HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. VE03X 2 / /] / / t NH Ik Yıl LLE \ U fü (A \ Ä UN AN: C / / / Pi / / Vs» 3 UnuX 7,2402 o EA BELA cc SE Er ee IS: OP ELINV Sep 9 ei: gG Weber ‚die | Orthoceren des. Kohlenkalks (Carbonifer ous 2 Limestone) von Irland und über eine neue und merkwürdige nautilusähnliche Schale 2 aus demselben Horizont. DD, en ER Inaugural-Dissertation «4 zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät II. Seet. der Kgl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Arthur H. Foord, = Fellow of the Geological Society of London, and formerly of the : Geological Survey of Canada. en ”7'München, 1896. Buchdruckerei Kastner & Lossen Finkenstrasse 2. ft Ueber die Orthoceren des Kohlenkalks (Garboniferous Limestone) von Irland und über eine neue und merkwürdige nautilusähnliche Schale aus demselben Horizont. Inaugural-Dissertation Eon Erlangung der Doktorwürde der ° Hohen Philosophischen Fakultät II. Sect. der Kgl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Arthur H. Foord, Fellow of the Geologieal Society of London, and formerly of the (reological Survey of Canada. — us —. München, 1896. Buchdruckerei Rastner X Lossen Finkenstrasse 2 u I, fi war DM Fr ey [4 rl 19 190 I. Ueber die Orthoceren des Kohlenkalks (Carboni- ierous himestone) von Irland. 1. Einleitung. Die Aufeinanderfolge der Sedimentärformationen in Ir- land unterscheidet sich von derjenigen Englands und Schott- lands durch das fast vollkommene Fehlen der mesozoischen Formationsgeruppe. Die permische Formation, Trias und Lias kommen nur spärlich vor, während der Dogger gar nicht vorhanden ist. Das Cambrium, Untersilur (Ordovieian Eng- lands), Devon (Old-red-sandstone-Fazies) und das Carbon sind reich entwickelt, besonders das letztgenannte, welches die grosse Fbene im centralen Teile der Insel einnimmt. Die Kreideformation, das Miocän, Pliocän und Postplioeän treten im nordöstlichen Teile Irlands auf; die erstgenannte ist überlagert und meist verdeckt von einem ausgedehnten Plateau tertiärer basaltischer Lava. Das Fehlen eines so grossen Teiles der mesozoischen Formationsgruppe ist wahr- scheinlich vielmehr der Thatsache zuzuschreiben, dass dieser Teil in Irland nieht abgelagert wurde, als dem Grunde, dass die genannten Ablagerungen durch Denudation zerstört und abgetragen worden wären. Man kann daher annehmen, dass während der mittlere Teil Englands von einem Meere be- deekt war, welches die Ablagerungen der mesozoischen For- mationsgruppe bedingte, der grössere Teil Irlands um diese Zeit und bereits vom Abschluss der Kohlenformation an, als Landmasse aus dem Meere vmporragte. Die Ablagerungen der Stemkohlenformation nehmen fast die Hälfte des ganzen Flächenraumes des Landes ein und 4 sind hauptsächlich in dem oben erwähnten Teile der „grossen Gentral-Ebene* enthalten. Meistens ist das Karbon darch seine unteren Glieder, nämlich durch wunterkarbonischen Schiefer und Grit und durch den Kohlenkalk vertreten. Der letztgenannte wird in faunistischer Beziehung den Haupt- veeenstand meiner Abhandlung bilden. Der irische Kohlen- kalk ist gewöhnlich aus drei Gliedern zusammengesetzt, dem unteren, mittleren und oberen; das mittlere Glied (die „Calp*- schichten) ist gewöhnlich erdiger als die beiden anderen, welche hauptsächlich aus reinem, fossilführendem Kohlenkalk bestehen. Diese auf den petrographischen Charakter der (sesteine beeründeten Abteilungen kann man bis heute nicht auf grosse Entfernungen hin verfolgen und, soweit nicht sichere Zonen von Fossilien festgestellt worden sind, kann diese Dreiteilung nur von lokaler und untergeordneter Bedeutung sein. Der Kohlenkalk erreicht in Irland eine Mächtiekeit von 2500-3000 Fuss. 2. Einteilung und petrographischer Charakter der karbonischen Formation Irlands. Die folgenden Abteilungen «der karbonischen Formation lassen sich nachweisen, obgleich sie in einigen (Gebieten in- folee des Auskeilens mancher Schichtelieder oder ihrer Fort- schaffung durch Denudation in anderen (Grerenden nicht alle immer identifiziert werden können. 8. Mittlere produktive Kohlenformation — Mit Süsswäasser- Typen von Evertebraten und Amphibien. 7. Untere produktive Kohlenformation mit Quarzsandsteinen (grits) und geschiehtetem Sandstein, an einigen Stellen mit Stiemaria-Wurzelfasern durechwachsen. 6. Millstone Grit — Sandsteme, (marzsandsteine und Platten, gelegentlich mit Pflanzenresten. 5. „Yoredale* -Schiehten -— schieferthonartig mit dünnen Sehiehten dunklen, unreinen Kalkes. 4. Oberer Kohlenkalk — Grauer dünnschichtiger Kalk mit Lagen von schwarzem Schieferthon. | 3. Mittlerer Kohlenkalk oder „Calp* — Dunkel gefärbter oder schwarzer Kalk; schalig oder plattig, gelegentlich mit Sandsteinschichten wechsellagernd. 2. Unterer Kohlenkalk — Grauer oder blaugrauer Kalk, oft fossilführend. l. Unterer Kalk-Schieferthon („Lower Limestone Shale*) — Dunkler kalkhaltiger Schieferthon mit Lagern von diünnem Plattenkalk. 3. Physikalische Bedingungen, unter welchen die Schichten der Steinkohlenformation in Irland abgelagert wurden. Die Bedingungen, unter welchen diese Ablagerungen ge- bildet wurden, können folgendermassen kurz zusammengefasst werden. Die untersten Schiehten mit einer individuenreichen - Meeresfauna beweisen den Einbruch des Karbon-Meeres in das Seengebiet des Old-red-sandstone, während die darauf folgenden Kalkschiehten die allmähliche Vertiefung (dieses Meeres zeigen. Das Meer war während der Steinkohlen- periode überreich an wirbellosen Tieren; zahlreiche Mollusken, Korallen (darunter eimige riffbildende) und eine grosse Fülle von Crinoiden trugen durch ihre Reste dazu bei, die kalkigen Sedimente zu grosser Mächtiekeit anwachsen zu lassen. Die Lager von Sehieferthon und die Schichten von unreinen Kalk beweisen, dass Flüsse beträchtliche Massen von Senk- stotfen dem Meere zuführten, bis endlich das Meer flacher und flacher wurde; es entstanden ausgedehnte Flussdeltas, in welchen die „Yoredale* -Schiehten, Millstone-Grit und schliesslich die produktive Kohlenformation abgelagert wurden 4. Allgemeine Bemerkungen über die Orthoceren und Vergleich derselben mit verwandten Gruppen. Die mächtiee Entwicklung und weite Ausbreitung der irischen Steinkohlenformation und ihr reicher Inhalt an Fossilien haben stets diejenigen belohnt, die sie zum Gegen- stande des Studiums gemacht haben, und viele bedeutende (Geoloren und Paläontologen haben in der mit Begeisterung unternommenen Bearbeitung des irischen Karbon reiche Er- folge gewonnen. Die Namen Griffith, M’Coy und ‚Jukes sind die der hervorragendsten Bearbeiter dieses (Gegenstandes. M’Coys klassische „Synopsis of the Carboniferons Fossils of Ireland“ ist für das Studium der irischen karbonischen Fauna las unentbehrlichste Werk, während die ausgezeichnete Sammlung von Griffith, die in dem Museum für Kunst und Wissenschaft in Dublin aufbewahrt ist und welche in M’Coys „Synopsis“ eingehend beschrieben wurde, zu erkennen giebt, wieviel bereits geschehen ist, die in Fraxe stehende Fauna zu beschreiben und zu illustrieren. In jüngerer Zeit jedoch ist wenig eethan worden, um der wissenschaftlichen Welt einen Berieht zu «eben über die karbonischen Fossilien Ir- lands oder über eine Gruppe derselben, welche der exakteren Methode gemäss bearbeitet wäre, wie sie von der paläonto- logischen Forschung unserer Zeit verlangt wird. Besonders eilt dieses für die Gruppe von Fossilien, welche den Gegen- stand dieser Abhandlung bildet. Wenn man die Listen der Fossilien betrachtet, die vom geologischen „Survey“ und anderen irischen Autoritäten aufeeführt sind, so findet man eine kleine Zahl von Arten der Orthoceren oft wiederholt, wodurch man zu der Vermutung gelangen könnte, dass eine ausserordentliche Armut an solchen Formen im irischen Kohlenkalk herrschte. Bei erneuter Durchsicht der einzelnen Schiehtglieder und des Materiales an Fossilien findet sich diese Vermutung jedoch nicht bestätigt; ich hoffe im Gegen- teil zeigen zu können, dass die m Erwägung zu ziehende ART ER Gruppe durch zahlreiche und interessante Formen vertreten ist, unter denen viele sich als neue, bisher unbeschriebene Arten erweisen. Nicht lange, nachdem ich meine Arbeit begonnen hatte, fand ich, dass, wenn nicht besondere Vor- sicht angewandt wurde, die Fossilien von der harten, sie umgebenden Matrix herauszupräparieren, nichts als Bruch- stücke dieser langen und geraden Schalen (wertlos zum Zwecke spezifischer Identifikation) der Lohn meiner Bemüh- ungen waren. Diese Schwierigkeit im Sammeln und Prä- parieren kann wohl die kleine Anzahl von Arten erklärlich machen, die in den vorher erwähnten Listen angeführt sind. Wie die Ammoniten, so sind die Orthoceren eine Gruppe von Üephalcpoden, deren Klassifizierung ausserordentlich schwierig ist. Dies hat seinen Grund in der Thatsache, dass die mancherlei Merkmale, die zur Unterscheidung ver- schiedener Abteilungen (und Arten) angenommen werden können, keine sehr scharfen Grenzen ergeben, woher es fast unmöglich wird, solche Gruppen genau auseinander zu halten. Dieser Schwierigkeit ungeachtet ist der Versuch, die Ortho- ceren in Gruppen einzuteilen, doch gemacht worden: Nach dem spitzeren oder stumpferen Winkel, in welchem die Orthocerenschalen sich verjüngen, teilte Barrande die Orthoceren in zwei ziemlich ungleiche Hauptgruppen, die er mit den Namen Zongzcones und Drevrcones bezeichnete. Diesen untergeordnet nahm er 17 Untergruppen an, für deren Aufstellung die äussere Verzierung der Schale eine hervorragende Rolle spielte. Kinige von diesen Unter- abteilungen wurden von Hyatt (Proceed. Boston Soc. Nat. Hist. vol. XXII, 1885) zu Gattungen erhoben, doch sind dieselben nicht allgemein angenommen worden wegen der Schwierigkeit eine Grenze zwischen ihnen zu ziehen, aus- genommen in den Fällen, in welchen die zu klassifizierenden Arten sehr scharf gekennzeichnet sind. (sehen wir für unsere Orthoceren des irischen Karbon auf Barrandes Methode der Klassifizierung zurück, so können wir unsere Arten in den folgenden Abteilungen unterbringe welche teilweise mit den schon von Blake, Waagen un anderen angenommenen übereinstimmen: : A. Longicones. i I. Lievia. Glatte oder nur mit Zuwachslinie verzierte Schalen. | Il. Annulata. Schalen mit starken Querrippen. III. Angulata. Schalen mit starken, ziemlich weit IV. Lineata. Schalen mit feinen Quer- 0 Läng linien. RE 2 ir V. Imbricata. Schalen mit feinen, duchziegelförm 2% übereinanderliegenden Blättern. B. Brevicones. Die folgende Liste enthält die in dieser Abhandl beschriebenen Arten. | A. Longicones. I. Gruppe Lavia. Untergruppe Cylindriformes. (Sipho eylindrisch.) Orthoceras acrc, SP. NOV. 5 Leinsterense, Sp. NOV. Porteri, sp. noVv. Eh cylindraceum, Fleming. 5 Nervrense, de Koninck. H difficıle, de Koninck. 5 amabrıle, de Koninck. R calamus, «de Koninck. Y inopinatum? de Koninck. ’ Sanctı-Doulaght, sp. nov. Coler, sp. Nov. — 9 Orthoceras varıabıle, Sp. NOV. % Nolanı, sp. Nov. venabulum, Sp. NOV. “ perapproxıimatum, Sp. NOV. Untergruppe Moniliformes. (Sipho perlschnurförmig. ) Orthoceras Hınder, sp. NOV. I subclavatum, Sp. NOV. Ppelum, sp. NOV. ll. Gruppe Annulata. Orthoceras levıgalum, Me. Coy. III. Gruppe Angulata. Orthoceras Puzosisanum? de Kouiuck. % Wrrghtir, Hanghton. IV. Gruppe Lineata, Orlhoceras Kıldarense, Sp. NOV. “ salvum, de Koninck. » Hibernicum, sp. NOV. . Pulcherrimum, Sp. NOV. V. Gruppe Imbricata. Orlhoceras perelliplicum, (Foord) Me. Coy. y maultı-striatum, Sp. NOV. N Sollası, sp. NOV. Clanense sp. NOV. B. Brevicones. Orthoceras Percontcum, SP. NOV. Eine ziemlich Orthoceren besteht bei den aus bemerkenswerte Erscheinung an unseren J in der schrägen Richtung der Septa den südlichen Distrikten Irlands stammenden END Arten, besonders bei denen von Cork. Die folgenden Arten besitzen diesen Charakter in einem hohen Grade, 2. B. Orthoceras FPorteri, Orthoceras Hindei, Ortho- ceras acre, Orthoceras perellipticum. Ich habe diese Er- scheinung ausserdem nur bei einer belgischen Art vorge- funden. Wie erwartet werden kann, ist diese schräge Rich- tung der Septa gewöhnlich von einem mehr oder weniger randständigen Sipho begleitet: zwei Züge, welche an die Struktur der verwandten Gruppen der Actinoceratide, Uyr- toceratide und Poterioceratide erinnern. Das Auftreten eines angeschwollenen, perlschnurförmigen Sipho ist ziemlich selten unter den Orthoceren; aber derselbe ist unabänder- lich in den obenerwähnten Gruppen. Dieses Merkmal ist im stärksten Masse in der Actinoceras-Gruppe entwickelt, bei «leren typischen Formen die Siphonalelemente sehr ver- wickelt werden. Der Prosipho ist mit einer Anzahl von Röhrchen versehen, die vermittels kleiner Durchbohrungen an dem Umkreis des angeschwollenen (ursprünglich mem- branösen) Sipho in die Luftkammern hinein reichen. Owen (Paläontologie, 1860, p. 85) war der Meinung, dass diese Röhrchen als Durchgang für die Blutgefässe zu der inneren Membran der Luftkammer dienten. Was die Thätigkeit der Anschwellungen des Sipho gewesen sein mag, ist schwer zu mutmassen; sie haben wahrscheinlich als Stützen für die zarten Röhrchen gedient, welche sie durchdrangen, und die ihrerseits geholfen haben, «den Prosipho in seimer richtigen Lage zwischen den Siphonaldüten zu erhalten. Obgleich augenscheinlich nahe mit einander verwandt, so ist es dennoch nicht zu beweisen, dass Orihoceras von Cyrloceras abstammt oder umgekehrt, da die beiden 'T'ypen von ihrem frühesten Auftreten an streng von einander ge- schieden sind. Die ursprünglichsten ältesten Formen von Cyrtoceras haben gebogene, gewöhnlich schnell sich erwei- ternde Schalen, mit randständigem Sipho und mit schrägen Septen; die ältesten Formen von Orihoceras haben gerade u er RE T Den u 3 0 210 oder schwachgebogene Schalen, mit eylindrischem, mehr oder weniger centralem Sipho. In Bezug auf die Embryologie der vier hier behandel- ten Gruppen ist unsere Kenntnis jetzt noch zu gering, um zu gestatten, sie als ein Argument für oder gegen die An- nahme von Verwandtschaftsverhältnissen zu benützen. Wenn die Embryonalblase (Protoconch) und die Anfangskammer, welche Clarke (The American Geologist, Vol. 12. August, 1895) aus Amerika beschrieb, mit Recht Orzhoceras zuzu- schreiben ist — und es giebt Gründe, über diesen Punkt zweifelhaft zu sein — so haben wir einen Beweis, der auf eine weitere Trennung von Orthoceras und Actrnoceras hin- deutet (wenn wir diese Gruppen zunächst in Betracht ziehen), als selbst die eigentümliche Siphonalstruktur ergeben würde. Die Embryonalblase von Aciznroceras ist noch nicht gefunden worden; aber es kann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit an- eenommen werden, dass die Oetfnung beobachtet worden ist, durch welche der ursprüngliche Sipho aus der Embryonal- blase in die Luftkammern hindureh trat. An einem Exem- plare von Z’oierzoceras, welches im Museum für Kunst und Wissenschaft in Dublin aufbewahrt wird, ist eine Narbe, ähnlich der beim lebenden Nautilus vorhandenen, am hinteren Ende erhalten und stellt zweifellos wie bei letzterem die verschlossene Oeffnung dar, die früher in die Embryonalblase führte. Man findet eine ähnliche Narbe bei Cyrioceras. Daher gleichen sich diese beiden Gruppen (Foterroceras und Oyrioceras) in diesem embryonalen Character während die beiden anderen Gruppen, nämlich Orikoceras und Actrnoceras, in dieser Beziehung von einander abweichen. 5. Beschreibung der Arten. A. Longicones. Il. Gruppe Lavia. l. Untergruppe Cylindriformes. Orthoceras acre Sp. NOV. Beschreibung. Schale lang, sehr schlank, Dicken- wachstum im Verhältnis von 1:10. Querschnitt (wenn nicht zusammengedrückt) beinahe kreisförmig. Wohnkammer für (die Beschreibung zu unvollkommen erhalten. Septa, sehr schräg, sehr diehtstehend, 4—5 mm von einander entfernt. Sipho (nur am hinteren Ende sichtbar); nach der grossen Annäherung der Siphonaldüten, wie der Querschnitt zeigt, muss er eylindrisch und sehr dünn gewesen sein. Die Düten sind an einigen Stellen durch die Einwirkung der Krystallisa- tion in den Luftkammern zusammengepresst, so dass in diesem Zustand Kaum Raum genug für den Sipho wäre. Die Ober- tläche des (Gehäuses ist ganz wlatt. Das vollkommenste Exemplar misst 28 cm Länge, der grösste Durchmesser beträgt 33 mm, der geringste 5 mm. Verwandtschaften. Diese Art hat ziemlich viel Aehnlichkeit mit Orthoceras Nervrense, de Koninck, doch ist sie von dieser durch die bestimmte Schrägstellung ihrer Septa und die excentrische Lage des Sipho zu unterscheiden. Bemerkungen. Die Luftkammern sind, wie es ge- wöhnlich bei allen Exemplaren von Cork der Fall ist, mit Kalkspath ausgefüllt, der die Septa und den Sipho entweder zerstört oder verzerrt hat. Der hintere Teil ist bei einem der Exemplare schräg abgestutzt. Dass dies zu Lebzeiten (des Tieres geschehen war, ergiebt sich durch die Thatsache, dass die Oeffnung des Sipho durch eine sekundäre schalige Ablagerung geschlossen war, über welche die Schalenschicht ursprünglich sich erstreckte. Diese letztere ist beim Heraus- nehmen aus dem (sestein abgebrochen. Die Zusammenpressung vieler Exemplare macht es schwierig, die Identität derselben mit der typischen Form zu erkennen, jedoch, da «dies eine Eigentümlichkeit ist, die den aus den Gresteinen des südlichen Teiles von Irland stammenden Fossilien gemeinsanı ist, so kann nicht zu viel Gewicht darauf geleert werden. Fundort: Little Island in der Nähe der Stadt Cork. Orthoceras Leinsterense, sp. Nov. Beschreibung. Schale ziemlich lang gestreckt, gerade, Diekenwachstum im Verhältnis von 1:7. Querschnitt elliptisch (vielleicht teilweise durch Druck), das Verhältnis des grösseren zum kleineren Durchmesser ist 6:7.. Wohnkammer von mässiger Länge, ungefähr 12 em, welche wahrscheinlich nicht mehr als ein Viertel der ganzen Schale darstellt, welch letztere jedoch gegen den hinteren Teil nicht vollkommen genug erhalten ist, um Anhalt für eine genaue Messung ‘zu liefern. An dem Steinkern der Wohnkammer ist eine deutliche Einschnürung gerade unter der Mundöffnung der letzteren zu beobachten. Diese Einschnürung ist nur zu sehen, wenn die Schalen auf natürliche oder künstliche Weise entfernt worden sind. Der Rand der Mundöffnung ist an einer Stelle erhalten. Septa etwas schräg; in dem jüngeren Teil der Schale in sehr geringen Abständen, wodurch die Kammern hier sehr flach werden, die Tiefe der Kammern beträgt weniger als ein Fünftel ihres Durchmessers. Sie erweitern sich jedoch schnell, je näher sie der Wohnkammer kommen, so dass innerhalb eines Raumes von 7,5 em ihr Abstand von einander sich beinahe verdoppelt hat. Sipho (wie durch die Siphonaldüten bestimmt) excentrisch, wahr- scheinlich eylindrisch in einer Entfernung von °/s der Durch- messerlinie von der Schale entfernt liegend. Die Röhre selbst ist jedoch bei dem Vorgang der Krystallisation zerstört worden, welche innerhalb der Luftkammern, die mit Kalk- spath angefüllt sind, stattgefunden hat. Durch Kalkspath sind ebenfalls lie Septa in dem unteren Teile der Schale aus TE U NDR ihrer Lage verdrängt worden. Die Schale ist ziemlich dick, besonders an der Wohnkammer; ihre Oberfläche ist mit schwachen Anwachslinien versehen, welche auf der Wohn- kammer deutlicher als auf der übrigen Schale sind. Nichts- destoweniger kann die Schale als wesentlich glatt betrachtet werden. Die Länge des grössten Exemplars beträgt 34,75 cm; aber ein beträchtliches Stück des hinteren Teiles ist ab- gebrochen. Der grösste Durchmesser ist: 6,2 cm, der Kleinste 3 em. Verwandtschaften. Die Beziehungen zu Orthoceras verrabıle sind in der Beschreibung dieser letzteren Art er- örtert. Ich kann keine andere Art finden, mit der sie ver- elichen werden könnte. | Bemerkungen. Das beachtenswerteste Merkmal bei (dieser Art ist der schnelle Uebergang von den dichtstehenden Septen im hinteren und mittleren Teil der Schale zu den in weiten Abständen auftretenden Septen „eeen die Wohn- kammer hin. Fundort. Ülane, County of Kildare. Orthoceras Porter’, sp. NOV. Beschreibung. Schale lang gestreckt, schlank an- wachsend im Verhältnis von 1:9. Querschnitt elliptisch, Verhält- nis der Durchmesser 43:30. Wohnkammer scheinbar von mässi- ver (Grösse, aber ihr Verhältnis zur ganzen Schale kann nicht genau angegeben werden, da kein Exemplar in der ganzen Sammlung hinreichend vollkommen erhalten ist, um hierüber Aufschluss zu geben; sie muss jedoch weniger als ein Drittel der Länge einnehmen. Septa in mässigen Abständen auf- einander folgend, schräg; 8 mm von einander entfernt, wo die Schale einen Durchmesser von ungefähr 35 mm hat. Sipho eylindrisch, ziemlich weit, dem Anscheine nach central liegend. Schale vollkommen elatt. Die Grösse eines zu- sammengedrückten Exemplares dieser Art, welches nur bis zur Basis der Wohnkammer erhalten ist und an dem etwas von dem hinteren Teile fehlt, beläuft sich auf 27 em, der Durchmesser am vorderen Ende ist 55 mm, der am hinteren 13 mm. Die Wohnkammer eines anderen Exemplares hat vorn einen Durchmesser von 43 mm, hinten einen solchen von 36 mm. Verwandtschaften. Die grösseren Abstände der Septa, das langsame Dickenwachstum und der eylindrische Sipho trennen diese Art von Orthoceras subclavatum. Ich kenne keine andere Art, mit der ich die vorliegende ver- gleichen könnte. Von Orthoceras multi - striatum ist sie dureh ihre glatte Schale verschieden. Bemerkungen. Krystallisation hat innerhalb der Luftkammern entweder gänzliche Zerstörung der Septa und des Sipho oder ihre Verzerrung und Verschiebung in grösserer oder geringerer Ausdehnung verursacht. Fundort. Little Island, in der Nähe der Stadt Cork. Orthoceras cylindraceum, Fleming. Orthocera cylindracea Flem. Ann. Phil. Vol V p. 202, pl. 31, Fig. 5 (non Sowerby). Orthoceras cylindraceum Foord, Catalogue of Fossil Gephalopoda (British Museum) 1888, Vol. I, p. 102. Diese von M’Coy (Synopsis Corboniferous Fossils of NE land, 1844, p. 7) untersuchte Art lag auch mir vor, da ein oder zwei Exemplare in der Griffithschen Sammlung (Museum für Kunst und Wissenschaft, Dublin) und einige Exemplare in meiner Sammlung, die jetzt dem nämlichen Museum an- gehören, liegen. Es ist eine kleine Art, bemerkens- wert durch die schnelle und regelmässige Aufeinanderfolge der Septa. Der Sipho ist ceylindrisch und central, die Schale glatt. Orthoceras Nervrense, de Koninck. Orthoceras Nervrense, de Koninck, Faune du Caleaire ) I) Carbonifere de la Belgique, deuxieme partie, 1880, p. DT, DE XT., Bigs.:2,-3. 1. Nur ein Exemplar .(am hinteren Teil unvollkommen) dieser Art ist bis jetzt gefunden worden. Die charakteristi- schen Merkmale sind mit Sicherheit zu beobachten und ieh bin nicht im Zweifel über die Identität des Stückes mit der obigen Art. Mein Exemplar stammt von St. Doulagh’s in der Nähe von Dublin. 2 Orthoceras dificıle ? de Koninck. | (Orthoceras dificile de Koninck, Faune du Galeaire Carbonifere de la Belgique, deuxieme partie, 1880, p. 74 pl. XXXVIII, Fig. 1.) Ri Zwei Exemplare, von denen das eine aus einem Teile der Wohnkammer, das andere ausserdem noch aus einem beträchtlichen Teil der Schale mit den Septen besteht, wurden in St. Doulagh’s, in der Nähe von Dublin, gesammelt. ’ Orthoceras amabıle ? de Koninck. (Orthoceras amabıle, de Koninck, Faune du Caleaire Carbonifere de la Belgique, deuxieme partie, 1880, p. BU, pl. XXXIX, Fig. 7, 8; pl. XL, Fig. 4; pl. XLII, Fe as Ich identifiziere ein Exemplar von St. Donlapı m einigem Zweifel mit dieser Art; es stimmt am besten mi de Konineks Abbildungen auf den Tafeln XL und XLH seines Werkes überein. Fig. 7 auf Tafel XXXIX stellt eine # Schale mit schnellerem Diekenwachstum dar, als bei den Ab- bildungen auf den anderen Tafeln oder bei meinem Exemplar zu beobachten ist. Orthoceras calamus, de Koninck. 5 (? Orthoceras inaequiseptum, J. Phillips, Geology of Yorkshire, Part. II, 1836, p. 238, pl. XXI, Fig. 7. Orthocera. calamas, de Koninck, Faune du Calcaire Garbonifere de li Beleique, deuxieme partie, 1880, p. 52, pl. XXXVII, Fig. 6. Diese Art ist leicht erkennbar an ihrer grossen Läng und Sehlankheit und an ihren verhältnismässig weitstehende Septen. De Konincks Zweifel über ihre Identität mit Phillips Art ist völlig durch die von dem letzteren gegebene sehr dürftige Beschreibung gerechtfertigt. Zwei Exemplare sind in meinem Besitz, beide von St. Doulagh’s in der Nähe von Dublin. Das vollkommenste von diesen misst 15,5 em Länge, 16 mm Dicke an dem weitesten und 2,5 mm an dem engsten Ende. Orthoceras inopinatum ? de Koninck. Ich identifiziere ein Exemplar von CGlane, County of Kildare, mit einigem Zweifel mit dieser Art. Es stimmt mit de Konincks Art in dem hohen Grade des Diekenwachstums und, soweit nach der mangelhaften Abbildung derselben ge- urteilt werden kann, in der Ausbildung der Septa überein. Der Sipho liegt beinahe zentral und «die Oberfläche der Schale ist ganz glatt. Orthoceras Sanclı-Doulag'ht. Sp. NOV. Beschreibung. Schale langgestreckt, anwachsend im Verhältnis von 1:9,5. (Querschnitt bei unverdrückten Exen- plaren kreisrund, doch durch Druck leicht elliptisch. Wohn- kammer von mässiger Länge, doch da sie nur mit einem Bruch- stück des gekammerten Teiles der Schale erhalten ist, so Kann ihr Verhältnis zu der ganzen Länge der Schale nicht be- stimmt werden. Die Mundöffnung hat einen wellenförmigen Rand; am Steinkerne der Wohnkammer ist eine Einschnürung zu beobachten. Septa sehr zahlreich, in einer Erstreekung von 15 em Schalenlänge sehr wenig in ihren Abständen von einander variierend, wellenförmig. Sipho dünn, eylindrisch, zentral. Schale glatt. Das grösste Exemplar (ein SteinKern an beiden Enden unvollkommen erhalten) hat eine Länge von 24 em, der erösste Durchmesser beträgt 35 mm, der kleinste 15 mm. Verwandtschaften. In der allgemeinen Form, im der Zahl der Septa und in der Lage des Sipho gleicht die N, DAT pe vorliegende Art OrZhoceras inopinatum de Koninck (Cale. Carb. Beleg. p. 65, pl. XL), aber letztere Art nimmt schneller an Dieke zu und hat zahlreichere Septa.fOrthoceras Ner- zzense de Koninek ist sie durch viel weiter stehende Septa verschieden. Bemerkungen. Das hervorragendste Merkmal dieser Art besteht in der grossen Regelmässigkeit und Gleichheit der Septa. Die unbedeutende Elliptieität des ausgewach- senen Teiles der Schale ist ein ziemlich gewöhnlicher Cha- rakter bei geradschaligen Orthoceren. Der hintere Teil aller solcher Schalen ist gewöhnlich entschieden kreisrund oder weniger elliptisch als der vordere Teil. Normaler, oder was allem Anscheine nach normaler elliptischer Querschnitt ist, wird hier nur gemeint, nicht ein solcher, der erwiesener Massen durch Druck verursacht worden ist, wie er bei den meisten Arten von Cork und Umgegend sder, wo aus- gedehnte „cleavage“ der Gesteine stattgefunden hat, be- obachtet werden kann. Fundort. St. Doulaeh’s, in der Nähe von Dublin. Orthoceras Coler sp. Nov. 3eschreibung. Schale langgestreckt, Dickenwachstum im Verhältnis von ungefähr 1:6. Querschnitt in normalem Zustande kreisrund, aber dureh Druck elliptisch, wie durch (die Verzerrung der Septa an den Seiten bewiesen ist. Wohn- kammer bei einem ca. 60 cm messenden Exemplar ungefähr 15,5 em lang, d. h. ungefähr ein Viertel der ganzen Länge der Schale. Das Exemplar ist fast bis zum hintersten Teile erhalten, doch fehlt ein Stück desselben, welches ungefähr 8 em gemessen haben muss; dieses fehlende Stück ist hinzu- gefügt worden, um die ganze Länge — 60 cm zu be- rechnen. Auf dem Steinkern der Wohnkammer unter der Mundöffnung befindet sich eine deutliche Einschnürung, welche wie gewöhnlich, durch eine Verdiekung der Schale, wenn diese letztere vorhanden, verdeekt ist. Septa sehr tief % ” + E ee ne FE konkav, ungefähr ein Drittel des längeren nicht zusammen- - eedrürkten Durchmessers der Schale von einander entfernt. Sipho eylindrisch , weit, das heisst !/s bis !/s des Durch- messers der Schale nahe der Wohnkammer, excentrisch, ungefähr in der Entfernung von ?/s auf dem längeren Durch- messer der Schale liegend. (Diese Massangabe gilt für die Mitte der Röhre.) Schale glatt. Die Länge des grössten Exemplars beträgt etwa 60 em; der grösste Durchmesser desselben fast 6,8 em, der kleinste 6 mm. Verwandtschaften. Die einzige Form, mit der ich die vorliegende vergleichen Kann, ist diejenige, die ich O. Leinsterense genannt habe, doch sind die beiden Arten sehr leicht zu unterscheiden. Bei der letztgenannten sind die Septa in dem jungen und mittleren Teile der Schale auffallend dieht stehend, bei ©. Coler andererseits liegen die Septa in mehr regelmässigen Abständen, ihre Entfernung von einander nimmt allmählich mit dem Wachsen der Schale zu. Das Dickenwachstum bei der vorliegenden Art ist auch grösser als bei ©, Zeinsterense. Bemerkungen. Nur zwei oder drei Exemplare die- ser Art sind aufgefunden worden; allein ihre Merkmale sind genügend, um sie von irgend einer bisher beschriebenen Art zu unterscheiden. Fundort. Clane, County of (ildare. - 0 ,. Orthoceras varabıle, sp. NOV. Beschreibung. Schale mässig gestreckt; ziemlich schnell anwachsend im Verhältnis von 1:6, Querschnitt elliptisch, das Verhältnis der beiden Durchmesser 55 zu 47. Wohnkammer leicht, angeschwollen, der vordere Theil ist nicht erhalten, daher kann ihre Länge im Verhältnis zur ganzen Schale nicht berechnet werden. Septa ausserordent- lich zahlreich im hinteren und mittleren Teile der Schale ; der Abstand derselben nimmt allmählich an Weite zu, bis die Wohnkammer erreicht ist, so dass bei einem Durch- 9% ae EHEN messer der Schale von 15 mm die Septa 3mm von einander entfernt sind, bei 30 mm Durchmesser sind sie 5 mm von einander entfernt, während die beiden letzten Septa 10 mm von einander abstehen. Die bei einem Längsschnitt beobach- teten Septa sind durch Ausfüllung der Kammern mit Mine- ralsubstanzen ein wenig aus ihrer Lage verschoben worden; dennoch bewahren sie im ganzen ihre normale Form. Sipho eylindrisch ziemlich weit, beinahe gänzlich durch Krystalli- sation zerstört. Schale glatt. Die Länge des einzigen, ge- fundenen Exemplares ist ungefähr 56 cm. Der Durchmesser der Basis der Wohnkammer 5,5 em, der des hinteren T'heiles 12 mm. Verwandtschaften. Diese Art ist sichtlich ver- wandt mit ©. Zernsterense, von der sie jedoch durch den höheren Grad des Diekenwachstums und die diehteren Septa verschieden ist. Durch ihre sehr zahlreichen Septen ist sie auch mit de Konincks ©. Zrznceps zu vergleichen, doch hat die letztere Art weit stärkeres Dickenwachstum. Bemerkungen. Diese schöne Art ist selten. . Ich habe nur ein Exemplar davon gefunden. Der bemerkens- werteste Charakter derselben lieet in den sehr zahlreichen Septen, welche im hohen Grade die Septenzahl der meisten Arten von Orthoceras übertreffen. Ihre innere Struktur ist dureh Krystallisation etwas zerstört worden. Fundort Clane, County of Kildare. Orthoceras olant, sp. NOV. 3eschreibung. Schale gerade, gestreckt, an- wachsend im Verhältnis von 1:7. Querschnitt elliptisch, diese Form des (Juerschnittes ist teilweise, wenn nicht ganz, dureh Druck hervorgerufen; das Verhältnis der beiden Durch- messer ist 40:32. Wohnkammer ungefähr ein Viertel der Länge der anzen Schale einnehmend, mit einer sehr deut- lichen Einsehnürung unter der. Mundöffnung. Septa mässige von einander entfernt, die Septendistanz beträgt 10 mm bei 32mm Schalendurchmesser, sie wächst bis zu 15 mm bei 42mm Schalendurchmesser. Die Luftkammern sind tief, aber nicht so tief, wie sie zu sein scheinen; denn durch das Zusammenpressen der Schale sind die Septa so nach innen eedrängt, dass ihre obere Hälfte beinahe dem Sipho parallel läuft; sonst sind die Septa gut erhalten. Die kurzen Sipho- naldüten sind deutlich zu beobachten, da eine schwache Er- weiterung des Sipho ihr Ende bezeichnet. Der Sipho liegt etwas excentrisch und ist von mässiger — ungefähr 4 mm — Dicke, das heisst, fast !/s des Durchmessers der Schale. Diese Massangabe würde jedoch geringer sein, wäre die Schale nicht zusammengepresst. Die Oberfläche der Schale ist ganz glatt. Die Länge des grössten Exemplares beträgt 52cm, der Durchmesser der Mundöffnung 7 em, derjenige fast unmittel- bar an der Spitze nur 5 mm. Verwandtschaften. Diese Art hat einige Aehn- lichkeit mit OrZhoceras Jandum de Koninck, doch folgen die Septa in grösseren Abständen, und das Diekenwachstum der Schale ist ein langsameres. Das von de Koninck abgebildete Exemplar (welches ich prüfte, als ich im Jahre 1895 in - Brüssel war) besteht aus Teilen von zwei Individuen, die Wohnkammer gehört dem einem, der die Septa enthaltende Theil dem anderen Exemplar an. Von Orthoceras Coler, unterscheidet sich die vorliegende Art durch ihr langsames Anwachsen und durch den mehr zentral liegenden Sipho. Bemerkungen. Diese Art ist durch zwei schöne Exemplare vertreten, von welchem das eine fast vollkommen erhalten ist, da ihm nur ein kleiner Theil der äussersten Spitze fehlt. Die Septa und der Sipho sind bei beiden In- dividuen gut erhalten, obgleich die Luftkammern mit Kalk- spat gefüllt sind, der gewöhnlich diese Strukturen zerstört und im hohen Grade verzerrt. Fundort. Glane, County of Kildare. PR 2 Orthoceras venabulum, Sp. NOV. Beschreibung. Schale ziemlich lang, gerade, an- wachsend im Verhältnis von 1:8. Querschnitt elliptischh und zwar vielleicht theilweise oder ganz infolge von Druck. Wohnkammer lang, etwas weniger als ein Drittel der ganzen Länge der Schale. Septa im grösseren Teile der Schale ziemlich nahe aneinander liegend, gegen die Wohnkammer werden die Abstände weiter, die Septa sind hier — bei 5 em Sehalendurchmesser — beinahe 2em von einander ent- fernt. Die Siphonaldüten sind sehr kurz. Sipho central, eylindrisch, ziemlich weit, zwischen den Septa kaum sieh erweiternd. Schalen glatt. Das grösste Exemplar hat eine Länge von 52 em., in dieser Massangabe ist das Fehlen des kleinen Teiles an der äussersten Spitze mit- berechnet. Der grösste Durchmesser ist 65 em, der kleinste 12 mm. ER Verwandtschaften. Ich kann keine Art finden, die dieser genügend ähnelt, um einen Vergleich nötig zu machen. > Bemerkungen. Das Innere der Kammern ist mit Kalkspath angefüllt, der an einigen Stellen die Septa verzerrt oder zerstört hat; der Sipho jedoch ist durch die ganze Länge des Exemplars unversehrt, und die Septa sind an vielen Stellen zu beobachten. % Fundort. Ülane, County of Kildare. Orthoceras perapproximatum, Sp. NOV. Beschreibung. Schale klein, anwachsend im Ver- hältnis von 1:5. Querschnitt kreisrund. Wohnkammer un- gefähr ein Drittel der Länge der ganzen Schale. Septa ziemlich schräg, sehr zahlreich, fast nur 2 mm von einander entfernt. Sipho eylindrisch, excentrisch. Schale mit äusserst fr feinen, fadenähnlichen Linien bedeckt. Ein Exemplar, an dem der grössere Teil der Wohnkammer fehlt, misst 7,5 em re Länge, der grösste Durchmesser beträgt 16 mm, der kleinste 3 mm. ’ Verwandtschaften. In der engen Stellung der Septa gleicht die Art Orthoceras cylindraceum, Fleming, jedoch ist sie von diesem durch ihr schnelleres Diekenwachstun, die schräge Lage ihrer Septa und die Exzentrizität ihres Sipho verschieden. Fundort. St. Doularh’s in der Nähe von Dublin. 2. Untergruppe Moniliformes. Orthoceras Hinder, sp. Nov. Besehreibung. Schale mässig gestreckt, gerade, schnell an Dicke zunehmend. (@uerschnitt elliptisch, diese Form des Querschnittes ist teilweise durch Druck verursacht, da sie bei einem der Exemplare in weit «eringerem Grade vorkommt. Die Durchmesser der Ellipse stehen im Ver- hältnis von ungefähr 45:30. Der Grad des Wachsens des grösseren Durchmessers in dem gekammerten Teile der Schale ist 1:5 geschätzt. Wohnkammer bei keinem der Exemplare vollkommen erhalten. Septa sehr konkav, schräg zur Längsachse der Schale stehend, 7 mm von einander ent- fernt, wo der grössere Durchmesser ‘der Schale 27 mm be- trägt. Der Sipho ist sehr schlank, perlschnurförmig, sub- zentral. Schale dünn und ganz glatt. Das grösste Exemplar, nur aus dem gekammerten Teile bestehend (das äusserste Ende der Spitze fehlt), hat eine Länge von 20 em; die anderen Exemplare sind Bruchstücke. Verwandtschaften. Ich kenne keine Art, mit welcher diese verglichen werden kann. Bemerkungen. Diese Art ist wegen des verhält- nismässig grossen Sipho und des schnellen Diekenwachstuns bemerkenswert. Fundort. Little Island in der Nähe der Stadt Cork. FOR SE Orthoceras subclavatum, Sp. NOV. Beschreibung. Schale ziemlich kurz, schnell an- wachsend im Verhältnis von 1:5. Querschnitt elliptisch, Verhältnis der Durchmesser 40:32. Wohnkammer beinahe ein Drittel der Länge der Schale einnehmend, etwas spindel- förmig, ihre Basis steht schräg zur Längsachse der Schale. Septa schräg, sehr zahlreich, in Abständen von 4 mm, bei einem Schalendurchmesser von 25 mm. Sipho innerhalb der Luftkammern angeschwollen, was ihm ein perlschnurförmiges Aussehen verleiht. Schale ganz «latt, dünn, ihre Dicke an der Wohnkanmer beträgt 1,5 mm. Die Länge der Schale beträgt 21,5 em, der grösste Durchmesser 38 mm, der kleinste 6 mm. Verwandtschaften. Diese Art unterscheidet sich von Orthoceras Winde! durch ihre schlankere Form, viel diehtere Septa und die geringere Grösse der perlschnur- förmigen Teile des Sipho. Von Orthoceras Dreynii de Koninck ist sie durch weit schnelleres Dickenwachstum und weiter von einander entfernt stehende Septa verschieden. Bemerkungen. Orthoceras subelavalum \st eine sehr charakteristische Art und ist immer sehr leicht durch die schräge Stellung und die schnelle Aufeinanderfolge der Septa, wie durch den perlschnurförmigen Sipho zu erkennen. Fundort. Little Island, in der Nähe der Stadt Cork. Orthoceras pilum, sp. Nov. Beschreibung. Schale gerade, ziemlich schnell im Verhältnis von 1:6 anwachsend. Querschnitt elliptisch; das Verhältnis der beiden Durchmesser ist 42:30. Wohnkammer unbekannt. Septa schräg, tief konkav, ziemlich weit von einander abstehend, 7 mm entfernt, wo der Schalendurch- messer 27 mm beträgt. Sipho zentral, perlschnurförmig. Schale ganz glatt. Verwandtschaften. Diese Art ist nahe mit Orzho- ceras Flinder verwandt, von welcher sie durch langsameres One Anwachsen und durch die schrägstehenden Septa verschieden ist. Von Orthoceras subelavatum wnterscheidet sie sich ebenfalls durch langsameres Dickenwachstum und ferner dureh ihre weiter von einander entfernten Septa. Fundort. Glane, County of Kildare. II. Gruppe Annulata. Orthoceras laevıgalum, M'Coy. De Koninck, welcher diese Art gut beschrieben und abgebildet hat, macht darauf aufmerksam, dass M’Coy unter- liess, die transversalen Streifen auf der Oberfläche der Schale anzugeben. Das Uebersehen dieses besonderen Merkmals war die Ursache, dass M’Coy der Art den wenig zutreffenden Namen Orthoceras laevigatum gab. Die Streifen sind jedoch nicht nur, wie de Koninck sie beschreibt, zwischen den Ringen vorhanden, sondern auch auf denselben. Sehr deut- lich sind diese Streifen auf einem Bruchstück von Ardlaman, County of Limerieck, zu sehen; es sind sehr feine, erhöhte Querlinien. etwas weniger als I mm von einander entfernt, so dass ungefähr acht soleher Linien den Ring und die nächste Vertiefung bedecken. Zwei Exemplare von St. Doulagh's in meiner Sammlung haben feine Längslinien, ungefähr zwei auf I mm. Diese Art ist oft leicht gebogen, ein Umstand, der de Koninck verleitete, seine Art auf Cyr/oceras dactylro- phorum zu beziehen; da letztere Art in keinem anderen Merkmale von den Formen verschieden ist, welche er mit Reeht mit Orthoceras laevigatum M’Coy identifiziert hat, so habe ieh sie in die Synonymie der vorliegenden einbegriffen. Verwandtschaften: Eine nahe verwandte Art ist Orthoceras cyclophorum Waagen, aus dem „Productus-Lime- stone“ der Salt-Range (Indien), die nach zwei kleinen Bruch- stiieken beschrieben ist. Fundort: Ardlaman, County of Limerick, ÜUlane, County of Kildare und St. Doulagh’s, County of Dublin. RT AR Ill. Gruppe Angulata. Orthoceras Puzostanum? de Koninck. Beschreibung: Ein kleines 64 mm langes Bruchstück in meiner Sammlung zeigt die dieser Art eigentümliche Ver- zierung. Dieselbe besteht aus einer Reihe von Längsrippen, von welchen ungefähr 27 bei einem Schalendurchmesser von 13 mm die Schale bedecken. Drei ausserordentlich feine Rippen finden sich zwischen den eröberen, und noch feinere wieder zwischen den ersteren. Septa und Sipho nicht be- obachtet. | Fundort: Ulane, County of Kildare. Orthoceras Wrigitigir, Haughton. Diese Art ist nach einem Bruchstück bestimmt worden, welches Herr Wrieht so freundlich war mir zu leihen. Es misst 10,5 cm Länge; der Durchmesser des breiteren Endes beträgt 18 mm, der des dünneren 6 mm. Von der Wohn- kammer ist nur ein Teil erhalten. Die Septa, welche schräge stehen, sind 5 mm von einander entfernt. Die Verzierung besteht aus 20—24 feinen Längsrippen mit ungefähr 5 feineren Rippen zwischen denselben. Diese Art ist nahe mit OrZiho- ceras Puzosianum de Koninck verwandt, doch ist sie durch die grössere Anzahl von feineren Rippen davon verschieden. Nur das hier beschriebene Bruchstück ist vorhanden. Fundort: Clonmel, County of Tipperary. IV. Gruppe Lineata. Orthoceras Kıldarense, sp. NOV. Beschreibung. Schale klein (nach den bekannten Individuen zu urteilen), gerade, wachsend im Verhältnis von 1:6. - Querschnitt kreisrund. Die abgeschätzte Länge der Wohnkammer ungefähr ein Drittel derjenigen der ganzen Schale. Septa horizontal, in ziemlich weiten Abständen von einander, bei 15 mm Schalendurchmesser fast 7 mm von ein- ander entfernt; die Septendistanz wechselt von 6 mm bis 8 mm bei einer Schalenlänge von 32 mm. Sipho central, ey- Iyndrisch. Schale mit ausserordentlich feinen, scharfen, fadenähnlichen Querlinien bedeckt, von denen 8 oder 9 in einem Raume von Il mm enthalten sind; sie sind daher ohne Lupe kaum sichtbar. Die Länge des grössten Exemplars ist 70 mm, der grösste Durchmesser der Wohnkammer 23 mm. Verwandtschaften: Diese sichere und schöne Art scheint sehr selten zu sein, nur zwei Exemplare lagen mir vor; eins davon lieet in meiner eigenen Sammlung. Die Entfernung der Septa von einander und die Art der Ver- zierung lässt diese Art leicht von allen anderen unterscheiden. Die nächst verwandten Arten sind die folgenden: Ortlhoceras discrepans de Koninck; die Septa stehen hier näher an ein- ander als bei Orthoceras Krldarense, ausserdem unterscheidet sich die Verzierung dadurch, dass gröbere Linien mit feineren dazwischenliegenden abwechseln. Die sehr dicht stehenden Septa und die wellenförmigen Linien, mit welchen die Ober- fläche der Schale verziert ist, trennen Orfhoceras conguestum, Orthoceras salvum und Orthoceras salutatum de Koninck von Orthoceras Kuldarense. Orthoceras Morristanum (welches de Koninck als synonym mit Orthoceras cinctum M’Coy — nicht J. Sowerby — bezeichnet) wächst bedeutend langsamer in die Breite und hat dichter stehende Septa als Orthoceras Kıldarense, ausserdem bleibt dort die Verzierung nieht auf der ganzen Schale die gleiche, da feinere Linien zwischen den eröberen in der Nähe der Mundöffnung auf- treten. Fundort: Clane, County of Kildare. Orthoceras salvum, de Koninck. Beschreibung: Schale klein, gerade, wachsend im Verhältnis von 1:10. Querschnitt schwach elliptisch. Das Verhältnis des kürzeren zum längeren Durchmesser ist wie 13:16. Ein Bruchstück der Wohnkammer zeigt auf dem N OR Steinkern eine leichte Einschnürung nahe der Mundöffnung. Septa zahlreich, etwas schräg, ungefähr !/; ihres Durch- messers von einander entfernt. Sipho augenscheinlich schwach excentrisch. Schale mit ausserordentlich feinen, regelmässigen, welligen @Querlinien bedeckt, von denen 8 oder 9 auf I mm kommen. Schwache Vertiefungen Kommen in ziemlich regel- mässieen Zwischenräumen vor und «eben den Linien das Aussehen reihenweise aufeinander folgender Anordnung. Das volfkommenste der gesammelten Exemplare hat 72 mm Länge. Bemerkungen: Der eigentümliche Charakter der Verzierung der Schale bei meinen Stücken macht die Iden- bität mit der Art de Konineks zweifellos. Fundort: Doohyle, nahe Rathkeale, County of Limerick. Orthoceras Hıberntcum, Sp. NOV. Beschreibung: Schale schwach gebogen, besonders in dem hinteren Teil; zusammengedrückt, so dass der Quer- schnitt elliptisch ist, das Verhältnis der beiden Durchmesser ist 35:26. Der elliptische (uerdurchsehnitt kann teilweise oder sogar ganz dem Zusammenpressen der Schale zuzu- schreiben sein und daher nicht die normale Form derselben darstellen. Der Grad des Diekenwachstums ist ziemlich hoch, ungefähr 1:4. Von der Wohnkammer ist nur ein Bruchstück vorhanden, die Grösse derselben kann daher nicht bestimmt werden. Die Septa sind auffallend zahlreich, die beiden letzten sind nur 5,5 mm von einander entfernt, wäh- rend in den jüngeren Teilen der Schale die Septendistanz fast 7 mm beträgt, hiermit wird eine gewöhnliche Erschein® ung in der Stellung der Septa bestätigt: dass dieselben in der Nähe der Wohnkammer in geringeren Abständen auf- einander folgen. Sipho excentrisch, von dem Mittelpunkt der Septa ungefähr um seine eigene Weite entfernt, auf der con- caven Seite der Schale lieeend , beträchtlich zwischen den Septa angeschwollen. Schale sehr dünn (wenigstens die Äusserste Schicht). Die Verzierung der Oberfläche besteht aus zahlreichen, feinen, länglichen, parallelen, fast gleichen, eeraden Streifen, von denen ungefähr 3 auf 1 mm Kommen. Verwandtschaften: In der grossen Annäherung der Septa an einander und in der Verzierung der Schale gleicht diese Art Orthoceras pulcherrimum, doch ist sie leicht von der letzteren durch ihr weit schnelleres Dicken- wachstum und durch die excentrische Lage des Sipho zu unterscheiden. Von Orthoceras (Actinoceras) striatum, J. Sowerby, unterscheidet sie sich in derselben Weise. Bemerkungen: Da nur ein Exemplar dieser Art eefunden worden ist, so ist kein Material vorhanden, um Abweichungen bei derselben zu studieren. Fundort: Clane, County of Kildare. Orthoceras pulcherrimum, Sp. Nov. Beschreibung: Diese Art ist durch ein Bruchstück vertreten, das dem vorderen Teile der Schale entspricht, die Nähe der Mundöffnung ist mit grosser Wahrscheinlichkeit (durch eine Verengerung in dieser Region angezeigt. Das Verhältnis des Diekenwachstums ist nicht grösser als 1:9. Der untere Teil des Exemplars zeigt die Suturen von vier oder fünf Septa, der Rest des Bruchstücks ist mit Schale bedeckt. Die Verzierung der letzteren besteht aus einer grossen Zahl feiner, länglicher, paralleler, fast eleicher, gerader Streifen, von denen zwei oder «drei den Raum von 1 mm einnehmen. Diese Streifen werden rechtwinklig von schwachen Anwachslinien gekreuzt, welche zur Bildung kleiner Knoten an den Durchschneidungespunkten der beiden ver- schiedenen Liniensysteme Anlass geben. Die bei einem an- deren Exemplar (ebenfalls im Bruchstück) gesehenen Septa sind sehr zahlreich, nur ungefähr 5 mm von einander entfernt und in grosser Regelmässigkeit angeordnet. Der Sipho ist dureh Ablagernne von Kalkspat zerstört; er war zweifellos eylindriseh. Die Siphonaldüten sind kurz und hakenähnlich — 30° — riiekwärts gebogen. Eine breite und flache Rinne läuft über die eanze Länge des Exemplars. An jeder Seite dieser Rinne befindet sich eine schwache Anschwellung, auf welcher die querlaufenden Anwachsstreifen deutlich hervortreten, die Längslinien sind hier kaum bemerkbar. Für die Bedeutung (lieser Rinne kann ich keine Erklärung abgeben. Ich habe sie bei keiner anderen Art von OrtZhoceras gesehen. Verwandtschaften: Bezüglich ihrer Verzierung kann diese Art wohl mit Orthoceras (Actinoceras) striatum, von Sowerby verglichen werden ; aber damit hört die Aehn- lichkeit auf. Die Septa sind bei der vorliegenden Art zwei- mal so zahlreich als bei Sowerbys Art, der Habitus der Schale ist weit schlanker, und der Sipho ist eylindrisch. Von Orthoceras lineale de Koninck (wahrscheinlich identisch mit Orthoceras striatum, Sowerby) ist sie durch dieselben Merkmale verschieden; letzteres hat jedoch, nach de Konincks Abbildungen zu urteilen, ein weit geringeres Diekenwachstum. Bemerkungen: Die längesgestreiften Arten kommen augenscheimlich selten vor; während vierjährigen Sammelns in diesem Lande sind nur zwei in meine Hände gelangt, und Sowerbys Orthoceras strratum (von Black Rock bei Cork) ist die dritte irländische Art, welche dieses Merkmal zeigt. Aus Grossbritannien ist keine Art eleicher Verzierung be- kannt. Fundort: Clane, County of Kildare. V. Gruppe Imbricata. Orthoceras perellipticum, (Koord) M’Ooy. — ÖOrthoceras distans, M’Coy, Synopsis Carb. Foss, Ire- land, 1844, p. 7, pl. 4 (nieht Sowerby). Beschreibung: Schale von mässiger Grösse, eerale, schnell im Verhältnis von 1:5 anwachsend. (@uerschnitt elliptisch (was teilweise durch das Zusammenpressen des um- hüllenden Gesteines verursacht worden ist). Das Verhältnis RENTEN der beiden Durchmesser bei dem typischen Exemplar ist 12 zu 8. Wohnkammer unbekannt. Septa wellenförmig, ziem- lich weit von einander entfernt, in Abständen von 6 mm bei einem Durchmesser der Schale von 18 mm. Die Septen- abstände nehmen bis zu $S mm zu bei einem Durchmesser von 26 mm. Sipho eylindrisch (?), central oder beinahe central. Schale dünn, mit sehr feinen, regelmässigen, dachziegelförmig aneinandergereihten Streifen, die schräg über den grösseren Durchmesser der Schale laufen. Sechs oder sieben dieser Streifen nehmen den Raum von I mm ein. Verwandtschaften: Diese Art gleicht OrZhoceras maultı-striatum ausserordentlich und ist hauptsächlich durch ihre mehr elliptische Form und ihr langsameres Wachstum verschieden. Dieser Unterschied ist bei allen Exemplaren beständig, die ich. Gelegenheit hatte, genau zu prüfen, M’Uoys Originalexemplar im Museum für Kunst und Wissenschaft in Dublin miteinbegritfen. Die vorliegende Art ist leicht von Orthoceras Clanense und Orthoceras Sollası! durch die weit feinere Skulptur, welche kaum mit unbewaffnetem Auge wahr- genommen werden kann, zu unterscheiden. Bemerkungen: M’Coy erwähnt in seiner Beschreib- ung die Verzierung der Schale bei dieser Art nicht, obeleich sie (wenn auch undeutlich) an einem Bruchstücke der Schale (les vorerwähnten Orieinalexemplares zu beobachten ist. Fundort: Little Island, in der Nähe der Stadt Cork. Orthoceras multı-striatum, Sp. nov. Beschreibung: Schale gerade, gestreckt, im Ver- hältnıs von 1:8 bis 1:10 wachsend (an dem grösseren Durchmesser berechnet). Querschnitt elliptisch. Das Ver- hältnis der Durchmesser ist 30:38. Wohnkammer unvoll- ‘kommen erhalten, daher kann ihr Verhältnis zur ganzen Schale nicht angegeben werden. Septa schräg zur Längs- achse der Schale, 8 mm von einander entfernt bei einem Schalendurchmesser von ungefähr 25 mm. Die Siphonaldüten sind kurz und hakenförmig. Sipho eylindrisch ziemlich weit. Schale mit feinen, unregelmässig von einander abstehenden, dachzieegelförmig aneinander gereihten Streifen, die Kante (dieser Streifen gegen die Mundöffnung gerichtet. Ungefähr zwei dieser Streifen nehmen den Raum von Il mm ein. Die Länge der Schale ist ungefähr 30 em, wie die Berechnung an zwei unvollständig erhaltenen Exemplaren ergiebt. Verwandtschaften: Diese Art ist schon mit Orzho- ceras perelliptrcum verglichen und ihre Beziehungen zu jener Art sind bereits besprochen worden. Es gibt keine andere Art, die einen Vergleich mit derselben zuliesse. Fundort: Little Island, in der Nähe von Stadt Cork. Orthoceras Sollası, sp. NOV. Beschreibung: Schale gerade, mässig gross, im Verhältnis von 1:8 wachsend. Querschnitt schwach elliptisch, das Verhältnis der beiden Durchmesser wie 32:37. Wohn- kammer von mässiger Grösse, sie nimmt ungefähr ein Viertel der ganzen Schale ein. Der wellenförmige Rand der Mund- öffnune ist an einem der Exemplare, welches dieser Be- schreibung gedient hatten, zu beobachten. Darunter tritt am Steinkern eine sehr deutliche flache Vertiefung auf, die an jeder Seite der längeren Achse der Schale 10 mm unter dem Rande der Mündung liegt, von wo sie zu einer der flacheren Seiten der Schale hinunterzieht und dort einen flachen Sinus bildet. Die andere Seite der Schale ist zu sehr zerfressen, um dieses Merkmal erkennen zu lassen. Die Oberfläche des Steinkerns, soweit derselbe gut erhalten ist, zeigt die merkwürdigen feinen „Runzeln*, welche die Ge- brüder Sandberger unter dem Namen „Runzelschicht* (stries creuses“)!) beschrieben; aller Wahrscheinlichkeit nach stellen dieselben Zeichnungen an der Oberfläche des Mantels dar. Dieselben Zeichnungen kommen bei eingerollten Schalen der ') Die Verstein. d. Rhein. Schiefergeb. 1856. Nautiloideengruppe vor (Coelonautilus ete.). Die Verzierung der Schale besteht aus feinen, dachziegelförmig liegenden, mit grosser Regelmässigkeit verteilten Streifen. Drei oder vier derselben nehmen den Raum von 1 ınm ein; sie sind deutlich mit blossem Auge zu sehen. Das vollkommenst erhaltene Exemplar (ein Teil des hinteren Endes fehlt) misst 19) cm, der Durchmesser an der Mundöffnung beträgt 3.5 em, der an dem hinteren Ende 13 mm. Verwandtschaften. Orthoceras Sollas’ ist nahe ver- wandt mit Orthoceras Clanense, und kann möglicherweise Jugendstadien dieser Art repräsentieren; aber, da ich keine Uebergangsformen besitze, um die spezifische Identität der der freiden Formen zu beweisen, so habe ich es für das beste erachtet, der vorliegenden Art einstweilen einen neuen Namen zu geben und somit dieselbe vorläufig von OrZhoceras _ Clanense getrennt zu halten. Die Unterschiede zwischen beiden Formen sind die folgenden (keiner derselben würde jedoch die Vermutung ausschliessen, dass beide Formen der- selben Art angehören), Orthoceras Sollas! hat eine weit schlankere Schale und langsameres Diekenwachstum als OrZAo- ceras Clanense. Fundort. Ülane, County of Kildare. Orthoceras Clanense. Sp. NOV. Beschreibung. Schale mässig lang, gerade; sie wächst im Verhältnis von ungefähr 1:6. Querschnitt kreis- rund bei einem Bruchstück einer grossen, ausgewach- senen Schale, schwach elliptisch bei einem kleineren Stücke. die grösseren und kleineren Durchmesser des letzteren Exemplares verhalten sich beinahe wie 55:60. Wohnkam- mer schwach spindelförmig, beinahe ein Drittel der Länge der ganzen Schale einnehmend; der Rand der Mundöftlnung etwas wellenförmig, wie es auch die Basis der Wohnkammer ist. Septa entschieden schräg stehend; die Suturen, wie sie auf dem Steinkern emer Schale mittlerer Grösse zu sehen sind, 5 bilden mit der Längsachse der Schale einen Winkel von ungefähr 10°. Luftkammern sehr konkav, mässig tief, unge- fähbr $mal so weit als hoch. Sipho schwach excentrisch, schwach perlschnurförmig in der jungen Schale, wie an einer natürlichen Bruchstelle des hinteren Endes eines Exemplars zu sehen ist, eylindrisch in der ausgewachsenen Schale. Schale von 0,75 bis 1,5 mm dick, am dieksten an der Wohn- kammer des ausgewachsenen Tieres. Die Oberfläche mit sehr zahlreichen, feinen, dachziegelförmig angeordneten, auf- wärts gerichteten Streifen versehen. Zuweilen sind die Streifen nit grosser Regelmässigkeit über eine beträcht- liche Ausdehnung der äusseren Schalenschicht verteilt, wäh- rend sie an anderen Stellen zusammengedrängt sind. So können an einigen Stellen der Schale vier der Streifen in dem Raum von I mm gezählt werden, an anderen nicht mehr als zwei, und auf der Wohnkammer einer ausgewachsenen Schale sind sie mehr als Il mm von einander entfernt. Die Skulptur ist daher mit unbewaffnetem Auge deutlich wahr- nehmbar, ausgenommen an sehr jugendlichen Schalen. Gegen die Mitte der Wohnkammer des ausgewachsenen Tieres wer- den die Streifen weiter von einander entfernt und ver- schwinden gewöhnlich, ehe sie die Mundöffnung erreichen, wo dann die Schale ganz glatt ist. An einigen Stellen wird die horizontale Richtung der Streifen plötzlich unterbrochen, indem einige von ihnen scharf nach unten gebogen sind, eine Unregelmässigkeit, die wahrscheinlich durch eine leichte Verletzung der Schale zu Lebzeiten des Tieres verursacht ist. Barrande hat die gleiche Erscheinung abgebildet (Syst. Sil. Boh&me, vol. II, Tab. 283, Fie. 18). Die Länge des grössten Exemplars beträgt 25,5 em; die Wohnkammer ist fasst vollständig erhalten, das hintere Ende der Schale ist jedoch abgebrochen, die Länge des ganzen Exemplars kann daher nicht weniger als 30 cm betragen. Der grösste Durch- messer ist 57 mm, der kleinste 22 mm. Ein grosses Bruch- stück misst 22 em Länge mit einem Durchmesser am hin- r7 teren Ende von 7 em und am vorderen von 8,5 em. ID Ind a OO a Verwandtschaften. Eine von de Koninck (Cale. Carb. Belg. 1880, p. 69, pl. 45, Fig. 3) Orthoceras vicinale be- nannte Art, von der nur ein Teil der Wohnkammer dem Verfasser bekannt war, eleicht der vorliegenden im Charakter ihrer Verzierung, welche nach meinen Brüsseler Notizen (1893) aus ziemlich groben, aufwärts gerichteten, dachziegel- förmig angeordneten Streifen (bei de Koninck nicht gut ab- gebildet) besteht. Da dieses ein für den Vergleich mit Orthoceras Clanense wesentlicher Charakter ist, so scheint es mir nieht ratsam, die beiden Formen zu vereinen. De Konincks Orthoceras Morrisianum, welches nach Exemplaren von Vise, Belgien, beschrieben worden ist, und von welchem de Koninck behauptet, dass es auch in Rathgillen und Kil- grogan, County of Limerik, vorkommt, hat eine Verzierung, die aus sehr feinen, fadenartigen Linien besteht, die unge- fähr um ihre eigene Breite von einander entfernt stehen und welche, sich gegen den oberen Teil der letzten Luft- kammer in zwei bis drei feinere Linien spaltend, zwischen gröbere Streifen treten. Diese sind augenscheinlich nicht die dachziegelförmig angeordneten Streifen von Orthoceras Cla- nense. Die beiden Arten unterscheiden sich auch in der Lage des Sipho und in der Richtung der Suturen, die bei Orthoceras Clanense schräg, bei Orthoceras Morrisianum jedoch horizontal sind. Das von W.H. Baily in seinem Werke „Figures of Characteristie British Fossils“ (Tafel 40, Fig. Sa, Sb) unter dem Namen Orthoceras cinctum abgebildete aber nicht beschriebene Exemplar kenne ich nicht aus per- sönlicher Anschauung; die Abbildung aber zeigt eine Form mit langsamerem Dickenwachstum und dichter stehenden Septen als Ortihoceras Clanense. Bailys Art stammt von Kilgrogan, daher ist sie wahrscheinlich mit Orthoceras Morrisianum identisch. Orthoceras Clanense ist augen- 1) Orthoceras Morrisianum prüfte ich im Brüsseler Museum; ausserdem befindet sich auch ein Bruchstück von Kilgrogan in der Sammlung des Geological Survey of Ireland. 3* EEE scheinlieh nicht selten; ich habe sechs Exemplare in meiner Sammlung, ich fand sie aber sonst in anderen Sammlungen nicht. Die Art, mit der Orthoceras Clanense die meiste Aehnlichkeit hat, ist OrZlhoceras Sollası. Vie letztere hat eine ähnliche Verzierung, docb ist sie von schlankerer Ge- stalt mit langsamerem Diekenwachstum ; die Septen sind dort horizontal anstatt schräg. Orthoceras multı-striatum und Orthoceras perelliptrcum (Foord) M’Coy sind beide von der vorliegenden Art sowohl durch ihre feinere Verzierung als auch durch andere in der Beschreibung der beiden Arten erwähnte Merkmale unterschieden. Fundort. Ulane, County of Kildare. B. Brevicones. Orthoceras perconicum, Sp. NOV. Beschreibung. Die interessante Gruppe von Formen, (der Barrande den Mamen Brevicones gegeben hat, und von welcher eine grosse Anzahl Arten aus dem Böhmischen Silur-Becken von ihm beschrieben worden sind, ist in der Stemkohlenformation Irlands sehr selten; nur ein einziges Exemplar dieser Gruppe ist mir bekannt geworden. Dasselbe besteht aus sechs Luftkammern und der Wohnkammer. Die Schale hat die Form eines sehr kurzen Kegels; das Dieken- wachstum ist ein sehr schnelles, ungefähr 1:2. Der (Quer- sehnitt ist schwach elliptisch. Das Verhältnis der beiden Durchmesser ist 29:35. Die Wohnkammer ist sehr gross, beinahe die Hälfte der ganzen Schale einnehmend, eine Er- scheinung, die natürlich aus der kurz conischen Form der Schale hervorgeht. Nur die Suturen der Septa sind erhalten, die Septa selbst sind, wie ein (Querschnitt zeigt, zerstört worden; sie liegen vollkommen horizontal. Der Sipho ist nicht er- halten. Das Exemplar misst 86 mm Länge, der grössere Durehmesser beträgt 47 mm; der kleinere 16 mm. x et Verwandtschaften. Wenn man die Verwandtschaften dieser Art ausfindig machen will, so wird man sofort an eine Art erinnert, die von de Koninck unter dem Namen OrzZAo- ceras cucullus von Vise, Belgien, beschrieben worden ist. Die letztere besteht nur aus dem „ekammerten Teile der Schale, so dass das Verhältnis der dazu gehörenden Wohn- kammer nicht bestimmt werden Kann. Der Grad des Dicken- wachstums bei der irländischen Form ist viel höher als bei Oriho- ceras cucullus; die letztere Art wächst im Verhältnis von 1:3, die irische im Verhältnis von 1:2. Die Septa folgen bei beiden Arten fast in gleichen Abständen auf einander, sechs derselben treten in einem Raun von ungefähr 30 mm auf, wo die Durchmesser an dem berechneten Teile I4 mm resp. 29 mm betragen. Beide Arten sind leider nur unvollkommen bekannt. Bei OrZhoceras cucullus fehlen die Wohnkammer und die Schale, bei Orthoceras perconicum fehlt der Sipho. Doch unterlieet die Verschiedenheit der beiden Arten keinem Zweifel. Eine andere von de Koninck (Deserip. Anim. Foss. Beleg. 1842—44, p. 515, pl. 45, fies. 8,9) beschriebene Art stimmt mit Orthoceras perconrcum in der schnellen Dicken- zunahme überein, aber sie ist davon deutlich unterschieden durch die Verzierung ihrer Oberfläche, welche aus zahlreichen, deutlichen, transversalen Linien besteht, wogegen Orlhoceras ‚Percontcum eine vollkommen glatte Schale hat. Fundort. Ülane, County of Kildare. Jd. Orthoceras cinctum, ef. de U. Sowerby. Min: Conch. vol, VE: 1829,7p.: 168, pl..'588, 'fig.r3.) Das Original dieser Art, welches in der „Sowerby Col- leetion* im British Museum (Naturwissenschaftliche Ab- teilung) liegen sollte, ist verloren gegangen, und daher ist nichts als Sowerby’s kurze Beschreibung und die dieselbe begleitende Abbildung vorhanden, um die Identificierung der Art zu begründen. Sowerby’s Beschreibung ist die folgende: „Schale fast cylindrisch, Oberfläche mit zahlreichen, scharfen, DA a a ringförmigen Streifen verziert; Sipho central. Bei dieser Art sind die Septa etwas mehr concav als gewöhnlich und weiter von einander entfernt. Sie ist am besten kenntlich durch die quergestreifte Oberfläche und scheint eine Schale anzudeuten, die ausserhalb des Tieres gebildet ist. Von Preston, Lancashire*“. Die Kürze dieser Beschreibung und der skizzenhafte Charakter von Sowerby’s Abbildung gewähren keinen ge- nügrenden Anhalt für einen sicheren Vergleich dieser Art mit den zahlreichen, gestreiften und mit Linien verzierten Formen von Orthoceras, die im Kohlenkalk von Irland, Eng- land und Belgien „efunden werden. Die Litteratur über Orthoceras cinclum zeigt es überdies klar, dass die Sowerby folgenden Autoren in ihren Versuchen nicht glücklich ge- wesen sind, Exemplare mit Sowerby’s Art zu identificieren, da es leicht zu sehen ist, dass die verschiedenen Formen, denen der Name Orthoceras cinctum beigelegt worden ist, in der That nicht eme und dieselbe Art sind. Aus diesem Grunde möchte ich fast vorschlagen , den Namen Orthoceras cinclum nicht länger zu gebrauchen, da er eigentlich nur dazu angethan ist, Verwirrung hervorzurufen. \ 6. Allgemeine Schlussbemerkungen. Man wird aus dieser kurzen Abhandlung gesehen haben, dass ich nicht beabsichtigte, eine erschöpfende Nachforschung der kritischen Bemerkungen und Synonymie aller Arten von Orthoceras, wie sie als in dem Kohlenkalk von Irland vorkommend genannt werden, zu unternehmen. Es werden sich jedoch unter den Beschreibungen der Arten gelegent- liche Hinweisungen auf diesen (Gegenstand gefunden haben. Es ist mein Zweck gewesen, nur solche Formen zu studieren, wie sie unter meiner eigenen Aufsicht gesammelt worden sind- Die meisten von ihnen habe ich mit den ihnen gleich- artigen Formen in Dublin, Belfast, London und Brüssel ver- PETE. u ie Zen glichen, ın welchen Städten die ausgedehntesten Sammlungen von Gepholopoden und anderen wirbellosen Tieren des Kohlen- kalkes vorhanden sind. Das so zusammengebrachte Material hat, glaube ich, zur Kenntnis der OGephalopoden-Fauna bei- getragen. Ungefähr 20 neue Arten sind den alten Listen zugefügt worden, einschliesslich einer neuen und merkwürdigen nautilusähnlichen Schale, die als Anhang zu dieser Abhand- lung den Gegenstand einer besonderen kurzen Notiz bildet. — Ich erlaube mir hier zu erwähnen, dass meine Sammlung jetzt dem Museum für Kunst und Wissenschaft in Dublin angehört. — Die fünf Gruppen, in die ich die oben beschrie- benen Arten eingeteilt habe, nämlich Laevia, mit den Unter- gruppen Cylindriformes und Moniliformes, Annulata, Angu- lata, Lineata und Imbricata, weisen verschiedene Verzier- ungselemente der Örthoceren auf, welche sie mit sehr geringen Abänderungen während der ganzen Zeit ihres Bestehens be- wahrt haben. Es ist mir gelungen, in dreien der oben ge- nannten Gruppen [Annulata, Angulata und Lineata (pars)] Spuren von ‘Formen zu finden, welche mit einem hinläng- lichen Grade von (Grewissheit als in verwandtschaftlichen Beziehungen zu vorcarbonischen und carbonischen Formen anderer (Gebiete stehend, zu betrachten sind. Mit der Gruppe der Annulata den Anfang machend, sind die Formen, wie folgt: Orthoceras dulce Barrande aus dem Obersilur (Etage E) von Böhmen, Orthoceras subannulare Münster (Obersilurische und Devonische Arten, vielleicht ver- schiedene, jedoch nahe verwandte Formen), Orthoceras /aevigatum M’Coy aus dem Kohlenkalk von Irland, Orthoceras dactyliophorum de Konineek aus demselben Horizont in Belgien und Irland (?), Orthoceras cylcophorum Waagen und Orthoceras obligue-annulatum, Waagen aus dem „Pro- duetus-Limestone“ der „Salt-Range* in Indien. In der Angulata-Gruppe würde ich geneigt sein, Oriho- ceras Bacchus und Orthoceras dorrcum Barrande (Etage E, böhmisches Obersilur), Orzhoceras angwulatum Wahlenberg aus dem Oberstlur von Schweden und Orzhoceras eutrichuwm Whid- borne aus dem Devon von Eneland in Verbindune zu brin- ven mit Orthoceras Wrretii Haugton aus dem irländischen Carbon und mit Orthoceras Puzosianum de Koninek aus lem irländischen und beleischen Carbon. In der Lineata-Gruppe gibt es eine Reihe von Formen, dleren Schalenverzierung aus sehr dichten Längslinien oder aus Bändern besteht, welche ausserordentlich fein sein Kön- nen, so dass sie für das unbewaffnete Auge kaum sichtbar sind, oder andererseits vereleichsweise grob, das heisst bei- nahe 2 mm breit. Solche Formen wie diese kommen im böhmischen Silur-Becken, wie auch im Devon von Bayern vor; im ersteren haben wir OrZhoceras dorulites Barrande, (rlhoceras ambigena Barrande und Ortihoceras despectum Barrande, ferner @rthoceras striato - Bunctalum Münster aus dem Obersilur von Böhmen (Etage E) und dem Devon von Bayern. Es kann wohl sehr cut eine genetische Ver- bindung existieren zwischen den genannten und den folgen- den earbonischen Formen: Orthoceras striatum J. de Ü. Sowerby, @rthoceras Hhibernrcum Foord und Orthoceras Bulcherrimum Foord, von denen die erstere Art m Belgien und Irland, die beiden letzteren nur in Irland gefunden sind. Man könnte wohl hoffen, einiee devonische Arten von Orthoceras in der carbonischen Fauna von Irland wiederzu- finden, da das Wiederauftreten von devonischen Arten an- derer Fossilgruppen in earbonischen Ablagerungen eine fest- stehende Thatsache ist. (Siehe: A. Geikie, Text-Book of Geology. Aufl. 1882,.p. 716; 3. Aufl. 1895, p. 801. —zHE Ss. Williams, Amer. Journ. Sei. 1895, 'p. 94). Es‘ ist "mie jedoch nieht gelungen, irgend eine solche Art zu finden. /war begegnet man dem Namen Orthoceras laterale Phillips (Pal. Foss.) häufie m den verschiedenen Listen irländischer C'arbon-Versteinerungen, aber ich habe in den Sammlungen, welehe ich hier und anderswo studierte, kein Kxemplar fin- den können, das mit jener Art zu identificieren wäre. Ich REN oe will hier erwähnen, dass die kritischen Bemerkungen und Synonymie von Orthoceras laterale, (die ziemlich verworren sind, in erschöpfender Weise von G. F. Whidborne (Pal. Soe., Devonian Fauna of the South of Ineland, 1890, p. 144) behandelt worden sind. \Whidborne sagt dort, dass die Be-. sehreibung in Phillips „Palaeozoie Fossils“ als die anzu- erkennende Definition betrachtet werden müsste, und dass Phillips Name Orzhoceras laterale nur für die devonische Form beibehalten werden sollte. Die Constanz sowohl der äusserlichen als innerlichen charakteristischen Merkmale von OrtAhoceras, die während (des ausserordentlich langen Bestehens dieser Gattung nur geringe Abänderungen erfahren haben, zeigt, dass un- unterbrochen gleiche Verhältnisse in der Umgebung fort- dauerten. Der Wechsel in den Lebensbedingungen, denen eine Meeresfauna unterworfen ist, kann nur relativ gering sein gegenüber jenem Wechsel der äusseren Bedingungen, denen die Bewohner des Landes ausgesetzt sind. Güustige Nah- rungszufuhr, gleichbleibende Temperatur und Remheit des Wassers, ziemliche Sicherheit gegenüber den Angriffen an- derer 'Tiere,. würden die hauptsächlichsten Bedineungen sein, welche der längeren Ausdauer einer Gruppe günstige sind; — und man sollte vermuten, dass dieses Bedineungen wä- ren, die für räuberische Tiere mit einer solehen Lokomotions- fähigkeit wie die Tintenfische, zu denen OrZhoceras gehört, nicht zu schwer zu erlangen waren. In einigen Fällen mae ein Wechsel in lokalen und Lebensbedinzungen vielleicht zu schnell herbeigeführt worden sein, um zu gestatten, sich demselben anzupassen; die Bildung einer Barre, das KEmpor- heben des Meeresgrundes, wodurch ein begrenztes Areal des Meeres abgetrennt wurde, welches unzureichend für die Erhaltung einer grossen Fauna war, würde die allmähliche Vernichtung dieser Fauna verursacht haben. Ein solches Ereignis mag in Betracht zu ziehen sein für «die ungeheure en a Anhäufung der Schalen von ÖOrthoceras und verwandter Formen (mit den Resten vieler anderen wirbellosen Tiere) in dem böhmischen Becken. II. Ueber eine neue und merkwürdige nautilusähnliche Schale aus dem Kohlenkalk von Irland. Acanthonautrlus bısprinosus, gen. et SP. NOV. Beschreibung. Schale nautilusähnlich, kugelförmig von mittlerer Grösse, schnell sich erweiternd, aus ungefähr zwei oder zweieinhalb Umgängen bestehend. Die Aussenseite ist weit gerundet bei der ausgewachsenen Schale, enger ge- rundet bei der jungen; (Querschnitt halbkreisförmig. Der Nabel ist ziemlich gross, triehterförmig, von einem dieken Rande umgeben, welcher sich rechts und links nach vorn in je einen flachen, hohlen, stachelförmigen Auswuchs verlängert, der reehtswinklig zur Medianebene der Schale hervorspringt. Diese Stacheln sind an der Basis breit und verengen sich schnell gegen das äussere Ende; die Basis der Stacheln geht schwach concav in die Aussenseite der Schale über, während sie an der Innenseite direkt in die Nabeltläche über- oeht. Vorne stossen die Stacheln gerade mit dem Mund- rande zusammen, hinten mit der dieken Nabelkante, die Stacheln sind leicht gebogen, ihre concave Seite verliert sich in die Nabelhöhle. Beide Stacheln sind unvollkommen erhalten, der eine ist nahe der Basis abgebrochen. Der andere ist in der Länge von 53 mm erhalten. Der Mundrand, welcher mit ziemlicher Genauigkeit verfolgt werden kann, ist an beiden Seiten leicht vorwärts gebogen und bildet in der Mifte der Aussenseite einen breiten und flachen Sinus. Die Suturen der Septa, von denen nur 7 sichtbar sind, stehen mässig von einander entfernt; die beiden letzten sind etwas mehr genähert als die übrigen. Die Septa selbst sind durch die Ablagerung von Kalkspat in den Luftkammern voll- kommen zerstört worden. Beim Herauspräparieren eines erossen Teiles dieser Ausfüllung wurde keine Spur der Septa und ebensowenig eine Andeutung des Sipho gefunden. Der grösste Durchmesser der Schalle misst 16 em (von der Mund- öffnung zu einem diametral entgegengesetzten Punkte ge- messen). Der transversale Durchmesser, quer über die Schale an der Basis der Stacheln gemessen, beträgt 13,5 cm. Verwandtschaften. Da nur ein Exemplar vorlieet, so ist die Beschreibung der Art in die der Gattung einbe- griffen. Es ist ein unglücklicher Umstand, dass der Sipho bei dieser merkwürdigen Form nicht erhalten ist, da die Verwandtschaftsverhältnisse zu SoZenocherlus ( Asymptoceras Alyatt) nicht erwiesen werden können; obgleich, der allge- meinen Form der Schale zufolge und wegen ihres Vorkommens in demselben Steinbruch, in welchem Exemplare jener Gattung in grosser Menge gefunden wurden, eine solche Verwandt- schaft sehr möglich sein könnte. Kine ähnliche Schale, MVautilus (Solenocherlus) Lerdyr, ist von Meek and Worthen ! (Keokuk Beds, Lower ÜOarboniferous, Warsaw, Illinois. Geo- logical SurWwey, Illinois. V. 1873, p. 524, pl. 18, figs. 2.2a.) folgendermassen beschrieben worden: „The only speeimen seen eonsists of the non-septate portion only. Sub-globose about 2!/» volutions . ..... Towards the aperture the steep, somewhat flattened inner side of the volution forming the walls of the umbilicus meets the lateral margins, so as to form a kind of pinched prominence, that must have imparted a pe- euliar angularity to the inner margins of the aperture on each side.“ Dass diese kleinen Vorsprünge jedoch die Basis von stachelartigen Auswüchsen (darstellen, wie sie Acaniho- nautılus bispinosus kennzeichnen, würde man kaum folgen können. Wie bei Acanthonautılus bispinosus ist der Sipho von Solenocheilus Lerdyr auch unbekannt, und die von Meek und Worthen beschriebene Schale stimmt im allgemeinen mit “leanthonautilus bisprinosus überein. Bemerkuneen. Das Auftreten der Stacheln, welches ohne Analogie bei irgend einer anderen nautilusähnlichen Form dasteht, ist der auftallendste Charakter dieses Fossils, und es würde von erösstem Interesse sein, die Entwicklung von der jungen Schale bis zur erwachsenen zu verfolgen. Der Zweck, den diese oben beschriebenen Auswüchse hatten, kann nur eemutmasst werden; aber dass sie zum Schutze dienten, ist sehr wahrscheinlich. Fundort. Ulane, County of Kildare. Litteratur. Baily, W. H., Figures of Characteristic British Fossils: with de- scriptive Remarks. Vol. I. Pal»ozoic. 1867— 75. Blake, J. F., British Foss. Gephalopoda. 1882. D’Archiac and de Verneuil, On the Fossils of the Older Deposits in the Rhenish Provinces, etc. Trans. Geol. Soc. London, Vol. VI. 1842. De Koninck, L. G., Descrip. Anim. Foss. Belg. 1844. Faune Oalc. Carb. Belg. 1880. Foord/ p. H, Catalogue Foss. Cephalopoda, British Museum (Nat Hist.). Part. I. !888. Geikie, Sir Archibald, Text-Book of Geology, 1882, and Brd. Edition, 1893. Geological Survey of the State of Illinois: (A. H. Worthen, Director). Griffith, Sir Richard, Localities of the Irish Garboniferous Fossils, etc. Journal of the Geological Society of Dublin. Vol. IX. 1860--62. 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