, dass die winzigen Formen der Alpen und die 2 Fuss hohen Exemplare der Sümpfe der Ebene, ^auf eine massig feuchte Wiese versetzt", , beide nach einiger Zeit ganz conform erscheinen würden, nachdem ihre früheren Existenzbedingungen, dort die Sterilität, hier die grosse Feuchtigkeit des Bodens fortgefallen sind". Es sind unter den Zwergformen sicher zweierlei Dinge vermengt, die wir oben zu scheiden versucht hal)en. Das eine sind Kümmerformen im Sinne Kükeuthals, das andere ganz beständige Formen , denn abgesehen von ihren eigenartigen Merkmalen (ihrer Tracht, die besonders bei länger gestielten Aehrchen ihre Zugehörigkeit zu dieser Art nicht auf den ersten Blick erkennen lässt) , bleiben sie, wie überhaupt eine auffallend grosse Zahl der C. Goodenoughii-Formen in der Cultur der Gärten der Ebene vollstäudig constant. (Verbreitung der Rasse : Skandinavische Halbinsel ; nördl. Russ- land : Riga [S c h w e i n f u r t h !] , vielleicht auch die von Lehman n Fl. Poln. Livl. 162 angegebenen Fundorte. Die C. intermedia Mieg. Bull. SB. France X. 83 [1863] aus den Pyrenäen! stellt wenigstens z. T. eine hierher gehörige, aber wohl als eigene Rasse zu unter- scheidende Zwergforin dar.) |_*_ (Verbreitung der Art : Nord- u. Mittel-Europa ; Iberische Halbinsel [im Süden nur Gebirge] ; Ober-Italien ; nördl. Apenninen ; Balkanhalb- insel bis Macedonien; West-Asien; Australien; Nord-America.) * Bastard. B. IL a. 1. b. 1. 534. X 535. (64.) C. gracilis X^Goodenoiighii. ^J.. Pflanze locker rasenbildend, kürzere oder längere Ausläufer treibend, graugrün oder fast grasgrün. Stengel ziemlich starr, bis ziemlich weit herab schwach rauh. Blätter mit an den unteren hellbrauner bis röthlich brauner Scheide und meist schmaler bis massig (meist 4 bis 8 mm) breiter, bald einwärts, bald zurückgerollter, meist flacher Spreite. Blüthenstand meist ziemlich verlängert, mit meist 3 — 4 weiblichen und meist 2, seltner einzelnen männlichen Aehrchen. Tragblatt der unteren Aehrchen .so lang oder länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen schlank c y 1 i n d r i s c h , die unteren deutlich bis etwas verlängert gestielt, aufrecht oder etwas überhängend. Schläuche eiförmig, aussen gewölbt, innen flach, undeutlich nervig. Früchte fehlschlagend. Auf nassen Wiesen mit den Erzeugern, selten aber sicher oft übersehen. C. gracilis X Goodenoughii Kükenthal in A. u. G. Syn. II. 2. 1) Mens Bructerus, mittelalterlicli lateinischer Name des Brockens, dessen Namen mit dem des den Römern bekannten Germanisclien Stammes der Bructeri iu Zusammenhang gebracht wurde. 100 Cyperaceae. 99 (1902). C. elytro'ides^) Fries Bot. Not. 1843. 106; 1845. 120. Summa veg. 232. Kükenthal ABZ. III. (1897) 141. C. Goodenoughii var. crassicuhnis Appel 69. Jahresb. Schles. Ges. f. 1891. II. 158 (1892) DBM. X. 189 (1892). C. gracilis X vulgaris Kük. a. a. O. (1897). (Frankreich ; Skandinavien ; wohl weiter verbreitet.) _*J ß. Rigidae (Fr. Summa veg. 72 [1846]. Nat. Pfl. IL 2. 125. Nymau Consp. 778). Männliches Aehrchen einzeln. Weib- liche kurz cylindrisch, aufrecht. Schläuche nervenlos. Trag- blätter (auch das unterste) meist nur einen schwärzlichen häutigen Rand darstellend, ohne oder mit kurzer hinfälliger, selten das unterste mit ansehnlicher laubartiger Spitze. In Europa nur unsere Art. C. limula (Fries Summa veg. I. 229 [1846] im Arktisciien Gebiete; ist nach Kük. vermulhlieh eine Form oder ein Bastard von C. rigida. Vgl. auch Kük. DBM. XV (1897) 73. 536. (65.) C. rigida. %. Grundachse ziemlich kräftige, ver- längerte, dunkelbraune bis gelbbraune Ausläufer treibend. Stengel starr aufrecht, meist 0,7 bis fast 3 dm hoch, oft etwas gebogen, sehr scharf dreikantig, meist nur oben unter dem Blüthenstande , seltener weiter herab (mitunter bis unter die Mitte) rauh. Blätter mit an den unteren meist dunkelbrauner, seltner heller brauner Scheide und den Stengel meist bei weitem an Länge nicht erreichender, breiter (bis 6 mnj), meist fast vom Grunde an allmählich zugespitzter, starrer, oft zurück- gekrümmter, ziemlich stark rauher, graugrüner Spreite. Blüthenstand sehr kurz, selten bis 5 cm lang, mit meist 2 — 3 weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Weibliche Aehrchen bis 1,5 cm lang, meist ziemlich dick, dicht, das unterste deutlich gestielt; ihre Deckblätter breit-eiförmig, stumpf, etwa so lang als die Schläuche, schwarz, mit kaum hellerem Mittelstreifen und etwas hellerem bis hellem Hautrande. Schläuche eiförmig, meist 3 mm lang, ganz kurz gestielt, zusammen- gedrückt, fast 3 kantig, zuletzt dunkelbraun bis schwärzlich, am Grunde heller braun. Männliches Aehrchen etwas dicklich; seine Deckblätter meist etwas mehr ins Röthliche ziehend, mit meist deutlicherem hellem Hautrande. Frucht rhombisch-eiförmig, schwarzbraun. Auf feuchten bis nassen Wiesen, in Sümpfen an nassen, steinigen Orten, auf kalkarmem Substrat; nur in der subalpinen und alpinen Region der Gebirge wenig verbreitet. Am meisten verbreitet in den Sudeten ! ! auf dem Erzgebirge am Fichtelberge (L a u b i n g e r nach Wünsche VN. Zwickau 1891. 16) und im Harz am Brocken!! ferner auf den Alpen: in Kärnten (Fächer Jahrb. Landw. Mus. XIV. 171) und auf den Sirbitzkogel bei Judenburg in Ober-Steiermark (Schrader nach Ascherson ÖBZ. XXII, 272). Die Angaben in Ober-Oesterreich (Ritz berger VN. Ober-Oesterr. XX) und Tirol (Maly Enum. 34) neuerlich nicht bestätigt; der in der Tatra (Reh mann ZBG. Wien I) S. S. 92 Fussn 3. "/'f^' '^^u^-a-^ Carex. 101 XVIII. 484) von R. v. Uechtritz, die in Kroatien (Schloss. u. Vukot. 1186) von Neil reich Kroat. Nachtr. 11 wohl mit Recht bezweifelt. Bl. Juni bis August. C. rigida Good. Trans. Linn. See. II. 193 (1794). Koch Syn. ed. 2. 873. Nvman Consp. 778. Suppl. 324. Richter PI. p:ur. I. 157. Rchb. Ic. Vlli t. CCXXV fi,?. 578 nicht Schrk. C saxaWis Wahlnb. Vet. Ak. Handl. Stockh. 1803. 140 nicht L. C. compacta Hoppe Caricol. 37 (1 826). Vignea saxatiUs Rchb. Fl. Germ. exe. 66 (1830). Vignantha rigida Schur Enum. pl. Transs. 705 (1866). Steht entschieden der C. Ooodenourjhii sehr nahe und es wäre vielleicht besser, die Sectionen Vulgares und Rigidac zu vereinigen. — Der in vielen P''loren an- gegebene Unterschied, dass bei C. Goodenougkii der Stengel weiter herab rauh sein soll, bei C. rigida aber nur ganz an der Spitze, triflFt lange nicht immer zu. Aendert ab B. inferalpina. Pflanze höher, bis 3 dm hoch. Weibliche Aeiirchen länglich- walzenförmig, das unterste gestielt. — Selten , bisher nur in den Sudeten im Riesengebirge, am Glatzer Schneeberge und im Gesenke verbreitet. — C. rigida var. inferalpina Fries Herb. Norm. IX. No. 82 (1842) Mant. III. 147 (1842). (Britische Inseln; Färöer; nördliches Skandinavien; arktisches Russland.) * Bastard. B. II. a. 1. h. 1. 535. X 536. (66.) C. Goodeiioiighii X rigida. Q;. In der Tracht meist der C. rigida am ähnlichsten. Graugrün. Stengel meist ziemlich dick, starr aufrecht, oberwärts oder bis ziemlich weit herab rauh, meist 2 — 3 dm hoch. Blätter mit ungetheilter oder gespaltener Scheide und meist ziemlich breiter, von nahe über dem Gmnde all- mählich verschmälerter, dann schräg abstehender oder z u r ü c k g e k r ü m m t e r (beim Trocknen rückwärts gerollter) , seltener schmaler, verlängerter (beim Trocknen oft einwärts gerollter) Spreite (bei den Formen mit breiten Blättern meist die Stengel die Blätter erheblich überragend. Blüthenstand ziemlich klein oder etwas verlängert mit 2 — 3 (bis 4) weiblichen und nur 1 männlichem Aehrchen. Unterstes Tragblatt laubartig, oft fast so lang als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen kurz cylindrisch, aufrecht, sitzend oder das unterste kiu'z gestielt. Deckblätter eiförmig, stumpf, von verschiedener Breite, den Schlauch meist am Grunde etwas umschliessend, meist schmäler und etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig, zusammen- gedrückt, fast nerven los, bräunlichgrün. An feuchten, grasigen Lehnen, an steinigen Abhängen mit den Erzeugern. Brocken (Haussknecht n. Kük. a. a. O. 72, eine f. supei'- rigida). Riesengebirge!! Tatra. Bl. Juni, Juli. C. Goodenoughii X rigida Kükenthal in A. u. G. Syn. II. 2. 101 (1902) vgl. Almquist in Hartm. Handb. 11 Uppl. 467 (1879). C. decöhrans Wimm. 27. Ber. Schles. Ges. f. 1849. 81 (1850). C. 102 Cyperaceae. hyperhorea^) Wimm. Fl. Schles. 3. Aufl. 84 (1857). Fiek Fl. Schles. 485 nicht Drej. C. rigida X vulgaris Kükenthal DBM. XV (1897) 71 vgl. R. V. Uechtritz bei Celakovsky Prodr. Fl. Böhm. 734 (1881). Ueber diesen Bastard Tgl. Kükenthal a. a. O. Derselbe bestreitet mit Eecht die Ansicht von Celakovsky (a. a. O.) und Schneider u. Sagorski (Fl. Centralkarp. 512 [1891]), welche in dieser Pflanze nur eine Form von C. Goodc- noughii sehen. Die bisher fast allgemein mit ihr verwechselte C. hyperborea (Drejer Rev. Caric. 43 [1841]) ist nach Kük. (a. a. O. 70) ein Gemisch von C. rigida B. inferalpina (s. S. 101), C. salina var. haematolepis und C. aquatiUs var. epigeios. Die ebenfalls hierher gezogene C. dddca-i) (Heulfel Flora ZBG. [1835] 247) aus den Karpaten des Banats und Siebenbürgens, welche weder K ü k. noch wir mit reifen Schläuchen sahen, ist eine uns zweifelhafte Form, die aber nicht zu diesem Bastarde gehören kann, da in den südlichen Karpaten C. rigida fehlt. (Hochgebirge Skandinaviens.) [^ 2. Bicolöres (Fr. a. a. O. 72 [1846]). Tragblätter am Grunde deutlich scheidenartig, die Scheide gelblich oder grünlich. Ausser unseren Ai"tea in Europa noch die arktischen C. discolor (Nyl. Spicil. Fl. Fenn. III. No. 12 [1846J) und C. rufina (Drej. Rev. Car. 28 [1841]). 537. (67.) C. Ibicolor. 2\.. Grundachse dünne und meist nicht sehr lange Ausläufer treibend. Stengel meist schlaff aufrecht oder überhängend, meist nur 0,5 — 1,5 dm hoch, glatt oder doch kaum rauh. Blätter mit an den unteren gelbbrauner bis fast weisslicher, ziemlich dünner Scheide und schlaffer, allmählich zugespitzter, die Länge der Stengel bei weitem nicht erreichender, ganz glatter, oder nur an den Rändern schwach rauher, hellgrüner Spreite. Blüthenstand sehr kurz, diemeist 3 A ehr che n genähert, scheinbar fast fingerförmig gestellt, mitunter ein unteres viertes etwas entfernt und dann lang gestielt. Das unterste Aehrchen stets (ob entfernt oder nicht) in der Achsel eines den Blüthenstand überragenden Laubblattes, je weiter von den obersten Aehrchen entfernt, desto länger gestielt; die Scheide des Tragblattes mitunter bis über 1 cm lang; die oberen Tragblätter sehr kurz, oft nur auf die ganz kurze Scheide beschränkt. Aehrchen ziemlich kurz walz- lich, bis wenig über 1cm lang, weiblich, das endständige am Grunde männlich, selten ganz männlich. Deckblätter eiförmige spitz, dunkelrothbraun mit helleren Mittelstreifen, etwas länger als die Schläuche. Schläuche eiförmig, wenig über 2 mm lang, fast flügelig be- randet, ziemlich undeutlich nervig, gelblichbraun bis grünlich. Früchte breit-eiförmig, dicklich, gelbbraun, etwas glänzend. An kalten, nassen Stellen, zwischen GeröUe, au Gletscherrinnsalen und Bächen, auf kalkarmem Substrat, in den Central- Alpen. Seealpen bis Salzburg, Kärnten und Krain. Xordöstl. Karpaten : Isvorumare in den Rodnaer Alpen (Simonkai 551). C. hicoJor Bellardi in All. Fl. Fedem. IL 267 (1785). Koch Syn. ed. 2. 873. Xyman Consp. 778. Sui^pl. 324. Richter PI. Für. L 156. 1) S. I. S. 45 Fussn. 2. 2) In den südlichen Karpaten, im Lande der alten Dacier, verkommend. Carex. 103 Kchb. Ic. VIII t. CCXXV fig. 577. C. androgijna^) Balb. Add. Fl. Pedem. 97(1792). C. cenisia^) Balb. Mi^c. bot. I. 42 (1804). Vignea bicolor Rchb. Fl. Germ. exe. 60 (1830). Eine ausserordentlich charakteristische und leicht kenntliche Art, die besonders durch die fast handförtuige Stellung der meist 3 allein vorhandenen (oder doch der 3 oberen) Aehrchen ausgezeichnet ist. (Nördl. Skandinavien ; Grönland ; Labrador.) j_*J Bastarde. B. IL a. 1. L^ 531. X 534. (68.) C. striata x graeilis. Q;. Als diese Ver- bindung werden wohl m iL Recht eine Anzahl Formen angesprochen, die in der Tracht etwas einer kurzährigen C. gracilis gleichen, aber durch den nur von kurzen Grund blä ttern umgebenen Stengel abweichen imd an den unteren Sehe i den ein deutliches Faser- netz erkennen lassen. Die Blätter rollen sich beim Trocknen oft rück- wärts. Die Stengel sind oberwärts etwas schlaff und meist zuletzt über- gebogen mit meist 2 — 4 mitunter überhängenden weiblichen und meist mehreren männlichen Aehrchen. Schläuche meist deut- lich nervig. Auf nassen Wiesen mit den Erzeugern selten, aber wohl öfter übersehen. Bl. Mai, Juni. C. strida X gracilis Kükenthal in A. u. G. Syn. IL 2. 103 (1902). C.proUxa Fries Maut. III. 150 (1842). Bot. Not. 1873. 101; 1845. 113. Summa veg. 228 z. T. Fl. Dan. t. 2976 vgl. Kükenthal ÖBZ. XL VI (1896) 208. C. gracilis x stricfa Kükenthal a. a. O. (1896). ABZ. III (1897) 139. (Skandinavien.) j*J B. IL a. 1. [, 531. X 535. (69.) C. stricta x Goodeiioughii. 9;. Pflanze massig dichte Rasen bildend, niehr oder weniger verlängerte Ausläufer treibend. Blätter mi t an den un teren deutlich netzfaseriger Scheide und ziemlich aufrechter, schmaler , beim Trocknen oft einwärts gerollter, an den den Stengel umgebenden ziemlich kurzer Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 weiblichen und nur einem männlichen Aehrchen. Schläuche meist ziemlich deutlich, nervig, flach. Früchte fehlschlagend. Auf nassen Wiesen mit den Erzeugern wohl nicht allzu selten. C. stricfa mit Gooclenoughii E. H. L. Krause in Sturm Fl. Deutschi. 2. Aufl. 139 (1900). Wir können die Ansicht Küken thals, der (ÖBZ. XLVI [1896] 210) C. tur- fosa (s. S. 97) hierher zieht, nicht theilen, sind aber trotzdem von der Existenz dieses Bastardes überzeugt. 1) ävÖQÖyvvog niannweibig. -) Am Mout Cenis in den Grajischen Alpen gefunden. 104 Cyperaceae. B. IL a. 1. 532. X 534. C. caespitosa X gräcilis. QJ. Nach Reichenbach (a.a.O.) von Weihe in Westfalen in mehreren Formen gesammelt; nach ihm übrigens vielleicht auch als C. gracilis X Goodenoitghii zu deuten. C. caespitosa X gracilis A. u. G. Syn. IL 2. 104 (1902). C. allölepis^) = caespitosa X acuta Rchb. Ic. VIII. 15 ohne Beschr. t. CCXXXIII fig. 586 (1846). B. IL a. 1. 532. X 535.(70.) C. caespitosa x Goodenougliii. il. Pflanze meist etwas graugrün. Stengel starr aufrecht, am Grunde ausser den vorjährigen Scheiden mit nur mit kurzer oder etwas verlängerter Spreite versehenen Scheiden. Blätter mit an den unteren schwächer oder stärker netzfaseriger, dun kelrothbräun- licher Scheide und ziemlich schmaler Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 weiblichen und einem männlichen Aehrchen, das unterste Trag- blatt kürzer als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen aufrecht, kurz gestielt, länglich-cylindrisch, ihre Deckblätter länglich-eiförmig, stumpf, .schwarz mit rothbraunem oder grünlicliem Mittelstreif, kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig, kaum nervig, grün. Deck- blätter der männlichen Blüthen etwas heller. Mit den Erzeugern, bisher nur bei Breslau: Wolfswinkel (R. v. Uechtritz). Bl. April— Juni. C. caespitosa x Goodenougliii ^ C. per äff inis A-ppel 69. Jahresh. vSchles. Ges. vaterl. Cult. f. 1891. IL 158 (1892). A. u. G. FL Nord- ostd. Flachl. 155. (Verbreitung nicht weiter bekannt.) 1^ ? B. IL a. 1. 533. X 531. (71.) C. Buekii x gracilis. 1. Pflanze ziemlich grasgrün, fast rasig, mit wenigen langen, starken Ausläufern. Stengel bis 7 dm hoch, unten stumpf, oben scharfkantig und rauh. Scheiden stark netzfaserig, nicht so scharf gekielt wie bei C. Buelcii. Blätter bis 5 nmi breit, die der nichtblühenden Triebe länger, der blühen- den viel kürzer als der Blüthenstand. I'nterstesTragblatt fast so lang als die Aehre, die übrigen kaum laubartig. "Weibliche Aehrchen meist 4, ziemlich dick und lang cylindrisch ; ihre Deckblätter länglich, spitz, dunkelbi'aun bis schwarz, mit etwas heilererem ^littelstreif, so lang ails die mittelgrossen bald verschrumpfenden Schläuche. Männliche Aehrchen meist 2. Mit den Erzeugern in Schlesien: Liegnitz: Parschwitz; Maltsch; Breslau, Ohlau-Niederung (Figert ABZ. IV [1898] 1. VI. 39j. 1) Von ä?.?.og ein anderer und Ae.Ti's Schuppe. Carex. 105 C. BueJcii x cfracilis = C. Vr atisJaviensis^) Figert A BZ. VI. (1900) 39. C. JBuelcii var. melanostachya'^) Uechtr. 43. Jahresb. Schles. Ges. f. 1865 (1866)? C. gracihs x Buekii Figert a. a. 0. IV <1898) 4. (Nur im Gebiet.) [^ B. IL a. 1. 533. X 535. (72.) C. Buekii X Goodeiioughii. Oj. Pflanze dunkel- (etwas grau-) grün, rasitr mit einzelnen Ausläufern. Stengel bis 3 dm hoch, ziemlich scharf kantig aber nur bis zur Mitte herab rauh, von den Blättern der nichtblühenden Triebe weit überragt. Untere Scheiden stark netzfaserig, schmutzig rothbraun bis purpurn. Blätter etwa 3— 4 mm breit. Unteres Tragblatt laubig, kürzer als die Aehre ; die übrigen meist borstlich. Weibliche A ehrchen meist 3, dünn, kurz cylindrisch, die Deckblätter eiföi-mig, stumpf, dunkelbraun, kürzer als die bald verschrumpfenden Schläuche. Männliche Aehrchen 1 — 2. Liegnitz : Parschwitz. Bl. Mai, Juni. C. BueTcii x Goodenoughü A. u. G. Syn. IL 2. 105 (1902). C. Buekii X vulgaris C. Ligniciensis^) Figert ABZ. VI (1900) 37, 38. (Nur im Gebiet.) |*] 2. Narben 3. 2 a. Atr atae (Fries Summa veg. 7 1 [1846]. Aschers. Fl. Brand, a 111. Pax Nat. Pfl. IL 2. 125). Endährchen keulenförmig, an der Spitze weiblich, die übrigen weiblich. Pflanze kahl. In Europa nur unsere Arten. 1. Blüthonstand starr aufrecht oder doch nur schwach über- / gebogen. Aehrchen alle sitzend oder das (selten die) untere mehr oder weniger gestielt, dann aber die Aehr- chen klein , nicht bis 1 cm lang. Schläuche 3 kantig, nicht zusammengedrückt. ^ 538. (73.) C. Buxbaüiiiii 4). % Pflanze graugrün, mit ver- längerten Ausläufern kriechend, ausser den Blüthenstengeln kurze, nur Laubblätter tragende Triebe entwickelnd. Stengel ziemlich steif aufrecht, meist 1 — 4 dm hoch, scharfkantig, n u r im B 1 ü t li e n s t a n d e rauh, nur am Grunde beblättert, länger als die stengelständigen und 1) Bei Breslau (Vratislavia) gefunden. -) Von fieÄag schwarz und aidyvg Achrc. 3) Bei I^iognitz (Lignicia) gefunden. 4) Nach Johann Christian Buxbaum, * 1693 Merseburg, f 1730 Wernsdorf a. d. Geissei b. Merseburg, Verfasser einer Flora von Halle (Enuiu. pl. in agr. Plalensi etc. Halae 1721), dureii botanisclie Reisen im Orient um die Wissenschaft verdient (Phintarum minus cogn. centuriae [V] compl. pl. circa Byzanlium et in Oriente obs. Petrop. 1728—40). 106 Cyperaceac. meist etwa so lang als die grundständigen der nichtblühenden Triebe (und oft das imterste der Blüthenstengel). Blätter mit an den unteren deutlich netzfaseriger, purpurner Scheide und schmaler, meist nicht bis 4 mm breiter, am Rande wenigstens oberwärts ziemlich stark rauher, meist straff aufrechter, in eine feine Spitze ver- schmälerter, beim Trocknen etwas zurückgerollter Spreite. Blüthen- stand meist ziemlich verlängert, seltner gedrängt, zuletzt öfter etwas übergebogen, mit meist 3 — 4 Aehrchen. Unterstes Tragblatt laubartig, am Grunde geöhrelt oder sehr kurzscheidig, meist kürzer als der Blüthenstand. Aehrchen kurz cylin drisch, meist nicht bis über 2,5 cm lang, aufrecht, sitzend, das untere oft kurzge- stielt, öfter etwas entfernt. Deckblätter länglich-eiförmig, zugespitzt, oft in eine sehr feine Spitze ausgezogen , länger als die Schläuche. Schläuche verkehrt-eiförmig, etwa 2 mm lang, deutlich nervig, sehr fein punktiert, grün, ziemlich plötzlich in den sehr kurzen, kurz 2 zähnigen Schnabel zugesj^itzt. Früchte klein, verkehrt-eiförmig, scharf 3 kantig, durch den Griffelrest gekrönt, gelbbraun. Auf fruchtbaren , feuchten , im Sommer oft ziemlich trockenen Wiesen, meist sehr gesellig, in der Ebene und in der montanen Region, sehr selten in der subalpinen (Kessel des Mährischen Gesenkes); durch den grössten Theil des Gebiets sehr zerstreut bis selten, nur stellen- weise häufiger; im ganzen Nordwesten (Niederlande, Rheinprovinz, Nordwestl. Flachland, Schleswig-Holstein) sehr selten und meist neuer- dings nicht beobachtet, nicht bekannt aus Belgien, Westfalen, Württem- berg, Krain, dem Ungarischen Tiefland, der unteren Region des Mittel- meergebiets; in den Umgebungen der Adria nur in Montenegro (Pancic 94) angegeben. Bl. Mai, Juni. C. Biixhaumü Wahlenb. Vet. Ak. Handl. Stockh. 1803. 163. Koch Syn. ed 2. 874. Aschers. Fl. Brand. I. 777. Nvman Consp. 776 Suppl. 323. Richter PI. Eur. I. 157. Rchb. Ic. VIII. t. CCXXXV fig. 589. C. ßisca All. Fl. Ped. II. 269 (1785)? (l^yganm^) Schkuhr Riedgr. I. 84. t. 99 fig. 76 (1801). C. suhdata Schum. SaelL I. 270 (1801). Nach Bailey (Mein. Torrey Bof. Club I. 63 [1889]) gehört C. fusea des AUioni'schen Herbars hierher. Gegen die Voranstellung dieses Namens spricht mehr als der Umstand, dass C. Buxbaumii von den heutigen Floristen Italiens nur aus Tirol angegeben wird (sie könnte immerhin in Piemont noch wiedergefunden werden), die auch von Bailey hervorgehobene Thatsache, dass die Beschreibung nicht stimmt. Bei dieser Sachlage ist es wohl auch nicht rathsam, einen der beiden von 1801 datirendcn Xamen C. polygama und C. subiilata, zwischen denen die Prioritäts- frage schwer zu entscheiden sein würde, zu wählen. Aendert wenig ab, bemerkenswerth ist \. glomerata (Baenitz Verh. BV, Brandenb. III, IV. [1861 — 62j 234 [1862]). Aus den untersten Schläuchen, sowohl der seitenstäudigen als der endständigen Aehrchen kurze weibliche blüthentragende Aehrchen dritter Ordnung hervorwachsend, also ein 1. cladostachya. — Sehr selten. Appel (BV. Ges. Thür. VIII. 43 [1890]) erwähnt eine Form Oenipontana-') (Gremblich Schles. Tauschkatahg V) mit 2 und 3 Narben in denselben Blüthen- ^) noÄvyafiog vielehig. 2) Bei Innsbruck (Oenipontum) gefunden. Carex. 107 stand. Endährchen unten weiblich, die übrigen oben miinnlicli. Nach Christ (SB. Belg. XXVII. 2. 166 [1888]) soll dieselbe identisch sein mit C. Buxbaumii var. macrostachya i) Hausskn., die wir niciit sahen, während sie nach Appel a. a. O. verschieden sein soll. (Frankreich sehr selten (Sologne); Irland; Norwegen; Schweden; Finnland; mittleres und Südwest-Russland ; Nord- Asien; Algerien; Natal; Nord-America.) _*_ ^ 539. (74.) C^ alpiiia. %. Pflanze meist ziemlich hellgrün, ziemlich dicht rasenbildend, kurze, seltner etwas verlängerte Ausläufer treibend. Stengel starr aufrecht, bisweilen etwas gebogen, meist 0,5 bis 1,5, seltener bis 2 dm hoch, scharf dreikantig, glatt oder meist oberwärts massig rauh, niu- am Grunde, seltner bis fast zur Mitte mit ziemlich ansehnlichen Blättern versehen. Blätter mit an den unteren nicht netzfaseriger (selten mit ganz vereinzelten Netzfasern ver- sehener), brauner bis rothbrauner, selten etwas purpurner Scheide und schmaler, meist nicht über 2 mm breiter, ziemlich starrer, oft zurück- gebogener, alhuäldich fein zugespitzter, oberwärts meist scharf raulier Spreite. Blüthenstand klein, meist ziemlich köpf ig, meist dicht, aus 3 Aehrchen bestehend, die an der Spitze gedrängt stehen, seltener das unterste etwas entfernt. Tragblätter meist kurz, das unterste laubartig, kürzer, so lang oder länger als der Blüthenstand, meist nicht scheidig. Aehrchen sitzend oder das unterste mit kurzem, bis 5 mm langem, starr aufrechtem, dünnem Stiele, kurz, das end- ständige (am Grunde männhche) bis 9 mm lang, die seitlichen meist noch erheblich kürzer, kugelig bis eiförmig. Deckblätter breit- eiförmig, spitz, schwarz, meist scharf schmal-weiss-hautrandig, zuletzt kürzer als die Schläuche. Schläuche klein, kaum 2 mm lang, verkehrt-eiförmig, nicht oder ganz undeutlich nervig. Früchte breit eiförmig, dreikantig, hellgelb. Auf feuchtem Gerolle, an Triften, Abhängen, in Felsritzen in den Alpen, auf kalkarmem Substrat, nach Dalla Torre Anleit. 1. Aufl. 335 zwischen 1900 und 2500 m, wenig verbreitet. Schweiz: Graubünden: St. Moritz; Val Bevers; Albula! Tirol: Vintschgau: Laas und im Matscher-Thale ; Rofen : am Gufalarberge ; im oberen Ulten gegen Martell und Val di Sole (Hausmann 93-4). l^usterthal: Inner -Villgrat ten (Gander in Kerner Fl. Austr. Hung. 1062!) Kärnten: zw. Winter- thal und Eisenhut an der Steierischen Grenze (Fächer Jahrb. Landes- mus. XIV. 171). Steiermark: Seethaler Alpen (Hatzi nach Maly 11). Bl. Juli, August. C. alpinn Sw. in Liljebl. Utk. ed. 2 (1798). Nyman Consp. 776 Suppl. 323. Richter PI. Eur. I. 157. C^JVahUi^) Schkuhr Riedgr. I. 87. IL 46. t. Gg. fig. 44, t. Ppp. fig.^Tor7l801). Koch Syn. ed. 2. 1) Von i.iay.Q6i; lang und azclxvg Aehre. •^) S II. 1. S. 278 Fussn. 1. 108 Cyperaceae. 874. Rchb. Ic. VIII. t. CCXXXV fig. 588. C. HaUeri ^) Gunn. Fl. Norv. no. 879 (1766 — 72) nicht Vest (1805). ~'Ü7piMifera L. Herb. Aendeit bei uns wenig ab, einige arktische Formen (Rassen?) nicht im Gebiete. (Schottland; Island; nördl. Skandmavien.) _*_j ^ 2. Blüthenstand aufrecht oder meist zuletzt mehr oder weniger überhängend. Aehrchen sitzend oder meist gestielt. Schläuche zusammengedrückt, am Rücken stumpf gekielt. 540. (75.) C. atrata. -X. Pflanze grasgrün, ziemlich dichte Rasen bildend, meist Furze, seltener etwas verlängerte Ausläufer treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, meist 1,5 bis 3 bis 5, seltener bis über 6 dm hoch, scharf dreikantig, unterwärts ziemlich starr, oberwärts zuletzt überhängend, ganz glatt, nur am Grunde beblättert oder mitunter dicht unter dem Blüthenstande mit einem laubartigen, öfter bis fast 1 dm langen Hochblatte. Blätter mit an den unteren nicht netz- faseriger, gelbbrauner bis brauner, am Grunde rothbrauner bis schwarz- brauner Scheide und ziemlich (bis etwa 7 mm) breiter, linealischer, etwa im oberen ^ 4 allmählich in eine feine Spitze verschmälerter, oberwärts rauher Spreite. Blüthenstand ziemlich kurz mit meist 2 — 4 scheinbar fast büschelig gestellten, zuletzt überhängenden Aehrchen. Tragblätter (wenigstens das unterste) laubartig, meist kürzer als der Blüthenstand. Aehrchen kurz, alle ziemlich dick (bis etwa 5 mm), cylindrisch, bis 2,5 cm lang, selten noch etwas länger (das unterste bis über 1,5 cm) fein gestielt, das obere am Grunde männlich. Deck- blätter lireit-eiförmig, spitz, schwarz, am Rande etwas heller, zuletzt so lang oder kürzer als die Schläuche. Schläuche breit bis ntndlich-verkehrt- eiförmig, meist 3 mm lang, zuletzt dunkelbraun , undeutlich nervig mit einem plötzlich aufgesetzten, kurz zweizähnigen Schnäbelchen. Früchte länglich-eiförmig, 3 kantig, braun nur 2 mm lang. An steinigen Orten, in Felsritzen , auf Gerolle nur in den Hoch- gebirgen (in Wallis 1500 — 2600 m Jaccard 368). Im ganzen Alpen- system von den See-Alpen bis Nieder-Ocsterreich I ! Montenegro ; Sudeten verbreitet!! Karpaten!! von den Galizischen Beskiden bis zum Banat. Bl. Juni bis August. C. atrata L. Spec. pl. ed. 1. 976 (1753). Koch Syn. ed. 2. 875. Nyman Consp. 776. Suppl. 323. Richter PI. Eur. I. 156. Rchb. Ic. VIII t. CCXXXVII fig. 592. C. atrata a. varia Gaud. Etr. de fl. 178 (1804). C. caucasica Stev. Mem. Mose. IV. 68 (1813). Aendert besonders in der Grösse und in der Haltung und Farbe der Aehr- chen ab. Nach der Gi'össe unterscheidet man folgende 2 Abarten: B. gelida. Pflanze niedrig, nur 0,8 — 1,5 dm hoch. Aehrchen sehr klein eiförmig, zu 1 — 3. Schläuche meist etwas schmaler. — Nicht selten an exponirten Orten. — C. atrata a. gelida microstachya -) Schur Enum. pl. Transs. 708 (1866). 1) S. I. S. 62 Fussn. 1. 2) Von uiy.QÖg klein und ardxvg Aehre. Carex. 1(.0 C. atrata ß. laxa Neilr. Fl. N.-Oesterr. 107 (1859). C. atrala a) bicolor Cel. Prodr. Fl. Böhm. 67 (1867, schlicsst die C. aterrima aus). C. alrata ß. (ypica Beck Fl. N.-Oesterr. 137 (1890), C. altissima. Pflanze sehr hoch, über 3 dm hoch. Blätter sehr breit. Aehrehen sehr gross zu 3 — 4. — An grasigen Abhängen. — C. atrata h. altissima Schur Enuuj. pl. Transs. 708 (1866). — Als hierzu gehörig beschreibt Schur (a.a.O. Beck Fl. N.-Oesterr. 136) auch einen 1. rhizogyna ') [basigyna) mit am Crunde des Stengels entspringenden, unteren, sehr lang gestielten weiblichen Aehrehen. Nach der Farbe der weiblichen Aehrehen wurde folgende Form unter- schieden : II. castänea. Deckblätter kastanienliraun. Bisher nur in Salzburg. — C. atrata c. castanca Richter PI. Eur. I. 157 (1890). C. castänea Miolichh. Flora XXXII (1849) 665. Bemerkenswerther erscheint III. aterrima. Pflanze meist ziemlich gross. Stengel etwas schlaff, ziemlich stark rauh, unter dem Blüthenstand fast stets ein laubartiges Hochblatt ohne Aehrehen in der Achsel tragend. Blätter nur oberwärts rauh. Blüthenstand ziemlich gedrängt, mit meist 3 (bis 5) Aehrehen. Aehrehen aufrecht. Schläuche violett bis schwarz, am Rande und am Grunde grün oder grünlich. Früchte fast zusammengedrückt, weisslich. An nassen , grasigen Orten , in den höheren Gebirgen sehr zerstreut. Bl. August. C. atrata b. aterrima A. Winkler BV. Brand. II. f. 18ß(). 124 (1861). Gel. a. a. O. (lö()7). Fiek Fl. Schles. 486. Richter PI. Eur. I. 157. ü. atrata ß. dubia Gaud. Etr. de fl. 178 (1804). C. nigra Schkuhr Riedgr. II. 38 (1806) nicht Bell. C. aterrima Hoppe Garicol. 51 (1826). Koch Syn. ed. 2. 874. Nyman Consp. 776. Suppl. 323. Rchb. Ic. VIII t. CCXXXVI fig.^ 591. C. siaUtica Opiz Seznam 26 (1852, ohne Beschr.) nach Celakovsky a. a. O. (Verbreitung der Rasse: Nur im Gebiet.) . |:i:| Eine liir hibrid gehaltene Zwischenform C. atrata X aterrima wird schon von Brügger (XXllI. u. XXIV. Bor. NO. Graubünden f. 1878 — 80. 119 [1881]) vom Bernhardin, Splügen und Ober-Engadin, neuerdings von Kneucker (ABZ. XV [1899] 195) vom Binnenthal im Ober- Wallis (daher C Binncnsis Kneucker a.a.O.; erwähnt. Hierher die Unterart: i>. (\ nif/1'a. l^ . Der Typus ziemlich ähnlich, von ihm hauptsächlich durch Folgendes verschieden : Pflanze meist in allen Theilen niedriger. Grundachse meist ziemlich dicht rasenbildend, meist kurze Ausläufer treibend. Stengel meist ziemlich starr, mehr oder weniger gebogen, glatt oder doch kaum rauh. Blätter mit an den unteren meist ganzer. an den vorjährigen öfter schwach zerfaserter, gelbbrauner bis dunkel- brauner Scheide und meist gebogener, den Stengel oft an Länge über- treffender, ziemlich (bis 4 nun) breiter, glatter oder nur oberwärts (meist 1) Von Qi^a Wurzel und yvv>/ Weib. 110 Cyperaceae. schwach) rauher, etwas plötzlich zugespitzter Spreite. Blü t he n stand mit meist 3 oder 4 dicht gedrängten Aehrchen. Tragblätter, wenigstens das unterste krautig, oft abstehend oder ziu-ückgeschlagen. Aehrchen meist kurzgestielt, aufrecht, länglich bis länglich-eiförmig oder verkehrt-eiförmig. Schläuche verkehrt-eiförmig, am Grunde meist fast stielartig versclimälert, schwarz, oberwärts am Rande und am Grunde hell. Früchte weisslich-geUi. An trockenen, grasigen Lehnen, an Abhängen, zwischen Geröll, nur in den Hochalpen, in Wallis 2000 und 3100 m (Jaccard 367), in Bayern 1790^2190 m (Prantl 86). In den Alpen von den See- Alpen bis Nieder-Oesterreich und Küstenland ; Bosnien : Vranica planina (Murbeck 30). Siebenbürgische Karpaten; Szurul; Butschetsch (Si- monkai 551). Bl. Juli, August. C. nigra Bellardi in All. Fl. Pedem. II. 267 (1785). Koch Syn. ed. 2. 874. Nvman Consp. 776. Suppl. 323. Richter PI. Eur. I. 157. Rchb. Ic. Ylli t. CCXXXVI fig. 591 nicht Beck. C. saxatilis Scop. Fl. Garn. ed. 2. II. 221 (1772) nicht L. und Wahlenb. C panißora Host Gram. Austr. I. 586 t. 87 (1801). C. atrata y. niqra Gaud. Fl. Helv. VI. 66 (1830). C. aethostachija^) Bchkuhr Riedgr. II. 53 (1806). C. atrata a. congJomerata Neilr. Fl. NÖ. 107 (1859). C. ■atrata a. parviflora Beck Fl. NÖ. 137 (1890). Aendert ab B. hina (C. hina Schkuhr a. a. O. I. 36 [1801]. C. niyra var. distachya Willd. Spec. pl. IV. 220 [1805]. Richter PI. Eur. I. 157). Aehrchen zu 2 endständig. — Selten. Eine Zwischenform zwischen C. atrata und C nigra, welche Murr (OBZ. XXXVIII [1888] 239) au der Saibe bei Innsbruck sammelte, wird von diesen Beobachter als hibrid aufgefasst. (Verbreitung der Unterart: Pyrenäen; Hochgebirge Skandinaviens; Kleinasien ; Kaukasus.) * (Ver})reitung der Art: Pyrenäen; Central-Frankreich ; Grossbritan- nien; Island; Skandinavien; Balkanhalbinsel; Kleinasien; Armenien; Kaukasus.) * 539. X 540. C. alpina X atrata s. unten. 540. X 574? C. atrata X frigida? \ 540. X 576? C. atrata x sempervirens? \ s. unter B. II. b. 540. X 579. C. atrata x firma? ) Bastard. B. II. a. 2. a. 539. X 540. (76.) C. alpiua x atrata. Pflanze von der Tracht der C. lagopina, am Grunde mit schwarzbraimen, glänzenden Scheiden umgeben. Stengel 2,5 dm hoch. Aehrchen 3, das unterste 1 cm lang gestielt, sein Tragblatt den Blüthenstand überragend ; das zweite 2 — 3 mm lang gestielt, mit 1 cm langem, borstlichem Tragblatt. Deckbätter kaffeebraun, weiss berandet, dunkler als die versclu'umpfenden Schläuche. 1) Von ald'ög verbraunt, schwarz und aidy^vg Aehre. Carex. 111 Bisher mit Sicherheit am Albula-Pass (Candrian); angeblich auch im Ober-Engadin : Valetta (Brügger). C. alpina X atrata A. u. G. Syn. II. 2. 110 (1902). C. atrata X Vahlii Brimuer XXV. Ber. NG. Graubünden 61 (1882)? C. atrata X alpina ='ü. Candriani^) Kneucker ABZ. V (1899) 195. h. Eiidährcheii männlich h 1. Weibliche Aelirchen sitzend (bei C. tomentosa und C. cari/o- 1 phißlea öfter das unterste kurz gestielt), stets aufrecht. Nur das Endährcheii männlich. Stengel nur unterwärts beblättert, nur unter dem Blüthenstande rauli. Blätter und Scheiden kahl. a. Nitidae (Aschers. Fl. Brand. I. 778 [1864]. A. u. G. a Fl. Nordostd. Flachl. 156). Schläuche kahl, glänzend. In Europa nur unsere Arten. Gesamuitart C. nitida. 541. (77.) C. siipiiiii. %. Pflanze grasgrün, während der Bliithe- zeit lebhaft hellgrün, dünne, ziemlich verlängerte Ausläufer treibend. Stengel einzeln oder me'ist (mitunter mit nichtblühenden Sprossen) am Ende der Ausläufer- büschelig gestellt, meist starr aufrecht, 0,5 — 2 (selten bis fast 3) dm hoch, stumpf kantig, oberwärts schwächer oder stärker rauh, länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren lebhaft purpurn gefärl)ter (an den abgestorbenen purpurbrauner) Scheide und sehr schmaler, meist bis kaum über 1 mm breiter, flacher, zugespitzter, am Rande mehr oder weniger scharf-fein rauher aufrecht gestellter Si)reite. Blüthenstand ziemlich kurz aus 1 — 3 meist sehr genäherten weiblichen und einem männlichen Aehrchen gebildet. Tragblätter am Grunde trocken- häutig, geöhrt, nicht scheiden artig, das unterste mit einer öfter den- Blüthenstand überragenden, die andern mit sehr kurzer Laubspitze. Weibliche Aehrchen kurz, rundlich, wenig- (meist 3 — 5-) blüthig; ihre Deckblätter länglich-eiförmig, spitzlich oder stachelspitzig, kastanienbraun bis rothbraun, zuletzt kürzer als die Schläuche. Schläuche gross, (mit dem Schnabel) gut 3 mm lang, verkehrt-eiförmig, gedunsen, 3kantig-ellipsoidisch, in einen ziemlich plötzlich aufgesetzten massig (etwa 0,5 mm) langen, an der Spitze halbmondförmig aus- gerandeten Schnabel ausgehend, kaum nervig; gelbbraun, an der Sonnenseite kastanienbraun, glänzend. Männliches Aehrchen aus ver- schmälertem (Jrunde schmal-cylindrisch, seine Deckblätter lebhaft roth- braun, mit grünem Mittelstreifen, sonst wie die der weiblichen Aehrciien. Früchte ziemlich dick, etwas 3 kantig, etwa 2 mm lang, grau bis grau- braun, an den Kanten grünlich. Auf sonnigen Hügeln, auf trockenem Waldboden, in Gebüschen meist sehr gesellig, oft grössere Strecken überziehend, nur in der Ebene 1) Nach Moritz ("andrian, * 17. Oet. 1847 v.w Sagens, Kt. Graubünden. Lehier und Förster in Saiuaden, Graubiiuden, um die Landeskunde des Engadiu verdient. 112 Cyperaceae. und im niedrigen Berglande wohl kaum über 500 m. Eine der charak- teristischsten Arten der Pontischen Flora: Kroatien (Schlosser u. Vuk. Syll. 19). Ungarn: Siebenbürgen; Nieder-!! und Ober-Oesterreich : Mähren, besonders im südlichen Theil (Oborny 185). Böhmen! (auf dem Spitzberge bei Oelsen im Erzgebirge neuerlich vergebens gesucht!!). Umgebungen von Halle a. S.ü und von da bis Halberstadt und Magde- burg vielfach!! Naumburg ! Jena ; Frankenhausen. Im mittleren Rhein- gebiet von Mainz, in der Rheinpfalz bei Kreuznach ! und Mannheim l (Das Vorkommen bei Iggenhausen im Paderborn'schen sehr zweifelhaft.) Im nordöstlichen Elachlande um Burg ! ! und Rogätz ! ! (das Vorkommen bei Hitzacker an der unteren Elbe ohne neuere Bestätigung); im Branden- burg'schen Havelgebiet (bis Spandau!!) und Odergebiet (bis Stettin) sehr verbreitet!! Posen: Inowrazlaw (Loeske DBG. V. LXXXIX). Westpreussen : Thorn u. Kr. Kulm. Polen: Podgrodzic Kr. Opatow (Piotro wskü). Tirol: Um Meran mehrfach! Bl. April, Mai. C. supina Wahlenb. Vet. Ak. N. Handb. Stockh. 1803. 158. Koch Syn. ed. 2. 875. Nyman Consp. 774 Sujipl. 322. Richter PI. Eur. 158. Rchb. Ic. VIII. t. CCLIX fig. 631. C. gJomeräta Schkuhr Riedgr. I. 79 (1801) nicht Host u. Gilib. C. sphaerocärpa'^) Willd, Spec^pl. IV. 264 (1805). C. SchJcührn'^) Willd. a. a. O. 265 (1805). C. campestris Host Gram. Austr. IV. t. 88 (1809). C. costdta Presl Fl. Cech. 191 (1819). C. ohtusäta Rchb. fil. BZ. XIX (1869) 246. Garcke BV. Brand. XIII. IV. 197 (1862). Fl. v. Nord- u. Mittel- Deutschl. 6. Aufl. 426 (1863). Ascherson BV. Brand. III. IV. 276. Fl. Prov. Brand. I. 778 (1864) z. T. nicht Liljebl. Diese Art ist an den glänzenden, grossen Schläuchen, welche sich bis zum Herbste und öfter noch bis zum nächsten Frühjahr auf den vertrockneten Stengeln erhalten, leicht kenntlich. Im blühenden Zustande ist sie kleinen Exemplaren von C. praecox ähnlich, aber durch die Yerthcilung der Geschlechter und die 3 Narben zu unterscheiden. Ueber das Verhältniss zu C obtusata vgl. S. 14. Ausser der Mehrährigkeit besonders durch die relativ eudständigen Blüthenstengel und- den intravagiualen Ursprung der Blatttriebe von dieser Art verschieden. Aendert ab : B. pseudomonostächys^). Scheinbar nur ein endstäudiges, am Gruude weibliches Aehrchen tragend, in Wirklichkeit die weiblichen Aehrchen auf eine Blüthe beschränkt. — Meist einzeln unter dem Typus — C. supina var. psendo- monostdchys Aschers. Yerh. BV. Brand. XL "s. XLI (1897). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 156. C. obtusata b) spicdta Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 779 (1864) nicht C. sptcata vgl. S. 13 C. eldtior (Kneucker ABZ. II [1896] 89). Pflanze höher, mitunter bis gegen 3 dm hoch. — An schattigeren Orten, oft ganz allmählich in den Typus über- gehend. 1) Von atpaiQa Kugel und -AaQnog Frucht. 2) Nach Christian Schkuhr, * 1741 Pegau, f 1811 Wittenberg, Universitäts- mechanicus daselbst, einer der bedeutendsten Kenner der dentschen Flora. Seine Hauptwerke sind : Beschreibung und Abbildung der . . . Riedgräser, Wittenberg 1801 Nachtrag 1806. Enchiridion botanicum, Lipsiae 1805. Botanisches Handbuch der mehrstentheils in Deutschland wildwachsenden, theils .... Gewächse, 4 Bde. Leipzig 1808. Vierundzwanzigste Klasse des Linne'schen Pflanzensystems oder Kryptogamische Gewächse, Wittenberg 1809. Deutschlands krypt. Gew. II. Theil, Leipzig 1810 Suppl. 1847. 3) Von -^Evdo- falsch, fiopog einzeln und aidxvs Aehre. Caiex. 113 II. pallida (Bubela in Oboiiiy Fl. Mähr. 185 [1882]). Deckblätter hellgelb. — Bisher nur in Mähren. (Süd-Rus!?lancl ; Kaukasusländer ; Sibirien ; Nord-Aiuerica. ) [^ 542. (78.) €. nitida, ü!. Der vorigen Art sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden : Stengel ziemlich scharf- kantig, schwach oder etwas stärker, dann etwas weiter herab rauh, im Durchschnitt etwas höher. Blätter mit an den unteren gleichfalls j)ur- purner, an den Resten oft lange erhaltener, abgestorben grauer bis graubrauner Scheide und starr aufrechter oder oft, besonders an den unteren, mehr oder wenig sichelförmig gebogener, bis 2 mm breite)- Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 entfernten, weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Tragblätter, wenigstens das unterste am Grunde (mitunter bis fast 1 cm) lang scheidenartig. Weibliche Aehrchen kurzcyliudrisch, bis 1,5 cm lang, dann am Grunde mehr oder weniger locker, mehr- (bis über 12-) blüthig, das unterste mit einem bis 2 cm langen Stiele, das nächste meist kurz gestielt, das oberste dicht unter dem männlichen Aehrchen sitzend. Deck- blätter breit, rundlich -eiförmig, stumpf oder etwas spitz, braun, mit breitem, weissem Hautrande, zuletzt kürzer als die Sclüäuche. Schläuche kaum oder nur am Grunde 8 kantig, glänzend hell kastanienbraun, mit etwas längerem Schnabel. Deckblätter der männlichen Aehrchen hell- braun, hautrandig. Früchte scharf 3 kantig, schwärzlich - braun mit helleren Kanten. An sonnigen Abhängen, an Felsen, von der Ebene bis 1900 m (Alp Zaria in Tessin Corrensl) aufsteigend, nur im Mittelmeergebiet bis in die westlichen (Savoyen, Canton Genf! Waat! Wallis) und süd- lichen ! Alpenthäler eindringend und im Gebiet der Pannonischen Flora in Ungarn! nördlich bis zum Bükkhegy und Mätra (für Siebenbürgen zweifelhaft [Simonkai 553]), Kroatien, Krain, Steiermark (Cilli) und Nieder-Oesterreich ! ! Das Vorkommen an Gipsbergen des Südharzes: Nordhau.sen: Kohnstein, Stempeda (AVallroth) trotz vorhandener Be- lege (Celakovsky br.) sehr zweifelhaft und wird durch die angebliche Bestätigung durch G. Oertel nicht glaubhafter. Bl. Mai, Juni. C. nitida Host Gram. Austr. I. 53 (1801). Koch Syn. ed. 2. 878. Nyman Consp. 774 Suppl. 322. Rchb. Ic. VIH. t. CCLXIV fig. 641. C. ohesa All. Fl. Pedem. II. 270 (1785) nach vielen Autoren, auch Richter PI. Eur. I. 158, nach Duval-.Touve (Bull. Soc. bot. France X [1863] 124) aber zu C. Goodenouf/hii stoJonifera gehörig. C. alpestris Lam, Encycl. III. 389 (1789) nicht All. u. Gaud. C. lerna Schkuhr Riedgr. 89 t. 1. fig. 46 u. t. Ppp fig. 156 (1801) nicht L. C. alpina Sut. Fl. Helv. II. 253 (1802). C. Uparicärpo^'^) Gaud. Etr. defl. 153 (1804). C. hädia Pers. Syn. II. 541 (1807). CJücida Clairv. Man. 293 (1811). C. hrevirosträta Poir. Encycl. Suppl. III. 1) Von ÄiJiaQO- glänzend- und xa^Ttög Frucht. Ascherson u. Graebner, Synopsis. U. 2. 114 Cyperaceae. 273 (1813). C. Lamärl-n^) W. Wood u. Sm. in Eees Cjcl. VI n. 103 (1820). Eine leicht kenntliche Art. Der Name C. ohesa, dessen Bedeutung ganz zweifelhaft erscheint, ist besser ganz zu kassieren. Aendert ab B. conglobata. Abgestorbene Scheiden meist dunkelbraun. Blüthenstand mit dichteren, oft zahlreicheren, dann meist arm- (oft nur 3- oder 4-) blüthigen, weiblichen Aehrchen. Schläuche weniger glänzend. — Selten. — C. nitida B, conglobata A. u. G. Syn. II. 2. 114 (1902). C. conglobata Kit. in Willd. Spec. pl. IV. 281 (.1805). C. obesa b. conglobata Eichter PI. Eur. I. 158 (1890). — Eine unbedeutende Abai"t. (Frankreich ; Ober- Italien ; Toscana ; Serbien ; südliches und mitt- leres Russland; Transkaukasien ; Dsungarei.) ~ 542. X 549. C. nitida X cari/ophyUea s. S. 129. ß ß. Montan ae (Fries Summ. veg. 70 [1846]. Aschers. Fl. Brand. I. 779. Fax Kat. Pfl. II. 2. 125. A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 156. Aproximatae Rchb. Fl. Germ. Exe. 64 [1830] z. T.). Schläuche kurzhaarig. — Untere Scheiden netzfaserig. Ausser unseren Arten in Europa noch C. macr ole'pis-) (DC. Cat. bort. Monsp. 89 [1813]. C. platystächya'i) Ten. Fl. Nap. IV. 133 [1830]. C. Tcnoriii) Kunth Enum. pl. 11. 437 [1837]) im südlichen Mittelmeergebiete. * * Pflanze dichtrasenförmig. Weibliche Aehrchen meist 3 (2 — 3) gedrängt. § § Unterstes Tragblatt laubartig (öfter auch die übrigen), manchmal länger als sein Aehrchen, auch am Grunde nicht mit trockenhäutigen Rändern (nicht oder ganz kurz scheidenartig) vgl. C. pilulifera. i/' 543. (79.) C. pilulifera. "21.. Pflanze grasgrün. Stengel auf- recht oder schräg aufsteigend, zuletzt abwärts gekrümmt, meist I — 3 dm hoch, rundlich, nur unter dem Blüthenstande rauh, zuletzt meist länger als die Blätter. Blätter mit an den vuiteren gelbbrauner, öfter purpurn überlaufener, an den abgestorbenen zuletzt meist voll- ständig zerfasernder, dann oft fast schwärzlicher Scheide und massig (bis wenig über 2 mm) breiter, allmählich zugespitzter, schlaffei-, mehr oder weniger rauher Spreite. Blüthenstand meist kurz, mit nur einem männlichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt meist aufrecht abstehend oder zuletzt ganz abstehend, meist erheblich kürzer als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen kurz, meist rundlich bis verkehrt-eiförmig, dicht unterhalb des männlichen Aelu-chens. Deckblätter länglich, spitz und stachelspitzig, braun mit grünem Xerven und weissem Hautrande, 1) S. II. S. 572 Fussn. 1. -) Von [.lay.QÖg lang, gross und /.tnii^ Schuppe. 3) Von TiXaivg flach und ard/vg Aehre. "1) S. II. S. 280 Fussn. 2. Carei. 115 etwas kürzer oder so lang wie die Schläuche. Schläuche 3kantig- (bis fast rundlich-) ellipsoidisch, wenig über 2 mm lang, beiderseits plötzlich zugespitzt, grau weiss, kurzhaarig. ^Männliches Aehrchen kurz oder länger cylindrisch, schmal. Seine Deckblätter wie die der weiblichen Aehrchen. Früchte stumpf-, oberwärts ziemlich scharf- 3 kantig, schwarzbraun, mit hellen Kanten. Au trockneren, grasigen Waldstellen, besonders in Kiefernwäldern gern in der Nähe des Waldrandes, meist nicht selten, im grössten Theil des Gebiets, auch auf den West- und Nordfriesischen Xordsee-Inseln im engeren Mittelm(>ergebiet nur in Gebirgslagen, fehlt in Provcnee, Riviera, Küstenland und Dalmatien, in den Alpen bis 2000 m (Jaccard 373) aufsteigend. Bl. April, Mai. C. piluHfera L. Spec. pl. ed. 1. 976 (1753). Koch Syn. ed. 2. 876. Nyman Consp. 774 Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 158. Rchb. Ic. VIII t. CCLX fig. 632. C. ßliförmis Poll PI. Palat. II. 581 (1777). C. dedimhens Khrh. Calam. 70. C. Bastardiaua^) DC. Fl. France VI. 293 (1815) durch Ustüago caricis deformirte Pflanzen. Unterscheidet sich von C. ericetorum und C. verna, mit welchen sie öfter zu- sammen vorkommt, ausser durch das ganz laubartige Tragblatt, durch den dichten Kasenwuchs, das dünne männliche Aehrchen (durch dies auch von C. montano.) und die spätere Blüthezeit. Aendert ab B. 1 ongibracteata. Pflanze kräftig. Unterstes Tragblatt sehr (bis 7 cm) lang, länger als der Blüthonstand. Unterstes Aehrchen oft etwas entfernt. — Selten. — C pilullfera var. longibracteata Lange Fl. Dan. t. 3050. Vgl. Körn icke Sehr. PÖG. Königsb. VI. 55 (1865). — Kaum von ihr verschieden ist II. major (Wirtg. Fl. Preuss. Khcinl. I [1842]. Beckhaus Fl. Westf. 917 [1893'. Vierhapper Prodr. Fl. Innkr. 14. Jahresb. K. K. Staatsgymn. Ilied. 22 (1885). C. fallax. Pflanze niedrig. Stengel stärker rauh. Unterstes Tragblatt am Grunde häutig scheidenartig, zuletzt mit der Scheide abstehend. — Sümpfe, sehr selten, bisher nur in der Altinark: am Rande der Wildbahn bei Klötze (Vatke!). ßl. Ende Mai. — C pilnlifera var. /a//ax Vatke Herb. — Eine eigenthümliche Form, die vielleicht eine grössere systematische Wichtigkeit besitzt. Schon durch den Standort sehr auffällig. Aehnliche Formen mehrfach aus höheren Gebirgen (Riosengebirgc, Alpen). b. pällida. Pflanze meist niedriger, schlaffer. Deckblätter ganz oder fast ganz grün. — Selten. — C. pilullfera ß. pallida Peterni. Anal. Pflschl. (1846). C. pil. var. palU'ttccns Beckh. Fl. v. Westf. 917 (1893). Die entgegengesetzte Abänderung ist C. fuscidula. Deckblätter dunkelbraun. Schläuche etwas gebräunt. — Sogleich- falls selten. — C. piliäifera var. fuscidula Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897) 5. Durch die meergrüne Farbe ausgezeichnet ist 2. Golenzii-). Untere Scheiden rothbraun. Blätter ziemlich schmal, starr, sehr rauh, stark rinnig. Stengel dünn, verlängert. Schläuche fast rundlich, grünlich. 1) Nach T. Bastard in Angers, Verf. von Essai sur la flore du Dept. de Maine et Loire. Angers 1809. Humboldt, Bonpland u. Kunth benannten Nov. gen. et spec. V. 197 (1821) nach ihm eine Malvaceengattuug. -) Nach Johann Golenz, Lehrer in Schönfeld bei Leitersdorf, zuletzt in Mühlbeck, Kreis Züllichau-Schwiebus, f 1902, um die Flora der südlichen Neumark verdient. 116 Cyperaceae. — So bisher nur im östlichen Brandenburg : Schermeissel : zwischen dem grossen und kleinen Bechen-See (GolenzI). — C pilulifcra 2. Golenzii Ä.. u. G. Syn. II. 2. 115 (1902). — Eine recht bemerkenswerthe Form, die indess wohl kaum hibriden Ursprungs sein dürfte, schon der gut ausgebildeten Früchte wegen. Eine bemerkenswerthe Form, die wohl meist nur übersehen ist, ist h. Azorica. Weibliehe Blüthen meist nur mit 2 Narben. — C j)ilulifera var. azorica Gay Ins. Azor. nach Christ Bull. SB. Belg. XXIV. II. 14 (1885). (Westliches und nördliches [ausser dem arktischen] Europa ; Gebirge des nördlichen ]\Iittelmeergebietes ; westliches und mittleres Russland; Kamtschatka, wohl auch in Sibirien.) * 543. X 549. C. pihäifera X carijophyUea s. S. 129. ** Grundachse kriechend. Weibliche Aehrchen zu 1 — 4, mehr oder weniger entfernt. •f* Deckblätter der weiblichen Aehrchen spitz, stachelspitzig. Gesamnitart C tom e ii tösa. 544. (80.) C. tomeiitosa. %. Grundachse dünn, mit braunen, meist etwas glänzenden Schuppen besetzt. Stengel meist starr aufrecht, ziem- lich dünn, meist 1,5 — 3 (selten bis 5) dm hoch, stumpf- oder etwas scharfkantig, meist nur schwach rauh. Blätter mit an den unteren schwarzpurpurner, au den alten abtiestorbenen, brauner bis graubrauner, zerfaserter Scheide und meist ziemlich starr aufrechter, ziemlich schmaler, meist nicht über 2 mm breiter, mehr oder weniger rauher, unterseits graugrüner Spreite. Blüthenstand mit 1—2 weiblichen, auch etwas von dem fast stets einzelnen männlichen Aehrchen entfernt. Unterstes Tragblatt aufrecht oder fast wagerecht abstehend, kurz bis kaum scheidenartig, laubartig, kürzer bis länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen rundlich bis kurz cylindrisch, seltner etwas verlängert, selten bis viel über 1,5 cm lang, auch die unteren kurz gestielt bis fast sitzend. Deckblätter eiförmig, stachelspitzig, rothbraun mit (oft ziemlich breitem) grünem Mittelstreifen, zuletzt kürzer als die Schläuche. Schläuche fast kugelförmig, meist kaum 2 mm lang, oberwärts oft mehr oder weniger 3 kantig, ganz wei sslich-bors tig-kurz haar ig, nervenlos, kaum geschnäbelt. Männliches Aehrchen cylindrisch, öfter bis über 3 mm dick, dicker und länger als bei Cpilulifera, seine Deckblätter länglich-lanzettlich, spitz, heller rothbraun bis hellbraun, mit deutlichem grünem Mittelstreifen. Früchte etwas eiförmig , 3 kantig, grünlichgelb, oft fehlschlagend. Auf fruchtbaren Wiesen, an gi-asigen Waldstellen, oft im Alluvium, in den Alpen bis 2000 m (Jaccard 373) ansteigend, im südlichen und mittleren Gebiet zerstreut bis häufig, im westlichen Theile des nörd- lichen Flachlandes fehlend (für Schleswig- Holstein sehr zweifelhaft Prahl Krit. Fl. II. 239), im östliclien nur im südlichen!! und west- lichen Brandenburg (Havelgebiet)!! in Schlesien, Posen und Polen einiger- massen verbreitet, nordöstlich bis Frankfurt! u. Angennünde! vereinzelt Carex. 117 in Pommern (Wollin: ]\Iisdroy Winkel mann DBG. VIII [I09j) und Westpreussen : Mewe. Auch in Kärnten und Krain fehlend. Bl. April, Mai. C. tomentosa L. Mant. I. 123 (1767). Koch Syn. ed. 2. 876. Nyman Consp. 773 Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 159. Rchb. Ic. VIII. t. CCLXIII fig. 638. C. ßJißirmis Thuill. Fl. Pur. 485 (1790), sicher auch L. Spec. pl. ed. 1. 976 (1753) nach Diagnose und Syno- nymie, nicht Herb. (vgl. bei C. Jasiocarpa). C sphaerocarpa^) Ehrh. Beitr. VI. 83 (1791). C. suhviUösa M. Bieb. Fl. Taur. Cauc. II. 386 (1808). C. caesia Griseb. Spie. fl. Rum. II. 412 (1844). Nyman Consp. 774. Diese Art erinnert in der Tracht an C. caatpitosa, von welcher sie sich, ab- gesehen von anderen Merkmalen, durch die dichtbehaarten Schläuche unterscheidet. Aendert ab. B. Grassmannia na 2). Pflanze stark graugrün, schlank. Weibliche Aehrchen eylindrisch, etwas verlängert. Deckblätter so lang als die Schläuche, Selten. — C. tomentosa b) Grassmanniava Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 780 (1864). C. Grassmaniudna Rchb. Fl. Lusat. nach Steud. Syn. gluiu. II. 218 (1855). C. globifera. Weibliche Aehrchen kurz, kugelig. Deckblätter derselben ellip- tisch, plötzlich zugespitzt, mit weisslichem Mittelstreifen, sonst wie vor. Abart. — Sehr selten. — C. tomentosa d. globifera Schur Enuui. pl. Transs. 715 (1866). II. Nordmän nii •'). Weibliche Aehrchen verlängert, lang gestielt. — Selten. — C. tomentosa b) Nordmanni Richter PI. Eur. I. 159 (1890). C. Nordmanni Kern, in Palla Verh. ZBG. Wien XXXVIII (1888) Sitzber. 69, Fritsch Exc.fl. Oesterr. 92. b. gracillima. Sehr niedrige, zierliche Form. Stengel meist nicht bis 1,5 dm hoch, dünn, mehr als doppelt so lang als die schmalen, starren Blätter. — So in den Alpen und Karpaten. — C. tomentosa h. gracillina Schur Enuni. pl. Transs. 715 (1866). — Ein Gegenstück hierzu ist C. eläta. Pflanze sehr gross, bis über 4 dm hoch. Blüthenstand oft mit 2 männlichen Aehrchen, das untere dann oft am Grunde weiblich. — Selten. — C. tomentosa c. elata Schur Enum. pl. Transs. 715 (1866). C. tomentosa var. hixüriosa Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897)- 4. 2. caesia {C. caesia Griseb. Spie. Fl. Rum. et Bith. II. 412 [1844]) ist nach Christ Bull. SB. Belg. XXIV. II. 14 eine Form mit gestreiften Schläuchen. Sehr selten sind die Ränder der unteren Tragblätter am Grunde trocken- häutig. — Mitunter 1. acrogyna, selten 1. acrandra {androgyna*) Schur Enum. pl. Transs. 715 [1866]). (\ pHuUfera var. Bcrto'hnii^) Savi Fl. Gorg. (1844) nicht C Bertolonii ist nach Kükenthal ÖBZ. XLVI (1896) 209 eine nicht hierhergehörige, nicht aufrecht zu erhaltende Form. (Britische Inseln ; Dänemark ; südliches Schweden ; westliches Russ- land ; Frankreich ; Nord-Italien ; Balkanhalbinsel ; Taurien ; Kaukasus.) 544, X öö-A- C. tomentosa X gJauca s. am Ende der Cotobosloniae. 1) Von acpaiQa Kugel und y.aQ:TÖg Frucht. 2) Nach Grassmann, f 1845? in Luckau, Lehrer daselbst, einem um die dortige Flora sehr verdienten Beobachter. 3) S. I. S. 192 Fussn. 3. ■*) ävdQÖyvvog mannweibig. 5) S. n, 1. S. 142 Fussn. 1. 118 Cyperaceae. 545. (81.) C. Grrioletii ^). I)- Der Leitart ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden: Pflanze kräftiger. Blüthen- stand mit 3 bis 4 weiblichen und nur einem männlichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt am Grunde deutlich scheiden artig, laubartig, länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen kurz- cylindrisch, stumpf, dicht, aufrecht, ziemlich entfernt, die unteren oft lang gestielt, das oberste fast sitzend, ihre Deckblätter eiförmig, bleichhäutig, mit grünem Mittelstreifen. Schläuche häutig, verkehrt- eiförmig, stumpf, dreikantig, nur von der Mitte bis zur Spitze mit einer hellen Linie, sonst nervenlos, unterwärts kahl, nur oberwärts kurz-borstlich , mit kurzem aber deutlichem, fast ungetheiltem, häutigem, durchsichtigem Schnabel. Männliches Aehrchen schmal und schlank. Auf feuchten Abhängen, Wiesen im Gebiete nur an der Riviera bei San Remo: Ceriana (vd. Küken thal ABZ. IV [1828] 129). Bl. Mai. C. Grioletn Roem. in Schkuhr Riedgr. II. 96. Fig. 209 (1806). Burn. Bull. SB. France 1893. 286. Boiss. Fl. Or. V. 412. C. grisea Viviani Ann. bot. I. 186 (1804). Nyman CoUsp. 774. Suppl. 322. Richter PI. Eur. I jiicht Wahlenb. Vet. Akad. Handl. Stockh. 1803. 154 (N. America). C. suhviUösa M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. II. 386 (1808.) Stev. Taur. Verz. 350 (vgl. Boissier a. a. O.) (Italien ; Taurien bis Kaukasus und N. Persien ; die Identification der Nordamericanischen C. virescens Mühlenb. in Willd. Spec. pl. IV. 251 [1805] mit dieser Art [vgl. Gay Bull. SB. Frcince IV. 165.] ist sicher nicht richtig [vgl. z. B. Britton u. Brown 111. Fl. I. 316].) \^\ •ff ff Deckblätter der weiblichen Aehrchen stumpflich. '^ 546. (82.) C. globularis. %. Der Leitart gleichfalls ziemlich ähnlich, von ihr hauptsächlich durch folgendes verschieden: Ganze Pflanze meist zarter und schlaffer, Grundachse oft dünner, weit kriechend und oft sehr reich verzweigt. Stengel dünn, schlaff, meist nicht über 3 dm hoch, zuletzt meist so lang oder kürzer als die Blätter. Blätter mit an den unteren meist ziemlich dünnhäutiger, hellbräunlicher, an den schuppenförmigen etwas derber, rothbrauner bis fast purpurner Scheide und schmaler, meist nicht 2 mm breiter mehr oder weniger weicher Spreite. Blüthenstand mit meist nur 2 (bis 3) ziemlich (mehr) entfernten weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Unterstes Trag- blatt krautig, mehr oder weniger verlängert, jedocli fast stets kürzer als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen kurz, kugelig bis eiförmig, meist nicht viel über 0,5 cm lang, meist nicht über 10-blüthig. Deckblätter eiförmig, dunkel (seltener heller) braun, trocken- häutig mit hellerem Mittelstreifen, zuletzt kürzer als die Schläuche. 1) Nach Griolet, lebte bis etwa 1S20 iu Genua, eifrigem Pflanzensammler (vgl. Saccardo, La Bot. in Italia I. 86) (Pen zig br.). Carex. 119 Schläuche eiförmig zugespitzt, etwa 2 mm hing, lockerer be- haart, deutlich kantig, mit deutlich sichtbaren Nerven. Männliches A ehrchen schmal, kaum bis 2 r^m lang, seine Deckblätter dünn- häutig. Früchte grünlich-braun, mattglänzend. In feuchten Kiefernwäldern auf lockerem humosem Boden. Im Gebiet nur in 0.stpreussen : in den Kreisen Pillkallen! RagnitI und Heydekrug. Bl. Mai, Juni. C. glohnJari'^ L. Spec. pl. ed. 1. 976 (1753). Nyman Consp. 774. Richter PI. Eur. I. 158. A., G. u. Beyer Nordostd. Schulfl. 85. (Skandinavien; ni'h'dliches und mittleres Russland; Sibirien.) |* §§ Tragblätter trockenhäutig, zuweilen mit laubartiger Spitze. §§ * Pflanze dicht rasenförmig, Blätter schlaff und weich. * i^ 547. (83.) C^moiitaiia. 2\., Grundachse fest und hart, mit den braunen, faserigen Resten von Blättern und Schuppen besetzt. Stengel schlaff, selten mehr oder weniger starr aufrecht, dünner, zuletzt kürzer als die Blätter, meist 1 bis 3 dm hoch. Blätter mit an den unteren lebhaft purpurn gefärbter Scheide und sehr schmsüer, meist nicht über 2 mm breiter, wenigstens oberwärts mehr oder weniger rauher, linealischer, erst in der Nähe der Spitze allmählich zugespitzter, lebhaft hellgrüner, meist zur Blüthezeit des nächsten Jahres abgestorbener und mehr oder weniger gebleichter, aber doch meist fast vollständig erhaltener Spreite. Blättehenstand kurz , mit meist 2 , dem Grunde des männlichen Aehi*- chens genährten weiblichen. Tragblätter den Deckblättern ähnlich, stengelumfassend, meist mit kurzer, selten etwas längerer Laubspitze. Weibliche Aehrchen meist rundlich-oval, meist nicht über G mm lang. Ihre Deck bl ätter verkehrt-eiförmig, s taclielspi tzig, schwarz- braun mit hellerem Mittelstreif und auch meist etwas heUereni Rande, kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich- verkehrt- eiförmig, am Grunde fast stielartig verschmälert, etwa 4. mm lang, dreikantig, ziemlich plötzlich in den kurzen Schnabel verschmälert, hellgrün, am Grunde oft braun, an der Spitze oft dunkelgefärbt. Männliches Aehr- chen etwas dick-cylindrisch bis cylindrisch-lanzettlich oder meist cylin- drisch-k eulenf örmig. Seine Deckblätter eiförmig, stachelspitzig, am Grunde (meist nicht am Rande) heller, sonst wie die weiblichen. Früchte eiförmig, 3-kantig, fast weiss. In schattigen Laubwäldern, besonders an Abhängen, gern auf Kalk-, selten auf buschigen Wiesen, oft mit C. digitata, in den Alpen bis ca. 2000 m (Jaccard 343) aufsteigend, im westlichen Theile des nörd- lichen Flachlandes selten, auch im engeren Mittelmeergebiet selten, fehlt in der Provence, Riviera und Dalmatien. Bl. April, ]Mai. C. montana L. Spec. pl. ed. 1, 975 (1753.) Koch Syn. ed. 2. 876. Nyman Consp. 773. Suppl. 233. Richter PI. Eur. L 175. Rchb. Ic. Vlli t. GCLXI fig. 633. C. conf/hhäta AU. Fi. Pedem. II. 268 (1785) nicht Kit. C. caryophi/Uafa Gmel. Syst. 142 (1791). C. pii- bescens Gilib. Exerc. phyt. II. 547 (1792). C. grädlis Moench Meth. 120 Cyperaceae, 323 (1794) nicht Curt. C. glohidäris Willd. Act. Acad. Berol. 1794. 45 nicht L. C. coIUnaWiM. Spec. pl. IV. 1. 260(1805). C. peren- nis Krock. Fl. Siles. III. 125 (1814). C. Czetzii^) Janka ÖBZ. VIII (1858) 93. (C. CsHzii) Kyman Consp. 773. Suppl. 322 (vgl. Simonk. Enum. fl. Transs. 551.) Eine schöne leicht kenntliche Art, welche gleichsam C. caespitoi^a unter ihren Verwandten repräsentirt. Die unterirdischen Theile sind im Verhältniss zur Zart- heit der oberirdischen sehr massiv, fast linollenartig, mit einem Schöpfe von Fasern (Gefässbündel der abgestorbenen Blätter, wie bei C. paradoxa und auch bei C. pilu- fera und C. umbrosa) umgeben. Die alten Blätter sind, wie oben bemei'kt, beim Anfang der Blüthezeir noch vertrocknet vorhanden und überragen (wenn sie nicht bereits am Boden liegen) die Blüthenstiele , während diese dann noch länger sind, als die sich entwickelnden diesjährigen Blätter. Aendert ab. Die Formen gliedern sich etwa in folgender Eeihe : A. Pflanze, dicht rasenförmig, ohne Ausläufer. I. Pflanze 1 bis gegen 3 dm hoch. a. Deckblätter schwarzbraun. 1. Deckblätter nicht hell hautrandig. a. typica. Stengel am Grunde nicht durch dicht angepresste Blatt- scheideu auffällig verdickt. — Die bei weitem häufigste Form. — C. montana A. I. a. 1. a. typica A. u. G., Syn. II. 2. 120 (1902). h. bulboides. Stengel am Grunde durch die zahlreichen Blattscheiden fast zwiebeiförmig verdickt. — Selten. — C. montana var. bulboides Waisbecker ÖBZ. XLYII (1897) 431. 2. Deckblätter mehr oder weniger breit hellhautrandig. a. fimbriäta. Deckblätter fransig bewimpert. — Sehr selten. — C. montana var. fimbriäta Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897). b. margin ata. Deckblätter des männlichen und auch eines Theils der weiblichen Aehrchen weisshautrandig. — So selten. — C montana var. marr/inata Waisbecker ÖBZ. XLYII (1897) 4. — Hiervon beobachtete ^Vaisbecker a. a. O. einen 1. mit entfernten weiblichen Aehrchen (var. remoti/lora Waisbecker a. a. O. [1897]). c. albescens. Wie vorige, aber ausserdem weibliche Aehrchen länglich und entfernt. — Selten. — C. mont. var. albescens Bornm. u. Kük. Mitth. Thür. BV. X (1897) 39. C. montana var. flavida Waisbecker ÖBZ. XLYII (1897) 432. b. Deckblätter hellbraun bis weisslieh. 1. flavida. Untere Scheiden weisslieh. Deckblätter der weiblichen und männlichen Aehrchen gelblichweiss. — Selten. — C. montana var. ßavida Waisbecker ÖBZ, XLV (1895) 109. 2. pallescens. Deckblätter hellbraun. — • Zerstreut. — C. montana var. pallegcens Doli Fl. Bad. 271 (1857) Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897) 432. IL Pflanze über 3 dm hoch. a. procerior. Pflanze kräftig. — Selten. — C. montana var. proccrior Gaud. Fl. Helv. VI. 76 (1830). Hierzu 2. hijciirians (C'elak. Prodr. Fl. Böh. 736 [1867]. Kükenthal Mitth. Thür. BY. X. 39 (1897). Pflanze noch kräftiger mit 3—7 etwas entfernten z. T. gestielten weiblichen Aehrchen. b. gracilior. Stengel dünn, 3 — 3,5 dm hoch. Blätter so laug wie die Stengel, zart, 1 — 1,5 mm breit. Weibliche Aehrchen 2 — 3 rundlich-eiförmig (oft 1. acr 0 andra) mit rothbraunen Deckblättern. — Sehr selten bisher nur iu Ungarn: Eisenburger Comitat: Güns (Waisbecker). — C. montana var. gracilior Waisbecker ÖBZ. XLYII (1897) 432. 1) Nach Czetz, um die Mitte des 19. Jahrhunderts eifrigem Pflanzensammler. Besonders um die Erforschung der Flora Siebenbürgens hochverdient. Carex. 121 B. Pflanze mehr oder weniger lange Ausläufer treibend. ve r n if o r ni i s. Pflanze lockerrasenförmig; Stengel bis 4,5 cm hoch. Tragblätter laubartig. Deckblätter heller. — So bisher nur in Ungarn. — C montava var. verni/ormis Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897) 4. — Vielleicht eine Passe. Von Spielarten finden wir erwähnt einen 1. monostnchya (Beck Fl. NÖ. 138 [1890] mascula und 1. acrandra (acroanc/ra "Waisbecker a. a. O. [1897]) und 1. baaigyna (Waisbecker a. a. O. 432 [1897]). (Westliches und nördliches Europa, bis Island, aber nicht in Norwegen und dem nördlichen Schweden ; nördliches Mittelmeer- gebiet; mittleres Russland bis zum Kaukasus und Ural.) * 547. X 548.? C. montana X ericetorum s. S. 128. 547. X 550. C. montana X umbrosa s. S. 129. 547. X 554. C. montana X glauca s. am Ende der Colohos- tomae. ** Pflanze meist ausläufertreibend (vgl. jedoch (.\ umbrosa.) Blätter ziemlich breit, steif, meist oberseits auf den Nerven rauh. f Deckblätter verkehrt-eiförmig, stumpf. ^ 548. (84.) C^ ericetorum. 7\.. Grundachse meist nur massig lange, meist hellbraune mit dunkelbraunen Schuppen resten besetzte Ausläufer treibend. Stengel ziemlich starr, meist 1 bis 3 dm hoch, meist etwas schräg aufrecht, stumpfkantig, oberwärts schwach rauh oder auch ganz glatt, zuletzt viel länger als die oft noch zur Blüthezeit im nächsten Jahre +_ erhaltenen grünen Blätter. Blätter mit an den abgestorbenen dunkelbraun faseriger, an den unteren lebenden brauner oft purpurn überlaufener Scheide und ziemlich schmaler, meist etwa 3 mm breiter, fast vom Grunde ab allmählich in eine feine, oft ziemlich stark rauhe Spitze verschmälerter, ziemlich starrer, oft zurückgekrümmter Spreite. Unterstes Tragblatt meist kurzscheidig, mit oder ohne Laub- spitze. Blüthenstand mit 1 oder 2 genäherten weil)lichen Aehrchen. Weibliche Aehrchen meist oval bis verkehrt-eiförmig, meist 0,7 bis 1 cm lang, ihre Deckblätter dunkelbraun mit breitem be- sonders vorn fransig zerschlitztem Hautrande, ungefähr so lange als die Schläuche. Schläuche dreikantig, etwa 2 mm lang, verkehrt-eiförmig, mit abgeschnittenem Schnäbelchen, olivengrün. Männ- liches Aehrchen schmal keulenförmig, ihre Deckblätter denen der weib- lichen ähnlich, eiförmig, nach der Sjjitze verschmälert, gestutzt, kastanien- braun mit etwas hellerem Mittelstreif. Früchte sehr klein, etwa 1 cm lang, dreikantig, gelbbraun. In Kiefernwäldern, auf sandigen Hügeln, in Heiden meist gesellig. Im mittleren Gebiete meist zerstreut bis häufig nach Nordwesten ab- nehmend, in der Hannoverschen Ebene und in den Niederlanden sehr zerstreut (Henkels 9), fehlt in Belgien. Auch nach Südosten selten und stellenweise auf grossen Strecken fehlend, so für die Ungarische Ebene zweifelhaft. Am Südabhange der Alpen und Karpaten, wolil lediglich durch die Rasse approximata ersetzt, zu der auch wohl die 122 Cyperaceae. Angabeil in Kroatien etc. gehören. In Siebenbürgen zweifelhaft (S i m o n k a i Enum. 551). Bl. März, April. C. ericetornm Poll. PI. Palat. II. 580 (1777.) Koch Svn. ed. 2. 876. Nyman Consp. 773. Suppl. H22. Richter PI. Eur. I. 157. Rchb. Ic. Vlli t. CCLXII. fio:. 636. C. moniäna Leers Fl. Herb. 716 (1775) nicht L. C. cilliäfa Willd. Act Acad. Berol. 1794. 47. C. glo- hiiläris Sut. Fl. Helv. II. 249 (1802.) Von luancheu Sehriftstellem wird der dem P o 1 1 i c h 'sehen etwa gleichalterige Name C approximnta vorgezogen. A-ber abgesehen davon, dass dieser Name mehr- fach für andere Pflaniren Verwendung gefunden hat und schon deshalb nicht zweck- mässig erscheint, beschreibt Allioui ausdrücklich nur die alpine Rasse und die willkürliche Ausdehnung eines Namens, der einen bestimmten Begrifl' darstellt, lediglich aus Priorit.ätsrücksiciiten , erscheint ein ebenso unzweckmässiges Verfahren wie die Erhebung eines älteren Varietätennaniens zur Art, trotz des Vorhandenseins eines lange bekannten Artnameus. Derartige Nomenklaturgrundsätze können nur Verwirrung stiften und widersprechen der vornehmsten Regel jeder brauchbaren Nomenklatur : Zweckmässigkeit. Durch die stumpfen , am Rande zerschlitzten Deckblätter von allen ähnlichen leicht zu unterscheiden, von der ähnliclien C. caryoph., mit welcher sie oft zusammen vorkommt, auch durch das dünnere, braune (nicht rothgelbe) männliche Aehrchen. — • Die Stengel sind zuweilen ziemlicii weit herab rauh. ' Blüht von unseren Arten am frühesten. Kommt nach Reichenbach zuweilen mit nur einem unten weib- lichen, oben männlichen Aelirchen vor (1. mono stachy a androyyna s. S. 82). Wichtige Abänderungen sind : B. tenella. Stengel verlängert, fadenförmig überhängend Deckblätter der weib- lichen Blüthen selir breit hautrandig, die der männlichen blässer. — An feuchten, schattigen Orten, bisher nur in "Westpreussen : Kr. Schwetz: Schlucht bei Wirwa unweit Terespol (Grütterl) nördlich von Niewitschin (Grütter). — C. ericetorum var. icnella Grütter DBM. X (1892)69. — Gleichfalls bleiche Deckblätter hat die sonst vom Typus nicht verschiedene C. pallens. — Selten. — C. erircforum var. jjaJleiis Kncucker in Klein- Seubert Exe.fl. v. Baden 5 Aufl. 58 (1891). II. nigra (Hülsen in Herb.). Deckblätter fast schwarz. — Selten. Viel bemerkenswerther erscheint die Rasse b. approxi mata. Pflanze nicht ziemlich niedrig. Stengel dünner, meist mehrmals länger als die Blätter. Blätter meist etwas breiter, plötzlicher zugespitzt. Aehrchen dicker, meist genähert, die weiblichen öfter kugelig-eiförmig. Deckblätter länglich, besonders die des männlichen Aehrchens breit hautrandig, daher das letztere oft fast weisslich er- scheinend. So auf hohen Gebirgen, in den ganzen Alpen und in den Karpaten verbreitet, in Wallis 1800 (selten schon 700) bis 2460 m vorkommend (Jaccard 372.) Bl. Juli, August. C. ericetorum h. approximäta Richter PI. Eur. I. 157. (1890.) C. approximäta All. Fl. Pedem. II. 267, 580 (1777). Nyman Consp. 773. Suppl. 322, nicht Willd. und nicht Hoppe oder DC. C. memhränacea Hoppe in Sturm Deutschi. Fl. f. 61 (1835). Rchb. Ic. VIII t. CCLXH. fig. 637. C ericetorum a. alincola Schur Enum, pl. Transs. 716 (1866), nach der Be- schreibung eine etwas schlaffere, schmalblätterige Form. Carei. 123 (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen? Skandinavien.) |*| (Verbreitung der Art: England; Dänemark; Skandinavien [ausser dem arktischen] ; Frankreich [ausser dem westhchen] ; Pyrenäen ; Serbien ; Russland bis zum Kaukasus; bis zum östlichen Sibirien. 547X548? C. mi'mtana X ericelorum s. S. 128. 548X549. C. eiiceioncm X. cm-yophyllea s. S. 128. ff Deckblätter eiförmig, spitz. -|-j- Gesammtart C. e a r y o p li y II e a. U 549. (85.) (^jjaryophyllea^). 2\.. Grundachse meist ziemlich dünn, kurz bis massig lang kriechend, mit braunen bis dunkelgrauen zerfaserten Schuppenresteu besetzt. Stengel aufrecht, meist 1 bis 3 dm hoch, ziemlich dünn, schwach, rauh, meist kürzer oder doch nicht viel länger als die Blätter, von denen zur Blürhezeit die vorjährigen meist ganz oder doch oberwärts abgestorben sind. Blätter mit an den abge- storbenen meist graubrauner, an der unteren lebenden hellbrauner Scheide und ziemhch schmaler, meist nur 2 bis 3 mm breiter, etwas schlaffer, im Frühjahr etwas hellgrüner, meist nur schwach und fein - rauher Spreite. Tragblätter meist kurz scheidig, oft mit einer Laubspitze. Blüthenstand mit 1 bis 3 weiblichen Aehrchen von denen das unterste oft etwas gestielt ist. Weibliche Aehrchen ellipsoidisch liis fast cylin- drisch, meist 1 bis 1,5 cm lang, ihre Deckblätter braun ohne oder mit schmalem, weissem Hautrande. Schläuche eiförmig, denen von C. ericetorum ähnlich, mit schwach ausgerandetem Schnabel. Männ- liches Aehrchen meist linealisch, mitunter bis fast 3 cm lang, öfter am Grunde etwas weiblich. Seine Deckblätter denen der weiblichen ähn- lich , nur fuchsbraun mit grünem Mittelstreif. Früchte etwas grösser als bei C. ericetorum, dunkelbraun am Grunde und an der Spitze heller. In trocknen Wäldern, auf Grasplätzen, auf Hügeln, an Dämmen, meist gesellig auf den Nordseeinseln fehlend, in den Alpen bis 2230 m aufsteigend (Jaccard 373). Bl. März, April, meist etwas später als die vorigen, vereinzelt noch später, sehr selten im Herbst noch einmal. C cnryopluiJlea Latouretti Chlor. 27 (1785). C. saxätilis Huds. Fl. A. gl. 408 (1762) nicht L. C. filiförmis Leers Fl. Herb. 204 (1775), wohl sicher nicht L. C. montäna Lightf. Fl. Scot. II. 551 (1877). C. praecox Jacq. Fl. Austr. V. 23 (1778). Koch Syn. 2. 877. Nyman Consp. 773. Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 159. Rchb. Ic. Vill t. CCLXI. fig. (334, nicht Schreber. C. venia Chaix in ViU. PI. Dauph. II. 204 (1787.) C. refräcta R^TSHE Fl. Germ. II. 2. 451 (1793) vgl. A. II. a. 2. C. trachyäntha'^) Dorner in Heuffler 1) Wegen irgend welcher (kaum erklärbaren) Achnlichkeit mit der Nelke {yaQVOipvÄÄov). Etwa wegen der Farbe der männlichen Aehrchen ? 2) Von TQUXvg hart und äv&os Frucht. 124 Cyperaceae. Verh. ZBG. YIII. 219 (1858), vgl. Neilr. Diagn. 131. C. anömala^) Janka Linnaea XXX. 609 (1859—60.) Die NomeDklatiir dieser Art ist besonders dadurch lange verwirrt worden und nocli heute keine einheitliche, dass Jacquin sie irrigerweise unter dem Schreber- schen Namen C. praecox abbildete (vgl. S. 33). Die Pflanze kann daher unter keinen Umständen C. praecox heissen, wie sie beispielsweise Eiehter noch neuer- dings nannte. Wie wir S. 83 auseinandergesetzt haben, muss der Sehr eher 'sehe Name für die dort beschriebene Art verbleiben. Leider muss auch der bekannteste Namen dieser Art C. verna weichen, da C. caryophyUea der zweifellos ältere ist. Die Pflanze ändert ziemlich stark ab. Ueber ihre Unterschiede von der ähn- lichen C. ericetorum , ' ra\i der sie oft verwechselt wird, vergleiche dieselbe. Die hauptsächlichsten Formen sind folgende : A. Deckblätter eiförmig, spitz, d. h. wenig zugespitzt, meist mehr oder weniger hautrandig. I. Pflanze bis 4 dm hoch oder höher. Stengel schlank. a. elätior. Blätter ziemlich lang, schlaflf. Weibliche Aehrchen meist länger als beim Typus. — So in schattigen Wäldern zerstreut. Bl. Mai (später als der Typus). — C. caryophyUea B. I. a. elatior A. u. G. Syn. IL 2. 124 (1902). C. umbrosa Koch Syn. ed. 2. 877 (1844) nicht Host. C. praecox ß. elatior Bogenhard Taschenb. FJ. Jen. 378 (1850) vgl. Appel DBM. X. 194 (1892). C. praecox a. magna und C. Pseiido-praecox Schur Enum. pl. Transs. 716 (1866). C. verna var. umbrosa Waisbecker OBZ. XLVII (1897) 429. — Hinzugehören 2. longijrons {C. praecox \ar. longifrons Waisbecker u. Kükenthal Mitth. Thür. BV. X [1897] 37 ÖBZ. XLVH [1897] 429). Blätter lang, steif und gekielt. — An massig feuchten, sonnigen Orten. 3. hixii rians {C. pracc. var. Inxtirians Kükenthal Mitth. Thür. BV. X. 37 [1897]. Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897] 429). Blätter länger als die meist nur 1 — 1,5 dm langen Stengel. b. decipiens. Dichtrasenbildend, mit wenigen, kurzen Ausläufern. Grundachse dicht mit dunkelbraunen, faserigen Scheidenresten besetzt. Stengel 3,5 — 4,5 dm hoch. Blätter sehr lang, mitunter länger als die Stengel. Tragblätter am Grunde scheidenartig. Schläuche kurz geschnäbelt. Bisher nur im westlichen Ungarn: Waldschläge bei Güns (Waisbecker). C. caryopliyUea A. I. 1). decipiens A. u. G. Syn. II. 2. 124 (1902). G. decipiens (C. verna X polyrrhisa) Wais- becker ÖBZ. XLVII (1897) 5 vgl. indessen 431. Scheint nach der Beschreibung eine in der Tracht der C. umbrosa sich nähernde beachtenswerthe Form. (Verbreitung der Rasse: Niu- im Gebiete.) \^\ II. Pflanze kaum bis 3 dm lang. Stengel starr. a. Aehrchen mehr oder weniger entfernt. 1. Achse des Blüthenstandes gerade oder nur schwach hin- und hergebogen. a. Weibliche Aehrchen dichtblüthig. 1. typica. PHanze 1 bis gegen 3 dm hoch. Aehrchen länglich bis cylindrisch. — Die bei weitem häufigste Form. — C. caryophyUea 1) ävofiog gesetzlos, unregelmässig. Caiex. 125 A. II. a. 1. a. 1. lypica A. u. G. Syn. II. 2. 124 (1902). — Einen 1. monostachy a {monoslachys Schur Enuiii. pl. Transs.7l6 [1866]) und zwar sowohl ina-scttla als androgyna beschreiht S chu r a. a. O. — C. sicyoearpa i) (Leb. Obs. pl. 1. Manche 1848. 18. Nyman Consp. Suppl. 322) ist eine Pflanze mit durch Gallenbildung ver- änderten Schläuchen. — Hierher gehören eine Reihe von ünter- abarten : ß. ca espitiförmis (C. vema var. caespitiformis "Waisbecker ÖBZ. XLIII [1893] 281. XLVII [1897] 429) Ausläufer kurz. Stengel dicht stehend, daher die Pflanze ziemlich dicht rasen- bildend. — Selten. y. fissa (C. vei-na var. tissa Kükenthal Mitth. Thür. BV. X [1897]. Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897] 429). Grundachse an der Spitze mit einem dichten Schopf faseriger Scheidenreste besetzt. — An trocknen Orten. §§ SU hpolyrrh iz a (C praecox var. siibpolyrrhiza Kükenthal Mitth. Thür. BV. X. 37 [1897]. Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897] 429). Weibliche Aehrchen eiförmig. Männliches Aehrchen keulen- förmig. — Selten. §§§ ped uncit lala (C vema y. pedunculata Beck Fl. N.Oesterr. 138 [1890]. Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897] 429). Weibliche Aehrchen lang gestielt, ihr Stiel länger als das Aehrchen. ** l oiKj ibractedla { C. venia ß. longebracteata Beck Fl. X.Oesterr. 138 [1890]. Waisl)ecker ÖBZ. XLVII [1897] 430). Tragblätter laubartig, sehr verlängert. *** long ivagindta (C. praecox var. longevaginata Kükenthal Mitth. Thür. BV. X [1897] 37). Tragblätter ziemlich lang scheiden- artig. — Zerstreut. ff palle'ncens (C. vema f. pallescens Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897J 430). Deckblätter blass, gelblich. — So in Wäldern. TT-f argyrdta {C. vema f. argyrata Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897] 430). Deckblätter weiss hautrandig. — Nicht selten. fffr chlordntha (C vema f. chlorantha Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897] 430). Deckblätter der weiblichen Aehrchen mit breitem, grünern Mittelstreifen, daher das Aehrchen grünlich erscheinend. — Sehr selten. 2. minor. Stengel meist nur 0,5 dm hoch. Scliläuche kleiner als beim Typus. — So auf liohen Gebirgen. — C. vema ö. minor Beck Fl. N.Oesterr. 139 (1890) Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897) 429. — Ob die ebenso grosse Form trockener Stellen der Ebene auch hierher? b. Weibliche Aciuchen sehr lockcrblüthig. laxiflora. Sehr selten. — C. vema xar. laxiflora Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897). . Achse des Blüthenstaudes oberhalb des untersten Aehrchcns mit einem rechtwinkligen oder stärkeren Knick. rcflexa. Weibliche Aehrclien meist etwas entfernt, meist kurz, öfter fast kugelig. — So an steinigen Abhängen der Alpen und Kar- paten, selten in der Ebene. Bl. April bis Juni. — C. carynphyllea A. IL a. 2. reflexa A. u. G. Syn. II. 2. 125 (1902). C. rejrdda Roth tent. Fl. Germ. IL 2. 451 (1793)? vgl. oben. Nyman Consp. 773. C. reßcxa Hoppe Riedgr. 65 (1826). Koch Svn. cd. 2.877. C. praecox var. reßexa Rchb. Ic. VIII. t. CCLXI fig. 635 "(1846). Schur Enum. PI. Transs. 717 (1866). C. vema f. reflexa Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897) 429. — Diese I)creits lange bekannte Form bedarf weiteren Studiums, da ilir 1) Von acy.vo^, alter Name für Gurke und xuQTiog Frucht. 126 Cyperaceae. systematischer Werth noch keineswegs klar gelegt ist. Wir glauben, dass sie vielleicht besser als Easse zu betrachten sein wird. b. Aehrchen dem männlichen sehr genähert. 1. glomeräta. Blüthenstand fast kopfartig. — Eine anscheinend im süd- östlichen Gebiete häufiger auftretende Abart, wohl nicht nur lusus. — C. caryophyllea A. II. b. 1. glomeräta A. u. G. Syn. II. 2. 126 (1902). C. verna var. glomeräta Waisbecker ÖBZ. XLII (1897) 4. 429. 2. globulif löra. Pflanze meist niedrig, Stengel etwa 2 bis 2,5 dm hoch. Blüthenstand mit 1 — 2 weiblichen, dem männ- lichen genäherten Aehrchen. Tragblätter am Grnnde nicht scheidenförniig, hantig. Weibliche Aehrchen klein, _. kugelig bis eiförmig. Ihre Deckblätter breiteiförmig, kaum merklich zugespitzt, dunkelbraun, mit kaum bemerkbarem Mittelstreifen. Schläuche dunkel, fast schwärzlich überlaufen. In Wäldern, bisher nur im westlichen Ungarn, im Eisen- bm'ger Comitat bei Güns (Waisbecker). C. caryophyUea A. II. b. 2. glohiiliflora A. n. G. Svn. II. 2. 126 (1902). C. verna var. gJobuHßora Waisheckev ÖBZ. XLVII (1897) 430. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) \^\ B. Deckblätter der weiblichen Blüthen lang und scharf zugespitzt. I. oxycärpai). Pflanze kräftig bis 4,5 dm hoch. Blätter schlaff, fast so lang als die Stengel. Wenigstens das untere Tragblatt scheidenartig. Unteres weibliches Aehrchen gestielt. Deckblätter der weiblichen Aehrchen (etwa 4 rum) lang und schmal, braun mit schwachem Mittelstreifen. Schläuche länglich-verkehrt-eiförmig, etwa 3 mm lang, allmählich in einen deutlichen Schnabel verschmälert. — In Wäldern in Ungarn (Wals be ck e r). — C. verna var. oxycarpa Waisbecker ÖBZ. XLVII (1897) 430. — Ob diese Form weitere Beachtung verdient oder nur etwas niissbildete Pflanzen darstellt, muss weitere Untersuchung ergeben. II. mollis. Gravigrün. Stengel schlank und starr, meist erheblich länger als die Blätter. Blätter meist ziemlich starr, seltener schlaff, meist denen von C. ericetorum auffällig ähnlich. Weibliche Aehr- chen auffällig locker, die einzelnen Blüthen meist wenigstens zur Fruchtzeit deutlich entfernt, das unterste Aehrchen fast stets gestielt. Schläuche grösser, dick spindelförmig, dunkel mit kürzerem Schnabel. An sonnigen Geröllhalden, auf Matten in den südlichen Alpen und Karpathen, von den westlichen Alpen bis Sieben- bürgen. Anscheinend eine süd-östliche Rasse, die am Südabhange der Alpen, im südöstlichen (Pannonischen) Florengebiete und im Mittelmeergebiete nicht selten (wohl die überwiegende Form) ist. C. caryophyUea B. II. moUis A. u. G. Syn. IL 2. 126 (1902). C. molUs Host Gram. Austr. I. 52 (1801). Koch Syn. ed. 2. 877. Schur Enum. pl. Transs. 717. 1) Von 6yyg scharf, spitz und yiagnog Frucht, wegen der geschnäbelten Schläuche. Carex. 127 Hierher gehört : b. angustifolia. Blätter sehr schmal (kaum über 2 mm breit) und schlaff. — So im Gebiete bisher nur in Siebenbürgen, im südlicheren Mittelmeer- gebiete anscheinend verbreitet. — C. caryophyllea B. II. angustifolia A.u G. Syn. II. 2. 127 (1902). Ein 1. basigy na (C. mollis a. rhizdgyna Schur Enum. pl. Transs. 717 [1866] ob 0. basildris Janka in Neilr. Nachtr. 35 [1866]) in der Provinz Brandenburg: Lic'l>erose (Busch!) und in Siebenbürgen. — Einen 1. mit nur (bis zu 5) männlichen Aehrchen sammelte Busch in der Provinz Brandenburg : Lieberose ! (Verbreitung der Rasse : Mittelmeergebiet.) |^j Von Spielarten der Art sind zu erwähnen \. monostachy a androgyna (C. verna E. abndrmis Beck Fl. N.Oestcrr. 138 [1890]. Waisbecker ÖBZ.XEVIl [1897]j; 1. acrandra [C. vcrna f. acroandra VVaisbecker a. a. O. [1897]); 1. ylomerata (vgl. auch die Abart); 1. basigy na {C. verna f. ^j/no'6asis Spenn. nach Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897] 430). (Verbreitu]ig der Art: Fast ganz Europa, ausser den arktisclien und der westlichen und südlichen Iberischen Halbinsel; Kleinasien; Kau- kasus; Sibirien bis Dahurien und Kamtschatka; Nord- America.) 542 X 549. C. nitida X caryophyllea s. S. 129. 543 X 549. C. püiiHfera X caryophyJJea s. S. 129. 548 X 549. C. ericetornm X caryophyllea s, 8. 128. 549 X 550. C. caryophyllea X umbrosa s. S. 128. 550. (8().) C. umbrosa. %. Der vorigen Art sehr ähnlich, von ihr Jiauptsächlich durch folgendes verschieden : Dicht ras en förmi g, die Grundachse dicht mit den scliwärzlichen , faserigen Resten abge- storbener Blätter besetzt (dadurcli an die von C paradoxa erinnernd.) Blätter mit meist wenigstens zuletzt stark verlängerter, schmallinea- lischer, ziemlich plötzlich zugespitzter, am Rande scharf rauher Spreite, die gleichfalls schärfer rauhen Stengel oft weit (bis zur mehr- fachen Länge) überragend (falls nicht auch die letzteren [bis über 4 dm] verlängert sind.) Deckl)lätter meist heller und röthlicher. Schläu(;he etwa 2,5 mm lang, nach dem Grunde allmählich verschmälert, an der Spitze pl(')tzlich zugespitzt. Frucht eiförmig, tlreikantig, weisslicli-gelblich. An feuchten grasigen Stellen in Wäldern im südlichen und mittleren Gebiete bis zur Grenze des Flachlandes zerstreut bis häufig, im Fachlande nur in Schlesien, Posen und Polen. In den Gebirgen anscheinend sehr wenig ansteigend (vgl. Beck Fl. Herrnst. 1()4. Fiek Fl. Schles. 488). Bl. April, Mai. C. umbrosa Host Gram. Austr. I. 52. t. 69 (ISOl). Nvman Consp. 773. Suppl. 322. Rchb. Ic. VIII t. CCLXHI. fig. * 639. C. longifölia Host Gram. Austr. IV. 48. t. 85 (1809). Schur" Enum. pl. Trans?;. 710. C. praecox ß. procerior Gaud. Agrost. Helv. IL 131 (1811). C. poUirrhiza^) Wallr. Sched. crit. 492 (1822). Koch Syn. ed. 2. 877. Richter PI. Eur. L 259. Appel DBM. X. 192. 1) Von 710 Ävg viel und ^i^a Wurzel. 128 Cyperaceae. C. polyrrhha a. fibrösa Schur Sert. nach Enum. pl. Tranes. 710 (1866.) Gewiss eine gute Art, die durch den dicht rasenförmigen Wuchs die langen scharf rauhen Blätter etc. sehr gut eharakterisirt ist. Einen 1. hasigyna (als var. gyndbasis) beschreibt Murr OBZ. XXXYIII (1888) 239. (Frankreich; Mittleres Russland; Nord-Italien; nördliche Balkan- halbinsel). "^ 547. X Ö20. C. montana X unibrosa s. S. 129. 549. X 550. C. caryophyUea X nmhrosa #. unten. Bastarde. B. II. a. 2. h. 1. ß. §§. **. tf. 549. X 550. (87.) C. caryoplijilea X umbrösa. %. Bei der grossen Aehnlichkeit der Erzeuger oft schwer zu deuten. Meist der C. caryo- philUea ähnlicher aber durch dichter rasenförmigen Wuchs, kurze Ausläufer und stärker rauhe, verlänoerte Blätter verschieden. Früchte meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern, wolil öfter übersehen. Weimar; Ettersberg (Haussknecht); Liegnitz: Verlorenes Wasser bei Fanten (Figert). C. caryophyUea X unibrosa A. u. G. Syn. IL 128 (1902). C. verna X umbrösa Focke Pflanzenmischl. 407 (1881). C. decipiens Waisbecker ÖBZ. XLVII. (1897) 5 vgl. indessen 431 (als var. von terna) s. S. 124. C. interjecta [C. verna X polyrrhiza) Wais- becker a. a. O. 431 (1897). f*] B. II. a. 2. h. 1. ß. §§. **. 548. X 549. (88.) C. ericetörum X caryophyUea. Sj.. Bei der Aehnlichkeit der Erzeuger schwer kenntlich. Der Einfluss der C. ericetörum ist durch die starren, oft gebogenen Blätter und die seit- lich am Rande deutlich zerschlitzten Deckblätter zu bemerken. C. caryo- phyUea verräth sich durch die fast stets z. Th. spitzen Deckblätter und die rothbraune Farbe des etwas keulenförmigen, männlichen Aehrchens. Mit den Erzeugern bisher nur in Ostpreussen. C. ericetörum X caryophyUea A. u. G. Syn. II. 2. 128 (1902). C. ericetörum X verna Sanio Bot. Centr. Bl. VI. 443 (1881). C Sa- niönis'^) {ericetörum X praecox) Richter PI. Eur. I. 170 (1890). B. II. a. 2. h. 1. ß. §§. 547. X 548. C. montäna X ericetornm? Für diese Combination hielt Ei tzb erger (V. Nat. Oesterr. ob Enns XX) eine bei Linz gesammelte Pflanze. 1) S. II. S. 191 Fussn. 2. Carex. 129 . B. IL a. 2. b. 1. ß. §§. 547. X 550. (89.) C. montäna X umbrösa. %. Der C. mon- tana ähnlich. Grundachse mit dunklen, schwärzlichen Fasern besetzt. Blätter mit ziemlich starrer, breiterer, beson- ders oberwärts scharf rauher Spreite, einige unteren mitunter scharf rauh, die Stengel überragend. Tragblätter kurzscheidig mit kurzer Laubspitze. Weibliche Aehrchen oval , selten kurz cylindrisch , ihre Deckblätter spitz oder stachelspitzig, dunkelrothbraun, meist hautrandig. Schläuche kleiner. Männliches Aehrchen c ylindrisch-keulenförmig. Früchte felilschlagend. Mit den Erzeugern, selten. Bisher Thüringen: Weimar; Etters- berg (H a u s s k n e c h t ). Schweiz : Zof ingen (A p p e 1). Westliches Ungarn : Waldschläge bei Güns (Waisbecker). C. montana X nmhrosa {C. Vimariensis^) Hausskn. Mitth. Skur. BV. VI. 34 (1888). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 158. C. pseudopolyrrhiza Waisbecker OBZ. XLIII (1893) 281. C. montana X twibrosa ebend. 97 (1893). C. longifoUa X montana Appel Ber. Schw. BG. 1892. 9G. f*| B. II. a. 2. h. 1. ß. 543. X 549. (90.) C. pilulifera X caryoplijllea. %. Grund- achse kurz kriechend. Stengel meist zuletzt länger als die schlaffen Blätter. Unterstes Tragblatt laubartig, so lang oder kürzer als seine Aehrchen, am etwas scheiden artigen Grunde deutlich trockenhäutig. Deckblätter etwas stachelspitzig, braun, die männlichen deutlich röthlicher, mit deutlichem Hautrande. Schläuche fehlschlagend. Mit den Erzeugern, bisher nur Pommern: Polzin, Kiefernwald bei Kauden (A. R. Paul!) f*] C. pilulifera X carifopliyllea {Paulii^) A. u. G. Svn. IL 2. (1902). B. IL a. 2. h. 2. 542. X 549. (91.) C. nilida X caryophyllea. Tj.. Grundachse kriechend, ausläufertreil)end. Unterstes Tragblatt kurz scheide n - artig, mit einem mitunter entfernten, mit dem Stiel hervor- tretenden weiblichen Aehrchen. Schläuche eiförmig-rundlich, mit kurzem, nicht berandeten Schnabel. Deckblätter breit-lanzettlich, plötzlich kurz zugespitzt, stumpf lieh, mit unter der Spitze endigendem, grünem Mittelstreifen. 1) .\us Weimar ä) Nacli A. R. Paul . * 2. Fehr. 1865 ilärkisch P'riedlaiul, Lehrer am Friedrich- Wilhelm-Realgyuinasium iu Stettin, früher in Coeslin, wo er vielfach mit F. A. Doms botanisirte. Um die Pommersche Flora sehr verdient. Die Verf. der Synopsis verdanken ihm, besonders für ihre Nordostdeutscbe Flora, zahlreiche werth- volle Notizen. Ascherson u. Graebner, Synopsis. II. 2. 9 130 Cyperaceae. Bisher nur in Tirol: Guntschnaberg bei Bozen (F. S auter). C. nitida X carijoplußlea (C. F erdin an di Sauteri^}) A.u.G. Syn. 11. 2. 130 (1902). ^ C nitida X verna F. Sauter ÖBZ. XLIX (1899) 353. m 2 2. Seitenährchen , wenigstens die unteren deutlich gestielt (bei C. Immilis) ist der Stiel und öfter das ganze Aehrchen in das scheidenförmige Tragblatt eingeschlossen. ö a. Tragblätter, wenigstens die unteren, laubartig. Schläuche kahl (bei C. glauca schwach, rauh). Scheiden ohne Faser- netz, bei C. glanca und C. hispida, zuweilen eine +_ schwache Andeutung desselben. § § Stengel nur unterwärts beblättert. * * Grundachse kriechend, ausläufertreibend, •f T Blüthen Stengel am Grunde nur Niederblätter ohne Blattfläche, darüber einige Laubblätter trasfend, welche kürzer als die der nichtblühenden Triebe sind. A* A*. Limösae (Fries Summa veg. 71 [1846]. Nyman Consp. 775). Traglätter nicht oder sehr km-z scheidenartig. Schläuche linsenförmig zusammen- gedrückt. Ausser unseren Arten in Europa noch C. rari- l^ flöra {8m. Engl. bot. t. 2516 ;;i8l4]. C. limosa y. ~rarY^6ra Wahlenb. Act. Holm. 1803. 162) und C. laxa (Wahlenb. Vet. Akad. Handl. Stockh. 1803. 156) im arktischen Gebiete. Gesammtart C. li m ö s a. \/ 551. (92.) C. limösa. %. Pflanze g.r a u g riln. Grundachse ziemlich dick, braun, meist mit den graubraunen Resten abgestorbener Schuppen besetzt. Stengel schlank und dünn, aufrecht, meist 2 — 4,5 dm hoch, scharfkantig, oberwärts rauh, kaum länger als die Blätter der nicht- blühenden Triebe. Blätter mit an der unteren braunen Scheide und s_ehr schmalen (in^istjiis wenig über 1 mai breiter), borstlich zu- sammengefalteter, allmählich zugespitzter, ziemlich scharf und fein rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 1 — 2, selten 3 weiblichen und 1 männ- lichem Aehrchen. Tragblätter meist kürzer als das Aehrchen, selten länger. Wei bliche Aehrc he n oval oder elliptisch bis kurz linealisch, meist 1,5 — 2cm lang, dicht und meist vielblüthig, sehr (meist etwa 2 — 3 cm) lang und dünn gestielt, fast stets nickend oder hängend, oft an der Spitze männlich. Ihre Deckblätter eiförmig, plötzlich oder allmählich in eine Stachelspitze zugespitzt, rothbraun mit grünem Mittel- streifen, selten schwarzbraun oder grün mit braunem Hautrande, so 1) Nach dem Entdecker Ferdinand .Sauter, * 14. Dec. 1835 Zell a. See, Dr. med., Statthaltereirath und Landessanilätsreferent in Innsbruck, früher Arzt in Steinach, Lienz und Bozen, üni die Flora besonders der Moose und Potentillen Tirols hochverdient. Carex. 13] lang oder kürzer ds die Schläuche. Schläuche ellipfisch, etwa 4 mm lang, mehrnervig, graugrün. Männliches Aehrchen dünn cylin- drisch, seine Deckblätter länglich, gestützt oder spitz, stachelspitzis^, meist rothbraun, mit hellem Mittelstreif und Hautrande. Früchte ver- kehrt-eiförmig, grünlich-gelb. Charakterpflanze der Heidemoore, fast stets zwischen Sphagnum meist sehr gesellig, oft grosse Strecken überziehend. Im nördlichen Ge- biete sehr zerstreut, stellenweise besonders in den Heidemoorgegeuden der Ostseeküste häufiger. In den Niederlanden selten (Heue k eis Schoolfl. 9.) Im Süden nur in Gebirgen, im Wallis zwischen 1200 bis 2100 m (Jaccard 371), dort in den Ebenen (z. B Ungarische Ebene) ganz fehlend. Bl. Mai, Juni, vereinzelt auch später, doch nicht in jedem Jahre gleich reich (oft sehr spärlich) blühend. C. Hmosa L. Spec. pl. ed. I. 977 (1753). Koch Syn. ed. 2. 875. Nyman Consp. 775. Suppl. 323. Richter PI. Eur. I. ißl. Rchb. Ic. VIII t. CCXXXVII. fig. 592. C. ehgans Willd. Prodr. 34 (1787). Eine der zierlichsten Pflanzen unserer Flora, wegen der zierlichen, üherhiingen- den Aehrchen zu Sträussen sehr beliebt. — Die unterirdischen Achsen erinnern an die von C. chouJorrhiza, sind aber dicker, gelbbraun, glänzend. Wie bei dieser letzteren entwickeln sich auch bei C limosa öfter Triebe aus den Achseln der Nieder- blätter von einjährigen Achsen. Nicht sehr veränderlich, benierkenswerth sind B. stans. Weibliche Aehrchen aufrecht. — So nicht selten mit dem Typus, selten allein. — C. limosa var. stans Bolle Verh. BV. Brand. VII (1865) 27 (1866). C. pauciflora. Pflanze niedrig, meist 1 — 1,5 dm hoch. W^eibliche Aehrchen wenig- (meist 6 — 10)blüthig, Deckblätter meist schwarzl)raun. — Selten als Abart, z. B. Bärwalde in der Neuniark (Schaede!) bei Reinerz (Chamisso!). — Armblüthige Standortsformen nicht selten. — C limosa b) paucißora Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 783 (1864). — Erinnert in der Tracht sehr an die oben erwähnte nordische C. rariflora, welche sich indessen durch flache Blätter, noch weniger ßlüthon und stumpfe Deckblätter unterscheidet. II. planifolia. Biälter flach oder rinnig, nicht borstlicli zusammengefaltet. — So bisher in den Alpen, Voge.sen und Sudeten. — C. liinosa var. planifoUa Kohts ÖBZ. XX (1870) 141. Richter PI. Eur. I. 161. (Island; England; Dänemark; Skandinavien; Frankreich; nr)rd- liches Italien; nördliche Balkangebirge; nördliches und mittlers Russ- land; nördliches Asien; Nord-America.) 551. X 552. C. limosa X Magellanica s. S. 132. i 552. (93.) C. Magdlanicti 1). %. Der Leitart .sehi- ähnlich, von ihr hauptsächlich durch folgendes verschieden: Grasgriui bis meergrün. Stengel dünn, öfter schlaff aufrecht. BlätteTlnit breiterer, bis 4 mm breiter, flacher, öfter etwas schlaffer, meist ganz schwach rauher Spreite. Blüthenstand öfter mit 3 weiblichen Aehrchen. Das untere Tragblatt stets länger als das Aehrchen, so lang oiler länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen kürzer, weniger blüthi":, meist nicht über 1 cm lang, ihre Deckblätter dunkler, kasttmienbraun, 1) Zuerst aus Süd-America beschrieben. 132 Cyperaceae. ohne deutlichen grünen Mittelstreifen. Schläuche grasgrün, un- devitlicher nervig. Früchte eiförmig, zugespitzt, grünlichbraun. Auf Heidemooren, fast nur im Hochgebirge, im Wallis 1600 bis 2200 m (Jaccard 371). Im Riesengebirge, in den Alpen und Kar- paten zerstreut, selten im niedrigeren Gebirge, so im Sächsischen Erz- gebirge, im Böhmer- und Bayrischen Wald. In der Ebene nur die Rasse in Ostpreussen. Bl. Mai, Juni, in Gebirgen meist erst Juli bis August. C. magelJanica Lam. Encvcl. III. 385 (1789). Böckeier Linnaea XLI. 164 (1877).. CArrigua Sm. in Hoppe Riedgr. 72 (1826). Koch Svn. ed. 2. 875. Nyman Consp. 775 Suppl. 323. Richter PI. Eur. 161. Rchb. Ic. VIII t. CCXXXVIII fig. 593. C. Umosa ß. irrigna Wahlbg. Vet. Akad. Handl. 1803. 162. (Nördliches und arktisches Europa; Nord- America; südliches Süd- America [Britton u. Brown 111. Fl. I. 313].) _*_ Aendert wenig ab. Benierkenswerth ist B. planitiei. Pflanze grösser, bis fast 5 dm hoch, meergrün. Blätter breit, schlaff. Aehrchen oft wenigblüthig. • Deckblätter breit, lang zugespitzt, wenigstens die unteren erheblich länger als die Schläuche, oft blasser. Schläuche meergrün, grösser als beim Typus, deutlich geflügelt-gekielt. In der Ebene Norddeutschlands in Ostpreussen bei Ragnit : Wisch will am Kupferhammer Teich (Hei den reich!). Bl. Juni, Juli. C. irrigua B. planitiei A. u. G. Syn. II. 2. 132 (1902). Die Pflanzen der deutschen und nordwestrussischen Ebene weichen in ihrer ganzen Tracht so von den nordischen und deutschen Gebirgsfornien ab, dass ihre Zugehörigkeit zur Art nicht so ohne Weiteres klar wird. Als Rasse werden sie wenigstens getrennt werden müssen. (Verbreitung der Rasse: Nordwestliches Russland.) \^ 551. X 552. C. Umosa X Magellanica s. unten. Bastard. B. II. a. 2. h. 2. a. §. *. f- A*. 551. X 552. (94.) C. limösa X Magellanica. %. Bei der Aehnlichkeit der Erzeuger schwer kenntlich und meist mit Sicherheit nur zwischen beiden erkennbar. Blätter flach oder locker zusammen- gefaltet. Weibliche Aehrchen ziemlich wenigblüthig, kurz cylindrisch oder elliptisch, meist aufrecht. Schläuche schwach nervig. Mit den Erzeugern sehr selten, aber wohl öfter übersehen, mit Sicherheit nur im Riesengebirge : Weisse Wiese bei der Wiesenbaude (Figert.) C. Umosa X Magellanica A. u. G. Syn. II. 2. 132 (1902). C. irrigua X Umosa Figert DBM. XVIII. 11 (1900). \^\ Carex. 13.^ B*. Pilosae (A. u. G. Syn. II. 2. 133 [19Uü|). Tra. eriunern in der Tracht an C. hordeistichos. (Verbreitung der Unterart: Atlantische Küsten von Portugal bis Nord-Frankreich). "^ (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa; Orient; Sibirien; Nord- Africa; Nord-Amerika eingebürgert; Süd-America ?) 535. X 554. C. Goodenoughii y, gJauca X ^ _ F h 1 • 544. X <">-"^4. C. tomentosa X qJauca? \ '^' A i i t r.-C-',/-^ / k/ 7 CoJohostomae. 54 (. X oo4. C. montaua X glauca ' 554. X 555. C. gJauca X hisjnda s. S. 141. 140 Cyi^eraceae. 554. X öö6. C. glauca X panicea s. S. 144. 554. X t>02. C. glauca X acutiformis s. am Ende der Gattung. 555. (97.) C. liispida. 2j-. Grundachse kräftig, dick, dunkel- scliwarzbraun mit den braunen fa.'?erigen Schuppenresten besetzt. Stengel starr, aufrecht oder etwas bogig aufsteigend, meist 0,4 — 1,5 m hoch, ziemlich .scharf dreikantig. Blätter mit derber, an den äusseren schwarzbrauner, an den inneren rothbrauner bis rother, oft mehr oder weniger netzfaseriger Scheide und starrer, dicker verlängerter, rinniger, bis etwa 1 cm breiter, meist wenigstens oberwärts scharf rauher (in der Consistenz etc. lebhaft an die von Cladium uiarisciis er- innernder) Spreite. Blüthenstand aufrecht, mit 2 — 5 weiblichen und 1 — 4 männlichen Aehrchen. Unterstes Tagblatt kaum oder mitunter bis eiwa 1 cm lang scheidenartig, meist den Blüthenstand erheblich überragend und auch das nächste oder die nächsten oberen oft länger oder so lang als der Blüthenstand. ^V eibliche Aehrchen meist lang und d i c k - c y 1 i n d r i s c h (das unterste mitunter bis über 1 dm lang), meist etwa 7 — 8mm dick, dicht und vielblüthig, auf- recht, meist alle sitzend oder das unterste ganz kurz (selten bei Spiel- arten lang) gestielt, ihre Deckblätter verkehrt-eiförmig, röth- lichbraun, häutig, mit derbem, grünlichem oder bleichem, als starre, scharf rauhe Spitze über dem häutigen Theil des Deck- blattes hervorspringendem Mittelstreifen, etwas länger als die Schläuche. Schläuche breit-eiförmig bis verkehrt-eiförmig, etwa 4 mm lang, flach gedrückt mit rauhem, flügelartigem Rande, in tler etwas ausgerandeten Spitze kaum geschnäbelt, nervenlos. Männ- liche Aehrchen, besonders das endständige schlank -cylindrisch, ihre Deckblätter häutig, dunkelröthlichbraun mit hellerer bis bleicher Mitte und derberer mehr oder weniger die stumpfe oder gezähnelte Spitze überragendem bleichem Mittelstreifen. Früchte klein, kaum 2 cm lang, verkehrt-eiförmig, dreikantig, dunkelbraun mit helleren Kanten. Au Bächen, in Sümpfen, am Meeresufer, auf Schlamm, gern auf Salzboden, nur im Mittelmeergebiete. Im Gebiete nur an der Küste des ]\Iittelmeeres, zwar an der Französischen und Italienischen Riviera von Toulon iSt. Lager 776), ostwärts nicht selten (vgl. auch Ardoino 403, Kneucker Gar. exs. 87!) Bl. Mai, Juni. C. Uspida Willd. in Schkuhr Riedgr. I. 63 (1801). Spec. pl. IV. 302 (1805). Xvman Consp. 774. Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 160. C. echinäta Desf. Fl. Atl. I. 338 (1798). Boiss. Fl. Gr. V. 417 nicht Mun*. (1770). C Jongearistäta Biv. Stirp. rar. Desc. IV. 8. t. 2 (1816). C. provinciälis^) Degl. in Lois. Fl. Gall. II. 307. t. 31 (1828). C. laswchläena^) Kunth Euum. pl. II. 485 (1837). C. oUusangula Salzm. in Boott Illustr. Cärex IV. 206 (1867). 1) S. II. 1. S. 41 Fussu. 3. 2) VoQ Adotog dicht, behaart, wollig und ^ÄaTva Mautel, Decke. Carex. 141 Von dieser Art sind eini]L'e Spielarten nicht selten, besonders 1. acrandra tind 1. hypogyna, auch 1. basicjyna und 1. suhbasigyna sind mehrfach be- obachtet, ebenso 1. g lovierata {C. janciciUata Link in Schkuhr Riedgr. I. 119 [1801] nach Duval-Jouve br.) und 1. clad ostar.hy a. Von anderen Abänderungen sind erwähnenswerth eine Form mit verlängerten weiblichen Deckblättern (Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 15) und Pflanzen, die in einem Salzwasserteiche südlich vom Hymettus in Attika (Heldreichl) unter- getaucht wuchsen. Dieselben besitzen bis 8 mm breite dünne, zugespitzte schwach rauhe Blattsprciten und erinnern in der Tracht lebhaft an untergetauchte Formen des Scirpus lacustris. B. Soleirdliii) (C. Soleirolii Dub. Bot. Call. 471 [1828]. Ascherson ÖBZ, XXXV [1885] 355). Deckblätter gestutzt. — Selten. (Portugal; Süd-Frankreich; Spanien; Italien einschliessl. der Inseln; Griechenland ; Nord- Afrika). ~\ 554. X ÖÖ5. C. gJauca X hispida s. unten. B as tard. B. II. a. 2. h. 2. a. %. *. tt- A*. 554. X 555. (98.) C. g;laucH X liispida. 2].. Stengel ineist 4 — 7 dm hoch. Blätter ziemlicli (bis 7 mm) breit, starr. Weibliche Aehrchen dick-cyün drisch, ihre D e c k b 1 ä 1 1 e r meist mit deut- lich vorspringender Spitze. Schläuche flach gedrückt. Früchte meist fehlschlagend. Bisher nur am Fasse der südwestlichen Alpen: Cannes: Siagne; Ventimiglia (Burnat nach Christ Bull. SB. Belg. XXVII. 2. 166 (1888). C. (jlauca X liispida A. u. G. Syn. II. 2. 141 (1902). C. hispida X glauca serndata Christ Bull. SB. Belg. XXVII. 2. 166 (1888). H B*. Tragblätter kürzer als der Blüthenstengel , das unterste lang B* scheidenartig. Männliches Aehrchen einzeln. Gesammtart C. paiiicea (A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 159 [1898]). i 556. (99.) C. paiiicea. ^J.. Graugrün. Grundachse kräftig, oft an der Spitze ziemlich dick, dort meist dicht mit den braunen, selten weisslichen , zerfaserten Resten der abgestorbenen Scheiden besetzt. Stengel meist aufre(!ht, meist 1 — 3 dm hoch, glatt. Blätter mit an den unteren brauner Scheide und meist schmaler, meist nicht über 3—4, .selten bis 6 mm breiter, massig rauher, allmählich zugespitzter Spreite. Blüthenstand mit meist 2 (oder 1), oft ziemlich weit entfernten weib- lichen Aehrchen. Tragblätter meist starr aufrecht. Weibliche Aehr- chen oft Ituig gestielt, aufrecht, cylindrisch, meist nicht über 1) Nach Soleiroi, einem Corsischen Sammler und Botaniker, gab 1825 Exsiecateu unter dem Namen: Plantes de Corse heraus (Saccardo, La bot. in Jt. L 155). Gaudichaud nannte nach ihm eine Urticaceengattung. 142 Cyperaceae. 2 cm (bis über 3) lang, locker und wenigblüthig, der Stiel des untersten meist etwas über die Scheidenmündung hervorragend, der der obersten nicht, dieser oft sehr kiu-z, mitunter fast fehlend, ihre Deck- blätter eiförmig, spitzlich, dunkelpurpurbraun mit hellem oder grünem Mittelsti-eifeu, zuletzt kürzer als die Schläuche. Schläuche kuglig- ei form ig, sehr gross, bis über 4 mm laug, glatt, nervenlos, mit deut- lichem Schnabel, gelbgrün bis gelblich-braun. Männliches Aehrchen cylindrisch, meist starr aufrecht, seine Deckblätter länglich, stumpf oder spitzlich, heller als die der weiblichen mit hellbraunem bis bräunlich- gelbem Mittelstreifen, öfter weiss-hautrandig. Früchte locker im Schlauch, wenig über 2 mm lang, dreikantig, verkehrt-eiförmig, bräunlich-gelb. Auf feuchten Wiesen, an Sumj^frändern, auf Wiesen- und Heide- mooren meist sehr gesellig, oft weite Strecken überziehend. Bl. April, Mai, vereinzelt (selten in Menge) bis zum Herbst. C. panicea L. Spec. pl. ed. 1. 977 (1753). Koch Syn. ed. 2. 879. Nyman Consp. 775. Suppl. .822. Kichter PI. Eur. I. 159. Rchb. Ic. VIII t. CCXLV fig. 607. C. depauperüta Hörnern. Plantel. II. 829 (1806). C. mncronäta Less. Fl. Rochef. 515 (1835). Eine sehr charakteristische Art, die stets leicht kenntlich ist und meist nur verhältnissmässig geringfügige Abänderungen zeigt. A. Stengel über 1 dm hoch. I. Stiele der weiblichen Aehrchen nicht sehr lang, der Stiel des untersten nicht erheblich über die Scheidenmüudung hervorragend. a. Schläuche gross 1. typica. Männliches Aehrchen stets aufrecht, auch die Blüthenstands- achse zwischen den weiblichen Aehrchen nicht rechtwinklig gebogen. — Die bei weitem häufigste Form. — C panicea A. I. a. typica A. u. G. Syn. II. 2. 142 (1902). — Von Spielarten ist 1. basigyna (Waisbecker ÖBZ. XLVII [1897]. 5 rhizdgyna Rchb. Ic. VIII t. CCXLV fig. 607 [1846]. Schur Enuni. pl. Transs. 712) und 1. monostdchya mascula häufig. 2. refräcta. Männliches Aehi'chen rechtwinklig oder fast rechtwinklig zurückgebrochen. — Zerstreut. — C. panicea ß. rejracta Klinggr. Vers, topogr. Fl. Westpr. 90 (1880). C. panicea var. psei(doraginata Zabel Herb. — Von C. spar.^iflora durch die nicht aufgeblasene Scheide des untersten Tragblattes leicht zu unterscheiden. b. Schläuche halb so gross als beim Typus. microcarpai). — Selten. — C. panicea ß. microcarpa Sonder in Koch Syn. ed. 2. 897 (1844). II. Stiele der weiblichen Aehrchen sehr (bis über 5 cm) verlängert, der des untersten mehrmals länger als die Scheide des Tragblattcs. l oncj ipe dnnculata. Pflanze kräftig. Stengel und Blätter etwas schlaff, ziemlich saftig. — Au nassen Orten selten. — C. panicea A. II. longi- pedtmculaia A. u. G. Syn. II. 2. 142 (1902). B. Pflanze meist nur 0,5 dm hoch oder wenig höher. I. hiimilis. Pflanze ausser dem niedrigen Wuchs nicht vom Typus verschieden. — So an trockneren Orten in der Ebene, an drainirten Mooren. — C. panicea B. I. humilis A. u. G. Sj'n. II. 2. 142 (1902). — Eine unbedeutende Stand- crtsform, die nicht mit der folgenden Rasse verwechselt werden darf. IL tuniidula. Grundachse dei'b, an der Spitze meist ziemlich stiu'k verdickt. BUitter schmal, zur Blüthezeit kurz, borstlich aufrecht, 1) Von ftiy.QÖg klein und naQ^rög Frucht. Carex. 143 nachher meist mehr oder weniger stark verlängert, oft um das vielfache länger als der Stengel, dann mei.-^t niederliegend und oft zur Blüthezeit zwar abgestorben, aber vollkonnnen erhalten. Blüthen- stand mit ziemlich entfernten Aehrchen, das untere Tragblatt fein borstlich, kürzer als sein Aehrchen. Aehrchen dünn gestielt, kurz. Zwischen Geröll, in Felsritzen, auf Alpenwiesen wohl in den ganzen Alpen und Karpaten über 1000 m verbreitet, am häufigsten anscheinend in den Süd-Alpen (so um Engelberg G. A. Freund!). Bl. Mai — Juli und später. C. panicea var. iumidtda Anders, in Ledeb. Fl. Ross. IV. 290 (1853). C. effläta Laest. Herb, nach Ledeb. a. a. O. Erinnert in der Tracht lebhaft an kleine C. montana oder C. humilis im blühenden Zustande. (Verbreitung der Rasse : Bisher nur im Gebiete.) [^ (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa mit Ausnahme des südlichsten ; Vorderasien bis zum Kaukasus ; Sibirien ; Nord- America.) * 554. X 556. C. glanca X panicea s. S. 144. ^ 557. (100.) (\ vagiiiata. %. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr nur durch Folgendes verschieden: D uji^^kej^gr ün. Grundachse meist reich verzweigt, daher oft mehr oder weniger dicht rasenförmig. Blätter mit meist sehr starrer, derber, nicht sehr langer, fkcher, oft breiterer, stark nerviger, plötzlicher zugespitzter, auch an der Spitze meist nur schwach bis massig rauher Spreite. Blüthenstand mit 1 — 2 sehr entfernten weiblichen Aehrchen. Trag blatte r, besonders das des untersten weiblichen Aehrchens, mehr oder weniger weit scheiden- artig, mit kurzer, mei>t nicht über 2,5 cm langer, flacher oder gewölbter, oft ziemlich (bis über 3 mm) breiter Spreite. Weibliche Aehrchen alle deutlich gestielt, mit meist noch lockerer gestellten Blüthen, ihre Deckblätter heller, lebhaft roth braun. Schläuche etwas kleiner, eiförmig, mehr oder weniger deutlich nervig (wenigstens mit einem deutlichen Mittelnerven), grün bis bräiuilich grün, ^fän nliches Aehr- chen meist sehr lang gestielt, während der Blüthezeit rechtwinklig zu- rückgebrochen. Früchte klein, dreikantig, schwärzlich mit gelbgrünen Kanten. Auf Wiesen, an grasigen Abhängen, seltener in grasigen Wäldern. In der Norddeutschen Ebene in Mecklenburg: zwischen Warnemünde und Markgrafenheide (E. H. L. Krause, Arch. Fr. Naturw. Meckl. XL. 9. Meckl. Fl. 42). In Ostpreussen Kr. Orteisburg: Fried rii-hsfeUler Forst, mehrfach (Abromeit Sehr. PÖG. Königsb. XXVII. 51, 55), Kr. Pillkallen: Uszballer Forst, Belauf Werszmeningken unter Birken (G rütter! Sehr. PÖG. Königsb. XXXIV), in den Kreisen Heydekrug und Ragnit (Abromeit br.). Kr. Memel zerstreut (Knoblauch Sehr, PÖG. Königsb. XXVII. 71). Im Harz auf dem Brocken zerstreut!! In den Sudeten vom Riesengebirge!! bis zum Mährischen Gesenke!! 144 Cvperaceac. zerstreut. In den Alpen nur in den Kärntener Alpen: Reichenau (Pacher) und selten in der Schweiz in den Kantonen Graubünden, Engadin und im Berner Oberland (Schinz u. Keller Fl. Schw. 81). Ungarn? Bl. Juni, Juli, auf dem Gebirge bis August. C. vaginata Tausch Flora IV (1821) 557. Koch Syn. ed. 2, 879. Nyman Consp. 775 Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 159. Rchb. Ic. VIII. t CCXLVI fig. 609. C. jjhaeostächya Sni. Engl. bot. IV. 99 (1828). C. scötica Spreng. Syst. III. 819 (1828). C. siidetica Presl nach Rchb. Fl. Germ. exe. 63 (1830). C. tetanica Rchb. a. a. 0. (1830). C. curvirostra Hartm. Handb. 3 ed. 121 (1838). C. spa,r- l^ sißm-a Steud. Nom. ed. 2. I. 296. (1840). Fries Mant. 3. 137 "(1842). A.\i. G. Fl. Xordostd. Flachl. 160. Eine sehr kritische Pflanze, die bei schlechtem Erhaltungszustand im Herbarium nicht immer mit Sicherheit von der vorigen unterschieden werden kann, aber doch sicher eine gute Art darstellt. Im Freien an der dunkelgrünen Farbe, an den lockerblüthigen weibliehen Aehrchen, ihren aufgetriebenen Tragblättern und lebhaft gefärbten Deckblättern sehr auffällig. — Besonders kritisch sind die uns vorliegenden Exemplare der Norddeutschen und Russischen Ebene. B. Gruetterii). Pflanze (bis 5 dm) hoch, Stengel ziemlich schlaff und dünn, die längsten Stengel unter dem Blüthenstande etwas rauh. Blätter mit meist mehr oder weniger verlängerter, schlatTer, stärker rauher Spreite. Blüthen- stand sehr locker. Männliches Aehrchen auch in der Blüthe meist aufrecht. — So in Wäldern und auf Waldwiesen , bisher in Ostpreussen und in den Ostseeprovinzen. — C. vaginata B. Gructteri A. u. G. Syn. II. 2 (1902). — Diese Form neigt in ihrer Tracht und in einigen Merkmalen auffällig der vorigen Art zu, muss aber ihre Stellung hier behalten wegen der weitscheidigen Tragblätter und den lockeren, weiblichen Aehrchen. Vielleicht besser als Rasse zu betrachten. (Nördliches bis arktisches Europa; Frankreich; Sibirien.) _*_ B a s t a r d. B. II. a. 2. b. 2. a. §. *. tf. B*. 554. X 556. (101). C. glauca x paiiicea. fj. Durch die ziem- lich dichtblüthigen weiblichen Aehrchen an C. glauca, das langschei- dige untere Tragblatt und die etwas aufgeblasenen Schläuche an C. panicea erinnernd. Männliches Aehrchen einzeln. Früchte fehlschlagend. Bisher nur in der Schweiz bei Einsiedeln (Du toi t). C. glauca x panicea A. u. G. Syn. II. 2. 144 (1902). C. pani- cea X glauca Dutoit in Gremli Neue Beitr. III. 35 (1883). \^\ A* A* Pallescenf.es (Fries Summa veg. 71 [1846]. Nyman Consp. 774 z. T. Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 784 [1864]). Laubblätter behaart. Aehrchen genähert, das unterste nie ffiiindständig:. 1) Nach Max Eugen Heinrich Grütter, * 30. März 1865 in Thorn, umge- kommen im Streit mit fanatisirten Polnischen Arbeitern 31. März 1897 auf der Fahrt von Schwetz nach Terespol, Lehrer in Luschkowko (Kr. Schwetz), einem um die Flora West- und Ostpreussens, Melche er für den Preussischen Botanischen Verein 11 mal bereiste, hochverdienten Beobachter. Ueber seine Arbeiten vgl. die Schriften der POG. Königsberg. Carex. 145 ** Pflanze rasenförmig, keine Ausläufer treibend. *^' f Männliche Aehrchen viel- und dichtblüthig. f A* Pallescentes (FriesSumma veg. 71 1 1846]) s.S. 144. A* Nur unsere Art. K 558. (102). C. ^allesceiis. %. Hellgelbgrün. Grundachse ziemlich dünn. Stengel meist starr aufrecht, meist 2 — 4, seltener bis über 5 dm hoch, scharf dreikantig, oberwärts rauh, länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren hell- oder dunkel- bis fast rothbrauner Sehende und flacher, schlaffer, massig schmaler (meist etwa 2 — 3 mm breiter), wie auch die Scheide wenigstens anfangs zerstreut behaarter, allmählich zugespitzter Spreite. Blüthenstand mit 2 — 3 genäherten oder etwas entfernteren weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt nicht oder kurz, selten bis über 0,5 cm lang, scheidenartig, meist den Blüthenstand überragend, wie die übrigen anfangs wellig, später fast stets glattw'erdend. Weib- liche Aehrchen kurz-c yliiidri seh, meist bis etwa 1,5 cm lang; massig (meist kaum bis 2 cm) lang gestielt, aufrecht oder nickend, ihre Deckblätter eiförmig, stachelspitzig, gelblichweiss mit grünem Mittel- streif, kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich-ellipsoi- disch, meist kaum 3 mm lang, etwas zusammengedrückt, glänzend, nervig, stumpf, ganz ohne Andeutung eines Schnabels, gelbgrün. Männ- liches Aehrchen schmal cylin drisch, keulenförmig, sein Stiel meist das obere weibliche Aehrchen nicht überragend, seine Deckblätter anfangs weisslich mit grünem INIittelstreif, später röthlich-gelb. Früchte eiförmig- dreikantig, gelbbraun. Auf fruchtbaren Wiesen, an feuchten AValdstellen zerstreut, durch das ganze Gebiet, stellenweise häufiger. In den Alpen bis 2200 m aufsteigend (Jaccard 368), auf den Nordseeinseln fehlend. Bl. Mai, Juni, selten bis August. C. pallescens L. Spec. pl. ed. 1. 977 (1753). Koch, Syn. ed. 2. 880. Nyman Consp. 774. Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 160. Rehb. Ic. VIII. t. CCLL fig. 617. C. undulata Kze. Riedgr. Suppl. 23. (1840) vgl. Pfuhl Zeitseh. B. Abth. NV. Posen VIII (1901). Die wenig zahlreichen Formen gliedern sich etwa in folgender Reihe: A. Weibliche Aehrchen meist nicht über 1,5 cm lang. I. Blätter zerstreut behaart. a. eliitior. Pflanze bis über 5 dm hoch. Blätter meist sehr schlaft'. — So auf fruchtbaren Waldwiescn. — C. pallescens A. I. a. elatior A. u. G. Syn. II. 2. 145 (1903). b. typica. Pflanze 2 — 4 dm i>och. — Die bei weitem häufigste Form. — C. pallescens A. I. b. typt'ca A. u. G. Syn. II. 2. 145 (1903). — Eine grossfrüchtige Form, deren Schläuche über 3 mm lang sind, sammelte von Strampf f auf der Passhöhe der Bernina. — 2. eylindrica (Peterm. in O. Ktze. Taschcnfl. 19 [1867J). Aehrchen verlängert. — 3. pygviaea (Lackowitz Verh. BV. Brand. XLIV. 165 [1802]). Niedrig. — hacrdndra nicht selten. C. alpestris. Pflanze nicht oder doch nicht viel über 1 dm hoch. Stengel und Laubtriebe meist bogig aufstrebend , daher die Pflanze locker rasen- förmig. Deckblätter rothbraun berandet. Schläuche an der Spitze roth- Ascherson n. Graebner, Synopsis. II. 2. 10 146 Cyperaceac. Ijraun, — So auf hohen Gebirgen, bisher in den Alpen und Karpaten, Bl. Juli, August. — C. pallescens a. alpestris Schur Euum. pl. Transs. 744 (1866). C. Oedcri X pallescens Brügg. NG. Graub. XXIII, XXIV?? II. Blätter fast kahl. subgläbra. — Selten. — C. pallescens ß. subglabra Beck Fl. N.Oesterr. 140 (1890). Pfuhl B. Abth. NV. Posen VIII. 10 (1901). B. Weibliche Aehrchen 2 — 3 cm lang. leucäntha^). Pflanze kräftig, meist 3 — 4 dm hoch, ziemlich stark rauh. Stengel unterhalb des Blüthenstandes noch mit einem den Blüthenstand üben-agenden Laubblatte besetzt. Die blattlosen Scheiden am Grunde der Stengel und Triebe rothbraun bis pmpur- braun, zuletzt netzfaserig. Tragblätter am Grunde scheidenartig, quer- runzelig. Weibliche Aehrchen meist verlängert, cylindrisch, länger gestielt, ihre Deckblätter häutig mit grünem Mittelstreifen, plötz- lich lang zugespitzt, länger als die Schläuche. Schläuche kleiner, 2 oder wenig über 2 mm lang. Männliches Aehr- chen, kurz gestielt, weiss oder fast weiss. Früchte zugespitzt, dunkelgraubraun. Auf Waldwiesen in der Bergregion auf Glimmerboden bisher nur in Siebenbürgen (Schur Enum. 714) und im Böhmerwald: unweit des schwarzen Sees ! ! Sicher auch in den nördlichen Kar- paten. Bl. Juni — August. C. pallescens B. leucantha A. u. G. Syn. II. 2. 146 (1902). C. leucantha Schur Enum. pl. Transs. 714 (1866). C. pallescens var. leucostächya^) und C. undulata Schur a. a. O. (1866) wohl nicht Kunze. Eine auffällige Rasse, deren Verbreitung weiter festzustellen ist. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) j^ (Verbreitung der Art: Fast ganz Ein-opa ausser dem arktischen und dem südlichen Mittelmeergebiete, fehlt auf der Iberischen Halb- insel, in Sicilien und dem grössten Theile von Griechenland; ge- mässigtes Asien; Nord- America.) * B* W Halleriänae (A. u. G. Syn. IL 146 [1903]). Laub- blätter kahl. Unterstes (oder 2 untere) weibliches Aehrchen oft grundständig. Eine ausserordentlich kritische Gruppe, die auffällige Aehnlich- keit mit den Homocostachyae zeigt und auch thatsächlich z T. von vielen dazu gezogen wird. C. distachya , C. ambigua und C. illegi- iima gehören ihrer nur am Grunde weiblichen Aehrchen wegen streng- genommen zu dieser Gruppe. Da sie aber zweifellos in die Ver- wandtschaft der C. Halleriana gehören, die hier ihren Platz haben muss , haben wir sie hierhergebracht. Es kann das Vorhandensein von mehr oder weniger zahlreichen männlichen Blüthen an der Spitze der weiblichen Aehrchen in diesen Verwandtschaftskreisen nicht auf- fallen, da wie bei mehreren der vorhergehenden Arten bemerkt wurde, der 1. acrandra nicht selten mitunter sogar fast normal ist. J) Von AevKog weiss, schimmernd und ävd-og Blume. 2) Von ÄevKÖ£ und axäxvs Aehre. Carei. 147 In Europa ausser unseren Arten noch C. occdlta (Genn. Spec. e var. 22 [1866] als var. von C. Halleriana) in Sardinien und C. rorulenla? (Porta N. G. Bot. XIX. 321 [1887]) auf den Balearen. P Tragblatt des untersten (nicht des etwa vorhaiidenen grundständigen) Aehrchens nicht so lang oder doch kaum länger als der Blüthenstand. Blüthenstand stets deutlich aus mehreren Aehrchen bestehend. Gesammtart C. Halleriana. 559. (103.) C. Halleriana^). 2\.. Grundachse derb, meist reich verzweigt, mit den dunkeln bis fast schwarzen, ziemlich wenig zer- fasernden Resten der Schuppen und Scheiden besetzt. Stengel dünn, aufrecht oder etwas schlaff, meist etwa 1, selten erheblich über 2 (bis 3) dm lang, rauh. Blätter mit an den unteren brauner, fein netzfaseriger Scheide und schmaler, meist nicht über 2 mm breiter, starr aufrechter allmähhch zugespitzter, rauher Spreite. Blüthenstand fast stets mit einem grundständigen bis über 1 (selten bis fast 2) dm lang gestielten und meist 2 — 3 an der Spitze genäherten weiblichen und einem endständigen Aehrchen. Tragblatt des unteren (nicht des gnmd- ständigen) weiblichen Aehrchens nicht (oder doch nicht viel über) halb so lang als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen kiu-z, meist nicht über 7 mm lang (das grundständige ausgenommen), kurz gestielt oder sitzend, wenig (meist 2 — 5)blüthig, ihre Deckblätter breit eiförmig, stachelspitzig, häutig, rothbraun oder braun, mit heller gelblicher Mitte und grünem Mittelstreifen, mehr oder weniger breit weisshautrandig, kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich verkehrt eiförmig, fast gestielt, bis über 4 mm lang, dreikantig, ziemlich plötzlich in den kurzen Schnabel verschmälert, deutlich nervig, braim mit grünlicher bis grüner Spitze. Männliches Aehrchen lanzett- lich, dicht und vielblüthig; seine Deckblätter bleicher, häutig, stmnpf. Frucht scharf dreikantig, eiförmig, hellbraun l)is fast schwarz, selten grün. An Felsen, zwischen Geröll, an grasigen Abhängen, auf lichten Waldplätzen. In den westlichen, südlichen und östlichen Alpen zer- streut. Nördlich noch in Baden: An den Ruinen des Schlosses Istein (Doli Fl. Bad. III. 1358) und in der dortigen Gegend mehrfach! Die Angaben in Elsass und Lothringen bediu-fen der Bestätigung. Nach Südosten bis zum Küstenland (Freyn 455)1! Kroatien! Dalmatienü Bosnien! und Hercegovina ! verbreitet. Nördlich noch in Niederösterreich zerstreut (Beck Fl. N.Oesterr. 139). In Ungarn! hin und wieder, nörd- lich noch bei Budapest!! mehrfach (Neilreich 36 nur Süden), östlich bis zum Banat! Die Angaben in Siebenbürgen beziehen sich nach Simon kai (Enum. 552) auf folgende Art. Bl. April, Mai. C. Halleriana Asso Svn. 133 (1779). Nyman Consp. 772. Suppl. 322. Richter PI. Eur' I. 158. C. aJpestris All. Fl. Pedem. 1) S. I. S. 62 Fussn. 1. 10" 148 Cyperaceae. II. 270 (1785). C. gpiöbasis'^) Vill. PI. Dauph. II. 206 (1787). Koch Syn. ed. 2. 877. Rchb.'lc. VIII. t. CCLIX. fig. 630. C. rliiz- äntlia^) Gmel. Syst. 144 (1791). C. anumala Fall. Ind. Taur. (1795) nach Kunth Enum. pl. II. 479 (1837) nicht Boott oder Janka. C. ptychocärpa^) Link in Schrad. Journ. II. 309 (1799). Cdiversiflöra Host Gram. Aiistr. I. 53 (1801). Aendert in der Tracht ziemlich stark je nach dem Staudort ab. Auffällig ist eine Form dürrerer Orte mit nur einem grundständigen weiblichen und einem grundständigen, männlichen Aehrcheu. — Bemerkeuswerth ist B. Lerinensis 4).' Pflanze grösser. Deckblätter yerlängert, zugespitzt. — Selten. — C. Hallcriana rar. Lerinensis Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 14 (1885). (Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Kau- kasus, Vorder- Asien bis Fersien ; Nord-Africa; Nord- und Mittel- America.) 560. (104.) C. depressa. %, Der Leitart sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch folgendes verschieden: Blätter meist ziemlich starr, kürzer als der Stengel. Blüthen stand mit 1 — 2 grundständigen weib- lichen Aehrchen und an der Sj^itze mit 1—^3 entfernten oder genäherten weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Trag- blätter kurz scheidenartig, das untere kürzer, etwa so lang oder länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen eiförmig- länglich, meist nicht 1 cm lang, gestielt oder sitzend, ihi-e Deckblätter breit- verkehrt-eiförmig, spitz oder lang zugespitzt, braun mit grünem Mittelstreifen. Schläuche klein, kaum 2 mm lang, kürzer als die Deckblätter, kugelig-elliptisch, kurz gestielt, mit ganz kurzem, dickem Schnabel, dreiseitig, kurzhaarig, grünlich. Männ- liches Aehrchen sclilank nach dem Grunde verschmälert, bis 1,5 cm lang, seine Deckblätter länglich-lanzetthch, spitzlich, etwas stachelspitzig, einfarbig heller oder dunkler rothbraun oder mit gi-ünem Mittelstreifen, die unteren die Aehrchenachse umfassend. Früchte eiförmig -kugelig, bleich röthlich braun, an der Spitze unterhalb des Griffelrestes mit ver- dicktem Ringe. Auf grasigen Hängen, zwischen Felsen und Geröll, nur im Südwesten und Südosten des Gebietes. Bl. Juni, Juli. C. depressa Link in Schrad. Journ. IL 309 (1799). (Das Exemplar im Herbarium eine niedrige Form sonniger Standorte von Rasse A.) Boeckeler Flora XLL 2. 202 (1878). Richter PI. Eur. I. 158. Zerfällt in 2 Eassen: A. basiläris. Grundachse mitunter verlängert. Stengel meist ziemlich stark rauh. Blätter meist staiT, oft etwas bogig ge- krümmt. Blüthenstand oft mit 2 grundständigen, langgestielten, weiblichen Aehrchen. Die oberen Aehrchen meist entfernt. 1) Von yvvf^ AVcib und ßdaig Grund. 2) Von Qi^a Wurzel und äv&og Blume. 3) Von TTTV^ {nzvytj) Falte und y.uQTZög Frucht. 4) Lerin, Stadt in Spanien, Prov. Pamplona. Carex. 149 Unterstes Tragblatt meist länger als der Blüthenstand. Weibliehe Aehrcben kurz gestielt, ihre Deckblätter lang zugespitzt, mit lebhaft grünem Mittelstreifen und grüner Spitze, viel länger als die Schläuche. Deckblätter der männlichen Aehrchen ein- farbig rothbraun. So nur im südwestlichsten Gebiete. Cannes: Cap Croisette, Grasse ä St. Jean, La Roquette, Mentone (St. Lager 777). C. depressa A. hasilaris A. u. G. Syn. IL 2. 148 (1903). C. hasilaris Jord. Obs. pl. crit. IIL 246 (1846). Nyman Consp. 773. Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 157. (Verbreitung der Rasse: Iberische Halbinsel; westliches Italien ; Nordwest-Africa.) "J"] B. Transsilvänica'). In allen Theilen zierlicher und feiner. Stengel glatt oder fast glatt. Blätter oft schlaff. Blüthenstand meist nur mit 1, selten mit 2 grundständigen, langgestielten, zuletzt meist niederliegenden, weiblichen Aehrchen. Die oberen Aehrchen alle genähert. Unterstes Tragblatt kürzer oder doch meist nicht viel länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen meist kürzer und arm- (0 — 8) blüthig, meist fast sitzend, seltener länger gestielt, ihre Deckblätter ziemlich plötzlich zugespitzt, matter braun mit bleicher oder grünlicher Mitte, wenig länger als die Schläuche. Deckblätter der männlichen Aehrchen stumpf, bleich rothbraun. So nur in Siebenbürgen, Galizien und im Banat. C. depressa B. Transilvanica A. u. G. Syn. IL 2. 149 (1903). C. transsilvanica Schur Verh. Sieb. Ver. IL 67 (1851). Enum.pl. Transs. 552 (1866). Boiss. Fl. Or. V. 410. Es erscheint uns einigermaassen zweifelhaft, ob die Rassen hasilaris und Transsilvanica sich dauernd werden als solche scheiden lassen. Denn obwohl es nidit geleugnet werden iiann, dass die Tracht der östlichen Exemplare eine zierlicliere ist, siml docli die Merkmale zu unbestimmt. Selbst die Hauptmerk- male, die Rtuihheit des Stengels, die Stellung und Anheftung der Aehrchen und die Zuspitzung der Deckblätter lassen öfter im Stich. Besonders liegen uns von Piotrowski in Galizien gesammelte Exemplare vor, welclie trotz der zierlichen Tracht rauhe Stengel, 2 grundständige Aehrchen, bis fast 1 cm lang gestielte weibliche Aehrchen und ziemlich lang zugespitzte Deckblätter besitzen. (Verbreitung der Rasse : Nördliches Kleinasien.) \^\ (Verbreitung der Art: Iberische Halbinsel; Italien; Kleinasien, wohl weiter verbreitet.) \^\ II* Tragblatt des untersten (nicht des grundständigen) Aehr- ]1* chens den Blüthenstand weit überragend, bei C. anihigua sämmtliche Aehrchen fast grundständig, daher in der 1) In Siebenbürgen (Transsilvania) zuers^t unterschieden. 150 Cyperaceae. Achsel von Laubblättern. Aehrehen fast sämmtlich an der Sjjitze männlich, die unteren oder alle am Grunde weiblich. a* Deckblätter nicht scheidenartig. Gesammtart C. distächya. 561.(105.) C. distächya^). ^j.. Pflanze dicht rasenbildend. Stengel dünn, ziemlich schlaff aufrecht, bis bogig überhängend, meist 2 — 3 (bis 4) dm hoch,, nur ganz oben unter dem Blüthenstande schwach rauh, sonst glatt, nicht oder nur wenig länger als die Blätter. Blätter mit an den abgestorbenen dunkelbrauner, wenig zerfasernder, an den lebenden, bräunlich-gelber Scheide und sehr schmaler, meist nicht über 1,5 mm breiter, an den Rändern fein und scharf rauher, alhnählich in eine feine Spitze verschmälerter Spreite. Blüthen stand sehr locker, nur aus 1 — 3 Aehrehen bestehend, von denen die unteren klein, wenig- blütig (kaum bis 1 cm lang) etwas dicht, seltner dem endständigen gleichgestaltet und meist mehr oder weniger (bis über 3 cm) entfernt, das endständige ziemlich gross, bis über 2 cnl lang, locker. Trag- blätter laubig, den Blüthenstand weit überragend. Deck- blätter breit eiförmig, gelbbraunhäutig bis grünlich mit grünem Mittel- streifen und an den unteren des grossen Aehrchens mit die Schläuche bis um das Doppelte überragender laubiger Spitze. Schläuche ei- förmig, dreieckig mit 2 sehr stark vorspringenden Kanten, (mit dem kurzen Sehnabel) etwa 4 mm lang, jede der seitenständigen Flächen mit einem deutlichen Mittelnerven, die der Achse zugewandte rinnig vertiefte Fläche ohne Ner^'en, der aufgesetzte Schnabel kurz 2 spitzig. Frucht graubraun, 3 kantig. Auf steinigem Boden, auf Felsen, an Abhängen, auch in Wäldern der unteren Region im Mittelmeergebiet. Provence, Riviera, Süd-Istrien! nebst den Inseln. Dalmatienü Montenegro. Die Angabe auf den Hoch- gebirgen Kroatiens (Schlosser u. Vuk. Fl. Cr. 1185) sehr unwahr- scheinlich. Bl. Mai, Juni. C. distächya Desf. Fl. Atl. II. 336 t. 118 (1800) nicht Willd. C. LinMi^) Schkuhr Riedgr. II. 39 (1806). Nyman Consp. 783. 1) Von öl- zwei und ard/vg Aehre. 2) Nach Heinrich Friedrich Link, * 1767 Hildesheim f 1851 Berlin, wurde 1793 Professor der Naturgeschichte in Rostock. 1797 begleitete er den Grafen Ho f f mannsegg nach Portugal, wurde 1811 Professor der Chemie und Botanik in Breslau und 1815 Professor der Naturwissenschaften und Direktor des Botanischen Gartens in Berlin, als welcher er noch im liohen Alter 1833 Griechenland bereiste. Link war einer der bedeutendsten Pflanzenkenner seiner Zeit. Von seinen zahl- reichen Schriften sind besonders zu nennen : Florae Goettingensis specimen. Goet- tingae 1789. Bemerkungen auf einer Reise durch Frankreich, Spanien und vor- züglich Portugal 3 T. Kiel 1799 — 1804. Enumeratio plantarum horti regii botanici Berolinensis. Berolini 1821- — 1822. Hortus regius botanicus Berolinensis. Berolini 1827 — 1833. Handbuch zur Erkennung der nutzbarsten Gewächse. Berlin 1829 — 1833. Icones anatomico-botanicae ad illustranda elementa philosophiae bo- tanicae. I — IV. Berolini 1829 — 1842. Anatomia plantarum iconibus illustrata I — III. Carex. 151 8upi>l. 326. Richter PI. Eur. I. 153. C gynömane^) Bertol. Rar. pl. Lig. II. 43 (1806). Koch Syn. ed. 2. 864. Rchb. Ic. VIII t. CCLVIII fig. 629. C. tuherosa Degl. in Lois. Fl. Gall. II. 629 (1807). C. sarda^) Link Enum. II. 328 (1833). C. MuelJeri^) Steud. Syn. pl. glum. II. 204 (18.55). (Portugal; Mittelmeergebiet, ö.stlich bis Cilicien.) Hü 562. (106.) C. ambigua. Grundachse kurz kriechend. Stengel niedrig, meist nur etwa 0,5 — 1,2 dm lang, etwa halb so lang als die Blätter. Blüthenstand armblüthig, meist aus 2 — 3 nur je ein Aehrchen tragenden, scheinbar grundständigen, fadendünnen Aesten bestehend. Alle 2 — 3 Aehrchen lang gestielt, das endständige die beiden übrigen überragend, die seitenständigen in der Achsel von Laubblättern etwa 1,5 — 4 cm über dem Grunde des Stengels entspringend, mit dem unteren Ende ganz in der Blattscheide steckend. Aehrchen nur mit 2 — 8 weiblichen und 2 — 4 männlichen Blüthen, die Achse zwischen den weiblichen Blüten mit 2 deutlichen, häutigen, vorspringenden Flügeln versehen. Schläuche ziemlich plötzlich zugespitzt, in einen ganz kurzen, oft kaum sich absetzen- den Schnabel verschmälert. Frucht anscheinend etwas heller als bei der vorigen, unterhalb des Griffelsansatzes mit einem deutlich vorspringenden wulstigen Ringe. In Macchien und Garigues (s. S. 5 Fussn, 2) in der Provence: Aux Maures du Luc et de Cannet (St. Lager Cat. 777. Insel St. Mar- guerite [Duval- Jouve|). Cannes (Bicknell in Dörfler Herb. norm. No. 3592. Sched. XXXVI. 196). Bl. Mai, Juni. C. amhigua Link in Schrad. Journ. II. 1799. 308. Aschers. BZ. XXXIX (1871) 488. Nyman Consp. 783. Richter PI. Eur. L 158. C. vallesiaca Wahlbg. Vet. Akad. Handl. 1803. 155? C. ohjssi- ponensis Steud. Syn. glum. II. 204 (1855). C. oediposti/Ia^) Duv.- Jouve Bull. SB. France XVII. 257 (1870) blosser Name, Mem. Acad. sc. lettres Monp. Sect. Sc. VII. 431 t. XXI Beschreibung und Ab- bildung. Nyman Con.'^p. 773. Suppl. 322. Wir haben lange geschwankt , ob wir dieser Form den Rang einer Art er- theilen sollten, ihre Uebereinstimniuug mit C. distachya ist sehr gross. Beide Pflanzen sind bis auf gewisse Merkmale einander so ähnlich, dass sie leicht ver- wechselt werden können. Das beste Unterscheidungsmerkmal ist ausser der Gestalt des Blüthenstandes noch der kurze, oft fast ganz fehlende Schnabel der Schliiuchc. Berlin 1843 — 1847. Mit Friedrich Otto gab er u. a. heraus: Icones plantarum selectaruni horti .... Berolinensis. I — X Berolini 1820 — 1828. Icones plantarum rariarum horti .... Berolinensis I — YIII. Berolini 1828 — 1831. Unter letzterem Titel wurden dann 1841 — 1844 von den beiden Verfassern zusammen mit Friedrich Klotsch 2 weitere Bände Abbildungen herausgegeben. Sein Herbar befindet sich im Botanischen Museum zu Berlin. 1) Von yvv)'j Weib und ftatvofiai rasen, wegen der zahlreichen, weiblichen Aehrchen. ^) Sardus, der Sardinier. 3) S. II. 1. S. 184 Fussn. 2. 4) Von olödo) schwellen, novg Fuss und arvAog Griflel. 152 Cyperaccae. trotzdem auch dessen Länge bei G. distachya wechselt. Das Vorhandensein nur eines endständigen Aehrchens , an den scheinbar grundständigen Aesten , ist in den meisten Fällen eine auffällige Eigenthümlichkeit , aber wir sahen solche Blüthen- stände auch gelegentlich bei schwachen und in Folge Trockenheit der Standorte klein bleibenden Exemplaren der Leitart , nur dass hier die meist bei C. ambigtia vorhandenen grundständigen Aeste fehlen. Den wulstigen Ring sahen wir in genau derselben Ausbildung an Exemplaren von C- distachya , so z. B. an solchen aus Istrieu. (Languedoc ; Iberische Halbinsel ; Miuorca ; Marokko.) jlf] 1)* Deckblätter (besonders die der weiblichen Blüthen) die Aehfchenachse deutlich scheidenartig umfassend. 563. (107.) C. illegitima. 21.. Grundachse kriechend, zahlreiche an der Grundachse dicht nebeneinander entspringende, ziemlich starr aufrechte, oberwärts etwas rauhe, ziemlich dünne Stengel treibend, ihre Verzweigung der von C. chordorrhiza (vgl. S. 22) ähnlich, die im ersten Jalire blühenden Endsprosse der Grmidachse am Grunde mit nur ganz kurze (oft fast fehlende), an den oberen immer länger werdende Spreiten tragenden Scheiden besetzt, die im zweiten Jahre blühenden Seitensprossen am Grunde von vorjährigen Scheidenresten eingehüllt. Blätter mit an den unteren (abgestorbenen), schwarz- braimer, an den lebenden rother bis rothbrauner, wenig zerfaserter Scheide und ziemlich schmaler, meist kaum 3 mm breiter, ganz all- mählich zugespitzter, ziemlich stark rauher Spreite, meist länger oder so lang, seltner kürzer als der Stengel. Blüthenstand mit 1 — 2 lang- gestielten grundständigen Aehrchen und ausser dem endständigen mit 0 — 3 seitenständigeu, etwas entfernten Aehrchen. Die Aehrchen meist am Grunde mit 1 — 5 weiblichen, etwas entfernten und oberwärts mit mehr oder weniger zahkeichen, dicht gestellten, männlichen Blüthen. -Deckblätter roth braun mit grünem Mittelstreifen, schmal, weiss haut- randig, sehi- scharf zugespitzt, die der weiblichen Blüthe oft mit laub- artiger Spitze. Schläuche zur Biüthezeit fest in die scheidenartigen Trag- blätter eingeschlossen , später sehr gross , etwa 5 mm lang (dann das Deckblatt auseinanderdrängend) länglich- verkehrt -eiförmig, schwach nervig, fast ohne Schnabel gelbbraun bis braun, meist nur vereinzelt zm* Entwickelung gelangend. An grasigen Orten nur im Mittelmeergebiet. Im Gebiete nur in Dalmatien: auf den Inseln Lesina (Botteril). Bl. Mai, Juni. C. iUegitima Ces. in Friedrichsth. Reise 271 (1838). Nyman Consp. 783. Richter PI. Eur. I. 153. C. pharensis^) Vis. Fl. Dalm. in. 346 (1852). G. Naufrägn^) Höchst, u. Steud. in Steud. Syn. glum. II. 206 (1855). Eine sehr eigenthümliche Art, die durch die Gestalt der Deckblätter der weib- lichen Blüthen sehr leicht kenntlich ist. 1) Nach Pharos, dem antiken Namen von Lesina (slavisch Hvar). 2) Weil die Pflanze von W. Schimper (IL L S. 694 Fussn. 3) 1834 auf der Reise nach Aegypten und Wiest (IL 1. S. 242 Fussn. 1) auf der Insel Cepha- lonia, an deren Küste sie Schiffbruch erlitten hatten, gesammelt wurde. Carex. 153 (Griechenland; Insel Makronisi im Meerbusen von Smyma; Tunis; Algerien; Marokko.) j^ ** Capilläres (A. u. G. Syn. IL 2. 153 [1903]). Weib- liche und männliche Aehrchen sehr lockerblüthig. Nur unsere Art. t 564. (108.) C. ^ajjjjlaris. 2\. Pflanze sehr dicht rasenbildend, dunkelgrün. Stengel dünn, aufrecht, ganz glatt, meist nicht über 1, selten bis über 2 dm lang, oft in der Glitte mit einem den Stengel nicht überragendeji Blatte, erheblich länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren brauner Scheide und meist ziemlich starrer, schmaler, kaum über 2 mm breiter, allmählich zugespitzter rauher Spreite. Blüthen- stand meist mit 2 — 3 etwas entfernten weiblichen und einem endständigen männlichen Aehrchen. Tragblätter am Grunde ziemlich (bis über 1 cm) lang, scheidenartig mit den Blüthenstand nicht überragender Laubspitze. "Weibliche Aehrchen mit bis über 2 (bis 4) cm langen, faden- dünnen Stielen, tlaher mehr oder weniger nickend und das männliche Aehrchen meist überragend, meist bis 1,3 cm lang, sehr locker- blüthig, meist nicht über Sblüthig, ihre Deckblätter verkehrt-eiförmig, stumpf oder spitzlich, braun mit dunklerem ^Mittelstreifen und hellem, oberwärts breitem Hautrande, kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig- lanzettlich, allmählich zugespitzt, daher wie lang ge- schnäbelt erscheinend, auch am Grunde verschmälert, etwa 3 mm lang. Männliches Aehrchen meist kaum 1 cm lang, sehr schmal, meist nicht über Hblüthig, seine Deckblätter länglich- verkehrt-eiförmig, stumpf an der Spitze gezähnelt, bleich -braun -häutig. Frucht verkehrt -eiförmig, dreiseitig, fast schwarz. An quelligen Abhängen zwischen Geröll oder in Felsritzen an feuchten bis nassen Felsen, in der alpinen und Bergregion, selten in tieferen Lagen, meist zwischen 1500 und 2900 m (Jaccard 370). In der ganzen Alpenkette verbreitet, südöstlich bis Montenegro (Aschers. u.Kan. Cat. 15). In den Karpaten sehr zerstreut (Fax Grundz. Karp. 199) bis Siebenbürgen. Dort neuerdings nicht beobachtet (Simonkai 553). Das Vorkonunen im Bayerischen Walde sehr zweifelhaft. In den Sudeten im Riesengebirge (in der Kesselgrube, der kleinen Schneegnibe! im Teufels- gärtchenü und dessen Umgebung, unter dem Schneegraben! und am Kies- berg) und im Mährischen Gesenke: im Grossen Kessel! In der Ebene nur in Ostpreussen im Jurathale bei Hoch Szagmanten im Kr. Ragnit (Lettau!). Bl. Juni, Juli, in der Ebene Ende Mai. C. capilJaris L. Spec. pl. ed. 1. 977 (1753). Koch Syn. ed. 2. 880. Nvman Consp. 769. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 165. Rchb. Ic. VIII t. CCXLI fig. 600. C. pemMa Geners. El. u. 871 (1798). C. plena Clairv. Man." 292 (1811). Die von vielen Schriftstellorn nach dem Vorgange von Fries vertretene An- sicht, dass diese Art in die Verwandtschaft der C silvaüca resp. C. Mririosa gehört, vermögen wir nicht zu theilen. Die Vereinigung mit diesen Arten in eine Gruppe erscheint uns rein künstlich. 154 Cyperaceae. Ob hierher C. castanea Mielichh. Flora XXXII. 665 (1849). Aendert ziemlich wenig ab. Den Typus besehreibt Beck als a. typica (Fl. N.Oesterr. 144 [1890]). Bemerkenswerthe Abänderungen sind: B. minima. Pflanze meist nicht über 3 cm hoch. Blüthenstand oft die Blätter nicht überragend mit 2 scheinbar gegenständigen oder 3—4 fast doldig gestellten, aufrechten, meist 3 — 5blüthigen, weibliehen Aehrchen und einem in der schein- baren Dichotomie der Aehrchenstiele stehenden kurzen männlichen Aehrchen. Deckblätter oft bleich. Schläuche kaum über 2 mm lang, plötzlicher zugespitzt. — Auf Kalk. So bisher am Südabhange der Alpen und in Niederösterreich. — C. capillaris 6. minima Beck Fl. N.Oesterr. 144 (1890). C capillaria forma pygmaca Huter Exs. (1872). — Vielleicht eine Rasse. Ebenso die nicht im Gebiete beobachtete C major. Stengel sehr stark verlängert, bis über 3 dm hoch, starr auf- recht, in der Mitte mit einem langscheidigen, laubartigen Hochblatte. Aehr- chen sehr entfernt, das männliche Aehrchen nur vom obersten weibliehen (und auch von ihm meist nicht viel) überragt. Blätter schmal, starr aufrecht, blau- grün. — So bisher nur im nordischen Gebiete, in den Russischen Ostseeprovinzen und auf der Skandinavischen Halbinsel, dort anscheinend verbreitet. Bl. Juli, August. — C. capillaris var. major Fl. Dan. t. 2374 f. 3. Blytt Norges Flora 244 (1861). Ledebour beschreibt (Fl. Ross. IV. 295 [1853]) eine Abart mit fast eiförmigen männlichen Aehrchen und den Schläuchen an Länge gleichkommenden Deckblättern aus dem Altai. Von Spielarten sind 1. hasigyna (Beck Fl. N.Oesterr. 144 [1892]) und 1. cladostachy a (/?. ramigera Beck Fl. N.Oesterr. 144 [1892]) beobachtet. (Island; Faeröer; Britische Inseln; Skandinavische Halbinsel; nördliches und südwestliches Russland; Pyrenäen; Iberische Halbinsel; Kaukasus; Kleinasien; Sibirien bis Kamtschatka; Nord-America.) * §§ §§ Mäa-imae (Aschens. Fl. Prov. Brand. I. 784 [1864]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 160.) Stengel gleich- massig bis zur Aehre beblättert. Pflanze kahl. In Europa ausser unseren Arten nur die wohl kaum von ihr als Art zu trennende C. Welwitschii^) (Boiss. in Steud. Syn. glum. II. 230 [1855]) in Portugal. 565. (109.) C. pendula. 2j. Pflanze etwas graugrün, dicht- ras enförm ig mit kräftiger, dunkler Grundachse. Stengel steif auf- recht, meist 0,6 — 1,2 m hoch, scharf dreikantig, glatt, viel länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren , dunkelrother bis rothbrauner oder l)rauner, mitunter schwach netzfaseriger Scheide und (bis 2 cm) breiter, flacher, allmählich in die fast stechende Spitze verschmälerter, schwach oder oberwärts stark rauher, unterseits durch den JNIittelnerven gekielter, oberseits seitlich mit 2 vorspringenden Kielen versehener Spreite. Blüthenstand mit 4 — 6 etwas entfernten, weiblichen und einem (seltener noch einem zweiten unvollständigen) männlichen Aehrchen. Trag- blätter (besonders die unteren) lang (das unterste mitunter bis über 1 dm) scheiden artig, das unterste öfter den Blüthenstand über- ragend. "Weibliche Aehrchen mitunter bis etwa 1 dm lang oder länger gestielt, sehr schlank cylitidrisch, bis weit über 1 dm lang, viel- und dichtblüthig, nur am Grunde locker, zuletzt bogen- 1) S. I. S. 255 Fussn. 3. Carex. 155 förmig überhängend, die oberen sitzend oder fast sitzend, ihre Deck- blätter eiföimig, zugespitzt, rothliraun mit grünem Mittelstreifen, meist etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche ellipsoidisch, drei- kantig, etwa 4 mm lang, etwas aufgeblasen, mit massig (etwa 1 mm) langem Schnabel, hellgrün, am Giamde bleich. Männliches Aehrchen schlank cylindrisch, bis über 1 dm lang, nach dem Grunde allmählich verschmälert, überhängend, seine Deckblätter länglich, zugespitzt, bis 8 mm lang, oberwärts braun, am Grunde bleich, Früchte klein, etwa 2 mm lang, verkehrt-eiförmig, scharf dreikantig, weisslich, zuletzt fast schwarz. An quelligen Waldstellen und Abhängen , an Waldbächen , in Gebüschen. Im Gebiete der Mitteldeutschen und Böhmischen Berg- und Hügelregion zerstreut, besonders im südlichen Deutschland stellen- weise häufig. In den Alpen besonders auf Urgestein verbreitet nur in der Waldregion aufsteigend, südöstlich bis an die Grenze des Mitteleuropäischen Gebietes. Im Niederländischen und Norddeutschen Flachlande selten. In der Hannoverschen Ebene sehr zweifelhaft. Die Angabe zwischen Langenhagen und Iserhagen (Meyer Chlor. Hann. 590) nicht bestätigt. In Schleswig-Holstein bei Flensburg! in Brandenburg (bei Beizig, in der Lausitz bei Sonnenwalde, im Spreewalde I bei Berlin, Spandau, Frankfurt a. 0. überall neuerdings nicht mehr) nur noch bei Lychen in der Uckermark (Heiland!). Auf Rügen in der Stubnitz, zwischen Gross- und Klein-Stubbenkammer , am Kieler Bach und bei Sassnitz -Krampassü In Schlesien nur im Vorgebirge (Fiek 485). Erreicht hier die Nordostgrenze. C. pendula Huds. Fl. Angl. ed. 1. 352 (1762). Good. Trans. Linn. soc. II. 168. Nvnian Consp. 769. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 166. Rchb. Ic. VIII t. CCXLIII fig. 604. C. mäxima Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. 229 (1772). Koch Svn. ed. 2. 880. C. agä- sfachys^) Ehrh. in L. fil. Suppl. 414 (1781)." C. mutähiUs WiUd. Prodr. 37 (1787). Eine schöne, durch die Grösse, die breiten Blätter, die schlanken Aehrchen, von denen auch das männliche überhängt und die im Verhältniss zur Grösse der Pflanze Icleinen Schläuche sehr auffällige und ausgezeichnete Art. Die Vertheilung der Geschlechter an den oberen Aehrchen ist oft von der typischen abweichend, nicht selten sind 1. acrögyna (selten ]. hypogyna und mesdgyn a und 1. acrdndra {(\ pendula f. mixlißora Waisbecker CBZ. XLIX [1899] 67). Auch 1. basigyna und 1. subbasigyna gehören nicht zu den Selten- heiten. 1. cladostachya {ß. ramulosa Beck Fl. N.Oesterr. 141 [1890]) mehrfach beobachtet. Durch die Farbe der Deckblätter ist ausgezeichnet B. pallida. Deckblätter bleich. — So bisher nur bei Gran (Feich t inger !) — C. pendula B. pallida A. u. G. Syn. II. 2. 155 (1903). (Frankreich; Britische Inseln; Jütland [Gelert!]; Iberische Halb- insel; Italien einschl. Inseln; Balkanhalbinsel; Kaukasus; Vordorasicn bis Persien und Libanon; Nord-Africa; Azoren; Madera; Süd-Africa.) * 1) Von dya lioch, sehr, gewaltig und atdxvg Aebre, wegen der riesigen Aehrchen. 156 Cyperaceae. C. microcäl'pa 1). 2|.. Der vorigen Art sehr ähnlich, von ihr durch folgendes verschieden : Stengel oberwärts oder im Blüthenstaiide mehr oder weniger rauh. Weibliche Aehrchen aufrecht; ihre Deckblätter etwa so lang oder wenig kürzer als die Schläuche. Schläuche nur kaum 2 mm lang, fast schwarz. An Bach- und Flussufern in Südfrankreich und auf den Italienischen Inseln, im Mittelmeergebiete. Im Gebiete angeblich bei Toulon (St. Lager 772). Bl. Mai, Juni. C. microcarpa Bert, in Moris Stirp. Sard. el. I. 48 (1827). Nyman Consp. 769. Eichter PI. Eur. I. 167. C. Corsica Degl. in Lois. Fl. Call. II. 307 (1807) 28. C. laevigata Dub. Bot. Gall. 497 (1828) nicht Sm. C. aquatilis Ten. FI. Xap. IV. 133 (1830) nicht Wahlbg. ß. Tragblätter scheidenfönnig, ohne Blattspreite oder falls solche vorhanden, mit kurzer, häutiger oder breit hautrandiger. Untere Scheiden (öfter schwach) netzfaserig. Stengel und Blätter kahl. "Weibliche Aehrchen locker- und wenigblüthig. § Alhae (A. u. G. Syn. II. 2. 156 [1903]. Fallescentes Nyman Consp. 774 [1878 — 82]). Ausläufertreibend. Stengel am Grunde mit Laubblättern und mit spreiten- losen Scheiden. Schläuche kahl.' Eine nur aus unserer Art gebildete eigenthümliche Gruppe. Ihre Vereinigung mit C. digitata und Verwandten erscheint künstlich, 566. (110.) C. alba. 2j_. Pflanze lange, dünne, mit braunen, anfangs meist glänzenden Schuppen besetzte Ausläufer treibend. Die Grundachse an den Verzweigungsstellen mit mehr oder weniger dichten Büscheln von Stengeln und nicht blühenden Trieben, Stengel starr aufrecht, meist 1 — 3 (bis 4) dm hoch, schwach kantig, schwach rauh, die Blätter meist weit überragend, am Grunde innerhalb der Laubblattrosette mit einigen häutigen, spreitenlosen Scheiden. Blätter mit an den unteren hellbrauner (an den abgestorbenen oft dunkelbrauner) Scheide und sehr schmaler, meist bis nicht viel über 1 mm (seltener bis 2 mm) breiter, flacher oder borstlich zusammengefalteter, scharf rauher, zu- gespitzter Spreite. Blüthenstand mit 1 — 3 (meist 2) oft etwas entfernten, weiblichen und einem männlichen Aehrchen, weiches zuletzt von dem obersten weiblichen überragt wird. Tragblätter meist nicht viel über 1 cm lang, ganz weisshäutig mit grünem jNIittelstreif ; derselbe selten als grüne Spitze über den häutigen Theil hervorragend, meist deutlich aufgeblasen. Weibliche Aehrchen meist nur mit 3 — 6 Blüthen und nicht über 1 cm lang, das unterste bis über 2 cm lang dünn gestielt, starr aufrecht, ihre Deckblätter verkehrt-eiförmig, weisshäutig mit grünem, als ganz kurze Spitze hervorragenden iNIittelstreifen, viel kürzer als die Schläuche, Schläuche kugelig bis länglich-eiförmig, etwa 4 mm lang, stumpf 3 kantig, etwas plötzlich in den an der Spitze häutigen Schnabel verschmälert, mit einigen deutlichen (öfter grün bleibenden) Nerven, braun bis fast schwarzbraun, zuletzt hart. Männliches Aehrchen ziem- lich kurz gestielt, schmallanzettlich, meist nicht viel über 1 cm lang, 1 Von fiiK^ög klein und xagnög Frucht. Ca lex. 157 seine Deckblätter schmallanzettlich, dünn, weisslich-häutig. Früchte oval, dreiseitig, gelblich, zuletzt fast schwarz. In Wäldern, an Abhängen, zwischen Geröll, meist sehr gesellig, oft weite Strecken überziehend. In den Alpen auf Kalk fast nirgends seltener, bis 1620 m aufsteigend (Jaccard 371), fehlt fast ganz auf dem Ur- gestein, nördlich in Württemberg und Südbayern längs den Flussthälern bis zur Donau, im Rheinthal bis Schlettstadt (E. H. L, Krause in Sturm Fl. II. 101) und Mannheim zerstreut. Im Schwarzwalde fehlend (Doli Fl. Grossh. Baden 265). In den Karpaten zerstreut bis Sieben- bürgen!! Ungarn. In Kroatien zerstreut. Bl. Mai, Juni, vereinzelt bis Herbst. C. alba Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. 216 (1772). Koch Syn. ed. 2. 878. Nvman Consp. 775. Suppl. 322. Richter PI. Eur. I. 161. Rchb. Ic. Vlli. t. CCXXXIX. fig. 596. C. argentea Chaix in Vill. PI. Dauph. II. 206 (1787). C. nemorösa Schrank Baier. Fl. I. 291 (1789) nicht Rebent. bez. Lunin. Eine ausserordentlich charakteristische, durch die weissen Deckblätter sehr auffällige Art. Nach dem Verschwinden der Bliithenstengel im Spätsommer ist sie der C. brizoidcs nicht unähnlich und wird dann leicht für diese Art gehalten ; sie untei'scheidet sich in diesem Zustande aber leicht durch die kürzeren Blätter und die häutige sclineeweisse Ligularscheide, die bei C. brizoidcs derb, am Rande fast knorpelig verdickt ist (vgl. S. 34 und Ascherson, Verh. BV. Braudenb. VII. 129). (Süd-Frankreich; Nördliche Balkanhalbinsel; Nördliches Russland?; Sibirien ; Nord- America.) "^ 566. X 567. C. alba X humilis?? s. S. 165. 566. X 569. C. alba X (Ugitata? s. S. 165. §§ Pflanze dichtrasenförmig, kurze, nur einige Laubblätter §§ tragend und Blüthenstengel , welche am Griinde nvu- blattlose oder mit einer kurzen Blattfläche versehene Scheiden tragen, entwickebid. Schläuche behaart. + Hümiles (A. u. G. Syn. IL 2. 157 [1903]. Digi- -f tatae Fries Summa veg. 70 [1816]. Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 785 z. T. Pallescmtes Nvman Consp. 774 [1878—82] z. T. nicht Fries.) Weibliche Aehr- chen fast gänzlich in ihre Tragblätter eingeschlossen. Nur unsere Art , die ein Bindeglied zwischen den Mon- tanae (das männliche Aehrchen und die Schläuche erinnern an C. ericetoriun) und den Digitatae bildet. Auch mit den Hai- lerianae besitzt sie einige Verwandtschaft. 567. (111.) C. hiimilis. 2|-. Hellgrün. Grundachse derb, reich verzweigt, daher die Pflanze meist grosse Rasen bildend, mit den röthlich-schwarzbraunen, derben Scheidenresten dicht besetzt. Stengel aufrecht meist 0,5 — 1 (seltener bis 1,5 dm lang, nur zur Blüthezeit die Blätter überragend, nachher von den sich bis über 3 dm verlängernden Blättern meist vollständig versteckt, dünn, glatt. Blätter mit an den unteren dunkelpurpurner Scheide und sehr schmaler, meist nicht über 158 Cyperaceae. 2 mm breiter, ziemlich starrer, meist scharf rauher, alhiiählich zu- gespitzter Spreite. Blüthenstand mit meist etwas entfernten, 3 weib- lichen und einem dieselben weit überragenden, männlichen Aehrchen. Tragblätter bis etwa 1 cm lang, bräunlich-häutig. Weibliche Aehrchen meist Sblüthig, das oberste sitzend, ihre Deckblätter eiförmig, die unteren spitz, die oberen stumpf, weisslich-häutig , oberwärts mit matt- braunem, in der Mitte mit hellerem Streifen versehenem Mittelfelde, so lang als die Schläuche. Schläuche rundlich- verkehrt-eif örmig , bis 3 mm lang, braun, dicht-grau-kurzhaarig. Männliches Aehrchen gestielt, bis etwa 2 cm lang, lanzettlich bis etwas keulenförmig, seine Deckblätter länglich schneeweiss-häutig mit lebhaft rothbraunem, in der Mitte mit einem schmalen, helleren bis weissen Streifen versehenen Mittelfelde. Früchte verkehrt-eiförmig, unterwärts dreikantig, braun. Auf sonnigen Hügeln, in trockenen , lichten Wäldern auf kalk- haltigen oft steinigen Böden; meist sehr gesellig, gern mit C. supina. Im mittleren Gebiete zerstreut, in der nördlichen Ebene die Nordgrenze erreichend, nördlich bis Belgien sehr selten (Crepin 404). Fehlt in Hol- land und der Hannover'schen Ebene (Buchen au Fl. NW. Deutsch. Tiefeb. 124). In dem Herzogthum Magdeburg noch bei Oschersleben, See- hausen, Colbitz, Burg bei Magdeburg!! Sandauü In der Provinz Brandenburg bis Rathenow!, Rhinow!, Angermünde, Oderberg!! und Freien waldeü In Westpreussen luu' bei Schleppe nahe der Posener Grenze!! Fehlt in Posen. In Schlesien mir bei Glogau: Gurkauer Berg! Striegau: Streitberg (Wim m er!) und zwischen Katscher und Dirschelü und bei Strehlen: Geppersdorf (Fiek und Schübe, Jahres- bericht Schles. Ges. 1890). In Polen nur im Südwesten (Rostaf inski Fl. Pol. Prodr. 17), Nowe, Kr, Opatow (Pi otro wsk i!) In den Alpen zerstreut, wohl höher als 1300 m ansteigend (Jaccard 372). Im ganzen südöstlichen Gebiet zerstreut bis Siebenbürgen , Kroatien , Dalmatien ! ! , Bosnien und Hercegovina. Bl. März, April. C. Immilis Leyss. Fl. Hai. 175 (1761). Koch Syn. ed. 2. 877. Nyman Consp. 773. Suppl. 322. Richter PI. Eur. L 162. Rchb. Ic. VIII t. CCXXXIX fig. 595. C. prosträta All. Fl. Pedem. IL 267 (1785). C. scariösa Vill.'Pl. Dauph. II. 205 (1787). C. cJanäestina Good. Trans. Linn. Soc. IL 167 (1794). C. Gesneri^) Sut. Fl. Helv. IL 248 (1802). 1) Nach Conrad v. Gesner, * 26. März 1516 Zürich, f 13. December 1565 ebendort, Professor der Griechischen Sprache in Lausanne, dann Professor der Philo- sophie, Ethili und Physik in Zürich, einer der berühmtesten Botaniker des Mittel- alters. Seine Hauptwerke sind Historia plantarum, Basiliae 1541, Catalogus plau- taruru, Turigi 1542, De raris et adiuirandis herbis, Turigi 1535 und das erst nach seinem Tode erschienene De stirpium collectione, Turigi 1587. — Bei Weitem nicht so bedeutend war sein Nachkomme Johann Gessner, * 1709 f 1790 Zürich, Dr. med. und Professor daselbst. Bekannt als Stifter der Naturforschenden Gesell- schaft in Zürich. Verfasser von Tabulae pbytographicae und Dissertatio de Ranun- culo bellidiäora et plantis degeneribus. Tiguri 1753. (Ueber diese merkwürdige Ab- handlung, zu der er durch Täuschung seitens eines Hirtenknaben veranlasst wurde vgl. Jäggi Schweiz. BG. III [1893]). Carex. 159 Die Rasen sehen wie sterile Grasbüschel aus , da die kurzen , nur durch die nach dem Verblühen weisslichen, männlichen Aehrchen auffallenden Blüthenstände ganz zwischen den Blättern versteckt sind. Aus diesem Grunde ist die Pflanze mehrfach auch an vielen, von Botanikern häufig besuchten Orten übersehen worden. Die jungen Blätter sind in der Regel von zahlreichen, vertrockneten, vorjährigen umgeben. Die Angabe bei Dirschel wurde von Uechtritz mit Unrecht bezweifelt. Aendert verhältnissmässig sehr wenig ab. So eigenthümlich und auffällig die bereits im mittleren Deutschland an steinigen Hügeln vorkommenden, im südlichen und besonders südöstlichen Gebiete verbreiteten Formen mit dicker Grundachse, sichelförmig aufwärts gekrümmten, starren Blättern und horizontal oder abwärts gerichteten Stengeln sind, sind sie doch kaum anders denn als Standortsformen an- zusehen. An schattigen Orten werden die Blätter oft etwas breit und sehr lang und auch solche Pflanzen bieten einen eigenartigen Anblick dar. (England ; Frankreich ; Iberische Halbinsel ; Italien ; Balkanhalb- insel; mittleres und südliches Russland; Kaukasus; Sibirien.) * 566. X 567. C. alba X hümiUsll s. S. 16ö. -| — |- Digitätae (Fries Summa veg. 70 [1846]. Aschers. -| — |- Fl. Prov. Brandenb. I. 785 z. T.). Weibliche Aehr- chen mit ihrem Stiele aus den Tragblättern hervor- tretend. In Europa ausser unseren Arten noch C. pedala (L. Spec. i-^ pl. ed. 2. 1384 [17G3] Wahlbg. Vet. Akad. Handl. 1803) im arktischen Gebiete. A* Stengel endständig, am Grundachsenzweige meist A* von seitlichen Blattsprossen umgeben, stark rauh. (/" 568. (112.) C. petliförmis. ^. Pflanze sehr dichte, oft ziemlich grosse Rasen bildend. Grundachse dicht mit schwarzbraunen Scheiden- resten besetzt. Stengel meist ziemlich schlaff, aufrecht oder aufsteigend, so lang oder länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren roth- brauner bis fast violetter Scheide und schlaffer, meist nicht über 3 mm breiter, allmälilich zugespitzter, scharf rauher Spreite. Blüthenstand mit 2 — 3 entfernten weiblichen und einem kurz gestielten oder fast sitzenden männlichen Aehrchen. Tragblätter meist rothbaun mit grünem (an den untc^rsten oft sehr breitem) Mittelstreifen und hellem Hautrande. Weibliche Aehrchen (die untersten oft sehr lang) locker- blüthig, meist bis 2,5 cm lang, ihre Deckblätter glänzend rothbraun mit grünem Mittelstreifen und weissem Hautrande, das unterste lanzett- lich, die oberen länglich-eiförmig, alle zugespitzt, spitz, etwa so lang als die Schläuche. Schläuche verkehrt-eiförmig, fast gestielt, bis etwa 3 mm lang, stumpf dreikantig, mit ganz kurzem, zuletzt schiefem Schnabel , ziemlich dicht kurzhaarig, unterwärts braun , oberwärts gräu- lich. Männliches Aehrchen lanzettlich, seine Deckblätter verkehrt-ei- förmig, stumpf, mit gezähneltem Hautrande, heller als die der weib- lichen. Früchte breit-verkehrt-eiförmig, stumpf dreikantig, gelblich bis fast schwarz. 160 Cyperaceae. In schattigen Schluchten, an Felsen, zwischen Geröll, besonders am Grunde von Felsblöcken. Nur im östlichen Gebiete. In Schlesien bei Nimptsch: in der Felsschlucht der Tartarenschanzen bei Priestram auf Gneis (Uechtritz!). In Böhmen mehrfach, so bei Niemes : am Fusse des Rollberges (SchautaÜ), im Mittelgebirge bei Sebusein, bei Smeöna an mehreren Stellen (Vandas!), am Waldabhang zwischen Peruc und Chrastin (Celakowsky, Ber. Erf. Böhm. 1891 — 92) und bei Rentsch im Kaliwoder Thal zahlreich (Celakowsky a. a. 0. 1888). In Polen bisher nur bei Saudomierz: Podgrodzie, am Flusse Kamienna (Piotro wski !), in Galizien bei Janow (Woloszczak) und bei Lem- berg (Piotro wski !), An den Zipser Alpen bei Wallendorf: Drevenyk (Hazslinszky ZBG. AVien XXXI. 82 [1881]). Die übrigen Angaben aus Siebenbürgen nach Simon kal 552 irrthümlich. In den Alpen im südlichen Tirol : bei Castel Andraz (Huter! ZBG. XXXYIII. 376 [1888]), in Oberösterreich bei Neuhaus (Simel Ber. DBG. X |109] [1892]). Bl. Juni, Juli. C. pediförmis C. A. Mey. Cyp. nov. 25 t. 10 fig. 2 (1831). Nyman Consp. 772. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 161. C. pellii- cida Turcz. in Ledeb. Fl. Ross. IV. 290 (1853). Diese interessante Pflanze wiirde erst in neuerer Zeit in ilirer Verbreitung nälier festgestellt. Sicher ist sie auch jetzt noch vielfach übersehen, in Nord- deutsehland ist sie vielleicht noch in West- und Ostpreussen zu erwarten. 1. hyjiogyna und 1. subbasigyna nicht selten. (Von Norwegen über die östlichen Baltischen Länder bis St. Peters- burg und dem Gouvernement Pskow; Nord-Russland; Nord- Asien bis Kamtschatka.) [*_ B* B* Stengel sämmtlich an einer immergrünen centralen Laubrosette seitenständig, in den Achseln meist noch erhaltener, vorjähriger Blätter, glatt oder fast glatt (nur unter dem Blüthenstande schwach rauh). Weib- liche Deckblätter stumpf, ausgerandet. Gesammtart C. digitata. I* I* Weibliche Aehrchen etwas entfernt. Weibliche Deck- blätter gezähnelt, so lang als die Schläuche. 569. (113.) C. digttata. 2|_. Meist nur kleine Rasen bildend. Stengel dünn und schlaff, nur unter dem Blüthenstande schwach rauh oder ganz glatt, meist 1 — 8 dm hoch, meist etwa so lang als die Blätter. Untere Scheiden öfter mit einem Spitzchen sonst häutig. Blätter mit dunkelpurpurner Scheide und etwas schlaffer, massig schmaler (meist nicht über 4 mm breiter) oft zurückgebogener, lebhaft grüner, mehr oder weniger rauher, allmählich zugespitzter Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 etwas entfernten weiblichen und einem kurz gestielten männlichen Aehrchen. Tragblätter oft dunkelpurpurn mit grünem Mittelstreifen, meist nach oben verbreitert. Weibliche Aehrchen locker-, meist Carex. 161 5 — lUblüthig, meist nicht über 2,5 cm lang, schmal, die unteren meist mit ihrem Stiele aus dem Tragblatte heraustretend, das oberste sitzend, letzteres das männliche Aehrchen überragend, ihre Deck- blätter verkehrt-eiförmig, aus der ausgerandeten Spitze meist stachel- spitzig, rothbraun, mit grünem Mittelstreifen, weisshautrandig, selten hellbräunlich, fast weisslich, so lang oder etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche 3 kantig-verkehrt-eiförmig, etwa 4 nun lang, glänzend, dunkel- braun, zerstreut kurzhaarig, mit kurzem, aber deutlichem Schnabel. Männ- liches Aehrchen schmallanzettlich bis fast linealisch, meist aus etwas ver- breitertem Gninde versclimälert, seine Deckblätter denen der weiblichen ähnlich, oft breiter hautrandig, daher oft fast weissschimmernd. Früchte oval, scharf-dreikantig, schwärzlich. In schattigen Laubwäldern, besonders unter Buchen , oft an Ab- hängen, meist sehr gesellig, an manchen Orten häufig, anderwärts selten (so z. B. im Nordwestdeutschen Flachlande [Buchenau 124]), im ganzen Gebiete meist zerstreut, auf den Nordseeinseln fehlend, in den Alpen bis 2400 m ansteigend (Jaccard 372). Bl. April, Mai. C. digitäta L. Spec. pl. ed. 1. 975 (1753). Koch Syn. ed. 2. 878. Nyman Consp. 772. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 161. Rchb. Ic. VIII t. CCXL fig. 599. Eine der kenntlichsten Arten. Aendert ziemlich wenig ab. Die wichtigsten Formen sind : B. b_r c V i f 6 1 i a. Laubblätter der nichtblühenden Triebe viel kürzer als die Blüthenstände. — Selten, an otfnen Orten. _^- C. digitäta b) brevifolia Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 786 (1864). -' ^^^., Ct\^-. II. pällida. Deckblätter bleich, fast weisslich. — Selten. — C. digitäta var. pallida A. u. G, Syn. II. 2. 161 (1903). b. intermedia. Obere weibliche Aehrchen mehr oder weniger genähert, ihre Deckblätter schwach gezähnelt, kürzer als die Schläuche. Schläuche oberwärts breiter, dicht behaart. — Selten. — C. digitäta var. Intermedia Crepin Notes quq, pl. rares crit. Belg. I. 26 (1859). Wirtg. Herb. pl. sei. Fase. VIII no. 417. 2. Hungiirica. Blätter und Stengel stärker (erstere am Grunde rückwärts) rauh. AVeibliche Aehrchen entfernt, länger gestielt, sehr locker, die einzelnen Schläuche fast um die Länge eines Schlauches von einander entfernt. Schläuche kahler. Männliches Aehrchen sehr kurz, sitzend, von dem obersten weiblichen weit überragt. — Sehr selten, aber wohl im ganzen Gebiete (Thüringen, Born- müller!). — C. digitäta var. hiDK/arica Borbas in Baenitz Herb. Eur. no. 8321. Prosp. 1896. 2 (1895). In der Fl. exsicc. Bavar. beschreibt P. Rein seh unter No. 240 b noch verschiedene Schlauchformen, die theils breiter, thcils schlanker sind und von dicht behaarten bis fast kahlen abändern. (Nördliches Europa, mit Ausnahme des arktischen; England; Frankreich; Iberische Halbinsel; Nord- und ^Mittel-Italien ; Balkanhalb- insel ; mittleres und südliches Russland ; Krim ; Kaukasus ; Transkau- kasien; N. -Persien; Sibirien.) * 56(). X 569? C. idha X digitäta? s. S. 165. 569. X 570. C. digitäta X ornithopiis s. S. 164. Ascherson n. Graehner, Synopsis. II. 2. 11 162 Cyperaceae. II* Weibliche Aelirchen genähert. Weibliche Deckblätter nicht gezähnelt, kürzer als die Schläuche (vgl. C. digitata b). 570. (114.) Ci__oriiithopus '). '2J.- Der Leitart sehr ähnlich, von ihr durch Folgendes verschieden: Meist kleiner und zarter. Stengel meist dünn und schlaff, meist nur 0,7 — 1,5 dm hoch, oberwärts meist schwach rauh, die Blätter meist erheblich überragend. Blätter mit meist nicht über 3 mm breiter, aus dem oberen Viertel ziemlich plötzlich zu- gespitzter, selten er .allmählich verschmälerter, fein rauher Spreite. Blüthen- stand mit 2 — 3 fast bandförmig gestellten weiblichen und einem kurzen, wenigstens von den beiden oberen, meist von allen 3 überragten, männ- lichen Aehrchen. Tragblätter rothbraun mit grünem Mittelstreifen und weissem Hautrande. Weibliche Aehrchen sehr lockerblü thig, meist nicht über 1 cm lang, gestielt, die Stiele aus den Tragblättern hervorragend, ihre Deckblätter breit- verkehrt-eiförmig, ziemlich derb, lebhaft rothbraun bis gelbbraun mit breitem, grünem Mittelstreifen und schmalem, hellem Hautrande. Schläuche drei kantig- verkehrt- eiförmig, etwa 3 mm lang, am Grunde ganz allmählich in den schlanken Stiel verschmälert, oberwärts mit dünnem, deutlichem Schnabel röthlich oder bräunlich-grün bis glänzend-schwarz-braun, ziemlich dicht behaart. Männliches Aehrchen sehr schmal, meist nicht über 8 mm lang, seine Deckblätter meist heller als die der weiblichen, oft ohne deutlichen, grünen Mittelstreifen. Früchte scharf-dreikantig, eiförmig, fast schwarz. An lichten Stellen in Laubwäldern, besonders auf Kalk. Im süd- lichen und mittleren Gebiete zerstreut bis selten, hier und da häufiger. Fehlt in der nördlichen Ebene, in Schlesien, Böhmen und Kgr. Sachsen. In den Alpen bis 2470 m ansteigend (Jaccard 372). Bl. April, Mai. l^ C. ornühöjjoda Willd. Spec. pl. IV. 255 (1805). Koch Syn. ed. 2."^78. Nyman'Consp. 772. Suppl. 32L Richter PI. Eur. L 161. Rchb. Ic. VIII t. CCXL fig. 598. {C. ornWiopus) Prantl Exc.fl. Bay. 83(1884). C. pedäta All. Fl. Pedem. II. 268 (1785) nicht L. C. digi- tata ß. Lam. u. DC. Fl. Franc. V. 291 (1815). C. digitata b. or- nithopoda G. F. W. Mey. Fl.'Han. excurs. 607 (1849). Aendert ab: B. elongäta. Pflauze Dieist kräftig. Deckblätter dunkel kastanienbraun. Schläuche glänzend, schwach behaart. — So in den Alpen, Karpaten, in Bosnien , der Hercegüvina, dem Küstenlande, Dalmatien und Montenegro. — C. ornithopus B. elongäta A. u. G Svn. II. 2 (1903). C. ornithopodioides forma elonqata Leybüld Flora XXXVIII ("l855) 347 vgl. Lack owitzABZ.V(1899) 128. C.ornkho- poda var. casfdnea Murbeck Beitr. FI. Südbosn. Herceg. 30 (1891). C. ornilho- poda var. alpi'na Kükenth. ABZ. V (1899) 128. C. ornithopodioides vieler Schriftsteller zum Theil und wohl ausschliesslich der des südöstlichen Gebietes, auch Aschers, u. Kanitz Catal. 15 etc. — Der Name elongäta, der für eine Form 1) ÖQvi&OTTOvg vogelfüssig {ÖQtng Vogel und novg Fuss) wegen der den Zehen eines Vogelfusses ähnlichen weiblichen Aehrchen. Die Form orniihopoda ist unrichtig gebildet. Caiex. 163 der C ornithopvs recht unpassend ist, hat leider vor dem sehr bezeichnenden Murbeck'sthen die Priorität. — Die Pflanze dürfte kaum höher als als Abart bewerthet werden können. Vgl. auch C. omithopodioides. Eine kräftige, hohe, dichte Rasen bildende Form nennt Bornmüller (Herb.) f. maxima. (England : südliches und mittleres Skandinavien ; Frankreich ; Iberische Halbinsel; Italien; mittleres Russland bis zu den Ostsee- provinzen ; Klein- Asien ; Ural.) * 569, X 570. C. digitata X ornithopus s. S. 164, 571. (115.) C. oriiithopodioides. Tj., Der vorigen Art sehr ähn- lich, von ihr durch Folgendes verschieden: Pflanze meist noch niedriger, meist nicht über 1 dm hoch. Stengel dünn, fast stets stark bogig ge- krümmt, meist fast (oder ganz) einen Halbkreis beschreibend, nur bei grösseren Formen schwächer gebogen, bis zur Spitze glatt. Blätter mit starrer, meist mehr oder weniger gebogener, vom Grunde allmiUilich verschmälerter, fast stets ganz glatter, ziemlich stark nerviger Spreite. Blüthenstand nickend oder abwärts gebogen, mit meist nur 2, seltener 3 weiblichen Aehrchen. Tragblätter ziendich kurz. Weibliche A ehr- chen kurz, selten über 5 mm lang, dicht kurz gestielt, aufrecht, da- her dicht gedrängt, ihre Deckblätter schmäler, dunkelpurpurn bis schwärzlich mit weissem Hautrande. Schläuche klein, kaum 2 mm lang, grünlich braun, fast kahl. Männliches Aehr- chen sehr kurz, meist nur 4 mm lang, arndilüthig. Früchte eiförmig, graubraun. Auf kurzgrasigen Matten, zwischen Geröll nur in den Hochalpen auf Kalk. In der ganzen Alpenkette, bis zur Schneeregion aufsteigend, am verbreitetsten anscheinend in Tirol ! ! und zwar besonders im süd- lichen, in den Dolomiten, In den Centralalpen auf Urgestein an- scheinend fehlend. Oestlich bis Niederösterreich: Raxalpe (Beck Fl, N.Oesterr. 140) und bis Kärnten: Kreuzkofel (Jabornegg!), Die Verbreitung in den östlichen Gebieten ist näher festzustellen wegen der Verwechselung mit C. ornithoims B, elongata. Bl. Juli, August, C. ornithopodioides Hausm. Flora XXXVl (1853) 225. Nyman Consp. 772. Suppl, 321. C. redinäta Facch. in Ambr, Tir, med. I. 333 (1854). C. ornithopoda var. Haümmnni'^) Doli Fl. Bad. I, 277 (1857). C. pusiUa Arvet-Thouv. Essai pl. Dauph. 67 (1871). C. suh- Mir«7i> Arvet-TJKuiv. Essai sur l'espece et les varietes Grenoble (1872)! C^irist Bull. SB. Belg. XXVII. 2, 164 (1888)!» ('. oniUhopoda b) ornitho- podioides Garcke Fl. Deutschi. 15. Aufl. 446 (1885). Richter PI. Eur. I. 161. C. ornithopoda var. alpina Grendi Exc.fl. Schw, 5. Aufl. 434 (1885), Stellt sicher eine eigene Art und nicht nur eine Form der C. ornithopnx dar, da sie ausser ihrer eigenen Verbreitung auch durch so charakteristische Merkmale abweicht, dass nie ein Zweifel ihrer Zugehörigkeit besteht. Seihst etwa als Bastarde 1) S. I. S. 47 Fussn. 1. 164 Cyperaccae. zu deutende Pflanzen sind iins nicht begegnet. Die wenigsten Merkmale finden sich in den Floren angeführt und die Unsicherheit der Bestimmungen in den Herbarien hat zusammen mit der Vermengung mit der Abart elonyata der C. ornithopus zur Verkennung der Art geführt, die auch durch die neueren Bemerkungen in der Lit- teratur um nichts geklärt ist. Es werden stets 2 Formen der C. ornithopodioides erwähnt, deren erstere von höherem Wuchs ist, nicht oder wenig gekrümmte Stengel zeigt, während die zweite der Beschreibung dieser Art entspricht. Beide Formen wurden wegen der dunklen Deckblätter und der mehr oder weniger verkahlenden Schläuche vereinigt und Kükenthal spricht sogar (ABZ. V. 128 [1899]) die Ver- muthung aus, dass Hausmann beide geraeint haben könne. Eine eingehende Untersuchung der Formen ergiebt zweifellos, dass die erstere eben nur durch die beiden angeführten Merkmale (die Farbe der Deckblätter und die glänzenden ver- kahlenden Schläuche) von C. ornithopus abweicht, also sicher nichts anderes als eine alpine Abart (kaum Easse) von C. ornithopus darstellt. In einem grösseren Material finden sich auch allerhand Zwischenformen, ja in einigen Herbarien sahen wir nur diese Form als C. ornithopodioides. Die angebliche zweite Form, von der meist nur angegeben wird , dass sie niedriger sei , und stärker gekrümmte Stengel habe, ist die wirkliche C ornithopodioides, und was wir in verschiedenen Herbarien von Hausmann selbst sahen, stellt alles diese Pflanze dar, die thatsächlich in allen Theileu (besonders durch die Form der Blätter, die Grösse und Gestalt der Schläuche und Früchte etc. etc.) von C. ornithopus abweicht und als gute Art der Gesammtart C. digitata betrachtet zu werden verdient. Der Urheber dieser Ver- wechselung scheint Leybold (Flora XXXVIII [1855] 347 vgl. Lackowitz ABZ. V 128 [1899]) gewesen zu sein, der zuerst beide als Formen v. C. ornithopodioides unterschied. Weiter wurde die Aufkläiimg verhindert dadurch, dass östliche Pflanzen, bei denen der Vergleich mit der wirklichen C. ornithopodioides fehlte, fast unwider- sprochen als zu dieser gehörig betrachtet wurden (vgl. Schur Enum. pl. Transs. 718, dessen ornithopodioides sicher auch z. T. die Abart elongata der C. ornitho- poda einschliesst etc.) Während der Drucklegung hat Kükenthal sich (ABZ. IX [1903] 4) über diese Pflanze geäussert, er kommt zu denselben Resultaten wie wir, nur dass er die C. ornithopodioides doch der C. ornithopus zu nahestehend erachtet, um sie als Art zu trennen. Was nun die Verbreitung der Pflanze anbetrifl^t, so ist diese durch die lang- jährige Vermengung mit der Abart der C. ornithopus, soweit sie die östlichen Theile des Gebietes betriflTt, äusserst unsicher. Aus Siebenbürgen giebt sie schon Si- monkai (Enum. fl. Transs. 552) nicht mehr an. Alles was wir aus Bosnien, der Hercegovina und Dalmatien sahen, gehört zu C. oriiithopiis, so dass das Vorkommen der Art in den östlichen Gebietstheilen wohl billig bezweifelt werden kann. Bastarde. B. n. a. 2. h. 2. ß. §§ tt B*. 569. X 570. (116.) C. digitata X ornithopus. 1. In der Tracht meist der C. ornithopus ähnlich. Stengel ziemlich dünn, schlaff. Blätter mit ziemlich schmaler, meist nicht bis 3 mm breiter, schwach rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 deutlich ent- fernten weiblichen und einem männlichen Aehrchen, welches vom obersten weiblichen Aehrchen überragt wird oder nur wenig länger als dieses ist. Weibliche Aehrchen meist wenigblüthig, ihre Deckblätter länglich-verkehrt- eiförmig, an der Spitze deutlich gezähnelt, kürzer als die Schläuche. Schläuche ziemlich schmal mit deutlichem Schnabel. Männliches Aehr- chen kurz, meist nicht 1 cm lang. Carex. 165 In Wäldern mit den Erzeugern. Thüringen: Keilhau (Hauss- knecht); bei Jena (M. Schulze!). Oberfranken: Staffelberg (Kük. ABZ. VII. IÜ4). Trient: (Gelmi). Bl. April, Mai. C. diyitnta X orniihopoda (C. Dufftii^)) Haussknecht Mitth Thür. BV. Mitth. Geogr. G. Ges. Thür. VI. 10 (1888). \Z\ B. II. a. 2. b. 2. ß. 566. X 567. C, alba X humilis? 9j. Für diese Conibination hielt Ritz- b erger (0. Dihrnbergeri'') Ritzb. 20. .lahresb. Ver. Naturk. Oesterr. ob Eons. Linz [1891]) eine Form, die aber nach Dürrn berger (ÖBZ. XLI [1891] 246) nur eine Jugendform der C. alba ist. B. II. a. 2. 6. 2. ß. 566. X 569. C. alba X digitata? 2|_. Als möglicherweise dieser Combi- nation entsprechend licirt uns ein von Herrn Lackowitz freundlichst übersandtes Exemj)lar vor. In der Tracht gh'icht es der C. alba, hat aber breitere Blätter und nur kurze Ausläufer. Leider ist das Exemplar zu jung, um eine sichere Ent- scheidung treffen zu können, ob thatsäcldich ein Bastard oder nur eine Form der C. alba vorliegt. St. Gallen: Lichte Waldungen bei Schloss Forstegg (Zoll ikofer !). Bl. April, Mai. C. alba X digitata? (C. Z ollikofc'ri^)) Lackowitz in A. u. G. Syn. IL -1. 165 (1903). Zugleich 1. ciados tacliys. B. II. a. 2. b. 547. X 554? C. montana X glauca? 2\.. Diese Couil)ination glaubte Beck- haus (Fi. V. Westfalen 906 [1893]) „möglicherweise" in einer bei Höxter: Ziegen- berg in der Nähe von Wilhelmshöhe gesammelten Pflanze zu erkennen. B. IL a. 2. b. 544. X 554? C tonientosa X jojlauca? 9i. Diese Combiuation glaubten Brügge r (Uto bei Zürich) und Küken thal (Koburg: Elsaer Holz bei Breitenau) zu erkennen. Die Brüggcr 'sehen Bastarde verdienen zumeist keine Glaubwürdig- keit, und Kükenthal hat seine Pflanze selbst für nicht hibrid erklärt. Kneucker (BV. Baden III. 30:! [189.")]) hält Exemplare von Karlsruhe für möglicherweise dieser Kreuzung entstammend. C. glauca X to)nentof>a Brügger XXIII. u. XXIV. Ber. Naturf. Ges. Grau- bünd. 120 (1880). C. Brückner^) Kükenthal DBM. VIII (1890) 107. XIII (1895) 26. B. IL a. 535. X 554. (117.) C. Goodenoughii X fflauca. % In der Tracht der C. Goodenoughii gleichend, aber ziemlich stark blaugrün. Weibliche Aehrchen ziemlich stark verlängert, mehr oder weniger über- hängend, das oberste an der Spitze mehr oder weniger männlich. Schläuche kaum nervig. Früchte fehlschlagend. 1) S. VI. S. 262 Fussn. 3. 2) S. VI. S. 86 Fussn. 2. ■') Nach dem Sammler Georg Kasi)ar Zollikofer, * 1816 t 1895, Decan in Marbach (St. Gallensches Rheinthal), \\m die Flora des Cantons verdient. Sein Herbar ist im Museum zu St. Gallen (Th. Sc- h latter br.). 4) Nach Adam Brückner, * 3. Okt. 1862 Haarth b. Coburg, seit 1883 Lehrer in Coburg, verdient um die Flora von Coburg und die der umliegeniien Gegenden. Besonders widmete sich Br. den Moosen, über die in dem neuesten Heft der Mitt. des Thür. \l\ . XVII (1902) eine Arbeit vorliegt. Ausser in botanischer Richtung auch besonders als Couchyliologe und Coleopterologe thätig. (Appel br.) 166 Cyperaceae. So bisher nur in Pommern: Ja.senitz bei Stettin (Winkelmann!). E. H. L. Krause vermuthet (Bot Centr.bl. LXXV. 40) diesen Ba- stard in Exemplaren aus Bremen, Kiel und Swinemünde. C. trinervis (S. 138) entstammt wohl nicht dieser Kreuzung. C. Goodenotighii X ghtnca Winkelmann in Herb. C. WinJcel- manni^) A. u. G. Syn. IL 2. 165 (1903). Wir glauben dei" Deutung Winkelmann 's beistimmen zu müssen, wenn auch bei der grossen Aehnlichkeit mancher Formen der Erzeuger eine weitere Be- obachtung nöthig erscheint. — Vgl. auch ü. aciUiformis. i^;! b. Odontöstomae^} [Dontostomae Fries Summa veg. I. 70 [1846]. Odont. Aschers. Fl. Brand. I. 787. A. u. G. FL Nordostd. Flachl. 162). Schläuche mit kürzerem oder längerem zweizähnigen Schnabel. Tragblätter, wenigstens die unteren (bei C. mucronata oft nicht) laubartig. 1. Mucronatae (Nyman Consp. 778 [1882] z. T. A. u. G. Syn. II. 2. 166 [1903]). Narben 2. In Europa nur unsere Art. 572. (118.) C. mucronata. "X. Pflanze locker bis etwas dicht rasenbildend, die ziemlich dünne Grundachse mit braunen bis schwärz- lichen, zerfaserten Scheidenresten besetzt. Stengel sehr dünn, meist schlaff, meist 1 — 3 dm hoch, ganz glatt, die Blätter meist weit über- ragend. Blätter mit an den unteren brauner Scheide und borst- lich zusammengefalteter, rinniger, fadenförmiger, meist gekrümmter, oberseits etwas rauher Spreite. Blüthenstand mit 1 oder meist 2 genäherten, sitzenden, weiblichen und einem gleichfalls sitzenden oder kurz gestielten, männlichen Aehrchen. Tragblätter etwas scheidig, ganz kurz oder das unterste meist mit einer den Blüthenstand nicht überragenden Laubspitze. Weibliche Aehrchen sehr kurz, nicht bis 1 (meist etwa 0,5) cm lang, wenigblüthig, ihre Deckblätter lanzettlich, zu- gespitzt, dunkelpurpurn mit hellem Mittelstreifen und weissem Haut- rande, kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig, etwa 3 mm lang, ziemlich phitzlich in einen etwa 1 mm langen Schnabel ver- schmälert, schwach behaart , braun , oberwärts und am Schnabel mit 2 meist bis zur Reife grün bleibendeti, wimperig-rauhen, kiel- artigen Kanten. Männliches Aehrchen etwas keulenförmig, bis über 1 cm lang, seine Deckblätter heller, dünnhäutig mit derbem bis in die Spitze reichendem Mittelstreifen und breitem Hautrande. Früchte ver- kehrt-eiförmig, dreikantig, braun. An Felsen, zwischen Geröll und auf km'z grasigen Matten in der alpinen und subalpinen Region bis 2200 ni aufsteigend (Prantl). In 1) Nach Johannes Winkelmann, * 13. Sept. 1842 Berlin, Professor am Schiller-Realgymnasium zu Stettin, sehr verdient um die Flora der Provinz Pommern, deren Vegetation, besonders soweit Hinterpommern in Betracht kam, lange vernach- lässigt worden war. Auch bethätigte er sich als ausgezeichneter Mooskenner. Ausser seinen langjährigen Zusammenstellungen über die Pommer'sche Flora in den Be- richten der DBG. hat er eine Reihe von Artikeln über seine Funde veröffentlicht. 2) Von d6ov£ Zahn und azöfia Mündung. Cartx. 167 der ganzen Alpenkette zerstreut von den westlichsten Alpen südlich bis zu den See- Alpen (St. Lager 778, Ardoino 400), bis Nieder- österreich! Steiermark! und Krain! Im Kies der Alpenflüsse mitunter herabsteigend, so bei München im Isarkies (Prantl Exc.fl. 91) und angebhch auch bei Rothenbuch (Ohmüller!), im Haspelnioor und bei Freising. In den östlichen Alpen nach Beck (Fl. N.Oest. 135) nicht unter ICJUO m. In Siebenbürgen mehrfach angegeben aber zweifel- haft (Simonkai 549). Dalmatien. Bl. Juli, August, selten in den südlichen Alpen bereits im Mai und Juni. C. mucronata All. Fl. Pedem. II. 268 (1785). Koch Syn. ed. 2. 871. Nyman Consp. 778. Suppl. 324. Richter PI. Eur. I. 163. Rchb. Ic. VIII t. CGI fig. 537. C. juncifolia Gmel. Syst. 142 (1791). C. gracilis Honck. Syn. no. 279 (1792) nicht Gurt, und Anderer. C. nitida Hoppe Taschenb. 198 (18UU) nicht Host. C hracteata Sut. Fl. Helv. IL 250 (1802). Vignea mucronata Rchb. Fl. Germ. exe. 140^ (1880). Vignäntha mucronata Schur Enum. pl. Transs. 705 (1866). Eine ausserordentlich charakteristische Pflanze , die nach dem Vorgange von Koch noch lieute mit C Gaudiniana und ü. viicrofftachya in eine Gruppe ver- einigt wird. Letztere beide, die in der That mit ihr eine nicht geringe Aehnlich- keit besitzen, sind aber zweifellos als Bastarde der C. dioeco erkannt. Bei unserer Art liegt ein solcher Verdacht nicht vor, auch lässt die weite Verbreitung und Häufigkeit an manchen Orten nicht darauf schliessen. Sie niuss deshalb, da sie auch nähere Verwandte im Gebiete nicht besitzt, eine eigene Gruppe ropräsentiren. (Apenninen.) | * | 2. Narben 3. a. Schläuche mit einem stets auf dem Rücken etwas gewölbten oder gekielten, innen flachen (daher 2 schneidigen oder drei- kantigen) Schnabel, der vorn mehr oder weniger lang 2- zähnig ist, die Zähne parallel, gerade vorgestreckt. Männliches Aehrchen meist nur 1, selten 2. Scheiden nicht netzfaserig. 1. Weibliche Aehrchen dünn gestielt, wenigstens das unterste auf einem fadendünnen langen Stiel, daher wenigstens zuletzt nickend oder hängend (vgl. indessen C. fimhriata und C. Kerneri mit stets oder bei manchen Formen starr aufrechten, weiblichen Aehrchen, dann aber stets der Schnabel am Rande gezähnelt-scharf-rauh.) a. Fr'i gidae (Fries Summa veg. I. 70 [1846]). Stengel nur ganz am Grunde oder doch meist nicht über das untere ^4 — ^3 beblättert. Blätter sehr schmal oder etwas (aber kaum über 4 [sehr selten bis 5] nun) breit. — Ausschliesslich Gebirgspflanzen. — S. C. distans II. § Pflanze dicht rasenbildend, ohne oder doch nur mit vereinzelten Ausläufern (vgl. auch C. refracta S. 179). * BHitter sehr schmal, kaum über 1 mm breit, dann borstlich zusammen gefaltet oder bis etwa 2 mm breit, flach, aber aucli daim verlängert, deutlich linealisch, wenigstens 20 mal so laiiu- als breit — (573 — 575). 168 Cyperaceae. 573. (119.) C. bracliystachys \). Qi. Grundachse ziemlich kräftig, dunkel. Stengel sehr dünn und schlaff, meist 1,5 — 4 dm hoch, ganz glatt, die Blätter oft nur wenig überragend. Blätter mit an den ab- gestorbenen brauner bis schwarzbrauner, an den unteren lebenden, brauner bis dunkeb'othbrauner oder purpurner Scheide und schlaffer, meist hin- und hergebogener, fast stets stark verlängerter, fein borst- licher Spreite. Blüthenstand mit 2 — 3 etwas entfernten weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Tragblätter ziemlich (das unterste bis etwa 1 cm) lang scheidig, laubartig, das unterste meist viel kürzer als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen sehr (bis über 5 cm) lang und dünn gestielt, daher meist wenigstens das unterste zuletzt hängend, bis über 2 cm lang, lockerblü thig, ihre Deckblätter verkehrt-eiförmig, stumpf, oder mit ausgerandeter Spitze, mit oft weit vorspringender Stachelspitze, schwarzbraun bis rothbraun, erheblich kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig bis ellip- tisch, etwas über 3 mm lang, allmählich in den langen, glatten Schnabel verschmälert, braun. Männliches Aehrchen lang gestielt , s c h m a 1 1 i n e a 1 i s c h , am Grunde lockerblüthig bis über 2 cm lang, seine Deckblätter länglich-linealisch, stachelspitzig, heller als die der weiblichen Aehrchen. Früchte sehr klein, oval, dreikantig, etwas glänzend, dunkelbraun. An feuchten Felsen, zwischen Gerolle, in den Alpen von der mon- tanen Region!! bis 2100 ni ansteigend (Jaccard 370). In der ganzen Alpeukette und im Schweizer Jura verbreitet, mit den Flüssen oft weit herabsteigend, im Küstenlande auf dem Cavin, ]Mali Modrazovac und den Golak-Bergen im TernovanerWald (Fospichal I. 180). In den Karpaten nicht selten. Vom Choc! und Tatra!! bis Siebenbürgen, dort zerstreut (Simon kai 554), in den Banater Gebirgen, südlich noch in Kroatien zerstreut (Schlosser ÖBW. IV. 132, Kitaibel R. K. 96), Bosnien: auf der Bjelasnica (Beck 1885), in der Hercegovina selten (Ascherson u. Kanitz Cat. 15). Bl. Juni — August. C. hraclujstachijs Schrank Nat. Br. II. 285 (1785). Baier. Fl. I. 294 f. 58 (1789). Richter Fl. Eur. I. 162. C. sirigösa All. Fl. Federn. IL 270 (1785) nicht Huds. C. raUesiaca^) Sut. Fl. Helv. II. 259 (1802) nicht Wahlbg. C. Scheuchzeri^) Gaud. Etr. de fl. 148 (1804) nicht Honck. C compressa Kit. in Willd. Spec. pl. IV. 276 (1805) nicht Gaud. C. tennis Host Gram. Austr. IV. 51 (1809). Koch Syn. ed. 2. 883. Nvman Consp. 772. Suppl. 321. Rchb. Ic.VIII. t. CCXLI fig. 601. C. linearis Clairv. Man. 291 (1811). Eine ausserordentlich charakteristische Art , die wohl mit keiner der hierher gehörigen Arten sehr nah verwandt ist, durch die schmalen horstliehen Blätter und die kleinen , lang geschnäbelten , glatten Schläuche , sowie die an eine schmächtige C linwsa erinnernden weiblichen Aehrchen sehr leicht kenntlich. Der Name C. brachystacliys kann deshalb, weil die Art nach einem schwächlichen Exemplar be- schrieben ist, nicht die Giltigkeit verlieren, wollte man wegen solcher Gründe Namen 1) Von ßQu^vg kurz und oxdyv£ Aehre. 2) Aus dem Wallis. •••) S. I. S. 374 Fussn. 1. Carex. 169 verwerfen, würde eine grosse Menge bekanntester Li nue 'scher Namen verscliwiuden müssen. (Pyrenäen ; Centnil-Frankieicli ; Serbien.) ~i 574. (120.) C. sempervirens. •>. Grundachse ziemlich fe.~t, reich verzweigt, mitunter mit vereinzelten kurzen Ausläufern, daher die Pflanze dichte, feste Rasen bildend, mit den braunen, faserigen Resten der Scheiden dicht besetzt. Stengel schlaff oder etwas starr, glatt, meist 2 — 5 dm hoch. Blätter mit an den unteren (oft etwas blanken) brauner bis graubrauner Scheide inid schmaler meist etwa 2 mm, selten bis über 3 mm breiter, fast stets flacher, glatter oder schwach rauher Spreite. Blüthenstand locker, meist .etwas übergebogen, mit meist 2 — 3 ziendich entfernten, weiblichen und einem männlichen Aehrehen. Tragblätter meist ziemlich (l)is über 2 cm) lang scheidig, mit meist nur massig langer, den Blüthenstand tiicht überragender Laubspitze. Weibliche Aehrehen (wenigstens das unterste) bis weit über 5 cm lang, sehr dünn gestielt, aufrecht oder meist zuletzt mehr oder weniger übergebogen, am Grunde lockerbliithig, oberwärts dicht, meist bis kaum 2 cm lang, ihre Deckblätter breit-eiförmig, zugespitzt, dunkelbraun mit hellerem Mittelstreifen und Rande, die unteren meist mit ver- längerter Spitze, meist (wenigstens die oberen) viel kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig- lan zettlich bis lanzettlich, allmählich in den Schnabel verschmälert , etwa 5 mm lang, ziemlich scharf 3 kantig, am Kiele, namentlich längs des Schnabels fast borstig gewimpert. Männliches Aehrehen lang gestielt, meist bis 1,5 cm lang, etwas keulenförmig, seine Deckblätter breiter hautrandig, stumpf mit. unregelmässig, oft scharf gezähnelter Spitze. Früchte länglich-oval, scharf dreikantig, braun. An feuchten bis trockenen Felsen, meist auf Kalk, in den Alpen bis etwa 2900 m aufsteigend (Jaccard 370). In der ganzen Alpen- kette von den westlichsten Alpen (St. Lager 779) und im Schweizer Jura verbreitet, auch im fränkisclien Jura stellenweise häufig. jNIit den Flüssen oft weit in die Ebene herabsteigend, so in Württemberg im lUertlial von Egelsee bis Dettlingen nicht selten (Kirchner u. Eichler Exc.fl. 75). In Oberbayern, besonders längs der Hier, dem Lech (hier vielfach auf dem Lechfeld!) und Isai- (Caf lisch Exc.fl. 333). In den östlichen Alpen bis 1000 m herabsteigend (Beck Fl. N.Oesterr. 145). In den Karpaten verbreitet!! bis zur Kaschau Eperjeser Bruchlinie (Pax Grundz. Pfl.verbr. 185), fehlt in Siebenbürgen ganz (Simonkai 554). In den südlicheren Gebirgen, besonders in Bosnien, der Herce- govina und Montenegro mir die Unterart C. laevis. Bl. Juni — August. C. sempervirens Vill. PI. Dauph. II. 214 (1787). Koch Syn. ed. 2. 881. Nyman Consp. 772. Suppl. 321. Richter PI. Eur. L 163. Rchb. Ic. VIII t. CCXLYII fig. 611. C. saxätilis All. Fl. Pedem. IL 270 (1785) nicht Huds. C. frigida Vill. PI. Dauph. U, 215 (1787) nicht All. C. alplna Schrank Baier. Fl. I. 299 (1789). C. varie(/äta Laut. Encycl. III. 389 (1789). C. ferrnf/hiea Schkuhr Riedgr. 1.92 (1801). 170 Cj'peraceae. C. aJpestris Gaud. Etr. de fl. 173 (1804). C. väria Host Gram. Austr. IV. 59 (1809). C ßrma ß. suhalpina AVahlbg. Fl. Helv. 160 (1813). Eine ziemlich veränderliche Art, 1. basigyna mehrfach beobachtet. Im Ueb- rigen ändert die Pflanze vielfach in der Grösse , der Länge und Breite der Blätter ab, so dass man oft über die Zugehörigkeit solcher Pflanzen im Zweifel sein kann. Breite Blätter, die in der Gestalt lebhaft an die voa C. tristis erinnern, sahen wir mehrfach aus den Alpen. Schur beschreibt (Enum. pl. Transs. 709, 710 [1866]) 5 Formen der C. sempervirens , die er sämmtlich auch aus Siebenbürgen angiebt. a. trichocarpa^) mit kurzhaarigen Früchten, b. rigida mit breiten, starren, flachen Blättern, c. laxi- ßora mit ganz schmalen, langen Blättern, d. slenophylla - ) wie vorige, aber viel kleiner und zarter, e. pumila niedrig, starr. Blätter steif zurückgebogen. — Da Schur zu seiner C sempervirens auch C. ferruginca als Synonym citirt , beide Pflanzen aber nach Simon kai 552 in Siebenbürgen nicht vorkommen, ist die Zu- gehörigkeit der Formen (die wohl z. T. auch aus anderen Gebieten stammen und echte C. sempervirens darstellen ?) höchst zweifelhaft a (?) , b und e könnten zu C. tristis gehören? c und d aber nicht. Bonn et und Kichter (SB. France XXIX. LXV [1882] unterscheiden vom Typus (var. Villarsiana '■^)) mit schmalen Blättern und etwas kleineren, breiteren Schläuchen eine var. Schfcuhriana^) (a. a. O. LXVI) mit breiteren Blättern und etwas längeren, schmäleren Schläuchen (Tirol. Süd-Fraökreich). Die Form mit behaarten Schläuchen unterscheiden Lam. u. DC. (Fl. Franc. III, 120 [1815] nach Duby Bot. Call. 495 Koch Syn. ed. 2. 882) als C. erecta (vgl.'obea trichocarpa). Am besten als Unterart hierher zu ziehen ist S. C. Inei'is. Grundachse Ausläufer treibend. Stengel meist 1,5 — 3 dm hoch, ziemlich starr, etwas rauh. Blätter mit etwas starrer, schmal-linealischer, borstlich zusammengefalteter, rauher, graugrüner Spreite. Blütheiistand mit meist 2 — 3 meist entfernten, weiblichen Aehrchen. Tragblätter lang scheidenartig, mit borstlicher LaubsjDitze. Weibliche Aehrchen meist kürzer gestielt, starr aufrecht, ihre Deckblätter länglich, spitz oder stumpf lieh, heller rostroth, weiss berandet, schwach 3 nervig, kürzer als die Schläuche. Schläuche elliptisch-lau zettlich, dreikantig, kurzhaarig, am Rande scharf gesägt, in dem an der Spitze häutigen Schnabel allmählich verschmälert. Auf .steinigen Abhängen, an Felsen meist gesellig, nur im süd- lichsten Gebiete in Kroatien: Zuta Lokva (Schlosser ÖBW. II. 346), Plisivica und Velebit (Kitaibel PI. crit. rar. II), Dalmatien : Orjenü in Bosnien (Beck Südbosn.), der Hercegovina und Montenegro, dort anscheinend verbreitet (vgl. auch A scher so n und Kanitz Cat. corm. Serb. Bosn. 15). Bl. Mai, Juni. C. laevis Kit. in Willd. Spec. pl. IV. 292 (1805). Boiss. Fl. Or. V. 423. Nyman Consp. 772. Suppl. 321. Richter PI. Em. I. 163. C sempervirens var. laevis Aschers, u. Kan. Cat. corm. Serb. Bosn. 15 (1877). Die Pflanze ist ausserordentlich charakteristisch und deshalb wohl besser als Unterart zu betrachten. 1) Von d-Qi^ Haar und y.aQTiög Frucht. 2) Von aievög eritr, sclmial und q)vÄÄov Blatt. 3) S. I. S. 261 Fussn. 2. 4) S. II. 2. S. 112 Fussn. 2. Carex. 171 Ueber die anatomischen Unterschiede dieser Unterart vom Tvpus vgl. Beck Fl. Südbosn. II. 40. (Verbreitung der Unterart : Abruzzen; Serbien; Albanien und wohl weiter auf der Balkanhalbinsel.) [^ (Verbreitung der Art: Pyrenäen; Italien; nördl. Balkanhalbinsel, Japan [eigene Unterart oder Art].) \^\ 540. X 574. C. atrata X semperiirens \ ^. am Schlüsse 574. X '"'Sl. C. sempervirens y, ferruginea J der Gattung. 575. (121.) ('. tristis. ■_> . Der vorigen sehr ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschiedeti : Stengel die Blätter meist erheblich (aber seltener um das mehrfache) überragend. Blätter mit breiterer (bis etwa 6 mm breiter) allmählich scharf zugespitzter Spreite. Blüthen- stand mit meist 2 an der Spitze des Stengels genäherten männ- lichen Aeh rohen. Unterstes Tragblatt lang scheidenartig, mit die Spitze des Stengels nicht erreichender Laubspilze. Seitliche Aehr- chen (bis über 5 cm lang) gestielt, aufrecht, an der Spitze männ- lich oder das oder die unteren auch ganz weiblich, ihre Deckblätter eiförmig, stumpf, rothbraun bis fast schwarzbraun, weiss bis hell be- randet, kürzer als die Schlätxche. Schläuche länglich-verkehrt-eiförmig (etwa 4 mm lang), in einem langen, am Rande etwas rauhen, an der Spitze häutigen Schnabel verschmälert, oberwärts spärlich behaart. Männliche Aehrchen länglich-verkehrt-eiförmig bis kurz cy- lindrisch. An felsigen Orten, in Felsspalten nur im südöstlichsten Gebiete im Banat und in Siebenbürgen; dort meist nicht selten (Simon kai 554), aber häufig übersehen, westlich bis zur Kaschau-Eperjeser Bruch- linie (Fax Grundz. Ffl.verb. Karp. I. 18B). Bl. Mai, Juni. C. tristis M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. III. 615 (1819). Boiss. Fl. Or. V. 4 23. Nyman Consp. 772. Suppl. :521. Richter PI. Eur. I. I(i2. Das Vorbrei tunijsgebiet dieser zuerst von Janka (Linnaea XXX. 612 [18Gn]) für unser Florengebiet nachgewiesenen Art ist noch nicht ganz bekannt; sie ist oft übersehen und die zahlreichen bei Simon kai aufgeführten Fundorte, die anderen Arten zugeschrieben wurden, beweisen, wie weit sie verniuthlich verbreitet ist. (Nördliche Balkanhalbinsel; Klein-Asien; Kaukasus; Songarei; Si- birien. Die Angaben aus Japan [Rein!] gehören nicht hierher.) ** Blätter etwas (stets weit über 2 mm) breit, flach, ** vom Grund(> oder doch wenigstens von der Mitte ab allmäidich in die Spitze verschmälert. 576.(122.) C. üriiia. 2j.. Grundachse ziemlich fest, mit den brauiun bis schwarzbraunen, zum Theil faserigen Scheidenresten besetzt. Stengel aufrecht, meist 0,5 — 2 dm hoch, glatt, ziemlich dünn, an der Spitze meist mehr (»der weniger übergebogen, die Blätter meist um <\i\< 172 Cyperaceae. Vielfache überragend. Blätter mit ziemlich kurzer (bis etwa 8 cm langer), an den unteren brauner bis schwarzbrauner Scheide und meist kurzer, starrer, meist bis etwa 4 mm breiter, vom Grunde ab alimählich in eine starre Spitze verschmälerter, meist seitlieh 3 reihig abstehender aus- gebreiteter Spreite. ]51üthenstand mit (1 bis) meist 2 (bis 3) ziemlich entfernten weiblichen und einem männlichen Aehrchen, Tragblätter am Grunde + lang (öfter fast ganz) scheidenartig mit kurzer, bis etwa 1,5 cm langer Laubspitze. Weibliche Aehrchen bis etwa 5 cm lang, gestielt, aufrecht oder übergebogen, ziemlich arm- (etwas dicht-) blüthig, meist bis etwas über 1 cm lang, ihre Deckblätter länglich-eiförmig, stumpflich oder spitz, dunkelrothbraun mit derbem, hellem ^Mittelstreifen und meist auch schmalem, hellerem Hautrande, nicht sehr viel kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich-lanzettlich, etwa 4 mm lang, drei- kantig, am Kiele rauh, allmählich in den Schnabel verschmälert, braun. Männliches Aehrchen lang gestielt, länglich- verkehrt -eiförmig bis fast lanzettlich ; meist nicht über 1 cm lang. Früchte oval, 3 kantig, braun. An felsigen Orten , in Spalten , zwischen Geröll auf Kalk in den Alpen bis 2600 m aufsteigend (Jaccard 369). In der ganzen Alpen- kette (mit den Flüssen in die Ebene herabsteigend) verbreitet, in den westlichen Alpen zerstreut (St. Lager 780) östlich bis Niederöster- reich!! Steiermark! und Kärnten! (Fächer Jahrb. Land. Mus. Kämt. XXII. 44 [1893]). In Krain und im Küstenlande bereits fehlend. In den Karpaten zerstreut bis nach Siebenbürgen, dort ziemlich selten (Simonkai 554). C. firma Host Gram. Austr. I. 56 (1801). Koch Syn. ed. 2. 882, Xyman Consp. 772. Richter Fl. Eur. I. 163. Rchb. Ic. YIII. t. CCXLVII flg. 610. C. Tigida Schrank Baier. Fl. 290 (1789) nicht Good. C. spadicea Gmel. Syst, 144 (1791) nicht Roth und Anderer. Durch die ausgebi'eiteten, meist eine flache Rosette bildenden, kurzen, starren Blätter sehr auffallig. (Pyrenäen ; Wallachei [ob ausserhalb der Siebenbürgischen Alpen ?]) W\ 540. X 576. C. atrata X ßrma s. am Schlüsse der Gattung, 577. (123.) C. fuliginösa. %.. Grundachse ziemlich dick, reich verzweigt (daher die Rasen fest), mit den braunen, faserigen Scheiden- resten besetzt. Stengel dünn bis etwas dicklich, aufrecht oder mehr oder weniger bogig aufsteigend, meist 1 — 3 dm hoch, mit 2 scharfen, etwas rauhen Kanten, meist nicht doppelt so lang als die Blätter, Blätter mit an den unteren gelbbrauner bis röthlichbrauner Scheide und mitunter bis fast 2 dm langer, meist bis etwa 4 mm breiter, etwa von der Mitte ab allmählich zugespitzter, mehr weniger rauher, meist bogig abstehender Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 (bis 4) entfernten oder etwas genäherten weiblichen und einem am Grunde männlichen, an der Spitze weiblichen A eh reiten. Trag- blätter bis etwa 2 cm lang scheidig, mit massig langer, die Spitze Carex. 173 des Blüthenstandes lange nicht erreichender Spreite. Weibliche Aehr- chen bis über 5 cm lang gestielt, bis etwa 2,5 cm lang, am Grunde locker, oberwärts dichtblüthig, übergebogen bis überhängend, ihre Deck- blätter länglich-eiförmig, spitz, dunkelrothbrann mit schmalein, hellerem Mittelstreifen und ganz schmalem, weissem Hautrande, nicht viel kürzer als die Schläuche. Schläuche lanzettlich bis eiförmig -lanzettbch, all- mählich in den am Rande fein wimperig gesägten, an der Spitze etwas hellen Schnabel verschmälert. Deckblätter der männlichen Blüthen denen der weiblichen ähnlich gestaltet. Früchte elliptisch , dreikantig, gelbbraun bis braun. In Felsspalten, zwischen Geröll, auf steinigen Wiesen. In den öst- lichen Alpen, in der Schweiz bisher nur im südlichsten Wallis: Gorner Grat (M. Wink 1er!). In Tirol zerstreut (auch in den östlichen Bay- rischen Alpen), in den östhchen Alpen bis Steiermark und Krain stellen- weise sehr verbreitet, fehlt indessen bereits im ganzen Küstenlande, durch die Banater Gebirge bis Siebenbürgen verbreitet, dort sehr zer- streut (Simon kai 553). In den Beskiden (Neilr. Ung. 38) und Karpaten zerstreut, stellenweise häufig!! (Pax 223). Auch bereits in Bosnien fehlend. Kroatien nicht beobachtet. Bl. Juni — August. C. fulüjinosa Schkuhr Tfiedgr. I. 91 (1801). Koch Syn. ed. 2. 881. Nyman'Consp. 771. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. I(i2. Rchb. Ic. VIII. t. CCXLIX fig. 614. C. frigida Wahlbg. Vet. Akad. Handl. Stockh. 1803. 154 nicht All. Von Formen sind ausser der nur im arktischen Europa und America verbreiteten Abart oder Rasse: misdndra^) (C. miscindra R.Br. in Parry's Voy. App. 283 [1824], nach Christ Bull. SB, Belg. XXIV. 2. 14 eine nordische Zwergform) crwälinenswerth B. ochrostach ys -i). Die unteren Aehrchen hängend, das obere kurz gestielt. Deckblätter hell-kastaniciibraun. — Selten, bisher nur in Siebenbürgen. — C. juliginoxa a. ochrontachys Schur Enum. pl. Transs. 709 (1866). Der 1. basig y na nicht selten, stellenweise anscheinend überwiegend. (Norwegen: Dovre [Larsson!]; die Abart [oder Rasse] misnnihd im arktischen Europa und America.) j_*J §§ Pflanze ausläufertreibend (vgl. indessen C. refracta). §§ * Weibliche Aehrchen dick, dichtblüthig (höchstens * am Grunde locker^, die Aehrchenachse auch zur Fruchtzeit nicht sichtbar (vgl. auch C. Kernen). •f Weibliche Aehrchen überhängend, zuletzt oft f häntiend. Schläuche ausser Wimpern auf den Kielen kahl. 578. (124.) C. l'rif^ida. Q|. Grundachse verlängerte, bis über 1 dm lange, bis etwa 2 nun dicke Ausläufer treibend, an der Spitze derselben mit mehr oder weniger zahlreichen Trieben. Stengel aufrecht, 1) Von ftias'co ich hasse und ävi'jQ Mann. -) Von co^QÖg blass und aräx^g Aehre. 174 Cyperaceae. meist 2 — 5 dm hoch, meist ziemlich schlaff, oberwärts übergebogen bis überhängend, dreikantig, oberwärts mehr oder weniger rauh. Blätter mit an den unteren hellbrauner bis fast weisslicher Scheide und ziem- lich starrer bis etwas schlaffer, meist bis über 4 mm breiter, allmählich zugespitzter mehr oder weniger rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 3 — 4 (wenigstens die unteren) langgestielten oder (die oberen) kurz ge- stielten bis sitzenden, meist sehr entfernten weiblichen und einem kurz- gestielten bis fast sitzenden, männlichen Aehrchen. Tragblätter (die unteren) bis über 3 cm lang, scheidenartig, mit breiter, verlängerter, mitvinter die Spitze des Blüthenstandes erreichender Laubspitze. Weib- liche Aehrchen (die unteren mitunter bis fast 1 dm lang gestielt), meist bis etwa 3 cm lang, dick, etwa an die von C. atrata erinnernd, ihre Deckblätter lanzettlich, allmählich zugespitzt, dunkelrothbraun mit zuerst grünem, dann hellbraunem Mittelstreifen, wenig kürzer als die Schläuche. Schläuche aus eiförmigem Grunde allmählich zugespitzt bis fast 5 mm lang, zuletzt fast schwarz, an den Kielen borstlich bewimpert, mit grün berandetem Schnabel. Männliches Aehrchen ziemlich dick, lan- zettlich bis cylindrisch, meist bis nicht viel über 2 cm lang. Früchte selu' klein, wenig über 1 mm lang, eiförmig, dreikantig, gelbbraun. An quelligen Orten, zwischen Geröll und zwischen Moosen, In den Alpen bis 2560 m aufsteigend (Jaccard 372). In der ganzen Alpenkette verbreitet, in den westlichen Alpen ziemlich häufig (St. Lager 778) östlich bis Steiermark und Krain meist nicht selten, fehlt aber bereits in Niederösterreich. Die Angaben in Siebenbürgen (vgl. Simon kai 554) und die in den Sudeten irrthümlich. Im Oberrhein- gebiet in Baden auf dem Feldberg! Im Elsass in den Hochvogesen auf dem Hohneck (Martin!): Wolmsa, Schwalbennest. Bl. Juni bis August. C. frigida All. Fl. Pedem. IL 270 (1785). Koch Syn. ed. 2. 881. Nyman Consp. 771. Suppl. 321. Richter PL Eur. L 162. Rchb. Ic. Vlli. t. CCL fig. 616. C. helretica Honck. Syn. L 375 (1792). C. spadicea Schkuhr Car. I. 90 (1801) nicht Roth und andere. C. sphaerica^) Lap. Abr. Pyr. 579 (1813). C. caespitösa Ten. Viagg. in Cal. 129 (1827) nicht L. In Folge der Aehnlichkeit der weibliciien Aehrchen hat die ganze Pflanze, auch die folgende Art eine gewisse Aehnlichkeit mit C. atrata, von der sie aber sofort durch den langen Sehnabel der Schläuche verschieden ist. Zu beachten sind kleine Exemplare mit kleineren, aufrechten, weiblichen Aehrchen, die für C. fimbriata gehalten Merden könnten. — Von Abarten sind zu beachten : B. Pyrenaica. Aehrchen kurz, fast kugelig, genähert. — So wohl auch in den Alpen. — C. frigida var. pyrenaica Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 14 (1885). II. flavescens. Deckblätter und Schläuche gelb oder gelblich. — Sehr selten. — C. frigida var. flavescens Christ a. a. O. 165 (1885). (Schottland; Pyrenäen; Iberische Halbinsel; Corsica; Apenninen; jSTord- America.) * | 450. X 5^8. C. atrata X frigida s. am Schlüsse der Gattung. 1) Von acpaiQa Kugel. Carex. 175 ^ 579. (125.) C. atril'üsca. J . Ausläufer meist nicht sehr verläntrert, meist zahh-eiche Sprossen treibend, daher die Pflanze lockerrasenförmig. Stengel aufrecht, meist 1 — 3 dm hoch, an der Spitze meist über- gebogen, ganz glatt, meist bis zur Mitte beblättert, viel länger als die Blätter. Blätter mit an den unteren brauner bis hellbrauner Scheide und meist aufrechter, oberwärts allmählich zugespitzter, «rlatter, nur an der Spitze rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 3 — A etwas irenäherteu weiblichen und einem (seltener 2) männlichen Aebrchen. Tragblätter (das unterste bis etwa 2 cm) lang scheidenartig, mit kurzer, meist bis wenig 'über 1 cm langer Laubspitze, die oberen oft schwarzpurpurn. Weibliche Aehrchen bis über 2 cm lang fadendünn gestielt, überhängend bis hängend, eiförmig bis länglich-eiförmig, bis 1,5 cm lang, dick, ihre Deckblätter breit-eiförmig bis lanzettlich, ziemlich plötzlich oder all- mählich zugespitzt, schwarz-purpurn, oft mit kaum ei-kennbarem hellerem Mittelstreifen, meist kaum kürzer als die Schläuche. Schläuche breit eiförmig, etwa 4 mm lang, ziemlich plötzlich in den ziemlich kurzen, glatten aber deutlich 2 zähnigen Schnabel verschmälert, schwarz-purpurn. Männliche Aehrchen länglich-eiförmig, meist nicht über 1 cm lang, seine Deckblätter heller als die der weiblichen mit deutlichem, hellem Mittel- streifen und auch schmalem, hellerem Rande. An feuchten, grasigen Orten auf den Alpen, bis 2400 m auf- steigend (Jaccard 368). Im Dep. Hautes Alpes: am Fasse des Mont Viso, Ufer des Guil und am See Foreon (St. Lager 774). Savoyen: Vallee Lombarde bei Bessans (St. Lager). Im Wallis: Im Bagnethal (Jaccard 368, 369, St. Lager 774). Im Kanton Bern: Rawyl, Rosen- laui. Kanton Graubünden: Samnaun, Ober-Engadin (Käser nach Christ Bull. SB. Belg. XVII. 2. !()()).. Tirol: zerstreut (Hausmann Fl. Tir. 943). Kärnten: Heiligenblut (Hoppe etc. nach Fächer Jahrb. Landesmus. Kämt. XIV. 179 |1879] seit 1840 vom Pasterzegletscher bedeckt). Steiermark (Maly 37). Bl. Juli, August. C. atrofiisca Schkuhr Riedgr. I. 106 (1801). C ustidata Wahlenb. Vet. Akad. Handl. Stockh. 1803.156. Koch Syn. "ecT^. 880. Nyman Consp. 775. Suppl. 323. Richter PI. Eur. I.^ 161. Rchb. Ic. VIII. t. CCL fig. 616. C. limösa Scop. Fl. Carn. ed. 2. IL 222 (1772) nicht L. Ist der C. atraia uoch ähnlicher als die vorige Art und hat auch vielleicht verwandtscliaftliche Beziehungen zu dieser Species. Von C. atrata , mit der sie auch die Gestalt der Schläuclu- tremeiusam hat, aber leicht durch das langscheidige Tragblatt zu unterscheiden. — Von den meisten Schriftstellern wird C. atrifmca zu den Colohostomae und zwar neben C. limosa und Verwandte gestellt, mit denen sie ja auch habituell gewisse Aehnlichkeit besitzt und mit denen sie auch, wie das Sc o pol i 'sehe Synonym zeigt, verwechselt worden ist. Schon Koch macht aber (Syn. ed. 2. 881) auf ihre zweifellose Verwandtschaft mit C. fuliginosa und C. fri- gifla aufmerksam, denen sie auch entschieden am nächsten steht. Unterschieden wird sie von beiden leicht durch die breit-eiförmigen, plötzlich in den kurzen Schnabel zugespitzten Schläuche. — Sie stellt einen gewissen Uebergang zwischen Gruppen der Colohostomae und Odonloslomar dar, wir haben es aber fiir richtiger gehalten, sie hier unterzubringen., einmal wegen der nahen Verwandtschaft mit C. fuliginosa und C. frigida, andererseits weil uns auch die Gestalt des allerdings kurzen Schnabels der Schläuche hierher zu weisen scheint. 176 Cyperaceac. (Pyrenäen ; Schottland ; nördliche Skandinavische Halbinsel ; Nord- America; Grönland [Düsen Bot. Not. 1901]). *J ■fj Aehrchen starr aufrecht, seltener etwas nickend, meist nur das unterste (mitunter auch dies kurz) lang gestielt. 580. (126.) C. fiinbriäta. %. Grundachse meist kurz kriechend. Stengel meist ziemlich starr aufrecht, meist 1 — 3 dm hoch, ziemlich scharfkantig, mehr oder weniger rauh. Blätter mit an den unteren rothbrauner Scheide und ziemlich (bis 4 mm) breiter, ganz alimählich in die lange, sehr feine (oft fast fadenförmige) Spitze verschmälerter, ziemlich stark rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 etwas ent- fernten, selten genäherten weiblichen und einem gestielten oder den obersten weiblichen Aehrchen genäherten männlichen Aehrchen. Unter- stes Tragblatt (bis 2 cm) lang scheidenartig, mit mitunter (meist nicht) den Blüthenstand überragender Laubspitze, Weibliche Aehrchen kurz cylindrisch, meist kaum 2 cm lang, das unterste mit bis über 3 cm langem Stiel, die oberen kurz gestielt, das oberste meist sitzend, ihre Deckblätter eiförmig, ziemlich kurz und scharf zugespitzt, rothbraun bis fast schwarz, mit grünem (zuletzt hellbraunem) Mittelstreifen und hellem Rande, wenig kürzer als die Schläuche. Schläuche verkehrt-eiförmig, bis fast 4 mm lang, dreikantig, an den Kielen rauh, fast gewimpert, allmählich in den Schnabel verschmälert, grünlichbraun bis gelbbraun. Männliches Aehrchen etwas keulenförmig-linealisch bis schmal-lanzett- lich, seine Deckblätter lanzettlich, oft am Rande zerschlitzt, scharf zu- gespitzt, rothbraun mit hellem Mittelstreifen. Früchte sehr klein, ver- kehrt-eiförmig, dreikantig. An feuchten grasigen und quelligen Stellen in den Hochalpen, sehr selten. In den Grajischen Alpen in Valle del Lis und Valle di Viü (Arcangeli Comp. fl. It. 745). Im Dep. Hautes Alpes: La Grave, Villard d'Arene und Lautaret (St. Lager 779). Im Wallis nur Bagne, Zermatt am Riffel (Muret! Lagger!) und Augstelberg (St. Lager 779, Jaccard 371). In Graubünden bei Canziano. In Tirol am hohen Burgstall (Murr ÖBZ. XLI [1891] 126). Bl. Juni— August. C. fimhriata Schkuhr Ried^r. II. 61 (1806). Nvman Consp. 772. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 163. Rchb. Ic. VIII. t. CCXLVIII fig. 612. C. fuliginösa Host Gram. Austr. IV. 52 (1809). C. hispi- dida Gaud. Fl. Helv. VI. 88 (1830). Koch Syn. ed. 2. 882. Durch die starr aufrechten Aehrchen in dieser Gruppe sehr ausgezeichnet, scheint dadurch einen gewissen Uebergang zur nächsten zu bilden. Durch die breiten Blatter erinnert die Pflanze oft stark an jugendliche Formen (mit noch auf- rechten Aehrchen) von C fuliginosa, die aber dichte Raseu bildet und nicht kriecht, oder an C.frigida, von der sie (ebenso wie auch von C. fuliginosa) durch die roth- braunen Scheiden abweicht. W\ Carex. 177 ** Weibliche Aehrchen schlank uiitl ~chmal, locker, meist schon zur Blüthezeit, sicher aber später die Aehrchenachse deutlich sichtbar. 581. (127.) C. ferriig-iiiea. %. Gnindachse ziemlich dünne Aus- läufer treibend, mit mehr oder weniger zahlreichen Trieben. Stengel aufrecht, meist '6 — 6 dm hocli, sehr dünn, schlaff, oberwärts oft über- gebogen oder überhängend, stumpf dreikantig, ganz glatt, die Blätter oft nicht erheblich überragend. Blätter mit an den unteren brauner bis dunkelpurpurner Sclieide und sehr schmaler, meist nicht viel über 1 mm l)reiter, langer, zugespitzter, rauher, schlaffer Spreite. Blütheu- stand mit meist 1-3 — 4 entfernten weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Tragblätter (bis über 2 cm) lang scheidenartig, mit ziem- lich langer, jedoch die Spitze des Blütlicnstandes meist nicht erreichen- der Laubspitze, rauh. Weibliche Aehrchen (bis fast 5 cm) lang faden- dünn gestielt, meist bis nicht \iel über 2 cm lang, besonders die unteren Blüthen, aber auch die obersten etwa auf die halbe Länge des Schlauches oder mehr entfernt; ihre Deckblätter eiförmig, allmählich oder etwas plötzlich in die feine Stachelspitze verschmälert, dunkelbraun, mit grünem oder hellerem Mittelstreifen, so lang oder etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig, etwa 4 mm lang, ganz allmählicli in den am Rande fein gesägt-rauhen Schjiabel verschmälert, schwarzbraun bis schwarz, glänzend, öfter etwas kurzhaarig. Mäjinliches Aehrchen lang gestielt, bis etwa 2 cm lang, schmal-linealisch-lanzettlich, seine Deckblätter läng- lich, fuchsbraun mit hellem als Stachelspitze vors2)ringendem ]\[ittelstreifen. Früchte verkehrt-eiförmig, abgerundet dreikantig, mit aufgesetztem Griffel- rest, matt-schwarzbraun. An feuchten, grasigen Orten, an Geröllhalden, auf Triften, in den Alpen bis 24ü0 m aufsteigend (Jaccard 371). In der ganzen Alpen- kette verbreitet, dort meist zerstreut, im Schweizerischen Jura selten. Von den südwestlichen Alpen bis Steiermark! Kärnten! und Kroatien : Mrzin, Plisivica und Yisocica. (Schloss. Vukot. Fl. Croat. 1197). In der Hercegovina und Montenegro nur die Abart (oder Rasse) IL spadi- cea. Ungarn selten (Neilr. Ung. 38, Maly 37). Die Angaben in Siebenbürgen irrthümlich, sie beziehen sich zumeist auf C tristis. Bl. Juni — September. C. ferruginea Scop. Fl. Carn. ed. 2. 245 (1772). Koch Syn. ed. 2. 882. Nyman Cons]). 771. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 162. Rchb. Ic. VIII. t. CCXLVITI fig. 613. C. ScopoUäna')V\\\\^. Spec. pl. 1) Nach .Johann Anton Scopoli, * 3. Juni 1723 Cavalese iui Fleimsthalc in Tirol, f 8. Mai 1788 Pavia als Professor daselbst, einem der bedeutendsten Kenner der Alpenflora. Seine Arbeiten sind für viele Gebiete grundlegend, so hauptsächlich seinÄ Flora Carniolica, exhibcns plautas Carnioliae indigenas. Viennae 1 700. ed. 2. 1772, in der eine grosse Zahl alpiner Typen zum ersten Male beschrieben worden ist. Von anderen Arbeiten sind besonders zu nennen : Anni historico-naturales. Lipsiae. 1769 — 72. Deliciae florae et faunae Insubricae. Ticini 1786 — 88. Vgl. über ihn Pwoemer Magaz. f. Bot. V. 3 und Freyer Flora XXIII (18-iO) Heibl. 57. Nach ihm wurden nicht weniger als 7 Gattungen benannt, von denen die auch in unserer Flora eine Pvolle spielende von Jacquiu (Obs. I. 32. t. XY [1764]) beschriebene Solanaceengattuug Scopolia noch heute seinen Xamen trägt. Ascherson n. Graebner, Synopsis. II. 2. 12 178 Cyperaceae. IV. 292 (1805). C. Mielichhoßri^) Schkuhr Car. II. 66 t. Mramm. fig. 198 (1806). C. hrerifölia Host Gram. Austr. IV. 50 (1809). C. spadicea Host a. a. O. 51 (1809). C. cristäta Clairv. Man. 291 (1811). C. ScopoUi'^) Gaud. Agrost. Helv. II. 168 (1811). C. ereda DC. Fl. Franc. V. 292 (1815)? C. macröstachys^) Bert. Am. Ital. 421 (1819). C. mmiöstachys^) Spreng. Syst. Veg. III. 824 (1826). C. gracülima Steud. u. Höchst Eu. pl. 132 (1826). Ausser dem Typus (a. typica) unterscheidet Beck (Fl. N.Oesterr. 142 [1890J) noch mehrere Formen, so nach der Breite der Blätter : y. angn stifolia. Bliitter nur etwa 1 mm breit und S. latifolia. Blätter 2 — 3 mm breit. — Beide Formen lassen sich auch anderwärts unterscheiden. £. liocarp a^) {leiocarpa). Schläuche zuletzt ganz glatt Den 1. subbasigyna erwähnt Beck als ß. basigyna. Aendeit ab in der Gestalt und Behaarung der Schläuche, die bald kahl, bald oberwärts oder weiter behaart sind ; mit der Behaarung ändert auch die Stärke der Rauhigkeit am Rande ab, die bald schwächer, Ijald stärker (bis fast gewimpert) auf- tritt Nach der Gestalt der Schläuche treten Formen mit schmäleren und solche mit breitereu Schläuchen auf, deren Behaarung auch wechselt. Wir konnten keine bestimmten Formen danach unterscheiden. (Vgl. indessen II. spadicea und auch Koch Syn. ed. 2. 883.) Wichtigere Formen sind: B. capillarioides. Pflanze niedrig, meist nicht über 1,5 dm hoch, Stengel meist nicht viel länger als die Blätter, meist mit einem grundständigen Aehr- chen (1. basigyna). Blätter mit sehr dünner Spreite. Weibliche Aehrchen fast haarförmig dünn gestielt, wenigblüthig. kurz. Männliches Aehrchen lang und sehr dünn gestielt, sehr schmal. — Wohl in den .•^Ipen verbreitet. — C. ferruginea var. capillarioides Murr ÖBZ. XLI (1891) 124. — Eine sehr auf- fällige Form, die thatsächlich in der Tracht an C. capillaris erinnert. Vielleicht als Rasse zu betrachten ist: II. spadicea. Blüthenstand ziemlich locker, weibliche Aehrchen, wenigstens das unterste, hängend. Schläuche am Rande stark gewimpert, auf der Fläche ober- wärts ziemlich dicht mit kurzen Haaren besetzt. — So in der Hercegovina und in Montenegro verbreitet und dort allein diese Form lAscherson u. Kanitz Cat. corm. l.j). — C. ferruginea ß. G. spadicea Koch Syn. ed. 2. 882 (1844). Aschers, u. Kanitz Cat. corm. 15 (1877). C. spadicea Lara, u. DC. Fl. Franc. III. 120 (180.')). — Diese Form ist uns, was ihren systematischen Werth anlietrifFt, etwas zweifelhaft. Wie wir oben hervorgehoben haben, schwankt die Rauhigkeit und Behaarung der Schläuche, wie auch die Tracht bei dieser Art sehr stark, und wie auch schon Koch (a. a. O.) richtig bemerkt, lassen sich die einzelnen Merkmale auch hier und da bei alpinen Exemplaren constatiren. Auffällig bleibt nur, dass diese Form ein ganz bestimmtes Gebiet allein bewohnt und deshalb vielleicht doch bei Untersuchung reichlicheren Materials als Rasse abgetrennt werden muss. (Apuanische Alpen im nördl. Apennin.) |^j 1) Nach Matthias Miel ichhof er, * 26. Oct. 1772 f 13. Sept. 1847 Salzburg, Bergrath daselbst, hervorragender Kenner der Alpenflora, auch der Kryptogamen besonders der Moose {Mielichhoferia durch Nees von Esenbeck und Horn- schuch benannt). Vgl. Sauter Flora XXXII (1849) 657. 2) S. II. 2. S. 177 Fussn. 1. 'i) Von fiaxQÖg lang, gross und atäyvg Aehre. 4) Von fiavög dünn und OTd'jfvg Aehre. ö) Von Äslog glatt und y.uQ^iög Frucht. Carex. 179 582. (128.) C. refracta. Stengel meist gerade aufrecht, bis über 5 dm hoch, an der Spitze nicht oder wenig übergebogen, oberwärts etwas rauh, oft kürzer, meist nicht viel, öfter fast doppelt so lang als die Blätter. Blätter mit an den abgestorbenen oft fast schwarzbrauner, an den lebenden purpurbrauner, fast violetter Scheide und meist sehr verlängerter, schlaffer, meist sehr schmaler, mitunter bis über 2 mm breiter, allmählich oder etwas plötzlich zugespitzter Spreite. Blüthenstand mit meist 2 weib- lichen und 1 oder 2 (einem grossen und am Grunde einem kleinen) männlichen Aehrcheii. Deckblätter kürzer scheidenartig, mit langer, mitunter den Blüthenstand überragender Laubspitze. Weibliche Aehrchen dichterblüthig, meist nicht viel über 2 cm lang, cy- lindrisch, aufrecht oder etwas übergebogen, das unterste kurz oder bis über 3 cm lang gestielt, die oberen kürzer gestielt, das oberste oft völlig sitzend, ihre Deckblätter breit-eiförmig, stumpf, dunkelrothbraun mit hellerem, meist als Stachelspitze vorspringendem Mittelstreifen, viel kürzer als die Schläuche. Schläuche breit eiförmig, etwa ;■} mm lang, ziemlich plötzlich in den kurzen Schnabel ver- schmälert, auch bei der Reife oft noch grün. Männliches Aehrchen ziemlich lang und derb gestielt, bis etwa 2 cm lang, sehr dünn, etwas keulenförmig-lanzettlich, seine Deckblätter länglich, rothbrauii mit breitem hellem Mittelstreifen. Frü(!hte scharf dreikantig, graubraun. An feuchten, etwas schattigen Ort^elwarn; an der Elbe: Ysetat. In Mähren bei Brunn und Moenitz (^takowsky!). Nieder-Oesterreich : zwischen Laa und Zuchend«)rf (Beck Fl. X.Oesterr. 146). In Ungarn: am Neusiedler See! und bei Budapest! wohl weiter verbreitet. In Siebenbürgen : Monora, Kisekemezö (Barth nach Simon kai Enum. 555). Bl. Mai, Juni. C. secalina Wahlbg. Vet. Akad. Handl. Stockh. 1803. 151. Nyman Consp. 769. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 165. C. hordei- fönnis Host Gram. Austr. I. 57 (1801) nicht Wahlbg. C. hordei- stichos vieler älteren Autoren nicht Vill. C. hordeistichos a. micro- stächys^) (C. Lerchenfeldiäna)'^) Schur Enum. pl. Transs. 710, 711 (1866). Diese Art wurde früher vielfach mit der vorigen verwechselt, ihre l'uter- schiede wurden erst von Uechtritz (ÖBZ. XXI [1871] 253i vgl. Ascherson BZ. XXIX (1871) 777 wieder hervorgehoben. Von Spielarten ist an kleinen Formen 1. basig y na nicht selten, ein sehr grosses Exemplar ans Ungarn vom Neusiedler See (Arthur Schultz!) besitzt bis zu 2 gestielte Seiteniihrehcn an den unteren weiblichen Aehrchen. (Transkaukasien ; Altai.) j^? 1) Von fiiKQÖg klein und arciyvg .\ehre. •ä) S. II. 1. S. 93 Fussn. 1. 192 Cyperaceae. ß. FulveUae (Fries Summa veg. I. 70 [1846]. Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 787). Schläuche klein oder mittel- gross, meist nicht über 4, selten bis 5 mm lang (die kleinsten der vorigen Abtheiluiig haben G. secalina auf Salzstellen und C Michelii). Aehrehen dicht. Ausser unseren Arten in Europa noch die von manchen Schriftstellern mit C. punctata (ß. 196) vereinigte C.dilüta (MB. FI. Taur.-Cauc. II. 388 [18u8]Mn Süd-Russland, C. Loscosii^) (Lange Vid. Meddel. Nat. For. Ki0benh. 3 Aart. IX. X. 223 [1878J) (vgl. S. 204) und C. Win kl er 12) (Lange a. a. O. 224 [1878J) in Spanien. § Blattscheiden an der Mündung, der Blattfläche gegen- über mit einem trockenhäutigen Anhängsel (vgl. C. pmicfata und C. extensa, besonders bei letzterer oft undeutlich). Tragblätter langscheidig. Weibliche Aehr- ehen von einander entfernt, besonders die 2 untersten (nur bei C extensa öfter, selten bei C. imnctata ge- nähert, dann aber die Schnäbel der Schläuche glatt). * Schnabel am Rande fein rauh. f Gesammtart C. d i s t a ii s (592 - 594). T Deckblätter stachelspitzig. 592. (138.) C. (listaiis. ^J.. Pflanze graugrün, dichtrasen- förmig. Grundachse ziemlich kräftig, mit meist braunen Fasern besetzt. Stengel aufrecht, meist 1,5 — 0 dm (auf trocknem Boden mitunter nur 0,5- — 1 dm) hoch, meist nur unterwärts beblättert, stumpfkantig, glatt oder doch nur oben unter dem männlichen Aehrehen rauh, viel länger als die Laubblätter. Blätter mit an den unteren brauner Scheide, mit länglichem (etwa 2 — 8 mm langem, selten kürzerem), gestutztem Scheiden- anhängsel und massig, meist nicht bis 5 mm breiter, allmählich zu- gespitzter, glatter, oberwärts fein rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 3 weiblichen, weit von einander entfernten weiblichen und einem männlichen Aehrehen. Tragblätter lang scheidenartig, mit meist nicht sehr verlängerter, oft nicht die Länge der Aehrehen erreichender, meist jedenfalls nicht über das nächstfolgende Aehrehen ragender Spreite. AVeibliche Aehrehen oval bis cylindrisch, meist nicht bis 2 cm lang, alle (das unterste meist aus der Scheide hervortretend-) gestielt, ihre Deckblätter eiförmig, sjiitz oder stumpflich, schmutzig grün oder braun mit breitem, grünem Mittelstreif, kürzer als die Schläuche. Schläuche aufrecht-abstehend, 3 kantig-ellipsoidisch, bis 4 mm lang, nervig, gelblich bis braun, mit hervortretenden grünen Kielen, plötzlich in den 1) Nach Francisco Loscos, * 18? f 1886, Apotheker in Castelseras (Ara- gouien), um die dortige Flora verdient, mit Jose Pardo, Apotheker in Torrecilla, Verfasser von Series inconfecla plant, indig. Aragoniae. Latiue vertit M. Willkomm Dresdae 1863. Das spanische Original erschien in 2. Aufl. Serie imperfecta de las plant, aragon. espontaneas. Alcaniz 1867. Aliein veröffentlichte Loscos Tratado de plantas de Aragon. Madrid 1876 — 86. •i) S. IL 1. S. 1.^9 Fussn. 1. Carex. 193 ziemlich langen Schnabel zugespitzt. Zähne des Schnabels auf der Innenseite des Schlauches mit kleinen Stachelchen besetzt. Männliches Aehrchen kürzer oder länger cylindrisch, meist nicht über 2 cm lang, beiderseits verschmälert, seine Deckblätter länglich-verkehrt-eiförmig, stumpflich, rostfarben mit weissem Hautrande und schmalem, gelblichem Mittelstreif. Früchte ziemlich klein, breit- verkehrt-eiförmig , dreikantig, hell- bis dunkelbraun. Auf massig feuchten Wiesen, an Gräben, meist im Alluvium, gern auf Salzboden, fast im ganzen Gebiete zerstreut, stellenweise häufiger, an anderen Orten seltener, mitunter auf weiteren Strecken fehlend, auf den Nordseeinseln sehr häufig (Buchen au Fl. Nordw. Tiefeb. 125). In den Alpen bis 2000 m aufsteigend (Jaccard 309). Bl. Mai, Juni. C. distans L. Syst. X. 1263 (1759). Koch Syji. ed. 2. 885 (1844). Nyman Consp. 770. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 165. Rchb. Ic. VIII t. CCLIII fig. 622. C. neghcta Degl. in Lois. Fl. Gall. II. 298 (1807). C. diluta Janka Linnaea XXX. 613 (1856) nicht M. Bieb. vgl. Simonkai Enum. Fl. Transs. 555. C. Hosteäna ^) Nyman Syll. 394 (1855) nicht DC. C. ßarescens Baumg. Mant. 81 (1846). Hat im Begiuiie der Bliithezeit öfter viel Aehnlichkeit mit C. hirta , unter- scheidet sich gewöhnlicii leicht dureli das einzelne männliche Aehrchen und die Kahlheit. Durch die weit entfernten weiblichen Aehrchen auch sonst leicht kenntlich. Ziemlich wenig veränderlich. Erwähnenswerth erscheinen : B. pseudoflava. Pflanze lebhaft grün. Blätter etwa so lang wie der Stengel. Schläuche gelb — So bisher in Siebenbürgen — C. distans B. pseudoßava A. u. G. Syn. II. 2. 193 (1903). C. pseudoflava Schur Enum. pl. Trauss. 712 (1866). C. virescens (Baenitz Herb.). Pflanze grasgiün. — Selten. II. pendula. Weibliche Aehrchen langgestielt, hängend. — Selten. — C. distaiis var. pendula Lackowitz Verb. BV. Brand. XLIV (190-2) 165 (1903). Im übrigen neigt die Art sehr zu Spielarten in der Verteilung der Ge- schlechter etc., nicht selten ist 1. acrogy na , auch 1. a crandr a , 1. sitb- hypogyna, 1. subacroyyna, 1. siibmesandra und 1. subalternans. 1. subbasigyna ist stellenweise sehr verbreitet. 1. cladostachya (ß. Hampeanai) Rchb. Ic. VIII. t. CCLIV fig. 623b. [1846]) ist selten. (Fast ganz Europa, ausser dem arktischen; Orient bis Kaukasus, Assyrien und Arabien; Nord-Africa; Madeira.) * 592. X 594. C. distans X fulra s. S. 195. 592. X 597. C. distans X flava s. S. 205. 593. (139.) C. biiiervis. %.. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr hauptsä(;hlich durch Folgendes verschieden: Pflanze 1 ock er rasen - bildend, die Grundach-se kurze oder oft etwas verlängerte Ausläufer treibend. Stengel uberwärts oft schon zwischen den weiblichen Aehrchen rauh, öfter höher, selten bis 1,20 m (K neue ker ABZ. 111.65). Blätter mit an den abgestorbenen meist weniger zerfasernder brauner Scheide und meist stärker verlängerter, bis über 5 mm breiter, oft zusammen- 1) S. II. 1. S. 35 Fussn. 1. a) S. VI. S. 56 Fussn. 1. Ascherson u. Graebner, Synopsis. II. 2. 13 194 - Cyperaceae, gefalteter, ziemlich scharf rauher Spreite. Tragblätter meist stärker ver- längert, ihr Aehrchen stets (meist stark) überragend. Weibliche Aehr- chen bis 3 cm lang, das unterste meist weiter entfernt, mit meist schlankem Stiel aus der Scheide des Tragblattes herausragend. Deck- blätter rothbraun. Schläuche schwachnervig, mit nur zwei starken, hervortretenden, grünen Nerven. Auf trockneren Heiden, selten; nur im nordwestlichen Gebiete. Belgien: Campine: St. Hubert (Crepin Man. 2 ed. 324). Im Ardenn en- gebiete in der Prov. Namur: Willerzie (Crepin in Wirtg. Fl. exs. 107 bis !). Bei Verviers, Montjoie, Eupen : Hof Ternell (L e y !) und Malmedy. In der Schneifei. Am Walderbeskopf im Hundsrück (Wirtgen! Kneucker Car. exs. 150, ABZ. V. 127). Bei Paderborn: Hövelhoff sowie bei Bentheim neuerlich nicht beobachtet. Württemberg: im Oberamt Ell- wangen bei Thannhausen (ob noch ?). Die Angaben in Holstein , bei Dassow, Warnemimde, Lyck und in Böhmen sind irrthümlich. Bi. Mai, Juni. C. hinervis Sm. Trans. Linn. Soc. V. 268 (1800). Koch Syn. ed. 2. 885. Nyman Consp. 770. Suppl. 321., Richter PI. Eur. I. 165. Rchb. Ic. VIII t. CCLV fig. 624. Trotz der Aehnlichkeit mit der vorigen ist C. hinervis sicher eine gute Art, die im lebenden Zustande durch ihre abweichende Tracht sehr auffällig ist. (Iberische Halbinsel; Frankreich; Britische Inseln; Faeröer; Nor- wegen.) *| •|"|- -j"|- Deckblätter stumpf, nicht stachelspitzig. l^- 594. (140.) C. fulva. %. Der Leitart ähnlich und oft mit ihr verwechselt, durch Folgendes verschieden : Pflanze lockerrasenf örmig oder kurze Ausläufer treibend, hellgrün. Stengel aufrecht, meist 3 — 4,5 dm hoch, glatt oder oberwärts schwach rauh, meist in der Mitte ein Laubblatt tragend. Blätter mit am Grunde brauner oder graubrauner, mitunter roth überlaufener Scheide mit eiförmigem Scheidenanhängsel und schmaler bis etwas (bis etwa 4 mm) breiter, ziemhch stark rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2, seltener 3 oder gar 4 genäherten oder etwas entfernten weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Weibliche Aehr- chen mit meist in der Scheide des Tragblattes völlig eingeschlossenem (nur beim untersten öfter etwas hervortretendem) Stiel, eiförmig bis kurz cylindrisch, selten erheblich über 1 cm lang, ihre Deckblätter rostfarben mit schmalem, weissem Hautrande und sehr schmalem, grünem Mittel- streifen. Schläuche ellipsoidisch, etwa 3 mm lang, etwas allmählich in den Schnabel zugespitzt, gelbgrün, mit wenig hervortretenden Kielen und innen glatten Zähnen des Schnabels. Männliches Aehrchen schmäler, seine Deckblätter rothbraun mehr oder weniger breit weiss- hautrandig. Früchte breit - verkehrt - eiförmig , braun mit gelblichen Kanten. Auf fruchtbaren, massig feuchten Wiesen, meist auf Alluvium, im ganzen Gebiete zerstreut, stellenweise häufig oder selten oder auf weite Carei. 195 Strecken, so auf den Ostfriesischen Nordseeinseln (Buchen au Fl. Nord- westd. Tiefeb. 125) fehlend. In den Alpen bis 1400 m aufsteigend (Jaccard 369). Bl. Mai, Juni. C. flava Good. Trans. Linn. Soc. II. 177 (1794) z. T. C. trigöna^) All. Fl. Pedem. II. 269 (1785)'/? C. Hornschuchiäna^) Hoppe Flora ^ VII (1824) Ö99. Koch Svn. ed. 2. 884. Nvman Consp. 770. Suppl. 321. Rchb. Ic.VIII t. CCLIl'fig. 621. Richter PI. Eur. I. 164. C. speiro- stächya^) Sm. Engl. Fl. IV. 98 (1828). C. Hosteäna*) DC. Cat. Hort. Monsp. 88 (1813). C. biformis h. f er Ulis F. Schultz Flora XXIV (1841) 55. Unterscheidet sich von C. distans leicht durch die zierlich rostfarben und gelbgriin gescheckten Fruchtährchen. — Neigt auch ziemlich stark zur Bildung von Spielarten ; besonders oft findet sich am Grunde des Endährchens noch ein bald männliches, bald weibliches, bald gemischtblüthiges kleines Seitenährchen. Sonst ist noch 1. hypogyna und 1. ciadost achya (ram!( /osa Lackowitz Fl. Berl. 12. Aufl. 34 [1901]) nicht selten. Den 1. glomerata beschreibt Murr (ÖBZ. XXXVIII [1888] 239) als var. approximdta. — Bemerkenswerther ist: B. atra. Deckblätter schwarz. — Eine sehr seltene und auffällige Form. — C. Homschuchiana var. atra Bucheuau Fl. Xordwesld. Tiefeb. 125 (1894). Hierher gehört wohl auch C. Homschuchiana ß. angustifoUa Gaud. Fl. Helv. VI. 100 (1831') vom Bodensee, die ausser den dunkeln Deckblättern auch schmälere Blätter als der Typus besitzt. II. longibracteata. Unterstes Tragblatt länger als der Blüthenstand. — Ziem- lich selten, — C fulia * longibracteata Neilr. Fl. X.Oesterr. 119 (1859). C. Homschuchiana var. longibracteata Peterm. Anal. Pfl.schl. 511 (1846). Beck Fl. N.Oesterr. 146 (1890). — Die häufigste Form mit nicht bis zur Spitze des Blüthenstandes reichendem Tragblatte nennt Beck a. a. O. C Homschuchiana a. typica {C. fulva ß. Homschuchiana Neilr. a. a. O. [1859]). Nach der Stellung der Aehrchen unterscheidet man folgende Abweichung vom Typus : b. remota. Aehrchen alle weit von einander entfernt. — Selten. — C. Hom- schuchiana var. remota Peterm. Anal. Pfl.schl. 511 (1846). Lackowitz Fl. Berl. 12. Aufl. 34. (Fast ganz Europa ausser dem nordöstlichsten und dem südlichen Mittelmeergebiete ; Armenien; Transkaukasien ; Nord-America [dort an- geblich eingeschleppt]). * 592. X 594. C. distans X fulva s. unten. 594. X ö97. C. fulva X flava s. S. 205. Bastard. B. IL b. 2. a. 2. ß. § *. 592. X 594. (141.) C. distans X fulva. Für diese Combination wurden verschiedene Pflanzen angesprochen , die meist der C. distatis ähnlich waren, aber sich hauptsächlich durch die hellere (nicht grau- 1) TQiyü)vog 3 kantig. •^) Nach Christian Friedrich Hornschuch. * 21. Aug. 1798 Rodach (Thür.), t 25. Dec. 1850 Greifswald als Professor der Zoologie und Botanik daselbst, hervorragendem Bryologen, der mit Hoppe (s. II. 1. S. 241 Fussn. 2) das Alpen- gebiet bereiste. •5) OTieiQü) ich säe, streue aus, aidxvg .\ehre, wegen der entfernten Aehrchen. •I) S. II. 1. S. 35 Fussn. 1. 13« 196 Cyperaceae. grüne) Farbe unterschieden. Am sichersten ist der Bastard an der Gestalt der schwach oder nicht stachelspitzigen Deckblätter und die in der Färbung der C. fulva äluilichen Fnichtährchen kenntlich. Obwohl wir kein Exemplar dieser Combination sahen, sind wir doch von der Existenz derselben überzeugt. Angegeben ist der Bastard bisher in Belgien (Crepin, Focke Pflmischl. 406) im Oberrheingebiete: Zweibrücken früher (F. Schultz Flora XXXVII [1854] 471; Prantl Exeu. 94). Aus der Schweiz: Tarasp ist er von Brügger und Killias als „nichthybride Zwischen- form" angeführt, die Angabe ist höchst zweifelhaft. C. distans X fulva A. u. G. Syn. II. 2. 195 (1903). C. distans X Hornschuchiana {C. MueUeriäna^)) F. Schultz Flora XXXVII (1854) 471. Focke Pflmischl. 406. C. ßdvo-distans F. Schultz 20. 21. Jahresb. Pollichia 265 (1863). C. Taraspensis Brügger u. Killias NG. Graubündten XXIII— XXIV. 120 (1880)?? j^j ** Schnabel am Rande glatt. 595. (142.) C. punctata, i. Pflanze dichtrasenförmig, gelb- oder grasgrün. Stengel aufrecht oder aufsteigend, dreikantig, meist 1,5 — 5 dm hoch, glatt oder im Blüthenstande mehr oder weniger rauh, nicht überhängend, höchstens an der Spitze etwas übergebogen, meist in der Mitte noch mit einem Blatt. Blätter mit an den unteren brauner bis graubrauner Scheide, mit an der Spreite nach oben verlängertem, zugespitztem Blattliäutchen und abgeschnittenem, mitunter (wenn bereits verletzt) etwas undeutlichem Anhängsel und ziemlich schmal- linealischer, meist nicht über 4 mm breiter, flacher oder schwach rinniger, vorwärts rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 3 ent- fernten weiblichen und einem männlichen Aehi'chen. Tragblätter mit meist verlängerter, oft den Blüthenstand überragender Spreite. Weib- liche Aehrchen kürzer oder länger cylindrisch, seltener eiförmig, meist nicht bis 2 cm lang, das unterste mit deutlich (oft ziemlich lang) aus der Scheide des Tragblattes hervoiTagendem Stiel, ihre Deckblätter breit-eiförmig , lang stachelspitzig, viel kürzer als die Schläuche, braun bis etwas bleich mit breitem, grünem Mittelstreifen. Schläuche fast wagerecht abstehend, eiförmig bis breit-eiförmig, etwa 3 mm lang, beiderseits gewölbt, etwas allmählich in den ziemlich kurzen Schnabel verschmälert, mit jederseits einem kräftigen Randnerven, glatt, glas glänzend, gelblich gefärbt, meist punktirt. Männliches Aehrchen ziemlich schmal cylindrisch, seine Deckblätter braun mit hellerem Mittelstreifen und schmalem, weisslichen Hautrande. Früchte eiförmig, dreikantig, braun. 1) Nach Philipp Jakob Müller, * 19. Jan. 1832 Weissenburg (Elsass) (Petry br.), t 13. Mai 1889 Nyou (Waat), wo er seit 1872 lebte (Wilczek br.), der mit F. Schultz eifrig botanisirte uud in Flora XLI u. XLII sowie im 16. u. 17. Jahresb. der Pollichia (1859) monographische Studien über die ,Gallo-Germanischen Arten der Gattung Rubus* veröflentlichte. Sein Herbar besitzt die Universität Lausanne. Cartx. 197 Auf grasigen Mooren, an Abhängen in Dünenthälern , an Bächen und Quellen nur im nördlichen und im südwestlichen Gebiete. Auf den Nordseeinseln auf Langeoog häufig, sehr spärlich auf Borkum I und Juist (Buchen au Fl. Nordwestd. Tiefeb. 126). In Westpreussen : Kr. Putzig, am Rande des Tupadeler Moores mit Montia lamprosperma (Graebner Sehr. NG. Danzig. N. F. IX. 1. 351 [1895|!!). Im südwestlichen Ge- biete bes. in der Nähe der Küste des Mittelmeeres nicht selten. Provence; Riviera; Piemont; Lombardei. In der Schweiz nur im Kanton Tessin mehrfach bes. Locarno: bei Solduno! (Schinz u. Keller Fl. Schw. 83). Tirol: Meran. Bl. Juni, Juli. C. punctata Gaud. Agrost. Helv. II. 152 (1811). Koch Syn. ed. 2. 885. Nyman Consp. 770. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 164. Rcbb. Ic. VIII t. CCLl fig. 619. C. helvetica Schleich. Car. exs. fasc. 3 nach Gaudin. C. pallidior Degland in Lois. Fl. GaU. II. 299 (1807). C. corsicäna Link Hort. Berol. L 358 (1827). Diese Art ist durch die abstehenden, glasglänzenden, beiderseits gewölbten Schläuche sehr leicht keuutlich. Ihr Vorkommen in Westpreussen lässt verniuthen, dass sie an der Ostseeküste noch weiter verbreitet ist. (Skandinavien; Britische Inseln; Frankreich; Corsica; Ober- und Mittel-Italien mit den Inseln; Nordost-Kleinasien; Nord-Africa; Azoren.) *l 596. (148.) C. extensa. Qj. Pflanze graugrün, dicht rasen- bildend. Stengel aufrecht oder bogig aufsteigend, meist 1 — 4 dm hoch, glatt, etwa in der ]Mitte mit einem Laubblatte. Blätter mit an den unteren brauner bis etwas rostfarbener Scheide mit sehr kurzem, stumpfem, meist ganz undeutlichem Anhängsel, meist nicht über 3 mm breiter, etwas dicklicher, fast stets borstlich zusammengefalteter, ganz glatter Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 4, meist mehr oder weniger ge- näherten weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Tragblälter ver- längert, mit kurz scheidenartigem Grunde, länger als der Blüthenstand, zuletzt zurückgekrümmt und weit abstehend. Weibliche Aehrchen länglich- eiförmig, meist bis nicht viel über 1 cm lang, das unterste meist etwas entfernt mit deutlichem in die Scheide eingeschlossenem Stiel, die oberen sitzend ; ihre Deckblätter breit-eiförmig, stachelspitzig, gelb oder blassbraun, selten etwas röthlich mit schmalem oder etwas breitem, grünen Mittel- streifen, kürzer als die Schläuche. Schläuche aufrecht-abstehend, eiförmig-zugespitzt , etwa 3 mm lang, deutlich 2 — 3kantig, stark ge- rippt, mattgrünlich, zuletzt graubraun, mit helleren Kanten. Männ- liches Aehrchen cylindrisch, sitzend oder kurz gestielt, seine Deckblätter denen der weiblichen ähnlich, meist indessen nicht deutlich siachelsj)itzig, etwas mehr ins Röthliche ziehend, schmal weiss-hautrandig. Früchte ei- förmig, dreiseitig, braun. In bewachsenen Dünenthälern und salzhaltigen Strandsümpfen. An der Nordseeküste von Belgien und Holland durch Nordwestdeutschland (Buchen au Fl. Nordwestdeutsche Tiefeb. 127) bis Schleswig-Holstein! verbreitet. An der Ostsee in der letztgenannten Provinz, in Mecklen- 198 Cyperaeeae. bürg und auf Rügen! nicht selten östlich bis zur Insel Usedom! An den Küsten des Mittelmeergebietes: Provence! Riviera. Küstenland!! Istrien ! ! Kroat. Litorale und Dalmatien ! ! zerstreut. Bl. Juli, August, im südlichen Gebiete bereits Juni. C. extensa Good. Transact. Linn. Soc. II. 17 (1791). Koch Syn. ed. 2. 885. Nyman Consp. 771. Suj^pl. 321. Richter PI. Eur. I. 164. Rchb. Ic. Vin t. CCLXXIV fig. 655. C. nervosa Desf. Fl. Atl. IL 337 (1800). C. BalUsii^) Ten. Fl. Nap. V. 249 (1836). (Küsten Yon fast ganz Europa ausser dem nördlichsten [auf der skandinavischen Halbinsel nur im südlichen Schweden, an der rus- sischen Ostseeküste nur auf Aland]; Nord- und Süd-Africa; Madeira; Klein- Asien bis zum Kaspischen Meere; in Nord- und Süd-America eingebürgert.) * cc §§ Blattscheiden fass stets ohne Anhängsel (mitunter finden sich bei Formen der C. flava und bei C. Mairii mehr oder weniger deutliche Anhängsel). Weibliche Aehrchen, wenigstens die oberen genähert (vgl. auch C. fulva und C. extensa). Schnabel rauh. Gesammtart C. flava (597, 598). \: 597. (144.) C. flava. 2|.. Pflanze gelbgrün, dicht rasen- bildend. Stengel meist ~nur unterwärts beblättert, aufrecht oder oft schräg aufwärts strebend, glatt, meist nur in der Aehre rauh, scharf- oder stumpfkantig. Blätter mit an der unteren hellbrauner bis bleicher Scheide und massig (meist nicht über 5*f5i) breiter, ziemlich stark rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2—3 weiblichen und einem männlichen Aehrchen. Tragblätter kurz- (selten das unterste bis über 1 cm lang) scheidenartig, das des untersten der Aehrchen länger, solang oder doch nicht viel kürzer als der Blüthenstand, zuletzt weit- abstehend oder abwärts gerichtet. Weibliche Aehrchen (die oberen nicht selten an der Spitze mehr oder weniger männlich) kugelig oder eiförmig, seltener km-z cylindrisch, meist nicht über 2 cm lang, das unterste meist hervortretend gestielt, ihre Deckblätter länglich bis ver- kehrt-eiförmig, stvimpflich, rostfarben bis hellrostfarben mit grünem, oft ziemlich breitem Mittelstreifen, kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig, etwas aufgeblasen, bis etwa 5 (bis 6) mm laug, nervig, plötzlich in den Schnabel übergehend, weit abstehend, die unteren abwärts gerichtet, alle länger als die Deckblätter, zuletzt gelblich. Männliches Aehrchen aus verschmälertem Grunde dünn cylindrisch, seine Deckblätter hellrostfarben mit grünem Mittelstreifen. Früchte verkehrt-eiförmig, dreikantig, sehr klein, nicht viel über 1 mm lang, braun. Auf nassen bis trockenen AViesen, auf Heidemooren in sehr ver- schiedenen Formen durch das ganze Gebiet verbreitet, auch auf den 1) S. II. 1. S. 406 Fussn. 1. Carex. 199 Nordseeinseln; in den Alpen bis 2300 m (Jaccard 369) ansteigend. Bl. Mai, Juni, einige Formen bis in den Herbst. C. fiava L. Spec. pl. ed. 1. 975 (1753). Doli Rhein. Fl. 147 (1843). Aschers. Fl. Brand. I. 788 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 163 (1898). C. viridis Honck. Syn. I. 372 (1792). Von Spifilarten finden sich bei dieser Art besonders 1. acrogyna und 1. mesogyna nicht selten' auch 1. c ladostachya ist öfter beobachtet. So verschieden die Zwergformen der C. Oederi unserer Seeufer auch von den kräftigen Exemplaren der C. euflava , weh^he etwa 3 mal so grosse Schläuche haben, aussehen, so ist es doch ganz unmöglich, scharfe Merkmale zur Unterscheidung von 2 oder gar 3 Arten zu finden. Die Richtung der Schnäbel ist durchaus nicht constant, man findet bei allen Formen gerade und etwas gekrümmte, schief und gerade aufgesetzte nebeneinander. — Da C Oederi indessen von allen Formen sich am constantesten zeigt , der Typus von C. ßara und die Rasse lepidocarpa dagegen in sehr häufigen Fällen nicht deutlich geschieden werden können, haben wir geglaubt C Oederi besser als Unterart aufzuführen, um dadurch hervorzuheben, dass sie gegen- über den beiden Rassen der C. eu-ßava entscliieden eine grössere Selbständigkeit besitzt. ^ A. C eil-ßdva. Pflanze ziemlich lioch. Stengel meist aufrecht, selten stark schräg stehend. Schläuche zienüich gross, mit schief ab- wärts gebogenem Schnabel. C. eu-ßava A. u. G. Syn. IL 2. 199 (1903). C. flava L. a. a. O. (1753) im engeren Sinne? Koch Syn. ed. 2. 884. IS'vman Consp. 771. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 1()5. A. vulgaris. Stengel steif aufrecht, meist 3 — 6 dm hoch, * scharfkantig, zuletzt länger als die Blätter. Blätter mit flacher, ziemlich (bis etwa 5 mm breiter) mehr oder weniger rauher Spreite. Weibliche Aehi'chen sämmtlich genähert, eiförmig bis etwas cylin- drisch. Schläuche gross, mitunter bis 6 mm lang, mit langem, meist sehr deutlich, oft fast knickig umgebogenem Schnabel, der Schnabel mitunter bis über 3 mm lang. Auf nassen, meist nicht auf torfigeu Wiesen, an feuchten Waldplätzen, öfter auf eisenhaltigem Boden ; durch das ganze Ge- biet verbreitet, meist zerstreut, stellenweise selten, auf den Alpen bis 2300 m aufsteigend (Jaccard 3B9), auf den Nordseeinseln wie in der ganzen Hannoverschen Ebene fehlend (B u c h e n a u Fl. Nord- westd. Tiefeb. 127). Bl. Mai, Juni. C. ffava var. vulgaris Doli Rhein. Fl. 147 (1843). Aschers» Fl. Brand. I. 789 (1864). C. flava L. a. a. O. z. T. und vieler Schriftsteller. Rchb. Ic. VIII. "t. CCLXXHI fig. 654. C. flava a. geniiina Gren. u. Godr. Fl. France III. 424 (1855). Grantzow Fl. Uckerm. 314 (1880). Ausser ii^ (1er Jtlöhe _iifiiiJPflanzg , der Gestalt der Schläuche und der Richtung der Schlauchschnäbel (vgl. oben) ändert diese Rasse noch ziemlich stark in der Breite der Blätter ab. Jedoch scheint es nicht möglich, hier wirklich luitürliche Formcngrupjieu zu bilden. Erwähnenswerlh sind : 200 Cyperaceac. II. Uetlicai). Weibliche Aehrchen zahlreich, zu 5 — 6 (bis 7). — Selten. — C. flava II. Uetlica A. u. G. Syn. 2. 200 (1903). C. uetlica Suter Fl. Helv. I. 251 (1802). Xymau Cousp. 771." C. Joliösa Gaud. Agrost. Helv. II. 191 (1811). C. tiava ß. pölystächya-i) Koch Syn. ed. 2. 884 (1844). C. polystdchya Czetz Erd. Muz. VI. 'l2 (1872). b. MarssoDÜ :^). Pflanze kräftig. Stengel oberwärts oft stärker rauh. Blätter breit. Weibliche Aehrchen cylindrisch. Schläuche ruittelgross mit stark ober- wärts gebogenem Schnabel. Männliches Aehrchen ziemlich dick. — C. flava c) Marssonii Kichter PI. Eur. I. 164 (1890). C. ^larssöni Auersw. BZ. X. 409 (1852). Kyman Consp. 771. — Stellt in gewisser Weise einen Uebergang zur Easse B dar. Schläuche kleiner als beim Typus C. pdtula (Schur Enum. pl. Transs. 710 [1866]. C. patula Host Gram. Austr. I, 48 [1801J). Pflanze sehr gross. Schläuche sehr lang geschnäbelt. — Zerstreut. Eine Form mit entfernten weiblichen Aehrchen beschreibt S c h u r (Enum. pl. Transs. 710 [1866]) als b. remotiuscula. (Verbreitung der Rasse: Fast ganz Europa ausser dem nörd- lichsten und den südlichen Teilen des Mittelmeergebietes, östlich bis zum Ural.) * II. 1 e p i d o c ä r p a ^). Etwas lockerrasig. Stengel schlaff, meist 1,5 — 5 dm hoch, stumpfkantig, zuletzt meist länger als die Blätter. Blätter mit ziemlich schmaler, meist nicht über 2 mm breiter, meist ziemlich scharf rauher, rinniger Spreite. Weibliche Aehrchen kürzer, das unterste meist oft mehr oder weniger (mitunter bis unter die Mitte des Stengels) abgerückt, mit lang- (mitunter bis 2 cm und mehr) scheidigem Trag- blatte. Schläuche kleiner, meist nicht über 4mm lang, mit ziemlich dünnem, mei^^t kaum 2 mm langem Schnabel. Auf nassen Wiesen in Waldsümpfen, nicht gerade häufig. Weniger verbreitet als der Typus; im ganzen Gebiete. Bl. Mai, Juni. C. flava b) lepidocärpa Godr. Fl. Lorr. III. 118 (1848). Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 789 (1864). Richter PI. Eur. I. 164 vel. Koch Syn. ed. 2. 884. C. lepidocärpa Tausch Flora XVII (1834)^179. Nyman Consp. 771. Rchb. Ic. VIII t. CCLXXII fig. 653. C. Lipsiensis'') Fetevm. Fl. Lips. 58 (1838). C. Oederi ß. major Bochkoltz Verh. BV. Brand. III. IV. 285 (1862) nach Aschers, a. a. O. (1864). Hierher gehörten : b. intermedia. Stengel ziemlich dünn. Blätter fast so lang als der Stengel. Tragblätter fast stets zurückgebrochen. Weibliche Aehrchen meist kurz cylin- drisch. Schnabel der Schläuche meist gerade abstehend. — Zerstreut. — C. flava var. intermedia Coss. u. Germ. Fl. env. Paris ed. 1. 602 (1845). Grantzow Fl. Uckerm. 315. 2. oedocärpa 6). Schläuche kugelig, abwärts gebogen mit zurückgebogenem Schnabel. — Selten. — C. flava var. oec/oca?7Jf( Körn, in Grantzow Fl. Uckerm. 1) Zuerst auf dem Uetliberg bei Zürich gefunden. '^) Von noÄvg viel und azdxvs Aehre. 3) S. II. 1. S. 140 Fiissn. 1." 4) Von ÄeTtig Schuppe und KUQTiog Frucht, ä) Bei Leipzig (Lipsia) beobachtet. 6) Von olSdco anschwellen, gedunsen sein und y.aQTiög Frucht. Carex. 201 315 (1880). C. Oedcri • oedocdrpa Anderss. Cvp. Scand. 25 (1849). Richter P]. Eur. I. 164 (1890). (Verbreitunc; der Rasse : Wie der Typus : etwaige Abweichungen näher festzustellen.) * Mischling. Vulgaris X 1 e p i d o c a r p a. Die Zwischenformen der beiden Rassen gleichen in der Tracht bald der einen, bald der andern. Oft ist der Stengel straff und scharfkantig, die Schläuche aber klein oder die Verhältnisse sind umgekehrt. Oefter wechselt die Grösse der Schläuche an einem Exemplar. Auf Wiesen, auf denen beide Rassen wachsen, nicht selten, aber auch öfter nur mit der einen der beiden Rassen. Es erscheint höchst zweifelhaft, ob sie stets hibriden Ursprungs sind. C. flava X lepidocarpa Haussknecht Mitth. Geogr. Ges. Thür. II. 212 (1084). Ber. DBG. III S. CVIII (1885). Appel DBM. VIIL 10. Conrad Verh. BV. Brand. XLIV (1902) 165 (1903). 1/ 3. C. Oedei'l '). Pflanze niedrig. Stengel kurz, meist nur 0,3 — 1,5 (Imhoch, aufrecht oder schräg, stumpf kantig, kürzer als die Blätter oder wenig länger mit schmaler, meist nicht über 3 mm breiter, schwach, selten stärker rauher, starr abstehender Spreite. Blüthenstand mit meist gedrängten Aehrchen. Weibliche A ehrchen alle oder doch wenigstens die oberen kugelförmig. Schläuche klein, mir wenig mehr als 2 mm lang, kugelig eiförmig, mit ziemlich kurzem (meist 1 mm langem), meist gerade aufgesetztem Schnabel. Auf Heidemooren, auf sandigem Moorboden und feuchteren Heiden, an Seeufern, meist nicht selten, stellenweise, besonders im nordwestlichen Gebiet viel häufiger als die vorige Unterart ; auf den Nordseeinseln nicht selten!! aber nicht so häufig als die Rasse lepidocarpa. In den Alpen bis 2100 m aufsteigend (Jaccard 369). Bl. Mai — Juli an offenen Orten meist ununterbrochen bis zum Herbst. C. Oederi Ehrh. Beitr. VI. 83 (1791). Koch Syn. ed. 2. 884. Nyman Consp. 771. Suppl. 321. Richter PI. Eur. I. 164. Rchb. Ic. VIII t. CCLXXII fig. 652. C. tfava ß. Oederi Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 121 (1805). Doli Rhein. "FL 147 (1843). Aschers. Fl. Brand. I. 789. C. Oederi a. minor Bochkoltz Verh. BV. Brand. III. IV. 287 (1862). Aschers. Fl. Brand. (1864). C. divaricata St. Lager Cat. Bass. Rhone 781 (1884). Von Formen erscheinen erwähnciiswertii : B. br e vi rost r is. Schläuche mit ganz kurzem Schnabel, gestutzt. — Sehr selten. — C. Oederi B. hrevirdxirig A. u. G. Syn. II. 2. 201 (1903). C. Oederi f. cyperoidcs Christ Bull. SB. Belg. XXIV." 2. 12 (1885) nicht Marss. II. alpestris. Blätter schmal, meist mehr oder weniger aufrecht zusammen- gefaltet. Aehrchen seiir klein, weibliche meist nicht über 5 mm lang und 4 mm dick (Schläuche sehr klein), männliches nicht über 5 mm lang, oft das oberste 1) S. I. S. 343 Fussn. 2. 202 Cyperaceae. weibliche Aehrchen kaum überragend. — So in höheren Gebirgen, in den Alpen, den Karpaten und im Riesengebirge. — C. Oederi II. alpestris A. u. G. Syn. II. 2. 201 (1903). — Eine ähnliche Form ist C. JSlevadensis i) (Boiss. u.'Reut. Fug. 118 [1852]. C. Oederi b) nevadensis Richter PI. Eur. I. 164 [1890] vgl. Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 12). III. thalassica -). Pflanze niedrig, meist nicht viel über 5 cm hoch. Blätter ziemlich breit, kurz, fast stets kürzer als der Stengel. Blüthenstand meist nur mit 2 weiblichen Aehrchen, wenn 3 vorhanden, dann das unterste entfernt bis grundständig. Weibliche Aehrclien etwas locker, wenig und kleinbiüthig. Männliches Aehrchen ziemlich dick, bleich, —r So in den Dünen-Thälern der Xord- und Ostsee auf etwas salzhaltigem Boden , anscheinend nicht selten. — C. Oederi III. thalassica A. u. G. Syn. II. 2. 202 (1903). — Einer recht eigen- thümlichen Form. Nach der Grösse iinterscheidet man folgende Formen, die wohl z. T. nur als Standortsabändernngen aufzufassen sind : a. eldtior (Anderss. Cyp. Scand. 25 [1849]. C. serdtina Merat Fl. Paris, ed. 2. II. 54 [1821] nach Cosson u. Germain FJ. env. de Paris 2. ed. 753 [1861]. C flava y. Oederi sous var. elongdta Cosson u. Germain a. a O. [1861]. C. Oedeii var. major mancher Autoren, ob Bochkoltz a. a. O. (1862) s. S. 200 z. T.? C. Oederi ß. fallax Heim. Abh. ZBG. Wien XXXI. 132 (1881). G. flava d) serdtina Richter PI. Eur. I. 164 [1890]). Pflanze meist über 3 dm (bis 7,2 dm Conrad Verb. BV. Brand. XLIV [1902] 165 [1903]) buch. — Auf fruchtbaren Wiesen , in der Tracht oft an C. fulvä erinnernd, b. vulgaris (Marsson Fl. Xeuvorp. Rüg. 537 [1869]. Beck Fl. X.-Oesterr. 145. tijpica Vollmann Fl. Bavar. exs. no 245 [1899]). Pflanze meist 1 — 2 dm hoch oder doch nicht viel höher. — Verbreitet. c. pygmaea {C. flava pygmaea Anderss. Cyp. Scand. 25 [1849]. C. Oederi a exiqna Schur Enum. pl. Transs. 711 [1866]. C. Oederi var. pulchella Lönn- roth Obs. crit. pl. Succ. 24 [1854]. A , G. u. Beyer Nordostd. Schulfl. 88.) Pflanze niedrig. Stengel sehr kurz, meist nicht 5 cm hoch. — Nicht selten. — Besonders an der Nord- und Ostsee. — Eine ähnliche Form ist d. canaliculäta (Callme DBM. V [1887] 17. VI [1888] 3. Conrad Verh. BV. Brand. XLIV [1902] 165 [1903]). Höher. Aehrchen klein, kugelig. Schläuche klein. Blätter sehr schmal. — Selten. — In der Tracht dieser und der vorher- gehenden ähnlich, aber sicher systematisch selbständiger (Rasse?) ist. 2. subglobosa. Stengel ganz rund, Aehrchen kleiner. Schläuche noch kleiner mit schwach ausgerandetera Schnabel. — So an Felsen in den Alpen. Bl. Juni, Juli. — C. Oederi ß. suhglohosa Storch Salzb. 76 (1857). Richter PI. Eur. I. 164 (1890). G. subglobosa Mielichh. Flora XXII (1839) 257. Nyman Consp. 771. Eine Spielart (1. glomerdta Callme DBM. V. 19 [1887]) mit sehr ge- drängten weiblichen Aehrchen (zugleich niedrig) ist C. flava ß. Oederi c) cy- peroides Marss. Fl. Neuvorp. u. Rügen 537 (1869) nicht Christ. 1. hypd- gyna und J. mesdgyna nennt Anderss. Cyp. Scand, 25 (1849) var. acrdgyna. (Verbreitung der Unterart: Fast ganz Europa; Persien; Nord- America.) * 558. X 597 B. C. pallescens X Oederi?'^ s. am Ende der Gattung. 598. X oll B. C. hinervis X Oederi s. S. 205. 594. X 597 B. C. ßüva X Oederi s. S. 206. 595. X ö91 B. C. punctata X Oederi?'^ s. am Sclilusse der Gatt, 596. X 577 B. C. extensa X Oederi s. S. 207. 597 J.. X B. C. enflava X Oederi s. S. 203. 1) Zuerst in der Sierra Nevada beobachtet. 2) &aÄaaaia6g die See betreifend. Carex. 203 Mischling. C. euflava X Oederi. Pflanze meist massig gross. Stengel stunipfkantig, meist kürzer als die Blätter. Blätter etwas breit oder schmal. Aehrchen kugelig bis eiförmig. Schläuche ziemlich klein mit einem massig langen, meist geraden oder an den luiteren abwärts ge- bogenen Schnabel. Zwischen den Erzeugern wohl nicht selten, aber nicht immer sicher von grossen Formen der C. Oederi zu scheiden. C. flava X Oederi Focke Pfl.mischl. 406 (1881), erw. Richter PI. Eur. I. 171. C. Oederi X flava Brüsjger Jahresb. Nat. G. Graub. XXIII— XXIV (für 1879/80) 121 (1881)? C. Alsätica^) Zahn ÖBZ. XL (1890) 363. Eine Reihe in ihren Merkmalen zwischen C. eiiflava und C. Oederi stehender Pflanzen, die sich fast stets in der Begleitung heider Unterarten finden, sind sicher hihriden Ui'sprungs. Da wir indessen constatiren konnten, dass in dem botanischen Garten zu Berlin auf guten Boden verpflanzte typische Exemplare der C. Oederi sehr stark«iichsig wurden, vergrösserte Schläuche erzeugten und solche Tracht an- nahmen , dass man sie im Freien gesammelt, zweifellos als Bastarde angesprochen hätte (so stark war die Hinneigung zur C. eußava, besonders zur Rasse lepidocarpa), so glauben wir bei Bestimmung trockenen Materials und auch an Ort und Stelle zu grosser Vorsicht mahnen zu sollen. Das Voriiandensein solch kritischer, sicher nur vegetativ entstandener Formen, beweist, dass die Anschauungen vieler Schriftsteller, die den Rassen und Unterarten der C flava eine grosse systematische Selbstständig- keit zuerkennen wollen , nicht den natürlichen Verhältnissen entsprechen. Wir haben absichtlich keine Fundorte der Bastarde angegeben, da die grösste Mehrzahl der Angaben in der Litteratur nicht zuverlässig erscheint und auf sehr weite Strecken nicht einmal auf die Verbreitung der Rassen, geschweige denn ihrer Bastarde geachtet ist. Zerfällt in 2 Formen : A. Ruedtii-). Grössere Stengel stärker kantig, starr. Schläuche etwa von der Grösse der Rasse lepidocarpa, mit bis 2 mm langem, deutlich gebogenem Schnabel. — C eußava X Oederi A. Ruedtii A. u. G. Syn. IT. 2. 203 (1908). C. tfava. X Oederi Focke a. a. O. im engeren Sinne, Ilaussknecht Mitth. Geogr. Ges. Thür. II. 212 (1882). Ber. DBG.' III. S. CVIII (1885). Appel Ber. DBG. X (181). Conrad Verb. ßV. Brand. XLIV (1902) 165 (1903). C. Eüdfii Kneuckor in Seubert-Klein Exc.fl. Baden 67 (1891). A., G. u. Beyer Nordostd. Schulfl. 88. — Ist durch Einwirkung der C. eußava A. vulgnriü entstanden. B. SchiitziiS). Niedriger. Stengel ganz stumpfkantig, schlafi'er. Schläuche ziem- lich klein, oft kaum grösser als bei C. Oederi. dann aber länger geschnäbelt, öfter 3 mm lang und ganz kurz geschnäbelt. — C. eußava X Oederi B. Sehatzii A. u. G. Syn. II. 2. 203 (1903). C. lepidocarpa X Oederi Focke a. a. O. 406 (1881). Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. II. 212 (1882). Appel DBM. VIII. 106 (1890). C. Schdtzii Kneucker a. a. O. (1891). — Ist durch Einwirkung der C eußava B. lepidocarpa entstanden. (Skandinavien; weitere Verbreitung des Bastards Iileibt näher zu untersuchen.) [*] (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa; Persien; Nord-America.) * 1) Zuerst bei Weissenburg im Elsass beobachtet. 2) Nach dem Freiherrn Karl Rüdt von Collenberg-Bödigbeim, * 14. April 1813 Bödigheim (Baden) f 21. Jan. 1891 Karlsruhe, mehrjährigen Präsidenten der I. Kammer in Baden, eifrigem Botanophilen, der auf vielen Reisen in Süddeutschland, Frankreich und im Alpengebiete ein grosses Herbar zusammen- brachte. Vgl. Leutz Bad. Bot V. II. 329. 3) Nach Joseph Anton Schatz, * 31. Mai 1856 Kahlwies, Amt Stockach (br.), Arzt in Villingen (Baden), um die dortige Flora, bes. der Keuntniss von Salix verdient. 204 Cypeiaceae. 558. X 595. X 597. C. pallescens X punctata \ ^ , , Xßava?? s. am Schlüsse 558. X 597. C. pallescens 'X flava?? J ^®^ C^rattving. 593. X 597. C. distans X flava s. S. 205. 594. X 597. C. fulva X flava s. S. 205. 595. X 597. C. punctata X. flava?? s. am Schlüsse der Gattung. 598. (145.) C. Mairii^) 21, Der Leitart ziemlich ähnlich, von ihr durch Folgendes verschieden: Pflanze graugrün. Stengel ziemlich schlank und dünn, meist 3 — 5 dm hoch, scharf 3 kantig, in oder über der Mitte mit einem Laubhlatte, mehrmals länger als die Blätter. Blätter mit mattbrauner bis dunkelgraubrauner Scheide mit deutlichem länglichen Scheidenanhängsel und ziemlich (bis über 5 mm) breiter, ziemlich starrer, etwas scharf rauher Spreite. Blüthenstand mit meist nur 2 genäherten und öfter noch einem unteren dritten entfernteren weiblichen Aehrchen. Tragblätter ziemlich schmal, oft fast borstlich, wagerecht abstehend oder zurückgeschlagen. Weibliche Aehrchen kurz, eiförmig, bis ganz kurz cylindrisch, selten über 5 mm lang, ihre Deckblätter eiförmig,^ spitz, stachelspitzig, gleichfarbig braun ohne deutlich helleren oder grünen Mittelstreifen, viel kürzer als die Schläuche. Schläuche verkehrt eiförmig, zugespitzt, kaum 3 mm lang, mit deutlichem Rücken- (und mitunter noch 2 Seiten-) nerven ; braun m i t kurzem (nicht 1 mm langem), sehr deutlich rauhem Schnabel. Männliches Aehrchen verlängert, bis über 2 cm lang, cylindrisch, etwas keulenförmig, seine Deckblätter braun mit vorspringendem aber nicht anders gefärbtem Mittelstreifen, schmal weisshautrandig. Früchte breit elliptisch, beiderseits spitz, dreikantig, braun. An feuchten Orten, auf Wiesen, nur im südwestlichsten Gebiete im In den Seealpen bei Touet de Beuil: Vallon de Chaux und bei Nizza: Vallon Obscur (Ardoino 403. St. Lager Cat. Bass. Rhone 781). Bordighera: feuchte Orte nach der Nervia-Mündung hin (Haussknecht BV. Thür. N. F. VI. 30) u. a. a. O. (Bicknell 292). Die Angaben auf Isarauen bei Giesing in Südbayern (Ohmüller nach Sendtner Südb, 392) und die schon von Uechtritz bezweifelte bei Lemberg (Richter nach Öelakovsky ÖBZ. (XIII. [1863] 246) bedürfen sehr der Bestätigung, da sie pflanzengeographisch recht unwahrscheinlich sind. Bl. Mai, Juni. C. Mairii Coss. u. Germ. Obs. 181 (1840). Nyman Consp. 7 70. Suppl. 321. Richter PI. Eiu-. I. 163. C. Maiiriäna St. Lager Cat. Bass. Rhone 781 (1884). In der Tracht an sehr schlanke Exemplare der C. punctata erinnernd, aber sofort dvirch die kaum glänzenden und au den Rändern rauhen Schläuche zu unter- scheiden. C. Loscdsil2) (Lange Vidensk. Meddel. 3 Aart. IX. X. Nat. For. Kißfkenh. 223 [1878]) aus Spanien (oben S. 192) ist nach Christ (Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 12) eine Unterart oder vielleicht ein Bastard dieser Art. (Spanien ; Frankreich.) ~\ 1) Kach dem Entdecker Maire, der um 1840 bei Paris botanisirte. Mehr war über ihn nicht zu ermitteln (Bonnet br.). 2) S. S. 192 Fussn. 1. Carex. 205 Bastarde. B. II. b. 2. a. 2. ß. 593. X 597. (147.) C. distans X flava. •);. Gelbgrün oder etwas graugrün. In der Tracht meist der C. distans am ähnlichsten. Stengel aufrecht oder meist etwas aufsteigend, schlank, fast stets erheb- lich länger als die Blätter, stumpf- oder etwas scharfkantig. Blüthen- stand mit meist 3 weiblichen Aehrch<^n, von denen das unterste weit entfernt ist, die beiden oberen etwas entfernt oder genähert. Tragblätter langscheidig. Weibliche Aehrchen länglich-eiförmig bis ei- förmig, ihre Tragl)lätter ziemlich kurz zugespitzt, öfter kurz stachel- spitzig, meist mehr oder weniger rostfarben mit grünem Mittelstreifen. Schläuche meist deutlich nervig, gelblich, die unteren fast wagerecht abstehend. Männliches Aehrchen meist ziemlich schlank cylindrisch, beiderseits verschmälert; Deckblätter rostfarbig, mit gelblichem Mittelstreifen. Früchte fehlschlagend. Auf Wiesen mit den Erzeugern, sehr selten, aber vielleicht über- sehen. Bisher nur Pommern: Stettin (Seehaus!); Südbayern: Immen- stadt: im Steigbachthal; München (Prantl Exe. fl. 94), vgl. auch Sendtner Südbayern 892. Böhmen vgl. B. Binden. Bl. Mai, Juni. C. distans X flava A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 164 (1898). C. distans ß? X luteola (ßavo X distans) Rchb. Ic. VIII. t. CCLIII fig. 622 (1846). C. luteola Sendtner Veg. S.-ßay. 892 (1854). Ist der C. fulva X flava sehr ähnlich. — Hierher gehört: B. Binderin. Stengel ganz stumpfkantig, schlaff. Blätter schmäler. Schläuche kleiner. — Bisher mit Sicherheit nur in Böhmen : Torfwiese Hrabanov bei Lissa a. E. — C. distans X flava B. Bindcri A. u. G. Syn. II. 2. 205 (1903). C. lepidocdrpa X distans = C. Binden Podpera ÖBZ. *L. (1900) 212. B. II. b. 2. «. 2. ß. 593. X 597 B. C. binervis X OedeH. 91. Der C. Oederi sehr ähnlich aber durch Folgendes verschieden : Schläuche schlanker, schwächer nervig, allmäh- licher in den Schnabel zugespitzt. — Bisher nur auf den Hebriden. — C. binervis X OedeH E. H. L. Krause Bot. Centralbl. LXXV (1898) 38. B. IL b. 2. a. 2. ß. ^ 594. X 597. (146.) t\_fulva X flava. •>. Pflanze hell- oder gelbgrün. Stengel meist nur unter dem Blüthenstande rauh, oft unter der Mitte ein Laubblatt tragend. Blätter mit an den unteren hellbrauner Scheide, mit eiförmigem Anhängsel und breiterer oder schmälerer Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — o weiblichen Aehrchen, von denen die 2 oberen öfter genähert, das unterste aber fast stets ziem- lich weit entfernt ist. Tragblätter meist denen von C. fulva ähn- lich, das des untersten Aehrchens ist laubblattartig. Weibliche Aehr- chen länglich eiförmig bis kurz cylindrisch, meist nicht ülier 1,5 cm 1) Nach Emil Binder, * 1860 Prag, Hausbesitzer das. (br.), um die Flora Böhmens verdient. Herausgeber von Exsiccaten, besonders von Glumifloren. 2<)6 Cyperaceae. lang, das unterste oft ziemlich lang gestielt, ihre Deckblätter heller oder dunkler braun bis rostfarben mit meist deutlichem grünen Mittelstreifen. Schläuche in einen ziemlich langen, öfter schief aufge- setzten Schnabel übergehend, die unteren fast horizontal abstehend, die obere aufrecht, grünlich-gelb. Frucht meist fehl- schlagend. Auf feuchten Wiesen mit den Erzeugern, sehr zerstreut, aber wohl öfter übersehen. Bl. Mai, Juni, vereinzelt bis Herbst. C. fulva X flava Aschers. Fl. Brand. I. 789 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 164 C. xanthocärpa'^) Degland in Lois. Fl. Gall. II. 299 (1807). Nyman Consp. 770. Suppl. 321. C. fulva Good. Trans. Linn. Soc. II.'l77 (1794) z. T. Hoppe Dec. 24 (1824), Koch Syn. ed. 2. 884 und alle Schriftsteller bis auf Wimmer Fl. Schles. 3. Aufl., auch Beck Fl. N.-Oesterr. C. hiförmis ß. sterilis F. Schultz Flora XXIV (1841) 55. C. flavo-Hornschuchiäna F. Schultz Flora XXX (1847) 169 vgl. A.Br.' Flora XXIX (1846) 5. C. flavo-fulva F. Schultz Flora XXXVII (1854) 471. C^Hornschuehiäna X flava Garcke Fl. Nord- und Mittel-Deutschl. 3. Aufl. 365 (1854). C.^halo- pMa^) Heuff. Linnaea XXXI. 695 (1862). Steht iu der Tracht fast stets der C. fulva näher, unterscheidet sich aber durch die unteren, abstehenden, länger geschnäbelten, in der Eegel keine Frucht ent- haltenden Schläuche. Letzterer Umstand lässt die Bastardnatur unzweifelhaft er- scheinen, sonderbar ist nur, dass der Stengel gewöhnlich rauher ist als bei C fulva. Zerfällt in mehrere Formen : A. C, fulva X eujiavd. Pflanze meist ziemlich gross. Stengel 3 — 6 dm hoch, fast stets erheblich länger als die Blätter, zu- meist ziemlich scharfkantig und oben rauh. Unterstes weibliches Aehr- chen fast stets entfernt. Schläuche ziemlich lang geschnäbelt, der Schnabel bis über 2 mm lang, wenigstens an einigen unteren Schläuchen schief aufgesetzt, öfter deutlich rückwärts ge- krümmt. So am verbreitetsten C. fdva X enflava A. u. G. Syn. IL 2. 206 (1903). C. xantho- cärpa Degland a. a. O. (1807) im engeren Sinne. Hierher gehört B. Leutzii-^j. ; tengel meist sclilafier, stumpfkantig, wenig rauh. Blätter mit schmälerer Spreite. Das unterste weibliche Aehrchen sehr entfernt, in der Achsel eines langscheidigen Tragblattes. Schläuche kürzer geschnäbelt. — Selten. Mit Sicherheit nur aus Nordwestdeutschland, Leipzig, Hessen, Baden und der Schweiz ; Allgäu. — C. fulva X euflava B. Leutzii A. u. G. Syn. II. 2. 206 (1903). C. fulva X flava B. lepidocdrpa Haussknecht Mitth. Geogr. Ges. Thür. Jena II. 212 (1884). Kneucker Mitth BV. Baden II. 29. A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 164 (1898). C. Leutzii Kneucker in Klein-Seubert Fl. Bad. 68 (1891) — Ist durch Einwirkung der C euflava B. lepidocarpa entstanden. 1) Von ^av&og gelb und Tia^Ttög Frucht. 2) Von äÄg Salz und y>iÄog -liebeud. 3) Nach Geh. Hofrath Ferdinand Leutz, * 4. Sept. 1830 Eberbach in Baden (br.), Seminardirektor in Karlsruhe, eifrigem Floristen, Verf. von Pflanzenkunde zur Badischen Flora. Karlsruhe 1871. 9. Aufl. 1898. f Cnrex. 207 ^ B. C. fulva X Oedet'l. Pflanze niedrig. Stengel meist nicht über 3 cTm lang, ntumpfkantig, meist ganz glatt, oft nicht länger als die Blätter, häufig schräg aufstrebend. Blätter mit ziemlich schmaler Spreite. Weibliche Aehrchen kurz, eiförmig, meist nicht über 1 cm lang. Schläuche klein, meist nur 3 mm lang, mit ziemlich kurzem, geradem Schnabel. So meist auf etwas heidigen Mooren, selten, aber sehr oft nicht von voriger geschieden. Sicher in Norddeutschland, Böhmen, ObeiThein- gebiet und in der Schweiz. Bl. bis Herbst. ü. fulvo—OecUri F. Schultz Flora XXXVII (1 854) 471. C. fulva X Oederi Focke Pflanzenmischl. 406 (1881). Hausskn. Corresp.bl. Irmischia 1881 no. 9. 31. Mitth. Geogr. Ges. Thür. Jena IL 212 (1884), VI. 33 (1888). Zahn ÖBZ. XL. (1890) 364. Schröter Ber. Schw. BG. 1892: 96. Ber. D. BG. X. 131. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 164 (1898). C. Appcliäna') Zahn ÖBZ. XL (1890) 364. C. Faidiäna ^) ( Oederi X fidra irrthümlich Oederi— ßara) F. Schultz Flora XXXVII (1854) 471 nur der Name. C. Brüygtri^) Richter PL Eur. I. 170 (1890) nur der Name. — Hierher gehört v;phl auch C. r . fulva ß. pusilla Gaud. Fl. Helv. VI. 102 (1830). ^ ^ ^'^"' ''^''"''" " Findet sich iu 2 Formen : A. sub-Oederi. Grundblätter lang, Stengel kurz. — C. fulva X Oederi K. sub- Oedcri A. u. G. Syn. II. 2. 207 (1903). B. sub-fülva. Grundblätter kurz. Stengel verlängert. — C. fulva X Oeden B. sub-fülva A. u. G. Syn. II. 2. 207 (1903). Beide Formen mitunter auf einer Wiese. (Verbreitung der C. Julva X Oederi: wohl auch ausserhalb des Gebietes.) •? j"^! (Verbreitung der C. fulva X flava: In fast ganz Europa ange- geben, aber wegen der Verwechselung mit der C. fidva nicht überall sicher. Sicher in Frankreich; auf den Britischen incl. den Orkney- Inseln; südl. Skandinavien, .Russlaml, dürfte wohl südlich des Gebietes nicht beobachtet sein.) /«-<-^/'^< -^ ' Oi-^' _* ^ B. II. b. 2. «. 2. ß. 596. X 597 5. C. extensa X Oederi. 9|. Einen Bastard dieses Ursprungs beschreibt E. H. L. Krause (Bot. Centr.l)!. LXXV [1898] 38) folgendermassen : Pflanze niedrig. Blätter länger als die Blüthenstände. Obere weihliche Aehrchen gedrängt, die untersten entfernt, langgestielt. Schläuche etwas aufgeblasen. Schnabel lang, 2zähuig, oft etwas gekrümmt, am Rande glatt. — Mecklenburg: Warnemünde. 1) Nach OttoAppel, * 19 Mai 1868 Koburg (br.), in Charlottenburg, Regie- rungsrath im Reichs-Gesundheitsamt, hoch verdient mu die Flora Mittel- und Süd- deutschlands und der Schweiz, besonders um die Kenntuiss der dortigen Carices. Auch wir verdanken ihm werthvolle Mittheilungen. ■■i) Nach Karl Heinrich Pauli, * 22. Oct. 1785 Landau f 13. Juli 1857, Stephansfeld bei Strassburg. Arzt in Weissenburg (Elsau), um die dortige Flora verdient (Petry br.). ■A) 8. II. 1. S. 153 Fussn. 1. 208 Cyperaceae. J), h. Zähne des Schnabels linealisch, zugespitzt, von einander ab- stehend. — Alle Arten dieser Abtheilung haben in den Blättern und besonders in den Blattscheiden sehr entwickelte Quernerven, welche oft stark hervorspringen und denselben ein gitterartiges Aussehen geben. Am stärksten findet man dies bei C. riparia, undeutlich bei C. hirta. ■ — Weibliche Aehrchen dichtblüthig. Tragblätter meist so lang oder länger als der Blüthenstand. Schläuche gestielt. 1. 1. Beversae (Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 791 [1864]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 165). Pflanze rasenförmig, kahl. Männliches Aehrchen einzeln (vgl. auch 602, 605, 606). In Europa nur unsere Art. l^-- 599.(148.) C. pseudocyperus^). 9}. Pflanze lebhaft-, zuletzt gelb grün. Stengel aufrecht oder meist etwas schräg aufsteigend, scharfkantig, scharf rauh, meist 4 — 9 dm, seltener bis über 1 m hoch, an der Spitze meist mehr oder weniger übergebogen. Blätter mit an den unteren hellbrauner, nicht netzfaseriger Scheide und ziemlich (bis etwa 1 cm) breiter, flacher, scharf rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 3 — 6 weiblichen Aehrchen. Trag- blätter kurz-, selten das unterste ziemlich langscheidig. Weibliche Aehrchen cylindrisch, bis über 4 cm lang, lang und dünn gestielt, zuletzt hängend; ihre Deckblätter lanzettlich, spitz, vorn gesägt, hellgrün, unten meist hautrandig, etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich-lanzettlich, etwa 5 mm lang, nervig, glän- zend, allmählich in einen ziemlich (fast 2 mm) langen, am Rande rauhen Schnabel verschmälert, weit abstehend, zuletzt rück- wärts gerichtet, gelbgrün. Männliches Aehrchen etwas dicklich, aus verschmälertem Grunde cylindrisch, bis etwa 4 cm lang, selten länger, seine Deckblätter denen der weiblichen Aehrchen ähnlich, braun oder bräunlich. Früchte klein, kaum 2 mm lang, eiförmig, dreikantig, braun. In Sümpfen, an Gräben, an Ufern im ganzen Gebiet zerstreut, auf den Ostfriesischen Inseln fehlend, in der Ebene und in den Alpen in den grösseren Thälern bis 660 m aufsteigend (Sendtner Süd-Bayern 893). Bl. Mai, Juni. C. Fseudo-Cyperus L. Spec. pl. ed. 1. 978 (1753). Koch Syn. ed. 2. 886. Nymän Consp. 767. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 166. Rchb. Ic. VIII. t. CCLXXV fig. 657. C. reversa Gilib. Exerc. phyt. IL 549 (1792). Eine leicht kenntliche Art Die weiblichen Aehrchen sind anfangs aufrecht, dann fast doldenartig genähert, selten finden sich Formen (mitunter mit dem Typus auf einem Stock), bei denen dieser doldige Stand bis zur Fruchtreife erhalten bleibt. — Von Formen ist zu erwähnen B. minor. Pflanze niedriger. Aehrchen kleiner, kürzer, auch zuletzt aufrecht. — — Selten an trocknei'en Orten. — C. pseudocypenis var. minor Hampe Prodr. 1) xfievöouvTieiQog Pflanzenname bei Dioskorides. Von rpevöo- ia\sch. und xi'TteiQog oder nvneQog, Name einer Sumpfpflanze mit aromatischer Wurzel. Als Name unserer Pflanze zuerst bei Dodoens. Carex. 2(J9 Fl. Herc. 299 (1873). Uechtritz in Fiek Fl. Schles. 494. — C. Pseudocyperus var. Mazoviensisi) Zalewski Kosmos 1896. 327. ABZ. III (1897) HO ist ein 1, acrogyna dieser Abart. (Fast ganz Europa ausser dem nördlichsten und dem südöstlichsten ; Nord-Africa ; Madeira ; Nord-America ; Australien.) * 599. X 600. C. pseudocijperus X rosträta s. am Schlüsse der Gattung, 2. Pflanze kriechend. Meist mehrere männliche Aehrchen. 05. Vesicäri ae (Fries Summa veg. I. 70 [1846]. Aschers. Fl. Brand. I. 791.) Stengel, Blätter und Schläuche kahl (vgl. auch C. hirta B. hirtiformis). V Ausser unseren Arten in Europa noch C. s axdtilis (L. Sp. pl. ed. 1. 976 [1753]. C. pulla Good. Trans: Xinn. Soc. III. 78 [1797] und C. rotunddta Wahlenb. Fl. Läpp. 235 [1812]; in den Gebirgen des nördlichen Skandinavien und im arktischen Russland, erstere auch in Schottland, Faeröer, Island und Spitz- bergen, § Schläuche meist beträchtlich länger als die stumpf- lichen Deckblätter, hellgrün. — Untere Scheiden netz- faserig. Männliche Aehrchen sehr schlank cylindrisch. * Stengel stumpfkantig, Gesammtart C. rosträta. ^ 600, (149.) C. rosträta. % Pflanze graugrün. Stengel ziemlich schlank, aufrecht, glatt, nur im Blüthen stände rauh, meist 3 — 6 dm hoch, meist kürzer als die Blätter, am Grunde mit einigen Niederblättern umgeben. Blätter mit an den unteren meist purpurn überlaufener Scheide und schmaler, meist nicht über 3 (bis 5) mm breiter, oft eingerollter, meist massig rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 weiblichen und 2 — 5 männlichen Aehr- chen. Tragblätter nicht oder sehr kurz scheidenartig. Weibliche Aehr- chen cylindrisch, bis 5 cm lang, ziemlich kurz (seltener das unterste, wenn es weit abgerückt ist, lang) gestielt, das oberste oft sitzend, auf- recht, ziemlich von einander entfernt, ihre Deckblätter länglich, purpur- braun, mit helleren Mittelstreifen, an der Spitze weisshäutig. Schläuche fast kugelförmig, 4 — 5 mm lang, aussen 7 nervig, plötzlich in den zusammengedrückten, ziemlich (bis fast 2 mm) langen 8chnabel verschmälert, zuletzt horizontal abstehend, die unteren öfter rückwärts gerichtet, zuletzt bräunlichgelb. Männliche Aehrchen genähert, aber nicht gedrängt, bis über 5 cm lang, ihre Deckblätter rostfarbig mit weissem Hautrande und hellerem Mittel- streifen. Frucht meist fehlschlagend, klein, kaum 2 mm lang, verkehrt- eiförmig, braun. 1) Nach der ehemaligen polnischen Landschaft Mazowien, dessen in Ost-Preussen gelegener Theil auch heut Masuren heisst s. II. 1. S. 431. Fussn. 1. Asclierson u. Graebner, Synopsis. II. 2. 14 210 Cyperaceae. Auf Heidemooren, an Gräben und moorigen Ufern durch das ganze Gebiet zerstreut, auf den Ostfriesisehen Nordseeinseln sehr selten (Buchen au Fl. Nordwestd. Tiefeb. 128), in den Alpen bis 2100 m aufsteigend (Jaccard 374). Bl. Mai, Juni. C. rosträta Stokes in With. Arr. ed. 2. II. 1059 (1787). Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 792. Kichter PI. Eur. I. 167. C. vesicäria ß. L. Spec.pl. ed. 1.979 (1753). C Ufürca Schrank Bayer. Fl. 304 (1789). C. oUusängula Ehrh. Calam. 50. Beiträge VI. 82 (1791). G^am- i^ pidUcea Good. Trans. Linn. Soc. II. 207 (1794). Koch Syn.~'edr2l 886. Nvman Consp. 768. Suppl. 320. Echb. Ic. VIII. t. CCLXXVII fig. 659^ C. JongifoJia ThuiU. Fl. Paris 2. ed. 490 (1799). C. infläta Sut. Fl. Helv. li. 267 (1802). Von Spielarten sind besonders 1. acrögyna, ]. hypdgyna, 1. acrandra QM nicht selten, ausserdem sind 1. g I omerdta , 1. choristantha und 1. clado- '• * stdchya beobachtet. Den Typus bezeichnet Beck (FI. X.-Oesterr. 144 [1890]) als a. typica. Von abweichenden Formen sind erwähnenswerth : B. elatior. Pflanze höher, bis 1 m. Blätter bis 5 (bis 8) mm breit, oft flach. — Selten. — C. rosträta ß. eldtior Benn. J. Bot. XXXV (1897) 203. Camp, ß. el. Blytt Xorg. Fl. 254 (1861). C. rosträta h)-latiJöLia Aschers. Fl. Prov. Brandenb. I. 792 (1864). C. ampuUdcea var. robüsta Sonder Fl. Hamb. 505 (1851) nicht Weinm. VD. sparganiiformis. Weibliche A ehrchen 2 — 3, nur 1,5 — 2 cm lang, am Grunde des männlichen Aehrchens zusammengedrängt. — Sehr selten , bisher nur in Tirol. — Scheint eine Uebergangsform zur folgenden Abart zu sein. C. rosträta var. sparganijörmis Murr DBM. XVI. 147 (1898). D. boreälis. Pflanze niedrig. Aehrchen kurz. — Nordisch-alpine Form. — C. am- puUdcea var, boredlis Hartm. Handb. ed. 1. 259 (1820). C. stendlepis^) Less. Eeis. Loffod. 301 (1831)? C. hymenocdrpa Drej. Eev. Car. 58 (1841). Nyman Consp. 768. Ü. rosträta var. hymenocdrpa '') Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 11 (1885). XXVII. 2. 163 (1888). Pächter PI. Eur. I. 167. In der Tracht der nordischen C. rotundata (s. S. 209) ähnlich. II. brunnescens. Wie vor., aber weibliche Aehrchen bräunlich. Schläuche ge- drängt. Schnabel kürzer. — C rosträta var. brunnescens Fiek Fl. Schles. 491 (1881). C. ampullacea ß. brunnescens Anderss. Cyp. Scand. 20 (1849). Die bisher nur in Nord-America und sehr selten in Irland beobachtete Unterart C. utriculdta (Boott in Hook. Fl. Bor. A. u. II. 221 [1840]. C. ampullacea var. utriculata A. Gray Man. bot. N. Vn. St. 566 [1840]. C. rosträta var. utriculata Bayley Prelim. Syn. of X.-Am. Carices 67 [1886]. Christ Bull. SB. Belg. XXVII." 2. 103 [1888]), durch in eine rauhe Granne aus- laufende (bes. die. unteren) Deckblätter und länglich-ellipsoidische, allmählich in den Schnabel verschmälerte Schläuche verschieden, bei uns kaum zu erwarten. (Fast ganz Europa, Vorderasien bis zum Altai; Xord-America.) 599. X 600. C. pseudocyperus X rosträta s. S. 229. 600. X 601. C. rosträta X laeviröstris s. S. 211. 600. X 602. C. rosträta X vesicäria s. S. 213. 600. X 604. C. rosträta X ripäria s. S. 213. 600. X 606. C. rosträta X Jasiocärpa s. S. 226. t) atevög schmal und ÄcTiig Schuppe. '^) Von i>fiitjv Haut und y.uQjtös Frucht. Carex. 211 601. (150.) C. laeviröstris. !>. Lebhaft grasgrün. In allen Theilen kräftiger und grösser als die Leitart. Stengel bis über 1 m hoch, mitunter auch unter dem Blüthenstande etwas rauh. Blätter mit an den unteren gelber bis graubrauner Scheide und flacher, (mitunter bis über 1 cm) breiter, sehr scharf rauher, sehr stark gegitterter Spreite. Blüthensüind mit meist 3 weiblichen und 3 — 4 männlichen Aehrchen. Tragblätter sehr breit, die untersten meist den Blüthenstand überrai^end, nicht oder das unterste sehr kurz scheiden- artig. Weibliche Aehrchen cylindrisch, bis 6 cm lang und länger, das unterste kurz gestielt, die oberen ganz oder fast ganz sitzend, meist aufrecht abstehend, ihre Deckblätter klein, länglich-eiförmig, spitz, braun, weiss hautrandig. Schläuche, verkehrt-eiförmig bis fast kugelig, etwa fi mm lang, undeutlich nervig, ziemlich plötzlich in den schlanken Schnabel verschmälert, braun. Männliche Aehrchen bis 6 cm lang, ihre Deckblätter braun, oberwärts weiss hautrandig. Früchte fast 3 mm lang, länglich-eiförmig. Auf nassen Wiesen, an Grabenrändern im Gebiete niu" in Sieben- bürgen bis in die Bergregion aufsteigend. Klausen bürg, Sz. Gotard (Janka), Arpas, Büdös (Schur Enum. pl. Transs. 719. Simonkai Enum. Fl. Transs. 5ö6). Die Angabe von Kohts (ÖBZ. XX [1870] 167) bei Bereut in AVestpreussen ohne Bestätigung. Die Angabe im Isergebirge (Eng 1er ÖBZ. XIV [1864] bezieht sich aui C. rosfrataB* Vielleicht noch in üstpreussen. Bl. Juni, Juli. C. laeviröstris Fries Bot. Not. (1844) 24. C. ampuUäcea ß. rohüsta Weinm. Enum. stirp. Petrop. 92 (1837), nicht Sond. C. hul- läta b. laeviröstris Blytt in Fries Novit. Mant. II. 59 (1839). C. rhyncliopUysa^) C. A. Mey. lud. Hort. Petrop. IX. Suppl. 10 (1844). Nyman Consp. 768. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 166. C. rohüsta Simonkai Enum. fl. Transs. 556 (1886). (Skandinavische Halbinsel bis zum mittleren Russland.) |_^ 600. X 606. C. rosiräta X lasiocärpa s. unten. 601. X 602. C. laeviröstris X vesicäria s. S. 214. 604. X 607. C. laeviröstris X hirta s. S. 227. Bastard. B. II. b. 2. h. 2. a. §. *. 600. X 601. C. rosträta X laeviröstris. "^I . Von C. rostrata dnrch den robusten Wuchs, den raulieren yteugel, die stark gitternervigen Blätter und Scheiden, die zahlreichen (3 — 7) ni:iunlicheu Aehrchen, von C. laeviröstris durch den unter- wärts ganz glatten Stengel, der kürzeren weiblichen Aehrchen und der einiger auf- geblasener Schläuche verschieden. Norwegen. Vielleicht auch im Gebiete zu finden. C rostrata X laeviröstris A. u. G. Syn. II. 2. 211 (1903). C vesicaria- distenta Blylt in Fr. Herb. norm. XV. 84. C. Friesii'^) Blytt Xorges Fl. I. 253 (1861) z. T. C. laeviröstris X ampullacea Kük. Thür. BV. N. F. X. 41 (1897). 1) Von Qvyx^S Schnabel und* (pvaa Blase (eigentlich Blasebalg), 2) S. I S. 224 Fussn. 1. 14« 212 Cyperaceae, ** Stengel scharfkantig, oberwärts rauh. 602. (151.) C. vesicäria. ü]. Pflanze grasgrün. Stengel meist staiT aufi'echt, meist 3—6 dm hoch. Blätter mit an den unteren bräunlicher, meist purpurn überlaufener, stark netzfaseriger Scheide und etwas (meist 5 — 7 mm) breiter flacher, meist fein rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 ziemlich entfernten weiblichen und meist 2 — 3 meist etwas genäherten männlichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt zuweilen kurz, seltener länger scheidenartig. Weibliche Aehr- chen 0%'al bis länglich oder cylindrisch, meist nicht über 4 cm lang, das unterste meist deutlich gestielt, die oberen ganz oder fast ganz sitzend, ihre Deckblätter lanzettlich, dunkelbraun mit hellem Mittel- streifen und oberwärts bleichem Hautrande. Schläuche eikegel- förmig, etwa 7 mm lang, allmählich in einen massig (etwa 2 mm) langen Schnabel verschmälert, grünlich- bis bräunlichgelb, aufrecht abstehend. Männliche Aehrchen meist nicht über 3 cm lang, etwas dicklich, ihre Deckblätter breit-eiförmig, braun, breit-weisshaut- randig. Früchte stets (?) fehlschlagend (Kör nicke!!). In Gräben und Sümpfen, an Ufern, auf nassen Wiesen, auf Moorboden und humosem Sandboden, meist sehr gesellig, meist nicht selten auf den Nordseeinseln fehlend (Buchen au Fl. Ostfries. Ins. 2. Auü. 147 Fl. Nordwestd. Tiefeb. 128), in den Alpen bis 2200 m aufsteigend (Jaccard 374). Bl. Mai, Juni. C. vesicäria L. Spec. pl. ed. 1. 979 (1753). Koch Syn. ed. 2. 886. Nvman Consp. 768. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 166. Rchb. Ic. VIII. t. CCLXXVI fig. 659. C. infläta Huds. Fl. Angl. 412 (1778). C. turfäcea Gmel. Syst." 145 (1791). Der C. rostrata sehr ähnlich, aber abgesehen von der grassrrünen Farbe durch den scharfkantigen oberwärts (unter dem Blütheustande) rauhen Stengel zu unter- scheiden. Von Spielarten sind 1. submesögyna, \. pliostdchya mdscul a, l.sub- basigyna, 1. acrdndr a beobachtet. — Von Abarten sind erwähnenswerth : B. robüsta. Grösser und kräftiger. Blätter breiter als beim Typus. — Selten. — C. vesicäria var. robusta Sonder Fl. Hamb. 506 (1851). C. pendula. Pflanze gross, schlaff. Weibliche Aehrchen etwas locker (wenigstens das unterste), lang gestielt, zuletzt hängend. — Selten. — C. vesicäria var. pendula Uechtritz Herb. II. brachystachys 1). Weibliche Aehrchen kurz, eiförmig. Männliches Aehrchen einzeln. — Selten. — C. vesicdria var. brachystdchya Uechtritz Herb. Bei dieser Abart ist 1. acrandra häufig. h. vesicifdrmis (C. vesicifdrmis Peterm. Flora XXVII [1844] 339). Stengel glatt. Deckblätter länger als die kürzeren, plötzlicher zugespitzter Schläuche, in eine rauhe Granne zugespitzt. — Bei Leipzig. — Ob zu C. rostrata X vesi- cäria gehörig? Eine sehr bemerkenswerthe Abart ist : 2. alplna. Stengel stärker rauh. Weibliche Aehrchen kurz, eiförmig oder läng- lich, ihre Deckblätter fast schwarz mit hellem Mittelstreifen. Schläuche ober- wärts röthlich-braun , mit kürzerem Schnabel. Männliches Aehrchen meist einzeln, seine Deckblätter denen der weiblichen ähnlich. — C. vesicdria 2. 1) Von ßQa%v£ kurz und ffra;fi'j Aehre. Carex. 2li alpina A. u. G. Syn. II. 2. 212 (1903). — Ist der nordischen C saxatUis (s. S. 209) sehr ähnlich. (Fast ganz Europa; Nord-Asien; Kaukasus -Gebiet; Armenien; N. O, Kleinasien ; Xord-Africa ; Nord-America.) * 556. X 602. C. panicea X vesicäria s. am Schlüsse der Gattung. 600. X 602. C, rosträta X vesicäria s. unten. 601. X 602. C. laevirostris X vesicäria s. S. 214. 602. X 604. C. vesicäria X ripäria s. S. 219. 602. X 606. C. vesicäria X lasiocärpa s. S. 227. 602. X 607. C. vesicäria X hirta s. S. 227. Bastard. B. II. b. 2. h. 2. a. §. 600. X 602. (152.) C> rosträta X vesicäria. 4. Pflanze meist mehr oder weniger graugrün. Stengel aufrecht, etwas scharfkantig, oberwärts oft ziemlich stark rauh. Blätter mit an den unteren brauner, meist ziemlich stark netzfaseriger, meist roth oder violett über- laufener Scheide und ziemlich schmaler, meist nicht über 4 mm breiter, rinniggefalteter Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — S weiblichen und 2 — 3 männlichen Aehrchen. Das unterste weibliche Aehrchen meist deutlich gestielt. Deckblätter lanzettlich, ziemlich derb, braun. Schläuche aus breitem, fast kugelig aufgebla- senem Grunde kegelförmig, etwas allmählich in den massig langen Schnabel verschmälert, mehr oder weniger nervig. Früchte zuweilen entwickelt! In Sümpfen, an Ufern, in Gräben, sehr zerstreut, aber sicher oft übersehen. Bisher festgestellt bei Bremen, in West- und Ostpreussen, Schlesien! Leipzig. Thüringen! Südharz, Rheinprovinz. Ober-Rhein- ebene, Württemberg. Ct. Aargau. Bl. Mai, Juni. C. rosträta X vesicäria Figert DBM. V. 97 (1887). A. u. G. FL Nordostd. Flachl. 166 (1898). C. vesicäria lacüstris Th. Fries Bot. Not. (1858) 200? C. Friesii^) der mittelem-, u. z. T. Skand. Schriftsteller wohl nicht Blytt Norges Fl. I. 353 (1861). (Letzt, s. S. 211; nach Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 1 1 eine nördliche Kümmerform der C. vesicäria V^) vgl. Kük. Thür. BV. N. F. X. 41. Callme DBiM. VI. 51. C. ampulläcea X vesicäria Focke Pfl.Mischl. 406 (1889). Haussknecht Irmischia 1881. 36. Verb. Thür. BV. V. VI. 33. Nyman Consp. 768. C. Fannew itziäna^) Figgert DBM. V. 97 (1887). C. vesicäria b) Friesii Richter PI. Eur. L. 166 (1890). (Norwegen; Britische Inseln; Frankreich.) *|? 1) S. I. S. 224 Fussn. 1. 2) Nach Julius von Pannewitz, * 11. Juni 1814 Pr. Stargard. t 12. Juni 1888 Liegnitz, bis 1887 Obcrför'äter in Panten bei Liegnitz (Figert br.). 214 Cyperaceae. B. II. b. 2. b. 2. a. §. 601. X 602. C. laeviröstris X vesicäria. %. Hellgiaugr lin. Stengel 3 — 6 dm hoch, an der Spitze etwas überhängend, scharf Skantig, oberwärts sehr rauh. Untere Scheiden purpurn, ohne Fasernetz. Blätter so lang als der Blüthenstand , 6 — 10 mm breit, stark gittern ervig. Weibliche Aehrchen 2 — 3, dickblüthig, 4 cm lang. Schläuche schief abstehend, gelbgrün, eiförmig, stark aufgeblasen, ziemlich plötzlich in den Schnabel zusammen- gezogen. Männliche Aehrchen 3 — 6, lineal, etwas entfernt. Früchte fehlschlagend. — Norwegen. — Vielleiclit im Gebiet. — C laeviröstris X vesicdria = C.Bog- stadiensisi) Kükenthal Thür. BV. N. F. V. 19 (1893) vgl. X. 40 (1897). §§ §§ Schläuche wenig länger, so lang oder kürzer als die zuge- spitzten Deckblätter, olivengrün, allmählich in den kürzeren Schnabel übergehend. — Alle Arten graugrün. Stengel be- blättert. * * Schläuche mehrnervig. Stengel scharfkantig, oberwärts rauh. Männliche Aehrchen länglich oder dick-cylindrisch, beiderseits abgerundet, gedrängt. 603. (153.) C. acutiförmis. 2^. Stengel meist straff aufrecht, meist 3 dm bis 1 m hoch, meist etwa so lang als die Blätter. Blätter mit an den unteren hellbräunlicher, purpurn überlaufener, stark netz faseriger Scheide und ziemlich (bis etwa 8 mm) breiter, flacher, am Rande zurückgerollter, meist ziemlich scharf rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 (bis 4) etwas entfernten weiblichen und meist 2 — 3 männlichen Aehrchen. Tragblätter den Laubblättern ähn- lich, sehr breit, die unteren meist länger als der Blüthenstand, sehr kurz-scheidenartig. Weibliche Aehrchen cylindrisch, meist nicht bis 7 cm lang, meist viel kürzer, sitzend oder das unterste kurz gestielt, aufrecht, seltener (sehr lange Aehrchen) nickend, ihre Deckblätter lanzettlich, in eine am Rande gesägte Spitze verschmälert, schwarzbraun mit grünem Mittelstreifen, etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich-eiförmig, etwa 4 mm lang, zusammen- gedrückt- dreikantig. Männliche Aehrchen meist nicht über 3 cm (bis über 4) lang, ihre Deckblätter länglich-lanzettlich, die unteren stumpf, die oberen in eine feine, am Rande gesägt rauhe Spitze aus- gehend, alle dunkelpurpurbraun. Früchte klein, verkehrt-eiförmig, drei- kantig. Auf Sumpfwiesen, an Ufern und Gräben, meist sehr gesellig durch das ganze Gebiet verbreitet, meist nicht selten, auf den Ost- und Nord- friesischen Inseln fehlend, in den Alpen nur bis 660 m aufsteigend (Jaccard 374). Bl. Mai, Juni. C. acutiförmis Ehrh. Beitr. II. 43. (1788). Richter PI. Eur. I. 167. C. spadkea Roth Tent. IL 461 [1789] erw. Aschers. Fl. Prov. Brand. L 793 (1864). C. Schenchzen^) Honck. Syn. I. 391 (1792). C.paludösa Good. Trans. Soc. IL 202 (1794). Koch Syn. ed. 2. 887. 1) Nach dem Fundort, dem Bogstad-See bei Christiania. 2) S. I. S. 374 Fussn. 1. Carex. 215 Nyman ConsiD. 768. Suppl. 320. Rchb. Ic. VIII. t. CCLXVI fig. 644. C. acida Curt. Fl. Lond. IV. t. 61 (ca. 1783), nicht L. C. rigens Thuill. Fl. Par. ed. 2. 488 (1799). C. intermedia und C. palustris Sut. Fl. Helv. II. 261 (1802). C. httoräUs Krock. Fl. Siles. III. iß3 (1814). C. aemulans Drejer Fl. Hafn. 142 (1838). Diese Art ist G. gracilis in der Tracht ähnlicli, unterscheidet sich aber leicht durch die diciien, männlichen Aehrchen, den 2 zähnigen Schnabel und das Fasernetz. Von Spielarten sind 1. acrogyna (öfter für C. Buxbaumii gehalten), 1. hypo- gyna, 1. acrdndra und 1. clad ostdchya beobachtet. — Der Typus wird als a. vulgaris (Neilr. Fl. N.-Oesterr. 115 [1859] a. typica Beck Fl. N.-Oesterr. 143 [1890]) beschrieben. Von Abarten erscheinen bemerkenswerth : B. spadicea. Weibliche Aehrchen locker. Schläuche länglich, etwa halb solang, als die lang zugespitzten Deckblätter. Männliche Aehrchen meist nur einzeln oder wenige, meist weit von der weiblichen entfernt. — So nicht oft beobachtet, aber wohl oft übersehen. — C. acutifdrmis B. spadicea A. u. G. Syn. II. 2. 215 (1903). C. spadicea Roth Tent. II. 461 (1789) nicht Schrk. C' Kochidna i) DC. Cat. hört. Monsp. b9 (1813). C. spadicea b) Kochiana Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 79:5 (1864). Urban Abb. BV. Brand. XXII. 54 (1880). C. aculi/drmis b. Kochidna Garcke Fl. N.- u. M.-Deutschl. 8. Aufl. 434 (1867). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 166. Richter PI. Eur. I. 167. II. mäxima. Blätter sehr (1,2 — 1,8 cm) breit. Weibliche Aehrchen zu .'3 — 5, das untei'ste ziemlieh lang gestielt. — So selten bisher mit Sicherheit nur bei Berlin : Gr. Lichterfelde, oberhalb des Parkes (Urban!). — C spadicea f. mdzima Urban Verb. BV. Brandenb. XXII (1880) 54 (1881). b. abbreviiita. Deckblätter sehr kurz. — Selten. — C. acutifdrmis y. abbre- vidta Beck Fl. N.-Oesterr. 143 (1890). (Fast ganz Europa, ausser dem nördlichsten, gemässigtes Asien ; Nord- und Süd-Africa; Nord- America.) * 538. X 603?? C. Buxh.aimiii X ac^t^^yorw^5 .^ .^ I s. am Schlüsse 554. X 603. C. glaiica X acutifdrmis ) der Gattung. 603. X 606. C. acutifdrmis X lasiocärpa s. 8. 228. 604. (154.) C. riparia. '^1 . Pflanze meist höher als bei vor« Stengel meist 6 — 12 dm hoch. Blätter mit an den unteren hell- brauner, meist nicht netz faseriger Scheide und (bis 1,5 cm) breiter, meist sehr stark rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 3 — 4 weiblichen und 3 — 5 männlichen Aehrchen. Tragblätter gross, die untersten meist länger als der Blüthen.'^tand, das unterste oft nicht ganz kurz scheidenartig. Weibliche Aehrchen dicker als C. acutiformis, mitunter bis über 1 dm lang, das unterste meist entfernt, ziemlich lang gestielt, zuletzt oft horizontal abstehend oder hängend, ihre Deck- blätter lanzettlich, in eine feine, am Rande gesägte Spitze ver- schmälert, etwas länger als die Schläuche, hcllpurpurbraun mit grünem Mittelstreifen. Schläuche ei- kegelförmig, beiderseits gewölbt, etwa 5 mm lang, am Rande abgerundet. Männliche Aehrchen dickcylindrisch, ihre Deckblätter sämmtlich in eine feine Spitze verschmälert, dunkelbraun bis dunkelpurpurbraun. Früchte eiförmig, dreikantig, braun. 1) S. I. S. 322 Fussn. 3. 216 Cyperaceae. An Gräben, in Sümpfen, an Ufern, meist im Alluvium, im ganzen Gebiet meist nicht selten, stellenweise häufiger oder sehr zerstreut, auf den Ostfriesischen Inseln fast fehlend (Buchenau Fl. Nordwestd. Tiefeb. 129), nur einmal 189f) einzelner Stock auf Ostende Langeoog (Buchenau Fl. Ostfries. Ins. 3. Aufl. 78), meist in der Ebene, in den Alpen in den grösseren Thälern bis 520 m aufsteigend (Jaccard 374, Sendtner Südbayern 893). Bl. Mai, Juni. C. ripäria Curt. FI. Lond. IV. t. 60 (ca. 1783). Koch Syn. ed. 2. 887. Nyman Consp. 767. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 167. Rchb. Ic. VIII. t. CCLXVIII fig. 647. C. vesicäria Leers Fl. Herb. 727 (1775) nicht L. C. acuta All. Fl. Pedem. 2347 (1785) nicht anderer Schrift- steller. C. crassa Ehrh. Beitr. IV. 43 (1789). C. rufa Lam. Enc. III. 394 (1789) nicht Beck. C. plümhea Willd. Spec. pl. IV. 308 (1805). Die grösste und stärkste unter unseren Arten, durch die breiten, stark ge- gitterten Blätter und Blattscheiden ausgezeichnet. Von Spielarten ist 1. acrdndra sehr häufig, auch 1. hypdgyna, 1. pleio- stdehya feminea (C. ripdria f. mulicbris Torges bei Appel Mitth. BV. Ges. Thür. VIII. 44 [1890]) 1. g lomerata, 1. hasigyna, 1. sub basigyna, 1. chori- stantha (var. leptostachya Appel Mitth. BV. Thür. N. F. 44 (1890) und 1. clado- stdchya [ß. compdsita Beck Fl. N.-Oesterr. 143 [1890]) sind beobachtet worden. — Bemerkenswerther sind folgende Formen : B. gracilescens. Pflanze schlanker, schmalblättriger, die Blätter meist nicht über 8 mm breit. Weibliche Aehrchen schlanker und verhältnismässig länger, am Grunde lockerblüthig, mitunter alle länger gestielt, oft nickend oder hängend. Deckblätter meist länger als die Schläuche, mit längeren Spitzen. — Selten. — C ripdria * gracilescens Hartm. bei Anderss. Cyp. 16 fig. 110 b (1849) vgl. S. 220. Fiek Fl. Schles. 492. C. riparia var. leptdstachys ^) Torgeä bei Appel Mitth. BV. Ges. Thür. VIII. 44 (1890). — S. auch b. aristata. C. hümilis. Pflanze stark graugrün, niedriger, meist nur 4 — 5 dm hoch, in allen Theilen kleiner. Blätter kürzer und sehr schmal, meist nur 3 — 6 mm breit. Weibliche Aehrchen meist zu 2, entfernter, 2 — 3 cm lang, gedrungen- blüthig, walzenförmig oder am Grunde eiförmig, sehr kurz gestielt oder fast sitzend. — Selten. — C. ripdria y. hümilis Uechtritz in Fiek Fl. Schles. 492 (1881). — Eine ,f. nana gracillima'^ mit fehlschlagenden Früchten, die viel- leicht zu Bastarden mit C. distans geholfen könnte, erwähnt Christ (Bull. SB. Belg. XXVII. 2. 163. II. reticulosa. Pflanze sehr kräftig. Untere Scheiden, öfter auch einige obere deutlich dicht netzfaserig, röthlich gefärbt. Aehrchen meist lockerblüthig. — C. ripdria var. reiiculdsa Torges Dörfl. Jahreskatal. 1897—98. 84 (1897). Dörfler Herb. norm. 3588 Schedae XXXVIl. 95 (1898). — Die Original- exemplare stellen zugleich die 1. choristdntha (s. oben) dar. b. aristdta (A. u. G. Syn. II. 2. 216 [1903]) stellt die der Abart spadicea der C. aculiformis analoge Abänderung dar. Deckblätter mit stark verlängerter Spitze, viel länger bis doppelt so lang als die Schläuche (vgl. auch II. graciles- cens, die viel zierlicher ist). — Selten. (Fast ganz Europa, fehlt im nördlichen Skandinavien und Russ- land, Mittel- und Süd-Spanien und in Portugal ; Kaukasusländer ; Syrien : Nord-Africa.) * 1) Von AeTiTÖg dünn und aid'/^vg Aehre. Carex. 217 600. X 604. C. rosträta X rijmria s. S. 218. 602. X 604. C. vesicäria X ripäria s. 8. 219. 604. X 605. C. ripäria X nutans s. S. 218. 604. X 606. C. ripäria X Jasiocärpa s. S. 229. ** Schläuche statt der Nerven mit schmalen Längsfurchen. Stenr^el stumpfkantig, nur unter dem Blütenstande rauh. Männliche Aehrchen schmal cylindrisch, 1 — 3. 605. (155.) C. nutans. "'1. Stengel aufrecht oder etwas schlaff, meist 3 — 6 dm hoch, meist etwas kürzer als die Blätter. Blätter mit an den unteren hellbräuiilicher, purpurn überlaufener, netz- faseriger Scheide und schmaler, meist nicht über 3 mm breiter, am Rande zurückgerollter, meist ziemhch fein rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 (bis 4) ziemlich entfernten weiblichen und meist genäherten männlichen Aehrchen. Tragblätter sehr kurz- ocler die unteren länger scheidenartig, mit meist verlängerter, oft den Blüthenstand überragender Spreite. AVeibliche Aehrchen oval bis läng- lich, meist nicht über 3 cm lang, sitzend oder das untere kurz bis massig lang gestielt (unterstes Aehrchen, wenn weit entfernt, oft länger [bis 5 cm und länger] gestielt), alle aufrecht, selten das unterste etwas nickend, ihre Deckblätter länglich-lanzettlich, zugespitzt, dunkelpurpurn mit grünem Mittelstreifen , ungefähr so lang als die Schläuche. Schläuche ei-kegelf örmi g, etwa 5 mm lang, beiderseits gewölbt, am Rande abgerundet, graubraun bis dunkelröthlich-braun. Männliche Aehrchen meist weit von den weiblichen entfernt, ihre Deckblätter länglich, die unteren spitzlich, die oberen in eine feine Spitze zugespitzt, dunkelpurpurbraun, zuweilen mit grünen, öfter mit helleren braungelben Mittelstreifen. Früchte rhombisch eiförmig, dreikantig, gelbbraun. Auf fnichtbaren Wiesen, an Grabenrändern, fast nur im Alluvium. In Norddeutschland nur imElbthale: Barbyü Schönbeck! Magdeburg! Wolmirstedt ; Burg. Früher auch bei BraunschAveig (Beling, Ber- tram Fl. Braunschw. 3. Aufl. 241, 349). Die Angabe am Steinhuder Meer (G. Braun) sehr zweifelhaft (Buchen au Fl. Nordwestd. Tiefeb. 129). In Polen angeblich im Südwesten (Rostafinski 98). In Böhmen bei Kommotau: Cernovic (Knaf!), bei Budin, bei Kladno: Sumpfwiese bei Hnidous (Celakovsky Böhm. Ges. Wiss. 1886. 4ö); bei Böhmisch- Skalic (Celakovsky a. a. O. 18»9. 472). In Mähren bei Lunden- burg (Form an ek ÖBZ. XXXY. [1885]). In Niederösterreich! Ost- wärts sehr zerstreut durch die Ungarische Ebene! bis Siebenbürgen! (Simonkai Enum. pl. Transs. 557), dem Banat, Bosnien und Kroatien. Steiermark: Cilli ; Sulzbach (Maly 15). Tirol: Welsberg im Puster- thale (v. Hausmann 951); Monte Baldo. In Südfrankreich nur an der westlichsten Grenze des Gebietes bei Lyon mehrfach und im Dep. Isere: bei Mevzieu und Bourü,oin (St. Lager Cat. Bass. Rhone 782). Bl. Mai, Juni.* C. nutans Host Gram. Austr. I. 61. t. 83 (1801). Koch Syn. ed. 2. 887. Nyman Consp. 768. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 168. 218 Cypeiaceae. Rchb. Ic. VIII. t. CCLXV fig. 642. C. melanostächya^) Willd. Spec. IV. 299 (1805). C. sidcäta Schur Enum. pl. Transs. 719 (1866). Viel kleiner und zarter als die verwandten Arten, erinnert, was die Aehrehea betrifft, an C. distans. (Frankreich; Serbien; Bulgarien; Rumänien; Süd- und Mittel- Russland.) "^ 604. X 605. C. ripäria X nutans s. unten. Bastarde. B. IL b. 2. h. 2. a. %^. 604. X 605. (156.) C. riparia X nutans. 4. Der C. riparia ziemlich ähnlich, von ihr durch Folgendes verschieden: Blätter mit .schmälerer, meist nur etwa ^,2 so breiter Spreite. Weibliche Aehrchen kurz, länglich, ihre Deckblätter breiter, weniger zugespitzt. Schläuche schwach und etwas undeutlich nervig. Von C. mutans durch den kräftigeren Wuchs, die grüne Farbe der Blätter und die etwas nervigen Schläuche verschieden. Bisher nur in Böhmen: Salzhaltige Wiesen bei Hochpetsch süd- lich von Brüx (Podpera ÖBZ. L [1900] 213) und in der Üngai'ischen Ebene^: Szärazer bei Arad und am Töz in der Nähe der Dörfer Csermö und Ägya (Simonkai ÖBZ. XLI. [1891] 426). Bl. Mai, Juni. C. ripäria X nutans [C. Toezensis'^) Simonkai ÖBZ. XLI. (1891) 426. A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 167. C. Fleisclieri^) {ripäria X nutans) Podpera ÖBZ. L (1900) 213. fij B. IL b. 2. h. 2. a. 600. X 605. (157.) C. rostrata X ripäria. ^. Pflanze deut- lich graugrün. Stengel sehr kräftig und stark oder etwas schlaff, meist 5 — 9 dm hoch. Blätter mit an den unteren meist deutlich netzfaseriger Scheide und etwas schmaler (kaum 5 mm breiter) oder bis über 1 cm breiter Spreite. Blüthenstand mit meist 3 weiblichen und 2 — 4 männlichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt meist kurz scheidenartig. Weibliche Aehrchen dick cylindrisch , bis 8 cm lang, aufrecht oder etwas abstehend bis überhängend, ihre Deckblätter lanzettlich, spitz, hell- bis dun kelpurpurb raun mit mehr oder weniger deutlichem grünem Mittelstreifen , erhebhch kürzer als die Schläuche. Schläuche aufgeblasen-eiförmig mit kegelförmiger Spitze, bis 7 mm lang, hellolivengrün, zuletzt braun. Männliche Aehrchen etwas dick cylindrisch, seltner schlank, ihre Deckblätter purpur- braun bis rostfarbig mit hellem Haut ran de. Früchte fehlschlagend. Auf sumpfigen Wiesen mit den Erzeugern, selten, aber wohl öfter übersehen. Bisher mit Sicherheit nur in Ostpreussen im Kreise Pill- 1) Von uEÄa£ schwarz und atd'/^vg Aehre. 2) Nach dem ersten Fundorte am Töz. 3) Nach Bohumil Fleischer, * 7. Juli 1847 Rovecin (Mähren) (br.), ev. Pfarrer in Sloupnice bei Leitomischl in Böhmen, um die Flora Oesterreich -Ungarns, bes. Böhmens, namentlich um die Kenntniss der Hibriden verdient. Carex. 219 kallen: AVeszkaller Forst, Belauf Augstut.schen, Graben am Gestell 16/1 (Grütter! Sehr. P.().G. Königsb. XXXIV. 57), in AVestpreussen im Kreise Seh wetz : Wiese zwischen Luschkowko und G rutsch no (Grütter! a. a. O. XXXII. 76 DEM. X [1892] 69). In Schlesien bei Lüben : Krummlinde (Figert! Gallier Exe. 274, Appel DBM. X [1892| 176). Leipzig: am Sehambert (Fitting, Schulz, Wüst Abb. BV. Brand. XLIII. 45)., In Oberfranken bei Ebersdorf (Appel a. a. 0. [1892]). In der Schweiz bei Zofingen (Lüscher nach Appel a. a. O. [1892]). Bl. Juni. C. rostruta X ripäria A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 1(57 (1S98). C. ripäria X rostruta [C. JBeclimanniäna^) Figert DBM. VII (1889) 185. Appel DBM. X (1892) 176, 177. Richter PI. Eur.I. 170. Kommt in 2 Formen vor, von denen die eine (häufigere) in der Tracht der C rostrata näher stellt , schlanker gebaut ist und auch meist schlankere männliche Aehrchen besitzt , die andere ist kräftiger und «teht anscheinend in allen Theilea der C. ripäria näher, so die Exemplare aus Westpreussen (f. super -ripdria Appel DBM. X [1892] 69). (Schweden.) !±1 B. II. b. 2. h. 2. a. 602. X 605. (158.) C. vesicäria X ripäria. 2[. Dem vorigen Bastarde sehr ähnlich, aber Pflanze grasgrün oder schwach graugrün. Stengel stet.s (bei vor. nicht immer) scharf dreikantig. Blätter breit, flach. Schläuche mit kürzerem Schnabel, allmählich zu- gespitzt. Früchte fehlschlagend. Auf feuchten bis nassen Wiesen mit den Erzeugern, wohl oft übersehen. Mit Sicherheit nur aus Schlesien : Liegnitz, Bieno witzer Bruch (Figert 69. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. f. 1890 II. 97) und Siebenbürgen (Simon kai Eniun. Fl. Transs. 556). Die Angaben von Siegert (35. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. f. 1857. 67) jedoch nach Fiek Fl. Schles. 492 irrtümlich, sie betreffen eine Form der C. ripäria ebenso nach R. v. Uechtritz (br.), die aus der Provinz Branden- burg (Ascherson Fl. Brand. I. 794. 795). O. Kuntze gibt den Bastard von einer Torfgrube bei Schönfeld an (Taschenfl. Leipzig 42). Bl. Mai, Juni. C vesicäria X ripäria A. u. G. Fl. Nordo-std. Flachl. 167 (1898). C. ripäria X vesicäria (C. C s o m a d en s i s^) Simonkai Enum. Fl. Transs. 556 (1886). Nyman Consp. Suppl. 326. Richter PL Eur. I. 170. C. ripäria * gracilescens Hartm. in Anderss. Cyp. 1) Nach Karl Ludwig Beckmann, * 27. Febr. 1845 Xortheim (Prov. Han- nover), t 1. Juli 1898 Hannover, seit 1893 Apotheker daselbst, 1870—90 iu Bassum (Prov. Kann.), hochverdient um die dortige Flora (Florula Bassumensis NV. Bremen X. 481 [1889]), vorzüglicher Kenner der Gattung Caccx. Vgl. Asche rson BV. Brand. XL. CXIX. Buchen au DBG. XVI (öS). A. lernte unter seiner freundlichen Führung die nordwestdeutsche Flora kennen und verdanken wir ihm auch sonst werthvolles Material. Sein trefilicher Herbar befindet sich im Besitz des Provincial- Museums in Hannover. -) Nach dem Fundort in Siebenbürgen. 220 Cyperaceae. Scand. 16 (1849) (s. S. 216) wird in LaureU (ABZ. VI [1900] 195) liierhergezogen, (Schweden.) |*] ß. Lasiocärpae (Fr. Summa veg. I. 70 [1846]. Nyman Consp. 768. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 167 [1898]). Schläuche behaart (vgl. indessen C. hirta B. und C. ari- stata). In. Europa nur unsere Arten. § Deckblätter länglich, stachelspitzig oder kurz begrannt. Schläuche in einen mit kurzen Zähnen versehenen Schnabel übergehend. 606. (159.) C. lasiocärpa.^) 2{-. Pflanze meist graugrün, ausser den Schläuchen kahl. Stengel aufrecht, dünn, meist 3 dm bis 1 m hoch, rundlich, glatt oder unter dem Blüthenstande rauh, unterwärts mit etwas netzfaserigen Niederblättern umgeben, dar- über einige kurze Laubblätter tragend, oberwärts unbeblättert, etwa so lang als die Triebblätter. Blätter mit an den unteren gelbbrauner, glänzender Scheide die der nichtblühenden Triebe mit sehr schmaler, meist nicht über 2 mm breiter, rinniger oder zu- sammengefalteter quergegitterter Spreite. Blüthenstand mit meist 2 entfernten oder etwas genäherten weiblichen und 1 — 3 meist etwas entfernten männlichen Aehrchen. Tragblätter nicht oder ganz kurz scheidenartig, das unterste oft länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen oval bis kurz cylindrisch, meist nicht über 2,5 cm lang, sitzend oder meist das unterste + kurz gestielt, aufrecht, ihre Deck- blätter länglich, stachelspitzig, pur|Dm"braun mit hellerem Mittelstreifen und meist auch hellerem Hautrande, etwa so lang oder kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich-eiförmig, aufgeblasen, etwa 4 mm lang, dicht kurzhaarig, graubräunlich, durch die Haare etwas glänzend. Männliche Aehrchen sehr schlank cylindrisch, das oberste oft über 4 cm lang, ihre Deckblätter denen der weiblichen ähnlich, nur heller, oft gelbbraun. Früchte breit-verkehrt-eiförmig, dreikantig, stumpf, gelbbraun, häufig fehlschlagend. In tiefen Torfsümpfen , oft an unzugänglichen Stellen , weite Strecken überziehend, aber besonders an Seeufern oft nur sparsam blühend; gern mit C. diandra. Fast im ganzen Gebiete zerstreut, in der nördlichen Ebene ziemlich verbreitet, auch auf den westfriesischen Nordseeinseln, stellenweise so besonders am Südabhange der östlichen Alpen selten, in Südtirol nur bei Trient (Rota!); in den Alpen bis 1040 m aufsteigend (Sendtner Süd-Bayern 893). Bl. Mai, Juni. C. lasiocarpa Ehrh. Hannöv. Magaz. IX. 132 (1784). Gaud. Agrost. Helv. II. 125. Mattirolo Malpighia VIII. 337. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 167. C. ßUförmis Good. Trans. Linn. Soc. IL 172 1) Von Ädaiog zottig und y.ap.To', Frucht, wegen der behaarten Schläuche. Carex. 221 (1794) und fast aller Autoren, auch Koch Syn. ed, 2. 888. Nvman Consp. 768 Suppl. 320. Richter PI. Eur. L 167. Rehb. Ic. VIII. t. CCLXV fig. 643 auch L. Herb, nicht L. Sp. pl. vgl. S. 117. C. sjMndida Willd. Prodr. I(i3 (1787). Die Pflanze wurde etwa ein volles Jahrhundert hindun-h für die Linne'sche C. filiforviis gehalten, weil sie unter diesem Namen im Herbarium Linne liegt. Ein Blick auf die Linne'sche Diagnose in Spec. pl. ed. 1 zeigt indessen, dass sie auf keinen Fall gemeint, und dass das Herbarcxeuiplar nur irrthümlich hineingerathen sein kann. Es passt so gut wie nichts auf unsere Art, wie zuerst Mattirolo a.a.O. nachwies. Die Linne'sche Diagnose lautet: Jiliformis 17. Carex spica mascula oblonga, femineis sessilibus oblongis, inferiore foliolo proprio breviore. FL suec. 760. Cyperoides sylvaticura tenuifolium, spicis parvis tenuibus spadico-viridibus. Scheuch, gram. 425. t. 10/. 1. Habitat in Europae nemoribu.s.* Diese Diagnose kann unmöglich auf C. lasiocarpa passen, denn abgesehen da- von, dass C. lasiocarpa keine Waldpflanze („nemoribus") ist und Linne auch sicher nicht zu einer ihm bekannten Heidemoor- und Seeuferpflanze das Scheuchzer- sche Synonym, welches C. tomcntosa betrifft, citirt haben würde, besitzt C. lasio- carpa normal nicht 1, sondern mehrere männliche Aehrchen (müsste also Spec. pl, 978 bis 979 unter Linne's Rubrik „* Spicis sexu distinctis: masculis pluribus" stehen), die auch nicht , oblong", sondern sehr schlank, schmal-cylindrisch sind. Auch die Angabe „femineis sessilibus oblongis" passt nicht recht, denn von den eiförmigen oder meist cylindrischen weiblichen Aehrchen, ist das unterste meist gestielt. „Inferiore foliolo proprio breviore" kann nur verstanden werden, wenn man annimmt, dass seine C filiformis unsere C. tomcntosa ist und die Bemerkung den sehr guten Gegen- satz zu der vorhergehenden als Nr. 16 beschriebenen, mit C. tomcntosa nahe ver- wandten C. globularis darstellen soll, bei der das Tragblatt („foliolo florali breviori") thatsächlich sehr häufig kürzer als das Aehrchen ist. Von (J. lasiocarpa sahen wir kein Exemplar, bei dem nicht das untere Tragblatt mehrfach (meist vielfach) und auch sämmtliche der übrigen (also nicht nur des untersten) weiblichen Aehrchen länger waren als das in ihren Achseln stehende Aehrchen. Dass der Name ^fili- /or77n'.s'' besser auf die C. lasiocarpa mit schmalen, rinnigen Blättern passe, als auf die flacheren der C. tomenlo.m, besagt nichts, denn der ^&me filiformis entspricht eben nur dem Scheuch ze r 'sehen Cyperoides tenuifolium. Linne citirt zwar seine Flora Suecica, scheint also eine Schwedische Pflanze zu meinen oder wenigstens die Scheu ch zer'sche Abbildung für identisch mit irgend einer Schwedischen Pflanze zu halten. C. tomcntosa ist aber in Schweden selten und soweit man weiss, vor 1803 nicht bekannt gewesen. Welche Pflanze Linne bei dem Citat aus der Flora Suecica gemeint hat wird sich schwerlich fest- stellen lassen. Es ist die Möglichkeit nicht abzuleugnen , dass er die Pflanze viel- leicht (wie viele andere) lediglich nach der der ihm vorliegenden Scheuchzer- schen Beschreibung und Abbildung (die zu C. tomcntosa gehören) oder nach von Anderen ihm zugegangenen Exemplaren beschrieben und benannt hat. Dass unter dem Namen C. filiformis im Linne 'sehen Herbarium C. filiformis liegt, kann gegen- über den Angaben in der Species plautarum nicht Ausschlag gebend sein , denn erstens fehlt dem betreffenden Exemplar die sonst bei den Typen der „Species plan- tarum" hinzugefügte Nummer (das Exemplar ist also augenscheinlich erst nach der Abfassung des Werkes hineingelegt worden) und zweitens steht der Fall , dass das Herbarium Linne's andere Pflanzen enthält, als in seineu Schriften beschrieben sind, durchaus nicht vereinzelt da. Linne hat sicher nicht das grosse Gewicht auf sein Herbar gelegt, welches man ihm heute oft zumessen möchte. Ehr hart und Willdenow vermochten in der Diagnose Linne's unsere Art nicht zu erkennen und beschrieben sie deshalb als ueu und erst die Angaben Goodenough's , der sich (nach dem Linne 'sehen Herbar) in der Deutung der Linne 'sehen Carices mehrfach geirrt hat, ist der Name C. filiformis auf C. lasio- carpa übertragen worden. Wenn auch nicht mit positiver Sicherheit (nur mit ziem- licher Wahrscheinlichkeit behauptet werden kann, dass die Diagnose in der Species 222 Cyperaceae. plantariun zu C. tovientosa gehört, so steht doch soviel sicher fest, dass sie absolut uicht auf C. lasiocarpa gedeutet werden kann und dass es besser ist, einen solchen zweifelhaften Namen fallen zu lassen und durch einen unzweideutigen, wie C. lasio- carpa zu ersetzen. Sehr wenig veränderlich. Von Spielarten sahen wir nur 1. acrd iidra. (Frankreich ; England ; Dänemark ; Skandinavische Halbinsel ; Russland ; Nord-Italien ; nördliche Balkanhalbinsel ; Nord-Asien ; Nord- America.) * 600. X 606. C. rosträta X lasiocarpa s. S. 226. 602. X 606. C. vesicäria X lasiocarpa s. S. 227. 603. X 606. C. acutiformis X lasiocarpa s, S. 228. 604. X 606. C. riparia X lasiocarpa s. S. 229. §§ Deckblätter länglich-eiförmig, in eine lange, oft die Länge des Deckblattes erreichende, am Rande gesägte Spitze verschmälert, Schläuche in einen mit (bis 2 mm) langen, schlanken, später abstehenden Zähnen versehenen Schnabel übergehend. Gesammtart C. hirta. 607. (160.) C. hirta. '-^J. Pflanze grasgrün. Stengel auf- recht oder aufsteigend, meist 1 — 6 (bis 9) dm hoch, selten noch höher, stumpf kantig, nur unter den männlichen Aehrchen rauh, be- blättert, etwa so lang als die Blätter der nichtblühenden Triebe. Blätter mit an den miteren bräunlicher, purpurn überlaufener, schwach netzfaseriger behaarter Scheide und massig (meist nicht über 4 mm) breiter, flacher oder etwas rinniger, (wie die Scheide) dichter oder zerstreut behaarter Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 4 ziem- lich entfernten weiblichen und meist 2 — 3 (selten 1) von den weiblichen meist weit entfernten männlichen Aehrchen. Tragblätter verlängert, oft so lang oder länger als der Blüthenstand, die unteren lang, die oberen kurz scheidenartig, die der männlichen Aehrchen (wie bei allen verwandten Arten) meist klein. Weibliche Aehrchen oval bis kurz cylindrisch, meist nicht über 2 cm lang, das oder die mitersten meist hervortretend gestielt, die übrigen fast oder völlig sitzend, ihre Deckblätter länglich-eiförmig, oberwärts behaart, in eine lange, am Rande gesägte Spitze verschmälert, weisshäutig mit breitem grünen Mittelstreifen, oberwärts bräunlich bis braun überlaufen. Schläuche ei-kegelförmig, etwa 6 mm lang, mehrnervig, lang geschnäbelt, dichter oder zerstreut-kurzhaarig, gelbgrün, zuletzt braun. Männliche Aehrchen schlank cylindrisch, unter sich meist genähert, ihre Deck- blätter länglich, stachelspitzig, oberwärts behaart, weisshäutig, oberwärts braun oder bräunlich mit schmalem grünen Mittelstreifen. Früchte verkehrt-eiförmig bis eiförmig-kegelförmig, dreikantig, grünlich-braun bis braun. Carex. 223 Auf Wiesen, auf Grasplätzen, an nassen quelligen Oiten ebenso wie auf trockenen Sandfeldern, durch das ganze Gebiet meist gemein, stellenweise seltener. In den Alpen bis 1500 ni aufsteigend, auf den Ost- und Nordfriesischen Nordseeinseln fehlend (Buchen au Fi. Nord- westd. Tiefeb. 129. Knuth Nordfr. Ins.). Bl. April— Juni. C. hirta L. Spec. pl. ed. 1. 975 (1753). Koch Syn. ed. 2. 888. Nyman Consp. 768. Suppl. 320. Richter PI. Eur. I. 168. Rchb. Ic. VIII. t. CCLVI fig: 628. Verhältnissmässig wenig veränderlich. Von Spielarten sahen wir 1. hypo- gyna, 1. acrdndra und 1. basiyyna. — So verschiedenartig die Pflanzen der nassen, quelligeu Gründe, die bis gegen 1 m hoch werden, und die Zwergexcniplare trockener, sandiger Orte aucli aussehen, so ist es uns doch niclit gelungen Aharten zu unterscheiden. Die Art scheint ähnlich, wie Pohjgonum amphibium die Fähig- keit zu besitzen, in demselben Individuum sehr verseliiedenartige Feuchtigkeitsgrade zu ertragen. — Der Typus wird als a. vera (Neilr. Fl. N.-Oesterr. 122, a. typica Beck Fl. N.-Oesterr. Iij9 [189u]) beschrieben. Wichtigere Formen sind: B, hjrtiformis. Schläuche zerstreut behaart, die übrige Pflanze (Scheiden und BTattspreiten) völlig kahl. — Nicht häufig. — C. hirta * hirtaefdrmis Pers. Syn, II. 547 (1807), Aschers. Fl. Brand. I. 797. Richter PI. Eur. 1. 168, — Diese Form ist der C. vesicaria nicht unähnlich, unterscheidet sich aber sofort durch die behaarten Schläuche. II. major (Peterm. Anal. Pflz.schl. 51G [1846]). Pflanze bis 1 m hoch. — Seilen. — Wohl nur eine Standortsform. III. paludüsa (A. Winklcr [Herb.] in A. u. G. Syn. II. 2. 223 [1903]). Pflanze schlafl'. Blätter breit, schlafi", ziemlich wenig behaart. Nicht blühende Triebe oft stark verlängert. — So im Wasser wachsend , selten. — Wohl gleichfalls nur Standortsform. (Fast ganz Europa ausser dem nördlichsten ; Kleinasien; Kaukasus; Affghanistan ; Sibirien ; Nord-Africa.) * 592. X 607. C. distans X hirta s. am Schlüsse der Gattung. 601. X «07. C. laevirostris X hirta s. S. 227. 602. X 607. C. vesicaria X hirta s. S. 227. BOH. (161.) C. aristata. 2|.. Stengel aufrecht, meist 6 dm bis über 1 m hoch (die iiichtblüheiulen mitunter bis fast 2 m hoch), am Grunde stark verdickt. Blätter mit an den unteren brauner bis fast schwarzbrauner, stark netzfaseriger Scheide und flacher, meist nicht über 7 mm breiter, oberseits glatter und kahler, unterseits nerviger und schwach behaarter, am Rande rauher Spreite. Blüthenstand mit (J bis) meist 3 — 4 etwas genälierten weiblichen und meist 3 — 4 männ- lichen Aehrchen. Tragblätter verlängert, etwa so lang oder länger als der Blüthenstand, das unterste kurz bis massig lang, die oberen kaum scheidenartig. Weibliche Aebrclien cylindrisch, bis 7 cm lang, dicht- blüthig oder doch nur am Grunde locker, aufrecht, ihre Deckblätter denen von C. hirta ähnlich gestaltet, meist etwas plötzlich in die Spitze verschmälert, meist bleich grünhch mit nicht sehr stark ausgeprägtem Mittelstreifen. Schläuche ei-kegel förmig, etwa 7 mm lang, 10 — 12- nervig, nur in der oberen Hälfte, auf den Nerven und am Grunde des Schnabels zerstreut behaart oder fast kalil. ^Männliche Aehrchen schlank 224 Cyperaceae. cylindrisch, oft ziemlich entfernt, ihre Deckblätter (wenigstens die oberen) mit langer Spitze, gelbbraun bis rostroth. Früchte elliptisch-dreikantig, gelbbraun. Auf buschigen Wiesen, in Sümpfen, auf feuchten Waldlichtungen sehr selten, nur im nordöstlichen Gebiete. Die Angabe in Sieben- bürgen (Janka Linnaea XXX. 614) irrtümlich (Ascherson Ber. DBG. VI [1888] 293. Simonkai Enum, Fl. Transs. 556). Bl. Mai, Juni. C. aristäta R. Br. in Richards. Frankl. Nai-r. 1. Journ. 751 (1823). A. Gray Man.' 5. ed. 597. Böckeier Linnaea XLI. (1877) 316. Aschers. Ber. DBG. VI. (1888) 283. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachland 168. Kükenthcü Bot. Centr.bl. LXXVII (1899) 89. Eine höchst kritische Pflauze, die von manchen Schriftstellern (so zuerst frag- lich von Siegert 29. Jahresb. Schles. Ges. vaterl. Cult. 92 [1851] und dann von Wimmer Denkschr. 50 jähr. Best. Schles. Ges. 150 [1853] Fl. Schles. 3. Aufl. 72) für einen Bastard der C. vcsicaria mit C. hirta erklärt wird. Uechtritz wies bereits (Verh. BV. Brandenb. VIII. 83—105 [1866]) nach, dass sie nicht hibrider Abstamm- ung sein könne. Hieran schliesst sich wohl auch als Unterart C. orthöstachys^) (CA. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. IV. 231 [1833]. Aschers. Ber. DBG. VI [1888] 283, 292, welche von K ü k e n t h a 1 [a. a. 92] zu der nahe verwandten Nordamericanischen C. tricho- carpa') Mühlenb. in Willd. Spec. pl. IV. 302 [1805] gezogen wird) in Sibirieo. Die Angaben aus dem Gebiete (Siebenbürgen s. oben) und dem Europäischen Russ- land irrthümlich. Von Spielarten sahen wir von dieser Art 1. subacrdgyna, 1. acrändra, 1. basigyna und 1. siibb asigyna. Findet sich im Gebiete in 3 verschiedenen Rassen. Die Rasse A. Brotvnidna^) (Aschers. Ber. DBG VI [1888] 290, 291) mit zwischen den obersten weiblichen Aehrchen schwach rauhem Stengel, weichhaarigen Scheiden, kahlem Rande der Scheidenhaut, unterseits behaarter 4 — 5 mm breiter Blattfläche mit massig rauhem, mitunter glattem Rande , den Blütheustatid nicht überi'agenden Tragblättern , 2 — 3 weiblichen Aehrchen, kahlen Schläuchen und 2 — 3 entfernten männlichen Aehrchen nur in Nord-America. — Die Rasse E glabra (Aschers, a. a. O. 290, 291 [1888]. C. Siegertiana ß. glabra Uechtritz Verh. BV. Brand. VIII. 104 [1866]) mit zwischen den beiden obersten weiblichen Aehrchen, rauhem Stengel, kahlen Scheiden, kahlem Rande der Scheidenhaut, kahler 5 — 6 mm breiter Blaltspreite mit rauhem Rande, den Blüthenstand überragendem unteren Tragblatte, 3 — 4 weiblichen Aehr- chen, kahlen Schläuchen und 3 — 4 gedrängten männlichen Aehi'chen nur bei Charkow und in Dahurien. — Bei uns 1) Von ÖQ&ög gerade und ardxi'S Aehre. '^) Von d'Qi^ Haar wnd y.aQTiög Frucht. 3) Nach Robert Brown, * 1773 Montrose (Schottland), f 1858 London, einen der bedeutendsten und vielseitigsten Botaniker der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1803 — 5 bereiste er mit der Flinders'schen Expedition Australien (Prodromus Florae Novae Hollaudiae Lond. 1810. Suppl. primuui 1830) und bearbeitete in den folgenden Decennien die Sammlungen hervorragender Reisender, wie Tuckey , Parry, Franklin, Clapporton. Seine zahlreichen systematischen Arbeiten sind z. T. gi-undlegend für wichtige Familien wie Proteaceae, Asclepiadaceae. Ebenso wichtig sind seine morphologischen und entwickelungsgeschichtlichen Arbeiten. Seine Schriften deutsch von Ch. G. Nees von Esenbeck. , Vermischte botanische Schriften" Nürnberg 1825 — 34. 5 Bände; vollständig: englisch; Bennet Lond. 1866. 2 Bde. Carex. 225 B. Siegertiiina^). Stengel zwischen den beiden obersten weiblichen Aehrchen rauh, am Grunde meist sehr stark verdickt. Blätter mit weichhaariger Scheide, gewimperter Scheidenhaut und auf der Unter- seite behaarter, meist 5 — 7 mm breiter, bis /.ur Scheidenmündung rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 3 — 4 weiblichen und 3 — 4 gedrängten männlichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt fast stets wenigstens 1 cm, lang scheidenartig, länger als der Blüthenstand. Schläuche sparsam behaart. Früchte fast stets gut entwickelt. Auf Wiesen, im Gebiete bisher nur in Schlesien bei Canth: sparsam bei Koslau und häufiger auf den Wiesen vor Neudorf (Siegert!). C. aristcda var. Sierjertiäna Aschers. Ber. DBG. VI. (1888) 290, 291. Verh. B.V. Brand. XLI. (1899) S. LXV. (1900). C. aristäta (durch Druckfehler cristata) Siegert 29. Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cult. (1851) 92 (1852). C. orthöstachys Rupr. Beitr. Pfhinzenk. Russ. Reich IV. 87 (1845). Trev. in Ledeb. Fl. Ross. IV. 316 (1853) z. T. Nyman Consp. 768 vgl. Suppl. 320 nicht C. A. Mey. (s. S. 224). C. Siegertiäna Uechtr. Verh. BV. Brand. VIII (1866) 103. Fiek Fl. Schles. 495. Nyman Consp. 769 vgl. Suppl. 320. Richter F\. Eur. I. 170. C. vesicäria X hirta Wimmer Denkschr. 50 jähr. Best. Schles. Ges. 150 (1853). Christ Bull. SB. Belg. XXIV. 2. 11 (1885). Richter PI. Eur. I. 170 nicht Fiek. C. hirta X vesicäria {per-hirta) Fooke Pfl.mischl. 406 (1881). (Verbreitung der Rasse: Russland, westwärts bis Petersburg.) |_^ C. Cujävica^). Stengel zwischen den beiden obersten weiblichen Aehrchen gl.att oder schwach rauh, am Grunde meist massig verdickt. Blätter mit weichhaariger Scheide, gewim- perter Scheidenhaut sowie an den unteren unterseits behaarter, an den oberen fast kahler, meist 3 — 5 mm breiter, bis zur Scheiden- mündung rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 weiblichen und 2 — 3 entfernten männlichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt so lang oder kürzer als der Blüthenstand, fast stets wenigstens 1 cm lang scheidenartig. Schläuche fast kahl. Früchte meist fehlschlagend. Auf nassen Wiesen, bisher nur in der Provinz Posen bei Inowrazlaw: Sumpfwiese zwischen Balino und Slonsk (Spribilleü), jetzt durch Cidtur der Wiese sehr spärlich. C. aristäta var. Ciijävica Aschers, u. Spribille Ber. DBG. VI. (1888) 290, 291. A.n. G. Fl. Nordostd. Flachl. 167. Verh. BV. Brand. XLI. (1899) S. LXV. (1900). (Verbreitung der Rasse: bisher nur im Gebiete.) [*J 1) Nach dem Entdecker Gottlob Siegert, * 17. Mai 1789 Ermsdorf bei Keichenbach f 23. Juni 1868 Breslau (Schübe br.), Musikdirektor daselbst, hoch- verdient um die Schlosische Flora, besonders um die Kenntniss der Hibriden und Formen von Carex, Salix, Cirsium u. a. 2) Kujawicn, Landschaft des eheuialigen Polnischen Reichs, an deren West- gronze Inowrazlaw liegt. Aschersoii u. Graebiier, Synopsis. II. 2. 15 226 Cypeiaceae. D. Kirschstei niana^). Stengel zwischen den beiden obersten weiblichen Aehrchen rauh, oft auch noch unter dem Blüthen- stande stark rauh. Blätter mit weichhaariger Scheide, am Rande gewimperter Scheidenhaut und an den unteren unterseits behaarter (oder auch dort verkahlender), an den oberen kahler oder fast kahler, meist etwa 5 mm breiter, am Rande rauher Spreite. Blüthen- stand mit meist 2 — 3 (bis 4) weiblichen und meist 2 — 3 entfernten männlichen Aehrchen. Tragblätter auch das unterste nicht (oder kaum) scheiden artig (nur wenn das unterste weib- liche Aehrchen weit abgerückt ist, mit längerer Scheide), meist kürzer als der Blüthen stand. "Weibliche Aehrchen viel schmäler als bei den beiden vorigen. Schläuche fast kahl. Früchte meist fehlschlagend. In einem Waldsumpf in der Provinz Brandenburg: bei Nauen: unweit Klein-Behuitz, im kleinen Hüllpfuhl in der Nähe des Heine- berges (Kirschstein I!). C. aristäta var. Kirschsteiniäna A., G. u. Kük. [Kirschsteinn Voss. Zeit. 1899. Nr. 485. 15. Oct. ohne Beschr.]. ABZ. Y. 183 (1899). Verh. BV. Brand. XLI (1899) S. LXVH (1900). (Verbreitung der Rasse: Bisher nm- im Gebiete.) j"^j (Verbreitung der Art: [Norwegen? Blytt Norges Fl. 291]; Europäisches Russland, südlich bis Charkow, Woronesch, Saratow] ; gemässigtes Asien ; Nord- America.) [^ B. II. b. 2. h. 2. 600. X 606. (162). C. rostrata X lasiocarpa. 4. Graugi-ün. Tracht einer schlanken C. rostrata. Stengel 40 — 45 cm hoch, unten fast stielrund , oberwärts stumpf 3 kantig , nur unter der Aehre rauh. Scheiden schwach netzfaserig. Blätter 2 — 4 nun breit, meist länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen 1 — 2 (3), etwas entfernt, alle cylindrisch, gelbgrün, zuletzt bräunlich. Schläuche ziemlich plötz- lich in den Schnabel übergehend, dicht kurzhaarig. jNIänn- liche Aehrchen meist 2, das untere kürzer. Bisher nur in Schlesien bei Liegnitz (U echtritz nach Christ Bull. S. B. Belg. XXVII. 2. 164 (1888); Haynau: Reisicht (Figert a, a. O.) und in Pommern: Köslin: Datjower Moor (A. R. Paul in A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 168). C. rostrata X tasiocärpa A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 168 (1898). C. ßUförmis X rostrata Uechtritz nach Christ S. B. Bull. Belg. XXVIL 2. 164 (1888). C. rostrata X fiJiformis Figert ABZ. IV (1898) 155. Laurell ABZ. V (1899) 171. (Schweden.) [jH 1) Nach dem Entdecker Wilhelm Kirschstein, * 2. Oct. 1863 Gr.-Behnitz bei Nauen (br.), Lehrer iu Eathenow. um die Flora des Havellaiides (auch der Kenntniss der Kryptogaraeu, besonders der Pilze) verdient. Carex. 227 B. II. b. 2. b. 2. fiOl. X 607. C. laevirostris X liirta. 2|... Der C. resic. X hirta sehr älin- lich und zuerst für sie gehalten, unterscheidet sich von ihr durch f'olj;endes : Hell- grün. Stengel sehr kräftig, bis 7 dm hoch, st u mpf kantig, glatt. Blätter mit an den unteren mehr brauner, nur schwach purpurn überlaufener, nicht netz faseriger Scheide und (meist 4 — 6 mm) breiter, sehr zerstreut behaarter, sehr stark gitternerviger Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 4 weiblichen Aehrchen, deren obere genähert sind. Tragb lütter breit, alle deutlich (die unteren lang-, die oberen kurz-) scheidenartig. Weibliche Aehrchen dichtblüthig, die unteren lang gestielt, ihre Deckblätter mit bis zum Grunde rauhem Mittelstreifen. Schläuche b r e i t - ei f ör m ig, 5 — 5,5 mm lang, stark auf ge 1) lasen , zuletzt al)stehend, plötzlich in den dünnen mittellangen Schnabel verschmälert. Männliche Aehrchen mit zerstreut behaarten, an der Spitze oft gewimperten Deckblättern. Bisher nur in Russland: Gouv. Nowgorod (Gobi!) aber auch im Gebiete zu erwarten. Bl. Mai, Juni. C. lacvird.itris X hirta Kük. in A. u. G. Syn. II. 2. 227 (1903). C. pi lo- st iiscula Gobi Arb. Petersb. Naturf. Ges. VII. 224 (1876) nicht der späteren deutschen Autoren bis auf Küken thal. C. hirta X laevirostris Kükenthal ABZ. IV. 199 (1898). Küken thal hat a. a. O. zuerst die richtige Deutung des vorher stets für C. vesicdria X hirta gehaltenen Ilibriden gegeben. B. IL b. 2. h. 2. 002. X 606. (163.) C. vesiearia X lasiocarpa. 2\-. Meist der C. vesicaria in der Tracht ähnlich, aber mehr oder weniger graugrün, höher und schhmker, öfter bis fast 1 m hoch. Stengel stumpfkantig. Blätter mit schmälerer, meist nicht über mm breiter, meist rinniger Spreite. Unteres Tragblatt mitunter etwas scheidenartig. Schläuche länglich-eiförmig, etwas aufgeblasen, an der Spitze deut- lich kegelförmig, schwach behaart. Deckblätter purpurbraun mit hellerem Mittelstreifen, an der Spitze heller häutig. Männliche Aehrchen dünn. Mit den Erzeugern, bisher nur in Pommern : Schivelbein : Friede- wald (A. R. Paul in A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 168) und Schlesien: Liegnitz (Gerhardt nach Kohts ÖBZ. XIX [1869] 367. Fiek Fl. Schles. 495. Figert in Gallier Exs. no. 117. Appel DBM. X. 170, 171). Bl. Mai,^Tuni. C. vesicaria X lasiocarpa A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 168 (1898). C. vesicaria X fiUförmis Kohts ÖBZ. XIX (1869) 366. C. Köhtsii^) Richter Pi. Eur. I. 170 (1890). C. ripäria X ßU- förmis Wimmer Fl. Schles. 3. Aufl. 71 (1857). Figert in Gallier a. a. 0., vgl. Gallier DBM. X. 170, 171. jTj 1) Nach Fritz Kohts, * 18. Nov. 1853 Bereut (Westpr.), welcher als Dauziger Kealschüler in ÖBZ. 1869 und 1870 über einige Pflanzen, besonders Westpreussens. Mittheilungen veröffentlichte, die es z T. nicht sehr genau mit der Wahrheit neiimen (vgl. Weyl ÖBZ. XX [1870J 321). Später beging K. ausser den wis.senschaftlichen noch peeuniärc Schwindeleien und ist seit 1872 verschollen (Caspary ms., Bail br.). Der verstorbene J. A. Kna))p theilte uns mündlich mit, dass K. sich nach Russland gewandt und dort botanische Sammlungen gemacht habe. 15* 228 Cyperaceae. B. IL b. 2. b. 2. 602. X 607. (164.) C. vesicaria X liirta. %. Mehr oder weniger tief grün. Stengel aufrecht oder etwas aufsteigend, meist ziemlich dünn, meist 3—5 dm hoch, oberwärts scharf dreikantig, dort ziemlich stark rauh. Blätter mit an den unteren brauner bis rothbrauner netzfaseriger, an den oberen locker behaarter Scheide und schmaler, meist nicht über 3 mm breiter, ziemlich stark rauher Spreite. Blüthenstand mit meist 2 — 3 entfernten weib- lichen und 2 — 3 • männlichen Aehrchen. Tragblätter am Grunde (besonders das unterste) etwas bis kurz scheidenartig, wenig kürzer, so lang oder länger als der Blüthenstand. Weibliche Aehrchen läng- lich-verkehrt-eiförmig bis kurz cylindrisch, meist nicht über 4 cm lang, mehr oder weniger deutlich (das unterste stets) gestielt, aufrecht, ihre Deckblätter länglich-lanzettlich bis eiförmig-lanzettlich in eine massig lange, mehr oder weniger deutlich gesägte Spitze zu- gespitzt, erheblich kürzer als die Schläuche. Schläuche ei-kegelf örmig, nervig, in einen ziemlich langen Sehn abel verschmälert, behaart, bräuulichgrün. Mänliliche Aehrchen schlank cylindrisch, ihre Deckblätter länglich -eiförmig bis etwas lanzettlich, stumpf oder die unteren spitz, kahl, braun bis etwas rostfarbig, mit vorspringendem, aber meist nicht grünem Mittelstreifen, deutlich h a u t r a n d i g. Früchte fehlschlagend. Mit den Erzeugern, bisher nur in Westpreussen : zwischen Tiegen- hof und Reinland, Grabenrand (Rud. Gross! vgl. Fiek ABZ. II [1896] 183). Bl. Mai, Juni. C. vesicaria X Urta A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 168 (1898). C. hiria X vesicaria Fiek ABZ. II. (1896) 182. Kükenthal ABL. IV. (1898) 197. C. Grössii^) Fiek in A. u. G. Syn. IL 2. 228 (1903). C. pilosiiiscida der deutschen Autoren, auch A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 182, nicht Gobi vgl. S. 227. B. IL b. 2. J). 2. 603. X 606. (165.) C. acutiförmis X lasiocarpa. 4. Grau- grün. Stengel ziemlich dünn und schlaff, scharfkantig, nur unter dem B 1 ü t h e n s t a n d e rauh, nur un terwärts beblättert, am Grunde von Niederblättern umgeben, so lang als die Laubblätter der nichtblühenden Triebe. Blätter mit an den unteren netzfaseriger brauner, purpurn überlaufener, etwas glänzender Scheide und ziemlich schmaler (meist nicht über 3 mm breiter), flacher Spreite. Blüthen- stand mit meist 3 entfernten weiblichen und 2 genäherten männlichen Aehrchen. Das unterste weibliche Aehrchen cylindrisch, kurz gestielt, die übrigen länglich, sitzend, ihre Deckblätter länglich-lanzettlich, lang zugespitzt, hellpurpurbraun mit grünem Mittelstreifen, etwa so lang als die Schläuche. Schläuche zusammengedrückt, 1 an glich - 1) Nach dem Entdecker Endolf Gross, * 6. Nov. 1872 Bietowo, Kreis Pr. Stargard, Lehrer in Berlin, verdient xvoi die Flora von Ost- und Westpreussen. C;uex. '>?9 eiförmig', schwa c h n (;rvi g, zerstreut -kurzhaar ig, in einen kurzen Schnabel verschmälert, braungrün. Männliche Aehrchen ziem- lich dünn cylindrisch; Deckblätter länglich-lanzettlich, stachebpitzig, purpurbraun mit hellerem ^Mittelstreifen. Früchte stets fehlsclüagend. An Ufern und Gräben mit den Erzeugern, sehr selten. Bisher nur bei Schönebeck: Pretzin im Sumpf, südlich vom Kesselteich (Banse und Schneider!! in Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 797); Berlin: Grune- wald (v. Seemen! Verh. BY. Brandenb. XXIX. 18. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 168). Das Vorkommen in Schlesien : Liegnitz: Tschocke (Uechtritz!) wird von Figert (DBM. X [1892J 150 ABZ. IV [1898] 155) bestritten. Bl. Mai, Juni. C. acutiformis X lasiocärpa A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. Iß8 (1898). G. paludosa 'Xfilifonnis Aschers. Fl. Prov. Brand. 3. Abtli. 120 (1859). C. spadicea X ßUfönnis Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 797(1864). C. acutiformis y, ßlifurmis Aschers.-Lackowitz Fl. Brand. 48(1866). C. üechtritziäna^) Richter PI. Eur. I. 170 (1890). Unterscheidet sich von G. acutiformix durch die viel schmäleren Blätter, die behaarten Schläuche iiud dünnen männlichen Aehrchen. von C. lasiocärpa durch die purpurnen, stark netzfaserigen Scheiden, die breitereu Blätter und viel sparsamer behaarten Schläuche. j"^ B. IL 1). 2. h. 2. 604. X 606. (166.) C. ripäria X lasiocärpa. Ol. Der C. acuti- formis X lasiocärpa sehr ähnlich, durch Folgendes verschieden: Stengel dicker. Blätter erheblich breiter, meist bis 7 mm breit, stark gegittert. Weibliche Aehrchen dicker. Schläuche beiderseits gewölbt. An ähnlichen Orten wie vor. und oft schwer von ihr zu scheiden. Mit Sicherheit bisher nur in Brandenburg, bei Baruth: Dormswalde (Conrad!), in Schlesien, bei Liegnitz: Bienowitzer Bruch massenhaft (Figert! Fiek u. Schübe 69. Jahresb. Sehles. Ges. f. 1890 127. Gallier Exs. no. 521) (ob auch Trebnitz: Kath. Hammer [R. v. Uechtritz nach Fiek FL v. Sehles. 494? vgl. 70. Jahresb. Sehles. Ges. f. 1892] IL 88) und in Ostpreussen im Kreise Pilkallen : Weszkalleuer Forst, Belauf Augstutschen (Grütter! Sehr. PÖG. Königsb. XXXIV [1893] 47). Offenbach: Obertshausen (K neue k er Gar. exs. 236 a. ABZ. VII [1901] 35). Die Angabe in Südbayern bei Ulm: Steinhäule, frülier (Prantl Excfl. 94), wo C. lasiocärpa nicht beobachtet ist, sehr un- sicher. Bl. Mai, Juni. C. ripäria X lasiocärpa A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 168 (1898). C. evoluta Hartm. Vet. Akad. Handl. Stockholm 1816. 156. Richter PL Eur. I. 170. C. ripäria X filiförmis Aschers. FL Brand. I. 797, 9()0 (1864). Figert DBM. X (lö92) 148. C filiförmis X ripäria Figert 69. Jahresb. Sehles. Ges. vaterl. Cult. (1890) 127. (Skandinavien! St. Petersburg; Livland?) |^| 1) S. II. 1 S. 275 Fussn. 3. 230 Cyperaceae. B. II. b. 2. b. 599. X 600. C. pseudocypenis X rosträta. 9[. Pflanze dicht- oder locker rasig, dunkel- (nicht grau-) grün. Stengel bis Im hoch, scharf- kantig, oberwärts rauh. Blätter flach, 5 — 6 mm breit. Blüthenstand mit meist 3 — 4 weiblichen und 3 mäunlichen A ehrchen. Weibliche Aehr- chen cylindrisch, öfter gelbgrün, alle (die untern lang) gestielt, zuletzt nickend oder etwas überhängend, von einander entfernt, das oberste den Grund des untersten männlichen überragend. Deckblätter sehr veränderlich, meist bleich und in eine borstliche, gesägte Spitze ausgehend (wie bei 599), diese Spitze aber kürzer als der sehuppenartige Theil. Schläuche ei- förmig-lanzettlich, ziemlich dickwandig, trocken dicht nervig, zuletzt schwach aufgeblasen, ziemlich plötzlich in den die Hälfte ihrer Länge einnehmenden Schnabel zugespitzt. Deckblätter der männlichen Aehrchcn wie bei 600 , doch öfter wie bei 599 etwas rauh. Pollen und Früchte in der Kegel fehlschlagend. In Schweden und Norwegen beobachtet , vielleicht im Gebiet noch zu finden. C. pseudocyperus X rosträta A. u. G. Syn. II. 2. 230 (1903). C. ampullacea X Pseudocyperus Thorstenson Öfv. K. Vet. Ak. Förhandl. L. 278 (1893). Blytt Xye bidr. til kundsk. om karplanternes udbredelse i Norge. Forh. Vid. Selsk. Aar 1897 No. 2. 11 (1898). (Die Norwegische Pflanze hat meistens ein männliches Aehrchen, dagegen gleichen die Schläuche mehr 600 als bei der Schwedischen.) B. IT. b. 2. 590. X 607? C. distans X hirta? Als muthmasslich dieser Kreuzung angehörend, bezeichnet Beckhaus (Fl. Westfalen 927 [1893]) ein von ihm bei Höxter: Bruch unter dem Ziegenberg gesammeltes Exemplar. jTn B. 11. 540. X 574. C. atrata X sempervirens. Ober-Engadin (Salis nach Brügger a. a. O.). C. atrata X sempervirens (C. Salis id na ^)) Brügger Jahresb. NG. Grau- bündten XXIII, XXIV. 120 (1880). B. C itif/ra X sempervirens. Für diese Combination wurde bisher nur eine am Rhonegletscher (Dutoit) gesammelte Pflanze gehalten. C. nigra X sempervirens Dutoit in Gremli Neue Beitr. III. 35 (1883). i^ l B, II. 540. X 576. C. atrata X firma? Als diese Combination deutete Dutoit eine von ihm bei Zermatt gesammelte Pflanze. C. atrata X ßrina Dutoit in Gremli Neue Beitr. III. 35 (1883). HH B. II. 540. X 578? C. atrata X Mgitla? Soll nach Brügger im Ober-Engadin gefunden sein. C. alrdta X frtgida Brügger Jahresb. NG. Graubündten XXIII, XXIV. 120 (1880). C. Sibc'ri Rota? nach Brügger a. a. O. |^| 1) Nach Adalbert Ulysses von Salis- Marschlins, * 6. Apr. 1795 f 14. Febr. 1886 Marschlins bei Landquart im Rheinthal, hochverdient um die Flora von Corsica (Flora XVI [1833] 449 ff'.) und Südfrankreichs, wo er 1816—30 in französischen Diensten weilte, sowie seiner Heimat Graubünden und der Nachbarländer, Verf. zahlreicher Aufsätze in der Flora, Correspondent Koch 's und Bertoloni's. Sein Herbar ist im Besitz des Polytechnikums in Zürich. Vgl. Brügger Flora LXIX (1886) 112, Bot. Centr.bl. X'XV (1886) 355. Killias in NG. Graub. XXX (1885/6) XIII. Carex. 231 B. II. 549. X 581? C. caryopliyllea X ferriiRinea? 9| . Der C. caryophyllea ähnlich, sehr blaugrün. Scheiden purpurn. Weibliche Achrchen 1 — 2, zahlreich cylindriseh, langgestielt. Tragblätter kurz scheidig. Deckblätter dunkelpurpurn, mit blassem Mittelstreif. Schläuche behaart, angcschnäbelt. Tirol: Bozen (v. Fischer- Ben zon). C. caryopfnjllra X ferruginea'f A. u. G. Syn. II. 2. 231 (1903). C. ferru- ginea X praecoc E. IT. L. Krause Bot. Centr.bl. LXXV (1898) 40. B. II. 556. X 592 (167). C. paiiicea X fulva. 4. Graugrün, locker rasig, kurze Ausläufer treibend, Stengel stumpf, dreikantig, ziemlich rauh. Blätter kürzer und breiter als bei C. fulva, schärfer gekielt. Tragblätter ansehnlich, langsche idig. "Weibliche Ae lir- chen 2 — 3, genähert, aufrecht gestielt, länger und dünner als bei C. ßilra, zur Fruchtzeit locker. Deckblätter dunkelroth- braun. Schläuche kurz geschnäbelt; Schnabel mit 2 vor- gestreckten Zähnen. Männliche A ehrchen meist 2. Früchte meist fehlschlagend. Offenbach: Hausen (Küken thal 1894). C. panicea X fulva = C. Duereriäna^) Kükenthal in A. u. G. Syn. VI. 2. 231 (1903). C panicea X Hornschuchiana Kükenthal ABZ. I (1895) 3. B. II. 556. X 602? 0. panicea X vesicäria? Als diese Combination mit dem binären Namen C. Kiikenthnliana^) Appel und Brückner beschrieb Appel (Ber. Bayr. BG. I. Abb. 75 [1891]) eine Carcx von Zell im Fiehtelgebirge, welche Deut- ung er indess in ABZ. IV (1898) 85 zurückgezogen hat. Immerhin könnte diese Kreuzung im Gebiet vorkommen. An letzterer Stelle wird die Pflanze als C panicea X rostrata bezeichnet. Die in der Nachbarschaft gefundene C. vesicaria war eine abweichende Form, die Appel aus Skandinavien als „C diste'nta'^ {C. vesicaria distenta Blytt. s. S. 211) erhielt, die aber sicher keine C. rostrata X vesicaria ist. B. II. 554. X 603. (168). C. glauca X aeutiformis. 2\., Unterscheidet sich von C. glauca durch Folgendes: Pflanze höher (bis 1 m), kräftig; Blätter breiter, oberseits gras-, unterseits graugrün. Weibliche Aehrchen 3 — 4, die untersten oft weit entfernt, oben langgestielt, mit langscheidigem Tragblatt. Männliche Aehrchen 3 — 6, das endständige viel grösser als die übrigen, unter ihm zusammengedrängten. Bisher nur im Oberrheingebiete, in der Pfalz bei Annweiler (Jäger nach F. Schultz) und in Baden am Rheindamme zwischen Dachs- landen und Forchheini unw. Karlsruhe (Kneucker). 1) Nach Martin Dürer, * 6. Jan. 1842 in Bonames bei Frankfurt a. M. (br.), Rentner (früher Apotheker) in Frankfurt, hochverdient um die Flora des Mittel- rheingebiets; auch ich bin ihm für freundliche Führung zu Dank verpflichtet. A. ■i) S. II. 2 S. 73 Fussn. 1. 232 CyiJeraceae. C. glauca X acutiforniis A. vi. G. Fl. Xordostd. Flachl. 169 (1898). C. Jaegeri^) F. Schultz Fl. Pfalz 507 (1846). C. qJauca X paludösa F. Schultz Flora XXXVII (1854) 471. Arch. de Fl. 116 (1855). Kneucker Bad. BV. III. 302 (1895). y^\ B. IL 558. X 584? C. pallesceiis X silvätica? Aus der Schweiz (Zürich) und Tirol (Innsbruck) angegeben, aber erstere so unsicher wie die übrigen B. sehen Angaben, letztere von Beckmann 584 (ÖBZ. XXXVIII. 239) sogleich bezweifelte, später von Murr auf C. silvätica B. Tomma- smii bezogen (s. S. 183). C. pallesccns X silvätica Briigger Jahresb. XG. Graubündten XXIII, XXIV. 120 (1880). Murr ÖBZ. XXXVIII (1888) 239. B. II. 559 X 589. (169.) C. Halleriaua X Mielielii. %. Ziemlich dicht rasenbildend, öfter mit Ausläufern. Grundachse mit dunkel- braunen bis fast schwarzen Scheidenresten dicht besetzt. Stengel ziemlich dünn, ziemlich stark rauh, meist etwa 2 — 2,5 dm hoch. Blätter mit an den unteren brauner Schpide mid schmaler, meist kaum 2 mm breiter, rauher Spreite. Blüthen stand mit meist 1 — 2 an der Spitze genäherten weiblichen mid einem männ- lichen Aehrchen. Unterstes Tragblatt oft deutlich aber auch kurz scheidenartig, im unteren Theile hautrandig, den Blüthenstand überragend. ^Veibliche Aehrchen km'z ge- stielt oder sitzend kurz, armblüthig, ihre Deckblätter breit-eiförmig bis eiförmig, zugespitzt, stachelspitzig, grün mit braunem Hautrande, etwas silberig schimmernd. Männliches Aehrchen verkehrt-eiförmig bis keulenförmig, seine Deckblätter hellbraun, häutig, stumpf- lich, Stachel spitzig. Bisher nur im Banat: im Douauthale bei Svinica unter C. Hal- leriana am Rande eines Gebüsches (Fiek!). Bl. Mai. C. Halleriäna X Mielielii Fiek in A, u. G. Syn. II. 2. 232 (1903). Die Pflanze ist in der Tracht der C Halleriäna am ähnlichsten , zeigt aber deutliche Einwirkungen der C. Michclii. HH A X B. 494. X 523. (170.) C. dioeca X stellulata. 4. Pflanze dicht rasenbildend oder mitunter mehr oder weniger lange Ausläufer treibend. Stengel starr aufrecht oder etwas gebogen, meist 1 — 2, selten bis 3 dm hoch, nur oberwärts unter dem Blüthenstande rauh oder ganz glatt. Blätter mit an den unteren hellbrauner Scheide und sehr schmaler, bis höchstens 2 mm breiter, fast stets mehr oder weniger borstlich zusammengefalteter, meist nm' an der Spitze rauher, mitunter ganz glatter Spreite, von an den verschiedenen Exem- 1) Xach dem Entdecker (der auch die Abstammung richtig vermuthete) Johann Lucas Jäger, * 11. Dec. 1811 Harthausen bei Speyer f 2. Febr. 1874 Speyer, früher Arzt in Annweiler (Metzler br.). Carex. 233 plaren (und auch einzelnen Stengeln) sehr wechselnder Länire. Blüthen- stand oft an einer Pflanze von sehr wechselnder Gestalt, mitunter aus 3 etwas entfernten Aehrchen zusammengesetzt, mitunter nur aus einem Aehrchen bestehend. Die seitenständigen Aehrchen meist kugelig oder verkehrt-eiförmig, ganz weil)lich oder am Grunde männlich, dann die unteren männlichen Blüthen oft entfernt, das endständige am (männlichen) Grunde gestielt erscheinend oder ganz männlich oder in der Mitte weil)lich (so meist bei einährigen Stengeln). Deckblätter stumpf-rostbraun, schmal weiss-hautrandig, mitunter am Grunde mit deutlichem grünen, fast gekielten Mittelnerven. Schläuche eiförmig, gekielt, in einen ziendich langen, am deutlich gekielten Rande rauhen Schnabel verschmälert, rothbraun, zuletzt weit abstehend. Früchte fehl- schlagend oder klein, kaum 2 mm lang, eiförmig, braun. Auf Heidemooren mit den Erzeugern. Bisher beobachtet: Offen- bach: Hengster (C. B. Lehmann!). Göttingen: unter der Bramburg bei Adelebsen (seit Bartling, Beckmann! Zabel!) Schweiz: Thun: Ansol- dinger See (Guthnick!), Ct. Zürich: Kappel (Hegetsch weiler, Jäggi! Grcmli N. Beitr. IV. 82). Vorarlberg: Bregenz (Sauter!). Oberbayern: Tölz (Sendtner Flora XXXIV. 737). Tirol: Rattenberg (Längst); Kitzbüchel (Traunsteiner); Fieberbrunn (Murr DBM. XX. 53); Pass Thurm (Neilreich Xachtr. 34). Bl. April bis Juni. C. dioeca X stelluUäa A. u. G. Syn. II. 2. 232 (1903). C. Gaudiniäna') Guthnick Flora XV (1832) 241. Koch Syn. ed. 2. 871. Nyman Consp. 778. Sup])l. 324. Richter PI. Eur. I. 168. Rchb. Ic. VIII. t. CCII. fig. 539 (!). C. hreviröstris Cederstr. Vet. Akad. Öfv. XIV. 199 (1857). C. dioeca X eclvinata Pocke Pfl, Miscbl. 405 (1881). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl.151 (1898). Die Pflanze ist wegen ihrer Aehnlichkeit in der Tracht mit C Ktcllulata und der dunklen Deckblätter und Schläuche halber oft zu C. steUulata als Form gezogen und besonders mit deren Abart (/njpos identiöcirt worden. Es haben aber diese beiden Formen nichts miteinander gemeinsam , die Einmischung der C. dioeca ist auch bei deu mehrährigon Pllanzeu nicht zu verkenuen. Das sicherste Erkcnnuiigs- nierkmal erscheint die obcu beschriebene eigenartige Verteilung der Geschlechter und die deutlicli an kurze Aehrchen der C. dioeca erinnernde Gestalt der Aehrchen. Die Deutung als mehrährige C. dioeca lassen die vielen an C. sttllulata erinnernden Merkmale nicht haltbar erscheinen. OhmüUer und Em. Desvaux nach Sendtner in Flora XXXIV (1851) 737, denen sich Sauter u. v. Hausmann Fl. v. Tirol 1800 (1854) anschliessen, erklären C. Gaitdiniana für eine Spielart der C. dioeca mit zusammengesetzter, zweigcschlechtlicher Aehre. Eine Beobachtung Hausmann 's, falls richtig, würde für diese Ansicht si^rechen. Nach ihm sammelte Friedrich Längst ein Exemplar bei dem sich C. diocea und C. Gaiidiniana auf einem Hhizom befanden. Allein Täuschungeu sind leicht möglich, sowohl in Betroti' der Continuität als der richtigen Bestimmung der „C. dioeca'^. Jedenfalls sind die Angaben dieser Autoreu nach- zuprüfen, umgekehrt aber die von Hausmann als Aualogon aufgeführte „mehr- ährige C. Davalliana'^ mit der damals noch unbekannten, später in Tirol gefundenen C. JDavalliana X stcUulala zu vergleicheu. — Bei Kappel soll keine C. dioeca vor- kommen (Gremli a. a. O.). (Norwegen.) \±\ 1) S. II. 1. 201 Fussn. 1. 234 Cyperaceae. A. X B. 494. X 527. (171.) C._dioeca X caiiesceus. ^. Pflanze graugrün, ausläuf er treibend. Stengel aufrecht oder bogig auf- steigend, dünn, glatt oder nur oben rauh, oberwärts 3 kantig. Blätter mit an den unteren brauner Scheide und schmaler, meist nicht viel über 1mm breiter, borstlich zusammengefalteter oder rin- niger an der Spitze Skantiger, schwach rauher Spreite. Blüthenstand mit 2 — 4 genäherten weiblichen und einem endständigen männlichen, oft an der Spitze (oder auch am Grunde) weiblichen Aehrchen. Tragblätter sehr kurz, den Deckblättern ähnlich. Weibliche Aehrchen kurz, sitzend, wenig- blüthig, ihre Deckblätter breit-eiförmig, spitz, rostfarben mit breitem Hautrande, etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche eiförmig, planconvex, nervenlos, in einen an der Spitze trocken häutigen, am Rande rauhen Schnabel ausgehend. i\Iännliches Aehrchen dünn cvlindrisch (selten allein vorhanden), seine Deckblätter eiförmig stumpf, denen der weiblichen ähnlich gefärbt. Früchte fehlschlagend. In Heidemooren, an den Rändern von Sümpfen, sehr selten. In der Norddeutschen Ebene mit Sicherheit nur bei Bremen im Lesumer Moor (Mertens 1799, seitdem nicht mehr, vgl. Buchen au Fl. Nord- westd. Tiefeb. 118), bei Hamburg: Willinghusen (Zimpel, Schmidt! vgl. Küken thal ABZ. VII. 168), in Ostpreussen bei Tilsit: auf der Heide an der Smalupp (Heiden reich!) und in Schlesien bei Wohlau: Sumpf zwischen der Schindel- und Giesenmühle (v. Flotow 1817!) — Die übrigen Angaben nicht bestätigt, sicher unrichtig oder unglaubwürdig, so Ostfriesland: Aurich, Munster in der Lüneburger Heide (Meyer Chloris Hannov. 583). Lübeck: zwischen dem Schwarzteich und Schlutup und Waldhusen (Nolte Novitiae 76. 1821 vgl. Prahl Ki-it. Fl. II. 237, Pommern: bei Greifswald: Kieshofer Moor (Schmidt Fl. Pomm, 279) und bei Stettin: Vogelsang (Rostkovius und Schmidt Fl. Sed. 363 [1824]) und Niederlausitz: Buchenwälder (sie!) bei Gahro und Kasel unweit Luckau (Rabenhorst Fl. Lusat. I. 254 vgl. Ascherson Fl. Prov. Brand. I. 787). Näheres über alle diese Vorkommnisse Ascherson Verh. BV. Brand. XLIII (1901) S. XXVII (1902). — Im Nordtirol: Kitzbüchel, im Bichlach und früher daselbst auch am Kogel und Schwarzsee (T r a u n s t e i n e r nach Haus m a n n Fl. Tir. 931. Die Angabe in Oberösterreich: Mühlkreis sehr unsichei*. Bl. Juni, Juli. C. dioeca X canescens Aschers, bei Lackowitz ABZ. VII (1901) 199 vgl. Kihlman Meddel. Soc. Faim. et Fl. Fenn. XVI (1888—91) 74. C. microstächya^) Ehrh. Beitr. IL 72 (1788). Koch Syn. ed. 2. 871. Nvman Consp. 778. Suppl. 324. Richter PI. Eur. L 152. Rchb. Ic. VIII t. CCII fig. 538. Vignea microstachija Rchb. Fl. Germ. exe. 60 (1830). G. dioeca X ditcndra? Aschers. Fl. Brand. I. 787 (1864). Sitzber. Ges. Naturf. Fr. Berlin 1894. 130. C. canes- cens yi dioeca Küken thal ABZ. VII. 168. Ascherson a. a. O. (1902). 1) Von ficy.QÖg klein und aidy^vg Aehre. Caiex. 235 Erinnert in der Tracht IcbLiaft an eine mehrährige C. dioeca. (Skandinavische Halbinsel; Finnland; Russland, mehrfach!) A. X B. 495. X 523. (172.) C. Davaliiaiia X stelluläta. 4. Der C. dioeca X stelhdäta sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Fol- gendes verschieden : Stets dicht rasenförinig. Stengel im Durchschnitt höher, obervvärts stets deutlich rauh. Blätter mit stets an den Rändern rauher Spreite. Schläuche erheblich schmäler, länglich-eiförmig, allmählich verschmälert, wenigstens die unteren der Aehrchen, zuletzt deutlich abwärts gerichtet, seltener eiförmig, in den am Rande rauhen Schnabel plötzlich verschmälert. Auf Wieseumooren mit den Erzeugern sehr selten. Ct. Waat: Vevey: Im Moore Prantin (nach Wilczek br. 1222 m., an der Frei- burger Grenze, im Quellgebiet der Baye de Ciarens, mit Pinus mon- tana) (Papon). Einsiedeln (Christ nach Papon S. B. Belg. XXV. f. 1886. 1. 337). Tirol: Telfer Berg bei Sterzing auf Schiefer 1000 m (Huter Kneucker Car. exs. 67. ABZ. IH. 179. Dörfler Herb. norm. 3884. Sched. XXXIX. 318.) Bozen? (s. S. 233). Bl. Mai, Juni. C. DavaJJii'ma X sieUulnta Papon a. a. O. (1887). C. Papönii^) Muret auch Durand u. Pottier a. a. O. XXI. f. 1882. 1. 285 (1883). C. Davalliäna X echinäta „Papon" Durand u. Pitt. a. a. O. (1883). Christ a. a. O. XXIV. 1. 20 (1885), alle bis auf Papon a. a. O. XXV. ohne Beschreibung. (Nur im Gebiet.) [^ Nachtrag. S. 35 nach C. hrisoides einzuschalten: 510. X 513. C. arenaria X brizoides, 510. X 513 &. C. are- naria X fiirrftfa uml 511. X 5 13. C. Lig^erica X brizoides sind nach Figert (ABZ. IX [1903] 114) in der Niederiausitz bei Sprem- berg von Riese gefunden. S. 51 vor b. Hyparrhnac ist einzuschalten: B. I. b. 2. a. 515. X 521.? C. fiU'tida X ci'irvula? 91. Dieser Combinatiou entspricht vielleicht eine am Rhonegletscher (Dutoit) gesammelte Pflanze. C. Jorüda X ciirvula A. u. G. Syn. II. 2. 235 (Hf03). C. ctirvnla X foctida Brügger Jahresb. NG. Graubündten XXIII, XXIV. 120 (1880). Dutoit in Gremli Neue Beitr. III. 35 (1883). \^\ S. 65 vor C. utellulala X canescenn einzuschalten : 523. X 524. Die von Kneucker in ABZ. V (1899) 116 erwähnte C. echi- näta X elotigala Figert aus der Glogauer Stadtforst ist nach br. Mittli. von Figert, 1) Nach Henri Papon, * 6. Oct. 1830 Lausanne, f 25. Oct. 1892 La Tour de Peilz bei Vevey, Arzt daselbst, verdient um die Flora seiner Heimat, die er gründlich erforschte. Sein Herbar befindet sich im Musee Jenisch in Vevey (Wilzek br.). 236 Cj^peraceae. der bisher nie einen Bastard von C. elonyata zweifellos feststellen konnte, vermiith- lich von letzterer Art nicht verschieden. S. 77, Von 518. X 530. (173.) C. paraäoxa X remota hat Figert inzwischen in ABZ. IX (1903) 112 eine Beschreibung geliefert, die nach unserem Schema folgendermassen lauten würde: Tracht der C. paniculata X remota A. per-panicidata (S. 79). Dicht rasenförmig. Stengel ziemlich dünn , 4 — 6 dm hoch. Abgestorbene Blatt- scheiden dunkelbraun, zerfasernd. Spreite hellgrün , etwas rinn ig, niclit über 2 mm breit, an den nicht blülienden Trieben etwas flacher. Blut hen st and einfach ährig, 3 — 6 cm lang; das unterste der nur 5 — 9 Aehrchen weit abgerückt, klein, oft ganz verkümmert, die übrigen genähert; sein Tragblatt die Aehre weit überragend, ausserdem nur das folgende Tragblatt etwas laubig, aber meist die Aehre nicht überragend. Deckblätter hellbraun, kaum hautrandig. Schläuche der C. remota ähnlicher, nie zur Reife gelangend. Oberste Aehrchen ganz männlich, schmal lanzettlich, spitz, etwas auswärts gekrümmt. Wühleisen, Kr. Glogau. C. jiai'adoxa X remota Figert in A. u. G. Syn. II. 2. 77 (1902, blosser Name) C. Bieseäna^) Figert ABZ. IX (1903) 112. S. 211 und 214. C. rostrata X laeviroslris {C. Friesii) und C. laevirostris X vesicaria {C. Sogstadicnsis) werden jetzt von Kükenthal als abweichende, sterile Formen der C. laevirostris aufgefasst , die in typischer Form im Bogstad- See nicht vorkommt. (Br. Mitth. vom 18. Juli 1903.) ' Ausser den oben angegebenen z. T. recht zweifelhaften Bastarden zählt Briigger Jahresb. NG, Graubündten XXXIII, XXIV, 120 ff. (1880) XXV. 61 (1882) vgl. auch Gremli Neue Beitr. Fl. Schweiz III. 35 noch folgende, kaum eine Er- wähnung verdienende auf, die hier in der von Brügger gebrauchten Nomen- clatur alphabetisch aufgeführt Averdeu. — Diese wie eine Anzahl Briigger scher Formen haben wir absichtlich fortgelassen , da bekanntermaassen nur ein gei'inger Bruchteil .■meiner vermeintlichen Bastarde wirklieh solche waren, Belegexemplar nicht existiei-en und auch ein grosser Theil seiner Formen (wie der Bastarde) nichts als Entwickelungsstadien waren resp. nach der Erinnerung beschrieben wurden. Der Wert der von Vielen den Brügger 'sehen Angaben beigelegt wird, ist ganz un- gerechtfertigt. 538. X 603. C. Buxbaümü X pahiddsa. 554. X 581. C. Jemiginca X glauca. 558. X 594, X 597. C. flava X pallescens X punctata. 594. X 597. C fiava X punctata. 574, X 576. C. firma X scmpcrvirens. 574. X 593. C. fulva X semperxirens. 554. X 574. C glauca X scmpcrvirens. 535. X 558. C Goodenoüghii X i^allescens. 558. X 597 B. C. Ocderi X pallescens. 594. X 597 B. C. Oederi X punctata. 558. X 594. C. pallescens X punctata. 1) Nach Ludwig Hermann Riese, * 31. Oct. 1826 Züllichau (br.) , jetzt in Spremberg, um die Flora beider Städte verdient ; mit besonderem Eifer sammelte er die Spremberger Weiden {\g\. Straehler BV. Brand. XX. 1) und Eosen (vgl. a. a. O. XXI. 113). Auch ich bin ihm für werth volles Material und freundliche Führung zu Dank verpflichtet. A. *. Deckblätter (besonders die der weiblichen Blüthen) die Aehrchenachse deutlich scheidenartig umfassend. — Blatt- scheiden roth bis rothbraiui. Aehrchen meist mit 1 — 5 etwas entfernten weiblichen und oberwärts mehr oder weniger dicht gestellten männlichen Blüthen. Deckblätter rotlibraun mit grünem Mitteistreifen, sehmal weisshaut- randig, scharf zugespitzt, die der weiblichen Blüthen oft mit laubartiger Spitze. — Pflanze des ]V[ittelmeergebietes. C. illef^itima (S. 152). 75. 1*. Pflanze dichtrasenbildend. Das endständige Aehrchen ziemlich gross, locker, die seitlichen klein. Tragblätter laubig, den Blüthenstand weit überragend. Deckblätter gelbbraunhäutig bis grünlich mit grünem Mittelstreifen, an den unteren mit laubiger Spitze. Schläuche eiförmig, dreikantig mit 2 sehr stark vorspringenden Kanten, die Seitenfläche mit deutlichem Mittelnerven. — Pflanze des Mittelmeergebietes. C. distachya (S. 150). — 2*. Grundachse kurz kriechend. Blüthenstand meist aus 2 — 3 nur je 1 Aehrchen tragenden scheinbar grund- ständigen fadendünnen, in der Achsel von Laubblättern stehenden Aesten bestehend. Aehrchen mit nur 2 — 3 weiblichen und 2 — 4 männlichen Blüthen, die Achse zwischen den weiblichen Blüthen mit 2 häutigen Flügeln 254 Cyperaceae. versehen. Schläuche in ehien ganz kurzen, oft kaum sich absetzenden Schnabel verschmälert. Pflanze des Mittelmeergebietes. C. ambig-ua S. 151. 76. (62.) * Pflanze dichtrasenförmig. Tragblätter (besonders die unteren) lang scheiden artig. Weibliche Aehrchen sehr schlank cy- lindrisch (bis weit über 1 dm lang), viel- und dichtblüthig, zuletzt bogenförmig überhängend. Deckblätter rothbraun mit grünem Mittelstreifen. Schläuche ellipsoidisch , drei- kantig, etwa 4 mm lang, etwas aufgeblasen, hellgrün, am Grunde bleich. C. pendula (S. 154.) — ** Weibliche Aehrchen aufrecht. Schläuche nur kaum 2 mm lang, fast schwarz, sonst vr. v. Mittelmeergebiet. C. microcarpa (S. 156). 77. (61.) § Pflanze ausläufertreibend. Stengel am Grunde mit Laub- blättsrn und mit spreitenlosen Scheiden. Schläuche kahl. Albae (S. 156). — Tragblätter ganz weisshäutig mit grünem Mittelstreif. "Weibliche Aehrchen annblüthig, ihre Deckblätter weisshäutig mit grünem Mittelstr^en. Schläuche kugelig bis länglich-eiförmig, stimipf dreikantig, dunkel. — Vom 491/2O N.Br. südwärts. C. alba (S. 156.) — §§ Pflanze dichtrasenförmig, km-ze, nur einige Laubblätter tragende Stengel und Blüthenstengel, welche am Grunde nur blattlose oder mit einer kurzen Blattfläche versehene Scheiden tragen, entwickelnd. Schläuche behaart. . 78 78. * Weibliche Aehrchen fast gänzlich in ihre Tragblätter eingeschlossen. Hiimües (S. 157). — Pflanze hell- gi-ün, grosse Pasen bildend. Scheiden dunkelpurpurn. Tragblätter bräunlich-häutig. Weibliche Aehrchen meist Sblüthig, ihre Deckblätter weisslich-häutig, oberwärts mit mattbraunen, in der Mitte mit helleren Streifen versehenem jMittelfelde. Schläuche braun. Männliche Deckblätter schneeweiss-häutig mit lebhaft rothbraunem, in der Mitte hellerem Mittelfelde. C. humilis (S. 157). — ** W^eibliche Aehrchen mit ihrem Stiele aus den Tragblättern hervortretend. Digitatae (S. 159) 79 79. A'^. Stengel endständig an Grundachsenzweigen, meist von seitlichen Blattsprossen umgeben, stark rauh. — Blüthenstand mit 2 — 3 entfernten, lockerblüthigen, weiblichen Aehrchen, ihre Deckblätter glänzend roth- braun mit grünem Mittelstreifen und weissem Haut- rande, zugespitzt, spitz. Schläuche unterwärts braun, oberwärts gräulich. Männliche Deckblätter heller. C. pediformis (S. 159). — B*. Stengel sämmtlich an einer immergrünen, centralen Laubrosette seitenständig, in den Achseln meist noch erhaltener vorjähriger Blätter, glatt oder fast glatt (nur unter dem Blüthenstande schwach rauh). Weib- liche Deckblätter stumpf, ausgerandet. ... 80 Carex. 255 80. I*. Weibliche Aehrchen etwas entfernt. Weibliche Deck- blätter gezähnelt, so lang als die Schläuche. — AVeib- liche Aehrchen locker-, meist 5 — lOblüthig, ihre Deck- blätter rothbraun mit grünem Mittelstreifen, weisshaut- randig. Schläuche glänzend, dunkelbraun. C. digitata (S. 160). — II* AV eibliche Aehrchen genähert. Weibliche Deckblätter nicht gezähnelt, kürzer als die Schläuche (vgl. C. digi- tata b) 81 81. a*. Blattspreite rauli. AVeibliche Aelirchen sehr locker- blüthig, ihre Deckblätter gelbbraun mit breitem, grünem Mittelstreifen und schmalem, hellem Haut- rande. Schläuche etwa 3 mm lang, röthlich bis glänzend schwarzbraun ; ziemlich dicht behaart. C. oriiitliopus (S. 162). — b*. Pflanze niedrig, kaum 1 dm hoch. Blattspreite ganz glatt. AVeibliche Aehrchen kurz, dicht, ihre Deckblätter dunkelpurpurn bis schwärzlich (vgl. C ornithopus B. [S. 162]). Schläuche klein, kaum 2 mm lang, fast kahl. — Hochgebirgspflanze. C. ornithopodioides (S. 163). 80. B. II. a. 2. h. 2. ß. §§. **. B*. C. digitata X ornithopus (S. 164). 77. B. II. a. 2. b. 2. ß C. alba X humilis? (S. 165). 77. ., „ „ „ ,, „ „ .... C. alba X digitata? (S. 165). 51. B. II. a. 2. 6 C. montana X glaucal (S. 165). 51. „ „ „ „ „ C. lomentosa X glauca (S. 165). 41. B. II. a C. Goodenonghii X gldxca {S. 1Gb). 82. (40.) 1. Narben 2. Mucronatae (S. 166). — Stengel ganz glatt. Blätter mit borstlich zusammengefalteter rinniger faden- förmiger Spreite. Weibliche Aehrchen sehr kurz, wenig blüthig, ihre Deckblätter dunkclpurpurn mit hellem Mittel- streifen und weissem Hautrande. Schläuche braun, ober- wärts und am Schnabel mit 2 wimperig-rauhen kielartigen Kanten — Alpengebiet. C. mucroiiata (S. 166). — 2. Narben 3 83 83. a. Schläuche mit einem stets auf dem Rücken etwas ge- wölbten oder gekielten, innen flachen (daher 2 schneidigen oder 3 kantigen) Schnabel , der vorn mehr oder weniger lang 2 zähnig ist, die Zähne parallel, gerade vorgestreckt. Männliches Aehrchen meist nur 1, selten 2. Scheiden nicht netzfaserig 84 — h. Zähne des Schnabels linealisch-zugespitzt, von einander abstehend, spreizend. — Alle Arten dieser Abtheilung haben in den Blättern und besonders in den Blattscheiden sehr entwickelte Quernerven, welche oft stark hervorspringen und denselben ein gitterartiges Aussehen geben. Am stärksten findet man dies bei C. riparia, undeutlich bei C. liirta. — Weibliche Aehrchen dichtblüthig. Trag- 256 Cyperaceac. blätter meist so lang oder länger als der Blütheustand. Schläuche gestielt 109 84. 1. Weibliehe Aehrchen diüin gestielt, wenigstens das unterste auf emen fadendünneu langen Stiel, daher wenigstens zuletzt nickend oder hängend (vgl. indessen C. finibriata [S. 176] und C. Kernen [S. 179]) mit stets oder bei manchen Formen starr aufrechten weiblichen Aehrchen, dann aber stets den Schnabel am Rande gezähnelt scharf rauh 85 2. Weibliche Aehrchen kurz oder länger gestielt, dann aber ihre Stiele derb, starr aufrecht (1. hasigyna und suhhasigyna natürl'ch ausgenommen) 97 85. a. Stengel nur ganz am Grunde oder doch meist nicht über das untere ^U — ^3 beblättert. Blätter sehr schmal oder etwas (aber kaum über 4 [sehr selten bis 5] mm) breit. — Ausschliesslich Gebirgspflanzen (vgl. auch C. distans II. [S. 192]. Fri(jidae (S. 167) 86 — ß. Stengel beblättert. Die öfter entfernten Stengelblätter all- mählich in die Tragblätter übergehend. Blätter breit, selten unter 5 mm (vgl. Formen der C. silvat/ca), meist wenigstens 7 — 8 mm , oft über 1 cm breit. — Zumeist in der Ebene und in niedrigeren Gebirgen. Strigosae (S. 181). . . 95 86. § Pflanze dicht rasenbildend, ohne oder doch nur mit ver- einzelten Ausläufern (vgl, auch C. refrada [S. 179]), 87 — §§ Pflanze ausläufertreibend (vgl. indessen auch C. laeris [S, 170]) 91 87. '■' Blätter sehr schmal, kaum über 1 mm breit, dann bor^tlich zusammengefaltet oder bis etwa 2 mm breit, flach, aber auch dann verlängert, deutlich-linealisch, wenigstens 20 mal so lang als breit (vgl. indessen C. tristis) 88 — ** Blätter etwas (stets weit über 2 mm) breit, flach, vom Gnmde oder doch wenigstens von der Mitte ab all- mählich in die Spitze verschmälert 90 88. y Blätter fein borstlich zusammengefaltet, schlaff. — — Weibliche Aehrchen lockerblüthig, ihi'e Deck- blätter verkehrt-eiförmig, stumpf oder mit ausgeran- deter Spitze, schwarzbraun bis rothbraun. Schläuche eiförmig bis elliptisch, alhnählich in den glatten Schnabel verschmälert, braun. Männliches Aehrchen schmal-linealisch, seine Deckblätter heller. C. brachystacliys (S. 168). — t"*" Blätter flach (vgl. indessen C. laevis [S. 170]). 89 89. A*. Blätter schmal. Weibliche Aehrchen oberwärts dicht, ihre Deckblätter breit-eiförmig, zugespitzt, dunkelbraun mit hellerem Mittelstreifen und Rande. Schläuche eiförmig-lanzettlich bis lanzettlich, all- mählich in den Schnabel verschmälert, am Kiele, Carex. 257 namentlich längs des Schnabels fast borstifr (rewimpert. Männliches Aehrchen etwas keulenförmig, seine Deck- blätter breiter hautrandig, stumpf mit unregelmässig gezähnelter Spitze (C. laevis ausläufertreibend, mit schmallinealischen, borstlichen, grau-grünen Blättern und aufrechten, weiblichen Aehrchen hierher |S. 170]). C. sempervirens (S. 169). — B*. Blätter breiter. Seitliche Aehrchen (wenigstens die oberen) an der Spitze männlich, ihre Deckblätter eiförmig, stumpf, rothl^raun, bis fast schwarzl)raun, weiss bis hell berandct. Schläuclie länglich- verkehrt- eiförmig in einen langen, am Rande etwas rauhen Schnabel verschmälert. Männliche Aehrchen zu 2, länglich- verkehrt-eiförmig bis kurz cylindrisch. C. tristis (S. 171). 90. (87.) f Blüthenstand mit meist 2 ziemlich entfernten weib- lichen und einem männlichen Aehrchen. Weibliche Aelirchen bis etwas über 1 cm lang, ziemlich arm- blütliig, ihre Deckblätter dunkelrothbraun mit derbem, hellem Mittelstreifen und meist auch schmalem, hellerem Hautrande. Schläuche braun, am Kiele rauh. C. firma (S. 171). — j"f Blüthenstand mit meist 2 — 3 entfernten oder etwas genäherten weiblichen und einem am Grunde männ- lichen, an der Spitze weiblichen Aehrchen. Weibliche Aehrchen bis 2,5 cm lang, am Grunde locker, ober- wärts dichtblüthig, dunkelrothbraun mit schmalem, hellerem Mittelstreifen und ganz schmalem, weissem Hautrande. Schläuche mit am Rande wimperig-gesägtiMu Schnabel. C. fuli^inosa (S. 172). 91. (86.) * Weibliche Aehrchen dick, dichtblüthig (höchstens am Grunde locker); die Aehrchenachse auch zur Fi'uchtzeit nicht sichtbar (vgl, auch C. Kerneri [S. 179]). . 92 — "* Weibliche Aehrchen schlank und schmal, locker; meist schon zur Blüthezeit sicher aber später die Aehrchenachse deutlich sichtbar 94 92. f Weibliche Aehrchen .überhängend, zuletzt oft hängend. Schläuche (ausser Wimpern auf den Kielen) kahl. 93 — ff Aehrchen starr aufrecht, seltener etwas nickend, meist nur das unterste lang- (mitunter auch dies kurz-) gestielt. Weibliche Aehrchen kurz cylindrisch, ihre Deckblätter rothhraun bis fast schwarz mit grünem (zuletzt hell- braunem) Älittelstreifen und hellem Rande. Schläuche an den Kielen rauh, fast gewimpert, grünlich braun bis gelbbraun. C. fimbriata (S. 176). 93. A*. Stengel oberwärts rauh. Weibliche Aehrchen dick (etwa an die von C. atrata erinnernd), ihre Deck- Aseherson n. Graebner, Synopsis. II. 2. 17 258 Cvperaceae. • blätter dunkelrothbrauu mit zuerst grünem , dauii hellbraunem ^Mittelstreifen. Schläuche an den Kielen borstig - bewimpert , zuletzt fast schwarz mit grün berandetem Schnabel. C. frigida (S. 173). — B*. Stengel ganz glatt. Weibliche Aehrchen länglich- eiförmig bis eiförmig, ihre Deckblätter schwarzpurpurn, oft mit kaum erkennbarem hellerem Mittelstreifen. Schläuche mit glattem Schnabel, schwarzpurpurn. C. atrifusca (S. 175). 94. (91.) T Blätter mit meist nicht über 1 mm breiter Spreite. Weibhche Aehrchen sehr lockerblüthig, lang, faden- dünn gestielt, ihre Deckblätter spitz, dunkelbraun mit grünem oder hellerem ^Mittelstreifen. Schläuche ei- förmig, ganz allmählich in den am Rande fein gesägt rauhen Schnabel verschmälert, schwarzbraun bis schwarz, glänzend. C. ferrucfinea (S. 177). — jf Blätter bis über 2 mm breit. Weibliche Aehrchen dichterblüthig, aufrecht, ihre Deckblätter stumpf, dunkel- rothbraun mit hellerem, meist als Stachelspitze vor- springendem ]Mittelstreifen. Schläuche breit - eiförmig, ziemlich plötzlich iu den kurzen Schnabel verschmälert. (C Kerneri verlängerte Ausläufer treibend, mit meist dichtblüthigen weiblichen Aehrchen hierher [S. 179j). C. refracta (S. 179). 95. (85.) § Schnabel der Schläuche verlängert, mit 2 borstlichen Spitzen, am Rande rauh. Ausläufertreibend. — Weibliche Aehrchen cylindrisch, dicht- oder am Grunde etwas lockerblüthig, das unterste auf schlankem Stiele nickend, ihre Deckblätter heller oder dunkler rothbraun mit grünem Mittelstreifen. Schläuche eiförmig, nervig, hellbraun mit meist grünlichen Nerven. Männliches Aehrchen schlank, seine Deckblätter stumpf, hellbraun. — Belgien, Rheinprovinz. C. laevigata (S. 181). — §§ Schnabel der Schläuche sehr kurz oder verlängert, dann aber glatt und nicht mit verlängerten, sondern mit km-zen, etwa ^, 2 mm langen Zähnen 96 96. * Pflanze dicht rasenförmig. Weibliche Aehrchen sehr schlank, die unterste oft sehr lang gestielt, ihre Deck- blätter dunkelgrün oder bräunlich, zugespitzt, wenig kürzer als die Schläuche. Schläviche nervenlos, etwas plötzlich in den fast der Länge des übrigen Schlauchtheils gleichen Schnabel verschmälert. Männliches Aehrchen schlank, seine Deckblätter weiss mit grünem Kiel. C. silvatica (S. 182). — -w Grundachse kurze Ausläufer treibend. Weibliche Aehr- chen kürzer gestielt, ihre Deckblätter bleichhäutig mit grüner Mitte, stachelspitzig, viel kürzer als die Schläuche. Schläuche mehrnervig, allmählich in einen ganz kurzen, Carex. 259 gestutzten Schnabel verschmälert. Früchte sehr klein. Sonst wie vorige. C. strigosa (S. 184). 97.(84.)«. Schläuche sehr gross, (mit Schnabel) wenigstens 5, meist 6 — 7 mm lang, oft aufgeblasen (die kleinsten dieser Abtheil- ung haben C. secalina [S. 190] auf Salzstellen wachsend, und C. Michelii [S. 188]j. Aehrchen lockerblüthig. 98 — ß. Schläuclie klein oder mittelgross, meist nicht über 4, selten bis 5 mm lang. Aehrchen dicht. Ftdvellae (S. 192). 103 98. § Männliches Aehrchen einzeln. Ventricosae (S. 185). 99 — §§ Männliche Aehrchen 2 — 3, das unterste oft klein, dem oberen am Grunde angedrückt. Hordeiformes{^. 189). 102 99. * Tragblätter mit langer, meist fast die Spitze des Blülhcnstandes erreichender Laubspitze. . . . 100 — ** Tragblätter meist nur mit ganz kurzer Laubspitze, die unteren das in ihren Achseln stehende Aelnx-hen nicht oder doch nur wenig überragend, vielmals kürzer als der Blüthen stand. Stengel unbeblättert. . . 101 100. f Stengel ganz glatt, beblättert. Weibliche Aehrchen arm- (meist nicht über 5 — 6-)bliitliig, ihre Deck- blätter aus breitem, fast sackförmigem Grunde ei- förmig, bleich mit grünem Mittelstreifen. Schläuche allmählicli in den langen Schnabel verschmälert, stark- und vielnervig, grün, zuletzt oft fast silberig- grau. — Südlicheres Gebiet. C. depauperata (S. 186). — tt Stengel oberwärts rauh. Weibliclie Aehrclien bis über lOblüthig, ihre Deckblätter plötzlicher zu- gespitzt. Schläuche allmählich oder ziemlich plötz- lich in den kurzen Schnabel verschmälert, undeut- lich nervig. — Mittelmeergebiet. C. Olbiensis (S. 186). 101. (99.) f Diclitrasenbildend. Stengel oberwärts rauh. Weib- liche Aehi-cheu länglich-eiförmig, ihre Deckblätter rothbraim mit hellerem Mittelstreifen. Schläuche viel- aber undeutlic]i-n(>rvig, meist braun. Männ- liches A(>lnrhi'n dick-keulenförmig, seine Deckblätter dun keh-oth braun mit derbem, hellerem, als scharfe Stachelspitze vorspringendem Mittelsti-eifen. — Süd- liches Gebiet. C. brevicollis (S. 187). — tt Grundachse ausläufertreibend. Stengel glatt oder ober- wärts rauli. Weibliche Aelu-cben länglich- bis lanzett- licli-verkelnt-eiförmig, ilu'e Deckblätter bleich, meist etwas grünlich und silberig scliimmernd, mit schmalem, grünem Mittelstreifen. Schläuche ausser den Kanten fast nervenlos; braun. Männliche Aehrchen lanzett- lich bis sclimal keulenförmig, seine Deckblätter bleich- braun. — Südöstliches Gebiet. C. Michelii (S. 188). 102. (98.) * Weibliche Aehrclien eiförmig bis länglidi, sehr dick, ihre Deckblätter liellbraun, etwas glänzend, weiss haut- 17* 260 Cyperaceae. randig. Schläuche deuthch und regelmässig meist 4- bis 5 reihig augeordnet , bis etwa 1 cm lang, zuletzt strohgelb oder etwas bräunlich. Männliche Aehrchen schlank , ihr unteres Tragblatt sehr verlängert , laub- artig. — Salzliebend. C. hordeistichos (S. 189.) — ** In allen Theilen kleiner als vorige. Weibliche Aehr- chen länglicli bis kurz cylindrisch nicht über 7 mm dick, ihre Deckblätter fast ganz bleich häutig mit derbem, gelblich- braunem Mittelstreifen. Schläuche un- regelmässig angeordnet, nicht in deutlichen Reihen stellend, nicht über 7 mm lang, bleich-gelb. Männliche Aehrchen lanzettlich, ihr miterstes Tragblatt nicht laub- aitig. — Salzpflanze, C. secalina (S. 190). 103. (97.) § Blattscheideu an der Mündung, der Blattfläche gegenüber mit einem trockenhäutigen Anhängsel (vgl. indessen C- punctata [S. 196] und C. extensa [S. 197], besonders bei letzterer oft undeutlich). Tragblätter langscheidig. Weibliche Aehrchen von einander entfernt, besonders die 2 untersten (nur bei C. fulva [S. 194] und C. eoc- tensa [S. 197] öfter, bei C. punctata [S. 196] selten genähert, dann aber die Schnäbel der Schläuche glatt). 104 — §§ Blattscheiden fast stets ohne Anhängsel (mitunter finden sich bei Formen der C. flava [S. 1 98] und bei C. 3Iairii [S. 204] mehr oder weniger deutliche Anhängsel). Weib- liche Aehrchen. wenigstens die oberen genähert. . 108 104. * Schnabel am Rande fein rauh 105 — ** Schnabel am Rande glatt 107 105. t Deckblätter stachelspitzig 106 — fj Deckblätter stumpf, nicht stachelspitzig, — Pflanze lockerrasenförmig oder kurze Ausläufer treibend, hell- grün. Weibliche Aehi'chen eiförmig bis kurz cylind- risch, ihre Deckblätter rostfarben mit schmalem weissem Hautrande und sehr schmalem grünem Mittelstreifen. Schläuche allmählich in den Schnabel zugespitzt, gelbgrün, mit auf der Innenseite glatten Zähnen des Schnabels. jNIänuliches Aehrchen schmal, seine Deckblätter rothbraun, mehr oder weniger breit weiss-hautrandig. C. fulva (S. 194). 106. A*. Pflanze dichti-asenförmig, graugrün. Weibliche Aehrchen oval bis cyhudrisch, ihre Deckblätter schmutzig grün oder braun mit breitem gi'ünem jNIittelstreif. Schläuche aufrecht-abstehend, nervig, plötzlich in den ziemlieh langen Schnabel zu- gespitzt. Zähne des Schnabels auf der Innen- seite des Schlauches mit kleinen Stachelchen be- setzt. Männliche Aehrchen kürzer oder länger Ca lex. -261 cylindrisch, seine Deckblätter ros^tfarben mit weissem Hautrande und schmalem gelblichen Mittelstreifen. C. distans (S. 192). — B'^ Pflanze lockerrasenbildend. Grundacbse kurze oder längere Ausläufer treibend. Deckblättei- rothbraun. Schläuche seh wachnervig mit nur 2 starken her- vortretenden grünen Nerven. Sonst wie vorige Art. — Westliches Gebiet. C. biiiervis (S. 193). 105. B. II. b. 2. a. 2. ß. §. *. C. distans X fulva (S. 195). 107. (104.) t Pflanze gelb- oder grasgrün. Blätter mit zugespitztem Blattliäutchen und flacher vorwärts rauher Spreite. Deck- blätter lang stachelspitzig, braun bis etwas bleich mit breitem grünem Mittelstreifen. Scliläuche fast wagerecht- abstehend, eiförmig bis breit-eiförmig, beiderseits gewölbt, jederseits mit einem kräftigen Randnerven, glatt, glas- glänzend, gelblich-gefärbt, meist punktiert. Männliche Deckblätter braun mit helleren Mittelstreifen , schmal- weiss-hautrandig. C. punctata (S. 196). — ff Pflanze graugrün. Blätter mit borstlich zusammengefal- teter Spreite. Deckblätter stachelspitzig, gelb- oder blass- braun mit schmalem oder etwas breitem gi'ünem Mittel- streifen. Schläuche aufreclit - abstehend , stark gerippt, mattgrünlicli , zuletzt graubraun mit helleren Kielen. Männliche Deckblätter etwas röthlicli, schmal-weiss-haut- randig. — Dünen und Salzsümpfe. C. extensa (S. 197). 108. (103.) * Pflanze gelbgrün. Tragblätter kurz-scheidenartig, das des untersten Aelirchens länger, zuletzt weit abstehend oder abwih-ts gerichtet. Weibliche Aehrchen kugelig oder ei- förmig bis kurz cylindrisch, ilire Deckblätter stumpflich, rostfarben bis hellrostfarben mit grünem, oft ziemlich breitem Mittelstreifen. Schläuche etwas aufgeblasen, nervig, weit abstellend, die unteren abwärts gerichtet. (C. Oeäeri mit kugeligen weiblichen Aehrclien und kleinen Schläuchen hierher [S. 201]). C. flava (S. 198). — ** Pflanze graugrün. Weibliche Aehrchen eiförmig, ihre Deck- blätter spitz, stachelspitzig, gleichfarbig braun ohne deutlich lielleren oder grünen Mittelstreifen. Schläuche kaum 3 nun lang, braun mit kurzem sehr deutlich rauhem Schnabel; sonst w. V. — Riviera. C. Mairii (S. 204). 103. B. II. b. 2. a. 2. ß. C. distans X flava (S. 205). 103. B. II. b. 2. a. 2. ß. . . C. binervit X Oeäeri (S. 205). 103. B. II. b. 2. a. 2. ß. C. fulva X flava (S. 205). 103. B. II. b. 2. a. 2. ß. . . C. extensa X Öcderi (S. 207). 109. (83.) 1. Pflanze rasenförmig, kahl. Männliches Aehrchen einzelrt (vgl. auch C. vesicaria [S. 212], C. nutnns [S. 217], C. lasiocarpa [S. 220]). Berersae (S. 208). — Pflanze lebhaft gelbgrün. Stengel scharf rauh. Scheiden nicht 262 Cyperaceae. netzfaserig. Blüthenstaud mit meist 3 — 6 weiblichen Aehr- chen. Tragblätter kurz- (selten das untere ziemlieh lang-) scheidig. Weibliche Aehi'chen cylindrisch, ihi-e Deck- blätter lanzettlich, vorn gesägt, hellgi-ün, unten meist hautrandig. Schläuche länglich-lanzettlich in einen ziem- lich langen Schnabel verschmälert, weit abstehend, zu- letzt rückwärts gerichtet. C. pseudocyperus (S. 208). — 2. Pflanze kriechend. Meist'mehrere männliche Aehrchen. 110 1 10. a. Stengel. Blätter und Schläuche kahl (vgl. auch C. hirta B. Mrtiformis [S. 223] und C. aristqta [S. 223]). Vesicariae (S. 209) " . . . 111 — ß. Schläuche behaart. Lasiocarpae (S. 220). . . 116 111. § Scliläuche meist beträchtlich länger als die stumpf- lichen Deckblätter, aufgeblasen, hellgrün. — Untere Scheiden netzfaserig. Männliche Aehrchen sehr- schlank cylindrisch 112 — §§ Schläuche wenig länger, so lang oder kürzer als die zugespitzten Deckblätter, olivengiiin, allmählich in den kürzeren Schnabel übergehend. — Alle Arten graugrün 114 112. * Stengel stumpfkantig 113 — ** Stengel scharfkantig, oberwärts rauh. — Pflanze grasgi'ün. Blätter mit flacher Spreite. Weibliche Aehrchen oval bis länglich oder cylindrisch, ihre Deckblätter dunkelbraun mit hellem Mittelstreif und oberwärts bleichem Hautrande. Schläuche eikegelförmig, allmählich in einen massig langen Schnabel verschmälert, grünlich- bis bräunlich-gelb, aufrecht abstehend. C. vesicaria (S. 212). 113. y Pflanze graugrün. Stengel nm- im Blüthenstande rauh. Blätter mit schmaler, oft eingerollter Spreite. Weibliclie Aehrchen cylinch-isch, ihi-e Deckblätter purpurbraun mit hellerem Mittelstreifen, an der Spitze weisshäutig. Schläuche fast kugelförmig, plötzlich in den ziemlich langen Schnabel ver- schmälert, zuletzt horizontal abstehend, bräiuilich- gelb. C. rostrata (S. 209). — -ff Pflanze lebhaft grasgrün, ki-äftiger als vorige Art. Blätter mit flacher, breiter, sehr stark gegitterter Spreite. Weibliche Aelu-chen cy- lindrisch, ihre Deckblätter braun, weisshaut- randig. Schläuche verkehrt - eiförmig bis fast kugelig, imdeuthch nervig, braun. — Sieben- bürgen. C. laerirostris (S. 211). 113. B. II. b. 2. b. 2. a. §. *. C. rostrata X laerirostris (S. 211, 236). 112. B. IL b. 2. h. 2. a. §. C. rostrata X vesicaria (S. 213). 112. B. II. b. 2. b. 2. a. §. C. laevirostris X vesicaria (S. 214, 236). Carex. 263 114. (111.) * Schläuche mehrnervig. Stengel scharfkantig, obcrwärts rauh. Männliflie Aohrohen länglich oder dick cylindrisch, beider.seits abgerundet, gedrängt 115 — ** Schläuche statt der Nerven mit schmalen Längsfurcheu. Stengel stumpfkantig, nur unter dem Bliithenstande rauh. Männliche Aehrchen sclimal cylindrisch, 1 — 3. — Blätter mit an den unteren netzfaseriger Scheide und scli maier, am Rande zurückgerollter Spreite. Weibliclie Aehrclien oval bis länglich, ihre Deckblätter dunkelpurpurn mit grünem Mittelstreifen. Schläuche eikegelförmig, graubraun bis dunkelröthlich-braun. C. iiiitans (S. 217). 115. f Blätter mit stark netzfaseriger Scheide. Weibliche Aehrchen cylindrisch, ihre Deckblätter in eine am Rande gesägte Spitze verschmälert, schwarzbraun mit grünem Mittelstreifen, etwas kürzer als die Schläuche. Schläuche länglich-eiförmig, zusammengedrückt drei- kantig. Untere männliche Deckblätter stumpf. C. acutiformis (S. 214). — -f"|- Blätter mit meist nicht netzfaseriger Scheide. Weib- liche Aehrchen dicker als bei voriger Art, ihre Deck- blätter in eine feine, am Rande gesägte Spitze ver- schmälert, länger als die Schläuche, hellpurpurbraun mit grünem Mittelstreifen. Schläuche eikegelförmig, beiderseits gewölbt. Männliche Aehrchen dickcylind- risch, ihre Deckblätter sämmtlich in eine feine Spitze verschmälert. C. riparia (S. 215). 2. h. 2. a. §§. C. riparia X nutans (S. 218). 2. h. 2. a. . C. rostrata X riparia (S. 218). ,, „ „ „ . C. vesicaria X riparia (S. 219). Deckblätter länglich, stachelspitzig oder kurz begrannt, Schläuche in einen mit kurzen Zähnen versehenen Schnabel übergehend. — Pflanze meist graugri'in, ausser den Schläuchen kahl. — Stengel dünn, glatt oder unter den Blüthenstand rauh. Blätter mit sehr schmaler rinniger oder zusammen- gefalteter Spreite. Tragblätter nicht oder ganz kurz scheiden- artig. Weibliche Aehrchen oval bis kurz cylindrisch, ihre Deckblätter purpurbraun mit hellerem Mittelstreifen und meist auch hellerem Hautrande. Schläuche länglich-eiföiinig, aufgeblasen, dicht kurzhaarig, graubräunlich. Männliche Aehrchen sehr schlank cylindrisch. C. lasioearpa (S. 220). — §§ Deckblätter länglich-eiförmig, in eine lange, oft die Länge des Deckblattes erreichende, am Rande gesägte Spitze ver- schmälert. Schläuche in einen mit (bis 2 mm) langen, schlanken, später abstehenden Zähnen versehenen Schnabel übergehend 117 117. * Pflanze grasgrün. Stengel nur unter den männlichen Aehrchen rauh. Blätter mit schwach netzfaseris:er 114. B. IL b. 111. B. IL 1). 111. ») ,, ,^ 116. (110 .) § De 2vi Cyperaceae. behaarter Spreite. Untere Tragblätter lang-, obere kurz- scheidenartig. Weibliche Aehrchen oval bis kurz cy- lindiisch, ihi-e Deckblätter in eine lange am Rande ge- sägte Spitze verschmälert, weisshäutig mit breitem grünem jMittelstreifen, oberwärts bräunlich bis braun überlaufen. Schläuche ei-kegelförmig, mehrnervJg, lang geschnäbelt, gelbgiün, zidetzt braun, meist dicht behaart. C. hirta (S. 222). ** Stengel am Grunde stark verdickt. Blätter mit stark netzfaseriger Scheide und unterseits sch^vach behaarter Spreite. Untere Tragblätter ziemlich kurz-, obere kaum scheidenartig. Weibliche Aehrchen cylindrisch, ihre Deck- blätter meist bleich grünlich mit nicht sehr stark aus- geprägtem Mittelstreifen. Schläuche nur in der oberen Hälfte, auf den Nerven und am Grunde des Schnabels behaart oder fast kahl, sonst w. v. — Nördliches Gebiet. C. aristata (S. 223). b. 2. h. 2. C. rostrata X Jasio.carpa (S. 226). b. 2. b. 2. . C. laevirostris X hirta (S. 227). b. 2. h. 2. C. vesicaria X lasiocarpa (S. 227). „ „ „ „ C. vesicaria X hirta (S. 228). „ ,, „ „ C. acutiformis X lasiocarpa (S. 228). C. riparia X lasiocarpa (S. 229). C. pseudocyperus X rostrata (S. 230). C. distans X hirta? (S. 230). C. atrata X sempervirens (S. 230). C. atrata X firma? (S. 230). C. atrata X frigidal (S. 230). C. caryophyllea X ferruginea ? (S, 231). C. panicea X fulva (S. 231). C. panicea X vesicaria? (S. 231). C. glauca X acutiformis (S. 231). C. pallescens X silvatica? (S. 232). C. HaUeriana X Miclielii (S. 232). C. dioeca X stenidata (S. 232). C. dioeca X canescens (S. 234) C. DaialUana X steUidata (S. 235). 2. Unterfamilie. SCIRPOIDEAE. (Fax in Engler Bot. Jahrb. YII. 305 [1886J. Nat. Pfl. II. 2 104 [1887]. Scirpeae G. F. W. Mey. Fl. Hanov. exe. 609 [1849] z. T. [mit Ausschluss der Bliyncliosporoicleae]). S. S. 2. Bei unseren Gruppen fast stets die Blüthen alle oder grösstentheils zweigeschlechtlich, ohne Vorblatt und alle au gleich- wertigen Achsen. Carex. Cyperus. 265 Ueb ersieht der Tribus. A. Deckblätter der Aehrchen fast stet?; zweizeilig, die untersten 1 — 2 oft kleiner, ohne Blüthen in ihren Achseln. Griffel grösstentheils abfallend. Cypereae. B. Deckblätter der Aehrchen spiralig ti^estellt (vgl. Cyperus Michelianus s. 273), das unterste oder einige untere Deckblätter ohne Blüthen in ihren Achseln, so gross oder grösser als die übrigen. Scirpeae. 1. Tribus. CYPEREAE. (Kunth Enuni. II. 2 [1837]. Koch Syn. ed. 2. 848. Cyperinae Fax Nat. Pfl.fam. II. 2. 104. 106 [1887]). S. oben. Aehrchen zu kopfigen oder ährigen, oft doldig-spirrig angeordneten Blüthenständen vereinigt, 1-bis vielblüthig. Perigon borsten- förmig oder fehlend. Narben 2 oder 3. Frucht zAisammengedrückt, dreikantig oder im Querschnitt rund. 7 Gattungen mit etwa 450 Arten, fast über die ganze Erde, besonders in den Tropen und subtropischen Gebieten verbreitet. In Europa nur unsere Gattung. 131. CYPERUSi). (L. Gen. pl. [ed. 1. 12] ed. 5. 20 [1754]. Nat. Pfl. II. 2. 107.) (Deutsch, niederl. u. vlaem. : Cypergras; dän.: Fladax; franz.: Souchet; ital. : Cipero; rem.: Cäprisior; polii.: Cibora; böhni. : Sachor; russ. : CnTOBHmcL ; ung. : Pfüka.) S. oben. Ausdauernde oder einjährige ansehnliche oder kleinere Gräser mit meist deutlich dreizeilig angeordneten Blättern und meist beblättertem Stengel. Die obersten Stengel- („Hüll"-) Blätter in mehr oder weniger grosser Zahl fast wirtelig unterhalb des Blüthenstandes zusammengedrängt oder doch stark genähert, laubartig, öfter sehr gross. Aehrchen viel- (selten wenig oder l-)blüthig, mehr oder weniger zu- sammengedrückt, zu ährigen oder kopfigen, meist in mehr oder weniger zusammengesetzt doldig-spirrig angeordneten Blüthenständen vereinigt. Spirrenäste oft sehr ungleich lang. Aehrchenachsenglieder öfter geflügelt. Deckblätter (unserer Arten) von der Aehrchenachse abfallend. Oberste Blüthen oft männlich oder völlig fehlschlagend. Perigon fehlend. Staubblätter 3 oder seltener 2 oder 1. Griffel fadenförmig. Etwa 400 Arten in den tropischen und subtropischen Gebieten beider Hemi- sphären, in den kühleren Theilen der geniilssigton Zonen nur noch wenig verbreitet. ]n Europa nur unsere Scctioneji. Die Anordnung der zalilreiehen Arten dieser Gattung begegnet grossen Schwierig- keiten, da die natürlichen Gruppen nur selten durch durchgreifende, wichtige Merk- 1) y.vneQog {h-Xn^gcr y.vneiQog), bei den Griechen (schon von A ris toph anes erwähnt, vgl. auch Dioskorides I, 4) Name von C longus und C. rottindtis : s. auch S. 208 Fussn. 1. 266 Cypeiacciie. male zu begrenzen sind. Unter den bei uns wildwachsenden Arten bilden nur C. rottindus, esculentus und longus eine solche Gruppe , die übrigen stehen mehr oder weniger isolirt, wie dies ja auch bei Vertretern einer tropischen Gattung, die ver- einzelt bis zu uns gelangt sind , nicht zu verwundern ist. Bei dieser Sachlage glaubten wir mehr eine übersichtliche Gruppierung als eine wirklich natürliche Anord- nung erstreben zu dürfen und sind daher von der herkömmlichen Eintheilung in '2- und 3 narbige Arten nicht abgewichen obwohl dieselbe schwerlich der natürlichen Verwandschaft entspricht. Immerhin ist diese Trennung noch eher durchzuführen als bei den Scirpeae, wo das Merkmal viel unbeständiger ist und oft die nächsten Verwandten trennt. Die Gruppe Dichostylis zeigt ihre Hinneigung zu letzterer Gruppe auch darin, dass sie zwar der Mehrzahl nach 3 narbige Arten enthält, die bei uns vorkommende Form aber constant 2narbig ist, weshalb wir sie nach Boissier und Pax (die allerdings nach altem Herkommen unsere Form unter Scirpus be- lassen) (gegen Böckeier) unter Pycreus stellen. Auch die neuere anatomische Systematik scheint uns diese Schwierigkeiten keineswegs befriedigend zu lösen. Dem Vorgange von Palla bei den Scirpeae folgend (s. unten) hat Rikli (Jahrb. f. wiss. Bot. XXVII. 561) eine Classification der Scirpoideae auf anatomischer Grundlage versucht. Er verwirft die Unter- scheidung von Cypereae und Scirpeae und theilt die ganze Gruppe (seine ^Cypcr- aceae s. str.") in Chlorocyperacae (a. a. O. 561), bei denen in den peripherischen Leit- bündeln eine Schicht chlorophyllführender Parenchymzellen unmittelbar innerhalb der Schutzscheide vorhanden ist und die Palissaden radial an die einzelnen Bündel angeordnet sind (in dieser mechanisch schwach gebauten 'Gruppe sollen keine Xero- phyten vorkommen, vgl. aber Chlorocypertt,s Aegyptiacus, unseren C. capitatns !) und Eucyperaceae (a. a. O. 566), wo statt einer solchen inneren eine äussere Chloro- phyllscheide vorhanden ist und die Palissaden rechtwinklig zur Oberfläche des ganzen Organs, beim Stengel also radial, bei den Blättern in der Richtung des Dickendurch- messers angeordnet sind Während zu letzterer Gruppe von den einheimischen Gattungen Eriophorum und (mit einigen Ausnahmen) Scirpus gestellt werden, Fimhristylis aber zu der Ghlorocyperaceae kommt, wird Cyperiis in zwei Hälften Chlorocypcrus (S. 563) und Eucfiperus (S. 568 nicht Gris. !) gespalten; als Vertreter letzterer Gattung werden von unseren einheimischen Arten nur C. fuscus und C longus (s. unten) aufgeführt. Palla, der anfangs (BZ. LIII. 1. 147 [1896] sich entschieden gegen diese Anordnung erklärt hatte, stimmt ihr später (ABZ. VI [1900] 199 fF.) im Ganzen abgesehen von einzelnen Meinungsverschiedenheiten bei, scheint indess neuer- dings ABZ. IX (1903) 08 eine noch weitere Theilung von Cyperus anzubahnen. Wir können nicht finden, dass diese Zweitheilung der Gattung irgendwie durch morpho- logische Merkmale unterstützt wird, wie es bei einer wirklich natürlichen Anord- nung doch der Fall sein müsste. Mit anderen Worten, wir können uns nicht vor- stellen, dass sich im Laufe der Entwicklung die Scirpoideae zunächst in Chloro- und Eucyperaceae difFerenzirt haben und dass dann in beiden Reihen die Blüthen sich so übereinstimmend entwickelt haben sollten wie sie in der That in beiden Hälften von Cyperus angetroffen werden. A. Pycreus'^) (Pal. Beaiiv. Fl. Owar. II. 78 [1807J. Flora IV [1821 1 1. 20. Picreus Juss. Dict. V. 40. 194 [1826] als Gattung. Böckeier Linnaea XXXV. 437 [1868] als Sect. I von Cyperus.) Narben 2. Frncht mehr oder weniger zusammengedrückt, plan- oder biconvex. Aehrchenachse nicht deutlich oder schmal geflügelt. I. Deckblätter stumpf, spitzlich oder kurz stachelspitzig. a. Eupycreus (Böckeier Linnaea XXXV. 437 [1868]). Deck- blätter gelblich oder hellbraun, wenn dunkelrothbraun mit breitem, hellem Hautrande. Frucht biconvex, seltner fast 3 eckig, von 1) Durch Buchstabenverschiebung aus Cyperus gebildet. Cyperus. 267 den Seiten zu.sanimengedrückt, also die Ränder der Achse sind dem Deckblatt zuwendend. Ausser unseren Arten in Europa noch C. Mn ndlii i) (Kunth Enum. II. 17 [1837]. Pycreus Mnndtii Nees Linnaea IX. 283 [1834], blosser Name a. a. O. VIII. 131 [1.S36]. C. Erar^rostix-^) Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 138 [1871] nicht Vahl) in Süd-Spanien ; und C. poly atachyus-^) fRottb. Descr. pl. 39 [1773]. C. fascicularis Lara. Enc. 708 [1791]. Pycreus polystachyus P. Beauv. Fl. d'Oware II. 48 [1807]) in Ischia (in den Tropen der ganzen Erde verbreitet, auch in den Aegyptisehen Oasen I !). 609.(1.) C. flavesceiis. (It. : Bittoncino.) O. Lebhaft grün ; meist am Grunde bü.^chelig verzweigt. Stengel aufrecht oder .. Ven. 1591, De Rhapontico disput. Patav. 1G12, De plantis exoticis libri duo. Ven. 1627, von seinem Sohne Alpino Alpino, * 1602 f 1637 Padua als Professor der Botanik daselbst, herausgegeben. 286 Cyperaceae. a. Spirrenäste ziemlich ungleich, nicht sehr zahlreich (bis über 20). Aehrchen sehr stark ziisaniniengedrückt. Aehrchenachse schmal geflügelt. Grundach.-;e holzig, kurz. Vaginati Böckeier Linnaea XXXV. 565 (1868). *t C. alternifolius. '}J . Pflanze graugrün oder grün. Stengel stumpfdreikantig, meist 3 — 5 dm hoch. Blätter mit an den unteren dunkelrothbrauner bis roth- brauner, an den übrigen bleicher Scheide. Spirre mit ziemlich zahlreichen weit abstehenden bis etwa 5 cm langen, öfter nochmals verzweigten Aesten. Hüll- blätter meist etwa 20, weit abstehend, flach, bis etwa 2 dm lang und bis über 1 cm breit, oberwärts am Rande etwas rauh. Aehrchen zu 3 — 6 locker am Ende der Ae'ste, linealisch -lanzettlich, meist 20 — SOblüthig, etwa 1 cm lang. Deckblätter ziemlich dicht anliegend, zuletzt abstehend, lanzett- lich, spitz, undeutlich-dreinervig, strohfarben, an den Seiten oft roth , wenig länger als die Frucht. Frucht verkehrt-länglich, beiderseits verschmälert, zugespitzt, drei- kantig, braun. GritTel kurz, fast bis zum Grunde getheilt. Auf der Maskarenen-Insel Reunion einheimisch, im Gebiete nicht selten als Zier- pflanze, im nördlichen Gebiete fast nur in Töpfen. Im Mittelmeergebiete oft zahl- reich verwildert. C. alternifolius L. Mant. I. 28 (1767). Eucyperus alternifolius Rikli Jahrb. w. Bot. XXVII. 568 (1895). b. Spirre mit sehr zahlreichen, meist über 50 annähernd gleich- langen Aesten, daher doldig. Aehrchenachse ziemlich breit ge- flügelt. Papyrus^) Willd. Abb. Akad. Wiss. Berl. 1812/8 [181 6] 70 als Gattung. Papyri Kunth Enum. pl. IL 64 (1837). Bückeier Linnaea XXXVl". 302 (1870). *t C papyrus')- -^1- (It.: Papiro.) Pflanze meist sehr gross. Stengel starr aufrecht, oft bis über 2 m hoch, starr, oft etwa fingerdick, meist ziemiieh hart, seltener weicher, dreikantig. Blätter mit meist brauner Scheide und oft fast ganz fehlender, seltener ansehnlicher Spreite, nur am Grunde des Stengels. Dolde sehr gross, oft bis über 3 dm lang. Hüllblätter meist ziemlich zahlreich, oft bis über 10, ziemlich kurz, meist nicht über halb so lang als die Doldenäste aus ziemlich breitem Grunde etwas plötzlich in die Spitze verschmälert. Doldenäste am Grunde von einer bis über 4 dm langen, oberwärts oft violett oder roth überlaufenen ge- stutzten Scheide eng umgebenen, dreikantig, schlank, nur im obersten Theile ver- zweigt und dort Aehrchen tragend , unterhalb der Verzweigung mit fast stets 3 schmal-linealischen , die Aehrchen oft fast um das Doppelte überragenden , etwas rauhen, zuletzt schlaff überhängenden Hüllblättern , die (meist 3) ährchentragendeu Zweige am Gi'unde mit kurzer Scheide. Aehrchen fiederförmig angeordnet, bis etwa 1 cm lang, schmal-linealisch, beiderseits zugespitzt. Deckblätter eiförmig, elliptisch, stumpf, gekielt, kaum nervig, röthlich bis bleich, etwa doppelt so lang als die Frucht. Frucht klein, breit-länglich, 3 kantig, graubraun, glänzend. Griflel kurz geteilt, rostfarben. An Fluss- und Seeufern, in langsam fliessendem oder stehendem Wasser, im tropischen Africa (im Alterthum auch in Aegypten) , wohl auch in Syrien ein- heimisch, im Mittelalter nach Sicilien verpflanzt, besonders bei Syrakus (früher auch in Calabrien) und auf Malta eingebürgert. Bei uns nur in Gärten gepflanzt und an Teichen im Mittelmeergebiete verwildernd. Bl. Juli — September. 1) TiänvQog, bei den Griechen (nach dem Aegyptischen babire), Name dieser in Aegypten im Alterthum einheimischen und angebauten Pflanze, sowie des aus ihrem von Gefässbündeln durchzogenen Gewebe (ßvßÄog) hergestellten Schreib- materials, von dem der Name im Mittelalter auf das aus Lumpen verfertigte Papier übertragen wurde. Cy peius. Scirpus. 287 C. Papyrus L. Spec. pl. e«l. 1. 47 (1753). Nyiuan Con.sp. 758. Suppl. 317. Richter PI. Eur. I. 135. Papyrus antiquorum Willd. Abh. Akad. Wiss. Berl. 1812/3 [1816J 70. Pap. skulus Pari, in Hook. Journ. of bot. 1851. 189. C. syriacus Pari. Mem. pap. (1853). Chlorocyperus Papyrus Rikli Jahrb. w. Bot. XXVII. 563 (1901). 2. Tribus. SCIRPEAE. (Kunth Eiuim. IL 139 [1837]. Koch 8vn. ed. 2. 851 z. T. A. u. G. Syn. IL 2. 265,287 [1903]. Äv'^pmae'Pax Nat. Pfl.fam. IL 104. 109 [18871). S. S. 265. Ausser unseren Gattungen in Europa noch die durch deutliche Perigonblätter und behaarte Deckblätter ausgezeichnete Gattung Fuircna^) (Rottb. Descr. et ic. Gram. 70 t. 19 [1773]). Die einzige in Europa vorkommende Art, F. pubc'scens (Kth. Enum. IL i:52 [18.37], Carex puh. Poir. Voy. en Barb. II. 2:A [1789j) wurde ausser auf der Iberischen Halbinsel, Ligurien und Corsica neuerlich auch nicht all- zufern von der Südgrenze des Gebiets im Walde Fontana bei Mantua gefunden (Moretti-Foggia nach Bolzon Suppl. Atti Ist. 7. Ser. IX. 447 [17]). lieber sieht der Gattungen. A. Griffel am Grunde nicht verdickt, oder wenn verdickt, nicht vom Fruchtknoteii abgegliedert, der verdickte Theil an der Frucht stehen bleibend. I. Perigon aus 0 — 6, meist auch zur Fruchtzeit das Deck- blatt nicht überragenden, meist rauhen Borsten bestehend, bei *S'. litoralis 4 — 6 spateiförmige, am Rande fransig-zersclditzte Plättchen; bei S. trichophormn 4—6 band- artige, gekräuselte, das Deckblatt weit überragende Fäden. Soirpus. II. Perigon aus zahlreichen, zur Fruchtzeit das Deckblatt weit überragenden, geraden, einen Wollschopf bildenden, bandartigen Fäden bestehend. Eriophorum. B, Griffel am Grunde verdickt, kappenförmig die Spitze des Frucht- knotens bedeckend, zuletzt sich von der Frucht abgliedernd. Fimbristylis. 132. SCIRPUS2). (Tom-n. Inst. 528 t. 300 z. T.] L. Gen. pl. |ed. 1. 12] ed. 5. 26 [1754]. Nat. Pfl. IL 2. 111 [erw.|.) (Simse, gewöhnl. Binse; niederl. u. vlaem. : Bies; dän.: Kogleax; franz.: Jone; it.: Ginnco; rum.: Rogoz; poln.: Sitowina; wend. : Syse; 1) Nach Georg Fuiren, * 1581 t 1()28, Arzt in Kopenhagen, Verf. von Index plant. . . . circa Nidrosiam (Nidaros, alter Name von Throndjem [Drontheini] iu Norwegen), in Th. Bartholinus Cista medica Ilafn. 1()G2 gedruckt. 2) Name der Binse bei Toren tius und anderen, auch sirpus geschrieben. 288 Cyperaccae. böhm. : Skripina; kroat. : Bnilla; russ.: Kymiip^; litt.: Meldai; ung. : Kaka.) S. S. 287. Selten einjährige, meist ausdauernde, niedrige bis sehr ansehnliche Kräuter von sehr verschiedenartiger Tracht. Blätter stiel- rundlich, stengelähnlich oder flach ; Blüthenstand aus einem oder mehreren Aehrchen bestehend, endständig, öfter scheinbar zur Seite gedrängt oder eine reich verzweigte Spirre bildend. Aehrchen meist vielblüthig. Deck- blätter spiralig gestellt, die unteren meist grösser, das unterste oder die 2 unteren ohne Blüthe in ihrer Achsel. Perigon meist aus Borsten gebildet, seltener fehlend. Staubblätter meist 3. Narben 3 oder 2. Frucht meist von dem unteren stehenbleibendem Theile des Griffels gekrönt. Eine vielgestaltige Gattung, welche entweder iingetheilt erhalten oder, wie dies Nees u. a. versucht haben, in viele kleine zerspalten werden muss. Die fast all- gemein angenommene Gattung Heleocharis ist rein künstlich , da durch diese Tren- nung die ähnlichsten Arten , wie Scirpus acicularis und aS. parvulus , auseinander gerissen werden; in ihrer Abänderung nach Hooker (unsere Abtheilung A) ist sie wenigstens eine gute, habituell begründete Untergattung. In diesem Punkte finden wir uns also in völliger Uebereinstimmung mit Palla, welcher seit 1888 (Engler Jahrb. X. 293 [1889]; die systematischen Ergebnisse in ZBG. Wien XXXVIII Sitzb. 49 [1888] vorläufig mitgetheilt) die Zerspaltung Von Scirpits in kleine Gat- tungen durch anatomische Merkmale zu begründen bestrebt ist. Ebensowenig kann die Abwesenheit der Borsten zur Begründung einer Gattung Isolepis dienen, welche die unähnlichsten Arten enthält. Wir folgen daher Palla auch in seiner Begrenz- ung der Gruppe Trichophorum (Genaueres s. S. 298), worin er (abgesehen von dem nur mitteleuropäischen *9. alpinus) in zwei Skandinavischen Floristen, Drejer (Fl. exe. Hafn.) und Hartman (Handb. '> — 10 Uppl.) sowie in Schur Vorgänger gehabt hat, welche Eriophorum alpinum und Scirpus caespüostis, ersterer als Limnochloa , die beiden letzteren als Trichophorum neben einander stellten. Im Princip hat dies auch schon Reichenbach (Ic. Fl. Germ.) gethan. Auch Doli (Fl. V. Baden 294 [1857]) betrachtet Trichophorum als ein , Mittelglied zwischen Eriophorum, und der Gattung Scirpws" und Ascherson hat (Fl. v. Brand. I. 749 [1864]) wenigstens auf die grosse Aehnlichkeit der genannten beiden Arten hin- gewiesen. Als Beispiel für die Künstlichkeit der bisherigen Systematik (Palla a. a. O. 29) ist daher weder Heleocharis noch Trichophorum besonders zutreffend. Ganz verwerflich ist die Eintheilung nach der so veränderlichen Zahl der Karben, nach der sich nicht einmal Sectionen aufstellen lassen. Im Allgemeinen stimmen die Pallaschen Gattungen mit unserer in der Hauptsache schon 1864 von Ascherson in der Flora von Brandenburg fgrösstentheils in Einklang mit Koch's Synopsis) aufgestellten Artengruppeu überein ; die HauptdiflJerenzen betreffen die Stellung von S. fluitans und von ö'. supiiius; wir können uns aber nicht überzeugen, dass die Pallasche Anordnung, namentlich hinsichtlich der ersten Art, eine natür- lichere ist. Die meisten ausdauernden Arten zeigen im Ganzen den Wuchs der ausdauern- den Junciis, nur dass die unteren Blätter der einzelnen Sjirosse in der Regel Scheiden-, nicht Schuppenblätter sind. Bei S. pahister finden sich 3 Scheidenblätter, bei 5. fluitans 2 Blätter, bei S. lacuslris 10 Scheidenblätter. Die antidrome Haupt- knospe steht meist in der Achsel des ersten zweikieligen Blattes (bei S. holoschoenus indessen in der des zweiten , bei S. lacustris in der des fünften) und rückt oft bis zum nächsten Blatte an der Abstammungsachse hinauf. In der Achsel des folgen- den Blattes befindet sich eine oft homodrome Knospe , deren Verzweigungen meist dicht rasenförmig bleiben , während das Stengelglied oder die Glieder unter der Hauptknospe bei vielen Arten sich ausläuferartig strecken, wodurch die eigenthüm- liche Tracht derselben , welche kleine , durch horizontale Achsenglieder verbundene Rasen bilden, entsteht. Bei einigen Arten wie z. B. S. maritimus und S. silvaticus finden sich statt dieses regelmässig fächelartigen Wuchses am Grunde des Blüthen- Scirpus. 289 Stengels zahlreiche sitzoude Laubsprosseii und gesti eckte, mit vielen Scheidenblättem betietzte Ausläufer (Irmisch). Etwa 300 Alten über die ganze Erdoberfläche bis ins arktische Gebiet ver- breitet. A. Blüthenstengcl ein eiulstäiidiges Aehrcheii tragend, unterhalb des- selben bis zum Grunde unbeblättert (vgl. S. setaceus B). I. Grundblätter-Scheiden ohne oder mit einer sehr kleinen Blatt- spreite. Perigonborsten ausser bei S. alpinus vorhanden. a. Blüthenstengel stielrund; Perigonborsten meist 6, bleibend. Frucht nicht gerippt. 1. Heleöckaris^) [Eleocharis R. Br. Prodr. Fl. N.-HoU. I. 80 |13). Elacocharis palustris b. minor seu ayrestis Schur Enum. i>l. Transs. 090 (181)6). B. Pflanze graugrün oder gelbgrün (vgl. auch die Unterart ;S'. nni- ghimis). I. Pflanze gelbgrün. salin US. Grundachi^e sehr stark verzweigt, weit kriechend. Stengel niedrig, meist nicht über 1 dm hoch, starr, schwach ge- streift. Scheiden verlängert, purpurbraun. Aehrchen länglich- lanzettlich. So an salzhaltigen Orten an der Ostsee, in Ungarn und auch wohl anderwärts. Bl. Juli, August. 5'. paJuster B. I. salinus A. u. G. Syn. 11. 2. 291 (1903). Elaeocharis palustris c. salina Schur Enum. pl. Transs. 690 (1866). Scheint eine gute Easse. (Verbreitung der Rasse: bisher nur im Gebiete.) hM II. Pflanze mehr oder weniger lebhaft graugrün. a. glaucescens. Ausser durch die graugrüne Farbe vom Typus kaum ver- schieden, meist zierlicher. — Selten. — S. paluster B. II. a. glartcesccns A. u, G. Syn. II. 2. 291 (190:5). S. glaucescens Willd. Enum." H. Bcrol. I. 76 (1809). Mer. Fl. Par. ed. :!. 44 (18;!1). Ekocharis glaucescens Schult. Mant. II. sg (1824). — Durch die Farbe sehr auffällig, aber sicher nur eine Abart. — Viel wichtiger erscheint b. filicülniis. Grundachse kurz kriechend; Pflanze daher locker rasenförmig. Stengel fadenförmig, bis über 3 dm lang, deutlich gestreift. Aehrchen sehr klein, nur etwa 3 mm lang, lanzettlich. Deckblätter lanzettlich, bleich. In Wäldern auf moorigem Boden ansclieinend luir im süd- östlichen Gebiet. In Siebenbürgen zerstreut. Bl. Juli, August. S. paluster B. II. b. filicuhnis A. u. G. Syn. II. 2. 291 (1903). Elaeocharis filiculmis Schur Enum. pl. Transs. 690 (1866). (Verbreitung der Rasse: Bisher nur noch Sardinien : Puhill Fi Als Unterart gehört zu dieser Art: 'ly B. S. unifflfiinis. Pflanze öfter heller grün. Aehrchen läng- lich-eiförmig. Unterstes Deckblatt das ganze Aehrchen um- fassend. Früchte hellbraun. An ähnlichen Orten wie die Art, nicht selten; in Tirol bis 1930 m aufsteigend (Sarnthein br.). S. uniqlumis Link Jahrb. d. Gew. I. 3. 77 (1818). Rchb. Ic. VIII t. CCXCVI fig. 703. ,S'. intennedius Thuill. Fl. Paris ed. 2. I. 19* 292 Cyperaceae. 21 (1799) nicht Poiret. S. tenuis Schreb. in Schweigg. u. Kört. Fl. Erl. 12 (1804) nach Koch Syn. ed. 2. 852. Eleocharis conica Presl Delic. Prag I. 143 (1822). Eleocharis imiglmnis Schult. Mant. II. 88 (1824). Koch Syn. ed. 2. 852. Nvman Consp. 767. Suppl. Hl 9. Richter PI. Eur. I. 142. Palla Engl. Jahrb. X. 299 (1889) vgl. ZBG. Wien XXXVIII Sitzb. 49 (1888). Clavula imiglumis Dum. Fl. Belg. 143 (1827). Eleocharis Watsöni') Bab. Ann. Mag. Nat. Hist. 2. Ser. X. 20 (1852). Eleocharis afinis CA. Mey. Beitr. zur Pfl.kunde Kus^. Reich VIII. 261 (1851). Aendert in der Grösse ähnlich der Art ab. (Verbreitung der Unterart: Mittel- und Xord-Europa; Iberische Halbinsel ; Nord- und Mittel-Italien ; Serbien ; Bulgarien ; Rumänien ; Russland; Transkaukasien ; Persien; Beludschistan.) * Haussknecht (Irmischia II. 36 [1881]) giebt bei Bremen einen Bastard von S. paluster und S. uniglurais an. Die Unterart S. JSI ebrodc'nsis ') {S. palustris h. minor Guss. Fl. Sic. prodr. I. 47 [1827] nicht Schur. Eleocharis ncbroclcnsis Pari. Fl. It. II. 63 [1852]) nur in Sieilien. In dem Fruchtknoten dieser Art entwickelt sich nicht selten das Sclerotium von Claviceps nigricans (Tul. Ann. sc. nat. 3. S§r. XX. 51 t. IV fig. 15—22 [1853]), welches eine Art von Mutterkorn bildet. (Verbreitung der Art: Fast über die ganze Erde verbreitet.) * 2. Pflanze einjährig, dichtrasenbildend. Aehrchen rundlich bis eiförmig {Eleogenns^) Nees Linnaea IX. 294 [1834]). Gesammtart S. ovatiis (634, 635). Ausser unseren beiden Arten gehört zu dieser Gesamuitart noch S. caducus (Del. 111. 50 [71] Fl. d'Egypte 155 [9 134] t. 5 fig. 2 [1813]. Eleocharis cad. Schult. Mant. II. 88 [1824]) in Italien, Sieilien und Sardinien, welche der Grenze unseres Gebietes bei La Spezzia in Ligurien ziemlieh nahe kommt, also wohl noch innerhalb derselben gefunden werden könnte. 624. (2.) S. OA'ätus. Q. Pflanze am Grunde meist dicht büschelig verzweigt, meist zahlreiche aufrechte oder seitlich schräg auf- wärts stehende 0,5 — 3,5 dm hohe, seltener höhere, glatte, weiche, fein gestreifte Blüten sten gel treibend. Scheiden purpurn, seltener gelbbraun, die oberste grün, am Rande selten ganz braun. Aehrchen meist nicht über 7 nnn lang, am Grunde meist ganz stumpf, oberwärts stumpf oder stumpflich. Deckblätter breit-eiförmig, sämmtlich 1) Nach Hewett Coltrell Watson, * 1804 Firbeck (Yorkshire) f 27. Juli 1881 Thames Ditton (Surrey), hochverdient um die Britische Flora (Cybele britan- aica Lond. 1847—60. Compendium of the Cyb. brit. 1868—70. Topographical Bo- tany 1873 — 4 2. ed. 1883, worin besonders die geographische Verbreitung und die Indigenatsfragen behandelt sind. W. erforschte auch die Azoren. Vgl. Journ. of Bot. XXII (1881) 257. Ich bin ihm für werthvolles Material und freundliche Führung zu Dank verpflichtet. A. 2) Auf dem Madonie-Gebirge, im Altertum Montes Nebrodes genannt, gefunden. •^) Von i'Äos Sumpf und -genus entsprossen. Scirpus. 293 ali^erund et-s t um pf , braun, weisshautrandig mit grünem Mittel- streifen, etwa um die Hälfte länger als die Frucht, das unterste das halbe/ Aehrchen umfassend. Perigon borsten erheblich länger als . Grundachse ausläufertreibend, kleine, durch die leicht vergänglichen Ausläufer verbundene Rasen bildend. Stengel kräftig, meist starr aufrecht, meist 0,5 — 2,5 dm hocli, am Grunde mit derben Blattscheiden, glatt, ungestreift. Scheiden braunroth, oft glänzend, die oberste grün mit braunem oder braunrothem Rande. Aehrchen eiförmig bis lanzettlich, meist nicht über 8 mm lang, .spitz oder stumpflieh , auch am Grunde verschmälert. Deckblätter ei- förmig, gekielt, stumpf, braunrotli bis schwarzbraun, mit hellerem Haut- rande und hellerem Kiel, etwa doppelt so lang als die Früchte in ihren Acliseln ; das unterste das ganze Aehrchen umgebend, zwei Drittel bis ungefähr so lang als dasselbe. Per igon borsten et^^a so lang als die Frucht oder oft etwas kürzer, rückwärts rauh. Früchte elliptisch- verkehrt-eiförmig, etwa 2 mm lang, grauweiss bis grau, etwas glänzend, fein punktirt. In Wiesenmooren, auf nassen Triften, an Ufern, zerstreut, meist sehr gesellig, durch den grössten Theil des Gebiets verbreitet, auch auf den Nordsee-Inseln, fehlt aber in der immergrünen Region des Mittel- meergebiets; in den Alpen in Wallis bis 2800 m aufsteigend (Jac- card 360); in Tirol bis 2050 m (Sarnthein ht). Bl. Mai, Juni. S. paHcißorus Lightf. Fl. Scot. 1077 (1777). Koch Syn. ed. 2. 854. Nyman'Consp. 765. Suppl. 318. Richter PI. Eur. I. 139. Rchb. Ic. VIII t. CCXCIX fig. 707, 708. S. Baeothrijon ^) Ehrh. in L. fil Suppl. 103 (1781). S.sepimn Honck. Verz. seit. Gew. Teutschl. I. 19 (1789). S. HaUeri^) Vill. PI. Dauph. II. 188 (1787). S. quinque- florus Vitm. Summ. I. 150 (1789). Eleocharis pauciftora Link Hort. Berol. I. 284 (1827). Palla Engl. Jahrb. X. '^99 ("1889) vgl. ZBG. Wien XXXVIII. Sitzb. 49 (1888). Clavula Baeothrijon Dum. Fl. Belg. 143 (1827). Limnochloa Baeofhri/on Rchb. Fl. Germ. exe. 78 (1830). Baeoihryon pancißorum Dietr. Spec. pl. I. 1. 2. 90 (1833). Eleocharis Baeothrion Nees Linnaea IX. 294 (1834). Baeothryon Halleri Nees Gen. II. t. 17 (1843). Wächst meist in dichten Gruppen, welche aus zahlreichen kleinen Rasen, die hier und da einen kleinen Ausläufer treiben, bestehen. Nie fanden wir mehrere Rasen durch einen Ausläufer verbunden, wie bei S. i^alustcr, da die Ausläufer vor Ausbildung des zweiten Raseus absterben und zerfallen. Hierdurch wie durch die wenig zahlreichen Blüthen imd die nicht grüugestreiften Deckblätter unterscheidet sich die Pflanze leicht von Formen des S. pahisler, mit denen sie oft verwechselt wird. Aendert ab B. campester. Pflanze niedrig, meist nur 5 cm hoch. Stengel starr, oft gebogen. Aehrchen sehr klein, nur 2 — 3 blüthig. — So im Gebiete nur in den Alpen, sonst in den Pyrenäen , im nördlichen Russlaud und in den Skandinavischen Gebirgen. — S. paucifJorus B. campester A. n. G. Syn. II. 2. 29(j (1903). S. campestris Ruth Cat. H. 5 (1800). Koch Syn. ed. 2. 854. Auch in deo Wurzeln dieser Art wurde im Canton Tessin und auf den Faer- 0er eine Schinzia (s, S. 268) beobachtet: S. sclrpicola (Correns Hedwigia XXXVI. 38 [1897]). 1) S. S. 290 Fussn. 1. 2) S. I. S. 62 Fussn. 1. Scirpus. 297 (Island; Faer-<»er; Skandinavien; Dänemark; Britische Inseln; Frankreieli ; Spanien; Mittel-Italien; Serbien; Bulgarien; Thessalien; N.O.Kleinasien ; Kaukasus; Russland; Sibirien; Himalaja; Nord- Anierica.) * 628. (ö.) S. pärvulus. (It.: Spillone). '4. Grundachse dünne, oft haarfeine, meist weisse, an der Spitze gekrümmte, knollig verdickte Ausläufer treibend. Stengel sehr zart, meist 2 bis 8 cm hoch, borstenförmig, dünn, ohne oder mit zarthäutigen Blattscheiden. Scheiden bleicli, bräunlich, hinfällig. Aehrchen schmal- eiförmig, sehr klein, meist nicht über 2 mm lang, wenig- (3 — 5)blüthig. Deckblätter bleich, die unteren ^,4 so lang oder so lang als das Aehr- chen, dasselbe oft ganz einhüllend, stumpf oder ganz fein stachelspitzig. Perigonborsten bleibend, länger als die Frucht. Griffel am Grunde nicht verdickt und eingeschnürt. Frucht sehr klein, nicht 1 mm lang, verkehrt-eiförmig, spitz, scharf (h-eikantig, gell)lich- weiss, glänzend. An oder in salzhaltigem, wenigstens brackischem Wasser, sehr ge- sellig, an der Küste nur in geschützten Buchten und Binnengewässern; wohl vielfach übersehen. An der Nordsee bisher nur bei Husum; häufiger an der Ostsee: Bei Schleswig! Lübeck; In Neuvorpommern! (vom Fisch- lande an); Rügen!! sowie Usedom! meln-fach; Kolberg: Kampscher See!! Putziger Wiek ! ! An der Adria bei Monfalcone, am Timavo und S. Sabba bei Triest (Pospichal I. 296, Marche.s. Fl. Tr. 582). Pola : Altura (IMarchesettü). Sehr selten im Binnenlande: Halle: Salziger! (hier 1806 von Sprengel entdeckt) und Süsser See früher. Alle übrigen Angaben sehr unsicher, so nach. Schi nz br., die in der Scliweiz : Ct. Bern: Urtenen; Ct. Solothurn: Kriegstetten. Die Angabe in dem Süss- wasser-Teich bei Salem im Herzogtlium Lauenburg ist, obwohl Nolte- sche Originale vorliegen (Prahl, Krit. Fl. 231), recht zweifelhaft. Bl. Mai (im nördlichen Gebiete Juli) bis September (wenn untergetaucht, oft auf weite Strecken nicht blühend). S. parvulns Rom. u. Scliult. Syst. II. 124 (1817). Koch Syn. ed. 2. 854. Nvman Consp. 765. Suppl. 318. Richter PI. Eur. I. 139. Rchb. Ic. YIII t. CCXCIX fig. 706. Scirpm pasiUus Vahl Enum. II. 246 (1806)? (Clarke br.). S.ßuitans Spreng. Mant. L 4 (1807) nicht L. S.nanus Spreng. Pugill. I. 4 (1813) nicht Poir. (1804). Scirpus polli- caris Del. Fl. Aeg. ill. 50 (1813) (ohne Beschr.). Fl. d'Eg. t. 63 fig. 10. Burbey Herb, au Levant t. VIII. S. triclwdex INIühlenb. Descr. üb. 30 (1817) nacli Böckeier. S. humilis Wallr. Sched. crit. 27 (1822). Ele- ogiton parnila Link Hort. Berol. I. 285 (1827). Limnochloa par- vula Rchb. Fl. Germ. exe. 78 (1830). Baeofhrijon nanum Dietr. Spec. pl. I. 1. 2. 91 (1833). Eleocharis pfiijmaea Torr. Ann. Lyc. N.York III. 313 (1836). S. transh'icens Le Gall in Llovd Fl. Loire inf. 275 (1844). FJcocharis parnda W. J. Hook. Brit. Fl. 5. ed. 418 (1842) Palla Engl. Jahrb. X. 299 (1889) vgl. ZBG. Wien XXXVIIL Sitzb. 49 (1888). 298 Cyperaceae. In der Tracht dem S. acicidaris sehr ähnlich, aber durch die bleichen Aelir- chen, die kürzeren, verhältnissniässig dickeren und weicheren, oft durchscheinenden Stengel , die meist unordentlich verstrickt etwas zusammenkleben oder niederliegen, durch die meist nicht roth gefärbten Scheiden und durch die kommaähnlichen Bul- billen am Ende der zarten, weissen Ausläufer leicht zu unterscheiden. (Mittelmeer- und Atlantische Küsten Europas bis Irland, England, Dänemark; Süd-Skandinavien; Ehstland; Serbien? Nord- und Süd-Africa; Japan ; America.) * I l). Trichöphorum^) (Pers. Syn. pl. I. 70 [1805] erw. Hartm. Handb. 5. 256 [1849|. Palla Sitzb. ZBG. Wien XXXVIIl. 49 [1888J. Engl. bot. Jahrb. X. 296 [1889] alle als Gattung. Koch Svn. ed. 2. 859 [1844]. Xyman Consp. 762. Pax Xat. Pfl. II. 2. 111 als Sect. v. JErio- phorum erw. A. u. G. Syn. II. 2. 298 [1903] als Sect. von Scirpus.) Oberste Scheide mit einer kurzen Blattspreite. In Europa nur unsere Arten. Wir haben lange geschwankt, wie wir uns bezüglich dieser Gruppe verhalten sollten, denn einerseits ist die nahe Verwandtschaft der 3 hierhergehörigen Arten ganz zweifellos (vgl. die Aussprüche früherer Schriftsteller S. 288), andererseits konnten wir uns nicht für Zerstückelung der Gattung Scii-piis entscheiden, denn dass S. cacspiiosns und Verwandte Mieder sehr nahe mit S'. litoralis spatelförmige Plättchen. Dazu kommt noch, dass S. trieho- phorum wohl schwerlich mit den Eriophorum- Arten nahe verwandt ist. Die Ver- längerung der (übrigens bei Eriophonmi völlig abweichend gestalteten) Perigonborsten ist eine rein zufällige Uebereinstinimung, die ebensowenig eine generische Vereinig- ung rechtfertigen kann , wie die Hereinziehung der einigen echten Carices ausser- ordentlich nahe verwandten nordischen C. microc/lochin (vgl. S. 16) zur Americanisch- Xeuseeländischen Gattung TJncinia, mit deren Arten unserer Meinung nach gar keine Verwandtschaft existirt, lediglich wegen der etwas grösseren Verlängerung des Achsenfortsatzes an der weiblichen Blüthe. — Da die nahe Verwandtschaft von S. trichophorum mit S. caespitosits etc. ausser Zweifel steht , S. caespitosus aber wieder dem S. paucißorus und andern verwandt erscheint, die Verwandtschaft mit den EriopJwrum- Arten aber durch nichts erwiesen ist, entspricht die P3inbeziehung der ersteren Art in Scirpus sicher der natürlichen Darstellung der Verwandtschaft. 1. Blüthenstengel stielrund, glatt. Gesammtart S. caespitosus (629, 630). \r 029. (7.) S. caespitosus. X. Pflanze sehr dichtrasenförmig, meist feste Polster bildend. Blüthensteno-el meist starr aufrecht 3) Von d'Qi^ Haar und (ftQoi ich trage. Seirpus. 299 oder zur Seite frerichtet, selten gekrümmt, meist 1 — 4 dm hoch, selten höher, stielriuul, glatt. Untere Scheiden gelblich -weiss bis braun, glänzend, obere grün. Aehrchen klein, länglich-eifr»rmig bis etwas keulen- förmig, mei.-^t nicht über 7 mm lang. Deckblättci- länglich, gelblich- braun bis rothbraun, an den Rändern meist heller, die beiden untersten so lang als das ganze Aehrchen, meist mit laubartiger Spitze, zur Frucht- reife meist bald abfallend, das unterste zuweilen das Aehrchen ganz umfassend, die übrigen Deckblätter stachelspitzig, oder die obersten stumpf, etwa doppelt so lang als die Frucht. Perigonborsten meist länger als die Frucht, glatt. Frucht verkehrt-eiförmig, kaum 2 mm lang, braun bis graubraun glänzend. Auf feuchten Heiden und Heidemooren, im Atlantischen Gebiete, gern mit Erica tetvalix, seltener auf Wiesenmooren ; allgemein verbreitet ni nördlichen Flachlande westlich von der Elbe ! ! (auch auf der Nord- see-Insel Texel), östlich der Elbe nur in den Küstenprovinzen!! auch noch im südlichen Wcstpreussen ! in Brandenburg nur in der Prignitz! ! ferner verbreitet in der oberen Region der Belgischen und Deutschen Mittelgebirge ! ! doch in den östlichen Sudeten (wie in ganz ^Mähren) fehlend, auf den jNIooren Oherbadens, Oberschwabens und Oberbayerns! der Schweizer Hochebene ! ! Jura ! in den Alpen von den Seealpen bis Nieder-Oesterreich und Steiermark (nach Jaccard 359 in Wallis bis 2700 m aufsteigend, in Tirol bis 2500 m (Samt h ein br.); für Kroatien sehr fraglich (Neil r. 28) ; sehr spärlich in den n()rdlichen Karpaten: Pieiniinen (Knapp 43); Zips: Kirchdrauf (Kalchbrenner nach Neilr. Ungarn Nachtr. 42). Bl. Mai. Juni, selten jioch vereinzelt später oder im Herbst noch einmal. S. caesjnfosus L. Spec. pl. ed. 1. 4S (1753). Koch Syn. ed. 2. 854. Nvman Consp. 7ü5. Suppl. 318. Ricliter PI. Eur. I. 139. Rchb. Ic. Vlli t. CCC fig. 710. S. lufeus Gilib. Exerc. phyt. H. 513 (1792) Clavula caespitosa Dum. Fl. Belg. 143 (1827). LimnochJoa caespi- tosa Rchb. Fl. Germ. exe. 78 (1830). EJeochnris caespitosa Link Hort. Berol. II. 283 (1833). Baeothryon cac\^pitosum Dietr. Spec. })!. I. 1. 2. 89 (1833). Erioplwrum (TrichopJiortim) caespUosum Rchb. Ic. VIII. Deutschi. Fl. YII. 37 (1846) nicht Host. Tricho- phorum caespito^um Hartm. Handb. 5. Uppl. 259 (1849). Scluu- Siebenb. NV. IV. 78 (1853). Palla Engl. Bot. Jahrb. X. 29(5 (1889) vgl. ZBG. Wien XXXVIII Sitzb. 49 (1888). Ber. DBG. XV. 4(58 (1897). Durch die sehr grossen und dichten, durcii die sUirren Stengel borstig er- scheinenden Hasen, die oft hoho halbkugelige Bulten darstellen, leicht kenntlich, besonders im Herbst, wo sie durch die gelbe Farbe sclion von weitem auffallt. Zur Blüthezeit ist diese Pflanze S. trichophornm sehr äimlieh; letzterer unterscheidet sich durcli die etwas krieciioude (irundachse und die dreikantigen rauhen Stengel, zur Fruchtzeit machen die verlängerten Perigonbortcn denselben leicht kenntlich. Eine interessante m. wurde von Beckmann und Buchen au im Hannover- schen Flachlande, von Prahl (Krit. Fl. '231) in Schleswig beobachtet und von Buchenau (NV. Bremen VI. 432) und Magnus (BV. Brand. XXVI. XXI mit Abb.) beschrieben , bei der sich in den Achseln der Deckblätter statt Blüthen wiederum mit Deckblättcin besetzte Sprosse entwickeln, welche Verzweigung sich 300 Cyperaceae. mehlfach wiederholt , so dass die Aehrehen in Quasten von Deckblättern um- gewandelt sind. Die Art wird neuerdings in zwei Formen gespalten, die von einigen Schrift- stellern als Arten angesehen werden. Es sind dies A. Germ änicu s. Pflanze meist höher und kräftiger. Scheidenaus- schnitt der obersten Seheide, der kurzen Spreite gegenüber, ziem- lich (bis über 3 nun) tief herabragend, mit ziemlich breitem, meist lebhaft röthlich gefärbtem, den Stengel nur locker umfassendem, öfter sogar etwas abstehendem Hautrande. Aehrehen meist ziemlich gross, reichblüt-hig. Perigonborsten an der Spitze deutlich papillös. So im grössten Titeile des norddeutschen Flachlandes und in den deutschen Mittelgebirgen (ausser den Sudeten). S. caespito.sHS B. Gernianictis A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 135 (1898). Trichophorum Germanicum Palla Ber. DBG. XV. 468 (1897). Die Hauptuntersehiede dieser Form von B liegen nach Palla (a. a. 0.) im anatomischen Bau des Stengels, bei A. Germanicns sind im grünen Assimi- lationsgewebe zwischen den Gefässbündelu, farblose mit markartigem Gewebe erfüllte Luftgänge ausgebildet, die bei B. Austriacus fehlen. Zu dieser Form gehören folgende Abänderungen. II. nemorosus. Stengel verlängert, etwas schlaff, Aehrehen ziemlich gross. — In waldigen Heiden, zerstreut. — S. caespitosus var. nemorosus Eoth Fl. Germ. II, 1. 53 (1789). b. filiformis. Stengel sehr dünn, starr. — Selten. — S. caespitosics h. fili- formis A, u. G. Syn. II. 2. 300 (1903). 2. laete vir i dis. Ganze Pflanze lebhaft grün. — So bisher nur am Brocken. — S. caespitosus 2. laeteviridis A. u. G. Syn. II. '1. 300 (1903.) (Verbreitung der Rasse : Skandinavische Halbinsel ; Dänemark ; Britische lusebi; Frankreich.) *_| l/' B. Austriacus. Pflanze meist niedriger und zarter. Scheidenaus- schnitt der obersten Scheide, gegenüber der kurzen Spreite, kurz, meist nicht viel über 1 mm tief, mit schmalem, gelblichweissem oder gelbliraunem, seltener röthlich-weissem, dem Stengel meist eng an- liegendem Hautrande. Aehrehen meist klein, wenigblüthig. Perigon- borsten nur selten an der Spitze papillös. So ausschliesslich in den Alpen, auch in den Sudeten, in Schleswig-Holstein (mit A.), in Hinterpommern, West- imd Ost- preussen, in Oberbaden und Oberbayem (nach Palla 's Bestimm- ungen !). C. caespitosus B. AustriaGtis A. u. G. Syn. IL 2. 300 (1903). TrichophovNm Anstriacmn Palla Ber. DBG. XV. 468 (1897). Die uns vorliegenden Exemplare der Alpen sind fast alle viel feiner gebaut, als die übrigen und man würde sie für sich betrachtet schon nach der Tracht aussondern , aber die ausserhalb des Hochgebirgs gesammelten von Palla als hierher gehörig bestimmten Pflanzen gleichen zu voriger Rasse ge- hörigen Individuen vollständig. (Verbreitung der Rasse : Italien ; Frankreich ; Dänemark ; Nor- wegen; Lappland; Grönland; Nord-America ; Himalaja.) *! Sc'irpus. 3U1 (Vt'rbreitiuievQov '&e\iue, in der botanischen Kunstsprache Xerv. Scirpus. 303 II. 609 [18j5]. E. aiiipliibia^) Dur. Act. Soc. Linn. Uord. XXI. 447 t. 2 [1858J) in Westfrankreich, vielleicht, wenn von H. str i d Inia Em. Desv. iu Cl. Gay Fl. Chil. YI. IIA (1853) nicht verschieden, ans Chile eingeschleppt (Cossou SB. France VI. 576 [18.j9]). Gesaninitait S. aciculäris (632, G33j. *^ 032. (10.) 8. aeiculäris. (It.: Capitello, Spillone, Trottolino). •'i. Pflanze niedrig. Giun dachte kriechend, oft ziemlich ver- längerte, bald verzweigte Ausläufer treibend, daher die Pflanzen lockere Rasen bildend. Stengel an den Knoten der Ausläufer zuletzt l)üscheliSV«ifl>?a'-) Schult. Mant. IL 63 (1824). Xvman Consp. 766. Suppl. 319. Scirpus brevis Urv. Fl. des Mal. 29 (1825). Isolepis pumila Link Hort. Berol. L 285 (1827). Isol brevis Brogn. in Dup. Voy. 180 (1828). Isol. brachyphißla Presl Reliq. Haenk. I. 187 (1830).' Isol. 1) Nach Theodor Bail, * 5. Juni 1. '-33 Breslau, Professor am Realgymnasium zu St. Johann in Danzig , verdient um die Flora Wcstpreussens , Verf. wciibvoUer morphologischer, besonders aber mykologischer Arbeiten. '^) S. II. 1. S. 275 Fussn. 1." Scirpus. 309 Meijeniana'^) Nees Linnaea IX. 291 (1834). Isol. pyymaea Kuutli Enum. II. 191 (1837). Scirpus gracilis Koch in Salzm. Enum. pl. rar. 9 (1818). Scirp. leptaleus Koch Fl. Syll. I. 8 (1824). Isolepis controversa'! (s. .S. 307) /. Kochii'^) und /. leptalea Steud. Syn. glum. II. 92 (1855). (Atlantische Kü?-ten Europas bis zu den Britischen Inseln ; !Mittel- meero-ebiet; Atlantische Inseln; Süd-Africa; Madagaskar; America; N(;u- Holland; Neu-Seeland.) "^1 ß. Pflanze einjährig. Aehrchen 0,5 bis über 1 cm lang. Deckblätter gross. Hierher gehört ausser unserer Art auch der iu Süd-Africa und Australien einheimische, in Frankreich bei Bavonne verwilderte (vgl. Blanchet SB. France XXVII. S. LXXXVIIj S.prolifer (Rottb. Descr. 55 [1773]). 637. (15.) S. supiiius. O. Pflanze dichtrasenförmig , mehr oder weniger zahlreiclie Stengel treibend. Blütheiistengel im Wasser auf- recht, dann meist 0,5 — 1,5, selten bis über 3 dm hoch, oder auf dem Trocknen meist niederliegend. Blätter mit an den unteren bräunlicher Scheide und an dem oberen mit kurzer rinniger Spreite. Spirre mit 1 bis 10 (meist mit 5) Aehrchen. Spirrenhüllblätter halb so lang oder so lang als der Blüthenstengel, mehrmal (meist vielmal) länger als die Spirre, meist gerade, straff aufrecht. Aehrchen länglich bis länglich- eiförmig. Deckblätter elliptisch- verkehrt-eiförmig, braun bis rothbraun mit grünem Kiel, der wenigstens bei den unteren oft nU rauhe Stachel- spitze verlängert ist. Perigonborsten zuweilen vorhanden. Staub- blätter 3. Frucht wenig über 1 mm lang, stark querrunzelig, schwarzbraun, selten heller. Auf kahlem Schlammboden, besonders am Ufer kleiner Seen, nur an vereinzelten, durch weite Zwischenräume getrennten Fundorten, hier die Nordgrenze erreichend, oft unbeständig, mehrfach völlig verschwunden. Piemont; Lombardei (auch im Ct. Tessin); Prov. Verona; Dauphine; Bresse; Jiu-a und Saöne-et-Loire ; Genfer Seel Ober-Rhein-Ebene mehr- fach ! (ob noch?) im Elsass neuerdings verschwunden (Petry br.); Trier; Bayr. Schwaben: Dinkelscherben; Regensburg früher. Würzburg: Galgen- berg (Rost!). Böhmen: Kolin! Aschersleben I (ob noch?). Prov. Bramlen- 1) Nach Franz Julius Ferdinand Meyeu, * 28. Juni 1804 Tilsit, f 2. Sept. 1840 Berlin, Professor an der Universität daselbst, Verf. wichtiger anatomischer und physiologischer Lehrbücher und Abhandlungen: Fhytotomie. Berlin 1830. Ueber die Sekretionsorganc der Pflanzen. Berl. 18;i7. Neues System der Pflanzenphysiologie. 3 Bände. Berl. 1837—9. Pflanzenpathologie Berl. 1841. M. machte 1830—2 als Stabsarzt am Friedrich-Wilhelms-Institut in Berlin eine Reise um die Erde auf dem Schiffe Prinzess Louise, auf welcher er besonders reiche Sammlungen auf dem Hoch- lande von Peru und Bolivien machte (Reise um die Erde. 2 Bde. Berlin 1835, 1836). 18156 veröffentlichte er einen Grundriss der Pflanzengeographie. Die Bearbeitung der Pflanzen , Beiträge zur Botanik" wurde 1843 von der Leop.-Carol. -Akademie als Suppl. II. zu Vol. XVI der Nova Acta herausgegeben (mit Biograpiiie. verfasst von Ratzeburg). 2) S. I. S. 322 Fussn. 3. 310 Oyperaceae. bürg mehrfach I früher auch in Pommern an der Randow. Prov. Posen : KJr. Strelno: Lonskie und Siedluekno (Spribillo!). Thorn : Bielany! In den Ungarischen Ebenen zerstreut!! auch im Ct. Neograd (Borbäs) und im Banat ; früher auch in Nieder-Oesterreich. Für Siebenbürgen zweifelhaft. Süd-Istrien: Lago di Quem (Schi vt er n. Freyn ZBG. XXX. 389 [31]. Bl. Juni bis Herbst. S. supinus L. Spec. pl. ed. 1. 49 (1753). Koch Syn. ed. 2. 855. Richter PI. Eur. I. 138. Rchb. Ic. VIII t. CCII fig. 715. S. HalWi"^) Yitm. Summ. I. 150 (1789). S. lateralis Retz. Obs. IV. 12 (1786). S. laterifiorus Gmel. Syst. I. 127 (17yi). Schoenus junceus Willd. Phyt. I. '2 (1794). S. erectus Poir. Enum. VI. 671 (1804). Isolepis supina R. Br. Prodr. I. 77 (1810). Nrman Consp. 766. Suppl. 319. Schoenopledus supinus PaUa Engl. Jahrb. X. 290 (1889) vgl. ZBG. Wien. Sitzb. XXXVIII. 49 (1888). Schon durch die Grösse von den vorigen zu unterscheiden. Indessen erinnern schmächtige Landformen (analog der in Aegypten beobachteten 2 narbigen Abart minimus [Höchst, u. Steud. Un. itin. 1835 No. 35]) auch an No. 635 (Sim- kovics Adat. Magyarhon ed. növ. Math, es term, közl. XI. No. 5. 207 [1874]). Bemerkenswerther erscheinen zwei auswärtige Rassen oder Unterarten, weil sie aus dem bei uns constanten Gruppencharakter heraustreten: Isolepis uninodi s (Del. PI. d'Eg. 132 t. 6 fiir. 1 [1813]) mit 2 Narben in Nord-Africa, dasselbe Merk- mal haben auch andere exotische Formen (vgl. Böckeier Linnaea XXXVI. 700) und Scirpus melanosp ermus-) (C. A. Mey. Ac. St. Petersb. Mem. sav. etr. I. 199 t. 2 [l831j) mit bis 6 Perigonborsten bei Kiew und Astrachan. (Frankreich; Pyi-enäen (?) ; Italien; Balkanhalbinsel; Süd-Russland; Asien; Africa; Neu-Holland; Nord- America.) "* 2. Actaeogiton^) (Actaeogefon Rchb. Fl. Germ. exe. 78 [1830J. Aschers. Fl. Brand. I. 751). Blüthenstengel dick, 3 kantig, mit vertieften Seiten. Perigonborsten 6, rück- wärts rauh, so lang als die Frucht. — Pflanze aus- dauernd. In Europa nur unsere Art. 638. (16.) S. miicroiiatus. 21. Pflanze dichtrasenförmig, gras- grün, Blüthenstengel meist 4 — 9 dm hoch, meist stari' aufrecht. Scheiden ohne Blattspreite, die miteren bräunlich bis dunkel- braun, die oberen grün mit braunem Rande. Spirre dicht, kopfartig, mit meist 5 — 10 Aehrchen. Spirrenhüllblat t dreikantig, fast stets mehrmals länger als die Spirre, ziemlich plötzlich zugespitzt, an- fangs aufrecht, zuletzt wagerecht oder fast wagerecht abstehend. Aehrchen eiförmig bis länghch-eiförmig, stumpf oder stumpf lieh, meist bis nicht viel über 1 cm lang. Deckblätter verkehrt-eiförmig, weiss- lich mit grünem Kiel, rothbraim berandet. Staubblätter 3. Narben 3. Frucht ziemlich stark zusammengedrückt, etwa 2 mm lang, fein quer- runzelig, kastanienbraun bis schwarzbraun. 1) S. 1. S. 62 Fussn. 1. 2) Von fiEÄag schwarz und a.ieQua Samen. 3) Von äy.Tt'j Ufer und yeticov Nachbar, wegen des Standorts. Scirpus. 31 ] Grasige Sumpf ränder. Verbreitung der vorigen Art idmlich doch vorzugsweise im südlichen Gebiet. In der Ebene Oberitaliens besonders in Reisfeldern ! ! verbreitet, bis Ct. Tessin, dem Gardasee, Bozen (früher) und dem Oesten-eichischen Küstenlande! Provence; Dauphinel Lyon; Bresse ; Franche-Comte ; Ct. Waat, Zürich, Zug ; Bodenseegebiet ! Ober- Elsass: Altkirch: Hirzbach (Schäfer nach Petry br.). Baden: Ober- kirch. Württemberg: Cannstatt! Franken: Erlangen: Weissendorf! Bernburg früher (Preussing!). Schlesien: Trachenberg: Radziunz (Uechtritzü); Schwarzwasser: Chiby. Grosse Ungarische Ebene! Steiermark! Kärnten. Kroatien. Siebenbürgen: Felsö-Arpäs (Simon - kai 542). Erreicht bei uns die Nordgrenze. Bl. Juli — October. S. mucronatiis L. Spec. pl. ed. 1. 50 (1753) mit Ausschluss von Synonymen und Fundorten s. S. 317. Koch Syn. ed. 2. 855. Nyman Consp. 765. Suppl. 318. Richter PI. Eur. I. 140. Rchb. Ic. VIII t. CCIII fig. 716. .S*. glomeratus Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 47 (1772). ScJioenoplectus mucronatiis Palla Engl. Jahrb. X. 299 (1889) vgl. Verh. ZBG. Wien Sitzb. XXXVIII (1888) 49. Diese Art würde ihrer Tracht nach eher zur folgenden Abtheilung zu ziehen sein, doch unterscheidet sie sich von allen Ai'ten derselben schon auf den ersten Blick durch das zuletzt wagerecht abstehende Spirrenhiillblatt. (Iberische Halbinsel; Südwest-Frankreich; Italien einschliesslich der Inseln ; Balkanhalbinsel ; westliches, Süd- und Ost-Asien ; Sunda- Inseln; Australien; Polynesien; Ostafricanische Inseln; Californien [ein- heimisch ?].) "^1 h. Schoenoplectus^) (Rchb. Ic. VIII. 40 [1846] als Section [mit Ausschluss von S. mucronatiis und ^S'. macro- stachi/s]. Palla Verh. ZBG. Wien. Sitzb. XXXVIII [1888] 49. Engl. Bot. Jahrb. X. 296 [1889] als Gattung [mit Ausschluss von S. supinus und S. mucronatiis]. Eii- thri/on^) Rossmann u. Heyer Fl. v. Oberhessen 396 [1863]). Sirpus'^) (Aschers. Fl. Brand. I. 751 [1864] als Section. Grundachse kriechend. Deckblätter oval oder verkehrt- eiförmig, nicht längsfurchig, gekielt, gefranst, ausgerandet, in der Ausrandung stachel spitzig. Perigonborsten (bei unseren Arten ausser S. Americanus) 6, rückwärts rauh, nur bei S. litoraUs fransig zerschlitzte» Plättchen. Staub- blätter 3. Früchte meist glatt, schmutzig-weiss bis bräun- lich oder schwarz. Ausser unseren Arten nur uoch der etwas zweifelhafte S. Wcl- wttsehii-i) (Richter PI. Eur. I. 141 [1890]. S. globifer Welw. iu Steud. Syn. glurn. II. 87 [1855] nicht L.) in Portugal. 1. Stengel überall stielrund oder doch nm- oberwärts stumpf- dreikantig. 1) Von a^otvog Binse und ^lÄtno) ich flechte. 2) Von ev 8. I. S. 15 Fussn. 2 und &qvov Biüse. •*) Name der Binse bei Terentius, meist scirpusgeschrieben vgl. S. 287 Fussn 4) S. I. S. 255 Fussn. 3. 312 Cyperaceae. Gesammtait S. lacustris (639 — 641). (A. u. G. Fl. Nördweste!. Flachl. 137 [1898] erw.) a. Nai'ben 3. — Stengel stets stielrund (vgl. indessen S. lacustris B. Bodamicus.) 639. (17.) S. laciistris (See- oder Teichbinse, Sende, Storclisende, Rusch, Stoolruscli; niederl. : Stoelenbies; franz.: Jone des tonneliers; it.: Giunco da stuoje , Nocco, Biodi, Sagna ; rum. : Rogoz ; wend. : Syse ; poln.: Sit wielki, Sitowie; ki-oat. : Brulla; litt: Marü Meldai). ^J-. Pflanze gras- oder gelblich- grün. Stengel meist 8 dm bis über 3 m hoch, meist 1,5 cm imd mehr dick, aufrecht oder etwas übergebogen, selten überhängend. Blätter mit an den untersten brauner, oft purpurn über- laufener an den obersten grüner Scheide und nur an dem obersten mit bis 1,5 dm langer, schmaler, rinniger Spreite. Spirre aus z. T. ge- stielten, z. T. (die mittleren Auszweigungen) sitzenden kopfartigen Gruppen bestehend, meist nicht bis 1 dm laug. Spirrenhüllblatt am Grunde rinnig, oberwärts stielrund, stechend, öfter nur so lang oder kürzer als die Spin-e. Aehrchen länglich oder eiförmig, meist nicht bis 1 cm lang. Deckblätter meist glatt oder sehr sparsam erhaben punktirt, rothbraun. Perigonborsten so lang oder länger als die Frucht. Antheren an der Spitze bärtig. Früchte zusammengedrückt 3 kantig, bis fast 3 mm lang. In und an Seen, laugsam fliessenden Gewässern, Flüssen, Teichen, im ganzen Gebiete nicht selten und stets sehr gesellig, auch auf den Nordsee-Inseln; in den Alpen in Wallis bis 1427 m aufsteigend (Jac- card 369), in Tirol bis 1200 m (Sarnthein br.). Bl. "juni, Juli, einzeln bis Herbst. S. lacustris L. Spec. pl. ed. 1. 48 (1753). Koch Syn. ed. 2. 855. Nvman Cousp. 764. Richter PI. Eur. I. 140. Rchb.' Ic. VIII t. CCCVI fig. 722. S. altissimus GUib. Exerc. phyt. IL 514 (1792). Sclioenoplectus lacustris Palla Engl. Jahrb. X. 299 vgl. Verh. ZBG. Wien. Sitzb. XXXVIII. 49 (1888). Aendert ab: B. Bodamicus 1). Pflanze niedriger. Stengel schlanker, öfter oberwärts schwach kantig. — Zerstreut an Ufern. — S. lacustris ß. Bodamicus Gaud. Fl. Helv. I. 113 (1828). Custer in Koch Syn. ed. 2, 855. S. Custoris'^) Hegetschw. Fl. Schw. 49 (1840). S. lacustris b. minor Doli Rhein. Fl. 164 (1843). Abromeit Sehr. PÖG. XXX. 15 (1890). Vgl. über diese Form Custer in Gaud. Fi. Helv. VI. 339 (1830). Sie ist, besonders da die unteren Blüthen oft 2 narbig sind, nicht immer (besonders in Herbarexemplaren) von 639 X 643 sicher zu unterscheiden. II. capitatus. Spirre kopfig gedrängt. — Nicht häufig. — S. laciistris var. capitatus Hausskn. BV. Ges. Thür. VI. 31 (1888). Die Stengel dienen zur Erleichterung des Schwimmens und zur Anfertigung der sogenannten Aalflösse oder Aalpuppen, stellenweise auch zum Decken kleinerer 1) Am Bodensee (Lacus Bodamicusi gefunden. 2) S. S. 10 Fussn. 3. Scirpus. 313 Hütten und zur Verfertigung von Matten, daher der italienische Name. — Auf der Frischen Nehrung dienen die gemähten und am Ufer getrockneten Stengel in Ermangelung von Wiesen als Futter für Kühe. (Fast ganz Europa ausser dem arktischen; Asien; Africa; Australien; Polynesien; Nord- und Mittel- America.) * 639. X 640. S. lacustris X Tahernaemontani s. 8. 315. 639. X 642?? 8. lacustris X AmericanKs'r^ s. S. 315. 639. X 643. S. lacustris X triquestrus s. S. 319. ß. Narben 2. i/ 640. (18.) S. Tabernuemontaiii 1) (Steiuljinse). •)[. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Pflanze (fast stets) graugrün. Stengel meist dünner und niedriger, meist nur 0,5 — 1,5 m hoch, s t i e 1 r u n d. Scheiden häufiger ohne ßlattspreite, Spirre meist dichter und kürzer. Deckblätter von zahlreichen er- liabenen Punkten rauh, rostbraun (die Punkte dunkler), meist zuletzt mehr abstehend. Antheren meist kahl. Per igon borsten wenig länger als die Frucht, oft ziemlicli breit. Früchte plan- convex, meist nicht über 2 mm lang, oft ziemlich dunkel. An Gräben, Seeufern, auf Sumpfwiesen, auf Salzwiesen selten fehlend, durch den grössten Theil des Gebiets verbreitet, auch auf den Nordsee-Inseln; aus Kärnten, Krain, Bosnien, Hercegovina und Mon- tenegro nicht angegeben. In Wallis bis Visp (659 m) aufsteigend (Jac- card 360); in Süd-Tirol bis 900 m (Sarnthein br.). Bl. Jinii, Juli. S. Tahernaemontani Gmel. Fl. Bad. I. 101 (1805). Koch Syn. ed. 2. 855. Nyman Consp. 767..Sitppl. 318. Rchb. Ic. VIII t. CCCVII fig. 723. S. glaucus Sm. Engl. Bot. t. 2321 (1811). Heleogiton glaucum Rchb. Fl. Germ. exe. 77 (1830). S. lacustris d) Tahernaemontani Doli Rhein. Fl. 165 (1843). S. lacustris ß. Glaucus Böckel. Linnaea XXXVI. 713 (1870). Schoenoplectus Tahernaemontani Palla Engl. Jahrb. X. 299 (1889) vgl. Verh. ZBG. Wien XXXVIII (1888) 49. Doli, G. F. W. Meyer und Pariatore behaupten Uebergänge dieser allerdings wenig von S. lacustris verschiedenen Art in letztere gesehen zu haben ; auch Koch scheint (a. a. O.) geneigt, sie für eine Yarietät derselben zu halten. Wir haben uns jedoch bisher davon nicht überzeugen können. Vgl. auch C u s t e r in Gaud. Fl. Helv. VI. 337 (1830). Aendert in ähnlicher Weise ab, wie vor. Kleine schlanke Formen zeigen nicht selten oborwärts eine deutliche Kantigkeit des Stengels. Auffällig ist H. major. Pflanze höher, fast grasgrün. — Selten. — S. Tabcrnaeinontani var. major Custer in Gaud. Fl. Helv. VI. 336. Koch Syn. ed. 2. 856. Heleogiton glaucum Ptchb. var. virens Hornung in Rchb. Fl. Germ. exs. 538, Nyman Consp. 764 (1882). Heleocharis Tabemaemontani b. virens llchb. Fl. Sax. TjO (1842). 1) Nach Jakob Theodor Müller, * 15? Bergzabern in der jetzigen Bayr. Pfalz, weshalb er sich Tabe rn aemou tanus nannte, f I.'jOO Heidelberg als Leibarzt des Kurfürsten Johann Kasimir, Verf. von Neuw Kreutorbuch Frankf. 1588. Das ander Theyl durch Nicolaum Braun, Frankf. 1591, ein Werk das unter den Schriften des 16. Jahrhunderts eine hervorragende Stelle einnimmt. Unser Scii-ptos kommt in demselben p. 566 als Jimctts sylvatir.us (mit Abb.) vor. 314 Cyperaceae. II. capitatus. Spirre köpfig gearängt. — Nicht häufig. — S. Tabcrnaemontani ' var. capitatus Hausskn. BV." Ges. Thür. VI. 31 (1888). In Gärten wird nicht selten eine selb und griin oder weiss und grün ceringelte m. zcbrinus (als Juncus zebrinus oder Junciis cffusus zebrinug) gepflanzt, die (nach Gard. Chron. VII [1877] 399) aus Japan eingeführt sein soll, (Im grössten Theile von Europa, nur in Portugal, dem nördlichen Skandinavien und Russlaud fehlend [aber noch in Finnland]; Trans- kaukasien; Persieu, Sibirien, ^Mongolei, Sachalin.) * 639. X ßJ^O; S. lacKstris X Tahernaeniontani s. S. 315. 640. X 642?? S. Tabeniaemontani X Americanus'i'i s.^.^lh. 640. X 643. S. Tahernaeniontani X triquetrus s. S. 320. 641. (19.) S. Kalmüssii ^). Pflanze gras- oder dunkel- grün, in allen Theilen kleiner luid zarter. Grundachse dünn, meist nicht über 3 mm dick. Stengel starr aufrecht, meist nur 3 dm bis 1 m hoch, dünn (wie ein Gänsekiel oder etwas stärker), unter- wärts 'stiel rund, oberwärt? von der Älitte an stumpf- 3 kantig, 2 Seiten gewölbt, die dritte ziemlich flach. Grundständige Blattscheiden meist ohne oder mit bis 5 cm langer Spreite, die untersten meist schwarz. Spirre meist nur mit 2 — 5 ziemlich km-zen (bis ziem- lich verlängerten) fast ganz glatten Aesten, mit je 1 — 3 (selten 4) sitzenden eiförmigen bis liüiglich-eiförmigen Aehrchen. Spu-renhüllblatt aufrecht, kürzer oder wenig (selten erheblich) länger als die Spirre, olatt. Deckblätter glatt, nur an und auf der Mittelrippe von etwas erhabenen Punkten undeutlich rauh, seitlich mit stumpfen Lappen, dunkelrothbraun ; Perigonborsten doppelt oder fast doppelt so lang als die Frucht, scharf rückwärts rauh. Antheren kahl. Früchte planconvex. schmäler als bei der vor. Früchte und Pollen stets gut entwickelt. An Ufern von Strandseeeji bisher nur in der Nähe der Ostsee. Ostpreussen : Pregelufer bei Arnau in der Nähe von Königsberg. West- preussen: Im Frischen Haff bei Reimannsfelde (Kalmuss!) und auf der Frischen Nehriuig zwischen Kahlberg und Pröbbernau mehrfach (Kalmuss!!). Pommern: Stettin: Ostufer des Schlosssees bei Stolzen- burg (Winkel mann !). Exemplare von Seelow an der Madue in Pommern (RostkoviusI als S. Duvalii) und vom Strande der Heils- minder Bucht an der Deutsch-Dänischen Grenze (Prahl!) scheinen uns gleichfalls zu dieser Art zu gehören, sind aber leider für eine sichere Bestimmung zu jiuig. Wegen einiger zweifelhafter Angaben, die kaum diese Art betreffen dürften vgl. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 138. Bl. Juli, Ausrust. 1) Nach dem Entdecker Friedrich Kalmuss, Hanptlehrer in Elbing, * 23. Januar 1843 in Sportehnen, im ostpreuss. Kreise Mohrungen ; seit 1867 in Elbing weilend, hat er besonders die Erforschung dieses Kreises mit" grossem Eifer und vorzüglichem Erfolge durchgeführt und so sich um die Kenntniss der Flora Westpreussens hohes Verdienst erworben. Scirpus. 315 S. Kalmussii Aschern. Abroin. u. Graebn. in A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 138 (1898). Graebn. Engl. Bot. Jahrl). XXV. Beibl No. 60. 52 (1808). >S'. Dnvalii der nordostdeutschen Autoren nicht Hoppe. Schoenoplectits Kalmussii Palla ABZ. VI (1900) 21.5. Die Nordostdeutsche Pflanze weicht entschieden von der bei weitem grösseren, schlafferen bei Regensburg! ! (dem Hoppe'schen Originalstandort) vorkommenden ab. Wenn unsere Pflanze hibriden Ursprungs ist , könnte höchstens S. Americanus in Betracht kommen, der al)er am Standort niclit vorkommt, ob dann raun. An Flussufern, an überschwemmten Stellen im Verbreitungsgebiete des S. triquetrus vermuthlich verbreitet; bisher beobachtet in Belgien! Niederlande: Dordrecht; Willemsdorp (Henkels 9, Druk 144). Nord- 1) Nach dem Entdecker Rudolf Amandus Pliilippi, * 14. Sept. 1808 Charlottenburg, em. Professor an der Universität zu Santiago (Chile), wo er seit 1851 lebt. P. botanisirte in seiner Jugend in der Provinz Brandenburg, bereiste 18;^0 — 2 Sicilien (Ueber die Vegetation am Aetna. Linnaea VII. 727. Ueber die Vegetation von Sicilien. Wiegmanns Archiv II. 387), beschäftigte sich dann als Director der Gewerbschule in Cassel besonders mit Konchylic- und Palaeontologie, hat aber in Chile sich die grössten Verdienste um die Erforschung der Flora er- worben. Er beschrieb in Linnaea XXVIII — XXX, XXXIII. 114S neue Pflanzen dieses Landes. 186(^ erschien in Halle seine Reise nach der Wüste Atacama (mit Florula). Sein Sohn und Nachfolger Friedrich (Federico), * IG. Dec. 1838 Neapel vcröfl^cntlichte 1881 einen Catalogus plantarum Chilensium. Santiago. 320 Cyperaceae. Westdeutschland und Holstein an der Leda, Jade, Hunte, Lesum ! Oste, Elbel Eider I Elsassl Aarau! Lyon, Unteroallis, Bodenseegebiet, Regens- burg-II (hier von Hoppe entdeckt). Ober-Oesterreich, Wien. Neusiedler See. Kroatien. Süd-Tirol I Eingeschleppt in Mecklenburg am Schaalsee bei Zarrentin seit 1887 (Krause Meckl. Fl. 35). Die Angabe dieser Form bei Leipzig (HeJeocharis trigona Rehb. Fl. Sax. 60 [1842]) ist nach 0. Kuntze (Taschen-Fl. 25) inthümlich. Die Pflanze erhält sich an geeigneten Orten , wo sie angepflanzt wurde längere Zeit , so bei Berlin schon 6 Jahre I! Bl. Juli, August. S. lactistris X triqueter'^e\\r. Fl. N.-OesteiT. 127 (1859). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 138. S. carinätus Sm. Engl. bot. t, 1983 (1809). Nyman Consp. 764. Suppl. 318. Richter PI. Eur. I 140. S. Dnvälii^) Hoppe in Sturm Deutsch. Fl. IS. 36 (1814). Koch Svn. ed. 2. 856. Rchb. Ic. VIII t. CCCYIII fig. 724. S. trigonus Nolte Js^ov. Fl. Hols. 9 (1826). Heleogiton trigonnm Rchb. Fl. Germ. exe. 77 (1830). Scirp. BoseUinii-) Ces. Comp. Fl. Ital. 99 (1869). >S'. PoUichii- lacustris Rosellini Herb, nach Ces. a. a, O. (1869). S. lacustris X Polh'chn Buchenau Fl. v. Bremen 234 (1877). Pocke Pfl.Mischl. 407 (1881). Schoenoplecfus carinätus Palla Engl. Jahrb. X. 299 (1889) vgl. ZBG. Wien XXXVIII Sitzb. 49 (1888^). (Frankreich; Englaml; Ober-Italien: Casale; Unter-Italien: Caserta.) *| B. I. a. \. b. 1. 640. X 643? S. Tabernaemontani X triqiietrus? 91. Als diese Combination {„S. PoUichü X Tabern.") ist uach Buchenau (Fl. X. W. Deutsch. Tiefl. 108 [1895]) eine Pflanze zu betrachten, welche G. v. Pape (NV. Bremen I. 115 [1867]) auf dem Hanöfer Sand bei Stade als S. Duvalvi var. glumis punctato-scabridis angibt. Denselben Ursprung („S. Tabei-nacmontani X Pollichii") schreibt Brügger (NV. Graub. XXV. 111 [1882]) seinem S. Schenchzeri 3) (a. a. O. 109. Nyman Consp. Suppl. 319) zu, welchen er 1870 am Zürichsee ,,am Hörn" beobachtete. Die Pflanze unterschied sich von S. Tabernaemontani, die übrigens so wenig wie S. triquetnis am Fundorte bemerkt wurde, durch stumpf dreikantigen Stengel und bisweilen fast glatte Deckblätter. Merkwürdigerweise veranlasst gerade diese von den Schweizer Floristen sehr skeptisch verbreitete Angabe Brügger 's (vgl. Gremli X. Beitr. Fl. Schw. III. 35 [1883] IV. 34 [1887]) den sonst so nüchternen X'yman 1) Xach Charles Jeunet Duval, * 1751 Eoie in der Picardie f 10. Sept. 1828 Irlbach bei Straubing, auf dem Gute seines früheren Schülers, des Grafen Brav. D., viele Jahre in Eegensburg als Fecht- und Sprachlehrer, zuletzt als Professor an der Fürstl. Thurn- und Taxis'schen ,,Pagerie" thätig, war ein vorzüglicher Kenner der dortigen Flora, auch der Kryptogamen , über die er zwei Verzeichnisse, Farae und Moose Xürub. 18n4 und Flechten Xürnb. -Altorf 1806 veröfientlichte. Zuletzt schrieb er auch eine Ii'lbacher Flora. Irlbach (Regensburg) 1817 — 23. Vgl. Graf Bray Flora XI (1828) 6. -) Xach Ferdinando Rosellini, * 1817 Pisa f Juli 1873 Casale Monferrato, als Professor am Instituto tecnico daselbst, verdienstvollem Erforscher der dortigen Flora (Saccardo I. 141\ 3) S. I. S. 374 Fussn. 1. Brügger glaubt seine Pflanze in dem eben dort beobachteten Scirpo-CypeniH paniculis glomeratis Scheuchzer's zu erkennen. Scirpus. 321 zu einer fast begeisterten Zustimmung. Uebrigens dürfte bei mancher der oben er- wähnten Fundorte von S. lacustris X lriqnetrui< die Abstammung von »S. Tabcrnae- ■montani nicht ausgeschlossen sein. 2. Holoschoenus^) (Link Hort. Berol. I. 293 [1827| als Gattung. Koch Syn. ed. 2. 857. Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 752 |1864] als Section von Scirpus). Ver- zweigungen der Spirre zu dichten, kugelförmigen Köpfen gedrängt. Blüthen klein. Perigonborsten meist fehlend, selten 4 — 5. Staubblätter 3. Griffel sehr kurz, Narben ;i. Ausser unserer Art in Europa noch der zur Gesamnitsut S. holoschoenus gehörige S. globiferus (L. fil. Suppl. 104 [178lJ Holoschoenns globiferus Dietr. Spec. I. 1.2. 104 [1833]. holepis globifera Nyman Syll. 391 [1855]) im südlichen Mittelmeergebiete. Gesammtart S. holoschoenus. Bei uns nur 645. (25.) S. holoschoenus ^). '^.. Grundachse kräftig, kriechend, zahlreiche gedrängte Stengel treibend, daher die Pflanze dicht rasen- l)ildend. Stengel straff oder schräg aufrecht, meist 3 — 9 dm hoch, stielrund, gestreift, ziemlich dünn. Scheiden zuletzt netzfaserig, die unteren eiförmig, gelbbraun, zugespitzt, die oberen eine fadenförmige, rinn ige, an den Rändern rauhe, oberseits mit einem weissen oder hellerem IMittelstreif versehene Blatt spreite tragend. Spirre nur aus einem sitzenden oder juisserdem noch aus 1 — 2 (selten mehreren) etwas entfernten, gestielten, meist nicht über 1 — 1,5 cm dicken, kugeligen Köpfen bestehend. Unteres Spirrenhüllblatt aufrecht, den Laubblättern ähnlich, vielmals länger als die Spirre, oft bogig gekrümmt. Deck- blätter verkehrt-eiförmig, gefranst, stumpf, stachel- spitzig, braun, weisshautrandig, mit grünem Mittelstreifen. Früchte sehr klein, nicht 1 mm lang, verkehrt-eiförmig, 3 kantig, glatt, bräun- lich weiss. An sandigen Ufern grösserer Flüsse und Seen , an scliwacli- grasigen Triften, meist in der Nähe der Ufer, auch auf Sumpfwiesen sehr gesellig, bei uns die Nordgrenze erreichend. Verbreitet im Gebiet der IVIittelmeerf lora ! ! bis Montelimart, Gap, Grenoble, dem Genfersee! Chiasso, Bozen! im Oesterreichischen Küstenlande! Istrien! Kroatien! Dalmatienü Hercegovina imd Montenegro; ebenso im Gebiet der Pan- nonischen Flora! bis Steiermark, Nieder-Oesterreich ! Süd-Mähren! und Böhmen (mittleres p^lbthal!). In tler nördlichen Ebene im Westen nur in Westflaudern bei Knocke (Crepin 5 ed. 409). In der Nähe der Elbe zwischen Zerbst und Burg!! an der Havel bei Brandenburg!! und AVerderü bei Fürstenwalde (Biegen!), in der Nähe der Oder, von "NVohlau bis Schwedt! stellenweise (auch bei Sommerfeld!); frühi-r in Posen bei Fraustadt. Im südlichen Polen bei Pinczuw und Busk. 1) Bei Th i'oph ras tos und Plinius (XXI, 09), Name einer Binsenart. Ascherson u. Graebner, Synopsis II. 2. 21 322 Cyperaceae. AVohl nur verschleppt bei K^eisse in Schlesien. In Süd-Tirol am Laa- hetto della Madonna bei Folgaria (Rovereto) nach Cristofori bis 1200 m aufsteigend (Sarnthein br.). Bl. Juni, Jidi. S. Holosclioenus L. Spec. pl. ed. 1. 49 (1753). Koch Syn. ed. 2. 857. Richter PI. Eur. I. 138. Isolepis Holosclioenus Rom. u. Schult. Syst. IL 115 (1817). Holosclioenus vulgaris Link Hort. Berol. I. 298 (1827). Nyman Consp. 765. Suppl. 319. Palla Engl. Jahrb. X. 297 (1889) vgl. ZBG. Wien XXXVIII. Sitzb. 49 (1888). Zerfällt in eine Reihe von Formen von denen eine Anzahl nur im südlicheren Mittelmeergebiete. Dort auch die Unterart (oder Easse) : S. Panormitanus i) (Pari. Fl. It. I. 99 [1852]. Eichter PI. Eur. I. 138. Isolepis panormiiana Pari. Fl. Pal. I. 308 [1845]. Holoschoenus panormitanus Nynian Consp. 765 [1882]) auf Sicilien. Bei uns nur : A. Liianaei-). Pflanze kräftig, bis 1 (2,5) m hoch. Stengel ziemlich dick (bis federkieldick). Scheiden stark netzfaserig. Blattspreite dicklich. Spirre mit mehreren (5 — 22) ziemlich grossen Köpfen. So vorzugsweise im südhchen Gebiete ! ! S. holosclioenus A. Linnaei A. u. G.Syn. IL 2. 322 (1903). Holosclioenus Linnaei Rchb. Fl. Germ. exe. 76 (1830). Ic. VIII t. CCCXVIII fig. 739, 741. S. Holosclioenus a vulgaris Koch Syn. ed. 2. 857 (1845). (Verbreitung der Rasse: Atlantisches u. Mittelmeergebiet.) '^\ B. Australis. Pflanze niedriger, meist nicht über 4 — 5 dm hoch. Stengel dünn, meist gebogen. Scheiden schwächer netzfaserig. Blattspreite borstenförmig. Sj^irre meist mit 3 kleinen (meist nicht über 7 — 8 mm dicken) Köpfen von denen 1 sitzt, 2 gestielt sind. So ausschliesslich im norddeutschen Flachlande; im südlichen Gebiete zerstreut. S. holoschoenus ß. australis Koch Syn. ed. 2. 857, Aschers. Fl. Brand. I. 753. S. romanus ß. L. Spec. pl. ed. 2. 71 (1762). S. australis L. Syst. ed. 13. 85 (1774). Xyman Consp. 765. Richter PI. Eur. I. 1 38. Isolepis Holoschoenus ß. Rom. u. Schult. Syst. IL 115 (1817). Holoschoenus exserens Rchb. Fl. Germ, exe. 76 (1830). Holosch. australis Rchb. a. a. O. 529 (1830). Ic. VIII t. CCCXVII fig. 737, 738. Holosch. albovittatus Rchb. Fl. Germ, exsicc. 1211 nach Ic. a. a. 0. (1846). Hierzu gehört II. filiformis. Stengel noch zarter und dünner. Köpfe meist noch kleiner. Perigonborsten fast doppelt so lang als die Frucht. — Selten. — S. holo- schoenus B. II. filiformis A. u. G. Syn. II. 2. 322 (1903). Holoschoenus fili- formis Echb. Fl. Germ. exe. 76 (1830). Ic. VIII t. CGCXVI fig. 736. (Verbreitung der Rasse: Mittelmeergebiet.) \^\ 1) Bei Palermo (im Alterthum Panormos). 2) S. I. S. 136 Fussn. 2. Scirpus. 323 C. Rom an US. Stengel niedi-ig, meist nicht über 5 dm hoch, ziem- lich kräftig, wie die Blattspreiten etwas dicklich. Scheiden massig stark netzfaserig. Spirre aus nur einem bis l,ö cm grossen Kopfe bestehend, selten noch mit 1 oder 2 viel kleineren, gestielten, seitlichen. Nur im Mittelmeergebiete! S. holoschoenus y. romanus Koch Syn. ed. 2. 857. S. ro- manus L. Spec. pl. ed. 1. 49 (1753). Richter PI. Eur. I. 138. S. intermedius Poir. Encycl. VI. 767 (1804). Isolepis Holo- schoenus y. Rom. u. Schult, a. a. O. 116 (1817). J. Poiretii^) Rom. u. Schult, a. a, O. 116 (1817). Holoschoenus aiistralis Rchb. Fl. Germ. exe. 76 (1830). H. vulgaris ß. Vis. Fl. Dabn. I. 111 (1842). Holoschoenus Linnaei ß. romanus Rchb. Ic. VIII. 45 t. CCCXVIII fig. 740 (1846). (Verbreitung der Rasse: Mittelmeergebiet; Orient.) [^ (Verbreitung der Art: Atlantisches Europa von SW.-England bis Portugal; Mittelmeergebiet östlich bis Pei'sien; unteres Donau- gebiet ; Süd- und Mittelmssland , östlich bis Sibirien ; Canarische Inseln; Süd-Africa [Unterart S. Thunhergii'^) Böckel. Linnaea XXXVI. 720 (1870). Isolepis Thunh. Schrad. Anal. Fl. Cap. 22 (1832)]). * b. PhyUöthrijon^) (Doli Fl. v. Baden 305 [1857]. Phijllo- scirpus [nicht Doli] Pax Nat. Pfl. f. II. 2. 112 [1887]. Richter PI. Eur. I. 141 [1890] als Sect. von Scirpus. Scirpus Palla Engl. Jahrb. X. 297 [1889]). Mehrere laubartige Spirrenhüllblätter vorhanden; das unterste nicht auffallend länger und nicht den Stengel fortsetzend, die Spirre daher deutlich endständig (s. jedoch 646 S. maritimus mehrere Formen). — Ausdauernde Arten, deren Stengel mehrere flache, gekielte Laubblätter trägt. Perigon borsten meist vorhanden, so lang als die Frucht oder länger. Staubblätter 3. Narben (meist) 3. — (Einjährige Art mit vom Grunde bis zur Spirrenhülle unbeblätterten Stengel, kopfiger Spirre, fehlenden Perigon borsten, 2 Narben s. Cijperus Michelianus.) 1. Bolhoschoenus^) (Aschers. Fl. Brand. I. 753 [1864]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 139). Spirre viel kürzer als ihre Hüllblätter. Aehrchen gross (etwa 1 — 2 cm lang). Deckblätter ausgerandet, in der Ausrandung begrannt. Nur unsere Art. 1) S. I. S. 214 Fussn. 1. -') S. I. S. 19G Fussn. :). •^) Von cpüÄÄov Blatt und &(}vov Binse. ■1) Von ßoÄßöc; Zwiebel, aueh für Knolle gebraucht und a^otfag Binse. 21* 824 Cypeiaceae. 646. (26.) S. maritimus. (Südfranz. : Triangle ; ital. : Erbanocca; rum. : Rogoz.) T\.. Pflanze ausl auf er treibend, die Ausläufer an der Spitze zu kugelförmigen Knollen verdickt. Stengel meist ziemlich stan' aufi-echt, öfter übergebogen, meist 3 — 9 dm, selten bis erheblich über 1 m hoch , scharf 3 kantig , oberwärts mehr oder weniger rauh. Blätter mit an den unteren brauner bis schwarzbrauner Scheide und schmallinealischer, meist nicht über 4 (bis 7) mm breiter, oberwärts am Rande scharf rauher Spreite. Spirre meist nicht über 6 cm lang mit meist nicht gestreckten mittleren und ziemlich (oft bis 5 cm) verlängerten seitlichen Spirrenästen , die je 2 — 5 kopfartig ge- drängte Aehrchen tragen. Aehrchen eiförmig bis länglich, bis 2 cm lang und kürzer, meist spitz. Deckblätter eiförmig, ziemlich einfarbig braun. Perigonborsten 1 — 6, selten fehlend, rückwärts rauh, über doppelt so lang als die Frucht. Frucht verkehrt-eiförmig, fast 3 mm lang, planconves, glänzend braun. An Gräben , an See- und Flussufern, an brakigen Stellen , in der Nähe der jNIeere und Salinen besonders verbreitet; nur in den Ebenen und Hauptthälern, wolü nicht viel über 600 m ansteigend; im ganzen Gebiet zerstreut auch auf den Nordseeinseini in Südbajern sehr selten, in Salzburg und Kärnten fehlend (F ritsch). Bl. Juni — August, einzeln bis Herbst. S. maritimus L. Spec. pl. ed. 1. 50 (1753). Koch Syn. ed. 2. 857. Nvman Consp. 763. Suppl. 318. Richter PI. Eur. I. 141. Palla Engl. Jahrb. X. 297 (1889), vgl. ZBG. Wien XXXVIII Sitzb. 49 (1889). Rchb. Ic. Yin t. CCLXXXVI fig. 681 t. CCCX, CCCXI fig. 726 — 8. S. cori/mbosus Forsk. Fl. Aeg. Ar. Descr. 14 (1775). S. cyperoides Lam. Fl. Franc. III. 653 (1778). S. gJaucus Lam. niustr. I. 142 (1791). S. afßnis Roth Nov. Sp. 31 (1821). Ziemlich formenreich. Bemerkenswerth sind A. Stets mehrere Aehrchen in der Spirre. I. Spirre mit verlängerten Aesten. a. Aehrchen nicht über 2 cm lang. 1, Sjjirrenäste meist bis nicht viel über doppelt so lang als die Aehrchen. a. typicus. Pflanze meist kräftig. Spirre ziemlich dicht. Aehrchen mittelgross. Narben 3. — Die bei weitem häufigste Form. — *S'. mari- timus A. I. a. 1. a. typicus A. u. G. Svd. II. 2. 324 (1903). h. digynus'). Vom Typus durch 2 Narben verschieden. — Zerstreut. Meist mit dem Typus, selten allein oder herrsehend, so in Sieben- bürgen. — S. maritimus var. digynus Godr. Fl. Lorr. III. 91 (1844). S. digynus Simonk. Enum. PI. Transs. 542 (1886) z. T. umfasst alle alle 2 narbigen Formen. Ueber das Variiren der Narbenzahl bei dieser Art (oft in einem Aehrchen) vgl. Peterm. Flora XXVII (1844) 342. 2. Spirrenäste dünn, mehrmals länger als die Aehrchen. laxiflorus. Spirre sehr locker, die Aeste weit abstehend. Aehr- chen meist klein, meist nicht über 1 cm lang. — Zerstreut. — S. mari- timus A. I. a. 2. laxiflorus A. u. G. Syn. II. 2. 324 (1903). — Scheint besonders im südlicheren Gebiete verbreitet. b. Aelirchen über 2 cm lang. 1) Von dt- zwei- und yv^'i'^ Weib, hier Narbe. Sciipus. 325 macrostachysi). — Seltener. — S. mo.ritimus y. macrostachys Vis. Fl. Dalm. I. 109 (1842). Koch Syn. ed. 2. >^58 (1844). S. macro- BtachyK Willd. Enum. Hort. Berol. I. 78 (1809). S. megaxlachys-i) Steud. Syn. glum. II. 87 (l85.j). — Umfasst mehrere Formen: 1. Aehrcheu länglich cylindrisch. a. specidstis (Pospichal Fl. Ö. Kiist. I. 192 [1897]. S. maritimva y. macrostachys Rchh.Ic. \IU. 43 t. CCCXI fig. 728. Deutschi. Fl. VIT. 41 [1846]). Narben .3. b. H eichenbachii-^) (A. u. G. Svn. IL 2. 735 [l'JOS]). S. (Schocnoplectux) macrostachyus Rchb. Ic. VIII. 42 t. CCLXXXVI fig. 681. Deutschi. Fl. VII. 40 (1846). Narben 2. Hüllblätter wenige, eins viel länger, aufrecht, der Blüthen- stand daher scheinbar seitenständig. So besonders im Mittelmeergebiet. 2. Aehrchen schlank cylindrisch. lanceolalibs (G. F. W. Meyer Chlor. Han. 603 [1836]. S. marit. d. leptostachys i) G. F. W. Mey. Fl. Han. exe. 61. ö [1849]). IL Alle Aehrchen dicht gedrängt , sitzend oder fast sitzend ; Spirre daher dicht köpf artig. compact US. Narben oft 2. — Nicht selten. — S. maritimus a. com- paclus G. F. W. Meyer Chlor. Han. 603 (1836). Koch Syn. ed. 2. 858 (1844). Rchb. Ic. VIII. t. CCCXI fig. 727. S. hiberosus Desf. Fi. Atl. I. 50 (1798) im engeren Sinne vgl. Koch a. a. O. S. compactus Hoflfm. Deutschi. Fl. IL 25 (1804). Krock. Fl. Siles. t. 15. S. maritimus b) congestus Doli Rhein. Fl. 166 (1843). S. marit. S. humilis Lange Bot. Tidsskr. III. 76 (1869). (Niedrig, einzeln, nicht horstweise vorkommend.) B. Aehrchen einzeln. // m ouostachy u s =>). Narben oft 2. Spiirenhüllblatt oft aufrecht den Stengel scheinbar fortsetzend. — Zerstreut ; uicht selten mit dem Typus, selten als selbständige Abart. — S. maritimus monostachyus G. F. W. Meyer Chlor. Han. 604 (183(">). S. mar. var. simplcx Tausch Herb, nach Pospichal a. a. O. S. mar. d. vionoslachys Sonder Fl. Hamb. 27 (1851). Aschers. Fl. Brand. I. 754. — Wegen des oft aufrechten Spirrenhüllblattes kann dief>e Form , wie A. I. b. \. b in der Abtheilung Schocnoplectus gesucht werden. (Fast über die ganze Erde verbreitet, im nördlichen Teile des arktischen Gebietes fehlend.) * 2. Taphrogtton^) {Taphrogeton Rchb. Fl. Germ. exe. 79 [185()|. Aschers. Fl. Brand. I. 754. Nemocharis'^) Beurl. Bot. Not. 1853. 52. Seidlia^) [Opiz Naturalientausch. 349 [1826] als Gattung. Phißlantheli^) Nyman Consp. 763 [1882]). Spirre sehr verzweigt. Aehrchen klein (meist nur 2 — 5 mm lang). Deckblätter stumpf, nicht ausgerandet. 1) Von ftayiQÖg gross und azdxi'S Aehre. ■"i) Von fteyag gross und aidxvg. 3) S. IL 1. S. 215 Fussn. 1.' •4) Von AcTiTÖg dünn und aidy^vg. y) Von fAÖvog einzeln und OTÜy^vg Aehre. tj I Von TÜ(fQog Giaben und yeiTcov Nachbar; wegen des Standortes. ") Von i'äfiog Wein, Moorwiesen, fast durch das ganze Gebiet ver- breitet und häufig, auch auf den Nordsee-Inseln ! ! im südlichen Gebiet besonders in Gebirgslagen, in den Alpen in Wallis bis 2550 m (Jaccard 361), in Tirol bis 2100 m (Sarnthein br.) aufsteigend. Bl. April, Mai, vereinzelt bis Herbst. E. polystachion a. L. Spec. pl. ed. 1. 52 (1753). Richter pl. Eur. I. 136. Rchb. le. VIII t. CCXCI fig. 689. 690. Linagrostis polystachya Scop. Fl. Carn. ed. 2. I. 48 (1772), Eriopli. angusti- folium Roth Fl. Germ. II. 63 (1793). Koch Svn. ed. 2. 860. Nyman Consp. 761. Suppl. 318. Von allen Eriopliorum- Xrten am meisten veränderlich, jedoch sind die Formen, wie schon Koch (a, a. O.) bemerkt durch viele Uebergänge verbunden: A. Stengel etwa 3 — 6 dm hoch. I. vulgare. Stengel mittelhoch. Blätter meist nicht über 3mm breit. — Die bei weitem häufigste Form. — E. angustifolium a. vnhjare Koch Syn. ed. "2. 860 (1844). — Hierzu gehören die Unterabarten: a. laxum. Aehrchen gestielt. — Häutig. — E. angustifolium ß. laxuvi Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 456 (1823). Koch Syn. ed. 2. 860. 2. 1 ongilan ä tum. Wolle bis 4 mal so lang als das Aehrchen. — Selten. — E. 2)olystachyon A. I. a. 2. longHanatum A. u. G. Syn II. 2. 333 (1903). E. angnMifoUum Sm. Engl. fl. I. 69 (1824). ' E. Vaillanlü Koch Taschenb. 532 (1844) nicht Poit. u. Turp. nach Koch Syn. ed. 2. 860 (1844). b. Vaill an t ii '5). Aehrchen sitzend oder fast sitzend. — Seltener. — E. polystachyum ß. Vaillantii Duby Bot. Gall. 487 (1828). E. Vaillantii Poit. u. Turp. Fl. Paris t. 52 (1808—13). DC. Fl. Fran<;. V. 487. E. inter- medium Bast, in Desv. Journ. bot. III. 19 (1814). E. angustifolium a. congeslum Mert. und Koch Deutschi. Fl. I. 456 (1823). 1) Nach dem Sammler F. M. S. V. Hoefft, Verfasser von Catalogue des plantes qui croissent dans le district de Dmitricti' sur la Svepa dans le gouverne- ment de Koursk. Moscou 1826. 2) S. S. 332 Fussn. 2. 3) S. I. S. 350 Fussn. 1. 334 Cyperaceae. n. m aj u s. Stengel sehr hoch. Blätter bis über 5 mm breit. Wolle öfter mehr- mals länger als das Aehrcheu. — Zerstreut. — E. polystachi/oii A. II. majus A. 11. G. Syn. 11. 2. 334 (1903). E. angustifolinm ß. majus Schultz Fl. Starg. Suppl. 5 (1819) vgl. Wallr. Ann. bot. 13 (1815). E. angustifolium ß. longi- folium Hoppe Dec. gram. 1. 9 (vor 1822). D. angustifolium y. elatius Koch in Mert. u. Koch Deutschi. Fl. I. 456 (1823). Syn. ed. 2. 860 (1844). B. Stengel meist nicht über 2 dm hoch. Aehrchen klein. I. alpin um. Blätter zur Fruchtzeit fast stets braun, vertrocknet, fast nur auf die dreikantige Spitze beschränkt. Aehrchen gestielt. — So auf höheren Gebirgen und in Heidemooren der Ebene. — E. polystachyon B. I. alpinum A. u. G. Syn. II. 2. 334 (1803). E. gracile Smith Engl. Fl. I. 69 (1824) nicht Koch. E. angustifolium y. alpinum Gaud. Fl. Helv. I. 131 (1828). E. angustifolium 6.^ minus Koch Syn. ed. 1. 746 (1837) ed. 2. 860 (1844). E. pscudo-triquetrum Schur Enum. 695 (1866). II. alpicolum. Blätter oft flach. Aehrchen sitzend oder fast sitzend. — Selten auf höhei'en Gebirgen. — E. polystachyon B. II. alpicolum A. u. G. Syn. II. 2. 334 (1903). E. alpicolum Schur Enum. pl. Transs. 695 (1866). (Fast ganz Europa ausser dem südlichen Mittermeergebiet, bis ins arktische Gebiet; Sibirien; Nord-America ; Transvaal.) * '■/ 654. (4.) E. gräcile. 9[. Pflanze feiner vmd zarter als die anderen Arten, lockerrasenförmig. Grundachse kriechende Aus- läufer treibend. Stengel Bseitig, sehr schlank, oft übergebogen, meist 1 — 5 dm hoch. Blätter mit an den unteren brauner bis dunkel- brauner, an den oberen oft rothbrauner Scheide und schmaler, borst- lich zusammengefalteter, an den stengelständigen 3kan- tiger, kaum rinniger, an den Kanten etwas rauher Spreite. Trag- blätter meist aufrecht, braun oder rothbraun. Aehrchen stiele fein rückwärts rauh. Aehrchen meist nur 3 — 4, länglich, zur Blüthezeit meist nicht 1 cm lang, spitz. Deckblätter eiförmig spitzlich, am Grunde mehrnervig; meist gelb oder gelbbraun, oberwärts schwärz- lich. Früchte länghch-keilförmig, kaum 3 nun lang, stumpf 3 kantig, nicht stachelspitzig, rothbraun. In nassen Heidemooren, zerstreut bis selten ; am meisten verbreitet in der nördlichen Ebene (nach Westen seltener, auf den Nordsee-Inseln und in der Belgischen Ebene fehlend) und in den Mooren des Jm-a, Oberschwabens und Oberbayerns ; im südlichen Gebiet mehr in Gebirgs- lagen, im eigentlichen Mittelmeergebiet und in der Ebene Ungarns (in diesem Kronlande nur in den Com. Trencin und Arva) fehlend, doch noch in Siebenbürgen und Bosnien; in den Alpen bis 1735 m (Sendtner 886) aufsteigend. ^ Bl. Mai, Juni. E. gracile Koch in Roth Catal. II. 259 (1800). Syn. ed. 2. 860. Nyman Consp. 762. Suppl. 318. Richter PI. Eur. I. 136. Rchb. Ic. VIII t. CCXC fig. 687, 688. Linagrostis paniculata a. Lam. Fl. Franc. III. 555 (1778). E. triquetrmn Hoppe Taschenb. 1800. 106. (Dänemark ; Skandinavien ; England ; Nord- vuid Mittel-Frankreich ; Ober-Italien; Bulgarien; Nord- und Mittel-Russland.) ^ II IL Scirp-EriophoTKni (Palla BZ. LIV. 1. 154 [1896]). Oberste Blattscheide dem Stengel eng anliegend. Ausser den Gipfelährchen Eriophoriim. Fiiubristylis. iioö und den Aehrchen 2. Ordnung noch meist solche 3. < )rdnung vorhanden. Die zwei untersten Deckblätter ±_ transversal, etwas grösser als die übrigen. Perigonborsten an der Spitze mit dick- wandigen Papillen (Palla). ^^ 655. (5.) E. latifoliuiii. '.^L Pflanze ziemlich dicht- rasenförmig. Stengel 3seitig, meist 3 — 6dm hoch. Blätter mit an den unteren schwarzbrauiicr, zuletzt netzfaseriger Scheide und flacher, auch an den Stengel ständigen schmal-lanzettlicher bis etwa 7 mm breiter, zugespitzter, flacher, an der Spitze 3 kantiger, an den Rändern etwas rauher Spreite, die obersten am Grunde der Spreite meist schwarzbraun. Tragblätter meist aufrecht oder die oberen abstehend, am Grunde schwarz. Aehrchen meist 5 — 12, meist gestielt, länglich, zur Blütezeit meist nicht über 1 cm lang, stumpf oder spitz. Aehrchenstiele fein rückwärts rauh. Deckblätter länglich- eiförmig, spitzlich, 1 nervig, meist graubraun mit schwarzem Mittel- streifen. Früchte länglich-verkehrt-eiförmig, meist etwas über 3 mm lang, stumpf 3 kantig, kaum stachelspitzig, rothbraun. Auf feuchten Wiesen , in Torfmooren , auch an feuchten Felsen (Kessel des Gesenkes!!) zerstreut bis häufig durch den grössten Theil des Gebiets, im Norden desselben meist seltener als E. polystachyon, auf den Nordsee-Inseln und in Dalmatien fehlend, in den Alpen in Wallis bis 2000 m (Jaccard 361), in Tirol bis 21U0m (Sarnthein br.) aufsteigend. Bl. Mai, Juni. E. latifolimn Hoppe Taschenb. 108 (1800). Koch Syn. ed. 2. 860. Nymai'i Consp. 761. Suppl. 318. Richter PL Eur. I. 136. Rchb. Ic. VIII t. CCXCTI fig. 691, 692. E. pol ystachion ß. L. Fl. Suec. ed. 2. 17 (1755). Linagrostis panicuJata a. I^am. Fl. Franc. III. 555 (1778). Erioph. rxlgare Pers. Syn. I, 70 (1805). Carex alopecurKs'^) Lap. Hist. abr. Suppl. 141 (1818). E. polystachion Sm. Engl. Fl. 67 (1824) z. T. E. piilescens Sm. a. a. O. 68 (1824). (Fast ganz Europa ausser dem arktischen Russland und dem süd- lichen Miltelmeergebiete, doch noch in Thessalien; Klein-Asien; Kau- kasusländer; Sibirien; Nord- America.) * 134 FIMBRISTYLIS^). (Vahl Enum. IL 285 [1806]. Pax Nat. Pfl.f. II. 2. 173. Palla ABZ. VI |1900]. 201.) (Fransenbinse; it.: Giunchetto). S. S. 287. Meist niedrige, einjährige oder (bei uns nicht) aus- dauernde Kräuter von der Tracht mancher Scirpus- Xv^w, oft mehr oder woniger behaart. Spirre (bei uns) mit mehreren bis vielen Aehr- chen, die an den Enden der Auszweigungen doldig oder fast doldig 1) Von &Äd)7tri^ Fuchs und OVQÖ, Schwanz, 2) Von fiiubria Franse und Stylus Griffel. 336 Cyperaceae. gestellt sind. Aehrchen vielblüthig. Untere Deckblätter grösser. Blüthen zweigescblechtlich oder die oberen durch Fehlschlagen der Fruchtknoten männlich. Perigonborsten fehlend, seltener bis 6 vorhanden. Staub- blätter 1 — 3. Narben (bei uns) 2, auf zusammengedrücktem Griffel. Das technische Merkmal, der den Gipfel des Fruchtknotens mit seinem ver- dickten Grundtheile kappenförmig bedeckende Grififel , durch das diese Gattung von Scirpus getrennt wird, erscheint zwar geringfügig, zumal die ähnliehe Bildung bei den ursprünglichen Heleocharis- Arten offenbar wenig taxonomischen Werth be- sitzt. Indess bildet die von Rikli (Pringsh. Jahrb. XXV. 565 [1895]) und Palla (DBM. VI [1900] 201) zu den Chlorocyperaceae gestellte Fimbristylis eine auch durch die geographis(!he Verbreitung gestützte natürliche Gruppe , sodass wir nach reiflicher Erwägung von ihrer Wiedervereinigung mit Scirpus Abstand nehmen, zu- mal es unnatürlich gewesen wäre, die einährigen Fimbristylis-Arten zu Heleocharis zu stellen. Etwa 200 Arten, vorzugsweise in den Tropen ; nur wenige Arten in den ge- mässigten Zonen. In Europa ausser unseren Arten nur noch die 3 narbige F, Cioniana^) (Savi Mem. vald. III. 98 [1843]) in Toscana, nach Böckeier (Linnaea XXXVII. 28 [1871]) Abart der Tropisch- Africauischen und Americanischen F. hispidtila (Kth. Enum. II. 227 [1887]. Scirpus hispidulus Yahl Enum. II. 276 [1806]); auch nach Clarke im tropischen Africa vorkommend, daher vielleicht ursprünglich ein- geschleppt. A. Dichelosttjlis^) (Benth. in Benth. u. Hook. Gen. pl. III. 1049 [1883]). Griffel am Grunde kahl. Deckblätter mit ganz kurzer oder doch an den untersten höchstens die Hälfte der Länge der Deckblätter erreichender Stachelspitze. Gesammtart F. dichötoma (656, 657). I. Aehrchen nicht über 5 mm lang. 656. (1.) F. dicliötoiiia. O. Pflanze büschelig verzweigt, meist zahlreiche aufrechte oder aufstrebende, meist 0,5 — 1,5 dm hohe stumpf 3 kantige Stengel treibend. Blätter mit an den unteren brauner bis röthlich- brauner, behaarter Scheide und schmaler flacher oder borstlich zusammen- gefalteter, meist etwa die Länge des Stengels erreichender, spärlich be- haarter bis kahler Spreite. Spirre mit einem sitzenden Aehr- chen, an dessen Grunde meist 5 — 8 Aeste entspringen, deren schwächere nur 1 gestieltes Aehrchen tragen, deren kräftigere wieder doldig verzweigt sind, und 1 sitzendes und 1 bis mehrere gestielte Aehrchen tragen. Spirre daher mit zahlreichen Aehr- chen. Spirrenhüllblätter meist 5, laubartig, das unterste verlängert, meist länger als die Spirre. Aehrchen länglich-eiförmig bis lanzettlich spitz, 18 — 21blüthig. Deckblätter breit- bis fast rundlich-eiförmig, stachelspitzig, braun, oft etwas glänzend, mit hellerem Mittelstreifen. Früchte verkehrt-eiförmig, nicht 1 mm lang, 5 — 7 streifig, querrunzlig, gelblich-weiss. 1) Nach Luigi Cioni, Arzt in Florenz, der 1840 mit P. Savi (s. II. 1. S. 275 Fussn. 1) auf der Insel Gorgona botanisirte (Saccardo I. 51). 2) Von öCyjjXog mit gespaltenen Klauen, zweigetheilt, und avvÄog Griflfel. Fiiiilirisiylis. Srii Feuchte, besonders sandige und sumpfige Orte im Mittelmeergebiet. Riviera: Nizza: An den Grenouilleres am Var! fArdoino 397) sowie Ventimiglia (Bickiiell! Flora Bordighera 8. Remo 382), Albenga (Bicknell! 332). Am Gardasee (Pollini, Bubani Dodec. 31), z. B. Lazise, Cola (Rigol) und sonst, in der Prov. Verona (nicht in Süd-Tirol [Sarnthein br/i), Bassano (Montini nach Bolzoii Atti ist. Ven. 7. Her. IX. WH [18]), Friaul (Vis. und Sacc. a. a. O. 3. Ser. XIV. 304 [4UJ), Monfalcone(Marches. Fl. Trieste 584, Pospich al I. 197), Dal- matien: Castelnuovo: zw. Meljine u. Kombur (Weiss! ZBG. Wien XVI. .'>79), Montenegro: Vir im District Crmnica: Skutarisee bei Dodos (Pancic 93); Rjeka (Kneucker u. Gross ABZ. VIII. 153). Bl. Ende Juli bis October. F. dichotoma Vahl Eiuun. II. 2S7 (180« ). Koch Syn. ed. 2. 859. Nyman Consp. 762. Rchb. Ic. VIII t. CCCXV fig. 733. Scirpns (Uchotomiis L. Spec. pl. ed. 1. 50 (1753). Scirp. hinmheUatiis Forsk. Fl. Aeg. I. 15 (1775). Scirp. niloticns Gmel. Syst. veg. I. 126 (1791). Sciip.annnii.s Desf. Fl. Atl. I. 51 (1798), nicht All. IsoJepis pnhi- cfera Schrad. PI. rar. hört. Goett. 1 (1809). Fimhrüti/Jis anmia Presl Gyp. et gnim. Sic. 11 (1820) nicht Rom. u. Schult. F. pnhuif^ra Beruh, in Link Hort. Berol. I. 289 (1827). F. hisiimhellatus Bub. Dodec. 30 (1850). (Iberische Halbinsel ; Italien einschliesslich der Inseln ; Balkan- halbinsel; Africa; westliches Süd- und Ost-Asien; Australien.) \^\ II. Aehrchen 7 — 15 nun lang. Pflanze mittelgross. II 657. (2). F. iluuua. Q. Pflanze meist kräftiger als vorige Stengel meist weniger zahlreich, meist 1 — 2 dm hoch, meist starr auf- recht, stumpf oder etwas scharf 3 kantig. Blätter mit an den unteren meist dunkelbrauner Scheide und meist die Länge des Stengels lange nicht erreichender, etwas starrer oder schlaffer, meist nur am Grunde etwas behaarter Spreite. S p i r r e mit einem s i t z e n d e n A e h r c h e n , an dessen Grunde 3 — 6 Aeste entspringen, die alle nur am Aehrchen tragen oder deren 1 oder 2 stärkste wieder ver- zweigt sind, indem am Grunde des betreffenden A ehr- chens noch 1 oder höchstens 2 gestielte Aehrchen stehen, Spirre daher höchstens 10 Aehrchen tragend. Von den SpirreidaüUblättern oft nur das unterste oder die 2 untersten hiubartig, das unterste kürzer oder erheblich länger als die Spirre. Aehrchen 12 — 15blüthig, 7 (bis 8) mm lang, eiförmig bis länglich -eiförmig. Deckblätter breit - eiförmig , staehelspitzig, dunkelbraun mit hellerem Mittelstreifen und oft hellerem Hautrande. Frucht etwa 1 mm lang, 7 — 9 streifig, sonst der der vorigen Art sehr ähnlich. An feuchten Orten, Ufern, selbst an nassen Felsen, im südlichen Gebiet: Riviera: Xizza an den Grenouilleres unweit der Var-Mündung (Godron und Grenier, Bubani), Piemont! Tessin: Locarno (hier auch an Felsen alle Fraccie); Cugnasco! Meran mehrfach (Hausmann Asclierson u. Gra ebner, Synopsis II. 2. 22 33S Cyperaeeae. 1497). Verona! (Treviso!). Um Görz melirfach; Curmons; Moufal- coiie! (Pospichal I. 197. Marchesetti Fl. di Trieste 584). Die Angabe in der Wochein in Krain (Fleischmann 19) so unglaub- würdig wie viele dieses Autors, die bei St. Gilgen am AVolfgang-See (S auter ÖBW. VI. 108) kann wohl nm- auf zufäUiger Einschleppung beruhen; die Pflanze wurde später vergeblich gesucht (Fritsch br.). Bl. August — October. F. cum na Roem. u. Schult. Svst. II. 95 (1817). Koch Syn. ed. 2. 859. PL Eur. I. 144. Rchb. Ic. VIII t. CCCXV fig. 834. Scirpus annuits All. Fl. Pedem. IL 277 (1785). Scirpus diphylJus'^) Petz. Obs. VI. 15 (1791). Fimhristylis diphylla und F. laxa Vahl Enum. IL 289, 292 (1806). Nyman Consp. 762. Suppl. 318. F. Scherardi^) Bub. Dodec. 29 (1850). F. pohjmorpha'^) Böckeier Linnaea XXXVIL 15 (1871). Durch die grossen , 'wenig zahlreichen Aehrchen von voriger Art leicht zu unterscheiden. (Ober- und Mittel-Italien ; X.O.Kleiuasien ; Kaukasusländer ; sonst in den Tropen und subtropischen Gebieten der ganzen Erde verbreitet. t F. adventitia. O. Pflanze meist noch kräftiger, bis über 2 dm hoch. Stengel meist ziemlich starr aufrecht. Blätter oft breiter, bis fast 2 mm breit, ziemlich kurz, mit ziemlich dicht behaarter Scheide und Spreite. Spirre (der von F. (lichotoma ähnlich) mit einem sitzenden Aehrchen, an dessen Grunde meist 8 bis über 10 (selten nur -i bis 7) Aeste entspringen, deren schwächere nur 1 gestieltes Aehrchen tragen, deren (bis 5) kräftigere wieder doldig verzweigt sind, und ausser einem sitzenden Aehrchen meist 2 — 4 ge- stielte Aehrchen tragen, die ganze Spirre daher mit zahlreichen Aehr- chen. SpirrenhüUblätter ziemlich zahlreich aber meist keines oder doch nur das unterste die Spirre überragend. Aehrchen meist 1 — 1,5 cm lang, lanzettlich bis kurz cylindrisch, zugespitzt. Deckblätter braun mit griinem , zuletzt dunkel- braunem Mittelstreifen, stachelspitzig. Früchte klein, verkehrt- eiförmig, etwas längs- furchig, grau. An feuchten Orten, an Ufern, bisher nur ausserhalb der Südgrenze bei Ver- celli in Piemont am Ufer der Sesia (Cesati!) gefunden; wohl zweifellos einge- schleppt; die eigentliche Heimat ebensowenig bekannt wie die von Isoctcs Malin- vernianum (s. I. S. 171). F. adventitia Ces. Linnaea XXXII. 261 (1863). Nyman Consp. 763. F. dicho- toma b) adventitia Richter PI. Eur. I. 143 (1890). Die Pflanze kann entschieden nicht mit einer unserer Arten vereinigt werden ; sie steht wohl von unseren Arten der F. annua am nächsten , ist aber durch die 1) öiq>vÄA,vg zweiblättrig. 2) Nach William Sherard ne Sherwood, * 1659 Bushby (Leicester) t 12. Aug. 1728 London, 1703 — 15 Englischem Consul in Smyrna. Sh., ein Schüler Tourneforts, gab 1698 Hermann's Paradisus batavus heraus und botanisirte eifrig in Europa und dem Orient ; seine Sammlungen hinterliess er der Universität Oxford, an der er den noch heut bestehenden Lehrstuhl für Botanik gründete. Sein Bruder James, * 166U Bushby f 12. Febr. 1737 Eltham (Keut), Apotheker, legte im Eltham einen reichen Garten an, welchen Dillen ins (der von seinem Bruder nach Oxford berufen war) beschrieb (Hortus Elthamiensis Londini 1732) (B ritten u. Boulger Journ. of bot. XXVIII. 307). Nach William S. benannte Dil leniu s (Nova pl. Hass. gen. 96 t. 3 [1719]) die bekannte Rubiaceen-Gattung. 3) 7ioÄvj,iOQcpvg vielgestaltig. Fiinbiihtyli.«. Eliyuchosporoideac. 339 an /•'. dichotoma eriiiiiernde Spine sehr ausgezeichnef, ebenso durch die Gestalt der Aehrchen, \n der sie von allen unseren Arten abweicht, ihre nächsten Verwandten sind wohl zweifellos ausserhalb des Gebietes zu suchen. B. Pogonostjjli.s-^) (Bertol. Fl. It. I. 313 [1833J als (iatt). Griffel B am Grunde mit über dem Fruchtknoten zurückgeschlagenen Haaren besetzt. Deckblätter begrannt, die Granne wenigstens halb so lang, an den unteren so lang oder länger als die Deckblätter. In Europa nur unsere Art. F. S(jiiavrosa. Q. Ptiauze am Grunde biischelig verzweigt, meist sehr zahl- reiche, aufrechte oder schräg aufrechte Stengel treibend. Stengel meist 0,5 — 1 dm hoch, stumpf dreikantig. Dlätter mit an den unteren brauner bis graubrauner, ziem- lich dicht behaarter Seheide und schmaler, borstlieher, meist nicht die Länge des Stengels erreichender, dicht behaarter Spreite. Spirre mit einem sitzenden Aehrchen, an dessen Grunde bis über 10 Aeste entspringen, deren schwächere nur ein gestieltes Aehrchen tragen und deren (meist 2 bis 3) kräftige ein sitzendes und (1 bis) meist 3 (bis 4) doldig um dasselbe gestellte, gestielte Aehrchen besitzen. SpirrenhüUblätter laubig, das oder die untersten so lang bis viel länger als die Spirre. Aehrchen 18 — 2lblüthig, meist 5mm lang, lanzettlich bis kurz cylindrisch. Deckblätter eiförmig bis ciförmig-lanzettlich zugespitzt, mit fast grannenartiger Stachel spitze, hell- braun mit grünem Mittelstreifen. Früchte breit verkehrt-eiförmig, flach, kaum '/i mm lang, hellgelb, nicht gestreift, glänzend. An sumpfigen Orten im Mittelmeergebiet. Innerhalb des Gebiets noch nicht beobachtet, könnte aber wohl vorkommen, da sie unfern der Südgrenze bei Vercelli (Cesati!) gefunden wurde. Cl. Juli — October. F. squarrosa Vahl Enum. II. 286 (1806). Nyman Consp. 762. Richter PI. Eur. T. 144. Rchb. Ic. VIII t. CCCXV flg. 735. Scirp^is graciUs Savi Bot. Etr. II. 25 (1815). Isolepis hirta Humb, Bonpl. u. Kunth Nov. gen. I. 224 (1815). FimbriMylis hirta Rom. u. Schult. Syst. II. 99 (1817). PogonoKtyUs squarrosus Bert. Fl. It. I. 313 (1833). Fimbristylis coinata Nees in Wight Bot. 102 il»34). Fimb. Michelii-^) Bub. Dodec. 34 (1850) nicht Rchb. (Italien; ausserhalb Europas in der ganzen nördlichen subtropischen Zone: in America auch auf der südlichen Halbkugel.) 3. Unterfamilie. RHYNCHOSPOROIDEAE. (A. u. G. Syn. II. 2. 2, 339 |1908]. Caricoideae Rhynchosporeae und Galmieae Fax Nat. Ffl. IL 2. 105 [1887].) S. S. 2. Ausdauernde Arten mit wenigblüthigen Scheinährchen. Die Primanachse der bis auf Fax für ein Aehrchen gehaltenen, daher passend als Scheinährchen zu bezeichnenden Fächel wird durch eine (Tipfel(Friinan-)blüthe abgeschlossen; sie trägt mehrere gleichartig aus- gebildete Hocliblätter, von denen die unteren keine Achselsprosse besitzen, während das der Frimanblüthe nächst vorausgehende eine sie übergipfelnde Secundanblüthe in seiner Achsel trägt, aus deren der Frimanblüthe zugekehrtem, aber nicht 2 kieligem Vorblatt mitunter eine ebenfalls mit 1) Von 7iüy(üv Bart und aicÄog Gritiel. •4 S. II. 1. S. 150 Fussu. 1. 22* S40 Cyperaceae. . einem Vorblatt versehene Tertianblüthe hervorgeht. Selten ireht die Verzweigung der Fächel noch etwas \yeiter. Genaueres über den Aufbau der Seheinährcben siehe bei Pax (Englers Jabrb. Vn. 290 [1886]) und besonders Öelakovsky (DBG. Y [1SS7] 14S). Die Ein- theilung dieser Unterfamilie in Bhynchosporeae und Cladieac bei Kees (Linnaea IX. 294, 297 [1834]) passt besser auf die drei einbeimischen Gattungen als die nahezu entsprechende von Pax (Engl. Jabrb. VII. 307 [1886]) in Ehynchosporeac und Gahnieae, da Cladium, das von P. unter die Rhynchosporeae gestellt wird, nahezu alle Merkmale der Gahnieae besitzt; bat doch sogar F. v. Müller (Key to tbe System of Yictorian plants I. 104 [1887 8]) Cladium mit Galinia vereinigt. Uebersicht der Tribus. A. Blüthen alle zweigeschlechtlich oder (bei exotischen Arten) die der letzten Auszweigungen männlich, Perigon meist (bei uns stets, wenn auch bei Sclioenus nigricans aus sehr unscheinbaren) aus Borsten be- stehend. — Unsere Arten inittelgross, die Scheinährchen zu einer oder wenigen kopfähnlichen Spinaen vereinigt. Rhynchosporeae. B. Gipfelblüthe des 2 blüthigen Scheinährchens männlich, Secundan- blüthe zweigeschlechtlich. Per igonb ersten meit (b^i luis stets) fehlend. — Unsere Art hochwüchsig; die köpf ähnlichen Spirren sehr zahlreich in lockerer Rispe. Cladieae. 1. Tribus. RHYNCHOSPOREAE. (:N'ees a. a. O. 294 [1834]. Pax X. Pfl.fam. IL 2. lOö. 113 [1887J). S. oben. Uebersicht der Gattungen. A. Hochblätter des Primausprosses des Fruchtährchens undeutlich 2- zeilig, die 3 — 6 untersten kleiner, ohne Blüthen in ihren Achseln. Perigonborsten 1 — 6. Griffel am Grande verdickt, ganz oder bis auf die verdickte Stelle abfallend. Narben 3. Schoeuus. B. Hochblätter des Primausprosses spiralig gestellt, die 3 — 4 untersten kleuier, ohne Blüthen in ihren Achseln. Perigonborsten 9 — 13. Unterer Theil des Griffels auf der zusammengedrückten Frucht stehenbleibend. Xarben 2. Khyiichospora. 135. SCHOENUSM. (L. Gen. pl. [ed. 1 CoroU. 2] ed. 5. 26 [1754] z. T. Nat. Pfl. IL 2. 115. Cliaetöspora-^)'R.Ev. Prodr. Fl. X.Holl. 232 [1810]. StrehUdia^) Lk. Hort. BeroL L 276 [1827]). (KojDfsimse; nieder], u. vlaem.: Knopbies; dän.: Skjaene; franz.: Choin; poln. : Marzyca; böhm.: Säsina: russ. : BepeBO^HiiK'b ; ung. : Csate.) 1) ayoJvog Binse, bei Homeros etc. 2) Von %aizt] neuerdings stets für Borste gebiaucht und a.iOQd Saat. 3) Von GTQeßÄö; gewunden, wegen der zickzackförmig gebogenen Scheinachse der Fächel. , Sehoeniis. iv-ll 8. 340. Mittelgrofjse , starre, blauorüne Kräuter mit dichtrasen- fcirmiger, verzweigter Grundachse. Blüthenstengel stielruiid, gestreift, nur am Grunde einige pfriemförmige , oberseits seicht rinnige Laub- blätter tragend. Scheinährchen 7a\ einem endständigen K<)])f gedrängt. Das Tragblatt, des untersten Scheinährchens den Kopf am Grunde um- gebend, mit. laubartiger Spitze. Scheinährchen 2 — 3 blüthig. Deck- blätter gekielt. Die anselmlich verlängerte Secundan- und Tertianachse bildet mit der Primanachse ein im Zickzack gebogenes Sympodium, an dessen Gliedern die Tragblätter mit ihrer Mediane bis nahe unter die Blüthen „hinaufrücken", während die Flanken herablaufen und sich nahe am Grunde der Tochterachse auf der^ der Mutterachse zugewandten Seite vereinigen (vgl. Abbildung bei Celakovsky DBG. V. 151). Hierdurch entsteht bei der beträchtlichen Uebergipfelung der Anschein eines Aehrchens mit mouopodialer Achse. Perigon borsten gezähndt. Staubblätter (bei uns) 3. Frucht 3 kantig. Etwa 60 Alten, d\o. meisten in Australien und Neuseeland, wenige im wärracreu Siitlafrica, Südamerica und im Malayischeii Archipel heimisch, in Europa nur unsere Arten. 658. (1.) S. Jii|ä;rieiins. '^I. Stengel meist 1 — 4,5dm lioch, meist etwa doppelt so lang als die Laubblätter. Blätter mit an den unteren schwarzl)rauner, oberwärts meist gelbbrauner, glänzen- der Sclieide und an der zur Blüthezeit meist mehr oder weniger ab- gestorbenen Spitze dunkel bis schwarz gefärbter Spreite. Scheinährchen meist 5 — 10. Tragblatt des untersten aufrecht abstehend, länger (oft vielmal länger) als der Kopf, schwarzbraun, meist noch das des zweiten mit laubartiger Spitze. Scheinährchen meist lanzettlich, s])itz. Hochblätter (Mförmig lanzettlich, am Kiele rauh, schwarzbraun am Rande und die unteren oft auch oberwärts heller. Perigonborsten 3 — 5, kürzer als die Frucht. Früchte eiförmig bis länglich, etwa 1,5 mm lang, j)orzellan weiss. Auf Moorwiesen, in Wiesenmooren, dieselben meist streckenweise überziehend , an sandigen und felsigen Küsten (doch nicht in Schleswig- Holstein und den (^stseegestaden). In der nördlichen Ebene nur in Belgien! den Niederlanden! auf den Ostfriesischen Inseln! (Holstein zweifelhaft), in Brandenburg! Mecklenburg! und Vorpommern; im mittleren (iebiete sehr zerstreut!! fehlt in der Provinz Hessen-Nassau, im Kgr. Sachsen, Schlesien, Polen, für Galizien zweifelhaft; im Alpengebiet be- sonders in den Thälern verbreitet!! doch in Wallis bis 2000 m (Jaccard 358), in Tirol bis 1500 m (Samt he in br.) ansteigend; fehlt in Steier- mark; Ungarn besonders in der Ebene vielfach: Siebenbürgen und Kroatien; in der Nähe des Mittelmeeres! und der Adria ! ! sehr ver- breitet. Bl. Juni, Juli, vereinzelt bis zum Herbst. S. nifjricans L. Spec. pl. ed. 1. 43 (1752). Koch Syn. ed. 2- 850. Nynian Consp. 760. Sup])l. 317. Richter PI. Eur. I. 144. Rchb- Ic. Vlli t. CCLXXXVI fig. 579. Chaetospora niqricaus Kth. Enum. IL 323 (1837). 342 Cyperaceae. Die Blätter haben grosse Aebnlichkeit mit denen von Erlophorum vaginatum, aber die Pflanze ist auch nieht blühend durch die blanken, schwarzbraunen, unteren Scheiden zu unterscheiden. (Britische Inseln; Dänemark: Südost-Xorwegen ; Oeland und Got- land; Mittel-Russland; Mittelmeergebiet inel. Portugal; Nord- und Süd- Africa; America.) ^ 658. X 6ö9. S. nigricans X Jerruginens s. unten. 659. (2.) S. i'errug:iiieus. %. Stengel meist 1 — 3 dm hoch, seltener höher, mehrmals lä n ger als die Laubblätter. Blätter mit an den unteren dunkelrothbrauner Scheide und mit an der Spitze zur Blüthezeit meist nicht oder wenig abgestorbener, sehr dünner Spreite. Schein ährchen mei st 2. Tragblatt des untersten aufrecht, nicht oder nicht viel länger als die Schein ährchen, dunkelrothbraun mit grünem Mittelstreifen und weissem Hautrande. Scheinährchen lanzett- lich, meist ziemlich schmal, spitz. Deckblätter auch am Kiele glatt. Perigonborsten meist 6, länger als die Frucht. Früchte etwas verkehrt-eiförmig, an der Spitze einen kleinen Griffelrest tragend. Sonst wie vorige. An ähnlichen Orten wie vorige und ebenso gesellig, öfter mit der- selben und mit Prinmla farinosa, aber nicht am Seestrande. In der nördlichen Ebene nur in Brandenbuig: Eberswalde!! Brüssowü östl. Mecklenburg! Pommern!! (auch im Kr. Putzig die Grenze Westpreussens überschreitend!!) Posen! und Polen ; sehr zerstreut im mittleren Gebiete: Erfurt; Delitzsch: Benndorfer Mühle! Böhmen mehrfach. Galizien! Im Alpengebiet, nördlich bis Oberbaden, Oberschwaben! und Oberbayern!! südwestlich bis Dauphine (Gap) , w. v. verbreitet, aber mehr in höheren Lagen!! in Walhs bis 1430 m (Jaccard 358), in Tirol bis 1500 m (Sarnthein br.) ; fehlt in der Nähe des Mittelmeeres und der Adria, auch in Görz, in ganz Kroatien und Siebenbürgen; findet sich in Ungarn nur am Neusiedler See (Neilreich Ung. Nachtr. 16). Bl. Mai — Juli (im südlichen Gebiete bereits im April), vereinzelt bis zum Herbst. S. ferrugineus L. Spec. pl. ed. 1. 43 (1753). Koch Syn. ed. 2. 2. 851. Nyman Consp. 761. Suppl. 317. Richter PI. Eur. I. 144. StrelAiäia^) ferruginea Link Hort. Berol. I. 276 (1827). Chaeto- spora ferri(qinea Rchb. Fl. Germ. exe. 74 (1830). Rchb. Ic. VIH t. CCLXXXV fig. 676. (Schottland ; südliche Skandinavische Halbinsel ; Dänemark ; Frank- reich; Russland; nördliche Balkanhalbinsel.) ;;< 658. X 659. S. nigricans X ferrugineus s. unten. Bastard. 658. X 659. (3.) S. iiigrieans X femig-iiieus. o; . In der Tracht meist mehr dem S. ferrugineus ähnlich, von ihm aber sofort durch 1) S. S. 340 Fussn. 3. Schoeaus. Rliynchospoia. ii43 Folirendes kenntlich: Stengel kaum 3 mal so lang als die Blätter. Blätter mit an den unteren schwarzbrauner, oft auch dunkel- rothbrauner, oberwärts meist deutlich gelbbrauner Scheide. Schein - ährchen meist 3 — 4 zu einem schlanken bis eiförmigen Kopf ver- einigt, meist aneinander anliegend. Tragblatt des untersten Schein ährchens aufrecht, die S c h e i u ä h r c h e n deutlich, aber höchstens um das Doppelte überragend, Perigonborsten von wechselnder Zahl und Länge. Mit den Erzeugern bisher in ^Mecklenburg : Tollensewiesen bei Neubrandenburg (S teuslo f f !). Böhmen: Lis.sa (Hora! nach Cela- kovsky a. a. O. S. 4), Württemberg: Oberschwaben: O.-A. AVald- see: Aulendorfer See (Kirchner u. Eich 1er 60), O.-A. Saulgau: Boos (Bertsch nach Koppel br.), Oberbayern: Lechfeld (E n g 1 e r I ). Nieder-Oesterreich : Wien: Moosbrunn, Ebreichsdorf , Laa (Beck Fl. NÖ. 128). Die Angabe aus der Schweiz: Zürich: Oerlikon (Brügger a. a. O.) bedarf sehr der Bestätigung. Bl. etwa 1 — 2 Wochen später als S. ferni()ineii.s (Steusloff br.). S. nigricans X ferrugineus Steusloff in A. u. G. Syn. II. 2. 342 (1903). S. femigineHS X nigricans {S. Scheuchzeri)^) Brügger Jahresb. Naturf. G. Graubündten XXIII— XXIV. 119 (1880)'?? Nyman Consp. Suppl. 317. Richter PI. Eur. I. 144 (1890). S. ferrugineus X nigricans (S. intermedius) Celak. Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1885. 4. 1886. 47. Nyman a. a. 0. 317. Chaetospora intermedia Beck h. nach Fl. v. NÖ. 128 (1890). Dieser Bastard wurde vermuthlich schon vor 1819 von Laudrath C. v. Gertz en bei Brunn unweit Friedland in Mecklenburg beobachtet, da Schultz in dem in diesem Jahre erschienenen Supplenjentum I zu seinem Prodromus Florae Stargar- diensis S. 4 sagt, dass er von diesem gesammelte Uebergangsformen zwischen beiden Arten erhalten habe (Koppel br.). Der verstorbene Steusloff betrachtete (br.) die unter S. ferrugineus wachsende Pflanze früher als Form dieser Art. Da von den B rügge r 'schon Bastarden nur höchstens ein geringer Bruch- theil wirklich festgestellt, Exemplare aber meist nicht vorhanden sind, müssen seine Namen, soweit sie nicht bereits durch Verwendung seitens anderer Forscher Priorität erlangt haben, als zweifelhaft betraclitet werden. Vgl. oben S. '2G3. (Insel Gotland [Köp2)el br.].) j_*] 136. RH Y NC HOS PO RA-'). (Vahl Enum. IL 236 [1806J. Nat. Pfl. II. 2. 116.) (Schnabelsimse; niederl. u. vlaem. : Grasbies; dän.: Naebfror; ital. : Giunco tenero; poln. : Przygielka; böhm. : Hrotnosemenka ; russ. : OiepcTB.) S. S. 340. Kleinere ausdauernde Pflanzen von der Tracht der J/fncns- Arten. Stengel fadenförmig, 3seitig, beblättert. Blätter schmal- linealisch, rinnig, am Bande raidi. Scheinährchen zu einem endständigen 3) S. I S. 374 Fussu. 1. 2) Von Qvyxog Schnabel und airoQÜ Samen, eigentlich Saat. Vahl schrieb unrichtig Bifnchoitpora , welche Form bedauerlicher Weise neuerlich von Clarke wieder aufgenommen wird. 344 Cyperaceae. lind 1 oder 2 seitenständioen, in der Achsel der obersten Blätter auf langem Stiele stehenden, mehr oder weniger kopfartig gedrängten Spirren verlnmden. Scheinährchen wenigblüthig. Oberste Blüthe (bei fremden Ai'ten) männlich. Hochblätter spiralig gestellt, die 3 — 4 untersten kleiner, ohne Blüthen in ihren Achseln. Ausser der Gipfelblüthe eine Secundan- und oft eine Tertianblüthe. Glieder der Scheinachse weniger gesti'eckt und Tragblätter weniger „hinaufgerückt" als bei Sflioenfis. Perigonborsten (bei uns) 5 — 13, rauh. Staubblätter 3 oder 2. Griffel am Grunde vt-rdickt, sein unterer Theil auf der linsenförmigen Frucht stehenbleibend. Xarben 2. EtTva 150 Arten zumeist in den tropischen und subtropischen Gebieten sowohl der alten als der neuen Welt, besonders in Xordanieriea sehr zahlreich, wenige Arten in den kälteren Ees-ionen der gemässigten Zonen. In Europa nur unsere Arten. [^ 660. (1.) R. alba. %. Pflanze lockerrasenf ör m ig; Grund- achse meist nm- kurze Ausläufer treibend. Stengel meist 1,5 — 4 (selten bis über 5) dm hoch. Blatt mit an den unteren grauer bis graubrauner Scheide und meist kaum 2 mm breiter, oft ganz schwach rauher Spreite. Spirren meist nicht über 1 cm lang, meist breiter als lang. Unterstes Hüllblatt aufi-echt abstehend, kaum so lang oder doch wenig länger als die endständige Spirre. Hochblätter eiförmig- lanzettlich, spitz, weisslich, zuletzt ins Röthliche ziehend. Perigon- borsten 9 — 13, rückwärts rauh, kürzer oder so lang als die Frucht. Früchte länglich-verkehrt-eiförmig, (ohne den Griffelrest) über 2 mm lang, röthlichbraun. In Torfsümpfen, auf sandigem Moorboden, in Heidemooren zer- streut bis häufig durch den grössten Teil des Gebiets, im Süden mehr in Gebirgslagen, in Wallis bis 2543m (Jaccard 3ö8), in Tirol bis löOÜm (Sarnthein br.) aufsteigend; auch auf den West- und Xord- fi-iesischen Nordsee-InseLu ; fehlt l)ei uns in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets; in der Ungarischen Ebene wohl nur im Hansäg, Bl. Juli, August. R. alba Vahl Enum. H. 236 (1806). Koch Svn. ed. 2. 851. Nyman Consp. 761. Richter PI. Eur. I. 145. Rchb. Ic. YIII t. CCLXXXV fig. 678. Schoenns aJhiis L. Spec. pl. ed. I. 44 (1753). Marisciis albus Gilib. Exerc. H. 512 (1792). Nach langem Liegen im Herbarium ■werden die Deckblätter meist braun und die Pflanze könnte in diesem Znstande bei oberflächlicher Betrachtung mit der folgenden verwechselt werden. (Fast ganz Europa ausser dem arktisehen und dem südlicheren !Mittelmeergebiete, doch noch in Nordost-Spanien ; Sibirien.) ^ 1/ 661. (2.) R. fusea. 9!. Grundachse kriechend, meist ziem- lich verlängerte Ausläufer treibend. Stengel meist nur 1 — 3dm hoch. Blätter mit an den unteren bleicher bis graubrauner Scheide und meist noch schmälerer Spreite. Spirren meist dichter als bei der vorigen, bis über 1,5cm lang, meist länger als breit. Das unterste llhyiii'liospora. Cladiiim. 'M5 Hüllhlatt auf rocht, die endstjuidio-e Spirrc weit (meist um das 2 bis 4 fache ihrer Länge) überragend. Deckblätter gelbbraun. Perigon- borsten 5 — H , v ( » r w <ä r t s rauh, viel länger a 1 ?; die Frucht. Früchte verkehrt-eiförmig, nur etwa 1,5 mm lang, rothbraun, mit am rjrunfle viel stärker verbreitertem Schnabel. Sonst wie vorige Art. .Vuf sandigem Moorboden, besonders an kleinen Sümpfen, dieselben oft als zusammejihängenden Rasenteppich luiigebend, in welchen sich nach innen zu die vorige nicht selten einmischt; oft an feuchten Heidestellen, deren Vegetation entfernt wurde, in Massen auftretend. Viel weniger verbreitet als die vorige Art; am häufigsten im Gebiet der Atlantischen Flora im westlichen Theil der nördlichen Ebene!! in Schleswig-Holstein ! ! (auch auf den West- und Nordfriesischen Nord- see-Inseln) und dem Lausitz-Niederschlesischen Heidegebiet!! sonst sehr zerstreut, nach Osten rasch abnehmend; fehlt in Ostjn-eussen (in West- j)reussen! Posen, Polen [nur bei Olkusz 1876 Schneider nach Üechtritz br. | und Oberschlesien! schon sehr selten), Galizien, Un- garn, Siebonbürgen, Mähron, Nieder-Oesterreich, Steiermark, Kroatien, im eigentlichen Mittelmeergebiet, im Süden mehr in Gebirgslagen, in den Alpen in Tirol bis 1400 m (Sarnthoin br.), in Görz bis 1966 m (Alp Plania na berdu bei Flitsch Marchesetti br.) aufsteigend. Bl. Juni, Juli, vereinzelt auch später. 7t. fnftca Roeni. u. Schult. Syst. IL 88 (1877). Koch Syn. ed. 2. 851. Nvman Consp. 761. Suppl. 818. Richter PI. p:ur. I. 145. Rchb. Ic. Vlli t. CCLXXXV fig. 677. Schoewi.s ßisc/is L. Spec. pl. ed. 1. 1664 (1753). Seh. setaceiis Thuill. Fl. Paris, ed. 2. 19 (1799). Bjinrh. alba ß. fufica Vahl Enum. II. 286 (1806). Ist schon von weitem an ihrer schönen, hellgelbgrünen Farbe lr(llichen Gel>iet den Winter. (Südlichere Skandinavische Halbinsel; Dänemark: Britische Inseln; Frankreich, ganzes Mittelmeergebiet; unteres Donaugebiet; ]Mittel-Russ- land; reicht bis Ostasien; Süd-Africa; America; Hawai-Inseln ; Australien.) 1) Von ÄejTTog dünn und aiu'^vg Aehre. 4. Reihe. PPvlNCIPES. (Enrll. Gen. pl. 244 [1837J. Engl. Syllabus .3. Aufl. 84. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 37.) S. I. S. 265. Meist hohe, baumartige, unverz\Yeigte, selten] verzweigte Pflanzen mit fächerförmigen oder einfach gefiederten Blättern. Blüthen stände selten aus der Spitze des Stammes, meist in den Achseln der Blätter seitenständig entspringend, einfach oder mehr oder weniger ver- zweigt, am Grunde von Scheiden umschlossen, oft fleischig werdend, die Blüthen sitzend oder in die Blüthenstandsachse eingesenkt, meist ein- geschlechtlich, die Organe des anderen Geschlechts meist in verküm- mertem Zustande vorhanden. Perigon meist hochblattartig, seltener mehr oder weniger gefärbt, blumenblattartig. Staubblätter meist 6, selten 3, öfter 9 oder viele, frei oder verbunden. Fruchtblätter 3, meist verbunden. Fruchtknoten oberständig, 1 oder 3 fächerig, jedes Fi'uchtblatt mit 1 Samenanlage, oft überhaupt nur 1 entwickelt. Frucht Steinfrucht- oiler beerenartig. Samen mit starkem hörn- oder elfenbein- artigem, oft steinhartem Xährgewebe. Keimling ziemlich klein mit l)ei der Keimung sich stark verlängerndem Keimblatt. 24. Familie. PALMAE^). (L. [Meth. sex. 22 (1737). Gen. ed. 1 (1737)]. Juss. Gen. S. LXFV^. 37 [1789]. Dmde Xat. Pfl.fam. II. 3. 1 ff. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 37.) (Palmen; dän. : Palmer; franz.: Palmiers; it.: Palme; poln. u. böhm. : Palmy ; russ. : Ila.TBMBi ; ung. : Palniäk.) Charakter der Reihe. AVir sind Herrn Dr. U. D a ni m e r in Gr. Lichterfelde, Custos am Botanisclien Garten zu Berlin, bewährtem Kenner dieser Familie, für die Durchsicht der Cor- reetur sowie für wesentliche Berichtigungen mit Zusätze zu bestem Dank verpflichtet. 1) Mit dem in alle europäischen Sprachen übergegangenen Namen palma be- zeichneten die Römer die ihnen bekannten Arten. O. Schrader (zu Hehn Kulturpfl. 7. Aufl. 281) hält gegen Hehn (a. a. O. 272) an der Meinung fest, dass der mit palma, Hand, in Verbindung gebrachte Xame von der Zwergpalme mit handförraigem Blatte auf die Dattelpalme übertragen wurde. Coryphoideae. 349 U e b e r s i c h t der U ji t e r f a in i 1 i e ii. A. Blätter gefiedert oder meist fächerförmig, mit rinnig zusammen- gefalteten (V) Abschnitten. Coryphoideae. B. Blätter gefiedert, auch bei an der Unterseite der Fiedern hervorragen- den Mittelnerven nicht rinnig zusammengefaltet. Ceroxyloideae. Weit i'il)cr lOUl» Arten über die wiirmeren Gebiete der gaiizeu Erde ver- breitet, iui Gebiete eine Art friUier einheimisch ; auch augepflauzt fast nur die 1. Unterfamilie. CORYPHOIDEAE^). (Engl. Svll. 1. Aufl. 82 [1892J. B. Aufl. 85. Con/phinae H. B. K. Xov. Gen. et'sp. I. 298 [1815|. Drude Nat. Pfi. l'l. 3. 26 [1889J. Dalla Torre u. Harms Gen. sii)h. 37.) Blätter fieder- oiler fächerförmig mit stets V-förmig gefalteten Ab- schnitten. Blüthenhülle stets 6 blättrig, bei den weiblichen Blüthen nach der Befruchtung sich vergrössernd. Blüthenstand verzweigt, oft langästig-rispig. Fruchtknoten mit 3 freien oder nur locker verbundenen Fruchtblättern, die sich nach der Befruchtung trennen UJid alle 3 oder nur 1 von ihnen zu glatten Frücliteu auswachsen. Uebersicht der Tribus. A. Blüthen stets eingeschlechtlich, zweihäusig. Blütlienstand am Grunde von einer vollständigen Scheide ganz vunhüUt, unvollständige Scheiden an den büschelig stehenden Aesten fehlend. Blätter ge- fiedert. Phoeiiiceae. B. Blüthen zwei- oder eingeschlechtlich. Blüthenstand mit mehreren bis zahkeicheii unvollständigen oder nur den Blüthenstandstiel bedeckenden, häufig auch am^ Grunde der rispig angeordneten Aeste stehenden Scheiden. Blätter fächerförmig. Sabaleae. Tribus. PHOENICEAE. (Spreng. Anleit. 2. Aufl. II. 1. 198 |1817]. Drude Nat. Pfl. II. 3. 2(>. 28. Engler Syllabus 3. Aufl. 85. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 37. Fhoenicinae Mart. Hist. nat. Pahn. III. 231 [1837 ?J.) S. oben. Einzige Gattung 1) Nach der in Ostindien und den Sunda-Inselu einheimischen Gattung Corypha (L. [Mus. Cliff. 11] Gen. pl. [ed. 1. 354] ed. 5. 495 [1754]); der Xame von y.oovcpi', Gipfel, das Höchste, wegen des hohen Wuchses. oöO Palmae. * PHOEXIXi). (L. [Gen. pl. ed. 1. 354] ed. 5. 496 [1754]. Xat. Pfl. II. 3. 28.) (Dattelpalme; russ. : ^iiHIIKI..) Bäume mit hohem oder mittleren, selten fehlendem Stamme. Blätter ziemlich dicht büschelig gestellt, kurz gestielt, die untersten Fiedern fast stets zu seharfen, liarten Dornen umgebildet. Blüthenstände zwischen den Blättern sich entwickelnd, mit- unter bis über 1 m lang, (bei unseren Arten) eine selir reichblüthige Rispe dar- stellend, aus der Scheide herauswachsend, meist lang und zusammengedrückt gestielt mit unverzweigteu büscheligen Aesten. Männliche Blüthen gedrängt mit kurzem becherförmigem Kelche und 3 längeren, klappigeu Blumenblättern. Staubblätter 6. Weibliche Blüthen am oberen Theile der hin- und hergebogenen Rispenäste mit kurzem becherförmigen Kelche, 3 längeren sich deckenden Blumenblättern, stiel- artigen Staminodien und 3 freien aneinander gepressten Fruchtblättern, von denen fast stets 2 fehlschlagen ; am häufigsten entwickeln sich noch alle 3 bis zu einer gewissen Grösse in unbefruchteten Blüthen (Seh wei n fürt h br.). Frucht länglich bis cyliudrisch, fleischig mit nur 1 länglichen bis cyliudrischen , bauchseits längs- furchigem Samen. 11 Arten in Africa, Arabien, West-Asien und durch Indien bis zu den Sunda- luseln und Cochinchina. * P. (lactylifera-) (Dattelpalme; franz.: Dattier, Palmier It dattes ; it.: Dat- tero, Palma da datteri ; kroat. : Datul; die Frucht Dattel:' franz. : Datte; it.: Dattero; russ.: «ImihukIi^ tl- Stamm 1 — 20 m hoch mit weit ausgebreiteter Blattkrone. Blätter mit uuterseits blaugrün gefärbten, meist ziemlich starren, etwas dicken Fiedern. Blüthenstand oft sehr gross, die Rispenäste bis fast '/a m lang. Männliche Blüthe etwa 6 — 7 mm lang. Früchte 2 zeilig angeordnet, gelb oder schwarz-roth. Samen beiderseits spitz. Im nördlichen Africa und im südwestlichen Asien einheimisch, im Mittelmeer- gebiet nicht selten angepflanzt, im Gebiet am zahlreichsten an der Riviei'a um Bor- digherall (ca. 4000 Stämme), doch dort selten blühend, meist keine Früchte reifend, Bl. März— Mai. P. dachjUfera L. Spec. pl. ed. 1. 1188 (1753). Xyman Consp. 753. Suppl, 315. 375. Richter PI. Eur. I. 171, Xees Düsseid. Arzn. t. 37. P. excclsior Cav. Ic. IL 13 (1793). Die wohlschmeckenden Früchte bilden in dem nordafricanisch-westasiatischen Culturgebiet (in Europa kommen sie nur in Elche [Südost-Spanien] sicher zur Reife; doch hat ü. Damm er in Antibes ganz erträgliche, dort gereifte Datteln gegessen) ein wichtiges Nahrungsmittel ; bei uns dienen sie nur als ein beliebtes Naschwerk, das jetzt vorzugsweise aus den Oasen von Marokko, Algerien und Tunesien zu uns kommt; ehemals waren sie als Dactyli, Palmula, Tragemata officinel]. Der weg- geworfene Samen keimt auch im nördlichen Gebiet nicht selten; doch überstehen die Keimpflanzen natürlich den Winter nicht und wachsen wohl auch im Mittel- meergebiet schwerlich zur grösseren Pflanze heran. Der Anbau reicht weit in das Aegyptische und Babylonische Alterthum hinauf (vgl. u. a. Theobald Fischer Peterm. Mitth. Ergänzungsheft 64). Von den übrigen zahlreichen Verwendungen fast aller Theile der Palme findet sich innei-halb des Gebiets hauptsächlich die Benutzung der Blätter („Palmzweige") zu decorativen Zwecken, besonders beim katholischen Gottesdienste am Piümsonntage statt. Dies ist der Hauptgrund des ausgedehnten Anbaues in Bordighera, welchen die Sage auf einen von dort gebürtigen Seemann 1) (folvi^ {(poivt^) bereits im Altertum Name der Dattelpalme, auch y.aQno- (pÖQog genannt (s. auch II. 1. S. 505 Fussn. 1), jedenfalls weil die Griechen den Baum und seine Früchte durch die Phönikier kenneu lernten. 2) Ob der in fast alle europäische Sprachen übergegangene Name dactyli für die Datteln wie schon Plinius (XIII, 9) will, von öäy.ivÄog Finger, wegen der Form einer langfrüchtigen Sorte herstammt , oder ob dies nur Volksetymologie für einen semitischen Namen ist, lassen wir mit O. Sehr a der (Hehn Kulturpflanzen und Hausthiere, 7. Aufl. 281) dahingestellt. Phoenix. 351 ziuäckfübit , iler bei der Aufrichtung des Obelisken auf dem Petersplatze in Koiu unter Sixtus V. durch .seineu mit Lebensgefahr (der Papst hatte bei Todesstrafe den Zuschauern jedeu Laut untersagt) ausgestossenen Ruf ,Acqua alle funi" (Wasser an die Stricke I) den ratiilosen Werklouteu aus der Verlegenheit half. Der gewaltige Papst soll ihm dann nicht nur das Leben geschenkt, sondern auch das Privilegium verliehen haben, die Palmen zu den Kirchenfcsteu zu liefern. Ausserdem benutzt mau die Blattrippen als Spazierstöcke und Giirtnereibesitzer L. Winter in Bordi- ghera, rler jetzige Besitzer der „Scheffelpalmen" daselbst, bemüht sich nicht ohne Erfolg dort eine Palmblatt-Iudustrie, besonders Herstellung von Flechtarbeiten aus Blattstreifen ins Leben zu rufen. * P. Canai'h'lisis. %. Der vorigen ziemlieh ähnlich, von ihr hauptsächlich durch den doppolt dickeren Stamm, die meist schlafferen, im Durchschnitt schmäleren, dünneren, auch unterseits lebhaft grün (nicht blaugrün) ge- färbten Blattfiedern zu unterscheiden. Auf den Canarischen Inseln heimisch, widerstandsfähiger gegen Kälte als vorige Art, daher in den nördlichen Theileu des Mittelmeergebietes gern gepflanzt. P. canaricnsis Chabaud La Prov. Agric. no. 19. 292 tf. 66—68 (1882). P. daclylifcra ß. Juhae^) Webb n. Berth. Phyt. 11. Cau. IIL 289 (1849). P. Jubae Christ Engl. Jahrb. VI. 469 (1885). * P. rcclindta (Jacq. Fragm. I. 27. t. 24 [1809]) aus dem südlichen Africa, mit viel schmäleren Blättchen als bei der vorigen , deren Mittelrippe unterseits flockig behaart ist, gleichfalls hin und wieder gepflanzt. An der Kiviera sind nach U. Dammer (br.) (vgl. auch Robertson- Proschowski [Bull. S. nation. d'accl. France 1903], der indessen ausser der vorigen Art nur P. siivcstris nennt) noch in Cultur im Freien : P. rujiicola (Th. Anderson in Journ. Linn. Soe. XI. 13 [1871]). Fiedern unterseits reingrün, linealisch, mehr oder wenig schlaft". Sikkim. P. farinifera (Roxb. PI. Coromand. I. 55 t. 74 [1795]). Fiedern häufig gezweit, vierreihig, Samen im Querschnitte gleichartig. Coromandel, nördl. Ceylon. P. silvestris (Roxb. Hort. Beng. 73 [1814]; Fl. Ind. IIL 787 [1832]). Fiedern unterseits bläulich grün, Samen an den Enden abgerundet. Indien. P. humilis (Royle 111. Bot. Himalaya 394 [1839]). Fiedern in Gruppen un- gleichmässig weit von einander abstehend mit schwachen Randuerven. Indien, Birraa, Cochinchina, Südchina. 1. Tribus. SABALEAE. (Driule Xat. Pfl. II. 2. 2Ö. 30. Engl. Syllabus 3. Aufl. 8Ö. Dalla Torre u. Harms Gen. sipb. 37. Sahalinae Mart. in Endl. Gon. 252 [1H37]). S. S. 349. Hohe bis niittolgrosse Bäume. 1) Nach dem gelehrten Könige Juba II. von Mauretanien, Zeitgenossen des Kaisers Augustus, einem Sohne des bekannten gleichnamigen Gegners von Julius Caesar, der sich besonders mit Geographie beschäftigte (er gab u. a. die ersten genaueren Nachrichten über die Canarischen Inseln, worin auch (vgl. Plinius VI, 37) der wilden Dattel|»almen gedacht wird), aber auch sich für Heilpflanzen interes- sierte. So benannie er Euphorbia nach seinem Leibarzte. Plinius bringt zahl- reiche xVuszüge aus seinen Schriften. 352 Paliuae. Ue herzieht der GattungeD. A. Dicke Mittekippe kaum über den Ansatz der Spreite hinaus in dieselbe eindrineeud. I. Spreite tief (bis weit über die Mitte hinein) eing-eschnitten mit an den Seiten Stachehi tragendem Stiele. Weibliche Blüthen mit 3 getrennten Fruchtblättern, deren jedes einen besonderen Griffel trägt. a. Blätter mit 1 nervigen Abschnitten. 1. Blattstiele schlank, starke Stacheln tragend. Samen ellip- soidisch mit zerklüftetem ^ährgewebe. Chamaerops. 2. Blattstiele klein bestachelt. Samen breit, gekrümmt-nieren- förmig. Xährgewebe mit einer grossen Höhlung. Trachycarpus. 1).' Blätter in ungleichbreite, melu'nervige Strahlen zertheilt. Xähr- gewebe nicht zerklüftet. 1. Stamm verkürzt. Rliapidopliyllum. 2. Stamm dünn, fast rohrartig. Rliapis. II. Blätter massig tief eingeschnitten mit (bei unseren Arten) stark stacheligen Stielen. a. Blätter mit am Baude glatten oder mit wenigen schwachen Fasern versehenen Abschnitten. Samen mit ausgefülltem Nälirgewebe. 1. Endocarp hart. Beere steinfiiichtartig. Livistoiia. 2. Endocarp dickfleisehig. Erytliea. b. Blätter mit am Rande mit starken herabhängenden Fasern versehenen Abschnitten. Samen mit nur seicht vertieftem Xährgewebe. Wasliiiigtoiiia. B. Blätter massig tief eingeschnitten ]nit weit in die Blattspreite vor- dringender dicker Mittelrippe mit stachellosen Stielen. Weibliche Blüthen mit 3 verbundenen oder aneinander gepressten Frucht- blättern mit gemeinsamem Griffel. Sabal. 138. CHA3IAER0PS1). (L. [Mus. Cliff. 10]. Gen. pl. [ed. 1. 354]. ed. 5. 494 ;i754]. Nat. Pfl. III. 3. 31. (Zwergpalme.) S. oben. Xiedrige (meist nm- wenige Meter hohe), buschig ver- zweigte und kurze Stämme bildende Palmen. Blüthenstände kurz, am Grunde mit einer zweiklappigen Scheide und meist nui- noch einer oberen, mit km'zen Aesfeu. Perigoublätter breit-eiiauid, spitz. Staub- blätter meist 6 mit kurzen Staubfäden. Fruchtblätter dickfleischig mit sitzenden Xarben. Früchte länglich, aufrecht, den Xarbenrest etwas unter der Spitze tragend. Samen eiförmig. 1) chamaerops, Ptiauzenname bei Plinius (XXVI. 7. 13), y^afiaiÖQCoiff, l)ei Dioskorides (III. 102) Synonyoi von xaftaiÖQv^ (Teucrium cho'maedrys) , schon von Dalechamp ohne allen Ginnd auf diese Palme gedeutet. Chamaerop.s. 353 2 Arten im restlichen Mitteliueergel)iete. Ausser unserer Art noch die zur Gesaiutart C humilis gehörige, in Sieilien heimische C ma crocarpa ') (Tin. in Guss. Fi. Sic. Syn. II. 2. 882 [1844J. C. hiimilis ß. eintior Guss. a. ti. 0. 647 [1844]). 663. C. hüinilis (Zwergpalme; fruuz. : ]*almier nain; it.: Pal- niiziu, Cefaglioiie, Palma di S. Pier Martire). % SUuiim aufrecht oder aufsteigend, selten mehrere Meter hoch, oft fast ganz fehlend oder kurz, bis 1 m hoch, dicht mit den Faserresten alter Blätter bedeckt, am Grunde meist verzweigt, daher die Pflanze oft dichte Büsche bildend. Blätter mit bis über 4 dm lany-em Stiele und meist halbkreisförmiger oder (besonders an jüngeren Exemplaren) am Grunde keilförmig verschmälerter, sehr scharf gefalteter, sehr tief gesjialtener Spreite, deren einzelne Zi})fel ihrerseits wieder an der Spitze meist mehr oder weniger tief eingeschlitzt sind. Blüthenstände meist nicht über 4 dm lang, mit gelblichen Blüthen. Früchte bis 2 cm lang, oval, zuletzt röthlich-gelb. An unfruchtbaren, sandigen und steinigen Orten im Mittelmeer- gebiete. Im Gebiete noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Riviera mehrfach, stellenweise reichlich, wildwachsend beob- achtet, so bei Nizza von A. P. de Candolle 1808, Camb esse des 1826, Cosson 1841, bei Monaco vor 1860 von Ardoino; allmäh- lich durch fortschreitende Cultur des Bodens und Verj)fhuizung in (iärten selten geworden, durch den Eisenbahidiau (1855 — 66) vermuth- lich völlig ausgerottet (Burnat br.). r)ie.hrastos. Der Name Chamacriphes wird für dieselbe zuerst unter den Botanikern des 16. Jahrb. von Dodonacus gebraucht. Ascherson ii. Oraeliner, Synopsis. II. 2. 23 354 Palmae. * TRACHYCARPUSi). (Wendl. Bull. SB. France VIII. 429 [1861]. Nat. Pfl. II. 3. 32.) S. S. 352. Meist mittelgrosse Bäuine mit schlankem oder dickerem Stamm, der oberwärts von faserigen Blattscheiden umhüllt ist. Blätter regelmässig getheilt an feinbestachelten Stielen. Blüthenstände meist ansehnlicli , meist rerlängert mit mehreren, meist sämmtlich kurzen und unvollständigen Scheiden. Blüthen auf ver- längerten Aesten. Früchtchen klein, kugelig-nierenförmig oder länglich, den Narben- rest unter der Spitze tragend. Same mit einer Einbuchtung, daher meist abgeflacht- nierenförmig. 4 Arten vom westlichen Himalaja bis Hinterindien, China und Japan ver- breitet. * T. excelsilS. Xl- Stamm (bei nns) bis über 3 m hoch. Blätter mit oben schwach concavem Stiel und mit halb bis ganz kreisrunder, tief eingesclinittener Spreite, deren 15 — (30 linealische, etwas gestutzte Abschnitte an der Spitze "2 zähnig oder kurz 2spaltig sind. Bl üt he nstand etwa 3 dm lang, doppelt verzweigt, mit häutigen, rothbraunen, röhrigen, an der Spitze gespaltenen Scheiden. Blüthen schön goldgelb. Früchtchen schwarz, himmelblau bestäubt. In Japan einheimisch, bei uns wohl von allen Palmen am widerstandsfähigsten gegen Kälte, unter guter Decke auch ira nördlichen Gebiete ausdauernd. 1\ excelsus Wendl. Bull. S. B. France VIII. 429 (1861). Chamaerop/t excelsa Thunb. Fl. Jap. 138 (1784). Die den Stamm umgebenden Fasern werden im Vaterlande zu Geweben ver- arbeitet. * T. MartiäilUS '-). %. Stamm noch höher als bei vor. Blätter mit viel- teiliger Spreite, deren Abschnitte an der Spitze tief 2 spaltig sind. Blüthen- stände zahlreich, vielzweigig. Im Himalaja heimisch, bei uns nicht häufig gepflanzt. Hat in Heidelberg unter guter Decke den Winter überstanden (Damm er). T. Martanius Wendl. in Kerch. Palm. 258 (1878). RHAPIDOPHYLLU3I3). (Wendl. u. Drude in Bot. Zeit. XXXIV [1876] 803.) S. S. 352; Niedrige Palme mit kurzem, aufrechtem oder kriechendem und Aus- läufer treibendem Stamm, welcher mit den in Fasern aufgelösten und mit geraden auf- rechten Stacheln durchsetzten Blattscheiden alter Blätter besetzt ist. Blätter mit dreikantigem, oberseits flachem, an den Pfändern gezähneltem, unten flockigem Stiele, kreisrunder oder breitlänglicher, tief und unregelmässig gefalteter und gespaltener, unterseits silberweisser, mit ungetheilten oder an der Spitze 2 — 4 spaltigen Zipfeln versehener Spreite, fehlender Rhachis, sehr kurzem, rundlichem Blatthäutchen. Blüthen- stand kurz gestielt mit 2 — 5 vollständigen , röhrigen , zusammengedrückfen , zwei- 1) Von TQu/vs rauh und y.aQTtög Frucht. ~) Nach Karl Friedrich Philipp (von) Martius, * 17. Apr. 1794 Erlangen t 13. Dec. 18(38 München, Professor an der Universität daselbst, hervorragendem Systematiker, welcher 1817 — 1820 mit dem Zoologen J. B. v. Spix Brasilien bereiste (v. Spix u. v. Martius Reise in Bras. 3 Bde. München u. Leipzig 1824 — 31). Die Pflanzen wurden beschrieben in Nova gen. et spec. pl. quas in itinere per Bi'as, coli, et descr. 3 Bände. Monachi 1824 — 32. Unter seinen zahlreichen Schriften nennen wir ausser seiner Erstlingsarbeit Flora cryptogamica Erlangensis Norimb. 1817 nur die beiden Hauptwerke : die grundlegende Monograjihie Historia natuialis Palmarum Lips. 1823 — 50 und die Flora Brasiliensis, fortgesetzt von A. W. Eichler und I. Urban (s. S. 91 Fussn. 3) Monach. 1840—1902; 16 Bände in 41 Theilen; noch nicht ganz vollendet. M.'s Herbar ist in den Besitz des Botanischen Gartens in Brüssel übergegangen. 3) Von Hhapis s. S. 355 und cpvÄÄov Blatt. Trachycarpns. RhapiJojihyllum. Rliapis. Livistona. 355 spaltigen, flockigen Scheiden. Blütlien zwittrig oder polygani-diöcisch mit dickem, Ji'derartigeni , nach dem Verbliilieu fast unverändertem Perigon. Staubblätter '!. Fruchtblätter 3, frei, anfänglich nur am Grunde, später vollständig wollig behaart, mit je einer kurzen, zurückgekrümmten Narbe. Früchte dicht gedrängt stehend mit abwischbarer Wolle dicht bekleidet, einsamig. Samen ellipsoidisch, mit gleicli- förmigem Nährgewebe. 1 Art iu Florida und Südcarolina. R. hystrix'). Nicht selten an der Riviera (Bordighera, Antibes) angepflanzt und hier im Sept., Oct. mit reifen Früchten. Im nördliciien Tlieile des Gebietes in Töpfen cultivirt. R. Hyslrix Wendl. u. Drude in Bot. Zeit. XXXIV (187(i) 803. Chamaerops Hystrix Fräser in Pnrsh Fl. Am. sept. I. 240 (1814). * RHAPIS2). (L. fil. in Ait, Hort. Kew. ed. 1. III. 473 [1789]. Nat. Pfl. Tl. 3. 33. lHia/Jih Walp. Ann. IIT. 471 [1853].) S. S. 352. Strauchige, meist durch Ausläufer oder am Grunde entspringende Sprosse mehrköpfige kleinere bis mittelgrosse Palmen. Blätter mit am Grunde netzartig umschliessenden Scheidenresten und kleiner, bis fast zum Grunde getheilter Spreite, deren Abschnitte mit 3 bis mehreren Hauptnerven durchzogen sind iind klein, an der Spitze grob, gezähnt sind. Blüthenstand mit schlankem, vou 2—3 röhrigen Scheiden umschlossenem Stiele , rispig mit schlanken Zweigen. Blütlien meist zweihäusig. Kelch becherförmig, 3 zälanig. Staubblätter 6, sitzend, in den weiblichen Blüthen fehlschlagend, unfruchtbar. 3 fleischige Fruchtblätter in kurze Griffel auslaufend. Fruchtfleisch weich. Samen flach-kugelig, den Keimling an der Vorderseite tragend. 5 Arten in Ostasien. * R. flabellitoi'inis. fi. Dichte bis 4 m hohe und etwa 2 m breite Büsche bildend. Stämme meist am Grunde reich verzweigt. Blätter mit langen, ziemlich dünnen, im Querschnitte biconvexen Stielen und im Umriss kreisförmiger, etwas unregelmässig eingesclinittener Sjjreite mit länglich-elliptischen bis linealischen, vorn gesägten oder etwas gespaltenen Absclinitten. In China und auch wohl noch in .Tajian heimisch, bei uns häufig gepflanzt und im südlichen (iebiete (im nördliciien in Zimmern) gut aushaltend. Ji. ßabcUiJorvüx Liier, in Ait. Hort. Kew. ed. l.III. 473 (1789). L1VTSTÜNA3). (R. ßr. Prodr. 267 [1810]. Nat. Pfl.fam. II. 3. 35.) S. S. 352. Bis über 30 m hohe Fahnen mit aufrechtem, unten geringeltem, oben mit den Resten der Blattfcheiden besetztem dicken Stamm, sehr grossen, flach ausgebreiteten , kreisrunden , fächerförmig gefalteten , bis oder über die Mitte regel- mässig eingeschnittenen Blättern, deren Zipfel zweispaltig, am Rande kahl oder mit Fasern Ijesetzt sind. Blattspindel kurz, Blatthäutchen klein, herzförmig, Blattstiel laug, im Querschnitte ])hincouvex oder bicoDvex am Rande meist mit scharfen Stacheln besetzt. Blüthenstand gross, anfänglich fast aufrecht, zur Zeit der Frucht- reife hängend, lang gestielt, locker verzweigt, mit mehreren langen, röhrigen, zu- 1) S. I. S. 173 Fussn. 1. 2) Von ^airic Ruthe, wegen des ruthenförmigeu Stammes. •J) Nach Patrick Murray Baron of Li vi ng ton, welcher um 168U auf seinem Landsitze Livington in Schottland einen reichen botanischen Garten besass, dessen Bestand die Grundlage des Botanischen Gartens iu Edinburgh wurde (Britten u. Boulger in Journ. of Bot. XXVIII. 54). L. Cfducnsis heisst auf der Insel Reunion (früher Rourbon), wo sie seit langer Zeit angeliaut wird, Latanier; die Früchte werden gegessen. 23* 356 Palmae. saiumeugedrückten, den Blüthenstandstiel uinsehliessenden, dicklederartigen , 2 spal- tigen oder 2 lappigen, 2 kieligen oder 2 schneidigen Scheiden. Blüthen grünlich, sehr klein, zwitterig, mit drei rundlichen, imbricirten Kelchzipfeln und 3 klappig gestellten Kronenzipfeln, 5 Staubblättern und 3 auf der Bauchseite zusammen- hängenden Fruchtblättern mit kurzen, freien oder verbundenen Grifleln. Frucht länglich oder ellipsoidisch mit fast endständigem Griffelrudimente. Samen mit gleichförmigem, hornigem Nährgewebe. l-i Arten im tropischen Ostasien, im malayischen Archipel, Neu-Guinea und Ostaustralien. L. Australis. Stamm hoch, dick, dicht geringelt. Blätter eine dichte Krone bildend, mit bis übör die Mitte bestacheltem Blattstiele, welcher länger als der Durchmesser der Spreite ist. Blattabschnitte lineal-schwertförmig, kurz zweispaltig; keine Fäden zwischen den Blattabschnitten. In Australien um Port Jackson heimisch , an der Riviera nicht selten an- gepflanzt. Im nördlichen Gebiet häufig in Töpfen. L. anstralis Mart. Hist. Palm. III. 242 (1837?). Goi-ypha austraUs E. Br. Prodr. 267 (1810). L. inermis. Stamm ') — 10 m hoch. Blätter eine lockere Krone bildend mit unbewehi'ten Blattstielen und mit Fasern zwischen den Abschnitten. Im tropischen Australien heimisch, an der Iliviera bisweilen angepflanzt. L. inermis ß. Br. Prodr. 268 (1810). L. Chinensis. Stamm mittelhoch , schlank. Blätter eine lockere, kugelige Krone bildend, mit Blattstielen von der Länge des Spreitendurchmessers, welche bis zur Mitte bestachelt sind; Blattabschnitte tief zweispaltig, zwischen den Blattab- schnitten bisweilen Fäden. In Südchina heimisch, an der Riviera nicht selten gepflanzt, nach Robert- son-Proscho wski (Bull. soc. nation. d'aecl. de Frauce 1903. 5) an halbschattigen Orten, im nördlichen Gebiete sehr häufig in Tüpfeu. L. chinensis R. Br. Prodr. 268 (1810). Latania borbonica der Gärten, nicht Lam. Encycl. III. 427 (1789). Latania chinensis .Jacq. Fragm. I. 16 t. 11 f. 1 (1809). L. Hoogcndorpii'^) (Teijsm. u. Binnend. Cat. Hort. Bogor. 71 [1866]) ausgezeichnet durch ausserordentlich langstachelige Blattstiele , hin und wieder an der Riviera (z. B. zwischen Antibes und Cannes „La Mauresque") angepflanzt. * ERYTHEA2). (Wats. Bot. Calif. II. 211 [1880]. Nat. Pfl. II. 3. 35.) S. S. 352. Hohe (in der Heimat bis über 10 m) schlanke Stämme. Blätter im LTmriss kreisförmig, regelmässig fächerförmig eingeschnitten, in der Jugend filzig behaart mit 70 — 80 Spitzen, die oberwärts wieder gespalten sind. Blüthenstände sehr gross. Blüthen zweigeschlechtlich, einzeln oder in Gruppen an den Rispen- ästen, Staubblätter 6 mit am Grunde verbreiterten, unter sicli und mit dem Perigon verbundenen Fäden. Fruchtknoten aus 3 innen zusammenhängenden Fruchtblättern mit gemeinsamer GrifFclsäule. Frucht dickfleischig. 4 Arten. Ausser der unten beschiüebenen noch gleichfalls mitunter ange- pflanzt E. edulis (Wats. Bot. Calif. II. 212 [1880]. BraheaS) edulis Wendl. in 1) Nach Carel Sirardus WiUem Graaf van Hoogendorp, 15. Aug. 1788 Casimbazar (Bengalen) f 29. Oct. 1856 Utrecht, Niederl. Indischem Staatsmann, Verf. von Coap d'oeil sur l'ile de Java etc. Bruxelles 18o0 (Greshoff br.). 2) Nach der auf einer Insel fern im Westen wohnenden Erytheia, einer der Hesperiden ; die Gattung wurde auf der kleinen Insel Guadalupe an der Küste von Californien aufgefunden. ä) Die Amerikanische Gattung Brahea (Mart. Hist. nat. Palm. III. 243, 319 t. 127, 162 [1830?] ist dem berühmten Astronomen Tyge (Tycho de) Brahe, * 1546 Knudstrup bei Lund, f 1601 Prag, gewidmet. Livistoiia. Erythea. Washiugtonia. Sabal. 35 7 Wats. Proc. Am. Ae. XI. 120. 146 il867j) von der Insel Guadalupe mit nicht oder ganz schwach stachligen Blattstielen und grasgrünen Blättern. * E. arinata. %. Bis 13 m hoher Baum mit etwa 4 dm dickem Stamm mit stark rissiger Rinde. Blätter mit stark stachligem, am Grunde bis über 3 cm dickem Stiele und lebhaft hellblaugrüner, ausgewachsen etwa 1 — 1,5cm im Durchmesser messender Spreite. Blatthäutchen etwa .") — 6cm lang. Im südlichen Californien und Nord-Mexico heimisch. E. armata Wats. Bot. Calif. II. 212 (18^0). Braheai) armdla Wats. Proc. Am. Ac. XI. 146 (1.S76). B. Eoc'zlii^) Linden Illustr. Hortic. XXVIII. 38 (1881). * WASHINGTONIA^). (Wendl. B. Z. XXXVII [1879] 6s. Nat. Pfl. II, 3. 30 als Seet. v. Pntchardia Nachtr. 51 als Gatt.) S. S. 352. Hohe Bäume mit fächerförmigen , keilförmigen , ziemlich wenig eingeschnittenen Blättern niit zwischen den Fächerstrahlen herabhängenden Fäden. Rispen gross. Blüthe zweigeschlechtlich, einzeln an den Rispenästen. Staubblätter C, am Grunde zu einem kurzen Becher verbunden. Fruchtknoten dreilappig mit starkem Griffel. Fruciit steinfruchtartig, auf cylindrischem Stiele mit endständigen Griff elresteu. Samen mit gleichförmigem Xährgewebe, den Keimlini,' am Grunde tragend. 2 Arten im südlichen Californien und Arizona, * W. filamentösa. %. Stamm bei uns meist niedrig bleibend , in der lleimath bis üt)er 10 m lioch. Blätter mit, stark stacheligen Stielen und im Um- fang kreisförmiger, tief getheilter, graugrüner Spreite, deren Abschnitte seitlich zahlreiche Fasern tragen. Blütheustand mit zierlichen Zweigen und fast sitzenden Blüthcn. In Californien einheimisch, im Mittelmecrgebiete selten gepflanzt, wegen ihrer zahlreichen fadenartigen Fasern an den Blättern sehr kenntlich, W. filamentösa A. u. G. Syn. II. 2. 357 (1903). Brahca filamentösa Wats. Proc. Am. Acad. XI. 120, 146 (1876). Pritchardiai) filifera Linden in Andre Illustr, Hortic. XXIV. 32, 10.") "(1877). Pritch. filamentösa Drude BZ. XXXIV, 807 (1876, ohne Beschr.). Wats. Bot. Calif. IL 211 (1880). Nichols. Gard. Dict. Suppl. IV. 196 (1889). Tl^ filtfera Wendl. BZ. XXXVIL 6s (1879). * SABAL4), (Adaus. Farn. II. 495 [1763], Nat. Pfl. IL 3. 37.) S. S. 352. Buschförmige oder baumartige Palmen mit ganz stachelloscn Blättern, deren kräftige ^Iittelrip])e weit in das Blatt vorgezogen ist. Blüthenstände lang gestielt mit zahlreichen röhrenförmigen Scheiden, rispig mit langen Aesten. Blüthen klein, weisslich . starr, zweigesehlechtlich. Blunienkrone tief 3 theilig mit 6 ihr am Grunde verbundenen Staubblättern. Fruchtknoten 3 furchig, in dem Griffel verschmälert. Früchte in der Reife umgewendet, daher die Grifi'elreste am Grunde tragend, schwarzblau. Samen abgeflacht-lialbkugelig in häutigem Endocarp, glänzend. 7 Arten in America, von Venezuela bis in die südlicheren Vereinigten Staaten verbreitet. * S. glabniin. j^. Stamm sehr kurz, kaum über die Erde ragend. Blätter mit starrem concavem , an den Kanten stumi)fem, die Länge der Spreite 1) Nach Benedict Rözl, * 1825 j 14. Oct. 1SS5, Smichov bei Prag, Gärtner, welcher in Nord- und im tropischen America von Mexico bis PeiHi zahlreiche Pflanzen sammelte. Vgl. Regel, Gartenflora XXXIV. 330. •i) S. I. S. 235 Fu.ssn. 6. •*) Nach T. Pritchard, Cousul auf den Fidji-Inselu , welcher Seemann sehr unterstützte. Vgl. Seemann Fl. Vitiensis 273. •i) AV'ie viele Adanson' sehe Pflauzennamen ohne Bedeutung. BÖS Palmae. nicht eireieheiidem Stiele. Spreite im Umfang kreisförmig, graugrün, massig tief getheilt, mit 20 — 30 an der Spitze seh wach gespalteneu, am Grunde schwach faserigen Abschnitten. Blüthenstand aufrecht, bis über Im lang, schlank. Perigonblätter am Grunde verbunden. Frucht schwarz. In den südlichen Vereinigten Staaten einheimisch, bei uns im Mittelmeer- gebiete öfter gepflanzt. Bl. Juni, Juli. S. glabnim A. u. G. Syn. II. 2. 357 (1903). Chamaerops r/labra Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 2 (1768). Cd'ryphai) minor Jacq. Hort. Yindob. 111.8 (1776) nicht Blanco. Corypha pihnila Walt. Fl. Carol. 119 (17«8). S. Adansdmi'^) Guerns. Bull. Philom. III. 206. t. 20 (1803) Chamaer. ncaiilis Mich. Fl. Bor. Am. II. 207 (1803. 1822). Rhapis'^') acaiiJi.^ Willd. Spec. pl. IV. 1903 (1805). Sabal minus Pers. Syn. I. 399 (1805). Sabal mi'nimum Xutt. Am. Journ. Soc. Ser. 1. V. 293 (1822). Das weiche Mark des Stammes wird in Xordameriea gegessen. * S. palmetto -i). %. Stamm aufrecht, bis mehrere Meter hoch. Blätter mit meist die Spreite au Lauge übertreffendem Stiele. Spreite im Um- fang herzförmig, an der Spitze zurückgebogeu, tief getheilt, mit sehr zahl- reichen, an der Spitze tief gespalteneu, am Grunde stark faserigen Abschnitten. Blüthenstand ausgebreitet, meist kürzer als die Blätter. Perigori am Grunde schwach verbunden. Frucht schwarz. In den südlichen Vereinigten Staaten einheimisch, im Mittelmeergebiet seltener gepflanzt. BI. Juni. S. Palmetto Lodd. in Schult. Syst. VII. 1487 (1830). Corypha Palmetto Walt. Fl. Carol. 119 (1788). Chamaerops Palmetto Mich. Fl. Bor. Am. I. 206 (1803). Uuterfainilie. CEROXYLOIOEAE-L (Engl. Syll. 1. Aufl. 73 [1892). 3. Aufl. 80. Ceroxijlinae Drude Nat. Pfl.' n. 3. 27. 53 [1887]. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 39.) S. S. 349. Fruchtblätter 3. verbunden, sich zu einer nicht ge- panzerten Frucht entwickelnd, einen 3 fächerigen Fruchtknoten bildend. Blüthen monöcisch (dann in 2 bis vielblüthigen Knäueln mit je einer weiblichen Blüthe) oder diöcisch und dann an der Blüthenstandsachse emzeln stehend. 1) S. S. 349 Fussn. 1. 2) Nach Michel Adanson, 7. Ajjril Aix (Provence) f 3. Aug. 1806 Paris als Mitglied der Academie des sciences. A. hielt sich 1748 — 53 am Senegal auf und machte reiche zoologische und botanische Sammlungen. Linne veröffentlichte die von seinem Lehrer B. de Jussieu ihm gewidmete Gattung, einen der charakteris- tischsten Bäume des tropischen Afriea. des bekannten Afienbrodbaumes als Adan- sonia (Sp. pl. ed. 1. 1190 [1753]). Seine Hauptwerke sind Histoire naturelle du Senegal Paris 1757 und Familles des plantes Paris 1763. A. war ein ausgezeichneter Systematiker, hat aber die Annahme seiner Ergebnisse selbst durch seine seltsame Komenclatur (viele seiner Xamen sind willkürliche Buchstabencombinationen ohne Bedeutung; er weigerte sich die Linne 'sehe binäre Nomenclatur anzunehmen) sehr erschwert. 3) S. S. 355 Fussn. 2. 4) In der Heimat des Baumes gebräuchlicher Name; uach ihm heisst Süd- Carolina the Palmetto State. ä) Nach der in dem Andinen Süd- America vorkommenden Gattung Ceroxylon (Humb. Bonpl. PI. Aequin. I. t. I, Ib [1807]); der Name von y.ijQÖs Wachs und §vÄov Holz wegen des mit Wachs (das im Grossen gewonnen wird) bedeckten Stammes. Sabal. Areceae. HTi'J Aus der hierher lichörigen Tribus Areceae^) (Engl. a. a. O. 73. l.s!»2j sind iu Cultur, grösstentheils an der Riviera (vgl. auch Ro be r t son - Proseho w sk i Bull. Soc. nation. d'accl. France 1903. 3 ff.): Gary o'la-) urcnx (L. Sj). PI. 1180 [1753J). Monsungc!)iet. Anijepflanzt bei Marseille. Didymoi^p ernia'^) porp hyrocarpum.'i) (AV'endl. in Kerchove Les Pal- miers 243 [1857]) aus Java. — An der Riviera bisweilen angepflanzt. Chaviaed oreaä) elaiior (Mart. Linnaea V. 205 [1830]). Aus Mexico. Desgl. Howea^) Forn tcr iana^) (Bccc. Malesia I. G(J [1877]). Nicht sehen an- gepflanzt. Kentia^) Bauer i^) (Seem. Fl. Yiti. 209 [1865 — 8]). Norfolk-Insel Desgl. Archontophocnix^^) Atezandrac 'i) (Wdl. u. Drude Linnaea XXXIX. 212 [1875]). Archontophocnix CunniiKj hamiana i-j (Wdl. u. Drude Linnaea a. a. O. 214 [1875]). Beide aus Ost-Australien, häufiger gepflanzt. ') Nach der im Monsungebiet heimischen Gattung ^Irr'ca (L. [Fl. Zeylan. 186] Gen. pl. ed. 5. 496 [1754]). Der Nanje ist (nach G. Oppert) portugiesische LTm- «estaltung des Drawidischen Adakka, welcher die in diesem Gebiete allgemein cul- tivirte A. ratechu (L. Sp. pl. ed. 1. 1189 [1753]) bezeichnet; das Niihrgewebe der unreifen Frucht Avird dort mit den Blättern des Betelpfeffers, Piper belle (L. Sp. pl. ed. 1. 28 [1753]) gekaut. ü) Von •A.aQvonög, eine vorzügliche Dattelsorte aus Judäa bei Dioskorides (I. 148), nach ihrer Aehulichkeit mit der Wallnuss (y.doüov) benannt. Bei Plinius (VI, 37) wird (nach Jul)a) auch die Frucht von Phoenix Canariensia (S. 351) als caryota bezeichnet. 3) Von öiövfios doppelt und' ajie'Qfta Same. ^) Von TiOQCpvQU Purpur und y.aojtös Frucht. ä) Von ya^aC am Boden, niedrig und 66qv Speer, wegen des rutheuähnlichen niedrigen Stammes. ö) Auf Lord Howe's Island östlich von Neu -Holland gefunden; Admiral Richard Earl of Howe, * 1725 t 1799, berühmt durch seine Siege iu den See- kriegen des 18. .Jahrb., war als erster Lord der Admiralität einer der wichtigsten Förderer der Expeditionen von Wallis, Carter et und Cook (Egli Noni. gcogr.). "') S. IL 1. S. 188 Fussn. 1. 8) Nach William Kent, f vor 1828, Bot. Gärtner in Britenzorg, welcher mit Rein ward t und Blume im malavischeu Archipel reiste. Vgl. Blume Rumphia IL 94. 9) Nach Ferdinand Bauer, * 20. .Tau. 1760 Feldsberg (Nieder-Oesterreich) i" 17. März 1826 Ilietziug bei Wien, Pflanzennialer, welcher mit Hob. Brown die Flinders'sche Expedition begleitete und auf der Norfolk-Insel längere Zeit verweilte. 10) Von uQy^co ich herrsche und (poivi^ (s. S. S.^iO Fussn. 1) wegen der Grösse und Schönheit der Pflanze. 11) Nach der jetzt regierenden Königin von England, Alexandra, * 1. Dec. 1844, i-i) Nach den Brüdern Allan Cunningham, * Wimbledon (Surrev) 13. Juli 1791 t 27. Juni 1839 Sydney und Richard C, * Wimbledon 12. Febr. 1793 f Apr. 1835 (im Inneren .■\ustraliens von Eingeboreuen ermordet). Beide zuerst Gärtner, gingen nach Australien, um dessen Flora Beide grosse Verdienste erwarben ; beide waren Colonial-Botanist und Superintendent des Botanischen Garten zu Svdnev, Richard 1833—5, Allan 1836—8. 3GÜ Palniae. Bei uns komiut vorzugsweise in Betracht die Tribus. COCÖEAE. (Engl. Syll. 2. Aufl. 80 [1898]. Cococinae Mart. Palm. fani. 7 [1824]. Cocoineae Brongn. Eiium. gen. 15 [1843]. Drude Xat. Pfl. II. 3. 27. 53. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 39.) Frucht eine Steinfrucht au? 3( — 6) fest verwachseneu Frucht- blättern, die ISarbenreste auf dem Scheitel; Steinkern 1, von allen 3 Carpellen syncarp gleichmässig gebildet, durch Abort von meist 2 Samenanlagen 1 sämig (bei C. Datil nicht selten 2 — 3 sämig), mit einer durch einen Keimdeckel verschlossenen Oeffnung über dem Keim- ling jedes Samens und mit blinden Oeffnungen an den symmetrischen Stellen der unfi-ucbtbaren Fruchtblätter. — Blüthen (bei uns; einhäusig, auf den Zweigen desselben Blüthenstandes d und $ zu dreiblüthigen Knäueln am Grunde der Aeste vereinigt, an der Spitze der Aeste meist nur cf Blüthen. Ueb er sieht der Gattungen. A. Keimlöcher nahe dem Grunde des Steiukernes. Cocos. B. Keimlöcher nahe dem grössten Umfange des Steinkernes. Jubnea. COCOSi). (L. Gen. pl. ed. 5. 495 [1754]. Coecus L. Mus. Cliff. 11. Gen. pl. ed. 1. 355). S. oben. Niedrige oder hohe Palmen mit schlankem oder dickem geringeltem Stamme, fiederschnitligen Blättern mit im Querschnitte concav-convexem , an den Plündern glattem oder stacheligem Stiele und kurzer Scheide und schwertförmigen oder lanzettlichen, gleichweit von einander oder in Gruppen stehenden , an der Spitze ungetheilten oder mehr oder weniger tief zweispaltigen Fiedern , fast dreikantiger, oberseits scharfer, unterseits convexer Ehachis. Blüthenstände zwischen den Blättern, einfach verzweigt, aufrecht, zur Zeit der Fruchtreife übergeneigt, mit zwei Scheiden versehen, von denen die untere kürzer, gespalten, die obere rübenförmig oder keulig, holzig, auf der Rückseite gerieft ist. Männliche Blüthen am oberen Theile der ein- fachen Aeste zahlreich, einzeln oder zu zwei ; am unteren Theile einzeln oder zu zwei neben einer weiblichen Blüthe, unsymmetrisch, mit kurzen, spitzen, klappigen, äusseren und schiefen, spitzen, inneren Perigonblättern. Staubblätter 6. Ovar- rudiment sehr klein oder fehlend. Weibliche Blüthen häufig viel grösser als die männlichen, am unteren Theile der Zweige sitzend, meist von 1 oder 2 männlichen Blüthen flankirt, mit klappigem Perigon, Fruchtknoten dreifächerig, Griffel kurz. Etwa 30 Arten im tropischen und subtropischen America. C. Romanzoffiana ~). Stamm aufrecht, an der Basis oder in der Mitte mehr oder weniger stark verdickt, grau, breit geringelt, glatt. 1) Name der vermuthlich an der Westküste des tropischen America ein- heimischen , aber in den Tropen beider Hemisphären angebauten und verwilderten Kokospalme. C. nucifera (L. Sp. pl. ed. 1. 11S8 [1753]), bezw. ihrer Frucht, der 'Kokosnuss, nicht vor der Expedition von Vasco de Gama nach Indien vor- kommend, von unsicherem Ursprung, vielleicht vom port. coco Schreckgespenst, Aöengesicht. ■^) Nach dem Grafen Nikolai Petrowitsch Romanzow, * 1754 t 1826, Eussischem Eeichskanzler, welcher das Schiff Eurik auf seine Kosten zu der Welt- umsegelung, welche A. v. Chamisso (s. S. 231 Fussn. 2) als Naturforscher mit- machte, ausgesendet hat. Cocos. Juhaea. 361 In Biasilior. cinheiuiiscli , wie die foleeiuleu. Zwischen Antiljes und Cannes in t'iosseu Bestanden, auch an der Itiviera häufig angepfhinzt. C. Roiiiamof/iana Cham. Choris Voyage Pittor. [Chili] 5 t. 6 u. 6 bi^^ (1822). ('. Hexuosa. fj. Aehnlich der vorigen, aber der Stamm nur etwa halb so stark, niemals verdickt, sondern gleichmässig säulenförmig. Blattrioge fast noch einmal so weit auseinanderstehend. Wie die vorige Art im Gebiete verbreitet. C. flauosa Marl. Hist. Xat. Palm. II. 120 (1824). ('. ei'iospatha l), ]]. Stamm kürzer, Blätter fast graugrün. Früchte issbar, wolilsehmeckcud. C. eriospatha Mart. nach Drude in Mart. Fl. Bras. III. 2. 424 (1882). C. Blumenavia '-) der Gärten. C pnlposa. ti. Aehnlieh der vorigen, mit dickem, von den Besten der Blatt- scheiden besetztem Stamme, unterste Fiedern stachelig, schwarz. 0. pulposa Barb. Rodr. PI. nov. Jard. Rio I. 14 t. 46 (1891). C. Yataif^i) mancher Gärten. ('. liöspatha^) B. angusti/olia. Aehnlich der C. crio.yiatha. aber Blattstiele sehr kurz, Blätter aufstrebend. C. leiospalha Bari). Rodr. var. angusti/olia Barb. Rodr. Prot. App. 44. C. Gaerlncri'^) der Gärten. * JUBAEA6). (Humb. Bonpl, Kunth Nov. gen. et sp, I. 308 t. 96 [1815]. Nat. PH. II. 3, 82.) S. 3G0. Mittelgrosse bis hohe Palme mit dickem Stamm, an dem die Blatt- stielreste stehen bleiben. Blätter gefiedert mit nicht nach ol)en zusammengefalteten Fiedern. Blüthenstaud mit 2 Hüllblättern, mit rutbenförmig verlängerten, ähren- förmigeu Zweigen mit zahlreichen Blüthen. Blüthen dunkelgelb. Männliche Blüthen mit kleinem Kelch und 12 — 1 .j Staubldättern. Fruchtknoten mit 2 fehlschlagenden Fächern, nur 1 Same sich entwickelnd. Nur 1 Art. * .T. spectäbilis, %. Stamm (in der Heimath) bis über 10m hoch, dicht mit rothbraunen Fasern besetzt. Blätter 2 — 4m lang, mit am Grunde dickem >Stiele und gegenständigen, bis über 3dm laugen, etwa 2,5cm breiten, nach ver- schiedenen Richtungen abstehenden Fiedern. In Chile heimisch, die südlichste aller Americanischen Palmen, im Mittclmeer- gcbiet (bereits in Süd-Tirol!!) häutig angeptianzt. Bl. August, September. J. spectäbilis Humb., Bonpl., Kunth Nov. gen. et sp. I. 308 t. 96 (189(5). Nichols. Enc. of gard. II. 209. In ihrer Heimat wird ein Syrup (Palmen-Honig) aus dem Safte des gefällten Stammes gewonnen. 1) Von i'^tov Wolle und (T.iud')j Spatel, bei Theophrastos der Stiel der männlichen Blüthe der Palme, in der botanischen Kunstsprache besonders für die grossen Hüllblätter der Palmen und Araceen un Ursprünü-licli Avohl in Süd- und Siklost-A-ien einheimisch, von wo (Khasya und Süd-China) allein reife Früchte bekannt sind (H. Graf 8olmö-Laubach br.)- Hat sich von da über Mittel- und Nord- Asien wohl durch die Mongolen nach Ost-Europa verbreitet. Theils von Polen aus (Clusius kannte die Pfl. 1577 bei Wilna), theils von den Gärten einzelner Botaniker aus (Wien 1574 Clusius, Moutbeliard löUO Joh. ]iauhin) hat sich die Pflanze über den grössten Theil des Gebiets verbreitet, wo sie jetzt, besonders in den Ebenen und Hau})tthälern. an Ufern von Teichen, Seen und Flüssen oft grosse Bestände bildet; auf den Ostfriesischen Nordsee-Inseln erst neuerdings angesiedelt (Buchen au Ostfr. Ins. 3. Aufl. 79); auf der Nordfriesischen Lisel Rom (Prahl br.); im eigentlichen Mittelmeergebiet bei uns sehr selten, so Istrien (Pospichal I. 40), oder fehlend, so Provence, Riviera, Dalmatien. Steigt in Wallis bis 1150 m (Jaccard 334); in Tirol bis 1090m (Sarnthein br.). Bl. Juni, Juli. ^■1. calamns L. Spec. pl. ed. 1. 324 (1753). Engl, in DC. ^Nlonogr. phan, (Suites au Prodr.) II. 21f>. Koch Svn. ed. 2. 787. Nyman Consp. 753. Suppl. 315. Richter PI. Eur. I. 171. Rchb. Ic. X. t. CCCCXXIX fig. 957. A. OfJoratus Lam. Fl. Franc. III. 299 (1778). Ca- Jnmns aromaticus Güldenst. Reise II. 327 (1791). Acorus aromaticiis Gilib. Exerc. phvt. II. 205 (1792). Acorus vulf/ans Simonk. Enum. PI. Tran.ss. 5l4*(188ö). Die Indigenatsfi-agc des Kalmus ist Gegcustand zahlreicher Discussioueii ge- wesen. (Vgl. namentlich Kirschleger Fl. d'Alsace II. -271 und Fischer- Ben zon Altdeut«-he Gartenflora 49.) Noch über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus galt er der überwiegenden Mehrzahl der Floristen und Pflanzengeographen Europas als einheimisch. Selbst eip so kritischer und sicher höchst competenter Autor wie Watson (Comp. Cyb. Brit. 348 [1870]) bezeichnet ihn sans phrase als ,,Native". Alph. De Candolle erwähnt ihn in seiner Ge'ogr. bot. rais. gar nicht, zweifelt also wohl nicht an seiner Ueimatsbereehtigung; auch wir haben uns noch vor wenigen Jahren (Fl. NO. D. Flachl. 170 [1898]) in dem Sinne ausgesprochen. Die ersten Vertreter der entgegengesetzten Ansicht waren wohl Dierbach (Flora XI [1828] 545) und Göppert (a. a. O. XIII. 473); jetzt ist dieselbe allgemein herr- schend geworden und in der That sprechen, Avenn man die historischen Zeugnisse prüft, die stärksten Gründe für die Einwanderung. Kein europäischer Schriftsteller des Alter- thums oder des Mittelalters hat die Pflanze gesehen, die die schon damals bekannte Droge lieferte; der erste, der sie 1574 aus Constautiuopel lebend erhielt, war Clusius (Rar. pl. bist. 230). Wäre sie damals schon so verbreitet in Oesterreich und andern Landschaften Mitteleuropas gewesen wie später, so hätte ihm und seinen Zeit- genossen das nicht entgehen können. Dazu kommt die in der Polnischen Benennung ausgedrückte Tradition, dass die Pflanze von den Tatern (Mongolen) in Polen ein- geführt sei, was ebenfalls schon Clusius bekannt war und keineswegs unwahr- scheinlich ist. Auftallig ist ferner, dass in allen westeuropäischen Sprachen die Namen der auff'allenden Pflanze entweder auf Acorus (,,Ackerwurz") oder auf Cala- nius zurückzuführen sind (die serbo- kroatischen und russischen bedürfen noch einer Prüfung). Endlich ist auch die constante Sterilität der Pflanze, wenn auch kein entscheidender Beweis des fremden Ursprungs (vgl. Carcx vescicaria S. 212). doch eiu sehr starker Grund zum Zweifel am Indigenat (vgl. auch F. Ludwig [Thür. BV. N. F. II, 3.j]). Auftallig bleibt allerdings, wie die Pflanze beim Mangel des Samen und von zum leichten Trausport durch Wasser oder Thiere geeigneten Vegelationsorganen verhältnissmässig rasch sich über einen grossen Theil Europas verbreiten konnte; 1663 kennt sie Eissholz (Fl. Marcli. 12) schon in der Mark Brandenl)urg, wohin sie freilich auch von Polen aus gelangen konnte , und nach 3(36 Araceae. 1710 hält sie Mappus in Elsass für eiuheimisch. Immerhin scheinen die Griiude für die Einwanderung aus Asien völlig überwiegend zu sein ; dies ist auch die Ansicht unseres verehrten Freundes, des Grafen H. zu So Im s - Laubach (br.), der sich seit Jahren mit der Xauugeschichte dieser Pflauze beschäftigt. Als Symbol des Pfingstfestes werden Blattbüschel, wie Maien, im nordöstlichen Gebiete in "die Zimmer gestellt. Die Scheiden werden von der Jugend als (nicht gerade wohlklingendes) Blasinstrument verwandt. Von in der Tracht ähnlichen Iris-Arten leicht durch den Geruch und die am Grunde röthlich gefärbten Blätter und Blüthenstengel zu unterscheiden. Die Grundacbse enthält namentlich in der Ptinde in zahlreichen kugeligen Zellen das aromatisch-bitter schmeckende Kalamusöl (Oleum Ca^ami Ph. Belg., Neerl.). Off. die Grundachse, Rhizoma Calami, Rh. Calami aromatici, Ca- lamus (Radix), Acore vrai (rhizome), Calamu (radaana) Ph. Austr., Belg., Dan., Gall., Genn., Helv., Hung., Neerl., Rom., Rus.«. (Mittel- und Ost-Europa ausser dem arktischen; Ober-Italien; Serbien; Rumänien; tropisches und subtropisches Ost- Asien; östliches Sibirien; Ost-Indien ; Insel Reuniou ; atlantisches Nord-America.) ^ *t A. graminens. 0|. Pflanze dichte Easen bildend. Blüthenstengel und Blätter (bei uns) selten über 2— 3 (bis 5) dm hoch. Blätter linealisch, schmal, fast stets nur 2 — 4 mm breit. Aehre 0,5—1 dm lang. In Japan einheimisch, bei uns, besonders in südlichen Gebieten, nicht selten, als Einfassungspflanze etc. fast stets in einer weissbunt-gestreiften Form gei^flanzt, hin und wieder in den Gärten verwildernd. Auch im nördlicheren Gebiete oft lange Jahre ausdauernd. ^1. graminens Ait. Hort. Kew. 1. 474 (1789). Engl, in DC. Monogr. phan, (Suites au prodr.) II. 214. 2. Unterfamilie. ' CALLOIDEAE. (Engl. Xat. Pfl. IL 3. 112. 122 [1887]. Syllab. 1. Aufl. 76. 3. Aufl. 88. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 46.) S. S. 363. Blätter nie pfeilförmig, meist netznervig, selten (bei uns nicht) parallelnervig. 4 Gattungen mit je einer Art. Bei uns und in Europa nur die Tribus. CÄLLEAE. (Engl, in DC. Monogr. [Suites au Prodr.] II. 63 [1879]. Nat. Pfl. IL 3. 112. 122. SvUab. 1. Aufl. 76. 3. Aufl. 88. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 46. Callinae Schott. Prodr. syst. Aroid. 345 [1860].) Kräuter mit kriechender Grundachse. Blätter mit zahlreichen Seitennerveu , die Nerven ersten , zweiten und dritten Grades parallel. Blüthen meist 2 geschlechtlich, ohne Blüthenhülle. Samen mit Nähr- gewebe und axilem Embryon. Nur unsere Gattung. Acorus. Calla. 367 140. C3ALLAM. (L. [Sy^t. ed. 1. 27(5.|. Gen. pl. [ed. 1. 414|. ed. 5. 414 [1754]. Nat. Pfl. IL 3. 123.) (Schweineobr, ("alla, Schlangen würz oder -Kraut, Schweinekraut; niederl. u. vlaeni.: Slangenwortel, -kruid; dän.: Mysse; franz.: Anguine; poln.: Grzybieniec, Wesz wodna, Czerwien blotny; böhni. : Dablik ; niss. : Bt.iOKi)Li.ii.iinK'b; ung. : Sarkanygyök.) Grundachse kriechend, grün, Blätter 2 zeilig. Blüthenstengel end- ständig, an dem aufrechten Theile mit Ausnahme des Hüllblattes un- beblättert, am Grunde mit 2 Laubblätttern ; in der Achsel des vor- letzten befindet sich der Hauptspross, der in demselben Jahre zuweilen auch noch zur Blüthe konunt, meist aber nur mehr oder weniger zahl- reiche Laubblätter trägt. Hüllblätter bleibend, flach, innen weiss ge- färbt, Aehre kurz-cylindrisch, an der Spitze oft nur mäniüiche Blütlien mit meist etwa 6 oder mehr Staubblättern, mit kurzen Antheren, Staubfäden flach. Fruchtknoten kurz eiförmig, einfächerig, mit 6 — 8 (bis 9) länglichen, auf dem Grunde des Faches .«tehenden, umgewen- deten Samenanlagen. Narbe sitzend. Samen länglich, dickschalig. Nur unsere Art. 66ö, C. palustris. -^|. Grundachse mitunter (besonders auf flachem Wasser) bis über 5 dm lang kriechend, dann nn't ziemlicli (bis über 5cm) entfernten, sonst oft genäherten Blättern, Blüthenstengel meist 1,5 — 3 dm hoch, etwa so lang als die Blätter. Laubblätter herz- förmig bis breitherzförmig, seltener fast nierenfönnig, zugespitzt, mit- unter bis über 1,5 dm lang, glänzend, langgestielt. Der Blattstiel über dem Grunde der bis etwa 1 dm langen Scheide abgehend, deren oberer Theil frei, spitz hervorragt. Hüllblatt eiförmig, meist nicht mehr als (i — 7 cm lang, in eine (bis ül)er 1cm lange) schwanzaitige Spitze zu- gespitzt. Aehre länglich-cylindrisch, etwa 2 — 2,5 cm lang, stumpf, viel kürzer als das Hüllblatt. Früchte korallenroth. In Waldsümpfen, an sumpfigen Ufern, an quelligen Stellen meist sehr gesellig. In der nrmllicheu Ebene zerstreut bis häufig (auf den Nordsee-Inseln fehlend), im mittleren Gebiet seltener, in südlichen selten und nur in Gebirgslagen (in Tirol bis 1270m steigend fSarnthein br. |), fehlt im ganzen Rhönegebiet (schon in der Schweiz nur bei Sempach, Ct. Luzern), in den Adriatischen Küstengebieten, in der Ungarischen Ebene. LTeberschreitet die WesI grenze kaum in den Französischen Vogesen. Bl. Mai, Juni, vereinzelt auch später und öfter wieder August, September in grösserer Zahl. C. palustris L. Spec. pl. ed. 1. 968. Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au prodr.) IL 214. Nyman Consp. 754. Suppl. 315. Richter PI, Eur. L 171. Rchb. Ic. VIL t. XIIL fig. 13. C. aethio- pica Gaertn. De Fruct. IL 20 (1791) nicht L. 1) röaiizenuaine bei Plinius (XXVII. 3(5); die meisten Ausgaben haben calsa. 3GS Araceae. Nicht selten ist ein 1. mit 2 oder gar 3 ausgebildeten Hüllblättern. Vgl. darüber u. a. A. Braun BV. Brand. I. 84. — Von anderen Formen der in der Tracht, der Grösse, der Grösse der Blätter etc. je nach dem Standort sehr stark abäudernden Pflanze sind folgende, die nach unseren Beobachtungen mehr als Standortsabänderungen darstellen, erwähnenswerth : B. gracilis. Pflanze niedriger, starrer, ziemlich kurz kriechend. Blätter meist etwa 4cm lang und 2,5 — 3 cm breit, ziemlich allmählich in die kurze (nur etwa 2 mm lange) Spitze verschmälert. Hüllblatt klein. — Ziemlich selten. C. palustris B. gracilis A. u. G. Syn. H. 2. 368 (1903). — Darf nicht mit Zwerg- fornien trockener oder nährstoffärmerer Standorte verwechselt werden. II. asar if or mis.. Pflanze niedriger als beim Tyjjus, kräftig. Scheiden sehr breit, den ganzen Stengel dicht bedeckend. Blätter mit ziemlich kurzem Stiele, herz- nierenförmig bis nierenförmig, plötzlich in die kurze Spitze zugespitzt, bis 7 cm breit und nicht über Ü cm lang, meist ziemlich stark glänzend. Blüthen- stengel kurz. Hüllblatt sehr breit , mit aufgesetzter Spitze. — So besonders an Rändern von Heidemooren, sehr zerstreut. Bl. Juli, August (ob auch früher?). — G. palustris II. asariformis A. u. G. Syn. II. 2. 368 (1903). — Eine ausserordentlich auffällige, auch in der Cultur constant bleibende Form. Durch die Dichtigkeit der Polster sehr auffällig. Das Ehizom der scharfgiftigen Pflanze war früher als Radix Dracunciili pa- lustris officinell. (Nördliches Europa; nördliclies und mittleres Russland; Sibirien; atlantisches Nord-Anierica.) *, Unterfamilie. PHILODENDROIDEAEM. (Engl. Nov. act. Acad. Leop.-(Jarol. XXXIX. 146 (1876). Nat. Pfl. IL 3. 112. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 48.) S. S. 363. Bei uns nur die Tribus. ZANTEDESCHIEAE. (Engl. Nat. Pfl. IL 3. 113. 136 |1887J. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 48. Ilicharäieae Schott. Syn. Aroid. 181 [1856].) Meist ansehnliche, ausdauernde Kräuter. Weibliche Blüthen mit (so bei uns) oder ohne Staminodien. Fruchtknoten 1 bis mehrfäclierig. Samenanlagen anatrop , an kurzem Nabelstrang. Samen mit Nähr- gewebe, den Keimling in der Achse tragend. 2 Gattungen mit etwa 8 Arten, bei uns nur * ZANTEDESCHIA^). (Spreng. Syst. III. 76.3 [1826]. Nat. Pfl. II. 3. 136. Richardia 3) Kunth MC-m. Mus. Paris IV. 437 t. 20 [1818].) Ausdauernde grosse Kräuter mit dicker, knollenartiger Grundachse. Blätter langgestielt, pfeilförmig oder spiessförmig. Blüthenstengel verlängert, meist länger 1) Nach der tropisch-Amerikanischen Gattung Philodendron (Sehott Wien. Zeitschr. III. 780 [1829]). 2) Nach Giovanni Zantedeschi, * 1773 Breonio (Prov. Verona), f 19. Mai 1846 Bovegno (Prov. Brescia) , Arzt, welcher mancherlei über die Pflanzen der Provinz Brescia, besonders deren Nutzpflanzen, Algen und Pilze schrieb; u, a. Viaggio botanico alle alpi Bresciane. Brescia 182ü. 3) S. S. 61 Fussu. l.^i Calla. Zantetleschia. 369 als die Blätter. Tragblatt gross, sehief-triehterföruiig, weiss oder gelblich. Staub- blätter 2 — 3, zusammeugfdriickt , sitzend, mit längliclieu , fast bis zum Gruode reichenden und mit einer Pore sieh öffnenden Antheren. Weibliche Blütlien mit '.] spateiförmigen Staminodien. Fruchtknoten eiförmig, 1 — 5 fächerig mit kurzem Griffel und halbkugeliger Narbe. Samenanlagen zweireihig, meist zu 4 in jedem Fache. Früchte verkehrt-eiförmig, mit 1 — 2 sämigen Fächern. Samen eiförmig, längsgestreift. (i Arten in Siidafrica. Die Arten werden bei uns als „Calla" gepflanzt. * Z. Aethiöpica. OJ. Blätter pfeilförmig, etwa ^'2 mal so lang als breit, stachelspitzig, ungefleckt. Hüllblatt (bei uns) schneeweiss, im Schlünde gelblich, an der Spitze mit iDfriemlicher Spitze. ^lännlicher Theil der Aehre etwa 4 in a 1 8 0 laug als der weibliche. Am Cap der guten Hoffnung am Tafelberg heimisch, bei uns in zahlreichen Gartenformen vielfach an sumpfigen Orten, in Bassins, künstlichen Teichen etc. au- gepflanzt, im Mittelmeergcbiet leicht verwildernd, im nördlichen Gebiete meist üi Töpfen. Bl. April, Mai bis Herbst. Z. aetliiopica Spreng. Syst. III. 715 (1826). Calla aethiöpica L. Spec. pl. ed. 1. 1373 (1753). Richardia africana Kunth Mem. Mus. Paris IV. 437 t. 20 (1818). Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 327. Auf diese Art bezieht sich vcrmuthlich der in Lewin Toxikologie 2. Aufl. 393 berichtete Vergiftungsfall , iu dem ein Kind an dem Stengel einer „Calla Lily" ge- sogen hatte und eine mehrtägige Krankheit davontrug. * Z. albilliacillata. 2\ . Der vorigen Art ähnlich, aber in allen Theileu kleiner und zierlicher, Grundacilise meist stärker verzweigt. Blüthenstengel meist nicht über 5dm hoch. Blätter kürzer gestielt, schmäler, länglicii-spiessförmig, mit abstehenden Lappen, siltier weiss gefleckt, etwa 3 — 4 mal so lang als breit. Hüllblatt weiss, im Schlünde röthlich. Männlicher Theil der Aehre so lang oder nicht viel länger als der weibliche. Seltener angepflanzt als vorige, aber den Winter besser ertragend, dauert selbst im nördlichen Gebiete unter Schutz aus. Z. albo-maculata Baill. Bull. S. Linn. Paris I. 254 (1880). Bichardia albo- maculata Hook. Bot. Mag. t. 5140 "(1859). Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 327. Unterfainilie. COLOCASIOIDEAE. (Engl. Nov. Act. Leop. Carol. XXXIX. U8 [187()]. Nat Pfl. II. o. 113. Dalla Torre u. Hanns Gen. siph. 49.) S. S. 363. Bei uns nur die Tribus. COLOCASIEAE. (Schott in Schott n. Endlicher Melet. 18 [1882 1. Engl. Nov. Act. Acad. Leop.-Carol. XXXIX. 72 |1876| veränd. Engl. Xat. Pfl. IL 3. 113. 137. Dalla Tone u. Harni.s Gen. .siph. 49. Colocasinae Schott Syn. Aroid. 40 |1856J.) Stengel unterirdisch, kurz, knollig oder aufrecht, stammartig. Blätter eiförmig oder pfeilfönnig. Milchsaftschläuche in den Stengeln und Blattstielen verzweigt. Staubblattgruppen unter sich frei. Fruchtknoten einfächerig, die Samenanlagen am Grunde, an den Wänden oder fast Aschersoii u. Graebiier, Synopsis. II 2. 24 370 Aiaccae. central tragend. Samen mit Nährgewebe; der Keimling in der Achse liegend. 11 Gattungen mit gegen 70 Arten. * COLOCASIAi). (Schott iu Sohott u. Eudl. Melet. I. 18 [1832], Xat. Pfl. II. 3. 139.) Ansehnliche Pflanze (unsere Art). Kraut mit knolliger Grundachse. Blätter lang gestielt, schildförmig-eiförmig, am Grunde herzförmig ausgerandet. Hüllblatt am Grunde röhrig oder eiförmig, oberwärts stark kahnartig erweitert, die Aehre einschliessend. Aehre an der Spitze mit einem lang-kegelförmigen, pfriemenförmigea oder stachelartigen , keine Blütheu mehr tragenden Fortsatz. Staubblattgruppeu verkehrt-pyramidal aus 3 — 6 Staubblättern gebildet. Anthereu länglich-linealisch, sich durch eine kurze Spalte öflnend. Staminodien der •weiblichen Blüthe zu einem flachen, lang gestreckten Körper verbunden. Fruchtknoten eiförmig oder länglich mit 2 — 4 Samenträgern , mit zahlreichen , fast orthotropen Samenanlagen. Narbe flach-kopfförmig, 3 — 5 furchig. Früchte vielsamige Beeren. Samen aussen fleischig, die Innenschicht gerippt. Etwa 6 Arten in Ostindien und Cochinchina. Von den beiden Sectioneu hier zu erwähnen: A. Tnberosae (Engl, in DC. Monogr. phaner. [Suites au Prodr.J II. 491 [1879]). Grundachse knollig (rosenioth) mit vielen kurzen oder verlängerten Ausläufern. * C. antiquoi'nni. 2} . Blätter schildförmig, eiförmig, kurz zugespitzt, die Seitenlappen stumpf auf 's — ' i ihrer Länge verbunden, sich mit breit dreieckigem Ausschnitt trennend. Hüllblatt mit länglicher Röhre und lanzettlicher Spreite. Männlicher Theil der Aehre dem weiblichen etwa gleichlang, der Fortsatz au der Spitze von wechselnder Länge. In Ostindien einheimisch , im Mittelmeergebiet hin und wieder als Gemüse- pflanze gebaut, in wärmeren Theilen desselben z. B. in Sardinien, an Bächen voll- ständig eingebürgert; im nördlichen Gebiete an geschützten Stellen während des Sommers als Einfassuugspflanze in Gärten benutzt. Bl. Apr., Mai. C. antiquonun Schott Melet. I. IS (1832) veränd. Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 491. Nvman Consp. 754. Arum Colocasia L. Spec. pl. ed. 2. 1368 (1763). Die Grundachse und die Blätter werden gekocht gegessen ; roh soll die Pflanze giftig sein. Stücke der frischen Grundachse werden auf Geschwüre gelegt. In der Grosse und Gestalt der Blätter etc. sehr veränderlich. Bei uns werden von den zahlreichen Formen folgende gepflanzt: A. typica. Fortsatz der Aehre verlängert, etwa so lang als der männliche Teil der Aehre. — Die verbreitetste Form. — C. antiqiiorum a. typica Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IL 491 (1879). Anim peltatum var. a. Lam. Encycl. III. 13 (1789). Colocasia Antiquorum Schott a. a. O. im engeren Sinne. B. euch Iura"-). Blattstiele violett überlaufen. Spreite satt grün am Rande etwas violett. — Seltener. — C. Antiquorum ß. cuchtora Schott Syn. Ar. 42 (1856). Engl. a. a. O (1879). C. cuchlora K. Koch Ind. sera. hört. Berol. 1S54 App. 4. C. Fon t anesii :^). Blattstiele violett, Spreite mehr länglich, dunkelgrün mit violettem Rande. — C. Antiquorum y. Fontancsii Schott a. a. O. (1856). Engl. a. a. O. (1879). C. Fontancsii Schott ÖBZ. IV (1854) 409. Anim colocasioidcs 1) xoÄoy.aala bei den Alfen ursprünglich die sogenannte Aegyptische Bohne, xvafiog cdyvjiziog, Nehimbo nelumbo (Karsten Deutsche Fl. 553 [1880 — 3]); schon von P 1 in i US (XXI, 51) mit unserer Pflanze confundirt, da der Xarae dann schliess- lich verblieb. ■■^) Von ev gut, schön und yAwQÖg srün. 3) S. L S. 258 Fussn. 1. " Colocasia. 3*1 Dc'sf. Cat. hört. Paris 7. 36."! (1829). Caladium colocasioides Brogn. Aon. Mus. Paris III. 15U (1034). Calad. violaceiim der Gärten nach Engl. a. a. O. 492 (1879). D. illustris. Blattstiele violett überlaufen, Spreite länglich-eiförmig, zwischen den Nerven mit dunkelgrünen Flecken. — Selten. — C. antiquorum 6. iUnsitris Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 492 (1879). — Die schönste der Formen. 3. Unterfaiuilie. AROIDEAE. (Engl. Nov. act. Actul. Leop.-C arol. XXXIX. 150 [1816J. Nat. Pfl. II. 3. 113. Dallu Torre u. Hanns Gen. siph. 49.) S. S. 363. Bei nns nur die Tribus. AREAE. (Engl. Nov. act. Acad. Lt-op.-Carol. XXXIX. 152 [1876| verändert Engl. Xat. Pfl. II. 3. 113 [1887]. 146 [18891. Dalla Torre u. Hanns Gen. siph. 50.) Ausdauernde kleinere oder ansehnlichere Kräuter (bei un.s) mit knolliger Grundachse. Blätter sehr verschieden - uestaltig. Hi'dlblatt zuletzt grösstenteils abfallend. Blüthen eingeschlechtlich, nackt, ohne Rudimente des anderen Geschlechts. Männliche und weibliche Blüthen zahlreich, meist durch verkümmerte geschlechtslose getrennt. Achse der Aehre in einen nackten, nach der Blüthe abfallenden, verschieden gestalteten Fortsatz verlängert. Antherenhälften breiter als das !Mittel- liand. Fruchtknoten frei, stets einfächerig, aus einem Fruchtblatt ge- bildet mit orthotropen Samenanlagen. Frucht eine Beere. Etwa l.")0 Arten in 14 Gattungen in den wärmeren und gemässigten Theilen iler Alten Welt verbreitet. Eine Gattung auch in Nord-America. In Europa noch 2 Monotypeu, der sehr nahe mit Dracunculus verwandte Helicodiceros^) (Schott OB. Wochenbl. III [1853] 369). H. museivorus (Engl, in DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.] II. 605 [1879]. Arian muscivorum L. fil. Suppl. 410 [1781]) auf den Balearen, Corsica und Sardinien und Ambrosi'ni a-) (L. Gen. pl. ed. 6. 517 [1764]. Ambrosia Bassi Couinunt. Bouoii. V. 82 [1763] nicht L.). A. ßdssii^) (L. a. a. O. [1764]) in ('alabriin, Sieilien, Sardinien (und Algerien). — Alle hierher gehörigen Arten zeigen frisch in allen Theilen giftige Eigenschaften, die sich beim Kauen durch ein unaugenelwiies Brennen im Schlünde, Anschwellen von Lippen und Zunge zu erkennen gel)en. Stahl (Jenaische Jahrb. 1888) will diese Schärfe allein auf die Anwesenheit von Eliaphiden zurückführen, was aber Lewin (u. a. Toxikologie 2. Aufl. 39.")) wohl mit Itecht bestreitet, der die Schärfe auf einen dem Sapouin ähnlichen Stoft' zurückführt. Durch Kochen und Dörren kann diese Schärfe entfernt und dann die stärkehaltige Knolle als Nahrungsmittel benutzt werden. 1) Von i'Äi^ Gewinde und 5iy.£Q(i}g zweihörnig, wegen der wie 2 gewundene Hörner aufrecht stehenden Verzweigungen des Blattstiels. -) Nach Bartolomeo .\mbrosini, * 1588 t 1657 Bologna, Professor der Botanik und Director des Botan. Gartens daselbst, Verf. von De Capsicoruni varie- tate Bon. 1630. Sein Bruder Giacinto, * 1605 f 1671, war sein Nachfolger. Verf. von Phytologia. Bon. 1606 (Saccardo I. 14). i) Nach Ferdinande) Bassi, * um 1710 f 10- Mai 1774 Bologna, Director des Botan. Gartens daselbst, Verf. von Novae pl. species. Bon. 1757. (Saccardo I. 21. II. 16). 24* 3(2 Araceae. Ueber sieht der Gattungen. A. Männliche und weibliche Blütheu durch verkümmerte geschlechts- lose getrennt. I. Blätter pfeilförmig oder spiessförmig. Samenträger an der der Aehreiiachse zugekehrten Wand des Fruchtknotens. Ar um. II. Blätter fussförmig zerschnitten oder eiförmig, lanzettlich bis Imealisch. Samenträger am Grunde oder an der Spitze des Fruchtknotens, a. Blätter fussförmig zerschnitten. 1. Der fi'uchtbare männliche Aehrentheil sich an den weib- lichen fast unmittelbar anschliessend , nur durch wenige unfruchtliare Blüthen getrennt. Samenträger am Grunde und an der Spitze des Fruchtknotens. Dracunculus. 2. Der fruchtbare männliche Aehrentheil durch einen längeren mit zu keulenförmigen Gebilden umgewandelten unfi-ucht- baren Blüthen besetzten Theil getrennt. Samenträger nur am Grunde des Fruchtknotens. Sauroiiiatum. b. Blätter eiförmig, lanzettlich oder lineälisch. Der fruchtbare weibliche Aehrentheil kurz , durch einen 2 — 3 mal längeren Zwischenraum von den männlichen getrennt. Fruchtknoten meist nur mit 1 Samenanlage. Früchte weiss. Biarum. B. Männliche und weibliche Blüthen nicht durch verkümmerte ge- schlechtslose getrennt (vgl. Ä7-Hm B. Gymnomesium u. Dracunculus). I. Blätter ungetheilt, eiförmig oder pfeilförmig. Männliche Blüthen nur aus 1 Staubblatt bestehend. Fruclitknoteii mit mehreren Samenanlagen. Arisarum. II. Blätter getheilt. a. Blätter 3 theilig oder mehrfach getheilt. Aehre meist ein- geschlechtlich. Männliche Blüthe aus 2 — 3 Staubblättern be- stehend, Fruchtknoten mit mehreren Samenanlagen. Arisaema. b. Blätter 3 theilig oder fussförmig eingeschnitten. Aehre mit männhchen und weiblichen Blüthen , ihre Achse geflügelt, die Flügel die Höhlung des Hüllblattes in 2 Hälften theilend. Männliche Blüthen nur aus 1 Staubblatt bestehend. Frucht- knoten mit nur einer Samenanlage. Piiiellia. 141. ARU 311). <[Tom-n. Inst. 158 t. 69]. L. Gen. pl. [ed. 1. 277] ed. 5. 413. Nat. Pfl. 2, 3. 147.) {Aronsblume, Zehrwurz ; niederl. u, vlaem. : Aronskelk ; franz. : Gouet ; it. : Aro ; poln. : Oljrazki ; böhm. : Aron ; kroat., serb. : Kozlac ; russ. : ApoHHUK'L; ung. : Kontvnäg.) S. oben. Grundachse kugelig bis eiförmig, mit mehreren zarten -piralig gestellten Scheidenblättern und 2, seltener 3 langgestielten, am 1) cLqov, Pflauzcnnaiue bei Theophiasios. Arum. 878 Grunde des Stiele; scheidenartii^cn mit pfcilförniiger oder spiessförmiger Spreite versehenen Laubblättern, nach der Blütlit- knolhj^ anschwellend und bis zum nächsten Jahre bleibend. Hauptknospe in der Achsel des vorletzten Blattes. Blüthenf^tengel endstäiiflig, unter dem Hüllblatt unbeblättert. Hüllblatt am CJrunde zusammengerollt, die Blüthen ver- bergend, oberhall) des männlichen Theils der Aehre leicht eingeschnürt. Geschlechtslose Bliithen über den weiblii'hen meist zahlreich. Aehre oberhalb der männlichen Blüthen zunächst mit 1 — 6 Quirlen von rudi- mentären Blüthen, dann dünn und in einen keulenförmigen oder cylin- drischen, selten fingerförmig getheilten Fortsatz übergehend. Männliche Blütheii mit 3 — 4 Stauliblättern. Antheren sitzend, mit eiförmigen Löchern aufspringend. Gesclilechtslose Blüthen am Grunde zwiebel- artig verdickt iiüt 1 — 3 dünnen Fortsätzen. Fruchtknoten mit 6 oder mehr Samenanlagen. Narbe sitzend. Fiiicht verkehrt-eiförmig. Samen kugelig-eiförmig, am Grunde mit kurzer fleischiger Anschwellung und dünner fleischiger Schale. Etwa 15 Arten im Mittelmeergebiete und in Mitteleuropa. Ausser unserer Unter- gattung in Europa noch B. G ij mnomcs ium i) (Schott Oesterr. B. Wochenbl. V [lf<.J5j. 17 als Gatt. Engl, in DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.] II. 5öl [1873] als Sect.) mit A. pictum (L. fil. Suppl. 410 [1781]. A. eorsicum Lois. Fl. Call. IL 617 [1807]. A. balcaricum Bucchoz Dec. 8 t. II [vor 1780? ohne Beschreibung? (Fliehe br.)]. ( hjmnomesium pictum Schott Oesterr. B. Wochenbl. V [1855] 17). Durch die fehlenden geschlechtslosen Bliithen zwischen den männlichen und weib- lichen ausgezeichnet auf Corsica, Sardinien und den Balcaren. Bei uns nur A. Eh arum (Engl, in DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.J II. ^ 582 [1879). Nat. Pfl. IL 3. 147). Geschlechtslose Blüthen zwischen den männlichen und weiblichen vorhanden. Zerfällt in 2 Sectionen : I. TJiscotuherosae (Engl, in DC. Monogr. phan. [Suites au j Prodr.J II. 583 1 18791. Nat. Pfl. IL 3. 147). KnoUige Grund- achse rundlich -niedergedrückt, Stengel und Blätter aus einer mittleren Vertiefung entspringend. In Europa ausser unserer Art noch ^1. Cr et i cum (Boiss. u. Heldr. Diagn. pl. Or. I. 13. 9 [1853]) auf Kreta. 666. (1.) A. Orientale. \}\. Blätter mit die Spreite um das 1 — IV2 fache überragen ilem, im unteren Drittel scheidenartigem Stiele und breit-spiessförmig-pfeilfürmiger Spreite, deren länglich-spitzer Mittel- lappen etwa 2 — 3 mal länger ist als die abstehenden 0(.ler rückwärts gerichteten Seitenlappen. Blüthenstengel wenig kürzer als die Blatt- stiele. Hüllblatt mit länglich-eiförmiger, innen weissen Röhre, welche etwa halb so lang ist als die eiförmig-längliche bis länglich-elliptische, schwarz-purpurne, selten bleiche Spreite. Aehre etwa hidb so lang als das Hüllblatt, der weibliche Theil cylindrisch, etwa "loppelt so lang als der männliche. Fruchtknoten länglich-eiförmig, bleichgrün, an der Xarbe dunkelpuqDurn. Geschlechtslose Blüthen meist unter den männlichen 1) Von yvf*v6g nackt xind fit'aov die Mitte. 374 Aiaceae. in etwa 3 — 4. über den männlichen in 1 — 2 Kreisen vorhanden, aus kugeligem , glattem , bleichem Grunde pfriemförmig. Fortsatz finger- förmig, purpurn, 1^/2 — 2 mal so lang als der fruchtbare Teil der Aehre. An schattigen Orten, im Gebüsch, nur im Mittelmeergebiet. Im Gebiet nur in Dalmatien, der Hercegovina und in ^lontenegro sehr zerstreut. Bl. ]\Iärz, April. A. Orientale M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. IL 4U7 (1808). Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IL 586. Nyman Cousp. 7ö4. Suppl 315. Richter PI, Eur. L 172. Sehr veränderlich, eine Reihe von Formen neigen zu dem wohl auch that- sächlich nahe verwandten A. maculatum hin. Bei uns kommen au» dem Formen- kreise folgende Rassen und Abarten in Betracht. A. Geschlechtslose Blüthen über den männlichen zahlreich. Caucasicum. Blätter mit verlängert-spiessförmiger Spreite, deren vorderer Lappen länglich, gestutzt, deren Seitenlappen 3 bis 4 mal kürzer rückwärts gerichtet sind oder spreizen. Hüllblatt mit länglich-lanzettlicher Spreite, laug zugespitzt, äusserlich an den Rändern, innen fast ganz piu'purn. Geschlechtslose Blüthen pm-jjurn. Fortsatz der Aehre verlängert, der keulenförmige Teil etwa 2 — 3 mal länger als sein Stiel. Die verbreitetste Rasse, im Gebiete nur in ^lontenegro (Rehb. Ic. VIL 8). A. Orientah A. Cauca.ncum A. u. G. Syn. IL 2. 374 (1903). A. maculatttm var. caucasica Willd. Spec. pl. IV. 483 (1805). A. longispatlinm Rchb. Ic. VII. 8. t. X. fig. 10 (1845). Nyman Cousp. 755. Suppl. 31Ö. A. eJoiKjatum Steven Bull. Soc. Mose. XXIX. 1. 265 (1865). A. Nordmcoinii^) Schott Syn. Ar. 12 (1856). Xyman Consp. 755. A. Ehrenhergii^) Schott ÖBZ. VIII (1858). 386. A. Orientale y. elongatum Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 587 (1879). (Verbreitung der Rasse: Rumänien [Janka nach Xyman Consp. Suppl. 315]; Kaukasus; Kleinasien; Syrien.) f^ B. Geschlechtslose Blüthen über'den männlichen nur in 1 — 2 Kreisen vorhanden. I. nigrum. Blätter mit breit -pfeilförmiger bis spiessförmiger Spreite, deren Seitenlappen abstehen. Hüllblatt innen lebhaft schwarzpurpurn. Geschlechtslose Blüthen aus kugeligem, glattem, vollständig bleichem Gmnde. pfriemlich, puqDurn. Fortsatz der Aehre kürzer, der keulenförmige Theil nur etwa doppelt so laiig als sein Stiel. Xm- in Montenegro und Dalmatien : Dragalj (Mal y). A. Orientale a. niqrnm Engl, in DC. JNIonogr. phan. (Suites au Prodr.) H. 586 (1879)^^ Richter PI. Eur. I. 172. A. nigrum Schott ÖBZ. VII (1857). 213. Xyman Consp. 754. 1) S. I. S. 192 Fussn. 3. 2) S. II. 2. S. 514 Fussn. 1. Arilin. 3 t .3 Hicrlier gehört die Abart : 1). variolatuni. Röhre des Ilüllbhitt«!- innen grünlich, die Spreite aussen am Rücken grün, im übrigen Theih> ]iurpurn, innen purpurn mit ziemlicli gleichmässigeu, genäherten, rundlichen l)leichereii und ommern, dem grössten Theile von Brandenburg und Polen, in Posen und Preussen, in der immergrünen Region des Mittelmeergebietes jedenfalls selten; wohl kaum über 1000 m beobachtet. Bl. April, Mai. A. maculatitm L. Spec. pl. ed. 966 (1753). Engl, in DC. Monogr, phan. (Suites au Prodr.) IL 583. Koch Syn. ed. 2. 787. Nvman Con^p. 755. Suppl. 315. Richter PI. Eur. L 173. Rchb. Ic. "VII t. VHI fig. 8. A. vulgare Lam. Fl. Franc. III. 537 (1778). Eine der seltsamsten und zugleich giftigsten Pflanzeu der Flora, der scharfe Stofl", welcher in allen Theilen des Gewächses vorkommt, ist eine flüchtige Verbindung, die Knollen sind daher gekocht und gedörrt essbar (vgl. S. 371). Bei den Arum- Arten vollziehen innerhalb der eine ,,Kesselfalle'' darstellenden Hüllblattröhre winzige Mücken [Paychoda u. a.), die durch den urinösen Geruch der Blüthcu angelockt werden, die Bestäubung. Ziemlich veränderlich, die wichtigsten Formen sind: A. Geschlechtslose Blüthen über den männlichen in 4—6 Kreisen vorhanden. vulgare. — Die bei weitem häufigste Form. — A. macu- latmn Forma vulgaris Engl, in DC. Monogr. })han. (Suites au Prodr.) IL 594. 595 (1879). Zerfällt in die Abarten : I. immaculatum [A. maculatiun Forma nclgari.< inunacidata Engl. a. a. O. 594 [1879]. A. immncnlaUiii, Schott Prodr. 92 [1860]. Nyman Consp. 755. A. Zelchori \) Schott Prodr. 04 [1860J. Nyman Consp. 755.) Blätter mit i) Nach Johann Zelebor, * 5. .Jan. 1815 Eggenbuig (N.Oest.) f 19. Febr. 1869 Wien, Custos am Zoologischen Museum. Z., ein hervorragender zoolog. Sammler, namentlich auch Konchylio- und Entomolog. bereiste 1853 das Banat und Serbien, von wo er das obige Arum mitbrachte. 1857 — 9 machte er die Reise der Novara mit. S. „Die Schwalbe" XIII. Wien 1S89. (Z. T. nach br. Mitth. seines Sohnes des Präparators Z. in Sarajevo und von Hofrath Braue r.) Arilin. 377 ungefleckter Spreite. Hüllblatt mit innen am Grunde weisslieher, in der Mitte pur)niruer Röhre und eifürmii,'-lanzettlicher, inren grünlicher oder am Rande trüb-purpurner Spreite. Fortsatz der Aehre gellilich. — Die häufigere Form.' jedoch nur im südlicheren Gebiete (nicht im norddeutschen Flach- laude) beobachtet. II. maeulatum (A. maculatum Forma ridgaris mnculatn Engl. a.a.O. .")95 [1879|). Blätter oberseits mit unregelmässig zerstreuten, schwarzen oder purpurnen Flecken versehen HülUdatt mit oberhalb der Miite purpurner Röhre und eiförmig-lanzettücher, innen grünlicher mit dunkelpurpurnen unregelmässigen Flecken besetzter SiM(>itc. Fortsatz der Aehre graubläulich. — Im nördlichen Gebiete ausschliesslich in dieser Form, im südlichen seltener als vorige Abart. Off. Die Grundachse, Aruni , Gouot, Pied-de-veau (tubercule Souterrain) Ph. Gall. (Verbreitung der Rasse: Wie ilie Art.) * B. Geschlechtslose Blüthen über den männlichen zahlreich. I. Besserianuni^). Hüllblätter mit verlängerter, länglich-lan- zettlicher, purjmrn überlaufener Sjireite. Geschlechtslose Blüthen in zahlreichen Kreisen. Im Gebiete nur in Dalmatien : Demi«, Cattaro (V i s i a n i I. 184) und in Montenegro (Maly nach Engler a. a. O. 505). Wird ausserdem auch in der Bukowina und in Ost-Galizien (Schott ÖBZ. XIII. 349, vgl. Knapp 7S) angegeben. Ob zur folgenden Abart gehörig? A. maculatum B. IL BesseriariHm A. u. G. Syn. II. 2. 377 (1903). ^4. pi/renae/im. Dufour in Lap. Su])i)l. 143 (1S18). Xynian Consp. 755 ? A. Besserianiim Schott ÖBZ. VIII (1858). 349. Nyman Consp. 755. A. intermedium Schur in Schott Prodr. 91 (1860). A. 31aJyi'^) Sehott Prodr. 93 (1860). Nyman Consj). 755. A. maculatum ß. angiistafiim Engl, in DG. Monogr. phan. (Suites au prodr.) II. 595 (1879). Richter PI. Eur. I. 173. Verbreitung der Rasse : Griechenland; Euboeu; Wolhynien; Pyrenäen ?) | -sf II. alpin um. Blüthenstengel so lang als der Blattstiel. Hüll- blatt mit eiförmig-lanzettlicher, heller Spreite. Geschlechtslose Blüthen über den männlichen sehr zahlreich. Fortsatz der Aehre dünn cylindrisch, mit kaum abgesetztem Stiele. So nur in Siebenbürgen (Kotschy), nach Simonkai 514 zerstreut verbreitet. Bukowina? s. oben. A. macidatnm y. aJpinnm Engl. a. a. O. (1879). Richter PI. Eur. I. 173. .1. aJpiniim Schott u. Kotschy BZ. IX. 1851. 285. Xyman Consp. 755. Suppl. 315. ^1. graci/e Ün verriebt in Sehott Prodr. 91 (1860). Fuss Fl. Transs. 615. 1) S. II. 1. S. 252 Fiissn. 2. ü) Nach Franz Maly s. VI. S. 305 Fussn. 1. ;37'~1 Aiaceae. (Verbreitung der Rar^se: Nur im Gebiete.) \^\ (Verbreituno; der Art: Britische Inseln; Dänemark; süd- liches Schweden; Frankreich; Iberische Halbinsel [einschliessl. Portugal]; mittleres und nördliches Italien; Balkanhalbinsel; südliches und mittleres Russland.) * 668. (3.) A. ItHlicum (Franz.: Gouet d'Italie; ital. : Aro, Giglio d'oru, Gigalo, Gicchero (vgl. auch Pen zig Flora popol. Ligure 58); kroat. : Strkac, Zminac; Kozlac, K. konjski, Brada Aranova). X- Blätter schon im Spätherbst erscheinend, mit meist die S])reite an Länge um das Doppelte oder mehr übertreffendem, am Grunde nur kurz- und weit-sch e iden ar tige m S tiele und breit- spiessförmiger bis schmal-spiessförmig-pfeilförmiger, an den Hauptnerven meist hellerer Spreite, deren vorderer La})pen meist nicht viel länge als die s p r e i z e n z e n d e n S e i t e n 1 a p p e n ist und eben so wie diese durch eine deutliche Einbuchtung von der BUittfläche getrennt wird. Blüthenstengel etwa halb so lang als die Blattstiele. Hüllblatt mit länglich-cylindrischer, etwa ^ji — \'2 der Länge erreichen- der, innen weisser, am Rande etwas trüb-puq)urner Röhre und läng- lich zugespitzter, aussen grünlicher, innen gelblicher, oberwärts schwach rostbraun überlaufener Spreite. Aehre kaum halb so lang als das Hüllblatt, der weibliche Theil cylindrisch, etwa 3 — 4 mal länger als der kurze männliche. Fruchtknoten eiförmig, ganz bleich. Geschlechts- lose Blüthen unter den männlichen in wenigen, über den männnlichen in zahkeicheren Kreisen, gelblich, nmzelig. Fortsatz der Aehre gelb, der keulenförmig verdickte Theil etwa so lang, selten bis doj^pelt so lang als sein Stiel, etwas plötzlich von dem- selben abgesetzt. An schattigen und buschigen Orten ursprünglich wohl nur im Mittelmeergebiete, besonders in der Oelbauni- und Kastanienregion. Pro- vence, Dauphine bis zum südlichsten Theil der Dep. Rhone und Ain! Riviera. Caut. Tessin um Lugano, bes. bei Gaudria (Schinz u. Keller). Am Fusse der Alpen in Venetien. z. B. am Gardasee! aber nicht in Tirol (Sarntheiii br.), Küstenland und Istrien ! nördlich bis Cormons — Gradisca — Sagi-ado (Pospichal I. 40, Marc bes. Fl. di Tr. 521). Kroatisches Litorale. Dalmatien und Hercegovina. Ausserdem in den Niederlanden, z. B. bei Leiden, beim Haag, Goes u. a. an buschigen Grabenrändern eingebürgert, doch zweifellos wohl ursprünglich Gaitenflüchtling. Bl. April, Mai. Ä. italicum Mill. Gard. Dict. ed. 8 Xu. 2 (1768). Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 591. Koch Sj'n. ed. 2. 787. Xvman Consp. 755. Suppl. 315. Richter PI. Eur. I. 172. Rchb. Ic. Vil t. XI fig. 11. A. numidicum Schott Syn. Ar. 10 (1856). Grösser und robuster als d. v. In der Blattforiu, der Grösse der Hüllblätter etc. ebenso vei-änderlich wie vorige; zerfällt gleichfalls in mehrere Easseu. von denen jedoch im Gebiet nur der Typus der Art vorkommt. Arilin. Draciiuculus. 379 (Süd-En^iaiid ; Frankreich ; Iberische Halbinsel ; Italien einöchliess- lich der Inseln; Balkanhall)insel; Cypern; Xonl-Africa; Madeira; Ca- narische Inseln.) "^ 142. DRACÜNCULUSi). ([Tüurn. Inst. 16U t. 70]. Adanson Farn. II. 469 [1763J. Schott in Schott u. Endl. Melet. 17 [1832]. Nat. Pfl. II. 3. 148. Äron Adanson Fani. IL 470 [1763] z. T. St. Lager Ann. SB. Lyon VII. lli) |1880]. Anannodiiim^) Scliott Bonplandia IX. 368 [1861].) S. S. 372. Ansehnliche Kräuter mit knolliger Griindachse. Blätter fiissfönnig eingeschnitten. Blüthenstengel lang. Aehre mit nur wenigen unfruchtbaren Blüthen neben den fruchtbai-en. Antheren mit kleinen rundlichen Löchern an der Spitze sich öffnend. Samenträger am Grunde und an der Spitze der Fächer. Sonst wie Anim. Aii.sser unserer Art nur nocli 1 Art auf den Canarisclien Inseln. 669. ü. (Iracuiiculus. (lt.: Serpentaria, Erba serpona, Pianta che sj)uzza, vgl. aucli Pen zig Fl. pop. Ligure 57; sloven.: Strasna trava; kroat.: Zminac velli, Scher, Zmajno zalje; russ. : .li)aKüiioB7. kojjohi..) 9i. GruJidachse rundlich; die Blätter und Stengel seitlich entspringend. Blätter mit g(>fleckter Scheide, grünem Stiele und ziemlich grosser, leb- haft grüner, um den Nerven hellerer, meist ötheiliger Spreite, deren Mittelsegment ziemlich breit, eiförmig-lanzettlich ist und deren Seitenseg- meiite je 3theilig mit schmallanzettlichem, oft fast linealisch-lanzettlichen abstehenden oder vorwilrts gerichteten Zipfeln versehen sind, deren meist 2 breiter, und 1 (der äusserste) schmäler sind. Blüthenstengel ungefleckt, länger als di(^ Blätter. Hüllblatt mit durch purpurne, oft zusammenfliessende, senkrecht verlängerte Flecken gestreifter, fast cylin- drischer, ziemlich verlängerter Röhre und eiförmig-länglicher, ganz pur- purner, an den Rändern dunkelpurpurner Spreite. Aehre verlängert, mit dem Fortsatz au Länge etwa gleichkommenden weiblichen Theile. Fruchtknoten Ideiehgrün. Fortsatz der Aehre wenig aus der Hüllblatt- röhre hervorragend, allmäldicb aus dem Stiel verdickt, in dem 2 — 3 mal längeren keulenförmigen Theil verdickt, dunkelvioletl. An buschigen Orten nur im Mittelmeergebiet, besonders in der Kastanien- und immergrünen Region, im Gebiete in Provence: Toulou; Fenouillet (St. Lager Cat. 744). Riviera: Coldirodi Panizzi früher (Bicknell 287). Canton Tessin: Ivugano: Tesserete (Mari); Oria (Lenticchia nach Franzoni Svizz. Ins. 207). Frov. Verona : Torri del Benaco; Tregnago (Bolzon Alti Isl. Ver. 7. Ser. IX. 456 [26]). Prov. Viconza; Friaul. Küstenland: Triest über Barcola wolil ver- wildert; Dragogna-Thal bei Castelvenere (Pospichal I. 40, Marcho- 1) Bei Plinius (XXIV. 91) Name einer Pflanze mit schlangenähnlich ge- krümmter Wurzel; Deminutiv von draco, Draclie, Schlange; auf unsere Pflanze von Cesalpino we^on des griechischen Namens ÖQay.ovria fieydÄ»] (bei Diosk orides II. 195 für unseren Dracunculus) und der Vnl'^ärnamcn Dragontica und Serpentaria iihert ragen. -) Von äraoiK'xhn^ unpassoinl , also ni<'ht zum Typus gehörig. 380 Aiaceae. setti Fl. di Tr. 521). Kroatisches Litorale: Draga; Buccai-i (Neilr. 50). Dalmatien: Trau: Bristivicia; Clissa; Ragiisa: Bergato (Vis. I. 186). Die Ursprüngliclikeit manclier dieser Fundorte ist zweifelhaft, da die Pflanze vom Laudvolke als Arzneipflanze, namentlich in der Thier- heilkunde, geschätzt und angepflanzt wird (Yisiani a. a. O.); sie ist noch in der Ph. Hisp. als Rhizoma Ari Dracunculi aufgeführt. Nach Paulin (br.) bezieht sich Fleisch mann 's Angabe der Art in Krain wohl auf derartige Cultur, die noch jetzt z. B. bei Rudolfswerth statt- findet; am Friedrichstein bei Gottschee, wo sie Fleischmann an- giebt, wurde sie nie wiedergefunden; dort stand früher ein Schloss der Grafen von Cilli. aus dessen Garten die Pflanze vielleicht zurückgeblieben war. Bl. Mai, Juni. D. dracunciäns Voss in Vilmorin Blumengärtn. 1166 (1896). Arum DracuncidiAS L. Spec. pl. ed. 1. 964 (1753). Dracunc. vul- garis Schott Melet. I. 17 (1832). Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au prodr.) II. 602. Nvman Consp. 754. Richter PI. Eur. I. 173. Drac. polliphiiUos^) Blume' Rumphia I. 124 (1835). Rchb. Ic. VII t. XII fig." 12'. Bei uns nur der Typus der Art. Die aashaft stinkenden Blüthen locken Schmeissfliegen an, welche den Pollen übertragen. Ueber die Verwendung von Blatt und Blüthen bezw. Fruchtstand als Ornament in der Griechischen Kunst vgl. E. Jacobsthal, Araceeuformen iu der Flora des Ornaments. Festschr. der Kgl. Techn. Hochschule Berlin. 18f4. (West-Frankreich [wohl nicht einheimisch]; Iberische Halbinsel; Italien einschliesslich der Inseln; Balkanhalbinsel mit den Inseln ein- schliesslich Kreta; Klein-Asien.) ~\ * SAUR6mATL3I2). (Schott in Schott u. Endl. Melet. 17 [1832]. Engl, in DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.] 11. 568. Nat. Pfl. II. 3. 148. Stairromatum Endl. Enchir. 128 [1841]). S. S. 372. Ansehnliche Kräuter mit knolliger Grundachse. Blätter lang ge- stielt, fussförmig eingeschnitten. Blüthenstengel kurz , mit einigen Fiederblättern am Grunde, im Frühjahr vor den Blättern erscheinend. Hüllblatt mit langer ge- schlossener Röhre und lang-lanzettlicher Spreite, innen dunkelpurpurn, meist ge- fleckt. Aehre cylindrisch, oberhalb des weiblichen Theiles mit zahlreichen knäuel- förmigen, geschlechtslosen Blüthen. Fortsatz der Aehre sehr lang, stielrund. Staub- blätter mit dünnem Connectiv. Antheren mit eiförmigen Poren sich öflfnend. Fruchtkuoten mit 2 — 4 grundständigen Samenanlagen. Etwa 5 Arten im tropischen Africa und Himalaja. Die bei uns gepflanzten Arteu werden sehr verbreitet, da die Knolle die Eigenthümlichkeit hat, ohne Wasser und Erde im Zimmer den Blüthenstand zu entwickeln. * 8. venosnm. ÜJ. Blätter mit geflecktem Stiele und mit länglichen, am Grunde keilförmigen, zugespitzten Abschnitten mit sehr genäherten, gelb- lich en Ha uptnerven. Blüthenstengel sehr kurz, wie d ic Niederbl ätte r bleich, violett gefleckt. Hüllblatt aussen purpurn, innen gelblich mit kleinen 1) no?.v(fv?^?.oi vielblättrig. -) sauromaton, sauchromaton (ist wohl ein Schreibfehler wie bei Endlicher Stauromatum), nach Dodonaeus (Pempt. 330) von Apulejus aufgeführte Syno- nyme vou Dracontion (s. S. 379 Fussn. 1). Wohl von aav^o; Eidechse wegen der gefleckten Blattscheideu und des ebenso gefleckten Hüllblattes. Dracunculus. Saiiroinatuin. Biarutu. 381 purpurnen Flrcken. Foitsatz der Aehn- sehr lang (bis 3,.") dm) lang, oberwärts etwas verschmälert. In Ostindien einheimisch, nur l)ei uns (häufig unter dem Namen der folgenden) im südlichen (jebietc im Freien gepflanzt, im nördlichen als Topfpflanze gezogen. S. venosuin Schott Prodr. 71 (186(t). Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IT. 571. S. Simlen.'^c ^) Schott ÖBZ. VIII. 349 (IS.jSj. S. guttaturii vieler Gärten, auch Bot. Mag. t. 4465 Fl. des serres t. 1334 nicht Schott. * S. ffuttatum. ^1-. Blätter mit nicht geflecktem Stiele und läng- licher bis länglich-lanzettlichen zugespitzten Abschnitten mit etwas entfernten Haupt- iicrven. Bl üt he n st c n gel kurz, am Grunde mit aussen ol i veng r ü nen, innen wei ssen Niede rbl ä tter n. Hüllblatt aussen am Grunde grün, oberwärts oliven- grün, innen gelbgrün mit ziemlich grossen unregelmässigen, oft zusammenfliessenden dunkelpurpurnen Flecken. Fortsatz der Aclire etwas kürzer als das Hüllblatt bis etwa 2,5 dm lang. Im Himalaja in Nepal iieimisch, bei uns seltener gepflanzt. S. guttatum Schott in Schott u. Endl. Melct. I. 17 (1832). Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 570. Anna guttatum Wall. PI. As. rar. II, 10 t. 115 (1831). 14:3. BIARUM-). (Schott in Scliott u. Endl. Melet. 17 |1H32|. Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. Ö71. Nat. Pfl. II. 3. 149. Homaid ^) Adans. Fani. II. 470 [1763]). S. S. 372. Kleinei-e bis mittelgrcsse Kräuter mit knolliger Grund- achse. Blätter meist schmal. Blüthenstengel kurz, meist nicht mit den Blättern erscheinend. Hüllblatt mit theilweise oder ganz unter der Erde bleibender, mehr oder weniger geschlossener Röhre und läng- lich-lanzettlicher bis länglicher, schmutzig-purpurrother Spreite. Weib- licher Theil der Aehre kurz, kugelig oder bixnter, durch einen 2 — 3 mal so langen ZAvischenraum von dem cylindrischeu männlichen getrennt, Fortsatz der Aclire lang cylindrisch-dünn , das Hüllblatt überragend. Männliche Blüthen mit 1 — 2 Staubblättern. Anthereti .sich ver- schiedenartig öffnend. Fruchtknoten mit meist nur 1 Samenanlage. Frucht weiss. Samen verkehrt-eiförmig. Etwa 7 Arten im ganzen Mittelmeergebiete verbreitet. Ausser unserer Unter- gattung noch B. CyUenium*) (Schott Gen. Aroid. t. 9 [1859] als Gatt. Engl, in DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.] II. 574 [1879] als Unterg.) mit B. Sprnneri^) 1) Zuerst bei Simla im Himalaja gesammelt. 2) ßlaQOv, bei Dioskorides (II, 195) Synonym von ()Qay.ovita fieydÄij s. S. 379 Fussn. 1. 3) Von dem arabischen Pflanzeunamen hommed (von häniid sauer), den ver- schiedene Kaliunibioxalat enthaltende Pflanzen, wie Oxo/ts, Emcx, Humr£ führen. Das Arüanun Homaidl Rauwolf Hodoep. I. 115, I.scharum Homaid (Schott Prodr. 70 [1800]) gehört nach Engler a. a. O. wohl zu Biarum Bussciiannm (Schott Prodr. 63). ' ■•) Kyllcne, Name einer Nymphe, von nvÄÄög krumm, dieser Pflanze wegen der gekrümmten geschlechtslosen Blüthen gegeben. ä) Nach Wilhelm von Spruner, * um 1810 f 1895 Ingolstadt (Ross br.), Militär-Aj)othcker, welcher in den 30 er Jahren (bis 1843) in Griechenland um- fassende Pflanzensammlungen machte; eine von ihm 1841 an E. Boissier (s. II. 1. 535 Fussn. 1) gemachte Sendung erweckte bei Letzterem das in so glänzender Weise bethätigte Interesse für die Flora des Orients (Fl. Or. I. XIII). j 382 Aiaccao. (Boiss. Diagu. I. 13. 5 [1853]. B. rhodospadix i) K. Koch Ind. seiu. Hort. Berol- 1853. 2. Ischarum Spritncri Sehott Syn. Ar. 7 [1856J. Cyllenium Spruneri Schott Gea. Aroid, t. U [1858]) in Griechenland und C. Ischarunf^) (Blume Rumphia I. 144 t. 29 [1835] als Gatt. Engl, iu DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.) II. 575 [1S79] als Unterg. Lcptopeiion'^) Schott Gen. Aroid. t. 8 [1858] als Gatt.) mit B. Carralraccnse-i) (Arum Carratracense Ilänseler BZ. IV [1846] 313. Biarum Hacnsderi ö) Willk. BZ. V [1847] 49. Ischarum Hacnselerl Schott Syn. 8 [185G]) in Spanien und B. Fr aasianum*^) (Xyman Syll. Suppl. 68 [1865]. Ischarnvi Frasianum Schott ÖBZ. IX. 98 [1859|) iu „Griechenland". — Bei uns nur die Untergattung: A. Euhiarnin (Engl, in DC. Monogr. phan. [Suitesau Prodi-.] II. 572 [1879]. Sienm-us'^) Salisb. Gen. of pl. 5 [1866] als Gatt.). Conneetiv zwischen den Antherenhiüften hervortretend; diese mit Längsspalteii aufspringend, die an der Spitze zusanimenfliessen. Geschlechtslose Blüthen zahlreich, pfriemenförmig. Hüllblatt mit aufrechter Spreite. Nur unsere Art. 670. B. teiiiiifölium. 0:. Knollige Grundachse länglich bis fast cylindrisch. Blätter mit verlängerter, spatelig- bis linealisch-lanzettlicher, am Grunde allmählich keilförmig verschmälerter, oberwärts spitzer Spreite. Xiederblätter am Grunde des Blüthenstengels linealisch-lan- zettlich, die oberen oft die Eöhre des Hüllblattes überragend. Blüthen- stengel etwa so lang als die Röhre des Hüllblattes. Hüllblatt mit cylindri scher, bis etwa 3,5 cm langer weisslicher Rölue und etwa 5 bis 8 mal längerer, allmählich nach der Spitze verschmälerter, am Grunde etwas gekräuselter, innen dunkelpurpurner Spreite. Aehre mit zahl- reichen über und unter dem männlichen Theile angeordneten , dichter oder lockerer gestellten, fehlschlagenden Blüthen. Fortsatz der Aehre verlängert, pfriemförmig , in der Mitte etwas verdickt, etwa 5 mal so lang als der übrige Theil der Aehre, bis etwa 2,5 dm lang, das Zoll- blatt überragend. Früchte kugelig bis eiförmig. An buschigen Orten der immergrünen Region des Mittelmeer- gebiets, bei uns nur in Dalmatien: Gorica bei Sebenico (W. Nägeli! vgl. Engl, a, a. O. 573), auf der Insel Curzola und der Halbinsel Sabbion- ceUo (Vis. I. 186). Bl. October, November und Februar, nicht selten auch inmitten des Winters. 1) Von ^ödov Rose und andSi^ abgerissener Zweig, in der botanischen Kunst- sprache für eine Aehre mit fleischiger Achse , wie die der Aracecn gebräuchlich. 2) Nach Schott antiker Name; wir fanden nur laaQOv bei Dioskorides (II, 195) Synonym von ÖQay.ovTia fieydÄi] (s. S. 379 Fussn. 1). 3) Von ÄeTiTÖg dünn und 6n^)]Tiov Pfriem, wegen des dünnen Aehsenfortsatzes. 4) Bei dem Schwefelbade Carratraea im Kgr. Granada gesammelt. ä) Nach Felix Hänseier, * 1767 Durrach bei Kempten (Bayern) f 12. Aug. 1841 Malaga, Apotheker daselbst, um die Flora des Königreichs Granada verdient (Willkomm BZ IV [1846] 305). 6) Nach Karl Nikolaus Fraas, * 3. Sept. 1810 Rattelsdorf bei Bamberg, t 9. Nov. 1875 Neufieimaun bei München, 1835 — 1842 Hofgarfen-Director und Professor in Athen, später in Freising, Schieissheim, 1847 — 64 in München. Verf. von Synopsis plantarum florae classicae. München 1845. '') Von GTevÖQ eng, schmal und ovqö, Schwanz. Biarimi. Aiisainini. ;{.S3 B. fenuifoUum Schott in Schott u. Endl. Melet. T. 17 (1832). Engl, in DC. Monogr. plum. (Suites au Prodr.) IL 573. Nvnian Consp. 755. Richter PI. Eur. I. 173. Rchb. Ic. VII t. VI flg. 6. Armn teniiifolium L. Spcc pl. ed. 1. 96B (1753). Armn graminemn Lam. Enc. III. 30 (1789). Biarnm gramineum Schott a. a. O. (1832). B. Arundaniim'^) Boiss. u. Reut. Pugill. 110 (1852). Nynian Consp. 755. B. conatrictnni K. Koch Ind. sem. Hort. Bcrol. 1853. A])p. 12 (1853). B. Anginllarac'^) Schott Prodr. 62 (1860). Die Rasse B. abbrcviatum (Engl. a. a. O. 574 [l.s79]. B. Spruneri '^) Schott Gen. Aroid. t. 7 [1858] nicht Boiss. B. ahbrcvialum Schott Prodr. 62 [1860]) nur in der südlicheren Balkanhalbinsel und in Kleinasien. (Iberische Halbinsel; Italien; Balkanlialbinsel nebst den Inseln; Klein-Asien.) f^ 144. ARISARIM*). ([Tourn. Inst. 161] Targ.-Tozz. Ann. Mus. fis. Firenze II. 2. 67 [1810]. Engl, in DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.] II. 560. Xat. Pfl II. 3. 149. Arisaron Adans. Fani. II. 47 [1763]. Bahnisa'") Lag. Gen. et Sp. pl. 17 [1816]. Huwaida^) Rat". Fl. Tellur. III. 63 [1836].) S. S. 372. Kleincrc bis mittelgrosse Kräuter mit cylindrischer oder eiförmiger Grundaclise. Blätter rundlich pfeilförmig od(>r spiess- fcirmig. Blütlienstengel meist etwas verlängert. Hüllblatt mit vorn geschlossener Röhre und nu^hr oder weniger nach vorn üb(>rgebogener, kurz zuges})itzter bis lang geschwänzter Spreite. Aehre am Grunde mit 3 — 5 weibliche Blüthen, darüber mehrere entferntstehendere männ- liche, an der S])itze mit einem langen gekrümmten, zuletzt keulen- förmigen Fortsatz. Männliche Blüthen mit 1 Staubblatt. Anthere fast scliildförniig, sich durch einen verticalen Spalt öffnend. Fruchtknoten mit kurzem Griffel und mehreren grundständigen Samenanlagen. Ausser unserer Art nur nocli eine in Xordafrica und das in Mittel- und Süd- Italien heimische A. proboseideumT) (Savi Osserv. s. div. 6 [1816]. Arum proboscideum L. Spec. pl. cd. 1. 966 [1753]). 671. A. arisarinii. (It.: Gallio, vgl. Pen zig Fl. pop. Ligure 58.) •-)[. Blätter einzeln od(>r zu meln-eren zur Blüth(>zeit vorhanden mit stielrundem, die S])reite meist um das 3 — 5 fache an Länge über- treffendem, bis etwa 2 (hu langem, purpurbraun punktiertem oder ge- 1) Bei Honda im Kgr. Grauada (im Alterthum Arunda) gefunden. -) Nach Luigi (Aluigi) Anguillara (nach Saccardo I. 15 war sein Fa- milienname woiil t5(| u alerni ()), * um 1512 Anguilara, Prov. Rom, f Ferrara 1570, Professor in Padiia, Verf. von Seniplici. (Viuegia [sie] 1561), einer selir werthvülleu Arijeit über die von den Alten erwähnten Pflanzen. Vgl. E. Meyer, Gesch. Bot. IV. 378. 3) S. S. 381 Fussn. 5. 4) Von aQiaaQOv, Name vielleidit dieser Pflanze bei Dioskorides (II. 198\ ö) Ob nach einer einiieiniischen Benennung? 6) S. S. 381 Fussn. 3. 7) Von TTQoßoaxig Rüssel, wegen des lang zugespitzten Hüllblattes. 384 Aiaceae. stricheltem Stiele und eiförmig-pfeilfönniuer oder dreieckig-pfeilförmiger Sj^reite, deren vorderer Lappen kurz zuaeüpitzi i^t und deren eiförmige oder länglich-eiförmige bis dreieckige seitliche Lai)pen gestutzt sind mit engerer oder weiterer Einbuchtung zwischen sich. Blüthenstengel meist etwa so lang als die Blattstiele. Hüllblatt mit cylindrischer, meist etwa 3 cm langer Röhre und etwa ebenso langer oder wenig kiirzerer, ei- förmiger bis eiförmig-lanzettlicher, allmählicher oder ziemlich plötzlich zugespitzter, aussen am Grunde wie die Röhre weisslicher bis röthlicher, oberwärts hellpurpurner (einschliesslich der Röhre) mit dunkleren Längs- streifen versehener, innen giünlicher 8preite. Weiblicher Theil der Aelu'e sehr kurz, der männliche etwa doppelt so lang. Fortsatz der Aehre dünn, oberhalb der Röhre gekrümmt und aus dem Hüllblatt liervon-agend, grün. Früchte niedergedrückt- kugelig. An sonnigen oder schattigen Abhängen meist zwischen Gras und andern Kräutern in der immergrünen Region des Mittelmeergebietes, Provence! Riviera sehr verbreitet! (8t. Lager 744, Ard. 387, Bicknell 287), Quarnerische Inseln: Veglia (Marches. br.), Lusshi mit den benachbarten kleinen Inseln (Haracic! III. "44); Kroatisches Litorale. Dalmatien: ]\[eleda, Curzola, Lesina! Ragusa: Lapad! (Vis. I. 187), Bl. October — April. A. arisarum Huth Helios XI. 183 (1893). Arnm Arisarum L. Spec. pl. ed. 1. 966 (1753). Koch Svn. ed. 2. 787. Arisarum vulgare Targ.-Tozz. Ann. :\Ius. Fir. II. 266 (1810). Engl, in DC. Monogr. phan. (8uites avi Prodr.) II. 561. Nyman Consp. 756. Richter PI. Eur. I. 174. Rchb. Ic. VII t. VII fig. 7. Balmis [siel] vulgaris Lag. a. a. O. (1816). Aris. australe Rieh, in Gill. Arch. 1833. 20. Die Blütheustände eriunern sehr lebhaft an die Bliithe mancher Aristolochia- ,\rleii. Die Pollenübertraguiig soll nach Delpino's Yermutliuug durch Schnacken bewirkt werden. Bei uns nur die Eassen A. typicum. Fortsatz der Aehre dünn, nach der Spitze zu deutlich, wenn auch schwach verdickt Die bei weitem verbreitetste Form. A. arisarum A. typicum, A. u. G. Syn. II. 2. 384 (1903). A.Forbesii^) und A. Balansanum'^) Schott ÖBZ. VII (1857) 190. A. SiWwrpii^) Schott Prodr. 21 (1860) (üebergang zu B.). A. Jacquini^) und A. vulgare Schott Prodr. 22 (1860). A. crassi- 1) Nach Edward Forbes, * 12. Febr. 1815 Douglas (Insel Man), f 18. Nov. 1854 Edinburgh, Professor der Botauik daselbst, welcher Norwegen, Krain und wiederholt die Levante bereiste, so Lycien (mit Spratt Travels in Lycia 1846). ■-) Nach Benjamin Balansa, * vor 1830 in der Gegend um Toulouse (Ge- naueres ist auch Herrn E. Bonnet [br.] nicht bekannt) f 22. Nov. 1891 in Hanoi (Tonkin), ausgezeichnetem botanischen Reisenden, der Algerien, den Orient, Paraguay, Tonkin und Neu-Caledonien erforschte, hervorrasendem Kenner der Gramina. 3) S. n. 1. S. 22 Fussn. 1. 4) Nach Nikolaus Joseph Freiherru von Jacquin, * IG. Febr. 1727 Leiden, f 24. Oct. 1817 Wien, Professor an der Universität und Director des Botanischen Gartens, später des Hofgartens in Schönbrunn. J. bereiste 1754 — 9 im Auftrage des Kaisers Franz I. Westindieu (Selectarum stirp. Americ. bist. Vind. 1763) und Arisarum. Arisaema. 385 foUum Schott Bonpl. IX. 369 (1861). A. iidgare a. tjipicum Engl, in DC. Monogi-, phan. (Suites au Prodr.) "'iL 562 (1879). Die Schot t 'seilen Namen Ijeziehen sich auf Abänderungen so geringen Grades, dass sie nicht als Abarten aufgeführt zu werden verdienen. (Verbreitung der Rasse: Iberische Halbinsel; Languedoc; Italien einsclüiesslicli der Inseln ; Balkanhalbinsel einschliesslich der Inseln; Klein-Asien, Palästina, Syrien; Nord-Africa.) jlfj B. Clusii^). Fortsatz der Aehre nicht weit (etwa 5 — 8 mm) aus dem Hüllblatt hervorragend, an der Spitze kurz und stark verdickt. Nur bei Nizza (Risso nach Engl. a. a. O. 564). A. arisarmn B. Clnsii A. u. G. Syn. II. 2. 385 (1904). A. CIksü Schott Prodr. 23 (1860). A. vulgare y. Clnsii Engl, in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) II. 563 (1879). (Verbreitung der Rasse: Portugal; Spanien.) \^\ Die Easse C. Veslingii-^) (Engl. a. a. O. 563 [1879]. A. Vedingii Schott Prodr. 20 [1N!)9 lebhaft gefärbten Hochblättcin. Blüthen 3 zählig, mei:!-t 2 geschlechtlich. Kelch krautig oder lederartig, bleibend. Blumenblätter frei oder ver- bunden. Staubblätter 6, niei^it frei. Fruchtblätter 3, zu einem ober- bis unterständigem Fruclitknoten verbunden. Frucht eine Beei-e oder Kapsel. Samen klein, oft mit Faserschopf. Etwa 1000 Alten, fast alle in den Tropen, einige auch im subtropischen Theile vun America. Bei uns eine grosse Zahl von Arten in Gewiichshäusern nur wenige im südlichsten Gebiete im Freien ausdauernd. Uebersicht der Tribus. A. Frucht eine Beere (Sarcocarpeae^) Brongn. nacli Wittiuack Xat. Pfl.fam. IT. 4. 41 [1888]). Fruchtknoten unterständig. Blüthenstand (bei uns) einen dichten, in der Blattrosette sitzenden Kopf darstellend. liruinelieae. B. Frucht eine Kapsel {Sei er o carpeae^) Brongn. a.a.O. [1888]). Fruchtknoten oberständig. Blüthenstand verlängert, gross, rispig oder ährenförmig. Piiyeae. • Tribus. BROMELIEAE^). (Rchb. Consp. 62 |1828]. Nat. Pfl. IL 4. 41.) S. oben. Blätter stachlig gezähnt oder gesägt. Frucht fleischig oder lederartig, nicht aufspringend oder sich nur an den Seiten durch Längsspalten öffnend. Gegen 20 Gattungen mit sehr zahlreichen Arten. Im südlichsten Gebiete aus- haltend wohl nur die Gattung * FASCICULARIA^). (Mez Fl. ßras. III. 3, 627 [18S)4]. DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.J IV. 7 [1890]. Rhodoslachys '^) Phil. Linnaea XXIX. 57 [1857—58]. Nat. Ffl. II. 4. z. T.). Blätter dicht rosettenartig gedrängt, grundständig, schmal • linealisch , am Grunde scheidenförmig, am Rande meist stachlig, an der verlängerten, stachelartigen Spitze scharf, stechend. Blüthenstand kurz, einen dichten, innerhalb der Blattrosette sitzenden Kopf darstellend. Blüthen meist mit Vorblättern versehen, sitzend, blau, zweigeschlechtlich. Kelchblätter frei, gekielt. Blumenblätter frei, etwas fleischig, au der Spitze abgerundet, am Grunde innen mit 2 kleinen Nebenblättern versehen. Staubblätter kürzer als die Blumenblätter, in der Nähe des Grundes entspringend. Fruchtknoten unterständig mit wenigen Samenanlagen. Griffel dünn, verlängert. Narben verbreitert. 4 Arten in Chile. Die Gattung wurde früher mit Rhodostachy i<^->) (Phil. Linnaea XXIX. 57 [1857]) vereinigt, ist aber wohl sicher (auch pflanzengeo- graphisch) gut geschieden. * F. bicolor. 2|_. Blätter uberseits kahl, unterseits mit brauneu Schuppen besät. Blüthenstand 20 — 40 blüthig. Aeussere Deckblätter 1) Von ad(j^ Fleisch und na^nög Frucht. ii) Von OKÄtjQÖs hart und na^jjiög. 3) S. S. 398 Fussu. 3. •1) Wegen der gedrängten Grundblätter (fasciculatim rosulata). f>) Von ^ööov Rose und aiäxi^'S Aehre, wegen der rothen Deckblätter. 4(XI Bromeliaceae. aus verschmälertem Grunde elliptisch, klein gesägt, erheblich länger als die Blüthen, roth. Blumenblätter breit linealisch, stumpf. Auf trockenen Plätzen in Chile heimisch , bei uns im südlichsten Gebiete oft gepflanzt. Bl. März — Mai. F. bicolor Mez in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IV. 9 (1896). Brom- elia bicolor Euiz u. Pav. Fl. Peruv. III. 32 (1794). Billbergia^) bicolor Rom. u. Schult. Syst. VII. 1255 (1.S30). Ehodostachys bicolor Benth. u. Hook. Gen. III. 662 (1883). * F. i)itcairniifolia. 2\.. Blätter zuletzt ganz oder oberwärts verkahlend, unterseits zart >ve iss seh üppig. Blüthenstand vielblüthig. Deckblätter sämmtlich kürzer als die Blüthen , stumpf. Blumenblätter breit-eiförmig-linealisch, an der Spitze abgerundet oder etwas ausgerandet. Sonst wie vorige. An ähnlichen Orten wie vor., häufiger in Gärten. Bl. März, Mai. F. pitcairniifolia Mez in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IV. 11 (1896). Bromelia pitcairnifolia K. Koch Wochenschr. XI. 325 (1868^. Hechtia-) piteairnii- /o/m Verlot Pwevue hortic. 1868. 211 mit Abb. Pourretia'i) Joinvillei ^) Chantin Journ. Soc. Centr. hört. France 1871. 360. Billbergia JoinviUci Van Houtte Cat. 1871. 138. Bromelia Joinvillei E. Morr. in C. H. Morr. Belg. hortic. 1876. 161 t. 10, 11. Bhodostachys pitcairniifolia und R. Joinvillei Benth. u. Hook. Gen. III. 662 (1883). Tribu?. PUYEAE. (Wittmack Nat. Pfl. IL 4. 41 [1887] 52 [1888]. Dalla Torre u. Harms Gen. Siph. 55.) S. S. 399. Meist stamnibildende Pflanzen. Blätter starr, stark, stachlig gezähnt, allmählich in die stark stachlige Spitze verschmälert. Blüthen kurz röhrig-glockig. Fruchtknoten oberständig, mit breitem Grunde sitzend. Frucht eine 3 klappige Kapsel. Samen meist glatt mit meist flügehirtigem Anhang. Uebersiclit der Gattungen. A. Blüthen zweigeschlechtlich. I. Griffel lang. Blätter meist selu- stachlig, meist an einem ver- längerten Stamm. Blüthen meist in reich verzweigter Rispe. Puya. II. Griffel fehlend. Blätter dick, stark stachlig gesägt, grundständig. Blüthen in einfacher oder zusammengesetzter Aehre. üyckia. 1) Die GsiUnng Billbergia (Thunb. Dec. pl. Bras. III. 30 [1823]) ist benannt nach Gustaf Johannes Billberg, * 14. Juni 1772 Karlskrona, f 26. Nov. 1844 Stockholm (Murbeck br.), Kammerrath daselbst, Verf. von Botanicon Scandinaviae. Holmiae 1822. ■■ä) S. S. 402 Fussn. 3. :^) S. II. 1. S. 272 Fussn. 1. ■i) Nach Fran^ois Ferdinand Philippe Louis Marie d'Orleans, Prince de Join - ville, * 14. Aug. 1818 Nenilly f 17. Juni 1900 Paris, drittem Sohne des bisher letzten Königs der Franzosen, Louis Philippe I., welcher unter der Regierung seines Vaters bis 1848 (zuletzt als Vice-Admiral) zahlreiche See-Expeditionen mitmachte und z. T. befehligte. Fascicularia. Puya. 401 B. Blüthen zweihäusig. Blätter stark stachlig gezähnt, grundständig. Blüthen klein, zahlreich, an sehr langem Stengel geknäuelt. Hechtia. * PUYAi) (Molina Sagg. 1G2 [1782j. Mez in DC. Monogr. phan. [Suites au Prodr.] IV. 4G6. Nat. Pfl. II. 4. 53.) S. S. 400. Ausdauernde, krautige oder strauchige Gewächse mit nieist vielen, in dichten Rosetten stehenden Blättern. Blätter verlängert, stechend, an den Rän- dern stachlig. Blüthenstand einfach oder meist reich verzweigt, sehr gross. Blüthen einzeln in der Achsel von Hochblättern. Kelch und Blumenblätter frei. Blumen- blätter breit, am Grunde zu einer weiten Röhre zusammenliegend. Kapsel länglich oder pyramidenförmig. Fast 50 Arten in Südamerica von denen eine Reihe bei uns besonders im südlichen Gebiete gezogen werden, hauptsächlich aus der Untergattung. Eupuya (Mez a. a. O. 468 [1896]), Blüthenstand zusammengesetzt, die Zweige über die Blüthen hinaus verlängert, viele entfernte in ihren Achseln keine Blüthen tragenden Deckblätter erzeugend. Die gegen Kälte widerstandsfähigsten Arten sind : * P. Chileiisis. fj. Meist mit holzigem Stamme, mitunter mehrere Meter hoch, einfach oder meist verzweigt. Blätter zahlreich (zu 100 und mehr in der Rosette) etwa 1 m lang und etwa 5 cm breit, am Rande mit sehr grossen, hornigen Stacheln besetzt, unterseits fein schuppig, fast glatt erscheinend. Blüthen- stengel in der Jugend rostbraun-zottig. Blüthenstand sehr gross bis über 1 m lang, rispig reich verzweigt, die Zweige nur am Grunde tragend. Deckblätter der Blüthen derb, elliptisch, spitz, kahl. Blumen kröne gelb mit abgerundeten Abschnitten. An trockneren Orten in Ciiile heimisch , bei uns im südlichsten Gebiet (oft unter dem Namen der folgenden Art) nicht selten in Gärten. Bl. September. P. chilcnsis Molina Sagg. Kiüj 351 (1782). Mez in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IV. 472. Pourrctia coarctata Ruiz u. Pav, Fl. Peruv. III. 34 (1794). Puya siiberosa Molina Sagg. ed. 2. 153 (ISIO). Pileairnia'^) chilensis Lodd. Cat. nach Loud. Hort. Brit. 118 (1830 nur der Name). Puya coarctata Fisch. Sert. Petrop. Dec. II t. 19 (1852). * P. alpestris. ||. Blätter meist nur 2 — 2,5 cm breit, mit entfernten Stacheln besetzt, untersei ts d ich t weissschuppig. Bl üt henste ngel in der Jugend dicht weiss wollig, später mehr oder weniger verkahlend. Blüthen- stand dicht, etwas pyramidal. Deckblätter der Blüthe zartliäutig. Blumenkrone m e t a 1 1 i s c h • g rü n 1 i c h - b 1 a u. Staubblätter hellorangefarbig. Sterile Deckblätter schön roth. Auf trockenen Bergen und Hügeln in Chile heimisch, im südlichen Gebiete oft gepflanzt, wohl die widerstandsfähigste Bromeliacee, die selbst mehrere Grade Frost ohne Schaden erträgt, auch im südlichen England vollkommen wiuterhart (Nicholson Diet. Gard. III. 255 [1887]). Bl. October oder Decembcr— Februar. P. alpestris Poepp. Synops. 8. (18:!3). Gay Fl. Chi). VI. 12 (1853). Mez in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IV. 474. Pourrctia alpestris Poepp. u. Endl. Nov. gen. II. 41 t. 156 (1838). Paija Whytei'i) Hook. fil. Bot. Mag. t. 5732 (1.SÜ8). Pitcairnia caerulea Bak. Brom. 121 (1889) nicht Benth. Pourrctia caerulea Miers Travels II. r)31 (18_'(i). 1 ) Puya, der einheimische Name der P. Chilensis. '^) Nach William Pitcairn, * 1711 Dysart (Fife, Schottland) f 25. Nov. 1791 Islington bei [jetzt in] London, Arzt daselbst, welcher dort einen botanischen Garten besass (Brittcn u. Boulger Journ. of. Bot. XXVIII 153). 3) Nach dem eifrigen Gartenfreunde Mark Whyte, der die Pflanze aus Chile einführte. As eher soll u. ?ärtner Karls I., der Letztere * 1608 Meopham [Kent] ? f 22. Apr. 1662 Lambeth, Hofgärtner Karls IL) welche in Lambeth einen reichen botanischen Garten und eine Naturaliensammlung belassen, deren Verzeichniss als Museum Tradescantianuin London 16ü(.i veröffent- licht wurde. Der Letztere führte Track tic mit ia Virginiana und Liriodendron tidipi- fera zuerst ein (B ritten u. B()ulü;er Journ. of Bot. XXIX. 20). ^) Von icpi'if^ieQOi^ einen Tas^ lebend, hinfällig, wegen der zarten Blumenblätter. '^) Von 7iX!u^6£ fuchsig und el^ia Kleid, Ueberziig ; Fhyrrheima ist mithin ein Druckfehler. ■I) Von iiEQW/^&r'ig nach einer Seite hin lastend, wegen des querstehenden Conuectivs der beschriebeneu Art 11. pulchella Kunze a. a. O. 4 (1850) =: Trades- cantia p. Iluuib. Bonpl. Kth. Nova gen. et sp. I. 262 (1815). ä) Nach George Beauchamp Knowles, 1829 — 1852 Professor an der medi- cinischen Schule in Birminghau), mit Frederick Westcott Herausgeber des Tafel- werkes The Floral Cabinet. 3 Bände. London 1837 — 40. (Britten u. Boulger Journ. of Bot. XXVII. 2Ki). fi) Nach Alexander Skofitz, * 21. Jan. 1822 Rzeszow (Giüizieu), f 17. Nov. 1892 Wien (U. v. Wettstein br.) , Pharmaeeut, verdient als Herausgeber des Oesterreicliischen Botanischen Wochenblattes 1851 — 1857, von 1858 an Oesterr. Bot. Zeitschrift, seit 188!) fortgesetzt von R. v. Wettstein und als Leiter des Wiener Bot. Tauschvereius seit 1845. Vgl. ÖBZ. XXV. 1 mit Bildniss. 4()6 Commelinaceae. zettlich, länger als die Blüthenstiele. daher der Blütheustand schein- bar sitzejid. Blütheu blau oder etwas purpiu-n, selten weiss. Kelch- blätter länglich bis länglich-lanzettlich, kahl oder l)ehaart, viel länger als die Frucht. Frucht länglich bis elliptisch. In den Vereinigten Staaten und in IMexico einheimisch , bei uns häufig in Gärten gepflanzt und in und ausserhalb derselben verwildert, oft ein lästiges, sehr schwer vertilgbares Unkraut. Bl. Juni bis Herbst. T. virginiana L. Spec. pl. ed. 1. 288 (1753). Britton u. Brown 111. Fl. I. 377 fig. 910. T. virginica L. Syst. ed. 10. 975 (1759) und der meisten Autoren. Die Staubfadenhaare dieser Art sind das bekannte Paradigma für strömende Bewegung des Protoplasmas. *t T. Fluminensis 1). üi- Stengel niederliegend, an den Knoten wurzelnd, oft durchsichtig, sodass die Gefässbündel sichtbar werden. Blätter mit deutlicher eng- (an den Trieben lockerer-) anliegender, oberwärts feinhaarig bewimperter Scheide und eiförmiger bis eiförmig -elliptisch er, etwas schiefer, oberseits lebhaft griiner, unterseits oft etwas violett überlaufener, meist nicht über 4 — 5 cm langer Spreite. Hüllblatt d e s B 1 ü t h e n s t a n d e s breit- eiförmig bis eiförmig -lan zettlieh. Blüthen weiss. Kelchblätter ei- förmig, spitz. In Brasilien, Paraguay und Uruguay heimisch, bei uns besonders häufig in Blumentöpfen als Ampelpflanze gezogen und in Gewächshäusern, Wintergärten etc. in grossen Giengen verwildernd. Im Freien oft an schattigen , feuchten Orten ge- pflanzt , sich mächtig entwickelnd und den ganzen Boden bedeckend. Im nörd- lichen Gebiete bereits öfter unter Brettern etc. überwinternd, im südlichen Gebiete leicht und zahlreich verwildernd. Nicht selten auf Schutt und Composthaufen, Bl. (ziemlich selten) Juui bis Herbst. T. ßuminensis Ycll. Fl. Flum. 1-10. III. t. 152 (1827). T. albiUora Kunth Euum. IV, S-i (1843). Regel Gartenfl. XYI. 297 (1867) mit Abb. T. prostrata, T. prociimbens, T. viridis etc. vieler Gärten nicht der Aut. B B. Tragblatt des Blüthenstandes sehr klein, daher die Blüthenknospen und die Stiele der Blüthen frei sichtbar. *t T. rosea. ')\. Kahl. Stengel schlaft, aufi-eeht, meist unverzweigt. Blätter mit ziemlich weiter Scheide und schmal-linealischer rinniger Spreite. Blüthenstand fast doldig. Tragblatt des Blüthenstandes eiförmig, spitz. Blüthen rosa. Kelch- blätter eiförmig, spitz. Im Atlantischen Nordamerica heimisch , bei uns hin und wieder in Gärten, leicht verwildernd. Bl. Juli bis Herbst. T. rosea Vent. PI. Nouv. Jard. Gels, 24 (1800). Britton u. Brown 111. Fl. I. 378 fig. 914. *t RH0EO:i|. (Hance „PI. nov. Austr. Chin. diagn. I. p. 12" in Walp. Ann. III. 659 [1853]. Nat. Pfl. II. 4. 69. Rkaeo C. B. Clarke in DC. Monogr. ])han. [Suites au Prodr.] III. 316 [1881]). S. S. 404. Ausdauerndes Kraut mit kurzem, aufrechten Stengel und in grund- ständigen Rosetten dicht gestellten lauzettlichen Blättern , ausläufertreibend. Trag- blatt den Blüthenstand einschliessend. Staubblätter 6, mit fadenförmigen, behaarten 1) Zuerst bei Rio de Janeiro (latein. Flumen) beobachtet. 2) 'Poiw, altgriechischer Frauenuame bei Parthenios. Tradescantia. Rhoeo. Zebrina. 407 StaiibfädtMi. Fruchtknoten .'! fäclierit;, in jeileni Fache nur 1 Samenanhige. Kapsel von (ier Ijleibenden und verwelkenden Blüthenhülle völlig eingeschlossen. Xur 1 Art. *t K. diseolor. 9| . lilätter lanzettlieh V>is linealisch-lanzettlich . oberseits glänzend dunkelgrün, unter.seits lebhaft violett. Blüthen weiss. Von Centro- America bis Mexico und auf den Westindischen Inseln (Urban Sviub. Ant. IV. 1. 147) heimisch, bei uns nicht selten gepflanzt. Bl. Juli — Sept. B. discohr Hance in Walp. Ann. 111. 660 (1852—53). Ciarke in DC. Monogr. phan. [Suitesau Prodr ]) 111. 310. Tradescantia discolor L'Her. Sert. Angl. 8 t. 12 (1788). Bot. Mag. t. 1192. In der Tracht einer kurzblilttrigen Dracaena ähnlich. Häufig in einer Form mit dunkel- und liellgrün gestreifton Blättern {varieg ata Bot. Mag. t. 5(>79) sowie mit 2 lebhaft gelben Längsstreifen auf den Blättern (var. vittata „Miq." Fl. des serres t. 116!», 1170). *t ZEBRINAM. (Schnizlein BZ. VII [1849] H70. Nat. Pfl. II. 4. 69.) S. S. 404. Ausdauernde Kräuter mit niederliegenden, wurzelnden, nur mit der Spitze aufstrebenden Stenfreln. Blüthen stand im Trag- blatte eingeschlossen. Kelch und Blumenkrone je zu einer Röhre ver- bunden. Staubblätter 6, den Schlund der Blumenkronenröhre eingefügt. Fruchtknoten 3 fächerig mit 1—2 Samenanlagen in jedem Fache. 2 .\rten in Te.xas, Mexico, Centro-America und Westindien. H Z. zebrina. ''I. In der Tracht der Tr«r/. 7^/yrw/». ähnlich, aber in allen Theilen kräftiger. Stengel glatt, glänzend. Blätter eiförmig, oberseits grün mit zwei silberweissen Längsstreifen, unterseits dunkel- purpurrot h. In Mexico, auf den Westindischen Inseln (Urban Synib. Ant. IV. 1. 147) luid in Centro-America heimisch, bei uns im n<)rdlichen (■rebiete in Töpfen, im Süden vielfach im Freien gezogen, leicht verwildernd. Bl. Juli, August. Zehrina zehrina A. u. G. Syn. II. 2. 407 (1904). Tradescantia zehrina Loud. Encycl. of pl. Suppl. ed. 2. 1340 (1841). Z. pendula Schnizl. BZ. VII. 870 (1849). Ciarke in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) III. 318. Ci/andtis'^) vittata Lindl. Joui'n. Hort. Soc. V. 139 (1850). Tribus. COMMELINEAE. (Meissn. Gen. 406 [31 1| [1S42|. C. B. Ciarke in DC. Monogr. phan. jSuiles au Prodr.] 119. Nat. Pfl. II. 4. 63. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 57.) S. S. 403. 4 (iattungen mit über l.'iO Arten, fast alle in den Tropen, von, denen viele in unseren Warmliäusern cultivirt werden. Häufigere Zierpflanzen im Freien oder verwildert nur aus der Gattunjr •) Wegen der Zebra ähnlich grün und weiss längsgestreiften Blätter. 2) Der" Name der Gattung Cyanotis (D. Don Prodr. Fl. Nep. 4,') [1825] kommt von y.vai'og Kornblume, blau und ovg, ojrög Ohr. .4()8 Conimelinaceae. Pontederiaceae. •f COMMELIXAi). ([Plum. Gen. Anier. 38] L. Gen. pl. [ed. 1. 11] ed. 5. 26. Nat. Pfl. II. 4. 63. CommeJi/na Endl. Gen. 135 [1836]. Omphalotheca-) Hassk. Bull, congr. bot. Amsterd. 1865. 103 [1866]). Einjährige oder ausdauernde Kräuter. Blüthenstände in der Achsel eines grossen »Spatha-ähnlichen Tragblattes. Kelchblätter dünn, oft häutig-, kürzer als die Blumenblätter. Staubblätter meist 3 fruchtbare. \o\\ den fruchtbaren Antheren die eines Staubblattes oft grösser, ihre Fächer parallel ; die 3 unfruchtbaren kreuzförmig- 4 lappig, gelb. Fruchtknoten 3 fächerig, öfter 1 Fach davon fehlschlagend. Frucht eine 2 — 3 fächerige Kapsel. Etwa 90 Arten, meist iu den Tropen, wenige in America und Ostasien in subtropischen Gegenden. A A. Pflanze aufrecht oder aufsteigend, seltener am Grunde nieder- liegend. I I. Pflanze kahl oder schwach behaart. *y C. communis. %. Stengel aufsteigend oder niederliegeud, etwas schlaff, öfter an den Knoten wurzelnd, meist 3 — 7 dm hoch. Blätter mit bleicher grün geäderter, öfter gewimperter, massig langer Scheide und lanzettlicher bis länglich-lanzettlicher, am Grunde abgerundeter oder verschmälerter aber nicht stengelumfassenden Spreite. Trag- blätter der Blüthenstände spitz oder zugespitzt, kahl oder mitunter be- haart. Blüthen tief blau. Blumenblätter stumpf, gestutzt. Fruchtknoten 3 fächerig, in 2 Fächern je 2 in einem Fache nur eine Samenanlage. Frucht 2fächerig mit je 2 Samen in den Fächern. Samen zusammengedrückt, dunkelbraun, runzelig. In China heimisch und im Atlantischen Nordamerica eingebürgert, ebenso neuerdings an mehreren Orten im südlichen Gebiet : Lugano : Agno an der Mündung eines Baches in den See 1888 (Gallon i DBG. VI. CLIII, Knetscii! Hock Beih. B. Centr.bl. XV. 406). Trient: Parkland der Villa Rossi 1901 (Murr DBM. XX. 122). Fiume in vernachlässigten Rebenpflanzungen 1898 (Murr a. a. O. XVI. 204). Bl. Juli— Getober. C communis L. Spec. pl. ed. 1. 40 (1753). Britton u. Brown IU. Fl. I. 376 fig. 907. C. Willdenovil^) Kunth Enum. IV. 37 (1843). (Venetien: Soligo (Bolzon Atti Ist. Ven. 7 Ser. IX. 449 [19]). M 1) Nach Kaspar Commelyn, * 1667 f 2.j. Dec. 1731 Amsterdam, Professor der Botanik, Verf. von Flora Malabarica. Lugd. Bat. 1696. Hort. med. Amstelaed. pl. rar. Lugd. Bat. 1700. Auch sein Onkel Jan Commelyn, * 23. Juli li)29 f 19. Jan. 1692 Amsterdam, Professor der Botanik daselbst, war eiu fruchtbarer Schriftsteller ; u. a. Hort. med. Amstel. rar. pl. I. Amst. 1697. II. (von Kaspar C.) 1701. "-) Von d\ucpaÄos Nabel und ß-Z^Tirj Büchse, wegen der eingedrückten Kapsel. 3) S. II. 1. S. 628 Fussu. 1. Commelina. Eichhornia. 409 *t C. Virgillica. ')\ . Stengel etwas steif, verzweigt, meist 4 — 5 diu hoch. Blätter mit aufgeblasener, oft behaarter, an der Mündung oft gefranster Scheide und lanzettlicher bis linealisch -lanzettlicher, am Grunde ver- schmälerter Spreite. Tragblätter der Blüthenstände spitz oder zugespitzt, mehr oder weniger behaart. Blüthen blau. Blumenblätter mit stumpflicher Spitze. Fruchtknoten 3 fächerig mit je 1 Samenanlage in den Fächern, das eine Fach fehlschlagend , keinen Samen erzeugend. Kapsel dünnwandig. Samen grau. Vom Atlantischen Nordanierica bis zum tropischen America verbreitet , bei uns hin und wieder in Gärten, leicht verwildernd. Bl. Juni — September. C. virginica L. Spec. pl. ed. 2. 61 (1762). Britton u. Brown 111. Fl. I. 376 fig. 909. II. Pflanze wenigstens oberwärts dicht behaart. 11 *'{• C coelestis. Q[ (bei uns Q). Stengel starr aufrecht, gabelig verzweigt, meist vom Grunde an behaart, die untersten Stengel- glieder indessen oft bis auf eine herablaufende Haar leiste verkahlend, meist 3 — 5 dm hoch. Blätter mit behaarter, besonders an den oberen aufgeblasener, etwas bleicher Scheide und läng- lich-lanzettlicher, oberseits lebhaft grüner, ganz kurzhaariger, unterseits bleicher, kahler, am Grunde abgerundeter, s t e n g e 1 u m fassen- der Spreite. Tragblätter tler Blüthenstände sehr breit eiförmig, zu- gespitzt, wie die Blüthenstaudstiele dicht behaart, am Rande und ober- wärts dunkel. Blüthen tief blau. Blumenblätter rundlich, an der Spitze abgerundet. Fruchtknoten 3 fächerig mit je 1 Samenanlage in den Fächern, alle 3 Fächer fruchtbar. In Mexico heimisch, bei uns beliebte Zierpflanze, während des Winters meist erfrierend, aber "aus Samen sich leicht wieder vermehrend, daher auch leicht verwildernd. Bl. Juli bis Herbst. C. coelestis Willd. Enum. hört. Berol. 69 (1809). B. Pflanze kriechend, mu' die Spitzen der Haupttriebe und kurzen ß Seitentriebe aufgerichtet. *t C. Benglialensis. 2|_. Stengel an den Knoten wurzelnd, sich meist nicht über 2 — 3 dm erhebend. Blätter mit roth gestreifter, an der Mündung gewimperter Scheide und eiförmiger, lebhaft grüner, etwas welliger, kurz gestielter, stumpflicher Spreite. Blüthen sich meist sehr reichlieh entwickelnd, ziemlieh klein, schön blau. In den Tropen der Alten Welt verbreitet , im südlichen Gebiete vielfach, besonders an den Oberitalienischen Seen und der ßiviera, in Gärten angepflanzt und leicht verwildernd, so in grossen Mengen am Corner See bei Cadenabbia : Villa Carlotta (Peters). Bl. .luni bis Herbst. C. bengkalensis L. Spec. pl. ed. 1. 41 (17j3). C. prostrata Regel Gartenfl. XVII. 289 t. 592 fig. 1 (1.S68) nicht Humb. u. Bonpl. Bemerkenswert!! durch die an unterirdischen Ausläufern sich entwickelnden kleistogamen Blüthen (s. Nat. Pfl.-fam. U. 4. 64). 410 Pontedeiiaceae. Familie. PONTEDERIÄCEAE. (Meissn. Gen. .S98 [3UUj [1842^. »Solms-Laubach in DC. Monos^r. phan. [Suites au Prodr.] IV. 501 [1«83]. Schönland Nat. Pfl. II. 4. 70. Dalla Torre u. Harms Gen. siph. 58. Pontedereae Humb., Bonpl., Kunth Nov. gen. et sp. I. 265 [1815]). S. S. 398. Ausdauernde Wasser- oder Sumjjfpflanzen mit häufig 2 zeilig gestellten Blättern. Blüthenstand meist ährenförmig, selten rispig. Blüthen meist ansehnlich. 8 zählig, aktinomorph oder zygomorph. Perigonblätter zu einer langen Röhre verbunden. Staubblätter 6, 3 oder 1, mit der Röhre der Blumenkrone verbunden. Fruchtknoten oberständig, aus 3 verbundenen Fruchtblättern gebildet, 3 fächerig, mit vielen Samen- anlagen, seltener 1 fächerig mit nur 1 Samenanlage. Griffel 1 . Frucht eine Kapsel oder Schliessfrucht. 5 Gattungen mit über 20 Arten in America, Africa und Australien^ eine Art auch im tropischen Ostasien, bei uns einige wegen ihrer schönen Blüthen in "Warm- häusern gezogen. Ueber die hell- bis duukelviolett gefärbten Wurzeln der zu dieser Familie gehörigen Arten vgl. Hildebrand DBG. I. XXVII. Asche rson a. a. O. 498 (1883). U e b e r s i c h t der Gattungen. A. Blüthen mit 6 Staubblättern. I. Fruchtknoten 3 fächerig mit vielen Samenanlagen. Perigon fast aktinomorph. Eichhoriiia. II. Fruchtknoten 3 fächerig mit nur 1 fruchtbaren Fache, mit 1 Samen- anlage. Perigon zygomorph. Pontederia. B. Blüthen mit 3, seltener mit 4 oder 1 Staubblatt. Fruchtknoten mit vielen Samenanlagen. Perigon aktinomorph. Heteranthera. *r EICHHÖRNIAi). (Kunth Enum. pl. IV. 129 [1843]. Xat. Pfl. II. 4. 73. Cabanisia-^) Klotzseh nach Schlecht. Abh. N. G. Halle VI. 176 [1862]. Lcptosomns -i) Schlecht, a. a. O. 174 [18621). S. oben. Blüthenstand (bei unserer Art) eine Aehre. Perigon trichterförmig. Btheilig, fast aktinomorph oder etwas zygomorph, zweilij^pig. Frucht eine läng- liche, vielsamige Kapsel. 3 Arten in America und dem tropischen Africa. *T E. crässipes (Wasserhvacinthe). 2|-. Freischwimmend oder bei seichtem Wasserstande im Schlamm wurzelnd. Blätter in dicht gedrängter Rosette stehend, in ihren Achseln am Ende ebenfalls in eine Rosette endigende Ausläufer tragend, 1) Nach Johann Albrecht Friedrich Eichhorn, * 1779 Wertheim a. Main t 1856 Berlin, 1840—8 Unterrichtsminister in Preussen. 2) Nach Jean Louis Cabanis, * 8. März 1816 Berlin (br.), Professor, Custos am Zoologischen ^luseum daselbst, jetzt im Ruhestande in Friedrichshagen, hervor- ragendem Ornithologen, der 1839 — 41 Nord-America bereiste und von da auch werth- volle Pflanzensammlungen aus Kev (Florida) mitbrachte (s. Url)an Enal. Jahrb. XXXIII. Beibl. No. 73. 29). ') ?.E7iT6aojuog dünnleibig, wegen der schlanken Perigonrühro. Eichhornia. Pontetleria. Heterautlieia. 411 am Grunde mit weiter Seheide, mit stark blasig aufgetriebenem, als Schwimmblase fungirendem Stiele und herzförmiger bis einierenförmiger, lebhaft grüner Spreite. Blüthen sam metig-hell blau mit dunklerem Schlünde und hellerem Kande. In Gewässern des tropischen und subtropischen America heimisch , bei uns wegen der seltsamen Blätter und schönen Blüthen im südlichen Gebiete in Teichen etc. gezogen und sich sehr rasch vermehrend. In Florida durch ihre starke Ver- mehrung ein sehr lästiges Unkraut , ganze Ströme verstopfend und die grössten Dampfer durcli ihre Menge aufhaltend, zeigt sie auch anderwärts, z. B. in Aegypten ! ! eine erstaunlich rasche Vermehrung und könnte sich mit der Zeit auch bei uns dauernd ansiedeln. Bl. Juni bis Herlist. Eichhornia crassipes Schlechtend. Abb. Nat. G. Halle VI. 177 (1''62), durch Schreibfehler crassicaulis. Solms in DC. Monogr. phan. (Suites au Prodr.) IV. 527 (1883). Pontederia crassipes Mart. Nov. gen. et sp. I. 9 t. 4 (1824). Eichhornia speciosa Kunth Enum. pl. IV. 131 (1843). Die Blüthenähre hat eine nicht geringe Aehnlichkeit mit einer hellblauen Hyacinthe , daher der englisclie sehr passende Name Waterhyacioth. Die Blüthen sind dimorph ; es sind lang- und kurzgriffelige Formen bekannt. * PONTEDERIAi). (L. Gen. pl. [ed. 1. 102] ed. .ö. 140 [1754|. Nat. Pfl. II. 4. 73.) S. S. 410. Grnndachse kriechend. Blätter am Grunde scheidenförmig mit ziem- lich verlängertem Stiele und vielnerviger Spreite. Blüthenstengcl mit einem Laub- blatte, am Grunde mit mehreren scheidenartigen Blättern. Blüthen zahlreich, in einer am Grunde von einem Ilochblatte gestützten Aehre. Perigon blau , 2- lippig, die beiden Lipi)en 3 theilig. Staubblätter (i, an versciiieden hohen Theilen der Perigonröhre entspringend. Fruchtknoten 3 fächerig, davon 2 Fächer fehl- schlagend, das fruchtijare mit einer Samenanlage. 7 — t^ Arten in America. * P. COl'däta. 2| . Blätter herz-pfcilförmig mit abgerundeten Seiten- und stumpflichen Endlappen, l)is fast 2 "dm lang und G cm breit. Blüthenstengcl meist 3 — 8 dm hoch, oberwärts wie das Hüllblatt des Blüthenstandes drüsenhaarig. Blüthen hellblau mit gekrümmter R<)hre, die etwas länger als die Lippen ist. Fruchtknoten länglich. Narbe schwach 3 — 6 zähnig. An Sumj)f- und Wasserräudern im Atlantischen Nordamerica von Neu-Schott- land bis Florida verbreitet , bei uns besonders im südlichen Gebiete (aber auch im nördlichen I) an Teichen etc. gej)flanzt und sich reichlich vermehrend. P. ronlata L. Spec. pl. ed. 1. 288 (1753). Britton u. Brown 111. Fl. I. 379 fig. 91.-). Die Blüthen sind triraorpli, mit 3 verschiedenen Längen der Staubblätter und Griffel. * HETERANTHERA2). (Ruiz u. Pav. Prodr. Fl. Peruv. 9 [1794]. Nat. Pfl. IL 4. 74. Schollcra 3) Schreb- Gen. 785 [1789] nicht Roth.) S. S. 410. Grundachse kriechend oder schwimmend. Blätter gestielt mit herz- förmiger, eiförmiger oder nierenförmiger Spreite oder grasartig. Blüthenstände 1- 1) Nach Giulio Pontedera, * 7. März 1688 Pisa, f 3. Sept. 1757 Padua, Professor der Botanik daselbst, Verf. von Compcndium tabularum bot. Pat. 1718. Anthologia sive de floris natura libri tres. Pat. 1720. ■-i) Von* ereQog ein Anderer, verschieden und anthera s. I. S. 223 Fussn. 2. 3) Nach Friedrich Adam Seh oll er, * 17ls Baireuth f 3. Apr. 1785 Barby (Prov. Sachsen), Inspector am Seminar der Brüdergemeinde daselbst, Verf. der für die Kenntniss des mittleren Eibgebiets grundlegenden Flora Barbiensis Lips. 1775. Suppl. Barb. 1787 herausgegeben von Bossart. 412 Pontederiaceae. oder mehrblüthig mit Hüllblatt. Blüthen klein, weiss, blau oder gelb. Perigou mit gleichen oder fast gleichen linealischen Abschnitten. Staubblätter 3 , gleich oder ungleich , an der Mündung der Perigonrölire entspringend. Fruchtknoten spindelförmig, ganz oder unvollständig 3 fächerig mit zahlreichen Samenanlagen. Narbe 3 lappig. Frucht eine vielsamige Kapsel. Etwa 9 Arten meist in America , einige im tropischen Africa. Ausser der unten beschriebenen nocli 2 Arten, die bei uns in botanischen Gärten gezogen werden und leicht verwildern könnten , im Atiantischeu Nordamerica ; nämlich H. limosa (AVilld. Neue Sehr. Ges. Naturf. Freunde Berl. III. 439 [1801]. Ponte- deria limosa Sw. Prodr. 57 [1788J. Leptanthus ^) ovalis Mich. Fl. Bor. Am. I. 25 [1803]) von Virginieu bis zum tropischen America und H, dubia (Mac Mill. Met. Minn. 138 [1892]. CömmeUna dubia Jacq. Obs. bot. III. 9. 59 [1768]. Leptanthus gramineus Mich. Fl. Bor. Am. I. 25 [1803]. Heteranthera graminea Yahl Enum. II. 45 [1806]. SchoUera graminea Bartr. Fl. N.Amer. II. 54 (1822). A. Gray Man. 511 [1848]) von den Grossen Seen bis Florida und Mexico, Cuba verbreitet. * H. reniformis». 2\-. Grundachse im Schlamm kriechend, an den Knoten wurzelnd. Blätter mit am Grunde scheidenförmigen Stielen und herzförmiger oder uierenförmiger (selten eiförmig-herzförmiger spitzer) Spreite. Blüthenstand 2 — 5- blüthig. Blüthen weiss oder blass-blau mit gerader oder schwach gebogener, schlanker Eöhre und kurzen Abschnitten. 1 Staubblatt länger als die beiden anderen. An schlammigen Stellen oder in flachem Wasser im Atlantischen Nordamerica von Connecticut und New- Jersey bis nach Centro- und Süd- America verbreitet, bei uns sich in Gärten leicht vermehrend. H. reniformis Ruiz u. Pav. Fl. Per. I. 43 (1798). Britton u. Brown 111. Fl. T. 380. Leptanthus reniformis Mich. FI. Bor. Am. I. 25 (1803). 1) Volk Äemög dünn und ävd-og Blume. 6. Reihe. LTLIIFLORAE. (C. A. Agardh Aphor. 159 |1823J veränd. Engl. Führer bot. Gart. Breslau 23 [1886]. Abh. Acad. Berl. Abh. II. 1892.' Syllabus 3 Aufl. 93. Nat. Pfl. Nachtr. 343.) S. I. S. 265. Uebersifht der Familien. A. Blüthen unansehnlicli, stets aktinomorph mit trockenhäutigeni, durch- scheinendem oder meist grünlichem, weissem oder braunem, stets hoch- blattartigem Perigon. Staubblätter 6, selten nur 3. Fruchtknoten oberständig. Nährgewebe der Samen mit Stärke (Unterreihe Ju n ei- ne ar Engl. Nat.'Pfl. Nachtr. 343 [1897]). Blätter stets schmal, stielrundiich oder flach (grasartig), dann oft gewimpert. Blüthen in Spirren, deren letzte \"erzweigungen oft Köpfchen tragen. Juiicaceae. B. Blüthen ansehnlich mit wenigstens theilweise lebhaft gefärbtem Perigon, selten unansehnlich mit hochblattartigem Perigon. Blüthen nicht in Spirren. Blätter, wenn grasartig meist etwas fleischig, öfter breit, zuweilen deutlich gestielt, selten schwertförmig oder (dann meist zu häutigen Schuppen verkümmert) in ihren Achseln blatt- ähnliche Zweige tragen(l {Asparagoideae). Nährgewebe der Samen ohne Stärke. I. Staubblätter (J (selten mehri. (Unterreihe Liliineae Engl. Nat. Pfl. Nachtr. 344 [18M7].) a. Fruclitknoten oberständig (selten halb oder ganz unterständig. — Kulturpflanzen. Ophiopoyonoldeae. Älefroideae.) Blüthen aktinomorph. Perigon homoeochlamydisch oder beide Kreise derselben nur wenig verschieden (bei wenigen grünlich). — Meist Zwiebel-, seltener Knollen- oder Holzgewächse. Liliaeeae. b. Fruclitknoten unterständig. 1. Blüthen ansehnlich, mit lebhaft gefärbtem Perigon, denen der Liliaeeae ziemlich ähnlich. Meist Zwiebel- oder Knollen- gewächse. Aiiiaryllidacoae. 414 Juncaceae. 2. Blütheii unansehnlich mit hochblattartigem Perigon. Meist windende Kräuter mit meist knolliger, stärkehaltiger Grund- achse. Dioscoreaceae. II. Staubblätter 3. (Unterreihe Iridineae Engl. Xat. Pfl. Nachtr. 344 [1897].) Blüthen aktinomorph, seltener zygomorph. Blätter meist schwertförmig. Oft Knollengewächse. Iridaeeae. 27. Familie. JUNCACEAE. (Vent. Tabl. II. 150 [1799] z. T. Endl. Gen. 130 [1836]. Buchenau Nat. Pfl. IL 5. 1 in Engl. Jahrb. XII. 1 [1890]). S. S. 413. Laubblätter spiralig, meist schmal oder stielrund, am Grunde (offen- oder geschlossen-) scheidenartig. Vorblatt jedes Zweiges .scheidenartig. Blüthen in Spirren, klein. Perigon unterständig, spelzen- artig, trockenhäutig-, meist grün oder braun, selten schneeweiss, gelb oder purpurroth. 2 Staubblattkreise mit je 3 Staubblättern (der innere Kreis zuweilen fehlschlagend). Antheren seitwärts aufspringend. Je vier Pollenzellen zu tetraedrischen Gruppen (Tetraden) verbunden. Der Griffel mit 3 meist fadenförmigen Narben, öfter sehr kurz. Narben mit langen , glashellen Papillen besetzt. Frucht eine durch Mitt(d- theilung der Fächer 3 klappige (1 fächerige und 3 sämige oder + 3- fächerige und vielsamige) Kapsel. Samenanlagen aufsteigend, anatrop. Samen meist eiförmig oder feilsj^anförmig. Samenschale den Samen oft locker umgebend, am Grunde oder an der Spitze oft mit beutei- förmiger Aussackung. Keinding in der Nähe des Nabels, gerade mit grossem Keimblatt und kräftigen Würzelchen in der Achse des stärke- reichen Nährgewebes. — Blüthen anemophil, meist ±^ proterogynisch, selten fast syngynandrisch. Etwa 200 Arten über die gemässigten und kälteren Theile der Erdoberfläclie verbreitet, in Euroi>a nur unsere Gattungen. Wir folgen bei der Bearbeitung dieser Familie der meisterhaften Darstellung von Buchenau: Monographia Juncaeearum in Euglers Jahrb. XII (1890). Der uns befreundete Verf. hatte die Güte uns manche werthvolle Beiträge aus dem reichen Schatze seines Wissens zu spenden. Ueb ersieht der Gattungen. A. Kapsel vollständig oder unvollständig 3 fächerig, die Fächer mehr- samig, seltener 1 fächerig, mehrsamig. Blätter meist pfriemenförmig, kahl, oft stielrund, seltener flach; ihre Scheiden offen. Juiieus. B. Kapsel 1 fächerig, 3 sämig. Blätter flacli , am Rande fast stt-ts behaart; ihre Scheiden geschlossen. Luzula. .Tuncus. 415 148. JUNCUS^). ([Tourn. Inst. 21B t. 127] L. Gen. pl. [ed. 1. 104] ed. 5. 152 |1754j z. T. DC. in Lani. u. DC. Fl. Fran9. ed. 3. III. 158 [180ö]. Buche- nau in Engl. Jahrb. XII. 167 [1890J. Nat. Pfl. II. 5. 5.) (Binse, Beese, Simse, Ru.sch, Rusk; niederl. u. vlaeni. : Bies, Bloeinbies; dän.: Siv; franz.: Jone; it.: Giunco; nun.; Sini.'^ä; poln.: Sit; wend. : Syse; böhm.: Sitina ; kroat.: Brulla, Sipac; serb. : Cina ; russ.: CiniiiiK'b; ung. : Szittyo.) S. S. 414. Ausdauernde, seltener einjährige, ansehnliche oder kleinere Kräuter. Grundaohse aus den unteren Gliedern der meist Blüthen tragenden Stengel bestehend. Diese Stengel tragen am Grunde eine Anzahl mit ihren Rändern sich deckender Schuppenblätter. Die Haupt- knospe steht meist in der Achsel des zweiten Blattes (bei J. compressus indessen z. B. erst in der des vierten) und ist ihrer Abstannnungsachse antidrom, so dass die Grundachse, falls sich diese Knospe allein aus- bildet, vvickelartig verzweigt ist. In der folgenden Blattachsel (bei J. compressus aber erst in der des achten Schuppenblattes) steht eine sich häufig ebenfalls ausbildende, oft homodrome Knospe (Ir misch in Botanische Zeitung XIII (1855) 57. Die Glieder der Grundachse sind entweder kurz, die Pflanze ist daini rasenförmig, oder sie strecken sich, die Pflanze zeigt dann kriechenden Wuchs. Laubblätter linealisch- pfriemenförmig, meist stielrund, kahl. Blüthen iji Spirren. Die Trag- blätter der Spirrenäste ausgebildet , die unteren (Spirrenhüllblätter) oft laubartig, am Grunde jedes Astes ein ihn scheidenartig umhiillendes Vorblatt. Die letzten Verzweigungen tragen öfter Köpfchen oder stellen bei anderen Arten Sicheln dar. Perigonblätter am Grunde verbunden. Kapselklappen in der Mitte die Scheidenwände tragend, die Fächer niehr- sainig. Samen öfter eng von der Samenhaut eingeschlossen und dann ohne Anhängsel. Ueber 160 Arten iu den gciuässigten und kälteren Theileu der gaiizeu Erd- oberfläche verbreitet. ßestimiiiiingstabelle der Juurus-Xvivw. Die eingeklammerten Zahlen vor den Arten in der Bestimniungstabelle entsprechen denen im folgenden Text , so dass jede Art leicht auftindbar ist. A. Blüthen einzeln, am Grunde mit wenigstens 2 Vorblättern. I. Blüthenstaiid deutlich endständig, zuweilen von laubigen Hüll- blättern überragt, nur bei J. tenuis zuw. annähernd trug.^eiten- ständig. U. Blätter .'esi. Fl. Atl. I. 313 t. 91 (1798). Nyman Consp. 748. Suppl. 313. Erinnert durch die Tracht und die purpurbrauueii unteren Scheiden an ./. mari- timus. Aendert ab : B. Siculus (Richter PI. Eur. I. 176 [1890]. /. siculm Tineo in Guss. Fl. Sic. syn. II. 2. 888 [1844]. Pari. Fl. It. II. 334 [1852]. Nyman Consp. 748.) Pflanze niedrig. — Bisher nicht im Gebiete. — Nach Buchenau a. a. O. wohl damit identisch ist .7. multißorus var. salinus Coss. u. Dur. Expl. sc. Alg. Fl. II. 263 (1867). .7. saUnu Coss. u. Dur. a. a. O. t. 43 (1846—49). (Iberische Halbinsel; Balearen; Languedoc; Italien einschl. der Inseln ; Balkanhalbinsel einschl. der Inseln ; Klein- Asien ; Syrien ; Turk- menenland; Nord-Africa.) HH 8. Poeophi/lli ^) (Buchenau Abb. NV. Bremen IV. 4. 416 [1875] in Engl. Jahrb. XII. 172 [1890|. Tenageia Rchb. Ic. IX. 22 [1847] als Gatt. erw.). S. S. 415. Ein- jährig oder meist ausdauernd. Stengel bis oben beblättert oder unbeblättert. Blätter mit grasartiger, flacher oder rinniger, seltener fast stielrundlicher Spreite. Blüthenstand meist mehr oder weniger reich zusanunimgesetzt. Kapsel 3 fächerig oder unvollkommen 3 fächerig, seltener 1 fächerig. Samen meist klein. Etwa 18 Arten, in Europa nur die folgenden. 1) Von 7i6a, ion. noü] Gras und q>vAÄov Blatt. 27* 420 Juncaceae. Uebe reicht der Arten. S. S. 415. 416. Gesammtart J. bufoiiius (ö78, 679). (A. u. G. Fl. Nordoste]. Flachl. 175 [1898].) V 678. (2.) J. buloiiiiis (Nätgras, Swienegras, Käterbät, Wäterjeeni; uiederl. : Mothaar; wend. : Proca). O. Pflanze am Grunde büschelig verzweigt, keine beblätterten nichtblübenden Sprosse treibend. Stengel aufrecht, oft zuletzt im Kreise niederliegend, meist 0,3 — 3 dm hoch, oberwärts meist verzweigt. Blätter mit au den unteren grauer bis gelb- oder röthlich-brauner , neben der Spreite nicht in Oehr- c h e n V 0 r g e z o g e n e r S c h e i d e vuid sehr schmaler, meist wenigsten s obersvärts fadenförmiger Spreite. Sp irren äste aufrecht. Sicheln meist weit gestreckt mit entfernten Blüthen. Blüthen meist 3 bis 7 mm lang. Perigonblätter lanzettlich, zugespitzt, weisshäutig mit grünem Mittelstreifen, die äusseren länger als die inneren. Griffel deutlich, Narben gestreckt, weiss oder blassrosa. Kapsel länglich, eiförmig, dreiseitig, gelbbraun, von den Perigonblättern bedeckt. Samen rothbraun. Auf feuchtem kahlem Sand- und Schlammboden, in ausgetrockneten Gräben, im ganzen Gebiete häufig und meist sehr gesellig, auch auf den Nordseeinseln , in den Alpen in Wallis bis 2(J00 m aufsteigend (Ja c Card 355), in Tirol bis 18(»U m (Sarnthein br.). El. Juni bis Herbst. J. hufonius L. Spec. pl. ed. 1. 328 (1753). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 175 (1890). Koch Syn. ed. 2. 844. Nvman Consp. 749. Suppl. 313. Richter PI. Eur. I. ^76. Rchb. Ic. IX t. CCCXCV fig. 672—6. J. divaricatus Gilib. Exerc. phyt. IL 506 (1792). J. Brege- anus^) Presl Abh. Böhm. Ges. Wiss. 5. Ser. III. 547 (1844) nicht Kunth. J. ranarius Nees Linnaea XX. 243 (1847, blosser Name). Die Keimpflanzen dieser Art, welche die gelben Samenschalen auf dem Keim- hlatte über dem Boden heben, haben den älteren Botanikern Veranlassung zu manchen Irrthümern gegeben. Die Keimlinge wurden bald für einen Pilz (pinheaded cobweb mushroom Petiver Gaz. 51 fig. 7), bald für Isoeies, bald für Subularia oder Litorella gehalten. Ueber die Bestäubuug dieser Art vgl. BZ. XXIX (1871) und zwar Bataliu 388 ff., Ascherson 551 ff. und Buchenau 845 ff. Die Blüthen öffnen sich besonders bei mit Feuchtigkeit gesättigter Luft, am häufigsten morgens früh. Die Pflanze ist, wie wohl alle Juncaceen proterogynisch, wenn auch schwächer als die meisten übrigen. Die Narben sind beim Oeffnen der Blüthe oonceptionsfähig, dann platzen die Antheren. Sehr häufig sind einzelne, seltener alle Blüthen kleistoganiisch (nach Buchenau Engl. Jahrb. Xll. 43 vielleicht durch trübe Witterung befördert). 1) Nach Jean Francois Drege, * 25. März 1794 f 3. Febr. 1881 Altona, Gärtner, hochverdient durch seine botanischen Sammlungen in Süd-Africa 1826—31. Verf. von Zwei pflanzengeographische Doeumeute nebst einer Einleitung von E. M e y e r Beigabe zu Flora XXVI (1843). In dieser Schrift wird zum ersten Male eine pflanzen- Aeographische Gliederung der Südafricanischen Flora versucht. Vgl. Mac Owan, gnn. Addr. S. Afr. Philos. Soc. 1887. Fi scher- Ben zo n Die Heimat. Monatsschr. Ver. Nat. u. Landosk. Schlesw. Holst. V. 130 (1895). Juncus. 421 Sehr veränderlich, die Hauptformeu (vgl. auch Klinge Sitzb. NG. Dorpat 1881. 181 ff.) gliedern sich in folgender Reihe: A. Blüthen entfernt, die Sicheln weit gestreckt. — J. hufonim ß. laxiis Celak. Prodr. Fl. B.ihm. Bl! (1869). I. Vorblätter der Blüthen und PerigonblUtter gelblich oder grunlich-hautig. a. Pflanze 1—2,5 dm hoch. 1, Stengel ziemlich kräftig. Perigonblätter hellhautrandig. typicus. Stengel massig zahlreich, wenn viele, dann die äusseren mehTöder weniger bogig aufsteigend. Spirrenäste ziemlich stark ver- längert, die untersten Blüthen an oder unter ihrer Mitte tragend. Kapsel bis über 5 mm lang, länglich. — Die verbreitetste Form. — ./. bufonius A. I. a. I. a. typims A. u. G. Svn. II. '2. 421 (1904). — Hierher gehören eine Reihe von Unter- abarten von denen erwähnenswerth sind : 2 grandiflorus (J. bufonius i. (jrandiflorus J. A. u. J. H. Schultes "' in Rom. u. Schult. Syst. VII. 1. 227 [1829]. J. bit/onius var. rostratus Hausm. nach Buehenau a. a. O. 177). Perigonblätter, besonders die äusseren stark verlängert, meist mit kräftigem, grünem Mittelstreifen, öfter oberwärts laubartig (dann wohl mehr m., J. bu- fonius b. froadescens Doli Fl. v. Baden I. 33(i [1857]). — Selten. S. parviflorus (A. u. G. Syn. II. 2. 421 [1904]). Blüthen kleiner als beim Typus, die Perigonblätter meist nur 3 mm lang. — Selten, m. viviparus (vgl. Buehenau in Engl. Jahrb. XII. 177 [1890]) mit in Laubzweige auswachsendcu Blüthen ist bei dieser Art nicht eben selten. — Im Spätsommer legen sich die Fruchtstengcl oft auf den Boden, wurzeln an den Knoten und treiben dort Laubsprosse, Vgl. auch Potonie, Ueber Pseudo-Viviparie an J. bufonius Biol. Centr.bl. XIV. 11 (1894). Nat. Wochenschr. IX. 48,"). Eine sehr merkwij,rdige Form , die in der Tracht an die süd- liche Rasse /o/('o s!(si (Buehenau in Engl. Jahrb. XII. 175 [1890]. ,/. foliostis Desf. F\. Atl. I. 315 t. 92 [1798]. Expl. Alg. II. 275 t. 43. J. bufonius ß. major Boiss. Voy. Esp. II. 624 [1845]. J". bufonius var. longifolius? Genn. Spec. e var. fl. Sard. 31 [1867]. — [./. prolifer Humb. Bonpl. Kunth Nov. gen. et sp. I. 236 (1815). J. inaequalia Willd. herb, nach E. Mey. Syn. Luz. 33 (1823), letztere beide Synonyme auf eine sehr reich verzweigten Form bezüglich], meist 1,5—4 dm lioch. Stengel bis oben reich beblättert. Blätter bis über 2 dm lang, Perigonblätter seitlich des ^[ittelstreifen mit 2 braunen Streifen. Blüthen ziemlich klein. — Bisher nur in Spanien [Sardinien?] und Nordafrica, beobachtet , vielleicht im süd- lichen Gebiete noch vorkommend)J erinnert, haben Matz und Oelakovsky am 1. Octobcr 1872 bei Prag: Insel zwischen Troja und der Kaiscrmühle ! gesammelt. Dieselbe zeigt dichte Büschel von etwa 1,.") dm langen Grundblättern und an den noch nicht viel über die Hälfte der Länge derselben besitzenden, noch unentwickelten Blüthenstengeln gleichfalls sehr verlängerte Blätter. — Ob eine Herbstform oder eine eiujährig-überwinternde? b. SCO pari US. Stengel sehr zahlreich, sämmtlich starr aufrecht, Spirren- äste ziemlich starr aufrecht, sehr wenig spreizend, nur über der Mitte, meist im oberen Drittel Blüthen tragend. Kapsel rundlich-eiförmig, meist ni ch t ü bc r 3 mm 1 ang. — An feuchten Orten. Im südlichen Gebiete verbreitet, im nördlichen an- scheinend selten, bisher nur in der Oberpfalz: Nasse Aecker bei WöUcrs- hof (H. Müller!). — /. bufonius A. I. a. 1. b. scoparius A. u. G. Syn. H. 2. 421 (1904). 2. Stengel fast fadenförmig dünn. Perigonblätter grün. alpin US. Blüthen mehr oder weniger vereinzelt stehend, sehr ent- fernt, wie die Kapsel grün. — So bisher nur in Siebenbürgen an felsigen und schattigen Orten der Arpaser Alpen in über 2000 m Höhe 422 Juncaceae. (Schur). — J. bufmiius b. alpinus Schur Enurü. pl. Transs. 688 (1866). — Ob nur Standortsform oder von grösserer systematischer Selbständigkeit ? b. Pflanze höher oder niedriger. 1. giganteusl). Pflanze bis 5 dm hoch, einen dichten Rasen bildend. Blüthenstände reich verzweigt ziemlich schlaff'. — Auf fruchtbaren Aeckern , an Teichrändern etc. zerstreut. — J. bufonius A. I. b. 1. giganteus A. u. G. Syn. II. 2. 422 (1904). /. bufonius C. major A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 175 (1898) nicht Boiss. — Trotz ihrer eigenartigen Tracht vielleicht nur eine Standortsform. 2. pärvulus. Pflanze mitunter noch nicht 2 cm hoch. — An trockenen Orten, auf Heiden, zerstreut. — J. bufonius y. pärvulus Hartm. Handb. Skand. Fl. 7. Uppl. 241 (1858). J. bufonius \ar. jadarensis'^] N. Bryhn Bidr. Jaederens Fl. (1876). — Diese kleinen Formen sind oft nur ein- blüthig, es ist nur eine dimere Gipfelblüthe entwickelt, die häufig nur 2 Staubblätter besitzt (vgl. Buchenau Abh. K. V. Bremen II. 368 t. III [1871]). II. Yorblätter der Blüthe und Perigonblätter schneeweiss. Ieucänthus3. Blüthenstengel meist ziemlich schlank, starr oder etwas schlaff, die Verzweigungen wenig spreizend. Blüthen ziemlich gross. Perigon- blätter glänzend, mit mattgrünem Mittelstreifen. — Anscheinend nur im Mittel- meergeniete, in Spanien, Italien, im Gebiete bisher nur in den südwestlichen Alpen. — ,/. bufonius A. II. kucanthus A. u. G. Syn. II. 2. 422 (1904). B. Blüthen zu 2 — 3 genähert. i mutabilis. Pflanze meist kleiner, ziemlich dicht rasenförmig. Blätter meist zahlreich. Blüthen ziemlich gross. — So besonders im südlichen Gebiete, dort stellenweise überwiegend (und häufig in Formen, bei denen die Blüthen dicht gedrängt erscheinen); im nördlichen Gebiete sehr zerstreut. — ./. bufonius B. mutabilis A. u. G. Syn. II. 2. 422 (1904). J^jnutabilis^ Savi Fl. Pis. I. 364 (1798) nach Buchenau in Engl. Jahrb. XII. r76~(i890). Nyman Consp. 749. Suppl. olo. /. congcstus Schousb. in E. Mey. Syn. June. 60 (1822). J. hy- bridus Brotero Fl. Lusit. I, 513 (1804) z. T. J. biifonius^ri^congcstus Wahlb. Fl. Goth. 38 (1820). /. insulanus Vis. Fl. Cors. spec. diagn. 5 (1824). J. bu- fonius 3. fasciculatus Koch Svn. ed. 1. 732 (1837). Echb. Ic. IX t. CCCXjn^I fig. 877—881. J. fasciculatus Bertol. Herb. (1805) Fl. It. IV. 190 (1839). Nyman Consp. Suppl. 313. J. bufonius var. fasciculißorus Boiss. Voy. Esp. II. 62*4 (1845). J. bufonius ß. congestus Doli Fl. v. Baden I. 336 (1857). /. querioidcs-i) Pourr. nach Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. I. 181 (1861). J. bufonius a. compactus Oelak. Prodr. Fl. Böhm. 83 (1869). Potonie a. a. O. (1894). /. bufonius ß. glomeratus Regel Act. hört. Petrop. VII. 554 (1880). Die Wurzeln dieser Art werden nicht gerade selten von dem Brandpilze Schinzia Asche rsoni o.naö) (P. Magn. DBG. VI. 101, 102 fig. 3, 4 [1888]. S. cypericola P. Magn, BV. Brand. XX. 54 z. T. [1878]. Entorrhiza cypericola C. A. Weber BZ. XLIII [1884] 378) bewohnt, wodurch sie zu ähnlichen KnöUchen wie die an Cypcrus flaiescens (S. 268) beobachteten, umgestaltet werden. (Fast über die ganze Erde, in allen 5 Erdtheilen verbreitet, nur in den kalten Zonen fehlend, doch noch in Süd-Grönland.) * 677. X 681. -/. bufonius X spliaerocarpus s. S. 426. 1) yiyavzeTos liesig. ■-) In Jaederen, Küstenstrich im südlichsten Norwegen (zw. ilandal und Sta- vanger) beobachtet. 3) Von Äiv/.ög weiss und äv&og Blüthe. ■1) Wegen einer entfernten Aehnlichkeit mit dem Blüthenstände der Caryo- phyllaceen-Gattuug Queria. '•>) S. I. S. 287 Fussn. 2 und II. 1 S. 352 Fusen. 1. Juncus. 423 679. (3.) J. raiiariiis. Q. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden : Meist kleiner als vor., meist nicht über 2 dm hoch. Stengel starr, oft gebogen, ziemlich stark spreizend verzweigt. Blätter mit an den unteren dunkelro ther Scheide und ziemlich starrer, oft gebogener Spreite. Spirrenäste abstehend, Sicheln kurz, meist nur 2 (bis 3) an der Spitze genäherte Blüthen tragend. Innere Per igonblätter etwas kürzer, äussere so lang oder etwas länger als die Kapsel. Kapsel am Grunde deutlich verschmälert. An feuchten kahlen Orten, auf Salzboden, öfter in Gesellschaft mit vor. An der Nord- und Ostsee und an den Ufern der brackischen Strandseen verbreitet, im Binnenlande sehr zerstreut. Bl, Juni bis Herbst. J. ranarius Song. u. Perrier in Billot Anuot. Fl. France et Allem. 192 (1859). Nyman Consp. 749. Aschers. Verb. BV. Brand. III. IV. 273 (1802). Körnicke Sehr, phys.-ök. Ges. Königsb. VIII. 10 (1867). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 177 (1890) nicht Nees. ,/. hizidacfonnis Genn. Spec. e var. fl. Sard. 22 (1867)? J. salsugineus Perr. u. Song. Herb. AVir haben uns auch nach neuerer eingehender Untersuchung nicht entschliessea können, J. ranarius mit J. bufonius zu vereinigen. Die Pflanze besitzt eine so ausser- ordentlich charakteristische Tracht, die dunkelrothen Scheiden, die wir bei J. bufonius nie beobachteten und die jede unserer Pflanzen von J. ranarius besitzt, scheinen uns ebenso constant, wie die Gestalt der Blüthen und die Form der Kapsel, so dass wir nicht an eine zu nahe Verwandtschaft beider Arten glauben. Dazu kommt noch, dass an gemeinsamen Fundorten beider Arten, sie sich stets sofort unterscheiden Hessen und dass J. ranarius im Garten gezogen, vollkommen alle seine Eigenthiim- lichkeiten bewahrte! (Vermuthlich über einen grossen Theil der Erdoberfläche verbreitet. Gesehen aus Dänemark; Island; Archangelsk; Ural; Griechenland; Italien; Languedoc; Algerien ; Affghanistan ; Japan; Süd-Africa; Nord- America: Georgia; Montana.) * 680. (4.) J. tenagea^). O. Pflanze am Grunde büschelig ver- zweigt. Stengel meist starr aufrecht, seltener aufsteigeml, meist 0,5 — 3 (bis 4) dm hoch. Blätter mit an den unteren graubrauner bis schwärzlicher , an allen neben der Spreite in 2 abgerundete Oehrchen vorgezogener Scheide und schmal linealischer mit- unter bis über 1 mm breiter, oberseits rinniger Spreite. Blüthenstand fast stets reich zusammengesetzt, selten un verzweigt. Spirrenäste ab- stehend. Sicheln gestreckt mit entfernten Blüthen. Vorblätter der Blüthen breit-eiförmig, an den Rändern häutig, viel kürzer als die Blüthen. Blüthen klein, meist 2 mm lang. Per igonblätter ei- förmig-lanzettlich, spitz, stachelspitzig, braun, mit grünen Mittel- streifen, an den Rändern häutig, die inneren etwas kürzer als die äusseren, diese so lang oder etwas länger als die Kapsel. Griffel sehr kurz. Narben knäuel artig gewunden (vgl. Ascherson BZ. XXIX. 552), blass gelblich weiss. Kapsel kugel- förmig, auch im Querschnitt rundlich, grünlich bis kastanienbraun. Samen gelblich, an der Spitze rothbraun. 1) Von livayog seichtes Wasser, wegen des Standorts au Ufern. 424 Jimcaceae. Auf feuchtem kahlem Lehm- und Sandboden zerstreut bi? selten durch den grössten Theil des Gebiets, auch auf der nordfriesischen. Insel Sylt, aber auf weiten Sti-ecken besonders im Osten nicht beobachtet, so in Ostpreussen, Polen, Galizien. Ungai-n(?), Ober-Oesteireich, Salzburg, Kärnten. Tirol, Südbayern. Württemberg; wohl kaum über (lOO m auf- steigend (M. Cenere im Ct. Tessin). Erreicht bei uns die Nordostgrenze. Bl. Juni — August, vereinzelt bis Herbst. J. Tenogeia Ehrh. Beitr. I. 181 (1787). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 180(1890). Koch Syn. ed. 2. 844. Nyman Consp. 749. Suppl. 313. Richter PI. Eur. I. 176.' J. VaiUäntii^) Thuill. Fl. Paris 177 (1790). J. gracUis Lej. Fl. env. Spa I. 166 (1811). -/. amhigiius Guss. Prodr. Fl. Sic. I. 435 (1827). Tenageia Yaülantii Rchb. Ic. IX. 22 t. CCCCXVI fig. 923 (1847). Ziemlich wenig veränderlich. Die Formen sind von geringer systematischer Selbständigkeit. Erwähnenswerth sind: B. strictns (Gaud. Fl. Helv. 11. 559 [1S2S]). Pflanze grösser als der Typus. — Zerstreut. C. filiformis (Gaud. a. a. O. [1828]). Pflanze kaum 5 cm hoch. — Au trockenen Orten. II. intermeditt s (Gaud. a. a. O. [1828]). Perigonhlätter bleich, ungleich lang. — Selten. b. racemosus (Gaud. a. a. O. [l.S28]i. Sicheln verlängert, zu 2spreizend, die Blüthen einerseitswendig. — Selten. — Vielleicht eine Abart. Auch die Wurzeln dieser Art werden zuweilen durch deu Brandpilz Seh im i a Casparyiina-^) (P. Magn. DBG. VI. im, 102 fig. 5, 6 [188S]) in den an Cyperus flavescens (S. 268) und J. biifoniits (S. 422) auftretenden ähnliche Knöllchen um- gewandelt. (Südliches und westliches Europa [fehlt bereits auf den Britischen Inseln]; Dänemark; südliches und mittleres Rus.sland; Kaukasus? Klein- asien? Libanon? Nord-Africa.) * 681. (5.) J. sphaerocärpus ^j. Q. Der vorigen ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Stengel meist zahlreicher, schlaffer und stärker verzweigt, später oft niederliegend, meist 0,5 bis 2 din hoch. Blätter mit an den unteren gelbbrauner bis röthlich-brauner, neben der Spreite nicht mit Oehrchen versehener (mitunter dort kurz abgestutzter) Scheide und meist dünnerer Spreite. Blüthenstand meist reich zusammengesetzt, mit meist aufrecht abstehenden Spirrenästen. Vorblätter der Blüthen lanzettlich, spitz, fast ganz häutig. Blüthen grösser, meist 3 — 4 mm lang. Perigonhlätter linealisch-lanzett- lich, weisslich häutig mit grünem Mittelstreifen, die äusseren länger (oft ungleich lang), in der Frucht spreizend, viel länger als die Kapsel. Narben gestreckt. Kapsel kugelig, im Querschnitt etwas 3 kantig. Samen rothbraun. An feuchten Ufern, überschwenunt gewesenen Stellen, oft plötzlich zahlreich auftretend imd allmählich bei Vergi-asung des Geländes ver- schwindend, wohl stets mit J. hnfonins. selten, aber wohl auch vielfach i) S. I. S. 350 Fussn. 1. 2) S. I. S. .^12 Fussn. 1. 3) Von aq>ttiga Kugel und xagnös Frucht. Juncus. 425 übersehen. Bisher beobachtet: Offenbach: Entensee bei Bürzel (Leh- mann! de Bary!). Würzburg: Retzbach (liier von Heller! vor 1818 zuerst aufgefunden ) ; Kitzingen; Hoheini (Münderlein Ber. bot. Erf. Bayern 1890, Bayr. BG. I. 19). Thüringen: Weimar mehrfach seit 1871 (Haus.sknecht!!); Erfurt 1889 (Reinecke Thür. BV. N. F. IH. IV. 25). Böhmen : Prag: Chabry (Dedecek nach Celakov.>iky Prodr. 748). Eger: Stein (Jak. seh Böhm. Ges. Wiss. 1885. 22), Öpocno: Bolehost (Celak. Anal. Kv. 8 Vyd. 89). Ober-Oesterreich (Fritsch); Nieder-Oesterreich im Gebiet der Pannonischen Flora verbreitet! (Beck 157). Ungarn im Nordwesten mehrfach, auch im südl. Ct. Trenöin ! bei Budapest mehrfach! (Neilr. 48, Nachtr. 15). Plattensee (Bor b äs). Krain: Adelsberg (Do Hin er n. Paul in br.). Dalmatien: Lesina (Stalio nach Vis. HI. 850 als ./. Tenagpja)? Bl. Juni bis Herbst. J. sphaerocarpus Nees bei Funck Flora I (1818) 521. Buchenau in Engl. Jahrb. XIL 178 (1890). Koch Syn- ed. 2. 844. Nyman C'onsp. 749. Suppl. 313. Richter PI. Eur. I. 176. J. Tenagei aB.ost Gram. Austr. III. 60 (1805) nicht Ehrh. J. Tenageia ß. sphaero- carpus E. Mey. Syn. June. 42 (1822). Tenageia sphaerocarpa Rchb. Ic. IX. 22 t.'CC(JCXVI fig. 922 (1847). ,/. Tenageia ß. paUidus Keilr. Fl. Nied. Oe.sterr. 150 (1859). J. hufonio X Tenageja u. J. hnfonius var. capiUaris Schur Enum. pl. Transs. 687 (1866). Eiue sehr kritische Pflanze, die bezüglich ihrei- systematischen Stellung schon zu vielen Erörterungen Veranlassung gegeben hat. Wie aus der Synonymie her- vorgeht, ist sie von vielen Schriftstellern zu J. tenagea gezogen worden und ihre Tracht ist auch eine dieser Art so auffällig ähnliche, dass die Vereinigung ver- ständlich erscheint. Von anderen, wie besonders von Hau sskn ech t (BZ. XXXIX [1871] 802. Thür. BV. N. F. II. 52) wird sie als eigene sowohl von J. bufonius als ./. tenagea etwas isolirt stehende Art angesehen. Der beste Kenner der Jun- caceae, Buchenau, sieht sie (Engl. .Tahrb. XII. 180 [1890]) zwar als eigene Art an, die er aber direct von ,/. bnfoniuf: ableitet, so dass er sogar die vou Hauss- knecht bei Weimar gesammelten und beschriebenen Zwiseheuformen zwischen J. .'&og Blüthe. 4) S, II. 1. S. 127 Fussn. 1. 432 Junciiceae. meist häufig, bi^lier nicht beobachtet im Kgr. Sachsen, Schlesien, für die Schweiz und Tirol sehr zweifelhaft; in den Oesterreichischen Alpen- ländern nur für Nieder-Oesterreich festgestellt. Wohl nicht über 50U m (Siebenbürgen) beobachtet. Bl. Juni, Juli, auch später, bis Herbst. J. Gerardi Lois. Journ. de Bot. IL 284 (1809). Buchenau in Eno-1. Jahrb. XII. 187(1890). Koch Svn. ed. 2. 844. Nyman Consp. 749. Suppl. 313. Richter PI. Eur. I. lil. Rchb. Ic. IX t. CCCXCVIII fig. 888, 889. -/. hotfnicus Wahlenb. Fl. Läpp. 11 (1812). J. con- sanguineus Ziz in Koch u. Ziz Cat. pl. Palat. 8, 19 (1814). J. coe- nosus Bicheuo Trans. Linn. Soc. XII. 309 (1817). J. hnJhosus y. lychnocarpa'^) Walli-. Sched. crit. I. 146 (1822). J. attenuatus Viv. Fl. Cors. diagn. 5 (1824). ./. nitidiliorus Duf, Ann, sc, nat. V. 86 (1825). J. hnlbosus Guss. Fl. Sic. " prodr. L 434 (1827). J. com- pressus ß. eUipsoideiis Neilr, Fl, Nied.-Oesterr. IL 149 (1859), J. floridanus Raf. nach Engelni. Transact. St. Louis Akad. IL 451 (1866). In der Tracht ziemlich veränderlich, ebenso in der Farbe und Form der Blüthenstände. Bemerkenswei'tii erseheinen folgende Formen : A. ßlüthen sänimtlich entfernt. Pflanze fast stets über 1,5 dm hoch. (Kleine Form vgl. B. II. b.) I. Blüthen kastanienbraun bis rothbrauu, seltener bleicli oder grünlich. a. Blüthen ziemlich zahlreich. 1, typicus. Pflanze meist 1— 3 dm hoch. Blüthenstand meist nicht über 5 cm lang. — Die bei weitem häufigste Form. — J. Gerardi var. typicus Buchenau in Engl, Jahrb. XII. 188 (lb90). — Hierher die Unterabart : b. pallidvs (A. u. G, Syn. II. 2. 432 [1904]). Blüthen mit bleichen Perigonblättern. — Ziemlich selten. ■ — Hin und wieder finden sich Formen bei denen kein Stengelblatt vorhanden ist. 2. maxi m US. Pflanze bis über 5 dm hoch. Blüthenstand sehr verlängert, bis über 1 dm laug, mit sehr zalilreichen , straft' aufwärts stehenden Aesten. Blüthen sehr zahlreich, klein. — Bisher nur in Nassau bei Soden (Fr. Reinhardt!). — /. Gerardii A. I. a, 2, maximus A.n. G. Syn. II. 2. 432 (1904). — Eine sehr auffällige Form, b. Blüthen wenig zahlreich, elatior. Pflanze gross, bis über 5 dm hoch, zierlich. Blüthenstand verlängert. — So bisher nur Schleswig: Haderslebener Föhrde (Prahl!) sonst auf der Insel Falster und in Spanien, — J. Gerardi A. I. b, elatior A. u. G. Syn. II. 2. 432 (1904). ./. e/rt. Samen gross, rothbraun, ohne Anhängsel. An feuchten Orten, an grasigen Plätzen, zwischen Steinen im Gebiete nur in den AVest- und mittleren Alpen sehr zerstreut. Von Savoyen und Piemont bis Tirol und Venetien (Mte. La Forada Prov. Belluno Facchini), in AVallis bis 2543 m (Kneucker No. 161), in Tirol bis 2200 m (Sarnthein br.) aufsteigend. Bl. Juli, August. J. arcticus AVilld. Spoc. pl. IL 306 (1799). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 222 (1890). Koch Syn. ed. 2. 839. Nvman Consp. 747. Suppl. 312. Richter PI. Eur. I. 177. Rchb. Ic. IX t.^ CCCCX fig. 915. J. efusus a. L. Spec. pl. ed. 1. 326 (1753). J. efusus ß. L. Fl. Suec. ed. 2, 1 1 1 (1755). J. Jacquini^) Sm. in L. Fl. Läpp. ed. 2. 91 (1792) nicht L. ,/. paucißorus ]N[önch in Schleich. Cat. pl. Helv. 57 (1799) nur der Name. Rostkovius De June. 11 (1801) nicht R. Br. und anderer. J. (icuniinatus Balb. in Rom. Arch. Bot. III. 129 (1803). J. arcticus var. depauperata Trautv. Act. bort. Petrop. V. 118 (1878). Dem J. Balticus vcr\vanr.) a) Nach Wladyslaw Kulczyi'iski, * 27. :N[ärz 1854 Krakau (hr.). Professor am Gymnasium in Krakau, hervorragendem Arachnologen (Zalewski br.). 444 Juncaceae. Sprawozd. Komis. Fiz. Akad. Um. w. Krakowie XXII. II. l.!>9 (1888)? J. filiformis var. suhtilis Celak. Sitzber. K. Böhm. Ges. Wiss. 1890. 434, 435. — Gleicht iu der Tracht J. tenuis und stellt eine Jugend- form des Typus (ob immer?) dar. b. Pflanze höher und kräftiger. 1. elatus. Stengel kräftig, hohl, das Mark frühzeitig zusammenfallend. Blütheu bleich. — So in Wäldern , an schattigen Orten zerstreut. — J. effusus A. I. b. 1. elatus A. u. G. Syn. 11.^2. 444 (1904). — Eine ähnliche, vielleicht auch im Gebiete vorkommende Form mit dunklen Blüthen ist b. fistulosus (Bucheuau Krit. Verz. June. 20, 83 [1880]. Pachter PI, Eur. I. 178. J. fistulosus Guss. Prodr. Fl. Sic. I. 431 [1827]. Nyman Consji. 746. Suppl. 312). Vielleicht eine Rasse des Mittelmeer- gebietes. 2. Cana riensis 1). Pflanze sehr kräftig. Blüthenstaiid sehr gross, bis 1 dm lang, seine Aeste sehr dünn, zart. Blüthenstiele dünn. Perigon- blätter sehmal, in der Fruchtreife abstellend. — So bisher nur auf den Canarischen Inseln und iu Südwest-Frankreich bei Dax (Thore), könnte auch im Mittelmcergebiete vorkommen. — J. effusiis var. canariensis Buchenau Krit. Verz. June. 11, 61 (1880) in Engl. Jahrb. XII. 229 (1890). /. canariensis Willd. iu E. Mey. Syn. Luz. 29 (1829). Webb. u. Berth. Phyt. Canar. IL 353. II. Spirre sehr dicht, kopfförmig zusammengezogen. compact US. Spirrenäste verkürzt. — Selten. — J. effusus ß. com- pacius Lej. u. Court. Comji. Fl. Belg. II. 23 (1831). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 229 (1890). ./. conglomeratus L. a. a. O. z. T. (1753). J. com- munis a. conglomeratus Neilr. Fl. XO. 144 (1859) nicht E. Mey. J. effusus ß. conglomeratus Beck Fl. XÖ. 153 (1890). B. Blüthenstand zusammengesetzt, die äusseren Spirrenäste wieder eine Spirre tragend. prolifer. Pflanze meist gross. — Auf Schlammboden zerstreut. — J. effusus var. prolifer Sonder Fl. Hamb. 191 (1851). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 229 (1890). — Stellt in vielen Fällen vielleicht nur eine Spielart dar. Die Stengel und Laubblätter dieser und der beiden folgenden Arten, sowie das Mark von 691 und 692 werden zu Flechtarbeiten, das Mark auch zu Dochten benutzt. (Fast ül)ei- die ganze Erde, in allen 5 Welttheilen Terbreitet.) * 688. X 691. J^. Balticus X efusus s. 8. 451. 691. X 692. J. ef'nsus X conglomeratus s. S. 445. 691. X 693. J. efmiis X glauciis s. S. 450. 691. X 703?? Xefitäus X Thomasii?? s. unter J. Thomasii. 692. (19.) J. eongloinerätii^. (It.: Giuncherella.) ^. Der Leitart sehr ähnlich, vonlhr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Pflanze meist kräftiger, etwas graugrün. Stengel (besonders unter dem Bliithen- stande) deutlich gestreift, etwas rauh, meist 3 — 12 dm hoch mit deutlich sternförmigem Mark. Scheidenblätter am Grunde des Stengels rothbraun bis rostroth, das oberste meist kui-z begrannt. Blüthen- stand vielblüthig, meist gedrängt, kugelig, oder aus mehreren kugelförmigen Köpfen zusammengesetzt, mit sehr kurzen Aesten. selten locker mit verlängerten Aesten. Vorblätter der Blüthen breit lanzett- lich spitz. Blüthen etwa 3 mm lang. Perigonblätter lanzettlich, lang 1) Von den Canarischen Inseln. JUDCU8. 445 zugespitzt, rotlibiaiin bis rostfarben, oft mit grünem Mittelstreifen, selten ganz grün, mit schmalem Hautrande, die äusseren wenig länger. Griffel sehr kurz, mit rothen, aufrechten Narben. Kapsel etwa so lang als die Perigonblätter, rotlibraun, am Grunde grün, den Griff elrest auf einer kleinen Erhöhung tragend. Auf feuchten Triften, an AValdstellen, Waldrändern, besontlers auf .Schlägen zwischen Gräsern, meist gesellig, im ganzen Gebiete zer- streut, auch auf den Nordseeinseln, in den Alpen bis 1900 ni (Jaccard 353), in Tirol bis 1580 m (Sarnthein br.) aufsteigend. Bl. Mai, Juni vereinzelt auch später. J. conglomcratus L. Spec. pl. ed. 1. 326 (1753) z. T. Leers Fl. Herb. 87 (1789). Koch Syn. ed. 2. 888. Nyman Consp. 746. Suppl. 312. Richter PI. Eur. I. 178. Rchb. Ic. IX t. CCCCVHI fig. 912, 913. '/. communis a. conyhmeratus E. Mey. June. gen. monogr. 20 (1819). Syn. June. 12 (1822). J. laevis a. conglomeratus Wallr. Sched. crit. I. 142 (1822). De Lah. Monogr. 115 (1825). J. intermedius Meigen in Hb. Mertens nach Buchenau br. vgl. Engl. Jahrb. XII. 233 (1890). J. Leersü^) Marssou Fl. Neuvorp. u. Küg. 451 (1869). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 233 (1890). Blüht erheblich früher als <7. effusus. Wir halten J. conglomeratug mit Buchenau (a. a. O. 234) für eine gute Art und können der Angabe E. Mey er 's (a. a. O.), dass die Kapsel ebenso wie die Form der Spirre so variire , dat-s keine Grenze zwischen J. effusu.^ und J. con- kauka?ien ; Kaukasus; Sibirien; Nord-Africa [Nord- America?]). 691. X 692. J. effusHS X conglomeratus s. unten. 692. X 693. J. congJomeratus X glaiicus s. S. Bastard. A. IL 1). 2. a. (s. S. 417). 691. X 692. (20.) J. effusus X conglomeratus. 2|. Bei der grossen Aehnlichkeit der Erzeuger sehr schwer kenntlich. Spirre meist ziemlich dicht. Kapsel meist abgestutzt mit auf schwacher E r h ö li u n g oder ohne solche aufsitzendem G r i f f e 1 r e s t. Pollen und Samen meist fehlschlagend. Mit den Erzeugern bisher selir selten beobachtet, aber wohl öfter übersehen, mit Sicherheit nach Buchenau (Engl. Jahrb. XII. 234 [1890]) bisher nm* in der Prov. Hannover: Thongruben einer Ziegelei bei Bassum (Beckmann). Die übrigen Angaben sind genauer zu prüfen. J. efusus X conglomeratus A. u. G. Syn. II. 2. 446 (1904) vgl. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 234 (1890). J. conglomeratns X effusus Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. II 217 (1884). Wohl nicht so häufig wie man nach der grossen Verwandtschaft beider Arten annehmen sollte, 'P Hrj 693. (21.) J. g:laueus. (It.: Giunco da Ficelle; Kroat. : Zita, Zukva.) 2[-. Pflanze dicht rasenbildend, fast stets graugrün. Stengel aufrecht, meist 3 — 9 dm hoch, ziemlich stielrund, dünn, stark gestreift, mit fächerig unterbrochenem Mark. Blätter am Grunde des Stengels nur auf die Scheide reducirt, kastanienbraun bis schwarzbraun, glänzend, oberwärts öfter heller, das oberste meist stachelspitzig begrannt. Stengelähnliches Blatt an der Spitze der nichtblühenden Triebe einzeln, meist kürzer als der Stengel. Hüllblatt einzeln, den Stengel gerade oder mit einem Bogen fortsetzend. Blüthenstand deutlich zur Seite ge- drängt, meist mit mehr oder weniger verlängerten, ziemlich starren, auf- .TuncU'*. 44 ( rechten, seltener verkürzten Aesten; daher meist locker, vielblüthig. Vorblätter der Blüthen breit eiförmig, spitz oder zugespitzt, fast ganz häutig, kurz. Blüthen aufrecht, etwa 3 mm lang. Perigonblätter schmal- lanzettlich, lang zugespitzt, starr, mit grünem Mittelstreifen, an den Seiten rothbraun mit schmalem Hautrande, gleichlang, oder die äusseren mehr oder weniger länger. Staubblätter 6 (selten eins oder das andere fehlschlagend). Griffel kurz, mit langen, aufrechten, purpurnen Narben. Kapsel etwa so lang oder wenig länger als die Perigon- blätter, elliptisch oder elf örmig, kaum dreiseitig, spitz oder stumpf- lich, länger oder kürzer stachelspitzig, glänzend, ol)erwärts meist dunkel kastanienbraun , selten rothbraun oder grünlich. Samen klein, rostfarben. An feuchten Wegrändern, auf feuchten Triften, auf Wiesen, meist auf Lehmboden, auch an salzhaltigen Orten, im ganzen Gebiete meist nicht selten, auch auf der Nordseeinsel Föhr (Prahl Krit. Fl. II. 225), in den Alpen l)is 1750 m (Jaccard 353), in Tirol bis IGOO m (Sarnthein br.) aufsteigend. El. Juni — August. J. glaucus Ehrh. Calam. no. 85 Beitr. Naturk. VI. 83 (1791). Buchenau in Engl. Jahrl). XII. 243 (1890). Koch Syn. ed. 2. 839. Nyman Consp. 74ü. Suppl. 312. Richter PL Eur. I. 178. Rchb. Ic. IX t. CCCCXV fig. 922. ,/. inftexm L. Spec. pl. ed. 1. 326 (1753) (z.T.?) nicht Spec. pl. ed. 2. 4(i4 (1762). Leers Fl. Herb. 88 (17S9). Duv.-Jouve Mem. Acad. Montp. VII. 471 (1871). J. effusus Poll. Hist. pl. Pakt. I. 345 (1776) nicht L. J. tenax Soland. in Russ. Nat. hist, Aleppo 2. ed. II. 251 (1794 unvollständige Beschreibung). J. acutus Thuill. Fl. env. Par. ed. 2. 175 (1799) nicht L. J. äia- phragmarius^) Brotero Fl. Lusit. I. 511 (1804). J. Angelisii^) Tenore Atti Accad. Pontan. I. 207 (1830—32). Nvman Consp. 746. Suppl. 312. J. BeangeUsir-) Bert. Fl. It. IV. 179 (1839). Dass Liuut' in seinem Spec. pl. unter /. inflextis in erster Linie J. glaucus verstanden hat, wird schon von Koch (Syn. ed. 2. 839) angeführt und ist durch Duval-Jouve (a. a. O.) glaubhaft gemacht worden. Linne selbst ist sich aber sicher nicht über die Pflanze klar gewesen, sonst hätte er sie nicht später mit anderen Arten (z. B. J. filiform is) vereinigt, die nichts mit ihr zu thun haben. Wir halten es deshalb wegen dieser durch Linne selbst veranlassten Verwechsel- ungen mit Buchenau für das Zweckmässigste den allgemein bekannten Ehrbar t- schen Namen voranzustellen und nicht mit Duval-Jouve den Linne 'sehen hervorzusuchen und ihn in der richtigen Weise zu umgrenzen. Zerfällt in eine ganze Reihe von Formen, von denen die bei uns in Betracht kommenden sich in folgender Reihe gliedern: A. Spirre massig gross, meist nicht über 5 cm lang. Perigonblätter in der Fruclit anliegend. I. Blüthen nicht gedrängt. a. Kapsel so lang, etwas kürzer oder wenig länger als die Perigonblätter, etwa 3 mm lang. 1) Von öidq>Qa')\ua Scheidewand, wegen des quergefächerten Marks. -) Nach De Angelis, welcher um 1830 in den Abruzzen botanisirte. 443 Juucaceae. 1, typicus. Pflanze meist etwa 5 dm hoch. Spirre reichblüthig. — Die am meisten verbreitete Abart J. (jlaucus A. I. a. 1. iypicus A. u. G. Syn. II. 2. 448 (1904). — Zerfällt in eine Reihe von Unterabarten : o. strictus (A. u. G. Syn. II. 2. 448 [1904]). Stengel und auch das ihn scheinbar fortsetzende Hüllblatt gerade , meist starr aufrecht. — Weniger verbreitet, meist auf Wiesen. b. curvatus (A. u. G. Syn. II. 2. 448 [1904]). Stengel oder doch das ihn scheinbar fortsetzende Hüllblatt gebogen. — So am häufigsten. Nach der Farbe der Früchte und Perigonblätter sind folgende Formen zu unterscheiden: i. pdllidus (Sonder Fl. Hamb. 192 [1851]. J. glaucus b. Seehaus BV. Brand. XV. 114 [1873]). Hierher gehört wohl auch J. Lütkeii] (ßuchenau Nachr. Ges. Wiss. Göttingen 1869. 24:] vgl. Engl. Jahrb. XII. 245 [1890] aus Central-Asien). — Mark oft schwindend, daher Stengel zuletzt hohl. Spirre locker, abstehend. Blüthen bleich röth- lich strohfarben. Kapsel bleich oder hellbraun, kleiner als bei den folgenden, etwas kürzer als der Perigon. Nicht häufig, vgl. See- haus (a. a. 0,). 2. melanocarpus'i) (A. u. G. Syn. IL 2. 448 [1904]). Untere Scheiden meist ganz schwarz. Kapsel schwarz, glänzend. — Selten. 3. bi'unneus (A. u. G. Syn. II. 2. 448 [1904]). Kapsel kastanien- braun. — Die bei weitem häufigste Form. Mit abweichend gebautem Markköri^er sind versehen : ß. equisetosus (J. equisetosiis Dumort. Bull. SB. Belg. VII. 365 [1868]. Nyman Consp. Suppl. 312). Stengel meist dick mit nicht gefächertem, an der Peripherie von einem Kreise grösserer Luft- lücken umgebenen Marke. — Selten. y.farctus (A. u. G. Syn. IL 2. 448 [1903]). Stengel sehr diiun mit ununterbrochenem Mark. — Selten. 2. oligocar pus y). Pflanze meist 2.5 — 4 dm hoch. Stengel ziemlich starr, gebogen. Spirre nur wenig (meist nicht über 10 — 12-)blüthig. — Auf Grasplätzen sehr zerstreut. — J. glaucus A. I. a. 2. oligocarpun A. u. G. Syn. IL 2. 448 (1904). — Oefter mit kleineren Früchten. b. Kapsel erheblich kürzer (nur 2 mm lang) oder erheblich länger als die Perigonblätter. 1. microcarpus *). Stengel meist dünn, verlängert. Kapsel klein, kaum über 2 mm lang, fast kugelig, wenigstens z. T. kürzer als die Perigon- blätter. — So bisher nur aus dem Mittelmeergebiete (Sardinien: Isili 1 1) (und aus Eugland?) gesehn, aber wohl auch bei uns im Süden. — /. glaucus A. I. b. 1. microcarpus A. u. G. Syn. IL 2. 448 (1904). — Vielleicht eine Rasse des Mittelmeergebietes. 2. (lepauperat u s. Kapsel länglich, etwa dopjielt so lang als die Perigon- blätter. — Bisher nur in den Abruzzen. — J. glaucus A. I. b. 2. depauperatus A. u. G. Syn. II. 2. 448 (1904) vgl. Huchenau in EngJ. .Jahrb. XII. 245 (1890). J. depauperatus Tenore Atti Accad. Napoli L 2()8 (1830 — 32). Nyman Consp. 746. — Eine weitere Form mit ver- längert-eiförmigen Früchten (wohl eine Asiatische Rasse) beschreibt 1) Nach Feodor Pctrowitsch [Grafen] Lütke, * 29. Sept. 1797 t 20. Aug. 1882 Petersburg, Russischem Admiral , 1869—1882 Präsidenten der Akademie daselbst, hoch verdient durch seine Leisen in die arktischen und pacifischen Gewässer, namentlich nach Nowaja Semlja (Viermalige Reise ins nördliche Eismeer. 1821—4. Petersb. 1828. Deutsch. Berlin 1835). Sein Hauptwerk Voyage autour du monde 4 Bände Paris 1835—6 enthält in seinem Atlas Vegetations-Ansichten nach Zeich- nungen des Barons F. H. von Kittlitz. 2) Von fie/.a£ schwarz und na^TTÖg Frucht. 3) Von öÄr/og wenig und y.aQjiög Frucht. 4) Von f,tiy,QÖ£ klein und y.aQTiög Frucht. .Timcus. 449 Buchenau (a. a O. 244 [1890]) als var. leptocarpus^) (./. lepto- carpus Buchenau Nachr. Ges. Wiss. Göttingen ls69. 244) aus dem Himalaja und Nilgherries. Eine zierliche Pflanze mit schlaffen , oft überhängenden Stengeln , sämmtlich gestielten Blüthen und gell)griinen Früchten. — Aehnliehe Formen allerdings auch (auf fruchtbaren Wiesen und in Gärten) bei uns. Ein 1. pro Ufer (Sonder Fl. Hamb. 192 [1851]) soll völlig die Tracht der Rasse longicornis haben, mit der ihn der Autor wohl mit Unrecht vereinigt. II. Blüthen wenigstens theilweise gedrängt. a. aggregatus. Stengel kräftig, starr, hoch, mit vollkommen gefächertem Mark. Spirre einen besonders am Grunde sehr dichten , fast kugeligen Kopf darstellend, aus dem nur wenige Blüthen etwas hervorragen. Kapsel schwarz. — Selten, bisher nur l)ei Paderborn: an der Alme (Everkenl) — J. rjlaucus A. II. arigregaius A. u. G. Syn. II. 2. 44Ü (1904). — In der Tracht auffällig dem ./. conglomerafiis gleichend; man könnte deshalb an den Bastard mit dieser Art (s. S. 451) denken, aber die Merkmale verrathen keine P^inwirkung des J. comjlomeratus. l). f ascicu latu s. 1 — 2 Spirrenäste verlängert, die Blüthen daran in mehreren gedrängten Büscheln angeordnet. — So typisch bisher nur in Syrien ! ähnliche Formen aber auch sonst im Mittelmeergebiete und auch wohl bei uns. — J. ginucus var. fasciculatus Buchenau in Engl. .Jahrb. XII. 244 (1.S90). B. Spinv gross, bis über 1 (bis fast 3) dm lang. Perigonblätter in der Finicht abstehend, spreizend. longicornis. Pflanze kräftig. Stengel bis fast 1,5 m hoch, starr. Untere Scheiden purpurbraun , stark glänzend. Spirre sehr reichblüthig, länglich, selten etwas breit, mit stets verlä ngerten Aesten. Perigonblätter sehr schmal, schwach hautrandig, sehr lang zugespitzt, meist bleich, meist länger als die Kapsel. Kapsel am Grunde meist breiter als beim Typus , kastanienbraun , sehr stark glänzend. Samen etwas grösser. In Sümpfen , an Flussufern nur im Mittelmeergebiete. Pro- vence, z. B. Arles (Duval-Jou ve!), Cannes (Loret n. Gren. u. Godr. III. ;540). Ital. Kiviera (Bicknell 285). Oesterreichisches ! und Kroatisches Küstenland ; Istrien. Bl. April, Mai. J. gJancHS B. Jornjicornis A. u. G. Syn. II. 2. 449 (1904). J. Jonfficornis Bastard Journ. de Bot. 1. 20 (1814). J. pani- culatus Hoppe Dec. gram. 156. M. u. K. Deutschi. Fl. II. 575 (182G). Rom. u. Schult. Syst. VII. 2. 183 (1830). Koch Svn. ed. 2. 839. Nvman Gonsp. 746. Suppl. 312. Richter PI. Eur. I. 178. Rchl). Ic. IX t. CCCCXII fig. 918. Duval-Jouve Bull. SB. France X. 11 (18(i3). St. Lager CaL bass. Rliono 746. J. elafiis Steud. Syn. gliun. II. 295 (1855 Form mit kleinerer Spirre). ./. gJaucus (i. laxißorus Lange in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. III. 181 (1861). J. gJaucus var. panicnJatus Buchenau Engl. Jahrb. VTI. 162 (1885).' ,/. palUdm Hoppe Herb. Die Pflanze stellt sicherlich eine eigene Kasse dar. Sie als Unterart oder gar Art anzusehen, konnten wir uns (wie auch Buchenau und schou Koch ls26) wegen des Mangels scharfer Merkmale nicht entscheiden. Durch die in 1) Von Äemog dünn und -/.ap.To, Frucht. Aschorsoii u. Graebner, Synopsis U. 2. 29 450 Juncaceue. der Frucht aufreelit-abstehcndeii, sehr spitzen Perigonblätter auffallend. — Eine höchst merkwürdige hierhergehörige Pflanze sammelte Magnaguti am Strande zwischen Pisa und Livorno! im Juli 1863: II. Magnagiotiii) (A. u. G. Syn, II. 2. 450 [1903]). Pflanze sehr gross. Stengel bis 1,5 m hoch, feingestreift. Spirre mit 3 sehr stark verlängerten Aesten, bis 3 dm lang, sehr reichblüthig, die Aeste nur in der oberen Hälfte bis ^'3 Blüthen tragend. Blüthen sehr gross, bis über 4 mm lang, bleich, Perigonblätter ziemlich breit, spitz, grün, seitlich mit schmalen, röthlichen Streifen und schmalem, weissem Hautrande. — Bl. Ende Juli. — Macht sehr den Eindruck einer Rasse. — Vielleicht auch im Gebiete an der ßiviera. (Verbreitving der Rasse : Languedoc und Roussillon ; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanhalbinsel; Cypern; Nord-Africa; Klein- Asien; Syrien; Persien; Affghanistan.) "^ J. glaucus wird wegen des mechanisch sehr festen , zähen Stengels gern zu Flechtwerk und zum Binden verwandt. (Verbreitung der Art: Britische Inseln; Dänemark; südliches Schweden ; mittleres und südliches Russland ; Frankreich ; Iberische Halbinsel; Italien und Balkanhalbinsel einschliesslich der Inseln; Vorder- Asien bis Ostindien und zur Mongolei; Canarische Inseln; Nord- und Süd-Africa; Neu-Seeland.) * 691. X 693. J. efust(,9 X glaucus s. unten. 692. X 693. J. conghmeratus X glmiciis s. S. 451. Bastarde. A. IL b. 2. (s. S. 417). 691. X 693. (22.) J. eifusus X glaucus. 4. Pflanze meist dem J. effustis ähnlicher , von ihm durch die dunkelbraunen bis schwarzbraunen, glänzenden Scheidenblätter am Grunde des Stengels und durch die Gestalt der Spirre, die mehr an J. glaucus erinnert, verschieden. Von J. glaucus durch die dickeren, schwach gestreiften, meist grasgrünen Stengel und das ununter- brochene oder kaum unterbrochene Mark verschieden. Spirre meist gross, verzweigt, meist locker, seltener etwas dicht. Perigonblätter bräun- lich. Staubblätter 6 mit meist fehlschlagendem Pollen. Griffel kurz, aber deutlich. K a p s e 1 fast stets fehlschlagend, selten ausgebildet, dann ver- kehrt-eiförmig, abgerundet, stachelspitzig, rothbraun oder braun . Mit den Erzeugern nicht häufig aber gesellig und wohl öfter über- sehen. Im ganzen Gebiete. Bl. Juni — August, einzeln bis Herbst. J. efuso — glaucus G. F. W. Meyei" Fl. Hau. exe. 584 (1849). Seehaus Verb. BV. Brand. XV. 109 (1873). J. efusus X glaucus Aschers. Fl. Brand. I. 733 (1864). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 231 (1890). -/. diffusus Hoppe Flora II (1819) 186. E. Mey. Syn. Luzul. 28 (1823). Koch Syn. ed. 2. 839. Seehaus BV. Brand. XV. 109 (1873). Nyman Consp. 746. Suppl. 312. Richter PI. Eur. I. 179. Rchb. Ic. IX t. CCCCXIV fig. 921. J. laevis y. diffusus Wallr. Sched. crit. I. 142 (1822). J. communi — glaucus E.'Mey. 1) S. II. 1. S. 284 Fussn. 3. Juncus. 451 iji Patze, Mey. ii. Elk. Fl. Prov. Preuss. 66 (1848). J. glauco — efusus Schnfzl. u. Frickh. Veg. Verh. Wörn. u. Altm. 200 (1848). (Durch fast ir;inz Europa ausser dem nördlichen und wohl weiter verbreitet.) * A. II. b. 2. (s. >S. 417). ()92. X 693. (23.) J. coiiglomeratus X gluiicus. %. Dem vorigen Bastard sehr ähnlich, von ihm durch Folgendes verschieden: Stengel graugrün, meist kräftiger und dicker. Spirre meist mehr oder weniger dicht, oft fa.st kugelig. Kapsel (wenn entwickelt) den Griffel reist auf einer deutlichen Erhöhung tragend. Mit den Erzeugern selten und oft zweifelhaft, sicher bisher nur in der Provinz Brandenburg: Friedeberg: Wegrand zwischen Wildenow und dem Busch (Ruhmer!). Die übrigen Angaben nach Buchenau (Engl. Jahrb. XII. 232 [1890]) zweifelhaft. Die Exemplare von Lasch bei Driesen gesammelt! scheinen uns auch sicher hierher zu gehören. Angegeben noch ün terf ranken : Hassfurt (Haussknecht). Die Pflanze ist aber wohl weiter verbreitet. Bl. Mai — Juli. J. conglomeratiis X (ßcwcus Ruhmer Verh. BV. Brand. XXV (1883) 207 (1884). Hausskn. Mitth. Geogr. Ges. Thür. II. 217 (1884). J. glancus X conglomerains Lasch B. Z. XV. (1857) 506 z.T. vgl. Liunaea VI. 490 (1831). J. Ruhmer i^) A. u. G. Syn. II. 2. Ahl (1904). ' j^ A. II. b. (s. 8. 417.) 688. X 091. (24.) J. Balticus X effiisus. 0;. Dem J. Bali. X flhf. , sowie J. Balticus ziendich idinlich , von ihnen hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Grundachse kurz kriechend, die Stengel nur wenige mm entfernt. Stengel ziemlich kräftig, bis 2,5 mm dick, nur auf trockenem Boden dünn bleibend. Hüllblatt ziemlich 1 a n g , meist nicht viel kürzer als der Blüthenstengel. Spirre ziemlich arm- und lockerblüthig, Perigonb lätter hellbraun, gleich lang oder die inneren kürzer. Blüthen etwa o.ö mm lang. Kapsel läng- lich-verkehrt-eiförmig, obiMi flach kup])elf örmig gewölbt. Auf feuchtem Sandboden mit den Erzeugern. Bisher nur in Ost- preussen: Puszinen bei Tilsit unter J. eff'ususW Bl. Juni — August. J. halticus X efusus (J. Scalovicns^)) A. u. G. DBG. XI (1893) 524 t. XXVffig. 1-3. Fl. Xordostd. Flachl. 174. 1) Nach Gustaf Ferdinand Euhmer, * 21. Mai 18.J3 Schloss Räuden (Ober- schlcsien) (hr. Mitth. seines ßniders, Ingenieur Gerh. Wilh. 11 u h ui e r) t 23. Aug. 188:! (an demselben Tage wie Duval-.Jouvc s. 11. 1. S. 663 Fussn. 3) Schmal- kalden, seit 1880 Hilfsarbeiter am Botanisclien ^luseuni in Berlin, verdient um die Erforschung der Flora der Provinzen Brandenburg (BV. Brand. XXV. 182) und Westpreussen (Phys. Oek. Ges. XIX. 4!i) sowie um die Kenntniss der Bastardpflanzeu Thüringens (Eich 1er Jahrb. Bot. Gart. Mus. Berlin I. 224). In seinem letzten Lebensjahre suchte er vergelilich in Nord-Afriea Heilung seines Brustleideus, brachte aber aus Benghasi (Cyrenaica) werthvolle Pflanzensammlungen mit. -) Nach deui alten Namen der Tilsiter Landschaft Schalauen , im mittelalter- lichen Latein (nach .\bronieit Ber. DBG. XI [1893] 52t>) Scalovia, genannt. 29* 452 Juncaceae. Auch dieser Bastard besitzt die bei /. Balticus X filiformis erwähnten sub- epidermalen Bastbündel, von ihm ist er hauptsächlich durch die kurz kriechende Grundachse (daher fast dicht rasenbildend) und die Gestalt der Kapsel verschieden. El 3. Thalässii^) {Junci fhalassici Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 169, 248 [1890]. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 172. Acnti Fries Summa veg. I. 66 [1846]). 8. S. 417. Bei vms ansehnliche ausdauernde Arten am Meeresstrande. Sehr dicht rasenbildend. Stengel starr. Hüll- und Laubblätter stechend. Laubblätter cylindrisch oder seitlich zusammengedrückt, mit ununterbrochenem JNIark. Blüthenstand endständig oder zur Seite gedrängt, meist eine sehr zusammengesetzte Spirre darstellend, dicht oder locker, mit weuigblüthigen Köpfchen. Staubblätter 6. Kapsel vollständig oder unvollständig 3 fächerig. Samen mit mehr oder weniger deutlichem Anhängsel. 6 Arten, davon in Europa nur die unsrigen. lieber sieht der Arten. S. S. 417. 694. (25.) J. aciitiis. (It. : Giunco che buca, G. niarino, G. pun- gente; kroat. : Sita, Zukva.) "'i. Pflanze blaugrün. Grundachse ganz kurz kriechend, (bis 8 mm) dick, mit sehr kurzen Stengelgliedern. Stengel aufi'echt, stielrund oder zusammengedrückt, meist 2,5 — 15 dm hoch, seltner noch höher, bis 3 (seltner bis 4) mm dick, ganz glatt, nur am Grunde beblättert. Unterste Blätter nur auf die Scheide reducirt, obere mit brauner bis rothbrauner, meist glänzender Scheide und stielrundlicher oder meist zusammengedrückter, starrer, stechender, meist nicht die Länge des Stengels erreichender Spreite. Blüthenstand meist deutlich zur Seite gedrängt, sehr zusammengesetzt, meist dicht, seltener locker, mit ver- längerten Aesten, mit zahlreichen, wenig- (2 — 4)blüthigen Köpfchen. Hüll- blätter 2, aufrecht, an der Spitze stielrund, stechend, das unterste meist den Stengel scheinbar fortsetzend, meist länger als der Blüthenstand. Tragblätter der Blüthen breit-eiförmig, hautrandig, meist begrannt stachel- spitzig, halb so lang oder so lang als die Blüthen. Blüthen (zur Fruchtreife) meist 5 — 6 mm lang (vgl. B). Perigonblätter etwa gleichlang, starr, fast holzig, kastanienl>raun bis rothbraun, mit mehr oder weniger grünem J\Iittelstreifen, weiss hautrandig, die äusseren breit- lanzettlich, spitzlich, die inneren länglich, stumpf, stachelspitzig. Griffel verlängert, kürzer als der Fruchtknoten, mit aufrechten purpurnen Narben. Kapsel etwa doppelt so lang als die Perigonblätter, meist etwa 5 mm lang oder länger, eiförmig, stachelspitzig, oberwärts rothbraun 1) &aÄdaaios die See betreffend, zur See gehörig, wegen des Vorkouanieus der hierhergehörigen Arten am Meeresstrande oder an Salzstellen. Die Form d'ttÄaaaiy.ög nicht classisch (F. Kör nicke br., vgl. Festuca (halassica II. 1. 459). Juncus. 453 oder fast kastanieubraiui, glänzend, fast holzig. Samen sehr gross (bis 1,5 mm lang), gelb mit weissem xVnhängsel. An Meeresküsten , an Salzstellen und auf salzigen Steppen , im Gebiete nur in der Nähe des Mittelmeeres und der Adria. Provence! und Riviera! landeinwärts bis Arles! Oesterreichisches ! ! und Kroatisches. Litorale! Istrienü mit den Inseln! Dalmatienü Hercegovina (Beck Fl. Bosne 61). Bl. März -Mai. J. acutus L. Spec. pl. ed. 1. 32ö (1753) z. T. ed. 2. 463 (1762). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 249 (1890). Koch Syn. 838. Nyman Consp. 746. Suj^pl. 312. Richter PI. Eur. I. 179. Rchb. Ic. IX t. CCCCI fig. 894. J. spimsiis Forsk. Fl, Aeg.-Arab. XXIV, LXV. 75 (1775)? vgl. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 259. Eine Charakterpflanze der Salzflächen (Halipeda) des Mittelmeergebiets, deren Durchwanderung sie durch ihre steifen , stechenden Blätter sehr erschwert. Der Name Juncus acutus capitulis sorghi .1. Bauh. Hist. II. 52ü ist sehr bezeichnend, da der Fruchtstand sehr an Andropoyon sorghiim (II. 1. 47) erinnert. Sehr veränderlieh, da die Pflanze indessen bei uns nur in geringer Verbreitung vorkommt, sind im Gebiete nicht viele Formen beobachtet worden. In Betracht können folgende Rassen und Abarten kommen : A. megalocarpus^). Pflanze meist weniger kräftig. Am Grunde der Stengel mehrere Blätter mit verlängerter Spreite. Blüthenstand ver- längert oder kurz. Kapsel eiförmig oder kegelförmig- eiförmig, etwa 5 mm lang oder länger. Die bei weitem verbreitetste Rasse. J. acutus A. megalocarpHS A. u. G. Syn. II. 2. 453 (1904). J. acutus forma macrocarpa Duval-Jouve Herb., I. Unteres Hüllblatt länger als der Blüthenstand, doch nicht l)is doppelt so lang als dieser (vgl. indessen a. 2. conglobatus). a. Blüthenstand dicht. conglome ra tu s. Blüthenstand eine zusammengezogene, bis fast kopfförmige Spirre darstellend , im Umriss eiförmig bis kegelförmig, mit kurzen Aestcn. — Die bei weitem häutigste Form. — J. acutus var. «. conglo)iicratus Buchenau in Engl. Jahrb. XII. i'öO (1890). — Hierher gehören die Unterabarten : 2. conglobatus [J. acutus var. conglobata Trautv. Act. Hort. Petrop. V. 480 [is78]). Spirre klein, daher das unterste Hüllblatt sie um das raehrfaciie überragend. 6. variegatus (J. varicgatus Caruel Nuov. Giorn. Bot. Ital. II. 276 [1870]. Nyman Consp. "746. Richter PI. Eur. I. 179). Perigonblätter am Rücken grün. Kapsel l)lcichgclb. — Von Caruel für hibridca Ur- sprungs gehalten (aus einer Kreuzung mit der folgenden Art). b. Blüthenstand locker, oft verlängert und oft aus mehreren Spirren zu- sammengesetzt. 1. effüsus. Blüthenstand gross, locker, mit verlängerten Hauptästen. Hüll- blätter oft gekrümmt. Kapsel eiförmig. — Seltener. — ,/. acutus var. ß. effusus Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 250 (1890). — Hierher gehört: m. mult ibracteatus (Buchenau a. a. 0. [1890]. Richter PL Eur. I. 179. J. muttibraclcatus Tineo in Guss. Prodr. Fl. Sic. Suppl. 1) Von ftt'ya gross und y.aQ.iög Frucht. 454 Juncateae. 105 [1832 — 43]. Guss. Fl. Sic. Syn. I. 419 [1842] II. 815 [1844]. Nyman Consp. 746.) 2 Hüllblätter den Blüthenstaud überragend. Im Blüthenstande die Tragblätter mehr oder weniger laubartig und kurze Laubsprosse vorhanden. — Selten. — Der Name dieser Form wurde sehr häufig fälschlich für die Abart effusus angewendet. 2. litoralis. Pflanze sehr zierlich. Blätter oft gekrümmt. Blüthenstand mit sehr dünnen, oft gekrümmten Aesten. Kapsel schmal. — So bisher nur im östlichsten Europa, am Kaspisehen Meere, in Persien und Turkestan beobachtet, aber vielleicht auch im Gebiete. — J. acutus var. littoralis Trautv. Act. Hort. Petrop. Y. 480 (1878). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 2DD (1890). ./. littoralis C. A. Mey. Verz. Pfl. Kauk. Casp. Meer 34 (1831). /. acuto-maritimus? E. Mey. in Ledeb. Fl. Eoss. lY. 234 (1853). Boiss. FJ. Or. Y. 362 (1882). J. Karelinii^) Steud. Syn. glum. II. 297 (1855). — Der vorigen Abart nahestehend. Die von E. Meyer und Boissier (a. a. O.) ausgesprochene Ansicht, dass diese Form hibriden Ursprungs ist, findet nach Buchenau (a. a. O ) in den morphologischen Merkmalen keine Stütze. II. Unteres Hüllblatt kürzer oder mehrmals länger als der Blüthenstand. a. d e c o m p o s i t u s. Blüthenstand locker. Hüllblätter kürzer als der Blüthen- stand. — Selten. — J. acutus var. deconipositus Guss. Enum. i)l. vasc. Inarini. 345 (1854). Arcang. Comp. Fl. It. 715. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 251 (1890). b. longibr ac teat US. Blüthenstand ziemlich kurz, etwas dicht. Unteres Hüllblatt zusammengedrückt-cyliudrisch, bis 3 dm lang, den Blüthenstand um das vielfache überragend. Oberes Hüllblatt so lang als der Blüthen- stand. — Bisher nur in Assyrien beobachtet, vielleicht eine Orientalische Rasse, aber bei der Yeränderlichkeit der Länge des Hüllblattes wären auf ähnliche (vielleicht nicht identische) Formen auch im Gebiete zu achten. — J. acutus ß. lonyibracteatus Buchenau in Boiss. Fl. Or. Y. 354 (1882) in Engl. Jahrb. XIL 251 (1890). (Verbreitung der Ra^ise: Irland; England; Frankreich; Spanien ; Portugal ; ganzes Mitteliueergebiet bis West - Asien und Nord-Africa; ^Nladera; Azoren; Canarische Inseln; St. Vincent [S.-America?]). * B. T 0 m m a s i n i i ^). Blüthenstand reichblüthig, mit einigen verlängerten, je eine Spirre tragenden Aesten. Kapsel klein, nur 3 mm lang, breit-eiförmig. Unterstes Hüllblatt (oft [bei sehr grossen Blüthen- ständen] gross) meist so lang oder kürzer, seltener (dann erheblich) länger als der Blüthenstand. Bisher in Südfi-ankreich , im Oesterreichischen Küstengebiete und in Dalmatien beobachtet (Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 251 [189Ü]). Nach Aubouy (Rev. bot. III. 202 '[1885]) nur in den Küstenstrichen der genannten Gebiete verbreitet, im Binnen- 1) Nach Grigory Ssilytsch Karelin, * 1801 f 1872 Guijew am Uralflusse, wo er seit 1849 lebte (br.Mitth. seiner Enkelin, Frl. Beketow durch Garten- inspector E. Niemann und Docent A. Heu ekel). K. bereiste 1828 und 1832 3 die Kirgisensteppe, 1838 — 1843 meist mit Iwan Kirilow, * 1822 Irkutzsk t 23. Sejjt. 1842 Arsamas (E. v. Lindemann Soc. Imp. Nat. Mose. LX. 311), verschiedene Theile Sibiriens und der Dsuugarei. Er ist mit Kirilow Yerf. von Enum. pl. in des. Songor. orient. et in jugo summ. alp. Alatau anno 1841 coli. Soc. Imp. Nat. Mose. XY. Sein Herbar besitzt die Universität in St. Petersburg (U. Damm er). 2) S. II. 1. S. 390 FussD. 1 u. II. 2. S. 183 Fussn. 3. Juncus. 455 liiiide nur Rasse macrocarpiis. Bl. anscheinend später, noch im Juli! J. acutus y. Tommasinii Arcang. Comp. Fl. Ital. 715 (1882). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 250 (1890). Richter PI. Eur. I. 179. J. Tommasinii Pari. Fl. Ital. IL 315 (1852). Nyman Consp. 746. Suppl. 312. J. acutus ß. microcarxjus Duv.-Jouve (Herb.!) nach Nyman Consp. 746 (1882). Loret u. Barr. Fl. Montp. 2 ed. 512 (1886). Diese Rasse zerfällt in 2 Abarten von denen die zweite nach Prüfun? reichlicheren Materials vielleicht als eigene Rasse wird betrachtet werden müssen. I. eu-Tommasin i i. Pflanze kräftig, Stengel bis 1,5 m hoch. Blätter (bis über 3 mmj dick, zuletzt fast holzig, meist nur wenige am Grunde des Stengels , mit meist lebhaft gelbbrauner Scheide. Blüthenstand meist etwas locker, die Bliitheu ziemlich gleichmässig über den ganzen Blüthenstand ver- theilt. — So nur in dem östlichen Theile des Gebietes. — J. acutus B. I. eu- Tommasini A. u. G. Syu. II. 2. 455 (1904). — Hierher als Unterabart mit sehr lockerem Blüthenstaude 2. Hcldreichianus^) (J. Heldreichianus Marsson in Buchenau Krit. Verz. June. 22, 63 [1880J). II. Galliens. Pflanze meist kleiner, bis etwa l m hoch. Blätter dünn, nicht über 1,5 mm dick, zahlreicher am Grunde der Stengel, mit brauner bis schwarzbrauner Scheide. Blüthenstand oft sehr gross mit bis 2 dm ver- längerten, je eine Spirre tragenden Aesten, die Blüthen meist an den einzelneu Aesten mehr oder weniger geknäuelt. — So bisher nur in Südfraukreich. — /. acutus B. II. Galliens A. u. G. Syn. II. 2. 455 (lü04). — In der Tracht der folgenden Art ähnlich, auch durch die mehr geknäuelten Blüthenstände an sie erinnernd. Ob mit Bastarden derselben gemischt? (Verbreitung der Rasse: Süd-Frankreich; Italien; Griechen- land.) I"^! (Verbreitung der Art: Irland; England; Frankreich; Spanien; Portugal; ganzes Mittelmeergebiet bis West-Asien und Xord-Africa; Madera, Azoren ; Canarische Inseln ; St. Vincent ; Süd-Africa [Rasse Leopold ii-) Buchenau Abb. NV. Bremen IV. 421 (1875). J. LeopoJdii Pari. Giorn. bot. Ital. II. 1. 324 (1846). ./. macro- carpus^) Nees Linnaea XX. 243 (1847)]; Californien [Rasse sphaerocarpiis^) Engelm. in "Wheeler Report Un. States Sui-v. VI. 376 (1878). J. rohustus Wats. Proc. Am. Acad. arts and sc. XIV. 302 (1879]); Süd-America.) 1^\ 694. X 695?? -/. acutus X maritimusV^ s. S. 453, 454 u. oben. 1^ 695. (26.) J^__jiiiiritimus. (It.: Giunco marino; kroat.: Sita, Brulla, Kosan.) Oj. Pflanze lebhaft grün. Grundachse kurz kriechend, (bis 8 mm) dick, mit sehr kurzen oder wenig verlängerten Stengelgliedern. Stengel meist starr aufrecht, stielrund, meist 0,5 — 1 m hoch, seltener höher, bis 1) S. I. S. 2i:) Fussn. 4 und II. 2. S. 283 Fussu. 1. •-') Nach Leopold 11., * 1797 Florenz r 1870 Brandeis (Böhmen), 1824 bisl859 (letztem regierenden) Grossherzog von Toscana, unter dessen Regierung und besonderen Gunst Pariatore das botanische Museum in Florenz begründete. 3) Von jAa/.QÖ^ lang, gross und y.aQJxog Frucht. 4) Von ocpatQa Kugel und y.aQ^rö^. 456 Juucaceae. etwas über 3 mm dick, ^tarr, (getrocknet) gefurcht, nur am Grunde be- blättert. Unterste Blätter nur auf die Scheide reducirt, obere mit roth- brauner, seltener kastanienbrauner, glänzender Scheide und stieh-und- licher, starrer, stechender, (getrocknet) gefurchter, nicht die Länge des Stengels erreichender Spreite. Blüthenstand meist deutlich zur Seite gedrängt, sehr" zusammengesetzt, meist dicht mit verlängerten Aesten, bis 1, seltener bis 1,5 dm lang, mit 2 — Sblüthigen Köpfchen. Hüll- blätter 2, aufrecht, an der Spitze stielrund, stechend, meist viel länger als der Blüthenstand. Tragblätter der Blüthen breit-eiförmig, strohgelb, kurz begrannt, etwa halb so lang als die Blüthen. Blüthen (bei uns) etwa 3 mm lang, meist bleich. Perigonblätter derb, bleich- grünlich-strohfarben , hautrandig, die äusseren lanzettlich , spitz oder stachelsjjitzig, die inneren kürzer, stumpf. Narben puqiurn. Kajisel so lang oder wenig länger als derPerigon, eiförmig-3 kantig, stroh- bis rostgelb, Samen 0,75 — 1,2 mm lang. Auf Strandwiesen, an salzigen Orten, in Steppen. Kur an den Meeresküsten. An der Nordsee in Belgien, den Niederlanden ! und auf den Ostfriesischen Inseln I! An der Ostsee von ■ Schleswig bis Rügen!! und Usedom. Am ]Mittelmeer (landeinwärts bis Arles!) und der Adria (landeinwärts an der unteren Narenta Beck Fl. Bosn 61) verbreitet! Bl. Juli, August. J. mariümus Lam. Encycl. III. 264 (1789). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 256 (1890). Koch Syn. ed. 2. 838. Nyman Consp. 745. Sui^pl. 311. Richter PI. Eur. I. 179. Rchb. Ic. IX t. CCCCII fig. 895. J. acutus ß. L. Spec. pl. ed. 1. 325 (1753). J. spinosus Forsk. Fl. Aeg.-Arab. 75 (1775)?? (vgl. J. acutus S. 453). J. rigidus Desf. Fl. Atl. I. 312 (1798). J. cafer^) Bertol. Mem. Accad. Bologna III. 253 (1851). J.Broteri^) Steud. Svn. glum. IL 322 (1855). Trimen Journ. of Bot. 2^. ser. L 132 (1872).' Von der vorigen Art (ausser deren Easse B. II) durch die dünneren Blätter und Stengel leicht zu unterscheiden, stets aber an den die Perigonblätter nicht oder nur wenig überragenden Kapseln kenntlich. Ausserdem durch die späte Blüthezeit ausgezeichnet. Der Blüthenstand ist meist mehr geknäuelt als bei vor. Von den Rassen im Gebiete wie in Europa überhaupt nur der Typus. Von seinen Abarten ist zu nennen B. Pontieus-i). Unteres Hüllblatt den Blüthenstand weit überragend. Kapsel mehr eiförmig. — So im Orient beobachtet , ähnliche Formen auch im Gebiete. — J. mariümus B. Ponticus A. u. G. Syn. II. 2. 4.j6 (1904) vgl. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 258 (1890). ./. ponticus Steven Bull. Soc. nat. Moscou XX. 2. 94 (1857). Boiss. Fl. Or. V. 354 (1882). Nyman Consp. 745. (Atlantische Küstengebiete Europas vom südlichen Schweden und Dänemark westwärts ; im ganzen Mittelmeergebiete ; Süd - Russland ; westliches Asien bis Affghanistan ; Africa; Socotra; Canarische Inseln; Azoren ; Bermudas ; östliches Nord- und Süd- America ; Australien ; Tas- manien ; Neuseeland.) -Jf 1) Aus Mozambique (allerdings ziemlich weit vom Lande der Kaffern !) be- schrieben. 2) S, II. S. 559 Fussn. 3. 3) Am Schwarzen Meere (Pontus Euxinus) gefunden. JUUCUS. 457 4. Scptati {Jiinci septati Buchenau in Engl. Jahrl). XII. 169, 2(i(» [ISilOj. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 176. Articulati Fries Summa veg. I. 65 [1846] erw.). Meist (bei uns bis auf J. pygmaeus) ausdauernde Arten. Stengel auch meist oberwärts beblättert. Blätter stielrund oder mehr oder weniger seitlich zusammengedrückt, quer- gefächert, daher trocken mit vort^pringenden Querleisten. Blüthcnstand mehr oder weniger zusammengesetzt, an ilen letzten Auszweigungen mit in wenig- oder vielblüthigen Köpfchen angeordneten Blüthen. Blüthen ohne Vorblätter. . Narben gestreckt. Kapsel meist einfächerig, meist stachel- spitzig. Samen klein, selten mit Anhängsel. Etwa 70 Arten fast über die ganze Erdoberfläche verbreitet, in Europa ausser unseren Arten nur noch J. valvatus (Link in Sciirad. Journ. Bot. II. 316 [1799]. ,/. echinuloides Brot. Fl. Lusit. I. 518 [ls04]) in Portugal und Algier. J. alpigcnus (K. Koch Linnaea XXI. 627 [1848]) in Bulgarien, Grieehcnhind und dem nördlichen Orient und J. Gussonii^) (Pari. Fl. Ital. II. 341 [1852]) in Sicilieu und? Sardinien; ferner J. fancicu- latus (Schousb. in E. Mey. Syn. June. 28 [1822]) in Süd-Spanien und Marokko, dem J. pygmaeus nahestehend. J. g Innd u locus (Porta N. G. B. It. XIX. 320 [1887]) in den Balearen sahen weder Buchenau noch wir. Die Arten dieser schwierigen Gruppe sind oft nur mit Früchten bestimmbar. Ueb ersieht der Arten. S. S. 417, 418. 696. (27.) .1. obtusillörus. (Niederl. : Padderusch.) ) . Grund- achse kriechend, ziemlich dick (bis etwa 9 mm) mit kürzeren oder längeren Gliedern, lockere Rasen bildend. vStengel aufrecht oder auf- steigend, meist etwa 4 — 10 dm hoch, selten noch höher, oberwärts mit 1 — 2 Laubblättern. Blätter am Grunde des Stengels sämmt- lich nur auf die Scheide reducirt, stumpf oder mit kurzer, stachel- förmiger Spreite, strohgelb oder seltener hellgrün oder hellroth braun, kaum glänzend. Grundständiges Laubblatt an der Spitze der nicht- blühenden Triebe einzeln, stielrund, stengelähnlich, glatt, querfächerig. Stengelständige Blätter mit ziemlich weiter, oberwärts in 2 stumpfe Oehrchen vorgezogener Scheide und stielrunder oder etwas zusammen- gedrückter, kaum gestreifter, etwa die Höhe des Stengels erreichender, spitzer oder stumpflicher Spreite. Blüthen stand aufrecht, sehr zu- sammengesetzt vielköpfig, bleich, vor der Blüthe fast weiss mit ab- stehenden oder ausgespreizten, z. T. hakig zurückgebrochejien Aesten. Hüllblatt einzeln, seltener 2, laubblattähnlich, oft den Blüthen- stand überragend. Tragblättcr der Blüthen rundlich-eiförmig, selir stumpf, weiss oder in der Mitte strohgelb , fast ganz durchscheinend. Blüthen 2 — 2,5 mm lang. Perigonblätter gleichlang, länglich, ganz stumpf, strohgelb oder bleichgrün, am Rücken oft röthlich oder 1) S. II. 1. S. 462 Fussn. 2. 4öS Juncaceae. rothbraun, breit hautrandig. ohne Stachelspitze. Staubblätter iß. Griffel länger als der Fruchtknoten, mit lausen, aufrechten, weissen Narben. Kapsel breit eiförmig-dreiseitig, mit concaven Seitenflächen, Sfächerig, oberwärts allmählich verschmälert und kurz ge- schnäbelt, wenig länger als die Perigonblätter, rothliraun, kastanien- braun , glänzend oder strohgelb. Samen klein , rothbraun , mit kurzem Anhängsel. In tiefen Sümpfen, in Gräben, gern in etwas salzhaltigem Wasser, meist sehr gesellig, durch den grössten Theil des Gebiets selten bis zerstreut, auch auf den westfi'iesischen Nordsee-Inseln Texel und Ter- schelling; fehlt in Ostpreussen (doch noch in Polen bei Cz^stochowa [Karo!]), Schlesien, Mähren, Krain ; bedarf wohl für Galizien und Siebeiibürgen neuerer Bestätigung. Wohl nicht ühev 760 m (Kitzbüchel in Tirol, Samt he in br.) beobachtet. Erreicht bei uns die Nordost- grenze. Bl. Juni, Juli. J. oUusißorus Ehi-h. Beitr. Nattu-k. VI. 82 (1791). Buchenau in Engl. Jahrb. "XII. 275 (1890). Koch Syn. ed. 2. 841. Nyman Consp. 747. Suppl. 312. Richter Fl. Eur. I. 180. Rchb. Ic. IX t. CCCCIV fig. 901. J. articiiJatiis y. L. Spec. pl. ed. 1. 327 (1753). J. suh- nodnlosiis Schrank Baier. Fl. I. 616 (1789) nach Hoppe Bot. Taschenb. 1801. 231. 1810. 164. ,/. retroßexus Rafn. Dan. I. 485 (1796) nach E. Mey. Syn. June. J. articulntus Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 169 (1805)! J. siihaticus Fr. Schultz Prodr. Fl. Starg. 88 (1806). J. hi- folins Hoppe Bot. Taschenb. 1810.163. J. dipliiillus^) Hoppe a. a. O. 182 (Schreibfehler). J. dirergens Koch in Koch u. Ziz. Cat. pl. Palat. 8, 19, obs. 12 (1814). J. Neesii^) Heller Suppl. Fl. Wirceburg. 27 (1815). J. dii'aricaius AVolff bei Heller a. a. O. (1815). J. aq/ia- ticus Seb. u. Maur. Prodr. Fl. Rom. 132 (1818) nach Rom. u. Schult. Syst. VII. 1. 194 (1829). J. compactes Nees nach Schultes in Rom. u! Schult, a. a. O. (1829). J. oUusatus Kit. Linnaea XXXII. 332 (1863). Die wrösste der verwandten .\rten. Ausser der Grösse durch die hellen Blütheii ia dieser dunkelblüthigcn Abtlieilung und besonders durch die nur 1 (stengelartiges) Laubblatt tragenden, niehtblüheuden Triebe leicht kenntlich. Sehr wenig veränderlich , die einzigen auffälligen Abänderungen sind solche mit dichtem und lockerem (z. T. sehr lockerem) Blüthenstande. (Südliches Schweden : Dänemark ; Britische Inseln ; Frankreich ; Iberische Halbinsel; Italien, einschliesslich der Inseln; Balkanhalbinsel; Vorder- Asien ; Nord-Africa.) *| 697. (28.) J. pygmaeus 3). Q. Pflanze einjährig, meist röthlich gefärbt, seltener grün, am Grunde büschelig verzweigt. Stengel aufrecht oder aufsteigend, seltener bei fluthenden Exemplaren, nieder- liegend, meist 1 — 10 cm hoch, stielrund, glatt, meist unter der ^Nlitte mit einem Laubblatte. Blätter mit an den unteren brauner bis roth- brauner locker anliegender, oberwärts in 2 spitze Oehrchen vorgezogener 1) Von 6l- zwei- und (pvÄÄov Blatt. 2) Nach Chr. Gottfr. Nees von Eseubeck, s. II. 1. S. 113 Fussn. 2. ^•) nvyftaiog zwerghaft s. I. S. 95 Fussn. 1 Junciis. 4öf* Scheide und faden t'ürniig(,'r, seitlich zusammengedrückter, am ( Jrunde oher- seits rinniger, äusserÜch kaum sichtbar quergefächerter Spreite. Blüthen- stand endständig, aufrecht, einfach oder meist aus 2 — 4 (bis 9) ineist 2 — 5- (bis 8)blüthigen bis 1 cm breiten Köpfchen zusammengesetzt, meist doldig verzweigt, das unterste Köpfchen sitzend, die übrigen gestielt. HiÜlblätter einzeln oder zu 2, oft länger als der Blüthenstand. Trag- blätter der Blüthen breit-eiförmig, stachelspitzig, sehr klein, fast ganz häutig. Blüthen aufrecht, abstehend oder zurückgeschlagen, sitzend oder meist kurz gestielt, meist 4 — 5 mm lang, cylindrisch oder verkehrt- keilförmig. Perigonblätter gleichlang, linealisch-lanzettlich, stumpflich, undeutlich stachelspitzig, undeutlich 3 nervig, grün odc^r röthlich, weiss- hautrandig. Staub b 1 ä 1 1 e r 3 oder 6 , ( t r i f f e 1 fehlend, Narben kurz, abstehend oder schief aufrecht, hellpurpurn. Kapsel etwa ^/s so lang als die Perigonblätter, verkehrt-keulenförmig, o her- wärts zugespitzt, dreiseitig, strohfarbig, glänzend, einfächerig. Samen sehr klein, oline Anhängsel, kastanienbraun oder rostfarben. Auf feuchtem Sandboden, besonders in Dünenthälern, an Rändern von HeidetümjK'ln, im Gebiete nur im Nord- vnid Sü. J. aiipinus e) hulbosus Richter PI. Eur. I. 179 (1890). — Die letztere Gombination ist ganz iinzulässig , denn will man den unklaren Linne'selieu Namen überhaupt verwenden, muss die Art ihn tragen. 1) Nach Philip ^liller, * 1691 Deptford oder Greeuwich bei London (B ritten u. Boulger .1. of Bot. XXVIL 374) t 18. Dec. 1771 Chelsea bei (jetzt in) London. Handelsgärtner daselbst , Verf. der umfassenden Encyclopädie der Gärtnerei und Gartenbotanik The Gardener's Dictionary, London 1731, 8. ed. 2 Bände 1768 (die einzige von M. herrührende in der die L i n n e 'sehe Nomenclatur angenommen ist), 9. ed. von Th. Martyn 1797 — 1804. 2) Von TQc- drei und dv/jQ Mann = Staubblatt. 3) S. l. S. 255 Fussn. 3. 462 .Tuucaceae. 2. geuieu latus. Köpfehen im Blüthenstaiide sehr dicht mehrköpfig, die Blüthcnstandsachsen au der Ausatzstellc der Köpfchen knickig gebogen, daher der Blüthenstaud sehr kraus aussehend. — An ähnlichen Orten wie vor., viel seltener. — J. supinus A. I. a. 2. genicidatus A. u. G. Svn. IL 2. 4(32 (1904). b. Pflanze nur wenige cm hoch. pygmaeus. Blüthenstand meist arm-, öfter sogar einblüthig. — So auf trocknerem Sande und auf schlechtem Heideboden, — J. supinns ö. pygmaeus Marss. Fl. Xeuvorp. Rüg. 45<3 (1869). — Dieser Form sind junge im ersten Jahre blühende Pflanzen des Typus oft sehr ähnlich. II. Stengel niederliegend, fluthend oder schwimmend. Im Blüthenstande fast stets durchwachsene Köpfchen (s. S. 463). a. AVenigstens die Blätter in die Luft ragend. ]. uliginosus Stengel kriechend, an den Knoten wurzelnd. Blüthen- stand meist reichbiüthig. — So auf nassem bis feuchtem Boden , be- sonders auf Schlamm. — J. stipinus var. uliginosus Fries Novit, fl. Suec. 91, 93 (1828). Buchenau a. a. O. 293 (1890). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 176. J. tüiginosus Eoth Tent. Fl. Germ. L 155 (1788). J. alpinus Pers. Syn. I. 384 IlSOö) nicht ViU. J. supimif ß. rcpens Koch Svn. ed. 2. 843 (1844). f/ 2. fluitans. Stengel schwimmend , oft reich verzweigt. Blüthenstand meist mit zahlreichen , wenigblüthigen oft durchwachsenen Köpfchen. — So in sehr flachem Wasser, meist zwischen anderen schwimmenden Pflanzen, zerstreut. — -/. svpimis var. ituitans Fries Novit, fl. Suec. 91 (1828). Buchenau a. a. O. 293 (1890)." A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 176. Piichter PI. Eur. I. 179. J. ßuitans Lam. Encycl. III. 270 (1789). J. stolonifer vieler Herbarien nicht Wohlleb. b. Ganze Pflanze, ausser den letzten Auszweigungen des Blüthenstandes, öfter auch die Blüthen mit untergetaucht. ^^/ conf e ^vace^us 1). Blätter oft sehr verlängert, haarförmig bis etwas dicklictr Blüthenstand mit meist wenigen, sehr entfernten, ein- oder arm- blüthigen Köpfchen. — So in tieferem Wasser selten. — J. sui:iinis forma conjcrvacea Buchenau Fl. Xordwestd. Tiefeb. 136 (1894) vgl. Buchenau a. a. O. (1^90). J. confervaceus St. Lager Cat. bass. Rhone 749 (1882). — Eine höchst eigenthümliche Form, deren Zugehörigkeit zu J. supinus oft schwer erkennbar ist. (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * B. Kocbii^). Pflanze meist kräftiger und höher als der Typus. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 2,5 dm hoch, selten sich nieder- legend, ziemlich dick. Blätter aufrecht, meist stärker verlängert. Blüthenstand mit wenigen bis zahlreichen, meist dicht und reich- blüthigen Köpfchen. Blüthen lebhaft gefärbt, kastanienbraun. Perigonblätter schärfer zugespitzt, auch die inneren spitzlich oder spitz. Staubblätter meist 6, die Antheren etwa halb so lang als die Staubfäden. Kapsel stumpf, so lang oder kaum länger als die Perigonblätter. Auf sumpfigen Wiesen , zwischen Gräsern und Moosen , auch in Gebüschen, anscheinend nur im nördlicheren Gebiete, besonders 1) Nach der Algengattung Conferva, mit deren untergetauchten Massen die Pflanze von Weitem eine gewisse Aehnlichkeit besitzt, ■ij S. I. S. 322 Fussn. 3. Juncus. 4(Jo in der Zone der Allantischen Flora und in den westlichen Mittel- gebirgen (Harz I Rheinische Gebirge!) verbreitet. Die genauen Grenzen sind näher festznstellen. Bl. August, September. J. sitpinns var. Kochii Syme Journ, of bot. IX. 271 (1871). Richter PI. Eur. I. 179. J. nigritellus Koch Syn. ed. 1. 730 (1837). Flora XXI (1838) 289 nicht Don. -/. siipimis var. niqriteUtis F. Schultz Fl. XXIII (1840) 640. Koch Svn. ed. 2. 843. liuchenau in Engl. Jahrb. XII. 293 (1890). Rchb. Ic. IX t. CCCXCVII fig. 884. J. Kochii F. Schultz 13. Jahres)). Pollichia 326 (1859). Nyman Consp. 748. Hierher wohl auch J. SKpintts b. erectus Ed. Lehmann Arch. Naturk. Liv. Ehst. u. Kurl. XI. 176 (1895). Diese Form stellt wohl eine sehr gute Rasse dar, die in ihrem gauzeu Auftreten, auf Wiesen und wiesenähnlichen Formationen sehr vom Typus ab- weicht und auch anscheinend eine eigenartige geographische Verbreitung besitzt. Der Name nigritellus kann unmöglich vorangestellt werden, da Koch die Rasse für Don J. nigritellus hielt und Schultz in der Annahme der Richtigkeit dieser Deutung die Combination J. svpinus var. nigritellus schuf, als sich dann später die Verschiedenheit der Don 'scheu und der Koch 'scheu Pflanze herausstellte nahm Schultz die Veränderung der Namen mit vollem Rechte vor. (Verbreitung der Rasse : Skandinavische Halbinsel ; Dänemark ; Britische Inseln: Frankreich.) _*_[ Sehr häufig ist, wie schon obeu bemerkt, bei dieser Art die Durcliwachs- nng der Köpfehen , aus deren sonst erlöschendem Vegetationspunkte ein Laub- spross hervorwächst, wobei die Blüthenbildung gemindert oder völlig unterdrückt ist. J. viviparns Relhan Fl. Cant. 123 (17^5). E. Mey. Syn. June. 29 (1822). Vgl. Buchenau NV. Bremen II. 392 flF. (1871).' Viel seltener sind bei J. supinus die bei ./. lampocdrpus so häufigen , durch den Sticli des Hemipters Livia juncorum (Latreille Hist. nat. Crust. et Ins. Suites ;i Buflbn XII. 374 [1802 — 4]) hervorgerufenen Blattquasten statt der Köpfchen. In den Wurzeln dieser Art beobachtete P. Cameron in Schottland eine Schinzia (Trans. Proc. N. H. S. Glasgow N. S. 299 [1887]). (Verbreitung der Art: Fast ganz Europa, fehlt im arktischen Gebiete, in Ost-Russland und im südlichen Theile der 3 Halbinseln im Mittelmeere; Xord-Africa; Madera; Azoren; [Nord-America??].) J. heterophyllus 1). 2\^. Pflanze am Grunde büschelig verzweigt, Grund- achse keine Ausläufer treibend. Stengel meist untergetaucht, seltener auf dem Schlamm kriechend, mit verlängerten, stielrunden oder kantigen, bleichen, glänzenden Stengelgliedern , die auftauchenden Spitzen kräftiger, stielrund. Blätter mit lockerer, oberwärts in 2 längliche Dehrdien ausgezogener Scheide und stiel- rundlicher, deutlich (jucrgefächerter, an den untergetauchten zarter, schlafler, an dem auftauchenden starrer , zugespitzter Spreite. Blütlienstand aufrecht, zusammen- gesetzt. meist doldenähnlich, mit verlängerten, aufrechten Aesten mit 5 — 18 3 bis 5blüthigen Köpfclien. Hüllblätter einzeln oder seltener zu 2, laul)artig, etwa so lang als der Biüthenstand, Tragblätter der Bliithen gross, breit-eiförmig, stumpf oder kurz ^tachelspitzig, viel kürzer als die Blütlien. Blüthen gross, etwa 5 mit den deutlichen Stielchen 6, in der Frucht bis s mm lang. Peri.i^on- blätter länglich, stumpf, rothbraun, breit weisshautrandig, die inneren meist. 1) Von l'[£Qog ein anderer, verschieden und (fvAAoif Blatt. 464 Juucaceae. deutlich länger. Staubblätter 6. Griffel verlängert, kürzer als der Friiehtkuoten, mit langen, aufrechten Narben. Kapsel viel länger als die Pe r ig onblätter , länglich-eiförmig, an der Spitze mehr oder weniger geschnäbelt, einfächerig, rothbraun, glänzend. Samen klein, fast ohne Anhängsel, rothbraun. In Gräben und stehenden Gewässern, innerhalb des Gebiets noch nicht be- obachtet, aber, da im Atlantischen Gebiete Frankreichs und in Mittel-Italien be- obachtet, vielleicht noch an der Riviera aufzufinden. (Ausserdem auf Corsica, Sar- dinien, Sicilien, in Marokko und Algerien.) Bl. Mai, Juni. J. heterophylhis Dufour Ann. Sc. nat. V. 88 (1825). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 296 (1800). Nyman Consp. 748. Suppl. 313. Richter PI. Eur. I. 180. J. at- lanticus De Laharpe Monogr. 128 (1825). /. Inmprocarpus var. heterophijUus Duby Bot. Gall. I. 477 (1828). J. Mimizani ^) Guilland in Coss. u. Dur. Expl. scient. Alg. II. 264 (1867). Durch die grossen, dünnhäutigen Tragblätter der Blüthen schon im Knospen- zustande leicht kenntlich, später durch die grossen Früchte sehr ausgezeichnet unter allen im Wasser wachsenden Arten dieser Gruppe. Die untergetauchten Blätter sollen nach Dufour (Buchenau a. a. O. 298) nur im Winter vorhanden sein. Sie sind 7 — 10 cm lang, fadenförmig fein und zeigen gegen das Licht gehalten die auch mit den Flogern fühlbaren Quei'seheidewände. Franchet (Billot Adnot. Fl. France, Allem. 1855 — 62 und Gennari Spec. e var. fl. Sard. 21 [1867]) beobachteten an den Wurzelspitzen leicht ab- brechende KnöUehen {Schinzia?). 699. (30.) J. Fontanesii -). •>. Grundachse kurz, verlängerte Ausläufer treibend. Stengel niederliegend, an den Knoten wurzelnd, verlängert, bis 2 m lang, oft verzweigt, oft zusammen- gedrückt; die Spitzen der Stengel oder die Seiten triebe aufsteigend, sich meist 1 — 3 (selten bis 5 dm oder noch mehr) erhebend, meist unver- zweigt. Blätter mit meist grüner, krautiger, hautrandiger, oben in 2 gestutzte Oehrchen ausgezogener Scheide und an den untersten grund- ständigen und oft auch den unteren stengelständigen fehlender, an den übrigen verlängerter aber nie die Länge der Stengel erreichender, stiel- runder oder zusammengedrückter, oft sichelförmig gekrümmter, deutlich <|uergefächerter, spitzlicher Spreite. Blüthenstand aufrecht, zusammen- gesetzt, meist mit 4 — 12, seltener bis über 40 halbkugeligen bis fast kugeligen, etwa 8 — 10 mm breiten, 6 — 20blüthigen Köpfchen, dolden- artig oder rispig verzweigt, meist locker, selten geknäuelt. Hüllblatt einzeln, meist kürzer, selten so lang als der Blüthenstand. Tragblätter der Blüthen lanzettlich zugespitzt-begrannt, fast ganz häutig, etwa halb so lang als die Blüthen. Blüthen (bei uns) 3,5, in der Frucht bis 4 oder 5 mm lang, bleich. Perigonblätter bleich -grün, deutlich hautrandig, oft am Rücken mehr oder weniger röthlich, die äusseren lanzettlich, lang zugespitzt, die inneren deutlich länger, eiförmig-lanzettlich, lang zugespitzt. Staubblätter 6. Griffel deutlich, mit langen, aufrechten, blass grünlichen Xarben. Kapsel mehr oder weniger länger als die Perigonblätter, dreikantig, aus eiförmigem Grunde meist allmählich in den längeren oder kürzeren Schnabel verschmälert, einfächerig , grün oder bleich rothbraun . Samen klein, fast ohne Anhängsel, bleich, durchscheinend. 1) Ueber Mimizan haben wir nichts ermitteln können. 2) S. I. S. 258 Fussn. 1. Juncus. 465 An feuchten Orten und in Sümpfen im Mittelmeergebiet. Pro- vence: An der Duranee und dem Are; Touloji ; z. B. Le Luc (Duval- Jouve!). La Seyne (St. Lager Cat. 749). Dalmatien: Ragusa: Gräben im Omblathale 18671! Wohl weiter verbreitet. Bl. Juni, Juli. J. Fontanesii J. Gay in De l^aharpe Monoar. 130 (1825). Bu- chenau in Engl. Jahrb. XH. 328 (1890). Nyman Consp. 747. Suppl. 313. Richter PI. Eur. I. 182. Duval-Jouve" Rev. des sc. nat. 1872. 117 t. Y fig. 1—3 t. VI fig. 13 — 16. BiUl. S. B. France XIX. 169 (1872). J. articuJafiis Desf. Fl. Atl. I. 313 (1798) z. T. J. repens Requien in Guerin Descr. Font. Vaucl. 2. ed. 2r33 (1813) nicht Mich. (I8ü3j. J. aciitißoni.s y. repens De Laharpe Monogr. 128 (1825). J. siculus Christof, u. Jan CJatal. I. 5 (1832) (nur der Name) vgl. Buchenau Krit. Verz. June. 72 (1880). -/. echinidoides^) Webb Iter Hisp. (j (1838). J. stellatHS Willd. nach Kunth Enum. m. 329 (1841). J. Hochstetteri'-) Steud. Syn. glum. IL 298 (1855). J. striatus ß. (liff'nstis Huet nach Willk.' u. Lauge Prodr. Fl. Hisp. I. 184 (1861). J'.' DmaUi^) Loret Rev. sc. nat. lY. 76 (1874':'). Loret u. Barr. Fl. Montp. 2 ed. 513, 635 (1886). J. nehroäensis^) Todaro? nach Bu- chenau a. a. O. 328, 330 (1890). 1) Wegen der durch die abstehenden geschnäbelten Kapseln einigermassen einen kleinen Seeigel (eehinus) gleichenden Fruchtköpfchen. -) Nach dem Sammler Karl Christian Friedrich Hochstetter, * 11. März 1818 Brunn, j 22. Nov. 1880 Wien, Besitzer chemischer Fabriken, lange Zeit in Brunn, welcher mit Heinrich Joseph Guthnick, * 1800 Neuhofeu bei Köln a. Rh., t 21. März 1880 Bern, Apotheker daselbst, früher in Thun (L. Fischer br.), Ent- decker der Carex (iaudmiana (S. 2.';3) und auch sonst um die Flora der Schweiz verdient, 1838 in Portugal und den .Azoren reiche botanische Sammlungen machte. (Vgl. Seubert Flora Azorica. Bonn. 1844.) Er war der älteste Sohn von Christian Ferdinand (nicht Friedrich, wie Pritzel und der Cat. of Scient. papers haben). H. , * 16. Febr. 1787 Stuttgart j 20. Febr. 1860 Reutlingen (s. II. 1. S. 726 Fussn. 4). Ausser dessen dort ge- dachter mit E. G. Steudel gemeinsamer wissenschaftlicher Thätigkeit ist noch zu erwähnen, dass C. F. H. einer der Ersten war, der während seines Aufenthalts in Brunn als evang. Pfarrer (Senior) iSHi — 24 die Flora Mährens erforschte t^lo^'a VIII [1825] "jIS, 529), und dass er sich erfolgreich mit Morphologie und Systematik der Gramina beschäftigte (u. a. der .\ufbau der Graspflanze Württemb. Nat. .Jahresh. III. 1 (1847) IV. 144 [1849] vgl. auch II. 1. S. 720). Erwähnenswerth sind auch seine ihrer Zeit weit verbreiteten elementar-botanischen Handbücher: Populäre Bo- tanik. Stuttgart 1831, 4. Aufl. von seinem Sohue Wilhelm 187."). Naturgeschichte des Pflanzenreiches in Bildern. Esslingen 1865. 52 Tafeln. Vgl. Kurr iu Württemb. Nat. .Jahresh. XVII. 34 (1801). Jüngere Söhne von C. F. H. waren Wilhelm Christian, * 4. März 1825 Esslingen, f 23. Sept. 1881 Tübingen, Inspector des Bot. Gartens daselbst (s. oben), mit J. B. Hen kel, f 2. März 1871 Tübingen, Verf. von Synopsis der Nadelhölzer, Stuttcart 1865 und der gefeierte Geologe und Erforscher von Neuseeland, Ciiristiau (Jottlob Ferdinand Ritter von H. , * 30. Apr. 1829 Esslingen, f l'^- -Tuli 1884 Obcr-DöUing bei Wien als Hofrath und Intendant des Naturhistorischen Hof-^Iuseums. Die hier mitgetlieilten Nachrichten ül)cr die Familie Hochstetter wurden durch br. Mitth. von Dr. Arthur R. v. H., Primarius am Spital in Wiener Neustadt (durch seinen Schwager, Prof. F. v. Luschan, Berlin), Fabrikbesitzer Alfred H. in Brunn (durch Prof. .\. Makowsky) uud Pfarrer Wilhelm H. in Derendingen bei Tübingen (durch Univ.-Bil)liothekar Dr. R. Gradmann in Tübingen) vervollständigt. 3) S. II. 1. S. (J()3 Fussn. 3. •») S. I. S. 261 Fussn. 1. A^cllersl)n u. Uriioliuer, Synopsis. JI. 1. 30 466 Juncaceae. Eine sehr charakteristische Art, durch die \reitstreichenden, bogigen, wurzeln- den Stengel sehr auffällig. Sie wurde erst von Duval-Jouve (a. a. O.) scharf charakterisirt. — Von den Abarten ist keine im Gebiete beobachtet worden , in Europa noch B. pyrami datus (Buchenau in Engl. Jahrb. I. 140 [1880] VII. 168 [1885]. J. pyramidahis Laharpe Monogr. 128 [1825]. J. elegans Ehrenberg nach Boiss. Fl. Or. V. 359 [1882]) in Griechenland (Syrien nnd Aegypten!!), ähnliche Formen auch aus Portugal. — IL Quai-finianns^) {J. Quartinianus A. Eich. Tent. Fl. Abyss. II. 33Ö [1848]) mit grünen Blüthen, könnte ein auch im Gebiete vorkommender Lusus sein (oder Africanische Rasse?). ./. 1 ag enarins (J. Gay in Laharpe Mon. 130 [1825]) ist eine m. mit durch eine Insectenlarve veränderter, flaschenförmigcr KapSel. (Im ganzen Mittelmeergebiete von Portugal und Südfraukreich bis Persien [und Af fghanistan ?J und Nord-Africa; Abyssinien.) j"^] 699, X '^*^^^- J- Fontanesii X lampocarpus s. S. 484. t J. microcephalus 2). Dl . Rasenbildend. Grundachse kurzkriechend. Stengel aufrecht, meist 1,5 — 7 dm hoch, seltener höher, meist mehr oder weniger zusammen- gedrückt , auch oberwärts beblättert, Blätter mit mehr oder weniger zusammen- gedrückter, deutlich quergefächerter Spreite. Blütlienstand zusammengesetzt bis sehr zusammengesetzt, rispig, mit meist halbkugeligen wenig- (2 — G-. selten 8 — 10-) blüthigen, 5 — 8 mm breiten Köpfchen. Tragblätter der Blüthen fast ganz weiss-häxitig. Blüthen 3—4 mm lang. Perigon- blätter aufrecht bis abstehend, gleich-lang, lang zugespitzt, meist röthlich überlaufen, breit durchscheinend -haut randig. Staubblätter 6, Griffel ganz kurz. Kapsel etwas kürzer als die Perigonblätter, dreiseitig, breit-eiförmig bis verkehrt-eiförmig, stumpf, kurz s tac hei s pi tzig. In America von Mexico bis zum südliclien Chile verbreitet , bei uns nur mit fremder "Wolle eingeschleppt. Hannover: Döhrener Wollwäscherei (Alpers! N. V. Lüneburg XIV. 69 [7]). J. microcephaluit Humb.. Bonpl , Kunth Nov. gen. et spec. I. 237 (1815). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 342 (1890). J. pallescens Lam. Encycl. HL 268 (1789) z. T. J. rvbcns Lam. a. a. O. 266 (1789)? Gesammtart .J. lampocarpus^) (700 — 706.) (A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 177 [1898] erw.). 700. (31.) J. acutinörus. X. Pflanze meist lebhaft grün, meist grosse mehr oder weniger dichte Rasen bildend. Grundachse kriechend, meist ziemlich lang, mit gestreckten Stengelgliedern, sodass die Stengel meist 0,5 bis 1 bis 2 cm entfernt stehen. Stengel meist ziemlich starr 1) Nach Richard Qu a rt i n - Di 11 o u , * 18? f am Tropenfieber 22. Oct. 1841 im Marebthale in Abyssinien, welcher als Botaniker der vom Leutnant zur See Theo- phile Lefebvre geleiteten Französischen Expedition seit 1839 reiche Sammlungen in Abyssinien gemacht hatte, die nach seinem Tode von dem Zoologen Antoine Petit, * 18 ? , j (beim Durchschwimmen des Blauen Nils vermuthlich von einem Kro- kodil fortgeschleppt) 3. Juni 1843 und schliesslich von Lefebvre selbst fortgesetzt und von Achille Richard (s. S. ßl Fussn. 1) in seinem Tentamen Florae Abys- sinicae Paris 1847—51 verwerthet wurden. -) Von ^iiy.QÖg klein und y.ecfaÄi) Kopf. ") Von ÄdfiTTO) ich leuchte, glänze und y.uQTrog Frucht wegen den glänzenden Kapseln. Lampocarpus und lamprocarijus (von ÄofiTr^ög glänzend) sind beide sprach- lich richtig, wir wollen deshalb mit Buchenau (a. a. Ö. 376) die von Ehrhart gewählte und bis auf Re ich enbach allgemein gebräuchlich gewesene Schreibweise beibehalten. Vgl. Duval-Jouve Rev. sc. nat. 1872. 117 11". Juncu.s. IG» aufrecht, seltener aufsteigend, meist 3 — 9 dm hoch, seltener höher, auch oberwärts beblättert, meist am Grunde stark, oberwärts schwach zu- sammengedrückt. Blätter mit meist zusammengedrückter, an den unteren brauner bis graubrauner, an den oberen in 2 stumpfe Oehrchen vor- gezogener Scheide und an den unteren fehlender, an den oberen 2 bis 3 zusammengedrückter, meist gekrümmter, deutlich querfächeriger, die Länge des Stengels nicht erreichender Spreite. Blütlienstand auf- recht, meist sehr zusammengesetzt, rispig verzweigt, mit meist aufrechten Haupt- und alistehenden Scitenästen mit zahlreichen Köpfchen. Köpf- chen meist klein, etwa 4 — 7 mm breit, meist arm- (5 — 8- selten iuehr-) blüthig. Hüllblatt einzeln, aufrecht, meist viel kürzer als der Blüthen- stand. Tragblätter der Blüthen eiförmig-lanzettlich, grannenartig-stachel- spitzig-, fast ganz häutig, rothbraun, viel kürzer als die Blüthen. Blüthen etwa 3, in der Frucht etwa 3,5 mni lang, rothbraun, seltener mehr braun oder gelblicli. Perigonblätter ungleich, die äusseren kürzer, lanzett- lich, lang zugespitzt, die inneren breit-lanzettlich, deutlich haut- randig, fast begrannt, an der Spitze etwas zurückgekrümmt. Staubblätter 6. Griffel etwa so laug als der Fruchtknoten, mit langen, aufrechten, hellpurpurnen Narben. Kapsel deutlich länger als die Perigonblätter, aus dreiseitig-eiförmigem Grunde allmählich in einen langen Sehnabel verschmälert, mit flachen odei' con- caven Seiten, 1 fächerig, rothbrauu bis kastanienbraun, glänzend. Samen klein, durchsichtig-rothbraun, fast ohne Anhängsel. Auf Wald sümpfen, auf Mooren, feuchten Wiesen und Triften, an Gräben, in feuchten Gebüschen, durch den grössten Theil des Gebiets zerstreut bis häufig, fehlt aber in Nord-Schleswig nördlich von Flens- burg (Prahl Krit. Fl. H. 226), in Ostpreussen, schon in Westpreussen sehr selten (Abromeit br.), Polen, Galizien (Zalewski br.), Ungarn (V.v. Borbus und A.v. Degen br.), incl. Si(^benbürgen (Simonkai 536); auch für Nieder-Oesterreich zweifelhaft (Beck 156) und wohl ebenso für Kroatien und Bosnien (Beck Flora Bosne 198 [62]); aus Dalmatien nicht bekannt, sicher im Oosterr. Küstenlande bei Görz (Marchesetti nacli Buchenau br.). Steigt in Tirol bis 1000 m an (Sarnthein lir.). Bl. Juni, Juli. J. ac/itifforHs- Ehrh. Cidam. No. 66 Beitr. Naturk. YI. S2 (1791). Buch. a. a. 6. XII. 3(J0 (1890). Richter PI. Eur. I. 181. Rchb. Ic. IX t. CCCCVI fig. 906—908. J. articii latus y. L. Spec. pl. ed. 1. 327 (1753). J. süvüticus Reichh. Fl. Moenofrancof. II. 151 (1778)? Koch Syn. ed. 2. 842. Aschers. Fl. Brand, I. 738. Nyman Consp. 746. Suppl. 313. J. squarrosus All. Fl. Pedem, II 215 (1785) nicht L. J. nemorosus Sibth. Fl. Oxon. 114 (1794). Bicheno Transact. Linn. Soc. XII. 324 (1817) nicht Poll. J. aqiiaticKS Brot. Fl. Lusit. I. 517 (1804) nicht All. J. spadiceiis Schreb. in Schweigg. u. Körte Fl. Erlang. 148 (1811). -/. nigricans Wolff in Schweigg. u. Körte a. a. O. 149 (1811). J. micranfliiis^} Desv. Obs. pl. AngO 82 (1818). J. pratensis Wolff nach Schult, in Rom. u. Schult. Syst. VIT. 1. 203 (1829). 1) Von ftiy.QÖg klein und är&os Blütho, ;5o* 463 Juncaceae. Diese Art ist an den Köpfchen , welche meist nicht viel grösser sind als bei J. alpinus aber kleiner als bei J. lampocarpus und den zugespitzten Perigonblättern leicht kenntlich. Aendert ab B. multiflorus. Köpfchen -weniger zahlreich, grösser, meist 6 — 8 mm breit, 8 — 20blüthig. Blüthen grösser. Perigonblätter so lang als die Kapsel. Kapsel öfter kürzer geschnäbelt. — Zerstreut auf Torfmooren. — J. acutiflorus var. multiflorus Weihe in E. iley. Syn. June. 25 (1822). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 361 (1890). J. intermcdius Eohde nach E. Mey. a.a.O. (1822). J. brevi- rostris Nees nach E. Mey. a. a. O. (1822). /. acutiflorus ß. Hagenbachianus'i) Gaud. Fl. Helv. II. 551 (1828)? J. acutiflorus ß. brcvirostris Bluff, Nees und Schauer in Bluff u. Fingerh. Consp. Fl. Germ. ed. 2. I. 565 (1836). J. sil- vaticns ß. macroccphalus -) Koch Syn. ed. 2. 842 (1844). Aschers. Fl. Brand. I. 739. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 177. Armblüthige Formen sind: II. ruf US (J. rujus Mielichhofer Flora XXII [1839] 490. Sauter Flora XXXII [1849J 606). Blüthen rothbraun. III. Wulfeni^) (J. Wulfeni Mielichhofer bei Sauter a. a. O. [1849]). Pflanze röthlich überlaufen, klein. Durch bleiche Blüthen ist ausgezeichnet b. pallescens (Bluff und Fingerh. Comp. Fl. Germ. ed. 2. I. 565 [1836]. ■ Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 361 [1890]). — So besonders in Wäldern. Eine sehr seltene Form ist: 2. coiifertus {J. silvaticus var. confertus Lange Videnskab. Meddelels. N. F. Kißrbenh. 2. Aart. II. 1860. 67 [1861]). Blüthenstaud dicht, geknäuelt. J. acutiflorus ist oft mit Gallen der Livia juncorum, die den Blüthenstaud in einen dichten, röthlichen Blattbüschel verwandelt, besetzt (vgl. oben S. 463). — Selten sind im Blüthenstande junge Laubsprosse beobachtet worden. — (J. sil- vaticus var. riviparus Lange a.a.O. ()7 [18G1]). — Eine (nach Buchenau wohl krankhafte) Form mit runzeligen Stengeln und Blättern ist J. ruyosus Steud. Syn. glum. IL 298 (1855). Nyman Consp. 747. J. diaphragmarius-t) Höchst, nach Nyman a. a. O. (1882) nicht Hrotero. (Däiieinarlv (?); Biitische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel ; Italien; Balkanhalbin.-^el; westliches Russland [Asien?]. Fehlt auf der Skandinavischen Halbinsel [Krok in Hartni. Handb. 12. Upi^l. 121, Murbeck br.]). *? 700. X ''04. J. actdiflorus X alpinus s. S. 483. 700. X 706. J. actdiflorits X lampocarpus s. S. 48?. 701. (32.) J. atratus. %. Der vorigen ähnlich, von ihr haupt- sächlich durch Folgendes verschieden : Pflanze meist kräftiger, grau- grün, lockerrasenbildend. Grundachse kriechend. Stengel meist starr aufrecht, meist ö dm bis 1,2 m hoch, rundlich oder etwas zusammen- gedrückt. Blätter mit am Rücken gekielter, an den unteren roth- brauner bis schwarzbrauner, nicht glänzender, an den oberen in 2 .stumpfe Oehrchen vorgezogener Scheide und ziemlich starrer, gerader, etwas 5 — 6 kantiger, an den oberen auch frisch stark ge- streifter Spreite, Blüthenstaud mit .schlanken, reich verzweigten, 1) S. VI. S. 656 Fussn. 2. 'i) Von f,iay.Q6g lang, gross und y.ecpaÄi'j Kopf. 3) S. II. 1. S. 312 Fussn. 1. 4) S. S. 467 Fussn. 1. Jiincus. 4G9 aufrechten oder abstehenden Aesten. Köpfchen kugelif^, etwa 5 mm breit, meist mehr- (0 — 8)blüthig, schwarz oder kastanienbraun. Hüllblatt einzeln, kurz, viel kürzer als der Blütheiistand. Tragblätter der Blüthen eiförmitj-lanzettlich, zugespitzt, rothbraun oder kastanien- braun, kürze]- als die Blüthen. Blüthen zur Blüthezeit meist schwarz, später kastanienbraun, seltener heller. Perigonblätter lang zugespitzt, gleichlaiig oder die inneren wenig länger, die äusseren lan- zettlich, ("jfter mit griinem Mittelstreifen, die inneren eiftirmig-lanzettlich! Griffel fadenförmig, oft länger als der Fruchtknoten, mit langen, auf- rechten Narben. Kapsel so lang als die Perigon blätter, drei- seitig, eiförmig, mit flachen Seitenflächen, oberwärts plötzlich in einen langen Schnabel verschmälert, kastanienbraun oder rothbraun, glänzend. Samen mit ileutlicherem Anhängsel. Auf kurzgrasigen feuchten Triften, an Sumpfrändern, in Gräben und Ausstichen, fast nur im östlichen Gebiet, wo diese Art die vorige vielfach zu ersetzen scheint, scheint in der Nähe der Ostsee zu fehlen, westlich bis zum südlichsten Pommern (Stettin!), der mittleren Elbe (Magdeburg!! Stassfurt!), Leipzig! Kitzingen a. Main (Gross und Gugler 1903!), Nmiburg a. Donau und Wertingen früher, Bozen, Verona; vereinzelt in der Rheinpfalz bei Schifferstadt unw. Speyer! Steigt in Tirol bis 1150 m an (Samt he in br.). Bl. Juli, August. J. atratus Krocker Fl. Siles. I. 562 (1787). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 363 (1890). Koch Syn. ed. 2. 842. Nyman Consp. 747. Suppl. 312. Richter PI. Eur. I. 181. Rchb. Ic. IX t. CCCCVII fig. 909, 910 (911?) nicht Lam. ,/. melananthos '^) Rchb. Fl. Germ. exe. I. 96 (1830). J. septangnhis Peterm. Flora XXVII (1844) 361. Unterscheidet sich von J. lampocarpus , besonders dessen Abart macrocarpns durch den vielköpfigpn Blüthenstand und die stark gestreiften Blätter, welche die Pflanze schon Tor der Bliithe leicht kenntlich machen. Steht dem J. acutißorii:^ gleichfalls nahe, ist von ihm aber durch die graugrüne Farbe, die kantig-gestreiften Blätter, die dunklen Blüthen und die abgesetzt geschnäbelte Frucht zu unterscheiden. Ein uns von V. v. Borbas übersandter J. atratus var. hungaricus Borb. br. {=sUvaticus Borb. Bekes varm. vir. 51 [1881]) weicht durch hellbraune Blüthen und etwas deutlicher längere innere Perigon blätter ab; das Exemplar ist nach Buche- nau (br.) zu überreif, um ein entscheidendes Urtheil zu fällen, (Oberitalien: Lombai-dische Ebene; nrirdliche Balkanhalbinsel; mittleres und südliches Russland; Kaid^asus; Transkaukasien.) J^ 702. (33.) J. striätus. "^1. Pflanze graugrün, locker ra.sen- ])ildend. Grundachse kriechend, ziemlich verlängert, mit deutlichen Stengelgliedern. Stengel aufrecht, meist 1 — 2 cm entfernt, starr, meist 3 — 5 dm hoch, gefurcht, rauh, auch oberwärts beblättert, mit ununterbrochenem Mark. Blätter (die untersten nur auf die Scheid(> beschränkt) mit t i e f g e f u r c h t e r , an den unteren bleicli röthlicher, hautrandiger, oberwärts in 2 stumpfe Oehrchen vorgezogener Scheide und fast stielrunder, rauher, deutlich querfächeriger Spreite. 1) Von ui'Äu^ schwarz und ü)'&o^ Blüthe. 470 Jimcaceae. Blütlienstand aufrecht, mit mei>t 5 — 12, selten bis 15 Köpfchen, dolclig oder rispig verzweigt , die untersten Aaste aufrecht. Köpfchen fast kugelig, etwa 8 — 10 mm breit, meist viel- (10 — 20-)blüthig, lebhaft gefärbt. Hüllblatt einzeln, viel kürzer als der Blüthenstand. Tragblätter der Blüthen lanzettlich, grannenartig-zugespitzt, hell-kastanienl)raun, haut- randig. Blüthen etwa 4 nnn lang, am Grunde bleich, oberwärts kastanien- braun. Perigonbl ä tter lanzettlich, grün, an der Spitze und 'den Rändern lebhaft kastanienbraun, die äusseren grannen- artig-zugespitzt, di^ inneren länger, lang, an der Spitze fast haar- förmig- zugespitzt. Staubblätter 6. Griffel verlängert, kürzer als der Fruchtknoten, mit verlängerten Narben. Kapsel länger als die Per igonblä tter, eiförmig - dreiseitig . allmählich - zugespitzt - ge- schnäbelt, mit eingedrückten Seiten, einfächerig, oberwärts rothbraun, glänzend. Samen klein, bleich-röthlich mit Anhängsel. In Sümpfen und in Gräben, an feuchten buschigen Orten nm* im Mittelmeergebiete, bisher nur in der Provence und an der Riviera: RaphMe, Toulon. Nizza am Var (St. Lager Cat. 749). Verbreitung bei der früher allgemeinen Verwechselung mit J. Fontanesii (S. 464) noch genauer festzustellen. Bl. Mai, Juni (Juli). J. striatus Schousboe in E. Mey. Syn. June. 27 (1822). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 364 (1890). 'Nyman Consp. 747. Suppl. 312. Richter PL Eur. I. 182. Duval-Jouve Rev. sc. nat. 1872. 117 f. t. V fig. 4—6 t. VI fig. 17—22. Bull. S. B. France X. 169 (1872). J. arücuJaius Desf.^Fl. Atl. I. 313 (1798) z. T.? J. ßrroliferns Yahl nach E. Mey. Syn. June. 27 (1822). J. Fontanesii^) De Laharpe Monogr. 130 (1825) z.T.? und vieler anderer Schriftsteller nicht Gay. J. gihraltariciis Salzm. nach Boiss. Voy. Esp. 623 (1839 — 45). J. asper Sauze in Sauze u. Maillard Cat. pl. Deux-Sevres 52 (1864). Eine durch die rauben gefurchten Stengel und Blätter, sowie durch die leb- haft gefärbten vielblüthigen Köpfe und die haarförmig zugespitzten Perigonblätter sehr leicht kenntliche Pflanze, die früher stets mit J. Fontanesii vermengt und ver- wechselt wurde (vgl. Duval-Jouve a. a. O. [1872]), der aber ausser den übrigen Merkmalen durch ganz glatte Stengel und Blätter verschieden ist. (Iberische Halbinsel; Süd- und West-Frankreich ; Italien; Sicilien; Süd-Griechenland, einschliesslich der Inseln ; Nord-Africa.) ~| 703. (34.) J. Tliomdsii 2). üj. Grundachse kriechend, dick, mit gestreckten Stengelgliedern, daher lockerrasenbildend. Stengel aufrecht, starr, meist etwa 3 dm bis 1 m hoch, auch oberwärts beblättert, stiel- rund, glatt, (getrocknet furchig). Blätter (die untersten auf die Scheide beschränkt) mit an den unteren brauner, oberwärts in 2 spitzliche Oehr- chen vorgezogener Scheide und stielrunder, verlängerter, am Grunde gefinchter, deutlich quergefächerter Spreite. Blüthenstand aufrecht, sehr stark zusammengesetzt, risj)ig verzweigt, mit verlängerten, auf- rechten Haupt ästen und kurzen, bi? zuletzt ganz kurzen oberen 1) S. I. S. 258 Fussn. 1. 2) Nach Louis Thomas s. II. 1 S. 97 Fussn. 1. Juncus. 471 Aesteii. Köpfclicu meist ziihlreich, m e i > t zu mehreren genähert bis geknäiielt, mehrblüthig, etwa 6 mm breit, meif^t röthlich-kai^tanien- braun. Hüllblatt einzeln, (öfter 2) verlängert, kürzer oder länger als der Blüthenstaii d. Tragblätter der Blüthen lanzett- lich, lang zugespitzt, kürzer als die Blüthen, rothbraun, durchscheinend, weiss-hautrandig. Blüthen etwa 3 mm lang, lebhaft gefärbt. Perigonblä tter kastanienbraun bis dunkel -kastanienbraun, die äusseren lanzettlich, lang zugespitzt, die inneren eit'ürmig-lanzettlich, spitz, deutlich kürzer, durchscheinend hautrandig. Staubblätter (i. Griffel kurz mit langen aufrechten Narben. Kapsel etwa so lang, etwas länger oder kürzer als die Perigonblätter, eiförmig-dreiseitig, mit flachen oder eingedrückten Seitenflächen, sehr kurz stachelspitzig, einfächerig, oberwärts kastanienbraun, glänzend. Samen klein bis mittel- gross, hellrothbraun, durchscheinend, mit Anhängsel. Auf feuchten Bergwiesen , an sumpfigen Waldstellen nur im süd- östlichen Gebiete. Banat und Siebenbürgen! ziemlich verl)reitet (Heuffel ZBG. Wien VIII. 2. 15, Simonkai 530). Ost-Galizische Karpaten in den Kreisen Kosow, Kolomyja und Swintyn (Sleüdzinski n, Za- lewski br.). Bl. Juni, Juli. J. Thomasii Ten. Ind. sem. hört. Neap. 1827. App. Fl. Neap, IV. 53 (1830). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 368 (18Ü0). J. si/l- raticiis ß. midtitioras Rochel PI. Banat. rar. ic. 31 t. I fig. 2 (1828). ./. llücheUanus^) Schult, in Rom. u. Schult. Syst. VII. 2. 1658 (1830). Nyman Consp. 747. Suppl. 312. Richter PL Eur. I. 180. J. acnti- ftorus Kunth Enum. ])1. III. 327 (1841) z. T. nicht Ehrh. ./. striatns Griseb. Spie. fl. Rum. et Bith. 407 (1844) nicht Schousb. J. hrevirostris Schur Enum. pl. Transs. 686 (1866) nicht Xees. Eine sehr stattliche Pflauze, die an den angegebenen ^lerlvmaleu leicht kennt- lich und durch die an der Spitze der Hauptäste geknäuelten Köpfchen auffidlig ist, sie steht dem /. striatns (nicht den J. Jacqidni wie Hanipe Flora XX [ISoT] 1. 230 behauptet) zweifellos nahe, ist aber durch die Gestalt der (l)esouders der inneren) Perigonblätter und der Frucht leicht zu unterscheiden. Von J. acutifforus und J. atrattis sofort durch die kurzen inneren Perigonblätter und die ganz kurz stachel- spitzige, nicht geschnäbelte Frucht zu unterscheiden. J. Thomasii wurde von allen früheren Schriftstellern J. RorhclianuK genannt und erst Buchenau weist (a. a. O. 37ii) die völlige Identität beider .\rten durch Tenore'sehe Originalexeniplare im Kgl. Herb, zu Florenz nach. Aendert ab B. mc lanocephalus'i) {,/. melanocephalus Friv. Flora XIX. 2. 437 [1836] nicht Boiss. u. Kotschy vgl Buchenau a. a. O. 3t)9 [1890]. J. cffnsns X Bochelianus [J. digencus ■^)] Borb. Florist, adat. in Krtekezcsek a tern>. körcbiU IX. 15. 4 [187!*]. Xyiuan Consp. Suppl 312.) Pflanze niedriger, meist nur 2 — 3 dm hoch. Blüthenstand klein, geknäuelt. — Selten. (Balkanhalbinsel; Calabrien.) jl^ 691. X 703?? J. eff'nsns X ThoiiKui/r:' s. oben. 1) S. II. 1. S. 3.tos Frucht, wegen der Farbe der Kapsel. Junous. 47)> J^_mriflori(S Hartm. Skaiid. Fl. 141 (1820). ./. alpestris Ilartni. a. a. O. ^1820). J. nodidosus ß. rariflorns Fries Novit, fl. Suec. 91 (1828). J. Fischeri^) Turcz. Bull. Ö. N. Moscou XXVIII. 2. 303 (1855). .Ljdpinus y. rarißorm Hartm. Skand. Fl. 7 udg. 240 (1858). J. alpimts var. a. genninus Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 373 (1890). J. aJpmns b) rnriflonis Richter PL Eur. I. ISl (1890). Hierher gehören : II. pygtnaeus-). Pflanze sehr klein. Bliitter borstlich, Blüthenstaud wenig-, öfter einküpfig, dann mitunter nur wenige (2) mm hoch und 1 — Sblüthig. (J. alpinus ß. uniccps Hartm. Skand. FJ. 7 udg. 240 [18')«]). — Selten, die einköpfige Unterabart bisher nur in Skandinavien. — J. alpinus A. II. pygmaeus A. u. G. Svn. II. 2. 473 (1904). /. lamprocarpus var. pi/gmacus Salis-Marschl. Flora XVI. 2 (1833) 488. J. Requicnii -i) Pari. Fl. It.' H. 346 (1809). Nyman Consp. 748. Suppl. 313. Vgl. Bueiienau Krit. Verz. June. 92 (1880). J. alpinus c. licquienii Richter PI. Eur. 1. 181 (1890). III. Car])aticus. Kapsel kürzer, abgerundet stumpf. Südöstliche Karpaten mehi- fach (Simonkai! Degen br.). — J. alpinus A. II. Carpaticus Degen in A. u. G. Syu. II. 2. 473 (1904). J. carpaticus Simonkai Term. Füz. X (1886) 183. Euum. Transs. 537 (1886). Borbas br. erklärt seinen /. lamprocarpus b) subalpintis ÖBZ. XX (1875) 208 ))losser Name, Math, es term. közl. XV. 348 (1878, Beschr.) = J. alpinus Borb. "Sluth. es term. közl. XI. 254 (1874) für hierher gehörig, was A. v. Degen (br.) nach B.'s Beschreibung bestreitet. Wir sahen kein Exemplar der B o r b a s 'sehen Pflanze. (Verbreitung der Rasse: Hochgebirge Süd-Eiu'opas ; Schottland; Skandinavien ; arktisches Russland ; Grönland.) * B. fusci-ater. Pflanze höher und kräftiger. Stengel bis 7 dm hoch und höher. Blüthenstand meist reich verzweigt, gross, mit aufrecht-abstehen- den Aesten. Köpfchen zahlreich, meist dimkelrothbraun, seltener heller. So in der Ebene untl in den Mittelgebirgen verbreitet. J. alpinus var. y. f/isco-afer Rchb. Fl. Germ, exsicc. No. 159. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 374 (1890). J. fiisco-nfer Schreb. in Schweigg. u. Körte Fl. Erl. 149 (1811). J. ei^ect/is Besser Frim. Fl. Galic. Austr. I. 241 (1809). J. microcarpus^) Nolte in Gaud. Fl. Helv. II. 553 (1828). ,/. lamprocarpus d) fusco-ater Cel. Prodr. Fl. Böhm. 81 (1867). Durch bleichere Biüthen ausgezeichnet ist II. pallidiis (Buchenau bei .laap BV. Braud. XXXVIII. 138 [1896]). — Selten. (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Dänemark; Skandinavische Halbinsel; Russland.) * (Verbreitung der Art: Arktisches und nördliches Eur()})a; Schott- land; Frankreich; Pyrenäen; Iberische Halbinsel; Italien; Balkan- gebirge; Russland; Grönland; Nord-America.) * 1) Nach Friedrich Ernst Ludwig [von] Fischer, * 20. Febr. 1782 Halber- stadt, -j- 17. .luni 1854 St. Petersburg als Director des Kaiserl. Botanisehen Gartens daselbst, frülier Director des Fürstl. Rasumowsky'schen Gartens zu Gorenki bei Moskau (Catal. du jardin de Gorenki 1808 2. ed. 1812), theils allein, theils mit Karl Anton Meyer, * 2. Apr. 1795 Witebsk, f 24. Febr. 1855 als Director dos Kaiserl. Gartens in St. Petersburg, Verfasser zahlreicher werthvoller Schriften über Pflanzen des Petersburger Gartens und des Russischen Reichs. '^) .-ivyftaiog zwerghaft S. I. S. 95 Fussu. 1. 3) S. II. l/S. 623 Fussn. 1. •1) Von ftiKQÖg klein und y.aQTiög Frucht. 4.74 Juiieaceae. 700. X ''0-4. J. aci(tißo)Hö- X alpiniis'^ f^. S. 483. 700. X "/Oß. J. alpinus X lampocarpus s. S. 481. 705. (36.) J. anceps. '^1. Pflanze lockerrasenbildend, lebhaft gifin. Gruudachse ziemlich verlängert, mei.st etwas entfernte Stengel treibend. Stengel meist 2 — .5 dm hoch, ^^eltener noch höher, zusammen- gedrückt bis stielrund, glatt. Blätter (die untersten auf die Scheide be- schränkt) mit an den unteren brauner bis rothbrauner, öfter am Rücken gekielter, oberwärts in 2 stumpfe Oehrchen vorgezogener Scheide und an den oberen 2—^3 stielrunder l)is zusammengedrückter, deutlich quer- gefächeiter, die Spitze des Stengels nicht erreichender Spreite. Blüthen- stand aufrecht, meist reich verzAveigt, meist zusammengezogen mit aufrechten Aesten. Köpfchen zahlreich, klein, meist kaum 3 mm breit, meist 3 — 6- (selten bis 8-) blüthig, kastanienbraun bis rothbraun. Hüllblatt einzeln, aufrecht, kürzer als der Blütheustand. Tragblätter der Biüthen lanzettlich, begrannt- stachelspitzig, hellbraun,' breit weiss-hautrandig, kürzer als die Biüthen. Biüthen klein, iiur 2 — 2,5 (in der Frucht bis 3) mm lang, meist lebhaft rothl)rauii. Perigonblätter gleichlang, länglich-eiförmig, kastanienbraun bis rothbraun, selten mit grünem Mittelsti-eifen , die äusseren stumpf - lich oder undeutlich s t a c h e 1 s p i t z i g , die inneren stumpf, deutlich hautrandig. Staubblätter 6. Griffel verlängert, wenig kürzer als der Fruchtknoten mit langen, aufrechten, weisslich-grünen Narben. Kapsel dreiseitig-elliptisch, kurz zugespitzt, wenig länger als die Perigonblätter, einfächerig, kastanienbraun, glänzend. Samen klein, durchsichtig bis etwas röthlich. An feuchten Orten , in Dünenthälern , an den Meeresküsten , bei uns nur im Mittelmeergebiete und an der Küste der Nordsee. Bl. Juli, August. J. anceps De Laharpe ]\Ionogr. 126 (1825). Buchenau Ber. DBG. I. 487 (1883) in Engl. Jahrb. XIL 375 t. I fig. 1 t. III flg. 6 (1890). ^lurbeck Beitr. Fl. Südbosn. u. Herc. in Lunds Univ. Ärsski*. XXVII. 33 (1891). '/. syhaticus var. ß. anceps Coss. u. Dur. Expl. scient. Alg. 266 (1867). J. Uttoralis Salzm. nach Duv. Jouve Rev. sc. nat. 1872. 126. Steht dem J. alpinus augenscheinlieh sehr nahe und Buchen an lässt es (a. a. O.) dahingestellt, ob die Vereinigung beider Arten nicht natürlicher wäre. Wir haben gleichfalls lange geschwankt , ob wir ihn nicht als Rasse oder Unterart des J. alpinus aufführen sollten, fanden die Merkmale und die Tracht aber doch in allen Fällen recht eigenthümlich, sodass wir es mit Buchenau vorgezogen haben, ihn vorläufig noch als Art zu behandeln. — Von ,1. alpinus zu unterscheiden ist J. anceps durch die kleinen Kapseln, die kaum länger als die gleichlangen Perigon- blätter sind und die nur undeutlich stachelspitzigen äusseren Perigonblätter. Zerfällt in 2 Prassen, deren specifische Identität schon von Grenier und Godron (Fl. France III. 347 [1855]) behauptet, aber erst fast 30 Jahre später von Buchenau in seiner meisterhaften Studie in DBG. I (1883) bewiesen wurde. A. genuinus. Stengel am Grunde stark zusammengedrückt, oberwärts stielrund. Blätter mit am Rücken gekielter, zusammengedriickter Scheide und von der Seite zweischneidig-zusammengedrückter Spreite. Juncus. 475 Blüthenstand massig gross. Stiele der Köpfchen meist mehrmals länger als die K()|)t'chen. Im Gebiete bislier beobachtet in der Provence und Dauphine, landeinwärts bis Gap, Grenoble und Cremieu (St. Lager Cat. 749). Triest (Biasoletto nach Buchen au a. a. O.) z. B. Servola, Klanec, Ospo (Marchesettil bestimmt von Buchenau). Herce- govlna: Nevesinsko polje 840 — 860 m (Murbeck 33). J. anceps var. genuinns Buchenau Ber. DBG. I. 493 (1883) in P:uo1. Jahrb. XII. 375 (1890). J. anceps De Lah. a. a. O. (1825) im engeren Sinne. Nyman Consp. 748. Su])pl. 313. J. atricapülas b) anceps Richter PI. Eur. I. 181 (1890). J. fusco- ater Pospichal Fl. Oest. Küst. I. 209 (1897)? nicht Sclircb. Aendert ab : II. H ereogo viu US. Steugel uud Rispenäste dünner, letztere ausgespreizt: Köpfe weniger zahlreich, aber mehr- (4 — 7) blüthig. — So in der Hercegovina. — J. anceps subsp. Herzegoiiva Sagorski Thür. BV. N. F. XVI f. 1901. 36 (1902). (Verbreitung der Kasse: Frankreich ; Italien ; Nonl-Africa.) "^j B. atricapillus. Stengel am Grunde stielrund oder zusammen- gedrückt. Blätter mit etwas zusammengedrückter, am Rücken rundlicher oder schwach gekielter vScheide und stielrunder oder seit- lich zusammengedrückter Spreite. Blüthenstand meist reich verzweigt, meist dicht, mit sehr zahlreichen Köpfchen. Stiele der Köpfchen meist wenig länger als dieselben. So im Gebiete nur an der Küste der Nordsee, besonders in den Dünenthälern der Inseln: Belgien; Niederlande; Westfriesische und Ostfriesische Inseln!! Neuwerk! Schleswig: Eiderstedt; Inseln Amrum, Sylt und Rom! J. anceps var. atricapiUus Buchenau Ber. DBG. I. 493 (1883) in Engl. Jahrb. XII. 375 (1890). J. fusco-ater a. coarctatus G. F. W. Meyer Chlor. Han. 566 (1836, ohne Beschr.). ,/. atri- capillus Drej. in Kreryers Tidsskr. II. 182 (1838, ohne Beschr.). Lange Haanilb. 1 Udg. 212 (1851). J. atratus Fries Novit. Fl. Suee. Mant. III. 23 (1842). Herb. norm. XI. 68 nicht Krock. J. nigri- cans „Drej." nach Rchb. Ic. IX t. CCCCVII fig. 909 — 10 (1847, nach Buchenau sehr ungenau und im Texte mit .7. atratus vermischt.) Findet sich in zwei Abarten : I. spar^^iflorus. Stengel höher. Spirre locker; Köpfchen kleiner, wenigblüthig. — J. atricapillus ß. sparsiflorus Lange Haandb. 2 Udg. 237 (1856 — 9). J. atricnpiUus 1. typictis und 2. spaisiflorns Fl. Dan. t. 2771 fig. 1, 2 (1869). II. congestus. Stengel niedriger. Spirre gedrängt. Köpfchen grösser, reich- blüthiger. — J. atricapillus a. congestus Lange Haandb. 2 Udg. a. a. O. (1856—9). Fl. Dan. t. 2771 fig. 3 (1869). (Verbreitung der Rasse: Frankreich; Jütland (dort dän.: Sortho- veder); Schweden: Halland; Gottland; Nord-Africa.) >1'| (Verbreitung der Art : Schweden ; Jütland ; Frankreich ; Itali(.'ii ; Nord-Africa.) * I 705. X ''*'*5- 'f anceps X lampocarpus s. S. 482. 476 Juncaceae. 700. (37.) J. laiupocarpus'). (Egelgras.j 2|. Pflanze mehr oder weniger lockerrasehTiildencT, lebhaf grün. Grundachse kriechend, meist kurz, selten verlängert. Stengel aufrecht oder meist aufsteigend, seltener ■ iiiederliegend, meist 2 — 6 dm hoch, auch oberwärts beblättert, stielrund oder mehr oder weniger zusammengedrückt. Blätter (die untersten nur auf die »Scheide beschiänkt) mit an den unteren grüner, röthlicher oder brauner, oberwärts in 2 stumpfe Oehrchen ausgezogener Scheide und an den 2 — 5 oberen mit stielrunder oder zusammengedrückter, sehr stark quergefächerter, die Spitze des Stengels meist nicht erreichender Spreite. Blüthenstand aufrecht, zusammengesetzt, oft klein, meist rispig verzweigt, mit schräg aufrechten oder abstehenden Hauptästen und oft .^parrig verzweigten Seiten zweigen, seltener dicht bis geknäuelt. Köpf- chen meist zahlreich, lialbkugelig, meist etwa 6—8 mm breit, seltener breiter (bis 12 mm), meist 4 — 10- (seltener viel-) blüthig. Hüllblatt einzeln, aufrecht oder etwas abstehend, kürzer als der Blüthenstand. Tragblätter der Blüthen ei form ig-lan zettlieh, mehr oder weniger begrannt-stachelspitzig, kürzer als die Blüthen, rothbraun, seltener bleich. Blüthen 2,5— 3, in der Frucht bis 4 mm lang, rothbraun bis kastanienbraun, seltener grün- lich. Perigonblätter meist gleichlang, 1- oder undeutlich 3-nervig, die äusseren lanzettlich, spitz, die inneren eiförmig - lanzettlich , hautrandig, spitz, seltener breit-hautrandig und dann stumpf. Staubblätter G. Griffel deutlich, kürzer als der Fruchtknoten, mit langen, aufrechten, purpurnen oder bleicheren Js^arben. Kapsel meist aus eiförmigem Grunde pj'ra- midal, dreiseitig, kurz-, selten länger stachelspitzig, mehr oder weniger länger als die Perigonblätter, einfächerig, schwarz l)is kastanienbraun, seltener rothbraun oder grünlich, glänzend. Samen klein , durchsichtig bis röthlich. Auf feuchten Wiesen, feuchten Triften, an Gräben und Ufern, in Sümpfen, seltener auf feuchten Aeckern, im ganzen Gebiete meist nicht selten, stellenweise gemein und weite Strecken überziehend, auch auf den Nordseeinseln, in den Alpen von Wallis bis 1600 m (Jaccard 354), in Tirol bis 2000 m (Sarnthein br.) aufsteigend. Bl. Juli, August, einzeln bis zum Frost. J. lampocnrpusYhvh. Calam. No. 126 (etwa 1791, ohne Beschr.)". Mey. Syn. 23 (1822). Buchenau in Engl. Jahrb. XH. 376 (1890) fig. lA (S. 3) fig. 2A (S. 23). {J. Janwadocarpus) Davies Welsh. Bot. 34 (1813). {J. Jamprocarpus) Rchb. Fl. Germ. 95 (1830). Koch Syn. ed. 2. 842. Aschers. Fl. Brand. I. 738. Nvman Consp. 747. Suppl. 313. Rchb. Ic. IX t. CCCCV fig. 902—904.'./. articulatiis L. Spec. pl. ed. 1. 327 (1753) z.T. Richter PI. Für. I. 180. ./. isthmiacus'^) Xeck. Delic. Gall.-Belg. I. 168 (1773). ./. mpiaticns All. Fl. Pedem. n. 217 (1785). Roth Tent, Fl. Germ. I. 155 (1788). J. adscendens Host Gram. Austr. HI. 58 t. 87 (1805). J.foliosns Hoppe Neues Bot. Taschenb. 159 (1810). J. aristiflorns Clairv. Man. herb. Suisse 1) S. S. 4G6 Fussn. 3. -) Von lad- flog Hals, Verengerung, Landenge, wegen der folia septata. Juucus. 477 Valais. 104 (1811). J. afinis Gaud. Agiost. Helv. II. 224 (1811) z. T. J. paniculatns Luce Topogr. Nachr. Ins. Oesel, Prodr. Fl. Osil. 107 (1823) nicht Hoppe. J. longicapsiilaris Cheval. Fl. gen. env. Paris II. 279 (1827). ./. compre^SKS Roth nach Hoppe in Sturm Deutschi. Fl. XVI. 71 (1837) nicht Jacq. J. him])rocarpus ß. acutißoriis und /. adscenden.s Neilr. Fl. Wien 97 (1846). Für diese Art. kacn unniöglic-li der Xaiue J. articulatus voraugestellt werdeu, unter welchem Linne wahrscheinlich J. obtunißorus, J. acutißovus, J. alpinus und J. lampocnypus, vorzugsweise aber wohl J. obtusiflorvs und J. alpimis verstand, da er seiner Pflanze ausdrücklich „petala obtusa" zuschreibt. Eine durch die Larven des Heniipters Livia juneorum (s. S. 403) hervor- gerufene Missl)ildung des Blüthenstandes, bei der die Hochblätter des Blüthenstandes laubartig werden, derselbe daher einen Laubbüschel darstellt, ist bei dieser Art besonders häufig und wird von Unkundigen öfter für Carex cyperoidcs (s. S. 18) gehalten, (< var. viviparus und var. utriculatus vieler Autoren nach Buchenau a. a. O. 379 [1890]). In den Wurzeln dieser Alt wurde im Ober- Engadin von Lager heim (Hedwigia 1S8S. 261) eine Sckinzia (vgl. S. 268) be- obachtet, S. digitata (Magn. N. Y. Graubünden XXXIV. 7 [1891]. Entorrhiza digi- tata Lagerh a. a. O. 26 [ISSSJ). Ob der nach Cameron (Proc. Trans. N. H. S. Glasgow N. S. I. 299) von Bailey Balfour in den Wurzeln vermuthlich der- selben Art in Schottland beobachtete Pilz derselbe ist, ist nicht festgestellt. Ausserordentlich veränderlich, die zahlreichen Formen gliedern sich, soweit sie bei uns in Betracht kommen, in folgender Reihe : A. Köpfchen 6 — 8 mm breit. L Blätter spitz. l/ a. eu-lanipocarpus. Pflanze meist 2 — tj dm hoch. Stengel meist aufsteigend, mehr oder weniger schlaff. Blätter meist verlängert, von dei- Mitte oder vom oberen Drittel ab allmählich zugespitzt. Per igoji blätter gleich lang. Blüthen stand mit aufrecht -abstehenden oder abstehen- den A es ten, meist mit vielen Köpfchen, seltener armblüthig. Die bei weitem verbreitetste Rasse. J. lampocarp/is A. I. en-lampocarpiis A. u. G. Syn, II. 2. 477 (1904). Die Formen dieser Rasse sind auf ihre Constanz vielfach zu prüfen; es gilt von ihnen das schon bei J. snpinus Gesagte, dass nämlich eine Reihe zufällig oder absichtlich in die botanischen Gärten eiugefülirter hier- her gehöriger Formen eine bemerkenswerthe Constanz bewahrt haben, dass dagegen andei'erseits eine Pflanze in die verschiedensten Vegetations- bedingungen, bald aufs Trockene, bald ins Wasser gebracht, die ver- schiedenartigste Tracht angenommen hat. Es ist deshalb ausserordentlich schwer und nur durch Cultur nachzuweisen, ob eine abweicliende Pflanze eine wirkliche Abart repräsentirt oder nur eine Standortsabweichung einer solchen ist. 1, Stengel aufrecht oder aufsteigend. a. Innere Perigonblätter schmal weiss-hautrandig. /. Pflanze meist 2 — 6 dm hoch. Blüthenstand spirrig verzweigt, -i^ a. typicus. Pflanze meist ziemlich kräftig. Blütlu'nstand locker, mit mehr oder weniger absteilenden verlängerten Aesten. Perigon- blätter rothl)raun bis kastanienbraun. Kapsel braun. — Die l)ei weitem häufigste Form. — /. lampocarpus A. La. 1. a. 1. a. tijpicus A. u. G. Syn. II. 2. 477 (1904). — Oefter auch in niedrigen, etwa 1 dm hohen Exemplaren auftretend.** — So au 478 Juucaceae. sandigen Ufern etc. — Hierher gehören eine Anzahl von z. T. sehr auffälligen Uuterabarten. §§ viridiflorus (A. u. G. Syn. II. 2. 478 [1904]). Perigonblätter grünweiss-haiitrandig. — Die hierher gehörigen Pflanzen be- sitzen meist einen sehr grossen Blüthenstand. §!%% pallidiflorus (A. u. G. a. a. O. [1904]). Perigonblätter bleich — Hierher wohl J. paUidiflonis Becker Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou XXXI. 1. 98 "(1858), nach Buchen au (br.) eine blassblüthige Form dieser Art ** viresccns (A. u. G. a. a. O. [1904]). Kapsel grünlieh. ***-nigc7- (A. u. G. a.a.O. [1904]). Kapsel schwarz. — Hier- her gehört woiil auch J. lampocarpns ö. paucißorns Sonder Fl. Hamb. 193 (1851), eine schlanke armköpfige Form von der Tracht der Rasse A. I. b. nigrifellus. **** pallesccns (A. u. G. a. a. O. [1904]). Kapsel hellbraun bis strohfarben. Die Keimpflanzen dieser Art kommen nicht selten im ersten Sommer zur Bli'ithe. Diese Exemplare besitzen meist ein sehr abweichendes Aussehen, sie haben dünne Stengel, dünne, lang zugespitzte Blätter und wenigblüthige Blüthen- stände. Patze, Meyer u. Elkan beschrieben sie (Fl. Prov. Prenss. 67 [1848]) als J. ' articiilahts y. setiformis. J. lavipocarpus var. setiformis Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 381 (1890). Die Stengel und Blätter der aufsteigenden Exemplare sind nach Buchenau (a. a. O. 381 [1890]) zusammen- gedrückt, bei aufrechten stielrund. Petermanu beschreibt (Flora XXVII [1844] 1. 3li2) eine aufrechte, starre, dichtblüthige, kleinköpfige Form mit kleineren Blütheu von Swinemünde als var. microcephalus i), deren Zugehörigkeit zu J^. lampocarpns (vielleicht zu J. alpiiius oder J. anceps?) höchst zweifelhaft erscheint. ß. congestns. Blüthenstand dicht, mit kurzen Aesteu, daher die Köpfchen genähert. Blüthen meist dunkel. — Selten. — J. lampo- carpus A. I. a. 1. a. 1. ß. congeslus A. u. G. Syn. II. 2. 478 (1904). — Eine sehr auffällige Pflanze, die aber ausser durch den dichten Blüthenstand kaum vom Typus abweicht. 2. Pflanze nur 0,5 bis etwas über 2 dm hoch. a. alpicola. Stengel starr aufrecht, ziemlich genähert, kräftig und dick. Blätter dick , der Blüthenstand oft überragend, Blüthen- stand ziemlich reichblüthig, die Aeste doldenartig gestellt. — So in Gebirgen. — J. lampocarpns A. I. a. 1. a. 2. a. alpicola A. u. G. Syn. II. 2. 478 (1903). — Die Constanz dieser in den ^ Alpen ansclieinend häufigen Form bleibt zu prüfen. — Von Zwerg- formen des Typus schon durch den Blüthenstand zu unterscheiden. ß. Oly mpicu-6-). Stengel schlafl", dünn, meist 1,5 — 2,5 dm hoch, meist hin- und hergebogen. Blätter dünn. Blüthenstand sehr armblüthig mit 1 — 3 nur 1 — 2 blüthigon Köpfchen, öfter nur eine endständige Blüthe tragend, meist mit einem 2blüthigen und einem 1 blüthigen Köpffheu. — Selten. Bisher im Gebiete nur auf den Alpen. Bl. August — October. — J. lampocarpns A. I. a. 1. a. 2. ß. Olympictis A. u. G. Syn. II. 2. 478 (1904). J. olympicus Schott Anal. bot. I. 3 (1854). Neilr. Sitzb. Akad. Wien LVIII. 552 (1868). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 379 (1890). — Eine sehr merkwürdige Form, die vielleicht eine Rasse darstellt, sie dürfte 1) Von fiiyiQÖg und y.etpaÄy Kopf. 2) Zuerst am Bithynischen Olymp beobachtet. Juncus. 4<0 in den GeVtirgen des Mittclmeers^ebietes weiter verlireitet sein. Aus dem nördlit'heu Gebiete sahen wir nirhts annähernd ähnliches. — (Bithynischer Olymp.) b. Innere Perigonblütter breit hautrandig, subobtusat u s. Perigonblütter stumjjf, mit oder olme Stachel- spitze. — Selten. — J. lampocarpiiis A. I. a. 1. b, unbobtusatus A. H. G. Syn. II. 2. 479 (1904). — Erinnert durch das angeführte Merkmal an die Americanisciie Rasse obtusat'u.'< (Engelm. Transact. St. Louis Acad. II. 497 [1868]). 2. Stengel fluthend oder niederliegend. a. flu it ans. Stengel im Wasser fluthend, meist verlängert, bis ülx-r 1 m lang. Blätter oft verlängert, untergetaucht oder schwimmend, schlaff. Blüthenstand meist ziemlich wenig-ästig, mit nicht sehr zahl- reichen Köpfen. — An überschwemmten Orten, in Gräben, an Fluss- ufern, verlandenden Seen und Teichen, zerstreut. — J. lamprocarpus ß. fluitans Koch Syn. ed. 2. 842 (ls44). Neilr. Fl. Wien 97 (l.s46). Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 738 (1864). ,/. lampocarpus E. E. Mey. Svn. June. 24 (1822). J. arliculatuH 6. ßuitans Patze, Mever und Elkan Fl. Preuss. 67 (1848). - ;> ^ t < t c o X-y b. stolonifer. Stengel kriechend, an dem Knoten wurzelnd, dort oft verzweigt, meist reich beblättert. Blätter aufrecht oder aufsteigend. Blüthenstand arm- oder reichblüthig, öfter sehr kraus. — Auf feuchtem Sande, auf Schlick und Schlamm, an Ufern und Gräben, oft in Menge. — J. lampocarpris A. I. a. 2. 6. stolonifer A. u. G. Svu. II. 2. 479 (1904). .J. stolonifer Wohlleb. Suppl. Leys. Fl. Hai. 13 (1796). J. repens Nolte Novit. Fl. Hols. 38 (1826) nicht Requien. Nyman Consp. Suppl. 313. J. lamprocarpus b) repens Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 738 (1864). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 177 vgl. auch Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 379 (1890). J. radicans Schur Enum. pl. Transs. 685 (1866). — Eine sehr auffällige Form, die in manchen Exemplaren, besonders solchen, l)ci denen aus den Achseln der Stengelblätter Seitenzweige entspringen, lebhaft an J. Fontane-nl erinnert. Duval- Jouve hat indessen (Rev. sc. nat. 1872. 137) nachgewiesen, dass die Seitenzweige bei ./. FontancsU fast stets sofort einen Blüthenstand treiben , dass dagegen bei J. lampocarpus der Seitenzweig zunächst ein kürzeres bis längeres niederliegendes Stengelstück besitzt und dann aufstrebend einen Blüthenstand trägt. Dieses Merkmal ist bei Vor- handensein eines reichlicheren Materials stets mit Sicherheit zu ver- wenden , bei nur wenigen vorhandenen Trieben lässt es indessen im Stich , da auch bei J. lampocarpus (besonders an Pflanzen trocknerer Orte und der Meeresküsten) eine dem J. Fontanesii völlig entsprechende Verzweigung vorkommt. — Diese Form verdient deshalb erluihte Be- achtung, weil sie augenscheinlich nicht nur eine Staudortsform dar- stellt, wir sahen Exenjplare troeknerer Standorte, die sich nichts dm über den Boden erhebend mit mehreren cm lang gestreckten unteren Stengelgliedern niederlagen und wurzelten, dw trotz der Verpflanzung an trockenere Plätze ihre Merkmale beibehielten. Bei dieser und der vorigen Abart entspringen nicht selten am Grunde der Blütiienköpfchen und an den Verzweigungen des Blüthen- standes beblätterte Sprosse, die nicht mit der vorher envähnteu durch Livia Juncoruni veranlassten Galle verwechselt werden dürfen. (Verbreitung der Rasse: wie die Art.) * Y/ l>. u i g r i t e 1 1 u s. Pflanze meist niedrig. Stengel zieinlicli s t a r r aufrecht. 1 — 2,5 dm hoch. Blüthenstand mit aufrechten Ae stell, mit nur 1 --5 KT).)) f ch e ii. Köpfchen mehr- (meist 8— 10)blüthig. Blüthen lebhaft gefärbt. Perigonblätter 480 Juncaceae. lebhaft rothbrauu, die iniiei"en etwas (odei- deutlich) länger, weiss-hauti-andig. Kapsel länglich-linealisch, länger als die Porigonblätter, zugespitzt, schwarz. Auf Wiesen, an quelligen steinigen Orten in den höheren Gebirgen. In Gebieten bisher nur in den Alpen, dort an- scheinend ^ehr zerstreut. J. Ja7nprocarpus ß. nigritellns Macreight Man. of Brit. Bot. 242 (1837) nach Arth. Ben nett br. Buchenau in Engl. Jahrb. XIL 379 (1890). J. pohicephahis^) D. Don in Hook. Fl. Scot. 109(1821). Sni. Engl." Fl. II. 177 (1824). J. nic/ri- ielhs D. Don in Engl. bot. Suppl I t. 2643 (1830). Nyman Consp. 748. Suppl. 313 nicht Koch (vgl. J. supimis S. 463). J. lamprocarpus var. snhatratus Fries Herb. norm. XII no. 72. Diese .sehr eigeutbümliclie Pflanze ist wohl sicher als eine alpine Kasse anzusehen. (Verbreitung der Rasse: [Dänemark?]; Skandinavische Halbinsel; Schottland; Frankreich; sonst näher festzustellen.) *|? II. Blätter dicklich, stumpf. litoralis. Pflanze niedrig, meist nicht über 2 dm hoch. Stengel starr aufrecht wie die Blätter deutlich fleischig. Blätter meist ziemlich kurz, erst wenige mm unterhalb der Spitze etwas verschmälert, plötzlich abgestumpft. Blüthen stand meist dicht, zusammengezogen, mit nur wenigen Köpfchen. Köpfchen wenigblüthig. Blüthen in der Fruclit etwa 3,5 mm lang. Perigonblätter rothbraun. Kapsel schwarz, ziemlich schmal, erheblich länger als die Perigonblätter. In feuchten, sandigen Dünenthälern, am Strande der Nord- und Ostsee zerstreut, '/. lampocarpus var. littoraUs Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 379 (1890). J. articiilatiis ß. littoralis Patze, Meyer u. Elkan Fl. Prov. Preuss. 67 (1850). (Verbreitung der Rasse : Frankreich; Britischeinsein; Däne- mark; Skandinavische Halbinsel; Russland; wohl weiter verbreitet.) _* ? B. Köpfclien gross, 10 — 14 nun breit. macrocephalus^). Pflanze kräftig. Stengel meist ziemlich starr aufrecht. Blüthenstand mit meist wenigen Köpfchen. Köpf- chen kugelig, viel- (bis über 10)blüthig. Blüthen ziemlich gross, bis 4 mm lang. Auf Torfmooren, auf Heidemooren durch das ganze Gebiet sehr zerstreut, anscheinend im westlichen und südlichen Gebiete verbrei- terter, im Osten selten oder fehlend. 1) Von TioÄvg viel und •A.eipaPJ], Kopf. -') Von fiay.QÖg gross und y.etpaP.}] Kopf. Juncus. 481 J. lampocaiyns d. macrocephalus Pari. Fl. It. II. 340 (1852). J. macrocephalus Viv. Fl. Cors. spec. diagn. 5 (1824). Nvman Consp. 748. J. triclwcephalus^) De Lah. Bull. sc. nat. 1824 nach Gren. u. Godr. Fl. France III. 345 (1855). J. tricephaJiis-) Gay in De Lah. Monoar. vraies Jone. 132 (1825). J. sphaerocephalus'^) Salzm, nach Pouzolz Mem. Soc. Linn. Paris IV. 561 (1826). J. lamprocarjJKS .var. macrocarpus^) Doli Rhein. Fl. 179 (1843). Aschers. Fl. Brand. I, 738. J. Jamprocarpus d. multiflorns Lange Haandl). Danske Fl. 3 Udg. 264 (1864). Bot. Tidsskr. III. 79 (1869). Diese sehr auffällige Form, die allerdings durch Uebergänge mit dem Tj-pus verbunden seheint, haben wir wegen ihres constanten Auftretens, und da auch Buche na u sie als eine wichtige Abänderung ansieht, als Rasse aufgeführt. (Verbreitung der Rasse: Danemark; Frankreich; Italien ein- schliesslich der Inseln; wohl weiter verbreitet.) *| (Verbreitung der Art: Ganz Europa, nur im arktischen Gebiete fehlend; Asien; Nord-Africa; Madeira; Süd-Africa; Atlantisches Nord- America.) * 699. X "^Oß- J- Fontanesü X lampocarpus s. S. 484. 700. X 706. J. acutißorns X lampocarpus s. S. 483. 704. X 706. J. alpinns X lampocarpus s. S. unten. 705. X 706. J. anceps X Jampocarpus s. S. 482. Bastarde. Buchenan weist (Engl. Jahrb. XII. 380 [1S90]) mit Recht darauf hin, dass es sehr bemerkenswerth erscheint, dass zwischen so ausserordentlich ähnlichen und dalier auch wohl nahe verwandten Arten wie J. acutiflorus, J. atratus, J. alpinus, J. anceps, J. lampocarpus etc. verhältnissmässig so wenige Bastarde bekannt sind. Wenn auch bei der grossen systematischen Schwierigkeit dieser Gruppe annehmen lässt, dass viele Individuen hibrider Abkunft übersehen sind, so müssten doch, wenn die Bastarde häufiger wären , sich erheblich mehr derselben in Herbarien finden. B. I. b. 2. h. 2. ß. §§ (s. S. 418). 7 704, X 706, (38.) J. alpinus X lampocarpus. 5-!. In der Tracht dem J. lampocarpus ähnlich, von ihm aber durch Folgendes verschieden: Pflanze meist schlanker. Blüthen stand mit starreren, aufrechten Aesten. Blüthen nur etwa 2,5 mm lang. Peri- gonblätter gleichlang, kastanienbraun bis dunkel-kastanien- braun, die äusseren am Rücken kurz s t a c li e 1 s p i t z i g. Kapsel fehlschlagend, keinen Samen enthaltend. Mit den Erzeugern, bisher nur in der Schweiz : im Flusskiese des Sulzbaches bei Vorauen im Canton Glarus (B u c h e n a u). Piemont : Biella (Gesa tu). i) Jedenfalls Schreibfehler für trieephalus. 2) Von TQi- drei- und y.ecpccÄ/j Kopf. 3) Von acfaiQcc Kugel und y.EcpaÄ)]. ■i) Von ^iay.Q6g gross und y.aQTiög Frucht. Ascherson u. Graebner, Synopsis. II. 2. 31 482 Juneaceae. J. alpinus X Jampocarpus Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 380 (1890). Murbeck Bot. Not. 1893. 193. J. B ii chenaui'^) Dörfler Herb. norm. Xo. 3267 Schedae XXXIII. 95 (1897) nicht Svedelius vgl. Buchenau Engl. Jahrb. XXVI. 574 (1899). Hierzu gehört : B. Koeperi"^). Tracht und Blütheiistand dem J. alpinus B. fusci-ater, Bau der Blüthe dem J. lampocarpus gleichend. — Mecklenburgs Dolgen mit den Er- zeugern (Roeper). Hierher gehört wohl auch die von Eeinke am Gardeu- See bei Ziethen im Fürstenthum Eatzeburg gefundene Pflanze (Meckl. Archiv XVni. 190 vgl. E. H. L. Krause B. Ceutr.bl. LXXYII. 182. — J. alpinus var. fusco-ater X lampocarpusl Buchenau a. a. O. (1890). J. alpinus X lampo- carpus B. Rocperi A. u. G. Syn. II. 2. 482 (1904). — Buchenau hält die Bastardnatur dieser Pflanze für einigermassen zweifelhaft, da gut entwickelte Samen vorhanden waren. — Da dies aber bei Bastarden nahe verwandter Pflanzen häufig vorkommt, glaiiben wir nach den Merkmalen nicht an der Richtigkeit der Deutung zweifeln zu können. (Südl, Schweden : Ringsjön in Schonen.) |^ B. I. b. 2. h. 2. ß. §§ ** (s. S; 418). 705. X 706. (39.) J. aiiceps X lampocarpus. 2\.. Unterscheidet sich von J. anceps durch die nicht so weit kriechende Grundachse; Stengel etwas dicker, wie die Blattscheiden und Spreiten weniger flach gedrückt; Spirrenäste dicker; Köpfchen weniger zahlreich, reichblüthiger ; innere Perigonblätter nicht so breit abgerundet; Antheren so lang oder nvu* wenig länger als die Staubfäden. Von J. lampocarpus verschieden 1) Nach dem Entdecker dieses Hibriden und Monographen der Familie, Pro- fessor Franz Georg Philipp Buchenau, * 12. Jan, 1831 Cassel, seit 1855 Real- schullehrer, 186S — 1903 Eealschul-Director in Bremen, jetzt daselbst im Ruhestande, hochverdient als Morpholog, Systematiker, Florist und Pflanzengeograph. Von seinen zahlreichen und werthvollen Schriften nennen wir nur einige der wichtigsten : Index crit, Juncaginacearum (NV. Bremen I. 213 [1S67J). Index crit. ßutomac. et Alismac. (a. a. O, II, 1 [1869]). Nachtr. zu beiden (a, a. O. 481). Monogr. Juncac. (s. oben S. 414). Zur Kenntniss der Gattung Tropaeolum Engl. Jahrjj. XV. 180 (1892) XXII. 157 (1896). B. bearbeitete die genannten Familien ausser den Tropaeola- ceen auch für Engler u. Prantl's Nalürl. Pflanzenfamilien (und für das Pflanzen- reich sämmtliehe genannte, von denen nur die Juneaceae noch nicht erschienen sind). Flora von Bremen. Brem. 1877. 5. Aufl. (Fl. v. Br. und Oldenburg) 1901. Flora der Ostfriesischen Inseln. Norden und Norderney 1881. 3. Aufl. Leipzig 1896. Nachtr. 1901. Flora der uordwestdeutschen Tiefebene. Leipz. 1894. Nachtr. 1904. Vergleichuug der nordfriesischen Inseln mit den ostfriesischen. NV. Bremen IX. 361 1887. Auch um den seit 1864 bestehenden Naturwissenschaftlichen Verein in Bremen, dessen von 1866 bis 1903 erschienenen 17 Bände Abhandlungen zahlreiche werthvolle botanische Arbeiten brachten und die botanischen Sammlungen des städtischen Museums hat B. die grösstcn Verdienste. Die Verf. der Synopsis sind ihm auch ausser seinen Beiträgen zur Bearbeitung der Juncaceen für vielfache Belehrung und gespendetes Material zu Dank verpflichtet. Vgl. auch II. 2 S. 287 Fussn. 4. ä) Nach Johannes August Christian Roeper, * 25. Apr. 1801 Doberan, •f 17. März 1885 Rostock als Professor der Botanik an der Universität daselbst, hochverdient als Morpholog und Systematiker, Verf. von Enumeratio Euphorbiarum quae in Germania et Pannonia gignuntur. Götting. 1824. Zur Flora Mecklenburgs I. II. Rostock 1843, 1844 (wichtige Beiträge zur Kenntniss der Farnpflanzeu und Gräser). Jimcus, 483 durch die weniger La^näherten dünneren, wie die Blattscheiden und Spreiten deutlicli zusamnieniredrückten Stengel, dünnere Spin'enäste, zahl- reichere aber arinblüthigere Köpfchen ; innere Perigonblätter breiter und stumpfer. Pollen und Samen grösstentheils verkümmert; Kapsel meist das Perigon nicht überragend. Bisher nur: Hercegovina: Nevesinsko polje mit den Erzeugern (Murbeck 35). Hierher gehören wohl auch mehrere von Buchen au als Hibriden von J. lampocarims angesprochene Formen aus der Gegend von Trittst. Bl. Juni — August. J. anceps X lampocarpns Älurbeck bei Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 498 (1890, ohne Beschr.). Beitr. Südbosn. und Herc. in Lunds Univ. Ärsskrift XXVII. 34 (1891). J. anceps subsp. Hercegovina X J- lampocarpus = J. MurhecTcii^) Sagorski Thür. BV.N. F. XVI f. 1901. 37 (1902). Beck Fl. Bosne, Hercegovine i Novopazarskog sandsaka in Glasnik Zemaljskog muzeja u Bosni XV. 198 [62] (1903). Hierher gehört: B. FrisicusS). Unterscheidet sich von J. lampocarpus, dem er am ähnlichsten sieht, durch bald stumpfe, bald spitze Perigonblätter; Kapsel stumpfer, spitz oder stachelspitzig, oft fehlschlagend, von J. anceps durch niedrigeren, schlafieren Wuchs und lockereren Blüthcustand verschieden; Grundachse nicht so weit kriechend. — Mit den Eltern in Dünenthälern der Noidseeküste. Bis- her nur auf den Ostfriesischen Inseln Borkum (F. Wirtgen 1894!) und Baltrum (Buchenau 1900). — J. anceps X lampocarpus B. Frisicus Buchenau in A. u. G. Syn. II. 2. 483 (1904). J. anceps X lampocarpus Buchenau Fl. Ostfr. Ins. 3. Aufl. 82 (1896). J. anceps var. atricapillus X lampocarpus Buchenau in Kneucker Cvp. (excl. Care.x) et June. exs. No. J4. ABZ. VI (1900) 226. Fl. Ostfr. Ins. 3. Aufl. Nachtr. 204 (1901). [ij^ B. I. b. 2. 6. 2. ß. §§ (s. S. 418). 700. X 704. J. acutifloriis X alpinus. %. Dieser Combination entspricht vielleicht eine von Haussknecht in Thüringen zwischen Lausnitz und Birkigt ge- sammelte Pflanze ; da jedoch die Kapseln bereits zu stark verwittert sind, und auch die Samen gut ausgebildet erschienen, ist die Deutung einigermassen zweifelhaft. J. aculißorus X alpinus Buchenau iu Engl. Jahrb. XII. 381 (1890). B. I. b. 2. h. 2. ß. §§ (s. S. 418). 700. X 706. (40.) J. acutifloriis X lampocarpus. '^^'I. Pflanze meist ziemlich gross, kräftig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, meist 3 — 8 dm hoch. Blüthenstand mit zahlreichen aufrechten Aesten. 1) Nach dem Entdecker Svante Murbeck, * 20. Oet. 18.")9 Hardeberga (Schonen) (br.), Professor an der Universität liUnd, einem der besten Kenner der Eui'opäischen und gesammten Mediterran-Flora , der 1890 Bosnien und die Herce- govina, 1896 das westliche Xord-Afriea bereiste. Ausser zahlreichen wichtigen Auf- sätzen über die Skandinavische Flora nennen wir: ^Beiträge zur Kenntniss der Flora von Südbosnien und der Hercegovina. Lunds Univ. Arsskr. XXVII. 1891 und Contrib. ä la connaiss. de la flore du Nord-Ouest de l'Afrique et plus spec. de la Tunisie. I — IV. Lund 1897 — 1900. Ueber seine Forschungen über die Parthenogenesis bezw. Chalazogamie bei Alchemilla s. VI. S. 386. Die Verf. der Synopsis sind ihm für vielfache werthvolle Mittheilungen zu Dank verpflichtet. -) Vgl. auch S. VI S. ü32 Fussn. 4. Frisii, antiker Name der Friesen. 31* 484 Juncaceae. Perigonblätter meist spitz oder zugespitzt, die inneren meist etwas länger, kürzer als die Kapsel. Kapsel mit stets, wenigstens theilweise fehlschlagenden Samen, oft ganz verkümmernd. Mit den Erzeugern, nach Buchen au (Engl. Jahrb. XII. 381 [1890]) wahrscheinlich nicht selten, mit Sicherheit im Gebiete bisher nur Bremen: Gröpelingen 1823 (Merten s n. Buchenau). Thüringen: Jena: zwischen Lausnitz und Birkigt (Haussknecht 1881), vielleicht auch bei Salzburg (Hoppe) und an österreichischen Litorale (Tomma- sini nach Buchenau br ). J. acutißorus X lampocarpiis Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 381 (1890). /. pratensis Hoppe Herb.? nach Buchenau a. a. O. nicht Wolff. _ (England [Beeby].) ^| ? B. I. b. 2. h. 2 (s. S. 417, 418). 699. X 706. J. Fontanesii X lampocarpiis. %. In der Tracht dem J. Fontanes ii ähnlich, mit nicht blü heu deu wurzelnden Sprossen, aus deren Blattachseln mit 1 — 2 Laubblätter besetzte, mjt einem Blut hen stand abschliessende Stengel entspringen. Blütheustand dem von J. lampo- carpus ähnlich mit ziemlich kleinen bis etwa 6 mm breite Köpfehen. Perigon- blätter schmäler als bei J. lampocarpiis aber breiter als bei J. Fontanesii. Kapsel schmal, allmählich zugespitzt, deutlich geschnäbelt, dunkelroth- braun. Bisher nur ausserhalb des Gebiets in Südf raukreich: Dep. Gard (Duval- Jouve!) und bei Algier (Trabut). Bl. Juli, August. J. Fontanesii X lampoearpus Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 42 (1890) ohne Beschr. A. u. G. Syn. II. 2. 484 (1904). J. C/aifsomsi) Batt. u. Trabut Fl. del'Alg. Monocot. 84. 88 (tab. 2) fig. cl. 1, cl. 2 (1S95) z. T. nach Buchenau br. J. , forma J. lamprocarpiim inter et lagenarium'^ Duval-Jouve Herb. 0 6. AI 2) in i {Junci alinni Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 170. 384 [1890]. Stygii Fries Summa veg. I. 66 [1846] z. T.). S. S. 418. Ausdauernde Arten. Blätter mit fast stets schmaler, selten fast flacher, meist mehr oder weniger rinniger, oft stielrunder oder fadenförmiger Spreite, un- deutlich querfächerig. Blütheustand einfach oder zusammen- gesetzt mit zu Köpfchen gedrängten Blüthen. Köpfchen wenig- bis mehr- (selten viel-) blüthig. Blüthen oft gross, weiss, gelblich oder lebhaft gefärbt. Staubblätter 6. Samen mit Anhängsel. Ausser unseren Arten in Europa nur noch der arktische J. j, biglumis (L. Spec. pl. ed. 1. 328 [1753]) von Island bis Schott- lah'd' und bis über den nördlichen Theil der Skandinavischen Halb- insel verbreitet. Uebersichtder Arten. S. S. 418. ^ 707. (41.) J. triglumis. Q:. Pflanze locker rasenbiidend. Grund- achse kurz kriechend. Stengel aufrecht, glatt, stielrund, meist 1 bis 1) S. II. 1. S. 164 Fussn. 2. Juncus. 485 1,5 dm hoch, seltener niedriger oder höher, nicht rippig, hohl, nur am Grunde beblättert. Blätter (die untersten auf die Scheide be- schränkt) mit am Grunde braun bis rothbraun gefärbter, breit, meist braun berandeter, oberwärts in 2 grosse Oehrchen vorgezogener Scheide und fast stielrunder, am Grunde rinniger, an der Spitze stumpflicher Spreite. Blüthenstand einfach, endständig, einen einzelnen dichten Kopf darstellend, meist 3, seltener 1 — öblüthig, Tragblätter hochblatt- artig, angedrückt, breit -lanzettlich, stumj^f, öfter stachelspitzig, roth- braun, seltener bleich oder schwarzbraun, deutlich kürzer als die Blüthen, das unterste mitunter mit Laubsj)itze, dann den Blüthenstand überragend. Blüthen etwa 4 m m , in d e r F r u c h t 6 m m 1 a n g. Perigonblätter gleichlang, eiförmig-lanzettlich, stumpf, rothbraun, seltener bleich. Griffel kurz, mit langen röthlichen Narben. Kapsel die Perigonblätter um etwa die Hälfte überragend, dreiseitig - cylindrisch , stumpf, kurz zugespitzt oder stachelspitzig, kastanienbraun oder rothbraun, glänzend. Samen sehr gross. An sumpfigen Orten , an quelligen Stellen , auf schwammigem Boden, nur im Hochgebirge, auf kalkarmem Substrat. In den Alpen von den See-Alpen bis Ober-Oesterreich! Ober-Steiermark! Kärnten! und Krain; in Wallis 1700—2750 m (Jaccard 353), in Tirol 1300 bis 2750 m (Samt he in br.). In den Karpaten von der Tatra! bis Siebenbürgen mehrfach. Bl. Juli — September. ./. triglumis L. Spec. pl. ed. 1. 328 (1753). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 388 (1890). Koch Svn. ed. 2. S40. Nvman Consp. 750. Suppl. 314. Richter PI. Eur. I. 183. Ilchb. Ic. IX t. CCCXCII fig. 865. J. stygiiis ß. Laharpe Monogr. 155 (1825) nach Buchenau a. a. O. 393 (18Ü0). J. Hancockä^i Rance Journ. of Bot. XVI (1878) 111. J. Jacqtiini Baumgarten Herb, nach Borbäs br, nicht L. (vgl. S. 437) Eine sehr leicht kenntliche Art, die von dem etwas ähnlichen J. sfygius schon« durch den nur am Grunde beblätterten Stengel zu unterscheiden ist. Nach Buchenau (a. a. O. 390) öffnen sich die Blüthen dieser Art nicht sternförmig, sondern nur trichter- oder glockenförmig. Von Abänderungen sind nur in der Farbe abweichende Formen bemerkens- werth, so B. albesccas (Lange Consp. Fl. Groenl. 123 [IsSOj). Blüthenstand bleich. — Sehr selten. — Nähert sich der nordischen Kasse Copc landi '-) (Buchenau Zweite Deutsch. Nordpolf. II. 51 [1871]) kleiner mit kleineren Blüthen. C. nigricans (Regel Act. Hort. Petrop. VII. 555 [iSSOj). Blüthenstand fast schwarz. — Selten. J). fuscatus (Regel a. a. O. [ISSO]. J. fuscatus Turcz. Herb.) Blüthenstand leb- haft dunkelrothbraun. — Selten. Eine Form mit lebhaft rothgelber Blüthc ist gleichfalls selten. ') Nach William Hancock, jetzt in Schanghai, seit 1S74 in SeeZolldienst in China thätig , der sich grosse Verdienste um die botanische Erforschung dieses Landes erwarb (vgl. Br e tsch n eid er Hist. Europ. Bot. Disc. in China 747 [1898] [Di eis br]). 2) Nach Ralph Copcland, * 3. Sept. 1837 Woodplumton (Lancashire) (br.), Royal Astronomer for Scotland und Professor an der Universität in Edinburgh, Mitglied der zweiten Deutschen Nordpolexpedition 18C9 70, welcher auf dem Schiffe Germania an der Erforschun!,' Ost-Grönlands Theil nahm. 486 Jimcaceae. (Pyrenäen; Schottland; arktisches Em-opa; Abnizzen; Rumänien; Ural; Kaukasus; Asiatische Hochgebirge; Nord-America.) ^- 708. (42.) J. stj'gius^). 21. Pflanze meist röthlich gefärbt. Grund- achse sehr kurz, fast fehlend. Stengel einzeln oder in ganz kleinen, lockeren Rasen vereinigt, aufsteigend oder aufrecht, meist 1 bis 2, seltener bis 3 dm hoch, stiekund oder etwas zusammengedrückt, glatt, oberwärts 1 — 2 Blätter tragend. Blätter (die unteren auf die Scheide beschränkt) mit an den unteren brauner bis purpurner, breit berandeter, oberwärts in 2 stumpfe Oehrchen vorgezogener Scheide und seitlich zusammengednickter , gerader oder bogig-abstehender, nur ganz am Grunde rinniger, oberwärts verschmälerter, lebend stumpfer, getrocknet spitzlicher Spreite. Blüthenstand endständig, ein einfaches Köpfchen darstellend oder aus 2 — 4 entfernten an aufrechten Aesten angeordneten Köpfchen bestehend. Köpfchen klein, meist 2 — Sblüthig. Hüllblatt einzeln, meist lau b blattartig, das unterste Köpfchen überragend. Tragblätter der Blüthen breit lanzettlich, etwa halb so lang als die Blüthen. Blüthen in der Frucht etwa ö — 8 mnl lang, strohgelb, oft röthlich überlaufen, sehr kurz gestielt. Perigonblätter gleichlang, ei- förmig-lanzettlich, stumpflich oder spitz, hautrandig, deutlich 3 nervig. Griffel kurz mit kurzen Narben. Kapsel dreiseitig -eiförmig, scharf- kantig, mit flachen Seiten, spitz oder zugespitzt, etwa doppelt so lang als die Perigonblätter, strohgelb, glänzend, Samen sehr gross, noch grösser als bei voriger Art. In Heidemooren, an quelligen Hängen, meist auf weichem, schwam- migem Boden , fast nm* im Alpengebiet. Schweiz : Einsiedeln I Zug : Geissboden! Allgäu: Sonthofen; Oberbayern: Füssen; Rothenbuchl Ammergau ; Kochelsee ; Heilbrunn ; Chiemsee ! Für Tirol zweifelhaft (Sarnthein br.); die Angabe in Salzburg (Fugger und Kastner Mitth. Salzb. Landesk. XXXI. 302 [44] ist unrichtig [F ritsch br.]). Ausserdem nur in Ostpreussen: Lötzen: Forstrevier Birken: Kl. Len- kuk-See einmal Ang. 1899 Phoedovius (PÖG. Königsb. XLI. 45 f?]). Bl. Juli — September. J. stygius L. Syst. nat. ed. 10. H. 987 (1759). Buchenau in Engl. Jahrb. XH. 392 (1890). Koch Syn. ed. 2. 840. Nyman Consp. 750. Suppl. 314. Richter PI. Eur. I. 182. Rchb. Ic. IX t. CCCXCIII fig. 867. Gleichfalls leicht kenntlich und an dem Vorhandensein des Stengelblattes leicht von allen Formen der vorigen Art zu unterscheiden. Sehr wenig veränderlich. Sehr grosse Formen mit über 2 dm hohen Stengeln und grösseren Blüthen, stellen die Abart B. Amcricanus (Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 393 [1890]) dar, so ausschliesslich iu Ostpreussen, annähernd auch im Alpengebiet. In den Achseln des obersten oder der beiden oberen grundständigen Blätter entspringen die nächstjährigen Triebe, die die Blattscheide durchbohren und meist J) Linne benannte diese Charakterpflauze der Moore Schwedens nach dem kalten Gebirgsbach Styx im nordöstlichen Arkadien (Griechenland), der für einen der vier Flüsse der Unterwelt galt. Juncus. 487 am Mutterspross anliegend sich in die Hölie richten , seltener bogig abstehen. Die diesjährigen Sprosse sterben während des Winters ab, daher stehen die Stengel stets einzeln oder werden durch die abgestorbenen Theile, Scheiden etc. sowie durch ver- flochtene Wurzeln locker zusammengehalten und bilden so scheinbar kleine Easen (Buchenau a. a. O. :;93). (Skandinavische* Halbinsel; Finnland; Russland, südwärts bis Lit- tauen und Ufa; Sibirien; Nord-Anierica.) [*_ 709. (43.) .L_j?iLSliJLUiUiS. 0.^. Grund ach se kriechend, etwa 5 bis 8, selten über 10 cm lange Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, stielrund, glatt, meist 1 — 2, selten höher, bis 5 dm hoch, auch oberwärts beblättert. Blätter (die untersten nur auf die Scheide beschränkt) mit an den unteren brauner bis dunkel-purjiurner, schmal berandeter, oberwärts nicht in Oehrchen ausgezogener Scheide und flacher oder rinniger, bis 4 mm breiter, ganz allmählich zugespitzter, an der Spitze stumpflicher Spreite. Blüthenstand endständig, meist aus 2 — 3 Kö[)fehen zusammengesetzt, an kleineren Individuen mit nur einem Köpfchen. Köpfchen gross, halbkugelig, bis über 1,5 cm breit, meist 3 — 6- (seltener bis 8-) blüthig. Hüllblatt einzeln, verlängert, meist länger als der Blüthenstand. Tragblätter der Blüthen lanzettlieh, spitz, kürzer als die Blüthen. Blüthen gross. 4 — 5 mm, in der Frucht 7 — 8 mm lang, deutlich gestielt. Perigonldätter gleich- lang oder die äusseren länger, linealisch-lanzettlich, kastanienbraun, an der Spitze häutig, seltener bleich, die äusseren zugespitzt, die inneren stumpflich (mitunter durch die eingerollten Ränder spitz erscheinend). Griffel verlängert, etwa ^/s so lang als der Fruchtknoten mit aufrechten Narben. Kapsel die Perigonblätter meist um ihre Länge überragend, dreiseitig, an der Spitze keilförmig oder stumpf, kurz- stachelspitzig, meist kastanienbraun mit hellerem Grunde, seltener ganz bleich, glänzend. Samen sehr gross, bis 3 mm lang, bleich. In Hochgebirgen, auf feuchtem Lehm- und Thonboden, auf Wiesen, in kalten Quellsümpfen (4 — 6" C), zwischen Geröll, meist zwischen 1700 und 2000 m. Nur in den Alpen und Ost-Karpaten sehr vereinzelt: Graubünden : Val Gronda : Alp Nova ; Splügen ! Liechtenstein : Oberes Saminathal (Kemp ÖBZ. XXIV. 123). Salzburg! Ober-Steiermark! und Kärnten! mehrfach. In den Kar]>aten nur in Galizien: Kr. Stanislawow: Siwula (A. Slendzyüski nach Zalewski br.) und in Siebenbürgen in den Rodnaer Alpen: Isvorul-mare und Cisia (Porcius, Czetz nach Simonkai 534). Alpensee Laala auf dem Kuhhorn [tFnökö] (Degen br.). Bl. Juli, August. J. castaneus Sm. Fl. Brit. ed. 1. L 383 (1800). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 402 (1890). Koch Syn. ed. 2. 840. Nyman Consp. 750. Suppl. 314. Richter PI. Eur. I. 182. Rchb. Ic. IX t. CCC'XCIII fig. 868. J. Jacquinl^) Symons Syn. pl. Brit. 87 (1798) nicht L. J. tri- ceps Rostkov. Diss. de June. 48 (1801). J. Czetsii'^) Schur ÖBZ. XIII (1863) 111. Enum. pl. Transs. 684 (1866). 1) S. S. 384 Fussn. 4. -') S. S. 120 Fussn, 1. 488 Juncaceae. Eine sehr leicht kenntliche Art , durch die grossen (mit die grössten unserer Arten) und dunklen Blüthen sehr auffällig, von den verwandten Arten durch die rinnigen oder fast flachen Laubblätter zu unterscheiden . ebenso durch das dem Blüthenstand fast stets überragende Hüllblatt. Wenig veränderlich. Formen mit helleren oder bleicheren Blüthen : B. pallidv.s (Hook. Fl. Bor.-Am. H, 192 [1840]. J. Lchmannii) Mey. Herb, nach Buchenau a. a. O. 403 [1S90]) bisher nur in Nordamerica und in Trans- baikalien beobachtet. Den Typus mit dunkelbraunen Blüthen nennt H o o k e r (a. a. O. [18-iO]) a. fuscns' (Island; Schottland; Skandinavische Halbinsel; arktisches Russ- land ; Ural ; Gebirge Nord-Asiens, südlich bis Tiu'kestan, aber nicht bis zum Himalaja; Xord- America.) ^ 8. Graminifolii {Jtinci graminifoln Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 170. 409 [1890]. Squarrosi Fries Summa veg. I. 66 [1846] z. T.). S. S. 418. Aus- dauernde oder (bei ims) einjährige Arten mit beblättertem oder (bei uns) unbeblättertem Stengel. Blätter mit fast stets flacher oder rinuiger Spreite. Blüthenstand mit Avenig- bis mehrblüthigen Köpfchen. Blüthen ohne Vor- blätter. Kapsel 1 — 3 fächerig. In Europa nur unsere Art. 710. (44.) J. capitätus. ©. Pflanze am Grunde büschelig ver- zweigt. Stengel aufi-echt, meist 5 — 8 cm hoch, seltener kleiner oder bis 1,5 dm hoch, unbeblättert, etwas kantig oder fast stielrund, dünn, Blätter mit an den unteren brauner, breit hautrandiger, oberwärts nicht in Oehrchen vorgezogener Scheide und linealischer, etwas flacher oder rinniger, spitzer, nur V2 oder ^3 der Höhe des Stengels erreichender Spreite. Blüthenstand endständig, einfach oder zusammengesetzt mit 1 — 2, selten bis 4 Köpfchen. Köpfchen meist halbkugelig, meist etwa 9 mm breit, meist 4 — 8-, selten weniger- oder mehrblüthig. Hüllblatt einzeln oder oft 2 kürzer bis länger als der Blüthenstand. Tragblätter der Blüthen eiförmig, grannig- zugespitzt, meist kürzer als die Blüthen. Blüthen etwa 3,5 mm lang, meist kleistogam. Perigonblätter ungleich, die äusseren länger und derber begrannt-zugespitzt, breit hautrandig, die inneren kürzer, eiförmig, spitz, fast ganz häutig. Staubblätter 3. Griffel kurz, mit km-zen, meist geki-ümmteu, gelblich-weissen Narben. Kapsel eiförmig-dreiseitig, stumj^f, stachelspitzig, 3 fächerig, viel kürzer als die äusseren Perigonblätter, oberwärts kastanienbraun mit bleicherem Grunde. Samen sehr klein, rothbraun. 1) Wohl nach Johann Georg Christian Lehmann, * 25. Febr. 1792 Haselau bei Ueterscn (Holstein), j 12. Febr. 1860 Hamburg als Professor am Akad. Gym- nasium und Director des Botan. Gartens, Verf. der werthvollen Monographien Monographia generis Primularum. Lips. 1817. Plantae e familia Asperifoliarum nuciferae. Berol. IBIS. Monogr. gen. Potentillarum. Hamb. 1820. Revisio Potentil- larum iconibus illustr. Xova Acta Leop. Carol. XXHI. Suppl. Bonn 1856. Ausser- dem bearbeitete er u. a. die von L. Preiss in West - Australien gesammelten Pflanzen (Plantae Preissianae. 2 Bände. Hamb. 1844. 48). Juncus. 4S9 Auf feuchtem Sandboden, an überschwemmt gewesenen Stellen, auf feuchten Heidoplätzen ; im Mittelmeergebiete gern mit Isoetes. Im nördlichen Flachlande, besonders im Kordwesten und in der Lausitz häufig bis zerstreut, aucli auf der Nordfriesischen Insel Rom, auf der Ost friesischen nur einmal auf Norderney 1856 (Buchenau Ostfr.-Ins. 1. Aufl. 138); im mittleren Berglande zerstreut, südwärts seltener (in Württemberg und Südbayern sehr selten); im Alpengebiete sehr ver- einzelt, Bonfol im Jura, Seewil Ct. Bern; an den folgenden Fundorten ^eit 80 — 100 Jahren nicht wiedergefunden: Wallis: Visp (Guillemin!) Thalschaft Gombs (ca. 700— 1000 m). Salzburg (Hoppe!). Klagenfurt (Wulfen). Im Mittelmeergebiet wieder mehr verbreitet (wohl meist A. I. b.): Provence! und Riviera! Am Lago Maggiore bei Sesto (Balsamo!) und Arona (Franzoni 224). Süd-Istrien! nebst den Inseln; Dalmatien: Zupathal bei Cattaro 1872 (Pichler!) vgl. Vis. Mem. Ist. Ven. XX. Iß6 (als pygmaeus s, S. 459). Bl. Juni— Ssptember. J. capitatus Weig. Obs. bot. XIV. 28 (1772). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 450 (1890). Koch Svn. ed. 2. 841. Nyman Consp. 750. Suppl. 314. Richter PL Eur. I. 182. Rchb. Ic. IX t. CCCXCI fig. 862. Scirpus Michelianus^) Gou. 111. et obs. bot. 3 (1773) nicht L. J. ericetorum Poll. Hist. pi. Pakt, I. 351 (1776). J. gracüis Roth Bot. Abh. Beob. 46 (1787). J. hufoniiis d. Retz. Fl. Scand. I. 63 (1779). ScJioenus fernigineHS Krock. Fl. Siles. I. 57 (1787). Suppl. IV. 2. 18 (1823) nicht L. J. tc.nellus Geuns PI. Belg. spie. 25 (1788). J. ynutaUUs ß. Lam. Encycl. III. 270 (1789). J. mu- tahilis Cavan. Ic. et descr. pl. III. 49 t. 296 fig. 2 (1794) nicht Savi. Schoenus minimiis Forst, in Symons Syn. pl. Brit. 197 (1798). J. supinus Bicheno Transact. Linn. Soc. XII. 317 (1817) nicht Mnch. J. stellatus Solander nach Rom. u. Schult. Syst. VII. 1. 222 (1829). Ja der Grösse ziemlich veränderlich. Die Hauptformen sind folgende: Ä. Köpfchen (wenn mehrere) mehr oder weniger entfernt. I. Köpfchen mehrblüthig. Pflanze meist wenigstens 5 cm hoch. a. typicus. Pflunze oft ziemlich schlank. Blüthenstand mit 1 — 2 (selten mehr) Köpfchen. Pcrigonblätter etwa 3,5 mm lang. Kapsel etwa halb so lang als die Perigonblätter. — Die bei weitem verbreitetste Form. — J. capitatus A. I. a. (yj>icHS A. u. G. Syn. II. 2. 4S9 (1904). — Hierher gehören die Unterabarten 2. rersicolor (A. u. G. Syn. II. 2. 489 [1904]). Perigonblätter in der Jugend weiss mit grünem Mittelstreifen , erst zur Fruchtreife braun. — Bisher nur bei Palermo. 3. virescens (A. u. G. Syn. II. 2. 489 [1904]). Perigonblätter grün, bleich-hautrandig, meist etwas verlängert. — Selten. — Vielleicht nur eine Monstrosität mit beginnender Vcrgrünung. b. triander ■■^). Pflanze gedrungen, meist röthlich überlaufen. Blüthenstand meist nur mit einem, seltener mit 2 Köpfchen. Köpfchen über 1 cm breit. Perigonblätter bis 8 nun lang, fast fadenförmig zugespitzt. — So nur im Mittelmeergebiete, bei uns nur in der Provence (J. Müller!) Riviera! Istrien (Tommasini u. A. !). Dalmatien! — J. capitatus var. triander 1) S. 11. 1. S. 150 Fussn. 1 (vgl. S. 273). 2) Von rpf- drei und üvi'jq Mann = Staubblatt. 490 Juncaceae. Aschers, in Barbey FI. Sard. Comp. 188 (1885). J. triandrus Gouan Herb. env. Montp. 25 (1796). Koch Syn. ed, 2. 841. /. pyymaeus Rehb. Ic. Fl. Germ. IX t. CCCXCI fig. 863"(184 s. oben S, 459). Vis. Mem. Ist. Yen. XX. 165 (1876) nicht Eich. — Vielleicht eine Easse des Mittel- meergebiets (Languedoc; Italien einschliessl. der Inseln). II. Pflanze meist einblüthig, meist nur 1 — 2 cm hoch. physcomitrioidesi). Ganze Pflanze roth überlaufen. Steugel sehr dünn fadenförmig. Blätter mit sehr dünner Spreite. Hüllblatt meist aufrecht oder ziemlich aufrecht, den Stengel scheinbar fortsetzend, die einzelne Blüthe zur Seite drängend. — In Düneuthälern der Ost- und Nordsee meist massenhaft, wir sahen die Pflanze aus Schleswig-Holstein: Eiderstedt (Ferd. Müller!) und Westpreussen : Zoppot (Baenitzl). — J. capitatus var. jjhyseoinitrioides Baenitz Prosp. Herb. Eur. 4 (1873). Sehr. PÖG. Königsb. XIV. 16 (1873). A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 17G nicht J. phjscomitrioiihs wie Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 451 (ls90) und Xyman Consp. Suppl. 314 (1890) citiren. — Die Pflänzchen wachsen meist in Menge dicht zusammen und bilden daher scheinbar niedrige Rasen. Blüthen sehr selten 2 zählig (Buche- nau Engl. Jahrb. XII. 26j. B. Köpfchen gedrängt. congestus. Pflanze gedrungen, oft roth überlaufen. — Bisher nur in Italien. — /. capitatus B. congestus Ten. Fl. Xap. IV. 53 (1830). Buchenau a. a. O. 451. J. setaceus Ten. Fl. Xap. Prodr. (Fl. X^ap. I) LX (1815, ohne Beschr.) nicht Eostk. Xvman Consp. Suppl. 314. Juncus capitatus b) setaceus Richter PI. Eur. I. 182" (1^90). (Südliche? Schweden; Dänemark; S. W.-England ; Frankreich; süd- liches Europa ; mittleres Russlaud ; Nord-Af rica ; Canarische Inseln ; Azoren; Abvssinien; [Xeu-Fundland früher]; Australien.) * 149. LIZULA2). (Lam. u. DC. Fl. Franc. I. 198. III. 158 [1805]. Buchenau Abh. :S'at. Ver. Bremen IL 374 ff. [1871] IV. 1 35 ff. [1875]. End. Jahrb. XII. 4. 74 [1S90]. Xat. Pfl. IL 5. 7. CtfpereUa [Rupp Fl. Jen. 130 a718i]. Haller in Rupp. Fl. Jen. [ed. 3] 143 [1745 als Synonym]. Juncoides [Scheuchz. Agrest. 310 (1719). Mich. Xov. pl. gen. 41 (1729)]. Adans. Farn. IL 47 [1^763]. Luciola-) J. E. Sm. Engl. Fl. IL 177 [1824]). (Hainsimse, Marbel; niederl. u. vlaem.: Yeldbies; dän. : Fr}'tle; it.: Erba-Lucciola ; nira.: Malaiul-cuculai ; polu. : Kosmatek; böhm. : Bika; laiss. : O/EHKa.) S. S, 414. Niedrige bis ansehnliche (bei uns) ausdauernde Arten, in der Tracht denen der vorigen Gattung ziemlich ähnlich. Stengel auch oberwärts beblättert. Blätter mit geschlossener Scheide und gras- artiger, am Rande ±_ gewimperter Spreite, Blüthen in Spirren, deren ') Wegen der Aehnlichkeit der dicht zusammenwachsenden Pflänzchen mit Rasen des Mooses Physcomitrium piriforme (Brid. Bryol. I. 9S [1826. Bryutn pyriforme L. Sp. pl. ed. 1. 1116 [1753]). 2) Zuerst bei Anguillara (Herta Luzulae) , wohl nach dem Italienischen bei Cesalpini vorkommenden Xamen Lucciola, Glühwürmchen wegen der glänzen- den mit Tautröpfchen behau genen behaarten Köpfeben. Juncus. Luzula. 491 letzte Verzweigungen öfter köpf eben artig gedrängt sind, seltener in zu Spirren angeordneten Aehrchen. Vorblätter der Blüthen vorhanden. Perigonblätter nur ganz am Grunde verbunden. Staubblätter 6 (selten durch Fehlschlagen der inneren 3). Griffel deutlich l)is kurz mit faden- förmigen, oft gekrümmten Narben. Kapsel einfächerig mit 3 Samen. Samenschale am Grunde oder an der Spitze des Samens mit einer weissen beutelartigen Erweiterung (Anhängsel). Gegen 6Ö Arten in 3 Untergattungen über die gemässigten und kalten Zonen, besonders auf den nördlichen, wenig auf der si'idlichen Halbkugel verbreitet. Einige Arten auf den Hochgebirgen der Tropen. Uebersicht der Arten. A. Blüthen nicht in Aehrchen. I. Blüthenstand doldenähnlich. Blüthen einzeln. Samen an der Spitze mit einem ansehnlichen Anhängsel. (Pterodes.) a. Anhängsel kürzer als der Same. Stengelblätter meist ziemlich verlängert (1) L. Forsteri. b. Anhängsel so lang als der Same. 1. Mit verlängerten Ausläufern. Stengelblätter meist verlängert. (2) L. flavesceus. 2. Dicht rasenförmig. Stengelblätter alle sehr klein. (3) L. pilosa. Vgl. L. Forsteri X pilosa. II. Blüthenstand spirren- oder doldenrispenähnlich. Blüthen einzeln oder in Gruppen genähert. Samen an der Spitze mit kurzen Spitzchen oder kleinem Anhängsel. (Änthelaea.) a. Blüthen gruppenweise genähert. 1. Perigonblätter so lang als die Kapsel. a. Perigonblätter gelb. Laubblätter fast kahl. Blüthenstand doldenrispig (4) L. lutea. h. Perigonblätter weiss, röthlich oder braun. Laubblätter meist deutlich gewimjiert. 1. Perigonblätter ohne grünen Rückenstreifen. Laul)blätter schmal lineal. Blüthenstand doldenrispig. a. Grundblätter grösstentheils fadenförmig. Perigon- blätter gleichlang. Antheren aii der Spitze aus- geschnitten (7) L. Pecleiiioiitaiia. ß. (Jrundblätter flach, Aeussere Perigonblätter etwas kürzer. Antheren nicht ausgeschnitten. (6) L. iieiuorosa. 2. Perigonblätter mit grünem Kückenstreifen. Blätter breit linealisch. Blüthenstand spirrenartig, locker. (5) L. silvatica. 2. Perigonblätter länger als die Kapsel (weiss). Blüthenstand doldenrispig (8) L. nivea. Vgl. (9) L. silvatica X nemorosa. 492 Juncaceae. Vgl. (10) L. silvatica X Pedemontana. (11) L. nemorosa X nivea. L. Pedemontana X nivea. b. Blüthenstand spirrenartio-. Blüthen mei^t einzeln. 1. Blätter breit linealisch, fast kahl. (12) L. glabrata. 2. Blätter schmal linealisch, behaart. (13) L. spadicea. Vgl. (14) L. pilosa X silvatica. B. Blüthen in Aehrchen ober Köpfchen. Same am Grunde oft mit Anhängsel. {Gi/mnodes.) I. Blüthenstand ährenförmig, überhängend. Hochblätter gewimpert. a. Blätter zugespitzt. Blüthen 4 — 4,5 mm. Frucht pyramidal zugespitzt. Samen ohne Anhängsel. (15) L. uiitans. b. Untere Blätter stumpflich, die oberen mit pfriemlicher Spitze. Blüthen 2,5 — 3 mm. Frucht nicht zugespitzt. Samen mit kleinem Anhängsel (16) L. spicata. II. Blüthenstand dolden- oder spirrenartig. Hochblätter kaum ge- wimpert. Blätter mit stumpfer, schwieliger Spitze. a. Blüthen 2 mm. Aeussere Perigonblätter deutlich länger. (17) L. Sudetica. b. Blüthen 3 mm. Perigonblätter gleichlang. (18) L. campeslris. Vgl. L. Sudetica X campestj'is? L. spicata X Sudetica? L. spicata X campestris? L. silvatica X campestris? 1. Pterödes^) (Griseb. Spie. Fl. Bithyn. et Rumel. II. 404 [1844]. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 76, 75 [1890]). S. S. 491. Blätter an der Spitze schwielig verdickt. Blüthen- stand einfach oder zusammengesetzt, mehr oder weniger doldenähnlich. Blüthen einzeln, nicht in Aehrchen. Antheren mehi' oder weniger länger als die Staubfäden. Samen an der Spitze (nicht am Grunde) mit Anhängsel. 7 Arten. In Europa nur die folgenden. Gesammtart L. pilosa (711 — 713). 711. (1.) L. Forsteri^). (It.: Erba lucciola.) %. Pflanze gras- grün, dicht rasenbildend. Grundachse kurz, aufrecht, mit gedrängten Sprossen besetzt. Stengel aufi-echt, meist 2 — 3, selten bis 4 dm hoch, stielrund, glatt. Blätter viel kürzer als der Stengel, mit an den unteren pui*j3urner bis violetter, an der ^Mündung büschelig be- 1) Von jiT£QÖv Feder, Flügel, wegen des Samen-Anhängels. 2) Xach dem Entdecker in England, Edward Forster, * 12. Oct. 1765 Walthamstow (Essex) f 23. Febr. 1849 Woodford (Essex) , Banquier, wie seine älteren Bräder Thomas Furley F., * 15. Sept. 1761 Walbrook f 28. Oet. 1825 Walthamstow und Benjamin Meggot F., * 16. Jan. 1764 Walbrook f 8. März 1829 Walthamstow (Mvkolog), um die Flora Englands verdient. (Britten u. Boulger Journ. of Bot. XXYL 373 ) Luzula. 493 wimperter Scheide und flacher, linealischer, meist 1,5 — 3 mm breiter, am Rande locker bewimperter, allmählich verschmälerter, stumpflicher, an der verdickten Spitze meist frühzeitig braun werdender und ab- sterbender Spreite. Blüthenstand endständig, zusammengesetzt doldig oder spirrenartig verzweigt, aufrecht oder nickend, mit aufrechten, später zurückgeschlagenen, dünnen Aesten. Hüllblatt einzeln, aufrecht, viel- mal kürzer als der Blüthenstand. Vorblätter der ßlüthe breit eiförmig, häutig, etwa ^/a^ — ^/s so lang als die Blüthe. Blüthen einzeln, selten zu 2 oder 3 genähert, etwa 4 mm lang. Perigonblätter gleich- lang oder die inneren deutlich länger, ganzrandig, kastanienbraun, schmal, gelb- oder weiss-hautrandig, die äusseren kurz begrannt- zugespitzt, die inneren stumpflich, stachelspitzig. Griffel verlängert, so lang als der Fruchtknoten, mit 3 langen, aufrechten, weissen Narben. Kapsel aus breit-eiförmigem Grunde verschmälert-zugespitzt oder stachel- spitzig, kaum so lang, selten wenig länger als die Perigonblätter, stroh- gelb, glänzend. Samen gross, rüthlich kastanienbraun, etwas glänzend, an der Spitze mit geradem Anhängsel. In Bergwäldern, an massig feuchten schattigen Ox'ten. Nur im westlichen und südlichen Gebiet, hier die Nordostgrenze erreichend. Im Mittelmeergebiet bis in die südlichen Alpenthäler wohl allgemein ver- breitet (nur aus Dalmatien bisher nicht bekannt, doch in Bosnien! und Hercegovina), von der westlichen Schweiz aus längs des Rheinthals! bis Linz, in Belgien nur bei Angre in Hainaut (Crepin 5. ed. 390), vereinzelt im Mainthale bei Gemünden (Haussknecht BV. Thür. N.F. III. IV. 84) und in Oberbayern bei Starnberg (Dingler und Peter Bot. Centr.bl. XVIII. 61). Im. Gebiet der Pannonischen Flora zerstreut bis Nieder-Oesterreich! Steigt von Süd-Tirol bis 1540 m an (Sarnt- hein br.). Die noch von Lange (Haandb. 4 XJdg. 171) wiederholte Angabe in Holstein bezieht sich auf schmalblätterige Exemplare von 713! (vgl. Prahl Krit. Fl. IL 228), die in Galizien, wie Fiek (Fl. V. Schles. 4G5) gewiss mit Recht annimmt, auf die folgende Art. Bl. Mai— Juli. L. Forsten DC. Syn. pl. Fl. Gall. 150 (1806). Buchenau in Engl. Jahrb. XIL 78 (1890). Koch Syn. ed. 2. 845. Nvman Consp. 752. Suppl. 314. Richter PI. Eur. L 183. Rchb. Ic. t. CCCLXXXII fig. 850. Juncus nemorosus Savi Fl. Pis. I. 366 (1798) nicht Poll. u. Anderer. Jimcus Forsteri Sm. Fl. Brit. III. 1395 (1804). June, vernalis Brot. Fl. Lusit. I. 515 (1804) nicht Reich. Juncus pilosus M. B. Fl. Taur.-Cauc. I. 286 (1808) nicht L. Luzula vernalis Seb. u. Maur. Prodr. Fl. Rom. 133 (1818) nicht DC. Luciola Forsteri Sm. Engl. Fl. IL 178 (1824). Luzula decolor Webb u. Berth. Phvtogr. Isl. Canar. IIL 350 (1849). Zieuilich wenig veränderlich. Auffällig sind : B.fldccida (A. u. G. Syn. II. 2. 493 [1904]). Blätter sehr schmal. Stengel schlaff. Blüthenstand stark überhängend. — So in den Alpen vielfach. II. atrifusea (A. u. G. Syn. IL 2. 403 [1904]). Blüthen sehr dunkel, fast schwarzbraun. — Bisher nur in Italien. 494 Juncaceae. Durch den die Bliithen befallenden Brandpilz Ustilago luzulae (Saccardo Myco!. Ven. specimen 73 [1873]) werden dieselben in mit häutigen Hochblättern besetzte zierliche, öfter verzweigte Sprösschen umgebildet. Vgl. B u c h e n a u N V. Bremen 11, 388 (1871). (England; westliches und südliches Europa; Nord-Africa; Vorder- Asien bis Persien.) *"! 711. X 713. L. Forsteri X pUosa s. S. 486. 712. (2.) L. flavesceiis. ^. Der vorigen Art sehr ähnlich. Pflanze hellgrün; locker rasen bildend. Grundachse kriechend, meist 3 — 6, selten bis 10 cm lange Ausläufer treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, stielrund, glatt, zierlich, meist 1 — 2,5, seltener bis über 3 dm hoch. Blätter mit an den unteren brauner bis gelblicher, an der Mündung büschelig bewimperter Scheide und meist 1,5—3 (bis 4) mm breiter, am Rande spärlich bewimperter, an der verdickten, ziemlich spitzen Spitze meist frühzeitig absterbender, meist etwas plötz- licher verschmälerter Spreite. Blüthenstand endständig, meist einfach, doldenartig, seltener zusammengesetzt, mit bis über 3 cm langen auf- rechten oder abstehenden, seltener zurückgeschlagenen Aesten, die end- ständige Blüthe sitzend, die übrigen 2 — 9 lang gestielt. Hüllblatt einzeln aufrecht, viehnal kürzer als der Blüthenstand. Vorblätter der Blüthe eiförmig, oft an der Spitze bewimpert, gelblich, viel kürzer, bis etwa 1/3 so lang als die Blüthe. Blüthen stets einzeln, 3,5 in der Frucht bis 5,5 mm lang. Perigonblätter lanzettlich, lang zugespitzt, gelb- lich, oft mit röthlichem Mittelstreifen, breit weisshautrandig, die inneren deutlich länger. Griffel etwa so lang als der Fruchtknoten, mit sehr verlängerten, aufrechten, gelbgrünen Narben, Kapsel aus eiförmigem Grunde verschmälert, stumpflich, stachelspitzig, strohgelb bis gelblichbraun glänzend, fast doppelt so lang als die Perigonblätter, Samen sehr gross, bis 4 mm lang, rothbraun. In moosigen Nadelwäldern nur in höheren Gebirgen. Im Jura bis zum Sundgau; in den Alpen von Dauphine bis Nieder- Oesterreich, Steiermark! Krain und Görz (Kroatien?), Bosnien und Hercegovina; in Wallis bis 2050 m (Jaccard 855), in Tirol bis 1800 m (Sarnthein br.) ansteigend; in den Karpaten von den Schlesischen Beskidenü bis Siebenbürgen (Simonkai 538). Bl. Mai — September. L. fiavescens Gaud. Agrost. Helv. II. 239 (1811), Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 80 (1890). Koch Syn. ed. 2, 845. Richter PL Eur. I. 183. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXXHI fig. 851, Jtincus luzu- linus Yill. Hist. pl. Dauph. II. 235 (1787). June, püosus Rostkov, De June. 26 (1801) z. T. nicht L. June, fiavescens Host Ic. et descr. gram. Austr. HI. 62 t. 94 (1805). LuzuJa Hostii'^) Desv. Journ, de Bot, I. 140 (1808). Nyman Consp, 752, Suppl, 314. Li(ZuJa palles- cens Hoppe Flora JI (1819) 185 nicht in Sturm D, Fl. und nicht Bess. Juncns paUescens Schrank Flora II (1819) 445 (irrthümlich dort S. 445 u. 446 auch Luzula piibescens genannt). 1) S. II. 1 S. 35 Fussn. 1, Luzula. 495 "Von der vorigen sehr nahe verwandten Art durch die kriechende Grundachse und die hellen gelblichen , breit hautrandigen , nie kastanienbraunen Perigonblätter und die nicht rüthliche oder, violette Scheide zu unterscheiden. Durch die hellgrüne Farbe auffallend. Die durch Ustilago luzulae erzeugten Sprösschen (s. S. 494) kommen auch an dieser Art vor, vgl. Buchen au (a. a. O. t. III fig. 8, 9). (Pvi'enäen; Apenninen; Serbien; [Corsica, nach Buchenau a. a. O. 81 zweifelhaft].) ^Tj ^ 713. (3.) L. pilösa. 2| . Pflanze dicht oder lockerer rasen- bildend, grasgruiT. ^TTrundachse aufrecht oder schräg aufrecht, dicht gedrängte oder bogig aufsteigende Sprosse treibend, seltener mit etwas verlängerten Ausläufern. Stengel aufrecht oder (später oft) aufsteigend, meist 1,0 — 3 dm hoch, stielrund, glatt. Blätter mit an den unteren trüb purpurner bis violetter, an der Mündung meist schwach büschelig bewimperter Scheide und aii den unteren bis 2 dm langer, mitunter die Länge des Stengels erreichender, meist 5 — 10 mm breiter, allmählich oder meist etwas plötzlich zugespitzter am Rande mehr oder weniger dicht (öfter ziemlich spärlich), weiss bewimperter, öfter unterseits etwas roth überlaufener, an den oberen (stengelständigen) schmaler, meist nur 2 — 3 cm langen Spreite. Blüthen stand endständig, aufrecht, fast stets zusammengesetzt, seltener einfach doldenartig mit zierlichen, öfter ziemlich stark verlängerten, aufrechten, z. T. später zurück- geschlagenen Aesten, Hüllblatt einzeln oder zu 2, aufrecht, niehrmals kürzer als der Blüthenstand. Vorblätter der Blüthe breit-eiförmig, häutig, ganzrandig oder zerschlitzt oder gewimpert, etwa ^/s so lang als die Blüthe. Blüthen einzeln oder seltener zu i?, meist 3 in der Frucht 4mm lang. Perigonblätter lanzettlich, zugespitzt, kastanienbraun, breithaut'randig, die inneren etwas länger. Griffel etwa so lang als der Fruchtknoten mit sehr langen, aufrechten, grünlichweissen Narben. Kapsel gross, aus fast kugeligem Grunde verschmälert, stumpf, stachel- spitzig, gelblichgrün, glänzend, deutlich länger als die Perigonblätter. Samen sehr gross, bis über 3 mm lang, hellkastanienbraun, an der Spitze mit einem etwa ebenso langen gekrümmten Anhängsel. In schattigen Laub- und Nadelwäldern, an buschigen Abhängen, an etwas feuchten Stellen, fast im ganzen Gebiete häufig bis zerstreut, meist gesellig. Fehlt auf den Nordseeinseln, in den Alpen in "Wallis bis 1650 m (Jaccard 355), in Tirol bis 1900 m (Sarnthein br.) aufsteigend. Fehlt in der immergrünen Region des Mittelmeergebiets, auch in ganz Dalmatien (findet sich aber in der Hercegovina und Montenegro). Bl. April, ^[ai, vereinzelt auch später, selten im Herbst noch einmal. L. pilosa Willd. Enum. pl. hört. Berol. 393 (1809). Buchenau in p]ngl. Jahrb. XII. 83 (1890). Koch Syn. ed. 2. 845. Richter PI. Eur. I. 183. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXXI fig. 848, 849. Juncus pilosus var. a. L. Spec. pl. ed. 1. 329 (1753). Juncus vernalis Reich. Fl. Moeno-Francof. II. 182 (1778). Jmic. LuzuJa Krock. Fl. Siles. L 5G9 (1787) IV. 23 (1823). J. nemorosus Lam. Encycl. III. 272 (1789)? vgl. Bucheiuiu a. a. O. June, pilosus B. ci/niosus Schrank 496 Juncaceae. Baier. Fl. I. 622 (1789). LnzuJa vernalis Lam. u. DC. Fl. Frang. III. 160 (1805). Nyman Cousp. 752. Von den beiden vorigen Arten durcli die breiten Grund- und die sehr viel schmäleren und nur wenige cm langen Stengelblätter und die nicht mit fast grannen- artiger Spitze versehenen inneren Perigonblätter leicht zu unterscheiden. Von der gleichfalls rasenbildenden und dunkelblühenden L. Forsten ausserdem durch die breithautrandigen Perigonblätter und das gekrümmte Samenanhängsel verschieden. Die beiden vorigen Arten sind entschieden näher mit einander verwandt als L. pilosa mit ihnen. Aendert wenig ab. Auffällig sind Formen mit stets einblüthigen Aesten des Blüthenstandes , der dann ganz doldig erscheint, sehr selten sind solche bei denen die Aeste alle aufrecht stehen {ß. simplex Sonder Fl. Hamb. 199 [1851]). Die Pflanze ähnelt dann der L. Forsten etwas und könnte mit ihr verwechselt werden ; durch die augegebenen Merkmale ist sie indessen leicht zu unterscheiden. Die durch Ustilago lusulac erzeugten Sprösschen (s. S. 494) sind von dieser Art als L. pilosa h. prolifera (Doli Fl.^ v. Baden 325 [1857]) beschrieben; ferner von Lange (Bot. Tidsskrift III. SO [1869]). (Fast ganz Europa ausser den südlichen Theilen der 3 südlichen Halbinseln; Transkaukasien ; Sibirien; [Japan?]; Nord-America.) * 711. X '713. L. Forsten X pilosa s. unten. 713. X -^lö- L. pilosa X silvatica s. S. 513. Bastard. A. I. 711. X 713. L. Forsteri X i)ilosa. %. Der L. Forsteri ähnlich, aber durch breitere, kräftigere Blätter und stets unfruchtbare Blüthen ausgezeichnet. Bisher nur in England beobachtet. L. Forsteri X jnlosa Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 85 (1890). L. Borreril) Bromfield FI. Vect. 517 (1856). Buchenau Krit. Verz. June. 95 (1881). Nyman Consp. 752. L. pilosa b) Borreri Richter PI. Für. I. 183 (1890). 2. Anthelaea^-) (Griseb. Spie. fl. Bithyn. et Rumel. IL 404 [1844]. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 76, 86 [1890]). S. S. 491. Blüthenstand reich zusammengesetzt, mit mehrfach verzweigten Aesten, spirrig oder rispig. Blüthen an den letzten Auszweigungen des Blüthenstandes einzeln oder meist köpfchenähnlich gehäuft. Samen an der Spitze meist kvirz gespitzt, seltener mit kurzem Anhängsel, auch am Grunde ohne Anhängsel, mit zarten Fasern angeheftet. Etwa 15 Arten, in Europa ausser unseren Arten noch L.purptirea (L. v. Buch Abh. Berl. Akad. 1816 — 17. 362. L. elegans Lowe Transact. Cambr. Phil. Soc. VI. 532 [1S3S] nicht Guthu. L. Berthelotiii) Nees in Kunth Enum. pl. IIL 298 1 1841]) in Portugal, [Canarische Inseln; Madeira]. L. lactea (Link in 1) S, IL 1. S. 458 Fussn. 1. 2) Von uv&i'iÄt] Spirre s. S. 325 Fussn. 9. 3) Nach Sabin Berthelot, * 4. April 1794 Marseille (Aug. de C and olle br.), f 18. Nov. 1880 S. Cruz de Tenerife, seit 1847 französischem Consul daselbst, hochverdient um die Canarische Flora, mit Philip Barker Webb, * 18. Juli 1793 Milford House (Surrey), f 29. Aug. 1854 Paris, Verfasser des Prachtwerkes Phyto- graphia Canariensis 4. Sect. Paris 1836 — 50. Luzula. 497 E. Mcy. Syn. Luz. 15 [1823J. Juncus lacteus Link in Schrad. Joiun. Bot. II. 310 [1799]. Juncus brcvifoHus Hoflfraannsegg \i. Link in Rostkov. De June. 35 [1801]. Jtinc. stoechadanthos i) Brot, Fl, Lusit, 516 [ISOl]. Luzula brevifolia Dcsv, Joiirn. de bot. I. 152 [1808], Luz. stolonifera Pourr. in De Laii. Monogr. Jone. 173 [1825] z. T.) in Spanien und Portugal mit der L'nterart L. vehitina (Lange Vidensk. Meddel. naturh. Foren. Kjebenh. 4 Aart. III. 93, 94 [1881]) in Poi-tugal. Die zur Gesammtart L. spadicea gehörige L. parviflora (Desv. Journ. de bot. I. 144 [1808]. June, pilosus ß. L. Spec. pl. ed. 1. 329 [1753]. June, parvi- florus Ehrh. Beitr. VI. 139 [1791], Luzula spadicea var. laxiflora E. Mey. Syn. Luz. 8 [1823]. Luz. spadicea var. parviflora E. Mey. Linnaea XXII. 402 [1849]) mit mehreren Rassen im arktischen Gebiete, Uebersicht der Arten. S. S. 491, 492, 714, (4.) L. lutea. (It. : Bagnamacolo giallo.) "^\. Pflanze grau- grün, lockerra.sen bildend. Grundach^e kriechend, abstehende, bogig auf- strebende Sprosse, seltener (bis 8 cm) verlängerte Ausläufer treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, meist 1 — 2, seltener bis 3 dm hoch, stielrund, glatt, getrocknet etwas gestreift. Blätter mit an den unteren graubrauner bis braunrother, an der Mündung ganz schwach bewimperter Scheide und flacher bis 6 mm breiter, meist ziemlich kurzer, etwa 4 bis 8 cm langer, etwas plötzlich zugesi^itzter, unterseits vielnerviger, am Rande kahler oder sehr spärlich bewimperter Spreite. Blüthenstand end ständig, in der Jugend oft nickend, zusammengesetzt, mehr oder weniger doldenrispig, mit ziemlich dünnen, z. T. oft wagerecht abstehenden xVesten. Blüthen kopfig- gedrängt. Hüllblatt sehr kurz, mit nur kurzer, laubartiger Spitze, meist braun oder roth gefärbt. Vorblätter der Blüthe häutig, breit-eiförmig, an der Spitze meist gezähnelt, vielmal kürzer als die Blüthen, Blüthen gelb, 2,5 — 3 mm lang. Perigonblätter eiförmig-lanzettlich oder lanzettlich, spitz oder stumpf lieh, meist mehr oder weniger deutlich stachelspitzig, die äusseren etwas kürzer, am Grunde meist roth überlaufen. Antheren so lang oder länger als die Fäden. Griffel verlängert, länger als der Fruchtknoten , mit aufrwhten , kürzeren , blass - griinlichen (getrocknet braunen) Narben. Kapsel so lang als die Perigonblätter oder wenig länger, fast kugelig-dreiseitig, stachelspitzig, kastanienbraun, glänzend, Samen etwa 1,5 mm lang. Auf Weiden und Triften, im Gerolle oder in Felsspalten nur im Hochgebirge auf kalkarmen Substrat, Nur in der AVesthälfte der Alpen , östlich bis Tirol und dem angrenzenden Venetien , in Wallis 1) Von Stocchas , bei den Botanikern vor Linne Name der Hclichrysum- Arten, mit denen die weissblüthigen Formen dieser Gruppe einige Aehnlichkeit in der Tracht haben und uud-og Blume, azoiydg bei Dioskorides (III, 2S) nach den 2voi'/^d5e£ vT^aoi, den heutigen Ilyöres'sehen Inseln bei Toulon benannt, ist wohl Lavandula stoechas. Ascherson n. Gra ebner, Synopsis. II. 2. 32 498 Juucaceae. Iv^OO— 3100 m (Jaccard 356), in Tirol 1580— 2800 m (Sarnthein br.) Bl. Juli, August. L. lutea Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 159 (1805). Buclienau in En^l. Jahrb. XII. 90 (1890). Koch Svu. ed. 2. 846. Kynian Consp. 781. Suppl. 314. Eichter PI. Eur. I. 184. Rehb. Ic. IX t. CCCLXXXV fig. 853. Juncus campestris s. L. Spec. pl. ed. 2. 469 (1762). June, luteus All. Fl. Pedem. II. 216 (1785). June, aureus Pourr. Mem. Acad. Toulouse I. 321 (1786) vgl. Buchenau Krit. Yerz. June. 7. 76 (1880). June, häeus var. ])istillaris Cristof. u. Jan Cat. rer. nat. Mus. exst. 5 (1832) vgl. Buchenau a. a. O. 36, 72 (1880). Eine sehr auffällige und leicht keuutliehe Art, durch die gelbeo Blüthen und die sehr wenig, öfter gar nicht behaarten Blätter sehr ausgezeichnet. Wenig veränderlich; auffällig sind sehr dünnstengeligc Formen hochaljüner Standorte mit zierlich überhängendem Blüthenstande. (Pyrenäen; nördliche Apenninen.) \^\ 715. (5.) L. silvatica. \. (It.: Erba lucoiolona.) Pflanze rasen- bildend, grasgrün. Grundachse kurz, aufsteigend, kurze ober- oder unter- irdische aufsteigende Sprosse treibend, seltener mit etwas verlängerten Ausläufern. Stengel aufrecht, meist 3 — 7 dm hoch, meist wenigstens am Griuide ziemlich (bis 3 mm) dick. Blätter mit an den unteren brauner bis graubrauner Scheide und bis 3 dm langer, breit-linea- lischer, bis 11, selten bis 19 mm breiter, allmählich zugespitzter, an den Rändern meist ziemlich dicht bewimperter Spreite, an den oberen (stengelständigen) mit anliegender, an der Mündung büschelig bewimperter Scheide und kurzen, meist nur wenige cm, selten bis 1 dm langer und selten bis 5 mm Ijreiter, meist aufrechter Spreite. Blüthenstand endständig, gross, aufrecht, spir renartig ausgebreitet, mit dünnen , aufrechten oder abstehenden Aesten , deren obere oft ge- krümmt oder ziuäickgeschlagen sind. Hüllblätter einzeln oder zu 2, aufrecht, kurz, viel kürzer als der Blüthenstand. Vorblätter der Blüthe breit-eiförmig, spitz, an der Spitze oft zerschlitzt, viel kürzer als die Blüthe. Blüthen zu 3 — 4 genähert, etwa 3 mm lang, meist braun bis rothbraun. Perigonblätter ungleich, die inneren deutlich länger, die äusseren lanzettlich, stachelspitzig, die inneren länglich, stumpflich, stachelspitzig, braun bis rothbraun mit grünem Mittelstreifen und weissem Hautrande. Antheren 3 — 4 mal länger als die Fäden, an der Spitze nicht ausgerandet. Griffel fadenförmig, länger als der Fruchtknoten, mit sehr langen, aufrechten, blassgrünen Xarben. Kapsel etwa so lang wie die inneren Perigonblätter, dreiseitig, aus keilförmigem Grunde kugelig, geschnäbelt-stachelspitzig , kastanienbraun, glänzend. Samen etwa 1,4 mm laug, kastanienbraun, etwas glänzend. In humosen Laub- und Xadelwäldern, besonders unter Buchen und Fichten (in schattigen Gärten und Parks leicht verwildernd) meist auf kalkarmem Substrat, im Alpengel)iet und im süd- und mittel- deutschen Berglande zerstreut bis häufis:, selten im nördlichen Flach- Luzula. 499 lande: Belgien, Niederlande, Nordwestdeutschland , Holstein (Kuden 1898 J. Schmidt DBM. XVII. 123), Schleswig-! (nur hier etwas verbreiteter), Hinterponiniern , "Westpreussen (Karthaus gegen ]MirchauII Gr aebner NG. Danzig N. F. IX. 3/4. 57). Fehlt in der immergrünen Region des ]\Iittelmeergebiets , daher in Dalmatien und in den Ebenen Ungarns. Steigt in Wallis liis 2280 m (Jaccard 356), in Tirol bis 2140 m (Sa ruthein br.) an. Bl. April— Juni. L. sißvaiica Gaud. Agrost. Helv. II. 240 (1811). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 91 (1890). Richter PI. Eur. I. 183. Rchb. Ic. IX t. CCCXC fig. 861. Jimcus pilosus d (und ^?) L. Spec. pl. ed. 1. 329 (1753). June, sylvatkus Huds. Fl. Angl. ed. 1. 151 (1762;. June, nemorosus ß. Poll. Hist. pl. Pakt. I. 352 (1776). Jnncns maximus Reich. Fl. Moeno-Francof. IL 182 (1778). Jtmc montanus a. Lam. Encycl. III. 273 (1789). Junc. laüfolius Wulf, in Jacq. Coli. III. 59 (1789). Jmic. 2)i^osus A. fascimdaris Schrank Baier. Fl. I. 621 (1789). Liizida maxima Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 160 (1805). Koch Syn. ed. 2. 845. Nyman Consp. 750. Suppl. 314. Lätz. inter- media Nocc. u. Balb. Fl. Ticin. L 168 (1816). Luciola si/hatica Sm. Engl. Fl. IL 180 (1827). Eine sehr stattliche Pflanze, die mit ihren glänzenden, fast an Aloe oder Bromeliaceeu eiinnerudeu Blattrosetten eine charakteristische Zierde der Berg- wälder bildet. Eine buntblättrige Form in den Karpaten (ui. picia Zapalowicz Sprawozd. Kom. fiz. Ak. Um. Krak. XXIV. 323 [1889]). Die nicht sehr zahlreichen Formen gliedern sich in folgender Reihe: A. Blätter wenigstens z. T. etwa 8 — 11 (bis 19) mm breit. I. Pflanze meist über 3 dm hoch. a. typica. Blüthenstand locker, ausgebreitet, oft zuletzt sehr locker, nur in der Jugend, vor Beginn der Blüthezeit zu- sammengezogen. Die bei weitem verbreitetste Form. L. silvatica A. I. a. tijinca A. u. G. Syn. IL 2. 499 (1904). Hierher gehört 2. pallida (A. u. G. Syn. II. 2. 499 [1904]). Perigonblätter bleich. — Wohl eine Uebergangsform zu 3. alba (Pari. Fl. It. II. 303 [1852]). Perigonblätter weiss. Vgl. über diese Form noch S. 508, da es nicht ganz ausgeschlossen scheint . dass sie hibriden Ur- sprungs ist. Bemerkenswerther ist : b. pulehra. Stengel starr aufrecht. Blätter dicht und laug bewimpert, an der Mündung mit einem dichten Büschel bis über 1 cm langer, silberweisser Ilaare besetzt. Blüthenstand dicht, auch zur Blüthezeit zusammengezogen. Blüthcn dunkelkastanienbraun. — Bisher nur in den Südwestalpen. — L. .lilvatica A. I. a. 6. pulehra A. u. G. Syn. II. 2. 499 (19U4). — Vielleicht eine südliche Rasse, die nicht mit Jugendformen des Typus verwechselt werden darf. — Ueber andere duukclblüthige zum Typus gehörige Pflanzen vgl. R. Beyer Verh, B. V. Brandenb. XLI (1S99) S. XX (1900). (Verbreitung der Rasse: Wie die Art.) * 32* 50C Juncaceae. b. Croatica. Stengel kräftig, dick. Blätter mit verlängerter, bis 14 mm breiter Spreite. Blüthen schwarzbraun, etwa 3 mm lang. Kapsel bis 2,5 mm lang, meist nur ^U so lang als die Perigonblätter. Bisher nur in Kroatien : am Kiek bei Ogulin , am süd- westlichen Abhang über Musulinski-Potok und am östlichen über Turkovic Selo (R. Beyer). L. silvatica subsp. croatica R. Beyer Verh. B. V, Brand. XLI f. 1899 S. XIX (1900). Durch die dunklen Blüthen und die kurzen Kapseln sehr aus- gezeichnet. (Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) \^\ II. Pflanze nur 2 — 3 dm hoch. gracilis. Pflanze sehr zierlieh. Grundständige Blätter nur 5 — 7 cm lang, die stengelständigen sehr klein. Von Buchen au a. a. 0. nur von den Faeroer- und den Shetlands- loselu angegeben ; ganz ähnliche Formen sahen wir mehrfach aus den deutschen Mittelgebirgen, besonders von den höheren Bergen des Harzes, ob aber zu dieser Rasse gehörig, oder nur Zwergformen des Typus? L. silvatica var. gracilix ßuchcnau in Engl. Jahrb. XII. 92 (1890). L. maxima var. gracilis Eostrup Bot. Tidsskr. IT. 61 (1870 — 71). Beeby Scottish Natur. 1887. 29, 1888. 9. Nyman Consp. Suppl. 314. B. Blätter schmäler, meist nur 4 — 5 (bis 7) mm breit, meist straffer aufrecht und allmählicher zugespitzt. Sieberi^). Pflanze zierlich. Stengel meist ziemlich dünn. Blüthenstand meist sehr locker ausgebreitet, meist kleiner als beim Typus. Hüllblätter und Deckblätter meist dicht weiss bewimpert. Vorblätter weiss. Blüthen bis 4 mm läng. So tyi^isch nur in der Westhälfte des Alpengebiets, östlich bis Tirol (Kern er! !) und Salzburg! Annähernde Formen auch in den westdeutschen Gebirgen , so bei Heidelberg ! ! und in Westfalen (Haussknecht) und in Schleswig! Ob auch in Kroatien (Borbäs)? Die Angabe yon Böhmen bei Reichenbach (a. a. O. 16) ist unrichtig (Celakovsky Prodr. Fl. Böhm. 84). L. silvatica var. Sieheri Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 92 (1890). Richter PL Eur. I. 183. Haussknecht" Thür. BV. X. F. III. IV. 82. L. Sieheri Tausch Flora XIX (1836) 423. Kerner ÖBZ. XX (1870) 186. Uechtritz ÖBZ. XXI (1871) 104. Xjmau Consp. 751. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXXIX fig. 860. L. maxima ß. angustifolia Gel. Prodr. Fl. Böhm. 84 (1867). L. graeca Borb. Math, es term. ertezito K. Magy. Ak. I. 82 (1883) nicht Kth. Jimcus maximus ß. angustifolins Sieb. Herb. Fl. austr. Xo. 104 ! Reichenbach (Ic. Fl. Germ. IX. 16 [1847]) vermuthet in dieser Rasse einen Bastard zwischen 715 und 716. Diese Abstammung ist für das Hauptgebiet der L. Sieheri , wo vielfach die typische L. silvatica fehlt , wie schon Kerner a. a. O. bemerkt, ausgeschlossen, womit nicht gesagt sein soll, 1} S. II. 1. S. 37 Fussn. 2. Luzula. 501 dass hie und da Kreuzungen von 715 X 716 (s. S. 507) oder auch 713 X 715 (s. S. 513) für diese Form gelialten sein mögen. Hierher gehört II. Sicnla (Richter PI. Eur. I. 183 [1890]. L. siciila Pari, Nuov. gen. e sp. monoc. 59 [1851]. Caruel Nuov. giorn. bot. Ital. I. 97 [1869]. Strobl Flora LXIII [1880] 417. Nyman Consp. 751. Suppl. 314. Buchenau a. a. O. [1890]. L. maxinia Guss. Fl. Sic. Prodr. I. 437 [1827]. L. graeca Guss. Syn. Fl. Sic. II. 813 [1S44] nicht Kunth) Blüthenstand kleiner, wenigblüthig. (Verbreitung iler Rasse: Italien; Balkanhalbinsel.) j^jTj (Verbreitung der Art : Island ; Faer-0er ; Norwegen ; Dänemark ; Britische Inseln; Frankreich; Iberische Halbinsel; Italien; SiciHen; Balkanhalbinsel [Russische Ostseeprovinzen sehr zweifelhaft, vgl. Lehmann 177], nördl. Kleinasien; Transkaukasien ; Java; 8üd- America [ob eingeschleppt?]) *| 713. X 715. L. pilosa X süvatica? s. S. 513. 715. X 716. L. silvatica X nemorosa s. S. 507. 715. X 717. L. silvatica X Pedemontana s. S. 508. 715. X 724. L. silvatica X campestris? s. S. 526. Gesammtart L. iiemorösa (716 — 718). Hierher gehört auch der S. 496 erwähnte L. lactea. \y/ 716. (6.) L. jiemorosa. (It.: Erba lucciola, Gramignole.) 2|-. Pflanze lockerrasen bildend, grasgrün. Grundachse kriechend mit auf- steigenden Sprossen, kurze, seltener etwas (bis 4 cm) verlängerte Aus- läufer treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, ziemlich dünn, glatt, getrocknet unregelmässig furchig, nieist 3 — 7,5 dm hoch. Blätter mit an den unteren brauner bis schwarzbrauner, an der Mündung büschelig bewimperter Scheide und an den unteren bis über 2 dm und auch an den oberen (stengelständigen) bis etwa 2 dm verlängerter (am obersten den Stengel überragender), liuealischer, meist nur 3 — 4 (selten bis 5) mm (an der stengelständigen meist nur 2 mm) breiter, flacher, allmählich zugespitzter, an den Rändern mehr oder weniger dicht bewimperter Sprei te. Blüthenstand endständig, aufrecht, sehr zusammengesetzt, doldenrispig oder etwas rispig, meist zusammen- gezogen, mit zierlichen, mehr oder weniger aufrechten, seltener abstehen- den Aesten. Hüllblatt einzeln, verlängert, oft länger als der Blüthenstand. Vorblätter der Blüthen breit-eiförmig, spitz oder zugespitzt, häutig, an der Spitze oft zerschlitzt, nicht halb so lang als die Blüthen. Blüthen zu 3 — 8 genähert, klein, meist 2,5 mm lang, weiss oder schmutzig-weiss, seltener gefärbt. Perigonblätter lanzettlich, spitz, dünnhäutig, weiss oder schmutzig-weiss, seltener lebhaft gefärbt, die äusseren um etwa ^/s kürzer. Antheren etwa halb so lang als die Fäden, an der Spitze kaum aus- gerandet. Griffel fadenförmig, länger als der Fruchtknoten mit 3 langen, aufrechten, weissen Narben. Kapsel dreiseitig -eiförmig. 502 Juncaceae. zugespitzt, kastanienbraun, glänzend, etwa so lang als die Perigonblätter. Samen etwa 1,2 mm lang, ka^^tanienbraun, glänzend, an der Spitze mit einem sehr kleinen Anhängsel. In trockenen Laub- und Nadelwäldern, an lichten Orten, besonders auf kalkarmem Substrat, im Alpengebiet und mitteldeutschen Berglande meist häufig, fehlt aber im ganzen Westflügel der Alpen von Savoyen an auch da, wo sie nicht durch L. Pedemontana ersetzt wird; steigt im Wallis bis 180U m (Jaccard 356), in Tirol bis 2200 m (Sarnt- hein br.) an. Im norddeutschen Flachlande hat sich die Pflanze seit etwa 1850 diu-ch Aussaat fremden Gras- und Gehölzsamens in Parks und Wäldern wie in Dänemark und Schweden so verbreitet, dass es jetzt sehr schwierig ist, die jedenfalls sehr vereinzelten Punkte ihres ursprünglichen Vorkommens festzustellen ; mit Sicherheit glauben wir als solche den die mittlere Elbe im Osten begleitenden Höhenzug des Hohen Flämings!! und die Berglandschaft östlich von Elbingü an- nehmen zu dürfen. Bl. Mai, Juni. L. netnorosa E. Mey. Linnaea XXII, 394 (1849). Buchenau in Engl. Jahrb. IX. 93 (1890). Aschers. Fl. Brand. I. 740. A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 178. Juncns j^i^osus s. L. Spec. pl. ed. 1. 329 (1753). June, pilosns Reich. Fl. Moeno-Francof. I. 69 (1772). June, niveus Leers Fl. Herb. 91 (1775) nicht L. Jimc. nemorosus Poll. Hist. pl. Palat. I. 352 (1776). June, angustifolius Wulf, in Jacq. CoUect. III. 56 (1789). June. Umdoides Lam. Encycl. III. 272 (1789). Leueophoha^) Ehrh. Phytophyl. No. 73 Beitr. IV. 148 (1789). June, alhidns Hoffm. Deutschi. Fl. ed. 1. 126 t. IV (1791). June, leuco- phohus'^) Ehrh. Beitr. zur Nat. VI. 141 (1791). Luzula alhida Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 158 (1805). Koch Syn. ed. 2. 846. Nyman Consp. 751. Sujpl. 314. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXXIV fig.' 854. Luz. nivea Baumg. Enum. stirp. Trauss. III. 328 (1816) nicht Lam. u. DC. Luz^ang'Ustifolia^Ye\\^iexoth Beytr. Fl. Hess. 36 (1823). Garcke Fl. N. u. M.Deutschl. 3. Aufl. 348 (1854) nicht Poir. und nicht K. Koch. Die Blüthen dieser Art siud kleiner als bei L. pilosa aber grösser als bei L. campestris. Ziemlich veränderlich. Die Formcu gliedern sich in folgender Reihe : A. Blüthen 2,5 — 4 mm lang. I. macrantha^), Blüthen 4 mm lang. So bisher in Nieder-Oesterreich und Bosnien. L. netnorosa A. I. macrantha A. u. G. Syn. II. 2. 502 (1904). L. alhida d. maerantha Beck Fl. NÖ. 159 (1890). II. Blüthen 2,5 — 3,5 mm lang. J^ a. leucänthema^). Stengel aufrecht oder aufsteigend, ziemlich starr. Blüthenstand meist zusammen^ezosen. Perioonblätter 1) Von ÄevKÖg weiss und i;| 715. X '?!''• L. süratica X Pedemontana s. S. 508. 717. X "^18. L. Pedemontana X nivea s. S. 509. 718. (8.) L. iiivea. i. Pflanze lockerrasenbildend, grasgrün. Grundachse kriechend, kürzere oder bis über 1 dm verlängerte Aus- läufer treibend. Stengel aufi-echt oder aufsteigend, stielrund, glatt, meist 5 — 8 dm hoch und höher. Blätter mit an den unteren brauner bis rothbrauner, an den oberen an der Mündung büschelig behaarter Scheide und an den unteren bis gegen 3 dm langer, flacher, linealischer, bis 4 mm breiter oder an der Spitze öfter eingerollter, an den oberen flacher oder eingerollter, dann fadenförmiger, an den Rändern (an allen) mehr oder weniger dicht bewimperter Spreite, deren oberste den Blüthenstand oft überragt. Blüthenstand endstähdig, aufrecht, meist reich zusammengesetzt, dicht, meist doldenrispig. Hüllblatt einzeln oder zu 2, oft länger als der Blüthenstand. Vorblätter der Blüthen breit -eiförmig, stumpf, mehrmals kürzer als die Blüthen. Blüthen meist viele gedrängt, gross, meist 5,5 mm lang, schnee- weiss. Perigonblätter sehr ungleich, fast ganz weiss - häutig, nur in der Mitte etwas derber, die äusseren kurz, lanzettlich, spitz. Antheren ungetheilt, etwa so lang als die Fäden. Griffel ver- längert, etwa doppelt so lang als der Fruchtknoten, mit aufrechten, etwa halb so langen weissen ]^^arben. Kapsel dreiseitig- kugelig, länger oder kürzer stachelspitzig, hellkastanienbraun, glänzend, etwa halb so lang als die Perigonblätter. Samen etwa 1,5 mm lang, kastanienbraun, mit kleinem Anhängsel an der Spitze. An buschigen Abhängen, i]i "Wäldern, an Waldrändern fast durch die ganze Alpenkette iii der subalpinen Region meist häufig; östlich bis Salzburg! dem westlichen Kärnten I vmd Görz (die Angabe in Kroatien [Schlosser u. Vuk. 1164] ohne Bestätigung Hire br.), im Wallis bis 2000 m (Jaccard 355), in Tirol bis 19Ü0 m (Sarnthein br.) ansteigend, vereinzelt in der Bayerischen Hochebene bei Lechbinick unw. Schongau ; verschleppt oder verwildert beim Ostseebade Rauschen nördl. von Königsberg 1890 (K. Schumann! DBG. IX [104]). Bl. Juni, Juli, vereinzelt auch später. L. nivea Lam, u. DC. Fl. Franc. IH. 158 (1805). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 100 (1890). Koch'Svn. ed. 2. 846. Xyman Consp. 754. Suppl. 314. Richter PI. Eur. I. 184.'Rchb. Ic. IX t. CCCLXXXIV fig. 852. Jimcus pilosus J]. L. Spec. pl. ed. 1. 329 (1753). June. niveus L. Amoen. acad. IV. 481 (1756). Spec. pl. ed. 2. 468 (1762). Wulf, in Jacq. Coli. III. 54 (1789). Aeudert ziemlich wenig ab. Die Blüthen verlieren durch das Braunwerden der Antheren und Griffel, sowie schliesslich durch die sich färbende Kapsel ihre Luzula. 5<»7 rein weisse Farbe (vgl. Buchen au a. a. O. 101). Diese dürfen nicht verwechselt werden mit B. livida (Desv. Journ. de Bot. I. 151 [1S08] vgl. B. Beyer Verh. BV. Brandenb. XLI. 1899 s. XVII [1900]). Perigonblätter schon zur Biüthezeit gelblich-grün. Antheren schon vor der Blüthe braun. — Selten. C. rubclla (Bluff, Nees u. Schauer in Bluflf u. Fingerh. Comp. Fl. Gerra. ed. 2. I. 571 [1836]. Mert. u. Koch Peutschl. Fl. II. 600 [182t;]. L. nivea var. rubes:- cens Favrat in Gremli Exe. Fl. Schw. 5. Aufl. 419 [1885]. Beyer Verh. B. V. Brand. XLI f. 1899 S. XVII [1900]). Perigonblätter bleich-purpurn. Geht in der Cultur in die typische weissblühende Form zurück (Schröter in Franzoni Svizz. Ins. 255). — Ziemlich selten. Bemerkenswerth erscheinen : II. min Uta. Blüthen nur 4 — 4.5 mm lang. — Bisher nur mehrfach in der Schweiz und in Piemont im Val Pesio (Pt. Beyer). — L. nivca var. minuta R. Beyer Verh. B V. Brand. XLI (1899) S. XVII (1900). b. an gu st ata. Blätter sehr schmal, starr borstlich zusammengefaltet. — So im Jlittelraeergebietc nicht selten, stellenweise überwiegend. — L. nivea b. angustatn A. u. G. Syn. IL 2. 507 (1904). (Central-Frankreich ; Pyrenäen; Iberische Halbinsel; Italien.) "^| 710. X 718. L. nemorosa X nivea s. S. 509. 717. X '718. L. Fcdeynontana X nivea s. S. 509. Bastarde. A. IL a. 1. h (s. S. 491). 715. X ''Iß- (9-) !<• silvatiea X «emorosa. ^. Stengel starr aufrecht, etwa 4 — 5 ecielle Oekologie der einheimischen Si- phonogamen : Lebensgeschichte der Blüthenpflanzen Mitteleuropas. Bd. I. Lief. 1 . Stuttgart 1904. Ein Bruder von Hermann Müller war der gleichfalls als biologischer Forscher liochbedeutende Johann Friedrich (Fritz) Theodor M., * 31. März 1822 Windisch- holzhausen Kr. Erfurt, f 21. Mai 1897 Blumenau in Süd -Brasilien (s. S. 361 Fussn. 2) nach -welchem Lande er schon 1852 ausgewandert war. Vgl. Schumann BV. Brand. XXXIX S. LXVII. A. 1) Nach Cav. Robert Lepetit, * Juli 1842 Chauny an der Oise (Aisne), Besitzer einer chemischen Fabrik in Garessio (Prov. Cuneo) (br.) , früher in Susa, 1894 Vorsitzenden der Societh Botanica Segusina. Luzula. 509 A. II. a. (s. S. 491, 492). 716. X ''1^- Ü1-) I^« nemorosa X «ivea. i. In der Tracht der L. nivea ähnlich, von ihr aber durch Folgendes verschieden: Bliithen viel kleiner, zwischen denen der Erzeuger die Mitte haltend, etwa 4,5 mm lang, gelblich-grauweiss. Aeussere Perigonblätter etwa ^'i so lang als die inneren. Kapsel etwa 3 mm lang, d. h. etwa ^,3 bis ^'4 so lang als die Perigonblätter, braun, glänzend. Samen völlig fehlschlagend. Für diese Combination wurde eine von Heidenreich 1876 in Bois de Sauvabelin bei Lausanne gesanmielte Pflanze gehalten. Nach Buchen au (a. a. O.) weicht das ihm vorliegende Exemplar in- dessen von L. nivea nicht ab, es stellte eine unreife Form dar, deren Kapseln aber beim Trocknen aufplatzten. R. Bever beschreibt in- dessen (Verh. B. Y. Brandenb. XLI [1899] B. XVIII [1900]) von Fräulein Masson an demselben Standorte gesammelte Exemplare, die wohl zweifellos zu dieser Hibride gehören. Bl. Juni, Juli. L. nemorosa X nivea Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 101 (1890). R. Beyer Verh. BV. Brandenb. XLI (1899) S. XVIII (1900). L. angustifolia X nivea Favrat in Gremli Excurs. fl. Schw. 3. Aufl. 377 (1878). Bull. Soc. Bot. Belg. XXL 1. 275 (1883) (an beiden Orten ohne Beschr.). L. Favrati^) Richter PI. Eur. L 185 (1890). Eine zygomorphe Blüthe mit nur 5 Perigonblättern und 5 Staubblättern beob- achtete Beyer (a. a. 0. S. XIX [1900]). Ae^ndeit ab: B. rubella. Perigon etwa 3,.j mm lang, blassröthlich überflogen. — Eatzes in Süd-Tirol, mit L. nemorosa A. II. b. cuprina und L. nivea (Otto Schulz 1903, erkannt von Roman Schulz!). — L. nemorosa X nivea B. rubella R, und O. Schulz in A. u. G. Syu, II. 2. 509 (1904). j^ A. II. a. (s. S. 491, 420). 717. X 718. L. Pedemontana X nivea. f!l. In der Tracht der L. nivea ähnlieh, auch in der Gestalt der Blätter. Blüthen nicht ganz 4 mm lang. Aeussere Perigonblätter nur ganz wenig kürzer als die inneren. Antheren tief ausgerandet. Pollenkörner nur theilweise entwickelt , zum grösstea Theile fehlschlagend. Früchte und Samen stets fehlschlagend. Mit deu Erzeugern ; bisher in den Etrurischen Apenninen : im AValde Della Fornace bei Boscolungo (Levier!); im Gebiete noch nicht beobachtet. L. Pedemontana X nivea {L. Levierii) A. u. G. Syn. II. 2. 509 [1904]). L. nivea X j)cdemontana Levier bei Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 101 (1890). Gesammtart L. s p a d i c e a (71 9, 720). Hierher noch, wie S. 497 bemerkt, die nordische L. parvißora. 719. (12.) L. g-Iabräta. i»|. Pflanze meist lockerrasenbildend, gras- grün. Grundachse aufsteigend, meist l>is 6 cm lange Ausläufer treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, glatt. Blätter mit an den unteren brauner bis rothlirauner an den oberen an der Mündung mit dünnem Büschel bewimperten Scheide und breit linealischer bis lanzettlicher ij S. VI S. 316 Fussn. 2. 2) S. VI S. 217 Fussn. 2. 510 Juncaceae. meist kahler oder von vereinzelten Haaren bewimperter Spreite. Blüthenstand aufrecht, reich zusammengesetzt, spirrenartig, mit dünnen Aesten. Hüllblatt einzeln oder zu 2, kürzer als der Blüthenstand. Yorblätter der Blüthen breit-eiförmig, bleich - kastanienbraun , an der Spitze häutig, zerschlitzt oder gevvimpert, viel kürzer als die Blüthen. lilüthen mehr oder weniger entfernt oder zu 2 — 3 genähert, dunkel- rothbraun oder kastanienbraun, etwa 3 — 3,5 mm lang. Perigonblätter gleichlang oder die äusseren etwas kürzer, lanzettlich, zugespitzt, die äusseren derber kas-tanienbrann, die inneren heller durchscheinend. Antheren etwa 3 mal so lang als die Fäden. Griffel cylindrisch, etwa so lang als der Fruchtknoten mit langen, aufrechten, weissen Narben. Kapsel dreiseitig-kugelig, lang zugespitzt, röthlich-gelb , glänzend, etwa so lang als die PerigonJjlätter. Samen etwa 1,3 mm lang, röthlich- gelb, glänzend mit kleinem Anhängsel an der Spitze. In Gerolle, in Felsritzen, auf Weiden, unter Gebüsch nur auf höheren Gebirgen, auf kalkreichem Substrat. Nur in den Ostalpen von Nieder-Oesterreich ! Steiermark! und Krain bis Salzburg! (incl. Berchtes- gaden! dort zwischen 1720 und 2400 m Prantl 56), Tirol! und Venetien. Fehlt im Küstenlande. Ausserdem nur in den Hochvogesen (s. unter B.). Die Angabe in den Karpaten beziehen sich auf 720 A. n. b. Bl. Juni, Juli. L. glabrata Desv. Journ. de Bot. I. 145 (1808). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 107 (1890). Richter PI. Eur. L 184. Zerfällt iu 2 Rassen: A. Vera. Pflanze ziemlich kräftig, aber niedrig, meist nicht über 3 dm hoch. Blätter mit kurzer Scheide und linealisch-lan- zettlicher bis lanzettlicher, bis etwa 1 cm breiter Spreite. Blüthe etwa 3,5 mm lang. So fast ausschliesslich im Gebiete. L. glahrafa a. vera Buchenau Krit. Verz. June. 83 (1888). Engl. Jahrb. XII, 107 (1890). Juncus inlosus C. glahrescens Schrank Baier. Fl. I. 621 (1789). June gldbratus Hoppe in Rostk. De June. 27 (1801). June, intermedius Host Gram. Austr. III. 65 (1805). Luzula glabrata Desv. a. a. O. (1808) im engeren Sinne. Koch Syn. ed. 2. 846. Xyman Consp. 751. Suppl. 314. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXXVIII fig. 858. L. spadicea ö. glabrata E. Mey. Syn. Luz. 8 (1823). (Verbreitung der Rasse : Bulgarien ; Nord - America : Rocky Mountains.) [^ B. Desvauxii^j. Pflanze zierlich. Stengel schlank bis 6 dm hoch. Blätter mit ziemlich langer Scheide und linealischer bis breit-linealischer bis 8 mm breiter Spreite. Blüthen etwa 3 mm laug. So nur in Central-Frankreich und den Pyrenäen, sowie nach Buchenau a. a. 0. in einer zur L. spadicea hinneigenden Form 1) S. VI S. 135 Fussn. 2. Luzula. 511 in den Vogesen auf dem Berge Hohneck (Schultz Herb. norm, no. 1154!). L. glahraia var. Desvutixii Buchenau Krit. Yerz. June. 83 (1880) in Engl. Jahrb. Xn. 108 (1890). Richter PI. Eur. I. 185. Jiincus montanns y. Lam. Encycl. III. 273 (1789). Luzula spadicea y. ohtusata E. Mey. Syn. Luz. 8 (1823)':' Luc. Desvauxi i Kunih. Enum. pl. III. 304 (1841). Nyman Consp. 751. Suppl. 314. L. spadicea var. Desvatixü E. Mey. Linnaea XXII. 400 (1849). Das Vorkommen einer hierher zu rechnenden Ferra mit behaarten Blättern, die dadurch Anklänge an L. spadicea zeigt, hat uns zweifelhaft gemacht ob es angebracht sei überhaupt L. glabrata als Art beizubehalten und nicht lieber als Unterart zu L. spadicea zu ziehen; wir haben es aber vorgezogen, sie mit Buchenau als Art aufzuführen, da die Tracht und andere Merkmale beider Arten doch recht charakteristisch sind und die einmal gefundene „Uebergangs- form" nichts als eine zerfällige Abänderung zu sein braucht, die jedenfalls erst dann eine andere Auffassung rechtfertigen kann , wenn sie an Ort und Stelle eingehender studirt und genauer bekannt ist. (Verln'eitung der Art : Frankreich; Bulgarien; Kord-America.) "^j 720. (13.) L. spadicea. X- Pflanze etwas dicht bis locker rasen- bildend, grasgrün. Grundachse kurz kriechend, seltener mit bis mehrere cui langen Ausläufern. Stengel aufrecht oder aufsteigend, meist 1 bis 2,5 seltener bis 3,5 dm lioch, zienilicli dünn. Blätter mit an den unteren brauner, an der Mündung dünn büschelig bewimperter Scheide und schmaler, meist 1 — 3, seltener bis 5 mm breiter, am Rande spär- lich behaarter Spreite. Blüthenstand endständig, zusammengesetzt, oft nickend, meist locker, spirrenartig , seltener zusammengezogen oder dicht, mit meist dünnen, mitunter verlängerten Aesten. Hüllblatt einzeln (seltener zu 2), kürzer als der Blüthenstand. Vorblätter der Blüthen breit-eiförmig, braun, oberwärts weiss oder hell, zerschlitzt oder bewimpert, etwa halb oder ein Drittel so lang als die Blüthen. Blüthen meist mehr oder weniger entfernt, seltener zu 2 — 6 genähert oder gedrängt, etwa 2 — 2,5 nun lang, braun oder kastanienbraun, selten bleich. Perigon- blätter gleichlang, lanzettlich, ganzrandig, die äusseren kastanienbraun, zugespitzt, die inneren zarter, bleicher, stachelspitzig. Griffel fadenförmig, kürzer als der Fruchtknoten, mit langen, aufrechten, grünlich-weisseu Narben. Kapsel meist wenig kürzer als die Perigonblätter, seiteuer deutlich länger, dreiseitig-eiförmig, meist deutlich stachelspitzig. Samen etwa 1,3 mm lang, nUhlich, durchsichtig, etwas glänzend, an der Spitze mit kurzem Anhängsel. In Felsspalten, auf Alpenweiden, meist unter Gebüsch, nur an höheren Gebirgen , meist auf kalkarmem Substrat. In den Ali)en von den See- Alpen! bis Salzburg!! 01)er-Steiermark ! Kärnten! und Görz; in Wallis zwischen 1700 und 3100 m (Jaccard 35), in Tirol zw. 1320 imd 2840 m (Sarnthein br.). Hoch-Vogesen ! Hohneck! Südl. Schwarzwald; Beleben! Karpaten von der Babia Gora! bis zum Banat. Die Angaben in den Sudeten sind unrichtio:. Bl. Juli, August. 512 Juncaceae. L. spadkea Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 159 (1805). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 111 (1888). Koch gyn. ed. 2. 846. Nyman Consp. 751. Suppl. 314. Richter PI. Eur. I. 185. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXXVII fig. 857. Jimcus spadiceus All. Fl. Pedem. II. 216 (1785). Jtincus cüpino-püosus Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I. 318 (1786). Ziemlich veränderlich. Ausser unseren Eassen in Europa die arktische bis nach Ostasien verbreitete C. Wahlenhjßrjiii'^) (Bnchenau in Engl. Jahrb. VII. 171 [1885] IX. 112 [\%%(S\r~~T7rpäfm]lora y^r. intermedia Wahlenb. Fl. Suec. I. 217 [1824]. L. glabrata Fries Novit, fl. Suec. Mantissa 1. 128 [1832] nicht Desv. L. parvißora Kuiith Enum. pl. III. 300 [1841] z. T. nicht Desv. L. Wahlenbergii Eupr. Beitr. Pflanzenk. Euss. Reichs II. 58 [1845]. L. borcalis Fries Summa veg. I. 219 [184(1]. L. spadicca ij. Kunthiii) E. Mey. Linnaea XXII. 403 [1S49]). Bei uns die Eassen und Abarten : A. Allionii^). Stengel meist bis 2,, selten bis 3 dm hoch, meist schlaff, oft aufsteigend. Blätter mit meist 1 — 2,5 (selten bis 3,5) mm breiter Spreite. Blüthenstand meist etwas zusammengezogen, fast stets nickend. Blüthen bis 2,5 mm lang. Antheren 3 — 4 mal länger als die Fäden. Kapsel wenig länger ßls-die Perigonblätter. Die bei Weitem verbreitetere Form ; beobachtet in den Vogesen, dem Schwarzwalde, den Alpen und Karpaten. L. spadicea var. AJlionii E. ^Nley. Linnaea XXII. 401 (1849). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 112 '(1890). Hierher gehören die Abarten : II. laxiflora. Aeste des Blüthenstandes verlängert, der Blüthenstand daher lockerer. — Selten. — L. spadicea var. laxiflora Desv. Journ. de Bot. I. 146 (1808). 1) Nach Göran (Georg) W ahl enbe rg, * 1. Oct. 17S0 Skarphyttan (Wernie- land) t 23. März 1851 Upsala als Professor der Botanik daselbst, hochverdient um die Flora Nord- und Mittel- Europas, welcher zu floristischen und pflanzengeo- graphisehen Forschungen nicht nur Skandinavien , sondern auch die Hochgebirge Mittel-Europas, besonders die damals botanisch noch völlig unbekannten Central- Karpaten bereiste, Verf. von Flora Lapponica. Berol. 1812. De vegetatione et climate Helvetiae Turici 1813. Floi'a Carpatorum principalium. Gott. 1814. Flora Upsaliensis. Ups. 1820. Flora Suecica. 2 Bände. Ups. 1824, 182G ed. 2. 1831, 1833. Nach ihm benannte Schrader (Cat. h. Gott. 1814 Comment. Gott. VI. 123 [1823—7]) die bekannte, in Mittel-Europa nur durch eine für das Atlantische Florenelement charakteristische Art vertretene Canipanulaceen-Gattung Wahlenbergia. 2) Nach Karl Sigismund Kunth, * 18. Juni 1788 Leipzig f 22. März 1850 Berlin als Professor der Botanik an der Universität und Vice-Director des Botanischen Gartens, einem der bedeutendsten Systematiker seiner Zeit, besonders berühmt durch die wesentlich von ihm ausgeführte Bearbeitung der von A. v. Humboldt und Bonpland im tropischen America gesammelten Pflanzen (s. II. 1. S. 687 Fussn. 1. Synopsis plantarum quas itin. ad plagam aequin. orbis novi coli. Alex, de Hum- boldt et Amatus Bonpland. 4 Bände. Paris 1822 — 5. Am bekanntesten ist Mohl seine den grössten Theil der Monokotylen umfassende Enumeratio plantarum hucusque cogn. T. I — V. Stuttg. et Tub. 1833 — 50. "Wir nennen ferner noch Distrib. meth. de la famille des Graminees Paris 1829. Handbuch der Botanik. Berlin 1831 endlich seine Flora Berolinensis. 2 Bände. Berol. 1838, die durch ausführliche, auf eigenen Untersuchungen beruhende Gattungs- und Familien-Charaktere noch heute ein wichtiges Quellenwerk ist. (Das gleichnamige 1813 von ihm verööentlichte Werk hat nur locale Bedeutung.) 3) S. II. 1. S. bb Fu.ssn. 1. 188. Fussn. 1. Luzula. 513 b. Carpatica. Pflanze fast kahl. — So besonders in den Karpaten. — L. spadicen A. b. Carpatica A. u. G. Syn. II. 2. 513 (1904). Junciis spadiceus ß. (jlabralns Wahlenb. Fl. Carp. princ. 102 (1814) mit Ausschluss der Synonyme von Hoppe und Host. Luz, carpatica Kit. Linnaea XXXII. 327 (1863). Nyman Consp. Suppl. 314. — Stellt nach Bucheuau gewissermassen einen üebergang zur L. glabrata her, vgl. indessen S. 511. 2. aucta (L. spadicea a. aucta Schur Enum. pl. Transs. 681 [1866J). Pflanze höher, in der Tracht an die folgende Rasse erinnernd. Aendert ausserdem mit hellen (6. pallens Ilse in A. u. G. Syn. II. 2. 513 [1904]) und lebhaft gefärbten Blüthen ab. (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen; Apennlnen.) p^] B. Candollei ^). Pflanze höher und schlanker. Stengel meist 2 bis 3,5 dm hoch, meist ziemlich starr aufrecht. Blätter mit 2 — 3,5, .selten bis 5 mm breiter Spreite. Blüthenstand zuerst meist dicht, zuletzt weitspreizend, ziemlich starr, mit aufrechten, später weit ab- stehenden bis zurückgebogenen j^ehr dünnen Aesten. Blüthen nur 2 mm lang, mitunter noch kürzer, braunroth bis fast schwarz. Antheren 3 mal so lang wie die Fäden, Kapsel breit, fast kugelig, meist schwarz, meist kaum länger als die Perigonblätter. Nur in den Alpen, wenig verbreitet. L. spadicea fi. CandoUei E. Mey. Linnaea XXII. 401 (1849). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 113 (1890). Richter PI. Eur. I. 185. L. panitiora DC. Fl. Frang. V. 305 (1815) nicht Desv. Nyman Consp. 751. (Verbreitung der Rasse: Pyrenäen.) '^\ (Ver])reitung der Art: Pyrenäen; Apenninen; arktisches Europa und Asien.) :jj Bastard. A. 713. X "^lö. (14.) L. pilosa X silvatica. Ol. Der L. süvatica ähnlich, von ihr durch Folgendes verschieden: Blätter mit viel schmälerer Spreite. Blüthenstand schlaff. Kapseln sämmt- lich fehlschlagend. Bisher mit Sicherheit nur in der Schweiz: in Klönthal (Buchenau). Bl. Mai. L. pilosa X silvatica Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 85, 93 (1890). Nach Buchenau (a. a. O. 93 [1890]) gehören vielleicht manche Angaben von L. silvatica B. Sicberi (S. 500) hierher, eine Vermuthung, die auch wir theilen. 3. Gymnödes^) (Griseb. Spie. Fl. Bith. et Rum. IL 405 [1844J. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 77. 113 [1890]). S. S. 492. 1) S. II. 1. S. 266 Fussn. 1. 'i) Von yvfivög nackt, wegen des an der Spitze nicht mit Anhängsel ver- sehenen Samens. Asclierson u. Graebner, Synopsis II. 2. 33 514 Juucaceae. Blütbenstand zusammengesetzt, doldeii- oder spirren artig, öfter geknäuelt, köpfcheii- oder ährchentragend. Samen am Grunde mit mehr oder weniger deutlichem Anhängsel, mitunter mit sehr zarten Fasern angeheftet. Etwa 35 Artea, in Europa ausser den unseren noch L. nodu- losa (E. Mey. Linnaea XXII. 410 [1849J. Juncus nodulosus Bory und Chaub. Exped. Moree Bot. III. 105 [1832]. June, graecus B. u. Ch. Fl. Pelop. Cycl. 23 [1838]. Luzula graeca Kunth Enum. pl. III. 310 [1841]) in Griechenland, Kreta (Troas, Algiers. S. 500, 501). Die zur Gesamuitart L. nutans gehörige L. caespit o sa (Gay in Dur. PI. Ast. exs. no. 216. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 118 [1890]. Richter PI. Eur. I. 187 [1890]. L. pediformis Boiss. Voy. Esp. II. G25 [1839—45] z. T. nicht June, pedif. Chaix. Luzula pediformis var. caespitosa E. Mey. Linnaea XXII. 420 [1849]) auf der Iberischen Halbinsel und die 3 die Gesaramtart L. hyperborea^) (R. Br. in Parry Voy. disc. Pass. Hecla App. XI. 183 '[1821]. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 121 [1890]) bildenden: L. nivalis (Laest. in Spreng. Syst. II. 111 [1825]. Juncus arcuatus ß. Walilenb. Fl. Läpp. 88 [1812] z. T. Lnz. arcuata R. Br. Herb, und vieler Schriftsteller nicht Wahlenb. Tj. cam- pestris var. nivalis Laestad, Vetensk. Akad. Handl. 1822. 334. L. hyperborea ß. De Lah. Monogr. Jone. 172 [1825]? L. hyperborea var. minor Hook. Fl. Bor. Am. IL 188 [1825]? L. arcuata ß. E. Mey. Linnaea XXII. 404 [1849] z. T. L. aretica Blytt Norg. Fl. II. 299 [1861]. L. arcuata var. Hookeriana'^) Trautv. Act. Hort. Petrop. . "* I. 79 [1871]) im arktischen Europa. L. arcuata (Wahlenb. Fl. (y^ Suec. I. 218 [1824]. Jimcus arcuatus a. \Vählen"b. Fl. Läpp. 87 [1812]. Luz. arcuata a. E. Mey. Linnaea XXII. 404 [1849]. L arcuata var. hyperborea Fjellm. PI. vasc. Läpp. Or. 68 [1864]) im arktischen Europa, Asien und America. L. confusa (Lindeb. Nya bot. Not. 1855. 9. Juncus arcuatus ß. Wahlenb. Fl. Läpp. 88 [1812]. Luzula hyperborea R. Br. in Parry Voy. Pass. Hecla App. XI. 183 [1821] z. T. L. hyperborea a. De Lah. Monogr. Jone. 171, 172 [1825]. Luzula arcuata y. E. Mey. Linnaea XXII. 405 [1849]) im arktischen Europa und Nord-America. Ueber sieht der Arten s. S. 492. 721. (15.) L. nutaus. %. Pflanze lockerrasenbildend, grasgrün. Grundachse kriechend oder schräg aufsteigend mit dunkelbraunen bis schwarzen faserigen Scheidenresten besetzt. Stengel aufsteigend oder aufrecht, meist 3 — 4, selten bis über 5 dm hoch, glatt, getrocknet unregelmässig gefurcht. Blätter mit an den unteren brauner bis schwarzbrauner, an den oberen an der Mündung büschelig bewimperter Scheide und flacher, nur in der Jugend rinniger, meist 4 — 5 selten bis 8 mm breiter, an den stengelständigen viel kürzerer und schmälerer, am Rande lang gewimperter, oberwärts ver- schmälerter, stachelspitziger Spreite. Blüthenstand end ständig, nickend, aus vielen, kurzen, wenigblüthigen Aehrchen oder Köpfchen zusammengesetzt, im Umriss meist ährenförmig, mit oft länger gestielten, aber die Länge des übrigen Blüthenstandes nicht erreichenden unteren Aesten. Hüllblätter 2, meist beide oder doch das unterste länger als der Blüthenstand. Vorblätter der Blüthen lanzettlich, grannenartig 1) S. I. S. 45 Fussn. 2. 2) Nach Sir W. J. Hook er s. S. 386 Fussn. 2. Luzula. 515 zugespitzt, fast ganz weisshäutig, am Grunde kastanienbraun, an der Spitze bewimpert, etwa halb so lang als die Blüthe. Blüthen gross, etwa 4 — 4,5 mm lang. Perigonblätter ziemlich gleichlang, leb- haft bis heller kastanienbraun, weiss - hautrandig , die äusseren etwas derb, mehr oder weniger länger, lanzottlich, zugespitzt bis grannen- artig-stachelspitzig, meist ganzrandig, die inneren zart, länglich, gestutzt, undeutlich gezähnelt, stachelsjiitzig. Antheren etwa 4 mal so lang wie die Fäden. Griffel verlängert, etwa so lang als der Fruchtknoten, mit langen, aufrechten Narben. Kapsel kugelig-dreiseitig, oberwärts pyramidal-zugespitzt, oberwärts rothbraun oder hellkastanien- braun glänzend, am Grunde bleich, etwa so lang oder wenig länger als die Perigonblätter. Samen gross, etwa 2 mm lang mit kurzem An- hängsel, rothbraun, mit zarten Fäden angeheftet. Auf Bergwiesen, auf Triften, im Gerolle, auf Bergheiden, nur im westhchen Flügel der xVlpenkette von den See- Alpen bis Savoyen. Bl. Juli, August. L. nutcms Duval-Jouve Bull. SB. France X. 80 (1863). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 119 (1890). Richter PI. Eur. I. 187. Junciis ccimpestris d. L. Spec. pl. ed. 2. 469 (1762). Jmic. nutans Vill. Fl. Delph. 34 (1785). June, pediformis'^) Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I. 318 (1786) IL 238 t. VI (1787). Jane, montanus ß. Lam. Encycl. III. 273 (1789). Lnzida iiediformis Lam. u. DC. Fl. Franc. IIL 162 (1805). Koch Syn. ed. 2. 848. Nyman Consp. 753. Suppl. 315. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXX fig. 847. Die Art wurde früher oft mit L. caespitosa (s. S. 51-i) verwechselt, ist aber durch die Icriechende, nicht mehr oder weniger aufrechte Grundachse, die liräftigereu höheren Stengel, die flachen nur" in der Jugend rinnigen, breiteren Blätter, den grösseren Blüthenstaud, die dunkleren nicht resp. wenig gezähnten, mit kräftigeren Mittelstreifen versehene grannenartig zugesi^itzten Perigonblätter leicht zu unter- scheiden. (Höhere Gebirge der Iberischen Halbinsel ; Pyrenäen.) "^ A/ 722. (16.) L. spiciita. ÜJ. Pflanze dichtrasenbildend , grasgrün bis hellgrün . G r ü n d a c h s e kurz, aufrecht oder auf- steigend (seltener in Felsspalten verlängert), mit den grauen bis braunen oft faserigen Scheidenresten bedeckt. Stengel aufrecht oder aufsteigend, meist 1 — 2, selten bis 2,5 dm hoch, glatt, unter dem Blütlienstande meist sehr dünn. Blätter mit an den unteren röthlich-brauner bis gelb-brauner, an den ol)eren mit bewimperter Mündung versehenem Scheide und meist 1,5 — 3 und 4 — 6, selten bis 12 mm breiter, meist mehr oder weniger rinniger, am Rande lang gewimperter, allmählich verschmälerter, an der Spitze meist stumpf lieber (dort nur an den obersten pfriemlicher) Spreite. Blüthenstaud endständig, fast stets nickend, deutlich aus Aehrchen zusammengesetzt, meist dicht, im Umriss ährenförmig oder gelappt. Aehrchen dicht, kurz, 1) Von pedum Hirten- daher Bischofsstab, welclier Vergleieli dem Pfarrer Chai.x nahe liegen musste (vgl. Duval-Jouve a. a. O.) ; nicht von pes Fuss. 33* 516 Juncaceac. bis 1 cm lang, mitunter einzebie fast kugelig, kurz. Hüllblatt einzeln (selten 2), fast stets kürzer als der Blüthenstand. Vorblätter der Blütben lanzettbch, zugespitzt, am Grunde kastanienbraun, oberwärts weissliäutig, lang bewimpert, etwa halb so lang als die Blütben. Blütben 2,5 bis 3 mm lang. Perigonblätter gleicblang, lanzettlich, stumpflich oder spitz, begrannt-stachelspitzig, mitunter unterhalb der Spitze etwas gezähnelt, am Grunde bellkastanienbraun bis kastanienbraun, nach der Spitze zu hellhautrandig. Antheren kürzer als die Fäden. Griffel sehr kurz, mit langen aufrechten Narben. Kapsel kugelig-dreiseitig, stumpf oder kurz stachelspitzig, kastanienbraun bis rothbraun, glänzend, so lang oder wenig länger als die Perigonblätter. Samen etwa 1,3 nun lang, rotbbraun mit ganz kurzem bis deutlicherem Anhängsel am Gnmde. An Felsen, in Felsspalten, auf Gerolle, auf grasigen Alpenwiesen der Hochgebirge auf kalkarmem Substrat, in den Alpen! von den See- alpen bis Ober-Oesterreich (Hinterstoder Dürrnberger DBG. VI. CXLIII), Ober-Steiermark, Kärnten! und Görz, im AVallis zwischen 1600 und 2300 m (Jaccard 357), in Tirol zwischen 1600 und 3100m (Sarnthein br.). Riesengebirge!! Karpaten in der Tatra! bis zum Banat! mehrfach; Montenegro: Kom (Pantocsek NV. Presb. N. F. H. 22). Bl. Juni— August. L. spicata Lam. u. DC. Fl. Franc. HI. 161 (1805). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 127 (1890). Koch Syn. ed. 2. 847. Nyman Consp. 753. Suppl. 315. Richter PI. Eur. I. 186. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXIX fig. 844 — 846. Juncus spicatus L. Spec. pl. ed. 1. 330 (1753). Luzida nigricans Desv. Journ. de Bot. I. 158 (1808) z. T. Pohl Tent. Fl. Bob. II. 31 (1815) vgl. Celakovsky Prodr. Fl. Böhm. 750 (1881). Juncus thyrsiflorus Vest in Rom. u. Schult. Syst. VII. 1. 277 (1829). Luzida ' ohtusafa Steud. Syn. glum. II. 294 (1855). Durch das Ueberhiingen des Blüthenstandes, welches bei dieser Art besonders ausgeprägt ist, sehr auffällig. Die Formen gliedern sich in folgender Reihe : A. Pflanze über 1 dm hoch. I. Blüthenstand mehr oder weniger locker, wenigstens 3 mal so lang als breit. a. typica. Pflanze meist 1 — 2,5 dm hoch, selten einzelne Stengel höher oder niedriger. Blätter stets rinnig, Hüllblatt einzeln. Blüthenstand stark nickend. — Die bei weitem am meisten verbreitete Form. — L, spicaia var. a. typica Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 128 (1890). b. laxa. Pflanze gross, bis über 3 dm hoch, kräftig. Blätter oft mehr oder weniger flach. Hüllblätter oft zu 2 , selten sogar bis 4. Blüthenstand weniger nickend, oft schräg aufrecht, bisher mit häufig etwas verlängerten unteren Aesten. — Selten. — L. spicata ß. laj:a R. u, S. Syst. veg. YII. 1. 276 (1829) vgl. M. u. K. D. Fl. II. 603 (1826). L. spicata gracilis Hoppe Dec. Gram. No. 37 nach R. u. S. a. a. O. (1829). L. spicata c) si..bpediformis Schur Enum. pl. Transs, 683 (1866). L. spicata ß. longi- uracteata Zapat. Sprawozd. Kom. fiz. Ak. Um. Krak. XXIV (1889) 325 (1890). — Möglicherweise gehört hierher auch L. spicata y. vaginata Rchb. Ic. IX t. CCCLXXIX fig. 848 (1847) von der es aber nach Buchenau (a. a. O. 129) zweifelhaft ist, ob sie nicht die Abbildung Luzula. 517 eines Exemplars der südatüericanisch-neuseeländischen L. raccmosa (Desv. Journ. de Bot. III. 162 [1808]) ist. — Vgl. auch L. spicata X campestrisf S. 525. II. Blüthenstand ^icht, klein oder grösser , jedenfalls höchstens doppelt so lang als breit. a. tenella. Pflanze schlank und zierlich. Stengel sehr dünn. Blüthenstand sehr kurz, nicht dick. — Selten. — L. spicata aaa. tenella E. Mey. Linnaea XXII. 415 (1849). L. tenella Mielichh. in Flora XXII (1839) 491. Nynian Consp. 752 (von Saut er Flora XXXII [ls49] 066 zu L. multißora B. pallens gezogen). b. com pacta. Pflanze ziemlich kräftig. Blüthenstand dick, kurz kegel- förmig bis eiförmig , meist stark nickend. — Zerstreut. — L. spicata ß. compacta E. Mey. Syn. Luz. 19 (1823). Linnaea XXII. 415 (1849). L. glomcrata Mielichh. in Flora XXII (1839) 489. L spicata ß. conglomerala Koch Svn. ed. 2. 848 (1844). L. spicata ß. glomerata Rchb. Ic. IX t. CCCLXXIX fig. 845 (1847). L. spicata ß. minor Rchb. Fl. Germ, exsicc. No. 7151 B. Pflanze klein, nicht 1 dm hoch. I. Italica. Pflanze zierlich. Stengel dünn. Blüthenstand sehr armblüthig, öfter nur aus einem Aehrchcn gebildet. — Selten an trockneren Orten. — L. spicata B. I. Italica A. u. G. Svn. II. 2. 517 (1904) vgl. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 129 (1890). L. italica Pari. Fl. Ital. II. 309 (1852). Nyman Consp. 753. Suppl. 315. II. minima. Pflanze gedrungen. Stengel sehr kurz. Blüthenstand mehrblüthig. — Selten, so an den Rändern der Gletscher und im arktischen Gebiete. — L. spicata b) minima Schur Enum. pl. Transs. 683 (1860). (Arktisches Gebiet ; Gebirge der Britischen Inseln, von Frankreich, der Iberischen Halbinsel, von Italien und der Balkanhalbinsel; Asien bis zum Himalaja und Thianschan; Xord-America [nicht Abyssinien vgl. S. 525, 526]). ' * 722. X 723? L. spicata X Sudetica? s. S. 525. 722. X 724? L. spicata X campestris? s. S. 525. Gesamintart L. campestris (723, 724). 1/ 723, (17.) L. Sudetica. %. Pflanze meist etwas dicht rasen- bildcnd, grasgrünHois gelbgrün. Grundachse meist kurz. Stengel meist schlaff oder etwas starr, meist schlank, 1—3 dm hoch. Blätter mit an den unteren gelbbrauner bis brauner, an den oberen an der Mündung ziemlich dünn büschelig bewimi)erter, oft rotli überlaufener Scheide und schmaler, meist nicht über 3 mm breiter, flacher, an den Kiindern spär- lich bewimperter, oft zuletzt ganz kahler, allmählich in eine schlanke Spitze verschmälerter Spreite. Blüthenstand aufrecht, klein. Hüllblatt einzeln oder zu 2, das unterste meist etwa so lang oder länger als der Blüthenstand. Aehrchcn meist klein, meist 4 — Ü mm lang, meist 6 bis 20blüthig, die seitlichen meist kurz gestielt, aufrecht oder die seitlichen zuletzt abstehend. Blüthen klein, nur 2 — 2,5 mm lang, etwa halb so lang als bei L. campestris. Perigonblätter un- gleich, die äusseren länglich-hmzcttlich, lang zugespitzt, länger als die ei für m ig- lanzettliche n, ziemlich stumpfen, meist 518 Juncaceae. Stachelspitzigen inneren. A n t h e r e n etwa so lang als die Fäden. Griffel sehr kurz. Kapsel eiförmig, dreiseitig bis birnförmig- dreiseitig, kaum bespitzt, kaum so lang als die anliegenden inneren und deutlich kürzer als die abstehenden äusseren P erigonblätter. Samen klein, rothbraun. L. sudetica DC. Fl. Franc. V. 306 (1815). Juncus sndeticus Willd. Spec. pl. II. 221 (1799). Rostkov. De June. 45 (1801) erw. Wir haben uns nicht entschliessen können die L. Sudetica mit L. camjyestris zu vereinigen. Die Pflanze ist durch die Schlaffheit und Zartheit und in der ßasse B. pallescens auch durch die vielen kleineren und helleren Blüthen auf den ersten Blick von den gewöhnlichen Formen der L. campestris, auch der Rasse multißora zu unterscheiden. Die Blüthen sind noch weit zahlreicher als bei diesen, daher die A ehrchen trotz der Kleinheit der Blüthen oft dieselbe Grösse erreichen. Wir sind geneigt in den seit Wahlenberg öfter erwähnten Uebergangsformen Pflanzen hibriden Ursprungs oder Formen der L. campestris von zufällig ähnlicher Ti'acht zu vcrmuthen ; wir sahen keine solchen, die uns zweifelhaft gewesen wären. Wir haben die beiden Rassen der L. Sudetica oft und viel in Cultur auch aus Samen gezüchtet beobachtet , und können nur die grosse Constanz derselben in der Tracht \ind in den Merkmalen bestätigen. — Die zahlreichen Merkmale, der hohe schlanke Wuchs, die Kleinheit des Blüthenstandes, die Kleinheit der Blüthen , die ungleiche Länge der Perigonblätter, der kleine Griffel und das kleine Samenanhängsel scheinen UDS Gründe genug die Abtrennung der Art zu rechtfertigen und Aveil sie, wie bemerkt, in der Cultur constant bleibt, ist die Vereinigung dieser beiden einander zweifellos nahe stehenden Rassen mit den Formen der L. campestris jedenfalls nicht der natürlichen Verwandtschaft entsprechend. Wir bleiben daher bei der von A. AVinkler (BV. Brand. III. IV. 222 [1862]) und Ascherson (a. a. O. 274) vorgeschlagenen Anordnung. Wir glauben auch nicht, dass z. B. die Arten der Gesammtart L. hyperborea (s. S. 514) untereinander ferner stehen als unsere beiden Arten. — Die Uebereinstimmung der Pflanzen aus den Alpen mit denen der Su- deten, die von Buchenau (a. a. O. 165) behauptet wird, können auch wir voll und ganz bestätigen. Die ungleiche Länge der Perigonblätter ist deutlicher bei blühenden Exem- plaren als an fruchttragenden, wo sie von den dicken Kapseln auseinandergedrängt werden. Die Art zerfällt in 2 Rassen : A. aTpin^. Pflanze grasgrün, öfter röthlich überlaufen. Stengel meist sehr schlank, gerade aufrecht, meist 2 — 3 dm hoch, oft einzeln, selten zu vielen stehend. Blätter meist kurz, die unteren fast stets vielmals kürzer als der Stengel. Blüthen stand meist mit wenigen (4 — 5) Aehrchen, meist gedrängt oder (bei über 3 Aehrchen) einige länger gestielte Aehrchen etwas entfernt. Aehrchen 6 — 8 blüthig. Perigonblätter schwärzlich- kastanienbraun, oberwärts schmäler oder breiter hautrandig, selten braun oder rothbraun. Kapsel meist kastanienbraun bis schwarzbraun, glänzend. Samen am Grunde mit kurzem, weissem Anhängsel. So in den höheren Gebirgen auf kalkarmem Substrat, durch das ganze Alpen -System von den See -Alpen bis Bosnien! und Montenegro, in Walhs zwischen 1700 und 2300 m (Jaccard 357), in Tirol zwischen 1000 und 2600 m (Sarnthein br.), in den Vogesen ! Schwarzwald, Harz ! BöhmerAvald , Erzgebirge ! Sudeten ! ! und sehr verbreitet in den Karpaten ! ! Bl. Juni — August. Luzuln. 519 L. Sndetica A. aljjina A. u. G. Syii. II. 2. 518 (1904). Junctis campestris f]. L. Spec. pl. ed. 2. 469 (1762). Jimciis sudeticus AVilldenow Sp. plant. IL 221 (1799). Luzula nigricans Desv. Journ. de Bot. I. 158 (1808) z. T. Xymau Consp. 752. Suppl. 314 nicht Pohl s. 8. 516. L. campcstris var. alphia Gaud. Agrost. Helv. 247 (1811). E. Mev. ^lojiogr. 18. Luzula sudetica DC. Fl. Fr. a. a. O. (1815). Richter PI. Eur. I. 186. "L. cam- pestris d. nigricans Älert. u. Koch Deutschl. Fl. II. 602 (1826). Rchb. Ic. IX t. CCCLXXVI fig. 836. L. alpina Hoppe in Sturm Deutschi, Fl. 77 (1839). L^iultißora y. iiUl'KüRS Koch Syn. ed. 2. 847 (1844). L. pallescens ß. nigricans A. Winkler bei Uech- tritzVerh. BV. Brand. III. IV. 221 (1862). L. sudetica b) nigri- cans Aschers. BV. Brand. III. IV. 274 (1862). Fl. Prov. Brand. I. 742 (1864). L. campestris d) alpestris Celak. Prodr. Fl. Böhm. 85 (1869). L. campestris d) sudetica Celak. a. a. O. 749 (1881). Buehenau in Engl. Jahrb. XII. 164 (1890). Hierher gehört : II. Kochiil). Pflanze kleiner. Stengel niedriger. Blüthenstand aus nur 1 — 2, dann dicht zusammengedrängten Aehrcheu bestehend. Aehrchen öfter arra- bliithig. — So am Rande der Gletscher, im Hochgebirge etc. selten. — L. Sudetica A. II. Kochii A. u. G. Syn. II. 2. 519 (1904). L. multißora S. nivalis Koch Syn. ed. 2. 847 (1844) mit Anschluss des Synonyms. L. cam- pestris y. nivalis Wablenb. Fl. Suec. 218 (1824) s. S. rjl4, 522. (Verbreitung der Rasse: Arktisches Europa; Pyrenäen.) *_ y B. pallescens. P f 1 a n z e meist sehr schlaf f, bleich grün. Stengel ' sehr dünn, meist 1--3, selten bis 4,5 dm hoch, meist mehrere bis viele bei einander. Blätter meist länger, mitunter ^/s — ^,2 so lang als der Stengel. Blüthenstand meist mit zahlreichen (bis 20) Aehrchen, doldig oder spirrenartig, etwas locker. Aehrchen mehr- (bis 20-) hlüthig. Blüthen nur 2 mm lang, bleich. P e r i g ( > n 1) 1 ä 1 1 e r h e 1 1 r ö 1 h 1 i c li b r a u n bis g e 1 b 1 i c h w e i s s , breit-bleicli-hautrandig. Griffel kurz, viel kürzer als der Frucht- knoten. Kapsel oberwärts hellröthlich-braun, am Grunde grünlich. Sameii an hä ngsel halb bis ^/s so lang als der Same. In lichten AVäldern, auf trockenen oder etwas feuchten grasigen Plätzen an Wegrändern ; mit Sicherheit bisher nur im (»stlicheu Ge- biete, westlich und südlich bis Ponunern (Stralsund), Brandenburg (Berlin!! Kotbus) Kgr. Sachsen (Dresden! Pirna!) Böhmen! Mähren! Galizien ! Ungarn: Plattensee (Borbäs Balaton fl. 323). Bosnien: Fojnica 6 — 700 m (Murbeck 33). Bl. April — Mai, ver- einzelt bis Herbst. L. sudetica -A) pallesceyis Aschers. BV. Brand. III. IV (1861/2) 274 (1862). Fl. Prov. Brandenb. I. 741 (1864). A. u. G. Fl. Nord- ostd. Flachl. 179. Juncus campestris ß. Linne Spec. pl. ed. 2. 469 (1762). June, pallescens Wahlenb. Fl. Läpp. 87 (1812). 1) S. I. S. 322 Fussn. 3. 520 Juueaceae. ^ Luzidct^püUescens Bess. Enum. j)!. Volh. Podol. 15 (1820). Kyman Consp'. 752. Suppl. 314. Kichter PI. Eur. I. 186. Fl. Dan. XVII t. 2953. L. multiflora y. micrantha^) Schlecht. Fl. Berol. I. 204 (1823) vgl. A. AViiikler BV. Brand. III. IV. 222 (1862). L. campestris ß. palJescens Wahlenb. Fl. Suec. I. 218 (1824). Buchenau in Encfl. Jahi-b. XII. 163 (1890). Celak. Prodr. Fl. Böhm. 749 (1881). L. mdüßora ß. paUescens Bluff u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. I. 444 (1825) nicht Koch Syn. L. campestris c) ptdchella Celak. Prodr. Fl. Böhm. 85 (1869). AYie bereits Wahlenberg treffend bemerkt, erinnert diese Easse im Aussehen einigermassen an Carex paUcscens. Vielfach sind Sehattenformen der L. campestris, namentlich solche der Rasse multiflora mit bleichen Blüthen für diese Rasse gehalten worden und diese Formen sind nicht selten als Uebergangsformen der L. Sudetica und L. campestiis gedeutet worden (s. S, 518). Wir haben, wie bereits bemerkt, die Pflanze oft und zahlreich in der Natur sowohl wie in der Cultur beobachtet, haben dabei aber nie echte Uebergangsformen gesehen, wie sie bei vielen anderen polymorphen Gruppen auftreten, waren im Gegentheil stets von der Ueberein- stimmung der Individuen überrascht. Dass Bastarde jnit L. campestris (also hibride Zwischenformeu) vorkommen , halten wir für höchst wahrscheinlich, wenngleich uns mit Sicherheit solche auch nicht bekannt sind. Fragliche Herbarexemplare als solche zu deuten, erscheint uns zu gewagt. Vgl. über diese Form auch Celakovsky (ÖBZ. XI [1861] 309 ff. Prodr. Fl. Böhm. 85 [1869] 749 [1881]), der die Merkmale sehr eingehend studirte, ebenso R. v. Uechtritz Sehles. Ges. vaterl. Cult. 1864. Abb. Naturw. Med. Abth. 27. (Verbreitung der Easse: Nördliches Europa; Russland; Nord- Asien bis Kamtschatka; Neu-Seelaud.) |j^ (Verbreitung der Art : Nördliches Europa ; P^'renäen ; Russ- land ; Asien bis Kamtschatka ; Japan ; Neu-Seelaud.) _* 722. X 723? L. spicata X Sudetica? s. S. 525. 723. X 724? L. Sudetica X campestris? s. S. 525. l/ 724. (18.) L^campestris. %. Pflanze meist lockerrasenbildend, gi'asgrün, öfter röthlich überlaufen. Grundachse meist kriechend, kurze, selten verlängerte, meist bogig aufstrebende Ausläufer treibend. Stengel zierlich bis gedi'ungen, meist 1 — 3 dm hoch, seltener niedriger oder höher (bis 5 dm) , meist straff aufrecht , seltener aufsteigend. Blätter mit linealischer nicht die Länge des Stengels erreichender an der Spitze schwielig stumpfer Spreite. Blüthenstand an den Aesten mit meist sitzendem Eudährchen und länger oder kürzer gestielten Seitenährchen . Blüthen 2,5 — 3 mm lang. Aeussere Perigonblätter lanzett- lieh, in eine Stachelspitze zugespitzt , innere länglich-lanzett- lich, stumpflich, abgesetzt stachelspitzig, so lang oder etwas länger als die äusseren. Antheren meist doppelt so lang wie die Fäden, öfter bis 6 mal so lang, seltener so lang wie dieselben. Griffel meist t) Von ftiy.QÖg klein und ui'&og Blüthe. Luzula. 521 SO lang oder länger als der Fruchtknoten, selten kürzer; Narben grün- lich-weiss. Kapsel eiförmig, stumpf, kurz stachelspitzig, etwa so lang wie die Perigonblätter. Samen anhängsei etwas gross, 0,5 mm lang, bis halb so lang wie der Same. L. campestris Lam. u. DC. Fl. Franc. III. 101 (1805). Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 155 (1890) z. T. Aschers. Fl. Brand. I. 740 (1864). A, u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 178. Juncus campestris L. Spec. pl. ed. 1. 329 (1753) z. T. June, nemorosns Host Gram. Austr. III t. 97 (1805) nicht Poll. Zerfällt in 2 Formengruppen , die, wie auch Buchenau hervorhebt, nicht immer sicher zu scheiden sind, die aber in der grossen Menge der typischen Exem- plare (die zweifelhaften Pflanzen abgerechnet) einen so eigenartigen Eindruck machen, dass man sie ohne weiteres als 2 Arten ansehen würde, wofür sie auch thatsächlich von vielen Schriftstellern gehalten werden. Wir haben lange geschwankt, ob wir sie als Rassen oder Unterarten auffassen sollten , haben uns aber schliesslich zum letzteren entschlossen , da eben abgesehen von der charakteristischen Tracht etc. (auch ausserhalb des Gebietes) Formen mit eigener geographischer Verbreitung, guten Unterscheidungsmerkmalen etc. vorhanden sind , die ihnen natürlicherweise untergeordnet werden müssen , dabei doch einen Anspruch auf Bewerthung als selbstständige Rassen haben. Ob die von Figert (DBM. XV [1897] 12) als L. campestris X mnllißora {L. intermedia) beschriebenen Zwischenformen von Liegnitz wirklich hibridcn Ursprungs sind, dürfte noch nicht sicher bewiesen sein. (/" Ä. L, VUlf/drjiS. (Hasenbrod; niederl. : Kleinharig Gras; it.: Giunco secco , Bagnamacolo , Legamane ; wend. : Huchacowy kleb.) Pflanze lockerrasen bildend. Grundachse meist kurze, seltener etwas verlängerte Ausläufer treibend. Stengel niedrig, meist nur 1 bis 1,5, selten bis 2,5 dm hoch. Blätter mit meist 2 — 3 mm breiter, meist dicht bewimperter Spreite. "Blüthenstand aufrecht oder (besonders in der Jugend oft) nickend, fast doldig. Hüllblatt meist einzeln , kürzer als der Blüthenstand. Aehrchen meist zu 3 — 6, kurz kugelig, köpfchenartig bis eiförmig, meist 6 — lOblüthig, die seitlichen meist gestielt, zuletzt zurückgebogen. Vorblätter der Blüthen oberwärts meist weiss hautrandig. Blüthen etwa 3 mm lang. Perigon- blätter dunkelkastanienbraun, die äusseren breit-, die inneren schmal- weisslich-hautrandig. Antheren 2 — 6m al so lang als die Fäden. Griffel meist länger als der Fruchtknoten. Auf sonnigen Hügeln, in trockenen Wäldern, auf trockenen Gras- plätzen, an Waldrändern, auf Dünen, meist häufig im ganzen Gebiete, auch auf den Nordsee-In.seln ; in Wallis bis 2200 m (Jaccard 357), in Tirol bis 1625 m (Sarnthein br.) ansteigend. Bl. März — Mai, vereinzelt bis Herbst, öfter im Herbst noch einmal. L. vulgaris Buchenau in Engl. Bot. Jahrb. VII, 175 (1885). Juncus campestris a. L. Spec. pl. ed. 1. 329 (1753). Lnizula cam- pestris_ Lam. u. DC. a. a. O. (1805) im engeren Sinne. Koch Syn, e(ir2."847. Nyman Consp. 752. Suppl. 314. Richter PI. Eur. I. 186. Rchb. Ic. IX t. CCCLXXV fig. 831—833. L. campestris a. vulgaris Gaud. Fl. Helv. II. 572 (1828). L. campestris a) lo7igi- styla Celak. Prodr. Fl. Böhm. 85 (1869) 749 (1881). 522 Juncaceae. Hierher gehören folgende Formen: A. Pflanze nicht über 1,5 (vereinzelt bis 2) dm hoch. I, Blüthenstand mit nur einem bis Menigen (höchstens 3) Aehrchen, falls mehrere gedrängt (vgl. indess c). a. glacialis. Pflanze niedrig, nicht 1 dm hoch. Blüthenstand meist aus 1 bis 2 Aehrchen bestehend. — So auf den höchsten Alpen, am Ptande der Gletscher und im arktischen Gebiete. — L. vulgaris A. J. a. glacialis A. u. G. Syn. II. 2. 522 (1904). L. campestris var. nivalis Laestad. Vetensk. Handl. 1822. 33-i z. T.? L. nivalis Laest. später im Herb, (nicht bei Blvtt s. S. 514). Spreng. Syst. veg. II, 111 (1825). Echb. Ic. IX t. CCCLXXVIfig. 835. — Da B nebenan (a. a. O. 123) angibt, dass Laestadius a. a. O. mit seiner L. campestris var. nivalis resp. mit L. nivalis in erster Linie die S. 514 angeführte Art gemeint habe und erst später der Begrifl" durch irgendwelche Missverständnisse unsicher geworden ist, kann der Name nivalis für diese Form nicht beibehalten werden. — Vielleicht eine Prasse. b. elegans. Stengel dünn. Blüthenstand sehr klein. Aehrchen arm-, meist nur 4 — 6blüthig. — Sehr selten. — L. vulgaris A. I. b. elegans A. u. G. Syn. II. 2. 522 (1904). — Buchenau erwähnt diese auffällige Form in Engl. Jahrb. XII. 158 (1890) unter dem Namen „L. tenella Mielich- hofer in sched." vgl. indess S. 516 und 524. C. collina. Pflanze niedrig. Blüthenstand 2 — 3 ährig ; das endständige Aehrchen sitzend, das oder die seitlichen ziemlich lang gestielt, nickend. Zwergform mageren Bodens der Ebene. — L. vulgaris A. I. c. collina A. u, G. Syn. II. 522 (1904). L. campestris f. collina G. F. W. Mey. Fl. Han. exe. 582 (1849). L. campestris var. vulgaris f. collina Buchenau in Kneuck. Cyp. et June. exs. No. 60 ABZ. VI (1900) 228. II. Blüthenstand mit meist 3 — 6 Aehrchen. a. genuina. Blätter mit 2 — 3 mm breiter Spreite. — Die bei weitem häufigste Form. — L. campestris a. genuina Aschers. Fl. Prov. Brand, I. 740 (1864). L. campestris A) typiea A, u, G. FI. Nordostd. Flachl. 179 (1898). — Hierzu gehört: 2. lutea la (A. u. G. Syn. II. 2. 522 [1904]). Perigonblätter gelbbraun, bleich. — Selten. b, angustifolia. Pflanze meist zierlich. Blätter meist wenig über 1 mm breit. — Sehr selten. — L. vulgaris A. II. b. angustifolia A. u. G. Syn. II. 2. 522 (1904). L. angustifolia K. Koch Linnaea XXI. 625 (1848) nicht Poir. und nicht Wender. L. stenophylla ^) Steud. Syn. glum. II. 294 (1855). — Nach Buchenau (a. a. O. 158) ist es nicht ganz sicher ob die hier eitirten Namen von Koch und Steudel zur schmalblättrigen Form der L. vulgaris oder der L. multiflora gehören. B. Pflanze höher, bis 3 dm hoch. Althii2). Blätter meist ziemlich breit. Blüthenstand reichblüthig. — Selten, besonders auf Holzungen. — L. vulgaris B. Althii A. u. G. Syn. II. 2, 522 (1904), L. Althii Herbich Select. pl. rar. Galic. 12 (1836). Rehmann Verb. ZBG. Wien XVIII (1868) 485. Nyman Consp. 752, Suppl, 314. — — Auch bei dieser Form ist es nach Buchenau (a. a. O. 158) nicht sicher, ob der angenommene Name der grossen kräftigen Form der L. vulgaris zu- kommt oder zu L. multiflora gehört. Einen 1. b asistiichy us mit langgestieltem Aehi-chen in der Achsel des obersten Laubblattes sammelte Lützow bei Danzig. (Verbreitung der Unterart: Ganz Europa; Nord-Africa; gemässigtes Asien; Nord- America ; Neuseeland.) * 1) Von ozevög schmal und (fvXP.ov Blatt. 2) Nach Wilhelm von Alth, Apotheker in Czernowitz , der wie Alois von Alth, Professor in Krakau, etwa 1830—1850 mit Herbich in botanischem Ver- kehr stand (Knapp Pfl. Galiz. XVII). l/ Luzula. 523 B. L. iHl(ftiJfOi'f(. Pflanze di cht rase nf örmi g. Grund- achse km^ kriechend , keine Ausläufer treibend, Stengel höher, meist 3 — 4,5 (bis 5) dm hoch. Blätter mit meist 1 — 3, selten 4 — 5 mm breiter, dicht bewimperter Spreite. Blüthenstand aufrecht, meist sehr zusammengesetzt, meist doldig, oft mit gestreckter Achse spirrenartig mit aufrechten, starren Aesten, von denen nur die seit- lichen öfter zuletzt abstehen. Aehrchen bis zu 10, eiförmig oder länglich, seltener kugelig, meist 8 — 16blüthig. Hüllblatt oft (wenigstens zuerst) länger als der Blüthenstand, zuletzt meist eben so lang. Tragblätter der Blüthen oberwärts weiss-hautrandig. Blüthen 2,5 — 3 nun lang. Perigonblätter hellbraun bis rothbraun (seltener bleich, gelblich-weiss) , mit breitem, weissem Hautrande, mit längerer Stachel- spitze, Antheren wenig länger als die Fäden. Griffel so lang oder etwas kürzer als der Fruchtknoten. Samen mit sehr grossem Anhängsel. In feuchteren AVäldern, besonders an Sumpfränder, an Rändern von Heidemooren , an buschigen Orten , auch auf den Nordseeinseln ; in Wallis bis 1800 m (Jaccard 357), in Tirol bis 1900 m (Sarnt- hein br.) ansteigend. Bl. April, Mai, vereinzelt bis Herbst. L. nmUiflora Lej. Fl. env. Spa I. 169 (1811) erw. Koch Svn. ed. 2. 847 (z.T.). Richter PI. Eur. I. 186. Rchb. Ic. IX. CCCLXXVII fig. 838. JuncHS cnmpestris y. Linne Spec. pl. ed. 2. 469 (1762). June, mtütiflorus ^hxh. Calam. No. 127 (etwa 1791). Hoffm. Deutschi. Fl. I. 169 (1800). June, intermedins Thuill. Fl. env. Paris ed. 2. 17S (1799). Jmieus liniger With. Syst. Arr. 4. ed. II. 343 (1801). Purton Bot. descr. Brit. pl. I. 179 (1817) III. 352 (1821). June, ereetus Pers. Syn. pl. I. 386 (1805). Luzula ereeta a. Desv. Journ. de bot. I. 156 (1808). Nyman Consp. 752. Suppl. 314. Beck Fl. NÖ. 159 (1890). L. intermedia (i. mulüflora Spenner Fl. Frib. I. 177 (1825). L. campestris var. multißora Celak. Prodr. Fl. Böhm. 85 (1869) 749 (1881) z. T. Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 161 (1890). Eiue iiusserordentlich veränderliche Pflanze, die mit hellen und dunklen, grösseren und kleineren Blüthen, verschieden gestalteten Kapseln und verschieden grossen Blüthenständen vorkommt. Diese Veränderlichkeit, der Mangel an recht scharfen Merkmalen und die durch die Veränderlichkeit entstehenden (oft durch zufällige Combinationen) an die vei'wandten Arten wieder erinnernden Formen machen diese Pflanze und ihre Abkömmlinge zu einer der systematisch schwierigsten Gruppen. Von den Eassen kommt ausser den unserigen in Europa noch vor C. Cd- labra (Parlat. Fl. Ital. III. 307 [1852]. L. calabraTeu. Fl. Xeap. III. 386 [1829J. L. campestris var. calabra Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 163 [1890]) in Unter- Italien. — Im Gebiete sind vertreten : //^ A^tj^pica. Blüthenstand mit mehr oder weniger gestreckter Achse. ^A^ehrchen meist deutlich gestielt, melir oder weniger starr aufrecht stehend. Perigonblätter meist braun bis dunkel. Die bei weitem verbreitetste Rasse. L. muUifiora A. typica A. u. G. Syn. II. 2. 523 (1904). L. ereeta a. 'typica Beck Fl. NÖ. 139 (1890). u,> 524 Juncaceae. Hierzu gehört : II. flexuosa. Stengel schlaff und dünn, oft mehr oder weniger hin- und her- gebogen. Bliitheustand mit meist 2 — 5 Aehrchen. Blüthen oft ziemlich klein. — An Sumpfräudern in den Alpen (Dänemark: Firnen; Ural, Eu- ganeen). — L. midlißora var. flexuosa R. Beyer Verh. BV. Brand. XLI (1899) S. XXIII (1900). L. mulliflora b. uliginosa Gremli Exc.fl. Schweiz. 3. Aufl. 377 (1878)? L. campestris luxiirians A. Br. Herb, nach R. Beyer a. a. O. S. XXIV (1900). L. multiflora f. pallida Lange Herb, nach R. Beyer a. a. 0. (1900). — In der Tracht an L. Sudetka A. alpma erinnernd, aber durch die Merkmale der L. multiflora leicht kenntlich. Eine Uebergangsform zur Rasse C. stellt dar: // b. alpestris, Stengel dünn. Blüthenstand gedrängt, Blüthen kleiner, fast "stets dunkel gefärbt. Perigonblätter breit-lanzettlich-stumpf lieh , stachel- spitzig. — In den Alpen anscheinend verbreitet, sonst auch in Lappland, Grönland und Labrador. — L. multiflora var. alpestris R. Beyer r^ BV. Braudenb. XLI (1899) S. X5nr"(i90Ö). — Diese Form scheint die •r^ Rasse C. congesta in den Alpen zu vertreten, ebensowenig wie Beyer sahen auch wir typische congesta aus den Alpen. (Verbreitung der Rasse: Ganz Europa; Nord-Africa ; Asien; Nord-America ; Neu-Seeland.) * B. pallens. Pflanze meist ziemlich schlank. Aehrchen meist weniger zahlreich, meist nur 5 — 6. Blüthenstand meist lockerer, öfter etwas überhängend. Perigonblätter gelb lieh- weiss. Wälder und Waldränder zerstreut. L. multiflora B. pallens A. u. G. Syn. II. 2. 524 (1904). L. tenella Mielichh. in Flora XXII (1839) 491? s. S. 516 und 522. L. j^aUescens Hoppe in Sturm Deutschi. Fl. XYIII. 77 (1839) nicht Flora II (1819) 185 (s. S. 494). Rchb. Ic. IX t. CCCLYII fig. 839. Nyman Consp. 752 nicht Bess. L. muUißora s. palles- cens Koch Syn. ed. 2. 847 (1844). L. campestris B. II. palles- cens A. u. G. Fl. Xordostd. Flachl. 179 (1898). (Verbreitung der Rasse : Näher festzustellen.) * ? C. congesta. Pflanze meist hellgrün. Stengel ziemlich starr, derb, oft sehr (bis 6 dm) hoch. Blätter mit meist breiterer (bis 5 mm breiter) Spreite. Blüthenstand aus ziemlich zahlreichen Aehr- chen zusammengesetzt, dicht gedrängt, köpf artig oder gelappt. Aehrchen viel- (8 — 14) blüthig, dicht. Hüllblatt fast stets länger als der Blüthenstand. Blüthen meist nur 2 mm lang, hellroth- braun. Auf feuchten Heiden, auf moorigem Grunde, am Rande von Gehölzen, wohl im ganzen Gebiete zerstreut, stellenweise, so im nordöstlichen Deutschland selten. Bl. Mai, Juni (bis Herbst). L. midtiflora ß. congesta Koch Syn. ed. 1. 784 (1837). Rchb. Ic. IX t. " CCCLVil fig. 834. Juncus campestris ^. L. Spec. pl. ed. 2. 469 (1762). Juncus congestus Thuill. Fl. env. Paris ed. 2. 179 (1799). Luzula erecta var. congesta Desv. Journ. de Bot. I. 156 (1808). Luzula congesta Lej. Fl. env. Spa I. 169 (1811). Xyman Consp. 752. L. intermedia ß. con- gesta Spenn. Fl. Frib. I. 177 (1825). L. campestris var. congesta Luzula. 525 Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 162 (189U). Richter PI. Eur. I. 186. L. erecta ß. congesta Beck Fl. NÖ. 159 (1890). Eine sehr eigenthüiuliche Kasse, durch den geknäuelten, dichten Blüthen- staud und den kräftigen Wuchs sehr auffällig. (Verbreitung der Rasse: Nördliches Europa; Frankreich; weiter festzustellen.) _*| '? Eine eigenartige hierher gehörige Pflanze, die durch die am Grunde zwiebelartig verdickten Stengel sehr auffällig ist, sah Buchenau aus Monte- negro. Er führt sie unter der Neuholländisch-Tasujanischen Easse bulbosa (Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 165 [1870]), die dasselbe Merkmal zeigt, auf. — Wahrscheinlich stellt die Pflanze eine Rasse des Mittelmeergebietes dar, die wie viele andere Formen der Unterart L. mulliflora eingehenden Studiums bedarf. (Verbreitung der Unterart : Ganz Europa; Nord-Africa; Asien; Nord-America; Neu-Seeland.) * (Verbreitung der Art: Fast über die ganze Erde, in den Tropen nur auf Gebirgen.) * 715. X "^24? L. silvatica X campestris? s. S. 526. 722. X '^^4. L. spicata X campestris? s. unten. 723. X ^24. L. Sudetica X campestris s. unten. Bastarde. B. II. (8. S. 492). 723. X 724? L. Siuletica X campestris? %. Wie bereits oben (S. 518, 520) erwähnt, halfen wir eine Reihe der „ Zwischenformen " zwischen L. Sudetica B. pallesccns und L. mulüflora für hibriden Ursprungs, wagen aber nach Herbar- material kein bestimmtes Urtheil in dieser Beziehung. P. Säurich theilte uns (br.) mit, dass er auch zwischen L. Sudetica A. alpina und L. multißora am Keilberg im hohen Erzgebirge einen Bastard beobachtet habe. Exemplare sahen wir nicht. B. (s. S, 492). 722. X 723. L. spicata X Sudetica? R. Beyer beschreibt BV. Brand. XII (1899) S. XXV (1900) eine von Rostan in den Cottischen Alpen gesammelte, anscheinend der L. Sudetica oder L. multißora näherstehende Zwergform von nur 8 cm Höhe, mit durch Brand zerstörten Kapseln, die aber von den genannten Arten sich hauptsächlich durch gekielte, eingerollte Blätter unterscheidet und deshalb vielleicht hibriden Ursprungs ist. Er nennt diese Pflanze L. depauperata (a. a. O. S. XXVI). B. (s. S. 492). 722. X 724. L. spicata X campestris? i^. Der L. spicata ähnlich, aber kräftiger und grösser. Stengel bis 4,5 dm hoch. Grundachse kurze Aus- läufer treibend. Blätter mehr oder weniger flach, an der Spitze (wenigstens z. T.) schwielig, stumiif. Blüthenstand etwas nickend oder aufrecht. Blüthen leb- haft gefärbt. Buchenau erklärt (Engl. Bot. Jahrb. XII. 128, 130 [1890]) für wahrscheinlich einer Kreuzung von L. campestris mit L. spicata entstammend die L. spicata ß. erecta E. Mey. Linnaea XXII. 415 (1849), L. abyssinica Pari. Fl. It. II. 510 526 Juncaceae. (1852). L. macrotricha i) Steud. Syn. glum. II. 294 (1855), L. spicata var. sime7isis'^) Höchst {L. campestris X spicata?) Buchenau in Engl. Jahrb. XII. 128 (1890) aus Abvssinien (von wo aber weder der Typus der L. spicata noch L. campestris bekannt ist). Gegenwärtig hält Buchenau indess (br.) diese Abyssinische Pflanze für eine selbstständige, der Mexicanisehen L. caricina (E. Mey. Linnaea XXII. 418 [1849]) nahe verwandte Art. Beyer weist (Verb, BV. Brandenb. XLI [1899] S. XXVI [1900]) darauf hin, dass er an wahrscheinlich aus den Waldenserthälern (Rost an) und vom Riesen- gebirge stammenden Pflanzen, ebenso wie an solchen vom Balkan und aus Lapp- land die obengenannten Merkmale beobachtet habe; für diese scheint uns hibride Abkunft nicht ausgeschlossen , obwohl es sich auch um eine Abart der L. spicata handeln könnte. L. spicata X campestris? A. u. G. Syn, II. 2. 525 (1904). A. X B (s. S. 492). 715. X 724? L. silvatica X campestris? 9j_. Dieser Abstammung ist nach Buchenau (Engl. Bot. Jahrb. XII. 92 [1890]) vielleicht ein jugendliches, von ihm bei Nassau a. d. Lahn gesammeltes Individuum mit Blüthen in zusammen- gedrängten dichten Köpfchen. flProles hvbrida L. silvaticae et L. campestris multiflorae?'^ Buchenau a. a, 0. 93 (1890). 1) Von fiay.QÖg lang und d'Qi^ Haar. 2) Nach dem Simen-Gebirge in Abyssinien. Register des zweiten Bandes (zweite Abtheilung). Die cursiv gedruckten Namen sind Synonyme, die mit kleiner Schrift gedruckten Namen Sectiouen oder Untergattungen. Acoreao 3(53. Acorellufi 271. Acorinae 363. Acorus 3G2, 364. Acrarrhenae Sect. Carex 35, 241. Acroarrlienae trisligmaticae Sect. Carex 50. Aerostachyi Sect. Scirpus 295. Actaeogiton i^Actaeogeton) Sect. Scirpus 310. Albae Sect. Carex 156, 254. Aletroideae 413. Alpini Sect. Juncus 418, 484. Amaryllidaceae 413. Ambrosia 371. Ambrosinia 371. Amidena 385. Anarmodium 379. Anthelaea Sect. Luzula 491, 496. Approximatae Scct. Carex 114. Araccae 362. Archontophoenix 359. Areae 371. Areca 359. Arcceae 359. Arenariae Sect. Carex 27, 239. Arisaenia 372, 385. Arisaron 383. Arisarun» 372, 383, 385. Aristati Scct. Cvperus 272. Aroideae 363, 371. Aron 379. ArtiatJati Sect. Juncus 4.07. Arum 370, 371, 372, 380, 381, 3S3, 385, 388. Atherunis 389. Atratae Sect. Carex 105, 247. ßaeothryon 295. Balmisa 383. Biarura 372, 381. Bicolores Sect. Carex 102, 246. Billbcn/ia 400. Blysmus Sect. Scirpus 328. Bobartia Sect. Cyperus 284. Bolboschoenus Sect. Scirpus 323. liracieati Sect. Cyperus 277. Bracteosae Sect. Carex 20, 239. Brahea 356. 357. Bromeh'a 400. Broiueliaceae 398. Broiuelieac 399. Bruniera 396. Bulbotilylis 290. Cabanisia 410. Caespitosae Sect. Carex 83, 246. Caladium 371. Calamus 365. Calla 367. Calleae 3(W>. Gallinac 366. Callistachys Sect. Carex 17, 238. Calloideae 363, 366. Capillares Sect. Carex 153, 252. Capitatae Sect. Carex 11, 237. Capitati Sect. Cyperus 278. Carex 3, 5, 267, 287, 477. Cariceae 2. Caricoideae 1, 2, 339. Caryota 359. Centaurea 376. Ceroxylinae 358. Ceroxyloideac 349, 358. Chactospora 340. Chamaedorea 359. Chainaeriphes 353. Chaniaerops 352, 354, 355, 358. r Chaniissoa 331. Chlorocharis 290. Chlorocypcraceae 266 , 336. Cfihrocypcrus 266. Chordorrhizae Sect. Carex 21, 239. Cintractia 13. Cladieae 340, 345. Cladiotypus Sect. Cladiuni 346. Ciadiuin 346. Clavula 290. Cobresia 3, 4. Cococinae 359. Cococincar 359. Cocoeae 359. Cocos 360. 528 Register. Coiobostomae Sect. Carex 83, 175. Colocasia 370. ! Colocasieae 369. Colocasinae 369. Colocasioideae 363, 369. Commelina 408. Commelinaceae 398, 403. Commeliueae 403, 407. Commelyna 408. Commelynaceae 403. . Compressi Sect. Cyperus 274. Corymbosi Sect. Cyperus 279. Corypha 349, 356, 358. Coryphinae 349. Coryphoideae 349. Cryptoglochin 51. Curvulae Sect. Carex 50, 241. Cyanotis 407. Cyllenium Sect. Biarum 381. Cyperaceae 1, 266. Cypereae 26o. Cyperella 490. Cyperinae 265. Cyperoideae Sect. Carex 18, 239. Cyperoideae 1. Cyperus 18, 265. Cyrtostomae Sect. Carex 83, 245. Davallianae Sect. Carex 8. Dichelostylis Sect. Firubri- stylis 336. Dichostylis Sect. Cyperus 206, 272. Dichostylis 306. Didymosperma 359. Digitatae Sect. Carex 157, 159; 254. Dioecae Sect. Carex 8, 11, 237. Dioscoreaceae 414. Discotuberosae Sect. Arum 373. Distimus 267. Dochafa 385. Vontostomae Sect. Carex 166. Dornera 17. Dracontium 388. Dracunculus 372, 379, 388. Dyckia 400, 402. Eichhornia 410. Eleocharis 289. Eleogenes 293. Eleogiion 305. Elongatae Sect. Carex 56, 244. Elyna 1, 2, 3, 5, 12. Emex 381. Entorrhiza 268. Ephemerum 405. Eriocaulaceae 398. Eriocauleae 398. Eriocauloneae 398. Eriophorotypus Scct. Erio- phoruni 332. Eriophorum 266, 287, 288, 298, 330. Erythea 352, 356. Estipitatae Sect. Wolffia 396. Euarum Sect. Arum 373. Eubiarum Sect. Biarum 382. Eudadium Sect. Cladium 346. Eucyperaceae 266. Eucypenis Sect. Cyperus 274. Eiicyperus 266. Eneriophorunt Sect. Erio- pliorum 330. Eulemna Sect. Lemna 393. Eidemna 391. Euphorbia 351. Eupuya Sect. Puya 401. Eupycreus Sect. Cyperus 266. Euthryon Sect. ScirpUS 311. Eutradescantia Sect. Trades- cantia 405. Euwolffla Sect. Wolffia 396. Exintolucratae Sect. Carex 21. Farinosae 398. Fascicularia 399. Fasciculati Sect. Cyperus 275. Fimbristvlis 273, 287, 290, 319, 335. Frigidae Sect. Carex 167, 256. Fuireua 287. FulveUae Sect. Carex 192, 259. Fusel Sect. Cyperus 275. Gahnia 347. Gahnieae 339, 345. Galilea 284, 285. Gener sichia 14. Genulni. Sect. Juncus 416, 436. Glaucae Sect. Carex 134, 251. Globularia 20. Gramina 1. Grarainifolii Sect. Juncus 418, ^488. Grantia 396. Gvmnodes Sect. Luzula 491, 513 Gymnomesium Sect. Arum 373. Gvmnostachys 364. Heleogiton Sect. Scirpus 305 Hallerianae Sect. Carex 146, 157, 252. Hechtia 400, 402. Heleocbaris Sect. Scirpus 273, 288, 289, 336. Helicodiceros 371. Helodium Sect. Scirpus 302. Memicarpurus 389. Heterachtia 405. Heteranthera 410, 411. Heterostachyae Sect. Carex 50, 81, 238. Hookeria 386. Bolarrhenae Sect. Carcx 27. Holoscboenus Sect. Scirpus 321. Homaid 381. Eomaida 383. Homostacbvae Sect. Carex 7, 18, 82, 146, 238. Homostachyae acroarrhenae Scct. Carex 35. Hordeifonnes Sect. Carex 189, 259. HorkeUa 396. Howea 359. Humilea Sect. Carex 157, 254. Hydrophace Sect. Lemna 391. Hyparrhenae Sect. Carex 51, 241. Intermediae Sect. Carex 27. involiicratae Sect. Carex 18. Iridaceae 414. Iris 268. Iscbarum Sect. Biarum 381. Isoetes 420. Isolepis Sect. Scirpus 306. Isolepis 272, 288, 303, 322, 327. Jubaea 360, 361. Juncaceae 413, 414. Jimcellus Sect. Cyperus 269, 270. Recjister. 529 Jnnfineae 413. Juncoides 490. Juncus 813, 414, 415. Kentia 359. Knowlesia 40."). Koh'csia 4. liasiocarpae Scct. Carex 220, 202. Lasioideae 388. Latania 356. Legitimae Sect. Carex 81. Leimonastes Sect. Carex 83. Lenin a 391. Lemnaceae 362, 390. Lrmneae 391. Lemnoideae 390, 391. Lcnticula 392, 395. Lejtoriuae Sect. Carex 52. Leptanthus 412. LeptoaomuH 410. Leptolepides Sect. Cvperus 278. Leptopetion 382. Leucoglocliin Sect. Carex 15, 16, 238. Liliaceae 413. Lilüflorae 413. Liliineac 313. Limnochloa Sect. Scirpus 295. Limononastes Sect. Carex 83, 246. Limosae Sect. Carex 130, 251 . Linagrostis 302, 831, 833. Litorella 420. Livia 477. Livistona 352, 355. Ldiciola 490. Luzula 414, 490. Luzuloideae Sect. Cyperus 277. Malacochaete 318. Mariscus 285, 803, 307, 344. Maukschia 9. Maximae Sect. Carex 154, 250. Mouoicae Sect. Carex 11, 15, 17. Monostachya Sect. Eriopho- rum 330. Monoslachyae Sect. Carex 7. Montanae Sect. Carex 114, 248. Mucronatae Sect. Carex 166, 255. Multiflorae Sect. Carex 43, 241. Wajas 267. Nasmylhia 398. Nemocharis 3"? 5. Nepenthes 388. Nitidae Sect. Carex 111, 248. Odontostomae Sect. Carex 166, 17.'j, 245. Omphalolheca 408. Ophiopogonoideae 413. Onhocerates Sect. Carex 15. Ootuberosae Sect. Arum 375. Ovales Sect. Carex 52, 243. Oxalis 381. Pallescentes Sect. Carex 144, 145. 157, 252. Palmae 348. Paniculatae Sect. Carex 44, 241. Paj'yri Sect. Cyperus 286. Papyrus Sect. Cyperus 286. Pedatisecta Sect. Arisaema 387. Philodendroideae 363, 386. Phoeniceae 349. Vhoenicinae 349. Phoenix 350. l'hijllantheli Sect. Scirpus 325. P/iyiloscirpus Sect. Scirpus 323. Phyllothryon Sect. Scirpus 323. Phyrrheimia 405. Picreus Scct. Cyperus 266. Pilosae Sect. Carex 133, 251. Pinellia 372, 389. Piuguicula 20. Piper 359. Pilcairnia 401. Poeophylli Sect. Juncus 415, 419. Pogonostylis Sect. Fimbri- stylis 339. Polystaehya Sect. Eriophoruni 332. l'ontcdcreae 410. Pontedcria 410, 411. Pontedcriaceae 398, 400. Potaiuogeton 331, 391, 392. Pothoideae 363. Pourretia 400, 401. Primula 20. Principes 348. Pritchardia 3Ö7. Pseudocarex Sect. Uncinia 15. Pseudopycreus Sect. Cvperus 269. Psyllophorae Sect. Carex 7, 19, 237. Pterodes Sect. Luzula 491, 492. Pterolepis Sect. Scirpus 318. Pulieares Sect. Carex 11, 14, 238. Puya 400, 401. Puyeae 399, 400. Pycreus Sect. Cvperus 266, 269. Pyrrheimia 405. Radiatisecta Sect. Arisaema 388. Remota-Bastarde (Carex) 67. Remotae Sect. Carex 66, 243. Reversae Sect. Carex 208, 261. Raphis = Rhaijis 355. ßhapidophylluuj 352, 354, 241. Rhapis 352, 355, 357. Phodostachys 399, 400. ßhoeo 404, 406. Rhynehospora 340, 343. Rhynchoitporcae 339, 340. Rhvnchosporoideae 1, 2, 264, 339. Richardia 368. Rigidae Scct. Carex 100, 247. Rumex 381. Rupestres Sect. Carex 11, 15, 17, 237. ' Sabal 352, 357, 358. i Sabaleac 349, 351. Sabalinae 351. . Sarcocarpeae (Bronieliaceae) " 399. Sauroniatuni 872, 380. Scliellhammeria Scct. Carex 18, 19, 238. Schinzia 268, 296, 422, 424. I Schoenoplectus Sect. Scirpus 310, 311. ! Schoenus 5, 284, 285, 310, I 328, 329, 340, 347. I Schollern 411. 530 Rcffister. Scirpeae 264, 265, 266, 287. Scirp-Eriophoruin Sect. Erio- phorum 334. Scirpidium 302. Scirpinae 287. Scirpo-Cyperus 320. Scirpoideae 2, 264, 266. Scirpus 4, 272, 273, 285, 287, 323. Sclerocarpeae (Bromeliaceae) 399. Scopolia 177, Seidlia 325. Septati Sect. Juucus 417, 457. Sirpus Sect. Scirpus 311. Skofitsia 405. Spathiflorae 362. Speirodela 394. Spirodela 391, 394. Squarrosi Sect. Juncus 488. Staiiregton 391. Staurogiton Sect. Lemna 391. Staiiromatum 380. Stellulatae Sect. Carex 54, 243. Stenurus 382. Streblidia 340. Strigosae Sect. Carex 181, "256. Stygii Sect. Juncus 486. Subularia 420. Subulati Sect. Juucus 415, 418. Taphi-ogiton (Taphrogeton) Sect. Scirpus 325. Tenageia 419. Thalassici Sect. Juncus 417, 452. Telmatophace Sect. Lemna. 393. Telmatophace 395. Tinantia 403, 404. Trachycarpus 352, 354. Tradescantia 404, 405. Tradescantieae 403. Trichophorum Sect. Scirpus 288, 298, 330. Trisecta Sect. Arisaema 386. Tuberosae Sect. Colocasia 370. Typhonium 390. Uncinia 15, 16, 298. Uniflorae Sect. Wolffia 396. Ustilago 115. Vaginati Sect. Cyperus 286. Ventricosae Sect. Carex 185, 259. Veronica 376. Vesicariae Sect. Carex 209, 262. Vignantha 83, 167. Vignea Sect. Carex 21, 238. Vulgares Sect. Carex 89, 246. Vulpinae Sect. Carex 35, 241. Washingtonia 352, 357. Wolffia 396. Wol/ßcac 395. Wolffioideae 390, 395. Wolßa 396. Zantedeschia 368. Zantedescliieae 368. Zebrina 404, 407. 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