VERGLEICHUNG DES HVLOBATES- uno MENSCHEN- SCHÄDELS. Inaugural-Dissertation zur ERLANGUNG DER DOKTORWÜRDE der hohen philosophischen Fakultät, II. Sektion der kgl. bayer. De Sek kiniiaie-Kniversität zu München vorgelegt von DR. pHIL. LUDWIG HUBER. Mit dem Preise gekrönt von der hohen philosophischen Fakultät, Il. Sektion. MUS. COMP. 2OOR AARTERE BRAMY | MUENCHEN 1902. wi # | OCT 2: 1960 jr / HARVARD Fe UNIVERSITY Br 5 "Druck von Russ u. Dirschl, München, Isarthorplatz 6/1 3 2; EEE VERGLEICHUNG DES HYLOBATES- unp MENSCHEN- SCHADELS Mit dem Preise gekrönt von der philosophischen Fakultät, II. Sektion. Inaugural-Dissertation zur ERLANGUNG DER DOKTORWÜRDE der hohen philosophischen Fakultät, II. Sektion der kgl. bayer. Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Dr. Pnır. LUDWIG HUBER. MUENCHEN 1902. Druck von Russ u. Dirschl, München, Isarthorplatz 6/1 BD College Library. u eh) do RR Ir u 19 aQ e 2 ä © &D E (2 e Bd "Pa f Harvard 4 i 7 ı IVRAI zZVvtt YTien NRANEII FIERRN DR. MED. MICHAEL BAYERL IN VEREHRUNG UND DANKBARKEIT GEWIDMET VOM VERFASSER. HYLOBATES CONCOLOR. Katalog Nr. 194. | SCHÄDELKNOCHEN VON HYLOBATES CONCOLOR. I. Stirnbein, äussere Flächenansieht — 1. Stirnbein, eerebrale Flächenansieht — III. Seheitelbein — IV. Schläfenbein — V. Hinterhanptsbein, eerebrale Flächenansicht — Vl. Hinterhauptsbein, äussere Flächenansicht. HARVARD KRIYERELTN [tl KARX Einleitung und Methode. Bei der Diskussion über das Schädeldach des Pithecanthro erectus Dubois ergab sich die Notwendigkeit, die- Beziehungen, welche die jetzt noch lebenden Arten des Genus Hylobates mit dem Menschen. aufweisen, in zusammenfassender Weise und an einem grösseren re - durchzuarbeiten. Unter den anthropomorphen Affen hatten gerade diese Formen, mangels des nötigen Materials, im Verhältnis zu den übrigen rela- tiv selten eine genauere Würdigung erfahren. Nur Kirchner*) hatte den Zahnbau und Variationskreis an 87 Schädeln von Hylobates concolor behandelt. Sein Material, welches in der Folge noch um mehr als die Hälfte vermehrt wurde, stand auch mir zu x: Gebote. Re Die phylosophische Fakultät hatte ın anbetracht der günstigen Gelegent 0 heit, die das im anthropologischen Institut zur Aufstellung gelangte reiche AR, Schädelmaterial von Selenka für ein eingehendes Studium des Hylobates bietet, die Aufgabe gestellt „Es solle der Menschen- und Ele Schädel auf Grund neuer Untersuchungen und mit Berücksichtigung der SR uiägigen. Literatur verglichen werden“. Bei der Lösung dieser Auf- gabe hatte ich wohl auch einige Abschnitte der bereits schon von Kirchner _ behandelten, wie z. B. die Längen-, Breitenverhältnisse, Capacität etc., an Br . ganzen grossen Material nachgeprüft und in einem allgemeinen Teil Rn: zusammengestellt. Es erschien mir nämlich zweckentsprechend, das ganze Bi E- Material, speziell die neu in die Sammlung eingereihten Schädel, nach Be einigen besonders wichtigen Hauptgesichtspunkten durchzuarbeiten, um „2 ‘ zu einer durchaus sicheren Grundlage über die in Betracht kommenden i tie: zu gelangen. Im allgemeinen aber wurden diejenigen Teile, 4 denen bereits in genannter Arbeit gedacht ist, speziell der Zahnbau des Er ylobates nicht mehr weiter berücksichtigt. ni £; Im speziellen Teile wurden sodann die einzelnen Schädelknochen ‚auf vergleichend anatomischem und anthropologischem Wege mit den betreffenden menschlichen verglichen. Bei der Untersuchung der Wölbung der Schädel- Calotte, der Lage der postorbitalen Einschnürung, der Neigung des Stirn- ; Hinterhauptsbeines, der Neigung der deutschen Horizontale zur Rieger'- E _ Horizontale stellten sich alsbald grosse Schwierigkeiten und: eine ’ $ er Kirchner, Georg: Der Schädel des Hylobates concolor, sein Variationskre s x a /ahnban. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde der hohen Phylosophischen IR er Be kgl. Friedrieh-Alexander-Universität zu Eriangen. Berlin 1895. TER Eee Dev. Er a U a in Bi a « r “= a N ebenso grosse Ungenauigkeit eın,: sobald man versuchte, auf messenden Boden die betreffenden Verhältnisse exakt auszudrücken. Um diese zu um- gehen, wurde an 87 Schädeln von Hylobates concolor (fast ausschliesslich jugendlich) erwachsene und a kindliche Formen. I4 & “ 2 syndactylus I . r 3; lar I & = $ variegatus 20 ” » Menschen 10 “ » Orangutan 3 2 „ Schimpanse E% 2 » Semnopithecus nasıcus 3 Re 1 e- pruinosus 2 r A E rubicundus 3 e% » Inuus nemestrinus 2 ;; 5 „. 2 sıdemus 2 ai „ Cercocebus cynomolgus 163 Schädeln und der Pithecanthropus-Calotte je die ganze Sagıttalkurve, Horizontalkurve und Frontalkurve, letztere senk- recht zur deutschen Horızontale und über dıe Ohröffnung genommen. Ich verfuhr dabei nach der von Geheimen Hofrat Erwin von Baelz empfoh- lenen Bleidrahtmethode,, die ausserordentlich genau Resultate ergab und für derartige Zwecke nicht genug empfohlen werden kann. Gewöhnlicher Bleidrabt wurde ın der gewünschten Rıchtung fest an den Schädel angelegt, resp. angedrückt, die zu fixierenden Punkte, wie z. B. Bregma, Lamda, Inion, Glabelarpunkt, deutsche Horizontale, in Marken eingetragen und nach Abnahme des Bleidrahtes in der auf Papier eingezeichneten Kurve abermals angegeben. Es ergab sıch, dass diese Kurven genauer waren, als die mit dem Lıssauer’schen Projektionsapparat zu dem gleichen Zwecke hergestellten und selbst Bruchteile von Millimetern noch erkennen liessen. Im allgemeinen wurden an jedem der oben aufsezählten Schädel, mit Aus- nahme der menschlichen, Sagiıttal-, Horizontal- und Frontalkurven abgenom- men. Dass ıch für den Menschen eine relativ kleinere Anzahl, meist von Rassenschädeln ın den Bereich meiner Betrachtungen zog, hat darin seinen Grund, dass ıch ın vielen Fällen gleiche Masse schon in der Litteratur vorfand und zum Vergleich mit Hylobates benützen konnte. Wo dies nicht der Fall war, wie z. B. in der Neigung der Ober- und Unterschuppe des Hinterhauptsbeines, wurde auch eine grössere Anzahl von Menschen- =, schädeln gemessen. Die sonstigen nötigen Angaben über das bei den ver- schiedenen Teilen eingeschlagene Verfahren finden sich an den betreffenden Stellen jedesmal vor. Die einschlägige Litteratur ist bei den betreffenden Kapiteln jedesmal angeceben. Material. Das mir bei der nachfolgenden Untersuchung zur Verfügung über- lassene Material besteht im Ganzen aus 204 Hylob ates-Schädeln, von denen 198 der ım hiesigen anthropologischen Institut zur Aufstellung ge- langten Selenka’schen Sammlung von Affenschädeln entstammen, während die übrigen 6 der zoologischen Staatssammlung zugehören. Der weitaus grösste Teil dieses Materials gehört der auf Borneo lebenden Species Hylobates concolor an; 14 sind Schädel von der ebendort beheimateten grösseren Art: Hylobates syndactylus, während von Hylobates lar und H. variegatus nur je I zur Untersuchung geeigneter Vertreter aus der zoologischen Staatssammlung entlehnt werden konnte. Unter den 188 Hylobates concolor-Schädeln besitzen 101 eine deutliche Angabe des Fundortes, während bei den meisten übrigen die Fundstelle wohl ursprüng- lich mit Bleistift auf dem Schädel eingetragen, im Laufe der Zeit aber bis zur Unleserlichkeit entstellt worden war, so dass sie jetzt nicht mehr zu entziffern ist. Auch bei der Bezeichnung des Geschlechies ist sehr häufig die gleiche Unkenntlichkeit zu beklagen. Um für die Zukunft eine weitere Entstellung zu verhüten, habe ich einen Schädelkatalog angefertigt, in dem das vorhandene Material mit Angabe der genannten Daten eingetragen ist. Die Schädel verteilen sich nach dem Fundplatz, wie folgt: Batang Bara.. . . 36 Schädel TEnTanel LO »» Beiantausn. st 204 „ SIE LE). A ES EL = REES Pe RE MER ©) 5 Bettong=-Kenepai 5 ” Gunung-Kumpas 3 a5 Klambiau a: 2:8 % Dadap . 3 > Pontianak I n. Gunung Klam . . ı „ Betow RE A NE L S Ben N Tr x Bugau Ketungau , ı Eelaun us .; I 2 Kapuas-Gebiet . . 88 u Summa: 188 Schädel Davon sind ferner 50 männlichen 34 weiblichen und 104 unbekannten Geschlechts. - Ra wa In Bezug auf das Alter verteilen sie sıch folgendermassen: Säuzlinge und Kinder mit noch erhaltenem Milchgebiss oder eben im, Zahnwechsel begriffen . . IRRE „2 7, © 19 09chaaes Jugendlich erwachsene Schädel mit ac deutlich erkennbaren Näthen 70 Schädel Alte Schädel mit vollständig verstrichenen Näthen „ . 105 3 Einige Schädel sind mehr oder weniger defekt. 18 teils kindliche, teils jugendlich erwachsene Formen waren präpariert. Die Präparation besteht entweder in der Zerlegung des Schädels ın die einzelnen, ıhn zusammen- setzenden Knochen (11 Schädel) oder ın der Durchsägung nach bestimm- ten Richtungen (7). Von den zerlegten sind bei dreien.alle Teile voll- ständig eıhalten, während die übrigen acht grössere oder geringere Defekte aufweisen. Bei vieren ist die Calotte abgesägt, drei sind sagittal durch- schnitten. Die 14 Schädel von Hylobates syndactylus (Siamang) stammen sämmtlich von der Südwestküste Sumatra’s, und zwar aus der Nähe Benkulens (holländisch Benkoelen). Zwei sind kindliche, 4 jugendlich erwachsene und 8 alte Formen. Bei acht fehlt die Geschlechtsbezeichnung, 2 sınd männlich, 4 weiblich. Orangutan und Schimpanse-Schädel wurden nur vergleichsweise und in beschränkter Anzahl untersucht. Die ersteren gehörten ebenfalls der Selenka’schen Sammlung an, die letzteren der zoolog. Staatssammlung. Auch niedere Affen aus der Selenka’schen Sammlung wurden zum Vergleich herbeigezogen und zwar folgende Arten: Semnopithecus nasıcus . . 17 Schädel In pruinosus . 9 ie rubicundus . 14 + Inuus nemestrinus ERDE RI # Ense ae ng Cercocebus cynomolgus : . 3 u, Summa: 58 Schädel niederer Affen. Beı der Wahl der zu untersuchenden menschlichen Schädel wählte ich mit Vorzug aussereuropäische Rassen, um ein möglichst zutreffendes Mittel für die allgemeinen-menschlichen Verhältnisse zu erzielen. Pan l. ABSCHNITT. Der Hirnschädel im Allgemeinen. l. Allgemeine Formbeschreibung. Betrachtet man den Schädel des Hylobates in der Norma verti- kalıs, so besitzt er infolge seiner mächtigen Grössenentfaltung der Augen- höhlen und der hinter denselben gelegenen starken postorbitalen Einschnür- ung, die einer abermaligen Breitenzunahme nach hinten vorgelagert ist, eine annähernd sanduhrförmige Gestalt, \ Um die Architektonik der eigentlichen Hirnkapsel für sıch alleın stu- dieren zu können, ist es nötig, dieselbe von allen ıhr vor- und angelagerten Knochenpartien loszulösen. Wir erhalten dann nach Abzug der vorderen Augenhöhlendächer, sowie der seitlichen, in der Temporalgegend befind- lichen, diploätischen Cristen- und Leistenbildung eine für Hylobates cha- racteristische und typische Eiform. Die genauere Analyse für diese Ver- hältnisse wird erst bei der Beschreibung des Stirnbein’s angestellt werden können und es mag genügen, einstweilen darauf zu verweisen. Die Hauptknochen sind im ganzen Bereich der Hirnschale von geringer Dicke und entbehren, mit nur wenigen Ausnahmen, der diploötischen Räume. Letztere finden sich z. B. an Stelle der Stirnhöhlen in der Pars nasaliıs des Stirnbein’s, im vorderen Rand der Augenbraunenwülste und im Felsen- bein des Temporale. Der Knochen besitzt eine durchschnittliche Dicke von I—Ii/ mm und besteht im wesentlichen nur aus der ohne Zwischen- schicht miteinander verbundenen äusseren und inneren Glastafel. Die ge- ringe Dickenentwicklung ist die Ursache von zwei nur dem Hylobates zukommenden Eigentümlichkeiten: Erstens besitzen die Ränder der Hautknochen am Hirnschädel niemals eine Zackennath, wie bei Mensch und den übrigen Antropomorphen, sondern sind stets in einer Schuppennath aneinander gefügt. Zackennäthe wären in Anbetracht der geringen Dicke des Knochens niemals ım Stande eine so innige Verfestigung der einzelnen Knochen zu bewirken, wie sie thatsächlich besteht. Die Schuppennath hat demnach den Zweck, eine möglichst grosse Oberfläche in den Bereich der Sutur zu ziehen, wie das deutlich auch am Fischschädel zu beobachten ist. Zweitens steht auch die — 9 — ganze oberflächliche Beschaffenheit des Hirnschädels unter dem Einflusse des oben genannten Factors. Die äussere Schädeloberfläche ist nur in den allerseltensten Fällen glatt und eben; meist zeigt sie eine scheinbar ganz regellose Verteilung von Vertiefungen und Erhöhungen. Gerade letztere aber lassen beı näherer Betrachtung eine bestimmte Regelmässigkeit in der Anordnung und Entstehung erkennen. Die zahlreichen Varianten in dieser Richtung sollen unter vier Haupt-Typen vereinigt, dabei aber die jungen und alten Schädel gesondert behandelt wurden. a. Junge Schädel. 1. Typus. Die Schädeloberfläche ist ganz glatt. Dieses Vorkommen ist äusserst selten. Es findet sich nur in zweı Fällen deutlich aus- geprägt. 2. Typus. Von der Glabella aus zieht ın der Sagıttallinie eine fossa medıalıs entweder ın kontinuierlichem Verlauf oder mit nur geringer Uuterbrechung in der Bregma-Gegend bis zur :Crista occipitalıs externa. Parallel damit und seitlich von ihr ver- laufen auf dem Stirnbein zwei, ın seltenen Fällen vier torus- artige Wülste oder eiförmige Höcker bis zur Sutura coronalis, woselbst sıe sich allmählich verflachen und in eine seichte, rund- liche Grube ausmünden. Jenseits der Kranznaht liegen auf den Scheitelbeinen unmittelbar hinter dem Bregma und symmetrisch zur Mittellinie zwei stark markirte längliche Höcker, die nach ein oder mehrmalıgen Unterbrechungen und darauffolgenden An- schwellungen in einem Längswulst bis zur Lambdanaht ziehen. Zum drittenmale wiederholt sich dann die Erscheinung der Höcker- bildung auf der Hinterhauptsschuppe. Die beiden letzteren ver- halten sich genau wie die hinter und meist auch vor dem Bregma gelegenen. Dieser Typus ist der häufigste und soll daher als der regelmässige bezeichnet werden, Er findet sich unter 45 Fällen 26 mal — 57,8%. Der 3. Typus ist nur eine Modificierung des zweiten, insoferne als die Sa- gittalnaht und Coronalnaht am Grunde der medialen Fossa eine wurmförmige, etwa Ila mm hohe Crista durch Hervorstülpung der beiden aneinanderstossenden Knochenränder erzeugen. Am Bregma kann infolge des Zusammentreflens dieser drei Cristen ein kleiner Hügel entstehen, der aber mit einer Protuberanz in eben dieser Gegend nichts zu thun hat. Die Stirnbeinfurche bei diesem Typus ist meist nur undeutlich ausgeprägt. Er findet sich bei ı7 Schädeln — 37,8%. 4. Typus. Am Bregma, in seltenen Fällen auch am vorderen Teil des Stirnbeins oder am Lambda befindet sich eine deutliche Protu- beranz an Stelle der vorigen Einsenkung. Auch die Fossa medıalis kann durch ein Crista medialıs ersetzt sein. 10 Diese Bildung ist relativ selten und kommt unter sämtlichen Schädeln achtmal vor. Mit Rücksicht auf die Pithecanthropus- Frage ist aber gerade diese Bildung ın der Bregma-Gegend von besonderem Interesse. Schädel Nr. 184, (s. Tafel), zeigt sie am schönsten entwickelt. Die Protuberanz bildet hier fast genau dieselbe Form, wie die an der Pithecanthropus-Calotte, Nur auf dem Stirnbein liegt etwas rechtsseitig eine grubige Ver- tiefung mit einer darin befindlichen insulären Erhebung. b. Alte Schädel. Die für die jugendlichen Formen aufgestellten Typen lassen sich her _ nicht wieder finden. Überall tritt eine grössere Beständigkeit und Ein- “ heitlichkeit zu Tage. Die Fossa medialis ist nur in seltenen Fällen _ vollständig erhalten geblieben; meist findet sie sich nur noch zwischen den Scheitelbeinen. Auch ganz ebene Formen gehören nicht mehr zu den sel- tenen Fällen. Erklärung. Kirchner*) hält die zahlreichen, scheinbar regellosen Vertiefungen u. Erhöhungen für genaue Abdrücke der Hirnwindungen. - Letztere sollen in- ir der geringen Dicke des Knochens im Stande sein, auch letzterem ihre genaue Oberflächenbeschaffenheit aufzuprägen. : 5% Virchow**) sucht protuberanzenartige Erhöhungen ın der Gegend der grossen Hirnfontanelle auf eine ähnliche Ursache zurückzuführen. Er sagt, e dass bei noch nicht geschlossener Fontanelle der Entwicklung des Gross- hirns in dieser Gegend keine Schranken gezogen sind, sodass auch eine orbuchtung nach aussen in manchen Fällen aufzutreten pflegt. Eine ob- ctive Bestätigung für diese Ansicht fand ich bei einem alten Indianer- schädel. Derselbe besitzt hinter der Kranznath eine starke transversale 5, inschnürung, bewirkt durch eine jedenfalls schon ım frühen Kindesalter quer über den Kopf getragene Kopfbinde. Das Gehirn nun, im Bereich < er Einschnürung an der Entwicklung gehemmt, suchte sıch durch eine >sto stärkere räumliche Grössenentfaltung in einem anderen Bezirk zu ent- schädigen und fand einen solchen Ausweg ım Bereich der grossen Fon- tanelle, die fast kuppelförmig vorgewölbt ist. In den seitlichen Partien vor der Einschnürung ist eine ähnliche Auftreibung nur in viel geringerem Masse zu konstatiren. Trotz dieser für den Menschen zutreffenden Ursache für . Gestaltung der Schädelplastik dürften für Hylobates auch andere hanische Ursachen die Verhältnisse genügend erklären: — Die That- ie, dass Vertiefungen nur im Bereiche ehemaliger Schädelnäthe oder damit entstehen, lässt einen genetischen Zusammenhang dieser bei- irchner. Der Schädel des Hylobates concolor, sein Variationskreis und Br E BEN irchow R. „Untersuchung des Neanderthalschädels. Z. E. V. 1872. Abhandlungen Rt; der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte pag. 157-163. , ARE a Fre 4 den Factoren vermuten. Die Sache dürfte sich vielleicht folgendermassen verhalten: Sobald bei dem sehr rasch vor sich gehenden Ossifikationspro- zesse dıe Ränder zweier Knochen aneinanderstossen, ist der Platz für eine weitere Vergrösserung des Knochens aufgebraucht. Die Wachstumsenergie erlischt aber nicht gleichzeitig mit diesem Stadium, sondern bleibt noch längere Zeit wirksam. Eine weitere Vergrösserung der Oberfläche wird nun dadurch erzielt, dass im Bereich der Näthe eine Ein- oder Ausbuch- tung entsteht, die eine seitliche und parallele Torusbildung notwendig im Gefolge hat. Ist der Wachstumsprozess besonders intensiv, so kann jen- seits dieses Torus eine zweite Fossa mit abermaliger Wiederholung des Torus entstehen. Gegen die eingangs erwähnte Kirchner’sche Hypothese spricht die Thatsache, dass die Hirnwindungen der Innenfläche selten mit denen der Aussenfläche zusammenfallen. Die sonstigen allgemeinen Merkmale des Hylobates-Schädels wurden schon von Kirchner besprochen und es mag genügen, darauf zu ver- weisen, 2. Capacität. Die Capacıtät bei Hylobates wurde durch Ausfüllen des Schädels mit Schrot und nachheriger Bestimmung der Schrotmenge im Messgefäss ermittelt.*) Die von Ranke empfohlene Methode des Vollstopfens mit Hirsekörnern konnte wegen der Kleinheit der Schädel nicht ın Anwendung gebracht werden. Meines Wissens wurden Capacıtätsbestimmungen bei Hylobates-Schä- deln nur von Kirchner an 63 Schädeln ausgeführt. Seine Resultate be- wegen sich in etwas höheren Breiten als die hier mitgeteilten. Unter den 158 gemessenen Schädeln von Hylobates concolor befinden sich 44 männ- liche, 31 weibliche Exemplare und 83 fraglichen Geschlechts. Für Hylobates syndactylus lagen mir ı3 Schädeln ohne Geschlechtsbestimmung und für Hylobates lar, und varıegatus je ı Vertreter unbekannten Geschlechts vor. Um sie übersichtlich zu gestalten wurde ın Fig. ı das Anwachsen, resp. Abfallen der Häufigkeit in einem Coordinaten-System zu veranschau- lichen gesucht. Der Verlauf der Kurven für beide Geschlechter ist ineinander gezeichnet; dabei steigt die Ordinate von I zu I aufwärts, während sich die Abscisse in Abständen von 5 zu 5 weiterbewegt, um so die geringen Geschlechtsdifferenzen in dieser Beziehung mehr hervortreten zu lassen, Aus allem geht hervor, dass diese sekundären Geschlechtsunterschiede in Bezug auf die Gehirngrösse ebenso minimal sind, wie alle übrigen. Das Häufigkeitsmaximum: liegt beim Männchen zwischen 95 und 100, beim #) Anfänglich wurde die Messung bei jedem einzelnen Individuum zwei und dreimal wieder- holt, bis sich jedesmal dasselbe Resultat ergab. BE En ea aa WE Fr H 3 “ e- 2 ” Mc 1 A ne Az ee n Fe n i Weibchen zwischen 90 und 95, ist also ’' nur um ein weniges geringer. Die Schwan- #. kungsbreite liegt bei ersterem zwischen 83 N. und 123, bei letzterem zwischen 78 und 14.120. Nach Selenka wird die Capacität y, beim Orang von 3 Factoren bestimmt: Der Rasse, dem Geschlechte und der Körper- grösse. Inwieweit auch hier Rasse und Körpergrösse von Einfluss sind, lässt sich nicht ermitteln; beide Momente scheinen aber die “ Hirngrösse ebenso wenig zu modificieren, wie das Geschlecht. . Orangutan-Schädel mit einer Capa- . cıtät zwischen 420 und 500 beim Männchen, 4 . zwischen 350 und 450 beim Weibchen be- ‚zeichnet Selenka als grosshirnig oder megalencephal, ım Gegensatz zu den ‘ kleinhirngen oder mikrencephalen. 80 85 090 93 100 706 a NS #5. Ueberträgt man diese Terminologie auch sh RR Ci m. Pr Fig. 1. Gleichzeitiger Ver-auf den Hylobates, so dürften Schädel laufderCapacitätskurvenbei mit einer Capacität unter 100 als kleinhirnige männlichen und weiblichen, .- a ea Schädeln. (mikrencephale) und darüber als gross- hirnıge (megalencephale) anzusprechen sein, da auch die Mittelgrösse — 98,7 mit dieser Genzlinie fast vollkommen zusammenfaällt. Eine erheblich grössere Capacıtät besitzt Hylobates syndactylus (zwischen go und 141); Mittel — 122,3, während sich Hylobates lar mit 108 und H.varıegatus mit 121 noch im oberen Grenzgebiete des H. con- color bewegen. Nach Ranke wird die Capacität des männlichen Menschen im Durch- schnitt auf 1500, die des weiblichen auf rund 1350 ccm angegeben. Hy- lobates concolor besitzt demnach ein annähernd ı4mal kleineres Gehirn als das Mittel aus beiden Grössen beträgt. Da jedoch ein relativer Vergleich dieser Befunde, wie er aus dem Verhältnisse der Gehirngrösse zur ganzen Körpergrösse herzuleiten wäre, mangels des nötigen Materials nicht aus- führbar ist, so kann auch den absoluten Massen keine grosse Bedeutung zuerkannt werden. Sie sollen lediglich dazu dienen, eine annähernde Vor- stellung über die räumlichen Grössen zu ermöglichen. 3. Längen-Breiten-Verhältnis. Bei der Bestimmung der Länge und Breite an Aflenschädeln könnte es leicht scheinen, dass man nach denselben Prinzipien des Messens wie beim Menschenschädel vergleichbare Zahlen erhielte. Es ergeben sıch indes hier = "bald erhebliche Schwierigkeiten infolge der oberen Augenbrauenwülste am vorderen Ende der Hirnkapsel und der horizontalen Cristen- und Leisten- bildungen in der Temporal- und Occipatalgegend. Diese von Vir- chow’ als ‚„Aussenwerke‘“‘ des Schädels bezeichneten Bildungen gehören streng genommen nicht mehr dem Hirnschädel an und müssen daher bei der Messung des letzteren eliminiert werden. Um einen sicheren Anhaltspunkt über die Beziehung des Innenraums der Hirnkapsel zu deren’ Aussenfläche zu gewinnen, habe ich diese Ver- hältnısse an mehreren aufgesägten Schädeln von Hylobates concolor mit einander verglichen. Als der geeigneste vordere Messpunkt ergab sich die tiefste Einsenkung über der Mitte der Augenbrauenwülste, da wo die Pars cerebralis des Stirnbeins sich nach auf- und rückwärts zu krümmen beginnt. Diese Stelle fällt mit der vorderen Grenze des Grosshirns fast unmittelbar zusammen. Als hinterer Endpunkt der Längsachse soll, ganz analog den menschlichen Verhältnissen, der hervorragendste Punkt der Hın- terhauptsschuppe gewählt werden. Die Breite wird nach Selenka ober- halb der diploötischen Erweiterung des Felsenbeins über und hinter dem äusseren Gehörgang genommen. Da diese beiden Punkte bei Hylobates regelmässig mit der Sutura squamosa der Temporalschuppe zusammen- fallen, ist, um einen möglichst genau bestimmbaren Fixationspunkt zu er- zielen, jedesmal der Messpunkt für die Breite in de Sutura squamosa verlegt worden. Schwalbe*) bezeichnet dieses Mass als Temporoparietal-Breite und erkennt nach eingehenden Untersuchungen die Brauchbarkait desselben für den Hylobates an. Kirchner**) nımmt die grösste Breite ca, 2 cm ober- halb des äusseren Gehörganges, was mit der Temporoparietalbreite an- nähernd zusammenfallen dürfte. x Auf die etwas abweichende Methode von Virchow***) in der Länge- messung glaube ich nicht näher eingehen zu müssen. Bestimmt wurden die Masse von: 167 Schädeln des Hylobates concolor, 13 „ r a syndactylus, I ” „ „ Lar und I 5 \ is varıegatus, im ganzen also von 182 Hylobates-Schädeln. Auf eine getrennte Behandlung dieser Verhältnisse für die beiden Ge- schlechter soll nicht näher eingegangen! werden, da sich dabei keine nennenswerte Unterschiede ergeben. *) Schwalbe, Prof. Dr. G. Studien über Pithecantropus erectus Dubois. Stutt- gart 1899. *#) Kirchner, Gg: Der Schädel des Hylobates concolor. Sein Variationskreis und Zahnbau. Inauguraldissertation. Berlin 1895. ##*#) Virchow: Ueber den Schädel des jungen Gorilla. Mon. Ber. d. kgl. pr. Akademie d. Wissenschaften zu Berlin; 1331. S. 516—544. a Nebenstehendes Coordinatensystem soll die Längenbreiten Indices graphisch veran- schaulichen. Als Abscissen sind die Indices in aufsteigender Reihe aufgetragen, während die Grösse der Ordinate durch die jedes- malige Häufigkeit des betr. Index bestimmt wird. Die Dolicho«ephalie reicht nach der Frankfurter Verständigung bis 74,9; bis 79,9 die Mesocephalie; bis 84,9 die Brachycephalie und darüber hinaus sind die Schädel hyperbrachycephal. Die jedesmaligen Grenzen für eine be= stimmte Gruppe sind im .Coordinaten- system durch vertikale (-——-) Linien 7 Rie. >, a ewanske angegeben. el nissebeiHylobates, bezogen Darnach ergeben sıch für Hylobates _ aufeinCoordinatensystem.concolor ; ET] a ar B.. FH A SBEHEE WIE Be 3 nach Kirchner: = dolichocephal 2 Schädel — 1,20% 4 Schädel = 5% Emesocephal 52 64 — 37,206 29 2 — 37% _ brachycephal 02 Reh, — 59,09% | 45 „= 5800 _ hyperbrachycephal N RS 2,70, » = 0% 167 100 00 78 1000 Die ausgewachsenen ı0o Schädel von Hylobates syndactylus sind sämmtlich mesocephal; nur die 3 kindlichen Formen liegen im Be- E falls brachycephal. u chocephale Grenze hin verschoben, was jedenfalls nur auf Rechnung individueller Fehler und Messmethoden zurückzuführen ist. Ei die Brachycephalie ist, wie das schon Hartmann*) Virchow ‚Schwalbe ausgesprochen und Kirchner zahlenmässig bestätigt hat. Da nach ee Selenka das gleiche für den Orangutan, Schimpanse und Go- E; rilla zutrifft, so darf dieses Ergebnis ganz allgemein auf sämmtliche An- ch Br riden ausgedehnt werden. Eine Ausnahme davon machen nur die i grossen Hylobates-Arten (Siamang od. Hylobates syndactylus), 'eter aufweisen. In obigem Coordinatensystem ist mit --- zwischen $: | meso- und brachycephale Grenzlinie die Kurve für Hylobates Fa ctylus gesondert eingezeichnet. Es scheint mit der Ver , einer bestimmten H y l obates- Art eine Tendenz zur dolıich 054 reich der Brachycephalie. Hylobates lar und variegatus sind gleich- BR Kirchners Zahlen sind gegen die meinigen etwas gegen die do- i a Aus allen geht hervor, dass die typische Form für den Hylobates RT: & _ wie schon erwähnt, unter 10 Fällen keinen einzigen brachyc ephalen E und Schädelbau. ı . Lieferung Wiesbaden. C. W. Kreidel’s Neringr 1898. Moment besonderer Beachtung wert sein. Die von Schwalbe als. unterscheidungsmerkmal von Hylobates besonders betonte Delich halie der Pythecanthropus Calotte würde in diesem Lichte betra« als eine notwendige Beg.eiterscheinung der riesenhaften Entwicklung zufassen sein. Die Stelle für Pythecantropus wurde im Se gl h falls durch eine —- — -— : — Vertikallinie angegeben. er Selenka**) hebt für den Orangutan die grosse Konstanz in den Längen und Breitenverhältnissen desselben hervor. Bei Hyl. schwankt Variationsbreite von 72—89,; sie ıst erheblich grösser als beim Orang, im. Schädels in dieser Beziehung nicht annähernd. Bei letzterem herrscht nur innerhalb der einzelnen Rassen eine gewisse Beständigkeit, so dass der Längen- und Breiten-Index hier mit Vorteil als spezifischer Rassencharacter ange- 4 wendet werden’ kann. Für Hylobates und die Anthropomorphen. 4 ganz allgemein, trifit dieses niemals zu. Immerhin aber ist die Thatsac dass Hylobates unter den Menschenaflen die grössten Varianten aufweis und sich damit den menschlichen Verhältnissen am meisten nähert, der Erwähnung wert. ar . *) Hartmann: Die menschenähnlichen Affen. 1883. *#) Selenka Dr. Emil: Menschenaffen (Anthropo morpha) Studien über int 22 ra \ a £ af z 5 DEREN ’ da ” » SAD IE N er De 24 Oberiiä ichenberechnung und Craniobasal-Index. ER: Da der Schädel im allgemeinen ein irreguläres Gebilde darstellt, so ist & te ; schwierig, dessen Oberfläche entweder durch Messungen oder durch geo- metrische Berechnungen exakt zu bestimmen. Aus diesem Grunde finden 2: sich denn auch in der Litteratur Oberflächenberechnungen an Schädeln nur R: ‘spärlich vor. | 2 Emil Schmidt*) hat eine Zusammenstellung der von den verschiedenen Autoren angewandten Methoden gegeben. Die von Huschke**) und Welker***) ermittelten Masse zeigen eine nahe Uebereinstimmung und sollen im folgenden zum Vergleich mit meinen 2 _ eigenen Messungen herangezogen werden. Auch Dubois hat die Ober- fläche des berühmten Schädeldaches von Pithecanthropuserectus durch _ Ueberkleben mit Papierstücken und nachheriger Bestimmung des Flächen- _inhaltes derselben durch Wägen ermittelt. Der Zweck meiner Oberflächenbe- stimmung war ein doppelter: £ 1.) Es sollte die Anteilnahme der einzelnen Schädelknochen an der Gesamtentfaltung des Hirnschädels genau dargelegt und eh 2.) die Beziehungen der Oberfläche des Hirnschädels und der Schädelbasis _ eingehend untersucht und darüber ein Vergleich zwischen Affen- und Menschen- ® schädelnund deren gegenseitiger Gehirnentwicklung angestelltwerden. Im ganzen m wurden zu diesem Behufe ır Schädel: 2 menschliche (männlich und weiblich), zwei erwachsene und ein sehr alter Orangutan, zwei erwachsene Hylobates concolor und ein Hyl. syndactylus, 2 menschliche Kinderschädel und die Pithecanthropus-Calotte gemessen. Die dabei befolgte Methode war für den Hirnschädel folgende: j Ber _ Gewöhnliches Millimeterpapier wurde in Streifen von genau 3 mm Breite geschnitten und dieselben reihenweise auf den Schädel auf- geklebt, sodass sie durchaus lückenlos aneinanderschlossen. Bei der verhältnissmässig geringen Breite der einzelnen Streifen war es möglich, ede Einfaltung derselben, die möglicherweise durch starke Krümmungen dı Schädels oder kleine Vertiefungen desselben hätten entstehen Önnen, zu vermeiden. Zugleich wurden auf jeden folgenden Streifen an der Reihenfolge des Aufklebens die Schädelnähte genau eingezeichnet und dadurch auf jedem vollständig überklebten Schädel die einzelnen EN: Er eksdellmochen ‚eingetragen. Die Bestimmung _ des Oberflächeninhaltes ze sgeschah nun einfach durch Zählung der für eine zu bestimmende Region tfallenden Millimetercarres. Durch geeignetes Aufkleben der Streifen rde die Zählung bedeutend erleichtert und beschleunigt, da man stets grössere Gruppen zusammenfassen konnte, ohne jeden einzelnen [jmm a a au mitzählen zu müssen. Be a Infolge der Unregelmässigkeiten, welche sich an der Basis des Be B 85 ) Emil Schmidt: Anthropologische Methoden. Anleitung zum Beobachten und Sam an. ? meln für’s Laboratorium und Reise. Leipzig, Verlag von Veit & Co, 1888. pag. 186. 4 2) Huschke: Schädel, Hirn und Seele pag. 14. r} 5 "2a u) Welker: Untersuchungen über Wachstum und Bau d. menschl. Schädels. 1862. pag. 8; Schädels, sowohl bei Menschen als auch bei Affen vorfinden, war ein ähnliches Verfahren bei der Bestimmung der Schädelbasis von vornherein ausgeschlossen. Es wurde darum die Grenzlinie zwischen Hirnschädel und Basıs bei Menschenschädeln mittels des Lissauer'schen ‘Projectionsapparates auf eıne ebene Fläche projiziert, und deren Flächeninhalt durch Eintragen in Millimeterpapier bestimmt.‘ Bei Affenschädeln jedoch, bei denen sich eine zu grosse Differenz zwischen der Grösse des Schädels und des Apparates ergab, wurde statt letzterem das Spengels’sche Dıopter be- nützt, um auf ähnliche Weise die Grenzlinie zu projizieren. Vor der Mitteilung der also gewonnenen Resultate, ist es nötig, die schon genannte Grenzlinie zwischen Decke und Basıs genau festzustellen. S pee*) definiert sie in folgender. Weise: „Von der Protuberantıia occipitalis externa zieht sich die Grenze entlang der Linea nuchae superior, bis dieselbe sich über die Aussen- fläche des Processus mastoıdeus zum oberen Rand der äusseren Ohröff- nung, der Stelle, oberhalb welcher der Schädel seine grösste Breite erreicht und unterhalb der die flachere, mittlere Zone der Schädelsbasis plötzlich sıch von der hinteren, leicht konvexen absetzt. Vorne davon läuft die Grenz- kante mit der gleichnamigen der anderen Seite convergent, wird vorüber- gehend zum Ursprung des Jochfortsatzes, setzt sich als Linea infratem- poralıs über Schläfenbeinschuppe und grossen Keilbeinflügel gegen die untere Ecke der Crista zygomatica der letzteren fort, mit der sie einen annähernd rechten, medialabwärts einspringenden Winkel einschliesst, der jederseits den Endpunkten des schmälsten Querdurchmessers der Schädel« basis und der Schläfengegend entspricht. Vorne hiervon steigt sie im Verlauf der Crista zygomatica divergent mit der anderen Seite senkrecht auf- wärts zum Prozessus zygomaticus des Stirnbeins, der breitesten Stelle der Stirn, um schliesslich entlang dem aufwärts konvexen Bogen des oberen Randes der Augenhöhle das Stirnbein zu erreichen und hier mit der Grenzkante der anderen Seite zusammenzutreffen. Entlang der parallel und senkrecht durch die Crista zygomatica gelegten Ebene (Ebene der Super- ficies orbitales des grossen Keilbeinflügels) stuft sich plötzlich die mitt- lere Höhenzone der Basıs gegen die oberhalb der Horizontalebene gelegene vordere ab.“ Der durch diese Spee’sche Grenzlinie umschriebene Hirnschädel wurde nun vollständig mit Papierstreifen von der geschilderten Form und in der angegebenen Weise überklebt. Um eine einheitliche Vergleichsbasis zu gewinnen, wurde diesselbe Grenzlinie auch bei Hylobates und Orangutan gezogen, bei letzterem jedoch die so mächtig entwickelte quere Crista occıpitalis gänzlich ausgeschaltet. Die einzelnen Masse sınd in nachfolgender Tabelle zusammengestellt: #) Spee, Prof. Dr. F. Graf v.: Skeletlehre, ıı. Abt. Kopf. .— 1 — a ae 5 Gr. Keil- beinflügel zur Scheitelbein Herkunft des Schädels Oberfläche Stirnbein d. Stirnb. rechtes Verhältnis beider zur g. Oberfläche Verhältnis zur g. Oberfläche Menschl. Schädel | 139-7331 27,44 24,35 MTALTD v. Dingolfing, | 26,750 | —— | 50,29% | —— | U ge 2,780/0 10,570/0 weiblich. | 270 51,79 | 14,93 Menschl. Schädel 141 139 20,712 21749 v. München, | 20,980,0 50,300/0 SB RL 2,680/0 männlich. 2 Örangutan Skalau | 24,59) 57,070, 11. 10,12 29/0 () an? Nr. 201. # 21,12 [74 ÖOrangutan Dadap, 25,410 0 Nr. 975. 5,410/o 10,810/o Alter Orangutan, 20,53 17,00 8,63 10,00 29,770/0 143300. Se Dadap Nr. 20. 37,583 | 18,63 jHylobates concolor 1,92 1,64 = c 0 0 1 b) ’ Nr. 27,940/0 10,220/o TBB. |Hylobates concolor 19,89 1921 3,58 369 1,67 1,45 28,860 | —— | 51,4500 | Z—— | 9,690 = Nr. 107. | er a 727 eg 3,12 6,60 6,27 26,570/0 —_—— 128 Be 1.205 » 12,83. re h nt Auen Hylobates syndae- R tylus Nr. 2. * Fa Gh NT Mittelzahlen. ; S & 5 | = v &n an | ax: ne a6 & aaa | Sea, ae Veran = = ‘= sa 5 © Ei. male ee B-E-28-5 = vo N SE N a | '5 So => .8 8 ea Fer 3) Sal Be 85 22 1828.07 = am S,P®är gen ei | ) =; I eb) I Dr 5 H R- BE.) IE S Fe = ®E zZ ur Be BE, EN 255.8 P-A| SS ' IKB @| -Z =) = HS ae al 5 va alacg = 3 een ware OT 321898 23) | Ü |» BE an = m 7 nm > > . | S | Raele no |. 3 PZOoRAaAr 70% P=515% © | o2 | nr CERF IR jan) ER ER! UNE: We er nen STE a TEE EEE N MER SEEN Er BE SEE REES BEE En TBERREUENEN Per SEE Eee a "Sa RESTEENGETENEREREREEE DEI RAP aSSERLESLAELBECHAEG En meE. | | | | | | 154,51154,34 23,86% 274,99) 50,300/0.46,99 8,620/0 114,87|2,730/0 55,11 I | ! h | | | | | | | | | | ww 0, | a - ae, en! | a 9N| 29” * ie * Ay | 216 | 117 | 59 26,570/0 |116,39| 53,70/0 126,22 11,72 0/0112,28'5,440/0 4,96 | 2,290/ tan | | | | I} I | | | ed 815 445 | 22,93 28,15% | 40,70 |50,040/ | 8,08 | 9,950/0 | 3,35 |4,110/o| 6,65 |8,060/o GONCOIOT | \ | Be | — — — En Sn ee I ı Hylobates | syndaetv-| 100 | 52 | 26,57 |26,57%0| 52 52,000/0|12,%3 12,830/0| 4,13 14,130) 5 | 50 lus | | Aus diesen Messungen ergibt sich zunächst dıe Thatsache, dass der Anteil der einzelnen Knochen an der Bildung der ganzen Hirnkapsel im Allgemeinen bei Menschen und den beiden Anthropoiden: Orangutan und Hylobates derselbe ist. Wenigstens trifft dies. zu für das Stirnbein, welches ungefähr ı, der Gesamtfläche ausmacht, ferner für die beiden Scheitelbeine, die fast genau (die Schwankungsbreite liegt bei meinen Mes- sungen zwischen 47% beiOrangutan, Dadap, und 57%beiden beiden Orang- utan, Skalau) die Hälfte derselben bilden und ebenso für die Schuppen des Schläfenbeines auf die etwa der zehnte Teil (Schwankungsbreite zwischen 7,59% bei einem Menschenschädel und 14,33% bei dem sehr alten Orangutan von Dadap) der Hirnkapsel entlällt. Das Verhältnis für das Scheitelbein ist bei den beiden menschlichen Schädeln jedesmal 500%, also genau die Hälfte der Craniumoberfläche;: ebenso übereinstinnmend verhalten sich die beiden jüngeren Orangutan-Schädel — 57 0/0 und die drei Hylobates, deren grösste Differenz kaum 30% beträgt; nur bei dem alten Orangutan- Schädel weist der procentuale Anteil eine geringere Ziffer auf. Das Stirn- bein ergibt zwar eine etwas grössere Variabilität, doch sind die Differenzen immer noch so gering, dass sie nicht ausserhalb des Bereiches individueller Variationen oder Fehler zu liegen kommen. Auch die Schuppe des Schläfen- beines weist ziemlich ähnliche Verhältnisszahlen auf. Entgegen der allgemein gehegten Ansicht, dass die Schläfenschuppe umsomehr an Ausdehnung ver- liert, je tiefer wir in der Tierreihe herabsteigen, ergeben sich hier sogar bei Anthropoiden scheinbar grössere Werte als beim Menschen. In Wirklichkeit aber sind die an der Schuppe des Schläfenbeins genommenen Masse nur ein ungenauer Ausdruck für die wahren Verhältnisse; denn da sie an der Aussen- fläche des Schädels genommen wurden, so konnte auch der bei Affen ver- hältnissmässig viel mächtiger als beim Menschen entwickelte Schuppenrand, der an der Abgrenzung des Gehirns keinen Anteil hat, nicht eliminiert werden, Ne | rch die Feld Atehnuing der Schuppeeine unverhältnissmässige Vergrösser- un Al wäre: es IINENEh, 3 Schädelinnenfläche i in der beschriebenen Weise zu Des sg ba Antheil der grossen Keilbeinflügel an der Entfaltung des Ehenschäden ist ein sehr geringer. Nur mit kaum 30/ beteiligen sie sich beim Menschen > an der Bildung desselben. Bei Affen ist das Verhältniss wohl etwas grösser — 40%, aber nur beim alten Orangutan-Schädel steigt er bis 7%. . Die grössten Differenzen zwischen Menschen und Anthropoiden ergeben sich an der Schuppe des Hinterhauptsbeines. Während bei ersterem ungefähr 100% des Craniums auf die Schuppe entfallen, sinkt das Verhältnis beim Orang- \ © Schädel auf kaum 20/0 herab, beim Hylobates concolor hingegen steigt es _ wieder bis über 9%%. Zugleich bemerkt man, dass mit zunehmendem Alter der 2 Anteil immer geringer wird, was am deutlichsten an dem alten Orangutan- Schädel zu beobachten ist, dessen Verhältnisszahl nur 1,84%) beträgt. Die Erklärung dieser Thatsache steht mit der Neigung des Hinterhauptsbeines zur } Horizontale und dadurch indirekt mit der Massenentwicklung des Gehirns im Zusammenhang. Je mächtiger das Gehirn entwickelt ist, desto grösser wird | der Neigungswinkel des Hinterhauptsbeines zur deutschen Horizontale und ein A _ ebensovielmal grösserer Anteil des Hinterhauptsbeines wird von der Basis auf die 2 Decke des Schädels verlagert. Aus den mitgeteilten Zahlen geht deutlich her- vor, dass beim Orangutan mit fortschreitendem Wachstum der fragliche An- teil immer geringer wird. Während bei den ziemlich gleichaltigeren, aber IR k; ER noch nicht vollständig ausgewachsenen Schädeln der prozentuelle Anteil 2 re Be für den einen, 2,60 für den anderen beträgt, sinkt er bei dem ganz alten, Kr ; wie schon erwähnt, bis auf, 1,840/o herab. Die Verhältnisse am Hy E NT BE zeigen, dass derselbe unter den Anthropoiden ein relativ grosses Gehirn bei sitzt. Bei Hylobates concolor Nr. 71 werden mit 9,53% sogar mensch- Bi liche Variationen erreicht. Die von Huschke und Welker gemessenen N | Knochen stimmen mit meinen eigenen Ergebnissen annähernd überein. Beide Re haben jedoch nur das Stirnbein, rechtes und linkes Scheitel- und Schläfenbein 5: ‚und das Hinterhauptsbein gemessen, wenigstens finden sich nur uber diese } ‚Knochen nähere Mitteilungen. Welker hat dieselben blos an einem einzigen | erwachsenen Individium bestimmt, von Huschke sind nur die Mittelzahlen an- 2 F Rs gegeben, die darum auch mit meinen Mittelzahlen verglichen werden sollen: Bezeichnung | des Welker | Huschke Huber Knochens | | m Stirnbein j Schläfen- | Schuppen Das Hinterhauptsbein bestimmte Welker mit 89,2 qem, während ich als Mittel derselben nur 55,11 qcm finde. Offenbar hat hier Welker einen grösseren Anteil vom Occipitale, wahrscheinlich den ganzen, hinter den Condyli occipitales liegenden, gemessen. —- Bis jetzt hat sich eine ziemlich nahe Uebereinstimmung zwischen Menschen- und Affenschädel konstatieren lassen; es ergeben sich aber sogleich wesentliche Unterschiede, sobald man die Flächenausdehnung des Cranium mit der Basis vergleicht. Der Übersichtlichkeit halber sollen auch diesmal wieder die ge- -fundenen Zahlen in nachfolgender Tabelle mitgeteilt werden. Setzt man ferner den Flächeninhalt des ganzen Hirnschädels = 100 und bezieht darauf die für die Basis gefundenen Zahlen, so kann das gegenseitige Grössenverhältnis am leichtesten veranschaulicht werden. Der so sewonnene Index möge Cranio- Basal-Index genannt .werden. Cranio-Basal-Index. von Dingolfing, Orangutan, ı), Zi. Bezeichnung © des Masses 7 lensehlicher innlich Skalau Dadap 2 No. No. « No. syndaetylus weiblielh Orangutan, Hylobates concolor Hylobates Hylobates \ Ganze Ober- fläche 99 150 43 = Cranio- | 99.680/0 27,880/n | 48,350) | 53.5100 | 57,430/6 | 49,420/o | 60,520/o Basal-Index Mittelzahlen. Br a { Hylobates | Hylobates Bezeichnung Mensch |; Orangutan | coneolor syndactylus Cranio-Ba- og0806 | 58110 54.8700 | 590 sal-Index Fang! et / ! Diese Zahlen zeigen den Unterschied der Grössenentwickelung des Hirn- schädels zwischen Menschen und Anthropoiden deutlich, und es ist wohl überflüssig, einen weiteren Kommentar daranzuknüpfen. Während beim Menschen die Flächenausdehnung der Basis nur wenig über !/ı der ganzen Oberfläche des Hirnschädels beträgt, steigt sie bei Affen bis über die Hälfte. Das Cranium bei letzterem würde demnach einer Halbkugel entsprechen, deren Diametral- ebene durch die Basis repräsentiert wird, während bei dem als Kugel in geo- metrischen Sinne betrachteten menschlichen Cranium durch die Basis als Schnittebene nur ein Segment abgetrennt wird, das etwa !/ı der ganzen Kugel darstellt. Auch bei den beiden Hylobates-Arten (H. concolor und H. syn- dactylus) tritt in diesem Falle der Affencharakter mit 54 % bezw. 52% deut- lich hervor. = 22 02 Um die Wachstumsenergie der einzelnen Schädelknochen von der Geburt bis zum vollständig ausgebildeten Alter feststellen zu können, wurde auch an zwei kindlichen Menschenschädeln die Oberfläche bestimmt. Der eine davon gehörte einem eben ausgetragenen Individuum an, der andere ist sechs Wochen älter. In nachfolgender Tabelle pag. 24 sind die Einzelmasse zusammengestellt. Zu- gleich sind auch die schon in obiger Tabelle mitgeteilten Masse der beiden erwachsenen Menschen-Schädel nochmals angegeben, um so einen leichteren Überblick über die Wachstumsveränderungen im fortschreitenden Alter zu ermöglichen. Vergleicht man die bei Kindern ermittelten Verhältniszahlen mit denen von erwachsenen Schädeln, so ergeben sich nur mehr für wenige Knochen Schwan- kungen in der, Wachstumsenergie. Das Stirnbein hat bereits seine definitive relative Grösse mit der Geburt erreicht. Es wächst nur mehr proportional dem Gesamtwachstum des Schädels, denn die Schwankungsbreite der beiden er- wachsenen Individuen (20,98—-26,75) umschliest die der Kinderschädel (21,8— 25,8). Das Gleiche findet statt bei den Keilbeinflügeln. Dagegen beteiligen sich die beiden Scheitelbeine bei der Geburt noch mit 60% an der Gesammtoberfläche des Craniums, sinken 6 Wochen nachher auf 580/ und im erwachsenen Zustande auf 50°%%, also genau die Hälfte der ganzen Ober- fläche des Schädels herab. Die Wachstumsenergie dieses Knochens übertrifft demnach vor der Geburt alle anderen und lässt mit fortschreitender Entwicklung zu Gunsten anderer Knochen stetig nach. Der umgekehrte Prozess lässt sich bei der Schuppe des Schläfenbeins und in abgeschwächterem Masse auch bei der Schuppe des Hinterhauptsbeines konstatieren. Die Squama temporalis umfasst bei der (Geburt nur 4,3% und erreicht bei dem Dingolfinger weib- lichen Schädel 9,64% der Gesamtentfaltung; ihre Wachstumsenergie vergrössert sich also mit zunehmendem Alter ebenso wie bei der Hinterhauptsschuppe, die, nach den relativ wenigen untersuchten Schädeln zu schliessen, von 7,3% bei der Geburt bis auf 10,57 0 steigt. Die letztgenannten Knochen (Schuppe des Schläfen- und Hinterhaupts- beines) zeigen demnach in der Wachstumsenergie das umgekehrte Verhältnis wie das Scheitelbein, während Stirnbein und Keilbeinflügel nach der Geburt keine nennenswerten Veränderungen ıhrer Verhältniszahlen mehr erfahren. Der Satz Welker’s*): ,„Ordnet man die Schädelknochen nach ihrer Grösse, so hat man sie zugleich geordnet nach ihrer Wachstumsenergie“, kann daher nach obigen Daten keine generelle Giltigkeit beanspruchen: vielmehr scheint die Wachstumsenergie oscilatorischen Schwankungen unter- worfen zu sein und in Bezug auf ihre Maximalgrösse bei den einzelnen Knochen ım Laufe der Entwicklung zu wechseln. Der Cranio-Basal- Index mit 25,3 resp. 26,2 bei den beiden Kinderschädeln zeigt gleichfalls keine nennenswerten Unterschiede von dem bei Erwachsenen. *) Welker, Dr. Herm.: Untersuchungen über Wachstum und Bau des menschlichen Schädels. ı. Teil. Leipzig 1862. p. 82. nr N Bezeichnung. | Ganze Oberfläche Oberflächenverhältnisse bei menschlichen Schädeln. Stirn- | bein ER a | >asıs 7 Tu ER ge. — | RX. u = Kind (ausgetragen) Kind (6 Wochen selebt) Erw. Sehädel aus Dingolfing Erw. Schädel aus München 3 556 21,70 21,36 — | 43,06 | | | 134,83 35,34] 271,48] 71,29 | —— 70,17 155 165,15 Stirn des ‚Verhältnis beins zur ganzen Ober fläche 21,50/0 25,80%/0 26,750/0 20,98 0/0 Scheitel- | bein rechts links | 159,55 59,43 118,98 78,2 79,6 | — — | 157,8 139 151 mo 270 141 139 4. 280 = | | _ 5 No =) Pr >) © 8 = = oo a = 17 ge 80% = S SS 8 ee: Kae) = 60,2 0/0 58,1 0/0 50,29 90 50,30 0/0 Schläfen- schuppe 4,03 4,46 3,49 7,68 7,27 [a 14,95 20,71 21,49 42,20 Verhältnis beider zu ganzen Oberfläche 4,5 0/0 5,5.0/0 9,640/0| \ 7,590/0 Keilbein- flügel 3,08 2,58 9,66 1,06 1,17 14,95 7,80 7,0 14,80 (= N © | >) er: = o © ER) je») n 2 g ER 203 = ES >» r 290 2,9 %0 0,82 0/0 2,78 0/0 2,68 90 | Hinterhauptsschuppe 25,00 56,76 53,46 erhältnis zur ganzen Oberfläche 9,2 0/0 10,97 0/0 9,61%/0 | Fontanellen 133 Ober. IST ZUE fläche Verhältn 1) 5. Neigung der Glabella-Inion-Linie zur deutschen Horizontale. In den nachfolgenden Untersuchungen wird sich mehrmals die Not- wendigkeit ergeben, statt der deutschen Horizontale, die Rieger’sche Ebene, welche durch Glabella und Protuberantia occipitalis externa, dem Inion Broca’s, gezogen ist, zu Grunde zu legen. Um die betreffenden - Masse auch jedesmal auf die deutsche Horizontale beziehen zu können und dadurch einer allgemeinen Betrachtung zugänglich zu machen, wurde für sämmtliche Schädel, die ın vorliegender Arbeit Gegenstand diesbezüglicher Untersuchungen waren, die Neigungen der beiden Horizontalen zu einander bestimmt. Eine Öffnung des Winkels nach vorn ist überall mit +, eine solche nah hinten mit — bezeichnet. Beim Menschen ist die Öffnung nach vorn am grössten: Eine + Neigung von: 680; 8100; 10-120; 12-140; 14-160; 16—180; 18-200; 20-22; haben: 1 2 0) 3 5 4 3 3 Menschenschäde] Mittel + 14,7 Hylobates concolor Eine Neigung von: a N 2080 et; 0054-60; 4705,80, ,90;, 100; haben: 1 0) 7 1 Ü nr 9 1303 1070,5 2 l Schädel Mittel ++? Hylobates syndactylus Eine Neigung von: 70, 650; —50; —405— 30:20; 10; —00; +10; +20; +30; 440; +50; 460; +70; haben:1 0 Lanz 0 W) 0 4 0 1 3 1 0 0 1 Schädel ng Mittel + 0,15 Hylobates lar — 19 Hylobates variegatus—+ 20 ÖOrangutan Eine Neigung von: 00; —10; --20; —30; —40; —50; —60; \ haben: 2 O0 0 2 1 3 2 Schädel f Schimpanse +43; 44; +5; „.+430 Semnopithecus nasicus Mittel — 3,70 Eine Neigung von: 4100480; 480460; 460 440; 440.420; 420400; 4-00 — 20; 20 40 haben: 1 3 5 1 0 0 2 Schädel Mittel 44,9 Die übrigen niederen Affen (Semnopith. pruinosusund S. rubicundus, Inuus nemestrinus und |. sılenus, Cercocebus cynomolgus) haben ausnahmslos positive Neigung. Negative Werte kommen demnach infolge des starken Hinaufrückens des Inıons ausnahmslos nur dem Orangutan zu, während die überwiegende Mehrzahl der Hylobatiden positive Neigung besizt und nicht wie Schwalbe sagt: „Mit seinen überwiegenden Minus- werten weit von Pithecantropus absteht.“ Nur Hylobates syndactylus besitzt ebensoviele positive als negative Neigungen. Der geringe negative Wert —ı0o bei Hyl.’lar ist wohl nur zufällig. Aus allem ergiebt sich, dass eine negative Neigung bei Affen nur in N Re! wenigen Fällen, wie beim Örangutan typisch ist, während sie beim Menschen niemals vorkommt. Letzterer erreicht ın dieser Beziehung den höchsten +Wert mit 21°. Zweı Schädel von Cercocebus cynomolgus haben beide- male einen +Wert von 14° und übertreffen damit alle übrigen Affen mit Einschluss der Anthropomorphen. Eine grössere oder geringere negative Neigung ist sonach niemals ein sicherer Ausdruck für eine be- stimmte Klassifikation, da die Werte bei Anthropomorphen und niederen Affen zu grossen Schwankungen unterliegen. Bei der Bestimmung derselben wurde nur der einzige Zweck verfolgt, diejenigen Masse, welche auf die Glabella-Inion-Linie bezogen sind, auch auf die deutsche Horizontale bequem umrechnen zu können. 6. Calottenhöhe, Calottenhöhen-Index. Kirchner hat die Höhe an 76 Hylobates-Schädeln bestimmt und ihr Verhältnis zur Länge ım Sınne der Frankfurter Verständigung ausgedrückt. Er fand 5ı Schädel chamäocephal = 67° (mit einem Index bis 70 ) 21 ® ortHöcephal = 28 5 5, „..v. Zoe Be. 1 hypsicepkat N —=734%1;; G „.. überrgeme ) Unter diesen drei Gruppen finden sich auch alle beim Menschen auf- tretenden Formen, nur In einem verschiedenen Verhältnis, wieder. Unter 1000 Schädeln von Altbayern fandRanke ıı%o chamäocephal, 532% ortho- cephal und 3700 hypsiecephal; dagegen verschiebt sich bei Friesen- schädeln das prozentuale Verhältnis schon sehr stark in’ der Rıchtung der Chamäocephalie: Die betreffenden Zahlen sınd hier: 90%; 37,500; 12,5%, Aus allem geht hervor, das der Längenhöhenindex keinen exakten Aus- druck für die thatsächlich bestehenden Unterschiede ın der Wölbung der aaa LE 7 Hirnkapsel bei Mensch und Hylobates abgeben kann. Die Gründe für dieses _ Verhalten sind klar. Sie hängen mit der Abknıckung der Schädel-Basıs beim Menschen innig zusammen. Die Abknickung nämlich vergrössert dıe Schädel- länge und verkleinert die relative Höhe. Sıe lässt sonach zwei Faktoren zusammenwirken, um eine Verkleinerung des Calottenhöhen-Index her- beizuführen. Von all dem gewahren wir beim Affen infolge des Ausfallens der basalen Abknickung nichts. Die Beziehungen der Höhe zur Länge er- fahren keine Aenderungen und können aus dem besagten Grunde trotz der geringeren Schädelwölbung den entsprechenden menschlichen Massen an- nähernd gieichkommen. Einen viel bestimmteren zahlenmässigen Ausdruck erhält man, wenn man nach Schwalbe ‚den grössten senkrechten Abstand, welchen die Median- kurve des Schädeldaches‘“ über der Glabella-Inion-Linie besitzt, in Prozenten eben dieser Linie ausdrückt. Wir abstrahieren damit von dem ganzen basalen Abschnitt des Schädels und ziehen ın beiden Fällen nur die das eigentliche Grosshirn enthaltende Calotte in den” Bereich der Be- trachtung. Die entsprechenden Masse folgen hier in Gruppen von 2 zu 2. 26 Menschen verschiedener Rassen. Einen Index von: 50—52552—54;554— 56; 56— 58; 58—060; 60—62;62— 64; \Mittel— haben: ı 3 5 2 6 2 ı Schädel.) 56,8 Hylobates concolor: a) erwachsen Einen Index von: 2720,26 28;28--30,30- 32,32 34; 34-306; 36-38; 38-40; | Mittel— haben: 2 7 7 24 26,90 8 4Schädel.J 31,3 b) Kinder. Einen Index von: 28— 30; 30— 32; 32— 34; 34— 30; 30— 38; 38—40;40—42; | Mittel— haben: I I 6) I 2 1 3 Schädel.f 355 Hylobates syndactylus Einen Index von: 22—24; 24--26; 26—28; 28—30; 30—32; haben; I 2 4 3 2 Schädel. | en Orangutan Einen Index von: 22— 24; 24— 26; 26—28; 28— 30; 30— 32; 32— 34; haben: ı I 2 4 9, 2.31422,0,,2 Schädel, Schimpanse Mittel 25,5 tie 28-+24 Semnopithecus nasıcus Einen Index von: 20—-22; 22—24;. 24—26; 26—28; 28-—30; 30— 32; & i haben: I 2 : “ 2 ö 4 2 2 < Schäden j Mittel 20,3 Semnopithecus pruinosus: Mittel—= 30,3 h rubicundus: „ = 30,3 Inuus nemestrinus: ,„ = 20,5 5 silemus 0,7 =031,9 Gercocebus cynomolgus: „, 4 Daraus ist sofort der grosse Unterschied zwischen dem Menschen und den höchststehenden Affen ersichtlich. Selbst der höchste .bei einem Affen ge- fundene Wert eines kindlichen Hylobates concolor (41,2) ist noch durch eine weite Kluft von dem geringsten menschlichen eines Massai- Negers mit 50,8 verschieden. Noch deutlicher tritt der Unterschied zu Tage, sobald wir die Mittelzahlen und die Häufigkeitsmaxima miteinander vergleichen. Der Mittelwert des Menschen mit 59,6 beträgt nahezu das doppelte des er- wachsenen Hylobates concolor mit 31,3. Die letztere Spezies aber erreicht unter den Anthropoiden den Maximalwert. Viel tiefer steht der grössere Hylobates syndactylus, der in seinen Verhältniszahlen dem des Orangutan (Mittel 28,24) am nächsten kommt. Der relativ niedere Wert des Schimpanse kann wegen der stark entwickelten Augenbrauen- ee ag 8 ER wülste nicht als wahrer Ausdruck für al EN ” .. .. » . ET = die Wölbungsverhältnisse des Hirn- N schädels gelten. \ Unter den niederen Affen fällt namentlich der grosse Unterschied im Wert des Index bei den verschiedenen Arten derselben Gattung auf. Die grös- seren Verwandten besitzen im Verhältnis zu ihren kleineren Formen niedrige Indices; so z. B. die grosse Art Inuus nemestrinus 20,5; die kleinere Inuus silenus 31,9. Letztere über- trifftin diesem Wert sogar das Mittel von Hylobatesconcolor. — Zum Fig. 3. Medıiankurven von Mensch und Hyl. concolor. Erstere auf die Proportionen Hyl. verkleinert. ı% nat. < Y Ba: an Sen | Ber Schlusse mögen noch die ineinander gezeichneten Mediankurven eines Hylo- bates concolor und Menschenschädels beigefügt werden. Letztere sind mit Hilfe eines für diesen Zweck besonders konstruierten, kleinen Pantographen auf die Proportionen des Hylobates verkleinert worden mit der gleichen Orientierung beider Schädel auf die Glabella-Inion-Linie (Gl.-L) Die Zeichnung soll die eben zahlenmässig nachgewiesenen Unterschiede in der Wölbung der Schädelkalotte bei Mensch und Hylobates näher illustrieren. Grösse. 1. Grösse der postorbitalen Einschnürung. Um ein anschauliches Bild von der relativen (Grösse der postorbitalen Einschnürung zu gewinnen, habe ich dieselbe sowohl auf die grösste Schädel- breite als auch auf die Entfernung der lateralsten Punkte der seitlichen Augen- höhlenwände bezogen. Gerade die starke seitliche Prominez der letzteren lässt bei Hylobates concolor die postorbitale Einschnürung recht deutlich hervortreten, weshalb sie bei der Beurtheilung der letzteren notwendig zum Vergleich herbeigezogen werden muss. In nachfolgender Zusammensetzung wurden die Masse von sämtlichen Hylo- bates-, einigen Orangutan- und Schimpanse-Schädeln für die grösste Breite, die postorbitale Breite und den Diameter biorbitalis externus der französischen Anthropologen zusammengestellt und daraus zweı Indices be- rechnet. Der eine drückte das Verhältnis der postorbitalen Breite zur grössten Schädelbreite ın Prozenten der letzteren aus, während der andere über das Verhältniss des biorbitalen Durchmessers, dessen Grösse abermals = 100 gesetzt werden soll, zur postorbitalen Breite Aufschluss giebt. Broca nannte den ersteren Index: Indice frontale; Török: Fronto- parietalindex, eine Bezeichnung, die auch Schwalbe beibehält. Den zweiten Index hat bis jetzt nur Manouvrier und nach ıhm Schwalbe verwertet. Letzterer schlägt dafür den Namen Fronto-biorbital- Index vor. Die beiden Indices wurden hier unmittelbar nebeneinander BaRe 2.2708 I u . 7 En gestellt, da nur eine gemeinsame Betrachtung derselben zu einer richtigen Vorstellung über die Grösse der fraglichen Einschnürung führen kann. Hylobates concolor Einen Fronto-Parietal-Index von: 170—72; 72— 14; 74—176; 76--78; 78—80; 80—82; 82— 84; 84— 86; 86—83 ; haben: 5 9 20 36 45 38 7 5 3 Schädel. e Mittel — 78,4 Einen Fronto-Biorbital-Index von: 6062; 62—64; 6466; 6668; 6870; 70-72; 7274; 74-76; 7678; 78—80; haben: 1 0 0 2 4 14 10 20 17 11 350—82; 82—84; 84—86; 56— 85; 8 s 4 Ss Schädel. Mittel = 78,24 Hylobates syndactylus Mittel — 74,53 Fronto-Biorbital Index: 63,51; 64,71; 67,56; 70,27: 71,43; 72,46; 72,46; 78,46; 50,59; 59,29 Mittel —= 72,07 ÖOrangutan Einen Fronto-Parietal-Index von: 60—62; 62—64; 64—66; 66—68; 68— 70; 70— 72; haben: 1 1 3 A| 1 2 Schädel. # ; Mittel — 66,52 Orangutan Einen Fronto-Biorbital-Index von: 52,57; 60-62; 62--64; 64—66; 6668; 68— 70; 70—12; 72—-14; 79,76; haben: 1 1 ) 1 1 1 4 1 f: Schädel. R Mittel — 68,4 Schimpanse Fronto-Parietal-Index: Mittel = 71,76 x Biorbital- „ ae Rn Mensch (nach Schwalbe) Einen Fronto-Parietal-Index von: 58-—60: 60—62; 62—64 6466; 66—68; 68-70; 70—712; 72— 14; 14— 16; 16-78; haben: 4 7 20 51 55 52 56 36 27 23 7880: 80-82; 82-84: 84-86: 5 % 3 1 Schädel. Einen Fronto-Biorbital-Index von: 34-86; 56-88; 8590; 90-92; 92—94: :64—9%6: %6—95: 98—100; haben; 2 S 11 23 14 3 5 1 Schädel. Ein vergleichender Überblick über die mitgeteilten Gruppen lehrt zunächst, dass sich aus dem Verhältnis der grössten Schädelbreite zur postorbi- talen Einschnürung keine nennenswerten Unterschiede zwischen Menschen und Affen herleiten lassen. Das Häufigkeitsmaximum (zw. 78 u. 80), sowie das Mittel (78,4) liegen zwar bei Hylobates etwas höher als beim Menschen (zw. 70-78), aber schon die Schwankungsbreite beider Formen (zw. 70—88) beim Hylobates, 58—86 beim Menschen) zeigen, dass sich sämtlice Hyobates-Varianten auch unter den menschlichen Formen wiederfinden. Noch ähnlicher gestaltet sich das Verhältnis bei Hylobates syndactylus, und das Mittel des Fronto-Parietal-Index beim Schim- panse fällt mit dem menschlichen: gänzlich zusammen. Ein merklicher 29 Da ans» 2 Unterschied ist nur beim ÖOrangutan zu konstatieren. Daraus folgt, dass nicht die Breitenausdehnung des Schädels es ist, welche die postorbitale Einschnürung so stark hervortreten lässt, sondern lediglich die Entfaltung der Orbital-Höhlen, die bei Affen stets die menschlichen Verhältnisse übertrifft. Sobald man daher diese Grösse mit der genannten Enschnürung in Proportion setzt, lassen sich die herrschenden Unterschiede zahlenmässig genau fixieren, Unter 105 Hyl. concolor-Schädel ragen nur Io junge Formen in das unterste Ende der menschlichen Reihe hinein, während der Maximalwert vom Urangutan noch um 5 von dem Maximalwert des Menschen abliegt. Noch tiefer steht in dieser Beziehung der Schimpanse, der mit einem Mittelindex von 67,53 die grösste Differenz erreicht. Nach dem ersten Eindruck könnte es scheinen, dass Hylobates ın diesem Charakter unter den Anthropomorphen eine sehr tiefe Stelle ein- nimmt. Obige Untersuchungen haben indessen ergeben, dass das Gegenteil zutrifft. Die scheinbar stärkere Einschnürung ist vorzugsweise darauf zurück- zuführen, dass sie von den vorderen Schädelenden relativ weiter abliegt, als. bei anderen Formen. Diese Verhältnisse sollen im folgenden Kapitel betrachtet werden. Lage der postorbitalen Einschnürung. Der Vergleich der Horizontalkurve von Hylobates mit einer Sanduhr oder nach Kirchner mit einer 8, lässt erkennen, dass die starke, post- orbitale Einschnürung ungefähr ın der Mitte des ganzen Schädels gelegen ist. Diese Betrachtung stützt sich auf den Gesichtsschädel u. Hirn- schädel als Ganzes. Um sowohl für den Menschen als auch für Hylobates eine einheitliche Vergleichsbasis zu schaffen, kann nur letzterer allein in Betracht kommen und die Entfernung der post- orbitalen Enge von der prominentesten Stelle des- selben zwischen den Augenbrauenbogen als Mass- stab für diese Verhältnisse benützt werden. An sämtlichen Mediankurven wurde diese Strecke jedesmal auf die ganze Länge des Schädels, resp. die Glabella-Inıon-Linie bezogen und daraus ein Index berechnet. Bei der Bestimmung der grössten Enge wurde zunächst der ‚geringste Abstand der Schläfengruben von der Glabella- Inion-Linie ermittelt, diese beiden Punkte Fig.4.Horizontalkurve durch eine Gerade verbunden und sodann die von Hylobates con- Entfernung des Glabella-Endes vom Schnitt- Be Be Br punkt dieser Geraden mit der Glabella-Inıon- je nat. Grösse. 2 2 E p-E.p’E'— Postorbitale Breite. Linie gemessen. Beigegebene Figur soll meın G1.1. = Glabella-Inion-Linie. Verfahren veranschaulichen. f. — Schnittpunkt beider. — 30 - Im Folgenden sind die Werte derselben reihenweise, von 2 zu 2 fort- schreitend zusammengestellt. Für die menschlichen Verhältnisse wurden die von Schwalbe gefundenen Masse vergleichsweise herbeigezogen. Hylobates coneolor: Einen Index von: 22 —24; 24—26: 26— 28; 23—30; 30—32; 32—34; 34--36 Fr er haben: 4 12 6 3 9 3 1 Schädel EEE Hylobates syndaetylus Einen Index von: 20—22; 22—24: 24—26; 26—23:; 28—30 ; 30—32 haben: 2 1 1 \ 5 4 2 Schädel Mittel = 26.55 Orangutan: 17; 18; 22: 22; a ER: Schimpanse: 31. 34. 35 rd eahran Semnopitheeus nasicus Einen Index von: 24-26; 26—283:; 23—30; 30—82; 32—34 ; 34—36 haben: 2 7 3 1 0 1 Schädel ri Mittel — 28.15 Semnopithecus pruinosus: a ” rubieundus: I 2 Inuus nemestrinus:! 2 2 me susılENUs:: ER RT Cercocebus eynomolgus: | Pitheeanthropus: EN Mensch nach Schwalbe: Einen Index von: 8—10; 10—12; 12—14; 14—16 ; 16—15 haben: 2 12 7 2 2 Schädel fe Mittel = 12.25 Ein vergleichender Überblick über obige Zusammenstellung lässt sogleich den grossen Unterschied zwischen Menschen und Affen im allgemeinen er- - kennen. Der grösste beim Menschen gefundene Index des Santos-Schädel von Nehring beträgt 16,1, während der mindeste bei einem Affen (Orang- utan aus Skalau) ermittelte mit 17,39 bereits davon verschieden ıst. Der scheinbar grosse Index des Schimpanse ist nur auf Rechnung der starken Augenbraunwülste zu setzen und kann mit den übrigen nicht ın Parallele gestellt werden. Den Menschen nähert sich in dieser Beziehung am meisten der Orangutan mit einem Durchschnittsindex von 19,98, dann folgt Inuus nemestrinus mit 21,06. Die Mittelzahlen bei den übrigen Affen weisen eine sehr nahe Übereinstimmung auf. I EREN ll. ABSCHNITT. Beschreibung der einzelnen Schädelknochen und Nähte. l. Stirnbein. . Verhältnis von Pars supraorbitalis zur Pars cerebralis des Stirnbeins. Einer der auffallendsten Unterschiede zwischen dem Stirnbein des Menschen und dem des Hylobates, sowie ganz allgemein der Säugetiere überhaupt, liegt in der verschiedenen relativen Grössenverteilung der den ganzen Knochen zusammensetzenden drei Stücke: Pars eerebralis, Pars orbitalis und Pars nasalıs. Während das menschliche Frontale mit Ausnahme der relativ kleinen Partie des Processus zygomaticus ganz in die Umgrenzung der vor- deren oberen (Pars cerebralis) und unteren (Pars orbitalis) Hirnhemi- sphären einbezogen ist, finden wir beim Tier die Tendenz vorherrschend, immer grössere Partien desselben auf das Gesicht zu verlagern. Das Stirn- bein ist nicht mehr, wie v. Baelz das mit einem geistreichen Wortspiel ausgedrückt hat, ausschliesslich Hirnbein, sondern Hirnbein + Gesichtsbein geworden. Den Beginn in der Reihe dieser Veränderungen macht der Natur der Sache entsprechend, der obere Orbitalrand. Der Margo orbitalis des Menschen ist bei Hylobates zu einem selbstständigen Knochenstück ge- worden, das als Pars supraorbitalıs bezeichnet werden mag. Die Grenze gegen den letzteren Stirnteil ist leicht in folgender Weise zu ziehen: Man fixirt auf beiden Seiten des Stirnbeins den Punkt der grössten postorbitalen Einschnürung und ebenso in der Sagittalkurve die Stelle der tiefsten Einsenkung unmittelbar über der Glabella und und verbindet diese drei Punkte durch zwei Linien. Es wird dadurch nach vorn ein Bezirk abgegrenzt, welcher ausschliesslich Decke der Orbitae und der Nase ist. Von der Richtigkeit dieses Verfahrens kan man sich überzeugen, wenn man an einem macerierten Frontale auf der Innenseite die Linie, längs welcher der hintere Orbitalteil sich absetzt, markiert und dann das —ı.33.— ganze Stirnbein in dieser Richtung auseinandersägt. Die Schnittlinie fällt mit der oben auf der äusseren Stirnbeinseite gezogenen Grenze vollkommen zusammen. Um auch eine Vorstellung von dem Grössenzuwachs der Pars supra- orbitalis zu gewinnen, habe ich die Oberfläche derselben nach der schon früher beschriebenen Methode direkt bestimmt und in Prozenten der ganzen Stirnbeinoberfläche ausgedrückt. Ich finde für einen erwachsenen Hylobates syndactylus, dessen ganzes Stirnbein 26,57 gcm Oberfläche hat, 7,82 gem = 29,43%) für den Supraorbitalteil, und für einen Hylobates concolor mit 21,55 qcm Oberfläche, 7 gem — 320% Orbitalanteil. Es entfällt dem- nach annähernd ı/; der ganzen Stirnbeinoberfläche auf die Partes supra- orbitales und dıe Partes nasales. Eine Erklärung für diese Bildungsverhältnisse glaube ıch ım folgenden finden zu können: Der Innenraum der Hirnkapsel ist bei Hylobates nach vorne zu ver- jüngt und läuft in eine abgerundete Spitze aus, während er beim Menschen eine bogenförmige Abgrenzung mit einer nur geringen konvexen ÄAuswölbung nach vorne besitzt. Durch einen Horizontalschnitt, der etwas über der Glabella parallel zur deutschen Horizontale geführt ist, trıtt der beiderseitige Unterschied deutlich hervor. | In Fig. 5 sind diese Verhältnisse schematisch dargestellt. Die Horizontal- kurve ist bei Hylobates ein deutliches Oval, während sie beim Menschen einer Elipse mit stark abgeplatteten Polen gleicht. Durch diese Abplattung aber wird der Übergang der vorderen Kurvenpartie ın die seitliche rascher und durch eine gerundete Knickung in der Gegend der Crista {ron- talis vermittelt. Die Augenhöhlen, welche hier wie dort der Vorder- front angehören, bedürfen demnach keines eisenen Anbaues, um in diese für das Sehen günstigste Lage zn kommen. Sie liegen beim Menschen unmittelbar unter dem Vorderrand des Gehirns. Nicht so bei Hylo- bates. Wären hier dıe Augen- Fig. 5. Ineinanderzeichnung der höhlen ebenfalls ın der beim Men- Horizontalkurven von Mensch schen herrschenden Weise ange- und Hvlobates. 1es nat. Grösse. bracht, so müsste die Richtung ihrer Achse infolge der winkeligen Zu- spitzung der Hirnkapsel annähernd einem Winkel von 45° mit der Sagittal- linie bilden und das Tier könnte nur in seitlicher Richtung schauen. Diesem Übelstande wird durch eine stärkere Grössenentwicklung einzelner Knochen und Knochenteile abgeholfen: Zunächst erfährt das Ingale eine sehr starke seitliche Breitenaus- = u Br dehnung und dann nimmt auch das Stirnbein durch einen vorderen Anbau, die oben abgegrenzte Pars subraorbitalis an der Umrandung der Augen- RE Bohlen Tel. Die für Hylobates charakteristische Röhrenform der RR Bi Orbitalia ist aus diesem Verhalten herzuleiten. AN“ 3 Es ist aber zu bemerken, dass bei den jüngsten von mir daraufhin Er - untersuchten Hylobates-Schädeln diese Verhältnisse erst ın der Ent- EN wicklung begriffen sind. Sie werden mit fortschreitendem Alter immer deutlicher. Unter den Anthropomorphen finden sich ähnliche Bildungs- verhältnisse, aber in abgeschwächter Form nur mehr beim Orangutan. Die starken Augenbrauenwülste vom Gorılla und Schimpanse haben infolge der _ mächtigen Stirnhöhlen eine andere funktionelle Bedeutung und können mit den Partes supraorbitales des Hylobatesnicht verglichen werden. Sie sind letzteren nur durch ihre Lagebeziehungen und morphologische Ausbildung, nicht aber durch ihre Funktion ähnlich: sie sind ihnen homolog, nicht analog. Pithecanthropus verhält sich in diesem Charakter genau wie Hylobates. Bei Gorilla und Schimpanse lässt die eigentliche Hirnkapsel, losgelöst von ihren seitlichen und vorderen Anhängseln, nichts mehr von der Eiform des Hylobates erkennen; sie ist hier, wie TIER { a, beim Menzchen, rundlich eliptisch. PR. 2. Pars orbitalis. . “ Der Pars orbitalıs am Affenstirnbein hat Schwalbe in seiner — Pithecantropus- Arbeit eine längere Ausführung gewidmet. Er legte seinen 6) "Betrachtungen die beiden einander sehr ähnlichen Frontalia von Macacus _ u. Cynocephalus zu Grunde, dehnte aber die so gewonnenen Resultate auf alle Affen aus. Bei meinen Hylobates-Schädeln finden sich wesentlich einfachere Verhältnisse vor. Eine Incisura (foramen) orbitalis ist relativ selten. Unten 50 Schädeln kommt sie ı3 Mal = 260% vor; dagegen ist der‘ Orbitalrand im Bereich des ersten mittleren Drittels knötchenförmig verdickt, 2 _ was wohl als letzte Andeutung des Processus supraorbitalis anzusehen E: Sonst ıst keine Störung in den bogenförmigen Verlauf des Orbitalrandes zu entdecken. Eine die Glabella des Menschen ersetzende, muldenförmige Vertiefung über dem Nasenteil findet sich regelmässig vor. Dieselbe ist a nach oben durch das hinter ihr beginnende Ansteigen der Pars cerebralis, nach unten durch den Stirnnasenwulst und seitlich durch den Beginn zweier h wulstförmiger Cristenbildungen, die symmetriseh zur Mittellinie verlaufen und _ zwischen sich im Bereich der ehemalichen Stirnnaht eine seichte Furche N Bi frontalıs mediana) erzeugen, gegen die übrigen Partien abge- grenzt. Die genannte Fossa, sammt den beiden sie erzeugenden Cristen, kann, N venn auch seltener, durch eine einzige Crista frontalis mediana ersetzt E u Crista frontalis gebildeten Grenze, eine deutliche, ovale Vertiefung _ _ mit vielen kleinen Poren und Rauhigkeiten besizt. Manchmal findet sich 3# a Ei! RE auch diese Depression durch eine kleine Protuberanz von der gleichen ober- flächlichen Beschaffenheit ersetzt. Auch können Protuberanz und Deppression gleichzeitig auftreten. Es ist hervorgehoben worden, dass an den meisten mir zur Gebote stehenden Hylobates-Schädeln eine Trennung des Orbitalteiles ın einen Arcus superciliaris u. A. supraorbitalis nicht die Regel ist. Gewöhnlich findet sich ein einheitlicher, nur durch die (selten vorkommende) Incisura supraorbitalis unterbrochener Verlauf des Margo orbitalis. Eine stärkere Verdickung im innersten Drittel derselben könnte man als den Rest eines Augenbrauenbogens deuten. Da aber diese Verdickung, wie oben hervor- gehoben wurde, erst jenseits der Incisura als Rest des Processus supra- orbitalis oder beiderseits doppelt auftreten kann und gegen die übrigen Bezirke meist in keiner Weise abgegrenzt ıst, so müssen wohl beide Bildungen als Variationen eines in der Regel einheitlichen Torus supraorbitalis betrachtet werden. Während aber bei Schimpanse und Gorilla der Verlauf derselben in der Glabellargegend nicht gestört ist, erfährt er hier bei Hylo- bates eine mediale Vertiefung, die rinnenartig zur Nase herabläuft. Bei Orangutan ist dasselbe der Fall. Von dem gänzlichen Fehlen der für Mensch, Gorilla und Schimpanse charakterıstischen pneumatischen Höhlen hat das Auseinandersägen der fraglichen Knochenpartien den Beweis geliefert. Es fand sich überall, sowohl im Bereich der Glabella, als auch der Orbital- wülste nur spongiöse Knochensubstanz vor. Dieselbe war ım Verlauf des Orbitalrandes besonders fest und massig und besass nur kleine dıploetische Räume, während sich ın der Pars nasalıs und am inneren Augenhöhlen- winkel ein mehr lockeres Gefüge der Knochensubstanz ergab. Die inneren Teile der Partes orbitales sınd beim ausgewachsenen Schädel (im Gegenteil zum Menschen) in der hinteren Hälfte mit ihren medialen Rändern verwachsen, sodass nur mehr die vordere Hälfte als Foramen ethmoidale und nicht mehr als Incisura offen bleibt. Die Verwachsung ist auf der inneren, cerebralen Fläche eine vollständige; auf der Unterseite jedoch weichen im Bereiche der Verwachsung die beiden medialen Ränder flügelförmig auseinander, um den oberen Teil des Ethmo- idale zwischen sıh zu fassen. Eine Sutura als letzter Rest der Ver- wachsung auf der cerebralen Fläche findet sich nur bei einem einzigen erwachsenen Schädel, in den meisten Fällen scheint auch ein solche zu fehlen. Die Verschmelzung vollzieht sich in einem frühen Stadium. Schon die jugendlichsten Formen zeigen die Annäherung und bereits vollzogene Ver- einigung der hintersten medialen Randteiıle. Die Nahtverbindungen sind, wie die meisten Nähte bei Hylobates in der Orbitalregion schuppennahtförmig. Es ıst namentlich der Processus iugalis, welcher mit einer breiten, papierdünnen Fläche sıch unter das Iugale, hinschiebt, die Sutura zygomatico-frontalis erzeugend. — Die Pars nasalis bietet wenig unterscheidende Merkmale dar. Um einen Ausdruck für die relative Dicke derselben zu gewinnen, habe 2 % + hi fi & h x ich den grössten Abstand der Partes orbıtales in der Sutura zygo- matico-frontalis gemessen und die Breite der Nase in Procenten dieser Länge ausgedrückt. Die gefundenen Indices bewegen sich bei Mensch und Hylobates durchweg innerhalb der gleichen Schwankungsbreite, weshalb die betreffenden Zahlen nıcht mitgeteilt wurden, Auch aus Tabelle XXXJ von Schwalbe lässt sich für beide Formen eine annähernd gleiche Durch- schnittsziffer ermitteln. Die relative Dicke der Pars nasalis ist also für Hylobates und Mensch gleich. Ein Unterschied in den Dimensionen findet sich nur in der grösseren Länge derselben. Die Sutura naso= frontaliıs liegt tiefer bei Hylobates und zeigt auch eine vom Menschen verschiedene, ihr direkt entgegengesetzte Form. Während hier die Verbin- dung der Nasenbeine mit dem Stirnbein regelmässig über der höchsten Spitze des Processus frontalıs ossıs maxillaris liegt, ist bei Hyl. das Gegenteil die Regel. Die Verlaufsrichtung der Stirnnasennaht am unversehrten Menschenschädel ist sonach bogenförmig nach oben gekrümmt, während sie bei Hylobates in ihren lateralen Teilen horizontal bis zu den Nasenbeinen hin, im Bereiche der letzteren aber tief nach unten ausgebuchtet ist. Eine Spina nasalis findet sich am vorliegenden Material nicht. 3. Pars cerebralis. Wie die Pars supraorbitalis des Hylobates-Stirnbeins durch seine Grössenzunahme, so entfernt sich die Pars cerebralis durch seine Form und die geringe Wölbung und Neigung in sagittaler, wie frontaler Richtung weit vom menschlichen Typus. Was zunächst die Umgrenzung gegen die übrigen Knochen und Knochen- teile betrifft, so ist dieselbe nach hinten in der Kranznaht und seitlich in der Stirnjochbeinnaht eine natürlich gegebene; die vordere Fläche aber geht kontinuierlich und ohne merkliche Absetzung in die als Pars supraorbitalis bezeichnete Partie über. Da die postorbitale Einschnürung bei Hylobates annähernd die Mitte des ganzen Stirnbeins bezeichnet, so lässt sich die winkelige Zuspitzung des Hirnteils nach vorne überall leicht erkennen. Gleichzeitig beginnt fast unmittelbar hinter derselben die Kranznaht und läuft entweder gerade oder mehrmals geknickt unter einem Winkel von 450 zur Sagitallinie hinauf um sich daselbst mit der anderen Hälfte der Naht zu schneiden. Mit anderen Worten: Das Hylobates-Stirnbein ist nicht, wie das menschliche, im hinteren Teile annähernd kreisrund, sondern spitz ausgezogen. Ein Blick von der Unterseite lässt darum auch nichts mehr von der typisch menschlichen Schalenform er- kennen. Der Binnenraum des ganzen Stirnbeins ist vielmehr dreikantig, mit teils stärkeren (seitlichen), teils schwächeren (vorderen) abgerundeten Kanten. Im Allgemeinen ist die Pars cerebralis, für sich allein betrachtet, eine rhom- bische, wenig gewölbte Fläche, von deren vier Winkeln zwei in der Sagittallinie, zwei in der senkrecht dazu gelegenen Richtung liegen. Ihre Diagonalen würden sich annähernd im Mittelpunkt der Fläche schneiden. Die Tubera frontalia sind nur bei den jugendlichsten Formen schwach RE ee: als kleine, wulstförmige Höcker am hinteren Ende des vorderen Drittels er- kennbar; später deutet nichts mehr auf ihr ehemaliges Vorhandensein hin. Eine Stirnnaht wurde bei keinem Affenschädel beobachtet. Die Crista frontalis läuft, vom Processus frontalis ausgehend, zunächst parallel mit dem Orbitalrand gegen die Mitte hinauf, biegt dann im Bogen nach rückwärts und zieht als Semicircularlinie mit der stetigen Tendenz, sich der Mitte zu nähern, nach rückwärts. Der Grad der beiderseitigen Annäherung ist ausser- ordentlich variabel und abhängig vom Alter. Von fast menschlicaen Formen ausgehend, lassen sich alle Stadien bis zur direkten Vereinigung beider Semi- circularlinien verfolgen. Die Configurationsverhältnisse auf der äusseren Stirnbeinoberiläche wurde schon eingangs erwähnt. Die cerebrale Fläche (cf. Tafel Stirnbein) gewährt ein viel deutlicheres nega- tives Bild des Grosshirns, als es die nur schwach angedeuteten lTuga cere- bralia u. Impressiones digitatae beim Menschen ermöglichen. Zugleich lässt sich eine Regelmässigkeit in der Gestaltung derselben nicht verkennen. Vom Foramen’ethmoidale ausgehend, strahlen hier die Juga cerebralia wie die Nerven eines fingerförmig genervten Blattes aus, anastomosieren in der hinteren Hälfte mehrfach miteinander und verstreichen erst in unmittelbarer Nähe der Kranznaht. Die Ähnlichkeit mit einer Blattform wird durch die spitze Ausschweifung des hinteren Endes noch wesentlich erhöht. Die Crista medialis interna ‚der Mittelnerv‘‘ beginnt vorn mir einer bisweilen mächtig entwickelten Leiste, gabelt sich dann bei älteren Formen etwa im Beginn des zweiten Drittels (bei jugendlichen etwas weiter rückwärts) in zwei Schenkel, die hart nebeneinander verstreichend den Sulcus medi- alıs erzeugen. Rechts und links von der genannten Leiste nehmen zwei weitere Joche ihren Ursprung, um nach einem bogenförmigen, nach vorn und aussen gekrümmten Verlauf ihr Ende in einem breiten, wulstförmigen, quer über die ganze Innenfläche sich hinziehenden Joche zu finden. Jenseits dieses Quer- joches, das bei jedesmaligem Überschreiten eines Längsjoches sich verdickt, bei jedem folgenden Sulcus sich wieder verjüngt, wird die bisherige Regel- mässigkeit mehr und mehr gestört. Auch auf der Innenfläche der Pars orbitalis des Stirnbeins ıst die Anordnung der Joche eine gesetzmässige. Innen sind es zwei Hauptlinien, von denen die mediale von hinten nach vorn sich geweihartig zwei bis. dreimal verzweigt, während die äussere einheitlich bleibt. 4. Die Kranznaht. P. Damasus Aigner“) hat die verschiedenen Variationen der Kranznaht bei ausgewachsenen Menschen u. den Anthropomorphen in drei Hauptformen (Fig. 6) untergebracht. In einem weiteren Kapitel (pag. 190) behandelt er den Entwicklungsgang vom 10. Monat ab bis zum vollständigen Verschwinden der Fontanellen. Für die Menschen gelangte er (pag. 124) zu folgenden Resultat. Aigner, P. Damasus Dr.: Ueber die Ossa parietalia des Menschen. Inaugural-Dissertation. München 1900. > aa „Der ausgewachsene Menschenschädel . weist drei Hauptformen der Kranznaht auf, von denen die Form IH. (Fig. 6) als die Vollendung, die beiden anderen aber als letztes und vorleztes Entwicklungsstadium der Kranznaht des kindlichen Schädels zu be- trachten ist.“ Für Affenschädel wird hingegen das Vor- kommen der Form III ausnahmslos verneint, da er weder beim Orang, noch beim Hylo-. bates die ‚vollendete‘ Form der Kranznaht Bi vorfand.. Aigner scheint demnach seine Fig. 6. Hauptform des Ver- diesbezüglichen Untersuchungen nur auf die laufes der Kranznaht bei beiden genannten Species beschränkt zu haben. E Menschu. Anthropomorphen Im Gegensatz zu Aigner findet sich die | schematisiert. „vollendete‘‘ Form in ganz typischer Weise _ deutlicher Ausbildung bei den Gorillas und jugendlichen Orangs vor. Speziell bei den ersteren, den Schimpanses, verläuft die Kranznaht in ihrer ganzen Ausdehnung, wie bei den verwachsenen brachycephalen Menschenschädeln. Die Hylobates-Kranznähte gehören nach Aigner der ersten und zweiten | 24 0) Offenbar sollte damit die Kranznaht des Hylobates nur im All- BY gemeinen ohne genauere Formanalyse charakterisiert werden. Auch auf den Winkel, den die beiden im Bregma zusammenstossenden Teile miteinander bilden, ist keine weitere Rücksicht genommen. Die beiden Schenkel in Fig. II ei bilden zusammen einen Winkel von 141°. Unter meinem ganzen Schädel e\ material findet sich aber kein Hylobates-Stirnbein, dessen beide hinteren _ Ränder auch nur annähernd in einem ähnlichen stumpfen Winkel zusammen- des fraglichen Winkels = 86,3°. Ein Anwachsen oder Absinken von den _ jugendlichen zu den älteren Formen war nicht zu beobachten. Um den Grössen- ve erlauf desselben bequem überblicken zu können, sollen die ermittelten Werte in Gruppen von 5 zu 5 folgen: Der. Winkel von Br 10— 750; 75—80%; 80—850; 85—-900; 90—950; 95—1000; 100-1050; 105-—1100; finden sich 1 1) 6 a? 0 up 3 5 2 mal. re I „= ge SS neinen weicht der Winkel von einem Rechten nur wenig ab. Si der. Kranznaht besässe. & wenigstens unter den mir bekannten Formen end eine so De Se in der ee chen Entwicklungsreihe der Kranznaht ns den ee Br % A = m , Mi Lug Kae 17 SR N if EV P" ‘ ’ BE . > ir a AB ED.) Bine 0 = DI EEE Ir he Tl a 0 da 0 ae 8 .“ Durchschnittsziffer in der Grösse des fraglichen Winkels. Der weitere Verlauf er Nach P. Aigner. auch bei den Schimpanses und in weniger stossen würden. Unter 44 kr concolor-Schädeln beträgt das Mittel e Das Häufigkeitsmaximum liegt demnach zwischen 85—-90°.. Auch das > ar ithmetische Mittel mit 86,3° würde hier eingereiht werden müssen. Im Als _ Unter den Anthropomorphen existiert keine a welche einen ikalahan A geht vom Hylobates zum Orangutan mit durchschnittlich 120%, Gorilla mit 130°, Schimpanse und Menschen, deren gemeinsamer Typus die beiderseits gleichmässige Bogenform der Kranznaht ist. f Was nun die Form der Kranznaht bei Hylobates betrifft, so habe ich versucht, die zahlreichen Variationen derselben unter fünf Schemate unterzu- bringen. Die beigegebene Fig. 7 soll diese Verhältnisse illustrieren. Die Be- obachtung erstreckte sich dabei zunächst nur auf die äussere Fläche, Unter 46 Schädeln findet sich Form I ı4 mal = 30,430/o „ W114 „ = 30,43% >. UPS" eure a N 6 TO a VG. Eee ar Se Die beiden sehr ähnlichen und durch zahl- reiche Uebergänge miteinander verbundenen Formen I u. II sind demnach weitaus die häufigsten. Sie bilden allein 610% aller überhaupt auftretender Formen. Form II,.IV und V sind ungleich sel- tener und sind, wie besonders zu betonen ist, meist nur bei älteren Schädeln mit bereits beginnender Obliteration vorhanden. Der Entwicklungsgang scheint demnach die hier gegebene schematische Formreihe auch individuell bis zum Beginn der Fig 7. Hauptformen für den Verlauf der Kranz- naht beı Hylobates, schematisiert. Nahtverstreichung zu durchlaufen. Für besonders jugendliche Exemplare ist Form I ausserordentlich charakteristischh namentlich durch die scharfe, zwischen die Scheitelbeine sıch einschiebenden Spitze, die sich auch vom übrigen Stirnteil scharf absetzt. Damit soll indessen nicht gesagt sein, dass sämtliche Schädel in ihrem Wachstum die ganze Reihe von Formen durch- laufen, wie sie hier schmematisch entwickelt worden sind. Viele stellen ihre Entwicklung in einem früheren oder späteren Stadium ein. Schon die That- sache, dass unter 46 Schädeln nur 5 die Form V erreichen, beweist, wie selten diese für Hylobates „vollendete Bildung der Kranznaht erreicht wird. Anhangsweise soll hier auch noch die Form der Kranznaht bei Orangutan, wie sie für jugend- lich erwachsene Schädel charakte- > ristisch, ist beigefügt werden. Fig. 8. Verlauf der Kranznaht bei Örangutan. 1/s nat. Grösse, Für das Studium dieser Verhält- nisse beim Gorilla stand mir leider kein genügendes Material zur Verfügung. Aus Fig. 168 und 169, sowie nament- lich aus Fig. 182 der zweiten Lieferung von Selenka’s „Menschenaffen“ darf - 40 dis et. De en BERKER nr: > - Norma verticalis zugehörigen Teilen schliessen. Für Schimpanse und Mensch wurde die Ähnlichkeit in der Bildung der _ Kranznaht schon hervorgehoben, Re Ganz anders stellen sich die Dinge bei einer Betrachtung am präparierten Hylob ates-Stirnbein dar. BT Zunächst erweist sich auch diese Naht wieder als typische Schuppen- _ naht, wenigstens zum weitaus grössten Teil. Dabei aber ist im Allgemeinen der Verlauf der äusseren und inneren Grenze in ihrem gegenseitigen Ver- wo 'hältnisse und in den verschiedenen Teilen ebenso wechselnd, wie er in den % verschiedenen Altersstufen bei einem einzelnen Individuum schwankt. Bei aa den beiden jugendlichsten Formen liegt der ınnere Schuppenrand vor dem äusseren; die Scheitelbeine schieben sich demnach über das Stirnbein hin. _ _ _Alllmählich bleibt mit fortschreitendem Wachstum im Bereiche des Winkels bei a (Fig. 5) die Unterschuppe hinter der Oberschuppe zurück, so dass hier die Scheitelbeine nunmehr vom Stirnbein bedeckt werden. Dieser _ Wachstumsprozess greift dann immer mehr um sich, bis allenthalben in den _ hinteren zwei Dritteln des Stirnbeines eine obere äussere Schuppe sich über den inneren Grenzverlauf hingeschoben hat. Nur in dem lateralen, vorderen Drittel bleibt das ursprüngliche Verhältnis bestehen. Da beı diesen Ver- E: änderungen die Form des inneren, cerebralen Randes, der einem Eselsrücken dr der Gothik nicht unähnlich ist, stets dieselbe bleibt, die des äusseren jedoch Br; in der oben geschilderten Weise varliert, so ist wohl die Annahme berechtigt, dass das Stirnbein in seinem hinteren Rande anfänglich auf der cerebralen Fläche die grösste Wachstumsenergie besitzt, die in einem gewissen Stadium _ nachlässt, um so allmählich von der äusseren überholt zu werden. ; 5. Neigung und Wölbung des Stirnbeins. a) Lage-Index des Bregma (nach Schwalbe). Re D Unter der Neigung des Stirnbeins versteht man ganz allgemein den ut srad seiner Aufrichtung gegen eine bestimmte Orientierungsebene. Ich habe als solche zunächst die sogenante Rieger’sche Horizontale oder 'Glabella- ion-Ebene gewählt, da ich Wert darauf legte, die gewonnenen Resultate mit den entsprechenden Massen an der Pithecantropus-Calotte ver- bene zur deutschen Horizontale ermittelt. RR Um einen zahlenmässigen Ausdruck für die Neigung des Stirnbeins zu 8 Te wi! nnen, wurde der Stirnwinkel bei Menschen, Anthropoiden und einigen ai” P) SER ee au eine A Orangutan sehr ähnliche Bildung, wenigstens in den je? gleichen zu können. Die deutsche Horizontale der Frankfurter Ver- 27 ständigung konnte wegen des Fehlens der Orbital und Ohrhöhlen bei Pithe- canthropus zunächst nicht als Orientierungsebene zu Grunde gelegt werden. | die gefundenen Masse aber trotzdem auch auf sie beziehen zu können, de in einer eigenen Tabelle die jedesmalige Neigung der Glabella-Inion- niederen Affen gemessen und die also ermittelten Resultate unier einander Sc verglichen. | | DH 0 Ranke*) versteht unter dem Stirnwinkel jenen Winkel, „welcher zur deutschen Horizontale von einer Linie gebildet wird, deren einer Punkt zwischen den knöchernen Augenbrauenbogen, deren anderer im Mittelpunkt der die beiden Stirnbeinhöcker verbindenden Geraden liegt.“ Etwas ab- weichend und ganz unabhängig davon erhält Schwalbe diesen Winkel, indem er von dem vorderen Endpunkt der Glabella-Inion-Linie eine Tangente zu dem am weitesten nach vorn vortretenden Punkt der Stirnkonturlinie zieht. In letzterem Falle ist es jedoch schwierig, die obere Schenkellinie des Stirnbeins bei vollkommen runden Stirnen, sogenannten Kugelstirnen, wie sie bei Kinderschädeln besonders häufig sind, richtig zu ziehen. Um diese Schwierigkeit einigermassen zu umgehen, habe ich die obere Schenkellinie durch zwei Punkte bestimmt, deren unterer in der Sagittalkurve die hervor- ragendste Stelle des Stirnnasenwulstes angiebt, deren oberer der pro- minenteste Punkt zwischen den Stirnbeinhöckern ist. An meinen Kurven- zeichnungen sind diese beiden Punkte jedesmal genau zu bestimmen. In Fig. 9 der Mediankurve von Hylobates concolor ist es die Linie Gl. A, Fig. 9. Hylobates concolor (Katalog No. 10). DH. — Deutsche Horizontale, S.n.f. — Sutura nas ofrontalis, Gl. — Glabella, M. = Mittel- punkt, S. — Scheitel, 0.H. — Ohrhöhle, B — Bregma, L. = Lamda, I. = Inion, F. = Fusspunkt, S.s. 0. — Synehondrosis spheno-oeeipitalis. Selbst bei typischen Kugelstirnen ist es in der Regel nicht schwierig, die obere Schenkellinie zu finden, da ihre Richtung durch eine grössere Abflachung oder vollkommen geraden Verlauf der Sagittalkurve zwischen den beiden mar- kierten Punkten fixiert wird. Die nachfolgende kleinere Tabelle giebt für die gefundenen Werte die Mittelzahlen an: =) Ranke, 1.: Beiträge zur physischen Anthropologie der Bayern, München. Verl. Bassermann. VE - LET Verhältniss Mensch Pithecanthropus Stirn- und Bregmawinkel|, beider zu einander, sowie Index aus der Länge GEF. und Gl. 1.(= 100).cf. Fig 9, Verhältnis beider zu | i einander | Index Bee bLIe Sr ——— 7 6. F.xX 10 winkel | = genau annähernd | Gl. I. 56,550 1:1,55 228 | 32,66 340 Hylobates eoneolor, erw. Hylobates eoneolor, Kinder 28,10 15158 | 1:2,1 31,30 Hylobates syndactylus 26,380 Hylobates lar 240 1:23 131.97 1;2,13 Schimpanse Orangutan 28,330 1:1,24 50,750 34,670 1:1,46 3:7 59,58 19 57,10 1.22 67,50 6:7 45,31 7:10 41,45 Semnopitheeus nasicus Semnopithecus pruinosus Semnopitheeus rubicundus Inuus (Macacus) nemestrinus Inuus (Macacus 44,870 240 1:1,87 5:9 59,67 51,70 29,70 1:1,74 3:5 50,89 62,50 28,50 1:2,19 1:2 54,61 21,330 3 530 silenus Cercocebus ser 31,500 eynomolgus 300 1; 1,36 1 kt 260 1:1,21 Schwalbe findet nach seiner Methode nur in 2 Fällen den Wert unter 80, in ı3 Fällen zwischen 80—90, während die Mehrzahl der Schädel einen Stirnwinkel von 90—100, 16 sogar über 100 haben. Ranke's*) Zahlen sind für brachyceph. altbayerische Frauenschädel 85,6%, für westfränkische Männerschädel = 74,5°, für altbayerische brachycephale Männerschädel — 86°, für altbayerische zur Dolichocephalie neigende Männer- Diese Zahlen stimmen auch mit meinen Ergebnissen ziemlich schädel — 79,5. *) Rank e, I.: Beiträge zur physischen Anthropologie der Bayern. I. Teil. BEN annähernd überein; dagegen bewegen sich jene vonSchwalbe in viel höheren Breiten, während sie umgekehrt für Hylobates syndactylus u. H: leu- ciscus geringer sind als die im Nachfolgenden in Gruppen von 5 zu 5 mitgeteilten. Mensch Einen Winkel von: 73—800: 80— 850; 85—900 ; 90--950 haben: 2 4 4 10 Schädel. Mitttel = 87,40. Das Häufigkeitsmaximum liegt demnach zwischen 90 u. 95°; den geringsten Wert = 75° besitzt ein Australier-Schädel, den höchsten mit 94% ein Ungar- schädel. Hylobates coneolor: Einen Winkel von: 35—400; 40—450; 45— 500; 50—550; 55— 600; 60—650; 65— 700; 70— 750 ; 75800 haben 2 13 17 14 a! 4 2 2 Mittel — 590, Bei acht Kinderschädeln finden sich folgende Zahlen 560; 670; 710; 730; 730; 810; 810: 840, Hylobates syndaectylus: Einen Stirnwinkel von: 30350; 35—400; 40-450; 45-500 haben: 2 2 5 1 Schädel. Mittel = 520. Jugendlich erwachsene Schädel u. Kinder : 440; 500; 610; 760, Der Unterschied in der Aufrichtung des Stirnbeins zwischen der kleinen Hylobates concolor-Art u. dem Siamong (H. syndactylus) ist evident. Das Häufigkeitsmaximum liegt bei ersterem zwischen 55° u. 60° Mittel — 59,10), bei letzterem zwischen 400 und 45° (Mittel mit Ausschluss der jugendlichen Formen = 39,20). Ausserdem können in seltenen Fällen bei H. concolor die Werte für den Stirnwinkel bis an die untere Grenze der für den Menschen entwickelten Reihe heranreichen, während der grösste Wert von 45° bei Hyl. syndactylus davon durch eine Kluft getrennt ist und sogar noch unter dem Häufigkeitsmaximum der kleinen Hylobates-Arten liegt. Auch die kindlichen Formen beider Arten zeigen diesen Unterschied bereits ausgeprägt. Die ebenfalls kleinen Formen Hyl. lar mit ı51° u. H. variegatus mit 57° schliessen sich eng an Hyl. concolor an. Orangutan: Einen Stimwinkel von: i 40— 450: De: 50—550; 55—60 0; 60—65 Br | Mittel —_ 50,780 haben: 1 3 4 0 1 Schädel | j Scheinbar viel niedriger steht in diesem Charakter der Schimpanse. Drei daraufhin untersuchte Schädel haben ım Mittel einen Stirnwinkel von 35° (genau: 32°; 33°; 40°;). Die überaus stark entwickelten Stirnwülste drücken jedoch hier den Winkelwert so tief herab, dass es nicht mehr an- gängig ist, denselben mit den anderen Anthropoiden in Proportion zu setzen. Das Schimpanse-Stirnbein steht in der Stärke seiner Aufrichtung dem Orang nicht nach. Aus allem folgt, dass Hylobates syndactylus hierin unter den Anthro- poiden die tiefste Stelle einnimmt, während Hylobates concolor darin alle übertrifit. 2 RE Die verschiedenen Arten der Gattungen Semnopithecus und Inuus zeigen die gleiche Erscheinung, wie die Hylobatiden: Mit zunehmender Verkleinerung der Art wächst die Menschenähnlichkeit. Unter Semnopithecus hat die grösste Art Semnopithecus nasıicus im Mittel einen Stirnwinkel von 44,87°; derselbe steigt bei dem kleineren Semnopithecus pruinosus auf 51,7’ und erreicht in der kleinsten Form Semnopithecus rubicundus mit 62,5°sein Maximum. Dasselbe trifft zu bei Inuus nemestrinus und Inuus sılenus. Die erstere grössere Art schwankt zwischen 180 und 390 (Mittel — 29°), während die letztere, kleinere, den Wert von 50° durchwegs übersteigt. Der Vollständigkeit halber seien schliesslich auch noch die Werte von Cercocebus cynomolgus' mit 27° und 36° (Mittel = 31,5°) erwähnt. Der Stirnwinkel, den ıch hier betrachtet und zahlenmässig bestimmt habe, giebt bereits einen guten Ausdruck für das, was wir unter „fliehender Stirn“ verstehen. Er wird aber nicht nur durch den Grad der Aufrichtung des Stirnbeins beeinflusst, sondern auch durch die grössere oder geringere Neigung und Wölbung ‘derselben. Im folgenden sollen diese beiden Faktoren näher untersucht werden. b) Bregmawinkel. Der von Schwalbe*) unter diesem Namen ın die Litteratur eingeführte Winkel wird von der Glabella-Inion-Linie einerseits, von der Glabella-Bregma-Linie andererseits begrenzt. (Fig. 9. B. Gl. F.) Wie der Stirnwinkel für dıe Aufrichtung des Stirnbeins, so ist dieser ein Aus- druck für die gesammte Neigung desselben. Er besitzt aber, wie schon Schwalbe hervorgehoben hat und wıe dies auch meine Zahlen bestätigen, weniger einen ethnologischen, als vielmehr zoologischen Wert. Mit dem Stirnwinkel steht er insofern in naher Beziehung, als er mit der grösseren oder geringeren Aufrichtung des Stirnbeins unter sonst gleichen Umständen anwächst oder absinkt, wie es der Stirnwinkel thut. Tritt jedoch unter zwei verschiedenen Schädelformen, die in Bezug auf den Stirnwinkel ver- glichen werden sollen, bei der einen eine sehr auflällige Lageveränderung des Bregmas ein, während die andere darin normal bleibt, so muss notwendiger- weise auch der zoologische Vergleichswert des Stirnwinkels an Bedeutung umsomehr verlieren, als das angezogene Missverhältnis zunimmt. So z. B. können zwei sonst ganz gleich gewölbte und zur selben Orientierungsebene gleichgeneigte Frontalia einen ganz verschiedenen Bregma-Winkel besitzen, wenn bei dem einen etwa durch eine starke mediane Schuppe, das Bregma weit nach hinten verlagert und dadurch der fragliche Winkel kleiner wird, während er bei der zweiten Form, bei der eine solche Schuppe fehlt und damit auch der mediale Durchmesser geringer ist, ein grösserer Bregema- Winkel sich ergiebt. =) Schwalbe Gg.: Ueber die Schädelformen der ältesten Menschenrassen mit be- sonderer Berücksichtigung des Schädels von Egisheim. Mitteilungen der philharmo- nischen Gesellschaft in Elsass-Lothringen. 5. Jahrg. 1897. 111. Heft. Die beigegebene auf die Proportionen eines Hylobates concolor ver- kleinerte Sagittalkurve (Fig 10) Pithecantropus erectus Dubois wird diese Verhältnisse illustrieren. > Cr - [7 7 Fig. 10. Medıankurve von Pithecantropus erectus, auf die Proportionen eines Hylobates concolor verkleinert. 4 — Glabella, a —= Stelle der höchsten Erhebung der Protuberanz, b = mutmassliche Lage des Bregmas. Nimmt man zunächst das Bregma in der Mitte der bekannten Pro- tuberanz in a an, so ist der Bregma-Winkel aGc = 37°, während er nur 260 beträgt, wenn das Bregma nach b verlegt wird. Diese Verhältnisse wurden deshalb besprochen, weil durch die überstarke schneppenförmige Ausziehung des Stirnbeins bei Hylobates eine solche Lageveränderung des Bregmas thatsächlich existiert. Der Bregma-Winkel beträgt hier durch- schnittlich nur die Hälfte des Stirnwinkels (verhält sich wıe 1 :2,1), während das Verhältnis beider beim Orang 1: 1,46, beim Schimpanse ı:1,24 und beim Menschen 1:1,55 beträgt. Die übrigen niederen Affen: Semnopithecus, Inuus, Cercocebus, bewegen sich mıt Ausnahme von Semnopithecus rubicundus mit 1:2,19 in ähnlichen Verhältnissen. Die letztere Art kommt demnach in diesem Charakter dem Hylobates am nächsten. Um diese Lageveränderung ausser Rechnung zu bringen und die be- treffenden Masse vergleichbar zu machen, wurde in genannter Tabelle jedes- mal auch der Lage-Index des Bregma (nach Schwalbe) beigefügt. Ich habe nämlich das Bregma jedesmal auf die Glabella-Inıon-Linie pro- jıcirt (cf. Fig. 8. BF.), den Abstand des Bregma-Fusspunktes von der Glabella gemessen und diese Länge ın Prozenten der ganzen Glabella- Inion-Länge (Gl. I.) ausgedrückt. Ist nun mit einem kleineren Bregma« Winkel ein grosser Lage-Index des Bregmas verbunden, so kann die Neigung des Stirnbeins immerhin eine ziemlich erhebliche sein. Ein grosser Bregma- Winkel entspricht immer einer grossen Stirnbeinneigung. In nachfolgender kleiner Tabelle sind neben den Massen für den Bregma- Winkel auch die Bregma-Lage-Indices in Gruppen von 5 zu 5 zu- sammengestellt. — 46 — f we Pe in DR Ver Mensch a) Bregma-Winkel. Einen Bregma-Winkel von: 45—500; 50—550; 55--600; 60650: haben: 1 4 1 1 Schädel b) Lage-Index des Bregma. Der Lage-Index der Bregma ist zwischen; 20—250; 25—300; 30—350; 35—400; bei 1 0 18 4 Schädeln Hylobates conecolor. a) Bregma-Winkel. Einen Bregma-Winkel von: 15—200; 20-250; 25—8300; 30—350; 35—400 haben: 0 15 42 11 1 Schädel b) Lage-Index des Bregma: Der Lage-Index des Bregma ist zwischen: 45—500; 550; 55—600; 60--650; 65— 709; 70-750 D) bei: 0 6 14 35 16 2 Schädeln. Hylobates syndacetylus a) Bregmawinkel: « . D > Einen Bregmawinkel von: 15—200; 20—250; 25—300; 30—35" haben: 0 6 3 0 Schädel b) Lage-Index des Bregma. Der Lage-Index des Bregma ist zwischen: 45—500; 550; 55—600; 60--650 haben: 0 = 5 2 Schädel Örangutan a) Bregmawinkel. Einen Bregmawinkel von: 25—300; 30--350; 35-—400; 40-450 haben: 1 4 2 1 Schädel b) Lage-Index des Bregma. Der Lage-Index des Bregma ist zwischen: 350; 35400; 40-450; 45—50 bei: 0 3 5 1 Schädeln Beim Schimpanse beträgt der Bregmawinkel ım Mittel — 28°, während der Bregma-Lage-Index = 45,31° ist. Semnopithecus nasicus a) Bregmawinkel. 200; 20—250; 258300; 30-350 haben: 1 8 6 0 Sehädel b) Lage-Index des Bregma. Lageindex des Bregma ist zwischen: 50—550; 55—600; 60—659; 69700 bei: 0 7 8 0 Schädeln. Ei » Der Aus dieser Zusammenstellung folgt, dass der Mensch absolut den grössten Bregmawinkel bei dem kleinsten durchschnittlichen Bregma-Lage- Index besitzt. Unter den Anthropoiden kommt ıhm am nächsten der Orangutan mit einem Winkel von 34,67° und einem Index von 41,45. Der Bregmawinkel des Hylobates erscheint durch die starke Rückwärtsver- lagerung des Bregmas geringer, als es die Neigung und Wölbung des Stirn- beins erfordern müsste. Aber auch hier sind die Mittelwerte bei den beiden Arten Hylobates concolor und syndactylus ziemlich verschieden. Während bei ersterem 42 Schädel unter 72, d. 1. 58,33%, einen Bregmawinkel zwischen 25 und 300 besitzen und in 35 Fällen (— 48,60%) der Bregma- Lageindex zwischen 60 u. 65 liegt, sinkt bei Hylobates syndactylus der Wert in beiden Fällen um 5 herab. Bei Schimpanse ist der geringe Wert des Bregmawinkels (28%) auf die starke Entwicklung der Augenbrauenwülste zurückzuführen. u u, Wölbung des Stirnbeins. a) ın sagittaler Richtung. Im Vorausgehenden wurde die Aufrichtung, resp. die Neigung des Stirn- beins eingehend erörtert. Die physiognomische Beschaffenheit desselben wird aber nicht blos durch die besprochenen beiden Momente, sondern auch durch seine Eigenkrümmung wesentlich beeinflusst. In seinen „Beiträgen zur physischen Anthropologie der Bayern“ sagt I. Ranke von den Schädeln der Bayern, ‚dass die Krümmung im Ganzen von der Nase an ziemlich senkrecht aufsteigt und dann mit einer starken Rundung, aber annähernd rechtwinklig ın den Scheitel übergeht.‘ Ein Mass als Ausdruck für diese Verhältnisse findet er in dem Verhältnis der Stirnsehne and des Stirnbogens; den daraus berechneten Index nennt er „Stirnwölbungsindex‘“. Lissauer“) hat die gleichen Masse genommen und denselben Index berechnet. Daneben brachte er aber auch noch eine zweite Methode zur Be- urteilung der Wölbungsverhältnisse des Stirnbeins, sowie der übrigen Schädel- knochen in Anwendung. Er verband Bregma und Nasion durch eine zweite Linie und zog von dem Punkt aus, der den weitesten vertikalen Abstand von dieser Nasion-Bregma-Linie hatte, eine Gerade zum Bregma und zum Nasion. Den so gefundenen Winkel bezeichnete er als die ‚„Wölbung des Stirnbeins‘“, während ihn Schwalbe „Krümmungswinkel des Stirnbeins‘““ hiess. Was nun zunächst den Stirnwölbungsindex nach Ranke betrifft, so sind meine eigenen Ermittlungen in nachfolgender Uebersichtstabelle von 2 zu 2 fortschreitend zusammengestellt. Schädel mit einem Index bis zu 90° sollen nach Ranke „rundstirnig‘‘, darüber als „flachstirnig‘‘ heissen. Mensch (nach Ranke). a. Männer. Einen Stirnwölbumgsindex von: 80-82; 82—84; 34-86: 86—88 ; 8890: haben: 1 7 15 30 15 Schädel. tundstirnen — 7400. „ 2, 0-92; 92 — 9; A4— I; W—98;.958—100; haben: 17 4 Dur 1 ) Schädel. Flachstirnen = 260%0 Weiber; ie . en 80-82; 82— 84; 86: 56-85 ; 85-90; haben 0 6 20) 25 35 Schädel. Rundstirnen — 890). = R „2. %W—92; 92—94 ; 94—% ; %6—98 ; 98—100; haben 10 j! 0 2 0 Schädel. Flachstirnen — 120/0. Hylobates econcolor: R R „2 84-86; 86-88; 88-90; haben 0 2 14 Schädel. Rundstirnen = 23,%/o. „ in „3. %W—92; 92—9; 4--96; %—98; 98-100; haben 26 13 11 1 0 Schädel. =), Lissauer: Untersuchungen über die sagittalen Krümmungen des Schädels bei den verschiedenen Menschenrassen. Archiv für Anthropologie. Bd. XV. Supplement. Ss. 3—120. 7. Jahrg. 1885. ne es ee Hylobates syndactylus: Einen Stirnwölbungsindex von: 90-92; 92—94; 94—96 ; 96—98 5; 95— 100; haben 0 5 2 4 0 Schädel. Flachstirnen — 100%/o, ÖOrangutan: A % „188-905 90-92; 92-94; 9496 ; 96-98; haben 1 2 5 2 0 Schädel. Rundstirnen — 1000. Flachstirnen = 90%o, Beim Schimpanse beträgt das Mittel — 85,5. Dieser Wert kann aber, wie die meisten vorausgegangenen, keine Berücksichtigung finden, weil die Einzelmasse für Bogen und Sehne abermals durch die Augenbrauenwülste in störender Weise beeinflusst werden. Vergleicht man nun die für den Menschen gewonnenen Resultate mit denen der Anthropoiden, speziell mit Hylobates, so ist das End- ergebniss für beide Gruppen ein durchaus verschiedenes. Während beim Menschen im Allgemeinen unter fünf Schädeln nur ein rundstirniger vorkommt, findet sich unter den Anthropoiden bei Hylobates syndactylus eine runde Stirn überhaupt nicht; bei Hylobates concolor und Orang- utan kommt sie in 240% resp. 100) als Ausnahme vor. Die Krümmungs- verhältnisse des Stirnbeins verhalten sich demnach bei den genannten Gruppen durchaus entgegengesetzt. Für Gorilla steht mir allerdings kein genügendes Untersuchungsmaterial zur Verfügung. Ich vermute indess mit Grund, dass er sich in diesem Charakter infolge seiner übermächtigen Augenhöhlenwülste dem Schimpanse am meisten nähert. Beide Formen können demnach mit den übrigen in Bezug auf die Eigenkrümmung des Stirnbeins nicht ın Parallele gestellt werden. Aus allem folgt, dass der Stirnwölbungsindex seine Bedeutung bei der Be- urteilung der Krümmungsverhältnisse des Stirnbeins verliert, sobald man ıhn verallgemeinert und auf verschiedene Formen in gleicher Weise anwendet. Auch für die rassenhafte Unterscheidung verschiedener Menschenschädel kann er nicht herangezogen werden, da unter denselben bezüglich der Augen- brauenhöhlen dıe grösste Variation obwaltet. Es sind vor allem die Verhältnisse in der Nasengegend, welche den Stirnwölbungsindex ausserordentlich beeinflussen. Je nachdem die Pars nasalis länger oder kürzer ist und die pneumatischen Räume im Stirnbein einen grösseren oder kleineren Subraorbitalwulst erzeugen, modi- fiiert sich der Wert des Stirnbogens beträchtlich, während die Sehnen- länge keine Veränderung zu erleiden braucht. Dass demnach auch die daraus berechneten Indices bei den verschiedenen Arten verschiedene Werte dar- stellen, hat darin seinen Grund. Die Werte werden für verschiedene Formen nur dann vergleichbar, wenn es gelingt, diese ‘störenden Momente auszu- schalten und eine einheitliche Vergleichsbasis zu schaffen. Ich habe dies dadurch zu erreichen versucht, dass ich von der Pars nasalis und orbi- talıs ganz absah und nur die Wölbungsverhältnisse für die Pars cere- bralis des Stirnbeins in den Bereich meiner Betrachtungen zog. BE, Um nun die vordere Grenze für die Pars cerebralis exakt zu be- stimmen, suchte ich die tiefste Stelle der supraglabellaren Einsenkung dadurch zu finden, dass ich zwischen die beiden prominentesten Punkte des Arcus superciliaris (resp. A. supraorbitalis) und der zwischen den Tubera frontalia gelegenen, ‘nach vorn convex gewölbten Region, ein Bandmass straff ausspannte und dann die tiefste Einsenkung entweder nach dem Augenmass bestimmte, in schwierigeren Fällen aber, wie beim Schimpanse mit dem Zirkel absuchte. Der vordere Beginn für die Pars cerebralis des Stirnbeins beginnt demnach an der Stelle des grössten vertikalen Abstandes der supra- glabellaren Einsenkung von dem oberen Schenkel des Stirnwinkels. Aa | Die nebenstehende Fig. ıı der Sagıttalkurve eines Schimpanse solldıe Verhältnisse näher illustrieren. \ In a. ıst der Punkt der tiefsten Ein- : senkung. Fig. 11. Sagittalkurve des Stirnbeins eines Schimpanse. a. Stelle der tiefsten Einsenkung. Es folgen nunmehr die Indices für die betreffenden Masse in Ge- samtreihen von 2 zu 2: Mensch Einen eerebralen Stirnwölbungsindex von: 83—90; 90--92; 92— 94; 94—96 haben: 2 11 14 3 Schädel Rundschädel = 70/0, Flachschädel — 95%). Hylobates concolor* Einen cerebralen Stirnwölbungsindex von: 90—92; 92—94; 94—- %; 96—98 haben:. 2 17 10 2 Schädel Flachstirnen = 100%/o. Schimpanse besitzt einen Mittelindex von 96,6. Das Bild erscheint nunmehr wesentlich verändert. Der auffallende Unterschied bei den verschiedenen Formen der vorigen Tabelle ist fast gänzlich verschwunden. Selbst unter 30 Menschenschädeln finden sich nur mehr bei zwei Ungarnschädeln Rundstirnen vor. Bei den Anthropoiden fehlen solche vollkommen, Das Häufigkeitsmaximum liegt bei Mensch, Hylobates concolor und Orangutan zwischen 92 und 94. Ein wesent- licher Unterschied der Eigenkrümmung des Stirnbeins bei diesen drei Formen ist demnach nicht mehr zu konstatieren. Der Index von 96,6 beim Schim- panse ist darum von hohem Interesse, weil er den grossen Einfluss zeigt, den die Orbitalwülste bei dem oben angewandten Verfahren ausüben. Der Unterschied zwischen dort (85,5) und hier (96,6) beträgt ı1,1. Die Schim- pansestirn ist demnach trotz ihres geringen ganzen Stirnwölbungsindex ausserordentlich flach und wird in diesem Charakter nur von dem überall abseits stehenden Hylobates syndactylus mit 98 übetroffen. | — Do — ee ee Kr ee ee Die wesentlichen anthropologischen Unterschiede zwischen der Menschen- u. Affenstirn liegen demnach nicht in der Eigenkrümmung derselben, sondern ın der grösseren oder geringeren Aufrichtung und Neigung derselben gegen eine bestimmte Orientierungsebene. Zur Veranschaulichung dieser Dinge gebe ich noch die Ineinanderzeichnung (Fig, 12) einer Menschen- u. Hylobates- Stirnkurve, die von beiden Formen genau das Mittel der Neigung und Wölbung angıbt. d.) In frontaler Richtung. Eine Betrachtung der Neigung des Stirnbeins in frontaler Richtung ist für die Neigung infolge der symmetrischen Lage und Gestalt des Frontale a priori ausgeschlossen, für die Wölbung Fig. 12. Sagıtale Stirnbein- kurven von Mensch u. Hylo- bates (ineinandergezeichnet). mangels einer geeigneten Orientierungslinie resp, Ebene sehr erschwert. Um aber trotzdem eine annähernde Vorstellung davon zu gewinnen, habe ich mittels Bleidraht die frontale Verkaufskurve von der Mitte der Sutura spheno-frontalis zur anderen, senkrecht zur deutschen Horizontale genommen, in nebenstehender Fig. 12. der besseren Uebersichtlichkeit wegen die Fig. 13. Stirnkurven in frontaler Richtung (ineinandergezeichnet). a. menschl. Stirnbeinkurve senkrecht zur deutschen Horizontale; a’. menschl. Stirmkurve über die Stirnbeinhöcker gezogen; 5. Stirakurve des Hylobates concolor senkrecht zur deutschen Horizontale; 5’. Stirnkurve des Hylobates coneolor auf die menschlichen Proportionen vergrössert. © 4* kleine Hylobates-Kurve in richtiger Orientierung in die gleiche mensch- liche hineingezeichnet und mit einem kleinen Pantographen auf die Di- mensionen der letzteren vergrössert. Die ganz ausgezogenen Linien sind senkrecht zur deutschen Horizontale gezogen, währen! die punktierte über die Mitte der Scheitelbeinhöcker von demselben Punkt ausläuft, ohne Rück- sicht auf die deutsche Horizontale. Von Hylobates fehlt die Kurve über die Tubera, weil dieselben an den meisten Schädeln nicht mehr zu be- stimmen sind. Der Unterschied der Frontalkurve von Mensch und Hylobates, sowie ganz allgemein der Affen überhaupt, ıst deutlich. Beim Menschen zieht die Kurve von der Sutura sphenofrontalis (S. s. f. Fig. 11) zuerst auswärts und lateral bis zur Crista frontalis (in Fıg. 13 mit c’ für Kurve a, c’ für a’ und b, c” für b’ hezeichnet), biegt dort ın einer scharfen Krüm- mung nach innen, bis sie am Ende des zweiten medialen Drittels fast hori- zontal zur Mitte verläuft. Eine zur deutschen Horizontale senkrechte Linie, die als Tangente an den lateralen Teil der Kurve gezogen ist (cf.), berührt letztere in der Crista frontalıs und istin ihrem ganzen Verlaufe ausserhalb des Umkreises der Frontalkurve gelegen. Die Auswölbung des Grosshirns äussert sich demnach nicht blos ın sagıttaler, sondern sehr merklich auch in transversaler Richtung. BeiH ylobates sind die Verhältnisse in gewissem Sınne fast direkt ent- gegengesetzt. Eine Vertikale vom Schnittpunkt der Kurve mit der Crista frontalis (c’f resp. c”f”) liegt vollkommen innerhalb der Kurve und lässt in keiner Weise eine frontale Auswölbung erkennen. Kurve 2’, die auf die Proportionen des Menschen vergrösserte Hylobates-Kurve d, lässt diese Verhältnisse deutlich erkennen. Die -— — — - Kurve 2’ stellt die Frontalkurve des Menschen über den Augenbrauenbogen dar. Letztere sind im ersteren mediälen Drittel als schwache Vorbuchtungen nach oben kenntlich. Die laterale Auswölbung in der Gegend der Frontalkrista ist noch deutlicher in Kurve z ausgeprägt, während der flachere Verlauf desselben in den medialen Partien den Unter- schied in der sagittalen Wölbung des menschlichen Stirnbeins zum Aus- druck bringt. 17. Verhältniss der Pars glabelaris zur Pars cerebralis. Bei den vorausgehenden Untersuchungen über die Wölbungsverhältnisse des Stirnbeins ergab sich bereits die Notwendigkeit, auf die beiden Abschnitte der Pars glabellaris und cerebralis gesondert einzugehen. Auch die gegenseitige Abgrenzung beider Teile wurde schon oben genau fixiert. Es bleibt mir nur mehr über, in zusammenhängender und vergleichender Darstellung diese Verhältnisse beim Menschen, den Anthropoiden und einigen niederen Affen zu besprechen. ‚ Um auch hier wieder einen exakten zahlenmässigen Ausdruck zu erzielen, E habe ich die Bogenlängen beider Abschnitte gemessen und aus dem Verhält- | 5 i e nisse derselben einen Index berechnet, den Ausdruck für ihr gegenseitiges E 2 — \ a ai Me gestellt, wie folgt: Mensch. Einen Index von: 14—16; 16—18; 15-20; 20—22; 22—24; 24—2%6 ; 26—28 haben: 1 2 3 12 7 4 1 Schädel. Mittel — 21,4. Hylobatesconeolor. Einen Index von: 8—10; 10—12; 12—14; 14—16; 16—18; 18— 20; 20— 22; 22 -24; 24—26; 26—28 haben: 1 0 2 2 3 8 4 6 3 2 Schädel. Hylobatessyndaectylus: Mittel = 23,330. Örangutan. Einen Index von: 22—24; 24--26 ; 26 --28; 28—30 haben: 2 3 2 3 Schädel. Mittel = 26,080. Schimpanse: 33,72; 41,17; 40,66. Mittel — 35,18. Aus diesen Uebersichtsreihen ist zunächst eine ziemlich erhebliche Varia- tionsbreite bei den einzelnen Arten, speciell bei Hylobates concolor (9,68— 26,78) zu ersehen. Das allmähliche Anwachsen der Reihe von o bis zum Häufigkeitsmaximum und darauffolgende ebenso stufenweise Absinken der Ordinaten zeigt indes, dass die verschieden weit auseinanderliegenden Werte durch stetige Uebergänge miteinander verbunden sind. Was zunächst die Verhältnisse zwischen Mensch und Hylobates betrifft so zeigen sowohl die Häufigkeitsmaxima beider, als auch deren Mittelzahlen eine sehr nahe Uebereinstimmung. Die Pars nasalis des Hylobates ist dem- nach in seinen Längendimensionen durchaus den menschlichen Verhältnissen analog, Einen etwas höheren Index zeigt Hylobates syndactylus; nach ihm folgt mit einer abermaligen geringeren Zunahme der Orangutan und den Schluss in der aufsteigenden Reihe bildet der Schimpanse, dessen hoher Mittelindex 35,18 die schon mehrmals betonte, starke Entwicklung des Glabellarteiles deutlich erkennen lässt. I. Scheitelbein. (ct. Tafel.) | | Ueber das Scheitelbein des Menschen hat bereits P. Damasus Aigner“) in seiner Dissertation ausführlich gehandelt und die daselbst niedergelegten Resultate auf Grund sehr umfangreicher Messungen erzielt. Auch die Parie- talia von Hylobates und Orang wurden in ausgiebiger Weise zum Ver- gleich herangezogen. Ich glaube mich daher mit Rücksicht auf diese Spezial- arbeit über das Scheitelbein auf eine gedrängte vergleichend anatomische Beschreibung dieser beiden Knochen und eine daran anschliessende Wiedergabe der in genannter Arbeit niedergelegten Resultate beschränken zu dürfen. Das Scheitelbein des Hylobates ist dem menschlichen an relativer Grösse vollkommen gleich. Was es von letzterem unterscheidet, ist lediglich die verschiedenartige Form, die zugleich von dem bei den übrigen Anthropomorphen herrschenden Typus stark abweicht und sich den Scheitelbeinen niederer Affen mehr oder weniger an die Seite stellt. Die viereckige, quadratische oder rechtwinklige Menschenform kommt hier niemals zur Ausbildung. Wir gewahren vielmehr eine undeutlich rhom- bische Oberfläche, die aber in der Gegend des Angulus mastoideus dadurch stark beeinträchtigt wird, dass der Margo lambdoideus ohne deutliche Absetzung in den horizontal verlaufenden Margo temporalis übergeht und so dem hinteren und unteren Teil des Parietale eine ziemlich. einheitliche bogenförmige Begrenzung aufprägt. Die Kranznaht und das Schläfenbein wurden bereits beim Stirn und Schläfen- bein abgehandelt; die Scheitelbein- und Lambdanaht aber bieten, mit Aus- nahme der schon erwähnten Bogenform der letzteren, keinerlei Stoff zu längeren Betrachtungen. Aigner gelangt bei der Betrachtung dieser Verhältnisse zu folgenden Ergebnissen: 1 a) Das Verhältniss des Margo sagittalis zum Margo coronalis. Setzt man die Länge des Margo sagıttalis = 100 und bezieht darauf die des Margo coronalis, so ergeben sich folgende Indices: 4 Mensch Orangutan | brachycephale Form: Mittel = 93,20 ) Mittel männl.: Mittel —= 112,25) Mittel v2 dolichocephale „ =8%227) = 8779. weibl.: Mittel — 107,32 ) — 109,78. Hylobates concolor 3 männl.: Mittel = 181,59 \ | u weihl:. a el 132,30 ®) Aigner, P. Damasus: Über die Ossa parietalia des Menschen. Ein Bei- trag zur vergleichenden Anthropologie. Inaugural-Dissertation. München 1900. an en ‘ Der Index ist demnach bei beiden menschlichen Formen unter 100, mithin der Märgo sagittalis grösser als der Margo coronalis. Ganz all- gemein ist bei Affen das Gegenteil der Fall. Während aber beim Orang- utan die Länge des Margo sagittalis von der des Margo coro- nalis nur um ein Geringes übertroffen wird, ist dieser Gegensatz bei Hylo- bates so extrem geworden, dass der Margo sagittalis im Mittel nur mehr die Hälfte der Länge des Margo coronalis beträgt. Verursacht wird dieses Missverhältniss dadurch, dass die Scheitelbeine des Hylobates im Bereich des Angulus sphenoidalis eine sehr mächtige, fast spitzenförmige Aus- dehnung nach vorne besitzt, wie sie in gleich typischer Weise bei keinem Primaten zn beobachten ist. Durch eben diese lokale Vergrösserung in der genannten Region wird die geringe sagittale Flächenausdehnung des Knochens in der Bregmagegend wiederum kompensiert. b) Verhältnis des Margo sagıttaliıs zum Margo lambdoideus. Auch hier soll der Margo lambdoideus wieder in Procenten des Margo sagittalis zum Ausdruck kommen. Es ergeben sich folgende Verhältniszahlen: Mensch Orang brachycephale Form: Mittel = 76T Mittel = 7416 männl.: Mittel = 92,18 \ Mittel dolichocephale ,„, REEZRENRSN| ERS. weibl.: '., 8, = 50m Hylobates männl.: Mittel = 118,15 \ ır ne E zo El WEIDEN. 13825 us nu Die Schwankungsbreite liegt beim Menschen zwischen 57 und 100, die vom Hylobates zwischen 81 und 182 beim Männthen, während die Werte beim Weibchen viel konstanter sind und eine Schwankungsbreite von nur 100—150 aufweisen. Auch diese Zahlen veranschaulichen die grössere Länge des Margo lambdoideus bei den Primaten, speciell bei Hylobates .im Gegensatz zum Menschen. c) Linea semicircularıs und Verhältnis des Margo coronalis zum oberen Abschnitt desselben mit Index. Ganz allgemein gilt für den Menschen, dass der durch die Linea semi- circularis abgetrennte obere Abschnitt des Scheitelbeines den unteren (die Pars temporalis) an Grösse übertrifft, während bei den Affen das umgekehrte Verhältnis Regel ıst. Hier ist aber die Lage dieser Linie so variabel und so vielen Schwankungen unterworfen, dass es schwer hält, einen genauen zahlenmässigen Ausdruck für diese Dinge zu finden. Aigner hat den oberen Abschnitt des Margo coronalis vom Lamda bis zum Schnittpunkt der Linea semicircularis gemessen und diesen Teil auf die ganze einseitige Kranz- naht bezogen. Dabeı findet er beim: Menschen brachyceph. Form: Mittel — 74,64 Mittel rechts — 73,03 | Mittel dolichoceph. „, ar el — U 1T, links = 66,01 f = 69,52 ÖOrangutan Mittel = 55.12 rechts 37,38) Mittel 155,12. : männl.: Mittel =— links = 71,9). = 54,66. Beihlez, Il 1% 8,90) 1,34) er weib.: „ = 3411) Hylobates MuHtalı 0.00 rechts = Mittel = 36,92 pe männl.: Mittel 36,15 ) 34,98 ) 35.05 | Mittel = 87,94. Diese Zahlen können indes nur beim Menschen als sicherer Ausdruck für die in Frage kommenden Verhältnisse gelten; beim Orang kann ihnen ‚einähnlicher Wert nur dann zugeteilt werden, wenn wır nur Formen desselben "Alters miteinander vergleichen, da wie bekannt, mit fortschreitender Ent- wicklung die Lineae semicirculares immer höher hinaufrücken, um schliesslich mit einander zu einer Sagittalkrista zu verschmelzen. Dieser Endprozess in der Lageveränderung ist zwar bei Hylobates sehr selten, aber immerhin sind die alten Schädel mit den jungen nicht in Vergleich zu bringen. Bemer- kenswert ist nur die grössere Länge des rechten oberen Abschnittes zu dem linken bei sämtlichen Formen. d) Frontaler und sagittaler Durchmesser des Scheitelbeins, rechts und links und die dazu gehörigen Indices. (Frontaldurchmesser — 100) „Die Messung wurde mit dem Bandmass in der gleichen Weise vor- genommen, dass zunächst die vier Winkel durch Gerade miteinander ver- bunden, hierauf die Entfernung der Mittelpunkte je zweier gegenüberliegen- den Geraden gemessen wurden.“ (Aigner pag. 46.) Mensch brachieephale Form: Mittel: rechts —= 99,22 ) Mittel links = 98,75 ) Mittel dolichocephale „, r ei 105 .. = 19,14) = Orangutan männl.: rechts — 108,66) __. E12 links = 103,54) _.. Kae ee 102,07) Nittel =. 105.12 a 100,76) Mittel = 102,15 Hylobates rechts —= 89,56. links = 89,69. Beı Mensch und Orangutan übertrifft mithin der sagittale Durchmesser den frontalen um ein geringes, bei Hylobates dagegen ist letzterer nur »/ıo des ersteren. — Die männlichen Hylobates haben rechts, die weiblichen links das grössere Mittelmass. Beide Male hat das männliche Geschlecht grössere Indices als das weibliche; das Gleiche gilt für den Menschen. Sonstige vom menschlichen Typus abweichende Eigenthümlichkeiten, die hier eine gesonderte Besprechung erheischen würden, sind in Anbetracht der einfachen Bauverhältnisse des Knochens nicht zu verzeichnen, Im allgemeinen Teil und bei Besprechung der angrenzenden Knochen war das Scheitelbein und seine Näthe ohnedies schon mehrmals Gegenstand der Betrachtung. — 6 — £ ” Er III. Schläfenbein. (c. Tafeı). a) Pars squamosa. Die Schuppe des menschlichen Schläfenbeins liegt vor und über dem Felsenbein und stellt äusserlich betrachtet, eine annähernd kreisrunde Fläche dar, deren Mittelpunkt etwa mit dem Ursprung der hinteren Wurzel des Jochbogens zusammenfällt. Das Verhältnis ihrer Stellung zum Petrosum und zur anderseitigen Schuppe wird von der gesamten Schädelkonfiguration beeinflusst und zwar in folgender Weise: Bei dolichocephalen Schädeln ist die Breite oberhalb der äusseren Ohr- Öffnung nicht erheblich von einer Linie verschieden, welche etwa zwischen zwei korrespondierenden Punkten unterhalb der höchsten Convexität der Linea semicircularıs gezogen ist. In diesem Falle besitzt die Schuppe eine mehr oder weniger vertikale Stellung und verläuft mit der anderseitigen fast vollkommen parallel. . Aendert sich jedoch die äussere Schädelform in der Weise, dass dıe Breite im Verhältniss zur Länge zunimmt, der Schädel sich also mehr und mehr der Brachycephalie nähert, so findet auch eine in demselben Masse fortschreitende Verlagerung der grössten Schädelbreite nach oben hin statt und die beiden lateralen Flächen des Schädel beginnen sowohl nach unten, als auch nach vorne zu konvergieren. Da die Schuppe als Teil dieser lateraler Fläche ebenfalls mit in die Convergenz einbezogen ist, so tritt sie aus der vertikalen und parallelen Stellung immer mehr heraus und die rechtwinklige Abknickung der oberen Pyramidenfläche weicht einer stumpfwinkligen bis bogenförmigen. : Diese Lagebeziehnungen erfahren bei Hylobates ım Allgemeinen keine wesentlichen Veränderungen, wohl aber ist die oben gekennzeichnete Form von den beim Menschen herrschenden Verhältnissen verschieden. Schon frühzeitig gewahren wir hier statt der Halbkreisform eine drei- eckige Ausbildung des an Masse und relativer Ausdehnung ungünstiger ver- anlagten Knochens. Die Spitze des Dreieckes liegt nach vorne an der Stelle, wo der untere Rand des Scheitelbeins und der hintere des grossen Keilbeinflügels in einem fast rechten Winkel aufeinandertreffen und diese für Hylobates typische Form erzeugen. Der Knochen erscheint an dieser Stelle senkrecht abgeschnitten. Die Basis der dreieckigen Schuppe wird auf der Facıies cerebralis durch die Glaserspalte, an der Facies tem- poralis durch die quere Schiäfenbein-Crista und den Ursprung des Joch- bogens normiert. .—_ ey = Die höchste Höhe liegt demnach hier, der Natur der Sache entsprechend, vor dem Ursprung des Jochbogens, während sie beim Menschen mit der Ursprungsstelle der hinteren Wurzel des Jochbogens zusammenfällt. Man findet diese beschriebene Form bei Hylobates allgemein ausgeprägt. Schon in frühen Jugendstadien tritt sie auf und schon das jüngste Exemplar unter 198 Hylobates-Schädeln zeigt sie in charakteristischer Ausbildung. Man kann deshalb nicht von einer im Laufe der Entwicklung erworbenen Eigen- schaft sprechen, sondern muss sie als ein specifisches Artmerkmal hinstellen. Die Flächen- und Massenentfaltung wurde teilweise schon bei der Ober- flächenbestimmung des Craniums gestreift, Damals konnte eine ziemlich nahe Uebereinstimmung- dieser Verhältnisse mit dem Menschen constatiert werden, denn es war nicht möglich, die die wahren Verhältnisse verdecken- den und darum störenden Momente auszuschalten. Dieselben sind gegeben in der verhältnissmässig grösseren Ausbildung des eigentlichen Schuppen- randes, des margo squamosa ossis temporalıs und in der starken, nach unten zunehmenden Verdickung der Schuppe, deren basaler Teil eben dieses Umstandes wegen kaum mehr der Schuppe zugerechnet werden darf. Ein Frontalschnitt von Hylobates, unmittelbar hinter dem Jochbogen ge- führt, zeigt diese Verhältnisse am beutlichsten. In eimer Höhe von ır mm nimmt in einem kongreten Fall die Dicke in der Weise zu, dass sie oben, unmittelbar unter dem eigentlichen Rand der Schuppe genau I mm beträgt, während sie an der Basis 6 mm misst; dabei ıst dieses letzte Mass sogar noch 3 mm über der Glaserspalte genommen worden. Beim menschlichen Temporale hingegen betragen die gleichen Unterschiede nur 2 mm. Wir haben im letzten Falle eine wirkliche Knochenplatte vor uns, während beim ausgewachsenen Hylobates das bedeutend reducierte Knochenstück einem Keile vergleichbar ıst. Um auch einen Anhaltspunkt für die Höhe und die Breite der ver- schiedenen Schuppen zu gewinnen, habe ich dieselben an 24 menschlichen, ı9 Hylobates und 7 Orangutan-Schädeln beiderseitig gemessen und‘ dabei folgende Indices ım Mittel gefunden. Mensch: 66,22; — Hylobates: 52,00; — Orangutan: 50,00, — An 4 menschlichen, 4 Hylobates und ıo Orangutan-Schädeln konnte ich dieselben Masse auch auf der cerebralen Fläche bestimmen und damit das Mass für den eigentlichen, das Gehirn deckenden Teil der Schuppe mii Aus- schluss des Margo squamosa feststellen. Die g össte vertikale Höhe wurde überall da genommen, wo sie sich vorfand, während ich als Basis für dieselbe den Verlauf der Glaserspalte wählte. Beim Menschen finde ich hier als Index der Höhe und Länge im Mittel — 62,68, bei Hylobates= 55,36 und beim Orang 67,57. Diese Zahlen sind bei den Menschen und Hylo- bates-Schädeln den an der Aussenfläche abgenommenen sehr ähnlich, woraus ein ziemlich paralleler Verlauf der Schneide des Schuppenrandes und der unteren, inneren Grenzkontur desselben geschlossen werden darf. Beim Orangutan verschieben sich die Verhältnisse in dem Sinne, dass in der Gegend der höchsten cerebralen Höhe ein ziemlich starkes Hinaufrücken en fir ? “& „ N. N ; j % v 5 Te nn nn u x a 1% der inneren Grenzkontur eintritt und damit die relativ grössere Differenz des Aussen- und Innenindex (50 und 67,57) bewirkt. Im Allgemeinen aber kön- nen solche relative Zahlen nur einen mehr untergeordneten Wert beanspruchen, da sie die einmal bestehenden unterschiedlichen Merkmale zwischen Mensch und Hylobates nur sehr ungenügend zum Ausdruck bringen. b) Stirnfortsatz der Schläfenschuppe. Daran anschliessend soll noch auf eine Erscheinung hingewiesen werden die beim Menschen und den meisten Affen zu den individuellen Variationen gehört, bei gewissen Säugetieren aber die Regel ist, nämlich der Stirnfort- satz der Schläfenschuppe: Procesus frontalis ossis temporalis sive squamae. Ranke hat in seiner Abhandlung ‚Der Stirnfortsatz der Schläfenschuppe bei den Primaten“ festgestellt, dass diese eigenartige Knocheneinrichtung, durch welche eine direkte Verbindung der Schläfenschuppe mit dem Stirn- bein hergestellt wird, unter 20030 menschlichen Schädeln der verschiedensten Rassen 637 mal — 3,100) sich vorfindet, dass derselbe beim Gorilla regelmässig auftritt, beim Schimpanse nur mehr auf 770) steigt, beim Orangutan da- gegen auf 33,60% und bei Hylobates der verschiedenen Species auf 13,70 herabsinkt. Kirchner*) hat unter 36 für die fragliche Untersuchung verwertbaren Schädeln 6 mal den Stirnfortsatz gefunden. Von I. Ranke konnte dieses Vorkommen an Io und von Anutschin an 27 Schädeln, an welchen die Nahtverhältnisse in der Schläfengegend deutlich waren, geprüft werden. Es fanden sich darunter 4 mit teils doppelseitigem, teils einseitigem Stirnfortsatz. Im Ganzen ergab sıch sonach unter 73 Schädeln 10 mal — 13,70), diese Einrichtung. Ich selbst konnte unter 170 mir zur Verfügung stehenden Schädeln von Hylobates concolor nur 64 finden, bei denen die Nahtverhältnisse eine darauf bezügliche Prüfung zuliessen. Unter diesen befinden sich auch die von Kirchner für seine Untersuchungen bereits verwerteten, die übrigen 88 entstammen dem in die Selenka-Sammlung neu einverleibten Material. Merkwürdigerweise fand ich ein bedeutend häufigeres Vorkommen, als die genannten Autoren, nämlich 16 mal mit teils doppelseitigem (13), teils einseitigem (3, davon 2 rechts und ı links) Stirnfortsatz. Das ergiebt einen Procentsatz von 250/0, also fast mehr als das doppelte von der von I. Ranke und Kirchner ermittelten Procentzahl von 13,7%. Addiere ich nun alle in der Litteratur bereits erwähnten Vorkommnisse an Hylobate’s- Schädeln verschiedener Arten, so ergiebt sich, dass auf 109 Schädel 20 mal — 18,30/0 der Processus frontalis ossis temporalis trifft. Unter 8 Schädeln von Hylobates syndactylus findet sich diese Variation niemals. Bei einem Schädel (Katalog Nr. 72) findet sich rechts der Stirnfortsatz, *) Kirchner: Der Schädel des Hylobates eonecolor, sein Variationskreis und Zahnbau. Imauguraldissertation. Berlin 1895. während links für denselben vicariierend ein dreieckiger Schaltknochen liegt, der dıe Verbindung von Stirn- und Schläfenbein übernimmt. c) Pars mastoidea. Der der Pars mastoıdea des Menschen entsprechende Teil ist bei Hylobates und den übrigen Affen nur als minimaler Höcker angedeutet, dafür entwickelt sich hier ein mächtiger ‚seitlicher Anbau, der über der äusseren Ohröffnung beginnt, sich bis zur Incıisura parietalis mit abnehmender Stärke hinzieht und jenseits derselben in die Linea semicircularis übergeht. Offenbar hängt diese verschiedene Ausbildungsweise mit der Haltung des Kopfes innig zusammen.*) Da derselbe beim Menschen auf der Wirbel- säule annähernd im stabilen Gleichgewicht aufsitzt, ist auch nur eine geringe Arbeit von Seite der Muskulatur erforderlich, um ıhn in dieser Stellung zu bewahren. Bei Affen hingegen, bei denen infolge der halbrechten Haltung des Kopfes die Hauptmasse desselben vor der Wirbelsäule gelagert ist, bedarf es einer wohlentwickelten Nacken- und Halsmuskulatur, um die Balance des Schädels in dieser Haltung zu ermöglichen. Demgemäss sind auch die Ansatzflächen der betreffenden Muskeln relativ grösser und treten am Schädel, speciellam Occıpitale und Temporale sehr auffällig hervor. Der schon erwähnte seitliche Anbau verdankt diesem Umstande seine mächtige Ent- wicklung. Während er bei Hylobates noch auf das Temporale be- schränkt bleibt, setzt er sich beim Orangutan als quere Occipitalkrista auf das Hinterhauptsbein hinüber, bis er ın der Mitte derselben, ın der Gegend der Crista occıpitalis externa mit dem anderseitigen zu einem Knochenring verschmilzt. Im Uebrigen ist die Pars mastoıidea bei Hylobates glatt und eben und bildet mit der Schuppe einen glatten Flächen- winkel, dessen Schneide durch die mehr oder weniger entwickelte Temporal- cerista fast spitzwinklig ausgezogen ist. Beim Menschen liegen infolge der Anwesenheit eines Zitzenfortsatzes, Schuppe und Warzenteil annähernd in der gleichen Ebene oder sind nur unbedeutend nach aussen hin gewölbt. d) Pars petrosa. Das Felsenbein liegt an der Basis des Schädels, ist nach vorn und medial gerichtet und bildet mit der anderseitigen einen Winkel, der mit der gesamten Schädelkonfiguration im Zusammenhang steht. Zwischen Tieren und Menschen besteht hier eine Kluft, die auch durch die mehr tierischen Verhältnisse bei Kindern nicht überbrückt wird. Im Allgemeinen gilt die Regel, dass mit der starken Entwicklung die Grösse dieses Winkels ab-, mit der vollen Entfaltung des Craniums hingegen immer mehr zunimmt. Auch zwischen dolicho- cephalen und brachycephalen Schädeltypen ergeben sich im Mittel unter- schiedliche Werte. Die Bestimmung dieses Pyramidenwinkels konnte nur *) Vergleiche I. Ranke: Zur Anthropologie der Halswirbelsäule. Beitrag zur Entwiekelungsmechanik der menschl. Körperform. Sitz.-Bericht d. math. phys. Klasse d. k. b. Akademie der Wissenschaften. 1895. Bd. XXV. Heft 1. $ an der Schädelbasis vorgenommen werden. Ich benutzte dabei den Verlauf des basalen Kantenwinkels, dessen Verlaufsrichtung zuerst mit Bleistift bis zu den unmittelbar am Flügelfortsatz des Vomer gelegenen Schnittpunktes mit der anderseitigen verlängert wurde. Von der so gewonnenen Spitze des Pyramidenwinkels aus wurden mittels Zirkel gleiche Strecken auf beiden Schenkeln abgeschnitten und dadurch ein gleichschenkliges Dreieck konstruiert, das zuerst durch genaue Nachkonstruktion auf Papier übertragen und daselbst mittelst eines transparenten Celluloid-Tranporteurs der fragliche Winkel ermittelt. Im Ganzen habe ich 208 Schädel von Menschen, Affen und Hunden darauf hin untersucht und dabei in den Mittelwerten eine absteigende Reihe von brachycephalen Menschenschädeln (103°) bis zum Hylobates syndac- tylus mit dem geringsten Werte von 59,5° gefunden. Die an Embryonen genommenen Masse können nicht auf die gleiche Genauigkeit Anspruch er- heben, wie die übrigen, da infolge der Präparation Verzerrungen und gewaltsame Verschiebungen des Felsenbeins nicht auszuschliessen waren. Doch dürfte der gefundene Mittelwert von 31 Schädeln den thatsächlichen Verhältnissen wenigstens sehr nahe kommen. Ich stelle in nachfolgender Tabelle die Mittelwerte und Schwankungsbreiten meiner diesbezüglichen Untersuchungen tabellarisch zu- sammen. Mittelwerte und Schwankungsbreiten der Pyramidenwinkel. | | | | ‚Dol. Menschensch.) Bezeich- = a 2.3 2 < E 3:5 = = S =) = == > 3 Er = = SIE Ä = ..8 = |858| 8 EB nung des 5 | Ba E = 27 r Hunde 2 5 Schädels Rn « |Bismarek- = = = 5 = 3.5 5 = Archipel. | je = 3 = © am = | a se > | am} | u — — —————_—_— nzahl der | emessenen AUS Serena lt. 84 13 50 6 10 Schädel Schwank- | x | g ungsbreite |,,- Banlere : FPHE Enle x Br - 11250—1000)1140—980| 1140-9 10| 1020—800|840—690 730—640 750-560, 700—-5501610— d. | £ | P.-Winkels | | Mittelwert | | d. 1130 1050 | 101,50 590 760 680 | 67,50 630 59,50 P.-Winkels \ | Zwei Kinderschädel von Hylobates concolor haben ein Pyramiden- Winkel von 88° und 77°.- Bei Angabe der Schwankungbreite habe ich diese "Werte nicht berücksichticht, da mit Ausnahme der menschlichen Embryonen- schädel überall nur ausgewachsene Exemplare in den Bereich der Untersuchung gezogen wurden, Erg. Die Variationsbreite ist namentlich bei menschlichen Schädeln eine auffallend grosse. Schon die einzelnen Typen für sich variieren zwischen ziemlich weit auseinanderliegenden Grenzwerten. Die Differenz ist bei dolichocephalen Menschen- schädeln — 25%, bei brachycephalen Europäerschädeln — 160, bei brachy- cephalen aussereuropäischen Schädeln — 250%; die gesamte Variationsbreite beim Menschen ist — 340%. Trotz dieser grossen Verschiedenheiten besteht zwischen dem geringsten ausgewachsenen Menschenschädeln (— 91°) und dem grössten bei Affen. (OÖrangutan — 80°) vorkommenden Werten eine Differenz von 11°, Bei Affen werden die Verhältnisse insofern etwas konstanter, als hier bei einer und derselben Art die Variationsbreite 20° nicht übersteigt. Sie ist bei den untersuchten Schädeln am grössten bei Hylobates concolor mit 19), am geringsten bei Hylobates syndactylus mit 6°; dazwischen liegen in absteigender Reihenfolge Orangutan und Hund mit je 15° und Semno- pithecus nasicus mit 9%. Ein mit einem Hinauf- oder Hinabschreiten in der Reihe der Säugetiere Hand in Hand gehendes Zu- oder Abnehmen des Pyramidenwinkels ist nicht zu konstatieren, da Hund und Orang in derselben Reihe stehen, während Hylobates syndactylus den geringsten Mittelwert besitzt. Da bei Kinderschädeln der Pyramidenwinkel bedeutend unter die bei ausgewachsenen Menschenschädeln herrschenden Verhältnisse herabsinkt, so findet die Zunahme desselben erst im späteren Alter statt, dessen Einzelverlauf allerdings erst an einem mir fehlenden grösseren Material festgestellt werden könnte. IV. Hinterhauptsbein (ef. Tafel.) l. Das Hinterhauptsbein im Allgemeinen. Das Hinterhauptsbein des Hylobates bietet einfachere Verhältnisse dar, als das menschliche. Wir beobachten hier nichts von den vielen Rauigkeiten und Porositäten, welche letzteres, namentlich im Bereiche des Planum nuchale, auszeichnen, sondern treffen, sowohl auf der inneren cerebralen, als auch auf der äusseren Fläche, mit nur geringen Ausnahmen eine glatte Beschaffen- heit an. Der Hauptunterschied liegt zunächst in der verschiedenen Grössenverteilung der einzelnen Partien des gesamten Knochens und in den Lagebeziehungen, die dieselben zu den übrigen Schädelknochen, namentlich in Bezug auf die ‘deutsche Horizontale, einnehmen. Diese beiden Faktoren sollen im Nach- folgenden näher untersucht und zahlenmässig ausgedrückt werden. Was zunächst die Schuppe des Hinterhauptbeines betrifft, so lässt sich dieselbe auch hier unschwer in zwei Teile zerlegen, von denen der eine, die ÖOberschuppe, bis zum Beginn der obersten Semicircularlinie reicht, während die Unterschuppe am hinteren Rand des Foramen magnum endigt. Eine Protuberantia occipitalis externa, die beim Menschen regelmässig, wenn auch in den variabelsten Formen auitritt und als Grenzpunkt zwischen den beiden genannten Stücken der Schuppe zu betrachten ist, lässt sich an keinem einzigen Hylobates-Schädel wiederfinden. Trotzdem ist die oben gezogene Grenze eine sehr markante, da mit ihr eine winkelige Abknickung der beiden als Planum occipitale und Planum nuchale bezeichneten Teile zusammenfällt. Die regelmässig und ohne Unterbrechung gewölbte Schalenform beim Menschen wird durch eben diese Abknickung gestört und findet sich unter den Anthropomorphen nur mehr bei jugendlichen Orang- utans vor der Ausbildung einer Occipitalcrista wieder. Die Linea nuchae mediana und superior treten bei Hylobates regelmässig auf, niemals aber die von Merkel*) an Menschenschädeln gefun- dene Linea nuchae suprema. Gerade deshalb fehlt auch die äussere Protu- beranz, welche nach dem genannten Autor eine dritte oberste Querlinie (Linea nuchae suprema) entsendet. Ausserdem ergeben sich hier in der Aus- bildung und Verlaufsrichtung typische Unterschiede und mannigfache Variationen. An jugendlichen Schädeln sınd die Semicircularlinien erst in der Entwicklung begriffen und lassen sich nur in ganz geringen Spuren erkennen. Es ist darum nötig, bei der Betrachtung derselben sich an vollständig ausgewachsene Exem- plare zu halten, bei deren Durchsuchung regelmässig drei Haupttypen (für Typus Iu. Typus U cf. Fig. 14 u. 15), mit verschiedenen Uebergangsformen wiederkehren. *) Merkel, Dr. Fr.: Die Linea nuchae suprema. Anatomisch u. anthropo- logiseh betrachtet. Leipzig, 1571. ar .—— —- - -— „uf mul nme ent Fig. 14. Fir. 15. Verlauf der Nuchalliniıe am Hinterhauptsbein des Hylobates concolor. I. Typus: Die Lineae nuchae superiores beginnen in der Mitte in einem Winkel, dessen nach auswärts gerichtete Spitzen durch die Ver- einigung beider Linien erzeugt wird und den Beginn der Linea nuchae mediana darstellen. Die genannte Spitze ist bei älteren Individuen meistens durch einen verschieden starken Wulst ersetzt, während die Linea nuchae mediana sich immer mehr zu einer Christa mediana umwandelt und schliesslich als eine dünne, hohe Knochenplatte bis zum Foramen occr pitale herabläuft. Der Verlauf der oberen Semicircularlinie ist entweder ein horizontaler oder schwach bogenförmiger, mit der Auswölbung nach oben, Wenige mm unter dem medianen winkeligen Vereinigungspunkt der oberen Linien liegen dicht neben der Linea nuchae mediana und symmetrisch zu ihr zwei starke grubige Vertiefungen, deren tiefste Stelle nach auswärts gerichtet und durch Rauigkeiten, wie sie in ähnlicher Stärke am Hylobates- Schädel nicht mehr wiederkehren, ausgezeichnet ist. Hier beginnt die Linea nuchae inferior, zieht eine ganz kurze Strecke nach aussen und abwärts mit stetig zunehmehmender Vergrösserung und gabelt sich sodann in zwei Schenkel. Der obere behält die ursprüngliche Verlaufsrichtung bei und ver- einigt sich mit der Linea semicircularis superior etwa im Beginn des zweiten medianen Drittels, sodass dadurch beiderseits ein annähernd drei- eckiges Feld mit der medianen Crista als gemeinsamer Basis umgrenzt wird. Der untere Schenkel zieht im Bogen nach aussen und abwärts mit stetig zu- nehmender Vergrösserung seiner Rauigkeiten bis zum Processus jugularis. Dieser Typus ist der gewöhnliche und findet sich unter 123 Schädeln 65° mal == 52,80 0. 2. Typus. Der zweite Typus unterscheidet sich von dem ersteren nur dadurch, dass sich der obere Schenkel der Linea nuchae inferior nicht mit der L. nuchae superior vereinigt, sondern parallel unter der- BE 7 opEhN x Zu 2 ee Ze u selben verläuft. Wir haben in diesem Falle scheinbar drei Semicircular- linien wie beim Menschen. Da’ jedoch die beiden unteren nur selbstständig gewordene Zweige eines gemeinsamen Astes, nämlich der Linea semi- circularis inferior sind, so können nicht die gleichen Terminı, wie beim Menschen, auch auf Hylobates übertragen werden. Dieser Typus findet sıch unter ı23 Schädeln 58mal — 47,10. 3. Typus. Im Bereich der oberen Semicircularlinıen ist eine merk- liche quere Crista zur Ausbildung gelangt. Diese Bildung findet sich bei Hylobates concolor nicht, nur bei sehr alten Hylobates syndactylus- Schädeln tritt sie regelmässig auf. Die Innenfläche der Hinterhauptsschuppe (cf. Tafel) weicht im Bereich der vier kreuzweise gestellten Cristen, der Eminentia cruciata, ın mehrfacher Hinsicht von den menschlichen Verhältnissen ab. Der auffallendste Unterschied liegt im Verhalten des unteren medialen Armes, welcher hier durch eine tiefe, breite Impression, die an der Protuberantıia occi- pitalis interna beginnt und bis zum Hinterrand des Foramen unter ste- tiger Breitenzunahme herabläuft, in zwei Teile gespalten ist. Letztere ziehen ohne merkliche Störung in ıhrer Ausbildung und mit der gleichen Verlaufs- richtung parallel neben einander bs zum - hinteren Ende des Corpus basilare, woselbst sie in der Gegend des Canalıs hypoglossı endigen. Auch die übrigen drei Arme werden durch regel- mässig auftretende Sulci in 2. parallele Joche geteilt. Dabei sınd unter acht Präparaten viermal sowohl dıe beiden seitlichen Teile des Sulcus transversus als auch der obere Sulı us sagittalis selbstständige Ge- bilde geworden, die ohne nähere gegenseitige Beziehungen in der Prot. occ. interna endigen. Einmal biegt der Sulcus sagıttalıs ın den rechten Arm des Sulcus transversus über, zweimal in den linken, und in einem Falle gleichmässig ın beide Sulci transversi. Nach v. Spee* „biegt der Sulcus sagittalis in 680% aller Fälle ın den rechten Arm des Sulcus transversus, in 130% der Fälle ın den linken, in 190% gleichmässig in beide Sulci transversi über.‘ Es treten dem- nach bei beiden Formen dieselben Variationen auf, nur mit dem Unterschied, dass das, was in Anbetracht der Häufigkeit seines Vorkommens beim Menschen als Regel zu gelten hat, bei Hylobates zu den weniger häufigen Vorkomm- nissen zu zählen ist. Ein vollkommen selbständiges Verhalten der drei Sulci, wie es bei Hylobates in der Hälfte der Fälle beobachtet werden kann, scheint beim Menschen ausnahmslos zu fehlen. Von sonstigen Abweichungen ist noch das regelmässige Fehlen des Foramen condyloideum posterius zu erwähnen. Dieser Venenkanal ist jedoch auch beim Menschen insofern eine inkonstante Bildung, als er nach v. Spee nur in 400% aller Fälle beiderseits sich findet, in 100/0 beider- seits fehlt und in 400% aller Fälle blos links auftritt. *) v. Spee.: Skelettlehre, I. Teil, pag. 103. 2. Abknickung aer Hinterhauptsschuppe. Die Gestaltung der Hinterhauptsschuppe wird von der Grössenentwicklung des Gehirns und der Haltung des Kopfes beim Gehen unmittelbar beein- flusst. Dass sich darin bei einer vergleichend anthropologischen Betrachtung auch “durchgreifende Unterschiede in der Ausbildung dieses Knochens zwischen Menschen und Affen ergeben, ist nur die notwendige Folge- erscheinung der genannten nach verschiedenen Richtungen hin wirksamen Faktoren. | Ranke*) hat den Einfluss, den dıe gesamte Körperhaltung auf die Bil- dung der Halswirbelsäule, das Atlasgelenk und die Krümmungsverhältnisse der beiden Condylen des Hinterhauptsbeines ausübt, einer eingehenden Betrachtung unterzogen. Die gleichen Ursachen wirken aber auch modificierend auf die Neigungsverhältnisse der Oberschuppe (Pars cerebri) und der Unterschuppe (Pars cerebelli) zur deutschen Horizontale, wie Dubois bei der Besprechung des Pıthecanthropus hervorgehoben hat. Nachfolgende Uebersichtstabelle enthält für den Menschen, Hylobates und mehrere andere Affen die Winkel, die die Pars cerebri und die Pars cerebelli mit der deutschen Horizontale bilden; ferner das Mass für die gesamte Abknickung der Schuppe, was der Summe beider Winkel gleich kommt. Der erstere wurde als Lamda-Winkel bezeichnet, da dessen oberer Schenkel durch Inion und Lamda gezogen ist, der zweite als Opis- thion-Winkel, weil der Endpunkt seines unteren Schenkels ım Hinterrand des For. occipitale, dem Opisthion der Franzosen, liegt. Die Neigung bezieht sich jedesmal auf die deutsche Horizontale. Als „ganze Abknickung des Hinterhauptsbeines“ wurde die. Summe beider Winkel eingetragen. Es folgen die Masse in der gewöhnlichen Weise von 5 zu 5 fortschrei- tend. Mensch a) Lamda-Winkel. Einen Lamda-Winkel von: 75—80; 80—85; 85 —%; 90— 95; 95—100; 100- 105 haben: 3 13 12 25 10 7 Schädel Mittel — 89,70. b) Opisthion-Winkel. Einen Opisthion-Winkel von: 5-10: 10-15; 1520: 25: 35-30; 30-35; 35 —40; 4045 haben: 1 1 7 13 16 17 12 3 Schädel. Mittel = 27,70. Ganze Abknickung des Hinterhauptsbeines. & Eine Gesamtabkniekung von: h 105—110: 110-115: 115120; 120-125; 125—130; 130—135 haben: 6 15 18 17 5 3 Schädel. Mittel — 118. #) Ranke Johannes: Zur Anthropologie der Halswirbelsäule. Ein Bei- trag zur Entwicklungsmechanik der menschlicheu Körperformen. Sitzungsberichte der math.-phys. Klasse der kgl. b. Akademie der Wissenschaften 1895. Band XXV Heft 1% München 189%. — 1,66: — Ä 1 2 N | Hylobates concolor a Lamda-Winkel. Einen Lamda-Winkel von: 50—55 ; 55-—60 ; 60—65 ; 65-70 ; 70— 75 ; 75—80 ; 80—85 ; 8590; 90—95; 106 haben: 2 4 6 14 21 15 18 3 1 1 Schädel. Mittel = 73,50. b) Opisthion-Winkel. Einen Opisthionwinkel von: 45—50 ; 50—55 ; 55-—60 ; 6065 ; 6570 ; 7075 ; 780 haben: 1 8 20 28 18 7 4 Schädel. Mittel = 61,7°. ec) Ganze Abknickung des Hinterhauptsbeines. Eine Gesamtabknickung von: 120—125; 125—130; 130-135; 135—140; 140— 145; 145— 150; 150—155; 172 haben: 4 17 22 14 16 7 2 1 Schädel Mittel = 135,50. Hylobates syndaetylus. a) Lamda-Winkel. Einen Lamda-Winkel von: 32; 4550; 50—55; 55—60; 60-65; 65— 70; 70—75; 76; 82 2 1 4 2 1 1 1 Schädel. haben: 1 2 1 Mittel 60%. b) Opisthion-Winkel. Einen Opisthion-Winkel von: 50; 60- 65; 65--70; 70—75; 75—50 haben: 1 4 1 5 > Schädel. € Mittel = 68,70. ec) Gesamtabkniekung des Hinterhauptsbeines. Eine Gesamtabknickung von: 110-115; 115-120; 120—125; 125—130; 130—135; 135—140; 140—145 1 0) 4 2 4 2 3 Schädel haben: Mittel —= 128,70. Schimpanse: a) Lamda - Winkel 600 b) Opisthion- „ 69% ec) Gesamtabknickung 128,70 Orangutan: a) Lamda-Winkel (Mittel) 47,50 b) Opisthion- „, “ 79:50 c) Gesamtabknickung „, 127°. Semnopithecus nasieus. a) Lamda-Winkel. Einen Lamda-Winkel von: 48; 50-55; 55-60: 60--65; 65— 70; 70--75; 75 —S0 haben: 1 1 2 1) 6 2 3 Schädel Mittel —= 66,79. b) Opisthion-Winkel. Einen Opisthionwinkel von: 50—55; 55—60; 60--65; 65—70; 70—75 haben: 1 2 7 2 2 Schädel. Mittel —= 65,50. ec) Gesamtabkniekung des Hinterhauptsbeines. Eine Gesamtabknickung von: 110—115; 115—120 ; 120—125; 125—130; 130--135; 135—140; 140—145 haben: 1 0 ir 1 4 | 2 Schädel Mittel — 128,40. E Semnopitheeus pruinosus: a) Lamda - Winkel (Mittel) = 81,70 % b) Opisthion- „, nr.550 c) Gesamtabknickung „ = 1370 Semnopitheeus rubicundus: a) Lamda - Winkel ee 79,00 b) Opisthion- „, EIN 2 e) Gesamtabknickung „ = 133° Ba, I Inuus nemestrinus: a) Lamda - Winkel Mittel = 59,30 b) Opisthion- „ “ — 540 c) Gesamtabknickung „ = 113,30 Inuus silenus: a) Lamda - Winkel 2 — 88 b) Opisthion- „, ” = 5 ec) Gesamtabknickung „, — 140,5 C'ereocebus eynomolgus: a) Lamda - Winkel r — 730 b) Opisthion- ,„, ‚A — 570 ec) Gesamtabknickung _,, — 130° Um einen leichteren Ueberblick über diese Zahlen zu gewinnen, mögen in nachfolgender Tabelle noch die Mittelwerte und Schwankungsbreiten der drei Winkel für jede der darauf hin untersuchten Formen zusammengestellt werden. Bei der Durchmusterung obiger Werte tritt dıe Sonderstellung des Men- schen in den Neigungs- und Krümmungsverhältnissen des Hinterhauptsbeines klar zu Tage. Am geringsten sind noch die Unterschiede beim Lamda- Winkel. Mit dem Mittelwert von 900%%, der der Neigung des Stirnwinkels auffallend ähnlich ist, übertrifft zwar der Mensch sämtliche Affen, aber die Schwankungsbreiten zeigen, dass hier, wie dort gleiche Zahlen wiederkehren und die unterschiedlichen Charaktere durch allmähliche Uebergänge ver- wischen. Am nächsten kommt dem Menschen Hylobates concolor, der zwar einen geringeren Mittelwert (= 73,5") besitzt, aber in den einzelnen Win- keln eine solche Mannigfaltigkeit zeigt, dass die extremen Glieder der Reihe (533 und 106) beide Male über die beim Menschen gefundenen Extreme (75— 104) hinausfallen. Typische Unterschiede finden sich aber schon bei Hylobates syndactylus, dessen Maximalwert von dem menschlichen Minimum noch um 7,7% absteht, und dem zugleich der geringste bei einem Affen überhaupt ermittelte Wert mit 32° zukommt. Von den übrigen Ver- tretern erreichen nur die kleineren Formen Semnopithecus pruinosus (75—90) und Inuus silenus (73—103) die Grösse menschlicher Lamda- Winkel. Weit erössere Differenzen ergeben sich bei der Betrachtung der ver- schiedenen Neigungswinkel der Unterschuppe. Hier ist der menschliche Mittel- wert (— 27,7) nur wenig grösser als die Hälfte des kleinsten Mittels, das sich unter den Affen bei der kleinen Inuus silenus-Art vorfindet. Sämtliche Anthropoiden mit Einschluss von Hylobates concolor’ und Hylobates syndactylus erreichen fast die dreifache Grösse des mensch- lichen Opisthion-Winkels. Hier fehlen auch alle vermittelnden Uebergänge von den höchsten menschlichen Werten zu den geringsten tierischen; denn der Maximalwert (= 44°) eines sehr stark deformierten Indianerschädels kann mit dem Opisthion- Winkel von 44° bei einem vollkommen normalen Schä- del von Inuus nemestrinus nicht in Vergleich gebracht werden. Dieser Winkel am Indianerschädel sollte nur zeigen, dass auch eine sehr starke Deformation beim Menschen, wie sie durch Stirnbinden u. s. w. erzeugt wird, nicht im Stande ist, die Minimalgrenze des Affen-Opisthion-Winkels zu überschreiten. —_— 8 — Abknickungsverhältnisse am Hinterhauptsbein. ı Lamda- ‚Opisthion- a ? Schwankunes-| wriac. Bezeichnung | Winkel | schwankunes-| Winkel (Mittel) breite | (Mittel) | | | Schwankungs- 1} breite (Mittel) Gesamtabknieknng Schwankungsbreite Mensch | 1180 | 1040-1330 Hylobates con- | 73,50 530— 1069 450. _790 | 135,50 1200__1720 eolor I = = Hylobates x h 320__890 500__790 0__1440 syndaetylus ug 1110-144 Schimpanse | 600 1290 Orangutan 450—500 385 7850—810 27 12601280 Semnopithecus PO 0 RN d gi | 66,7 480890 62,50 | 590750 | 128,40 11701360 nasicus ; Semnopithecus | 1 70 730_900 550 500 690 1370 920 0 pruinosus e 1 RR ee a 1230—144 Semnopitheeus | ; | 79,50 610980 350 | 530_540 0 0.1790 rubieundus } ; sa 530 54 133 1140152 Inuus : 59.30 390__750 540 0__680 3 90 y70__1190 nemestrinus 2 54 440 68° | 113,3 1070 —119 Inuus silenus 580 750—1030 52,50 460590 | 140,50 1190—1620 C b | en EN ereocebus = | 730 660500 570 | 550-590 s 950__1250 eynomolgus 2 | 55059 1309 1250135 | Aucn in der gesamten Abknickung hebt sıch der menschliche Charakter in Anbetracht der starken Entwicklung des gesamten Hinterhauptsbeins noch deutlich ab. Die Anthropomorphen beginnen mit ‚ihren niedrigsten Winkeln erst im Bereich der oberen Grenze beim Menschen und überschreiten 2 dieselbe meist um ein Beträchtliches (bis 172" bei Hylobates concolor) während die übrigen niederen Formen konstantere Werte zeigen. Dieser letztere Umstand ist aber wohl darauf zurückzuführen, dass hier stets nur eine relativ geringe Anzahl von Schädeln untersucht wurde. 3. Verhältnis der Oberschuppe (Pars cerebri) zur Unterschuppe (Pars cerebelli). Die ım allgemeinen Teil ausgeführten Oberflächenbestimmungen haben gezeigt, dass die prozentuale Anteilnahme der Schuppe des Hinterhaupts- beins in einer nahen Beziehung zur gesamten Gehirngrösse steht und mit der letzteren fällt und steigt. Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist demnach deutlich. Um eine grössere Anzahl von Schädeln nach dieser Richtung hin zu untersuchen, wurde die sagittale Sehnenlänge der Pars cerebri und Pars cerebelli gemessen und die erstere in Prozenten der letzteren ausgedrückt. Ist der so erhaltene Index geringer als 100, so übertrifft die Pars cerebelli die Pars cerebrı und umgekehrt. Als Grenzpunkt beider Teile wurde durchgängig die Mitte der Protuberantia occipitalis ex- terna oder beim Fehlen derselben der an gleicher Stelle liegende Abknickungs- punkt beider Stücke gewählt. Lamda und hinterer Rand des Hinterhaupts- loches sind die beiden anderen Grenzpunkte. Die Indices für die bei Mensch, Hylobates, Orangutan, Schim- panse und einer Anzahl niederer Afienformen genommenen Einzelmasse folgen hier in Gruppen von Io zu Io. Mensch. Einen Index von: 90-100; 100—110; 110—120: 120-—130; 130—140; 140— 150; 150—160 haben: 3 3 7 4 4 4 er 160--170: 170-180; 219,38 | 1 4 1 Schädel. Mittel — 140,63°. Hylobates coneolor. Einen Index von: 10--20; 20-30; 30—40; 40—50; 50—60; 6070; 70—80; 8090; haben: 1 0 1 6 19 15 14 18 90—100; 100; 110; 120 1 4 1 1 Schädel. Mittel = 68,96". Hylobates syndaetylus. Einen Index von: 40—50; 50—60; 60—70 ; 70—80 ; 80 —90 ; 90—100; 100; 128,57; haben: 1 4 2 3 1 0 3 1 Schädel. Mittel = 77,710. Vrangutan. Einen Index von: 20--30; 30-40; 40-50; 50—60; 6070 haben: 2 2 2 2 2 Schädel. Mittel —= 44,76%. Schimpanse: Einen Index von: 27,90; 42,50; 55,80 k haben: 1 1 1 Sehädel. Mittel = 42,07. | 5 STORE A “5 2 1 Schädel. Mittel = 44. Hylobates concolor. Einen Pars basilaris-Wınkel von: 0—3; 3—6; 6—9; 9-—12; 12-—15; 15-18; 18— 21 haben: 7244. 91,022 15 9 2 Schädel Mittel — 9,50. Hylobatessyndaetylus. Einen Pars basilaris-Winkel von: —-3—0; 0--3;5 3—6; 6-9; 9-—12; 12—15 haben: 1 2 7 3 0 1 Schädel. Mittel —= 4,60. Orangutan. Einen Pars basilaris-Winkel von: 0—3; 3—6 haben: 5 4 Schädel. Mittel = 2,1. Scehimpanse: Mittel = 8,70. Semnopitheeusnasicus. Einen Pars basilaris-Winkel von: 15-18; 18—21; 21—24; 24-27; 27—30 haben: 1 6 4 3 1 Schädel. Mittel = 21. #) Mit + wurde der Winkel bezeichnet, wenn die Öffnung nach hinten, mit —, wenn dieselbe nach vorne gerichtet war. a 2 a a era ee Te 4. Semnopithecus pruinosus: Mittel = 210 Semnopitheeus rubicundus: „= 220 Inuus nemestrinus: A = Inuus silenus: n — 230 Gercocebus eynomolgus: B2 — 14,5). Der mittlere Wert für den Menschen nähert sich demnach einem halben rechten Winkel (= 450), während Hylobates concolor trotz des relativ stark entwickelten Gehirns nur einen Mittelwert von kaum 10° erreicht und mit seinem Maximalwert von 21° bei einem jungen Individuum noch um 130 eines Australiers mit 33° absteht. Noch grösser ist der Unterschied bei Hylobates syndactylus mit dem Mittel von 4,6° und dem Maximalwert von + 13%. Hier findet sich noch einmal eine negative Neigung vor. OÖrangutan hat den geringsten Durchschnittswert mit 2,1°, während der Schimpanse mit 8,5° im Mittel keine nennenswerteu Unterschiede von Hylobates aufweist. | Unter den niederen Affen wurde der grosse Neigungswinkel bei Semno- pithecus bereits auf seinen Wert hın untersucht. Auch die übrigen Formen Inuus und Cercocebus zeigen relativ hohe Neigungswinkel, was wohl in einer ähnlichen Ursache seinen Grund haben mag. 5. Neigung und Lage des Foramen occipitale. Auch diese beiden Momente, die Neigung und dıe Lage des Foramen occipitale wurden bereits von Ranke in der schon mehrfach c.'ierten Ab- handlung: „Ueber einige gesetzmässige Beziehungen zwischen Schädelgrund, Gehirn und Gesichtsschädel‘“ einer eingehenden Würdigung unterzogen. Da sich jedoch bei einer vergleichenden Betrachtung des Menschenschädels mit irgend einer tierischen Form wesentliche Unterschiede ergeben, so können diese Dinge um so weniger mit einem einfachen Hinweis auf die genannte Schrift abgethan werden, als man dort vergeblich nach einer vergleichenden Nebeneinanderstellung der für Mensch und Hylobates zutreffenden Verhält- nisse suchen ‚würde. ‚Ausserdem sind meine Masse und der daraus berechnete Lage-Index für das For. occ. auf einem anderen Wege gewonnen worden als dort. Sämt« liche Masse wurden an den schon mehrfach erwähnten Kurvenzeichnungen, an denen die hier in Betracht kommenden Messpunkte genau eingetragen waren, direkt abgenommen. | Die Neigung des For. occ. wurde jedesmal auf die deutsche Horizontale bezogen und eine Oefinung des Neigungswinkels nach vorn mit 1, eine solche nach hinten mit — versehen. Die Lage des Hinterhauptsloches wurde in der Weise bestimmt, dass vom Hinterrand des Foramen auf die deutsche Horizontale eine Senkrechte gefällt wurde, und die Entfernung des Fusspunktes dieser Vertikalen vom hervorragendsten Punkte der Hinterhauptschuppe in Prozenten der geraden Länge des Schädels zum Ausdruck kam. Ranke bezog den Vorderrand des Foramen auf die basale Gesichtslänge. Seine Zahlen sind daher nicht mit STAR E den nachfolgenden vergleichbar. Der Grund meines Verfahrens lieg dass das Foramen occipitale beiMenschu. Hylobates eine versch relative Grösse besitzt und daher bei der Wahl des Vorderrandes, bei we die ganze sagittale Länge der Oeffnung mit in Rechnung kommt, ein grösserer Lage-Index vorgetäuscht werden kann, als den wirklichen Verhältnissen ent- r spricht. } va Lage und Neigung des Hinterhauptsbeins wurden der besseren Veh Be: sichtlichkeit und wegen des engen Zusammenhanges, den beide aufweisen, gemeinsam behandelt. Mit Rücksicht auf die von Ranke über die Nei- gungsverhältnisse der Foramen magnum-Ebene beim Menschen bereits ausgeführten Messungen dürften wohl weitere diesbezügliche Untersuchungen überflüssig sein. Die dort gewonnenen Resultate wurden auch hier zu Grunde gelegt. In der herkömmlichen reihenweisen Zusammenstellung der Eınzelmasse gestalten sich die Dinge folgendermassen: Mensch. Lage-IndexdesForamen oceipitale. Einen Lage-Index von: 23—30; 30—35 haben: , 10 Schädel. Mittel — 30,05%. Hylobateseconcolor a) Neigungswinkel. Einen Neigungswinkel von; 10—15; 15—20; 20—25; 25—30; 30—35; 35—40 haben: 2 16 30 27 7 2 Schädel. Mittel — 23,80. b) Lage-Index des Foramen oceipitale. Einen Lage-Index v haben: 17 65 B) Schädel. Mittel — 12,160. Hylobates syndaetylusa) Neigungswinkel. Einen Neigungswinkel von: 20—25; 25—30; 30-35; 3540; 40—45 haben: 2 4 2 3 3 . Schädel. Mittel — 32,30, b) Lage-Index des Foramen oceipitale. Einen Lage-Index von: 5—10; 10—15 DR haben: 1 3 Schädel. Mittel — 8,410. Pe... Orangutan a) Neigungswinkel. vr Einen Neigungswinkel von: 15—20; 20--25; 25—20; 30—35; 35-—40 Ok IX haben: 1 2 3 0 4 Schädel. Mittel =290, b) Lage-Index des Foramen oceipitale. ; Einen Lage-Index von: 0—9; 5—10; 10—15 haben: 1 8 1 Schädel. Mittel = 7,55%. Schimpanse a) Neigungswinkel des Foramen oceipitale: Mittel — 270 b) Lage-Index = er Pr ” — 10,549. Semnopitheeus nasicus a) Neigungswinkel. Einen Neigungswiukel von: 15--20; 20—25; 25—30 haben: 3 7 4 Schädel. Mittel — 21,5. b) Lage-Index des Foramen oceipitale. Einen Lage-Index von: ,10—15; 15—20 haben: g 5 : Schädel. Mittel 43,69. Semnopithecus pruinosus: a) Neigungswinkel des Foramen oceipitale Mittel — 210 ). b) Lage-Index a 55 5 ER Semnopitheeus rubieundus: a) Neigungswinkel „, NS e% .. el b) Lage-Index 2 a ER Be 098% ° N Inuus nemestrinus: a) Neigungswinkel d. Foramen oceipitale Mittel —= 200 b) Lage-Index > Y 5% ne 19,930 Inuus silenus: a) Neigungswinkel „, ® E wre g0 b) Lage-Index e 2: be „.=15,409 Cereocebus eynomolgus: a) Neigungswinkel „, * a; MN b) Lage-Index en br y | rl Der typische Unterschied in der Neigung des Foramen magnum beim Menschen und den Affen wurde von Ranke dahin gekennzeichnet, dass bei ersterem die auf den vorderen Rand desselben gezogene Ordinate mit der Ebene des Hinterhauptsloches einen Winkel über 90°, bei letzterem unter 909 bildet. Ueberträgt man die Verhältnisse auf die deutsche "Horizontale, so ist hiernach beim Menschen die Oeffnung des Neigungswinkels nach hinten, beim Affen nach vorn gelegen, wie aus nachfolgender Konstruktion zu entnehmen ist: Stellung der Foramen magnum-Ebene 1. Beim Menschen 2. Bei Hylobates (Affen allgemem) D 0 H D H ag F 290 Es ist: DH eine zur deutschen Horizontale parallele Gerade. FO Ebene des Foramen magnum darauf. DH wurde beim Menschen durch den vorderen, bei Hylobates und den übrigen untersuchten Affen durch den hinteren Rand des Foramen gelegt. Im allgemeinen bewegen sich die Neigungsverhältnisse bei Affen inner= halb bestimmter, ziemlich enger Grenzen. Auffallende Unterschiede, die für eine bestimmte Species charakteristisch wären, sınd nicht zu beobachten. Das Mittel der Neigung von Hylobatesconcolor ıst — 23,8%, die Schwankungs- breite liegt zwischen 10 und 36. Der mehr tierische Charakter offenbart sich bei Hylobates syndactylus in der grösseren Neigung (Mittel 32,30), die sich zwischen 21° und 44° bewegt. Orangutan und Schimpanse mit 290 resp. 27° im Mittel sind wenig von einander. verschieden. Niedrigere Werte ergeben sich nur mehr bei den kleineren Affen-Formen Semnopithecus rubi- eundus (=15°) und Cercocebuscynomolgus (— 15,50.) Bei den übrigen liegen die Mittelwerte sämtlich über 20°. Der gleiche Gegensatz, wie in der Neigung der Ebene des Hinterhauptsloches offenbart sich auch in der Lage desselben. Allgemein bekannt ist die zentrale Stellung beim Menschen, die sich in der gleichen typischen Art bei keiner Affenform mehr findet. Bezieht man die Lage des Vorderrandes auf die Länge der Pars basilaris, so ergiebt sich nach Ranke ein Mittelindex von 50. Wählt man, wie es hier geschehen den Hinterrand als Ausgangspunkt für die Messung’ und bezieht ihn auf die gerade Länge des Hirnschädels, wie ar, 2% es hier geschehen ist, so beträgt der auf die gerade Länge projizien ; Abstand desselben annähernd ı/; der Gesamtlänge beim Menschen, 1% bei Bi Hylobates concolöor, /ıa bei Hylobates syndactylus, 1, bei Orang- utan und 1/ı bei Schimpanse., ? Die beiden Anthropomorphen ermittelten Brüche repräsentieren dem- nach im Verhältniss zum Menschen einen sehr geringen Wert. Ueberhaupt wird der Minimalwert beim Menschen niemals vom Maximalwert der Affen erreicht oder gar überschritten. Die niederen Affenarten, die mit einer relativ längeren Schuppe ausgestattet sind, besitzen zwar einen etwas grösseren Lage-Index, aber auch hier wird bei keiner einzigen Br Form (Mittel 20, — !/; der Gesamtlänge) erreicht, we. Resultate. Zum Schlusse dieser Aus- führungen über das Hinterhaupts- bein sollen die beschriebenen unter- schiedlichen‘ Charaktere des “= Menschen und Hylobates- Occıpitale in obiger sche- matischer Figur 16 übersichtlich zum Ausdruck gebracht werden. g Fig. 16 I stellt die Grössen- . Se A RE und Neigungsverhältnisse der ein- 2 2 . Re ie zelnen Teile desHinterhauptsbeines > Fig. 16. Schematische Darstellung der Winkel beim Menschen dar; in Fig. 6U und Grössenverhältnisse des Hinterhauptsbeines - feiche für Drama 3 { von Mensch und Hylobates. ıst das gleiche für Hylobates DieWinkei beziehen sich auf die deutsche Hori- concolor und zwar im gleichen zontale (DH); die jedesmal angegebene Länge der einzelnen Geraden auf die Strecke JO —100. Massstab wıe ın ‚E ig. ı6 I ver- RS (! Inion, OÖ — hinterster Punkt des For. mag- sucht worden. Die eingetragenen R — äno » 1. 22 ve num, also JO — Länge der Pars cerebelli.) Zahlen und - Winkel SEI = L Mensch., IL; Hylobätes, i e R N rg jedesmalige Mittel der Grösse S = Synchondrosis sphenooceipitalis \ ve * — Be Rand des For. magnum des betr. Teiles zum Ganzen und BE —=;hinterer „ - | a - Tnion ; i 4 5 den einzelnen Abschnitten vor, E L = Lamda wie es in den vorausgehenden Kapiteln gefunden wurde, sowie deren mittlere Neigung zur deutschen Horizontale DH. | LI ist die Länge der Oberschuppe (Pars cerebri) zur Unterschuppe (Pars cerebelli) — IO, OB die relative Grösse des Foramen u ag und BS die der Pars basiılarıs. Diese Stücke verhalten sich beim Menschen in der genannten Reihen- folge wie 140 : 100 : 66,67 : 83,3; bei Hylobates (für den die gleichen Bezeichnungen gelten) wie: 09: 100. 83,3 770,7: BE. RE Um auch die Neigungsverhältnisse in gleicher Weise zum Ausdruck zu bringen, war es nötig, durch Punkt OÖ und B Parallele zur deutschen Horizontale zu ziehen. Die Winkel beziehen sich stets auf diese letztere Orientierungsgerade. Beim Menschen beträgt: bei Hylobates Die Neigung der Oberschuppe: 900 740 » „ Unterschuppe: 270 600 „ des Foramen magnum: 10° (nach Ranke) -+ 2% „‘ der Pars basılarıs: 39 90 r Schlussbetrachtung. I. Der Hirnschädel des Hylobates im Allgemeinen. Als besonders hervorzuhebende Unterschiede zwischen Menschen- und Hylobates-Schädeln haben sich aus den vorstehendenUntersuchungen ergeben: 1) Der Hirnschädel des Menschen besitzt bei der Betrachtung in der Norma verticalis eine annähernd eliptische Form mit stark abgeplatteten Polen, während die Hylobates-Calvarıa, losgelöst von allen ihr vor- und angelagerten Aussenwerken, eine typisch eiförmige Gestalt mit nach vorn gewandter Spitze erkennen lässt. Einsenkungen und Aufstülpungen im Be- reich der Schädelkalotte und, parallel daneben verlaufende Wülste, welche beim Menschen so gut wie vollkommen fehlen, treten beı Hylobates in charakteri tischer und typischer Weise auf. 2) Die Capacıtät der Schädeihöhle schwankt bei Hylobates con- color zwischen 75 und 124 ccm (Mittel 98,7), bei der grösseren Art Hyiobates syndactylus zwischen 90 und 140 ccm (Mittel — 122,3); sie ist annähernd ı4ma: kleiner, als der Raum der menschlichen Schädelkapsel beträgt. 3) Der Schädelindex schwankt individuell ber der Species Hylobates concolor ähnlich, wie beim Menschen, von der Dolichocephalie bis zur Hyperbrachycephalie. Man kann sonach im Allgemeinen nicht von einem dem Hylobates charakteristischen Schädelindex sprechen. Die grösste Mehrzahl 720% aller Hylobates concolor-Schädel ist brachy- cephal und hyperbrachycephal; dolichocephale Formen sind selten und finden sich unter 100 Fällen imal. Der Sıamang (Hylobates syndactylus) zeigt eine Tendenz zur Vergrösserung des Schädels ın der Längsrichtung. Von den ausgewachsenen 1ıo Schädeln von Hylo- bates syndactylus sind sämtliche mesocephal (Index 74,99— 78,65) die drei kindlichen Schädel zeigen Brachycephalie, Index 80,00—86,07. 4) Die Anteilnahme der einzelnen Schädelknochen an der Bildung des ganzen Cranıums ist bei Mensch, Hylobates und Orangutan annähernd die gleiche, wie genaue Oberflächenbestimmungen ergeben haben. Ein auf- fallender Unterschied ergibt sich beim Hinterhauptsbein, namentlich beim Orangutan. Die Oberschuppe ist hier wesentlich kleiner als beim Men- schen und kann sogar gänzlich schwinden. Zwischen Mensch und Affen, speziell zwischen Mensch und Hylobates zeigt sich ein durchgehender Unterschied in dem Verhältniss der Ober- Ba arelc van h- fläche des Cranıums zur Oberfläche des Schädelbasis. Diese beträgt bei Hylobates 500%, beim Menschen nur 250% der Oberfläche des Craniums, d, h. die Schädelwölbung des Hylobates-Schädels, und der Affen im all- gemeinen, ist eine vıel flachere, als die der Menschen. 5) Die Glabella-Inıon-Linie verläuft bei Hylobates fast parallel mit der deutschen Horizontale, beim Menschen bildet sie einen durchschnitt- lichen Winkel von 15° damit. 6) Die Hirnkapsel des Menschen ist in sagittaler Richtung fast dop- pelt so stark gewölbt, als die des Hylobates. Im Verhältniss der Calot- ten-Höhe zur ganzen Schädellänge (C alotten-Höhen-Index) kann diese Thatsache zahlenmässig ausgedrückt werden. Der Calotten-Höhen-Index be- trägt beim erwachsenen Hylobates concolor 31,3, beim Menschen 56,9. II. Die Hirnschädelknochen des Hylobates im Einzelnen. 7) Für die Vergleichung des Stirnbeins mit dem des Menschen ist vor allem bemerkenswert die verschiedene relative Grössenverteilung der Pars cerebralis zur Pars oribıtalis und Pars nasalis. Während die Pars orbıtalıs beim Menschen nur als obere innere Augenhöhlendecke zur Ent- . wicklung gelangt ıst, ohne auch auf die Aussenseite ein dem Hirnteil vor= gelagertes Knochenstück zur Ausbildung zu bringen, gewinnt sie bei Hylo- bates als Pars supraorbitalis eine gewisse Selbständigkeit und nimmt nach genauen Flächenmessungen 300% des ganzen Stirnbeins ein. Auch die Pars cerebralis entfernt sich durch Form und geringe Wölbung und Nei- gung in sagittaler, wie frontaler Richtung weit von der menschlichen Schalen- form der Stirn. Typisch ıst namentlich die schuppenförmige Ausbildung des Stirnbeins nach hinten, die sehr an Verhältnisse bei niederen Affen erinnert und sogar die extremsten Formen in dieser Richtung noch über- trifit. Da auch die vordere Grenze dieser Pars cerebralis durch zwei in der Mitte winkelig zusammenstossende Linien gebildet wird, so repräsen- tiert sich die Pars cerebralis des Stirnbeins des Hylobates als rhom- bische, wenig gewölbte Fläche, von deren vier Winkeln zwei in der Sagittal- linie, zwei in der frontalen Richtung gelegen sind. Ihre Diagonalen würden sich annährend im Mittelpunkt der Fläche schneiden. Damit erhält auch die Kranznaht eine bei Primaten niemals mehr wiederkehrende Verlaufs- richtung und zieht, unmittelbar hinter der postorbitalen Einschnürung be- ginnend, zur Sagittallinie empor, mit ihr einen annähernden Winkel von 45% bildend. Die Eigenkrümmung, die sich durch das Verhältniss von sagittaler Bogen- und Sehnenlänge der Pars cerebralıs ausdrücken lässt, unter- scheidet sich bei Hylobates kaum vom menschlichen Typus, wohl aber ist die Aufrichtung des Knochens gegen eine bestimmte Orientierungsebene, als welche die Glabella-Inıon-Linie gewählt wurde, erheblich grösser « wie dort und kann durch Stirn- und Bregma-Winkel bestimmt werden. Durch entsprechende Aufrichtung des Stirnbeins in sagittaler Richtung bei RR. ERmEN Dr En Fu ae . daran schliesst sıch in horizontaler Richtung die Sutura parieto- mas- Hylobates und den übrigen Affen kann man dem Affenstirnbein eine grössere Menschenähnlichkeit verleihen. Das gelingt aber nicht in frontaler Richtung. Während hier die über die Tubera frontalia gezogene Kurve beim menschlichen Frontale eine starke seitliche Ausbuchtung erkennen lässt, fehlt eine solche gänzlich bei den Anthropoiden. Pneumatische Räume, wie sie beim Menschen, Gorilla und Schimpanse ausgebildet sind, kommen nicht zur Entwicklung. 8) Die Form des Scheitelbeines beim Menschen und bei Hylobates ist eine verschiedene, Bei Hylobates zeigt das Scheitelbein eine ausge- sprochen rhombische Gestalt, wodurch es sich nicht nur vom menschlichen = Scheitelbein, sondern auch von dem der grossen Anthropoiden unterscheidet. E Die glatte Beschaffenheit ihrer Oberfläche wird nur bei älteren Exemplaren a: im Bereich der Facies t Oberflächenberechnung und nisbesse abe . Neigung der Glabella-Inion-Linie zur deutschen Haszontale ). Calottenhöhe. Calottenhöhen-Index . . Grösse der postorbitalen Einschnürung . Lage ber postorbitalen Einschnürung Il. Abschnitt. Beschreibung der einzelnen Hirnschädelknochen . Stirnbein Seite und Nähte. 1) Verhältnis von Pars supraorbitalis zur Pars cerebralis des Stirnbeins 2) Pars orbitalis 3) Pars cerebralis 4) Kranznaht x 5) Neigung und W ölhun de Sirnheink 6) Wölbung des Stirmbeins . ; ) Verhältnis der Pars glabellaris zur Par era Scheitelbein Schläfenbein a) Pars squamosa . 5 : b) Stirnfortsatz der ee nuupe ec) Pars mastoidea . d) Pars petrosa . | 4. Hinterhauptsbein 1) Das Hinterhauptsbein im Allgemeinen 2) Abknickung der Hinterhauptsschuppe 3) Verhältnis der Oberschuppe zur Talersohnpne 4) Neigung der Pars basilaris zur deutschen Horizontale 5) Neigung und Lage des Foramen oceipitale Schlussbetrachtung ws ven ae, nn) N 3 2044 5