Boumd 1938° Kibrarp of the Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Hounded bp private subscription, in 1861. j j Re DR An nd u N M nu 1 | br r | ner ; Burd Ba Nr 8 Aue Ehe R u m Wir IE Ih 44) (FD, a. K Buy! Ti ' vd \ W; ” Du i a; h ü x 5% ar a 0, Webersicht = we RZ | ; | re der | 2 —— Aemter-Vertheilung und wissenschaftlichen Thätigkeit £ « k = 2 Ey des _ Naturwissenschaftlichen Vereins a Hamburg-Altona > Sr | im Jahre 1870.” TORSTARE: Dr. K. G. Zimmermann, Präsident, Dr. H. Bolau, Vicepräsident, ae W. Richter, protokollirender Sekretär, ir Dr. 0. W. Sonder, korrespondirender Sekretär, Friedr. Worlöe, Kassenführer. T. Mittheilungen in den allgemeinen Versammlungen. Dr. K. G. Zimmermann, Vorsitzender, W. Richter, Sekretär. Herr Baden legte merkwürdige Heuschrecken und Schmetterlinge aus der Sommer’schen Sammlung vor. ; 2 Herr Dr. Beuthien zeigte Ahornzucker von Acer dasycarpum, saccharinum, vwubrum, nigrum und Negımdo und Palmenzucker von Jubaea spectabilis vor. Derselbe sprach über das Verhalten von Mantispa-Arten im Larvenzustande. Herr Dr. Bolau beschrieb und legte vor eine Hermaphroditenbildung bei einem Karpfen, 5 die der Amtsfischer Herr Moser entdeckt hatte; er knüpfte eine Beschreibung verschiedener Samen- fäden daran und zeigte solche vom Karpfen unter dem Mikroskop vor. 1 ee Derselbe legte eine Reihe von Steinwaffen der Vorzeit aus der Sammlung des Herrn Schilling vor und erläuterte daran die Art der Bohrung von Steinen bei den alten Völkern. Rau in New- York hat darüber Versuche angestellt; er hat Diorit mittelst des Apparates, dessen sich die Wilden zum Feueranmachen bedienen, durchbohrt. Als Bohrer benutzte er Holzstäbe unter Mitwirkung von Wasser und scharfem Sand; dadurch erhielt er zunächst ein kegelföürmiges Loch. Um sofort eylindrischzu bohren, bedienten sich die Indianer Nordamerika’s des Rohres von Arundinaria mierosperma. Derselbe sprach über die Diffusion der Gase durch poröse Scheidewände. Nach dem Graham’schen Gesetz verhalten sich die Mengen der durchtretenden Gase umgekehrt, wie die Quadratwurzeln aus ihren speeifischen Gewichten. An einer porösen sog. Bunsen’schen Thonzelle wurde das raschere Hindurchtreten des Wasserstoffes und das langsamere der Kohlensäure, beides im Vergleich mit der atmosphärischen Luft gezeigt. Auf die Wichtigkeit dieser Erscheinungen für die Nachweisung von schlagenden Wettern (Grubengas) in Steinkohlenbergwerken wurde hingewiesen. Derselbe hielt zur Feier des Stiftungstages einen durch Experimente erläuterten Vortrag über die Dampfmaschine. 5 Herr Conn sprach über ein auch von Andern am Tage beobachtetes leuchtendes Meteor. Herr Dr. Dorner zeigte mit einem starken Ruhmkorff’schen Apparate die glänzenden Liehterscheinungen in Geissler'schen Röhren; besonders in einer 185—20 Zoll langen Röhre war die Schichtung des Lichts auf das Beste wahrzunehmen. Derselbe theilte die Resultate seiner Luftuntersuchungen mit. Derselbe fand unter Anderm, dass die Luft in der hiesigen Börse am 27. April 1869 um 2 Uhr 15 Min. 2,44°/oo Kohlen- säure enthielt, am 28. April 2,499°/oo; im Stadttheater fanden sich bei einer sehr besuchten Vorstellung am 30. April um 6 Uhr 15 Min. 0.865°/oo, um 10 Uhr 3 Min. 2,54°/oo, am 10. Mai bei leerem Hause um 6 Uhr 30 Min. 1,562°/oo, um 11 Uhr 1,605°/oo; im "Thaliatheater bei mässig besuchtem Hause am 12. Mai 6 Uhr 3 Min. 1,333°/o0, um 9 Uhr 45 Min. 2,378°oo, am 13. Mai bei besetztem Hause um 6 Uhr 30 Min. 1,192°/oo, um 10 Uhr 7 Min. 2,902°/oo; im Bürger- schaftssaal am 30. Juni um 6 Uhr 55 Min. 0.888°/oo, um 9 Uhr 15 Min. 1,737°/oo. Ausserdem gab derselbe eine Reihe von Resultaten über die Luft in hiesigen Schulklassen. Es wurde mit- getheilt, dass in mässig gefüllten Schulklassen (20 bis 30 Kinder) die Menge der Kohlensäure in einer Stunde durchschnittlich von 0,7°/oo bis auf 4°/oo stieg, in einzelnen Fällen bis 5°%/o, dass dann das Oeffnen der sämmtlichen Fenster während 5 bis 10 Minuten den Gehalt an Kohlen- säure bis auf 0,6—1°/oo verminderte und dass besonders solche Zimmer, hinter deren Thüren ein breiter, mit vielen Fenstern versehener Corridor iegt, eine relativ geringere Menge an Kohlen- säure zeigten. (Näheres siehe „„Hamb. Corr.‘‘ vom 18. Januar 1871.) Herr Dr. Th. Zimmermann jun. erkannte die Wichtigkeit dieser Untersuchungen an und forderte dazu auf, solche Untersuchungen auch im Winter vorzunehmen, um zu -constatiren, wie schnell eine Lüftung des Schulzimmers verbessernd wirke. Herr Fixsen legte einen in Hamm geschossenen Eisvogel vor. Herr Forst erstattete Bericht über die Verwendung der ihm vom Verein übergebenen 300 zur Verpflegung von hier am Platz im Dienst verwundeten oder erkrankten deutschen Kriegern. Herr Dr. Fischer machte Mittheilungen über die Wirkungen eines Blitzschlages, der am 17. Juni d. J. sein Landhaus getroffen. Der von einer gewaltigen Detonation begleitete Feuer- strahl zertrümmerte einen Schornstein und ward durch einen benachbarten schmalen Zinkstreifen von der Firste des Daches bis an die metallene (Zink-) Wasserrinne und durch diese in den Erdboden geleitet. An der vorher unversehrten Wasserrinne waren nach dem Gewitter drei Oefinungen sichtbar; die mittlere wie durch einen Druck von innen nach aussen entstanden, mit nach aussen geklappten Metallfetzen, die beiden andern wie durch Schlag oder Druck von aussen nach innen hervorgebracht, so dass das Rohr durch die hineingeschlagenen Metälltheile verschlossen war. An dem Punkt, wo das Wasserrohr in den Erdboden führt, war letzterer zu einer 14 Fuss tiefen Höhlung aufgewühlt; die durch die so entstandene Oeffnung blossgelegte thönerne Sielröhre, war in Splitter zerschmettert. Offenbar war der electrische Funke an dieser Stelle bis zu dem etwa 12 Fuss tiefer befindlichen Grundwasser durchgeschlagen, ohne dem bis zum Landwehrgraben führenden Wasserlaufe zu folgen. Den Gartenarbeitern war der Blitz wie ein gewaltiger Feuer- klumpen erschienen; gleichwohl war an dem benachbarten und theilweise zertrüämmerten Holzwerke des Daches keine Spur einer Zündung bemerkbar. und das Zink des Wasserrohrs zeigte an den entstandenen Oeffnungen keine Spur einer Schmelzungs. Die hervorgebrachten mechanischen Wirkungen (Zertrümmerung des Schormsteins, Aufschlagen der Thür eines mit letzterem in Ver- bindung stehenden Zimmerofens, Erfüllung des betreffenden Zimmers mit Russ, Durchlöcherung des Wasserrohrs ete.) lassen sich vielleicht durch den von der Hitze hervorgebrachten Luftdruck erklären. Um so interessanter waren die magnetisirenden Wirkungen des Blitzschlages. In einem Zimmer des Erdgeschosses, an dessen Wand (südöstliche Ecke) der Blitz herunterfuhr, waren sämmtliche Eisen- und Stahlgeräthe (Scheeren, Nadeln, Messer, Gabeln ete.) stark magnetisch ge- worden, mit alleiniger Ausnahme einer einzigen Maschinen-Nähnadel, die im Augenblick der Deto- nation vertikal in der Maschine gesessen, also mit der Richtung des Blitzes parallel gestanden hatte. Einige dieser Geräthe, deren Lage während des Gewitters genau nach den Himmelsrichtungen notirt worden war, wurden, vorgezeigt. Der Vortragende wies aus der Lage der an denselben entstandenen magnetischen Pole nach, dass der in einer Entfernung von 3—6 Fuss an ihnen vorbei zur Erde gefahrne Strahl negativer Art gewesen sein müsse und erläuterte eine Methode, wie sich aus der Lage der auf ähnliche Art entstandenen magnetischen Pole auf die positive oder negative Beschaffenheit der Lufteleetrieität schliessen lasse. Da in den Metallleitungen von Blitz- ableitern während eines Gewitters ein beständiger Austausch der Luftelectrieität mit derjenigen des Erdbodens bewirkt werde, so sei vorauszusetzen, dass man durch die Schwankungen von be- nachbarten Magnetnadeln zu einem Schluss auf die Beschaffenheit der jedesmal vorherrschenden Luft- j# EN EIER electrieität gelangen könne. Weitere Versuche hierüber, so wie auch Nachgrabungen nach etwa geschmolzenen Sandtheilen (Blitzröhren) wurden in Aussicht gestellt. Herr Hermes legte eine reichhaltige Sammlung von Bernsteinen mit und ohne Insecten- einschlüssen und verschiedene versteinerte Hölzer vor. ’ Derselbe legte eine Reihe von Mineralien, z. B, Achate, Topase, Grünsteine, Fuehsit, Hepatit ete., die meisten in schön gesehliffenen Exemplaren, vor. h Herr Dr. Hilgendorf theilte mit, dass nach den neueren Untersuchungen die Niir, haftigkeit der Fleischbrühe den Kalisalzen, nicht aber den Kreatinen zugeschrieben werden müsse. Derselbe berichtete über das an den letzten Abenden beobachtete glänzende Nordlicht. Herr Dr. Kiessling sprach über Wärmeentwickelung in tönenden Körpern; derselbe legte grosse Stimmgabeln vor, die auf Resonnanzkasten ruhend, eine Messung der entwickelten Wärme gestatteten und knüpfte daran Bemerkungen über den Umsatz mechanischer Kraft in aequivalente Wärmemenge. : Redner machte ferner darauf aufmerksam, dass die Stimmgabeln je nach der Unterlage lange nachklingen, entsprechend der Absorptionsfähigkeit der letzteren für Wärme. Die äusserst sauber gearbeiteten Apparate sind vom Mechaniker König in Paris angefertigt. Herr Matthaei legte die von einer Wallfischflosse abgezogene Epidermis vor, die ihm aus Norwegen eingesandt war. Herr Oberdörffer legte Leuchtmoos in getrockneten Exemplaren vor. j Derselbe legte Farbstoff von Bignoniu Chica vor, welcher Carajuru benannt und zum Tätowiren benutzt wird, ferner Oel von Carapa und Schildkrötenfett. Derselbe hielt einen längeren Vortrag über Genuss- und Berauschungsmittel in eulturhistorischer Bezichung. Nach einer einleitenden Betrachtung des fast über die ganze Erde verbreiteten Triebes zur Auffindung solcher Mittel und Classifieirung derselben in eigentliche Berauschungs- und diätetische Genussmittel begann derselbe mit der Geschichte der folgenden Substanzen bezüglich der Zeit und Art ihrer Verwendung, ihrer chemischen Bestandtheile, ihres Handelswerthes und ihres Verbrauchs: 1) Taback, 2) Betel, 3) Khät, 4) Coca, 5) Cummabis indica, Haschisch, 6) Opium, Bei letzterem machte Herr Oberdörffer beiläufig auf die vielen theilweise gelungenen Versuche aufmerksam, das Opium auch in Europa zu gewinnen und legte namentlich Proben eines Opiums vor, das in neuester Zeit in Würtemberg gewonnen ist und sich durch einen reiehen Gehalt an Morphium auszeichnet. h Derselbe gab eine Fortsetzung seines in einer früheren Sitzung begonnenen Vortrages über Genuss- und Berauschuugsmittel der Völker. Redner theilte dieselben in folgender Weise ein: 1) Weinartige, von denen durch Gährung stärkemehlhaltiger Substanzen: die (hica (spr. Tschitscha) von den Indianern Südamerika’s aus Mais und Wüurzelarten und der Agona oder Kawatrank von den Bewohnern der Vitiinseln aus den Wurzeln von Macropiper methysticum bereitet wird. Die verschiedenen Palmweine, sowie die Pulque der Mexicaner aus Agave americana werden durch Gährung süsser Pflanzensäfte gewonnen. 2) Bierartige, besonders bei den. afrikanischen Neger- völkern im Gebrauch. 3) Gegohrene Milch, wovon nur ein Beispiel, der aus Pferdemilch von den Tartaren gewonnene Kumys, 4) Getränke aus narkotischen Pflanzen, hierher gehören Getränke, bereitet aus Datura in Peru und Ostindien, aus Hyoscyamus muticus in Persien, aus Heracleum in Kamtschatka u, a. Eine weitere Gruppe bilden die kaffeinhaltigen Genussmittel, als Caffee, Thee und theeartige Substanzen, Guaranapaste in Brasilien, Kolanüsse in Afrika, Cacao. Die in Hinsicht ihres chemischen Verhaltens und ihrer Verbreitung, wie ihrer Anwendungsweise und Geschichte besprochenen Substanzen wurden in einer Reihe von Sammlungsmustern vorgeführt. Herr Plagemann legte Schmucksachen einer Araukanerin, wie Armbänder, Ohrgehänge, ferner Kunsterzeugnisse der Araukaner und Bezoarsteine vor. ; Derselbe legte eine reiche Sammlung von Silbererzen aus Chile und Galiforsien vor, die sich durch Werth und Schönheit der Stücke besonders auszeichneten. Derselbe legte ferner eine schöne Suite der seltensten Kupfer- und Silbererze aus Chile vor. Derselbe berichtete, dass der Kupferexport von Chile im Jahr 1866 93,415 Tons betragen habe. Herr Schroeder legte einen Theil des holzigen Stammes einer Liane vor. i Herr Dr, Sonder berichtete, in Bezug auf die von Herın Ferd. Worlce in seinem Treibhause gezogenen Früchte von Aucuba japonica, dass diese Früchte bis jetzt in Europa’ noch unbekannt zu sein scheinen und dass die Pflanze nach Untersuchung der Früchte den Corneen zuzuzählen sei. An Glycerin und Weingeist geben die Früchte eine Menge schwarzen Farbstoffs ab. Herr Dr. Wimmel sprach, bezugnehmend auf die von Fritzsche beobachtete Veränderung des Zinns durch starke Kälte, über das Verhalten dieses Metalls in verschiedenen Temperaturen: Das Zinn wird auch durch gelindes Erhitzen bis fast auf den Schmelzpunkt, sowie durch schnelles Erkalten nach dem Schmelzen brüchig und glanzlos. Derselbe besprach ferner die Bildung und Form der Zinnkrystalle und zeigte dieselben in einer Reihe von Exemplaren vor. Das Zinn ist dimorph. Man erhält durch theilweises Erstarren geschmolzenen Zinns, so wie durch galvanische Fällung desselben aus der Lösung des Zinnchlorürs mittelst metallischen Zinns, wohl ausgebildete Krystalle, deren Form sich auch häufig in der sogen. Moirde metallique deutlich erkennen lässt. Derselbe hielt einen längeren Vortrag über Diffusion, namentlich über die Diffusion in Lösung befindlicher Substanzen, welche von Grahum mit dem Ausdrucke „Dialyse‘‘ bezeichnet worden ist, und erläuterte denselben durch einige Versuche mit dem Dialysator, welche das verschiedene Verhalten der beiden von Graham aufgestellten Körpergruppen, der Oolloide und der Orystalloide erkennen liessen. Herr Dr. Wimmel wies ferner auf die grosse Wichtigkeit dieser Entdeckungen Graham’s hin; für die Physiologie und Mediein, zur Erklärung des Verdauungsprocesses, indem die Kenntniss der Dialyse besonders geeignet sei, Licht zu verbreiten über manche noch dunkelen Vorgänge bei ‘der Umsetzung und Assimilation im thierischen und menschlichen Körper; auch in der chemisehen Analyse sei die Dialyse zur Anwendung gekommen, zur Nachweisung und Abscheidung von Giften aus organischen Substanzen, da erstere, z. B. das Arsen und Strychnin, den Crystalloiden, letztere dagegen den Colloiden angehören, und in der Raffinerie des Zuckers habe man in neuester Zeit auf die Dialyse ein Verfahren gegründet, um die leicht dialysirenden unorganischen Salze von dem weit schwerer dialysirenden Zucker in der Melasse zu trennen, und dadurch die Ausbeute an krystallisirbarem Zucker zu vergrössern, Herr Wittmaack zeigte seltene Raupen. Herr Ferd. Worlee zeiste Früchte der Aucuba und Abbildungen von Blumen auf Reispapier von Japan vor. » Derselbe legte selbstgezogene Früchte eines Phz ieh dera' vor, dessen Blüthen mit dem Pollen von Üereus speciosissimus bestäubt worden waren, ferner Früchte einer Mammillaria. Derselbe legte ferner eine ihm von Herm Weissenborn übergebene Sammlung von Photo- graphien aus Neu-Seeland, Eingeborene und Ansichten darstellend, vor, und knüpfte daran einige Bemerkungen über das Tätowiren der Neu-Seeländer, welches durch wirkliche Hauteinschnitte zu geschehen scheint, nicht, wie bei den amerikanischen Wilden, durch Punktiren. Derselbe Stücke eines Stammes von (Oytisus Laburnum, der durch eine enorme Anhäuftni von Pilzen getödtet worden war. Derselbe legte eine Steinaxt, in Jütland gefunden, vor und knüpfte daran die Bemerkung, dass dieselbe, der gewöhnlichen Annahme entgegen, nicht mit einem andern Steine angebohrt zu sein scheine, sondern mit einem Metallrohr, da ein Zapfen stehen geblieben sei. Derselbe legte ferner Photographien vor. die, anscheinend Spiegel, nur bei durchfallendem - Lichte Bilder zeigen. Derselbe legte einige monströse Birnen vor, das Erzeugniss eines auf einen (Quittenstamm gepropften Birnenreises. Der Stamm war im letzten Winter erfroren und hatte in diesem Jahr noch die vorgelegten Früchte erzeugt. Herr Friedr. Worlee legte Sämlinge eines Caetus, sowie reife Früchte von Cornus mas vor und frische reife Walderdbeeren. Herr Dr. Zimmermann verlas einen Bericht über die tellurischen und meteorologischen Ereignisse des Jahres 1869. Derselbe sprach nach Eduard Weiss über den Zusammenhang der kosmischen Nebelmassen mit den Meteoriten und Sternschnuppen. Derselbe sprach über die Zahnsysteme der Raubthiere und machte auf die Wichtigkeit derselben in der Paläontologie aufmerksam. Der Vortrag wurde durch Vorzeigen fossiler Schädel, wie durch Schädel lebender Thiere erläutert. Derselbe berichtete nach Dr. Meyn in Uetersen, dass bei Stade am nördlichen Abfall eines Hügels ein rothes Thonlager aufgeschlossen worden sei, dem von Lith bei Elmshorn gleichend, der südliche Abfall des Hügels werde von einem Stinkstein gebildet, der im Thale sich fortsetzend, später bedeutende Gypsmassen durchsetzt. Ein ähnlicher Stinkstein kommt auch im rothen Thon bei Lith vor. Herr Dr. Meyn hält nun den rothen Thon für durch Diluvialfluthen aufgelösten Keuper, den Stivkstein für analog dem bituminösen Kalkstein der Zechsteinformation des südlichen Harzrandes. Herr Dr. Kiessling bemerkte anschliessend, dass bei Eisleben ebenfalls bituminöser 'Zechstein vorkomme. Derselbe berichtete über den Meteorsteinfall bei Pultusk am 30. Januar 1868, 7 Uhr 15 Min. Abends, der in ganz Polen, von Königsberg bis Breslau als ein überaus glänzendes Meteor wahr- genommen wurde. Es erfolgte eine Detonation, in Folge deren ein wahrer Regen von Meteor- steinen herabstürzte; alle waren mit einer schwarzen Schmelzrinde überzogen. G. von Rath, der eine genauere Untersuchung der Steine vornahm, hält dieselben nicht für Bruchstücke einer Meteor- masse, sondern nimmt an, dass ein Schwarm kleiner planetarischer Körper in den Bereich der Anziehungskraft der Erde gelangt und herabgestürzt sei. Derselbe erstattete Bericht über die deutsche Nordpolexpedition. ‚Der am 15. Juni 1869 zur Nordpolexpedition abgesangene Dampfer „Germania“ ist am 11. September d. J. nach Bremerhafen zurückgekehrt. Das Begleitschiff „Hansa“ ward von der „Germania“ bei Jan Mayen ‘im diehten Nebel getrennt, wurde zwar auf 75° N. Br. wieder aufgefunden, jedoch am 20. Juli im dichten Nebel abermals von ihr getrennt. Auf 74° drang die „Germania“ zuerst in das Eis ein. Am 1. August stellte die Eismasse grosse Schwierigkeiten entgegen, jedoch gelang es am 5. August die Sabine-Insel zu erreichen, die in den nächsten Tagen sorgfältig aufgenommen wurde. Am 10. August ging es weiter nordwärts. Von einem sogenannten Landwasser war nordwärts 749 32" keine Spur vorhanden. Es wurde 75° 31“ erreicht, doch hörte die Fahrt hier des unabsehbaren festen Eises wegen auf. Am 16. August ankerte die „Germania“ bei Cap Philipp Broke in drei Faden Wasser und sofort begannen die Erforschungen der Shannon-Insel, welche die Reisenden bedeutend grösser fanden, als auf den Karten angegeben ist. In den Ebenen der Westküste fanden sie hinreichende Vegetation, um Heerden von Moschusochsen, die sie dort fanden, zu er- nähren. Am 27. August ward wieder südwärts nach den Pendulen-Inseln gesteuert, da sich keine Möglichkeit zeigte, weiter nordwärts zu kommen. Es hatte sich bereits viel junges Eis gebildet, als sie Klein-Pendulum erreichten. Am 13. September lag die „Germania* wieder in dem kleinen Hafen an der Südseite der Sabine-Insel. Am folgenden Tage ward eine Schlittenreise in’s Innere der Insel angetreten. Ein über 4000 Fuss hoher Berg wurde erstiegen und auf der Rückreise auf einer kleinen Insel ein Braunkohlenlager entdeckt. Auf dieser Kohleninsel fanden sich eine reiche Vegetation und grosse Heerden von Moschusochsen und Rennthieren. Auf der Sabine-Insel wurden nun Vorbereitungen für die Ueberwinterung getroffen, Moschusochsen, Rennthiere, Büren, Walrosse ete. geschossen. Ende October wurde noch eine Schlittenreise südwärts unternommen, von der man am 4. November zurückkehrte. Am 5. November zeigte sich die Sonne zum letzten Mal, um erst Anfang Februar wieder zu erscheinen. Die Heerden hatten sich nun auch nach den bessern Weiden der innern Fjorde der Küste zurückgezogen. Die Einrichtungen im Schiffe waren derart getroffen, dass man verhältnissmässig wenig Feuerung bedurfte. Die Oefen von Meidinger haben sich vortrefflich bewährt. Es waren 1500 ® frisches Fleisch erlegt, so dass man während des ganzen Winters Rennthier- und Oechsenbraten auf dem Tische hatte. Das einzige. "Unangenehme waren die heftigen Schneestürme; der Schnee drang als feiner Staub durch alle Ritzen und Fugen der Verschanzung und des Zeltdaches, womit das Schiff bedeckt war, so ns das Verdeck zuweilen mehrere Fuss hoch mit Schnee bedeckt war. 5 Nach solehen Orkanen traten warme Südwinde ein, so dass die Temperatur von — 23° auf — 3° stieg. Im Januar erreichte die Kälte — 32°. Am 3. Februar sah man von einang 800 Fuss hohen Berge am Mittage die Sonne wieder über .den Horizont aufsteigen. Wegen der Bären, die das Schiff förmlich belagerten, durfte man grössere Ausflüge nicht ohne Bewaffnung wagen. Einer der Gelehrten ward einmal arg am Kopf verletzt und an 400 Schritt von einem Bären portgeschleppt. Auch traten jetzt wieder die Schneestürme ein und am 21. Februar erreichte die Kälte noch — 32°. Am 8. März wurde eine grössere Schlittenreise versucht, musste aber der Kälte und Stürme wegen aufgegeben werden. Erst am 24. März konnte der Versuch wiederholt werden, obwohl die Kälte noch — 27° betrug. In 76° 24“ N. Br. war der Schnee so locker, dass die Reisenden knietief einsanken. Sie befanden sich in eimer grossen Bai, deren nördliche Küste eine grosse Landzunge bildet. Hier mussten sie der Kälte und Stürme wegen die Reise beschliessen. TIn- dessen bestiegen sie hier noch einen 1500’ hohen Berg unter 7701“ N. Br. und 18°50“ W. ee am 15. April. Am 27. erreichten sie wieder ihr Schiff. Am 14. Mai ward wieder eine Schlittenreise zum Zwecke geodätischer Arbeiten mnternommen. Die Schwierigkeiten waren nun des Thauwetters wegen so gross, dass man auf der Rückreise Schlitten und Alles, was nicht fortgetragen werden konnte, unter 75° N. Br. zurücklassen musste. Die Arbeiten wurden indessen vollendet. Am 10. Juli setzte sich das Ris des Hafens mit dem Dämpfer in Bewegung und trieb südwärts; er kehrte aber am 11. in den Hafen zurück. Nach einem in der Zwischenzeit unter- nommenen Besuch eines verlassenen Eskimodorfes verliess die „Germania“ am 22. Juli nordwärts steuernd den Hafen und erreichte in einem Kanal am Lande das Nordostkap der Shannon-Insel unter 75029” N. Br. Am weiteren Vordringen durch eime unübersehbare Eisschranke gehindert, steuerte die „Germania“ wieder südwärts und ankerte am 3. August am Cap Broer Ruys, von wo eine Bootfahrt unternommen wurde. Statt der gesuchten Mackenzie Einfahrt entdeckte man ein flaches Thal in dem zahlreiche Rennthiere weideten. Man fuhr sodann um Bemet herum bis Cap Franklin, von wo die Reisenden durch das sich lösende Land-Ris vordrangen, um die ur Mackenzie-Einfahrt aufzusuchen. Je weiter man in den bald entdeckten Fjord eindrang, desto milder ward die Temperatur, desto wärmer das Wasser. Die Scenerie war grossartig, wie in den Alpen. Ein unbekanntes Land, das wirkliche Innere von Grönland, eröffnete sich immer schöner den erstaunten Blicken. Weiter im Norden wurde ein ungeheurer Gletscher entdeckt. Es zeigten sich immer mehr Verzweigungen des Fijordes, dessen Ende nicht abzusehen war. Leider aber versagte der Kessel seinen Dienst. so dass man gezwungen war, unter .einem 1000 Fuss hohen Gletscher zu ankern. Sofort begannen die Gletscherfahrten und Berghesteisungen. Es wurde über den grossen Gletscher ein 7000’ hoher Berg bestiegen und von hieraus gesehen, dass die Fjordenverzweisungen überall noch unbegrenzt fortgingen. Es wurden Berge im Innern bis 14,000’ hoch gemessen und die ganze Umgebung gezeichnet und aufgenommen. Der Kessel war unter- dessen nothdürftig wieder hergestellt worden. Wegen der Unzuverlässigkeit des Kessels ward die Rückreise angetreten. Man musste unter diehtem Nebel eine Kette von Kisfeldern durchbrechen, bis das Wasser etwas freier wurde. Der übrige Theil der Reise ward unter Segel fortgesetzt, da der Kessel völlig unbrauchbar geworden war. Am 11. September 1870 kam die „Germania“ wohlbehalten in Bremerhafen an. Auf der Hin- und Rückreise wurden von Dr. Börgen und Capeland ariometrische Beobachtungen ausgeführt. Astronomische Beobachtungen mussten sich wesentlich auf Ortbestimmungen beschränken, welche an allen Punkten, wo man landete, gemacht wurden. Vielfache Tiefenmessungen wurden ausgeführt. Während der Ueberwinterung vom October bis Mai wurden stündliche meteorologische Beobachtungen gemacht. Die mittlere Jahrestemperatur des Ueberwinterungshafens berechnete sich zu — 9°, 8. Alle 14 Tage wurde ein 24stündiger Termin für die Beobachtung der Variation der magnetischen Deelination abgehalten. Die Polar- liehter waren Gegenstand vieler Beobachtungen: nur einmal beeinflusste ein Nordlicht die Deelination der Magnetnadel bedeutender. Zum Zweck einer Gradmessung wurde eine möglichst genaue Triangulation vorgenommen. * Hypsometrische Arbeiten geschahen mittelst Theodolith. Im Fjord selang es, eine tägliche Vor- rückung des Gletschers um 5 Zoll täglich nachzuweisen. Der grösste Gletscher besass 3 Meilen Längenaxe. Es wurden zoologische, botanische, geologische und mineralogische, sowie paläontologische Sammlungen angelegt. Lebende Eskimos wurden nirgends angetroffen, aber ein Dutzend wohler- haltener Schädel aus Eskimogräbern entnommen; eben daher auch Geräthe, Kuffen von grossen Schlitten, Kajakruder, Hundeschädel. Es wurden viele Karten, Photographien und Zeichnungen ausgeführt, 104 Colli enthalten geologische, zoologische, botanische und ethnographische Gegen- stände. 200 dem Meer entnommene Naturalien. Da die Expedition während aller vier Jahreszeiten in der Polargegend verweilte, so vermag sie ein Bild vom 'Thier- und Pflanzenreich jener Zone zu entwerfen. Die Vegetation war je nach der Oertlichkeit. hier öde und arm, dort üppig und mannigfaltie.. Es wurden Wiesen gesehen mit y) ee ud Fliegen, Mücke in 1 grossen ex Menge, Rena erhe Ang na Hermeline, Walrosse in. Heerden, Walfische aber nirgends. Die Ve Derselbe berichtete üher einen Boraxsee in Californien; derselbe ist 40 ER 1800. Fuss breit; 13 Gallonen Wasser liefern 1% ) kıystallisirten Borax. In dl Näl ’ SR: vulkanischen Gebiete 40 ] 2 ARE vom Oecan salat her Sees. antspeingt hier noch grosse Mannichfaltigkeit zeigt. len. hat sich eine schleimige Substanz gefunden, die eine Menge mit Kalk einprägnirter Körper. Huxley nimmt an, dass diese Körper aus dem Protaplasma des. Meerschlammes entstande Solche Gebilde sind den Geologen bereits aus der Kreide bekannt, die demnach aus i t NET: gebildet. Von besonderem Interesse ist auch. das Vorkommen. von sonst bereits ausgestorb et re in den Bere Meerestiefen, sowie die eigenthinmliche, Wertliailung der Th rüthselhaften Thatsache Babe : Derselbe berichtete über den Fund eines 4160 Cubikfuss grossen. Stückes gediege im. Phönixgange der Copper-Fall Mines am Oberen See. ; Derselbe machte auf den in den letzten Tagen vollendeten. Mont-Cenis. Tunnel: ‚ufme und knüpfte eulturhistorische Bemerkungen an. seine, Mittheilung. { Fur AR Derselbe theilte ferner mit, dass in Californien ein 5000’ hoher Berg aus Süsswasser- ! _ kiesel bestehend und auf einem Lager von Seeinfusorien ruhend, entdeckt sei. 17, BE Mittheilungen in der ersten wissenschaftlichen Sectio A. Oberdörffer, Vorsitzender, C. F. H. Weber, Sekretär. Wasserfall des Essequibo. Heir Dr. ©. Crüger leste einen (imbex variabilis nebst (ocon vor, ers hl Herr Dr. Dorner sprach über die Gefährlichkeit des Färbens von Zuekerwaäten und ‚Himbeeressig mit arsenhaltigen Anilinfarben. u Ace Herr Forst zeigte einige neue Erwerbungen des Museums vor: ein 6® schweres _Stüick Meteoreisen ats Chile, 8600 Fuss über dem Meere gefunden, 40 Leguas von Cobija, ferner ein 26% gr. schweres Stück erystallisirtes Gold von den Vaneouverinseln, ein Geschenk von Frau Zippert, ferner evystallisivtes und ästiges Gold von Australien. Derselbe zeigte eine eleetrische Sonde vor, einen Apparat, um zu bestimmen, ob in einer Wunde Knochensplitter oder Metall (Blei, Eisen) enthalten sind. Herr Hermes legte wiederholt Mineralien seiner Sammlung vor. Derselbe einen vom Mechaniker W. Heinzer in St. Gallen eonstruirten Apparat zur Selbst- rettung bei Feuersbrünsten verwendbar. Derselbe verschiedene Abbildungen sehr grosser Seesterne. Dexselbe ein japanesisches Schreibzeug. sowie Theile vom Backenzahn eines asiätischen Klephanten.” Herr Dr. Hilgendorf sprach über die Eigenthümlichkeiten des im Zoologischen Garten verendeten Erdwolfs Proteles und dessen Stellung im System. Derselbe zeigte eigenthümliche Bildungen an den Federn der Krontauben. Derselbe sprach über Versuche des Prof. Merniann in Bern, an Hunden angestellt, über Wirkung des kalten Wassers auf den erhitzten Körper. Derselbe machte verschiedene Mittheilungen über Sepien. Derselbe sprach über das Vorkommen der Larven der Pferdebremse bei einem geschlachteten Pferde in der Bauchhöhle ausserhalb des Darmes in der Nierengegend. Herr Dr. Joachim gab eine historische Uebersicht der gebräuchlichsten Zündrequisiten. Herr Dr. C. Krüger sprach über Koprolithen und deren Vorkommen in Schottland. Herr Matthaei leste Porcellanmässe der berliner Manufactur vor, aus Porcellanspath von Bergen gewonnen. Herr Dr. Mielck sprach über die Bestandtheile des Pfeffers, sowohl über das scharfe Gel, als über das Piperin, wie über andere neu entdeckte Stoffe. Derselbe hielt einen Vortrag über Piperinsäure, Pipronal und Pipronylsäure unter Vorzeigung dieser Körper und sprach über die Methoden, nach denen jetzt in den Experimentirsälen der organischen Chemie gearbeitet wird, so wie über den Aufwand an Kosten, Zeit und Mühe, dessen es bedarf, um bei Untersuchrng unbekannter Verbindungen von bedeutender Coniplication behufs ihrer chemischen Struetur zum Ziele zu gelangen. Derselbe sprach über die Bildung verschiedener organischer Körper aus unorganischen. Herr Oberdörffer sprach über Darstellung ünd Eigenschaften des Apomorphins, eines Zersetzungspröducts des Morphins. Derselbe nach Zieben über Auffinden des Alkohols auf Grund der Jodoformbildung. “ Di Derselbe nach Prof. Hofmann über einige chemische Versuche. ” 7 Derselbe machte Mittheilungen über die Geschwindigkeit der Eleetrieität in Telegraphen- eb; drähten, gemessen zwischen Boston und San Franeisko. Derselbe hielt einen Vortrag über Krappwurzeln in besonderer Berücksiehtigung des Haupt- farbstoffes, des Alizarins. Redner erwähnt der neuesten Arbeiten Gr«ebe und Liebermann's, denen es gelungen, aus dem Anthracen, einem schwerflüchtigen Product des Steinkohlentheers, mittelst der Uebergangsproducte Anthrachinon und. Bibromanthrachinon Alizarin künstlich darzustellen. Herr Oberdörffer legt dasselbige in durch Sublimation erzielten schönen Kıystallen vor. Alizarin ist der erste vegetabilische Farbstoff, der küns.lich nachgebildet wurde. g Derselbe zeigte als Nachtrag zu seinem in einer früheren Versammlung gehaltenen Vortrag über den Krappfarbstoff die Zwischenstufen zur Bildung des Alizarins vor, das Anthracen, das Antrachinon, das Bromantrachinon und das Alizarin. Derselbe theilte die von Zreckher angestellten Untersuchungen über den Arsengehalt des Fuchsins mit. i Derselbe sprach über das Santal, den einen dargestellten Farbstoff des Sandelholzes. Derselbe legte aus der Krappwurzel dargestelltes Alizarin vor. Derselbe leste neben einer Sammlung von Vanille Beer's „Beiträge zur Morphologie und Biologie der Orchideen“ vor. Die Sammlung enthielt Vanille aus Java, Mexieo,. Mauritius, Bourbon, Brasilien, Bolivia. Tahiti. Bahia und endlich Proben der im Flottbecker Park gezogenen Früchte. Derselbe leste Blätter von Bucalyptus ylobulus aus Australien vor, die als Fiebermittel empfohlen werden. Derselbe besprach als Fortsetzung früher Sn. Vorträge über er uss- und Berauschungs- mittel in eulturhistorischer Beziehung die coffeinhaltigen Genussmittel. Nach einem Rückblick auf den schon behandelten Caffee wurden unter Vorlegung zahlreicher Droguenproben vorgeführt: Thee, Paraguaythee, Guayana. Kolanüsse und Cacao. F Herr Plagemann berichtete über die Witterung und Sterblichkeit in San Jago in den Jahren 1864—69. Derselbe leste ein sehr grosses Exemplar einer Muschel aus der Gattung Solen, von Valparaiso herstammend, vor und übergab dasselbe als Geschenk dem Naturhistorischen Museum. Derselbe zeigte vorzügliche Exemplare aus der Gattung C'hiton, ebenfalls von Valparaiso, vor. Herr Reents erwähnte der intensiven Nordlichter des Jahres 1829. Herr Ulex cab biographische Notizen über einige im letzten Jahre verstorbene Chemiker und erwähnte unter den Deutschen besonders der Professoren Walther in Königsberg und Erdmann in Leipzig, von den Engländern Thomas Graham in London. Derselbe machte auf die weite Verbreitung der Borsäure und Phosphorsäure aufmerksam und sprach über die für diese Körper in letzterer Zeit entdeckten Reagentien. RE LE re Herr Dr. Wimmel legte ein grosses Stück salpetersauren Silberoxydes mit ausge- zeichneten rhombischen Krystallen vor. "Derselbe sprach über die grosse Verbreitung des salpetrigsauren und salpetersauren Ammoniaks als Bestandtheile der atmosphärischen Luft, der meteorischen Niederschläge und der Bodenwässer, über die Bildung dieser interessanten Substanzen und die Methoden ihrer Nachweisung und quanti- _ tativen Bestimmung. Versuche, welche der Vortragende mit dem Nessler’schen und Bohlig’schen Reagens ausführte, liessen das Ammoniak noch in 40 millionenfacher Verdünnung sehr deutlich erkennen; in gleicher Verdünnung auch die salpetrige Säure mittelst der Jodzink-Stärkelösung. Von den verschiedenen Methoden zur Nachweisung der Salpetersäure in starker Verdünnung wurde als besonders interessant die Methode der indirecten Nachweisung vorgezeigt, welche auf der Be- obachtung Schönbein’s beruht, dass die Salpetersäure durch Berührung mit gewissen Metallen in salpetrige Säure und endlich in Ammoniak übergeführt wird. und liess sich mittelst dieses Ver- fahrens die Salpetersäure in einer der städtischen Wasserleitung entnommenen Probe des Elbwassers schnell und deutlich nachweisen. Die Verbindung des Ammoniaks mit der Salpetersäure und be- sonders mit der salpetrigen Säure scheint, neueren Beobachtungen zu Folge, eine wichtige Rolle im Haushalt der Natur zu spielen, und die Nachweisung dieser Substanzen in Bodenwässern, ‚welche als Trinkwasser Verwendung finden, ist in sanitärer Beziehung von Wichtigkeit, weil ihre Anwesenheit in grösserer Menge auf eine Berührung und vorangegangene Infieirung der Wässer mit in Zersetzung besriffenen stickstoffhaltigen organischen Substanzen schliessen lässt. In Bezug auf die Entstehung dieser Verbindungen als Bestandtheile der Luft wurde besonders auf die interessante Beobachtung Schönbein’s hingewiesen, dass dieselben sich überall da bilden, wo Wasser an der Luft verdampft. Aus dieser Bildungsweise erklärt sich auch ihre Anwesenheit im destil- lirten Wasser, und theilte Herr Dr. Wimmel mit, dass er in jedem auf die gewöhnliche Weise destillirten und sonst reinen Wasser sowohl Ammoniak, als auch Salpetersäure und mitunter auch ‚salpetrige Säure aufgefunden habe, und dass es nicht leicht sei, ein vollkommen von diesen Sub- stanzen freies Wasser zu bereiten. Derselbe legte einen Bericht vor von Prof. Chandler, über die Milchversorgung der Stadt New-York. ‚‚teport on the quality of the milk supply of the metropolitan district, by O0. F. Chandler, Phil. Dr.‘“ und besprach den Inhalt derselben. Herr Dr. Zimmermann theilte verschiedene Witterungsbeobachtungen, die letzte Kälte betreffend, mit. Derselbe sprach über den Züneburgit, ein bei den Bohrungen in der Nähe Lüneburgs neu entdecktes Mineral, bestehend aus phosphorsaurer und borsaurer Magnesia. Derselbe machte Mittheilungen über einen am 25. December 1869 stattgefundenen Meteor- steinfall bei Mursuck. Derselbe sprach über Kıystallisation der gediegenen Metalle und über den Unterschied der DB £ Kırystallform bei künstlicher und natürlicher Enstehung derselben. A Re Derselbe sprach über eine am 16. März 1869 in Paris in der chemischen Fabrik des Herrn Fontaine stattgefundene Explosion von pikrinsaurem Rali. Derselbe theilte mit, dass @. von Rath im Trachyt rhombisch sechseitige Tafeln von Kiesel- id erde entdeckt habe, von der Bildung, wie Rose sie früher bereits dadurch hergestellt, dass er Adular und Phosphorsalz zusammen schmolz, dieses Gemisch 8 Tage lang der Hitze eines Porzellan- ofens aussetzte und die 'Urystalle auswusch. Derselbe erörterte eine Hypothese über die Entstehung des Nordlichts, derzufolge dasselbe durch elektrische Strömungen, die durch die polare Kälte und die aequatoriale Wärme hervor- gerufen werden, entstehen soll. Derselbe zeigte als Nachtrag zu seinen in einer früheren Versammlung gehaltenen Vorträge über das Leben am Meeresgrunde. Abbildungen aus Aueckel’s darauf bezüglicher Schrift, und eine Karte vom Seebeeken der atlantischen Küste der Vereinigten Staaten aus Petermann’s Zeitschrift Bd. XVI. Heft I. 111. Aare Dr. Heinr. Bolau, Vorsitzender, H. Strebel, Sekretär. Herr Dr. Beuthien zeigte zwei neue von Hidalgo beschriebene Helix vor, und zwar Helix Cardonae von Mahon und Matritensis von Madrid. Derselbe legte von ihm gefangene Ameisenlöwen in ihren verschiedenen Entwicklungstufen vor. Herr Dr. Bolau legte vor und besprach getrockuete Holothurien oder Seewalzen von Neuseeland, dort als black, white und red fish bezeichnet. Diese Thiere bilden in jenen Gegenden einen sehr bedeutenden Handels-Artikel. — Ferner Blattrosetten einer Weide, die sich durch den Stich einer Gallwespe Cecidomyia rosaria aus der Endknospe gebildet hatten; ferner einen monströs gebildeten Wallnusskern. Derselbe wiederholte einen Versuch des Prof. Hofmann in Berlin, um zu zeigen, dass das Innere einer Flamme nicht so heiss ist, wie die äussern Theile derselben. Er verschliesst die obere Oeffnung eines Lampeneylinders mit Gaze und bringt auf dessen Mitte etwas Schiesspulver. ER oberhalb: a Glhsen. angezündet worden entzündet sieh " er: A dies Ka erst, ‚als die Gaze an den Rändern ER ae N erselbe, ‚bielt, Plaica ta über die ER: der a Seolpdur, ss Du Salia en SET sich NR an der Tree Be Nashornkäfes. Ir %) erselbe berichtete. über Versuche an Tauben, denen man das grosse. Gehirn. genommen Nach: den Aumales des sciences naturelles, hatte sich bei einem Thier, bei dem die n Funetionen sich nach und nach wieder eingestellt hatten, das Gehirn unvollkonmen. erselbe legte Kapokwolle vor, die vielleicht von einem Bombax. herstammt.. x Derselbe sprach unter V orlegung von Skeletten aus dem Museum über den Bau. Ab ielbe bei der Polistes gallica, einer auch bei uns einheimischen Wespenart, gemacht. Aus unbefruchteten Eiern entwickelten sich Männchen It Derselbe sprach ferner über die Fortpflanzung der Strepsipteren, Schraubenflügler, Schmarotzer 2 Das Männchen hat vollkommene Entwiekelung, das Weibchen hingegen behält die 2 Larve, gebiert lebendige Junge, welche 6 Beine haben und später in den fusslosen, = nzastand übergehen; das Männchen hat zwei Vorder- und zwei Hinterfügel, erstere etwas z eht: daher der Ne. ; x. rw ® Derselbe berichtete über Beobachtungen über den günstigen und scheinbar nothwendigen 4 ß e ıben b dass nur a Licht, nicht die Wärme der Sonnenstrahlen Ursache jener Erscheinen sei und Ban die echete Aue in dieser Beziehung dann erzielt HER wenn die Bess rinnen ka ee hielt, REN an eine bezügliche Arbeit Nilsson’s, einen längeren Vortrag über te Pe älterer und neuerer Zeit aus der Sammlung des Herrn Schilling und der ethnographischen Derselbe zeigte und erklärte das vom Museum neu erworbene Nest von Polybia scutellaris, ner Wespe, die Honig sammelt, während alle anderen Wespen vom Raube leben. Das Nest “ zeichnete ; sich durch die sehr ansehnliche Ordsse ‚und ae aa u Kr: festen Bayele bewehrt ist, , KY ” Bi Wk, besondere über die Mittel Anna Wege, deren ER a Natur bedient, (Pollen) auf die Narbe zu bringen. Redner besprach die Selbstbefruchtung, ‚die Befrue durch Wind und Insecten, den Dimorphismus und Trimorphismus und erläuterte seinen . ER DE j a: durch Vorführung einiger Blüthen, darunter der trimorphen Blüthen des Weiderichs, Lyenum S di IR * 00 Herr Dr. Dorner knüpft hieran eine Erläuterung der eigenthümlichen Bef Ei weise ‚bei Aristolochia Clematitis. A IS - Herr Dr. Bolau legte monströse Glieder eines Bandwurms, Taenia mediocanell ; vor, als neue Erwerbungen des Museums und knüpfte daran eine Geschichte der Entwi j bei den Bandwürmern. Der langgliedrige Bandwurm (Taenia Solium) des Menschen & ee sich aus einem Blasenwurm, der Finne, die beim Schwein vorkommt. 7. mediocunellata \ aus einer Finne des Rindes. Die Köpfe des Drehwurms beim Schafe werden im Darme : Hundes zu Bandwürmern. Der Igelskopf (Echinococcus veterinorum) kommt in verschie 2 Ye Eingeweiden, namentlich der Leber des Menschen vor und hat, besonders auf Teland, sc 74 : RN Manchem den Tod gebracht. z Derselbe machte nach neueren Berichten Mittheilungen “über Handel mit Trüfeln Vorkommen derselben in Frankreich. Es werden jährlich 1.600,000 Rler. Trüffeln Va zum Preise von 10 Fres. pr. %. Die Trüffeln kommen am häufigsten unter verschiedenen von 8S—10jährigen Eichen vor. Hunde, Schweine, vereinzelt auch Menschen, suchen die der Erde nahe der Oberfläche wachsenden Pilze. Man sieht darauf, dass nur reife Trüffeh gelegt werden. Nach neueren Berichten soll man durch Aussäen der Richeln von sogen Trüffeleichen, d. h. solchen Eichen, unter denen Trüffen vorkommen, eine a vo Prüffeln einleiten können. Auch in Deutschland "kommen am Harz, in Thüringen, Böhm Würtemberg Trüffeln vor. 3 Strauss vor und De: daran kurze re Fe die chin der Eier überhaup Derselbe legte als neue Erwerbungen des Museums vor: 1) einen mehr als 50 % schweren. Block Kupfererz aus der Grube Ojancas bei Copiapo in Chile, ein Geschenk des Herrn I 2) eine grosse Colleetion bei Zanzibar von den Herren Capt. Ahlers und Steuermann Erschii ‚ gefangener Fische, die sich zum grössten Theil durch die Pracht ihrer noch wohlerhaltenen Farben auszeichnen. : Y — 11 — Herr R. Carl legte aus einem illustrirten Blatte die Zeichnung von der Wurzel eines Weissdorns vor, die eine menschliche Figur nachbildete. Herr Dr. Dorner brachte Mittheilungen über Versuche im Laboratorium des Prof. Leuckart mit den Finnen der 7aenia ceucumerina, eines Hundebandwurms, um deren Entwickelung, resp. Bestehen in wirbellosen 'Thieren nachzuweisen. Wirklich liessen sich die Finnen dieses Bandwurms in Ziichodeetis canis, einem zu den Mallophagen gehörenden Insect nachweisen. Derselbe machte auf zwei sehr grosse Sonnenflecke aufmerksam, die zur Zeit bei Sonnenauf- und Untergang mit unbewaffnetem Auge zu beobachten sind. Derselbe sprach über eine von ihm am 3ten Juni Nachmittags 34 Uhr gemachte Beobach- tung einer eisenthümlichen meteorologischen Erscheinung am südlichen Horizont. Bei völliger Windstille zeigte sich eine die Wolken mit dem Boden verbindende Nebelhose. Herr Dr. Kiessling theilte anknüpfend mit, dass ein Schüler ihm von einem zu derselben Zeit beobachteten Staubwirbel von 30 bis 40 Fuss Höhe berichtet habe. Herr Dr. Bolau erwähnte einer Windhose, die in der Gegend von Travemünde im Jahre 1366 bedeutende Verheerungen angerichtet. Achnliches berichteten Herr Dr. Zimmermann und Herr Dr. Beuthien. Herr Forst legte am Strande von Sylt angetriebene Kothballen, sowie ungewöhnlich grosse vor dem Dammthor gefundene Engerlinge vor. Herr Dr. Gottsche sprach über von ihm im Stellinger Moor aufgefundene nester- förmige Massen von ITıranıt, phosphorsaurem Kisenoxyd. Herr Hermes legte vor: Lanzen, Bogen und Pfeile aus Punta de Arenas in Costarica, einen dreifüssigen Tigel von demselben Orte, einen aus Palmblättern zeflochtenen Hut von der Ostküste Afrikas, ferner diverse Mineralien, darunter C'halcedon von den Faröern, Pseudomorphosen von Sandstein nach Kalkspath von Pontainebleau, Arragonit von Sommersetshire, gediegenes Silber in Bergkrystall u. a. m. Derselbe legte in mehreren Versammlungen diverse Mineralien seiner Sammlung vor. Herr Dr. Hilgendorf legte ein von Herrn Professor A. Möbius eingesandtes Stück Holz vor, im kleinen Belt gefunden, welches ausser den Bohrlöchern von Teredo die Gänge einer Meerassel Limnoria lignorum aufwies. Das Thier, zu den Krustenthieren gehörig, ist ein starker Zerstörer des Holzes. Derselbe machte Mittheilungen über das Stummelohr-Schaf des zoologischen Gartens aus Zanzibar. Die Jungen dieses Schafes werden mit Stummelohren geboren. Da sämmtliche Wieder- käuer lange Ohren haben, muss man annehmen, dass die fragliche Race von jeher den ihr eigenthümlichen Character gehabt habe, oder dass die Verkürzung durch absichtliche Verstümmelung erblich geworden sei. en Herr Dr. med. Krüger erwähnt, dass solehe Ohrenbildung ihm kürzlich bei einem Kinde vorgekommen sei. Herr Dr. Hilgendorf machte Mittheilungen über das hiesige Agtarium und speciell über von ihm gemachte Beobachtungen der Temperatur in den Behältern. Die Temperatur schwankt an einem Tage oft 3°—1°. Die Temperaturen bewegen sich im Jahre zwischen 4° und 16°, welch letztere Höhe im heissen August erreicht wurde. Bei höherer Temperatur halten sich die Thiere am besten, nur die Steinkrabbe, Zithodes aretiea, vermag die Wärme von 16° nicht zu ertragen. Derselbe erwähnte des jetzt fast fertig vorliegenden, 9 Bd. starken Fiseheatologs von Günther. Herr Dr. Kiessling leste einen Apparat vor zur Beobachtung von Bewegungen, die zu schnell sind, um sie mit dem Auge in ihren einzelnen Phasen zu verfolgen, sowie von Quineke gezeichnete Bilder zur Veranschaulichung der Wellenbewegungen. Herr Matthaei zeiste Weinblüthen aus Smyrna vor, welehe daselbst im März d. J. erfroren waren, ferner getroeknetes Origanum und eme Wallnussart aus Nordamerika, Pignüt. Herr Dr. Mielck leste eine Sammlung sehr schöner Bernsteinstücke mit Insecten- einschlüssen vor. Herr Reents machte auf eine Notiz in den „Hamburger Nachrichten“ vom 29. Juni aufmerksam, nach der bei Strömstad in Schweden eine hermaphroditische Makrele gefangen wurde. Herr Strebel leste einen Pilz vor, den Herr Dr. Gottsche als Becherpilz, Oyathus olla bezeichnete: ferner ein Ei mit einem aus Kalk gebildeten Anwuchs. Herr Plagemann zeigte Photographien von Araucanern, so wie eine Grammatik und ein Wörterbuch der Sprache jenes Volkes vor, welch letzteres er der Stadtbibliothek als Geschenk überreicht; ferner ein Stück Meteoreisen von Herrn Dr. Philippi in der Wüste Atacama gefunden. Derselbe leste gediesenes Gold, Kupfer, so wie Atacamit, Malachit und Lapislazuli aus Chili, ferner Gold aus Californien vor. Derselbe berichtete aus dem „Welthandel“ über einen bei Toulon versuchten neuen Rettungsapparat für Schiffbrüchige: ein Behälter ist mit phosphorhaltigem Caleium gefüllt, welches die Eigenschaft hat, im Wasser lange Zeit mit sehr heller Flamme zu brennen. Derselbe theilte mit, dass er im Brassen ausserhalb des Darmes einen 20° langen Wurm gefunden habe. Herr Dr. Gottsche hält denselben nieht für einen Bandwurm und erwähnt zugleich des häufigen Vorkommens von Bandwürmern bei Fischen. Auch der Schnepfendreck bestehe grösstentheils aus Eingeweidewürmern. Herr Plagemann leste verschiedene Photographien von Chilenen und chilenischen Landschaften vor. Derselbe legte Cortex Quillaja — Seifenrinde — vor und sprach über Ursprung und Anwendung derselben. e Herr Dr. Sonder sprach über die von den Erben dem Museum geschenkte Algen- sammlung des verstorbenen Herrn Bürgermeister Dr. Binder. Die Sammlung enthält über 2000 Species und gehört unstreitig zu den reichhaltigsten, die überhaupt existiren. Redner legte »einen Theil der Sammlung vor, um den Reichthum von Formen, in denen jede Art vertreten ist, zu zeigen. Herr Wessel legte ein Stück Braunkohle vor, an dem sich noch deutlich die Struktur des Holzes und der Rinde erkennen liess. Herr Ferd. Worlee einen Fayence-Krug mit schönen Verzierungen aus dem Jahre 1603, in Hamburg gefunden. Derselbe sprach über einen Psittaeus autumnalis, welcher im Besitz des Berichterstatters gewesen, nach längerer Krankheit gestorben war und nun ausgestopft dem Museum geschenkt ist. Derselbe erklärt die verschiedenen Methoden, welche zur Veredlung der Pflanzen durch Propfen, Oculiren u. s. w. angewandt werden und zeigt dieselben an geeignetem Material. Derselbe legte ein verbändertes Exemplar von Zilium lancifolium vor, das statt der von der vorliegenden Zwiebel zu erwartenden wenigen Blüthen deren eine reiche Menge ausgebildet hatte. al Derselbe zeigte die von ihm erzogene Samenpflanze einer Opuntia. Derselbe zeigte das sehr feste Holz von (actus (Pinocereus) peruwvianus vor. Derselbe legte eine Art Hexenbesen vor, den derselbe an einem Nadelholze in der Schweiz gefunden. Derselbe ferner eine Anzahl Photogramme südamerikanischer Gegenden. Derselbe legte einige Hamburgensien aus den Jahren 1813—15 vor, von Herrn Waldemar dem ethnographischen Museum geschenkt. -Derselbe ferner knollenartige Auftreibungen, die derselbe in der Schweiz an Coniferen- zweigen gefunden. Herr Dr. Zimmermann berichtete über eine bei New-York im Jahre 1867 entstandene natürliche Eisbrücke und über einen Brand eines Theils der Oberfläche des Caspischen Meeres im Jahre 1869, verursacht durch zufällige Entzündung des aut der Oberfläche schwimmenden Naphthas, welches den an der Westseite des Meeres liegenden Naphthaquellen entflossen war. Derselbe knüpfte an den Vortrag des Herrn Dr. Bolau über Steinwaffen die Bemerkung, dass Morelet in seiner neuesten Arbeit über die Steinzeit vier Epochen annimmt, welche auf das - Vorkommen von mehr oder weniger künstlich bearbeiteten Horn- und Knochengeräthen gegründet sind. Derselbe hielt einen Vortrag über die Grössenverhältnisse der vorweltlichen Thiere, über die man häufig. übertriebenen Vorstellungen begegne; es sei nach genauen Messungen anzunehmen, dass im Allgemeinen von den vorweltlichen Thieren die Grössen der jetzigen Thierwelt nicht erreicht werde; nur die Quartär- und Tertiärzeit sei einer besonderen Grössenentwickelung günstig gewesen. IEVz Mittheilungen in der dritten wissenschaftlichen Section _ (für Mikroskopie.) Dr. Gottsche, Vorsitzender, C. Rodig, Sekretär. “ Herr Forst legte die von Herrn Dr. Zilenstein eingesandte erste (enturie Diato- meentypen vor. Derselbe zeigte miskroskopische Schnitte von Holzarten und Diatomeenpräparate von Herrn Möller vor. Herr Dr. Gottsche hielt einen Vortrag über Hefe und Schimmel. In der Luft schweben unzählige feine Sporen mikroskopischer Pflanzen umher, die sich auf geeignetem Boden entwiekeln und Schimmelbildungen hervorrufen. Die Schimmelarten machen eigenthümliche Metamor- phosen durch, über deren Verlauf zwischen Hallier in Jena einerseits und de Bary in Halle und Hoffmann in Giessen andererseits zur Zeit ein heftiger Streit entbraunt ist. Hefe ist ein Colleetiv- begriff für eine ganze Reihe verschiedener Pilzformen. Sie erzeugt die Gährungserscheinungen, über deren Verlauf Chemiker und Botaniker lange verschiedener Meinung waren, während jetzt die ersteren sich mehr und mehr der Ansicht der Botaniker zuneigen. Herr Dr. Gottsche legte verschiedene Hefe- und Schimmelformen unter dem Mikroskop vor. Derselbe fuhr mit seinem Vortrage über die niederen Pilze fort. Die Entwickelungsge- schichte von Penieillium und Aspergillus, sowie von Aeeidium wurde vorgetragen und durch Präparate erläutert. Derselbe knüpfte an ein von Herrn Ferd. Worlece eimgesandtes Stück Holz von Üytisus Laburnum, dessen Rinde mit Pilzen bedeckt war. einen Vortrag über das Genus Sphaeria. Die Entwicklung dieses Pilzes geschieht in der Art, dass Sporen auf die Rinde eines Baumes fallen und dort keimen. Das Myeellum dringt unter die Epidermis und erzeugt Schläuche mit 4—6 und 8 Sporen, die sich vergrössernd die Epidermis sprengen und nun als rundliche Häufchen, welche aus einer grossen Menge von Einzelpilzen bestehen. dem Auge sichtbar werden. Auf die von Herrn Dr. Zimmermann sestellte Frage, in wie weit die mit dem Namen Tremella meteorica bezeichnete Gallerte mit der jetzt von den Botanikern Nostoe commume ge- nannten Gallerte verwandt sei, antwortete Herr Dr. Gottsche, dass erstere, die sogenannte Stern- schnuppengallerte, nach Cohn Froscheileiter mit wenigen Algen und Diatomeen sei, während Nostoc commune eine Alge sei, die aus einer Kette von rundlichen grünen Zellen bestehe, von denen die mittlere grössere die Winterzelle sei. Andere interessante Algen hiesiger Gegend wurden in Präparaten vorgelegt und besprochen. Herr Dr. Gottsche berichtete über die mikroskopische Untersuchung des in einer Sitzung der zweiten Seetion von Herrn Dr. Bolau vorgelegten Wespennestes. Das Material zu demselben sind Pflanzenfasern und nicht Tapirmist, wie angenommen worden. Aus Pflanzenfasern bestehen auch die übrigen Wespennester. Derselbe legte Peridermium pini, einen auf Fichtenzweigen schmarotzenden Pilz vor. Derselbe zeigte die Saftströmung einer Chara. Derselbe sprach über die verschiedenen Ansichten, die über die Befruchtung des pflanzlichen Eies, durch den Pollenschlauch ausgesprochen worden sind. Wenn diese Frage auch noeh nicht als vollkommen gelöst zu betrachten ist, so kann doch als sicher angenommen werden, dass der Pollenschlauch sich nur an den Embryosaek anlege, jedoch nicht in denselben eindringe. Derselbe legte Bernsteinstücke mit Insecten, Lebermoosen und andern Einschlüssen vor; die Stücke mit Lebermooseinschlüssen waren demselben zur Bestimmung von Herm Professor @oeppert übersandt worden. Ueber den Bernstein theilte Redner mit, dass derselbe schon von den Römern, besonders Stücke mit Einschlüssen, sehr geschätzt wurde. Die Untersuchung der Einschlüsse hat bis jetzt 163 Arten des Pflanzen- und 1024 des Thierreichs ergeben. Sehr verdient um Sammlung und Bestimmung haben sich die Herren Sanitätsrath Berend und Prof. G@oeppert gemacht. Nach des _ Letzteren Annahme gehört die Samländische Bernsteinerde der obertertiären Formation an. Die jährliche Production des Bernsteins ist jetzt 200,000 ®. Derselbe theilte mit. dass die Eier der Bandwürmer zur Unterscheidung der letzteren dienen können, denn während Tuenia Solium kuglige und rauhe Eier mit dieker Schaale besitzt. die nicht deckelartig aufspringt, zeigt Bothriocephalus latus solehe von Eiform mit dünner Schale, welche mit einem Deckel aufspringt. Derselbe hielt einen Vortrag über Difflugia und Arcella, zwei den Rhizopoden angehörende Gattungen, von denen mehrere Species hier im Moorwasser vorkommen. Präparate erläuterten den Vortrag. Derselbe hielt einen Vortrag über den Floh, indem er zunächst einen geschichtlichen Ueber- bliek über die auf dies Thier bezüglichen Arbeiten gab, auch machte er auf ein in makaronischer Manier abgefasstes Gedicht „Floia“ v. J. 1593 aufmerksam, dessen Verfasser in Hamburg lebte. Derselbe setzte seinen in der letzten Versammlung begonnenen Vortrag über den Floh fort. Herr Dr. Hilgendorf legte Präparate von Pentastomum vor, einer Thiergattung, die zwischen Würmern und Gliederfüssern steht. Die Thiere schmarotzen in den Organen warm- blütiger Thiere und der Menschen. a Herr Dr. Kiessling machte auf neue Spectraltafeln und einen Spectralapparat für das Mikroskop aufmerksam, welehe zur Untersuchung farbiger Flüssigkeiten wie Wein, Bier u, s. w. dienen und von der Firma Brown in London ausgezeichnet geliefert wird. Herr Sohst setzte, anknüpfend an den Vortrag über Hefe das practische Verfahren bei der Hefebereitung auseinander und legte Proben der verwendeten Kornarten, des Malzes, wie der Hefe selber vor. Einzelne Bäcker in Hamburg verbrauchen täglich 40—50 ® Hefe. Herr Dr. Zimmermann legte Bernsteinstücke vor, die bei Blankenese in der Elbe und bei Reinbeck im tertiären Thon gefunden waren, a afichen Vereins zu De Altona. PT: anuar 1871. Er - ' von Freeden. er “2 Oo RE, {RG Gänge, C.,. Dr., Altona. Godeffroy, G., Senator. eh Gossler, E., Dr. a, 3: $. Dr., N Gottsche, €. M., Dr., Altona. { Bar" Gräfenhahn, E. W. Hälssen, G. Hallier, J. G. Heinsen, C. J., Dr. R - Hering, J. E. L. Hermes, H. C. Hertz, Mart. rs EN Hoffmann, J. F. 8:7 r Hoffmann, H. E. { 3 “v. Höveling, H. = Horschitz, Sally. ; 2 eg Hilgendorf, Dr. Jauch, J. C. KR Joachim, H. C.,D. ER n Kalkmann, H. D. r Kiessling, H., Dr. Kayser, Rob. ' Keetmann, P. A., Dr. i Kirchenpauer, G. H., Dr., Bürgermeister. Köpcke, J. J. £ Köpcke, J. J., jr. j Krause, R., Dr. Krüss, W. Krüger, Carl, Dr. Kufecke, F. Lazarus, W. rn ner, HR,. Dr. Fischer, J. G., Dr. Levy, H. B., Dr. Lieben, Leop., Consul. Lipschütz, Louis. Lüders, 0. W. Lüttgens, E., Wundsbeck. Martens, G. Martens, G. H. Matthaei, Johs. Meyer, A. Aug. Meyer, Arn. Otto. Meyer, 0. H. Meyer, H. C. Meyer, J). A. F. Mielck, W. Mielck, W. H., Dr. Möbius, Anton. Neubert, BE. Niemitz, Emil. Nölting, E. Oberdörffer, A. Partz, €. H. A. Puttfarken, W. A. von der Porten, $., Dr. Plagemann, Joaquin. C. Rampendahl, H. F. C. Raynal, 0, A. Reents, Ch. von Reiche, H. Repsold, A. Reusche, E., Dr. Richter, W. Rodig, C. Rothlieb, B. Ruperti, A. Rügheimer, L. Schrader, O. Schramm, E., Dr. ER Schmeltz, J. D. E., jr. Semper, J. G., Altona. Semper, ©. Semper, W. Sieveking, J. H., Dr., Senator. Sodtmann, J. G. J. Söhle, C. E. Sohst. 0. G. Sonder, O. W., Dr. Spiegelberg, Th. W. Stammann, Fr. Stierling, H. G., Dr. Strebel, H. Schierenberg, Dr., Eimsbüttel. Salomon, Gust.. Dr. Stelling, Carl. Schröder, A. Th. Thurn. €. W. L.. Altona. Traun, F. Traun, H., Dr. Vlex, G. L. Weber, C. F. H. Weber, W. Wenigmann, C. F. Wessel, C. Wiebel, K., Professor. Wittmaack, G. J. Wohlwil, E. Dr. Worlee, E. H. Worlee, Ferd. Worlee, Fried. Wimmel, T.: L., Dr. Wulf, John. Zimmermann. K. E., Dr. Zimmermann, K. G., Dr. Zimmermann, Th. G., Dr. — 28 Verzeichniss der Akademien, Gesellschaften und Vereine, mit denen der naturwissenschaftliche Verein im Schriftenaustausch steht. Altenburg: Amsterdam: Annaberg: Augsburg : Bamberg: Basel: Berlin: Berm: Bogota: Bonn: Boston: Bremen: Breslau: Brünn: Brüssel: Buenos Ayres: Cambridge: Carlsruhe : Cassel: Cherbourg: Chicago: Ohristiania : Naturwissenschaftl. Gesellschaft, Zooloeisch Genootschap. Academie der Wetenschapp. Verein für Naturkunde. Naturhistorischer Verein. Naturforscher-Gesellschaft. Naturforscher-Gesellschaft. Botanischer Verein für die Pro- vinz Brandenburg. Deutsche geolog. Gesellschaft. Naturwissenschaftl. Gesellschaft. Sociedad de Granadinos. Naturalistas Neo- Naturhistor. Verein der Preuss, Rheinlande und Westphalens. Society of natural history. Naturwissenschaftlicher Verein. Schlesische@Gesellschaftfürvaterl. Cultur. Naturforscher- Verein. Werner Verein. Academie royale des sciences. Museo publico, American Association for the ad- vance of science. Museum of compar. Zoologie. Naturwissenschaftlicher Verein. Verein für Naturkunde. Soeiete imperiale des sciences naturelles. e Academie nat. sciences. Skandinaviske Naturforsker, Königl. Universität. Chur: Naturforscher-Gesellschaft Grau- -bündens, Danzig: Dorpat: Dublin: Dürkheim : Emden : Frankfurt a/M.: San Francisco: Freiburg i. B.: Fulda: St. Gallen: Genua: Genf: Gülessen: Görlitz : Gratz: Halle: Hanau : Hannover : Heidelberg : Naturforscher-Gesellschaft. Naturforscher-Gesellschaft. Kaiserliche Universität. Sternwarte. Nat. hist. Society. Pollichia. Naturforscher-Gesellschaft. Aerztlicher Verein. Senkenbergische Naturforscher Gesellschaft. Zoologischer Garten. Californ. Acad. nat. seiences. Naturforscher-Gesellschaft. Verein für Naturkunde. Naturwissensch. Gesellschaft. R. Comitato geolog. d’Italia. Soeiete helvetique des seienc. naturelles. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Naturwissenschaftl. Verein. Verein der Aerzte in Steier- mark, Naturforscher- Gesellschaft. Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Naturkunde, Naturhistorische Gesellschaft. Medicinisch - Verein, naturhistorischer ‚Se Petersturg: Avidöntieitapierikle derkei Hobarttöwn: Royal Soicety of Tasınania, Kiel: Verein nördlich d. Elbe z. Ver- Observatoire Physigue ‚cen breitung naturw. Kemntnisse. de Russier Klagenfurt: Naturhistorisch.Landes Museum. Gesellschaft für die ‚gesam Königsberg : Physikalisch - ökonomische Ge- Mineralogie. : sellschaft. Philadelphia: Academy of natural history. Landshut: Botanischer Verein. Portland: Society of nat. ‚history. ’$ % St. Louis: Academy of science. Prag.: Lotos, (Dr. Weitenweher). A London : "Royal Society. Pressburg: Verein für Naturkunde. 2 a . Zoological Society. Regensburg: Botanische Gesellschaft. FR Lüneburg R Naturwissenschaftlicher Verein. Zoolog. -mineralogischerVerein.. Lund : Universität. Reichenbach: _ Verein für Naturkunde. Lyon: Academie imperiale des sciences. Rheinfelden: Schweizerische rscher., Soeiete imperiale d’agrieulture. Gesellschaft. BES. Madrid: Real Academia de ciencias. Riga: Naturforscher Verein. MUTE Melbourne : Royal Society of Victoria. Salem : Essex Institute. a Montpellier: Academie des sciences. Solothurn: Schweiz. Naturf. Gesellschaft, 2 Modena : Soeietä di Naturalisti. Stockholm : Academie royale des sciences. “, Moscau: . Soeiete imperiale desnaturalistes. Strassburg: Soeiete des sc. naturelles. ER München : Königl. Akademie der Wissen- Stuttgart: Naturwissenschaftl. Gesellschaft. schaften. Toronto: Meteorological Society. > Neu-Brandenburg:Verein der Freunde der Natur- Washington: Smithsonian Institution. 3 geschichte Mecklenburgs. Werningerode: Naturwissenschaftl. Verein des Neu - Vorpommern Harzes. 5% und Rügen: Naturwissenschaftlicher Verein. Wien: K. K. Akademie der Wissen. Neufchatel : Societ& des sciences naturelles. schaften. a: New- York: Lyceum of natural history. Geographische Gesellschaft. % Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft. Geologische Reichsanstalt. Offenbach: "Verein für Naturkunde. 7oolög.-botanischer Verein. Ohio: Ackerbau Gesellschaft. Verein zur Verbreitung natur- Palermo: Societä di acelimazione e di wissenschaftlicher Kenntnisse. agricoltura. Wiesbaden: Verein für Naturkunde E93 Paris: Musde d’historie naturelle, thum Nassau. RR Passau : “ Naturhistorischer Verein. Zürich: Naturforscher- Gesellschaft. i 5 a —eh&hOIUISSDOWE R r G. J. Herbst’s Buch- und Steindruckerei, grosse-Reichenstrasse'No. 34. Be a 2 7 \ 7 N hp, 1 . "Ti f « u „ Dr D " ar 1% og am. S Ta Re i ) N ‚mann II 106 305 089