EN OL NORT- iS, HARVARD UNIVERSITY LIBR A T2 7 ZUDAN FISCH F THE EFPAPRTMENT OT NMMITIISTKES LIAJAIIVMVLDIN I i II VLILUDIN IN THE Museum of Comparative Zoology Gift of: ur UEBER DIE VON HERRN D* ROBBY KOSSMANN AM ROTHEN MEERE GESAMMELTEN MOLLUSKEN. H. ALEXANDER PAGENSTECHER, 0. Ö. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG. ———— m LEIPZIG, WILHELM ENGELMANN. 1877. y v * N | n " I ‘ I ’ X [N ‘ £4 „ u IN 2 d r f Tal ’ - Bros r e # i } DB: mn ’ a x +’ i Kr hr w . —- ’ / 7 „ 5 n v. “ £ E » 1 % b FR r n7 B ar Von der Reise, welche Herr Dr. Kossuass im Winter 187% auf 1875 im Auftrage der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin an das rothe Meer machte, brachte derselbe unter Anderem etwa 2500 Stück Mollusken mit und übergab dieselben im Herbste des Jahres 1876 dem Zoologischen Museum der Universität Heidelberg unter der Bedingung, dass sie von dem Direktor bearbeitet würden. Indem ich dieser übernommenen Pflicht hiermit nachkomme, verfehle ich nicht dem Danke Ausdruck zu geben, welchen das mir unterstellte Institut für diese Freigebigkeit Herrn Dr. Kossmann schuldet. Nach Mittheilung des Herrn Kossmann stammt möglicher Weise ein nicht bedeutender Theil gedachter Mollusken von Tor, wo Herr Kossvanın im November 1874 verweilte, die Hauptmenge von Massaua und den Dhalakinseln, an welchen Plätzen er den Januar und Februar 1875 zubrachte. In Massaua waren es hauptsächlich die Kinder, welche in seichtem Wasser, besonders bei der hier etwa vier Fuss betragenden Ebbe, sammelten. Auf den Dhalakinseln beschäftigte Herr Kosswann dagegen Taucher, welche die grösseren Stücke direct vom Grunde aufholten, kleinere von den Korallenbänken ablösten. Im Ganzen möchten, meint Herr Kosswann, die so gelieferten beiden Contingente gleich gross sein. Da die Dha- lakinseln nur Riffe haben, sei die Vertretung der Muscheln hier eine beschränktere, nördlich Massaua mannigfaltiger. Die byssiferen Muscheln dürften hauptsächlich von den Riffen herrühren. Man muss sich begnügen, im Ganzen Massaua und seine Nachbarschaft als den Wohnort der gesammelten Mollusken anzusehen, nachdem die Sammlungen nach den Loka- litäten getrennt zu halten Herrn Kossmanx nicht möglich war. In den grössten Zahlen sind vertreten von den Schnecken Litorina intermedia mit 660, Litorina subnodosa mit 25, Planaxis griseus mit 250, Nerita undata mit 250, Nerita polita mit 220, Nerita quadricolor mit 103, Nerita Rumphii mit 23, Strombus fasciatus mit 105, Chiton spiniger mit 80, Ricinula hippoca- stanum mit 44, Ricinulaaspera mit 25, Pyrula paradisacea mit 30, Gypraealynx mit 27, Cypraea melanostoma mit 22, Cypraea turdus mit 17, Oliva inflata mit 24, Patella rota mit 23, Rostellaria magna mit 16, Monodonta dama mit 15, Conus arenatus und vielleicht omaria sowie Gerithium coeruleum mit je 11 Exem- plaren; von den Muscheln Gytherea lentiginosa mit 85, Barbatia decussata mit 5l, Mesodesma glabrata mit 41, Meleagrina occa mit 25, Chama Gorbierei mit 23, Östrea plicatula mit etwa 30, Malleus regula mit 18, Spondylus aculeatus mit 1* IA H. AnsxanDEr PAGENSTECHER. 1%, Asaphis violascens mit 12, Mytilus variabilis mit 44, Plicatula ramosa und Pecten lividus mit je etwa 10 Exemplaren. Die Gesammtzahl der Arten beläuft sich, wie aus dem Folgenden ersichtlich, auf 123. Die Muscheln bilden davon mit 36 weniger als ein Drittel und geben nur etwa ein Siebentel der Individuen. Von Oktopoden sind nur zwei winzige Individuen, von Brachiopoden, Pteropoden und Heteropoden ist gar nichts, von opisthobranchischen Schnecken nur die bescheidene Zahl von neun Stück vorhanden. Allerdings wird es sich ergeben, dass die Zahl der Arten zum Theil dadurch gering ist, dass Mehreres, welches Andere getrennt haben oder voraussichtlich trennen würden, zu- sammengehalten wurde. Unser Material hat uns mehr bewogen, zusammenzufassen als zu trennen. Einen besonderen Werth hat die Sammlung des Herrn Kossmasn dadurch, dass die grosse Mehrzahl der Stücke mit dem Thiere in Alkohol gelegt wurde. Die Conservation ist eine so gute gewesen, dass nur an solchen Thieren, welche, wie gewisse Trochiden, den Eingang der Schale mit einem besonders Nleischigen Fusse und Rumpfe füllen, die Spitze des Eingeweideknäuels verfault war. Im Uebrigen konnten mit einiger Sorgfalt die Thiere gut ausgezogen werden und es wurde so nicht allein für die Muscheln sondern auch für die Schnecken unserem Museum ein reiches Material für den Unterricht und eventuell, wo und wie es dienlich erscheint, für weitere Zergliederung gewonnen. Bis vor wenigen Jahren waren die besonderen Nachrichten über die Mollusken des rothen Meeres sparsam, aber seit schon einem Dutzend Jahren hat sich das geändert. Das in den Sammelwerken und in den Journalen zerstreute Material vollständig zu beherrschen, ist für Solche, welche ihre wissenschaftliche Arbeit auf diese Specialität zu beschränken und zugleich an Hand der grössten, an ÖOriginalstücken reichen Sammlungen zu arbeiten nicht in der Lage sind, kaum möglich. So habe ich es zum grossen Theile den neueren Arbeiten einiger anderer Autoren, welche über sehr bedeutende Sammlungen aus dem rothen Meere berichten, zu verdanken, dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Bewusstsein abschliessen kann, es sei der Sammlung des Herrn Kossmans überall ihr Recht geworden. Zum Theil freilich ist dabei auch in Betracht gekommen, dass die Zahl der gesammelten Arten gegen- über anderen der neuesten Zeit nur eine mässige war, sowie, dass nach der Art des Sam- melns kleinere und seltenere Sachen ziemlich ausgeschlossen blieben. Endlich war nützlich der Umstand, dass in der Conchyliensammlung des Heidelberger Museum sich mehrere hier zu benutzende Stücke befinden, welche von klassischen, besonders deutschen und englischen Conchyliologen herrühren, dieses vorzüglich durch die Bemühung meines Vorgängers Bronn. In den Mittheilungen über die Mollusken des rothen Meeres bildet die Eröffnung des Kanales von Suez emen kritischen Punkt. In der älteren Epoche hatte man einige Ergebnisse grösserer Expeditionen. Es war da zuerst die dänische Expedition, welche unter dem Commando des Capitain Fischer und unter wissenschaftlicher Leitung von Carsten Nıesunr 1761— 1766 Arabien besuchte. Forskär beschrieb davon 1775 elf marine Muscheln und sieben Schnecken. In Cuensirz’ neuem Conchylienkabinet ist vielfach auf Material eingetreten, welches bei jener Gelegenheit ge- Mollusca. 5 sammelt wurde und das Museum zu Copenhagen bewahrt davon 59 marine Arten. Die Ab- bildungen bei Cuemsz sind gut genug, um bei Congruenz der Lokalität in der Bestimmung zu leiten. Cmensirz trug auch der Variabilität Rechnung und brachte von einander vielleicht getrennt Aufgeführtes, besonders Abgebildetes, auch wohl für sich Benanntes doch wieder zusammen. Dieses Material wurde von Liss£ und Gmweum berücksichtigt. Es kam. dann die französische Occupation Egyptens. Herr Orıer brachte damals von seiner Reise nach der Levante 1804—1807 einige Mollusken mit. Namentlich aber gab von 1802 ab Savıcnıv unter den Abbildungen wirbelloser Thiere, welche die der Expedition nach Egypten gefolgten Gelehrten gesammelt hatten, die von 220 marinen Weichthieren. Zu diesen ganz vorzüglichen Abbildungen, welche eine ersichtlich auch innerlich im grossen Style angelegte Arbeit documentiren, gab wegen Savısıy's Erblindung 1826 Aupovm eine Erklärung. Es gibt nichts Unbrauchbareres als diesen Text und die Mangel- haftigkeit kann nicht damit entschuldigt werden, dass etwas habe geschehen müssen. Die so gebliebene Lücke hat 1846 Joxas') für einige Arten auszufüllen sich bemüht, indem er eine Fasziolarie, zwei Cythereen, einen Trochus und eine Chama nach den Abbildungen des Savıcıy in seiner Sammlung wieder zu finden glaubte, wobei er einige weitere neue Arten des rothen Meeres beschrieb. 1869 hat Arruro Isser?) in seinem weiter zu berührenden vorzüglichen Werke eine Erklärung der Abbildungen von Savısny gegeben, wobei er nur über 66 Arten nicht schlüssig wurde und diese Aufgabe, wie es scheint, vorzüglicher löste, als es Savıcny selbst vermocht hätte. Die Tafeln von Savıcny sind dadurch im Dienste der Conchyliologie wirksam geworden. Es folgte 1820—1825 die Expedition von Hemericn und Emensere. An Mollusken führte auf und beschrieb Eurexgers nur 36 Arten. Die Sammlungen rührten jedenfalls zum Theil von Tor und Massaua her. Das im Berliner Museum bewahrte conchyliologische Material unter- suchte im Auftrage von Enrexgere weiter R. A. Pmwmer®). Dessen Arbeit wurde zwar nicht herausgegeben, aber sie ergab dem Autor das faunistische Resultat, dass 29 Bivalven, 45 Gastropoden, ein Pteropode und ein Cephalopode des rothen Meeres mit Arten des Mittel- meeres zusammenfielen. Der Procentsatz stellte sich so, dass das Mittelmeer mit dem rothen Meere 23°/, seiner Muscheln und 18%, seiner Schnecken gemein habe, mit dem oflfenver- bundenen Meere an der westafrikanischen Küste in der Gegend des Senegal nur 17%, von jenen und 14%, von diesen. Woopwarnp und noch Kerrerstem‘!) haben keinen Anstand ge- nommen, dieses einfach zu adoptiren, und es galt diese Uebereinstimmung eine Zeit lang als ein wichtiges Factum in der Thiergeographie. Eine geringere Zahl angeblich identischer Conchylien beider Meere fand sich auch 1) Zeitschrift für Malacozoologie 1846. IM. p. 59 u. 120 u. fl. 2) Malacologia del Mar Rosso. Pisa 1869. p. 307 u. I. 3) Fauna molluscorum regni utriusque Sieiliae. II. 1844. p. 248. 1) Brons, Classen und Ordnungen des Thierreichs. IH. 1862—1866. 2. p. 1123. 6 H. ALEXANDER PAGENSTECHFR. bei anderen Autoren und schon bei Lisse. Isser hat solcher zehn aus verschiedenen Quellen zusammenstellen können. Jedoch hatte schon Brocent'), als er um die Zeit jener EurExgErs- schen Reise oder etwas eher 77 marine Gonchylien bestimmte, welche Forxı an der afri- kanischen Küste des rothen Meeres gesammelt hatte, und bevor er selbst 1823 nach Egypten ging, um dort wie Hewericn sein Leben zu lassen, bei einer Zahl von gleichfalls zehn identischen Arten, doch vielmehr die seine Erwartung weit übertreffende Verschieden- heit der Faunen der zwei Meere, welche die Küsten Egyptens bespülen, hervorzuheben Gelegenheit genommen. Auch En. Rürrzır berührte auf seiner 1522 begonnenen Reise 1827—1828 die Golfe von Suez und Akaba am rothen Meere. Die in Gemeinschaft mit Fr. Sısısmunp LEUcKART 1828 herausgegebene Beschreibung wirbelloser Thiere des rothen Meeres enthielt unter 28 Mollusken mit zwei Ausnahmen nur Nacktschnecken oder doch Opisthobranchier. Weniges wurde noch zerstreut monographisch behandelt. 1830 wurden in der Beschreibung der Reise von ne Larorn und Lisanı zwar sieb- zehn, meist neue Gonchylien abgebildet, aber ohne Diagnosen. Von noch weniger bedeu- tenden Mittheilungen aus jener älteren Epoche kann hier abgesehen werden. Leon Vaırzant?) verfolgte 186% den sehr richtigen Gedanken, dass vor Eröffnung des Kanals von Suez und der daraus möglicher Weise resultirenden Vermischung der Bewohner des Mittelmeeres und des rothen Meeres die Fauna von Suez festzustellen nöthig sei. Er sammelte im nördlichsten Theile des rothen Meeres, nördlich einer Linie, welche Ras el Abadieh und die Mosesquellen verbindet, auf einem Gebiete von 15—16 Kilometer Längs- ausdehnung und in Wasser von nirgends mehr als 10—15 Meter Tiefe, und erhielt 86 marine Arten. Sicher identisch mit dem Mittelmeere erschien ihm nur eine Art: Fissurella costaria Lam. Für zwei Lima blieben Zweifel, und einige andere, den Benennungen verschiedener Autoren nach scheinbar stimmende Arten haben wirklich eine solche Iden- tität nicht. Zu gleicher Zeit und zu gleichem Zwecke liess Perır DE La SaussavE bei Port Said und bei Suez sammeln. P. Fischer s) zog aus dieser Sammlung das Resultat, es stehe ohne einen Schatten von Zweifel fest, dass nicht eine einzige Art dem Mittelmeer und dem rothen Meere gemeinsam sei. Die gedachte Fissurella wurde von ihm als Vaillanti von costaria unterschieden. Erst 1870 hat Fiscuer mitgetheilt ), dass ihm damals ausser den Sammlungen von Vaırant und SaussayE auch diejenige vorlag, weiche die Gesellschaft des Suezkanals hatte machen lassen und welche man in der Specialausstellung dieser Gesell- I) Brocent, Catalogo di una Serie di conchiglie raccolte presso la costa africana del Golfo arabico dal Signor Forst (Biblioteca Italiana). Vergl. Issen 1. ec. p. 7. 2) Journal de Conchyliologie. XII. p. 97. 3) Journal de Conchyliologie. XII. p. 241. 4) Journal de Conchyliologie. XVII. p. 161. Mollusca. 7 schaft bei Gelegenheit der damaligen Pariser Weltausstellung sehen konnte, sowie eine vierte des Herrn Larrer aus dem Golie von Akaba. Gegen den Ausspruch von Fischer konnte man in jenem Augenblicke noch manche Bedenken einwenden. Dem wichtigen Satze schienen nur fünfzehn Arten von Port Said, neunzehn von Suez zu Grunde zu liegen, unter letzteren im Vergleiche mit VaıLLant zwei neue. Dieses geringe Material musste noch mit besonderem Bedenken angesehen werden. In dem Mittelmeergebiete sind die egyptischen und syrischen Küsten nicht reich an Con- chylien. Der Nil macht seine Einwirkung mit Besonderheiten des Wassers und des Meeres- grundes bei Port Said geltend, welche dem rothen Meere ausserordentlich fremd sind. Man sieht das schon an der Proportion der Muscheln und Schnecken. In der Liste von Saus- save hat Port Said nur fünf Schnecken, nämlich einen Murex, zwei Nassa, zwei Geri- thium, welche alle auch Lieblingsgattungen des rothen Meeres sind, aber zehn Muscheln. Suez dagegen hat auf fünfzehn Schnecken nur vier Muscheln. Die Abnahme der Relation der Muscheln drückt sich also aus mit: 7,5:1. Port Said hat eine Schlammfauna, Suez eine solche, welche auf Korallenbänken und Korallensand gedeiht. Für die Frage des Ueber- tritts der Mollusken durch den Kanal mussten gerade diese beiden Plätze verglichen werden, für den Vergleich zwischen rothem Meer und Mittelmeer waren sie unzureichend. Auch war es nicht ganz geeignet, die Erfahrungen an andern Thierklassen zu Hülfe zu nehmen; am allerwenigsten konnte ein an Panama gewonnenes Princip in die Wagschale gelegt wer- den. Der von Fıiscner geäusserte Verdacht, Pmiiri sei dadurch irre geführt worden, dass in den Sammlungen der Enrexgere’schen Expedition die Ausbeute von den Mittelmeerküsten mit der vom rothen Meere vermischt worden sei, bedurfte demnach besserer Begründung. Es folgten sehr bald ausführlichere Untersuchungen. Zu ganz besonderem Danke ist die Wissenschaft Isser verpflichtet, welcher zuerst 1865 das rothe Meer besuchte. Seiner vortrefflichen Malacologia del Mar Rosso legte er ausser 191 dabei auf der Khede von Suez gefundenen Arten weitere 141 zu Grunde, welche Marchese Arcoxarı in jener Bai und im Golfe von Akaba gesammelt hatte, ferner 217 postpliozäne fossile Arten seiner eigenen Samm- lung und der Museen von Turin und Pisa. Dieses ergab zusammen 276 rezenie und im Ganzen 383 Arten, unter welchen über 100 neue. Indem er in seinen Catalog auch die sonst in der Literatur niedergelegten Angaben aufnahm, konnte dieser 640 rezente Arten des roten Meeres und 232 fossile seiner Küsten und der Landenge von Suez bringen. Die ausführlichen literarischen Nachweise bei Isseı gestatten uns, auch für diese Arbeit auf solche zu verweisen. Leider haben sich in dieselben mehrere Druckfehler eingeschlichen. Isser. fand von 100 Gattungen des rothen Meeres 80 im Mittelmeer, von den leben- den Arten nur sieben. Aus der Literatur konnte er dabei den zehn oben berührten noch einige neuerdings namentlich von Cazauıs pe Foxpoucr gemachte Angaben gesellen. Er schloss, wenn es auch nicht exakt sei, zu sagen, dass nicht eine Art zwischen beiden Meeren ge- mein sei, so sei es doch sicher, dass in den zwei Meeren keine zwei CGonchylien von iden- tischen Eigenschaften sich fänden. Die Differenzen für das rothe Meer gegen das Mittel- s H. ALExanDer PAGENSTECHER. meer seien beispielsweise bei Nassa costulata geringere Grösse und relativ bedeutendere Höhe, bei Solecurtus strigilatus deutlichere und zahlreichere Streifen, bei Gastro- chaena dubia tiefere Furchen. Diese Merkmale seien nicht beständig genug und die genannten Arten überall zu polymorph, um darauf besondere Arten zu begründen. Eine grössere Anzahl Mollusken des Mittelmeeres sei im rothen Meere durch spezifisch verschie- dene, aber wahrscheinlich vom selben Ausgangspunkte stammende, durch äquivalente, ver- treten, Nassa gibbosula durch eircumeincta, Gerithium vulgatum durch Rüp- pellii, conicum durch Gaillaudi, Chiton Siculus durch affinis, Diplodonta ro- tundata durch Savignyi, Cardium edule durch isthmicum. Für jene Nassa cir- cumcincta glaubt allerdings M. Anprew liege ein Irrthum vor; sie finde sich nicht im rothen Meere, sondern neben gibbosula an der syrischen Küste. Die rezenten Conchylien, welche Isser selbst gesammelt hatte, stammten gleichfalls noch aus einem sehr beschränkten Gebiete und aus keiner zwanzig Meter überschreitenden Tiefe. Wenn so tief, waren sie gewöhnlich ohne das Thier gefunden. Die lebenden Mollusken halten sich auf den Madreporengründen, welche man mit der Drague nicht bearbeiten, aber, soweit die Ebbe sie blos legt, mit dem besten Erfolge absuchen könne. Von Schnecken wurden Strombus, Murex, Fusus, Fasciolaria, Turbo, Trochus und Ghiton, von Muscheln Pecten, Meleagrina, Malleus und Tridaena auf solche Weise trocken gelegt. Andere Schneckengattungen: Cypraea, Planaxis, Ne- rita, Onchidium, Doris sassen in den Ebbetümpeln zwischen den Polypenstöcken. Muscheln wie Tellina, Psammobia, Solecurtus endlich fanden sich in Menge auf dem flachen Grunde am Fusse des Attakagebirges und andere zwischen den Klippen und an den Strand geworfen. Indem Arconarı seine Conchylien fast durchweg vom Golfe von Akaba hatte, dort aber nur am Strande aufgelesen, fehlt zwar in Ermangelung der kleineren, der selteneren und der tief lebenden Formen die Vollständigkeit der Grundlagen des Vergleichs. Jedoch wurde einmal durch seine Sammlung das Material sehr bereichert. Dann aber stellte sich als etwas sehr Beachtenswerthes heraus, dass, obwohl jener Golf von dem von Suez nur durch die Sinaihalbinsel getrennt ist und in geographischer Lage von ihm kaum anders als durch seine Richtung nach der Windrose abweicht, nicht mehr als 39 Arten beiden Golfen identisch waren und der Golf von Akaba nicht weniger als fünfzehn Gattungen hatte, welche der von Suez, bis dahin wenigstens, nicht ergeben hatte. Der Golf von Akaba stimmte besser mit den mehr südlich gelegenen Meeren. Dieses Ergebniss war dazu angethan, die Vermuthung zu erregen, es biete selbst der ganze Golf von Suez mit seiner Fauna einen geeigneten Ausdruck für die Fauna des rothen Meeres nicht, er entfalte von dieser nur einen spezifischen oder modifizirten Antheil, falls nicht etwa der Golf von Akaba seinerseits etwas Besonderes in diesem Meere war. Es lag nicht fern, daran zu denken, dass die Ufer des Golfes von Akaba in eine bedeutendere Tiefe steil abfielen. Der Golf von Suez könnte mit ihm verglichen als ein flaches Mollusca. 1) Becken betrachtet werden, in welches nur Arten einträten, welche eines tieferen Wassers nicht bedürfen. Wegen der Vertiefung im Inneren des Golfes von Akaba mit 90—150 Faden gegen seinen eigenen und den benachbarten Eingang des Golfs von Suez mit 60 und 50 Faden an eine irgend erhebliche Tiefseefauna zu denken, welche als derelikte im Golfe von Akaba sässe und nicht zum Golf von Suez überzutreten vermocht hätte, geht wohl kaum an. Durch die Untersuchungen von Roserr M’Anprew') hat sich auch das Bild der Fauna des Golfes von Suez als eines Ganzen viel reicher herausgestellt, als man früher annehmen konnte. Dieser Gelehrte schleppte im Februar und März 1869 in Gesellschaft der Herren Fırıviıns und Susısı mit Benutzung von drei Booten verschiedener Grösse. Er hielt sich gänzlich im Golfe von Suez, aber er besuchte beide Küsten, besonders Tor und Ras Mo- hammed auf der arabischen, Zeite auf der egyptischen Seite, sowie die Jubalstrasse ganz am Ausgange des Golfes, in welchem die Tiefe auf 50 Faden steigt. Er erbeutete nicht weniger als 818 Arten Schalen tragender Mollusken, unter diesen 355 bis dahin im rothen Meere nicht gefundene und 199 nicht beschriebene. Bis zum letzten Tage brachte man immer noch weitere Arten herauf und M’Anprew hält seine Sammlung für keineswegs er- schöpfend. 53 von den neuen Arten wurden von Hexkv und Apanms beschrieben’). M’An- prew machte nicht allein durch Beisetzung der anderen Fundorte in seinem Katalog, auf welchen sich die Publication nahezu beschränkt, in für sich sprechender Weise, sondern ausdrücklich auf die grosse Uebereinstimmung der Arten mit solchen von Japan, den Phi- lippinen, Australien, den Sandwich’s-Inseln aufmerksam, wogegen er mit dem Mittelmeer nur drei Arten, Pecten varius, Mactra (Solecurtus) coarctata und Voluta acumi- nata gemeinsam fand. Die Mollusken des stillen und des indischen Meers schienen ihm eine viel weitere Verbreitung zu haben, als die des atlantischen, in welchem die amerika- nischen Küsten nur wenige Arten mit Europa und Afrika gemein haben. Die Thatsache dieser Uebereinstimmung hat sich auch uns aufgedrängt, bevor wir M’Anprew’s Arbeit einzusehen Gelegenheit hatten, im Vergleiche der Kossmans’schen Samm- lung mit Stücken aus indischen Plätzen, namentlich aber mit den Abbildungen bei Reevr, unter welchen die Arten von den Philippinen und Australien so besonders stark ver- treten sind. Die jetzigen Verhältnisse sind einer Uebereinstimmung von Suez oder Massaua bis gegen Japan ersichtlich nicht ungünstig. Man hat hier ein Meeresgebiet, welches, nur bis zum 30° N. B. erstreckt, nicht durch stärkere Vorsprünge als solche, welche bis zum Ae- quator reichen, unterbrochen wird. Diese Vorsprünge sind theilweise sehr neu, also für ihre Wirkung in der Vergangenheit als nicht einmal so ausgedehnte zu rechnen. Seethiere konnten sich sehr wohl längs dieser in der Hauptsache von Ost nach West liegenden Süd- küste Asiens ausbreiten, ohne erheblicher Aenderungen zu bedürfen. Der Kern dieser Fauna, der best entwickelte Theil findet sich, wie es scheint, eher in den südlicheren und öst- {) The annals and magazine of natural history. IV. Serie. 6. p. 429. 2) The annals and magazine of natural history. IV. Serie. 6. p. 121. w 10 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. licheren Gebieten. Was wir aus dem rothen Meere haben, erreicht an Ueppigkeit des Wuchses und den damit sich verbindenden Besonderheiten in Feuer und Farbe nicht das, was von Mauritius, Australien und auch von den Philippinen kommt. Einige Formen des rothen Meers kennt man überdies wohl von den südaustralischen Küsten aber nicht aus zwischenliegenden Meeren. Das rothe Meer erscheint nach der Natur seiner Bewohner ent- weder als ein wegen seiner besondern Lage, Gestalt, beschränkten Zugängigkeit, geringen Tiefe, sparsamen Zuflüsse ärmlich ausgestatteter oder als ein solcher Theil eines grossen, australen, früher ganz anders von Festländern begrenzten Meeres, dessen besondere Küstenlinien sich erst spät so gestalteten, wie sie heute sind. Wenn dazu die an einer Massensammlung aus beschränkter Localität besonders nach- weisbare Variabilität ins Auge gefasst wird, dann darf man annehmen, es werde durch eine gründlichere Verfolgung der Mollusken in Etappen längs der südlichen Küsten Asiens ein sehr bedeutender Erfolg zu erzielen sein, äusserlich dahin, dass sehr viele jetzt getrennte Arten als zusammenfassbar sich darstellen, innerlich dahin, dass aus der Betrachtung der besondern äusseren Verhältnisse, unter welchen die Individuen leben, besser ver- standen werde als bisher, wie die Umstände auf die Arten wirken. Die Kossmanv sche Sammlung hat uns dafür wohl einige Vermuthungen gegeben aber keine Gewissheit, Mangels der Notizen an Ort und Stelle. Immerhin kann schon jetzt das rothe Meer als eine der best bekannten Stationen des afrikanisch -australisch-asiatischen Beckens angesehen werden und setzt der Vervollständigung seiner Kenntnisse verhältnissmässig geringe Schwierigkeiten in den Weg. Isser hat mitgetheilt, dass unter den von Marchese Grcomo Dorı am Aus- gang des Persischen Gölfes zu Bender-Abbas und an der Insel Ormus gesammelten 17 Con- chylienarten 10 erythräische waren. Mauritius und Zanzibar stehen dem rothen Meere nahe, aber längs Mozambique und Madagascar mindert sich die Uebereinstimmung sehr. Unter 518 marinen CGonchylien von Reunion, nach Dessaves, finden sich mindestens 80 auch im rothen Meer. Die Mündungen des Euphrat, Indus, Ganges mögen als specifische Motive für Faunalmodificationen gewichtiger erscheinen als die geographische Länge. Ein die Grund- eigenschaften zusammenhaltendes Moment wird vermuthlich zwischendurch immer in dem Korallengrunde wiederkehren, aber die Veränderlichkeit wird voraussichtlich ebenso gross sein in den anderen in Betracht kommenden Meeresstellen, als sie sich im rothen Meer schon jetzt herausgestellt hat. In Betreff der fossilen Conchylien hat Isse bemerkt, dass dieselben auf dem Isthmus von Suez, welcher mit nirgends mehr als 18 Meter Hebung dieselben jungtertiären und quaternären Bildungen zeigt, welche am Strande von Suez, auf der arabischen Küste des Golfs im Temaha, auf der egyptischen bei Kosseir und Massaua, auf den Inseln des rothen Meers oft bis 20 Meter und bei Kosseir selbst 2—300 Meter hoch liegen, nicht grade reichlich erscheinen. Dennoch finden sich 105 Arten, mit Vertretung von Galtungen, welche rezent weder in der Bucht von Suez noch in der von Akaba gefunden wurden. IsseL frei- lich meint, sie würden doch heute noch zum grössten Theile im rothen Meere existiren. Mollusca. 11 Die Hebung der Landenge und der anstossenden Wüsten hält Isser im Vergleiche mit Italien, Sieilien, Sardinien für postpliozän. Die Arten verrathen, dass der Meeresgrund an dieser Stelle wenig tief war. Von den fossilen Conchylien der Landenge erwiesen sich elf Arten, das ist 5%, me- diterraneisch. Diese aber wurden sämmtlich nördlich gefunden. Südlich von der Mitte des schmalen Festlandstreifens fanden sich, soweit vergleichbar, ausschliesslich erythräische For- men. „Wenn man also sich in die Zeit zurückdenkt, in welcher das Meer relativ soviel höher stand, dass die am rothen Meere zuletzt gehobenen Ufer und ebenso die am Mittel- meer ausgedehnt gehobenen pleistozänen Lager noch Meeresgrund waren, so dürfte damit doch nicht die jetzt nur 18 Meter hohe Barriere der Landenge verschwunden gedacht werden. Es muss schon in der zunächst vorausgegangenen geologischen Epoche eine voll- kommene oder fast vollkommene Sonderung eines heisseren Meeres von einem von Norden her sich vorschiebenden hier gelegen haben. Da die Hebungen nördlich und südlich nicht genau gleichzeitig erfolgt zu sein brauchen, ist es auch gar nicht nothwendig, anzunehmen, die Breite dieser Sandbrücke sei in einem Theile jener Epoche nur genau so gross gewesen, als die Distanz zwischen dem Punkte, an welchem nördlich mediterranee Gonchylien sich fossil finden, bis zu demjenigen, an welchem südlich die erythräischen beginnen. Indem sich unter dem Sande von Suez auf der Südhälfte des Isthmus ausgedehnte Lager von Süss- wasserconchylien finden, unter welchen Etheria Caillaudi aus einer Gattung, welche jetzt, so viel wir wissen, ausschliesslich in Afrika im Nil oberhalb der ersten Catarakt und im Senegal lebt, ist es sicher, dass sich hier kurz vor dem Anfange der jetzigen Schöpfungs- epoche an der Stelle, an welcher es jetzt nur noch kleine süsse und bittere Seen giebt, das Bett eines mächtigen Flusses befand, welcher ein bedeutendes Hinterland entwässerte. Wenn das auch nicht nothwendig ein nur etwas anders verlaufender Nil war, so weisen doch die Etherien darauf hin, dass es nicht ein der nördlichen Hemisphäre, dem der- maligen septentrionalen CGontinentalgebiete angehöriger Strom war. Für eine noch ältere Periode, die Nummulitzeit, ist von Beırarvı die Identität für mehr als die Hälfte der egyptischen Fossile zwischen Siut und Kairo und im Pyramiden- baustein mit denen der das jetzige Mittelmeer nördlich 'begrenzenden, von dort in es ein- springenden oder als Inseln abgelösten Länder festgestellt worden. Das Nummulitmeer er- streckte sich über mehr als hundert Längengrade von Andalusien, Biaritz, Mallorca bis min- destens nach Tibet und in mehreren hundert Meilen Breite. Dass es auch die Landenge von Suez bedeckte, erhellt aus den Nummulitkalkriffen, welche noch aus dem Wüstensande emporragen. Dieses Meer wurde zurückgedrängt und unterdrückt und wahrscheinlich be- standen danach breite Landverbindungen im Osten der Mittelmeergegend, gestatteten das Eintreten der indisch-afrikanischen Thierwelt in das Gebiet des jetzigen Europas und son- derten die Meere. Die späteren Schwankungen aber stellten, wie es scheint, hier eine offene Verbindung nicht wieder her, ob auch die Landenge vom Meere von disseits oder jenseits bedeckt wurde und ohne die Stütze der hohen Ketten krystallinischer Gesteine der 2% 12 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. Sinaihalbinsel und der arabischen Wüste der schwächste Punkt sein mochte. Das Mittelmeer machte seine weitere Geschichte, der Ausdehnung nach Östen, der Verkümmerung tropischer Formen und der Beimischung septentrionaler und atlantischer allein durch. Dass der Isthmus von Suez gerade ein Cardinalpunkt, oder dass er gar allein ein solcher für das Geschick der Verbindungen in Hebung und Senkung gewesen sei, anzuneh- men, ist gar nicht einmal nothwendig. Man wird dazu leicht verleitet, weil jetzt hier die schmalste Landbrücke ist. Wenn sich heute das afrikanische Festland auch viel breiter zwi- schen Suakin und der grossen Syrte dehnt, so sind doch die zwischenliegenden nubischen und libyschen Wüstengebiete stellenweise unter dem Niveau des Meeres und nie mehr als 2—300 Meter über demselben, nicht höher als dass die allerneuesten Hebungen solches deckten. Der Zeitpunkt, von welchem ab man hier eine Meeresverbindung eingegangen sich denken müsste, liegt nothwendig nicht weiter ab als der für eine bei Suez. Nach dem jetzigen Charakter der Meere hätte sich in einem solchen Falle vielleicht die Erinnerung an die Verbindung deutlicher in der Aehnlichkeit der Conchylien von den spanischen und sizi- lianischen Küsten mit denen von Suakim bıs Massaua erhalten können, als in einer solchen zwischen denen von Port Said und Suez. Das findet sich zwar auch nicht bestätigt, wenn man von festen Arteigenschaften ausgehen zu dürfen glaubt. Indem jedoch die Veränder- lichkeit von beiden Seiten her mit dem Reichthum des Materiales deutlicher wird, verliert an mehreren Stellen die Scheidung der erythräischen und mediterraneen Fauna an Schärfe. Beschreibungen und Abbildungen geben, sobald sie scharf sein wollen, stets nur Bilder von Individuen. Das kann mit allen seinen Consequenzen Niemandem verborgen bleiben, wenn er mit den vorhandenen literarischen Hülfsmitteln eine Sammlung von Con- chylien bestimmen will. Die Identität der Individuen im Rahmen der Art ist allem Anschein nach bei den Mollusken geringer als bei den Wirbelthieren und den Insekten, dieses viel- leicht wegen der geringen Entwickelung motorischer Elemente. So lange wenige Individuen in irgend einer Weise vorliegen, in den natürlichen Stücken, in Abbildungen, in Beschrei- bungen, mag leicht getrennt scheinen, was bei reicherem Material sichere und hinreichend bedeutende Merkmale für Absonderung nicht mehr bietet. Wer Arten zu machen wünscht, kann es leicht, wer zusammenziehen will, nicht minder. Nicht allein Charaktere für Arten, sondern auch für Gattungen schwinden unter den Händen. Die physiologische Probe der Zusammenhörigkeit fehlt. Somit ist jede Bestimmung, welche nicht aus ausreichendem Ma- terial selbständig und reformirend auftreten kann, dahin, dass die Artbeschreibung die Varia- bilität enthält und die Varietäten konstruirt, die Artabsonderung aber nur aus den Lücken in den Eigenschaftsreihen nimmt, nur eine Aeusserung, dass das vorhandene Individuum soweit zu einer irgendwo gegebenen Darstellung passe, dass es nicht nothwendig erscheine, eine neue Darstellung zu geben. Dass auch Solches ernst hat genommen werden können, versteht sich, aber es ist klar, dass der Nutzen, welcher aus der zusammenfassenden Be- schreibung erwachsen könnte, aus jenen Bezugnahmen nicht gezogen werden kann. Die Artbeschreibung bedarf in der Conchyliologie vielleicht mehr als an anderen Stellen der Mollusca. 13 Reform. Viele alte Artnamen werden dann nur unter vielleicht bekannten Lebensbedingungen sich darstellende Gestaltungsmöglichkeiten bezeichnen. Vorgefasste Meinungen über geogra- phische Beschränkung sind dabei besonders bedenklich. Isser machte 1870—1871 eine zweite Reise an das rothe Meer und in das Land der Bogos mit den Herren Anrınorı und Beccarı. Das hierbei gesammelte Material hat bis dahin zu einer Monographie der Muriziden von C. TarraronE GAnerrı!) und zu einer der Strombiden von Isser und Canxerrı?) gedient. Der ersten Arbeit liegen ausser den von den genannten Herren. gesammelten, im Museo civico zu Genua bewahrten Stücken, denen des Turiner Museums und einigen von Herrn Paxcerı diejenigen zu Grunde, welche Herr Jıckerı gesammelt hat. Die Einleitung zur zweiten Arbeit belehrt uns, dass die eigenen Sammlungen im südlichen Theile des rothen Meeres besonders bei Massaua, Dhalac, Nora, Suakin, Assab, Aden gemacht wurden. Bei Massaua war in 15 Metern Tiefe geschleppt worden. Die Liste der Muriziden enthält achtzig Arten, die der Strombiden neunzehn. Es sind Tafeln über die geographische Verbreitung beigefügt. Die Strombiden zeigen inner- halb der Tropen eine besonders grosse geographische Längenverbreitung. Sie leben im Ganzen oberflächlich. Es ist Canerrı zum Vorwurfe gemacht worden, dass er in der Nomenclatur zumeist Mörcn gefolgt sei und dass man so die alten, nicht nach den Linxe’schen Regeln gebildeten Namen Marrınt's, sowie die Katalognamen von Borren statt der allgemein angenommenen finde). In der Wiederaufnahme seiner Besprechung der Relationen zwischen Fauna des Mittelmeers und des rothen Meers 1870 (l. ce.) hat Fıscner noch mitgetheilt, dass sich das mediterranee Cardium edule über den ganzen Isthmus, ebensowohl auf der Seite von Port Said als auf der von Suez subfossil finde, wie es ebenso im Azowmeer, im Caspischen und Aral-See und in der Ostsee vorkommt. Diese Muschel, indem sie in die brakischen, über das eigentliche Seegebiet hinausgreifenden Gewässer überzugehen vermag, euryhalin ist, konnte sich leichter erhalten trotz mannigfaltiger Aenderungen. Wir möchten aber darum nicht mit Fıscner sagen, dieses Cardium sei bis an das rothe Meer gekommen, ohne sich in demselben akklimatisiren zu können. Es ist Nichts erwiesen, als dass es zu einer früheren Zeit bis an die Stelle gekommen ist, an welcher jetzt Suez liegt und bis zu welcher heute der nördlichste Ausläufer des rothen Meeres reicht. Die Anwesenheit der Nassa gibbosula in beiden Meeren war Fıscuer in diesem Aufsatze geneigt zuzuge- stehen, indem er eine zufällige Uebertragung für möglich hielt, und auch darauf aufmerksam machte, dass die miozäne Form kaum von der lebenden zu unterscheiden sei, so dass diese Nassa vielleicht in beiden zur Miozänzeit verbunden gewesenen Meeren bis heute existirt 4) Annali del Museo eivico di storia naturale di Genova. VII. p. 569. 2) Annali del Museo civico di storia naturale di Genova. VII. p. 337. 3) Nachrichtsblatt der deutschen malakozoologischen Gesellschaft. 1876. p. 23. 1% H. ALexanDER PAGENSTECHER. habe und jetzt im Mittelmeere sich ihrem Untergang nähere. Einige mit solchen aus dem Antillenmeere identische Arten erinnerten ihn an die alte Verbindung tropischer Meere. Endlich gab Fischer‘) gelegentlich der Berichte über Isser und M. Anprew noch Mit- theilung über von Aıserr Gaupry gesammelte Mollusken, soweit solche in seiner Liste von 1870 sich noch nicht befanden und beschrieb davon einige neue Arten, musste aber eine Anzahl besonders von Eulima, Chemnitzia, Gylichna unbestimmt lassen. Jetzt trat er der Meinung bei, Nassa gibbosula möge doch ausschliesslich dem Mittelmeer ange- hören und die Bezeichnung eines Individuums durch den verstorbenen Laurent als aus dem rothen Meere auf einem Irrthume beruhen. Während Jıcxerı seine Muriziden, wie erwähnt, dem Herrn Caxerrı zur Verfügung gestellt hatte, hat er, wie die Ausbeute an Süsswasser- und Landconchylien seiner afrikani- schen Reise, so von den Seeschnecken bereits die Gattungen Mitra und Gonus selbst monographisch bearbeitet. Auch die erstgenannten Mittheilungen?) sind von grossem Werthe und ergänzen die Vorstellungen, welche wir uns über die Geschichte des rothen Meeres machen konnten. Von 28 Landconchylien Unteregyptens gehören 18 der Mittelmeerfauna und dabei so vorzüglich der der asiatischen Küste an, dass nur eine einzige Art mit dem Nordwesten Africa’s gemeinsam ist, ohne auch in Asien vorzukommen, die südfranzösische Helix melanostoma, welche vielleicht mit Schiffen hierhin wie dorthin importirt wurde. Von den neun übrigen finden acht in der Fauna des Mittelmeers wenigstens ihre nächsten Verwandten; nur Helix desertorum bildet eine Untergattung, welche bisher nur in Egypten und am Golf von Akaba gefunden wurde. Die Süsswasserbewohner haben dagegen durch- aus den Charakter des tropischen Afrikas. Die darunter vertretenen Gattungen Lanistes, Ampullaria, Cleopatra, Spatha, Mutela, Galatea fehlen in Tripolis, Tunis, Algier, Marokko wie in Asien und Europa. Während Nil aufwärts die Süsswasserbewohner, als bereits afrikanischen Charakters, in der Hauptsache dieselben bleiben, schwinden die Land- schnecken Unteregyptens und sind wenigstens im Gebiete des weissen und blauen Nils und in Abyssinien theils durch Formen des tropischen Afrika's, theils durch specifische ersetzt. Ebenso sind in Abyssinien bis dahin nur zwei auch europäische weit verbreitete Arten von Süsswassermollusken gefunden. Dagegen besitzen die oberen Nilländer siebzehn Schnecken, meist Süsswasserarten, mit Westafrika gemein, sieben mit Südostafrika, neun mit dem Gap. Diese verhältnissmässig grosse Zahl ist bei der sonst deutlichen Sonderheit der Südspitze wohl aus dem Reichthum der Sammlungen von dort zu erklären. Die Land-, Süss- und Brackwassermollusken des gedachten Gebietes sind ebenso durch zahlreiche identische Arten mit Persien, Vorderindien und die letzteren selbst mit Hinterindien und dem Paumotu-Archipel verbunden. Auch fehlen leichte amerikanische Anklänge nicht. In dem eigentlich afrikanischen Gebiete, zu welchem die Länder nördlich der Sahara 1) Journal de Conchyliologie. XIX. p. 209. 2) Nova Acta Academ. Leop. Carol. XXXVII. 1. und Jahrbücher der Malakozoologischen Gesell- schaft. II. p. 334. Mollusca. 15 und die Südspitze nicht gehören, sind, wie für andere Thierklassen, so auch für Mollusken die Gattungen zum grossen Theile specifisch und wie die Arten weit verbreitet. Dieses Gebiet hat also wenigstens für solche Thiere einen in letzter Stelle verhältnissmässig ein- fachen Ursprung gehabt, sich erst in späterer Ausbreitung mit Nordafrika und der Südspitze verbunden und einen seiner Wasserabflüsse mit den specifischen Bewohnern in ein Gebiet hinausgeschoben, welches vordem nicht im Zusammenhang mit ihm gestanden hatte und welches vorzüglich wegen der Wüstengebiete -dem grössten Theile seiner Landbewohner auch heute fremd bleiben muss. Wenn man mit erwägt, dass Madagaskar, wie für Insecten, so auch für Mollusken als eine Provinz jenes tropischen Afrika erscheint, dann wird letzteres uns am deutlichsten ausgedrückt erscheinen auch für Wirbelthiere durch Thiergruppen, welche es mit jenem gemein hat. Wenn Thiere wie Elephanten, Nashörner, Flusspferde, Hyänen und andere heute als sehr wesentlicher Antheil der Thierwelt von Afrika erscheinen, früher aber auch in Europa lebten, so wird man das nicht grade so verstehen dürfen, als habe damals ein Afrika, in Thieren dem jetzigen gleich, weit in Europa hineingeragt, vielmehr nur, dass ein Antheil der jetzigen centralafrikanischen Thierwelt aus einem Landkomplexe, wel- cher mit Asien und Europa in Verbindung stand, einzuwandern Gelegenheit fand in ein afrikanisches Gebiet, welches sich damals bereits von einem ihm nächstverwandten male- gassischen abgesondert hatte. Das Vorrücken des Nils und des rothen Meers gegen Norden dürfte einer solchen Verbindung und Wanderung nachgefolgt sein. Jıekeıı hat achtundvierzig Arten der Gattung Mitra') im alten Sinne (Mitra, Cancilla, Chrysame, Strigatella, Mitreola, Zierliana, Turricula, Costellaria, Pusia, Cylindra, Swainsonia) aufgeführt. Zuweilen wird die Veränderlichkeit betont. Artidentitäten mit Mauritius, Australien, Samoa-, Cook’s-, Sandwich’s- und Paumotu-Inseln sind nicht selten. Mit der Gonus-Studie hat Jıcxeuı seine Arbeiten auf unbestimmte Zeiten abzuschliessen sich genöthigt gesehen, theils in dem Gefühle, wie schwer bei dem jetzigen Zustande der Literatur eine wissenschaftliche Bearbeitung sei. Er wurde bei dieser Arbeit wesentlich unter- stützt von Weınkaurr, dem ausgezeichneten Kenner und Bearbeiter der Mittelmeerconchylien, Der Beschreibung von vierunddreissig Arten Conus sind interessante allgemeine Bemerkungen über Vorkommen und Lebensweise beigefügt und durch Wemkaurr zahlreiche Synonyme festgestellt. In dem Verzeichnisse, welches E. v. Martens?) über von Dr. Scawemrurtn 1864 am rothen Meere gesammelte Gegenstände 1866 publicirt hat, finden sich vierzehn Salzwasser- eonchylien, von welchen wenigstens elf auch in unserem Verzeichnisse vorkommen. Kruxzisser endlich hat 1870) in einer Skizze über eine Excursion auf ein Korallen- riff des rothen Meers auch die Gewohnheiten mancher Mollusken dieses Meeres geschildert. I) Jahrbücher der deutschen Malakozool. Gesellschaft. I. p. 17. 1874. 2) Jahrbücher der deutschen Malakozool. Gesellschaft. II, p. 43. 1875. 3) Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft zu Wien. XVI. p. 381. 4) Ebenda XX. p. 389. 16 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. Indem ich das Verzeichniss der von Herrn Kossmann uns übergebenen Mollusken folgen lasse, durchflechte ich dasselbe, wo die Umstände es nützlich zu machen scheinen, mit einigen Bemerkungen. Solche betreffen hauptsächlich diejenigen Arten, welche in grösseren Zahlen vorliegen und dann, sei esin der Gestalt, sei es in der Färbung beachtens- werthe Veränderlichkeiten zeigten. Bivalva. 1. Ostrea plicatula Gmeuin p. 3336, no. 111 (Guallieri, Cuemsirz). (S. Figg. 1—16). O. erenulifera Sowersy (REEYE XVII. t. 27, fig. 67), O. cucullina Desmayes, O. denticulata Born, O0. Barklayana Sowersy, O. deformis Lamarck, O. cornucopiae Lamarck (GMELIn, CHemnitz), O. cucullata Born, ©. Forskalii GmeLin (Cuensırz) et aliae. Die Austern des rothen Meeres sind von Isser als Forskäalii Cuemnırz und Woon, von M. Axprew als cucullata Born und frons (Linse) aufgeführt. Isser hat O. Forskalii auch aus dem Wüstensande von Ramses erhalten und es unbestimmt gelassen, ob sie mit O0. cornucopiae zu identificiren sei. Lx£on Vaırrant hat nur O. cornucopiae Lam. ge- funden, Saussaye keine Auster. Auch in der Liste Fıscner’s von 1870 kommt keine Auster vor. Die uns gegebenen Stücke sind sämmtlich von geringer meist von sehr geringer Grösse. Sie haben bei einer grossen Mannigfaltigkeit der einzelnen Individuen für die meisten Eigenschaften uns die Ueberzeugung aufgedrängt, dass sie einer einzigen Art an- gehören, welche, nach dem Wohnsitz sich ausserordentlich verschieden gestaltend, doch durch die ganze Reihe einige Eigenschaften beibehält und für die auseinander gewichenen der Bindeglieder nicht ermangelt. Da die anscheinend wenigst gestörten Formen der O. plicatula Gmeum des Mittel- meers, sowie sie Pnırmpı aufgenommen hat, viel näher stehen, als manche unter den von Massaua gekommenen einander, so habe ich keinen Anstand nehmen können, die Massaua- Form mit der gedachten des Mittelmeers zu verbinden. Indem ferner eine Entwicklungsform der OÖ. erenulifera Sowersy vorzüglich entspricht, können wir der bezeichneten Variation diese Bezeichnung belassen. Nach den vorliegenden Variationen würde ich glauben die Diagnose der OÖ. plica- tula folgender Massen geben zu sollen: Ostrea testa rotundata aut oblongo-cuneata, recurva, postice producta; angulo an- teriore inferiore rotundato, fere rectangulo; notabiliter lamellosa vel squamosa, subrostrata ; plieis longitudinalibus obtusis, rugosis, radiantibus; limbo punctulato, granulato vel denti- culato; dentibus ad marginem anteriorem clarioribus; umbone retuso, area cardinali triangu- lari; eicatricula musculari reniformi superne acuta vel pyriformi; ex affixione irregulari, po- Mollusca. 17 Iymorpha, inaequivalvi; valvula sinistra adhaerente variabiliore superante, tum ex angustiore procrescente, profundiore, satis solida, rostro excavato, margine plicato plieis mediam in testam irregulariter continuis, tum subiculis largius sese flecetente, planiore, interdum pro parte convexa, tenui vel vitrea, plicis carente, margine laciniato aut integro; valvula dextra libera minore, solidiore, limbo clarius dentato, ad sinistram concavam plana, ad convexam excavata, quoad plicas sinistrae accommodata ; externe vel albida, sordida, in junioribus irregula- riter striata, strigis paucis nigro-violaceis, in fragilibus interne conspicuis, vel punctulata; rarius tota piceo-purpurea, interne plus minus margaritacea, saepius pro parte viridescente, margine interdum purpurascente. Ich habe diese Auster abgeschält von Pinna nigrina, Tridacna elongata, Spondylus aculeatus, auf welchem sie auch von einem kleinen Hornschwamm um- wachsen sein konnte, Pecten lividus, von Korallen, auf welchen jene Spondyli sassen, aus dem Munde der Schale eines todten Strombus fasciatus, von einem Pflanzenstamm, von einander. Von einigen konnten die Weichtheile untersucht werden. Jene Grundlagen waren wohl zum Theil soviel beweglich oder boten, an den Ko- rallenbänken, im Aufwachsen soweit wechselnde Zustände, dass die Austern in ver- schiedenen Stationen ihres Lebens ungleichen Lebensbedingungen hatten ausgesetzt sein können. Nach den Categorien für den Wohnsitz hatten die Austern jedesmal einen bis zu einem gewissen Grade gleichmässigen Habitus erlangt, von welchem wir allerdings nicht wissen, ob er wirklich gänzlich von der Unterlage oder ob er zum Theil von der Localität ab- hängt, in welcher diese selbst sich befand. Die Individuen auf Spondylus waren, wenn man so sagen darf, alektryoniform, die auf Steckmuscheln amphidontiform. Dabei darf aller- dings der Vergleich mit der Gattung Amphidonta, oder deren Begriff nicht so genommen werden, als sei wirklich ein zweiter Muskeleindruck unter dem Charnier vorhanden !), oder als sei hierbei die Austiefung der unteren Schale von Bedeutung, sondern nur als Betonung des Zusammenfallens der Rückbiegung des Umbo mit der Zahnbildung vom Schlosse aus längs des vorderen und hinteren Randes. Ich vermuthe, dass jener zweite Muskeleindruck der dahin gestellten Amphidonta (Östrea) denticulata Borv und allen rezenten ebenso iremd ist als unseren Individuen. a. var. pinnicola. Plieis carens, alba, valvula inferiore large affıxa, pro parte convexa, tenui, superiore concava, limbo clarius denticulato. Figg. 1—5, 15, 16. Diese Varietät fand sich häufig auf Pinna nigra Cnemsisz, nigrina Lamk., einmal im Munde von Strombus fasciatus Borx. Die Auster ist unter diesen Verhältnissen stets klein, meist etwa so gross als ein 50 Pfennig-Stück. Die grösste mass mit dem längsten Durchmesser der unteren Schale kaum 30cm. Oefters lagen mehrere Individuen seitlich an einander gedrängt und deformirten dabei einander. Die Convexität der Unterschale ent- I) Cuenu, Conchyliologie. II. 197. [2*) 48 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. spricht der Wölbung der unterliegenden Pinna, von welcher sich die Auster nur an ihrem Rande erhebt. An einem Individuum war die Deckschale spitz eiförmig, nahezu äquilateral. Es kommt dies zunächst der embryonalen Form. Da ein Stück zahlreiche Embryonen enthielt, obwohl es nicht anderthalb Centimeter lang war, konnte man sehen, dass bei diesen die Schale sehr gleichmässig oval gerundet ist; nur der Schlossrand ist etwas grader, die Unter- schale schon vertieft. Ein zweites Stück war elliptisch, nagelförmig. Der Hinterrand lässt sich dann durch den Schliessmuskeleindruck bestimmen. In der Regel aber findet sich mehr oder weniger deutlich eine Einbiegung hinterwärts vom Umbo, so dass dieser rückwärts gebogen erscheint. Deshalb und weil die Randzähnchen, welche Schlosszähnen ähneln, am Vorder- rande eher deutlich sind als hinter dem Schlosse, könnte bei dieser Form leicht Vorn und Hinten und Rechts und Links verwechselt werden. Aber die Weichtheile entscheiden auch hier ganz bestimmt für die Lage der Theile nach dem Gewöhnlichen, dass die rechte Schale die freie, dagegen dafür, dass der Umbo rückwärts gewandt ist. Am Thiere sieht man das Herz und, von der Leber umlagert, den Magen gut von der rechten Seite, einige Windungen des Darmes und den sich über den Schliessmuskel wegschlagenden Afterdarm gut von der linken. Nimmt man hingegen Exemplare von nur einigen Millimetern Grösse, so erscheint der Umbo eher ein Weniges nach Vorne geneigt (Figur 15 und 16). An der gerundeten Umbiegung der Vorderkante zur Bauchkante ist der Winkel ge- wöhnlich etwas grösser als ein rechter. Dies wird aber nur dann deutlich, wenn die Schale nach hinten stärker vorgezogen wird, und das ist überhaupt bei den auf Pinna aufsitzen- den Individuen niemals bedeutend. An der Deckschale kann der ganze Saum auf der Innen- fläche dem Rande nahe mit Zähnchen oder Körnchen besetzt sein, deren ich z. B. bei einem Exemplar von etwa 12mm. Länge 36 zähle. Die Ausdehnung der Zähnchenreihe vom Schlosse ab ist ungleich. Da diese Schale längs des Vorderrandes besonders solide zu sein pßegt, dagegen von der Einbuchtung des Rückens oder Hinterrandes an zum Bauche abwärts immer dünner, zuweilen in beträchtlicher Ausdehnung ganz zart, so kommt es, dass gewöhnlich die Zähnchen hinten rascher aufhören als vorn. Die Area ist deutlich dreieckig, das Mittel- feld ausgezeichnet, nie unterhöhlt, die Schale stets etwas, zuweilen fast löffelförmig gehöhlt. Die Aussenfläche ist stets weiss, meist schmutzig, an einigen jungen Muscheln mit radiären, tintenfarbigen, gruppirten Streifen oder Punktreihen. Die Innenfläche ist weiss mit Perlmutterglanz, doch am Rande die äussere Lage allein vertreten, durch welche dann die etwaigen Streifen durchscheinen. Bei ersichtlicher Abreibung kann der Perlglanz aussen erscheinen. Die äussere Farblosigkeit aber entsteht nicht durch Abblättern einer äussersten Lage, sie findet sich ausnahmweise auch bei Schalen von nur 5mm. Länge und ist einem Ausbleiben der Streifen zuzuschreiben. Bei den auf Pinna sitzenden Stücken kommt auf der Innenfläche der Deckschale wohl eine schwachgelbe, seltener eine grünliche Färbung vor. Die linke, anhaftende Schale ist im angeklebten Theile immer dünn, meist äusserst dünn. Die Ränder dagegen, zuweilen ganz ringsum abgehoben und aufgerichtet, zuweilen allmählich verstreichend, sind kräftiger. Diese Schale ist flacher als die obere, jedoch am Mollusca. 19 Umbo und an jenen erhabenen Rändern zuweilen etwas unterhöhlt und überragt damit oder auch mit zarten Ausbreitungen die Deckschale. Die den Zähnchen der Deckschale ent- sprechenden Grübchen am Rande stehen eher in etwas weniger ausgedehnter Reihe. Diese Schale lässt sich nicht leicht ablösen. Ich finde sie stets weiss, ungestreift und ihren Perl- mutterglanz geringer. Die Austern scheinen sich auf den Steckmuscheln erst dann anzusiedeln, wenn diese bereits eine bestimmte Grösse erreicht haben. Ich finde sie nicht auf solchen unter 16— IScm. Länge, auf den grösseren stets in beträchtlicher Entfernung vom Umbo, also gegen den frei in das Wasser gestreckten Rand hin. Ich habe von Mallorka eine Pinna pectinata Lisse, petaso Leven mitgebracht, welche in Gestalt und Grösse, aber nicht in Farbe und Rippen oder Schuppen der Pinna nigrina ganz gleich ist. Auf ihr sind gleichfalls Austern zahlreich angesiedelt und diese sind zum Theil genau so gestaltet wie diese Varietät des rothen Meeres. Eine sich darüber ziehende Wurmröhre hat ein Exemplar sofort zu freierer Erhebung und Gestaltveränderung veranlasst. Ueberhaupt herrscht unter diesen Exemplaren des Mittelmeeres die Spezifizirung der Form weniger, (Östrea deformis Lamk.). b. var. tridacnicola. Valde irregularis, valvulis ad tridacnam flexis, margine laciniato et plicato. Fig. 6. Während Tridacna elongata Lamarck gewöhnlich mit jungen Chama besetzt ist, finde ich nur an dem grössten der mitgebrachten Exemplare jener Muschel die Unterschalen einiger abgestorbenen Austern und zwei vollständige Austern, welche die vorige Varietät etwas an Grösse übertreffen, mit den Weichtheilen. Diese beiden haben sich nahe dem Rande der rechten Schale der Tridacna so an den linken oder vorderen Abfall eines der Schalwülste angeklebt, dass ihr eigener, sehr deutlich gezähnter Vorderrand vom Umbo aus an einer der äussersten Querrippen des Wulstes hinaufläuft und der hintere Theil der Schale sich in das Thal zwischen diesem und dem benachbarten Wulste hinabsenkt und sich in diesem ausbreitet, wobei die etwas grössere Unterschale überragt. Hierbei wird die Schale auffällig von der der Exemplare auf Pinna verschieden. Die Area ist weniger hoch. Auf den Wülsten der Tridacna dehnen sich die Ränder in breitgeschlitzte Lappen. Die Zähnchen verschwinden zwar von der Stelle, an welcher dieses geschieht, nicht, aber sie werden strichförmig in die Länge gezogen. Gegen den Rücken jener Wülste der Tridacna hin, wo deren Falten sich zusammenschieben, falten sich die Bauchränder der Auster hahnen- kammartig, alektryoniform. Diese radiäre Faltung kann man aussen auf der Deckschale der Auster nicht deutlich verfolgen. Diese Deckschale giebt vielmehr durch konzentrische Falten, welche den Falten oder Rippen des unterliegenden Wulstes der Tridacna parallel sind, diesen Rippen Ausdruck, und passt sich ihnen so an, dass sie schwer zu bemerken ist. Innen aber sieht man auch auf dieser Schale erhabene Linien in regelmässigen Kurven vom Rande gegen das Schloss hin ziehen. Die Innenfläche der Oberschale kann bei dieser Lagerung ihre Konkavität kaum behaupten; sie wird, indem die Schale sich theilweise am Rande aufwärts biegt, konvex. 6} 3% 20 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. Die Schalen sind inwendig grün, perlglänzend, gegen den Rand tintenfarbig gestreift, aussen schmutzig weiss. c. var. erenulifera (SOWERBY). «. spondylicola vel corallicola, valvulis plicatis, inferiore profundiore, paullum ad- haerente. Figg. 7—9. Die grösseren von Spondylus aculeatus Ünensitz genommenen Exemplare er- langen in stärkerer Ablösung der Unterschale eine Form, welche wir, wie es scheint, als die dieser Auster dort zukommende ansehen dürfen, wo die äusseren Umstände ihrer Ent- wickelung günstig sind und ihre Gestalt nicht beeinträchtigen. Trotzdem vermitteln sie in einigen Beziehungen zwischen den beiden vorigen Varietäten, sie machen die Sonderheiten dieser verstehen. Sie gerade entsprechen der O. plicatula Gmeuin. Die Oberschale dieser Varietät ist derb, meist gut gehöhlt; die Ränder sind gar nicht oder nur wenig lappig ausgebreitet, aber besonders gut hahnenkammartig gefältelt. In der Gesammtgestalt machen sich der untere Winkel und die hintere Ausziehung deutlich. Die Zähne sind im Ganzen unbedeutend, mehr gestrichelt, eher ähnlich denen der Bewohner der Tridacna, aber doch vermittelnd zu denen derer auf Pinna. Die Area ist gut entwickelt. Die linke Schale findet bei der Erhebung der Schale des Spondylus in Zacken, Stacheln, Blättern oder Schuppen keine Gelegenheit zu der sich gleichmässig ausbreitenden Anwachsung, wie auf Pinna, nicht einmal wie auf Tridacna, falls nicht etwa eine mit dem Spondylus verwachsene Koralle dazu einen geeigneten Boden bietet. So erhebt sie bei einiger Grösse ihre Ränder frei und faltet dieselben hahnenkammförmig. Sie lehnt sich wohl auch nur an einen einzigen Stachel an und bekommt so eine fast vollständige Selbständig- keit. In diesem Falle ist sie am meisten ausgetieft, tiefer als die rechte und die Gesammt- schale wird besonders alektryoniform. Die Deckschale dieser Varietät ist zuweilen dunkelbraun ins Purpurfarbige. Auch auf der übrigens theilweise grünlich angeflogenen Innenfläche können die Falten ein Weniges mit Purpur gesäumt sein. So wird die Färbung der O. cucullina Desnayes wenigstens angedeutet. ß. pectinicola. Fig. 13. Ein Exemplar von 40 cm. Länge, das einzige, welches ich auf Pecten lividus ge- funden habe, repräsentirt noch vollkommner die O. crenulifera Sowersy. Die Falten hören erst nahe am Schlosse auf, wo sie sich in Striche wandeln. S d. var. spongicola. Tenuis, rostrata. Fig. 1. Von den auf Spondylus aculeatus ansässigen Austern waren zwei sehr kleine von einem Hornschwamme umwachsen. Von der einen habe ich nur die Deckschale. Sie ist sehr dünn und flach, während sie im Umriss der unter Fig. 4 als von Pinna entnommen dargestellten fast vollkommen gleich sieht. Die Innenfläche ist zur Hälfte perlglänzend. An Mollusca. PX der Grenze dieser Auskleidung erscheinen etwa acht tintenfarbige Flecke und wiederholen sich zum Theil kräftiger am Schalenrande. Von dem anderen Exemplare besitze ich beide Schalen (Fig. 1%). Die untere, linke ist etwas grösser, indem sie namentlich mit einem nur verhältnissmässig tief ausgehöhlten Umbo die rechte überragt. Im Ganzen ist auch sie sehr flach, am offenen Theil sogar aussen konkav, dünn, farblos, und am Rande schwach gebräunt. Die Deckschale hat den Umbo und die Area sehr klein, ist innen etwas konkav. Aussen purpurbraun lässt sie innen Streifen durch die Perlmutterschicht durchscheinen. Nur die Deckschale hat einige schwache Zähnchen vom Schlosse zum Vorderrande. Bei einer gewissen Freiheit von eigentlich missgestaltenden Umständen erscheinen diese Individuen doch im höchsten Grade verkümmert. e. var. Forskalii Cuennirz. Cochleariformis, paullulum lamellosa. Figg. 10—12. Eine von einem Pflanzenstamm abgelöste Auster ist weitaus die grösste von allen. Ihre linke Schale (Fig. 10) ist nicht allein durch die dünne Randausbreitung und die stärkere Ent- wickelung des Umbo und der Area erheblich grösser als die rechte (Fig. 11), sondern auch auf der Fläche stark ausgetieft, im Umbo unterhöhlt. Indem so die rechte sich als ein Deckel einlegt, nimmt die Schale die Cochlearform an und erreicht in dieser Beziehung mindestens die O. cucullina Desuaves. Dabei lässt sich die Gestalt der Deckschale vortreffllich auf die zuerst beschriebene Varietät zurückführen; die Area ist dreieckig, Zähnchen stehen an beiden Seiten des Schlosses, ein kräftiger, gegen den Rand ins Goldige spielender Perlmutterbeleg wird von den schwärz- lichen äussern Lagen der Schale gegen den Rand überragt. An der unteren Schale sind die statt der Zähnchen auftretenden Grübchen strichförmig; der dünne Rand ist etwas streifig; der Umbo wendet sich deutlich nach hinten. Sollte hierbei noch etwas für die Verbindung zu den anderen Varietäten vermisst werden, so gibt das ein jener Auster aufsitzendes junges Exemplar (Fig. 10 und Fig. 12). Dieses erinnert namentlich an die aus Maırarn in Reeve (Taf. II, Fig. 2a) übergegangene kleine cucullina. Da Rerve zu cucullina nicht das Innere einer Deckschale abbildet, kann man sich von der Existenz der Zähnchen allerdings nicht überzeugen, sondern sieht nur Strichelchen einiger Unterschalen. — Ausser den oben angegebenen Bestimmungen von Vaırzant, Isser und M’Anprew können auf die Lokalität hin folgende Arten für Austern des rothen Meeres vorzüglich in Betracht gezogen werden. Maıurarp hat von Reunion mitgebracht O. denticulata Borv und O. violacea Desuayes, welche nach Desuavyzs durchaus keine Zähnchen auf dem Limbus hat und deren Inneres nur schwach perlglänzend ist. ReevE hat in seiner Conchologia iconica Bd. XVII aus dem rothen und den angrenzen- den Meeren die folgenden Arten: O. cucullina Desnaves von Bourbon, (Taf. 2, Fig.2) und von 22 H. ALExAnDER PAGENSTECHER. Barclay-Insel (Taf. 31, Fig. 2,c.d.); OÖ. cucullata Born (Taf. 16, Fig. 34), unter welche cornu- copiae und Forskali Cuemsuz (f. 679 und 671—676) aufgenommen werden; 0. erenu- lifera Sowerey (Taf. 27, Fig. 67); O. cerata Sow. von Mauritius (Taf. 28, Fig. 71); O. Bark- layana Sow. von Mauritius (Taf. 30, Fig. 77); O. affinis Sow. von Diego Garcia nahe Mauritius (Taf. 29, Fig. 75); O. vitrefacta Sow. von Mauritius (Taf. 31, Fig. 80); O.nobilis Sow. von Barklay-Insel (Taf. 32, Fig. 81); OÖ. inaequivalvis Sow. von Madagascar und Mauritius (Taf. 32, Fig. 82). Es sind meistens Abbildungen von Exemplaren gegeben, welche unsere in Grösse, Vollendung, Farbenpracht weit übertreffen, doch fehlen die Beweise, dass auch Reeve Kümmerlinge vorgelegen haben, nicht gänzlich. Aupvouin hatte die Figg. %, ı u. 2 der Taf. XIV des Savıcay für Austern erklärt, ohne sie auf eine Art zurückzuführen. Isser hat auch diese, wie die Figg. 5—7 für Pli- catula angesehen. Für 5,2 beweist das das Schloss. Lamarek!) hat aus solchen Gegenden unter Nr. 6 O. cristata Bors von Isle de France, unter welche OÖ. parasitica Cuemnirz (VIII, Taf. 71, Figg. 660— 661), aus dem Mittel- meer und von Östindien mit aufgenommen ist, welche nicht identisch ist mit OÖ. parasitica Gmeum; weiter unter Nr. 15 O. denticulata Born, als vielleicht von der afrikanischen Küste, eine der Arten mit Zähnchen an den Rändern, aber nicht identisch mit O. denti- culata Cnemnirz VII, Taf. 73, Figg. 672—673, welche übrigens Reeve nach Amerika verlegt; endlich bringt er unter den Arten mit scharf gefältelten Rändern, jedoch ohne das rothe Meer als Wohnsitz anzuführen, OÖ. cornucopiae und OÖ. cucullata. Bei Cuensiırz und Gmerin rühren von Forskär's Reise an das rothe Meer her O. forni- cata Cnexn. (VII, Taf. 71, Fig. 667), welche ebensowenig eine Auster ist als O. regula Forsk. (Malleus) und als Verwandte der letzteren schon von Cnenmsirz bezeichnet wurde, die fossilen OÖ. Forskalii Cuenn. (VII, Taf. 72, Fig.671) und O. cognata (cognata ostreae cristaegalli) Cuemn. (VII, Taf. 73, Fig. 675), welche, wenn auch keine eigentlich gezäh- nelten Ränder, doch deutliche Punktreihen inwendig längs der Ränder habe und bestimmt von OÖ. eristata verschieden sei. Eben die Zähnelung der Innenfläche am Rande, besonders der Oberschale ist eine schon von Ünensirz hervorgehobene Auszeichnung einiger Austern. Sie hat, obwohl sie in der Nähe des Schlosses deutlicher zu sein pflegt, doch mit dem Schlosse nichts zu thun. Sie ist wenigstens direct nicht eine Quelle für Schlosszähne anderer Muscheln. Sie zieht sich zuweilen deutlich an den Aussenrand der Area und ist vorn immer besser entwickelt als hinten. Sie steht mit den weiter gegen den Bauch hin eventuell auftretenden Fäl- telungen der Schalenränder, dem plikatulischen oder alektryonischen Charakter, in Zusammen- hang. Sie kann nicht als ein Charakter erster Bedeutung, grösster Festigkeit angesehen werden. So habe ich für die Benennung unserer Formen verzichtet, auf die unsichere O, denticulata Borx zurückzugreifen. Meine Austerchen auf Pinna pectinata des Mittel- I) Histoire naturelle des animaux sans vertebres. Ed. II. par G. P. DesnayEes et H. Mırne En- wARDS. VII. p. 2171. Auf diese zweite Ausgabe beziehen sich alle unsere Zitate. Mollusca. 93 meers haben die Zähnelung nach Ausweis der Grübchen offenliegender Unterschalen übri- gens auch. Bei Lamarck ist »limbo interno ad peripheriam denticulato « oder Aehnliches ausser für OÖ. denticulata angegeben für Nr. 16 O. spathulata Lam., bei welcher die La- mellen stark ausgebildet sind; Nr. 21 mytiloides Lam., für welche darin das Gleiche gilt, während der » apex retusus« gut passen würde; Nr. 27 gibbosa Lamk.; Nr. 28 australis Lamk., beide gleichfalls lamellös; dann unter denen mit gefältelten Schalen für Nr. 34 ceucullata Born, welche nach allen wesentlichen Eigenschaften hierher gehört, bei welcher aber wenigstens für die Abbildungen von Rerve soviel prächtigere Individuen vor- gelegen haben, dass die einfache Annahme jenes Namens für uns kaum anzugehen schien (dass Nr. 33 O. cornucopiae nach Lamarck in der unteren Schale keine Zähnchen habe, kann ihre Ablösung nicht rechtfertigen); Nr. 42 glaucina Lamk. als eine nur an der Hinterkante gezähnte und dadurch von plicatula Gmer., einer nach Lamarck amerika- nischen und indischen Art, verschiedene Form: Nr. 50 O. stentina Paser. aus dem Mittel- meer. Für eine weitere gefältelte Art, Nr. 45 erista galli Cnemsirz heisst es » margine scabro« und für Nr. 52 senegalensis Gmeı. » valvis ad cardinem granulosis «. Pnıcıprpı gab 1836 bei seinen Mittelmeeraustern Zähne des Limbus nahe dem Schlosse oder weiter verbreitet an für OÖ. lamellosa Brocen, eristata Lame., depressa Pam.. plicatula Lmw., aber nicht für cochlear Por und cornucopiae Lm. Mit plicatula verband er stentina Payr., unter Anderem mit dem Charakter: »limbus denticulatus, den- tibus multis, praesertim in uno latere. « In dem Innern von Pinna und auf anderen verlassenen Schalen fand in eu- ropäischen Meeren Lamarck sehr häufig die sehr kleine und veränderliche Nr. 31 0. de- formis Lane. mit dünner Unterschale angeheftet. Bereits Lamarer hatte von OÖ. plicatula Gmer. gesagt: » offre quantit& de varietes, quil serait plus nuisible quutile a la science de distfnguer.« Dass Desnayes als zweiter Herausgeber sich 1836 mit diesem Satze nicht einverstanden erklärte, beruhte wohl auf dem Missverständniss, dass Lamarck die Beschreibung der mannigfaltigen Eigenschaften, nicht blos die Darstellung unter dem Titel besonderer Arten habe verwerfen wollen. Ausser den oben als von mir auf einer Pinna des Mittelmeers gefunden bezeichneten, hier verglichenen Individuen hat unsere Sammlung einige, welche von meinem berühmten Amtsvorgänger Bross als » Monspelii lecta« bezeichnet und als O. plicatula Lam. (sten- tina Parr.) benannt sind. Wahrscheinlich auf dem Fischmarkt von Montpellier als zu gering weggeworfen oder von anderen Schalen abgeputzt, da sie nicht von Broxx unter die Fossile gestellt sind, gleichen sie den von Spondylus aculeatus abgelösten Stücken, wie ein Ei dem andern, nicht mehr aber auch nicht weniger. Ihre Schale ist um ein Geringes mehr geneigt zum Lamellösen und ihre Perlmutterschicht weniger entwickelt. Unter den von PntLirr für identisch zwischen dem rothen Meer und dem Mittelmeer erklärten Muscheln befindet sich zwar O. plicatula nicht, dagegen O. eristata Bonn. 2% H. ALEXANDER PAGENSTECHER. Diese, welche von Eurensers vermuthlich von Massaua gebracht war und auch bei Isle de France vorkommt, entspricht, wie es scheint, unserem kochleariformen Individuum (var. e: Forskälii): »testa rotundata, tenui, expansa; superne lamellis membranaceis, imbricatis appressis; subtus lamellis raris, laxis, undato plicatis« (Lamarck). Es erscheinen demnach die Austern des rothen Meeres unter dreierlei Erscheinungen auch im Mittelmeere repräsentirt. Die Gestalt scheint dabei ganz wesentlich von der Be- schränkung und Ausdehnung der Unterlage; die Grösse und die Schalenentwicklung scheinen von bedeutenderen Lebensbedingungen abzuhängen. Freie Umspülung mit bewegtem, Nah- rung und Sauerstoff bringendem Wasser, Wärme und Salzreichthum scheinen das Wachsthum im Allgemeinen, die Farbe, die Ausbildung der Perlmutterschicht zu begünstigen. So steht schwerlich etwas im Wege, die Austern des rothen Meeres mit denen des Mittelmeers zusammenzustellen. Jedenfalls haben sich Arteigenschaften nicht über die aus den Einzelumständen bedingten Variationen erhoben, sie sind diesen gegenüber distinguirend nicht zu finden. Die Individuen, welche in freier Entwicklung gut charakterisirt O. pli- catula GmeLin genannt worden sind, werden bei einer grösseren Ueppigkeit der Lebens- bedingungen zu cristata, cochlear und cucullina, wobei die Zähne des Limbus und die Falten weniger ausgebildet erscheinen, dagegen die Lamellen mehr. Wenn sie dagegen auf flachen Strecken sich ansiedeln, besonders auf Pinna und hier wahrscheinlich auf Schlammgrund zugleich getroffen werden von Dürftigkeit der Lebensbedingungen, Concurrenz um die Nahrung, selbst, wegen Verschlammung, von der Unmöglichkeit ein höheres Alter zu erreichen, so wird namentlich die Unterschale dünner, aber auch die rechte; die Schalen werden weniger regelmässig ausgebildet; aber die Zugehörigkeit wird noch behauptet durch die Rückwärtsneigung des Umbo, die Gestalt des vorderen, unteren Winkels, die Vorziehung des hinteren Theils und, soweit die Schalen nicht gar zu schwächlich werden, die Zähnelung des Limbus. In äquatorialen und offenen Meeren, gestützt von den Zacken einer Korallenbank, dürfte dann diese Muschel in verschiedener Weise in Färbung und Gestalt von den gedeih- lichen Umständen und ihrer Lebensenergie Zeugniss ablegen. In Betreff der Weichtheile sind die Stücke von Pinna und aus ähnlichem Vor- kommen zart und farblos; das Exemplar aus der grossen auf einem Pflanzenstengel auf- gewachsenen Schale (var. e. Forskalii) Figg. 10 u. 11 zeigt, wie es in der Schale viel Pigment abgelagert hat, so auch pigmentirte Mantelränder. Dass in der frühen Jahres- zeit schon Fortpflanzung und dass diese schon an ganz winzigen Exemplaren vorkam, geht aus oben Gesagtem hervor. 2. Plicatula ramosa Lamarck. Vaırıant und Isser führen, der letztere auch im Verzeichniss zu Savıcny, die Pli- catulen des rothen Meers in ihrem Kataloge unter obigem Namen, M’Axprew als P. Phi- lippinarum Haxıry; in den gedachten Verzeichnissen von Fıscuer ist keine Plicatula. Gmeum führt den der Lamarerschen Plicatula ramosa zu Grunde liegenden Spondylus plicatus aus indischen und amerikanischen Meeren wie aus dem rothen und Mollusca. 25 dem Mittelmeere an. Maırarn hat von Reunion Plicatula imbricata Menke, P. com- planata Desmayes mitgebracht. Alle bei Lamarck aufgeführten Arten mit Ausnahme der neuholländischen P. australis sollen amerikanischer Herkunft sein. Rerve hatimbricata von China und den Philippinen, novae Zelandiae von Neuseeland, simplex von China, ramosa von Hood’s Insel, Essingtonensis und australis von Australien, Philippi- narum und dubia von den Philippinen und ceylonica von Ceylon, dagegen nur zwei Arten bestimmt von Amerika. Aupovm hat die von Savıcny abgebildeten Stücke mit der ihm geläufigen Wendung abgefertigt: quelles pourraient bien &tre nouvelles. Die Heidelberger Sammlung hat Exemplare von Jamaica, durch Avans als ramosa bestimmt. Alle diese sind deutlich roth gestrichelt, alle am Hinterrande etwas concav; der vordere untere Winkel ist stets deutlich. Aber sie sind in einer Beziehung sehr verschieden. Während nämlich drei von ihnen grobe, zum Theil getheilte Wülste haben, wie solche den Namen begrün- deten, hat ein Stück zahlreichere und schärfere Falten und erhebt sich am Ausgang dieser wie ein Spondylus lamellös und in Zacken, etwa wie es RervE für imbricata Menke und Exemplare von australis Lam. abbildet (XIX, Taf. 1, Fig. + und Taf. 3, Fig. 10e). Wenn demnach dieses Merkmal in die Variabilität fällt, so ist Gleiches für die Gesammtgestalt der Plikateln deutlich durch den Vergleich anderer Exemplare von australis bei RervE: lin- guiform specimen (Taf. 3, Fig. 10d) oder von aculeata (Taf. 4, Fig. 11a). Wir haben ferner im Heidelberger Museum ein Exemplar als P. ramosa von Pernambuco, herrührend von dem seiner Zeit bekannten Conchyliensammler Hönsıseuaus in Crefeld, welche des ein- gedrückten Hinterrandes ebensowohl als der rothen Strichelchen entbehrt. Wenn man mit Vorauserwägung der Veränderlichkeit der Plikateln in diesen ver- schiedenen Punkten die etwa zehn Individuen ansieht, welche Herr Kossmann von Massaua mitbrachte, zu welchen noch ein oder das andere winzige, anderen Schalen aufsitzende Stück gestellt werden könnte, so möchte man ganz und gar an der Möglichkeit, in dieser Gattung gute Arten zu machen, verzweifeln. Wenngleich unsere erwachsenen Individuen darin übereinstimmen, dass sie weder die gedachten Lamellen oder Stacheln haben, noch die Purpurfarbe der P. Philippinarum Hanxıey (Reeve Taf. 4, Fig. 12) besitzen, auch ihre Hinterkante kaum eingedrückt ist, so bleiben doch in Gestalt, Schalendicke, Entwicklung der Schlosszähne und der Wülste sehr grosse Differenzen. Zwei Stücke sind spitzoval, fast doppelt so hoch als breit. Zwei andere fast kreisrund, abgerechnet die Area nicht höher als breit. Das fünfte rundet zwar den vordern unteren Winkel aber nicht den hinteren oberen, welcher fast ein rechter ist. So erscheint diese Schale bei gradem Rücken ziemlich halbkreisförmig. Eine sechste bildet durch die scharfe Ausbildung auch des vorderen unteren Winkels einen Quadranten. Die ganz jungen Exemplare sind immer gerippt und gekörnt. Auf den jungen Schalen erscheinen meistens zierlich rothe Tüpfelchen und Strichel- chen; diese bleiben den älteren, wenn sie nicht durch fremde Kalkablagerung überdeckt werden, in der Regel erhalten und können am Schalenrande inwendig zu einem Purpur- 4 26 H. ALExanDER PAGENSTECHER. saume zusammenfliessen. Die Fläche der Muskelnarbe ragt etwas vor. Mit der Dicke der Schale, welche bei den kreisrunden Stücken besonders mächtig ist, wächst die der Schloss- zähne. Die massivste Schale aus dem rothen Meere gleicht frappant einem als P. cristata Lamarck bestimmten westindischen Individuum in der plumpen Gestalt, der Schalendicke und der Ueberdeckung durch Algenkalk, ohne dass jedoch die Schalenwülste in gleicher Weise scharfkantig wären. Die Unterschale ist gewöhnlich tiefer. Die Schalen behalten, wo sie anderen Schalen, so z. B. der var. crenulifera der Östrea plicatula, aufsitzen, ihre Merkmale fester als die Austern selbst, verlieren namentlich nie die den Gattungsnamen bedingende Fältelung. Wollte ich in der Artenbildung so verfahren, wie es gewöhnlich ist, so müsste ich nach den oben angegebenen Gestaltverschiedenheiten aus unseren Exemplaren vier Arten machen. Wie dieses unzulässig erscheint, werden aller Wahrscheinlichkeit nach die Arten der Gattung überhaupt in grosser Zahl zusammengefasst werden können. Schalendicke, plumpe Form und Kalküberzüge, welche Eigenschaften im Grade der Ausbildung zusammen- zugehen pflegen, sind, wie es scheint, gleichmässige Consequenzen bestimmter Qualitäten des Wohnplatzes, vielleicht des Sitzes in der Brandung und in geringer Tiefe. Das an Ort und Stelle zu ergründen, dürfte nicht sehr schwierig sein. 3. Spondylus aculeatus Cnemsirz. Cuensırz, CGonchiliencabinet VII, Taf. 44, Fig. 460. Die Einreihung von Spondylen des rothen Meers zu dieser Art ist allgemein. Vaırıast und Isser führen nur diese Art der Gattung, M. Anprew noch S. plurispinosus Reeve, Saussaye hat gar keinen Spondylus, Fischer in der späteren Liste ausser der ge- dachten Art noch S. concavus Desnaves. RervE bezweifelt, dass das von ihm (IX, Taf. 17, Fig. 63) unter dem Namen S. acu- leatus abgebildete, von Sowersy dahin gestellte Exemplar hergehöre. Dasselbe weicht in der Ausdehnung des vorderen Flügels und in der breiten Entfaltung der Schuppen der Deckschale von unseren Exemplaren ab, welche doch der Beschreibung des Cnensirz für die von Forskar aus dem rothen Meere gebrachten Exemplare unter gedachtem Namen vor- züglich entsprechen. Der Spondylus nudus (nenn. von Mauritius (Reeve IX, Taf. 1, Fig. 2) kann nicht direct in Vergleich genommen werden, weil er glatt ist, aber insofern doch vielleicht indirect, weil die Stachelbildung innerhalb einer anderen Spondylusart, bei dem Spondylus gaederopus des Mittelmeers, auftreten und fehlen kann. Der S. au- rantiusLanm. von den Seychellen (Rezve Taf. 3, Fig. 10) hat eine erheblich freiere Entwicklung, der zonalisLam., herinaceus Csenn. (Reeve Taf. 8, Fig. 29a, b) bildet zwischen den Reihen eher zarter Stacheln Querrippchen, während unsere Form zwischen etwa zweiundzwanzig Reihen gröberer Stacheln je etwa drei Längsreihen kleinerer Spitzchen oder Körnchen ein- schiebt, welche allenfalls weiterhin sich als gröbere Reihen intercaliren können. Lamarck hat unter Nr. 6 den Spondylus costatus Lam. als aus dem rothen Meere und Desnaves hat in der Anmerkung als dessen angeführte var. b: » costis spinisque purpureis « die von Mollusca. 27 Lamarck mit angeführte Fig. 460 des Cmensirz verstanden, obwohl Cnemsirz grade im Gegen- theil Rippen und Strahlen seines aculeatus weiss nennt, wie das bei unserer Form we- nigstens auch vorkommt. — Cnemsirz hat dann auch den S. proboscis elephanti, welchen Forskär ebenfalls mit vom rothen Meere brachte, und welcher durch die starke Entwicklung des Umbo oder des Rostrum der unteren Schale, die Furche der Area und die blasse Färbung mit Violet gemischt ausgezeichnet war (Taf. 45, Fig. 468). Lamarck hat diesen nicht aufgenommen. Maıcrarp brachte von Reunion S. aurantius Lam., zonalis Lam., concavus Desn., nicobaricus ÜHenn. Allen diesen Angaben gegenüber kann nur die Frage sein, ob eine oder die andere Art erheblich genug von aculeatus nenn. abweiche, um unterschieden zu werden, nicht, ob unsere Individuen besser unter eine jener Arten passen als unter diese. Da dieselben bei grosser Verschiedenheit der Schalenform doch durch Gleichartigkeit in Färbung und Bestachelung mit einander sehr übereinstimmen, habe ich keinen bestimmteren Anhalt gehabt, jene anderen Formen in dem Sinne der Zusammenlegung ins Auge zu fassen, aber einige sind mir ver- dächtig geworden, namentlich der S. zonalis. Die grosse Veränderlichkeit der Schalen- form dürfte von der Art des Sitzes an Korallenbänken in mechanischen Motiven abhängen, während vielleicht sonst die Existenz an diesem Platze überhaupt von zu _gleichmässigen Bedingungen umgeben wird und umgeben sein muss, als dass die Veränderlichkeit erheblich sein könnte. Wenn ein Merkmal in seiner Veränderlichkeit besonders hervortritt, werden die anderen übrigens auch leicht weniger beachtet. Wenn mit Aenderung der Lokalität eine Veränderung in jenen allgemeinen Bedingungen eintritt, welche die Existenz nicht gefährdet, beispielsweise höhere Meerwassertemperatur, mögen Farbe und Ausbildung der Schuppen, Stacheln und Spitzen erheblicher in die Variabilität treten, als es hier sich zeigt, und so auch die aus ihnen genommenen Merkmale in den Beschreibungen nicht hoch anzu- schlagen sein. Die grösste Variabilität zeigt sich bei diesem Spondylus für das Rostrum der Unter- schale. Dasselbe fehlt fast bei einem von 14 Exemplaren, es misst bei Anderen \,, /ı selbst '/, der Gesammtschalenlänge, ohne dass das gerade von der individuellen Grösse abhinge. Bei etwa der Hälfte der Individuen steigt das Rostrum fast vertikal abwärts, bei den übri- gen streckt es sich mehr horizontal fort. Dann ist es weiterhin in der Regel gegen oben konkav und erhebt sich so mit dem Umbo wieder; in mehreren Fällen aber ist es konvex und biegt sich weiter abwärts. Die obere Fläche ist von den Seitenflächen durch scharfe Kanten geschieden. Von diesen ist in der Regel die vordere die längere, so dass das Rostrum sich nach hinten wendet; in zwei Fällen ist es aber gerade entgegengesetzt. Das darf nicht als ein Irrthum verstanden werden, entstanden daraus, dass hier die andere Schale angeheftet sei. Angeheftet ist immer die rechte Schale. Die angeheftete Schale hat immer die grossen Zähne des Schlosses genähert, die freie hat sie distant. Von elf Thieren zu gedachten vierzehn Schalen habe ich die Weichtheile vor mir. Immer ist die rechte Seite 4% 28 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. die mehr entwickelte, sie hat einen grösseren Leberlappen, so dass sie mit einem über- ragenden Zipfel in das Rostrum sinkt; das Feld des Schliessmuskels ist auf ihr grösser und mehr geneigt. Nach den vorliegenden Exemplaren würde eine starke Entwicklung des Ro- strum im gewöhnlichen Sinne mit einer grösseren Längsentwicklung der Muschel verbun- den sein. Die Mündung dieser Schalen ist nach dem gewöhnlichen Ausdrucke ebenso breit als lang, wenn nicht noch breiter. Weicht das Rostrum vom Gewöhnlichen ab, ist es namentlich verkehrt gebogen, so entwickelt sich die Muschel bedeutender vom Schlosse gegen den Bauchrand und kann in dieser Richtung 15—20°, mehr messen als querüber, d. h. in der eigentlichen Länge des Thieres; die Deckschale wird dann aus dem rundlichen mehr zungenförmig. Zuweilen zeigt ein schwarzer Streifen zwischen zwei weissen auf der Area des Rostrum die Entwicklungsbahn, die Geschichte der beiden Zähne und des zwischen ihnen liegenden schwarzen Schlossknorpels. Eine eigentliche Furche entspricht dem letzteren nicht. Die Stacheln der Oberschale sind meist einfach, seltener blattartig verbreitert; die der Unterschale sind besonders gegen den Schalenrand hin gerne lamellös oder gehen im Ganzen in Lamellen auf. Die grossen und kleinen Stacheln können ganz oder theilweise weiss sein, es ist das aber gar nicht besonders häufig. Die Grundfarbe erscheint durch die Verunreinigungen dunkler, nach gehöriger Reinigung matt pfirsichblüthfarben, die Ränder der Innenfläche viel gesättigter braunroth. Für die Verbindung dieses Spondylus mit indischen Formen ist namentlich der S. foliaceus wichtig, dessen Limbus mit Purpurbraunroth sich genau so gegen das Weiss der Innenfläche absetzt und welcher gerade so mit Chama besetzt sein kann, wie acu- leatus das häufig ist, welcher dagegen eine beschränkte Zahl von Stachelreihen hat. Namentlich kommt ein aculeatus, welcher die Stacheln der Oberschale mehr spatelartig ausgebreitet und von grossen Stacheln eine geringere Reihenzahl besitzt, einem foliaceus unserer Sammlung von leider unbekannter Herkunft nahe. So dürfte es schliesslich vielleicht gelingen, alle Spondylen an den Küsten und Inseln des indischen Ozeans aneinander zu reihen, da Gestalt, Zahl der Stachelreihen, Form der Stacheln, bei wieder andern Arten auch Farbe als grosser Variabilität unterworfen sich erweisen lassen. %. Lima squamosa Lamarck. var. paucicoslala SOWERBY. Da wir von dieser Muschel ein einziges, allerdings schönes Exemplar haben, ıst es nicht möglich, sich darüber auszusprechen, ob eine volle Verbindung mit squamosa be- stehe, oder die von Isser festgehaltene Abtrennung als L. bullifera Dsn. räthlich sei. IsseL hat ausserdem nur noch eine unbestimmte, der L. scabra Bors nahe Form im Turiner Museum gesehen. Die Mannigfaltigkeit, unter welcher Lima im rothen Meere auftreten kann, beweist dagegen das Verzeichniss von M’Anprew. Dieser hat ausser L. (Radula) paucicostata noch Radula inflata Cuemn., tenuis Ap., Ctenoides scabra Born, Limatula pusilla An., Mantellum fragile Bouren, und Limaea pectinata Apans. Die zwei Arten von Apams sind neu. Mollusca. 29 Unser Exemplar hat vierzehn Rippen, ausser den undeutlichen vorn und hinten, wäh- rend ich an solchen aus dem Mittelmeere deren achtzehn bis zweiundzwanzig finde. Die Veränderlichkeit der Rippenzahl ist klar; die Erhebung und Gestalt der Zacken, die Ge- sammtform der Schale, namentlich die Grösse der Winkel, die Schalendicke werden nicht minder variabel sein. 5. Pecten lividus Lamarck, incl. Pecten australis Sowersv. Isser und M’ Axnprew führen übereinstimmend Pecten concinnus Resvr, P. lividus Lam., P. sanguinolentus Resve, P. senatorius Gmer., P. (Pallium) plica L., P. (Vola) erythraeensis Sow. auf; M’Anprew weiter P. serratus Sow. und den mediterraneen und atlantischen P. varıius; Isser noch P. hastatus Sow., australis Sow., zic-zacL., imbricatus Gmer., tigris Lam. und (Vola) medius Lam.; Vaııant P. medius, austra- € lis, plica, sanguinolentus, hastatus und einen dem P.spectrum Rerve verwandten ; Fischer von SaussavE P. medius, 1870 noch laetus Govıp, sanguinolentus und filosus, unter welch letzterem medius Vaırr. einbegriffen ist. Unseren Individuen kommen bei Rerve die als P. lividus und als australis gege- benen am nächsten (VII, Taf. 19, Fig. 71 und Taf. 25, Fig. 103); nicht so gut bei Savıcav, Taf. 13 die Fig. 5, welche Isser in seinem vierten, explikativen Abschnitte, aber nicht im Haupttext auf P. lividus Lamarek deutet. Doch scheint es erlaubt, diese beiden Figuren auf Varie- täten derselben Art zu beziehen. Für unsere Exemplare können von oben dem rothen Meere zugetheilten Arten nicht in Betracht kommen, ziezac, imbricatus, sanguinolentus, ceoncinnus, auch nicht elegantissimus Des#. von Reunion und rallinoides d’Ors. von Zanzibar. Näher stehen subrufus Turr. von England, squamosus Gner. var., (REevE, Taf. 21, Fig. 65e), von den Philippinen, eristularis Ap. u. Rerve aus östlichen Meeren, asperulatus An». u. Reeve von Corea. Pecten daucus ReervE von Corfu (Taf. 3%, Fig. 136) mag die Verbindung mit P. varius des Mittelmeeres herstellen, welcher bei sonstiger grosser Aehnlichkeit sich durch die Bestimmtheit der Rippen mit ganz glatten Zwischenräumen unterscheidet. Zwei Stücke, welche unser Museum aus den Sammlungen erhalten hat, welche An- fangs der dreissiger Jahre der Gouverneur Winter, von nassauischer Herkunft, in Java zu- sammenbrachte, sind in Form und Skulptur der Schale unseren Stücken aus dem rothen Meere ähnlicher als irgend ein anderes uns in Beschreibung oder Abbildung vorgekommenes, allein ausgenommen die Fig. 7 bei Savıcny; aber bei beiden sind die Schalen weniger ge- wölbt, das eine ist ausserdem zarter, die Schuppen sind weniger kräftig und die Farbe ist blasser; bei dem anderen, als senatorius Lam. aufgestellt, sind die Unterschiede von Haupt- rippen und Nebenrippen mehr verwischt als das bei lividus gewöhnlich scheint. Die Schwierigkeit einer scharfen Beschreibung beruht wesentlich auf der Unbestimmt- heit der Rippen. Aus Linien zwischen den primären Rippen entwickeln sich mehr als bei anderen Arten sekundäre Rippen, werden auch allmählich gezähnt und haben dabei keine 30 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. bestimmte Zutheilung zu Hauptrippen. Zähle ich nun als Rippen nur solche Leisten, welche es am Rande zur Bildung aufstehender Schüppchen gebracht haben, so hat ein Stück von 38mm. Höhe solcher rechts 26, links 1%, bei Ausserachtlassung derer an den Ohren; eins von 5k mm. rechts 41, links 28. Bei dem grössten Exemplar von etwa 80mm. Höhe fällt die Möglichkeit, auf Schuppen Rücksicht zu nehmen, weg; seine linke Schale zeigt von solchen keine Spur; an der rechten sind sie, höchstens mit Ausnahme des Randes, nur durch Pünktchen vertreten. Auch das Verhältniss der Breite zur Höhe, der Grad der Wöl- bung der Schale sind verschieden. Die gewöhnliche Farbe ist schmutzig purpurn, sie kann daraus mehr ins Livide und ins Braune variiren. Auf dem braunen Grunde können gelbliche Flecken auftreten und einige Rippen bevorzugt gelb sein. Endlich gibt es rein hellgelbe Individuen. Die Innenfläche kann ebenso aus dunklem Purpur heller, fleckig und gelblich werden. 6. Pinna nigra Cuemsirz; nigrina Lauer. incl. P. hystrix Haxıer. Da Cnemsirz eine von Forskän mitgebrachte violetgestreifte oder schwarze, breite, glatte oder geschuppte Form gut beschrieben und Lamarck sich, wenngleich mit einer klei- nen Artnamenänderung darauf bezogen hat, so scheint mir kein Grund, die übrigens wohl hergehörende hystrix Hanıey für die Benennung heranzuziehen, wie das M’Axprew thut. Mit assimilis und Stutehburii, welche M’Anprew gleichfalls aufführt, welche wir aber hiernach zusammennehmen werden, wird wohl als eine besonders difforme, geblähte Form die saccata Lmw. zu verbinden sein. Neben Formen, welche der hystrix entsprechen würden, gibt es auch solche mit Rippen ohne Schuppen und ganz glatte, welche füglich als atropurpurea Saw. zu bezeichnen wären. Die meisten sind im Verhältniss zu anderen Pinna kräftig gewölbt. Es gibt aber auch mehr flache. Bei diesen fällt die gewöhnliche fächerförmige Ausbreitung, welche einer Einbuchtung der Bauchlinie folgt, um so mehr auf. Die jungen Stücke haben deutliche Längsrippen, sind blass hornfarbig, nach hinten violet; die Unterscheidung derselben von denen der folgenden Art ist unsicher. Solche von einigen Millimetern Länge haben einen tintenblauen Fleck auf glashellem Grunde. Die Muschel hat in einigen Stücken 20—25cm. Länge und dann 14—16cm. grösste Breite. Längsrippen können auch in alten deutlich sein. Diese können statt ganz schwarz, sobald sie dünn- schalig sind, gestreift erscheinen. — Es ist nicht zu bezweifeln, dass man die von Cnensurz (VII, p. 221) aufgeführte und Taf. 88, Fig. 774 abgebildete Form vor sich hat, auf welche Rerve seine nigra von den Philippmen bezieht, welche aber Forskär mit vom rothen Meere gebracht hatte. P. vexil- lum Born aus Amboina ist wohl auch identisch. Isser hatte von Suez nur ein Bruchstück. 7. Pinna Stutehburü Reeves, incl. assimilis Hasıer. Es ist mir nicht unwahrscheinlich, dass diese Pinna mit der vorigen zu verbinden ist, aber zwischen den sehr verschiedenen Vertretern beider Arten fehlt mir die Vermittlung und ich lasse einigen Exemplaren die obige Bezeichnung. Ein schönes Stück ist 21 cm. Mollusca. 31 lang auf nur 6,5 cm. grösste Breite, horngelb, an der Spitze braun, nahe der Spitze violet. Längsrippen sind kaum angedeutet, Querlinien leicht gewellt. Ein anderes Stück von 12cm. Länge und 4,6 cm. grösste Breite hat die Längslinien deutlich und scharfe und kleine Schüpp- chen auf denselben. Exemplare mit Schüppchen und etwas geschweifter Form bilden die assimilis Hasıey. Sie vermitteln zu nigra, bleiben aber hornfarbig und zart. Zwei junge mit röthlichem Schimmer könnten ebensogut als Junge von electrina Rerve und saccata Linse gelten. Da Zacken und Rippen nichts bedeuten, fehlt es nur an einigen Stücken ver- mittelnder Gesammtgestalt, um Stutehburii und assimilis mit nigra zu verschmelzen. Wir werden bald bei Perna sehen, wie wenig die Farbe zu sagen hat, und haben es zum Theil schon bei Ostrea gesehen. P. Stutehburii kann als eine Erhaltung des Jugend- standes der nigra in Dünnheit der Schale und Schlankheit der Form angesehen werden. Dahin dürfte auch incurvata glabra Cnennurz (VII, 229) und incurvata Rerve von den Molluken gehören. Das Original zu P. Stutchburii Rerve war von Moretonbai in Australien. 8. Vulsella lingulata Lancx. var. hians. Isser hat ausser der obigen Art nach Rürpeı und Rerve noch sieben andere aus dem rothen Meere zusammengestellt. Unter acht, welche M’Anorew selbst gefunden hat, sind weiter zwei, welche Isser nicht hat. Beide zusammen haben also zehn Vulsellen aus dem rothen Meer; das bei einer Muschel, deren Schalen kaum irgendwo der Artunterscheidung einen festen Boden geben dürften. Vaurant hat ausser der lingulata nur noch spongiarum Lam. Die von Schwänm- men umwachsenen Vulsellen mögen in dieser Umspinnung in gleichem Grade und in gleicher Weise verkümmern, wie die Austern unter solchen Verhältnissen. Da wir nur ein einziges, wenn auch schönes Exemplar erhalten haben, könnten wir die Veränderlichkeit der Art nur theoretisch behandeln. Doch mögen auch Anderen Bedenken darüber erwachsen, dass man in einem so beschränkten Meere, welches noch lange nicht ausgesucht ist, zehn Arten dieser Gattung ge- funden haben will, das sind zehn Stämme von verschiedener geologischer Geschichte, und mag es nöthig scheinen, dass zugesehen werde, ob diese so genannten Arten wirklich durch Lücken getrennt sind. 9. Malleus regula Forskär (S. Figg. 17—19 [pulli| ). M’Anprew führt noch decurtatus Lam., solitarius Resve und tigrinus Rexve; Isser hat sich mit M. regula begnügt. Ich habe achtzehn Exemplare vor mir, unter welchen einige ganz junge. Gestalten, bei welchen die Ausdehnung des Schlossrandes die übrige Schalenbreite erheblich über- trifft, so dass wirklich die Figur eines Hammers entsteht, wie bei M. albus Lan. oder vulgaris Lam., kommen nicht vor. Exemplare, welche wir als anatinus Lam. aus der Wister'schen Sammlung von Java haben, unterscheiden sich durch nichts anderes als eine 32 H. ALexanDer PAGENSTECHER. grössere Ausgleichung in Farbe und Erhebung auf der Innenfläche der Schale zwischen Schalenhaupttheil und dem Anfang für den die verlängerten Kiemen bergenden Mantellappen. ForskAr hat zweifellos diese Art vom rothen Meer mitgebracht und so ergiebt sich die Art- benennung. Variabel ist hauptsächlich die Beziehung dessen, was wir Schalenhaupttheil nennen können, zu dem Lappenanhang. Bei jungen Stücken ist der letztere kaum zu unterscheiden ; ihre Schale ist gleichmässig fächerförmig nach unten und hinten verbreitert oder rundlich. Besonders an der rechten Schale ist der vordere obere Winkel dann spitz vorgezogen, löffelförmig gebogen (siehe die Abbildungen 17—19). Im Heranwachsen wird die Vorder- kante in verschiedenem Grade concav. Der genannte Lappen aber, indem er nun mehr und mehr sich ausbildet, eingeengt gegen den Schalenhaupttheil, wendet sich entweder ventral, manchmal indem er sich dabei etwas nach vorne biegt, oder aber er streckt sich nach hinten, zuweilen bis zur Bildung eines rechten einspringenden Winkels am Hinter- rand des Haupttheils. Ich habe Stücke, welche einschliesslich dieses Lappens 8cm. bei einem Schlossrand von weniger als 3cm. messen. Junge Thiere haben nicht selten noch weisse oder nur wenig fleckige Schalen; alte meist schwarze oder purpurbraune; doch können mehr lamellöse Schalen auch bei letzteren mehr blass horngrau sein. Der Schalen- haupttheil hat immer innen einen schönen Perlmutterbeleg, der Lappen wenig oder nicht. Die Leiste auf der Innenfläche des letzteren bezeichnet eine gleiche Längsleiste auf der Innenfläche des Mantels, an welche die verlängerten Kiemen sich anlehnen und zum Theil anwachsen. Einige Schalen sind, obwohl schon grösser, noch sehr dünn und verbogen, andere, obwohl noch kleiner, purpurschwarz und solide. Muthmasslich haben erstere ver- steckt gewohnt. Die Form des decurtatus mit auffällig kurzem und rasch abgerundetem Lappen kommt bis zu cm. Länge vor. Muscheln, welche durch ihren Byssus so gut be- festigt sind wie Vulsella, Malleus, Perna, unterliegen für die mechanischen Variations- bedingungen den Umständen des Befestigungsplatzes fast so sehr wie mit der Schale an- gekittete Ostrea, Spondylus, Chama. In Tiefen der Korallenstöcke eingesenkt, unter rasch neben ihnen oder um sie emporwachsenden anderen Organismen, bilden sie dünne, blasse, difforme Schalen aus; wo sie freier sind, dagegen solide, gefärbte, regelmässige. 10. Isognomon (Perna) anomioides Reeve. Die Arten der Gattung Perna Bruc. oder Isognomon Kızrın haben bei Verschie- denheit des Schlosses durchaus ähnliche Ausführungsverschiedenheiten wie die der Gattung Malleus. Lineäre Ausziehung des Schlossrandes, Entwicklung eines Lappens ventral oder caudal oder Abrundung, ungleiche Ausbuchtung des Vorderrandes, Farblosigkeit oder schwärz- lich blaue oder braune Färbung, dicke Schale mit enormem Perlmutterbeleg oder dünne leicht verbogene, Querwülste oder Lamellen und Längsrippchen bedingen die Verschieden- heiten, so sehr bei vermuthlich verschwisterten, dass nur bei der Beschreibung Vereinzelter der Zusammenhang sehr verschieden gestalteter verborgen bleiben konnte. Mollusca. 33 M’Anprew hat I. caudatus Rerve, nanus Gouw, pectinatus REEvE, qua- drangularis Reeves, rostratus Scuum. aufgeführt, Isser Perna isognomum Lm., attenuata Resve, vitrea Rerve. Diesen Autoren haben also acht, sagen wir nicht Arten, sondern Darstellungsweisen des Isognomon vorgelegen. Ich habe vier Individuen, unter welchen eins von weniger als Icm. Grösse. Drei von diesen können zur Noth auch auf quadrangularis bezogen werden. Sie haben keine ventrale und eine höchst unbedeutende abgerundete caudale Lappenentwicklung. Ab- gesehen von der Ausbuchtung des Vorderrandes sind die Schalen nahezu schief rhombisch. Aber sie sind deutlich längsrippig. Sie stellen sich damit zunächst zu der kalifornischen anomioides Reerve (XI, Taf. 3, Fig. 11); das heisst nichts weiter als, es sei mässige Längs- rippung mit ziemlich rhombischer Gestalt ebensowohl in Kalifornien als im rothen Meere bei den Isognomon möglich. Fast ebenso gut passt ein Exemplar unsrer Sammlung, welches wir von Haxıryr 1848 ohne Angabe des Vaterlandes als sulcata Lam. erhalten haben. Aber die Längsrippchen sind bei den Exemplaren aus dem rothen Meere weniger deutlich, die letzteren sind breiter und am hinteren unteren Winkel etwas ausgezogen. Die Querlamellen smd wenig deutlich, erscheinen aber bei dem einen Stück als winzige Schüpp- chen auf den Längsrippchen. Die Schalen sind blass hornfarben, eine innen etwas ins Röthliche; sie sind dünn, die eine ist mehr verbogen. Das grösste Stück hat einen Schlossrand von 22mm. Länge; die Gruben stehen nur in der vordern Hälfte des Schloss- randes und es sind ihrer bei dieser Grösse sechs deutlich, von diesen die vorderste sehr schwach. Die Entfernung der einzelnen von einander nimmt nach hinten deutlich zu. Meine Artbenennung kann nur den Sinn haben, die Beschreibung der Individuen zu unter- stützen. Hätte ich mehrere Stücke, so möchten dieselben ebensowohl zwei oder drei ver- schiedene, in so viele Arten unterzubringende, als zusammenstellbare Figuren haben. 11. Isognomon flabellum n. sp. (S. Fig. 20). Ein Individuum der Gattung Isognomon weicht von den eben beschriebenen und solchen, deren Beschreibung mir bekannt geworden, durch Kürze des Schlossrandes, welchem die hintere Gruben-lose Verlängerung gänzlich abgeht, gleich darauf folgende noch stärkere halsartige Einengung der Schale mit endlich ziemlich gerundeter fächerförmiger Ausbreitung der Bauchpartie so ab, dass ich diese Eigenschaften durch die besondere Benennung zu bezeichnen vorziehen durfte. Von dem Lappen der Schale ist am hinteren unteren Winkel kaum eine Spur zu sehen, die Schale ist weisslich hornfarben, lamellös, ohne Längsrippen, besonders am Schlosse dick; der Perlmutterbeleg ist gut ausgebildet; es sind fünf Schloss- gruben vorhanden. Am nächsten kommt wohl I. ephippium Lmwx& nach der Abbildung von Apams in Genera of recent mollusca (ll, Taf. 123, Fig. 1). 12. Avicula ala corvi Cnennıtz. Abgesehen von Margaritifera margaritifera Lam. (Lisse) und muricata 5 3% H. AL£xanDEr PAGENSTECHER. Reeve hat M’Anprew Avicula ala corvi Üuennisz. eine Varietät zu dieser und A. mar- morata Pmucırri aufgeführt; Isser A. occa Rezve, producta Rervz, ala corvi; Vaızzanı hat nur Avicula radıata Desuayes, welche Isser mit M. margaritifera zusammen- wirft, diese allein als Meleagrina aufführend, Fıscuer Meleagrina albina mit Varietät, nach einer der Figuren von Savıcıy (Taf. 41, Figg. 7—9), welche Isser sämmtlich auf mar- garitifera bezieht. Meleagrina Lam., Margaritifera Browne soll sich von Avicula durch die mehr gerundete Schalenform und Gleichheit der Schalen, von welchen bei Avicula die rechte stärker vertieft ist, auszeichnen. Diese beiden Eigenschaften scheinen wirklich einiger- massen zusammenzugehen; mit ihnen combiniren sich noch im Allgemeinen die bessere Er- hebung der Schale in mit Zacken gezierten Querlamellen, bunte Färbung und kräftige Perl- mutterauskleidung. Ich bin jedoch durchaus abgeneigt, nach dem mir vorliegenden Material von Avicula diese Merkmale als irgendwie geeignet anzusehen, darauf Gattungen zu trennen, sie schwanken innerhalb der Art. Es scheint, dass Avicula unter den günstigsten Lebensbedingungen die Meleagrinenform erreicht, die rechte Schale namentlich kräftig wölbt, den hinteren unteren Winkel wenig auszieht, dagegen die Flügel am Schlosse namentlich vorne deutlich in Wölbung und Contour absetzt. Sind die Bedingungen weniger günstig, so wird die obere Schale flacher, drückt sich sogar ein; die Schalen bleiben dünner, färben sich minder, bilden Lamellen und Zacken dürftiger aus und erhalten mancherlei Abweichungen im Umriss. Ich kann kaum zweifeln, dass die Verbindung, welche ich zwischen Avicula (Meleagrina) occa Rerve und A. ala corvi Ünem. nahezu erkenne, sich werde ver- vollständigen und andrerseits eine solche zwischen Avicula occa und Meleagrina margaritifera Lin. werde herstellen lassen. Ganz unzweifelhaft ist es, dass die A. electrina RervE nichts als eine durch- scheinende bernsteinfarbige Varietät zu ala corvi nenn. ist. Ich kann dieser Varietät von unseren acht Exemplaren fünf zutheilen. Zwei von diesen sind ziemlich gleichmässig ge- färbt, die eine mehr graulich, die andere mit einem Schimmer ins Röthliche. Bei einer dritten kommen geringe, bei einer vierten lebhafte braunröthliche radiäre Streifen zum Vor- schein, während der Grund etwas grünlich kontrastirt und gegen den Rand hin grau ist. Die fünfte hat auf ähnlich graugrünlich hornfarbenem Grund radiäre Reihen sehr feiner weisser Punkte. Die Wölbung dieser Stücke ist nicht gleichmässig, der Hinterrand ist ein- mal gar nicht ausgebuchtet, so die Form gerundet rhombisch, bei den anderen ungleich; der Lappen ist ungleich lang und ungleich geformt. Ein sechstes Stück macht den Uebergang zu der schwarzen Varietät, indem die Zwischenräume zwischen den im Centrum der Schale auf graugrünem Grunde auftretenden braunröthlichen zu zweit und dritt gruppirten radiären Bändern, an der hinteren Kante und am Bauchrande, besonders der Deckschale, ebenfalls sich dunkel färben, so dass ein sehr breiter pechbrauner Saum entsteht, in welchem die Zwischenräume kaum noch von den Bändern unterschieden werden können. Das siebente Stück ist durchaus pechschwarz und Mollusca. 35 es können nur noch auf der rechten Schale Andeutungen von Streifen gesehen werden. Das achte Stück ist anfänglich hell mit zarten rothen Streifen gewesen. Unter dem ab- gesetzten Rande dieser Jugendschale ist eine sehr dunkel pechschwarze Schale vorgewachsen, auf welcher Streifen nur erkannt werden können, wenn man sie benetzt. Die zwei erst- genannten dunkelen Individuen haben die Hinterkante grade, unterscheiden sich aber in der Art, wie der Bauchrand vorne aufsteigt. Bei dem dritten bricht die Hinterkante nach kurzem Verlauf ab und der Bauchrand ist dann für sich ventral rundlich vorgezogen. Sie hat die rundlichste Gestalt von Allen. 13. Avicula occa Reeve. Die Hauptcharaktere der 25 Stück, welche wir hier vereinigen können, passen sehr gut zu Meleagrina occa Rezvz (VIII, Taf. 10, Fig. 23). Die Individuen würden übrigens in ihren Verschiedenheiten Anhalt für eine Beziehung auf ziemlich viele weitere Darstellungen bieten. Sie sind alle klein, nur bis etwa 5cm. Höhe und leicht von Schalen. Meist sind sie reichlich lamellös und die Lamellen sind je am Rande mit schmalen, weit vorragenden, dünnen Spitzen versehen, so dass die von einer Lamelle sich um die Convexität derer der nach- folgenden umlegen. Diese. schönen Spitzen können zu leichten Wellen des Lamellenrandes herabsinken und es können im Centrum der Schale die Lamellen selbst fast ganz ver- schwinden. Diese Modificationen treffen beide Schalen gleichmässig. Die Oberschale kann kräftig gewölbt, sie kann aber auch eben sein oder wenigstens gegen den Rand hin concav. Für die Färbung kann man Ausgang nehmen von einer rothen und weissen radiären Streifung. Das Weiss kann in Gelb-grün, das Roth in Braun und Schwarz sich umwandeln. So giebt es grün und schwarz gestreifte, schwarz und weiss gestreifte Stücke. Auch kann der gelb- graue Grund überwiegen und blassgelb ungestreift erscheinen. Indem die schwarzen Streifen sich auflösen, können sie als Flammen oder Flocken auftreten, so auch das Weiss, statt in zusammenhängender, in unterbrochener Reihe besonders die Spitzen markiren. Es giebt auch nahezu einfarbig kuhrothe Stücke. Die Variationen der Gesammtform beruhen einmal auf der Ungleichheit betreffs einer Einbuchtung am Hinterrande zur Flügelbildung bis zur Aus- gleichung des hinteren Ohres, dann in der Richtung des Hinterrandes und im vorderen unteren Winkel, entsprechend welchen mehr eine rundliche oder mehr schief rhombische Gestalt hervortritt oder eine Streckung in der verticalen. I%. Arca (Barbatia) decussata Rerve (lactea var. erythraea Isseı). Die Zeichnung und Beschreibung, welche Reeve (ll, Taf. 12, Fig. 81) von A. decussata als von den Philippinen und dem stillen Meere giebt, stimmen so vortrefflich mit der aus etwa 50 Exemplaren zu construirenden Mittelgestalt dieser übrigens nicht unbedeutend ver- änderlichen Muschel, dass wir ihr unbedenklich gedachten Namen geben, obwohl ziemlich ebenso zweifellos eine Anzahl anderer Arten in diesen Rahmen passen. Bei Exemplaren von 26mm. Länge finden sich nur 27 Schlosszähne, bei solchen von 62mm. hat sich die Zahl dieser Zähne auf 36 vermehrt. In der Buchtung des Bauch- 5* 36 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. randes, in der hinteren Expansion, der Feinheit und Zahl der Rippen, Glätte oder Granulation derselben, Aushalten der Behaarung zeigen sich erhebliche Differenzen. Wenn die Schalen an einer Stelle durch irgend ein Aussergewöhnliches in der Entwicklung beeinträchtigt worden sind, dann tritt auch am leichtesten Aberranz im Gesammtverhalten auf. Diese Arca stimmt auch sehr gut mit der Abbildung, welche Savıcny (Taf. 11, Fig. 7) gegeben und welche Isser auf A. lactea Lim. als kleinere var. Erythraea beziehen zu sollen geglaubt hat. Meine Exemplare erreichen zum Theil eine beträchtlichere Grösse als die Abbildungen von Savıesy. Als lactea hat unsere Sammlung mehrere zum Theil von mir selbst gesammelte Stücke aus dem Mittelmeer, solche von Jamaica und durch Krauss von Natal. Alle diese sind zwerghaft klein, ihre Wölbung ist ganz anders als in der de- cussata, der Hinterrand rechtwinkliger, die Behaarung fehlt. Ich kann die Beziehung auf lactea nicht bevorzugen. A. barbata Lus& des Mittelmeers kommt viel näher, doch sind unsere Exemplare sämmtlich gestreckter und haben im Verhältnisse mehr Schlosszähne. 15. Arca (Barbatia) setigera Rerve. Die Schale ist etwas weniger gewölbt, namentlich gegen den hinteren Winkel und den Rand comprimirt, der vordere Theil ist weniger entwickelt. Die Haare treten in einer Anzahl von radiären Reihen stärker als im Uebrigen auf. Die Schlosszähne sind in Re- lation zur Grösse geringer an Zahl, die an den Enden sind durch Schärfe und Krallengestalt ausgezeichnet und weichen betreffs der mit der Beugung der Reihe sich ausbildenden Schräg- stellung mehr von den mittleren ab. Die granulirten Rippen sind kaum, wohl aber die diesen entsprechenden inneren Furchen, namentlich am Rande als eingestochene Linien deutlich. Die Innenfläche ist statt gelblichweiss dunkelbraun purpurfarbig. 16. Arca (Anomalocardia) scapha Cmennirz. Ich kann mich Isser für das Vorkommen dieser Muschel anschliessen. Unsere Exem- plare entsprechen der Abbildung, welche von Rerve (II, Taf. %, Fig. 25) nach einem Exemplar von Manilla gegeben ist und der von Savıcny (Taf. 10, Fig. 9) gleich gut. Die zwei Stücke haben die Rippen im Randtheile durch eine Längsfurche getheilt. Die Heidelberger Samm- lung erhielt 1850 aus dem rothen Meere durch Mercarrr ein sehr grosses als M. holo- sericea Rerve bestimmtes Stück, welches kürzer und höher ist und so der Zeichnung von Rerve (Taf. 2, Fig. 11) für ein Philippinenexemplar ganz entspricht, so wie zwei kleinere vermittelnde, welche nicht bestimmt waren. Diese drei Stücke haben die Rippen nicht ge- furcht. Nach Schlosszähnen, Rückenlinie, Kerbung der Fläche am Innenrande, Gestalt des Umbo und der Area müssen die fünf Stücke zusammengenommen und kann holosericea von scapha nicht getrennt werden. Soweit der Schlossrand verkürzt wird, trifft das den hinteren Antheil, dessen Zahngruppe durch besonders kleine Zähne und eine Biegung der Linie gegen die Mitte von der vorderen sich scheidet. Mollusca. 37 17. Arca (Anomalocardia) Hanleyana Reeve. Ich habe ein einziges, leeres, einer anbohrenden Schnecke zum Opfer gefallenes, verwittertes Exemplar, dessen Figur und Rippenzahl sehr gut zu der Abbildung der oben angegebenen Art von Mozambique bei Rerve (Taf. 10, Fig. 68) passen, ausser dass die Um- bonen eher genähert, die Area schmal ist. Wie es mit der epidermoidalen Behaarung stand, ist nicht mehr zu ersehen. Ob es gerechtfertigt sei, diese Art gesondert von scapha, ob, neben ihr noch Ehrenbergii Duncker, wie es Isser thut, oder gar wie M’Anprew ameri- kanische Formen wie transversa An., welche nach Rerve nur halb so viele Rippen haben würde, aufzustellen, das zu entscheiden genügt mein Material nicht. 18. Arca retusa Lamarck. Die Beziehung auf Savıonv's Taf. 10, Figg. 11, 12 und namentlich 12, 4 ist zweifellos, aber Lamarer’s Beschreibung der Art giebt fast gar keinen Anhaltspunkt. Die Individuen sind einander ziemlich ungleich, einige difformirt. Die Winkel der Schale sind sehr ver- schieden. Der Hinterrand kann kürzer sein als der Vorderrand. Die Aussenrippen können an ihm theilweise auf der Innenfläche als Falten sich ausdrücken. Die Distanz der Umbonen kann bis zur Hälfte der Schalenlänge steigen. Ist sie gross, so bleibt neben dem mit glatter Epidermis bedeckten und mit V- und X-förmigen Kerben meist reichlich eingeschnittenen Felde der Area noch Raum für davon nicht bedeckte feine, gebogene Querlinien. Die Ab- setzung des hinteren Rippenfeldes ist dann mehr beglichen. Auf der Innenfläche erscheint eine purpur-violette Färbung in ungleich vertheilten Flecken; oft ist der Schlossrand innen weiss. Nach den Exemplaren, welche unser Museum von Arca Kraussii Pnimirer durch Krauss selbst vom Cap und solchen, welche dasselbe von Arca imbricata Anams, retusa Lamarck und Mexcke als imbricata durch Avams selbst von Jamaica und als retusa durch Menck£ selbst von San Domingo hat, stimmen die Stücke von den Antillen und vom Cap hinlänglich mit denen vom rothen Meer überein, um zur Verbindung zu einer Art zu be- rechtigen. Jene sind eher etwas gröber, diese etwas dunkler in Färbung. Als eine pracht- volle Ausführung tritt ihnen ventricosa Lamck. von den Molluken nahe. Die Stücke von Jamaica sind dabei diejenigen, welche der Arca Noae Linse aus dem Mittelmeer am nächsten treten, welche Art bekanntlich Pur ebensowohl für Cuba als für das rothe Meer angiebt und welche jedenfalls ausserordentlich nahe steht. Ich finde das namentlich bei Stücken aus Spezia. Nur sind deren verticale Rippen noch gröber und nicht durch Quer- linien gegittert, sondern bei guter Erhaltung schuppig. In dieser Beziehung zeigen aber auch die Stücke tropischer Meere, sowie Arca Noae selbst manche Verschiedenheit. 19. Lithodomus Lessepsianus VaıLLant. Ausser drei grösseren Stücken, welche ich mit hinlänglicher Erhaltung der Schale und des Thieres aus ihren Bohrlöchern in Korallen und Muschelschalen ausziehen konnte, fanden sich öfter sehr kleine. Für die Gesammtfigur ist es nicht ohne Bedeutung und bei 383 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. der Darstellung der Autoren wohl nicht immer auf den eigentlichen Werth zurückgeführt, dass der Kalkbeleg am caudalen Schalentheil sehr ungleich entwickelt sein, auch fehlen kann. Ist ein solcher, jederseits scherbig angelegt, vorhanden, so erscheint die Schale schlanker. Dieser Beleg setzt aussen ziemlich das Niveau der Schale fort, innen aber ist er mehr ausgehöhlt, auch wohl rauh, fast gezähnt. Ein Theil des Unterschiedes unseres grössten Exemplars von dem bei Sıvıcsy (Taf. 11, Fig. 1) dargestellten ist auf solchen Beleg zurückzuführen, aber immerhin ist jenes auch ohne das schlanker als dieses. Der Lithodomus Hanleyanus Duncker (REEvE X, Taf. %k, Fig. 19) von Suez hat den Kalkbeleg hinten noch rauher, ist auch auf der übrigen Schale mit einem dünnen Beleg bedeckt, so dass die schöne olivenbraune Farbe nicht zum Vorschein kommt. Das ist nebensächlich. Vielleicht ist das auch das, dass seine Schale hinter dem Schlosse sich etwas stärker erhebt. Isser schreibt Lesseptianus; er hat keine zweite Art; M’Anprew führt Lithophaga cinnamomea Lam. var. und Hanleyana. Die Beschreibung der (Modiola) cinnamomea bei Lamarck (7, pag. 25) stellt der Zusammenfassung beider wohl nichts in den Weg, besonders für die var. minor, welche in Korallen gefunden wurde. Das »testa sub epidermide albida « ist mög- licherweise ein aus dem theilweise aufliegenden Kalküberzug entstandener Irrthum. 20. Modiola Traillü Reeve. Rerve, Conchol. icon. X, Taf. A, Fig. 13. Ein einziges, hinlänglich ansehnliches Exemplar setzt uns nicht in den Stand zu entscheiden, ob die bei M. Traillii von Malakka von Rerve dargestellten und von uns bei jenem ebenso wiedergefundenen Eigenschaften, besonders der nahezu vollständige Parallelismus der beiden Hauptseiten mit einer geringen Einbuchtung der Bauchseite das Recht giebt M. Traillii als eine Art aufzustellen. 21. Mytilus (Aulacomya) variabilis Krauss. Besonders die jüngeren Stücke hingen anderen Muscheln, namentlich Tridacna elongata, an. Das grösste kommt im Schalenschnitt ganz auf M. excisus WIEGMAnN Rerve X, Tab. %, Fig. 13), fuscus Recıuz, heraus und gehört letztere Form ohne Zweifel mit hierher. Hinter dem Ligamente bleiben vier Zähnchen frei. 22. Cyrenella Ehrenbergii Isser. Drei Stücke massen 3,5, 8 und 8,5mm., während Isser sie nicht grösser als 3mm. hatte. Bei den grösseren schwinden aussen die violetten Flecken mehr und die Schalen werden ziemlich einfarbig horngelb. Innen bleiben die Flecken merklich. Hafteten an le- benden Strombus tricornis Marrını. 23. Septifer Kraussii Küster. Nur ein Stück, so dass die Zutheilung fraglich bleibt. Der Rücken ist purpurbraun, der Bauch weiss, die Schale fein gegittert, mit schwieligen Wachsthumsstreifen versehen, Mollusca. 39 der Bauch tief concav, Rücken schwächer gewölbt. Die Epidermoidalbehaarung ist sparsam. Die Septa, zwischen welche, wie ich bemerke, der vordere Schliessmuskel sich einschiebt, sind in der Mitte spitz eingekerbt, wonach der hintere Theil des Randes als ein spitzes Zähnchen vorspringt. Beide Schalen haben gegen das Schlossband ziemlich gleichmässig tiefwellige Ränder, so dass man von »Zahn der einen und Grube der anderen« kaum reden möchte. Der hintere Muskeleindruck ist beiderseits schwielig, von retortenförmigem Umriss. Der Schalenrand ist fein gezähnt. 2%. Chametrachaea (Tridacna) elongata Lamarcx. Die Exemplare sind nicht sehr ausgelängt und kommen so der compressa Rervk (XIV, Taf. 6, Fig. 5) näher, deren Berechtigung aber Resve selbst bezweifelt. Ein junges ist innen zartgelb gefärbt. Ein Stück ist über 30cm. lang. Sie bergen in der Regel den Krebs Östracotheres tridacnae in dem Raum hinter der schürzenähnlichen Kiemenverbindung und häufig kalkige Gonkretionen im Mantel. 25. Chama Corbierei Jonas. Alle unsere Stücke sind links angewachsen; wo Individuen nur durch eine Schale vertreten sind, ist dies immer die rechte. Reinigung stellt heraus, dass meist schöne weisse Schuppen auf Purpurgrund in verticalen Streifen stehen. Zuweilen sind die Schalen weniger ausgetieft oder es überwiegt die Lamellenbildung. Wenn diese allein besteht, Schuppen nicht vorhanden sind und dabei die linke Schale sich gryphoideal austieft, entsteht Ch. Ruppellii Rerve (IV, Taf. 6, Fig. 30), deren Farben in der Regel weniger intensiv sind. Uebrigens ist die Vorziehung der Schale nach vorn oder hinten und die Sättigung der Pur- purfärbung sowie die Vertretung des Purpurs auf der Innenfläche sehr ungleich. Einige Stücke sind hinten mit einer graden, schräg absteigenden Linie abgeschnitten, andere gleich- mässig gerundet. Ich habe die var. Ruppellii auf der gewöhnlichen Form aufsitzend ge- funden. Identisch ist auch Ch. cornucopia Reeve (Taf. #, Fig. 22). Bei jungen ist die Zähnelung des Randes besonders regelmässig. Die schönen Exemplare sind bankförmig unter einander und mit Spondylus verkittet, sitzen vermuthlich auf Korallenklippen in der Brandung. Ich habe eine Anzahl von Individuen, welche unter ungünstigen Bedingungen ähnlich verkümmert zu sein schienen, wie das bei Ostrea plicatula die var. spongicola thut. Mit ge- wöhnlichen jungen Stücken verbindet diese die zierliche Bestachelung der Schale, aber sie verändern den Contour. Einige gleichen etwa einer Arca carditaeformis Reeve, sind an der Bauchseite eingedrückt, links sehr ausgetieft. Andere, sehr kleine, erinnern an Cha- mostrea oder Cleidothaeres chamoides Srurcusury. Ihre untere Schale ist von vorn flachgedrückt, so dass ein vorderer Theil der Wand einen ziemlich rechten Winkel gegen den ” hintern bildet, der Bauch ist spitz ausgezogen ; darauf liegt die Oberschale deckelartig, dreieckig. Aber das Schloss ist das der Chama. Die Schalen können dabei roth, aber auch wie die +0 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. der anderen eben genannten Varietät farblos sein. Eine solche Verkümmerung scheint bei Anheftung auf Tridacna einzutreten. Indem Isser Ch. Meyeri und Claasseni von Jonas aufnahm, nannte er beide »sinistrorse« während Jonas beide dextrorsae nennt und erhöht so die Zweifel, ob man hier wirklich etwas Abzutrennendes vor sich habe. Unsere Exemplare scheinen die Identität der Ruppellii RervE mit der iostoma Coxrap der Sandwich’s-Inseln zu beweisen, insofern Glätte und Besetzung mit schuppen- förmigen Vorragungen unwesentlich erscheinen. 26. Cardium isthmicum Isseı. Isse giebt 22 Rippen an: die angezogene Zeichnung von Savıcny (Taf. 9, Fig. 11) hat deren aber 24, die als Varietät zugerechnete Fig. 12: 26; unser einziges Exemplar, wenig- stens wenn man die dichter gedrängten vorderen und hinteren mitrechnet, deren 28. Es ist auch etwas höher als die bei Savıeny. Die mittleren Rippen sind mit zahlreichen Quer- rippchen, wie mit Schnürchen statt mit Schüppchen versehen. Namentlich in jener Zeich- nung der Rippchen kommt in unserer Sammlung rugosum Lam., welches aber noch höher ist und 31 Rippen hat, nach diesem edule Lin. nahe. 27. Cytherea (Circe, Lioconcha) lentiginosa Cuewmnuz (S. Figg. 21 —26). Schon Forskär und Cuensirz haben die C. arabica (callipyga des damaligen Copen- hagener Cabinets) nur als Farbenvarietät zu lentiginosa angesehen. So muss, wenn diese Meinung festzuhalten ist, die erst beschriebene lentiginosa den Namen geben, wäh- rend Isser der arabica die leitende Stelle giebt. Unter unseren zahlreichen Stücken ist nicht eins dem anderen gleich. Namentlich können Individuen vorgeführt werden mit einem grossen braunen Fleck auf weissem Grund; mit einigen wenigen oder mit einer grösseren Anzahl radiärer brauner Streifen; mit Auflösung solcher in Pfeilstriche; mit Beschränkung solcher Pfeilstriche oder ihrer Vervielfältigung unter Abblassung von deren Farbe oder mit Ueberführung letzterer in Gelb oder Lila; endlich mit Verschwimmen dieser Striche oder mit Auflösung derselben in Punkte. Die rechte und die linke Schale können dabei un- gleiche Muster zeigen. Ein Stück hat z. B. rechts wie links hinten einen einzigen Pfeil- strich, ausserdem links vorn noch ein kräftiges W. Auch kann das Innere gelbroth werden. Isser hat aus den Lioconchen des rothen Meers sieben Arten angenommen bezw. gemacht; M’Anprew aus Circe und Lioconcha dreizehn. Unsere Tafel zeigt eine kleine Auswahl der Farbenveränderlichkeit, welche gewiss nicht geringer ist als die einer gemischten Heerde von Rindern. 28. Orista (Circe) divaricata Cnemnirz. Reeve, Conch. icon. XIV, Circe Taf. 6, Fig. 23. Von sechs Exemplaren gehören vier der Varietät gibba Lam., eins der pectinata Lin. an. Obwohl die Schalen überall im Paare zusammengehören und zum Theil noch zu- Mollusca. 2 sammenhängen, befand sich niemals das Thier darin. Dieses dürfte demnach für die sam- melnden Kinder ein bevorzugter Leckerbissen gewesen sein. 29. Venus retieulata Lınxe. Die Gattung Venus ist in der Sammlung durch ein einziges Stück vertreten, welches im Vergleiche mit der Abbildung für reticulata bei Rerve (XIV, Taf. 10, Fig. 34) die braunen Flecken breiter ausgeführt besitzt, noch mehr als V. Chemnitzii Hanxırvr (auf derselben Tafel bei Rezve Fig. 32b), welche wohl auch nur Varietät zu reticulata ist. 30. Tellinella rugosa Born. Nur in zwei leeren Schalen. 31. Dosinia (Venus) Listeri Sowery. Vier grosse, komplete, subfossile Stücke sind eher etwas weniger mit dem Umbo vorne übergeneigt als die gedachte Art in der Abbildung von Rerve (XIV, Venus Taf. 5, Fig. 1%), welche ein Stück von den Philippinen darstellt, und kommen auch der V. lacerata Reeve (Taf. 6, Fig. 48) nahe. 32. Mesodesma glabrata Lamarck. Wenn auch die Einfachheit der Erscheinung in rein weissen Schalen und konzen- trischen Rippen den Exemplaren dieser Muschelart keine auffälligen Verschiedenheiten ge- stattet, so zeigt sich doch, wenn man rechte und linke Schalen verschiedener zusammenzu- passen versucht, dass jedes Stück seinen individuellen Ausdruck in von denen anderer etwas verschieden laufenden Kontourlinien hat. 33. Asaphis violascens Forskär. Isser, aber nicht Mörch (Journal de Conchyliologie 1858. 7. pag. 138) schreibt violacescens. Mörcn, welcher das Originalexemplar von Linse’s die Priorität habender Capsa deflorata eingesehen hat, hält (l. e.) violascens als Art von deflorata Lm. wie auch von dichotoma Anton. getrennt. Dass die Farbe variirt, wusste schon Forskätr. Ich finde das Innere weiss, gelb, blau, blaugestreift, am häufigsten am hinteren unteren Schalenwinkel tintenblau. Ein Exemplar, welches am Schloss beschädigt worden war, ist geheilt, hat aber die hintere Expansion nicht bekommen und beweist gleich früher er- wähnten Fällen, dass örtliche Verletzungen über ihren nächsten Kreis hinaus störend wirken. Ein anderes hat die Siphonen nur halb so lang, als es gewöhnlich ist. 3%. Petricola lapieida Cnenusırz. Ein einziges leeres Schalenpaar, welches von einer Schnecke mit einem ovalen Loche mit aussen nicht weniger als Tmm. langer grosser Axe, angebohrt war. 42 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. 35. Ruppellaria macrophylla Desuaves. Bei der Veränderlichkeit der Arten dieser Gattung wird man das einzige vorhandene Stück zu dieser Art (Rerve XIX Venerupis Taf. 4, Fig. 23) stellen dürfen, obwohl die Bauchkante, besonders gegen hinten, eher als gewölbt und der Rücken als grade bezeichnet werden könnte. Die Schale ist ockergelb. Die Lamellen entwickeln sich hinten stark blatt- förmig, treten vor, sind unregelmässig wellig und theilweise gebräunt. Die radiäre Strichelung ist sehr schwach, der vordere untere Winkel ist vorgezogen. Der hintere Zahn der linken Schale und der mittlere und hintere der rechten sind gekerbt. Bei einer Länge des Stückes von 18mm. und Höhe von 9mm. sind elf Querlamellen oder Rippen vorhanden. Von diesen sind die drei äussersten hinten reichlich je 2 mm. von einander entfernt und die Blätter stehen mit einer gleichen Breite vor. 36. Gastrochaena Ruppellii Desnaves. Auch von dieser Muschel ist nur ein Exemplar vorhanden. Gastropoda. 37. Littorina subnodosa Paiuıppi. Aeltere Exemplare sind zuweilen sehr abgerieben. Junge zeigen ausser den erhabenen Linien, welche, je eine zwischen den drei mit Knötchen zierlich besetzten Streifen, erscheinen, deren noch vier weiter nach der Basis und es kann auch von diesen eine wieder etwas knotig erscheinen und so einen solchen Reifen wiederholen. Im violetten Mund erscheint nach der Basis zu ein weissgelbes Querband, aussen wenig deutlich. Wo diese Schnecke im Abschleiss rauhere Lebensbedingungen anzeigt, schemt sie ihre Knoten plumper auszubilden. Auch wird der sonst noch am Rande gelblich gefleckte Mund dann mit Ausnahme des Querbandes ein- farbig und sehr dunkel violett. Solche Stücke kommen Formen nahe, welche ich als di- latata und tuberculata von Herrn Martorerr, einem sehr thätigen Conchyliensammler in Barcelona, von den spanischen Küsten erhalten habe. Wo die Schnecke dagegen un- gestört ziemlich gross wird, bleibt sie, wie es scheint, mehr glatt. Stets jedoch dokumentirt sie eine vollkommene Trennung von der folgenden in Figur, Skulptur, Farbe. Sie muss dem rothen Meere auf einem anderen Wege zugekommen sein als diese, oder sich im Stamm-Meer von dieser schon lange getrennt gehabt haben.. 38. Littorma intermedia Pmrıppi. Man nimmt für die Beschreibung dieser in der Farbe sehr variabeln Art am besten Ausgang von den einfarbigen Exemplaren, obwohl dabei gleich bemerkt werden muss, dass diese keineswegs die häufigsten sind. Einfarbige giebt es in der Nüance von Hellbraunroth Mollusca. 43 ins Fleischroth, während die weissliche Grundfarbe nie ohne gefärbte Zeichnungen gefunden wurde. Auf jener hellrothbraunen Grundfarbe treten zuerst Querbinden, namentlich deutlich an der Aussenlippe im Munde auf, dieses jedoch kaum, ohne dass sie wenigstens gegen die Spitze hin sich in rhombische, gewürfelte Fleckchen auflösen. Bilden sich diese gleich- mässiger aus, so erscheinen sie röthlich, der Grund aber ist dann öfter blaugrau. In der Regel zeichnet sich nun an jeder Windung eine obere und eine untere Binde aus, sei es, indem nur der Grund dort heller ist, als ein weisses buntgeflecktes Band, sei es durch stärkere Intensität der Farbe der Flecken selber. j Besonders hübsch sind die so mit zwei in Weiss und in Dunkelbraun gewürfelten Binden versehenen rothen Stücke. Die graublauen Exemplare haben öfter fast rein weisse Binden. Bei einer ungleichen Menge von Farbe für die ganze Verwendung und bei einem ungleichen Charakter dieser Farbe, verhält sich demnach doch das Muster ziemlich typisch. So wird auch die Spindel selten ganz weiss; meist behauptet sich aussen an ihr ein röth- licher Saum, Eine Schale kann auch in ihrem Verlaufe eine Aenderung der Farbe zeigen. Selten ist ein gelbweisser Grund. Die Gruppirung der Flecken in den Querbinden kann so sein, dass jene in gewissen longitudinalen, gleichsam geflammten Längsbändern stärker auf- treten, wobei dann die Zwischenräume als weisse Längsbinden erscheinen. Diese Schnecke muss bei 660 mitgebrachten Stücken, mehr als ein. Viertel aller Conchylien, die gemeinste Strandschnecke Massauas sein. 39. Cerithium erythraeonense Lamarck. Nur ein Stück. 40. Cerithium Rüppellii Pnunier. Bis zur Länge von 28 mm. 41. Cerithium scabridum Pnrurrppi. Neben solchen Exemplaren, an welchen pechfarbene Perlen mit ungefärbten sehr regelmässig abwechseln, finde ich eins, welches mit Ausnahme des auch hier vorhandenen Lila-farbenen Fleckes auf der Innenlippe rein weiss ist. Die Abbildung bei Rerve (XV, Taf. 8, Fig. 52) von unbestimmter Herkunft ist nicht charakteristisch. 42. Cerithium coeruleum Sowersy. Unter meinen elf Stücken machen es zwei leer gefundene mir wahrscheinlich, dass das von M’Axprew angegebene Vorkommen von €. petrosum Woon auf solchen gleicher Qualität beruht. Bei ihnen sind die drei Haupthöckerreihen weniger entwickelt, besonders die oberste, und die Höcker sind in den Zwischenräumen weniger zu Längswülsten ver- bunden. 6* 44 H. ALEXANDER PACENSTECHER. 43. Cerithium moniliferum Durkesne. Diese Art ist dem C. scabridum Phi. ähnlich punktirt, aber sie bildet Mundwülste. Ihre Körner sind grob und rund. Die junge Schale ist konisch, die erwachsene eiförmig, breiter, stumpfer als jene. Bei jungen Stücken ist der Mund innen mit sieben Linien brauner Punkte gezeichnet, welche den aussen stehenden Perlenreihen entsprechen. Diese Punkte werden bei alten mit einer weissen Schicht überdeckt. Es kommt eine Varietät mit ganz dunklem Munde vor. 4%. Cerithium variegatum Quor. ? Ich habe zwei Exemplare, welche zwischen den beiden vorigen Arten in der Figur vermitteln, aber jedenfalls von beiden zu trennen sind. Die Flecken sind schwarz und gelb. Sie scheinen im Munde durch, aber ein Lilafleck findet sich daselbst nicht. Ein Wulst findet sich nur einmal am Munde. Das von Rerve (XV, T.7, 41) abgebildete variegatum von den Philippinen, nach Rervz in Farbe sehr veränderlich, scheint in der Zeichnung zu stimmen. 45. Cerithium granulatum Lisse, sp. Brusuiire. (Vertagus asper ReevE). Die Beschreibung bei Cnenmsirz (IV, p. 328) ist ganz gut, die Abbildung (Taf. 157, Fig. 1492) hingegen sehr unvollkommen. Cnensirz führt die Art von Tranquebar, Rerve von Isie de France. Unser einziges Exemplar ist ganz weiss. 46. Oerithium Isselii n. sp. Sıyıcny, Descr. de l’Eg. Pl. 4, Fieg. 7, 1. u. 2. Ich glaube die von Savıcay in der bezeichneten Figur abgebildete, bisher nicht be- nannte Art in einer einzigen todten Schale wiedergefunden zu haben, welche leider an der Spitze abgerieben und in der letzten Windung durch einen geheilten Bruch entstellt ist. Ich benenne sie nach dem verdienten Conchyliologen des rothen Meeres. CGerithium testa pupaeformi; anfractibus octo concameratis, costis transversis tenuibus, ad anfractum ultimum octodecim, tubereulis parvis brunneis, laevibus, applanatis, oblongis ornatis, alternis fortioribus, lineis tenuissimis interpositis, tuberculis longitudinaliter seriatim ad lineolas dispositis, simulque maculis ad fasciolas, combinatim ad fascias; costis, tuberculis, lineisque in anfractibus superioribus minus numerosis, pro parte maiore obtectis; itaque ad mediam testam tantum apparentibus quatuor aut quinque tubereulis politis, ad costulae undatae lon- gitudinalis figuram reductis; callis irregularibus; labro laevi; colore livido; altitudine 19cm. 47. Strombus. (Pugil, Monodactylus) tricornis Marrıxı. Die jüngeren Individuen haben braune Längsstreifen. Der Mund kann rosenroth, blaugrau oder ziemlich farblos sein. Erreicht in Zanzibar eine beträchtlichere Grösse und schönere Zeichnung. Die Identität der Art im rothen und im indischen Meere hatte schon ReevE erkannt. Mollusca. 45 48. Strombus (Canarium, Strombella) fasciatus Born, lineatus Lamarck. Unter der grossen Zahl von Individuen fand sich ein Männchen, bei welchem der Penis nur durch eine dreiseitig, faltenartig sich erhebende Papille am Ende der Samenrinne vertreten war, welche die Gegend der Wurzel des rechten Augenstieles nicht erreichte. Ein früher von Menke erhaltenes Stück zeigt eine spitz ausgezogene Spira, wobei die Gestalt des Mundes und die Erhebung der Höckerreihe sehr verändert wird. 49. Strombus (Canarium) gibberulus Linse. Erreicht gleich vielen Schnecken des rothen Meeres den Wachsthumsabschluss bei ungleicher Grösse und zieht zuweilen die letzte Windung stärker abwärts. Dadurch entsteht einige Ungleichheit der Form. Während im Allgemeinen die Exemplare gut zu RervE (VI, Taf. 8, Fig. 15a) passen, ist doch die Spira etwas mehr eingedrückt und die Färbung zeigt keine regelmässigen Felder, sondern nur eine unregelmässige bräunliche Beschmutzung auf hellem Grunde. 50. Strombus flammeus Lısk, floridus Lamarck und Rerve, gibberulus Mörch non Lixx£. 51. Strombus (Gallinula) erythrinus Cuennurz. Das einzige Exemplar kommt zugleich so gut wie vollständig auf St. Rüppellii ReevE (Taf. 8, Fig. 13a) heraus und gleicht im scharfen Schnitt sehr dem elegans Rerve (Taf. 17, Fig. 7b). Die äusseren gelben Binden sind etwas unterbrochen. Es sind ihrer auf der Aussenlippe fünf. Im Munde erschemen die Binden tintenblau. 52. Pterocera lambis Lixx& ? Wir haben leider kein ausgewachsenes Stück mit Entwicklung der Fingerfortsätze. Bei einem Individuum, dessen Schale fast einfarbig blass chokoladenbraun, nur mit einigen ganz schmalen, schwachen Binden weisser Flecken versehen ist, erscheint auch das Thier mehr braun, bei anderen heller, mehr grau gefleckt. Die Deckel sind nicht gezähnt. 53. Rostellaria magna Schröter, eurvirostris Lamarck. Bis 16cm. lang. Die Vollendung des Mundrandes beginnt bei ungleicher Grösse. Einige Stücke haben beispielsweise bei 12cm. Länge damit noch gar nicht begonnen, wäh- rend andere ganz fertig sind. In der Siphonalrinne der Weichtheile liegt eine Gruppe knorpelähnlicher Höcker, auf welcher der linke, zugleich das Auge tragende Tentikelstiel gleitet. 54. Ranella (Apollon) coneinna Primer. An dem einzigen Exemplare ist die dritte Knotenreihe von oben überwiegend mit %6 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. braunen Spitzen ausgerüstet, auch die fünfte und siebte sind verstärkt. Die Grundfarbe ist grauröthlich, die bräunlichen Knotenspitzchen sind glatt, wie polirt. 55. Triton (Ranularia, Gutturnium) trilineatum Reeve. Bis zu 7cem. Höhe. 56. Natica mamilla Lixse. Erreicht bis 4cm. Höhe. Die Zeichnung des oberen Theiles der Mündung bei ReEve IX, Taf. 7, Fig. 27 b) passt nicht sehr gut. Die einspringende Schwiele ist etwas verschieden geformt. Die andere, den Nabel bedeckende Form, pyriformis, ist relativ zu hoch. 57. Ergaea (Crepidula) Walshi Hermansson, (Calyptraea) plana Avams u. Reeve. Apıns and Rrrve, Voyage of the Samarang (Pl. XI, Fig. 3). Zu dem Gedanken, es möge bei älteren Individuen die » Tubular rib« an der Colu- mellarplatte sich besser ausbilden, als es hier der Fall ist, glaube ich gegenüber der Abbil- dung bei ReevE (XI, Taf. 3, Fig. 17), mich der Aufstellung einer neuen Art enthalten zu sollen. Angedeutet ist diese Rippe oder Falte überall. Sie entspricht der asymmetrischen Theilung des Fussantheils, welcher diese Platte absondert, nach Rechts und Links. Die linke Seite, welcher der Eingeweidesack mehr anhängt, bekommt den breiteren aber kürzeren Theil. Die Absonderung geschieht gleich der des Deckels auf dem Hinterrücken des Fusses, wobei dieser seitlich sich häutig, mantelartig ausbreitet. Die Vorderkante des Fusses läuft auch an ihren äusseren Winkeln in fadige Fortsätze aus. Die sehr breite Sohle setzt sich gegen den ebenfalls breiten, platten und vorgestreckten Kopftheil durch eine tiefe Einsenkung ab. Mit dieser Stelle trifft nahezu auch die Abgrenzung des Eingeweidesackes zusammen, so dass hier dieser und der Kopf durch einen zwar sehr breiten, aber kurzen häutigen und niedrigen Halstheil mit dem Fusse verbunden sind. Die Augen stehen fast an der Wurzel der Tentakel. Die Radula erscheint mit ihrem vorderen Theile frei zwischen zwei breiten Mundwülsten. Alle die häutigen Ausbreitungen haben zahlreiche Chromatophoren. Das ein- zige in den Weichtheilen vertretene Stück. wurde bis dahin nicht zergliedert. 58. Cypraea lynx Lisse. ? Junge Exemplare sind sehr leuchtend; die grössten 42 mm. lang, 22mm. breit, wenig birnförmig. Auf blaugrauem Grunde stehen bei diesen fast verdeckende kastanienbraune Flecke; drei braune breite Querbinden finden sich, eine oben, eine in der Mitte, eine unten, jede viel breiter als die Zwischenräume, die untere öfter, die mittlere selten in zwei aufgelöst. Basis und Lippen spielen ins Röthliche; die Seiten tragen grosse braune Flecken, welche auch zusammen- fliessen können. Ganz junge sind blaugrau mit fünf Längsbinden aus quadratischen braunen Flecken und Querbinden feiner brauner Tüpfel. Es bestehen Uebergänge zwischen solchen. Die grösste hat 19 äussere kräftige, 23 innere gestreckte Zähne, den ersten und den dritten Mollusca. 47 von unten kurz. Die Art unterscheidet sich von den folgenden durch frühzeitige Ueber- deckung der Spira. Nahe stehen C. tabescens Soranper (Reeve III, Taf. 14, Fig. 66b), von Ceylon, xanthodon Sowersy (Reeve Taf. 13, Fig. 55a), welche man, wenn sie nicht kurze Zähne hätte, mit jungen Stücken identifiziren könnte, welche also wohl das Wachsthum früher mit Erhaltung der übrigen Jugendeigenschaften abschliesst, Sowerbyi Kırser (REEvE Taf. 10, Fig. 40), welche die Binden zahlreicher und die Punkte kleiner hat, arabicula Lan. von Columbia, welche ebenfalls in geringerer Grösse abschliesst. 59. Cypraea arabica Linse. Diese Art behält die Spira im Gegentheil besonders lange frei. Exemplare von 5 cm. haben noch das blau gebänderte Jugendkleid, aber ein Stück hat bereits das Netz brauner Zeichnungen und das Rückeninterstitium. 60. Oypraea melanostoma Sowersy. Diese Art erhält sehr spät den Abschluss im Farbenkleide, sehr früh, abgesehen von der Grösse, den Abschluss der Form. Junge Thiere haben keine blauweissen Flecken, son- dern nur dunkelbraune Querbänder auf graubraunem Grunde gleich der jungen C. carneola Liss& Taf. 27, Fig. 19b. Vielleicht beruht darauf die Angabe des Vorkommens der carneola des stillen Meeres im rothen Meere bei M’Anprew. Ich habe ein Stück, welches theils noch diesen Jugendstand und dann dessen Verdeckung in fast scharfer Begrenzung zeigt. Blauweisse Flecke erscheinen an ihm zunächst einzeln gegen die Spira hin, auf dem ge- bänderten Grunde; dann wird dieser Grund mit grader Linie dunkelbraun und die Flecken treten nun in der ganzen Höhe der Schale auf. Bleibt der Grund bei älteren Stücken heller, so bleiben auch die Bänder sichtbar. Die Cypräen wenden, in die Schale zurückgezogen die Sohle gegen die Aussenlippe. 61. Cypraea pantherina SoLanper. Auch junge Stücke. 62. Cypraea (Luponia) turdus Linse. Der Grund des Rückens ist meist blaugrau, von den Rändern her dehnt sich Weiss mehr oder weniger aus, die Flecken sind zuweilen sehr unbedeutend, meist matt; bei dunklerem, bräunlichgrauem Grunde werden sie leuchtender braun und bestimmter, beson- ders gegen die weissen Ränder hin. 63. Oypraea erythraeensis Beck. Ein kleines Exemplar. 48 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. 64. Oypraea neglecta Sowen»r. Der Fleck auf dem Rücken ist nur ein ausgezeichnetster Theil einer dunklen Binde. Kommt nach ReevE auch in Mauritius vor. 65. COypraea talpa Linse. Ein älteres und ein junges Stück. 66. Trivia oryza Lamarcr. Ein kleines Exemplar. 67. Serpulorbis inopertus Leuckarr et Rürpeıı. Diese Schnecke ist wegen der Verdeckung der älteren Gehäustheile durch die neueren, wegen der Verkittung mit Eschara und ähnlichem schwer aus ihrem Gehäuse zu lösen. Sie findet sich verschiedenen anderen Schalthieren angeklebt. 68. Conus (Rhizoconus) vexillum Marrıst. Ich habe nur ein Exemplar. Ein Drittheil seiner letzten Windung ist mit Epidermis bedeckt. Selbige bildet etwa zwanzig gegen den Schalenmund laufende, von einander ent- fernte Reihen von Borsten auf dem langen, gegen die Basis hinziehenden Schenkel der Aussenlippe, etwa sechs dicht gedrängte auf dem kurzen, gegen den Apex umbiegenden. Die Knickung der Aussenlippe ist schärfer als bei Rerve (1, Taf. 1, Fig. 3}, welcher diese Schnecke als von den Philippinen beschreibt. Nach einer handschriftlichen Beifügung zu dem Exemplare dieses Werkes auf der Heidelberger Bibliothek mit Red sea W. M. wurde sie« auch schon früher im rothen Meere gefunden. Der Winkel ist nur wenig grösser als ein rechter. Der Grund der Schalenfärbung variirt, er kann braun und kann weissgelb sein. Die verti- kalen Wellenlinien sind meist schmal, einige durchsetzen auch das helle Mittelband. Auf dem Apex bilden sich breitere Bänder. Ein junges Exemplar, welches nach der Configu- ration der Epidermis hierher gehören dürfte, ist braun und weiss gefleckt. 69. Comus (Rhizoconus) Sumatrensis Lamarck. Ein Stück von 7cm. Höhe hat die braunen Längsstreifen grob und entfernt. Die Epidermis erhebt sich zu etwa 25 Borstenquerreihen. Ein anscheinend hergehörendes junges Exemplar von weniger als 2cm. Höhe hat die Längsstreifen nicht, sondern auf hellem Grunde Querlinien von sehr kleinen länglich viereckigen braunen Fleckchen, welche es den punkti- kulirten Formen nähern und darüber gegossen graubraune landkartenartige Flecke. Die Spira ist concav gespitzt. Die Basis hat einige feine Querfurchen. Mollusca. 49 70. Conus (Rhizoconus) lineatus Cmemnıtz. Bis zu Scm. Höhe. 71. Conus (Cylinder) omaria Hwass. Es treten in der braunen Färbung ziemlich deutlich bevorzugt zwei Bänder auf, wie bei Rerve (Taf. 32, Fig. 177 c). Ob hierher oder vielleicht zu acuminatus neun kleinere Stücke gehören, bei wel- chen an der Spira ein Kiel und Furchen auftreten, während bei den Erwachsenen die Spira ganz glatt, auch weniger breit erscheint, wird vielleicht eine Untersuchung der Radula entscheiden. 72. Conus (Gylinder) acuminatus Brusurire. Erreicht mit 6cm. Höhe die Grösse von omaria und ist dann von diesem nur durch spitzere Spira unterschieden. 73. Conus (Punctieulis) arenatus Hwass. Keins der Stücke erreicht die Grösse des von Rervz (Taf. 17, Fig. 92) abgebildeten. Der dunkle, die Fleckehen verbindende Grund stellt ganz gewöhnlich zwei bis drei Binden her. Der Mund ist nur wenig, manchmal gar nicht fleischfarbig. Jıiereur fand die Zeichnung sehr mannigfaltig und hatte Stücke bis zu 76 mm. von Suakin. 7%. Conus (Lithoconus) erythraeensis Beck. Ein kleines unter den fünf Exemplaren hat einen sehr reinen, weissen Grund, eine sehr spitze und scharfrandige Spira. Bei einem grösseren ist der Grund, immer mit Aus- nahme einer helleren Basis, stellenweise braun; es bleiben eine weisse Mittelbinde und weisse Flecken am Rande und auf der Spira. Drei weitere sind braun, nur mit einer weissen Mittelbinde und auch auf dieser mit braunen Punkten. Die Epidermis ist glatt. Isser hat Belege für fünf Synonyma. Bei einem Stücke, welches beschädigt war und geheilt ist, steigt die letzte Windung stärker ab als gewöhnlich. 75. Conus (Lithoconus) Delessertianus Recıuz var. ? Eine sehr variabele Form, nicht über #cm. hoch. Die Punktreihen können fast ganz zu einem blassrothgelben Grunde mit nur einer weissen, mit sparsamen braunen Flammen betupften Binde zusammenfliessen, wo dann auf der Spira abwechselnd weisse Binden er- schenen. Wenn dieser Grund dunkler wird, sticht gegen ihn auch der Kronrand mehr weiss ab. Die Punkte der weissen Binde bleiben getrennt, die auf dem braunen Grunde verbinden sich zu dunkeln Querbinden. Wenn der Grund fast weiss bleibt. so sind die 50 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. Flecken auf der Binde sparsamer, ausserhalb derselben sehr zahlreich, zwischen Kronbinde und Mittelbinde in etwa 9—10 Reihen. Neben der weissen Binde kann der Grund sich zu zwei braunen Binden verdunkeln und die Flecken werden dann im Ganzen sparsam. Wenn diese braunen Binden sich ausbreiten und einen braunen Grund herstellen, kann dieser auch wieder bindenartig getheilt werden, und so können drei oder vier Binden entstehen. Auch die Absetzung der Windungen der Spira, der Anfang der Krönung sind sehr verschieden. Indem die braunen Streifen der Spira auf die Wand übergreifen, erscheinen sie wohl als Anfänge zu Querbinden und es regiert ihre Disposition dann weiter abwärts die der Punkte. Die Epidermis trägt etwa 20 Reihen von Haarbüscheln. Innen zeigt das Violett des Mundes auch die Unterbrechung durch die weissen Querbinden. Wahrscheinlich lassen sich hier eine gewisse Anzahl von Arten verbinden, flavidus, vulpinus, vielleicht auch erythraeensis und die diesem näher stehenden ausschliesslich punktulirten Arten. Jıererı führt den C. flavidus als sehr veränderlich. 76. Conus (Leptoconus) striatus Linse. Die Epidermis ist an einem Exemplare an den jüngsten Schaltheilen nicht spröde, sondern glatt und haftet fest an; die Flecken sind rothbraun, ähnlich der Abbildung bei RervE (Taf. 32, Fig. 179). 77. Oliva (Dactylus) inflata Lamarer. Bis zu cm. Höhe. Unter den 2% Exemplaren ist, was die Form betrifft, die auf- geblähte Varietät nicht vertreten, wohl aber in Farben die grösste Veränderlichkeit. Es gibt solche mit weissem Grunde, bei welchen namentlich die Spira ganz weiss ist und die Wände nur sehr blassröthliche Ziekzacklinien zeigen, mit blaugrauem, gelblichem, dunkel- braunem, so dass nur emige Pfeilflecke weiss sind. Die Vertheilung der Farben wechselt sehr. Am hellsten bleibt die Spira, sie hat, wenn sie nicht ganz weiss ist, doch stets ver- hältnissmässig weniger Flecken. Der Mund kann weiss, aber auch violett sein. Sehr selten fehlen die bräunlichen Flecken an den Tuberkeln oder Falten der Columella. Ebenso wird selten eine stärkere Ausbildung oder buckelartige Erhebung der obersten Falte vermisst. Oliva nobilis Rerve von Mauritius, welche die gleiche Varietät der Farben bietet, dürfte nur eine prächtiger ausgeführte lokale Varietät sein. Obwohl die Schalen alle frisch, nirgends inkrustirt oder mit anderen Thieren besetzt waren, und nur eine unbedeutend an der unteren Kante der Columella beschädigt war, enthielten nur fünf das Thier. Man hätte sich demnach dem Gedanken zuneigen können, Oliva sei als deckellos und von der Basis leicht zugänglich, wenig geschützt, häufig Beute anderer Thiere. Daran würden sich Betrachtungen darüber knüpfen lassen, ob der bei ihrer Variabilität ersichtliche Mangel scharfer Anpassung sie mehr schutzlos mache und sie dies begleichen müsse durch grösste, wieder die Variation begünstigende Fertilität, oder ob sie vielmehr bei ihrer sonstigen Schutzlosigkeit durch diese Variabilität sich mehr decke, indem sie ihren Mollusca. 51 Verfolgern nicht gestatte, die Erfahrung über ihren Wohlgeschmack und ihre Schutzlosigkeit mit der über eine bestimmte äussere Erschemung zu kombiniren. Es ist mir aber wahr- scheinlich, dass diese Oliven vielmehr bei denjenigen Personen, welche für Herrn Kossmann sammelten, als eine Delikatesse beliebt waren und dass, wenn es irgend anging, das Thier vor der Ablieferung verspeist wurde. In der Hälfte der Fälle blieben trotz verschiedenartigster sonstiger Färbung eine mittlere und eine obere breite, wenn auch unterbrochene, bräunliche Querbinde ganz deut- lich, in einem Viertheil der Fälle dieses wenig und im letzten Viertheil liess sich davon kaum oder gar nicht reden. Einmal bestand bei sehr scharfer Ausprägung zweier brauner Binden unter der oberen noch eine scharfe braune Linie. Im Uebrigen handelt es sich in der Zeichnung um feinere oder plumpere Pfeilstriche oder Pfeilflecken, welche grösser und kleiner sein, aber auch bis zu Punkten herabsinken können. Punktirung der Fusslappen entspricht der Schale. Der Penis ist in der Ruhe zurückgeschlagen. Ausser Oliva nobilis dürften auch erythrostoma Lan. (Reeve XI, Taf. 5, Fig. 7) von den Philippinen, tremulina Lam. (Reeves, Taf. %, Fig. 6) von Mauritius und ponderosa Ducros von Mauritius hergehören, für welch letztere das gedachte Exemplar von Rerve’s Conchyliologia iconica handschriftlich das Vorkommen im rothen Meere angiebt. 78. Murex (Chichoreus) virgineus Borren, rudis Link, anguliferus Lamarcx. Erreicht 13cm. Höhe. Die Vertreter im rothen Meere sind von Fıscner als ery- thraeus abgesondert worden. Die Ausführung ist um so plumper, je älter die Thiere sind. Die beiden Abbildungen, welche Rerve unter anguliferus (II, Taf. 11, Fig. %3 a und 5b) giebt, drücken einen Theil der möglichen Verschiedenheiten aus. Einige Stücke sind dunkelviolettbraun, andere sind mehr grau, die meisten weiss mit sehr feinen braunen Querstreifchen. Diese können eine oder zwei Hauptbinden zusammensetzen, können ver- blassen und bei alten fehlen, so dass dieselben die jungfräuliche Weisse erlangen. Die Be- deckung des Kanals ist ebenfalls ungleichmässig. Der Mund kann weiss sein, violett und auch gestreift. Der Rand der Innenlippe ist fein mit gelb oder orange gesäumt, solches kann auch die äussere umfassen. Die Zacken können wieder Zäckchen haben und durch Erhebung der Zwischenräume etwas kammartig verbunden sein. 79. Murex palmiferus Sowersy ? Eine abgerollte und inkrustirte leere Schale. 80. Murex ferrugo Woon. Ein junges Exemplar, 2cm. hoch. Da die Abbildung bei Rerve (Ill, Taf. 11, Fig. 44) ebenso wie unser Exemplar zwei Tuberkel zwischen den zwei Zackenhauptreihen zeigt, kann wohl die Trennung von anguliferus beibehalten werden. Man darf vielleicht auch se 52 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. denken mierophyltus Lamaner habe in der Jugend die Frondositäten weniger entwickelt und komme dann nahe. 81. Murex tribulus Linne. Nach den Grössendifferenzen scheint diese Art in jedem Jahre einen Umgang mit drei Stachelreihen zu bilden. 82. Murex hystrix Marrısı, scolopax DirLwyn (Reeve). Mit nur Scm. kleiner als die Abbildung bei Reeve (Taf. 22, Fig. 89). 83. Nassa pulla Line. Ein Exemplar entspricht ausgezeichnet Rerve’s Abbildung (VII, Taf. k, Fig. 22b) und ganz nahe solchen, welche Mörcn unserem Museum als plicata Bor. aus dem rothen Meere überlassen hat. Es ist etwa 26mm. hoch. Die oberste Querrippe ist in grobe Höcker auf- gelöst, von welchen jeder durch eine feine Querrinne in einen oberen niedrigeren und einen unteren höheren Theil gespalten ist: Unter diesen Höckern findet sich ein gelbliches Band. Dieselben sind auf der letzten Windung an der Spitze bräunlich, wie angesengt. Sonst ist die Schale olivengrün in’s Graue, gegen Mündung und Basis in’s Blauweisse und Weisse. Die Ausbreitung der Innenlippe hat einen blauen Fleck; die Furchen der Aussenlippe sind in der Tiefe violettbraun mit Ausnahme des dem Aussenbande entsprechenden Streifens. Die anderen Exemplare sind etwas kleiner und zeigen die Farben verblassend und geschwunden. Am längsten erhalten sich die Linien auf der Innenfläche der Aussenlippe. Auch können Theile, besonders der Umschlag der Innenlippe und der Mundrand rostgelb belegt sein. 8%.. Nassa arcularıa Lawmarck. Als der unter diesem Namen beschriebenen Form zugehörig darf ich ein Stück an- nehmen, welches die grösste pulla noch um 2mm. an Höhe übertrifft, obwohl seine Callosität noch unfertig ist. Der Zahn der Innenlippe ist besser ausgedrückt und drängt sich mehr gegen den oberen Mundwinkel. Indem die Höcker am oberen Windungsrande plump und niedriger sind, und Querfurchen nur oben an der Spira und an der Basis auf- treten, so dass auch jene Höcker nicht gespalten sind, erscheint die Aussenfläche viel glatter als bei pulla und von den Kronhöckern aus wie mit sehr schwachen, breiten, welligen Rippen überzogen. Die Schale ist eine grobe Ausführung jener. Die erhabenen Linien auf der Innenfläche der Aussenlippe sind sehr schwach, auf dem Callus der Innen- lippe sind solche überhaupt nicht bemerklich. Die einzige todte Schale lässt noch drei braune Querbänder erkennen, eins über die Tuberkel des Kronrandes, eins auf der Mitte und ein am wenigsten deutliches nach der Basis, so dass zwischen dem oberen und mittleren Bande der helle Mundstreifen erscheint und bei der frischen Schale wohl leb- hafter war. Mollusca. sa Exemplare, welche Krauss als arcularıa vom Gap gebracht hat und andere, welche Winter in Java gesammelt, bieten in den hier betrachteten Eigenschaften, zugleich aber in der Erhebung der Spira wieder so viel Variationen und in diesen, indem mir so im Ganzen zu pulla und arcularia dreizehn Stück vorliegen, giebt es so viel Vermitteltes, dass ich kaum zweifeln darf, diese beiden Arten seien zu verschmelzen. Die späte Vollendung des Um- schlags in Verbindung mit dem Mangel der Querfurchen kehren dann wieder bei coro- nata Lamk., von welcher von Ceram erhaltene Stücke zum Theil gleichfalls sich ganz hier anschliessen. Allerdings bildet deren Aussenlippe in allen Fällen einige kleine Zacken. Es wird möglich sein, eine grosse Gruppe von Arten des Geschlechts Nassa mit ähnlichen Eigenschaften wie die der vier hier erwähnten Arten zusammenzufassen. 85. Nassa (Niotha) multicostata Avans. Zwei Stück sind fast ganz weiss, eins hat braune Querlinien. Dies letztere und eins der beiden ersten haben einen braunen Fleck auf der letzten Windung. Dem nicht ganz er- ‚ wachsenen fehlt die Callosität der Innenlippe gänzlich. Kommen den amerikanischen tri- vittata Say und vibex Say sehr nahe. 86. Pisania (Buceinum, Cantharus) rubiginosa Reeve. Nur 20 mm. hoch. Das weisse Querband ist nur in einem Querrippenzwischenraum, dem obersten, im Munde vollständig. Unter den als Buccinum Coromandelianum Lam. in unserer Sammlung bezeichneten finden sich neben mehr gelblichen, keine weissen Streifen füh- renden, gegitterten, nicht längsrippigen andere von Menke bestimmte der Winter’schen Samm- lung aus Java als Murex GCoromandelianus Menke = Buccinum Goromandelianum Lauk., welche ohne Zweifel hierher gehören, aber viel kräftiger sind und die Längsrippen besser ausbilden. An diesen ist der Grund zwischen den Längsrippen ungleich, bis zum Weiss entfärbt, so dass in einem Falle zierlich braune höckrige Längsrippen auf glänzend wachsweissem Grunde erscheinen. 87. Pusio Kossmannü nov. spec. ? (S. Fig. 27) Ein am äusseren Lippenrande defektes, unausgewachsenes Exemplar der Gattung Pusio, welches articulatus Lawarck und Fusus lignarius Linse nahe kommt, unter- scheidet sich von articulatus Lamk. durch kürzeres Gewinde, sehr schwache obere Spindel- [alte und stärkere Bauchung des Mundes im oberen Theile. Die innere Fläche der äussern Lippe lässt ausser der breiten oberen und unteren braunen Abgränzung. acht braune Quer- binden erscheinen. Den Zwischenräumen zwischen diesen entsprechen. aussen theils feine Fleckenlinien, theils gelbliche Binden. Bei 30 mm. Höhe liegt ziemlich in der Mitte der Höhe die grösste Breite mit 15 mm. 88. Fusus tubereulatus Cuennirz. 5% H. ALExanDEer PAGENSTECHER. 89. Pollia (Tritonidea) punctieulata Duncker. Die Stücke erreichen 20 cm. Höhe und leisten, obwohl ihrer nur sechs sind, an Variabilität sehr viel. Einmal fliesst die schwarzbraune Färbung der Rippenhöcker zu vier Querbinden zusammen. Ein anderes Mal, var. a., erheben sich die vier Hauptquerrippen stärker, die Höcker treten mehr hervor und erscheinen mit weissen Spitzen in schwarzer Binde. Der obere Höcker wird so stark, dass dadurch der Contour der Schale wesentlich verändert wird und sie an Purpura muricina Blainville (Resve Il, Taf. 11, Fig. 59) erin- nert. Die Rippchen erscheinen oft sehr feinschuppig. In unregelmässigen Zwischenräumen wird ein Schalenabschluss durch schwielige Längsrippen bezeichnet. In Zähnelung der Aussen- lippe und im Spindelumschlag fehlen auch Differenzen nicht. Auch glaube ich hierher ein Stück als var. b. stellen zu dürfen, bei welchen Längs- rippen und Querrippen emander gittrig kreuzen. Die vier breiten, knotigen Hauptquerrippen sind jede zweitheilig. Nach der Basis zu erscheint eine fünfte einfache, zwischen den Haupt- querrippen je eine feinere, tiefer liegend. Ueber der obersten Querrippe ist die Windung eingedrückt, was bei var. a. und einer der übrigen auch der Fall ist. In der Eindrückung liegen noch zwei deutlichere und drei unter den Schuppen mehr versteckte, feinere Quer- rippen. So entstehen im Ganzen 18 Querrippen. Die obere Spindelfalte ist deutlich, die Spindel unten glatt. 90. Rieinula hippocastanum Reeve. Die Spindelfalte ist bei Rexve (Il, Purpura, Taf. 8, Fig. 3%) nicht entsprechend ge- zeichnet. Sie hat an der Basis eine wellige Einbuchtung, entsprechend dem Abfall der letzten Tuberkelreihe, welche ich nie überbaut finde. 914. Rieinula mendicaria Lanmarck. 92. Rieinula aspera Lamancx. Eine Anzahl unserer Individuen der Gattung Ricinula darf dieser Art eingereiht werden, wenn man für sie die Form und violette Färbung des Mundes, die Ausrüstung der äusseren Lippe mit zwei grösseren rundlichen und drei kleineren Zähnen mehr gegen die Basis (Reeve II, Ricinula Taf. 2, Fig. 13), wozu allerdings mehr oben noch ein sehr kleiner Zahn kommt, die Furchung der Querrippen, die stellenweise Unterbrechung der Gruben als charakteristisch annimmt; dabei ist die Spira verschieden hoch und kommt eher der R. chry- sostoma Desn. (2, 12a) nahe. Auch variirt die Farbe. Es kommt vor, dass, wie ReEEvE es angibt, eine Seite der Längsrippen schwarzbraun ist, aber diese Färbung kann zu brau- nen unterbrochenen Querlinien aufgelöst sein. Stellenweise kann die ganze Schale bräunlich sein, oder die Gruben sind schwarzbraun, die Erhöhungen ziemlich rein weiss. Die zwei grösseren Zähne treten dadurch deutlicher hervor, dass oberhalb derselben eine violette Mund- färbung gegen eine weissliche Binde abschneidet. Dieser charakteristische, kleine Umstand Mollusca. 85 lässt erkennen, dass auch Individuen mit anderer Zahnanordnung hierher gehören. So unter der Gesammtzahl von fünfundzwanzig: I. ein Gehäuse, welches an Stelle des unteren grossen Zahnes zwei Zähne hat. 2. zwei Gehäuse, welche an Stelle jedes grossen Zahnes zwei Zähne haben. 3. ein Gehäuse, an welchem die Zähne kaum zu sehen sind. R. anaxares d’Ors. möchte wohl auch hierher gehören. 93. Coralliophaga madreporarum Sowerpy. 9%. Peristernia (Turbinella) incarnata Desnaves. var. leucostoma. Ich schliesse mich Isser für das Vorkommen dieser Schnecke im rothen Meere an, es scheint mir aber, dass sowohl T. nassatula Lamk. als auch Cantharus funiculatus Reeve (III, Buccinum Taf. 8, Fig. 61) mit hierher gehören. Wahrscheinlich ist die Zusam- menfassung noch viel weiter zu ziehen. Von unsern sieben Stücken hat nur eins feine braune Fleckenlinien, die anderen sind ganz weiss. Für das Verständniss der Beziehungen dieser Varietät zu incarnata war mir eine T. multicincta Messe bestimmend, welche der Autor 1851 unserem Museum in Tausch gab. Diese hat das nach Rerve charakteristische Merkmal der Verstärkung der Striae zwi- schen den Rippen, eine blassfleischrothe Färbung der Zwischenrippenräume und der Ränder oben längs der Naht, und einen rosenrothen Mund, während sie sonst weiss ist, dabei etwa 19 Querrippen, welche nicht so sehr ungleich sind. Die Formen sind ziemlich veränderlich. Die jüngeren haben die Spindel etwas we- niger hoch und den Mund breiter. Die Spindelfalten verhalten sich verschieden und die Zähne der Aussenlippe können von sechs ab ihre Zahl der Art verringern, dass sie schliess- lich fast ganz vermisst werden. Der Kanal, welcher stets sehr kurz bleibt, ist doch bei alten mehr nach rückwärts ausgezogen. Die Basis der Columella kann anhaften oder ab- gelöst sein. Die Querstreifehen können sich mehr oder weniger, die Längsrippchen auf diesen sich sehr ungleich erheben. Ein etwas gefärbtes Exemplar, eins der grössten, hat, ähnlich T. triserialis Lam. von den Cap-Verdischen Inseln, diese Erhebungen in der Form spitzer Höcker in vier Querreihen geordnet. Bei, allen hier erwähnten, verwandten Formen findet sich die Vertiefung der Naht, wenn sie sich gut ausgeprägt haben. 95. Peristernia (Turbinella) multieineta Mexee. Gegenüber dem Colorit, welches, wie oben bemerkt, ein Originalexemplar von MEnkE trägt, ist dieses Exemplar purpurroth mit einer unteren schmalen und einer oberen breiten weissen Querbinde. Auf den oberen Windungen erscheint nur die letztere und ist eher breiter als der Grund, aber stets ein wenig von den Längsfurchen unterbrochen, so dass sie nur als weisse Höckerreihe erscheint. Die Spindel ist glatt. 56 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. 96. Modulus Cidaris Rekve. Ich habe eine einzige von einer Paguride bewohnte todte Schale, welche wahr- scheimlich derselben Art angehört, welche Isser unbestimmt liess. Mit einem Exemplare von M. cidaris Regve, welches unser Museum 1854 von Gummme erhielt, sind identisch die vier Reihen brauner Strichelchen, welche mit der dritten Rippe unter der Höckerreihe be- ginnen, ebenso die vierseitige Mundform, der kleine Columellarzahn bei eingeengtem Nabel. Das Stück ist aber etwas weniger erwachsen, die Höcker haben sich weniger deutlich zu halben Längsrippen umgewandelt oder abgerieben. So fehlen auch die Falten an der (Co- lumella. Die Beschreibung von obliquus Apıns würde wegen »apertura rotunda« nicht passen, wenn sich das auf den Mund beziehen soll. Da es aber daselbst heisst » anfractu ultimo in medio angulato, cariına prominula instructo«'), so wird der Mund hier auch eckig sein und diese Art mit cidaris zusammenfallen. M. tectum Gmeuin soll dagegen einen runden Mund haben. Wollte man durchaus unterscheiden, so könnte man noch hervorheben, dass der letzte Umgang sich etwas mehr senkt als bei ecidaris. Die Theilung des oberen Theiles dessen, was ich halbe Längsrippe nenne, in zwei Höcker, die bläulichweisse statt weisser Grundfarbe, die Verstärkung des Columellarzahnes, Abrundung des Mundes, Deutlichwerden der feinen Querrippen auf der Innenfläche der Aussenlippe, Ausdehnung brauner Färbungen auf den oberen Theil der Schale, alle diese Dinge sind so nahe liegende, dass möglicher- weise alle Arten von Modulus zusammengebracht werden können oder doch ceidaris, tectum, cerodes, obliquus. ; 97. Mitra (Turrieula, Costellaria) Judaeorum Donrn. Ein junges Stück von 12mm. Höhe, welches die Aussenlippe noch ungezähnt hat. Die basale Hälfte aller Windungen ist einfarbig braun, die apikale weiss, unterbrochen gegen die Naht hin durch braune Flecken, so dass ein Mittelstreifen ganz weiss bleibt. Ich finde die Aehnlichkeit mit M. multicostata Swaınson (Reeve Il, Taf. 38, Fig. 322) erheblich grösser als die von Donrn angegebene mit M. eruentata Cnensirz, nicht nur in der Färbung, son- dern namentlich auch in der Gestalt. Die oberste Spindelfalte ist die stärkste und leisten- artig erhoben. 98. Mitra (Chrysame) Ruppellii Reeve. Nur ein beschädigtes junges Stück. 99. Pyrula paradisiaca Cuemnirz. Kommt ebensowohl einfarbig gelblichweiss, als mit 25—30 braunen oder violetten Querbändern vor, welche leichter im Munde, aber auch aussen sichtbar werden; auch eben- 1) Proceed. Zool. Soc. 1850. p. 204. Mollusca. | 57 sowohl glatt als mit Epidermis. Meist findet sich am Kanal im Munde ein breiter, bräun- licher Fleck. 100. Fasciolaria trapezium Lamanck. Diese Schnecke zeigt eine Entwicklung der Knoten, wie sie bei Reeve (IV, Taf. 7, Fig. 16) auch nicht annähernd dargestellt ist. 101. Planaxis griseus Broccni. Neben fast einfarbig schmutzig schwarzgrünen Stücken giebt es solche, deren Quer- rippen mit hübschen viereckigen rothbraunen Flecken auf graubraunem Grunde geziert sind, wobei diese Flecken auch zu zackigen Längslinien geordnet sein können, und fast weisse. Die grössten sind etwa 13mm. hoch. Bei einigen Individuen ist die Columella gegen den Kanal hin weniger quer, mehr schräg abgeschnitten. Indem unter solchen ein kleines, auf- fallend spitzes, an den stärkeren Windungen einfach braun ist, der Mund dieses aber bei mehreren ist, statt der Streifung in Weiss und Violett und der Rippenbildung, hätte man solche Stücke für P. Menkeanus Dunker halten können. Die obersten Windungen sind übrigens auch hier marmorirt. 102. Turbo Chemnitzianus Reeve. Reeve, IV, Taf. 8, Fig. 36. Argyrostomus maris rubri Csewmsirz. Es ist ein bei Isser sich wiederholender Irrtthum, dass Reeve Chemnitzianum geschrieben habe. Bei dem grössten von unseren sechs Stücken sind die Zacken der drei bevorzugten Reihen sehr stark ausgebildet, wie bei Savısny (Taf. 5, Fig. 25). Zwischen den zwei oberen kommt eine dritte zum Vorschein. Bei einem etwas kleineren Individuum ist die unterste der drei Reihen wenig deutlich, dagegen eine weitere oberhalb der obersten deutlicher. Bei solchen mittlerer Grösse sind die Zacken sehr wenig vertreten, sei es, dass die in der oberen der drei Hauptreihen doch noch über- wiegen oder dass sie in fünf bis sechs Reihen ziemlich gleichmässig gering und in grösseren Zwischenräumen auftreten. Bei dem kleinsten Stücke dagegen erheben sich die Zacken scharf auf drei Reihen, auch sind die Rippen im Allgemeinen scharf und die Schale ist leicht. Bei älteren Stücken ist wohl die Färbung dunkler braun, trüber, aber die Grund- züge der Längsstreifung in Braun und Weiss bleiben dieselben. Zuweilen ist nur die Basis ungestreift braun. Der zurückgebogene Lappen an der Basis der Columella ist bei jüngeren weniger deutlich. Der Mund hat auf dem matten Silbergrunde den Rippen entsprechend glänzendere Silberbänder. Die Rippen erscheinen am Rande als Zacken und Flecken. Der Deckel ist aussen perlweiss mit Uebergang in Grün oder Braun, auf der Innenfläche hell- braun mit dunkelbrauner Spirale. Von dem javanesischen, im Uebrigen sehr ähnlichen Turbo radiatus Gwen unterscheiden sich unsere Exemplare sämmtlich durch das Fehlen des jenem zukommenden kleinen Nabels. Dagegen bieten sie einige Vermittlung zu Turbo cornutus GMELM. 58 H. ALEXANDER PAGENSTECHER. 403. Turbo ereniferus Kırser. Das einzige Exemplar stimmt ganz vorzüglich mit einem, welches das Heidelberger Museum durch Mörck erhielt und welches von Zanzibar stammt. 104. Turbo petholatus Linse. An den drei leeren Schalen ist das Braun in ein blasses Ockergelb ausgeblichen. Jedoch lassen sich noch eine obere und eine untere Fleckenbinde und drei dergleichen mittlere erkennen, welch letztere mehr oder weniger zu Zickzackflecken verschmelzen. 105. Trochus (Tectus) dentatus Forskär. Erreicht eine Höhe bis zu 7cm. 106. Trochus erythraeus Broccnı. Eine leere Schale der var. a. Jonas passt sehr gut zu ForkAr’s Beschreibung von magus Csenmnirz (V, p. 103). 407. Trochus fietilis Jonas. 108. Trochus Gmelini Jonas (maculatus GmEum var. ?). Weiss mit rothen Querbinden. Die Skulptur passt ganz vorzüglich zu den Angaben von Jonas. 109. Enchelus proximus Apans. M. Anpeew hat E. foveolatus Av. und exasperatus Ap. als vorkommend aufge- führt. Die Beschreibung von proximus passt so vorzüglich, dass wir unser einziges Exemplar, welches 23mm. hoch ist, dahin stellen müssen und nichts zuzufügen brauchen. Ob aber wirklich drei Arten vorhanden sind, das zu beurtheilen, fehlen uns die Belege. 140. Monodonta (Labio) dama PnuLiper. Das grösste Stück erreicht doch nicht die von Pippi angegebene Grösse. Die gefleckten Querbänder können erhaben sein. Der Grund ist bei unseren Exemplaren fast überall schmutzig grün. 111. Monodonta (Glanculus) Pharaonis Linse. Eine leere Schale hat sieben schwarze Körnerreihen genau abwechselnd mit sieben rothen, dann an der Basis noch zwei rothe und einen glatten rothen Streifen, welcher den perlglänzenden Umbo umgrenzt, während zwei Exemplare, welche Professor Krauss 1840 vom Gap mitbrachte, mit zweiundzwanzig Körnerreihen nur in der vierten, achten, sieb- zehnten und einundzwanzigsten schwarze Körner und diese in jenen Reihen nur abwech- selnd haben. Die Zähne des Columellarrandes sind einfach und die des Nabelrandes kaum merk- Mollusca. 59 lich. Bei den Exemplaren vom Cap erscheinen fünfundzwanzig schwarze Flecken an der Kante der Aussenlippe, indem nicht allein die gedachten Körnerreihen, sondern auch un- deutliche basale Rippen und einige Zwischenräume durch solche Flecken vertreten sind. Von Krauss rührt ein drittes Exemplar her, welches gleicher Weise die vierte, achte, siebte und einundzwanzigste Körnerreihe unterbrochen schwarz hat, dabei die Körner überhaupt eher etwas flacher, den Nabel statt mit einem gezähnten Rande eingefasst mit scharf vor- springender Lamelle, ebenso den Columellarsaum scharf, nur durch jene Lamelle mit An- deutung eines Zahnes, und die äussere Lippe der Furchung mit Herstellung eines oberen Zahnes entbehrend, wie letzteres auch bei dem Stücke von Massaua der Fall ist. So darf man wohl kaum Anstand nehmen, die geringeren Unterschiede in der Gestalt und die grösse- ren in Färbung und Rippenzahl des Exemplars von Massaua mit zu subsummiren. Pmipri schreibt dieser Schnecke einen falschen, Cuenu der Gattung Clanculus gar keinen Nabel zu. 112. Nerita polita Linse (S. Figg. 28—30). Diese Art ist nicht die N. polita Recıuz, da sie kein gestreiftes Rändchen am Deckel hat, eher dessen marmorata, Rerve (IX, Taf. 16, Fig. 67). Die Columellenplatte, plan septiforme Recıuz, ist stets etwas eingedrückt, meist ganz glatt, doch können vom Aussen- rande her die Querrippchen sich etwas in ihr geltend machen. Granulationen finden sich nur sehr ausnahmsweise und schwach. Dagegen sind die Zähne der Aussenlippe sehr ungleich. Jüngste Exemplare haben deren nie, bei älteren ist das Vorkommen ungleich, zuweilen haben auch ganz alte sie nicht. Ihrer sind meistens zwei, seltener drei oder vier. Sie stehen stets in der Mitte der Kante, welche über und unter ihnen sich schwach vorwölbt, dieses mit sehr übereinstimmendem Profil. Ebenso haben junge Exemplare immer und alte zu- weilen eine innen. glatte Aussenlippe, andere haben daselbst Furchen. Das Colorit ist meist schwarz und weiss, so dass der Lippenrand schwarz gefleckt erscheint. Einige sind dabei fast ganz schwarz, andere fast ganz weiss. So können ferner einfache weisse Querbinden auf schwarzem Grunde, oder schwarze auf weissem Grunde, oder Fleckenreihen und ge- zackte Bänder erscheinen. Das Schwarz kann aber auch durch Ziegelroth ersetzt werden, und es kann solches neben dem Schwarz vorkommen. Die Dicke der Schale ist verschieden, der Lippenrand zuweilen sehr plump; stets überdacht letzterer oben die Columella. Die Skulptur ist ungleich; zuweilen sind die Querrippen sehr gewölbt, dann alternirend meist schmaler; andere Male sind sie flach, so dass endlich die Schalen fast glatt oder nur fein gestreift erscheinen. 113. Nerita Rumphii Recıuz (S. Figg. 31—3%). Mit gestricheltem Deckelrandsaum, Spira fast verborgen, Columellenplatte bei den alten etwas convex mit wenigen Granulationen nahe den Zähnen. Es sind zwei Mittelzähne vorhanden, oberhalb und unterhalb welcher die Kante der Platte mehr eckig vorgezogen ist und so manchmal breiten Zähnen ähnlich wird, hier meist gelb gefärbt. Die Furchung 5 s# 60 H. ArkxanDer PAGENSTECHER. der ‚Aussenlippe ist ungleich, meist findet sich oben ein Zahn. Die Farbe ist zart, meist graubraun mit Rostroth geflammt oder gestreift, oder schwärzlich gestreift, seltner mehr einfarbig vermieulirt. Darin können dann braune Querbinden erscheinen, zuweilen in dunk- lere und hellere Bänder geordnet. Durch Abschleiss entstehen öfter weissliche Längsbänder; Mund und Columella sind glänzend gelblichweiss. Die Aussenfläche ist glatt. Die grössten messen etwa 18mm. in Höhe, 20 in Breite. Die Besonderheit des Deckels und die Form der CGolumellarkante lassen die Art immer erkennen. Es gibt auch blassgelbe und blasskarminrothe Stücke, sei es mit zwei weissen, ge- theilten Querbinden, welche den zwei untersten der drei gewöhnlichen Binden entsprechen, sei es mit drei Binden aus bräunlichen und weissen Flecken. Ein Exemplar hat drei orange- gelbe Binden, deren zwei obere von zwei schwarzen Linien begleitet werden, so dass eine unter der obersten Binde und eine über der mittleren verläuft. Eins ist weiss mit nur wenigen schwarzen Fleckchen. 11%. Nerita undata Linse; arabica Reeve. Junge Exemplare haben eine glatte oder nur spurenweise warzige Columellarplatte, jüngste auch einen fast zahnlosen, glatten Columellarrand und keine Zähnung der Aussen- lippe. Später entsprechen die Warzen der Columellarplatte im oberen Theile direct den unterliegenden Querrippen der Schalenwand; gegen die Basis lassen sie sich konstruiren als unterbrochenen Rippen entsprechend. Die Zeichnung bei Reeve (Taf. 5, Fig. 16) stimmt gut, aber die Beschreibung nicht. Namentlich sind die Querrinnen in der Regel gut ein- getieft. Etwa 90%, der 250 Exemplare sind einfach schmutzig weiss, die anderen, meist in jugendlichem Alter stehenden, auf solchem Grunde mit Blassolivengrün gewürfelt oder gellammt. Die Querrippen können sich durch Einschiebung feinerer von fünfzehn auf dreissig vermehren. Sind diese alle endlich ziemlich gleich stark, hat sich oben an der Columella ein dritter Zahn abgetheilt und oben an der Aussenlippe ein zweiter Zahn gut ausgebildet, wie das bei unserem grössten Exemplar der Fall ist, so hat man sicher die N. undata Linse (Lamarck ]. c. T. 8, pag. 616) vor sich. Sollte N. Yoldii Reeruz nicht auch nur eine Varietät hierzu sein? 115. Nerita quadricolor Gueunm. Abgesehen von der. Färbung ist das Ansehen sehr gleichmässig. In Betreff jener giebt es ganz weisse Exemplare und es können die Querbinden sowohl kontinuirlich als in flammenartig geordnete Flecken aufgelöst sein. In der Athemkammer habe ich eine Tur- bellarie von fast Icm. Länge gefunden, welche leider, bevor sie bestimmt wurde, verloren ging. In der Zurückziehung des Thiers deckt der Rand der Athemkammer nicht nur den Kopf, sondern auch über die seitlich zusammengelegte Sohle weg den Fuss. 146. Fissurella Rüppellii Sowerey. Das jüngste Exemplar zeigt äusserst zierlich und rein acht schwarze radiäre Bänder. Mollusca. 61 Die Radula dieser Art ist etwas schief. An eine breite Mittelschaufel schliessen jederseits drei püppchenförmige schmale Zwischenplatten, welche mit gewölbten Rändern die eine die andere untergreifen, dann ein starker zweispitziger Haken, innen und aussen an seiner Wurzel mit einer Platte gestützt, die innere mit einer Art von Längskamm, die äussere ein- gerollt und an den vorderen Winkeln ausgezogen. Randplatten lang, schmal, an der Spitze stark gekrümmt, an den Rändern sägezähnig, äusserst zierlich, die äusseren an der Spitze breiter. Ihre Reihe läuft statt quer, fast longitudinal, so dass sieben auf eine Mittelplatte kommen. Da 4—5 in der Quere neben einander stehen, beträgt die Zahl in einer Reihe jeder Seite etwa 30. 147. Patella rota Cnemniız. Die radiären schwarzen Binden der Innenfläche können sich in Fleckchen auflösen und sogar ganz verschwinden. Die Schale kann sich in verschiedenem Grade erheben. Die äussersten Rippen können sehr zart sein, so dass die Schale fast glatt ist. Fast immer ist die Innenfläche goldglänzend, selten mehr weisslich, immer der Rand gekerbt. Die Nackenkammer enthält keine Kieme, aber die Randkieme zieht jederseits mit einem beson- deren Streifen auf die Ecke der Athemkammer zu. Wenn dieser Streifen in die Athem- kammer selbst gelangte, würde er den symmetrischen oder asymmetrischen Kiemen der Skutibranchen entsprechen. 118. Chiton spiniger Sowersy. Bis 7cm. lang. Es ist sicher, dass unsere zahlreichen Exemplare der Abbildung bei Savıcıy (Gasteropodes pl. 3, fig. %) entsprechen, aber ich weiche von Isser ab, welcher dafür Ch. (Tonicia) Sueziensis RervE setzt. Sowohl nach der Hauptzeichnung bei Rerve (IV, Taf. 14, Fig. 75) als nach der Detailzeichnung für Schalenstücke (suppl.), haben wir viel- mehr spiniger Sow., eine Philippinenart. Allerdings ist die Ausbildung der Spinae des Randes sehr ungleich. Dieselben schleissen ferner, wie auch die Schalen bei alten In- dividuen, stark ab. Sie bilden keine Büschel. 119. Pleurobranchus eitrinus Rürreıı et Leuckarr. Die Zugehörigkeit ist nach der Form der Schale unzweifelhaft. Die Schale ist vorn purpurbraun. Dem ‚Umrisse der den Mund unterhalb der Fühler überdachenden segelartigen Ausbreitung ist kongruent eine leistenartige Erhöhung über der Vorderkante des Fusses, so dass hier eine dichte Anlegung geschehen kann. 120. Doris sordida Rürreıı et Leuckarr. Die ausserordentliche Ausbreitung des Mantels, welcher auf jeder Seite reichlich ebenso weit überragt, als der Fuss breit ist, die starke Rückenwölbung, das lederartige An- sehen, die schwarze Färbung des einzigen Spiritusexemplars, die Anordnung der Kiemen nach sechs Hauptabtheilungen allerdings mit Ueberwiegen der vorderen, die Granulirung des Randes lassen das Exemplar zu gedachter Art stellen. 62% H. ALEXANDER PAGENSTECHER. 124. Crepidodoris plumbea, nov. genus, nov. species (S. Figg. 35 —38). Tentakel geblättert, mit etwa 16 Fächern beiderseits, in kreisrund sich öffnende Scheiden retraktil. 22 Kiemenblättchen bilden zusammen einen hinter dem After unter- brochenen hufeisenförmigen Bogen. In diesem Bogen bilden die acht Kiemenblättchen der Mitte eine einfache Reihe; an den Enden oder den Hörnern stehen in einem Büschel jeder- seits vier innen und drei aussen. Dieses scheint so verstanden werden zu müssen, dass die Enden dieser Kiemenreihe spiralig nach der Medianen zu eingerollt seien. Der After ist röhrig und legt sich in den Ausschnitt der Kieme. Es besteht eine gemeinsame Kreis- falte für Kieme und After. Der Mantel bildet seitlich wellige senkrecht aufsteigende Falten, welche fast bis zur Spitze des Fusses reichen. Das Colorit ist blaugrau, gemischt mit gelb, schwärzlich genetzt, in der Lebergegend ins Braune. Am Mantelsaum läuft eine feine schwarze Linie. Das Spiritusexemplar ist 32mm. lang, 14 hoch, 10 breit. Die Sohle ist schmal, in der Zusammenziehung von den absteigenden Seiten wellig eingeengt. Die Zähne der Radula wenden ihren obern Theil fast unter einem rechten Winkel rückwärts, ihre Spitze ist gespalten. Junge Zähne bestehen nur aus dieser gespaltenen Spitze, welche auch bei ihnen schon nach hinten, gegen den unfertigen Theil der Radula hin gerichtet ist. Es sind dieser Zähne mehrere Tausende. Die Länge der einzelnen be- trägt 36—38 g, die grösste Dicke nicht viel mehr als ein Zehntel hiervon. Die Gattung kommt Casella und Actinocyclus am nächsten, schemt aber in der Form der Kieme neu. 122. Cryptophthalmus smaragdinus RurreLı et LEUCKART. Die Radula hat über hundert Zähne in jeder Querreihe; soweit sie von mir aus- genommen wurde, wahrscheinlich vollständig, nur etwa dreissig Querreihen. Die Zähne sind hart an einander in der Quincunx mit rhombischen Basen aufgesetzt. Die Spitze ist etwas hakig und gespalten. Die drei spitzen Magenzähne sitzen jeder auf einer schwarzen halbringförmigen Basis. Wenn man sie trocknet, krümmt sich dieser Halbring stärker ein. Die Augen habe ich übereinstimmend mit Sıcısuusp Leuckart nicht deutlich erkennen können. Wenn man die Zunge nicht sieht, kann man diese Schnecke wohl für eine Phi- line halten und könnte sie etwa M’Anprew’s Philine spec. »with gizzard« gewesen sein. 123. Onchidium mauritianum BrAmviLLe. ? Vier Stück Schnecken aus der Onchidiumgruppe würden nach den zertheilten Tuber- keln in die Gruppe Peronia gehören und dürften zwei die Peronia mauritiana BranviLLE sein. Die Thiere sind sehr verfärbt, doch lässt sich noch erkennen, dass sie grau, fein mar- morirt, am Mantelrande abwechselnd mit dunkeln und hellen herablaufenden Bändern ge- zeichnet waren und eine helle Sohle hatten. Das grösste ist 30mm. lang. Enrexsere und Isser führen wahrscheinlich dieselbe als Onchidium Peronii Cvvier. Mollusca. 63 12%. ÖOnchidium spec. Herr Professor Semrer, dermalen mit Untersuchung der Gattung beschäftigt, hatte sich die Exemplare zur Ansicht erbeten, und sah ich deshalb, da mir von dieser Gattung nur ein einziges Exemplar andrer Herkunft, wahrscheinlich Peronia punctata Quvov, zum Ver- gleiche zur Verfügung stand, von weiterer Untersuchung ab. Herr Senper theilt uns nun während des Druckes mit, dass die zwei anderen, etwas breiteren und grünlichen Onchidien mit dunkler Sohle vielleicht eine Varietät von O. ver- ruculatum Üvvier seien, dass er es jedoch bezweifle. Die Artbeschreibungen der Aelteren seien so mangelhaft, dass an eine sichere Identifizirung nicht zu denken sei. Die Artunter- scheidung sei nur auf die Zergliederung zu gründen. Niemand ausser Sroriczka habe die bei vielen Arten ungemein klar hervortretenden schwarzen Pünktchen auf den Rücken- tentakeln gesehen, welche für die Artunterscheidung sehr wichtig seien; auch dieser habe darin nicht Augen erkannt. Unterabtheilungen nach den Rückenpapillen seien ganz unzu- lässig. Eine Arbeit über diese Augen mit Artunterscheidungen habe er soeben vollendet. Wir haben ihm danach von jeder unsrer Arten in Tausch ein Exemplar zur Zergliederung überlassen. Cephalopoda. 125. Octopus vulgaris Lamarck. ? Der beste Kenner der Cephalopoden des Mittelmeers, Verany hat seiner Zeit den von Savıesy (pl. I, Fig. 4) aus dem rothen Meer abgebildeten Octopus auf O. vulgaris bezogen. Von unsern beiden winzigen Exemplaren von nur etwa 15 und 18mm. Körperlänge muss ich bezweifeln, dass sie zu einer und derselben Art gehören; ich kann auch nicht bestimmt entscheiden, ob eins der beiden mit vulgaris verbunden werden könne. Viel- leicht kann dies geschehen für das kleinere, in der Conservirung ganz schwarz gewordene. Dieses ist an allen Armen mit Ausnahme eines des dritten und eines des vierten Paares verstümmelt gewesen und der Ersatz ist nicht vollkommen nachgewachsen. Bei ihm setzt die Proportion der beiden erhaltenen Arme, von denen der dritte 60, der vierte 55 mm. misst, zu einander jener Zutheilung nichts in den Weg, aber die Arme sind im Verhältniss zum Körper eher kürzer als bei vulgaris. 126. Octopus sp. ? Das andere Exemplar von Octopus hat folgende Armlängen vom ersten Paare ab gerechnet: 56, 58, 62, 70mm., bei einer Körperlänge von etwa 18mm. Die Arme sind fleischig, die Farbe grau, der Rumpf breit. Auf so geringes Material kann man nicht wohl eine Art begründen und benennen. INHALT. Allgemeiner Theil. Spezieller Theil. Bivalva . Ostrea plicatula Plicatula ramosa . Spondylus aculeatus . Lima squamosa SIE IE NR: Pecten lividus (inel. P. australis) Pinna nigra \nigrina, hystrix) ‚,„ Stutchburii (inel. P. assimilis) Vulsella lingulata . Malleus regula ER: Isognomon (Perna) anomioides 5 flabellum.. Avicula ala corvi. „ occa Arca (Barbatia) decussata (lactea var. erythraea) N = setigera „„ (Anomalocardia) scapha . er Sn, Hanleyana . ERTElUSaErS 2: Lithodomus Lessepsianus Modiola Traillii aa Mytilus (Aulacomya) variabilis . Crenella Ehrenbergii Septifer Kraussiüi . Hy: Chametrachaea (Tridacna) elongata Chama Corbierei . Cardium isthmicum er Cytherea (Circe, Lioconcha) lentiginosa . Crista (Circe) divaricata Venus reticulata . Tellinella rugosa . Dosinia (Venus) Listeri . Mesodesma 'glabrata . Asaphis violascens Petricola lapieida . Ruppellaria macrophylla Gastrochaena Ruppellii . INHALT. Gastropoda Littorina subnodosa ar intermedia Cerithium erythraeonense ar Rüppellii . ar scabridum ns coeruleum Br moniliferum " variegatum Be. Ir granulatum (Vertagus asper) Isselii . ” Strombus (Pugil, Monodactylus) tricornis ” Re s gibberulus . 5 flammeus (floridus, gibberulus) er (Gallinula) erythrinus Pterocera lambis . : Rostellaria magna (curvirostris) Ranella (Apollon) coneinna Daher: Triton (Ranularia, Gutturnium) trilineatum Natica mamilla (Canarium, Strombella) faseiatus ( lineatus) Ergaea (Crepidula) Walshi (Calyptraea plana) Cypraea Iynx . „ arabica 2 melanostoma », pantherina a: (Zuponia) tardus „„ erythraeensis es neglecta . 1 talpa . Trivia oryza . Serpulorbis inopertus Conus (Rhizoconus) vexillum 39 HR Sumatrensis n 2 lineatus »,» (©ylinder) omaria ‚ An acuminatus »» (Punctieulis) arenatus »» (Lithoconus) erythraeensis . 3 en Delessertianus »» (Leptoconus) striatus Oliva (Dactylus) inflata . Murex (Chichoreus) virgineus (rudis, anguliferus) ‚„ palmiferus „ ferrugo „,„ tribulus »,„ hystrix (scolopax) Nassa pulla 66 Cephalopoda INHALT. Nassa arcularia Be »,» (Niotha) multicostata . Pisania (Buccinum, Cantharus) rubiginosa . Pusio Kosmannii . Fusus tuberculatus 3 Pollia (Tritonidea) puncticulata Ricinula hippocastanum . PR mendicaria . asperan Dar Coralliophaga madreporarum Peristernia (Turbinella) incarnata . en > multieincta Modulus Cidaris SCH LE HIT. N 8 Mitra (Turricula, Costellaria) Judaeorum „,» (Chrysame) Ruppellii Pyrula paradisiaca Fasciolaria trapezium Planaxis griseus . Turbo Chemnitzianus 2 ereniferuse. .. eree », Petholatus . : Trochus (Tectus) dentatus . 33 erythraeus = fietilis RL: 08 Gmelini (maculatus?) . Enchelus proximus Monodonta (Labio) dama ar (Clanculus) Pharaonis Nerita polita „, Rumphii „ undata (arabica) . „,„ quadricolor Fissurella Rüppellii Patella rota Chiton spiniger 5 Pleurobranchus eitrinus Doris sordida . Crepidodoris plumbea Cryptophthalmus smaragdinus . Onchidium mauritianum Sp. Octopus vulgaris . sie: Druckfehler. Seite 38, Nr. 22 lies Crenella statt Cyrenella. Ei 2 Ban nr % | a Man e 2; nur ir RN I u AS ur % ”- ee = en 1% a . ii) Br, Hi Aa iR} TAFELERKLÄRUNG. Figg. 1—16. Die Variabilität der Gestalt von Ostrea plicatula Gueunm. 1—5. var. pinnicola auf Pinna nigra ÜHennItz. I—2. Freie rechte Schalen von der Innenfläche gesehen. 3. Gruppe angewachsener linker Schalen. Freie rechte -Schale von Aussen gesehen. Das Thier aus Schale 2. von Rechts gesehen. 6. var. tridacnicola, freie rechte Schale. 7—9. var. erenulifera. 7. Ganze Muschel. 8. Freie rechte Schale derselben von Innen. 9. Freie rechte Schale eines anderen Individuum, stark ausgetieft und gefalten. 10—12. var. Forskalü. 10—11. Linke festsitzende und rechte freie Schale eines von einer Pflanze abgelösten Stücks. 12. Ein sehr kleines Stück, welches auf 10. bei * aufsass. 13. var. pectintcola. l4. var. spongicola. 15 u. 16. Junge Individuen. 4. 5. Figg. 17—19. Jugendgestalt von Malleus regula Forskar. 17. Vom Schlosse gesehen. 18 u. 19. Von der rechten Seite gesehen. Fig. 20. Perna flabellum mihi. Figg. 21—26. Die Variabilität der Färbung von Cytherea (Üirce, Lioconcha ) lenticeinosa ÜCnennirz an sechs Exemplaren demonstrirt. 8 I Fig. 27. Pusio Kossmanni mihıi. Figg. 28—30. Die Veränderung des Spindelrandes in Beziehung auf Zahnbildung und die Bildung von Furchen und Zähnen auf der Innenfläche der Aussenlippe im Heran- wachsen von Nerita polita Lisse, an drei Exemplaren demonstrirt. Figg. 31—34. Die Variabilität der Färbung von Nerita Rumphii Recıuz, an vier Exemplaren demonstrirt. Figg. 35—38. COrepidodoris plumbea mihi. 35. Das Thier in natürlicher Grösse. 36. Ein Tentakel, zweimal vergrössert. 37. Zähne der Radula, einzelne, von denselben einer unerwachsen, und gruppirte, in verschiedener Ansicht, etwa 300 mal vergrössert. 38. Anordnung der Kieme um das Afterrohr, etwas vergrössert. pB-16031 5-09T Kossmann, Reisen.d.rothen Meer. I. Pagenstecher, Mollusca. Tat: 1. Pagenstecher de Verlag von Wilh. Engelmann, leipzig Lith. Anstx.J.6.Bach, Leipzig N 072 247 943 Er HEN A Ah N ii Hehe, RABEN RR FERN ON EERIIHNGAN Y 2 In“ f N nn j $ NEIN | 1 AN