<ä33,2. ^ibrarn üi tljß glusnim OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD OOLIECE, CAMBRIBCE, MASS. J^ounlic'a bji pribate suhscrfptfon, in 1861. Sn^'cL Uicu^J^/, /FT^ Untersuchungen über die Entwickeluiigsgeschichte der Fische nebst einem Anhange Über die Schwimmblase. Von Dr. Karl Ernst von Baer, Professor zu Königsberg;. Mit einer Kupfertafel und mehreren Holzschnitten im Texte. Leipzig, 1835 bei F r i e d r i c ii C ii r i s t i ;i n \\ i 1 h e 1 tu \' o g e I. 0 U s A i\ 1 ?i il d '> i 1 a .1 ü lORgo'ioi*! bna »ilhnloH ifioiioiliagie)! - il^giegü Jl ,1 '! 'i 1 t( II Ein Bericht über meine Untersuchungen aus der Entwickelungsgeschichte der Fische geht endlich in die Druckerei ab. Wer könnte besser Patlienstelle bei ihm vertreten, als der Verfasser der ersten ausfülu-liclien Darstelhing von der Entwickelung eines Fisches? Ihi-e Biographie des Bleimius rirt'parus erhielt ich, als ich im vorigen Jahre grade mit dem Niederschreiben des vorliegenden Berichtes beschäftigt war. Eine auffallende Differenz in der Gestalt des Herzens, wie Sie dieselbe aus dem Blennitts angeben und "VAie ich sie in C//prinus- Arten gefunden hatte, bestimmte mich, meine Darstellung noch bis in diesem Sommer zurück zu legen. Hat sie dadurch an Neuheit verloren, so wird sie doch als Ergänzung aus der ersten Zeit der Bildung nicht unwillkommen seju. Das Vorherrschende ist nämlich, wie man leicht finden wird, die Bildung im Eie, weshalb ich meine Schrift mit Recht: „Drei Tage aus der Lebensgeschichte einer Karpfen -Art" hätte nennen können. Doch wird die vorliegende Darstellung mit der Ihrigen, mit der von Carus und mit der von Baumgärtner über die Forelle verbunden die Abweichungen in der Ausbildung der verschiedenen Fischformen nachweisen und eben dadurch das Allgemeingültige ^on der Eigenthümlichkeit einer Familie oder Gattung sondern lehren. Welche ausserordentliche Verschiedenheit zeigt sich z. B. in der Dauer des Aufenthaltes im Eie! Der Embryo der Forelle durchbricht die Eihüllen erst im dritten Monate, die Aalmutter (Blenn. vivip.) ungefähr nach so vielen Wochen, und Cyjrrimis Blicca schon in eben so vielen Tagen. Fast eben so verschieden ist die Grösse, die sie iiu Eie erhalten. I ■■.■giuAfiA-i'yffiii'Ä tob auß nognijrbüa-ioJn'J onhm lodü 3ib ■:'>!■ ■' -•/ ;rtili iod olbian'jilifi'l -loggad oifuiöil ■ 7f .dß i'jrj>I')ui(J aib kj "■i>5 oidfiC fwgnoY mi doi giß jdai Jbidio ■A»'*»c(m'j a«'uv«'ä\tt. 8ob »uIijb: -f'?' iii ainoi lücl t>>,!t'jlb'iluß oiiiJ .ibw igiü/iibsod gsJriohaO nohnagsiboT gof) iiodioul'>?i ir 3fö dai siw f)i?H nodagiin aw«\\a\S. mob auß ^dioaafb 018 o'v/ ,?.ji95aaH aob ilßJgai? ■ ■ fb ni aid daoa giiüIbiaißQ 9xii»ni «rioira 9ifnmii2o;i , jJJßd nabuulog nsJlA- ([job 3i3 Ini-tr oa ,fioioI-i9Y :)iydiJO'/I ftß doiubßb ai« J«IJ t:s! >l:)fiiOS tjihaujO .TAoa iiomi«o>llli7/xici Jdoni gdublir ,'>.:. noiarj -lab auß g«i;f;nߧ-i3 •ii^' ;'i (iii gniibüS oib ,biL.7/ ..liaii iJjbb! nßiM arjy (doilaißn. )«i jiA-iia'tq-tßyi isnb atibbbaoganaJ) T ab auß '>gßT inCI« :ifboJT , isb Jim tiiogiidl "i-jb Jirn griuibJaißd 9b^'5^ üb biiv/^ jboii olJ) nobimd-i9'/ glbio'-I oJJ> lodii T9nJiJ5S(nußJl «oy 'lali ! nada bnn noabv/doßa nam-xdidaeil «onobaidaaiav 10h J( ,ft .08 gfiiijln-j -labo ■^I'ifrß'l lanb 3r.a:>[ibiInnJrljn;-'-:ia •laJj oYidffifil \-iil !ai3 rni aii "loiJßü lab ni .fl .s daia Jgias Ji9d,'i9i)a£rfa8iaY ■j .«vvVJil i'>niJudßA 9ib tatßiioM «o:Hrd) (fü laaa oalfüdi.'i ail* :>daiidf!aiub ^Il9•Io'^ :T n^liir oa n'jcb ni noda« \'**\."ii,^ bnu ,n9ibo7A nabir oa daßn •idßlagau lojlßdj'i oi3 '/if aia gib j9a«öiic) aii) Jar nahoirl-^^isY oa n9da Jaß'^ l. A 1 i g c m c i n c s. Idläufig ist i'iir Beobachtungen ans der Entwickelungsgeschiclite die Ilerbeischaftung der Gelegenheit und des Materials zeitraubender, als die Beobachtung selbst. Für die Classe der Fische habe ich vorzüglich lange vergeblich darnach gestrebt. Gewisse Arten von Laich , insbesondere der des Barsches, waren öfters leicht zu haben, allein theils starb dieser frühzeitig bei mir ai) , iheils wusste ich nicht, welche ^Veränderungen schon vorgegangen waren, bevor der Laich in meine Hände gekommen war. Ich glaubte, dass schon durch andere Untersuchungen angeknüpfte Bekanntschaften mit Fischhändlern und Fischern mir es leicht machen würden, den Laich vom Augenblicke der Befruchtung an zu untersuchen ; — ■ allein die Gleichgültigkeit dieser Leute ist wenigstens in Ostpreussen so gross, dass sie über Ort und Zeit mich nur unbestimmt belehrten und wenn sie selbst Laich fanden, ihn mir gewöhnlich in solchem Zustande brachten, dass er für fernere Entwickelung nicht mehr tauglich Avar. Endlich gelang es mir, iiu Jahr 1831 einen für das Laichen meh- rerer Fische sehr geeigneten Ort eine Meile von Königsberg bei Wehrdamm, nahe am Ausflusse des Pregels, zu finden. Es ist dieses eine Lache, die durch einen stark mit Binsen und Röhrig bewachsenen Ausfluss mit dem Hafe in Verbindung steht. Hier erwärmt sich das ^^^^sser früher als im Pregel. Es lai- chen daher mehrere Fische in dieser Lache: Cyprinus Tinea, C. erythrophthulmus und besonders in unsäg- licher Menge Cijprinus Blicca. Hier habe ich in den Jahren 1831, 1832 und 1833 anhaltende Unter- sucluingen angestellt. So liabe ich also nur Barsche und mehrere Ci/pri/ius- Arten in der Entwickelung zu beobachten Gelegenheit gehabt. Unbefruchtete Eier, theils solche, die noch in den Eierstöcken sassen, theils abgelöste habe ich aus den verschiedensten Gattungen beobachtet; dass ich aber keine befruchteten Eier von Lachsen oder Forellen habe erhalten können, ist mir sehr schmerzlich gewesen. Es sind nämlich die Eier der am meisten von mir untersuchten Ci/pi-im/s- Arten so klein und so wenig gefärbt, dass die Be- obachtung dadurch ungemein schwierig wird, besonders weil die äussere Haut, um den Embryo deutlich zu sehen, durchschnitten werden muss. Wenn man bedenkt, dass die Dotterkugeln vom Güster (Cyprinus Blicca) und Rothauge fCypr. erythropklhalmiis ) nur 2^5 Linien im Durchmesser haben und dass der Theil, auf welchem der Embryo sich bildet, nach unten liegt, die Dotterkugel also ausgeschält und unter dem Mikroskop während der Beobachtung künstlich gehalten werden muss, so darf ich vielleicht sagen, dass ich versucht habe an diesen zu sehen, soviel mir möglich war. Die HotVnung nicht aufgebend, den Laich \on Fischen aus andern Familien zu untersuchen, um eine mehr allgemein gültige Darstellung geben zu können, schien es mir j)assend, über das Gesehpne einen kurzen Bericht zu erstatten, damit Beobachter, welche Gelegenheit haben andere Formen zu untersuciien, es vergleichen könnten. Als ich eben mit der Ausarbeitung beschäftigt war, erhielt ich den zweiten Theil von Rathke's Abhandlungen zur Bildungs - und Entwickeliingsgeschiclitc des Menschen und der Thiere, in welchem sich eine sehr fleissige Untersuchung über die Entwickelung von Blenniiis vivipariis findet. Da diese Darstellung über die früheste Zeit der Entwickelung weniger vollständig ist als über die spätere, so habe ich die Bildung innerhalb des Eiweiss hier ausführlicher behandelt und nur Unwesentliches, wie die 1 Berichte über künstliche Befruchtung u. s. w. unterdrückt, aus der Zeit nach dem Auskriechen jedoch nur Einzelnes hervorgehoben. Für die Abbildungen glaubte ich jedoch juich mit einer Tafel begnügen zu dürfen, wenn die Darstel- lungen so gewählt würden, dass alles Wesentliche erläutert wird, ohne von jeder Form Ansichten von ver- schiedenen Seiten zu geben, wie die Zeichnungen für ein grösseres Werk angelegt sind. Aus demselben Grunde habe ich zuweilen die Abbildungen (z. B. Fig. 16) so gewählt, dass sie Zwischen -Formen zwischen den gesondert beschriebenen Entwickehingsstufen darstellen. Ich habe nämlich die Entwickelung im Eie für die Darstellung in neun unterscheidbare Stufen getheilt. In dem Stiche der Tafel hat Herr Leb mann, der die Kupfer zu Bojanus Anatomie der Schildkröten gestochen hat, versucht, so \iel die Deutlichkeit es erlaubte, die Zartheit der Gegenstände nachzuahmen. Alle Abbildungen stellen die Entwickelung des Güster [Cyprinus Blicca) dar, und von diesem ist auch in der Darstellung die Rede , wenn nicht ein anderer Fisch namentlich genannt wird. Die Ent- wickelung der Cyprini/s- Arten hat auch äusserlich viel Aehnlichkeit mit der der Batrachier und beide machen einander auf merkwürdige Weise verständlich. An dem dunklen Eie der Batrachier unterscheidet man die geringste Umänderung der äussern Form, die Innern Vorgänge sind schwer zu ermitteln. liier ist es umgekehrt. Man sieht so sehr durch das Ei hindurch, dass man Mühe hat einen Blutstrom, der auf der rechten Seite des jungem Embryo verläuft von einem, '^der auf der linken sich befindet, zu unter- scheiden. Die Dauer der einzelnen Entwickelungsperioden ist ausserordentlich abhängig von der Wärme. Deshalb kann man gar kein Normalmaass für diese Zeit angeben, und ich habe die Entwickelung mehr nach den aufeinander folgenden Stufen, als nach der Zeit bestimmen wollen. Da aber die Physiologen ihre Darstel- lungen der Entwickelungen am liebsten nach dem Zeitniaasse geben, so habe ich mich, ihnen zu Gefallen, auch darnach umgesehen. Nur Cyprinus Blicca gab mir ein Maass dafür. An einer beschränkten Stelle des Pregels war bei sehr warmer Witterung der Laicli dieses Fisches in zweimal 24 Stunden schon soweit, dass die Embryonen Schwänze hatten und in etwas mehr als 3 mal 24 Stunden waren nicht nur die Em- bryonen ausgeschlüpft, sondern sogar die äusseren Eihäute verschwunden. Nacli dieser Erfahrung sind die Zeitangaben in der folgenden Darstellung. Man muss sich also überall den Zusatz hinzudenken: bei war- O o o mer Witterung. In bescliränkten Gefässen entwickelt sich der Laich immer langsamer, da sie wälirend der Nacht sich weit mehr abkühlen als grosse Wasserbecken. Ueberhaupt gelang es mir schwer oder gar nicht, den Laicli in meiner Stube zur Entwickelung zu brin- gen, wenn er erst kurz vorher befruchtet war, so sehr ich auch bemüht war ihm frisches Flusswasser zu geben. Ich glaube jetzt den Grund in der ungemeinen Empfindlichkeit des Laiches gegen Temperatur- Veränderungen suchen zu müssen; das Zimmer, in welchem ich beobachtete, liegt nach Norden und ist deshalb ungemein kühl. Ich habe später am Ort des Laichens, selbst meine Untersuchungen fortsetzen müs- sen. Diess mag andern Beobachtern als Wink gelten " ). *) Ueber die Empfindlichkeit gegen den Temperatur- ^Vechsel maclite ich zufällig eine sehr auffallende Erfahrung. Aus einer Portion Laich waren die Embryoneu so eben ausgekrochen. Sie soUlen in ein anderes Glas gebrach! -v^erden , das vorher einer Reinigung unterworfen werden musste. Ich Hess diese durch warmes Wasser bewirken und glaubte das Gefäss hinlänglich abzukühlen, indem ich es zweimal nach einander mit Flusswasser füllte und dieses weggoss. Dennoch starben alle Embryonen, die bei der Uebersiedehing die "Wand des Glases berührten , in 1 bis 2 Minuten ; die in der jMitle sich haltenden blieben munter. Kach wenigen Minuten hörte die Wirkung der Glaswand auf. Offenbar halte die Glaswand als sclilecliler AVärmeleiter noch etwas Wärme behalten und diese den nächsten Wasserschichten milgetheilt. Gegen allmählige Temperatur- Wechsel sind die Fisolichen lange nicht so euiplindlicli. II. Entwickclung des Fiscli-Eics bis zum Laichen. Die Eierstöcke unserer Siisswasserfische sind hekannllich als Wände von Säcken zu betrachten, und zwar meistens so, dass jeder Eierstock einen vollständigen Sack bildet, der unmittelbar in den Ei- leiter übergeht, oder in einigen Gattungen so, dass jeder Eierstock nur einen Theil der Wand eines Sackes ausniaclit und beide Eierstöcke nur zusammen und mit der Hauch wand eine Höhle bilden, welche aber auch zugleich Bauclihöhle ist. llathke hat in seinen Beiträgen zur Geschichte der Tiiierwelt anschaulich gemacht, dass diese letztem Eierstöcke als aufgespalten und auf einen Theil der Wandung beschränkt betrachtet werden können. Es ist auch die Lagerung der Eier, so ^^ie alles übrige "S'erhältniss in diesen Eierstöcken eben nicht anders, als in den gewöhnlichen. Die innere Fläche des Eierstocks hat eine zarte Bekleidung, die in den sackförmigen Eierstöcken in die Schleimhaut des Eileiters, in den aufgespaltenen hingegen in das Bauchfell übergeiit. Die eigentliche Substanz, aus welcher der Eierstock seihst besteht und die ich Lager oder Keimlager (SfromaJ zu nennen vorgeschlagen habe, ist, besonders nach dem Abgange der reifen Eier, auch nicht sehr dick und bildet meistens blattförmige Vorsprünge nach der Innern Fläche. In diesem Lager entstehen die Eier, jedes in eine eigene zarte Kapsel (Tliecu) gehüllt."! ^^'enn sie reifen, drängen sie sich gegen die innere Fläche, bis sie mehr oder weniger an derselben her- vorragen. Dieses ist dann der Zustand, nach welchem man sonst wohl zu sagen pflegte, die Eier der Fische hingen an einem Stiele von Gefässen. Allerdings geben die Blutgefässe des Eierstocks an jede Kapsel ein Aestchen ab, welches zur Zeit der Beife des Eies stärker wird. Nie aber bilden die Gefässe allein den Stiel des Eies, sondern das Gefässbündel steckt in einer Verlängerung des Keiuilagers, die in unseren gewöhnlichen Knochenfischen sogar eine ansehnliche Dicke hat, allein in der Begel so durchsichtig ist, dass man bei ganz flüchtiger Ansicht sie übersehen könnte.'") Indem nämlich das Ei in der umhüllenden Kapsel gegen die innere Wand des Eierstockes und aus ihr hervordrängt, schiebt es die innere Haut desselben vor sich her, der zwischenanliegende Theil des Keimlagers wird zur Seile gedrängt, die Kapsel verwuchst mit der vorgetriebenen Haut gerade so zu einem Kelche, wie in den nicht hohlen Eierstöcken der Säu'>-e- thiere, Vögel und höhern Amphibien die Kapsel mit der aussein Haut des Eierstocks ^erwächst. Das Ei durchreisst nun den Kelch, welcher leer zurückbleibt und bei der Weichheit des Keimlagers sehr bald un- kenntlich wird. Der Kelch ist bald mehr, bald weniger gestielt, d. h. aus der allgemeinen Fläche des Eier- stockes hervorragend. Einen dünnen Stiel habe ich bei keinem der von mir untersuchten Fische gesehen, *) Es ist mir niclil klar, ■warum Rathke die von mir lakinisch [De ovi mamm. pen.) und denisch (He)isingers Zeit- schrift Bd. II.) vorgpsclilagcnen Aiisdriicke für die einzelnen Tlifile des Eierstockes und des Eies weder angenommen, noch bessere vorgesclilageii hat, sie Maren für eine allgemeine Anwendung berechnet. Nach Rathke's Abhandlungen zur Bildungs- und Enl- wickelungsgeschichle 2. Theil S. 3 wird das Ei der Fische in einer Zellliaiil des Eierstockes gebildet. Allein diese sogenannte Zell- haut hat mitunter eine ganz ansehnliche Dicke, ist weniger derb als sonst Iläiile zu seyn pllegen , sie ist ganz dieselbe Substanz, welche den Eierstock der Balrachier bildet und ist überhaupt ein so schönes Paradigma des allgemeinen thierischen OrundslDlTes (des ThiersloHes IJ öl lin g ers 1, oline eigenlhümliclies Gewebe, als man eins haben kann — und eben deshalb nur das Lai'er für die Eier , die allein diesem Stoffe liier organische Bedeutung geben. Bei Rathke ist ferner für jedes Ei ein Kern , worin das Ei steckt. Dieser Kern ist also vielmehr eine Schaale und ich weiss nicht recht , ob hier der Theil gemeint ist, den ich Kapsel nenne oder ein Terdichl^er Theil des Keimlagers. Ich hatte vorgeschlagen, den Inhalt der Kapsel Kern [Nuclcus) zn nennen, um eine allgemein passende Benennung zu haben, weil dieser Inhalt \i XXf, schon Sfa des Dotters, so dass nur eine kleine runde Fläche unbedeckt bleibt, und das Ei, -wenn dieser helle Kreis in der Mitte der Ansicht liegt, eine Narbe zu haben scheint. (Fig. 5.) *) In der ersten Zeit des Wachsthuins scheint der Umfang des Keimes dünner als die Mitte; allein wenn der Keim die Hälfte der Dotterkngel erreicht hat, ist sein Rand bestimmt dicker. Diess hat die Folge, dass wenn man den Keim ganz von der Seite sieht (Fig. 3.), er wie ein mit verdeckten Enden gegen den Dot- /p ter eingedrängter Halbring erscheint. Diese Ansicht entsteht nämlich dadurch, dass man durch den Keim hindurchsieht und ihn daher schwer unterscheidet^ wo Dottermasse unter ihm liegt. Seine Wölbung über der Dotterkugel ersciieint auf den ersten Anblick im Profil als Halbring. Man könnte verleitet werden, den Halbring für die erste Spur des Embryo zu halten, wenn man nicht durch mannigfache Drehung sich überzeugte, dass nirgends eine begränzte Erhebung oder Verdickung in dem Keime sich findet, und wenn nicht dieser Ilalbring sich in einen vollständigen Ring zu verwandeln schiene, sobald man das Ei so dreht, dass die Axe des Auges durch die Mitte des Keimes geht, möge nun diese dem Beobachter grade zu- gekehrt, oder grade abgekehrt seyn — (Fig. 5, obgleich aus einer spätem Zeit, kann in dieser Beziehung auch zur Verdeutlichung des Gesagten dienen). Wenn der Keim grade die Hälfte der Dotterkugel überzogen hat, kann man leicht zu einem andern Irrthume verleitet werden, von dem ich mich einige Zeit nicht habe freimachen können, AAeshalb ich An- dere auf ihn aufmerksam machen zu müssen glaube. Wenn man nämlich , nach der ersten Spur des Em- bryo's suchend, das Ei dreht, glaubt man zuweilen eine tiefe und ziemlich breite Furche über die Ober- fläche der Dotterkugel verlaufen zu sehen, bei der man nicht umhin kann, an die Bildung der Rückenfurche zu denken. Allein schon der Umstand, dass man die Ansicht des oben erwähnten Halbringes nur an der Einen Seite der Furche hat, muss zweifelhaft machen. Das Wenden des Eies lehrt nun ferner, dass der Halbring nichts ist als die Seitenansicht des Keimes (vergl. Fig. 3,) und dass man die Furche am deut- lichsten sieht, wenn der Rand des Keimes wie ein Meridian grade über der Mitte der dem 3Iikroskope zu- gekehrten Halbkugel verläuft. Unter günstiger Beleuchtung erkennt auch ein scharfes Auge an einem sehr zarten Striche den äussersten Saum des Keimes. Die Behandlung mit sehr verdünnter Salpetersäure macht diese Begränzung deutlicher, indem der gesammte Keim dunkler wird — zugleich ist aber auch die Furche versciiwunden. Endlich machen senkrechte Durchschnitte durch das erhärtete Ei das ganze Verhältniss deutlich , das in Folgendem besteht. Der Rand des Keimes ist verdickt und deshalb in die Dottersubstanz wie ein dreikantiger Ring eingedrückt. Betrachtet man nun das Ei so, dass der Rand des Keimes grade der Linse des Mikroskopes zugekehrt ist, so sieht man durch die obere Fläche des Randwulstes hindurch. Allein die beiden andern, in einem stumpfen Winkel einander zugekehrten, Flächen sind weniger beleuchtet und werden eben deshalb sichtbar. Die Furche, die man sielit, ist also nicht in die Oberfläche der Dot- *) Im Blennlus viviparus umwächst der Keim den Dotter erst lange nach der ersten Bildung des Embryo's, (Rathke a. a. Orte) wie bei Vögeln und Eidechsen. Die Cyprinus- Arten stimmen dagegen mit den PVöschen überein. Beide Verhältnisse hän- gen also von der grössern oder geringem Masse Dotters ab. In den Lachsen scheint eine Mittelstufe zu seyn, denn was Baum- gärtner fiir die erste Anlage des Kopfes hält, möchte ich, wenn die Abbildung Fig. 10 (der Tab. III. zu B. 's Beobachtungen über die Nerven und das Blut) genau ist, für den Umkreis des unbedeckten Endes hallen. Die erste Anlage des Kopfes ist zwar sehr breit, aber nicht am kreisförmigen Umrisse, am wenigsten kann dieser Umriss auf die Mitte der "Wirbelsäule stossen, son- dern nur auf den äussern Rand der Riickenwülste. Wenn diese sich erheben, ist aber der Kopf fast in demselben Maasse schmäler geworden, wie man an Fischen durch Erhärtung, sehr viel deutlicher aber an Fröschen erkennt. Ueber diess zeichnet Baum- gärtner eine Menge Oeltropfen am Umfange dieses Kreises. Es sind aber die Oeltröpfchen am häufigsten am Rande des Keimes und also auch um den unbedeckten Stellen des Dotters gelagert. Die Spitze an diesem Kreise halte ich für die Abgränzung vom hintern Ende des Embryo. lerkugel eingegraben, Eondern es ist die Grunze zwischen dem Randwulste des Keimes und der Dolter- niasse — nur für diese letztere eine Furche , für den erstem aber eine nacii innen gerichtete Erhabenheit. Ich würde mich nicht der Gefahr aussetzen, durch die Ausführlichkeit in der Darstellung dieses Momentes undeutlich zu werden, wenn ich nicht wüsste, wie leicht durch dieses Ansehen einer Furche in einem grösslen Kreise der Dotterkugcl grade die genauem Beobachter verleitet werden können, das Heginnen der Embrjonenbildung zu erwarten, wo keine ist, und wenn nicht diese A oraussetzung die Ansicht älterer Eier um so leichter unverständlich machte, als eben die erste Bildung des Enibrjo ungemein schwer zu erkennen ist. Freilich wird man aus seinem Irrthume gerissen, wenn man dasselbe Ei unter dem Mi- kroskope sich allniählig weiter entwickeln lässt. Hat der Keim ^fi oder noch mehr von der Oberllikhe des Dotters überzogen, so ist das Hineindrängen des llandwulstes vom Keime gegen den Dotter un\ erkennbar, und wenn nur noch der sechste Theil des Dotters unbedeckt bleibt, so wird hier der Dotter in einer merklichen AYölbung hervorgedrängt, ungefähr so wie die Hornhaut über die Wölbung des übrigeu Au^es vorragt (Fig. 4). Bis dahin hat noch kein Theil des Keimes eine eigenthümliche Umbildung zum Embryo erfahren. Die unbedeckte Stelle des Dotters wird nur langsam verkleinert, wobei die Wölbung des Dotters eine Zeitlang immer stärker wird, so dass der letzteie fast wie ein Pfropf vorragt, bis er endlich ganz überzogen ist. Es ist mir gelungen diesen Vorgang ad minutissima vsqiie am Cijpriiius Erythrophlhulmus zu verfolgen. Doch will ich statt einei^ ausfüiulichen Darstellung nur bemerken, dass er vollkommen wie im Frosch -Eie erfolgt. — • Im Augenblicke, wo der Keim von allen Seiten zusammenrückt, kann man wieder verleitet werden an das Dasein einer Rückenfurche zu glauben, indem man am Rande der betrach- teten Hemisphäre einen Einschnitt sieht. Während der Bedeckung des letzten Dotterabschnittes verliert das Ei die Kugelgestalt und wird auft'allend länglich. VI. Entwickelung des Embryo im Eic. § 1. Erste Ahgräiizuiig des Emhryo's. Derselbe liegt ganz flach auf dem Dotter. Mit der vollständigen Ueberdeckung des Dotters beginnt bei den Ci/prt'nus- Arten die gesonderte Embryonenbildung. Um dieselbe Zeit wird die Dotterkugel beweglich. Die Gegend des werdenden Em- hryo's sinkt dabei nach unten, wodurch die Untersuchung ungemein erscliwert wird, da man nur vorüber- gehend den Rücken desselben nach oben bringen kann, indem man das gesaiiimte Ei rasch unter dem Mikroskope wendet. Man muss sich also bemühen, die Dotterkugel von der äussern Eiliülle zu entkleiden, um sie mit zwei Nadeln unter dem Mikroskope hallen zu können. Bei der A\ eichheit des Dotters und seiner Bekleidung und dem geringen Abstände zwischen der Dotterkugel und der äussern Eihaut wird die erstere fast immer verletzt, wenn man diese öffnen will, denn schon die geringste Faltung der äussern Haut zerstört den Keim. Es gehört das Ausschälen des Dotters aus dem Ei der Karpfen- Arten während der ersten 24 Stunden zu den schwierigsten Operationen, die mir vorgekoniiuen sind, und für wclciie ich mir besondere Methoden für das Zerreissen der äussern Eihaut habe einüben müssen. Sehr viel leichter erreicht mau denselben Zweck an den Eiern des Barsciies, wo man ohne Schwierigkeit ein Ei von dem andern dicht an den anklebenden Flächen mit einer guten Sciieere trennt, und so mit Einem Schnitte sich eine weite Oellnuiig in die äussere Hülle macht. Icli möclile daiier Denen, welche die erste Bildung des Fisch -Embrjos genau betrachten wollen, rathen, sich vorzüglich um Barschlaich zu bemühen, wenn nicht vielleicht die Eier des Lachsgeschlechtes, die mir nicht zn Gehote standen, noch heqiiemer und instructiver sind. Indessen führt Ausdauer auch beim Güster zum Ziel, besonders wenn man früher schon Barschlaich zu untersuchen Gelegenheit hatte. Ich zweifle nicht, dass das Erste, wodurch die Bildung des Embryo's sich ankündigt, bei allen Fischen, wie bei den Batrachiern eine abgränzende Einsenkung am Kopfende ist, obgleich ich diesen Moment bisher nur an den Eiern von Cyprinus Erythrophthalmus erkennen konnte. Das Erste, was ich in andern Eiern von Cyprinus -Arten und am Barsch deuthch erkannte, ist eine sehr breite und seichte Furche. In ihrer Mitte drängt ein schürferer Kiel gegen den Dotter hinein. I\ur ein Paar Mal glaubte ich eine der Furchenbildung vorgehende mittlere Verdickung der Länge nach durch den Kehu laufen zu sehen (den Primitivstreifen), aber ganz ausserordentlich undeutlich, wegen der grossen Zartheit und Durchsichtig- keit der Masse des Keimes. Ich vermuthe, dass diese mittlere Verdickung mehr nach dem Innern des Eies vorragt , wie es beim Frosche der Fall ist. Aber auch wenn die Furche als Anfang der Kückenfurche bestimmt schon da ist, wird es doch ungemein schwer, sich zurecht zu finden, wenn man nicht mancherlei Embryonen und namentlich Batrachier in der ersten Bildung beobachtet hat. Die Furche ist nämlich ungemein breit und seicht und ihre Seitenränder sind noch sehr wenig hervorgehoben , indem die Rücken- wülste (wie ich jetzt lieber statt Rückenplatten sage) noch fast die ganze Breite des Eies einnehmen ') und erst allmählich schmaler und höher werden, ein Verhältniss, das ich bald duich sehr detaillLte Abbildungen von Frosch -Eiern hofl'e deutlich machen zu können. §.2, Die Iti/chentmlste erheben sich. Die Form, welche Fig. 6 darstellt, ist schon mehr ausgebildet. Die llückenwülste springen ziemlich stark vor. Man erkennt sie aber nur deutlich , wo sie vorn am Ei herablaufen , nicht so wie sie sich über die dem Mikroskope zugekehrte Fläche der Dotterkugel hinziehen. Ihre grosse Durchsichtigkeit macht sie hier schwer kenntlich. Nur indem man das Ei in einer bestimmten Richtung dreht und der vordere Aus- schnitt mit seinen beiderseitigen Spitzen bald enger, bald breiter erscheint, kann man daraus folgern, dass über das Ei eine Furche mit erhabenen Seitenrändern verläuft, die nach hinten seichter, nach vorn tiefer ist, dann aber in den breiten Kopf sich verliert. Einen dunkeln Schatten sieht man jedoch über das Ei verlaufen, welcher nicht sowohl die Furche selbst ist, als ein Einsprung der untern Fläche des Keimes gegen die Dottermasse. Die Rückenwülste selbst, die man wegen ihrer Durchsichtigkeit auf der Wölbung des lebenden Eies nicht sieht, werden deutlich, wenn man den Keim durch schwache Säuren langsam erhärtet. Indem die Rückenwülste schmäler werden und allmählig an den innern Rändern sich zn erheben anfangen, erkennt man in der Tiefe der Furche die sehr zarte Wirbelsaite. Ich habe sie einmal im Werden oder Abgränzen zu beobachten Gelegenheit gehabt. An einem wenig gefärbten Eie erkannte ich nämlich die zarte Spur der Wirbelsaite — sie war noch sehr kurz. Im Verlauf von 10 Minuten war sie schon in der ganzen Länge des Embryo's kenntlich. Um die Wirbelsaite von den beiden Schatten zu unterscheiden, welche die Wände der Rückenfurche geben, muss man das Ei drehen, wobei es sich ergiehf, dass jene in der Tiefe liegt. *) Biese Bildungssture ist an Barsch -Embryonen deutlicher als an denen von Cyprinus; da ich aber mir Cyprinus Bliccu «vur der beiliegenden Tafel abbilden wollte , so habe ich lieber gar ke'ne Darstelhing yon dieser Stufe gegeben. « 13 * Die Grunzen des Einbryo's werden alln>iil»lich kcnntliclier. Er umgiebt der Liingc nach -^ß von der Peiipheiie der Dotteikngel. Das Ei ist, wenn der Rücken sich dem Scbhisse nähert, sehr schmal. §'.''^. Tiefe Rnchenftirche. Fünfzehn Stunden, nachdem der Keim angefangen hatte zu wachsen, also etwa ncunzelm nach dem Legen des Eies, bildet der Enihijo einen Meridian oder Hing um die Dotterkugel, welcher 4y"j ijires Liufangs einnimmt (Fig. 7 und 8). Die Kückenwülste treten stark hervor und lassen zwischen sich eine tiefe Furche. Nur an der Spitze des Kopfes ist diese Furche ein überdeckter Kanal (Fig. 8 aj. Aber auch weiter nacli hinten geht ein sehr dünnes Iliiutchen über dieselbe weg, so dass ich Anfangs verleitet wurde, schon um diese Zeit den Rückenkanal für geschlossen zu halten, obgleich die Rückenwülste nocli von einander al)slehen. An den Eiern von Cyprinus Erijl/irop/ilha///ius hixhc ich aber den \organg richtig erkannt. A^'enn die Rückenwülste sich mehr erheben und namentlich ihre inneren einander zugekehrten ^A'andungen sicii senkrecht stellen, hebt sich eine dünne Oberhaut von der ganzen Wand des Kanals ab. Unter diesem Oberhäutchen gleiten die Rückenwfilste weg, einander entgegen rückend, und wenn sie unter sicli ver- Avachsen, löst sich die hervorgestossene Oberhaut auf. — Das abgestossene Häutchen nun halte ich für analog der Dotterhaut im Vogel-Eie, die ja auch nichts anderes als eine Oberhaut des Keimes ist und nur dadurch sich unterscheidet, dass sie über der Mitte des letztern sich schon viel früher löst, wenn sie auch am Umfange lange haftend bleibt. Denkt man sich im Fisch -Eie, wo alle Theile weicher und ungeformter sind, dasselbe Oberhäutchen weniger in sich erhärtet und deshalb nachgiebiger, so darf man sich nicht wundern, wenn es sich an Stellen löst, die eine eigenthümliche Umbildung erfahren, an andern aber an- haftend bleibt. Auch ist diese Gegend nicht die einzige, wo sich schon eine Oberhaut löst. Vielmehr sieht man auf der entgegengesetzten oder Rauchseite des werdenden Thiers, wo Kopf und Schwanzende nicht weit von einander aus der allgemeinen Wölbung hervortreten, eben dadurch die Oberhaut abgehoben (Fig. 7). Wenn sie etwas weiter absteht als gewöhnlich, so erkennt man auch mit Bestimmtheit in dieser Gegend, dass der Keim, wo er zur Seitenwand des Leibes wird, in zwei Schichten, eine innere dem Dotter zunächst liegende plastische, nnd eine äussere, für die animalischen Theile des Leibes gesondert ist. Dass an dem Embryo selbst diese Sonderung noch weiter vorgeschritten ist, versteht sich von selbst. Im Uebrigen wösste ich wenig aus dieser Bildungsstufe zu bemerken, was nicht schon die Ansiciit der beiden Abbildungen 7 und 8 lehrte. Das Ei ist seitlich zusammengedrückt. Eine Folge davon ist, dass es jetzt am häufigsten eine Seitenfläche nach unten kehrt und der Embryo also am Rande der von oben sichtbaren Fläche erscheint. Im Kopfe kann derjenige, der die Entwickelung der Batrachier genau verfolgt hat, mit ziemlicher Bestimmtheit drei Regionen unterscheiden, von denen nur die vorderste geschlossen ist. Schaut man in die noch geölfneten Hirnzellen hinein, so glaubt man deutlich zu erkennen, dass seillich schon ein Theil der Wand als Grübchen nach aussen drängt, — die erste Spur der Hervorstülpung des Au^es. o §. 4, Schluss des liüciens. Der Einhryo liegt wurmförmig um den Dotter. Vor dem Ende des ersten Tages ist der Rücken geschlossen und die Wirbeltheilung hat begonnen. Man kiuin unsere 9. und lü. Abbildung, als die eines vier und zwanzig stündigen l'uibryos betrachten. Der Embryo umgiebt wenigstens S/q vom Ei aLs ein stiuk hervorgehobener Ring. Die Wirbelthejlungist deutlich. Wie beim Vogel erscheint sie nach hinten zu später als im vordem Theile des Rückens. Die Wirbelsaite ist sehr verstärkt, aber von oben wegen der übergelagerten Theile wenig deutlich. Desto deutlicher ist die Höhlun"^ des Rückens oder der Rückenmarkkanal, in den man von der Rückenseite vom vordem Ende des Embryos, wo dieses sich herabbiegt, durch die Decke hindurch hineinsieht. Man erkennt deutlich, dass der Kanal nach unten eine schärfere Schneide bildet als nach oben. Ob das Rückenmark als inneres Blatt der Rückenwülste sich von deren äusserem Blatte, das zu Wirbelschenkeln und Muskeln wird, schon abgeblättert hat ist nicht kenntlich, wohl aber sieht man, dass dieses Rückenmark, wenn es schon gesondert da ist, freilich mit Einschluss seiner Haut, eine Röhre bilden muss *). Der Kopf, welcher ziemlich die Länge des Rumpfes hat, lässt die Abtheilnngen durch stumpfe Vorrao'uno'en erkennen, erzeugt durch ursprüngliche Hirnblasen (Fig. 9). Das Auge ist von der Seite schon sehr deutlich als eine längliche durchsichtige Vorragung der mittleren Hirnblase zu bemerken. Um die Art wie es sich hervorstülpt, näher kenntlich zu machen, geben wir aus einer etwas früheren Zeit in Fio-. 11 ^ine Ansicht von oben. Die dritte Hauptabtheilung des Hirns, oder das sogenannte kleine Hirn ist noch nicht geschlossen , und von hier an nach hinten zu verlaufend steht die Rückenfurche als eine tiefe Rinne mit fast senkrecht gestellten Seitenwänden noch oflen, ist jedoch dem Schlüsse sehr nahe. Die mittlere Region des Hirns, der sogenannte Vierhügel, dagegen ist schon geschlossen und eben so die vordere. Aus dieser letztern hat sich eine vorderste Spitze ( a ) hervorgeschoben , welche den sogenannten Hemisphären im Hirne der Säugethiere entspricht, in den Fischen aber immer klein bleibt und sich zuletzt in die Massen verwandelt, welche man gewöhnlich Riech -Gariglien nennt. Um diese Zeit scheint die Spitze einfach. Später aber bildet sich von vom her in der Mittelebene eine Einfaltung, die ich ihrer Kleinheit uno^eachtet für entsprechend dem Einsclinitte zwischen den Hemisphären des Säugethier- und Vogel- Hirnes halte. Durch diese mittlere Einfaltung wird dieser vorderste Hirnabschnitt in zwei Kammern getheilt. Denn dass beide Abtheilungen hohl sind, glaubte ich nichtnur an Embryonen, während sie im Eie sind, zu erkennen, sondern ich habe die Höhlungen auch im Hirne von Embryonen, die melirere Wochen ausser dem Eie lebten, blos gelegt und mit der grössten Bestimmtheit gesehen, wenn das Fischchen vorher in AV einfielst erhärtet war. In jeder Kammer ist dann ein ansehnliches vorragendes Ganglion, das wohl nichts anderes sein kann, als der gestreifte Körper — und eben ..deshalb kann ich gar nicht umhin, in dieser kleinen Abtheilung des Hirns die vordere Hemisphäre zu erkennen. Diese vorderste Hirn -Abtheilung ist aber in der frühen Zeit, die wir hier zunächst betrachten, nur eine unmittelbare Verlängerung der darauf folgenden und beide zusammen bilden, wenn ich nicht irre, nur einen Haupt -Abschnitt des Hirns, wie ich dieses schon im Vogelhirn gesehen habe. Die zweite Abtheilung d«s ersten Abschnitts (c) ist dasselbe, w^s Nvir in Säiigethieren die dritte Hirnhöhle nennen. Aus ihr sind nun in unserer Abbildung die Augen grade im Hervorstülpen begrift'en und zwar so, dass der hintere Theil mehr hervorgestülpt und schon etwas abgeschnürt ist, während der vordere noch ganz im Hervorstülpen sich befindet. In d ist die Zelle des \ierhügels"). *) Die Form des Rückenmarks, welche Rathke aus BUnnius vivipanis als aus zwei Strängen besiebend (Fig. 8. 15) be- schreibt, ist ohne Zweifel eine spätere, iind dass diese Stränge auch an der untern (Bauch-) Fläche getrennt gewesen seien, ist gegen allp Analogie. Da hier die AVand des Rückenmarks dünn ist, so sieht es allerdings in einer spätem Zeit fast so aus, als ob das Rückenmark auch hier gelheilt wäre, "") Man erlaube mir die für alle Demonstrationen der Entwickelungsgeschichte höchst unberjueme Benennung der Vier- hügel im Singular zu brauchen. ,,, xiui Gleich nachdem die Rückenfurche geschlossen und in einen Kanal «nigewandelt ist, sah ich zuweilen das erste Ilervorstüipen des Ohrs — aber so Avenig noch zur Seite hervortretend, dass dadurch die Seiten- «and noch nicht verdünnt oder blasig hervorgetrieben war, und man das Ohr nicht in der Ansicht von der Seife erkannte, wohl aber in der Ansicht von oben durch eine isolirte Erweiterung des hintersten Haupt- Abschnittes des Hirns. Es ist nicht möglich, dergleichen erste Anfange zu zeichnen. Man bildet sie entweder zu deutlich, mithin falsch ab, oder man lehrt nichts venn man der Natur getreu bleiben will. §. 5. Der Embryo ist noch inirmförmig; der Kopf tvird h'/rzer als der Rumpf. In einer spätem Zeit ist dagegen das Ohr ganz deutlich auch von der Seite zu sehen (Fig. 12). Seine Entfernung vom Auge könnte auffallen, wenn man dieses ^ erhältniss nit-ht aus andern Embryoneu kennte. Und doch sind die Abtbeilungen des Kopfes sciion etwas zusammengerückt und das Ganze ist kürzer als der Rumpf. Besonders hat sich die üecke der dritten Hirnkammer erhoben. Die vorderste Ilirnabtheilung (die Hemisphären oder gewöhnlich so genannte Riecliknolcn ) sieht kürzer aus, was ohne Zweifel daher rüiirt, dass sie durcii die stärkere Erhebung des darauf folgenden dritten A'entrikels mehr abschüssig gegen den Dotter gerichtet wird. Die Augen sind stark hervorgetreten und haben die Seiten wände nach aussen getrieben. Ich glaubte die erste Anlage der Baucbplatten zu erkennen und das vorderste Ende des werdenden Kiemenwulstes etwas hervorgehoben zu sehen , w as später , wenn das Ei andere Formen annimmt, nicht mehr möglich ist. Der Rücken des Embryo ist sehr stark aus dem Eie hervorgehoben. Die Wirbeltheilung, die in der vorhergehenden Form senkrecht auf der Längen — Axe des Embryo stand, fängt an sich etwas nach hinten zu riciiten. "\ on der Seite sieht man auch, dass die zarten ^^ irbel sich nach oben als AMrbelschenkel verlängern. §. G. Der Embryo mit dem Dotter iiird biriiförmig. In der zweiten Hälfte des zweiten Tages verändern Ei und Embryo ihre Gestalt sehr bedeutend, indem das Ei, vorn breiter und hinten schmaler werdend, eine birnförmige Gestalt annimmt. Den Embryo könnte man mit einer Raupe vergleichen, die sich an diese Birne eng angedrückt hat, wenn nicht dtis vorderste Ende des Embryo schon sehr deutlich die Kopfbildung der A\ irbeltbiere zeigte. Hierin aber liegt das Wesentliche der Veränderung. Ueberblicken wir nämlicii die bisherige Ausbildung, so ist es nicht zu verkennen, dass zuvörderst das Ei, wie alle Eier in seiner abgesclilossenen , in sich aber indilferenten Kugelgestalt erschien; die lebendige Haut des Eies, die wir Keim nennen, wuchert zum Embryo aus. Ei und Embryo sind ursprünglich Eins, aber bei weiterer Entwickelung wird der Embryo immer mehr dift'erent vom übrigen Eie und in dieser Beziehung kann man sie auch als Gegensätze innerhalb einer Einheit betrachten. Der Embryo ist bis dahin das Beherrschte. Nicht nur äusserlieh giebt er das Bild eines um das Ei gelagerten Schmarotzers, sondern auch in tiefern Verhältnissen, denn gleichnüissig ausge- streckt muss er sich der Form des Eies fügen, die nur wenig durch Verlängerung oder seitliche Abplattung von der Kugelgestalt abweicht. Die Umänderung in der zweiten Hälfte des zweiten Tages wird aber ei)en dadurch bedingt, dass der Embryo der eigenen Anlage folgend aus den gleichmässigen morphologischen Elementen seines Leibes heterogene Abschnitte bildet , und die übrigen Eitheile dieser Umänderung folgen müssen. Es hat, mit Einem Worte, der Embryo die Herrschaft in der Bildungsgeschichte erlangt. Indem sich nun sein vorderer Thcil — der Kopf — zusammenschiebt, wird auch das übrige Ei hier verkürzt und der Dotter weicht zur Seite aus. So wird das Ei nicht nur in der vordem Hälfte breiter. sondern auch an der vordersten Fläche fast ganz abgeflacht. Nach hinten zieht es sich dagegen in die Länge aus, indem hier die Wirbelsäule des Embryo immer mehr auswächst. Da aber der Embryo aus seiner gekrümmten Lage sich noch nicht grade gestreckt hat, so ist die Gestalt des Eies die einer gekrümmten Birne (Fig. 13). Das hintere Ende des Embryo ist in Form eines kurzen, kaum 1/12 des Ganzen betragenden, noch nicht deutlich in sich gegliederten, Schwänzchens über den Dotter hinaus gewachsen. Die Wirbeltheilung ist mit Ausnahme des Kopfes und des Schwanz -Endes deutlich. Wie bei andern Embryonen bildet der Uebergang des Rückens in den Kopf fast einen rechten jedoch abgerundeten Winkel; der vorderste Theil des Kopfes ist noch mehr übergebogen und läuft fast zurück; vordere und mittlere Hirnabtheilung haben sich erhoben. Die obere Wand des Hirns bekommt der Länge nach eine mittlere Einsenkung. Die Augen sind aus der entsprechenden Hirnzelle ganz hervorgetreten und etwas nach unten gerückt. Die Rauchplatten werden besonders durch Säuren deutlich. Die Rückenplatten lassen eine untere horizontale und eine obere aufsteigende Hälfte unterscheiden. Die Wirbelsaite ist ein durchsichtiger starker Strang, Durch das w eitere Hervortreten des Schwanz - Endes wird das zarte Oberhäutchen noch mehr abgehoben. Später sieht man es nicht mehr. Ich vermuthe daher , dass es zerreisst, und dass die zerrissenen Fetzen bei der grossen Zartheit und Weiche bald schwinden. Hiernach würde, da wir diese Oberhaut der Dotterhaut anderer Thiere gleichsetzen , in den Fischen der entsprechende Ueberzug nur theilweise abgehen, vielleicht Aon den Seitentheilen des Embryo gar nicht, was nicht auffallen kann, da bei der Weichheit, die diese Oberhaut in den Fisch -Embryonen hat, sie nicht einmal physische Selbstständigkeit (Festigkeit) genug erhält, um abgestossen zu werden. Nur wo sie durch besondere Gestaltungen der Oberfläche, wie an der Rückenfurche und in dem Winkel zwischen Bauch und Schwanz von der Unterlage entfernt wird, muss sie schwinden , weil sich eine neue Schicht ausgesonderten Stoff"es ohne Contiguität mit ihr bildet. Das Ei lässt sich um diese Zeit, weil es an Festigkeit gewonnen hat, viel leichter aus seiner Hülle nehmen. Das Eiweiss ist bis auf einen ganz kleinen Rest vollkommen flüssig. Mit dem Schlüsse des zweiten Tages sieht man den Embryo schwache Bewegungen in Form von Zuckungen machen. §. 7. Der Embryo wird retortenfö'rmig. In der ersten Hälfte des dritten Tages gewinnt das Ei die Form einer Retorte. Der Bauch des Embryo besteht nämlich aus zweien Abtheilungen , von denen die vordere die Form einer nach der Seite breitgewordenen Hoiilkugel, die hintere die Gestalt einer gekrümmten Röiire hat (Fig. 14 und 15). Der Embryo ist nämlich noch immer sehr stark gekrümmt. Der Schwanz ist mehr verlängert, bis auf ein l/s von der Gesammtlänge des Embryo (in unserer Abbildung etwas weniger) und hat beim Heranwachsen eine kleine Hautfalte als Flosse liervorgezogen, die an seiner untern Schneide sitzt. Der Rücken des Embryo ist etwas weniger gekrümmt, der Kopf aber noch stark übergebogen ; der Uebergang ist jedoch sehr allmälilig, obgleich die Axe des Kopfes mit der Axe des Rückens einen spitzen Winkel bildet. Eben deshalb ist die Ansicht von oben wenig instructiv. Man sieht aber doch aus unserer Abbildung (Fig. 14), w ie sehr sich der Kopf aus der Fläche des Eies hervorgehoben hat. Doch wird die wachsende Herrschaft des Embryo auch darin kennllich , dass die vordere und weitere Hälfte des Bauches von vorn, wo die Bauchplatten rascher sich fortbilden , mehr zusammengepresst ist, als nach hinten. In der vorigen Form wäre dieses Verhältniss umge- kehrt, weil das Zurückdrängen des Kopfes offenbar der Grund war, warum das Ei sich hier abplattete. Das vorderste Ende des Kopfes ist aber auch jetzt noch so stark eingedrängt, dass es fast unmöglich wird. diese Region ohne Enllecning des DoHers mit einiger Genauigkeit zu sehen. Doch glaube ich behaupten KU können , dass noch kein Lnterkiefer von einiger Sclbstsliiii(ligkeit da ist. Die Grundluge desselben , der entsprechende Theil der Bauchplatle, kann freilich niclit fehlen. Auch der KienieDWulst hat noch sehr wenig Selbstständigkeit. :io)^iy Dagegen ist schon die Trennung des animalischen und vegetativen Blattes am vordem Ende des Leibes sehr auÜallend und so die Bildung des Herzens eingeleitet"). — Dass das Hirn niiher zusammen- gerückt ist, zeigt der geringer gewordene Abstand des Ohrs vom Auge. Die vierte Ilirnhöhle erscheint jetzt weit geöllnet und fast ganz ohne Decke, obgleich früher nach langsamer Erhärtung durch verdünnten Weingeist aucii hier eine dünne Decke sichtbar schien. Ich muss daher glauben, dass in den Fischen eben so wie ich beim Vogel beobachtet habe**), bei der Sonderung des Markblattes von seiner Hülle die zarte Bedeckung der vierten Hirnhöhle, die ursprünglich ohne Markkügelchen sein, oder nur wenige ent- halten mag , sich von der Hirnniasse sondert. Auch die dritte Hirnhühle ( d. h. der Baum vor dem "V ierhügel ; reisst auf, was in der nächstfolgenden Form deutlicher wird. Das Ganze iiat merklich an Länge gewonnen. Der Embryo macht von Zeit zu Zeit plötzlich Krümmungen , als ob er von electrischen Schlägen getroüen würde. — Die äussere Eihaut muss dünner oder weicher geworden sein, denn sie ist leichter zu zerreissen als früher, li.i Plinst) i';i ofeoib luji-M/ ;iii: |. g, J)cr Embryo streckt sich grade aus. Schon vor der Mitte des dritten Tages gewinnt der Embryo rasch ein sehr verschiedenes Ansehn, besonders scheint er an Länge zuzunehmen, indem er theils sich grade streckt, theils aber wirklich in seinem hintern Ende schnell wächst. Freilich liegt er nicht grade im Eie, sondern ist daselbst stark gekrümmt und macht lebhafte und mannigfaltige Bewegungen, sobald man das Ei berührt, ^'on seiner Hülle befreit liegt er aber ausgestreckt und ruht, wenn er nicht berührt wird, wie betäubt. Nehmen wir einen Embryo, dessen Schwanz 1/4 von seiner Gesanimtlänge beträgt, als Hepräsentanten dieser Bildungsstufe, so ist der Embryo weniger als zwei Linien lang und hat eine Form, die zwischen unserer Fig. 15 und Fig. 16 in der Blitte steht. Mit dem Gradestrecken des Rückgrats ist ein gleichzeitig rasch fortschreitendes Zusammenrücken der Hirntheile verbunden und beide Vorgänge zugleich sind es, welche so aulVallend das äussere Ansehn des Embryo verändern. Der Schwanz zeigt doch noch eine geringe Krümmung nach unten. Die Krümmung des Kopfes ist bei verschiedenen Individuen, die übrigens auf derselben Bildungsstufe zu stehen scheinen, sehr merklich verschieden. Doch ist das Zusammenrücken der Kopflheile und das damit verbundene zunehmende Einknicken der einzelnen Hirn- Abschnitte immer sehr auffallend. Das rasche Vorwärtsrücken des Ohrs, welches jetzt nicht bloss als heller Kreis, von der Seite gesehen, kenntlich wird, sondern auch wirklich vorragt, beweist den bedeutenden Betrag dieses Zusammen- rückens. Im Innern des Ohres sieht man die Steinchen in Form von zwei kleinen Pünktchen entstehen. Das Auge, welches bisher völlig ungefärbt war, fängt an, eine leichte Trübung in der Iris und einen Einschnitt am untern Rande derselben, von der nach Innen gehenden Faltung, zu zeigen. Die Nasengrübchen sieht man zuweilen ungeiuein schwach angedeutet. *) Vergl. zur Entwickeliingsgeschichle der Tliiere. Beobachtung und Reflexion Bd. I S. 28. **) Eben «lus. S. "ä. HOJqic Das Hirn glaube ich, obgleich es nicht einö halbe Linie lang ist, doch deutlich in seinem Baue erkannt zu haben. Wie bei allen Embryonen Mächst wahrend der starken' Ünibeugung des Hirnes die Zelle des A ierhügcls am stärksten. Indem nun der Kopf sich grader zu strecken anfangt und das Hirn dadurch mehr zusammengeknickt wird , drängt die Yierhügel- Zelle gegen die benachbarten Theil'e. Die zwischenliegertden Yferschniirnngen werden nieht nur stärker markirt, sondern das kleine Blättchen oder die schmale ^ueerbinde, die Vor der übrigens deutlich oft'eneri vierten Hirnhöhle liegt (die etöte Anlage des kleinen Hirns), wird sogar überdeckt. Eben dadurch werden die Seitenwände dieser ll&hle, fAvie auch in andern Thieren ) nach der Seite in zwei flügelförmige Verlängerungen her vorgetrieben, indem nänrlich die obern Rüokenniarksränder, nachdem sie sich vorher weit auseinander gelegt haben, sicli hier lÄöhr'sdharf einknicken müssen, um in die Queerbinde zu gelangen ^ die als Repräsentant des klieinen Hiirns sich zeigt*). Der \'ierhügel hat eine mittlere Einsenkung., die mir jedoch kerne vollständige SpaHnng zn sein schien. Die Gründe, warum ich eine mittlere Eitifaltung, aber keine Spaltung gesehen zu haben glaube, bestehen kürzlich darin, dass man bei vorsichtiger Erlikrtung des Hirnes wohl ein der Länge nach in die Höhlung hei'abtägendes Markblatt erkennt, die untere Schneide desselben mir aber nie doppelt erschien, wie ich auch dew Embryo wenden moclrte* Diese Einsenkung der' Vierhügeldecke hat also wahrsdi^iwlich die Form, wie die Sichel der harten Hh'nhäüt ini Menschen. Die Zelle des dritten Ventrikels ist dagegen vorn, wo sie an die vordere Hemisphäre stösst, geötfnet und die Oell'nung ist deutlich kreuzförmig mit zwei längern Spitzen nach vorn^und hinteft'.und, jswei kürzern nach der Seite. Nur hierin weicht diese Oeffnune; etwas von der im Huhn beobachteten ab. . , ..Der Bauch liat sich g-estreckt, doch ist ein vorderer Abschnitt immer noch viel, weiter ?ils ein hinterer. Jener nimmt etwa SA dieser ~fs der Länge ein. Ein weiter Sack füllt diese Höhle fast "-anz iT\i/)y. T ■' ■''■•.- I '^ ^ . ■'■,:. ■:.■-,•,•, ,...' ii:-;^:-)^. aus. Bisher habe ich es vermieden diesen Sack, der die Dottermasse einschliesst, mit einem bestimniten "•;i-'.;.- t 1 .■■ _ ■;.. ;-■, ^ f-TiiUi:::- ■■ .: ■ ■ . .■ i.;;,' i- ■ ■;.;:'. ' ;■, ;■ llilliiir. ,'"); Namen zu bezeichnen, weil mir ein Moment in der Untersuchung entgangen ist, .die Zeit nämlich,, WSPP .1 ' . . '. .'il-iiii ■<■> liir ,.■ .:iiM ' ° _ °(| °. .•:; -i^xii.. -i ::'>n-Hl ■)!!:'! f sich der Darm von dem Dottersacke abschnürt. Es wird passend sein, den Leser hier aus einer spätem Zejt üter das, was in Hinsicht der Darmbildung gewisß lind was noch zweifelhaft ist, zu orientireri. — ,;,j.,j^ Der larjge mit Dotterniasse gefüllte Sack also, den ma\\ in fjg. 16 und 18 den grössten Theil der Bauchhöhle einnehmen sieht, und der noch nach, dem Ausschlüpfen aus dem Eie einige Zeit sichl|l^»r bleibt, pbgleich er immer ati Weite abnjinmt, ist nicht etwa eine aUmählig in den Darmkanal sich, aus^pinnende ■|yerdauen^e Höhle,, , wie in , dep ^wirbellosen Thieren gewiss di,e v,(^n der Schleimhaut umschloss,^^e,,i,nneii« Höhlung des Eies sich in den Verdauungskanal auszieht, sonder^ ein Dotters ack **). Ein Paar. Tage nach 4em Ausschlüpfen des Fischchens ist dieses Verhällniss so deutlich, dass man darüber nicht in Z\^eifel sein kann. Der Darmkanal ist so weit, der Dottersack so klein, dass man beide neben einandqi^ijliegeu sieht, theils durch die .JBjauchwand hindur.cfh , theils indem maii, ; diese vorsichtig, ablöst. .Geht iikan aber zurück, auf die ers^eju üjAyeJi.Tage nijcl^ ,der Enlliüllung, so kant? m,ai)j,, pbgleich dasFisfch^.hen .durch^i,tj|!|tiger ist, keinen Darm zwischeir der Wirbelsäule und dem Dottert^acke liegen sehen. Indessen ist eijt^, Djirm da, er wird aber durch den Dottersack so g^gep die Wirbe.lsä^l,e eedräng^^ dass jnian, ihn P^^*" ,^^ seinem ;- . — I— •! 'i' .. ü-.;;iil i!')';i. ,. i,-iil,'v> . ii. :' .',' ;i'»nr') *) Diese .Seüfiiillü^el sind es wohl ,'''Weibli^'45ife"KrÄiiizförmige Figu^['''ii'3i<^^|Äi j' die Rathke Tki: 1 Fig. 3 de» ^euannten Werkes abgebildet hat. Nur weiss ich nicht, ob die Uüiinlerbrochene Durclifühning der Mittellinie nach vorn ganz treu ist. Ich konnte wenigstens in Cyprinui - Arien keine mittlere Einsenkung oder Spaltung in jener Queerbinde des kleinen Hirns erkennen. ! ■■ > ,■.:,,, in **) Dass dch Fische, die keinen heraushängenden Dottersack haben, uinei' innern besitzen, hat auch Carus gesehen. — -« 19 - — letzten Ende, an wfilcjhem er iibev ^^H DoUcisack liinau*^ag(, eikennl. Ks hat nMti das (Vnsehn, als ob er hier aus dci- obero .>\;a!»4 *l^ DollfäfSfjckes, de}- eben t aber nicht so. Wenn i<;hi!SoJphe JCnihrjonen in verdiinnieiu Kreosot Wasser (Aiji/u lii/ieMt) einige Zeit liegen lioss , so sog cjie DoHeisubsiaiia so vjel davon ein, dass endlich der Dotiersack aut(>IatJilc iind die IJaiichwande init aufris^. Dann sah ii:h immer deiiilich, dass über dem langgeMgenen Dotiersacke ein Darm lag, der jetzt etwiis von der Wiibelsiiiiie herabgerückt war, ufld mit deni Doitersacke nur ! ciA) .;■_ 3 * konnte ich eine sehr schwaclie Blutbewegung längs des Rückgrats als \TCrdende Aorta erkennen. Vielleicht war ich hier so glücklich die erste Vollendung der Bahn zu sehen, allein man kann Hunderte von Embryonen dieser Bildungsstufe aus den Eiern nehmen, ohne wieder diesen Moment zu treffen, lieber die Art, wie sich die Blutcirculation bildet, nur soviel: die ungemeine Aehnlichkeit, welche das Herz am Schlüsse dieser und am Anfange der nächsten Periode mit der ersten Form des pulsirenden Herzens im Hühnchen hat, lässt mich vermuthen dass , eben so wie dort, der Bildung eines hohlen Herzens ein Ansammeln von Bildungsstoff, der flüssig werden soll, vorangeht. Allein ich habe dieses Ansammeln, das auf die vorhergehende Bildungsstufe fallen müsste , durchaus nicht sehen können , Aveil es zwischen dem Kopfe und dem Rumpfe in der Tiefe statt finden muss. Wenn das Herz seine Pulsationen beginnt, sieht es einem sehr zartwandigen Kanal gleich. Von seiner Form hat man eine Vorstellung, wenn man skth Fig. 17 sehr zartwandig und den Milteltheil weniger gekrümmt und weniger erweitert denkt. Auch auf dieser Stufe habe ich die Form des Herzens nur an einem ganz schief gebauten Embryo, bei dem man von einer Seite deutlich in den Raum zwischen Kopf und Dottersack hineinsehen konnte, vollständig gesehen. Ueberhaupt wollen wir den ersten Blutlauf in der nächsten Form mehr auseinandersetzen, da man ilin dort mit mehr Bestimmtheit erkennt. Nur so viel mag hier bemerkt werden, dass um die Zeit, von der wir jetzt sprechen, der arteriöse Blutstrom nicht soweit nach hinten verläuft, ehe er sich umbiegt um zur ^'ene zu werden, sondern dass diese Umbiegung ziemlich nahe hinter dem After liegt (Fig. 16). — Die Puls- schläge folgen, wenn der Kreislauf erst kurze Zeit besteht, langsam auf einander. Ich zählte 15 Schläge in der Minute. Bald werden sie häufiger. :iT>y §. 9. Der Embryo ist lang und schmal. Der Schwanz beträgt 1/3 von der Länge des Embryo. Ausgebildeter Blutlaiif. .ii.il. Die nennte Form soll dadurch bezeichnet werden, dass der Schwanz wenigstens I/3 der Gesamnitiänge ausmacht. Sie fällt auf den Schluss des dritten Tages. Der Schwanz endet stumpf abgerundet. Obere und untere Flossen sind sehr deutlich. Betrachten wir zuvörderst den Kreislauf! Das Herz (Fig. 18) ist ein gekrümmter nach links aus- gebogener, in der Mitte etwas erweiterter, noch nicht in verschiedene Abtheilungen zerfallender Kanal, — ein wahres Blutgefäss. In sein hinteres Ende treten zwei Blutgefässe (n) ein, die von dem Herzen durch nichts als durch die Zwei -Zahl verschieden sind, die von mir beim Hühnchen so genannten Zipfel des Herzens. Nach vorn wird das Herz dünner und spaltet sich in zwei engere Kanäle (p), die den Schlund umfassend, dicht unter der Schädelbasis verlaufen, um sich später zu vereinigen und als Aorten -Wurzeln unter der Wirbelsäule fortzulaufen. Dass eine kurze Zeit hindurch nur ein Paar solcher Bogen sind, habe ich so deutlich gesehen , als man dergleichen überhaupt sehen kann. Sehr bald aber bilden sich auch die folgenden und ich habe schon einmal in einem Embryo vor dem Auskriechen 4 Paar Gefässbogen gesehen. Doch halte ich diesen Fall für eine Ausnahme, da gewöhnlich die Vierzahl erst nach dem Auskriechen bemerkt wird. Oefters habe ich drei und zwei Paar Gefässbogen beobachtet. — Die Aorta biegt in der Mitte des Schwanzes oder etwas weiter nach hinten in einem einfachen Bogen um, zur Vene werdend. An einer C'ontinuität der Höiilung kann man nicht zweifeln, wenn man den Blutstrom ununterbrochen fortgeiien sieht. Die Vene liegt aber weiter vom Stamme der Wir!)elsäule ab , als man erwarten sollte. Was aus dieser Vene wird — davon sogleich, wenn wir vorher zum Herzen zurückgekehrt sind. Dieses empfängt, wie gesagt, das Blut an seinem hintern Ende durch zwei Venenstäuime, einen rechten und einen < '2i * linken. Beide laufen in der Baiichwand von oben nach unten. Jede wird durch den Znsninincntritt zweier Venen, einer vordem und einer hintern gebildet. Freilich sieht man meist nur eine vordere und eine hintere Vene, man mag den Embryo von der rechten oder von der linken Seite anseilen, und man glaubt daher anfanglich, dass vorn und hinten nur ein unpaariger Stamm sei, der nach, beiden Seiten durchschim- mert. Allein man wird, wenn man einen der beiden queer über den Bauch laufenden Huuptstämme (^Herz- zipfel) aufmerksam betrachtet, durch den Dottersack hindurch auch den andern erkennen (24 Stunden nach dem Auskriechen jedoch viel leichter). Wendet man nun den Embrjo auf den Rücken, um die Anfiinge dieser Kanäle zu sehen, so erkennt man, dass beide ziemlich weit auseinander stehen und jeder auf seiner Seite durch eine vordere und eine hintere Vene gebildet wird. Wohin aber geht die Schwanzvene ? Man sieht sie (freilich später noch deutlicher) auf jeder Seite in die aufsteigende Vene übergehen, indem sie über dem Mastdarm und dem Harnleiter verläuft. Da nun die Schwanzvene unläugbar einfach ist, so folgt daraus, dass sie sich in dieser Gegend gabelförmig theilt. Indessen ist doch ein stärkerer Uebergang in die rechte aufsteigende Vene, als in die linke, denn die erstere führt immer mehr Blut"). Auf dem Dotter- sacke habe ich noch keine Gefässe entdecken können. Vielleicht sind sie da; denn, da das Blut noch gar keine Färbung erkennen lässt, so ist es nicht möglich durch die Bauchwände iiindurch die hellen Hinnen früher zu erkennen, als bis ansehnliche Blutströme sich in ihnen befinden. Die Pulsschläge \\erden bald sehr häufig. In dem weit vorgeschrittenen Embryo mit 4 Paar Gefässbogen zählte ich SO Schläge in der Minute. Bei 3 Paar Gefässbogen zählte ich 70 Schläge. Der dünnere Theil des Dottersackes ist zweimal so lang als der weitere. In die Aftergegend mündet ein zarter, einfach oder doppelt erscheinender Kanal, der nicht der Mast- darm ist, sondern, wie sich später erweist, der Harnleiter. Die vordere Extremität ist sehr deutlich in Form einer dreieckigen Vorragung. Sie sitzt am vordem Theile des Rumpfes, viel mehr dem Rücken genähert, als später. fKj'i: Der Kopf hat sich noch mehr zurückgeschoben und die Hirntheile sind viel mehr zusammen gerückt, als früher, so dass das Ohr nicht mehr so weit vom Auge entfernt steht, als dessen längster oder Horizontal- Durchmesser beträgt. Die Einkerbung der Iris ist sehr deutlich. Ich glaubte die Ausstülpung der Riechnerven zu sehn. Die Steinchen im Ohr sind sehr kenntlich. Die Iris ist zwar ohne Metallglanz, aber so dunkel gefärbt, dass man die Augen durch die äussere Eihaut deutlich durchscheinen sieht. Der Embryo liegt sehr stark gekrümmt im Eie. Am häufigsten ist der Schwanz nach der linken Seite desselben gebogen und eben deshalb ist in der Regel der Dottersack etwas nach der rechten Seite gedrängt, jedoch nicht immer. Häufig liegt der Embryo im Eie mit dem Rücken nach unten, doch hat er um diese Zeit gar keine bestimmte Stellung, da er sich lebhaft bewegt und so lang ist, dass er überall an die Eihaut andrängt, also in jeder Stellung verbleiben kann. ') So erscliien mir das Vprliullniss. Indessen macht mich Rathke's Darsl^lhing jetzt zweifelliafl. lu lilenniui vleiparus SaU derselbe die retiile sogenannte Hohlvene aus der Spitze des Schwanzes kommen, die linke nicht (S. 36)- Es wiire nicht iininui;lich , dass auch in meinen Knibryonen das Verhallniss eben so war«, da die Durchsichtif;keit der Theile es nicht gut unterscheiden lässt, ob die Blulkiigelchen , die man über einen 'I'heil glaubt fliessen zu sehen, nicht vielleicht unter ihm sich bewegen. Allein da Rathke keine Abbildung der Gefiisse im Leibe gegeben liat, auch nicht bemerkt, ob der Schwan/.lheil der genannten Vene in oder unter den untern VVirbelbogen liegt, so bin ich zweifelhaft, ob hier nicht eine Form dargestellt ist, von der ich später reden werde, wo innerhalb der untern AVirbelbogen eine obere Schwanzvene liegt. Das letztere ist sogar wahrscheinlich , da die ganze Darstellung sich auf einen mehr ausgebildeten Zustand bezieht. „„■,!„ lIu Ol * 22 >- •ioiovfi: Dieses Andrängen und die lebhaften Bewegungen des Ein)bil5:9 eilleichtein; oftenbui-, die Zencjjssung der immer dünner gewordenen äussern Eihaut, welche bei gehöiiger iWirnib; schon; in der ersj«n Hälfte des vierten Tages, ja zuweilen aiu Beginnen desselben erfolgt. Sehr auffallend Avar es nnr,.das!j die leer o-ewordene äussere Eihaut, die bisher so fest an den Pflanzen anklebte, sich seht bald nach dem Austritte des Embryo verliert. Ich kaiin mir diese Erscheinung nur durch die An,nahme erklären, dass idie genannte Haut von der Innern Fläche aus leicht vom Wasser aufgelöst wird "). — Dev Embryo ist beint, Austritte fast 21/4 Linien lang. Von dieser Länge nimmt der Schwanz über I/3 ein, wie in unserer Fig. 18, welche einen zum Auskriechen völlig-reifen Embryo darstellt. ..u, . VIT. Eiitwickclung der Fische nach dem Allskriechen aus dem Eie. iüji ■^i-\Xik\iIllerAEmbr]jo am ersten Tagernacft dem Auskn'e^te^. ■ .fAu: ■.■.■.[, Der Embryo ist 21/2 tmien lang. "Von dieser Länge nimiiu der Schwänz ~/5 ein. Er endet niit runden Lappen und hat glashelle Ränder. Wenn der Embryo aus dem Eie geschlüpft ist, scheint er anfangs wie' 'betautjt'.''''ter bew'egt sich hur weni"-. Bald aber nimilit die Beweglichkeit zii; doch bleiben während dieses Tages die Pausen zSvischen den Bewegungen noch immer lang. . ^_ ^^^ ^^^__ -^^^ A^-r^,,;) . > «i - ■, ff Die Augen sind schon sehr schwarz, doch ohne Metallgiariz Iii derHis. 'Der J^elallglanz eisclieint aber schon am folgenden Tage und i.a am dritten sehr deutlich. -Hi.'' ■ • ;; . ■;••.,: ; -i'r.lf qQjj^ Ohr sehr gross und htellj die- Sleiiftchen ungemein deutlich. Zuweilen sieht man mehriKich oben etwas Undeutliches in Form von Streifen, das^feh für den ersten Anfang der Bogengänge halte. Die Süsser« Haurist, vfo das, Ohr anstösst, durchsichtig und gespannt, bildet aIso eine Art Trommelfell. Die \asengruben deutlich. Sie stehen mit dem Hirne durch breite \ erjiingerungen (die .ofane. Zweifel höhlen BLe;!,'■ :t ?.in n9/i0f)Man kati-n j^tzt dies.e Gegend ;Sehr , gut beobachten, da si^h das-Hiia ^-rifi mit ihm der ganze Ivopf immef mehr aus der Krümmung grade streckt. Die Vergleichung der, löten Figu;i- niit der vorhergehenden und der 20sten muss die Streckung deutlicher; juachen , als eine lauge Beschreibung. . , Dufcji diese Streckung wird die Rachenhöhle länger. j\lafl siehtj dtiss, ilir hinteres Ende nicht grade auf den D.pf^ersack übergebt, sondern über demselben,; sich verliert. Von Kiemenspalten konnte ich immer Eine iivit, Sicherheit als ofl'en. erkennen. Meistens waren hinter derselben sehr zarte Einkerbungen, von denen man am lebenden Entbryo nicht entscheiden kann, ob sie durchgehen, obgleich die Kerbungen die Sonderung vom Kiemenbogen andeuten. Erhärtete ic^^,,s,yjghe ^ff^\)y^^(}yieri m .y^^V^ß^i%i^i»,9^ liess^sjch die *) Wifi leicht diese EiweissliiiUeu der chemischen Einwirkung scheinbar indifferenter Stoffe weichen, davon gaben mir die Eier deif'Bai-sclies ei'n^H sfehr auffallenden Beweisr. Wenn 'diese Eie» 'friiliKeiHg abstarben,' soi fand icli bald die änsseie Hülle (die liier niclitn\ir (i-ris eäner Älenilich festen Oberhaut, Sondern' ilotlh ans einer dicken ebenfalls festen, darunter liegen- den Eiweissscliicht , die 's\hh der Consislenz eines Weielien Knorpels nähert, bestellt), in der Mille 'der obern A\ölbiing von einer ansehnlichen Oeffhung durchbohrt. Drelne ich eine Portion abgestorbenen Laiches, der aber noch nicht diirclibohrt war, um ,' so war icli siclier am andern Tage in jedem Eie auf der andern, nun oben liegenden .Seile die Burclibohrung zn finden. Der Grund Itiei-von konnte nicht lange verborgen bleiben Wenn das Ei abstirbt und di* Dotterkngel sich zersetzt, so erhebt sich der Oeltro|)fen gegfen die höchste Stelle des äussern Eiweisses und wirkt so auflöseiid auf dasselbe, dass er es allmählig durclibohrt und nun oben auf dem Wasser schwimmt, in welchem man den Laich hält, "'IM?tMl — ^ 23 * Oberhaut «btieiinen und erschien wenigstens in der ersten Hälfte idiesoi' ^ges nidit durchbohrt. Ich schliesse hieraus, dasssich die Kienienspalten nicht blos von aussen mach inhcntiildenj'isondorn Mie ich auch am Frosche deutlich erkannt; liabc, dass die Verdiinnung der Seitienwand an dieser Stelle joa iimeR und aussen zugleich erfolgt. Im Fische scheint die erstere Uichlung sogar die vorherrschende. IJurcli die Gradestreckung des Kopfes wird ferner der früher dealliche Aaokonböcker undeutlich und der Hals verkürzt sich. Dadurch scheint^ die Brustflosse dem Kopfe näher ger|ickt. Die Brustflosse zeigt sich bei der seitlichen Ansicht nur als ein dreieckiger Höcker, allein, wenn 'nian den Embryo auf den Bauch dreht, so sieht man sie in einem deutlichen Lappen vorragen, der in der erstem Ansicht seiner Durchsichtigkeit wegen nicht erkannt wird. Weingeist macht den vorragenden Tfeieil schon deutlich. Er hat ungefähr die Länge 'son 1/r bis 1/5 Linie. > •MüÜ'iiiKi/ i,-.!, |,,i Das Büiekenniark ist/solang^iaU die Wirbelsäule. Beim Uebergang« *in'J(!nä 'Ffipnf fer^cyieint es äehr hoch, dann' legt es sich breit auseinander, wodurch die vierte Ilirnhöhle w*it geöÄnet ist. «Das kleine Hirn ist nicht viel mehr als eine Queerbinde. \on den Theilen , die in erwaöhseneii Ci/pri/nis -\iten hinter dem kleinen Hirne liegen , konnte ich nichts finden. Vor dem Meinen Hirne liegt die grosse Blase des A ierbügels, voridiesepi'I'gMiz TOe in dem Hirne der Vögel '') und Säugethiere aus fri^her Zeil eine Zwischenabtheilung (der di'itie' Ventrikel) , die im Uebergange zur vo^derste'n'Äbiheilnng, aus welcher die sogenannten Kiechgangilien werden ^igeöllnet ist. Der Hirnanhang mit EinscMnss des Trictjters ist sehr weit. Die "Wirbelsaite ist noch ongeniein stark und durchsichtig. ' Abtheihingen als 'beweise von der Bil- dung der Wirbelkörper sieht ihaji frühestens am ISchhisse des ersten Tages. Dagegen sin-d die obern und untern Bogen 'ittift-den: entspreth^hdcn Worttfortsätzen sehr deutlich. " ^ vsrna// Eine zusammenhängende Flosse liittft vom Nacken utii"'dife' Schwanz« ji^tze bis zum After und sogar von diesem weg aini Bauche hin und hat an der Stelle, wo der After sich bildet,' eine Kerbe. Sie ist am Bande fast glashell. v Sonst besteh-t die Masse des Embryo aufe einer duriihsichtigen'S'ilbstani!, -in welch« kleine Körnchen «ingcgenkit sind.- •>' ii*»""-!;»' ■'< ' ■ ■■ hnu »•ilii:').7(ii!i ■rjul. iiii .•> ottersaeke. Doch war ''*s''mit' 'ndteh 'hitih* irtSgliöh ''atasziimiUeln , ob beide durch eine Oefl'nung oder eine lange S|mlte mit einarider coinniuniciV^i "'fear''W'SrÖ'^^niIioh möglich, dass der Darm noch in einer längern Strecke blos eine oft'ene Hinne ist. ' "' Hinter dem Mastdärme erkennt man noch ein Paar zarte Gänge. Es sind ohne Zweifel die Harn- leiter, die um diese Zeit weifk'oin Duiiiie abliegen und fast im rechten Winket Von'-.iil'üj . >ü ui'j aluisülaJu //^ nh Ui^ >i Das Herz -habe' 4ch;''iW''rtein mannigfachsten Lagen 'gesolieri 'tirifl' Pr1cäh'nt,''"(f»'«s der hintere venös'e 'Thcil (iUe AiorkainTOicr) nach links, der voi'tlere arteriöse, die künftige KaTiimer, nach rechts ausgehogen ist.' Der 80g(ma»,ntc' Biiilb«S'i*d6r 4lie Aortenzwiebel hat noch sehr wenig Selbstständigkeit. Dass die Kam- pier nach rechts iausg^bogoh- 'Ist; 'lä«**- sich gar nicht verkeiineri',' w^nn '*'3'*yKngt, driV Embi-yo auf den 'Blück*i*i ZU' kehren; '^^ftitd er St^ie gesehen «chfeint es aber, als ob dte'sef "Thell iinttter 'dSlii"BeohatHtÄ- U'i-...t, : i:i ' ri.'liJ! . ., ■!., ■ '■ .1: u .'■' ..... :';.^ .11111! .1 ■ .ijuy .' .. .■/. iii'>y< '^yVergl.'-'Oeier'aie'EntinfckeluDgsgesciiickie'c/erThiere Bd. I. S. 65.'ii" "'"'" ^t '»^ä-^^q "^"' ^'^ zugewendet wäre. Die Conü"actionen beider Theile folgen so rasch auf einander, dass sie unmittelbar in einander übergehen. In einer Minute sind gegen 90 solcher doppelten Pulsschliige. — Die Zahl der Gefässbogen, die um den Schlund herum in die Aorla übergehen, vermehrt sich im ^k erlaufe des ersten Tages. Auch bilden sich Arterien - und Venenäste, welche den Rücken heiablaufen; den voUsländigen Zusammenhang des Gefässsjstems übersieht man aber am beslen am Schlüsse des ersten Tages. §. 2. Fernere Ausbildung des Gefässsjstems. Betrachten wir zuvörderst die Ausbildung des Gefässsjstems 24 Slunden nach dem Ausschlüpfen, wie ihn Fig. 20 darstellt., nsbn Jnnuiiio Jfioiii na^o/r jipjijyidoijKlaiud Im Herzen sind drei Abtheilungen deutlich. Die Vorkammer stark nach der linken Seite gekrümml und auch im Ganzen in der linken Hälfte des Leibes liegend, erwächst aus zwei Venenstämnien, wie aus zwei Schenkeln. Die nach rechts gerichtete Krümmung der Kammer wird schärfer und gewinnt immer mehr die Form einer Spitze, die anfängt, sich nach hinten zu richten und darin später weiter fortschreitet. Die Aortenzwiebel ist dicht an den Rachen angedrängt und dadurch etwas verdeckt. Aus der Aortenzwiebel gehen fünf Paar Gefässbogen um die Rachenböhle herum und bilden auf der Rückenseite derselben die Aorta. Im Beginn des zweiten Tages kommt noch ein 6ter Bogen hinzu, ohne dass die vordersten sich schlössen, wie unsre Abbildung Fig 20 zeigt. Anfangs ist der erste Bogen der stärkste, allmählig nimmt er aber an Stärke ab und rückt zugleich etwas von der Basis des Schädels nach hinten. Je mehr dieses geschieht, um desto deutlicher sieht man zwei kleine Arterien- Aestchen , die aus diesem Bogen abgehen. Der erste wendet sich gegen das Auge und tritt in die sichelförmige Einfaltung der innern Häute des Augapfels (die sogenannte Spalte der Iris). In solchen Augen , welche sehr wenig Pigment haben, wie denn künstlich ausgebriitetc Fisch -Embryonen zuweilen (ob von mangelndem Lichte oder mangelnder Wärnre?) ganz leucäthiopisch sind, kann man diesen Blutstrom deutlich verfolgen und erkennen, dass er im Auge umwendet und zur \ene wird. Dagegen verdeckt das Auge immer die Wurzel der vordersten Hirnarterie, die ich für einen Zweig der oben genannten halle. Ich stehe nämlich nicht an. die so eben beschriebene Arterie für die Hirnarterie zu hallen, von welcher jetzt wegen Grösse des Auges die Art. ophthalmica als Fortsetzung des Stammes erscheint. Eine zweite Arterie aus dem ersten Gefäss- bogen läuft über das Auge in die hintern Abschnitte des Hirns und ist wohl der Art. vertebralis der höhern Thiere gleich. — Aus den fünf oder sechs Gefässbogen jeder Seite wird eine Wurzel der Aorta zusammengesetzt und aus beiden Wurzeln erwächst der Stamm der Aorta (r), der unter der Wirbelsäule fortläuft. In diesem Verlaufe gehen Interveitebral- Arterien nacli oben ab und kehren, nachdem sie die Spitzen der Dornfort- sätze erreicht haben, in Venen um. Während des ersten Tages ist aber noch nicht für jeden Wirbel eine eigene Arterie da, sondern man sieht das merkwürdige \erliällniss, dass zwar an jedem Wirbel fast in rechtem Winkel gegen die Wirbelsäule ein Gefäss verläuft, aber diese Gefässe abwechselnd Arterien und Venen sind. Eine seltene Ausnahme ist es, dass ein Wirbel ganz übersprungen wird, oder schon jetzt an demselben Wirbel zwei Gefässe, eine Arterie und eine Vene verlaufen Der unmittelbare Uebergang der Arterie in die Vene ist sehr gut auch an diesen Zweigen kenntlich. Um diesen Uebergang zu bewirken, theilen sich sowohl die Arterien als die Venen gabelig, so dass der Uebergang aus einer Arterie in die zunächst vordere und in die zunächst hintere Vene erfolgt. Noch deutlicher ist freilich der Uebergang der Aorta in den Venenstamm. Dieser Venenstamm ist aber nicht dem analog, was man Hohlvene in iiöhern Thieren zu nennen pflegt, ja nicht einmal der sogenannten Ilohlvene der erwachsenen Fische. Man sieht an IU^^y.•el• Figiif deullich» dass. der liintoie Theil derselbe» niolit iiu>eilia}lj .«iw iinlpra \^ill)elfeogpn des Scliuiiiizes , sondern unter den unlern Dornfortsätzen forlliiiifi. \Air \x ollen diesen Tlieil die untere ijh wiinzvpn^ (Vtita Cf(Mdalis:iinf!eriiMr) nenuen und benienkcn, daSsjjchon; jetzt j die Intervertebralvenen hie und da, bevor sie feiqb eirtuiiinden, sijcli siialten und so i^Iasohen bilden (Fig. 20); Uicse Maschen incbron aicb im Verlaufe des erstell 'Jlages. Ausser diesen Kanülen Hiebt (iian aber, nocii bit! und da unniifieljjaro UeUergänge aus den», ,fc^i,aiwau:^ ^«friAprta in den Veneust(UU»n , oUenlKH- die zuriickgeliliebenen IVilhern EndübeigUnge , da, ,\vi^!,DpUioger tiacb.g«.\vi«sön bat, niditildieser'iUfe.befgiing. selbst weiter nach hinten rückt, sondern »ifb neujj .(i-ebpi'giinge biijfce«:ibiu bilden," Alu Jitaitiloiter scheint sich, wie schon' früher ausführlich besprochem ist, ildie untere ;^Scb\^anz^ene zU thöilen in einen reichten lind einen linken Stamm, die unter den Qiierfürtsät:3tn und den werdenden Uijjpen, doch nieri^licb tiefer als dienÄorta, nach vorn verlaufen. Diese b) n terai:\ feJtebral ven en si,ud,:idlefdiugs wulil dasselbe, Avas man in Fischen gewöhn- lich die Hohlyene (denninan. spricht gewührilicli; nlir Von; Klner) uii nennen pflegt, aber wohl sehr mit Unrecht, wenn man d.lmit dasselbe Ulutgefüss zu bezeichnen glaubt, das in .>Sätigetliieren diesen .Namen führt*),- :,■ . ',■ : , .. ■.,<:., (;:■;,,;•) V.'. li.;:!) l.M. .. .,a ,i . Mit jeder, bin t^^rn. Vertebral.ypne verbindet sich eine;; ,vftKda*!e,i-j*BlcJiei^da8 Blut aus dem Hirne, dem Ohre und der i\ack,«n - tJeigjend aufnimmt (1). ; 1;^;, ),i-iii ':!!i.','; yji, r, Vordere und hintere ;\^i:tebj«lvc,Oe jeder Seite verbinden sich , wie ^cKon: früher gesagt ist, zu einem gemeinschaftlichen absteigendpo Venpnstamm (u). Wir wollen ihn den Quer s t mnni (Trttnciiii Ira/ttversinJ nennen.. Beide Uuerslänune laufen i)m den Dottersack herum und führen das nicht Verbrauchte Blut wieder in die \ orkammer zurück. Sie sind diejenigen Gefässstiimme , die CvyiKii .ji>ini/ii .V'eüieiiu;. nennt "). Auf dem Dottersacke habe ich noch keine Blutgefässe erkannt. Nachdem wir ein llild von der Blulbahn,,soweit sie ,24 Stunden,, flach dem Ausschlüpfen entwickelt ist, erbalten haben , um für die folgen- genden Umformungen eine synchronistische Basis zu gewinnen , können diö V^^iSnderungen , die w ir aus der . __— < ai lui iiii u , '■ ' j .' --»ivl ,'}.{. .^' i *) 1q eine* frühen Puriodtä des Embryonpn^heos der Säugelhiere und Vögel verlailW» • aiioh zwei VfneB wir Seite des Kiickgrats und geben. untor nveiirlilelur L'mwtindlnng zur. Bildung der in Saugellii»»ren sogenannleu unpuarigenVene Veranlassung. Ich habe! sie aus dem Hulinclien beschrieben (KnlwicUehinjisgeschichle Bd. I. S.' 71 u, a. O.) und sie, weil ilir spiileres Verliall- iiiss von dem frühem uierMlch verstMeden ist , für dieses I n t erco s t a I v e ne genannt , eine Benennung, die dem .Vcrrus inier- cosiuUs analog geljüdet Ar,ip, und von der ich holVle , dass sie Jedermann ohne l'>limlerung versläudlich seyn wurde. Diese Erwartung ist' aber nicht ertiillt, .vielleicht weil, man au die zwischen den Rippen verlaufi'Mden Venen diichte, aufweiche die Beschreibung freilich nicht passh Beim jVcri'us intercnstalis , synonym mit. SyiipalJiicus mttxiinus und den iVcrrls iiilerro^lnlibiis, synonym mit den jViV. tlortnliius ist dieselbe Zweideutigkeit, weshalb ich gar k<^in^ii Anstand' genonimen hafte. Indess«n will ich denn jetzt einen andern Namen -vorschlagen. Die beiden Gefässe mögen daher hintere \'er te br al v en e n [J'enne verie- hratcs posteriores) heisseri. Solche \'enen also sind auch im Embryo der Eische und sie »iud in den E'isclien bleibend, denn die Ilohlvene der iiöherin 'l'liiere entwickelt sich , wie ich auch an dem ang. Orte ausführlich genug, um nicht g:iiiz iiber.iehen zu werden, a\iseinarider ge.<;etzt habe, aus dpa Niereüi.<'in Verhallniss, das man in den Eröschen bleibend sehen kann. .Si« ist nie doppelt, liegt auch nicht zur Seite. Kur indem anfänglich geringe Communikalionen mit dem hinlern Theilip der hinter» \ eri- tebralTeuen sicli spater eawH'itern, niinme die Ilohlvene der warmblütigen Thiere das Blut aus dem gesammten hintern Theile dtes Körpers auf.. . Hiernach sind! iiinden erwachsenen Eischen die Venen zur Seite der >Virbelshnle (denn es sind zwei, obgleich die linke immer kleiner ist,' aber in vj?rschiedeneaHIaassen, in einigen Eischen sehr viel kürzer und enger, in andern Eischeb aber fast so gross als die rechte) bleibende hintere A'erlebralvenen. Als analog der Ilolilvene kiiiin man in erwachsenen Fischen nur das kurze Venenslämmchen ansehen, das au's der Leber in diis Herz, tritt. So, glaube ich, muss u\an diese Gefiisse nach ihrer Bildungsgescliichle nennen, wenn man nicht jeden Venenslainm Ilolilvine nennen will. Doch bedarf dieses einer ausführlichen und selbstsländigen Auseinandersetzung, die ich mir auf eine andere Gelegenlieil verspare. Hier k.mi es nur darauf an , Benennungen zu vermeiden , die ich aüz\igreifen im Sinne habe. **) Uisloire des poissons \o\. I. p. 510. späteren Zeit beobachteten, nach den einzelnen Abschnitten des Gefässsystems niifc wenigen Worten ver- ständlich gemacht werden. ) ü '■■' '■ .:k: ;!. Von vorn herein ist aber zu bemerken, dass die Umänderungen fw«lBl»e^die*rste Form der Blut- bahn nach ihrer Ausbildung leidet, nur geringe im Verhältniss zu den mannigfachen Umformungen desselben Systems in andern Thieren sind. Es bleibt, mit Ausnahme der Kiemengefässe, im Wesentlichen dieselbe Form. i:. üiiiDas Herz verkürzt sich während der ganzen Zeit der Entwickelung, indem diei einzelnen Abtheilun- gen näher zusammenrücken, zugleich auch in jedem Abschnitte des Herzens die venöse und arteriöse Oetfnung im Yerhältniss zum Wachsthume des Abschnittes einander näher rücken. Es nehmen ferner die Aussackungen der; einzelnen Cavitäten zu, während die Verschnürungen zwischen ihnen verhältnissmässig enger werden. Zunehmende Aussabkung mit Zusammenrücken der Ein- und Ausgänge erzeugt die Form von Blindsäcken. So wandelt sich durch fortschreitende morphologische Sonderung die Gleichmässigkeit 'des ursprünglichen Herzkanales (Fig. 17.) immer mehr in drei selbstständige und diff'erente Cavitäten um. Zu- gleich verändern sie ihre gegenseitige Lage. Der venöse Sack (Vorkainmer) rückt in den ersten Tagen noch mehr nach links und dann in einem Bogen von links nach oben und zurück nach rechts bis in die Mittellinie, so dass er sich über den arteriösen Sack (die Herzkammer) stellt, di© 'tihterdessen von der linken Seite auch gegen die Mitte rückt und ihre Spitze immer mehr nach hinten vorschiebt *). DÄsS in den Fischen kein Moment eintritt, der durch Entwickelung einer Scheidewand die Kammer in ein Lungen- und ein Körperherz sondert, versteht sich von selbst und liefert einen Beweis mehr, wie innig die Theilung der Herzkammer mit der Theilung des Aorten Wulstes in zwei Kanäle (Ursprung der Aorta und der Lungen- schlagader) zusammenfällt, welche hier ebenfalls unterbleibt. ' •) Hier findet sich" eine mir tinerklärli'clie Differenz zwischen Rathke's Darstpllnng der UmändeiTingen des Herzens von Blennius viviparus untii der meinigeu yon Cyprinus Blicca, Nach Rathke liegen in jenem Fische die beiden Abtheilnngen des Herzens schon sehr früh und bevor sie sich über einander stellen , so , dass die Vorkammer zur rechten und die Kammer zur linken Hand ihre Lage hat (S. 33). Dieses Lagen- Verhältniss ist dem enlgegengeselzt , was ich in Säugelhieren, Vögeln (Enl- ■wickeliingsgescliichle S. 52) und Eidechsen beobachtet und niclit minder in Cypnnvs Blicca gesehen und gezeichnet hatte. Dass jener Angabe nicht ein Sclireib- od«r Druckfehler zum Grunde lag, zeigten die Abbildimgen Fig. 29 — 33 in Rathke's "Werke mit grosser Bestimmtheit. Die Achtung vor dem Beobachter, die Bestimmtheit seiner Darstelhmg und die Unwahrscheinlich- keit einer solchen Verschiedenheit in zwei Knochenfischen mussten in mir die Besorgniss erregen, dass ich mich in meinen Beobachtungea über den Güster geirrt, halle. IcjU liess daher das Manuscripl liegen, bis- »oh die Beobachtung im laufenden Jahre (1834) wiederholen konnte. Nun aber finde ich von der ersten Entstehung des Herzens an die Stellung grade so, wie ich sie beschrieben habe. So lange die Embryonen noch nicht ausgeschlüpft sind, ist eine Täuschnng freilich möglich, besonders wenn man von der Seile sieht, allein ein Paar Tage spüter kann man gar nicht in Zweifel seyu. Tch tödlele so eben einen Embryo vom dritten Tage nach dem Ausschlüpfen durch "Weingeist und beobachte iim, bevor das Blut im Herzen seine Röthuag verloren hat, unter einer Linse, indem ich ihn auf den Rücken kehre. Jcli sehe, dass der von der rechten Seite kommende Blutstrom viel stärker ist als der von der linken, wie in der Figur, die ich hier einschalte, da über die Kupferlafel nicht mehr zu verfügen ist : dass ferner diesem Strome gemäss ^^" ■^s. die Vorkammer nicht nur nach links ausgeweitet ist, sondern auch ganz nach links von der Mittellinie / > lieg'» wogegen die Katnmer freilich der Mittellinie näher, doch mehr nach rechts sich befindet. Am / \ vierten Tage liegen beide Abiheilungen mehr neben einander und bald über einander, wobei beide Tlieile I / sich ganz so drelign M'ie in andern Thieren, indem die rechte Wand der Kammer zur untern wird. \ W / Nun kann ich mir aber die Abweicluing im Herzen des Schleimflsohes nicht verständlich maoheu. Sollte \ /^ j j der heraushängende Dotiersack hiezu Veranlassung geben? rw tim (Im Ja •■ / V^ \ \ ' ."■■il- ;-i.i Indem sich allmähliig::die hititernWithel mehr ausbilden, erhalten auch si« ihre Iiitwvcrtebralgefäsöe, aber immer sieht, .mi^n die i Wirbel fi-üheri)al>gegränzt,.ehe man einen Blutstrom rin ihherf gewahr wird. Zu- gleich rückt die Umbeugung WorAortaiin die untere Schwanzvene weiter nach hinten »indem sich immer neue Uebergäng(5 hinter den friihern: bilden,) bis nach wenigen Tagen, •während die Spitze de-r Wirbelsäule sich nach oben biegt, mehrere Scjilingen neben» CiiorfndBr in der werdenden Schwanzflosse sich zeigen. (!->•, 1 1, Die untere; Stihwauzvbne. nimmt rasch sehr an Weite zu; Zugleich mehren sich die Maschen, welche die in Jsie , tretenden Veo«n, bilden, so dassiman am dritten und vierten Ta^'-eiein ungemein reiches Venennetz in der untern Jlälfte des Schwanzes sieht, uns stärkste Gefäss in diesem Netze ist die Gränze desselben , die untere Schwauzvenfi selbst. Sie. ist jetzt viel weniger ein gleichmässig foi'tlaufendet Kanal als in unsrer Fig. 20, sondern hiit. z\vische.n, je j;wei nntern Dornfortsätzen eine Einkerbung nach oben. Man erkennt hieraus, dass .das Blut imn*e*,.lfteh»v. gegen den .untern Wiibelkanal , iniwelchem das hintere Ende der Aorta liegt, andrängt. Ich möchte ssjgen", dass- das.Bliit in diesen Kanal hinein will nnd noch nicht kanty/ >. jiij'-' Es ist nämlich ein durchgreifendes Gesetz in der Entwickelung^geschichte, dass in der ersten Zeit des Embryonenlebens tias;Arterien- und \,enenblilt ganz verschiedene und. getrennte Bahnen durchläuft, dass aber während d^s Fortschrittes detKntwiokelung immer mehr L'ebereinslimmnng eintritt, theils indem sich gleich- bede;utende A*teiien und Venen einander nähern, iheiis indem sich, wo früher nur eine Arterie lag, eine entsprechende Vene jjuiücklaufend bildet, oder neben, einem Venehstämmchen eine Arteriesich verästelt, w'lB wir schon >ion den; Interyerlebralgefässen berichtet liaber». . So hat andw wohl das Venennetz in der untern Hälfte des ^^chwanzes,! dem kein analoges Arterlennetz entspriclit, (Ue Bestimmung, die Annähernng des Venenblutes z\i vermittele, öden, bestimmter: indem das Venenblut die Tendenz hat, sich an das Arterienblut anzudrängen, entsteht dieses, iS'etÄ V»A durch diese Tendenz wird «s. nmgi?bildotj > 'Man «iehfei nfttnlich ,' dass^ indem das Netz reichet wi^div die ein^soliicn; Gänge um so mehr zunehmen, je mehr sie der Aoi'tn j^arallel lf»jv/e,n. Oft ist an| 4ten,Tage idiuiurcU;,SiChon ei ne.nVenei geworden-, Awiche, ohne- an der Aorta anzuliegeni ^]&o wohl ohn^.itn mUerfl Wlirhetk^^nalQrSW verlnufen,, der Aorta; bis.' auf, kleine tingleicirlieilen parallel läuft. Dt^s Eiflaeln^i 4e^ F,wfg4()g>esi;Vei,decli!ti:die zUnehmeinde Unduröhsiciulgkeit. Viel später aber (in derßten -i, t-J_)tliiiVii! ff^iivut l'Ji/ lliiilni idi Ixiii lniir. i-ünix ioi.' •>\i\iii,'A ■;iii ii'l.V , ii;;;.'/; 4;v;t,!(ii i;.iiii;:;;j , ■ ' I ' , 1 , , ' , ; .:)■'. ' .*,-..,. f .-■■ t '>-.'-* mm' ! M'i ■■*:'!■>■<■■''-'' 'I If ^ ' '" / 't'jft f;'>I!f» ' i' ■ ■' " *) -"/iffss auf ei'ftV' Slititlclle t^ eisp (Ins ßtut'aiis (ifin liintfrn Tliei/e' ups' Körpers in Wh- vordem Venen beim Bj-aiinfisch geleitet wird-, zeigt eino, J-JarsHäMung^ die ibh iu die Verliahdlungen der LeopöIfl'.'Akadeniife' eingerückt trabe. ' ' '' '"' '" **) Blocli scheint in Embryonen vom Bley diesen Rlutleiler };esehen zu Iiabeii. (|t;nn.(las Gefäss > das er in d^r olvononii- ■sclieo Naliirgeschichia'ditJii FiMb/ueiifsdlländ*' Rd; T. TafiXXX. Fig. iL abbildet , 'Ka'nn K'einWandere Bedeuinng' haben. Die Aorta lial er übrigens fljit dp(^i; ,ye(ienstailime verwecIiseU. In Taf. V. Fig. 13. AifniGariis F;rlärelenuig,stafi',ln , lieft' III.'Rtbeinl es, als ob ein solclier Blnlleiler gebildet -wurde, allein die Lage unter, dem RiicJvenmarUe, da doch auch , in Barsclien der; Blul- leiter über demselben liegt, macht die Abbilibing unklar, da überdiess in derselben die Aorla gar Keine Aesle nach dem JiiicjKen zn schielten sclieint, der Test'Me aber richtig nenn! , so ist hier ein .Miss>''t'rstiiffd>iiss''des Zeichners Oder Knpfcr'stecher.s anzii- ivehm^n,. , .,|3f.,li.vY .(Tunmo;! rt'iii'if u:. Im ' injinilily^; 9i9iil'>m hr.Bb Oi> . noda^Hsdii -lobn/inio und fiieh Wofcliöi Ntcnn der Fiscli f,'ross gouu^ ist [ftif^ Linien), um zergliedoit werden zu können und die starke l{ötluing des Blutes aueii nacli dem Tode die einzelnen (iefilKse eikennen liisHt , findet man im untern Wirbelkunnle dicht an der Aöi'ta eine tiefe ScIi w an z vene-f Few« caudaUx proßmda) , -»yähiend die untere 8clnvanKT«ne- Tinr noch \venig Wut führt. iiüli-jiM'fcni !i;>fii9iloi<< -id-Mri l-iif liui -ni- ,1 •■•:., iJ.ioyuimJ noh r' Es rücken nach demselben Gesetze beide hiriteie Vertehralvenen der Aorfa niiher, da sich hier kein Hinderniss findet und sie sind schon am zm eilen Tage nicht so abstehend, als unsere Fig. 'iü. zeigt und am vierten Tage scheinen diese Blutströme bei der seitlichen Ansicht schon fast lieben einander zu liegen. Ollen- biiP'gWifcn also diese beiden Venen von der Spitze der Queifortsätee gegen ihre Verbindung mit den \\ irbel- körperii hin. In späterer Zeit ist die tiefe Seh waftzrene der Anfang der rediten hintern Vertebralvene oder sogenaiinteni Ilohlvene. - : - .. > . . Diese Sstiimmeder Körpervenen sciicincnkeitic fernere Veränderung zu erfahren, ausser dass für die- jenigen Fische, deren linke Vene im ansgebildeien Zustande unansehnlich ist, diese Kleinheit uahrscheinlicb nicht ursprünglich , sondern wohl vermilttilst Umbildung der frühern Form durch die stärkere^ Tendenz deä Blutes nacli der rechten Seite hervorgebraciit ist. In unserer Ci/prüiin- Bficca ist die linke hintere Vertebral- vene am vierten Tage schon sehr autt'ailend kleiner als die rechte. Sa entwickelt sich also auch hier ein asymmetrisches Verhältniss im vege(ali\en Theile des Organismus aus einem symmetrischen *). ihuis Blutströme üuf dem Darmkanale habe ich erst am 3ten oder 4ten Tage nach dem Ausschlüpfen eikannt. Eine Gekrösvene steigt an der untern Fläche des Darmes herauf und vertheilt sich zum Theil, bevor sie das Herz erreicht. Diese Vertheilung geschieht um diese Zeit wahrsciieinlich nicht blüs auf der Leber, die zwar schon d|i, aber sehr klein ist. Der Raum , auf welchem die Vertheilung sich zeigt , ist grösser. Ich vcrmuthe daher, dass sie auf dem Halse des Dottersackes sicli befindet. Später scheint sich die ganze ^ ertheilung auf die Leber zu beschränken, wie man in.dei' zweiten Woche an der nun, gelappten Leber erkennt *"). Ein Blutstrom, der Anfangs über Darm und Leber, dann in die Leber geht, ist ollcnbar Pfortader zu nennen. Ob aber und wie das Gefäss, welches von den Gcschlechtstlieilcn der erwachsenen Fische aufsteigt und eigentlich der hin- tei;n Ilohlader . der Säugethiere analog ist j, mit der Pfortader in A erbindung steht, fiel mir zu bestimmen unmöglich. Doch glaubte ich mit ziemlicher Sicherheit eine zwiefache Einmündung des aus den plastischen Organen kommenden Blutes in den linken Querslamm z>i erkennen. Die Beobachtung ist wegen des noch immer hellen Blutes und der geringen DurChaichiigkeit der BanchvVand schwer zu einiger Bestimmtheit zu Uringen. •i'i . Nie fand ich Blutgefässe auf dem grösslen Theile des Dottersrtokes, obgleich hier die Bauchwand durchsichtig genug ist, um auch lingefärbte Ströme erkennen' zui'lassenl- Da llathke auf dem Dottersacke des Schleimfisclies ein ansehnliches Gefässneiz fand, diese Geftisso aucH auf dorn Dottersackc des Haifisches sehr siark sind und ich sie auf demselben Theile von Embryonen des A/Kf/i/epx Iclrophlhiiliints , die wenig- stens W Jahre in Weingeist gelegen hüben, ungemein stark finde, die Dodersäcke dieser Fische aber alle heraushängend ..sind,' sciist^ Wohl nicht" «rt' zweifeln , dass de*^! Grund' der Bildung von Gefässneizen auf ihnen darin liegt, dass sie unbedeckt von den Bauchwänden herahhängen,iifld auf ihtien das Blut eine Umänderung etifäbri, die dem Aihmen analog ist.li| ; iJnul: ^n^^^iiii; ....i.ji .ujy/ -i -■:■■ . •' i' ...I..;!. i .1 . ^■^^{■J^)■llu^\ r.iitf jUtii' i- im i. . il'iinh ^ :.'! Oll il->'iiili 'ir.-iilu>'uU «)d-d(i*' ".lil-i il-.i ■ ir.i'Ml uf t eil ■i'}Äi-/;//lri!H moi^ii!,'! jioa uonni . ii-Jiiiw r.-i , liiniii-iii *) üeber die E^twickelung der Thiere Bd. r. S..87. 213 n. a, 0, , , . , ,. , . « OjI» i'i;.i ■'! .1 r : .iia : iil ' :■ iiiilli; :i i: >'!•;:. w/ liDdiidyi«! )iiu id-jiii u. Iiou ■'4niiii!ii.M.''jlI , ,,!, ."j)| Kben SO scheint : es ^ in Percoiden ^acli C^Rrus ;:i)|(|rstellungi ^Penn dxs^ ;sich die LebervenPU-yerscUinping zuerst und dann z\'i-isclien diese Iiinein die I.eber sich biUle, wie der V^rf. ;.S. 17) si^Ii uiisdriickt , inöclitü wohl zu sehr ulier i!ikhin};s- gescliiChfe enf«fe*e«"if7li. ''''■•' '''''i' '•)) •Hil-ni; ■! 1 'iii-i^i^.nw, -iii mi' '.-; ■ .r-.ij/cL.: .. .i: • ..im.i'I' :ir. Ueber die Blutbildiing in den Fischen Etwas zu sagen, scheint nach D ö 11 in ger 's Darstellung in den Denkschriften der Miinchener Akademie Bd. Yll. ziemlich überflüssig. Ich will auch diese Gelegenheit nur benutzen , um darauf aufmerksam zu machen , dass man die Entstehung von Blut und Blutströmen in den Embryonen der Fische mit viel mehr Sicherheit beobachten kann , als in allen Embryonen , die mir bis- her vorgekommen sind. Wenn man in der Keimhaut des Hühnchens das Zusammenfliessen von Blutinseln gesehen zu haben glaubt, so scheint es mir, dass man einen viel spätem Moment vor Augen hatte, die Zeit nämlich , wo schon bedeutende Blutmassen sich angehäuft haben und wegen der netzförmigen Vet- theiluno- der Rinnen dem unbewaftneten oder schwach bewaflheten Auge als Inseln erscheinen. Ich habe wenigstens stets, wenn ich Blut -Inseln zu sehen glaubte, bei näherer Untersuchung verbindende Rinnea entdeckt. Ueberhaupt scheint es mir unmöglich, in dem Gefässhofe des Vogel - Embryo die erste iBildung der Rinnen zu erkennen. Im durchsichtigen Fruchthofe wäre es möglich, wenn es gelänge, lange genug das Wasser, in welchem der Embryo liegt, in der nölhigen Temperatur zu erhalten. Ganz anders ist es in den Fisch -Embryonen, wo in den durchsichtigen Theilen die zartesten Strönie sich erkennen lassen. Hier aber sieht man nicht, getrennt von Blutströinen, Bluttropfen sich bilden, die erst später sich unter einander oder mit den bestehenden Strömen verbänden. Wenn die geronnene Substanz des Körpers Blut wird, so fliesst sie auch in einer nothwendigen Richtung in einen Blutstrom, urid wenn sie nicht fliesst, so ist sie eben noch nicht Blut, grade so wie das schon geformte Blut, wenn es aufliört zu. fliessen, auch aufhört, Blut zu seyn. !!•<■> .()'>fw"i/!');> nrii'I Dass durch das strömende Blut erst die Wandungen allmählig werden, möchte auch bei keinem andern Embryo so vor Augen liegen, als hier. Da Döllinger grade diesen Moment so unvergleichlich entwickelt hat, so ist jeder Zusatz überflüssig. Freilich scheint man von einigen Seiten' in neuester Zeit eine Gefässwand annehmen zu wollen, weil sonst das Blut keine vorgeschriebene Bahn habe. Allein diese Bahn wird durch Ausfurchung der geronnenen Substanz des Thierstottes vorgeschrieben und ist also auch nicht ganz frei, was, im strengsten Wortsinne genommen, auch baarer Unsinn wäre. Erst allmählig wird eine selbstständige Hülle des Blutstromes. Man kann sie an den grössern Stämmen der Blutgefässe des vorgerückten Fisch -Embryo durch zarte Schalten erkennen. Ein Verhältniss jedoch hat Döllinger mit bestimmten Worten hervorzuheben unterlassen, ob- gleich man es aus seiner Abbildung folgern kann; ich meine die Ernährung ohne bestimmte Blutbahnen, oder entfernt von ihnen. Im hintern Theile der Fisch -Embryonen ist ein bedeutender Theil ohne alle Blutbahnen und grade dieser, die Flosse mit ihrer Umgebung, ist so hell, dass man die zarteste Strömung finden müsste, wenn Blutkörner sich bewegten. Man kann also als gewiss ansehen, dass in diesien glasr- hellen Theilen Avenigstens kein vollkommenes Blut mit Blutkörnern sich bewegt. Dennoch verändert sich die Gestalt der Flosse, sie wächst mit dem übrigen Fische, erhält allmählig eine andere Form, und was mir die Hauptsache scheint, sie verändert sich in ihrem Gewebe. Nachdem sie vor dem Ausschlüpfen glashell gewesen war und man nur mit Mühe etwas fester geronnene Körnchen in ihr entdeckt halle, werden diese wenige Tage später grösser, dunkler und stehen bestimmter gereiht. Hier ist also wohl Ernährung durch Infiltration oder das, was Dutrochet Endosmose genannt hat. Wollte man auch an- nehmen, es wären zarte Rinnen von blossem Blutwasser da, so lässt sich eine solche Hypothese durch die Beobachtung vielleicht nicht mit Sicherheit widerlegen; allein so viel scheint mir unläugbar, dass die Körnchen des Thierstoffes nicht sitzen gebliebene Blutkörnchen sind. Hat man aber auch nur hier den augenscheinlichen Beweis, dass die histologischen Elemente der festen Theile nicht unmittelbar aus den histologischen Elcrticnten des Rhifes stammen, So darf man wohl annehmen, dass dasselhe für alle feste Bildungen gilt und hat keinen Grund zu glauben, dass die iXervenkügelciien enthülsete Hlutkügelchen sind. ■)iii..--.i' 1.. ■ .■> . §. 3. Bemerliiingeii über die Aushihluiig des Kiemen- Apparates. ^ tjüiikiii IJeher den Kiemen -Apparat würde ich nach den gründlichen und vollständigen Untersuchungen von Rathke gar nichts sagen, wenn nicht auf unsrer Tafel in Fig. 21. ein Kiemen -Apparat aus dem fünften Tage bereits dargestellt wäre. Diese Abbildung war bestimmt, 'es zu versinnlichen, wie die Kiemen der Fische ausser in der Zaiil nicht wesentlich, sondern nur dem Grade nach von den Kiemen der Batraciiier verschieden sind. Bei diesen stehen die Kiemenblättchen zuerst äusserlich hervor und werden nur, indem der häutige Kiemendeckel vom Unterkiefer aus sich nach hinten verlängert, überdeckt; sie erscheinen dann als innere Kiemen, indem die obersten Kiemenspilzen, die bedeutend länger waren, als die übrigen, zu- gleich verkümmern. Aber auch vor der \erdeckung sind die vorragenden Kiemenspitzen nicht die einzigen, sondern nur die längern; die auf der untern Hälfte der Kiemenbogen sitzenden Kiemenspitzen sind zu klein, um äussetlich sichtbar zuvverden. An den Embryonen der Cyprinifs -Avten sind auch die obern Kiemenspitzen länger als die tiefer stehenden und ragen in der ersten Zeit äusserlich hervor, jedoch sehr viel weniger als in den Larven der Batrachier. Nur auf dem ersten Kiemenbogen sind sie von der Kiemenhaut verdeckt, auf den drei folgen- den nicht. Sie sind aber so durchsichtig, dass es schwer wird, sich davon zu überzeugen. Deutlich sieht irttan die vorragenden Spitzen an Embryonen der ersten Tage, wenn sie durch verdünnte Säuren erhärtet sind, von denen freilicli der Kiemendeckel etwas gewaltsam verkürzt wird. In Embryonen aus der zweiten Woche sehe ich jedoch die obern Kiemenspitzen ohne künstliche Zubereitung vorragen. In unsrer Abbildung, die nach dem Leben und nicht nach einem erhärteten Embryo gemacht ist, sieht inan auf der einen Seite die Kiemenhaut (u) erhalten, um anzudeuten, wie sie noch nicht alle Kiemen- bogen überdecken kann, und dass also mehrere Kiemenspalten da sind. Erst sehr viel später (um die Cle VVoche) überragen Kiemendeckel und Kiemenhaut sämmtliche Kiemen. Auf der andern Seite ist die Kiemenhaut (v) weggeschnitten, um das werdende Zungenbein zu zeigen. Die Kiemenspalten sind um diese Zeit rasch gewachsen , doch dürften sie in der Abbildung 22. von eiaeifi um drei Tage Jüngern Embryo woiil wegen der Pressung etwas zu klein erscheinen. T),t>>! Kiemenbogen und Kiemenspalten sind beim ersten Auftreten fast senkrecht. Indem aber das Maul darch Verlängerung der Kiefern nach vorn rückt, wird durch das Zungenbein der untere Tiieil der Kie- ihenbogen auch nach vorn gezogen und so nehmen rasch die Kiemenspalten eine schiefe Stellung an. Da zugleich aber der Kopf sich nach hinten schiebt , so kommen die Kiemen unter den Kopf zu liegen. .,^ §. 4. Entwichelu/ig der Schwiininhlase. iri'jni Wenigstens die hinlere Schwimmblase der CypriNUS- Arten ist ihrer Entwickelung nach eine Art von verkümmerter Lunge; denn wiie die Lungen der luftathmenden Wirbellhiere ist aucli die hintere Schwimmblase dieser Fische eine Ausstülpung aus der vordersten Region des Speisekanals. Ja ihr Kanal hat ganz die Form der Luftröhre in frühester Zeit und es hat den Anschein, als ob die Luft, die sich einige Tage nach dem ersten Auftreten der Schwimmblase in ihr zeigt, eingesciiluckt würde, wie in den Fröschen. Es ist mir sogar wahrscheinlicii, dass diese Luft mehrmals erneuert wird und die Fische wäh- rend einiger Tage durch Lungen und Kiemen athmcn , wie die Batraciiier während einer längern Zeil. ot!>'»l Die erste JJildung iifler. nhvcbwijwnblase is^ ;sehr , verdeckt.i Aeusserlicli ist„.^e ^pist mit Sicheiheit kenntlich, wfep«; sie Luft- enthält.: > (^efet man :vpn dieser ;Zeit rückwäits^ so findet ip^p sie unter.dejQ Mikroskope auch vorher durchschininiernd. Allein die ersten Anfiinge sind iniiucr nur durch sehr mühsame und für die Kleinheit des Objektes «twas gewaltsame Zergliederungen aufzufinden. ; ;.,A*>*^ben ausgeschlüpften Embryonen habe ich auf keine Weise eine Spur von einer Sclnviinmblase finden kiwv^eiJ, ;dpGh, schon gegen den Schluss des ersten Tages fand ich, wenn .ich au^ Embrjonen , die durch Salpetersäure erhärtet waren , den zarten Darmkanal auslöste, ganz nach vorn zwei kleiire Aus- stülpungen (Fig. 23.), beide in Form \on hphlen Wärzchen ohne Stiel und weniger als i/io Linie hervor- tretend. Poch sali man deutlich, dass die eine dieser ller^orstülpungen nach hi'Uen gerichtet war, die andere gra<|^ i^ufsass o4er vielleicht etwas nach vorn sich richtete. Das seitliche Lagenverhältniss würde ich g^y njpht haben bestimmen, können jWpnji ich nicht mit dem Speisekanale an seinem /infange zwei sehr zarte Stiftcher» von etwas dunklerer Masse abgelöst hätte. Diese Stiftciion halte ich für, die iüntersten Iviemenhogen oder die Schlundkiefer. Richtete ich nun das Piäparalchen so , dass beide Stifte auseinander lagen, so kamen auch die beiden Hervorstülpungen seitlich zu liegen. Dass dit;s^. Ansicht von der 15auc^->- seiiteist.i ward ers^dufitil^ i;^.nA»ie?tqri\, Verfolg erwiesen., Ja n'9iiA-«\\RVuv liino/uii lob fioAw zweiten Tage fand ich die eine HervorsUilpung keulenförmig-, nach hinten stark vcrläi^gert, die andel-€ weniger vergrössert. ., Dass die Ansicht, die in F^ig. 24. gegeben wird, eine seitliche ist, konnte ich am drittea Tage. mit Sicheiiieit erkennen, Ji.ifidif'n diese Zeit sieht man nämlich in der seitlichen Ansicht (Fig. 25.) die Keule verlängert, mit zieuj^-: lieh diftk^r Wandung und nacjji dem. Rücken hin gerichtet. Die andere Vorragung ist nach dem Bauplie gekehrt und ihre innere Höhlung, von einer noch dickern Masse umgeben, die wahrscheinlich in Lappen getheilt war, ohne dass man sie äusserlich erkennen konnte, war verzweigt. Die letztere Ausstülpung musste ich für die Leber halten und die erstere für die Schwimmblase. Beide lagen aber nicht in der Mittelebene des Körpers, wie die Ansicht von der Bauchfläche (Fig. 26.) lehrt, denn von dieser Seite au^ gesehen, lag die Sciiwimmblase etwas rechts,, so dass sie zum Theil seitlich über den VerdaimngskangJ vorraffte, zum Tlicil durch ihn verdeckt durchschimmerte. Man erkennt hieraus, dass Fig. 23. auch die Ansicht von der Baiichfläche ist und dass die Schwimmblase aus der rechten Seitenwand des ^ erdauungs- kanals sich lieivorstülpt, und immer mehr nach hfn'ten rückt. DadiirchiCir'd' es' ^nch vielleicht Verständ- lich, dass hier fam ersten Tage) dfe Schwiriimbläse weiter nach hinten einzumünden schien als die Lcbör, indem die Einmündung selbst etwas verdeckt Heyn mochte. Autl'allend bleibt es freilich, dass. die Leber demnach auf der linken Seite hervortrieb. Allein iöh muss bemerken, dass man auch am lebenden, Fische die Leber am 3ten und 4ten Tage immer deutlicher von der linken Seite, als von der vechtftn sieht^undi dass man die Verzweigung der Pfortader nur von der linken Seite init Sicherheit erkennt, iob odu tirjio'aiis Am 4ten und 5ten Tage richtet sich die Schwimmblase ganz nach hinten und gegen den Rücken. Sie wird viel grösser und Weiter. Sie lässt zwei Abtheilungcn erkennen (Fig. 27. \ eine längliche Blase und einen hohlen Stiel, der die Luftröhre, oder, da er nicht ursprünglich aus dev Mitte komutt, vielmehr der Bronchus dieser einfachen Lunge ist '), Um diese Zeit ist die Schwimmblase auch im iGbeurfc^i, Fische, wenn erläufder Seite liegt , unter dem Mikroskope zu erkennen. Sie enthält noch keine Li*ft«M[iii(ii//ihH thna -lii .iluJ -.'iii li Ji;il ; 'iili &iir,n -.r.'.l - I ■ ■ . •,,•; •,,.,,, _ ■ ' ri'i ■' . . . . "T ■ ■■■' *) Um niclit in lange Seilenwege mich zu verlieren, nenne icli hier die Scli^inimblase grudezu Lunge. In einem aus- führlichen Anhange Tverde icK zti zeigen sncheh , «Jäss 'die gewöhnliche Schwimmblase nur an den allgemeinsten Veriiallnissen der Lunge Theil nimm).; JriO'üli;'/ loii' i;!/;}i siL l . f Bald aber erscheint sie mit Luft gefülh, j^ewöhnlicli am 5len Tage oder noch später (selten am 4ten, wenn es sehr warm ist). Dadurch wird sie plötzlich viel {,MÖsser und ist nun auch am h'henden Fische selbst vom Rücken her mit unbewaÖ'netem Auge sehr kenntlicii. Es ist derselbe Theil , den Bloch für den Magen des Embryo hiell. Die nicht allmälilige sondern plötzliche AnfüUung mit Luft lässt schon venmithen, dass diese ver- schluckt ist. Hierzu kommt noch, dass um dieselbe Zeit die Fische eifrig die Oberfläche des Wassers aufsuchen und mehrere Tage darin fortfahren. Hindert man sie daran, so sterben sie bald ab. Ich ver- luutlic daher, dass die Luft öfter erneuert wird und die Fischchen also einige Tage hindurch mit den Kiemen und der Lunge zugleich athmen. Nach wenigen Tagen scheint aber das Bedürfniss der Luft- athmung aufzuhören, denn die Embryonen sterben nicht mehr, wenn man sie von der Oberfläche des Wassers abhält, so lange die Luft Zutritt zu dem Wasser behält. Dennoch wird, auch wenn der Kanal der Schwimmblase schon eng ist, noch Luft verschluckt, die man in kleinen Bläschen im Darme findet. Der Kanal der Schwimmblase ^der Bronchus) wird schon am Schlüsse der ersten Woche enger und gewinnt alhnählig die Gestalt, die er in späterer Zeit hat und die kaum erwarten lässt, dass er durch Hervor- stülpung gebildet ist. Die Schwimmblase, von der wir bisher gesprochen haben, ist die Iiinlere Schwimmbhise der Ci/prini(S- Arten. Sie ist, wie man aus der Darstellung ihrer Entwickelung sieht, die rechte Lunge des Thiers. \ on einer ihr gegenüber liegenden linken Lunge habe ich zu keiner Zeit eine Spur finden können. Wenn nun die hintere Schwimmblase der Karpfen- Arten, wie ich nach den erzählten Erfahrungen glauben muss, einige Zeit liindurch als Lunge funktionirt, so giebt sie einen auflalienden Beweis gegen die Lehre, dass jede Thierform in ihrer Entwickelung nur die unter ihr sielienden Formen stufenweise durch- laufe. Die Alhmung der atmosphärischen Luft ist ohne Zweifel eine höhere Lebensform, als die Aihmung der im Wasser enthaltenen Luft. Sie würde aber der an einem andern Orte (Entwickelungsgeschichte der Thiere Bd. l. vS. 224 u. s. w.) von uns entwickelten Lehre, dass je weiter zurück in ihrer Lebensform wir zwei diüerente Thierformen vergleichen , um desto mehr wir sie übereinstimmend finden, einen auflalienden Beleg geben. Die Batrachier und die Fische sind einige Zeit hindurch Lungen - und Kiementhiere zugleich, jene werden aus diesem Indift'erenzzustande zu Lungenthieren, diese zu Kiementhieren herausgebildet. Die \ ordere Schwimmblase der Cypritius - Arten , die im erwachsenen Zustande mit der hintern communicirt, bildet sich sehr viel später. In der vierten Woche sieht man sie plötzlich schon ziemlich gross und mit Luft gefüllt. Da um diese Zeit der Leib des Fisches schon sehr undurciisiciitig im ^ er- hältniss zu der zarten Schwimmblase, die umgebenden Theile für eine Zergliederung aber seiir fest sind, so ist es ungemein schwierig, ihre Entwickelung zu verfolgen. Doch halte ich vorher und zwar sciion gegen den Schluss der ersten Woche, einen kleinen hellen Kaum, also \>oiil ein Bläschen, hinter dem Ohre gesehen, auch bemerkt, dass der helle Raum sich gegen die Schwimmblase allmäiilig vergrösserte. Obgleich icli nun wegen zunehmender Undurchsichtigkeit des Fisches und wegen den gewaltsamen ^ er- letzungen bei Zergliederungen diesen Raum niciit so lange verfolgen konnte, bis er die hintere Scliwimm- blase völlig erreichte, so vermuthe ich doch, dass die letztere sich in ihn zuletzt öft'net oder einstülpt, und aus einer einfachen Schwimmblase eine doppelte wird. Die vordere wäre ursprünglich eine Verlängerung des Ohrs, was an Web er 's Entdeckung der Gehörknochen erinnert. 5 — < 34 * — §. 5. Ueber den Verdauiingsapjjarat. Dass die Mundöftnung erst am Uebergange des ersten Tages in den zweiten durchbricht, erkannte ich an Embryonen aus dieser Zeit, die ich erhärtet hatte und an denen es gelang, die Oberhaut abzu- ziehen. In ihr sah ich ein sehr feines Löchelchen für den Mund. Bald erhält dieser die Form einer wirklichen Spalte, liegt aber anfangs an der untern Fläche des Kopfes und erreicht dessen Spitze erst allmählig mit der Gradstreckung aller Kopftheile. Da die Mundöftnung im Augenblicke der Enthüllung noch völlig geschlossen ist, so ist es nicht zu bezweifeln, dass durch die vorräthige Dottermasse der aus- geschlüpfte Embryo zu Anfange ernährt wird, aber auch nach der Bildung des Maules scheint nocli der Dotter der natürliche Nahrungsstoft", da die jungen Embryonen in ganz reinem, von organischen Resten freiem, Wasser sich erhalten lassen. Zwar dürfte auch wohl Wasser durch den Mund oder die Gesammt- heit des noch zarten Leibes aufgenommen in die organische Substanz desselben übergehen, es ist jedoch wohl nicht glaublich, dass dieses allein hinreichen werde, den Körper zu ernähren. Der Darmkanal ist am fünften Tage schon sehr weit, ganz grade und neben dem kleiner geworde- nen Dottersacke leicht sichtbar, zuweilen mit dunklem Inhalte angefüllt. In späterer Zeit sieht man aber auch Luftbläschen im Darme. Da der Magen in Cyprinus- Arten nie sehr verschieden vom Darme aussieht, so darf es nicht wundern, dass man ihn im Embryonenzustande nicht unterscheiden kann. Aurt'allender ist es aber, dass die erste Spur der Leber so nahe an den letzten Kiemenbogen gefunden wird, wie unsre Fig. 23. zeigt. Hieraus wird kenntlich , dass der Theil des verdauenden Kanales , der Magen w erden soll, um diese Zeit (die Abbildung ist vom ersten Tage nach dem Ausschlüpfen) ungemein kurz ist; am fünften Tage ist er nur wenig länger und sehr eng, dagegen ist hinler der Leber der Mitteltl^eil des Darmes sehr weit. Dass jene rundliche Ausstülpung die Leber ist, habe ich bei Gelegenheit der Schwimmblase erwähnt und die fernere Bildung (Fig. 24 — 27.) lässt hierüber keinen Zweifel. Dass die Leber bald an der Bauchwand und die Schwimmblase nach dem Rücken zu liegt, scheint anzudeuten, dass der vordere Theil des Speisekanals sich frühzeitig in derselben Richtung dreht, wie in Embryonen höherer Thiere, so nämlich, dass die Bauchfläche des Speisekanals sich nach rechts wendet'). Der Dottersack, der vom dritten Tage an rasch abnimmt, liegt nun deutlich unter dem Darme. Er scheint dicht hinter der Leber in den Darm zu münden. Vielleicht ist die Einmündung auf der rechten Seite des Darmes""). So viel ist mir klar, dass am fünften Tage der Dottersack den Bauch in der Regel oder immer mehr nach rechts als nach links auftreibt. Hieraus Hesse es sich erklären , warum die Leber Anfangs nach links gedrängt ist. Nach 10 Tagen ungefähr ist er ganz geschwunden. Wann der After sich öffnet, lässt sich bei der ungemeinen Dünne dieser Gegend nicht mit Sicherheit bestimmen , zumal da auch der Mastdarm lange sehr zart ist. Doch schien mir am zweiten Tage nach dehi Ausschlüpfen der After nicht verschlossen. Mehrere Tage iiindurch verharrt der gesammte Speisekanal so nahe an der Wirbelsäule , dass man kein herabhängendes Gekröse erkennt. Am 5ten und 6ten Tage jedoch ist der Darm schon so weit von der Wirbelsäule abgerückt, dass man ein zartes Häutchen zwischen beiden sieht. Ich zweifle niclit, dass *) üeber die Entnickelnngsgesclüchte der Thiere Bd. I. Drehung des Magens S. 69. 80. 96. **) Dass der Dollersack auf der rechten Seite seine Einmündung hat, scheint aucli aus RathUe's Darstellung der nrsprünglichen Krümmung des Schleimfisches hervorzugelieu ( a. a. O. S. 10). ^ 35 »^ seine Entstehung so ist, wie in Saugethieien und Vögeln. Denn sclion am dritten Tage sähe ich zwei blattförmige Uebergänge von der \\"irbelsäiile zum Darme, z^^ischen welche sich die Schwimmblase hinein- drängt. Das ist wohl der Raum, den ich beim Ilülinchen Lücke des Gekröses genannt habe. §.6. U a r n a p p a r a i. Für die Beurtheilung des Harnapparales ist es von der grössten Wichtigkeit, dass er so ungemein früh entsteht und dass der Harnleiter gleich Anfangs vom Darnikanale gelrennt scheint. Zur Zeit, wenn die erste IJliilbewegung erkannt wird, siclit man nur eintn Gang in der Aftergegend. Es war natürlich, dass ich ihn zu\örderst für den iMastdarm ansah. Da aber später zwei hinter einander liegende Gänge erschienen, von denen der hintere deutlich, der vordere ungemein zart begränzt sich zeigte, so konnte ich nicht umhin zu glauben, dass der Harnleiter früher eine gewisse Selbstständigkeit erhält, als der Mastdarm, mag auch dieser immerhin früher angelegt seyn, als man ihn mit Sicherheit unterscheidet; denn so lange die Begränzung eines innern Theiles noch ganz weich ist, bleibt es immer unmöglich, ihn zu erkennen. Das sehr frühe Auftreten dieser Nieren muss auf die Vermuthung leiten, dass sie den Primordial -iVieren der höhern \\ irbeltliiere entsprechen. Dafür zeugt auch ihr nahes AnHegen an der Wirbelsäule, so wie ihre Länge und das bleibende enge Anschliessen der hintern Vertebralvenen an sie. Auch ihr Ansehn bestätigt diese Vermuthung, denn obgleich ihr erstes Erscheinen wegen des engen Anliegens an der Wirbelsäule und der darüber gebogenen Queerfortsätze fast gar nicht zu beobachten ist , so erkennt man doch, sobald das Fischchen nur irgend eine Zergliederung erlaubt, eine Reihe Beutelchen oder kurzer Secretions-Röiiren an einen hohlen Faden gereiht. Diese Beutel werden deutlicher, wenn die Schwimm- blase erschienen ist und man sie über ihr ausgespannt sieht. Diese Nieren scheinen schon ursprünglich an gewissen Stellen zusammen zu fiiessen, also zwischen Gekröse und Wirbelsäule zu liegen. Gegen diese Ansicht lässt sich freilich das Bedenken erheben, dass die Primordial- Nieren der höhern Thiere eine wesenlliclie Veränderung im Venensysteme ides Embryo bewirken * , die in den Fischen gar nicht eintritt. Allein weil sie nie eintritt, ist es auch begreiflich, dass die Primordial -Nieren nie schwin- den, sondern bleiben und eben weil sie keine wesentliche Veränderung erleiden, bleibt auch die Umände- rung im Gefässsystem unvollendet, Die Schwanzvene kommt gar nicht in Verbindung mit einer Vene, die für die Hohlvene gelten könnte. Ich würde also in diesem Einwurfe nur eine Bestätigung linden. Mehr Bedenken macht mir die Entdeckung der Primordial - Nieren in den Embryonen der Batrachier durch J. Müller. Allein dieses Bedenken scheint mir nicht gewichtig genug, um das zu diesen Nieren bleibende Verhältniss der hintern Wirbelvenen aufwiegen zu können. Hiernach st;heint es, dass nur in denjenigen Thieren, welche Lungen erhalten, die ersten Nieren mit spätem vertauscht werden. Wo also zweierlei Athmungsorgane auf einander folgen, da folgen auch zweierlei Nieren. §. 7. lieinerhtnigen über Skelet- und 31uslielbildung. An dem ausgeschlüpften Embryo sieht man deutlich, dass die Wirbelsaife nicht ganz bis in das äusserste Ende des Fischchens reicht, sondern wie ein zugespitzter Pfahl in der Masse steckt, welclie zuiu Schädel sich ausbildet. Hinten reicht er aber bis in die äusserste Spitze des Skelettes. Beide Verhältnisse sind bleibend im Stör ""j. *) Vergleiche hierüber den /.weiten Band des Werkes : Ueher Kntv ickeUing der Thiere. *») Ratlike stellt es in Frage, ob das vorderste Eude der Wirbelsaile im Schleimlisch knopliörmig oder spitzig sey. 5 * Rathke erkannte einen Unterschied von Scheide und Kern in der Wiibelsaite des Schleimfisches. An den Cypnnus -Embryonen habe ich diesen Unterschied nicht gewahr werden können, obgleich er sich erwarten lässt, da er in den Stören und Lampreten bleibend ist. Am Ende des ersten Tages nach dem Ausschlüpfen ist jedoch die Wirbelsaite von etwas bedeckt, was sie wie dünne Platten umgiebt — es sind die werdenden Wirbelkörper. Deutlich erkennt man, dass diese Wirbelkörper nicht ungetheilte Ringe sind, welche die Wirbelsaite umgeben, sondern dass sie aus mehreren Stücken bestehen, die durch Nähte an einander gefügt sind. Auch dieses Verhiiltniss ist bleibend bei den Stören. Der Wirbelkörper verwächst also aus mehreren Stücken, und eine seitliche Naht scheint anzudeuten ,l dass diese Stücke Verlängerungen der früher gebildeten obern und untern Wirbelbogen sind (Fig. 20). Was die untern Wirbelbogen betrifft, so habe ich diejenigen, welche sich in der Rauchwand schon sehr früh erkennen lassen, für die Queerfortsätze angesprochen. Ich hatte dazu keinen andern Grund, als den, dass die Rippen, wenn sie einige Wochen später in der Seitenwand des Rauches sich deutlich zeigen, ungemein dünn sind. Vielleicht enthalten aber, und das möchte wohl die richtigste Deutung seyn, jene früh sich zeigenden Streifen die Queerfortsätze und Rippen im ungesonderten Zustande. Auch sind ja in ausgewachsenen Ci/pritDis-Avtcn die Queerfortsätze nach vorn fast auf nichts reducirt. Sehr auffallend war es mir, dass vom fünften Tage an die hintere Spitze des Stammes der Wirbel- säule sich nach oben krümmt, so dass die Schwanzflosse, die nun anfängt, sich mehr auszubilden, nicht symmetrisch an der Spitze sitzt, sondern mehr nach unten gegen das letzte Ende der Wirbelsäule angefügt ist, ein Verhältniss, das auch in den Knorpelfischen sich bleibend zeigt. Die knorpelige Grundlage des Skelettes entwickelt sich also in dieser Aufeinanderfolge: Zuerst entsteht die Wirbelsaite in der ganzen Länge (bleibender Zustand im Ammocoetes); dann bilden sich die obern Bogen und zwar zuerst die untere, dem Wirbelstamme zugekehrte Hälfte (bleibender Zustand im Petromyzon) , bald aber verlängert sich diese zur obern Hälfte. Es entstehen eben so die untern Bogen. Aus den obern und untern Bogen erwachsen die Wirbelkörper, welche in Form von gelheihcn Ringen die Wirbelsaite umgeben; im Schwanzende erreichen die obere und untere Hälfte der Wirbelkörper einander eine Zeitlang nicht (bleibender Zustand im Stör). Diese Wirbelkörper verdicken sich endlich nach innen und schnüren die Wirbelsaite paternosterförmig ab, so dass aus der Wirbelsaite die Summe der Zwischen- wirbelkörper wird, wie ich nach Vergleicbung der Skelette ausgewachsener Knorpelfische vermuthet hatte *). Deswegen kann man in den ersten zwei bis drei Tagen die Wirbelsaite aus den Wirbelkörpern in Form einer Schnur herausziehen, später, wenn die Wirbel sich verdickt haben, nicht mehr. Zu bemerken ist noch, dass die Bildung der Wirbelbogen nicht in der ganzen Länge des Fisches gleichzeitig ist, sondern erst allmählig nach hinten fortschreitet, hiermit also auch überhaupt die Gliederung des Thiers. Ich bemerke hierzu, dass in den Cyprinus - Arien uud im Barsche die AVirbelsaite , sobald sie deutlicli ausgebildet ist, sicli mit einer Spitze endet, dass man dasselbe Verhältniss ungemein deutlich an Frosch -Embryoneu sehen kann, aus denen die Wirbel- saite sich ganz leicht ohne irgend eine Verletzung ausarbeiten liissf, wenn man sie vorher erhärtet hat. In der ersten Anlage ist aber dieser TIk il in den Fischen kaum zu sehen, theils wegen der geringen Färbung, theils wegen der tiefen Rückenfurche, und nur bei der ersten Bildung hatte ich beim Hühnchen ein kleines Knöpfchen am vordem Ende bemerkt. Später ist auch hier eine Spitze und d:i ich jenes Kuöpfchen nur ein Paar mal deutlich gesehen habe, so mag es rasch vorübergehen, oder vielleicht eine abweichende Bildung gewesen seyn. *) Zweiter Bericht der anatomisclien Anstalt zu Königsberg. ^ 37 » Die Muskelbildung zeigt sich iinnier erst, naclidem die Gliederung im Skelette schon deutlich erfolgt ist. Auch gehen keine Gefässe in den Theil des Leihes, der nocii keine Gliederung ert'aliren hat. Es geht also die Skeletbildung nicht nur im Allgemeinen jeder andern gesonderten Bildung voran, sondern dieses gilt auch für jedes einzelne Glied. §. 8. Einige allgemeine Bemerkungen über die Ausbildung nach dem Ausschlüpfen. Das Wachslhum der Cyprinits- Arten ist ungemein langsam. Beim Ausschlüpfen hat Cyprinus B/iccn die Länge von 21/2 Linien. Nach drei Wochen sind die Embryonen erst 31/2 Linien und nach 6 Wochen nur 5 Linien lang. Wenn die kleinen unentwickelten Cyprinoiden , die ich im Frühlinge häufig in dem- selben Wasser fand, in welchem der genannte Fisch so zahlreich laicht, dieser Art angehören , so erreichen sie im Lauf eines Jahres nur die Länge von ein und einem halben Zoll. Ziemlich langsam entwickelt sich die primäre zusammenhängende häutige Flosse, die den Embryo von der Mitte des Rückens um den Schwanz herum bis unter den Bauch umgiebt, in die unpaarigen Flos- sen (llückentlosse, After- und Schwanzflosse), indem in Intervallen die Haut schwindet, da aber, wo Flos- sen werden sollen , dünne Knochenstrahlen sich in ihr bilden. Aus diesem Grunde sehen sich die Embryonen nicht nur verschiedener Arten derselben Gattung, sondern selbst verschiedener Gattungen sehr ähnlich. Diese Aehnlichkeit wird noch dadurch vermehrt, dass die Kiefer langsam hervorwachsen und also auch die Differenz des Maules spät hervortritt. Von den paarigen Flossen ist die Brustflosse nicht nur viel früher kenntlich , als die Bauchflosse, die ich in der dritten Woche noch sehr klein fand, sondern sie entwickelt sich auch ziemlich rasch, da sie am vierten Tage schon einen breiten rundlichen Lappen bildet, der zum Rudern geschickt ist. Bis dahin finde ich sie der vordem Extreniität ganz junger \ogel- und Säugthier- Embryonen eben so ähnlich als R a t h k e. Das Gradestrecken des Kopfes schiebt den hintern Theil desselben über die Kiemen weg. Zugleich kommt auch die Brustflosse dem Kopfe verhältnissmässig immer näher und so schwindet denn jedes Ansehn von einem Halse vollständig. In der Haut lagert sich vom dritten Tage an schwarzes Pigment in kleinen stern - oder baumfürmig vereinigten Linien ab. Diese Sternchen bilden ziemlich bestimmte Reihen. Die eine läuft über die Mitte des Rückens fort, eine andere unter dem Schwänze, soweit untere Dornfortsäfze da sind, dann theilt sie sich und geht auf jeder Seile, die Enden der Queerfortsätze deckend, bis zum Ohre; unter dem Bauch ist noch eine andere Reihe. Diese Pigmentablagerung vermehrt sich rasch, wenn die Fischchen in natürlichen Verhältnissen sind, sehr langsam aber, wenn man sie in kleinen Gefässen in reinem Wasser aufzieht. Ob es ihnen hier an passender, namentlich kohlenstoffreicher Nahrung fehlt? Ueberhanpt entwickelten sich die Fischchen bei mir in der Stube viel langsamer, als in ihren natürlichen Verhältnissen, wie Baumgärtner auch an den Forellen bemerkt hat"). Nur Eine Portion Embryonen wuchs bei mir viel kräftiger und gedieh bis über die sechste Woche. Ich hielt sie in einem grossen Glase, in welches ich eine Menge Conferven von der Gattung Sptrogyrn oder Conjiigata gethan hatte. Im laufenden Jahre (1834) halte ich sie in einem Wasser, das ungemein reich an Infusorien ist, mit denen ich sie recht zu mästen gedachte, aber sie sind bleichsüchtig und iiabon in diesem Augenblicke, zehn Tage nach dem Aussciilüpfen, *) Ba- — Sack, der einen zelligen Bau hat, nach hinten gedoppelt ist, in die untere Wand des Speisekanales ein- mündet und in welchen Luft geschluckt wird, den Namen einer Lunge nicht verdienen soll? Auf jeden Fall hat er hierzu weit mehr ßecht, als die Schwimmblase, die in diesen Fischen eine eben so weiss- gliinzende dicke Haut hat, als gewöhnlich und ohne Ausführungsgang zu seyn scheint. Zwar hat man in Zweifel gezogen, ob jener Luft aufnehme, und Oken findet es wahrscheinlicher, dass d«r Fisch durch verschlucktes Wasser sich aufblähe *) , da ihnen in der Tiefe keine Luft zu Gebote stehe. Ich weiss nicht, ob diese Fische in der Tiefe sich aufzublähen im Stande sind, allein dass sie an der Oberfläclie Luft ein- schlucken, geht schon aus der Beschreibung hervor, die Du Tertre von dem Fange des Biodon Hystrix giebt**), so wie aus Geoffroy's Beobachtungen. Sollten sie auch Luft und Wasser zu verschlucken im Stande seyn, wie es nach einigen Beobachtern scheint, immer dürfte dieser nach hinten gelheille Saclt mehr Ansprüche haben, Lunge genannt zu werden, als die Schwimmblase und gegen die vollkommene Lungen- natur der letzten ein bedeutender Einwand seyn; denn wenn ihn Cuvier einen Kropf nennt, so ist dage- gen zu bemerken , dass nmn nie in ihm Speisen gesehen hat und ein starker Schliessinuskel seinen Eingang davor zu bewachen scheint. Ein Kropf, der nicht Speisen, sondern Luft aufnimmt, ist eben eine Art Lunge. Diese Fisclie hätten also Lungen und Schwimmblasen zugleich. , Die Gymnodonten scheinen fast vom Schicksale bestimmt, zu Missverständnissen Veranlassung zu geben. Linne forderte einen Doctor Garden auf, an der Küste von Südamerika nachzusehen, ob die Diodonten wirklich mit Lungen versehen wären , und erhielt von ihm nicht nur die Bestätigung von ihrem gleichzeitigen Vorkommen mit den Kiemen, sondern auch ein Präparat, in welchem Kiemen und Lungen zusammen erhalten waren***). Dadurch wurde nun Linne veranlasst, nicht nur diesen Fisch, sondern alle die nmn zu den Knorpelfischen rechnet, unter die Amphibien zu setzen. Wahrscheinlich war es die Präsumtion für das Daseyn der .Lungen, welche Schöpft) verleitete, in einem Organ zwischen der Schwimmblase und der Wirbelsäule die Lungen zu finden, wobei er entweder die Nieren oder die Eier- stöcke verkannt haben nuiss. Cuvier weist auf dieses Missverständniss hin, vermulhet aber dasselbe nicht nur bei Garden, was nicht gut möglich ist, da getrocknet diese Theile doch gewiss nicht das Ansehn von Lungen haben werden, sondern sogar auch in einer Aeusserung von Plümier, die in Bloch's 8yst. ichlhyol.fi) erwähnt wird, eine Aeusserung, die doch ganz oÜenbar wieder auf den Sack unter der Speise- röhre sich bezieht. So hat man sich also in neuern Zeiten gewehrt, in einem nach unten liegenden mit der Speisel'öhre orten comnninicirenden Sacke, der zellige ^^ ände hat und Luft aufnimmt, an die Lunge erinnert zu wer- den, zugleich aber in einem verschlossenen, w eissglänzenden, über dejn Speisekanale liegenden Sacke ohne zellige Wände eine Uebereinstimmung mit Froschlungcn zu erkennen sich beeifert. Doch genug von den Gymnodonten! Meckel führt in den Zusätzen zu seiner Uebersetzung von €u vi er 's vergleichender Anatomie an, dass Brodbelt die Schwimmblase des Schwerdtfisches zellig ge- funden habe ttt). Wieder ein willkommener Beweis für die Lungen -Natur der Schwimmblase, den man willig wiederholt hat, obgleich alle andern Zergliederer des Schwerdtfisches nichts davon sagen, als ) Zoologie Bd. II. S. 144. f) Schriflen der Gesellschaft natnrf. Freunde. Bd. VIII. S. 198. *) Amin. Tom. II. p. 290. ft) P- 513 ) Syslema rtalur. Ed. XII. p. 398. fft) Bd. IV. S. «86. *** * 49 >- — Bartholin*), Ilartm an n "), Schellhammer"*), Kölpin"*"), Rosenthai""^) und Cu vier'"""). Icli habe in mehreren zergliederten Schwerdttischen auch nichts Aehnliches gesehen, wenn man nicht Luft- blasen, die sich beim Trocknen halb fauler Schwimmblasen zwischen dem Peritonäal - Ueberzuge und der dicken Haut der Schwimmblase zeigen, so benennen will. Was aber auch Herr Brodbelt gesehen haben mag [das Original steht mir nicht zu Gebotet)], so hätte man keine Lungen- Aehnlichkeit darin linden dürfen, da nach Brodbelt selbst diese Zellen nicht mit einander communiciren sollen. Was wäre das für eine Lunge? Und überdiess fehlt der AusführungsgangJ ' ^ i^^ n*iü;;l li (,. :;; Endlich hat aber Cuvier eine Schwimmblase aus Sihrrus Felt'g beschrieben und abgebildet, die mit einem Ausfiihrungsgang versehen, nnvoliständige Scheidewände, also zusammenhängende Zellen hat t+). Huschketft) nennt zwar die Schwimmblase von Si/tirus caUiphractUs nis eine ähnliche. In diesem Fische firide ich aber ausser einer Längsscheidewand keine andere, — ^ So {scheint also der zellige Bau bisher nur in Silurus Felis gefunden zu seyn. Ich habe keine Gelegenheit gehabt, diesen Fisch selbst zu untersuchen, bemerke jedoch, dass, da die äussere Wand nach Cuvier's Zeichnung nicht für die einzelnen Zellen vortretend ist, das Verhältniss der innern Räume nicht anders sich zeigt, als auch für die Lufträume in Knochen. Was die seitliche Duplicität anlangt, so finde ich in ihr den stärksten Beweis nicht für, sondern gegen die Lungen- Aehnlichkeit der Schwimmblase. Diese Duplicität ist ja nur im Bichir (Polypteru» nilolicus Geoff.) durchgeführt fttt), in einigen andern Schwimmblasen ist das vordere oder hintere Ende getheilt. Wie ist es verständlich , wenn die Schwimmblase die Lunge höherer Thiere ist , muss man hier fragen, dass bei dem vielfachen Wechsel, dem dieses Organ unterworfen ist, doch die seitliilie Duplicität nicht öfter hervortritt 1 Und wenn auch einzelne, mir nicht bekannte, Schwimmblasen sich mehr der Natur der Lungen in einigen Verhältnissen nälierten , würde man darauf sehr viel Gewicht legen dürfen? Haben doch alle Theile des pneumatischen Apparates die allgemeinsten Verhältnisse der Lungen ttftt). Diese könnten zu- weilen gesteigert werden. So finde ich unter den mir bekannt gewordenen Schwimmblasen die unlere Hälfte von der Schwimmblase des Aals so blutreich und dünnwandig, dass es mir nicht unwahrscheinlich ist, sie diene dem Thiere zur Athmung, wenn es das Wasser verlässt. Freilich ist auch sie gegen den Speisekanal verschlossen , was ich nicht erwartet hatte. Ob sie nicht erst spät sich schliesst. Die andere Hälfte hat aber die gewöhnliche Beschaflenheit der Schwimmblasen. •; Uisi. anaU Cent. II. No. 16. .}■) Duncan. med annal. Vol. I. (1796) p. 394 **) DisquisUio de Xiphia 1694. 4lo. Reg. tt) Vergl. Anal. Bd. IV. S. 686. Taf. 25- Fig. 5. •") De anal. Xiphiae Uamb. 1704. 4lo und in raUntmi '^'^'^^ Dis,ertalio Je vcsica nataloria 1828. p. 38. Amphii. Zoolom. ttti") Geoffroy in den Annales du Museum Vol. I, p. 65. *"•) Abhandlungen der schwed. Akademie B. 32. ^^ "' ^" bedauern, dass der Verfasser nicl.l angiebt, ob die rechte oder die linke Sch'nnniinblase die grössere ist. "***) .Abhandlungen ans dem Gebiete der Anatomie, , , Pby.siolügie und Paüiülogie. 1824. . ++i"i-« ''^''. 1"''"* '", J" ^''' ^^^ß. S. 827 n. folg. darauf hingewiesen, wie auch in den ^ebeuhöhlen der Nase eine «II- *'"""*) Jlisloire nat. des Poissons A'III. p. 23. gemeine Beziehung zu den Lungen nicht fehlt. — ^ 50 *- — Solche Ausnahmen können, aber nicht die Regel bestimmen, und was die Beihülfe zur Athmung anlano^t, so will ich diese nicht läugnen , bemerke ah j;,,, das?.. sie nich^ .Hauptsache seyp kann, Sie fehlt ja nicht einmal dem Harn - Apparate. ':'-:;;:■•.•■'•.-•' --'ü/;! cÜi s! '' vr-u'. '. ■ Wir möchten also zum Schlüsse das Resultat unserer Untersuchungen und. Vergleichungen so aus- sprechen : ■ . • Die Schwimmblasen der Fische, zum pneumatischen Apparate gehörig, sind wenigstens zweifacher Art: die eine ist der Eustachischen Röhre und der Pauken- höhle der Lungenthiere analog, v, li. ..... tdim iloie iioaiilrfiiiniiffiloJ^ •;,!•■(! h' 1Ö)1 SRf): '.tnoj'ilr. ' il I' i;,-;; i -111.1 .'ii:; ii dai •li« Jiiqg ! iSiä t9)H; 1:> »siiliinimiwilo?. gjloil sih th :. .! ,\-n (tttt- ■■ijf. lai) __^ 51 * Krläutcrurig! — 11. Vorderer Abschnitt des Embryo kurz vor dem beendeten Schliessen der Rückenftfrche , 30 inul vergrössert. "'" ^' •S''' "■ •"'^ — 12. Embryo aus der 5ten Bildungsstufe von der Seite. •"' ' •' — 13. Birnförmiger Embryo von oben. •"•'' ' — 14. Retortenförmiger Einbiyo von oben. ■ '' "' »ßnn.imtnil •< — 15. Derselbe von der Seite. -iiiiisv. — 16. Embryo, der sicii grade zu strecken anfängt, mit der eisten Spur vom Kr&Vsfäuf des Blutes. Der Embryo steht zwischen der 8ten-4tnd 9ten Form rh' der' .Mitte. ' ' ' ^" ' '"' — 17. Das Herz aus derselben Zeit, von vorn gesehen. im-./i \- — 18. Ein Embryo, der ausschlüpfen soll. — 19. Dessen Herz. — 20. Ein Fischchen vom Anfange des 2ten Tages nach dem Ausschlüpfen mit ausgebildeten Kreisläufe. — 21. Kiemen - Apparat eines Fischchens vom öten Tage nach dem Ausschlüpfen. 7* 52 Fig. 22. — 23. — 24. — 25. — 26. — 27. Gefässbogen, die ans dem Herzen gehen, um die Aorta zu bilden, aus einem Fischchen vom 2ten Tage nach dem Ausschlüpfen durch leichte Pressung kenntlich gemacht. Die linke Seite liegt etwas vor , daher das rechte Auge nur durchscheinend ist. NB. Durch die Pressung ist das Herz aus seiner Lage gedrängt und etwas gewaltsam verlängert. Vorderster Theil des Speisekanals mit Lunge und Leber; vom ersten Tage nach dem Aus- schlüpfen; von vorn gesehen. Dasselbe vom 2ten Tage, von der rechten Seite. Dasselbe vom 3ten Tage, von der rechten Seite. Dasselbe vom 3ten Tage, von vorn. .^ Dasselbe vom 4tea Tage , von der rechten Seite. Für alle Figuren ist übereinstimmende Bezifferung für dieselben Theile gewählt, damit die Vergleichung um so leichter werde. Aus demselben Grunde schien es aber auch niclit nothwendig, die Abbildungen so sehr mit Ziffern zu überladen, dass auf jeder alle einzelnen Theile beziffert würden, da eine die andere erläutert. „„ . . a, ist das vordere Ende des Embryo. : , , b. das hintere Ende des Embryo. c. die vordere Hirnzelle oder der vordere Hauptabschnitt des Hirns. 4- die mittlere Hirnzelle oder der mittlere Hauptabschnitt des Hirns. e. die hintere Hirnzelle oder der hintere Hauptabschnitt des Hirns. e'. in Fig. 22. ist das Ohr. die vordere Extremität. Nase. n\WA n liliOi'lj.ilf.'' h Dottersack. i. Wirbelsaite. k. Unterkiefer. /. vordere Vertehralvene. m. hintere Vertehralvene. «. Querstamm, Trunats Iran o. Vorkammer des Herzens. p. Kammer des Herzens. q. Aortenzwiebel, r. A,prta. r'. in Fig. 17 und 22 Wurzel der Aorta «. Mastdarm. /. Harnleiter. «. Kiemenhaut mit dem Kiemendeckel. V. Zungenbein. .-.' lUDii:;:^. : ,..;. ti/i o-^^y -in ihon Jßd jlrfoüdosH : »ti Aiiitr, Eanni bn»r : .">?. naaiiij nu ' T)b iaao'A l'y . ■iiiUiti eil mi^'A -isb (in . •in :}doiÄnA-nrtr >i) A^ ladü :■:' >/^ i'l' ■ . ;i!) lioiafiA-ns; .',9bn9ji'>il 10. i3 odloÄ .aafBoi'.og nodo oov adri! isufiid Jim W»f-hii!i a^ikliiuu^Aoüfl d ilicl?. Hill .!i-.d(f no.' y^ . .. : , >g ÜUi ■■ w. Eiweiss. •!iir 1-2'iü'tnR (!■- X. von dem Keime nicht bedeckter Theil des Pjpttßrs. y. Keim. .ji^.-ja liio* i«o< s. Trichter in der äussern Eihaut. .ii^-jg jiüiriogdA 19-I9). . ■ ■i»ö lob ii3 ndi«3 isj-ii: (iM ■!'»■» iitruii ■loL 007 -u:, iia iah t oyiJm.'il s idali 0{idf .er - .&t ir. .nt. Hielt • Ü.A'i zonh tBfisqqA,-n9iH9i>l 1. 4. m j' ^