Sn rn na tna anal ahe lernt EERRRERERERE En DE KE BR Di N NAEN NR $ ER Er lee a . Erg E ’ N i er Auszug aus dem Reglement zur freundlichen Berücksichtigung für dieP. T. Mitglieder. Der Jahresbeitrag ist im ersten Quartal des laufenden Jahres ein- . zusenden. I Die mit Ende Juli noch ausständigen Beträge werden mit Postnach- nahme eingehoben. Die Zurückweisung dieser Einzahlung wird als Austrittserklärung betrachtet. Alle Porto-, Bestättigungs- und Versendungsauslagen sind von den Mitgliedern zu tragen. Die Schriften werden erst nach erlegtem Beitrag ausgefolgt. Die Zusendung erfolgt in der Regel durch die Post nach Schluss des ganzen Bandes, gewöhnlich gegen Ende Jänner. Wer die Schritten heftweise wünscht, wolle diess gefälligst aus- drücklick dem Secretariate anzeigen. Ausländische Mitglieder, die nicht zur Zahlung des Jahresbeitrages verpflichtet sind, können die Schriften der Gesellschaft gegen Einsendung dieses Beitrages an das Secretariat, beziehen. Die von so vielen Mitgliedern an die Gesellschaft gütigst eingezahlten höhern Jahresbeiträge werden, von 5 fl. aufwärts in den Sitzungsberichten des nämlichen Jahres am Ende des 2., 3. und 4. Quartals veröffentlicht. Jeder in diesem Verzeichnisse irrig oder gar nicht vorkommende solche Be- trag wolle allsogleich dem Secretariate angezeigt werden. Für die k. k. zool. - bot. Gesellschaft: Der Secretär. j & r 2 _ 2 \ | a N ’ ” m a. Me u £ a: br Pis- 4 . P j IS - Bee L mar 7 2 rt Be ” e e E% ’ PR . “ E L F} 29 “ = i er N & ; ". e f » EN. > FI % N r u 4 Ch ’ i . y } ® : nd si gr u * 1 4 N h ad N . i N Ark Tina ‘ “ ; I 1 Bin rap. AR M “ u Die 0 P” Pr. vr ’ 1 If M P u A [7 r r » au #r m FRI, Ei? 1 Br » En f Pr Pa" Pi} I 5 = 7 er & u 5 x n »r nm i } Jade Dil r . } ri ER stodan., PR a4 3 MO nr aa sd El aba ie nal # re sbaiiwichk agdalt de no N‘ Mdn ir r sinds ren Snianlaeg Ira (a : Wr rs a ei ' wur: a DE der kaiserlich-königlicheun zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien. Herausgegeben von der Gesellschaft. gahrsans 183865. AV. Band. Mit 239 Tafeln u. einer Photographie. Wien, 1869. Im Inlande besorgt durch W. Braumüller, k. k. Hofbuchhändler. Fir das Ausland in Commission hei F. A. Brockhaus in Leipzig. war - 0 Ri: De N 2 \ > og ihisdteV a E Wars 1b "Akdobliae porbeintiod wo aSIW ni 14 er) ui € J Gr N ER n7rad +2, ’ ‚ oe in Meer ah Mer ea I ‚7 n > GOSL siursariıdar Inh 8 aridtanT sanie ı aieteT ER tıM er ml P% ng da rolttähiraget wo iron ea ne ad amt, er a . nr Ua en. ’ e ”. Yu er. Al in . w L » 6 N Pe ° r 7% ”r i® A - . F Bi. vie $r. kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Karl Ludwig widmet diesen Band ihrer Schriften tiefster Ehrfurcht die Gesellschaft. tiedoH naroilnszisı „12 sgoswodsdtl roll mosagisdonskden eirbu. od somhiw \ u Vorrede. —— m DS— Dei Lustra sind seit dem Bestehen der Gesellschaft verstrichen, auf die sie mit voller Befriedigung zurückblicken darf, während wel- chen sieimmer kräftiger und gedeihlicher grünend sich weithin ent- faltete. Der Funke hat gezündet; allerorts in der Ferne wie in der nächsten Nähe haben sich für die gleichen wie für geistes- verwandte Wissenschaften ihre Verkündiger versammelt, um in edlem Wetteifer den Samen auszustreuen, der die besten Früchte für Menschenwohl verheisst. Mit der innigsten Freude sehen wir unser Streben in allen Kreisen bis an die Stufen des Thrones anerkannt, geschützt und unterstützt. Dieses unermüdliche Streben nach einem würdigen Ziele, an dem jedes Mitglied den gleichen ehrenvollen Antheil hat, möge uns auch ferner so treu und innig wie bisher an einander knüpfen. Wien im December 1865. Georg Ritter von Frauenfeld. ‚sberioV. £ FD 1 Pe eEe ellsasl) 1ob naılssesll wish dise bals wide | „sw bussläw Arab esdoilddoinus yangibsinistl 1sllov Hm ei -j05 siltiew doietbiaganıy 1sdoihlishsy bu nern vorn Bi ni Eier! ısb ui sywwuslls dabmüxge ade na -532 102 It iw nsdalolgtaib N die ne a, ua ui Hai v piban ds / ori: aoer #621 5 En Te NER FEN ih sb ‚NDS 1Jan want neuer nah la m 1iw ade SET eginni 15b SM reicher oe esüy:KD asie moinda she Bid wei a ae deren; aaa dssühsayssuhzka se die ORT Tab wo un AR ir yinui bau Hand wa wann en oyin. Inc ode . ‚anigäsd bonus R - a u es 0% A Tacuens ne ‚bleissuarl aov sul grosd vi 2 . . e. - . z “s - ’ > u ‘ e . Ty u - ’ u; F h ” * u ‘ Pr x F ” ’ \ © - EA 9 u D 4 » j an Mr, . ’ ’ - Ze ’ z [; 4 ‚ % u. N # s u P , 4 . “w # r. I y jr Ben 5 FR ve Inhalt. Sitzungsberichte. Seite Sitzung am 4. Jänner. Neu eingetretene Mitglieder . „v2... wo n.00% BLUE, 3 Anschluss zum Schriftentausch . . „2... wen nen un. 3 Einpepangene’Gegenstände .. .- .. *: + zu... 0: REDE ne . » 3 Mittheilung des Ablebens Sr. k. Hoh. d. durchl. RE Lud- wie dosefilL sähe ur + blatt sd 5 Schenkung des Hrn. Bischof StrossmeyerzöBadruttl .... 5 Band 1857,1858, 1859 werden unentgeltlich, die übrigen um halben Preis an Lehranstalten erfolgt . . 2. 22.2 200. v6 Lorenz Prof. Dr. Jos.: Ueber Acclimatisation .. 2.2.2... 7 Sitzung am 1. Februar. Neu eingetretene Mitglieder ..... ..... Sein win. « 10 Eingegangene Gegenstände . » ». »: 2 ee. 2 ne. nenn 10 Reichardt Dr. W.: Ueber Cordyceps . . "nun ws 1A Leinweber Conr.: Notiz über Cornus mas » 2 se. .... 12 Schmetterlinge und Käfer bei Hrn. Mandel zu verkaufen . . .13 Sitzung am 1. März. Neu eingetretene Mitglieder . .: 2... 0... Aun?,. .. 1& Eingegangene Gegenstände . . .. 2... nennen 15 'Köchel Ludw. R.-v. als Präsidentstellvertreter emannt . . . „16 Subvention von allerhöchst Sr. Maj. Kaiser Ferdinand 16° Subvention von Sr, k. Hoh. d. durchl. Hrn. Erzh. Franz Carl . 16 Subvention von Sr. k. Hoh. d. durchl. Hrn. Erzh. Heinrich . „17 . 47 Subrention von Sr. k. Hoh. d. durchl. Hrn. Erzh. Wilhelm Parks Seite S.Hochw. Curat. in Fend Bitte um Beiträge zur Herstellung eines Wegen. 2.2 TE ER REN. - a 18 Jahresversammlung auf ac n. Kar Ba 0. Ve ee u 18 Juratzka H. J. bespricht: Supplement der Bryol. eur. ....49 Stenezel Hugo: Botanische Notiz ... . en ... Homme, Marg. de la Fare, Desire de !’, bereit Bernstein- Kinsphlussene.. - er. ee 2. Sitzung am 5. April. Neu eingetretene Mitgliedeg . +. 7. - 2. Rp. rın: 21 Eingegangene Gegenständel.d2 4} Al.l. .. 2.2. 2. 2.0... .. Se. Maj. König von Sachsen tritt Sn ausserordentliches Mit- BliedABei.. . 2 5 sehe 0» ..22 Haynald Dr. Ludw., Erzbischof v. Karthäpo, Schenkuahh : Berichte über en. ee Hrn. G. Künstler zur Bericht- erstattung übergeben .... . EM ne Ba 23 Küblewein) Dr. w.: Bilanzentausch . ! N 222 Re 24 Excursion der Societe entomologique de France.» 2.2... .2%4 Herklotz: Schaden durch ee. und Eisenbahnen an Vögeln meranlanst. =. u. ..« IUSERIE TRSaL Er» ayıl- - 24 Reichardt Dr. H.: Debar Cora pavoniad Er. ui» aNslindsii. RE Frauenfeld @. R. v.:. Compendiöses Taschenmikroskop und Pressschieber: » vo ur 2 #13. Todeaidl -.e I 0b wıcdnadsd. 724 Herrmann Otto: Ueber Poduren . „2... ... sat bei „28 Seyw.ald Joh.: Kleine Notizen . va ni uw nleın el nn 0 26 Sitzung am 12. April. Jahresbericht”. „0... ORT ya Rechnungscenspren. .. ...... ..... wiwilgsill suolsıbssue ua. . 39 Sitzung am 3. Mai. Neu eingetretene Mitglieder... 2... 0. sad wii „wi Eingegangene Gegenstände . . 2... 2... Ayullagtismded. „A Semper Georg aus Altona begrüsst ... ee... wo Be Verein für Landeskunde in Nieder-Oesterreich. . .. . . BE 7 Sonklar Carl, Ed]. v., Prospect zul 9h« A . 43 Rogenhofer R- Berjcht über Fieber’s Benrbeikuan Em Br moptern 1.11 la9# ls letuubim Hele vo hu Teıl ARE: & 43 Grunow A.: Tetrasporen von Batrachospermum » «rm nr + 4 \ “ ya \ XI Seite Sitzung am 7. Juni. Neu eingetretene Mitglieder 46 . Eingegangene Gegenstände . ; A) Renard’s Dr. A. %5jähriges Dirkante ; . 41 Dufour Jean Marie Leon Ableben . 48 Pernhart: Panorama des Grossglokner . . 48 Vorlage des 4..und 2. Heftes . . +.» ‚bu,} 48 Polak Dr. J.E.: Lane zwei it Peheen . 48 Jeitteles L. H.: Vorgeschichtliche Alterthümer in Mahreg" 50 Reichardt Dr. H. W.: Ueber Chrysotrix noli tangere ‚öl Stoizner Carl: Botanische Notiz . “ns so Sitzung am 5. Juli. Neu eingetretgae, Mitglieder.) .n1-atineos)eısb rum - - 52 Eingegangene Gegenstände . dar oe : Einladung zur Versammlung ungarischer Naturforscher in Pres- BET. - unmlia dns. uniekt Seren TEE > Rechnungsabsolutorium . . » at rpm... 4 04 Tafeln zu Kerner’s Orckellen Kai a ek Juratzka J.: Ueber Moosflora und Muscari tenuifol. Tseh. Ska) Reichardt Dr. H. W.: Ueber Antennina scoriadea Bık. .. .57 Sitzung am 2. August. Negleinzetresene Mitgliedern. ".2r .,.. . sa a. 2 Eimecoangene. Gegenstände . . -.. me" SITE a 90T er “O0 Tod Sr. Exc. Freih., v. Bann denen IV. au staeris Bol . „61 Landwirthschaftliche Ausstellung in Wien... . HA ....461 G. Hofr. Prf. Dr. Reichenbach’s 50jähriges el URL. 61 Record of the zool. Literat. by Dr. A. Günther .......61 British Conchology by J. Gwyn Jeffreys ......!-. » . 62 Die Vögel Eurepa’s von Dr. A. Fritsch zu ermässigtem Bene 62 Kikaia ‚belgica von, Arm. ThielengslsiiM .dsiisnehro- - » + 62 Coleopterentausch. von Simon Robi& ... 2. ne. nn. 62 Pflanzensammlung von J. v. Kovats zu ermässigtem Preise, . . 62 Reichardt Dr. H. W.: Prolification v.. Plantago maj. L.. . - . 63 Schiner Dr. J. R.: Bemerkungen. zur Beschreibung neuer chi- lenischer Dipteren von Dr. R. A. Philippi „..... 0. .63 Hemden, y.:Mlene Nabiz „0 0. 2. 2.0 EEE NT! Sitzung am 4. October. Neu eingetretene Mitglieder „PM. .: x. - KM... ...68 Anschlass zum*Schriftentauschu. . . . „u u. 202. 0%0...66 XI Seite Eingegangene Gegenstände. ... ME &. so nen : - Se. Maj. der König von Preussen subscribirt 10 Exemplare der Gesellsehaftsschriften -. .. . ala >00 1) TORE EZ 10 Subvention des löbl. Gemeinderathes der Stadt Wien. . .... 70 Neuwahl von 3 Ausschussräthen ... BEHAND, a Nächste Versammlung auf den 8. Noreinber Vertäpt N Todyrdes’ Dr. Franz Her'biten=. PT RIEBIOH A Müller Ludw. bietet Käfer zum Tausch oder Kauf ne .„ Reichardt Dr. H. W: Zur Flora von Kärnthen. ..:....7 Sitzung am 8. November. Sitzung am 6. December. Neu eingetretene Mitglieder . ..... a 73 Anschluss zum Schriftentausch . . . . 2 cu.a.», a Eingepsugene;Gegenständes. .. > Amin. “2.7 . 73 Constituirung der Gesellschaft für Meteorologie ........7 Dr. Fız. Herbich’s Schenkung seiner Bibliothek PERL seines Herarstt er Sa. AUNRE) 4 A 75 Dr. H. W. Reichardt zeigt Polyp. umbellatus vor... .2....75 Dr. H. W. Reichardt: Ueber das Vaterland der Paeonia op. . 76 Dr. H. W. Reichardt: Briefl. Mittheilung von R. v. Tom- ED 3 Er er we tu, © "1 PO 76 Dr..H..W. Reichardt: Bkiakknk von mikroskopischen Pilzen Brch B. A les wa l dien DR an De 29 A HN" 01 EN Pa PERL 976 1of TE ee Neu eingetretene Mitglieder „uni vl Re Br 2 Anschluss zum Schriftentausch .. 2... 2.2.2. TR... 80 Eingegangene Gegenstände... ..... ach WIDER, |. 06 Widmung des Bandes 1865 an Se. kais. Hoh. den durchl. Hın. lirzh. -Ca rl iurtwigt wre BRUNS, BLENEEREN ‚81 Beitritt Ihrer Majestät der Königin von England als ausser- ordentliches -Mitglie# 49.2 14.1 „az er Dmu)0 a Zu 81 Mittheilung betreffs der Naturalienbetheilung an Lehranstalten . 82 Band 1, 2, 3, 4, 10, 41, 42, 44 der Schriften vergriffen. . .. . 82 Todesanzeige von Lovell Reeve in London ........ . 82 Juratzka J.: Ueber Mnium Seligeri . -. :.... > KO 83 Wahlresultag® I. I, a a Al ENT BE Village A RN. XII Abhandlungen. Seite Spiridione Brusina: Conchiglie dalmate inedite .. . . EN MP PS 5) ‘Josef Kerner: Drei: neue Bürger der Flora Nieder- esprit 2.43 Dr. H. W. Reichardt: Ueber das Vorkommen von Helminthosporium rhizoetonum Rabenh. in Nieder-Oesterreich. . . 2.2... . 47 Ed. Hückel: Botanische Ausflüge in die Karpathen des Stryer und Samborer ‚Kreises, in Galizien! ....%, -lauaıe /e suukumlale De 49 v.Malinowski: Beiträge zur Naturgeschichte der Windesrssrhiggk& 67 C. Erdinger: Salie Kerneri (X viminali incana) . .». SLıy Gius. Bianconi: Intorne alla famiglia cui appartenne r Eintorkie MALIMUS . : v2 wwiduemsnidie En 19 Wilh. Schleicher: Die Land- und N . a Deich gebietes.ninenayt ans ir: sale >» 81 Dr. J. R. Schiner: Ueber Miastor ash Meier er Ho - 87 Jos. Arm. Knapp: Prodromus florae Comitatus Nitriensis ... - 89 Prof. Dr. Max. Nowicki: Beitrag zur Lepidopterenfauna Gele 175 Dr. Aug. Vogl: Beiträge zur Kenntniss der Entstehung krystallinischer Bildungen im Inhalte der Pflanzenzelle (Taf. L). . 2... ... 193 Prof. Ri Kner:,Ueber Salmoniden Bastarde . „un... slsteuns . 199 A. Kerner: Die hybriden Orchideen der österr. Flora (Taf. I—VII.) 203 Rud. Damianitsch: Ueber die Metamorphose von Scenopinus niger Deg., Medeterus tristis Zett. und Anthomyia n. SP» 2 2.» „237 Dr. Friedr. Boie: Dipterologische Notizen . . »..... . 241 Dr. J. E. Polak: Ueber den. Standort der Gummi resina ie Dmbelliferen in Persien /., 20... E72... wadla > 243 Dr. A. Pokorny: Ueber Grösse und Alter Bsiafhr. ioiapiiingen 2.249 Prof. Dr. Förster: Ueber Dolichopus pennatus und signatus Meig. . 257 G. v. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. IV... 2.2... PIE BERN 1) ) Dr. G. Schweinfurth: Ausflüge um Kosser. . 2... .). 267 Dr. A. Pokorny: Notiz über das diessjährige massenhafte er des Schneeschimmels im Wiener Stadtparke. ... . .. . 281 Prof. Dr. Rud. Kner: Vergleichung eines jungen Zeus übe if Ai, gyropelecus hemigymmus ie" laumneraue nano onen. 287 Joh. Egger: Dipterologische Beiträge . .» . 2»... ... ashbsiM «1-2 Chr. Brittinger: Notiz zur Flora von Oberösterreich . ...... 299 Jul. v. Schröckinger-Neudenberg: Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere . . ....- s wobusdal- 95 Me- » 303 Franz Krasan: Versuch die eig der Gattung Rubus zu er- Be 0 ee 4 er r Mir . 325 XIV Seite Karl Schliepkacke: Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. . :.. 383 Friedr. Brauer: Zweiter Bericht über die auf der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Neuropteren ..........415 Karl Schliephacke: Ueber das Genus Andreaea Ehrh. IA nor Dr. Gust. L. Mayr: Diagnosen neuer Hemipteren. Il... 2......'2429 Pr. Fr. Hazslinszky: Beitrag zur Kenntniss der Sphärien des Lyciums CT. IRIMERT .) N OTBAITFINAF AENNIOER U OPEN. AT Dr. Ad. Weiss: Beiträge zur Flora von Lemberg ."..'. „Az, 453 Dr. A. Rehmann: Versuch einer Aufzählung der Laubmoose von Westgaliiennm.ft 1b 2 alaagy 10} t a En 292 461 Otto Hermann: Weitere Bochäehlungen über Foturd . TB 014285 Theod. Hein: Ueber mehrere für die Flora Wıens seltene Pflanzen . 491 Dr. Ludw. Heinzel: Ein Fall von Schlangenbiss . . : - „WW, „493 Dr. Fr. Steindachner: Bemerkungen zu den Batrachier-Geschlech- tern Elosia Tschudi, Lisapsus Cope und Crossodactylus Dum. Bihron ; „ 219W12 0, ann MED 120 II TI I 499 Friedr. Brauer: Dritter Bericht üher die ef ach Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Neuropteren . . 2.2... ug Alois F. Rogenhofer: Fünf Schmetterlingszwitter . . 2». 2.2... 513 Dr. R. A. Philippi: Ueber zwei neue Pflanzen-Gattungen (T. XII. XIIL.) 517 G. v. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. V. (T. VILI—XI. u. XXI.) 525 n5 G. Schweinfurth: Flora des Soturba an der nubischen Küste . 537 . F. X. Fieber: Synopse der europ. Arten Tettigometra . . 2. . „561 1. Joh. Egger: Dipterologische Beiträge . . ...2.... . 573 G. v. Frauenfeld: Bericht über eine Sammelreise durch Eughaid} Schottland, Irland und die Schweiz, in den Sommermonaten des Jahres 1865 - .-„- .o.+ cr... ar dar en. MOBTIE BE DOT 575 Dr. R. A. Philippi: Aufzählung der chilenischen Diyktören a 595 Stef. Schulzer v. Müggenburg: Beiträge zur Mykologie (T. xvi) 183 Graf. Eug. Keyserling: Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Le&brk CT: XVII-XRR9A mo, pNauz ZNITUENIOU RI . 7199 Dr. L. Koch: Beschreibungen neuer Kebehnikleis al Myriopoden . 857 G. v. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. VI... .. 893 Friedr. Brauer: Vierter Bericht über die auf der Weltfahıt adt Ki Fregatte Noyara gesammelten Neuropteren . . 2. 2.2.2... 903 Dr. J. Milde: Nachtrag zum Index Equisetorum . . 2... . 2... 909 Aug. v. Pelzeln: Ueber Farbenveränderungen bei Vögeln. . ... 91 Jos. Erber: Ueber die auf der Seestrandskiefer: Pinus halepensis Mich. lebenden schädlichen Insekten...» 2...2.2.2.2...943 Dr. Filipp Jos. Pick: Untersuchungen über die ee Haut- parasiten s a so ı sa sa a a a a 2:2. „RE rn Dr. Jul. Milde: Zoologische Mittheilungen aus me A Bas... AV Seite Dr. Aug. Neilreich: Dr. Franz Herbich. Sein Leben und Wirken mit TE ee er NE re BEER en ER DR . 963 Friedr. Brauer: Fünfter Bericht über die auf ‚der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Neuropteren . . . . ee a Cam. Heller: Kleine Beiträge zur Kenntniss der Shaswnsser- a ea Veeciie in u naar ehe ee Peso 979 Aug. v. Pelzeln: Ueber zwei neue Caprimulgiden aus Brasilien . . 985 ana Schimer: Dipterologische Miscellen . ... . as... 989 J. Wiesbauer J. S.: Beiträge zur Flora von Presburg. .... ..999 Friedr. Brauer: Bericht über die von Herrn Baron Ransonnet am rothen Meere und auf Ceylon gesammelten Neuropteren.. . . 1009 —— B-9 —— 2 NE e, i #& a2 Vs * a % * en j .- ar ar IE Rd. I? 0 die DR bus uads.L wiaR, je ao et dpinplie u Zu... “RO a Be af ler Welcakekn j. er ia. ıob sndahiloWd 7b Inn ab Isdü Hdahstgrsnind ons EW EN . nase us “22 sravoY allayı ie ah ehe cr Aus IRGRNENSEL oe Br} 4 . { Bu I RT 4 du 7 \ “ . 13 ar vn» . 2,08 * * = een sure) sus iows sodoll sol ER © ; DT ’ aaa zus „üsbiy Te: .;.. Nee sdonlgoloruigick a A Mer ee, 2 OR yiwdeor® or sol Ara Whrtish na PR ans 19M. Gang or unöHl nor Bibs sad dıloirel % ur2 RO. iM vol Mair ne taw'ıban 123 BE hi DE re ee ? | f u re hir A j ne 1,7 fahrt ip N “ ni | f a4 itmr os YiR vg Eur dH N J w hf 7 QDusıs hen T reed, DT? Tan ri “% I "Engl a nen he) ont Ö f 2 M . Er ie 2 Ralrı.. m * ‚ . ’ Ayin ; a ar eai er u DPF Aare) vu uud Brit ai wid? Losispische Misvetlay, % Er. rnalf, Rra vun Virrtor Rorie Ik aba Lu . Freisafts Noyarı gsstnmelteh f He Dr, Jı Milde: Nachtrag zam- [0« io Exfulsulartım BR. u "Fe? $ DIOR, : "4 slenin: Vehor Vanflonra ahdefuagen het Vogeiy e= N LE PEEe 7 y a j a U Tr st Mur Bnetraniiikittas: ig Kich, febendan « chbabecheun Inselkbön ’. Ihr, Ei, IP 38, Pine: Pine, u Dbhr" ls vente Iuwramnten‘. , Ei rn AN; Mi) de Teoionloche EVER OR PER ans Be Stand der Gesellschaft am linde des atıres 156% > a“ Fe Bi Aisıloallsasd.- ob bar ob ohanl” uns | SOESL zsrdel a | | 2 Zn fr, en en ” . Er XIX Protektor: Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer. ——— Leitung der Gesellschaft, Im Jahre 1866. Präsident: (Gewählt bis Ende 14867.) Se. Durchlaucht Fürst Josef Colloredo - Mannsfeld. Vicepräsidenten: (Gewählt bis Ende 1866.) P. T. Herr Fenzl Dr. Prof. Eduard. Hauer Dr. Franz Ritter von. Kner Dr. Prof. Rudolf. Kornhuber Dr. Prof. Andreas. Neilreich Dr. Auyust. Pokorny Dr. Alois. Secretäre: P. T. Herr Frauenfeld, Georg Ritt. v. (Gewählt bis Ende 1866.) ” ” Reichardt Dr. Heinrich (Gewählt bis Ende 1869.) Rechnungsführer : (Gewählt bis Ende 1867.) P. T. Herr Juratzka Jakob. Aussehussräthe: (Gewählt bis Ende 1866.) P. T. Herr Brauer Friedrich. ” ” Brunner von Wattenwyl Karl. Felder Dr. Cajetan. Fenzi Dr. Eduard. Finger Julius. Fritsch Karl. Gassenbauer Michael von. Hauer Dr. Franz Ritter v. c* XxX P. T. Herr Hörnes Dr. Moriz. Jäger Dr. Gustav. Kner Dr. Rudolf. Köchel Dr. Ludwig Ritt. v. Kolbe Prof. Joseph. Kornhuber Dr. Andreas. Kotschy Dr. Theodor. Letocha Anton von. Löw Dr. Franz. Lorenz Dr. Josef. Marschall Graf August. Neilreich Dr. August. Petter Karl. Pokorny Dr. Alois. Reissek Siegfried. Reuss Prf. Dr. August. Rogenhofer Alois. Suess Prof. Eduard. Stur Dionys. Bergenstamm Julius von. (Gewählt bis Ende 1867. Haimhoffen Gustav Ritt. v. = Mayr Dr. Gustav Pelzeln Aug. von Rauscher Dr. Robert. Bartsch Franz. (Gewählt bis Ende 1868. Künstler Gustav. > " ei Steindachner Dr. Franz. „ = = Amtsdiener: Bartsch Philipp, Spittlberggasse Nr. 17. Aufsicht über die Sammlungen führt: Herr Josef Holubiczka. Mitglieder, welche die Sammlungen der Gesellschaft ordnen. Die zoologischen Sammlungen ordnen die Herren: Bergenstamm, Julius Edl.v., Damianitsch Rudolf, Kolazy Josef, Mik Josef, Mitis Heinrich, Rogenhofer Alois, R. v. Tschusi. Die Pflanzensammlung ordnen die Herren: Guckler Jos., Hein Theodor, Juratzka Jakob, Reichardt Heinr., Reuss jun. Die Betheilung von Lehranstalten mit Naturalien besorgt Herr Rogenhofer Al. Die Bibliothek ordnet Herr Bergenstamm, Julius von. Das Archiv hält Herr Letocha, Anton von, im Stande. Die Druckschriften der Gesellschaft werden überreicht: Im Inlande: Seiner k. k. apostolischen Majestät dem Kaiser Franz Josef. Seiner Majestät Kaiser Ferdinand. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Franz Karl. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Carl Ludwig. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Ludwig Victor. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Albrecht. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Stefan. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Jos ef. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Rainer. Seiner k. Hoheit dem durchl. Heırn Erzherzoge Wilhelm. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Heinrich. Seiner k. k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Ludwig. Inı Auslande: Seiner Majestät Maximilian I. Kaiser von Mexiko. Seiner Majestät dem Könige von Sachsen. 6 Ex. Seiner Majestät dem Könige von Preussen. 10 Ex. Ihrer Majestät der Königin von England. 6 Exempl. Subventionen für 1865. Von dem hohen k. k. Staats-Ministerium. „ dem hohen Nieder-Oesterr. Landtage. „ dem löbl. Gemeinderathe der Stadt Wien. XXU Mitglieder im Auslande. 4 P.T. Herr Adams Arthur, R. NM: S; FL. 8... .-.. 10 20 ” ” ” Adams Henri, F. L. S. 19, Hannover Villas Nottinemll Erin. . . Agassiz Ludwig Johann Rudolf, Prof. Aldını Dr. Tosef;erotessor... u Alder ' Joshua. "SUR IWL, ENEh, we Alefeld Dr. d. Med., bei Darmstadt . ... . Allmann George James, Dr. Prof. 21, Manor Pl. Anderson N.;J., Professern. .- ..m 3 taraten Angas Georg Fr., Secret. d. austral. Museum . Angelrodi Ernst v., k.k. Vice-Cons., Missouri Arnold F., Assessor in Baiern . ...... Asbjörnsen P. Christian, Forstm. . . ... . Ascherson Dr. Paul, Custos am k. Herbar. . Auerbach Dr. Joh., zweiter Secr. d. naturf. Ges. Auerswald Bernhard, Lehrer an der ersten Bürgerschule”, Er. “m. a en... Büch Alezander, Frei. v.|.a4- ip > -= >» « Bain Mac. Dr., Marine-Arzt .......x Baird Dr. William, F. L. S. am brit. Mus.. . Balfour Dr. Hutton, Prof. 27, Moorleith Row. Balsamo Crivelli Giuseppe nob., Prof. der Naturgeschichle, ., . un et zeige ln Bamberger Georg, Apotheker, in der Schweiz Barbosa du Bocage, Don Jose Vicente, Direct. da Seceao zool. do Museo de. ...... Barker John, Dr., Cur. of the Mus. of the Coll. Of-Sutga. U Se N Butes H. W., Esq.. King-Street ..... Beigel Dr. Hermann .....e ce... Bellardi Luigi, Professor der Naturgeschichte . Bendella Aristides v., Dr. d.M., Primararzt des Ceniralapitals.. ++...” one» Br 2a en Bennett G. Esu., Dr. . „5 rw London. Cambridge. Parma. Newcastle. Oberamstadt. Edinburgh. Stockholm. Melbourne. Eichstätt. Christiania. Berlin. Moskau. Leipzig. Rom. Edinburgh. London. Edinburgh. Pavia. Zug. Lissabon. Dublin. Leicester. Jarocin. Turin. Jassy. Sidney. XXIII P. T. Herr Berdau Felix, Prof. an der polytech. Schule Gouv. 'bublin 29. mr 29% De alt 520) Pudawy. BI: Anz „ Berto!oni Dr. Antonio Cavaliere, Prof. . . . Bologna. ” „ Bertoloni Dr. Giuseppe Cavaliere, Prof. . . . Bologna. 5 „ Bianconi Dr. Josef, Professor an d. Univers.. Bologna. R 3 DR, U 2 30ER 20 METER, Paris 5 „ Bilimek Dominik, Dir. d. naturhist. Mus. . . Mexiko. ö Be WW en RT EN Philadelphia. ® „ Blanchard Dr. Emil, Professor Mus.-Dir.. . Paris. = „ Bleeker Dr. Peter, holl.. Oberst-Siabsarzt.. . Leyden. Ä „ Boeck Christ., Prof. an der Univers. . . . . Christiania. er „ Boek Azel, am naturh. Museum . ..... Christiania. 200 „ „ Bohemann Kart H., Vorstand des k. Museums Stockholm. — „.Bose\Friedr., Dr. Etatsrath W... 0. . Kiel. n ‚eaDaKarlı.) „>. von id ra Un Königsberg. . „ Bonorden Dr. H. F., Rgts.-Arzt Preussen R. B. Baden: 2 ae Herford. = „ Bonvouloir Conte Henri de, Rue de I’ uni- versirä Ba insle Nasa rate, TE Paris. . „aBesieri Hatikans (mad nd eh La-Plata. e „» Boutelou, Don Esteban, Ingeniero de Montes, Insp. de los Bosques r. y. Cated. en Bot. . Sevilla. = » Boweing’John j.,; Esg.. „ie. en Hongkong. ” „ Brandt Johann Friedr., Ritt. v.; k. russ. wirkl. Staatsrath, Exeell.) . .'. 2.0... St. Petersburg. = „ Braun Dr. Alexander, Professor der Botanik . Berlin. Bu % „ Bremer Otto, Conservator der entom. Ges... St. Petersburg. = „ Brehm Alfred, Dr., Direkt. des zool. Gartens Hamburg. e „ Brot Dr. A. Prof., Malagnou 6... .... Genf. ® „ Bruyn Arie Johannes de, Regimentsthierarzt. Zütphen. r „ Buchenau Fz., Dr., ord. Lehrer a. d. Bürgersch. Bremen. ”. „» Buchinger Dr. F., Direct. d. Waisenh. . . . . Strassburg. n „ Buschmann Eduard, Professor in Chile . . . Osorno. . „ Buse LH.bei Arnheim inne Day. 2. Benkom. 2 „ Busk George Dr., Linn. Soc. Secret., F. R. S. Harvey Str. 15 or Burlington-house . . . . London. . „ Cabanis Dr. Joh. Lud., Custos am k. Museum Berlin. D „ Canestrini Johann, Dr., Prof.amk. Lyceum . Modena. ” „ Carpenter Dr. Will. Benj., F. R. S. 8. Queens- Road" Primrose kill: |. dung! 27.5 London. „ Carte Dr. Alez., Dir. of the Mus. R. Soc. . . Dublin. „ Carus Dr. Victor v., Professor ......- Leipzig. „ Castelnau Franz Graf v., k. franz. Generalkonsul Singapore, 70 80 90 100 AXIV P. T. Herr Chiari Gerardo, k. k. Vice-Consul ” Celi Dr. Hector, Prof. und Direct. des könig). atestinischen Herbariums Cleghorn H., Forstdirector Commalia Dr. ,Emilı, a» wos 1803: Anasle ME« Crosse H., Membre de la soc. geol. de Fr., Bug Tronche4® iin har ra Dana James, Connecticut Davidson Thowasusi. sensor lo Sue > al. Di De Candolle Alphons, Professor der Botanik . Deshayes G. Paul, Dr. Professor, Place royal 18 Desplanche Emil, Marine-Arzt Deventer..S. 0.5 Besidenhuunkne % ..\r vınilens Dietrich Kaspar, Cust. am eidgen. Polyt. . . Doderlein Dr. Pietro, Prof. an d. Universität Dohrn Dr. Karl A., Präsid. d. entomol. Vereines Dakanh Atom... 3 a ee Dohrn Drau, Pitik Heinrichhh - us \e sin us Douill&E August, Marine-Wundarzt, Martinique Douglas J. W. Esq. Praes. entom. Society. . Dumortier Rutteau, Dr. Carl . .....-. Ejfendi Ibrahim, Dr. d. Med., Oberst. ... . Ehrenberg Christ. Gottf. Dr., Sekretär d. k. Akad. di. Wissenseh.tusl. -. .alsle tl. Auadetl- Ellenrieder Dr. Karl v., Offic. d. Gezondheit Java Eliot Karl Wu Proi wiauntort eher Elliot Walter, Präsidentschafts-Mitglied.. . . Esmark Lauritz, Vorstand des nalturb. Museums Eulenstein Theodor, Privatgelebrter, Mühlberg 15, Ulrichsst. 9 Bahrer Dis dokannı. 15 da no ‚ul sch Fairmaire Leon, Chef de Bureau de l’ass., publ. Farie James, Secr. geol. Soc. Andersonian Univ. Ferreira Dr. Manoel Lagos, Vice-Präsident des hist.-geograph. Institutes . » x» » » 0... Fin Hamilkar. Frh. de, Chambellan, Capitaine aid de Camp du Corps imp. de Vol. austr. Finsch Otto, CGonserv. am zool. Museum . . Fischer. Karl Dr.; Arzbi. 4 „Tan Alielte ‚elle Flügel Felix v., General-Cons. für Nordamerika Förster Dr. Arnold, Oberlehr. d. höh. Bürgersch. Förster Heinrich, hochw. Fürstbischof, Exec. . Forst Gr., Kaulınann u She si 8 “iteh| #0 ir Fir SI ple Biig Ku), zT’ IBID AT Alexandrien. Modena. Madras. Mailand. Paris. New-Haven. London. Genf. Paris. Neu-Kaledonien. Java. Zürich. Palermo. Stettin. Steltin. Stettin. St. Pierre. London. Brüssel. Syrien. Berlin. Buitenzorg. Boston. Madras. Christiania. Stultgart. München. Paris. Glasgow. Rio-Janeiro. Puebla. Bremen. ; Aukland. Leipzig. Aachen, Breslau. Halberstadt. 110 130 P. T. Herr Fournier Dr. Eug., Gen. Sec. d. Soc. bot. de Er. Rue de Seine 72... . zw Fraas Dr. Oskar Er., Urbanstr. 13 . .»... Francovich Seb., Bischof v. Sion, apost. Vikar man Bohlen... :. .... wink RT Frey Dr. Heinr., Prof. Freudenberg neben Salo- mahnkeller. a’. .. oa. Ewedländer Dr. Jukun. den. wind. N Fries Dr. Elias, Professor und Director an d. Universitak" ur 7. U WDR, Fries Th. M., Adjunct a. d. Universität Friestadt R. F., Adjunct an der Univers. Garcke Dr. Aug., Cust. am k. Herbar . . Gasparini Wilhelm, Prof. an der Universität . Gemminger Dr. Maz, Adj. am zool. Mus... . Germer Ed. Wilh., Dr. Gernet Karl, R. v., k. r. Staatsralh. M. d. ent. ee A TER. TREE, Gerstäcker Adolf, Dr. d.M., Cust. am k. Mus. Gersid: Josef Dr. di Medi "NER EN Gödel Rudolf, k. k. österr. General-Consul Göppert Prof. Dr. Heinrich Rob., geh. Medic.- RE N 2 DE 5 I, DW ISER FE GENe.Dr. Edtariuumiın.yaate 3 NE, Gray Asa, Prof. a. d. Howard Univers. . . . Grube Dr. Ed., k. russ. Staatsrath, Prof... . Guirao, Don Angel Soc. corr. d. I. R. Ac. de Madrid, Dir. del Instituto a... . . 1 Günther Dr. Albert, am brit. Museum... . Haast Julius, Dr. in Neuseeland... ... . Hagen Dr.vHermanın Wo 2 2 Häliday Alex. Henri. 2 „b»vl aynpape) Haneok Albany, F.:L. SI! „eu „UNS, Hanley Sylvan, F. L. S., Hanley-Road 1. Ho- uBewayiRise- „ui + 2.9, OO, Hartsen Fried. Ant. Dr. d. Med... .... Hartwig.Leonhard, Drum... u Harvey Prof. Will. Henry Dr., F.R.S... . Heapıy Ch: D., Ingenieur. „ „ . WWW) Heer\.Dr.: Oswald, Prof. "Hr. VI Heldreich Dr. Theodor v., Direct. d. bot. Gart. Henriot Josef, Marine-Wundarzt . . 2... Hensel BrusBemhöld.. 13 0 tr. SEN, XxXV Paris. Stuttgart. Travnik. Zürich. Berlin. Upsala. Upsala. Upsala. Berlin. Neapel. München. Petersburg. Berlin. Paris. Jassy. Breslau. Sidney. Cambridge. Breslau. Murcia. London. Christchurch, Königsberg. Dublin. Newcastle. London. Utrecht. Valparaiso. Dublin. Aukland. Zürich. Athen. Besancon, Berlin. d XXVI P. T. Herr Herrich-Schäffer Dr. G@. A., k. Gerichtsarzt . Regensburg. 5 „ Heuzck Henri v; Brof.g . .. .'. 87.902 su Antwerpen. e „ Hewitson Will. C., Esq. on Thames... . . Ortland Walton. 140 „ „ ı Heynemapn. 13a Saot® todoaik „Atihe Frankfurt a. M. x Heer CHE G. ‚v. Senator ...:.:. gakıik Frankfurt a. M. “ „ Hinteröker Joh. S. J. in Australien .. . . Sevenhill. = „ Holding J. .C-, Gutsbesitzer ... .. .. -ı ... „well Capstadt, 5 „ Hopffer, Dr. C., Custos am k. Museum .. Berlin. r „»„ Huber Christ. Wilhelm, k. k. Hinisterialsalhs Cairo. = „ Huzley Thom. Henry, Dr. F. R. S. Mus. eco- pen. geol. JermynSttsil „ht NA London. n „ Imhof Dr. Ludwig, am Mus. . ». 0.2... Basel. mn » Jrigoya Don Simon, Director des Museums . Lima, 5 n .dekob Josef. jalEnsliche SR. az . - London. 150 „ „ Jan Georg, Prof. und Director des Madsning Mailand. 5 „ Javet Charles, Kaufmann, Rue Geoffroy Marie 10. Paris. 5 „ Jeffreys J. Gwyn, F. R. S. 25, Devonshire Pl. Fam. Bi: Wimpple Str... =, 2, London. n„" in KukiliM. kur k.österr; Consaliv.7%. „rl. we Damiette. = „» Kaltenbach J: H., Prof ee wre Aachen. “ „ Karatheodory Stefan, Prof. d. Bot., k.Leib- arzt Sr. Maj.des,Sultans a... nel „Iaı% Constantinopel. 4 > „larsten) Br. Herm., Prof... 9. aan Berlin. . „ Kayser J. Georg, Architect, Nidenau 13 . . Frankf. a. M. „ Kayserling Gral Eugen, Jägergasse 3... . . München. 2 n.„Meferstein A., Gerichtsraih 1% ‚um „Je hä ; Erfurt. 160 „ Kinberg Prof. Joh. Gust. . 2 en. Stockholm. # „ Kirchenpauer Dr., Senator .. ».- 2... Hamburg. u „.Hüirschbaum, Prof, ,C. bs ei ns Seal ll: Wiesbaden. - nd.Änorzing, Freih.v. ,. ausleumum ie, dl „ui Petersburg. 4 „ Koch Karl, Gen.- Secr. d. Ver. zur Beförderung d. Gartenbaues in d. k. preuss. Staaten . . Berlin. „ Koch Dr. Ludwig, pract. Arzt ..».. 2... Nürnberg. r „ Koerber.Dr. @. W.,ı Profis! „6.4 Vaugehik Breslau. = „ .Kunäis Leon, Dr. d: Med. .“,....:.. „auilkx Warschau. Mr „ Kraatz Dr. G., Vorstand d. entom. Vereines . Berlin. " „ Kraus Dr. Ferd., Prof., Archivstr. 4 . . . . Stuttgart. 170 „ „ Krempelhuber A. v., k. Forstm. Amalienstr. 3. München. 5 „hudärüper Dr. Theobald.. .. .. . vausueyals. Mas Smyrna. = „ Kuczuran Dr. Georg v., prakt. Arzt. .... Jassy. n „ Büster Dr. Ar Cu ar Bamberg. a n„ Landerer Fr. X., Apotheker... ..... Athen. 5 » Landolfi Nik., Ritt. v., Prof. an d. k. Univers. Neapel. 180 190 200 210 P. T. Herr Lancia Fried., eretär der Akademie der Wissenschaften . . Lavizzari Dr., Cant. Ticino Layard E., Secretär d. süd-afrik. Museums. . Duca di Castel Brolo, Lea Isaac, Präs. d. Acad. of nat. science... . Le Conte John Dr. corresp. Secret. d. Acad. of nat. sciene... . . Leibold Friedrich, Dr. d. Med. Leidy Josef, Dr. d. Med Le Jolis Auguste, Präs. d. nat.-histor. Vereines Leuckart Dr. Rudolf, Prof. und Mus.-Dir.. . Leunis Dr. Johann, Prof. Lilljeborg Prof. Dr. Wiln. A es Tr aa ee Lindeman Dr. Eduard, R. v., Hofrath. . . Lindermayer Dr. Anton Lindig Alexander EEE EEE EU Te Eee Linhart Dr. Wenzel, Professor . . . .... Lobscheid Dr. W. S., Schulrath . . . .... Lochmann Johann, Magister der Pharmacie Loosey C., k. k. Gener.-Cons. Hanover Square Lorenz Dr. Paul Günther ae Loscos y Bernal, Senor Don. . .»...... Loven Dr. $., Professor Löw Dr. Herrmann, Realschul-Director . . . Lüders Dr., Arzt Lütken Dr. Ch. Fried., am k. Mus. Macleay William Sharp, Esgq. Macnaughton Henri Lana BEN nd u nd au in u DE CH NE ER RUF ET PU Tl ah Au: Ze) Malinovsky von, kais. türk. Genie-OÖberst . . Malm A. W., Intendant am naturh. Mus. MartensDr. Eduard von, am k. Mus. Mittelstr. 5 Martius Karl Ritt. v., geh. Rath, Exec. Mayer Heinrich, Grosshändler Medem Nikl., Freih., k. r. Gen. d. Art., Präs. d. m. wiss. Com., Cons. Mitgl. d. M. Akad. UT Ft Meissner Karl Fried., Prof. a. d. Univers.. . Meneghini Dr. Jos. Cav., Prof... .... . Mengelbier Wilh., Kaufmann ...»...*. Merian Thurneisen Dr. Pet., Rathsh. Prof. Meves W., am königl. Mus er ieh ee Meyer H. Adolf, Grosshändler ....... Meyer Dr. Karl, Assistent am eidgen. Polyt.. Se- xXXVII Palermo. Mendrisio. Capstadt. Philadelphia. Philadelphia. Santiago. Philadelphia. Cherbourg. Giessen. Hildesheim. Upsala. Elisabethgrod. München. St. Fe de Bogota. Würzburg. Hongkong. Jassy. New-York. München. Castel serao. Stockholm. Meseritz. Valparaiso. Kopenhagen. Sidney. Edinburgh. Tuldscha. Götheborg. Berlin. München. Trondhjem. Petersburg. Basel. Pisa. Aachen. Basel. Stockholm. Hamburg. Zürich. 220 230 240 250 XXVIll P. T. Herr Mieg, Don FernandoProf.deHist nat. en cl. Inst.de Milde C, J:aMulerasasit! oh imohsAd.ıuh, Milde Dr. Jul., Realschullehrer . .. .... Milne Edwards Alph., Aide nat. naturh. Mus. Miquel F. A., Prof. d. Bot., Dir. d. Reichsherb. Mniszech Georg Graf v., Faub. S. Honore, Rue DEAD. Arena a Möbius Carl, Lehrer an der Hauptschule Mürch O0. A, am: kMus.: « al. eG. Ans Moesta Dr. Friedr., an d. Sternwarte, Chile Moesta Dr. Otto, Ingenieur, Chile... .. . Mohnike Dr. O. G., Gesundheitsoffiz. Java . . Moorge. Dr. Dir... B. .bot.:Gard..uu u dest, 5 Moore Thom. J., F. L. Ph. S. Cur. am Derby Mus. Morawitz Aug., Cust. d. eut. Abth. d. zool. Mus. Morren Ed,, Prof. und Director NEE Mosling Svend, Adj. an der Realschule . . . Mousson Alb., Prof. Zeltweg. ....... Müller Carl, Rector a. d. lat. Schule in. . Müller Dr. Ferdinand, Direct. des bot. Gartens Müller Albrecht, Prof., Seer. d. naturf. Ges... Müller Ernst, pr. Schlesien bei Namslau. . . Musschead. W., Missionar „. uerslard „2.4 Mulsant E., Stadibibliothekar . ». » 2.2... Nägeli Karl, Prof. d. Bot. a. d. Univers. Neustädt August, Kaufmann . . 2.2... Neumann Edward . 2 =. paktamsiti . Nieiner John, Gutsbesitzer auf Ceylon. . . . Nordman Alex. v., Prof. k. r. Staatsrath Notaris .G. de„Profs.d.ı Botais.Mmuknatel „u . INylander:- Dr.» Wiühz.n „das marine Oehl E., Dr. d. Med., am Collegium Ghislieri . Ohlert Dr. E.,Conrectoran d. Burgschule . . . Osten-Sacken Karl Robert, Freih. v. Paneie Dr. Josef, Prof. d. Naturg. am Lyceum Pardozy Sastron Senor Don Parlätore Filippo, Profi =)... ). 20. “lie Passerini Dr. Giovan., Prof. d. Bot. an d. Univ. Patze W., Stadtrath und Apotheker. . .. . Paulsen Dou Ferd., Chile Be, vi al) He eh Paz Graells, Don Mariano de la, Dir. del Mus. de Cienc. nat. y. del Parque zool. de S. M. la Reina de las Espanas a A RE Bilbao. Lübeck. Breslau. Paris. Utrecht. Paris. Hamburg. Kopenhagen. Santiago. Santiago. Surabaja. Dublin. Liverpool. Petersburg. Lüttich. Trondhjem. Zürich. Trondhjem. Melbourne. Basel. Simmelwitz. Shanghai. Lyon. München. Breslau. London. Rambodde. Helsingfors. Genua. Paris. Pavia. Königsberg. Washington. Belgrad. Castellote. Florenz. Parma. Königsberg. Santiago. Madrid. 260 270 280 290 P. T. Herr Perez Arcas, Don Laureano, Cated. de Zool. en la Faculdad de Cienc. d. 1. Univ, Centr. Perty Maz, Prof. Marzillethor links...» . - Peters Dr. Carl W. Prof. u. Direct. a. k. Mus. Bisser Drisludeig: sans Wale nn. Philippi Dr. R. A., Direct. u. Prof. ..... Pirazzoli Eduard, k.Major . . 2.2.» .°. Ploem Dr. Jacob, k. Gouv. Arzt auf Java. . . Puschas: Arth., G. Revan..4. jndlishs dl is Rabenhorst Dr. Ludwig . » » 2.2 2... Radcliffe Grote Aug., Esq. Cur. of ent. Soe. rn Di A a ce Radlkofer D. Ludw., Prof. f. Bot. a. d. Univ.. Bausch Halsorn. His Brof; mis lerne Raskovich Michael, Prof. d. Chemie u. Tech- Balogie am. Lycehm \yw „Ines. Brno Beinhardi: Joh: Ba Brofsninalk 4 uen=i- ua Renard Dr. Carl, k. russ. Staatsrath, Sekretär der naturf. Gesellschaft. . -\ .).« nie» BicdeDr. Anzt 4 unge segiproar ae ans Riehl Friedrich, Oberzahlmeister . .». .... Ritschl Georg, Oberlehrer am Gymnasium . . Baheris, Alfred,Esq; Dra. - - 0. a Robertson David, 4 Regent Park terrace . . Römer Dr. Prof. Ferd. Rondani Dr. Camill, Prof. am Athenäum. . . Basenhauer, ‚Dr: W:@.;,Prof. 0. Yiaitustl « Böanell Dr:M..Ed. - - 2.4) er Rütimeyer Frankhausen Carl L., Prof... . Sandberger Dr. Fridolin, Prof. d. Mineralogie Sanguinetti Peter, Prof. BarDr. Mich Prof... &r- attaamlait. - nanath Saussure Dr.Henri de, City, 24. ...... Schäfer Ignaz Ritt. v., Kanzlei-Direct. der k. österr. Gesandtschaft.. „ans tenis aluwiie Schaufuss L. W., Naturalist . . . . 2.2.0. Schenk, Professor, Herzogihum Nassau Schieferdecker,,,‚Dr.;der.Med...ı» =... +... «.« Schierbrand Curt. Wolf v., General Schilling Hugo, Custos am zool. Museum . . SehspersDr. iW. Ph., Prafius o “u332 ou > Schiödte J. C., Custos am k. Museum . Ne je Est ,on Anti XXIX Madrid. Bern. Berlin. Cassel. Santiago. Domo d’Ossola. Tjandjur. Aukland. Dresden. Buffalo. München. Christiania. Belgrad. Kopenhagen. Moskau. Valparaiso. Kassel. Posen. Sidney. Glasgow. Breslau. Parma. Erlangen. Frankfurt a.M. Basel. Karlsruhe. Rom. Christiania. Genf. London. Dresden. Weilburg. Königsberg. Batavia. Hamburg, Strassburg. Kopenhagen. —— ara! AST: | I 1 XXX P. T. Herr Schlechtendal Dr. F. L. v., Prof. und Dir. des botam.IGartens-'..d.. uhr 28 DERUERT Halle an d. Saale. ” „ Schlegel Hermann, Direct. des zool. Museums Leyden. 5 „ Schliephake, Insp. d. Paralfinfabr. Thüring bei Wekzir Are nr Die RS . Rehmsdorf. 5 „ Schlotthauber Dr. August Friedrich, been . Göttingen. " „ Schmid Anton, Handlungsbuchhalter . . . . Frankfurt a. M. = „uiSchneider :W.1G% Des Pi a. PR Breslau. 5 „' Schnätzlein Dr. Adalbert. Prof. . . 2... . Erlangen. r „ Schrader W. H. L., Siemssen et Comp. . . . Sidney. 30 „ „ Schübler Christ. Fried., Dr., Director des bot. Biktenir Aa He Feen Christiania. n „ Schuchardt €. G., Dr. Phil., Dir. d. bot. Gart. a. d. landwirth. Akademie bei Königsberg. Waldau. > „ Schüch Dr. G. de Capanema. ......- Rio-Janeiro. n „ Schwager Conrad :.. »-- vw... 000. München. 3 „ Schwarz Dr. Franz, k. Regimentsarzt. . . . Constanlinopel. m „ Schwarz Dr. Wilh. Ritt. v., k. k. Sectionsrath u. Kanzleidir. d. k. k. öst. Gen.-Consul. . Paris. 5 „ Schweinfurt Dr. Georg » .». - «2... 0. Berlin. " „ Selater Ph. Luttley, Secret. d. zool. Society Hihnover’ Sylt 7mEtel. un MORE ARE London. ® USER John > uni EIN London. ” „ Scott Alexander Walker, Esq.,in Australien. Ash Island. 310 „ Scott Rob. Henry von, Secr. of the R. geol. BAT Irland WA RAR U APPD Dublin. a „ Seemann Berthold Dr. .. er .r..- London. A „ Segeth Karl Dr., Arzt, Chile ..2...... Santiago. 4 „ Beidlitz Georg" ma. NED En 9% Dorpat. 5 „ Selys Longschamp Bar. de, Senat.Mitgl.d. Akad. Liege. > „Hsember Dr. Karl. 2.2... Altona. ” „ Semper Georg, Palmaelle 13... .....- Altona. ” „ Seoane, Don Victor Lopez, Cated. d. Zool. y Dr. en’Med. YET Ferrol. ia „ Sester, k. türk. Hofgärtner .......- Constantinopel. E „ Sharpey Will., F. R. S. 33 Woburn Pl. Russel ok RE a N I dere London. 320 n> „ Sichel, Dr. der Med. Chaussee d’ Antin 50 . . Paris. > „ Siebold Theodor v., k. Hofrath, Dr. und Profess. Bäkistr. oa PRO EN, es STE München. ” „ Signoret; Dr. Victor 20. Paris. Pr „ Simonsen Carl Lud., Adj. an der Realsch. . Trondhjem. is „ Skinner Maj., Comiss. of public. works . . . Colombo. 330 340 350 360 P. T. Herr Smith Friedrich Esq., am britischen Museum . Snellen von Vollenhofen Dr. J. S., Conserv. am ” ” k. Museum e supi feridie Speyer Adolf, Dr. im Fürstenthume Waldek . Speyer August, im Fürstenthume Waldek. . . Stabile Josef, Abbe Stainton Henri, Mountsfield bei Stäl Dr. Karl am kön. Mus. Staudinger Dr. Otto... Steenstrup J. Japetus Sm. Mus.-Dir. Steiner Leon v..; Dr 'd. Med:..u..cä,..0: %. Sterlin Gustav, Dr,, d.-Med:r. ....1./ 1. s Stimpson W. ... . Stoliczka Dr. Ferdinand, Geol. Surv. Strobel Pelegrino v., Univers.-Prof. Studer Dr. Bernhard, Prof. Inselg. 132 . Swinhoe Robert, Esq. Cons. in China... . Syrsky Dr. Simon Tachetti Karl Edl. v., press. |. r. dir. del Demanio Teyssmann J. E., Gartendirector auf Java. . Theodori Karl, Dr., geh. Secr. u. Kanzleirath Sr. k. Hoh. d. Herzogs Max in Baiern Thielens Armand, Belgien Thomson Allen., Prof. 3 College Court. High Str. Tischbein, Oberförster, Preussen. . . 2... Eh atetseee Todaro Agostino, Prof. der Botanik... . . Teosehel Dr. F. W., Professor. . .... admalo y Tryon George W.. ee ne UT, Turner Will., M. B. Prof. F.R.S.E..... Tyerman John S$., Dir. of the bot. Gard. Uricoechea Don Ezech., Präs. d. natw. Gesellsch. Uechiritz. R. v. Klosterg. 1. e.: . „Hl. an.o, Verreauz Jules, Jard. d. pl. :.. 22.2. Walker Franzcis, F. L. S. am britt. Mus. Wallace Alfred Esq. Wall De.,:Proft „ist BENDER N, Du 5 7 BEL EZ u E64 0 Westermann G. F., Direct. d. zool. Gartens . Westermann B. W., Kaufmann West Tuffen Westwood John, Prof. a. d. Univers. XXXI London. Leyden. Arolsen. Arolsen. Mailand. London. Stockholm. Dresden. Kopenhagen. Bukarest. Schaffhausen, Philadelphia. Caleutta. Parma. Bern. Formosa. Warschau. Bologna. Buitenzorg. München. Tirlemont. Glasgow. Herrstein. Palermo. Bonn. Philadelphia. Edinburgh. Liverpool. S. Fe de Bogota. Breslau. Paris. London. London. Passau. Poitiers. Hohenwittlingen. London. Amsterdam. Kopenhagen. London. Oxford. 370 10 20 XXXIL P. T. Herr Wichura M., Prof. ” % Fräul. Herr ” Wilde Sir Will., Vice-Präs. of the Irish Ac. . Wimmer Friedrich, Gymnasialdirector. . . . innert 1 an TEE Wirtgen Dr. Philipp, Lehrer Wenkler Horiz,' bei. Neisse .“ .’..7." 17 Wollner Joh., k. mex. Hptm.-Apoth. Wright Percival, Prof. nat. hist. Trinity College Wright J. Strethill, Dr. Esq. Northumberland 1 RR ER Aa a re aaa Zeller P. C., Prof. preuss. Prov. Posen.. . . Zirigovich Jakob, k. k. Vice-Consul Zuber H. P. Eduard, Bischof v. Augustovic, apostol. Missionär . € Va, 00 Mitglieder im Inlande. Abel Ludwig, Handelsgärtn. Radetzkyg. 9, Abl Dr. Friedrich, k. k. Milit. Medic. Verwalt. Alpers Mauritius, Hochw., Gymn.-Lehr. . . Ambriosi:Frauz... .- ... ». „mail benmrk, Andorfer Josef, Pharmaceut . .».. 2.2... Antoine Franz, k. k. Hofgarlendirector, Burg Arenstein Dr. Josef, k. k. Prof., Grashofg. 3, Armatage Josefine Arneth Alfr. v. Vie.-Dir. d. geh. Staatsarchiv. wirkl. Mitglied der k. Ak. d. Wiss. .... Aschner Theodor, Hochw., Gymn.-Lehr. Auersperg Fürst Vine. Durchl., Oberstkämmerer Brlk: k..ap: Majiu ».1. , aunkzelk..e Bäbek Leop., Realschullehr., Josefstadt, Lerchen- feldersir., 3Bulkı sad. un. .J A seisanu Bach Dr. August, k. k. Notar, Graben, 5 . . . Bartsch Franz, k. k. Coneipist Siglg. 1 Bartscht Ambros, k. k. Beamter, Stifte. 339. Baselli Freih. v., Hauptmann im 49. Inf.-Rgmt. Bauer Theodor, Grosshändler Bayer Arnold, Apotheker .. ..: 2...“ Bayer Johann, p. Eisenb.-General-Inspect, . . Becker Dr. Franz, k. k. Ober-Stabsarzt, Jo- sefst., Floriauig. 48, Th. 40 or 0, shHlsfädlieais „a Te rd ak eins el ie sed Fe Breslau. Dublin. Breslau. Crefeld. Coblenz. Germannsdorf. Orizaba. Dublin. Edinburgh. Meseritz. Adrianopel. China. Wien. Zara. Stift Melk. Trient. Langenlois. Wien. Wien. Neunkirchen. Wien. Tirnau. Wien. Wien. Wien. Wien. Hernals n. Wien. Vicenza. Brünn. Essegg. Steyr. 30 50 P. T. Herr Bednarovitz Johann, Hochw. P. O. Pr., k. k. Garn.-Spitalskaplan Beer Josef G., Mitg. d. k. L. C. Ak. G. Sec: d. Gartb. Ges.. Landstr., Hauptstr., 99 . . Beer Gust., k. k. Marine-Insp.-Offie. Beifuss Louise Benda Franz, Hochw , P. O. Pr. Benkovic Ignaz, Pfarr. Croatien Karlstadt. Berecz Anton, Hochw. Piaristen-Ordenspriester Berger Josef, Realschul-Director Bergner Eduard, k. k. Landesgerichtsrath Bergenstamm J., Edl.v., k..k. Beamt., Leopoldst. Tempelgasse 8 : Bermann Josef, Kunsthändler e Bernstein Alphons F., Realschullehrer. . . . DIT ar en et .. Is idim .) 430 XLIV P. T. Herr Mally Karl, k. k. Offie. im Finanzminist. „ Marschall Graf August, Maly Franz, k. k. bot. Gärtner, Belvedere Mandel Rudolf, Freih. v., Reichsr.-Abgeordn. . Mann Jos., am k. k. zool. Mus., Hundsthurmstr. 7 Margo Theodor, Dr. Prof. d. Zoologie... Marno Ernst, Studirender, Stadt. Bäckerstr. 20 Archivar der k. k. geolog. Reichsanst., Wollzeile, 33 Masch Dr. Anton, k. k. Prof. der höh. land- wirthsch. Lehranstalt Hassapust Hugo, Prof.a.d. Hand. u. naut. Akad. Masär Franz; Dr. d.:Med.! ..». . .sumlal. Matz Alexand., Hochw., Pfarrer Matz Maximilian, Hochw., Pfarrer Matzenauer Josef, Hochw., Lehrer des Josef- städt. Gymnas. BER OTEIETN: Haupas Peier Dominikus, Hosen Erabischbf Mayer Alois, k. k. Controlor bei Adelsberg Mayr Dr. Gustav, Realschullehr., Landstrasse, Haöptstrasse,. Töhun. cor. at gan» „Aoh, sun Mayrhofer Otto, Doctorand, Alserhauptstr. 22 Meissner Franz, Wund- u. Geburts-Arzt, Gum- pendorferstrasse, 94. ... 2.2... aus: Meizner Franz, Dir. d. Unt.-Realsch.,. Rossau Meisner Ubald, Hochw., Prof. a.k. k. Kad.-Inst. Mendel Gregor, Hochw., Stiftskapl. in St. Thomas Men Dr. Ludwigs) eb „anal. Meszlenyi Julius v., Hochw., Primat. - Archivar Mich Josef, Prof. am Gymnas. Michel Alf., Dir.-Stellvertreter der Kais. Elisa- beihbahn Miebes Ernest, Hochw., Lehr. Mihailovic Victor, Hochw.,Lehr. am k. k. Gymn. Mik Jos., Gymnasial-Supplent Mitis Heinrich v., Steirerhof Monnier Le, Anton, k. k. Regierungsrath ki Polizeidirector Mörl Franz, k. k. Notar Moyses Stefan, Hochw., Bischof, Excellenz Mozetic Rudivoj, Correct. d. Metrop. Druckerei Mü'ler Anton, ob. Donaustr,, 61 Müller Anton, fürstl. Forstmeister, Schlesien Müller Fried., Suppl. Schottenf.-Realsch. . . ee tee A u.a 0 „mia TER LE N Bi re Gi e am k. k. Gymn. Wien. Wien. Gratz. Wien. Pest. Wien. Wien. Ung.-Altenburg, Triest. Brunn a. Gebirg. Angern. Höbesbrunn. Wien. Zara. Prestranegg. Wien. Wien. Wien. Wien. Marburg. Brünn. Gratz. Gran. Troppau. Wien. Schlakenwert. Zengg. Wien. Wien. Brünn. Vöklabruk. Neusohl. Carlowitz. Wien. Friedeberg. Wien. 440 55 ©: oO 460 4710 P. T. Herr Müller Florian, Hochw. . . .» I. Müller Hugo, Hör. d. Rechte, Kurmpie asse, 2 Müller Theodor, Dr. Mürle Karl, Prof. im k. k, Kadelten- Institut. Mustazza Aleco, Freih. v., ae sur Mustazza Nicolaus, Freih. NDR Nader Josef, Dr. d. Med. u. rer A ner im Versorgungshause Nasazio Peter, Hochw.., Haapischnldirdeter. Natterer Dr. Johann, grosse Mohrengasse, 29 Nehiba Joh., Hochw,, Weihbischof ı. p. i. Neilreich Dr. August, quiese. k. k. Oberlandes- Gerichtsrath, Bauernmarkt, 9 . . Neumann Dr. Filipp Nickerl Dr. Franz, k. k. Prof. an d. Techn... . Niessl von Mayendorf Gustav, Prof. a. d. Techn. Noestelberger Franz,Hochw.,Pfarrer. .. . - Nowicki Maximilian, Prof. d. 200l.a.d. Jagell.- Du EI FE N Ns lines nike ie DE PT Er EEE N ER RE 7 Noy Caesar Ritier v., k. k. Ministerfaliäth Oberleitner Franz, Hochw.,Coop.. . . . .» - Oellacher Josef jun. . Ofenheim Victor, Gen. ae dei Karl- sBadyrs: Bahn, Opernring 12 ED EL OE 0 JAN ER 5 MIR HE AU eu Er Oppolzer Theodor, Dr. d. Med., Alserstr, 25 Oswald Mich., Inh. einer Mädchen-Lehranst., - Laudongasse 14 Ott Johann, Dr. d. Med. u. Chir. h Pacher David, Hochw., Pfarrer, Kärnt. Fel. ikirch‘ Palliardi Anton Alois, Dr. d. Med. Parreiss Ludwig, Rochusgasse, 12. . .». . - Paschanda Franz, Zimentir.-Adj., Wieden, Waszn - Yamiayoa wait wo) 40. Patzalt Herm., Prof. Hochw. . - . .....» Paulini Paulin, Hochw., Seelsorger, Siebenb. Paupera Otto Fr., R. Seelsorger, Banat. . - Pavai Dr. Alexis v., Custos am Museum . . Pazsitzky Eduard, Dr.d.Med., Stadtarzt . . . Pazzani Alexander, p. Nordb.-Beamt., Landstr. Hauptstrasse,n75 4. 1.10 NIE, Peck Augustin, Hochw., am Gymnas. Peitler Anton Josef von, Hochw., Bischof XLV Margita, Ung. Wien. Bregenz. Hainburg. Sadagora. Lemberg, Mauerbach. Triest. Wien. Kalocsa. Wien. Lugos. Prag. Brünn. Ober-Absdorf. Krakau. Wien. Windischgarst. Innsbruck. Wien. Brünn. Wien. Wien. Prag. Tieffen. Franzensbad. Wien. Wien. Kremsmünster. Maros-Väsarhely. Steierdorf. Klausenburg. Fünfkirchen. Wien. Pest. Waitzen. XLVI P. T. Herr Pelikan v. Plauenwalde Ant., k. k. Minist.- 480 490 500 ” Seer. im Finanzminist. Pelser Fürnberg Dr. Josef v., Seouitarhhhr der bandes-Irrenanstat N 2 IT Pelzeln August v., Cust.-Adj. a.k.k.zool. Mus. Perczel Johann, Lehrer a.d. evang. Bürgersch. Pergen Anton, Graf und Herr zu ...... Perisch Leopold, Hochw., Pfarrer, Dechant, Eh- rendomh., Galizien, Post Brzesko . . . . . Perugia Albert, Handelsmann , . .»- 2... Pesta August, k. k. Finanz-Minist.-Conzipist . Peter Anton, k.k. Minist.-Rath im Finanzminist. Petter Alexander, Dr., Prov.d Hofapoth... . . Petter Karl, Sparkassebeamt., Getreidem. 1 Peyritsch Dr. Johann, Langeg. 60, 2. St. Th. 12 Pichler Dr. F. S., k. k. Conz. im Hand.-Minist. Pick Ph. Jos., Dr. d. M. u. Ch. 1. Sec. Arzt im allg. Eeuikänhaige he Bas 3 Pick Dr. Adolf Jos., Dir.d. Realsch. ENG ant: Donansirlahrsinsl. dd ea Pillwax Dr. Johann, Prof. a.k. k. Thierarz.-Inst. Pino-Friedenthal Ed., Adj. Minist. d. Aeuss. Pino-Friedenthal Felix Freiherr, k. k. Käm- merer, Provinz. Delegat. Venedig . . . - - Pirona Julius, k. k. Gymnasial-Lehrer Pittoni Josef Claudius, Ritter v. Dannenfeldt, k..k. Teuchsass -nadyhnl . De in Platzer Franz, Dr. d. Med., Regimentsarzt. . Plener Dr. Ignaz, Edl. v., geh. Rath, Exec. Plenker Georg, k. k. Minist.-Rath, Seilerst, 1 Poduschka Franz, Architekt, Salesianerg. 3. Poetsch Dr. Ignaz Siym., Stiftsarzt. . .» - . Pohlmann Josef, Apotheker . .». er... Pokorny Dr. Alois, Dir. a. Leopoldst.- Real- gymnas., unt. Zollamisgasse 3... .. » Pokorny Dr. Franz, Hof- und Gerichts-Advo- kat, Teinfaltstrasse, 6 » » 2000. Pokorny Johann, Beamter... +... Pokorny Rudolf, Dorotheergasse, 8... . - Pongratz Gerard v., Gymnas.-Dir. . ... » Poppinger Otto, Stift Göttweih Waldmeister, beiiMelk ..... more Me Porcius Florian, Distr.-Ger.-Asscssor, Siebenb. Wien. Ybbs. Wien. Oedenburg. Wien. Poromka. Triest. Wien. Wien. Salzburg. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Belluno. Udine. Gratz. Udine. Wien. Wien. Wien. Kremsmünster. Wien. Wien. Wien. Prag. Wien. Nagy Banya. Gurhof. Naszod. 510 520 530 P. T. Herr Porm Adolf, Dr., Hauptschuldirektor . . . ” ” ” Pospischill Joh., k. k. Rgts.-Capl. im 4. Inft.-R. Poszvek Gustav, Gymnasial-Lehrer Brass Doskudmia nt Sei Me Preuer Friedrich, k.k. Bezirksvorsteher . . . Preysinger Dr. Heinrich, Eisenbahnarzt Piworsky Alois, k. k. Münzwardein E Prochaska Leop., gril. Palfy’scher Schlossgärtn. Progner Anton, pract. Arzt -... 2.2.2.» Prugger Franz Sal.. Hochw., Dir. d. Taub- stummen-Institut Sul A Pukalsky Josef Alois, Hochw., Bischof . . . Pullich Georg, Hochw., Dr. d. Theol., Präf. in Purkyne Emanuel, Lehrer d. Naturgeschichte an d. böhm. Forstschule a Puschel Leopold, Hochw., Gymnas.-Dir... . . Putz Josef, Hochw., em. Rect., Gymnas.-Dir., Es, Piarist. -Gymn.. Ary als ande nenn Quintus Josef, Ritt. v., k.k. Artill.-Hauptmann Ansenala..ı 5 das doch Auer ha Rabel Joh., Civil-Ingen. Ransonnet Eugen, Freiherr von Ville ... Rath Paul, Hochw., Villa Metternich i Rauscher Dr. Robert, k. k. Finanzrath, Landstr., Benirixgasse A u. u “che ie nf Fe Ruuscher Dr. Jos. Othm., Cardinal, Fürst-Erz- such. Eiminenz , Ju. .n6. 206 Guam ara 6 te Raymond Jos., Edl. v., k. k. Hofrath Redtenbacher Dr. Ludwig, Dir. d. k. k. zool. Mus. c. Mitgl. d. k. Ak. d. Wiss., Favoritstr., 6 Rehmann Alois, Stud. phil. . .. 2.2... Reichardt Heinrich Wilh., Dr. d. M., Assist. am k..k. bot. Gart., Priv.-Doc. a. d. Univ., Trautsohng., 2 e We) wars m m RE Je ua an ui 5 Kane, de ‚Reichardt Johann, k. k. Major, Arsenal Reichenbach Karl.Frh. v., Gutsbes. bei Grinzing Reisinger Alexander, Dir. d. techn. Akademie Besss. Praaz, DEach. Arzh 4.00 un une: nn ätye Reissek Siegfried, Cust.-Adj. a. k. k.bot, Mus. Ss Mitel. dak Akad. d.. Wise. u 0 us; Reissenberger Lud., Gymnasial-Lehrer Reitlinger Dr. Ed., Docent a. d. Universität, Luschäensteigsir. 5% . . a0Baklals nei. XLVI Zwiltan. Pest. Oedenburg. Görz. Hof Gastein. St. Pölten. Kremnitz. Deutsch Altenbg. Melk. Gratz, Tarnow. Trient. Weisswasser, Seitenstetten, Krems. Wien. Biala. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Krakau. Wien. Wien. Schl.Reisenberg. Lemberg. Kirling. Wien. Hermannstadt. XLVII 540 P. T. Herr Rescetar Paul, Ritt. v., k.k. Hofr. u. Kreishptm. 560 570 ” ” Rettig Andreas, Hochw.,P. O. P.,Real-Schulleh. Reuss Dr. Aug. E., Prof. a.d. Univ., w. M. d. Ak. d. Wıss. Stadt Strauchg., Montenuovo-Palast Reuss Aug. Leop. jun., Dr. d. Med., Strauchg.., Montenuovo-Pal. . Richter Josef, k. k. Militär - Apoth. - Official Richter Dr. Vincenz, Hof- u. a a Taborstrasse, 17 Ay Rideli M. B., Bureau-Chef der Südbahn- Dir. Riefel Fa Freih. v., k.k. Concip. im Fink ministerium, Goldschmidtgasse, 8 . . Riese Franz, technischer Lehrer Rinaldi Dr. Peter, k. Comitatsarzt Rischanek Dr. Hubert, k. k. Rgts.- Arzt im Int.- fee. Nr. 80:78 Rittler Julius, were SE N ALACHR Robert Justin, Grosshändler, Oberi@äglerk MR Robie Simon, Hochw., Coop., Krain bei Laibach Roemer Karl, Mähren . . Roesler Anton, Grosshändler, hohe Brücke 31 Rogenhofer Alois, Cust.-Adj.a. k. k.zool. Mus., Josefstädterstrasse, 19 Rohrer Dr. Moriz, k. k. Kreisphysikus Rollet Karl, Dr. d. Med. . . Romer Dr. Franz Florian, Hochw., Gymn.-Dir. Rosenthal Ludwig, R. v., Bäckerstr., 14 . Rothschild Ans., Frh. v. Rothansl Anton, Dr. d. M., Kettenbrücke., 8 Rottensteiner Franz, Wirthschaftsverwalter . Rozsay Emil, Lehrer d. Naturgesch. am Gymnas. Rupertsberger Mathias, Cleriker im Stift Ruprecht Martin, Dr. der M. “ 0 al een een er Saga Karl, Dr. der Medizin ..... Sardagnu Michael dv. 2... ... Sauter Dr. Anton A., k.k. Bezirke Sazinger Eduard, Kälifmdnn ET TUE Scarpa Georg, Canon. Schulinspect., Se, cor- rispond. d’insc. Ac. d’ Arcad. de Roma Schabus Jakob Dr., Prof. d. Handelsakademie Schaffenhauer Franz, k.k. Gymnasiallehrer . Schaffgolsche An'on Ernst, Gf. v., Bischof, Exe. Schaitter Ignaz, Kaufmann 2 Ragusa. Kremsier. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Biala. Fiume. Vicenza, Rossitz. Hallein. Franzdorf. Namiest. Wien. Wien. Lemberg. Baden. Pest. Wien. Wien, Wien. Fronsburg. Pressburg. St. Florian. Pressburg. Prag. Trient. Salzburg. Linz. Lesina. Wien. Görz. Brünn. Rzeszow. 580 >90 600 P. T. Herr Scheffer Josef, Realit.-Besitzer . ” ” ” ” ” Scheffler Karl, Sparkasse-Beamter Scherfel Aurel, Apoth. in Leutschau, Post Po- prad A ne An Er ee TE er te Schiedermayr Kart, Dr. d. Med., Bezirksarzt Schiel Athanas v., Hochw., Prof. d.Naturgesch, Schiffner Rudolf, Apotheker, Leopoldstadt Schiner Dr. J. Rudolf, Finanz-Min.-Secretär, a8 5) 2 rer ue acAc Diecscdee ch a cine Schindler Karl, Lehrer an d. k.k. Forstschule Schiviz Josef, Prof. an der naut. Akad... . Schleicher Wilhelm.,Oekonomiebesitzer, N.-Oe. Schlerka Joh., k. k. Med.-Regie-Director . . Schlosser Dr. Protomed. f. Josef, k. k. eroatient Statthaltereirath, Bla ee. Se, Im „i®; Schmerling Ant., Ritt. v., Präs. d. k. k. Oberst. Gerichtshofs, Exe.. . . . . Schmidek Karl, Hochw., k. k. Gymn.-Lehr. Schmidt Ferdinand sen. Schmuck J. v., Magist. d. Pharm., am Gries 329 Schneider Dr. Schneller August, k. k. Rittmeister Schoenn Moriz, k. k. Official b. Central-Milit.- Rechn.-Depart., Karl, Bahnbeamt., Schrank Jos. Josef, Stadtarzt, Zieglerg., 41 ey min), de Sal er ie bei Laibach Böhmen . . . = Se} Alalay / air 0; 6 Neusliftg. 33 Schreitter Gottfried, Hochw., Missar bei Fried- berg, Steiermark SchreyberFranz S. Edl.v.,Hochw., Prof.d. Stift. Schröckinger-Neudenberg Jut!., R. v., k. k. Ob.- Finanzrath Schroff Dr. Damian Karl, Prof. an der Universität, Schrott Constantin, Dr. d. Med., Schubert W., Gymnas.-Director Bine) Wis) lei A008, e a.’ @ Regrefhiigh er iX k. Schottenhof . Kreisarzt . . oe, el des u 08 Schüler Fried., Gen.-Insp. d. k. k. priv. Südbahn Schüler Max Josef, Dr., bei Gilli Direct. u. Badearzt Bi, ie garen je Wreh 0) m eg 0 None, im Schütz Dr. Jak., Priv.-Doc. an der Univers. . Schulenburg Karl, Telegralen-Beamter. . . . Schuller Moriz, Dr. d. Med., Tolnaer Comitat. Schulzer von Müggenburg Stefan, k. k. Haupt- mann in Pension Schur Dr. Fer u Wo new dinand XLIX Mödling. Wien. Felka. Kirchdorf, 0, Oe. Erlau. Wien. Wien. Mariabrunn. Triest. Gresten. Wien. Agram. Wien. Brünn. Schischka. Salzburg. Piestic. Pressburg. Wien. Wien. Pinkau. Klosterneuburg. Temesvar. Wien. Laibach. Leutschau. Wien. Neuhaus. Prag. Sissek. Szegzard. Vinkovce. Wien. g 610 620 6 N) ” ” ” . Herr Schwab Adolf, Apotheker . Schwab Michael, Hochw., Boiurhal, u. Schul- oberaufsehers „un swi® s Schwager Konrad, Chemiker, aha Schwarz Gust., E. v.Hohrenstern . Schwarz Ignaz Friedrich, k. k. Prof. d. Ber Schwarz Josef, Theolog. im Priest.-Seminar . Schwarzel Feliz, Oekonom in Bastin Böhm. . Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchl. Scitoosky Johann v., Eminenz, Card.-Erzbischof von Gran und Primas von Ungarn : Sedlitzky Wenzl, Dr., Apoth., Westbahnstr. 19 Seeburger Dr. Joh. Nep., R. v., k. k. Hofrath, Schauflergasse, 2 . . TER He Seeliyer Joh. Nep., Dr. d. Med,, k.k. Bezirksarzt Seywald Joh., Gärtner bei obanak are Sekera Wenzl J., Mag. der Pharm., N nofkeier Semeleder EN Dede Senoner Ado/f, Landstrasse Hauptstrasse, 88 . Seri Johann, Mag. der Pharm., Tuchlauben 18 . Setari Franz, Dr..d.Med. Sigel Udiskaik, Hochw., P. des Eee: m Ogalı Sigmund Wilhelm . Simonics Gabriel, llochw., k. a RA Simony Friedrich, k. k. Prof., Salesianerg. 15 Sina Simon, Freiherr v., Excellenz . Sineich Johann, Realschul-Direclor . Sindelar Karl, k. k. GymuasiatH-Direclor . Sirek Ernst, Hochw., Abt .d. Prämonstrat.-Stift. Skalicky Franz, mähr. Landsch.-Registrat.-Dir., schw. Adlerg. 498 . Skofitz Dr. Alexander, Beine d. Beaaiech: Zeitschrift, Neumanngasse, 7... Sommer Olto, Erzherz. Albrecht’ rer Wirth- schaltsbeamter, Post N . Somogyi Rudolf, Iugen. u. Prof. am ref. Gr nn v. Instädten, Cor, k. k. Oberst., Prof, . Milit.-Akademie . u Bi Cooperat. in V.O. m. B vn Sri Post Mahldorf:... (a7, lite voii Spielmann Dr. Joh., pr. Abe Spitzy Josef N., Handelsmann, Unter en, Spreitzenhofer @. C., Spark.-Beamt., Posig. 20 Mistek. Triest. Grosslippen. Wien. Schemnilz. Linz. Deutschbrod. Wien. Gran. Wien. Wien. Amstelten. St. Egyd. Münchengrätz. Wien. Wien. Wien. Meran. Seitenstetten. Reichenberg. Oedenburg. Wien. Wien. Pıirano. Deutschbrod. Neureusch. Brünn. Wien. Lak. Pest. Wr.-Neustadt. Niederranna. Tetschen. St. Leonhard. Wien, 650 660 670 P. T. Herr Stadler Anton, Dr. ” ” ” ” der Med... ® Stadler Berth., Gemeinderath, Hohermarkt % Standthartner Dr. Josef, Primararzt im k.k. allg. Krankenhause, Singerstrasse, 32 . Starkel Johann, Dr.d. Med., Stadtarzt.. . } Stärker v. Löwenkampf Joh., k. k. Garn.-Capl. Stauffer Vine., Hochw., Gymn.-Lehr. im Stifte Steindachner Dr. Franz, Assist. am k. k. zool. Museum., Kohlmarkt, 20 Steindl Alois, k. k. Beamter, Steinhauser Anton, p. k. Rath . Steinhäuser Wenzl, Dir. d. k. k. Höfspotheke Steininger Augustin, Hochw., Abt des Stiftes Steininger Julius, Med., Stöfzentihler®; 23: Steininger Alexander . ; Stelizyk Gustav, k. k. Oberst in dar geh. „an bei Znaim . Stellwag Karl, Bdl. v. Ca ion, k. k. Prof., Währingerg. 18 Stephanovits Thomas, Dr.d. Med., Stadtarzt Sternbach Otto, Freiherr v.. OT Stocker Dr. Karl, Notariats-Gonzipient. . . Stocker Josef, k. k. 2 Gymnasial-Director . Nendkeler g, ur Dr. d. Med., Stöger Wilhelm, k. k. Ober-Förster Stohl Dr. Lukas, en Schwarzenberg’ OR Leibarzt Stoitzner Karl, in d. "Seidentahtik Post Bei Storch Dr. Franz, k. k. Bezirksarzt, Salzburg Stossich Adolf, Realschullehrer . . . Strasky Dr. Vinzenz, Prof. d. Zahaheilkupdärh an d. Universität . a Ser Strauss Franz, Dr. d. Med,, Cirkiisgig" 36 an Streintz Josef Anton, Dr.d.Med. Nr Striech Dr. Florian, Wallfischge. 8 ... . . Stricker Salomon, Dr.d. Med., Assist. d. Lehr- kanzel f. Physiol. a. d. Univ.. Strobel Franz, k. k. Normalschullehrer Strohmayer Johann, Lithograph, Schreigasse, 4 Strossmayer Josef Georg, Hochw., Bischof und k. k. wirkl. geheimer Rath, Exc. Studnicka Dr. Franz, Gymnas.-Lehrer, Docent d: h. Mathem. Stumbauer Ferd., k.k. Staatabüchh. ER Ll Wr.-Neustadt. Wien. Wien. Tarnow. Zara. Melk. Wien. Wien. Wien. Wien. Zwettl. Wien. Ried, Innkreis. Klosterbruk. Wien. Temesvar. Bludenz. Salzburg. Feldkirch. Mürzsteg. Wien. Chrostau. St. Johann. Triest. Lemberg. Wien. Gratz. Wien. Wien. Linz. Wien. Diakovar. Prag. Wien. &” 680 690 700 710 LII P. T. Herr Stummer Josef, Präs. d. priv. Kais. Ferd.-Nordb. Stur Dionys, k. k. Reichsgeologe, Posthorng., 5 Suess Eduard, k. k. Univ.-Professor ; Suttner Gundaker Karl, R.v., Landesaussch. . Szabo Alois v., Dr. d. Med., Direct. d. Thier- arznei-Institutes Szabo Josef, Dr.d. chir. Lehranstalil. . ... Szontagh Nikol. v., Medieiner Sztraka Gabriel, Hochw., Gymn. Ks Szymonowicz (Gregor, Erzbischof, Exc. Tempsky Friedrich, Buchhändler Tercig Anton, Lloyd-Capilän. . 2.2... Tessedik Franz v., Concepts-Adjunkt bei der k. ung. Hofkanzlei Than. Sandor... Brof:ıul- iss! Iienifhnkat- ara Thinnfeld Ferdinand, Ritter v., Exec. . . Thomann Anton, Hochw., Gymn.-Lehrer.. . . Thun Graf Leo, Excellenz ........x Tiatii Freihisvarlhart 1ilkrk „AT acbinode Die Tobiasch Georg, Stud., Neumanngasse 12 Tomaschek Dr. Ignaz, k. k. Bibliothekar Tomek Josef, Dr. d. Med., fürstl. Leibarzt. . Tommasini Mutius Josef, Ritter v., k.k. Hofrath Tomschitz Moriz, Studirender, Wohllebeng. 7 Töth Franz, Hochw., Cistereienser - Priester, Gymnasial-Prof. ... 22... e Totter Vincenz, Hochw., Dom. 0. Pr. Trausil Amb., Franz. O3P..ı nm. Wk Trientl Adolf, Hochw., Pfarrer, Tirol, Post Urahausenig.u shcon ar 64 0 ana or Tschek Karl, Fahriksdirect., bei W. Neustadt Tschiertz Ferd., Mag. d. Pharm., Salesianerg., 27 Tschusi Victor R. v., Salesianerg. 29. 2. St.. Türk Josef, k. k. Hofjuwelier, Bauernmarkt 3 Ulrich Dr. Franz, Dir. im Rudolfsspital Unger Dr. Franz, k.k.Prof. der Botan., d. k. Akad. d. Wissensch. . „. .. ww Urbantschitsch Dr. Alois, Landstr., Hauptstr., 26 Ussner Alezunder. 1: \. and „ulm - Valenta Dr. Alois, k.k. Prof. d. Geburtshilfe Varecka Wilhelm, Gymnasiallehrer, Böhmen Venturi Gustav, k. k. Staatsanwalts-Adjunct . Med., Prof. und Dir. der al ‚.iefl Jjel o _8 Miet ge te Mitgl. Wien. Wien, Wien. Wien. Pest. Klausenburg. Wien. Steinamanger, Lemberg. Prag. Triest. Wien. Pest. Wien. Krems. Wien. Wien. Wien. Klagenfurt. Ladendorf. Triest. Wien. Fünfkirchen. Wien. Kenty, Galizien. Lengenfeld Gries. Piesting. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Laibach. Jiein. Venedig. I 19 > 630 P. T. Herr Vesque von Püttlingen Joh., k. k. Hofrath im Minist: des Aeuösern ;n;-; „mp Dt Veilh Moriz, Trautsongasse 2, Y Stock ; Vetter Aarohh Beamter, N.-Oest... N ” bo . „ Viehaus Claud., Hochw., Stiftskap ,suppl. Prof. - „ Villers Alexander, Freih. v., Legationsrath d. k. sächs. Gesandtschaft, Währingerstr. 40 . » „ Vithalm Dr. August v., Finanz-Procur.-Conz. 5 „ Vlasics Ignaz, Ungarn, Somogyer Comit., Post Marczali surdsalls je ih ” „ Vodopich Matth., Hochw. Pinnar: Wi}; 3 „ Vogl August, Dr. d. Med., Oberarzt, Sch ware, spanierhaugl what „dit bee 408] anliı & » Vuezl Wilh., Oekon. Beamt. (bei Vöslau) Vukotinovic Ludwig v. Farkas, Obergespann ” ” desi Kreuzer Com: iislta la ut4s dl - Ihienad such = » Wachtel Dr. David, k. Prof. an d. Universität . er » Waginger Karl, Dr. d. Med., Altlerchen- kölerstrasse 36...64 rliesaeik a PATER IF = » . Wagner Paul, p. Cassier d. öst.Spark.. - - ”. » Walderdorff Graf Rudolf, Widerich v., k. k. Kämm., Hauptm. im 4. Jäg.-Bat. in Este nächst . » Wallmann Dr. Heinrich, k. k. Regimentsarzt d. 80. Inf-Reg., Spitalg. 25 5 » Walter Josef, Dir. d.k.k. Haupt-u. Keurenlech. 5 » Walter Julian, Hochw., P. O. P., Gymnasiallehrer = » Waluszak Matthäus, Hochw., Pfarrer, Kammerh. Sr. Heiligkeit, Galizien - » » 2.2.2.2... E » Wankel Dr. Heinrich, fürstl. Salm’'scher Berg- wMülten-Arzb., «0 sub „Assnluna 3 » Wawra Dr. Heinrich, k. k. Fregattenarzt, Ja- kobergasse 4, im 3. Stock Nr. 16... . . 4 » Weber F. C., Lehramts-Candidat . .. .. . = ». Wegele, Dr. Chr., Gärtnergasse, 3. ..... - „ Weiglsberger Franz, Hochw., Pfarrer, N.-Oest. 5 „» Weinberger Sam., Alservorstadt 2 2 » Weinke Franz Karl, Dr. d. M., Graben 19 5 „ Weiser Franz, Hörer d. Rechte,Schleifmühlg., 14 = » Weiser Josef, Beamt. d. Staatsb., Schleifmühlg,14 n „» Weiss Adolf, Dr. d. Phil., Prof. a. d. Universit. 9 » Weiss Emanuel, Dr., Marine-Arzt. .. 2... R » Weiss Leop.,.Priyatier)i ‚Asistish „U anne & » Weissbach Dr. Aug., k. k. Oberarzt... . . LEI Wien. Walpersdorf. Kremsn:ünster. Wien. Kaschau. Kethely. Gravosa. Wien. Kottingbrun. Agram. Pest. Wien. Pest. Verona. Wien. Korneuburg. ‘Prag. Landskron. Blansko. Wien. Wien. Wien. Michelhausen. Wien. Wien. Wien. Wien, Lemberg. Triest, Wien. Olmütz. LIV P. T. Herr Weissenberger Frz., akad. Bildhauer, Maria- 750 760 770 hilferstr. 109 . a AR RZ SE up} WellDr. Wilhelm, Edl.v., k. k. Ministerialrath, Werthheimer Louis, Barbaren 13. Weselsky Friedrich, k. k. Kreisgerichts-Präsid. Wesselovsky Dr. Karl, Arvaer Com. Wessely Jos., Gen. - Inspect. d. k. k. pr. Staalseisenbahn Wiesbauer Johann Bapt., Hochw. S. |). Wiesner Julius, Dr. d. Ph., Privat-Docent an der Technik, Floragasse, &. . Wilhelm Gustav Prof. a. d. höh. Anstalt... rteniao Wanne \ Wimmer Josef, k. k. Eandtmäsier, im Bräierin Wimmer Aug., geprüft. Realschullehrer . Windisch Anton, Kaufmann Windisch Josef, Hochw., Lehr. a. K. k. ak Gym Winiwarter Alex., Singerkr; 13 Witowsky Dr. Alois, k. k. Kreisarzt Wittmann Alois, Apotheker Wladarz Dr. Michael, k. k. Notar Wolfner Dr. Wilhelm, im Bauate. .... . Wolff Gabriel, Mag. d. Ph., Apotheker, Siebenb. Wollner Karl, Dr. d. Med. u. Chir., Burgg, 20 . Wostry Karl, k. k. Kreisarzt zit: Woyna Johann, Erzieher, Post Kaposvär Wretschko Dr. Mathias, Prof. a. akad. Gymnas. Wüllerstorff-Urbair Bernh., Freih. v., k. k. Handelsminist., Exec. = .- „url. .ı weh Aantus Joh. Zahn Dr. Franz, k. k. Prof. Zawadzky Dr. Alexander, k. k. Zebrawsky Theophil, Ingenieur Zelebor Johann, Cust.-Adj. amk.k. Zeller Richard, Apotheker . Zeni Fortunato, Conservalor am städt. Mohn Zhischman A. E., k. k. Prof. a. d. naut. Akad. Ziak Philipp, Ingross. d. Tab. u. St.-Hofbchh. 263 Ziffer Dr. Josef, k. k. Bezirksgerichtsarzt, Schles. Zimmerl Fried., Lehrer an der Realschnle. . Zimmermann Dr, Heinrich, Edl. v., u. k. k. Sanitäts-Ref. u. Ob. Stabsarzt . . . Domänen der par und ww. Prof®% zool. Mus. Wien. Wien. Wien. Kuttenberg. "Arva Värallja. Wien. Linz. Wien. U. Altenburg. Wien. Hernals 324. Raab. Wien. Wien. Caslau. Bruck an der Mur. Murau. Perjamos. Thorda. Wien. Saaz. Mag. Atäd. Wien. Wien. Raab. Wien. Brünn. Krakau. Wien. Wind.-Garsten. Roveredo. Triest. Döbling. Friedeck. Bregenz. Ofen. LV P. T. Herr Zipser Karl Eduard, Rector der Stadtschule.. Bielitz. Irrthümer Ziwsa Eug., k. k. Katast.- Vermess.-Geomeler ım Marmardser Comilal, . .. „MR =... Also Visso. Zubranich Vincenz, Hochw., Bischof . . . . Ragusa. Zukal Hugo . ‚ushssr- ahdlanah = - - - Wien. Zwinger Math., Priv.-Beamt. bei Wien . . . Neulerchenfeld. im Verzeichnisse bittet man dem Sekretariate zur Berichtigung ; gütigst bekannt zu geben. Die Herren Mitglieder in Wien werden ersucht, ihre neuen Adressen gefälligst mitzutheilen. Gestorbene Mitglieder. P. T. Herr Avoscani Geory, Dr. P. T. Herr Plappert Franz. Baumgartner Andr. Frh.v. „ „ Rechberger Aug. Berquier Franz. > „. Reeve Lov. Bernstein Dr. Heinrich. K „ Roger Dr. Julius. Dufour Leon. hi „ Schaum D. H. Elbel Max. n „ Suppan Joachim. Herbich Dr. Franz. FR » Wachtelhofer Severin. Hofmann Josef (Brixen). 4 » Weiner Dr. Anton. Jechl Franz. # » Woodward S. P- Perlgrund Dav. Ausgetretene Mitglieder. Bezeeny S. P. T. Herr Kaar Jakob. Boos Josef. e „ Kaiser Raimund. Dechant Norb. a „ Magdich Mathias. Ditz Franz». Ri „ Markbreiter Josef. Dörfler Ignaz. A „ Meiss! Dr. Franz». Eichhoff Jos., Freih. v. A „ Petz Eduard. Felix Eugen v. - „ Sacher Eduard. Girtler Dr. Gottfried. n „ Schedi Alfred. Grutsch F. 5 „ Schrattenbach L. Hattingberg Dr. Gust. 5 „ Slawikowski Dr. Ant. Heimberger Joh.,Freih. v. „ „ Sutiner Gustav, R. v. Hoeizel Johann. ” „ Tomaschek Anton. Hummel St. A. ei » Weiss Edmund Dr. Jordan Alois. = „ Wilvonseder A. LVI Mitglieder, welche wegen Zurückweisung der Einhebung des Jahresbeitrages durch Postnachnahme als ausgetreten be- trachtet werden. P. T. Herr Accurti Josef. ” ” Attems Oltokar M. Grafv. Baucevich Marianus, Ritt.v. Bertolini Dr. Stefano di. Boeck Johann. Borsitzky Karl v. Brandeis Jacob. Brzezina Ed. v. Birkenthal. Ozerny Vincenz J. Deschauer Johann. Enzenberg Graf Hugo. Fuchs Johann. Geyling Josef. Gleiss Franz. Glückselig Dr. Aug. PT Herr Hollerung Karl. Koch Karl. Kreutzer Karl, Löwy Ed. Machik Bela v. Dr. Machik Jul. v. Dr. Mugerauer Dr, Anton. Passagnolı Franz. Schaschl Johann. Seidensacher Ed. Steyrer Raimund. Wolny Anton. Wotypka Dr. Alex. Zwanziger Gustav. Wegen unterlassener Zahlung durch 3 Jahre ausgeschiedene Mitglieder P. T. Herr Herrman Karl. P. T. Herr Pirona Julius. Luggin Anton. N ” —— m — 10 30 LV Lehranstalten und Bibliotheken, welche die Gesellschaftsschriften beziehen. Gegen Jahresbeitrag. Agram: K. Gymnasium. Altenburg, Ung.: K. k. höh. Landw. Lehranstalt. Cilti: K. k. Ober-Gymnasium. Czernowitz: K. k. Ober-Gymnasium. F- es Griech.-orient. Ob.-Realschule. Debreczin: Evang. helv. Ober-Gymnasium. Drohobyez: k. städt. Franz Jos. Ob.-Gymnas. Freiberg in Mähren: K. k. Gymnasium. Fünfkirchen : K. kath. Gymnasium. Güns: K. kath. Gymnasium, Innsbruck : K. k. Universitäts-Bibliothek Jungbunzlau: K. k. Gymnasium. Kalocsa: Gymnasium d. Gesellschaft Jesu. Karlstadt: K. k. Gymnasium. Kesmark: Oeffentl. evang. Gymnasium. Keszthely :: K. kath. Unter-Gymnasium. Klattau: K. k. Gymnasium. Körös-Nagy: Evang. Ober-Gymnasium, Korneuburg: K. k. Unter-Realschule. Krainburg: k. k, Unt.-Gymnasium. Kronstadt: Evang. Gymnasium, Leutomischl: K. k.Ober-Gymnasium. Leutschau: Ev. Ob.-Gymnasium. Linz: Oeffentl. Bibliothek. „ Bischöfl. Gymnasium am Freinberge. „ K.k. Gymnasium. „ K. k. Ober-Realschule. Marburg: K. k. Gymnasium. Mariaschein bei Teplitz: bischöfl. Knaben-Seminar. Nagy Banya: K. k. Gymnasium. Nikolsburg: K. k. Gymnasium. Ofen: K. Josefs-Polytechnicum, 60 LVIII Olmütz: K. k. Universitäts-Bibliolhek, » K. k. Realschule. Reichenberg: K. k. Ober-Realschule. Roveredo: K. k. Elisabeth-Realschule. Rzeszow: K. k. Gymnasium. Salzburg: K. k. Gymnasium. Schässburg: K. k. Gymnasium. Skalitz: K. k. Gymnasium. Steinamanger: K. Gymnasium. Strassnitz: K. k. Gymnasium. Tarnow:: K. k. Ober-Gymnasium. Troppau: Landes-Museum. » K k. Gymnasium. » K.k. Realschule. Udine: K. k. Lyceal-Gymnasium. Unghvär: K. Gymnasium. Venedig: I. r. biblioteca marciana. Weisswasser : Forstlehranstalt. Wien: Bibliothek des k. k. polytechn. Instituts. „ Allg. österr. Apotheker-Verein. „» Zool. bot. Bibl. d. Polytechnik. Wittingau: Haupt- und Uuter-Realschule. Znaim: K. k. Gymnasium. Unentgeltlich. Wien: Kommunal Gymnas. Leopoldst. MR n u Gumpendorf. » Kommunal-Ober-Realschule auf der Wieden. 9 » Realschule Gumpendorf. b2]) by) 9 Rossau. „» Akademischer Leseverein. Prag: Akademischer Leseverein. LIX Wissenschaftliche Anstalten, mit welchen Schriftentausch stattfindet. Agram: Kroat.-slavon. Landwirthschafts-Gesellschaft. Albany: Neo-York state agricultural society. Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. Amsterdam: Academie royale des sciences. „ K. zool. Genotsch. Natura artis magistra. Arkansas: State university. Athen: Gesellschaft der Wissenschaften. Augsburg: Naturhistorischer Verein. Bamberg: Naturforschender Verein. Batavia: Gesellschaft der Künste und Wissenschaften. „ Naturwissenschaftlicher Verein. Basel: Naturforschende Gesellschaft. Berlin : Königl. Akademie der Wissenschaften. „ Botanischer Verein der Provinz Brandenburg und der angrenzenden Länder. „ Entomologischer Verein. » Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den königlich preus- sischen Staaten. Bern: Allgemeine schweizerische naturforschende Gesellschaft. „ Naturforschende Gesellschaft. Bogota St. Fe de: Societe de naturalistes de la nouvelle Grenade. Bologna: Redaction der nuovi annali delle scienze naturali. „ Academia delle scienze. Bonn: Naturforschender Verein der preussischen Rheinlande. „ Redaction des Archivs für Naturgeschichte. Boston: American academy. „ Society of natural history. Breslau: Verein für schlesische Insectenkunde. „ Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Brünn: K. k. mährisch-schlesische Gesellschaft für Ackerbau-, Natur- und Landeskunde. „ Naturforschender Verein. h* 30 40 60 70 L{X Brüssel: Academie royale des sciences, des lettres et des beauz-arts de Belgique. Caen: Soc. Linneene de Normandie. Caleutta: Asiatic society of Bengal. = Geological Survey of India. Cainbridge: American association for the advancement of sciences. vassel: Verein für Naturkunde. Charleston: Elliott society of. natural history. Cherbourg: Societe imper. des sciences naturelles. Christiania : Videnskab. Selskabet. Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Colombo: The Ceylon branch of the royal asialic society. Columbus: Ohio state board of agriculture. Czernowitz: Verein für Landescultur und Landeskunde im Herzogihume Bukowina. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. Dijon: Academie des sciences, arts et belles lettres. Dorpat: Archiv für die Naturkunde Liv-, Kur- und Esthlands. Dresden: Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis.“ „ Kaiserl. Leopold. Carolin. deutsche Akademie. Dublin: Redaction der Atlantis. „ Redaction der natural history review. „ Sociely of nalural history. „ Royal geolog. Soc. of Ireland. » „ Trish Academy. Dürkheim: Naturwissenschaftlicher Verein der bair. Pfalz (Pollichia). Edinburgh: Royal Society. Elberfeld: Naturwissenschaftlicher Verein zu Elberfeld und Barmen. Emden : Naturforschende Gesellschaft. Florenz: Accademia economico-agraria dei georgofili. Franeisco San: Californian academy of natural sciences. Frankfurt a. M : Senkenberg'sche naturforschende Gesellschaft. „ Redaction des zoologischen Gartens. Freiburg: Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften im Breisgau. Gallen Sankt: Naturforschende Gesellschaft. Genf: Societe de physique et d’histoire naturelle. Giessen : Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Glasgow: Geolog. Society. Görlitz: Naturforschende Gesellschaft. » Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Göttingen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Gothenburg: Kong. Vetenskabs Selskabet. Gratz: Nalurwissensch. Verein. 80 90 100 110 LXI Halle: Linnaea. Journal für Botanik. „ Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. „ Naturforschende Gesellschaft. Hamburg: Naturwissenschaftlicher Verein. Hanau: Wetterau’sche Gesellschaft für Naturkunde. Hannover: Naturforschende Gesellschaft. Haarle.n: Holl. Matschappij der Wetenschappen. Helsingfors: Societe de sciences de Finlande. Hermannstadt: Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften. „ Verein für siebenbürgische Landeskunde. Hongkong: The branch of the royal Asiatice society. Innsbruck : Ferdinandeum. Jowa: State university. Kiel: Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung der Naturwissenschaften. Klagenfurt: K. k. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbanes und der Industrie in Kärnten. „ Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten. Königsberg: K. physikalisch-ökonomische Gesellschaft in Preussen. Kopenhagen: Naturhistorischer Verein. „» Naturhist. Tidskrift v. Schiödte. Lansing: Michigan state agrieultural society. Lausanne: Soc. Vaudoise de sciences naturelles. Leipzig: Königl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften. Lemberg: K. k. galiz. Landwirthschaftsgesellschaft. Leiden: Societe entomologique des Pays-bas. „ Entomol. Hefte von Snellen von Vollenhoven. Lille: Societe imp. des sciences. Linz: Museum Francisco-Carolineum. London: Linnean society. » Entomological society. „» Microscopical society. „ Royal society. „ Zoological society. » Geological society. Louis St.: Academy of science. Lucea: R. accademia lucchese di scienze, lettere ed arti. Lüneburg: Naturwissenschaftlicher Verein. Lüttich: Societe royale des sciences. Luxenburg: Societe des sciences naturelles. Lyon: Soc. imp. d’ agric. et d’ hist. nat. per Adresse: E. Mulsant, Treuttel et Würz rue de Lille 19 a Paris. „ Acad. imp. des sciences et belles lettres. Madison: Wisconsin state agricultural society. 120 130 LXII Madrid: K. Akademie der Wissenschaften. Mailand: R. istituto lombardo di scienze, lettere ed arti. „ Societä italiana di scienze naturali. „ Athendäum. Manchester: Literary and philosophical society. Mannheim: Verein für Naturkunde. Modena: Reale accademia di scienze, lettere ed arti. „ Archivio per la zoologia, anatomia e la fisiologia. Moskau: Kais. Gesellschaft der Naturforscher. München: K. Akademie der Wissenschaften. Naney: Academie de Stanislas. Neapel: K. Akademie der Wissenschaften. Neu-Brandenburg : Verein der Freunde der Naturwissensch. in Mecklenburg Neufchatel : Societe de sciences naturelles. Neweastle: The Tyneside naturalist 's field Club. New-Haven: Editors of Ihe American journal of sciences and arts New-Orleans: Academy of sciences. New-York: Lyceum of natural history. Nürnberg : Naturhistorische Gesellschaft. Offenbach : Verein für Naturkunde. Palermo: Socielä d’acclimatisazione. „ Academia delle scienze. Paris: Societe entomologique de France. „ Journal de Conchyliologie par M. Crosse. Pest: K. ung. Akademie der. Wissenschaften. K. ung. Gesellschaft für Naturwissenschaften. „ Geologische Gesellschaft für Ungarn. Petersburg: Kais. Akademie der Wissenschaften. Redaction der entomologischen Hefte von V.v. Motschulsky. „ Societe entomologique de Russie. „ Bibliotheque imp. public. Philadelphia: Academy of natural sciences. Philosophical society. Wagner free institute of sciences. „ American Journal of conchyliology by Tryon. Portland: Massachusetts Soc. of nat. history. Prag: K. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. „ Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos.“ Pressburg: Verein für Naturkunde. Regensburg: K. baier. botanische Gesellschaft. „ Zoologisch-mineralogischer Verein. Riga: Naturwissenschaftlicher Verein. Rio - Janeiro: Palestra. ” ” ” ” 170 180 LXIUI Rom: Accad. Pontif. de nuovi Lyncei. Santiago : Universität. „ Wissenschaftlicher Verein. Schanghai: The branch of the royal Asiatic society. Sidney: Austral. horticultural society. Ste:tin: Entomologischer Verein. Stockholm: K. schwedische Akademie der Wissenschaften. Strassburg: Societe du museum d’histoire naturelle. Stuttgart: Würtembergischer Verein für Naturkunde. Toronte : Canadian institute. a Toulouse: Acad. imp. des sciences et belles lettres.. Triest: Gartenbau-Gesellschaft. Trondhjem: Kong. norske Videnskabs Selskabet. Uman: (Gouv. Kiew) Ober-Gartenbauschule. Upsala: Societe royale des sciences. Utrecht: Gesellschaft für Kunst und Wissenschaften. Venedig: I. R. istituto venelo di scienze, lettere ed arti. Verona: Accademia di commercio, agricoltura ed arti. Washington: Smithsonian institution. „ United states patent office. „ National Acad. of Science. Werningerode: Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Wien: Kais. Akademie der Wissenschaften. » K. k. geologische Reichsanstalt. K. k. Gesellschaft der Aerzte. K. k. geographische Gesellschaft. » K.k. Reichsforstverein. „ Alpenverein. „ Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Wiesbaden : Verein für Naturkunde im Herzogthume Nassau. Würzburg: Landwirthschaftlicher Verein für Unterfranken u. Aschaffenburg. Zürich : Naturforschende Gesellschaft. mi! 3 ae u‘ iso ab ot. ‚Jitiararin) vogallı 1 Are ndailtiedaanee ir ‚yfsinos Atnish Inyar'ahk Yo Aonnıd sAR si Ä wisinee Inrtuilursitnon Aueh ug8 i Rs ‚sisıeY 1sılaaigolom orenaae ab Bimabert: denaibowden „es ale sllarıninm ol b murszum ub Aeg . but. eV asian du P | 77 alien ni hr. art esiind a aayımina ab qui IE) ) Nelellsen)ausde T- Antsrlihen esndenshil sderon „ano al Iauwdasiy -acd (nal. % en za sinyor siaol, ee bon anni 1 Anekonkigadk ira he Sralisi „anmsin2 ih oranae olsiiiäs A,lı tin bawunlosiegn ‚oimtsmmon ih arm worin nuinosäline Fra yo Imsing air ” apa 10 .busk ini - Mr za ee odilNelasnseriwinen al snaftedoauseaiWW 1b simsbniAn = | Siosegeadsisii sılo2zigolosg®% ” B 2 sea 156 Nndaallsasd g. 4 | ‚aveilaish sdıeingargusg « „oiorovranoldoin } ! e ‚is 37 a TE ELIEREL E17 how abhndeaben.d u „naar. Forts in bauen at or a 77 anrepig 3 nit niaısV edel AFFE 17; ybimgdd oe 5 Milaeilsasd sbnadsareit [2 Er j u [wi In "wrna». 02 cu od 28 - } } 4 Y 135 3 ‘ . iur ‘ ’“ r. Vs H r - n ar, ® " Bars io \ntarliscoell Bad Mer: i“ i Ri rn ' y erde after eur Polesirm Sitzungsberichte. Ba. XV. Sitz.-Ber. ” ‚stıloivodegimstia r er u oz ng 1 ' 2 ie N, "7. 7 er False en I = | - Sitzung am 4. Jänner 1865. Vorsitzender: Hr. Director Karl Brunner von Wattenwyl. Neu eingetretene Mitglieder: als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn v. Frauenfeld, v. Letocha. Dr. Reichardt, v. Frauenfeld. P. T. Herr Damianitsch Martin, k. k. Oberst-Auditor Guckler Josef, Lehramts-Candidat in Wien Longchamps, Baron de Selys, Senator u. Mitgl. d. k. belg. Akad. d. Wissensch. multi ab, noganioll nohar Varh Moris m Wien... 2... hu Zwinger Mathias, Privatbeamter in Wien Direct. Brunner, v. Frauenfeld. Czermak, Rogenhojer. Reogenhofer, v. Mitis. Anschluss zum Schriftentausch: Paris: Journal de Conchyliologie par .M. Crosse. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Berichte über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie für das Jahr 186% von Dr. Gerstäcker. 24. Bericht über das Museum Francisco-Carolinum. Linz 1864. Correspondenzblatt der naturforschenden Gesellschaft zu Riga. 14. Jahrgang. 1864. Ar 4 Sitzung vom 5. Jänner 1865. Oesterreichische Monatschrift für Forstwesen. XI. Bd. Jänner. Wien 1864. Verhandlung. der k. Leopold.-Carol. Akad. der k. Akad. der Wissen- schaften. 31. Bd. Dresden 1864. Zeitschrift für die gesammte Naturwissensch. v. Giebel. Jahrgang 1863 und 1864, 22. und 23. Bd. Bulletin de la acad. imp. des scienc. de St. Petersb. Tom. V. (Schluss.) Tom. VI, Tom. VII. Heft 1. und 2. Memoires de l’ acad. imp. des scienc. de Petersburg. Bd. V, Bd. VI. 1862, 1863. Memoires de U’ academ. Stanislas Noncy. 1863. Journal of the proceedings of the Linnean Society. Botany. Vol. VII. (Nr. 27 u. 28.) Vol. VIII. (Nr. 29, 30.) Zoology Vol. VII. (27, 28.) Vol. VIII. (29.) Quarterly Journal of the geological society. Vol. xx Part. 3. Transactions of the Linnean Society of London. Vol. XXII. 1863. Memorias de la real academ. de ciencias de Madrid. Tom. III. ed IV. 1863, 1864. Nova acta reg. societ. Upsaliensis. Ser. III. Tom. V. 1864. Handlingar kong. svensk. vetenskaps-akadem. Stockholm 1863. Oversigt of kongl. vetensk. akadem. forhandling. Stockholm 1863. Upsala universitets arsskrift 1863. Snellen van Vollenhofen: Nederlandsche Insekten. 2. Ser. Nr. 45 u. 46. Geschenke der Herren Verfasser; Dr. Moriz Hörnes: Die fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien. I. Bd. Nr. 5 und 6. Ed. Cav. de Betta: .Monografıa dei Amfıbi urodeli italiani, M. Crosse: Notice sur les Bulimus de la Nouvelle Caledonie. M. Crosse: Description des Coquilles nouvelles. M. Crosse: Note sur genre Dibaphus. Passerini: Rivista di alcune piante hortense. Passerini: I bozzachioni del susina. Rondani et Passerini: Sepore come causa di malattia di baco di seta. Parte I et II. Rondani et Passerini: Sul metodo per otiener semente sane di bachi di seta. Eine Partie Hymenopteren von Herrn J. Kowarz. Eine Partie diverser Insekten von Herrn Rogenhofer. Eine Partie Zöissoa u. Rissoina von Herrn Schwarz von Mohrenstern durch Herrn Ritter v. Schröckinger. G. v. Frauenfeld. 16} Eine Partie Mollusken von Herrn Dr. Brunner von Wattenwyl. Ein Paket Pflanzen von Herrn Apotheker Kalbrunner. Crustaceen, Echinodermen, Mollusken von Prof. C. Heller. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld, machte folgende Mittheilung: Ein unersetzlicher Verlust hat die Gesellschaft noch am Schlusse des Jahres 1864 betroffen. Seine kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ludwig Josef ist am 21. December 1864 uns durch den Tod ent- rissen worden. Wenige Tage zuvor hatte eine Deputation der Direetion noch das Glück, Höchstdemselben zu dem 80. Geburtstage eine Adresse zu überreichen, bei welcher Gelegenheit die Mitglieder derselben die Geistesfrische und: wunderbare Gedächtnissstärke des höchsten Herrn bewundernd, keine Ahnung von diesem unerwarteten schmerz- lichen Ereignisse hatten. Die namhafte Unterstützung sowie die rege Theilnahme, die der hohe Verblichene der Gesellschaft gnädigst schenkte, wirkten eben so ermunternd als fördernd für die Erreichung unserer Zwecke und werden in der Erinnerung der Gesellschaft unvergänglich bleiben. Die Versammlung. drückte ihr tiefes Beileid durch Erheben von den Sitzen aus. Ferner las der obgenannte Herr Secretär folgendes Schreiben: Euer Hochwohlgeboren! Die mir gütigst zugeschickte Darstellung über das Wirken der unter dem hohen Proteetorate Seiner kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Rainer stehenden k. k. zoologisch-botanischen Gesell- schaft, hat mich um so lebhafter angesprochen, als ich den unschätzbaren Werth gründlicher wissenschaftlicher Forschungen vollkommen theile und würdige, hierbei mit Freuden erkennend, wie viel Grosses und Wichtiges unter diesem erhabenen Schutze des erlauchten Prinzen, dessen segens- reiches Wirken für den unaufhaltbaren Fortschritt geistiger Vervoll- kommnung überall sich erkennen lasset, noch ferner von einem Vereine 6 Sitzung vom 5. Jänner 1865. erwartet werden darf, dessen Männer sich mıt solcher Hingebung diesem Zwecke widmen. Empfangen Sie ausser meinem jährlichen Beitrage nebenliegende 100 fl. ö. W. und mögen diese vielleicht als eine kleine Grundlage für eine fernere ausgedehntere Wirksamkeit der Gesellschaft dienen und ebenso wachsen, wie deren anerkennenswerthe Leistungen bisher so erfreulich zunahmen. Mit der aufrichtigsten Hochachtung zeichnet Euerer Hochwohlgeboren ergebenster Diener J. G. Strossmayer m. p., Bischof. Die Versammlung dankte für diese Spende durch Erheben von den Sitzen. Schliesslich machte Herr Ritter von Frauenfeld folgende Ausschussbeschlüsse bekannt: Der Ausschuss hat in der Sitzung am 2. Jänner im Sinne der Zu- schrift Sr. Excellenz des Hrn. Bischofs Strossmayer beschlossen, den Betrag von 100 fl. zu dem in der Sparkassa hinterlegten Reservefond hinzuzufügen. Der Ausschuss hat beschlossen, zur Förderung des naturwissen- schaftlichen Unterrichts an den Lehranstalten der österr. Monarchie hin- sichtlich des Bezugs der früheren Bände der Verhandlungen der k. K. zool.-bot. Gesellschaft folgende Erleichterungen eintreten zu lassen: Die Jahrgänge 1857, 1858, 1859, die in grösserer Anzahl yorhanden sind, werden denselben unentgeldlich verabfolgt; die Jahrgänge 1855, 1856, dann 1860 bis inclusive 1863 werden, so weit der geringe Vorrath es erlaubt, per Band um den halben Jahresbeitrag, das ist a 21. abgegeben. Herr Knapp berichtete über die botanische Erforschung des Neutraer Comitates. (Siehe Abhandlungen.) Herr Professor Novicki lieferte Beiträge zur Lepidopteren- Fauna Westgaliziens. (Siehe Abhandlungen.) Dr. H. W. Reichardt. J. Juratzka. G. v. Frauenfeld. Dr. J. Pick. Dr. J. R. Lorenz. 7 Herr Dr. H. W. Reichardt sprach über das Vorkommen von Helminthosporium rhizoctonum Rbh. in Nieder-Oesterreich. (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka legte einen von Herrn Erdinger ein- gesendeten neuen Weidenbastart, Saliw Kerneri, vor. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte folgende zwei eingesendete Abhandlungen vor: Ueber neue chilenische Dipteren von Director Philippi in Santiago. (Siehe Abhandlungen.) Beiträge zur Naturgeschichte der Wanderheuschrecke von Obersten von Malinowski. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Philipp Jos. Pick sprach über den Faruspilz. (Siehe Abhandlungen.) Herr Professor Dr. Jos. R. Lorenz sprach über Aceli- matisation im Sinne des folgenden kurzen Auszuges: Sehr wichtige Erfolge auf diesem Gebiete sind bekamntlich schon vor vielen Jahrhunderten erzielt worden, als man z. B. Getreide, Wein, fremde Spinn- und Webepflanzen u. s. w. in Europa verbreitete; diese Erfolge sind wohl ohne Zuthun der Wissenschaft gewonnen worden und auch in Zukunft kann auf dem Wege der reinen Empirie unzweifelhaft Bedeutendes erreicht werden. Wenn aber heutzutage solche Versuche ausdrücklich unter dem Titel der Wissenschaft angestellt werden, so kann die Wissenschaft auch fordern, dass dabei nach ihren Prineipien vorgegangen und geurtheilt werde. Man scheint es aber hiemit nicht immer sehr genau zu nehmen; insbesondere in Frankreich wurde in dieser Richtung öfters mit wenig Bedenklichkeit vorgegangen. Da auch bei uns in Oesterreich in neuerer Zeit eine rege Thätig- keit in der Verbreitung nützlicher Organismen sich bemerkbar macht, ist es wohl angezeigt, diesen Gegenstand hier zu disceutiren, um solchen Be- strebungen auch ihren wissenschaftlichen Charakter zu bewahren. Zunächst dürfte es angezeigt sein, in der Anwendung des Ausdruckes „acclimati- 8 Sitzung vom 5. Jänner 1865. siren“ etwas ceritischer zu Werke zu gehen. Ich glaube hier drei Begriffe auseinander halten zu sollen: A. Ein Organismus wird einfach über- tragen (oder verbreitet sensu strietiore), 2%. ein Organismus aceli- matisirt sich, 3. ein Organismus wird von uns acclimatisirt. Das erstere geschieht bald durch Zufall, bald nach menschlicher Absicht innerhalb der natürlichen Verbreitungsgrenzen eines Organismus an solchen Stellen, wo nieht das Klima, sondern nur der Mangel an ver- breitenden Vehikeln bisher sein Vorkommen ausschloss. Die beiden Arten von Acelimatisation hingegen setzen zweierlei Climate voraus: das Clima des bisherigen Wohnortes und jenes des neuen Standortes, die in solchem Grade verschieden sind, dass hauptsächlich hierm der Grund liegt, warum der fragliche Organismus bisher noch nicht am letzteren Orte gedieh. Dieses Hinderniss wird bisweilen, wie allgemein bekannt, durch einzelne Exemplare überwunden, deren Nachkommenschaft eine elimatische Varietät bilden und in dieser Gestalt sich dann auf die Dauer an dem neuen Orte ansiedeln z. B. einige Alpinen, wie Gentiana acaulis und Linaria alpina an einigen Stellen der Ebene um Salzburg, wo sie ent- schieden kein eigentlich alpines Clima, aber doch mehrere solche Stand- örtlichkeiten fanden, welche zunächst einigen Exemplaren das Aufkommen ermöglichten (Rand des Untersbergmoores und einige Auen der Salzach). Von solchen Colonieen kann man sagen, sie haben sich selbst acelimatisirt. Der Mensch acelimatisirbt aber einen Organismus, wenn er ihn durch Wahl und Behandlung so verändert, dass er das demselben früher oder im Allgemeinen verderbliche Clima nun doch verträgt. Dass man eine solche Wirkung auf Organismen ausüben könne, ist in Theorie und Praxis bekannt und insbesondere Gärtner und Landwirthe machen hierin fort- während neue Erfahrungen (z. B. Erziehung einer dichthaarigeren oder einer kürzer vegetirenden Varietät, um den Spätfrösten leichter zu wider- stehen oder um die ganze Entwicklung mit einer etwas geringeren Wärmesumme als gewöhnlich abschliessen zu können u. s. w.). In keinem Falle aber dürfte es gerechtfertiget sein, daraus, dass ein Organismus, z. B. eine Culturpflanze, nur erst ein einziges Jahr in einer fremden Gegend und unter einem abweichenden Clima gediehen, schon den Schluss zu ziehen, dass diese Pflanze nun acclimatisirt sei, man möge dieses Wort in was immer für einer der drei angeführten Be- deutungen nehmen. Zu dieser letzteren Bemerkung veranlasst mich zunächst ein Bericht von Professor Molin in der Gazzetta uffiziale di Venezia, worin gesagt wird: „Da die Baumwollpflanze im Jahre 1864 zwischen Po und Etsch (in Polesine) ungeachtet der besonders ungün- stigen Jahreswitterung doch gut gediehen sei, so müsse man sie als acclimatisirt betrachten.“ Bei aller Anerkennung der Verdienste, die sich Prof. Molin durch die rasche Veranstaltung einer grossen Zahl von Dr. J. R. Lorenz. 9 Versuchen erworben, und obgleich die Resultate unläugbar günstig und vielversprechend sind, kann doch jener Schluss noch nicht gezogen werden. Abgesehen von den schon früher angeführten allgemeinen Prin- eipien, die dagegen sprechen, ist insbesondere die Prämisse nicht richtig, dass die Jahreswitterung, unter welcher jene Resultate zustande kamen, eine der Natur der Baumwollpflanze — und von dieser ist hier nur die Rede — besonders ungünstige gewesen und daher bei normalem Wetter um so sicherer eine gute Ernte zu erwarten sei. Prof. Molin selbst schildert die Witterung der Vegetationsperiode 1864 so: Der Frühling und der erste Theil des Sommers kühl, windig und feucht, so dass die überdiess erst spät angebauten Baumwollpflanzen lange Zeit ganz hofl- nungslos aussahen; dann auf einmäl in der Mitte bis gegen Ende des Sommers andauernde Hitze und Trockenheit in solchem Grade, dass manche landesübliche Culturpflanzen, z.B. Mais, ausserordentlich darunter litten, während die Baumwollpflanzen dabei rasch und üppig sich ent- wickelten; endlich nach dem Beginne der Fruchtreife, schon im October, weit früher als gewöhnlich, wieder grosse Kälte und Reif. Gerade dieser Verlauf der Witterung scheint mir aber eher günstig als ungünstig für die Baumwollpflanze; denn deren dauerndes Fortkommen in Oberitalien, wo man bereits früher Versuche damit gemacht, wäre ja eben nur darum etwas neues und wichtiges, weil man bisher daran zweifeln musste, ob ihr hier die genügende Wärmesumme zu Gebote stehe, wie sie dieselbe in ihren bisherigen südlicheren Wohnorten findet. Eine für uns ausserordentliche und den hier landesüblichen Culturen zu starke Hitze ist also gerade das, was ihr Gedeihen bei uns ausnahmsweise sehr befördern muss, vorausgesetzt, dass die Hitze nicht eine zu grosse Austrocknung des Bodens mit sich bringt. Aber dieser letzteren Gefahr ist eben 1864 durch die langdauernde Kühle und feuchte Witterung des Frühjahres und Erstsommers vorgebeugt worden; dadurch hat nämlich der Boden wenigstens in den tieferen Schichten, in welche die langen Wurzeln der Baumwollpflanze reichen, wohl genug Feuchtigkeit erhalten, um der extremen Vertrocknung zu widerstehen. Die Reife im Herbste aber kamen schon zu spät, da die Kapseln bereits aufsprangen und da ein Theil derselben bekanntlich selbst bis in den Winter hinein noch langsam ausreift. Der Charakter dieses Jahres im Venetianischen scheint also, wenngleich für andere landes- übliche Culturpflanzen ungünstig, doch gerade für die Natur der Baum- wollpflanze günstiger als ein Durchschnittsjahr gewesen zu sein und Prof. Molin’s Schluss dürfte daher umsoweniger gerechtfertiget sein. Herr Prof. Molin, welcher in der Sitzung anwesend war, versuchte die Argumente des Dr. Lorenz zu bestreiten, worauf der Letztere noch- mals erwiderte. —D ba. IV. Sitz.-Ber. B Sitzung am 1. Februar 1865. Vorsitzender: Se. Durchlaucht Fürst Colloredo- | Mannsfeld. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Fournier Eugen, Dr., Gen.-Secret. d. Soc. bot. de France, Paris Rue deLoire 75 v. Letocha, v. Frauenfeld. Koppel Gustav, in Venedig ...... v. Letocha, v. Frauenfeld. ‚Mozetice Radivoj, Correetor d. Metropol.- Druckerei Karlowitz.;.. . 2...» v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Reichenbach Karl, Freih. v., Gutsbesitzer auf Schloss Reichenberg bei Grinzing R. v. Heufler, Juratzka. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: 5. Bericht des Offenbacher Vereines für Naturkunde. 1864. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1864. 14. Bd. Nr. 3 u. 4. Jahresbericht des naturhist. Vereins in Zweibrücken für 1864. Jahresbericht der wetterauischen Gesellschaft für Naturkunde zu Hanau. 1864. Lotos. 14. Jahrgang. Prag 1864. November. December. Schriften der physical. ökonom. Gesellschaft zu Königsberg. 1864. 5. Jahrgang. Atti del istituto veneto. Tom. IX. X. 1864. Memorie del istituto veneto. Vol. XI. 1864. Dr. E. Polak. Dr. Rud. Kner. Dr. H. W. Reichardt. 11 Atti della societa italiana. Vol. VI. Fasc. 3 e 4. Milano 1864. Rendiconti del reale istituto lombardo. Vol. I. Fasc. VL.—VII Mi- lano 1864. Bulletin de U’ academie royale Belgique. Bruxelles 1863. Memoires de la societe imp. des science. nat. de Cherbourg. Tom. IX. 1863. Videnskabelige Meddelelser fra den naturhistorische Forening i Kjo- benhaven 18693. The American Journal of Science and Arts. Second Serie. Vol. XI— AXXAI. New Hawen 1851—61. Geschenke der Herren Verfasser; Lioy: I ditteri. Venezia 1864. Stabile: Mollusques terrestres vivants de Piemont. Milano 1864. : A. Villi: ZZ congresso in Somaden. ' A. Villi: Le zanare. A. Villi: Ze Cantaridi. A. Villi: Notizie sulle torbe della brianza. Dr. A. Vogl: Ueber Kamala. Eine Partie Coleoptern von Herrn Kowarz geschenkt. Herr Dr. E. Polak sprach über Acclimatisation im All- gemeinen und jene der Baumwolle insbesondere. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Professor Dr. Rudolf Kner sprach über das Vorkomnien von Bastarten in der Familie der Salmoniden, (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. H. W. Reichardt sprach über die Pilze aus dem Genus Cordyceps und zeigte zur Erläuterung OCordyceps Robertsii Hook. und Cordyceps sinensis Berk. vor. Die vorgezeigten Exemplare der ersteren von beiden Arten wurden von den Novara- Reisenden auf Neu-Seeland gesammelt, jene der letztern von Hın. Ritter von Frauenfeld in einer Apotheke Cantons gekauft. > 12 Sitzung vom 4. Februar 1869. Herr Dr. August Vogl lieferte Beiträge zur Kenntniss der Entstehung von Krystallen im Inneren der Pflanzenzellen. (Siehe Abhandlungen.) Herr A. Rogenhofer besprach Scott’s Werk über die Verwandlung australischer Lepidopteren und legte folgenden ein- gesendeten Aufsatz vor: Ueber die Land- und Süsswasser-Conchylien des Oetscher- gebietes von W. Schleicher. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. J. R. Schiner sprach über ‚Miastor metraloas Mei- nert. (Siehe Abhandlungen.) Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte folgende ein- gesendete Mittheilung vor: ° Intorno alla famiglia cui appartenna 1’ Epiornis mawimus di Giuseppe Bianconi. (Siehe Abhandlungen.) Ferner las er folgende von Hrn. Conrad Leinweber, k.k. pens. Hofgärtmer in Türnitz eingesendete Notiz über einen sehr alten Baum von Cornus mas. L. Eine Y, Stunde von dem Markte Türnitz in Niederösterreich ent- fernte Strecke, ohngefähr 30 Schritte von dem Wohnhause des Wirth- schaftsbesitzers Herrn Feuchtner, steht ein Cornus mas L. (Hart- riegel, hier gewöhnlich Dirndlbaum genannt), welcher wohl nicht seines Gleichen hat, was Grösse und Alter anbelangt, derselbe, nahe am Boden gemessen, hat den Umfang von 15 Schuh, und 3 Schuh über der Erde 91/, Schuh, dann theilt sich derselbe in 3 starke Aeste und jeder Ast ist 3 Schuh und mehr im Umfang, diese 3 Aeste erheben sich noch 4 Schuh in fast gleicher Dicke und theilen sich dann in viele Zweige, die sich 6 bis 9 Schuh verlängern und eine dichte, ziemlich runde Krone bilden, welche in günstigen Jahren nach Versicherung des Herrn Feuchtner 4 bis 5 Metzen Früchte tragen, welche zu einem sehr guten Branntwein gebrannt werden. — Wie viel Früchte mag dieser Baum wohl schon ge- tragen haben, dessen Alter nach Jahrhunderten zählt, der aber jetzt noch ganz gesund ist? G. v. Frauenfeld. 13 Da dieser Cornus mas gewöhnlich nur als Strauch vorkommt, so halte ich es für eine Pflicht, dieses interessante Exemplar hiermit mehr bekannt und die löbl. k. k. zool.-botan. Gesellschaft, wie alle Pflanzen- freunde, welche das schöne Türnitzer Thal besuchen oder durchreisen, darauf aufmerksam zu machen. Die Besitzung des Herrn Feuchtner ist sehr leicht zu erreichen, und der Weg dahin ist schon desshalb lohnend, weil man das schöne Bild des reizenden Weidenauer und Türnitzer Thales übersehen kann, denn der Durchreisende, welcher sich nicht von der Strasse entfernt, kann die wirkliche Schönheit dieses Thales weniger beurtheilen und schätzen, wer aber einen der vielen Hügel oder Berge besteigt, der hat reichlichen Lohn für die kleine Mühe, vorausgesetzt, dass er Naturfreund ist. Es ist wünschenswerth, dass alle Veteranen unsers Kaiserthums, aus dem Pflanzenreiche nämlich, in den k. k. zool.-bot. Gesellschafts- schriften bekannt gemacht würden, wozu vorzüglich die Herren Forst- männer beitragen könnten, denn manche unbekannte Grösse steht einsam und unbeachtet, welche verdiente angestaunt zu werden, und dessen Schonung bestens zu empfehlen ist. Schliesslich machte Herr Ritter von Frauenfeld folgende Mittheilung: Eine Sammlung Schmetterlinge und Käfer der Wiener Gegend ist sammt gut schliessenden Schachteln billig zu verkaufen: Stadt, Klepper- steig Nr. 16, 2. Stiege, 2. Stock, bei H. Mandel. Sitzung am 1. März 1865. Vorsitzender: Herr Ludwig Ritter von Köchel. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Benkovic Ignaz, Pfarrer in Sipak, letzte Post Karstadt @.r By, ARE, E v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Bonorden LE, Dr... 2%. „es wen v. Schulzer, v. Frauenfeld. Döll Eduard, Director der Realschule am Bauernmarkt: 44 „sr. un aa ale Dr. Fenzl, v. Frauenfeld. Fugger Eberhard, Realschullehrer in SEOCKErBUF IE. 16. hie nit ee L. v. Köchel, v. Frauenfeld. Jachno Joh., Phil. Stud. in Krakau . . . Dr. Rehmann, Dr. Nowicki. Kaube Karl, Pfarrer in Mauer bei Melk, Stiftspriester von Göttweih, Hochw., Post: LOosügek "u... var nn V. Staufer, Dr. Reichardt. Lindeman Eduard, R. v., Dr., Hofrath in i Blisabethprod. ... =... er wie en ac Senoner, v. Frauenfeld. Löwenfeld Franz, R. v., k. k. Förster in St. Heleia..bei Baden ..- =. iws.. v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Poppinger Otto, Wald- u. Baumeister des Stiftes Göttweih, Administrator zu Kurhof, Post:Melk” „i. .. .. .Aplere V. Staufer, Dr. Reichardt. Reuss August Leop., jun., Doctorand d. Mes. en 2. 20.2 een ce Dr. Reichardt, v. Frauenfeld. Schimper Ph. W., Dr. Prof. in Strassburg Juratzka, Dr. Reichardt. Eingegangene Gegenstände. u 15 Eingegangene Gegenstände: Im Scohriftentausche: Archiv für Naturgeschichte von Troschel. 29. Bd. 6. H. 30. Bd. 3. H. Berlin 1863 und 1864. Archiv d. Vereins d. Freunde f. Naturk. in Mecklenburg. 18. Jahrg. Neubrandenburg 1864. 6. Bericht der naturforschenden Gesellschaft in Bamberg. 1863. 44. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Cassel. 1864. Berliner Entomologische Zeitschrift. 8. Jahrgang. 3. u. 4. Heft. 1864. Entomologische Zeitung des Stettiner Vereines. 25. Jahrg. 1864. 30. Jahresbericht des Mannheimer Vereines für Naturkunde. 1864. Mittheilungen des Vereines nördlich der Elbe. 5. u. 6. Heft. Kiel 1863 u. 1864. Nachrichten von der Gesellschaft d. Wissensch. und 'der Georgs- August-Universität im Jahre 1864. Göttingen 1865. Neues Lausitzisches Magazin. 41. Bd. Görlitz 1864. Oesterr. Monatschrift für Forstwesen. Bd. XV. Wien 1865. Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissensch. Mathem.-naturh. Classe. Bd. L. 2. Heft. Wien 1864. Zeitschrift des österr. Apotheker-Vereines.. Wien 1865. Nr. 4. Der zoologische Garten. Frankfurt a. M. 1864. Nr. 7—12. Atti della societüa d’ acclimatisazione in Sicilia. Tom. IV. Palermo 1864. Journal de Conchyliologie publi€E per Fischer et Bernard. Tom. 1-8. Paris 1860. Bulletin de la societ€ imp. des Naturel. de Moskou. Annee 1864. Nr. 4. Geschenke der Hrn. Verfasser: August Gysser: Die Mollusken-Fauna Badens. A. Kerner: Die Ausforstung des Flugsandes im ungarischen Tief- lande. Lioy: Di una stagione lacustre nel lago di Fimon. Lioy: Sulle cause di una invasione di Ditteri. Poggioli: Commentatio de doctrina botanica. Haast: Report on the geological survay of the province of Canterbury. Haast: Report on the Canterbury plains. Blytt: Botanisk Reise. Sars: Beretningam en zoologisk Reise i Som. 1863. Sars: Cversigt of Norges Echinodermer. 16 Sitzung vom 4. März 1865. Inseeten von Herrn Ritter von Frauenfeld. Insecten von Herrn Kolazy. Insecten von Herrn Prof. C. Mürle. Insecten von Herrn Damianitsch. Insecten von Herrn Dr. Egger. Insecten von Herrn Grafen August Ferrari. Eine Sammlung prachtvoller Bernsteininsecten von Herrn Marquis de la Fare. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld, machte folgende Mittheilungen: Seine Durchlaucht der Herr Präsident hat den kais. Rath Herrn Dr. Ludwig Ritter v. Köchel freundlichst ersucht, ihn für dieses Jahr im Falle seiner Abwesenheit gefälligst in Angelegenheiten der k. k. zoo- logisch-botanischen Gesellschaft zu vertreten. Seine Majestät Kaiser Ferdinand in Prag haben geruht, den von der Gesellschaft ehrfurchtvollst unterbreiteten Band des Jahres 1864 allergnädigst aufzunehmen, und der Gesellschaft eine Subvention von 100 fl. ö. W. mit folgendem Schreiben huldreichst zugemittelt: Seine Majestät der Kaiser Ferdinand haben die Allerhöchstdem- selben unterbreiteten Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft wohl- gefällig entgegen zu nehmen und zu bewilligen geruht, dass dieser Ge- sellschaft für fernere Zwecke ein neuerlicher Beitrag von Einhundert Gulden ö. W. angewiesen werde. Empfangen Sie die Versicherung meiner vollkommensten Hocharhtung. Prag am 2. Februar 1865. . B. Ayroldi, FZM. Seine k. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Franz Carl geruhte den ihm gewidmeten und von dem Präsidenten Sr. Durch- laucht dem Hrn. Fürst Colloredo - Mannsfeld überreichten letzten Band der Gesellschaftsschriften huldreichst entgegen zu nehmen und folgendes Schreiben an Se. Durchlaucht zu erlassen: Durchlauchtig Hochgeborner Fürst! Es gereicht mir zur besondern Ehre, Euer Durchlaucht eröffnen zu können, dass Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog G. v. Frauenfeld. 17 Franz Carl aus Anlass des von Euer Durchlaucht Höchstdemselben über- reichten 44. Bandes der Verhandlungen der K. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien im Jahre 1864 zu den wissenschaftlichen Zwecken dieses löblichen Vereines einen Beitrag von Zweihundert Gulden gnädigst anzuweisen geruhten. Genehmigen Hochdieselben den erneuerten Ausdruck meiner aus- gezeichnetsten Hochachtung und Verehrung, womit ich die Ehre habe zu verharren Euer Durchlaucht gehorsamster Diener Columbus m. p. k. k. Regierungsrath. Seine k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Hein- rich geruhte folgendes Schreiben an die Gesellschafts-Direction zu erlassen: Seine kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Heinrich von Oesterreich hat mit höchster Entschliessung vom 23. d. M. den von der löbl. k. k. zool.-bot. Gesellschaft Höchstdemselben vorgelegten letzt- Jährigen Band ihrer Verhandlungen in Würdigung seines so vielfach in- teressanten Inhaltes gnädigst anzunehmen geruht und der k. k. zool.-bot. Gesellschaft mit einer Jahres-Subvention von fünfzig Gulden ö. W. als Mitglied beizutreten beschlossen. Hierbei geruhte Seine kais. Hoheit zu erklären, dass Höchstselber auch die künftig erscheinenden Verhandlungs- schriften mit Vergnügen entgegen nehmen und sich stets freuen werde, aus denselben die Ergebnisse des Wirkens der k. k. zool.-bot. Gesellschaft ausführlich kennen zu lernen. Indem ich dem erhaltenen höchsten Befehle gemäss die löbl. k. k. zool.-bot. Gesellschaft hievon in Kenntniss zu setzen mich beehre, über- sende ich unter Einem den angewiesenen Jahresbeitrag von 50 fl. ö. W. für das Jahr 1865 mit der Bitte um gefällige Empfangsbestätigung darüber. Wien den 28. Februar 1865. Eduard von Gall, Secretär. Seine kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog W il- helm haben den durch den kais. Rath Herrn Ritter von Köchel überreichten letztjährigen Band der Schriften der k. k. zool.-bot. Gesellschaft huldreichst aufgenommen und der Gesellschaft eine Jahressubvention von 50 fl. gnädigst bewilligt. Sitz.-Ber. IV. Bd, 18 Sitzung vom 1. März 1865. Der Herr Vorsitzende lud die Versammlung ein, sich zum Zeichen des Dankes für die gnädigst bewilligten allerhöchsten Sub- ventionen, von den Sitzen zu erheben, Dureh die Vermittlung des Hrn. Professor Dr. Anton Kerner wurde an die Gesellschaft ein Rundschreiben des Herrn Curators Senn zu Fend im Oetzthale eingesendet. Um dieses grossartigste Gletschergebiet Tirols leichter zugänglich zu machen, wurde durch die unermüdliche Thä- tigkeit des letztgenannten Herrn die Anlegung eines Weges von Fend über das Hochjoch in’s Schnalserthal in Angriff genommen. Da die vor- handenen Geldmittel zur Vollendung nicht ausreichen, so bittet Herr Curat Senn um gütige Einsendung von Beiträgen. Herr Anton v. Letocha wurde ersucht, sich dieser‘ Angelegenheit anzunehmen und hat mit gewohnter Freundlichkeit sich bereit erklärt, einlaufende Beiträge entgegen nehmen zu wollen. Da der 9. April, der Gründungstag der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft heuer auf einen Sonntag fällt, so wird die für diesen Tag bestimmte Jahresversammlung auf den darauffolgenden Mittwoch den 12. April verlegt. Herr Dr. J.E.Polak sprach über die Standorte der Gummi resina gebenden Umbelliferen in Persien. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. J. F. Pick theilte die Resultate seiner weitern Untersuchungen über den Faruspilz mit. (Siehe Abhandlungen.) Herr R. Damianitsch sprach über Matamorphosen von Scenopinus niger, von Medeterus tristis und Anthomyia sp. n. (Siehe Abhandlungen.) Herr Josef Kerner legte vor: Die dritte Decade der österreichischen Weiden, so wie eine von seinem Bruder Herrn Pr. Anton Kerne eingesendeten Auf- F. Krasan. A. Pokorny. J. Juratzka. 19 satz über die bybriden Orchideen der österreichischen Flora. (Siehe Abhandlungen.) Herr F. KraSan sprach über die Bastartnatur vieler Rubus- arten. (Siehe Abhandlungen.) Herr Director Dr. A. Pokorny sprach über Grösse und Alter österreichischer Holzpflanzen. (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka legte das kürzlich erschienene Doppelheft des Supplementes der Bryologia europaea von Dr. W. Ph. Schim- per vor, durch dessen Erscheinen einem allgemein gefühlten Be- dürfnisse abgeholfen wird, da seit dem Erscheinen des Haupt- werkes eine grosse Zahl neuer europ. Moosarten entdeckt wurde und viele andere in demselben nur nach sterilen oder sonst un- vollständigen Exemplaren beschriebene und abgebildete Arten ge- genwärtig vollständig vorliegen, deren Beleuchtung nun von rein wissenschaftlicher Seite durch genaue Beschreibungen und Abbil- dungen von dem berühmten Autor in’s Werk gesetzt wird. Der Vortragende hob die vortreffliche Ausführung dieses Werkes her- vor, durch welche es das Hauptwerk in gewisser Beziehung über- trifft, und besprach einige der darin beschriebenen und abgebil- deten neuen Arten, namentlich jene, welche von ihm auch bei Wien gefunden wurden, oder überhaupt in Oesterreich vorkommen, darunter Ephemerella Flotowiana, Dicranodontium aristatum, Campylopus Schwarzi, O. brevifolius, Orthotrichum Rogeri, O. appendieulatum und das als Species dubia behandelte Orthotr. sawatile W ood., welches der Vortragende gestützt auf seine Un- tersuchungen von zahlreichen Exemplaren für eine blosse Form von OÖ. anomalum erklärte. Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte folgende einge- sendete Mittheilung vor: Dipterologische Notizen vom Etatsrath Dr. Friedr. Boie in Kiel. (Siehe Abhandlungen.) CH 20 Sitzung vom 1. März 1865. Ferner las er folgende Stelle aus einem eingesendeten Schreiben: Käsmark am 5. Februar 1865. | . Es sei mir erlaubt, einer interessanten Erscheinung zu erwähnen. Am 26. December 4864 brachten mir Käsmarker Jäger aus dem sogenannten Drechselhäuschen oder Blumengarten der Karpathen ein Sträuschen blühender Gentiana verna L. Wir hatten an diesem Tage hier unten bei uns — 20° R. Hugo Stenczel. Schliesslich machte Herr Ritter von Frauenfeld folgende Mittheilung: Das verehrliche Mitglied, Herr Desir& de ’Homme, Marquis de la Fare, hat der Gesellschaft eine kleine Sammlung von Insekten in Bernstein übergeben und zwar 11 Stücke, in welchen folgende meist prachtvoll erhaltene Einschlüsse sich finden: 2 Käfer, 1 Ameise, 1 Cicade, 2% Fliegen, 1 Wespe, 1 Spinne, 1 Milbe, 1 Schmetterling, 4 Raupe. Bernstein-Einschlüsse haben längst schon die Aufmerksamkeit der Sammler und Beobachter auf sich gezogen, doch sind ausser mancherlei ältern Notizen und Mittheilungen geringeren Umfanges von Germer, Presl, Gravenhorst, Desmarest, hauptsächlich zwei Arbeiten zu erwähnen, welche für diese vorweltlichen Reste von grösserer Bedeutung sind. Hope hat in den Trans. of the entom. soc. London ‚Vol. 4. 2 eine List of suceinie Inseots gegeben, worin nahezu 300 Arten, leider ohne Beschreibung aus allen Classen und vielen Ordnungen der Insekten auf- gezählt werden. Ungleich werthvoller und wichtiger ist: Die organischen Reste der Vorwelt in Bernstein, herausgegeben von Berendt, durch den Tod dieses Mannes unterbrochen, die Fortsetzung vielleicht ganz auf- gegeben. Es sind davon 2 Bände erschienen, die ich hier vorzeige. Der erste enthält in der ersten Abtheilung die Pflanzenreste beschrieben von Göppert, in der zweiten die Crustaceen, Spinnen, Milben, Poduren von Koch. Im 2. Bande finden sich die Hemiptern und Orthoptern von Ger- mar, dann die Neuroptern von Hagen. Von diesen letztern gab Hagen selbst im 4. Bande unserer Verhandlungen eine vollständige Uebersicht dieser ausgezeichneten Arbeit. Die Dipteren hat Director Löw zu bearbeiten übernommen, und auch schon in der 39. Naturforscher-Versammlung in Königsberg eine Uebersicht vorgelegt, nach welcher diese Reste die nam- hafte Zahl von 656 Arten erreichen. Möchte doch diese Arbeit, die gewiss von höchstem Interesse wäre, bald erscheinen. Diese kleine freundlichst der Gesellschaft überlassene Sammlung dürfte vielleicht Anlass geben, dass derlei Einschlüsse, die sich hie und da in verschiedenen Händen finden, zum Besten der Wissenschaft in un- serer Gesellschaft niedergelegt werden, damit sie nicht zwecklos ver- loren gehen. —t2s2 97. 3. — Sitzung am 5. April 1865. Vorsitzender: Herr Dr. Theodor Kotschy. Neu eingetretene Mitglieder: P. 'T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Buchinger F., Dr., Director des Waisen- hauses zu Strassburg. . .. . ... Eichler Wilmh., Gen.-Insp. der Kais. Ferd. Nordbaln in Wien. ....... Fellmann Karl Friedr., Gen.-Sekr. der Kais. Ferd. Nordbahn in Wien . Grimm Julius, Dr., Gen.-Sekr. der k. k. meesulashme: u... zes ee. Heller Friedrich von Hellwald, Türken- Bene 9. Wien . ..... 0... Kristof Lorenz, in Schwabegg in Kärnthen Lasser Jos., Ritter von Zollheim, k. k. Minister, w. geh. Rath, Excellenz, ee Mayrlofer Otto, Doctorand der Med., Jo- sefstadt, Laudongasse Nr. 14, Wien Milne-Edwards Alphons, Aide naturaliste am naturh. Museum in Paris... . Notaris G. de, Professor der Botanik in N Pick Adolf Jos., Dr., Direct. der Real- schule in der Leopoldst., unt. Donau- ae DE a N Et Prochaska Joh., gräfl. Palty’ scher Schloss- gärtner zu Deutsch-Altenburg . . Schweinfurt Georg, Dr., Reisender in Inner- 2 2 Stummer Josef, Präses ädny priv. ai Beid, Merdbahıeiin, Wiekdsn nn Tryon @eorge W., in Philadelphia ... Dr. Kotschy, v. Frauenfeld. die Direction. die Direction. die Direction. Dr. Kotschy, v. Frauenfeld. Krasan, v. Frauenfeld. die Direction. Dr. Pötsch, Demel jun. Dr. Cam. Heller, v. Frauenfeld. A. Grunow, v. Frauenfeld. Dr. Pick, v. Frauenfeld. Pr. ©. Mürle, A. Rogenhofer. Dr. Kotschy, v. Frauenfeld. die Direction. v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. + 22 Sitzung am 5. April 1865. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausohe: Abhandlungen der naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz. 12. Bd. 1865. Abhandl. der naturforsch. Gesellsch. zu Halle. IX. 4. Heft. 1864. Amtlicher Bericht der 38. Versamml. deutscher Naturforscher und Aerzte in Stettin. 1864. Correspondenzblatt des zool.-miner. Vereins in Regensburg. 18. Jahr- gang. 1864. Ferdinandeum 30. Bericht. III. Folge. 12. Heft. Innsbruck 1864. Lotos. Jahrgang 1865. Jänner — März. Mittheilungen der k. k. mähr.-schles. Gesellsch. für Ackerbau-, Natur- und Landeskunde in Brünn. 1864. Verhandl. der naturforsch. Gesellsch. in Basel. 1864. Atti della societa di acclimat. in Sicilia. Tom. IV. Nr. 11 et 12. Palermo 1864. Quarterly Journal of the geological society. Nr. 80. London 1864. Sillimans American journal.of science and arts. Vol. XXXIX. New- Haven 1865. Geschenke der Herren Verfasser: K.Meyer und Moebius: Fauna der Kieler Bucht. 4. Band. Leipzig 1865. Eine Partie Phanerogamen zur Vertheilung an Schulen von Herrn Karl Petter. ; Ein Faseikel Pflanzen aus Schlesien von Herrn Uechtritz. Ein Fascikel Moose von Herrn J. Juratzka. Insekten von Herrn Mann. Insekten von Herrn Karl Fritsch. 2000 Exemplare Pflanzen von Herrn Schliephake. Blastenia hisiani von Herrn Sardagna. Der Secretär Herr Georg Ritter von Frauenfeld las folgende eingegangene Schreiben: Eurer Durchlaucht! Die .geehrte Zuschrift vom %1. Jänner 1. J. hat der königlich säch- sischen Gesandtschaft erfreuliche ‚Veranlassung gegeben, den im Namen der hiesigen zoologisch-botanischen Gesellschaft ausgesprochenen Wunsch Seiner Majestät dem Könige von Sachsen die Schriften, welche von ihr G. v. Frauenfeld. 23 periodisch herausgegeben werden, überreichen und Höchstdenselben in der Reihe ihrer ausserordentlichen Mitglieder aufführen zu dürfen, ge- eigneten Orts zu befürworten. In Folge dessen ist mir der angenehme Auftrag zu Theil geworden, Eurer Durchlaucht zu eröffnen, dass es Seiner Majestät dem Könige von Sachsen bei dem hohen Interesse, welches Allerhöchst dieselben an dem Fortschreiten der Naturkunde nehmen, zur besondern Freude gereicht, zu den Mitgliedern eines Vereins zu gehören, der sich die Förderung der Naturwissenschaft zur besondern Aufgabe gestellt hat. Den schon übermittelten Band der Verhandlungen für das Jahr 1864 haben Seine Majestät mit Interesse und dankend entgegengenommen und Allerhöchst sich das Weitere vorbehalten. Mit dieser mir sehr erfreulichen Benachrichtigung an Eure Durch- laucht verbinde ich die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. Wien, 16. März 1865. Könneritz. Der Herr Vorsitzende lud die Versammlung ein, ihrer freudigen Anerkennung durch Erheben von den Sitzen Ausdruck zu geben. Ferner machte Herr Georg R. v. Frauenfeld folgende Mit- theilung:: Se. Excellenz der Herr Erzbischof von Carthago, Dr. Ludwig Hay- nald, hat, um das pünktliche Einlaufen seines jährlichen Beitrages als Mitglied der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft zu sichern, mit Schreiben vom 19. März 1865 in den Besitz derselben zwei Stück sieben- bürgische Grundentlastungs-Obligationen je von 100 fl. C.M. mit den be- züglichen vom 1. Jänner 1. J. zinstragenden Coupons versehen überlassen, wonach die Schriften jährlich nach Sz&czeny im Neograder Comitat ein- zusenden kommen. Der Ausschuss hat in seiner Sitzung am 3. April d. J. angeordnet, mit dem ehrerbietigsten Dank an den hochgeehrten Geber, dass dem Willen desselben entsprechend, diese Werthpapiere als eine Deckung des betreffenden Jahresbeitrages zu verbleiben haben. Die Versammlung drückte ihren Dank durch Erheben von den Sitzen aus. Die an das hohe Handelsministerium gerichtete Bitte, es wolle die Gesellschaft durch die verehrlichen Landesbehörden über allfällig vor- kommende Insektenschäden in den Land- und Forstwirthschaften des Kaiserstaates Kenntuiss erhalten, hat einen sehr erfreulichen Erfolg 24 Sitzung am 5. April 1869. gehabt. Eine grosse Anzahl solcher Berichte wurde von dem hohen Mi- nisterium anher mitgetheilt, und hat der Ausschuss Herrn A. Künstler ersucht, über dieselben zu referiren, wonach seinerzeit die Resultate mit- getheilt, und fernere Verfügungen vorgelegt werden sollen. Vorläufig lässt sich nur sagen, dass der Gegenstand dadurch ausser- ordentliche Wichtigkeit erlangt, dass hinsichts der meist schauerlichen Unwissenheit in dieser Beziehung die dringende Nothwendigkeit sich er- gibt, zur Verbreitung gründlicher Kenntnisse in diesem Gebiete best- möglichst mitzuwirken. Herr Dr. v. Kühlewein, k. russ. Collegienrath a. D. zu Rostock in Mecklenburg-Schwerin, bietet in grosser Auswahl Pflanzen aus ver- schiedenen Florengebieten Russlands sowohl Phanerogamen wie Crypto- gamen an, und wünscht im Tausch dagegen nur europäische Pflauzen- arten, Phanerogamen und Cryptogamen — Pilze ausgenommen, — nament- lich seltenere, kritische, gute neu aufgestellte, keine cultae, von exotieis nur Filices, Algen und Carices. Offerte franco. Die Societe entomologique de France zeigt an, dass ihre gewöhn- liche jährliche entomologische Excursion dieses Jahr von Paris gegen Madrid gerichtet sei, und dass sie für ihre Mitglieder die besondere Ver- günstigung erlangt habe, dass für die Hin- und Rückreise auf jener Bahnstrecke nur die Hälfte des gewöhnlichen Fahrpreises in jeder Wagen- classe entrichtet werden dürfe. Die Herren Theilnehmer können auf jeder Station aussteigen. Diese Vergünstigung währt vom 1. April bis 15. Juni. Anzumelden bei M. de Vuillefroy 47. rue Amsterdam a Paris. Herr Oskar Herklotz sprach über den Schaden, welchen Tele- graphendrähte und Eisenbahnschienen auf die Vogelwelt ausüben. Herr Dr. H. W. Reichardt sprach über Cora pavonia Fr. und wies nach, dass dieses von vielen Beobachtern noch für einen Pilz gehaltene Gebilde eine Flechte sei. Herr Georg Ritter von Frauenfeld zeigte ein höchst com- pendiöses Taschenmikroshop mit einem verbesserten Pressschieber vor und theilte ferner folgende eingesendete Notizen mit: G. v. Frauenfeld. 25 Aus einem Schreiben des Hrn. Otto Hermann, Conservator am sieben- bürg. Landes-Museum zu Hermannstadt. — Ich sende ihnen beiliegend ein Fläschehen mit Poduren zur Un- tersuchung. Am 47. und 19. Februar 1. J. beobachtete ich hier auf der 2—3“ hohen thauenden Schneelage Thelephorus-Larven, jedoch ohne eine Spur von Podura. Ende Februar fiel bis 2° hoher Schnee, welcher am 6. März entschieden zu thauen begann, so dass am 9. seine Höhe nur 6“ betrug. An diesem Tage bemerkte ich in den Nachmittagsstunden bei anhaltend warmem Sprühregen und einer Temperatur von + 4 R. die obigen Poduren in grosser Anzahl an jener Stelle, wo das Szamosthal bei Klausenburg seine grösste Breite erreicht. Das Thal wird durch die Szamos in zwei ungleiche Theile getheilt, auf der nordöstlichen Seite befindet sich, vom Flusse beiläufig 600 Schritte entfernt, der sogenannte Szamos- falvaer Rohrsumpf; auf der entgegengesetzten Seite und vom obgenannten 1%, Meile entfernt in einem flachen Kesselthale der Klausenburger städ- tische Rohrsumpf. An den nordöstlichen Ufern dieser Sümpfe bildeten die Poduren einen Gürtel von beiläufig 60 Schritten in der Breite, auf welche Entfernung ihre Zahl stets abnehmend, endlich ganz aufhörte. Die übrigen Ufer der Sümpfe, so auch die zwischen und anliegende Feldfläche zeigten keine Poduren. Der Boden ihres Vorkommens ist selbst im Hochsommer feuchter Wiesengrund mit scharfen Gräsern bewachsen ; in nächster Nähe des Szamosfalvaer Sumpfes befinden sich Felder, welche ausschliesslich zum Anbau von Kraut und Grünzeug verwendet werden, nächst dem städtischen Sumpfe jedoch befinden sich Kornfelder. Ich glaubte diese genauen Angaben aus dem Grunde machen zu müssen, weil das Insekt am Szamosfalvaer Sumpfe in ungleich grösserer Menge vor- handen war. Die Verbreitung war ziemlich gleichmässig, so dass es schien, als wäre die Schneefläche mit Schiesspulver dünn bestreut; ganz am Rande des Szamosfalvaer Sumpfufers bemerkte ich eine kleine flache Vertiefung, welche theilweise mit einer Art von Gewebe überspannt war; auf diesem Gewebe so wie in der Vertiefung selbst waren die Poduren in dichten zusammenhängenden Klumpen vereint. Das sonstige Verhalten der Thierchen betreffend, hüpften sie 5—6° weit recht munter, und sammelten sich be- sonders in meiner frischen Spur rasch in grosser Menge; wo Grashalme mit abgethauter Oeffnung aus dem Schnee hervorragten, waren sie dichter beisammen und sie kamen auch wahrscheinlich daselbst hervor, da ich im aufgescharrten Schnee keine Poduren fand, obwohl sie bei Berührung mit einem Grashalme in denselben e'nzudringen versuchten. Von einer Paarung konnte ich nichts wahrnehmen. Am folgenden Tage, den 10. März besuchte ich abermals die nämlichen Stellen. Nächst dem städtischen Sumpfe waren die Poduren spurlos verschwunden, nächst dem Szamos- Bd, XV. Sitz.-Ber. D 26 Sitzung am 5. April 1865. falvaer Sumpfe waren sie auf der Oberfläche des schon stark zusammen- geschmolzenen Schnees äusserst spärlich, häufiger auf dem Boden der Thaulöcher, während aber jene auf dem Schnee noch lebten, waren diese zusammengerollt und leblos. Was die Bestimmung der Art anbelangt, so ist unser Institut nicht reich genug an Hilfsmitteln hiefür; soviel glaube ich jedoch sagen zu können, dass es weder P. similata Nic., noch P. Nieoleti Pert. sei; erstere nicht, weil ihre Farbe im Leben durchaus dunkel graphitgrau mit einem Stich in violet ist, letztere aber nicht, weil die Grösse durch- gehends ganz oder wenig unter 2mm. beträgt. Aus einem Schreiben des Hrn. Johann Seywald zu St. Egyd. Ich theile Ihnen mit, dass ich unter den mir zur Aufsicht gegebenen Vögeln einen schwarzgefiederten Gimpel habe. Derselbe wurde von einem andern in demselben Käfig befindlichen Gimpel fast ganz seiner Federn beraubt. Ich entfernte den beschädigten, der hierauf zu aller Verwun- derung dieses dunkle Kleid bekam. Kopf, Rücken, Flügel, Schwanz wurden vollkommen schwarz; Brust und Bauch dunkelkupferroth, wellenförmig mit schwarzen Federn vermischt. Er ist nun wieder unter seiner frühern Gesellschaft und befindet sich ganz wohl. Im vorigen Sommer sperrte ich einige Tritonen (Triton taeniatus) in ein Aquarium, aus welchem sie mir aber nach kurzer Zeit entwischten. Nach einiger Zeit fand ich gelegentlich der Reinigung des Glases fünf ganz kleine junge Thierchen dieser Art darin, und haben sich von diesen zwei bis jetzt erhalten. Sie nehmen an Grösse sehr langsam zu und messen gegenwärtig kaum °%, Zoll. Herr Gymnasial-Director Dr. Alois Pokorny sprach über das Auftreten des Schneepilzes, Lanosa nivalis Fr., im Wiener Stadt- parke. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Theodor Kotschy berichtete über Dr. Schwein- furth’s Aufenthalt in Kosser nach einem an ihn gerichteten Schreiben. (Siehe Abhandlungen.) — SE SZ — Jahressitzung am 12. April 1865. Vorsitzender: Herr Ludwig Ritter von Köchel. Eröffnungsrede und Rechenschafts-Bericht von dem Präsident-Stellvertreter, Herrn k. k. Rath Dr. Ludwig Ritter von Köchel. Indem ich im ehrenvollen Auftrage als Stellvertreter unseres Herrn Präsidenten Durchlaucht diese Jahressitzung eröffnen und den Berichten der Herren Geschäftsleiter einige anbahnende Worte vorausschicken darf, könnte ich diess in kürzester Fassung damit abthun, dass ich Ihnen sage: „Unsere Gesellschaft gedeiht.“ Es ist das nicht ein Ausspruch eitler Selbstüberhebung; wir sind in der angenehmen Lage, diese Behauptung durch Thatsachen zu erhärten, welche die Rechenschaftsberichte Ihnen in näheren Details vorführen werden. Mir mögen Sie vorläufig gestatten zu erwähnen, dass die Theilnahme au unserer Gesellschaft durch eine zwar langsame, aber stetige Zunahme von Mitgliedern des In- und Auslandes, sowie der gelehrten Vereine zum Schriftenaustausch auch in dem abgelaufenen Jahre sıch gesteigert hat. Für die Fortdauer der gnädigsten Subventionen des allerhöchsten Kaiserhauses sind wir auch in diesem Jahre zum lebhaftesten Dauke verpflichtet. Ausserdem wurde unsere Gesellschaft durch den Beitritt Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand so wie Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Albrecht beglückt, welche unsere Gesellschaft höchstihrer Theilnahme an deren Bestrebungen in ehrenden Ausdrücken versichern liessen. Wenn wir ferner auf die Fortdauer der Subventionen des hohen k.k. Staatsministeriums und des hohen n. ö. Landtages dankbar hinweisen „ so gestehen wir, dass wir diess nicht ohne gehobenes Selbstgefühl thun können. D* 28 Jahressitzung am 12. April 1865. Wir müssten uns eines Mangels anklagen, wenn wir unerwähnt liessen, dass in Folge der Kundgebung, dass auch den Frauen nach unseren Statuten, der Gesellschaft beizutreten, nichts im Wege stehe, bereits vier Damen die Reihen unserer Mitglieder schmücken. Wir dürfen auch erwarten, nicht allein dass dieser Anfang eine erfreuliche Nachfolge haben werde, sondern auch die sanfte Gewalt, welche die Frauen auf das stärkere Männergeschlecht zu üben gewohnt sind, manchen Zögernden aus diesen Reihen unserer Gesellschaft zuführen werde. Den Verpflichtungen nun, welche eine so ehrenvolle Theilnahme uns auferlegte, suchte unsere Gesellschaft nachzukommen durch Belebung des Sinnes für Naturwissenschaften, durch zahlreiche Betheiligung von vater- ländischen Lehranstalten mit Präparaten aus dem Pflanzen- und Thier- reiche, durch manche Mitwirkung zur Förderung national-öconomischer Zwecke, welche uns wiederholte Anerkennungen des hohen k. k. Handels- ministeriums so wie der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien ver- schafften, vorzüglich aber durch den letzterschienenen Band unserer Ver- einsschriften, dessen Widmung Se. kais. Hoheit der Erzherzog Franz Karl anzunehmen geruhte. Wir hoffen dass dieser Band an Gehalt seinem Vor- gänger nicht nachstehen werde, wenn er auch seine Seitenzahl nicht erreichte, wobei ich Sie aber nicht zu übersehen bitte, dass unsere Ge- sellschaft ausserdem noch den Druck und die Herausgabe von drei bedeu- tenden Monographien über die Oestriden von Herrn Brauer, über die Blattiden, von Herrn Brunner von Wattenwyl, und des Catalogus Dipterorum Europae von Herrn Schiner besorgt hat. Wenn nicht zu läugnen ist, dass durch erhöhte Theilnahme die Thätigkeit der Gesellschaft sich erhöht, so dürfen wir auch umgekehrt darauf zählen, dass durch die Beweise erhöhter Thätigkeit sich auch die Theilnahme für unsere Gesellschaft vermehren werde. Wir müssen uns dieser Hoffnung hingeben, denn, wie jedes Jahr, haben wir auch in diesem Jahre ernste Ereignisse zu verzeichnen, durch welche uns bedeutende Theilnehmer entrissen wurden; ich erinnere an Hrn. Prof. A. Alschinger, bekannt durch seine Flora jJadrensis und Hr. Gust. Machdiak ein mehrjähriges eifriges Mitglied des Ausschusses. Vor allem aber müssen wir tief beklagen den herben Verlust unseres erhabenen Mäcens des durchl. Erzherzogs Ludwig Josef, welchem kurz vor Seinem Hinscheiden im December v. J. eine Deputation unserer Gesellschaft unsere Huldigung zum 80. Geburtsfeste darbringen durfte. War es eine Vorahnung, als der edelste Herr uns die bewilligte Unterstützung für 3 Jahre im vorhinein zuzustellen befohlen hatte? — Sein gesegnetes An- denken wird in unserer Gesellschaft nie erlöschen. Ich glaube schliesslich in Ihrem Sinne zu handeln, wenn ich es aus- spreche, wie vielen Dank die Gesellschaft denjenigen verehrlichen Mit- gliedern schulde, welche mit der grössten Hingebung und Uneigennützigkeit G. v. Frauenfeld. 29 ihre Mühe und Zeit den Geschäften der Casse, der Bibliothek, der natur- historischen Sammlung, der Bestimmung und Vertheilung der Naturkörper opfern; ich spreche Ihnen ferner ein öflentliches Geheimniss aus, wenn ich Ihnen die Versicherung wiederhole, dass unter jenen um die Gesell- schaft hochverdienten Männern unserem ‚ersten Secretär Herrn Ritter von Frauenfeld für sein rastloses und erfolgreiches Wirken seit einer Reihe von Jahren ein Ehrenplatz gebühre, und das Gedeihen der Gesell- schaft mıt seiner Thätigkeit in naher Beziehung stehe. Bericht des Secretäres Herrn 6eorg Ritter von Frauenfeld. Ueber den 44. Band unserer Schriften, der. längst schon in den Händen der Theilnehmer sich befindet, und dessen pünktliches rechtzeitiges Erscheinen wir nur der gütigen Mitwirkung meines lieben Collegen, dem unermüdet thätigen Seeretär Hrn. Dr. Reichardt verdanken, sind so viele ehrende und anerkeunende Mittheilungen an die Gesellschaft gelangt, dass ich nur mit wahrhaft inniger Freude diess zur Kenntniss der hoch- geehrten Versammlung bringen kaıun. Ich glaube dabei wohl erwähnen zu dürfen, dass wir die freundliche Betheiligung bei unsern Schriften keinen besondern, wie immer aneifernden Anregungen, sondern nur allein der herzlichen warmen Theilnahme der verehrten Mitarbeiter und Jener, die die Zwecke, welche die Gesellschaft verfolgt, so eifrig fördern, ver- danken, und. die auch diessmal nicht bloss unserem engeren Vaterlande angehören. So finden wir in den Abhandlungen ausser den Namen Milde, Molendo, Schaufuss aus unserm deutschen Nachbarlande den hoch- geachteten Neuropterologen Hrn. Dr. H. Hagen, der auch für die nächste Folge unserer Schriften seine Mitwirkung freundlichst zusicherte. Zwei Werke wurden nach dem Beschlusse des Auschussrathes ge- trennt von dem Bande, in einer geringeren Auflage und für die Mitglieder zu einem sehr ermässigten Auschaffungspreise, herausgebeben, und zwar: Catalogus Dipterorum Europae von Dr. Schiner, der in einem abge- sonderten Hefte aufgelegt, zweckmässiger für den Gebrauch erschien und: Monographie des Blattaires von Ch. Brunner, für dessen Ausstattung bei dem namhaften Umfange unserer diessjährigen Verhandlungen von mehr als 1000 Seiten und 21 Tafeln, die Mittel, die zur Verfügung standen, nicht mehr hinreichend waren. Das letztere Werk ist noch nicht beendet, da der Herr Verfasser durch seine dienstlichen Beschäftigungen verhindert war, dasselbe rascher zu fördern. Es ist jedoch der grösste Theil des Textes gedruckt, und liegen die 13 Tafeln vollständig bereit, so dass dasselbe in kürzester Zeit erscheinen wird, und ich kann die erfreuliche Nachricht hinzufügen, dass unser erhabener Protector Se. kais. Hobeit der 30 Jahressitzung am 12. April 1865 durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer die Widmung desselben gnädigst anzunehmen geruhten. Auch in dem verflossenen Jahre hatten die löbl. Bahndireetionen und Dampfschiffahrt - Gesellschaft die Güte, die uns ertheilte Begünstigung, Freikarten für die von der Direction der Gesellschaft befürworteten Reisen, die im Interesse derselben unternommen werden zu bewilligen, aufrecht zu erhalten. Es wurden hiernach an folgende Mitglieder Freikarten ertheilt: Herrn Josef Jeuschenag, Ober-Schuldirector in Pancsova von der löbl. Dampfschiffahrts - Gesellschaft zur Fahrt von Carlowiz nach Orsova zur botanischen Erforschung dieser untern Donaugegenden. Herr Assistent Dr. Steindachner unternahm eine zoologische Reise nach Spanien und Portugal, von welcher er noch nicht zurückgekehrt ist, und erhielt von der löbl. Südbahn-Gesellschaft die freie Fahrt bis Venedig. Herr Prof. Ant. Kerner von Innsbruck unternahm pflanzengeogra- phische Untersuchungen am Istrianer Schneeberg und erlangte von der löbl. Kais. Elisabeth Westbahn die freie Fahrt hieher, von der Südbahn- Gesellschaft die unentgeldliche Beförderung bis Adelsberg. Herr Dr. Emanuel Weiss zu einer botanischen Sammelreise in Böhmen durch die löbl. Kais. Ferdinands-Nordbahn eine Karte nach Brünn, und von da bis Wildenschwert eine solche von der löbl. k. k. Staatsbahn- Gesellschaft. Herr Johann Karl von der Dampfschiffahrts- Gesellschaft für die Fahrt nach Sissek eine Freikarte, welche jedoch unbenützt zurückgestellt wurde, da der Bittsteller dringend abzureisen genöthigt war, ehe die freundlichst ertheilte Karte der Direction der zool.-botan. Gesellschaft zukam. Herr Franz Maly k. k. bot. Gärtner von der Südbahn-Gesellschaft eine Karte nach Triest und retour zu einer botanischen Sammelreise nach Dalmatien, jener noch immer höchst ergiebigen Fundgrube für Zoologie und Botanik. Die k. k. Kustosadjuncten Hrn. Rogenhofer und Karl Petter, dann ich, welche die k. k. zool.-bot. Gesellschaft bei der Naturforscher-Ver- sammlung in Giessen zu vertreten bestimmt waren, von der Kais. Elisabeth Westbahn freie Fahrt nach Salzburg und retour, eine um so schätzens- werthere Begünstigung, als sich fast alle für diese Gelegenheit veröffent- lichten Begünstigungen der übrigen Bahnen illusorisch erwiesen. Die durch diese Reisen der Gesellschaft zugekommenen Sammlungen bilden eine ebenso namhafte Bereicherung, als die hierüber erfolgten Arbeiten werthvolle wissenschaftliche Beiträge. Ich darf wohl die allgemeine Zustimmung der verehrten Mitglieder erwarten, wenn ich mir erlaube im Namen derselben den sämmtlichen Directionen den wärmsten Dank für dieses Wohlwollen hier öffentlich auszusprechen, und hinzuzufügen, dass bei der besondern Sorgfalt der G. v. Frauenfeld. 3t Gesellschaftsleitung, diese ausserordentliche Begünstigung nur dort, wo zuversichtlich die besten Resultate für die Zwecke der Gesellschaft zu erwarten sind, in Anspruch zu nehmen, wir wohl hoffen dürfen uns diese Wohlthat ferner zu erhalten, indem ich zugleich sicher voraussetzen kann, dass die verehrliche Versammlung nach dem Vergleiche mit ähnlichen Vergünstigungen im Auslande, sich veranlasst finden wird, diesen Dank gerne auszusprechen. Es wurde in der letzten Monatssitzung mitgetheilt, dass die Societe entomologique de France für ihre Mitglieder jährlich zu Excursionen solche Begünstigungen zu erlangen bemüht ist, und sie heuer für das östliche Frankreich und bis nach Madrid in der Art erwirkt wurde, dass die Theilnehmer nur den halben Betrag für jede beliebte Classe während der Zeit vom 1. April bis 145. Juni zu entrichten haben. Eine gewiss höchst anerkennenswerthe Unterstützung wissenschaftlicher Zwecke. Wir können jedoch die Bereitwilligkeit unserer Donau-Dampfschiffahrts- und Bahndirectionen ruhig gegenüberstellen, da diese zu wahrhaft gedeih- licher Förderung ohne an die Zeit gebunden und in unbeschränkter Aus- dehnung für die von der Leitung der k. k. zool.-bot. Gesellschaft vorge- schlagenen wissenschaftlichen Excursionen stets Freikarten ertheilte. In Hinsicht auf den, von der Gesellschaft stets eifrig erfolgten Zweck zur Verbreitung der Naturwissenschaften in jeder Richtung beizutragen, wurde bei Betheilung der Lehranstalten mit Naturalien nicht nur die bisherige Thätigkeit fortgesetzt, wie Ihnen die von meinem Freund und geehrten Collegen darzulegenden Zahlen zeigen werden, sondern hat die- selbe auch eine ausserordentliche Erweiterung erfahren. Es wurde mit einem bedeutenden Aufwand von Kosten, sowohl für Aufbewahrungsgläser und Weingeist, als Ankauf von Meeres- und Süss- wasserfischen, sowie Amfibien der ganzen Monarchie nicht blos gesorgt, dass solche von den Anstalten mit den grössten Schwierigkeiten zu erlan- “ genden Weingeist- Gegenstände nun zur Vertheilung kommen können, sondern es wurde auch die Einleitung getroffen, dass dieselben Skelette und Knochenpräparate von Wirbelthieren erhalten. Ueberdiess hat der Ausschuss der Gesellschaft angeordnet, dass den Lehranstalten die in grösserer Anzahl vorräthigen 3 Jahrgänge 1857, 1858, 1859 unserer Schriften unentgeldlich, die übrigen soweit der Vorrath reicht, zu deren Ergänzung um den halben Mitgliedbeitrag per Jahrgang erfolgt werden dürfen. Ich freue mich, mittheilen zu können, dass von dieser Bewillung reichlich Gebrauch gemacht wurde, und es erübrigt mir nur noch jenen verehrlichen Mitgliedern, welche sich der Bestimmung der Naturalien und mühevollen zeitraubenden Beschäftigungen bei diesen neu zugewachsenen Arbeiten fortwährend bereitwilligst aufopfernd unterziehen, den wärmsten Dank auszusprechen, jene aber, welche so reichlich uns mit Naturalien versorgen, zu bitten, auch ferner freundlichst damit fortzufahren, so wie 32 Jahressitzung am 12. April 1865. überhaupt alle Mitglieder unserer Gesellschaft herzlichst aufzufordern, sich unsern Bestrebungen anzuschliessen, und so den Wahlspruch wviribus unitis, den wir bisher so treu gepflegt, mit aller Liebe und Innigkeit für immer festzuhalten. ; Bericht des Secretäres Dr. H. W. Reichardt. Die geehrte Versammlung konnte aus den beiden vorangehenden Be- richten im vollsten Masse die angenehme Ueberzeugung schöpfen, dass unsere Gesellschaft im Laufe des verflossenen Jahres im Allgemeinen die erfreu- lichsten Fortschritte machte. Dieselbe Erscheinung trat auch in jener Sphäre des Gesellschaftslebens zu Tage, über welche ich zu referiren die Ehre habe, nämlich im Stande der zoologischen und botanischen Sammlungen, der Bibliothek und in der Betheilung der Lehranstalten mit Naturalien. Wie im Jahre 1863, so ist auch in dem letztverflossenen als wichtigstes erfreuliches Ereigniss hervorzuheben, dass der hohe n. ö. Landtag der Ge- sellschaft den Fortbezug der Subvention bewilligte und dadurch die Gesell- schaft in die angenehme Lage versetzte, die Erhaltung und Beaufsichtigung der zoologischen Sammlungen einem eigens bestellten Aufseher anzu- vertrauen. Für die freundliche Mittheilung der auf den zoologischen Theil der Sammlungen bezüglicher Daten bin ich unserem unermüdlich thätigen Aus- schussrathe Herrn Custosadjuneten A. Rogenhofer sehr verbunden. Zur bedeutenden Vermehrung im Vorjahre trugen namentlich bei die reichen Vorräthe an Lepidopteren, Hymenopteren und Neuropteren, welche unser so thätiges leider von Wien geschiedenes Mitglied, Hr. Dr. Giraud schenkte, ferner eine sehr namhafte Zahl von Dipteren, welche die Herren Dr. Schiner und Dr. Egger sowohl für die Gesellschafts-Sammlung, als auch für Lehranstalten überliessen. Auch eine grosse Zahl von hübsch präparirten Vogelbälgen, eine fast vollständige Fauna der Insel Formosa repräsentirend, verdankt die Gesell- schaft der Liberalität des brittischen Consuls daselbst, Hrn. Robert Swinhoe. Ferner war die Gesellschaft durch die seit Jahren unerschöpfliche Freigebig- keit des Hrn. A. Schwab in Mistek in der Lage, auch heuer Lehranstalten mit schön und instruetiv präparirten Vogelbälgen einheimischer Arten be- theilen zu können. Nur durch die rastlosen Bemühungen des Hrn. Ritter v. Frauenfeld, directe Verbindungen mit Triest und anderen Häfen der Adria anzuknüpfen, ist es gelungen, nicht unerhebliche Vorräthe von Meeresthieren zu erhalten. Hiezu kommt noch eine reiche Sendung Hrn. Dr. Steindachner’s aus Venedig. Auch an Reptilien und Süsswasserfischen gelang es Hrn. Ritter von Frauenfeld, zahlreiche Dubletten zu sammeln. Dadurch wurde es möglich, Dr. H. W. Reichardt. 33 den in diesen Richtungen in der Regel sehr schwach dotirten Sammlungen unserer Lehranstalten höchst erwünschte Beiträge zu liefern. Zahlreiche zoologische Objeete wurden ausserdem eingesendet von Frau A. Koppel, so wie von den Herren Jul. v. Bergenstamm, Dr. Carl Brunner v. Wattenwyl, Vinc. Czerny, Rud. Damianitsch, Georg Ritter v. Frauenfeld, Carl v. Friesach, Dr. Ant. Grabacher, Jos. Heiser, Jos. Hoffmann, Eman. Kautetzky, Ludw. v. Kempelen, Carlv. Kirchsberg, Ant. v. Letocha, Dr. Gust. Mayr, Jos. Mik, Carl Mürle, Alois Rogenhofer, A. Schiestl, Wilh. Schleicher, Jul. Ritter v. Schrökinger, Dr. Fr. Steindachner, Georg Tobiasch. Die Summe der durch die genannten Herren eingesendeten Insekten und Mollusken übersteigt die Zahl von 10.000 Individuen. Eben so umfangreich sind die eingegangenen Sendungen von Pflanzen. In dieser Beziehung sind namentlich folgende Schenkungen hervorzuheben: Die Hinterbliebenen des verstorbenen Ausschussrathes der Gesellschaft, Herrn Gustav Machdiak, welcher gewiss bei uns Allen in der freundlichsten Erinnerung fortlebt, haben der Gesellschaft sein gesamıntes Herbar, 20 Fascikel umfassend, zum Geschenke gemacht. Durch diese Sammlung wurde der Gesellschaft ein bedeutender Fond von heimischen Arten in gut getrock- neten Exemplaren zugeführt. Herr Salesius v. Schreyber, Prof. des Stiftes Kloster-Neuburg machte der Gesellschaft seine gesammten Dubletten, welche mehrere Tausend von Exemplaren ‚umfassen, zum Geschenke. Diese meist aus der Wiener Flora stammenden Arten eignen sich ganz vorzüglich zur Vertheilung an Lehranstalten. Herr Dr. Jos. Krzisch widmete der Gesellschaft eine sehr bedeutende Sammlung von schön getrockneten Samenpflanzen, namentlich aus der Flora Ungarns, welche eine sehr erwünschte Bereicherung des Ge- sellschafts-Herbares bildet. Unser unermüdlich thätiger Bryologe, Herr J. Juratzka gab der Gesellschaft gegen 1500 Exemplare von Moosen theils für das Herbar, theils zur Vertheilung an Schulen. . Herr Professor Alexander Braun vermehrte endlich das Gesellschafts- Herbar durch eine reiche Suite von Characeen und Isoötes-Arten. Dieselben bilden von ihm bestimmt eine Zierde dieser Abtheilungen unserer Sammlung. Ferner wurden Pflanzen eingesendet von den Herren: F. Arnold, Jos. Boos, Dr. Ant. Ritter v. Eisenstein, Carl Fritsch, A. Grunow, Dr. Eugen v. Haläczy, H. Kalbrunner, Franz Maly, Jos. Mik, Carl Petter, Dr. Robert Rauscher, Dr. H. W. Reichardt, August Reuss jun., Schliephake und Jul. Ritter v. Schröckinger-Neudenberg. Aus diesen eingesendeten Objecten wurde das für die Sammlungen der Gesellschaft Brauchbare ausgeschieden, der Rest aber zur Vertheilung an Lehranstalten verwendet. Bei den Arbeiten in den zoologischen Sammlungen der Gesellschaft, Bd. XV. Sitz.-Ber. E 34 Jahressitzung am 12. April 1865. so wie bei der Vertheilung von Thieren an Lehranstalten war wie in den Vorjahren, so auch heuer ganz besonders thätig Herr Alois Rogen- hofer. Wacker unterstützten ihn hiebei die Herren Julius Ritter v. Schröc- kinger, Rud. Damianitsch, Jos. Kolazy, Jul. v. Bergenstamm, Heinrich v. Mitis und Ferd. Kowarz. Ferner wurden für die Mitglieder der Gesellschaft auch im Vorjahre von den Herren A. Rogenhofer, Angelo Grafen Ferrari und Friedrich Brauer über 4500 Insekten aller Ordnungen und eine bedeutende Anzahl Mollusken bestimmt. Für das Gesellschafts-Herbar, so wie für die Vertheilung von Pflanzen an Lehranstalten waren nebst dem Berichterstatter besonders thätig die Herren: Theodor Hein und August Reuss jun.; ferner die Herren Gust. Künstler, Carl Petter, Moriz Schön und Herr Juratzka, welcher namentlich das Moos-Herbar im Stande erhielt. Das Typen-Herbar wurde im Jahre 1864 vermehrt: Vom Berichterstatter durch Scolopendrium hybridum Milde; von Hrn. Juratzka durch Demastodon griseus und Hypnum curvicaule;, von Hrn. Molendo durch Tichotheeium Molendoi und Psorotichia Arnoldi. In Bezug auf die Betheilung von Lehranstalten mit Naturalien erwarb sich auch im verflossenen Jahre Herr Alois Rogenhofer ein besonderes Verdienst dadurch, dass er die einzelnen Gesuche in Evidenz hielt und die Versendung leitete. Es suchten im Laufe des Jahres 1864 folgende 14 Lehranstalten um Betheiligung mit Naturalien an Säugethiere Reptilien u. und erhielten an Exemplaren: ‚undYögel Flache in 1 Tnbdkten ueber Die k. k Universität zu Innsbruck. . . . 40 _ 40 _ - Das k. k. Polytechnicum in Wien . . . . gi 40 500 — 400 zuOfen.. 2% _ = — ‚#196 IT Die k.k. landeswirth. Lehranstalt zu Ung, Altenburg . . _ 24 _ _ Pr Das k.k. Gymnasium zu 1 Jiein” ar, HOY. STE _ 512 = PeTT Er: r „ Laibach .... — — — — 2370 EV | 178 — _ a bischöfl. Gymnasium am Freinberg bei Linz . Du 2% _ — _ Die Comm. Öber-Realschule i in d. Rossau in Wien .:. lot 23 nam — Das Comm. Real- -Gymnasium in n Gumpen- dorf in Wien 1. ..,. 36 34 —: ‚409 _ Das Comm. Real- Gymnasium in der ae poldstadt in Wien . . 22 34 2418 41 _ Die Priv. Haupt- und Unter-Realschule in der Rossau in Wien . ill 39 eg) zT — Die Haupt- und Unter-Realschule auf der Wieden in Wien . . ..—_ _ 179 — _ Die Haupt- und Unter - Realschule zu Wittingau in Böhmen . ... .....— — %63 %8 417 Summe. . 55 488 2980 1936 109 Dr. H. W. Reichardt. 30 Indem ich zu dem Berichte über den Stand der Gesellschafts-Bi- bliothek am Ende des Jahres 1864 übergehe, so habe ich vor Allem zu erwähnen, dass wir im Laufe des verflossenen Jahres unseren geehrten Bibliothekar Herrn J. Bayer mit dem innigsten Bedauern aus Wien scheiden sahen, um in Stadt Steyer seinen bleibenden Wohnsitz aufzuschlagen. Wir alle wissen, dass Herr Bayer sich durch mehrere Jahre dem mühevollen Geschäfte des Ordnens der Bücher-Sammlung mit anerkennenswerther Thätigkeit widmete und ich halte es für meine Pflicht, dem genannten Herrn bei dieser Gelegenheit den wärmsten Dank der Gesellschaft für seine so erfolgreiche Wirksamkeit auszusprechen. Mit grösster Bereit- williekeit übernahm Hr. Julius Edler v. Bergenstamm die Obsorge über die Bibliothek und waltet mit nicht geringerem Eifer gegenwärtig seines Amtes. Den freundlichen Mittheilungen des Herrn Bibliothekars verdanke ich die folgenden Daten, wofür ich ihm herzlich verbunden bin. Vor Allem ist zu erwähnen, dass ein neuer umfangreicher Kasten angeschafft wurde, welcher eine entsprechende neue Aufstellung der periodisch erscheinenden Werke ermöglichte. Ferner legte Hr. v. Bergen- stamm einen genauen Catalog an, um die einzelnen Einläufe der Publi- cationen jener Gesellschaften, mit welchen die unsere im Schriftentausche steht, in Evidenz zu erhalten und eine Completirung der Abgänge zu erleichtern. Den Schriftentausch mit unserer Gesellschaft leiteten im Laufe des Jahres 1864 folgende wissenschaftliche Corporationen ein: Die Ober-Gartenschule zu Umau (Gouvernement Kiew). La Bibliotheque imp. publique zu St. Petersburg. L’ Accademia pontifica dei nuovi Lincei zu Rom. Die Niederländischen entomologischen Hefte von Snellen v. Vollenhofen. Der Allg. österr. Apotheker-Verein zu Wien. Die Zahl der im verflossenen Jahre der Bücher-Sammlung zuge- wachsenen selbstständigen Werke und Abhandlungen beträgt 87 Nummern. Auch das Binden der einzelnen Werke machte im Vorjahre erfreu- liche Fortschritte. Ich schliesse diesen Bericht, indem ich allen jenen Mitgliedern, welche im Laufe des Jahres 1864 zur Vermehrung, Ordnung und Erhaltung der Sammlungen beitrugen, im Namen der Gesellschaft verbindlichst danke. E* 36 Jahressitzung am 12. April 1865. Bericht des Rechnungsführers Herrn J. Juratzka. Einnahmen. f. im Baren. Eingesahlte Jahresbeiträge mit Inbegriff der Mehrzahlungen, und zwar: für 1865 128.95 1864 3779 . 83 1863 247.21 1862 20..— . .4175.% Subventionen: a. Von Seiner k.k. apost. Majestät dem Kaiser Franzidoßel ns Burert ; 200 2 — b. Von Sr. Majestät dem Kaiser mer nad s 100:. c. Von Sr. Majestät dem Kaiser Maximilian von Mexico . . 50... d. Von Ihren k.k. Hoheiten den Aurökbenebhe Herren Erzherzog. Albrecht (50 fl.), Franz Carl (80 f.), Josef (50 4.), Ludwig Josef (320 f.), Ludwig Victor (20f.), Rainer (50 fl.), Stephan (50 fl.), zusammen . . . - 620. — e. Vom hohen k.k. Staatsministerium . . .. 315. — f. Vom hohen n.ö. Landtage . ..- . 2 .% 800. —..:. 2085. — Einzahlungen für das Oestriden-Werk . .... 2833 . 34 9 4 um. »Blattiden-Werk .... ..-. 161.— = für den Register zu den Jahrgängen 1856—1860 der Gesellschaftsschriften . ... k.—.. 448. 3% Verkauf von Druckschriften (worunter fl. 198 . 59 im Wege (des Buchhändels) 3... .. zer dns nu a min 296 . 29 Verkauf von Naturalien . .....- ; 6 EN 13.35 Interessen für Werthpapiere und bei a ö. Tinkenptängien sellschaft hinterlegte Beträge . . 2... ve... 7.56 Druckkosten-Ersätze °i . » 2... Senn nenne 14 . 61 Pörto-Ersätze‘. .. \. 2 me. nun nt Sonstige Ersätze und a een a Er ee . 42.80 Zusammem. . 7133.78 Hiezu der am Schlusse des Vorjahres verbliebene Cassarest mit 50. in Obligationen und. /. . . 2.2.0... .. . ..788 . 64 in Barem gerechnet ergibt als NR 50 f.in Obl.u.. . 7922 . 42 J. Juratzka. 37 Ausgaben. FürBesoldungen . » . „10... seine nn. 0e et. een Neujährsgelder . ... ss... ."..n% ie A ee 65.— „ Instandhaltung des Gesellschaftslokales: a. Reinigung und tägliches Aufräumen . . . . 58 . 35 BoBoheizung -: mj:2 80a Ani 40.50 Eu St ie ne ae lea 62.88. . 161.73 Für Herausgabe der Druckschriften: a. Druckkosten für das 3. und 4. Heft 1863. 1: 2. uud 3. Heft l8ßä;:.n..u.02:8.00.0 % ur lien 30 238 b. Druckkosten für den Dipteren-Catalog. . . 200. — eaartistische Ballagen);. . -» - ». 2... 1120 . 40 damuehbinderarbeit,.- - «'... 2. 2.5.5 £ 260.85. . 5171.63 Auslagen für das Museum und zwar für Conser- virungsmittel, Pflanzenpapier, Nadeln, Wein- geist, Gläser, Instandhaltung der Kästen u.s.w: . .......223.96 Buchbinderarbeit für die Bibliothek . . .. *. 2 2 2...» on As EEE anna ae a ae wiege Aylangadins ee a 7.70 Kanzlei-Auslagen . . . 2... aan sn u rl Porto-Auslagen (worunter Jedoch EN zurückzuersetzende) ER BE En en ee IT A Fe Fe 46 . 06 Anfertigung von Diplomen =... !. ee. 2.. TEIL Zusammen. .6907. 51 Diese Ausgabensumme der obigen Gesammt- Einnahme abgezogen, ergibt bei Schluss des Jahres einen Cassarest von 50 fl. in Obligationen und 4014 fl. 91 kr., wovon ein Betrag von 700 fl. 67 kr. bei der hiesigen Sparkassa noch gegenwärtig fruchtbringend angelegt ist. Werden nach Abschlag der Cassareste der Einnahmen pr. fl. 7133 . 78 mit jenen des Vorjahres (1863) mit ..». 2... 3% zum 5:6144-. 05 verglichen, so resultirt ein Mehr von . . .2.2..2....9 99.73 welches durch eingezahlte höhere Beiträge, durch die um mehr als 500 fl. gesteigerte Subventions-Summe und durch einen durch den Buchhandel eingegangenen Betrag von nahe 200 fl. für den Verkauf von Gesellschafts- schriften bedingt erscheint. Die Auslagen vn... ... . AL I annbur. Aa fl. 6907 . 51 Huik’jenien des "Vorjahres'pr. WE N ON 6,2209 . 9A verglichen, ergeben ein Mehr von... ... EN . n 487.60 welches hauptsächlich durch die höhere Ausgabe für die Druckschriften begründet erscheint und speciell dadurch herbeigeführt wurde; doch diesmal um ein Heft der Druckschriften (und zwar aus dem Vorjahre 1863) mehr zur Zahlung gelangte. 35 Indem ich die mit den erforderlichen Belegen versehene Rechnung zur geneigten Prüfung vorlege, erlaube ich mir schliesslich noch eine Uebersicht jener der Gesellschaft gnädigst gewährten Subventionen, welche bereits im laufenden Jahre flüssig gemacht wurden, sowie der höheren Jahresbeiträge, welche seit 16. December 1864 bis zum heutigen Tage eingegangen sind, beizufügen: ?) In dieser Zeitperiode wurden in Empfang gestellt: Von Sr. Majestät dem Kaiser Ferdinand . > SAESERTE uns ie Von Sr. k. Hoheit dem durchl: Herrn Erzherzoge Albrecht 5 » 99 e) ” » br) D) Franz Carl . „ » 99 ” » „ » „ Heinrich .. „ » 99 » „ » „ » Josef .» 299 D) „ „ ” „ LudwigVictor,, » 29 ” en) ” » ” Rainer ...,„ > BR Br) » D) » ” Stefan ...y 2’ Wn » » » ” » Wilhelm ..,„ Wen h. KK Staatsminisperium, », „0, ones er us sn une 5 Vom h. n. ö. Landtage ... ... » a. Subventionen: Jahressitzung am 12. April 1865. b. höhere Jahresbeiträge von 5 fl. aufwärts: Von den P. T. Herren: Strossmayer J. G., Hchw. Bisch., Exc. als besonderer Beitrag 100 il. für das Jahr 1864. Buchwald Carl v., Friesach Carl v., je 5 fl. Von den P. T. Herren: Für das Jahr 1865. Liechtenstein Joh. reg. Fürst, Durchl. 25 fl. Sina Simon Freih. v., Exc. 20 fi. Marschall Graf Aug. 12 fl. Schwarzenberg Adolf, Fürst Durchl. 10 fl. 50 kr. Lobkowitz Johann Fürst, Durchl., Neilreich August, Schaff- gotsche Graf A. E. Hochw. Bischof, Vuezl Wilhelm je 40 fl. Wittmann Alois, 8 fl. Tempsky. Friedrich, 6 fl. 30 kr. Fritsch Josef, Gottwald Joh. Hochw., Rosenthal Ludw. R. r., Tinti Freih. v., je 6 fl. Patze.W.5 fl. 20. Mörl Franz, 5 fl. 25 kr. 1) Im Anschlusse an das Verzeichniss im Sitzungsberichte. Bd. XIV. pag. 81. 315. 800. Dr. H. W. Reichardt. v. Schröckinger-Neudenberg. Dr. Rud. Kner. 39 Brittinger Christian, Bryck Dr. Anton, Erdinger Carl Hochw., Gassner Theod. Hochw., Gerlach Benjamin Hochw., Grunow Albert, Haerdtl Dr. Aug. Freih. v.,„ Haidinger Wilh. R.v., Hauke Franz, Hauser Ferd., Heintl Dr. Franz R. v., Hirner Korbinian, Kautezky Emanuel, Kirchsberg Carl v., Kirchsberg Jul. v., Köchel. Dr. Ludw. R. v., Kolbe Josef, Kozenn Blasius, Leinweber Conrad, Letocha Anton Edl. v.. Lukätsy P. Thom., Majer Mauritius Hochw., Masur Dr. Franz, Miebes Ernest Hochw., Mürle Carl, Novicki Maximilian, Pazsitzky Dr. Eduard, Petter Carl, Pokorny Dr. Franz, Puschel Leop. Hochw., Rauscher Dr. Robert, Reitlinger Dr. Ed., Schleicher Wilhelm, Stur Dionys, Tommasini Mutius R. v.. Töth Franz Hochw., Trientl Adolf Hochw.,. Türk Josef, Wagner Paul, Waldersdorf Graf Rud., Woyna Johann, Zimmermann Dr. Heinrich Edl. v., je 5 fl. Sollten in diesen, gewöhnlich zum Schlusse des 2. und 4. Heftes in den Sitzungs-Berichten gegebenen Verzeichnissen, höhere, in den ange- deuteten Zeitperioden gezahlte Beiträge irrig oder gar nicht aufgenommen erscheinen, so wolle es den Herren P. T. Mitgliedern gefällig sein, hierüber die Anzeige zu erstatten. Der Herr Vorsitzende schlug der Versammlung zur statuten- mässigen Prüfung der Rechnungen für das Jahr 1864 die Herren Franz Bartsch und Theodor Hein vor, welchen Vorschlag die Ver- sammlung einstimmig zum Beschlusse erhob. Herr Dr. H. W. Reichardt las einen von Herrn Julius Finger eingesendeten Aufsatz über die Waldschnepfe vor. (Siehe Abhand- lungen.) Herr Julius Ritter von Schröckinger-Neudenberg legte ein Verzeichniss der Süsswasser-Conchylien des österreichischen Kaiser- staates vor. (Siehe Abhandlungen.) Herr Professor Dr. Rudolf Kner sprach über Zeus faber und . Argyropelecus. (Siehe Abhandlungen.) 40 Jahressitzung am 12. April 1865. Herr Alois Rogenhofer legte vor: Dipterologische Beiträge von Dr. Johann Egger. Ueber .Dolichopus pennatus u. signatus von Prof. Dr. Foerster in Aachen. (Siehe Abhandlungen.) Herr Georg Ritter von Frauenfeld sprach über ein von Hrn. A. v. Pelzeln eingesendetes Manuscript über die im k. zoologischen Hofcabinette vorhandenen Farben- Varietäten von Vögeln. (Siehe Ab- handlungen.) Ä Ferner lieferte er eine weitere (die IV.) Suite seiner zöologischen Miscellen. (Siehe Abhandlungen.) u Sitzung am 3. Mai 1865. Vorsitzender: Seine Durchlaucht Fürst Golloredo- Mannsfeld. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herın Ascherson Paul, Dr., Custos am königl. Höärkariau: Berlin ot. .u..004 sur. Dr. H. W. Reichardt, Aug. Kanitz. Bussche Ippenburg J., Reichsfreih. v., in Lugos, Comitat Krasö.. . ..... Aug. Neilreich, Aug. Kanitz. Dorfinger Joh., Salmannsdorf ..... . v. Frauenfeld, Rogenhofer. Weissenberger Franz, akad. Bildhauer, ER er au ana de chr: Franz Bartsch, v. Frauenfeld. Xantus Johann, in Raab... ..... Gf. Kol. Lazar, Aug. Kanitz. Eingegangene Gegenstände: , Im Schriftentausche: Jahrbuch des siebenbürg. naturw. Vereines. 9. Heft 1863—1864. Klausenburg. Monatsberichte d. k. preuss. Akad. d. Wissensch. Berlin 1864. Oesterreichische Monatschrift für Forstwesen. XV. Bd. April. Wien 1865. Sitzungsberichte d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. Mathem.-nat. Classe. 50. Bd. 1. Heft. 1865. Wochenschrift für Gärtnerei in Berlin. 1865. Nr. 9—12. Bendiconti della societa reale di Napoli 1864. Fasc. III-VI. Journal de Conchyliologie. III. Ser. Tom. V. Nr. 2. Bd. IV. Sitz.-Ber. F 42 Sitzung am 3. Mai 1865. Geschenk des hohen Polizei-Ministeriums: Wilhelm Funke: Die Forstbetriebs - Einrichtung nach Cotta’s Prineip. Dr. H. Grouwen: Ueber Düngungs-Recepte. F. W. Hoffmann: Die Cultur des Hopfens. Geschenke der Herren Verfasser: Prof. Hyrtl: Oryptobranchus japonieus. Prof. Hyrtl: Das vergleichend anatomische Museum der Wiener med. Facultät. Karl Fritsch: Ergebnisse mehrjähriger. Beobachtungen über die periodischen Erscheinungen in der Flora und Fauna Wiens. F. Müller: Australian Mosses. Fasec. 1. F. Müller: Vegetation of Chatham-Islands. Dr. H. W. Reichardt: Aecidium Anisotomes. Eine Partie Coleoptern von Herrn Josef Hoffmann in Wien. Eine Partie Insekten von Herrn Dorfinger. Einige Insekten von Herrn Ed. Fischer. Ein Fascikel Pflanzen aus den Karpathen von Herrn Aurel Scherfel. Seine Durchlaucht begrüsste den der Versammlung beiwoh- nenden Herrn Georg Semper aus Altona. Der Verein für Landeskunde in Niederösterreich zeigte seine Constituirung mit folgendem Schreiben an: Löbl. k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien! Der ergebenst unterzeichnete Ausschuss beehrt sich mitzutheilen, dass der Verein für Landeskunde von Niederösterreich sich am 16. De- cember 1864 constituirt hat, und richtet an die löbliche Gesellschaft die angelegentliche Bitte, die wissenschaftlichen Zwecke des neu gegründeten Vereines im Wege freundschaftlichen Verkehrs geneigtest fördern zu wollen. Wien am 22. Jänner 1869. Im Namen des Gesammtausschusses: Pratobevera m. p. Hypolyt Tauschinski m. p. Präsident. Secretär. Dr. H. W. Reichardt. Dr. Stricker. J. Juratzka. A, Rogenhofer. 43 Der Seeretär Hr. Dr. H. W. Reichardt vertheilte unter die anwesenden Herren Mitglieder den Prospectus des von dem Herrn Oberstlieutenante Carl Edlen von Sonklar herauszugebenden Werkes über die Gebirgsgruppe der hohen Tauern. Herr Dr. Salomon Stricker lieferte Beiträge zur Biologie der Batrachier. (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka sprach über ein neues Laubmoos Mnium Seligeri. (Siehe Abhandlungen.) Herr Custos-Adjunkt A. Rogenhofer theilte mit folgenden Bericht über den Fortschritt in der Bearbeitung der europäischen Homoptera (Cicadaria) von Dr. F. X. Fieber. Aus dem zur Untersuchung mir vorliegenden reichen Materiale ergibt sich, dass die Anzahl der vorhandenen Arten aus den verschiedenen Sammlungen die Zahl der bisher bekannten und beschriebenen Arten meist um Y,, Y, oder um die Hälfte, ja auch fast um das Doppelte über- steigt, und nur einzelne Arten und Gattungen (vonMulsant undCosta) fehlen, die ich jetzt nur aus den Beschreibungen kenne — dagegen sind eine Anzahl Arten und einige Gattungen neu, wozu besonders das süd- liche Russland, Griechenland, die Türkei, Corsica, Italien und Spanien ein bedeutendes Contingent lieferten. ; Ein Schema über die Familien und Gattungen, so wie über die von mir beschriebenen Arten aus den nachbenannten Gattungen liegt bereits bearbeitet vor, und es bedarf bei den Gattungen nur noch der Ergänzung und Vollendung durch die Ergebnisse bei genauer Unter- suchung der Arten. Zur Ausarbeitung gelangten bereits die folgenden Gattungen: Cicada. Hievon waren Hın. Dr. Hagen 22 — mit den von ihm aufgeführten 3 Varietäten (C. eisticola, C. tomentosa und 4-signata), welche jedoch gut begründete Arten sind, 25 Arten bekannt, ich dagegen kenne 34 Arten, hierunter sind ©. violacea und ©. prasina nicht ge- zählt, da ich sie nur aus den Beschreibungen kenne, hoffe aber auch diese beiden zur Ansicht zu erhalten. (Fulgoridae.) Diese Familie ist eine der schwierigsten, hierin musste F* 44 Sitzung vom 3. Mai 1865. jedes einzelne Stück der Arten jeder Gattung der charakteristischen Ge- schlechtsorgane wegen genau untersucht und diese gezeichnet werden, wie diess auch bei den Cicaden der Fall war, da nur in dieser Weise die Artenverschiedenheit sichergestellt werden kann. Bearbeitet sind bereits: Cixius, deren ich 24 beschrieb, wovon nur 14 Arten bisher be- kannt sind, 2 aus diesen kenne ich noch nicht. Die Form der Raife bei den g', die Afterröhre, die Bauchplatte und Legescheide bei den @ und Anderes liefern sichere Kennzeichen zur Unterscheidung der Arten; die beschriebenen Arten stammen aus den Sammlungen des k. k. Wiener zoo- logischen Cabinetes, der Herren Frey, Mink, Winnertz, Dr. Mayr, Ritter von Frauenfeld, Berquier; ich selbst besitze auch eine Anzahl Arten. Tettigometra. Es waren bisher nur 8 Arten bekannt, ich beschrieb deren 23 aus den oben genannten Sammlungen. Pseudophana, zu den 5 bisher bekannten eine neue aus demk.k. Wiener Museum. Almana Stäl, zählt nur 2 Arten, die ich auch beschrieb, von Dr. Stäl, k. k. zool. Cab. und H. Frey. Caloscelis. Hievon kenne ich 4 Arten, nur 3 waren bisher bekannt. Peltonotus zählt nur 1 Art, das einzige Exemplar, welches ich kenne, verdanke ich zur Ansicht Herrn Bernuth durch freundliche Ver- mittelung des Herrn Mink, es stammt aus der Steiermark. Costa in quibusdam nov. Ins. Gen. 1857 beschrieb denselben als @ zu seiner Homocnemia, als gJ' aber eine Caloscelis. Ranissus, eine neue Gattung und Art aus dem k. k. Hof-Nat.- Cabinet. Issus. Hier zähle ich 8 Arten, Myeterodus 6, Histeropterum 45, doch sind mir noch mehrere Issus und Histeropterum theils unbekannt, theils zweifelhaft. (Arten von Spinola u. a.) Zur Bearbeitung gelangen nun die Delphax; hierin verdanke ich Herrn Dr. Stäl die Mittheilung einer grossen Zahl schwedischer Originalien zur Ansicht, ebenso den Herren Frey und Mink, so dass ich die bisher beschriebenen Arten — mit Ausnahme mehrerer lievländischer des Dr. Flor — ziemlich vollzählig kenne. Mir noch nicht bekannte Gattungen sind aus den Fulgoriden: Nephropsia, Trypelimorpha Cost. Cono- simus Muls., aus den Jassiden: Proceps Muls., Chiasmus M., Ste- gelytra M., Mijas Ramb., Mejonosoma und Metapocirtus Costa. Ausserdem sind noch einzelne neue Gattungen beschrieben aus den Jassiden, z. B. Errhomenus (Fieb.) brachypt. Mk., Atractolypus, Tylozygus, Grypotes, Goniagnathus etc. Dr. H. W. Reichardt. 4 Herr Dr. H. W. Reichardt sprach über Podaxon Thunii Schulzer. (Siehe Abhandlungen.) Ferner legte er vor: Notiz zur Flora Oberösterreichs von Christian Brittinger. (Siehe Abhandlungen.) Schliesslich theilte Dr. H. W. Reichardt folgende Notiz aus einem Schreiben des Herrn A. Grunow mit: Beiliegend erhalten Sie ein Exemplar des Batrachospermum di- morphum Kg. var. major am Cap der guten Hoffnung in Bächen um Gnadenthal von Pr. v. Hochstetter gesammelt, an welchem ich die Tetrasporenfrucht von Botrachospermum entdeckt habe. Ich möchte Sie ersuchen, diess zum Gegenstande einer kleinen Mittheilung in der Ge- sellschaft zu machen. Die Tetrasporen finden sich an der Spitze kleiner büschelförmiger Aestchen, an denen sich die Rindenschichte des Stammes oft sehr unregel- mässig hinaufzieht und die sehr schwierig zu untersuchen sind. Die Tetra- sporen sind im entwickelten Zustande zonenförmig in 3—6 Fächer mit körnigem Inhalte getheilt und entsprechen unter den Rhodophyceen am meisten jenen der Corallineen. Die gewöhnlichen Brutzellen von Batrachospermum, welche den Kapselfrüchten entsprechen, finden sich an den vorliegenden Exemplaren von Gnadenthal nicht. m —— Sitz.-Ber. \V.Bd. G Sitzung am 7. Juni 1869. Vorsitzender: Herr Director Karl Brunner von Wattenwyl. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Auerbach Dr. Joh., 2.Secretär der naturf. Gesellsch. in Moskau . - ..... A. Senoner, Dr. Reichardt. Paupera Otto Fr. K., Seelsorger zu Steier- dorf mm Bamate ie... “walregn. alnıs- . Theod. Aschner, Jul. Meszlenyı. Schrank Jos. Karl, Bahnbeamter, Neubau, Neustiftgasse Nr. 3... .....» Dir. Fenzl, A. Rogenhofer. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Wien 1865. Nr. 4. 14. Jahresbericht der naturf. Gesellsch. in Hannover (1864). Sitzungsberichte d. kais. Akademie der Wissensch. in Wien. Mathem.- nat. Classe. L. Bd. 5. Heft. Sitzungsber. des naturw. Vereins Isis. Dresden 1864. Wochenschrift für Gärtnerei. Berlin 1865. Nr. 47—20. Zeitschrift des allgem. österr. Apotheker-Vereines. 3. Jahrg. Nr. 1. Atti del istit. veneto. Tom. X. Ser. III. Disp. 2—)5. Atti della soc. ital. di scienze natur. a Milano. Vol. VII. Memor. dell’ accad. delle seienze di Boloyna. Ser. II. Tom. III. 4, Tom. IV. 1. Bologna 1864. Eingegangene Gegenstände. 47 oo < >} Memor. del real. istit. Lombardo. Vol. X, Milano 1865. 4 Rendiconti del reale istituto lombardo. I. Fasc. 9. II. Fase. Miluno 1865. Bulletin de la Soc. Linneenne de Normand. IX. Cuen 1865. Memoires de la Soc. Liundenne de Normand. AIV. Bulletin de la soc. imp. des nat. de Moscou. 1865. Nr. !. Bulletin de la soc. Vuudoise des sc. nat. Tom. VIII. Lausanne 1865. Memoires de l’ acad. imp. de Dijon. Annee 1869. Mcmorias de la real accad. de ciencias de Madrid. Tom. VI. 1864. Libros del saber de astronomia del rey Alfonso A. Tom. Il. Geschenke der Herren Verfasser; Brolo: Statistica dei Sordomuts di Steilia. _ C. v. Heyden: Die Gliedertliiere der Braunkohle der Wetterau. C. v. Heyden: Die Bibioniden der rhein. Braunkohle. Pirona: Molluschi terrestri e fluviatili di Friaulia. Dr. H.W.Reichardt: Ueber die Kartoffelkrankheit, den Getreide- Brand und Rost. Geschenk des hohen k. k. Polizeiministeriums: Bruhin: Die Gefäss-Kryptogamen Vorarlbergs. Hofmann: Ueber die landwirthsch.-statistischen Probearbeiten im k. k. Handelsministerium. Mittheilungen der k. k. m, schlesischen Gesellsch. für Ackerbau und Landeskunde. 1865. Nr. 18— 21. Nowicki: Insecta Haliciae Musei Dzieduszyckiani. Oesterreichisch-bot. Zeitung. Wien. Mai 1865. Verhandl. der Forstsection für Mähren und Schlesien. Dr. J. Wiesner: Ueber die Bedingungen der Keimung. Dr. Ludw. Rabenhorst: Bryorheca europ. Nr. 15 u. 16. Dr. Ludw. Rabenhorst: Hepaticae. Decas 29—33. Dr. Ludw. Rabenhorst: Algae. Decas 170 —178. P. J. N. Hinteröcker S. J.: Eine Sendung Amphibien in Weingeist. Einen ausgestopften Hanıster von Herrn Paul Wagner. Diverse Sorex-Arten von Herrn Wilh. Schleicher. Eine Sendung Insecten, 170 Species, von Herrn M. Rupertsberger. Der Secretär Dr. H. W. Reichardt machte folgende Mit- theilungen: Herr Dr. A. Renard, k. russischer Staatsrath und Secretär d. k. naturforsch. Gesellschaft zu Moskau feiert im Laufe dieses Monates das G* a 48 Sitzung vom 7. Juni 1865. Jubiläum seiner 25jährigen Funetionszeit als Secretär dieser Gesellschaft. Die Direction hat beschlossen, Hrn. Dr. Renard im Namen unserer Ge- sellschaft herzlichst Glück zu wünschen. Der Direetion unserer Gesellschaft kam im Laufe des verflossenen Monates die betrübende Kunde zu, dass das Mitglied unserer Gesell- schaft Herr Jean Marie Leon-Dufour am 18. April d. J. im Alter von 86 Jahren verschieden sei. Die Gesell- schaftsleitung glaubt dieses betrübende Ereigniss zur Kenntniss der, geehrten Versammlung bringen zu sollen, denn Dufour’s Arbeiten waren Epoche machend in Bezug auf die Anatomie und Physiologie der Insecten und der Dahingeschiedene war mit seltener geistiger Frische noch bis zu seinem Lebensende unermüdet wissenschaftlich thätig. Der österreichische Alpenverein hat beschlossen, Pernhart's schönes Panorama des Grossglockners im Farbendrucke auf Subseription heraus- zugeben. Dasselbe wird bei Reiffenstein und Förster in 5 Blättern ausgeführt und beträgt der Pränumerationspreis 2 fl. per Blatt. Schliesslich legte, Dr. Reichardt das 4. und 2. Heft des heurigen Jahrganges der Gesellschaftsschriften vor und theilte mit, dass die Tafeln II—VII, welche Abbildungen der hybriden Orchideen von Hın. Pr. Kerner enthalten, auch halb colorirt gegen Einsendung von 50 kr. ö. W. geliefert würden. Herr Oskar Herklotz sprach über Coluber natriw. (Siehe Abhandlungen.) Hr. Dr. J. E. Polak berichtete über Diplotaenia cachrydi- folia Boiss. und Festuca sclerophylla Boiss. Ich erlaube mir, über zwei Pflanzen, nämlich .Diplotaenia cachrydi- folia Boiss. und Festuca sclerophylla Boiss., welche von den im J. 1860 aus Persien gebrachten Samen jetzt im k. k. botanischen Garten theils in Blüthe theils in Fruchtbildung begriffen sind und daher als acclimatisirt betrachtet werden können, eine kurze Mittheilung zu machen. Die Diplo- taenia, ein Doldengewächs, kommt im Elburz- und Elwendgebirge zwischen Dr. J. E. Polak. 49 6—8000 Fuss Meereshöhe vor. Sie muss auch häufig auf den Bergen des Plateau von Schiraz wachsen, da sie von daselbst in Essig conservirt nach Teheran auf den Markt kömmt. Sie ist in Geschmack und Form der Blätter dem Fenchel ähnlich, daher die jungen Sprossen, welche Anfangs Mai auf den Markt kommen, frisch als Gemüse verzehrt und in Essig conservirt werden. Doch wichtiger ist sie als Viehfutter, da sie üppig wächst und in drei bis vier Fuss hohen Büschen (Bischeh) oft ganze Bergrücken bedeckt. Sie wird frisch und getrocknet vom Vieh sehr gerne genossen, die Milchproducte in Folge des Genusses dieser Pflanze sind sehr geschätzt, daher der Bestand und der Wohlstand mancher Gebirgs- dörfer und mancher Nomaden bloss in ihr gegründet sind, daher auch ihr Name Schebit-dschaw-schir i. e. Fenchel-Kuhmilch '). Wenn man gegen den Herbst die Gebirgsdörfer besucht, so findet man das Winterfutter in eylindrischen Schobern auf den platten Dächern wie Thürme angehäuft. Diese bestehen zumeist aus getrockneten Dolden- gewächsen, im Elburzgebirge insbesondere aus Ferulaceen (Kuma), JFie- racleum (gulper) und Diplotaenia. Der Befruchtung halber ist es Sitte, den isolirten Blüthenstock zu schonen. Dr. Kotschy (Mittheilungen der k. k. geogr. Gesellschaft, V. Jahrg. p. 92) spricht sich über die Diplo- taenia folgendermassen aus: „Nach Azadbar (7000) angekommen, fand ich im flachen weiten Hochthale wohl eine dichter wachsende Vegıtation, als diess sonst auf diesen Bergen der Fall ist, aber nach der erwarteten Ueppigkeit und Verschiedenheit in Arten suchte ich vergebens. Die auf Porphyrunterlage weithin verbreitete neue Doldenpflanze Diploiaenia übertrifft wohl auf den Westlehnen an Ueppigkeit alles, was ich bisher in Persien gesehen hatte, aber es war dieses eben nur eine freilich sehr wichtige Art. Diese mehrjährige Staude erreicht eine Höhe von 4—5 Fuss; die oft 2 Fuss langen Blätter haben Form und Geruch mit denen des Fenchel gemein, die schlanken Stengel tragen weisse Dolden (die Dolde ist eine dreifache durch verschiedene Länge der gruppirten Blüthenstiele, Polak). Dieses für alles Hornvieh überaus treffliche Futterkraut soll sieben Stunden im Umkreise in dem rothbraunen Boden wachsen und ist die Ursache von dem Entstehen des an 6000‘ über dem Meere gelegenen Ortes. Die hier überaus zahlreichen Heerden liefern sehr fette Milch...“ Es unterliegt keinem Zweifel, dass ihr Anbau in vielen Gegenden Europas nutzbringend sein wird, da sie keinen hohen Wärmegrad verlangt, ja ihr Wachsthum im hiesigen botan. Garten ist in diesem Sommer um einen ganzen Monat verfrüht, da die Früchte schon Mitte Juli reif waren, wäh- rend sie am Stammorte erst gegen Mitte August die volle Reife erlangen. 1) Bei der leichten Verwechslung der Umbelliferen darf es nicht wundern, dass unter dem Volke, auch hie und da in pers. Pharmakopöen, unter Samghe-Dschan-schir die Gummi resina von Heracleum und selbst Gummi resina Galbanum bezeichnet wird. Diess diene als Aviso für kommende Pflanzen- _ sammler, dass sie durch den Namen nicht irregeführt werden ! 50 Sitzung vom 7. Juni 1865. Die Festuca sclerophylla Boiss. ist eine G@raminea, welche in einigen Bergen des Elburz um Teheran zwischen 5—6000 Fuss Meereshöhe wächst. Sehr üppig findet sie sich an den Hügeln un das Kesselthal Amomeh !) im schwarzen Thonschiefer, ebenso im Bezirk Lauro-Scheristanek (s. Karte v. Kotschy), sie bildet inselförmig dichte Colonien von 4Y,—2 Fuss Mächtigkeit mit schöner Vegetation, doch wird sie von den Thieren ge- mieden, so zwar, dass wenn Alles ringsum abgeweidet ist, sie noch un- berührt vegetirt. Durch Hunger getrieben gehen durch deren Genuss viele Thiere, besonders Esel, Maulthiere und Kameele zu Grunde, denn sie ist giftig wie Taumellolch, daher auch der Name Char-zehreh, Eselsgift; ob- wohl mit diesem Namen auch das Nerium Oleander L. (bei Kirmanschah um Kaser-schirin) damit bezeichnet wird. Während unserer Lagerzeit in Amameh gingen in einem Jahre an 50 Thiere zu Grunde. Sie schienen nach deren Genuss wie berauscht, sie zitterten am ganzen Leibe, sie konnten sich nicht auf den Beinen erhalten, aufgescheucht machten sie zwar einige Schritte, zogen die hintern Extremitäten wie gelähmt nach, stürzten Jedoch bald wieder zusammen. Die Entleerungen folgten unwill- kürlich, die Faeces fielen längs den Beinen herab. Das Haar war struppig, die Augen matt und trübe, die Thiere konnten die zahlreichen Fliegen, wahrscheinlich wegen Parese des Unterhautmuskels, nicht abwehren, Manche Thiere erholten sich wieder, andere erlagen. Wegen der unge- wöhnlichen Erscheinung einer schädlichen Grasart klagen die Perser einen giftigen Wurm an, welcher in dem Grase wohnen soll, welchen ich jedoch nicht auffinden konnte. Herr A. Kanitz sprach über die bisher bekannten Pflanzen Slavoniens. (Siehe Abhandlungen.) Hr. Friedrich Brauer legte einen zweiten Bericht über die von der Novara-Expedition mitgebrachten Neuropteren vor. (Siehe Abhandlungen.) Herr Professor L H. Jeitteles besprach und zeigte vor: Die vorgeschichtlichen Alterthümer des nordöstlichen Mährens. Herr Dr. H. W. Reichardt besprach den von Herrn Pro- fessor Philippi in Santjago eingesendeten Aufsatz: Ueber zwei 1) Dieses schöne Kesselthal mit reicher Vegetation findet sieh auf der Karte von Kotschyl. c. nicht verzeichnet un] findet dort zwischen Zer:leh kulı und Aftseheh-pasch seinen Platz. Dr. H. W. Retcharldt. 51 neue Pflanzengattungen und knüpfte an ihn einige Bemerkungen. (Siehe Abhandlungen.) Ferner zeigte er Chrysothrix noli tangere Mont. vor und wies nach, dass dieses interessante Gebilde eine Flechte aus der Familie der Byssaceen sei. Weiters legte er folgende zwei eingesendete Abhandlungen vor: Beiträge zur Kenntniss der Sphagnen und über das Genus Andreaea von Karl Schliephake. (Siehe Abhandlungen.) Schliesslich las er folgenden Auszug aus einem Briefe des Hrn. Karl Stoitzner, welchen Hr. Ministerialrath Ludwig Ritter von Heufler freundlichst mittheilte: Den 7. Mai d. J. war ich in Swojanof, Chrudimer Kreise Böhmens. Ich fand dort vier Stücke von Viola siWwestris Kitaib. mit 6 Blumen- blättern ohne Sporn und die Blumenkrone daher ganz regelmässig. Der Kelch ist anstatt fünfblätterig achtblätterig und die Anhängsel sehr kurz. Ein Exemplar liegt bei. - cu oa Dm Sitzung am 5. Juli 1865. Vorsitzender: Herr Dr. Theodor Kotschy. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Buchenau Dr. Franz, ord. Lehrer a. d. Bürgerschule in Bremen . . . .. . Dr. Fenzl, Dr. H. Reichardt. Eliot Karl W., Professor in Boston. .. Dr. H. Reichardt, Dr. Fenzl. Gernet Karl, R. v., Excell., k. russ. Staats- rath in “nennen. Dr H. Reicharde Dr zu, Gray Asa, Prof. a. d. Haward. en Cambridge . :. . . Dr. H. Reichardt, Dr. Fenzl. Medem Nikolaus, Freih. v., le ne, russ. Gen. der Artill., Präsbleng des milit.-wissensch. Comites, Mitglied d. Conseils der Milit.-Akademie in St. Potenbg in: TER F. Flatz, Dr. H. Reichardt. Schütz Jakob, Dr., ir atdesent a. d. Uni- yersitäll, = 0. . 6. v. Niessl, Dr. Kalmus. Terzig Anton, Lloyd- Capiia in "Priest . Jos. Erber. Dr. H. Reichardt. Weddell Hektor A., in Poitiers .. ... Dr. ZH. Reichardt, A. Kanitz. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Oesterr. Monatschrift für Forstwesen. XV. Bd. Jahrg. 1865. Mai. Wien. Schriften d. naturf. Gesellsch. in Danzig. N. Folge. 1. Bd. 2. Heft. 18695. Eingegangene Gegenstände. 53 Sitzungsberichte d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. Mathem.-nat. Classe. 51. Bd. 1—3. Heft. 1865. Sitzungsber. d. k. böhm. Gesellsch. d. Wiss. in Prag. Jahrg. 1864. Verhandl. d. naturhist. Vereins d. preuss. Rheinlande und West- phalen. 21. Jahrg. Bonn 1864. Wochenschrift für Gärtnerei in Berlin. 1865. Nr. 21—29. Würtenb. naturw. Jahreshefte. 20. Jahrg. ?. u. 3. H. 241. Jahrg. 1. H. Stuttgart 1864. Zeitschrift f. d. gesammt. Naturw. von Giebel, Jahrg. 1864. Berlin 1864. Atti del i. r. istituto veneto. X. Ser. III. desp. VI. 1865. Memorie del i.r. istituto veneto XII. 1. 1865. Geschenk des hohen Polizei-Ministeriums: 14. Jahresber. d. Werner-Vereins. Brünn 1865. Mittheilungen der k. k. mähr.-schlesischen Gesellsch. für Ackerbau, Brünn 1865. Nr. 22—27. Massalongo et Lotze: Specimen photograph. animal. fossil. agri- Veronensium. Verona 1859. Müller Emil: Der deutsche Schmetterlingsfreund. Wien 1866. Nowicki: Microlepidopter. Haliciae species novae. Krakau 1864. Plachetko: Das Becken von Lemberg. 1864. Geschenke der Herren Verfasser: Ed. Fenzl: Heinrich Wilh. Schott: Eine Lebensskizze. C. v. Gernet: Xylologische Studien. C. v. Gernet: Die Rindenknollen von Sorbus aucubaria. C. v. Gernet: Ueber die Holzkörper einiger Chenopodeen. C. v. Gernet: Ueber Coccus Lacca und seine Parasiten. & Wilh. R. v. Haidinger: Ritterstands-Diplom. Wilh. R. v. Haidinger: Bericht über die Haidingerfeier. Wilh. R. v. Haidinger: Karl Haidinger und Wilh. Haidinger. 2 biogr. Skizzen von C. v. Wurzbach. Ed. Lindemann: Nova Revisio florae Kurskianae. Rütimeyer: Neue Beiträge zur Kenntniss des Forstwesens. 3}; Eine Partie Nagethiere von Herrn Lazar. Eine Partie Käfer von Herrn Sekera. Eine Partie Conchylien aus Venedig und einige Stücke Peziza arenaria aus Pest. : Ein Carbo cormoranus und ein Picus viridis von Herrn Schiestlin Fischament. Bd. XV. Sita.-Ber. H 54 Sitzung vom 5. Juli 1865. Der Secretär Hr. Dr. H. W. Reichardt machte folgende Mittheilungen: Von dem Präsidium der Gesellschaft ungarischer Naturforscher und Aerzte wurde folgende Einladung zugesendet: Löbliche k. k. Gesellschaft! Die Versammlung der ungarischen Aerzte und Naturforscher wird im laufenden Jahre zu Pressburg vom 28. August bis 2. September statt- finden. Indem ich mich beehre Eine löbliche k. k. Gesellschaft hievon in Kenntniss zu setzen, erlaube ich mir zugleich als Präsident der heurigen Versammlung das höflichste Ansuchen zu stellen: Eine löbliche k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft wolle gefälligst sich an dieser Ver- sammlung betheiligen. Das Programm der Versammlung wird nächstens durch die Zeitungen bekannt gegeben werden. Mit ausgezeichneter Hochachtung Einer löblichen k. k. Gesellschaft ergebenster Diener Karl Graf Zichy m. p. Pressburg am 30. Mai 1865. Die beiden Herren Censoren erkannten die Rechnungen für das Jahr 1864 als richtig an mit folgendem Absolutorium: Die Gefertigten, in der Jahresversammlung der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft vom 12. April 1865 zu Censoren der Rechnungen des Jahres 1864 bestellt, bestätigen hiemit, dass sie die Gebahrung mit dem Gesellschaftsvermögen eine musterhafte, die Rechnungen ordnungs- mässig geführt und mit den Belegen vollkommen übereinstimmend be- funden haben. Wien am 3. Juli 1865. E'ranz Bartsch m. p. Theodor Hein m. p. Die Versammlung erklärte sich mit demselben vollkommen einverstanden und dankte Herrn J. Juratzka durch Erheben von den Sitzen für seine musterhafte Cassenverwaltung. Der Ausschuss hat in seiner letzten Sitzung beschlossen von den Tafeln I—VII des heurigen Bandes der Gesellschaftsschriften, welche die hybriden Orchideen Oesterreichs von Herrn Pr. Anton Kerner enthalten, eine halbeolorirte Ausgabe zu veranstalten und in dieser Beziehung eine Subscription zu eröffnen. H. W. Reichardt. Fr. Brauer. Gust. Mayr. J. Juratzka. 55 Jene Herren Mitglieder, welche diese Tafeln halb (in den Blüthen- ständen) colorirt wünschen, wollen freundlichst an das Secretariat den Betrag von 50 kr. ö. W. einsenden. Schliesslich legte Hr. Dr. H. W. Reichardt das nouveau systeme des Blattaires von Hın. Director Karl Brunner von Wattenwyl vor, dessen Druck soeben beendet wurde. Hr. Friedrich Brauer legte vor: Diagnosen neuer exotischer Odonaten. (Siehe Abhandlungen.) Hr. Dr. Gustav Mayr lieferte Diagnosen neuer Hemiptern, II. Folge. (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka machte folgende Mittheilungen: Eine der interessantesten Entdeckungen für die Moosflora unseres Landes, welche ich in der letzteren Zeit machte, ist in pflanzengeogra- phischer Beziehung jene des Bryum Warneum Brid., von dem bisher auf dem Continente nur wenige und meist nord- und westdeutsche Standorte bekannt sind. Ich fand es zwischen Phragmites-Gebüschen am Ufer des Neusiedler Sees bei Neusiedl in prachtvollen Rasen und in ziemlich grosser Menge. Es bildet hier die Hauptmasse der sonst sehr armen Moosvege- tation, welche nebenbei noch aus Funaria hygrometrica, dann in geringerer Menge aus Bryum uliginosum, aus spärlichen Räschen des Dryum turbi- natum u. a. gebildet wird. Das Vorkommen des Anacamptodon splachnoides bei Kierling nächst Wien, wo ihn Welwitsch nach der eigenen Angabe auf dem Zettel bei einem in der Sammlung des Herrn Minist.-Rathes R. v. Heufler befind- lichen Exemplare „an jungen Buchen im Kierlinger Walde bei Kloster- neuburg“ einmal gefunden hat, ist, da dieses Moos dort seither von Nie- manden trotz wiederholten Suchens wieder gefunden wurde, für ein vor- übergehendes oder zufälliges gehalten worden. — Ich bin nun nach einem in Gesellschaft des Herrn Dr. Kornhuber in diese Gegend unternom- menen Ausfluge in der Lage, über die Wiederauffindung, sonach über das sichere Vorkommen dieses interessanten Mooses zu berichten. Die Wald- partie, in welcher ich ihn schon bald nach dem Betreten derselben, in einem prachtvollen und in schönster Fruchtentwickelung befindlichen H* 56 Sitzung am 5. Juli 1865. Exemplare fand, wird als Klosterneuburger Forst bezeichnet und liegt südlich ober Kierling. Wir fanden dann noch mehrere Räschen in den tieferen Partien des Waldes doch nur sehr zerstreut und sparsam. Ferner berichtet Herr J. Juratzka über das Vorkommen von Muscari tenuifolium Tausch in der Wiener Umgebung: Am 7. Juni 1858 sammelte ich auf den steinigen gegen die Klause gerichteten Abhängen des Kalenderberges bei Mödling ein Muscari, das ich anfangs für M. comosum hielt und auch als solches vertheilte, das mir aber später bei dem Einreihen in die Sammlung im Vergleiche zu dem Muscari comosum, wie es z. B. in der Brigittenau, auf der Türkenschanze u. a. OÖ. vorkommt, schon durch seine geringere Grösse und kurzen Blü- thenstiele auffällig abweichend erschien. — Ich legte es desshalb zur gelegentlichen Untersuchung beiseite. Allein da ich bald darauf den Moosen mein besonderes Augenmerk zuwendete, gerieth es bei mir in Vergessenheit, bis ich im vorigen Jahre von Herrn v. Uechtritz in Breslau ein Schreiben erhielt, worin er mir mittheilte, dass er ein neues Muscari entdeckt habe, welches auch am Leopoldsberge bei Wien vor- komme und mich um Mittheilung dieser Pflanze ersuchte. Ich erinnerte mich alsbald an das oberwähnte Muscari vom Kalenderberg, dasv. Uech- tritz nach erfolgter Einsendung auch wirklich als identisch mit dem sei- nigen erklärte. Herr v. Uechtritz hatte indessen weitere Untersuchungen und Nachforschungen in der Literatur angestellt und dabei schliesslich ge- funden, dass diese Pflanze nicht mehr neu sei, sondern bereits von Tausch im Jahrgange 1841 der „Flora“ als Muscari tenuiflorum Tsch. bekannt- gemacht und beschrieben wurde. Auch Steven hat im Bullet. soc. Mosc. 1857 n. 2. p. 336 und 337 als Muscari tubiflorum eine Pflanze beschrieben, welche v. Uechtritz ohneweiters als identisch mit der in Rede ste- henden Art betrachtet. Da v. Uechtritz im vorjährigen Bande der Verhandlungen des botan. Vereines für Brandenburg eine ausführliche Abhandlung über diese Pflanze geschrieben hat, so will ich mich hier nur kurz auf die Angabe ihrer sie nach v. Uechtritz von M. comosum unterscheidenden Merkmale beschränken. Muscari tenuiflorum Tausch ist in der Regel viel kleiner und hat schmälere Blätter als M. comosum. Die Blüthen sind länger, selten so lang wie ihre Stiele, fast ganz walzenförmig, mit weniger hervortretenden stumpfen Kanten und mit kleinerer stark eingeschnürter Mündung; sie sind einfarbig grünlichweiss, nur gegen die Spitze zu mehr apfelgrün, niemals in der Mitte bräunlich. Die Zähne des Saumes sind sehr kurz, nur wenig gekrümmt und brandig-schwarzbraun (bei M. comosum weiss- grünlich). J. Juratzka. A. Rogenhofer. H. W. Reichardt. 57 Die oberen Blüthen sind durchschnittlich viel länger als jene bei M. comosum, ihre Stiele kürzer oder eben so lang wie die Blüthen, wäh- rend sie bei M. comosum 4—6mal länger sind. Die Staubträger sind ober- halb der Mitte der Perigonröhre eingefügt, bei M. comosum in der Mitte. Abgebildet ist M. tenuiflorum in Jacgq. fl. austr. Vol. I. t. 126 (als M. comosum). Schliesslich legte Hr. J. Juratzka ein von A. Rehmann eingesendetes Manuscript vor: Versuch einer Aufzählung der Laubmoose Westgaliziens. (Siehe Abhandlungen.) Herr Custos-Adjunct A. Rogenhofer sprach über Schmet- terlings-Zwitter. (Siehe Abhandlungen.) Hr. Dr. H. W. Reichardt zeigte das Blackmoss der Neu- Seeländer, einen sehr interessanten Pilz, Antennina scoriadea Berk. vor, welcher von der Novara-Expedition mitgebracht worden war. Ferner legte er folgende eingesendete Aufsätze vor: Beitrag zur Kenntniss der Sphaerien des Lyciums von Pr. Fr. Hazslinsky. (Siehe Abhandlungen.) Beiträge zur Mykologie von Stephan Schulzer von mu genburg. (Siehe Abhandlungen.) Beiträge zur Flora von Lemberg von Pr. Dr. Adolf Weiss. (Siehe Abhandlungen.) «5 in‘ % . Ic h) BR: Sitzung am 2. August 1865. Vorsitzender: Herr Dr. Theodor Kotschy. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Adams Arthur, R.M.S. F.L.S.inLondon die Direction. Adams Henry, F. L. S. in London ... „ = Alder Joshua, in Newcastle... .... n R Allman George James, Dr. Prof. in New- eashleikli. AUIIDIERUIBIRTO ’ 2 » Balfour Hutton, Dr. Prof. in Heiner. r = Bain Mac, Dr., Marinearzt in Edinburgh %„ PN Baird William, Dr. F. L.S. im brit. Mus. in) LondenYXtst 230, ARTESNTE.T1ID. „ Barker John, Dr., Cus. of the Mus. of the Coll. ‚of, Surg-ıin ‚Dublin » = » +,» = n Brot A., Dr., Professor n Gent . .,.- . = ” Busk George, Dr., Linn. Soc. Seer. F. R. S. ın London IM .-Wi.NDU 2190, en „ Carpenter Wil. Benj., F. R. S. erden e 9 Carte Alex., Dr., Dir. of the Mus. R. Soc. in Dublin 2 GE A . 4 Pi Csatö Joh. von, Gutsbesitzer in er Reissmarkt, Siebenbürgen ..... Dr. v. Pavai, A. Neilreich. Dietrich Caspar, Custos am eidgen. Polyt. EAN ei a Ze die Direction. Farie James, Seer. geol. Soc. in Glasgow „ 9 Frey Heinrich, Dr., Prof. in Zürich . . . e e Hanley SyWwan, F. L. S. in London . . . - r Hancok Albany, F. L. S. in Newcastle. . 2 „ Harvey Will., Prof. Dr. F. R. S. in Dublin „ n Neu eingetretene Mitglieder. 9 P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Herman C. Otto, Conservator am Sieben- bürger Land.-Mus. Klausenburg . . . Dr. Reichardt, v. Frauenfeld. Huxley Thom. Henry, Dr. F. R. S. in undaom: u. "u . 0 ek Sr ae: = 3 Imhof Heitz Ludwig, Dr., am Mus. inBasel „ = Jeffreys J. Gwyn, F. R. S. in London . . A . Kaltenbach J. H., Prof. in Aachen .. . u N Kraus Ferdinand, Prof. in Stuttgart . . = : Meisner Karl Friedr., Prof. a. d. Univers., NE SEE Aue er a r\ 3 Mengelbier Wilhelm, Kaufmann in Machen % r Merian Thurneisen, Pet., Dr., Professor in Basel .".‘. 3 = Meyer Karl, Dr, am eidgen. Polyt. in ‚ Zürich S 5 Moore, Dr., Direct. R. bot. Gard. in Dublin % 23 Moore Thomas, J. F. L. Ph. S. Cust. am Derby Mus in Liverpool. . .. . . 5 > Müller Burkhardt Joh. @., Prof., Secr. d. naturf. Gesellsch. in Basel... . . . R Nordmann Alex. von, k. russ. Staatsr., Prf. incHelswmeforsueunsg - sim une e = Perly Max, Professor inBem ..... = Ri Zabel Joh., Civil-Ingen. und Mitgl. d. Kra- kauer Gelehrten Gesellsch. Biala . . J. Klein, Fr. Riese. Robertson David, in Glasgow. . . . . . die Direction. Reütimeyer Frankhausen Carl Ludwig, Prof. BeBasPl. au un Sa ” = Scott Rob. Henry von, Seer. oftheR. Be Beeeelandiin: 3 0% 1 a = = Sharpey William, F. R. S. in London. . 5 m Studer Bernhardt, Dr., Prof. in Bern . . = 5 Thomson Allen, Prof. in Glasgow... . ” er Turner William, M. B. Prf. F. R. S. E. SR DL TI: 7 IT = 9 Tyerman John, S. Dir. of Se Gard. in Liverpool . .... rn 9 ” Walker Frane., F. L. S. in Honda eine, r Wilde Sir William, Vice-Präsid. of the TpisiiiAcsu Dublin vs». um. 080 Lupo m Wright J. Strethill, Dr. in Edinburgh .. ,„ 3 60 Sitzung vom 2. August 1865. Anschluss zum Schriftentausch: The Tyneside naturalist’s field Olub in Newcastle. Edinburgh Royal Soeiety. Dublin Royal geolog. Soc. of Ireland. Dublin Royal Irish Academy. Glasgow geological Society. Lyon , Soc. Imp. d’ Agric. et d' hist. nat. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt in Wien. XV. Bd, 1865. Nr. 2. Verhandlungen des naturforsch. Vereins in Brünn. III. Bd. 1864. Annales de la societe entom. de France. Tom. IV. 1864. Journal de Conchyliologie. III. Ser. Tom. V. Nr. 3. Paris 1865. American Journal of seiences and arts. II. Ser. Nr. 116, 117. New- Hawen 1869. Geschenke der Hrn. Verfasser: A. Fritsch: Die Vögel Europas. X. Heft. Buchenau: Ueber Juncus pygmaeus und J. fasciculatus. Csatö: Beschreibung von Sylvia Luseinioides. L. H. Fischer: Enum. Coleopter. circa Friburgum ind. generum. Dissert. inaug. Gwyn Jeffreys: The upper tertiary fossils at Uddevalla in Sweden. Gwyn Jeffreys: Remarks un Stilifer. Niessl v. Mayendorf: Vorarbeiten zur Cryptogamen-Flora Mäh- rens. Il. Die Pilze. ‘ Sichel: Essai monografique sur le Bombus montanus. Walter: One new brittish species of Rissoa. Geschenke des Hrn. Rogenhofer: Rosenbauer: Ueber BDroscosoma und Serzicobius. Roser: Verzeichniss der in Würtenberg vorkommenden Käfer, Nenning: Ueber ein den Weintrauben höchst schädliches Insekt. 45. Jahresbericht des Mannheimer Vereines für Landeskunde. Geschenk des Hrn. Grafen Ferrari. Steindachner: Catalogue preliminaire des poissons d’ eau douce . de Portugal. Von Herrn Dr. Ludwig Rabenhorst: Fungi europaei ewsiccati. Centur. VII. e IX. “ Von Herrn Sekera: Einige Centurien Insekten. G. v. Frauenfeld. 61 Der Herr Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit der Mitthei- lung der betrübenden Kunde, dass Se. Excellenz Andreas Freiherr von Baumgartner, Präsident der k. Akademie der Wissen- schaften, verschieden sei, und lud die Versammlung ein, ihr Bei- leid durch Erheben von den Sitzen auszudrücken. Der Secretär Ritter von Frauenfeld bemerkt, dass die grosse Zahl der eingangs mitgetheilten neuen Mitglieder, Namen vom besten Klange in der Wissenschaft enthalte, die er (42 hie- von) auf seiner diessjährigen Reise durch England, Schottland, Irland, Frankreich und die Schweiz persönlich kennen gelernt, und die sich alle so anerkennend über die wissenschaftlichen Lei- stungen in Oesterreich, namentlich .der k. k. zoolog.-botan. Ge- sellschaft aussprachen, dass er mit Stolz und Freude sagen könne, in wissenschaftlicher Beziehung ist Oesterreich überall im Aus- lande hoch geachtet und geehrt. Diese achtungsvolle Anerkennung verschaffte ihm auch überall eine so liebenswürdige zuvorkom- mende Aufnahme, dass er derselben hier nur mit dem innigsten Danke gedenken könne. Weiters berichtet er folgendes: Der Centralausschuss der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft in Wien theilt mit, dass im Mai 1866 im Prater eine land- und forstwirthschaft- liche Ausstellung stattfinden wird und ladet zur Theilnahme hieran ein. Der Verwaltungsrath der Isis in Dresden theilt mit, dass der Hr. Geh. Hofrath Prf. Dr. Reichenbach im verflossenen Mai das 50jährige Jubiläum als akademischer Lehrer feierte, und die Gesellschaft Isis be- absichtige, demselben ein Album aller ihrer auswärtigen Mitglieder zu überreichen, daher sie zur gefälligen Einsendung der Photographien ersuche. Bei John van Voorst 1. Paternoster row in London erscheint in Kürze ein; Record of zoological Literature, edited by Dr. Albert Günther, und soll, gleich den seit 30 Jahren in Wiegmann’s Archiv erscheinenden Literaturberichten für das Jahr 1864 beginnend, alljährlich ein solcher Bericht in englischer Sprache herausgegeben werden. Bd. XV. Sitz.-Ber. 1 62 Sitzung vom 2. August 1865. Von John Gwyn Jeffreys ausgezeichneter „British Conchology“ ist der 3. Band so eben erschienen. Andenk.k. zoologisch-botanischen Vereinin Wien. Löbliche Direetion! Ich wurde von mehreren Seiten ersucht, den Mitgliedern des zoo- logisch-botanischen Vereines die Anschaffung meines Werkes über die Vögel Europas zu erleichtern, und entschloss mich daher eine Partie von 30—50 Exemplaren den Mitgliedern des zool.-bot. Vereines zu dem nie- drigen Pränumerationspreise von 26 fl. 25 kr. zu überlassen und nach- stehende Ratenzahlungen zu gewähren: Im Jänner 1808... Meran FEUNN. Im Jula8664., IH Ua: Im’ Jänner 4867... au. Jeisinii is 6d Rd 26 fl. 25 kr. Da diese Begünstigung gegenwärtig nur ausnahmsweise den Lehr- anstalten gestattet wird, so hoffe ich, dass die löbliche Direction des Vereines diesen Antrag gütigst annehmen wird und zeichne mich in Hochachtung Dr. Anton Fritsch. Prag den 3. Juli 1865. Herr Armand Thielens in Tirlemont gibt unter dem Namen Kickxia belgica eine Normal-Sammlung der seltenen oder kritischen Pha- nerogamen Belgiens heraus. Der Preis für die Centurie beträgt 25 Franken. Herr Simon Robi6, Pfarr-Cooperator zu Franzdorf bei Laibach wünscht mit Coleopterologen in Tauschverbindung zu treten, ist auch bereit, krainerische Grottenkäfer möglichst billig abzugeben. Um den Ankauf der in der Versammlung vom 5. October 1864 an- gekündigten Pflanzensammlungen von v. Kovats zu erleichtern, hat derselbe die Preise der Fascikel der Flora vindobonensis von 6 auf 4 fl., der plantae rariores von 8 fl. auf 5 fl. ermässigt. Die Schönheit dieser Pflanzen so wie die richtige Bestimmung ist zu bekannt, als dass in dieser Hinsicht noch etwas zu ihrem Lobe hinzuzufügen nöthig wäre. A. Rogenhofer. Dr. H. W. Reichardt. Dr. Th. Hein. Dr. J. Schiner, 63 Herr A. Rogenhofer besprach folgende zwei eingesendete Aufsätze: Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae von Eugen Grafen Keyserling. (Siehe Abhandlungen.) Beschreibungen neuer Arachniden und Myriapoden von Dr. L. Koch. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. H. W. Reichardt gab eine Uebersicht über die von der Novara-Expedition mitgebrachten Pilze. (Siehe Ab- handlungen.) Ferner zeigte er eine abnorın durch Prolification verästelte Aehre von Plantago major L. vor, welche von dem Mitgliede Hrn. Ambros Bartscht um Salmannsdorf gesammelt worden war. Herr Dr. Theodor Hein sprach über mehrere für die Flora von Wien seltene Pflanzen. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. J. Schiner legte die zweite Folge der von Pro- fessor Philippi in Santiago de Chile eingesendeten Beschrei- bungen neuer chilenischer Dipteren (siehe Abhandlungen) mit fol- gender Einleitung vor: In der Jännersitzung hatte Hr. Sekretär Ritter v. Frauenfeld die Ehre, der geehrten Versammlung ein Manuseript unseres Landsmannes Dr. R. A. Philippi, der gegenwärtig in St. Jago lebt und wirkt — über chilenische Dipteren vorzulegen. Mittlerweile ist auch die, damals in Aussicht gestellte Fortsetzung dieses Manuscriptes eingelangt, so dass uns gegenwärtig ein reiches Material aus einem der interessantesten Faunengebiete vorlieet. Der Hr. Verfasser hat seine Aufzählung und Beschreibung der chilenischen Dipteren nunmehr für die sämmtlichen Familien der Nemocera abgeschlossen und von den Brachyceris die Familien der Acroceridae, Bombylidae, Midasidae, Asilidae, Tabanidae, Coenomydae, Xylophagidae, Stratiomydae, Syrphida, Empidae, Therevidae, Leptidae und Dolichopidae vollendet. Wie wichtig diese Arbeit ist, lässt sich schon aus den Zahlen beur- theilen, welche ich hier anführen werde. Es sind bisher von Hrn. Dr. Philippi 536 Arten aufgezählt, von denen 395 als ganz neu zu betrachten I* 64 Sitzung vom 2. August 1865. sind. Viele der neuen Arten erforderten die Aufstellung ganz neuer Gattungen, und sind in der That 44 neue Gattungen aufgestellt und aus- führlich beschrieben, die meisten auch sehr schön und charaecteristisch abgebildet worden. Der Hr. Verfasser war so gütig, mich zu ermächtigen, dasjenige in seinem Manuscripte abzuändern und zu modifieiren, was ich für er- forderlich und zweckmässig erachten sollte. Ich beschränke mich aber nur darauf, die bereits von Anderen verwendeten Gattungs- und Artennamen abzuändern, um unnöthige Synonymen zu verhindern, und lasse alles Uebrige um so beruhigter unberührt, weil Hr. Dr. Philippi ohnedem bei Anfertigung seines Manuscriptes mit so viel Sachkenntniss und Gründlich- keit vorgegangen ist, dass er mit Beruhigung die volle Verantwortlichkeit für seine interessante Arbeit ganz allein auf sich nehmen kann, Selbst die systematische Anordnung des Materiales liess ich unbe- rührt, obwohl ich stark versucht war, das neue Dipteren-System, welches ich im Vereine mit Freund Brauer erst jüngst eingeführt habe, auch für die chilenischen Dipteren anzuwenden. Was mich zunächst davon abhielt, war die Scheu, an fremden Arbeiten Wesentliches zu ändern und nebenbei die Absicht, demnächst alle bekannten europäischen und exo- tischen Dipteren in einer systematischen Reihenfolge als selbstständige Arbeit aufzuzählen und bekannt zu machen. Ich darf aber bei diesem Anlasse wohl andeuten, dass unser neues Dipteren-Systen sich auch bei der Anordnung der exotischen Dipteren als richtig und zweckmässig be- währen wird, und dass mir bei den Vorarbeiten zur Publication der Novara- Dipteren, wobei ich so ziemlich alle bekannten Dipteren-Formen kennen zu lernen Gelegenheit hatte, auch nicht ein einziger Fall vorgekommen ist, der mir rücksichtlich der systematischen Stellung nach unserem Systeme Schwierigkeiten bereitet hätte. Im Gegentheile gewann ich in zweifelhaften Fällen nur durch strenges Festhalten an die Grundsätze dieses Systems jedesmal gar bald die richtige Ansicht. Ich will diess mit einem Beispiele beleuchten, wozu mir eben eine Entdeckung Dr. Philippi’s den Anlass bietet. Dr. Philippi erhielt im März d. J. ein merkwürdiges Dipteron, welches bei los Ulmos in der Provinz Valdivia gefangen worden war, Offenbar gehört dasselbe in die Familie der Tipulidae. Die vielgliedrigen Fühler veranlassten Hrn. Philippi, das Thier mit der wenig bekannten Wiedemann’schen Gattung Polymera in Verbindung zu bringen, von der sie aber durch das Flügelgeäder, wie es von Macquart (Dipt. exot. I. 64. Taf. 8) abgebildet ist, in etwas abzuweichen scheint. Das Flügelgeäder des neuen Dipterons, welches Dr. Philippi Tanuderus pichıs nennt, ist in der That so eigenthümlich, dass unter sämmtlichen lebenden Tipuliden-Gattungen kaum ein ähnliches aufzufinden ist. Characteristisch für dasselbe ist die Gabelung der Discoidalader vor Dr. J. Schiner. 65 der Flügelmitte. Bei fast allen Tipuliden gabelt sich die Discoidalader weit jenseits der Mitte des Flügels, so dass die Discoidalzelle immer weit nach vorne gerückt ist. Bei Tanyderus ist das Gegentheil der Fall. Ein ähnliches Verhältniss zeigt die Gattung Macrochile Lw. ein nur aus dem Bernstein bekanntes Dipteron. Die Gattung Macrochile hat ebenfalls vieleliedrige Fühler und es liegt daher der Gedanke nnhe, die neue Gattung Tanyderus zunächst mit Maerochile zu vergleichen. Da zeigt sich denn, dass in beiden Gattungen das Flügelgeäder eine merkwürdige Ueber- einstimmung nachweiset, und dass nach dem Typus desselben, Macrochile und Tanyderus eine von den Tipulinen-Gattungen abweichende Gruppe zu constituiren berufen sind. Baron Osten-Sacken hat in den Mono- graphs of Diptera of Nordamerika (Smithsonia institution 1862) eine eigene Gruppe der Ptuchopterinae von den übrigen Tipuliden ausgeschieden und das Unterscheidungsmerkmal insbesondere in dem Flügelgeäder ge- funden. Er hat zu dieser Gruppe neben Prtychoptera die Gattung Macrochile Lw. eine von ihm neu aufgestellte Gattung Protoplasa und die West- wood'sche Gattung Dittacomorpha gestellt. Die Gattung Protoplasa stimmt in der Flügelbildung mit Macrochile fast völli@ überein. Es wird daher auch die Gattung Tanyderus zu den Ptychopterinen zu bringen sein und diess hat seine völlige Richtigkeit. So abweichend der Habitus der chilenischen Art auch sein mag, so sehr stimmen die Hauptcharactere aller der genannten Gattungen mit einander überein. Der richtigste Leiter zur Auffindung der natürlichen Verwandtschaft ist aber das Flügelgeäder. Man könnte als natürlichen Character der Pitychopterinen folgenden aufstellen: Mediastinalader geht in die Costa; Radialader stark entwickelt; Cubitalader wenig ausgebildet; Discoidalader auf oder nahe der Flügelmitte abzweigend, oft eine ge- schlossene Discoidalzelle bildend. Analader fehlend oder verkümmert. Zu diesen Merkmalen tritt aus der Fühlerbildung noch Folgendes hinzu: es zeigt sich bei den Piychopterinen die Tendenz zur Vieltheilung der Fühler- glieder von 16—25 Gliedern; während die Tipulinen und Limnobinen in der Regel höchstens 46 Fühlerglieder oft aber weniger aufweisen. Ich glaubte, dass nach allem, was von der Gattung Polymera be- kannt gewerden ist, auch diese Gattung zu den Prychopterinen zu zählen sein dürfte. Tanyderus pictus ist nach allen diesen eine sehr interessante Entdeckung und um so interessanter, weil damit nachgewiesen erscheint, dass eine in Bernstein aufgefundene Art auch noch in der Jetztzeit einen Repräsentanten aufweist. Die vorliegende sehr schätzenswerthe Arbeit ist überhaupt geeignet, zu manchen Reflexionen den Anlass zu bieten. Welche Masse neuer Arten tritt uns hier entgegen, die nur durch den glücklichen Zufall, dass Dr. Philippi in St. Jago lebt und sich eben auch mit Dipteren beschäftiget, uns bekannt geworden sind. Ein Gleiches gilt von anderen 66 Sitzung vom 2. August 1865. Faunen-Gebieten. Erst jüngst aequirirte das k. Museum eine grosse Menge meist neuer Arten, welche H. Lindig in Sta. Fe da Bogota gesammelt hatte. H. Walker hat seit einem Decennium mehrere tausend neue Dipteren-Arten aufgestellt und auch das Novara-Museum enthält viele neue Arten. Wie voreilig erscheinen unter diesen Verhältnissen die Schlüsse über das Vorkommen gewisser Arten in den verschiedenen Welttheilen, wie schwankend die Angaben über die Zahl der unseren Erdball bewohnenden Dipteren und wie gewagt jede Darstellung über die geographische Ver- breitung derselben. Welchen ganz unerwarteten Aufschluss haben die von Barnston iin Neuschottland und von Hudsonsbay gemachten Entdeckungen gebracht, wie viele Arten von daher gleichen den europäischen so voll- ständig, dass sie als völlig identisch mit ihnen und nicht einmal als vica- riirende Arten betrachtet werden können. Alte Vorurtheile über exelusives Vorkommen gewisser Arten nur in gewissen \\elttheilen über die totale Verschiedenheit der Arten der neuen von denen der alten Welt schwinden allmälig und nur mit der allergrössten Vorsicht können generelle Ansichten und Schlüsse gewagt werden. Bei einer solchen Sachlage ist es klar, dass für den Naturforscher noch ein weites Feld offen ist, dass Vieles noch geleistet werden muss, um zu einem befriedigenden Ziele zu gelangen ! Es gehört aber Muth dazu, auf einem Gebiete auszuharren, dessen Bearbeitung von Vielen so gering geschätzt wird, und für welches die Concurrenz der Fachgenossen so viele kleinliche und betrübende Kämpfe in Aussicht stellt. Ist es doch erst jüngst passirt, dass man die Gesammt- publikationen unserer Gesellschaft als Maculatur bezeichnete. Möge es so kommen, wir werden nicht erlahmen und hoffnungsvoll auf eine Nachwelt blicken, die unser Wirken gewiss nicht verkennen wird. Herr J. Erber zeigte lebend mehrere seltene Amphibien aus Dalmatien vor. (Siehe Abhandlungen.) An Herrn Erber’s Vortrag anknüpfend berichtete Hr. Dr. Ludwig Heinz] über die Fulgen eines Bisses von Pelias chersea. Ebenso theilte der Herr Vorsitzende Theodor Kotschy, so wie Hr. Dr. Polak ihre Erfahrungen über Bisse von Schlangen und Skorpionen mit. Herr Georg Ritter von Frauenfeld theilte eine weitere (die V.) Folge seiner zoologischen Miscellen mit. (Siehe Ab- handlungen.) aan G. v. Frauenfeld. Dr. Th. Kotschy. 67 Ferner legte er zwei eingesendete Aufsätze vor: Dipterologische Beiträge von Dr. J. Egger. (Siehe Ab- handlungen.) Zoologische Mittheilungen von Hrn. Otto Hermann (siehe Abhandlungen), wie folgende kleine Notiz: Herr Senator C. v. Heyden in Frankfurt a. M., eine unserer älte- sten und bewährtesten Autoritäten in Insekten-Metamorphose, theilt mir Folgendes mit: „Auch ich habe Scenopinus fenestralis öfter erzogen und es lebten die Larven in den Ritzen der Fussböden der Stuben in dem daselbst an- gesammelten Staube. Orchestes fagi kommt hier in manchen Jahren nach dem Ausschlagen der Buchen so häufig vor, dass die meisten Blätter, besonders gegen die Spitze zu, eine braune Farbe erhalten. Unkundige Forstbeamte glauben dann häufig, diese Blätter seien durch Spätfrost erfroren. Zu ihren Bemerkungen über die Zucht von Heuschrecken aus Eiern kann ich beifügen, dass ich Meconema varium im Frühling häufig aus den trockenen Gallen von Cynips quercus terminalis erhalten habe. Senator C. v. Heyden. Herr Dr. Theodor Kotschy besprach eine von Hrn. Dr. Schweinfurth eingesendete Flora von Soturba. (Siehe Ab- handlungen.) Sitzung am 4. October 1865. Vorsitzender: Herr Ludwig Ritter von Köchel. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Babek Leopold, Realschullehrer, Joseph- stadt, Lerchenfelderstr. 50. ... . Dr. Fenzl, Joh. Schrank. Friedländer Julius, Dr., in Berlin. . . Dir. Fenzl, Dr. Reichardt. Garcke August, Dr., Custos am_k. ee in, Berlin, +... Sea: Dr. Kotschy, Dr. Reichardt. Grote Radelife August, ange of Entomolog. Soc. of nat. Science of Buffalo... 0... wie... 8 0 0 03er, „DE. Felder, v. Rome Karsten Hermann Dr., Prof. in Berlin . die Direction. Mulsant E., a Lyon .:...... die Direction. Oswald Michael, Inhaber einer Mädchen- - Lehranstalt in Wien . .. v. Haimhoffen, v. Frauenfeld. Radlkofer Ludwig, Dr., Prof. für Botanik an der k. Universität in München . Dr. Kotschy, Dr. Reichardt. Syrsky Simon, Dr., in Warschau . . .. v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Stadler Bernhard, Gemeinderath der Stadt Wi SEE: „12 0... 2'220 die Direction. Anschluss zum Schriftentausch : Philadelphia American journal of conchyliology. Lyon acad. imp. des sciences et belles lettres. Washington National Academy of Seience. Eingegangene Gegenstände. 69 Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Abhandl. d. k. schles. Gesellsch. der Wissensch. in Breslau sammt Jahresber. 1864. Archiv für Naturw. von Troschel. 21. Jahrg. 4. u. 2. Heft. Berlin 1865. 50. Jahresbericht d. naturf. Gesellsch. in Emden. 1864. Linnaea. XXXIII. Bd. Halle 1864. Jahresber. d. naturf, Gesellsch. f. Graubünden, n. Folge. X. Jahrg. Chur 1865. Mittheilung. d. naturf. Gesellsch. in Bern. Nr. 553—579, 1864. Mittheil. d. k. ung. naturf. Gesellsch. 1863—64. Pest 1865. Oesterr. Monatsch. für Forstwesen. XX. Bd. 1865. Sitzungsber. d. kais. Akademie der Wissensch. Mathem.-nat. Classe. 51. Bd. 3. Heft. Wien 1865. Verhandl. d. naturf. Gesellsch. in Zürich. 1864. Verhandl. d. bot. Vereins für d. Provinz Brandenburg, 6. Jahrgang. Berlin 1864. Atti del istituto veneto. Tom. X. Ser. III. Disp. 78. Venezia 1865. Atti della societa ital. di scienze natural. Vol. VIII. Fasc. 1, 2. Milano 1865. Bulletin de la societ. imp. des natural. de Moscou 1864, Nr. 4, 1865, Nr. 2. Bulletin de l’ academ. r. de Bruwelles. Annde 1864. Memoires de U acad. imp. de Lyon. Tom. 11. 1864. Memoires de la societe de physique et hist. natur. a Geneve. Tome 17. 2. Part. American journal of Conchyliology. Vol. 1. Philadelphia 1865. Proceedings of the natural history soc. of Dublin. 1864. Proceedings of the royal society. Vol. XIII. Nr. 65—69. Lond. 1865. Verhandeling d. k. Akad. von Wetenskappen. 10. Bd. Amsterdam 1865. Verslagen d. k. Akad. v. Wetenschappen. 17. Bd. Geschenk des Herrn Hofrathes und Prof. Dr. J. Hyrtl: Festrede zur 5. Säcularfeier d. Wiener Universität. Catalog von Fisch- und Amphibien-Skeletten. Pr. Aschbach’s Geschichte der Wiener Universität Geschenk des Herrn Prof. Czerwiakowski : Opisanie roslin lekarskich. Bd. 1—6. Botaniki ogölnej roslin. 2 Bände und Atlas. Botanika lekarska. Sitz.-Ber. IV, Bd. K 70 Sitzung vom 4. October 1865. Geschenk des Hrn. @. Ritter v. Frauenfeld: Förster: Hymenoptolog. Studien. Crosse: Observations sur le genre Üone. Mousson: Coquilles terrestres et fluviatiles. Geschenke der Hrn. Verfasser: Die Reptilien und Fische Nassau’s. Knapp: Prodromus florae Nitriensis. Dr. A. Pokorny: A. Jahresbericht des Leopoldstädter Real-Gym- nasiums. Thielens: Les Ajuga pyramidalis et genevensis. Quelques plantes rares de Belgique. Vrolik: Musee Veroluk. Wright: Description of new Protozoa. Geschenk des Herrn Dr. Steindachner: Catalogo de los Moluscos terrestres en Espagna par Graells. Insekten und Pflanzen von Herrn Ritter von Schröckinger. Käfer von Herrn Türk. Der Secretär Hr. Georg Ritter von Frauenfeld machte folgende Mittheilungen: Der königl. preuss. Gesandte Freih. v. Werther hat anher die Mit- theilung gemacht, dass allerhöchst Se. Majestät der König von Preussen der k. k. zoolog.-botanischen Gesellschaft beizutreten und auf 10 Exem- plare der Schriften derselben zu subscribiren geruhten. An die löbl. k. k. zool.-bot. Gesellschaft. Wien. Der Gemeinderath der Stadt Wien hat am 1. d.M. Z. 2330 be- schlossen, der löblichen zoologisch-botanischen Gesellschaft über ihr Kin- schreiten eine jährliche Subvention von 200 fl. ö.W. vorläufig auf 3 Jahre zu bewilligen. Der Magistrat beehrt sich, hievon die Mittheilung mit dem Bemerken zu machen, dass die städtische Cassa unter Einem angewiesen, den auf das Jahr 1865 entfallenden Betrag von 200 fl. sogleich, die auf die zwei andern Jahre entfallenden Beträge von je 200 fl. vom 1. Jänner jedes Jahr gegen vorschriftsmässige von der Direction bestätigte Quittung aus- zubezahlen. G. v. Frauenfeld. Erber. 71 Zugleich wird aber in Folge des obigen Gemeinderathsbeschlusses der Wunsch beigefügt, die löbliche zoologisch-botanische Gesellschaft wolle gelegentlich auch die Communal-Volksschulen mit einigen den na- turhistorischen Anschauungs-Unterricht fördernden der Elementar-Lehr- stufe entsprechenden Naturalien bedenken. Wien den 5. August 1865. Edl. v. Sögner m. p., Magistratsrath. Der Hr. Vorsitzende lud die Versammlung ein, ihre freudige Anerkennung für den Beitritt Sr. Majestät des Königs von Preussen so wie ihren Dank für die bewilligte Subvention durch Erheben von den Sitzen auszudrücken. = Für die zwei Herren Ausschussräthe Prf. Simony und Stroh- meier, deren Wahlzeit mit December 1865 zu Ende geht, so wie für den nicht mehr in Wien anwesenden Herrn Jos. Kerner findet in der Ver- sammlung am 8. November die Neuwahl von 3 Ausschussräthen statt. Da der erste Mittwoch im November auf einen Feiertag fällt, so wird die nächste Versammlung auf dem darauffolgenden Mittwoch, den 8. November stattfinden. Der verdienstvolle Botaniker Herr Regimentsarzt Dr. Franz Her- bich ist vor einigen Tagen in Krakau gestorben. Herr Ludwig Miller, wohnhaft Gärtnergasse Nr. 20 Landstrasse, bietet europäische Käfer zu billigen Preisen oder auch im Tausche an. Zugleich ist er so freundlich, Anfängern, welche sich an ihn wenden wollen, Käfer zu determiniren. Herr Erber sprach über die Verwüster von Pinus hale- pensis. (Siehe Abhandlungen.) 72 Sitzung vom 4 October 1865. Hr. Friedrich Brauer übergab Beschreibungen neuer exoti- scher Neuropteren. (Siehe Abhandlungen.) Hr. J. Knapp berichtete über die Ergebnisse einer von ihm nach Slavonien unternommenen botanischen Reise. Hr. Dr. H. W. Reichardt lieferte folgenden Beitrag zur Flora von Kärnthen: Zu jenen Pflanzen, welche in Amerika einheimisch sind, in Europa sich aber sehr leicht einbürgern, gehört auch Mimulus luteus L. Er hat sich namentlich in Norddeutschland an vielen Orten so verbreitet, dass er sogar von Garcke in seiner ausgezeichneten Flora aufgeführt wird. Bei uns in Oesterreich scheint er sich noch nicht so allgemein angesiedelt zu haben; es ist daher nicht ohne Interesse, das Auftreten des Mimulus luteus L. genauer zu verfolgen. Unser Mitglied Herr Pfarrer Pacher in Tieffen nächst Feldkirchen in Kärnthen, war nun so freundlich, mich auf einen Standort der ge- nannten Pflanze aufmerksam zu machen. Mimulus luteus L. kommt näm- lich auf einer Sumpfwiese in der nächsten Nähe von Feldkirchen auf einer mehrere Quadratklafter grossen Stelle so massenhaft vor, dass er sie zur Blüthezeit ganz gelb färbt. Er vegetirt dort in grösster Ueppig- keit und hat sich schon durch mehrere Jahre erhalten, so dass er als vollkommen eingebürgert betrachtet werden kann. Eine zweite Notiz betrifft das Vorkommen von Nuphar pumilum Sm. in Kärnthen. Diese seltene Art fand ich nämlich im August d. J. sehr häufig im Ossiacher See, namentlich in der Nähe von Steindorf, wo sie gemeinschaftlich mit Trapa natans L. vorkommt, welche letztere ebenfalls so massenhaft auftritt, dass die Früchte gesammelt und in den benachbarten Orten zu Markte gebracht werden. Hr. J. Juratzka legte einen von Dr. J. Milde eingesen- deten Nachtrag zum Index Equisetorum vor. (Siehe Abhandlungen.) Hr. Georg Ritter von Frauenfeld berichtete über seine Reise nach England und Schottland. Ferner besprach er die 6. Folge seiner zoologischen Miscellen. (Siehe Abhandlungen.) — som — Sitzung am 8. November 1869. Vorsitzender: Herr Professor Dr. August Reuss. Neu eingetretene Mitglieder: P.“T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Morawitz Aug., Custos d. entomol. Abth. des zool. Museums in Petersburg . . v. Frauenfeld, Rogenhofer. Nägeli Karl, Prof. d. Botanik a. d. Uni- versität in München . . . . 22... Dr. Fenzl, Dr. Reichardt. Pelikan v. Plauenwalde Anton, k. k. Mi- nist.-Seer. im Finanzminist.. . » . . Dr. Schiner, v. Frauenfeld. Poreius Florian, Distriets-Ger.-Assessor in Naszod, Siebenbürgen ....... Dr. Fenzl, Dr. Reichardt. Tschusi Vietor, R. v., Landstrasse, Sale- sianergasse 29, im 2. Stock 10 . . . Hinteröcker, v. Frauenfeld. Wüllerstorf-Urbair Bernh., Freih. v.,k.k. Ziaudelsminist., BX6, . » os: 0.0». die Direction. Anschluss zum Schriftentausch : Portland Society of natural history Massachusets. Verein für Landeskunde in Niederösterreich zu Wien. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Archiv für Naturgeschichte von Troschel. 30. Jahrg. 5. Heft, 31. Jahrgang. 3. Heft. Berlin 1865. Jahrbuch der kais. geol. Reichsanstalt. 15. Bd. Nr. 3. Wien 1865. 1. Jahresbericht der Realschule in Stockerau. 1865. Sitzung vom 8. November 1865. Jahresberichte des Carolino-Augusteums in Salzburg für 1863 und 1864. Jahresschrift des galiz. Forst-Vereines. 12. Heft. Krakau 1865. Oesterr. Monatschrift f. Forstwesen. 15. Bd. 5. Heft. Wien 1865. Ohio-Ackerbaubericht. 1863. Sitzungsberichte d. kais. Akad. d. Wiss. Mathem.-nat. Classe. 51. Bd. 4. Heft. Wien 1865. Wochenschrift für Gärtnerei in Berlin. 1865. Nr. 40—43. Zeitschrift des österr. Apotheker-Vereins. Wien 1865. Nr. 21. ‚Rendieonti della societü r. di Napoli. Anno Il. 1865. Journal de Conchyliology. Tom. V. Nr. 4. Paris 1865. Annales of the Lyceum of natural al history of New- York. Vol. VIII. Nr. 23. 1864. Catalogue of the american philos. society library. Philadelph. 1865. Proceedings of the academy of natural. sciences of Philadelph. 1864. Nr. 1--5. Proceedings of the american philosoph. society of Philadelphia. Vol. IX. Nr. 71 u. 72. (1864.) Resultats of meteor. observations from 1854—1859. Washington 1864. Annual Report of the Smithsonian institution. Washington 1864. 1Iransactions of the american philos. society at Philadelphia. XII. Part. I. Philadelph. 1865. i Naturkoendig tijdschrift for Niederl. Ind. Deel XXVI, XXVII. Ba- tavia 1864. Tijdschrift voor indische Taalkunde. Deel 13, 14. Batavia 1864. Verhandlingen van het Batavisch Genotschap von Wetenschappen. Deel 30, 31. Batavia 1863, 64. Geschenk des hohen Polizei-Ministeriums: Bill: Grundzüge der Botanik. 4. Auflage. Brühl: Laqueus Oweni. Geschenke der Herren Verfasser: Agassiz: Embriology of the Starfish. Bianconi: Studi sul torso-metatarso degli veeli. Brot: Materiaux pour U etude de la famille des Melaniens. Brot: Description d’ une nouvelle espece de Melaniens. Prof. Hyrtl: Catalog seiner Fisch- und Amphibien-Skelette. Nobbe: Ueber die Function des Chlor in der Pflanze. Seidlitz: Monographie von Peritelus. Stimpson: On the structural characters of Melaniens. Zwanziger: Die Dolomitberge. G. v. Frauenfeld. Fr. Brauer. Dr. H. W. Reichardt. 75 Geschenk des Hrn. A. Rogenhofer: Weisse: Diatomaceen des Ladoga-Sees. Ein Faseikel Cryptogamen von Dr. L. Rabenhorst. Eine Partie Insekten aus der Dobrudscha von Herrn k. türk. Oberst von Malinowsky. Eine Partie Insekten von Herrn Josef Mann. Eine Partie Insekten von den Herren A. Rogennofer, Dr. Kolazy Dr. J. v. Bergenstamm, Damianitsch. Ein Fasceikel Phanerogamen vom Herrn Hofrathe Ritter v. Tommasini. Ein Fascikel Phanerogamen als Ausbeute einer botanischen Reise von Dr. H. W. Reichardt. Eine Partie Pilze von Hrn. Dr. Auerswald. Eine Centurie schlesischer Pflanzen von Hrn. Uechtriz. Der Secretär Ritter von Frauenfeld machte folgende Mittheilungen: Die Gesellschaft für Meteorologie hat sich constituirt und ladet zum Beitritte ein. Herr Oberlandesgerichtsrath Neilreich machte der Gesellschaft seine vortreffliche Aufzählung der Pflanzen Ungarns zum Geschenke. Aus der Hinterlassenschaft des verstorbenen Gesellschafts-Mitgliedes Dr. Franz Herbich erhielt die Gesellschaft folgende höchst werthvolle Geschenke: Die gesammte botanische Bibliothek, 206 Bände stark und ein Herbar der Bukowinaer Flora, 41 Fascikel umfassend. Hr. Friedrich Brauer lieferte den 5. Bericht über die von der Weltreise der k. Fregatte Novara mitgebrachten Neuropteren. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. H.W. Reichardt zeigte ein sehr grosses Exemplar von Polyporus umbellatus Fr. vor, welches um Langendorf in Mähren am Grunde eines alten Eichenstammes im October d. J. gefunden und von dem Herrn Hofrathe Schön von Perlashof dem k. botanischen Hofcabinette ühbersendet worden war. 76 Sitzung vom 8. November 1865. Weiters machte er folgende Mittheilung: Zu den Zierpflanzen, deren Vaterland bisher noch nicht mit Sicher- heit bekannt ist, gehört auch Paeonia ofieinalis L., obwohl sie seit mehr als 1000 Jahren in allen Gärten gezogen wird. Unser geehrtes Mitglied Herr G. Mann, brachte nun von einer nach der Dobrudscha unternom- menen Reise zwei Exemplare einer Paeonia mit, welche entschieden zu P. ofiieinalis L. gehören. Nach seiner Mittheilung ist diese Art in den Umgebungen von Tultscha an niederen Abhängen häufig und kommt namentlich in einem 5 Stunden von dieser Stadt entfernten Urwalde an seinen Rändern unter niedrigem Gebüsche vor. Sie ist an allen diesen Orten nach Hrn, Mann’s Aussage wirklich wild. Die Heimat der Paeonia ofieinalis L. ist somit in der genannten Gegend zu suchen. Weiters las er folgenden Auszug aus einem von dem Hrn. Hofrathe M. Ritter von Tommasini eingesendeten Briefe: Die jüngst auf dem Karste abgehaltene Wanderversammlung des österr. Reichsforstvereines hat mir zu einem eben so interessanten als unerwarteten botanischen Funde Gelegenheit verschafft. Als ich nämlich in der Umgegend von Sessana, unweit der Eisenbahn gegen Divaga hin, an der Seite Sr. Durchlaucht des Herrn Präsidenten Fürsten Colloredo und von der übrigen Gesellschaft getrennt einen mässigen Bergabhang hinabstieg, gewahrte ich eine bereits abgeblühte Centaurea, die auf den ersten Anblick gewissen Formen der ©. Scabiosa L. mit schmalen getheilten Blattabschnitten ähnlich war, jedoch näher besehen, sich als die schöne und seltene ©. alpin« L. erkennen liess. Der Fund dieser Pflanze, deren erst vor zwei Jahren am Berge Cavn in unserem Florenbezirke durch Präs. Ritter von Josch und Baron Rastern erfolgte Entdeckung gerechtes Aufsehen erregt hatte, erfüllte mich um so mehr mit Freude, als dieser in Gegenwart des hochverehrten Präsidenten unserer zool. bot. Gesellschaft stattfand, und durch dessen Anwesenheit gewissermassen veranlasst wurde. Um dieses Umstandes Willen glaube ich annehmen zu dürfen, dass es der verehrten Gesellschaft angenehm sein werde, ein paar Exemplare der bei jenem Anlasse gesammelten Pflanze in ihren Samm- lungen zn besitzen, und beehre mich daher, solche hiemit zu offeriren, mit dem Vorbehalte und der Hoffnung, im nächsten Jahre vollkommene Blüthen-Exemplare nachtragen zu können. Die Pflanze nimmt an dem bezeichneten Orte einen Raum von etlichen 100 Quadratklaftern beinahe ausschliesslich ein, ist folglich in grosser Anzahl vorhanden, erscheint aber ausser diesem Umkreisse gar nicht; daher lässt es sich erklären, dass sie bisher übersehen wurde; ich selbst kam vor mehreren Jahren in Gesellschaft meines verstorbenen Freundes Dr. Biasoletto, gerade zur Dr. H. W. Reichardt. 77 Zeit, als die Pflanze in der Blüthe stehen musste, Mitte Juli, ganz nahe an den Standort, und in die umliegenden Gegenden, ohne die geringste Spur davon wahrzunehmen. Es ist übrigens sehr wahrscheinlich, dass sie an andern entsprechenden Standorten des Karstes aufgefunden werden könne, wenn zur rechten Jahreszeit darnach gesucht wird; man pflegt eben den Karst nach der Heumaht selten mehr zu besuchen, denn ausser den Wiesen gibt es nur Hutweiden, auf welchen die vierfüssigen Pflanzen- liebhaber nur Helleborus und Euphorbia nicaeensis stehen lassen. Ich kann nicht umhin zu bemerken, dass zwischen der vorliegenden, und der €. ruthe- nica Baumg. aus-Siebenbürgen, wenigstens nach einem Exemplar, das ich von dorther besitze, die grösste Aehnlichkeit obwaltet; der Aufbau der Pflanze, ihre Verzweigung, die Gestalt, Theilung, die lederartige Substanz der Blätter, Grösse und Form der Blumenköpfe, der Hüllschuppen sind an beiden gleich ; ob diess an den Blüthen der Fall sei, vermag ich noch nicht zu beurtheilen. Der Unterschied zwischen Folia glaucescentia der unserigen und viridia der €. ruthenica scheint mir sehr unwesentlich, und kann von den physikalischen und chemischen Einwirkungen des Bodens und der Lage abhängig zu sein; noch weniger Gewicht kann auf das Ver- hältniss der Breite der Blattabschnitte und auf ihre Berandung gelegt werden, da beide Merkmale an denselben Individuen ungemein variiren. Das Scolopendrium hybridum Milde habe ich gelegenheitlich meines Aufenthaltes auf Lossin im letztverflossenen Frühjahre, sowohl um Cigale als anderwärts, jedoch umsonst gesucht. Aber auch Scolopendrium offieinale fehlt sowohl auf der Insel, als auf den übrigen des Quarnero. Selbst auf Veglia, wo die Bedingungen des Bodens und der schattigen feuchten Lage für das Vorkommen desselben sich allenfalls etwas günstiger stellen dürften, konnte es, ungeachtet diese Insel zu verschiedenen Zeiten und von mir selbst abermals im verwichenen Mai gerade an den geeignet scheinenden Lokalitäten durchgesucht wurde, nicht aufgefunden werden. Man wird demnach genöthiget sein, falls es bei der Annahme der Hybridität bleibt, eine andere Vaterschaft zu eruiren, oder sollte es sich nur um eine ausgezeichnete, jederzeit lehrreiche monströse Bildung und Ausartung der Grammitis Ceterach handeln ? Sollte das eine oder das andere Gesellschafts-Mitglied Pilze (d. h. mikroscopische und nicht etwa Agarici) bestimmt wünschen, so bin ich bei Franco-Uebersendung numerirter, nicht zu karg aufgelegter Be- stimmungs-Exemplare mit Vergnügen bereit, die Bestimmung, respective Revision zu übernehmen. Diese Offerte dürften namentlich für Hypowyleen (Pyrenomyceten) um so annehmbarer erscheinen, als ausser mir und Herrn Dr. Nitzschke in Münster wohl kein dritter Botaniker Deutschlands diese schwierige Gruppe beherrschen dürfte, selbst Duby nicht. Bernhard Auerswald, Sitz.-Ber. AV. Bd. L - . :) T RB 8 Sitzung vom $. November 1865. Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte vor: Eine von Herın A. Neilreich verfasste Biographie von Dr, Franz Herbich. (Siehe Abhandlungen.) Ueber zwei neue Caprimulgiden aus Brasilien von Aug. v. Pelzeln. (Siehe Abhandlungen.) Zoologische Mittheilungen von Dr. Julius Milde. (Siehe Abhandlungen.) Kleine Beiträge zur Kenntniss der Süsswasser-Amphipoden von Professor Camill Heller. (Siehe Abhandlungen.) Schliesslich machte der Herr Vorsitzende das Resultat der in der Versammlung vorgenommenen Wahl von drei Ausschuss- räthen bekannt. Es wurden gewählt die Herren: Franz Bartsch, Gustav Künstler und Dr. Franz Steindachner. a — Sitzung am 6. December 1865. Vorsitzender: Se. Durchlaucht Fürst Colloredo- Mannsfeld. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Barbosa du Bocage, Don Jose Vicente, Di- rect. da Seccao Zoologica do Museo de Zisboa (Portugal) . .. ...,...71% Bolle Dr. Karl in Königsberg ..... Boutelou, Don Esteban, Ingeniero de Mon- tes, Inspector de los Bosques reales y Catedratico en Botanica a Sevilla Guirao, Don Angel, socio corresponsal de la Real Academia de Madrid, Di- rector del Instituto a Murcia (Spanien) Michel Alfred, Dir.-Stellvertreter d. Kais. Elisabethbahn .. .... . waish; Mieg, Don Fernando, Professor de historia natural en el Instituto de Bilbao (Spanien) „apa rraaisi.re arte Mousson Dr. Professor Albert, Zürich . Paz Graells, Don Mariano de la, Director del Museo de Ciencias naturales y del Parque Zoologica de S. M. la Reina de las Espanas aMadrid...... Perez Arcas, Don, Laureano Catedratico de Zoologia en la Facultad de Ciencias de la Universidad central de Madrid Dr. Steindachner, v. Frauenfeld. Dr. Ascherson, A. Kanitz. Dr. Steindachner, v. Frauenfeld. Dr. Steindachner, v. Frauenfeld. durch die Direction. Dr. Steindachner, v. Frauen feld durch die Direction. Dr. Steindachner, v. Frauenfeld. Dr. Steindachner, v. Frauenfeld. L* 80 Sitzung am 6. Decembe r 1865. P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Pfeiffer Dr. Ludwig, Cassel. . . .... . durch die Direction. Schüler Friedrich, Gen.-Insp. d. k. k. pr. Südbahnı vi. KNIE Seoane, Don Vietor Lopez, Catedratico de Zoologia y Doctor en Medieina y Ciencias a Ferrol (Spanien, Gallizia) Dr. Steindachner, v. Frauenfeld. durch die Direction. Das k. k. Gymnasium zu Freiburg in Mähren. Anschluss zum Schriftentausch: Königl. Akademie der Wissenschaften in München. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Bericht über die Thätigkeit der St. Gall. naturf. Gesellsch. St. Gallen 1864. Bericht über die Verhandlungen d. naturf. Gesellsch. in Freiburg im Breisgau. 3. Bd. 1865. 4. Jahresbericht über die Wirksamkeit des Comites zur Erforsch. v. Böhmen. Lotos 1865. September — November. Oesterr. Monatschrift für Forstwesen. XV, Bd. Wien 1865. Verhandlungen d. Forstseetion f. Mähren u. Schlesien. Brünn. Würzburg naturwissenschaftl. Zeitung. V. 4. u. 2. Heft. Verhandlungen d. naturf. Vereines in Brünn. 3. Bd. 1865. Bulletin de U acad. imp. des seienc. de St. Petersburg. Tome VIT. et VIII. 1865. Memoires de U’ acad. imp. des seiene. de St. Petersburg. Tome VII. et VIil. 1869. Societe des sciences naturelles de Luxwenburg. 1869. Geschenke der Herren Verfasser; Karsten: Gesammelte Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Pllanzen. Lassen: Cataloyus Conchvliorum. Schütz: Ueber einige Krankheiten der Halspartie. G. v. Frauenfeld. 81 Mehrere Fledermäuse von Herrn Hinteröcker. 34 Stück ausgestopfte Vögel von Herrn Schwab aus Mistek. 3 Centurien Cryptogamen (Moose), geschenkt von Herrn J. Juratzka für die Sammlung. 4 Partie Samenpflanzen von Herrn Karl Petter. 4 Partie Flechten von Herrn Veth. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld, las fol- gende ‚zwei an Se. Durchl. den Hrn. Präsidenten eingegangene Schreiben. Durchlauchtigster Fürst. Seine kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig genehmigen mit besonderm Vergnügen die beabsichtigte Wid- mung des diessjährigen Bandes der Veröffentlichungen der k.k. zoologisch- botanischen Gesellschaft. Bei dieser Veranlassung beehre ich mich den Ausdruck meiner Hochachtung und Ergebenheit auszusprechen, indem ich mich zeichne Euer Durchlaucht ergebenster W. Frhr. Hornstein, Wieden, den 27. November 1865. Windsor Castle Nov. 9. 1865. Sir! I have had the honour to lay before the Queen, my Sovereign, Your Highness letter of the 16. October, accompanying the Volume of the transactions, for the past year, of the Imperial et Royal Zoological and Botanical Society of Austria, which that Society are desirous of pre- senting to Her Majesty through Your Highness, their president. I have the pleasure to inform Your Highness that the Queen has been pleased very graciously to accept this Volume, and Her Majesty has also commended me to request, that Your Highness will’have the goodness to inform the Society over which You preside, that Her Majesty will feel much honored by being enrolled amongst the Extraordinary and honorary Members of that learned Society. I hope that Your Highness will forgive the trouble that I ame causing You, if I ask You to be good enough to notify in the proper quarter that Her Majesty would wish in future to become a Subseriber aunually for six copies of the report of the Society, and also that the 82 Sitzung am 6. December 1865. Queen would desire, if possible, to be furnished with a Set of the pre- vious Volumes of the reports up to that now sent. I have the honor to be Sir! Your Highness’s most obedient and devoted Servant C. B. Phipps. In Betreff der an die Unterrichtsanstalten von Seite der Gesell- schaft unentgeltlich zu erfolgenden Lehrmittelsammlungen wird bemerkt, dass bei der grossen Anzahl an die Gesellschaft eingelangter Ansuchen um Betheilung von Naturalien die Zusammenstellung derselben einen grössern Aufwand von Zeit in Anspruch nimnıt, die Zumittlung derselben daher erst nach dem neuen Jahre stattfinden kann. Von den bisher erschienenen Verhandlungen der Gesellschaft sind der 1., 2, 3, 4, 40., 14., 12., 14. Band gänzlich vergriffen. Irorgausagg 3: Herr Adolf Stossich, Realschullehrer in Triest, erbietet sich, adriatische Seeconchylien und dalmatinische Landconchylien im Tausche abzugeben und ersucht, sich hierwegen direct an ihn zu wenden, Herr Professor Ed. Suess machte bekannt, dass der rühm- lichst bekannte Conchyliologe Lovell Reeve gestorben sei. Herr Dr. August Neilreich besprach seine Nachträge zur Flora von Nieder-Oesterreich. (Sie werden mit dem nächsten Bande erscheinen.) Herr Dr. H. W. Reichardt legte vor: Beiträge zur Flora Presburgs von J. Wiesbauer. (Siehe Abhandlungen.) Herr Friedrich Brauer besprach neue Neuropteren, (Siehe Abhandlungen.) J. Schiner. G. v. Frauenfeld. J. Juratzka. 83 Herr Dr. J. Schiner berichtete über die neuesten Leistungen auf dem Gebiete der Dipterologie in Oesterreich. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte vor: Synopsis der Psociden von Hagen, ferner lieferte er eine neue Reihe zoologischer Miscellen. (Beide Abhandlungen erscheinen im nächsten Bande.) Herr J. Juratzka berichtete, dass er die Publication des von ihm neu aufgestellten Mnium Seligeri (siehe Sitz.-Ber. dieses Jahrg. p. 43) zurückgezogen habe, indem er dieses Moos als eine der Var. rugica des Mnium affine beizuzählende Form be- trachtet. Schliesslich theilte der Herr Vorsitzende das Resultat der in dieser Versammlung statutenmässig vorgenommenen Wahl von 6 Vice-Präsidenten mit. Es wurden gewählt die Herren: Dr. Eduard Fenzl, Dr. Franz Ritter v. Hauer, Dr. Rudolf Kner, Dr. A. Kornhuber, Dr. August Neilreich, Dr. Alois Pokorny. Er Er TI, OR run, x Re d Mautsa L goal. noteoum "Eirreseeuaudeue I leid) eltern eos Selle ı bar ur wiesiir u % rd L Yan Hickhnusnde ara Er a suov eigol bistasuaı Tor BA "ra snia 49 odıslsil Waısi ‚„asgsH nov ushinoeT ısb & ri uonisdpens aspunlbusddh.ohiaik), no; on o.laaigolang‘ E Mi ee aka u de sah alter ie ser PETER s intel PAFTTIN wämatie ala ia ) AUT LER OIET ER TR ı MT a: abe in 00H tsasil *%% urobai „udn, asgussydriiıns (er. - 4 ine] ans ldärsısind sn NEE "ob nase ua V * \ ) | San. (Aust i Hai | eg ‚ | “ . ısb astluasjl.enb, sbuas siiero Y nis ab ‚odliods doilans | now kin Uns: aupatina, U TE A yierbummedutnde worum + ’ big m 1.14 sorghl.sib alılkwag. ‚sobıuw. a, „si, nase eh 1 had „sad Hoboi sd sus vwd aa “ RZ nioded eiolh U dsisılis‘ tauguh da aodud is% ; ix3s 5 i ‚starb a ne Hausa <) \ Molire Dr f anime N z. ” ae 2 ar . PM: n . .e verlor T ng wrrändg mh j 7 sd rs di — Er ei He TE WI Beben dh Vest vr: But“ ü 1 . | FORD EIN YJBaala Lan LS helle, Alu R 4 ' Be = Br e Of f} 5 re Fi =, 4 j > tiner Beiedeich Urnuer beugen ee vw ge! nogen.) g j . ae 7 m. ı PR BR PL Abhandlungen. Bd. XV. Abhandl . ” : Ri » ı > - 2 a” Sue R & ’ | 1; # p' ’ Ed ”» g* B Era h 4 ie ngganlbiüsddA. l s n Ye Gonchiglie Dalmate inedite per Spiridione Brusina, Vorgelegt in der Sitzung vom 7. December 1864. Sono stato indotto a rendere di pubblica ragione questo mio elenco, per l’unico motivo, che serve di complemento agli elenchi dei Sig. Danilo e Sandri, onde cosi non ci manchi almeno un elenco completo dei mol- luschi conchiferi che vivono nei nostri mari. Gia da lungo mi oceupo per la Fauna dei molluschi dalmati, ma le mie poche forze, la scarsezza di autori e delle altre cose necessarie (come strumenti da pesca, microscopi, ece.), per ora non mi permisero di compiere tale desiderio. Nutro speranza di far poi, quanto non feci. Dedi quod potui. Zara 1864. Spiridione Brusina. Avvertimento. Essendo che, ad onta de’ miei pochi mezzi, tengo pure la piü com- pleta raccolta di conchiglie dalmate, che abbia finora esistito, cosi offro i miei duplicati od in cambio di conchiglie forastiere (anche terrestri e fluviatili), o verso tenue prezzo. Avverto che posso disporre di raccolte di conchiglie marine, terrestri e fluvıali dalmate, di oltre 500 specie in piu che 2000 esemplari. / 4* 4 Spirid. Brusina: Classis I. Gasteropoda. Ordo Pectimmbranchna. Familia Pleurotomacea. Raphitoma Bellardi. Pleurotoma, (pro parte.) Bast. Defr.Desh. Möller, Grat. Mich. Kiener, Reeve. Defrancia, Millet, Möller, Desmoulins (pro parte). Mangelia, Risso (pro parte) DelleChiaje, Beck, Möller. Basterot fu quegli cui primo cadde in pensiero di dividere ıe Pleurotome europee dalle esotiche; Defrance nel Dizionario di Storia Naturale, senza oltre esaminare, ripete ciö che disse Basterot. Millet negli Annali della Societa Linneana di Parigi ereö il genere Defrancia, che fu da pochissimi accettato. Risso, circa il medesimo tempo fondö, con caratteri alquanto vaghi, il genere Mangelia. Finalmente Bellardi nella sua „Monografia delle Pleurotome fossili del Piemonte,“ propose il nuovo genere Raphitoma, che ha per carattere prineipale, oltre la differenza dell’ animale, l’intaglio alla sutura. 1. Raphitoma rosea mihi. Pleurotoma roseum, mihi in sched. et in coll. R. testa fusiformi-turrita, anfractibus rotundatis, longitudinaliter erebre costulatis, lineis elevatis, transversis, labro extus varicoso, intus denti- culato; cauda brevi, recta, albido rosea, lineis fuscis, intus rosea. Lunga mill. 8, larga mill. 4. Speeie piuttosto piccola, fusiforme-torricellata, ha da6 a7 giri, i quali sono arrotondati e longitudinalmente costati, per traverso sono sol- cati da strie elevate, delle quali se ne contano eirca una dozzina nell’ ultimo giro; le coste sono grosse e larghe abbastanza, quasi continue; gli interstizii sono larghi quanto le coste, 1’ ultimo giro ha ora 8 ora 11 coste, piüu di rado ne ha 9, o. 10. Il labbro esternamente € varicoso, gTosso, internamente & lisecio e fornito di 6 e 7 dentini. L’apertura € ovata; breve e ritta n’€ la coda. Nel fondo € d’ un colore bianchiceio, roseo, le strie sono, una del color del fondo, l’altra rosso cupa, alternanti, eiö che contribuisce a farle apparir inegualmente elevate, quelle della coda sono Conchiglie Dalmate inedite. 5 tutte rosso-eupe ma interotte. La bocea e |’ interno sono d’ un assai bel color roseo languido. / Questa Raphitoma non € confondibile con le altre specie nostrane. Il suo posto_naturale € fra la Baphitoma retieulata del Renier e la Ra- phitoma purpurea di Montagu. Vive sui macigni sottomarini alle rive di Lesina ed € frequente, qualche rarissimo esemplare rinvenni nelle sabbie dei dintorni di Zara. Per quanto finora osservai questa € la sola specie di questo genere, della eui spoglia s’impossessano i piccoli paguri. 2. Raphitoma elegans Saecchi. Pleurotoma elegans Seace. Foss. di Grav. p. 43, n. 129, tav. 1 f. 18 (non Pleur. elegans Defrance.) Bella specie, finora non conosciuta da aleuno come adriatica, di eui ebbi 5 esemplari da Curzola nel 1861, ne piü ne vidi. 3. Raphitoma Bertrandi Payraudeau. Pleurotoma Bertrandi Payr. Cat. des Moll. de Cors. p. 144, nr.238 tav.. 7, m 12,13% N’ebbi una dozzina di pezzi da Lesina altri, altrı da Brevilaqua presso Zara. 4. Raphitoma polita mihi, in sched. et in collec. Pleurotoma politum mihi, in sched. et in col. R. testa turrita, polita, fusco-spadicean; tenwissime transverse striata ; anfractibus convewiusculis, longitudinaliter costulatis, costis plicaefor- mibus, rectis, albido-coeruleis; apertura oblonga; cauda brew; labro acuto simpliei. Lun. mill. 9, lar. mill. 3. Conchiglia torricellata, tersa, di color bajo fosco, ceruleo, Trasver- salmente € solcata da imnumereyoli strie appena manifeste; gli anfratti ora 8, ora 9 sono piuttosto convessi e longitudinalmente costellati, le coste hanno la forma di pieghe, sono continue e diritte, non oblique, sempre di color ceruleo, gli interstizii eguagliano in larghezza le pieghe. Nell’ ultimo anfratto, che quasi forma la metä della conchiglia, si nume- rano da 8 a 9 coste. L’apertura € oblunga e supera la meta del giro; la coda € breve, retta, il labbro semplice ed acuto. Ha sempre una fascia nera che cinge nella meta 1’ ultimo giro, spesso non visibile che negli interstizii. ; S’avvicina alla Raphitoma ginnaniana del Risso, ne differisce per la statura minore, perchce @ piü gonfia in proporzione, le pieghe sono rette e continue, piü ravvicinate, si differisce ancora pel colore. Rara nelle sabbie di Lesina e Punt’ Amica. 6 Spirid. Brusina: 5. Raphitoma brachystoma Philippi. Pleurotoma brachystomum Phil. Enum. Moll. Sie. V. II. p. 169, nr. 22, tav. XXVI, £. 10. Seoperta da me nelle sabbie di Brevilaqua, in soli einque esemplari., 6. Raphitoma rugulosa Philippi. Pleurotoma rugulosum Phil. Enum. Moll. Sie. V. IL p. 169, nr. 21, tava XRVER 8. Specie gia conosciuta dal Sandri, ma non per anco registrata ne cataloghi; piuttosto rara nelle sabbie di Punt’ Amica, Brevilaqua, Lesina e Ragusa. 7. Raphitoma Sandrii mihi, in sched. et in col. Pleurotoma Sandri mihi, in sched. et in coll. R. testa oblongo-fusiformi, tenui, nitida ; anfraectibus convexis, superne angu- latis, longitudinaliter plicatis, plieis obliquis, acutis, subeontinuis; canali brevissimo, recto, striato;, apertura ovato-elongata; labro intus et extus inerassato. Lun. mill. 74%, lar. mill. 3: Piccola Zaphitoma oblungo-fusiforme, sottile e levigata, ha 7 anfratti convessi, angolosi nella loro parte superiore, con coste, o meglio pieglhe longitudinali acute, che sono quasi continuate ed oblique, da 8 a 9 nell’ ultimo giro, gli interstizii sono piü larghi che non le pieghe. Il canaletto & molto breve, striato e diritto, l’ apertura € ovato-allungata. Il labbro tauto esternamente, quanto di dentro & grosso assai, di fuori poi lo e di piü; internamente € liscia, n& scorgonsi noduli o dentini, nel mezzo del labbro esterno ha una macchietta giallognola. Specie variante di eui distingueremo le: var. candida mihi. Bianca con spesso una fascia nera alla sutura. Tipo della speeie, frequente. 1. var. lineata mihi. Bianca o giallognola nel fondo con strie trasversali nerastre o gial- lognole (circa 7). Comune come la precedente. 2. var. fasciata mihi. Pleurotoma fasciatum mihi, in sched. et in coll. Lun. mill. 8, lar. mill. 3. Riesce di solito piü grande, nel fondo di color giallo chiaro, con (eirca 10) linee trasversali piu fosche. Piuttosto rara. Conchiglie Dalmate inedite, 7 3. var. castanea mihi. Pleurotoma castaneum mihi, in sched. et in col. Lung. mill. 4, lar. mil. 2. Piü piceola, qualche volta con sei anfratti, piü rigonfietta, di color castagno, le coste verso la sutura bianchiecie. Non comune. 4. var. nölida mihi. Lun. mil. 5, lar. mil. 2. Della statura della precedente, ha 6 anfratti sempre, piü liseia che non le altre e piü solidetta, con una faseia gialla alla sutura, e nel mezzo dell’ ultimo anfratto. Piü rara delle precedente. Questa specie trovasi & Brevilaqua, Punt’ Amica, Zara, Lesina, Ragusa e Curzola. Dedicai questa specie alla memoria di Giovanni Battista Sandri, benemeritissimo cultore della patria fauna e della flora, le cui rieche col- lezioni, con non indifferente nostra perdita, furono vendute in Germania per un assai tenue prezzo e quel ch’€ piü divise e sparse qua e la. In onor suo ’algologo Meneghini nominöo tre specie di alghe dei generi: Aylaophyllum, .Delesseria, Polysiphonia; ben einque specie dei generi Calli- thamnion, Conferva, Dasia, Echinoceras, Ectocarpus, dedicogli lo Zanardini; una specie di Diatomea del genere Navieula col suo nome chiamö il Grunow; una specie di Unio i fratelli Villa; una Clausilia ed una Limnaea il Parreis. 8. Raphitoma quadrillum Dujardin. Pleurotoma rude Phil. Enum. Moll. Sie. V. I, p. 199, nr. 10, tav. XI, f. 16. Pleurotoma quadrillum Duj. Mem. Tour. p. 291, ar. 10, tav. 20 f. 23. Pleurotoma granum Phil. Enum. Moll. Sie. V. II, p. 170, Nr. 26. Ebbi due soli esemplari e li eredo provenienti da Brevilaqua. Il nome che Philippi diede a questa specie nel suo primo volume, doveasi abbandonare perche dato prima da Broderip ad altra specie, di che ne fa accorti lo stesso autore nel suo secondo volume, motivo per cui denominolla altrimenti, ma essendo che nel fratempo Dujardin imposele il nome di R. quadrillum, devesi ritenere questo per prioritä. Il genere Raphitoma € rappresentato nei nostri mari da ben 22 specie, 8 Spirid. Brusina: Familia Muricea. 2 Fusus Lamarck. Fusus Helleri mihi, in sched. et in col. F. testa parva, turrito-fusiformi; anfraetibus rotundatis, longitudinaliter plicatis, plieis in anfractu ultimo &—10; transversim striata, strüs ele- vatis; labro extus valde inerassato, intus denticulato; cauda breviuscula, fistulosa ; apertura parva, oblongo-ovata. Lun. mil. 16, lar. mil. 8. Piccolo Fuso torricellato-fusiforme; ha non meno di 6 ne piu di 7 anfratti, che sono arrotondati, pieghati per lungo, con strie elevate per traverso; le pieghe sono continuate, 8—10 nell’ ultimo anfratto, le strie sono nel numero di 1485 a 20 alternanti, una piü elevata ed una meno, percio riesce scabrosa. Il labbro esternamente e grosso, sormontato dalle strie, internamente ha 6, 7 ovvero 8 dentini ben marcati. Il canale € chiuso e forato, piuttosto breve un tantino rivolto in sulla schiena. L’ apertura n’e piccola, di forma oblungo ovata; il canale coll’ apertura eguagliano in Junghezza la rimanente spira. E coperta da un epiderma densa, fila- mentosa, di color giallo-olivastro sucido. Il suo colore € rosso di mattone, piü chiaro sul labbro esternamente ed alla coda, una fascia del medesimo colore piü chiaro attornia l’ultimo giro alla meta. L’ apertura e |’ interno sono biancastri. Simile al F. corallinus Scaechi, dal quale differisce, perche quello c piu rigonfio, piü corto, gli anfratti ne sono piüu piani, meno eleyate e non alternanti le linee che sono pure in minor numero; il [abbro esterno quasi per niente manifesto, piu breve n’e la coda, meno oyata l’apertura, piü dilatata, il colore uniforme. Pescasi di rado in alto mare a Zara, Sebenico, Lesina, Ragusa, Budua. Nomai questa elegante conchiglietta dal nome del celebre naturalista Dr. Camillo Heller, che mi onorö di non poche gentilezze, ed il quale arrichi la fauna marina dalmata con molte importauti scoperte, che rese di pubblica ragione. Murex Linne. 1. Mure» erinaceus Lamarck. Murex erinaceus Lam. VII. p. 172. Abita i bassifondi fangosi degli scogli di Zara. Conchiglie Dalmate inedite, 9 2. Murex decussatus Gmelin. Murex decussatus G m. p. 3527. Abbastanza frequente nelle acque di Arbe, Pago, Brevilaqua e Zara. _ Ambidue queste specie non registrate nei cataloghi, furono scoperte dal Sandri. Tritonium Lamarck. Tritonium variegatum Lamarck. Tritonium variegatum Lam. VII. p. 178. Di questa rarissima specie due esemplari furono pescati a Lesina, altri due ne pescö i Sig. Dr. Heller, a Lissa l’uno, a Curzola ]’altro. Columbeila Lamarck. Ho compreso in questo genere, seguendo |’ opinione de piü moderni eonchiologhi, le specie Columbella seripta, nasuta e minor, specie queste tutte che diedero motivo a disparatissime opinioni. Find da bel prineipio Linneo collocö le specie di questo gruppo nei generi Murex e Buceinum, piüu tardi ’Olivi ed il Renier altre ordinarono coi Fusi, altre coi Murici. Coi Buceini le elassiicarono Lamarck, Defrance, Kiener, Philippi ed altri; nei generi Fusus, Purpura, Mitrella il Risso. Bronn ne collocö aleune coi Fusi altre coi Buceini; quali nel genere Fusus, quali coi Buceini e quali colle Columbelle, Michaud. Scacchi le collocö colle Mitre e. colle Colombelle, con quest’ ultimo e coi Buceini, Deshayes e cosı il Brocchile elassifico ora coi Murici ora colle Mitre, coi Buceini spesso, spesso colle Volute. Ne manco chi le aunoverasse nei generi Pisania, Nassa e Pleu- rotoma. Bonelli pel primo, poiBellardi, Sismonda e la maggior parte dei conehiologhi moderni stabiliscono queste specie nel genere Colombella. Moelto bene, Bellardi nella sua Monografia delle Colombelle fossili del Pie- monte, divide questo genere in tre gruppi, eio@: le Strombiformi, ove sono comprese le Colombelle veramente dette, nidi le Nasseformi, finalmente le Fusiformi. Tre specie e due varieta abbiamo in Dalmazia appartenenti al Primo gruppo, quattro specie e due varietä del secondo, del terzo gruppo non abbiamo alcuna specie. 1. Columbella marmorea mihi. €. testa parva , wato-subturbinata , laevi, nitida; anfractibus planis; aper- tura basi dilatata, sublineari, spira superante; labro intus, parum inerassato, noduloso; columella tuberculis duobus; marmorato-fulva, ma- eulis albid’s notata, proype suluram fascia maculosa, albida, ornata. Lun. cent. 4, lar. mil. 5. Bd. IV. Abhandl. 2 { Nie, er 10 Spirid. Brusina: Elegante Colombella, piecioletta, leggiera e levigata. Di forma @ ovata, quasi turbinata. L’apice & puittosto acuto; gli anfratti nel numero di 6, o 7 piani, I’ ultimo forma due terzi della conchiglia. L’apertura € quasi lineare, un po dilatata alla base, forma tre quarti della lunghezza dell’ ultimo giro. Il labbro interno € un tantino grosso, nel mezzo € piü sporgente ed € fornito quasi costantemente da 7 noduli. Nella columella si scorgono due tubercoletti, che imitano le pieghe e che di rado mancano; la base € striata. Il colore si mostra giallo-mar- moreo, con macchie orbicolari bianchiccie disposte a gruppi, speeialmente sulla sutura e verso la base; alla sutura poi ha una fascia di macchie bianche piu grandicelle ed irregolari. Trovasi nelle acque di Meleda (non Melada); sembra essere abba- stanza comune. 2. Columbella decollata mihi, in sched. et in col. Buceinum decollatum mihi, in sched. et in col. ©. testa ovato-elongata, turgidula, nitida; anfractibus planis, ultimo spiram superante; apertura ovato-elongata, spiram subaequante; labro subar- cuato, intus inerassato, dentieulato, columella striata; apice dentieulato. Lun. mil. 47. lar. mil 7. Altra bella specie di Colombella appartenente al gruppo delle Nasse- formi di forma ovato-allungata, € abbastanza rigonfietta, liseia. Gli an- fratti sono piani, cinque se ne contano negli esemplari dall’ apice tronco, otto nei rarissimi che conservano gli anfratti superiori, |’ ultimo anfratto supera di molto la spira. L’ apertura € dilatata, oblunga, il labbro € semiarceuato, esternamente appena ingrossato, entro lo € di piü ed @e munito di 10, 11 e spesso 12 dentini; la columella € fornita di strie brevi, che passano esternamente sopra la base e sono ora 7 ora 8. L’ apice & troncato, cosa che non mi fu dato vedere in alcuna altra delle nostre specie marine, se non nelle ter- restri Stenogyra decollata L. e Truncatella truncatula Drap. Delle specie forastiere avvi la Columbella (Buceinum) eribrarium Lam. delle Indie, che ha l’ apice decollato. Un’ epiderma sottile d’ un color giallo-sudicio, ricopre la conchiglia, quando non sia stata tolta dallo sfregarsi che fa quando perito il mollusco viene gettata la spoglia sulla sabbia delle rive. Ne colore si osseryano le seguenti variazioni: &. Piü comunemente nel fondo & di color violetto con macchie irre- golari castagne, disposte sulla spira, nella parte superiore e verso la base, ed € poi quä e l& tutta pichiettata di puntini bianchi. ß. Spesso nel fondo € di color castagno piü o meno carico, punteg- giato in bianco, con rare macchie irregolari bianche, disposte alla sutura ed alla metä dell’ ultimo giro. Conchiglie Dalmate inedite. 11 y. Di rado assai nel fondo € di color bianeo candido con macchie gialle disposte come nella variazione «. ö. Fondo nero d’oliva con maechie bianche alla sutura ed alla meta dell’ ultimo giro. Rara. &. Di color noceiuolo uniforme con qualche piccola e rara macchie bianca alla sutura. Molto rara. Qualunque sia pero la variazione la bocca € Il’ interno sono sempre d’una tinta violetta. Per la forma in generale questa specie s’ avvicina alla Columbella erythrostoma Bonelli, specie fossile del Piemonte (Vedi Monog. del. Columb. fos. del Piem. p. 9, tav. A, f. 4-5.). Essendo che le altre specie di questo gruppo furono finora comprese anche da noi nel genere Buccinum, ed essendo che trovo necessario di far qualche piccolo cambiamento; cosi qui riepilogherö tutte le specie. Gruppol. Strombiformi: 1. Columbella mercatoria Lamarck. 2. Columbella rustica Lamarck. Columbella rustica var. elongata Philippi. 3. Columbella marmorea mihi. Gruppo Il. Nasseformi: 4. Columbella decollata mihi. 5. Columbella seripta Linne. Columbella scripta 4. var. major Philippi. Columbella seripta 2. var. dactea Philippi. Varieta bianca e piü piceola, scoperta da me in 9 esemplari a Brevilaqua. * 6. Columbella nasuta Gmelin. Voluta nasuta Gm. p. 3455. Buceinum scriptum var. coceinea Phil. Enum. Moll. Sie. V. I. nr. 13, p. 225. Speeie questa, che il Philippi e molti altri ancora, la considera- rono quale varieta della precedente, ma tanta avvi differenza fra questa e quella, che non so capire come, si possa ritenere una semplice varietä, io non indugiai punto, come fecero Gmelin e qualche altro, ad annoverarla fra le specie. Si differisce dalla precedente perche & piü torricellata, piü rigonfia, per avere gli anfratti convessi, l’ apertura piü ovata, ed il canale piü aperto. Il labbro € ingrossato esternamente, la base € piü profonda- mente striata, alla columella ha tre o quattro dentini ben marcati; e sempre di color minio languido, con spessi puntini bianchi disposti a gruppi presso la sutura, l’apice ha una tinta di color carmino vivissima, l’ interno € Toseo. { Vive nelle acque profonde di Zara e Lesina, Curzola e Lagosta. Rara. 9*r 12 Spirid. Brusina: 71. Columbella minor Seacchi. Pollia. Pollia Scacchiana Philippi. Duceinum Scaecchianum Phil. Enum. Mol, Sic, V. II. nr. 6, tav. Key , I primi due esemplari li ebbi da Lesina nel 1860, ne ricevemmo peoi molti altri. Nassa Lamarck. I. Nassa semicostala Brocchi. Duecinum semicostatum Broc. Conch. fos. Subap. V. II, p. 488, tav. XV, f. 19. N. testa ovato-elongata, varicosa, anfıractibus planiuseulis; longitudinaliter costulata; suleis transversis decussata, anfractw ultimo tumido, superne costato, spiram aequante; apertura rotundato-ovata; labro simpliei, intus striato; columella carinata. Lun. mil. 12, lar. mil. 6. Conchiglia di forma ovato-allungata, con frequenti varieci. Ha otto anfratti che sono quasi piani, longitudinalmente costellati, per traverso striati da solehi profondi, circa 12 se ne contano nell’ ultimo giro. Tutti gli anfratti mono Il’ ultimo hanno molta somiglianza colla Nassa granulata. L’ ultimo anfratto & piü gonfio degli altri, con coste, che sembrano piut- tosto pieghe, che arrivano fino alla meta dell’ anfratto e mancano spesso verso |’ orifizio, in lunghezza eguaglia la spira. L’ apertura @ arrotondato- oyata; il labbro € semplice, acuto, con circa 10 dentini lamelliformi; la columella ha una carena spirale elevata; il canaletto € corto, 1’ ineisione profonda. Di color giallo verdastro, volgente al castagno nell‘ ultimo giro, i variei sono bianchicci. L’ ho scoperta nelle sabbie di Brevilaqua in soli sette esemplari. Ho descritto questa Nassa, perche la figura che ne da il Brocchi & poco felice e cosi pure la descrizione n’ & succinta, di piü per togliere il dubbio sulla specie, che p. e. il Philippi non conoscendola (a pag. 222, Vol. L) dice „certo nihil nisi pullum hujus speciei polymorphae“ (Buceini variabilis). Inoltre perche lo stesso Brocchi, nel Vol, Il. della Conch. fos. a pag. 489, osserva: „Questo € uno dei tanti buceini costati e striati, de quali sarebbe difficile di dare a conoscere le differenze specifiche senza il soecorso della figura, ne questa basterebbe tampoco se non fosse accom- pagnata dalla descrizione, tanta somiglianza hanno gli uni cogli altri.* Quantunque (a pag. 489) il suddetto autore dica: „Tanto il labbro destro quanto il sinistro sono affato lisei* pure ho creduto di riferire la nostra specie a quella, visto che i dentini del labbro sono cosi piccoli e Conchiglie Dalmate inndite. 13 che si protendono per entro in modo che possono facilmente sfuggire, specialmente esaminando esemplari fossili. 2. Nassa granulata Philippi. Buceinum granulatum Phil. Enum. Mol. Sie. V. I, p. 226, nr. 6, tav. XI, f. 22. Buceinum granulatum Phil. Enum. Mol. Sie. V. IL, p. 191, nr. 7. Quantunque questa specie sia comune, pure niuno ne fe caso, anzi in tutte le raccolte la vidi confusa colla Nassa ascanias Brug. Trovasi a Zara, Pago, Arbe ed in altri luoghi, pin frequente e piüu bella che altrove € a Brevilaqua. Non so se viva in altri mari fuori dell’ Adriatico, il Philippi la descerisse e figurö quale specie fossile di Militello e Cefalu nella Sicilia. 3. Nassa minima Montagu. Buceinum minimum Mont. Test. Brit. 247, tav. VIII, f. 2. Rara a Ragusa e La Croma. Familia (Cassidacea. Cassis Lamarck. Cassis undulata Linne. Buceinum undulatwın Lin. p. 3475. Cassis sulcosa Lam. VII. p. 227. Un esemplare avea il Botteri, come si vede da un suo elenco clhıe tengo, uno existe nella raccolta del Sig. Ivanics, uno nel Museo del Gin-- nasio di Zara, pescato nelle acque di Ragusa e donato dal M. R. P. Cus- mich, uno n’ ebbe da Curzola il Sig. Dr. Heller l’anno scorso. Familia Volutacea. Voluta Linne. Voluta pumilio mihi. P.testa minuta, ovata; transversim tenuissime striata, spira brevissima, opice o'tusiuscula; labro simpliei acuto; columella subuniplicata. Esemplare piccolo lung. mil 7, lar. mil. 4. Esemplare grande lun. mil. 16, lar. mil. 6. La piü piecola Voluta ch’ io conosca; € l’ unica specie, a quanto mi pare, di questo genere che sia stata trovata nell’ Adriatico. Di forma € ovata, nitida, ha einque anfratti, dei quali i primi quattro formano la spira, ch’ & molto breve e puittosto ottusa, |’ ultimo anfratto, ch’& rigon- 14 Spirid. Brusina: fietto, € striato per traverso da innumerevoli strie finissime. Il labbro suo € semplice ed acuto; sulla columella scorgesi una piega poco manifesta. Nell’ interno @ liscıa. La columella alla base € di color bianco, del resto cosi esternamente come internamente € di color castagno. Un piccolo esem- plare ma formato pesco il Sig. Nagl a Sebenico, ed ora trovasi nella raccolta del Sig. Ivanics, io ne ho un molto piü grande ma offeso pro- veniente da non so qual punto meridionale della provineia, forse da Ragusa. Mitra Lamarck. 1. Mitra striata mihı. M. testa parva, oblongo-fusiformi, nitida; transversim suleis profundis, punetulis impressis subtilibus, ornata: anfractu ultimo spiram superante; columella triplicata. Lun. mil. 8, lar. mil. 5. Questa conchiglietta che ha 5 anfratti e oblunga, quasi fusiforme; nitida; essa € striata per traverso da solchi abbastanza profondi, nei quali sono regolarmente disposti uno presso |’ altro dei sottili puntini impressi, non ben distinguibili ad occhio nudo, I’ ultimo anfratto, che supera in lun- ghezza la spira, © fornito di eirca 46 di tali solchi. Alla columella osser- vansi tre pieghe, il labbro € semplice, acuto. Il colore & giallo-chiaro nel fondo, irregolarmente picchiettato da puntini bianchi; alla sutura e verso la base avvolgesi una fascia di color giallo carico. Un unico esemplare ho trovato nelle sabbie presso Zara (alla cosi detta Vigna). 2. Mitra columbellaria Scacchı. Mitra columbellaria Sceac. Catal. p. 10, nr. 44, f. 13. Abbastanza frequente a Lesina e Ragusa, piü rara ad Ulbo. 3. Mitra cornea Lamarck. Mitra cornea Lam, VII. p. 313. Colla precedente. 4. Mitra columbulae mihi. M. testa minuta; ovato- fusiformi, nitida; transversim substriata, striae punctulis excavatis minulis ormatae; anfractu ultimo spiram superante; columella triplicata, apice tumidiusculo, flavicante; candida. Lun. mil. 5. lar. mil. 2'/,. Piccola Mitra, molto elegante ha 6 anfratti, di forma € ovata, fusi- forme, € poi nitida. Traversalmente, & solcata da strie appena discernibili ad occhio nudo, queste sono coperte da minutissimi puntini scavati. L’ ul- timo anfratto supera di molto la lunghezza della spira, vi si contano eirca Conchiglie Dalmate inedite. 15 44 strie, quelle che sono alla base e verso la sutura sono piü profondette. Semplice ed acutissimo € il labbro; la columella e fornita di tre pieghe. I due primi giri formanti l’ apice sono rigonfietti e mentre tutta la eonchiglia € candida, l’ apice € giallognolo. Somiglia alquanto nella forma alta Mitra cornea, da cui differisce nella grandezza, pel numero dei giri, per I’ apice e pel colore. Ne tengo quattro esemplari trovati nelle sabbie dei dintorni di Ragusa. 5. Mitra picta Danilo et Sandri in sched. et in col. M. testa minuta;, oblonga-fusiformi; mitida, laevissima; fascia transversa alba, lineolis rubris ornata, ad suturam, in medio ultimi anfractus et ad basin decurrente; columella triplicata. Lun. mil. 8, lar. mil. 3. Elegante conchiglietta oblunga, fusiforme; con 6—7 anfratti, 1’ ultimo de quali forma la meta della conchiglia, che € nitida e leggiera , affatto priva di nodi o pieghe. La columella ha tre pieghe, il labbro € semplice ed acuto. Il fondo € di color verde-olivastro tendente or al rossiccio or al giallo; alla meta dell’ ultimo giro ed alla sutura, ha una fascia bianca con lineette minute, rosse, che una ya incontro all’ altra ad angolo ma senza toccarsi. La base pure E contornata da una tale fascia, ma piü larga e con le linee ondulate. Il suo posto naturale € presso la Mitra tricolor Gm., la quale € piü ventricosa, pieghazzata per lungo, la fascia non & ornata dalle lineete e manca la fascia alla base. Avvertita dal Sig. Prof. Dr. Danilo. La M. tricolor € comune a tutta la Dalmazia, questa lo € soltanto alla parte meridionale specialmente a Macarsca, Lesina, Curzola, Ragusa, nella parte settentrionale € rara ad Ulbo. Oltre a queste 5 specie vivono ancora in Dalmazia le: _M. ebenus Lam., M. lutescens Lam. e M. tricolor Gm. Familia Cypraeacea. Cypraea Linne. Cypraea asellus Lamarck. Nella raccolta del M. R. P. Cusmich donata al Museo del ginna- sio di Zara, come proveniente da Ragusa. Marginella Lamarck. !. Marginella secalina Philippi. Marginella secalina Phil. Enum, Mol. Sie. p. 197, ar. 1, tav. XXVII, f£. 19. Rara molto a Meleda. 16 Spirid. Brusina: 2. Marginella minuta Pfeiffer. Marginella minuta Pfeiff., n Wiegm. Arch. 1840, p. 259. Colle specie gia note abbiamo in tutto einque, sono: 3. Marginella miliacea Lamarck. Marginella var. fwlvo-fasciata Danilo et Sandri. Varietä che trovasi assieme al tipo. Il Kiener ne da fra i caratteri della specie: „tribus zonis fulvis“ poi „trois zones fauves entourent la coquille* indi aggiunge: „on la trouve en grande quantit€ sur le bord de la mer, ou elle est constamment blanche, ses coleurs etant efacdes.“ Cosa che non si verifica nei nostri esemplari, perche troviamo e la varietä faseiata, ed il tipo bianco-ceruleo o giallognolo non punto detrito, ne calcinato. 4. Marginella clandestina Brocchi. 3. Marginella laevis Donovan, Familia Tarritellacea. Cerithium Bruguiere. 1. Cerithium Jadertinum wihi, in sched. et in col. €. testa minuta, turrita, «nfractibus convexiuseulis, eingulis granulorum quatuor, in ultimo 7—8, totam basin occupantibus; canali nullo, rare varicosa; colore rufo. Lun. mil. 5, lar. mil. 1%, Questa specie € molto piecola, torricellata, acutissima, ha da 8 a 0 anfrattuositä, piuttosto convesse, con quattro eingoli di granellini mar- eati e disposti in modo da simulare eoste longitudinali rette, spesso il primo ceingolo presso la sutura € quasi privo di granellini, nell’ ultimo giro sonyi 7—8 eingoli, che ricuoprono la base, gli ultimi sono sprovveduti di granuli. I canale non € per nulla sporto, l’ apertura € ovata, la colu- meila tronea, il labbro acuto, semplice e non espanso, In qualche esem- plare si osservano dei varici, che sono sempre d’ un color piü chiaro del rimanente della conchiglia, ch’ € rosso cupo o rosso di mattone. Trovasi in quantita nelle sabbie di Punt’ Amica e di Zara (alla cosi detta Vigna). Vive attaccata alle alghe specialmente alle: Ulwva lactuca L. e Ulva latissima L. Appartiene al gruppo delle specie ©. lima Brug., e €. afrım Dan. et San., dai quali differisce pel numero degli anfratti e dei cingoli, per avere i giri piü convessi e per essere molto piü pieeolo. Conchiglie Dalmate inedite. 17 2. Cerithium subeylindricum mihi, in sched. et in col. ©. testa parva, subeylindraceo-turritas; anfractibus planiuseulis, eingulis granulorum quatuor, in ultimo quinque; eanbli brevissimo, profunde exciso; basi laevi, concaviuscula ; colore rufo. Lun. cent. 4, lar. mil. 124. Questa specie € semicilindrica, turrita ha or 12 or 13 anfratti quasi piani, non varicosi, divisi da sutura profonda, con quattro cingoli di gra- nellini molto marcati, distribuiti regolarmente in modo da sembrare coste un po curve. L’ultimo anfratto ha einque eingoli, dei quali l’ultimo € liseio e non granuloso. Breve n’e il canaletto, l’ineisione profonda, la base € lisecia non coperta da eingoli ed alquanto concava. Üolore rosso- cupo o carneo. Finora ne rinvenni soltanto 8 esemplari nelle sabbie di Punt’ Amica, 2 in quelle dell’ isola d’ Ulbo. 3. Cerithium acicula mihi, in sched, et in col. €. testa minuta, subulato-turrita; anfraectibus planiuseulis; einyulis granu- lorum tribus, in anfractuw ultimo quinque, totam basin occupantibus; canali brevissimo, profunde eweiso, labro ewpansum ; colore cinereo- flavescens. Lun. mil. 5Y,, lar. mil. 1V,. Conchiglietta lesiniforme, turrita, non varicosa, che ha gli anfratti quasi piani nel numero di 41 & 14, divisi da una profonda sutura ; ha tre eingoli di granellini, che sono cosi disposti da sembrare costieine; 1’ ultimo anfratto ne ha cinque, le tre prime sono granulate, le due ultime che ricoprono la base sono semplici; il canale € appena distinguibile, 1’ inci- sione molto profonda. L’ apertura € ovata, il labbro piuttosto espanso. Il suo colore € cenerognolo traente al giallastro. Differisce dalla specie precedente per essere piu piccola, piü pan- eiuta, si distingue ancora pel numero dei eingoli, degli anfratti e pel colore. Finora ne troyai una dozzina d’ esemplari a Punt’ Amica. 4. Cerithium minimum mihi, in sched. et in coll. €. testa minima, conico-turrita;, anfractibus planis; eingulis granulorum tribus, in anfractu ultimo totam basin occupantibus; canali brevissimo ; profunde ewxeiso ; colore rufo. Lun. mil. 3, lar. mil. 1. La piü piecola delle specie nostrali, di forma conica, turrita, con ora 9 ora 10 giri piani del tutto, il quali hanno tre cingoli granellosi, divisi da una sutura profonda. Nell’ ultimo anfratto numeransi quattro Bd, XV, Abhandl. 3 18 Spirid. Brusina: eingoli, I’ ultimo dei quali e liscio; la base € convessa e coperta dai ein- goli. Di eolore & rosso eupo piü delle altre. h Come ben si puo vedere non € confondibile con nessuna delle specie precedenti. Conviene col Cerithium acicula soltanto nel numero dei eingoli. Ne trovai solo 7 esemplari coi precedenti. Familia Rissoidaea. Questa famiglia, che prima per la maggior parte comprendevasi nel solo genere Zeissoa, secondo Il’ Elenco dei Gasterppodi testacei marini, sarebbe rappresentata nelle nostre acque da 26 specie e 7 varieta. Da queste pero si devono togliere le specie: Jlissoa (Alvania) canaliculata Phil, R. (Alv.) cancellata Desm., 2. (A.) dietyophora Phil., Rissoa coronata Scacchi. lo possiedo gli esemplari originali che il Sandri classifico per tali specie e dopo ripetuti esami posso con ogni Sicurezza inferire, che gli esemplari ‚riferiti alle tre prime specie non sono ne pin, ne meno che giovani esemplari della Jlissoa (Alvania) erenulata Mich. ; i „due esemplari in istato non affatto perfetto di conservazione* (ripor- tando le parole dell’ eleneo), ch’ egli riportava alla Zis. costata Scac., appartengono senza dubbio alla variazione minore della Rissoa oblonga Desm. Dunque il numero delle specie possedute dal Sandri era di 22. lo poi, col rovistare sabbie conchiglifere di diverse localita, ho scoperto le specie! Jlssoa dolium Nyst, 2. soluta Phil, Alvania scabra Phil., A. eimex Brocc. ece, ecec. Insomma ho portato a ben 52 il numero delle specie e 12 delle varieta. Di questa famiglia mi riserbo di parlarne in apposita memoria. Familia Janthinacea. Janthina Lamarck. 1. Janthina hicolor Menke. Janth. bie. Mke., Syn. p. 140. Di rado viene gettata alle rive di Lesina e di Budua. 2. Janthina nilens Meuke. Janth. nit. Mke. Syn. p. 141. Rarissima a La Croma. Conahiglie Dalmate inedite, 19 Familia Naticacea. Natica Lamarck. 1. Natica sanguinolenta mihi. N. testa globosa, laeviyata; albo-lutescente, lineis latis, undulatis, longi- tudinalibus, sanguineis, eleganter picta; spira prominula, wmbilico maximo, aperto; callo umbilicali semieylindrico. Lun. cent. 2Y/,, lar. cent. 2,. Bella Natica globosa e liseia, nel fondo E di colore bianco-gialletto; la spira nella meta inferiore € einta da una faseia cilestrina, che nell’ ul- timo giro € alla sutura; € disegnata elegantemente, in ispecie |’ ultimo giro, da linee longitudinali larghe, ondulate, irregolari, rette verso |’ ori- fizio, oblique nel rimanente, d’un bel color rosso di sangue rappreso. L’apertura € bianco-lattea, castagno-oscuro |’ interno, una fascia candida eirconda l’ ombelico, quasi limitando le linee. Piuttosto prominente n’e la spira, grande ed aperto l’ombelico, il callo semieilindrico. Non differisce dalla Natica millepunctats che nel disegno e nel colore, riesce anche sempre piü piccola. Molto rara nelle acque di Zara. 2. Natica Guillemini Payraudeau. Nat. Guil. Payr. p. M9, t. V, f. 25, 26. 3. Natica Dillwinyi Payraudeau. Nat. Dil. Payr. p. 120, tav. 5, f. 27, 28. Un esemplare da Lesina ebbe il Sig. Prof. Boglich, uno il Sig. Nagl, due n’ebbi da Curzola. Qui enumererö anche le specie note perche ayvi qualche cam- biamento. 4. Natica Olla M. de Serres. Natica Olla M. de Ser. Geog. des terr. tert. t. 1, f. 1--2. Natica glaueina Lam. VI. 2. p. 196. Frequente nel canale di Cattaro. Rara a Ragusa. 5. Natica millepunctata Lamarck. b. Natica adspersa Menke. var. conspurcata wihi, in sched. et in collec. Varietä eostante che ne ha i punti distinti come nella specie pre- 3” 20 Spirid. Brusina: eedente, ne ha le grandi macchie del tipo, ma € un misto di punti ed isolati e disposti & gruppi, di macchie e di qualche lineetta. E piü comune che non il tipo e la specie precedente. 7. Natica macilenta Philippi. Nat. mac. Phil. Enum. Moll. Sie. V. IL, p. 140, ar. 5, tar. RXV, Devo notare che il Sandri riteneya questa specie per la N. glaueina Lam., prova ne sia che a pag.49 del suo elenco dice: „Non rara a Zara e a Brevilaqua.“ Come sopra dissi, la N, glaueina (Olla) trovasiı a Cat- taro eRagusa, nel nostro canale non fu ancora rinvenuta. La vera Natica glaueina poi nel suceitato elenco figura col nome di N. natieoides Küster; il Bellotti sull’ esemplare spedito !) col. Nr. 138, osservava: „Nel Küster non trovo accenuata questa speeie; l’esemplare spedito appar- tiene alla N. glaueina Lam. In generale tanto nelle nostre raccolte, quanto in quelle che spedimmo fuori di Dalmazia, questa specie, sulla sua fede, fu classificata per la N. glaueina. 8. Natica intricata Donovan. Di questa bella e frequente specie, a Brevilaqua, trovansi esemplari affatto bianchi, piüu rari del tipo, si che ne ho distinto la: var. candida mihi, in sched. et in col. Familia Pyramidellacea. Odostomia Flemming. 1. Odostomia Nagli mihi, in sched. et in col. O. testa solida, conico-turrita, candida, nitidissima; anfractibus planiuseu- lis, ultimo tumido; apertura ovato-oblonga, tertiam totius longitudinis partem aequante; dente crasso, qacuto. Lun. mil. 7, lar. mil. 3. Conchiglia solida, acuta, conica, torricellata; candida ed assai nitida. Gli anfratti, che si numerano quasi sempre nove, sono alquanto piani, l’ultimo € sempre o piü o meno turgido, ed eguaglia in lunghezza la rimanente spira. L’apertura € ovato-oblunga, internamente soleata da eirca 40 piecole linee salienti, forma la terza parte della conchiglia. L’ombelico € appena marcato, il dente quantunque piccolo & ben distin- guibile ed acuto. 1) II defunto Sandri, a piü riprese, avea spedito delle raceolte complete, di esemplari caratteristici per essere esaminali, ai Sig. Bellotti di Milano e Spinelli di Verona. Conchiglie Dalmate inedite. s 21 Trovasi di rado nelle sabbie di Brevilaqua e Zara (alla Vigna e Punt’ Amica). Il Sig. Nagl ne pesco molti esemplari mel porto di Sebe- nico, presso Maddalena. Questa bella specie, nella raccolta del Sandri era confusa coll’ Eulima polita Desh. e come tale la spediva al Bellotti che in lettera al N. 90 gli osseryavya: „Gli esemplari non appartengono & questa specie; anzi dovrebbero ritenersi come spettanti al genere Pyra- midella Lamk., e meglio ancora al genere Odostomia Flem.“ 2. Odostomia Novegradensis mihi, in sched. et collec. O. testa tenui; turrito-conica ; subvitrea, nitida; anfractibus convewiusculis;, apertura ovata, tertiam totius lonyitudinis partem superante; dente parvo. Lun. mil. 6\,, lar. mil. 2Y,. Tenue ed acuta si € questa specie, conica torricellata; e quasi vitrea e nitida. Ha 7 giri piuttosto convessi; l’ apertura € ovata ed arriva a formare piü che la terza parte della conchiglia, l’ultimo giro poi supera la spira di molto. L’ombelico € ancor meno marcato che non nella specie precedente, il dentino columellare € piccolo. Differisce dalla precedente perche @ meno turgida, sottile, ha meno anfratti, i giri sono piü convessi, l’ ultimo piü lungo, l’apertura piü oyata, il dente minore, l’apice piu ottuso. Molto frequente sul Peeten Jacobaeus a Novegradi e sempre vivente. Questa specie era gia conosciuta dal Sandri, pero la riteneva per la Rissoa monodonta Biv., mentre quest’ ultima la chiamo Zissoa dentata. Il Bellotti perciö sugli esemplari spediti sotto il N. 198, scriveva: „ZR. dentata Dan. etSan. Sembrami che questa sia la vera R. monodonta Biv. quale € pure figurata nel Küster (pl. 2 f. 3—-6).* Nell’ Elenco nominale a pag. 57 si legge: „Si trova di frequente viva nel mare di Novegradi sul Peceten Jacobaeus.“ Cio € vero si dell’ Odostomia Novegra- densis, non della Rissoa monodonta la quale vive a Zara, Sebenico, Le- sina, Ragusa ecc., ne ancora fu rinvenuta a Novegradi. 3. Odostomia vitrea mihi, in sched. et in col. O. testa minuta, suvulato-turrita;z solidiuscula, pellueida, hyalina; anfraetibus planis, contiguis, apice obtusiusculo; apertura ovata, tertiam lonyitudinis partem vix aequante; dente crasso, acuto. Lun. mil. 2',, lar. mil. 1. Conchiglia piecolissima; lesiniforme, torricellata; abbastanza solida in confronto alla precedente, avuto riguardo alla sua piccolezza; € pel- lueida, bianco-vitrea. Dei giri se me contano 7, sono piani e contigui, !’ ultimo € lungo quanto la spira; l’apice n’e ottuso. L’oyata apertura ha appena una lunghezza eguale ad un terzo della conchiglia. Anche il dentino per la piccolezza della specie € ben pronuneiato, grosso ed acuto. Nelle sabbie di Punt’ Amica ed alla Vigna. Molto rara. ar Spirid. Brusina: . . . . 7 a N 2: ,ı* . Inutile riesce il dire, non esser confondibile eolle due specie prece- ; es l denti, conviene colla seconda specie nel numero degli anfratti, per esser vitrea e per l’apertura, non cosi conviene nella grandezza, soliditä, nelle proporzioni di lunghezza e larghezza, ed in generale nella forma. Onde completare la specie di questo genere aggiungero l’ unica delle ji q >} oD oO gia note, ma compresa finora nel genere Kissoa cioe 1’ Odostomia ercavata Philippi, ch’& rara a Punt’ Amica ed a Melada. Turbonilla Risso. 1. Turbonilla FFumboldti Risso. : Turbonilla Humboldti Rıs. IV, p. 394. 1. var. gracilis Lowe. Molto rara nelle sabbie di La Croma scoperta dalM.R.P. Cusmich. 2. var. subrentricosa Lowe. Ho trovato un solo esemplare nelle sabbie di Punt’ Amica. 2. Turbonilla pallida Philippi. Melania pal. Phil. Enum. Mol. Sie. V. I, p. 157, tav. IX, £. 7. Chemnitzia pal. Phil. Enum. Mol. Sie. V. II, p. 136, nr. 3. Un unico esemplare da Zara. 3. TZurbonilla pygymaea mihi. T. testa minutissima, turrita, lactea; anfractibus rotundatis, sutura pro= funda disjunctis, longitudinaliter plicatis, plicis confertissimis, arcuatis, interstitia aequantibus; striüis transversis nullis; apice obtuso. Lun. mil. 2, lar. mil. %. La piü piccola delle specie nostrane, torricellata e bianca. Ha 7 anfratti, i quali sono arrotondati e convessi, divisi da una sutura pro- fonda, hanno circa 18 pieghe longitudinali, arcuate, che sono larghe quanto gli interstizii; € priva di strie trasversali; l’apertura € ovata, la colu- mella e semi retta ed € fornita di una piccola piega; l’apice n’ € ottuso. Differisce da tutte le altre specie per la picciolezza, per essere piü torricellata, per gli anfratti molto arrotondati ed in minor numero, per le pieghe arcuate e per l’ apice ottuso. L’ho scoperta nelle sabbie di Melada. Rara. Tutte le specie che abbiamo di questo genere sono: Turbonilla striata Dan. et San. = Humboldti Ris. v. graeilis Lowe. e = var. suhventricosa Lowe. r pallida Phil. « Conchiglie Dalmate inedite, 23 Turbonilla eleyantissima Phil. » rufa Phil. 2 densestriata Phil. » graeilis Phil. a pyymaea mihi. Familia Eulimates; Eulima Risso. Eulima affinis Philippi. Eul. affın. Phil. Enum. Mol. Sic. p. 135, ar..6,.6:XXIV, f. 7. L’ho scoperta in piu centinaja d’esemplari nelle sabbie di Nona, qualche rarissimo esemplare in quelle di Melada e di Ulbo. Questa specie e stata fondata dal Philippi sopra d’un unico esemplare fossile „Panormi specimen in calcarco inveni," per cui non senza qualche dubbio riferisco questa nostra a quella specie. La descrizione e la figura convengono non la grandezza. Ordo Seutibranchna. Familia Trochacea. Phasianeila Lamarck. I. Phasianella crassa mihi, in sched. et in col. P. testa ovato-eonoidea; imperforata; erassu; nitida;, anfractu ultimo tumido, spiram superante; apice acutiuseulo, rutilo; colore vario. Lun. mil. 8, lar. mil. 5. La forma di questa Fagianella € ovato-conoideas, non perforata, € grossa e solida, nitida. Ha cinque anfratti, 1’ ultimo dei quali € assai rigonfio € forma due terzi della conchiglia. L’ apice n’E acuto e sempre d’ un rosso vivo. L’opercolo € testaceo, di sopra convesso quasi spirato, bianco-latteo. Oltre I’ apice rosso, avvi una fascia bianca alla base, diseg- nata da lineette irregolari rosse come imitanti una ghirlanda che circonda la columella, nel resto il colore e disegno sono assai varianti. Le principali variazioni sono: a. Piü comunemente il fondo € roseo o castagno, screziato da pun- tini e lineette ondulate, irregulari, rosse, e con liste che terminano prima d’arrivare alla base, bianche con a lato una lineetta rosso-cupa. ß. Or collo stesso fondo, le liste bianco-rosse sono piü piccole, strette e molto irregolari, cosi che assai bene imitano il disegno d’ aleuni marmi. [I ve Spirid. Brusina: y. Qualche volta le liste sono cosi brevi che possonsi dire nıacchie, e sono disposte alla sutura, I’ una presso l’altra quasi formando una fascia; il fondo poi e rosso o castagno tempestato da minuti puntini rossastri. ! ö. Roseo carico uniforme. Rarissima. &. Castagno-rossiccio uniforme. Molto rara. Differisce assai dalla Phasianella pulla, nella forma e per essere piü turgida, (specialmente 1’ ultimo giro), molto grossa, pel colore ecc. Rara in tutta la Dalmazia, vive a Brevilaqua, Punt’ Amica, agli scogli di Zara, a Sebenico, Macarsca, Lesina, Curzola, Ragusa e Budua. 2. Phasianella esiygua mihi, in sched. et in col. P. testa minima, ovato- conica; imperforata; transverse striata; laevissima, nitida, subvitrea; anfractibus planiusculis, ultimo spiram aequante; apice obtusiusculo; maculis flavis ornata. Lun. mil. 24,. lar. mil. Y,. Specie piccolissima, ovato-conica; non perforata; traversalmente € solcata, I’ ultimo giro ha circa venti strie; che sono piu profonde alla sutura ed alla base; € molto leggiera, nitida e pulita, quasi vitrea. Ha 6 anfrattı, 1’ ultimo € lungo quanto la spira. L’apice n’ € puittosto ottuso. Nel fondo € d’ una tinta algranto gialletta, ed e abbellita da macchie gialle, sempre uniformemente disposte alla sutura ed alla metä dell’ ultimo giro. L’ avvertire, che differisca da tutte le nostre specie, per la piccolezza, per avere un giro di piü, per le strie, pel disegno ece., sarebbe cosa inu- tile a dirsi. L’ ho svoperta nelle sabbie di Punt’ Amica, Melada ed Ulbo, ove non € molto frequente. Le altre due specie che abbiamo come € noto sono le: 3. Phasianella speciosa Mühlfeld. 4. Phasianella pulla Linne. Di quest’ ultima ho distinto le due yarieta: 4. var. Höhberti mihı. Phasianella Höberti mihi, in sched, et in col. Nel fondo di color rosso carmino, tempestato di minutissimi puntini del medesimo colore ma piü carico, appena visibile ad occhio nudo, sopra questo fondo sonvi disegnate larghe liste longitudinali, irregolari, candide, che terminano prima d’arrivare alla base, spesso alla meta dell’ ultimo giro. Intorno la columella ayvi anche una fascia bianca con linee rosse, irregolari, imitanti una ghirlandetta. Piu rara assai del tipo. 2. var. söriata mihi, in sched. et in col. Nel fondo € come la precedente, ma piü chiaro, con linee sottili, longitudinali, ondulate, qualche volta interotte, oblique, di color carmino u Gonchiglie Dalmate inedile, 25 carico, che rieuoprono anche la columella, ch’ e bianchiecia nel fondo, Rara piu della precedente. Danilia mihi. T. conoidea; imperforata; cingulis transversis et lineis elevatis longitudina- libus elathrata; labro ewtus varice maryinato; dente columellari cerasso ad basin. Se specialmente negli ultimi anni, con caratteri di minor entita, spesso incostanti suddivisero la fimiglia dei Trochi ed il genere Trochus di Linne e di Lamarck, in generi e sottogeneri, tanto pi ayvi ragione di separare dalle Monodonte la Monodonta limbata Phil., ereandone appo- sito genere, con caratteri tanto marcati, ‚quali sarebbero quello special- mente del labbro marginato esternamente, poi quello dei eingoli trasver- sali e delle linee longitudinali, che le danno un aspetto tanto elegante e differente dalle altre Monodonte e dei Trochi. Lo scopritore ed autore della specie, il Philippi a pag. 157, come nota importante: „Unica species, in Familia Trochorum „ quae labrum marginatum habeat , quale in Buceinis, Cassidibus, Tritoniis oceurit.* Per quanto & me consta, non so se vi sieno altre specie che possano riferiıssi & questo genere, neppur delle non Europee. % Col denominar questo genere, dal nome del mio maestro il Prof. Dr. Danilo, non feci che dargli un tenue segno della mia gratitudine. Banilia Timbata Philippi. Monodonta limbata Phil. Enum. Mol. Sie. V. II, p. 157, nr. 5, tav. 25, f. 17. Ne avea il capitano Kirchsberg qualche esemplare, altri ha il Sig. Ivanics pescati nel canale di Zara, due ne ho da Sebenico. Zizyphinus Gray. 1. Zizyphinus candidus mihi. Differisce dal Zizyphinus (Trochus) conulus L. nella statura e qual- che cosa nella forma, conviene in tutto col Zizyphinus violaceus Risso, meno che nel colore, il quale in questo e candido affatto. Tanta avvi ragione di questa mia specie quanto ve n’e del Z. vwiolaveus. - 2. Zizyphinus parvulus Philippi. Trochus parv. Phil. Enum. Mol. Sie. V. II, p. 155, nr. 9, te Trochus littoralis mihi, in sched. et in col. Specie simile al Ziz ;phinus (Trochus) striatus L. Da prineipio era d’ avviso che questa nostra speeie non sia riferibile & quella fossile Bd. XV. Abhandl. % n ._. . 26 Spirid. Brusina: deseritta dal Philippi; nel suo Vol. II, p. 155, dice: „columella non den- tata“, poco dopo poi aggiunge: „Columella nullum dentis ...... habei“. I nostri esemplari non hanno gia un dente molto manifesto, ma hanno si un piecolo callo o come si voglia altrimenti chiamare non preteribile; ma essendo che nel resto e discrizione e figura combinano bene, eredo che questa nostra specie vivente possa riferirsi alla fossile di Reggio (della Calabria). Trovasi qua’ e la a poca profondita, piü frequente € nel porto di Zara e nelle sue vieinanze, Vive ancora & Sebenico, Spalato, alla Brazza, Lesina e Curzola. Gibbula Risso. 1. Gibbula purpurata mihi. G. testa imperforata, convexo-conoideaz depressa; facie inferiore concava; anfractibus planulatis, transversim striatis, ultimo basi angulato, sub- marginato; wmbilico subelauso, obliquo, linea impressa cincto; cinero- olivacea, strigis longitudinalibus obliquis e punetis purpureis confluentibus. Lun. mil. 9, Jar. mil. 11. Conchiglia non forata di forma convesso-conoidea; depressa; la parte inferiore € alquanto concaya; dei giri se ne contano ceinque e sono tras- versalmente striati, l’ultimo € poi alla base angolato e quasi marginato, nella sua parte superiore € solcato da 9 strie abbastanza profonde, e cosi da altre 9 la faccia inferiore; la spira € ottusa. Obliquo € l’ ombelico, e semi chiuso, circondato da profondo solco. Sulla columella ayvi appena indizio di dente, l’ apertura € dilatata. Nel fondo € di colore cenerognolo- olivastro ornata da strie longitudinali oblique, formate da puntini di color purpureo, regolarmente disposti; I’ umbilico € bianco. Specie vicina alla Gibbula (Trockus) varia Gm., dalla quale diffe- risce molto, in ispecialita per essere la parte superiore convessa e |’ inferiore concaya, per aver strie meno numerose ma piü profonde, per l’ ombelico chiuso ed obliquo, pel solco che lo eirconda e per l’ apertura piu dilatata e pel disegno. S’inganerebbe a partito chi volesse ritenere questa una varietäa della Gib. varia; fa anzi d’uopo che dica, che la specie meno variante del genere € appunto questa che porta il nome di varia, come nel genere Peeten, il Pettine che presenta meno variazioni degli altri & appunto il P. varius. Un unico esemplare esiste nella mia raccolta, proveniente da non so qual punto delle vicinanze di Zara. 2. Gibbula elata mihi. Trochus patulus mih', in sched. et in col, Conch glie Dalmate inedile. 27 @. testa subylobosa; perforata; laeviyata; obtusa; anfractibus contiguis, con- vexis, ad suturam carinatis; apertura patente; umbilico spirali. Lun. mil. 12, lar. mil. 13. Conchiglia quasi globosa e perforata. Non ha ne strie, ne solchi, ma e affatto liscia e lucida. I 5 giri suoi sono contigui, convessi e carenati alla sutura, 1’ ultimo € molto piü grande e piü lungo della spira ed arro- tondato alla base. La bocca € molto aperta ed espansa, il labbro semplice ed acuto: l’ ombelico € spirale e sempre bianco. Non avvi alcun indizio di callo columellare. Di colore piü comunemente €: &. cenerognolo uniforme, 0 ß. con fascie di macchiette lineari cilestrine, eirca 8 nell’ ultimo giro, oppure, y. con fascie di puntini rossi, pure nel numero di 8, nell’ ultimo giro. Il nome che avea dato a questa specie I’ ho doyuto cangiare, perche fu gia adoperato dal Brocchi per altra speeie. Anche questa specie ha qualche somiglianza colla & varia. Vive sulle roccie alle rive di Lesina, Curzola, Ragusa e Budua. 3. G@ibbula gibbosula Danilo et Sandri. Trochus gibbosulus Dan. et San., in sched. et in col. G. testa minuta; globoso-conoidea; perforata;, solida; acutiuseula ; anfrac- tibus rotundatis, ad suturam paullulum depressis,, transverse laeviter sulcatis; apertura dilatata, ew rhombeo-orbiculari; umbilico spirali. Lun. mil. 5, lar. mil. 6. Questa specie piccola € globosa-conoidea, un tantino depressa; per- forata; per la sua statura € solida; ha l’apice acuto; cinque giri arroton- dati ed un po depressi alla sutura, viene poi trasversalmente solcata da leggerissime strie, circa 25 traversano l’ ultimo giro. La bocca € aperta molto ed ha una forma tra rombica e circolare; il labbro € semplice ed acuto. L’ombelico € sempre bianco, un tantino obliquo. In qualche esem- plare vi € appena segno di callo. Nel fondo & color cenere traente al ver- dognolo chiaro od al gialletto, variamente disegnato da linee e macchiette irregolari verdastre o rossiccie. Tiene della forma del precedente per la faccia inferiore, e qualche cosa della Gibbula (Trochus) Adansoni Payr. per la faccia superiore, anzi pel colorito s’ avvicina alla specie seguente. Lesina e Ragusa non rara. 4. Gibbula Ivanicsi mihi, in sched. et in col. G. testa parva; globoso-conica; imperforata; solida; acuta: anfraciibus ro- tundatis, ultimo tumidiusculo, transverse sulcato-strialis; apertura ex rhombeo-orbiculari, umbilico clauso; columella basi obtuse dentata. Lun. mil. 6, lar. mil. 7. 4* 28 Spirid. Brusina: Specie simile alla precedente, da cui differisce per essere imper- forata piü grande e piü eleyata, per avere oltre i solchi (che sono piü profondi) anche linee elevate; ha un giro di piu gli anfratti sono assai piü arrotondati, non depressi alla sutura, I’ ultimo e rigonfietto. L’ apertura @ si tra rombica e ceircolare, ma non € punto dilatata; la columella € prov- veduta di un callo ottuso ed allungato. Si distingue oltracciö nel colore, che in questa specie € rossiccio o nero-verdastro nel fondo, con macchie e punti bianchi o verdognoli qua e la irregolarmente disposti. Trovasi assieme alla precedente. Ho voluto chiamare questa Gibbula, col nome del Sig. Giuseppe Ivanics, possessore d’una bellissima raccolta di conchiglie dalmate, 1’ accurata ispezione della quale mi fece conoscere non poche specie importanti. 5. Gibbula Linnei mihi. G- testa minuta, subconcavo-conica; imperforata: acuta; anfractibus planu- latis, transversim striatis, ultimo spiram aequante, basi angulato, mar- ginato, medio sulco diviso; sutura eingulata; umbilico subobliquo. Lun. mil, 5, lar. mil. 4. Piecola specie che non somiglia a niuna delle altre nostre, che qnasi serve di anello fra questo genere ed il precedente. Sopra € quasi concaya e conica, acuta; ha 6 giri alquanto concayvetti, traversalmente solcati, 1’ ultimo e angoloso alla base, marginato, nella parte inferiore, ch’ € convessa e liscia, ha 4 solchi; I’ ultimo giro € diviso nel mezzo da un solco molto profondo, ch’e sormontato da un cingolo eleyato formante il margine, che altro non € se non la continuazione di quello che negli altri giri e alla sutura. L’ ombelico € chiuso ed in luogo del foro avvi una sem- plice infossatura. L’ apertura @ semi circolare, la columella € sprovveduta di dente. Il suo colore € bianco sudicio uniforme, il ecingolo @ adornato da macchiette nere; la base ossia la fascia inferiore € disegnata da liste nere divergenti dall’ ombelico alla periferia. Un unico esemplare da Brevilaqua. Ho fregiato questa specie rara col nome dell’ immortale autore del Sistema Naturae, quale tenue tributo d’omaggio. Scissurella Philippi. Scissurella plicata Philippi. Seis. plice. Phil. Enum. Mol. Sie. V. I, p. 187, nr. 1. Seis. plie. Phil. Enum. Mol. Sie. V. II, p. 159, nr. 1, t. 25, f. 18. Scoperta da me nelle sabbie di Melada e di Punt’ Amica, ov’ & molto rara, Conchiglie Dalmate inedite. 29 Stomatia Lamarck. 1. Stomatia clathrata Philippi. Fossarus clathratus Phil. Enum. Mol. Sie. V. II, p. 148, nr. 2, 6: KEV, f,5. Ne tengo una dozzina di pezzi da Ragusa. 2. Stomatia ambigua Linne. Helix ambigua Lin. ed. XII, p. 1251. Helix ambigua Gm. p. 3665. Fossarus Adansoni Phil. Enum. Mol. Sie. V.II. p. 145, nr. A, 6. XV, 71. Due esemplari ebbi da Ragusa, ne vidi poi una dozzina d’emplari dal Sig. Prof. Boglich, pescati a Lesina, 3. Stomatia Kutschigi mihi. S. testa minuta, perforata, ovato-oblonya; spira depressa, obtusa; anfractu ultimo supra planulato, eingulis trarısversis rotundatis, interstitiis cin- gulorum latis, lineis elevatis et suleis transversis sculptis. Lun. mil. &'/,, lar. mil. 5. Piccola specie ovato-oblonga, coll’ ombelico perforato. La spira e de- pressa, quasi per niente elevata ed ottusa, formata da tre anfratti, I’ ul- timo anfratto (il quarto) € espanso verso l'orifizio ed appianato nella parte superiore verso la sutura, viene traversato da 7 cingoli eleyati, arro- tondati quello ch’E verso la sutura ed i due che sono alla base sono i meno eleyati; gli spazi fra cingolo e cingolo sono larghi e vengono tra- versati da linee elevate e solchi alternanti. L’ apertura € ovata, la colu- mella retta, semplice il labbro, ottuso e non ondulato. Di colore bianca. In generale differisce dalla precedente nella forma, indi si distingue e per la spira depressa e pei cingoli meno elevati e meno acuti, per le linee elevate oltre i solchi negli interstizii. Due unici esemplari da Ragusa. Mi son permesso di dedicare questa specie al malacologo Sig. Carlo Kutschig. 4. Stomatia azonea mihi. r S. testa minuta; perforata; ovato-conica; spira ewerta, acuta; anfractibus rotundatis ; transverse sulcatis. Lun. mil. 3/,, lar. mil. 3Y,. Conchiglia piüı piecola delle precedenti, coll’ ombelico forato; la sua forma € ovato-conica; la spira € sporta in fuori ed acuta. Ha einque giri 30 Spirid.Brusina: traversalmente striati, circa 50 solchi piuttosto profondi soleano |’ ultimo giro, ch’e espanso verso |’ orifizio e forma tre quarti della conchiglia. L’ apertura e semiovata; la columella retta; il labbro € semplieissimo acuto. Si distingue dalle altre prineipalmente per esser sfornita di eingoli, per la spira piü sporta in fuori che non nelle altre, ecc. Tre soli esemplari pescati a Sebenico. L’unica specie di questo genere che conoscevamo € la 8. costata Broc. di Novegradi. Ordo Lyelohranchra, Patella Linne. Patella Gussoni Costa. Ancylus Gussoni Costa, p. CXX, nr. 25; p. CXXV, nr. 2%. Vive attaccata ad altıi corpi a Lesina e Capocesto e sul Peeten Ja- cobaeus a Novegradi. Trovasi di rado. Ordo Tectibranchra. Umbrella Lamarck. Umbrella mediterranea Lamarck. Umb. med. Lam. v. t. VII, £. 41. Rara alle rive di Lesina, un unico esemplare molto grande € stato preso a non so quale delle isole di Zara. Ordo Pulmonata, Familia Öyelostomacea. Truncatella Risso. Truncatella littorina Delle Chiaje. Helix littorina Del. Chi. Mem. III. p. 215, 225, t. 49, f.36—38. _ Zissoa ochracea mihi, in sched. et in col. Rara nel porto di Zara (alla Cereria) ed a Melada, piü frequente a Stagno. A proposito di questa bella specie cosi serive, il Frauenfeld nel Vol. XIII degli Atti della Societa Zoologieo-botanica di Vienna a pag. 208: Conchielie Dalmate inedite. 31 „Paludinella litorea d. Ch. In Cuming’s Sammlung mit dem Autor Pf. Diese Schnecke als Helix littorina von D. Ch. be- schrieben, ist als Truncatella von Philippi, als Assiminea von Forbes angenommen worden, nachdem er sie früher zu Rissoa gestellt hatte. Sie ist bestimmt keine Paludinella.* L’esame dell’animale potra far conoscere a che genere veramente appartenga questa specie. Nota. Le specie Trochus Kleeiaki mihi, devesi riportare alla Gibbula (Trochus) canaliculata Lam. Indi le specie: Trochus Danili mihi, Trochus Barbieri mihi e Trochus marginatus mihi, devono ritenersi tutti come esemplari appartenenti alle diverse eta giovanili della Gibbula (Trochus) divarieata L. Cosa di eui mi fece accorto il Sig. E. A. Bielz di Her- mannstadt, in seguito a che, fatto attento esame sopra piu centinaja d’ esemplari, ne rimasi accertato. Classis Il. Conchifera. Ordo Dimyanıa. Familia Tellinacea. Tapes Mühlfeld. Tapes Höberti mihi. Venus Höberti mihi, in sched. et in collect. T. ovato-quadrangulari; depressa; inaequilatera; postice elongata, angustata, subangulata, antice rotundata, dilatata ; transversim irregulariter sul- cata; margine dorsali arcuato; apieibus acutiusculis; cinerea, mar- morata Lun. mil. 13, lar. mil. 18, alt. mil. 7. Conchiglia oyato-quadrangolare; depressa; inequilaterale. Posterior- mente € allungata, ristretta e quasi angolosa, la parte posteriore e quasi angolosa, la parte anteriore € arrotondata ed allargata. Viene inegual- mente solcata per traverso da circa una trentina di strie profondette, specialmente nella parte anteriore. Il margine dorsale € arcuato, gli apiei sono alquanto acuti. Il fondo @ di color bianco einericcio, con raggi di macchie angolari cenerognole; gli umboni sono or bianchi or gial- lognoli. Differisce dalla Tapes (Venus) laeta Poli, cui piü somiglia per la forma, per essere meno oyata, molto piü depressa, i solchi piüu profondi, piü allargata anteriormente e pel margine arcuato. 32 Spirid. Brusina: Un unica volta n’ebbi eirca una dozzina d’esemplari, non so da quale delle vieinanze di Zara. Specie distinta che ho voluto nominar dal nome del Sig. Giuseppe de Höbert, zelante cultore della conchiologia marina dalmata e forastiera. Tellina Linne. 1. Tellina rostrata wihi, in sched. et in coll. T. testa ovata; compressa; subaeqwilatera; nitida; tenuissime transversim striata; antice angustiore, depressa, angulata, rostrata, subearinata, postice dilatata, rotundata; valvula sinistra planata; apieibus aculis; zonata, postice radiüs 2 albidis. Lun. mil. 22, lar. mil. 38, alta mil. 7. Tellina ovata; compressa; quasi equilaterale; nitida; assai legger- mente striata per traverso, le strie sono piu marcate nella parte poste- riore. La parte anteriore € la piüu breve, € piu depressa, angolosa, rostrata e carenata, un po ricurva; la parte posteriore & la piu lunga, dilatata ed arrotondata. La valva sinistra € piü appianata, la destra € piu alta. (li apiei sono acuti. Una finissima epiderma lueida ricopre la conchiglia, all’orlo e sul rostro € piü setosa e nerastra. Due raggi bianchicei sul lato posteriore partono da uno stesso punto dell’ apice e divergendo alla periferia formano angolo. Nel colore si osseryano le variazioni: «. rosso-carnea zonata, cogli umboni rossi e gli apiei bianco-rosei. ß. rosea cogli umboni giallicei, gli apiei piü biancastri. y. bianchieeia cogli umboni gialli e gli apiei bianchi. La variazione piü comune & la «, piü rara € la y, ancor piü rara la ß. Quantungque il seno palliare, le impressioni muscolari ed il cardine sieno come nella T. depressa Gm., pure molto differiscono l’ una dall’ altra. l.a T. depressa € piü grande, piü oblunga, meno angolosa, la valva appia- nata € la destra non la sinistra, le strie sono meno marcate, e nel colore quantungue vario in ambidue pure mai € eguale; hanno comuni soltanto i raggi del lato posteriore. Avvi fra queste due specie quella relazione di differenza che passa fra la T. donacina Gm. e la T. distorta Poli. Trovasi qua e la nelle sabbie littorali della Dalmazia, specialmente agli scogli di Zara e Sebenico, la T. depressa non l’ ho mai troyata che a Brevilaqua. 2. Tellina distorta Pol\i. Tel. dist. Poli, tay. 15,.f. 11. Ovunque nelle sabbie specialmente ad Arbe, Pago, Brevilaqua, Zara, Sebenico, Spalato, Lesina, Lissa, Curzola, Lagosta, Ragusa. Conchiglie Dalmate inedite. 33 Mactra Linne. 1. Mactra sericea mihi. M. testa magna ; ovato-trigona,; depressa; latere antico obtusissime carinato; Julva radiüs et zonis fulvis ornata; epidermide setosa, auruntiaca, lueida obtecta; area gibba subcarinata. Lun. cent. 9, lar. cent. 12, alt. cent. 4Y.. Madia assai piu grande di tutte le altre nostrane, di forma ovato- triangolare; schiacciata molto piu delle altre; € semi-equilaterale, il lato anteriore € un po piü dilatato e porta una carena molto ottusa, il lato posteriore € un tantino accoreiato; gli apici sono acuti. Ha molto dell’ abito della Cytherea chione L., pel colore e disegno, che nel fondo & lionato, con zone trasversali piü oscure, e circa una ventina di raggi longitudinali piü stretti aleuni, altri piü larghi, del medesimo colore; gli umboni e gli apiei sono rosseggianti. La conchiglia € ricoperta da un epiderma setosa, sottile, aurea e lucciccante, lamellosa verso il margine, piü grossa e pieguzzata di cölor giallastro © sopra la carena. Internamente & bianco- giallognola, perlacea; l’area € gibbosa, quasi carenata; del resto nella cerniera conviene colla Mactra stultorum. Assai rara approfondata nelle sabbie. Il primo esemplare fu trovato a Brevilaqua nel 1855; poi ne furono pescati 8 nel 1858, 1 nel 1861 e 2 nel 41863 tutti a Punt” Amica col mollusco. Tornera qui opportuno il nominare le altre specie di questo genere, che si trovano in Dalmazia essendo che nel Catalogo del Sandri sono nominate come nostrane alcune specie che debbonsi escludere. 2. Mactra stultorum Liune. Abbastanza frequente a Curzola e Meleda. 3. Mactra lactea Liune. Molto rara. 4. Mactra trianyula Renier. Piuttosto rara nel canale della Morlacca, a Brevilaqua e Spalato. Le altre specie Mactra glabrata L., M. helvacesa Chemn. e M. solida L., devonsi escludere dall’ elenco, perche non furono trovate nei nostri mari. Ciö posso assiecurare primieramente perche nella raccolta del Sandri non esistevano queste specie, ne in aleuna delle altre raccolte di con- chiglie dalmate mai mi fu dato di vederne. Il Bellotti poi in lettera sugli esemplari speditigli come caratteristici, prima sotto i numeri 76, 79, 81 poi di nuovo sotto i numeri 400, 401, 102, osservava: „Maetra glabrata Bi, XV. Abhandl. 5 34 Spirid. Brusina: L., Mactra solida L., Mactra triangula Ren., nuovamente esaminati gli esemplari, non posso convincermi che appartengano a specie diverse, rite- nendoli tutti della specie M. triangula Ren., con piecole variazioni di- pendenti dall’ eta.“ Il medesimo di nuovo al Nro. 77: „Mactra helvacea Chemn., l’esemplare spedito con questo nome sembrami semplice varieta di colore della M. stultorum L., di cui presenta l’identica forma.“ Lo Spinelli al Nr. 69, asseriva: „Maetra solida L. l’ esemplare da lei avuto appartiene alla M. triangula Ren.“ Scrobieularia Schumacher. Scerobicularia fahula mihi, in sched. et in col. S. testa parva; ovato-trigona; tumidiuseula; nitida, tenui, pellueida; sub- aeguilatera, antice rotundata, dilatata, postice subanyulata, angustata ; tenuissime transversim striata; apieibus acutis. Lun. cent. 1, lar. mil. 13, alt. mil. 4'/,. Piccola bivalve ovato-triangolare; piuttosto rigonfia; nitida, tenue e pellueida e quasi equilaterale, la parte anteriore € arrotondata e dila- tata, la posteriore € quasi angolosa e piüu ristretta. Trasversalmente € striata da strie concentriche appena visibili, da non confondersi coi segni dell’ ineremento, che spesso sono cosı manifesti da sembrare valve sovra- poste l’una all’altra. Gli apiei sono acuti. Il cardine della valva destra ha un piccolo dente avantı la fossetta, nella valva sinistra ne ha due uno da una ed uno dall’altra parte della fossetta. L’interno e alquanto perlaceo. S’avvicina piü che ad altre alla Serobicularia Cottardi Payr., dalla quale differisce specialmente per la forma, per la statura, per esser piü rigonfia, per la cerniera, per i segni dell’ incremento, per esser tenue @ pellueida. Abbastanza frequente nel canale della Morlacca, specialmente a Novegradi, Possedaria, Castel Venier, Nona, qgualche rarissimo esemplare trovasi a Brevilaqua e nel porto di Zara. Erycina Lamarck. 1. Erycina tumida mihi, in sched. et in col. E, testa ovato-oblonga; tenui, pellueida; tumida; inaequilatera, postice an- gustiore angulata, subrostrata ; dentilus lateralibus approwimatis. Lun. mil. 8, lar. mil. 14, alt. mil. 5Y,. Conchiglia oyato-oblunga; tenue e pellucida; molto rigonfia per la sua grandezza ed inequilaterale; la parte piü breve ed angolosa € la posteriore ed € quasi rostrata, piü depressa che non la parte anteriore, ch’ € arrotondata; i denti laterali sono ravvicinati. Conchiglie Dalmate inedite. 35 Si distingue dalla precedente, eui piu somiglia, per essere piü oblunga, sempre piü piecola e con tutto eio assai piü rigonfia, inequi- laterale e la parte sosteriore leggermente rivolta. Piuttosto rara nelle aque di Brevilagua. 2. Eryeina Bielzi mihi, in sched. et in col. E. testa parva; subtriangula; tenui, pellueida; tumida; equilatera; postice angulato-truncata, antice rotundata; apieibus acutis; dentibus late- ralibus approximatis. Lun. mil. 6Y,, lar. mil. 8, alt. mil. 3Y,. Conchiglietta di forma quasi triangolare; tenue e pellueida; turgida e perfettamente equilaterale; posteriormente appena angolosa e come troncata, anteriormente arrotondata, gli apiei sono acuti ed i denti late- rali sono ravvicinati. La regione del cardine € solida, piü che non nelle altre specie, nel rimanente la conchiglia € fragilissima; spesso le valve sono esternamente corrose ed allora la conchiglia riesce bianca ed opaca. Frequente nelle sabbie di Possedaria, nel canale della Morlacca. Mi presi la liberta di dedicare questa specie al celebre naturalista transsilyano E. A. Bielz noto autore della Fauna dei vertebrati e dei molluschi della Transsilvania, e di non pochi altri interessanti lavori. 3. Erycina trigona mihi, in sched. et in col. E. testa parva; ovato-trigona; tenui, pellueida; depressa; subaequilatera, postice subangulata, antice rotundata; dentibus lateralibus approxwimatis. Lun. mil. 5, lar. mil. 6, alt. mil. 2'/.. Piccola bivalve di forma ovato-triangolare; €e tenue e pellueida; depressa piü di ‚tutte le altre specie del genere. E quasi equilaterale, posteriormente € semiangolosa € piü depressa, la parte anteriore € arro- tondata e piü turgida; gli apiei sono acuti; ı denti laterali sono ravvi- einati, i due cardinalı hanno la fossetta nel mezzo. Differisce dalla precedente per essere piü ovata, piü piccola, per nulla turgida, piü sottile, inequilaterale; piü angoloso e piü depresso il lato posteriore, piü acuti gli apiei, non mai corrosa. L’ho scoperta nel 1857 a Nona, ove viene gettata in masse sulle sabbie del lido. Due unici esemplari finvenni a Brevilaqua. Le altre specie del genere conoseiute sono: 4. Eryeina Renieri Bıonn. 5. Erycina vitrea Danilo et Sandri. 6. Eryeina ovata Philippi. [eb 2 36 Spirid. Brusina: Familia Anatinacea. Thracia Leach. Thracia phaseolina Kiener. Thrac. phas. Kien. op. ]., p. 7, t. II, £f. &. Troyasi colle altre specie di questo genere, nelle sabbie di Brevi- laqua. Moltd rara. Familia Myacea. Lutraria Lamarck. Lutraria oblonga Gmelin. Mya oblonga Gm. p. 3221. Lutraria solenoides Lam. V. p. 468, ed. 2. VI, p. 90. Un primo esemplare ebbe il Sandri, indi ne furono portati altri due da Novegradi. Familia Cardiacea. Cardium Linne. Cardiam Helleri mihi, in sched. et in coll. ©. testa minuta; subeordata; tenwi; transversa; inaequilatera; tumida ; costis 21, parum elevatis, planis, interstitiis impunctatis; colore vireseente. Lun. mil. 7/,, lar. mil. 8, alt. mil. 6. Piceolo cardio, tenue, semicordiforme e traversale, inequilaterale e turgido. Ha 21 costa di rado 22, poco elevate, piane eliscie aflatto, prive cioe di papille o bernoceoli, gli interstizii sono anch’ essi liscji. Una sottile epiderma ricopre la conchiglia, questa sulle coste € in forma di lamina in modo che le fa apparire acute. Di colore € verdeggiante, piü chiaro verso la periferia, con spesse macchie bianche sulle coste, gli apiei e gli umboni sono d’un color piü pallido. Dall’esser piü piccola, semicordata e piü gonfia, per aver meno coste ed esser priva di papille e pel colore distinguesi a colpo d’ occhio dal Cardium parvum Phil., cui piü s’ avvieina. Vive fra le alghe e nel fango del porto di Zara. Frequente. Conchiglie Dalmate inedite. 37 Familia Lueinacea. Lucina Bruguiere. 1. Lucina Radula Lamarck. Lueina Rad. Lam. V, p. 541, tav. II, f. 17. Un esemplare ebbi da Brevilaqua, indi ne furono pescati due a Lesina. 2. Zucida tenuilamella mihi. L. testa suborbieulari, obligqua;, tumida; striüs concentrieis numerosis, sub- lamelliformibus; latere postico breviore; lunula impressa, lanceolata ; cardine dentibus lateralibus destituto; ligamento extus conspieuo. Lun. mil.‘13, lar. mil. 15, alt. mil. 7. la forma di questa specie € quasi orbicolare; obliqua ed abbastanza turgida; € semiequilaterale, arrotondata d’ambe le parti, la parte poste- riore € la piu”breve; il margine dorsale € concavo e nella regione della lunula, ch’€ impressa e lanceolata, ed in quella dell’ area, pure lanceolata. Trasversalmente € solcata da numerose strie, ravvieinate fra loro ed alquanto lamellose. Nella valva destra avvi un solo dente cardimale, due nella sinistra. Gli apiei si toccano, sono acuti ed alquanto rivolti. E di- segnata a zone bianco-giallognole. Ha l’abito della LZueina spinifera Montagu, dalla quale non fa duöpo dire in che differisca. Ebbi un unico esemplare da Brevilaqua assieme a molti esemplari della Zueina Pecten Lam. 3. Zucina digitalis Lamarck. Lue. digit. Lam. V, p. 544. Esiste un esemplare da Ragusa nel Museo del Ginnasio di Zara, donato dal M. R. P. Cusmich. Kellia Turton. 1. Kellia Boglici mihi, in sched. et in col. K. testa minuta; nbiegläris nitida, tenui, pellueida; depressiuscula;, sub- aequilatera; latere antico breviore;, apieibus acutis prominulis; den- . tibus lateralibus approximatis. Lun. mil. 3, lar. mil. 3Y,, alt. mil. 11. Conchiglietta orbicolare; nitida; & tenue e rellucida; piuttosto de- pressa e semiequilaterale; il lato anteriore € piu breve; gli apici ne sono acuti ed un po prominenti, i denti laterali sono ravvicinati. Specie rarissima nelle sabbie di Punt’ Amica e di Zara (alla Vigna). 38 Spirid. Brusina: Chiamai questa specie in onore del Sig. Prof. Boglich eultore della Storia Naturale patria, che tiene belle raccolte di conchiglie di crostacei, di echinodermi, di polipi e di spugne, la maggior parte di Lesina e Zara. 2. Kellia Spatangi mihi. KR. testa minuta; nitida; tenui, pellueida; longitudinaliter tenwissime costu- lata; apieibus acutis prominulis; dentibus lateralibus approwimatis. Lun. mil. 2Y,, lar. mil. 3, alt. mil. 1. Specie anche questa molto piecola, ch’e ovata; nitida; molto tenue e pellucida; per traverso € solcata o per meglio dire appena segnata da eirca 12 costiecine acute, appena manifeste ad occhio nudo; gli apici sono acuti e prominenti i denti laterali approssimati. Fu scoperta dal Sig. Kleciak in molti esemplari fra gli aculei dello Spatangus meridionalis Risso, pescati nel canale di Zara. 3. Kellia Danili mihi, in sched. et in col. R. testa minima;, ovata; tenwissima; inaequilatera, wutringue rotundata, latere antico breviore; apieibus obtusis; cinerea. Lun. mil. 1Y,, lar. mil. 2, alt. mil. 44. La piü piceola delle bivalvi marine dalmate; ovata; molto leggiera e sottilissima; inequilaterale; d’ambi le parti arrotondata, il lato piü breve & l’anteriore, gli apiei sono ottusi. Di colore cineriecio, cogli umboni bianchiceci. Non confondibile eon aleuna delle altre specie, si per la grandezza, che per la forma e colore. : ie Molto rara fra le miriadi dı Cerithium afrum Dan. et San. nel porto di Zara (dai Fortini alla Cereria). Le tre specie notate nel Catalogo del Sandri, sono: 4. Kellia corbuloides Philippi. 5. Aellia inflata Philippi. 6. Kellia seminulum Philippi. Ptychina Philippi. Ptychina biplicata Philippi. Ptye. bip. Phil. Enum. Mol. Sie. V. I, p. 15, t. IL, f. 4. Ebbi un’ unica valva da Curzola. Genere rarissimo stabilito dal Philippi sopra una sola valya come egli dice: „Habitat in maris Mediterranei abyssis, singulam enim valvulam cum corallis e mari Neapolitano protraetam invenit el. Costa, penes quem eam vidi.“ N’ ebbe poi un esemplari completo: „Speeimen completum sed modo 2/y"' longum Neapoli accepi, pro statu juveni suborbieulari.* Vol. Up: ca ss Gonchiglie Dalmate inedite. Ordo Heteromyaria. Familia Nytilacea. Mytilus Linne. Mytilus Baldi mihi, in sched. et in col. Mytilus minimus Poli, var. 6. Phil. Enum. Mol. Sie. V. II, p- 53. Mytilus minimus var. squalidermis Dan. et San. Elenc. nom. dei Mol. lam. marit. p. 10, nr. 32. M. testa minuta; ovato-triangulari, tumidiuscula; carinata; postice com- pressa; margine dorsali recto, ventrali subsinuato, saepe vie concavo; rugts fleeuosis abbreviatis longitudinalibus deeussata;, apieibus acutis. Lun. mil. 18%, lar. mil. 8, alt. mil. 7,. Piccolo Mitilo, ovato-triangolare;, abbastanza rigonfio e carenato; posteriormente compresso; il margine dorsale n’€ retto ed il margine ven- trale quasi sinuoso, in alcuni pochi esemplari € semi concavyo, @ attra- versata da rughe longitudinali, ondulate ed abbreviate. All’ angelo dorsale posteriore non ha mai meno di 7, ad 8 dentini e molto spesso poi il numero arriva a 412, ne ha mai piü di tre cardinali. Le linee dell’ incre- mento sono poco marcate: gli apiei sono acuti e rayvicinati. Di colore € giallo-nerastro, con qualche zona cerulea e rossigna, gli apiei sono sempre neri, entro € sempre argenteo-purpurea. Come sopra riportai credo che il Philippi (nel suo secondo volume p- 53) ritenesse questa specie come varieta del Mytilus minimus, „o, test rugis abbreviatis longitudinalibus ornata.“ Ma se tali sono gli esemplari avuti da lui, quali i nostri, dal confronto della mia descrizione con la sua che qui riporto per intero, si vedra come non solo egli sia in contradizione (perche ı caratteri che da del Mytilus minimus punto non convengono per la sua var. ö); ma si vedra ancora che caratteri tanto marcati debbono eontraddistinguere una specie, non gia una semplice varieta. Cosi nel Vol. L, p. 33: „M. testa minuta; ovato-oblonga; tumida; apieibus obtusis, mar- gine ventrali sinuato, concavo.“ Poi: „Testa 7Yy"' lata, S'a—4\/'" Songa, 3" erassa, a pullis alius speciei facile dignoscenda. Apices obtusi, latere ventrali sc. ante eos paullulum prominente, qua nota species ad Modiolas wecedit; testa plerumque angustior, minus compressa; margo ventralis magis adhuc sinuatus. Striae inerementi grosse, valde conspieue. Color plerwngue coeruleo-ater, apicibus albis, interdum rufo-fuscus, rarius corneus; intus nonnunguam purpureus, plerumque eoerulescens vel albus.“ Poi nel Vol. II, pag. 53 aggiunge. „Dentes cardinales numero variant; plerumque 5—6 mi- nimi, rarius 2 magni, semper in angulo dorsali postico denticeuli 5, 6—9.“ 40 Spirid. Brusina: Fatto il coafronto sarebbe affatto inutile il dire che e nella forma, e pei denti, e nel colore esterno ed interno e per le rughe diversifica assai que- sta specie dal M. minimus ne si puo assolutamente ritenere per una sua varieta. Vive in quantita grande attaccata alle pietre ed ai Mitili commesti- bili (Mytilus galloprovineialis Lam.) di Novegradi, d’altre parti mai ne vidi, il M. minimus & comunissimo a Zara ed in quasi tutta la Dalmazia. Appendice Nei mesi di Settembre ed Ottobre dell’ anno scorso e di quest’ anno intrapresi delle scorse pel circolo di Zara, e precisamente per la Bucovita ed al Vellebic, in cerca di molluschi terrestri e fluviatili (licheni, funghi, insetti). Frutto di tali scorse furono le scoperte di alcune specie nuove e di altre importanti, o perche notate negli elenchi dubitativamente, o perche soltanto avventizie. Le specie non peranco conosciute per dalmate sono: Dyalina fulwa Müll., Pupa Kokeili Rossm., Pupa (Vertigo) sep- temdentata Fer., Pupa (Vertigo) Venetzii Charp., Carychium minimum Müll., Clausilia ruyosa Drap. ed altre. Delle specie finora dubbie, o che si conosceyano soltanto portate dalle acque dei fiumi ed anche dal mare, trovai le: HAyalina lucida Drap., Zonites eroaticus Partsch, Helix solaria Menke, FH. incarnata Müll., ZH. pomatia L., Bulimus (Cionella) lubrica Brug., Limnaea nitida 2., Lithogluphus fluminensis Lang, e molte altre ancora. Di piü scopersi una piccola specie di Limnaea, che ha tutto l’ abito della Alvania (Rissoa) lactea Mich., la quale trovasi nella Zermagna da sopra Bilisane fino alla cascata detta Luna ove troyasi la Pyrgula an- nulata Jan, e dove l’ acqua si mescola col mare. Specie che chiamo Lim- naea Zermagnae. Indi scoprii una nuova Ulausilia, chiamata: Clausilia Brusinae, dal Sig. Kutschig, specie la quale appartiene al gruppo della Clausilia Dalmatina Partsch, ©. Macarana Z., ©. Almissana Küst., ©. Kutschigi Küst. eec. Speeie impertante in quanto l’ ho scoperta presso Bilisane e questa diremmo € |’ ultima stazione settentrionale ove abiti specie di questo gruppo. L’ anno passato raccolsi circa 300 individui e quest’ anno altri 150 sopra !Oblj Kuk (Masso liseio) di Bilisane che € nel mezzo della Zermagna poco pıü in giüu dello sbocco del confluente Kruppa. Questo masso di un solo pezzo di pietra, gigantesco e pittoresco insieme, sta piü dapresso alla riva destra del fiume, ha la circonferenza di circa 150 piedi, quando ayvi poca acqua facile n’ e l’approdo. Invano cercai per le scoscese rive di vedere qualche individuo di questa specie solitaria, sol- tanto su d’ un piecolo masso ne trovai 5 esemplari, molto facilmente por- tati dal’ agna. In compagnia della Clausilia vivono ancora ma in piccolo Conchiglie dalmate inedite. 4l numero delle Helix coerulans Mühlf., che riescono sempre di statura mi- nore 'assai -piü del solito. Piu in su del fiume,‘ propiamente rimpetto lo sbocco della Kruppa, sporgente dal monte, piü grande, piü alto, molto frastagliato,, 'avvi altro masso detto Panni Kuk (Masso di Pantaleone). Cosi detto dal nome dell’ ultimo monaco greco, che come dicono viven romito su quella cima, in una casupola di cui ancora vedesi qualche avanzo di muro. Fmo tre anni addietro o piü, viveva ancora su quella eima una vite, la‘quale dicevano impiantata dal monaco. 'Visitat anche questo masso e nom mi-fu dato di tovare alcun individuo di questaClausilia. -Chiudo -queste poche pagine, col 'ringraziare i miei amieci e tutti quelli- che in qualche maniera si prestarono in ajutarmi, e li prego calda- mente di continuare a sostenermi nel periglioso cammmo, mentre per parte mia nulla- tralaseierö, per far che questa nostra patria sia conosciuta. Nel mentre si stampava questa memoria ebbi contezza delle due specie sottoindicate; si ordini la prima coi Polmonati avantı il genere Truncatella, la seconda nel genere Cerithium. | Auriculacea. Alexia Leach. . Mlewia denticulata Mont. Voluta dent. Mont. p. 234, t. 20, f. .5. ‚Carychium personatum Mich. Compl..a.Draparn. p. 73, t. 45, f. 42—43. ME La annoverarono colle specie dalmate il Küster. ed i fratelli Villa (nella loro,, Dispositio systematica Conchyliarum“). Ne possiede degli eseni- plari il Sig. Kutschig, credo da Ragusa. Due ne tengo raccolti ad Ulbo. ‚Cerithium laevigatum Philippi. Cerit. luev. Phil. Enum. Moll. Sic. V. II, p. 161, nr. 4. Ho trovato un esemplare sull’ isola d’ Ulbo. Elenco delle Specie e varietä inedite. Seite Seite Alexia denticulata Mont. . . . . 41) Cerithium subeylindrieum mihi . . 17 Cardium Helleri mihi . . „ - . . 36 Columbella decollata mihi . . . . 10 Cassis ündulata Lin. . . . . . .13| „ marmoreamihi. . ..... 9 Cerithium acieula mihi . . . » . 17) „ seripta var. lactea Phil... . I „»„ Jadertinum mihi. . . . . . 16) Cypraea asellus Lam... ... .15 „ laevigatum Phil... . .. » . 41 | Danilia limbata Phil... ....%5 „ minimum mihi . . .. . „47 Eryeina Bielzi mihi. . 2... 0.35 Bd. AV. Abhandl. h 42 Seite Eryeina trigona mihi .....».- 35 yn.tumade;mihl,4eeg rag =, ein 34 Eulima affnis Phil...» .... 23 Fusus Helleri mibi .i. - “2... » 8 Gibbula elata mihi . .....- - 26 „ gibbosula Dan. et San... .27 nunfvamägs; WIhi.y iesiary- ‚aneue 37 „»„ Zinnei mihi . 2... ..0..28 „ purpurata mihi 2... +. 26 Janthina bicolor Mke.. 2...» 18 „ nitens Mke. ..-.-....-» 18 ellia Bogliei mihi.... « || „ Danili mihi...... >. 38 „ Spatangi mihi.. x... - 38 Lueina digitalis Lam... 2... - 37 „ tenuilamella mihi ... .» - 37 „ Radula Lam. ....... 37 Lutraria oblonga Gm... ....- 36 Mactra sericea mihi . . ....» - 33 Marginella minuta Pf. ....- 16 „ secalina Phil. .....-.- Mitra columbellaria Scac. . 14 „ eolumbulae mihi . .... - 14 „ cornea Lam... .... 14 „ pieta Dan. et San... ..- 15 „ striata mihi . 2 2... 0. 14 Murex decussatus Gm... .. »- -» 9 „ erinaceus Lam. ...... 8 Mytilus Baldi mihi ....... 39 Nassa granulata Phil. ..... 13 „ minima Mont. . x... ...- 13 „ semicostata Broc.. . .. .» . 12 Natica Dilwyni Payr.. . . .. .19 „ Guillemini Payr... 2.» . .19 „ intrieata var. candida mihi . 20 „ millepunctata var. conspur- cata mihi „ sanguinolenta mihi. . . . » EL TEIT Eee Odostomia Nagli mihi. . . . 20 „» Novegradensis mihi . 12 „ veoramhr nn en : A Spirid. Brusina: Conchiglie Dalmate inedite. Patella Gussoni Costa. . 2... Phasianella crassa mihi. ... . nb igug wihl, Ava: Sams „ pulla var. Höbertimihi . . „ pulla var. striata mihi . . . 24 Pollia Scacchiana Phil... .. .12 Ptychina biplicata Phil. . . ».» .38 Raphitoma Bertrandi Payr. ...5 „. brachystoma ‚Phil... „ieiiai. » 6 n; ielegans ‚SCAaC..ieus air eillund ni Dolita, mihi kamen ih sim „.. quadrillum Duj. “u. jer euer wird 4... 70860 Mihi . =... ee BR „ rugulosa Phil. „1.000 zu 3 Solar mihı ”20 0 2. „ var. candida mihi . ....6 „ var. lineata mihi. 2”... 6 „ var. fasciata mihi. ....Ah „var. castanea mihi:..... 7 y» VAr. niäda mibı u cn Scissurella plicata Phil... ....2 Scrobicularia fabula mihi . . . .3 Stomatia ambigqua L... .... „i asonenmihl iii . a0 „ elathräia®Phil.. ... oesnır „ Rutschi iihi . . 2...» Tapes Höberti mihi . Tellina distorta Poli . 2... ...- ncı rOsinata Mmihir- a nerderkeeufine e Thracia phaseolina Kien. . . . » Tritonium variegatum Lam. .. . Truncatella littorina D. Chiaje. . Turbonilla Humboldti Ris.. . . - „ var. gracilis Lowe „ var. subventricosaLowe.. - » pallida Phil,, . sus „ Pygmaea mihi . . Umbrella mediterranea Lam... . Voluta pumilio mihi Zizyphinus candidus mihi »„ parvulus Phil...... . . . . . ———— - Drei neue Bürger der Flora Nieder-Oester- reichs. Von Josef Kerner. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. Juni 1864. Drei neue Bürger der Flora Nieder-Oesterreichs erlaube ich mir hiemit vorzuführen und durch einen derselben zugleich die von mir bisher gemachten salicologischen Mittheilungen fortzusetzen: A. = Sali» calliantha (subcaprea X purpurea) J. Kerner. Weidenformen, welche wir für Bastarte zwischen Salix purpurea L. und Salix Caprea L. halten, sind allerdings bereits bekannt, wir finden dieselben als Arten und zwar in Koch’s commentatio de Salieibus euro- paeis und Synopsis als Salix Pontederana Schleicher, in Host’s „Salix“ und Flora austriaca als Salix discolor aufgeführt und von jedem dieser Autoren die g' und © Pflanze beschrieben, als Bastarte zuerst von Wimmer in der Flora 1849 und dann in den Schriften der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur (1847—1853), aber nur die © Pflanze gekennzeichnet und in seinem Herbarium Salicum unter Nr. 15 und 53 von zwei Standorten aus Schlesien ausgegeben. In dem Florengebiete Nieder-Oesterreichs war bisher nur der weib- liche Bastart zwischen Salix purpurea L. und Salix Caprea L. und zwar in einer Form aufgefunden, welche, wie mein Bruder A. Kerner in seinen „Niederösterreichischen Weiden“ erwähnt, mit den von Host gepflanzten Exemplaren seiner Salix discolor und der von Winimer 6* 44 Jos. Kerner: im Iferbarium salicum ausgegebenen Form Nr. 53 vollkommen überein- stimmt und nach vorliegenden Koch’schen Originalexemplaren der Salix Pontederana Schleicher mit dieser zu identifieiren ist. Dieser weibliche Bastart hält die Mitte zwischen den beiden Stamm- eltern Salix purpurea L. und Salix Caprea L. und wurde von meinem Bruder, welcher sich aus den in seiner vorerwähnten Arbeit angegebenen Gründen zur Aenderung der Namen Salia discolor und Salix Pontederana bemüssigt sah, mit dem Namen Saliw Mauternensis belegt. Ich habe nun (1861) einen g' Bastart zwischen Salix purpurea L. und Salix Caprea L. in Nieder-Oesterreich und zwar hier bei Wien ge- funden, welcher im Verhältnisse zu den beiden Stammarten und zu der vorerwähnten Salöix Mauternensis durch : die relativ schmalen, | gleich nach der allerersten Entwicklung kahl werdenden Blätter, die ganz bis zur Spitze oder wenigstens bis zu %tel ihrer Länge verwachsenen Staub- fäden, die Farbe der Antheren vonder Blüthe und die relativ schmalen und langen Kätzchen sich näher der Stammart Salix purpurea L. als der zweiten Stammart Salix Caprea L. anschliesst und daher in der Bastart- reihe zwischen diesen Stammarten — in welcher Salix Mauternensis die Mittelform Caprea x purpurea darstellt — als subcaprea X purpurea zu bezeichnen ist. Von dem Standpunkte ausgehend, den mein Bruder in seinen „Nieder-Oesterreichischen Weiden“ festgehalten hat, wornach die von Koch bei seiner Salis Pontederana (Schleicher) von Hest bei seiner Salix diseolor gegebenen die ganze Bastartreihe: zwischen Saliw purpurea L. und Salix Caprea L. umfassenden Diagnosen nicht genügen können und in der Absicht zur Kenntniss der einzelnen Formen in der Bastartreihe der erwähnten Stammarten etwas beizutragen, glaube ich der Anzeige von diesem Funde auch eine kurze Beschreibung dieses goneiklinischen Bastartes anschliessen zu sollen: Salise calliantha (subcaprea X purpurea) I. Kerner). Amenta praeeocia, sessilia, eylindrica, densiflora, ter-quater longiora quam latiora, basi foliolis squamaeformibus 3—6 fulta; squamae oblongo- obovatae, basi ferrugineae, apicem versus atratae, villosae; glandula. tori truncata; stamina duo, filamentis usque ad apicem connata, rarissime im apice ad sextantem longitudinis libera, antheris ante anthesin rubescen- tibus, sub anthesi luteis et serius sordide flavescentibus; folia obovato- 1) Im Herb. Fenzl des Wiener k. Hofkabinets befindet sich eine mif'dieser zu identifieirende Weide unter dem Namen Satix -oleifolia Host ohne Standort; Host hat aber nirgends eine, Salix oleifolia beschrieben; zudem ist der Name Saliz oleifolia bereits von Smith auf eine Form, der Salix einereal., von Seringe auf den Bastart aus Salix aurita L. und Saliz incana Schrank angewendet, daher ein neuer Name gegeben werden mmısste. Drei neue Bürger der Flora Nieder-Oesterreichs. 45 elliptica, ‘wcuminata, erenato-serrata, ter et semissi-quater Jongiora quam latiora, adolescentia in prima evolutiohe utringue -pilis sericeis tecta, inde paullulum serieeo-tomentosa deinde 'glabra, adulta glaberrima, 'utroque latere viridia,. supra nitida, 'subtus opaca; nervi secundarii ad marginem decurrentes utroque latere 14—18, flexuosi, in pagina superiori impressi (in pagina foliorum exsiecatorum tandem subelevati), in pagina inferiori elevati pallidi, cum venulis anastomatieis reticulum constituentes; — sti- pulae lanceolatae, serratae, acuminatae; — ramuli annotini glabri, cortice nitido teeti; — frutex trunco erecto, ramis erectis tenacibus. Am. 92— 35mm. ]g., 79mm. ]t. — Squam. 2.3mm. ]g. — Gland. tori 0.,mm. ]g. — Stam. smm. Jg. — Fol. 62—120mm. ]g., 16— 33mm. It. Poa caesia Smith. Diese bisher im österreichischen Kaiserstaate aus Tirol, Kärnthen, Krain, Steiermark einerseits, dann aus Böhmen, Mähren, Schlesien, Ga- lizien und Ungarn anderseits bekannte Poa wächst in Nieder-Oesterreich, im Bezirke Herzogenburg auf dem sonnigen Hügel, auf welchem die Kirche von Statzendorf an der Poststrasse zwischen Mautern und St. Pölten steht. Durch das Auffinden dieses Standortes ist eine Verbindung unter die früher bekannten Standorte gebracht und eine Lücke in der Verbrei- tung dieses Grases ausgefüllt. Sie ist zunächst mit Poa nemoralis L. verwandt, unterscheidet sich aber unter andern von dieser dadurch, dass bei Poa caesia Smith die Blattscheiden die Knoten des Halmes bedecken, während bei Poa nemo- ralis L. die Blattscheiden kürzer sind und daher die Halmknoten über die Blattscheiden hervortreten, dass ferner bei Poa caesia Smith die Scheide des obersten Halmblattes länger ist als das Blatt, während bei Poa nemoralis L. die Scheide des obersten Halmblattes kürzer als das Blatt sich findet. c. Saxifraga decipiens Ehrh. (Sazxifraga caespitosa L. sec. Koch. non Rchb.) Diese nach Koch in seiner Synopsis auf den Alpen der Schweiz und Deutschlands nicht wachsende Art wurde von mir bei einer am 37. Juni 1863 mit meinem verehrten Freunde Victor von Ebner unter- nommenen Besteigung des Göller (V. O. W. W.) auf der westlichen Seite der höchsten Kuppe des „grossen Göllers“ in einer Höhe von eirca 5500‘ gerade in voller Blüthe und zwar in der von Koch in seiner Synopsis 46 Jos. Kerner: Drei neue Bürger der Flora Nieder-Oesterreichs, aufgeführten Form «a. compacta = Saxifraga groenlandica L. nach Koch (nicht $. groenlandica Lap. nach DC.) gefunden. Hinsichtlich der Unter- scheidungsmerkmale dieser Steinbrechart von den zunächst stehenden Sarifraga muscoides Wulf. und Saxifraga exarata Vill. glaube ich nur auf Koch verweisen zu sollen. - essen — Ueber das Vorkommen von Helminthosporium rhi- zoetonum Rabenh. in Nieder-Vesterreich. Von Dr. H. W. Reichardt. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. Jänner 1864. Dauren die freundliche Vermittlung des geehrten Herrn Secretärs der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft, Professor Dr. A. Fuchs, erhielt ich von einem stark gedüngten Felde bei Atzgersdorf eine Partie erkrankter Runkelrüben zur Untersuchung. Bei diesen Rüben zeigte sich eine eigenthümliche, so viel mir be- kannt, in der hiesigen Gegend noch nicht beobachtete Erkrankung, welche zuerst von Kühn genauer unter der Bezeichnung der nassen Fäule be- schrieben worden ist !). Die in Rede stehende Erkrankung beginnt an der Wurzelspitze der Runkelrübe, von ihr bei noch ganz gesundem Kopfe allmälig weiter nach aufwärts greifend. An der Oberfläche der erkrankenden Runkelrübe, meist an der Spitze einer Wurzelfaser, zeigen sich zuerst kleine violette Pünktchen, welche von dem Rasen des Myceliums eines Pilzes gebildet werden. Von diesen Stellen aus dringt die Erkrankung von der Oberfläche beginnend, immer tiefer in das Innere der betreffenden Runkelrübe ein, das Gewebe allmälig bräunend und es der nassen Fäulniss zuführend. Schacht?) hat sehr genaue Untersuchungen über die Veränderungen angestellt, welche die einzelnen Zellen der Runkelrübe, besonders aber die verschiedenen Bestandtheile ihres Inhaltes, so namentlich der Zucker erleiden. Indem diese von unten und von der Rinde in das Innere und nach oben vordringenden Flecke immer weiter um sich greifen, wird endlich die ganze Runkelrübe von dieser Erkrankung ergriffen und dieselbe so unbrauchbar. 4) Krankheiten der Culturgewächse p. 235. 2) Ueber Krankheitserscheinungen der Zuckerrüben in den Miethen. 48 Dr. H. W. Reichardt: Ueber Helminthosporium rhisoctonum Rabenh. Diese Erkraukung wird, wie ich mich auf das positivste überzeugen konnte, durch einen Pilz hervorgerufen, dessen Lebensweise und Frueti- ficationsorgane noch vollkommen unbekannt sind, der auch auf der Mohr- rübe verheerend auftritt, denRabenhorst!) zuerst unter dem Namen des Rübentödters Helminthosporium rhizoctonum beschrieb, der nach Mou- tagne ?) mit Wurzeltödter des Luzernerklees Zehizoctonia Medicayinis DC. identisch sein soll. So lange man keine genaueren Daten über die Lebensweise und namentlich über die Fructificationsorgane dieses Pilzes besitzt, halte ich es für das Zweckmässigste, die Benennung Rabenhorst für denselben beizubehalten. Dass das Helminthosporium rhizoctonum Rbh. die Ursache der ob- geschilderten Erkrankung der Runkelrübe ist, davon kann man sich leicht überzeugen, wenn man einen feinen Schnitt aus dem braungefärbten Theile einer solchen Runkelrübe untersucht. Man findet nämlich die Zellen dieser Partie der Rübe über und über von dem Mycelium des genannten Pilzes durchzogen, dessen einzelne‘ Zellen lang gestreckt, schlauchförmig und vielfach verzweigt sind. Das Mycelium reicht nur so weit, als die Er- krankung vorgeschritten ist, und man findet die Grenze zwischen dem erkrankten und dem gesunden Gewebe auf das schärfste markirt. Mit dem Umsichgreifen des Pilzlagers sieht man auch die Erkrankung der bis dahin noch gesunden Theile der Rübe weiter fortschreiten, so dass für Denjenigen, der eine ähnliche Erkrankung, z. B. die durch Perono- spora infestans Casp. bewirkte Fäule des Kartoffelknollens genauer studirt hat, kein Zweifel obwalten kann, dass auch diese Erkrankung durch das ‚Helminthosporium bewirkt wird. Schacht ist zwar in seiner oben eitirten Abhandlung über die Er- krankungen der Runkelrübe zu dem entgegengesetzten Resultate gelangt, indem er bei der nassen Fäule der Runkelrübe die betreffenden Pilze erst secundär auftreten lässt, ich kann. jedoch seiner Ansicht ‚unmöglich beipflichten. So viel ich erfahren konnte, ist. bis jetzt die nasse Fäule nur in dem einen Falle und auch da nur sehr vereinzelnt aufgetreten, es ist somit vor der Hand keine besondere Gefahr von ihr zu besorgen. Doch richtete sie, wie Kühn und Schacht mittheilen, in anderen Gegenden namentlich in den Fünfziger Jahren bedeutende Verheerungen an, Wir kennen von dem Helminthosporium rhizoctonum Rbh., die Le- bensweise nur höchst fragmentarisch, namentlich die Art seiner, Ver- mehrung und Fortpflanzung aber gar nicht. Es lassen sich daher auch keine rationellen Mittel gegen diesen Feind angeben, als genaues Sortiren der eingemietheten Rüben und schnelles Entfernen jeder er- krankten. Ich habe mir vorgenommen, diesen Pilz genauer zu studiren, wenn mir genügend Materiale zufliesst und erlaube mir, an die, geehrten Herren Mitglieder der Gesellschaft die Bitte zu richten, mir Beobachtungen in dieser Richtung freundlichst mittheilen zu wollen. 1) Herb. mycolog. N. 4970 und bot. Ztg. v. Mohl und Schlechtendal. 1856. 2) SocietE imp. et centrale d’ Agriculture. 1856. - TO II Botanische Ausflüge in die Karpathen des Stryer und Samborer Kreises in Galizien. Vun Eduard Hiückel, Gymnasiallehrer in Drohobycz. Vorgelegt in der Sitzung am 6. Juli 186%. di den Jahren 1863 und 1864 unternahm ien während der Ferien in den Monaten Juli und August botanische Ausflüge in die Karpathen des Stryer und Samborer Kreises. Ich bewegte mich hauptsächlich längs der Chaussee von Stry nach Veretzke und machte nach rechts und links Abstecher. Von Synowudzko, am Zusammenflusse des Stry und Oporflusses beim Eintritt in das Gebirge, ging ich rechts nach Korezyn und Kruszelnica, von wo aus ich die Paraskakuppe, 3996 Fuss hoch, besuchte. Von Skole aus erstieg ich den Zetemin, 3702 Fuss hoch. Von Koziowa und Öriawezyk aus besuchte ich die Berge Kremianetz und Stara Szebela (3840°). Von Beskid, dem galizisch ungarischen Grenzberge, an welchem die Chaussee liegt, erblickte ich die Marmaroscher Gebirge und rechts den Pikuj des Samborer Kreises, 4422 Fuss hoch, welchen Bergzug ich in beiden Jahren besuchte. Die Höhen der Bergkuppen habe ich aus Kummersberg’s Karte von Galizien entnommen, so wie auch die Orientirung in jenen Gegenden nach dieser Karte zu geschehen hat. Ausserdem habe ich Gelegenheit gehabt, auf vielen niedern Berg- kuppen und Bergwiesen, bei Oriawa im Stryer Kreise und bei Krywka am Fusse des Pikuj im Samborer Kreise zu botanisiren, auch das Thal des Stryflusses habe ich erstens bei Matköw und Wysocko, dann bei Kruszelniea und Synowudzko, ferner das Opörthal von Skole abwärts kennen gelernt. Bd. XV, Abhandl. 7 50 Ed. Hückel: Wenn ich auch weder persönliche Anstrengung noch Mühe scheute und möglichst eifrig botanisirte, so traten doch Hindernisse in den Weg, in Folge derer mein Herbarium aus jenen Gegenden nicht so reichhaltig ist, als es hätte sein können, wenn günstigere Verhältnisse obgewaltet hätten. Im Jahre 1863 war es die vorgerückte Jahreszeit (Ende August), in welcher es mir erst möglich war zu reisen; im Jahre 1864 erlaubten mir die fortwährenden Regengüsse nicht, mehrtägige Excursionen zu unternehmen. Wenn ich nun auch nicht im Stande bin, eine vollständige Flora der von mir besuchten Gegenden zu schreiben, so habe ich doch jedenfalls so viel gesammelt, um mich an eine Darstellung eines Grundrisses der dortigen Vegetation und insbesondere der höhern Regionen wagen zu können. Was zu unvollständig ist, werde ich trachten, in künftigen Jahren zu vervollständigen, so wie ich auch den Schauplatz meiner floristischen Thätigkeit zu erweitern gewillt bin. Hier bin ich bemüssigt, über den rühmlichst bekannten Botaniker und Erforscher der galizischen Flora, Herrn Dr. Fr. Herbich und über mein Verhältniss zu diesem Herrn Einiges anzuführen. Ich wurde mit Herrn Dr. Fr. Herbich im Jahre 1862 ım September bekannt, bei Gelegenheit als der Herr Doctor mich aufforderte, die von Dr. Zawadzki bei Kotpiec in der Nähe von Drohobyez angegebene Salsola Kali L. zu sammeln. Nun — Salsola Kali L. fand ich nicht, wohl aber Salicornia herbacea L., eine neue Pflanze für die Flora Galiziens — auch Lepigonum medium Wahlb. und Atriplex latifolia var. saligna DC., von welcher Pflanze Herr Dr. Herbich bereits im Rocznik der Krakauer gelehrten Gesellschaft Bd. 31 und in den Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft in Wien Jahrgang 1864 Erwähnung gethan hat. Ich füge noch hinzu, dass Salicornia herbacea L. und Lepigonum medium Wahlb. an den Salztümpeln von Ko4piec und Stebnik massenhaft — ebendaselbst auch Atriplex saligna DC. häufig vorkommt. Ausserdem kommt Lepigonum medium Wahlb. nicht nur an den genannten Orten, sondern auch an der verlassenen Saline von Solee und an der Saline von Drohobyez rasenbildend vor. Salsola Kali war an dem von lHlerrn Dr. Zawadzki bezeichneten Orte nicht zu finden. Herr Doctor Herbich überschüttet mich seit zwei Jahren mit Wohlthaten. Denn es ist gewiss die grösste Wohlthat, von einem gelehrten Manne, wie Herr Dr. Herbich, reichhaltige Belehrungen, Instructionen, Abbildungen von Pflanzen, botanische Werke und ein schönes Herbarium erhalten zu haben. Die wissenschaftlichen Bemerkungen des Herrn Doectors, betreffend die Flora Galiziens, sind werthvolle Weisungen darüber, was noch in Galizien zu erforschen ist und welche Verhältnisse berücksichtigt werden sollen. Botanische Ausllüge in die Karpathen Galiziens. 51 Ich bin diesem edlen uneigennützigen und gelehrten Menschen- freunde zu einem Danke verpflichtet, den ich durch Worte unmöglich aussprechen kann. In allen Fällen, wo ich mit der Determinirung der gesammelten Pflanzen, bei meinen dürftigen Hülfsmitteln nicht in’s Reine kommen konnte, wandte ich mich an Herrn Dr. Herbich, welcher so gütig war, meine Zweifel zu lösen. Ich glaube durch diese Eröffnung den Freunden der galizischen Flora eine viel grössere Gewährleistung für die Richtig- keit der Determinirung der von mir gesammelten Pflanzen zu geben, als wenn diese von mir allein ausgegangen wäre. Ich bin ferner verpflichtet der hochwürdigen Geistlichkeit rit. graeei aus jenen Gegenden, welche ich besuchte, für die ausgezeichnete Gast- freundschaft, mit welcher ich überall aufgenommen wurde, hiemit meinen öffentlichen und verbindlichsten Dank auszusprechen. Insbesondere bin ich den hochwürdigen Herren Pfarrern aus Oriawa, Krywka, Oriawezyk, Kruszelnica und Koziowa für den gütigen Vorschub, den Ihre Hochwürden mir im reichlichsten Masse leisteten, zum grössten Danke verpflichtet. Es ist offenbar, dass nur ein edler gastfreundlicher Sinn und reges Interesse für die Wissenschaft, mir eine so theilnamsvolle Behandlung meiner Person verschaifften. Herr Doctor Herbich war der erste, welcher eine Eintheilung Ga- liziens nach pflanzengeographischen Verhältnissen aufstellte und dieselbe in den Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft in Wien Jahrgang 1863 und 1864 veröffentlichte. ei Nach dieser Eintheilung liegt mein Wohnort Drohobyez im sub- karpathischen Hügellande und dem Solaquellengebiete und wird durch die oben angeführten Salzpflanzen hinlänglich charakterisirt. Die Karpathen theilt Herr Dr. Herbich in die Ost- und West- karpathen und begründet diese Eintheilung durch Anführung von cha- rakteristischen Pflanzen. Der Herr Doctor spricht hier die Ansicht aus, dass die Grenze zwischen beiden Gebieten im Samborer Kreise liege, hat aber selbst nicht Gelegenheit gehabt, die subalpinen des Samborer Kreises zu besuchen. Wie sich aus den Pflanzen ergibt, die ich am Pikuj im Samborer Kreise gesammelt habe, ist dem auch so. In einem Briefe schreibt mir der Herr Doctor folgendes: „Es freut mich, dass Sie für meine Angabe, dass die Flora der Ostkarpathen im Samborer Kreise beginne, die unwider- leglichsten Beweise darzustellen im Stande sind. Dianthus barbatus L., Doronieum Pardalianches L., Scorzonera rosea W.K., Arnica montana L., welche Sie auf dem Pikuj gesammelt haben, reichen nur bis in den Sam- borer Kreis und kommen weiter in den Westkarpathen nicht vor. Es ist Schade, dass Sie Tozzia alpina L. nicht gefunden haben, welche Dr. 7* 52 Ed. Hückel: Zawadzki auf dem Pikuj angibt.“ Auf diese letztere Pflanze habe ich beim Nachsuchen ein besonderes Augenmerk gerichtet, war jedoch nicht so glücklich, selbe zu finden. Wenn es nun wahr ist, dass die Ost- und Westkarpathen eine Ver- schiedenheit der Flora zeigen, so könnte leicht die Frage entstehen, ob diejenigen Gegenden, welche den Uebergang aus einem Florengebiet in das andere bilden, nicht etwa als besonderes pflanzengeographisches Gebiet aufgefasst werden könnten, worauf die von mir gesammelten Pflanzen schon einigermassen hinweisen. Demnach würden die Karpathen Galiziens in drei Gebiete zerfallen, welche man nach den Quellengebieten der drei Hauptflüsse bestimmen könnte, und zwar: 1. Das Quellengebiet der Weichsel, hiezu die Quellengebiete der Sola, Skawa, Dunajec, Wisdoka und San. 2. Das Quellengebiet des Dniesters, hiezu gehören die Quellen- gebiete des Stry, Eomnica Swica und der beiden Bistrzyca Flüsse, 3. Das Quellengebiet des Pruth mit den Quellengebieten des weissen und schwarzen Üzeremosz. Es wäre hier nöthig, das Dniesterquellengebiet näher zu unter- suchen, woraus sich ergeben müsste, ob die ausgesprochene Ansicht sich als stichhältig bewähren wird. Vorliegende Arbeit soll nun einen Beitrag zu genanntem Zwecke bilden. Um bei der Anordnung des Materials, welches mir zu Gebote steht, einigermassen systematisch vorzugehen, habe ich die Nothwendigkeit gefühlt, eine seuikrechte Gliederung nach der Höhe über dem Meere mit Hinweisung auf gewisse charakteristische Pflanzen zu versuchen und nach- folgende Regionen zu unterscheiden. Erstens: „die Pikujkuppe* mit ihren eigenthümlichen Pflanzen über 4000 Fuss Höhe. Zweitens: „die höhern Bergwiesen.*“ Mit diesem Namen bezeichne ich die Bergkuppen unter 4000 Fuss Höhe und charakterisire dieselben durch folgende Pflanzen, als: Phleum alpinum L., JIypochaeris unijlora Vill, Arnica montana L., Scorzonera rosea W. K., Thesium alpinum L., Homogyne alpina Cass. und in Wäldern mit Mulgedium alpinum Loss. und Ohrysanthemum rotundifolium W.K. Die niedere Grenze dieser Region dürfte etwas unter 3000 Fuss Höhe betragen. Drittens: „die niedern Bergwiesen.“ Diese bestimme ich zuerst negativ durch das Fehlen der charakteristischen Pflanzen der höheru Bergwiesen. Viertens: „Die Region der Thalgründe.“ Diese liegen an Flüssen und Bächen, sind meist sumpfig und haben eine vorherrschende Gräser- und Öyperaceenilora. Dieser Eintheilung will ich keinen andern, als einen für vorliegende Arbeit relativ brauchbaren Werth beilegen. Demnach werde ich zuerst Botanische Ausflüge in die Karpathen Galiziens. 53 vom Pikuj — dann von den höhern — ferner von den niedern Bergwiesen, endlich von den Thalgründen sprechen und auch versuchen, diese Ein- theilung zu rechtfertigen und die Verhältnisse der einzelnen Regionen näher zu beleuchten. Der Pikuj. Vom Beskid, den ich bereits genannt habe, übersieht man, nach Süden gewendet, eine prachtvolle Gebirgslandschaft. Zu den Füssen im Thale vor sich hat man die ungarische Stadt Veretzke, rings umkränzt von den massenhaften Marmaroscher Gebirgen. Rechts sieht man einen majestätischen Berg, der vom Zuschauer nur durch ein Thal getrennt ist. Diess ist der Pikuj, wie er im Samborer Kreise, oder Husla, wie er im Stryer Kreise von den Landleuten genannt wird. Von diesem Standpunkte aus gesehen, scheint dieser Berg in Ungarn zu liegen, indem im Thale ein ungarisches Dorf sich befindet. Allein an diesem Orte macht die galizische Grenze eine Ausbuchtung nach Ungarn, so dass mit Umgehung des Dorfes noch die ganze nördliche Seite des Pikuj zu Galizien gehört. Auch scheint der Pikuj von hier aus ein isolirter Berg zu sein, und erst wenn man die Kuppe bestiegen, bemerkt man, dass dieselbe der Be- ginn eines viele Meilen weit nach Westen sich hinziehenden Bergrückens bildet, dessen südliche Abdachung schon zu Ungarn gehört, Für einen Fremden, der den Pikuj besuchen wollte, wäre es am gerathensten, die Exeursion von hier aus zu unternehmen, Er findet hier in einer ungarischen Karezma Obdach und genügende Unterkunft und ist bei seiner Reise nicht gezwungen, von der Chaussee abzulenken. Der Weg zum Pikuj ist zwar etwas lang und beschwerlich, aber in botanischer Be- ziehung desto interessanter. Man geht eine Strecke lang längs des Rückens des Beskid, dann in das Thal hinunter und erst nach Durch- wanderung desselben geht es den Pikuj hinauf. Ich machte diesen Weg nicht, sondern verfolgte ihn nur mit dem Auge von Beskid aus. Bei Tueholka, zwei Meilen vor der Grenze, lenkte ich in die Landstrasse nach Borynia, reisete durch die Ortschaften Smorze Mochnate bis Matköw, wo ich in das Strythal gelangte. Von einer Anhöhe bei Matköw überblickte ich die ganze nördliche Fronte des Pikujbergzuges, welcher sich erst im weiten Horizonte verlor. Der Gebirgskamm bildete eine Wellenlinie, weiche bald in scharfen Spitzen, bald in runden Kuppen sich verlief. Von Matkow lenkte ich südwärts nach Krywka ab und besuchte von da aus den Pikuj. Vom Pfarrhause, welches am Fusse des Piku) steht, beträgt die Länge des Weges gerade eine Meile; doch braucht man zu Fuss etwa fünf Stunden Zeit, um von da aus bis an die höchste und nächste Kuppe zu gelangen. Auch kann man bis beinahe an die Wald- 54 Ed. Hückel: grenze hinaufreiten, die Kuppe über der Waldgerenze kann nur zu Fuss bestiegen werden, indem die vielen und grossen Steine das Reiten unmög- lich machen. Die Pikujkuppe, wie auch der vor ihr sich ziehende Bergrücken mit seinen Kuppen und Spitzen sind mit Steinhaufen zu vergleichen, die mit etwas Humuserde überschüttet wurden. Die Kuppen und der Berg- rücken sind unbewaldet. Die Höhe der Waldgrenze könnte ich auf 3400 Fuss angeben. Hier befindet sich nämlich die untere Grenze von Ranunculus aconitifolius L., von welcher Pflanze Wahlenberg flor. car- path. pag. 171 sagt: „Habitat in omnibus montibus altioribus 3400 pedum altitudinem superantibus. Die Waldgrenze zieht sich übrigens längs dieses Gebirgszuges nicht in einer geraden, sondern in einer Wellenlinie hin, bald steigend, bald sich senkend und erreicht westlich an einer ein- gesenkten Stelle des Zuges beinahe den Rücken des Gebirges. Der Wald des Pikujbergzuges ist meist ein Buchenwald, Fayus syWatica L., gemischt jedoch mit Tannen, Fichten, hie und da Ahornen und endet mit verkrümmten Buchen, welche aus der dünnen Humus- schichte zwischen Steinen sich an’s Tageslicht hervorarbeiten müssen. Die Höhe der Pikujkuppe über der Waldgrenze dürfte etwa 1000 Fuss Höhe betragen. Die Steine, welche den Pikuj bedecken, liegen meist lose in mannig- fachen Gruppirungen herum, sind oft sehr mächtig bis Klafter lang und breit und werden durch jene mächtigen Hebel wie Eis und Wasser, ersichtlich von der Höhe gegen die Tiefe geschoben. Sehr merkwürdig sind die zwei Steinwälle, die sich an der Pikuj- kuppe befinden. Der erste Steinwall liegt gleich über der Waldgrenze, der zweite einige hundert Fuss höher, die höchste Pikujspitze liegt inner- halb des zweiten Steinwalles. Diese Wälle bekränzen die östliche und einen Theil der nördlichen Seite und fallen nach innen mit 2—3 Klafter Tiefe steil ab. An der nörd- lichen Seite verlieren sie sich im westlichen Gebirgszuge. Von der süd- lichen ungarischen Seite ist Alles jäh abgestürzt, also auch die Stein- wälle. Die Steinmassen sind an der höchsten Spitze am mächtigsten und von der ungarischen Seite, wo wie gesagt der Abfall ein fast senkreehter ist, finden sich überhängende Felsen, Platten, Säulen, in Folge der deut- lichen Schichtung Mauerwerken und Ruinen nicht unähnlich. Das Gestein ist bald ein dünnschiefriger glimmeriger, bald mas- siver grauer glimmeriger Sandstein. Auf dem letzteren kommt oft weisser Kalkspath,- manchmal in schönen flachen Rhomboädern vor, Auch Dra- goniden finden sich häufig. Diese findet man meist am Fusse des Pikuj und in der Umgegend, wo die Steine durch Wildbäche herabgeschwenmt und zerbröckelt, die Quarzerystalle freilassen. Botanische Ausflüge in die Karpathen Galiziens. 55 Ich will nun im Folgenden versuchen ein Bild der Vegetation der Pikujkuppe, wie auch des angrenzenden Gebirgszuges zu entwickeln. Alle Steine und Felsen der höchsten Pikujspitze sind mit Sawifraya Aizoon Jaeg. und Sempervivum montanum L. dicht besetzt, insbesondere von der nach Ungarn schauenden Seite. Die Kuppe von der Waldgrenze an ist über und über mit Vaceinzum Myrtillus L. und V. Vitis idea L. bedeckt, so dass nur wenige Stellen von denselben frei sind. In den obersten Regionen mischen sich unter diese Pflanzen einige Kryptogamen, als: Cetraria islandica L., Cladonia rangiferina Hoffm., Polytrichum vul- gare L., verschiedene Hypnumarten, Zycopodium Selago L. und bilden so eine Ueberpolsterung der ganzen Kuppe, in welcher man fast ver- sinken kann. Ich sammelte auf dem Pikuj mehrere Pflanzen, welche ich auf den verschiedenen Kuppen des Stryer Kreises, die ich besuchte, nicht wieder gefunden habe, daher ich dieselben zuerst und besonders anführe. Zlie- racium alpinum L., auf der höchsten Spitze in einigen Exemplaren ge- funden, Phyteuma orbieulare L. ebenso, Campanula rotundifolia L., Silene dubia Herbich, Galium sylvestre Pollich und Melampyrum saxosum Baumg., alle vier aus Felsenritzen der höchsten Spitze häufig empor- steigend; ferner Orobus subalpinus Herb. stirpes rar. Bucovinae pag. 49, Allium fallax Don. und Scabiosa lucida Vill., ebenfalls auf der höchsten Spitze hie und da, endlich Dianthus barbatus L. über den ganzen Berg- zug zerstreut, aber öfters vorkommend; Empetrum nigrum L., gegen die Spitze zu stellenweise dicht, Juniperus nana L., an der Spitze wie auch längs des Rückens des Gebirges öfters vorkommend und halbkugel- förmige Gesträuche bildend. Ich will nicht behaupten, dass die angeführten Pflanzen dem Pikuj allein angehören , sondern weil ich dieselben auf den von mir besuchten Kuppen des Stryer Kreises nicht wieder gefunden, so glaube ich, -dass diese Pflanzen dem Pikuj einen verhältnissmässig excelusiven Charakter verleihen, desshalb nahm ich auch als höchste Region in der senkrechten Gliederung die Pikujkuppe an. Der Pikuj war oben abgeweidet. Jch hatte daher nicht die voll- ständige Flora vor den Augen. Jedoch sammelte ich über der Waldgrenze noch folgende Pflanzen: Phleum alpinum L. einzeln aber häufig, Chrysanthemum corymbosum L. hie und da, Crepis grandijlora einzeln, selten, Zleracium aurantiacum L. sehr häufig, Zlieraeium umbellatum L., Solidayo alpestris W. K., Cen- taurea montana L., Achilles millefolium L., sSilene inflata Smth. hie und da, Alsine media L. stellenweise in dichten Rasen, Cerostium triviale ö alpinum Koch einzeln, häufig Siene nutans L., Veronica offieinalis hie und da, Veronica urtieaefolia L. selten, Valeriana tripteris L. bis an die höchste Spitze einzeln, öfters, G@eranium sylvatieum L. einzelne Exemplare, 56 Ed. Hückel: Chaerophyllum hirsutum L. ebenlalls, Tiientalis europaea L. zwischen Moosen hie und da, Ranunculus aconitifolius L. häufig, Aconitum Napellus L. hie und da, Thesium alpinum L. hie und da, Alchemilla vulgaris L. häufig, Arabis Halleri L. hie und da, Tormentilla erecta L. häufig, Me- lampyrum sylvaticum L. hie und da, G@ymnadenia viridis Rich. hie und da an der Waldgrenze, Sedum fabaria L. und Epipactis rubiginosa Gaud. zwischen Steinen bis an die höchste Spitze reichend nicht selten, Thymus Serpyllum L. und T. Serpyllum var. glabrata Wim. häufig, Campanula glomerata L., Campanula patula L. häufig, Potentilla aures L. an der Waldgrenze recht häufig, Homogyne alpina L. stellenweise massenhaft, Arnica montana L. in Gruppen hie und da, Epi'obium alpinum L. selten. Von der Pikujkuppe ging ich westlich längs des von derselben sich hinziehenden Bergrückens. Auch hier war Alles noch mehr abge- weidet, da die Weideplätze ausgiebiger zu sein schienen, indem nicht so viel Vaceinium vorkam. Ich sah die nördlichen Abhänge mit Gentiana Asclepiadea_L. häufig besetzt und ganze Strecken bedeckt mit den grossen Blättern von Rumex obtusifolius L., zwischen denen auch Rumex Acetosa L. und Rumew arifolius All. zu finden waren. Auch sammelte ich einzeln stehende Halme von Poa annua L., Calamagrostis Epigejos Roth, Aira caespitosa L. und Festuca ovina vulgaris Maly. Endlich kam ich an die etwa eine halbe Meile von der Pikujspitze entfernte runde Kamenetzkuppe. Unter derselben fand ich ein bedeutendes Erlengebüsch von Alnus viridis DC., auch Sträuche von Sali® nigricans Fr. und in mehreren Exemplaren ‚Pleurospermum austriacum Hoffm. und Lilium Martogon L. vor. Die Kamenetzkuppe war wieder mit Vaceinien und den an der Pikujspitze angeführten Kryptogamen überpolstert; die Steine wo möglich noch grösser und loser, über und über mit Saxifraga Aizoon Jaeg. und Sempervivum montanum L. bedeckt, der Absturz nach Süden noch schauerlicher. Von Kamenetz aus erblickte ich in einer Einsenkung zwischen ihm und der nächstfolgenden Spitze eine gelbe Wiese, welche nicht abgeweidet war. Das Gelbe rührte her von massenhaft vorkommenden HAypochaeris uniflora Vill. und Arnica montana L. Die Vegetation dieser Potonine (Alpenwiese), welche über dem Dorfe Husno lag, bestand aus wenigen Species, alle aber massenhaft vorkommend. Der Boden war mit Nardus strieta L. dicht besetzt, da- zwischen die hohen Halme von Luzula albida DC. und Juncus alpinus Vill. — die genannten zwei gelben Pflanzen untermischt mit Scorzonera rosea Wk. und Gymmnadenia conopsea R. Br. Hie und da war Silene inflata Smth. und Gnaphalium norvegieum Gunner. zu sehen. Ueber allem herrschten die üppigen Rispen von Veratrum Lobelianum Beruh, und V. album L. Ein drohendes Ungewitter zwang mich hier zur Rück- Botanische Ausflüge in die Karpathen Galiziens. 57 kehr.. Ich stieg in den Wald hinab und ging längst der Waldgrenze bis unter die Pikujkuppe zurück. Im Walde fand ich häufig Ranuneulus aconitifolius L., aber nur an der Waldgrenze, sonst tiefer nicht mehr, Adenostyles albifrons Rth. die grossen Blätter desselben und. auch von Tussilago Farfara den Boden oft ganz bedeckend, ferner häufig: Mulgedium alpinum Less., Chrysan- themum rotundifolium W. K., Salvia glutinosa L., Senecio nemorensis L., Symphytum cordatum W. et K., Symphytum tuberosum L. Weiter hin traf ich hie und da folgende Pflanzen: Streptopus amplexifolius DC., Majanthemum bifolium Wigg., Con- vallaria majalis L., Prenanthus purpurea L., Geranium Robertianum L., Impatiens Noli tangere L., Paris quadrifolia L., Owalis Acetosella I.., Sträuche von Daphne Mezereum L. und Sorbus Aucuparia L. Nun kam ich bis unter die Pikujkuppe an eine Schlucht, längs welcher ein: Wildbach herabstürzte, dessen Quellen über der Waldgrenze lagen. In dieser steinigen Schlucht, noch immer in einer Höhe von über 3000 Fuss, denn dicht an der Waldgrenze, waren zu finden: Stellaria nemorum L., Chaerophyllum hirsutum L., Urtica dioica L., Serophularia nodosa L., Geranium Phaeum L., Thalietrum aquilegifolium L., Veronica Beccabunga L., Viola bifloraL., Zanunculus repensL., Geum rivale: 1.. Weiter im Walde fand ich an nassem Geröll Cardamine parviflora L. an einer Stelle häufig, ferner zerstreut im Walde aber häufig Circea alpina L., Sanieula europaea L., Actaea spicata L., Pyrola rotundifolia L., P. secunda L., P. uniflora L., Lysimachia nemorum L., au Bäumen die Flechten Sticta pulmonaria und Usnea barbata Fr., Büsche von Farrı- kräutern, Aspidium Filivx mas L., Pteris aquilina L., ferner waren FPoly- podium vulyare L. und Polypodium Dryopteris L. häufig zu sehen. Beim Nachhausegehen fand ich noch magere Wiesen mit Nardus strieta L., Aira caespitosa L., Festuca rubra L. und Ayrostis canina L. Tiefer unten traf ich an lichten Waldstellen Carduus personata Jacgq. Auch brachte man mir aus der Nähe des Dorfes Husno zahlreiche Wur- zeln und Blätter von Scopolina atropoides Schts. Unmittelbar über dem Dorfe Krywka befinden sich an flachen Bergabhängen üppige Bergwiesen, von welchen weiter unten die Rede sein wird. Kremianetz und Stara Szebela. Von Koziowa, einem Dorfe, welches eine Poststation von Skole gegen Ungarn entfernt ist, wendete ich mich westlich nach Oriawezyk, Von der Pfarrwohnung aus, welche wie das gänze Dorf in einer tiefen und engen Schlucht liegt, erstieg ich den unmittelbar an derselben lie- genden Kozij werch (Ziegenspitze). Die Aussicht von hier war nach Bd. XV. Abhandl. 8 58 Ed. Hückel: Süden durch den in blauer Ferne liegenden Pikujbergzug und die unga- rischen Gebirge begrenzt. Der Zwischenraum bestand aus niedern paral- lelen Bergketten durch breite Längsthäler geschieden, die Bergketten theils bewaldet, theils unbewaldet und oft bis an die Gipfel angebaut. Die Landschaft bot den Anblick einer freundlichen Gebirgslandschaft dar. Nach Norden erhoben sich unmittelbar vor mir in einer Reihe, aber ein- zelı stehend, die Berge Kremianetz Szebela und Czerna hora und hinter denselben begrenzte die Paraskabergkette den Horizont. Die Landschaft ist, wie die ganze Umgegend von Skole, eine wild romantische, aber unwirthliche, mit hohen steilen bis an den Thalgrund abfallenden und mit Wäldern bedeckten Bergen. Die Wälder sind vor- wiegend Nadelholzwälder, jedoch gemischt mit Buchenwäldern. Ueber die Verbreitung der Buchenwälder kann ich mich nicht genau aussprechen, Jedoch glaube ich, dass dieselben im östlichen Stryer Kreis aufhören, aber in der Skolyer Gegend und am Pikuj häufig ausgedehnte Bestände bilden. Die Wälder stehen in diesen Gegenden meist unbenützt, das Holz wird nicht gefällt, weil es aus den tiefen Schluchten, die gar keinen grössern Bach als Wasserstrasse besitzen, nicht herausgebracht werden kann. Die Holzbrüche, welche meist mit Moosen und Owalis Acetosella L. bedeckt sind und die Steilheit der Berge machen es sehr schwierig, in diesen Wäldern herumzusteigen. Jedoch gibt es fast auf jede Bergkuppe einen bequemen Zugang, durch welchen Ochsen hinaufgetrieben werden, indem die Kuppen rundlich flach und unbewaldet und mit üppiger Vegetation bedeckt sind. Ich bestieg nun die Kremianetzkuppe, von fast gleicher Höhe mit der Szebela, auf welcher ich oben eine grosse Wiese vorfand, die von . einem Buchenwalde umgeben war. Diese war aber abgeweidet. Die Ueber- reste der Pflanzen zeigteif ganz dieselbe Vegetation, wie ich sie an der Szebelakuppe anführen werde. Tiefer im Walde bemerkte ich häufig Senecio nemorensis L., Mulgedium alpimım Less., Salvia glutinosa L., Streptopus amplexifolius DC., Chrysanthemum rotundifolium W. K. Vom Kremianetz ging ich auf langen Umwegen nach der Szebela. Ich durchwanderte viele magere, weil stark abschüssige Bergwiesen, deren Flora meist aus Nardus strieta L. bestand, dazwischen kam sehr häufig Gymnadenia conopsea R. Br., hie und da Lycehmis Flos eueuli L. und Dotrychium Lumaria L. vor. Doronicum Pardalianches L. und Arnica montana standen manchmal in zahlreichen Gruppen. Endlich sah ich oft Sträucher von Saliw nigricans F.. und ganze Strecken Vaceinium Myr- tillus L. Die unbewaldete Szebelakuppe war mit einer üppigen Vegetation bedeckt. Ich beobachtete auf dieser verhältnissmässig kleinen Fläche fol- gende Pflanzen: Daetylis glomerata L., Briza media L., Phleum alpinum L., Poa annua L., Ayrostis vulgaris L, Luzula albida DC., alles in ein- Botanische Ausflüge in’ die Karpathen Galiziens. 59 zelnen Halmen hie und da, Zilium Martagon L. hie und da, Polyyonatum vertieillatum All. häufig, Majanthemum bifolium DC. am Waldrande häufig, Veratrum album L. und V. Lobelianum Bernh. häufig, Paris quadrifolia L. hie und da, Gymnadenia conopsea R. Br. häufig, Gymnadenia viridis Rich. selten, Gymnadenia albida Rich. stellenweise häufig, Orchis globosa Reichb. und Listera ovata R. Br. ziemlich häufig, Epipactis rubiginosa Gaud. an steinigen Abhängen hie und da, Sträuche von Saliw niyricans Fr., Urtica dioica L. hie und da, Euphorbia procera M. B. hie und da, Centaurea montana L. stellenweise massenhaft, Alieracium aurantiacum L. häufig, ZH. pilosella L. häufig, Scorzonera roseaw häufig. Diese Pflanze kommt auf allen höhern Bergwiesen häufig vor und ist jedenfalls als eine für diese Gegenden charakteristische anzusehen. Achillea Millefolium L. häufig, Aposeris foetida Less. häufig, Chrysanthemum leucanthemum L. häufig, Hupochaeris unifora Vill. sehr häufig, Gnaphalium dioicum L. und G. norvegieum Gunner häufig, Solidago alpestris W.K. hie und da, Car- lina acaulis L. und Carlina vulgaris L., erstere häufig, letztere hie und da, Homooyne alpina Cass. stellenweise massenhaft, Doronicum Parda- lianches L. in Gruppen, Senecio nemorensis L. häufig am Waldrande, ebenso Mulgedium alpinum Less. und massenhafte Blätter von Tussilago Farfara L., Lyehnis Viscaria L. einzeln, Stellaria Holostew L. und St. graminea L. sehr häufig, Galium vernum Scop. und sylWvaticum L. häufig, Primula intricata Gr. und Godr. hie und da, Myosotis palustris L. häufig, Sym- phytum tuberosum L. und S. cordatum W. K. am Waldrande häufig, T’hy- mus Serpyllum L. in Heerden, Thymus Serpyllum var. glabrata Wim. hie und da, Stachys sylwatica L. und St. alpina L. hie und da, Oriyanım vulgare L. und Prunella vulgaris L. häufig, Galeopsis versicolor Curtis, an ehemaligen Heuschoberstellen dicht erscheinend, Veronica Chamaedris L. und Veronica offieinalis L. häufig, Rhinanthus minor Ehr. häufig, Sero- phularia nodosa L. hie und da, Orobanche Epithymus DC. hie und da, Euphrasina offleinalis recht häufig. Gentiana asclepiadea L. häufig, Cam- panula patula L. und ©. glomerata L. häufig, Anthriscus sylvestris L. hie und da, Heracleum Sphondylium hie und da, Astrantia major L. häufig, Chaerophyllum hirsutum L. und Ch. auromatieum L. hie und da, Sedum Fabaria Koch an steinigen Abhängen hie und da, Ranunculus acris L. häufig, Thalictrum aquilegifolium L. hie und da, Spiraes Ulmaria L. var. discolor hie und da, Aconitum septentrionale Baumg. hie und da, Zosa alpina L. hie und da, Fragaria vesca L. häufig, Tormentilla erecta L. häufig, Arabis Halleri L. hie und da, Trifolium pannonieum Jacgq. hie und da, T. agrarium L. häufig, T. pratense L. sehr häufig, Geranium Ro- bertianum L. hie und da, Geranium sanguineum L. und @. Phaeum L. hie und da, Epilobium angustifolium L. in Gruppen hie und da, Epilobium montanum hie und da, Knautia arvensis Coult. hie und da, Linum ca- tharticum I. häufig, umex Acetosa L. hie und da, Rumex obtusifolius L. 8%* 60 Ed. Hückel: stellenweise massenhaft, Vaceinium Myrtillus L.und V. Vitis idea L. häufig, Thesium alpinum L. hie und da, Viola trieolor häufig, Phyteuma spieatum L. hie und da, ferner die Kryptogamen: Botrychium Lunaria L. hie und da, Asplenium viride L. zwischen Steinen, Polutrichum vulgare L. und Cladonia rangifernia stellenweise häufig, auch Seolopendrium offieinale L. kommt in der Umgegend häufig vor, da ein Bauer einen ganzen Sack voll in’die Pfarrwohnung brachte. Alle diese Pflanzen kommen entweder auf der nackten Kuppe oder am Waldrande oder an einigen steinigen Abhängen vor. Man sieht hier ein bedeutendes Vorherrschen der Compositenflora, sowohl was Zahl der Arten anbelangt, wie auch durch das oft massenhafte Auftreten einzelner Arten. Die Kuppe ist rundlich flach und senkt sich nach Osten etwas herab. Der Boden ist humusreich und so eben, dass die Pofonine bequem abgemäht werden kann. Die Pflanzen bilden einen dichten Ueberzug und der Wald (vorherrschend Buchen) reicht beinahe bis an die Kuppe. Der Zelemin. Vom Eisenwerke Ober-Demnia bei Skole erstieg@ ich den Zedemin (3702 Fuss hoch) am rechten Ufer des Opör. Die höchsten Kuppen des Zefeminbergzuges waren ganz abgeweidet. Ich fand nur hie und da einige Pdänzehen, als: Thesium alpinum L., BRanunculus montanus L. und oft massenhaft vorkommende Blätter von Homoayne 'alpina Cass. Tiefer unten fand ich an Waldwiesen Calamagrostis sylvatica DC. häufig, Buph- thalmum cordifolium Wk. und Doronicum Pardalianches L. in Gruppen, Carlina acaulis und ©. vulgaris häufig, Chrysanthemum corymbosum L. häufig, Zrientalis europaea zwischen Moosen hie und da, Rumex obtusi- folius L. häufig, Luzula albida DC. häufig, Calluna vulgaris Salisb. häufig, Vaceinium Myrtillus L. und V. Vitis idea L. stellenweise massen- haft, Tormentilla erecta L. häufig, Hypericum montanum L. hie und da. Im Walde Stachys sylvatica L. hie und da, Salwa glutinosa L. häufig, Symphytum cordatum W.K. und $. tuberosum L. häufig, ferner als Ueber- bleibsel der Frühlingsflora die Blätter von Tussilago Farfara L. und Pe- tasites albus Gärtn. häufig, Mercurialis perennis L. und Dentaria glandulosa W.K. heerdenweise, Dentaria bulbifera L. hie und da. Im Ganzen‘ war die Ausbeute vom Zeiemin eine sehr geringe. Die Paraszka. Gleich bei Skole am linken Ufer des Opör, dem Zetemin gegenüber, erhebt sich über den Waldungen die nackte Kuppe der Korezanka 3708 Fuss hoch. Diese bildet den Beginn eines Bergzuges, welcher meh- rere Kuppen bildet, deren höchste, die Paraszka, 3708 Fuss hoch ist. Der Botanische Ausflüge in die Karpathen Galiziens. 61 nächste Zugang zur Paraszkakuppe ist von Kruszelnica aus, ein längerer aber um so interessanterer ist der von Skole über die Korezanka. Die Korezanka hat man vom Thale aus in zwei Stunden bestiegen und bewegt sich längs des sich von ihr hinziehenden Bergrückens in einer Höhe von über 3500 Fuss, etwa eine Meile weit bis an die Paraszka. Man geniesst einen wundervollen Anblick südlich bis an die ungarischen Berge, nördlich über die ganze Ebene des Stryer Kreises bis weit hinter Mikofajow, und wie man sagt soll auch der Lemberger Franz-Josefs-Berg bei günstiger Beleuchtung durch gute Fernröhre sichtbar sein. Als ich in diesen Ferien von einer Reise nach Lemberg zurückkehrte, sah ich von der Hochebene zwischen Derewaez und Mikodajöw deutlich die drei Paraszkakuppen am Horizonte abgezeichnet. Beiläufig sei es gesagt, dass die Aussicht vom Zetemin aus beinahe dieselbe ist, nur dass man da die östlichen Gebirge besser überblickt. Es zieht sich die Paraszkabergkette von Skole bis Korezyn und von da längs des Strythales weit über Kruszelnica hinaus, wo dieselbe durch Querschluchten unterbrochen wird. Weiter westlich kommt der Wedykij oder Szyroki werch über dem Dorfe Dothe 3717 Fuss hoch und noch weiter das Rybnik- und Maydaner Gebirge, welches mit dem schon erwähnten Kremianetz, Szebela und Czernohora ete. unwirthliche, durch Längs- und Querschluchten unterbrochene über und über mit gemischten Buchen- und Nadelholzwäldern bedeckte Bergmassen bildet. Die Waldgrenze liegt an der Paraszka etwa in derselben Höhe, wie am Pikuj, ohne jedoch dessen charakteristische Pflanzen, wie Ranunculus aconitifolius L. und Adenostyles albifrons Rth. zu besitzen. Die Gestalt der Paraszkakuppe mit ihren beiden niedern Neben- kuppen zeichnet sich durch einen sehr eleganten pyramidalen Schnitt aus. Die nördliche Fronte ist sehr steil und hie und da liegen einige Sandsteine zu Tage. Die südliche Seite ist flacher abgedacht, daher auch der Pflanzenwuchs üppiger; jedoch bei weitem nicht so üppig, wie auf der Szebelakuppe. Vaceinium Myrtillus L. und V. Vitis idea L. mit Cetraria islandiea L. und Cladonia ranyiferina L. bildete wiederum eine Ueberpolsterung der Hauptkuppe, wozu sich noch das weissblühende, massenhaft die ganze Kuppe überziehende Melampyrum sylvaticum gesellte. Die trigonometrische Pyramide an der Spitze war mit Galeopsis versicolor L. garnirt. Die nörd- liche Seite einer Nebenkuppe war mit Luzula albida DC. häufig bedeckt. Dieser Umstand erinnerte mich an eine briefliche Mittheilung des Herrn Doctor Herbich, dass in den Westkarpathen Aira caespitosa L. stellen- weise die ganze Vegetation ausmache und dass dieses Verhältniss als eın charakteristisches zu betrachten sei. Der Herr Dr. forderte mich auf, besonders darauf aufmerksam zu sein, ob sich dieses Verhältniss nieht im Stryer und Samborer Kreise wiederhole. Nun ist dieses nicht der Fall, 62 Ed. Hückel: aber an diesem Orte wenigstens schien mir Zauzula albida die Rolle über- nommen zu haben. Auch Juncus alpinus Vill. fand ich da öfters. Die südliche Seite der Paraszkakuppe zeigte wieder jene gelben aus Hypo- chaeris uniflora Vill. und Arnica montana L. bestehenden Wiesen. Sonst fand ich daselbst noch folgende Pflanzen: Gymnadenia conopsea R. Br. sehr häufig, Orchis globosa L. häufig, Lilium Martagon L. hie und da, Hieracium aurantiacum L. häufig, Chry- santhemum corymbosum L. häufig, Gnaphalium dioicum L. häufig, Solidago alpestris Wk. hie und da, Homogyne alpina Cass. sehr häufig, Carlina acaulis L. häufig, Scorzonera rosea W. K. häufig, Cirsium paueciflorum Sprgl. am Abhange der Hauptkuppe, 3500 Fuss hoch, in einigen Exem- plaren, Achillea Millefolium L. häufig, Rosa alpina L. hie und da, Aco- nitum Napellus L. in einzelnen Exemplaren, Zubus fruticosus L. hie und da, Fragaria vesca L. sehr häufig, Tormentilla erecta L. häufig, Thymus Serpyllum L. häufig, Geranium sylvaticum L. einzelne Exemplare, Silene nutans, hie und da, Lychnis Viscaria L. einzeln, Trientalis europa a L. im Moose häufig, Hypericum montanum L. häufig, Galium vernum Scop. sehr häufig, Rumex obtusifolius L. heerdenweise, Veratrum album L. häufig, Phyteuma spicatum L. hie und da. Im Walde Mulgedium alpinum Less., Salvia glutinosa L., Chrysan- themum rotundifolium L., Senecio nemorensis L. und zahlreiche Büsche grossblättriger Farrne. Beim Herabsteigen nach Kruszelnica fand ich an lichten Waldstellen magere Bergwiesen mit Nardus strieta L. bedecks, dazwischen einzelne Halme gewöhnlicher Gräser mit sehr häufigem Chry- santhemum corymbosum und einzelnen Exemplaren von Cirsium Erisithales Scop. In Gebüschen fand ich Zunaria rediviva L. Einige meiner Schüler aus Drohobyez bestiegen zu derselben Zeit von Dotlhe aus eine Meile westlich von Kruszelnica am Strytlusse den Welykij werch und brachten von dort ans folgende Pflanzen: Hypochaeris uniflora Vill., Arnica montana L., Sceorzonera rosea Wk., Potentilla aurea L., Silene nutans L. und Silene inflata Smth., Gymnadenia conopsea R. Br. und @. albida Rich., Orchis globosa L., L.istera ovata R. Br., Polygonatum vertieillatum All., Geum rivale L. und Doronicum austriacum Jacg., welche letztere Pflanze sich auch in den Wäldern bei Drohobyez häufig findet. Also im Ganzen ähnliche Verhältnisse wie auf der Paraszka. Endlich muss ich noch eines Ausfluges erwähnen, welchen ich Ende September 1862 von Drohobyez aus in die Berge von Rybnik Maydan und Kropiwnik nowy unternahm. Bei Kropiwnik fand ich die Berge sehr häufig mit Juniperus communis L. bedeckt; am Zusammenflusse des Stry und Rybnik fand ich auf einer 2790 Fuss hohen Kuppe Carlina vulgaris L., Carlina acaulis L., Cirsium Erisithales Scop., Gentiana germanica Wild., Astragalus glycyphyllos L., Calluna vulgaris Salisb., Vaceinium Botanische Ausflüge in die Karpatlien Galiziens. 63 Myrtillus L. und V. Vitis idea L., Luzula albida var. rubella Hoppe, Polvgonatum verticillatum All. und im Moose in häufigen Exemplaren Parnassia palustris L. Die niedern Bergwiesen. Die Flora der niedern Bergwiesen wird bedingt durch das Fehlen der subalpinen Pflanzen und fällt mit der Vorgebirgsflora von Drohobyez meistens zusammen. Sie ist an Pflanzen sehr reichhaltig, und um hier nur einigermassen vollständig zu sein, müsste eine grössere Arbeit unter- nommen werden. Ich bin auch schon im Besitze eines reichhaltigern Ma- teriales aus der Umgegend von Drohobyez und den Vorgebirgen bei Tustanowice, Truskawiec und Borysiaw und werde später über diese Region Ausführlicheres liefern. Hier will ich nur beispielsweise vorgehen und speciell locale Verhältnisse berühren. Bei den „niedern Bergwiesen“ muss ich wiederum „magere“ und „üppige“ unterscheiden. Wo die Bergabhänge steil oder sehr abschüssig sind, da findet man auch an unbewaldeten Stellen magere Triften, wie ich solche auf dem Gange nach der Szebela und beim Herabsteigen von der Paraszka ange- führt habe. Es ist merkwürdig, dass hier die niedern Bergwiesen oft so mager sind, während die Kuppen eine so üppige Vegetation entfalten. Diess erklärt sich dadurch, dass die Abhänge sehr abschüssig, die Kuppen mehr verflacht sind. Ausser den magern Bergwiesen kommen an Gebirgsabhängen noch wüste Strecken vor, die nicht einmal zur Weide benützt werden können. Auch fand ich eine Strecke mit Carduus acanthoides L. dicht bewachsen, als wenn derselbe angebaut wäre. Ein anderer Ort war bedeckt mit Ilyperieum humifusum L., Scleranthus perennis L. und Gnaphalium dioicum L. Auch bilden sich an quellenreichen Orten in Einsenkungen der flachen Abhänge nasse Stellen, welche eine wahre Sumpfvegetation ent- wickeln, wie ich sie bei den Thalgründen anführen werde. Hier kommen Gräser, Eriophorum-, Carex-, Juncus-, Seirpus-Arten vor. Ganz anders verhält es sich mit den üppigen Bergwiesen, welche ich insbesondere bei Oriawa im Stryer und bei Krywka im Samborer Kreise beobachtet habe. Hier ist das Terrain ein anderes, wie in der Skoler Gegend. Von Skole bis Koziowa führt die Chaussee durch Schluchten, deren Abhänge steil und bis an die Gipfel bewaldet sind. Bei Koziowa hören die massenhaften Wälder auf, aber erst bei Oriawa öffnet sich die Aus- sicht. Während der Thalgrund hier viel höher liegt, wie bei Skole, werden die Berge niedriger, flacher abgedacht und oft bis au die Gipfel angebaut. 64 Ed. Hückel: Zwischen den angebauten Stellen kommen nun diejenigen üppigen Wiesen vor, von welchen ich sprechen will. Es sind diess echte Naturwiesen, die durch Ausrottung der Wälder entstanden sind. Es wird nämlich ein Fichtenwald am flachen Abhange eines Berges umgehauen und an Ort und Stelle verbrannt. Der durch die Asche gedüngte Boden wird durch zwei bis drei Jahre angebaut, endlich als Brache verlassen. Nun dient er durch mehrere Jahre als Weideplatz und wird durch den Dünger des weidenden Viehes so verbessert, dass sich eine sehr üppige Vegetation entfaltet und die Wiese abgemähet werden kann. Die meisten dieser Wiesen erscheinen von ferne wie mit Schnee bedeckte Flächen ganz weiss von massenhaften Chrysanthemum Leucun- themum L., Ch. inodorum L. und Anthemis-Arten. Wo an andern Stellen Iehinanthus überwiegt, hat man gelbe, wo Centaureen, Campanulen und Vieien vorherrschen, blaue, wo Orchideen, röthliche Wiesenflächen. Ich habe mehrere derartige Wiesen bei Oriawa und Krywka besucht und die- selben zusammenfassend, führe ich folgende von mir beobachtete Pflanzen auf, ohne jedoch auf Vollständigkeit des Verzeichnisses Anspruch zu machen: Ayrostis vulgaris L. sehr häufig, Ayrostis stolonifera L. hie und da, Poa annua L. häufig, Poa trivialis L., Festuca rubra L. hie und da, Bromus «arvensis L. häufig, Dromus secalinus L. im Getreide häufig, Phleum pratense L., Alopecurus pratensis L., Anthoxanthum odoratum L., Briza media L., Cynosurus eristatus L. häufig, Festuca gigantea Vill. hie und da, Gymnadenia conopsea R. Br. sehr häufig, @. albida Rich., Orchis globosa L. häufig, Orchis Morio L. sehr häufig, Orchis maculata L. häufig, Orchis militaris L. hie und da, Orchis latifolia L., Orchis coryophora L. häufig, Plathantera bifolia Rich., Listera ovata L. hie und da, Poly- gonatum verticillatum All. stellenweise sehr häufig, P. anceps Mönch. im Gebüsch hie und da, Veratrum album L. häufig, Chrysanthemum Leucan- themum L. massenhaft, Chr. inodorum L. häufig, Hieracium praealtum Vill., H. sylwaticum L., IH. umbellatum L., H. aurantiacum L. häufig, Achilles Millefolium L. häufig, Centaurea phryyia L., C. cyanus L., Cen- taurea jacea L. sehr häufig, .Leontodon hastile L., Crepis biennis L. und C. tectorum L., Anthemis arvensis L. häufig, Matricaria chamomilla L. sehr häufig, Trayopoyon pratense L. hie und da, ZIypochueris radicataL. häufig, Solidayo Virg. aureaL. in Gebüschen häufig, Hypochaeris maculata L., Serratula tinctoria L. häufig, Campanula patula L., C. glomerata L., €. rapunculordes L., ©. persiccifolia L., ©. cervicaria L. an Waldrändern, alle Campanuleen sehr häufig, Silene inflata Smth. hie und da, ZLychnis los eueuli L. sehr häufig, Dianthus Carthusianorum L. stellenweise häufig, Cerastium triviale Lk. häufig, Stellaria graminea L. und Holostea L. sehr häufig, Spergula arvensis L., Ajuga reptans L., Thymus Serpyllum: L. häufig, Prunella vulgaris L. oft sehr häufig, Betonica offiinalis L. stelleu- Botanische Ausflüge in die Karpathen Galiziens. 65 weise häufig, Mentha arvensis L. hie und da, Origanum vulyare L. häufig, Salvia verticillata L. oft heerdenweise, @Galeopsis Tetrahit L. und @. ver- sicolor L. häufig, Mellitis Melissophyllum L. in Gebüschen hie und da, Trifolium pratense L. sehr häufig, oft monströs an nassen Orten vor- kommend (so zwar, dass das ganze Köpfchen aus rundlichen grünen gestielten Blättchen besteht), T'rifolium agrarium L. häufig, Vieia sylvatica L. an Waldrändern, Vicia Sepium L. im Getreide, Vicia tenuifolia Roth., Vicia villosaL. ebenfalls, Lathyrus pratensis L., Genista tinctoria L. häufig, Ervum hirsutum L. hie und da, Ervum tetraspermum L. ebenfalls, Pimpi- nella Sawifraga L. häufig, P. magna L. hie und da, Tihysselinum palustre Hoffm. hie und da, Anthriscus sylvestris L. öfters, Heracleum Sphondylium L. häufig, Chaerophyllum aromaticum L. häufig, Angelica sylvestris L. und Selinum carvifolia L. am Waldrande, Tormentilla erecta L. häufig, Ru- nunculus acris L. sehr häufig, R. polyanthemos L. häufig, Galium verum L. und @. Mollugo L., Gentiana germanica Wild. häufig, letztere scheint den höhern Bergwiesen anzugehören, Gentiana Pneumonanthe L., Hypericum quadrangulare L., Kuuutia arvensis Coult. häufig, Linaria vulgaris l. sehr häufig, Euphrasia officinalis L. oft massenhaft, Mwyosotis palustris L. häufig, Orobanche epithymum DC. hie und da, Viola tricolor L. sehr häufig, Sanguisorba offieinalis L., Geranium pratense L., Plantago major L. und P. lanceolata L. häufig, Nasturtium sylvestre R. Br., Nasturtium palustre DC., Synapis arvensis L. oft sehr häufig, Capsella Bursa pastoris Vent. häufig, Thlaspi arvense L. sehr häufig, Darbarea vulgaris L. häufig, Dar- barea arcuata Reichb. hie und da, Erisymum cheiranthoides L. häufig. Wenn man nun die Vegetation der Szebelakuppe mit der der niedern Bergwiesen vergleicht, so ergibt sich allerdings noch immer ein Vorherrschen der Compositen sowohl in Artenzahl als auch in der Menge der Exemplare, jedoch treten auch andere Familien, wie Labiaten, Le- guminosen stärker auf, während diese oben nur in wenig Arten ver- treten waren. Ich will bier noch einige Pflanzen anführen, welche ich zerstreut an verschiedenen Orten gefunden habe, als: Physalis Alkekengü L. an der Chaussee unweit der Glashütte von Koziowa, Digitalis grandiflora Lamk. in Gruppen an den Bergabhängen längs der Chaussee, Echinops sphaero- cephalus L. in vielen Exemplaren an der Chaussee in Koziowa, endlich ander Strasse in Oriawa Lithospermum offleinaleL., Verbena offeinalisL. Eehium vulgare L., Anchusa offieinalis L., Verbascum nigrum L. Auch Bäumcehen von Lonicera Xylosteum L. und Lonicera nigra L. kommen im Dorfe häufig vor, so wie auch Sambucus racemosa L., mit welcher Pflanze die Chaussee gegen Ungarn häufig besetzt ist. Ausserdem kommen an Wegrändern und in Bauerngärten vor: Cirsium arvenseScop. sehr häufig, Cirsium arvense Scop. var. horridum häufig, Cirsium lanceolatum Scop., Carduus crispus L., C. acanthoides L. und Dipsacus sylvestris L. Bd. IV. Abhandl. ; 66 Ed. Hückel: Botanische Ausflüge in die Karpathen Galiziens. [} . Die Thalgründe. Mit diesem Namen bezeichne ich jene Wiesen, welche an Flüssen und Bächen in deren Thälern gelegen sind und deren Niveau von dem der Bäche und Flüsse nur unbedeutend abweicht. Grössere Wiesen der Thalgründe habe ich an der Chaussee von Synowudzko bis Skole, wo der Oporfluss in seinem Unterlaufe durch ein breites meist angebautes aber auch oft mit Wiesen bedecktes Thal fliesst, gefunden, ferner im Stry- flussthal bei Mafkow und Wysocko, Endlich hat jedes Bächlein, das durch Schluchten sich windet, seine kleinen Wiesen. Auch die Flora der nassen Strassengräben ist hieher zu zählen. Alle diese Thalgrundwiesen sind mehr oder weniger sumpfig, daher ihre Flora mit der Flora der sumpfigen und nassen Stellen bei Drohobyez übereinstimmt. Wenn ich nun bei den niedern Bergwiesen auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen konnte, so ist es hier um so weniger. Die Sumpfwiesen konnten in diesem Jahre wegen der grossen Nässe kaum betreten werden, daher ich über die Thalgründe nur Einiges anzuführen im Stande bin. Am meisten fielen mir die Agrostis-Wiesen auf. Ich sah nämlich Wiesen, welche ganz aus Agrostis vulgaris With. bestanden. Bei andern Wiesen war Ayrostis gemischt mit massenhaften Stellaria graminea L., häufigem Holeus mollisL. und Carum Carvi L. Oft sah ich zwischen den- selben Heerden von weissglänzenden Eriophorum angustifolium Roth., oft Cirsium oleraceum All. und das Ganze beherrschend Cirsium palustre Scop. mit seinen kandelaberartig ausgebreiteten Aesten. Häufig sah ich ferner Thulietrum angustifoium Jacg., Spiraea Fili- pendula L., Valeriana offieinalis L. und V. offieinalis var. angustifolia Tausch., einzelne lange Halme von Molinia coerulew L. und an vielen Gebirgsbächen öfters Seutellaria galericuta L. und Galium palustre L. Ausserdem fand ich an nassen Stellen @lyceria fluitans R. Br. sehr häufig, Alopecurus fulvus Smth. ebenfalls, Juneus conylomeratus L., Juncus buflo- nius L., Juncus ylaueus Ehr., Juncus compressus Jaeq. häufig, Carex vulgaris Fr., €. leporina L., ©. fava L., Carex stellulata Gooden, C. ampullacea L., Carex canescens L., Carex muricata L., Seirpus sylvatieus L. sehr häufig, Seirpus uniglumis Link. häufig. Als ich in Kruszelnica war, ging ich an die Ufer des Stryflusses, um Tamarix germanica L. zu suchen, welche in der Gegend vorkommen soll. Bei Kruszelnica fand ich sie nicht. Im Weidengebüsche am Ufer des Stry sah ich Saponaria offieinalis L. sehr viel, Melilotus albus Desf. ebenso, Tanacetum vulgare L. häufig, Lappa major Gärtn. sehr häufig, ferner einige Exemplare von Buphthalmum cordifolium W.K. und zwischen Steinen am Ufer Sedum Fabaria Koch., welches letztere auch auf den Felsen bei Uryez sich häufig findet. Beiträge zur Naturgeschichte der Wanderheuschrecke (Acridium migratorium L.). Von Oberst von Malinowski. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. Jänner 1865. (deasr Ende des August 1864 sah man von Tuldscha östlich mehrere Tage schwarze Wolken von Heuschrecken , die in nördlicher Richtung nach Bessarabien und mit einer Schwenkung über Ismael links herüber zogen. Nach einigen Tagen kam dieser Schwarm, oder wenigstens ein Theil davon, um Sonnenuntergang über Tuldscha gezogen. Bei seiner Annähe- rung und besonders während der Schwarm sich über uns befand, hörte man ein dumpfes Brausen und die Luft verfinsterte sich auffallend. Wie weit der Zug, der sich von Nordwest nach Südost bewegte, sich zu beiden Seiten ausdehnte, war nicht abzusehen; für seine Länge aber hatte man einen ungefähren Massstab, denn er dauerte eirca eine Stunde bis in die Dunkelheit hinein. Und wenn man bedenkt, dass er sich mit der Ge- schwindigkeit eines Vogelfluges, wie etwa des Sperlings bewegte, so kaun man sich ein allgemeines Bild von dieser ungeheuren Menge von Heu- schrecken machen. Allein der Schwarm ging vorüber, ohne irgend welchen Schaden zu thun. Abermals mochte dieser Zug eine Wendung gemacht haben, denn am 4. September wälzte sich eine unabsehbare schwarzgraue Masse von Heuschrecken wie ein dieker Rauch von Osten her an den Ufern der Donau herauf und verbreitete sich dann über die Gärten und Felder westlich von Tuldscha, so wie über einen Theil des Donaudeltas, wo sich dieses Ungeziefer niederliess und während der folgenden Tage Brunie Zerstörungen anrichtete. 9*# 68 v. Malinowski: Wenn die Heuschrecken einmal Besitz von einer Gegend genommen haben, dann flattern sie, wenn sie auffliegen, nicht hoch über dem Erd- boden hin und her, während die meisten nicht fliegen und ihren natür- lichen Verrichtungen obliegen; man hört dann theils das Schwirren der fliegenden, theils ein Geräusch von den nicht fliegenden, ähnlich dem Rauschen des Windes durch Bäume. Während die ersten grossen Umzüge der Heuschrecken, bei denen sie nicht selten weit von ihrer Geburtsstätte entlegene Länder erreichen, wie Recognoscirungsreisen aussehen, nehmen nachmals ihre Züge immer kürzere Strecken ein, bis dann endlich ihr Lagerleben beginnt und sie erst dann wieder verschwinden, wenn sie ihren Lebenszweck_, erfüllt haben. Mässige Winde setzen den Heuschrecken kein entschiedenes Hin- derniss entgegen, wiewohl ihr Flug dadurch mehr oder minder verlang- samt wird. Nur Stürme können sie zuweilen aus der Richtung ihres Zuges verschlagen und sie dann wohl über Meere treiben, in denen sie ihren Untergang finden. Bei kaltem und nassem Wetter fliegen sie gar nicht. Es ist bekannt, dass die Heuschrecken sich meist nur strichweise lagern; dies bestätigte sich auch hier. So erfuhr ich am 8. September durch Leute, die vom Lande aus südlicher Richtung gekommen waren, dass sie bis eine Meile von Tuldscha keine Spur von Heuschrecken ge- troffen hätten, dann aber immer mehr und mehr. So war denn auch die Stadt Tuldscha selbst davon verschont geblieben, sowie sogar einzelne Stellen in meinem Garten, die den Gebäuden zunächst lagen. Dagegen wurden in einigen Tagen in meinem Garten die mit Mais bestellten Plätze und eine Weinpflanzung so vollständig verzehrt, dass von ersterem kaum noch einzelne blattlose Stiele, und in der letzteren nur die harten Reben übrig blieben. Auch Akazien und Masholider-Ahorn wurden theil- weise abgenagt (andere Bäume weniger), und in den Rohrniederungen waren nur die nackten Stiele übrig geblieben, während nahebei liegende Stellen unberührt gelassen waren, obgleich man behauptet hatte, Heu- schrecken fressen kein Rohr. Am meisten lieben sie alle Getreide- und Grasarten, besonders den Mais, sowie Kartoffelkraut, Gemüse ete., über- haupt alle Pflanzen, die dem Menschen Nahrung geben, während sie sonstige wild wachsende Pflanzen nur im Nothfalle anrühren. Die aller- seltsamste Zerstörung, von der ich je gehört, hatte sich aber diesseits Sulina zwischen der fünften und siebenten Meile zugetragen !). Dort hatten die Heuschrecken zwar, wie mir versichert wurde, das Rohr nicht angerührt (?), dagegen einem Surveillant der Flusspolizei während einer Inspieirungsfahrt das Segel seiner Barke so vollständig zerfressen, dass es weggeworfen werden musste. In seiner Behausung waren nicht allein die Gazefenster zerfressen, sondern das Ungeziefer war sogar in die !) Die untere Donau ist nämlich dem linken Ufer entlang von Sulina anfangend in Meilen ein» getheilt. Beiträge zur Naturgeschichte der Wanderheuschrecke. 69 Zimmer eingedrungen und hatte Kleidungsstücke und vollends gar die im Freien zum Trocknen aufgehängte Wäsche zerstört. Diese Thatsachen können actenmässig verbürgt werden und liefern zugleich den Beweis, dass die Heuschrecken unter Umständen alles fressen, was sie beissen können. Nachdem die Heuschrecken sich niedergelassen hatten, half auch kein Verjagen mehr. Die Leute in hiesiger Gegend haben zwar die Ge- wohnheit, die Heuschrecken durch Schreien und Klappern zu verscheuchen, und wo in einem Weinberge hierzu Menschen genug zu Gebote stehen, soll dies Mittel auch nicht ganz erfolglos sein; allein einzelne Personen richten dabei niehts aus. Denn obgleich sie vor einem Menschen, der vor- wärts schreitet, fliehen, so umschwärmen sie ihn doch nur und lassen sich hinter ihm wieder nieder. Ich habe sogar mit Schrot auf eine Ent- fernung von zehn Schritten auf den Erdboden dazwischen geschossen, allein die Wirkung war nur an den getroffenen zu sehen, während die übrigen ruhig dabei sitzen geblieben waren. Bewegt man sich langsam, so kann man sich ihnen nähern und sie ohne grosse Mühe sogar greifen, und zu manchen Zeiten, wie z. B. früh Morgens oder nach Sonnenunter- gang und besonders während der Nacht und bei kaltem und regnichtem Wetter sitzen sie still und sind ohne alle Schwierigkeit zu fangen. Was also mag sie veranlassen, sonst die Flucht zu ergreifen? Warum bleiben die Heuschreeken unter manchen Umständen trotz ihrer Augen ruhig sitzen und lassen den Feind sich nähern? Ich glaube nicht, dass es aus Erschöpfung geschieht, denn rührt man sie an, so kann man sich überzeugen, dass sie sich in voller Kraft befinden, abgesehen von einzelnen seltnen Ausnahmen und von der Zeit, zu der die ganze Generation dem Tode entgegengeht. Es kann dies also wohl nicht anders erklärt werden, als dass sie schlafen. Um nun aber auf die erste Frage zurückzukommen, so glaube ich, dass es nächst dem Gesicht das Gefühl ist, vermöge dessen die Heu- schrecken, wie viele andere Insekten, die Annäherung des Feindes wahr- nehmen. Denn durch das Geräusch beim Jagen, durch Schreien, durch Klappern mit Instrumenten ete. werden Schwingungen in der Luft erzeugt, welehe verschieden sind von den Bewegungen durch Wind, und das Un- gewöhnliche derselben fühlen sie und ergreifen deshalb instinktmässig die Flucht. Wenn besondere Sinnesorgane fehlen und der ganze Körper den Eindruck empfängt, so ersetzt dieser in dem Effect das fehlende Organ. Nur bleibt es immer auffallend, dass ein Schuss keine Wirkung in dem angedeuteten Sinne hervorbrachte. Sollte daher wohl das Gefühl der Heuschrecken so fein sein, dass sie das Geräusch von sich nähernden lebenden Wesen von andern Lufterschütterungen zu unterscheiden wissen ? Ich möchte es fast glauben; denn oft habe ich bemerkt, während ich einige dieser Thiere mit einem Stock erschlug, die daneben sitzenden sich 70 v. Malinowski: nicht von der Stelle rührten; und überdiess werden sie durch -den här- testen Donnerschlag nicht im mindesten aus ihrer Ruhe gestört. Ich erwähnte vorhin eines Geräusches, welches von den nicht flie- genden Heuschrecken, also den auf dem Erdboden befindlichen, verursacht würde und dies mag einigermassen auffallend erscheinen, da man glauben sollte, dass durch die Ruhe, als welche man diesen Zustand dem Fluge gegenüber betrachten kann, ein Geräusch nicht entstehen könnte. Allein da diese Thiere umherkriechen (nicht selten über trocknes Laub), fressen, springen, auch mit einander kämpfen, überhaupt Bewegungen der ver- schiedensten Art machen, zuweilen zirpen u. dgl. mehr, so entsteht in der That ein verworrenes Geräusch, welches wie bemerkt am meisten dem Rauschen des Windes in Bäumen zu vergleichen ist. Dazwischen aber macht sich nicht selten ein eigenthümliches Zwitschern wie von Schwalben bemerkbar. Nachdem ich mich wiederholt davon überzeugt hatte, dass diese Töne wirklich von den Heuschrecken herrührten, war ich bemüht zu erforschen, auf welche Weise dieselben hervorgebracht worden und es gelang mir endlich sie dabei zu belauschen. Es ist das Männchen, welches diese Töne hervorbringt (vom Weibchen erinnere ich mich nicht, es bemerkt zu haben) und zwar, indem es einen der beiden Hinterschenkel an den geschiossenen Flügeln schnell hinter einander auf und nieder bewegt. Da aber auch das gewöhnliche Zirpen auf diese Weise hervorgebracht wird, was übrigens eben so wie das Zwitschern im Ver- gleich zu der ungeheuern Anzahl von Thieren doch nur selten wahrzunehmen ist, so steht zu vermuthen, dass diese zwitschernden Heuschrecken vor- zugsweise mit scharfen Reibungstheilen versehen sein mögen. Die Ver- anlassung, dass die Heuschrecken diese Töne hervorbriugen, dürfte Wohl- behagen sein, denn ich beobachtete es selbst während der Begattung, woraus zugleich hervorgeht, dass es nicht geschieht, um Weibchen zur Paarung anzulocken. Als die Heuschrecken sich bei Tuldscha niederliessen, hatten sie alle die vorherrschend graubraune Farbe; nach einigen Tagen bemerkte ich aber, dass ein grosser Theil (abgesehen von der dunklern Zeichnung) vorherrschend citronengelb war. Eine aufmerksame Beobachtung führte bald darauf hin, dass die gelben Heuschrecken Männchen, die braunen (an den Kopftheilen zuweilen hellgrün) dagegen Weibehen waren, Uebri- gens glaube ich einer nähern Beschreibung dieser Thiere überhoben zu sein. Interessant ist es aber, die Heuschrecken während des Lebens- abschnittes, den ich vorhin als Lagerzeit bezeichnete, und insbesondere das Fortpflanzungsgeschäft derselben, welches der eigentliche Zweck der allgemeinen Lagerung zu sein scheint, zu beobachten. Acht volle Tage hielten sich die Heuschrecken bei uns auf, bis sie sich grösstentheils ver- zogen und nur noch einige Nachzügler zurückliessen, und während dieser Beiträge zur Naturgesehichte der Wanderheuschrecke. Al acht Tage sah man sie mit seltnen Ausnahmen stets paarweise auf ein- ander. Da man nahezu gleichviel Weibehen und Männchen annehmen konnte, so scheint daraus hervorzugehen, dass das Männchen auch noch nach der Begattung auf dem Weibchen bleibt, bis dies seine Eier abgelegt hat. Dass die Begattung nicht acht Tage dauert, davon konnte man sich überzeugen, indem die meisten Paare nicht geschlossen waren, sondern die Männchen lose auf dem Weibchen sitzend sich umhertragen liessen. Oft werden die Männchen durch andere Männchen verdrängt, doch nur von Weibehen, die noch nicht begattet waren. So beobachtete ich sechs Männchen, die sich um ein Weibchen stritten und es ist nichts seltenes, dass man ganze Knäule von Heuschrecken sieht, zu zwanzigen und mehr, die sich mit einander balgen, welche sich bei näherer Betrachtung alle als Männchen ausweisen, die sich um ein Weibchen streiten, obwohl viele unberührt blieben; denn die nach acht Tagen zurückgebliebenen Weibchen haben sich alle, so weit ich sie untersuchen konnte, als unbefruchtet erwiesen. Wenn mehrere Männchen sich um ein Weibchen streiten, sitzt natürlich schon ein Männchen darauf und wehrt jeden Nebenbuhler ab, der ihm zu nahe kommt. Die letzteren umkreisen das Paar in gemessenen Schritten und nähern sich abwechselnd, wobei das Männchen sich bald mit einem Mittelfuss, bald mit den Springfüssen vertheidigt, je nachdem die Annäherung des Nebenbuhlers von der Seite oder von hinten erfolgt. In letzterem Falle wird der Zudringliche gewöhnlich durch einen derben Schlag mit den Springbeinen weit weg geschleudert und muss seinen Angriff von neuem anfangen. Der Vertheidiger wendet sich dabei bald rechts bald links und zeigt überhaupt eine Gelenkigkeit, wie man sie kaum erwarten sollte. Zuweilen erfolgt der Angriff durch mehrere Männchen zu gleicher Zeit von verschiedenen Seiten, wobei sie sich mit den Beinen und Fresswerkzeugen förmlich verwickeln und dann ein am Kampf Un- betheiligter diese gute Gelegenheit benutzt, sich unter den bisherigen Besitzer des Weibcehens drängt und dann dessen Platz einnimmt, bis ihm ein ähnliches Schicksal bereitet wird. Diese Begattungsscenen finden ge- wöhnlich auf flachem Erdboden statt und das Weibchen sitzt dabei ganz still und lässt die Kämpfer sich auf ihm herumbalgen. Bei der weitaus grössern Zahl von Pärchen finden indessen der- gleichen Kämpfe natürlich nicht statt, da wie bemerkt ziemlich gleichviel Männchen und Weibchen vorhanden sind. Diese Pärchen wandern ruhig umher, oder wenn sie still sitzen, gräbt das Weibchen mit dem Hinter- theil seines Leibes ein Loch in die Erde. Ob dies jedoch vor oder nach der Begattung geschieht, habe ich noch nicht ermitteln En ich möchte indessen das letztere annehmen. Die Schliessung der Geschlechtstheile geht übrigens schnell von statten; das Mänuchen biegt dabei den Hinterleib seitwärts herab, bringt 72 v. Malinowski: seinen Geschlechtstheil in denjenigen des Weibehens und fasst denselben dann mit einem stark gebogenen Haken, was auch von Seiten des Weib- chens geschieht, um das Männchen festzuhalten, so dass eine feste Ver- bindung entsteht und eins der beiden eigenmächtig sich nieht mehr los- machen kann, bis der Akt vollständig vollzogen und die Befruchtung der Eier erfolgt ist. Während der Begattung sieht man den fleischigen Theil der weiblichen Scheide abwechselnd schwellen und die äussern harten Theile sich öffnen und schliessen. In diesem Zustande sind die Heu- schrecken gegen äussere Störungen ziemlich unempfindlich und daher leicht zu fangen; doch wehrt auch hierbei das Männchen jedes andere, welches sich zufällig nähert, eifrig ab, wiewohl eigentliche Angriff dann nicht mehr stattfinden. Bei ungeschlossenen Paaren lässt das Männchen in der Regel erst bei dringender Gefahr das Weibchen los und sucht das Weite. Gewöhnlich springt das letztere mit dem Männchen auf seinem Rücken davon, wobei es sich oft ereignet, dass sie das Gleichgewicht verlieren und auf die Seite fallen. Geschlossene Paare aber trennen sich schwieriger und erst wenn das Begattungsschloss geöffnet ist, können beide durch Fliegen entfliehen; dazu werden sie beiderseits aber erst durch Furcht vor grosser Gefahr veranlasst. Wie das Eierlegen vor sich geht, habe ich noch nicht entdecken können, obgleich ich dieser Verrichtung eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet habe. Zwar fiel es mir schon in den ersten Tagen der Be- gattungszeit auf, den Erdboden wie ein Sieb mit kleinen Vertiefungen von etwa Y, Zoll Durchmesser bedeckt zu sehen und ich überzeugte mich, dass dieselben von den Weibchen gemacht wurden; allein keine dieser Vertiefungen fand ich, die ein eigentliches Loch oder eine Höhlung ge- bildet hätte, sondern sie waren durchweg auch nur Y, Zoll tief und da sie überdies wieder verlassen waren, konnte ich mir diese Erscheinung nicht erklären. Bekannt ist, dass die Heuschrecken ihre Eier mittelst der Legescheide in die Erde einbringen. Wenn man aber bedenkt, dass die Eier sich alle zusammen in einem Körper von etwa 3 Zoll Länge befinden, den ich Eierschote nennen möchte, und diese sich mindestens % Zoll unter der Erdoberfläche befindet, mithin die zur Aufnahme der Eierschote erforderliche Höhlung eirca 5 Zoll tief sein muss, so ist es, ohne den Vorgang gesehen zu haben, durchaus nicht erklärlich wie diese Höhlung hergestellt wird; denn wenn auch die Heuschrecke ihren ganzen Leib nach und nach in die Erde steckt, so kann dafür doch nur eine Tiefe von 2 Zoll angenommen werden. Womit ist also die weitere Länge von 3 Zoll hergestellt worden? Würde eine Höhlung von 5 Zoll Länge als vorhanden gedacht, so könnte man annehmen, dass die Heuschrecke den ganzen Leib in die Erde steckt und dann die Eierschote durch Herausdrücken der Legescheide bis auf den Grund der Höhlung schöbe. Da aber überdiess die Erde um diese Jahreszeit in der Regel, und wie Beiträge zur Naturgeschichte der Wanderheuschrecke. 73 es auch jetzt der Fall war, ziemlich hart ist, so bleibt schliesslich nichts anderes übrig als anzunehmen, dass die Heuschrecke in der That ihren Leib durch Ausrecken der Glieder bis auf 5 Zoll verlängern kann und mittelst der am Ende ihres Leibes befindlichen hornartigen Zange nach und nach die Erde bis zu der erforderlichen Tiefe ausgräbt. Die Eierschote bildet, wie vorhin gesagt, einen länglichen Körper, der ziemlich cylindrisch, jedoch meistentheils etwas gekrümmt und an beiden Enden abgerundet ist; der Durchmesser desselben beträgt Y, Zoll. In diesem Körper, der von einer feinen innerhalb mit einer wolligen Substanz gefutterten Schale umschlossen ist, liegen die etwa 1%, Zoll langen und Y, Linie dicken an beiden Enden abgerundeten Eier in schräger Lage schichtenweise auf einander gepackt und so fest an ein- ander gekittet, dass es schwierig ist ein Ei davon zu trennen, ohne es zu zerstören. Die Schote hat eine zimmtbraune Farbe und die obere Hälfte besteht im Innern aus einer schwammigen Masse, die unter dem Mi- kroskop als erhärteter Schaum erscheint und jedenfalls dazu dient, die Eier gegen Frost zu schützen, indem der darüber befindliche Raum der Höhlung’ nicht verstopft ist. Daraus glaube ich schliessen zu dürfen, dass die Eier durch Frost zerstörbar sind, entgegen manchen Insekten, wie z. B. viele Schmetterlingspuppen, die im Winter im Freien zu Eis frieren und aus denen doch im nächsten Frühling der Schmetterling kriecht, und dafür scheint auch eine Erfahrung zu sprechen, die ich vor einigen Jahren hier zu machen Gelegenheit hatte. Damals hatten die Heuschrecken auch wie jetzt ihre Eier abgelegt und Jedermann sah zum nächsten Jahre einer neuen Heuschreckenplage entgegen, so dass die meisten Landleute es unterliessen ihre Felder zu bestellen. Allein der nächste Winter brachte einen ziemlich starken Frost ohne vorhergegangenen Schnee und die gefürchtete Plage blieb aus. Was nun die Eier selbst betrifft, so bilden sie einzeln einen Körper von einer hellgelben durchscheinenden Masse, die in einem feinen Häutchen eingeschlossen ist; darüber befindet sich aber eine stärkere zimmtfarbene Sehale, die auf ihrer Oberfläche mit netzförmigen Maschen überzogen ist, welche sich augenscheinlich durch das Erhärten des zu ihrer Verbindung verwendeten Kittes gebildet haben. Bricht man eine Eierschote durch, so springt zuweilen von einigen Eiern die äussere Schale in Stücken ab, welche innerhalb durchaus glatt und glänzend wie lackirt und etwas dunkler erscheinen. Dasselbe geschieht auch, wenn man die Eier mittelst eines spitzen Instrumentes zu trennen sucht. Ueber die Zahl der in einer Schote vorhandenen Eier herrscht in hiesigen Gegenden unter dem Volke die Meinung, dass es 90 bis 95, nie- mals aber ein volles Hundert sei. Ich glaube, dass man hierin nicht so ganz unrecht hat, dass aber die Zahl weit grösseren Verschiedenheiten, je nach der Fruchtbarkeit eines Weibehens, unterliegt. So fand ich bei der Bd. XV. Abhandl. 10 74 v. Malinowski: Seetion einmal 26, dann 32, dann 65, 83 und endlich 95 Eier. Die. An- nahme, dass die Erstgenannten vielleicht schon einen Theil ihrer Eier abgelegt haben könnten, hat nach meiner Meinung wenig Wahrschein- lichkeit; denn alles spricht dafür, dass die Weibchen ihren ganzen Eier- vorrath mit einemmale ablegen. Es bedarf offenbar bei dieser Haupt- verrichtung in dem ganzen Leben der Heuschrecken eines so grossen Auf- wandes an Kräften und Säften, dass schwerlich eine zweite Ablagerung möglich wäre. Bei Jungfernheuschreecken befindet sich der ganze Eierstock 'in einer schleimigen Haut auf der hinteren Seite des Eingeweidestranges; sie sind aber so gestaltet, wie die Eier nach dem Legen in der zimmt- braunen Schale, jedoch natürlich ohne solehe und bedeutend kleiner. Bei einem Weibchen während der Begattung liegen die Eier tiefer und sie haben bereits nahezu ihre vollkommene Grösse; bei einem Weibchen nach der Begattung aber hat jedes Ei am Kopfende einen dunkelbraunen Punkt, und bemerkenswerth ist ausserdem, dass die letztgenannten Eier, die ich beim Herausnehmen einzeln auf ein Stückchen weisses Papier legte, nach einigen Tagen auf dem Papiere einen starken Fettfleck erzeugten, was bei den ersteren, die ich eben so behandelt hatte, nicht stattfand. Mit acht Tagen war indessen die Landplage noch nicht völlig vor- über. Nicht allein, dass strichweise der Abzug nur zum Theil erfolgt und immer noch eine ansehnliche Menge von Heuschrecken zurückgeblieben war, so kamen später zu verschiedenen Malen leichtere Schwärme. über die Gegend von Tuldscha, mit denen sich dann natürlich die früher zurück- gebliebenen Heuschrecken vermischten. Am 15. September sah ich nur noch einzelne, die sich wiederum als unbefruchtete Weibchen erwiesen. Statt eine Anzahl zu seeiren, begnügte ich mich ihnen den Eierstock aus dem Körper zu drücken, wobei es mir auffiel, dass jener stets nicht aus den Geschlechtstheilen, sondern aus dem darüber liegenden After hervor- trat, nachdem die etwa noch im Körper befindlichen Exeremente voran- gegangen waren. Hierbei mag auch noch erwähnt sein, dass letztere in Gestalt eines Haferkorns ausgeworfen werden und dass die Ausleerungen nicht nur wenn die Heuschrecken sich gelagert haben, sondern auch wäh- rend des Fluges in grosser Menge stattfinden. Am 25. September fing ich 12 Weibchen ein. Von denselben hatten 4 Stück unreife Eier, die bei zweien an dem Ende, mit welchem sie an dem Stock haften, mit einem hellrothen Punkte versehen waren. Sie waren auch in der Grösse verschieden, indem sie bei einem dieser Weib- chen schon ziemlich ausgebildet, bei zweien aber noch sehr klein waren. Ein Exemplar hatte ziemlich reife, zwei andere ganz ausgebildete, alle drei aber unbefruchtete Eier. Bei einem Weibchen fand ich unreife Eier in geringer Zahl, woraus zu vermuthen steht, dass die befruchteten bereits abgelegt waren. Endlich 4 Stück enthielten verdorbene Eier von schwärz- Ri R Tr Beiträge zur Naturgeschichte der Wanderheuschreche. ‘d lich grüner olivenartiger Färbung; nirgends aber kamen mir auch bei den Heuschrecken, die ich gleich nach dem Fang auf dem Felde unter- suchte, gesunde legbare Eier vor. Doch kann ich nicht unerwähnt lassen, dass ich noch am 25. September ein Paar in der Begattung fand, ohne ihrer jedoch habhaft werden zu können. Am 15. Oktober fing ich von den umherflatternden Heuschrecken noch 5 Weibchen ein, um ihre Eier zu untersuchen; nur eins hatte reife aber unbefruchtete, die übrigen mehr oder minder unreife Eier. Und dennoch flogen auch zahllose Männchen umher, die sich also wahrscheinlich schon begattet hatten und nicht mehr mit Samen versehen waren. Nun wäre mur noch zu sagen, was aus den Heuschrecken wird, sobald sie sich begattet und ihre Eier abgelegt haben. Sie ziehen fort, sagt man, aber wohin ? und wo bleiben sie schliesslich * Wenn so unge- heure Massen sich wirklich weit und breit zerstreuen, so sind ihrer doch zu viele, als dass nicht selbst dann noch ihr Erscheinen auffallen sollte, und doch kann ich nicht sagen, dass ich in den vorletzten Jahren Heu- schrecken gesehen hätte, während sie in nicht sehr weit von hier ent- fernten Gegenden gehaust haben. Ueberhaupt steht sehr zu bezweifeln, dass beide Geschlechter, Männchen sowohl als Weibchen, nach Beendigung ihres Fortpflanzungsgeschäfts noch so viel Kraft haben, um weite Reisen zu machen, vielmehr sieht man viele, die dann nur noch matt umher- flattern. Viele werden freilich mit Begierde von Gänsen, Enten und Hüh- nern, selbst von Hunden gefressen ; das sind aber nur die an bewohnten Orten; andere findet man einzeln todt im Felde, als wären sie durch Zu- fall oder gewaltsam um’s Leben gekommen und so erhalten auch Ameisen und Staphylinen ihren Tribut davon; ja viele werden durch Vögel, und zwar zuweilen in Menge durch grosse Schwärme von Staaren gefressen. Aber das alles kommt nicht in Betracht bei den unglaublichen Massen von Heuschrecken; und warum nehmen sie während ihres Lagerlebens, wo sie doch so dicht beisammen sind, so gut wie gar nicht ab, sondern erst dann, wenn sie von selbst abziehen? Das alles weiss ich vorläufig nicht zu erklären, sowie ich auch über die Dauer ihrer Lebenszeit nur vermuthen kann, dass sie bald, jedenfalls vor Eintritt des Winters, ein Ende hat, während eine neue Generation in der Erde ruhend, ihrem Ent- stehen entgegengeht. Die letzte Heuschrecke sah ich in diesem Jahre am 18. October fliegen. Uebrigens haben sie eine ungemeine Lebenszähigkeit; tritt man z. B. auf ein Paar in der Begattung begriffene Heuschrecken, oder auch auf eine einzelne, und die Unterlage ist nicht recht fest, so wird man häufig sehen, dass sie nach dem Zurückziehen des Fusses sich aufrichten und davonfliegen, oder wenigstens fortspringen, sollten sie auch Ver- letzungen davongetragen haben. Schneidet man sie durch oder zertrüm- mert ihren Hinterleib, so machen sie sich dennoch davon, so lange nur 10% 76 v. Malinowski: Beiträge zur Nalurgeschichte der Wanderheuschrecke. ihre Flügel oder Beine nicht ganz den Dienst versagen ; ja ich habe sogar beim Seeiren die Bemerkung gemacht, dass noch über eine Stunde nachher Zuckungen stattfanden, nachdem der Kopf abgetrennt und sämmtliche Eingeweide herausgenommen waren und dies beobachtete ich sogar bei Exemplaren, denen ich Tags zuvor Kopf und Bruststück zertreten hatte. Schleudert man eine Heuschrecke mit Kraft auf einen harten Fussboden, so wird sie wohl meistentheils liegen bleiben und an dem Zittern ihrer Glieder dächte man, dass sie mit dem Tode ringt; wenn man sie dann aber nicht vollends zertritt, so wird sie sich nach einiger Zeit wieder erholen. Auch Parasiten kommen bei Heuschrecken vor. So fand ich bei einem Weibchen in der Brust, etwas oberhalb des Eierstocks, eine Made von 5 Lin. Länge und 1 Lin. Stärke, die ich behufs der Einsendung sogleich in Spiritus setzte. Später habe ich dergleichen jedoch nicht wieder gefunden und derartige Erscheinungen mögen daher wohl zu den Selten- heiten gehören. Soll ich nun schliesslich noch über den Nutzen und Schaden .der Heuschrecken etwas sagen? Das letztere ist wohl überflüssig, nachdem man den Eingang dieser Zeilen gelesen hat; das erstere aber eine kaum zu lösende Aufgabe. Denn wenn wir auch einen Theil der Heuschrecken als Futter für andere Thiere von der ganzen Masse in Abzug bringen wollen, dieselben unter Umständen sogar von Menschen gegessen werden mögen, da z. B. Johannes der Täufer und die Israeliten sich in der Wüste von Heuschrecken nährten, wofür unser verwöhnter Gaumen jedoch kein Verständniss hat, wenngleich das Innere einer Heuschrecke ganz appe- titliches rothes Fleisch zeigt, so bleibt doch noch eine so ungeheure Menge dieser Thiere übrig, dass wir in der That in Verlegenheit gerathen müssten, wenn wir über den Nutzen dieses Ueberschusses Auskunft geben sollten, wo der Schade sich so reichlich findet. Denn wenn ausser dem, was sie fressen und wodurch so mancher Feldbauer zum armen Manne gemacht wird, auch noch erwähnt werden kann, dass zahllose auf Fahr- wegen zertretene, durch Wagen zerquetschte und dann verfaulende Heu- schrecken die Luft verpesten, dass eine Schaar dieser Thiere (um nur ein specielles Beispiel anzuführen) in meinen Brunnen stürzte, wodurch in wenigen Tagen das Wasser in Fäulniss überging, so dass ich genöthigt war, dasselbe bis auf den letzten Rest ausschöpfen zu lassen, so kann man leicht eine Menge von Schaden verschiedenster Art anführen, den die Heuschrecken anrichten. Schliesslich bleibt noch die Frage, wie die neue Generation der Heuschrecken sich entwickelt und welche Metamorphose dieselben durch- zumachen haben. Zwar habe ich darüber schon Manches in früheren Jahren beobachtet, allein um darüber gründlich berichten zu können, mögen weitere Beobachtungen bis zur nächsten Flugzeit vorbehalten bleiben. —— DB au Salıx Kerneri (>=< viminali - incana). Von ©. Erdinger, Vorgelegt in der Sitzung am 4. Jänner 1865. W änrena meines mehrjährigen Aufenthaltes in Krems an der Donau warf ich bei botanischen Excursionen besonders auf das vielgestaltige Genus der Weiden mein Augenmerk, weil einerseits hier noch ein sehr fruchtbares Feld für den Forscher der vaterländischen Flora sich öffnet, andrerseits gerade die Schotterbänke der Donauinseln mit ihren stets sich erneuernden Saliceten ergiebige Fundorte abgeben. Am häufigsten sind auf diesen Schotterbänken Salix incana Schrank, S. daphnoides Vill., 8. purpurea L., S. amygdalina L., $. alba L.; weniger ist S. fragilis L., selten $. viminalis L. vertreten. Dem zufolge sind auch die Bastarte von den am häufigsten sich vorfindenden Speeies (S. incana Schrk. und $. daphnoides V ill.) nimmer so selten, und ich zähle auf 2 Inseln schon gegen 45 Sträucher Salix Wimmeri A. Kerner (= incano-daphnoides) theils männlich, theils weib- lich, die sich aber in Bezug auf den Zuschnitt der Blätter, auf den Ueber- zug derselben, sowie in Hinsicht auf die Grösse der Kätzchen einer von dem andern unterscheiden und so interessante a Se darstellen. Minder häufig, ja nur vereinzelt, kommen Blendlinge vor, bei deren Bildung Salix viminalis L. betheiligt ist. Bisher habe ich bloss 8. elaeagnifolia Tausch beobachtet. Ganz neu dürfte aber meines Wissens der Blendling = viminali- incana sein. Ich fand diese prachtvolle Weide in einem g' Sträuchlein im Frühjahre 1864 auf einer Donau-Insel seitwärts Krems. Ehe ich die Diagnose mittheile, erlaube ich mir zu bemerken, dass ich durch die Benennung „Salix Kerneri“ Erdinger meinen verehrten 78 C. Erdinger: Salixz Kerneri. Freunden Anton und Josef Kerner den Tribut der Hochachtung und Dankbarkeit zollen will. Salie Kerneri Erdinger lässt sich kennzeichnen, wie folgt: Frutex stirpe primaria erecta, furcato ramulis inferioribus fere virgatis, paullulum procumbentibus, dein adscendentibus, cortice rubescente, in ramulis annotinis flavescente. Amenta praecocia, subsessilia, densiflora, arcuata foliolis &—4 se- riceis fulta; staminigera ter longiora quam lata; squamae oblongo-ob- ovatae discolores, in basi flavescentes, apicem versus ferugineo-atratae. Glandula tori linearis, truncata, ex flavo rufescens. Stamina duo in basi cohaerentia, glabra vel in basi sparse pilosa, antheris luteis. Folia lineari-lanceolata, acuminata, elongata, in petiolum pro- ducta, 8—10es longiora quam lata, subrevoluta, margine repando minute denticulato, subtus alba holosericeo- et arachnoideo-tomentosa, adolescentia paullulum bombycine micantia, supra sordide et obscure viridia, opaca, adolescentia pilis sparsis tecta, inde puberula, adulta glabra. Nervus primarius in facie superiori depressus, in inferiori elevatus flavescens; nervi secundarii utroque latere 20—30 supra de- press’, vix conspieui, subtus prominentes et sub angulo 60—61 pro- currentes. Amenta: g 25— 30mm. Jong., 8—10mm. lat. Squamae: 2.,—3.,0n., long. 1.3—1.,UM. lat. Glandula tori: 4—1.;um. Jong. Stamina: 9.,—12mm. long. Folia: 63— 100mm. Jong. 7.,—10mn. lat. Der äusseren Tracht nach hält diese Weide die Mitte zwischen den Stammältern und ist nach Entwickelung der Blätter auf den ersten Blick zu erkennen. Die gKätzchen erinnern an $. viminalis, die Blätter an S. incana. Der. Schimmer der Rückseite des Blattes von der betheiligten $. viminalis ist bei dem Blendling S. Kerneri durch einen weissseidig- sammtigen Ueberzug gleichsam gedämpft, obschon bei jüngeren Blät- tern noch ein Minimum zurückgeblieben; lässt aber die Fiedernerven, wie bei S. viminalis sehr deutlich hervortreten. Man kann demnach sagen, es sei der seidensammtartige, sehr weiche Ueberzug der Rückseite des Blattes von 8. Kerneri die Resultirende jener Kräfte, die von dem Blatte der S$. viminalis den Schimmer, von S. incana den gröberen spinnwebigen Filz der Rückseite zur Gestaltung einer neuen Form verarbeiteten. De >, Intorno alla Famiglia eui appartenne !’ Epiornis maximus di Gluseppe Bianconi. Vorgelegt.in der Sitzung vom 4.: Februar 4865. Un esame accurato e minuto sopra ]l’ Osso Tarso-metatarso della maggior parte dei Tipi degli Ueccelli mi ha condotto a dei confronti con questo stesso osso dell’ Epiornis maximus che, io credo, servirebbero a svelare la Famiglia alla quale appartenne questo rimarcheyole uccello. Queste ricerche che io aveva intraprese dopo la deplorabile morte del cel. Is. Geoffroy-St. Hilaire, il quale aveva promesso la illustrazione delle ossa dell’ Epiornis, sono state proseguite sino od oggi, in cui sono giunte al lor termine. Non € possibile di darne qui tutti i dettagli. Io indicherö soltanto li punti prineipali del risultato al quale sono pervenuto. La trochea deli condilo medio dell’ osso Tarso-met. dell’ Epiornis per la brevitä della porzione anteriore del suo canale non & laTrochea di un Brevipenne, o di un Uccello camminatore qualunque; per contrario l’ esten- sione della metä posteriore del medesimo canale, e la forma piana dei due cordoni della medesima trochea dimostrano un altra Famiglia Orni- tologiea. In fatti allorquando si considera la forma e la ubicazione dei due condili laterali, ovvero (alla faccia anteriore dell’ osso) la grande cavita delle fossa destinata a contenere li tendini e li muscoli elevatori delle dita, e l’ adduttore del dito esterno; la leggera ineguaglianza delle due creste laterali di questa fossa; ed allorquando si considera (alla faccia posteriore dell’osso) la gran depressione che € a lato del dito esterno, depressione quasi identica a quella che riceve il musculo adduttore del dito esterno nel Vultur papa, e nel Condor, la depressione dall’ altro lato, che nell’osso di questi stessi animali rappresenta l’ area diaderenza 80 Gius. Biansoni: Famiglia !’ Epiornis mazximus: della epifisi pollieara e quella del musculo adduttore dell’ Indice, e molte altre particolarita: si € allora condotti a porre l’ Epiornis appresso del Condor. Soltanto l’osso del primo sembra in proporzione essere piü corto abbreviato che quello del grande Avvoltojo delle Andi. Una circostanza che a prima giunta svisa le rassomiglianze dell’ osso dell’ Epiornis con quello del Condor, € la grande profondita dello spazio che s’ interpone fra il dito medio e l’ esterno. Non si trova da questo lato dell’ osso dell’ Epiornis il foramen intercondyloideum che si osserva sulla universalita degli Uccelli, eccetto tuttavia lo struzzo. Egli @ perche in questi due uccelli (i giganti della Classe) manca il ponte osseo sotto ‚al quale passa ‘una porzione della corsa del Tendine aduttore del dito esterno. Ma egli € chiaro che ne’ due cosi ceitati la natura supplisce colle due protuberanze intercondiloidali, le quali formano una parte del frenulo trasverso che deve mantenere il Tendine a suo posto; frenulo, senza dubbio completato nell’ Uccello vivo da fibre legamentose. Supposto esistere il ponte osseo, la rassomiglianza fra il Condor e |’ Epiornis € ristabilita piü da vicino; e quando queste induzioni siano esatte possiamo aspettarci che le scoperte future porranno in luce delle parti piü caratte- ristiche del grandissimo Avvoltojo che abitava Madagascar, e |’ Africa meridionale. Die Land- und Süsswasser-Gonchylien des Vetschergebietes. Von Wilhelm Schleicher in Gresten. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. Februar 1865. Geenjartieer Verzeichniss gründet sich auf eine ziemlich sorgfältige, mehrjährige Durchforschung der Gebirgsgegenden in der Umgebung des Oetschers, wobei namentlich das Thal der kleinen Erlauf (Gresten) genau durchsucht wurde und daher dort wenig übersehen sein dürfte. In dem im Jahre 1859 vom Herrn Schulrath Becker heraus- gegebenen Werke „der Oetscher und sein Gebiet“ wurden von mir 64 Species Conchylien aufgezählt; das gegenwärtige Verzeichniss enthält einen Zuwachs von 25 Arten. Was die Wasserschnecken und Muscheln betrifft, so wird deren geringe Zahl auffallen; allein es ist dies keineswegs Mangel an Durch- forschung, sondern ist hierbei die Gegend überhaupt arm an Arten. Na- mentlich hatte ich mir von den Lunzer Seen etwas versprochen, wurde aber enttäuscht, und fand dort trotz öfterem eifrigen Suchen so viel wie nichts. Auch in den Oetscherhöhlen ist es mir nicht gelungen erwähnens- werthes aufzufinden, trotz öfter wiederholtem Besuch derselben. Ich übergebe dieses Verzeichniss der geehrten Gesellschaft als einen Beitrag zur Conchylien-Fauna Nieder-Oesterreichs und zwar aus einer Gegend, die früher in dieser Hinsicht ganz unbekannt war Die genauen Bestimmungen verdanuke ich der Güte der Herren Prof. V. Gredler in Botzen, Ferdin. Schmidt in Laibach und J. Ze- lebor in Wien. Bd. IV. Abhandl. 11 [0 0) ıD Wilh. Schleicher: I. Abtheilung. Landschnecken. (Terrestria.) Succinia Drap. S. putris Lin. (amphibia Drap.) An Ufern von Gewässern überall häufig. S. Pfeifferi Rssm. An der Erlauf auf Wasserpflanzen, selten. S. oblonga Drap. An Brunnenröhren nicht häufig (stets mit Schmutz überdeckt), um Gresten mitunter besonders grosse Exemplare. Vitrina Drap. V. pellueida Müll. Unter angeschwemmtem Reisig, auch unter an- gehäuften Steinen, nicht häufig. V. diaphana Drap. Wie vorige, seltner. Heli Drap. FH. cellaria Müll. Unter Steinen, an feuchten Stellen, selten. H. nitens Mich. Häufig unter feuchten Holzstücken, faulenden Pflanzen u. s. w. H. margaritaceus Ad.Schm. Unter feuchtem Holz bei Gresten, selten. H. eristallina Müll. Unter Steinen, häufiger angeschwemmt. H. lueidaDrap. (nitida Müll.) Unter Steinen und Holz an feuchten Stellen, besonders an Ufern der Bäche. H. fulva Drap. Auf Kalksteinen in einem ‘Walde bei Gresten. . rupestris Drap. Auf Kalkfelsen häufig. pygmaea Drap. Nicht häufig an feuchtem Holz. rotundata Müll. Häufig unter Steinen, Baumrinden u. s. w. solaria Mke. Seltner, unter feuchten Holzstücken und Steinen. . costata Müll. Unter Steinen und Holz nicht selten. . pulchella Müll. Unter Holzstücken, faulen Pflanzen etec., häufiger als vorige. H. obvia Htm. An trockenen Abhängen, häufig. H. foetens Zgl. Auf Alpen in Felsspalten. . lapieida Lin. An Kalkfelsen, auch auf Buchenstämmen. vertieillus Fer. An schattigen Orten, unter Laub und Reisig NSESHN ss H. häufig. H. hispida Lin. Sehr gemein auf feuchten Wiesen. H. sericea Drap. Seltener, unter feuchten Steinen u. dgl. H. eireinata Stud. In Anschwemmungen der kleinen Erlauf, selten. H. unidentata Drap. Unter Steinen, von den Niederungen bis zur Höhe der Alpen. Die Land- und Süsswasser-Conchylien des Oetschergebietes. 83 Helix separanda Zg1. Am Oetscher, bei der Ochsenhalterhütte unter Holzstücken, selten. H. incarnata Müll. Häufig. H. arbustorum Lin. Sehr gemein im ganzen Gebiet; in den Thälern sind ansehnlich grosse braune Exemplare vorherrschend,, bebändert oder nicht; — in höheren Lagen kommt zumeist eine etwas kleinere gelbliche unbebänderte Form vor; während die var. alpicola Jan. kaum die Hälfte der Dimensionen der Thalexemplare erreichend, grau oder braun, stark gelb gefleckt, bebändert oder nicht, häufig in subalpiner und alpiner Region vorkommt; — besonders massenhaft finden sich deren Gehäuse in den Oetscherhöhlen. H. hortensis Müll. Kommt in den Niederungen des Gebietes häufig vor, am meisten mit 5 Binden, seltner mit 4, sehr selten aber mit 3 Bin- den; die einfärbigen Exemplare sind fast immer gelb, selten röthlich. H. austriaca Mke. Gemein, gewöhnlich mit 3 breiten dunklen und 2 schmalen lichteren Binden; sehr selten die 2 unteren Binden zusammen- fliessend (Var. vindobonensis), kommen auch besonders hochgewundene Exemplare vor. H. pomatia Lin. Häufig; meistens nur schwach, oder gar nicht be- bändert, hell, ein riesiges Exemplar von 24 Lin. Breite und 25 Lin. Höhe bei Gresten. H. fruticum Müll. Häufig, vorwiegend die weissliche, ungebänderte Form; var. rufescens (röthlich) ist schon seltner, gebänderte Exemplare habe ich nur sehr wenige gefunden. H. umbrosa Ptsch. Häufig in Gärten; am Dürrenstein traf ich beiläufig 5000 Fuss hoch ein paar Exemplare unter Steinen; diese waren von denen der Niederungen nicht verschieden. FH. personata Lam. Unter Steinen, häufig. H. holosericea Stud. Auf Alpen, unter Steinen, selten. H. obvoluta Müll. In Steinhaufen nicht selten. Achatina Lam. A. acieula Müll. In Anschwemmungen der kleinen Erlauf nicht selten. A. lubrica Brug. Gemein auf feuchten Wiesen, unter Holz, Steinen etc., geht bis in die alpine Region. Bulimus Scop. B. montanus Drap. In Wäldern auf Baumstämmen und Felsen, nicht selten. B. obscurus Müll. An Planken und unter Steinen, seltner. 41* 54 Wilh. Schleicher: Pupa Drap. P. obtusa Drap. Alpen auf Kalkfelsen, häufig. P. frumentum Drap. Unter Laub und Steinen, selten. P. avena Drap. An Kalkfelsen, nicht selten. P. dolium Drap. Unter Steinen, zahlreich in der Ruine Reinsperg. P. gularis Rssm. Bei Gresten und auf Alpen. P. spoliata Rssm. Auf Alpen unter Steinen und unter Rasen auf Felsen. P. pagodula Desm. Bei Gresten unter Steinen, sehr selten. P. muscorum L. Bei Gresten unter Steinen, selten. Vertigo Auct. V. edentula Drap. Auf feuchten Wiesen unter Steinen, sehr selten. V. antivertigo Drap. (septemdendata Fer.) Auf feuchten Wiesen, nicht häufig. V. Venetzii Charp. Um Gresten auf feuchten Wiesen, nicht selten. V. pusilla Müll. Unter Steinen, an feuchten Orten, nicht häufig. V. pygmaea Drap. Auf feuchten Wiesen, häufig angeschwemmt. V. minutissima Htm. Um Gresten, unter Steinen, sehr selten. Clausilia Drap. C. laminata Mont. (bidens Drap.) Ueberall, die Stammform am häufigsten, weniger die Var. ungulata und granatina. C. ventricosa Drap. Häufig an Holz bei feuchten Stellen. ©. biplicata Mont. (similis Charp.) Gemein. ©. lineolata Held. Gemein. ©. parvula Stud. Auf Felsen, auch auf Alpen. ©. eruciata Stud. (pusilla Zgl.) Gsieb-Kogl bei Gresten, an Buchenstämmen. ©. dubia Fer. Häufig an Holzwänden, Geländern u. 8. w. ©. v. vindobonensis. Mit voriger, aber selten. C. speciosa Ad. Schmidt. Im Brettem Wald an Buchenstämmen. C. graeilis Rssm. An Felsen am Bürger - Alpel bei Maria-Zell (Höhlenstein). V. sawatilis Htm. an Felsen, auch auf Alpen unter Steinen. Carychium Müll. C. minimum Müll. An feuchten Stellen häufig, sowohl die Stamm- form als die V. nanum Küst. Die Land- und Süsswasser-Conchylien des Oetschergebietes. 85 Acicula Htm. 4A. fusca W1k. (lineata Htm.) Selten in Anschwemmungen der kleinen Erlauf. I. Wasserschnecken (Aquatilia). Planorbis Müll. P. leucostomus Mich. Um Gresten häufig in Wassergräben. P. albus Müll. Im Mausrodlteich bei Lunz. Physa Drap. Ph. hypnorum Lin. In feuchten Gräben bei Gresten, selten. Limnaea Drap. . aurieularia Drap. In schlammigen Teichen, nicht selten. . ovata Drap. In Teichen, gemein. . peregra Drap. Ueberall in Gräben, Teichen u. s. w., gemein. v. callosa Zgl. Mausrodlteich bei Lunz. v. decollata Stlw. In einer Lache am Polzberg. L. minuta Drap. In Gräben, auch im Quellwasser. L. palustris Müll. Mausrodlteich bei Lunz. L. stagnalis Müll. Bis jetzt nur im Schlossteich bei Gresten in wenigen Exemplaren gefunden. Ancylus Gffr. . flwviatilis Müll. In Bächen an Steinen, nicht selten. . deperditus Zieg]. In einer Quelle bei Gresten. bb Paludina Drap. . viridis Drap. In Quellwasser nicht selten. . austriaca Frfld. In Quellen und Wassergräben in Gresten. . opaca Zgl. In Wassergräben häufig auf Veronica Beccabunga. pellueida Hanf. 3 Exemplare in Anschwemmungen der kleinen Erlauf bei Gresten. a I. Muscheln (Conchae). Unio Brug. U. pietorum L. Nur einmal in einem kleinen Teiche bei Gresten aufgefunden. v 86 Wilh. Schleicher: Die Land- und Süsswasser-Conchylien des Oetschergebietes. Cyclas Brug. C. cornea L. Die kleine kuglige Form in Lachen am Sonntagsberg. Pisidium Pf. P. obliquum Pf. In stehenden Wässern. P. fontinale Pf. In Wassergräben häufig. P. planum Pf. In Quellen, nicht häufig. Ueber Miastor metraloas Meinert. Von Dr. J. R. Schiner. Vorgelegti n der Sitzung vom 1. Februar 1865. ‚pe der letzten Decembersitzung habe ich über eine merkwürdige Fliegen- art, Miastor metraloas, deren Larven wieder junge Larven hervorbringen sollen, Einiges mitgetheilt und dabei den Zweifel ausgesprochen, ob bei der bezüglichen Beobachtung nicht doch vielleicht eine Täuschung vor- gekommen sein möchte, da ein ähnlicher Vorgang bei Dipteren bisher noch nicht beobachtet worden sei, andererseits aber parasitische Fliegen genug bekannt sind, um vermuthen zu können, dass die jungen Lärvchen vielmehr Parasiten irgend einer anderen grösseren Larve sein dürften. Mittlerweile hat mir Hofrath v. Siebold über diese Fliegenart vollständige Aufschlüsse mitgetheilt, so dass ich gegenwärtig an der Richtigkeit der Beobachtungen Wagner’s und Meinert’s nicht mehr zweifeln kann. Es gibt also Dipterenlarven, in denen sich junge Lärv- chen derselben Art spontan entwickeln. Professor Nikolaus Wagner in Kasan hat diess zuerst beobachtet und den Vorgang, wie dessen mir eben zugegangene Abhandlung enthält, vielfältig und bestimmt beobachtet und constatirt. „Die Fortpflanzung geschieht,“ wie Wagner’s eigene Worte lauten, „mittelst der inneren Keime — Embryonaltheile — die unmittelbar aus den stark entwickelten Fettkörpern sich bilden“. ... „Die Bildung der Keime beginnt in der Regel in irgend einem Theile der Fettkörper, sel- tener gleichzeitig in allen Theilen. Ein jeder Keim oder Embryonaltheil, indem er sich abtheilt, fällt in die allgemeine Höhle des Körpers. Ein vollkommen ausgebildeter Keim besitzt die Form eines langen Ellipsoids, 88 Dr. Schiner: Ueber Miastor metraloas Meinert. der mit dem Dotter, aus welchem unmittelbar der Embryo sich bildet, gefüllt ist.“ — „Unter normalen Bedingungen bilden sich in jeder Larve 7—10 reife Embryonaltheile und aus diesen entwickeln sich in der all- gemeinen Höhle des Körpers der Mutterlarve die secundären Larven, während dessen desorganisiren sich fast alle inneren Organe der Mutter- larve und diese stirbt demnach ab. Die jungen Larven, nachdem sie die sie umhüllenden Häutchen des Embryonaltheiles zerrissen und ihre pri- märe Haut abgeworfen haben, zerreissen die Hautbedeckung der Mutter- larve und kriechen heraus. Nach 3—5 Tagen beginnt in den Larven dieser secundären Generation die Bildung und die Entwicklung der neuen Ge- neration auf die.nämliche Weise.“ — „Dieser Process der Fortpflanzung dauert vom August bis Monat Juni. Im Juni verpuppen sich alle Larven der letzten Generation zu gleicher Zeit. Diese Larven sind im allgemeinen kleiner als die, in welchen die Bildung der secundären Larven vor sich ging. Die Puppe hat keine Hülle (Cocon) und trägt auf dem Kopfe zwei lange Borsten. Die Segmente ihres Abdomens können sich frei nach allen Seiten bewegen.“ — Nach 3—4 Tagen kriecht aus der Puppe eine kleine, rothbraune Fliege heraus.“ Aus einem Holzstamme, worin sich solche Larven befanden, ent- wickelten sich hunderttausende kleiner Lärvchen und sofort endlich die kleinen Mückchen. Herr v. Siebold sendete mir zwei Stücke dieses Mückchens zur näheren Untersuchung und ich fand meine Vermuthung, die sich auf eine Abbildung der neuen Art stützte, beim Anblicke des natürlichen Exem- plares vollkommen bestätiget, nämlich die, dass es sich um eine, in der nächsten Verwandtschaft mit Heteropeza Winn. stehende Gattung handle. Das Flügelgeäder ist in der Hauptsache so wie bei Heteropeza und die bei Miastor vorhandene dritte Längsader auch bei einer Heteropeza- Art (Heteropeza nervosa Winn.) als Rudiment vorhanden. Am bedenk- lichsten erschien Meinert’s Angabe, dass die Tarsen nur aus vier Glie- dern bestehen sollten. Diese Angabe beruht jedoch auf einem Beob- achtungsfehler, da in der That ein fünftes, sehr kleines Tarsenglied vorhanden ist, welches nur bei günstiger Seitenansicht wahrzunehmen ist. Ich war im Stande diese Angabe zu berichtigen und es wurde das von mir aufgefundene fünfte Tarsenglied mittlerweile auch vonH. v.Siebold gesehen. Noch füge ich bei, dass nach einer Mittheilung v. Siebold’s, welche in dem letzten Hefte der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie (XV. Bd. 1. Heft 1865) enthalten ist, auch unser verehrter Freund und College Winnertz — die neue Fliege für eine Heteropeza hält — und somit, ohne vorläufiges Einverständniss — unsere Ansichten sich begeg- neten — was wohl dafür spricht, dass sie die richtigen sind. — Prodromus florae Comitatus Nitriensis sistens plantas phanerogamicas et eryptogamicas vasenlares in Comitatu Nitriensi hucusque observatas auctore Josepho Arminio Knapp. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. Jänner 1865. Aeltestes bewalırt mit Treue, Freundlich aufgefasstes Neue, Heitern Sinn und reine Zwecke, Nun ! man kommt wohl eine Strecke. Göthe, Noch nicht sind Holuby’s und KrZisch’s Abhandlungen über dieses Gebiet der Vergessenheit anheim gefallen, erst vor einem Jahre haben Schiller und ich die Flora der Stadt Neutra zu schildern versucht, noch micht ist Keller’s Beitrag zur Flora dieses Comitates gänzlich erschienen, und schon wage ich mit einem Prodromus vorzutreten. Nur die Ueber- zeugung, dass sich in dieser Beziehung nie etwas Abgeschlossenes liefern lässt, bestimmte mich, sämmtliche auf dieses Gebiet bezüglichen Literatur- angaben zusammenzufassen und dieselben im Vereine mit meinen eigenen Aufzeichnungen den Freunden der ungarischen Floristik zu übergeben. Selbst dann ist dieses Comitat noch immer als flüchtig erforscht anzusehen, noch immer gibt es weite Streeken, die von Botanikern noch nie betreten wurden, Gegenden, die den Floristen in seinen Erwartungen weit hinaus befriedigen würden, und selbst dort, wo Botaniker seit Jahren gehaust, liesse sich noch manches Interessante auffinden. Im Allgemeinen gesagt, Vieles lässt sich noch in diesem Gebiete thun, und selbst die vorhandenen Angaben bedürfen einer unpartheiischen Revision. Bd. IV. Abhandl. 90 Jos. Arm. Knapp: I. Grenzen und Flächeninhalt des (Comitates. Gegen Norden grenzt das Neutraer Comitat an Mähren und an das Trenesiner Comitat, gegen Osten an die Barser und Thuröezer Gespann- schaft, gegen Süden an das Pressburger und Komorner Comitat und gegen Westen an die Pressburger Gespannschaft, an Mähren und an einen kleinen Theil von Nieder-Oesterreich. Der Flächeninhalt des ganzen Comitates beträgt 104.4305 Quadrat- meilen. II. Orographie und Geologie des Comitates *). In topographischer Beziehung bemerken wir in unserem Gebiete fünf Bodenformationen: Ausläufer der kleinen Karpathen und des mährisch- ungarischen Grenzgebirges, die Gebirgskette der kleinen Fatra, die.Ge- birgsgruppe der grossen Fatra und das Pressburger Becken. Einen Theil der kleinen Karpathen bilden die Brezovaer und Nedzoer Gebirgsgruppe. Die Brezovaer Gebirgsgruppe bricht von der Nadas-Jablonezaer Anhöhe auf, zieht sich einerseits bis Prasnik, andererseits bis zu der von Verbö nach Miava führenden Landstrasse. Die grösste Breite erreicht die Gebirgskette zwischen Dejte und Miava, wo sie mehr als 2 Meilen beträgt. Zu den namhafteren Spitzen gehören: der Bradlo (2580° A) N.-O. von Brezova, Klenova W.-0.-W. von Verbö, Cserna Hora N.-W. von Vittenez, Hrabina S.-O. von Szobotist, der Jököer und Bereneser Schlossberg, Varakova Kopcee 8.-O0. von Pritrsd und Fajnoraeziberg. Das Nedzo-Gebirge erstreckt sich von der von Verbö nach Miava führenden Landstrasse bis zum Lubinaer Bache. Die höchste gemessene Kuppe dieses Gebirges ist der W. von Czasztko gelegene 4480° hohe grosse Plesiveecz. Hieher gehört auch der Csejteer Schloss- berg. Die Hauptmasse der Brezovaer Gebirgsgruppe machen Necomien- kalk und Dolomit aus, die Ränder umgeben Eocen-Sandsteine und Mergel, welche sich bis Miave ausdehnen. Um Buköez fand man Mineralkohlen, doch lohnte sich nicht ihre Ausbeutung. Auf der östlichen Seite des Ge- birges bedecken die Eocenformation Diluvialschotter. N. von Brezova treten ebenfalls quaternäre Ablagerungen auf, welche die Bäche theils aus- wühlen, theils wegschwemmen. Von Jökö bis Fajnoraezi umsäumt das Gebirge Kalkstein-Conglomerat, aus welchem bei Jökö eine wasserreiche Quelle hervorsprude!t. Dasselbe Gestein mit Sandstein und Mergel macht den Hauptbestandtheil des Bradlo aus. Die vom Nädas-Jablonezaer Ueber- gange gegen N.-W. ziehenden beiden Gebirgsreihen bestehen aus Leitha- kalk-Conglomerat, welchen die Steinmetzer benützen. In der Waagebene sind vorherrschend mächtig entwickelter Löss oder quaternärer Thon, welche 1) Vgl. „A magyar birodalom term6szeti viszonyainak leiräsa k6szitette Hunfalvi Jänos I. kötet 1363—4.” (Physikalische Geographie von Ungarn.) Prodromus Nlorae Comitatus Nitriensis. 9 in den Thälern und an den Berglehnen sich dahin ziehen. Das Gebirge N. von Prasnik und Gernesa bis über Csejte besteht vorzüglich aus Do- lomit. N, vom Csejteer Schlossberge tritt dichter weisser Kalkstein hervor und sonst trifft man im Nedzo-Gebirge Klippenkalk an, dessen wesent- lichen Bestandtheil Eocen-Leithakalk-Conglomerat und Löss ausmachen. Dem mährisch-ungarischen Grenzgebirge gehört auch das Javorina- Gebirge an. Dasselbe reicht bis zum Stranyer Passe und wird im N. von Mähren, im S. von Brezovaer und Nedzo-Gebirge, sowie auch vom flachen Thale der Miava begrenzt. Von den bedeutenderen Spitzen nennen wir die Javorina (3060° A) den Kozince-Berg, Zsalostina N.-W. von Verböez, Csupi (1700%), Turecki Stul bei Mokrihaj, Havran N.-W. von Szobotist und Ostri Vreh S. von Egbell. Das Javorina-Gebirge ist ein der Kreide- formation angehöriger Sandstein, die nahe liegenden Vorberge bestehen aus Klippenkalk wie die Predhradska Skala. N. von Bzince zeigen sich den obern Schichten der Liasformation entsprechende gefleckte Mergel und Adnether Schichten. N.-W. von A Tura zeigen sich Necomienmergel, welche in ununterbrochenem Zuge bis Hrabok reichen, und die beiden Risse des Klippenkalks und die Sandsteinzone umsäumen. An beiden Ufern der Waag erstreckt sich in Abstufungen quaternärer Löss und Kies; der Löss thürmt sich zu einer bedeutenden Höhe auf, erreicht eine grössere Ausdehnung in den Erweiterungen des Waagthales, die er den öfteren Ueberschwemmungen verdankt. Die Gebirgskette der kleinen Fatra reicht von Namesto- Turdosin bis zum nördlichsten Rande des Pressburger Beckens. Ihre mittlere Höhe beträgt 2—4000°. Von dieser Gebirgskette durchschneiden bloss das Veterna-Hola- und Inovecz-Gebirge dieses Comitat. Das Veterna- Hola-Gebirge zieht sich vom Streesner Passe und Sillein an den Grenzen der Comitate Neutra, Trenesin und Thuröez 'bis zur Jastrabjaer Anhöhe. Ein Theil desselben ist die Gebirgskette Na-Klate. Dieselbe erstreckt sich von der Uplazer Anhöhe S.-W. bis zur Faeskoer Vertiefung. Dem höchsten Berge Na-Klate, auch Klak und Nasenstein genannt (4248° A), schmiegen sich der Oles und Kaluger (mir in Gajdel als Revan genannt) an. Am südlichen Abhange des Kaluger entspringt die Neutra. Hieher gehören der Zslabik N.-W. von Töt Pröna, Bohussova und Vissehrad. Das Strazsöer Gebirge reicht von der Facsköer bis zur Jastrabjaer Vertiefung. Den Lauf dieses Gebirges bezeichnen einzelne Berge, wie der Burtan N.-W. von Gajdel, Csieserman N.-W. von Töt Pröna, Viszoka N.-W. von Gapel, Strazsö N.-O. von Zliecho, Homola zwischen Poruba und Bela, Cerni Vreh W. und Zaparka S. von Valaszka Bela, sowie auch Kamena Vrata S.-0. von Cernä Lehota. Diesem Gebirge schliesst sich auch die kleine Magura an, welche den Bergen Csieserman und Visztka sich anschmie- gend zwischen der Belanka und Neutra über Szkacsany bis Simony reicht. Bei Ober-Lelöcz theilt sie sich in einen südlichen und nördlichen Theil. 12* 92 Jos. Arm. Knapp: Dem nördlichen und zugleich höhern Theile gehört der Berg Dvorniki Boki an. Der Bajmöezer Schlossberg ist der südöstliche Ausläufer dieser Gebirgsgruppe. Auch die Gebirgsgruppe Rokosz, welche vom Berge Zaparka aufbrechend zwischen der kleinen Neutra und Radissa gegen S, zieht, bis zu den Städten Ban und Zsambokret reicht und in dem Berge Rokosz (3198° A) ihren höchsten Punkt erreicht, gehört hieher. Das Innoveez-Gebirge erstreckt sich von der Jasztrabjaer Vertie- fung zwischen den Thälern der Neutra und Waag mit einer mittleren Höhe von 2000. Der Hauptrücken beginnt mit dem höchsten Berge Innoveez (3324) und hat weiter noch einige bedeutendere Spitzen und Berge, wie die Javorina mit dem Machnoveez und Tluszta Hora, den Temetvenyer Schlossberg (1912), Sokolove Skali, Krahulesi-Berg 0. von Pösteny, Beleny Vreh bei Radosna, Holi Vreh (1530), nächst Jalsö, Havran S. von Banka, Zwadli Vrech bei Dnbodjel ist noch 2700° hoch und der Gaborhegy bei Freistadl (845). Dem Innovecz Gebirge schliessen sich mehrere Thäler, wie das Bebravaer, Choczinaer und Rippenyer an. Die beiden letzteren haben auch einige Berge, wie den Chrabovski Vreh zwischen Csitar und Ludany und den Hrustye-Berg zwischen Csermend und Bodok. Das Innoveez-Gebirge wird weiter gegen Süden immer niedriger, bis es mit den letzten Hügeln um Sempte, Mocsonok und Ürmeny sich in die Ebene verliert. Die Kuppen der Gebirgsgruppe Na- Klate machen Dolomit und Kalkstein aus. Auf Granit sind erystallinischer Schiefer, Glimmerschiefer und Hornblende gelagert, welche nicht gleich verbreitet sind. Die Hauptmasse des Strazsö Gebirges besteht aus Neo- comienkalk, Mergel und Dolomit. Um Gajdel mit Facskö sind Kalkstein und Dolomit vorherrschend, doch tritt auch stellenweise Granit auf. Um Bajmöcz, umgeben das höhere Gebirge mächtige Eocenformationen, Num- mulitenkalk, Mergel und Sandstein. Bei Bajmöcz, Pazsit und Belicz kommen Süsswasserkalk-Ablagerungen vor, der Bajmöezer Schlossberg ist ein ähnliches Gestein und am letztgenannten Orte fand man auch‘ Lignit. Das Innoveez Gebirge besteht aus Gneis, welcher in Glimmerschiefer ühergeht; O. von Moravan tritt Granit hervor, und selbst das cerystalli- nische Gebirge umgeben die bereits erwähnten Kalkformationen. Das Temetvenyer Gebirge machen Kalkstein und Dolomit aus, von Podhragy bis Banka tritt ebenfalls die Kalkformation hervor, welche die Zone der Werfner-Schiefer und Conglomerate vom Granite des Innoveez trennen. Endlich bilden die Ränder des Innoveez-Gebirges vorzüglich Neogensand und Sandstein, sowie auch lockerer Thon; der letztere bedeekt auch die Neutra-Ebene. Die Gebirgskette der grossen Fatra dehnt sich zwischen den Thälern der Neutra, Thuröcz, Gran und Revueza aus, die mittlere Hühe derselben beträgt 1500—3500° vom Meeresspiegel. Von dieser Ge- birgskette gehören diesem Gebiete bloss das Neutraer Gebirge mit dem Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 93 Zobor, Tribees ünd Ftacsnik an. Das Neutraer Gebirge erstreckt sich zwischen der Neutra und Zsitava, von S.-W. gegen N.-O. bis zum Ueber- gange von Hochwiese nach Oszlan mit einer mittleren Höhe von 2000— 3000. Das Zoborgebirge reicht N. von Neutra bis zum Zsere-Szalaküszer Uebergange mit einer mittleren Höhe von ungefähr 1500. Der Neutraer Schlossberg und der Calvarienberg sind Vorberge desselben. Der Zobor N. von Neutra (1842 A), die Zibrieza (1990°%) und die Pyramide (1887) N. von Zobor sind die höheren Kuppen. W. von letzterer ist der Zorard- felsen mit dem fabelhaften Ausgange bei Skalka und S.-W. von diesem starrt uns das nunmehr verfallene Kamaldulenserkloster entgegen. Zwischen Kolon und Geszt schliesst sich der Berg Pilife an. Die Gebirgsgruppe des Tribees, dessen Kuppen auch mehr als 2000° hoch sind, reicht von der Zsere-Szalaküszer Vertiefung bis zu dem von Hochwiese über Radobieza und Hornajsza nach Oszlan führenden Sattel. Sie beginnt nächst Bed mit dem Berge Bliszka und wendet sich gegen Hochwiese. Zu bedeutenderen Bergen gehören: der Berg Emberöles (sicher identisch mit dem von mir angeführten Hidegvar), an dessen Abhange der Ghimeser Thier- garten sich vorfindet, Velka Skala und Dizse N.-O. von Ober-Elefänt, der Tribees, der höchste Berg, O.-N.-O. von Szulöcz, Javorovo N. von Zlatnö, der Ghimeser Schlossberg W. von Ghimes Kosztolan (1645‘), Velka Kornia N.-O. von Klein-Appony und Herdovieze O0. von Csaladkn. Die Gebirgsgruppe des Ftaesnik reicht von der Hochwieser Anhöhe gegen N.-O. bis zur Rasztöesnaer und Lipniker Vertiefung mit einer mittleren Höhe von ungefähr 3000. Der höchste Berg ist der Ftacsnik (4248’ A). Dem Hauptrücken schliessen sich an: der grosse Reitberg, Jaszeno, Rubano, Jaraba Skala, weisse Stein, grosse und kleine Kries und Pfaffenberg. Der Kries-Domelkö sendet einen Ast gegen Hradeez und Privicz ab, wohin auch die Berge Tabor und Koslieza bei Krenes gehören. Das Handlovaer Becken (Kriegerhaj) erstreckt sich von $, gegen N., von Neu-Ha;j bis Rasztöcsna, wo es dann gegen W. sich wendend in das Priviezer Thal oder in ein weites Becken der Neutra hineinreicht. An seiner östlichen Seite sind seine Bestandtheile der grosse und kleine Trauschel, sowie auch der hohe Wald und Rabenstein, an der westlichen Seite starren die zum Ftacsnik-Gebirge gehörigen Berge weisser Stein, grosse und kleine Kries, sowie auch der Pfaffenberg empor. S.-O. von Neu-Haj ist der Berg Waldhof. Die Ftaesnik-Gebirgsgruppe gehört auch das Zsgyar- Gebirge an, welches am Ziegenrücken, dem nordöstlichen Flügel des Ftaesnik sich anschliesst und als Querast nach N.-W. und N. geht und mit seinem oberen Ende an den Faesköer Ast sich anlehnt. Seine mittlere Höhe beträgt 2000‘. Seine höheren Berge sind: Der Horsensovo (2320’A) N. von Rasztöcsna, Ribeneez, Na-Nemsovo N.-O. von Csausza und der Zsgyärberg N. von Csausza und S. von Jaszenova. Der Kern des Zobor- und Tribecs-Gebirges sind Granit und Gneis, des ersteren Granit, welchen 4 Jos. Arm. Knapp: am Zobor schwarz melirter Neoeomienkalk, bei Gereneser \Werfnerschichten und bei Darazs Neocomienkalk bedecken. Zu beiden Seiten des Gebirges umsäumen das cerystallinische Gestein, Sand und Sandstein, den Tribecs bedeckt ringsherum Quarzit. Zwischen Oszlan und Hradistye beginnen Neocomienkalk und Dolomit, welcher am jenseitigen Ufer der Neutra und längs der Belanka das Gebirge ausmacht. Zwischen diesen Kalkforma- tionen sind auch abgesonderte Ablagerungen von Quarzit und rothem Sandsteine. Neben Turesanka zeigt sich Melafir und Mandelstein, umgeben von rothem Sandsteine. Auch bei Unter-Lelöez ist Melafir. Bei Szalaklısz und Csaladka zeigen sich Süsswasser- und Quellen-Kalkbildungen und diese machen auch den Bajmöeczer Schlossberg aus. Bei Unter-Lelöez wurden faserige Araganbrüche und bei Brogyan fossile Säugethiere gefunden. Die Hauptmasse des Ftacsnik-Gebirges macht der Trachit aus, im Jasztrabaer Becken ändert Bimsstein mit weisslichem Sandsteine ab, welche im Zsgyar-Gebirge zwei Braunkohlenlager beherbergen. Das von Trachitbergen umgebene Handlovaer Becken füllen Tuff- und Sandstein aus, welche Formationen Braunkohlenlager enthalten. Das eine geöffnete und gegrabene Lager befindet sich S. von Handlova am Abhange des K. Trauschel, das andere auf der linken Seite des Thales unterhalb des kleinen Kries. Ein wesentlicher Bestandtheil des Zsgyar-Gebirges ist Granit; derselbe beginnt gleich bei Sklenö und reicht bis zum Strazsö- Gebirge. Die Granitformation begleiten dichter, melirter Kalkstein, Kalkschiefer, Kalkbreceia und Dolomit. Am verbreitetsten ist die Kalk- steinbreceja, welche noch neben Handlova ein mächtiges, den Bach ein- zwängendes Felsenthor bildet. Der Dolomit kommt vorzüglich nächst Rasztösena am Abhange des slavischen Ziegenrücken vor. Endlich findet man nächst der Strasse zwischen Rasztöesna und Hanudlova Mergel- schiefer. Das Pressburger Becken. Die Donau, welche sich im Wiener Becken verästelt, vereinigt sich vor den Gebirgsgruppen zu einem Fluss- bett, und nachdem sie das träge Wasser der March aufgenommen, gelangt sie durch das ungarische Felsenthor in die westliche ungarische Ebene, in das Pressburger Becken. Die Donau dehnt sich unterhalb Pressburg aus und bildet zahlreiche Inseln. Zu beiden Seiten derselben dehnt sich die grosse Ebene aus, welche gegen N.-O. zwischen der Waag und den kleinen Karpathen bis Vag-Ujhely, am linken Waagufer aber bis in die Ge- genden von Sempte, Sopornya, Mosconok, Ürmeny und Komjät reicht. Die westliche ungarische Ebene umfasst also unter andern auch das Neutraer Co- mitat und gleicht im Ganzen einer länglichen Ellipse, deren grössere Achse N.-O. von Vag-Ujhely gegen S.-W. bis Körmönd, deren kleinere aber von Oedenburg bis Komorn reicht. Der N.-O. Ausläufer der Ebene ist das Waagthal, welches zu den romantischen Gegenden Ungarns gehört und deren Boden nirgends unfruchtbar ist. Auf ihm herrscht im Allgemeinen Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 95 Thon und schwarze verwitterte Erde, während die Marchebene vorzüglich Kiessand bedeckt. Das in Folge von Krümmungen durchschnittene Thal der Neutra ist sumpfig und ebenfalls fruchtbar. Der Löss zeigt sich in den Ebenen der Neutra, Waag und Zsitava im mächtiger Ausdehnung, dagegen auf der westlichen Seite der kleinen Karpathen und in der Marchebene bedeckt er geringe Räume. Das Hügelland der March machen mit Sandstein und Sand abwechselnd tertiäre Schiefer und Mer- gelschiefer aus. Die in die Hügel hineinreichenden Buchtungen füllt der Löss aus, vorzüglich an der Chwojnieza und zu beiden Seiten der Miava. W. von Egbell bis zur Marchüberfuhr und S. von der Miava bedecken es tertiärer Kiessand. Auf diesen Sandsteppen verschwinden Bäche, ande- rerseits sind hie und da Sümpfe und Quellen. Ausgedehnte salzige Stellen kommen bei Unter-Jattö vor, Wiesenmoore werden angegeben bei Sassin, Bori, Tardosked und Ghimes, doch die beiden letzteren Angaben werden sich sicherlich als unrichtig herausstellen! Weahrscheinlicher ist das Vor- kommen des Torfes im Burer Walde um Szeuiez. IN. Bewässerung. Die vorzüglichsten Bäche und Flüsse sind: Die Waag, die in den hohen Karpathen entsprungen, die Comitate Liptau, Arva, Thuröez und Trenesin durchströmt, bei Vag-Ujhely das Comitat betritt, bei Szilad sich östlich wendet, auf 2'/, Meilen gegen Pressburg die Grenze bildet, unter Negyed das Komorner Comitat erreicht und bei Guta mit der Donau sich vereinigt. Die March, die die westliche Landesgrenze bildet, berührt das Comitat bei Skalitz, läuft bis Broezko, nimmt dort die Thaia auf, und betritt Oesterreichs Boden. Bei Holies bildet sie zahlreiche Inseln, welche viel Wild beherbergen. Die Neutra entspringt am Reväan, erreicht bei Nemes Kosztolan die Barser Gespannschaft, verlässt dieselbe bei Brogyan, durchströmt das Comitat und stürzt hinter Neuhäusel in die Komorner Gespannschaft. Die Zsitava betritt, aus dem Barser Comitate kommend, bei Kälaz das Comitat, bildet weiterhin die Grenze zwischen beiden, fällt hinter Ohaj in die Komorner Gespannschaft. Der Dudaväg entspringt auf dem Miavaer Gebirge, wendet sich bei Csejte, läuft parallel mit der Waag, betritt bei Zela das Pressburger Comitat und schliesst sich der Donau an. Die Miava durchströmt, auf dem Miavaer Gebirge entsprungen, das Gebiet, fällt hinter Sassin in das Pressburger Comitat, und wird dort von der March aufgenommen. Die Blava bildet, aus mehreren Quellen entsprungen, die sich 96 Jos. Arm. Knapp unten zu einem Teiche vereinigen, bei ihrem weiteren Laufe die Grenze gegen Pressburg und vereinigt sich bei Buesan mit dem Dudaväg. Die Valaszka-Bela entspringt oberhalb Valaszka-Bela auf dem Facsköer Gebirge, läuft parallel mit der Neutra und mündet sich in diese bei Szkacsan. Mit Ausnahme des Ententeiches bei Kopesan sind keine Teiche mehr bekannt, doch waren dieselben einst mehr verbreitet, da man bei Skalitz, Udvarnok und Üzbegh Stellen antrifft, welche „Rybnik“, d. h. Teiche heissen. Sümpfe von grösserer Ausdehnung werden immer seltener, indem die Cultur sie nicht duldet, doch finden sich kleine Sumpfstellen der Neutra, Waag und March entlang, in den Wäldern bei Kutti, Csary, Bur, Egbell und Adamow, bei Skalitz, Üzbegh, Appony, Luka, Emöke, Komjat, Mocsonok, Vecse, U.-Jattö und Neuhäusel vor. Bei der mannigfachen Bodenerhöhung und bei den abwechselnden Vegetationsverhältnissen muss auch das Klima ein verschiedenes sein; doch da zu wenig Beobachtungen gemacht wurden, so ist die Ermittlung der mittleren Zahlen für heute noch unmöglich und erst von der Zukunft zu erwarten. Immerhin ist das Klima ein mittelmässiges, und beinahe alle Culturgewächse Ungarns werden auch hier mit lohnendem Erfolge angehaut. IV. Geschichte der Botanik im Neutraer Comitate. In den letzten Decennien des vorigen Jahrhunderts waren Nik. Jos. Freiherr von Jaequin und Josef Lipp die Ersten, welche einige Pilanzen aus diesem Gebiete anführten. Zu Anfang dieses Jahrhunderts haben Graf Adam Waldstein und Paul Kitaibel mehr für die Erforschung dieses Terrains gethan, wie dieses namentlich die von meinem Freunde August Kanitz redigirten „Additamenta“ bezeugen. Im Kitaibel’schen Nachlasse befindet sich ein nicht veröffentlichtes Manuseript „Notae ad plantas Rochelii*, von dem ich nur zwei Blätter einsehen konnte. Nach den „Additamenta“ soll auch Samuel Genersich in diesem Gebiete gewesen sein. Ob Kitaibel wirklich in diesem Comitate je war, würde ich, nach seinem publieirten Nachlasse zu schliessen, sehr bezweifeln, und es scheint viel wahrscheinlicher, dass er dasselbe bloss nach Waldstein’s Mittheilungen erwähnt. Anton Rochel hatte während seines Aufenthaltes in Veszele um Neutra, Ürmeny und Temet- veny herborisirt. Seine Bemerkungen aus diesen Gegenden hat er in seinen noch nicht veröffentlichten Handschriften niedergelegt, die verschie- denen Museen angehören und wegen ihrer Unzugänglichkeit nicht gänzlich benützt werden konnten. Nur die im Wiener k. k. botanischen Hof- cabinete aufbewahrten Aufzeichnungen standen mir zur Disposition. Auch das an botanischen Manuscripten überaus reiche aber unzugängliche = Prödlromus florae Gomitatus Nitriensis. 9% ungarische National-Museum beherbergt einen auf dieses Gebiet bezüg- lichen Aufsatz: Elenchus plantarum in Cottu Trenchin, Liptöo et Nitriensi leetarum. 4 Bl. 3069 Fol. Lat. *) Alois Freiherr von Mednyansky, hochverdient um die Geschichte und Topographie dieses Comitates, war zwar kein Botaniker, doch berück- sichtigte er die Waldbäume bei der Beschreibung dieses Gebietes, auch schrieb er eine populäre Abbandlung über Zoranthus europaeus. Um diese Zeit war in diesem Gebiete Max Freiherr von Uechtritz. Seine Samm- lung besitzt sein um die schlesische Flora verdienter Sohn Rudolf, welcher Einzeines aus derselben veröffentlichte. Nur dieser eifrige Florist könnte die von seinem Vater veröffentlichten zweifelhaften Angaben, so weit es nach dem Herbarium geht, aufklären und uns Nachrichten über den Inhalt desselben bringen! Gegen das Jahr 1830 botanisirten hier Stephan Endlicher, Nik. Thom. Host und Freiherr von Welden. Franz Adolf Lang (geb. 1795, gest. 1863) sammelte hier in den Jahren 1832 —48, Leider lieferte er sehr Weniges zur Kenntniss dieses Gebietes. In seinem Nachlasse fand ich ein Verzeichniss der von ihm in diesem. Comitate gefundenen Phanerogamen, welches keine Standorts-Angaben enthält, unvollständig und höchst unzuverlässlich ist. Josef Pantoesek, Guts- besitzer zu Tawornok, ein Reisegenosse Lang’s kannte seiner Zeit gut die Gegenden von Neutra, Appony, Gajdel und Tawornok. Weit mehr geschah für die Erforschung dieses Gebietes in den letzten fünfzehn Jahren. Die Ausdehnung der Eisenbahnen über dieses Gebiet, die hier weilenden deutschen Naturfreunde, die geologischen Auf- nahmen in diesem Comitate und die Begründung des Vereins für Natur- kunde zu Pressburg gaben den Impuls dazu. Als ersten botanischen Pilger begrüssen wir Freiherrn von Widerspach. Später haben Dr. Josef Friedrich KrZisch (über das Gebiet jenseits der Waag), Julius Wiesner (über Holies), Johann Bolla (über Paczolaj), Dionys Stur (über Temetveny und Pösteny), Dr. Josef von Nagy (über den Zobor und Neutra), Josef Ludwig Holuby (über Skalitz, Javorina und Ud- varmok); DionysFreiherr von Mednyänsky (über Rakoviez), Daniel Sloboda, Seelsorger zu Rottaloviez in Mähren (über Vrbove und Brezova), Emil Keller (über W. Neustadtl, Temetveny, Csejte und Pösteny), Nikolaus von Szontägh (über Csejte), S. Schiller und ich (über Neutra), theils selbstständige Aufsätze, theils einzelne Angaben geliefert. Ausserdem botanisirten allhier: Johann Hanäak, + 1849 (um Neutra), Eduard Kapronczay, Gymnasial-Director in Neutra (um Neutra), Josef Ujsagi (um Priviez), Josef Machleid (ebendort), Johann Mateides (ebendort), Julius Pantocsek (um Neutra), Josef Wohl- farth, Professor in Trenesin (um Neutra), Christophor Kucsera, *) Kanitz A. Geschichte der Botanik in Ungarn. Linnaea 1864. p. 54%. Bd. XV, Abhandl. 13 98 Jos. Arm. Knapp: Professor in Zeben (um Neutra und Priviez), Vincenz Rehäak, Professor in Totis (um Neutra), Dr. G. A. Kornhuber (um Neutra, Valaszka Bela und am Tribees), Eugen Procopp (um Neutra) und Dr. Laurenz Koretz, Professor in Satorallja-Ujhely (um Handlova). Das Gebiet diesseits der Waag ist somit schwächer erforscht, als das jenseitige. Ueber das Tribeeser Gebirge haben wir so zu sagen noch gar keine Angaben und das Grenzgebirge gegen die Gespannschaften Bars, Thuröcz und Trenchin ist noch unbekannt. Aus dem Priviezer Bezirke liegen nur einzelne Angaben von Bajmöez, Priviez und Gajdel vor, Alles Uebrige ist unerforscht. Der bergige Theil des Bodoker Bezirkes, die Umgebungen von K. Beliez und Bori, die an die Gespann- schaften Bars, Komorn und Pressburg anstossenden Theile des Neutraer Bezirkes, das Gebirge jenseits der Waag und das Gebiet an der March wären künftigen Forschungen noch anzuempfehlen. V. Botanische Literatur des Neutraer Comitates. Jacquin N. J. Florae austriacae icones 1773—1778. Viennae Vol. V. Lipp J. Ebendaselbst. Waldstein A. und Kitaibel P, Icones et deseriptiones plantarum rariorum Hungariae. Viennae 1802-12. Vol. III. (pl. rar.) Dieselben in Schultess. Jos. Aug. Oesterreichs Flora. Wien 1814. 2%. Auflage. II Bände. (Oest. Fl.) Kitaibel P. Additamenta ad floram hungaricam edidit A. Kanitz in „Linnaea“ 1864. (Kit. Addit.) Idem. Acrobrya protophyta Hungariae. Linnaea 1863. Genersich. S. In „Additamenta.* Uechtritz M, v. Pflanzenvarietäten, beobachtet auf einer im Sommer 1819 unternommenen Reise. Flora 1821. p. 573—98. (Fl.) Derselbe. Botanische Bemerkungen. Ebendort p. 32. (Fl.) Derselbe in R. v. Uechtriez Mittheilungen über eine verkannte Liliacee der deutschen Flora. Verhandlungen des botanischen Vereins für Brandenburg VI. Heft. p. 138. Mednyänsky A. v. Topographisch-statistische Skizze der Neutraer Gespannschaft. Hesperus 1817—19. Rochel A. Naturhistorische Miscellen über den nordwestlichen Karpath in Ober-Ungarn. Pest 1821. (Mise,) Derselbe in Reichenbach L. Flora germanica excursoria Lipsine 1830—32. (fl. exc.) Derselbe in Reichenbach. Icones Florae Germanieae et Helveticae. Host N. Th. Flora austriaca. 2 Bände. 1827—32. (Fl. aust.) Endlicher St. Ebendort und in seiner Flora posoniensis. 5 oe £ [6 Prodromus florae Gomitatus Nilriensis. 99 Lang F.A.Rövid physiognomiäaja a növenyorszagnak Magyarorszag- ban. (Kurze Physiognomik der ungarischen Gewächse) in A magyar orvosok &s termeszetvizsgalök munkalatai. (Verh. der ung. Aerzte u. Naturf.) Pecsett 1846. p. 312. (rös. phys.) Nagy J. v. Der Zobor in Wachtel’s Zeitschrift für Natur- und Heilkunde in Ungarn. Jahrgang 1855. p. 345. Derselbe in den von ihm redigirten „Naturfreund Ungarns.“ 1857. p: 40, 67. Reuss Gustav Dr. Kwetna slovenska v. B. Stiavnice 1853. War nie in diesem Gebiete, scheint die Manuscripte des National-Museums benützt zu haben! (Kwet.) Bolla J. Beiträge zur Flora Pressburgs. Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zu Pressburg. I. Jahrgang 1856. p. 6. (Boll. Beitr.) Wiesner J. Exeursion in die Umgebung von Tscheitsch in Mähren. Oesterreichisches botanisches Wochenblatt. Jahrg. 1854. p. 329. (Oe.b. W.) SturD. Verzeichniss der in Ungarn gesammelten Pflanzen. Sitzungs- berichte der math.-naturwiss. Classe der k. k. Akademie der Wissen- schaften in Wien. XX. Band. Jahrg. 1856. p. 113. (Sitz.) Derselbe. Die Naturpflanzen Oesterreichs. Wien 1857. Derselbe. Beiträge zur Monographie des Genus Draba in den Kar- pathen Ungarns etc. Oesterreichische botanische Zeitschrift. XI. Jahrg. 1861. p. 137, sq. (Monog. d. Drab.) Krzisch J. F. Da das in Wachtel’s Zeitschrift ete. gegebene Verzeichniss viele Pflanzen enthält, die dort nicht vorkommen können und der Verfasser selbst später dasselbe nicht beachtete, so hielt ich es für gerathen, dasselbe zu thun. Derselbe. Phanerogame Flora des Ober-Neutraer Comitates. Verh. d. V. £. N. I. Jahrg. 1857. p. 19. (Fl.) Der Verfasser hat Keller’s Mittheilungen über die Umgebung von W. Neustadtl aufgenommen, ohne denselben zu erwähnen. Derselbe. Nachtrag dazu. Ebendort. III. Jahrg. 1858. p. 21. (Nachtr.) Derselbe. Ueber zwei muthmassliche Vorkommnisse von Torf. Eben- dort. V. Jahrg. p. LXXXVIH. (muthm. Torf.) Holuby J. L. Ein Ausflug auf die Javorina. V. d. V. £. N. I. Jahrg, p- 69. (Hol. Ausb.) Derselbe. Ergänzungen zu Dr. KrZisch’s Ph. T. d. 0. N. C. Eben- dort III. Jahrg. p. 58. (Erg.) Derselbe. Bemerkungen aus der Flora des Unter-Neutraer Comitates. Ebendort. IV. Jahrg. 1859. p. 67. (Bem. Derselbe. Botanische Notizen aus Skalitz. Correspondenzblatt d. V. f. N. II. Jahrg. 1863. p. 81. (b. N.) Mednyansky D.v. Botanische Notiz. V. d. V. f. N.II. Jahrg. 1857. p- 49. (Sitzungsb.) 13 * 100 Jos. Arm. Knapp: Sloboda D. in Holuby’s Ergänzungen. Derselbe. Zur Flora des Neutraer Comitates. „Lotos.“ Jahrgang 1861. p- 250. (Slob. Lotos.) Enthält mitunter auch zweifelhafte Angaben. Keller. Ebendort. Derselbe. Beiträge zur Flora des Neutraer Comitates. Oest. bot- Zeit. Jahrg. 1864. p. 283. (Beitr.) 1865. p. 48. (B. IL.) Der Verfasser hat die Comitatsgrenzen überschritten, die Standortsangaben unzuverlässlich gemacht und bei den einzelnen Pflanzen den Namen des Autors anzu- geben unterlassen. Zur Adjustirung dieser Abhandlung erbot sich Dr. Ale- xander Skofitz. Knapp J. H. Phanerogame Flora der Stadt Neutra etc. Corresp. d. V. f. N! II" Jahrg.‘ p: 4147, sq. Derselbe. Ausflug in das Bars-Honter Comitat. Oest. b. Z. 1864. p- 104. Derselbe. Correspondenz ebendort. p. 155. Schiller Sigmund. Das Ufer der Neutra. Oest. b. Z. 1863. p. 401, 1864. p. 54. Derselbe. Correspondenzen ebendort 1864. p. 25. 294. Szontagh N. v. Botanische Reise in die Central-Karpathen. Eben- dort. p. 269. VI. Erklärung der gebrauchten Abkürzungen. A.=Alt. «= coollis. G= Gross. K=Klein. L. = Lapäs. m = mons; N. = handschriftliche Notiz. ©. = Ober. P. = Puszta. U. = Unter. Schliesslich sei es mir gestattet, allen meinen Gönnern, die mir bei dieser Arbeit hilfreich an die Hand gingen, wie Sr. Excellenz dem Herrn Grafen Franz von Berenyi, dessen Freundlichkeit und Wohl- wollen mich zur Erforschung dieses Comitates anregten, dem Herrn k. k. Oberlandesgerichtsrathe August Neilreich, Herrn Josef Ludwig Holuby für die mir gemachten Mittheilungen, und meinem Freunde August Kanitz für wohlmeinende Rathschläge meinen innigsten Dank öffentlich auszusprechen. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 101 Acrobya protophyta Endl. Equisetaceae DC. Equisetum arvense L. Ad rivos, in humidis pratis agrisque frequens. E. palustre L. In palustribus sparsum. Ad Nitriam! (Rochel in Sched. herb. hort. pest.). Polypodiaceae R. Br. Polypodium vulgare L. In rupium fissuris rarum. In m. Zobor et arce Ghimes’ensi. P. Druopteris L. In montanae et subalpinae regionis umbrosis et lapidosis locis diffusum. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 73) et ad Gajdel. Aspidium aculeatum Döll. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 73) et ad pedem m. Zobor. 4A. Filie mas Sw. In montanis silvis haud ubique. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 73) et Zobor, ad Vozokan, Jeleni Jama et A. Lehota. A. Thelypteris Sw. Rarum in m. Javorina (Hol. Ausfl. 73). A. Filix femina Sw. In silvis montanis sparsum. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 73) et Zobor. Cystopteris fragilis Döll. In rupium fissuris rara. Ad K. Modrowka, in m. Javorina (Hol. Ausfl. 73) Zobor et Calvarienberg ad Nitriam. Asplenium Triehomanes L. Ubique in rupium fissuris. A. septentrionale Hoffm. In rupium fissuris rarum. In m. Zobor. 4A. Ruta muraria L. Ubique in lapidosis locis vetustisque muris, Pteris aquwilina L. In silvis montanis rarum. In m. Javorina (Hol, Ausfl. 73) et ad Vozokan. Ophioglosseae R. Br. Ophioglossum vulgatum L. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 72). Botrychium Lunaria Sw. In m. Javorina (Hol. Austfl. 72), Baranec ad Brezova (Slob. Lotos 250) et Revan. B. matricariaefolium A. Br. In m. Javorina (Hol. Austl. 72). Lycopodiaceae DC. Lyeopodium elavatum L. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 73). Gramineae Juss. Zea Mays L. Colitur. Oryza elandestina A. Br. In fossis ineilibus, ad rivos, paludes sipasque sparsa. Ad Paczolaj (Bolla Beitr. 7), Holics, Egbell, Csary 102 Jos. Arm. Knapp: (Krzisch Fl. 105), P. Hrad, G. Rippeny versus U. Beheny, Üzbegh, Nitriam in insula, L. Gyarmat, G. Czeteny, Komjät et Kiralyi. Andropogon Ischaemum L. In siceis pasceuis frequens. Pollinia Gryllus Spr. In arenosis collibus rara. Ad Udvarnok prope Vräabel (Hol. Bem. 78). Nitriamque in Calvarienberg et supra vineas „Nova hora.* Tragus racemosus Desf. In arenosis locis haud ubique. Ad O. Reeseny, Mocsonok, Eözdegh, Nitriamque in „Schottergrube* et supra Zorardi saxum versus Szalaküsz eundo. Setaria serticillata P. B. In eultis locis sparsa. Ad Lubina (Hol. N.) Nitriam, L. Gyarmat et Üzbegh. S. viridis P. B. Ubique in cultis et agris demessis. Frequentissima in arenosis ad Sassin et Bur (Kriisch Fl. 102). S. glauca P. B. Similibus locis et ita frequens. S. italica P. B. Colitur ad Emöke, L. Gyarmat et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. p. 49). Echinochloa Crus galli P. B. Ad vias, in rupis, hortis, ruderatisque frequens. Panicum miliaceum L. Colitur et silvescens oceurrit. Digitaria sanguinalis Scop. In agris, ripis et arenosis locis sparsa. Ad Holics (Krzisch Fl. 104), Lubina (Hol. N.), Brunöcz, O. Reeseny, Sempte et Nitriam. ß. eiliaris Neilr. Ad Nitriam in „Schottergrube.“* D. flliformis Ko el. In calcareis agris m. Oholin ad Lubina (Hol. N.). Cynodon Dactylon Pers. In graminosis locis raroque ad domos sparsum. Ad Brunöez, G. Bodok, Nitriam, Könnyök, Tormos, Emöke, IL. Gyarmat, G. Czeteny, Eözdegh, Komjät, Tardosked, Szelöcz, Mezökeszi et Bodok. Alopecurus pratensis L. In sieccis pratis frequens. 4A. geniculatus L. In paludosis et inundatis loecis diffusus. Ad Holies (Krzisch Fl. 105), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Nitriam. Geszt, Ghimes, Priviez, P.Hrad, G. Tapolesan, Kamänfalva, L. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, G. Ker, P. Ondrhof et Ersek-Ujvar. ß. caesius Neilr. Similibus loeis sed rarior. Ad Nitriam et P. Bab. Orypsis alopecuroides Sehrad. Ad lacunas, humidas fossas et in ripis sparsa. Ad G. Tapolsan, Kamanfalva, Üzbegh, Csekej, Nitriam, O. Köröskeny, Lüki Eözdegh et P. Bab. ©. schoenoides Lam. Rara in ripis et semisiceis lacunis rara. Ad Üzbegh versus Perk, Csekej, Tormos, P. Bab et U. Jattö. Phleum Boehmeri Wibel. In siceis graminosis et arenosis silvis sparsum. Ad Egbell, Sassin, Csary, Bur, Jablonicz et Leszko (Krzisch Fl. 105). Prodromus florae Comitatus Nitriensiss 103 Ph. pratense L. Ubique in pratis. Anthoxanthum odoratum L. In sieeis paseuis et rarius in pratis sparsum. In m. Javorina, ad Lubina (Hol. N.) Nitriam, G. Lapas, L. Gyarmat et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Diyraphis arundinacea Trin. In humidis rara. Ad Nitriam. Stipa pennata L. In planitiei siceis pratis rara. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 105), Brezova in m. Zalostin (Slob. Lotos 251), Komjat G. Ker et in Pleswecz (Kell. Beitr. II. 49.) S. capillata L. In siceis collibus pratisque diffusa. Ad Vagum ubique (Krzisch Fl. 105)? Bajmöcska (Hol. Bem. 78), Hubina, K. Modrowka, A. Lehota, Temetvöny, Päsztö, Nitriam, Ivanka versus Urmöny, P. Ga- razda Kiralyi et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Lasiagrostis Calamagrostis Link. Synom. Arundo speciosa Schrad. In m. Ostriz ad Brezova (Slob. Lotos 251) vix occurret. Quacum stirpe eonfusa sit eruere nequeo. Agrostis vulgaris Wither. Ubique in pratis et graminosis loecis. A. stolonifera L. In pratis pascuisque frequens. 4A. Spica venti L. Inter segetes et ad agros sparsa. Ad G. Topolcsan, Vag-Ujhely, Nitriam, Geszt, Kolon, Ghimes, U. Köröskeny et Tardosked. Calamagrostis Epigeios Rth. In arenosis locis sparsa. Ad Sassin, Bur (Krzisch Fl. 105) et Üzbegh. ©. silvatica DC. In silvis montanis frequens. Holeus lanatus L. Ad Adamow in silva (Krzisch Fl. 106) et Baj- möcz supra balneum. Arrhenatherum elatius Presl. In pratis rarum. Ad Holies et Adamow - (Krzisch Fl. 106). j Melica eiliata L. In fruticosis locis sparsa. Ad Brezova in m. Ostriz (Slob. Lotos 251), Bajmöcz, Priviez, Temetveny, A. Lehota, K. Mo- drowka, Hubina, Üzbegh, Nitriam, K. Emöke, Sitär, Pogräny et Ghimes eirca arcem. M. nutans L. In silvis sparsa. Ad Unin, Radossöez (Krzisch Fl. 106), Ghimes, Nitriam Gajdel. M. uniflora Retz. In silvis frequens. Koeleria ceristata Pers. In silvis editioribus rara. Ad Adamow (Krzisch Fl. 106) in m. Javorina (Hol. Ausfl. 72) et Revän. K. glauca DC. In m. Javorina amplo prato (Krzisch Nachtr. 24). Avena caespitosa Griessel. In pratis vieinisgne nemoribus haud rara. Ad Holies (Krzisch Fl. 106), Bajmöcz, P.Hrad, Vozokan, Nitriam, Geszt, P. Ondrhof et Farkasd!'). A. fleeuosa M. K. Ad Nitriam in ce. Urbanko. A. earvophyllea Wigg. In silvis montanis sparsa. Circa m. Zobor et Bilizka, ad Appony et Vozokan. 4) Hie semper silvae eis Vagum intelliguntur. 104 Jos. Arm. Knapp: A. flavescens Gaud. In pratis et pascuis sparsa. Ad Holies (KrZisch Fl. 106), Nitriam, G. Lapas et Pograny. ß. alpestris Neilr. In m. Javorina (Holuby Exsice). 4A. pubescens Huds. In m. ad Ghimes (Rochel N.). A. sativa L. Colitur. A. strigosa L. Colitur. A. fatua L. Inter segetes freq ens. Phragmites communis Trin. In uliginosis haud rara. Dactylis olomerata L. In pratis et ad vias ubique. Eragrostis pilosa P. B. Rara in ripis. Ad Nitriam et Kajsza. E. poaeoides Trin. In silvis, agris et ad vias sparsa. Ad Adamow (Krzisch Fl. 106), Brunöcez, G. Bodok, Appony, U. Elefant, Szalakuz, Nitriam, Tornos, Pograny, Ghimes, Emöke, G. Lapas, L. Gyarmat, Csehi. Ivanka, Luk, Csornok, Komjät, Szelösz, Üzbegh et K. Modrowka. ß. major Neilr. Ad Leopoldstadt in aggerum fossis (KrZisch Fl. 106) et Lubina in hortis (Hol. N.). Poa dura Scop. In aprieis et sterilibus loeis sparsa. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), Szakolezam, Bzince (Hol. N.), Nitriam, Emöke, L. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, Berenes, Luki, O. Köröskeny et Pogräny. P. annua L. In pascuis, eultis et ineultis locis ubique. P. bulbosa L. In siceis pascuis sparsa. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 107) Nitriam, O0. Köröskeny et L. Gyarmat. P. alpina L. In m. Zalostin ad Brezova (Slob. Lotos 251)? Certe cum sequente varietate confusa! a. collina Neilr. In collibus calcareis rara. Ad Visnyö (Hol. N.) et Nitriam in Calvarienberg. . P. nemoralis L. In silvis spara. Ad Adamow (Krzisch Pl. 107), Temetyeny (Kell. Beitr. 284), Nitriam et G. Lapas. P. fertilis Hst. In silvis rara. Ad Adamow (Kriisch Fl. 107). P. trivialis L. In humidis pratis. Solum ad Csary (Krzisch Fl. 407). P. pratensis L. In pratis ubigne. P. compressa L. In lapidosis locis, ad vias sequesque frequens. Glyceria spectabilis M. K. Ad rivos, fluvios stagnantes aquas diffusa. Ad Adamow, Csäary, Holics (Krzisch Fl. 107) Assa Kürth, G. Rippeny, Kamaänfalva, Nitriam, Ghimes, K. Manya, G. Ker, P. Bab et U. Jatto. @. fluitans M. K. Ad aquas stagnantes, rivosque sparsa. Ad Holies (Krzisch Fl. 107) Lubina, A. Tura, Szakolezam (Hol. N.), Priviez, Baj- möcz, Tavornok, Vozokan, Appony, Nitriam, Kolon, Ghimes, L. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, O. Szöllös, P. Ondrhof, G. Ker, Kamaänfalva et Väg- Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). @G. aquwatica Presl. In fossis incilibus et ad rivos rara. Ad Csaladka Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 105 (Hol. Bem. 78). Nitriam prope „Schindolka“, L. Gyarmat et Bajmöcz prope „Jezero“, G. distans Wahlenb. In humidis pratis rara. Ad Holics (Krzisch Fl. 407) et Romanfalva. Molinia coerulea Mnch. Ad Adamow in silva (Krzisch Fl. 107) et Bajmöcz supra balneum. Cynosurus eristatus L. In silvis rarus. Ad Adamow (Kräisch Fl. 407), Nitriam et in m. Javorina (Hol. Ausfl. 72). Briza media L. In pascuis et pratis haud ubique. Ad Holics (KrZzisch Fl. 406), Priviez, Bajmöcz, Temetveny, A. Lehota, K. Modrowka, Hubina, Radosna, Nitriam, Pograny, Geszt, K. Emöke, G. Lapas, G. Czeteny, G. Ker, Komjat et V?g-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Festuca myurus Ehrh. In sylvarum lapidosis rara. Ad Ghimes versus vivarium. F. ovina L. Ubique in pratis. F. rubra L. In pratis ad Nitriam. F. elatior L. Ubique in pratis. F. gigantea Vill. In m. Javorina (Hol. N.) et Zobor (Schiller Exsice.). Bromus asper Murr. In silvatieis m. Zobor (Schiller Exsiec.). B. inermis Leyss. In graminosis vinearumque pascuis sparsus. Ad Väag-Ujhely, Hubina, Bajmöez, G. Lapas, Geszt, L. Gyarmat et Nitriam. B. secalinus L. Inter segetes diffusus. Ad Holies, Szakolezam, Vra- dist (KrzZisch Fl. 108), Tavornok, Vozokan, Nitriam, Geszt, K. Emöke, L. Gyarmat, Csehi, Konyat, Ürmeny et P. Bäb. B. mollis L. In eultis et ineultis loeis ubique. ß. patens Neilr. Ibidem. B. squarrosus L. In collibus calcareis sparsus. Ad Pograny, Nitriam in Calvarienberg, Daräzs et Hubina versus K. Modrowka. B. arvensis L. In graminosis et ad vias divulgatus. y. nutans Neilr. Ibidem. B. sterilis L. In eultis et ineultis locis frequens. B. tectorum L. Ubique in muris, ad domos viasque. Brachypodium siwatieum P.B. In planitiei montiumque silvis et fru- ticetis sparsum. In m. Javorina et Nedzo (Hol. N.), Temetveny, K. Mod- rowka, A. Lehota, Hubina, Vozokan, Hrad, Üzbegh, Nitriam, Pograny, Ghimes, Emöke, U. Köröskeny et P. Ondrhof. B. pinnatum P. B. In aprieis silvis et fruticosis silvis rarum. Ad . Adamow (Krzisch Fl. 107), Nitriam et Bajmöcz. Triticum vulgare Vill. Colitur. T. turgidum L. Colitur (Krzisch Fl. 108). T. dieoceum Sehrank. Colitur. % T. eristatum Schreb. In siceis pascuis rarum. Solum ad Kirälyi. Bd. XV, Abhandl. 1% 106 Jos. Arm. Knapp: T. repens L. Ad vias et in fruticetis frequens. T. caninum L. In silvis. Ad Holies (Krzisch Fl. 108) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Secale cereale L. Colitur. Elymus europaeus L. In editioribus montibus rarus. In m. Javorina, Nedzo (Hol. Erg. 65) et Revan. Hordeum vulgare L. Colitur. FH. hexastichon L. Colitur. H. murinum Wither. Ubique ad vias agrosque. Lolium perenne L. In pratis et ad vias frequens. L. italieum A. Braun. In pratis cum peregrinis seminibus allatum. Ad Holies (Krzisch Fl. 108) et Nitriam (Id. Exsicc.). L. linicolum A. Br. Ad L. Gyarmat in agris Lino eonsitis. L. temulentum L. In agris sparsum. Ad Verbö, Vag-Ujhely, Pösteny (Krzisch Fl. 108), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Priviez, Bajmöcz, G. Tapolesan, Tavornok, Vämos-Ujfalu, Üzbegh, Nitriam, Ghimes, G. Lapas, L. Gyarmat et Komjaät. Nardus strieta L. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 72.). Cyperaceae DC. Carex Davalliana Sm. Rara in paludosis pratis. Ad Csäry (Kräisch Fl. 102). C. disticha Hds. In palude „Koleso“ et prope rivum ad Üzbegh. ©. stenophylla Wahlenb. In graminosis et lapidosis locis sparsa. Ad Holies in viae aggeribus versus Holies, Drahöcz, Leopoldstadt in vallis (Krzisch Fl. 102), Nitriam, Luki, Csehi et Ersek-Ujvar. ©. muricata L. In pratis et fruticosis locis diffusa. Ad Lubina, Hrusö (Hol. N.), Nitriam et L. Gyarmat. ©. vulpina L. In pratis et vieinis silvis divulgata. Ad Adamow, Sassin (Krzisch Fl. 102), Nitriam et L. Gyarmat. ß) interrupta Neilr. Ibidem. ©. panieulata L. Ad Vagum, Nitriam (Reuss Kwet. 443) et infra m. Kozince (Hol. Erg. 65). C. Schreberi Schrank. Haud rara in siceis pratis et pasceuis. Ad Temetveny (Rochel in Wahl. Fl. Carp. p. 305), Holies (Krzisch Fl. 102), Nitriam, Zsere, G. Lapäs, L. Gyarmat, Märtonfalu et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). hi ©. leporimaL. In arenosis silvis. Ad Sassin, Bur, Jabloniez et Lieszko (Krzisch Fl. 70%. | C. remota L. Ad Holics in vallorum fossis prope e. venantium re- ceptaculum (Krzisch Fl. 102.) ©. strieta Good. In paludosis. Ad Adamow et Egbell in Dobrau (Kräisch Fl. 103). Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 107 ©. vulgaris Fr. In silyarum pratis. Ad Adamow et Oojatin (Krzisch Fl. 103). C. acuta L. In uliginosis pratis haud ubique. Ad Holies. (Krzisch Fl. 103), Bori (Id. muthm. Torf. LXXXVI), Nitriam et Pösteny (Kell. Beitr. II. 49). C. tomentosa L. In silvarum pratis. Ad Adamow (Kräisch Fl. 103) et Czunin (Id. Exsicc.) C. praecox Jacq. In aprieis montanis silvis sparsa. Ad Holies (Krzisch Fl. 103), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Nitriam et Vag-Ujhely (Kell. B. Il. 49). ©. montana L. In silvis montanis diffusa. Ad Unin, Radossöez, Vieszka (Krzisch Fl. 103), Zsere et Ghimes. €. pilulifera L. Ad Brezova in m. Baranec (Slob. Lotos 250). €. humilis Leyss. Ad Nitriam in Calvarienberg et Zorardi saxo. ©. digitata L. In silvis montanis sparsa. Ad Radossöez, Unin, Lo- passow, (Krzisch Fl. 103), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Nitriam, Gajdel et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). ©. supina Wahlenb. In Egbellensis Dobrau arenosis pascuis (Krzisch FI. 103). C. panicea L. Ad Holies in vallorum fossis prope c. venantium re- ceptaculum (Kriisch Fl. 103). ©. pendula Hds. In humidis pratis rara. Ad rivum „Jeleni“ sub m. Javorina (Holuby Exsiec.) L. Gyarmat, O. et U. Köröskeny versus Da- varesany (Schiller Exsiec.). ©. pilosa Scop. In silvis montanis sparsa., Ad Temetveny (Rochel N.), Unin, Radossöez (Krzisch EI. 103), Nitriam' et Ghimes. ©. pallescens L. In silvis. Ad Vittenez (Rochel N.) et Adamow (Krzisch FI. 103). ©. nutans Hst. In uliginosis pratis haud frequens. Ad Holies, Kop- esan (KrZiseh Fl. 103), Nitriam et Daräzs. ©. paludosa Good. In humidis pratis. Ad Adamow (Krzisch FI. 103) et Bori (Id. muthm. Torf. LXXXVII). €. riparia Curt. Ad Holics prope phasianorum hortum (Krzisch Fl. 103). ©. Michelii Hst. In silvarum dumetis rara. Ad Unin, Radossöcz (KrZisch Fl. 103), Nitriam et U. Köröskeny in vineis. C. silvatica Hds. In silvis. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), U. Köröskeny, G. Czeteny et Vag-Ujhely (Kell. B. II. 49). €. distans L. In humidis pascuis circa paludem Latzerka ad Holies (Krzisch FI. 103). ©. fulva Good. Ad Holics in vallorum fossis prope c. venantium receptaculum (Krzisch FI. 103). 5 14* 108 Jos. Arm. Knapp: ©. hordeistichos V ill. In fossis, lacunis et paludosis locis rara. Ad Szakolezam in „Rybnik“ et prope molam Nowomestkyi (Hol. C. N. 90), Ghimes et Üzbegh versus Perk 2). ©. lava L. In silvis. Ad Adamow (KrZisch Fl. 103) et Vittenez (Rochel N.). €. Oederi Ehrh. In humidis pratis fossisque rara. Sub u. Javorina (Hol. N.) et ad Nitriam. ©. vesicaria L. In silvis. Ad Adamow (Krzisch Fl. 403). ©. ampullacea Good. In silvis. Ad Adamow (Kr2isch FI. 103). ©. filiformis L. In paludibus et stagnantibus aquis. Ad Nitriam Va- gumque (Reuss Kwet. 451)? C. hirta L. Ad rivos, paludes et in arenosis pratis diffusa. Ad Adamow, Cojatin, Czunin (Krzisch Fl. 104) Bajmöcz Üzbegh, 'Daräzs, Nitriam, O0. Köröskeny, Luki, Ersek- -Ujvar, O. Szöüllös, G. Czeteny, L. Gyarmat, Emöke et Tormos. Cladium Mariseus R.Br. In paludibus. Ad Nitram et Vagum (Lang röv. phys. 314)? Fehynchospora alba Vahl. In palustribus rara.. Ad Rakos prope Sassin (Krzisch Nachtr. 24) et Bori in locis demissis (Id. muthm. Torf LXXXVI). Scirpus Holoschoenus L. In humidis silvis et agris haud ubique. Nitria versus Galgöez eundo (Rochel N.), ad Adamow, Bür, Sassin, Czäry, Kutti (Krzisch Fl. 102) Sempte et sub m. Javorina (Hol. N.). S. lacustris L. In paludibus sparsus. Ad Bajmöcz, Luka, Nitriam, U. Köröskeny, L. Gyarmat, G. Ker et P. Bab. ß. minor Roth. In paludibus ad Emöke. S. triqueter L. Ad Vagum (Krizisch FI. 102). S. palustris L. In paludibus, fossis et inundatis locis frequens. S. ovatus Roth. In montium paludosis. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284) ? S. acicularis L. In ripis et semisiceis lacunis sparsus. Ad Szakol- czam (Holuby Exsice.), Bajmöcz prope balneum, Assa-Kürth, Nitriam, Csehi et G. Czeteny. S. compressus Pers. Ad paludibus rarus. Ad Lubina (Hol. N.), Üzbegh versus Mladina et Bajmöcz prope balneum. S. Michelianus L. Ad Szakolezam eis Marcham prope trajectum ad Rohatec (Hol. b. N. 90 etiam Exsice.). S. maritimus L. In aquis stagnantibus, ad fossas, paludesque haud divulgatus. Ad Udvarnok (Hol. Bem. 78), P. Hrad, G. Tapolesan, Usaba, Üzbögh, Nitriam, IL. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, G. Ker, Komjat, U. Jattö et Szakolezam (Hol. N.). ') €. hordeistichos a Schiller memoratus test. spee. Siee. ad C. sötwaticam pertinet. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 109 S. silvaticus L. Ad paludes, ripas scaturiginesque sparsus. In m. Javorina (Hol. N.), ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), Nitriam, Kolon, Geszt et P. Hrad. Eriophorum latifolium Hoppe. In pratis sub m. Javorina (Hol.N.). E. angustifolium Rth. In pratis uliginosis et ad fontes rarum. Ad Holies, Csary, Kutti, Bür (Krzisch Fl. 102), Tormos sub c. Martinko, Appony, Bajmöcz, Gajdel et A. Lehota. Schoenus nigricans L. In Comitatu Nitriensi (Rochel N.). Oyperus pannonicus Jacg. In salsis loeis ad Vagum et Nitriam (Lang röv. phys. 314). ©. flavescens L. In uliginosis, inundatis loeis et ad fontes sparsus. Ad Egbell, Csary, Kutti, Sassin, Bür, Pösteny! (Krzisch Fl. 101), Sza- kolezam, Lubina in Cabratee (Hol. N.), Bajmöcz, Vozokan, Kajsza, Ni- triam, Kolon, Ghimes, Csehi, K. Mänya et P. Bab. ©. fuscus L. Similibus loeis sed frequentior. Ad Egbell, Csary, Kutti, Sassin, Bür, Pösteny! (Krzisch Fl. 101), Szakolezam prope Marcham (Hol. N.), Bajmöcz, G. Tapolesan, Tawornok, Vozokan, G. Bo- dok, Kamänfalva, Üzbegh, Csekej, Nitriam, Kolon, Ghimes, L. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, P. Bab, Szelöcz, P. Bab et Galgocz. Alismaceae R. Br. Triglochin palustre L. In pratis uliginosis diffusum. Ad Holics, Kopesan, Csary, Kutti, (Krzisch Fl. 96), Bori (ld. muthm. Torf. LXXXVII), Lubina, A. Tura, Miava (Hol. N.), Priviez, Bajmöcz, Assa-Kürth versus Ujlacska, Appony, Nitriam, Geszt, Ghimes, Tormos, Emöke, L. Gyarmat, G. Bab, P. Garazda et A. Lehota. Alisma Plantago L. Ad rivos, paludes ripasque frequens. ß. natans Neilr. In rivo „Boczegai viz“ supra Kolon. Sagittaria sagittaefolia L. In paludibus et lente fluentibus aquis sparsa. Ad Holics, Netecs, Marcham, Kopesan, Kutti (Krzisch Fl. 96), Szakolezam (Hol. N.), Luka, Szalaküz, Nitriam, Csehi, G. Czeteny, G. Ker, O. Szöllös, P. Ondrhof et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Butomeae Lindl. Butomus umbellatus L. In paludibus, ad rivos et ripas haud ubique. Ad Udvarnok, Salg6 (Hol. Bem. 78), Nitriam, Üzbegh, L. a: Csehi, Ker et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Juncaceae Agardh. Luzula pilosa W. Iu m. Javorina (Hol. N.) et ad Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). L. albida DC. In silvis montanis sparsa. Ad Vag-Ujhely (Krzisch 110 Jos. Arm. Knapp: Yl. 101), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Nitriam et Ghimes in m. Hi- degvar. L. campestris DC. In vineis et pascuis montanis diffusa. Ad Temet- veny (Kell. Beitr. 284), Hubina, Nitriam, Zsere, Geszt, Ghimes, G.Lapäs, L. Gyarmat et G. Czeteny. Forma subalpina perigonis et capsulis fusca (L. sudetiewa Schult.) in m. Javorina (Hol. Erg. 65). Juncus communis E. Meyer. a. conglomeratus E. Meyer. In silvatieis locis sparsus. Ad Holies (Krzisch Fl. 101), Temetveny (Kell. Beitr. 284) Nitriamque in c. Martinko. ß. effusus E. Meyer. Ad rivos, fossas et inundata loca dif- fusus. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), Radosna, Vo- zokan, G. Rippeny, Nezsete, O. Recseny, Nitriam, Ghi- mes, L. Gyarmat et Ivanka. J. stygius L. Ad Nitriam et Vagum (Läng röv. phys. 314) nullo modo creseit! J. triglumis L. Ibidem (Lang 1. ce.) certe non oeccurrit! J. lamprocarpus Ehrh. In inundatis locis et humidis fossis freqnens. J. sivaticus Reichardt. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284)? J. atratus Krock. In pratis uliginosis. Solum ad Adamow in silva (Krzisch Fl. 101). J. compressus Jacq. In imundatis locis et ad fossas haud ubique. Ad Czunin (Krzisch Fl. 401), Priviez, Assa Kürth versus Ujlacska, Nitriam, Ghimes, L. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, Eözdegh, Tardosked, P. Bäb, U. Jattö, Mocsonok et G. Bab. J. bufonius L. In inundatis, fluviorum rivorumque ripis frequens. J. Tenageia Ehrh. In fluviorum rivorumque arena rarus. Ad Sza- kolezam versus Marcham (Hol. b. N. 90), Lubina in agris „Hrabowska Skalka (Id. N.), G. Tapolesan, Csekej, Szalakuz, Nitriam et Csendes P. prope L. Gyarmat. Melanthaceae R. Br. Veratrum album L. ß. virescens Gaud. In m. Revan. Colchicum autumnale L. Ubique in humidis pratis vineisque. Liliaceae DC. Lilium Martagon L. In silvis montanis sparsum. Ad Adamow (Krzisch Fl. 99), Sassin in pineto (Id. Nachtr. 21), Brezova in m. Zalostin (Slob. Lotos 251), in m. Javorina (Hol. Ausfl. 72) ad Nitriam, Temetveny, Bajmöcz et Gajdel. L. bulbiferum L. In graminosis declivitatibus m. Zalostina ad Vrbovee (Slohoda in Hol. Erg. 65). Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 11 | Anthericeum ramosum L. In lapidosis collibus et siceis montibus dif- fusum. Ad Szakolezam, Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 100), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Vag-Ujhely (Kell. Beitr. IL. 49), K. Modrowka, Jeleni Jama, Päsztö, Nitriam, Pograny et Bajmöez. Ornithogalum pyrenaicum L. Ad Pösteny (Kell. in Holuby her- bario). O. umbellatum L. In pratis et pascuis haud ubique. Ad Holies (Krzisch Fl. 100), Szakolezam in „Pecival“ (Hol. N.), Nitriam, Lüki et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. Il. 49). ©. nutans L. In vineis agrisque rarum. Ad Üzbegh, Nitriam, Abba- Lehota et U. Köröskeny. Gagea stenopetala Reichenb. In pascuis et vinearum graminosis sparsa. Ad Csary (Krzisch Fl. 100), Szakolezam in „Stratinky (Hol.N.), Nitriam, L. Gyarmat et G. Czeteny). @. arvensis Schult. Ubique in agris et graminosis. @. bohemica Schult. Ad pedem m. Zobor. @. minima Schult. Ad Zsere in silvis supra vineas usque cacumen m. Zibrica. @. lutea Schult. In silvis montanis rara. In m. Javorina (Kräisch Fl. 100), Zobor et Zibrica ac ad Temetveny (Kell. Beitr. 284). @G. pusilla Schult. In graminosis rara. Ad Szakolezam (Hol. N.) et Nitriam in Calvarienberg. Scilla bifolia L. In fruticosis silvis rara. Ad U. Köröskeny in Da- varesany, Ghimes et circa m. Zibrica. Allium ursinum L. In silvis montanis rarum. A Biebersburg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 100, in m. Revan et Pösteny (Kell. Beitr. II. 49). Allium Schoenoprasum L. «. sativum Neilr. Colitur. A. ascalonieum L. Colitur. A. fıstulosum L. Colitur. A. Cepa L. Colitur. A. acutangulum Schrad. a. pratense DC. Rarum in pratis ad Adamow, Holies et Kopesan (Krzisch FI. 100), K. Emöke et P. Ondrhof. P. petraeum DC. In montibus calcareis non rarum. Ad Ghi- mes in m. Hidegyär, Gereneser, Bajmöcz, Vozokan et Hubina usque Temetveny. A. ochroleueum W. K. Ad Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). 4. oleraceum L. In vineis et montosis locis sparsum. Ad Privicz, Jeleni Jama, Üzbegh, Nitriam eirca Zorardi saxum et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). A. lavum L. In lapidosis diffusum. In m. Zobor! (Kit. Addit. 35) et Zibriea; ad Adamow, Cojatin (Kräisch Fl. 100), Sipkov& (Hol. N.), Brezova in m. Zalostin (Slob. Lot. 251), Temetveny, A. Lehota, K. Mo- 112 Jos. Arm, Knapp: drowka, Hubina, Ghimes eirca arcem et in m. Plesivecz (Kell. Beitr. Il. 49). A. rotundum L. In lapidosis locis. Ad Temetveny (KrZisch Exsice.). A. sphaerocephalum L. In silvis rarum. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 100) et in m. Zobör (Rochel N.). A. Sceorodoprasum L. Ubique in agris, pratis et vineis. A. sativum L. Colitur. A. Porrum L. Colitur. Asparagus offieinalis L. In agris diffusus. Ad L. Gyarmat, G. Üze- teny, P.Bab paludem, Tardosked, Üzbegh, Vozokan et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Muscari eomosum Mill. Ubique in agris et incultis loeis. M. racemosum DC. In vinearum graminosis rarum. Ad Nitriam, G@. Köröskeny et Lüki. Hemerocallis fulva L. In graminosis silvarum ad Mareham prope vallem ad partem „Vytrzina“* (Hol. b. N. 90). Smilaceae R. Br. Paris quwadrifolia L. In silvis rarissima. Ad Pösteny (Rochel N\.), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Gajdel et U. Köröskeny. Convallaria Polygonatum L. Sparsa in lapidosis locis et vineis. Ad Holics, Adamow, Cojatin (KrzZisch Fl. 99), Nitriam, Pograny, Ghimes in m. Hidegvär, G. et K. Czeteny, U. Köröskeny, Üzbegh, Priviez, Bajmöez et Jeleni Jama. C. latifolia Jaceg. In m. Javorina (Hol. N.). C. multiflora L. In silvis rara. Ad Adamow (Krzisch Fl. 99), Ni- triam in m. Zobor et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). ©. vertieillata L. In pratis montanis rara. In m. Javorina (Hol. Erg. 65) ad Temetveny (Kell. Beitr. 284) et in m. Revan. C. majalis L. In silvis et lapidosis locis rara. Ad Nitriam, G. Cze- teny, Vozokan, K. Modrowka, Bajmöcz et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Majanthemum bifolium DC. In umbrosis silvis rarum. Ad Unin (Krzisch Fl. 99), U. Köröskeny in Davarcesany et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. Il. 49). Hydrocharideae DC. Stratiotes aloides L. Ad Szakolezam in silvarum paludibus versus Marcham (Hol. b. N. 39). Hydrocharis mersus ranıe L. In Marchae stagnantibus aquis. Ad Szakolezam (Hol. b. N. 89), Kopesan, Kutti et Holics (KrZisch Fl. 96). Irideae R. Br. Gladiolus palustris Gaud. In paludosis silvis rarus. Ad Adamow (Krzisch Fl. 98). Prodromus florae Comitatus Nitriensis. r13 G. communis L. Rarus im m. Javorina (Hol. Erg. 65)? An cum priori aut @. segetum Gawl confusus inguirendum est! Iris pumila L. In montibus calcareis rara. Ad Nitriam in c. Cal- varienberg et m. Zobor. I. variegata L. In silvatieis sparsa. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 98) et Szakolezam in e. Winterberg et vineis „Zebraky“ (Hol. b.N. 90). J. Pseudacorus L. Ubique ad paludes et rivos. I. sibirica L. In pratis rara. Ad Holies versus Kopesan (Krzisch Fl. 98) et Tormos (Ch. Kucesera Exsice.). J. graminea L. Ad Brezova in m. Zalostin (Slob. Lotos 251). Amaryllideae R. Br. Leuceojum aestivum L. In humidis pratis rarum. Ad Sassin (Krzisch Nachtr. 24) Nitriamque in insula et versus Darazs. Galanthus nivalis L. In nemoribus et silvis rarus. In m. Javorina (Krzisch Fl. 99), ad Szakolezam versus Marcham (Hol. b. N. 90), G. Czeteny, U. Köröskeny et Nitriam in m. Zobor et Zibrica. Orchideae L. Orchis fusca Jaeg. In silvis montanis. Ad Vag-Ujhely (Kell. in Hol. Erg. 64) et prope Vagum ibidem (Hol. N.). O. militaris L. In silvis montanis et vineis rara. In m. Javorina (Hol. Austi. 72), ad Szakolezam in Winterberg (Id. N.), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Nitriam et Gerencser. O. variegata All. In siccıs paseuis sparsa. Ad Szakolezam in Winter- berg (Hol. b. N. 89) et Nitriam in Szarkahegy et m. Zobor. O. ustulata L. In siceis pascuis. Ad Hrusö in m. Nedzo (Hol. Erg. 64) et Szakolezam in Winterberg (Id. b. N. 89). O. globosa L. In pratis m. Javorina (Hol. Erg. 64). O. Morio L. In vineis et pratis montanis sparsa. Ad Adamow prope Holics (Krzisch Fl. 97), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Nitriam et Gereneser. O. pallens L. In silvis montanis. Ad Vag-Ujhely (Kell. in Hol. Erg. 64). O. lawiflora Lam. In uliginosis pratis. Ad Adamow in silva(Krzisch Fl. 97). O. sambueina L. In pratis montanis rara. Ad Temetvyeny (Kell. Beitr. 234) et Nitriam. O. latifolia Crantz ß. incarnata Neilr. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284). Anacamptis pyramidalis Rich. In m. Nedzo (Hol. Erg. 64). Himantoglossum hireinum Spr. In caleareis collibus rarum. Ad Sza- Bd. XV. Abhanil. 15 114 Jos. Arm. Knapp: kolezam in e. Winterberg (Hol. b. N. 89) et Nitriam in m. Zobor (Rochel in Reichenb. Ie. XIII—IV. p. 6), Urbanko et Calvarienberg. Gymmadenia conopsea R. Br. In pascuis montanis rara. Ad Sza- kolezam in Winterberg (Hol. b. N. 89) et Gajdel in m. Revan. Platanthera bifolia Reichenb. In umbrosis silyisrara. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), Uzbegh,- Nitriam et U. Köröskeny. Nigritella angustifolia Rich. In pratis subalpinis. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284)? Ophrys arachnites Murr. In m. ad Temetveny (Rochel N.) et Oeskö (Id. in Reichenb. Icon. Fl. XIII. 87). Nullum Oeskaj dietum op- pidum invenio. Limodorum abortivum Sw. In humidis montanarum silvarum fossis rarum. Ad Nitriam in m. Zobor! (Uecht. Fl. 1821. 41). Cephalanthera pallens Rich. In silvis montanis sparsa. Ad Szakolezam versus Marcham et Verböcz (Hol. b. N. 90), Nitriam et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). €. ensifoia Rich. Similibus locis. A Biebersburg usque Väag-Ujhely (Krzisch Fl. 98), ad Szakolezam versus Marcham (Hol. b. N. 90), Te- metveny (Kell. Beitr. 284) et Nitriam. C. rubra Rich. Similibus locis. Ad Unin, Radossöoez (Krzisch Fl. 98), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Gajdel, Nitriam et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Epipaetis latifolia All. In editioribus silvis rara. In m. Javorina, Nedzo (Hol. Erg. 65), ad Szakolezam (Id. b. N. 90), Radosna, St. Georg, Üzbegh et Nitriam supra m. Pyramide. ß minor Neilr. Im silvis montanis solo caleareo rara. Ad Szakolezam versus Verböcz (Hol. b. N. 90), in m. Ja- vorina (Id. N.) et Revan. E. palustris Crantz. In uliginosis pratis rara. Ad Csary (Krzisch Fl. 98), ad pedem m. Kozince (Hol. Ausfl. 71), Bajmöcz prope balneum et Gajdel versus silvas. Neottia nidus avis Rich. In umbrosis silvis sparsa. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), Jeleni Jama, Üzbegh, Nitriam et Gerenes£r. Listera ovata R. Br. In silvis editioribus rara. Ad Cojatin, Adamow (Krzisch Fl. 98), Temetveny (Kell. Beitr. 284), in m. Javorina et Nedzo (Hol. N.). Malaxis monophyllos Sw. In graminosis subalpinis (Rochel in Reichenb. fl. exe. 135). Najadeae A. Rich. Zanichellia palustris L. Ad Holics in silvae paludibus et stagnan- tibus aquis (Krzisch Fl. 96) et VAr-Ujhely (Kell. Beitr, II. 49). Prodromus Norae Gomitatus Nitriensis. l 15 Potamogeton natans L. In paludibus rarus. Ad Holies, Csary, Ada- mow (KrZisch Fl. 96), Nitriam in insula, G. Czeteny in rivo, G. Ker et Väe-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). P. lucens L. In paludibus et stagnantibus aquis rarus. Ad Szakol- ezam in „Öern& jezero* (Holuby Exsicc.), Nitriam, G. Czeteny et G. Ker. P. erispus L. In paludibus et lente fluentibus rivis haud rarus. Ad Holies (Krzisch Pl. 96), Nitriam, Kolon, L.Gyarmat, K. Manya, G. Ker, Assa-Kürth, G. Tapolesany, G. Beliez et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). P. praelongus Wlf. Ad Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49)? P. perfoliatus L. In paludibus et stagnantibus aquis sparsus. Ad Luka versus Vagum, Csehi, G. Czeteny, G. Ker et Komjät. P. peetinatus L. Similibus locis. Ad Nitriam, Csehi, G. Czeteny, G. Ker et Sempte in Vago. Lemnaceae Duby. Lemna polyrrhiza L. In paludibus rara. Ad Szakolezam (Hol. N.). L. gibba L. Ibidem (Hol. N.) L. minor L. Ubique in fossis et stagnantibus aquis. L. trisulea L. In paludibus et fossis incilibus rara.. Ad Holiecs (KrzischFl. 97), Szakolezam (Holuby Exsicc.) et Nitriam circa insulam. Aroideae Just. Arum maculatwm L. In umbrosis silvis haud ubique. Ad Holies Radossöcz (Krzisch Fl. 97), Szakolezam, Lubina (Hol.N.), Nitriam, Sitär, Ghimes et Üzbegh. Acorus Calamus L. In paludibus et siceis lacunis rarus. Ad Kutti (Krzisch Fl. 97), Bori (Id muthm. Torf. LXXXVII), Üzbegh et Ujlacska. Typhaceae DC. Typha latifolia L. In paludibus et ad ripas rara. Ad Lubina prope Cabratee (Hol.N.), Luka, Nitriam prope judeorum balneum et Csendes P. prope L. Gyarmat. T. angustifolia L. Ad Lubina (Hol. N.) et Appony in paludibus. Sparganium ramosum Hds. Übique ad ripas, fossas, paludesque. S. simplex Hds. In palustribus rara. Ad Üzbegh in „Koleso* et Mocsonok.- Coniferae L. Juniperus communis L. In lapidosis siceisque pascuis versus septen- trionem haud rara. Ad Ardanöez, Fornöszeg, Radosna, Banka, Hubina, Gonolaz, K. Modrowka, Gajdel, Priviez, Bajmöcz et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). 116 Jos. Arm. Knapp: Pinus silvestris L. Ad Sassin, Bür (Krzisch Fl. 95) vastas silvis effieit et ceterum in silvis culta occurrit. Abies alba Mill. In silvis versus septentrionem. Ad Unin (Krzisch Ff. 96), Miava et A. Tura (Hol. N.) A, picea Mill. In silvis sparsa. Ad Miava, A. Tura (Hol. N.) et Gajdel. A. Larie Lam. Rara in silvis. Ad Unin (Krzisch Fl. 96), Miava, A. Tura (Hol. N.) et Ghimes. Callitrichineae Link. Callitriche verna L. In stagnantibus aquis rara. Ad Holies (Krzisch Fl. 52), Luka, Vozokan, G. Bodok, Appony et Kolon in „Boczegai viz.“* Betulaceae Bart|. Betula alba L. In silvis rara. Ad Brezova, Jabloniez (Rochel Mise. 73) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Alnus incana DC. Ad silvarum rivos sparsa. Ad Unin, Radossöez (Krzisch Fl.'95) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). A. glutinosa Gärt. Ad rivos, fluvios et paludes frequens. Raro silvulas effieit. Cupuliferae L. C. Richard. Carpinus Betulus L. In silvis ubique. Corylus Avellana L. In silvis et vineis frequens. Quercus sessiliflora Sm. In editioribus silvis frequens. Q. peduneulata Ehrh. In silvis ubique. Q. pubescens W. Diffusa in silvis. Ad Unin, Egbell, Adamow (Krzisch Fl. 94), Udvaronok (Hol. Bem. 78), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Kälaz et Vag-Ujhely (K. B. II. 49). @. Cerris L. In silvis montanis haud rara. Fagus silvatica L. Frequentior versus septentrionem quam in australi parte ubi nunquam in planitiem descendere vidi. Castanea sativa Mill. Raro colitur. Ulmaceae Mirbel. Ulmus campestris L. In pascuis, silvis, vineis et ad pagos frequens. y. suberosa Neilr. Similibus locis sed rarior. U. efusa W. Ad Sassin prope sacrae peregrinationis ecclesiam (Krzisch Fl. 93), O. Köröskeny, L. Gyarmat et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). Moreae Endl. Morus alba L. Colitur in hortis ac ad vias. M. nigra L. Colitur in vineis. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 117 Urticaceae Endl. Urtica dioica L. Ad vias, rivos, sepes ac in silvis frequens. U. urens L. In hortis, ad muros, domos, sepesque ubique. Parietaria officinalis L. In silvis et ruderatis rara. A Biebersburg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 92), ad Bajmöcz et Gajdel. Cannabineae E.ndl. Cannabis sativa L. Colitur et silvescens occurrit. Humulus lupulus L. In fruticetis, nemoribus et ad rivos frequens. Salicineae L. C. Richard. Salix alba L. In silvarım humidarum marginibus et rivos haud rara. Ad Chwonieza rivum (Krzisch Fl. 94), Nitriam, Tormos etc. S. fragilis L. Ubique ad rivos, fluvios, pagos et in nemoribus. ß. discolor Neilr. Similibus locis. S. amygdalina L. Ad silvrarum margines et rivos sparsa. Ad Adamow, Csary (KrZisch Fl. 54), L. Gyarmat et U. Köröskeny versus Davarcsany. S. purpurea L. In inundatis loeis sparsa. Ad Vecse versus Hosszüu- falu (Schill. ©. b. Z. 1864 p. 386), Nitriam et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 4°). S. viminalis L. In rivorum ripis. Ad Holics (Krzisch Fl. 94). S. cinerea L. Frequens ad planitiei rivos fossas paludesque, rarior in silvis montanis. S. capraea L. Rara in planitiei silvis, frequentior in montana regione. S. repens L. In humidis silvis sparsa. Ad Adamow, Czunin, Csäry, Cojatin (Krzisch FI, 95) et Bajmöcz prope balneum. Populus alba L. In nemoribus et ripis divulgata. P. tremula L. In nemoribus et silvis montanis sparsa. Ad Marcham (Krzisch FI. 95), Nitriam, Ghimes, Hubina et Väg-Ujhely in vineis. P. albo-tremula Neilr. A. tomentosa Neilr. In nemoribus et silvis montanis. Ad Marcham (KrZisch FI. 95), Temetveny (Kell. Beitr. 284) et Vag-Ujhely (Id. B. I. 49). P. nigra L. Colitur et in silvis occurrit. Ad Szelöcz versus Vagum et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 49). P. pyramidalis Rozier. Colitur Salsolaceae Mog. Tand. Atriplex hortensis L. Colitur et silvescens oceurrit. A. nitens Schk. Ad vias, sepes et humida loca sparsa. Ad Appony, 18 Jos. Arm. Knapp: U. Elefant. Szalaküuz, Nitriam, Tormos, G. Lapas, L. Gyarmat, G. Bodok, G. Bäab et Rakoviez (Rochel N. ID ?). A. hastata L. Ad rivos et vicinos hortos diffusa. Ad L. Gyarmat,. Nitriam, G. Bodok, Priviez et Tardosked. 4A. patula L. In ruderatis et cultis locis, ad sepes pagosque frequens. A. laciniata L. In ruderatis sparsa. Ad Rakovicz (Rochel N. II.), Üzbögh et Hubina. A. rosea L. In vinearum rejectamentis. Ad Szakolezam et Pritrsd (Krzisch Fl. 89) et Rakowiez (Rochel N. II.). Spinacia oleracea L. Colitur. Camphorosma ovata W. K. In salsis pratis. Solum ad Tardosked et U. Jatto. Beta vulgaris L. Notissimae varietates: Burgunder Rübe, Rothe Rübe et Zuckerrübe in agris hortisque coluntur. Chenopodium Bonus Henricus L. Ad vias et sepes haud ubique. Ad Nedozser, Deutsch Proben, Priviez, Bajmöcz, G. Beliez, St. Georg, A. Lehota, Nitriam prope dirutum monasterium, Sitar et Ujlak. Ch. rubrum L. In ruderatis, ad vias et pagos frequens (Kr2isch Fl. 89). ß. erassifolium Neilr. In salsis pratis. Ad U. Jattö, Ch. hybridum L. In eultis et ineultis, ad hortos et pagos ubique. Ch. urbieum L. Ad muros, vias, sepes et pagos frequens. Ch. murale L. In ruderatis, ad vias pagosque divulgatum. Ch. glaueum L. In ruderatis, ad fossas et sepes haud ubique, Ad Lubina, A. Tura (Hol. N.), Nitriam, L. Gyarmat, Ivanka ct Szolöcz. Ch. album L. In incultis et ruderatis ubique. ß. heterophyllum Neilr. Similibus locis. Ch. fieifolium Sm. In humidis silvis et hortis rarum. Ad A, Tura, Lubina (Hol. N.) et G. Czeteny. Ch. opulifolium Schrad. In ruderatis et ad pagos sparsum. Ad Szobotist, Väralja, Miava (Krzisch Fl. 89), Priviez, Bajmöcz, G. Tapol-) czan, Vozokan, Kamäanfalva, G. Bodok, Appony, Nitriam, Ghimes, L. Gyarmat, K. Mänya, P. Bab et Szelöez. Ch. Vulvaria L. Ubique ad domos, vias, sepes et in incultis. Ch. polyspermum L. In humidis hortis, agris et pratis sparsum. Ad Holics, Vagum (Krzisch Fl. 89), Priviez, Bajmöez, G. Tapolesan, Ka- mänfalva, G. Bodok, Appony, Nitriam, Ghimes, L. Gyarmat, K. Mänya, P. Bab et Szelöecz. Ch. Botrys L. Ubique ad Vagum! (Krzisch Fl. 89), Ujlak, Galgöez, Pösteny, Drahöcz et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). !) Secundum excerpta e Museo nationali hungarico, «uas amieissimus Kanitz mecum benigne« communiecavit. Prodromus lorae Comitatus Nitriensis. 119 Ch. ambrosioides L. Ad Nitriam in ripa prope callem ad Emöke. Kochia Scoparia Schrad. In Vagi argilloe (Krzisch Fl. 88) et sil- vescens ad Üzbegh, Nitriam, L. Gyarmat, P. Ondrhof, Farkasd et Mo- esonok. K. arenaria Rth. In arenosis loeis sparsa. Ad Czunin, Bur, Szenicz, Sassin, Csacsöo (Krzisch Fl. 88) et O. Recseny. Salsola Kali L. In arenosis agris, collibus et ad vias ubique. Amarantaceae R. Br. Polyenemum arvense L. In agris, muris et collibus frequens. &. macrophyllum Neilr. In Vagi alluviis ad Modrowka. (Stur Sitz. 140). ß. brachuphylium Neilr. In arenosis rarum. Ad O. Re£cseny. Amarantus Blitum L. In vineis, ruderatis et hortis sparsus. Ad Holies, Szakolezam, Vradist (Krzisch Fl. 88), Väg-Ujhely (Hol. N.), Chinoran, G. Bodok, Appony, Nitriam, Csehi et L. Gyarmat. d. retroflewus L. In hortis, agris, et incultis ubique. Polygoneae Juss. Rumex maritimus L. a. aureus Neilr. Ad Szelöcz in hortorum fossis et P. Bab prope paludem. ß. viridis Neilr. In inudatis locis. Ad Üzbegh et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. I. 50). R. obtusifolius L. Intra pagos, ad sepes et fossas sparsus. Ad L. Gyarmat, O. Köröskeny, Nitriam, Pograny, Appony, Vozokan, St. Georg, Ghimes, Deutsch Proben et Bajmöcz. y. mierocarpus Döll. In silvis m. Zobor. R. conglomeratus Murr. Ad ripas, fossas et paludes sparsus. Ad Holies, Kutti (Krzäisch FI. 90), Nitriam, L. Gyarmat, Ghimes, Appony et Vezokan. I. nemorosus Schrad. In silvis. Ad G. Czeteny solum visus. R. crispus L. In pratis, ad vias, ripas et fossas ubique. R. Hudrolapathum L. In lacunis, palustribus et fossis incilibus rarus. Ad Leopoldstadt, Kopesan (KrZisch Fl. 90), Nitriam et Üzbegh in „Koleso“*. 2 R. scutatus L.. Ad Nitriam in arcis muris silveseit. R. Acetosa L. In pratis, pascuis, ad vias et ripas frequens. R. Acetosella L. In agris, umbrosis silvis et lapidosis silvis sparsus. Ad Adamow, Czunin, Bür, Sassin (KrzZisch Fl. 90), Priviez, Vozokan, Nitriam, Kolon, Pograuy, Ghimes, Bodok, G. Lapas, L. Gyarmat et Csehi. ß- multifidus Sturm, In m. Zobor! (Kit. Addit. 64), ad Ghimes et Nitriam in ec. Urbanko. 120 Jos. Arm. Knapp: Polygonum amphibium L. In humidis pratis et stagnantibus aquis. Ad Holics, Sassin Kutti (KrZisch Fl. 90) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). a. aquaticum Neilr. In paludibus et stagnantibus sparsum. Ad Hrad, Üzbegh, Nitriam, P. Eger, O. Köröskeny, L. Gyarmat, G. Czeteny, K. Manya et P. Bab. y. terrestre Neilr. In humidis fossis et ad ripas rarum. Ad Nitriam et L. Gyarmat. P. lapathifolium L. Ad rivos, paludes et fossas. Ad Holics, Csary, Kutti (Krzisch Fl. 90) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). P. Persicaria L. Ad rivos, paludes et in inundatis ubique. y. angustifoium Neilr. In humidis silvis circa m. Bilizka. P. Hydropiper L. Intra pagos, ad rivos, fossas et in humidis silvis P. avieulare L. Ubique in pascuis et pratis. P. Convolvulus L. In agris, eultis et vineis divulgatum. P. dumetorum L. Ad sepes fruticeta et in lapidosis locis frequens. P. Fagopyrum L. Raro Colitur. Ad Emöke versus prata silvescens oceurrit. Santalaceae R. Br. Thesium Linophyllum L. In siecis vineis, pascuis et pratis. Ad Bre- zova in m. Zalostin (Slob. Lotos 251), Bajmöcz, Nitriam, Pograny, Geszt, G. Ker, G. Lapas et Komjat. ß. majus Neilr. In m. Javorina (Krzisch Fl. 91). T. ramosum Hayne. In graminosis rarum. In m. Zobor (Rochel N.), ad Temetveny (Kell. Beitr. 284) et Csejte (Id B. II. 50). T. humile Vahl. In lutosis et arenosis agris rarum. Ad Udvarnok, Bajmöcska, Csalad (Hol. Bem. 77), Üzbegh, L. Gyaımat et Suräny. Daphnoideae Vent. Passerina annua Wickstr. Ubique in arenosis, demessis agris et pascuis. Daphne Mezereum L. In silvis montanis rarum. In m. Zobor. (Nagy Zobor 346)? Javorina, ad Lopasson, Radossöcz (Krzisch Fl. 91) in m. Nedzo (Hol. N.) et ad Gajdel. Eleagneae R. Br. Hippophaö rhamnoides L. Ad Vag-Ujhely extra bortos silvescens (Krzisch Fl. 91). Aristolochieae Juss. Aristolochia Clematitis L. In agris et fruticetis sparsam. Ad Kajsza, Nitriam U. Körösköny, P. Ondrhof, Farkasd, P. Bab et Vag-Ujhely (Kell. 3eitr. II. 50). Prodromus tlorae Comitatus Nitriensis. 121 Asarum europaeum L. In silvis montanis rarum. Ad Szakolezanı (Holuby Exsicc.), Temetveny, A. Lehota, Jeleni Jama Nitriam et Vag- Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). Plantagineae Vent. Plantago major L. Ubique in eultis et humidis locis, ad fossas et ripas. P. media L. In pratis, pascuis et ad vias divulgata. P. lanceolata L. Similibus loeis. «. pumila Neilr. In siceis paseuis rara. Ad Bäb, Szelöcz et Ujlak. y. altissima Neilr. In pratis uliginosis sparsa. Ad Nitriam, L. Gyarmat, P. Ondrhof, P. Bab et Farkasd. P. maritima L. In salsis pratis diffusa. Ad Csäry (Kräisch Fl. 88), Üzbegh versus Perk, Tardosked, U. Jattö et Mocsonok versus P. Lapos. P. arenaria W.K. In arenosis et lapidosis locis sparsa. Ad Sassin, Bür, Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 88), Csalad (Hol. Bem. 77), Szakolezam in Winterberg (Id. b. N. 89), Modrowka in Vagi alluviis (Stur Sitz. 329) utrum?, K. Modrowka versus A. Lehota, St. Peter, Galgöez, O. Reeseny, Abba Lehota, Ujlak, U. Jattö, Eözdegh, Nitriam in „Schottergrube“ et Üzbegh. Plumbagineae Vent. Armeria vulgaris W. In arenosis, siceis pascuis rara. Ad Szakolczam (Rochel N.), Holics, Adamow et Cojatin (Krzisch FI. 87). Valerianeae DC. Valerianella olitoria Poll. Ubique in vinearum et collium pascuis. V. earinata Lois. In vineis et agris sparsa. Ad Szakolezam, Pritrsd, Vradist, Holies (Krzisch Fl. 61), Väg-Ujhely, Bajmöcz, Gajdel, Nitriam et Neuhäusel. Valeriana ‚offieinalis L. In silvis montanis raraı. Ad Adamow (Krzisch Exsice.), Nitriam, Bajmöcz in Comitis horto et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). ß. major Neilr. Ad Nitriam in insulae humidis. V. dioica L. In uliginosis pratis rara. Ad Temetyeny (Kell. Beitr. 234). V. tripteris L. In m. Javorina (Krzisch Fl. 61). Dipsaceae DC. Dipsacus silvestris Hds. Ad rivos, ripas vias et in pratis ubique. D. laeiniatus L. Iisdem locis sed minus frequens. D. pilosus L. In humidis nemoribus rarus. Ad Pösteny (Krzisch Fl. 64) et in declivitate m. Javorina (Hol. Erg. 62). Bd. XV, Abhandl. 16 122 Jos. Arm, Knapp: Cephalaria transsilvanica Schrad. In agris, vineis et ad vias sparsa. Ad Bajmöcska (Hol. Bem. 74), Üregh, Kirälyi, Mocsonok, Ürmeny, Szelöcz, U. Jattö versus Mezökeszi, Pan, K. Lapas, Nitriam et Krtöez. Knautia arvensis Coult. ß. sivatica Coult. In pratis montanis rara. Ad Bajmöez et Gajdel. y. diversifolia Neilr. Ubiyue in agris et pascuis. Scabiosa Suceisa L. In uliginosis pratis rara. Ad Holies, Adamow (Krzisch Fl. 62), ad pedem m. Javorina (Hol. Ausfl. 71), Bajmöez prope balneum, Gajdel et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). S. Columbaria Coult. a. lueida Coult. In m. Revan. ß- vulgaris Coult. In pratis et vineis sparsa. Ad Holies, Sza- kolezam (Kräisch Fl. 62) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). y. leiocephala Neilr. In siceis et arenosis pascuis rara. Ad Üzbegh, ©. Röcseny et Märtonfalu. ö. ochroleuea Coult. In siceis pascuis ubique. Compositae DC. Eupatorium eannabinum L. Ubique in humidis silvis, ad ripas et fossas. Petasites offieinalis Mnch. Ad rivos et fontes montanos rarus. Ad Szakolezam in „baratsky potok“ versus Verböcez (Hol. b. N. 87) Temet- veny (Kell. Beitr. 284) et L. Gyarmat. P. albus Gärt. Ad montium rivos. In m. Javorina (Krzisch FI.6?) et Revan. Tussilago farfara L. Ad rivos, fluvios et in inundatis locis frequens. Aster Amellus L. In vinearum et collium pascuis sparsus. Ad Sza- kolezam, Pritrsd, Vittenez (KrzZisch Fl. 63), Sassin in pineto (Id Nachtr. 21), Nitriam, Pograny, Geszt, Ujlak, Radosna et Bajmövz. 4A. Trifolium L. In uliginosis et siccis lJacunis rarus. Ad Szakolezam, Holies in Laczerka (Krzisch Fl. 63), Väg-Ujhely prope fluvium (Rochel N.), Tardosked, P. Bab, U. Jattö et Mocsonox versus P. Lapos. A. salignus W. Ad Bajmöcz, prope „Jezero“ et P.Bab eirca paludem Vix indigenus! Bellis perennis L. Ubique in pratis et graminosis pascuis. Erigeron canadense L. In agris, silvis et ruderatis frequens, E. acris L. In aprieis collibus et pascuis sparsus. Ad Egbell, Ada- mow, Szakolezam, Holics (Krzisch F]. 63), Bajmöcz, Temetveny, A.Le- hota, Vag-Ujhely, Jeleni Jama, Nezsete, Appony, Ghimes, Komjät et Nitriam in m. Zobor et Zibrica. Solidago Virga aurea L. In silvis et vineis frequens. Prodromns Nlorae Comilatus Nitriensis. 123 Linosyris vulgaris Cass. In silvarum et vinearum aprieis locis rarum. Ad Adamow, Cojatin, Vittenz (KrZisch Fl. 62), Sassin in pineto (Id, Nachtr. 24), Bajmöcz, Nitriam, Pograny et Geszt. Pulicaria vulgaris Grt. In siceis lacunis frequens. P, dysenterica a Schiller ad Nitriam observata huc pertinet test. spec. P. dyssenterica Grt. In humidis pratis et fossis rara. Ad Adamow, Jablonicz et Pösteny (Krzisch Fl. 64). Inula Helenium L. In humidis pratis et nemoribus rara. Ad Holics, Pöstöny (Kräisch Fl. 63), Udvarnok, Salgö (Hol. Bem. 75), Chinoran (J. Pantocsek N.) et in m. Zobor (Nagy Zobor. 346)? I. germanica L. In vinearum pascuis rara. Ad Nitriam, G. Lapas, Fmöke, Csehi et K. Czeteny. I. ensifolia L. In vineis et silvis montanis sparsa. Ad Bajmöcz, Hubina, Radosna, Nitriam, Pogräny et Geszt. J. germanico-ensifolia Neilr. In vineis Nitriensibus prope Tesleryi hortum. J. salieina L. In vineis et pratis rara. Ad Egbell, Holies (Krzisch Fl. 63), Szakolezam versus Marcham (Hol. N.), Geszt, Pogräny, G. Lapäs, K. Emöke, P. Bäb, Bajmöcz et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). J. hirta L. In siceis vineis et lapidosis collibus sparsa. Ad Szakol- ezam in Winterberg (Hol. b. N. 87), Nitriam et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). J. Conyza DC. In silvis montanis diffusa. In m. Zobor! (Com. Wald- stein in Kit. Addit. 72), ad Gajdel, Temetveny, K. Modrowka, Vag- Ujhely et Sitar. I. Oculus Christi L. In pratis et vineis haud frequens. Ad Bori prope rivam Holeschka (Stur. Sitz. 122), Üzbegh in Podingo, Nitriam et Csehi. J. Britanica L. Ad ripas, fossas et in humidis frequens. Bidens tripartita L. Ubique ad rivos, ripas et fossas. B. cernua Hds. In humidis et uliginosis sparsa. Ad Szakolczam, Csary, Holies (Krzisch Fl. 64), A. Lehota, G. Topolcsan, Vozokan, U. Beheny per G. Rippeny usque Nezsete, Assa-Kürth, Üzbegh, Nitriam, Zsere, Ghimes, L. Gyarmat, P. Bäb, Farkasd P. Garäzda, Mocsonok, Kirälyi, Ujlak, G. Bäb et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). ß. discoides Neilr. Iisdem locis. y. nana Neilr. Ad Nitriam in fluvii arena. Carpesium cernwuım L. In. m. Zobor (Rochel N.). ©. abrotanoides L. In Cottu Nitriensi (Uecht Fl. 1821. 574)? Achillea Millefolium L. ’ a. setaceı Kch. Ad Nitriam in Calvarienberg et Csehi prope | vineas. 16 * 124 Jos. Arm. Knapp: ß. lanataKch. In graminosis rara. Ad Szakolezam in Winter- berg (Hol. b. N. 87), Galgöez (Krzisch Exsiec.) et Nitriam. y. vulgaris Neilr. Ubique in graminosis loeis. ö. crustata Rochel. In humidis pratis rarissima. AdL. Gyarmat, _ Priviez et Pravenec. &. tanacetifolia Neilr. Rara in silvis ad arcem Temetveny. 4A. nobilis L. In aprieis pascuis rara. In m. Zobor, ad Zsambrokret (Kit. Addit. 79), Brezova in m. Ostriz (Slob. Lotos 251), Bajmöcska (Hol. Bem. 75), Priviez, Bajmocz circa „Jezero* et Vittenez (Rochel N. II. Anthemis tinctoria L. In lapidosis locis et vineis sparsa. In m. Zobor (Kit. Addit. 79), ad Holies (Krzisch Fl. 65), Bajmöcz, K. Modrowka, O. Beheny, Nitriam, G. Lapäs, Pograny et Geszt. A. austriaca Jacg. In ruderatis et agris haud frequens. Ad Ta- wornok, Nitriam, O. Reeseny, G. Czeteny, L. Gyarmat, G. Lapas et Bodok. A. arvensis L. In agris, graminosis et ad vias ubique. A. Cotula L. Ad vias, sepes et in agris demessis frequens. Chamaemelum inodorum V is. In cultis et incultis divulgatum. Matricaria Chamomilla L. In sterilibus pratis, siccis agris et rude- ratis sparsa. Ad Sassin, Bur, Vradist (Krzisch Fl. 65), Ghimes, Pograny, Nitriam, Tardosked, Szolesan, Tawornok, Priviez et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50), Tanacetum Leucanthemum Schultz. In pratis et collibus frequens. T. Parthenium Schultz. In silvis montanis diffusum. Ad Nitriam et Vagum (Reuss Kvet. 233), inter Brebersburg et Väg-Ujhely (Krzisch Fl. 65), A. Lehota, St. Georg et Ghimes eirca arcem. Ubique ex hortis silvescens! T. corymbosum Schultz. In vineis, lapidosis locis et silvis frequens. T, vulgare L. Ad rivos ripasque divulgatum. Artemisia Absinthium L. In pagorum ruderatis frequens. Ad Baj- möcska (Hol. Bem. 75), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Priviez, Bajmöcz, Radosna, Appony, Geszt, Bodok, Babindol et K. Lapas. A. camphorata Vill. ß. sawatilis Maly. In Cottu Nitriensi (Uecht. Fl. 1821. 574). A. pontica L. Ad Egbell, Holics et Szakolezam (Krzisch Fl. 64). A. vulgarisL. Ad vias et pagos frequens. A. campestrisL. In graminosis, arenosis loeis et silvis caeduis sparsa. Ad Priviez, Bajmöez, Hubina, Banka, Pösteny! (Stur Sitz. 1214), Egbell, Sassin, Bur (Kräisch FI. 64), Galgöez, Üzbegh et Nitriam. A. scoparia W. K. In inundatis, arenosis et lapidosis locis sparsa. Ad Nitram!, Vagum (Läng. röy. phys. 314), Szakolezam, Kostolan, Pösteny (Krzisch Fl. 65), Temetvöny (Kell. Beitr. 284), Luka, Bajmöez, G. Ta- Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 125 polesan, P. Hrad, Vamos-Ujfalu, Egerszeg, Pereszlöny, Appony, P. Kiklo, Csekej, Nitriam, Sitar, Csehi, G. Czeteny, Farkasd, G. Bab, G. Reeseny, Galgöez, Banka et K. Modrowka versus A. Lehota. 4. maritima L. ß. patens Neilr. In salsis pratis. Solum ad U. Jatto. Filago germanica L. In agris et inundatis sparsa. Ad Lubina (Hol. Ausfl. 71), Nitriam et G. Tapolesan. ß. albida Neilr. In agris et quercetis diffusa. Ad Priviez, K. Modrowka, Radosna, G. Bodok, Appony, Ghimes eirca arcem et L. Gyarmat. F. montana L. In arenosis agris et lapidosis silvisrara. In m. Zobor! (Kit. Addit. 84), ad Lubina, A. Turı (Hol. Erg. 62), Temetvreny (Kell. Beitr. 284), U. Elefant, Radosna et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). F. arvensis L. In arenosis, agris et incultis ubique. Gnaphalium uliginosum L. In inundatis locis et siccis lacunis frequens. Ad Bür, Csäry, Sassin (Krzisch Fl. 64), Temetvreny (Kell. Beitr. 284), Priviez, @. Tapolesan, Kamänfalva, Nitriam, Szelöcz et Vag-Ujhely (Kell. B. II. 50). @G. luteo-album L. In arenosis, inundatis locis et aprieis silvis rarum. Ad Sassin in pineto (Krzisch Fl. 64), Radosna et Nitriam. @G. silvaticum L. In silvis diffusum. Ad Unin, Radossöez (Krzisch Fl. 64), Üzbegh, Nitriam, Bodok et Üregh. P- montanum Neilr. In silvis montanis non rarum. Ad Ghimes in m. Bilizka, Nitriam, Vozokan, Radosna et Temetveny. G. arenarium L. In arenosis agris et pascuis rarum. Ad Adamow, Cojatin, Sassin, Bür (Krzisch Fl. 64), Udvarnek in Polany et versus Rigöhegy (Hol. Bem. 75), Szakolezam in Winterberg (Id. b. N. 89), Csejte, (Id. N.), Brzezova in m. Baranec (Slob. Lotos 250), Üzbegh in Podingo et O. Recseny. @. dioicum L. In pratis wontanis frequens. Arnica montana L. In pratis m. Javorina (Krzisch Fl. 66)? Vix ibi oecurret pro hac habuere Inulam Britanicam (Holuby sie in literis). Doronicum Pardalianches L. In m. Revan ad Gajdel. D. plantagineum L. In m. Zobor ad Nitriam (Nagy Zobor 346)? Senecio vulgaris L. Ubique in cultis et incultis. S. viscosus L. In silvis diffusus. In arena rivi Chwonica (Krzisch Fl. 66) in m. Zobor et Zibrica , ad Ghimes, Appony, Üzbegh, Vozokan, Radosna, Jeleni Jama, Hubina, K. Modrowka Temetveny et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. Il. 50). S. silvatieus L. Rarus in silvis. In m. Zobor et Zibrica, ad Adamow, Cojatin Sassin, Csary, Bur (Krzisch Fl. 66), Ghimes, Üzbegh et Je- leni Jama. S. erucifolius L. In aprieis et vineis sparsus. Ad Holies, Egbell, Kobilan (Krzisch Fl. 66), U. Jattö versus Mezö-Keszi, Komjat, Csehi, 126 Jos. Arm. Knapp: L. Gyarmat, G.Lapas, K. Emöke, Ghimes, Pograny, Nitriam, Üzbegh ver- sus P. Leheny, K. Modrowka et Temetveny. S. Jacobaea L. In pratis ubique. S. Iyratifölius Reichenb. Ad Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50).? certe non oceurrit. Nam planta Reichenbachii seeundum Neilreich. Sene- cionis Jacobeae alpinam formam sistit. Cum quali forma confusa sit haec planta non scio. S. nemorensis L. In silvis montanis diffusus.. Ad Vagum? Holies, Adamow (Krzisch Fl. 66) K. Modrowka, A. Lehota et Temetveny. ß angustifolius Neilr. In m. Javorina (Hol. Erg. 62) et Reyan. S. saracenicus L. In ripis et humidis silvis. Ad Holies, Vittenez et Vagum (Krzisch Fl. 66.) S. Doria L. In pratis, pascuis et nemoribus. Ad Drahöcz, Pösteny (Krzisch Fl. 66) et Udvarnok in Rigöhegy (Hol. Bem. 75). S. paludosus L. In humidis. In m. Javorina (Hol. Erg. 62) et ad Vagum (Reuss Kwet. 238). Echinops sphaerocephalus L. In lapidosis locis et rarius in pratis agrorumque marginibus diffusus. Ad Holics, Vagum (KrZisch Fl. 66), in e. Roh prope m. Javorina (Hol. Ausfl. 70), ad Luka! (Stur Sitz. 124), Szakolezam (Hol. b. N. 88), Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50), K. Mo- drowka versus A. Lehota, Hrad, Hubina, U. Beheny, Appony, Nitriam, Malanda, Pograny, Ghimes, K. Emöke, L. Gyarmat, G. Czeteny, P. Bab, Farkasd, Mocsonok et Kirälyi. Xeranthemum annuum L. In sterilibus siceis collibus sparsum. Ad Vagum, Nitram (Reuss Kwet. 255)?, Pösteny, (Krzisch Fl. 68) Udvarnok in aggere „Rybnik“ (Hol. Bem. 75) Fornöszeg et Nitriam in Calvarien- berg et supra Nova hora. Carlina grandifora Mnceh. In siceis pascuis diffusa. Ad Egbell, Unin (Krzisch Fl. 68), Hubina,, Krtöcz,, Radosna, Ardanöcz, Fornöszeg, Pasztö, L. Gyarmat et P. Boronkai prope Pann. ©. vulgaris L. In lapidosis collibus et vineis divulgata. Centaurea Jacea L. In pratis, graminosis et ad vias frequens. Ad Szakolezam, Pritrsd, Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 68), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Vag-Ujhely (Jd. B. II. 50), Szolesan, Priviez, Nitriam, L. Gyarmat et Szelöcz. €. amara L. In. m. Javorina (Hol. Erg. 62)? ©. phrygia L. In silvis montanis rara. A. Biebersburg usque Vag- Ujhely (Krzisch FI. 68) et in m. Revan. ©. montana L. In silvis montanis. Ad Temetveny (Kell, Beitr. 284) et Sassin in pineto (Krzisch Nachtr. 21)? «@ viridis Neilr. In m. Revan. ß incana Neilr. In aprieis collibus et vineis sparsa. Ad Prodromus florae &omitatus Nitriensis. 127 Visnyö, Hrachovistye (Hol. Erg. 62), Szakolezam (Id. b. N. 88), Nitriam, Üzbegh, Geszt et Pogräny. ©. Cyanus L. Ubique inter segetes et in agris demessis. €. Scabiosa L. In silvis et vinearum pascuis sparsa. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl.69), Väg-Ujhely, Bajmöcz, Üzbegh, Nitriam, Emöke, L. Gyarmat, Pogräny, Urmeny et P. Bab. ß. coriacea Neilr. In silvis montosis (W. K. Plant. rar. II. p- 212.). C. maculosa Lam. In siceis pascuis et ad vias frequens. C©. solstitialis L. In agris Medicagine et Trifolio consitis. Ad Hubina, Nitriam, O0. Köröskeny, Emöke, L. Gyarmat et P. Garazda. Haud indigena in hoc territorio. Onopordon Acanthium L. Ad vias, sepes ac in incultis frequens. Carduus nutans L. Ubique ad vias et in paseuis. C. acanthoides L. Ad vias, domos et sepes divulgatus. C. erispus L. In pratis et silvis sparsus. Ad P. Bäb, Farkasd et Szelöcz. ©. defloratus L. In lapidosis silvis rarus. Ad Csejte (Krzisch 71.67) Cirsium lanceolatum Scop. In ruderatis et pascuis frequens. ©. eriophorum Sc op. In pascuis et lapidosis locis sparsum. Ad Pösteny (Krzisch Fl. 67), Nitriam, Bodok, L. Gyarmat, P. Ondrhof et Sassin in pineto (Krzisch Nachtr. 21). €. palustre Scop. In humidis pratis rarum. Ad Szakolezam, Csary (Krzisch FI. 67) et Nitriam versus Daraäzs. C. canum M. B. In humidis et uliginosis pratis frequens. C. rivulare Link. Ad rivos montanos rarım. In m. Javorina (Krzisch FI. 67). C. arvense Sceop. Ad vias, agros et in incultis locis ubique. ß mite Neilr. Similibus loeis. ©. oleraceum Scop. In editioribus humidis pratis etsilvis rarum. Ad Csary ac inter Oreszko et Vieszka (Kräisch Fl. 67.) ©. Erisithales Scop. In pratis m. Revan. Lappa communis Coss. et Germ. &. major Neilr. Ad vias et ripas frequens. ß. minor Neilr. In ruderatis ac ad vias diffusa. y. tomentosa Neilr. Similibus locis. Serratula tinetoria L. In pratis et humidis nemoribus fere ubique. S. heterophylla Desf. In siccis pratis et collibus rara. Ad Egbell, Adamow (Krzisch Fl. 68) et Komjät. Jurinea mollis Reichenb. In calcareis collibus rara. Ad Csejte eirca arcem (Hol. N.), K. Modrowka versus A. Lehota et Nitriam. Lapsana communis L. In dumetis et nemoribus divulgata. 128 Jos. Arm. Knapp: Cichorium intybus L. Ubique in pratis et ad vias. Leontodon autumnalis L. Divulgatus ad vias, in pascuis et pratis. L. hastilis L. In pratis et ad vias diffusus. ß hispidus Neilr. Similibus locis. Pieris hieracioides L. In siccis collibus et pascuis frequens. Tragopogon orientalis L. In pratis, pascuis et ad vias divulgatus. T. pratensis L. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), et Vag-Ujhely Id. B. II. 50.)? An cum priori confusus inquirendum. T. major Jaecg. In lapidosis locis et agrorum marginibus sparsus. Ad Väg-Ujhely, Vittenez (Krzisch Fl. 69) Csejte (Kell. Beitr. II. 50) et Nitriam prope coemeterium. Scorzonera austriaca W. Im calcareis montibus rara. Ad Csejte prope arcem (Hol. Erg. 63) et Nitriam in Calvarienberg et Zorardi saxo. S. humilis L. In humidis locis. Ad Holics versus Kobilan et in valle rivi Chwonicza (Krzisch Fl. 69). S. parviflora Jacg. In pratis uliginosis sparsa. Ad Adamow (Kräisch Fl. 69) et Tardosked. S. purpurea L. Rara in silvarum et pratorum pascuis. Ad Holies, Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 69) et Ghimes (Rochel N.) Podospermum Jacquinianum Kch. In siceis pascuis, ad agros et vias frequens. ß simplex Bisch. Ad agros et in lapidosis rarum. Ad Nitriam in „Schottergrube“, Emöke, L. Gyarmat, Pograny et G. Lapas. Hypochoeris glabra L. In pratis. Ad Holies (Krzisch Fl. 69). H. radicata L. In silvarum marginibus sparsa. Ad Adamow, Egbell, Cojatin, Csary (Krzisch Fl. 69) et Lubina (Hol. N.). H. maculata L. In lapidosis pascuis et rarius planitie pratis dif- fusa. Ad Lieszko, Rozbehy (Krzisch Fl. 70), in m. Javorina (Jd. Exsice), ad Szakolezam in Winterberg (Hol. b. N. 88), Temetveny (Kell. Beitr. 284), Gajdel, Üzbegh in Podingo, Nitriam, Geszt et Komjät. Taraxacum offieinale Wigg. Ubique in pratis. y. corniculatum Neilr. In aprieis collibus. Ad Nitriam. &. leptocephalum Neilr. In salsis pratis. Solum ad U. Jatto. T, serotinum Sadler. In siceis graminosis et decelivitatibus sparsum. Ad Bajmöcska, Udvarnok (Hol. Bem. 75), Nezsete, Ujlacska, Assa-Kürth, Kajsza, Nitriam, Tormos, Ivanka, Mezö-Keszi, Szelöcz et G. Lapas. Chondrilla juncea L. In agris, arenosis et incultis locis frequens. Prenanthes purpurea L. Rara in silvis editioribus. A. Biebersburg usque Vag-Ujhely (KrZisch Fl. 70), ad Temetveny (Kell Beitr. 284), Vozokan, Gajdel in m. Revan et Csejte (Kell. B. II. 50). Lactuca muralis Gärt. In silvis sparsa. Ad St. Georg, Vozokan, Radosna, Gajdel, Üzbegh, Nitriam, Zsere in m. Zibrien et G. Czeteny. Prodromus florae Gomitatus Nitriensis. 129 L. perennis L. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 234)? L. quereina L. & integrifolia Bisch. In silvis rara. Ad Holies versus Marcham (Kr2isch FI.70) Üzbegh et Csejte (Kell. Beitr. II. 50). ß. pinnatifida Bisch. In silvis sparsa. Ad Unin, Adamow (Krzisch Fl. 70) Temetveny, Üzbegh et Nitriam circa m. Pyramide et Zibrica. L.viminea Presl. In saxosis locis et vineis diffusa. Ad Holics versus Marcham (Krzisch FI. 70), Gajdel, Temetveny, A. Lehota, K. Modrowka, Appony, Nitriam, Pograny et Ghimes. L. saligna L. In pratis et agris divulgata. Ad Holies versus Marcham (Krzisch Fl. 70), Lubina versus A. Tura (Hol. N.), L. Gyarmat, Nitriam, G. Tapolesan, Vozokan, Eözdegh et Komjät. L. Scariola L. a. silvestris Bisch. 1. pinnatifida Neilr. Ubique ad sepes, vineas et in incul- tis locis. 2. integrifolia Bisch. Solum in vineis ad L. Gyarmat ob- servata. ß. hortensis Bisch. Colitur. Mulgedium alpinum Less. In subalpinis silvis rarum. In m. Javorina (Hol. Erg. 63) et Revan. Sonchus oleraceus L. In eultis, ad sepes et vias frequens. ß. triangularis Wallr. Similibus loeis. y. lacerus Wallr. Ad Nitriam in inundatis pratis. S. asper Vill. Similibus locis sed minus frequens. S. arvensis L. In agris et inundatis locis sparsus. Ad Holies, Peters- dorf, Vradist (Krzisch Fl. 70), Priviez, Bajmöez, G. Tapolesan, K. Mo- drowka versus A. Lehota, Vozokan, Appony, Nitriam, L. Gyarmat, Tardos- ked et Szelöecz. ß. major Neilr. Ad rivos et in uliginosis rarus. Ad L. Gyarmat, P. Ondrhof et Farkasd. S, palustris L. In silvatieis paludibus. Solum ad Holics (Krzisch ir « | Crepis foetida L. In demessis agris, arenosis et ad vias frequens. C. setosa Hall. In pratis, graminosis et agris Trifolio consitis vix indigena, sed potius cum peregrinis seminibus allata et in dies magis divulgans. Ad Bajmöcz, Nitriam, G. Lapas, Kolon, K. Czeteny, Csehi, Lüki, Komjat et Tardosked. ©. biennis L. In pratis et nemoribus sparsa. Ad Vradist, Adamow, Cojatin (Krzisch Fl.71), Priviez, Bajmöez, Tawornok, Vozokan, Nitriam, U. Köröskeny. O. Lapas, L. Gyarmat et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). ß. runeinata Wimm. et Grab. Similibus loeis. Bd. XV. Abhandl. 17 130 Jos. Arm. Knapp: y. lacera Wimm, et Grab. Ad Nitriam in vineis „Usermäny“. ©. nicaeensis Balb. In siceis pratis. Ad Holies, Kopesan et Egbell (Krzisch Fl. 7). ©. tectorum L. In agris et inundatis pratis diffusa. Ad Holies, Pöstöeny (Krzisch FI. 71), Nitriam, Kolon, Eözdegh, Szelöcz et G. Tapolesan. C. virens L. In pascuis, agris et vias ubique (Krzisch Fl. 71)? ©. praemorsa Tausch. In vinearum graminosis rara. Ad Szakolezam in „Vyosoke pole* (Hol. b. N. 88), U. Köröskeny, L. Gyarmat et Väg- Ujhely (Kell, Beitr. II. 50). ©. paludosa Mnch. In silvatieis paludibus. Ad Bur (Krzisch Fl. 71.) Hieraecium Pilosella L. In pratis et pascuis ubique. H. Aurieula L. In graminosis et elatioribus silvis diffusum. Ad Radimow, Unin (Krzisch Fl. 71), Lubina in m. Kozince (Hol. N.), Nitriam et G. Lapas. H. praealtum Vill. In pratis montanis. Ad Unin Radimow et Ra- dossöez (KrZisch FI. 71.) . H. echioides Lumn, In aprieis fructieosis locis rarum. Ad Bur in Magdalenenberg, Unin (Krzisch Fl. 71), Udvarnok in vineis „Polany“ (Hol. Bem. 75) et Temetveny. H. pratense Tausch. In pratis m. Javorina (Hol. Erg. 63). H. murorum L. In silvis sparsum. Ad Adamow, Radossöcez (Krzisch Fl. 72) et Nitriam. y. polyphyllum Neilr. In silvis et frueticetis diffusum. Ad Bur, Sassin, Jabloniez, Lieszko (Krzisch Fl. 71), Nitriam et» Radosna. H. sabaudum L. ß. boreale Neilr. In vineis rarum. Äd L. Gyarmat, Geszt et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). H. umbellatum L. In siceis pascuis sparsum. Ad Egbell, Czunin, Szmolinsk& (KrZisch Fl. 72), Vag-Ujhely, Temetveny, Vozokan, Nitriam, Ghimes et P. Bab. ß. linearifolium Neilr. In vineis. Ad Radosna, Xanthium strumarium L. In ruderatis, ad vias et sepes divulgatum, X. spinosum L. Ad agros et yias frequens. Campanulaceae Duby. Jasione montana L. In editioribus lapidosis pascuis sparsa. Ad Ada- mow, Cojatin, Sassin, Bur (Krzisch Fl. 72), Nitriam in Urbanko, Zobor, Ghimes in m. Hidegvär et Bilizka et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). Phyteuma orbieulare L. In m, Revan. Ph. spicatum L. In m. Javorina (Kräisch Nachtr, 23) et Revan. Prodromus forae Gomitatus Nitriensis. 131 Campanula rotundifolia L. In siceis collium paseuis sparsa. Ad Szakolezam (Krzisch Fl. 72), Udvarnok versus Sagh (Hol. Bem. 75), Temetveny, K. Modrowka, Üzbegh in „Podingo*, Nitriam et Kirälyi. ©. bononiensis L. In silvis et fruetieosis locis rara. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 52), Szakolezam (Hol. b. N. 88) et Nitriam in Calvarienberg. ö ruthenica M. B. Foliis laterioribus subtus tomentosis. In m. Zobor (Kit Addit. 125). €. rapunculoides L. In graminosis. Ad Nitriam in m. Zobor. ©. Trachelium L. In silvis et nemoribus frequens. €. patula L. In graminosis silvis et pratis rara. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), Pograny, Geszt, Tormos, P. Kalaz, Kolon et Vag-Uj- hely (K. B. II. 50). C. Rapuneulus L. In silvis montanis diffusa. Ad Nitriam, Zsere, Bajmöez et Priviez. ©. carpatica Jacg. In graminosis m. Revan. ©. persieifolia L. In elatioribus silvis et pascuis frequens. €. glomerata 1. In herbidis collibus haud rara. Ad Bajmöcz, Temet- veny, Väg-Ujhely, Jeleni Jama, Üzbegh, Nitriam, G, Bodok et Geszt. ©. Cerviearia L. Rara in silvis. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 72), Bajmöcska (Hol. Bem. 63), Radossöcz, in m. Javorina, Nedzo (Hol. b. N. 88) et Zobor ad Nitriam, Menyhe ac ad Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50.) ß- multiflora Reichenb. In Tabor ad Nitriam (Reuss Kwet. 277) ubi sit hic locus ? ©. sibirica L. In graminosis praecipue calcareis collibus sparsa. Ad Szakolezam in „Straäinky“ (Hol. b. N. 88), Temetveny in m. Bila hora, Üzbögh in Podingo, Nitriam in Calvarienberg et Zobor et Cseite (Kell. Beitr. II. 50). Speeularia Speculum Alph. DC. Rarissima inter segetes. Ad Baj- möcska (Hol. Bem. 76) et Mestecko (Id. N.) Rubiaceae Juss. Rubia tinetorum L. Ad Szakolezam silvescens (Hol. N.). Galium Orueiata Scop. In fructicetis, vineis et silvis frequens. G. vernum Scop. In pratis montanis. In m. Javorina (Hol. Erg. 62.) @. pedemontanum All. In aprieis pascuis rarum. Ad Nitriam, L. Gyarmat in silvula versus Emöke, Ghimes et Appony circa dirutas arces. G. tricorne With. In agris demessis rarum. Ad Lubina, Alsö Bot- falu, A. Tura (Hol. Erg. 62), L. Gyarmat, Emöke et Könnyök. G. Aparine Wimm. et Grab. Ad sepes, hortos et frutuceta ubique. ß. infestum Wimm. et Grab. In agris demessis, Ad G. Bodok. NER 132 Jos. Arm. Knapp: @. uliginosum L. In humidis et uliginosis pratis sparsum. Ad Csary (Krzisch El. 70), Priviez, Appony, Nitriam, Ghimes, L. Gyarmat, P. Ondrhof et Farkasd. @. boreale L. In humidis pratis rarum. Ad P.Hrad, Szelöez, Nitriam et inde usque Ersek Ujvar. G. silvatieum L. In silvis diffusum. Ad Unin, Adamow, Radossöez, Cojatin (Krzisch Fl. 61), Temetveny (Kell. Beitr. 385) Nitriam et Uzbegh. G. verum L. In siceis pascuis et ad vias ubique. @. Mollugo L. In siceis pratis, ad vias et silvarum margines di- vulgatum. @. lueidum All. Ad pedem m. Zobor. G. pusillum L. In silvarum dumetis rarum. Ad Holies (Krzisch #169): Asperula arvensis L. In agris rara. Ad Lubina (Holuby Exsiec) et Alsö Botfalu (Id. N.). 4A. odorata L. Im umbrosis silvis sparsa. Ad Szakolezam (Hol. N.), Temetveny, A. Lehota, K. Modrowka, Vozokan, Üzbögh, Nitriam et Väg- Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). A. Aparine Schott. Prope sepes rara. Ad Szakolezam, Bori (Hol. N.), Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Vag-Ujhely (Jd. B. II. 50). A. tinetoria L. In silvis et fructieosis locis rara. Ad Unin, Radossöez (Krzisch Fl. 60) et Temetveny. A. galioides M. B. In vineis et silvis montanis sparsa. Ad Nitriam in m. Zobor. (Uecht. Fl. 1821. 596) Pösteny, prope Vagum (Stur Sitz. 120), Szakolezam in Winterberg (Hol. N.) Temetveny (Kell. Beitr. 285) Bajımöcz, Nitriam, Pograny, Geszt et Vag-Ujhely (Kell. B. Il. 50). A. cynanchica L. In pratis et pascuis divulgata. Sherardia arvensis L. In agris demessis et inter segetes. Frequens ad Gajdel, Bajmöez, Priviez, Tawornok et Üzbegh; rarior ad Jeleni Jama, Vozokan, G. Tapolesan, Appony, Nitriam et K. Modrowka. Lonicereae Endl. Lonicera Caprifolium L. In silvis editioribus silvsecens. Ad Temet- veny (Kell. Beitr. 285), Nitriam prope dirutum monasterium et Väg-Uj- hely (Kell. B. II. 50). L. Xylosteum L. In silvis montanis sparsa. Ad Jokö (KrzZisch Nachtr. 23), in m. OstriZ (Slob. Lotos 251), ad Vag-Ujhely, Temetveny, Gajdel, Nitriam et Gereneser. Viburnum Lantana L. In fruticetis et lapidosis loeis ubique. V. Opulus L. In humidis ac ad rivos rarum. Ad Temetvöny, Bajmöcz, Hrad, Vozokan, Nitriam, U. Körösköny in Davaresany et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 50). Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 133 Sambucus Ebulus L. Ubique ad agros et silvas. S. nigra L. Ad sepes, rivos et intra pagos haud rara. S. racemosa L. In silvis montanis rara. A Biebersburg usque Vag- Ujhely (Krzisch Fl. 60), ad Temetveny (Kell. Beitr. 284), Gajdel et Nitriam. Adoxa moschatellina L. Rara in humidis montanis silvis. In m. Javorina (Krzisch Fl. 59) et Pyramide ad Nitriam. Oleaceae Lindl. Ligustrum vulgare L. In vineis et dumetis frequens. Syringa vulgaris L. Ad Ghimes in arce ceterum in hortis occurrit. Fraxinus excelsior L. Ad Holics amplas silvas effieit (Krzisch Fl. 74), ceterum sparsa ad Hrad, Ghimes, Nitriam et U. Köröskeny oceurrit. Apocyneae R. Br. Vinca minor L. In umbrosis silvis sparsa. Ad Adamow, Cojatin (Kräisch FI. 74), Üzbögh et Nitriam in m. Zobor. Asclepiadeae R. Br. Vincetoxieum ofieinale Mnch. In lapidosis , fruticosis collibus , vineis et silvis frequens. ß- laxum Bartl. Ad Szakolezam in vineis „Hlinniky“ (Hol. b. N. 88). Gentianeae Lindl. Gentiana eruciata L. In pratis montanis sparsa. In m. Nedzo (Hol. N.), ad Unin, Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 74), Nitriam supra m. Pyramide, Jeleni Jama, Temetveny in ipsa arce, Bajmöcz et Gajdel. @. Pneumonanthe L. In uliginosis pratis. Ad Adamow, Cojatin et Czunin (Krzisch Fl. 74). G. acaulis L. in pratis m. Javorina (Krzisch Fl. 74)? Holuby hane stirpem ibi frustra quaesivit (Hic sie in litteris). G. Amarella L. In promontoriüs rara. Ad Väg-Ujhely (Krzisch Fl. 74) et Gajdel. @. eiliata L. In silvis montanis sparsa. In m. Javorna (Krzisch Fl. 74), Nedzo, ad Sipko, Hrusö (Hol. N.) Hubina et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). Erythraea Centaurium Pers. In silvis et vineis haud frequens. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 285), Vag-Ujhely (Jd. B. IL.51), Hubina, Radosna, Üzbegh et Nitriam. Floribus albis eirca m. Pyramide. E. linarifoliaPers. In paludum marginibus. Ad Holies, Csary et Kutti (Krzisch FI. 74). E. pulchella Fr. In innundatis et humidis pratis diffusa. Ad Sza- kolezam fl. albo (Krzisch Fl. 75), Privicz, Bajmöcz, K. Modrowka, Vo- 134 Jos. Arm. Knapp: zokan, G. Tapolcsan, G. Bodok, Nitriam, K. Mäanya et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. LI. 51). Menvanthes trifoliata L. In palustribus rara. Ad Szakolezam, Holics, Kutti (Krzisch Fl. 74), Bori (Id. muthm. Torf LXXXVID), Udyarnok in „Rybnik“ (Hol. Bem. 76) et Üzbegh in „Koleso“. Labiatae Juss. Mentha silvestris L. Adripas, fossas, fontes et in nemoribus frequens. - y. undulata Neilr. Ad pedem m. Ostry Vreh (Hol. Erg. 63) silvescens. M. aquatica L. Ad fossas ripas et paludes sparsa. P- subspicata Benth. Similibus locis. M. arvensis Z. Adripas, fossas, paludes inhumidis agris et nemoribus diffusa. Ad Szakolezam, Vradist, Holies (Krzisch Fl. 82), G. Tapolesan, Nitriam, Ghimes, L. Gyarmat, G. Czeteny, P. Bab, Farkasd et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). M. Pulegium L. inundatis, ripis et fossis sparsa. Ad Egbell, Csary, Sassin, Kopesan, Adamow (Kräisch Fl. 82), Üzbegh, Molnos, Nitriam, Emöke, Ivanka, Lüki, G. Czeteny, P. Ondrhof, Komjat, Tardosked, P.Bäb, Szelöcz et U. Jatto. Lyecopus europaeus L. Ad rivos, ripas et fossas frequens. Ad Holics, Adamow, Csäry (Kräisch Fl. 82), Vozokan, G. Rippeny, Üzbegh, Nitriam, P. Bab, G. Bab et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). L. exaltatus L. Fil. Similibus locis sed rarior. Ad K. Emöke, L. Gyarmat, P. Ondrhof, P. Bab et Sempte. Salvia glutinosa L. In silvis montanis rara. In m. Javorina (Krzisch Fl. 82) et ad K. Modrowka versus A. Lehota. S. austriaca Jacg. Ad vias et agros rara. Solum ad Ersek-Ujvar. S. Aethiopis L. In Comitatu Nitriensi (Rochel N.) Probabilius ver- sus australes fines. S. pratensis L. In pratis et pascuis frequens. S. silvestris L. Ubique in pascuis, ad agros et vias. S. verticillata L. In hortis, declivitatibus, collibus, ad vias et pagos diffusa. Ad Holies, Kopesan, Vradist (Krzisch Fl. 82), Priviez, Bajınöez, Zsambokret, Rajesan, Nitriam, L. Gyarmat, G. Ker, G. Bodok, Szolesan, Hubina, Temetveny et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. Il. 51). Origanum vulgare L. In collibus, vineis et silvis montanum sparsum. Ad Unin, Adamow (Krzisch Fl. 83), Pograny, Nitriam, Priviez, Bajmöez, Temetveny, Vag-Ujhely, K. Modrowka et Jeleni Jama. Thumus Serpyllum L. Ubique in graminosis pascuis. Calamintha Acinos Clairv. In agris, graminosis et lapidosis locis frequens. & Re t r Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 135 C. alpina I,am. In aprieis subalpinis pascuis rara. Ad Gajdel in m. Revan et Temetveny circa arcem. C. offieinalis Hausm. «. vulgaris Roichenb. In m. Ostriä (Slob. Lotos 251)? €. Olinopodium Benth. In lapidosis fruticosis loeis vineis et silvis divulgatum. Melissa offieinalis L. Australis originis planta in hortis colitur et silvescens ad Nitriam in insula et St. Georg oecurit moxque locum mutat aut asperitate hiemis perit. Ad Bajmöez prope fontem „Jezero* in speci- minum magna copia adstat. An ibidem indigena dijudicare nequeo. Hyssopus ofieinalis L. Ad Nitriam in gymnasii muris pluribus abhine annis silveseit. Nepeta Cataria L. In pagorum ruderatis haud rara. Ad Sassin, Pösteny (Kräisch Fl. 83), Temetveny (Kell. Beitr. 385), Luka, A. Le- hota, Hubina , Radosna, St. Georg, Appony, Üzbögh, Sarluska, Csehi, Mezö-Keszi, G. Bab, Abba-Lehota et Väg-Ujhely (Kell. B. II. 51). N. nuda L. In elatioribus pascuis rara. Ad Szakolezam (Hol. b. N. 88) et Nitriam in m. Pyramide. Glechoma hederacea L. Ad sepes, rivos in nemoribus et vineis ubique. ß. hirsuta Endl. In silvis montanis sparsa. In m. Javorina (Kräisch Fl. 83), Zobor, Zibriea et ad Vozokan. @. major Gaud. In nemoribus ad Marcham et Vagum (Krzäisch Fl. 83). Nullam a Gaudin ita nominatam speciem invenio, fors enm hac G. Magna Merat Peris ed I. 295; Synonymum G. hederaceae (Merat Paris ed. IV. 2. p. 26) significatur defieientibus speciminibus incertum est. Dracocephalum ' austriacum L. Ad Nitriam et Vagum (Lang röy. phys. 314)? Certe apud mensam facta animadversio! Melittis Melissophyllum L. In silvis montanis diffusa. Ad Nitriam, Baj- möcz, Temetveny et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 5% Lamium amplexicaule L. Ubique in cultis et ineultis locis. L. purpureum L. Ad vias, sepes et in vineis frequens. L. maculatum L. In nemoribus et ineultis loeis divulgatum. L. album L. Ad Holies in silva versus Göding (Krzisch Fl. 84) et Szakolczam adversus gymnasium (Hol. b. N. 88). An cum L. maculati lusu flore albo confusum inquirendum est. Galeobdolon luteum Hds. In fruticetis rarum. Ad Nitriam in vineis, m. Zobor et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). Galeopsis Ladanum L. In lapidosis locis , agris demessis et inter se- getes ubique. ß. angustifolia Wimm. et Grab. Similibus locis sed rarior. G. ochroleuca Lam. Ad Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51)? G. Tetrahit L. In agris demessis et inter segetes frequens. 136 Jos. Arm. Knapp: @. versicolor Curt. In umbrosis silvis rara. Ad $assin, Petersdorf, Bur, Stepanow (Krzisch FI. 84), Farkasd, Vozokan et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). G. pubescens Bess. Ad pagos, vias, sepes et in incultis sparsa. Ad Lubina (Hol. N.), Nitriam Üzbegh et L. Gyarmat. Stachys germanica L. Ad vias, pagos et in pascuis frequens. St. alpina L. In pratis montanis diffusa. In m. Javorina (Krzisch Fl. 84), Revan, Zobor, Zibrica et ad Sassin in pineto (Krzisch Nachtr. 21). St. silvatica L. In umbrosis silvis haud ubique. Ad Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 84), Temetveny, Jeleni Jama, Nitriam, Zsere et U. Kö- röskeny. St. palustris L. In humidis agris, fossis et uliginosis frequens. St. annua L. UÜbique in agris demessis, cultis et ineultis loecis. St. reeta L. In lapidosis fruticosis loeis et aprieis pascuis sparsa. Ad Holies, Katow, Vradist (Krzisch Fl. 84), Bajmöcz, Hubina, Nitriam, L. Gyarmat, Komjat, U. Jattö et Vozokan. Betonica offieinalis L. In paseuis, pratis et silvaticis frequens. Ballota niyra L. In muris, ruderatis et ad vias ubique. Leonurus Cardiaca L. Ad vias, domos sepesque divulgata. Chaiturus Marrubiastrum Reichb. In ruderatis ac ad vias sparsıs. Ad Tawornok, Üzbegh, Ghimes, G. Czeteny, L. Gyarmat, Tardosked et U. Jatto. Phlomis tuberosa L. In siceis pascuis et ad agros rarissima. Ad Urmeny (Rochel N.), Nitriam in Calvarienberg, Üzbegh in „Podingo* et G. Bab versus Ujlak. Sideritis montana L. In agris demessis lapidosisque locis fere ubique. Marrubium peregrinum L. In ruderatis, ad sepes et vias frequens. M. peregrino-vulgare Reich. Ad Nitriam in arcis clivo et Pereszleny (Uecht Fl. 1821. 41). M. vulgare L. Similibus locis. Ambae species versus septentrionem rariores. Scutellaria galericulata L. Ad rivos, ripas et paludes haud frequens. Ad Holics, Adamow, Csary (Krzisch Fl. 85), Nitriam, Csehi, P. Bab et Üzbegh. S. hastifolia L. In rivorum et fluviorum fruticetis sparsa. Ad Holies, Adamow (Krzisch Fl. 85), Nitriam, G. Czeteny, G. Ker et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). Prunella vulgaris L. In paseuis, pratis et silvis ubique. ß. pinnatifida Neilr. In editioribus pascuis sparsa. Ad Unin (Kräisch Fl. 86), Temetveny (Kell. Beitr. 285), Pri- viez, Bajmöez, Hubina, Üzbegh, Nitriau, L. Gyarmat et Vag-Ujhely (Kell. B. II. 51). - Prodrömus florae Comitatus Nitriensis. 137 P. grandiflora Jaeg. In eollinis paseuis rara. Ad Adamow (Krzisch Fl. 86), Temetveny (Kell. Beitr. 285), Bajmöez, Üzbegh, Nitriam et Väg- Ujhely (Kell. B. II. 51). Ajuga »eptans L. In humidis silvis, nemoribus et ad rivos frequens. ‚A. genevensis IL. In fruticosis collibus et montanis silvis haud ubique. Ad Tenietveny (Kell. Beitr. 285), Hubina, Nitriam,: Ghimes et Väg-Ujhely (Kell. B. II. 51). A. Chamaepitys Sehreb. Ubique in demessis et novalibus agris. Teuerium Botrys L. In lapidosis loeis sparsum.. Ad Lubina in c. Roh, Ostry Vreh, Malenniki (Hol. Erg. 64), Bajmöez, A. Lehota, Daräzs et Nitriam. T. Sceordium L. In uliginosis et imundatis .pratis diffusum. Ad Ada- mow, Csäry, Kutti (Krzisch FI. 86), Nitriam, Csehi, L. Gyarmat, K. Mänya, P. Bab, Tardosked et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). T.. Chamaedrys L. Ubique in vineis, eollibus et paseuis. T. montanumL. In montibus calcareis et praeeipue ad dirutas arces haud ubique. Ad Korlätkö, Varalja, Csejte (Krzisch Fl. 86), Brezoya in "Baranec. (Slob. Lotos - 250), Faatmehg, et K. Modrowka versus A, Kehoim, Verbenaceae 1 uss.. Verbena ' Offieimalis L. Ad was: domos et sepes frequens. = Globularieae DC. Globularia vulgaris L. In montium lapidosis paseuis sparsa. In m. Javorina e en Fl: 87), ad Temetvöny, .Bajmöez et Nitriam in m. Zobor. Asperifoliae L. Heliotropium europaeum L. In agris demessis, vineis et incultis sparsum. Ad Vagum (Krzisch Fl. 75), ©. Ludany, Ujlaeska, Üzbeeh, Nitriam, 'Pogräny, L. Gyarmat, G. Rippeny, Csehi, Eözdegh, Komjat et Szelöcz. Asperugo procumbens L. In ruderatis. et ad pagos 'haud ubique. Ad Nitriam, Pogräny, Könnyök, .L. Gyarmat, Berencs et Ersek-Ujvär. ne Lappula Lehm. In ruderatis et ineultis loeis di- vulgatum. | E. deflevxum Lehm. In Öle rei montium fruticosis locis rarum. Ad Vag- Ujhely (Krzisch Fl. 75) et Temetveny (Kell. Beitr. 285). Cimoglossum offieinale L. Ad vias, sepes pagosque frequens. ©. pictum Ait. In m. Zobor (Kit. Addit. 335)? Certe cum posteriori confusum. 0. germanicum Jacq. in silvis 'montanis rarum. Ad Nitriam | in m. Zobor. St. Georg et Hubina. Bd. XV, Abhand]. 18 138 Jos. Arm. Knapp: Omphalodes scorpioides Lehm. In humidis, umbrosis silvis. rara. Ad Holies et Kopesan (Krzisch Fl. 76). Anchusa offieinalis L. Ad vias, agros et in ineultis ubique. Forma angustifolia in vineis ad Nitriam (Schiller Exsice.). . A. italica Retz. In agrorum marginibus rara. Ad Ersek-Ujvär. A. arvensis M. a. B. Ad pratorum fossas et in eultis ubique (Krzisch Fl. 76)2 | Nonea pulla DC. Ad vias agrosque frequens. Symphytum offieinale L. Ad rivos, fossas et in humidis divulgatum. S. tuberosum L. In silvis montanis sparsum. Ad Unin, Radossöcz (Kräisch Fl. 76), Nitriam et Ghimes. Onosma echioides L. Ad Nitriam in collibus versus Darazs (Rehak Exsice.). O. arenarium W. K. In silvis arenosis. Ad Sassin, Bür et Szeniez (Krzisch Fl. 76). | Cerinthe minor L. In vineis, fruticosis locis et silvis frequens. Echium vulgare L. In paseuis et ad vias ubique. E. italicum L. In planitiei pascuis et ad agros rarum. Ad Ürmeny (Rochel N.), Nitriam in Martinko et versus Darazs, K. Emöke et Kiralyi. E. rubrum Jacg. In pascuis collinis et siceis pratis sparsum. Ad Holies (Krzisch Fl. 76), Temetveny (Kell. Beitr. 285), Nitriam in vineis, Calvarienberg et m. Zobor, Üzbegh in „Podingo* et Komjat. Pulmonaria offieinalis L. In umbrosis silvis ubique. P. angustifolia L. In fruticetis et vineis sparsa. Ad Nitriam, L. Gyarmat, Pogräny, G. Lapas, Csehi et G. Czeteny. ß- mollis Neilr. In silvis et vineis. Ad Szakolezam (Hol. b. N. 88). y. azurea Neilr. In planitiei silvis rara. Ad Adamow, Cojatin et Egbell (Krzisch FI. 77). Lithospermum offieinale L. In aprieis et fruticosis collibus sparsum. A Biebersburg usque Väg-Ujhely (Kräisch Fl. 77), ad Bajmöcz, Nitriam, Pograny et K. Czeteny. . L. arvense L. In agris demessis, eultis et ad vias ubique. L. purpureo-eoeruleum L. In fruticosis lapidosis locis et vineis dif- fusum. Ad Holies (Kräisch Fl. 77), Brezova in m. Ostriz (Slob. Lotos 251), Temetveny, Bajmöez, Nitriam, Pograny, K. Lapas, L. Gyarmat, U. Köröskeny et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). Myosotis palustris Roth. Ad rivos, ripas et paludes ubique. ß. parvifora Wahlenb. In fossis et ad paludes rara. Ad Holics et Csary (Krzisch FI. 77). M. silvatica Hoffm. In silvis montanis diffusa. A Biebersburg usque Väg-Ujhely (Kräisch Fl. 77), ad Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Nitriam in m. Zobor. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 139 M. intermedia Lk. In demessis et novalibus agris frequens. M. hispida Schlechtend. In aprieis graminosis et ad silvas di- vulgata. M. strieta Lk. Similibus locis sed minus frequens. M. sparsiflora Mik. In umbrosis nemoribus sparsa. Ad Holics, Pösteny (Krzisch Fl. 77), Temetveny (Kell. Beitr. 285), Nitriam in m. Pyramide et Vag-Ujhely (Kell. B. II. 51). Convolvulaceae Vent. Convolvulus sepium L. Ad rivos, fossas, sepes et in humidis frequens. ©. arvensis L. In graminosis locis et agrorum marginibus divulgatus. Cuscuta europaea L. Ad Holies in silva parasitans in salieibus (Krzisch Fl. 73) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). C. Epithymum L. In pascuis et pratis molestissima. ß. Trifolü Babingt. Invisa colonis et indelebilis pernicies agrorum Trifolio et Medicagine consitorum. ©. monogyna Vahl. Ad salices rara. Ad Nitriam in ripa adversus lanienam. Solanaceae Bart. Datura Stramonium L. In hortis et ruderatis frequens. Rarior versus septentrionem. Hyoscyamus niger L. Ubique in ruderatis, agris et incultis. y. biennis Neilr. Frequentissimus in clivo arcıs Nitriensis. Physalis Alkekengi L. In fruticosis, humidis silvis et vineis sparsa. A Biebersburg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 78), ad Brezova in m. Ostriz (Slob. Lotos 251), Temetveny (Kell. Beitr. 285), K. Modrowka versus A. Lehota, Üzbegh, Nitriam et P. Ondrhof. Solanum nigrum L. Ad pagos, sepes et in incultis divulgatum. y. croceum Neilr. Ad Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51)? d. miniatum Neilr. In ruderatis et agris sparsum. Ad Holics, Kopesan, Vradist, Adamow (Krzisch Fl. 77), Szakolezam (Hol. b. N. 88), Zsambokret (Id. N.), O. Beheny, Nitriam in „Galgenberg,“ U. Köröskeny, Mocsonok et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). S. Dulcamara L. Ad rivos et in humidis dumetis sparsum. Ad Vag- Ujhely (Kell. Beitr. II. 51), Nitriam, Ghimes, O. Szöllös, P. Ondrhot, Ersek-Ujvar, Farkasd et Üzbögh. S. tuberosum L. Colitur. Atropa Belladonna L. In silvis montanis sparsa. Ad Unin, Vag- Ujhely, Verböcz (Krzisch Fl. 78), Gajdel, Temetveny, Jeleni Jama, Vo- zokan, Nitriam et Zsere. Lyeium barbarum L. Olim ad sepienda loca cultum nunce jam spon- taneum occurrit. 18* 140 Jos. Arm. Knapp: Scrofulariaceae Lindl. Verbascum Thapsus L. In lapidosis loeis, arenosis agris et silvarum marginibus sparsum. Ad Egbell, Cojatin, Sassin, Bür (Krzisch Fl. 79), Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51), Nitriam, L. Gyarmat et Üzbegh. V. phlomoides L. In arenosis agris et ineultis collibus a Ad Holics, Adamow, Egbell (Krzisch Fl. 78) et Nitriam. y. thapsiforme Neilr. Similibus locis. Ad Egbell, Cojatin, Sassin, Bür (Krzisch Fl. 79), Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Vag-Ujhely (Id. B. II. 51). V. Lychnitis L. In declivitatibus et silvis montanis rarum. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 78), Nitriam in m. Pyramide, St. Georg et Gajdel in m. Reyan. V. nigrum L. Ubique in silvis et pascuis. V. orientale M. B. In silvis. Ad Unin (Krzisch Fl. 719). V. orientali-phoeniceum Reich. In arenosis silvis rarum. Ad Adamow, Cojatin, Sassin et Bür (Krzisch FI. 79). V. Blattaria L. Ad ripas, vias, agros et in fossis divulgatum. V. phoeniceum L. In montanis silvis et eollinis pascuis sparsum. Ad Holics, Adamow, Egbell, Sassin, Cojatin (Krzisch Fl. 79), Nitriam et Üzbegh in Podingo. Scrofularia wvernalis L. In silvis montanis rara. In m. Javorina (Krzisch Fl. 79) ad Ghimes (Rochel N.) et Nitriam prope monasterium, eirca m. Pyramide et Zibrica. S. nodosa L. In silvis, nemoribus. et ad rivos frequens. S. aquatica L. In silvis, nemoribus, ad ripas fontesque minus fre- quens. Ad Unin, Holies (KrZisch Fl. 79), Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51), K. Modrowka, Tawornok, G. Rippeny, U. Beheny, Nezsete, Vozokan, Appony, Nitriam, Geszt, Ghimes et L. Gyarmat. Linaria Elatine Mill. In agris demessis et novalibus sparsa. Ad Lubina, Vrbove (Hol. Erg. 63), Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51), Priviez, Bajmöecz, G. Tapolesan, Tawornok, Vozokan, Üzbögh, Nitriam, L. Gyarmat et Ürmeny. L. spuria Mill. Similibus locis sed rarior. Ad Szakolezam, Vradist (Krzisch Fl. 79), Priviez, Bajmöcz, G. Tapolesan, G. Bodok, Appony, Nitriam, L. Gyarmat, G. Bab, K. Modrowka et Väg-Ujhely. L. minor Desf. In caleareis collibus et fluviorum glarea frequens. Ad Chwonieza rivum (Krzisch Fl. 80), Gajdel, Priviez, Temetveny usque Hubina, Väag-Ujhely, Radosna, G. Tapolesan, Nitriam, Szelöcz, G. Bab et Sempte. L. arvensis Desf. In demessis agris et inter segetes rara. Ad Lu- bina, Sipkö6 (Hol. Erg. 65), Szakolezam in „lurecky stul* (Id. b. N. 88) et Nitriam in c. Martinko. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 141 L. genistifolia Mill. In lapidosis fruticosis loeis et silvarum arenosis sparsa. Ad Nitriam in m. Zobor (Uecht Fl. 1821. 598), Adamow, Cojatin, Vittenez, Väg-Ujhely (Kräisch Fl. 80), Temetveny, A Lehota, K. Mo- drowka, Pogräny et Csejte (Kell. Beitr. II. 51). L. vulgaris Mill. Ubique ad agros, vias et in sterilibus loeis. Antirrhinum majus L. Ad Nitriam in areis saxosis silveseit. A. Orontium L. In ruderatis et agris demessis sparsum. Ad Holics, Pösteny (Krzisch Fl. 84), Lubina (Hol. N.), Väg-Ujhely, Hubina, Ra- dosna, St. Georg, Vozokan, Bajmöez, G. Tapolesan, Üzbegh, Sarluska, Nitriam, Kolon, Geszt, Ghimes, Mocsonok et G. Bab. Digitalis ambigua Murr. In silvis montanis diffusa. Ad Adamow, Cojatin (MrZisch Fl. 79), Nitriam in m. Zobor! (Uecht. Fl. 1821. 598), Gajdel in m. Revan et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). D. lutea L. In silvis montanis ultra Vagum (Krzisch Fl. 79). Gratiola offieinalis L. In uliginosis pratis, lacunis et ad rivos haud ubique. Ad K. Mänya, G. Czeteny, Eözdegh, Csehi, Üzbegh, Nitriam Ka- manfalva, Rajcsan et Nedozser. Limosella aquatica L. In semisiceis lacunis, arenosis et inundatis locis haud frequens. Ad Szakolezam, Pösteny! (Hol. N.), Sempte, Szelöcz, P. Bäb, Eözdegh, G. Czeteny, Csehi, L. Gyarmat, Nitriam, Tormos, Üzbegh et G. Tapolesan. Veronica scutellata L. In paludum marginibus et semisiceis lacunis rara. Ad Holics, Csary, Szakolezam, Adamow (Krzisch FI. 80), P. Ondrhof, 0. Köröskeny in „Czirmäany,“ Nitriam, Csehi et Priviez. V. Anagallis L. Ad rivos et fossas inciles frequens. Ad Holics, Unin (Krzisch Fl. 80), Temetveny (Kell. Beitr. 285), Priviez, Kamänfalva, Nitriam, L. Gyarmat, P. Ondrhof, P. Bab, Sempte et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 31). V. Beccabunga L. Ubique ad rivos, ripas et fossas. V. montana L. In umbrosis montanis silvis rara. In m. Javorina (Hol. Erg. 61). V. officinalis L. In silvis montanis diffusa. Ad Unin, Radossöcz (Krzisch Fl. 80), Ghimes, Nitriam, Vozokan, Radosna, Temety£ny, Gajdel et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). V. Chamaedrys L. In fruticetis, nemoribus et silvis divulgata. V. latifolia L. Inter fruticeta, in vineis et silvis montanis sparsa. Ad Nitriam, G. Lapas, Pograny, Kolon, Geszt, L. Gyarmat, Csehi, Üzbegh et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. I. 51). V. dentata Schm. In calcareorum montium silvis rara. Ad Nitriam inter monasterium et m. Pyramide et A. Lehota versus Temetveny. V. prostrata L. In sieeis pascuis et lutosis collibus diffusa. Ad Unin (Krzisch Fl. 80), Bezova in m. Baranec (Slob. Lotos 250), Nitriam, K. Emöke, L. Gyarmat et Ghimes. 142 Jos. Arm. Knapp: V. longifolia L. In fruticosis et uliginosis pratis ultra Vagum. Ad Holies (Krzisch Fl. 80) et Szakolezam prope Marcham (Hol. b. N. 88). V. spicata Kch. In graminosis pratis et pascuis ubique. y. orchidea Neilr. Ad Nitriam infra Anna-Kapelle (Rochel in Uecht. Fl. 1821. 37), G. Lapas et L. Gyarmat. V. serpyllifolia L. In humidis et paludosis pratis pascuisque sparsa. Ad Unin, Czunin, Adamow, Egbell (KrzZisch Fl. 80), Lubina, Also Bot- falu (Hol. N.), Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51), Nitriam, Ghimes et G. Czeteny. V. arvensis L. Ubique in graminosis pascuis, pratis et declivitatibus. V. praecox All. In agris, graminosis et lapidosis locis haud ubique. Ad Nitriam, Zsere in m. Zibrica, L. Gyarmat, K. et G. Czeteny. V. verna L. In graminosis et quercetis sparsa. Ad Adamow, Czunin (Krzisch Fl. 80), Brezova in m. Baranec (Slob. Lotos 250), Temetveuy (Kell. Beitr.285), Nitriam, Zsere in m. Zibrica, Kolon, Ghimes, G. Lapäs et L. Gyarmat versus Emöke. V. triphyllos L. In eultis et ineultis loeis divulgata. V. agrestis L. Ubique in agris, pascuis et ad vias. V. Buxbaumii Ten. In demessis agris et ruderatis sparsa. A Bzince usque Szakolezam (Hol. N.), ad Nitriam, G. Tapolesan, K. Modrowka, Ghimes et Könnyök. V. hederifolia L. In agris et ad vias frequens. Euphrasia officinalis L. Ubique in graminosis, umbrosis silvis et pascuis. ß. nemorosa Pers. Ad Nitriam supra m. Pyramide. E. Odontites L. In humidis pratis, vineis, ad ripas rivosque diffusa. E. lutea L. In vinearum colliumque herbidis sparsa. Ad Adamow (Krzisch Fl. 82), Nitriam, Geszt, Pograny, Emöke et Kirälyi. Pedicularis palustris L. In uliginosis pratis rara. Ad Bori (KrZisch muthm. Torf. LXXXVID, Gajdel et Bajmöcz prope balneum. Ichinanthus cerista galli L. a. minor Döll. In humidis pratis frequens.. Ad Adamow, Czunin, Holies (Krzisch Fl. 81), Szakolezam in Wiuter- berg (Hol. b. N. 89), Nitriam, O. Köröskeny, L. Gyarmat, Csehi, O. Szöllös et Geszt. f. major Döll. In humidis et uliginosis pratis rarus. Ad Holics, Kopesan, Egbell (Krzisch Fl. 81), Szakolezam (Hol. b. N. 89) et Nitriam. y. hirsutus Döll. Inter segetes rarus. Ad Holics, Kopesan, Szmolanka (Krzisch Fl. 82), Szakolezam in Winterberg (Hol. b. N. 89), Lubina, Väg-Ujhely (Id. N.), Nitriam, Üzbegh et Perk. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 143 Rh. alpinus Bmg. In pratis subalpinis rarus. Solum in m. Revan ad Gajdel. Melampvrum eristatum L. In vineis et siccis silvis haud frequens. Ad Adamow (Krzisch Fl. 81), Bajmöcz, Temetveny, K. Modrowka, Uzbegh, Nitriam et Pogräany. M. arvense L. Inter segetes diffusum. Ad Holics, Pösteny (Krzäisch Fl. 81), Bajmöcz, Üzbegh et L. Gyarmat. M. barbatum W. K. Inter segetes et in agris haud ubique. Ad Üzbegh, Nitriam, Sitär, Pogräny, Geszt, L. Gyarmat et Csornok. M. nemorosum L. In vineis et silvis montanis sparsum. Ad Väg- Ujhely (Kell. Beitr. II. 51), Bajmöcz, Temetveny, K. Modrowka, Gonolaz, Radosna, Vozokan, Nitriam et G. Lapas. M. pratense L. In humidis pratis. Ad Csary, Bür etRakos (Krzisch Fr. 891): M. silvaticum L. In silvis editioribus frequens. Ad Sassin, Bür, Jabloniez, Lieszko, Szenicz (Kräisch Fl. 81), Ghimes, Nitriam, Vozokan, Gonolaz, Hubina et K. Modrowka. Orobancheae Juss. Orobanche ramosa L. In agris Cannabi consitis sparsa. Ad Bür, Sassin, Jabloniez, Kopesan (Krzisch FI. 81), Szakolezam (Hol. b. N. 88), Brunöez, Üzbegh, Nitriam, O. et U. Köröskeny, L. Gyarmat, G. Bäb et K. Modrowka. O. coerulea Vill. Ad Csejte in montibus (RochelN.) et Szakolczam in agro Trifolio consitis prope officinam lateritiam (Hol. N.). O. arenaria Borkh. In arena. Ad Adamow, Sassin et Bür (Krzisch FI. 81). O. elatior Sutt. In fruticosis collibus. Ad Holies, Vradist, Sza- kolezam (Krzisch Fl. 81), Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51) et Nitriam. O. stigmatodes Wimm. Ad Galgöcz in radice Centaureae Scabiosae (Hol. Bem. 76). O. Gali Duby. Ad Nitriam in vineis. 0. Epithymum DC. In Thymi Serpylli radice parasitans. Ad Adamow, Czunin, Egbell (Kr2Zisch FI. 81) et Nitriam. Lathraea SquamariaL. In silvis montanis rara. Ad Unin, Radossöez (Krzisch Fl. 84), Lubina sub „predhradska skala* (Hol.N.), Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Nitriam prope monasterium. Utricularieae Endl. Utricularia vulgaris L. In paludibus rara. Ad Bür, Csäry (Krzisch Fl. 86) et Szakolezam in „Rybnik* (Hol. b. N. 83). 144 Jos. Arm. Knapp: Primulaceae Vent. Androsace elongata L. In pascuis, agris et ‚silyarum marginibus haud rara. Ad Üzbegh, Nitriam, Tormos, Zsere in m. Zibrica, Pograny, P. Eger, K. Lapäs, L. Gyarmat, Märtonfalu, K. et G. Czeteny, Csehi et Emöke. A. maxima L. Inter segetes rara. Ad Nitriam, Csehi et G. Czeteny. Primula vulgaris Huds. «. acaulis Neilr. In silvis montanis. Ad Lopassow, Miava, Verböcz et inde usque m. Javorina (Krzisch Fl. 87). P. elatior Jacgq. In silvis montanis rara. A Biebersburg usque Vag- Ujhely (Krzisch Fl. 87), ad Temetveny (Kell. Beitr. 285), Nat in m. Zobor et Vag-Ujhely (Kell. B. II. 51). P. offieinalis Scop. In collibus, vineis et apricis silvis fere ubique. Lysimachia vulgaris L. Ad rivos et in humidis fruticetis frequens. L. punetata L. In humidis silvis. A Biebersburg usque Väg-Ujhely, ad Unin et Radossöez (Krzisch FI. 86). L. Nummularia L. In fossis, nemoribus et humidis loeis divulgata. L. nemorum L. In humidis umbrosis silvis rara. In m. Javorina prope „try studanky“ (Hol. Erg. 64) et ad Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). Centunculus minimus L. In Nitrae arena rarissimus. Ad Csekej, Nitriam et Csehi. Anagallis arvensis L. &. phoenicea Neilr. Ubique in agris, eultis et vineis. ß. coerulea Neilr. Similibus locis sed rarior. Ad Unin, Pritrsd, - Szakolezam, Vradist (Krzisch Fl. 87), Bajmöez, Luka, Hubina, Vozokan, G. Tapolesan, G. Bodok, Nitriam, P. Ondrhof, P. Bab et Mocsonok. Hottonia palustris L. In palustribus rara.. Ad Adamow, Egbell, Csary (Krzisch Fl. 87), Bori (Id. muthm. Torf. LXXXVIU) et Szakolezam versus Marcham (Hol. b. N. 89). Samolus Valerandi L. In uliginosis. Ad Nitriam et Vagum (Lang röv. phys. 314)? Ericaceae Endl. Calluna vulgaris Salisb. In aprieis montanis haud ubique. Ad Te- metveny (Kell. Beitr. 285), Nitriam in m. Zobor, Zibriea et Ghimes in m. Bilizka et Hidegvär. Vaceinium Myrtillus L. In lapidosis locis et arenosis pinetis rarum. Ad Sassin, Bür (Krzisch FI. 73), Temetveny (Kell. Beitr. 286) et Ghimes in m. Hidegvär et Bilizka. V. Vitis idaea L. In arenosis pinetis. Ad Sassin et Büur (KrZisch FI 791 Pyrolaceae Lindl. Pyrola rotundifolia L. In carpatieis silvis ad Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 51). Prodromus florae Comitatus Nitriensis, 145 P. minor L. In faueibus versus m. Javorina (Krzisch FI. 73). P. secundaL. Rara in silvis. Ad Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 73) et in m. Javorina (Hol. Ausfl. 71). P. umbel!'ata L. In pinetorum muscosis locis rara. Ad Szeniez (Endl. Fl. pos. 266), Sassin, Bür et Jabloniez (Krzisch Fl. 73). Monotropeae Nutt. Monotropa Hwypopity L. Rara in silvis. Ad Egbell et Kojatin (Kr2Zisch Fl. 73). Umbelliferae Juss. Erımgium planum L. In pratis et vieinis agris sparsum. Ad Holies (Wiesner Ö. b. W. 331), Pösteny (Kräisch FI. 55), Udvarnok (Hol. Bem. 74), Szakolezam versus Marcham et in „Rybnik“ (Id. b. N. 87), Bori (Id. N.), Nitriam, K. Emöke, Lüki, P. Ondrhof, K. Mänya, Szelöcz, P. Bab et Farkasd. E. campestre L. In paseuis ubique. Sanicula europaea L. In silvis montanis diffusa. Ad Ghimes, Nitriam, St. Georg, Temetveny et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). Haequetia EpipactisNeck. In silvis editioribus rara. Ad Unin, Rados- soez, Vag-Ujhely, Jöokö, Vittenez (Krzisch Fl. 55), Sassin in pineto (Id. Nachtr. 21), Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Gajdel. Astrantia major L. In silvis montanis rara. A Biebersburg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 55), ad Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Sassin in pineto (Krzisch Nachtr. 21). a Trinia vulgaris DC. In aprieis et arenosis silvis rara. Ad Adamow (Krzisch Fl. 55), L. Gyarmat versus Emöke, Bodok et K. Czeteny in vineis. Aegopodium Podagraria L. In umbrosis silvis ultra Vagum (Krzisch Fl. 55) et ad Temetveny (Kell. Beitr. 285). Carum Carvi L. Ubique in pratis. Pimpinella saxifraga L. In aprieis pascuis et silvis frequens. P. magna L. In silvarum pratis sparsa. Ad Unin, Radossöez (KrzZisch Fl. 55), Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. I. 52). Apium graveolens L. Colitur. Petroselinum sativum. Hoffm. Colitur et vineas silveseit. Cieuta virosa L. In paludibus rara. Ad Csary, Kutti (Krzisch Fl. 55), Szakolezam (Hol. b. N. 87) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). Sium latifolium L. Ad fossas et in stagnantibus aquis sparsa. Ad Nezsete, Üzbegh, Appony, Nitriam, Geszt, Kolon et P. Ondrhof. Berula angustifolia M. K. Ad rivos et fossas rarissima. Ad Holies (Krzisch Fl. 56). Bd. XV. Abhandl. 19 146 " Jos. Arm. Knapp: Helosciadium repens Keh. In palustribus. Ad Nitram et Vagum (Lang. röv. phys. 314). Falcaria Rivini Hst. Inter segetes, ad agros et vineas frequens. Bupleurum falcatum L. In lapidosis collibus et vineis haud divul- gatum. Ad Egbell, Unin (Krzisch Fl. 56), Pograny, Nitriam, Darazs, Jeleni Jama, Hubina, K. Modrowka, A. Lehota, Temetveny, Vag-Ujhely et Bajmöez. B. longifolium L. In pratis subalpinis. Ad Gajdel in m. Reyan. B. rotundifolium L. Inter segetes et in vinearum ruderatis rarum. AdHolies, Vradist, Szakolezam, Pritrsd (Krzisch Fl. 56), Bajmöez, Nitriam versus Darazs et Emöke in vineis. B. @erardi Jacq. In vineis et aprieis fruticetis sparsum. AdL. Gyarmat, Emöke, Pogräny, Sitär, Nitriam, Üzbegh et Hubina. B.tenuissimum L. In planitiei siceis et salsis uliginosis diffusum. Ad Sza- kolezam in „Rybnik“ (Hol. b. N. 87), Kamänfalva, K. Emöke, L. Gyarmat versus Bodok, Ghimes, G. Czeteny, Usehi, Lüki, P. Ondrhof, Komjät, Tar- dosked et U. Jatto. Oenanithe fistulosa L. In uliginosis pratis haud frequens, Ad Adamow (Krzisch Fl. 56), Vozokan, Nitriam, L. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, O. Szöllös, Komjäat, G. Ker et Pösteny (Kell. Beitr. Il. 52). O. silaifolia M.B. In humidis silvis et pratis rara. Ad Holies (Krzisch Fl. 56), Szakolezam (Hol. b. N. 87) et Nitriam circa insulam. O. Phellandrium Lam. Ad fossas et stagnantes aquas sparsa. Ad Holies, Pösteny (Krzisch. Fl. 56), Chinoran, Kamänfalva, Assa-Kürth versus Ujlacska, Priviez, Nitriam, O. et U. Köröskeny, Csehi, Komjät et P. Ondrhof. Seseli Hippomaruthrum L. In aprieis et fructicosis loeis rarum. Ad Unin, Radossöcz (Krzisch Fl. 56) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). S. glaueum L. In fructicosis et graminosis loeis haud ubique. Ad Egbell, Kutti (Krzisch Fl. 56), Csehi, Pograny, Nitriam, Temetveny, Bajmöcz et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). S. varium Trev. In silvis editioribus. Solum ad Adamow, Unin et Väg-Ujhely (Krzisch Fl. 56). S. montanum L. Ad Urmeny (Rochel N.)? S. annuum L. In graminosis pascuis haud rarum. Ad Holies versus Marcham (Krzisch Fl. 57), Temetv&ny, Üzbegh, Nitriam, L. Gyarmat, K. Emöke, Bodok et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). Libanotis montana Crantz. In silvatieis et fruticosis locis rara. Ad Holies (Krzisch Fl. 57). Üzbegh prope rivum versus P. Leheny et Sassin inpineto (Krzisch Nachtr. 21). Aethusa Cynapium L. In agris et ruderatis sparsa. Ad Holies, Katow, Vradist (KrZisch Fl. 56), Nitriam, Üzbegh et L. Gyarmat. Prodromus florae Gomitatus Nitriensis. 147 Cnidium venosum Koch. In humidis loeis rarum. Solum ad Holies (KrZisch Fl. 57). Silaus pratensis Bess. Ad Holics in pratis versus Marcham (KrZisch Fl. 57). Selinum Carvifolia L. Ad Holies in silva versus Marcham (Krzisch Fl. 57). j Angelica silvestrisL. In humidis silvis et ad ripas sparsa. Ad Holics (Kräisch Fl. 57), Temetveuy (Kell. Beitr. 285), Nitriam in insula, L. Gyarmat, P. Ondrhof, G. Rippeny, Assa-Kürth et Gajdel. Peucedanum oficinale L. In silvis rarum. Ad Adamow (Krzisch Fl..857. P. Chabraei Rehb. In silvis caeduis sparsum. Ad Adamow et Co- jatin (Krzisch FI. 57). P. alsatieum L. Dı fructicosis loeis, vineisque diffusum. Ad Adamow (Krzisch Fl. 57), Väg-Ujhely, Hrad, Üzbegh, Nitriam, Pogräny, L. Gyarmat et P. Bab. P. Cervaria Cuss. In frutieis locis siceis, pratis silvisque haud di- vulgatum, Ad Cojatin, Egbell (Krzisch Fl.57), Priviez, Bajımöcz, Temet- veny, Gonolaz, Üzbegh, Nitriam, Pograny, Geszt, G. Lapas, L. Gyarmat, Komjät, G. Ker, P. Bab et Ujlak. P. palustre Much. In uliginosis pratis. Ad Nitram et Vagum (Lang röv. phys. 314). Anethum graveolens L. Colitur in vineis et hortis. Pastinaca sativa L. Übique in pratis. Heracleum Sphondylium L. Ad rivos, in nemoribus et vineis divul- gatum. Tordylium maximum L. In vinearum lapidosis locis sparsum. Ad Nitriam, Pograny, Geszt et Kolon. Laserpitium latifolium L. In silvis editioribus rarum. Ad Adamow (Krzisch Fl. 58), Temetveny et Gajdel. Orlaya grandiflora Hoffm. In vineis ad Pograny et in summitate m. Zibrica. Daueus Carota L. In pratis divulgatus. Caucalis daucoides L. Inter segetes et in agris novalibus frequens. Scandix Peceten Veneris L. Inter segetes rarus. Ad Pobudin (Krzisch Fl. 58), Lubina et Bzince (Hol. N.). Torilis Anthriscus Gmel. In silvis, pratis, ad sepes-et fruticeta di- dulgatus. Anthriseus Cerefolium Hoffm. ß trichosperma Endl. Ad Holics in phasanorum horto (Krzisch Fl. 58) et Nitriam in vineis. A. wulyaris Pers. In ruderatis et ad pagos haud ubique. Ad Nitriam, Tormos, L. Gyarmat et Könnyök. A. silvestris Hoffm. In silvis, nemoribusque frequens. 13% 148 Jos. Arm. Knapp: Chaerophyllum temulum L. Inter fruticeta rarum, Ad Holies (K'rzisch Fl. 58), Nitriam, G. Lapas, U. Köröskeny et Hrad. . Ch. bulbosum L. In vinearum marginibus et dumetis sparsum. Ad Holics, Szakolezam et Kopesan (Krzisch Fl. 59). Ch. aromaticum L. In silvis montanis sparsum. Ad Holies in ferarum receptaculo (KrZisch Fl. 59), Nitriam supra m. Pyramide, Tawornok, Priviez et Gajdel. Conium maeulatum L. In ruderatis, ad domos sepesque divulgatum. Coriandrum sativum L. In m. Plesivecz (Kell. Beitr. II. 52). Certe silvescens, si recte determinatum ! Araliaceae Juss. Hedera Helix L. In lapidosis silvis frequens. Florentes trunei ad Väag-Ujhely (Krzisch Fl. 59) et in m. Nedzo (Hol. N.) Corneae D.C. Cornus mas L. In collium planitieique silvis diffusa. C. sanguinea L. In vineis, nemoribus et ad ripas sparsa. Ad Temet- veny (Kell. Beitr. 28%), Nitriam, L. Gyarmat, Pograny, G. Lapäs, P. Bab et Väg-Ujhely (Kell. B. I. 52). Loranthaceae Don. Viscum album L. In pinis, salicibus et pyris rarum. Ad Sassin, Holies (KrzZisch Fl. 59 et Nitriam in „Csermany.* Loranthus europaeus Jacg. In quereubus difusus.. Ad Adamow (Krzisch Fl. 59), Szakolezanf versus Marcham (Hol. b.N.87), Udvarnok (Id. Bem. 74), Romanfalva, P. Blutwirthshaus, G. Bodok , - Nitriam in m. Zobor, Bodok, Szelenez potok et L. Gyarmat versus Csehi. Crassulaceae DC. Sedum Telephium L. ß. ochroleucum Neilr. In lapidosis fructicosis locis vineisque sparsum. Ad Adamow (Krzisch FI. 54), Udvarnok in Vrabel et prope praedium Com. de Erdödy (Hol. Bem. 74), Vag-Ujhely, lemetyeny, A. Lehota, K. Modrowka, St. Georg, Priviez, Nitriam, Ghimes in arce, Üzbögh et Galgöez in Gäborhegy. S. al'um L. In dirutis arcibus, saxis murisque rarum. Ad Csejte, Korlatkö, Väralja (KrZisch Fl. 54), Brezova in m. Baranec (Slob. Lotos 250), Ghimes, Nitriam, K. Modrowka versus A. Lehota et Hrusö (Hol. N.). S. acre L. Ubique in muris, saxis et lapidosis loeis. S. sexangulare L. lisdem locis sed minus frequens. In valle „Pred- hradi“ m. Javorina (Hol. Erg. 62), ad Temetveny et Appony circa dirutas arces,. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 149 Sempervivum tectorum L. In muris, tectis sed nunquam spontaneum. Ad Nitriam, Üzbegh et G. Tapolcsan. S. hirtum L. In montibus- calcareis haud rarum. In m. Javorina, Nedzo (Hol. N.), Zobor et Zibrica , ad Ghimes prope arcem , Bajmöcz, Temetveny, K. Modrowka, Hubina, Csejte et in Plesivecz (Ke ll. Beitr. 1I. 52). S. soboliferum Sims. In lapidosis graminosis. Ad Brezova in m. Ba- ranec (Slob. Lotos 250) et Temetveny (Kell. Beitr. 285). An cum prieri confusum ? Saxifrageae DC. Saxifraga Aizoon Jacgq. In saxosis rara. In m. Javorina (Krzisch Fl. 54) et ad Temetveny prope arcem. S. tridaetylites L. In lapidosis locis haud ubique. Ad Temetveny, Lubina, Hrusö (Hol.N.), Brezova in m. Baranec (Slob. Lotos 250), Kolon eirca ecclesiam, Nitriam in m. Zobor et Zibriea et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). S. granulata L. In silvarum marginibus rara. Ad Adamow (Krzisch Fl. 54). S. bulbifera L. In silvarum vinearumque pascuis sparsa. Ad Ghimes! (Rochel in Kit. Ms.), Unim, Egbell, Adamow (Krzisch Fl. 54), Temet- veny (Hol. N.), Nitriam, L. Gyarmat, G. Lapas, Zsere et Üzbegh. S. rotundifolia L. Ad G. Bab in via excavata inter vineas,. (Com. Waldstein in Kit. Addit. 171). ?? Hanc solum in subalpinis regionibus oceurrentem stirpem ibi frustra quaesivi. An cum priori confusa incertum. Chrysosplenium alternifolium L. Ad pedem m. Javorina (Krzisch Fl. 54). Ribesiaceae Endl. Ribes Grossularia L. Colitur et silvescens occurrit. Ad Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52), in m. Javorina (Hol. N.), Zobor, Revan, ad St. Georg et Kajsza. R. rubrum L. In silvis montanis sparsum. Ad Unin (Krzisch Fl. 54) et Gajdel in m. Revan. R. nigrum L. Ad Vagum (Rochel in Kit. Addit. 178). Ranunculaceae Juss. Clematis inteyrifolia L. In planitiei pratis sparsı. Ad Vagum (Kräisch Fl. 25), P. Bäb, Szelöcz, ge rer Nitriam et inde usque Ersek-Ujvar. C. recta L. In lapidosis, Eruktieosis loeis et rarius in pratis sparsa. Ad Nitriam in m. Zobor! (Uecht. Fl. 596), Brezova in m. Zalostina (Slob. Lotos 251), Bajmocska, Udvarnok in Vräbel (Hol. Bem. 69), Szakolczam, 150 Jos. Arm. Knapp: Lnbina, in m. Nedzo (Jd. N.), ad Bajmöez, A. Lehota, Hubina, Cschi, L. Gyarmat, G. Czeteny, U. Köröskeny et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). ©. Vitalba L. Ad sepes, fruticeta et vineas frequens. Thalictrum foetidum L. In montibus calcareis rarum. Ad Visny6 (H ol. Erg. 59) et Temetveny. T. minus L. In vinearum pascuis et agrorum marginibus sparsum. Ad Szakolezam (Krzisch FI. 26), Üzbegh, Nitriam, L. Gyarmat, Komjät, U. Jattö versus Urmeny, Kiralyi et G. Baäb. T. collinum Wallr. In vineis. Ad Szakolezam et Pritrsd (Kräisch Fl. 26.). T. favum L. In humidis silvis et pratis sparsum. Ad Marcham (KrzZisch Fl. 26), Pösteny (Kell. Beitr. II. 52), P. Hrad, Nitriam ac inde usque Ersek-Ujvar. a ß. angustisectum Neilr. In graminosis pratis haud ubique. Ad Marcham, Pösteny, Drahöez (Krzisch Fl. 26), Szolesan, Radosna, Nitriam, G. Ker et Maärtonfalu. Anemone Hepatica L. In silvis montanis rara. Ad Jökö (Krzisch Fl. 26) et Nitriam inter m. Zobor et Pyramide (Julius Pantocsek Exsice). 4A. pratensis L. In arenosis pascuis et montibus calcareis rara. Ad Sassin, Adamow, Csäry, Kutti (KrZisch Fl. 26), Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52), Temetveny, K. Modrowka et Nitriam in Calvarienberg. A. Pulsatilla L. In lapidosis collibus et siccis pratis haud ubique. Ad Brezova in m. Zalostina (Slob. Lotos 251), Bajmöcz, Nitriam, Pograny et Komjat. A. silvestris L. In frueticosis locis et vineis rara. Ad. Adamow (Krzisch Fl. 26), Nitriam in Szarkahegy, Nova hora et m. Zobor, U. Köröskeny et Abba Lehota versus Könnyök. A. nemorosa L. In silvis. Solum ad Unin et Adamow (Krzisch Fl. 26). A. ranunculoides L. Ubique in umbrosis silvis et nemoribus. Adonis aestivalis L. Inter segetes et in agris en frequens. A. flammea Jacg. Similibus locis sed rarior. A. vernalis L. In graminosis et aprieis loeis diffusa. Inter Czunin et Egbell (Krzisch Fl. 27), ad Udvarnok, Bajmöcska versus Galgöez (Hol. Bem. 69), Szakolezam (Id. b. N. 84), Darazs, Nitriam in Calvarienberg, Zobor et Zibrica, G. Lapäs, L. Gyarmat, P. Kälaz, Abba Lehota, Ujlak versus Pata et G. Bab. Myosurus minimus L. In humidis agris et rarius in silvis diffusus. Ad Nitriam in c. Martinko et versus monasterium, Zsere, Kolon, Ghimes, P. Eger, L. Gyarmat, P. Kälaz, Pan, U. Köröskeny et in m. Zibrica. Ceratocephalus orthoceras DC. In agrorum marginibus rarus. Ad P., Kalaz versus Comitatus terminum. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. ro Ranuneulus aquatilis L. In paludibus.. Ad Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). ß. homophyllus Wall. Rarus in paludibus. Ad Üzbegh, Nitriam, O. et U. Köröskeny in Davaresany, G. Czeteny, G. Ker, O, Szöllös et Ersek-Ujvär. y. terrestris Reichenb. Recedentis aquae forma. Ad Assa- Kürth versus Ujlacska, Priviez, Nitriam, G. Czeteny, Eözdegh et Üzbegh. R, fluitans Lam. In stagnantibus aquis rarus. Ad Holics in Marchae partibus (Krzisch Fl. 27) et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52.) R. divaricatus Schrank. In paludibus rarus. Ad Szakolezam in „Rybnik“ (Hol. b. Nr. 83). R. aconitifolius L. In pratis subalpinis. Ad Gajdel in m. Revan. R. Ficaria L. In humidis silvis, nemoribus,, vineisque frequens sed rarior in pratis. R. illyrieus L. In collinis pascuis et silvis rarus. Ad Holies, Czunin (Krzisch Fl. 27) Nitriamque in Calvarienberg, Zobor et Zibrica. R. Flammula L. In uliginosis pratis rarissimus. Ad Szakolezam (Hol. N.) et Gajdel versus m. Revan. R. Lingua L. In paludibus et fossis ineilibus rarus. Ad Holics in Netecs, Szakolezam, Csary, Kutti, Leopoldstadt (Krzisch Fl. 27) et Nitriam versus Darazs. R. auricomus L. In humidis pratis, nemoribus et silvis montanis frequens. KR. acris L. Ubique in pratis. R. lanuginosus L. In planitiei montiumque silvis et pascuis diffusus. R. polyanthemos L. In silvis editioribus sparsus. Ad Unin, Adamow (KrZisch Fl. 27) et Nitriam. R. repens L. Ubique ad rivos, in fossis et pratis. R. bulbosus L. In pratis et pascuis divulgatus. R. sardous Crantz. Ubique im humidis agris, user ad lacunas et paludes. Rt. sceleratus L. Ad ripas, in fossis incilibus, inundatis locis et semisiceis paludosis sparsus. Ad Priviez, G. Tapolcsan , Assa-Kürth , Gal- göez, Sempte, P. Bab, P. Garazda, Eözdegh, G. Czeteny , U. Köröskeny, L. Gyarmat et Rivekani R. arvensis L. In eultis locis et agris frequens. Caltha palustris L. Ubique in planitiei humidis pratis. Trollius europaeus L. In silvis editioribus. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 285)? Eranthis hiemalis Salisb. Ad Rakoviez in hortorum pratis silvescit. (Medny. b. N. 49). Isopyrum thalietroidesL. In umbrosis silvis sparsum. Ad Unin, Rados- 152 Jos. Arm. Knapp: söez, Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 28), Szakolezam usque Lubina (Hol. N.), Nitriam, Zsere, U. Köröskeny, G. Czeteny et Kajsza. Niyella arvensis L. Ubique in demessis agris et incultis locis. Aquileyia vulgaris L. In silvis montanis rara. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 285), in m. Javorina (Hol. Ausfl. 74) et Revan. Delphinium Consolida L. In agris demessis et inter segetes divul- gatum. D. elatum L. In earpaticorum montium jugis. A Biebersburg usque Väag-Ujhely (Krzisch FI, 28). Aconitum Anthora L. Im silvis montanis rarum. Ad Nitriam ! (Widerspach Exsie.) in m. Zobor supraque Nova hora et Ghimes prope arcem. A. Lyeoctonum L. In silvis montanis frequentius praecedente. In m. Javorina (KrZisch Nachtr. 22), ad Temetveny (Kell. Beitr. 285), Modrowka, Gajdel, Nitriamque in m. Zobor et Zibrira. Actaea spieata L. In silvis montanis rara. Ad Väg-Ujhely (Krzisch Fl. 28), in m. Javorina (Hol. Ausfl. 73), ad Temetveny (Kell. Beitr. 285), Gajdel et Nitriam supra m. Pyramide. Cimieifuga foetida L. In silvis montanis (Endl. in Host fl. aust. II. 32) ad Vittenez et Jokö? (Krzisch Fl. 28). Unde posterior hanc suspiecionem hauserit mihi ignotum. Berberideae Vent. Berberis vulgaris L. In lapidosis collibus pratisque rarus. Ad Hrusö in m. Nedzo et Kolne (Hol. Erg. 59), Vagyovce (Jd. N.), Luka versus Vagum et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). Papaveraceae Juss. Papaver Arg:mone L. In agris et silvis ultra Vagum haud rarum. Ad Adamow, Sassin, Csary, Kutti (Krzisch Fl. 29), A. Tura versus Aloysius-Brunnen (Id. Nachtr. 22), Hrachowistye, Visnyö (Holuby Exsice.) et Csejthe in saxis (Id. N.). P. dubium L. In frueticosis locis praecipue solo calcareo, Ad Bolich, Katow, Chwojnicza rivum (Krzisch Fl. 29), Nitriam, L. Gyarmat, Geszt, Csehi et K. Czeteny. P. Rhoeas L. Inter segetes, in arenosis agris et ad vias frequens. P. somniferum L. Colitur. Glaueium cornieulatum Curt. In arenosis agris et ruderatis sparsum. Ad Bajmöcska, Csaläd (Hol. Bem. 69), Udvarnok (Id. Exsicc.), Bori (Id. N.), Csaba, Nitriam in coemeterio, L. Gyarmat, Komjat, Tardosked, Mocsonok, G. Bab et Rakoviez (Rochel N. II.). Chelidonium majus L. In ruderatis, muris et lapidosis locis frequens, Prodromus forae Comitatus Nitriensis. 153 Corydalis cava Schweigg. et Körte. In nemoribus rara. Ad Pösteny, Vagum (Krzisch Fl. 29) et Szakolezam (Hol. N.). €. solida Sw. In lapidosis, silvatieis et fruticosis loeis divulgata. ©. fabacea Pers. In silvis rara. Ad Unin (Krzisch Fl. 30). Fumaria offieinalis L. In vineis et cultis loeis fere ubique. F. Vaillantii Lois. In agris rariusque calcareis montibus sparsa. Ad Holics, Kobilan (Krzisch Fl. 30), K. Modrowka versus A. Lehota, Nitriam, L. Gyarmat, Lüki, Pograny et G. Czeteny. Cruciferae Juss. Turritis glabra L. In fruticosis locis et silvis haud ubique. Ad Te- metveny, Privicz, Üzbegh, Nitriam et K. Czeteny supra vineas. Arabis Turrita L. In silvis montanis sparsa. Ad Jökö in areis elivo (Krzisch Nachtr. 30), Vozokan Nitriamque circa Zorardi saxum, m. Pyra- mide et Zibrica. A. aurieulata Lam. In apricis et lapidosis locis rara. Ad Nitriam in Szarkahegy et Zorardi saxum. A. hirsuta Scop. In silvis editiorıbus haud frequens. Ad Adamow (Krzisch Fl. 30), Szakolezam in Winterberg (Hol.N.), Bajmöcz, Hubina, K. Modrowka, A. Lehota, Temetveny et Vag-Ujhely. ß. saygittata Neilr, Ad Jokö et Vittenez (Krzisch Fl. 30). A. Thaliana L. In silvis et graminosis sparsa. Ad Egbell, Kutti, Broczka (Krzisch Fl. 31), Nitriam, Emöke, L. Gyarmat, Csehi, K. Cze- teny, Ghimes et Martonfalu. A. arenosa Scop. In lapidosis petrosis locis sparsa. Ad Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 30), Temetveny, A. Lehota,„ K. Modrowka, St. Georg, Vozokan, Nitriam et Ghimes in arce. ß. multiceps Neilr. Ad Nitriam in arcis muris et m. Zibriea. Cardamine hirsuta L. In silvis montanis sparsa. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 285). ©. pratensis L. In humidis pratis haud ubique. Ad Szakolezam (Hol. b. N. 84), Darazs, Nitriam, Ghimes, O. et U. Köröskeuy, Märtonfalu et Temetveny (Kell. Beitr. 285). ß. grandiflora Neilr. In silvis sparsa. Ad U. Köröskeny et Ghimes. ©. impatiens L. In humidis silvis rara. Ad Szakolezam, Holics, Katow, Kutti (Krzisch FI. 31), in m. Javorina (Jd. Exsice.) et Revan. Nasturtium ofieinale R.Br. Ad montium fontes rivosque rarum. Ad Jökö et Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 30). Dentaria enneaphyllos L. In silvis mentanis sparsa. In m. Javorina (Krzisch Fl. 31), ad Lubina (Holuby Exsice.) et Gajdel. D. bulbifera L. In umbrosis silvis frequens. 20 154 Jos. Arm. Knapp: Hesperis matronalis L. In fruticosis locis rara. Ad Bajmöcz prope „Jezero* et Gajdel in Kohlengrund. H. tristis L. In apricis locis rara. Ad Nitriam in Calvarienberg et prope Zorardi saxum. Sisymbrium ofiieinale Scop. Ad vias, sepes et in ruderatis divulgatum. S. Loeselii L. In ruderatis et incultis non ubique. Ad Szakolczam, Lubina, Vag-Ujhely (Hol. N.) et Nitriam. S. Columnae Jacg. In ruderatis, muris, ad vias et agros frequens. S. pannonicum Jacg. In agrorum marginibus rarum. Ad Ersek- Ujvar, K. Emöke et O. Recseny. S. Sophia L. Ubique in arenosis agris, muris et ruderatis. S. strietissimum L. In silvatieis elatioribus sparsum. A Biebersburg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 31), ad Szakolezam in Starohosky potok (Hol. N.) et Bajmöcz in Comitis horto. Alliaria ofieinalis Andrz. In nemoribus , ad sepes vineasque di- vulgata. Erysimum cheiranthoides L. In nemoribus, inundatis locis, ad pagos et rivos haud rarum. Ad Priviez, Bajmöcz, Luka, K. Modrowka, St. Peter, Appony, Nitriam, Pogräny, Kolon, Ghimes, Abba Lehota, P. Bab, Szelöcz ac inter Vecse et Hosszufalu (Schill. O. b. Z. 1864. 386). E. strietum F. d. Wetterau. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 285) et Csejte (Jd. B. II. 52)??%) E. odoratum Ehrh. In montibus calcareis sparsum. Ad Bajmöez, Temetveny, A. Lehota, K. Modrowka, Hubina , Jeleni Jama et Nitriam. E. Cheiranthus Pers. In silvis rarum. Ad Adamow, Cojatin et Eg- bell (Krzisch Fl. 32). E. canescens Rth. In arenosis locis diffusum. Ad Sassin, Bür, Eg- bell (KrZisch Fl. 32), Üzbegh prope Podingo, O. Recseny et Kiralyi. E. repandum L. UÜbique in ruderatis, agris, muris et ad vias. Barbarea vulyaris R.Br. In vineis et pratis rara. Ad Nitriam. Conringia orientalis Reichenb. In vastis locis et demessis agris haud ubique. Ad Vradist, Kobilan, Pritrsd (Krzisch Fl. 32), Lubina (Hol. Ausfl. 70), Szakolezam, Mokrihaj (Jd. N.), Nitriam, Emöke in vineis, Pograny, Hubina et A. Lehota. Brassica oleracea L. Colitur. y. capitata L. Colitur. &. gonyylodes L. Colitur. B. Napus L. Colitur. B. Rapa Keh. Colitur et in vineis agrisque silveseit. Ad Nitriam, L. Gyarmat, Csehi, K. Czeteny, Emöke et G. Lapäs. 1) Keller haec additamenta tanta cum levitate seripsit, ut singulis plantis nomina Auetorum ad- Jicere omiserit. Haec autem ad omnia paratus Dr. Alexander Skolitz adscripsit. An ergo ambo ejusdem Auctoris plantam intellexerint satis dubitarem. SR En R As Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 155 Sinapis arvensis IL. In agris, cultis et ineultis loeis frequens. Erucastrum Pollichi Schimp. et Spenn. In silvis et agrorum marginibus haud freques. Ad Adamow, Cojatin et Egbell (KrzischFl. 32). Diplotawis tenuifolia DC. In incultis rara. Ad Ersek-Ujvar. D.muralis DC. In agris et graminosis ubique. Ad Holies (Krzisch Exsice. cum priore ab hoc confusa), Vag-Ujhely , Radossöcz,, Szakolezam (Hol. N.), Nitriam et L. Gyarmat. Alyssum montanum L. In montibus calcareis et circa dirutas arces rarum. Ad Väralja, Korlatkö, Csejte (Krzisch Fl. 32), Hrusö (Hol. N.), Temetveny, K. Modrowka, Nitriam in Calvarienberg et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). A. calyeinum L. Ubique in lapidosis locis, muris et agris. A. minimum W. In agrorum marginibus rarissimum. Ad. P. Kalaz. A. incanum L. In pascuis, ruderatis et ad vias frequens. Lunaria rediviva L. In silvis montanis rara. A Biebersburg usque Väg-Ujhely (KrZisch Fl. 33) et ad Temetveny (Kell. Beitr. 285). Peltaria alliacea Jacg. Ad Csejte (Kell. Beitr. II. 52)? Draba lasiocarpa Rochel ß. Rocheliana Stur. Infra rudera areis Temetveny! (Rochel in Wahl. Carp. 193), in m. Sokoli Skali (Stur. Monog. d. Drab. 184) et Konlity vreh ibidem. D. muralis L. In siceis pratis rara. Ad Holics (KrZisch Fl. 33). D. nemorosa L. Ad Nitriam in muris rarissima. D. verna ‚L. In graminosis ubique. ß. parviflora Stur. In lapidosis locis divulgata. y. praecox Stur. Similibus locis. Roripa rusticana Gren. et Godr. In hortis, ripis fossisque silvescens haud rara. Versus septentrionem rarissima. R. austriaca Bess. In inundatis haud rara. Ad. G. Tapolcsan, Nitriam, Lüki, G. Czeteny et Szelöez. R. amphibia Bess. In paludibus ac ad ripas sparsa. Ad Szakolezam, Holies, Csary (Krzisch Fl. 30), Nitriam, O. Szöllös, G. Ker et Vag-Uj- hely (Kell. Beitr. II. 52). ß. variifolia D ©. Similibus locis. R. palustris Bess. In inundatis et paludosis rara. Ad Szakolezam, Holies, Csary (KrZisch Fl. 30), Szelöez et. Sempte. R. silvestris Bess. Ad yias, rivos, ripas et in humidis divulgata. Ad Holics (Krzisch Fl. 30), Vozokan, Nitriam, Tormos, L. Gyarmat, O. Köröskeny, P. Bab et Szelöcz. R. amphibio-silvestris Neilr. Ad Nitriam adversus insulam et Baj- möcz prope fontem „Jezero.“ Camelina sativa Crantz. Ubique inter segetes et in ruderatis. C. dendata Pers. Rara in agris Lino consitis. Ad Nitriam et L. Gyarmat. 20. * 156 Jos. Arm. Knapp: Neslia panieulata Desv. Rara inter segetes. Ad Lubina, Vrbove, Vag-Ujhely (Hol.N.), Jeleni Jama, K. Modrowka, Zsambokret et Nitriam in inundatis. Eucelidium syriacum R.Br. In siceis aprieis rarum. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Ersek-Ujvär ad agros et Nitriam ante arcem. Myagrum perfoliatum L. Inter segetes sparsum. Ad Holies, Vradist, Katow, Kopesan (KrZisch Fl. 34), Ersek- -Ujvar et Pograny. Thlaspi campestre L. In agrorum marginibus, siceis paseuis et ad vias sparsum. Ad Priviez, Bajmöez, Temetveny, Nitriam, Geszt, L. Gyar- mat, Csehi, K. Czeteny, O. Szöllös, Komjät et Lüki. T. arvense L. Ubique in vineis, cultis et incultis loeis. . T. perfoliatum L. In pascuis, agris, pratisque haud rarum. Ad Ho- lies (Krzisch Fl. 33), Temetveny (Kell. Beitr. 285), Nitriam , Zsere, L. Gyarmat, Csehi, K. Czeteny, U. Köröskeny, Märtonfalu et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). T. montanum L. In pascuis montanis rarum. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 285), Nitriamque in m. Zobor et Zorardi saxo. Lepidium Draba L. In ruderatis .et ad vias divulgatum. L. perfoliatum L. In agris, pratis et ad vias fortuitum. Ad Holies, Szakolezam (Krzisch Fl. 33), Nitriam in ruderatis, Tormos, Emöke prope callem versus O. Köröskeny, Ersek-Ujvär et Sempte. L. ruderale L. Ubique in ruderatis, muris, ad sepes et vias. Hutchinsia petraea R. Br. In montium calcareorum ruderatis rara. Ad Temetveny (K ell. Beitr. 286) et Brezova in m. Baranec (Sloboda Lotos 250). Capsella Bursa pastoris Mnch. In graminosis, cultis et ineultis di- vulgata. ß. runeinata Neilr. Similibus locis. ö. apetala Neilr. Similibus locis sed minus frequens. Biseutella laevigata L. In silvis montanis rara. Ad Sassin in pineto (Krzisch Nachtr. 21), Csejte sub arce (Holuby Exsice.) et Temetveny (Kell. Beitr. 285). ö. hispidissima Maly. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286) et Csejte (Jd. B. II. 52)? Isatis tinctoria L. In agris et horum marginibus rara. Ad Salgo, Udvarnok, Bajmöcska (Hol. Bem. 70) et K. Czeteny supra vineas. Senebiera Coronopus Poir. Im inundatis locis et semisiceis lacunis haud rara. Ad Szakolezam versus Katow (Hol. b. N. 85) Vag-Ujhely in frugum loco (Id. N.), Assa-Kürth versus Ujlaeska, Üzbögh inque agris „Kopanice* ibidem, Nitriam, Tormos, Csehi, L. Gyarmat, 0. Köröskeny, G. Czeteny, Komjät, Szelöez, U. Jatt6ö, Kiralyi, Romänfalva ac inter Vecse et Hosszüfalu (Schill. ©. b. Z. 1864 p. 386). Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 157 Rapistrum perenne All. In agris et vias sparsum. Ad Nezsete, Üz- beeh, Kajsza, Nitriam et L. Gyarmat. Raphanus Raphanistrum L. Ubique ad vias et in agris demessis. R. sativus L. Colitur. Resedaceae DC. Reseda Phyteuma L. In siccis agris. sparsa, sed locum mox mutans. Ad Udvarnok, Bajmöcska (Hol. Bem. 70), Galgöcz (Id. N.), Nitriam, Uj- lak et K. Czeteny. R. lutea L. In graminosis agris et ruderatis divulgata. R. luteola L. Frequens in ruderatis, coemeteriis et ad pagos. Nymphaeaceae Salisb. Nymphaea alba L. In paludibusrara. Ad Holics in „Netecs“, Kopesan, Bür, Leopoldstadt (Krzisch Fl. 29), Udvarnok versus Vagum! (Hol. Bem. 69), Szakolezam versus Marcham inque „Cerne jJezero“ (Jd. b. N. 84) et Komjät versus Csornok. Nuphar luteum Sm. In paludibus haud ubique. Ad Holics in Marchae parte „Teichmühle*, Kopesan , Bür in silva (Krzisch Fl. 29), Udvarnok versus Vagum (Hol. Bem. 69), Szakolezam versus Marcham inque „Cerne jezero* (Id. b. N. 84), Üzbegh in „Koleso,“ Nitriam et Komjät versus O. Szöllös. N. sericeum Läng. Ad Nitriam et Vagum (Läng rör. phys. 314)? Cistineae DC. Helianthemum Fumana Mill. In montibus calcareis sparsum. Ad Csejt® (Hol. Erg. 59), K. Modrowka versus A. Lehota, Temetveny circa arcem inque c. Molva et Bajmöcz. H. vulgare Grt. In collibus et lapidosis pascuis frequens, ceterum in planitie rarissimum! Droseraceae DC. Drosera rotundifolia L. In turfosis loeis rara. Ad Räkos prope Sassin (KrzZisch Nachtr. 22) et Bori locis demissis (Id muthm. Torf. LXXXVIL) D. longifolia L. Similibus locis. Ad Nitram et Vagum (Lang. röv. phys. 314)? Parnassia palustrisL. In uliginosis pratis rara. Ad Adamow, Csäry, Bür (Krzisch Fl. 36), Bori (Id. muthm. Torf LXXXVID, in m. Javorina (Hol. Ausfl. 72), ad Bajmöcz prope balneum et Gajdel versus m. Revan. 158 Jos. Arm. Knapp: Violaceae Lind. Viola palustris L. In uliginosis pratis rara. Ad Sassin, Bür (Kräisch Fl. 35) et Bajmöcz prope balneum. V. odorata L. Ubique in silvis, nemoribus et fruticosis locis. ß- acutifolia Neilr. In silvis montanis rara. Ad Unin, Rados- söocz (Krzisch Fl. 35), Szakolczam, Lubina, Vag-Uj- hely (Hol. N.), Nitriam, Kolon et Ghimes. V. hirta L. In vinearum pascuis et silvis umbrosis frequens. ß. umbrosa Neilr. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286). V. mirabilis L. In fruticosis rara.. Ad Hrusö in m. Nedzo (Hol. Erg. 59), Üzbegh, Nitriam in monasterio, „Csermany* et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. U. 52). V. biflora L. In pinetis rara.. Ad Sassin et Bür (Krzisch Fl, 35). V. arenaria DC. In arenosis pinetis. Ad Sassin (Krzisch FI. 35). V. silvestris Kitaib. In silvis memoribusque divulgata. ß. macrantha Döll. Ad Adamow (Krzisch FI. 35) et Nitriam in insula. V. canina L. Ubique in silvis montanis. V. persicifolia Rth. a. staynina Neilr. In paludosis pratis rara. Ad Nitriam ver- sus Darazs. ß. pratensis Neilr. In humidis pratis et vieinis agris sparsa, Ad K. Emöke, Komjat et Eözdegh. Y. tricolor L. In vineis, agris et incultis divulgata. ß. grandiflora Hayne. In m. Zobor et Zibrica. Cucurbitaceae Juss. Cucurbita Pepo L. Colitur. Cucumis sativus L. Colitur. ©. Melo L. Raro colitur. Praecipue ad Szelöcz. Bryonia dioica L. Ad sepes et fruticeta rara. Solum ad Lubina (Hol.N.). B. alba L. Ubique ad sepes, pagos et vineas. Portulaceae Juss. Portulacca oleracea L. In ruderatis, agris et lapidosis sine perma- mente loco. Ad Szakolezam (Hol. b. N. 87), Hubina, Tawornok, G. Bodok, Nitriam, L. Gyarmat, Mocsonok et O. Recseny. Caryophylleae Fenzl]. Herniaria glabra L. In inundatis , arenosis et lapidosis locis haud ubique. Ad Adamow, Egbell (Kräisch Fl. 50), Väg-Ujhely (Kell. Beitr. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 1 59 II. 52), Priviez, G. Tapolesan, Temetv&ny versus Luka, Brunöez, K. Mo- drowka, St. Georg, Nitriam supra Nova hora et Zorardi saxum, Kajsza, Csehi, Ersek-Ujvar, Farkasd, Szelöcz et Sempte. H. hirsuta L. In silvis arenosis rara. Ad Adamow et Egbell (Krzisch FI. 50). Spergula arvensis L. In agris et silvis rara. Ad Szakolezam, Katow, Holies, Kopesan, Egbell (Krzisch Fl. 38), A. Tura, Miava, in m. Javo- rina (Hol. N.) et ad Nitriam versus Galgenberg. Spergularia rubra Pers. In arenosis, lapidosis agris, ripis et inun- datis locis non ubique. Ad Adamow, Egbell, Bür, (Krzisch Fl. 38), Szakolezam in „Rybnik“ (Hol. b. N. 85), Lubina in „Cabratec“, Hrusö (Id. N.), Vozokan, G. Tapolecsan, Tawornok, Appony, G. Bodok, Nitriam, Gliimes, Eözdegh, P. Boronkai, Szelöcz, Sempte, Galgöcz et Priviez. S. marina Bess. In salsis pratis. Solum ad U. Jatto. Scleranthus annuus L. In pascuis, agris demessis et novalibus frequens. ß. laxus Neilr. In inundatis sparsus. S. perennis L. In silvis rarus. Ad Adamow (Krzisch FI. 53). Sagina procumbens L. Iu humidis silvis, inundatis et uliginosis pra- tis rara. Ad Adamow, Egbell, Csary, Kutti (Kräisch Fl. 38), Temet- veny (Kell. Beitr. 286), Privicz, Tawornok, Jeleni Jama, Vozokan, Ap- pony, Nitriam, Geszt, Bodok et Csehi. S$. nodosa Meyer. Ad Egbell in „Dobrau* (Krzisch Fl. 38) et Gajdel versus Revan. S. apetala L. In arenosis. Ad Lubina, A. Tura, Hrusö et Vagyovce (Hol. Erg. 59) ? Alsine verna Bartl. In arenosis siceis collibus (Rochel. N.) ad Brezova in m. Baranec (Slob. Lotos 250)? A. setacea M.K. In silvis sparsa. Ad Adamow , Bür, Csary „ Egbell et Sassin (Krzisch Fl. 38). A. faseieulata M.K. In lapidosis ealcareis et arenosis locis haud rara. Ad Lubina, Hrusö, Visnyö (Hol. Erg. 59), Csejte (Id. N.), Temet- veny, K. Modrowka, Banka, Nitriam et Pogräny. A. laricifoia Wahlenb. «. puberula Neilr, In m. Zobor (Kit. Addit. 208). Moehringia muscosa L. In lapidosis locis rara. In m. Revan. M. trinervia Clairv. Inter fruticeta, ad sepes et in silvis sparsa. Ad Udvarnok (Hol. Bem. 71), Üzbegh, Appony, Ghimes Nitriamque in m. Zobor et Zibrica. Arenaria serpyllifoiia L. In agris, muris, siccis et arenosis locis ubique. Holosteum umbellatum L. In cultis et lapidosis locis divulgatum. 160 Jos. Arm. Knapp: Stellaria Ho'ostea L. In silvis montanis sparsa. Ad Nitriam in vineis, m. Zobor, Zibrica et Hidegvar ad Ghimes. S. graminea L. In pratis et humidis vineis haud rara. Ad Holics, Kopesan, Kutti (Krzisch Fl. 39), Lubina, Alsö Botfalu, A. Tura (Hol. N.), Priviez, Tawornok, Nitriam, Ghimes, L. Gyarmat, Kolon , G. Czeteny, Komjät et G. Ker. S. uliginosa Murr. In paludum margine et pratis montanis rarum, Ad Csary, Kutti,. Bür, Holies in Netecs (Kräzisch Fl. 39) et Vozokan. S. media Vill. Ubique in agris, fossis, vineis et ad sepes. ß. decandra Neilr. Similibus locis. Malachium aquaticum Fr. Ad ripas, fossas et paludes divulgatum. Frequentissimum ad Bajmöcz prope „Jezero.“* Cerastium anomalum W.K. In graminosis pratis sparsum. Ad Nit- riam in silva circa „Csermany“, K. Emöke et Lüki. €. brachypetalum Desp. Ad Nitriam in vineis solo lutoso. €. glomeratım Thuill. Ad Nitriam in inundatis rarum. C. semidecandrum L. In apricis collibus et pascuis rarum. Ad Nit- riam, Ghimes, L. Gyarmat et O. Köröskeny. ß. herbaceo-bracteatum Fenzl. Similibus loeis. €. triviale Lk. In pratis, pascuis et silvis montanis frequens. P. glandulosum Neilr. lisdem loeis. C. silvaticeum W.K. In umbrosis silvis rarum, In m. Javorina (KrZisch Fl. 39), ad Temetveny (Kell. Beitr. 286). Nitriam et U. Köröskeny. ©. arvense L. In apricis collibis, pratis, ad agros viasque divulgatum. Gupsophila fastiyiata L. In arenosis silvarum pinetorumque, Ad Fgbell, Sassin, Bür et Holies prope lapicidineas (Krzisch Fl. 36). G. paniculata L. In arenosis rara. Ad Unin, Radossöez (Krzisch Fl. 36), Udvarnok versus Rigöhegy (Hol. Bem. 70) et Ersck-Ujvär. G. muralis L. In arenosis, siceis graminosis et inundatis sparsa. Ad Adamow.,, Szenicz prope P. Szurovini, Jabloniez, Pösteny (Krzisch Fl. 36), Priviez, Tawornok, Radosna, Vozokau, Appony, Nitriam, Ghimes, Tardosked et U. Jatto. Dianthus prolifer L. In arenosis agris, lapidosis locis siceisque silvis rarus. Ad Adamow, Sassin, Unin (KrZisch Fl. 36), Hubina, O0. Reeseny, Nitriam, Pograny, Sitär et L. Gyarmat versus Emöke. D. Armeria L. In silvis vineis fruticosisque locis divulgatus. D. Carthusianorum L. Ubique in graminosis pascuis. D. atrorubens All. In aprieis loeis diffusus. A. Biebersburg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 36), Szakolezam, in m. Javorina (Hol. b. N. 85), ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Üzbegh, Priviez et Hubina. D. Seguieri Vill. y. collinus W.K. Inu vinearum et collium siceis pascuis rarus. Ad L. Gyarmat, G. Lapäs, Geszt et in m. Zobor. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 161 D. deltoides L. In aprieis pascuis rarus. In m. Javorma (Krzisch Fl. 37) et ad Gajdel in viarum fossis. D. plumarius L. In tertiaera arena et calcareis collibus rarus. Ad Sassin, Bür, Jabloniez, Egbell, Csary (Kräisch Fl. 37), Brezova in m. Ostriz (Slob. Lotos 281) et Csejte (Hol. N.). ß. serotinus Neilr. Ibidem (Krzisch Fl]. 37). D. superbus L. In humidis pratis silvisque sparsus. Ad Egbell, Csary et Adamow (Krzisch Fl. 37). Saponaria ofieinualis L. Ad sepes, vias, in collibus et agris frequens. S. Vaccaria L. In agris sparsa. Ad Holics, Szakolczam , Vag-Uj- hely (Krzisch Fl. 37), Lubina, Vrbove, A. Tura (Hol. N.), Baer Tor- mos, L. Gyarmat et O. Szöllös. Cueubalus baccifer L. Inter humida fruticeta et in nemarılma rarus. Ad Holies, Pösteny (Krzisch Fl. 37), Udvarnok (Hol. Bem. 70), Szakol- ezam (Id. b. N. 84), Nitriam in insula, U. Köröskeny, Ghimes, P. Ondrhot, P. Bäab et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 52). Silene gallica L. In pinetis et agris rara. Ad Sassin, Bür (Krzisch Fl. 37) et Lubina in agris „Kraöiny* versusque m. Javorina (Hol. N.). S. viscooa Pers. In siccis pascuis et -pratis rara. Ad ÜUrmeny (Rochel N.). S. nutans L. In fruticosis locis et vineis divulgata. S. longiflora Ehrh. In arenosis rara. Ad Mezö-Keszi prope Urmeny (Rochel N.) S. Otites Sm. In apricis collibus, arenosis et siccis pascuis sparsa. Ad Egbell, Petersdorf (Krzisch Fl. 37), Udvarnok, Bajmöcska (H ol. Bem. 70), Szakolezam (Id. N.), Brezova in’ m. Baranec (Slob. Lotos 250), Temetveny! (Rochel N.), Bajmöcz, Nitriam, O. Reeseny, Üzbegh, Komjät et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. Il. 53). S. inflata Sm. In pratis, vineis et fruticosis locis frequens. Melandrium noctislorum Fr. In agris demessis et inter segetes spar- sum. Ad Holies (Krzisch Fl. 38), Udvarnok (Hol. Bem. 70), Szakolezam, Lubina, Visnyö (Id. N.), Romänfalva, Szelöcz et Üzbegh. M. pratense Röhl. Ad vias, sepes et fruticeta divulgatum. M. silvestre Röhl. In pratis subalpinis rarum. In m. Javorina (Krzisch Fl. 36) et Revan. Lychnis ViscariaL. In graminosis collinis montanisque non frequens. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Priviez, Nitriam et G. Lapas. L. Flos cueuli L. In humidis pratis rara. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Priviez, Nitriam „ Könnyök, P. Oudrhot, G. Ker et Vag-Uj- heiy (Kell. B. Il. 50). Ayrostemm« Giüthago L. Ubique inter segetes et in agris demessis. En Bd. XV. Abhandl. 34 162 Jos. Arm. Knapp: Malvaceae Juss. Lavatera thuringiaca L. Ubique in vineis, silvis caeduis, aprieis pas- euis et fruticosis locis. Althaea offieinalis L. Ad fossas, ripas et pagos sparsa. Ad Holies, Vagum (Kräisch Fl. 40), Adamow (Id. Exsiec.), Bajmöcska, Udvarnok, Salgöo (Hol. Bem. 71), G. Beliez, Rajesan, Vozokan, U. Beheny, G. Bo- dok, Üzbegh, Nitriam, L. Gyarmat, U. Jattö, G. Bäb et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). 4A. pallida W.K. In pascuis et ad agros rara. Ad Temetveny prope Vagun (Stur. Sitz. 147), Luka, K. Modrowka, Hubina, G. Tapol- esan, Nitriam, Tormos, G. Lapas, K. Emöke, Pograny et L. Gyarmat. Malva silvestris L. In ruderatis et hortis frequens. M. rotundifolia L. Cum priori sed frequentior. M. borealis Wallm. Similibus locis sed mimus frequens. Ad Lubina (Hol. Erg. 59), Udvarnok, (Id. Bem. 71), Nitriam, L. Gyarmat, Krtöcz et Vozokan. M. moschata L. In silvis rarissima. Ad Adamow (Krzisch Fl. 40). Hibiscus Trionum L. In agris et ruderatis sparsus locum mox mutat. Ad Vogyerad, Mestecko (Hol. Erg. 59), Bori (Id. N.), Galgöez, Bajmöeska, Udvarnok, Posadka, Salgö, Sagh (Id. Bem. 71), Üzbegh, Nit- riam, Emöke, Eözdegh, P. Bäb, Szelöcz, Tardosked, Mocsonok et Väag-Uj- hely (Kell. Beitr. II. 53). Abutilon Avicennae Gärt. Inter segetes eirea Kosztolan (Rochel N.). Tiliaceae Juss. Tilia parvifolia Ehrh. In silvis montanis rara. Ad Bajmöez, Ghimes in m. Hidegvär et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53.) T. grandifolia Ehrh. In „Lipova hora“ sub m. Javorina (Hol. Erg. 60) et ad Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). Hypericineae DC. Hypericum hum'fusum L. Ad Szakolezam in fruticetis versus Mar- cham (Hol. b. N. 56). H. perforatum L. Ubique in pratis, dumetis, silvis et collibus. ß. stenophyllum Wimm. et Grab. Ad Nitriam solo calcareo. H. quadrangulum L. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286) et Nitriam in insula. H. tetrapterum Fr. Ad fossas inciles et fontes sparsum. Ad Unin, Vagum (Krzisch Fl. 41), Udvarnok (Hol. Bem. 72), Gajdel, Bajmöcz, Tawornok, Vozokan, K. Modrowka, Appony et Nitriam infra e. Martinko. H. elegans Steph. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286) et Vag-Uj- hely (Id. B. II. 53)? Prodromus llorae Comitatus Nitriensis. 1 63 H. montanum 1. In silvis montanis diffusum. Ad Unin, a Biebers- burg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl.41), ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), K. Modrowka, Nitriam in m. Zobor, Zsere et Sassin in pineto (Krzisch Nachtr. 21). H. hirsutum L. In planitiei montiumque silvis diffusum. In m. Ja- vorina, ad Lubina, Hrusö (Hol. Erg. 60), Udvarnok (Id. Bem. 72), Baj- möcz, Radosna, Nitriam, G. Lapas et L. Gyarmat. Elatineae Cambess. Elatine Hydropiper L. Prope paludes rara. Ad Holies et Broczka versus Marcham (Krzisch Fl. 39). E. hexandra DC. In semiuliginosis pratis rara. Ad Szakolezam (Ho- luby Exsice.), Nitriam et Ghimes. E. Alsinastrum L. Ad Nitriam Vagumque (Läng. röv. phys. 314) ? Tamarisceae Desvaux. Myuricaria germanica Desv. Ad Vagum (Rochel Misc. 89) prope Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). Certe de editioribus regionibus delata! Acerineae DC. Acer Pseudoplatanus L. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 69), ad Vag-Uj- hely (Kell. Beitr. II. 53), Bajmöcz, Temetveny, Vozokan, Nitriam et Ghimes. 4A. platanoides L. Ibidem sed rarius. A. campestre L. Ubique in silvis, vineis et ad vias. A. tataricum L. In australis Comitatus silvis rarum. Ad Nitriam supra „Nova hora“ „Csermäny“que et Üzbegh. Hippocastaneae DC. Aesculus Hippocastanum L. Colitur et ad coemeteria saepe occurrit. Polygaleae Juss. Polygala major Jacg. In herbidis collibus vineisque sparsa. Ad Szakolezam, Pritrsd (Krzisch Fl. 36), Lubina, Hrusö (Hol.N.), Vag-Uj- hely (Kell. Beitr. II. 53), Temetveny, Bajmöez, Sitär, Geszt et Pograny. P. vulgaris L. In fruticosis, locis frequens, rarior in pratis. P. amara L. In humidis pascuis. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286). Staphyleaceae Bartl. R Staphylea pinnata L. In silvis rara. Ad Temetveny (Kell, Beitr. 286), Väag-Ujhely (ld. B. II. 53), Nitriam in m. Pyramide et U. Körösk£ny. 21* 164 Jos. Arm. Knapp: Celastrineae R.Br. Evonymus europaeus L. Ubique in silvis fruticetis. E. latifolius Seop. Rarissimus in silvis. Ad P. Kälaz versus G. Lapaäs. E. verrucosus Seop. In vineis silvisque diffusus. A Biebersburg us- que Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 43), ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), K. Modrowka, Radosna, Nitriam, Emöke, Pograny et Ujlak. Ampelideae Kunth. Vitis vinifera L. Colitur. Ad Nitriam et Bajmöez silvescens oceurrit. Rhamneae R.Br. Rhamnus cathartica L. In silvis sparsa. Ad Temetveny (Kell. Beitr, 286), Väg-Ujhely (Jd. B. II. 53), Nitriam prope insulam, Bajmöcz, Ta- wornok et in m. Zibrica. R. sawatilis Jacgq. In montibus calcareis rara. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Vag-Ujhely (Jd. B. U. 53) et Ghimes sub m. Hidegvar. R. Frangyula L. Rara in silvis et lapidosis locis. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Vag-Ujhely (Id. B. II. 53), Nitriam, in Urbanko et m. Zobor, U. Köröskeny, Bajmöez, P. Bab et Ghimes in m. Hidegvar. Euphorbiaceae R.Br. Euphorbia helioscopia L. In agris novalibus et fossis frequens. Ad Cojatin (Krzisch Fl. 91), Nitriam, P. Eger, Ghimes, L. Gyarmat, U. Köröskeny, Ivanka, Märtonfalu et Szelöecz. E. platyphyllos L. Similibus locis sed rarior. Ad Holies, Adamow, Cojatin (Krzisch Fl. 91), Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53), Nitriam, Tor- mos, Ivanka, Lüki et L. Gyarmat. E. verrucosa Jacgq. In silvis. Solum ad Holies, Pösteny et Vag-Uj- hely (Krzisch Fl. 91). E. epithymoides Jacqg. In silvis montanis et fruticosis locis sparsa. Ad Unin (KrZisch Fl. 91), Korlatkö (Id. Exsice.), Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53), Nitriam et Könnyök versus Abba-Lehota. E. palustris L. In uliginosis pratis sparsa. Ad Szakolezam versus Marcham (Hol. N.), Üzbegh, Daräzs, Nitriam, O. et Köröskeny, Lüki, Ivanka, Ersek-Ujvär, P. Bab et Pösteny (Kell. Beitr. II. 53). E. pilosa L. In uliginosis pratis rara. Ad Rakoviez (Rochel N. II.) E. Gerardiana Jacq. In arenosis et siceis pascuis versus meridiem. Ad Vagum! (Krzisch Fl. 91), Bajmöeska, Posadka, Udvarnok, Sagh (Hol. Bem. 77), Nitriam in Calvarienberg (Schiller Exsice.), O. Reeseny, Ro- mänfalva, Ujlak, P. Garazda, Szelöcz, Komjat et Ersek-Ujvar. E. nicaeensis All. In siccis elivibus et agrorum marginibus rara. Ad G. Bab! (Kit. Addit. 258), Tormos prope Nakruch et O. Reeseny versus Romanfalva. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 165 y. angustibracteata Neilr. (E. pulverulenta Kit. Schult. Ö. F. II. 231; FE. babensis Addit. 258). Ad. G. Bab (Kit. Addit. 259). E. amygdaloides L. In editioribus silvis frequens. Ad Unin, Vag-Uj- hely (Krisch Fl. 92), Temetveny, Nitriam et Ghimes. E. Cuparissias L. In pascuis et agrorum marginibus divulgata. E. Esula L. In agris, arenosis locis et ad vias frequens. E. virgata W.K. Ad vias, in agris, pratis et fruticosis diffusa. Ad Holies, Sassin, Csary (Krzisch Fl. 92), K. Emöke, L. Gyarmat, Csehi, G. Czeteny, Lüki, Ersek-Ujvar et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). E. lueida W. K. Ad Adamow in silvis versus Marcham (Krzisch Fl. 92). E. salieifolia Host. In elivibus, vinearum pascuis et agris sparsa. Ad Drahöcz (Krzisch Fl. 92), Bajmöcska, Udvarnok, Posadka, Saglı (Hol. Bem. 77), Nitriam, Emöke, Pograny, L. Gyarmat, K. et G. Lapäs et Berencs. E. Peplus L. In eultis locis rara. Ad Vradist et Kobilan (KrZisch Fl. 92). E. falcata L. Inter segetes haud rara. Ad Szakolezam, Pritrsd (Krzisch Fl. 92), Bajmöez , Luka, Brunöcz, Hubina , G. Tapolesan, Üz- begh, Nitriam, L. Gyarmat, Komjat et Szelöcz. E. exigua L. Ubique inter segetes et in agris demessis. ß. retusa L. Similibus locis sed rarior. Mercurialis perennis L. In silvis umbrosis sparsa. A Biebersburg usque Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 92), ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), U. Köröskeny, Nitriam in m. Zobor et St. Georg. M. annua L. In vineis hortisque frequens. Juglandeae DC. Juglans regia L. Colitur et silvescens ad pagos oceurrit. Diosmeae Adr. Juss. Dictamnus albus L. Rarus in lapidosis locis et vineis. Ad Hracho- vistye (Hol. N.), Nitriam, Ujlak, Pograny et Geszt. Geraniaceae DC. Geranium pratense L. In pratis versus septentrionem sparsum. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Luka, Bajmocz, Priviez, Nedozser et Pravenec. G. silvaticum L. In pratis montaris rarum. In m. Javorina (Hol. Erg. 60) et Revan. G. palustre L. In humidis et graminosis pratis sparsum. Ad Lubina (Hol. Erg. 61), Priviez, Radosna et Kolon prope „Boczegai viz.* G. sanguin-um L. In pascuis collinis ubique. 166 Jos. Arm. Knapp: G. pyrenaicumL. In graminosis paseuis rarum. Ad Nitriam in vineis. G. pusillum L. In eultis, graminosis et demessis agris frequens. @G. disseetum L. Inter segetes et in demessis agris diflusum. Ad Ho- lies, Szakolezam (Krzisch Fl. 32), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Gajdel et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53.). G. columbinum L. In silvarum marginibus et collibus haud ubique. Ad Nitriam, Sitar, Bodok, Ghimes, O. Reeseny, Vozokan, K. Modrowka, Bajmöez, Priviez, Tawornok et Uzbegh. G. lueidum L. In lapidosis editioribus rarum. In m. Javorina (Kräisch Exsiec.), ad Bottfalu (Id. Fl. 42), Nitriam eirca m. Pyramide et Zorardi saxum ac in pineto ad Sassin (KrZisch Nachtr. 21.). G. divarieatum Ehrh. Rarum in vinearum fruticetis. Ad Nitriam et Berences. G. robertianum L. In planitiei et montium umbrosis lapidosisque loeis frequens. Erodium eicutarium L’Herit. Ad vias, in cultis et imeultis locis divulgatum. Lineae DC. Linum catharticum L. Ubique in graminosis pratis et paseuis. L. angustifolium Huds. Ad Vagum prope Pösteny et Brundez (Krzisch Fl. 39)? A me ibi frustra quaesitum! L. tenuifolium L. In siceis pascuis et silvis haud divulgatum. Ad Szakolezam, Pritrsd (Krzisch Fl. 38), Sassin (Id. Nachtr. 21), Udvarnok, Bajmöcska (Hol. Bem. 71), Lubina, Hrusö (Id. N.), Bajmöez, Temetveny, Hubina, U. Otrok, Üzbegh, Daräzs, Nitriam, Pograny et Väag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53.). L. usitatissimum L. Colitur et silvescens oceurrit. L. perenne L. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286)? L. austriacum L. In graminosis silvis et collibus rarum. Ad Adamow, Cojatin, Egbell (Krzisch Fl. 39), Nitriam, Ersek-Ujvär et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). L. hirsutum L. In vinearum, eollium et silvarum graminosis rarum. Ad Vag-Ujhely (Krzisch Fl. 39), Udvarnok, Bajmöcska (Hol. Bem. 71), Sipkö (Id. N.), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Nitriam et Pogräny. L. flavum L. In vinearum lapidosis et siceis pascuis rarissimum. Ad Szakolezam (Hol. b. N. 86), Geszt et Üzbegh in Podingo. Oxalideae DC. Oxalis Acetosella L. In silvis montanis. Ad Väg-Ujhely (Krzisch Fl. 43), Temetveny (Kell. Beitr. 286) et Gajdel. Prodromus florae Comitatus Nitriensis, 167 Balsamineae Ach. Rich. . Impatiens noli tanyere L. In humidis silvis rarissima. Ad Nitriam in insula, K. Modrowka et Gajdel. Oenothereae Endl. Oenothera biennis L. In ripis et arenosis silvis diffusa. Ad Sassin, Bür, Vagi partes (Krzisch Fl. 52), Vag-Ujhely (Hol. N.), G. Rippeny, Galgöez, Sempte et P. Baäb. Epilobium angustifolium L. In silvis montanis et ad ripas haud fre- quens. Ad Gajdel, Radosna, Jeleni Jama, Vozokan, G. Bodok, Appony, Nitriam et Ghimes. E. Dodonaei Vill. In Vagi ripis de editioribus montibus delatum. Ad Vag-Ujhely prope trajectum ad Beczkö (Hol. Erg. 61), Pösteny in insulis (Krzisch Nachtr. 24), Galgöcz et Sempte. E. hirsutum L. Ad rivos, fluvios et paludes divulgatum. €. parviflorum Schreb. Ad rivos, fossas et paludes sparsum. Ad Csary (Krzisch Fl. 51), Gajdel, Bajmöcz, Tawornok, Vozokan, Assa- Kürth, Appony, Nitriam, Ghimes, L. Gyarmat, K. Modrowka et Temetveny (Kell. Beitr. 286). E. montanum L. In silvis montanis haud rarum. Ad Unin (Krzisch Fl. 52), Temetveny, A. Lehota, K. Modrowka, St. Georg, Vozokan, Gajdel, Nitriam, Ghimes et Sassin in pineto (Krzisch Nachtr. 21). E. tetragonum L. Ad rivos, fossas et paludosa loca haud ubique. Ad Holies, Csary, Kutti, Bür (Krzisch Fl. 52), Priviez, Tawornok, Jeleni Jama, G: Rippeny, G. Bodok, Nitriam, L. Gyarmat et Eözdegh. E. roseum_L. In inundatis locis, ad rivos fossasque diffusum. Ad Pri- viez, Hrad, Vozokan, K. Modrowka, G. Bodok, Nitriam et G. Lapas. E. palustre L. In uliginosis pratis rarum. Ad Nitriam versus Daräzs, G. Bodok, Appony, Hrad, Bajmöcz prope „Jezero“ et A. Lehota. Circaea lutetiana L. In humidis silvis diffusa. Ad Pösteny (Kell. Beitr. I. 53), U. Köröskeny, Ghimes, Nitriam, Vozokan, St. Georg, Jeleni Jama, K. Modrowka et Priviez. ©. alpina L. Rara in m. Javorina (Hol. Erg. 61). ©. alpino-lutetiana Reichenb. In m. Javorina faucibus (Hol. Erg. 64) et ad Nitriam in insula. Halorageae R. Br. Hippuris vulgaris L. Ad Szakolezam in palude „Rybnik* (Holuby Exsicc.). \ Myriophyllum vertieillatum L. In paludibus et stagnantibus aquis haud ubique. Ad Szakolezam (Hol. N.), Luka, Nitriam, Csehi, G. Czeteny et G. Ker. 168 Jos. Arm. Knapp: a. pinnatifidum Wallr. Sub specie (Krzisch Fl. 52). y. pectinatum Wallr. In paludibus ad Emöke. ö. terrestre Neilr. In rivi ripis ad G. Czeteny. Trapa natans L. In paludibus. Ad Nitram et Vagum (Läng. röv. phys. 314).? Lythrarieae Juss. Lythrum Salicaria L. Ad rivos et fossas ubique. ß. canescens Neilr. In pratis ad L. Gyarmat. L. virgatum L. In pratis rarum. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Tawornok, Egerszegh, Nitriam, K. Emöke, P. Oudrhof, P. Bab, Szelöcz et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). L. Huyssopifolia L. In inundatis locis sparsum. Ad Adamow, Jablo- niez (Krzisch Fl. 53), Lubina (H ol. N.), Priviez, G. Tapolesan, Tawornok, Chinoran, Hrad, Vozokan, G. Bodok, Assa-Kürth, Appony, Szalakuz, Ni- triam, Sitar, Ghimes, L. Gyarmat et Csehi. Peplis Portula L. In semisiceis lacunis et inundatis loeis rara. Ad Szakolezam in Marchae sicca perte prope viam versus Rohatec (Hol. b. N. 87) et Ghimes prope vivarıum. Pomaceae Juss. Crataegus Oxyacantha L. Ubique in silvis et fruticetis. P. laciniata Neilr. Similibus locis sed rarior. In m. Nedzo (Hol. Erg. 61), ad Udvarnok in Rigöhegy, Vrabel et Baj- möcska (Hol. Bem. 73). C. nigra W. K. In Vagi insulis (Rochel in Schult. Ö. F. IL. 59). Cotuneaster vulyarisLindl. In montium calecareorum fruticetis sparsa. Ad pedem m. Zobor (Nagy Zobor 346), in m. Javorina, „Predhradska skala“ sub hoc (Hol. N.), ad Temetveny (Kell. Beitr. 286), Nitriam in Zorardi saxo et Ghimes eirca arcem. ©. tomentosa Lindl. Similibus loeis. In m. Javorina (Krzisch Fl. 51)? Mespilus germanica L. Colitur praeeipue in vineis. Pyrus communis L. Colitur et in silvis oceurrit. P. Malus L. Colitur et rarior in silvis naseitur. Cydonia vulgaris Pers. Colitur in vineis hortisque. Sorbus aucupariaL. In silvis montanis sparsa. Ad Unin, Vag-Ujhely (Kräisch Fl. 51), pedem m. Zobor (Nagy Zobor 346), Ghimes in m. Hidegvar, Bajmöez, Hubina, A. Lehota et Temetveny (Kell. Beitr. 286). S. domestica L. In vineis australis Cottus raro colitur. S. torminalis Crautz. In silvis haud frequens. Ad U. Köröskeny in „Nadrow“, Ghimes, Nitriam et Bajmöcz. S. Aria Crantz. In silvis montanis rara. In m. Nedzo (llol. N.), Prodromus florae Gomitatus Nitriensis. 169 Zobor, Zibrica, Bilizka et Hidegvar, ad Ghimes, Gajdel, Bajmöcz, Vozokan, Jeleni Jama, K. Modrowka, A. Lehota et Temetveny. Rosaceae Juss. Agrimonia Eupatoria L. Ubique in fruticosis collibus et ad pagos. Alchemilla vulgaris W. In pratis et pascuis editioribus rara. Ad Unin, Egbell, Väg-Ujhely (Krzisch Fl. 50) et Gajdel. y. subsericea Gaud. In m. Javorina (Hol. Ausfl. 72). A. arvensis Scop. In agris demessis et silvis montanis diffusa. Ad Alsö-Botfalu, Lubina in „Öabratec“ et „Hrabovska“ (Hol. Erg. 61), Gajdel, Appony, Ghimes et Tormos prope alteras vineas. Sanguisorba offieinalis L. In planitiei pratis et silvis caeduis rara. Ad Csehi, G. Czeteny, G. Ker, P. Ondrhof, P. Bab et Szelöcz. Poterium Sunguisorba L. In fruticosis locis, siceis pratis et arenosis agris frequens. - Rosa pimpinellifolia Lam. In lapidosis, fruticosis locis et vineis haud divulgata. Ad Urmeny, Pogräny, Geszt, Ghimes, Nitriam, Vozokan, Hubina, A. Lehota, Temetveny, Väg-Ujhely et Bajmöcz. R. canina L. Ubique ad sepes, fruticeta et in nemoribus. R. rubiginosa L. In fruticetis ‚et apricis loeis rara. Ad Bab (Kit. Addit. 286), Visnyö inc. Tuskovec, Cirka et Malenniky (Hol. Erg. 61), Brezova in m. Baranec (Slob. So 250), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Vag-Ujhely (Id. B.II. 53), Nitriam in Calvarienberg et L. Gyarmat. R. arvensis Huds. Ad Nitriam in collibus. R. gallicaL. In silvarum et ad vineas sparsa. Ad Adamow (Krzisch Fl. 50), Väg-Ujhely, Jeleni Jama, Bajmöcz, Nitriam, Kolon, Pogräny, Geszt, G. Lapas et L. Gyarmat. R. canino-arvensis Neilr. In valle Leszka (Rochel N.). Rubus idaeus L. In silvis editioribus frequens. R. caesius L. In agris demessis, vineis et incultis divulgatus. ß. pubescens Neilr. Similibus locis. R. fruticosus L. Ubique in silvis montanis. a. glandulosus Neilr. Ad Szakolezam (Hol. N.). ö. tomentosus Neilr. In silvis montanis rarus. Ad Nitriam supra m. Pyramide, St. Georg et Temetveny. R. frutieoso-caesius Lasch. Ad Nitriam in secunda regione (Rochel Misc. 85). Fragaria vesca L. Ubique in herbidis locis. F. elatior Ehrh. In silvis montanis frequens. F. collina Ehrh. Haud rara in aprieis collibus, siceis pascuis et silvis caeduis. R Potentilla alba L. In silvis et vineis rara. Ad Sassin, Kutti, Egbell Bd. IV. Abhandl. 22 170 Jos. Arm. Knapp: (Krzisch Fl. 50), Szakolezam (Hol. N.), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Nitriam, G. Lapas et Zsere. P. anserina L. In pratis, siceis pratis et lacunis ubique. P. reptans L. In pratis, humidis locis et fossis divulgata. P. Tormentilla Scop. In humidis pratis et incultis silvis sparsa. Ad Miava, Brezova, Verböcz (Krzisch Fl. 50), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Vag-Ujhely (Id. II. 53), Gajdel, Bajmöcz et St. Georg. P. verna L. In graminosis ubique. a. cinerea Neilr. Ad Holics in silva prope fullonicam (Krzisch Fl. 50). y. alpina Neilr. In summitate m. R£evan. ö. opaca Neilr. In collibus herbidis diffusa. Ad Unin, Radossöez (Krzisch Fl. 50), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Vag- Ujhely (Id. B. II. 53), A. Lehota, Hubina, Nitriam, Ghi- mes, Geszt, G. Lapäas et L. Gyarmat. P. collina Wib. In silyarum graminosis et arenosis rara. Ad Egbell et Adamow (Krzisch FI. 49). P. argentea L. In siecis pascuis, pratis, muris et fruticosis locis divulgata. P. inclinata Vill. Ad Nitriam prope fluvium (Schill. Ö. b. Z. 1864. 64)? P. recta L. In lapidosis, fruticosis eollibus, vineis et silvis ubique. P. supina L. In inundatis haud divulgata. Ad Egbell in Dobrau (Krzisch Fl. 49), Bajmöcz, G. Tapolesan, Tawornok, G. Bodok, Csekej, Nitriam, Kamänfalya, Appony, L. Gyarmat, Csehi, Eözdegh, Szelöcz, P. Bäb, Ghimes, Sempte, K. Mänya, Komjät et G. Czeteny. P. rupestris L. In rupium fissuris et silvatieis lapidosis rara. Ad Vittenez et Csejte (Kräisch FI. 49). Geum urbanum L. Übique ad sepes, in vineis et nemoribus. Spiraea sasieifolia L. In humidis silvis rara. Ad Csary, Egbell et Sassin in pineto (Kr2isch FI. 48). S. Ulmaria L. In humidis pratis rara. Ad Holies, Pösteny (KrZisch Fl. 48), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Gajdel et Kolon prope „Bo- ezegai viz.“ S. Filipendula L. In graminosis pratis et pascuis frequens. Amygdaleae Juss. Amygdalus Pallasiana Schlecht. Rarissima in m. Zobor. A. communis L. Colitur. Persica vulgaris Mill. Colitur. Prunus Armeniaca L. Colitur. P. spinosa L. In nemoribus, vineis et silvis sparsa. P. domestica L. Colitur. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 171 P. avium L. Colitur. P. Cerasus L. Colitur. P. Chamaecerasus Jacq. In aprieis fruticosis locis sparsa. Ad Vittenez (Krzisch Fl. 48), Szakolezam in Winterberg (Hol. b. N. 86), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Bajmöez, G. Tapolcsan, Nitriam et Pograny. P. Mahaleb L. Ad Udvarnok in fruticetis vinearum Rigöhegy rara (Hol. Bem. 73). Papilionaceae L. Sarothamnus vulgaris Wimm. In arenosis et editioribus silvis sparsus. Ad Sassin, Bur, Jabloniez, Lieszko (Krzisch Fl. 43), Bzince prope „Ziegel- ofen“ et Veselahora (Hol. N.) et Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). @enista germanica L. In silvis rara. Ad Unin, Radossöcz, Veszka (Krzisch Fl. 43), Mokrihaj versus Szakolezam (Hol. N.), Temetveny (Kell. Beitr. 286) et Vag-Ujhely (Id. B. II. 53). G. pilosa L. In apricis lapidosis collibus et silvis sparsa. Ad Adamow, Egbell (Krzisch Fl. 43), Bajmöcz, Temetveny, Nitriam, Gerencser et Ghimes in m. Zibriea, Bilizka et circa arcem. @G. tinetoria L. Ubique in silvis, pratis et fruticosis locis. Oytisus nigricans L. In siceis umbrosis silvis sparsus. Ad Väg-Ujhely! (Krzisch Fl. 43), Temetveny, Gonolaz, Hubina, Vozokan, Bajmöez, Pri- vicz et Nitriam. ©. austriacus L. In siecis, lapidosis collibus, vineis et silvarum mar- ginibus divulgatus. ©. capitatus Grab. &. lateralis Neilr. In montanis silvis sparsus. Ad Nitriam, Bajmöcz et Hubina. ß- terminalis Neilr. In fruticosis locis et vinearum pascuis haud rarus. ©. supinus Crantz. Ad Temetveny (Rochel N.) et Szakolezam in australi-oceidentale c. Winterberg (Hol. b. N. 86). Ononis spinosa L. Ubique in pascuis, pratis et ad vias. y. albiflora Neilr. Similibus locis sed minus frequens. Anthyllis Vulneraria L. Frequens in lapidosis montium et rarius in planitiei siceis collibus et pascuis. ß. ochroleuca Neilr. In m. Revan. Medicago sativa L. In pratis silvescens, ceterum in agris eulta occurrit. M. falcata L. In pratis, ad vias et agros frequens. M. lupulina L. In pratis, ad vias sepesque divulgata. M. minima Desrouss. In arenosis, lapidosis, collibus pascuisque sparsa. Ad_Lubina in c. Ostry Vreh (Hol. Erg. 60), Sitär, Kolon, Pograny, Geszt, Ghimes eirca arcem,,G. Lapäas, Eözdegh, Appony, G. Tapolesan, Bajmöcz, Temetveny et Hubina. 29% 172 Jos. Arm. Knapp: Melilotus dentata Pers. Ad Szakolezam prope paludes „Gerne jezero“ et „Rybnik“ (Hol. b. N. 86). M. maerorrhiza Pers. In humidis pratis rara. Ad Emöke et Eözdegh. M. offieinalis Desrouss. In prätis et pascuis ubique, M. alba Desrouss. In pratis rara. Ad Holies (KrZisch Fl. 44), Vag-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53), Hrad, Nitriam, Sempte et P. Bab. M. parvflora Desf. Ad Vagum (Rochel in Schult. 0. F.II. 347)? Trifolium pratense L. Ubique in pratis. T. medium L. In graminosis et montanis locis sparsum. Ad Unin, Radossöez, Adamow, Väg-Ujhely (Krzisch Fl. 44), L. Gyarmat, Nitriam, Radosna et Bajmöecz. T. alpestre L. In silvis montanis rarum. Ad Unin, in m. Javorina (Krzisch Fl. 44) et pineto ad Sassin (Id. Nachtr. 21). T. ochroleucum Hds. In siecis editioribus silvis haud ubique. Ad Adamow (Krzisch Fl. 44), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Lubina, Sza- kolezam, Hrusö, in m. Nedzo, Javorina et Kozince (Hol. N.), ad Nitriam, Csehi et Üzbegh. T. rubens L. Im silvis montanis vineisque sparsum. Ad Brezova in m. Zalostin (Slob. 251), Temetveny (Kell. Beitr. 286), Väg-Ujhely (Id. B. II. 53), Bajmöez, Nitriam et L. Gyarmat, T. inearnatum L. Silveseit ad Lubina in agris „Abrahamky“ Trifolio consitis (Hol. Erg. 60). T. arvense L. In agris et graminosis ubique. T. fragiferum L. In humidis pratis sparsum. Ad Udvarnok, Posadka (Hol. Bem. 62), Szolesan, Kamanfalva, Nitriam, L. Gyarmat, Tardosked, Szelöez, Mocsonok et G. Bab. T. repens L. Ubique in pratis et ad vias. T. montanum L. In planitiei et montium paseuis divulgatum. T. hybridum L. In humidis pratis diffusum. Ad Lopassow (KrZisch Fl. 45), Eözdegh, L. Gyarmat, Nitriam, G. Tapolesan, Bajmöez et Sza- kolezam (Hol. N.). T. agrarium L. In silvis montanis vineisque sparsum, T. procumbens L. In pascuis, agris demessis, pratis et fruticosis loeis frequens. ß. minus Neilr. Similibus locis sed minus frequens. Dorycenium Pentaphyllum Scop. a. sericeum Neilr. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286) et Väg- Ujhely (Id. B. II. 53). ß. hirtum Neilr. In vineis et aprieis silvis haud rarum. Lotus corniculatus L. In graminosis ubique. o. tenuifolius L. In humidis pratis_sparsus. Ad Sempte, P.Bab, Eözdegh, Nitriam, Kamänfalva et Vozokan. Prodromus florae Comitatus Nitriensis. 173 Tetragonolobus siliquosus Rth. In siceis pratis rarus. Ad Szakolezam in „Rybnik“ (Hol.N.), O. Szöllös, Tardosked et Mocsonok versus P. Lapos. Robinia Pseudoacaeia L. Colitur ad vias et in hortis. Galega offieinalis L. Ad rivos, fossas et in uliginosis rara frequens. Ad Holies, Pösteny (Krzisch Fl!45), Udvarnok (Hol. Bem. 72), Nitriam, L. Gyarmat, Pograny, Ghimes, Appony, Assa-Kürth, Septenez-Ujfalu, G. Rippeny, Hrad, Tormos, Iyanka et U. Köröskeny. Colutea arborescens L. Ad Nitriam in vineis „Csermany“ et Ocskö (Rochel Misc. 74.) silveseit. Oxytropis montana DC. Ad Temetveny (Kell. Beitr. 286)? Astragalus Onobrychis L. In aprieis declivitatibus et ad vias haud ubique. Ad Kosztolan (Stur. Sitz. 136), Holies (Krzisch Exsiec.), Te- metyeny (Kell. Beitr. 286), Väg-Ujhely (Id. B. II. 53), Nitriam, K. Emöke, L. Gyarmat, G. Czeteny, Komjät, Kirälyi, G. Bab, Ujlak, Könnyök, K. Modrowka et Luka. A. asper Jacgq. In pratis. Ad Holics (KrZisch Fl. 46). Certe cum peregrinis seminibus huc allatus. A. Cicer L. In pratis, agris et hortorum pascuis rarus. Ad G. Bäab, Eözdegh, St. Mihäly ür, L. Gyarmat, P. Eger, Sitäar, Appony, Kamän- falva, Hrad, Bajmöcz, G. Bodok, Mocsonok et Nitriam. A. glyeuphyllos L. Ubique in silvatieis et fruticosis locis. 4A. dasyanthus Pall. In arenosis rarus. Ad Ürmeny (Rochel N.). Coronilla vaginalis Lam. Ad Temetveny (Krzisch Exsicc.) C. montana Scop. In m. Revan. €. varia L. In graminosis divulgata. Onobryehis sativa Lam. Colitur et in aprieis declivitatibus spontanea occurrit. Ad Szakolezam (Hol. b. N. 86), G. Tapolesan, Nezsete, Suränka, G. Bodok, Päsztö, Üzbögh, G. Lapäas, L. Gyarmat, K. Emöke, Pan, Eözdegh et Temetveny (Kell. Beitr. 286). Vieia hirsuta Keh. In agris et fruticetis frequens. V. tetrasperma Much. In montanis regionibus cum priori. V. monantha Desf. In agris sparsa. Ad Vag-Ujhely, Lubina, Also- Botfalu (Hol. Erg. 61) et, U. Köröskeny. Vix indigena sed cultam nun- quam vidi! i V. Ervilia W. Inter segetes et Medicaginem sparsa. Ad Nitriam et L. Gyarmat. An vera civis? V. pisiformis L. In vineis et silvis caeduis haud divulgata. In m. Nedzo (Hol. N.), ad Unin (Krzisch Fl. 46), Temetveny, Üzbegh, Nitriam, Pograny, G. Lapas, L. Gyarmat et G. Czeteny. V. dumetorum L. In editioribus fruticetis sparsa. Ad Miava, Brezova, Verböez (Krzisch FI. 46) et Nitriam circa m. Pyramide. V. cassubica L. In vinearum lapidosis rara. Ad Nitriam, Po et G. Lapas. 174 Jos. Arm, Knapp: Prodromus florae Comitatus Nitriensis, V. Cracca L. Ad sepes, fruticeta et in pratis divulgata. V. villosa Roth. Inter segetes et ad agros sparsa. Ad Nitriam, Sitär, Pogräny, Ghimes, Geszt, L. Gyarmat et O. Re£cseny. V. Faba L. Colitur. V. pannonica Jacgq. Inter segetes rara. Ad Szakolezam (Krzisch Fl. 46) et Nitriam. V. hybrida L. In m. Zobor (Rochel in Uecht. Fl. 1821. 41) ? V. sepium L. In silvis montanis sparsa. Ad Priviez, A. Lehota, Nitriam et G. Czeteny. V. sativa L. Colitur et silvescens oceurrit. ß. varüfolia Neilr. In agris sparsa. Ad L. Gyarmat, G. Cze- teny et Mocsonok. y. angustifolia Ser. In fruticosis locis haud frequens. Ad Pösteny in insulis (Kr2isch Exsice.) et Nitriam. V. lathyroides L. In fruticosis graminosis locis et aprieis silvis rara. AdAdamow (K.F. 46), Nitriam, Ghimes, G. Lapas etL.GyarmatversusEmöke. Ervum Lens L. Colitur. Pisum sativum Poir. Colitur. Lathyrus pratensis L. Ubique in pratis et humidis vineis. L. tuberosus L. Inter segetes et in riparum fruticetis divulgatus. L. sativus L. Colitur et silvescens oceurrit. L. hirsutus L. In humidis pratis rarus. Solum ad K. Emöke. L. siWvestris L. In m. Javorina, Nedzo et in vineis ad Szakolczam (Hol. N.) L. latifolius L. In vinearam colliumque fruticetis sparsus. Ad Bajmöcz, Nitriam, Geszt, G. Lapas, Emöke, Csehi, K. Czeteny, Szakolezam, in m. Javorina et Nedzo (Hol. N.) L. palustris L. In uliginosis pratis rarissimus. Ad Adamow in silva (Krzisch Fl. 47) et Väg-Ujhely (Kell. Beitr. II. 53). Orobus vernus L. Ubique in umbrosis, montanis silvis. O. pannonicus Jacg. In siceis, pascuis, pratis vineisque rara. Ad Nitriam, in Calvarienberg, U. Köröskeny, Komjat, L. Gyarmat; Adamow et Egbell (Krzisch Fl. 47). O. niyer L. In silvis montanis et vinearum fruticetis sparsus. Ad Bajmöez, Nitriam, Pograny, G. Lapas, L. Gyarmat et K. Czeteny. Phaseolus vulgaris Savi. Colitur. Ph. coceineus L. Colitur. Addendum: Corynephorus canescens Beauv. inter Arrhenatherum et Me- lica ponendus. In silvis ad Adamow et Cojatin. (K. F. 106.) - an >— Beitrag zur Lepidopterenfauna Galiziens. Von Prof. Dr. Max. Nowicki in Krakau, Vorgelegt in der Sitzung vom 4. Jänner 1865. I: meiner „Enumeratio Lepidopterorum Haliciae orientalis* habe ich 147% Arten angeführt. Seither machte ich ziemlich zahlreiche weitere Entdeckungen in Ost- und Westgalizien, hier insbesondere während des Ferienausfluges (1864) in die Pieninen und in das herrliche Tatragebirge, wo ich neben alpinen Arten, die bis jetzt nur von anderen europäischen Hochgebirgen bekannt waren, auch vier neue Microlepidopteren fand. Diese letzteren-sowie auch die schon in der Enumeratio angeführten neuen Arten finden sich in meinen Microlepidopterorum species novae 1864 be- schrieben und abgebildet. Die Anzahl der mir bis jetzt aus Galizien bekannt gewordenen Schmetterlinge beläuft sich auf 1700 Arten, ist aber noch lange nicht für abgeschlossen zu halten. Bevor es mir wird möglich geworden sein, eine vollständige Lepidopterenfauna Galiziens zu schaffen, dürften von Zeit zu Zeit gelieferte Beiträge nicht unwillkommen sein, und in dieser Voraussicht bringe ich hiermit meine seit 1860 gemachten einschlägigen Beobachtungen zur öffentlichen Kenntniss. Rhopalocera. Colias Edusa var. Helice H. Bei Lemberg und Janow an freien Waldstellen. (29/7.—17/8.) "©. Palaeno L. Vom Herrn Sanitätsreferenten v. Zimmermann bei Zaneut Ende Juli in der Var. Europomene entdeckt. Thecla acaciae F. In Lemberger Gärten einzeln. (19/6.— 2/7.) Lyeaena Bellargus var. Ceronus Esp. In Janow (12/6.) und auf dem Lemberger Sandberge. (24/8.) 176 Dr. Max. Nowicki: (Lycaena Damon S. V. Soll im galizischen Podolien fliegen.) L. Medon Hufn. (Agestis O.) Ende Mai bis halben Juni an sonnigen Hängen des Lemberger Sandberges und in Lichtungen der Janower Wälder. Hier auch in zweiter Generation am 4. August beobachtet. Melitaea Britomartis Assmann. Auf feuchten Wiesen und blumigen Waldstellen um Radtowice, dem Teufelsfelsen bei EZ und Janow. (27/5 — 5/6.) Aryynnis Selene. Eine sehr interessante in Lemberg aus der Raupe gezogene Aberration: Oberseite Kaffeebraun mit einer Reihe goldgelber Längsstriche zwischen den Rippen vor dem Saume; unten die Vorderflügel braun mit breitgelbem Saume, die Hinterflügel ganz silberglänzend mit rothfarbenem abgesetzten Querstreif statt der Spiegel und gleichfarbigen scharfen Adern, in der Mittelzelle aber mit schwarzem ungeringten Punkte und dahinter mit einem schwarzen Querstriche au der Stelle, wo bei Selene der grosse Silberfleck in der Mittelbinde beginnt. 4A. Pales S. V. In und über der Krummholzregion auf der Tatraer Magoöra (5416) Anfangs September mit Gorye ete. Erebia Manto S. V. Genug häufig Ende Juli bis Anfang September in der Tatra vom Krummholze bis zur Region der Kämme (6500°). Stark variirend, aber von Manto anderer Hochgebirge nicht verschieden. E. Gorge Esp. Anfangs September mit Pales auf der Tatraer Ma- gora und im wilden Thale Panszezyca an sonnigen und geschützten Ab- hängen rein gefangen. Ob beide sich auch in der höchsten Region nackter Granitmassen fänden, konnte ich nicht ermitteln, weil während des er- wähnten Ausfluges die Tatraer Gipfel in dieken Schnee gehüllt waren. E. Epiphron Knoch. In der Tatraer Fichtenregion (etwa 4000‘) den 4. September in Einem schon abgeflogenen Stücke gefangen, welches auf der Unterseite der Hinterflügel durch grössere und deutlichere Augen ausgezeichnet ist, als ich dies an Exempiaren des Wiener zoologischen Museums und bei Freund Mann sah. Syrichtus serratulae Rbr. Auf lichten Waldstellen bei Lemberg Ende Mai. Ebenso die Var. Coecus Frr. \ Carterocephulus Silvius Knoch. Flog in Gesellschaft des Paniscus ziemlich häufig den 28. Mai und 8. Juni in der an interessanten Insekten überreichen Janower Umgegend in trocken sandigem und sonnigen Kiefern- holzschlage um eine weite Sumpfstelle. Nach Dr. Speyer bewohnt Silvius Laubholzwälder. Sesiidae. Sesia Veilig mis L. Nach Werneburg = 4siliformis Rott.; U. 95. 43. Von Herrn v. Zimmermann um Lemberg entdeckt. S. formieiformis Esp. Vom Gymnasiallehrer Herrn Jabfouski in Lezajsk. in Westgalizien auf blumigen Stellen mit myopiformis und tipuli- formis Anfangs August gesammelt. l 4 a 177 Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. 14 Sesia scopigera Scop. Nach Werneburg = Ichneumoniformis S. V. H. 39. 40. 113. Bei Lemberg auf einer Waldwiese. (26/6.) S. philanthiformis Lasp. Um Lemberg an blumigen Waldrändern im Juni (schon abgeflogen). Zygaenidae. Zuygaena Pythia F. (Mantissa AT77 = Minos O.; H. 8.) Juli bis halben August auf blumigen Hängen um Lemberg, Jaryna, Krakau und in den Pieninen, also bis in die montane Region (3000). Am 21. Juli fand ich bei Lemberg g' Pythia und @ Angelicae in inniger copula, ohne Jedoch Eier bekommen zu haben. Z. Minos S. V. (1776 = scabiosae Esp. t. 24. 3. a. b. (1781); H. 86.) Erschien häufig im Jahre 1862 an Scabiosen um Lemberg, wurde jedoch nur in der ersten Woche Juli’s, also zeitlicher als andere Zygänen, beobachtet. Z. vieiae S. V. (= meliloti Esp. t. 39. 1—8; Loti H. 82.) Ende Juli mit Pythia und Filipendulae in den Pieninen auf Bergwiesen (bis etwa 3200‘) geflogen. Auch um Lemberg von Herrn Zimmermann gefunden. Z. carniolica Scop. (Onobrychis H. 82.) Im Juli auf dem Teufels- felsen bei Lemberg von Herrn v. Zimmermann, und bei Krakau von Dr. Zebrawski entdeckt; hier nach des letzteren Mittheilung zeitweise massenhaft auftretend. Z. Ephialtes L. Einmal und nur in Einem Stücke am 2. August in Pieniaki bei Brody gefangen. Die Var. Adamanthae Esp. zog ich in Mehr- zahl aus um Lemberg im Juli an Umbellaten der Waldwiesen gesam- melten Raupen, dessgleichen auch die Var. Peucedani Esp., welche in der zweiten Hälfte Juli’s und Anfangs August auch als Falter um Lem- berg und Krakau häufig sich findet, Letztere kann als die vorherrschende Form für Galizien angesehen werden; Ephialtes dürfte vielleicht als nur dem äussersten Nordosten angehörend sich erweisen; die Varr. coronillae und Aeacus bisher noch nicht beobachtet. Epialidae. Epialus Carna S. V. Mitte August in blumigen Thälern innerhalb der Tatraer Fichtenwaldregion (etwa 3400‘). Häufig fand ich hier auch Humuli und Gastrop. Quercus bis in die höchste Krummholzregion (etwa 6000°), die Epialiden nur am Abend, Quercus auch bei Tage schwärmend. Psychidae. Psyche vieiella S. V. In Laubwäldern um Lemberg. (22/6.) Epichnoptery& nudella O. Auf kräuterreicher Stelle des Lemberger Sandberges. (21/6.) Bd. XV. Abhandl. 23 178 Dr. Max. Nowicki: Bombycidae. Gastropacha cata® L. (Everia 0.) In Lemberg aus der Raupe am 8. October gezogen. Lasiocampa dumeti L. Massenhaft im Herbste des Jahres 1862 und wurde damals auf Wiesen der Kieferwälder um Janow und Brody beobachtet. Liparidae. Orgyia yonostigma L. In Lemberg häufig aus Raupen gezogen vom 48/6—17/7. Auch bei Krakau, scheint aber hierlands seltener zu sein als die überall und in 2 Generationen vom Juli bis October beobachtete Antiqua. (Penthophora morio L. Soll bei Tarnopol vorkommen.) Lithosidae. Nola eicatricalis Tr. Auf dem Lemberger Sandberge vom Crasaegus abgeklopft. (28/4.) Nudaria mundana L. Dies zarte Thierchen fing ich den 30. Juli am Eingange in die Pieninen auf einem etwa 2000° hohen nackten Kalkfelsen in Gesellschaft der hier sehr häufigen Larentia bipunctaria und Botys sophialis. Letzterer war ebenfalls häufig an den benachbarten Trachyt- felsen Szezawnica’s, der Heimath Apollo’s. Lithosia lutarella L. Ende Juli auf trockenen Waldwiesen an meh- reren Orten in Ostgalizien. L. lurideola Zkn. Lemberg, Janow, Krakau. (24/6.—18%#.) Aus Raupen gezogene Exemplare entwickelten sich vom 8. Juni an. Com- plana L, findet sich gleichfalls in Ost- und Westgalizien bis in die mon- tane Region. Notodontidae. Notodonta Dodonea S. V. Vom Herrn Sanitätsreferenten v. Zimmer- mann im Raupenstande an Eichen bei Lemberg gefunden. N. trepida F. In Laubwäldern bei Lemberg einmal (20/5.) gefangen. Drynobia velitaris Hufn. Vom Herrn v. Zimmermann im Eichen- walde bei Bancut im Raupenstande entdeckt, D. Melayona Brkh. Bei Lemberg Ende Juli an Buchen gefunden, Ob zweite Generation ? Noctuae. Ayrotis pronuba var, Innuba Tr. Lemberg 11. Juli, A. mendica F. (festiva S. V.; H. 114. 467—9.) Im Birkenwalde bei Lemberg am 20. Juni. Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. 179 Agrotis fugax Tr. In der Tatra in und über der Krummholzregion (6900). August. A. lueipetaS. V. In der zweiten Hälfte Juli's um Lemberg an blumen- reichen Stellen. 4A. obelisca S. V. In Janower Kieferwäldern. (2/8.) A. tritiei var. Vitta Esp. Auf dem Lemberger Sandberge im Juli- Mamestra serena S. V. Anfangs Juni an Gartenplanken Lembergs und auf dem blumigen Hügel Draneza bei Brody, hier zahlreicher. M. contigua S. V. In Lemberg aus der Raupe gezogen am 12. Juni. M. aliena H. 441. In Lemberg am 30. Juni aus Raupen entwickelt. Dianthoeeia lepida Esp. (perplexa H. 894.) Ende Juni auf dem Lem- berger Sandberge. Vom Herrn v. Zimmermann zahlreich aus Raupen gezogen mit der dort gemeinen Capsincola. Hadena seolopaeina Esp. In Lemberg an Gartenplanken. (16/7.) Mania Maura L. Vom Herın Zebrawski Ende Juli im Zimmer in Krakau gefangen. Leucania comma L. Ziemlich häufig um Lemberg auf Wiesen. Juni. L. conigera S. V. In Pieniaki bei Brody entdeckt. (21/7.) L. Lithargyrea Esp. Bei Lemberg auf einer Wiese Abends ge- flogen. (21/7.) Caradrina blanda S. V. (Taraxaci H.) In Lemberg am 3. Juli und in Pieniaki bei Brody am 19. August gefangen. Acosmetia caliyinosa H. Um Janow von Kiefern abgeklopft. (3%.) Rusina tenebrosa H. In der ersten Hälfte Juli’s in Wäldern um Janow und Lemberg. Oueullia Iyehnitidis (Lychnitis) Rbr. Im Juli 1861 sammelte Herr Zimmermann auf Scrophularien um Lemberg eine Menge Raupen ein. Die meisten derselben verwandeiten sich, die Puppen lieferten im Jahre 1862 die Eulen, welche einzeln schon vom 26/5. an, zahlreich aber erst gegen Ende Juni und in der ersten Hälfte Juli’s ausschlüpften. Von Cue serophulariae erhielten wir auch nicht ein einziges Exemplar. Diese Beob- achtung scheint also mit den Angaben über die Nahrungspflanzen nicht ganz übereinzustimmen. Die Muthmassung Dr. Speyer’s, dass Zychnitidis vielleicht nur Varietät sei, dürfte ihre Richtigkeit haben. Heliothis Ononis S. V. Auf einer sandigen Waldstelle bei Lemberg gefangen. (15/5.) Erastria venustula H. Auf Klafterholz im Kiefernholzschlage Pasieka bei Brody gefunden. (8/6.) Toxocampa Craccae S. V. In Lemberger Wäldern. (28/6.) T. Pastinum Tr. Ebenfalls nur aus der Lemberger Umgegend bekannt. j Hypaena obesalis Tr. Mitte Juni in der Lemberger Neuwelt, und nach Dr. Zebrawski au verschiedenen Orten um Krakau. 23 * 180 Dr. Max. Nowicki: Geometrae. Geometra smaragdaria F. Nur aus Lemberg bekannt. (26/6.) - Ptychopoda straminata Tr. Diesen Spanner fand ich in Janow auf einem dürren Sandhügel. (16/8.) Ptych. inornata Haw. (suffusata Tr.) Bei Sambor am blumigen Waldrande. (6/7.) Ptych. herbariata F. (pusillaria H.) In Lemberg im Zimmer ge- fangen. (29/6.) Pylarge commutata Frr. Tr. In der Tatra im August innerhalb der Fichtenwaldregion (etwa 4000‘) aus Heidelbeeren aufgescheucht. Auffal- lend ist die’verspätete Flugzeit, die anderwärts in den Juni fällt. Arrhostia nemoraria H. 89; H. S. f. 102. Nach Dr. Heinemann = aliata F. In Laubwäldern des Samborer Vorgebirges und um Lemberg im Juni. In meiner Enumeratio ist das Citat subpunetaria H. S. unrichtig. Zonosoma orbieularia H. Vom Herrn v. Zimmermann aus um Lem- berg gesammelten Raupen in einer auffallenden, dunkel besprenkelten Varietät ohne Röthelroth um die weissgekernten Mittelpunkte, gezogen. Numeria capreolaria S. V. Anfangs August innerhalb der Tatraer Fiehtenwaldregion (etwa 3800‘). Caustoloma flavicaria S. V. Den Spanner führte ich schon in meiner Enumeratio auf. Hier will ich nachträglich über desseh erste Stände be- richten. Sonderbarer Weise lebt Flavicaria in Lemberg nur in einigen Gärten am Fusse des Sandberges an den Umzäumungen, wo Ürtica, Stachys und Lamium wuchert. Dort also stellte ich mich Mitte Mai, nach- dem Flavicaria bereits in Menge erschienen, auf die Lauer, spähte den Weibern nach, und bemerkte bald, dass sie ihre Eier einzeln an Blättern von Lamium album absetzten. Auf das Nachsuchen der Eier in fremden Gärten zu verzichten genöthigt, fing ich favicaria in copula und auch Weiber ein, die aber im Zwinger keine Neigung zum freiwilligen Eier- legen zeigten. Erst durch leichtes Drücken des Hinterleibes mit der Pin- cette gelang es mir einige Eier zu bekommen, aus denen Räupchen vom 8. bis 11. Juni ausschlüpften, welche ich sofort mit Lamium album fütterte, versuchsweise auch mit Lamium purpureum, das sie ohne weiters frassen. Am 29. und 30. Juni erfolgte die Verpuppung in zusammengesponnenem Blatte der Nahrungspflanze und vom 11. bis 17. Juli entwickelten sich die Spanner, um welche Zeit Flavicaria bereits auch im Freien in zweiter Generation erschien. Raupe schlank-walzig, 1 Zoll lang, heller und dunkler bräunlich, am Kopfe bis zum Nacken mit zwei weissen Längslinien, längs der Brustfüsse mit lichtem Streife, an den Seiten des Bauches mit fünf schiefen dunkleren weissgesäumten Streifen. Puppe dunkelbraun, nackt, am Hinterleibe kegelföürmig mit dornigem Krentmaster. Hinsichtlich der geographischen Verbreitung füge ich noch hinzu, dass fHlavicaria sich auch Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. 181 in den Kolomaeer Vorbergen und überhaupt in Ostgalizien über Podolien bis in die Ukraine finde. Hhnypoplectis pluviaria F. (adspersaria Tr.) Fliegt häufig im dichten den Waldrand einsäumenden Gestrüpp in Jarina bei Janow, der Heimath von tibialata. In erster Generation fand ich pluviaria den 11. Mai, in zweiter den 13. Juli. In Schmetterlingswerken wird nur eine Generation (Mai, Juni) angegeben. Macaria cinerata F. (signaria H.) Im Kuga in der Tatraer Wald- region (etwa 4000‘) um Fichten. Hibernia rupicapraria S. V. Im März um Lemberg. Herr v. Zim- mermann zog den Spanner auch aus Raupen, die auf Schlehen leben. Gnophos glaueinaria H. Im August in der Tatraer Krummholzregion in etwa 6000‘ Höhe. Operaria flog nur auf den höchsten Kämmen (6600‘, auf Czarnohora auch im Krummholze), dagegen dilueidaria in Thälern der Waldregion sowohl in der Tatra (etwa 4000‘) als auch in den Pieninen (3000°). Die gefangene Tatraer glaueinaria stimmt am besten mit sartaria H. S. f. 66 überein. Psodos alpinata Scop. (horridata S. V.) Häufig im August in der Tatra von der höchsten Krummholzregion an bis etwa zu 6600‘ Höhe. P. quadrifaria Sulzer. (Alpinata S. V.) In der Tatra nur über der Krummholzregion, und zwar im westlichen Theile an Hängen des 6523‘ hohen Wotowiec, im August in Menge geflogen. P. chaonaria Frr. Mit voriger Art im August in der Tatra, aber nur auf Kämmen in 6500‘ Höhe. Gleicht genau der Freyer’schen Figur 3 auf T. 36. Die dichte gelbe Beschuppung der trepidaria H. 343 zeigen meine sämmtlichen g' gar nicht, die @ nur am Vorderrande der Vorder- flügel. Freund Mann: vermuthet in beiden verschiedene Arten, indem trepidaria stets an Felsenflechten, chaonaria aber auf Alpenwiesen sich aufhält. Die Tatraer chaonaria ruht auf Juncus trifidus; selten flog eine vom Trümmergestein auf. Anisopteryx aceraria S. V. In Lemberg aus Raupen gezogen am 7. November. Eubolia murinaria S. V. Auf dem trockenen Hügel Drancza bei Brody häufig am 19. Mai mit virgata, glarearia, alsus etc. geflogen. Larentia silaceata S. V. Nach Werneburg=cupitata H. S. und die cuneata Don. = silaceata H. S. Dr. Heinemann vermuthet in beiden dieselbe Art. Alle in Galizien (vom 446.—27/7.) im Samborer Vorgebirge und um Lemberg gefangenen Exemplare haben constant den Kopf, Thorax und Hinterleib gelblich, dagegen im Mittelfelde Ast 2 und 3 dem Grunde gleichfarbig. L. implwiataS. V. Am 6. Juni entdeckt bei Lemberg im gemischten Birkenhaine des Dorfes Bifohorszeze, der Heimath von Mnemosyne. 152 Dr. Max. Nowicki: Larentia sordidataF. (elutataS.V.) Ich fand diese Art am 4. Juli in Lemberg und Anfangs September (ob Spätlinge?) in Thälern (etwa (+500°) innerhalb der Tatraer Fichtenwaldregion, hier aber in bedeutend kleineren Exemplaren mit deutlicher und scharfer Zeichnung. L. ineultaria H. S. Im August in der Tatraer Krummholzregion (4500°). » L. unangulata Haw. Bei Lemberg gemein im Zubrzaer Walde mit den dort ebenfalls häufigen Zöivata H., Alchemillata S. V., Ferrugata und Spadieraria *), beobachtet vom 27/7.—2/8. Nach Dr. Heinemann stehen die Artrechte von Unangulata und Zöäövata noch nicht fest, während Herr Lederer mit Dr. Herrich-Schäffer dieselben anerkennen. Die Menge der von mir eingefangenen Stammarten und Varietäten lässt keinen Zweifel zu, dass beide gute Arten sind, indem unter anderem das Mittel- feld saumwärts stets bei Unyulata nur auf Ast 4 spitz vortritt, dagegen bei Rivuta mehrere unregelmässige Vorsprünge zeigt. Auch die in Janow gefangenen Unanyulata ‚eigten dieselben Artcharaktere. L. podevinaria H. S. Im August in der Tatraer Waldregion (etwa 4600‘). L. fluetwata var. rimata. Mit spitzeren Flügeln, stark seidenglänzend, statt der schwarzbraunen Vorderrandshälfte des Mittelfeldes nur ein solcher kurzer Querstreif vom Vorderrande. In Lemberg an einer Garten- mauer gefangen. ; L. caesiata var. flavieinetata H. Häufig im August in der Tatra, aber nur in der Krummholzregion. Ich fand daselbst mehrere kaum aus- geschlüpfte Exemplare mit noch unentwickelten Flügeln. Caesiata flog in Massen in der ganzen Tatraer Fichtenwaldregion; nur einzelne Stücke überschritten die höchste Waldgrenze. Eupitheecia venosata F. Am 8. Juni bei Brody im Bienengarten entdeckt. n Eup. ieterata Vill. (o@ydata Tr) Nach Dr. Zebrawski selten in Krakauer Gärten im Juli. Eup. valerianata H. Bei Sambor und Lemberg. (4/6.—1/7.) Eup. seriptaria H. S. Ueber dem Krummholze (6600‘) in der Tatra Anfangs August mit Manto, Bombycella, Biecostella ete. geflogen. Pyralidina H. S. Asopia domesticalis Z. H. S. f. 4. In der Tatra im Dorfe Zakopane (3000°) an einer Hauswand Ende August gefangen. Alle drei Felder eisen- grau, von den zwei weissen Querlinien die vordere ganz, die hintere nur am Vorderrande ausgedrückt, sonst mit Dr. Herrich-Schäffers Be- 1) Ferrugata und Spadieearia Niegen im genannten Walde untereinander. Zwischen Krummholz in der Tatra fand ich blos Spadieearia. Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. 183 schreibung übereinstimmend. Schwerlich nur auf Messina und Tatra beschränkt. Crambina H. S. ... Botys albofascialis Tr. Ein schönes Pärchen in copula fand ich am 8. Juni am Rande vor den Janower Wäldern. B. porphyralis S. V. Fliegt bei Lemberg Anfangs August auf einem lehmigen Waldwege. In Janow fing ich ihn am 14. Juni in sandiger Gegend. (B. palustralis H. Nach Dr. Herrich-Schäfter auch aus Galizien bekannt. Herr Lederer erwähnt nicht Galiziens in seinem Beitrage zur Kenntniss der Pyraliden.) B. virginalis Dup. Nur einmal Ein Stück am 8. Juni in Janow ge- funden; Sanguinalis fliegt hier durch den ganzen Juni in Menge. B. limbulis S. V. Bei Krakau am 20. August gefangen. Für West- galizien dürften ausser vielen Tatraer noch so manche andere sich als charakteristisch erweisen, so z. B. Helle, Decussata ete., welche hier häufig sind, in Ostgalizien aber nur zufällig gefunden werden. B. terrealis Tr. Bei Lemberg in einem Holzschlage vom Laubholz den 13. August abgeklopft. Scheint selten zu sein, während fuscalis überall sehr häufig ist. B. monticolalis H. S. (alpinalis H. S. f. 7—9.) Sehr häufig geflogen im August bis Anfang September in der Tatra in und über der Krumm- holzregion bis zu etwa 6400‘ Höhe; auch auf Czarnahora häufig. Alpinalis S. V. (H.S. £. 10) fing ich ebenfalls in der Tatra (6000) am 4. September in drei schönen Exemplaren. Dr. Wocke zieht mont. als Varietät zu alp. Freund Mann hält mont. und alp. für gute Arten. B. aerealis H. Auf Sandhügeln bei Janow am 29. Juni gefangen. Auf Czarnohora in etwa 5500‘ Höhe fand ich ihn am 8. August mit nebu- lalis, der überall in der Tatra häufig vorkömmt. Chilo mucronellus Scop. Nur um Pieniaki bei Brody am 31. Juli gefangen. Crambus verellus Zkn. In Lemberger Gärten und den umliegenden Wäldern Ende Juni und Anfangs Juli; einzeln. Falsellus fand ich häufiger in Gärten in Sambor und Lemberg. (21/7.— 22/8.) Cr. speculalis H. Am 30. Juli in den Pieninen (3000) von Fichten abgeklopft. Cr. fulgidellus H. In Janow an jungen Kiefern in der zweiten Hälfte August’s nicht selten. Cr. radiellus H. Häufig im August in der Tatraer niederen Krumm- holz- und obersten Waldregion mit Coulonellus, welchen ich auch auf Czarnohora mit Pauperellus fand. 184 Dr. Max. Nowicki: Crambus tristellus var. aquilella H. Den 21. August auf Kiefern in Dernow gefangen. Sehr grosse braune Exemplare ohne Spur des silbernen Längsstreifes. Gleichzeitig flog hier in Massen auch Tristellus, der übri- gens überall bis in die Bergwiesen (Tatra) vorkömmt. Or. deliellus H. Auf einem dürren Sandhügel bei Janow am 17. August. Ein Stück unter Tristellus geflogen. Cr. paludellus H. Den 30. Juli in Pieniaki bei Brody entdeckt. Or. poliellus Tr. Auf Sandhügeln in Janow am 28. Juni gefangen. Eudorea laetella Z. An Eichenstämmen bei Lemberg. (27/6.) E. parella Z. Im August in der Tatraer Fichtenwaldregion mit su- detica 2Z., welche massenhaft überall in der Tatra bis in die Krummholz- region, so wie auch in den Pieninen, fliegt. E. octonella Z. Sehr gemein im August auf den Tatraer Kämmen (6—7000%), so weit noch eine Vegetation reicht. Wird als Varietät zu valesialis gezogen, die ich nur aus Beschreibungen kenne, welche auf die Tatraer Exemplare zu passen scheinen, nur dass letztere 11‘ spannen, während Dr. Herrich-Schäffer nur von 9—10‘ sprieht. Prosmiwis quercella S. V. Bis jetzt nur aus Podolien bekannt, da- selbst am 31. Juli gefangen. Pempelia faecella Tisch. Bei Lemberg zwischen Laubgebüsch. (11/7.) Pemp. obductella F. R. Auf dürrer Waldwiese bei Lemberg. (24/7.) ‚Myelois rosella Scop. Bei Lemberg am 23. und 27. Juli beim Ab- klopfen der eine Waldwiese einsäumenden Eichen erbeutet. M. terebrella Z. K. Anfangs August an Fichten in der Tatra. (4000‘.) Homeosoma eirrigerella Zkn. An Waldrändern bei Janow am 4. Juli. Melissoblaptes bipunetanus Curt. An Kiefern in Janow den 17. August gefangen. Anella S. V. ist hier um dieselbe Zeit, ebenso auch in Lemberg, häufig an sandigen Stellen. Tortricina. Tortrix (Cacoeecia) murinana H. 105. Dieser wie es scheint wenig bekannt gewesene Wickler wurde von den Autoren zu Hästrionana H. 310. 311 gezogen. Seine unbestreitbaren Artrechte suchte nun der lange Verkannte jüngsthin dadurch zur Geltung zu bringen, dass er an den böhmischen Tannenwäldern Rache übte, Ueber dieses Auftreten hielt Herr Rogenhofer in der vorletzten Naturforscher-Versammlung in Stettin einen Vortrag und die Artverschiedenheit von murinana und histrionana wurde zweifelsohne constatirt. Meinen im Jahre 1855 in Stupnica an Tannen gefangenen Wickler habe ich als murinana nicht erkannt, und beschrieb denselben in meiner Enumeratio als Tortrie Besseri. T. (Cacoeeia) costana F. In Wäldern des Samborer Vorgebirges am 5. Juni Ein Stück gefangen. (Gnomana L. ist ziemlich häufig um Janow und Kamionka an Kiefern mit Buoliana, Resinana ete.) Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. 185 Tortrix (Heterognomon) Zebrawskii Nowieki (Microlepidopterorum species novae 1864, f. 1.) Am 25. Juli über der Krummholzregion in der Tatra auf dem 6533° hohen Berge Wotowiec entdeckt. T. Steineriana S. V. In der Tatraer Krummholzregion (etwa 5000‘) im August um Heidelbeeren. T. unicolorana Dup. (Asphodilana H. S. 35—6.) Im August in der Tatraer Krummholzregion ziemlich häufig. T. (Amphysa) prodromana H. An den Rändern der Janower Wälder am 41. Mai an niedrigen Kräutern gefangen. Sciaphila bellana Curt. Ende August in dem Tatraer Dorfe Zako- pane (3000) an einer Gartenumzäunung gefangen. Die Penziana H. habe ich hier nicht beobachtet und blos an Kiefern bei Janow gefunden. Conchylis Richteriana F. R. Auf Abhängen dürrer Sandhügel bei Janew häufig. (11/5.) Conch. implieitana (Z.) H. S. Bei Lemberg. (20/7.) Penthina irrigquana H. S. Ende August im Tatraer Krummholze (etwa 5000‘). Penth. metallicana H. Auf dürren Sandhügeln bei Janow. (23/6.) Penth. palustrana Z. Im August in der Tatraer Krummholzregion. Grapholitha (Paedisca) infidana H. Auf dürren Sandhügeln bei Janow. (18/3 —3/9.) G. ibiceana H. S. In Janow an Waldrändern. (4/6.) @. caecimaculana H. In der Tatraer Waldregion (etwa 4600) im August mit Hiypericana, welche daselbst häufig bis in’s Krummholz gewesen. G. conterminana H. S. An pflanzenreichen Stellen des Lemberger Sandberges. (10/7.) G. incana 2. In Hodosko bei Lemberg auf trocknen Sandstellen an niederen Pflanzen. (27/5.) G. corollana H. Bei Lemberg an blumigen Waldrändern. (13/5.) G. scopariana H. S. (Lathyrana Froel.) Zwischen Gebüschen am Rande der Janower Wälder. (11/5.) @. pactolana Z. In Hotosko bei Lemberg den 27. Mai von Fichten aufgescheucht ; in der Nähe waren auch Kiefern. G. pallifrontana Z. Im August auf Tatraer Bergwiesen (000°). G. orobana Tr. Bei Lemberg vom Laubgesträuch aufgescheucht. (2/6.) G. erueiana L. Am Rande der Wälder bei Lemberg und Radtowice im Juli an Erlengesträuch. Die augustana H. besitze ich nur aus der Radtowicer collinen Region. @. mercuriana H. In und über der Krummholzregion in der Tatra (bis etwa 6300) genug häufig; August. Bd. XV, Abhandl. DIA 186 Dr. Max. Nowicki: Grapholitha spuriana H. S. Im August in der Tatraer Krumm- holzregion (etwa 5500‘). G. pinivorana Z. Flog massenhaft im August in der Tatra um’s Krummholz in etwa 5500° Höhe. Stark variirend von dunkel rostfarben bis schwärzlichbraun mit scharf bleiernen Zeichnungen (9). Die kleinere und röthelrothe pudendana habe ich nur in der niederen Region an Kiefern beobachtet, und kann mich nur schwer entschliessen, beide für dieselbe Art anzusehen. G. juncetana Z. Als solche erklärt Freund Mann mehrere unter quadr ana auf einer blumigen Waldwiese bei Lemberg am 13. Mai gefan- gene, etwas grössere Exemplare. Die Artrechte sind mir nicht klar. G. comptana Froel. In Pieniaki bei Brody am blumigen Rande des Buchenwaldes. (16/8.) G. tineana H. In Janow an Waldrändern aufgescheucht. (14/5.) &. myrtillana Tr. Im August in der Tatraer Krummholzregion bis über 6000’. Rhopobota Naevana H. In Hotosko bei Lemberg zwischen Gesträuch. (27/3.) : Carpocapsa grossana Haw. An Lemberger Gartenplanken. (13/6.) Carp. splendana H. In Wäldern um Lemberg. (8/7., 1/8.) Phthoroblastis argyrana H. Zwischen Gesträuch bei Lemberg. (23/5.) Phthor. costipunetana Haw. Ebendaselbst am 20. Juni gefangen. Tineina. Solenobia Manni Z. Bei Lemberg in Wäldern. (23/5.) Solen. triquetrella F. R. Bei Lemberg im Waldgebüsch. (10/5.) Scardia Polypori Esp. Entwickelte sich im August beim Lemberger Universitäts-Professor Dr. Matecki aus einem grossen, im Zimmer fast ein Jahr gewesenen Baumschwamme. Sc. tessulatella Z. Anfangs August in der Tatraer Fichtenwaldregion. (4000°.) Tinea arcuatella Stt. (picarella H.) Bei Lemberg in Wäldern Ende Mai. T. cloacella Haw. Ich fand sie im August in der Tatraer Wald- region massenhaft au Sennhütten in 3400—4900‘° Höhe. Incurvaria Koerneriella Z. Bei Lemberg im Buchenwalde. (13/5.) I. pectinea Haw. (Zinkenii Z.) An Waldrändern bei Lemberg am 40. Mai und in der Tatra im August gefangen. Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens 187 Swammerdammia alpieella H. S. (Faseiapenella Stt.) Anfangs Sep- tember im Tatraer Krummholze (5400°) gefangen. Die Beschreibung Dr. Herrich-Schäffer’s passt gut auf mein Exemplar. Die monticolella F.R. i. 1. ist nach Mann eine verschiedene Art. S. Zimmermanni Nowicki (Mierolepidopterorum species novae 1864, f. 3.) Im August und Anfangs September auf der Tatraer Magöra (5416‘) und den umliegenden Bergen innerhalb der Krummholzregion ziemlich häufig. Hyponomeuta vigintipunctatus Retzius. Ende Juni in Wäldern bei Lemberg. Dasystoma salicella H. Vom Herrn v. Zimmermann um Lemberg im Frühjahr entdeckt. Depressaria costosa Haw. (Depunctella H.) Zwischen Eichengebüsch bei Lemberg. (31/7.) Gelechia malvella H. An Waldrändern bei Lemberg. (26/6.) Gel. flavicomella Z. Anfangs Juni im Gehölz bei Lemberg. Gel. perpetuella H. S. Im August in der unteren Tatraer Krumm- holzregion in etwa 5000° Höhe. Gel. acuminatella Sircom. (Diffluella Mann.) Bei Lemberg im Krzywezycer Walde. (26/6.) Gel. halonella H. S. Auf Angern des Lemberger Sandberges. (16/5.) Gel. galbanella Z. Im August in der Tatraer unteren Krummholz- region in etwa 4900‘ Höhe. Gel. pedisequella H. Im August in der Tatra zwischen der obersten Fichtenwald- und unteren Krummholzregion (etwa 4700‘). Gel. basaltinella Z. Bei Janow von Kiefern abgeklopft. ‘(5/6.) In meiner Enumeratio als Augretella angeführt. Gel. notatella H. (Eurateila H. S.) In Radtowice, Janow und Lem- berg vom 28. Mai bis 12. Juni beobachtet. Wahrscheinlich wird mit dieser Art oder mit Gel. proximella meine Gel. Wagae zusammengeworfen, so wie ich auch z. B. meine Grapholita Lobarzewskii in Sammlungen unter Graph. amygdalana steckend finde. i Gel. psilella H. S. Flog am 16. Mai massenhaft in Einsenkungen des Lemberger Sandberges, wo auch achatinella, citrana, dipoltella ete. in Unzahl sich finden. Gel. Herbichii Nowicki (Mierolepidopterorum species novae 1864, f. 6.) Am 16. Mai auf dem Lemberger Sandberge entdeckt. Gel. atriplicella F. R. Am 31. Mai auf dem Lemberger Sandberge und den 24. Juni in Radtowice. 24 * 188 Dr. Max. Nowicki: Gelechia tricolorella Haw. (Acernella H. S. 580.) In der Enumeratio unter dem Namen FPisticella Heyd. i. 1. angeführt. Gel. fraternella Dougl. Auf einer lichten Waldstelle bei Lem- berg. (9/6.) Gel. marmorea Haw. (Manniella Z.) An Lemberger Gartenplanken. (14/7.) Gel. nanella S. V. Lemberger Friedhof. (13/8.) Gel. affnis Haw. (Umbrosella Z.) Wälder bei Lemberg. (26/6.) Hügel. Gel. nigricostella Dup. Auf dem Draneza bei Brody den ‚B Juni häufig mit Denisella, Zephyrana, Riyana etc. Gel. umbriferella H.S. Auf blumiger Waldwiese bei Lemberg. (19/7.) Gel. biyutella H.S. Bei Lemberg auf einer blumigen Waldwiese. (4/6.) Gel. Dzieduszyckii Nowicki (Microlepidopterorum species novae 1864, f. 4.) Ziemlich häufig in der Tatra in der alpinen Region (6000‘). August. Anarsia spartiellaSchrk. In Hotosko bei Lemberg auf einer dürren, dürftig blumigen Sandstelle. (24/6.) Ypsolophus juniperellus L. In Lisienice bei Lemberg am Waldrande von Eichen abgeklopft. (7/8.) Wachholder, auf dem die Raupe leben soll, findet sich in der Umgegend nicht vor. Sophronia renigerella H. S. (non F. R.) Auf dem Lemberger Sand- berge von Crataegus abgeklopft. (1/7.) Sophr. chilonella Tr. Im Juli auf blumigen Stellen des Lemberger Sandberges einzeln. Humerella ist daselbst in Unzahl, ebenso in Janow, der Heimath von Consanguinella. Lampros bracteella H. Zwischen Unkraut (Chenopodium, Urtica ete.) unter Planken in Lemberg habe ich ein frisch ausgeschlüpftes Stück am 23. Juni gefangen. In der Nähe waren nur Weiden. In Unzahl fliegt an dieser Stelle Hermanella, Motaeillella. _ L. similella H. Im Kiefernholzschlage Pasieka bei Brody. (8/6.) L. denisella S. V. Den 8. Juni auf dem bereits öfter erwähnten Hügel Drancza bei Brody häufig mit Gel. nigrocostella etc. L. pronubella S. V. Einzeln am Waldgesträuch um Lemberg (12/5.), Erzlebeniella auf Linden, ebenfalls nur einzeln. Oecophora inspersella H. In Lisienice bei Lemberg den 20. und 22. Juli auf lehmigem Waldwege in Mehrzahl geflogen. Ebendaselbst fliegt auch Porphyralis, und im umliegenden Gehölze Laodiee. Hypatima binotella Thunb. (Mouffetella Tr.) In Hotosko bei Lem- berg von Fichten abgeklopft. (24/6.) Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. 189 Glyphipteryx Pietruskii Nowicki (Microlepidopterorum species novae 1864, f. 8.) Ziemlich häufig im August in der Tatraer alpinen Region (bis- etwa 6200‘). Choreutis Bjerkandrella Thunb. (Vibrana H. 202.) Ich fand diese Art häufig den 30. Juli in den Pieninen (etwa 3000‘), seltener im August in der Tatraer Waldregion auf Bergwiesen (etwa 3300‘). Dort und hier auf Ohrysanthemum leucanthemum, gewöhnlich in Mehrzahl auf einer Blüthe beisammen. Argyresthia Andereggiella Dup. Innerhalb der Janower gemischten Wälder von Haselsträuchern geklopft. (17/8.) Gracilaria hemidactylella S. V. Lemberger Kaiserwald. (6/5.) Grace. syringella F. Ich fand ihn am 41. Mai 1863 in Unzahl am Flieder in Lemberg; später am 30/7., doch weniger. Euspilapteryx quadrisiynella Z. In Janow am Waldrande. (30/5.) Urnix anguliferella Z. (Ampliatella Mann.) Lemberger Wälder. (28/5.) Coleophora Zelleri Nowicki (Enum. Lep. Hal. Or. p. 212 und Micro- lepidopterorum novae species f. 10.) Dr. Wocke vermuthet in meiner Zelleri eine Var. von Unipunctella. Dies ist sie nicht, wohl aber steht sie in der Nähe der Limosipennella und Ochripennella. ©. micantella Mann. Bei Lemberg auf blumiger Waldwiese. (26/6) ©. auricella F. (nicht Virgatella Z.) Lemberger Sandberg. (10/7.) ©. ditella Z. An einer mit Artemisia, Echium, Verbascum etc. be- wachsenen Stelle des Lemberger Sandberges. (10/7.) ©. astragalella Z. Auf Krzywezycer Waldwiese bei Lemberg. (26/6.) ©. vieinella Z. Bei Lemberg im blumigen Holzschlage. (20/7.) ©. vibicella H. Ebendaselbst am 13. August gefangen. ©. Wockeella Z. Flog häufig am 30. Juli in den Pieninen auf trockenen mit Stachys germanica überwucherten und bei 3000‘ hohen Angern. ©. direetella Z. Auf niederen Pflanzen des Lemberger Sandberges. (27/5.) ©. motacilella Z. Am 30. Juli 186% in grosser Menge an Unkraut neben Gartenplanken in Lemberg. ©. galbulipennella Z. (nicht Otitae Z.) Auf blumiger Stelle des Lem- berger Sandberges. (29/7.) Anybia Langiella H. Am Erlenstamme im Zubrzaer Walde bei Lem- berg den 15. October Ein Stück gefangen. Auffallend ist die späte Flug- zeit in Galizien, die anderwärts nach Dr. Herrich-Schäffer in den Juni und August fällt. Im genannten Walde finden sich ausserdem Odon- tosia Sieversii, Laria V-niyrum, Therpn. cararia, Cidaria sylvata, Lyonetia Schineri ete. 190 Dr. Max. Nowicki: Stagmatophora Heydeniella F.R. Bei Janow den 8. Juni an niederen Pflanzen zwischen Gebüschen mit .Botys albofaseialis etc. Poeciloptilia humilis Z. Bei Lemberg am Rande des Zubrzaer Waldes. (295.) Poec. arundinella Z. Lemberger Umgegend in der zweiten Hälfte des Mai. Poec. bifaseiella Tr. In der Tatra im August auf grasigen Matten über der Krummholzregion (mindestens 6400° hoch) mit Mieropteryx aureatella Se., die ich sonst nur aus Wäldern der collinen Region um Sambor kannte. Lithocolletis tenella Z. Bei Lemberg an Carpinus. (22/5.) Lyonetia Schineri Nowicki (Microlepidopterorum species novae 1864 f. 11.) In meiner Enumeratio als Albella Eversm. angeführt, die jedoch eine andere Art ist. Freund Mann fing ein mit meiner Art identisches Exemplar vor Jahren in Böhmen und benannte es bohemiella. Mein Unieum klopfte ich ab am 6. October 1858 von Alnus glutinosa, welche den Zubrzaer Wald (bei Lemberg) einsäumt. Trotz alles Nachsuchens konnten wir hier mit Herrn Zimmermann weder die Schineri noch sSieversi wiederfinden. Bucculatrix vetustella Stt. Lemberger Wälder. (22/5.) Pterophorina. Adgistis adactyla H. Auf einer mit Anchusa, Echium, Artemisia etc. bewachsenen Stelle des Lemberger Sandberges. (13/7.) Oxyptilus didactylus L. Bei Lemberg vor dem Zubrzaer Walde auf der mit Nardus strieta bewachsenen Wiese Persenköwka den 19. Juni gefangen. Hier ist auch die Heimath der sehr häufigen Oecophora cuspi- della und Roxzana Boisduvaliana ; letztere soll nach Dr. Herrich-Schäffer in Lievland um Tannen fliegen. Micropterygina. Mieropteryx chrysolepidella Z. Bei Janow in jungen Laubwäldern (4/6.), wo im Frühjahr auch die fastwosella in Unzahl fliegt. Behufs der Vervollständigung der in meiner Enumeratio den Arten beigefügten geographischen Verbreitung im Lande, stelle ich hier noch die in der Tatra im August und Anfangs September 1864 beobachteten Lepidopteren nach Regionen zusammen. Meine Excursionen machte ich vom Dorfe Zakopane aus. Statt der Vorberge ist die Tatra von 4 Haupt- Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. 191 thälern umgeben, dem sogenannten podhale der Goralen. Eine montane und subalpine Region lässt sich hier weder in floristischer noch faunistischer Hinsicht scharf abgrenzen; füglicher wird man von der Waldregion (regle der Goralen) sprechen. Die alpine Region (hale der Goralen) kennzeichnet sich durch charakteristische Pilanzen und Thiere innerhalb des Krumm- holzgürtels und auf Kämmen, wesshalb ich die Regionen des Krummholzes und jene der Kämme annehmen zu müssen glaube. Die Region nackter Gipfel (turnie der Goralen) entspricht der subnivalen Region anderer Hochgebirge; Gletscher finden sich nicht vor; hier ist das eigentliche Reich der Hochgebirgskönigin Gemse, niedriger jenes des Murmelthieres; Die Höhenangaben differiren oft bedeutend bei den verschiedenen Autoren; ich habe das Mittel angenommen. In der Waldregion, 3000—4400'M.H.: Pap. Apollo, crataegi, brassicae, rapae, napi, rhamni, Aegon, Argus, Euphrosyne, Cardui, Urticae, Jo, Ata- lanta, Medea, Ligea, Euryale, Epiphron, Maera, Hyperantus, Janira, Pam- philus, Iphis, Sylvanus, Lineola. — Sm. ocellata, .Minos, Statices. — Ep. humuli, carna, ligniperda, quercus, rubi, salieis, plantaginis, fuliginosa. — Noet. corticea, lueipara, imbeecilla, nietitans, gamma. — Geom. commutata, faseiaria, capreolaria, signaria, repandata, dilueidaria, chaerophyllata, limitata, populata, truncata, fluctuata, montanata, caesiata, rupestrata, Mi- norata, elutata, variata, Podevinaria. — Pyr. domesticalis, farinalis, pin- guinalis, cespitalis, hybridalis, aerealis, alpestralis. Cramb. pascuellus, per- lellus, eulmellus, pratorum, tristellus, Eud. ambigualis, mercurella, parella, sudetica, Myelois terebrella, ahenella, elutella, colonella. — Tortr. Gerningana, ministrana, Forsterana, osseana, gouana, bellana, Wahlbomiana, alticolana, hamana, badiana, Penth. sauciana, rosetana, conchana , lacunana, bi- Pumetana, charpentierana, hercyniana, caecimaculana, comitana, scutulana, Drunnichiana, aspidiscana, hypericana, pallifrontana, lanceolana var. si- gnana, trifoliana, plumbana. — Tin. tessulatella, cloacella, gramella, spre- tella, misella, violellus, vetulella, pectinea, eruciferarum, daucella, tripune- tella, einerella, gallinella, terrella, scotinella, artemisiella, thrassonella, lacteella, Bjerkandrella. — Pter. tephradactylus, fuscus. In der Krummholzregion, von 4400 — 5700‘ M. H.: P. Podalirius, Apollo, Aglaja, brassicae, rapae, napi, Pales, Atalanta, cardui, urticae, Gorge, Manto, Pyrrha. B. humuli, Fum. bombycella, Gastr. quercus. — Noect. fugax, gamma. — Geom. perochraria, glaucinata, horridata, atomaria, populata, spadicearia, aptata, affınitata, montanata, rupestrata, flavi- einetata, minorata, incultaria. — Bot. monticolalis, alpinalis, nebulalis, Cramb. radiellus, coulonellus, Eud. sudetica. — Tort. Steineriana, unicolo- rana, chrysantheana, irriguana, palustrana, hypericana, mercuriana, spu- riana, pinivorana, myrtillana. — Swamm. alpieella, Zimmermannii Now., Plut. erueiferarum, Gel. Dzieduszyckii Now., perpetuella, galbanella, pedi- sequella, Glyphipt. Pietruskii Now. 192 Dr. Max. Nowicki: Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Galiziens. In der Region der Kämme, von 5700—6500° M. H.: Pap. brassicae, rapae, napi, urticae, Manto. — Fum. bombyeella. — Net. fuga, g gamma. — Geom. horridata, alpinata, chaonaria, operaria, seriptaria. — Bot. monti- colalis, Bud. oetonella. — Tortr. mercuriana, Zebrawskii Now., Nem. pi- lella, Gel. Dzieduszyckü Now., Plut. erueiferarum, Pleur. bicostella, Glyph. Pietruskii Now., Poeeil. bifasei la, Micropt. aureatella. In der fegien nackter Gipfel, von 6500—8414 M. H.: Pontia napi, P. rapae, P. brassicae. Van. urticae. Plut. eruciferarum 2. — TAUSDDa — Beiträge zur Kenntniss der Entstehung erystallinischer Bildungen im Inhalte der Pflanzenzelle. Von Dr. August Vogl. Mit einer Tafel. (Tafel 1.) Vorgelegt in der Sitzung vom 4. Februar 1865. D.. Untersuchung der Blätter unserer gemeinen Ackerwinde im Früh- linge des Jahres 1863 auf ihre histologischen Elemente, lehrte mich einige Verhältnisse kennen, die mir einer kurzen Mittheilung werth scheinen. Die Oberhaut beider Seiten der genannten Blätter wird von buchtig-tafelförmigen Zellen gebildet, deren Grösse zwischen 0,0185 und 0,0300‘ im Durchmesser schwankt. Spaltöffnungen finden sich auf beiden Epidermalplatten ungefähr gleich reichlich vor, doch macht sich in ihrer und der Grösse der sie begrenzenden Schliesszellen ein bemerkens- werther Unterschied insoferne geltend, als sich die Stomata der Unter- seite zu jener der Oberseite ungefähr wie 4:3 verhalten. Bei aufmerksamer Untersuchung trifft man auf der Oberhaut sehr zerstreut vorkommende, äusserst regelmässige Drüsengebilde an, in Gestalt halbkugliger aus acht zu einer Rosette oder einem Köpfchen ver- einigten Zellen zusammengesetzter Complexe (Fig. 10), welche von einer kurzen, zwischen den Oberhautzellen eingeschalteten Stielzelle getragen werden. In der Jugend enthalten die Zeilchen dieser Drüsen eine proto- Bd. XIV. Abhandl. 95 ‘ 194 Dr. Aug. Vogl: plasmatische, später eine wasserhelle Flüssigkeit. Ich fand diese, wahr- scheinlich Wasser absondernden Organe auch auf den Blättern anderer Convolvulus- Arten (z. B. €. sieulus.) Die Schliesszellen der Spaltöffnungen entstehen aus einer Paren- chymzelle des zunächst unter der Oberhaut gelegenen Gewebes ganz in derselben Art, wie ich die Entstehung der Spaltöffnungen an den unter- irdischen Theilen von Convolvulus arvensis (Jahrg. 1863 dieser Schriften, pag. 269, Fig. 9 auf Taf. VI.) dargestellt habe. Uebrigens liegen die Spaltöffnungen in gleicher Ebene mit den Ober- hautzelien, welche von einer ziemlich starken Cuticula überzogen sind. Die Hauptmasse des Mesophylls wird aus unregelmässigen (buch- tigen, herz-, nieren-, sackpfeifen- ete. förmigen) Zellen gebildet, nur in der Nähe der Gefässbündel sind die Zellen gestreckt, eylindrisch und ebenso die zwei oder drei zunächst unter der Oberhaut liegenden Gewebs- schichten aus andersgeformten Zellen zusammengesetzt, in der Art, dass unter der Epidermis der Oberseite senkrecht auf diese stehende kurz- eylindrische, unter der Epidermis der Unterseite dagegen kleine kuglige Zellen gefunden werden. In sämmtlichen Mesophylizellen trifft man Chlorophylibläschen an von etwa 0,0012°” im Durchmesser. Jedes dieser Bläschen enthält ein oder mehrere Stärkmehlkörnchen von unregelmässi- ger Gestalt, welche heraustretend eine sehr lebhafte Molleceularbewegung zeigen, und durch Jodsolution nur in ihrer Mitte blau gefärbt werden. Neben Chlorophyll enthalten die unregelmässigen Zellen des Meso- phylis Krystallbildungen verschiedener Art, oder aber einen grossen kugligen granulirten Zellkern. Was die erstern anbelangt, so trifft man bald flache quadratische Octaeder, (Fig. 3, 5, 6), bald vierseitige Prismen mit pyramidaler Zuspitzung aus dem quadratischen Systeme (Fig. 4, 7), bald Raphiden (Fig. 1, a, b), bald endlich Krystallsand (Fig. 2) an. Häufig kommen in einer und derselben Zelle zwei der genannten Bildungen zugleich vor, so z. B. Octaeder neben Raphiden (Fig. 1, c), oder neben Krystallsand (Fig. 6), oder letzterer neben Raphiden (Fig. 1, a). Durch verdünnte Schwefelsäure werden sämmtliche dieser Zelleneinschlüsse sogleich aufge- löst, und ohne Zweifel gehören sie alle dem oxalsauren Kalke an.) Interessant ist die Beobachtung, die ich hier zu machen Gelegen- heit hatte, dass jene Zellen, welche einen Zellkern enthielten, keine 1) Nach Soucha und Lenssey (Annal der Chem. und Pharm. Band 100, pag. 311) bildet der oxalsaure Kalk bei langsamer Crystallisation Formen aus dem quadratischen Systeme (2Ca0, C; O,+6ag); bei schnellerer Ausscheidung dagegen klinorhombische Gestalten (2 Ca0, (4 O5+ 2aı). Crystallinische Bildungen im Inhalte der Pflanzenzelle. 195 Spur von Krystallbildungen zeigten, während in jenen Zellen, welche der- artige Einschlüsse beherbergten, kein unversehrter nucleus, wie er sich in den andern Zellen darstellte, zu finden war. Wohl aber liess sich durch Anwendung von Cochenilleaufguss häufig in solchen Zellen eine körnige Masse nachweisen, (durch rothe Fär- bung), welche einem Octaeder oder einem Prisma als Päckchen anklebte. (Fig. 3, 5, 7.) Diese Beobachtungen, sowie die bekannte Thatsache, dass die so allgemein im Pflanzenreiche auftretenden, morgensternförmigen Krystall- drusen sich als einem aus organischer Masse gebildeten Klümpchen auf- sitzende Krystalle erweisen, lassen vermuthen, dass diese Krystallbildungen mit dem Zellkerne im Zusammenhange stehen , dass sie möglicher Weise in dem Zellkerne entstehen und aus demselben selbst hervorgehen. In dieser Beziehung ist bemerkenswerth, dass ich in vielen Me- sophylizellen von Convolvulus arvensis Raphidenpäckchen deutlich von einer membranartigen Hülle umschlossen, also wie in einem endogenen Bläschen liegend fand. (Fig. 1, a und b.) Diese Erscheinung liegt keineswegs vereinzelt vor. Die Oberhaut- zellen des Kelches von Ceratocephalus falcatus zeigen etwas ganz ähn- liehes. Diese Zellen (Fig. 11) sind etwas gestreckt, buchtig-tafelförmig ; zahlreiche Spaltöffnungen erscheinen zwischen denselben eingeschaltet. Fast jede Zelle enthält einen grossen Zellkern mit Kernkörperchen (d) und daneben häufig noch ihm ganz ähnliche Bläschen (a, a) von denen ein jedes entweder ein oder mehrere farblose Körnchen, oder aber ein kleines Octaeder (b) einschliesst. In einzelnen Zellen trifft man noch neben diesen Bläschenbildungen frei liegende grössere und kleinere derartige Krystalle (c) an. Versetzt man die Zellen mit Cochenilleaufguss, so färben sich die Zelikerne und die beschriebenen Bläschen röthlich, die Kernkörperchen nehmen eine intensiv rothe Farbe an, während die Körnchen der Bläschen und die Octaeder farblos bleiben. Verdünnte Schwefelsäure macht die beiden zu- letzt genannten Bildungen verschwinden. Hier ist wohl kein Zweifel vorhanden , dass die Oetaeder sich innerhalb endogener Bläschen bilden. Die beschriebenen Körnchen, welche auf Zusatz von Cochenille farblos bleiben und in verdünnter Schwefelsäure sich lösen, sind vielleicht die ersten Anlagen solcher Krystalle. 1m [14 196 Dr. Aug. Vogl: Noch einer hierher gehörigen Beobachtung will ich in Kürze er- wähnen, eine ausführlichere Darstellung derselben mir für eine spätere Zeit vorbehaltend. In den Parenchymschichten (Rinde und Mark) der unterirdischen Theile sehr vieler, vielleicht der meisten monocotylen Pflanzen finden sich senkrechte Reihen von Zellen, wovon jede ein Raphidenbündel einschliesst (Fig. 8). Behandelt man diese Zellen mit Cochenille, so färbt sich binnen wenigen Stunden in jeder derselben ein deutlicher, das Krystallbündel zunächst umgebender Schlauch (i) sehr intensiv roth oder blauviolett, oft so tief, dass die Krystallnadeln kaum gesehen werden, während hierbei die äussere Zellmembran (e) ganz farblos bleibt. Ich habe diese merkwürdige Erscheinung bei verschiedenen Sassa- parillasorten, bei der sogenannten Radix Chinae nodosae, Radix Asparagi ete. etc. beobachtet. Häufig sind die in einer senkrechten Reihe enthal- tenen Zellen mit ihren Innenschläuchen zu förmlichen verschieden langen Röhren verschmolzen, während die äusseren Zellmembranen unverschmolzen bleibend ,„ die Grenzen der einzelnen in der Fusion auf- gegangenen Zellen deutlich wahrnehmen lassen. Diese Raphiden führenden Zellen im den unterirdischen Theilen monocotyler Pflanzen sind wohl gleichbedeutend mit den von Hanstein (Monatsberichte der Berlin. Akad. der Wissensch. 14859) als Schlauch- gefässe bezeichneten Krystall- und Milchsaft führenden Zellreihen in den Blättern und Stengeln der Monocotylen. In vielen Fällen scheint hier die äussere aus Cellulose bestehende Zellmembran vollkommen aufgelöst zu werden, so dass an den aus der Verschmelzung der Innenschläuche hervorgehenden gefässartigen Fusionsgebilden keine Andeutung mehr ihres Ursprunges aus Zellenreihen zu finden ist; in andern Fällen scheint dagegen die Auflösung der Aussenmembranen zu erfolgen, ohne dass eine Fusion der Innenschläuche der über einander gestellten Zellen stattfände, diese wachsen vielmehr mit den eingeschlossenen Krystallen in die Länge, werden durch ihr eigenes Wachsthum, sowie durch die Entwicklung des sie umgebenden parenchymatischen Gewebes aus der Reihe herausge- drängt und erscheinen nun mehr weniger unregelmässig im Gewebe zerstreut. Für letzteres spricht die so häufige Erscheinung, dass man mitten unter ziemlich diekwandigen Parenchymzellen auffallend längere Krystall- zellen antrifft, deren Wandung so zart ist, und so innig den eingeschlos- senen Krystall oder das Raphidenbündel umhüllt, dass man sie nur mit Mülie nachweisen kann. Crystallinische Bildungen im Inhalte der Pflanzenzelle. 197 Dieses zuletzt erwähnte Verhalten war es auch, welches so viele der ältern Beobachter zu der Behauptung veranlasste, die Krystalle fänden sich in Intercellularräumen frei, nicht von einer Zellhaut ein- geschlossen. Die angeführten Thatsachen sprechen dafür, dass die Entstehung krystallinischer Bildungen innerhalb endogener Bläschen durchaus nicht vereinzelt dastehe, ja ich vermuthe, dass sie sogar eine sehr grosse, viel- leicht allgemeine Verbreitung im Pflanzenreiche habe , dass namentlich auch die oft so massenhaften Krystallbildungen in den sogenannten Kry- stallkammerfasern (Hartig’s) und im Holzparenchym eine ähnliche Ent- stehung haben. Doch kehren wir zur Anatomie der Convolvulus-Blätter zurück. Im Blattparenchym eingestreut und ganz lose liegend, kommen einzelne eigenthümlich geformte 0,05%—0,084‘ lange Schlauchzellen vor (Fig. 9), deren äusserst dünne, aus Cellulose bestehende Wandung einen homogenen, durchsichtigen Milchsaft (Harz) umschliesst. Bei schwachem Druck tritt dieser aus den Zellen heraus und vertheilt sich sofort in dem umgebenden Wasser in Gestalt stark lichtbrechender grosser Kugeln, während die Zellwandungen schlapp zusammenfallen und eine Menge Falten bilden. In ihrer Gestalt erinnern diese Milchsaft führenden Schlauchzellen an die Chlorophylizellen des Blattparenchyms, zwischen denen sie liegen, und scheinen mir derartige durch den differenten Inhalt verändert entwickelte und unmässig ausgedehnte Zellen zu sein. Die Gefässbündel werden aus abrollbaren und netzförmigen Spiroidea gebildet, begleitet von Leitzellen, denen sich in den stärkern Blattnerven weite Milchsaft führende Siebröhren beigesellen. Erklärung der Tafel I. Fig. 1—7. Isolirte Zellen des Blattparenchyms von Convolvulus ar- vensis, welche neben Blattgrün verschiedene Krystallbildungen (Oxals. Kalk) enthalten. Fig. 8. Isolirte Raphidenzelle aus dem Rindenparenchym der Neben- wurzel einer südamerikanischen Smilax-Art (Radix Sassaparillae) nach der Behandlung mit Cochenilleaufguss. e äussere, aus Cellulose bestehende, durch Cochenille sich nicht färbende Wandung. i intensiv blauviolett gefärbter, das Raphidenbündel (r) einschlies- sender Innenschlauch. 198 Dr. Aug. Vogl: Crystallinische Bildungen im Inhalte der Pilanzenzelle. Fig. 9. Milchsaftführende Zellen aus dem Blattparenchym der Acker- winde, durch Fäulniss isolirt. Fig. 10. Aeussere Drüse von der Oberhaut des Blattes von Convol- vulus arvensis. Fig. 11. Partie der Kelchoberhaut von Ceratocephalus falcatus. Ueber Salmoniden-Bastarde. Von Prof. R. Kner. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. Februar 1865. Mei hochverehrter Freund Prof. v. Siebold spricht sich in seinem vielfach interessanten Werke: Ueber die Süsswasserfische von Mittel- europa, Leipzig 1863, bei Abhandlung der Salmoniden über das Vorkommen steriler Formen unter ihnen auf S. 276 folgender Weise aus: „Ein höchst merkwürdiger Umstand, welcher das Interesse des Studiums dieser Sal- moneer-Abtheilung sehr erhöhen muss, aber bis jetzt ganz unbeachtet geblieben ist, besteht in dem Auftreten von sterilen Formen, welche in einer von den geschlechtlich sich entwickelnden Individuen sehr ab- weichenden Gestalt heranwachsen und die Ichthyologen veranlasst haben, dieselben unter gänzlicher Verkennung ihres sterilen Zustandes als be- sondere Arten hinzustellen.“ Als solche sterile Form wird denn insbeson- dere auf S. 302 Heckel’s Salar Schiffermülleri angeführt, und werden mit diesem als synonym bezeichnet: Salmo Schifermälleri Schrank!) und Salar lacustrisHeck.Kn. (Maiforelle, Sılberlachs, Schwebforelle, Illanke), oder Fario lacustris Rapp. Unbeschadet aller Anerkennung von Siebold’s Genius, dem unsre Wissenschaft schon so viele wichtige Bereicherungen und unerwartete Aufschlüsse verdankt, vermochte ich dieser Ansicht um so weniger un- bedingt mich anzuschliessen, als ich in keinem der dafür vorgebrachten Gründe eine beweisende Kraft finden konnte. Ich benützte daher zunächst 1) Nicht aber Bloch, dessen Figur auf Taf. 103 unter dem Namen Salmo Schiefermülleri Silber- lachs wirklich einen Huchen darstellt, wie nicht nur die gestreckte Gestalt, sondern namentlich die halb- mondförmigen schwarzen Flecken deutlich erkennen lassen. 200 R. Kner: die Gelegenheit meines Aufenthaltes an den Seen Oberösterreichs wäh- rend der letzten Ferien, um neben den Forschungen nach etwa vorhan- denen Pfahlbauten, auch über obige Frage mir neuerdings Aufschlüsse zu verschaffen. Wie unverlässlich häufig die Aussagen selbst weit im Lande berühmter Fischer sind und wie oft geradezu sich widersprechend, erfuhr ich auch bei dieser Gelegenheit abermals. Während der erfahrene und tüchtige Fischmeister in Gmunden ganz entschieden behauptete, Lachs- und Maiforelle seien zweierlei Arten und jede habe ihre bestimmte aber verschiedene Laichzeit, sprach der nicht minder geachtete Fischer Höp- linger zu St. Wolfgang sich hierüber eben so entschieden in gerade entgegengesetzter Weise aus. Er behauptete vielmehr, die Maiforelle sei weder eine eigene Art, noch eine Varietät der Lachsforelle, und sie laiche in der That niemals, weil sie ein Bastard zwischen der letzt- genannten und dem Salbling sei; er äusserte sich ferner, dass seinen Erfahrungen zufolge solche Bastarde im freien See nicht selten vorkommen, stets „galt“ (steril) bleiben, aber sehr rasch wachsen, gross, fett und wohl- schmeckend werden. Diese Angaben Höplinger’s erschienen mir sogleich als die wahrscheinlich richtigen, sie stimmten nicht nur zu den früheren von Heckel und mir gemachten Beobachtungen und Erfahrungen (wir fanden nie Exemplare von Maiforellen mit reifen Eiern und konnten auch nie verlässlichen Aufschluss über die etwaige Laichzeit erhalten), sondern sie bestätigten auch die Angabe von Siebold’s, dass die Maiforelle eine steril bleibende Form sei. Es handelte sich für mich nur noch um die richtige Deutung dieser Sterilität. Mit v. Siebold’s Annahme steriler Salmonenformen konnte ich mich gleich anfangs nicht recht befreunden, sie machte mir nicht nur den Ein- druck einer noch ganz unerwiesenen Hypothese, sondern sagte mir auch desshalb nicht zu, weil ich in der ganzen Classe der Fische nirgends An- deutungen finde, dass es auch unter ihnen Individuen gebe, die wie so häufig in der Insektenwelt als Opfer sozialer Einrichtungen für immer zu frei- oder unfreiwilligem Cölibate verurtheilt wären. Alle diese Be- denken entfielen hingegen, wenn der Nachweis wirklich zu liefern war, dass der Grund der Sterilität solcher Fische in ihrer Bastardnatur liege. Dass Bastarde unter Fischen sowohl im freien Zustande, wie bei der Teichwirthschaft nicht selten vorkommen, war schon zu und vor Bloch’s Zeit bekannt. Wenn man erwägt, dass bei den meisten Fischen die Be- fruchtung der abgesetzten Bier erst im Wasser erfolgt, dass nahe ver- wandte Fische häufig denselben Aufenthalt und die gleiche Laichzeit haben, so hat das Auftreten von Bastarden nichts Befremdendes und es wäre vielmehr unter diesen Umständen sogar auffallender, wenn eine zufällige Bastardirung sich nicht öfter ereignen würde. Leider wurde aber diesem Thema von Seite der Wissenschaft bisher noch keine ge- nügende Beachtung geschenkt, und es erscheint daher derzeit, wo die Ueber Salmoniden-Bastarde. 201 Spezies-Frage überhaupt wieder so vielfach und lebhaft angeregt wurde, um so nöthiger, selbes endlich in Angriff zu nehmen. Ich bin nicht minder als v. Siebold überzeugt, dass gar manche unsrer Süsswasserfische, die noch. im Systeme als eigne Art gelten, nicht sowohl Varietäten, als viel- mehr wirkliche Bastarde sind, doch fehlt bis jetzt noch die strenge Be- weisführung via et vi experimenti, und von allen jenen Formen, die man vielleicht mit Recht im Verdacht hat, Bastarde zu sein, ist namentlich die Frage über ihre Fortpflanzungsfähigkeit oder Sterilität noch in der Schwebe. Die rationelle künstliche Fischzucht ist aber in der Lage, über diese Fragen sichre Auskunft zu ertheilen und wenn sie dieses leistet, dann hat sie der Wissenschaft den grössten Dienst erwiesen. Einen schönen Anfang hiezu hat der obengenannte Fischer Herr Höplinger bezüglich unsrer Edelfische bereits gemacht. Dieser ebenso intelligente als unternehmende Mann hatte sich aus eignen Mitteln in der sogenannten Bärau einen Teich zum Behufe künstlicher Fischzucht angelegt und im verflossenen Jahre beiläufig 10.000 junge Lachse, Fo- rellen und Salmlinge, nebst ihren Bastarden ausgebrütet !). Von letzteren kannte er jedoch zur Zeit meines Besuches bei ihm, nur jene von Lachs- forelle und Salmling, d. h. die werdenden Maiforellen heraus. Meine An- fragen, ob er auch schon vorzüglich solche Bastarde hervorgebracht habe, wie sich die Geschlechter hiebei verhalten und wodurch sich darnach etwa die Bastarde der verschiedenen Arten von einander unterscheiden, vermochte er damals noch nicht zu beantworten, versprach aber, ihnen bei der nächsten Laichzeit alle Aufmerksamkeit zuzuwenden und die ein- schlägigen Versuche anzustellen. Im Laufe dieses Winters wiederholte ich alle diese Fragen in präciser Form abermals brieflich und erhielt seither folgende Auskünfte: Maiforellen wurden gleich anfangs künstlich, d. h. vorsätzlich erzielt und zwar durch Befruchtung von Salmling-Rogen durch Lachs- forellen-Milch; von diesen nunmehr 1 Jahr alten Bastarden wiegen 6—8 Stück zusammen 1 Pfund; sie sind von weisslich-grüner Färbung. Ob auch umgekehrt Lachsforellen-Eier durch Salmling-Milch befruchtbar sind, konnte noch nicht versucht werden, da Lachsweibchen selten und schwierig zu erhalten sind. Ferner wurden bisher künstliche Bastarde hervorgebracht von Fo- rellen-Männchen und Salmling-Weibchen, die sich von jungen Maiforellen durch gelblich-grüne Färbung (ähnlich jungen Forellen) unterscheiden und an Grösse im ersten Jahre derart gegen jene zurückblieben, dass 1) Seither kaufte er noch in Radau Grundstücke zur Anlage von 5 Zuchtteichen an, von denen ein grösserer von 480 Quadrat-Klaftern bereits fertig ist. Bd. XV. Abhandi. 26 202 . R. Kner: Ueber Salmoniden-Bastarde. erst 12—18 Stück zusammen 4 Pfund wiegen. Ob Forellen und Lachse sich gleichfalls bastardiren, darüber wurden noch keine Versuche an- gestellt. Ueber die Frage, ob alle diese Bastarde und für immer steril bleiben, kann natürlich erst nach mehrjähriger Beobachtungszeit ein be- friedigender Aufschluss erwartet werden. — e939>2 — Die hybriden Orchideen der österreichischen Flora. Von A. Kerner. Mit 6 Tafeln. (Tab. I—VII.) Vorgelegt in der Sitzung vom 4. März 1865. D.. interessanten Beobachtungen Darwins, denen zu Folge die Be- fruchtung der Orchideen ganz ähnlich wie die Befruchtung der Primeln, Weiden und vieler anderen Gewächse durch Insekten vermittelt wird, macht es nicht nur glaublich , sondern geradezu wahrscheinlich , dass in der freien Natur unter den Orchideen ähnlich wie unter den zuletzt ge- nannten Pflanzengruppen Blendlinge vorkommen werden. Schon lange vor der Entdeckung Darwins wurde auch schon von Villars die Muth- massung ausgesprochen, dass seine bei Grenoble wildwachsend gefundene Orchis suaveolens hybriden Ursprunges sei, und später wurde im Gebiete der französischen Flora eine ganze Reihe von Orchideen aufgefunden, welche man dort für Bastarte erklärte und um deren Kenntniss sich ins- besonders Timbal-Lagrave die grössten Verdienste erworben hat. Im Gebiete der deutschen Flora dagegen sind verhältnissmässig nur wenige Orchideen bisher bekannt geworden, von denen man glauben konnte, dass sie durch Bastartirung entstanden seien. Von Reichenbach fil., wel- chem doch gewiss zur Bearbeitung seiner Lieblingsfamilie ein sehr um- fangreiches Materiale vorlag, werden deren nur 6 aus Deutschland auf- geführt und in den Floren der österreichischen Länder finden sich gleich- falls nur ein paar Orchideenbastarte verzeichnet. Man möchte hiernach fast zu der Ansicht verleitet werden, dass die deutsche und österreichische Flora ärmer an Orchideenblendlingen sei als das Florengebiet , welches 26 * 204 A. Kerner: sich im Westen des Rhein und Jura ausdehnt. Diese Ansicht wäre aber gewiss unrichtig, und viel wahrscheinlicher dürfte dagegen angenommen werden können, dass die diessfällige scheinbare Armuth der deutschen und österreichischen Flora nur durch das bei uns in früheren Zeiten üb- liche Unbeachtetlassen der für die systematische Botanik so unbequemen Zwischenstufen veranlasst wurde. Es mochten wohl so manche hybride Orchideen in der freien Natur bei uns aufgefunden worden sein, aber bei dem Abscheu, welcher viele unsere Botaniker erfüllt, sobald sie nur einer Pfilanzenform ansichtig werden, die nicht in das kunstgerecht aufgebaute Fachwerk ihres systematischen Schemas hineinpassen will, wurden diese Pflanzen übergangen, und als unberechtigte Erzeugnisse bei Seite gelassen. Zudem entziehen sich die hybriden Orchideen jedenfalls auch viel mehr der Beobachtung, als hybride Weiden und Cirsien. Ein einzelnes nur eine Woche blühendes und nach dem Abblühen in seiner Form rasch bis zum Unkenntlichen verändertes und alsbald einziehendes Individuum einer Orchidee ist gewiss eine weit flüchtigere Erscheinung als ein selte- ner Weidenbastart, der in allen Entwicklungsstadien vom Frühling bis zum Herbst mit aller Musse verfolgt und beobachtet werden kann. Auch liefert eine seltene, vielleicht nur in einem einzigen Strauche aufgefundene Weide alljährlich Kätzchen und Blätter, kann durch Stecklinge leicht und schnell vermehrt und in den Herbarien zu Hunderten von Exemplaren verbreitet werden, während ein einzelnes Individuum einer Orchidee nicht gut theilbar ist, häufig geradezu ein Unikum darstellt und auf dem Standorte, der es geliefert hat, nachträglich vielleicht für immer vergeb- lieh gesucht wird. Geht man aber eigens darauf aus, Orchideenblendlinge zu finden, so überzeugt man sich bald, dass dieselben in der That keine gar so selte- nen Erscheinungen sind, als man gewöhnlich glaubt, und als Beispiel möge hier angeführt werden, dass ich im verflossenen Sommer auf eini- gen Exkursionen, bei welchen ich vorzüglich auf hybride Orchideen fahndete, auch richtig jedesmahl mit einer entsprechenden Beute zurück- kehrte. Ich bin darum auch überzeugt, dass sich in unserem an Orchideen so reichen Florengebiete noch mancher interessante Orchideenblendling wird auffinden lassen und würde mich sehr freuen, wenn vielleicht diese Schrift den Anstoss zu diessbezüglichen Forschungen geben und dadurch zur Erweiterung unserer Kenntnisse über die heimische Orchideenflora beitragen würde. Von dem Gedanken geleitet, dass es aber vorerst am Platze sein dürfte, sich über das bereits Vorhandene Rechenschaft zu geben, habe ich es unternommen, die mir bis heute bekannt gewordenen muthmasslich hybriden Orchideen der österreichischen Flora zusammenzustellen, und übergebe nun diese Zusammenstellung hiermit dem botanischen Publikum. Es finden sich in dieser Arbeit manche Irrthümer berichtigt und mehrere Hybride Orchideen der österr. Flora. 205 Formen neu beschrieben. Da die Orchideenblendlinge, wie ich schon oben erwähnte eine sehr ephemere Erscheinung sind und nicht so leicht in den Herbarien verbreitet werden können, wie hybride Weiden und Cirsien, so hielt ich es auch für unumgänglich nöthig, von den bisher gar nicht oder doch nur unvollkommen abgebildeten Formen Zeichnungen beizugeben, welche ich mit der grössten Gewissenhaftigkeit auszuführen bestrebt war. Bei jenen Formen dagegen, von welchen bereits gute Abbildungen ver- handen sind, wird im Texte auf diese Abbildungen verwiesen werden. 1. Orchis ambigua. (incarnata X maculata.). Tuberidia palmata subeompressa , partitionibus 2—3, partim abbreviatis, partim modice elongatis. Radices adventitiae filiformes. Caulis strietus angulatus, anthesi solidus. Folia basilaria membranacea 2—3, rufes- centia vaginaeformia rotundata arcte cingentia. Folia media infime vaginata 3 — 4, viridia oblonga, in medio latissima basin et apicem versus aequaliter angustata, obtusiuscula vel acutiuscula. Folia superiora sessilia 3, lanceolata acuta. Folia omnia immaculata spicam versus sursum decrescant et folium supremum basin spicae non attingit. Spica multiflora et densiflora, prima anthesi subconica, demum cylindracea, semel et semissi — bis longior quam latior. Bracteae elongato-lan- ceolatae acutae, inferiores flores vix excedentes, superiores breviores. Ovaria sub anthesi torta. Florum color persieinus vel pallide pur- pureus. Perigonii laciniae externae oblongae obtusiusculae vel acutae, reversae, internae laterales breviores fornicatae. Labellum rhombeo- orbiculatum in disco maculis purpureis adspersum margine crenulatum trilobum. Lobi subaequilongi, medius obtuse triangularis , laterales oblique obtuseque quadrati vel rhomboidales. Calcar cylindraceum descendens ovarium subaequans. ; Caulis 260— 320mm. alt. Fol. basi vaginata 45—60mm. ]g. 48—-22mm. lat. Fol. sup. sessilia 30—50mm. ]g. 5— 12mm. ]t. Labellum 7mm. ]g. 8.5mm. It. Perig. laein. ext. gmm. ]g, 3mm. ]t. Perig. lac. int. 6mm. ]g, mm. ]t. Calcar g—Imm. ]p, Ymm. |, Ic. nost. Tb. 2. I. Planta integra 1 : A II. Perigonii laciniae ex- pansae 2:14 Il. Flos a latere 2:14 Hält so ziemlich in allen Merkmalen die Mitte zwischen den beiden muthmasslichen Stammeltern ©. incarnata und O. maculata. An 0. in- carnata sind die unteren bescheideten Blätter ungefleckt, zeigen an der Basis oder im unteren Dritttheil den grössten Breitendurchmesser und verschmälern sich von da an ganz allmälig gegen die Spitze zu. Die Grössenabnahme der Blätter in der Richtung gegen die Aehre ist ganz allmälig und das oberste Blatt erreicht oder überragt jedesmal die Basis der Aehre. Die unteren an der Basis bescheideten Blätter der Orchis maculata dagegen sind gefleckt und verbreitern sich von der schmalen 206 A. Kerner: Basis an so, dass sie beiläufig im oberen Drittel am breitesten sind. Die dann weiter aufwärts folgenden 4—5 Blätter nehmen ganz plötzlich sehr auffallend an Grösse ab und das oberste dieser Blätter erreicht niemals die Basis der Aehre. Diese Eigenthümlichkeiten zumal der Gegensatz in der Grösse der unteren bescheideten und oberen sitzenden Blätter be- dingt ganz vorzüglich den physiognomischen Eindruck, welcher die O. maculata so sehr auszeichnet und sie von der verwandten ©. incarnata unterscheidet. Orchis ambigua hält nun wie gesagt genau die Mitte zwischen beiden Stammformen. Der Stengel ist ausgefüllt wie bei ©. maculata, kommt aber in der Blätterzahl mit 0. incarnata überein. Die Blätter sind ungefleckt wie bei O. incarnata, aber das oberste Blatt ist mit seiner Spitze wenigstens einen Zoll von der Basis der Aehre ent- fernt wie bei O. maculata. Die Blätter nehmen ganz allmälig von Unten nach Oben an Grösse ab, ähnlich wie bei O. incarnata, die unteren be- scheideten Blätter aber sind weder im unteren Drittel noch im oberen Drittel, sondern in der Mitte der Blattspreite am breitesten und ver- schmälern sich von da sowohl gegen die Basis als gegen die Spitze zu ganz allmälig. Die Aehre ist weniger kegelförmig als an 0. maculata und erinnert in ihren Umrissen mehr an ©. incarnata. Die Blüthen zeigen an zwei Exemplaren den blassen pfirsichblührothen Farbenton der ©. maculata, au einem Exemplar dagegen eine blasspurpurne Färbung, wie wir sie etwa an den blassesten Formen der ©. incarnata finden. Die Form der Unterlippe und die über das Perigon kaum oder gar nicht hinausragenden Deckblätter nähern die Pflanze wieder mehr der O. ma- eulata. Wir fanden diese Pflanze im Sommer des Jahres 1852 in drei Exem- plaren zwischen den muthmasslichen Stammeltern auf einer etwas feuchten Wiese in der Nähe von Oberndorf am Jauerling am Südrande des böh- misch-mährischen Gebirgsplateau in der Seehöhe von 3000 Fuss auf Schieferboden. 2. Orchis Dietrichiana (ustulata X varievata). Bogenhard Taschenb. d. Fl. von Jena. Leipzig 1850, p. 351. Tuberidia duo oblonga indivisa. Radices adventitiae filiformes crassae. Caulis strietus foliatus. Folia leviter glaucescentia eximie longitudi- naliter nervata, basilaria 2—3 membranacea vaginaeformia obovata obtusa laxe eingentia, media approximata 3—6 oblongo - linearia acuta infime vaginata, suprema 2 —4, caulem eucullorum instar vestientia ovata abrupte acuminata. Spica ovata, densiflora, dein cylindracea et inferne laxiuscula. Bracteae ex ovata basi longe acuminatae, membranaceae roseae, unineryiae, ovaria subaequantes vel paululum superantes. Ovaria sub anthesi torta. Galea acuta. Perigonii laeiniae externae acutae, laterales oblique lanceolatae Hybride Orchideen der österr. Flora. 207 pallide roseae, apicem et marginem superiorem versus purpurascentes, suprema lanceolata extus purpurascens. Perigonii laciniae internae laterales oblongo-lanceolatae, supra medium paululum dilatatae acutae lilacinae. Labellum albidum, maculis nonnullis pallide purpureis or- natum trifidum, segmentis lateralibus porrectis late linearibus sub- ‚euneatis rotundatis erenulato- undulatis, medio longiore subflabelli- formi apice dilatato bilobo crenulato. Calcar arcuato-deflexum eylin- draceum obtusum, ovarii dimidium subaequans. Caulis 160—260mm. alt. Folia med. basi vaginata 50— 70mm. ]g. 15— 20mm. ]t. Spiea 23—40mm. Io. 20— 30mm. It. Bracteae 5—8mm. ]g. Ovarıum 5—410mm. ]g. Perig. lacin. ext. 6—9mm. ]g. 2.5mm. It. Perig. lacin. int. 3—6smm. ]g. 4.5mm. ]t. Labellum 6—9mm. ]g. Lobi laterales labelli 3— 5mm. lg. 2.5 — 3mm. It. Lobus medius 4—6mm. ]g. 4—5mm. |t. Calcar 9.5 — 4m. ]g. Ic. nost. Tb. 4. I. Planta integra 1:4 II. Flos a latere 2:1 II. Perigonii laciniae expansae 2:1. Syn. Orchis austriaca A. Kerner Oest. botan. Zeitschrift 1864, pag. 139. Bei Veröffentlichung der Beschreibung der Orchös austriaca war mir nicht bekannt gewesen, dass dieselbe Pflanze schon früher irgendwo be- obachtet worden war. Erst durch eine Notiz des Herrn von Uechtritz in der öst. bot. Zeitschrift 1864, S. 196 wurde ich darauf aufmerksam ge- macht, dass auch Bogenhard einen muthmasslichen Bastart zwischen O. ustulata und O. variegata bei Jena aufgefunden und in seinem „Ta- schenbuch der Flora von Jena“ beschrieben habe. Doch blieb zweifelhaft, ob die Bogenhard’'sche Pflanze mit der von mir in Nieder - Oesterreich 'aufgefundenen, meiner Ansicht nach durch Kreuzung aus O. ustulata und O. variegata hervorgegangenen Orchidee identisch sei. Als nun im ver- flossenen Sommer Herr Dr. E. Hallier, Professor der Botanik in Jena mich in Innsbruck besuchte, zeigte ich ihm meine Orchis austriaca, und er glaubte in derselben allerdings auch den bei Jena vorkommenden Blendling zu erkennen. Nach seiner Rückkehr war nun Herr Professor Hallier so freundlich, zwei Originalexemplare der in der Flora von Jena beschriebenen fraglichen Pflanze zu acquiriren und mir gütigst zu über- senden, und durch Vergleichung dieser Exemplare mit der von mir auf- gestellten O. austriaca stellte sich unzweifelhaft heraus, dass diese letztere mit ©. Dietrichiana Bogenh. identisch sei. , Auch Bogenhard erkannte in dieser Orchidee einen Blendling aus O. ustulata und 0. variegata und sagt von ihr an der oben zitirten Stelle: „Vollkommener Mittelschlag zwischen voriger (O. variegata) und folgender (O. ustulata); voriger ähnlich, aber die dunkelrothe Blüthen- farbe und Gestalt der Lippe nähern sie der O. ustulata; gleichsam eine ©. usiulata - varieyata, wird jedoch zweckmässiger den Namen unseres 208 A. Kerner: verdienten Verfassers der Fl. jenensis führen, der diese interessante Pflanze ebenfalls beobachtet und uns mitgetheilt hat.“ Bogenhard gibt die Pflanze a. a. O. bei Löberschütz nächst Jena an. In Nieder - Oesterreich fand ich ©. Dietrichiana mit meinem Bruder zwischen Schwalbenbach und Spitz in jenem Theile des Donauthales, welcher den Namen Wachau führt in einer Seehöhe von 700 Fuss auf Lössboden und zwar in Gesellschaft ihrer beiden muthmasslichen Stamm- eltern. Dass Orchis Dietrichiana auch in der Schweiz vorkomme, beweist ein mir vorliegendes sehr schönes und ungemein üppiges Exemplar, wel- ches mit Ausnahme der etwas kürzeren Deckblätter vollkommen mit der jenenser und österreichischen Pflanze übereinstimmt und welches seiner Zeit von Schleicher in seinen Sammlungen von Schweizer Pflanzen mit der Etiquette „Orchis variegata All. Haller Nr. 1275“ ausgegeben worden war. Wahrscheinlich ist dieser Blendling auch noch ausser Nieder- Oesterreich, Sachsen - Weimar und der Schweiz in so manchen anderen Gegenden, wo 0. ustulata und O. variegata zusammen vorkommen , ge- funden, aber bald zu der einen bald zu der anderen Stammart als Varie- tät gezogen worden. 3. Orchis Beyrichiä (Simia X militaris). Tuberidia duo oblonga indivisa. Radices adventitiae filiformes. Caulis teretiusculus strietus, superne nudus. Folia basilaria 2— 3, mem- branacea, vaginaeformia , laxe eingentia acutiuscula. Folia sequentia 3—5 viridia, approximata, basi vaginantia, oblonga, acutiuscula, ter- quater longiora quam latiora. Folia suprema 2—3 caulem eucullorum instar vestientia, oblonga, acuta vel acuminata. Spiea conica, demum cylindracea, laxiuscula. Bracteae ovatae acutiusculae membranaceae roseae, ovariis quinquies breviores. Ovaria sub anthesi torta. Galea acuta. Perigonii laciniae lilacinae, externae oblongo- vel ovato-lan- ceolatae acutae vel subacuminatae 3 — 4 nerviae, internae laterales oblongo-lineares acutae externis breviores. Labellum galea longius, a basi cuneata tripartitum. Partitiones laterales lineares truncatae, obtusae vel acutiusculae rectae lilacino - purpureae, medio breviores. Partitio media papillis filiformibus et maeculis purpureis ornata, pro- ducta, linearis, antrorsum sursum dilatata et antice bifida denticulo interjecto acuto et segmentis divergentibus partitionibus basilaribus brevioribus caeterum subconformibus, nempe aequiangustis, linearibus vel oblongo-linearibus, obtusis vel truncatis, lilacino-pupureis. Calcar eylindraceum obtusum ovarium dimidiatum subaequans. Gynostemium obtusum. Caulis 300 — 600mm. alt. Folia media approximata 90 — 200mm. ]g. 20 70mm. It. Spica 50— 400mm. Ig. 40 — 45mm. It, Bracteae 2 - 2,5mm. ]g. Hybride Orchideen der österr. Flora. 209 Perig. laein. ext. 10 — 11mm. ]g. 4 — 5mm. ]t. Perig. lac. int. 7—8mm. Ip, qmm. ]t. Labellum 12—44mm. ]g. Partitiones lat. basilares 6—10mm. ]g, 1— Ymm. lt. Segmenta part. mediae 4—5mm. ]g. 4—2mm. ]t. Calcar 5mm. ]g. A— 4.5mm. ]t. Ie. nost. Tb. 2. IV. Planta integra 1:1 Tb. 3. II. Perig. laciniae ex- pansae 2:1 Tb. 3. I. Flos a latere 2:1. Es liegen mir zwei Exemplare der hier beschriebenen Pflanze vor, welche Herr Baron Hausmann aus Südtirol zu senden so gütig war. Das eine kleinere Exemplar wurde von v. Sardagna bei Trient ge- sammelt, das zweite ungemein üppige, 6 Decimeter hohe Exemplar fand Baron Hausmann selbst im Jahre 1859 auf den Rosswiesen bei Botzen und bezeichnete selbes in seinem Herbarium mit dem Namen „Orchis militaris var. subsimia.*“ Beide Exemplare halten genau die Mitte zwi- schen Orchis simia (O.tephrosanthos Vill.) und Orchis militaris Jacgqg. (O. Rivini Gouan. Rcehb. fil.) und sind jedenfalls mit O. simia var. Bey- richii zu identifiziren, welche Reichenbach fill. in den Icones XII. t. 153 abbildet und von der er S. 28 sagt „Spica rariflora cruribus antieis labelli abbreviatis. Media quasi inter O. simiam et militarem. Lecta J. Bassano. Beyrich (Hb. de Römer!)“ Ebenso ist hieher ©. simio-militaris Timbal Lagrave in Gr. et Godr. Fl. fr. 291 zu ziehen, welche in der Umgebung von Toulouse aufgefunden wurde, so wie es mir nicht unwahrscheinlich ist, dass die von Lang im Breisgau beobachtete Orchidee, von welcher Koch in der Syn. ed. IV, p- 593 sagt „Varietatem (Orchidis militaris) lobis laciniae mediae labelli linearibus et fere in omnibus floribus uninerviis circa Mühlheim in Bris- govia legit mecumque communicavit beat. Lang. Haec bene convenit cum Orchide macra Lindl.. Babingt. man. p. 290., sed mihi non nisi varietas videtur, saltem quod nostram speciem attinet; anglicam stirpem nondum vidi 1). Orchis Simia ab hac satis differt lobis laciniae mediae lacinia ipsa duplo longioribus.“ Von 0. militaris unterscheidet sich ©. Beyrichii durch die Zipfel des Mittellappens der Unterlippe, welche in ihrem linealen Zuschnitt und in ihrer Breite mit den beiden seitlichen basilären Lappen der Unterlippe übereinstimmen; von 0. simia dagegen unterscheidet sie sich dadurch, dass die linealen Zipfel des Mittellappens nicht sehr verlängert, sondern nur halb oder zwei Drittel so lang sind als die beiden seitlichen Lappen der Unterlippe und dass ferner diese linealen Abschnitte nicht bogig ge- krümmt erscheinen. Die Pflanze verbindet mit einem Wort die O. militaris und O. simia, und ihr vereinzeltes Auftreten lässt den Gedanken auf- kommen, dass sie als ein aus diesen beiden Orchisarten hervorgegangener Blendling anzusehen sei. Dagegen spricht nun freilich wieder der Um- 1) O. macra Lndl. ist nach Reichenbach fil. Ic. Bd. XIII. p. 28. Syn. d. O, sömia Lam. Bd. XV. Abhandl. 37 210 A. Kerner: stand, dass Baron Hausmann das eine Exemplar auf den Rosswiesen bei Botzen, also an einer Lokalität auffand,, in deren Nähe ©. simia bis- her noch nicht aufgefunden werden konnte und auch schwerlich aufge- funden werden wird !). Wir würden uns daher auch nicht sonderlich gegen die Ansicht sträuben, welche dahin geht, dass ©. Beyrichii nicht hybriden Ursprunges ist, sondern ein Glied aus einer Kette von Formen darstellt, auf welche wir bei der nächstfolgenden Orchis nochmals zu sprechen kommen werden. 4. Orchis hybrida (purpurea X militaris). Böningh. in Reichenb. Exec. p. 125. Tuberidia duo globosa. Radices adventitiae filiformes crassae. Caulis teres. strietus. Folia basilaria membranacea 2—3, vaginaeformia acuta, media et suprema basi vaginantia, lata, oblonga acuta leviter glaucescentia. Spica eylindraceo-conica. Bracteae ovario multo breviores membrana- ceae oyatae, acutiusculae. Ovaria torta. Galea acuta. Perigonii la- ciniae externae conniventes oyatae acutae in pagina externa roseae et striiss maculisgue purpureis notatae, in pagina interna viridulae, purpureo - maculatae. Perigonii Jaciniae internae laterales sublineares apicem versus paululum dilatatae acutae uninerviae. Labellum galea longius trifidum in disco albidum et penicillis purpureis ornatum, in laciniis roseum. Lobus medius apicem versus sensim dilatatus bipar- titus denticulo in medio interjecto, partitionibus divergentibus oblongis truneatis denticulis 3—5 terminatis. Lobi laterales medio breviores, partitionibus lobi medii angustiores divergentes, lineares, obtusi truncati, emarginati vel denticulis 2—3 terminati. Calcar cylindraceum ovarıum dimidiatum vix aequans. Caulis 340mm. alt. Fol. media 80mm. ]g. 30mm. ]t. Spica 440mm. ]g. 40mm. ]t. Bracteae 3mm. ]g. Ovarium 8—9mm. ]g, Perig. lacin, ext. 10mm. Ig. 5mm. ]t. Perig. lacin. int. laterales 7—8mm. ]g. 2mm. ]t. Labellum 40mm. Ig. Lobi laterales labelli 6mm. ]g. 1.5 —2mm. ]t,. Partitiones lobi medii 3mm. |g. 2—2.9mm. ]t. Calcar 4mm. ]g. Ic. Reichenb. Ic. XIII. t. 25. Hält sowohl in der Färbung der äusseren Perigonzipfel wie auch im Zuschnitt des Labellums die Mitte zwischen Orchis purpurea Huds. (0. fusca Jacq.) und Orchis militaris und wird von Timbal-Lagrave als ein Blendling aus diesen beiden Arten angesehen. Timbal-Lagrave unterscheidet drei muthmassliche Bastarte zwi- schen den beiden zuletzt genaunten Orchideen und zieht Orchis hubrida Bungh. Rchb. Ic. XIII. t. 25 zu jener seiner drei Formen, welche er als 1) O. simia findet sich in Südtirol erst 8 Meilen südlich von Bozen in der Gegend von Trient, von wo das zweite Exemplar der ©. Beyriehii herrührt. Hybride Orchideen der österr. Flora. 211 O. subpurpureo X militaris bezeichnet. Da teichenbach pater in seiner Fl. germ. exeurs. p. 125 dieselbe O. hybrida Böngh. ın Böhmen, und Schur in seinem Sertum florae Transsilvanicae p. 74 in Siebenbürgen angibt, so glaubte ich diese Pflanze hier nicht übergehen zu dürfen. Der von mir gegebenen Beschreibung sowie den im Obigen mitgetheilten Ab- messungen liegt übrigens ein französisches Exemplar zu Grunde. Aus Oesterreich habe ich bisher kein Exemplar dieser Pflanze gesehen, zweifle übrigens nicht, dass sich Reichenbach’s und Schur’s eben erwähnte Angaben richtig auf eine Mittelform zwischen 0. militaris und O. pur- purea beziehen werden. Bei der Unvollständigkeit der Beschreibung von Reichenbach pat. in Fl. excurs. und bei dem Mangel näherer Angaben von Sehur muss ich es aber freilich dahingestellt sein lassen, ob beide . Autoren wirklich die von Timbal-Lagrave mit dem Namen 0. sub- purpureo X militaris bezeichnete und von Reichenbach fil. an der zitirten Stelle als O.hybrida Bnngh. abgebildete Pflanze vor sich hatten, oder ob sich nicht ihre Angaben vielleicht auf einen der beiden andern von Timbal-Lagrave unterschiedenen muthmasslichen Bastarte der- selben Stammeltern beziehen. Zukünftige Untersuchungen werden wohl hierüber Aufschluss geben, sowie es wohl auch meiner Ansicht nach erst zu- künftigen Untersuchungen vorbehalten bleiben muss, definitivzu entscheiden, ob denn wirklich die zwischen ©. purpurea und ©. militaris stehenden Formen als Bastarte dieser beiden Orchideen anzusehen sind. Jeder, der O0. purpurea und O. militaris lebend beobachtet und untersucht hat, muss zu der Ueberzeugung gelangt sein, dass diese beiden Formen eine sehr grosse Verwandtschaft zeigen und im Grunde nur durch sehr unwesent- liche Merkmale von einander verschieden sind, wenn sich auch nicht in Abrede stellen lässt, dass gerade diese unwesentlichen Merkmale beide Orehideen schon auf den ersten Blick ganz gut unterscheiden lassen. Neilreich äussert sich über O. purpurea (0. fusca Jaegq.) in d. Fl. v. N.-Oest. p. 186 in folgender Weise: „der 0. militaris in den meisten Merkmalen, aber nicht in der Tracht, nicht in der Farbe des Perigons ähnlich, gleichwohl eine manchem Zweifel unterliegende Art.“ Es wäre nun allerdings nicht unmöglich, dass die oben beschriebene O. hybrida nur ein Glied aus einer Kette von nichthybriden Formen dar- stellt, welche sich zwischen ©. militaris und O. purpurea hineinschiebt, und dass auch die anderen beiden von Timbal-Lagrave zwischen ©. militaris und ©. purpurea gestellten Orchideen dieser Reise angehören. Die 1. O.moravica Jacg. wäre dann das eine durch den breiten fast un- getheilten Mittellappen der Honiglippe ausgezeichnete Grenzglied der Reihe; dann käme 2. O0. purpurea Huds. (O. fusca Jacgq.), dann 3. O, Rivino-fusca Timb.-Lag. Mem. hybr. p. 16 (0. superpurpureo-mili- taris Timb.-Lag. in Gren. e. God. Fl. fr., p. 290), dann 4. O. fusco- Rivini Timb.-Lag. Mem. hyb. (0. subpurpureo-militaris Timb.-Lagr. 2. 212 A. Kerner: in Gren. e. God. Fl. fr.), 5. ©. superfusco-Rivini Timb.-Lag. Mem. hyb. (0. purpureo-militaris Timb.-Lag. in Gren. e. God. Fl. fr.)t) 6. ©. militaris Jacgq. (0. Rivini Gouan. Rchb. fil.). Ja vielleicht würde sich diese Reihe noch durch Hinzufügung von 7. O. Beyrichii (O. simio- militaris Timb.-Lagr. in Gr. e. God. Fl. fr. p. 29. O. Simio-Rivini Timb.-Lagr. Mem. hyb. p. 18), 8. O.sub-simio-militaris Timb.-Lagr. in Gr. e. God. ©. Rivino-Simia Timb.-Lagr. Mem. hyb.) und 9. O. simia Lam. (0. tephrosanthos Vill.) vervollständigen lassen ?2), so dass also die letztgenannte Form mit ihrer in feine lange lineale Zipfel gespaltenen Unterlirpe das der O. moravica gegenüberstehende Grenzglied der Reihe darstellen würde. Es würde dann diese Formenkette die Glieder um- fassen, welche schon der Scharfblick Linne’s als zusammengehörig er- kannte und die der Altmeister unter seiner O. militaris subsumirt hatte. Für Orchis hybrida Bnngh. sind bisher folgende Fundorte angege- ben: Oesterreich und Deutschland (Münster, Thüringen, Böhmen , Sieben- bürgen) Frankreich (Toulouse, Nancy ete. nach Gr. e God. Fl. fr.) Spanien (pr. Bilbao atque in ditione la Liebana nach Willkomm et Lange FI. hisp.) 5. Orchis galeata Reichenb. Fl. germ. excurs. p. 125. „Labio tripartito punctato, laeiniis remotis, baseos linearibus divergen- tibus, apieis brevibus divaricatis, calcare bracteisque ovario dimidio longioribus. ...Intermedia inter O. variegatam et Simiam, amatoribus si placet hybrida; pedalis, folia inferiora oblonga, in nostra acuminata, suprema adpressa, spica brevis densissima, fl. magnitudine O. varie- gatae, ceinereo-rosei, sepala longe-cuspidata, labii lobi postiei tenues lineares, antici breve securiformes bi-tridentati, bracteae et calcar longiores ac in praecedente (O. simia) fere O. variegatae, reliqua illius.* „Kahlenberg bei Wien: Heynhold. — Mai.“ Reichenbach pat. führt als Autor der von ihm beschriebenen Orchis galeata Lamark an. — Lamark’s O. galeata ist aber nach Reichen- bach #l., welcher Original-Exemplare zu sehen Gelegenheit hatte, sowie nach Gren. e God. und allen neueren Autoren identisch mit ©. 1) Timbal-Lagrave taufte sie in seinem Mem. hyb. zuerst O. superfusco-Rivini nnd hienach stünde diese Form der O. fusca näher; später nannte er sie in Gr. e. God Fl. fr. O. purpurea-militaris und die dort stehende Stelle „Couleur des fleurs de I’ O. purpurea; port se rapprochant de celui de 1’ ©. militaris“ zeigt, dass sie der O. militaris näher steht als die beiden anderen Formen. — Es gibt dieser Fall ein recht schlagendes Beispiel für die Unzweckmässigkeit der aus den Namen der mutlimasslichen Stammeltern gebildeten Doppelnamen der Bastarte und zeigt, welche grenzenlose Verwirrung in unsere ohnehin schon so complieirte Nomenclatur kommen wird, wenn man nicht endlich dieser der subjectiven Anschauung des Autors ganz freies Spiel lassenden Methode der Nomenclatur den Abschied gibt. 2) Für diese Ansicht spricht auch eine Stelle in Ledeb. Fl. ross., ‚wo der Autor auf S. 62 bei ©. tephrosanthos sagt „Bacinulae intermediae labelli laciniae saepe latiores apice truncatae observantur, quae forma (ß macrophylla Lindl.) transitum facit inter hanc spetiem et antecedentem (O. militarem) melius forsan in unam speciem conjungendas.“ Hybrid. Orchideen der österr. Flora. 213 militaris Jacq. — Schwerlich dürfte diess aber auch von der am Kah- lenberg bei Wien aufgefundenen O. galeata Reichenbach pat. ange- nommen werden können. Nach Reichenbach des älteren Beschreibung muss die ihm von Heynhold mitgetheilte Pflanze der O. variegata am nächsten gestanden haben und kann wohl auf keinen Fall mit ©. mi- litaris identifizirt werden, da es in der Diagnose heisst „spica brevis den- sissima sepala longe cuspidata“*“ und da vor Allem die Deckblätter als „ovario dimidio longiores* bezeichnet werden. Der Autor sagt: „Inter- media inter O. variegatam et Simiam, amatoribus si placet hybrida.“ Nun kommt aber am Kahlengebirge und überhaupt im ganzen Gebiete der niederösterreichischen Flora O. simia nirgends, wohl aber sehr häufig die nahe verwandte O. militaris vor, welche sich in einem Bastarte, an dessen Erzeugung sie sich betheiliget, wohl in ganz ähnlicher Weise aus- sprechen dürfte, wie die südlichere O. simia. Es liegt daher die Annahme gewiss sehr nahe, dass Reichenbach ein Bastart aus O.variegata und O©. militaris vom Kahlenberge bei Wien vorlag und dass er diesen in seiner Fl. exc. als O. galeata beschrieben hat. Von den neueren Wiener Botanikern ist O0. galeata Reichb. nicht wieder beobachtet worden, was bei der wahrscheinlich hybriden Natur derselben nicht Wunder nehmen darf. Vielleicht aber gelingt es, sie über kurz oder lang wieder aufzufinden, und dann mag der Entdecker dienoch schwebenden Zweifel lösen, die flüchtige in der Fl. germ. exc. gegebene Beschreibung ergänzen und die Pflanze schärfer charakterisiren, als es Jetzt nach den vorliegenden kümmerlichen Nachrichten möglich ist. Welche Bewandtniss es mit der auf der Lantschalpe in Steiermark aufgefundenen O.signifera Vest Syll. ratisb. I. 79, welche Reichenb. in der Fl. excurs. mit einem „?* zu seiner O.galeata zieht, habe, vermochte ich bisher nicht zu ermitteln. 6. @ymnadenia Schweinfurthii (conopsea X albida.) F. Hegelmaier inlit. ad Kerner. — Oest. bot. Zeitsch. 1864. p. 102. Tuberidia duo profunde digitata, partitionibus 4, angustis cylindraceis. Caulis ereetus. Folia5, inferiora ovata obtusa, superiora ovato-lanceo- lata acuta. Spiea eylindrica subsecunda. Bracteae oyarium paulo su- perantia. Ovaria cylindracea torta. Perigonium roseo-albidum. Label- lum a lata basi haud ita multum dilatatum, oblique descendens, pro- funde trifidum, lobis subaequis ovatis obtusis. Calcar crassum descendens, ovarium quarta parte superans. Perigonii laciniae ovatae obtusiusculae, exteriores laterales late patentes, ceterae modice conniventes. Caul. 27gmm. alt. Spica 55mm. Jg. 16mm. ]t. Perig. lacin. ext. lat. 2.5 — 3mm. ]g. Perig. lacin. sup. et int. 1.5—2um. ]g. 1.5mm. It, Labellum 3mm. lg. 2—2.5— m. ]t. Calcar. 4um. ]g, 214 A. Kerner: Ic. nost. Tb. 5. XV. Flos a latere 5:1 XVI Flos antice 5:1 (ab auct. delin.) Herr Dr. Hegelmaier entdeckte diese interessante Orchidee in einem einzigen Exemplare Ende Juli 1863 auf einem in Begleitung des Jetzigen Afrika-Reisenden Dr. Schweinfurth unternommenen Ausfluge in das schlesisch-mährische Gesenke. Dieselbe ist wohl unzweifelhaft ein Bastart aus @. conopsea und @. albida und fand sich auch in der That in Gesellschaft sehr zahlreicher Exemplare dieser beiden muthmasslichen Stammeltern auf den Triften, welche sich am südlichen Abhange des Alt- vaters in die zwischen ihm und dem Peterstein hinziehende Schlucht herab- erstrecken. . Die Knollen sind ganz ähnlich jenen der @. albida bis zur Basis in je 4 schmale Lappen getheilt. Die 5 Laubblätter nehmen vom ersten bis dritten an Länge zu und vom dritten bis fünften wieder ab und lassen in ihrem Zuschnitt gleichfalls die Betheiligung der @. albida nicht ver- kennen. Die Blüthenähre ist wie bei @. albida halb einerseitswendig, doch breiter als bei dieser. Die Zipfel des Perigons sind grösser als bei @. albida und kürzer und stumpfer als bei @. conopsea; sie sind blass rosenfarbig und sind nicht wie bei @. albida kapuzenförmig zusammengeneigt, son- dern schief nach vorne und aussen gerichtet. Die zwei äusseren seitlichen Zipfel stehen in querer Richtung ab. Die tief dreispaltige Lippe steigt schief nach vorne herab. Der abwärts gerichtete Sporn ist nicht faden- förmig wie bei @.conopsea, sondern dick, wie bei @. albida, dabei aber viel länger, als jener der zuletzt genannten Orchidee. (Vergleiche Dr. F. Hegelmaier: Eine hybride Orchidee der öster. Flora in der Oester. bot. Zeitschr. 1864, p. 102.) Herr Dr. Hegelmaier war so freundlich, mir sehr sorgfältig aus- geführte Abbildungen der Blüthen dieser Orchidee zu übersenden, welche ich auf Tafel Fig. XV. u. XVI, übertragen habe. 7- @ymnadenia intermedia (conopsea X odoratissima). Petermann Flora des Bienitz 30. Tuberidia duo compressa palmatifida, partitionibus 2—5 attenuatis elon- gatis teretiusculis. Radices adventitiae filiformes. Caulis teretiusculus vel subangulato-striatus. Folia basilaria 2—3 membranacea vaginae- formia oblonga acutiuscula laxe eingentia. Folia sequentia 3—5 appro- ximata viridia basi vaginata lanceolato - linearia acutiuscula. Folia suprema 3—5 sessilia lanceolato-linearia acutiuscula in bracteas decres- centia. Spica cylindracea multiflora post anthesin laxiuseula. Bracteae ovato-lanceolatae longe acuminatae, flores inferiores paululum superan- tes, superiores breviores. Ovaria sub anthesi torta. Color florum pallide violaceo-purpureus. Perigonii laeiniae externae oblongae obtusae, in- ternae laterales paulo breviores, ovato-oblongae, margine exteriore Hybrid. Orchideen der österr. Flora. 215 et interiore nonnunquam obtusangulae. Labellum a basi cuneata dila- tatum triloebum lobis obtusiuseulis, lateralibus subrhombeis, medio producto ovato, Calcar filiforme, acutiusculum, descendens, curvatum, ovario paulo brevius. Caulis 150— 350mm. alt. Folia media 100 150mm. Ip. 4— 10mm. It. Spica 40— 60mm. ]g. 18— 20mm. ]t. Bracteae 6—9mm. ]g. 3mm. ]t. Perig. laein. ext. 5mm. ]g, 3mm. ]t. Perig. lacin. int. mm. ]g, 2mm. ]t. Labellum 5mm. ]g. 3.5— gmm. ]t. Calcar 4mm. ]g. mm. It. Ie. nost. Tb. 3. III. Planta integra 1:4 IV. Flos antice 2:1 V. Flos a latere 2:1. Macht auf den ersten Blick den Eindruck einer @ymnadenia conopsea, unterscheidet sich aber von dieser bei näherer Untersuchung durch den viel kürzeren Sporn, der den Fruchtknoten nicht nur nicht überragt, sondern dessen Länge nicht einmal ganz erreicht und somit dem Sporne der Gymnadenia odoratissima in seinem Längenverhältnisse gleicht. Sorg- fältige Messungen zeigen überdiess auch, dass die übrigen Theile der Blüthe durchweg kleinere Dimensionen besitzen als die gleichen Organe der @. conopsea und dass in dieser Beziehung @. intermedia die Mitte zwischen @. conopsea und G. odoratissima hält. Wir schalten hier eine kleine Tabelle ein, welche die Abmessungen der Blüthentheile von @. conopsea, @. intermedia und @. odoratissima enthält und welche von Exem- plaren entnommen sind, diewir an ein und demselben Standorte zu gleicher Zeit blühend gesammelt haben. G. odoratis- . @.conopsea |@. intermedia Abmessungen in Mm. PER: sima Länge |Breite [Länge |Breite | Länge |Breite Aeussere Perigonzipfel . .|5-—6 | 3 | 5 | 3 | % 1.52 Innere Perigonzipfel . . . |4.5—512.5-3]| 4 | 2 ]3.5 1:5—2 EN NE FEFBET TI 5 ETF ET @. intermedia steht demnach recht eigentlich in der Mitte zwischen G. conopsea und @. odoratissima. Wir glauben nicht, dass dieseibe bloss als eine nichthybride Uebergangsform angesehen werden dürfe, durch welche die beiden eben genannten Arten verkettet sind; denn wäre diess der Fall, so wäre sie gewiss ziemlich häufig anzutreffen und nicht nur in vereinzelten Exemplaren zwischen den Stammeltern als Seltenheit zu finden. @. intermedia kann daher mit gutem Gewissen als ein Bastart erklärt werden; was auch schon Petermann |. c. mit den Worten gethan hat „haec species omnino vultum gerit ac magnitudinem prioris, calcar autem omnium florum ovarium vix adaequat; odor florum levissimus. For- san est hybrida inter Gymnadeniam odoratissimam et G. conopseam.“ (Vergl. Reichenb. fil. Icon. XIII. S. 115.) Wir fanden diese Pflanze auf den Wiesen nächst Völs westlich von Innsbruck (1800° Alluv.) und auf der Geissalpe am Achensee in Nordtirol 216 A. Kerner: (3000 Kalk) im Sommer des verflossenen Jahres; an beiden Orten in Gesellschaft ihrer muthmasslichen Stammeltern. 8. @ymnadenia odoratissima var.? heteroglossa. Rchb. fil. Icon. XII. p. 112. „Perigonii phyllis 5 angustioribus, labello angusto, lobis lateralibus obli- teratis — gynostemio latiore, processu rostellari triangule.. An hy- brida inter Herminium alpinum et Gymnadeniam odora- tissimam ?“* „Hallstatt Austriae. Papperitz!* Zi Rchb. Ie. XIII. Tb. 69. IV. Pl. integra 9. Perig. ph. explanata 10. Gynost. antice 11. Id. a latere. Da ich die Pflanze nicht aus eigener Sei kenne, so muss ich mich eines bestimmten Urtheiles über dieselbe enthalten. Nach der von Reichenbach |]. ce. gegebenen Abbildung wäre es allerdings nicht un- möglich, dass hier ein Blendling vorläge, an dessen Erzeugung Gymna- denia odoratissima und Herminium alpinum betheiliget wären. Jedenfalls aber würde dieser Blendling der ersteren Orchidee weit näher stehen als der letzteren. Dr. Duftschmid in Linz, der eifrige Erforscher der oberösterrei- chischen Flora, der uns binnen kurzer Zeit mit einer Flora des Landes ob der Enns erfreuen wird, theilte mir auf meine Anfrage mit, dass den oberösterreichischen Botanikern die hier behandelte Pflanze unbekannt sei. — Wir empfehlen sie daher um so dringender der Aufmerksamkeit der österreichischen Floristen und zwar insbesonders denjenigen, welche die Alpen bei Hallstatt zu besuchen Gelegenheit haben. Die Möglichkeit der Erzeugung dieses Bastartes auf den Hallstätter Alpen (wo sie Pap- peritz entdeckte) wäre insoferne allerdings gegeben, als dort sowohl Gymnadenia odoratissima als auch a a alpinum nicht zu den Sel- tenheiten: gehören. 9. Nigritella suaveolens (Nigritella angustifolia x Gymnadenia conopsea). Koch Syn. ed. II. p. 796. — Orchis suaveolens Vill. Hist. de plantes de Dauph. II. p. 38. Tuberidia duo compressa palmatiloba, partitionibus 2—5 elongatis tere- tiuseulis divergentibus. Radices adventitiae fillformes. Caulis strietus foliatus superne in decursu nervorum et marginum foliorum subangu- latus. Folia basilaria 2—3 membranacea vaginaeformia obtusa laxe eingentia. Folia media 3—8 approximata viridia linearia vel lineari- lanceolata acutiuscula basi vaginata. Folia superiora 3—8 in bracteas decrescentia sessilia, ex basi lata sursum attenuata acuta. Spica multi- flora, compacta, primum conica, deinde cylindraceo-conica vel cylindra- cea, sub anthesi semel et semissi — bis et semissi longior quam latior. Hybride Orchideen der österr. Flora. 217 Bracteae virides vel apicem et marginem versus purpurascentes foliis supremis conformes, lineari-lanceolatae, ex basi latissima sursum atte- nuatae acutae inferiores flores subaequantes vel rarius paululum superantes, superiores breviores; ante anthesin autem bracteae omnes flores plus minus superant, quare spica hoc tempore plerumque comosa videtur. Oyaria recta non contorta, eylindraceo-trigona. Florum color purpureus. Perigonii laciniae subcampanulato-patulae, externae aequi- longae, oblongae vel oblongo-lanceolatae, obtusiusculae, internae laterales externis paululum breviores et angustiores caeterum confor- mes. Labellum calcaratum rhomboideo-ovatum, concavum, undulato- erenulatum, trilobum (rarissime 5-lobum) lobo medio producto trian- gulo acutiusculo, lobis lateralibus plerumque obtusatis, rarius acutius- eulis, rarissime obscuris et labellum deinde obtuse angulato-rhom- boideum. Calcar eylindraceum, obtusum rectum, apice plerumque sub- tumidum, ovarium aequans vel eo paululum brevius. Gynostemium ob- tusum. Loculi antherae paralleli. Caulis 100— 300mm. alt. Fol. media 40— 100mm. ]g. 3—A0mm. It. Spica, 418 — 55mm. Ip. 12— 26mm. |t. Braeteae 8—16mm. ]Jg, 93—3mm. ]t. Perig. lacin. ext. 5.8— 7um. ]g. 3—3mm. ]t. Perig. lacin. int. laterales 5—5.3 lg. 1.5— 2.5mm. ]t. Labellum 6—7mm. ]g. 4.5—6mm. ]t. Calcar 4—5mm. Ip. 1.3 — 1.7mm. It. Icon. nost. Tb. 6. IV. Planta integra. 1:1 Tab. 5. VII. Flos a latere 2:1 VI. Flos antice 2:1 VIII, IX, X Variationes labelli 2:1. Villars war der erste, welcher diese Pflanze entdeckte, bekannt machte und die Muthmassung aussprach, dass sie als ein Bastart aus Niyritella angustifolia und Gymnadenia odoratissima anzusehen sei. Wahr- scheinlich durch ein Versehen ward aber die in Vill. Hist. pl. Dauph. T. I. abgebildete Pflanze mit gedrehtem Fruchtknoten gezeichnet. Nach Villars wurde die Pflanze zuerst wieder von Sauter auf dem Solstein bei Zirl nächst Innsbruck entdeckt, als Nigritella (Orchis) suaveolens V ill. bestimmt und an Reichenbach pat. gesendet. Letzterer glaubte aber, irregeleitet durch die fehlerhafte Villars’sche Abbildung in der von Sauter aufgefun- denen Pflanze nicht die Nigritella (Orchis) swaveolens zu erkennen, son- dern führt sie in der Fl. g. exc. p. 121 unter dem Namen XNig. fragrans Sauter auf. Koch erkannte aber in ihr die Villars’sche Pflanze wieder, und beschreibt sie in der Syn. S. 690 unter dem Namen ‚Nigritella sua- veolens Koch. Weder Reichenbach pat. noch Koch gehen auf die von Villars ausgesprochene Idee, dass N. suaveolens ein Bastart sein könnte, ein. Erst Moritzi wagte es wieder in seiner Flora der Schweiz mit Entschie- denheit auszusprechen, dass sie ohne Zweifel ein Bastart sei. Doch wich er darin von Villars ab, dass er als Stammeltern JNigritella angustifolia Ba. XV. Abhandl, 28 218 A. Kerner: und Gymnadenia conopsea erklärte, welche Ansicht auch von Facchini') und Grenier et Godron ?) vertreten wurde. Auch ich schliesse mich der Moritzischen Ansicht auf das entschiedenste an und glaube mich hiezu um so mehr berechtiget, als ich so glücklich war, auch eine Nigritella aufzufinden, welche ich für den Blendling aus Nigritella angustifolia und Gymnadenia odoratissima halte und auf den ich später (vergl. Nr. 12) nochmals zurückkommen werde. Nigritella suaveolens ist unter allen Orchideenblendlingen unstreitig der häufigste und verbreitetste. Sie ist von den Höhen des Jura ‘und von den Alpen der Dauphinee durch die Schweiz, die tirolischen, bairischen, kärnthnerischen und oberösterreichischen Alpen verbreitet. Der südlichste und zugleich westlichste Punkt ihres Verbreitungsbezirkes ist der Vil- larsische Standort La Moucherolle bei Grenoble, der nördlichste und zugleich östlichste Standpunkt, von welchem mir Dr. Duftschmid in Linz ein Exemplar zu senden so gütig war, ist das Warschenegg in Ober- österreich. Dieser ihr bisher bekannt gewordene Verbreitungsbezirk ist durch eine fast ununterbrochene Reihe von Standorten markirt, ist aber ein viel engerer als jener der Nig. angustifolia, welcher sich auch noch über Scandinavien, Lievland, Litthauen, den Ural, die siebenbürgischen und ungarischen Karpathen, Bosnien, Dalmatien und Griechenland, die Abruzzen, die Krainer Alpen so wie die Alpen Venetiens und der Lom- bardei und die Pyrenäen ausdehnt. Auf österreichischem Boden ist sie unstreitig am häufigsten in Tirol und zwar insbesonders in den Alpen nächst Kals im Pusterthale. Der um die Erforschung der südtirolischen Flora hochverdiente Priester Huter sammelte dort bereits über 600 Stück dieser Pflanze und war so freund- lich, mir 130 getrocknete Exemplare zur Ansicht nach Innsbruck mit fol- genden Bemerkungen über das Vorkommen zu senden. „Gegenwärtige Exemplare sind von Kals, einige von Virgen und einige von Gsies. Ich fand diese Nigritella am häufigsten in Kals von der Holzgrenze an, bis nahe zu 8000 Fuss. Auf Thonglimmerschiefer mit N. angustifolia und G. conopsea am Lesacherwiesenberg, Kalserthörl gegen W. Matrei, Gsies; dann auf kalkhältigem Glimmerschiefer in Teuschnitz unter Valedischnitz.* „Was den Standort anbelangt, liebt diese Niyritella mehr trockenen Bo- den, im Gegensatze zu N. anyustifolia, die man mit den Gymnadenien oft 1) Facchini Flora Tir. cisalpinae in d. Zeitschrift des Ferdinandeums in Innsbruck 1855 p. 11%: „Habeo pro hybrida ex connubio Orchidis conopseae L. et Satyrii nigri L., in quorum consorlio crescit, et quidem ex his causis. Cl. Villarsius in ea suspieione fuit, ut, si species hybridae dari possint, ejus parentes forent Orchis odoratissima et Satyrium nigrum. Cum magis medium teneat inter postremam stirpem et O. conopseam probabilius videtur alterum ex parentibus esse O. conopseam, «0 magis quod O. odoratissima quandoque desideratur in ejus societate. 2) Grenier et Godron Flore de France II. p. 301: „Ainsi que le soupgonnait d&ja Villars, cette plante est probablement une hybride. 11 ui assignait pour parents I Orchis nigra et l' O. suaveolens (odoratissima). Mais la raret@ de cette derniere espece sur nos cimes jurassiques nous fait penser qu' elle est due plutöt ä I’ action de I’ O. eonopsea; a moins qu'il n’ y ait deux hybrides, se rattachant & chacune de ces especes.* Hybride Orchideen der österr. Flora. 219 auf fetten (nicht gedüngten!) Alpenwiesen trifft, und dann vergeblich um diesen Bastart sucht. Raine, Rücken, steile Halden ist ihr liebster Auf- enthalt. Wohl verdient diese Pflanze selten genannt zu werden, aber doch gibt es wieder Stellen, wo 3 — 10 Stück auf einer Quadratklafter Raum vereint sind. Freilich dann aber an solchen Stellen, wo ein wahrer Teppich von Nigritella angustifolia und Gymnadenien sich hinzieht.* Andere Fundorte der Nig. suaveolens in den österreichischen Alpen, von welchen ich bis jetzt Exemplare zu sehen und zu untersuchen Gele- genheit hatte sind: Tirol: Alpe Cleoba im Val di Daone in Judicarien P. Porta (Hb. Hausmann), Dorfneralpe bei Pregratten Hutter (Hb. Hausmann) Suldenthal im Ortlesstock bei 5000° Tapeiner (Hb. d. Innsbrucker Nat.-Museums), Pizlat bei Nauders Pichler (Hb. d. Innsb. N. Mus.), Rosskogel bei Innsbruck unter der Krimpenbachalpe auf Schie- fer 5000. J. Kerner, Höttingeralpe in der Solsteinkette bei Innsbruck Kalk 5000‘ A. Kerner Pfonserjoch im Achenthal Kalk 5000° A. Kerner, Kitzbüchler Alpen Traunsteiner (Hb. d. Innsbr. Nat. Mus.) — Ober- Oesterreich: Speickwiese am Warschenegg (Hb. Duftschmid). Weitere Standorte, von denen ich zwar selbst die Exemplare zu sehen nicht Ge- legenheit hatte, welche ich jedoch nicht in Zweifel ziehe, sind in Tirol: Col santo bei Roveredo auf Kalk Huter in lit., „in alpibus distrietus di Fassa et di Fiemme rarissima“ Facchini, Schlern Hausmann, Weisen- stein bei Botzen Giovanelli, Alpen bei Lienz Papperitz, Welsberg Hell, Solstein bei Zirl nächst Innsbruck Sauter, Mädelealpe im Holzgau Dobel, Widderstein Köberlin, — Kärnthen: Heiligenblut Margaritzen Hoppe Pasterze Faechini. Folgende Angaben glaube ich dagegen in Zweifel ziehen zu müssen. Niederösterreich: Maumauwiese bei Buchberg Rauscher!), in der Prein und auf der Raxalpe Dolliner (Neilr. Fl. von Nied.-Oest.)?) — Steier- mark (Maly Enum. pl. phan. imp. aust.) — Krain: Krainer Schneeberg (Tommasini Oestr. bot. W. Bl. 1851, p. 43)°?); denn alles was ich von diesen Gegenden als N. suaveolens bezeichnet sah, war nichts anders als die karminroth blühende Spielart der Nigritella angustifolia. 1) Während des Druckes dieses Aufsatzes erhielt ich von Dr. Rauscher die auf der Maumauwiese bei Buchberg gesammelten Exemplare, welche für N. suaveolens Koch gehalten wurden. Sie stellen, wie ich vermuthete, eine blassblüthige Varietät der N. angustifolia dar. 2) Neilreich, welchem ich meine Zweifel über das Vorkommen der N. swaveolens in Nieder- österreich aussprach, schreibt mir hierüber: „Auch ich bezweifle das Vorkommen der N. suaveolens in Niederösterreich. Alles, was ich unter diesem Namen aus Niederösterreich gesehen habe, war die gewöhn- liche N. angustifolia.“ %) Tommasini äussert sich in Beziehung auf die von ilım am Krainer Schneeberg angegebene N. suaveolens: „Von den hier genannten Arten erscheinen uns zwei in Hinsicht auf Selbstständigkeit zweifel- haft.... Nig. suaveolens Koch, die ungeachtet der abweichenden Farbe der Blume kaum von Nig angustifolia Rich. verschieden sein wird‘ (Oest. b. W. Bl. 1851, p. 43.) — Diese Aeusserung ist nur durch die Annahme erklärlich, dass Tommasini die blassblüthige N. angustifolia vorliegen hatte, und es wird mir diese Annahme um so wahrscheinlicher, als ich bei der im letzten Sommer ausgeführten Be- steigung des Krainer Schneeberges in der That dort die blassblühende Nig. angustifolia antraf. 28* 220 A. Kerner: Ich kann hier überhaupt, gestützt auf die Durchsicht zahlreicher Herbarien die Bemerkung nicht unterdrücken, dass die Verwechslung der Nigritella suwaweolens mit dieser blassblühenden Form der Nig. angustifolia sehr häufig vorkommt. Die anderthalbhundert Exemplare der Nig. suaveolens, welche ich bis jetzt zu untersuchen Gelegenheit hatte, zeigten nach Ausscheidung derjenigen, welche ich im Nachfolgenden unter anderen Namen beschrei- ben werde, nur geringe Abweichungen. Die Verschiedenheit war zu- nächst durch das mehr oder weniger kräftige Wachsthum veranlasst. Die Mehrzahl der Exemplare entsprach der Abbildung, welche ich auf Tf. 6, Fig. IV. zu geben versucht habe. Kräftigere Exemplare stellen die Or- chis nigro-conopsa Moritzi Fl. Graub. p. 25. Nig. suaveolens var.? nigro- conopsea Rehb. Fil. Icon., p. 104, Tb. 161 dar. Die unteren Deckblätter erreichen zur Zeit der vollen Blüthe bei 68% der untersuchten Exemplare mit ihren Spitzen die Spitzen der Perigonblätter; bei 16% waren sie um y—2!mm. kürzer und nur bei 6% ragten die Deckblätter um ein paar Mm. über das Perigon hinaus. Die Aehre ist im Beginn des Aufblühens etwas kegelförmig und sehr dicht, wird aber bald ceylindrisch, unten manchmal sogar etwas lockerblüthig, bis 2Yymal so lang als breit, und schlanke üppige Exemplare erinnern dann lebhaft an Gymnadenia conopsea. Der Fruchtknoten erscheint gerade und nicht gedreht, oder die Drehung macht höchstens Y, einer Spiraltour aus und ist demnach so gering, dass man sie erst bei sehr sorgfältiger Betrachtung zu erkennen im Stande ist. Der Sporn ist zur Zeit der vollen Blüthe fast so lang als der Frucht- knoten. Wenigstens zeigten 85% der untersuchten Blumen dieses Ver- hältniss; nur bei 10% zeigte er sich beiläufig %, so lang, als der ganze Fruchtknoten und bei 5% nur wenig länger als der halbe Fruchtknoten. Nach dem Abblühen wird der Sporn durch die Vergrösserung des Frucht- knotens relativ etwas kürzer und erscheint dann manchmal nur halb so lang als der Fruchtknoten. Wie bei den meisten anderen Orchideen zeigt unter allen Theilen der Blüthe die Lippe die grösste Formverschiedenheit. Ich habe 100 Blüthen besonders sorgfältig untersucht und deren Lippen gezeichnet, und als Resultat dieser Untersuchung stellte sich folgendes heraus. Bei 36% war die Unterlippe deutlich dreilappig, die beiden seit- lichen Lappen mit gerundetem Aussenrande, der mittlere Lappen vorge- zogen, alle drei bald spitz bald stumpf, wie sie Fig. VI auf Tf. 5 dar- stellt. Bei 8% waren die seitlichen Lappen tief ausgebuchtet oder in zwei bald mehr bald weniger deutliche Läppchen geschieden und daher die Lippe 5lappig Fig. X auf Tf. 5. Bei 2% war die Lappung fast ganz unkenntlich geworden und die Lippe daher gerundet oder doch nur un- deutlich eckig. Bei 34% waren die beiden seitlichen Lappen der Lippe von dem vorgezogenen mittleren dreieckigen Lappen weder durch eine Einschnürung noch Einbuchtung getrennt und die Lippe zeigte die Form Hybride Orchideen der österr. Flora. 221 der Fig. VII auf Tf. 5, bei 20% endlich war die Lippe rhombisch spitz wie sie Fig. IX auf Tf. 5 darstellt. Die Unterlippe ist immer concavy und etwas geschweift und ihr Rand wellig unregelmässig gekerbt oder ge- zähnelt. Sie schwankt in ihrer Länge zwischen 6 und Tum. und ist %, — >/, so lang als breit. Sie stellt sich in ihren Dimensionen ebenso wie die übrigen Perigonzipfel gerade zwischen N. angustifolia und G. conopsea und wir schalten nachfolgend eine kleine Tabelle ein, welche dieses Ver- hältniss anschaulich zu machen versucht. Nig. ti- ig. - g. angusti | Nig. sua G. conopsea, folia veolens Länge|Breite |Länge |Breite |Länge | Breite Aeussere Merigonziptel . 1 6—7 [1.5—2]5.8—7| 2—3 | 5—6 | 3 Innere Perigonzipfel . . .[5—5.5] 1 [5—-5.3]1.5-2.5]4.5—5|2.5—3 Lippe .. ..2.....7]6-772.5-35| 6-7 [3.5—6| 6-7 | 5—6 Die Farbe der Blüthen ist ein sehr schönes tıefes Karminroth und dieser Farbenton bleibt sich sehr konstant, wenn auch die Intensität der Farbe gerade so wie bei allen anderen Orchideen manchem Wechsel unterliegt. Durch das Trocknen ändert sich die Blüthenfarbe häufig in ein dunkles violett-roth und die Farbe der getrockneten Blüthen erin- nert dann lebhaft an jene, welche getrocknete dunkle Blüthen der Gym- nadenia conopsea zeigen. Abmessungen in Mm. Aehnlich wie die Cirsien-, Weiden- und Geum-Bastarte sind auch Jene Orchideenbastarte, welche das Ergebniss der Kreuzung zweier in ihrer Form sehr abweichenden Stammarten darstellen, oft sehr verschieden. Diese Verschiedenheit wird zum Theile wohl dadurch bedingt, dass ein- mal die eine und ein zweitesmal die andere Stammart als die pollenge- bende in’s Spiel kommt. Auch haben Versuche ausser allen Zweifel ge- stellt, dass selbst dann, wenn die Stammarten bei der Befruchtung die- selbe Rolle spielen, dennoch abweichende Erzeugnisse hervorgehen können ; eine Erscheinung, welche von Grenier durch eine ungleich kräftige Einwirkung des Pollens (l’inegale action) erklärt wurde. Aber auch noch auf andere Weise kann eine Verschiedenheit der zwischen zwei Stamm- arten sich einreihenden Bastarte veranlasst werden. Es ist nämlich ein nicht seltener Fall, dass man zwischen zwei Stammeltern drei Formen unterscheiden kann; eine, die in ihren Merkmalen zwischen den Stamm- eltern genau die Mitte hält, und dann zwei goneiklinische Formen, von denen die erste der einen Stammart und die zweite der anderen Stamm- art sich näher anschliesst. Manchmal finden sich sogar 5 hybride Mittel- stufen vor, immer aber kehren diese Mittelstufen selbst in den verschie- densten Gegenden mit denselben Merkmalen wieder und lassen sich 222 A. Kerner: beständig von einander unterscheiden). Da nun Versuche gelehrt haben, dass auch viele unzweifelhafte Barstarte wieder zeugungsfähig sind und sowohl mit Bastarten als auch mit ihren Stammarten sich neuerdings be- fruchtend verbinden können, da ferner durch das Experiment festgestellt worden ist, dass in den letzterem Falle Formen hervorgehen, welche den betheiligten Stammformen viel näher stehen und in ihrer Erscheinungs- weise zwischen den primären Bastart und der betreffenden Stammform die Mitte halten, so wäre man wohl berechtiget in Fällen, wo sich an einer Lokalität neben einem nicht selten vorkommenden primären Bastart und dessen beiden Stammeltern auch vereinzelte goneiklinische Formen finden, diese letzteren als sekundäre Bastarte anzusehen , die durch Kreuzung des primären Bastartes mit einer der Stammformen entstan- den sind. Es ist aber wohl kaum möglich, in einem speziellen Falle anzuge- ben, ob ein aufgefundener goneiklinischer Bastart durch eine solche Kreuzung eines primären Bastartes mit einer der Stammformen entstan- den ist, oder ob er in Folge einer ungleich kräftigen Einwirkung des Pollens der einen Stammart auf die Eichen der anderen Stammart sich gebildet hat. Wir lassen es daher auch unentschieden, ob die beiden nachfolgend beschriebenen goneiklinischen Blendlinge, welche ich im verflossenen Sommer in Tirol auffand, und von denen der eine sich zwischen N. sua- veolens und Gymnadenia conopsea, der andere zwischen N. suaveolens und N. angustifolia hineinschiebt auf die eine oder andere Weise entstanden sind, und erwähne nur, dass an den Fundorten dieser beiden Bastarte die Nig. suaveolens zwar vorkommt, aber doch nur als grosse Seltenheit auftritt. 10. Niyritella megastachya (super-Gymnadenia conopsea X Nigritella angustifolia vel Gymnadenia conopsea X Nigritella suaveolens). Tuberidia duo, compressa, palmatiloba, partitionibus 3—4 attenuatis mo- dice elongatis teretiuseulis. Radices adventitiae funiformes, elongatae. Caulis foliatus teretiusculus. Folia basilaria 2—3 membranacea vaginae- formia obtusa caulem arcte eingentia, media 3—4 approximata viridia oblongo-linearia, acuta, basi vaginata, superiora 3 —4 in bracteas decrescentia sessilia plana, lineari-lanceolata. Spica multiflora cylin- 1) Es ist dieser Umstand ein Beweis, dass die den Stammeltern näher stehenden Formen nicht, wie man früher glaubte, Rückschläge darstellen, das heisst nicht Ergebnisse einer allmälig fortschreitenden Um- wandlung der Form sind, welche durch eine willkürlich vorausgesetzte den Bastarten innewohnen sollende Tendenz sich wieder einer der Stammarten zu verähnlichen veranlasst wird. Denn wäre diese letztere An- nahme richtig, so müsste man in der Natur zwischen den Stammeltern unentwirrbare Reihen von hybriden Uebergängen finden, was eben erfahrungsgemäss nicht der Fall ist. Die Beobachtung der in der freien Natur vorkommenden spontanen ebenso wie der durch künstlich eingeleitete Bastartirung gezüchteten Blendlinge hat gelehrt, dass diese sich stets constant erhalten. Hybride Orchideen der österr. Flora. 223 dracea laxiuscula quater longior quam latior. Braeteae virides, foliis supremis conformes lineari-, vel oblongo-lanceolatae flores duplo superantes, quare spica prima anthesi comosa videtur. Ovaria recta, non. contorta , cylindraceo-trigona. Florum color rosaceus vel sub- carneus. Perigonii laciniae subcampanulato-patulae, externae aequi- ‚longae oblongo- vel ovato-lanceolatae acutiusculae, internae laterales externis paululum breviores, ovatae obtusiusculae. Labellum calca- ratum rhomboideum integrum, perigonii laciniis brevius. Calar cylin- draceum, filfforme acutum rectum vel subceurvatum ovarium aequans, Gynostemium obtusum. Loculi antherae paralleli. Caulis circa 250mm. alt. Folia media 70 — 90mm. ]g. 10 — 45mm. It. Spiea 70 — 80mm. ]g. 145 — 20mm. ]t. Bracteae 1% — 24mm. ]g. 2 — mm. It. Perig. laein. ext. 6—7mm. ]g. 2.5mm. ]t. Perig. laein. int. laterales 4.5— 5mm. ]g. 3mm. It. Labellum 4mm. Ig. 3,5mm. ]t. Calcar 7—smm. ]g. mm. It. Ic. nost. Tb. 5. I. Planta integra 4:1 II. Flos antice 2:1 III. Flos a latere 2:1. In einem einzigen Exemplar auf den Zirler Mähdern in der Sol- steinkette bei Innsbruck (5500° Kalk.) in Gesellschaft sehr zahlreicher Orchideen, namentlich auch der muthmasslichen Stammeltern. Beim flüchtigen Anblick der oben beschriebenen Pflanze glaubt man eine eben erst.im Aufblühen begriffene Gymnadenia conopsea vor sich zu haben. Die Aehre ist nämlich eylindrisch , verlängert, 4mal so lang als breit und unten ziemlich lockerblüthig. Auch die Blätter gleichen fast ganz jenen der @. conopsea. Die Fruchtknoten sind aber nicht gedreht und die Lippe so wie der Sporn sind wie bei Nigritella angustijolia und suaveolens nach aufwärts gerichtet. Die Perigonzipfel sind alle weit glockig, nach vorne abstehend. Die Honiglippe ist concav, rhombisch, ohne Spur einer Ausbuchtung oder Lappung,„ nicht vorgezogen, und an der vorliegenden Pflanze (vielleicht durch Verkümmerung) etwas kürzer als die anderen Perigonzipfel und auch absolut kürzer als die Honiglippen der beiden muthmasslichen Stammformen. Auffallend an der vorliegenden Pflanze ist die starke Entwicklung der Deckblätter. Diese sind nämlich doppelt länger als die Blüthen, während sie doch bei den beiden muth- masslichen Stammeltern das Perigon nicht oder doch nur unbedeutend überragen. Da an dem vorliegenden Exemplar die Pollinarien in den meisten Blüthen verkümmert waren, so scheint in demselben die vegeta- tive Sphäre mehr in den Vordergrund getreten und diese stärkere Ent- wicklung der Deckblätter durch das Hinneigen zur luxurirenden vegeta- tiven Ausbildung veranlasst worden zu sein. Hiermit scheint auch die früher erwähnte Verkürzung der Honiglippe in Verbindung zu stehen und ich muss hier bemerken, dass die Honiglippen der beiden untersten Blüthen an der Aussenseite grün gestriemt waren und hierdurch eine Annäherung zur Laubblattsphäre deutlich erkennen liessen, eine Erscheinung, welche 224 A. Kerner: bekanntlich auch bei den Bastarten anderer Pflanzengattungen mehrfach beobachtet worden ist. 11. Nigritella brachystachya (sub-Gymnadenia conopsea X Nigritella angustifolia vel Nigritella angustifolia X suaveolens). Tuberidia duo, compressa, palmatiloba, partitionibus 2—5 modice elon- gatis teretiusculis. Radices adventitiae filiformes. Caulis strietus folia- tus, superne in decursu nervorum et marginum foliorum subangulatus. Folia basilaria 2— 3 membranacea vaginaeformia obtusa, laxe ein- gentia. Folia media 6 — 8 approximata viridia linearia acutiuscula, basi vaginata. Folia superiora 3—5 in bracteas decrescentia sessilia ex basi lata sursum attenuata acuta. Spica multiflora compacta, pri- mum ovato-conica deinde cylindraceo-conieca, sub anthesi semel — semel et semissi longior quam latior. Bracteae virides vel apicem et marginem versus purpurascentes, foliis supremis conformes, lineari- lanceolatae, ex basi latissima sursum attenuatae acutae, flores sub anthesi aequantes, ante anthesin autem superantes, quare spica hoc tempore comosa videtur. Ovaria recta non contorta, eylindraceo-tri- gona. Florum color purpureus. Perigonii laciniae subeampanulato- patulae, externae et internae laterales subaequilongae, oblongae acutiusculae. Labellum calcaratum ex oyata basi lanceolatum vel ob- tuse triangulum margine suberenulatum. Calcar cylindraceo-conicunı rectum obtusum , apice tumidum, ovarium dimidium aequans vel eo paululum brevius. Caulis eirca 420mm. alt. Folia media 60—80mm. Jg. 3—4um. ]t. "et sub anthesi circa 20mm. ]g. 15—18mm} ]t. Bracteae 10mm. ]g, 4.5—2mm. |g. Perig. laein. ext. 6mm. ]g, 2—2,5mm. It. Perig. lacin. int. laterales 5.ömm. lg. ymm. ]t. Labellum 6—7mm. ]g. 3.5mm. ]t. Calcar mm. ]g. 0.8—Amm. It. Ic. nost. Tb. 6. II. Planta integra 1:14 Tb. 5. IV. Flos antice 2:1 V. Flos a latere 2:1. In einem einzigen Exemplar auf Wiesen am Pfonserjoch im nord- tirolischen Achenthal in der Seehöhe von 5000° auf Kalkboden in Gesell- schaft sehr zahlreicher Orchideen und namentlich auch der Gymn. conopsea, Nig. angustifolia und eines Exemplares Nig. suaveolens. Höhe, Blattform, Umriss und Grösse der Aehre, sowie der Zuschnitt der Honiglippe erinnern lebhaft an Nig. angustifolia, doch sind sämmt- liche Abschnitte des Perigons bei gleicher Länge etwas breiter als jene der Nig. angustifolia und die Honiglippe setzt sich in einen Sporn fort der eylindrisch und so lang oder fast so lang als der halbe Fruchtknoten ist. Die Blüthenfarbe stimmt mit jener der Nig. suaveolens überein. Hybride Orchideen der österr. Flora. 12. Nigritella Heufleri (Nigritella angustifolia X Gymnadeni« odoratissima.) Tuberidia duo, compressa palmatiloba partitionibus 2 — 5 modice elon- . gatis teretiusculis. Radices adventitiae filiformes. Caulis strietus folia- tus superne in decursu nervorum et marginum foliorum subangulatus. Folia basilaria 2—-3 membranacea vaginaeformia obtusa laxe eingentia. Folia media 5--6 approximata viridia linearia acutiuscula,' basi vagi- nata. Folia superio,a in bracteas decrescentia 3—A0 sessilia, ex basi lata sursum attenuata acuta. Spica multiflora compacta , primum conica deinde eylindraceo-conica, sub anthesi semel et semissi — bis et semissi longior quam latior. Bracteae virides vel apicem et mar- ginem versus purpurascentes, foliis supremis conformes, flores paulu- lum superantes, quare spica compacta primum comosa videtur. Ovaria recta non contorta, cylindraceo -trigona. Florum color purpureus. Perigonii laciniae subcampanulato - patulae, externae et internae laterales subaequilongae, oblongae acutiusculae. Labellum calcaratum rhomboideo-obovatum, concavum, undulato-crenulatum, trilobum, lobo medio produeto triangulo acutiusculo, lobis lateralibus plerumgue obtusatis, rarius obscuris et labellum deinde obtuse angulato-rhomboi- deum. Calcar cylindraceum rectum obtusum, ovarium dimidium sub- aequans. Gynostemium obtusum. Loculi antherae paralleli. Caulis 100— 220mm. alt. Folia 50—80mm. ]g. 2—6um. It. Spiea 17 — 40mm. ]g. 12—17mm. ]t. Bracteae 8—14um. ]g. 2—3mm. ]t. Perig. lacin. ext. 4.5—5mm. ]g. 1.5—3mm. ]t. Perig. lacin. int. laterales 4—4.5mm. ]g. 1.5— amm. ]t. Labellum 4—5mm. Jg. 3—4um. ]t. Calcar 2—2.5um. ]g. 4—1.5mm. It. Ic. nost. Tb. 6. III. Planta integra 1:1, Tb. 5. XI. Flos antice 2:1, XII. Flos a latere 2:1. Bei der grossen Aehnlichkeit der Gymnadenia conopsea und Gymna- denia odoratissima ist es wohl natürlich, dass auch die Bastarte, welche diese beiden Orchideen mit XNigritella angustifolia bilden eine grosse Aehnlichkeit besitzen. Dennoch unterliegt es keinen erheblichen Schwie- rigkeiten, diese Bastarte zu unterscheiden. Die Merkmahle, welche die beiden oben genannten Gymnadenien unterscheiden, sprechen sich näm- lich in sehr interessanter Weise auch wieder in den Bastarten aus. Im Allgemeinen ist der muthmassliche Blendling aus Gymn. odoratissima und Niy. angustifolia , das ist die oben beschriebene Nig. Heufleri zarter und schlanker als der viel gewöhnlichere Blendling aus Gymn. conopsea und Nigr. angustifolia, welchen wir oben als Nig. suaveolens aufgeführt haben. Die Blätter des ersteren sind im Durchschnitt schmäler und manchmal fast zweizeilig wie bei @. odoratissima. Der Sporn ist meistens etwas kürzer oder höchstens so laug als der halbe Fruchtknoten, Vor allem Bd. XV. Abhandl. 99 u" 226 A. Kerner: aber spricht sich die Gymn. odoratissima in dem hier beschriebenen Bastarte durch die Blüthendimensionen aus, welche gerade die Mitte zwischen Jenen der beiden muthmasslichen Stammeltern halten und auffällig kleiner als jene der @. suaveolens sind. Die nachfolgend eingeschaltete Tabelle möge diess zur Anschauung bringen. Nig. angusti- | x; „| Fym. odo- Abmessungen in Mm. Folta aa ratissima Länge| Breite] Länge| Breite] Länge] Breite Aeussere Perigonzipfel . .| 6-7 |1.5—2]#.5—5]1.5—2]| # |1.5—2 Innere Perigonzipfel . ...|5—5.5| 4 |4—4.511.5—2|3.5 |1.5—2 Lippe «iu 00. sen en lach 67 958.513 5 Ein besonderes Gewicht glauben wir hier auf die Grösse der Honig- lippe legen zu können. Bei den beiden Stammeltern der @. suaveolens ist die Honiglippe 6—7mm. Jang und dem entsprechend zeigt sie auch bei Niy. suaveolens selbst das gleiche Längenausmass. Die Honiglippe der hier beschriebenen @. Heufleri aber ist nur 4—5um. Jang, was unmöglich sein könnte, wenn diese Pflanze aus @. conopsea und N. angustifolia her- vorgegangen sein würde. Wohl aber wird uns dieses geringere Ausmass erklärlich, wenn wir annehmen, dass N. Heufleri aus @. odoratissima und N. angustifolia hervorgegangen ist; denn es hält in der That, wie die obige Tabelle ersichtlich macht die Honiglippe der N. Heufleri die Mitte zwischen jener der @. odoratissima und N. angustifolia. Wir nehmen da- her keinen Anstand N. Heujleri als Blendling der Gymn. odoratissima und Nig. angustifolia zu erklären. Bisher ist N. Heujleri immer mit N. suaveolens zusammengeworfen worden und es mag sich hierauf vielleicht theilweise die Annahme einiger Autoren, dass N. suaveolens ein Bastart aus @. odoratissima und N. an- gustifolia sei, zurückführen lassen. Im Herbarium des National-Museums in Innsbruck findet sich ein Exemplar dieser Pilanze, welches v. Heufler bereits im August des Jahres 1836 auf den Zirler Bergmähdern in der Solsteinkette bei Inns- bruck gesammelt und als „Nig. fragrans“ (suaveolens) bezeichnet hat. Da diess das älteste Exemplar ist, das mir vorliegt, so benütze ich die- sen Umstand, um die grossen Verdienste von Heuflers um die Erforschung der tirolischen Flora dadurch zu ehren, dass ich für die hier behandelte Pllanze den Namen Nigritella Heujfleri wähle. Fundorte der Nig. Heufleri, von welchen mir noch Exemplare vor- liegen, sind: Praxer Alpen Sinner (Hb. Hausmann), Kals Huter, Serlos- spitze bei Innsbruck Barth (Hb. Kerner), Nockspitze bei Innsbruck Pichler (Hb. Kerner), Pizlat bei Nauders und Schafkopf im Achenthal Pichler (Hb. d. Innsb. Nat.-Mus.) Seekarspitz im Achenthal Kerner, Hybride Orchideen der österr. Flora. 227 sämmtliche Fundorte in Tirol, und zwar an Punkten, wo die muthmass- lichen Stammeltern vorkommen. Höchst wahrscheinlich ist auch manche andere Standortangabe statt auf N. suaveolens richtiger auf N. Heufleri zu beziehen, und nachträg- liche Untersuchungen werden daher die Aufgabe haben, eine diessfällige Sichtung vorzunehmen. 13. Nigritella micrantha (Nigritella angustifolia X Gymnadenia albida). Tuberidia duo profunde palmatipartita, partitionibus 2 — 4 fusiformibus, cerassis sursum attenuatis. Radices adventitiae filfformes paucae. Caulis strietus foliatus, superne in deeursu nervorum et marginum foliorum subangulatus. Folia basilaria 2—3 membranacea vaginaeformia acuta arcte eingentia, media 6— 7 approximata viridia oblongo - linearia acuta basi yaginata, folia superiora in bracteas decerescentia eirca 8 sessilia ex basi lata sursum attenuata acuta. Spica multiflora com- pacta cylindracea, sub anthesi bis et semissi — ter longior quam latior. Bracteae virides vel apicem et marginem versus purpurascentes foliis supremis conformes, flores aequantes vel paululum superantes. Ovaria recta non contorta, eylindraceo -trigona. Florum color purpureus. Perigonii laciniae subcampanulato-patulae, externae aequilongae oyato- oblongae obtusae, internae laterales externis paululum breviores, eaeterum conformes. Labellum calcaratum late rhomboideo-oboyatum undulato-crenulatum, trilobum, lobo medio produeto triangulo acutius- eulo, lobis lateralibus plerumque obtusatis rarius acutiusceulis rarissime obscuris et labellum deinde obtuse angulato-rhomboideum. Calcar breve, ovatum, subserotiforme, obtusum,, tertia parte ovarii aequans. Caul. eirca 150mm. alt. Fol. media 45— 70mm. ]g,. 5—gmm. It. Spica eirca 35um. ]g. 12—A14mm. ]t. Bractese 10—12mm. ]g. 29mm. ]t, Perig. lacin. ext. zum. ]g. 1.5mm. It. Perig. lacin. int. laterales 3.5mm. ]g. 4,5mm. ]t, Labellum 3.5 — un. lg. 3.5um. ]t, Galcar 1.5mm. lg. mm. ]t, Icon. nost. Tb. 6. I. Planta integra 1:4, Tb. 5. XIII. Flos antice 2:4, XIV Flos a latere 2:1. Bisher in einem einzigen Exemplare von Huter auf Bergwiesen der Schleinitz im tirolischen Pusterthale aufgefunden. Das Exemplar wurde von Huter an Baron Hausmann nach Botzen gesendet, welch’ letzterer so freundlich war, mir selbes zur Ansicht mitzutheilen. Wir wählten für diese Nigritella den Namen N. micrantha, weil sie in der That unter allen Nigritellen das kleinste Ausmass der Blüthen- theile zeigt. Die Perigonzipfel und insbesondere die Honiglippe sind sogar noch etwas kürzer als jene der Nig. Heureri und halten, wie aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich ist, in ihrem Ausmass gerade die Mitte 29* 228 A. Kerner: zwischen ‚jenen der muthmasslichen Stammeltern Gymn. albida und Nig. angustifolia. Nig. angusti- Nig. mi- Abmessungen in Mm. folia cerantha Länge| Breite| Länge] Breite] Länge| Breite Aeussere Perigonzipfel . . | 6-7 |1.5—2] 4 |4.5 ]2.5—3]1.5—2 "Innere seitl. Perigonzipfel .[5—5.5| 4 |3.5 [1.5 [2.5 |1.5 Lippe 0 0.0 62,953], 4] 3.5 Der Sporn ähnelt hr demjenigen der Gymn. albida und ist auch wie dieser beiläufig 1, so lang als der Fruchtknoten. Der Fruchtknoten ist aber nicht gedreht und die Honiglippe mit dem Sporn ist nach auf- wärts gerichtet. Die Aehre erinnert lebhaft an Gymn. albida, die Blüthen aber sind roth, beiläufig wie an Nig. suaveolens. Am deutlichsten spricht sich die Betheiligung der Gymn. albida an diesem Bastarte in der Form der Knollen und der scheidenartigen, häutigen basilären Blätter aus. Während die Knollen aller übrigen Nigritellen nur bis zu Y, oder ", ein- geschnitten und handförmig gelappt oder gespalten sind , erscheinen die Knollen der Nig. mierantha ähnlich jenen der Gymn. albida fast bis zum Grunde in spindelförmige Abschnitte getheilt. Die basilären Scheiden, welche bei allen anderen Nigritellen oben abgerundet und stumpf sind, erscheinen hier dreieckig zugeschnitten und spitz, gerade so wie sie sich an Gymn. albida finden. Mit Rücksicht auf diese Formverhältnisse erklären wir daher die Nig. mierantha für einen Blendling aus Nig. angustifolia und Gymn. albida. Gym. albida Um die Uebersicht der im Obigen beschriebenen Nigritellen zu er- leichtern, schalten wir im Nachfolgenden eine kleine analytische Tabelle ein, durch deren Benützung auch jeder in der Lage sein wird, die bisher bekannt gewordenen Nigritellen ohne Schwierigkeiten schnell zu be- stimmen. 1. Knollen fast bis zum Grunde in spindelförmige Abschnitte getheilt, die basilären, häutigen, scheidenartigen Blätter oben dreieckig spitz. Honiglippe 3.5 — 4m. Be Sporn '/ so lang als der Frucht- knoten. .. . 2... N. micrantha. Knollen hanldkörınig gaapbe de Geber, are basilären, häutigen, scheidenartigen Blätter abgerundet, stumpf. Honiglippe und Sporn absolut und relativ länger als in dem obigen Falle... ....2. 2%. Honiglippe —5mm. lang, . ». . 2. 2.00 en. nen ch Honiglippe 6—7mm. lang ... EEE 3. Sporn spitz, zur Zeit der alle Blüthe so ah dis a6r ganze Fruchtknoten . . 2 2.22." Er MN. megastachyä. Hybride Orchideen der österr. Flora. 229 Sporn stumpf, zur Zeit der vollen Blüthe beiläufig so lang als der halbe Fruchtknoten . . 2.2... 0er... MN. Heuflri. 4. Sporn eylindrisch, zur Zeit der vollen Blüthe länger als der halbe Fruchtknoten, meist fast so lang als der ganze Fruchtknoten. Honiglippe 24—%, so breit als lang ... ..N. suaveolens. Sporn eylindrisch, zur Zeit der vollen Blüthe höchstens so lang als der halbe Fruchtknoten. Honiglippe 1%,—/, so breit als lang . N. brachystachya. Sporn sackförmig, verkehrteiförmig, A4mal kürzer als der Frucht- knoten. Honiglippe '/,mal oder kaum halbmal so breit als lang N. angustifolia. 14. Platanthera Erdingeri (Platanthera viridis X Orchis sambueina var. purpurea.) Tuberidia duo, oblonga compressa, lobis 2 — 3 teretiusculis nunc brevibus nunc elongatis terminata. Radices adventitiae filiformes. Caulis erectus teretiusculus foliatus. Folia basilaria 1 — 2% membranacea squamae- formia oblongo-obovyata obtusa laxe vaginantia, media 3—4 remota elliptica vel oblonga viridia , ‚acutiuscula vel obtusa basi vaginata, supremum subsessile lanceolatum basin inflorescentiae attingens vel superans. Spica brevis oblonga laxiuscula. Bracteae virides externe purpurascentes, lanceolatae acuminatae, nervis primariis 3—4 longitudi- nalibus et nervis secundariis anastomotieis irregularibus obliquis ornatae, inferiores perigonia excedentes, superiores perigonia aequantes. Ovaria anthesi torta. Perigonium e viride purpurascens. Perigonii laciniae ex- ternae patentes, basi dilatatae, ovato-lanceolatae acutae 3—5 nerviae. Perigonii laciniae internae laterales breviores, lanceolatae acutae 3ner- viae. Labellum subcarnosum descendens, ex unguiculata basi sursum dilatatum et ambitu trigonum, flabelliforme-nervatum , antice grosse tridentatum seu potius trilobum , lobulis aequilongis acutiusculis vel obtusis, medio triangulari lateralibus angulatis rhombeis. Calcar des- cendens cylindraceum obtusum tumidum, basin versus angustatum vel constrietum ovarii dimidium aequans vel paululum superans. Anthera erecta loculis parallelis, basi bursicula destitutis. Pollinis massulae glandulis duabus nudis margine superiori foveae stigmaticae appositis adglutinatae. Caulis 170 — 200mm. alt. Folia media 40 — 50mm Ig. 45 — 30mm. It. Spiea 35 — 52mm. ]g. 28 — 35mm. lt. Braeteae 40 — 28mm. ]g. 2.5—6mm. It. Ovarium 7—sum. |g. Perig. lacin. ext. 7—8mm. Ig. 4 — 4.5mm. ]t. Perig. lacin. int. laterales 67mm. ]g. 2mm. ]t, Labellum 6— 7um ]g. 5—6mm. It, Calcar 5—6mm. ]t, 2mm. It. 230 A. Kerner: Ic. nost. Tb. 4. IV. Planta integra 4:1 V. Flos antiee 2:1 VI. Flos a latere 2:1. VII. Gynostemium antice 10:4. VIIL Pollinarium 10:4. IX. Bractea 2:1. Der erste Eindruck dieser Pflanze ist der einer sehr üppigen Pla- tanthera viridis. Die Aehre ist jedoch kurz, nur wenig länger als breit, ie Blüthen stehen gedrängter und zeigen einen Farbenton der zwischen Grimnliehgelb und Purpurroth die Mitte hält. Die Perigone sind doppelt so gross als jene von Platanthera viridis. Die Honiglippe erinnert durch ihre fleischige Consistenz an Platanthera viridis, ist aber nicht lineal, sondern verbreitert sich von der den Narbenrand mit einer ringförmigen Falte um- gebenden (siehe Fig. VII. auf Tf. 4) Basis an so, dass sie gegen das Ende zu Amal breiter wird. Die Honiglippe ist an der Basis am unteren Nar- benrande deutlich rinnig und die Rinne erscheint von zwei Falten gebil- det, welche nach oben zu in die seitlichen Narbenränder auslaufen, nach abwärts zu aber sich allmälig eben so wie die Rinne selbst verlieren. Die ganze Honiglippe ist in sehr zierlicher Weise von Nerven gestriemt, die fächerförmig von der Basis auslaufen. Nach unten zu endet sie in drei grosse Zähne, ja man könnte fast sagen Lappen, deren mittlerer nicht wie bei Platanthera viridis kleiner ist als die beiden seitlichen, sondern diesen letzteren an Grösse vollkommen gleichkommt. Die äusseren Ränder der beiden seitlichen Zähne oder Lappen verlaufen nicht wie bei Platan- thera viridis mit geraden oder schwach bogenförmigen Linien gegen die Basis der Honiglippe, sondern bilden mit den Rändern des oberen Lippen- theiles einen Winkel von beiläufig 135 Grad und die Honiglippe springt daher im unteren Drittheile an beiden Seiten mit einer stumpfen Ecke vor. (Siehe Fig. V. auf Tf. 4.) Der Sporn ist viel länger als an Platanthera viridis und ist von der Basis an gegen das kolbenförmig angeschwollene abgerundete Ende ganz allmälig verbreitert. Die äusseren Perigonzipfel sind nach vorne und auswärts abstehend und nicht wie bei Plat. viridis helmförmig zusammengeneigt. Die inneren Perigonzipfel sind lanzettförmig spitz und dreinervig und von den linealen, schmalen, einnervigen, inneren Zipfeln der Plat. viridis sehr abweichend. Die Narbengrube erscheint nierenförmig und ihr oberer Rand bildet einen dicken fleischigen Wulst, der zwei warzenförmige nackte Drüsen trägt, an welchen die Stiele der Blüthenstaubmassen angeheftet erscheinen. (Vergl. Fig. VII. auf Tf. 4.) Eine sackförmige Vertiefung des oberen Narbenrandes fehlt. Das Staub- kölbehen ist aufrecht verkehrteiförmig stumpf, die beiden Fächer sind parallel. Die zwei Pollinarien sind kleinlappig und ihre Stiele fast so lang als die kolbigen Blüthenstaubmassen (Vergl. Fig. VII. auf Tf. 4.) Die Orchis sambueina spricht sich in unserer Pflanze einmal durch die kurze, ziemlich gedrungene Aehre, die Form und Nervatur der Deck- blätter, den abwärts gerichteten im Vergleich zu Plat. viridis viel län- geren Sporn, die breite Honiglippe und die parallelen Staubkölbchenfächer Hybride Orchideen der österr. Flora. 231 aus. Die schmutzig-purpurne Farbe des Perigons verdankt die Pflanze wohl gleichfalls der rothblühenden Varietät der Orchis sambueina, und die Farbe der Blüthe hält genau die Mitte zwischen dem Grüngelb der Pl. viridis und dem Purpur der OÖ. sambucina var. purpurea. Wir nehmen daher keinen Anstand diese interessante Orchidee für einen Blendling aus Platanthera viridis und Orchis sambucina var. pur- purea zu erklären. In der Oest. bot. Zeitschrift 1864, S. 140 haben wir diese Pflanze zuerst unter dem Namen Coeloylossum Erdingeri beschrieben. In der That besitzt sie auch ganz den Habitus eines Coeloylossum und stimmt nicht nur durch den Bau der Befruchtungssäule, sondern auch durch die drei- zähnige Honiglippe , welche man als charakteristisches Merkmahl der Gattung Coeloglossum aufführt, mit dieser Gattung überein. Es erscheint uns aber die Gattung Coeloglossum überhaupt nur durch so unwesentliche Merkmaie von Platanthera getrennt, dass wir es jetzt vorziehen mit Reichenb. fil. Coelolossum und Plutanthera zu vereinigen, die oben be- schriebene Pflanze daher Platanthera Erdingeri zu benennen und sie jener Unterabtheilung dieser Gattung einzuverleiben, welche Reichenbach fil. mit dem Namen Crassicornes bezeichnet hat. Würden wir Grenier et Godron folgen und neben der Gattung Gymnadenia auch die Gattung Platanthera wieder mit Orchis vereinigen, so hätte unsere Pflanze den Namen Orchis Erdingeri zu führen, doch schiene uns diese Vereinigung von Platanthera mit Orchis wohl zu weit gegangen; denn wenn sich auch einerseits nicht läugnen lässt, dass die Scheidung sämmtlicher eben ge- nannten Gattungen eine gekünstelte und auf kleinliche Merkmale ge- stützte ist, so muss anderseits doch zugestanden werden, dass die Ueber- sichtlichkeit durch eine derartige Gruppirung nur gewinnt und jedenfalls viel leiehter erreicht wird, als wenn wir eine fast unübersehbare Reihe von Arten in eine einzige Gattung zusammenfassen. Von Flatanthera Erdingeri sind bisher nur zwei Exemplare von meinem Freunde C. Erdinger auf dem Plateau des Klauswaldes, eines bei St. Anton im niederösterreichischen Erlafthale gelegenen Berges, der die Seehöhe von 3553 Wiener Fuss erreicht, aufgefunden worden. Die muthmasslichen Stammeltern Platantheraviridis und Orchis sambueina var. purpurea sind dort auf allen Bergwiesen verbreitet. 15. Serapias Tommasinii (Serapias pseudocordigera X Orchis coriophora var. Polliniana.) Tuberidia.... Caulis strietus teres usque ad medium foliatus. Folia basi- laria eirca 2, vaginaeformia membranacea. Folia sequentia approximata eirca 7, lineari-lanceolata acuta basi laxe vaginantia viridia. Folium supremum sessile ex basi lata longe attenuatum acutum. Spica laxi- 232 A. Kerner: flora et paueiflora quater longior quam latior. Bracteae ex ovata basi longe acuminatae, floribus subdupplo longiores pallide virides, partim leviter purpurascentes, lineis purpureis longitudinalibus et obliquis anastomo- tieis striatae. Ovarium reetum. Perigonium galeatum. Perigonii laciniae externae lanceolatae, acuminatae, viridi-purpureae, venis 3 purpureis striatae. Perigonii laciniae internae ex oyata basi abrupte attenuatae et acuminatae, uninervyiae, margine externo in basi subundulato- erenatae. Labellum ecalcaratum, fusco-purpureum, venis radiatim divergentibus parce ramosis ornatum , basi sub gynostemio unguicu- latum canaliculatum et obseure bilamellatum, trifidum, laciniis laterali- bus rhombeis acutis dentieulatis intermedio protracto ovato-lanceolato subacuminato, basi parce barbato. Gynostemium processu brevissimo compresso triangulari acuto instructum. Caulis circa 300mm. alt. Folia media 90—400mm. ]g. 5—smm. ]t. Spica 100mm. ]g. 22— 24mm. ]t. Bracteae 30— 35mm. ]g. Ovarium 7mm. ]g. Perig. lacin. ext. 15mm. ]g. 3.5mm. ]t. Perig. lacin. int. laterales 10mm. ]g. 2mm. It. Pars basilaris horizontalis canaliculatus labelli 2.5um. ]g. Pars deflexus labelli 44mm. ]g. 40mm. ]t. Laciniae labelli gmm. |g. 5mm. It. Gynost. 6wm. ]g, Ic. nost. Tb. 7. I. Planta integra 4:4. II. Flos a latere 2:1. Il. Flos antice, perigoni laciniis vi expansis 2:1. IV. Gynostemium a latere cum labello 2: 4, V. Perigonii lac. ext. 2:1. VI. Perig. lacin. int. later- alis 2:4. Syn. Serapias triloba Koch. Syn. ed. II. p. 799 (non Viviani!) Auf bewaldeten Wiesen in der Gegend Stramare bei Triest in einem einzigen Exemplare (Tommasini). Wie unter den Weiden die Arten Salix incana, Salix viminalisund Saliw purpurea und ganze Artengruppen, wie z. B. dieGruppen Rugosae und Frayi- les zur Bastartirung besonders geneigt sind und ganze Reihen hybrider Formen erzeugen, ebenso scheinen auch unter den Orchideen einige Arten und Artengruppen sich zur Blendlingserzeugung ganz besonders zu eignen, und vor allem scheinen hier in den Alpen die Arten der Gattungen Gymnadenia und Nigritella, im südlichen Europa aber die Arten der Gat- tung Serapias der Ausgangspunkt umfangreicher Reihen hybrider Formen darzustellen. Man kennt bereits drei hybride Mittelformen zwischen Serapias Lingua und $. longipetala, sowie einen Bastart aus SS. longipetala und Orchis laxiflora, einen anderen Bastart aus S. cordigera und Orchis lawi- Nora, einen weiteren Blendling aus 8. Lingua und Orchis lawiflora, und endlich einen Bastart aus S. longipetala und Orchis militaris, also im Ganzen 7 Orchideen , an deren Erzeugung Serapiaden betheiliget sind, und es ist mir sehr wahrscheinlich, dass auch noch ein paar andere in sporadischen Exemplaren aufgefundene Serapiaden , über welche die 233 Hybride Orchideen der österr. Flora. Autoren noch nicht ganz im Reinen sind, sich als Blendlinge heraus- stellen werden. | Unzweifelhaft hat man auch unter einem Namen oft sehr verschie- dene Bastarte zusammengefasst, häufig Formen, die ihre Entstehung ganz verschiedenen Stammeltern verdanken, wenn sie nur eine overflächliche Aehnlichkeit zeigten, zusammengeworfen und so die Schwierigkeiten, welche diese Zwischenformen der systematischen Botanik verursachen, nicht nur nicht verringert, sondern im Gegentheile durch dieses Vorgehen die Verwirrung noch wesentlich vermehrt. Die hier unter den Namen Serapias Tommasinü beschriebene Pflanze ist ein recht auffallender Beleg für das, was hier eben gesagt wurde. Diese Pflanze wurde nämlich bisher sowohl von Koch als Reichenbach mit Serapias triloba zusammengeworfen, obschon sie von dieser sowohl den Merkmalen als auch der Abstammung nach gänzlich verschieden ist. Serapias triloba Lloyd und wohl aus Vivianis ist muthmasslich aus Serapias cordigera und Orchis laxifora hervorgegangen, während die hier beschriebene Pflanze ihrem Blütenbau und ihrem Vorkommen nach, aller Wahrscheinlichkeit nach durch Kreuzung der S. pseudocordigera Moric. (S. longipetala) und Orchis coriophora var. Polliniana Rchb. (0. fragans Poll.) entstanden ist. Hofrath von Tommasini, welcher diese Pflanze in der hügeligen Gegend Stramare bei Triest auf bewaldeten Wiesen ent- deekte, schrieb mir über dieselbe Folgendes: „Durch den Vergleich dieser Pflanze mit der Abbildung, welche Reichenbach fill. in der Iconogr. germ. vol. XIV. Tab. 86 von der Ser. triloba geliefert hat und die nach der Anmerkung im Texte pag. 9 der Originalpflanze Vivianis entnommen ist, werden Sie den grossen zwischen dieser und der hiesigen bestehenden Unterschied wahrnehmen. Ich besitze von Prof. Savi aus Pisa ein Paar Exemplare der Ser. triloba von den toskanischen Küsten die der Rei- cehenbach’schen Abbildung an Grösse, Gestalt des Labellums etc. ganz gleich sind, aber eben so sehr von der hiesigen abweichen. Die vermuthete Abstammung von Serapias longipetala Poll. und der Orchis rubra oder laziflora Lamk. mag für die Pflanze aus Italien und Fraukreich zulässig sein, in Bezug auf die hiesige kann sie es nicht sein. Denn diese fand sich auf bewaldeten Wiesen in hügeliger Gegend, wo weder die auf ent- legenen Sumpfwiesen wachsende Orchis laxiflora, noch die viel weiter entfernte O. rubra (die erst eine Tagreise weit jenseits Pirano anzu- treffen ist) vorkömmt. Viel eher würde ich sie sowohl der Gestaltung der Blume als des Vorkommens wegen für einen Bastart von $. longipetala Pollini (pseudocordig ra Koch) und Orchis coriophora var. fragrans Pollini halten, welche beide Arten an demselben Standorte in Menge erscheinen.“ Ba. XV. Abhandl. 30 234 A. Kerner: Wie aus der oben gegebenen Beschreibung und der auf Tb. 7 ge- lieferten Abbildung ') deutlich hervorgeht, spricht sich auch in der That in Serapias Tommasinii sowohl die 8. pseudocordigera als auch ©. corio- phora unzweifelhaft aus. Die eigenthümliche, eckig-rhombische Form der seitlichen Lappen der Honiglippe, der Zuschnitt, die Nervatur und die Färbung der äusseren Perigonzipfel und vor allem die einnervigen inneren Perigonzipfel lassen die Betheiligung der Orchis coriophora nicht ver- kennen, während andererseits die ganz eigenthümliche Bildung des basi- lären Theiles der ungespornten Honiglippe, der Zuschnitt der inneren Perigon- zipfel die charakteristischen grossen und langen Bracteen, das grosse Gynostemium und der nicht gedrehte Fruchtknoten lebhaft an die Serapias pseudocordigera erinnern und die Pflanze auch zu einer Serapias stempeln. Wir erklären daher auch die Serapias Tommasinii für einen Blend- ling aus S. pseudocordigera (longipetala) und Orchis coriophora var. frugans oder Polliniana und können der von Parlatore in seiner FI. ital. III. p- 435 ausgesprochenen Vermuthung, dass die von Tommasini bei Triest entdeckte Serapias durch Kreuzung aus S. pseudocordigera und Orchis papilionacea (rubra) hervorgegangen sei, um so weniger beipflichten, als kein einziges Merkmal derselben auf die Orchis papilionacea auch nur entfernt hinweist. Von Serapias triloba (Serapias pseudocordigera X Orchis laxi- Fora) Lloyd, Viviani, für welche Koch und Reichenbach die Tommasini'sche Serapias gehalten haben, unterscheidet sich diese durch anders gefärbte über die Blüthen hinausragende Deckblätter, durch eine ganz anders zugeschnittene viel schmälere Honiglippe und durch relativ grössere viel länger zugespitzte Perigonzipfel. Bei $. Tommasinii sind die äusseren Perigonzipfel dreinervig und die inneren einnervig, während an Serapias triloba Lloyd, Viviani und an allen anderen bisher bekannt gewordenen Serapias-Bastarten die äusseren Perigonzipfel fünfnervig und die inneren Perigonzipfel 3—5 nervig erscheinen. Die Serapias triloba Lloyd, Viviani ist bisher in Oesterreich und Deutschland nicht aufgefunden worden, daher aus den Floren der ge- nannten Gebiete vorläufig zu streichen und die Serapias Tommasini zu substituiren. 1) Die Fig. 1 auf dieser Tafel. welche S. Tommasini in natürlicher Grösse darstellt, ist eine Gopie emer von A. Stossich in Triest verfertigten vorzüglichen Abbildung, welche Herr Hofratlı von Tommasini mir zu senden so gütig war. Hybride Orchideen der österr. Flora. 235 16. Ophrys hybrida (museifera X aranifera) Pokorny Oest. botan. W.-Blatt 1851, p. 167. Tubera et folia inferiora.... Folia suprema vaginantia. Spica paueiflora. Perigonii laciniae externae virides, suprema oblongo-linearis nervis 3 ornata, laterales 4-nerviae, oblongae, apicem versus attenuatae, re- tusae. Perigonii laciniae internae laterales anguste ligulatae parce velutinae brunneae, nervo medio viridi. Labellum oblongum obtusatum, trilobum, a basi angusta subito dilatatum, brunneum, in disco speculo magno et in lobulis maculis irregularibus pallidis substramineis orna- tum, margine brevissime velutinum, in disco magno glaberrimum. Habitus et perigonii laeiniae omnino Ophrydis musciferae, labellum Ophry- dis araniferae. „Ophrys hybrida — muscifera et aranifera parentibus, matre ut vi- detur aranifera* Pokorny M.S. in scheda Herb. Palatii Caesarei Vindo- bonensis — Pokorny Oestr. bot. W.B. 1851, p. 167. — Reichenbach Iconogr. XIII. p. 79 und 177. — Ophrys aranifero-muodes Neilreich Fl. N. Oest. p. 199. Icon. Reichenbach fil. Ic. XIII. Tb. 113. I. 1. Tb. 169 II. 1. Von A. Pokoruy am Bisamberg in Nieder-Oesterreich in 2 Exem- plaren aufgefunden. Anhang. Zum Schlusse machen wir hier noch auf folgende Angaben auf- merksam : 1. In Faechinis Flora von Südtirol (Zeitschrift des Ferdinandeums in Innsbruck 1855) heisst es auf Seite 414 nach Besprechung der Nigri- tella suaveolens: „Nec novum exemplum est indolis hybridae plantarum in Orchideis; habeo exemplar in prato paludoso lectum plane medium inter 0. conopseam et O. latifoliam.“ Es dürfte kaum einem Zweifel unterliegen, dass Facchini, dessen Auge in der Erkennung der Pflanzen so geschickt war, wirklich einen Bastart aus Gymnadenia conopsea und Orchis latifolia vor- liegen gehabt habe. Er hat es aber unterlassen, denselben zu beschreiben und dem botanischen Publikum bekannt zu machen. Ob dieser Blendling sich in Facchinis Herbarium vorfindet, ist mir nicht bekannt. Ambrosi, in dessen Besitz Facchinis Herbarium übergegangen ist, dürfte uns vielleicht über die Pflanze Aufschluss geben. 2. In Schur’s Sertum Florae Transsilvaniae wird auf Seite 71 auf- geführt „Orchis Morio b. laxiflora, alpina = OÖ. Morio — lasi- flora.® 30 * 236 A. Kerner: Hybride Orchideen der österr. Flora. Da Schur keinen Autornamen beigesetzt hat, vermögen wir nicht zu entscheiden, ob er hiermit die in Frankreich und der Schweiz vor- kommende O. alata (Morio X lawiflora) Fleury, Reuter gemeint habe, glauben aber, dass er nur eine alpine Form der ©. Morio im Auge hatte, da die Angabe „alpina“ auf einen alpinen Standort hinweist und O. lawi- flora, welche an O0. galeata betheiligt sein müsste, nur in tieferen Re- gionen vorkommt. Ueber die Metamorphose von Scenopinus niger Deg., Medeterus tristis Zett. und Anthomyia n. sp. Von Rudolph Damianitsch. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. März 1865. rn April des vergangenen Jahres fand ich im Prater an einem Ulmen- baum ein Gespinnst von Saturnia pyri, in dessen Innerem unter ver- trockneten Puppenüberresten eine Fliegenpuppe lag, aus welcher sich Anfangs Mai Scenopinus niger entwickelte. Die Puppe ist einfärbig gelb- braun, schlank, mit schwachröthlichen Flügelscheiden, die nebst der grossen Kopfhülle etwas über Y, der ganzen Körperlänge einnehmen. Der darüber hinausstehende Hinterleib besteht aus 9 Ringen, welche mit Ausnahme des letzten auf der Ober- und Unterseite mit einer Reihe gelblicher, steif abstehender Haare versehen sind; diese Reihen werden an der Seite eines jeden Ringes durch eine starke, runde, mit mehreren Börstchen besetzte Erhöhung unterbrochen, deren im Gan- zen jederseits 8 sind, da sie am Analsegment fehlen. Das Aftersegment endet in zwei stumpfe Kegel, deren jeder eine lange, steife Borste trägt. An der Stirne stehen nach aussen gerichtet zwei kurze, kolbige Hörner ziemlich anliegend, doch bei der Seitenansicht der Puppe leicht bemerkbar. — Länge 3.75‘. Die Metamorphose von Scenopinus fenestralis ist von Bouche& (Naturgeschichtel) und von Leon Dufour in den Annales de la soc. entom. de France (II. Serie, tom. 8 Bay Pr 493. pl. 16. f. IV.) bekannt gemacht worden. Bouche pinus niger bestimmte die Art als Scenopinus senilis, der bekannter- 238 Rud. Damianitsch: massen identisch ist mit Scenopinus fenestralis. Die Metamorphose von Scen. niger ist bisher nicht bekannt gewesen. L. Dufour beschrieb nur das Pupparium, da ihm die Larve nicht bekannt war. Er macht auf die grosse Verwandtschaft der Puppenform mit jener der Thereviden auf- merksam. Auch von sScen. niger gleicht das Pupparium dem der There- viden, wie überhaupt die Puppe von Scen. niger jener von Scen. fenestralis, wie sie Leon Dufour beschreibt und abbildet, ausserordentlich ähnlich sieht. Die Unterschiede bestehen in der That nur darin, dass die Börst- chen auf den Abdominalsegmenten bei Scenopinus fenestralis in einer Reihe stehen sollen, während sie bei Scennpinus niger unterbrochen sind und die seitlichen um eine Erhöhung sich gruppiren. Im Mai vorigen Jahres fand ich ferner unter Fıchtenrinde nebst Rhizophagen und Bostrichen mehrere Fliegenpuppen, welche in den Gängen letztgenannter Käfer in einem feinen Gespinnste lagen und aus welchen sich im fölgenden Monat Medeterus tristis Zett. entwickelte. Die Puppe, 124“' lang, ist am Vordertheile schwärzlich mit gelb- lichen Hinterleibsringen und vorragenden Fussscheiden. Der über die Flügelscheiden hinausragende Hinterleib hat acht sichtbare Ringe, welche ( mit Ausnahme des Analsegmentes am Rücken, in der Mitte, mit einer Reihe niederliegender Borsten besetzt sind. Das Afterglied ist abgerundet mit mehreren steifabstehenden Haaren. Die Stirne endigt in einen nach auswärts gebogenen I Haken, unter welchem sich zwischen den Augenhüllen eine kegelförmige Erhöhung befindet; zwischen dieser Erhöhung und dem Stirnfortsatze stehen zwei steife Börstehen. Nahe - bei der Wurzel der Flügelscheiden entspringen zwei in der Puppe von Mede- Mitte verdickte, nach vorwärts gerichtete und etwas ge- terus tristis bogene Hörner, welche mehr als 1/‘“ lang sind. Am Rücken zwischen diesen Hörnern und dem ersten Hinterleibsringe befinden sich drei spitzige, nach rückwärts gekrümmte Dornen. Einige Tage vor dem Ausschlüpfen wird die Puppe ganz schwarz und der Austritt der Fliege erfolgt durch einen vom Stirnfortsatze am Rücken fortlaufenden, bis zum ersten Hinterleibsringe reichenden Längsriss. Ich glaube, dass die Metamorphose dieser Medeterus-Art, obwohl mir nur die Puppe derselben bekannt geworden ist, auf weit mehr In- teresse Anspruch machen kann, da aus der ganzen Familie der Dolicho- pidae nur Porphyrops faseipes (durch Heeger in den Sitzungsberichten der k. Akademie der Wissenschaften IX. 1852) und .Dolichopus aeneus (durch Degeer: M&moires VI. pl. 11, f. 49) in ihren früheren Zuständen beobachtet und beschrieben worden sind. Leider lässt sich aus der Lage, in der ich meine Medeterus-Puppen getroffen habe, nicht mit Bestimmtheit feststellen, ob sie hier nur zufällig einen Zufluchtsort zur Verpuppung aufgesucht haben, oder ob ihre Lebensweise mit den genannten (o- . . NR, - DT Scenopinus niger Deg., Medeterus tristis Zett u. Anthomyia n. Sp. 239 leopteren-Arten in irgend einer näheren Beziehung stehe. Merkwürdig bleibt es immer, dass von den über 400 bekannten europäischen Doli- chopiden-Arten bisher nur die Metamorphose dreier Arten bekannt ge- worden ist, obwohl nach dem massenhaften Vorkommen vieler Arten, die in den Sommermonaten alle Bäche, Teiche und Flussufer in Schaaren beleben, dies nicht vermuthet werden sollte. Die beschriebene Puppe hat viel Eigenthümliches und Charakteristisches — sie gehört unzweifelhaft in die grosse Gruppe der Orthorapha und zeigt wieder, dass die Do- lichopiden in einem natürlichen Systeme nicht mit den Syrphiden ver- bunden werden können, in deren Nähe sie früher von den Autoren ge- reiht worden sind. Ich habe weiters noch die Metamorphose einer Anthomyia - Art hier mitzutheilen, die ich im vorigen Herbste zu beobachten Gele- genheit hatte. Zu Ende Novembers fand ich die Larven in einem Agaricus, den ich mir aus dem k. botanischen Garten mit nach Hause nahm und in ein halb mit Erde angefülltes Glas legte; nach drei Wochen waren die Larven ausgewachsen und verpuppten sich theils im Schwamme selbst, theils in der Erde. Die ersten Fliegen zeigten sich bei der Zucht im Zimmer schon in der zweiten Hälfte des Januar und ihre Entwicklung dauerte noch den ganzen Februar hindurch und zwar erfolgte das Aus- schlüpfen derselben immer zwischen 8 und 10 Uhr Vormittags. Die Larve ist im ausgewachsenen Zustande 3°“ lang, in der Mitte >,“ breit, beinfarbig, glatt, walzenförmig, gegen den Kopf hin allmälig verschmälert, mit deutlich durchscheinenden Mundhaken; es sind im Ganzen 12 Ringe zu unterscheiden, welche ziem- lich undeutlich abgeschnürt sind und deren jeder mit Ausnahme der drei ersten und des letzten | zwei Querfalten trägt. Der letzte Ring ist ge- rade abgestutzt und hat in der Mitte drei kegel- förmige Erhöhungen; diese werden oben im Anthomyia n. Sp. \ IE, a) Puppe, 5) Larve, e) Analsegment Halbkreis von acht spitzigen Kegeln und unten der Larve von rückwärts gesehen. von einer wulstigen, mit sechs kleinen Spitzen versehenen Erhöhung, hinter welcher sich noch zwei Zäpfchen befinden, umgeben. Die Puppe ist 24° lang, in der Mitte 1° breit, länglich-eiförmig, gegen das Hinterleibsende allmälig verschmälert, mit eilf sichtbaren Ringen, rothbraun mit schwärzlichem Kopf- und Analsegment. Am ersten Ring befinden sich zwei kurze nach auswärts gerichtete Spitzen, die Er- höhungen am Aftersegment zeigen dieselbe Anordnung, wie bei der Larve, doch sind sie verhältnissmässig kleiner. Der Austritt der Fliege erfolgt durch eine Querspaltung an der Seitenkante der drei ersten Ringe. Hr. Dr. Schiner, an den ich mich wegen genauer Determinirung der Art wendete, hatte die Güte mir mitzutheilen, dass sie völlig neu sei « 240 R.Damianitsch: Scenopinus niger D.eg., Medeterus tristis Zett. u. Anthomyia n. Sp. und in die interessante Gruppe jener Anthomyia-Arten gehöre, welche durch Anthomyia fulgens und Anth. mitis typisch vertreten sind. Die Larven von Anth. mitis wurden von Bouche (Naturgeschichte I. 78) in Blätter- schwämmen, jene von Anth. fulgens von Haliday (Westwood. Intro- duetion II. 574) in Schwämmen und von Dr. Scholtz (Entom. Zeitung v. Breslau 4. 32) gleichfalls in Schwämmen, und zwar in Boletus luteus und Agaricus delieiosus getroffen. Die neue Art wird Hr. Dr. Schiner dem- nächst beschreiben und ich kann hier nur andeuten, dass er sich bestimmt gefunden hat, sie mit meinem Namen in Verbindung zu bringen. m — N — Dipterologische Notizen. Von Dr. Friedr. Boie, Etatsrath in Kiel. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. März 1865. Insectenlarven in lebenden Kröten. Der Zufall hat einem meiner Freunde, dem im holstein’schen Amte Eismar ansässigen Arzt, Dr. Iwersen, gleichzeitig mit einem dortigen Forstbeamten eine Entdeckung machen lassen, welche für die Dipteren- kunde nach der Ermittlung, dass Fliegenlarven der Sippe Batrachomya unter der Haut eines australischen Batrachiers der Gattung Cystignathus leben, von erhöhtem Interesse ist. Vor zwei Sommern stiessen beide nach einander auf Kröten, die, bekanntlich sonst nicht durch das Maul athmend, letzteres oft aufsperrten und sehr beängstigt schienen. Eine Untersuchung ergab, dass die die Nasenlöcher umgebenden weichen Theile von Maden zerstört worden, die nach den mir weiter mitgetheilten Daten sicherlich Fliegenlarven waren, die sich in beträchtlicher Anzahl vorfanden. Leider sind dieselben nicht zur Verwandlung gebracht und wird es vorläufig hinreichen, Dipterologen auf diesen Fund aufmerksam zu machen. Tachina ? Drei am 2. September erhaltene Raupen von Sphinz ligustris zeigten auf ihrer Oberhaut je 16 bis 27 gelblichweisse, längliche 000,5 lange Er- höhungen, welche die Aufbewahrung ersterer veranlassten. Selbige be- fanden sich unregelmässig, grösstentheils auf den die Brustfüsse tragenden Ringen zwischen den Seitenstreifen vertheilt, nur eine auf der Bauchseite. Die Raupen gingen nach einigen Tagen in den Sand des ihnen als Her- Bd. AV. Abhandl. 31 242 Dr. Friedr. Boie: Dipterologische Notizen. berge angewiesenen Gefässes und schienen sich vollkommen wohl zu befinden. Die Vermuthung, .dass sie von Larven einer Tachina besetzt gewesen, bestätigte sich aber schon am 16. October durch das Erscheinen der Fliegen, deren Tönnchen neben den leeren mehr oder weniger durch Bohrlöcher verunstalteten Puppen der Sphinz umherlagen. Es zeigten sich deren etwa 30, mit der Zahl der Tönnchen, nicht aber der der Eier correspondirend. Die Temperatur der Localität, in der sie ausschlüpften, war von der im Freien kaum verschieden und drängt sich dabei die schon ventilirte Frage !) wiederum auf, wie sich der fernere Lebenslauf dieser dort gestaltet haben würde? Liguster Raupen gab es zur Zeit nicht mehr und eben so wenig verwandter Arten. Dass sie zu deren Puppen gelangen können, ist nicht denkbar; auch nicht wahrscheinlich, dass die Tachinen überwintert und ihr Leben bis zum Erscheinen neuer Liguster Raupen gefristet haben würden. Um so interessanter ist aber die Thatsache, als hier die Bezie- hung der Tachina zur afficirten Raupe ausser Zweifel, die in jenem Falle nur vermuthet werden konnte. Sie zu bestimmen hat mir nicht gelingen wollen, und gebe ich daher nachstehende Beschreibung: Rüssel im Ruhestande eingezogen, drittes Fühlerglied seitlich com- primirt, dreimal so lang, als das zweite, mit langer nackter Rückenborste, Augen behaart, Mittelzelle offen, die hintere Querader, wie bei Nemorea, jenseits der Mitte in solche mündend; erster -Hinterleibsring so breit als der folgende; Augen bei grösseren @ und kleineren g Individuen durch einen gleich breiten Raum getrennt. Länge 000,4 bis 6, Gesichb und Hinterleibsringe (an den Seiten) mit Silberglanz, Schildehen und die Begrenzung des bei dem g' breiteren und deutlichern schwarzen Rückstreifens braungelb, Füsse schwarz. Die Fliege ist mehreren Nemorea-Arten, wie z. B. der N. rubrica in der Färbung und im Habitus sehr ähnlich. 1) Man vergleiche Kroyer Tidskrift 2. Band, p. 241, wo von den im Juni und Juli neben den Puppen von Noctua airae gefundenen der Tachina viridis die Rede, aus welchen, und zwar erst im April des folgenden Jahres, die Fliegen hervorkamen. II Ueber den Standort der Gummi resina gebenden Umbelliferen in Persien. Von Dr. J. E. Polak. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. März 1865. 1. Einteitena e Bemerkung: Der Karawanenweg, welcher von Isfahan nach Schiras führt und etwa 10 Tagreisen braucht, durchschneidet etwa durch 3 deutsche Meilen die mit Salsolen reichbewachsene Ebene von Isfahan; dann beginnt eine Steigerung durch einen kurzen Engpass in Trachytfelsen, worauf man durch hohes Hügelland und Ebene nach vier Stunden im den stattlichen Flecken Mahiar mit schönem Karawanserai gelangt. Von dort erreicht man auf der Hochebene nach einem Wege von 5, d. M. die schöngelegene, mit prächtigen Gärten geschmückte Stadt Kamischeh mit 20.000 Einwohnern. Von dort gelangt man nach zurückgelegtem Weg von 2, d. M. in den einst blühenden, durch die Afghanen im vorigen Jahrhundert verwüsteten Flecken Maksud-beg mit zerstörten, weitläufigen Wasserleitungen und schönem Taubenthurm zur Gewinnung des Mistes. Zwei Stunden westlich von Maksud-beg ist ein Berg, Siahkuh genannt. Von hier bis Aminabad (5500 M.H.) reitet man in drei Stunden; auch hier findet sich schöne Garten- und Feldkultur. Von A. bis Yezdechast dehnt sich eine weite Hochebene aus, welche von Dorema - Ammoniakpflanzen, Salsolen und wilden Eseln eingenommen wird. Yezdechast, ein eigenthümliches terassenförmig gebautes Städtchen mit Zugbrücke, wird durch einen kleinen von Westen aus Luristan kommen- den Bach bewässert, welcher auch das eigentliche Irak von Farsistan trennt. Von Yezdechast, eigentlich eine Meile vor demselben trennt sich der Sommer- von dem Winterwege. Der erstere führt durch wärmeres 31® 244 Dr. JE. Polak: Land östlich gegen Abade, Murgab, Dehbid, Persepolis und Zergan gegen Schiras, man ist gezwungen einen Umkreis zu machen, und sich gegen Osten zu wenden, um dann später wieder gegen Westen einzulenken, um Schiras zu erreichen; der letztere wegen der hohen Plateaux ist nur durch vier Monate zugänglich, er führt in fast gerader Linie von Y. in das Hochdorf Dehgirdu, von da in die quellenreiche Hochwiesen Chuschke- zer-Asepas und Udschan in das schöne oasenförmige, mit Vegetation reich geschmückte Kesselthal Imamzadch Ismail von hier durch ein schma- les mit Terebinthaceen schön bewachsenes Thal nach Majin von hier nach Zergan und Schiras. Den höchsten Punkt erreicht dieser Weg über dem Kreide- mit Feuerstein durchzogenen Gebirge von Imamzadch-Ismail, von dort geht es abwärts bis gegen Schiras. II. Trotz der vielen Reisen berühmter Botaniker in verschiedene Ge- genden Persiens herrschen noch Dunkel und viele Zweifel über diese so häufig vorkommenden, oft ganze Gebietsstrecken ausfüllenden Pflanzen. Die Ursache ist einfach diese, dass Botaniker nur zu einer bestimmten Zeit die Gegenden durchstreiften, wo entweder die Blätter noch nicht ent- wickelt waren und sie nur einzelue dürre Stauden fanden, oder waren die Blätter bereits dürr, oder von Schafen abgeweidet, wie es gewöhnlich bei diesen Pflanzen stattfindet, trotzdem der Stock noch saftig und frisch, und kaum im Blüthenstadium sich befindet. Waren die Reisenden auch so glücklich reife Samen zu sammeln, und der Termin zum Sammeln ist nur sehr kurz zugemessen, so keimen selbe wegen ihres, reichen, leichtver- derblichen Oelgehaltes nur selten in Europa. Geschieht auch dieses, so dürften die Pflanzen in unserem Klima kaum exsudiren und es entsteht wieder Zweifel, ob man die eigentliche Pflanze besitze. Ich will dieses per analogiam erklären. Das Alhayi maurorum wächst fast überall in Persien, es bildet das Hauptfutteı der Kameele und dessenungeachtet gibt es nur in Charassan und in manchen Jahren auch in anderen Ge- genden, so bei Yezdechast, das beliebte Manna-Terendsehebin. Aehnlich verhält es sich mit dem Astragalus, welcher Tragant gibt, er wächst überall, selbst an Hügeln in der Nähe der Hauptstadt, und doch gelang es mir während vieler Jahre nur einmal eine Staude mit dem Gummi zu sehen, während die Pflanze in manchen Gegenden immer exsudirt. Aehnlich verhält es sich mit der Manna Tamarix. II. Zu den gummiresina-exsudirenden Pflanzen sind vorzüglich zu zählen: 1. Dorema Ammoniacum. 2. Ferula Galbanum. 3. Ferula Asa duleis. 4. Ferula Asa foetida. 5. Ferula Sagapenum. Dorema Ammoniacum Don. Die Resina heisst persisch Uschekh. Die Pflanze wächst auf Hoch- ebenen im kalten Nomadenklima (Serdesir oder Jeylak), ich fand sie in den ausgedehnten Hochebenen zwischen Mahiar und Yezdechast vorzüg- [ Ueber Gummi resina gebende Umbelliferen. 245 lich zwischen Aminabad und Yezdechast, wo sie in Gesellschaft mit eint- gen Salsolen fast die ganze Ebene bedeckt. Doch wächst sie auch östlich von Isfahan im Bezirke Ardistan, gegen die Station Najin (Weg nach Yezd). Nach Versicherung der Einwohner treibt sie gegen Ende März Blätter und Sprossen, die Blätter entwickeln sich rasch, trocknen jedoch ebenso rasch und dienen auch als vorzügliches Futter für Schafe, weiche sie gerne essen. ‘Als ich am 25. Juni 1859 die Ebene passirte, sah ich nur lose welke Blätter, ähnlich denen der Selerie, vom Winde herumge- trieben. Die Pflanzenstöcke ragten jedoch mannshoch isolirt empor, so dass ich bequem vom Pferde die Dolden greifen konnte. Die Blüthezeit war schon bereits vorüber, jedoch waren die klebrigen Samen noch jung, rund und saftig, (nicht abgeplattet wie nach der Reife) überall waren an der Pflanze und an der Dolde Tröpfchen (lacrymae) von Gummi res. am- moniacum, Die isolirten Blüthenstöcke von etwa 1", bis 2 Zoll Durch- messer, welche ich quer durchschnitt, waren so sehr von Harz erfüllt, dass überall ein dicker Rahm überquoll , später erst wurde er an der Luft dieklich und gelblich braun. Jedoch gibt es auch magere Stöcke, welche kein Gummi geben, auch keine Früchte tragen. Diese nennen die Einwohner männliche Pflanzen (ner), während sie die fruchttragenden Weibchen (maade) nennen. Das Maximum der Temperatur war an diesem Tage in Kamische 25°C. das salzige Bruunenwasser kochte bei 941, C. Auf meiner Rückreise fand ich am A. August am selben Ort die meisten Samen bereits vom Wind zerstreut, doch trugen noch viele Dol- den ihre Frucht so, dass es mir gelang vom Pferde aus mehrere Pfunde abzuschütteln, welche jedoch, so reif sie waren, und so sorgfältig ich sie bewahrte, in Europa nicht keimten. An diesem Tage hatten wir nach Sonnenaufgang 15°, das Maximum war 29°C. Das Gummi amm. wird in dieser Gegend vielfach gesammelt und nach Isfahan verkauft. Im Lande wird es vielfach als inneres und äusseres Medikament, ausserdem zum Schmieren der Spinnräder häufig verwendet, da der Preis sehr niedrig ist Den grössten Nutzen bietet die Pflanze allerdings für die Schafweide dar. Ferula Galbanum. Das Galbanumharz heisst persisch Barzed auch Baredsche (a. wie im österreichischen Vaoter), türkisch Khasni (obwohl auch der Name Khasni in persischen Orten gebräuchlich ist). Diese Pflanze liebt noch eine grössere Meereshöhe als die des Am- moniacum. Ich fand sie noch zwischen 7 — 8000 an den angrenzenden Gebirgen des Laarthales, wo ich einige Unzen des besten Galbanums sammelte. Ausserdem findet sie sich häufig auf den Bergen um das Dorf Dehgirdu über 6000 M. H. Die Blätter ähneln in ihrer Bildung denen aller Ferulaceen. Als ich am 27. Juni 1859 das Dorf passirte, waren die unteren Blätter bereits weik und fahl, doch waren die Blüthen noch nicht 246 Dr. J. E. Polak: alle entwickelt von hellorangegelber Farbe. Doch zeigten sich überall lacrymae des Harzes. Die Wurzel war rübenförmig, von der Grösse und Form eines grossen schwarzen Rettichs mit zwei tiefen Wurzeln aus- laufend. Mit dieser Wurzel, welche sich derzeit im k. k. botanischen Garten befindet, hatte es ein eigenes Bewandtniss. Unter ungünstigen Verhältnissen zur Blüthezeit ausgegraben, gab ich selbe in eine Schachtel und liess sie unbeachtet ein ganzes Jahr in Teheran liegen. Als ich im April 1860 selbe öffnete, merkte ich zu meinem Staunen, dass sie im nächsten Frühlıng neue Keime trieb, welche jedoch natürlich bis zur An- kunft in Europa verdorrten. Die Temperatur war an diesem Tage 27. Juni in Dehgirdu vor Sonnenaufgang 7°C., um 12 Uhr 21%C. Das Wasser kochte bei 92/,0 C. Der Gebrauch des Galbanum zu Pflastern und innerlich gegen Menstrual- krankheiten ist im Lande vielfältig, auch wird: es aus der benannten Ge- gend vielfach unter dem Namen Khasni nach Constantinopel ausgeführt. Ferula Asa dulcis. Sie heisst persisch Aendschedaan, arabisch heltit taib. In persischen und arabischen Werken wird genau zwischen Asa foetida und Asa bona sive non Joetens unterschieden, letztere hat nur einen schwachen Asa foetida-Geruch, ist dunkler Bernsteinfarbe und brüchig , sie riecht etwas stärker und ist dunkler gefärbt als Gummi Sagapenum. Die Pflanze, welche ich selber am Fundorte nicht sah, brachten mir die Leute, welche ich von Dehgirdu ausschickte, frisch mit. Nach Angabe brauchten sie zwei Stunden Weg in den Bergen, um sie zu holen. Doch soll sie sehr häufig am Berge Siahkuh, nicht weit von Maksudbeg zu finden sein, wo auch das Harz eingesammelt wird. Als ich auf der Rückreise am 2. Au- gust den Ort passirte, brachte mir der Katchuda (Ortsrichter) die Samen, welche er vor etwa 15 Tagen am Siahkuh sammelte, denn es sollen schon gegen Anfang August die Samen bereits zerstreut sein. Ferula Asa foetida L. Das Harz heisst persisch anguze (daher mochte per abbreviationem Asa entstanden sein. Arabisch Heltit mumtin. Sie fand sich in früherer Zeit sehr häufig auf dem Trachytgebirge zwischen Isfahan und Mahiar, dorthin kamen auch jährlich die Anguze-Ausbeuter aus Meschhed in Cha- rassan gegen den Frühling, sie umgaben jeden Stock mit einem Wall von Steinen, stürzten dann einen Topf darüber, und sammelten dann das Harz. Dadurch verminderte sich die Ausbeute, weil wenig Pflanzen zum Samenausstreuen blieben, daher blieben auch die Chorassaner aus, und die Pflanze findet sich demnach in vereinzelten Exemplaren. Doch soll sie in der Gegend zwischen Abadeh und Murgab sehr häufig sein, wo auch wie in Laar das Harz gewonnen wird. Um Abadeh, wo die Schafe Ueber Gummi resina gebende Umbelliferen. 247 im Frühling sich von den Blättern nähren, soll die Milch und die Butter so stinkend sein, dass sie nur Eingeborne geniessen, so versicherten mir viele glaubwürdige Männer, unter anderen der in der Nähe in Schiras wohnende Arzt, ein Schwede, H. Fagergren, welcher die ganze Ebene von Abadeh damit bedeckt gesehen zu haben angibt. Auch aus Herat brachte mir ein Engländer mehrere Sprossen, welche ganz mit Asa foe- tida-Thränen bedeckt war. Aus dem Vorkommen in Laar und anderen Gegenden geht es hervor, dass die Pflanze ein wärmeres Klima und eine geringere Meereshöhe verlangt, Die Anwendung des Harzes ist sehr mannigfaltig ,„ die grösste Quantität wird nach Indien exportirt, wo es zu culinarischen Zwecken verwendet wird; es ist ein häufiges Ingrediens zu Tunken für den Pillaw. Die Turkomanen lieben sehr die jungen Sprossen in Essig eingelegt. Seine medizinische Anwendung in Persien ist sehr ausgebreitet, ich kenne dort Leute, welche sich an die Anguze wegen Nervenleiden so gewöhn- ten, dass sie ihnen, wie den Opiumessern das Opium, zum Lebensbe- dürfnisse wird. Seine ausgezeichnete antispasmodische Wirkung bei län- gerem Gebrauch, wird in Europa zu wenig benützt. Auch hörte ich, dass man in vielen Gegenden die Felder mit Anguzepflanzen umzäune, um die Pflanzen vor Insektenfrass zu schützen. Ferula Sagapenum, Sie heisst persisch sagbinedsch, daher auch abgeleitet Sagapenum. Ueber den Standort dieser Pflanze konnte ich von den Attars (Gewürz- krämer) in Isfahan nur das erfahren, dass die Pflanze in den Gebirgen von Luristan häufig ist, und dort das Harz gesammelt wird. Der Charak- ter des Harzes, welches der Asa dulcis nahe steht, ebenso wie die Sa- men, welche im Harz sich finden, bürgen für die Familienangehörigkeit der Ferulaceen. Aus dem Gesagten folgt: 4. Sämmtliche genannten Pflanzen könnten auf der kurzen Strecke zwischen Isfahan und Dehgirdu gesammelt werden. 2. Wollte ein Botaniker das ganze Wachsthum dieser Pflanzen be- obachten, so müsste er von Anfang April bis Ende Juli verweilen. Wollte er jedoch nur reife Samen erlangen, so wäre die Zeit vom 15. bis 30. Juli die geeigneteste. 3. Der günstigste Punkt, wo sich der Botaniker festsetzen könnte, wäre die schöne Stadt Kamischeh, mit 20.000 Einwohnern, denn sie liegt im Centrum, ist hoch und gesund gelegen, die Communikation mit Isfahan und Schiras ist leicht. Die persönliche Sicherheit ist seit der Zeit, als 248 Dr. ]J. E. Polak: Ueber Gummi resina gebende Umbelliferen. die Luren und Bachtiaren durch Gefangennahme ihrer Chefs und Zer- störung der Raubschlösser gezüchtigt sind , vollkommen garantirt. Ein Empfehlungsschreiben des Ilchani von Schiraz (Tribuschef der Kaschgaier) wäre von besonderem Nutzen, doch nicht absolut unentbehrlich. 4. Wollte man die Pflanzen sicher in europäische Gärten verpflanzen, so wäre bei der starken Lebensfähigkeit und Ausdauer der Wurzeln, dieses durch Einsammeln der Wurzeln und Trausport derselben leicht möglich. 5. Für Staaten, welche in Persien Repräsentanten haben, wäre das Einsammeln der Wurzeln selbst ohne Absendung eines Fachmannes um so leichter, als jede Woche ein Courier diese Gegend durchreiten muss. Ginge nun der Auftrag mit kleinem Entgelt an einen Katchuda, beson- ders an den von Maksudbeg, einen verlässlichen erfahrenen Mann, so konnten selbe in Zeit von längstens zwei Monaten in London, Paris oder St. Petersburg eintreffen. 6. Auf dieselbe Weise i. e. durch die Wurzeln könnten auch andere schöne und nützliche Umbelliferen, welche sowohl als Conserven in Essig als auch als Futterkräuter dienen, nach Europa verpflanzt und acelimati- sirt werden. So z. B. die Ferula Kuma (bei Paskaleh nahe Teheran heisst persisch Kuma), die Diplotaenia cachrydifolia Boiss. (nahe bei Lauro, persisch Dschawschir), die prächtige und wohlriechende Ferula Kurdica Boiss. (im Bezirke Geruz; pers. Biwaezeh), und andere. —mi— Ueber Grösse und Alter österreichischer Holzpflanzen. Von Von Dr. A. Pokorny. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. März 1865. Levnatt angeregt durch die in der vorigen Versammlung mitgetheilte Nachricht von einem alt-ehrwürdigen Exemplar der Cornelkirsche (Cornus mascula L.), welches Herr Hofgärtner Leinweber bei Türnitz in Nied.- Oesterreich beobachtete, erlaube ich mir die Aufmerksamkeit der k. k. zoologisch - botanischen Gesellschaft auf die im Kaiserthume Oesterreich überhaupt noch vorhandenen vegetabilischen Denkmäler vergangener Jahr- hunderte zu lenken und zu deren Aufzeichnung , als dem ersten Schritt zu ihrer Conservirung, dringend aufzufordern. Die Bäume erfreuen sich bekanntlich anscheinend einer unbegrenz- ten Lebensdauer, indem sie alljährlich durch neue Sprosse sich verjüngen und in ihrem aus Dauerzellen gebildeten Holzkörper eine den Stürmen von Jahrhunderten trotzende feste Stütze besitzen, welche die zahllosen Generationen von Individuen trägt und erhält, die als beblätterte Sprosse, als Blüthen und Fruchtzweige an ihnen hervorkommen. Allein es ist da- für gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen und schranken- lose Zeiträume durchleben. Wer den harten Kampf kennt, den auch die vegetabilischen Wesen für ihre Existenz besonders in ihrer Jugendzeit zu bestehen haben, weiss, dass auch die am meisten begünstigten und robustesten Exemplare des Pflanzenreiches demselben endlich unter- liegen. Erhält sich auch der Stamm einer kräftigen Baumart oft Jahr- hunderte, selbst Jahrtausende lang am Leben, verschont ihn der Blitz des Himmels, das Wüthen der Orkane und anderer Elementarereignisse, das Bd. XV, Abhandl. 32 250 Dr. A. Pokornyg: nagende Heer der Insekten, und selbst die vernichtende Hand des Men- schen, in historischer Zeit wohl die Hauptgefahr, so trägt er doch in seinem eigenen Bau den Keim zum endlichen Untergang. Immer schwie- riger gelangt der ernährende Saftstrom, mag er nun durch die Wechsel- wirkung ungleich gesättigter Flüssigkeiten in benachbarten Zellen, oder durch den Luftdruck , oder durch eigenthümliche molekulare Beschaffen- heit und Kräfte der Zellmembran von Zelle zu Zelle geleitet werden, zu den höher gelegenen peripherischen vegetirenden Theilen, die unbedingt nothwendige Verjüngung durch neue Sprosse hört auf, die Masse des ab- gestorbenen, oft schon wieder den zerstörenden Einflüssen der Verwesung und Vermoderung anheimgefallenen Holzes nimmt zu und. der alters- schwache Stamm geht seinem durch äussere feindliche Einflüsse sodann rasch herbeigeführten Lebensende zu. Dieser natürliche Lebenslauf der Bäume macht, dass jede Baumart, bald früher, bald später ihre normale Grösse, was Höhe und Stammumfang anbelangt, und zwar erstere früher als letztere erreicht und ebenso dass sie ein gewisses normales Alter nur in sehr seltenen Ausnahmsfällen überlebt. Zu der Seltenheit ungewöhnlich alter und grosser Holzpflanzen ge- sellt sich das Imponirende, was dieselben selbst für den Sinn des Unge- bildeten besitzen. Als lebende Zeugen längst verschwundener Zeiten üben sie auf die Phantasie einen eigenthümlichen Reiz aus, mit dem sich oft historische Erinnerungen als weiteres Band zwischen den Menschen und diesen stummen und doch so beredten Denkmälern früherer Jahrhunderte verbinden. Allein nicht die ästhetische, symbolische und historische Bedeutung alter Bäume ist es, die mich bestimmt, in einem Verein von Naturfor- schern eine tiefergehende Beachtung derselben anzuregen. Es gibt eine grosse Zahl von wissenschaftlichen Fragen, die sich an das Vorhanden- sein alter Bäume knüpfen und die bei weitem noch nicht genügend er- örtert sind. Man kann nicht behaupten, dass man eine Art gründlich kennt, wenn ınan nur deren systematische Kennzeichen , die unterscheidenden sowohl, wie die mit anderen verwandten, gemeinschaftlichen allein be- rücksichtigt. Aus dem bunten Kreis der Lebenserscheinungen pflegen die Botaniker gewöhnlich nur höchst dürftige und unbestimmte Notizen über die Blüthezeit in die Floren und systematischen Werke aufzunehmen, Ich habe aber an einem andern Ort!) bereits gezeigt, wie die Phänologie eine Anzahl sehr wichtiger Daten aus dem jährlich wiederkehrenden Kreis von periodischen Lebenserscheinungen gibt, die mit fast mathematischer 1) Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Ill. p. 145 Ueber Grösse und Alter österr. Holzpilanzen. 251 Präzision festgestellt in die Reihe der Artmerkmale aufgenommen zu werden verdienen. Aehnliche der Beachtung im hohen Grade würdige Daten sind die normale Grösse und das normale Alter unserer Holzpflanzen. Wie weit wir jedoch davon entfernt sind, hierüber nur . einigermassen verläss- liche und brauchbare Daten zu. besitzen, weiss jeder ,„ der die unzähligen in der Literatur zerstreuten Notizen über diesen Gegenstand kennt. Es ist daher auch nicht zu verwundern, wenn die Altersbestimmung lebender älterer Bäume gegenwärtig nur eine höchst approximative Schätzung des Alters nach dem Umfange des Stammes ist: Durch die umfangreichen und genauen Tabellen der Forstmänner ist allerdings der normale jährliche Zuwachs unserer gewöhnlichen Waldbäume in gegebenen Beständen fest- gestellt. Allein diese Daten können. nur mit grosser Vorsicht angewendet werden, wenn es sich um die Altersbestimmung einzelner, besonders alter Bäume, die unter sehr verschiedenen Verhältnissen aufwuchsen, handelt. Die meisten einheimischen Holzarten findet man jedoch nicht einmal in den forstlichen Zuwachstabellen,, da sie für die Forstkultur von keiner Bedeutung sind. Wird es wohl noch lange ein frommer Wunsch bleiben , für alle Holzpflanzen die normale Lebensdauer und die Normalgrösse festzustellen, so ist es nicht so schwer, die obere Grenze-, das Maximum der Lebens- dauer und räumliche Ausdehnung einzelner besonders begünstigter Exem- plare kennen zu lernen. Dass sich auch hier die Holzpflanzen äusserst mannigfach gestalten, -dass trotz der Ungleichheit in den Wachsthums- verhältnissen jede Art eine ihrer Natur angemessene Grösse und Form einhält, geht aus einer Zusammenstellung hervor, welche in dem Werke über die österreichischen Holzpflänzen (Oesterreichs Holzpflanzen Wien 1864, p. X) nach dem Wachsthumsverhältnissen des Stammes enthalten ist. Von dem kleinsten Bäumchen, der Salix herbacea (dieLinnee nicht mit Unrecht „minima inter omnes arbores* nennt und deren zolllange Stämmehen höchstens eine Lebensdauer von 8 — 12 Jahren erreichen, bis zu den stolzen Königstannen und Fichten, deren schlanker Stamm sich bis 180 Fuss und darüber erhebt, und Jahrhunderte zählt , gibt es zahl- reiche Zwischenstufen‘, die bei den einzelnen Arten leider nur viel zu wenig präzisirt sind. Eine höchst oberflächliche Schätzung, selten eine wirkliche Messung liegt den Höhenangaben zu Grunde, die in den botani- schen Werken bei den einzelnen Holzpflanzen angeführt werden. Aber selbst nach diesen beiläufigen Schätzungen ergeben sich so bedeutende Unterschiede, dass man leicht 9 Kategorien von Holzpflanzen nach den Wachsthumverhältnissen unterscheiden kann. Die österreichischen Holz- pflanzen, deren es 517 Arten gibt, vertheilen sich re | unter diese 9 Gruppen. | 252 Dr. A. Pokorny: Arten. 1. Niederliegende Halbsträucher mit kriechenden, dem Boden angedrückten, halb holzigen, halb kraut- artigen Stämmen und Aesten . . . Kan Y 3. Aufrechte Halbsträucher in JR RER. vos ten, halb holzigen, halb krautartigen Stämmen und ÄSHten 4. Se no Se Me at rar are . 83 3. N Se BE oder höch- stens fusshohen holzigen Stämmen und Aesten . . . 30 4. Buschsträucher mit aufrechten, gewöhnlich dicht- 101 verzweigten 1—3 Fuss hohem Stamm .... . u 5. Gewöhnliche Sträucher mit aufrechtem ee und Hauptästen, eine Höhe von 3—15 Fuss erreichend 138 ] 6. Kletternde Sträucher mit windenden, klettern- den, rankenden Stämmen und Aesten . nr 7. Hohe Sträucher und kleine Bäume mit ia tem 15—25 Fuss hohem Stamm . . ee - ) 8. Mittlere Bäume von etwa 25—40 na Höhe . RR. 9. Grosse Bäume, deren Höhe gewöhnlich 40 Fuss überseigt.) (vr samumn iR uuual b Beta zT Arten, Die Halbsträucher, die Zwerg- und Buschsträucher und die mitt- leren und grossen Bäume bilden daher je ein Fünftheil der österreichischen Holzpflanzen, während die eigentlichen Sträucher zwei Fünftheile der Ge- sammtsumme ausmachen. Es ist selbstverständlich, dass zwischen diesen Gruppen keine scharfe Grenze besteht. Nichts desto weniger ist das Höhenwachsthum des Stam- mes unter gewöhnlichen Verhältnissen ein so konstantes, dass nicht leicht eine Holzpflanze zwischen mehr als zwei benachbarten Gruppen schwankt und es z. B. unerhört ist, daher ein Zwerg- oder Buschstrauch unter den- selben Verhältnissen zu einem kleinen, mittleren oder gar grossen Baum heranwachse. Es verdient daher das Höhenmass unter die Artmerk- male aufgenommen zu werden; nur wäre es wünschenswerth, hier überall Angaben, die auf wirklichen Messungen beruhen, zu besitzen, da die ge- wöhnlichen Schätzungen zu unbestimmt sind. Nur von den für den Forst- mann wichtigen Holzarten hat man genaue Masse; aber auch diese sind noch nicht zu genauen, die Art charakterisirenden Angaben formulirt. Daher kommt es, dass die Höhe grosser Bäume gewöhnlich weit über- trieben wird, wie denn noch Höss der Stieleiche (Quercus pedunculata) eine Höhe von 460—180 Fuss zuschreibt, während ihre Normalhöhe 70 Fuss kaum übersteigt. Ob bei uns je eine Fichte und Tanne die Höhe von Ueber Grösse und Alter österr. Holzpflanzen. 253 200 Fuss erreicht, ist zweifelhaft, obgleich diese Höhe so häufig angege- ben wird. Ebenso unbestimmt, ja noch schwankender sind die Angaben des Umfanges bei Exemplaren von bestimmtem Alter, wie sich diess zum Theil daraus erklärt, dass die Wachsthumsverhältnisse bei derselben Art nach Individualität und Standort äusserst verschieden sind. So können nach Hartig 120jährige Eichen nach Umständen einen Durchmesser von 8—41 Zoll haben, mithin das günstigste Wachsthum, das geringste nicht weniger als fünfmal übertreffen. Doch ist ein gewisser Zusammenhang zwischen Höhe und Dicke einzelner Baumarten nachweisbar, da gerade ‚unsere dicksten Bäume, (Eichen, Linden, Pappeln) nicht eben die höchsten sind. Mit dem Umfangmasse oder Durchmesser hängt der mittlere jähr- liche Zuwachs zusammen, der gewiss auch spezifisch verschieden ist. Welch’ grosses Feld eröffnet sich daher hier dem vergleichenden Beobachter, um endlich das Höhenmass, den Durchmesser und jährlichen Zuwachs für die einzelnen Holzarten festzustellen. Dass hierzu besonders alte grosse Exemplare die wichtigsten Auf- schlüsse geben können, ist an sich klar. Würde an solchen auf eine ver- lässliche Weise der Umfang gemessen und die gemessene Stelle markirt, so liesse sich schon nach wenigen Jahren der Zuwachs am lebenden Baum ermitteln und hierdurch das Alter desselben genauer berechnen, als es sonst durch eine andere Methode möglich ist. Hierdurch würden die über- triebenen Altersangaben verschwinden, die von so vielen grossen Bäumen im Umlauf sind. So kann billig gezweifelt werden, ob es im ganzen Um- fang des österreichischen Kaiserstaates eine Eiche gibt, die ein volles Jahrtausend alt ist. In einem Zeitungsartikel (Presse vom 11. Juli 1863) habe ich nachgewiesen, dass die Existenz 1000jähriger Eichen, wenn auch möglich, nichtsweniger als erwiesen ist. Die ältesten Eichen, deren Dimen- sionen und Alter man verlässlich kennt, erreichten nur ein Alter von etwas mehr als 700 Jahren. Ist aber die Lebensdauer der Bäume keineswegs so schrankenlos, wie man gewöhnlich annimmt, so gehören Exemplare, deren Alter er- wiesenermassen mehrere Jahrhunlerte zählt, bereits zu den seltenen und alljährlich sich noch vermindernden, vegetabilischen Denkmälern und ver- dienen in jeder Beziehung Berücksichtigung und Schonung, um so mehr, als die gegenwärtigen Verhältnisse es kaum gestatten werden, dass der Nachwuchs je ein jenen Ueberbleibseln früherer Zeiten ebenbürtiges Alter erreichen wird. Solche alte Bäume dürften jedoch in Zukunft noch in anderer Be- ziehung wissenschaftlich merkwürdig und wichtig werden. Die auffallende Ungleichheit der Jahresringe eines solchen Stammes hat offenbar nicht bloss in Alterszuständen und den davon abhängigen Ernährungsverhält- 254 Dr. A. Pokorny: ' nissen ihren Erklärungsgrund, denn in diesem Falle müsste die Breite der Jahresringe regelmässig ab- und zunehmen. Obwohl nun eine solche Ab- und Zunahme nach dem Alter nachweisbar ist, so tritt doch neben- bei eine auffallende Unregelmässigkeit hinzu, die nur in dem wechselnden klimatischen Charakter der Jahre begründet sein kann. Bedenkt man nun, wie verhältnissmässig kurz der Zeitraum ist, in welchem genaue meteorologische Aufzeichnungen an vielen Orten PER: werden „ so dürfte der Durchschnitt alter Bäume eine ungeahnte klimatische Wichtig- keit erlangen, wenn es einmal gelingen sollte, den Zusammenhang zwi- schen Wärme und Feuchtigkeit eines Jahres mit dem jährlichen Zuwachs einer Baumart zu ermitteln und ‚in Messungen: nachzuweisen. Es liessen sich sodann die. klimatischen Jahresverhältnisse in "grossen IR auf Jahrhunderte zurück feststellen. Ebenso kann das Vorhandensein alter Bäume, besonders wenn sie in grösseren Gruppen auftreten, einen interessanten Einblick in die Ve- getationsverhältnisse eines Landes vor Jahrhunderten gestatten, In dieser Beziehung ist eine Gruppe alter Bäume sehr merkwürdig, welche in der Nähe von Klosterneuburg auf dem bewaldeten Bergrücken zwischen Kierling und Greifenstein, in der 'Nähe des Jägerhauses von Hadersfeld stehen. Leider scheint diese Gruppe dem Untergang geweiht zu sein, da mehrere der grössten Bäume bereits gefällt worden sind. Hier standen auf einer Art von Bergwiese, sehr zerstreut, über 30 alte, mehrhundertjährige Bäume, :und zwar Eichen (Quercus_ sessiliflor a), Bu- chen (Fagus sylvatica), Weissbuchen ( Carpinus Betulus) ‘ und Bırken (Betula alba) in bunter: Mischung untereinander. Eine der grössten ge- fällten Eichen mass 1'/, Fuss hoch über dem Boden 19 Fuss im Umfang und 5 Fuss 10 Zoll im Durchmesser; die Messung und Zählung ihrer Jahresringe ergab ein Alter von 420 Jahren. Hinter dem Wirthshaus zu Hadersfeld steht eine hohle Ruineneiche, deren voller Umfang 22—23 Fuss betrug, gegenwärtig aber durch Fäulniss und Brand auf einen Rest von 14 Fuss 5 Zoll reduzirt ist. Dieser Baum hat 6 Fuss 6 Zoll im Durch- messer und bei gleichem Wachsthum mit ‚vorigem ein Alter von 468 Jahren. Es ergibt sich hieraus, dass diese Baumgruppe mindestens 3 — 400 Jahre alt ist und dass damals noch die Höhen des Kahlengebirges nicht wie jetzt von künstlich gezogenen reinen Beständen von Buchen und Eichen, kle'nen Birkenwäldchen, Eschen- und Schwarzföhrenanpflanzungen bedeckt waren, sondern einen echten Mischwald, zweifelsohne -mit Urwaldcharak- ter trugen. Man sieht also an dieser weit zerstreuten, aus verschieden- artigen Bäumen bestehenden urwüchsigen Baumgruppe ungleichen Alters mit reichlichem Graswuchs dazwischen , in seiner ganzen Eigenthümlich- keit ein-Vegetätionsbild,: wie es diese Berg& vor mehreren Jahrhunderten Ueber Grösse und Alter österr. ‚Holzpflanzen. 255 trugen, und wie es von dem gegenwärtigen Vegetationscharakter be- bedeutend absticht. Eine zweite kleinere Gruppe alter Eichen, nur aus 8 Stämmen be- stehend, liegt auf dem Höhenzuge des Harschberges, der das Kierlin- ger Thal vom Weidlinger Thal scheidet. Sie. bildet den sogenannten Eichen- hain bei der Wallnerhütte und umfasst Bäume von 1%:bis nahe 20 Fuss Umfang. Der diekste Baum darunter (der Bildbaum) hat einen Fuss über dem Boden 19 Fuss 8 Zoll, in Brusthöhe 14 Fuss 10 Zoll Umfang , ist hohl und gipfeldürr , rend die andern noch kräftig vegetiren. Aus einem „Eingesendet“ in der Presse vom 28. Juli 1863 geht hervor, dass im Walde der Gemeinde Drösing an der, March noch etwas nn Eichen, als die Kirlinger stehen. Die grösste, herrlich grünende hat 4 Fuss von der Erde 24 und in Brusthöhe 18 Fuss Umfang. . Nicht unerwähnt darf hier bleiben, dass die alten Eichen um Kier- ling eine ganze Flora und Fauna beherbergen. Ich hebe unter den Pflan- zen nur hervor, dass unser berühmter Landsmann Welwitsch daselbst den sehr seltenen Anacamptodon splachnoides fand, und dass die schöne Lecanora rubra, und ganze Gruppen von Eichhasen (Polyporus frondosus), letztere im Herbst daselbst gefunden werden. In Erwägung des vielfachen Interesses , welches sich an alte und merkwürdige Bäume knüpft, erlaube ich mir die hier berührten Fragen den Mitgliedern der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft bestens zu empfeh- len, da diese in der ganzen Monarchie zerstreut, sehr wohl im Stande sind, ‚durch genaue Messung und Verzeichnung der durch Alter und Grösse. besonders hervorragenden Bäume die zu einer vergleichenden Uebersicht dieses Gegenstandes unumgänglichen Daten zu liefern. Es wäre überhaupt wünschenswerth, alles zu sammeln, was sich auf beson- ders alte, grosse und merkwürdige Holzpflanzen bezieht. Die Daten und Notizen könnten leicht im Archiv der Gesellschaft in Evidenz gehalten und das wahrhaft Wissenswerthe von Zeit zu Zeit veröffentlicht werden. Die Beobachtungen hätten sich auf die im Kaiserthume Oesterreich vor- handenen Holzpflanzen zu beschränken. Ein besonderes Augenmerk wäre auf die Beantwortung der angedeutenden wissenschaftlichen 'Fragen zu richten, insbesondere das normale Mass, sowie die Grenzen, das Maximum und Minimum der Grösse (Höhe und Durchmesser), ferner ebenso die Lebensdauer und der jährliche Zuwachs für einzelne Arten festzustellen, hierdurch Anhaltspunkte zur Bestimmung des Alters grösserer lebender Bäume zu gewinnen, die klimatische Abhängigkeit des Zuwachses und die aus der Verbreitung solcher alter Bäume sich ergebenden pflanzen- geschichtlichen Thatsachen zu ermitteln. 256 Dr. A. Pokorny: Ueber Grösse und Alter österr. Holzpflanzen. Würde die Gesellschaft durch den Eifer ihrer Mitglieder schliesslich in die Kenntniss der ältesten Pflanzenexemplare des Kaiserreiches ge- langen, so wäre es gewiss eine der Gesellschaft würdige Aufgabe auch die Conservirung dieser seltenen Naturmerkwürdigkeiten im Interesse des Lan- des in geeigneter Weise zu empfehlen. Es unterliegt auch wohl keinem Zweifel, dass die Regierung, welche in so vorzüglicher Weise ihre Sorg- falt der Erhaltung alter Baudenkmale widmet, den ältesten vegetabili- schen Denkmälern des Kaiserreiches, namentlich wenn sie an leicht zu- gänglichen Standorten sich befinden, ihren Schutz wird angedeihen lassen. — nimm Ueber Dolichopus pennatus u. signatusMeie. Von Prof. Dr. Förster in Aachen. Vorgelegt in der Sitzung vom 12. April 1865. D.. Schwierigkeit, diese beiden Arten richtig zu deuten, kann, wie mir scheint, auf zweifache Weise gelöst werden ; einmal und zwar auf die sicherste und zuverlässigste Art, durch Vergleichung und Untersuchung der Original-Exemplare in Meigen’s Sammlung, die sich, wie ich als be- kannt voraussetze, jetzt in Paris befindet; zweitens auf einem minder sicheren, aber doch eine genügende Gewähr bildenden Weg, den ich hier einzuschlagen denke. Hr. Loew hat in dem Programm von Meseritz vom Jahre 1857 zwar weitläufig über beide Arten verhandelt, aber wie mir scheint, diese Angelegenheit doch nicht endgültig entschieden. Vorab will ich bemerken, dass der von Loew mit in Vergleich ge- zogene Dolichopus ornatipes hier ausgeschieden werden muss, da er wohl sicher mit argyrotarsis Wahlb. zusammenfällt. Ich habe von demselben vier Stück aus hiesiger Gegend vor Augen, alle g. Es bleibt also die Frage zwischen pennatus und signatus ohne Rücksicht auf den argyro- tarsis Wahlb. zu entscheiden. Meigen hat beide Arten bei Stollberg und vermuthlich im sogenannten Reichsbusch gefangen. Dieser Wald, vor 30—40 Jahren von grösserer Ausdehnung wie jetzt, erstreckt sich so zwischen Aachen und Stollberg, dass die in demselben reichlich vorhan- denen sumpfigen Stellen fast von beiden Orten gleichweit entfernt sind, man kann daher das Vorkommen vieler Arten, welche Meigen bei Stoll- berg gefangen, auch auf die Umgebung Aachens ausdehnen. Es frägt sich nun bei der kritischen Untersuchung des Dol. pennatus und signatus, ob nicht durch dei? Fundort selbst die schwierige Frage gelöst werden kann. Um die Frage aber auf ihren kürzesten Ausdruck zurückzuführen und alles "!nwesentliche von ihr auszuscheiden, scheint mir die einzige Schwierigkeit blos in der Deutung des Mittclfusses be'm g beider Arten gesucht werden zu müssen; ist diese gelöst, dann wird sich ihr alles Uebrige unterordnen müssen. Ich setze, um den Differenzpunkt klar vor Augen zu stellen, Meigens Beschreibung hierher: Dol. pennatus. Mittelfuss : erstes Glied röthlichgelb, zweites und drittes kurz, breit gewimpert und wie die beiden folgenden dünnereu tiefschwarz. Bd. IV. Abhandl. 33 258 Prof. Förster: Ueber Dolichopus pennatus und signatus Meig. Dol. signatus. Mittelfuss: das erste Glied rothgelb, dünn, die beiden folgenden tiefschwarz, nicht verdickt, etwas gewimpert, die beiden letzten schneeweiss. Zwischen beiden Beschreibungen finde ich nur zwei Differenzen und zwar: 1. Beim pennatus ist das 2%. und 3. Fussglied verdickt, beim sig- natus nicht. . 2. Beim pennatus ist das 4. und 5. Fussglied nicht silberglänzend, beim söignatus aber wohl. Wie verhalten sich nun die Ergebnisse meiner Forschungen in hie- siger Gegend in Bezug auf beide Arten. Ich habe, trotz dreissigjähriger Bemühungen kein g' gefunden, welches auf pennatus passt in Bezug auf die Färbung des 4. und 5. Fussgliedes, daher halte ich es nicht nur für möglich, sondern für gewiss, dass Meigen sich hierüber getäuscht hat, dass er ein, oder ein paar Exemplare (er nennt die Art sehr selten!) vor Augen hatte, an welchen. der Silberglanz durch Schmutz oder andere Zufälligkeiten unkenntlich geworden war. Wenn ich diese Ansicht fest- halte, dann bin ich durch hier aufgefundene, zahlreiche männliche Exem- plare ganz im Klaren. Ich besitze solche g', welche genau auf Dolichopus pennatus passen, weil das 2. und 3. Fussglied kurz und dick und ziemlich stark gewimpert erscheint , es ist die Art, welche die meisten Autoren von Zett. bis Schiner als söignatus bezeichnet haben, der auch Loew diesen Namen beigelegt wissen will. Ich halte dafür, dass diese Ansicht den Worten Meigen’s gegenüber, nicht aufrecht erhalten werden kann, denn er sagt beim sögnatus, das 2. und 3. Fussglied nicht verdickt, diese Ver- neinung kann unmöglich eine Bejahung werden. Hier lasse ich um so weniger einen Irrthum Meigens zu, denn ich besitze viele , welche diesen Charakter durchaus klar und deutlich zeigen, sie können ohne allen Zwang ganz gut auf signatus gedeutet werden. Es muss um so mehr daran festgehalten werden, dem signatus M. keine Art mit erweitertem 2. und 3. Glied der Mitteltarsen unterzubreiten, weil M. unmittelbar vor dem signatus auch vom D. urbanus ausdrücklich diese Nichterweiterung her- vorhebt, dagegen bei popularis, der dem urbanus vorhergeht, und beim pennatus sogar in der Diagnose die Erweiterung beider Fussglieder er- wähnt. Eine Täuschung in Bezug auf den Silberglanz des 4. und 5. Fuss- gliedes ist beim pennatus M.leicht möglich, wie auch Loew zugibt, der von vielen Exemplaren spricht, bei denen der Silberglanz leicht zu übersehen war. Ich schlage daher vor, die beiden Namen Meigens wieder herzu- stellen und dem pennatus Meig. den signatus Zett., Loew. und Schin. als synonym beizufügen, da die von diesen Autoren aufgeführte Art un- möglich auf s’gnatus Meig. bezogen werden kann. Dagegen finde ich, dass argentifer Loew sicher die Art ist, welche Meigen als sögnatus be- zeichnet hat. Dass Meigen die Hinterschienen ganz gelb nennt, während sie an der Spitze braun sind, halte ich im Hinblick und als Gegensatz zu dem vorangehenden D. urbanus, der fast ganz schwarze Hinterschienen besitzt, für unwesentlich. - a DII— Zoologische Miscellen. IV. Von Georg Ritter von Frauenfeld. Vorgelegt in der Sitzung vom 12. April 1865. Eine neue Trypete. Ich komme rasch in die Lage, für eine von mir mehrfach ausge- sprochene Ansicht, es sei nicht wohlgethan, neu auftauchende Arten durch unsichere Deutungen auf ältere Benennungen zurückzuführen, ein wesent- liches Faktum beizubringen. Ich habe bei Beschreibung der Tephritis segregata v. Frfld. im 14. Bande unserer Schriften pag. 148, durch das Vaterland derselben, Schweden, wo ich diese Bohrliiege zog, verführt, bemerkt, es könne diese Fliege die von Löw in seinem grossen Folio- werke: Die europäischen Trypeten pag. 1140 vermuthete Linn&’sche hyoseyami sein, welcher die Beschreibung Fallen’s, Meigen’'s, Zetter- stedt’s angehört. Ich bin nun vollkommen überzeugt, dass diese segreyata, die in jene Abtheilung ohne Glaspunkt im Randmal gehört, mit der von Löw angezogenen Fliege nichts gemein hat, sondern dass ich diese jetzt bestimmt in mehreren hundert Exemplaren, die ich gezogen, vor mir habe. Während meines vorjährigen Aufenthaltes im Sommer bei meinem Freunde Heiser in Gaming sammelte ich an den Ufern des Gamingbaches unweit dessen Einmündung in die Erlaf eine grosse Anzahl der Blüthen- köpfe von Carduus defloratus, die überreich mit Trypetenpuppen besetzt waren. Bald nach meiner Rückkehr nach Wien entwickelten sich die Fliegen in ebenso reichlicher Menge, die aber mit keiner der vier, yon 33* 260 G.v.Frauenfeld- mir bisher aus den Köpfen dieser Pflanze gezogenen Arten: Winthemi, acuticornis Lw., serratulae und eriolepidis L,w. zusammenfielen, sondern hyoscvami L. ausserordentlich nahe standen. Trotzdem aber, dass es dem Kenntnisslosesten leicht und ohne Ausnahme gelingt, bloss nach dem äusserlichen Anblick diese neu gezogene Fliege von der mit ihr vermischten hyoscyami L. mit Bestimmtheit auszuscheiden, war es doch nicht möglich, ausser den für das Weibchen schon von Löw an den ihm zu Gebote stehenden verdorbenen Exemplaren mit grossem Scharfsinn bemerkten Abweichungen irgend ein für die Beschreibung greifbares Unterscheidungs- merkmal aufzufinden, während ich sie doch für eine unzweifelhaft ver- schiedene Art halten muss. Die Anlage der Flügelzeichnung ist genau dieselbe, nur sind an der neu gezogenen Art die beiden Hauptflecken am Vorderrande wie an der Hinterquerader weit grösser und dunkler, so wie die übrigen zerstreuten Flecke zahlreicher und ausgedehnter, wo- durch dieselben gegen die ärmliche viel sparsamere Zeichnung im Flügel der Hyoscyami ausserordentlich abstechen, und sie fremdartig erscheinen. Es rührt diess nicht von einem Unterschiede in der Grösse der Flügel der beiden Thiere her, da meine gezogenen Exemplare die Grösse von Hraosceyami L. nicht nur erreichen, sondern theilweise sie sogar über- treffen, also lediglich von der weit grösseren und zahlreicheren Flecken- zeichnung. Das für das Weibchen unzweifelhaft scharf unterscheidende Merkmal ist die nur halb so lange Legröhre der neuen Art gegen die doppelt so lange bei Hyoseyami L. (Löw’s Monografie), nämlich mm. bei hyoseyami und imm. bei der vorstehenden. Ich gebe hier um so lieber eine exakte Massbestimmung, als sie der, durch das Augenmass bei so ge- ringen Grössen wohl immer schwierigen Vergleichsweise, bestimmt vor- zuziehen ist. Löw’s Zweifel, auf die Länge der Legröhre kein entschei- dendes Gewicht zu legen, weil er bemerkt habe, dass mit dem Anschwellen der Ovarien die Legröhre mehr hervortritt, und dann nach dem Ver- trocknen eine relativ grössere Länge behält, muss ich bei der vollen Uebereinstimmung einer so grossen Anzahl untersuchter Exemplare aus doppeltem Grunde zurückweisen; erstens: weil ich eine eben so grosse Anzahl gezogener Stücke von hyoscyami also gleichfalls Jungfräuliche Thiere unter gleichem Verhältnisse erhalten, besitze und zweitens, weil ich eben nur die scharf abgegreuzte hornige, schwarz glänzende Legröhre ohne der noch vorschiebbaren Gliederstücke derselben gemessen habe. Uebrigens kann ich, aber wie schon oben bemerkt, nur für die Weibchen, eines zweiten Merkmales erwähnen, nämlich dass die Wurzel der Leg- röhre von hyoscyami an der Unterseite röthlich oder doch blässer erscheint, während diese bei der neu erzogenen Fliege stets ebenso tiefschwarz glänzend ist, wie der übrige Theil. Wenn ich es versuche, dieser Fliege Geltung zu verschaffen, so ver- wahre ich mich in vorhinein feierlichst gegen jede so gehässige Persön- Zoologische Miscellen. 261 lichkeitspolemik, wie sie leider seit einiger Zeit, wahrlich nicht zum Frommen der Wissenschaft, noch weniger aber ihrer Träger, nur zu häufig stattfand. Ich beabsichtige mit vorliegendem bloss Beobachtungen zu re- gistriren, die eine unzweifelhafte Hinweisung gestatten, dass auch andere derlei Beobachtungen am rechten Ende anzuknüpfen vermögen. Weit entfernt daher, einem so gewichtigen und gefährlichen Gegner wie Herr Direetor Löw entgegentreten zu wollen, oder mir anzumassen, mich ihm gleichzustellen, erlaube ich mir, zur Rettung der, wie ich wohl einsehe, sehr schwierigen Vertheidigung der Art-, oder besser gesagt, Namens- berechtigung meiner Fliege bescheidenerweise meine Meinung gleichfalls auszusprechen. Ich denke nicht, dass Hr. Löw den Begriff Art, dieses Zankapfels eines vollen Jahrhunderts, an welchem Begriff eben in der neuesten Zeit so furchtbar gerüttelt wurde, mit überall anzuerkennender Gewissheit vollkommen erschöpfend zu begrenzen im Stande ist. Wir sind wohl noch immer genöthigt, bei irgend einer Beschreibung eine grössere oder klei- nere Summe von oft sehr minutiösen Kennzeichen hervorzuheben, um damit Andern die Möglichkeit zu verschaffen, jenen Gegenstand wieder zu erkennen, der uns dabei zu Grunde lag. Es bleibt hiebei doch gewiss das zweckmässigste, durch einen einfachen Namen alle Weitläufigkeit einer Gliederung von Varietät, Form, Aberratio innerhalb einer Species zu vermeiden, wenn nur eben ein solches Merkmal zur bestimmten Hin- weisung sich darbietet. Um ein nächstes solches Beispiel zu wählen, will ich Opomyza Nataliae Egg. erwähnen. Ich muss hier bemerken, dass ich bei einer grossen Anzahl von Op. forum, dieser so gemeinen Fliege, den Theil der dritten Längsader ausser der kleinen Querader entweder ganz blass (die Spitze ausgenommen), oder mehr oder weniger der Länge nach braun getrübt fand, nie aber auch nur im entferntesten eine Hinneigung, dass diese Trübung sich in Punkte differenzire, wie sie ganz entschieden bei Nataliae sich finden. Dürfte es da nicht einfacher sein, statt mit Haliday Opomyza florum var. lineato-punctata oder statt mit Zetter- stedt O. forum var. ß. bloss O0. Nataliae zu sagen, da ja eben damit diese ganz bestimmte Form bezeichnet ist. Ich will damit nicht aus- sprechen, dass dieser geringe Unterschied wichtig genug ist, Artrechte zu begründen, wie man sie allenfalls fordern möchte, aber das ist gewiss, dass weder aus der Lebensgeschichte, noch aus der Anatomie dieser T'hiere nachgewiesen ist, dass nicht doch wirklich eine solche Verschiedenheit besteht, die sich in diesem geringfügigen Merkmal sichtbar macht. Ich kann nicht umhin, Herrn Löw T. stellata Fssl. in’s Gedächt- niss zu rufen. Seinem Scharfblick entging es nicht, dass da verschiedene Arten vermischt seien, aber mir gelang es erst durch die Zucht vou hunderten, mit Bestimmtheit nachzuweisen, dass ein oder einige gewisse 262 G.v. Frauenfeld: ” Merkmale sich bei einer aus Lactuca virosa gezogenen Fliege finden, die es erlauben, mit Sicherheit dieselbe von jener Art abzutrennen. Und wenn wir auch damit noch nicht im entferntesten wissen, ob nicht bei der Brut, von ein und derselben Fliege, wenn diese ihre Eier an ver- schiedene Pflanzen ablegt, Veränderungen eintreten, die wir zu Artmerk- malen stempeln, welche die Natur gar nicht kennt, so bleibt es doch gewiss recht zweckmässig, derlei bestimmt gegebene Daten festzuhalten. Ich muss hier auch auf die von mir in unsern Verhandlungen 13. Bd. pag. 218 u. ff. bei Tephr. hyosceyami L., leontodontis Lw., doroniei Lw. ge- machten Bemerkungen verweisen. Bei ersterer erwähnte ich damals schon die von Löw aus (. personata gezogene Fliege, weil eine von mir aus C. nutans von Vöslau gezogene hyoseyami eine kürzere Legeröhre, wie sonst bei dieser Art, zeigte. Die aus Oporinia autumnalis von Salzburg gezogene leontodontis, wie die aus Fdieracium villosum erhaltene doroniei zeigen gegen die aus andern Pflanzen gekommenen für gleich gehaltene Arten solche Abweichungen, dass sie bei schärferer Prüfung, aber nur eines grösseren gezogenen Materials, sich vielleicht eben so sicher trennen lassen, wie schon so manche andere, ja ich bin überzeugt, dass letztere Art ganz bestimmt noch eine Mischart ist. Dass übrigens auch Hr. Löw öfters genöthigt ist, zu sehr minutiösen subtilen Merkmalen seine Zuflucht zu nehmen, dürfte seine Ur. eriolepidis und terebrans beweisen. Ich kann nicht bezweifeln, dass es seiner genauen Unterscheidungsgabe gelang, über die Verschiedenheit beider gewiss zu werden, allein er möge die Beschreibung berücksichtigen, in welcher die am leichtesten aufzufassenden Unterschiede nur in einem bischen mehr und bischen minder liegen, um gegen präcise Merkmale nicht mit ver- nichtender Kritik einzuschreiten. Möge Hr. Löw es einem anspruchslosen Lustwandler in den Hallen des von ihm beherrschten Gebietes nicht zu hart fühlen lassen, wenn diesem ein oder die andere Anordnung in denselben nicht zusagt, und er seine Meinung mit dem wärmsten Interesse für die Wissenschaft, keineswegs aber mit der Absicht eines verletzenden Tadels ausspricht. Und möge er gestatten, dass ich noch eins für mich sprechen lasse: Es ist unzweifelhaft ein weit gefährlicherer Fehler, zu viel zusammenzuziehen, als zu viel zu trennen. Tephr. Heiseri v. Frfld. Grau, Rücken mit gelblichem, Hinter- leib mit bläulichem Schein. Die lichte Behaarung desselben ziemlich grob, die gewöhnlichen Rückenborsten derb, schwarz. Stirne breit, lehmgelb, am Augenrande weisslich, Fühler etwas dunkler, als die Stirne. Beine sämmtlich lehmgelb. Legröhre durchaus glänzend schwarz. Der Grund der Flügel milchweiss, die Fleckenzeichnung rein schwarz. Die beiden Flecken am Vorderrand, in welch’ jedem ein Glasfleck am Flügelrande steht, nebst Zoologische Miscellen. 263 dem Flecken an der Hinterquerader ziemlich gross, überhaupt der ganze Flügel stark gefleckt. Zu den schon oben bezeichneten Unterscheidungen von T. hyoseyamä L. kömmt noch, dass die Glasfläche des verhältnissmässig breitern Flügels von T. Heiseri milchweiss ist, die bei hyoscyami einen gelblichen Ton hat, während zugleich auch die Fleckenfarbe, die bei Heiseri reinschwarz ist, bei Ahyoscyami einen Stich in’s bräunliche besitzt; dass die lichte Behaarung bei der ersteren weit gröber, die schwarzen Borsten stärker sind, so wie dass bei hyoseyami Rücken und Hinterleib einen fast gelb- lichen Schein zeigen, während der Hinterleib von Heiseri mehr bleigrau, dem Thiere eine ungleiche und dunklere Färbung verleiht. Lebt in den Blüthenköpfen von Carduus defloratus L. und personata Jcq.? Oesterreich, Mähren. Eine neue Pfilanzenmilbe, Ich habe im 14. Bande unserer Schriften pag. 691 bei der Mit- theilung über Typhlodromus Frauenfeldi Heeg. erwähnt, dass mir eine grosse Zahl solcher Pflanzenmilben, die mit Verbildungen verschiedener Pflanzentheile zusammenhängen, bekanut sind, und erlaube mir eine der- selben hier vorzuzeigen, um die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, da- mit dieselbe im Laufe dieses Jahres vielleicht näher beobachtet werde. Man findet bei der Entfaltung des Laubes unserer gemeinen Haselnuss einzelne Laubknospen, die zur vier- bis sechsfachen Grösse und mehr, der gewöhnlichen Knospen aufgedunsen, zwischen den weit auseinander ge- drängten braunen Hüllschuppen die grünen gerunzelten Blätter zusammen- geballt erblicken lassen, ohne dass dieselben sich weiter entfalten und auswachsen. Zwischen diesen Falten und Runzeln lebt in unzähliger Menge eine mikroskopisch kleine Phytoptus-Art, die ich Phytoptus Coryli nenne, nach dem Vorgange in andern ähnlichen Fällen, wie Mermis u. dgl., den Bewohner dieser eigenthümlichen Verbildung nach seinem Wohnorte be- nennend, wonach derselbe immer leicht wieder aufzufinden und zu er- kennen ist, ohne damit vorzugreifen, dass es möglicherweise nur die Larve einer schon bekannten Milbe sei, die ich jedoch bisher noch nicht aufzufinden vermochte. 264 G. v. Frauenfeld: Die verbildeten Knospen habe ich meinem geehrten Collegen Herrn Dr. Reichardt mit der Vermuthung mitgetheilt, ob nicht vielleicht allein jene Knospen, in deren Grunde weibliche Blüthen sich finden, als Brut- lager von dem Mutterthiere gewählt werden. Seine mir freundlichst mit- getheilten Resultate scheinen diess zu bestätigen. Natürlich kann aber nur die Untersuchung einer grossen Anzahl mit der Milbe besetzter Knospen entscheiden, ob diess ausschliesslich der Fall ist. Ich fand, wie die vorgezeigten Zweige weisen, heuer schon im Februar und März die bewohnten Knospen auffallend angeschwollen und bei der Untersuchung zahlreiche Thiere in denselben. Es muss sich daher diese Verbildung schon früh im Herbst oder selbst schon im Sommer bemerkbar machen, wenn die Mutterthiere ihre Brut in denselben unterbringen und glaube eben die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, um zu dieser Zeit diese aufzufinden. Die im Frühjahre vorgefundenen Thierchen sind weiss, eylindrisch, fast wie die von Scheuten(Wiegmann’s Archiv 23. I. 10% u. f.) beschriebenen Larven von TZuphlodromus pyri, nackt, mit zwei sehr zarten Borsten amHinterende, welches jedoch ausgeschnitten ist, wie der von Dujardin angeführte Phyloptus (Ann. de sc. nat. Ill. S. XV.). Leib äusserst zart quergeringelt. 4. Amnicola rustica Say. Ich habe in der Aufzählung der Arten von Paludina in den Ver- handlungen der k. k. zool. bot. Ges. 1864 pag. 623 bei ‚Paludina lustrica Say bemerkt, dass diese Schnecke irrig für ein Phryganidengehäuse ge- halten wird und hinzugefügt, es möge in Dunker’s Sammlung wohl ein Phryganidengehäuse unter diesem Namen liegen, die von mir gegebenen Citate gehörten jedoch bestimmt einer unzweifelhaft sichern Amnicola an, welche der Beschreibung Say’s zu Grunde lag. Diese Beschreibung lautet: „Paludina lustriea. — Shell eonie; whirls slightly wrinkled, convex; su- ture profoundly intended; aperture oval, nearly orbicular; labrum with the superior edge not appressed to the preceding whirl, but simply touching it; umbilicus rather large, rounded. Length less then "\,, of an inch. Cabinet of the Academy. The smallest Zoologische Miscellen. 265 species I have seen. The aperture somewhat resembles that ofa Val- yata, to which genus it may probably be referrible. Mr. Jessup obtained two speeimens on the shore of Cayuga Lake.“ Ich finde in dieser Beschreibung, die allerdings viel Spielraum zu abweichenden Vermuthungen bietet, doch keinen Grund, etwas anders als eine wahre Conchylie bei derselben anzunehmen und glaube, dass die englischen wie amerikanischen Conchologen gleichfalls keinen Zweifel daran hängen. Der ausgezeichnete Neuropterolog H. Hagen gibt in der Stettiner entomol. Zeitung 26. Jahrg. pag. 205 in den neuesten Beiträgen zur Kenntniss der Phryganiden mit seiner gewohnten erschöpfenden Gründlichkeit die amerikanische Literatur der als Schnecken beschriebenen Phryganidengehäuse von Helicopsyche und führt unter diesen 20 Citate der Paludina lustriea nebst folgender Bemerkung auf: „Frauenfeld, Verh. Wien. zool. bot. Ges. 1864 päg. 623 erklärt meine Mittheilung über Paludina lustrica Say als Helicopsyche für irrig und meint, dass diese Art eine wirkliche Paludine sei. Ich habe mich auf die Autorität Dunker’s gestützt und kann nur versichern, dass die Paludina lustriea seiner Sammlung bestimmt eine Helicopsyche ist. Ich habe desshalb die Citate von P. lustrica auch hier noch nicht streichen mögen; gehören sie wirklich Conchylien an, so wird man sie natürlich beseitigen müssen.“ Hiernach scheint, dass Hagen immer noch mehr zur Meinung hin- neigt, es hier mit einem Phryganidengehäuse zu thun zu haben. Allein trotz der wichtigen Autorität Dunker’s muss ich doch bei der entgegen- gesetzten Ansicht verharren. Ich bin leider bei meiner so eben eintre- tenden Abreise nach Schottland nicht im Stande, alle Citate Hagen’s durchzuprüfen, sie sind jedoch nur eine Copie aus Binney’s Bibliographie und enthalten in Bezug auf Paludina lustriea grösstentheils nur nominelle Aufzählungen. De Kay gibt Say’s Beschreibung wörtlich. Ich kann daher vorläufig auch nichts auffinden, was zur Vermuthung berechtigte, dass bei irgend einem dieser Citate ein Phryganeengehäuse in Frage war, noch dass für diese Schnecke eine solche Ansicht ausgesprochen worden, wäh- rend die Neuropterennatur von Valvata arenifera Lea längst schon und mehrfach erwähnt worden. Es erübrigt daher nur allein das Object in Bd, XV, Abhanal. 3% 266 G. v. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. Dunker’s Sammlung, das vielleicht aus zweiter, dritter Hand stammend, meines Erachtens nicht massgebend sein kann, anzunehmen, Say habe ein Phryganeengehäuse zur Hand gehabt. Ich will hiebei noch bemerken, dass ich diese Schnecke in drei verschiedenen Partien von Hrn. Parreiss erhielt, wovon zwei mit Originaletiquetten versehen waren, deren eine P. rustica Champlain-See lautet. Dr. 6. Schweinfurth’s Ausflüge um Kosser *). Vorgelegt in der Sitzung vom 5. April 1865. Kosser 30. Januar 1865. Hochzuverehrender Herr Doctor! Seit meinem letzten Schreiben aus Keneh ist mir die Zeit merk- würdig schnell verstrichen, da sie durch Zwischenfälle angenehmer und unangenehmer Art verkürzt wurde. Eine Diebstahls-Affaire, in welcher ich meinen Diener entlarvte, den einzigen, der mir noch geblieben war, hielt mich einige Tage in Keneh zurück, um die Untersuchung und Be- strafung des Schuldigen zu erledigen. Sie können sich vorstellen, in welcher peinlichen Lage ich mich befand, da ich das ganze grosse Gepäck von 13 Kameelen selbst zu dirigiren hatte; indess mit den Kameeltreibern kann man sich schon zur Noth behelfen. Die Passage durch die Wüste glich einem angenehmen Spaziergange bei uns in der Frühlingszeit. Bo- tanische Sammlungen wurden nicht viel gemacht, da die Vegetation noch sehr im Rückstande war. Von blühenden Gewächsen fanden sich auf der ganzen Tour, welche mir im März des vorigen Jahres 65 Species ein- getragen hatte, nur folgende: Auf der westlichen Hälfte die gegenwärtig sehr massenhaft vegetirende Morettia philaeana, die Pulicaria undulata DC., welche die Luft mit ihren Düften von Campher und Pfeffermünzen erfüllt, die Schouwia arabica, doch nur auf den ersten zwei Tagreisen, und schliesslich die überall massenhaft auftretende Zilla micerocarpa Vis Letztere, von welcher die vorjährigen Stauden alle in Blüthe standen, bedingt hauptsächlich das üppige Grün, in welches diese Felsenthäler gekleidet erscheinen, und bietet den Kameelen eine unerschöpfliche 1) Ein Schreiben aus Oberägypten vom rothen Meere an Dr. Theodor Kotschy. 34 * 268 Dr. Schweinfurth: Weide. Wenn wir des Abends unser Lager aufschlugen, da warf ich meine Matte auf die hohen Dorndickichte der Sille und verfiel auf dem elastischen Federpolster, den ich mir solchergestalt bereitet hatte, bald in einen ungestörten erquickenden Schlaf, umfangen von den Träumen der Reise und den rothen Blüthenmassen der von mir beschriebenen und abgebil- deten Pflanzen. Aus dem Schmutze des unerträglichen Nilstaubes so schnell in die reine trockene Wüstennatur versetzt zu werden, die freie Luft dieser Gebirgseinöden einzuathmen, an dem majestätischen Ernst der dunkeln Felsmassen und der feierlichen Ruhe, die überall herrscht, sich zu erbauen, bot mir einen hohen Genuss dar. Hier begann erst das wahre Reisen, nachdem: mich widrige Winde und andere Unannehmlichkeiten so lange im Nilthale zurückgehalten hatten. Während dieser Tage lebte ich fast ausschliesslich von der Jagd, da ich täglich zahlreiche Felsentauben und zweierlei Steinhühner erlegte, welche im Winter häufiger zu sein scheinen, als in den heisseren Monaten. Für denjenigen, welcher in dieser Jahreszeit vom Nil an das rothe Meer gelangt, erscheint der Wechsel der Temperaturverhältnisse sehr auffallend. Es fehlen nämlich hier die kalten thaureichen Nächte, wie sie dem Nilthale und namentlich dem dasselbe begrenzenden Wüstensaume eigenthümlich sind, denn die Seeluft, stets bestrebt, alle Unterschiede auszugleichen, verleiht dieser Küste einen milden Winter und einen verhältnissmässig kühlen Sommer, letzteres gilt hauptsächlich für Kosser; südlich vom Wendekreise greifen natürlich ganz andere Verhältnisse Platz. Der Unterschied zwischen der Tages- und Nachttemperatur ist hier durchaus nicht empfindlich, und das Schlafen im Freien daher ohne be- sondere Vorsichtsmassregeln wohl zu bewerkstelligen. Tags + 16 bis 18° R., Nachts 30 weniger, das ist die angenehme Stubenwärme, in welcher ich lebe. Auf meiner Reise durch die Wüste nahm ich an meinen Lagerplätzen folgende Thermometerstände wahr, welche Ihnen den bedeutenden Unter- schied klar machen werden, welcher zwischen dem Nilthale und der an- grenzenden Wüste und dem östlichen Theil derselben in dieser Beziehung besteht. In Doma bei Keneh kurz nach Sonnenaufgang . x». . ++ 6%5R. In Legeta, 8 Stund. östlich von Koptos Sonnenuntergang + 5%5 R. Sonnenaufgang + 2,5 R. Die Nächte in Legeta waren im März, August und Jänner während meines dreimaligen Verweilens daselbst stets die kältesten. In Okale*) Djuli Abends 8 Uhr. . 2... 0. “enene «00. F12% BR, Abends.10 Uhr). suis ach» deu ou Sonnenaufgang . iniaid «ba» sonmdmı> 16% BB ') Okale heisst die Herberge in der Wüste = Garavanseräil. (Ky.) 269 Ausflüge um Kosser. In Okale Abu Tenaui, östlich von der Passhöhe der Wasser- scheide zwischen Nil und rothem Meer: Abends 8 Uhr... . . 100 R. Sonnenaufgang . . ..+ 6° R. In Okale Duwi Abends 8 Uhr...» .... 2.2.2... H4+BPOR. Seänendiiigänhr ir hin, Aaduf „Vu „SyYD JEADADERN Vor einigen Tagen unternahm ich von hier aus einen Ausflug zu den südlich gelegenen Gebirgen, dem Gebel Abu Tiur und Gebel Ssubah, welche durch ihre schönen blauen Umrisse, welche sie am Horizonte bilden, schon früher meine Neugierde aufgestachelt hatten. Ich miethete mir einen Ababde und ein Kameel und trat die gemüthliche Wanderung an. Mein nächstes Ziel war der Brunnen Hendösse, welcher 5 deutsche Meilen in 8. S. W. von hier gelegen ist. Die botanische Ausbeute während . dieser Tour war zwar keine reiche zu nennen, sie bot mir indess man- cherlei neue Gesichtspunkte und bereicherte immerhin meine Sammlungen mit neuen Formen und schönen Exemplaren. Hier in den dem Meere näher gelegenen Gebirgen war übrigens die Vegetation um wenigstens einen Monat vor derjenigen der Wüste voraus. Sehr bedauern musste ich, keinen Geognosten in meiner Gesellschaft gehabt zu haben, denn ein solcher hätte fortwährend interessanten Stoff für seine Beobachtungen gefunden. Eine wenn auch nur oberflächliche Beschreibung und Aufzählung der auf der Route wahrgenommenen Felsarten würde einer geologischen Beschrei- bung des egyptischen Küstengebirges gleichkommen und so viel heissen, als die Räthsel und Geheimnisse dieses vielgegliederten Baues lösen. Wie musste es mir daher leid thun, Herrn Prof. Fraas, welcher vor kurzem hier war, nicht mit auf der Tour zu haben. Am vorletzten Tage meiner Reise von Keneh nach Kosser begegnete mir dieser Gelehrte in der Wüste, wo wir leider nur für wenige Minuten einige Worte wechseln konnten. Er hatte, begleitet von einem mährischen und einem pommerschen Grafen so wie einem Bergingenieur, die Reise zum Sinai ausgeführt und war von Tor nach Kosser herübergeschifft. Mein Erstaunen war nicht gering, als ich mitten in dieser so selten von Europäern besuchten Wüste eine so ansehnliche Camelicade heranziehen sah, welche ich anfangs für die ge- retteten Passagiere eines gescheiterten Indienfahrers zu halten geneigt war. Als Ergebniss meiner Tour zum Abu Tiur habe ich eine Routenkarte entworfen, welche ich nach Berlin sende, um sie in meine früher eingesandte Karte der bereisten Küste einzutragen. Das Itinerar, dessen botanische Notizen für Sie vielleicht hauptsächlich von Interesse sein dürften, und dessen übrige Angaben den Werth der Neuheit beanspruchen, weil die vorhandenen Karten das durchstreifte Gebiet völlig leer lassen, gebe ich in Folgendem: Am 21. Jänner verliess ich gegen Mittag Kosser und wandte mich südwärts, die einförmige Küstenebene durchschneidend. Nach einem lang- samen Marsche von 20 Minuten betraten wir das durch flache Nagelfluh- 270 Dr. Schweinfurth: felsen begrenzte Wady Mursseefa, in welchem wir 45 Minuten langsam nach Südwest zogen. Dann verengt sich das Wady, welches mit einer ziemlich dichten Vegetation von Zyyophyllum desertorum F. und Z. portu- laceoides F. bekleidet erscheint, und in welchem man zwischen wild zer- klüfteten etwa 60° hohen Kreidefelsen 140 Minuten nach Süden geht. Cleome droserifolia D. bildet daselbst diehte halbkuglige Polster, deren diekbedrüsete Blätter ein starkes melissenartiges Arom aushauchen. In einem offenen Wady geht es alsdann weitere 10 Minuten nach Südwest auf eine Kette dunkler Vorgebirge los. Indem der Pfad ansteigt, durchziehen wir 20 Minuten stark mar- schirend ein rechts durch Sandsteinfelsen, links durch rothen Porphyr eng begrenztes Thal. Späterhin folgt rechts ein niederer Hügelzug von schwar- zem Basalt. Von 100—150‘ hohen Hügeln begrenzt, die reclıts aus Basalt, links aus Porphyr bestehen, verbreitert sich das Thal in südlicher Richtung 45 Minuten weit und senkt sich alsdann, zur Linken verflachte Felsen des gleichsam schlackigen durchlöcherten Korallenkalks der Meeresküste, 40 Minuten weit gegen S. S. W. Abwärts steigend durchschneidet man weiterhin eine Fläche auf die Gebirge nach Süden zu gehend. Ein von schwarzen Basaltfelsen eng ein- geschlossenes Thal beginnt, dessen Gehänge durch zahlreiche umher- kletternde Coloquinten überreich mit Früchten behangen, geziert erscheinen, 35 Minuten - marschirt man stark durch das anfangs nach Südwest, dann etwas Ost, Südwest und West gewundene Thal, in welchem einige Seyal- bäumchen (Acacia tortilis D.) und Leptadenia pyrotechnica Desne auf- treten. Steilabfallende 100° hohe Wände von grünlichem Glimmerschiefer bilden die Hauptmasse des Gesteins. Süd zu West, dann W.S. W., W., S. zu W., und schliesslich W. S. W. gehend, marschirt man 30 Minuten weiter allmälig ansteigend. Sille’s Vegetation tritt zum erstenmale hier auf und verzögert den Marsch des hungrigen Thiers. Dieses Wady-System wird von den Leuten als W. Sireb bezeichnet. Das letzte ausgeprägte Thal, weiches sich weiter in W.S. W. hinzieht, verlassend, marschirt man alsdann südwärts in einem kleinen ansteigenden Wady, wo sich der Abu Tiur zuerst in S. zu W. den Blicken darstellt. Rechts zeigt sich der Gebel Ssubah oder Ssubai, der Fliegenberg, so benannt wegen der zahlreichen Zacken, welche sein langhingestreckter Kamm trägt. Späterhin taucht in sehr weiter Ferne noch der Gebel Schedit im äussersten Links auf. 30 Minuten in $. zu W. und stets ansteigend durchwandert man diese Seitenthäler und geht abwechselnd S. und S. W. noch 55 Minuten durch unregelmässige Basalthügel weiter, bis man einen weithin gekennzeich- neten hellen Hügelrücken von der Mokattam-Formation vor sich hat, ab- wärts steigend auf dem letzten Theil des Marsches. In dem eine Viertelstunde breiten von $S. O. nach N. W. verlau- fenden Wady Abu Tumlup, so benannt wegen der in demselben auftretenden = Ausflüge um Kosser. 241 Sodada decidua F. lagerten wir bei einigen Seyalbäumchen und trafen an dieser Stelle die für Rosser bestimmte Wasserkaravane, welche Nach- mittags von Hendösse ausgehend des Morgens in der Stadt anlangt. Auch March (Lepladenia purotechnica Des.) und viel Sille stehen in diesem Thal. Der Räbbul (Pulicaria undulata DC.) ist überall massenhaft zu finden, und wird Kameel-Ladungenweise in die Stadt gebracht, um die Thiere zu füttern. Die Nachtluft war milde und thaufrei, erst vor Sonnenaufgang weckte mich eine empfindliche Kälte. 22. Jänner. In 15 Minuten wurde das Thal in S.S. W. gekreuzt und der Beginn eines zwischen rothen Basalthügeln mündenden Wady’s be- treten, in welchem stark ansteigend und zwischen engen Felsen jede paar Schritte gewunden der Pfad sich in südlicher und südöstlicher Richtung 20 Min. weit fortzieht. Reseda lurida M. Cleome droserifolia D. und Oleome chrysantha, letztere Ssäffra genannt = Asfar, gelb (?), blühten in äusserster Ueppigkeit auf den Geschieben der Thalsohle. Mein Führer nannte dieses Wady Messhud. Nun stösst man auf ein anderes breites Wady, welches in 30 Minuten langem starken Marsche nach S. W. durchzogen wird. Seyalbäume March- gebüsch und einzelne Granithügel boten sich an mehreren Stellen meinen Blicken dar. Nach weitern 30 Minuten nach S. S. W. zu erreicht man zwischen 150‘ hohen Basalthügeln das Ende des Wady, übersteigt einen kleinen Kamm und betritt ein anderes sehr breites Thal, welches man in der gleichen Richtung in 55 Minuten starken Marsches durchschneidet. Diess ist das Wady Hendösse, und man befindet sich nun bei 5 jener kleiner erbärmlichen Mattenzelte, unter welchen die Ababde ihren ganzen Hausstand zu bergen pflegen. | Eine Viertelstunde weiter befindet sich der Wasserplatz, den man erreicht, indem man zuerst gegen S. W. dann nach W. einbiegt, daselbst befindet sich eine enge von hohen Glimmerschieferfelsen eingeschlossene Schlucht, in welcher das Wasser wie ein Bächlein zwischen den kolossalen Steinblöcken hinrieselt. Es ist klar und rein, besitzt jedoch einen schwachen Mineralgeschmack, auch sprechen leichte Efflorazionen von Bittersalz, mit denen der Boden stellenweise in der Nähe überdeckt erscheint, für den Salzgehalt des vom Wasser durchronnenen Terrains. Indem es nämlich seinen Ursprung von dem weiter südlich gelegenen Gebel Spubach nimmt, siekert es unter der die Thalsohle bedeckenden Schicht zersetzten Granitschuttes auf der diehten Unterlage von Glimmerschiefer durch bis zu der beschrie- benen Schlucht, wo es auf den entkleideten Felsen zu Tage trit, und alsbald wieder in gleicher Weise, wie es gekommen, sich den Blicken ent- zieht. Ein anderer Wasserplatz, welcher hauptsächlich Rosser mit Trink- wasser versorgt, ist der südwestlich von der Stadt 1% Stunden entfernte Brunnen Derfaui, dessen Wasser noch besser und reiner sein und nach den Angaben der Leute in solcher Masse vorhanden sein soll, dass nicht 272 Dr. Schweinfurth: 5 regenlose Winter hinreichen würden, um es versiegen zu lassen. Hendösse liegt näher zu Kosser und ist von Derfaui östlich so weit entfernt, dass die Tour dahin einen Tag vom Morgen bis zum Nachmittag in Anspruch nehmen würde. Ein mittelmässig grosser Schlauch mit Wasser kostet selbst in jetziger Jahreszeit in Rosser immer noch 5 Piaster Courr. obgleich gegen- wärtig alle Brunnen reichlich gefüllt sind, da erst vor wenigen Wochen ein wiederholter Regen in den Bergen am rothen Meere niederstürzte. Am 4. Jänner gewahrte ich des Abends in Keneh, dass der Himmel gegen W. auffallend trüber und bewölkt erschien, ich dachte mir gleich, dass es in jenen Bergen regnen müsse. Am andern Tage stürzte sich nach Sonnen- untergang 6 Stunden lang eine grosse Wassermasse in den Nil, zu welchem es von der Stärke eines grossen Baches durch eine der Wüsteninseln ab- floss. Die durch den diessjährigen niedern Wasserstand des Nils sehr be- drängten Felachen benutzten dieses Rinsal und arbeiteten bei Nacht an Dämmungen und Gruben um das Wasser auf ihre Felder zu leiten. Man erzählte mir, dass auf diese Art grosse Kanäle gefüllt worden seien, in denen man diesen Wasservorrath aufgestaut hat. Ich rastete nun in der schattigen Felsschlucht, in welcher man ge- schützt vor den stechenden Strahlen der Mittagssonne den erquickenden Hauch des rieselnden Wassers und eine sehr behagliche frische Tempe- ratur geniesst. Felstauben, Flughühner (Pterocles quadrieinetus) und Stein- hühner, welche hurtig und gackernd auf den Felsen umhereilen, fanden sich ein, und boten mir reiche Küchenvorräthe dar. An solehen Stellen ist nichts leichter als die Jagd, da man nur zu warten braucht, um die sichere Beute zu erhaschen. Wenn man durch die stufenförmigen Fels- blöcke, in denen das Wasser fliesst, hinauf klettert, erreicht man nach kurzer Zeit die Oeffnung der Schlucht auf der Südseite, wo man ein von den 4500‘ hohen Berge Spubach herunterkommendes gewundenes Wady betritt. Hier überraschte mich eine stellenweise sehr üppige Vege- tation, welche bereits in dieser noch wenig entwickelten Jahreszeit 30 blühende Gewächse darbot, welche ich in Folgendem aufzähle: Santolina fragrantissima D. — Pulcaria undulata DC., erispa D. — Zilla mierocarpa Vis. — Acacia tortilis D., fllava Forsk. (Strauch.) — Moringa aptera — Balanites aegyptiaca (Baum) — Ochradenus baccatus — Alsine prostrata Fk. — Lyeium barbarum L. var. — Trichodesma afriecanum RB. und T, sp. nov. Cleome droserifolia D. — Reseda lurida M. — Lavandula spieata D. — Parietaria alsinaefolia D. — Forskalea tenaeissima — Crozophora oblongi- folia — Serophulariacea sp. fruct. — Asphodelus jistulosus L. — Seirpus sp. — (ucumis prophetarum, ©. colocynthis — Aervajavanica Juss. — Zygo- phyllum portulaceoides, desertorum F. — Fagonia, glutinosa D. — Bromus sp. — Lotus arabicus 2. Den schönsten Schmuck gab die Lavandula und der zwischen üppigen Lyeciumgebüsch und an Moringabäumen emporstrebende Ochradenus ab. 5 Ausflüge um Kosser, 273 Ueber die Ueppigkeit des Lotus arabieus Z., welcher mit 3‘ langen Trieben in dem Schatten des Gesträuches emporschiesst, musste ich staunen; auch hier hält man ihn, namentlich für die Schafe schädlich, am Nil wird er geradezu als giftig betrachtet und die Leute sind einfältig genug, ihm die Entstehung der letzten Viehseuche zuzuschreiben. Balanites sah ich an der ganzen Küste bis zum Abu-Tiur-Gebirge nirgends, hier begegnete mir zuerst ein Bäumchen; indess sollen die Wady im Innern nach Figari schon inner- halb Egypten viel Hegelig enthalten. In den Spalten zunächst des Wassers wuchert massenhaft die zarte Parietaria neben riesigen Forskolea. Compo- siten sind meist erst als Keimpflänzchen angedeutet. Zwischen den Fels- blöcken fand sich ein grosses Horn vom Steinbock, welcher nach den Aus- sagen der Ababde selten vorzukommen scheint, von dem ich indess gleiche Reste an allen Brunnen der bereisten Küste gefunden habe. Hasen sind in dieser Gegend sehr selten, sie halten sich hauptsächlich an die Verbreitung des Tundups (der Sodada), dessen Beeren und junge Triebe sie mit Vorliebe verzehren. Der Viehstand der in diesen Einöden hausenden Ababde ist sehr gering und besteht ausschliesslich aus elenden Ziegen, welche selbst bei der gegen- wärtigen Ueppigkeit der Vegetation mager erschienen, denn die Kräuter (kleine Papilionaceen wie Astragalus, Leobordea etc.) welche sie bevorzugen, waren noch nicht gehörig entwickelt. Rinder fehlen natürlich überall und Schafe sind verhältnissmässig selten. Sie gehören der Nilrace an. Solche mit starren Haaren und buschigem Schweife kommen nur aus dem Lande der Bischarin, wo sie äusserst häufig sind, und finden sich auch im Hndjas. Nur das Kameel, das alles zu fressen im Stande zu sein scheint, was da wächst und grünt, erfreut sich einer gewissen Wohlhäbigkeit, alle übrigen Ge- schöpfe, vor allem der Mensch, sind durch eine der gesammten Wüstennatur eigenthümliche Dürre gekennzeichnet. 23. Jänner gegen Mittag verliess ich den Brunnen und verfolgte von den Hütten der Abbade aus den nach $. O. abgehenden Arm des Wady Hendösse. Einige Seyalbäume und viel Sillegestrüpp zieren das Thal, in welchem ich nach 30 Minten 2 Ababde-Hütten antraf. Alsdann verengt sich das Wady, während die Spitzen des Abu Tiur hervorgucken. Felsen von Gneis und Glimmerschiefer rahmen das schöne Gebirgsbild ein, welches dieser Bergkoloss mit seinen 3 majestätischen jäh abstürzenden Zacken dar- stellt. Nach weitern 15 Minuten in S. S.O. und S. O. abwechselnd mar- schirend biegt man zur Linken in das grosse '/, Stunde breite Wady Abu Tiur nach Südost ein, während nach S. und auf den Gebel Spubach gerichtet das vorige Thal sich zwischen hohen Vorbergen hin- und hergewunden weıter zieht. 1) Balanites aegyptiaca, arabisch Hegelig, trägt essbare Früchte, die Steinkörner liefern, ein gutes Seifensurrogat. (Ky.) Bd, XV. Abhandl. 35 274 Dr. Schweinfurth: In 50 Minuten wurde das breite Wady nach S$. O. durchzogen, bis wir uns unter der mittlern Spitze des Abu Tiur befanden. Resedastauden von einer Grösse und Ueppigkeit, als wären sie kultivirt, bedecken die breite Thalfläche, welche auch nach N. O. durch eine Kette hoher Vorgebirge begrenzt erscheint. Einige riesige Lassafdickichte (Capparis galeata Fres.) fanden sich voller birnförmiger gelber Früchte, welche von der Grösse eines Hühnereies breeige Pulpa vollen Kerne enthalten, welche süsslich und hanfartig schmeckend als Erfrischung wohl genossen werden können. Dieses den Küsten des rothen Meeres eigenthümliche Gewächs darf indess nicht mit der den Felsen des Nilthals eigenen Capparis aegyptiaca D., das auch Lassaf genannt wird, aber völlig abweichend organisirt und ein Zwerg in allen seinen Theilen im Vergleich zu diesem verwechselt werden. Am Fusse des Abu Tiur fand ich einige Ziegenheerden der hier hausenden Ababde, welche im Winter und Frühling, solange die Wasservorräthe des Berges und Vegetation es erlauben, hierselbst ihre Heerden weiden. An einer Stelle, welche durch die Ueppigkeit ihrer Staudenvegetation einem künstlichen Garten nicht unähnlich erschien, wurde gelagert, im Schatten von Moringabäumen, welche Casuarinen zum Verwechseln ähnelnd, ihre graziösen Zweige über mich neigten. Auch hier fanden sich die obge- nannten Arten der Pulicaria, Ochradenus, Cleome, Lyeium, Crozophora und Leptadenia. Von der Selem-Akazie (der Mimosa flava Frsk.) soll es nur ein Exemplar in einem benachbarten Wady geben. 24. Jänner. Am folgenden Morgen machte ich mich sogleich an die Besteigung des Abu Tiurs, denn in dieser kühlen Jahreszeit hoffte ich endlich einmal ein solches Unternehmen ganz und nicht blos halb wie während meiner vyorjährigen Reise bei mehrern Gelegenheiten bewerk- stelligen zu können. Diese Tour, zugleich das erste Debut der Ihrer Güte verdankten Bergstiefel, bot mir zwar ausserordentliche Schwierigkeiten und sehr geringe Resultate, jedoch wenigstens die Befriedigung dar, längst gehegte Wünsche endlich einmal realisirt, und mich von der Beschaffenheit einer solchen Bergspitze überzeugt zu haben. Um 8 Uhr Morgens begann ich das Steigen in einer der sich mir zunächst darbietenden Schluchten südwärts zu der mittelsten und höchsten Spitze des Berges emporstrebend. Hier fand ich schöne Gebüsche von Lyeium und Salvadora, zwischen den Felsblöcken zahlreich aufsprossende Kräuter, unter anderm auch die unbekannte Linaria-Art, welche ich in verschiedenen Gebirgen dieser Küste angetroffen habe. Ganz unten am Fusse des Berges treten einige Thonschieferfelsen zu Tage, die ganze übrige Masse des Berges besteht aus einem hellen grobkörnigen Granit, welcher dıeselbe Beschaffenheit besitzt, wie die übrigen von mir bestiegeuen südlichen Berge. Mit dem Gebel Ferajeh bei Berenice besitzt der eirca 500° niedrigere Abu Tiur (4000°) die grösste Aehnlichkeit. Hier dieselben jäh abstürzenden Granitplatten, welche die Spitzen darstellen, dieselben a r ‘ r Ausflüge um Kosser. 275 Riesenblöcke in den Rinsalen und Schluchten, dieselbe Beschaffenheit des Granits mit seinen grubigen Löchern oder gneisartigen abblätternden Aussenflächen der Blöcke, dieselben schmalen Gänge von Urthonschiefer welche sich von dem Kamme aus nach Unten senken, und wahrscheinlich zur Bildung der wenigen Rinsale, die der Berg aufzuweisen hat, Veran- lassung gaben, boten sich hier meinen Blicken dar, dieselben Schwierig- keiten meinem Emporklimmen, nur das gegenwärtig Hitze und Durst nicht in dem Maasse meine Kräfte beeinträchtigten. Eine Bergtour unter solchen Verhältnissen ist gewiss ein 3mal grösseres Stück Arbeit, als unter ähn- liehen in Europa, und eine Höhe von 4000° erklimmen, heisst daselbst mindestens 10,000°. In den europäischen Alpen führt der Pfad bis 8000° durch Wälder über Wiesen, oder wenigstens auf Gneis- und Gemssteigen aufwärts, weiterhin gewähren Eis und Schee sichern Anhalt den Füssen und gleichen die zu jähen Abstürze aus. Hier dagegen heisst es mühsam von dem Fusse bis zur Spitze jede Stufe riesiger Felsblöcke erobern, sich über haushohe Wände zu schwingen oder in engen Spalten zu den Jäh abstürzenden Kämmen sich emporarbeiten. Kein Strauch, kein Kraut, nicht einmal Flechten, welche die Glätte des Felsens verringern, bieten den Füssen und Händen des Wanderers erwünschte Ruhepunkte. VUeberall erweisen sich unsere Arme zu kurz, die Füsse zu steif. Dazu kommt noch der missliche Umstand, dass in dieser Zone die höhern Granit- spitzen von einer dicken Kruste gänzlich verwitterten Gesteins, das sich im Laufe der Zeiten bildete, bedeckt erscheinen, da kein fallender Regen das Zersetzungsproduct wegräumt, und nachstürzendes Gestein erst durch den Fall in die Tiefe das Lose gewordene mit sich reisst. Zu allen diesen Hindernissen gesellt sich noch die Gluth der Sonne, welche diese Massen nicht selten in dem Grade erhitzt, dass die nackte Hand sich vor jeder Berührung mit ihnen scheut, und schliesslich die Gewalt des Dunustes und die Erschöpfung der Kräfte des in diesen Breiten weniger ausdauernden Europäers. Mit einer Pilanzenmappe unter dem Arme, einer Wasserflasche an der Seite brauchte ich 3 volle Stunden, um das etwa 3000° hohe Rinsal bis unter die eigentlichen Spitzen des Berges zu erklimmen. Schönes reines Regenwasser fand ich an mehreren Stellen in muldenförmigen Vertiefungen erhalten, und selbst unten am Fusse befindet sich eine Cisterne, von welcher die Hirten dieses Thales zehren. Ziegen klettern nur bis gegen 500° diese Abstürtze hinan, wie ausgetretene Pfade und Kothballen mir bewiesen. Weiter oberhalb verringert sich auffallend die Vegetation, ohne bedeutende Unterschiede gegen die in den Tiefen darzutliun. Die Moringa steht in der Schlucht bis hoch hinauf in grossen bis 30° hohen Bäumen, deren vor- Jährige Früchte noch überall am Boden umherlagen. Auch der Lassaf überzieht grosse Blöcke mit seinen stachlichten Dickichten. An vielen Stellen musste ich haushohe senkrechte Abstürze auf Seitenwegen umgehen, mühsam über wild zusammengewürfelte Blöcke kletternd. 35” 276 Dr. Schweinfurth: Oben angelangt handelte es sich nun darum, einen Pfad zu den aufrecht steil und meist mit glatten Platten, die noch dazu gänzlich ver- wittert waren, abstürzenden Spitzen ausfindig zu machen. Rechts und links von der höchsten Ecke des Rinsals zeigten sich mehrere Zacken in der Richtung nach Süden eine hinter die andere gesetzt und an Höhe zunehmend. Die zwei höchsten auf der Ostseite waren durch eine Scharte getrennt, zu welcher ich zunächst hinanklomm. Nur wer den Terglau kennt, kann sich eine richtige Vorstellung dieser steilen Wände und abso- luten Felsrisse machen, in denen der menschliche Fuss nimmer sich fest- zusetzen vermag. Von der Scharte aus machte ich einen vergeblichen Versuch, die Ersteigung des östlichen Piks zu ermöglichen, da ich nirgens eine Spalte zum Emporklimmen finden konnte, und ich mich auf die geneigten Platten nicht wagen wollte. Leichteres Fortkommen verhiess mir die gegenüberliegende westliche Spitze, von welcher eine wild zerklüf- tete Schlucht zu dem Hauptrinsal des Berges hinunter führte, und deren oberster Theil einige Spalten darbot. Ich kletterte daher wieder hin- unter, und an der gegenüber liegenden Wand hinauf, wo mir die grossen Steinblöcke, die starke Neigung und der Mangel kleineren Gerölles grosse Schwierigkeiten in den Weg legte. Endlich war ich oben, wieder am Fusse eines der eigentlichen Piks angelangt, und stand abermals rathlos vor den jähen Granitwänden. Schliesslich erblickte ich eine zwar fast senkrechte, indess durch verschiedene Löcher differenzirte Spalte, die allein mir den Weg zu dieser zweithöchsten Spitze des Berges ermöglichte. Meinen Körper möglichst eng in diesen Felsenriss einzwängend, gewann ich den nöthigen Halt, um die gefährliche etwa 10 Klafter betragende Strecke zu überwinden. Es war ein würdiges Seitenstück zu dem Ueber- gange von der ersten Spitze des Grossglockners zu der zweiten. Die Bergzacke selbst war weniger geneigt und bot sichere Stufen und Vor- sprünge meiner 4 Extremitäten dar. Ich befand mich nun oben auf einer Stelle, die wohl noch nie ein menschlicher Fuss berührt haben mochte, wenn nicht auch bis hieher zufällig einmal römische oder griechische Goldsucher vorgedrungen sein sollten. Unter den Botanikern war ich ge- wiss der Erste, um die Thatsache constatiren zu können, dass es auf der Spitze des Abu Tiur keine Sawxifraga oppositifolia, ja nieht einmal die geringste Spur einer Flechte gebe. Vor mir lag das endlose unbegrenzte Meer, welches am Horizonte sich vermittelst blauer Dunstmassen mit dem Himmelsgewölbe zu verschmelzen schien, das weite einsame Meer, welches kein Segel und keine Rauchsäule belebte, hundert Meilen im Umkreise! Vor mir breitete sich das von einem unentzifferbaren Gewirre zahlloser Vorhügelketten von Glimmerschiefer, Basal+ und Kalk erfüllte Küstenland aus und über die höchsten Spitzen der sich von unten so schauerlich ausnehmenden schwarzen Thalwände schaute ich von meinem erhabenen Standpunkte hoch hinweg. Alles, was in der Tiefe zackig und wild zer- Ausflüge um Kosser. 277 klüftet erschien, verschmolz zu einem breiartigen Einerlei, dessen Haupt- farbe braun zu sein schien. Die Kräuter der Thalsohlen waren von der Natur viel zu licht angepflanzt und viel zu local vertheilt, als dass ihr Grün diesen Farbenton der Felsenwüste im Geringsten zu modifieiren ver- mochte. Die kleine Bucht von Kosser zeigte sich von hier 7 Minuten östlich vom wahren Nord, und verschiedene Winkel, welche ich nach andern gekennzeichneten Punkten der Küste aufnahm, bewiesen mir die richtige Lage dieses Berges auf der Moresby’schen Seekarte. Aus dem braunen Wirwarr der Vorgebirge stachen allein die lang hingestreckten von N. W. nach S. O. verlaufenden Kreiderücken von der Mokkatam- formation durch ihre weisse Färbung hervor, der Gebel Duwi und Hamad und der Gebel Beda, westlich 3 Stunden von Kosser, waren am meisten kenntlich. Im fernsten N. W. zu N. ragte ein colossaler Tafelberg empor, wegen der grossen Entfernung nur schwer von dem Blau des Himmels zu unterscheiden. Es war der Gebel Fatireh, der Mons Claudianus der Alten, 20 deutsche Meilen von dem Beobachtungspunkte entfernt, ‘wie der von mir aufgenommene Winkel es bestätigte. Meine Aussicht nach Süden wurde durch die gegenüberliegende Spitze, die meinen Standort um 80—100‘ überragte, sehr verringert; die Berge Nassla und Schedit, die nächsten in der südlichen Kette dieser afrikanischen Cordillern, zeigten sich allein deutlich meinen Blicken, und verdeckten die höheren des Sü- dens. Gebirge der arabischen Küste traten nirgends hervor. Indess be- haupten Einwohner von Kosser, dass man die hohen Berge bei Wudsch und Moilah, kleinen von den Egyptern besetzten Hafenplätzen, nördlich von Jambo bei besonders klarer Luft manchmal sehen könne, was nicht unmöglich ist, da letztere bis 7700’ emporragen. Warum der Berg Abu Tiur heisse, blieb mir unklar, denn er schien mir nur der Vater eines einzigen Vogels, eines Raben, zu sein, welcher entsetzt über meine Anwesenheit gespenstisch über mir kreiste. Alle diese Berge tragen jetzt arabische Namen, während sie ursprünglich doch ein- heimische gehabt haben müssen. Ich glaube daher, dass die meisten oft sinnlosen arabischen Namen nur Verdrehungen ähnlicher Urnamen sind, so z. B. wie man Ipsambul in Abu Simbel umgewandelt hat. Erst um 3 Uhr Nachmittags war ich wieder unten im Thale ange- langt. Bald darauf bestieg ich mein Kameel und durchkreuzte ostwärts in 30 Minuten das breite Wady Abu Tiur. Jetzt wurde noch ein östlicher Theil des Berges sichtbar, welcher von der Hauptmasse durch einen tiefen Einschnitt getrennt ist, und eine bedeutend geringere Höhe be- sitzt, als die mittlere Spitze, obgleich er von Kosser aus gesehen, weil näher, als der höchste angesehen werden möchte. Auf Moresby’s Karte ist er als „Sugarloaf“ bezeichnet. In S. S. O. zeigt sich der gleich hohe aber entfernte Gebel Schedät mit spitzigen Zacken und in S. O. der Gebel Nassla, ein spitziger Granit- 278 Dr. Schweinfurth: kegel, welcher auf Moresby’s Karte den Namen Cats Earls trägt. Süd- östlich dehnt sich das Wady noch weit aus, bis es von niedern Hügeln ungenau begrenzt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wady’s angelangt, hatten wir dieMündung eines breiten nach N. ©. verlaufenden Thals erreicht, an welcher 11 Ababdehütten aufgeschlagen waren. In dem letztgenannten Wady marschirten wir noch starke 70 Mi- nuten, bis wir an einer durch grosse Maschgebüsche und 2 Seyalbäumchen gekennzeichneten Stelle, in deren Nähe auch 2 Hütten erblickt wurden, rasteten. Dieses Thal ist ausserordentlich üppig mit Zeseda lurida M. Chosame der Ababde, bewachsen, ein Leckerbissen für die Kameele. 25. Jänner. Da von hier aus das grosse Wady, das Meer anstrebend, eine mehr östliche Richtung einschlägt, musste ich in ein Seitenthal ab- biegen, in welchem anfangs N. N. W. und dann N. O. 25 Minuten lang aufwärts gestiegen wurde, Alsdann abwärts durch ein System unregel- mässiger Thalgesenke marschirend, wurde der Marsch in N. N. ©. und N. O. weitere 25 Minuten fortgesetzt, bis wir eine weite Ebene vor uns hatten, weldhe N. N. O. in 48 Minuten durchschritten wurde. 50 Minuten in einem durch grosse Basalthügel unregelmässig begrenzten Thalgeseuke wandernd verfolgten wir anfangs eine nördliche, später N.N.O. Richtung. Viele Maschgebüsche und zum erstenmale Astragalus prolieus Sieb. so wie der weiterhin südwärts so häufige und Kameelweiden bildende Schubsch, ein aromatisches Büschelgras von 4—5‘ Höhe (Andropoyon turgidum D.) traten mir hier entgegen. Auch stiessen mir mehrere Flüge des Pte- rocles auf. Noch 25 Minuten ebenen Marsches in N. ©. und unsern Blicken eröffnet sich eine dürre, vegetationslose, breite Kiesfläche, welche in N.O. durch einen Höhenzug von rothem Granit begrenzt erscheint, während rechts in weiter Ferne das Meer sich zeigt. In N. N. W. überschritten wir alsdann 50 Minuten lang diese Fläche, bis wir drüben in die Granithügel eintraten, wo etwas gerastet wurde. Das daselbst angetroffene Gestein besitzt eine von der Hauptmasse des Gebirgsstockes der egyptischen Cordillern abweichende Beschaffenheit. Ich habe dieselbe Art Granit, deren es in diesen Bergsystemen mehrere von verschiedenem Alter und abweichender Beschaffenheit und Färbung gibt, auch an andern Punkten der Küste angetroffen, in deren Nähe dieselbe Vorhügelzüge bildet. Namentlich die pittoresken fleischrothen Felsen von Scherm Suliah (Scherm Schex) bei Wady Gemöl, die Grabhügel bei Be- renion, auch die Berge von Abu Amameh unter dem 21° N. Br. sind den in Rede stehenden äusserst analog. Nach weiterm 20 Minuten nordwärts gerichteten Marsch überstiegen wir einen niederen gegen N. N. W. sich weithin ziehenden Kalkfelsen, während rechts 150° hohe Hügel des beschriebenen Granits und links ver- lachte Basaltfelsen eine Art Thalsenkung erzeugen. In nördlicher Richtung Ausflüge um Kosser, 279 wurden nun 50 Minuten zurückgelegt, bis wir uns ziemlich (etwa 30 Mi- nuten) dem Meere genähert hatten. Hier kreuzten wir die Mündung des Wady Manix, woselbst die Sille- und Zygophyllum-Vegetation wieder zu- nimmt. Ein Sandsteinfelsen, dessen stark abfallende Schichten in der Richtung des Hauptgebirgstockes streichen, tritt an dieser Stelle hinter den die erste Küstenerhebung ausmachenden recenten Korallenkalkfelsen zu Tage. Nach 25 Minuten überschritten wir die Austrittsstelle des Wady Sireb und nach abermaligen 25 Minuten starken Marsches, während das Meer immer näher herautritt (45 Minuten), erblickten wir endlich die Masten der Schiffe in dem Hafen von Kosser. Durch die breite Küsten- fläche hindurchziehend bedurfte#s noch weiterer 90 Minuten verstärkten Marschirens, um die Stadt zu erreichen. Die Wanderung an diesem Tage war von der Geschwindigkeit starkschreitender Karawanenkameele. Die Anwesenheit eines grossen Dampfers auf der Rhede überraschte mich, da diess ein sehr seltener Fall ist. Auf der Rückfahrt von Suakin nach Suez war das Schiff widriger Winde halber hier eingelaufen, da der Ca- pitän über allzugrossen Consum von Kohlen klagte. Die Fracht des Dampfers bestand fast ausschliesslich aus Vieh, welches seit einiger Zeit massenhaft für Rechnung der egypt. Regierung von jenem Hafen bezogen wird. 130 Ochsen und eine Masse Schafe erfüllten alle Räume des grossen Schiffes. Die im rothen Meere fast das ganze Jahr hindurch wehenden Nordwinde veranlassen für die Rückreise einen so ausserordentlichen Mehrverbrauch an Kohlen, dass die Transportpreise für letztere um "/ höher sind als für die Hinfahrt. Auf diese Thatsache gestützt wollen auch viele die Unmöglichkeit eines grossen Verkehrs von Segelschiffen im rothen Meere ableiten, wodurch für die Zukunft die Rentabilität des Suezkanals sehr in Frage gestellt werden dürfte. Ich treffe nun die Vorbereitungen zu meiner abermaligen Seereise nach Suakie, welche durch den constanten starken Nordwind sehr begün- stigt erscheint. Ich habe hier meine früher engagirten Leute wieder- gefunden, mit welchen ich sehr zufrieden war, es fehlt mir daher für die Zukunft nicht an ordentlicher Bedienung. Ich werde nun am Elba anlegen, um dieses Gebirge in dieser äus- serst günstigen Jahreszeit nochmals botanisch ausbeuten zu können. Dort an der Grenze zweier Zonen harren meiner noch manche interessante Funde. Wenigstens werden Hitze und Wassermangel mir in dieser Zeit keine Hindernisse in den Weg legen; mit den Bischarin will ich schon fertig werden. Der Handel liegt wegen des Ausfuhrverbotes des Getreides gänzlich darnieder. Nur für 8000 Ardeb Korn hat die Regierung neuerdings dieses Gesetz aufgehoben, damit wenigstens ein Theil der vorhandenen Vorräthe nicht verderbe. Wie soll man sich die eigenthümliche Erscheinung erklären, welche 250 Dr. Schweinfurth: Ausflüge um Kosser. das rothe Meer alljährlich während des Winters durch auffallend hohen Stand des Wassers zeigt? Korallenbänke, welche im Sommer alltäglich von der Ebbe freigelegt zu werden pflegen, sind gegenwärtig gar nicht zugänglich. Ein Zoologe wäre jetzt schlimm daran mit dem Einsammeln von Seethieren. Sogar der Fischfang wird durch dieses Phänomen, an welchem vielleicht die geringere Ausdehnung der abgekühl- ten Oberfläche des angrenzenden Festlandes Schuld trägt, so sehr beeinträchtigt, dass der im Sommer überaus reiche Fischmarkt von Kosser wie verwaist erscheint. Durch genaue Messungen könnten hier wohl die wichtigsten Gesetze für die physikalische Geographie ab- geleitet werden. Da morgen gerade ein Postbote von hier nach Keneh abgeht, so will ich hier schliessen und bitte nur nachsichtsvoll diese flüchtigen Mit- theilungen entgegen zu nehmen, in der Hoffnung, durch dieselben wenig- stens meinen guten Willen an den Tag gelegt zu haben, wie sehr ich bestrebt bin, Ihnen einen wenn auch nur geringen Beweis meiner tief- gefühlten Hochachtung zu erkennen zu geben. a ne 7 ZU Ca Notiz über das diessjährige massenhafte Auftreten des Schneeschimmels (Lanosa nivalis Fr.) im Wiener Stadtpark. Von Dr. A. Pokorny, Gymnasial-Director. Vorgelegt in der Sitzung vom 5. April 1865. ei Nicht mit Unrecht erregen organische Wesen, deren klımatısche Lebens- bedingungen nahe an den Grenzen der Möglichkeit eimes jeden Lebens liegen, ein besonderes Interesse, sowohl wegen der Ungewöhnlichkeit solcher Fälle, als auch durch den Umstand, dass sie die ausserordent- liche Accomodationsfähigkeit mancher Organismen unter den anscheinend ungünstigsten äussern Verhältnissen zeigen. Hieher gehören besonders jene Pflanzen und Thiere, die sehr niedrige Temperaturen auszuhalten vermögen, ja sogar bei denselben am fröhlichsten gedeihen und nur “unter solchen klimatischen Verhältnissen angetroffen werden. Den zahlreichen gegen Frost unempfindlichen Thieren, von denen theilweise in der gegenwärtigen Sitzung die Rede war, reihen sich auch einige niedrige Pflanzen an, welche auf Schree und’ Eis freudig vegetiren oder doch immer nur in unmittelbarer Nähe von Schneelagern vorkommen. Ausser dem berühmten Schnee-Urkorn (Protococcus nivalis Ag.), das bedeutende Strecken von Schnee in den Gegenden beider arktischen Zonen, so wie auf den Hochgipfeln der Alpen roth färbt, gibt es auch einige weniger bekannte Pilze, die auf oder unter Schnee gedeihen. Es sind von diesen übrigens noch in vielen Beziehungen räthselhaften Pflanzengebilden Bd, XV. Abhandl. 36 282 Dr. A. Pokorny: bisher in der Literatur dreierlei Formen namhaft gemacht worden, über deren systematische Stellung und Berechtigung jedoch noch gegründete Zweifel obwalten, da nicht einmal mit Gewissheit constatirt ist, ob sie nicht sämmtlich identisch oder unselbstständige Entwicklungsstufen eines andern bekannten oder unbekannten Pilzes sind. Hieher rechne ich Hugi’s (unbenanntes) Gletscherpflänzchen mit zerfliessenden, verschwindenden Fäden, Tbienemanns Schneegewebe in 3 Arten (C'hionyphe micans, nitens und densa. (Nova acta acad. Leop. Car. XIX.4. 1839 p. 21), und Fries’s Wollfadenschimmel (Lanosa nivalis). Da heuer bei den abnormen Verhältnissen des Frühlings letztere Form ausserordentlich häufig und verheerend im Stadtpark auftrat, so er- laube ich mir hierüber Einiges mitzutheilen. Nach dem ungewöhnlich strengen Winter und der kontinuirlichen Schneedecke desselben brachte erst der März mit den am 3. und 4. ein- tretenden Regen eine günstigere Veränderung und es schien die Gewalt des Winters gebrochen, besonders als am 8. Märzein ausserordentlich ergiebiger wässriger Schnee (8°0° Niederschlag in 24 Stunden) fiel und die Schneedecke theilweise auflöste, so dass nur inselartige Schneeflecken übrig blieben. Diese erhielten sich aber erstaunlich lange, da die Temperatur durch 9 aufeinanderfolgende Tage immer des Nachts nahe dem Gefrierpunkte stand, der Boden daher regelmässig gefroren war, während bei Tag es etwas thaute und sich die Temperatur hob, jedoch nur zweimal + 5° R. über- stieg. Während dieser Zeit vom 9.—16. März zeigte sich nun allenthalben in der Nähe des Schnees auf der Grasdecke ein spinnwebartiges Gewebe von zarten feinen Fäden, zwischen den Grasblättern ausgespannt und häufig des Nachts mit Reif bedeckt, oder auf einer Eiskruste aufgelagert, während der sonnigen Tagestunden aber freudig vegetirend. Ich notirte mir die Erschei- nung zuerst am 12, März, zweifelsohne war sie aber schon einige Tage früher, wenn auch weniger ausgebildet aufgetreten. Rasch aber nahm die- selbe derartig zu, dass fast die ganze Rasenfläche stellenweise wie mit Spinngeweben bedeckt war, und nicht leicht einem Besucher des Stadtparks entgehen konnte. Eine Zeitlang versuchten, wiewohl fruchtlos, die Gärtner mit Kehrbesen dagegen anzukämpfen. Der Höhenpunkt der Entwicklung trat am 16. März ein. Ein leichter Schneefall am 17. und das Abschmelzen dieses Schnees beeinträchtigte den Schneeschimmel ebenso wenig, als die ungewöhnliche Frostperiode, welche sodann vom 19.—23. März eintrat und sich am 21. bis za — 10'4° steigerte. Selbst der starke Schneefall vom 23, hinderte nicht, dass der Schneeschimmel einige Tage darauf freudig vege- tirte und erst die starken Schneefälle von 28. und 29. März setzten dem- selben insoferne ein Ziel, als nach dessen Abschmelzen das Gewebe in Form von abgestorbenen Häutchen sich zeigte und in dieser Gestalt noch. bis heute (5. April) auf den Rasen des Stadtparkes ersichtlich ist. Eine ganz ähnliche Erscheinung hat Hr. Prof. Unger im Jahre 134% Ueber Schneeschimmel (Lanosa nivalis Fr.). 283 Ende Februar, Anfangs März in Graz beobachtet und in der botan. Zeitung 1844, p. 569 beschrieben. Sie gehört dem oben erwähnten Wollfaden- schimmel des Schnees (Lanosa nivalis Fr.) an. Ohne hier näher auf die Beschreibung einzugehen, bemerke ich, dass die von Prof. Unger beschriebene Sporenbildung an den im Stadtpark ge- sammelten Exemplaren nicht zu beobachten war, obgleich die Sporen schon dem. unbewaffneten Auge als ein schwach röthliches, dem Gewebe aufge- lagertes Pulver erscheinen. Wie die vorliegenden Stücke zeigen, hat der Schimmel eine anfangs weissliche, später graue. Farbe und besteht nur aus sterilen Pilzfäden. Es wäre daher immerhin möglich, dass die diessjährige Erscheinung des Schneeschimmels einer andern Art als der Lanosa nivalis angehöre, welche letztere de Bary der Familie der Sepedoniaceen seiner Hyphomyceten beizählt. Abgesehen davon ist das, was Hr. Prof. Unger über die Entstehung und die Wirkung des Schneesehimmels sagt, von so allgemeinem Interesse und wird durch das diessjährige Auftreten so sehr bestätigt, dass ich nicht umhin kann, auch hier darauf aufmerksam zu machen. Der Pilz entsteht nicht auf, sondern unter dem Schnee und sein Ursprung ist durchaus kein meteorischer und originärer, wie die ältern Forscher (Thienemann und Fries) annahmen, sondern sicher nur ein sekundärer aus Keimen von Pilzsporen ableitbarer. Es ist diess schon daraus ersichtlich, dass das Pilzgewebe stets nur zuerst am Raude der Schneelager erscheint und zwar in dem Grade, als diese abschmelzen und immer nur auf in Verwesung begriffenen organischen Resten (Blättern, Halmen etc.). Sehr auffallend waren heuer alle von Gras entblössten Beete, Wege u. dgl. im Stadtpark ganz befreit, während dicht daneben der Rasen völlig überzogen war. Damit aber der Pilz unter dem Schnee langsam keime und sich gehörig entwickle, sind allerdings besondere meteorolo- gische Verhältnisse erforderlich, weshalb der Pilz nicht jährlich und nicht immer gleich massenhaft erscheint. Wenn der Boden stark durchfeuchtet ist und ohne zu gefrieren von einer lange liegen bleibenden und hohen Schneedecke überlagert wird, so ist hier einerseits ein langsamer Zer- setzungsprocess der bedeckten höhern Pflanzen, andererseits ein Keimen und Entwickeln niederer Pflanzen, namentlich der ohne Licht gedeihenden Pilze durchaus möglich. Hat doch Prof. Hoffmann aus Giessen, das Keimen von eingefrornen Sporen der Botrytis polymorpha Fres. beobachtet wie die Temperatur nur ein wenig über Null sich erhob. Diese Umstände trafen im heurigen Winter im hohen Grade zu und besonders scheint mir der bedeutende Niederschlag vom 8. März und die darauf folgenden frostigen Nächte und sonnigen Tage die Entwicklung ausserordentlich begünstigt zu haben. Abermaliges Bedecken mit Schnee, hohe Kältegrade (bis — 10'4), wiederholtes Aufthauen und Gefrieren scheinen nach meinen diessjährigen Beobachtungen der Entwicklung des Pilzes wenig hinderlich zu sein, so 36 * 284 Dr. A. Pokorny: lange der Boden nur feucht bleibt, und erst das Austrocknen des Bodens tödtet den Pilz. In beifolgender Tabelle sind die hier in Betracht kommenden meteoro- logischen Faktoren des Monates März zusammengestellt und der Zusam- menhang zwischen denselben und dem Auftreten des Schneeschimmels ist wohl unverkennbar. Meteorologische Beobachtungen vor und während des Auf- tretens des Schneeschimmels im Frühlinge 1865. Da- | Lufttemperatur tum | in Graden R. a Morgens | Abends | Abends März | 1.|—0.40.41—0.5 2. |—0.7)4+2.8|42.6 3.|—0.844.4+1.9 4.|+1.443.614+0.6 5. 1—1.6|4+3.61—0.3 6. 11.22.1041] 7.1—1.2]4+3.6/+1.2) 8. |4+0.214+3.3)+1.9 9. |+0.5[+2.6/4+1.6 10.)+0.614+3.42.0 141. 1-+0.6|+3.2/-+0.6 12. \+0.1143.7)-H1.3 13.1+0.2]+2.9)— 0.2 14.\—2.24+4.2)40.7 15. |—0.4147.01+2.4 16. \-H0.6143.8| 41.7 17. 41.071 .4/+0.8 18.1 0.0)+2.8)—0.3 19. |—2.3)— 2.8) 8,7 20.1—9.4—4.21— 8.0, 21. 110.4) —2.2)—4.7 22. |—5.51—1.6)—1.5) 23. |—2.0/—2.5 Ha. Feuchtigkeit in Percenten More. | Kbends| Abends 957193197 95 | 78 | 83 96 | 63 | 90 57.157. 7% 80 | 40 | 71 "81 | 65 | 88 UT Ti) 82 97 1.119 „1,84 971,79. 93 88 | 60 | 66 84 | 52 | 90 88 | 71 | 82 93 | 59 | 78 96 | 94 | 90 86 | 54 | 89 92°) 70178 90 | 75 | 83 86 | 55 | 71 92 |,:69,1,,79 78.) 53 | 90 92 | 48 | 78 87 | 77 | 90 95 |,84 | 24 ee u: Blug 40.41—0.9 +4.0/—0.9 IR 40.8 +4.0/+4+0,6 +4.51—1.6 +3.2]—1.& A au Bd, +3.4+0.2% +3.2|4+0.5 +3.8[40.6 +4.7+0.3 +4.71+0.1 +3.6|—0.2 +5.11—2.2 +7.7[-0.4 +4.6+0.6 -+2.11+0.2 14.810 2 50.2|-m8 7 2.6 9.4 —0.5110.4 —0.1]=8.5 —A 21—2.3| Nieder- schlag in 24 Stund. gu yın . ER, »ddd 2 Regen „0 „0m „0 0 eregen 4.3 0.5 0.4 0.0 0.1 0.0 0.0 0.09 10 eogen 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0 DR — Er — u N 2 Bu 3 «I Schnee Erste Bonhachtung des Schneeschimmels Höhenpunkt der Erscheinung Mit Schnee bedeckt Ohne bemerkbare bnahme uach dem Schmelzen d. Schnees wieder vorhanden Frostperiode ınit beträchtlichen Kältegraden und mit Schneefall endigeml a a nn nn nn nn nn a . > ö >)= Ueber Schneeschimmel ZLanosa nivalis Fr.). 285 en ern RP} 3 x oO o Da-!| Lufttemperatur | Feuchtigkeit 2 2 wer r - : 2 Doon an ._ A tum in Graden R. in Procenten = "© | schlag in 1865 & | A .]24 Stund. Uh Pr Uh $ Uhr | 200 ir | 10 Uhr [m wc . / en Be Ihn 2 an FA era Tempeı atur März | 24|-4.4 er "We 83 | 57. | 89 Ha —=4%.6| 0.5 | 25. —3,7 +2.4 —0.8 32 50 34 14.0 —h. 0.0 ji theilweisem 2 a6. Zalalpr.clar.r| 7a \’a9°| 60 r5'51-3.1| 0,2 nen weten, 27. \—1.2|410.0143.8| 87, | 32 | 69 |+11.21—1.2 0.0 28. |+0.8)40.41— 2.01.95. | 87 | 95.|43.8)—2.0| 2,6 scnine || 29. 3.21.41 2.71 78 | 70 | 84 10.7)—8.5| 3.0%0gonn. | 30.12 3.01+4.640.2) 72 | 65 | 89 |+2.31—3.0| 0.0” 31.|0.6[42.0.+1.1 68 | z0 | 82 |46.2)—0.7 0.0 Ieze Au ER 1.-0.3143.7/28.0| 81 | 63°) 72 \45.7/—0.3) 0.0” - abgestorben 2.| 0.047.11+.17| 84 | 20 | 69 /+7.8| . 0.0, 0.0“ 3.1 .0.01+7.9|+2.7| 84 | 50 1,79 |+9-61-0. 310.0 Ju | Was nun die Wirkung des Schneeschimmels auf die Vegetation anlangt, so zeigt gegenwärtig der Zustand des Rasens im Stadtpark auf das augenfälligste,; wie verheerend dieselbe sei. Es sind scharf umschrie- bene gelbe vermoderte Flecke, welche die Stelle zeigen, wo der Schnee- schimmel gehaust hat, wenn auch schon seine Gewebe und Häute ver- schwunden sind. Wenn nun auch perennirende Gräser durch Nachtriebe sich einiger Massen wieder erholen können, so werden jährige Pflanzen wie die Saaten, wohl gänzlich durch den Schneeschimmel zerstört. Es ist höchst wahrscheinlich, wie Hr. Prof. Unger bemerkt, dass die Erscheinung, welche die Oekonomen mit dem Ausdruck „durchwintern oder aus- wintern“ bezeichnen, sich grösstentheils auf die verheerende Wirkung des Schneeschimmels bezieht. Und in der That haben auch heuer schon die Zeitungen Klagen aus der Gegend von Znaim über das Auswintern der Saaten daselbst gebracht. Mancher Acker wird durch diese Saatpest so verheert, dass man im Frühjahr neu umackern und bebauen miss, Es entsteht nun die Frage, ob sich gegen das Uebel, wenn man seine Natur einmal richtig erkannt hat, nichts thun lässt? Um den Ver- wesungsprocess unter der tiefen Schneedecke möglichst zu beschränken, erscheint das von manchen Oekonomen anempfohlene Abweiden oder Schröpfen allzu üppig herangewachsener Saaten im Spätherbst als ein rationelles Verfahren. In Schweden sell man die gefrorne Schneedecke mit dem Pflug aufreissen, um das Auswintern zu verhüten; möglicherweise 256 Dr. A. Pokorny: Ueber Schneeschimmel (Lanosa nivalis Fr.). wird durch das Eindringen einer niedern Temperatur dem Keimen in der Entwicklung der Pilze ein Ziel gesetzt. Immerhin bleibt jedoch der Schnee- schimmel eine zu wenig noch gewürdigte Erscheinung, deren gründliche Untersuchung dem systematischen Botaniker, dem Physiologen und Oeko- nomen bestens empfohlen werden kann. j“ Anhang. Herr Ministerialrath L. R. v. Heufler theilte mir einige Tage nach der Sitzung vom 5. April freundlichst mit, dass er Lanos« nivalis an der Nordseite der Türkenschanze an schattigen Stellen nach so eben geschmolzenem Schnee am 9. April dieses Jahres gesammelt habe, dass aber bereits in der Wiener Zeitung vom 11. März 1857 p. 697 in den phänologischen Notizen von Fritsch folgende Stelle aus einem seiner Briefe vorkomme: „Nach dem merkwürdigen Uebelwetter des 19., 20. und 21. Febr. ging ich (Hr. v. Heufler) am 22. Febr. in den Prater, um die Wirkung desselben auf die Vegetation zu beobachten; der Schnee war weggeschmolzen und ein Schimmel, den ich für Lanosa nivalis Fr. halte, überspannte das faule abgefallene Laub.“ Ausserdem finden sich in der Literatur noch folgende österr. Standorte nach H. v. Heufler: Salzburg. (Storch Skizzen. I. 104.) Unterösterreich. Unter dem Schnee. (Byssus nivalis Hayne 14.) Pokorny. Vorarb. Zool.-bot. Ver. 1854. Abh. p. 79. N. 365. Im Frühling nach dem Schmelzen des Schnees in Gruben auf dem Laaerberg bald ver- schwindend. (Niessl. Zool.-bot. Ver. 1857. Abh. 545.) Böhmen. Im Frühjahr am Schnee. (Corda icon. fung. V. 4. Opiz Sezuam 129.) — mim Vergleichung eines jungen Zeus faber mit Argyropelecus hemigymnus. Von Prof. Dr. Rud. Kner. Vorgelegt in der Sitzung am 3. Mai 1865. D.. Jüngst von L. Agassiz der Pariser Akademie eingesendeten Mit- theilungen über die Jugendformen vieler Fische und namentlich die da- selbst ausgesprochene Behauptung: Argyropelecus hemigymnus sei die Jugendform von Zeus faber, mussten bei allen Ichthyologen das lebhatteste Interesse erregen. Obwohl ich überzeugt bin, dass Agassiz auch für seine Behauptung den stichhältigen Nachweis zu liefern nicht zögern wird, erlaubte doch die Grösse der Ueberraschung mir nicht, geduldig diesen abzuwarten und.es drängte mich wenigstens einstweilen eine sorgfältige Vergleichung von Argyropelecus hemiygymmus mit dem jüngsten Zeus faber, der bis nun mir zu Gebote steht, vorzunehmen, Indem ich die Ergebnisse derselben hier vorzulegen mir erlaube, muss ich freilich bedauern, dass ich nicht noch Jüngere Exemplare von Zeus und zwar von 3—4 Centim. Länge zur Verfügung hatte. Der kleinste meiner Zeus misst in der Total- länge 5°5 Centim. und mit diesem wurde ein Arg. hemigymnus von 3*3 Cent. Länge verglichen. Bei unläugbarer Aehnlichkeit in der Bildung des Kopfes und Mundes fielen bei der Vergleichung doch folgende Unterschiede auf. Bei Zeus steigt das Profil vom Zwischenkiefer bis zur Dorsale unter einem viel stärkern Winkel an als bei Argyropelecus, bei diesem steht die Mund- spalte viel näher der senkrechten Richtung und hier reicht der bei beiden vorstehende Unterkiefer bei geschlossenem Munde über die Hälfte des Auges hinauf, dessen Durchmesser (allerdings aus der grössern Jugend 288 Rud. Kner: erklärlich) fast die halbe Kopflänge beträgt, während er bei Zeus nicht einmal mehr Y%, derselben misst und das ganze Auge über die Mitte der Mundspalte zu stehen kömmt. Die Stirn ist bei Arg. zwischen den Augen auf eine sehr schmale Knochenleiste redueirt, während ihre Breite bei Zeus fast %, des Augendurchmessers ausmacht und sie daselbst etwas concav ist. — Die Bezahnung der Kiefer ist bei Arg. relativ schon stärker als bei Z. und eben so der bei Beiden am Winkel des Vordeckels befind- liche und nach abwärts gerichtete Dorn bei Arg. länger als bei Zeus, dagegen der Deckel selbst bei jenem viel schmäler als bei diesem. Von besonderm Gewichte aber erscheint mir der Unterschied, dass bei Argyr. die Rechenzähne an den vorderen Kiemenbögen. schon im Verhältniss so lang, wie bei vielen Scombroiden und Clu- peoiden sind, während sie bei jungen und alten Zeus stets nur kurze rauhe Höcker darstellen. Bei Z. sind die mit einem starken Stachel versehenen Bauchflossen gross, vor den Brustflossen eingelenkt und die Brust vor ihnen ist nicht gekielt, sondern trägt jederseits bereits eine Reihe in scharfe krumme Spitzen sich erhebender Knochenschilder. Bei Arg. sind dagegen Brust und Bauch scharf gekielt; bloss eine steife Spitze, die unterhalb des vordern Augenrandes zu stehen kommt, ragt an der Stelle, wo bei Z. die Ventralen entspringen, vor und über und hiuter ihr liegen die grossen Leuchtflecke, die sich längs des Bauchkieles beiderseits fortsetzen bis zu dessen Ende, welches durch eine vorstehende dünne in Spitzen endende Platte gebildet wird. Erst hinter dieser sind die sehr kurzen Bauchflossen (mit 5 bereits deutlichen Strahlen) eingelenkt. Was die Dorsale anbelangt, so enthäit sie bei Zeus 9 (10) starke beweg- liche Stacheln, vom denen die vordern die längsten und stärksten sind. Bei Argyr. nimmt die Stelle dieser stacheligen Dorsale eine dünne, ver- ticale Knochenplatte ein, durch welche 6 stachelähnliche Gebilde (neural spines) unbeweglich verbunden sind. Wenn auch diese Platte wirklich als erster Anfang zur Bildung einer stacheligen Dorsale anzusehen ist !), so scheint doch. die Entwicklung und das Verhalten der übrigen glieder- strahligen Flossen von Aryyr. dagegen zu sprechen, dass sie sich auch erst allmälig in der Weise entwickeln, wie sie bei Zeus beschaffen sind. Bei Argyropelecus hemig. ist die Strahlenzahl der D. 7—8, der A. 44, bei Zeus faber dagegen D. 10/22, A. 4/21; ferner bleibt bei erstern hinter‘ der D. noch hinlänglicher Raum für eine rudimentäre Fettflosse, während bei letztern die Gliederstrahlen der D. und A. sehr weit zurück gegen die Basis der Caudale reichen. Dass aber die Gliederstrahlen der Flossen und namentlich der Rücken- und Atterflosse sich auch erst all- 1) Günther äussert-sich hierüber (Catal. of Fısh. of british Museum Vol. V p. 385): the dorsal fin is preceded by the first commencement of the formation of a spinous dorsal, several neural spines being prolonged beyond the muscles, forming a triangular osseous plate. Vergleichung eines jungen Zeus faber mit Arguropeleeus hemigumnus. 289 mälig entwickeln sollten, halte ich aus folgendem Grunde nicht‘ für'wahr- scheinlich. Ich besitze nämlich eine Suite von Embryonen einer brasilischen Pimelodus-Art, von denen die kleinsten noch von. der Eihaut umhüllt gänzlich auf der Dotterkugel aufliegen, während die grösseren mit- Kopf und Schwanz sich bereits von ihr lostrennten: Bei allen ergab‘ aber die Untersuchung mit der Loupe, dass sämmtliche ‚Strahlen aller Flossen ‚be- reits so weit entwickelt sind, dass selbst ihre Gliederung deutlich sichtbar ist, sogar im der Rücken- und Afterflosse, obwohl diese noch von Haut überhüllt und an die Seiten des Rumpfes umgelegt sich erweisen, wäh- rend der Schwanz sammt Caudale bereits frei ist. Bei diesen Embryonen wenigstens zeigt sich daher deutlich, dass die Gliederstrahlen in sämmt- lichen Flossen sich alle gleichzeitig in der ganzen Ausdehnung der künf- tigen Flossenbasis bilden. Nach diesem Beispiele zweifle ich daher, dass bei Zeus ein aundrer Gang in der Entwicklung der Flossen eingehalten werde, welchem zufolge bei Argyr. trotz einer Totallänge des Fisches von bereits mehr als 3 Centim. nicht nur die stachelige Dorsale noch gänzlich fehlen, sondern auch statt der folgenden 22 Gliederstrahlen, die bei Zeus vorkommen, nur erst 7—8 und in der Anale statt 21 deren bloss 11 entwickelt sein sollten. Doch angenommen, dass die stachelige Dorsale wirklich so spät erst zur Entwicklung komme, so fragt sich dann, wie und wann die aus den verwachsenen Dornfortsätzen gebildete Platte all- mälig von Muskeln und Haut überlagert werden, wie sich auf ihr die Stützen für die Gelenkköpfe der Stacheln, die sich erst bilden sollen, entwickeln, wie die Musculi proprii, durch welche das Aufrichten und Niederlegen der Stacheln bewirkt werden soll? Nimmt man aber auch an, dass diese Vorgänge wirklich eintreten und dass in ihrem Gefolge der lange dünne Schwanz von Argyr. sich in den hohen und kurzen von Zeus umgestaltet, so müsste dann aber auch das ganze Verhältniss der Körperhöhe zur Länge sich ändern und erstere bei Zeus grösser werden als sie ist; sie beträgt aber bei diesem wie bei Argyr. nahezu die Hälfte der Körperlänge (ohue Caudale). Setzt man jedoch auch über diese Be- denken hinweg, so bleibt die Erklärung der übrigen Flossenverhältnisse noch immer schwierig. Weniger gilt diess von der Caudale, die bei Argyr. bereits gut ausgebildet, aber gablig getheilt ist, während sie schon bei meinem kleinsten Zeus abgestutzt erscheint, aber in hohem Grade be- fremdend ist, dass die Brustflossen bei Arg. geradezu schon viel länger sind, als sie bei Z. je werden, denn sie reichen bis zum Be- ginne des dünnen Schwanzes zurück und messen eine volle Kopfeslänge. Ueber die gänzlich abweichende Hautbedeckung von Z. und Arg. enthalte ich mich aller Bemerkungen, bin jedoch sehr gespannt, wie Agassiz das Verschwinden der Leuchtfiecke und das Auftreten der Hautschilder im Verlaufe der Entwicklung von Zeus nachweisen wird. — Nur auf einen Umstand erlaube ich mir schliesslich noch hinzudeuten, Bd. XV. Abhandl. 37 290 Rud. Kner: Vergleichung eines jungen Zeus faber mit Argyropelecus hemigymnus. nämlich auf die Zahl der Blinddärme, die bei Arg. nur 4 beträgt, bei Zeus dagegen sehr hoch ansteigt. — Ichthyologen, die in der günstigen Lage sind, sich Brut von Zeus und zahlreichere Exemplare von Argyropel. hemigymnus zu verschaffen, mögen bei ihren Untersuchungen die hier berührten Verhältnisse ihrer Aufmerksamkeit würdigen und ich wende mich mit der Bitte an sie, mich gütigst ebenfalls mit solchen Exem- plaren zu bedenken, welche die Lücken auszufüllen geeignet sind, die ich leider bisher nur zu fühlen, aber nicht zu beseitigen vermag. Dipterologische Beiträge. Fortsetzung der Beschreibung neuer Zweiflügler. Von Dr. Med, Johann Egger. Vorgelegt in der Sitzung vom 12. April 1865. Cyrtoneura aculeata n. sp. d. Sie gehört in die Gruppe der Cyrtoneura hortorum Fall. und kommt in Grösse, Farbe und Zeichnung der Cyrtoneura simple Löw am nächsten. Die Grundfarbe ist blauschwarz mit einem Stich ins Grüne, besonders am Hinterleib. Fühler und Taster sind schwarz; das Untergesicht und Vorder- stirne silberweiss schimmernd , auf dem Rückenschild der Anfang der breiten Mittelstrieme und die Schulterecken weiss; das Schildchen und der Hinterleib sind leicht grau bereift, der letztere hat graue Würfel- flecken. Die Unterseite der Vorderschenkel ist mit ziemlich langen Haaren gewimpert, die jedoch viel weniger steif und lang sind wie bei Oyrtoneura simplex, aber doch viel stärker als bei Cyrtoneura hortorum; die Mittel- schenkel haben auf der Unterseite einen sehr langen Stachel, auf der Spitze der Oberseite zwar keinen Borstenbüschel aber mehrere etwas zerstreuter stehende längere Börstchen; die Mittelschienen sind nach ein- wärts gekrümmt, an ihrem obern Ende verschmächtigt, dünn und fast ganz nackt, gegen das untere Ende allmälig verbreitert und verdiekt und mit kurzen aber starken Haaren dicht besetzt; an der Hinterseite ihrer untern Hälfte stehen drei ziemlich starke Borsten der Reihe nach ab- wärts, auch sind die Endborsten sehr stark; die Hinterschenkel sind ge- rade; die sehr stark nach aussen gekrümmten Schienen haben ausser der ziemlich starken Borsten an der hintern Seite der untern Hälfte neben 37* 292 Dr. Joh. Egger: den Endborsten einige sehr lange nach vorne umgebogene Haare; die Hintertarsen sind ebenfalls etwas nach aussen gekrümmt und an ihrer Vorderseite mit starken kurzen Borsten, von oben herab in abnehmender Grösse dicht bewimpert. Grösse 3°. Das @ kenne ich bis jetzt nicht. In unserm Hochgebirge gar nicht selten. Macquart hat in der Suit. & Buff. II. 276. 7. eine Cyrtoneura cur- vipes beschrieben, die ebenfalls gebogene Hinterschienen, mit langen um- gebogenen Haaren, an ihrem untern Ende, und nach vorne bewimperte Hintertarsen hat, sagt aber durchaus nichts von den eigenthümlich ge- formten Mittelschienen und dem auffallend langen und starken Stachel an der untern Seite der Mittelschenkel. Sollen sich bei der ungemessenen Leichtfertigkeit der Franzosen in den Beschreibungen diese zwei Arten möglicherweise doch als. identisch erweisen; so bin ich vollkommen zufrieden die Beschreibung vervollstän- digt zu haben. Cyrtoneura penicillata noy: sp. J ®. Sie gehört in die Gruppe: der Cyrtoneura pratorum Meig. Die Grund- farbe des ganzen Thieres ist dunkelblau. Fühler und Taster schwarz: Untergesicht sammtschwarz , die breiten Augenleisten desselben und die Stirne silberweiss schimmernd ; (die Wangen‘ grau. Der Rückenschild zeigt vier ziemlich breite Anfänge von weissen Striemen, die Brustseiten sind mattschwarz; das Schildchen und der Hinterleib sind leicht grau bereift und der letztere hat graue Schillerflecken. Die Beine sind schwarz; die Vorderschenkel sind an ihrer Ober- und Unterseite mit sehr langen Haaren gleichmässig bewimpert; die Mittelschenkel haben auf der obern Seite ihres Schienenendes eine Reihe ziemlich dicht beisammen stehender Borsten; die Hinterschenkel tragen an ihrer Unter- und Aussenseite sehr lange und sehr starke Borstenhaare, die Hinterschienen sind ausser meh- reren zerstreut stehenden starken Borsten an der hintern Seite mit kurzen starken Borstenhaaren bewimpert, der Metatarsus der Hinterbeine ist auf der obern Seite seines Schienenendes mit einem starken langen Büschel pinselartig zusammengestrichener Haare, deren äusserste Spitzen falıl schimmern, gezie.t; die Flügel sind wasserklar, au der Wurzel etwas gelblich braun. Grösse 4“ Bei uns im Frühlinge eine der gemeinsteu Fliegen. vi i Seit Macquart zu .:der 4. Abtheilung seiner Gattung Cyrtoneura Suit. a Buff. Il. 274. 13, wozu er Öyrtoneura pratorum Meig. zählt, die Robineau-Desvoidy’sche Gattung Dasyphora als gleichwerthig ge- stellt hat, haben mehrere Schriftsteller, voran Rondani, diese Gruppe Cyrtoneuren mit dem Gattungsuamen Dasyphora belegt. Dipterologisehe Beiträge. 293 Wer die Andeutung einer Charakteristik der Gattung Dusyphora bei Robineau-Desvoidy, Essai des Myodaires 409. XVILIL., liest, wird, so wenig er auch darüber erfährt, doch aber: das gewiss erfahren, dass die Gattung Dasyphora R.-D. keine bogige, sondern eine gerade Spitzen- Querader, also das wesentlichste Charakteristikon der Cyrtoneuren nicht hat. Ein paar Zeilen weiter widmet Robineau-Desvoidy der Ver- gleichung der Gattung Morellia, die Macquart für gleichwerthig mit seiner 3. Abtheilung Cyrtoneuren „ wozu er Cyrtoneura hortorum Fall. zählt, hält, und sagt bei dieser Vergleichung, dass sich Dasyphora von Morellia besonders dadurch unterscheide, dass Morellia eine gebogene Spitzen-Querader habe; und endlich eitirt Rob.-Desvoidy als Typus seiner Gattung Dasyphora: Musca ayilis Meig., die gewiss keine gebo- gene Spitzen-Querader hat. Um den Lesern dieser Zeilen die Möglichkeit der eigenen Ueber- zeugung des von mir hier Vorgebrachten, falls sie das Robineau- Desvoidy’sche Werk nicht zur Hand hätten, zu verschaffen, will ich die Desvoidy’sche Charakteristik der Gattung Dasyphora wörtlich hierher setzen. In dem Essai des Myodaires Seite 409 — XVII heisst es: XVII Genre Dasyphore. Dasyphora R.-D. Caracteres des Morellies: chete tres-plumeux; la cellule j C (Dis- coidalzelle) ouverte un peu avant le sommet de laile, avec sa nervure transverse droit; teint d’un brun verdoyant-bronze. Morelliarum characteres: chetum dense plumosum, cellula j C ante alae apicem aperta, nervo transverso recto; colores bruneo-vireuti- aenescentes. Auch habe ich nachgesehen in dem Oeuvre posthume du Docteur Robineau-Desvoidy, „Hist. naturel. des Dipt. des environs de Paris“ und habe pag. 650 dieselbe Charakteristik der Gattung Dasyphora ge- funden wie in den Essai des Myodaires, nur mit dem Unterschiede, dass unter den beschriebenen Fliegen Musca pratorum Meig. als Dusyphora pratorum angeführt ist. Bei solchen Vorgängen bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu glauben, dass bei den Franzosen und ihren Nachbetern der Ausdruck „nervo transverso recto“ ins Deutsche übersetzt, mit gebogener Spitzenquerader heisst. Zeusia fuscinervis nov. sp. ©. Kopf grau; Fühler viel kürzer als das Untergesicht, gelbröthlich, das 3. Glied dreimal länger als das 2., au der vordern Hälfte braun; Un- tergesicht zwischen den Gesichtsleisten leicht kielförmig erliaben, die Ge- 294 Dr. Joh. Egger: sichtsleisten unten eine sehr kurze Strecke beborstet, die Mundborsten sehr stark, die Backen kurz beborstet; Taster gelb, Stirnstriemen schwarz, sehr schmal, die Seitentheile doppelt so breit, gegen den Scheitel doppelreihig, nach vorne einreihig beborstet, die Borsten nur bis zur Fühler-Insertion reichend, die Wangen ganz nackt, am Hinterkopf zwei starke lange, nach rückwärts gekrümmte Borsten. Rückenschild und Brust- seiten grau, ersterer mit vier an der Quernaht breit unterbrochenen, hinten abgekürzten Striemen, die mittlere sehr fein. Schildchen am Grunde grau, sonst gelb, grau bestäubt. Hinterleib grau gewürfelt, Makrocheten ausser dem ersten auf der Mitte und den Hinterrändern der Ringe. Beine schwarz, Schienen in der Mitte gelb. Flügel grau getrübt mit sehr starken Adern, besonders die kleine Querader, die äussere Hälfte der vierten Längsader, die Spitzenquerader sammt ihrem Stiel und die eigenthümlich geschwun- gene hintere Querader auffallend dick. Der Flügelvorderrand mit einem Randdorn. Grösse 5°. Sphegina latifrons nov. spec. g. 9. Fühler auf einen Höcker eingefügt, dunkelbraun „ das 3. Glied an- sehnlich; das Untergesicht gelb, dicht weisslich bestäubt, unter den Fülı- lern bis zum Mundrande tief bogig ausgehöhlt, der Mundrand vorne zu- gespitzt und rüsselartig vorgezogen, die Mundöffnung weit, der Rüssel etwas herausragend, die Taster klein, gelb; die Stirne ansehnlich breit, gleichbreit, schwarz und glänzend; die Augen nackt. Rückenschild, Brust- seiten und Schildchen glänzend schwarz, der erstere mit äusserst kurzen fahlen Härchen sparsam besetzt, an den Schulterecken weiss schimmernd, ebenso an den Brustseiten. Hinterleib glänzend holzbraun, unregelmässig zwischen sehr dunkel und licht, oft an einem und demselben Stücke wech- selnd; der vierte Ring ist breit, sein Rückensegment reicht schildartig an allen Seiten frei, bedeutend weiter hinab als das Bauchsegment, welches am Rande aufgewulstet, in der Mitte etwas ausgebuchtet und mit langen gelben Haaren dicht besetzt ist; beide Segmente klaflen auseinander wie ein aufgesperrter Thier-Rachen und aus diesem ragt der fünfte Ring glän- zend schwarz, diekkolbis, in der Mitte abgeschnürt, nach der Bauchseite umgebogen heraus, an seinem äussersten Ende ein langes, flaches lanzett- förmiges unpaariges gelbes Organ tragend, das manchmal frei in der Aus- buchtung des Bauchsegmentrandes des 4. Ringes liegt, häufiger mit seiner Spitze unter dem Rande steckt. Oberhalb des aufgewulsteten und be- wimperten Randes genau in der Mittellinie befindet sich eine kleine warzen- artige Erhöhung. Die Vorderbeine sammt Hüften sind hellgelb, häufig selbst die Tarsen nicht dunkler; die Hinterschenkel nur an der Basis gelb, sonst glänzend braun; die Hinterschienen haben an ihrem obern Ende einen braunen Wisch, das letzte Viertel am untern Ende ist eben- Dipterologische Beiträge. 295 falls braun; der Metatarsus ist ansehnlich verdiekt und so wie die übrigen Tarsen braun. Die Flügel sind glashell, Das Weibchen gleicht im Ganzen dem Männchen, seine Stirne ist bedeutend breiter, ebenso der 3. und 4. Ring des hinten zugespitzten Hinterleibes, der sonst weiter keine besondere Bildung hat. Spheyin« latifrons ist ein Alpenthier und kommt im Hochgebirge unter Sphegina elunipes, der sie an Grösse ganz gleich kömmt und zwar gar nicht selten vor. Die Unterschiede zwischen Spheg. latifrons und Spheg. clunipes sind viele und höchst auffallende. Bei Spheg. latifrons stehen die Fühler auf einem Stirnhöcker, bei Sph. elunipes auf fast flacher Stirne. Das 3. Fühler- glied ist bei S’pheg. latifrons bedeutend grösser und die Stirne in beiden Geschlechtern breiter als bei Sph. clunipes, das Untergesicht ist bei Sph. latifrons viel tiefer ausgehöhlt, der vordere Mundrand auffällig weiter, fast rüsselartig vorgezogen und das Ende des Hinterleibes mit dem Genital- Apparat ganz anders geformt als bei Sph. clunipes. Roeselia aberrans nov. sp. 9. Kopf grau; Fühler so lang als das Untergesicht, das 3. Fühlerglied achtmal länger als das zweite, schwarz, die Basalglieder gelb, die Borste sehr lang, geisselartig geschwungen, unten etwas verdickt. Wangen nackt, Backen stark beborstet, die Mundborsten stark, die Gesichtsleisten ganz unten eine kurze Strecke zart beborstet; Taster gelb; Stirne sehr breit, die Mittelstrieme roth, viel schmäler als die Seitentheile, die letzteren doppelreihig beborstet, die Borsten nur bis zur Fühler-Insertion reichend, nicht auf die Wangen herabgehend; am Hinterkopfe stehen zwei lange, nach rückwärts gekrümmte Borsten. Rückenschild, Brustseiten und Schildchen grau, der erstere mit vier feinen schwarzen Linien, die äussern, etwas stärkern an der Quernath breit unterbrochen, alle drei sind stark beborstet. Hinterleib flach, länglich eiförmig , grau, ohne jede Zeichnung, Makrocheten auf der Mitte und am Rande der Ringe, selbst auf dem ersten. Flügel glashell, an der Wurzel gelblich, mit ziemlich starken Adern. die Spitzenquerader vorhanden, aber sehr blass, fast unscheinbar, die Discoidalzelle weit vor der Flügelspitze mündend, offen. Beine schwarz. Grösse stark 2°. Ich habe das hübsche Thierchen von Dr. Schiner er- halten, es stammt aus dem Engadein, wo sieH. Meyer-Dür im verflos- senen Jahre gesammelt hatte. 296 Dr. Joh. Egger: Thryptocera”) securicornis nov. sp. ©. Kopf grau; Fühler wenig kürzer als das Untergesicht, die beiden Basalglieder sehr klein, rothgelb, das 3. Glied fünf- bis sechsmal so lang als das zweite rothgelb, an den Rändern stark gebräunt , ungewöhnlich breit, beilförmig, d. h. sein oberer Rand ist ganz gerade, die Oberecke spitzig, die Unterecke abgerundet, die Borste dreigliederig, die Glieder hin- und hergebogen, das erste Borstenglied doppelt so lang als das zweite, das dritte etwas kürzer als das erste; Stirne sehr breit, mit röth- licher Mittelstrieme, die breiter ist als die Seiten, diese doppelreihig be- borstet, die Borsten nicht auf die Wangen reichend, die Wangen sehr schmal, nackt, die Backen beborstet, Taster gelb. Rückenschild grau, mit vier feinen, nicht ganz durchgehenden Längsstriemen , Brustseiten grau, Schildchen grau, an der äussersten Spitze gelblich. Hinterleib länglich ei- förmig, glänzend braun, auf den Rücken weiss bestäubt, die. Bestäubung an den Vorderrändern der Ringe bindenartig gegen die Hinterränder all- mälig an Intensität abnehmend, die Seiten des ersten, zweiten und dritten Ringes durchscheinend gelb; Bauch ganz gelb. Beine gelb, die Schenkel alle auf der Oberseite streifenartig gebräunt, die Tarsen schwarzbraun. Flügel glashell mit starken Adern, die Discoidalzelle an der Flügelspitze mündend, geschlossen, ungestielt,, die hintere Querader ganz gerade, der kleinen Querader näher gerückt als der Beugung der vierten Längsader, die Stelle, wo die zweite und dritte Längsader aus einem gemeinsamen Stiele entspringen, verdiekt, die dritte Längsader etwas beborstet, am Flügel-Vorderrand ein Randdorn und die Randader geht bis zur vierten Längsader. Grösse 2”. Meigen hat in seiner syst. Beschreibung der europ. bek. zweiflügl. Insekten Band 4, Seite 305 Tachina rubicosa g beschrieben, bei der er. im Zweifel war, ob es auch eine Tachina sei, denn er sagt am Schluss seiner Beschreibung „Vielleicht stände diese Art besser bei Sarcophaga womit sie grosse Aehnlichkeit hat. In seinem 7. Bande, Seite 240 stellt er sie unter Rhinophora und zwar in die 2. Abtheilung „Mittelzelle stiel- los, mit einem Randdorn.* Herr Dr. Schiner hat sie in seiner Fauna austriac. Dipt. nicht unter Zhinophora gestellt und zählt sie bei der Gat- tung Phyto zu jenen Rhinophora-Arten Meigens, die rücksichtlich ihrer Stellung sehr zweifelhaft sind. Dr. Schiner hat bei der Bearbeitung seiner Fauna das Thierchen nicht gekannt, sonst wäre es schon an seinen rechten Platz gekommen. *) Ich bin in Bezug auf die Gattung Herrn Dr. Schiner gefolgt, der die Arten mit geschlossener Mittelzelle auch zu TAryptocera zählt, während Rondani dafür dieRobineau-Desvoidy'sche Gattung Neaera beibehielt. Dipterologisehe Beiträge. 297 Ich besitze nun die Fliege in beiden Geschlechtern und bin gewiss, dass sie weder zu Sarcophaga , noch zu Rhinophora, noch zu Phyto gehöre, sondern für sich eine eigene Gattung bilden müsse. Diese Gattung belege ich herkömmlicherweise mit dem Namen eines höchst verdienten Entomologen und zwar meines Freundes Ritter von Frauenfeld: Frauenfeldia. Die charakteristischen Merkmale dieser Gattung sind: Stirne in beiden Geschlechtern breit, bei dem g' etwas schmäler als bei dem ©, Wangen und Backen dicht beborstet, Gesichtsleisten unbe- borstet, Mundborsten stark, zwischen dem vordern Augenrand und den Gesichtsleisten eıne einfache Reihe, besonders nach unten starker Borsten, Fühler etwas kürzer als das Untergesicht, das 3. Glied ansehnlich länger als das zweite, Borste haarig, Augen nackt, Hinterleib walzenförmig, dıe Ringe gleich lang, am After umgebogen, und daselbst zwischen dem aus- einander klaffenden vierten Ringe, ein kolbiges Sexual - Organ tragend, welches unten mit zwei parallelen löffelförmigen Anhängen versehen ist. Discoidalzelle etwas vor der Flügelspitze mündend, geschlossen, ungestielt. Die Gattung Frauenfeldia unterscheidet sich von Ahinophora (im gegen- wärtig engern Sinne), durch die nicht gestielte Discoidalzelle, von Phyto, durch die beborsteten Wangen und die Borstenreihe zwischen den vordern Augenrändern und den Gesichtsleisten und von beiden und am wesent- lichsten durch die Form des Hinterleibes und den eigenthümlichen Sexual- Apparat beim Männchen. Frauenfeldia rubricosa g.Meig. Kopf dunkelgrau, Backen nach vorne röthlich, Fühler wenig kürzer als das Untergesicht, schwarz, das dritte Glied doppelt so lang als das zweite, das zweite an der äussersten Spitze etwas röthlich, Borste haarig, an der Basis etwas verdickt, Stirnstrieme sehr schmal, schwärzlich, Taster gelb; Rückenschild, Brustseiten und Schildchen stark borstig und dicht grau bestäubt, der erste mit drei schmalen Längsstriemen, die meisten- theils undeutlich sind, das letztere an der Spitze gelb. Hinterleib walzen- förmig, schwarzbraun,, an den Seiten rothgelb durchscheinend, glänzend weiss bestäubt, diese Bestäubung an den Vorderrändern der Ringe dicht, bindenartig, gegen die Hinterränder an Intensität abnehmend; über den ganzen Rücken eine glänzende Mittelstrieme, der After umgebogen, der kolbige Sexual-Apparat, der aus dem vierten Ringe heraussteht, schwarz, die löffelförmigen Anhänge rothgeib, dicht beborstet. Schenkel schwarz, an der Spitze gelb, Tarsen braun, Flügel graulich, am Vorderrand etwas gedörnelt, mit einem Randdorn ; die Mündung der Discoidalzelle etwas vor der Flügelspitze geschlossen; an der Stelle der Flügelbasis, wo die Bd. XIV. Abhandl. 38 298 Dr. Joh. Egger: Dipterologische Beiträge, 2. und 3. Längsader aus einem gemeinschaftlichen Stiele entspringen eine verdickte Stelle; die hintere Querader ist gerade und steht auf der Mitte der Discoidalzelle.e Makrocheten nur am Rande der Ringe. Bei dem Weibchen, welches Meigen nicht gekannt hat, sind die Basalglieder der Fühler gelb, der Hinterleib ist flach eiförmig, glänzend dunkelbraun „ mit hellweissen Vorderrandsbinden der Ringe und einer schwarzen Rückenstrieme. Die Seiten sind nicht durchscheinend; die Beine sind vorherrschend gelb, nur die Vorderschenkel sind schwarz bis auf die äusserste Spitze; die Tarsen braun. Grösse 2'/,’. — 92 -— Notiz zur Flora von Oberösterreich. Von Christian Brittinger. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Mai 1865. 5 den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft Bd. XIV. Seite 96 hat Hr. Dr. Sauter Bemerkungen zu meiner Flora von Ober-Oesterreich Verhandl. 1862 veröffentlicht, welche das Vorkommen mehrerer Arten in Ober-Oesterreich zum Gegenstande haben. Ornithogalum arcuatum Stev. In Koch’s Deutschlands Flora wird angegeben: „In grasigen Obstgärten bei Steyr, von Dr. Sauter ent- deckt“. Sollte heissen, in einem Wiesengrunde, welcher mit Mauern um- geben ist, und zur einen Hälfte als Blumen- und Gemüsegarten, zur andern Hälfte als Gasthausgarten benützt wird, fand sich obenbenanntes Or- nithogalum in ein oder zwei Exemplaren vor 15 Jahren und sonst keines mehr. Hr. Dr. Sauter gibt an, dass es unbekannt wäre, dass es dort jemals kultivirt wurde. Darüber würde er genügende Aufklärung gefunden haben, wenn er die Anmerkung in Reichenbachs Deutschlands Flora vom Jahre 1848, Seite 20 zu Gesicht bekommen hätte, wo ich angab „dass 10 Jahre früher als Hr. Dr. Sauter nach Steyr kam, ein Gärtner ange- stellt war, welcher ein grosser Verehrer von Blumen, und besonders von Zwiebelgewächsen war, welche er sich von botanischen Gärtnern von Graz und Wien meines Wissens eintauschte gegen Alpenpflanzen, die er an Sonntagen sich von den nahen Alpen hohlte. Wenn nun die Blumen der durch Tausch erhaltenen Gewächse, nicht auffallend schön waren, so entfernte er selbe bald wieder aus den Blumen-Rabatten, und versetzte sie auf den Wiesengrund, oder warf sie auf die Gartenauswürfe, die da- mals in einer Ecke des Baumgartens waren. Auf eben diese Weise kam auch Ornithog. sulfureum R. et Sch. in diesen Baumgarten, da es sonst nirgends um Steyr gefunden wurde. 38 * 300 Chr. Brittinger: Thesium tenuifolieum Sauter. Da ich vor mehreren Jahren dieses Thesium auf Verlangen an die Tauschanstalt nach Wien liefern sollte, die eigentliche Pflanze, welche der Herr Entdecker nur in zwei Wurzel- stöcken im Flussbette der Steyr bei Steyr rasenbildend, je einen mit 50, den andern mit 100 Stengeln beobachtet hatte, aber nicht ‚auffinden konnte, so schickte ich eine Form, die ich an einem sandigen Waldrande im Ge- büsche, am Flussbette der Enns, in der sogenannten Posthof-Au fand, die Hr. Dr. Sauter so gut kannte und sehr oft durchsucht hatte, wie ich. Sie ist 1° bis 1Y,’ hoch, niederliegend, oder aufsteigend, grün auch gelbgrün von Farbe, meist rispig, hat aber auch einzelne einseitig stehende Blüthentrauben. Obschon zwar der Name Thesium tenui- folium nieht recht dızu passte, da ich aber beide für Uebergangsformen von Thesium alpinum halte, so ging sie ohne Anstoss als Sauter’- sche Pflanze recht gut durch. Diess veranlasst mich nun Dr. Sauter’s eigene Beschreibung wie selbe in der Flora von Regensburg Nr. 9 den 7. März 1845 enthalten ist, folgen zu lassen. „Dass auch die Formen der deutschen Thesien noch nicht erschöpft sind, beweist, dass in der Au bei Steyr, jedoch nur in ein paar grossen Rasen aufgefundene und in Koch’s Synopsis bereits diagnostieirte Thesium tenuifolium mihi! dessen genaue Beschreibung hier folgt. Aus der einfachen spindeligen Wurzel entspringen 50 bis 100 aufrechte, gleich hohe 4” bis 6 lange, sehr dünne, rundliche, glatte Stengel, welche mit Y,“ von einander entfernt stehenden, schmal- linienförmigen, 2“ laugen, gelbgrünen, mit einem deutlichen Nerven und weisslichen Endspitzen versehenen, und unter der Loupe feingesägten, aufreehten Blättern besetzt sind und im obern Drittheil einen grössten- theils traubenförmigen, seltener rispig-traubigen Blüthenstand von 10 bis 12 Blumen bilden. Die Blüthenstieie während des Blühens fast so lange als die Blüthen, verlängern sich während der Fruchtreife nur wenig, die Frucht rundlich, fast glatt, mit einer wenig erhabenen Längsrippe, die aufsitzende Perigonalröhre von deren Länge, die Blumen klein, nur etwas abstehend, deren Blätter in der untern Hälfte leistenförmig, eingebogen, die Genitalien etwas über den Schlund hervorragend. Unterscheidet sich von Thes. pratense Ehrh. durch schmälere, einnervige verlängerte Blätter, nach dem Verblühen nicht verlängerte Blüthenstiele, die kürzere Traube und Perigonalröhre und die glatte Frucht. Von Thes. alpinum durch die nach den Verblühen nicht einseitige Blüthentraube und die feingesägten Blätter und blüht im Juli.“ Nach dieser Beschreibung kann aus meinem versen- deteu Thes. tenuifolium Sauter neuerdings eine neue Art fabrieirt werden. Der Güte des Hrn. Entdeckers verdanke ich zwei Originalexemplare, Hieracium rupestre All. Ist nach Hrn. Dr. Sauter eine gute Art, welche an Kalkfelsen bei Neustift unweit Steyr vorkönmt. Ich verdanke wieder seiner Güte einige seiner Originalexemplare. Dieses Zdieracium hielt ich jedoch für eine Form von HHierae. humile Jacg., wie ich es in Notiz zur Flora von Oberösterreich. 301 meiner Flora auch aufführte. In neuerer Zeit wurde es aber als eigene Art und zwar als Zler. Oberleitneri Schulz. Bipont. aufgestellt. Herr Cooperator Oberleitner hat mir in einem Schreiben vom Sept. 1864 berichtet, dass dieses Ffieracium nieht nur in Neustift (Lindau), sondern auch auf dem Prieler Steinbruch und von Hinterhuber am Drachenstein bei Mondsee gefunden wurde. Reichenbach scheint meine Ansicht zu theilen, da er bei Hier. humile Jacq. Tafel MDXVII. und Beschreibung pag. 93, Nr. 67 seiner Flora Deutschlands als Standort Drachenstein bei Mondsee Hinterhuber! angibt. Uebrigens sieht ZH. rupestre All., wovon Reichenbach Taf. MDXLVII. eine Abbildung liefert und pag. 106 Nr. 105 die Beschreibung nebst Standort auf Felsen Piemonts angibt, obigen nicht gleich. In der Regensburger Flora von 1850 S. 690 gibt Hr. Dr. Sauter einige seltenere Pflanzen der Flora von Steyr an, und unter diesen auch ein Hieracium saxifragum Fries, welches Reichenbach in Deutschlands Flora Taf. MDLII. abgebildet und Seite 109 Nr. 113 var. a. II. die Be- schreibung gibt und als Standort: am Hunneberg in Schweden, Langel bezeichnet. Diess beruht auf einem Irrthume und ist Zieraeium laeviyatum Gries. Ferner theiltHr.Dr.Sauter einigeStandorte, die er um Ried und Steyr kennen lernte, mit, die ich aber ohnediess an Ort und Stelle schon au- geführt habe. Das spontane Vorkommen von Archangelica und Peucedanum vertieillare hält er für unwahrscheinlich, während Saxifraga hirsuta und umbrosa, so wie Buxus sempervirens für kaum verwildert, also für ein- heimisch erklärt werden. Ferner sollen Soldanella montana Willd und Senecio subalpinus Koch so wie Euphorb. strieta gute Arten sein. Cirsium Erisith. rivulare Rech. fil. wird als bei Ried nicht wachsend beanständet, während Reichenbach dem Ref. angibt „Feuchte Wiesen bei Ried in Oesterreich. Dr. Sauter! (Herb. Schulz. Bip.) Auch war es nicht in meiner Absicht gelegen, alle mir bekannten Standörter der in meiner Flora angeführten Pflanzen anzugeben, wo ich fast bei den meisten selbe vielfach hätte angeben können; einestheils lege ich keinen gar so grossen Werth darauf, da ich seit meinen 45)Jäh- rigen Beobachtungen so viele und viele frühere Standörter verschwinden sah und anderseits wieder neue auffand. Die Ursache liegt wohl meistens in Veränderungen, die durch Urbarmachung so vieler kleiner Hügel, Raine, Gruben, Gräben, Waldränder, Erweiterungen der Strassen, Eisenbahnen, selbst durch Hochwasser, durch Abtragen der Flussufer, Auen u. dgl. herbeigeführt wurden. Wenn Hr. Dr. Sauter das Vorkommen von circa 24 Arten für offenbar unrichtig erklärt, weil er, bei wiederholter Besteigung des hohen Priels keine sah, so liegt diess wohl darin, dass er die Flora der ausgedehnten Stodtergebirge nicht vollkommen kennt. Der gewöhnliche Weg der Tou- 302 Chr. Brittinger: Notiz zur Plora von Oberösterreich. risten führt jedesmal vom Gasthaus durch die sogenannte Polsterlucke zur Alphütte, dann entweder über das Schneefeld, oder durch die Glinzer- scharte auf die Spitze des hohen Priels; der Rückweg ist dann der näm- liche, oder beim Prieler Bauern vorbei; auf diesem Wege sind mir alle benannten Pflanzen nicht vorgekommen. Jedoch können auf dieser aus- gedehnten südwestlichen Gebirgskette, welche einen Theil des Dachsteins noch einschliesst, alle benannten Pflanzen an einzelnen Stellen vorkommen und nur zufällig einem oder dem andern Sammler zu Gesichte kommen, so wie noch manch andere neue Pflanze unseres Kronlandes aufgefunden werden wird. So hat mir Hr. Cooperator Oberleitner unlängst mit- getheilt, dass er voriges Jahr auch Orchis sambueina L. mit gelben und rothen Blüthen massenhaft in Gesellschaft von Orch. pallens auf dem Schwarzkogel, oberhalb der Schoisswohlalpe in Rosenau, bei Windisch- garsten nächst dem todten Hengsten (der Wasserscheide gegen Altenmark) 3—4000° hoch gefunden habe. Schliesslich erlaube ich mir für Jene, welche sich etwa für die oberösterreichische Flora interessiren, zu bemerken, dass die von mir an- geführten Gewährsmänner (Dr. Duftschmidt, Dr. Rauscher und Dr. Pröll) wohl vollkommen jenen Glauben verdienen, welchen man über- haupt in der Botanik unterrichteten Beobachtern zu schenken pflegt. —— Desterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. Eine systematische Aufzählung von Julius Ritter von Schröckinger-Neudenberg. Vorgelegt in der Sitzung vom 12. April 1865. Aıs ich noch persönlich bei unserer Gesellschaft wirkte, hatte ich die Abtheilung der Mollusken übernommen und besorgte sonach auch die Zu- sammenstellung der Sammlungen an österreichischen Mollusken, mit wel- chen die Unterrichtsanstalten aus den Doubletten der Gesellschaft betheilt werden. Während dieser Zeit gelangten an mich von Seite mehrerer Mittelschulen wiederholte Aufforderungen und Bitten um Mittheilung von Anhaltspunkten zur systematischen Ordnung und Aufstellung dieser Samm- lungen, indem geltend gemacht wurde, dass die litterarischen Hilfsmittel wegen Zerstreutheit und Kostspieligkeit der conchyologischen Werke so schwer zugänglich, und speciell über die österreichischen Mollusken gar nichts Vollständiges vorhanden sei. Diess war der Anlass zur Verfassung des nachfolgenden Verzeichnisses, welches jedoch nur jenen Theil der österreichischen Mollusken umfasst, für welchen ich überhaupt bereits genügendes Material vorfand. Ueber die nackten Gasteropoden, so wie über die Cephalopoden, Pteropoden und Brachiopoden Oesterreichs hat man bislang nur sehr lückenhafte und unsichere Anhaltspunkte, welche eine nur halbwegs verlässliche Aufzählung noch nicht gestatten. Ich habe mir zwar die Vervollständigung dieser Daten behufs einer kritischen Be- arbeitung der Mollusken der Ostküste des adriatischen Meeres zur Auf- gabe gestellt; allein es bedarf noch vieler Beobachtungen und Studien an und in der See, bevor ich zu einer Veröffentlichung schreiten kann. 304 Jul. v. Schröckinger Gegen die Voraussetzung einer streng kritischen Prüfung rück- sichtlich der verzeichneten Arten muss ich mich verwahren, doch glaube ich dafür einstehen zu können, dass diese Arten, von welchen in meiner Sammlung nur sehr wenige fehlen, der österreichischen Fauna wirklich angehören. Man lege also bei Beurtheilung dieser Arbeit nur ihren Zweck als Massstab an, welcher eben kein anderer ist, als die Dar- bringung eines Leitfadens für Private und Mittelschulen, denen sonstige Hilfsmittel fehlen, bei Ordnung und Aufstellung jener österreichischen Mollusken, welche am häufigsten in solchen Sammlungen vorkommen. Auch wolle erwogen werden, dass gerade, als ich an die Endrevision dieser Arbeit gehen wollte, mir durch meine dienstliche Beförderung in so weite Ferne von der Residenz die besten Hilfsmittel entzogen worden sind. Uebrigens habe ich dieser Aufzählung Heinrich und Arthur Adams: I'he Genera of recent mollusea (London 1858) zum Grunde ge- legt, wobei ich dieses System in seinen grossen Umrissen (Classen, Ord- nungen, Familien und Rotten) strenge einhielt, bei den Gattungen, Sippen und Arten aber bisweilen insoweit abwich, als es nothwendig war, um ein Synonymen-Register zu vermeiden. Es sind daher die Genera und Species möglichst mit den geläufigsten Benennungen aufgeführt und dort, wo zu einem ältern Namen gegriffen werden musste, der bekanntere in Parenthese beigesetzt. Bei den Pulmonaten aber folgte ich zum grössten Theile der celassischen Aufzählung Albers in seinen Heliceen (zweite durch E. v. Martens besorgte Ausgabe. Leipzig 1860). Temesvar Christmonat 1864. Schröckinger. Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. 305 Catalogus molluscorum imperii austriaci, compleetens Kasteropoda testacea nee nen Conchifera. NB. Genera asterisco signata Adriam incolunt. Specierum terrestrium et fluviatilium, quae distinete distributae sunt, patriam indicare conati sumus. Species absque significatione, per totum quasi hujus faunae am- bitum distributae habentur. Classis Gasteropoda. Iubelassis Prosobranchiata. OrdoPectinibranchiata. Subordo Proboscidifera. Familia Murieidae. Subfam. Muricinae. * Murex Linne. Rhinocantha H. et A. Adams. brandaris L. Phylonotus Swainson. trunceulus L. Oceinebra Leach. ecorallinus Scacchi. Edwardsii Mke. erinaceus L. squamulosus Phil. scalarıs Broce. Murieidea Swainson. Blainvillei Payr. eristatus Brod. * Typhis Linne. (Murex L.) Sowerbyi Brod. (M.tetrapterus.) Subfam. Fusinae, * Fusus Bruguiere. lignarius Reeve. Bd. XV, Abhandl. > pulchellus Phil. rostratus Olivi. syracusanus L. Pisania Bivona. (Buceinum.) striata Gm. (DB. maculosum.) * Qantharus Bolten. (Buceinum.) ” d’ Orbignyi Payr. Fam. Turritidae. Subfam. Turritinae. Lachesis Risso. (Buceinum.) minima Mont. Subfam. Defrancinae. * Defrancia Millet. (Pleurotoma.) gracilis Mont. elegans Scacchi. Leufroyi Mich. linearis Mont. Philberti Mich. purpurea Mont. reticulata Ren. Mangilia Risso. (Pleurotoma.) attenuata Mont. coerulans Phil. costulata Risso, Ginnania Risso. gracilis Mont, multilineolata Dsh. 39 306 =. D Jul. v. Schröckinger: Vauquelini Payr. Mitrella Sw. granum Phil. seripta L. * AmyclaH. et A. Adams. (Buec- Fam. Tritonidae. Tritonium Lamark. nodiferum Lam. reticulatum Blnv. (non Ranella |, lanceolata Mke.) Fam. Buccinidae. Subfam. Nassinae. Nassa Martini. mutabilis L. sealarıformis Chem. variabilis Phil. cinum.) cornicula Olivi. Fam. Marginellidae. Erato Risso. laevis Donov. * Persicula Schumacher. (Mar- ginella.) clandestina Brogn. miliarıa L. minuta Pfeiff. Fam. Dolidae. *= Dolium Browne. inerassata Müll. retieulata L. Neritula Plancus. (Nassa.) neritea L. galea L. Fam. Lamellaridae. * Lamellaria Montagu. (Corio- Fam. Fasciolaridae. Fasciolaria Lmk. lignaria L. Fam. Nitridae. Subfam. Mitrinae. Volutomitra Gray. (Mitra.) collumbellaria Scacchi. cornea Lam. | ebenus Lam. lutescens Lam. lactea Lam. plumbea Lam. Turricula Klein. (Mitr«.) Savignyi Payr. Subfam. Columbellinae. Columbella Lamark. E13 EX mercatoria L. * rustica L. cella.) perspieua L. Fam. Naticidae. * Natica Adanson. canrena L. (adspersa Mke.) intricata Donov. (Valeneciennesii Payr.) stereus muscarum Chem. (mille- punctata Lam. * Weverita Risso. (Natica.) glaueina Lam. Fam. Cassididae. Galeodea Link. (Cassidaria.) echinophora L. tyırhena Lam. Fam. Secalidae. Scalaria Lamark. elathrus L. % ” x . Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. lamellosa Lam. tenuicosta Mich. Fam. Terebridae. Acus Humphrey. (Terebra.) aciculata Lam. *). Fam. Pyramidellidae. * Turbonilla Risso. gracilis Phil. elegantissima Phil. nufaPihrl: Odostomia Fleming. excavata Ph. Eulimella Forbes. acieula Phil. Fam. Eulimidae. Eulima Risso. distorta Dsh. polita L. * Leiostraca H. et A. Adams. (Eulima). subulata Donov. Subordo Toxifera. Fam. Conidae, = Conus L. x mediterraneus Brug. Subordo Rostrifera. Fam. Cypraeidae. Cypraea Linne. lurida Lam. Luponia Gray. pyrum Gm. Trivia Gray. cocceinella Lam. pulex Soland. *) teste Erber. Fam. Amphiperasidae. * Ovula Brug. Amphiperas Mörch. adriatica Sowb. carnea Poir. Volva Bolt. spelta Lam. Fam. Aporrhaidae. E73 x 307 Aporrhais Aldrovandus. (Che- nopus Ph.) pes pelicani L. Fam. Cerithidae. Subfam. Cerithinae. 3 on Cerithium Adanson. fuscatum Costa. pygmaeum Phil. vulgatum Brug. Subfam. Potamidinae. * Bittium Leach. (Cerithium.) ferrugineum Brug. .scabrum Olivi. afrum Dan. et Sandri. * Triforis Dsh. perversus L. Fam. Melanidae. Subfam. Melaninae. E13 afra Ziegl. crassa v. d. Bosch. Hollandri Fer. Leptoxis Rafinesque. * Melanella Swainson. (Melania.) patula Brum. . SIEH H cr Dalm. Pyrgula Christof et Jan. annulatarFanıH AWyPrHM a2 308 Subfam. Melanopsidae. Melanopsis Ferussac. acieularis Fer. aciculella Fe&r. cornea Fer. Audebardi Pf. Esperi Fer. praerosa L. Canthidomus Swains. costata Olivi. Pareyssi Mühlf. Fam. Littorinidae. * Littorina Ferussae. neritoides L. (Z. Basteroti Payr.), * Fossar Adanson. costatus Brocchi. Lithoglyphus Mühlf. fluminensis Sadl. fuscus Pf.. naticoides Fer. prasinus K ok. pygmaeus Frauenfeld.. . Croat. Fam. Rissoidae. * Rissoina D’Orb. Bruguieri Payr. * Rissoa Freminville. dolium Nyst. Ehrenbergi Phil. decorata Phil. grossa Mich. inconspicua Ald. membranacea Ad. monodonta Ph. oblonga Dsm. parva Costa. pulchella Phil. similis Scacchi. simplex Phil. splendida Eich w. variabilis Mhlf. . . Carn. Hung. Jul. v. Schröckinger: ventricosa Donoy. venusta Phil. violacea Dsmar. Acme Hartmann. DI Ar ” auriscalpium L. Alvania Risso. (Rissoa.) Beanı Hanl. calathiscus Mont. cassurae Calcar. eimicoides Forbes. crenulata Mich. europaea Mont. grossa Mich. lineata Risso. Montagui Payr. mutabilis Schwarz. paludinoides Calcar. Philippiana Jeffr. pygmaea Mich. * Setia H. et A. Adams. (Rissoa.) fuleida Adams. Cingula Fleming. (Kissoa.) semistriata Mont. Hydrobia Hartmann. (Paludina.) consociella Frfld.. „.D)alm, declinata Frild. . Dalm. gagathinella Parr. . . Dalm. Kutschigii Küst. . . . Dalm. thermaliS LT. . . . „ Lomb. et V. ventrosa Mont. Wiedenhoferi Frfld. . „ Lomb. Amnicola Gould et Haldm. (Pa- ludina.) conovula Parr. .. . . „.Dalm. eurta Küst. . . Dalm. Germari Stentz. „52 . Dalm. miliarıa. Parr. . smsnalın. virescens Küst.. . .. .. .Dalm, Fam. Viviparidae. Vivipara Lamark. (Paludina.) atra Villa. . Lomb. Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. fasciata Müll. vera Frfld. Bithynia Leach. (Paludina.) hypanica Andrz. . . . Galiz. 309 gibbosa Dfr. (©. vulyaris.) unguiformis Lam. Fam. Capulidae. Majewskyi Parr.. Dalm. u. Croat.|* Capulus Montf. (.Pileopsis.) proxima Frfld... . Tirol. tentaculata L. (P. impura.) ventricosa Gr. Fam. Valvatidae. Valvata O. F. Müller. alpestris Blnv.. eontorta Mke.. . . . . Carniolia REISE MLL]. .. ano > org Austr depressa Pf.. . Hung., Tirol. erythro-pomatia Hauff. . Carniol. . . Austr. . Styria. minuta Drap. mucronata Mke. Pscimals Müll... . JA. a Austr. planorbis Müll.. . Austr. spelaea Hauff.. . . . . Carniol. Fam. Turritellidae. Turritella Lamark. communis Risso. Torkula Gray. (Turitella.) exoleta L. (T. dupplicata Phil.) Fam. Vermetidae. Bivonia Gray. glomerata Biv. semisurrecta Biv. subcancellata Biy. triquetra Biv. Serpulorbis Sassi. gigas Phil. Fam. Calyptridae. Calyptra Humphrey. laevigata Lamk. muricata Brocec. Crypta Humphrey. (Crepidula.) x hungaricus L. Ordo Scutibranchiata. Subordo Podophthalma. Fam. Neritidae. ""Neritina Lamark. aurantiaca Zgl. . .... „Carn. baetica Zgl. carınata Kok.. .. . . ‚Carinth. castanea. Par. a2 (er di Dalm. chrysostoma Schmdt. danubialis L. dalmatina Partsch. dendritica Küst. elata E. Big. .y. ...,4 fasciolata Jan. . . Dalm. . Carniol. Huyıabılis IE... 20.2.8 >, PAlUISctT. gangrenosa Schmdt.. .„ Carniol. intäxta Villa, cu 00 ass Lomb. maculata Porro.. . . . Benaco. palustris Ziegl. Parreyssi Sandri. . . Croät. Prevostiana Fer... . Austr serratilinea Zgl.. Ital stragulata Mühlf...... Carn. tieinensis Villa. transversalis Zgl. trifasciata Mke. * yiridis L. Fam. Trochidae. Subfam. Eutropinae. Phasaniella Lamark. - intermedia Scacchi. 310 Jul. v. Schröckinger: pulla L. speciosa Mhlf. Subfam. Turbininae. Collonia Gray. (Turbo.) sanguinea L. E7 Subfam. Astralinae., * Bolma Risso. ( Turbo.) rugosa L. Subfam. Liotinae. * Adeorbis Searles Wood. subcarinata Mont. * Cyclostrema Marryat. (Del- phinula.) costata Sandrıi. laevis Phil. Subfam. Trochinae, * Trochus Linne. Clunculus Montf. corallinus Gm. Jussieui Payr. Vieillotii Payr. Euchelus Phil. Guttadauri Phil. Ziziphinus Leach. conuloides Lam. conulus L. crenulatus Bron. dubius Phil. granulatus Born. Laugieri Payr. millegranus Ph. striatus L. violaceus Risso. ziziphinus L. Trochocochlea Klein. fragarioides Ph. mutabilis Ph. turbinatus Born. Omphalius Phil. faseiatus Born. Gibbula Leach. Adansonii Payr. adriatica Phil. Biasolettii Phil. divarıcata L. Magus L. Michaudi Payr. Richardi Payr. umbilicaris L. varıa Phil. Forskaelia H. et A. Adams. x w fanulum Gm. Fam. Haliotidae. Haliotis Linne. tuberculata L. Padollus Montfort. (Haliotis.) striatus L. Subordo Edriophthalma.: Fam. Fissurellidae. * Lucapina Gray. (Fissurella.) gibba Phil. neglecta Dsh. reticulata Don. * Emarginula Lamark. cancellata Ph. elongata Costa. Huzardi Payr. pileolus Mich. Fam. Dentalidae. * Dentalium Linne. dentalis L. rubescens Dsh. striatulum Gm. Antalis Aldrovandus. (Den- talium.) entalis L. fissura L. Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. Fam. 6adinidae. * Gadinia Gray. Garnoti Phil. Fam. Patellidae. * Patella Linne. aspera Lam. lusitanica Gm. un 81q Fam. Bullidae. a Haminea Gray. (Bulla.) elastica Dan. et Sandrı. hydatis L. striata Brug. * Scaphander Montfort. (Bulla.) lionarius L. * Atys Montfort. (Bulla.) truncatula Brug. * Philine Ascanius. (Baulla.) aperta L. (BD. planeiana Lam.) seutellaris Lam. tarentina Lam. vulgata L. Fam. Aplysidae. * Aplysia Gmelin. depilans L. Fam. Chitonidae. -Subfam. Chitoninae. * Lophyrus Poli. (Chiton.) siculus Gray. * Lepidopleurus Risso. (Chiton.) cajetanus Poli. 2% laevis Penn. * Chiton Linne. Polü Phil. Fam. Pleurobranchinae. Subfam, Operculatinae. Tylodina Rafinesque. eitrina Joan. (T. Rafınesquii Ph.) Subclassis Pulmonilera. Subfam. Cryptoplacynae. Acanthochites Risso. fascieularis L. %* Ordo Inoperculata. Subordo Geophila. Subelassis Opisthohranchtata. ne Subfam. Oleacininae., Cionella Jeffreys. (Achatina.) ° Zua Leach. Fam. Actaeonidae. ihkiea-Mülly.- ce? 4 A. * Actaeon Montfort. (Tornatella.) | Azeca Leach. tornatilis L. (T. fasciata Lam.) Ordo Tectibranchiata. pupaeformis Cantr.. .. Aeicula Leach. zacıculanMiu ler: 3. Aa PINAAN Hohenwarti Rosm.. . . veneta Charp:. . .”. . . Dalm. GlandinaSchumacher.(Achatina.) algira, Brng.\. 2 PR Dalm. (A. Poireti.) Fam. (Cylichnidae. * Tornatina A. Adams. (Bulla.) mamillata Phil. truncata Ad. * Volvula A. Adams. (Bulla.) acuminata Brug. ur Jul. v. Schröekinger: Stenogyra (Shuthleworth. (Bu- limus.) decollata,T. 2.7. .,. 7° »,.,Dalm. Subfam. Helicellinae, Zonites Montfort. Acıesyt PaMUSCN...2.. eg: “nr Dalm. albanieas#fgl. .. „ - .,. . Dalm, earniolicus F. Schmidt. . . Carn. compressus Zgl.. . „ - .,., Garn, croabieus Bartsch... +... Oroat: gemonensis Fer. . . . . . Venet. vertieillas Berl; th had. - Alp. HelicellaLamark. (Hyalina F Er.) cellaria Müll. eircumlineata Küst.. . . . Dalm. eriskallina, As, Müll..) Yun A. fuleada Parr.. . . . . Iktal. bor glabra: Stud:nssg usida Hung. hinlcasE,am;, resirasie Lomb. hydatina Rossm. . .. . . Dalm. hyalan#P er... 0. : & . - Auste: lueida Drap. 28 ... ı : 2 Austr. nitens? Much 4 ERBEN Anıstr. nitidosa, Fer... . . . Styr, Alp. nid Drap linie Hr Mrol Villae Mipmt. ra cr....en. Komb viridol®e Mke.. ..', „wu Hung: Conulus Moegq.-Tand. fulya, Drap... . 0... 20. AuBEı Subfam. Vitrininae. Vitrina Draparnaud. brevis Fer. 2... „linkt seibpmb:. diaphana Drap. Austr. Styr. Alp. elongata Drap.. . : .» Austr. pellueida Müll. . ..».. » ‚Austr. Daudebardia Hartmann. brevipas WEB pH $; daancm Austr. Langi Pfeiff.. .... . Mehadia. uula Drapes..... +, „u: Austr Fam. Testacellidae. Testacella Cuvier. haliotoidea Drap. .. . . Dalm. Fam. Helieidae, Subfam. Suceininae, Succinea Drap. longiscata Mort.. .. .. . Ial. oblonga' Drap.. .- «125 fi (arenaria Boueh.) Pfeifferi Rossm. ...%-.. Tirol. putris L. (amphibia.) ochracea de Betta.. .. .Tirol. Subfam. Buliminae. Buliminus Ehrenberg. (Bulimus.) Napaeus Albers. conjunctus Parr. . . . Transsilv. montanus Drap. assımllıs Zgl, . „war Transsilv. obseurus Müll. consentaneus Zgl.. . „ . . Dalm. Zebrina Held. detritus Müll. "| Chondrula Beck. orlentalis.Friv.. „ =... =. Mslın. pupa Bund RR Dalm. reversalis Bielz.. . . . Transsilv. tridens Müll. quinquedentatus Mhlf. . . Dalm. quadridens Müll... .. .Dalm. niso Risso. . . . „ 27 eisen, Botterianus Roszm.. . . . Dalm. Subfam. Pupinae. Pupa Draparnaud. Torquilla Studer. frumentum Drap. pachygastra Ziegl.. . . . Dalm. appenina Charp.. . . . . Lomb. Vidovichii Sandri. . . . . Dalm. Oesterreichs gehäusetragende ‚Bauchfüsser und Muschelthiere. secale Drap. megachilus Jan. . Lomb. avenacea Rrug. Mühlfeldti Küst. . Dalm. cereana Mühlf.. . Dalm. bergomensis Charp.. ventilatoris Parr., . .. . . Dalm. Modicella Adams. Philippii Cantr. . . Dalm. Rhodia Roth. . . Dalm. Oreula Held. dolium Drap. gularis Roszm.. @staRoszın... .. rn) sbiclarn. Pupila Pfeiffer. umbilieata.Drap.. . . . . Triest. Villae Charp. Lomb Sempronii Charp. ... . . Tirol eupa Jan. 112% sllsLemb. muscorum L. triplicata Stud. Mödling Isthmia Gray. minutissima Hartm. Austr striata Gredl.. Tirol claustralis Gredl.... ... columella Mart. . edentula Drap. Vertige Müll. „Ag I KYKUL angustior Jeffr. Austr pusila. Müll... 2. ze... Austr Alaea Jeffrey.s.. antivertige Drap. Austr Genesii Gredl. . . Tirol pygmaea Drap. Athesina Gredl. Tirol. substriata Jeffr...... Alp. eentina- Gredl....!.1 .pn’y Tirol. Sphyradium Hartmann. pagodula Dsm... . „Alp. truncatella Drap... Ferrarii Porro.. doliolum Brug. Bd. XV. Abhandl, . Austr. Carn. Dlir. Dalm. biplicata Mich. . Dalm. Bukowina. 3, vuipiomb. | | | 313 ‚Scopelophila Albers. Rossmaäessleri Schmidt... Kokeili Roszm.. 2... Oylindrus Fitzinger. obtusa Drap.ı. Schneebg. Aust. inf. Illir. Ulir. . Dalm. |Balea Prideaux. fragilis Drap. Clausilia Draparnaud. Alopia H. et A. Adams. Bielzi.Parr . elathrata Friv. meidensis Fuss. . ; Meschendorferi Bielz. Lieschkeana Parr.... Fussiana Bielz..: lıvida Mke.. bogatensis. Bielz. ... glorifica Parr.. . glauca Bielz... + ..% Haueri Bielz... canescens Parr.. .. elegans Bielz. regalis Parr. straminicollis Parr. plumbea Roszm. . Transsilv. . Transsilv. . Transsilv. . Transsilv. . Transsilv. . Transsilv. . Transsilv. . Transsilv. .Tranussilv. . Transsilv. . Transsilv „ Transsilv. . Transsilv. . Transsilv. , Transsilv. . Transsilv. .|Marpessa Mocequin-Tandon. Sandrü Küst. . »... .. . Dalm. marginata. Zgl. . Transsilv. angustata-Bielz. . . . Traussilv. Parreissi Zg. . Karpath. laminata Mont. fimbriata Mhlf.». ..... Carn. Dalm. eingulata A. Schmdt. Carn. Dalm. commutata Roszm. . 2... Alp. costata Zgl.. . . Carnia. Hungar utibrosa. Küst. II5M anıslt Dalm. suceineata Zgl. : Carn pulchella Pfr. .. 2... .Croat capillacea Rm. .. - „..„Dalm eurta Roszm.. . 2: ».... Car comensis Shutlw.. . . . orthostoma Mke. aiddon Stnd.. ... JaNKh 314 turgida Zel. . elata Zgl. intermedia Schmdt.. eritica Bielz. . Fusulus Pfeiffer. viridana Roszm. . .... Hung varians Zel. interrupta Zel.. . . ... .Stiria. Agathylla H. et A. Adams. armata Kutsch. sssrdiDalm. abrüpta Küst. „u. we. Dalm. formosa Zgl.. 2... . .Dalm. strigillata Mhlf. . Dalm. irregularis Zgl.sisiil aus Dalm. ezarba: Zzgl. . . „aM. n Dalm. suledsa -Mhlf..s3 2141 asuate Dalm. Walderdorfii Kutsch.. . . Dalm. Goldi Kutsch. 1 anıDalm. Medora H. et A. Adams. albescens Mke. 11.0000 Carn. carniolica Schmdt. . Carn. agnata Partsch. . „. . .Dalm. dalmatina Partsch.. . . . Dalm. Brusinae Kutsch.. . . Dalm. Eris A. Schmdt. 2... . Dalm. Aquila Part. . ..süN KıkıDalm. Kutschigii Küst. . . . . . Dalm. proxima Walldff. . Dalm. macarana Zgl. . .ı. 2. Dalm. istriana A. Schmdt. .„ ...Istria. almissana Küst. LU sistuIDälm. lesinensis Kutsch. . - . Dalm. Papillifera Hartmann. solida Drap. . . . Dalm. papillaris Müll. . Dalm. Delima Hartmann. cattaroensis Zgl. . . .„ Dalm. laevissima Zgl. ... . . . . Dalm. decipiens Roszm.. . . . . Dalm. robusta Küst. . . Dalm. gastrolepta Ze]. . .„ Dalm. blanda Zgl.. . „ Dalm. Jul. v. Schröckinger: . Bukowina. . . Transsilv. .»: Carn. . . Transsilv. insertaPorro... Transsilv. et Hung. Freyeri Küst. . .gwıfl slaBelm. pachystoma Küst. . . . ..Dalm. pachygastra Partsch. . .Dalm. bilabiata Wagn. . .. . .Dalm. unilabiata Kutseh.. „ . Preseka. muralis Küst. . . 2. Cattaro. erassilabris Küst.. . 2... Dalm. planilabris Roszm. . . .Dalm. erenulata Zgl. „u ..'..... Dalm. satura. Zgl.. . » 2 Vol z.«Dalm. opaca Zgl.... . - slek . Dalm. semirugata Zgl. „ur. u Dalm. magniventris Küst. . . . „Dalm. albida Parr. . „use @1l.0s1Dalm., vibex Parr.. . . Dalm. et. Croat. Biasolettiana Charp. . . .Istria. Vidovichii Kutsch.. . . . Dalm. planieollis Parr. . . 2. Dalm. aghella Parr.... . .uakı Dalm. paestana Phil. . ./. wı0..Dalm. subeylindrica Zgl.. . . . .„Dalm. montenegrina Küst. . . .Dalm. piceata Zgl 0. . mn. )s Dalm. fulerata Zgl. . .... 01.) 010 Dalm. costulata Jan. .. .. » . Lomb. Strobeli Porro. .. ...Lomb. Leccoensis Villa... ... „Lomb. itala Gomart. Brauni Charp. Paroliniana De Betta. . . Lomb. ornata Zgl. . ..rsreloL silir- Stentzi Roszm. » » » .„ » „ Tirol. Rossmaessleri Pf. . » . .„Carinth. Herilla H. et A. Adams. eineta Brum, . .Carinth. Venet. stigmatica Zgl.. . .. . „ Dalm. albocincta Pf. ....ı 14) .Aels Dalm. Pfeifferi Küst. . . . ... . Dalm. daeica Friv.. .. .ueis #6» Hung. Belloti Strobl... 2... » Dalm. Frauenfeldi Zeleb. . .. . Hung. lamellata Zgl. » ».. . . Dalm. conspurcata Cristof. . . . Dalm. : c R > K; N r Oesterreichs gehäusetragende Bauchfisser und Muschelthiere. 315 kindtata Zgl..... . ZI io Dalm.| Stabilei Charp. ..: » »Lomb. gibbula Zgl. .. „vo... Dalm.| filograna Ziegel. Alinda H. et A. Adams. Jdyla H. et A. Adams. biplicata Mont. rugicollis Zgl. .. “oA .auon Hung. falldx Rosm........meb sPranssilv. | .gragulosa Küst.!. .Ha42. . Dalm. montana Bielz. . . . . Transsilv.| oleata Roszm. . ..... . Hung. stabilis Ziegl.. . -".. . . Hung.| ochracea Küst.. ...... „Hung. cana Held. . Galiz. et Transsilv.| splendens Charp.. . . . „Hung. webistarzgl: ... .. „und an Carn. |. earissima Zgl. . .. wu. Hung. Laeiniaria Hartmann. hasta. Küst. !. Ra Hung. plicata Drap. pagana.Zgl. . ..IaR ano Hung. Iphigenia Gray. verbonensis Stab. ©... .„ „ Lomb. ventricosa Drap. olivacea Cantr. . ...Istr. Dalm. Rolphii Leach. varnensis Pf. .. EM simußerbia. tamida Zgl. „us anandid Alp. lineolata Held. Subfam. Helicinae. asphaltina Zgl. . . Tirol et Illir. Helix Linne. carinthiaca A. Schmidt... Carinth. | Patula Held. badialZ lo: . „aus. zusd Illir.| rupestris Drap. mucida Zgl.. . ». .» .....Carn.| pygmaea Drap. platiostoma Küst. .. .. Dalm.| ruderata Stud. semicostata Küst. .. . . Dalm.| ‚rotundata Müll. plicatula Drap. solaria Mke. latestriata Bielz.. Transsilv. Mo- | Goniostoma Held. rav. Galiz.| holoserica Stud. . .(» «1... Alp. densestriata Zel.. . 2... Ilir.| obvoluta Müll. NallberMhlf. ......./a8 Lomb.| angigyra Jan. . „1. ao Lomb. exoptata Schmdt. .. . .Lomb.| nautiliformis Porro. . . . Lomb. Schmidt, Pf... „oo I zusi“ Kärnth. | diodonta Mhlf. . ... . ... Hung. Bergeri Meyen. .... .:#Alp.| triaria Friv .. .....Transsilv. Tettelbachiana Roszm.. . .Ilir.| corcyrensis Partsch; . . . Dalm. rablensis Gallenst. . .Carinth. Hauffeni A. Schmdt. . . Carniol. dubia Drap. Triodopsis Rafinesque. nigricans Pult. personata Lam. erueiata Stud... .... Alp. | Acanthinula Beck. pumila Zgl. aculeata Müll. Grimmeri Parr. .L sro. Styria. | Vallonia Risso. parvula Stud. „1. nwsula » Alp.| pulchella Müll. sedpeBita, Parr.. .iaN zasig Dalm.| costata Müll. approximans Zgl. .... .Carn.|Petasia Mocquin-Tandon. coneilians A. Schmdt.. Transsilv.| bidens Chem. graeilis Roszm. ..... . Alp. | Fruticola Held. styriaca A. Schmdt.. . „Styria.! fruticum Müll. 316 strigella Drap. villosa Drap. umbrosa Partsch. rufescens Pen. coelata Stud. filieina F. Schmdt. sericea Drap. hispida L. Cobresiana Alt. edentula Drap. leucozona Ze. . einctella Drap.. . eiliata Ven. inecarnata Müll. carpatica Friv.. Olivieri Fer. cantiana Mont.. Jul. v. Schröckinger: . Alp. „Alp. . Garn. . Alp. ‚stAlp. saypAlp. „.. Dalm. >61 Alp. Galiz. et Hung. . Dalm. . Istr. et Dalm. (cartusiana Dr.) carthusiana Müll. Xerophila Held. variabilis Drap.. maritimaDrap.. cespitum Drap. neglecta Dr. (eartusianella Dr.) Istr. Dalm. .Dalm. . Dalm. candicans Zgl. (obvia H.) ericetorum Müll. instabilis Zgl... . Galiz. Transsilv. apieina Lam... . striata Drap. candidula Stud. profuga A. Schmdt... . Istr. Dalm. conspurcata Drap.. Turrieula Held. pyramidata Dr.. trochoides Poir. elegans Gm. Cochlicella Risso. conoidea Drap.. acuta Müll. Campylea Beck. Schmidti Zgl.. . . phalerata Zgl.. . . Dalm. Istr. Dalm. . . Dalm. . Dalm. . Dalm. . Dalm. . Dalm. .„'vCarn. . Ihr. Zelebori Pf. caerulans Mhlf. aemula Roszm. intermedia Fer... . tetrazona Jan..... .ursos Ziegleri Schmdt.. frigida Jan. . . =. insubrica Jan. tigrina Jan. 2 Preslii F. Schmdt. eingulata Stud... eingulella Zgl. trizona Zgl.. planospira Rossm. umbilicarıs Brum. Kollarii Zeleb.. zonata Stud. vittata Jan. foetens Stud. faustina Zgl. . JECroaf. . Hung. Dalm. » . . Lomb. hriliRT. . Lomb. . Carn. ..„ Lomb. . „ Lomb. -„. Lomb. 0, Carnı » Tirol. . Transsilv. associata Zgl.. . Hung. Transsilv. Roszmaeszleri Pfeiff. . insolida Zgl. denudata Rossm.. . « Sadleriana Zgl.. Hoffmannı Partsch. . . Karpat. ..'.Dalm. . Dalm. 2 Kuh: sivtzsDalm. setosa Zgl.. . .. .. Istr. Dalm. setigera Zgl. . .'. .„ Istr. Dalm. Lefeburiana Fer. ...!. 15 Carn. hirta ‚Mke.. .. 1 uawsl “iyyadetr. stenomphala Mke. . Croat. Pouzolzi Dsh. . „ Dalm. montenegrina Zgl. - Dalm. banatica Partsch. .”.0, Hung. läpicida. L. . . » ndash Austr. Arionta. " arbustorum L. var. alpestris Zgl. „var. picea Zgl... . . . Garinth. var. aethiops Bielz.. . Transsilv. var. rudis Meg... . . . + Tirol. Euparypha Hartmann. pisana Müll. . Istr, Dalm. Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. Tacheu. austriaca Mhlt. nemoralis L. hortensis Müll. aueakıch Drap. , 5... Alp Macularia Albers. vermiculata Müll. Dalm Iberus Montf. strigata Müll. ...... Dalm.ı munalıs Mill... 2... . Dalm | Pomatia Beck. adspersa Müll... . secernenda Roszm. . pomatia L. lucorum Müll.. . Lomb. et Venet. Bass Mull.... . - , . Istria. . Istr. Dalm. . Dalm. eincta Müll. . Dalm. lutescens Zigl. . Karpath. Busen Born... un... u... Dalm. (naticoides Dr.) Leucochroa Beck. candidissima Drap ma. au . Subordo Limnophila, Fam. Ellobiidae. Subfam. Ellobiinae. Alexia Leach. _ Biasolettiana Küst.. . ... Botteriana Pfeiff... . ..; Kutschigiana Küst.. . . myosotis Drap.. .. personata Mich. „...... Carychium Müll. elongatum Villa. lautum Frauenf.. . . „ Carniol. minimum Müll... 2... * . Austr. obesum Schmdt. . .„ Carniol. Schmidti Frfld.. . . . . Carniol. spectabile Roszm.. „ . . Carniol. spelaeum Roszm. . . . . Carniol. Frauenfeldi Freyer. . Carniel. 317 . Carniol. . „ Carniol. ..»Garnıol. reticulatum Hauff. bidentatum Hauff. exiguum Pfeiff. Subfam. Melampinae. Marinula King. (Avricula.) Firminü Payr. ..... .Dalm. Fam. Limnaeidae. Subfam, Limnaeinae, Limnaea Lamark. stagnalis L. Neritostoma Klein. auricularıa L. ovata Drap. acıcenla,Kok. ı.,. fusca Drap. . „ Klagenfurt. UFER Austr. peregra Drap.. 0... Austr. rosea Gllst.. . . „. Klagenfurt. Sandri Parr. . . Flum. Kerka. Bulimines Haldemann. truncatula Müll. Limnophysa. Fitzinger. palustris L. Amphipeplea Nilsson. (Physa.) glutinosa Müll. Physa Draparnaud. fontinalis L. Bulinus Adanson. (Physa.) hypnorum L. ‘ DE Br er Subfam. Planorbinae. Planorbis Guettard. corneus L. Anisus Fitzinger. carınatus Müll. dubius Hartm. marginatus Zgl. submarginatus Crist, et J. vortex L. . Austr. 318 Jul. v. Schröckinger: Spirorbis Swainson. acies Porro. . :. .. ...Lomb. Subfam. Pomatiasinae. contortus L. °. 2... 2%’ Austr. dileitabusnPik, Pomatias Studer. Ä auritus Zoll, . OS status "Dia D. en AMAN Austr. P i En I turritus . Walddf o 22 220 Dalm. eupaecola Gallst... . Klagenfurt. GaedleriiBielz. . 4,3% jiinlimpl. imbricatus Drap.. . . . . Austr. leueostoma Mich. . . s. Tirols spirorbis Müll... - ... . . Austr. rotundatus Gallst.. . Klagenfurt. complanatus Drap. . . . . Austr. septemgyratus Zgl. . . Mehadia. Nautilina Stein. albus Mallörcn... E42 . Austr. nanbileue IE)... N RRUSER. hispidus. Drap. . .“. 2‘. . Austr. tetragyrus Zgl.. . . . . .Croat. cinerascens Roszm.. . . . Dalm. gracilis Küst. . . „.. „Mal, Henricae. Stud. . .,.... ...Sırol. maculatus Drap. obseurus Drap.. .. .. . Dalm. patulus Drap.. Illir. Istr. Hungar. BPorror’ Strobl. . SE ee scalarınus Villa. ... „ ... Dalm. striolatus Porro. ... . . . Lonik. Hydrocena Parreyss. eattaroensis Pfeiff.. . . . Dalm. Sirkü,Parrf . u, u Subfam. Aneylinge. Subordo Opistophthalma, Ancylus Geoffroy. fluviatilis Müll. Fam. Truncatellidae. deperditus Zgl. . Austr. Carniol. Hauffeni Zeleb..—. . . Carniol.| Truncatella Risso. capuloides Jan... . „. .Lomb.| truncatulaDrap.. .. „ . Dalm. Acroloxus Beck. (Anecylus.) Acicula Hartm. lacustris L. fusca Walk, 6 - ...u.1.n. Austr. polita PR... „ „. We spectabilis Pf. .. . . . Carniol. Ordo Operculata. i Fam. Assiminiidae. Subordo Eetophthalma. |paiudinella Preitter. A austriaca Frfld. . . Austr. Styr. Fam. Cycophoridae. compressa Frfld. . . » Hung. ? cyclolabris Roszm. . ...... Carn. eylindrica Parr. ..... Austr. inf. Cyelostomus Montfort. Dunkeri Frfld. Ja asmuillgr. costulatus Zgl.. Hung. Transsilv.| Lacheineri Charp. .. .„.Illyr. elegans Müll.. . Ill. Istr. Dalm.| minutissima Schmdt. .. .„Ilyr. sulcatus Drap.. . 2... Lomb.) opaca Ziegl.. . . .Austr. Carm. Pareissi Pf. „=. .'). Austr,.inf. Schmidti Charp. . . . . .Carı. Subfam. Cyclostominae. Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. Classis Conchifera. Ordo Pholadacea. Fam. Pholadidae. Subfam. Pholadinae. *Pholas L. Daetylina Gr. dactylus L. Barnea Risso. eandidus L. Subfam. Teredininae. ” Teredo Linne. navalis L. Fam. 6astrochaenidae. ” Rocellaria Fleurian de Belle- vue. (Gastrochaena Lam.) Poli Phil. Clavagella Lamark. aperta Sowb. % Fam. Solenidae. ” Solen Linne. vagina L. * Ensatella Swainson. (Solen.) ensis L. siligqua L. Subfam. Pharinae . Pharus Leach. (Solen.) legumen L. Macha Oken. (Solecurtus Blv.) candıida Ren. strigillata L. ” ”* 319 zor Gray. coarctata Gm. Fam. Saxicavidae. PTE ” Saxicava Fleurian de Bellev. arctica L. Guerini Payr. Fam. Corbulidae. * Corbula Bruguiere. gibba Olivi. Fam. Anatinidae. s “ Lyonsia Turton. (Osteodesma Dsh.) corruscans Scacchi. * Thracia Leach.(Osteodesma Blv.) corbuloides Dsh. pubescens Poultn. * Neaera Gray. (Corbula.) euspidata Olivi. * Pandora Solander. obtusa Leach. > Ordo Veneracea. Fam. Nactridae. Subfam. Mactrinae. * Mactra Linne. Trigonella Dacosta. glabrata L. helvacea Chem. stultorum L. lactea Poli, Spisula Gray. solida L. triangula Ren. [57 * „ Ü 320 Jul. v. Schröckinger: *IphigeniaSchumacher.(Donax.) Subfam. Lutrariinae. laevigata Gm. (D. complanatus ont. * Lutraria Lamark. ze elliptica Lam. | Subfam. Serobicularinae. VOR * Serobicularia Schumacher. Fam. Tellinidae. Cottardi Payr. Me piperita Gm, Subfam. Tellininae. * Erycina La mark. oyata Phil. Renieri Bronn. * Psammobia Lamark. Gari Schumacher. ferroönsis Lam. pulchella Lam. Subfam. Paphinae. squamosa Lam. * Donacilla Lamark. (Mesodesma Psammocola Blainville. Dsh.) vespertina Lam. cornea Poli. (M. donaeilla.) Amphichaena Philippi. costulata Turt. * Tellina Linne. Moera H. et A. Adams. donacina L. » Fam. Veneridae. Subfam. Venerinae, Arcopagia Leach. * Wenus Linne. balaustina L. casina L. Angulus Mhlfld. verrucosa L. fabula Gm. * Ghione Megerle deMühlfeldt. incarnata L. ( Venus.) tenuis Mat. et Rack. ovata Penn. Peronaea Poli. Circomphalus Klein. nitida» Poli. paphia. L. planata L. » Chamaeleon Klein. serrata Ren. gallina L. * Gastrana Schumacher. (Fra-|x» Qallista Poli. (Cytherea.) gilia Dsh.)| Chione L. fragilis L. Cyrillii Scacchi. * Lucinopsis Forbes et Hanley.| zudis Poli. (©. venetiana Lam.) ( Venus.) undata Penn. Subfam. Dosiniinae. * Dosinia Scopoli. (Artemis Poli.) exoleta L. * Donax Linne. lineta Pult. semistriatus Poli. Subfam. Donacinae, trunculus L. Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. Subfam. Tapesinae. * Tapes Megerle de Mühlfeldt. aurea Gm. tlorida Lam. (V. Taeta Poli.) petalina Lam.( V. Beudanti Payr.) virginea L. Cuneus Da Costa. deeussata L. - - geografica L. nitens Scacchi. * Rupellaria Fleurian d.Bellev. crenata Lam. . "deeussata Phil. - Irus L. Fam. Petricolidae. * Petricola Lamark. _ lithophaga Rtz. Fam. Cyrenidae. SphaeriumScopoli.(CyelasBrug.) Enrnenmı Ing: 35. ul. Austr. ealyeulatum Drap. . ... Austr. inflatum Kok.. . . . Klagenfurt. lacustre Müll. . . . . . . Austr. nueleus Stud. u.1ı.k Beh Austr. ziyicolasheach .. ...« MAustr. tumidum Partsch. . „ . . Austr. Musculinum Link. (Pisidium Pf.) amnicum Müll. RutnlalpEe.n...... . . Austr. Henslowianum Shepp. . . Tirol. atdum Fond rn ia Tirol. obliguum Lam... .... Austr. Bbtusalen Pfr. . 2.» . ..Ew Austr. Cazertanum Poli... . . . Tirol. Fam. Cardiidae. * Cardium Linne. Isocardia Klein. aculeatum L. Bd. XV. Abhandl. Deshayesii Payr. echinatum L. erinaceum Lam. pauecicostatum Sowb. rusticum L. tuberculatum L. Ceratosderma Poli. crassum Dsh. edule L. exiguum L. papillosum Poli. parvum Phil. punetatum Broce. Laevicardium Swainson. laevigatum L. oblongum Chemn. * Bucardia Lister. (Isocardia.) cor L. 3 Dr Fam. Chamidae. a Chama Linne. gryphina Lam. gryphoides L. unicornis Lam. Ordo Lucinaceae. Fam. Lucinidae. * Lucina Bruguiere. divaricata L. pecten Lam. spinifera Mont. * Loripes Poli. (Lucina.) lacteus L. Fam. Ungulinidae. * Scacchia Philippi. ovata Ph. * Diplodonta Born. rotundata Turt. 321 (W%) [De [I Jul. v. Schröckinger: Baphia Meusch. (Unio.) Fam. Laseidae. margaritifera L. . .. . F. Moldau. * Kellya Turton. Anodonta Bruguiere. corbuloides Ph. anatina Drap. ...... Austr. inflata Ph. atrovirens Shuttlw. . . . Austr. callosa Nils... . „. on.) su.lAustr. cellensis Schrött. . ı s..Austr. Fam. Galeommidae. complanata Zgl. „.. .. .Austr. crassa,. Fitz. „u. «ale + „ Austr. cygnaea L.. .. ..& soaswAustr. exulcerata V.. .’#s.%».% «.Lomb. Fam. Solemyidae. glabra Zgl.: » . 2»... Garmiol. idriana Sp...» . »nulıhmiäyeol. latissima Kok. . . . Klagenfurt. leprosa Parr. ... . Fl.iThaya. Fam. Astartidae. limpida Penn. .... „ 2Deaim. obvoluta Mke. piscinalis Nils. . seminulum Ph. * Galeomma Turton. Turtoni Sowb. * Solemya Lam. mediterranea Lam. * Astarte J.Sowerby. SIRRSIEDASEr: incrassata Brocc. platyrhynchus Kok.. . . Carinth. * Actinobolus Klein. (Cardita.) ponderosa Pf. .. ... . . Lomb. sulcatus Brug. rostrata Kok. . Tyrol. Klagenfurt. aculeatus Phil. triangularis Vid. . . . . Croatia. ” x Mytilicardia Blainville. calyculata L. (non Brug.) trapezia L. Fam. Nytilidae. Fam. Unionidae, Subfam. Mytilinae. Unio Retz. * Mytilus Linne. batayvus Lasten. Austr. edulis L. ater Nils. .. 2... 0. .Austr.| galloprovincialis Lam. decurvyatus Rossm. .Klagenfurt.| sagittatus Poli. fusculus Zgl.. . . Fl. Kaltegang. minimus Poli. piscinalis Zgl.. . „mE ara. h pictorum Rtz. . 2... . Austr. Subfam. Crenellinae. consentaneus Zgl. . . . Marburg. |* Grenella Brown. graniger Zgl.. . . . ı ZC8mMbl.| .ıYyklulata Risso: limosus Nils... ce ._+ ,„ Austr || sldare I, longiröstris Zg]1.. . . Klagenfurt. | Modiola Lam. Requieni Mich. ::: 4% »1,sns Birel: discrepans Lam, tumidus Btzr HI rs Anstr. barbata L. corrosus Zeleb. < „El. March. tulipa Lam. Michaudi Dsm. ... . .Danub. Petagnae Scacchi. solidus Zeleb. . . . . Fl. March. * Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. Subfam. Lithophaginae. * Lithophaga Bolten. dactylus Sowb. Fam. Dreyssenidae. Dreyssena van Beneden. (Ticho- Fam. Ledidae. * Leda Schumacher. emarginata Lam. pella L. Fam. Peectinidae. gomia.) * Pecten L. polymorpha Pall. . „ Hung. (T. Chemnitzii Rosm.) Fam. Aviculidae. * Avicula Klein. tarentina Lam. * Pinna Linne. nobilis L. rudis L. squamosa L. Fam. Areidae. Subfam. Arcinae. * Arca Linne. navicularis Brug. Noae L. * Barbatia Gray. barbata L. nodulosa Müll. Subfam. Axinaeinae. * AxinaeaPoli.(Pectunculus Lam.) flammulata Ren. nummaria Lam. violascens Lam. glycimeris L. pilosus Lam. Fam. Nueulidae. * Nucula Lamark. margaritacea Lam. minuta Brocc. sulcata Bronn. adspersus Lam. pes felis Lam. glaber L. polymorphus Bronn. opercularis Lam. varıus L. hyalinus Poli. Testae Bivon. * Wola Klein. (Pecten.) jJacobaea L. maxima Lam. * Hinnites Defrance. pusio L. Fam. Radulidae. * Lima Brugiere. Radula Klein. squamosa Lam. Ctenoides Klein. tenera Turt. Mantellium Bolten. inflata Chem. Limatula Scarles Wood. subauriculata Mont. Fam. Spondylidae. * Spondylus Linne. aculeatus Chemn. gaederopus L. Fam. Anomidae. * Anomia L. cepa L. ephippium L. 41 * 324 Jul. v. Schröckinger: Oesterreichs gehäusetragende Bauchfüsser und Muschelthiere. electrica L. margaritacea Poli. Fam. Ostreidae. pectiniformis Poli. *Ostrea Linne. radiata Broce. cristata Born. squamula L. edulis L. sulcata Poli. depressa Phil. * Placunanomia Broderip. plicatula Gm. patelliformis L. rostrata Lam. Versuch die Polymorphie der Gattung Rubus zu erklären. Von Franz Krasan. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. März 1865. a akehnigfaltizkeit.) Ich hatte in Görz vielfache Gelegenheit die Eigenthümlichkeiten dieser Gattung zu untersuchen. Bei einer ungeheuren Auswahl an Formen, welche in erstaunlicher Individuenanzahl alle Hecken, Gebüsche, Raine, Wälder und Bachufer besetzen, war es nicht schwer, an ihnen gewisse verwandtschaftliche Beziehungen zu entdecken, welche die Vielgestaltigkeit der ganzen Gattung nach meiner Ansicht genügend erklären. Als ich vor 6 Jahren den Y, Stunde von der Stadt Görz entfernten Panovitzer Wald besuchte, fiel mir hart am Wege ein Rubus mittlerer Grösse auf, dem ich später meine volle Aufmerksamkeit zuwandte. Er blühete im Juni blassrosenroth. Nach der Anzahl seiner Blüthen zu ur- theilen, musste er eines der fruchtbarsten Individuen sein, und doch siehe, wenn man sich gegen den Herbst, die schönen Früchte erwartend, nach ihnen umsah, bemerkte man nur abgedorrte Blüthenrispen; auch nicht ein Carpell hatte sich weiter entwickelt, wiewohl die Pflanze durch ihre dunkelgrüne Belaubung den gesundesten Zustand verrieth. Dieses hatte sich jährlich bestätiget, so lange ich in Görz verweilte. Fasst man den Habitus der Pflanze mit Berücksichtigung der wichtigsten Merkmale in eine Diagnose zusammen, so ergibt sich folgendes Bild: Der unfruchtbare Stengel erhebt sich bei einer Länge von ungefähr 5° nur gegen 2° über den Boden, senkt sich dann zur Erde nieder und breitet seinen peitschenförmigen vorderen Theil weit am Boden aus. Die Bd, XV, Abhanal. 42 326 Fr. Krasan: Oberfläche des Stengels rothbraun angelaufen, sammt der Blüthenrispe, den Kelchen und Blattstielen mit feinen röthlichen Acikeln, drüsentra- genden und einfachen röthlichen Borstenhaaren besetzt, stellenweise mit gelblichen und röthlichen, etwas gekrümmten Stacheln bewehrt. Blätter 3—5fingerig, beiderseits abstehend behaart, oberseits dunkel-, unterseits lichter grün, verkehrt-eiherzförmig zugespitzt. Blüthenrispe gegen die Basis zu beblättert, mit armblüthigen, beinahe ebensträussigen Aestchen. Blumenblätter abstehend, verkehrteiförmig, blassrosenroth; Staubgefässe abstehend, ausgebreitet. Blüthezeit: Juni. Kaum 5 Schritte davon fructifieirt die Pflanze in gewöhnlicher Weise, nur mit dem Unterschiede, dass sich nicht alle Einzelfrüchtchen entwickeln. Man bemerkt die reifen Früchte gegen Ende August. Allein das betreffende Individuum zeigt bedeutende Abweichungen zunächst in der Blüthenrispe; diese ist nämlich mit drüsentragenden Haaren und Borsten dichter bekleidet, dafür treten die gekrümmten Stacheln hier nicht mehr auf. Blätter 3zählig. Andere Exemplare aus der Nähe tragen den unverkennbaren Cha- rakter des R. glandulosus Bell. Nähert man sich noch um eine Strecke dem oben genannten Walde, so wird man in der Hecke eine Rubusform finden, welche sich durch folgende Merkmale kennzeichnet: Stengel (fruchtbare und unfruchtbare) walzlich, Y,—%,“ im Dureh- messer stark, niedrig (nicht mehr als 1” über den Boden erhoben), roth- braun angelaufen und wegen der röthlichen Acikeln, Drüsen- borsten und Haaren von eigenthümlichem rauhzottigen Ansehen; auf den Rispenästen und den Kelchen ist dieser Ueberzug besonders dicht. Blätter 3zählig, die einzelnen Blättchen beiderseits behaart, oberseits dunkelgrün, unterseits etwas lichter, herzeiförmig, kurz zugespitzt. Die unteren Aeste der Blüthenrispen von 3zähligen, die oberen von unge- theilten einfachen Blättern unterstützt, 3—7blüthig, ebensträussig. Die Kelchzipfel abstehend (an der Frucht); Staubgefässe steifaufrecht; Blumenblätter länglich schmal, in den Nagel allmälig verschmälert, wodurch sie fast keilförmig erscheinen, aufrecht (den Staubgefässen parallel), trübweiss. Früchte schwarz, glänzend, von säuerlichem Geschmack, wie jene von R. caesius. Blüthezeit: Ende Mai; Fruchtreife: Ende Juli. | h Jetzt vergleiche man diese Diagnose mit den von Weihe, Bluff und Fingerhuth, Kittel undReichenbach gegebenen Beschreibungen des R. glandulosus Bell., denen durchgehends W eihe's Arbeit zu Grunde liegt, und man wird keinen Augenblick zweifeln, dass wir eben diese Pflanze vor uns haben. Kehren wir nun zu unserem obigen Bastarde zurück, denn dass es ein solcher sein müsse, wird man sich aus dem Gegebenen wohl überzeugt haben, und werfen einen Blick auf die in der Nähe in voller Pracht aus Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 327 dem Gehege hervorschauenden Blüthenrispen, wie werden wir über die vor uns sich entfaltende Buntfarbigkeit erstaunen! Schneeweisse Rispen mit lebhaftrothen verflochten lenken rasch unser Auge auf sich und mit Behagen bleiben wir vor der anziehenden Gruppe stehen, namentlich wo dieser Gegensatz von Farben, wie meistens der Fall ist, durch allerlei Zwischentöne gehoben wird. r Allein diese Mannigfaltigkeit erstreckt sich nicht bloss auf die Farbentöne der Blüthen: auch in der Zusammensetzung, Färbung und Behaarung der Blätter, Bekleidung des Stengels, der Rispe und der Blattstiele halten die Abweichungen mit den verschiedenen Abstufungen der Blüthenfarbe gleichen Schritt. Doch die Verhältnisse werden endlich so complicirt, dass man nur mit Mühe den stufenweisen Gang dieser Mo- difieationen verfolgen kann. Zunächst bemerkt man, wie die Blätter hinsichtlich ihrer Zusammen- setzung aus dem 3zähligen nach und nach in das 5zählige übergehen, während sie sich an der Unterseite immer mehr dem Graulichweissen nähern; der Stengel tritt um so kantiger hervor, je mehr sich sein drü- siger und haariger Ueberzug verliert, während die Stacheln an Stärke und Krümmung zunehmen, Auch die Blüthenrispe (nebst den Kelchen) nimmt an diesem Wechsel ihren Antheil, wird, wann sie ihr drüsiges Kleid allmälig abgestreift hat, graufilzig und mehr oder weniger stachelig; der Kelch hingegen scheint seine Drüsenhaare hartnäckig be- halten zu wollen, jedoch müssen auch diese, nachdem sie vom Röthlichen in’s Grünliche eine Phase nach der andern durchgemacht, endlich ganz abtreten. Diese Uebergänge — sie lassen sich freilich leichter im Freien beobachten und begreifen, als der Sache gemäss beschreiben — schreiten wohl stufenweise in der Intensität der vorhandenen Merkmale fort, aber gewöhnlich nicht in der localen Anreihung der betreffenden Indi- viduen, welche diese Modificationen an sich tragen: oft findet man ein Mittelglied weit aus der Kette der anderen herausgerissen, wobei nur ein genaues Studium ‚nach genauer Vergleichung mit den Formen der Um- gebung selbes als solches erkennen lässt. Obige specielle Angabe diene wohl nur als Beispiel, indem die an- geführte Oertlichkeit für jeden bequem ist, der nach Görz kommt und ein Interesse an dem Gegenstande findet. Denn Fälle, wie das Vorkommen vollständig repräsentirter Uebergangsformen innerhalb. kleiner Flächen- räume treten überall da auf, wo sich die Stammformen, von denen wir bereits eine kennen, in beträchtlicher Zahl beisammen finden. Insbesondere wäre ich im Stande unzählige Vorkommnisse anzugeben, wo ich es mit Bastarden zu thun hatte, wenn überhaupt das blosse Fehlschlagen der Früchte ein haltbares Kriterium für ähnliche Fälle abgibt. Allein da bei der Beurtheilung der Abstammung einer fraglichen Form auch andere 14% 328 Fr. Krasan: morphologische Kennzeichen in die Wagschale gelegt werden müssen, so habe ich eine Hybridität nur dann angenommen, wenn ich sie in jeder Beziehung rechtfertigen konnte. Ich hatte oben bemerkt, dass jener Bastard im zweiten Falle eine andere Gestalt annahm, wobei die Phasen markirt wurden, die er suc- cessive durchmachte. Als Endresultat, welchem sich derselbe am Schlusse seiner Typenumwandlung nähert, erhalten wir folgende Form: Stengel 3—10‘ lang, 23—*,‘ im Durchmesser stark, erst nahezu aufrecht, dann in einem Bogen zur Erde gekrümmt, in der Regel kahl, mehligbestäubt (dieser bläuliche Anflug variirt, kommt auch nicht überall vor und niemals so intensiv wie bei R. caesius), stumpf, 5kantig, mit etwas einwendig gekrümmten Flächen mit starken hakigen Stacheln besetzt, grünlich oder bräunlich von Farbe, je nachdem er mehr dem Schatten oder dem Sonnenlichte ausgesetzt ist. Blätter 5zählig, fest, fast lederartig, die Blätter der fruchtbaren und der unfruchtbaren Stämmchen fast gleich, verkehrt-eilänglich, zugespitzt, oberseits kahl dunkelgrün, unterseits mit weissgrauem feinen Filze überzogen. Eigen- thümlich sind die unteren Blätter des blüthentragenden Astes, welche immer 3zählig, beiderseits gleichfarbig hellgrün erscheinen und deren Blättchen eirundlich stumpf sind. Blattstiele, Rippen und Blüthenrispe mit hakigen kleinen Stacheln bewehrt, die letztere überdiess dicht grau- oder braunfilzig, oft weitschweifig, gewöhnlich aber gedrängt, im Haupt- umrisse kegelförmig, in den weiteren Verästelungen nach dem Gesetze der Cyme verzweigt, daher jegliche Axe in eine Blüthe endend. Frucht- kelch zurückgestülpt; Blumenblätter verkehrt-eiförmig, abstehend, leb- haft rosenroth; Staubfäden röthlich angehaucht, ausgebreitet. Pistille zahlreich flaumhaarig. Frucht schwarz, glänzend, süss. Blüthezeit: Juni. Fruchtreife: Ende August. Man ersieht daraus sofort, dass diese Form der Weihe’sche R. discolor ist, der in der Umgebung von Görz in solcher Fülle vorkommt, dass man ihm die Oberherrschaft über alle anderen Formen zuge- stehen muss. Analogen Formeneirkeln begegnen wir auf der Süd- und Westseite der Umgebung von Görz. Indess sieht man hier ein anderes Element prävaliren. Die Mehrzahl der Individuen macht sich nämlich schon von der Ferne durch einen mattgrauen Anstrich der Blätter bemerkbar. Kommt man nun in die Nähe, so wird man durch den Bau der Rispe, Richtung des Stengels und die Zusammensetzung der Blätter zwar an R. discolor erinnert, allein die graue Färbung, die von einem feinen sammet- artigen Filze herrührt, fällt dabei so stark in die Augen, dass man ver- anlasst wird, die Exemplare in der Nähe genauer zu untersuchen. Man bemerkt dann gleich, dass dieser Ueberzug der Blätter keineswegs con- stant ist, sondern hin und wieder an verschiedenen Exemplaren in’s Ueber die Polymorphie der Gattung Rubdus. 329 Grünliche spielt. Eine genauere Besichtigung der Blüthenrispe führt noch zu weiteren Wahrnehmungen: Die Bekleidung derselben besteht nicht beständig aus graubräunlichem Filze, sondern lässt nebenbei mehr oder minder dichtes graues oder bräunliches Flaumhaar erkennen. Die Farbe der Blumenblätter schwankt zwischen weiss und rosenroth. Dazu kommt, dass nur bei wenigen Individuen alle Fruchtknoten zur Reife gelangen, häufig befindet sich ein einziges reifes Steinfrüchtchen im Kelche. Auch hier wird der Formenwechsel in beiden Richtungen durch zwei charakteristische Typen geschlossen, wovon der eine bereits aus dem Vorhergehenden erinnerlich sein wird; es ist diess der schon erwähnte R. discolor Weihe. Der andere ist ebenfalls nicht schwer zu erkennen, indem der Ueberzug der Blätter ganz bestimmt auf R. tomentosus Borkh. hinweist. Man trifft ihn daselbst neben zahlreichen Uebergangsformen in folgender typischer Gestalt an: Stengel 3—5‘ lang, stumpf 5kantig, ausgefurcht (der fruchtbare) etwas behaart, —"V,” im Durchmesser stark, ungefähr von der Tracht des R. discolor, doch nicht so aufrecht, sondern mehr gestreckt bei ge- wissen Exemplaren, mit zusammengedrückten, gekrümmten Stacheln besetzt. Blätter am fruchtbaren und am unfruchtbaren Stämmchen 5zäh- lieg, Blättchen verkehrt-länglich zugespitzt, ungleich ausge- schweift gezähnt, oberseits matt-, unterseits liehtgraufilzig, an den Stielen und Rippen von kleinen Stacheln hakerig. Die Blüthenrispe in ihrer Zusammensetzung mit der von R. discolor übereinstimmend, nähert sich im Umrisse der eylindrischen Form, graufilzig und flaumhaarig, mit feinen fast geraden Stacheln hinwieder bestreut. Blumenblätter ver- kehrt-eilänglich, schmäler als bei R. discolor, abstehend, weiss; Staub- gefässe ausgebreitet, gelblichweiss. Früchte klein, unansehnlich, bei- nahe saftlos und von fadem Geschmack. Blüthezeit: Juni. Fruchtreife im November. Ich sah diese Pflanze selten ordentlich fructifieiren, nur bei St. Maur am Fusse des Valentini-Berges fand ich Exemplare mit vollständigen Früchten, die auch hier erst im November reif werden und aus sehr we- nigen (3—6) Steinbeerchen zusammengesetzt sind, von denen manche noch purpurroth, während andere bereits reif und schwarz sind. Die Zahl der (ganz kahlen) Pistille geht nicht über 20, wo ich hingegen bei R. discolor mehr als 30 zählte. Bei diesen Exemplaren ist der stark zur Erde geneigte, fast niederliegende Stengel besonders auffällig. Einige andere von mir untersuchte Pflanzen dieser Art östlich von Görz zeigten wiederholt dieselben Verhältnisse, ausser dass Fälle vor- kamen, wo die Blätter der Fruchtstämmehen 3zählig statt 5zählig waren und.die Blättchen eine grössere relative Breite hatten. Ich verzichte auf die Angabe aller beobachteten Uebergangsfälle, wohlwissend dass ich damit kaum einen kleinen Theil der wirklich 330 Fr. Krasan: vorhandenen zur Kenntniss bringen könnte, und überzeugt, dass sich das, was Guillemin und Dumas!) hinsichtlich der Uebergänge zwischen Gentiana lutea und purpurea bemerken, auch hier vollkommen bestätigen wird: „I nous a ete impossible de rendre cette description precise et complete, car les croisemens ont pu varier & l’infini, et produire par leurs combinaisons une multitude de formes que nous ignorons. Nul doute qu’entre les deux especes primitives il n’ existe tous les intermediaires possibles, et qu’ils ne forment une chaine non interrompue et m&me lineaire, puisqu’il n’y a ici de relation qu’ entre deux especes ou deux points donnes.“ Uebrigens macht auch Hausmann (Flora von Tyrol) auf häufige Uebergänge zwischen R. discolor, fruticosus Whe. und tomentosus aufmerksam. Der Formenkreis ist damit noch nicht geschlossen; verfügen wir uns in den Wald, welche überraschende Mannigfaltigkeit! Wahrhaftig, die Natur scheint sich in der kunstreichen Combination verschiedenartiger Formenelemente überboten zu haben. Hier sehen wir die rothen Blüthen und die unterseits weissfilzigen Blätter nebst dem kantigen Stengel des R. discolor oder amoenus (Portenschl.) mit dem niedrigen Wuchse des R. caesius gepaart, dort Z. caesius mit dem drüsigen Kleide des R. glun- dulosus augethan, Man glaubt das Bild einer bestimmten Form in einer andern, obwohl abweichenden Pflanze wieder zu erkennen und vermuthet endlich in dieser letzteren zwei, drei andere Typen vereiniget zu finden. Dieses bunte Gemisch zeigt nun erst da keine Grenze, wo eine in der Betrachtung noch nicht vorgekommene Form in's Spiel tritt. Schattige, etwas feuchte Waldränder, Lehm- und Quarzsandboden sind dem Gedeihen derselben besonders günstig. Man findet ihre Vorläufer in R. affinis Whe., plicatus Whe. und nitidus Whe., von denen sie sich hauptsächlich durch die einfache Blüthentraube unterscheidet. Weihe bezeichnete sie als R. Jastigiatus und ich versuche ihre ausgezeichneten Charaktere in folgende Diagnose zu fassen, um die Eigenthümlichkeit anzugeben, in der sie bei Görz erscheint. Stengel fein röthlich gesprenkelt, in Bezug auf Grösse, Form und Richtung wie bei &. discolor. Blätter özähl'g, Blättchen oberseits dunkel-, unterseits licht grün, beiderseits abstehend behaart, breiteiförmig zugespitzt, das mittlere mit herzförmiger etwas verschmälerter Basis, langgestielt. Blattstiele und Blattrippen mit kleinen hakenförmigen Stacheln besetzt. Der Blüthenstand auf eine sehr einfache, gestutzte Traube redueirt, mit zuerst aufblühender Gipfelknospe; Spindel, Blüthen- stiele und Kelche wehrlos, dünn weichhaarig, so zwar, dass ihre grün- liche Färbung deutlich hervortritt, die letzteren mit weisslicher Rand- einfassung und zur Fruchtzeit zurückgeschlagen. Staubgefässe aus- 1) Observ. sur I hybridit@ des plantes. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 331 gebreitet, weiss; Blumenblätter verkehrt -länglicheiförmig, weiss ab- stehend. Diese Form zeichnet sich durch die ansehnlichsten Blüthen aus (12 — 14“ breit). Früchte, wann sie reifen, vom lebhaft Purpur- rothen in’s Schwarze übergehend, stets glänzend, von angenehm säuer- lichem Geschmack, der häufig an Erdbeeren erinnert. Sie reifen mit denen von R. caesius am frühesten, schon im Juli, während die Blüthezeit in die letzten Tage Mai fällt. Wenn die Uebergriffe irgend einer Form der Gattung Rubus dem Systematiker Schwierigkeiten bereitet haben, so ist es vorzüglich die Vielgestaltigkeit dieser, indem sie sich in den meisten Combinationen vor- findet, von denen aber wenige einen bedeutenden Verbreitungsbezirk besitzen. Nicht minder wichtig ist das Verhalten des R. caesius. Da diese Art eine so ausgedehnte Verbreitung hat, sie somit in den verschiedenen Klimaten und Bodenarten durch Abweichung von ihrem ursprünglichen Typus dem sonst wahrscheinlichen Untergange ausweicht, so dürfen wir schon im Voraus vermuthen, dass sie zu Abänderungen geneigt sein wird, und in der That R. caesius, wie wir ihn an allen Bachufern, an Zäunen und Feldern antreffen, scheint nicht bloss diese unsere Vermuthung zu bestätigen, sondern auch den bisherigen Glauben, dass alle seine Modi- ficationen blosse und unmittelbare Erzeugnisse verschiedener Temperatur- und Bodenverhältnisse seien, gegen gerechtes Misstrauen zu vertauschen. Allerdings mögen die aus der Beschaffenheit des Substrats, der Lage gegen die Sonne, aus den klimatischen Einflüssen, aus dem Feuchtigkeits- grade ete. hervorgehenden Abänderungen nicht zu übersehen sein, es ist nämlich bekannt, welchen Einfluss die Lage gegen das Sonnenlicht allein schon auf Grösse und Gestalt mancher Organe ausübt und insbesondere bei R. caesius: allein durch solche Abweichungen, die nur absolute Grössen- verhältnisse betreffen, geht der charakteristische Ausdruck der Pflanze nicht verloren. e Ob demnach das, was Weihe (Rubi Germ. p. 102—103) unter y, ö, &, £ als Varietät beschreibt und Tab. XLVI. B und C abbildet, sämmt- lich dem Einflusse blosser Bodenverhältnisse zuzuschreiben sei, unterliegt vielen Zweifeln. Um wie viel mehr muss diess von jenen Formen gelten, welche von R. caesius verschieden als selbstständige Arten aufgeführt zu werden pflegen, während sie doch eine frappante Verwandtschaft mit R. caesius zeigen. Es sind diess die fraglichen Arten R. corylifolius Sm., dumetorum Whe. und vulgaris Whe., deren hybride Natur bereits von den Meisten zugegeben wird. Der hybride Ursprung von R. corylifolius liegt insbesondere ausser Zweifel, wenn man die kümmerliche Fructi- fication in Erwägung zieht, der Umstand aber, dass die Seitenblättchen fast sitzend sind, weist richtig auf die Verwandtschaft mit R. caesius hin. 332 Fr. Krasan: Ebenso erwähnt Schultes (Oesterr. Flora) eines R. agrestis W. et K.: „Griffel an 300 und darüber, aber die meisten abortiren und es bleiben nur wenige von den schwarzen Beeren, von welchen zuweilen nur eine da ist.“ Man hüte sich jedoch die Schultes’sche Pflanze für Weihe’s R. caesius ß agrestis zu halten; jene hat an der Unterseite weisslich- graufilzige Blätter, was dem echten R. caesius gewiss fremd ist. Darum gestehe ich, dass ich aus einem ähnlichen Grunde Weihe’s R. caesius &. hispidus und $. ferox am liebsten bei den Bastarden zwischen R. caesius und glandulosus Rell. unterbringen und dem R. Güntheri, Menkei, scaber, Köhleri nebst mehrereren anderen unter denen zwischen R. glandulosus und irgend welcher Form von R. discolor, fastigiatus oder tomentosus einen Platz anweisen möchte. Doch sei diess vorderhand nur als eine leicht sich aufdrängende Vermuthung ausgesprochen, bis wir in der Folge bessere Gründe zu Gunsten dieser Meinung werden ange- führt haben. 2. (Aufzählung der um Görz vorkommenden häufigsten Formen.) Hier mögen nur jene Formen folgen, welche entweder durch ihr typisch constantes Gepräge, oder durch ihr massenhaftes Auftreten auffällig sind, indem eine namentliche Anführung aller beobachteten Abänderungen nicht in der Absicht dieses Unternehmens liegt. 4. Rubus tomentosus Borkh. Fehlt nirgends, ist jedoch zerstreut in einzelnen Sträuchergruppen durch das Gebiet verbreitet, auch in den höheren Gebirgen (Nanus). 2. R. thyrsoideus Wimm. In Hecken, ziemlich selten, bei Görz, St. Andrä, am Valentini-Berge (R. rhamnifolius W. et N., R. collinus DC.?). Die am häufigsten vorkommende Abänderung ist R. thyrs. ß genuinus * pyramidalis Metsch. (Rubi Hennebergenses. Linnaea Bd. 28. 1856.) Panicula ampla, diffusa multiflora, floribus speciosis albis vel roseis. 3. R. discolor W. et N. Die am weitesten verbreitete und häufigste Form dieser Gattung in der Ebene. Sie kommt sowohl auf trockenem, wie auf feuchtem Kalk-, Sandstein- und Mergelboden vor. Als Parallel- form kann R. amoenus Portschlg. angesehen werden, von der es eine Abänderung mit sehr weitschweifiger Rispe gibt (R. hispanieus Will- komm.) 4. R. fastigiatus W. et N. Auf feuchtem Lehm- und Sandsteinboden (verwittertem Tasello) im Görzer Hügelland, sowie im ganzen unteren Wippach-Thale sehr häufig; fehlt dem eigentlichen Karstterrain. Kommt hin und wieder auch auf trockenem sonnigen Boden vor und wird daselbst in allen Theilen kleiner, niedriger, der Wurzelstock erweitert sich knollen- förmig und sendet 1—5 schiefe Schösslinge aus; die Pflanze bleibt stets ihrem Substrate getreu, ich fand sie nie auf Kalkboden. Auffallend ist es, dass in Schulte’s Flora Oesterreichs von R. fastigiatus in keiner Weise Erwähnung geschieht, da diese Form doch Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 333 kaum übersehen werden konnte, wenn selbst minder wesentliche Modi- ficationen des R. caesius dort Aufnahme fanden. Indess wenn nach Weihe R. corvlifolius Hayne=R. nitidus W. et N., so war derzeit wenigstens die nahe Verwandte obiger Art, wo nicht diese selbst bekannt. 5. R. affınis W. et N.? Fast überall, wo R. fastigiatus vorkommt, am häufigsten in der Stara-Gora. 6. R. corylifolius Sm. (R. dumetorum & vulgaris W. et N.) In allen Hecken, wo sich R. caesius und R. discolor vorfinden, ebenso wie A. vul- garisW. etN., der in unzähligen Abänderungen auftritt. Als auffallendste Formen dieses letzteren beobachtet man im Panovitzer Walde die Formen 7. R. sylvatieus W. et N.. R. carpinifo'ius W. et N. und AR. villi- caulis Lej. Der letztere ausgezeichnet durch die zottige Rispe und die langen, fast geraden Stacheln, womit der Stengel dicht besetzt erscheint, durch die sammetfilzige Unterfläche der Blätter nähert sich aber diese Form mehr dem &. macroacanthus W. et N. 8. Zr. pubescens W. etN. In Wäldern mit Sandsteinunterlage, häufig. 9. R. caesius L. An Bach- und Flussufern, an Waldrändern, Hecken, Brachfeldern etc. in vielen Abänderungen nach R. «iscolor die gemeinste Art. Blühet unter allen Rubusarten am frühesten (Mai) und reifen die Erstlingsfrüchte schon im Juni; die Blüthezeit dauert aber von da an ununterbrochen bis in den September. 10. R. glandulosus Bell. Im Ternovaner Walde (2000—4000‘) sehr gemein, in der Ebene seltener, doch immerhin häufig in allen Wäldern und Gehegen mit Sandsteinuuterlage. In der Ebene blühet die Pflanze Ende Mai, im Gebirge im Juni und Juli, wo die Früchte erst im September und October reif werden. 41. Unzählige drüsighaarige Formen, der vorigen in allen Abstu- fungen verwandt, finden sick in Wäldern durch die Ebene überall ver- breitet; sie neigen sich andererseits bald zu R. fastigiatus, bald zu R. diseolor oder caesius hin; es lassen sich fast alle bisher beschriebenen Formen dieser eigenthümlichen Gruppe aus dem bunten Gemenge her- ausgreifen. 12. R. Idaeus L. Voralpen - Wälder (Ternovaner und Birnbaumer Wald, 2000— 4600‘). Blühet im Juni und Juli. Fruchtreife im September. Endlich 13. R. sawatilis L. Lichte nackte Stellen der Voralpen-Wälder in Felsritzen, nicht häufig; steigt bei Capovan, wo diese Pflanze auf den grasreichen Triften in bedeutender Menge vorkommt, bis 1000‘ herunter. Wie also aus dieser Aufzählung folgt, gehören nicht mehr als 3 Arten der präalpinen Waldregion an: Ze. sawatilis, Idaeus und glandulosus; selbst der letztgenannte findet sich häufig auch in der Ebene, während man andererseits R. tomentosus mitunter auf höheren Gebirgen (Nanas) beobachtet. A. discolor, caesius und fustigiatus nebst den unzähligen Bd. XV. Abhandl. 43 334 Fr. Krasan: verwandten Formen kommen im Görzer Gebiete und den angrenzenden Landstrichen niemals höher als 1500° vor, der letztere schon wegen der ihm daselbst begegnenden ungünstigen Bodenart. Die Gebirgswälder bewohnenden Arten tragen einen gemeinsamen Charakter in der Blüthenbildung: Staubgefässe nebst den schmalen Blumen- blättern aufrecht. Das Nichtvorkommen der in manchen Handbüchern angegebenen Bastardform R. caesio-Idaeus in diesem Gebiete kann nicht befremdend erscheinen, wenn man bedenkt, dass R. caesius und R. Idaeus nirgends miteinander vorkommen, indem dieser stets im Gebirge, jener stets in der Ebene beobachtet wird. Allein Mittelformen zwischen R. Idaeus und R. glandulosus könnte man in den Gebirgswäldern erwarten, da beide Arten in so grosser Menge nebeneinander wachsen. Doch so sehr das sonstige Verhalten der Rubusformen zu einer solchen Erwartung berech- tiget, die Erfahrung bestätiget sie nicht. Nur in zwei Fällen glaube ich die Stämmchen des R. Jdaeus ungewöhnlich mit drüsentragenden Haaren und röthlichen stachelartigen Borsten bekleidet bemerkt zu haben, was ich einer bedeutenderen durch Kreuzung herbeigeführten Abänderung der Pflanzen zuschreiben möchte. Jedenfalls kann die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens solcher Uebergänge (hybrider Mittelformen), da wo sich die Bedingungen zu derlei Combinationen günstig gestalten, nicht in Abrede gestellt werden. Der „kahle“ Karst besitzt keine ihm eigenthümliche Form, zu be- merken ist aber, dass ihm R. glandulosus spärlich zugetheilt ist, während R.fastigiatus nicht bloss dem in’s Görzer Gebiet hereinragenden „kahlen“ Karste, sondern auch allen südlich von der Alpenkette gelegenen Ländern gänzlich fehlt. 3. (Welche Gründe vorliegen, die Hauptmasse der Rubusformen für Varietäten zu halten.) Bevor ich auf die einzelnen Formen übergehe, dürfte es nicht überflüssig sein, eine Reflexion über die Bedeutung der sogenannten Va- rietät vorauszuschicken, auf die Gefahr hin, dass etwas schon Bekanntes wiederholt werde. Ich hoffe mich aber dadurch zu rechtfertigen, dass ich dabei auf jene Pflanzenarten Rücksicht nehme, welche mit Aubus unter gleichen Verhältnissen vorkommen, um in den Erscheinungen ihrer Ab- änderung gleichsam einen Massstab zur leichteren Beurtheilung des Rubus selbst zu gewinnen. Bekanntlich begreifen wir unter Varietät eine Abweichung vom normalen speeifischen Typus, hervorgebracht durch die Einwirkung des modificirten Bodens, des Lichtes, der Wärme, der Feuchtigkeit und anderer veränderlicher Einflüsse. Tritt aber bei der Abänderung einer Pflanze das Zusammenwirken äusserer physikalischer Agentien nicht klar genug her- vor und man schreibt diese Abweichung inneren physiologischen Ursachen 7U, so pflegt man solche Abänderungen alsDegeneration zu bezeichnen. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 335 Wir werden daher das Verhalten der Rubusformen zunächst in Beziehung auf physikalische, hierauf in Beziehung auf physiologische Einflüsse in Betracht ziehen. Was die chemische Beschaffenheit des Bodens anbelangt, so steht sie mit dem Grade der Feuchtigkeit in innigem Zusammenhange. Sand- stein- resp. Thonboden ist vorherrschend feucht, Kalkboden in der Regel trocken. Will man daher auf den Einfluss der Unterlage reflectiren, indem man nur deren chemische Zusammensetzung im Auge behält, so ist es nöthig vom gleichen Grade der Feuchtigkeit und der Insolation aus- zugehen. Da haben wir zunächst R. caesius, welcher ganz dem Mergelboden angehört. In allen Fällen aber, wo diese Pflanze auf eine kalk- oder thonreichere Unterlage übertritt, erweist sich dieser Wechsel als nahezu unwirksam auf die Ablenkung der Pflanze von ihrem normalen Typus. Auf reinem Kalke, wo im Gebiete z. B. Calamintha Nepeta, thymifolia, Carex humilis, Sesleria coerulea, elongata, Hieracium glaucum, porrifolium, pallescens und incisum? gedeihen, kommt R. caesius eben so wenig vor, wie auf Lehm- und Quarzsandboden, welcher für Calluna vulgaris, Aira flexuosa, Lycopodium elavatum, Chamaeciparissus, Pteris aquilina und Gen- tiana Pneumonanthe geschaffen ist. Wenn wir hingegen R. glandulosus in humusreichem Waldboden im Gebirge mit rein kalkiger, in der Ebene mit thoniger Unterlage antreffen, so können wir daraus schliessen, dass die Bedingungen seiner Existenz nicht eben an die mineralische Beschaffenheit des Untergrundes geknüpft sind. Die Pflanze hängt viel zu sehr von der Insolation und dem Masse der Feuchtigkeit ab, als dass sie aus dem Waldesdunkel hervortreten könnte. Zum Fortkommen des R. fastigiatus ist thoniger Grund (Lehm mit Quarzsand gemengt, Tassello) unbedingt nothwendig. Darin bleibt diese Art vollkommen constant, selbst bedeutende Trockniss des Bodens vermag nur eine Arenderung in den Dimensionen der Stämmchen und der Blätter zu bewirken. R. discolor, tomentosus und die grosse Anzahl der verwandten Formen sind bodenvag; doch meidet R. discolor reinen Kalk, während R. to- mentosus in jedem Grunde aushält. Diese zwei Arten fasste ich daher fest in’s Auge und beobachtete sie genau in Bezug auf die Behaarung, Be- wehrung, Umriss und Consistenz der Blätter und andere Eigenschaften. Allein ich konnte selbst bei dem Umstande, dass die mineralische Be- schaffenheit des Bodens mit den Feuchtigkeitsverhältnissen in Verbindung steht, dabei doch nichts Bemerkenswerthes in Erfahrung bringen. Dazu kommt, dass die grösste Masse der Rubusvegetation einerlei Bodenart angehört, welche aus einem mit Mergellagen durchzogenen Kalkgrunde besteht. Hier fmdet man zugleich die grösste Mannigfaltigkeit der Formen, [A 3 6 336 Fr. Krasan: Es liegt daher in der mineralischen und chemischen Beschaffenheit des Bodens keineswegs der directe Grund zu der erstaunlichen Formen- mannigfaltigkeit dieser Gattung. Diese Beständigkeit, bei welcher die Rubusformen aus der Reihe des R. discolor, tomentosus und caesius bei veränderter Bodenart beharren, fällt desto mehr in die Augen, je stärkere Aenderungen andere Pflanzen- arten der Umgebung unter gleichen Verhältnissen erleiden. Unbezweifelte Produete der Bodenbeschaffenheit sind unter anderen die zahlreichen Va- rietäten des Taraxacum offieinale, der Campanula glomerata, Mentha syWwestris, des Aster Amellus und Thymus Serpyllum. Der Einfluss der Bodenart äussert sich zumeist auf zweierlei Art, durch die Consistenz der Pflanze und durch deren Behaarung, obschon die Modificationen der letz- teren nach meiner Ueberzeugung zum grösseren Theile durch den ver- schiedenen Grad der Feuchtigkeit bedingt werden. Aster Amellus erscheint an den Südabhängen des Ternovaner Ge- birges, obgleich der Boden, auf dem sich diese Pflanze herrlich entfaltet, nichts weniger als humusreich zu nennen ist, üppig mit grossen Blüthen- köpfchen, breiten weichen Blättern, dafür niedrig und trägt nur 1—4 Blüthenköpfchen. Auf dem trockenen Mergel und Tassello der Hügel längs der Wippach streckt sich dieselbe mehr in die Länge, die Bläter werden schmäler, starr, und falten sich zusammen, der Ebenstrauss meist viel- köpfig, die Blüthenköpfehen unansehnlich, mit schmalen Zungenblüthen, Aster Tripolium fand ich auf einem tertiären Hügel bei Capo- distria !) mit dünnen, weichen Blättern, während die Pflanze am Meeres- strande bekanntlich dicke, fleischige Blätter trägt. Prunella grandiflora auf Kalkboden von derben schimmernden Haaren fast zottig, auf dem°thonigen und mergeligen Boden am Coglio und längs der Wippach kahl. Bei Thymus Serpyllum des Kalkes findet man stets holzige, nieder- liegende Stämmchen, meist schmale Blätter und oft zottige Behaarung; auf lockerem, verwittertem Tassello bekommt die Pflanze ein mehr krautiges Ansehen mit aufstrebenden saftigen Aesten, der holzige Theil des Stämm- chens bleibt wenig entwickelt. Die auffallende Modification des Taraxacum offieinale mit fein zer- schlitzten, grau bestäubten Blättern, ist, wie mich eigene Culturversuche belehrten, ein eigenthümliches Erzeugniss des Kalkbodens. Wir können aus den angeführten Beispielen nur so viel entnehmen, dass zwischen der Beschaffenheit des Bodens und der Physiognomie der betreffenden Gewächse eine Beziehung herrscht, müssen aber das wie und wie weit in der individuellen Eigenthümlichkeit jeder einzelnen Pflanze und in der Natur verschiedener mitwirkenden Faetoren suchen. So ‘) Diese Pflanze musste wohl nur durch Zufall dorthin gelangt sein. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 337 viel ist jedoch gewiss, dass die Rubusformen in Betreff der Bodenart zu den constanten Gewächsen gehören. Den Feuchtigkeitsgrad kann man von der Temperatur und der In- solation füglich nicht trennen. Sonnige freie Orte sind sowohl dem Luft- zuge, als dem wärmenden und trocknenden Sonnenstrahle ausgesetzt, schattig gelegene Orte werden dagegen eine kühlere Temperatur, aber auch eine feuchtere Athmosphäre besitzen, welche dem Boden einen grös- seren oder geringeren Grad von Feuchtigkeit mittheilt. Es ist besonders die Epidermis jener Pflanzentheil, welcher von den Einwirkungen dieser Agentien zunächst und am meisten getroffen wird. Diess lässt sich schon im Voraus erwarten, da die Fortschaffung der gas- förmigen Stoffe aus dem Inneren des Pflanzenkörpers durch die Epidermis geschieht und durch diese die Pflanze überhaupt mit obigen Agentien mittelbar in Berührung tritt. Wie es scheint, kommt der Epidermis ein besonderer Reiz in Betreff jener Medien zu, wodurch die Haarbildung an gewissen Stellen der Pflanze bedingt wird, wie man sie z. B. bei ver- schiedenen Rubusformen aus der Verwandtschaft des R. discolor, welche an schattigen Stellen der Wälder vorkommen, an den Stengeln beobachtet. Wenigstens begegneten mir niemals an lichten, trockenen Oertlichkeiten behaarte Stengel. Recht überraschend ist die Umwandlung, welche die Behaarung der Potentilla einerea erfährt, wann sie auf etwas feuchten Sandboden gelangt. Während sie an sonnigen Stellen auf den ersten Blick den Beweis liefert, wie passend ihr Name gewählt wurde, ist sie dort als solche durch ihre Behaarung nicht mehr zu erkennen; denn sie verliert vielmehr dieselbe ganz, nur einzelne liegende Haare erhalten sich an den Blattstielen und Blattrippen. Die übrige Organisation erleidet anscheinend keine Ver- änderung. Wer diese so modificirte Form an den Felsblöcken, welche von den benachbarten mit P. cinerea bewachsenen Abhängen abgerissen im Isonzo-Bette liegen, ohne auf die zahlreichen in der Nähe vorkommenden Uebergangsglieder Rücksicht zu nehmen, betrachtet, kann soweit getäuscht werden, dass er die Pflanze für eine selbstständige Art halten möchte. Etwas Aehnliches geht mit Potentilla reptans vor sich, obgleich diese ursprünglich nicht jene Art von Behaarung besitzt, wie P. cinerea. Ihre Blätter werden an gleichen Stellen (in feuchtem Sande) mit obiger Modification der P. cinerea fast kahl und glänzend. Um noch das Verhalten der Potentilla opaca? des Karstes, die neben P. einerea vorkommt und deren lange geschlängelte Haare einen ausge- zeichneten weissen Glanz besitzen, gegen den Schatten kennen zu lernen, stach ich dieselbe sammt der Erde aus dem Boden und versetzte sie aus ihrer sonnigen Lage in ein Gefäss, das ich in den Schatten stellte. Schon in 2 Wochen erschienen neue Blätter, welche einfach abstehende Haare ohne allen Glanz trugen und der Pflanze einen mattgrünen Anstrich gaben. 338 Fr. Krasan: Die Behaarung der oberen Blattseite von Pot. cinerea ist jener bei Rubus tomentosus gleich. Auf einzelnen warzenförmig erhobenen Theilen der Epidermis sitzen mehrere Haare sternförmig ausgebreitet. An die Blattfläche angedrückt, lassen sie das Chlorophyll der darunterstehenden Zelllagen durchschimmern, wesshalb diese Blattfläche einen grauen, aber in’s Grünliche spielenden Farbenton erhält. Der Zusammenhang der ein- zelnen zu einem Sternchen gruppirten Haare ist aber ein lockerer, da sie nicht ineinander fliessen, sich daher auch nicht als Zweige eines einzelnen Haares betrachten lassen. Die untere Blattseite zeigt dasselbe Verhältniss bezüglich der ein- zelnen Haare, aber diese sind bedeutend länger und mehr abstehend. Ich vermuthe daher, dass mehr diese Richtung der Haare als die Dichtigkeit (viele der warzenförmigen Erhebungen treten nämlich hier zu einem Wulst zusammen und bilden so förmliche Haarbüschel) der Haardecke die lichtere, weisslichgraue Färbung auf der Unterseite des Blattes bei Rub. tomentosus und bei Pot. cinerea bewirke. Auch Rub. Idaeus und discolor stimmen in dieser letzteren Beziehung mit Pot. cinerea und Rub. tomentosus überein. Wie unbeständig immer der Haarüberzug bei Pot. einerea der Insolation und der Feuchtigkeit gegenüber befunden werde, um so con- stanter ist er bei Rub. tomentosus. Ich fand zu meiner Verwunderung den R. toment., nachdem ich ihn bereits in der Ebene bei Görz auf lockerem Diluvialschotter und auf dichtem Thonboden kennen gelernt hatte, auf dem Nanas in einer Höhe von ungefähr 3000° auf dürren Kalk- felsen, später sogar bei Purkersdorf nächst Wien an einem Waldbache, wohin kaum directe Sonnenstrahlen gelangen können, genau in derselben Eigenschaft seiner Behaarung wie bei Görz. Wäre es möglich, den Einfluss der Feuchtigkeit und der Insolation von einander absolut getrennt zu betrachten, so möchte ich nach den mannigfachen Andeutungen, welche mir durch das Studium der Gattung Rubus zu Theil wurden, behaupten, dass die Feuchtigkeit ein Agens für die Behaarung abgibt, die Insolation hingegen mit der Vegetationsdauer einzelner Organe, vielleicht der ganzen Pflanze, in Verbindung steht. So erkläre ich mir nämlich die Erscheinung bei Zub. discolor, dass der filzige Ueberzug der unteren Blattfläche auf einer und derselben Pflanze um so lockerer erscheint, je grössere Dimensionen das betreffende Blatt zeigt. Den dichtesten Filz besitzen jene Blätter, welche dem direeten Sonnen- lichte ausgesetzt sind. Allein der Flächeninhalt des Blattes erscheint wieder um so kleiner, je mehr direetes Sonnenlicht es empfängt. Noch mehr, fasst man den Umriss eines Blattes während seiner Entfaltung in’s Auge, so zeigt es immer eine längliche Form, welche nach oben und unten spitz zulauft, während sie ihre grösste Breite über der Mitte hat. Nun nimmt man deutlich wahr, wie sich diese Form im Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 339 Laufe der Zeit ändert, indem sie in schattiger Lage bald aus dem ur- sprünglichen Grundumrisse heraustritt, um sich mehr und mehr dem Rundlichen zu nähern. An Exemplaren, welche an der Sonne liegen, be- merkt man den anfänglichen schmalen Umriss der Blätter, nachdem ihr Wachsen schon lange geendet hat. Nicht selten bietet ein und dasselbe Exemplar beide Erscheinungen dar. . Darnach wäre unter direetem oder überhaupt stärkerem Lichte die Wachsthumsperiode des Blattes früher zu Ende, als bei schwächerem Lichte, denn im ersten Falle scheint die Anlage zu dem fertigen Blatte schon gleich nach dessen Entfaltung da zu sein, und dem weiteren Pro- cesse bleibt nur die Erweiterung der bereits vorhandenen Zellen vorbe- halten. Im zweiten Falle müssen auch später neue Zellen hinzutreten, da das Blatt in der Folge andere Umrisse und grössere Dimensionen an- nimmt, wo nur die Haargebilde davon eine Ausnahme zu machen hätten, insofern sie sich dann nicht mehr vermehren, sondern die schon ursprüng- lich vorhandenen über die Blattfläche gleichmässig vertheilen. Diese Wahrnehmung bestätigt sich mehr oder weniger bei allen Rubusformen, am auffallendsten bei den mit R. discolor und caesius nahe verwandten. Will man auch die Jahrestemperatnr und den Luftdruck berück- sichtigen, so hat man nur R. glandulosus aus der Ebene mit jenem aus den Voralpen (2000 — 4000) zu vergleichen. Doch vermochte ich da eben so wenig einen Unterschied aufzufinden, den ich füglich diesen Agentien zuschreiben könnte, wie bei dem aus den Voralpen stammenden, in der Ebene angepflanzten R. Idaeus. Licht, Wärme, Bodenart, Feuchtigkeit, Luftdruck etc. bilden die eigentlichen Bedingungen des Pflanzenlebens, weil sie zwischen bestimm- ten Grenzen die Existenz jeglicher Art, jeglichen Individuums möglich machen. Ein den Vegetabilien, den Organismen überhaupt angeborner Grad von Anpassungsfähigkeit dient dazu, jene Grenzen zu erweitern, da im entgegengesetzten Falle bei der Unstätigkeit der gebotenen Ver- hältnisse kein Leben möglich wäre. Durch dieses Nachgeben muss der Organismus eine mässige Aenderung erleiden, welche bei der phanero- gamen Pflanze nach vielseitiger Erfahrung je nach specieller Verschie- denheit hauptsächlich in einer Abweichung von der normalen Grösse, Consistenz und Behaarung der Pflanze besteht, und selbst darin erweist sich die Gattung Rubus als nicht besonders variabel, indem jene Abweichungen auf die oben angeführten Modificationen redueirt er- scheinen. Darauf deutet auch folgende Angabe von Dr. Metsch!) hin: „R. thyrooideus zeigt auf Kalkboden eine andere Form als auf Sandboden; 1) Rubi Hennebergenses. Linnaea 1856. Bd. 38. 340 Fr. Krasan: diese Art trägt im Gebiete auf feuchtem humusreichen Waldboden breit- eiförmige oder herzförmige, auf sterilen sonnigen Sandsteinfelsen läng- lich-schmale oder lanzettförwige Blättchen. Ueberhaupt finden sich im ganzen Gebiete nur wenig Arten, die beim Wechsel der Localverhältnisse stets völlig constante Formen darbieten.“* „Diese Wandelbarkeit,“ heisst es weiter, „zeigt sich jedoch nur in den unwesentlichen Theilen, während die wesentlichen eine bestimmte Art characterisirenden Formen fast unter allen Umständen dieselben bleiben. Schon Courtois (Lejeune Comp. Fl. Belg. II. p. 160) sagt: Plures jam dudum colimus species in horto botanico Leodiensi, characte- ribus propriis haud immutatis (soll lieber heissen: haud mutatis), et adesse botanicos qui omnes species Weiheanas rejiciant miramur. — Jordan ist durch Culturversuche mittelst Aussaaten zu einem gleichen Resultate gelangt.“ 4. (Die Rubusformen sind mit wenigen Ausnahmen Bastarde.) Nach dieser Auseinandersetzung hat es doch den Anschein, als ob die grosse Masse der Rubusformen selbstständige Arten wären. Man wird aber eine solche Ansicht bald aufgeben, wenn man den äusseren Verwandtschaftsnexus anderer zu verschiedenen Gattungen gehöriger Arten genau unter- sucht und mit den Rubusformen vergleicht. Es gibt kaum eine euro- päische Art, die Gattungen Hieracium, Salix, Cirsium und Verbascum etwa ausgenommen, welche sich nicht durch ein gewisses ausgeprägtes Moment — und läge dasselbe nur in einem anscheinend geringfügigen Merkmale, wie in der Tracht, Färbung etc. — vor den anderen Arten der betreffenden Gattung auszeichnete, wobei alle anderen Eigenschaften auch den übrigen Arten zukommen mögen. Trotz allen Bemühungen, welche theils dahin gehen, nur gewisse Typen speeifisch hervorzuheben, theils auf eine Nebeneinanderordnung aller bekannten Formen abzielen, wurde noch kein sicheres Resultat hin- sichtlich des Ursprungs der Rubusformen zu Tage gefördert, wie es denn nicht anders geschehen konnte, da man bald diese, bald jene Methode vorzieht, ohne recht nach dem Beweggrunde zu fragen. Daher kommt es, dass Einige zur Annahme vieler Arten geneigt sind, während sich Andere das Gegentheil davon zum Grundsatze machen. Die ältere Classificationsweise beschränkt sich auf die Benützung von Unterscheidungsmerkmalen rein qualitativer Art, die neuere nimmt auch auf das quantitative Element Rücksicht und ist mit dem Vortheile verbunden, dass die erhöhete Formenkenntniss, welche sie vorzugsweise fördert, tiefer in das Labyrinth der wechselvollen Gestalten den Blick zu tragen vermag. Ich zweifle darum nicht, dass dieser Weg, obschon der beschwerlichere, doch endlich zum Ziele führen wird, zur klaren Er- kenntniss der wahren Abkunft jener ineinander- und durcheinandergrei- fenden Typen. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 341 Warum uns aber keine dieser Methoden bisher weiter gebracht hat, erklärt sich aus folgenden Gründen: 1. Pflegen nicht alle Merkmale beachtet, nicht alle nach ihrem absoluten oder relativen Werthe zur Characterisirung ausgebeutet zu werden. Daher gibt es einen R. fructicosus im umfassendsten Sinne bei Linne, Koch und mehreren anderen Autoren. 2. Lässt man sich durch das quantitative Element zu leicht von der ruhigen Befolgung eines festen Prineips abwendig machen. So entspricht es z. B. unseren Begriffen von natürlicher Gruppirung vollkommen, wenn man alle durch ihr röthliches Drüsenkleid an R. glandulosus mahnenden Formen zu einer Gruppe vereinigt, zu der Gruppe der Rubi glandulosi. Allein es gibt Fälle, wo unser Urtheil in Betreff eines mit nur spärlichen Drüsenhaaren behafteten Rubus schwankend wird, indem wir nicht wissen, ob derselbe den ARubis glandulosis beizuzählen sei oder nicht. Gewöhnlich tröstet man sich über diesen Punet dadurch, dass man die betreffende Pflanze genau beschreibt und, wo sie auf keine schon beschrie- bene Form passt, mit einem eigenen Namen beschenkt. Manche halten aber überhaupt nicht viel auf den Ueberzug der Pflanze, nachdem sie unzählige Male durch dessen exorbitante Abänderungen getäuscht worden. 3. Wirkt die anscheinend inconsequente Vertheilung und das wech- selseitige Durcheinandergreifen der qualitativen Merkmale auf den ersten Blick verwirrend auf deren Anwendung in den einzelnen speciellen Fällen. Analyse vermag hierin oft weniger zu entscheiden, als ein glück- licher Blick. Man möge das eigenthümliche Verhalten eines der auffälligeren Or- gane bei dieser Gattung genauer ins Auge fassen und durch möglichst viele Formen hindurch verfolgen, und man wird wahrnehmen, wie oft das- selbe bei, dem Habitus und selbst dem Blüthenbaue nach, weit ausein- ander stehenden Formen in einer und derselben Gestalt auftritt. Es kann somit hier von keinem einheitlichen Zusammenhange die Rede sein. Man wird aber um so nothwendiger auf diesen Gedanken hingeleitet, wenn man bedenkt, dass solches unter gleichen physikalischen Einflüssen der Fall zu sein pflegt. Ein soleher Widerspruch löst sich nur dann, wenn man zugibt, dass man es wirklich mit Hybriden zu thun habe, mit For- men also, welche dem Zufalle ihre Entstehung verdanken. — Sogar eine minder wesentliche Eigenschaft, wie der weissfilzige Rand der Kelch- zipfel von R. fastigiatus und Jdaeus erhält sich in ihrer bekannten Eigenthümlichkeit bei Formen, welche diesen zwei Arten wenig ähnlich sehen, den Zusammenhang mit ihnen jedoch durch verschiedene Merk- male erkennen lassen. 5. (Woran die Bastarde zu erkennen sind.) Wir haben bisher gesehen, wie sich mässige Abweichungen in der Grösse, Consistenz und Behaarung der Pfanze, in den Dimensionen und der Form des Blattes durch den Bd. XV. Ablandl, 44 342 Fr. Krasan: Einfluss physikalischer Agentien erklären lassen, indess wir über die Be- ziehung derselben zur Bewehrung der Pflanze, Gestalt der Oberfläche des Stengels, Zusammensetzung des Blattes, Blüthenstandes, des Kelches und der Blumenkrone nicht einmal eine Andeutung gewonnen haben. Und doch tritt manches dieser Momente oft so auffallend hervor, dass man die bezügliche Form sehr weit von ihren Verwandten zu stellen versucht wäre, wenn nicht bei allen solchen Vorkommnissen andere gewichtige Merkmale für das Zufällige solcher excessiver Momente sprechen würden. Es gehört aber nach den Wahrnehmungen vieler trefflicher Beob- achter, unter welchen ich insbesondere Herrn Gärtner!) nenne, allge- mein zu den Eigenthümlichkeiten der Bastarde, das eine oder das andere Moment im Uebermasse zu entwickeln, übrigens eine Thatsache, welche in der Hortieultur schon lange bekannt ist. — Diess, glaube ich, setzt unserem Urtheile eine Blende entgegen, dass wir die zahllosen Rubus- formen nicht in ihrem rechten Lichte erkennen. Bald sind es die unge- wöhnlich grossen Blüthen, bald die stark abweichende Bewehrung, bald andere auffallend modificirte Organe, welche in den Vordergrund treten, so zwar, dass man leicht da etwas Selbstständiges zu erblicken glaubt, wo dass Uebermaass gerade auf das Gegentheil davon hinweist. Excessiv modifieirt sind bei Rubus sehr häufig: 1. Der Kelch, und zwar «) durch die appendiculären, blattartigen Erweiterungen an der Spitze der Kelchzipfel bei R. dumetorum W. et N. in den Abänderungen: R. semiplenus W. et N., bracteosus Metsch ?), grandiflorus Metsch; dann bei R. subereetus Anders., nitidus W. et N., affınis W. et N., montanus Wirtg., plicatus W. et N., megalacanthos L. V.L. et P. J. M.), canalieulatus P. M.*), rosaceus W. et N., horridus Hartm., nemorosus Hayne, Sprengelü W. et N., Kaltenbachii Metsch, pygmaeus Günth. und in minder auffallender Weise bei einer grossen Anzahl anderer Formen. Diese Erweiterungen des Kelchzipfels sind nicht einmal bei einem und demselben Individuum constant, wo sehr oft nur einige Kelche mit solchen blattartigen Spitzen versehen sind, Beweis genug, dass ihre Ent- stehung auf einem physiologischen Grunde beruht. 8) Durch die Be- stachelung des Kelches. Meistens tritt nämlich auch der Fall ein, dass der Kelch an seiner ganzen Oberfläche oder wenigstens am Grunde dicht bestachelt und mit Drüsenborsten bekleidet erscheint, wenn auch die 1) Versuche und Beobachtungen über die Bastarderzeugung im Pflanzenreiche. p. 294—2498, 575. a) lic; 3) Versuch einer monogr. Darstellung der gallo-germ. Arten der Gattung Rubus. Pollichia 1859. *) Beschreibung der in der Umgebung von Weissenburg am Rhein wildwachsenden Arten der Gat- tung Reubus. Flora 1858. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 343 Pflanze sonst wenig bewehrt ist, wie bei R. divaricatus P. M., plicatus rhamnifolius W. et N., vulgaris. 2. Der Stengel und die Rispe durch aussergewöhnlich häufige und mächtig entwickelte Stacheln, wobei die Kelche ebenfalls bestachelt erscheinen, wie bei R. hamulosus L. V. L. et P. J. M.; megalacanthos P. J. M. et L. V. L., montanus Wirtg., horridus Hartm., Köhleri W. et N., R. hirtus ß apiculatus Metsch., macroacanthus W. et N. 3. Der Blüthenstand, wenn die Blüthen tief in die Blattregion des Astes herunterrücken, und dadurch eine beblätterte Rispe entsteht, was dann besonders eigenthümlich. erscheint, wenn die nächst verwandten Formen der betreffenden Pflanze homogene Blüthenrispen oder Dolden- trauben besitzen. Ausgezeichnet tritt dieser Fall auf bei R. hamulosus L. V.L. et P. J. M., R. affınis, nitidus. Ebenso, wenn eine und dieselbe Pflanze verschieden organisirte Blüthenstände trägt. 4. Die Theilung des Blattes. Im normalen Zustande ist das Rubus- blatt in Europa, R. Idaeus und Chamaemorus ausgenommen, 3—5-, in selteneren Fällen auch 7zählig. Die einzelnen Blättchen sind mit eigenen Stielen versehen und entspringen frei aus einem Punkte. Die Theilung des Blattes wird schon vor der Entfaltung in der Knospe vollbracht. Wir müssen daher die in späterem Alter desselben oft bemerkbare Anlage zur Theilung als abnorm bezeichnen, insofern die angedeutete Theilung dann nicht mehr zu Stande kommt. Bei Formen, deren hybrider Ursprung ausser allem Zweifel liegt, ja selbst bei R. tomentosus ist dieses ein ge- wöhnlicher Fall, denn es gibt kein Exemplar, wo nicht an einem oder dem andern Blatte zur Hälfte eingeschnittene Seitenblättchen zu sehen wären. Es gibt aber bei manchen Formen auch Blätter, an denen die Theilung nur bis zu den Stielen der Seitenblättchen gelang, wo also die ersteren ganz oder zum Theile verwachsen bleiben. Solche Blätter nennt man fussförmig-getheilt und wir haben an AR. dumetorum und vnl- garis das häufigste Beispiel davon. Ein solches fussförmig-getheiltes oder gelapptes Blatt ist eine Com- bination des 3zähligen Blattes mit dem özähligen oder gefingerten. Eine gewisse Combination des gefingerten Blattes mit den gefiederten scheint bei R. suberectus nach dem Zeugnisse J. E. Smith’s !) keine Sel- tenheit zu sein, wenn es heisst: „The foliage of this species is in one respect peculiar. Some of the leaves on the barren stems, thoug generally of 5 leaflets, the 2 lowermost of which are quite sessile, are often fur- nished with a pair of similar small leaflets on the central stalk, below the terminal one, so that the whole leaf is partly digitate, partly pin- nate, combining the foliage of the Bramble and the Raspberry.*“ Nach ') The: Englislı Flora. 1824. en en 344 Fr. Krasan: Meyer!) gibt es eine Kreuzform: R. corylifolio-Idaeus mit einem ähn- lichen Blattbau. 5. Die Blumenkrone durch ungewöhnliche Grösse. 6. Die gänzliche oder theilweise Unfruchtbarkeit der Pflanze gibt endlich ebenfalls einen sehr sichern Anhaltspunkt, das verlässlichste Symptom für die Hybridität einer fraglichen Form, wofür auch die Un- beständigkeit der Farbe gelten kann. ! Der Grund der Variation der Rubusformen liegt in deren Hybri- dität, die zu einer Quelle der mannigfaltigsten Anomalien und Abände- rungen wird. Wir müssen nichts destoweniger den physikalischen Agentien einen grossen Einfluss auf den so affieirten Organismus einräumen, wenn wir überhaupt gestehen, dass die Pflanze für solche Einflüsse durch die Hybridität erst recht empfänglich gemacht wird. Manches abweichende Verhältniss in der Behaarung fände dadurch seine Erklärung. So erwünscht ein richtiges, durch künstliche Befruchtung erzieltes Resultat zur Aufklärung so mancher dunkler Verhältnisse erscheinen muss, so gewagt, meine ich, wäre ein solches Unternehmen, wenn ich bedenke, mit welchen Schwierigkeiten die Manipulation bei einem com- plieirten Blüthenbau verbunden ist. Wissen wir doch viel zu wenig von den Bedingungen, unter denen die Kreuzung im Freien stattfinden kann, und besitzen in der Behandlung der Zwitterblüthen noch viel zu wenig Erfahrung, als dass wir einem negativ ausgefallenen Versuche trauen könnten, wesshalb wohl Wenige der Ansicht Gärtner’s ?), dass spontane Hybride im Pflanzenreiche selten seien, beitreten dürften. Gerade aus seinen bekannten Versuchen geht hervor, wie schwer das rechte Ver- fahren zu treffen ist, wenn viele derjenigen Gattungen, die keine oder wenige Hybride im Freien aufzuweisen haben, mehrere künstliche gaben, während dagegen viele bastardreichere bei künstlicher Behandlung zu keinem positiven Resultate führten. 6. (Muthmassliche Arten- und Individuenanzahl und deren Bedeutung.) Wenn ich versuche eine gewagte Ziffer betreffs der Anzahl der Arten und In- diyiduen genähert anzugeben, möge man beachten, dass alle bisherigen monographischen Arbeiten über diese Gattung nur als fragmentarische Stücke der Rubusfora zu betrachten sind, wo nicht einmal ein Bezirk genügend ausgeforscht wurde. Während demungeachtet Ph. J. Müller ®) über 300 Arten deutscher und französischer Rubus beschrieben hat, ist es wohl nicht unwahrscheinlich, dass auf Grundlage jener Merkmale, welche ihn berechtigten, eine Rubusart aufzustellen, im ganzen Gebiete mehr als 2000 solche Arten existiren. Indem wir nun bemerken, dass bei Rubus nicht ein Stämmchen, sondern der ganze von einem Samen ab- stammende Stock mit seinen. vielen Stämmchen, der selbst meist weit 1) Chloris Hannov. p. 47. 2) 1.c. 2.590. °) Pollichia. 4859. Flora 1858. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 345 herumkriecht, überall andere Stengel treibend, als Individuum anzusehen ist, wollen wir annehmen, dass in dem von Müller in den Bereich seiner Monographie gezogenen Gebiete die Rubusstöcke (Büsche) durchschnitt- lich 5mal diehter sind, als die Menschenbevölkerung, die 40 Mill. betragen möge, was eher zu weit als zu eng gegriffen ist, da es meilenweite Strecken ohne Brombeergesträuch gibt; so haben wiı 200 Mill. Rubus- stöcke, wovon sicherlich mindestens 90%, die Arten R. caesius, discolor, Idaeus, glandulosus, sawatilis, fastigiatus und tomentosus ausmachen. Diese Ziffer fällt aber für Görz speciell viel höher aus, indem man, wie ich mich öfter überzeugte, unter 100 Individuen, welche eine bestimmte Bodenfläche einnehmen, kaum 4 Individuum findet, das nicht einer von jenen 7 Arten angehört. So bliebe im Allgemeinen für die 2000 kri- tischen Arten eine Individuenanzahl von 20 Mill. und kämen daher auf eine Art durchschnittlich 10.000 Individuen in runder Zahl. Allein es wird eine Unzahl Arten geben, deren Individuen diese Ziffer nicht erreichen, während manche sie darin selbst übertreffen mögen. Es ist daher höchst wahrscheinlich, dass die Frequenz der Indi- viduen bei der Hauptmasse der Rubusformen zwischen die Zahlen 1000 und 1000 falle. . In dem 4 Quadratmeilen grossen Ternovaner Walde nächst Görz, wo man die Anzahl der darin befindlichen Buchenbäume auf mindestens 5 Mill. anschlagen kann, nimmt 2. glandulosus eine sehr hervorragende Stelle ein. Ich bin gewiss, dass ich nicht viel fehle, wenn ich auf je 200 Buchenbäume einen R. glandulosus durchschnittlich rechne, wofür sich also 25.000 als die muthmassliche Ziffer seiner Frequenz auf dem ange- gebenen Areal herausstellt. Seltener ist daselbst $. Idaeus, doch mag seine Individuenanzahl hier immerhin über die Ziffer 10.000 gehen. Viel seltener PR. sawatilis. In der Ebene übertrifft R. discolor durch seine Häufigkeit weitaus alle übrigen Arten; R. caesius kommt ihm an Dichtigkeit am nächsten. Höchst selten kommt aber AR. tomentosus im Görzer Distriete vor; ich beobachtete ihn hier in nicht mehr als 10 Büschen. Was indess dieser Art an Dichtigkeit abgeht, ersetzt ihr die weite geographische Verbreitung. Man dürfte mir vielleicht einwenden, dass ich manche Formen, wie z.B. R. dumetorum, corylifolius, thyrsoideus, die doch eine ausserordentlich grosse Verbreitung besitzen, mit 1000—10.000 Individuen zu gering ange- schlagen habe. Darauf kann ich nur erwiedern: R. dumetorum, corylifolius, thyrsoideus und so manche Weihe’sche Art sind keine Arten im Sinne der Müller’schen Monographie. Selbst viele andere Autoren sind darin nicht einig, welche bestimmte Abänderung sie für die eigentliche Haupt- form halten sollten. Wer aber den Ternovaner Wald betritt. wird Gele- genheit haben sich zu überzeugen, dass ich unter R. glandulosus (Bell.) wirklich nur gleichartig gestaltete Pflanzen verstehe und brauche kaum 346 Fr. Krasan: zu bemerken, dass ich denselben Umstand vor Augen habe, wenn ich von einem R. discolor, fastigiatus und tomentosus spreche. Es gibt allerdings Pflanzenarten, die sich durch ihre Dichtigkeit nicht eben auszeichnen, deren Individuen wir vielleicht nach etlichen Tau- senden zählen könnten, wie ungefähr Hladnikia pastinacifolia, Pedicularis Frideriei Augusti, Medicago Pironae, Centaurea alpina, Paeonia corallina, Leontodon Berinii, Braya alpina, Wulfenia carinthiaca, Draba eiliata ; wie häufig aber ereignet sich nicht der Fall, dass solche Pflanzen an weit entlegenen Orten ebenfalls entdeckt werden? So scheint wirklich die Ur- sache dieser Isolation in früheren Erdepochen zu liegen, wo die betreffende Art wahrscheinlich eine grosse Verbreitung besass, durch ungünstige Ver- hältnisse aber in Folge der Zeit mehr und mehr auf einzelne Punkte be- schränkt wurde. Die Rubusformen treten dagegen, mit Ausnahme der Arten R. dis- color, tomentosus, fastigiatus und glandulosus, sowie einiger anderer schon lange bekannten Arten, so oft man eine bestimmte Abänderung vor Augen hat, nur in bestimmten Gegenden auf und nehmen gewöhnlich einen sehr kleinen Flächenraum ein, wie diess schon aus Müller’s monographischer Arbeit hervorgeht. Bringt man noch die äusserst geringe Anzahl ihrer Individuen nicht bloss im Vergleich mit der Individuenanzahl, welche den meisten Pflanzenarten überhaupt zukommt, sondern auch im Vergleich mit jener, durch welche sich die genannten 7 Rubusarten auszeichnen, so leuchtet daraus klar hervor, wie sehr man von der Wahrheit abweichen müsste, wollte man sie mit R. caesius, Idaeus, sawatilis. fastigiatus, dis- color, tomento:us und glandulosus in gleichen Rang stellen. 7. (Wie verhält sich die Mehrzahl der Rubusformen dem Darvin’schen Princip gegenüber?) Wenn nach den oben festgestellten Daten einzelne Rubus- formen nur einzelnen bestimmten Oertlichkeiten zukommen, so dass man nach dem Dafürhalten Mehrerer berechtiget ist, den Satz auszusprechen: Jeder Landstrich besitze seine eigenen Rubusformen, so sind wir nach dem Principe allmäliger Abänderung gezwungen, solche Formen für sehr jung oder recent zu halten, indem in nicht besonders vielen Gene- rationen die Divergenz der Charaktere so weit vorgeschritten ist, dass man die betreffenden Abänderungen als Arten betrachten kann: daher müsste bei längere Zeit fortgesetzter Cultur und jährlich bewerkstelligter Aussaat die Pflanze doch merkliche Abweichungen in ihren Charakteren zeigen; diess ist jedoch das, was die Erfahrungen Courtois’s eben so wenig wie die Cülturversuche Jordan’s bestätigen. (Vgl. N. 3.) Andere wichtigere Bedenken gegen die Giltigkeit des Darwin’schen Prineips in Betreff dieser Gattung erblicken wir 4. in der Gestalt der Oberfläche des Stengels, 2. in der Zusammensetzung des Blattes '). 1) Man würde mich missverstehen, wenn man glaubte, dass ich damit der Darwin'schen Theorie nalıe treten will. Wenn ich obige Bedenken offen auszusprechen mich getraue, so geschieht es nur in der Ueber die Polymorphie der Gattung Rubars. 347 Wie sehr man auch darüber nachdenken möge, wie der rundlich- walzige Stengel des R. sawatilis, caesius, Idaeus und glandulosus durch einen sehr allmähligen Uebergang zum 5kantigen des R. discolor, fastigiatus und tomentosus werden konnte, so kann man sich doch mit keiner Ansicht recht zufrieden stellen. Müssen wir nicht mit Recht an- nehmen, dass mit dem Auftreten der regelmässig 5kantigen Oberfläche des Stengels der Plan zu der Species, wie sie uns jetzt vorliegt, bereits fertig da stand? Denn wie konnte diese Oberflächengestalt, eine Folge der Configuration und Vertheilung der Gefässbündel im Stamme, ohne gleichzeitigen mittelbaren Einfluss auf die anderen Organe der Pflanze sein? Nun bleibt uns aber zu entscheiden, inwiefern jenes Moment einer Modification fähig ist, ob es sich mit einer allmäligen Entwicklung oder mit einer plötzlich eingetretenen Abweichung des Organismus durch Degeneration besser verträgt. Die Erscheinung der Blattgestalten gibt uns ein Mittel an die Hand, auf die Selbstständigkeit oder Abhängigkeit der Rubusformen mit einiger Sicherheit zu schliessen. Schon bei Betrachtung der hauptsächlichen 2 Blattformen, welche in Deutschland die Gattung Rubus characterisiren, entsteht die Vermuthung, dass zwischen der gefingerten und gefiederten Blattart keine natürliche Beziehung, demgemäss auch kein stufenweiser Uebergang statt finde, — dass also weder das gefingerte Blatt aus dem gefiederten, noch das gefie- derte aus dem gefingerten sich habe entwickeln können. Diese Vermuthung wird insoferne wahrscheinlich gemacht, als die gegenwärtige Rubuswelt keinen Fall einer derartigen Metamorphose aufzuweisen hat, man müsste denn die häufig vorkommende Combination des 3zähligen Blattes mit dem gefiederten bei R. Pseudo-idaeus, caessio-Idaeus und einen Ähnlichen Fall bei R. suberectus, von welchem J. E. Smith berichtet (vergl. Nr. 5), für natürliche Uebergänge halten, welche keine Praeexistenz des gefingerten und des gefiederten Blattes voraussetzen. Aus der Beblätterung des R. Idaeus entnehmen wir nur die Mög- liehkeit des Vorkommens zweier isolirter Blattarten auf einem und demselben Stamme. R.tomentosus und thyrsoideus bieten im Grunde dieselbe Erscheinung dar, denn der erstere trägt an den Laufstenge!ln, der letztere zu unterst an den Blüthentrieben 3zählige Blätter, während alle übrigen 5zählig sind. Allein man kann hiebei oft eine Anlage zur 5zähligkeit wahrnehmen, wenn die seitlichen Fingerblättchen nach aussen hin eine bemerkbare Lappung oder Theilung zeigen, als eine nicht eingetretene Isolirung der Seiten- blättchen. (Vergl. Nr. 5). Ebenso stellt sich häufig das 5zählige Blatt durch Absicht, auf einige mit dem Princip allmäliger beständiger Abänderung nicht vereinbare Fälle aufmerksam zu machen. Vielleicht wird eine Zeit kommen, wo man ähnliche Vorkommnisse dem Grundgedanken Dar- win’s — einer genealogischen Ableitung der Arten aus schon vorhandenen Organismen — unbeschadet als Beweis einer mehr ruckweisen Umbildung gewisser Arten hinstellen wird. 348 Fr. Krasan: deutlich ausgesprochene Theilung der äusseren Seitenblättchen als ein 7zähliges dar, mit dem Unterschiede jedoch, dass die Theilung niemals bis zum Grunde geht, sondern jene mit den Stielen verwachsen bleiben und so eigentlich die fussförmige Theilung zeigen, welche, wie wir bereits ge- sehen, keine normale ist. Ist aber dessungeachtet die Abkunft des 5zähligen Blattes vom 3zähligen im Zweifel zu ziehen, da jene vermeinten Uebergänge Combi- nationen zweier schon vorhandenen Blattarten sind, indem sie in den allermeisten Fällen bei unbezweifelten Hybriden vorkommen; so muss die Frage, ob denn das gefiederte Blatt des %. Idaeus aus einem gefingerten hervorgegangen sei, oder umgehehrt das gefingerte aus dem gefiederten, gerade zu verneint werden, denn man sieht leicht ein, dass der Bau des gefingerten nicht auf demselben Grundplane beruhet wie das gefiederte. Unzweideutig steht die Riehtung, in der die Anreihung der integrirenden Theile des zusammengesetzten Blattes erfolgt, in der gegenseitigen Stellung der fertigen Blättchen selbst verzeichnet: am gefingerten erkennen wir sie nämlich als eine cyklische, an dem gefiederten als eine lineare, und das Längenverhältniss der Spindel bei dem letzteren im Vergleich mit den Stielen der einzelnen Blättchen gestattet noch viel weniger eine Analogie zwischen beiden Blattarten anzunehmen, die somit betreffs der Rubusformen zwei sichere Ausgangspunkte gewähren. Wie sich die besprochenen Blattarten zu einander verhalten, so ver- hält sich das einfache Blatt zu dem zusammengesetzten überhaupt, wess- halb die Natur bezüglich der Gattung ZRubus mit dem einfachen Blatte eine eigene Bildungsrichtung eingeschlagen haben musste. Nun aber wird man, wenn diess von der Natur des Rubusblattes behauptet werden kann, auf Unterschiede in den Blüthenorganen, in der Inflorescens und der Beschaffenheit der Früchte, ein um so grösseres Ge- wicht legen müssen, da diese Momente nicht bloss in keiner unmittelbaren Beziehung zu den physikalischen Agentien stehen, sondern auch die Stellung des betreffenden Gewächses im natürlichen Systeme begründen. 8. (Mögliche Combinationen. — Alte und recente Bastarde.) Ich gebe im Folgenden einige der wichtigeren Erfahrungen, die sich auf die Kreuzung der Pflanzen im -Allgemeinen beziehen. j Die durch Kreuzung entstandenen Glieder können unter Umständen, wenn sie von einer der Mutterpflanzen oder einer anderen ihr sehr nahe verwandten Form befruchtet werden, fortpflanzungsfähige Samen erzeugen. Es kann dabei die Reihe der hervorgebrachten Mittelformen so weit gehen, dass im letzten Gliede eine der Mutterformen wieder zum Vorschein kommt. Stellen wir uns nun vor, dass 4) die Mutterpflanzen abwechselnd mit ihren Bastarden bald als ©, bald als g' fungiren, 2) dass die Bastarde, welche den Stammformen bedeutend nahe gekommen sind, in ihren Funectionen diesen gleich thun, 3) dass sich die hybriden Zwischenglieder nicht nur Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 349 mit ihrer näher stehenden, sondern auch mit der entfernteren Stamm- pflanze verbinden können, so wird man sich bei gleichzeitiger Berücksich- tigung aller dieser Momente unter der Voraussetzung, dass Fülle an Indi- viduen vorhanden ist, kaum einen hinlänglichen Begriff von der unendlich reichen hybriden Schöpfung zu bilden im Stande sein, indem die bereits vorhandenen Bastarde ausdauern, da sich, wie bekannt, Zubus nicht nur durch Schösslinge, sondern auch durch unterirdische Wurzelausläufer wunderbar schnell vermehrt. Daraus geht indess nur so viel hervor, dass wır ersehen, wie viele Wege der Natur offen stehen, wie sich in diesem wogenden Formenwechsel einige Typen unaufhörlich den Stammformen nähern, während sich andere gleichzeitig von ihnen entfernen, wie endlich, wenn der Fortexistenz des einzelnen Individuums kein Hinderniss entgegen tritt, — an der Lang- lebigkeit der Rubuspflanze als Individuum im weiteren Sinne dürfte man wohl nicht zweifeln !) — ältere und jüngere Bastarderzeugnisse neben ein- ander auftreten müssen. Die jüngsten Bastarde sind in ihrer Natur sehr schwankend, die Kreuzung scheint in dem neuen Organismus eine Er- schütterung zu bewirken ?). Die Vermuthung steht daher nahe, dass die Unbeständigkeit des Bastardes mit seinem Alter abnimmt, die excessiv modifieirten Organe allmälig eine mehr regelmässige Form annehmen, in dem Masse wie sich das Gleichgewicht der vitalen Kräfte im Organismus wieder herstellt, wodurch sich die Pflanze mehr und mehr einem constanten Typus nähert. Wenn diess auch durch Erfahrung (Culturversuche) bisher noch nicht bewiesen wurde, hat es doch viel Wahrscheinlichkeit für sich und entspricht der Natur der Sache. So möge sich eine grosse Anzahl Fälle erklären, wo an gewissen Formen zwar keine Symptome der Hybridität in den übermässig ent- wickelten Stacheln, oder in der ausschreitenden Form der Kelchzipfel u. dgl. wahrgenommen werden, auf die jedoch die anderen Argumente für die Bastardnatur recht gut passen. Als solche bezeichne ich z. B. mehrere Abänderungen des R. thyrsoideus, weil sie zugleich eine weitere Verbrei- tung besitzen, als die meisten anderen hybriden Rubusformen. Ueber die Art und Weise der Vermittlung der Bastardzeugung lässt sich nicht viel sagen. Ob wir nun die Einleitung dieses Vorganges dem Zufalle, dem Winde oder den fleissigen Bienen anheimstellen, die Mannigfal- tigkeit der Formen kann nicht geläugnet werden und muss im Laufe der Zeit in progressiver Weise zunehmen, wenn die Gunst der Umstände, welche bei der Erzeugung von Bastarden nothwendig zusammen wirken müssen, mit der Fülle der Formen zunimmt. 1) Wegen der unausgesetzten Propagation durch oberirdische und unterirdische Schosse. 2) Nach meinem Dafürhalten äussert sich diese Störung auch in der wechselnden Richtung der Kelch- spirale auf einem und demselben Blüthensprosse. Bd. XV. Abhandl. 4 350 Fr. Krasan: Einen wesentlichen Antheil bei der Befruchtung nehmen ohne Zweifel auch bei Aubus, wie ich mich überzeugte, die Inseeten. Liegt im Mai und Juni der wundervolle Blüthenreiz der Rispen über Hecke und Gebüsch ausgegossen, so sieht man Käfer vielerlei Art die Blüthen geschäftig um- schwärmen. Ausserdem werden die Rubusblüthen auch von verschieden- artigen Hymenopteren und Lepidopteren gierig aufgesucht. 9. (Ausscheidung der erzeugenden Formen aus der Hauptmasse der Blendlinge). Es möge mir vergönnt sein, die Grundsätze, welche mich in der Aufsuchung der Stammformen der Gattung leiteten, hier in Kürze anzuführen. Je gründlicher man sich mit Rubus befasst, desto eher erhält man die Ueberzeugung, dass wahres Verständniss der unzähligen Formen ohne genaue Analyse nicht möglich ist. Bei jeder vorkommenden Pflanze dieser Gattung ist die Erscheinung, in der sich dieselbe uns darstellt, möglichst genau zu zergliedern; wir müssen untersuchen, worin das besteht, dass sie uns keine bestimmte Abgrenzung gegen ihre Verwandten meist in unmittelbarer Nähe gestattet. Es erheischt allerdings oft einen geübten Blick, den rechten Zusammenhang zu erfassen zwischen der fraglichen Pflanze und den sie umgebenden verwandten Formen. Von der Voraussetzung ausgehend, dass der hybride Ursprung der meisten Formen erwiesen ist, scheint mir nothwendig, zunächst ein einziges, zum Totaleindruck wesentlich beitragendes Moment in’s Auge zu fassen und vorderhand von den übrigen Merkmalen zu abstrahiren. Lassen wir die ganze unberechenbare Reihe der Formen in unge- sichtetem Durcheinander an unserem prüfenden Blicke vorüberziehen, so wird uns der Umstand nicht entgehen, dass sich einige derselben durch ein eigenes gemeinsames Gepräge so sehr auszeichnen, dass wir sie sofort aus dem ungeordneten Gemenge aussondern und zu einem Ganzen ver- einigen, das wir ungescheut als Gruppe bezeichnen. Allein die durch diese Ausscheidung entstandenen Begriffe wie überhaupt die ganze Vorstellung gewinnt erst dann an Einfachheit und Klarheit, wenn der Geist im Ver- laufe dieses Actes an einem einzelnen Eintheilungsgrunde festhält. Soll ferner der Eindruck, den wir dadurch empfangen, fruchtbar sein, müssen wir auf das als Eintheilungsprineip angenommene typische Moment im ganzen Verlaufe seiner Intensität refleetiren und die Einzelvorstellungen nach ihrem Range und Werthe in eine continuirliche Ordnung, wo dieses angeht, an einander reihen, was um so leichter geschehen wird, je auffallender das Merkmal ist, auf welches dabei Rücksicht genommen wurde. Wir pflegen daher mit Recht beim Ueberblicke der Rubusformen drüsentragende und drüsenlose zu unterscheiden, denn in diesen kleinen röthlichen Ge- bilden liegt wirklich jenes wesentliche Element, welches den ersteren den eigenthümlichen nicht zu verkennenden Ausdruck verleiht, wiewohl Nie- mand im Stande wäre den Punkt genau anzugeben, wo die Rubi glandulosi aufhören und die Rubi.eglandulosi beginnen. Ueber die Polymorphie der Gatlung Rubus. 3dl Mit jenem einfachen Gegensatze daher nicht zufrieden, werden wir noch eine quantitative Rangordnung beobachten, wohlwissend, dass dieses sowohl als manches andere Merkmal an gewissen Formen stärker, an an- dern schwächer vertreten erscheint, und dass es welche gibt, wo es sich am stärksten, und wieder welche, wo es sich am schwächsten zeigt, ohne damit gerade sagen zu wullen, an welchen Formen speciell dieses der Fall ist. Diese Anschauung führt zum Maximum und Minimum des Vor- handenseins oder der Intensität bezüglich eines Merkmals, und wir werden sehen, dass solche Endpunkte in der Erscheinung eines typischen Momentes ein ganz vorzügliches Kriterium zur Aussonderung der hybriden Ueber- gangsformen liefert, Ebenso wie in Bezug auf die Dichtigkeit des drüsigen Haarüber- zuges kann man auch bezüglich der Form, Richtung und Farbe der Blumenblätter und Staubgefässe und Lage der Kelchzipfel an der Frucht gewisse Abstufungen unterscheiden, welche mehr oder weniger continuir- liche Reihen geben. Das Weiss und das Rosenroth wird hier durch das Blassroth mehrerer Formen des R. corylifolius, vulgaris, dumetorum ver- mittelt. Was den Umriss und die Richtung der Blumenblätter und Lage der Staubgefässe anlangt, bemerkt maw, dass bei den drüsigen Formen der Ebene die ersteren umso schmäler werden, dass sich ihre Lage sowie die der Staubgefässe um so entschiedener dem Aufrechten nähert, je diehter der drüsige Ueberzug der Pflanzen erscheint. Eine ausgezeichnete Reihe bieten die Modificationen in der Gestalt der Oberfläche des Stengels dar; sie führen durch unzählige Mittelglieder, durch allmälige Abstufungen vom Rundlichwalzlichen des &. caesius und glandulosus zum 5kantigen des R. discolor, fastigiatus und tomentosus. Die Zusammensetzung der Blätter verdient vorzügliche Berücksich- tigung. Obschon sich aber in diesem Falle das Allmälige des Ueberganges nicht darin ausspricht, dass die Blätter vom 3zähligen zum 4zähligen, von diesem zum 5zähligen, 6- und 7zähligen steigen, so ist dasselbe doch auf andere Art, nämlich in dem stufenweisen Zurücktreten des 3zähligen gegen das 5zählige oder umgekehrt an den einzelnen Individuen einer ganzen Formenreihe angedeutet. Doch treten im Ausdruck und in der Art der Behaarung der Blätter die bemerkenswerthesten Abstufungen auf. Insbesondere ist es die Unter- seite derselben, deren Färbung man vom lichtesten Grasgrün bis zum auf- fallendsten Glänzendgrau verfolgen kann. Da nun aber die Färbung von der Natur der Haare abhängt, so müssen letztere ebenfalls entsprechend an der successiven Abänderung Theil nehmen. Die Modificationen des Blüthenstandes lassen sich dagegen selten in reihenweise Abstufungen bringen; die Inflorescenz ist den grössten Unregelmässigkeiten unterworfen und weist sofort auf Blendlinge hin. 45 * 352 Fr. Krasan: Stellen wir nun einige der wichtigsten, reihenweiser Steigerung fähigen Momente prüfend neben einander, so zeigt es sich, dass dort, wo z. B. die Frequenz der Drüsenhaare (Drüsenborsten) am grössten, der Stengel walzlich und niederliegend ist, wo die Blätter (nur) 3zählig, beiderseits grasgrün (oben dunkler), einfach behaart sind: die Blumen- blätter weiss, ziemlich schmal (verkehrt-länglich) und aufrecht erscheinen, wie die reinweissen Staubgefässe, da bemerkt man zugleich, wie sich die Kelchzipfel an die Frucht anlehnen, oder locker abstehen, nie aber zurückgeschlagen erscheinen, wie der Blüthenstand in seiner eigenthüm- lichen etwas ebensträussigen Form auftritt mit den verlängerten sperrig abstehenden Zweigen, mit einem Worte, wie ein Gebilde zum Vorschein kommt, in welchem die Reihen der oben angeführten Momente eulmi- niren, sich mit ihren äussersten Punkten (Maximen und Minimen) in einem reellen Typus berührend. Nach dieser gedrängten Characteristik wird man den besprochenen Typus gewiss nur in R. glandulosus Bell. finden. Dieser macht daher wit vollem Rechte Anspruch auf den Rang einer Species. Dafür spricht mächtig seine weite geografische Verbreitung und Dichtigkeit, wo er sich doch wunderbar constant bleibt. Ich sah mitunter Exemplare aus Baiern, die ganz genau mit R#glandulosus des Görzer Distrietes über- einstimmten und die von Bellardi selbst beschriebene Pflanze (Append. ad Flor. Pedemont.) ist mit R. gland. beider Länder identisch, wozu schon die Angabe des einzigen Umstandes genügen würde, dass die Pflanze nur 3zählige Blätter besitzt. Die Blattsubstanz ist gegen den Stiel an den Seitenblättchen scharf abgegrenzt und abgerundet. Darin kann R. ylan- dulosus am leichtesten erkannt werden, wo er in Combination mit anderen Formen vorkommt, besonders in dem Falle, wenn die Drüsenborsten und Drüsenhaare ausbleiben. Verfolgt man das Vorkommen von Drüsenhaaren an verschiedenen Formen in allen Stadien ihrer Frequenz, so wird man bald einsehen, wie diese einzelnen Formen in dem Masse ein anderes Gepräge annehmen, als sich der drüsigborstige Ueberzug dem Verschwinden nähert. Auf diese Art gelangt man zu einem neuen Inbegriff von Typen, die sich durch Uebergangsglieder vielseitig berühren, so zwar, dass man die Grundtypen nur dann im Gemenge noch zu unterscheiden vermag, wenn man be- stimmte Momente (Merkmale, Attribute), deren Intensität sich gleichsam wie in einer fortlaufenden Scala darstellt, einzeln hervorhebt, um sie an den Endpunkten (Maximen und Minimen) einer genauen Betrachtung zu unterziehen. Um uns noch an R. glandulosus zu halten, wählen wir vorderhand jene Momente, welche in einem der Endpunkte mit dieser Form zu- sammentreffen, nämlich 1) die Blätter 3zählig, 2) beiderseits grasgrün, einfach behaart, 3) Kelchzipfel an die Frucht angelegt, 4) Blüthen weiss, Ueber die Polymorghie der Gattung Rubus. 393 5) der Blüthenstand eine etwas ebensträussige, wenigblüthige Rispe, zu- sammengesetzt aus gabeltheiligen, zum grössten Theile von 3zähligen Blättern unterstützten Blüthenästehen, 6) Stengel walzlich. Insofern schliesst sich dieser Typus an R. glandulosus an, weicht aber von demselben in Fol- gendem ab: 1) durch den Mangel der drüsigen Borstenhaare und Acikeln, und durch das Auftreten von kurzen Stacheln, 2) durch die Richtung und den Umriss der Blumenblätter, welche hier verkehrt-eirund und wie die Staubgefässe ausgebreitet sind. Dazu kommt der mehlige Reif, womit Stengel und reife Früchte überzogen sind. Diess ist R. caesius. Bei R. caesius sind überdiess die Seitenblättchen sitzend, denn die Blattsubstanz begleitet, sich stets verengend, die Mittelrippe bis hart an die Stelle, wo sie sich von der Spindel abzweigt, ein Umstand, welcher das Erkennen des R. caesius in seinen Combinationen mit anderen Formen wesentlich erleichtert. Die feinen glänzendweissen aber doch deutlich her- vortretenden Blattrippen der 4. Ordnung führen ebenfalls in den meisten Fällen richtig auf seine Spur, nur in Betreff des R. tomentosus könnte, bei alleiniger Berücksichtigung des Blattbaues in den hybriden Comb’na- tionen eine Zweideutigkeit entstehen, allein in allen solchen Fällen werden wohl auch andere Momente, wie die Behaarung, Bewehrung, Inflorescenz, Fruchtbau u. a. in Betracht gezogen, welche sodann nimmer einen Zweifel über die den Blendling constituirenden Arten übrig lassen. Während bei R. glandulosus und caesius die Stengel in der typischen walzlichen Form erscheinen, werden wir nach einer langen Reihe von Uebergängen zu einer Gruppe geführt, welche im Gegensatze zu R. gland. und caes. stumpf Skantige Stengel zeigt, welche an den Seitenflächen meist gerinnt sind. Die Glieder dieser Gruppe, deren wenigstens äussere Verwandtschaft in einer gewissen gemeinsamen Tracht begründet ist, besitzen dicke, schief aufrechte Stengel, deren oberer Theil in einem Bogen zur Erde gekrümmt ist, während wir sie bei AR. gland. und caes. niedergestreckt sehen. R. discolor und fastigiatus zeigen an den Schösslingen zuerst rein 5zählige Blätter. Hieher gehört auch R. tomentosus, wiewohl er in Tracht und Blattbau höchst unbeständig ist. Alle Arten dieser Gruppe zeichnen sich ferner durch die von der Frucht zurückgeschlagenen Kelchzipfel und die starken zusammengedrückten gekrümmten Stacheln aus, womit die Stengel, zum Theile auch die Blattrippen’ besetzt sind. Den passendsten Ausgangspunkt zur Unterscheidung der in Mittel- Europa vorkommenden Grundarten gewährt die Verschiedenheit der Farbentöne der Blätter; sie lassen sich auf 3 Haupttypen zurückführen, und indem man das Verhältniss der Oberseite zur Unterseite in’s Auge fasst, folgendermassen andeuten: 354 Fr. Krasan: grün grün grau grün grau grau Nach diesem höchst einfachen Schema, worin kleinere Differenzen des Ueberganges vom Grün in's Grau unbeachtet bleiben, erscheinen grün grau —— und grün grau als Endglieder einer Reihe, deren Natur uns schon aus | he als Mittelglied, als ein abhäugiges Zwischenelement dieser Reihe anzusehen. Gleichwohl können wir uns leicht überzeugen, wie sich an jedes der drei Glieder ein eigener Bau des Blüthenstandes !), eine eigene Behaarung der Blüthen- stiele und Kelche, eine verschiedene Form der Blüthen, eine ganz beson- dere Eigenthümlichkeit der Früchte knüpft (Vergl. Nr. 4) und diese Momente so an jedes einzelne der drei Reihenglieder vertheilt, reichen hin, uns in der Meinung zu befestigen, dass die ihnen entsprechenden Formen specifisch von einander unabhängig sind. Darum scheint es, dass. sich die Unbeständigkeit des Blattbaues und der Tracht bei AR. tomentosus auf einen physiologischen Grund beziehe. Was die Blätter dieser Art betrifft, werden sie selbst am Schössling ebenso häufig 3- als 5zählig beobachtet, ja meistens findet man auf einem und demselben Schösslinge 3-, 4- und 5zählige Blätter, wo jedoch die Theilung selten vollständig bis zum Mittelpunkte geht, sondern es bleiben die Seitenblättehen am Grunde mehr oder weniger mit einander ver- wachsen. Wir haben aber allen Grund anzunehmen, dass die Ursache der Unregelmässigkeiten in der Theilung der Blätter mehr in einem physio- logischen, als in einem von physikalischen Einflüssen abhängigen Agens zu suchen ist. (Vergl. Nr. 8). Die im Görzer Districte von mir beobachteten Exemplare des X. tomentosus zeigten nahezu die Tracht des R. discolor, dafür waren aber am Stengel die beiderjährigen Blätter 5zählig- mit hinwieder auftretender theilweiser Verschmelzung der Seitenblättchen. Bei Wien erscheint die Pflanze fast ganz niederliegend, wie bei Ze. glandulosus, mit vorherrschend 3zähligen Blättern und augedeuteter Theilung der Seitenblättehen. Mehrere von Herrn Dr. Kotschy im Orient (Syrien, Kleinasien) gesammelte Pflanzen dieser Art, von denen jedoch keine Schösslinge vorliegen, haben fast regelmässig 5zählige Blätter und scheint .R. toment. in diesen Gegenden eine steife Haltung nach Art des R. discolor Zu besitzen. Jedenfalls lässt das äusserst constante Toment der Blätter, die Zartheit der verlängerten Blüthenästehen, die Schlankheit der Rispe in allen Theilen mit den ver- längerten Stützblättchen, den kleinen weissen Blüthen mit gelblichweissen Staubkölbehen auf einen ursprünglich da gewesenen einheitlichen Character dem Bisherigen bekannt sein wird. Demnach wäre ') „Haupttypen europ. Rubusarten“ in diesen Schriften 1863. Ueber die Polymorphie Jer Gattung Rxbus. 355 schliessen, der wahrscheinlich in der Folge durch Berührung mit anderen verwandten Formen, vielleicht durch Kreuzung mit der eigenen Art nach mehreren Seiten hin gespalten wurde. Wäre die Spur einer Einheit des Characters bei Pflanzen aus den verschiedensten Gegenden in diesen Eigenschaften nicht so deutlich ausgesprochen, wahrhaftig wir hätten dann nur Trümmer einer durch Kreuzung in ihre Verwandten ganz und gar aufgegangenen Pflanzenart da, wie es deren vielleicht mehrere in der unermesslichen Reihe der Rubusformen geben mag. Wo die Blätter von R.toment. 3zählig sind, erscheinen die Blättchen sitzend wie bei R. caesius, die unteren des Blüthenastes sind an Form denen des A. cwesius selbst nicht unähnlich. Das Toment der unteren Blattseite geht in der Combination mit R. glandulosus in ein dichtes in’s Spanngrün spielendes Sammthaar über (R. piymaeus W. et N.). Ueberhaupt ist dieser Art eigenthümlich, dass sie in keiner Verbindung mit andern Formen ihr characteristisches Toment völlig eingebüsst. Es sind mithin R. sawatilis, Idaeus, discolor, glandulosus, caesius, fastigiatus und tomentosus jene Arten, auf welche sich die unübersehbare Formenanzahl dieser Gattung in Mitteleuropa zurückführen lässt. Damit ist aber keineswegs die Möglichkeit ausgeschlossen, dass es hier noch andere Grundtypen ausser den 7 genannten gebe. Sehr wahrscheinlich bleibt aber immerhin die Fortexistenz noch mancher ursprünglicher Arten, welche vielleicht vor Aeonen in Folge der Kreuzung ihr selbstständiges Dasein verwirkt, in verschiedenen hybriden Verbindungen. Allein solche versteckt enthaltene Arten können durch keine noch so genaue Beschrei- bung erkannt werden, wo oft bei einem vorliegenden Exemplare ein gering scheinender Umstand auf die Spur derselben leitet..Dass es wenigstens im Süden Europas, in Westdeutschland und in Böhmen solche Arten gibt, die an und für sich hier nicht mehr existiren, wohl aber als miteonstituirender Theil einiger Blendlinge, werden wir aus dem Folgenden ersehen. 40. (Rubusflor des südlichen Europa, Syrien und Kleinasien). Mit der An- näherung an das Mittelmeer südlich von der Alpenkette schlägt die Phy- siognomie der Gattung eine neue Richtung ein. Während nämlich der Stengel bei den nördlicheren Formen nie eine andere Bekleidung trägt als ein einfaches lockeres Haar, besteht der Ueberzug der Formen um das Mittelmeer in einem dichten, aus angedrückten sternförmig gruppirten Härchen zusammengesetzten Toment, welches nicht nur alle Stengel- und Rispentheile, sondern auch die Stacheln so dieht bedeckt, dass die Pflanze davon ein graues oder bräunliches, leicht in die Augen fallendes Aussehen bekommt. Diess bemerkt man zuerst am R. amoenus Portenschl., einer durch ganz Dalmatien verbreiteten Form, welche sich durch die, wiewohl verhältnissmässig breiteren Blättehen zunächst an R. discolor anschliesst, aber das Toment an der Unterseite ist nicht so reinweiss, wie bei diesem, 356 Fr. Krasan: Ich bekam niemals von daher den echten R. discolor zu sehen, von dem wir doch wissen, dass er in den Ebenen Italiens die häufigste Art ist. Schon in Dalmatien tritt eine von R. amoenus in mancher Beziehung abweichende Form auf, insofern die Blättchen eine breit-elliptische, selbst kreisrunde Gestalt annehmen und sich überdiess durch stark hervortretende Rippen I]. Ordnung kennzeichnen. Das Auffallendste dabei ist, dass die Blätter nicht 5zählig, sondern selbst am Ajährigen Stengel 3zählig sind. Dieselbe Pflanze findet man in Griechenland, Thessalien, auf den Inseln Creta und Cypern, in Syrien, Palästina und an mehreren Stellen Klein- asiens, wo sie von Herrn Dr. Kotschy beobachtet wurde: Stengel stumpf 5kantig, sammt den starken geraden (nur an den Blüthenästen ge- krümmten), zusammen gedrückten Stacheln bräunlich filzig. Blätter alle 3zählig, Blättchen fast sitzend (jedoch die Blattsubstanz am Grunde ab- gerundet), elliptisch bis kreisrund, (das Endblättchen immer kreisrund oder selbst breiter als lang) mit kurzer plötzlicher oder fehlender Stütze und daher abgerundet, die des Schösslings tief abstehend-gekerbt--gesägt, die des 2jährigen Stengels feiner und schärfer gekerbt-gesägt, alle starr, oberhalb dunkelgrün, grubig-runzelig, unterseits mit dichtem schmutzig- weissem Filze bekleidet. Rispe wenig-blüthig vom Baue jener des KR. discolor. Blüthen schön rosenroth, kleiner als bei AR. discolor, dessen Grösse die Pflanze überhaupt nicht zu erreichen scheint. Die Blätter, welche der Rispe nahe liegen, erscheinen meistens mattgrau und erinnern dadurch einigermassen an R. tomentosus. Reife Früchte habe ich in frischem Zu- stande noch nicht untersuchen können. Allein dem Orient ist noch eine andere mit der eben beschriebenen verwandte Form eigen, die jedoch keiner der dort gereisten Botaniker von derselben unterschieden zu haben scheint. Dieselbe ist höher, mit längeren geraden Blüthenästen. Die Blätter grösser, dünner und weicher; Blättchen, namentlich das mittlere, gegen die Basis etwas verschmälert, nie elliptisch oder kreisrund, oberseits glatt (nicht grubig-runzelig), die Rispen unterseits nicht hervortretend, das Toment daselbst reinweiss. Rispe reichästig, aber regelmässig entwickelt, beginnt mit eigenen Rispchen schon in den Achseln der mittleren Blätter des Blüthentriebes. Augenfällig ist insbesondere das lichte Toment aller Stengel- und Rispentheile, sowie der unteren Blattseite. Dieser Unterschied, auf den ich beim Durchsehen der im kais. Herbar befindlichen orientalischen Rubus aufmerksam geworden, und der auch Herrn Dr. Kotschy nicht entging (er hatte freilich Gelegenheit, beide Formen an Ort und Stelle ihres Vorkommens zu beobachten), scheint mir wichtig genug, beide Formen als eigene Arten von einander getrennt zu halten. Linne kannte weder die eine noch die andere derselben; erst durch Schreber wurde uns einiges darüber bekannt, der sie als Zt. sanctus (Dee. p. 15. t. 8) veröffentlichte, unter welchem Namen sie hierauf Will- LE 5 Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 357 denow in seine Spec. plant. ed. 4. 1797 aufnahm. Indess bleibt doch ungewiss, welche von diesen Formen er darunter verstand, denn die kurze Diagnose daselbst: „AR. folüs ternatis simplieibusque subtus tomentosis, caule petiolisgue recurvis“ kann sowohl auf die eine als die andere und kann sogar auf beide gedeutet werden. Es bleibt uns daher nichts anderes übrig, als die Bezeichnung R. sanctus als zu weit, oder doch als zwei- deutig aufzugeben, und so möge mir erlaubt sein die erstere Form mit schmutzig-weissem Toment und rundlichen Blättchen R. rotundifolius, die andere mit weisslichem Toment und verkehrt-eiförmigen Blättchen R. albicans zu nennen. Auf diese Art verhielte sich R. sanctus Schreb. zu R.rotundifolius und albicans so wie sich der Linne’sche R. frueticosus oder besser Rub. frut. Aut. plur. zu R. tomentosus, discolor und fastigiatus verhält. Doch möchte ich beide einer weiteren Untersuchung empfehlen, denn wiewohl mir Dr. Kotschy versicherte, dass Brombeergesträuch im Orient nicht häufig ist, wo sich nur in schattigen Schluchten einzelne Büsche zeigen, so bemerkt man doch schon unter den wenigen Exemplaren, welche von dorther im kais. Herbar zu finden sind, mehrere namhafte Uebergangsformen zwischen R. albicans und rotundifolius. Allein da nicht alle excessiv modificirte Organe darbieten, muss ich wohl zugeben, dass zur Bildung gewisser Uebergänge auch Bhraikauehe Einflüsse gut bei- getragen haben konnten. Während nun R. albicans den Mittelpunct seiner Verbreitung im nordwestlichen Persien zu haben scheint, reicht R. rotundifolius weit hinauf nach Europa. Nicht bloss Dalmatien, auch Südfrankreich und Nord- italien besitzen Spuren dieser Pflanze, wie mir scheint im R. collinus DC., indem R. rotundif. in Folge der Kreuzung mit R. thyrsoideus oder mit irgend welcher Form des R. dumetorum in diese selbst völlig aufge- gangen ist, wogegen er sich in den noch existirenden Hybriden ein laut- sprechendes Denkmal zurückgelassen hat. Der Einfluss des R. rotundifol. geht noch viel nördlicher. Man braucht z. B. R. vestitus W. et N., wie er in einem Exemplare aus der Gegend von Nancy (von H. Godron gesammelt) im obigen Herbar vorliegt, nur flüchtig anzusehen, um darin R. rctundif., natürlich in bybrider Verbindung mit gewissen anderen Formen, zu erkennen. Schössling schwach 5kantig sammt den Stacheln mit bräunlichem Toment überzogen. Blüthentriebe holzig grau von eigenthümlichem Aussehen. Blätter 3-, 4-, 5zählig, fuss- förmig getheilt, oberseits schmutzig grün ziemlich runzelig, unterseits sammtig-behaart; Blättchen, vorzüglig das mittlere, kreisrund mit plötz- licher kurzer Spitze, starr fast lederartig, die einfachen rispenständigen überdiess beiderseits grau, ungefähr wie bei R. tomentosus. Ich sah R. vestitus auch von anderen Sammlern aus verschiedenen Gegenden Deutschlands, es war aber keiner dieser Formen die Physiog- nomie des R. rotundifolius so deutlich eingeprägt, wie der aus der Um- Du. u Abhaudl. 46 358 Fr. Krasan: gebung von Nancy, die meisten erwiesen sich als weit verschieden von der letzteren, so z. B. R. vestitus nach Wirtgen aus der Umgebung von Coblenz ?). Eine ausgezeichnete Verbindung von R. rotundifol. und glandulosus bietet sich in R. apiceulatus W. et N. (Exemplar von H. Karl, zu finden im Herb. der k. k. zool.-bot.-Gesellsch.) Böhmens dar; er zeigt den deutlichen Stiel (+—5mm. lang) der Blättchen und die häufigen Drüsenborsten des R. glandulosus, die Starrheit der Pflanze, der eckige, von angedrücktem grauem Filze dicht bekleidete Stengel und die Abrundung der oberhalb runzeligen Blättchen, welche in eine plötzliche Spitze endigen sind Attribute des R. rotundifolius. Der Blüthenstand spricht mehr für den letzteren als für R. glandul. Als Bastard verräth sich R. apieulatus hauptsächlich durch die blattartigen Anhängsel der Kelchzipfel. Wird R. apieulatus von R. Jdaeus affieirt, so wandelt er sich nach meiner Ansicht in R. grandis Neum. um, wenigstens äussert sich der Einfluss des R. Jdaeus in hybrider Verbindung mit A. corylifolium Sm. und anderen Formen des R. dumetorum durcli eine luxuriöse Entwicklung der Blattfläche. Trotz der starken Beblätterung der sehr unterbrochenen Rispe und der in blattartige Anhängsel auslaufenden Kelchzipfel besitzt aber die Pflanze doch so viel Originelles, dass man gegen eine Behauptung ihrer Selbstständigkeit nicht viel einzuwenden hätte. Sie gehört nebst MR. apiculatus und den folgenden zu den eigenthümlichsten Formen Böhmens. 44. (Böhmen, wahrscheinlicher Heimathherd mehrerer, noch gar nicht bekannter Arten). Es kam mir vor Kurzem im Herb. der hiesigen k. k. zool.-botan. Ges. ein Aubus unter dem Namen: R. Pseudo amoenws Neum. zu Gesichte, von J. Chr. Neumann bei Nixdorf in Böhmen gesammelt, dessen Diagnose ich, insoweit sie nach einem trockenen Exemplare gegeben werden kann, hier folgen lasse. Stengel niederliegend, walzlich, von der Dicke jenes von R. eaesius, röthlich angelaufen, kahl, mit kleinen Stacheln spärlich bewehrt, von Knoten zu Knoten einen kurzen Blüthenspross treibend. Blätter 3zählig, klein (15— 20mm. lang, 13— 164m. breit), weich locker liegend-behaart, beiderseits grasgrün; Blättchen etwas ungleichseitig, eiförmig, kurzgestielt (Stiele der Seitenblättchen 4—2wm. Jang, Blattsubstanz gegen die Stiele abgerundet wie bei AR. glandul.), theils einfach theils doppelt fein gekerbt- gesägt, das Endblättchen rasch zugespitzt, mauche fast abgerundet, im Umriss verkehrt-eiförmig. Blüthenstiele mit feinem grauen Toment über- zogen und überdiess mit sehr feinen, langen Drüsenhaaren locker besetzt. Diese Drüsenhaare, welche auderer Natur sind als jene bei A. glandul., stehen in eben dem Masse auch an den Blattstielen und längs des ganzen Blüthensprosses. Blüthenstand eine 4—6blüthige Traube von äusserst Te !) Exemplare dieser Pflanze findet man Im Herb. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 359 kleinen ungetheilten Stützblättchen begleitet, liegt nackt über der Blatt- region des Sprosses. Darin weicht diese Art sehr von ihren nächsten Verwandten R. caesius und sawatilis ab und erscheint höchst originell. Kelchzipfel in Form und Toment denen des R. caesius vollkommen gleich, nach der Blüthe an die Frucht angedrückt. Blumenblätter sehr schmal (verkehrt-länglich), weiss? Früchte? Die Blattrippen im trockenen Zustande grünlich, nicht weiss wie bei R. caesius. Wie ich die ersten Anzeichen dieser Art in einigen Formen (R. rubens Whe. nach Neum., lividicaulis Neum. Köhleri Whe. nach Neum. zum Theile) erblickte und mich darüber in grosser Verlegenheit befand, mir ihre Erscheinung durch den Einfluss der wenigen bisher zur Kenntniss gebrachten Arten begreiflich zu machen, war ich weit entfernt zu glauben, dass mir die Pflanze, welche PR. rubens und lividieaulis das fremdartige Aussehen verleiht, jemals in die Hände gelangen würde. Als Bestandtheil verschiedener Hybride dürfte die Pflanze ursprüng- lich keine beschränkte Verbreitung gehabt haben, während sie als selbst- ständiger‘ Typus gegenwärtig zu den Seltenkeiten zählen mag, da sie, so viel ich weiss, noch von Niemandem erkannt wurde. Man wird es daher bei solchen Umständen wohl verzeihlich finden. wenn ich das unermess- liche Register der Gattung Rubus um einen Namen vermehre, indem ich mich entschliesse die unvollständig beschriebene Rubusart als R. bohemicus n. sp. nach dem Lande, woher sie stammt, den Rubologen zur weiteren genaueren Untersuchung zu empfehlen. Auf den ersten Anblick hat es fast den Anschein, als ob R. bohemicus eine Mittelform zwischen R. sawatilis und glandul. wäre. Allein nicht nur ist die so einfache nackte Blüthentraube originell, sondern auch die Klein- heit der Blätter sehr eigenthümlich, und will weder der Umriss und die Berandung der Blättehen noch die mehr an X. caesius mahnende Form der Kelchzipfel zu dieser Annahme passen, die seltsamen Drüsenhaare gleichen aber melır denen des R. adenotrichus Schlechtend. Centralamerikas als jenen des R. ylandulosus; abgesehen davon, dass die Pflanze in keinem ihrer Organe eine Verbildung oder Unregelmässigkeit zeigt, wie wir soiche überall bei Bastarden zu beobachten gewohnt sind, müsste sich, wenn J. bohemicus wirklich ein solcher Bastard wäre, in ihm entweder der Character des R. glandulosus oder jener des R. sawatilis doch deut- licher ausprägen. Ein zweites Exemplar, welches im obigen Herbar neben AR. bohemieus unter demselben Namen: R. Pseudo-amoenus stand, sieht im wesentlichen wie dieser aus, aber die Blüthensprossen sind grösser, 5—6blättrig (nicht 2—3blättrig wie bei R. bohem.); Blüthenstand aus 3blüthigen Cymen, welche in eine lockere Rispe gestellt sind, zusammengesetzt; die 3blüthigen Cymen gehen nach oben durch Verkümmerung der seitlichen Blüthen in 46 * 360 Fr. Krasan: 4blüthige über. Blüthenstiele, Achse, Kelche ausserdem mit nadelförmigen gelblichen Acikeln besetzt. Man bemerkt aber doch an der Pflanze keine Verbildung, die Blättehen erscheinen etwas grösser als bei R. bohem. Ob diese Form eine selbstständige Art ist, ob hier R. glandulosus und saxa- tilis wirklich eine Rolle spielen, lasse ich bei Mangel an mehr Exemplaren dahingestellt. Unter solchen Umständen ist es wohl erklärlich, wenn R. rubens Whe. Böhmens (nach Neum.) so fremdartig erscheint, dass er sich an keine Form Deutschlands anschliesst, ich erkenne ihn nämlich als eine Kreuzform zwischen R. rotundifolius und bohemicus. Dass er überhaupt ein Bastard ist, beweist die Beblätterung der sehr unterbrochenen Rispe, die überschwengliche Bestachelung, die ihm eine fast igelartige Bewaff- nung gibt, sowie die Unregelmässigkeiten in der Form der Kelchzipfel. R. lividieaulis Neum. ist nichts als R. bohemicus, alterirt durch eine Form von R. dumetorum, wie es der theilweise 5kantige Stengel andeutet. Die vielen Unregelmässigkeiten in der Theilung der Blätter und in der Beblätterung des schwankenden, bald traubigen, bald rispigen Blüthen- standes lassen an seiner Bastardnatur nicht zweifeln. In R. Köhleri Whe. (Exempl. von Neum.) sehe ich aus analogen Gründen eine Bastardform zwischen R. rubens und Jdaeus. Ein zweites Exemplar dieses Namens von demselben schien mir ein etwas modificirter R. grandis. R. bohemicus sowie alle jene Formen, welche von ihm affieirt sind, schliessen sich durch ihren Habitus, vorzüglich durch die kleinen 3zähligen Blätter mit der feinen, scharfen Serratur, an gewisse nordamerikanische Arten aus der Gruppe des R. trivialis Mich. an. Es sind diess noch sehr unvollständig bekannte Rubusformen. A. bohemicus, zum Theile auch R. caesius, haben ihre nächsten Verwandten am westlichen Con.inent, während der Typus des R. discolor mit den grossen 3—5zähligen, an der Unter- seite weissfilzigen Blättern und der complieirten Blüthenrispe dort nur schwach repräsentirt zu sein scheint. Es wurde Nr. 6 darauf hingewiesen, dass die geographische Verbrei- tung einer Pflanze als ein wichtiges Argument für oder gegen die Spe- cifität derselben gilt. Nun wissen wir aber jetzt, welche Ursache bei Rubus beständig dahin wirkt, den reinen Typus einer Art in seiner geographi- schen Ausdehnung mehr und mehr einzuschränken, weshalb wir uns wohl hüten werden, eine solche Art nur nach einer Seite, d, h. als eine nur in der Gegenwart existirende Species aufzufassen. Wie viele Arten mögen auf die Weise verschwunden sein, wie zum grössten Theile R. bohemicus und zum grossen Theile R. rotundifolius? Wer vermag jetzt diese Frage zu beantworten? Sicherlich wäre auch in derRubuswelt des südlichen Europa und des Orients derselbe Fall eingetreten, wenn die Lebensweise, die Natur der einzelnen Arten dort einen Contact Ueber die Polymorphie der Gatlung Rubus. 361 in ausgedehnterer Weise zugelassen hätte. Nicht so sehr die zufällige Beschaffenheit des Bodens, als vielmehr die gesetzmässig gegen Süden zunehmende Wärme schliesst südlich von der Alpenkette R. glandulosus, Jdaeus, sawatilis und tomentosus von R. caesius und discolor ab, Arten, welche nördlich von diesem Gebirgssystem recht gut nebeneinander wachsen. Nur in Bezug auf R. fastigiatus, wo er aın südlichen Saume der Alpen noch vorkommt, kann die Bodenart eine Scheidung bewirken, die ihn vom Connubium mit einigen seiner Gattungsverwandten theilweise abhält. Beiden Umständen verdankt Görz die Reinerhaltung mehrerer Typen der Gattung Rubus. 42. (Analyse verschiedener combinirter Rubusformen). Es wäre vergebliche Mühe auf alle bisher bekannten Formen hier Rücksicht nehmen zu wollen, so unendlich reich ist das Material geworden. Da ich aber, wiewohl na- türlich das Wenigste davon an Ort und Stelle in wachsendem Zustande oder in Herbarien gesehen wurde, dieErfahrung gemacht habe, dass meist sehr verschiedene nur durch zufällige unwesentliche Merkmale in gegenseitiger Beziehung stehende Formen einen und denselben Namen führen, während umgekehrt oft eine und dieselbe Form unter den verschiedensten Namen vorkommt, so ziehe ich es vor, aus dem unbändigen Materiale nur Etliches auf's Gerathewohl zu wählen, um zu zeigen, wie complieirt die Verwandt- schaftsverhältnisse sind, auf die es hier ankommt. Rubus castoreus Laest. Er kommt schon bei Hartmann (Scand. Fl. ed Il. p. 138) und Wahlenberg (Fl. Suec. n. 570) als R. sawatilis var. b) hybridus vor. Fries selbst hält R. castoreus, wenigstens eine Abänderung davon, für einen Blendling. Wichura erst hob. (Flora 1859. p. 425) jeden Zweifel in Bezug auf dessen Ursprung, indem er auf ver- lässliche Gründe gestützt, ihn als R. sawatilis X arcticus erkannte. R. Cupanianus Guss. (An schattigen Stellen in Calabrien. leg. Huet. du Pavillon.-H. C. !) ist eine eigenthümliche Pflanze, klein, schmächtig, fast krautartig, dicht behaart, fast zottig, mit nadelförmigen Stacheln dicht bekleidet; Blätter 3zählig, die oberen unterseits grau. Ist R. sawa- tilis X tomentosus, eine Bastardform, die zwichen beiden Mutterarten die Mitte hält. Gebirgspflanze. R. uneinatus Huet du Pav. (In Zäunen oberhalb S. Stefano in Cala- brien, leg. Huet du Pavillon.-H. C.) = R. tomentosus X sawatilis, doch dem R. tomentosus viel näher stehend als R. Cupanianus. R. siculus Presl. var. ovalifolius Guss. — R. Idaeus X tomentosus mit vorzüglichem Character des R. tomentosus. Man erkennt darin den R. Idaeus hauptsächlich an den steifen, walzlichen, braunen mit sehr kurzen Stacheln spärlich bestreuten Stengeln und dem rein weissen Filze an der Unterseite der 3zähligen Blätter mit vollständig sitzenden Seitenblättchen. Sieilien, leg. Huet du Par. 1) H. C. (Herb. Caes.), Exemplare davon im kaiserl. Herbar in Wien zu sehen, 362 Fr. Krasan: R. fructicosus L. Unter diesem Namen kommen viele heterogene For- men vor. Indess pflegen neuere Batographen doch nur den Weihe’schen R. plicatus darunter zu verstehen, 1. R. fructicosus L. (Baiern, leg. Sendtner. — H.C.) Syn. R. plicatus Weihe et N. ist eine gelinde Modification des A. fastigiatus, be- dingt durch den Beitritt von AR. Jdaeus. Kelchzipfel an der Aussenfläche fast kahl, am Rande kreideweiss, von einem dünnen angedrückten Filz, woran man K. J/daeus leicht erkennt. Das weisse Toment an der unteren Blattseite geht in der Kreuzung mit /2. fastigiatus fast immer verloren. Andere Exemplare dieses Namens, in denen ich Ze. sawatilis X fastigiatus erkannte, sehen zart krautig aus, Blüthenstiele mitunter bedornt, die unteren gabelig getheilt, wie bei A. caesius. Nebenblättchen sehr entwickelt, un- gefähr wie bei R. saxatilis. Die Inflorescens bleibt im Wesentlichen die des A. fastigiatus. 2. R. fructicos. L. «a. plicatus (Nancy lieg. Godron — H. C.) ist 2. Fastig. affieirt von R. tomentosus. Recenter Bastard. 3. R. fructicos. L. ß. jastigiatus (Naney, leg. Godron — H. C.) Eine sehr fremdartige Form: Stengel ziemlich dünn, fast walzlich, von Knoten zu Knoten einen kurzen Blüthenspross treibend. Biüthen traubig, Kelch in abnormer Weise blattartig anhängselig, Blüthenstiele meist zu 2 zusammengewachsen. Blätter 3zählig, Blättchen verkehrt länglich-keilig, bei den unteren verkehrt schmal-keilig, fast eingeschnitten regelmässig gekerbt-gesägt. Die ganze Pflanze hat ein sehr krautartiges Ansehen. Diese Pilanze vereinigt seltsamerweise den Typus des R. saxatilis mit dem einer Form, welche am unteren Missouri in Nordamerica zu Hause ist '); in Bezug auf Habitus, Blattform und Blüthenstand ist diese Aehn- lichkeit mit jener überseeischen Rubusform, die ich nirgends beschrieben finde (sie ist im H. C. zu sehen), wahrhaftig eine frappante. 4. R. fruticos. L. var. 3. Koch (var. tomentosus). Rispe mit starken gekrümmten Stacheln dicht bewehrt. AR. tomentosus X sawatilis. Aus den Apenninen bei Pistoja, leg. Savi. — H. C. 3. J. fruticosus (candicans) L. var. flor. albis. (Vom Monte Baldo im Venetianischen, leg. Massalongo. — H. S. Z. B.?) ist theils reiner R. tomentosus, theils /. toment. in hybrider Verbindung mit R. amoenus und dumetor um. 6. JL. fruticosus L. (Welserheide in Oberösterreich, leg. Braun- stiengel) Stengel niederliegend, walzlich, von der Dicke eines Federkiels braun angelaufen, mit sehr spärlichen kleinen konischen Stacheln bestreut, von Knoten zu Knoten einen kurzen Blüthenspross treibend. Blätter 3zählig, weich, lockerbehaart, beiderseits grasgrün, Blättehen verkehrt-- ’) Vgl. „die Haupitypen europ. Rubusarten“ in diesen Schriften, 1863, p. 1198. *) Herbar der k. k. zool.-bot. Gesellsch, Ueber die Polymorphie der Gattung Rubaus. 363 eiförmig, einige verkehrt länglich-keilig, grob gekerbt-gesägt, fast stumpf, mit gegen den Grund sich allmälig verschmälernder Blattsubstanz. Blüthen- stand eine 5—8blüthige etwas gedrängte ebensträussige Traube. Trauben- spindel, Blüthenstiele und die nach der Blüthe zurückgeschlagenen Kelche weichhaarig (nicht filzig); die Kelchzipfel am Rande nicht weiss wie bei R. fastigiatus,; Blüthen kleiner als bei dem letzteren, weiss. Schon durch den Stengel, der jenem von A. bohemicus ähnlich ist, sehr auffallend. Man bemerkt bei dieser Pflanze nicht die mindeste Anomalie, alles deutet auf specifische Selbstständigkeit hin, wiewohl ich keine anderwärtisen Funde, die sich auf dieselbe beziehen würden, zu Rathe ziehen kann. Zugleich mit der beschriebenen Pflanze, die ich der Güte des Hrn. Dr. Skofitz verdanke, erhielt ich unter demselben Namen ein Exemplar, das sich nach sorgfältiger Vergleichung mit verschiedenen Formen, als ein Blendling zwischen R. caesius und obiger Art herausstellte, welche letztere einer weiteren Untersuchung empfohlen werden muss. R. fruticosus L. ß. plicatus aus Böhmen (nach Neumann, H.S.Z. B.) stimmt mit der französischen Pflanze dieses Namens (nach Godron) vollständig überein. Sie neigt sich stark zu R. suberectus Anders. und ist durch bedeutende Anomalien in der Bestachelung und dem Bau der Inflorescenz gekennzeichnet. R. suberectus Anders. (Böhmen, leg. Karl H.S. Z. B.) steht dem RR. fruticosus ß. plicatus kodron, Neum. sehr nahe, nur tritt hier der Character des R. /daeus deutlicher hervor, der sich in der armblüthigen unterbrochenen, knieförmig gebogenen Inflorescenz besonders ausprägt. Nach der Inflorescenz ist es der waizliche, steifaufrechte, mit sehr kleinen konischen Stacheln bestreute Stengel, welcher an-R. Jdaeus mahnt; nur selten erscheinen die obersten Blätter unterseits seidenhaarig, wodurch sie ihre Beziehung zu dieser letzteren Art noch deutlicher aussprechen, sonst bleibeu sie beiderseits kahl, glänzend, die Kelchzipfel gehören oft ganz R. Idaeus an, wie auch die Früchte meistens ıoth bleiben. Gefiedert- gefingerte oder rein gefiederte, Blätter scheinen nicht selten. Dass R. suberectus Anders Deutschlands, der nichts anderes ist als R. fastigiatus X ldaeus (näher zu R. Jdaeus als R. plicutus), wahrhaft die britische Pflanze von Anderson ist, ergibt sich aus folgender kurzen Beschreibung des R. suber. bei J. T. Mackay, Flora Hibernica: „Petals small pale white, rather long and narrow. Fruit seldom more than six in a cluster, small, bright red when ripening, black when ripe.“ „ß) whole plant stouter, more prickly, whith shoots more angular and decurved,“ woraus zu ersehen ist, dass es auch in Irland eine Form gibt, welche sich mehr an R. plicatus, d.h. mittelbar an R. fastigiatus und eine andere, die sich mehr an R. I/daeus hinneigt. 364 Fr. Krasan: Von derselben Natur, wenn auch nicht immer in derselben Gestalt, zeigt sich R. subereetus aus Mecklenburg-Schwerin, Baiern, Flandern und anderen nördlichen Gegenden. Durch die Aneinanderreihung der zahlreichen Formen, welche unter den Namen KR. plicatus, nitidus und suberectus bekannt sind, lässt sich ein ununterbrochener Uebergang von 2. fastigiatus zu Idaeus herstellen. R. thyrsoidens Wim. (R. candicans W he.). Man benennt gemeinig- lich so alle jene Formen, welche sich bei näherer Anschauung als Blend- linge zwischen A. tomentosus und fastigiatus, in selteneren Fällen auch als Kreuzformen zwischen A. tomentosus und discolor zu erkennen geben. R. fastigiatus lässt dabei in den untersten 3zähligen Blättern des Blüthen- sprosses die deutlichste Spur zurück, ihre bezüglichen Blättchen erscheinen nämlich stets länglich-keilig, grob fast eingeschnitten gekerbt-gezähnt, ein Umstand, durch den sich R. fastigiatus besonders kennzeichnet. 4. R. thyrsoid. Wim. (Teplitz in Böhmen, leg. Winkler. A.S.Z. B.). Es ist diess R. tomentosus X fastiyialus, der näher an R, toment. als an R. fastig. stelit. Blätter unterseits graugrün, schwach behaart, aber nicht filzig, ferner die Blättchen verhältnissmässig viel zu breit als dass man darin den #. discolor vermuthen könnte. %. R. candicans W he. (Rheinpreussen, leg. Wirtgen. H. S. Z. B). = tomentosus X fastigiatus, und zwar ein sehr alter, stabil gewordener Blendling. Von den zwei Exemplaren, welche mir zur Hand waren, zeigte das eine als Inllorescenz eine gedrängte Traube, das andere einen lockeren Strauss, dessen Cymen 1—3blüthig waren. 3..R. candicans Whe. (Böhmen, leg. Neumann. H.S.Z.B) = toment. X fastigiat. X corylifolius, wie ich mit grosser Wahrscheinlichkeit vermuthe. 4. R. candicans Whe. f. Grabowskii (Nixdorf in Böhmen, leg. Neumann. H. S. Z.B.) = R. discolor X tomentosus. 5. R. thyrsoideus Wim. «. candicans (Nancy, leg. Godron. H. C.) enthält R. tomentosus, caesius und eine wahrscheinlich mit Z2. fastig. ver- wandte Form. 6. R. thyrsoideus Wim. f. var. rkamnifolius (Nancy, leg. Godron. H. C.) enthält R. rotundifolius und discolor oder FR. toment. X fastig. 7. R. thyrsoideus Wim. (Spanien, sehr häufig, leg. Willkom. O.C.) ist von allen bisherigen 2. thyrs. weit verschieden. Man möchte ihn für selbstständig halten, wenn er nicht mit langen, zurückgebogenen Stacheln überschwenglich bedeckt wäre und die Blätter nicht unregelmässige fussförmige Ilheiluug besässen, die zwischen dem 3-, 4- und özähligen schwankt; Blättchen fast wie bei R. discolor, aber sehr fein gezähnelt, Zälne mit vorgezogenen schwäızlichen Spitzen. Auch der Blüthenstand ist wie bei R. discolor, nur stehen die einzeluen Cymen au der Spitze langer nackter Aeste. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 365 R. affinis W. et.N. (Böhmen, leg. Neumann. H. S.Z.B.) = R.? tyrsoideus (R. toment. X fastig.) X JIdaeus. R. nitidus Whe. (Georgswalde in Böhmen, leg. Neumann. H. S. 2. B.) = R. bohemieus X JIdaeus. R. diversifolius Lindl. (England, leg. Lindley. H. C.) ist eine üppige Form von R. tomentosus X corylifolius, d. h. R. toment. X caesius x discolor. R. dumetorum W. et N. Unter diesem Namen sind sehr verschiedene Bastarde zwischen R. caesius und discolor bekannt; jene Formen, welche zwischen beiden Arten die Mitte halten, erhalten gewöhnlich die Be- zeichnung R. dumetorum, während die mehr an R. caesius grenzenden als R. corulifolius Sm. und die dem AR. discolor nahe stehenden als R. vulgaris W. et N. zusammengefasst werden. 1. R. dumetorum W. et N. (Teplitz in Böhmen, leg. Winkler. H. S. Z.B.). Der wahre R. corylifolius Sm., der R. caesius und discolor, vielleicht auch R. tomentosus im Hintergrunde enthält. 2. R. dumetorum P. tomentosus W. et N. (Woher? H.S.Z.B.) = R. caes. X toment. 3. R. dumetor. W. et N. pilosus (Mecklenburg-Schwerin, leg. Grie- wank. H. S. Z. B.) ist R. fastig. modifieirt durch R. Jdaeus, doch so dass er ein lockeres weiches Haar erhält, was man sonst bei ähnlichen Com- binatienen nicht beobachtet. 4. R. dumetor. A. genuinus W. et N. (Nancy, leg. Godron. H. C.) —= R. caesius X discolor näher an R. caesius als RB. discolor grenzend. 5. R. dumetor. B. glandulosus (Nancy, leg. Godron. H.C.) = R. glandul. X caes. 6. R. dumetor. C. sylvestris (Nancy, leg. Godron. H. C.) enthält R. toment. und wahrscheinlich R. caesius oder corylifolius. 7. R. vulgaris Whe. (Flandern, leg. Scheidweiler. H. S. Z. B.) ist nach meiner Ansicht R. bohemicus X ldaeus, wie es die kleinen Blüthen- trauben, kurzen Sprossen, kleinen Blätter nebst vielen Anomalien in der Infloreseens anzudeuten scheinen. Stengel dünn, kahl, holzig, roth ange- laufen fast unbewehrt. 8. R. vulgar. W. et N. f. villicaulis Köhler (Teplitz in Böhmen, leg. Winkler. H. S. C. B.) ist höchst wahrscheinlich eine Combination von R. corylifolius, plicatus (oder nitidus W. et N.), toment. und caesius. 9. R. vulgaris Whe. (Böhmen, leg. Neumann. H.S. Z. B.). Ich halte ihn für eine Combination von R. grandis und R. thyrsoideus (R. toment. X fastig.). 10. R. vulgar. Whe. f. glabratus (Böhmen, leg. Neumann. H.S. Z. B.) Ein Bastard, über dessen Zusammensetzung ich mich nicht mit Be- stimmtheit aussprechen kann; er bildet eine Modification, die mir häufig als R. Köhleri W. et N. begegnete. Bd. XV. Abhandl. 47 366 Fr. Krasan: 14. R. vulgaris ß. discolor (Baiern, leg. Sendtner. H. C.) = R. discolor X glandul. Blättchen gestielt von der Form jener des R. glandul., am Schössling fussförmig 5zählig, alle feingezähnelt. R. nemorosus (Welserheide in Oberösterreich, leg. Braunstiengel. — H.S.Z.B.) = R. glandul. X toment. Der Stengel und die Blätter dem R. glandul., die Blüthenrispe mehr dem R. tomentosus angehörend. R. nemorosus Hayne (Baiern, leg. Sendtner. — H.C.). Von zwei verschiedenen Exemplaren dieses Namens enthält das eine R. caesius und ? corylifolius, das andere R. toment. und corylifol. mit vorwiegendem R. toment. R. nemorosus Hayne (Rheinpreussen. — H. C.) enthält R. corylif. und ztoment. mit vorwiegendem R. corylifol. R. sylvaticus Whe. (Böhmen, leg. Neumann. — H. S.Z.B.) ist nichts als R. thyrsoideus d. i. R. fastig. X ? dumetorum. R. hybridus Vill. (Tyrol, leg. Kerner. — H.S. Z.B))=R. glan- dul. X caes. R. cordatus Pres]. (Flandern, leg. Schiedweiler. — H. S. Z. B.) = R. fastig. X caes., ausgezeichnet durch bedeutende Missbildungen am Kelche, der blattartige Zipfel trägt, und verschiedene Anomalien im Blatt- bau. Recenter Bastard. R. Radula Whe. et N. (Bayern, leg. Sendtner. — H.C.) = R. glandul. X tomentos. ; R. discolor W. et N. (Mecklenburg-Schwerin, leg. Griewank. — H. S. Z.B.) ist R. plicatus W. et N. oder R. nitidus W. et N. affieirt von R. Idaeus. R. carpinifolius Whe. (Böhmen, leg. Neumann. — H.S. Z.B) = R. bohemicus X Idaeus. Der daneben befindliche Theil eines Schösslings gehört wahrscheinlich dem R. plicatus oder R. suberectus an. R. Sprengelii W. et N. (Mecklenburg-Schwerin, leg. Griewank. — H. S. Z. B.) enthält R. fastigiatus und höchst wahrscheinlich A. bohemieus. R. Sprengelii W. et N. (Rheinpreussen. — H. C.) enthält sicherlich Fe. glundul. in der Zusammensetzung. Eine andere Form dieses Namens lässt R. toment. durchblicken. R. Lingua W. et N. (Rheinpreussen. — H. C.) zeigt in der Zusam- mensetzung AR. gland. und toment. R. hirsutus Wirtg. (Rheinpreussen. — H. C.) enthält R. discolor und gland., vielleicht auch andere Elemente. Der Blüthenspross erscheint mit einem feinen Toment bekleidet, welches sich bis auf die Stacheln erstreckt. FR. pubescens Whe. (Böhmen, leg. Neumann. — H. S. Z.B)=R. bohemicus>x Idaeus, zwischen welchen er die Mitte hält. In der Inflorescenz sehr unbeständig. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 367 R. argenteus Whe. (Böhmen, leg. Karl. — H. S. Z. B.) = R.thyr- soideus Wimm. = R. fastig. X toment. R. macrophyllus W. et N. (Rheinpreussen, leg. Wirtgen. —H.C.). Combination aus R. fastig., der vorherrscht und ? R. grandis Neum. In den hybriden Verbindungen erkennt man R. fastig. gewöhnlich schon an dem breiten Mittelblättchen mit dem herzförmigen Grunde, ein Merkmal, welches ebenso charakteristisch ist, wie die Beschaffenheit der Blätter am Grunde des Blüthensprosses. R. caesius var. vestitus Wimm. (Rheinpreussen, leg. Wirtgen. — H. C.) = R. caesius X tomentosus. R. carpinifolius W. et N. (Nancy, leg. Godron. — H.C.) = R. fastigiatus X ? corylifolius. Recenter Bastard. R. Lejeunii W. et N. (Naney, leg. Godron. — H. C.) Combination von R. glandulosus und irgend einer Form des R. dumetorum. R. rudis W. et N. (Rheinpreussen. — H.C.) enthält R. glandulosus oder bohemicus; über die anderen Elemente dieser schmächtigen ausge- zeichneten Form ist schwer etwas zu sagen. R. rudis W. et N. (Nancy, leg. Godron. — H. C.) = R. toment. X glandul. R. hirtus Flore de France, forma II. sylvatica (Rheinpreussen, — H. C.) zeigt R. glandulosus in der Zusammensetzung mit einer Form des R. du- metorum, welche R. toment. enthält. R. hirtus Ö. cinereus Flore de France (Nancy, leg. Godron. — H. C.) = R. tomentosus X glandulosus. Recenter Bastard, ähnlich dem &. pygmaeus W. et N. | R. hirtus W. et N. «. genuinus (Nancy, leg. Godron. — H. C.). Blendling von R. glandulos. und R. caesius var. agrestis W. et N. Sehr bedeutend ist wieder die Zahl jener Formen, welche den Na- men 2. glandulosus Bell. führen, von diesen gebe ich nur einige an: 1. R. glandulosus Bell.(Apenninen bei Pistoja, leg. Savi. — H. C.). Man unterscheidet darin deutlich R. gland. (den echten R. gland. Bell.) und den 2. toment. 2. R. glandulosus Bell. (Rheinpreussen. — H. C.) = R. ylandul. x corylif. 3. R. glandul. Bell. (Schweizer Jura, leg. Thomas. — H. C.). Lässt R. glandul. und eine Form des R. dumetorum erkennen. 4. R. olandul. Bell. (Pyrenäen, leg. Endress. — H. C.). Combi- nation von R. glandul. und R. caesius var. agrestis. 5. R. glandul. Bell. ß. umbrosus (Nancy, leg. Godron. — H. C.). Zusammengesetzt aus R. glandul. und einem fremden Element, vielleicht R. thyrsoid., das man nicht leicht bemerkt. 6. R. glandul. Bell. (Baiern, leg. Sendtner. — H. C.), der echte KR. ylandul. Bell. Append. ad Fl. Pedem. p. 24. AT” 368 Fr. Krasan: Es gibt aber auch eine nicht minder grosse Menge von Formen, deren Natur nicht sofort einleuchtet, da ihre Charaktere nach und nach alle extrayaganten Eigenschaften abgestreift haben und stabil geworden sind. Diess schliesst aber für solche Formen keineswegs die Fähigkeit aus, sich in Folge der Zeit gewisse den Mutterformen fremde Charaktere anzueignen, wodurch sich allmälig ein zum Scheine selbstständiger Orga- nismus entwickelt. Was nun den Umstand betrifft, dass in obigem Probe- verzeichnisse mitunter sehr verschiedene Formen als Product derselben Mutterpflanzen angeführt erscheinen, wird man darin keinen Anstoss finden, nachdem die Erfahrung die Thatsache an die Hand gibt, dass selten zwei Bastarde aus Samen derselben Mutterpflanze einander ähnlich bleiben. Uebrigens bedenke man, in welchem Zustande sich die Rubo- logie noch in diesem Augenblicke befindet. 13. (Geographische Verbreitung der bekannten europäischen Arten.) Als auf- fallendste Thatsache in der Verbreitung dieser Gattung gilt die Erschei- nung, dass die hochnordischen Arten nicht bloss auf dem alten Continente längs des ganzen Gürtels, welchen das nördliche Eismeer umsäumt, son- dern auch in Amerika unter gleichen Verhältnissen nördlicher Breite auftreten, sei es, dass vor Zeiten hıer ein Communicationsweg für die Organismen beider Festländer offen stand, sei es, dass wegen der An- näherung beider Continente, die an der Behrings-Strasse selbst nur durch eine 16 Meilen breite Meerenge von einander geschieden sind, anfänglich in diesen Breiten gleichartige Ursachen thätig waren, durch deren Zu- sammenwirken beiderseits gleichartige Organismen entstehen konnten. Jene beiden Festländern zukommende Arten sind: „R. arctieus, Chamae- morus und sawatilis. Da ferner R. Idaeus zu einer Gruppe von Arten !) gehört, welche ein mildes gemässigtes Klima nicht vertragen können, wesshalb sie sich je südlicher auf desto höhere Gebirge zurückziehen, so ist es nicht zu wundern, wenn ihn gewisse Botaniker in dem sehr ähn- lichen R. strigosus Mich. zu finden glaubten, der in Canada, Newfound- land und den nördlichen vereinigten Staaten, also unter denselben kli- matischen Verhältnissen vorkommt, wie R. Idaeus in Deutschland, Skan- dinavien und Russland. Ausser R. strigosus, der wahren Parallelform des R. Idaeus, kennt man in Nordamerika noch zwei andere ‘Arten dieser Gruppe, es sind R. oceidentalis L. und R. leucodermis Dougl., von denen sich der erstere unmittelbar an R. strigosus anschliesst. Von den anderen Arten der gemässigten Zone besitzt R. fastigiatus dort eine correspondirende Parallelform in R. villosus Ait., JR. behemicus 1) Sträucher mit steifaufrechtem, walzlichem fast unbewehrtem Stengel, runzligen, zum Theile ge- fiederten Blättern, welche unterseits weissfllzig sind, blattwinkelständigen entfernten einzelnen oder gezweiten, nur an der Spitze des Sprosses genäherten Blüthen und grauen, staubfilzigen Früchten. Mehrere Arten dieser ausgezeichneten Gruppe gehören dem Gebirgsstock des Himalaya ausschliesslich an. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 369 in etlichen Formen (2?) des R. trivialis Pursh., R. glandulosus in R. adenotrichus Schlechtend. Centralamerikas. Der Typus mit der zusam- mengesetzten Inflorescenz und dem weissen Toment des R. tomentosus, rotundifol., discolor findet in R. cuneifolius Pursh eine bedeutende Analogie. Bei der Bestimmung der Südgrenze ist wohl der Unterschied zu machen, ob es sich bloss um das allgemeine Vorkommen der Pflanze handelt, oder ob man deren Verbreitung in der Ebene feststellen will. Ein Beispiel, dass diese zwei Grenzen nicht zusammenfallen, liefert R. Chamaemorus L., der bekanntlich einen sehr unterbrochenen Verbreitungs- bezirk hat. Darum ist eine sichere und präcise Abgrenzung seines Terri- ‚toriums absolut unmöglich. Wenn R. Chamaem. nicht nur in den preussi- schen Küstenländern, sondern auch im Riesengebirge (51° n. B.), ja nach Gussone (Florae Sie. Syn.) selbst in Sieilien bei 37050‘ n. B. angetroffen wird, kommt man gewiss in Verlegenheit die rechte Südgrenze dieser Pflanze zu ziehen. Indessen, wenn wir das Vorkommen des R. Chamaem. auf dem böhmischen Riesengebirge und in Sicilien als vereinzelte mit gewissen gewaltsamen Vorgängen in der früheren Zeit der Erdgeschichte zusammenhängende Ausnahmsfälle betrachten, lasst sich die Südgrenze des normalen Vorkommens bis ungefähr 1000° Meereshöhe durch eine Linie andeuten, welche von den Gebirgen von Wales (52°) in England ausgeht, Hamburg (53° 50°), Stettin (530 50°), Thorn (530) und die nörd- liche Spitze des caspischen Meeres (47°) berührt, über den Dsaisang See (480) t), Irkutsk am Baikal See (500) geht und sich, südlich vom Davu- rischen Gebirge verlaufend, bis an die Kurilen (etwa 47°) fortsetzt. Von da tritt die Grenzlinie nach Amerika über und verlauft ungefähr längs der Nordgrenze der vereinigten Staaten (49°), bis sie über Nord-Canada Newfoundland (47°) erreicht. Am Felsengebirge geht das Vorkommen des R. Chamaem. gewiss noeh viel südlicher. Diese Rubusart, die einzige der ganzen Gattung, verbreitet sich, ohne im Geringsten in der Form abzu- ändern, fast über die ganze nördliche Hälfte des alten Continents und Nordamerikas und erscheint noch mit R. arcticus L. im äussersten Norden, soweit die Spuren der Vegetation gehen. Für R. arecticus L. gelten folgende wahrscheinlichste Grenzpunkte: Insel Mull bei Schottland (56° 10°), Upsala (60%), Wilna (54° 40‘), Sim- birsk an der Wolga (54° 20‘), Dsaisang See. Von da an scheint die Grenze mit jener des R. Chamaem. zusammenzufailen, mit dem Unterschiede nur, dass sie sich nicht nach den Kurilen, sondern nach Kamtschatka wendet. Jenseits dieses Continentes erscheint R. arcticus nur noch in Grönland, denn die Pflanze des nordamerikanischen Festlandes ist von R. arctieus 1) Die Angaben über das Vorkommen der Gattung in Asien (Russisch-Asien) entlehnte ich der Flora Rossica von Ledebour. 370 Fr. Krasan: verschieden: „Stem shorter; petals obovate-oblong; sepals rather narro- wer“ = R. acaulis Mich. (Torrei and Gray, Fl. of North Amer.) Die Südgrenze ist für R, saxatilis schwer festzustellen. Da man diese Art auf den verschiedensten Gebirgen Spaniens gefunden hat, ist es wahrscheinlich, dass sie selbst auf dem gegenüber liegenden Atlas nicht fehlen wird. Tenore fand sie in den Abbruzzen in Süditalien. In den höchsten Gebirgen Griechenlands ist sie ebenfalls zu Hause. Nach Dr. Kotschy kommt aber 2. sawatilis weder am Libanon und Antili- banon noch in dem cilieischen Taurus vor, erst in der Krim erscheint er wieder, doch dürfte er im nördlichen Anatolien noch zu finden sein, wie- wohl keiner der dort gereisten Botaniker seiner Erwähnung macht. Ferner wird R. sawatilis am Kaukasus, am Ural, in den Gebirgs- ländern um den Dsaisang und Baikal See und in Davurien angegeben. Wie weit diese Grenze mit jener des R. Chaemomorus übereinstimmt, ist nicht zu ermitteln, obschon man bestimmt weiss, dass sie nicht bis Kamt- schatka geht. Das Vorkommen des; R%. sawatilis jenseits der Behrings- Strasse erstreckt sich nur auf Grönland, nachdem erwiesen steht, dass die auf dem Continente vorgefundene Form: R. sawat. ß. Canadensis Mich. (R. triflorus Rich.) zu stark abweicht, als dass sie mit der Form des alten Continentes identifiecirt werden könnte. Endlich haben wir von den nordischen Arten noch R. Idaeus, der in allen Circumpolarländern des alten Continentes mit Ausnahme der äussersten nördlichen Gebiete vorkommt, wo R. sawatilis doch noch gut gedeiht. Im Süden geht R. Jdaeus bis in die Gebirge Spaniens, Siciliens, Griechenlands, Bithyniens, erreicht selbst das Gebirgsland Georgiens und Armeniens südlich vom Kaukasus, von wo an östlich die Südgrenze mit Jener des R. saxatilis übereinstimmt, sich aber wie bei R. arcticus nach Kamtschatka wendet. Dass R. strigosus Mich. in naher Beziehung zu KR. Jdaeus stehe, folgt aus dem Vorkommen desselben gleich jenseits der Behrings-Strasse und nördlich vom Oregon. R. caesius hat als Nordgrenze die Parallele 61° n. B., in welcher Richtung er sich bis an das ochotskische Meer ausbreitet, gegen Norden, vorzüglich in Asien, an Individuenanzahl (Dichtigkeit) äusserst rasch abnehmend. Als Südgrenze gegen Mittelasien kann, natürlich nur ange- nähert, eine Linie betrachtet werden, welche Ochotsk mit der Südspitze des caspischen Meeres verbindet. Weiterhin zieht sich die Grenze nach der Südküste Anatoliens. Noch weiter westwärts wird die Grenze für Europa zugleich die Grenze der südlichsten Verbreitung des #. caesius. Allein da derselbe an seiner Nordgrenze in einem sehr kalten Klima fort- konmt, wo er selbst im Centrum seiner Verbreitung, in Mitteleuropa, noch immer auf eine niedere Jahrestemperatur (ungefähr 8° C.) angewiesen ist, so ist wohl zu erwarten, dass er (wie .R. Idaeus, sawatilis und Cha- Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 371 maemorus an der Südgrenze) in Kleinasien und Westpersien auf höhere Gebirge beschränkt bleiben wird, was die Funde auch bestätigen. Dabei ist aber zu bemerken, dass die Pflanze an der Südgrenze ihres Vorkommens in den letztgenannten Gegenden, im Altai, zum Theile selbst auch in der Krim, von der Normalform darin abweicht, dass sie mit einem dichten weisslichgrauen Toment überzogene Stengel und Stacheln besitzt (R. cedrorum Kotschy Reise in den cilic. Taurus, in Herb, Caes. Vindob.). Dr. Kotschy beobachtete diese ausgezeichnete Parallelform zu R. caesius im cilieischen Taurus bei 5600‘, sie ist daselbst nach seiner Versicherung häufig. — Dass dieses merkwürdige Toment mit jenem bei R. albieans und R. rotundifolius in einem genetischen Zusammenhange stehe, möchte ich kaum bezweifeln. R. discolor geht nach Arrhenius (Monogr. Rub. suec.) in Schweden bis 57° n. B., findet sich in allen Ostseeländern bis Petersburg (60°). Von hier an bezeichnet eine Linie, welche Petersburg mit Kasan (55°) ver- bindet, die Nordgrenze; die Wolga bildet die Ostgrenze. Die Südgrenze erscheint insofern unklar, als R. discolor hier allmälig durch R. rotundi- folius und albicans verdrängt wird. Schon in der Krim erscheinen .R. al- bicans ? und discolor nebeneinander. Sehr undeutlich ist die Südgrenze aus demselben Grunde in den Ländern am Mittelmeere. Während z. B. R. amoenus in Norditalien in Bezug auf die Dichtigkeit weit hinter der des R. discolor zurücksteht, wird der erstere je südlicher desto häufiger, der letztere desto seltener. Diess geht aus Bertoloni’s Flora ital. klar hervor, es scheint nämlich, dass ihm Exemplare mit dem charakteristischen Toment am Stengel und an den Stacheln so selten zu Gesichte kamen, dass er sie, wenn sie ihm auch hin und wieder aufstiessen, ganz unbeachtet liess, wohl in der Meinung, es seien diess nur unbedeutende zufällige Abweichungen der Pflanze, und in der That, die Exemplare seines R. fruticosus L., der unser wahrer R. discolor ist, stammen fast alle aus Norditalien. Vergleicht man dagegen die Angaben Gussone’s (Fl. siculae syn.) über die in Sicilien vorkom- menden Rubusarten, so wird man obige Behauptung noch mehr bestätigt finden. Ich halte es daher nicht für überflüssig, die Diagnosen einiger Arten nach Gussone hier wörtlich anzuführen. „fe. Franeipani Tin. in Guss. supp. p. 157. R. caule erecto angulato rubente petiolis aculeisque validis aduneis pilis stellatis brevibus pube- rulis, foliis 5-natis, foliolis lanceolatis denticulato-mucronatis utrinque acutis, supra glabris, subtus tenue caesio-tomentosis rhachide aculeatis, panicula simplieiuseula, peduneulis bracteolatis elongatis, calyeibus iner- mibus demum reflexis.“ Ist offenbar PR. amoenus Port. „R. dalmaticus Tratt. R. caule angulato petiolisque aculeato, aculeis validis aduneis petiolisque pilis stellatis brevibus puberulis, foliis 5-, raro 3-natis, foliolis ovalibus obovatisque argute irregulariter duplicato-serratis 372 Fr. Krasan: abrupte acuminatis, supra glabris, subtus tomento brevissimo adpresso incanis, panicula simplieci vel ramosa, calyeinis laciniis albo-tomentosis, brevissime acuminatis inermibus demum reflexis. Filamenta rosea, styli carnei.“ „A R. fruticoso germanico toto coelo diversus est et in stato ma- criore R. sancto proximior.“ _ „R- Linkianus Dee. pr. 2. p. 560? — Guss. supp. p. 157. R. caule erecto angulato petiolisque aculeatis adpresse tenue villosis, aculeis ad- uneis, foliis 3-natis, foliolis ovalibus acuminatis irregulariter subduplicato- serratis, supra glabris, subtus tenue tomentoso-canis aculeatisque, late- ralibus petiolatis, paniculae simplices peduneulis elongatis subinermibus braeteatis, laciniis calyeinis ovatis (mon acuminatis) inermibus demum reflexis.* Noch eine Form, welche auf R. rotundifol. Bezug zu haben scheint, ist „RR. candicans Wh]. e. argute-serratus; foliolis suborbiculatis ovatis oyalibusque argute et irregulariter serratis.“ Diese Formen hätte Bertoloni unmöglich übersehen können, und wenn er es auch vorgezogen haben würde, ihnen kein Artenrecht zu er- theilen, hätte er doch in der ausführlichen Diagnose seines R. fruticosus diese Unterschiede wenigstens angedeutet, da gewiss J2. praecox, den er als besondere Art anführt, von A. discolor, der Hauptform, weniger ab- weicht, als R. dalmaticus oder R. Linkianus. Spanien ist in dieser Beziehung noch viel zu wenig erforscht, als dass ich in Betreff des A. discolor eine entscheidende Ansicht aufstellen könnte, so viel nur ist mir bekannt, dass die von Willkomm als R. thyrsoideus (Vgl. Nr. 42) ausgegebene Pflanze, welche in Spanien die häufigste dieser Gattung sein soll, eine nicht bedeutende Modification des JR. discolor ist. Ich erinnere mich genau, Exemplare einer Rubusart aus Marokko gesehen zu haben, in welchen ich jene spanische Pflanze er- kannte, wenigstens soweit es gewisse Unregelmässigkeiten in den Di- mensionen der Blüthenrispe bei dieser letzteren erlaubten. Allem Anscheine nach ist die marokkanische Pflanze eine Parallelform des R. discolor (des Görzer Gebiets). Sie trägt mehr elliptische fein und scharf gesägte Blättchen, wo diese hingegen bei dem echten R. discolor gegen den Blattstiel verschmälert und weit, fast geschweilt gezähnt sind; auch be- sitzt die erstere an den Stengeln einen krustenförmig schülferigen Ueber- zug, welcher schon durch seine eigenthümliche grau schimmernde Färbung auffällt. Frankreichs R. discolor ist grösstentheils jener der Görzer Umge- bung, d. h. mit länglichen Blättchen, deren grösste Breite über der Mitte liegt. Eben so R. diseolor Englands, wiewohl ihn englische Botaniker Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 373 nicht genau genug beschreiben, um ihn von dem ähnlichen R. thyrsoideus Wimm. zu unterscheiden, der dort ebenfalls vorkommt. In allen dazwischen liegenden Ländern findet sich R. discolor mehr oder minder häufig, mehr oder minder rein (d. h. nicht in Combi- nationen) vor. Was R. rotundifolius und albicans betrifft, lassen sie sich nach den spärlichen Daten, die ich benützen konnte, in ihrem Vorkommen nicht von einander scheiden. Jedenfalls ist aber die in Dalmatien und Mittel- europa überhaupt in hybrider Verbindung mit verschiedenen Formen dieses Genus nachgewiesene Art R. rotundifolius. Seine wahre jetzige Heimat scheint jedoch Kleinasien, Syrien und Westpersien. Fast dieselbe Rolle, wie R. rotundifolius, spielt in. der Natur R. tomentosus. Er nimmt nach Norden an Dichtigkeit sehr stark ab; wenn man aber die Staunen erregende Mannigfaltigkeit der Formen in Mittel- europa zergliedert und einer möglichst genauen Analyse unterwirft, wird man finden, dass diese Seltenheit des R. tomentosus nur eine Folge seiner enormen Combinationsfähigkeit ist. In Skandinavien und auf den britischen Inseln ist er als selbstständige Art, wie es scheint, gänzlich verschwunden und lebt nur als Bestandtheil des dort nicht seltenen R. thyrsoideus (in Schweden nach Arrhenius bis 57°) fort, und doch geht sein naher Ver- wandter R. discolor in Schweden bis 570. Dass R. tomentosus selbst in diesen Breiten ursprünglich einheimisch sein konnte, ist mit seiner Natur wohl verträglich, da er nämlich unmittelbar südlich von den Alpen als Gebirgspflanze erscheint und noch 'südlicher bis 6000‘ steigt. Möglich, dass in Russland derselbe Fall eintritt, da Ledebour ZR. tomentosus nicht anführt. Häufig ist AR. toment. fast in allen Ländern um das Mittelmeer. In den Apenninen geht er Kreuzungen mit R. /daeus und sawatilis ein, in Kleinasien und Syrien, wo er minder häufig zu sein scheint, mit R. rotundifolius. Die angenäherte Grenze gegen Russland wäre demnach eine Linie, welche Königsberg in Ostpreussen (54° 45‘) mit der Donaumündung (45°) verbindet. R. glandulosus ist eine wahrhaft westeuropäische Art. Eine Ueber- gehung oder Verwechslung dieser so eigenthümlichen Pflanze ist, wieArrhe- nius selbst zugibt, nicht leicht möglich. Wäre sie daher in Russland, wenn auelı spärlich vorhanden, $o könnte man doch nicht leieht annehmen, dass sie allen dort gereisten Botanikern verborgen geblieben wäre, betrachtet sie doch Arrhenius auch als eine Seltenheit für Schweden, wo sie den 580 n. B. erreicht. Ihre eigentliche Heimat sind die an die Alpen gren- zenden Länder, hier erscheint sie in der grössten Dichtigkeit. Gegen "Süden nimmt sie schnell ab und bleibt auf das Gebirge beschränkt, weil sich nur da die zu ihrem Fortkommen unentbehrliche beständige Boden- Bd. IV, Abhandl. Bi 53 374 Fr. Krasan: feuehtigkeit und kühle Temperatur vorfindet, Bedürfnisse, welche ihr häufig ein thoniger bewaldeter Boden in der Ebene befriedigt. Für Spanien finde ich R. glandulosus zwar nur in den Pyrenäen und den asturischen Gebirgen angegeben, allein ich glaube doch, dass er südlicher geht. Boissier (Voyage dans le midi de Il’ Espagne) scheint die Arten des Rubus wie absichtlich übergangen zu haben, denn man kann nicht annehmen, dass die Provinzen, welche er bereist hat, wenigstens die nördlicheren, nur eine einzige Art, R. fruticosus (welche besondere Art?), besitzen. In den Apenninen und auf Sieilien, soweit hohe Gebirge reichen, zählt AR. glandulosus zu den häufigeu Arten dieser Gattung. Aus der tür- kischen Halbinsel ist er mir nicht bekannt, ich fmde ihn nirgends er- wähnt, wenigstens kommt er in Griechenland bestimmt nicht mehr vor, wie auch auf allen östlicher davon gelegenen Inseln. Allein in Ungarn, Siebenbürgen und Polen gehört er nicht zu den Seltenheiten, wesshalb ich der Meinung bin, dass ihn dieselbe Linie, wie bei R. toment., gegen Osten ziemlich genau abgrenze. Von der Donaumündung eine Linie bis zur Südspitze Istriens (44° 40°) gibt die äussersten Punkte seiner Ver- breitung gegen die türkische Halbinsel. Der südlichste Punkt, wo R. ylan- dul. noch vorkommt, befindet sich auf Sicilien nahe bei 37° n. B., somit beträgt der Unterschied der Lagen des südlichsten und nördlichsten Postens 24°, des östlichsten und westlichsten, wenn man England dazu rechnet, 40°. Allein aus den Angaben der neuesten englischen Floristen glaube ich schliessen zu müssen, dass der echte R. glandulosus (Bell.) auf den britischen Inseln bereits gewissen Formen, wie R. Köhleri, Le- jeunü etc. Platz gemacht habe, denn gewisse Autoren nennen ihn gar nicht, während ihm andere verschiedene Weihe’sche Formen synonym zur.Seite stellen. ’ Ist in Betreff der vorigen Art wahrscheinlich, dass sie auf den bri- tischen Inseln in der ursprünglichen Form nicht mehr existirt, so ist diess in Bezug auf R. fastigiatus eine fast unbestreitbare Thatsache. Es gibt hier allerdings Formen, welche dem echten JR. fastig. nahe kommen, aber doch nichts als Blendlinge zwischen #. Idaeus und R. fast'g. sind, welche den Habitus des letzteren beibehalten haben. Die englischen Floristen beschreiben sie als AR. plicatus W. et N. „Panicle usually simple, race- mose, with long pedicels. Petals white or pale pink. Fruit scarcely black. — Leafiets dark green above, pale beneath. (T. Bell Salter.) Das Ueberschlagen der weissen Blüthenfarbe in die röthliche, eine häufige Erscheinung bei manchen Rubusformen, halte ich für eine Affeetion in Folge der Kreuzung, denn auch bei Gartenblumen tritt dieser Fall nicht selten ein. Auch in Skandinavien wurde R. fastig. bisher noch nicht beobachtet, die Verbindungen R. fastig. X Idaeus (als R. plicatus W. et N. und &, Ueber die Polymorplie der Gallung Rubus. 375 suberectus Anders.) sind daselbst bis 59° verbreitet. R. affınis W. et N. (Arrhen. monogr. Rub. suec.) scheint mir ein Blendling zwischen dem dortigen R. thursoid. Wimm. und ZR. Idaeus. Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieser theilweise Untergang der selbstständigen Arten R. tomentosus, fastigiatus und glandulosus in Skan- dinavien und auf den britischen Inseln durch die Abschliessung der Flora dieser Länder gegen den "benachbarten Continent herbeigeführt wurde und fortwährend noch beschleunigt wird, indem bei fortgesetzter Kreuzung kein Zutritt für reine ursprüngliche Arten aus den Nachbarländern möglich ist. Nach Ledebour (Fl. ross.) ist R. /astig. in Litthauen und Vol- hynien, nach anderen Floristen auch in Ungarn und Siebenbürgen vertreten, demzufolge gibt eine Linie zwischen Riga an der Ostsee (570) und der Donaumündung seine angenäherte Ostgrenze. Ein etwaiges Vorkommen südlicher als die Parallele 45° finde ich nirgends angezeigt, es sei denn, dass die wenigen Floristen, welche die türkische Halbinsel in botanischer Hinsicht einigermassen unseren Kenntnissen erschlossen haben, R. fasti- giatus übersahen. Von der kroatischen Küste [bei Zengg (45%)] aus geht die weitere Südgrenze längs des Schneeberges in Krain (45° 40°) über Wippach und Görz (45° 57), und wird im nördlichen Italien durch den Saum der Alpen bezeichnet. Jenseits der Alpenkette reicht die Verbrei- tung des R. jastig. bis an die Pyrenäen, allein in Spanien selbst ist er noch zweifelhaft !). 1) Dass die Grenzbestimmungen nur roh ausfallen mussten, ist leicht einzusehen. Ein verlässliches Detail ist bei dem gegenwärtigen Stande der Rubologie unmöglich, da die Periode der umfassendsten botanischen Reisewerke und Generalfloren vor die Weihe’sche Zeit (1830) fällt, wo das Studium der Gattung Rubus erst anfing, sich über den Linn&@’schen Standpunkt zu erheben. Werke also, welche in das 18. Jahrhundert und in die drei ersten Decennien des 19. gehören, können daher nur höchst mangel- hafte und unzuverlässige Anhaltspunkte in Betreff dieser Gattung gewähren. Zudem muss man bedenken, wie wenige Fachkungige selbst der neuesten Zeit so viel Interesse daran finden, dass sie (rubologische) Beobachtungen zu sammeln und in gewisse Einzelnheiten einzugehen sich gedrungen fühlten, vorausgesetzt, dass sie auch über „Species“ und „nicht Species“ in dem Sinne, wie es ein Rubolog wünschte, die richtige Meinung hätten. Wir dürfen daher nicht erstaunen, wenn von mehr als 100 forist'schen Werken’ (theils allgemeinen, theils speciellen Inhalts), welche ich in der Absicht, um über die Verbreitung der europ. Rubusarten Belehrung zu erhalten, mit Bedacht zu Rathe zog, nur folgende in dieser Hinsicht als gute Quellen von grösserer Bedeutung genannt werden können, insofern sie sich auf die Grenzgebiete beziehen : Arrhenius, Monogr. Rub. suec. Ledebour, Flora ross. Steven, Verz. der auf der taur. Halbinsel wildw. Pflanzen. Die Reisewerke der Herren Sibthorp, Kotschy und Boissier. Bertoloni, Flora ital. und die Specialfloren von Tenore, Parlatore und Gussone. Godron und Grenier, Flore de France. Die englischen Floristen: Babington, Bell Salter, Hooker und Arnott, Leighton und Mackay. Torrei und Gray, Flora of North. Amer. Willkomm’s Reisewerk über die iberische Halbinsel hatte ieh nicht Gelegenheit näher kennen zu lernen. -_ 45 * 376 Fr. Krasan: Von R. bohemicus kann vorläufig nur gesagt werden, dass ich ihn in verschiedenen Rubusformen Deutschlands, ausser den oben angeführten, wahrgenommen habe, seine Verbreitung musste demnach ehemals viel weiter gegangen sein. Was jenes Exemplar von der Welserheide anbelangt, so steht es noch einzig da, es fand sich bisher noch nicht die geringste Spur einer ähnlichen Pfianze vor. Werfen wir nun zum Schlusse noch einen Blick auf die Gesammt- verbreitung der bekannten europ. Rubusarten, so tritt uns gleich die nach Norden zunehmende Aehnlichkeit der auf beiden Continenten vorkommenden correspondirenden Arten vor die Augen. Diese Aehnlichkeit wird im äussersten Norden zur Identität, denn R. Chamaemorus erscheint sowohl in Europa und Asien als auch in Amerika unter derselben Form, erst R. arcticus bietet auf dem Festlande Nordamerikas eine kleine Abweichung dar, die sich zur Hauptform ungefähr so verhält, wie z.B. Carlina acaulis zur Forma caulescens. Allein schon bedeutender ist AR. triflorus (R. sawatilis ß. Canadensis Mich.) von dem subarctischen R. sazatilis Europas und Asiens verschieden, er ma& sich zu diesem so verhalten, wie ungefähr Dianthus Carthusianorum zu D. atrorubens. Ferner finden wir in Betreff des R. JIdaeus, welcher als Bewohner der Ebene theils der subarctischen, theils der kalten gemässigten Zone angehört, die Parallelformen beider Continente so verschieden, dass es gegenwärtig keinem Botaniker einfallen würde, beide unter einer Species zu vereinigen. R. fastigiatus, eine Pflanze der gemässigten Zone, erhält in R. villosus zwar eine Parallelform, an Habitus, Blattform, Blüthenstand jenem vollkommen gleich, beide müssen aber nichtsdestoweniger specifisch von einander getrennt werden, indem R. villosus, ausser dem ihm eigenthümlichen zarten Flaumhaar, länglich- eiförmige, R. fastig. kugelrunde Früchte besitzt. Geht man noch süd- licher, so kommt man auf R. adenotrichus in den Gebirgen Mexikos, der mit gewissen fremdartigen Charakteren grosse Aehnlichkeit mit R. glan- dulosus verbindet. Diese Erscheinung hängt jedenfalls mit der gegen Norden zuneh- menden räumlichen Annäherung beider Continente zusammen. Alle besser bekannten Arten Europas lassen sich, wenn man die bezüglichen Parallelformen nicht mitrechnet, nach der Grösse ihrer geo- graphischen Verbreitung in folgender Rangordnung darstellen: 1. R. Chamaemorus (mit nahezu 400.000 Quadr.-Meilen in runder Zahl). 2%. R. sawatilis. 3. R. ldaeus. 4. R. caesius. d. R. arctieus. u. Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. 374 6. R. discolor. 7. R. tomentosus. 8. R. glandulosus. 9. R. fastigiatus (mit ungefähr 50.000 Quadrat-Meilen.) Die Verbreitung des R. fastigiatus verhält sich zu jener des R. Chamaemorus nahe wie 1:8, wenn man die britischen Inseln und das südliche Skandinavien ‘auch dazu zieht'). Soviel ich mich durch eigene Anschauung überzeugen und aus freundlichen Mittheilungen, Floren und botanischen Reiseskizzen in Erfahrung bringen konnte, besitzen die Länder nahe an den Alpen sowohl im Süden als im Norden die grösste Menge Brombeergesträuch. In Oberitalien bestehen alle Hecken daraus. Es gibt hier an verschiedenen Stellen, wo mergeliger oder thoniger Boden vorherrscht, stundenweite zusammenhängende Buschwerke, welche zur Ofenheizung ausgebeutet werden, wie im nördlichen Istrien Spartium junceum. Von den Alpen aus nimmt die Dichtigkeit der Gattung nach Süden, Norden und Osten zugleich ab. 14. (Rückblick.) Fassen wir die bisherigen Daten und Vermuthungen kurz zusammen, so führen sie auf folgende Punkte: 1. Die Mannigfaltigkeit der Formen ist eine Folge der Kreuzungen, welche in der Gattung Zöubus häufiger als irgendwo stattfinden müssen. Von diesem Agens gilt es besonders, dass es den Organismus den Ein- wirkungen physikalischer Einflüsse zugänglich macht. 2. Die Kennzeichen für die Bastardnatur liegen hauptsächlich in abnormen Modificationen verschiedener Organe. 3. Durch Verbindung von einerlei Arten können sehr verschiedene Bastardformen erzeugt werden. 4. An der Bastardbildung nehmen alle Arten mit Ausnahme des einzigen R. Chamaemorus (wenigstens soviel man weiss) Theil. Der Grund, warum dieser in jenen Vorgang nicht eingreift, liegt sowohl in seinem mit dem Vorkommen der anderen Arten nicht verträglichen Wohnort (Moore und Sumpfwiesen), als auch in seiner abweichenden Natur in Folge seiner viel zu geringen Verwandtschaft mit allen übrigen Arten der Gattung. 5. Die gegenwärtige Vertheilung der Bastarde erlaubt gewisse Schlüsse auf die ehemalige Verbreitung der Rubusarten, von denen einige wahrscheinlich nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form existiren. Diess suchte ich zu zeigen, indem ich alle mir zugänglichen Hülfs- mittel benützte. Je weiter ich den Gegenstand verfolgte, desto fester 1) Diese Angahe bezieht sich auf festes Land mit Uebergehung der Inseln, welche nördlich von der Parallele 50% gelegen sind und demgemäss R. Chamaem. besitzen. 378 Fr. Krasan: Ueber die Polymorphie der Gattung Rubus. stand meine Ansicht. Sollte man mich aber in Bezug auf einige Punkte dennoch einer zu wenig strengen Beweisführung zeihen, so bitte ich zu erwägen, dass ich mit diesem Versuche vorläufig nur meine eigene, aller- dings nicht ungegründete Ueberzeugung mitzutheilen wünschte, fern von Jeder Anmassung, welche der Sache einen Schein von Vollendung geben könnte. Ueber Coluber natrix. Von Oskar Herklotz. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juni 1865. Ua allen höheren Thieren ertragen den Mangel an Nahrung am aller- längsten diejenigen, welche sich unmittelbar von anderen Thieren nähren, die Raubthiere. Aeltere Naturforscher, unter dem Drucke eingewachsener Vorurtheile fanden hiefür die Erklärung augenblicklich darin, dass Gott diesen Thieren das Vermögen des langen Ertragens des Hungers um des willen gegeben habe, weil er in seiner Weisheit besorgte, dass sie sehr oft in die unan- genehme Lage der Erwerblosigkeit kommen und sonst zu Grunde gehen würden. Seitdem die Wissenschaft sich von den Fesseln der Mythe und des Mussglaubens frei gemacht und ihren eigenen Pfad der unbefangenen Forschung betreten hat, findet eine solche Erklärung etwa noch so viel Anklang, als wenn es Jemandem einfallen wollte, zu behaupten, Gott habe Flachs und Hanf wachsen lassen, dass es möglich sei, wenn des Silbers zu wenig und der Schulden zu viele werden, Papiergeld zu machen. Jetzt ist es längst anerkannt, dass Thiere nicht für bestehende Verhältnisse geschaffen wurden, sondern dass die Thiere sich den beste- henden Verhältnissen anbequemen mussten. 380 Osk. Herklotz: Lediglich das Gesetz der Nothwendigkeit ist es, welches das Raub- thier zwang, den Hunger ertragen zu lernen. Es kämpfte den Kampf mit dem Hunger, als es anfing, an Nahrung zu fehlen. Es siegte in der Reihe von Jahrtausenden und lernte ihn ertragen, während der nicht hierzu veranlasste Grassfresser schnell und elend zu Grunde geht. Obwohl durch diese Erklärung der frühere Weisheitspassus aus der Natur verschwindet und die alte Schule mit Bedauern es klagt „die Neuen verbannen selbst die Gemüthlichkeit aus der Natur“, so verliert doch jedenfalls die Wissenschaft hierdurch nichts und anstatt der ent- schwundenen Gemüthlichkeit kommt Verständniss und Erkenntniss in dieselbe. Wenn schon unter den Raubsäugern und den Raubvögeln Beispiele von ausserordentlicher Dauer bekannt sind, während welcher einzelne Individuen den Hunger ertrugen, so stehen doch in dieser Beziehung die Schlangen unerreicht da. Ich erlaube mir über einen Fall zu referiren, der nicht ganz un- interessant seın dürfte. Im vorigen Jahre, am 19. Juni, fing ich bei einem Jagdausfluge in die Sümpfe des Neusiedler Sees die vorliegende Coluber natrix. Seit jener Zeit beherbergte ich dieselbe in einem hierzu hergerich- teten Glasbehälter und obgleich ich derselben die zweckentsprechende Nahrung offerirte, so verschmähte sie doch hartnäckig Futter und Wasser. Dieses Verhalten ging fort bis in die Mitte des Monates September. In diesem Monate trank sie ein einziges Mal Wasser, das Futter wurde fort verschmäht. Die Häutung erfolgte vollständig. Es fing mich an, zu interessiren, wie lange wohl das Thier werde hungern können und von jetzt an verweigerte ich Futter und Wasser. Der Käfig des Thieres stand in meinem Zimmer, welches ich allein bewohne und es ist über allen Zweifel, dass Niemand die Schlange fütterte. Es kam der Winter heran, die Schlange aber, obwohl sie versuchte, unter den Steinen und der Erde mit Moos bedeckt sich ein Lager zu Ueber Coluber natırix. 381 bereiten, fiel nieht in Winterschlaf, weil die Temperatur des Zimmers nie unter 8—A0° R. sank. Die Schlange war zwar den Winter über nicht sehr lebhaft und lag zuweilen sogar längere Zeit dem Anschein nach ganz leblos da, es ver- rieth mir aber doch die pfeilschnelle Bewegung der Zunge, wenn ich den Käfig öffnete, dass sie noch lebe und nicht schlafe. Nur ein einzigesmal, im Monate März, glaubte ich, sie sei gestor- ben und gab Auftrag, den Cadaver aus dem Käfige zu entfernen. Die Schlange belebte sich jedoch in den warmen Händen meines Sohnes wieder, fing an sich zu schlingen, nahm ein wenig ihr gereichtes Wasser und setzte hierauf ihre unfreiwillige Hungereur bis 26. April d. J. fort. An jenem Tage war sie wieder ganz ermattet, und ich fürchtete ernstlich für das Leben des Thieres. Da ich dasselbe, seines ihm von mir bereiteten Schicksals halber nicht opfern wollte, brachte ich ihm,,da für den Augenblick nichts Besseres zu haben war, 2 Wassersalamander in seinen Käfig. Die Schlange bemerkte augenblicklich den Frass, rollte sich auf und machte mehrere Touren in ihrem Käfig. Auf einmal blieb sie liegen, hob das Köpfchen und strich sich mit demselben bald auf der rechten, bald auf der linken Seite an einem Steine, wobei sie wechselweise bald die eine bald die andere Seite des Rachens und endlich denselben ganz öffnete und dehnte. Mit ausserordentlicher Schnelligkeit stürzte sie sich hierauf auf den Wassersalamander, verschlang denselben mit vorzüglicher Esslust und bald war auch der zweite in ihrem Rachen verschwunden. Seit jener Zeit hat sie nun öfter gefressen, ist ganz gesund und häutete sich vollständig am 11. Mai d. J. Obwohl sie seit der Zeit ihrer Gefangenschaft abgemagert ist, so verräth doch kein einziges Sympton irgend einen krankhaften Zustand und ihr ganzes Verhalten entspricht den anderen Exemplaren, die ich Bd. XIV. Abhandl. 49 382 Osk. Herklotz: Ueber Coluber natrix. ebenfalls in der Gefangenschaft halte, ohne dass ich sie die Hungercur durchmachen liess. Es dürfte selten sein, dass ein Thier ohne Nahrung und ohne Winterschlaf 314 Tage zubrachte und desshalb glaube ich es nicht unter- lassen zu sollen, diesen Fall mitzutheilen. k: — ee 9 — beiträge zur Kenntniss der Sphagna. Von Karl Schliephacke. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juni 1865. A; nachfolgenden Mittheilungen über die europäischen Arten der Torf- moose schicke ich als Einleitung eine kurz gefasste Uebersicht der Ge- schichte und Systematik dieser ebenso schönen wie interessanten Pflanzen- familie voraus, welche im Wesentlichen dem interessanten Aufsatze: Torfmossornas byggnad, utbredning och systematiska uppställning. AfS. O. Lindberg. (Maddeladt den 41. December 1861) K. Wet. Akad. Förh. 1862, Nr. 2, p. 122 u. f. entnommen ist. Theophrastus Eresius, ein Schüler des Aristoteles, gebrauchte zuerst den Namen c@ayvog (spanos , opdnsAog) in seinem Werke „Ilegi Yvrov iorogias“ für verschiedene Salvia- und Usnea-Species. Nach ihm in gleicher Weise Dioscorides und Plinius. Der Holländer M. de L’Obel (Lobelius) war der Erste, welcher ein wirkliches Torfmoos (Sph. acutifol.) in seinen Icones stirpium seu plantarum (Antv. 1591) ab- bildete und den Namen „Muscus terrestris vulgaris“ darunter setzte. — R. Dodoens (Dodonaeus) gebraucht in seinem Stirpium historiae pempta- des sex (Antv. 1616) die Bezeichnung spayvov wieder für Salvia- und Umbelliferen-Species. L.Pluk enet bildete in seiner Phytographia (London 1691) Sphagn. eymbifolium unter dem Namen: „Muscus palustris, in eri- cetis nascens, floridus* ab. Ebenso brachten J. J. Scheuchzer (Itinera per Helvetiae alpinas regiones (Lugd. Batav. 1723) und S. Vaillant (Botanicon parisiense. Leide et Ant. v. 1727) Abbildungen eines Sphagnum unter der Benennung: Muscus palustris ete. Dillenius (Historia musco- rum. Oxford 1741), der Vater der Mooskunde, tritt auch als der wissen- schaftliche Begründer der Gattung Sphagnum auf, wenngleich er den Gattungsbegriff, wie nachstehende Zusammenstellung zeigt, noch sehr weit fasst. 49 * 384 K.Schliephacke: Ordo I. Sphagni species cauliferae et ramosae., Sphagnum palustre molle deflewum, squamis capillaceis = Sph. acu- tif. Ehrh. Sphagnum palustre molle deflexum, squamis capillaceis var. B. fluitans — Sph. euspidatum Ehrh. Sphagnum subulatum viridissimum, capsulis ovatis = Bartramia Hal- leriana Hdw. Sphagnum subhirsutum, obscure virens, capsulis rubellis = Grimmia apocarpa Hdw. Sphagnum nodosum, hirsutum et incanum = Hedwigia eiliata Ehrh. Sphagnum heteromallum polycephalum = Oryphaea heteromalla Mohr. Sphagnum pennatum planum = Neckerae species prowimae N. gla- bellae Sw. Sphaynum pennatum undulatum, vaginä pilos& = Pilotrichum undu- latum P. d. B. Sphagnum pennatum undulatum, vaginä squamosü = Neckera pen- nata Hdw. Sphagnum foliis tenuibus, gramineis pellueidis = Tetraplodon australis Sulliv. et Lesqu. Sphagnum vermiculare repens, capsulis intra foliorum squamosorum alas minimis = Oryphaea glomerata Schpr. Ordo II. Sphagni species sessiles seu caulibus et ramis carentes. Sphagnum acaulon trichodes = Astomum subulatum Hmpe. Sphagnum acaulon bulbiforme, majus = Phaseum euspidatum Schreb. Sphagnum acaulon bulbiforme, minus = Acaulon muticum C. M. Sphagnum acaulon maximum = Diphyscium foliosum W. et M. Linne's Sph. alpinum besteht aus Dieran. elongat. et fragilifol., sein Sph. arboreum ist Oryphaea heteromalla. Fr. Ehrhart (Hannoverisches Magazin 4780) gab dem Sph. eymbifol., cuspidat. und aeutifol. ihre noch gegenwärtigen Namen. Bridel von Brideri in seiner Bryologia universa Leipzig 1826) gebraucht folgende Eintheilung: I. Ramulis distincte fasciculatis. a) Foliis latioribus, obtusiuseulis. Sph. eymbifol., tenellum, squarrosum, subseeundum_ete. b) Foliis angustioribus, acutiuseulis. Sph. capillifol., recurvum, euspidatum etc. Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 385 II. Ramulis indistinete fasciculatis. Sph. compactum ete. Bei keinem dieser Autoren war von einem tieferen Eingehen in den inneren Bau die Rede, was ihnen auch theilweise aus Mangel an geeigneten optischen Instrumenten gar nicht möglich war. Man findet daher die einzelnen Arten in den älteren Herbarien sehr oft falsch bestimmt. Karl Müller Hal. war der Erste, welcher durch diese Confusion und Unsicherheit eine Bahn brach, indem er, wie er überhaupt erst den Zellenbau in die Systematik der Pflanzen einführte, durchgreifende, aus dem Zellen- und Blattbaue abgeleitete Merkmale aufstellte. In seiner Synopsis Muscorum (1848) I. p. 89 sagt er: „Species permultae hucusque ab auctoribus impositae sunt, sed bene distinetae paucae tantum inve- niuntur. Notas hactenus eas optimas habuerunt, quae ex habitu deduei possunt. Vagas intelleximus et aliis melioribus, e structura foliorum cau- linorum, rameorum et peduncularium ductis, usi sumus etc.“ Zur weiteren Rubrieirung der Arten benutzte er in dem angeführten Werke die Form der Blätter (ich berücksichtige hier nur die europäischen Arten), nämlich a) Folia apice rotundata mit Sph. cymbifol. und b) Folia truncata mit 2 Unterabtheilungen: &) Folia peduncul. fibris annularibus nullis mit Sph. molluseum, squarrosum, cuspidatum et acutifol. und ß) Folia pedunecul. fibris annularibus instructa mit Sph. laxifol., compactum, molluscoides et sub- secundum. Die Diagnosen beginnen mit der äusseren Tracht, an welche sich die äusserliche Beschreibung der Aeste und des Schopfes reiht. Nun kommen die Stengelblätter nach Form und Inhalt (Beschreibung der Hyalinzellen und Intercellulargänge), darauf die Astblätter in ähnlicher Art und endlich die Kelchblätter, bei welchen neben den Hyalinzellen meistens wieder die Form der Intercellulargänge ganz speciell hervor- gehoben ist. Hierauf die Büchse und die Sporen. Zum Schluss folgt bei allen Arten (mit Ausnahme des Sph. cymbyfol.) die Bemerkung, dass die Astzellen leer sind. Den Blüthenstand gibt er ebenfalls für alle Arten als zweihäusig an. W. Wilson hat in seiner Bryologica britannica (London 1855) fol- geude der Bridel’schen ähnliche Eintheilung aufgestellt: I. Foliis obtusis, rotundatis vel ellipticis. Obtusifolia. Sph. eymbifol., compaetum, molluseum et rubellum. II. Foliis acuminatis, ovatis vel ovato-lanceolatis. Acutifolia. A. Foliis erecto-patentibus. Sph. acutif., fimbriatum, euspidatum, coniortum. B. Foliis squarrosis. Siph. squarrosum. 386 K.Schliephacke: W.S.Sullivant (Mosses of United States. New-York 1856) bedient sich folgender Eintheilung: I. Cellulae chlorophylliferae neutram superficiem folii attin- gentes, sed ab eisdem hyalinis omnino obtectae. Sph. eymbifol. compactum, contortum etc. II. Cell, chioroph. utramque superficiem attingentes. Sph. squarrosum_ete. IIE. Cell. chloroph. concavam (internam) superficiem attingentes. Sph. acutif., fimbriatum etc. IV. Cell. chlioroph. convexam (externam) superficiem attingentes. Sph. cuspidat. ete. W. Ph. Schimper gab 1858 einen „Versuch einer Entwicklungs- geschichte der Torfmoose mit einer Monographie der europ. Arten“ her- aus. Dieses mit 27 Kupfertafeln ausgestattete Werk ist ein glänzender Lichtpunkt in der Sphagnum-Litteratur und hat unsere Kenntniss nach allen Richtungen hin sehr erweitert. Wer sich halbwegs mit Torfmoosen beschäftigt hat, wird erkennen, mit welch’ ausserordentlicher Sorgfalt, mit welch’ glücklichem Erfolge der Verfasser gearbeitet hat und wie viel gänzlich neue Thatsachen das Werk enthält. Sowohl in dieser Monographie als auch in seiner 1860 erschienenen Synopsis Muscor. Europ. hat der Verfasser sehr gute und ausführliche, sich über alle Organe erstreckende Diagnosen gegeben. Der richtiger erkannte Blüthenstand liefert ihm das Schema der Eintheilung, indem von den 13 beschriebenen Arten 6 als einhäusig (Sph. acutif., fimbriatum, cuspidat., squarrosum, rigidum und Lindbergii) auftreten, denen weitere 5 (Sph. rubellum, molluscum, subse- cundum, insulosum, ceymbifolium) als zweihäusig folgen und nur 2 (Sph. Mülleri und auriculatum) mit noch unbekanntem Blüthenstande verbleiben. Die Diagnosen beginnen ebenfalls mit dem Habitus, darauf der Stengel und Stengelquerschnitt !), wobei speciell die Rindenzellen beschrieben werden; Jetzt folgt dıe Tracht der Aeste und Beschreibung der Astrinden- zellen. (Des Schopfes geschieht keine Erwähnung.) Nun kommen die Stengelblätter zuerst nach äusserer Form, dann Beschreibung der Hyalin- zellen (unter Uebergehung der Chlorophylizellen), nach diesen in gleicher Weise die Blätter der aufrechten Aeste, sowie ferner jene der hängenden; darauf folgt bei einigen Arten eine kurze Erwähnung der Chlorephyli- zellen (Müller’s Intercellulargänge) der Astblätter. Nach diesem die männlichen Blüthen mit Beschreibung der Antheridien, woran sich das ') Für die Herstellung der Querschnitte ist es am besten, das obere Drittel des Stengels zu wählen, da die unteren Stengeltheile in Folge theilweiser Zersetzung zuweilen undeutliche Bilder geben. Lord Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 387 Perichätium reiht, zunächst in seiner äusseren Tracht, dann in Beschrei- bung der Form der Perichätialblätter und deren Hyalinzellen mit Ueber- gehung der Chlorophylizellen. Endlich die Kapsel und die Sporen. Aus der Vergleichung der Müller’schen und Schimper’schen Be- schreibungsart ist ersichtlich, dass die beiden genannten Herren über den Werth der Chlorophylizellen für die Diagnose nicht gleicher Ansicht sind. Im Vorgefühle meiner bryologischen Jüngerschaft bin ich weit entfernt mir über eine so diffieile Frage, wie vorliegende, irgend welches Urtheil erlauben zu wollen, zu dessen Fällung ein viel grösserer Reichthum von Beobachtungen, als er mir zu Gebote steht, erforderlich ist; ich referire vielmehr die einfache Thatsache, wie sie aus den citirten Werken her- vorgeht. Auch die Begrenzung der Arten ist nicht ganz übereinstimmend. Müller’s Sph. lawifol.!) stellt Schimper wieder (wie es schon früher war) als Varietät zu Sph. cuspidatum. — Schimper’s Sph. fimbriat. Wils. bringt Müller als Varietät zu Sph. acutifol. — Müller’s Sph. compactum Brid. Var. rigidum erhebt Schimper als Sph. rigidum zur Art und führt dabei als Var. compactum Müller’s Sph. compactum Brid. auf. Endlich das Sph. molluscoides C. M. nennt Schimper Sph. Mülleri. Ausser diesem beschreibt Schimper 4° neue Arten, nämlich Sph. ru- bellum Wils., Lindbergi Schpr., insulosum Ängstr., auriculatum Schpr. Seit dem Erscheinen der Schimper’schen Synopsis sind dann, so- weit mir bekannt, nur noch 3 neue europäische Arten zugewachsen, nämlich Sph. teres Ängstr. (von Schpr. als Sph. squarrosum Var. y. teres nur flüchtig erwähnt), Sph. larieinum Spruce und Sph. pyenocladunmn Angstr. C. Hartmann verwendet in der 8. Auflage von seines Vaters Skandinavischer Flora (Stockholm 1861) folgende Eintheilung: I. Apex folii caulini latus, toto margine, abortu cellularum su- periorum valde et distincte fimbriatus. Sph. eymbifol., Angströmi (= insulosum), Lindbergü et fimbriatum. II. Apex indistincte fimbriatus vel laceratus,. Sph. rigidum, squarrosum, subsecundum, teres. III. Apex paucis distinctis dentibus, haud fimbriatus vel laceratus. Sph. acutifolium et Mülleri. IV. Apex integer vel indistincte denticulatus. Sph. molluscum, rubellum et cuspidatum. 1) Schimper nimmt die Art jetzt an, wie man. hört. 388 K.Schliephacke: Endlieh gebraucht S. O. Lindberg in dem oben eitirten Aufsatze, unter gänzlicher Lostrennung des nordamerikanischen Sph. macrophyllum Bernh., welches er zu dem neuen Genus Isocladus erhebt, nachstehende Eintheilung: I. Homophylla. Plantae sericeo-nitentes. Cellulae hya- linae fibris annularibus omnino carentes(mit den 2 ausländischen Arten Sph. sericeum C. M. et Sph. Holleanum Dozy et Melk). II. Heterophylla. Plantae opacae. Cellulae hyalinae fibris annularibus instructae. A. Sphagna euspidata, mit Sph. cuspidatum, Lindbergi, recurvum, finbriatum, acutifolium, teres, squarrosum. B. Sphagna rigida, mit Siph. rigidum, Mülleri et Augströmii (= in- sulosum). C. Sphagna subsecunda, mit Sph. subsecundum, rubellum, tenellum (= molluscum). D. Sphagna eymbifolia, mit Sph. cymbifolium. Ueberblicken wir diese verschiedenen Eintheilungen, so ergibt sich, dass Bridel nach äusseren Merkmalen (Habitus und Form der Blätter), Müller hauptsächlich nach dem Fehlen oder Vorhandensein der Spiral- fasern in den Ast- und Kelchblättern, Wilson wieder nach der Blatt- form, Sullivant nach der Stellung der Chlorophylizellen zu den Hyalin- zellen, Schimper nach dem Blüthenstande, Hartmann wieder nach der Form der Stengelblätter, Lindberg (wie Müller) nach dem Fehlen oder Vorhandensein der Spiralfasern und nach Formengruppen eintheilte. Diese künstlichen Schemata lassen sich durch verschiedene Combinationen noch sehr vermehren, es wird jedoch immer dasjenige das jeweilig beste sein, welches die Arten am meisten nach ihrer natürlichen Verwandt- schaft gruppirt. Nach diesen einleitenden Worten komme ich nun auf meine Beob- achtungen zu sprechen, für welche mir auch die Natur hier (in Jeziorki bei Chrzanöw in Westgalizien) ein sehr reiches Material zur Verfügung gestellt hat, denn ich wohne seit einer Reihe von Jahren so zu sagen mitten unter Torfmoosen und um mein Haus herum wächst, schon in einem Umkreise von einer Viertelstunde, fast die Hälfte der europäischen Arten in enormer Menge. 1. Sphaynum rubellum Wils. Sowohl habituell, wie auch nach dem inneren Baue dem Sph. acu- tif. nahestehend, gibt Schimper (in Monogr. p. 71 u. Syn. p. 680) die Zartheit der ganzen Pflanze, den zweihäusigen Blüthenstand, die grös- seren nicht fibrösen Stengelblätter und die breiteren Astblätter als cha- Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 389 rakteristisch für diese Art an. Als einziger absoluter Unterschied verbleibt von diesen Merkmalen nur der zweihäusige Blüthenstand, denn es hält gar nicht schwer Pflanzen von Spk. acutif. zu finden, deren Stengelblätter eben so leer, wie die des Sph. rubell. sind und umgekehrt beobachtet man an Sph. rubellum zwischen ganz leeren Stengelblättern mitunter auch schwach fibröse. Da Sph. acutif. nun aber entschieden einhäusig ist (diess lässt sich am leichtesten in schattigen Waldsümpfen beobachten, denn an solchen Orten findet man noch zu Ende October Früchte und zu dieser Zeit sind die Antheridienkätzchen an den oberen Astspitzen bereits so weit entwickelt, dass man sie schon mit unbewaffnetem Auge als solche erkennt), so hat das Sph. rubellum seine volle Artberechtigung. Im Ha- bitus ist es noch zarter, als die zartesten Formen von Sph. acutif. Die Stengelrinde ist nicht porös; die Stengelblätter sind im Allgemeinen breiter, zuweilen quer-wellig; die Blätter der abstehenden Aeste zeigen in ihrer oberen Hälfte nicht so stark verkleinerte Zellen, wie diess bei den gleichen Blättern von Sph. acutif. der Fall, die Fasern der Hyalin- zellen zeigen noch ausschliesslicher die Ringform, die Poren sind kleiner, häufiger und gegen die Blattspitze hin nieht so bedeutend an Grösse ab- nehmend als bei Sph. acutif. Nur wenige der äussersten Blätter der abstehenden Aeste zeigen den Zellenbau derer der hängenden. Diese sind vom Grunde bis zur Spitze aus fast gleich grossen, weiten, sanft gebo- genen Zellen mit gleichförmig grossen Poren gebildet, So sein Verhalten zu der normalen Form des Sph. acutif. Immerhin ist die Erkenntniss mitunter genug schwierig, denn da es gar häufig ohne Früchte. auftritt, ist die sichere Bestimmung des Blüthenstandes oft nicht möglich und überdiess kommen von Sph. acutif. zuweilen fast eben so zarte Formen vor. In einem solchen Falle ver- bleiben nur noch die vorstehend angegebenen Unterschiede im Baue der Astblätter. Von Lindberg wird es zur Gruppe der Subsecunda gebracht, mir scheint es passender bei acutifolium zu stehen. Es scheint mehr die Ge- birgssümpfe zu lieben und nur selten in die Ebene herabzusteigen. Ausser den von Schimper in d. Syn. angegebenen Standorten in England, Ir- land, Schottland, Salzburg und den Sudeten, ist es inRabenh. Bryothek. Europ. noch aus der schwedischen Provinz Westgottland und aus Däne- mark vom „Lyngbymoost“ bei Kopenhagen ausgegeben. Auch aus Tyrol von der Rittneralpe bei Bozen (6000°) erhielt ich es, (vom Bar. v. Haus- mann gesammelt) und von Seebach bei Windischgarsten durch meinen Freund Juratzka. %. Sphagnum acutifolium Ehrh. Zu dieser das grösste Farbenspiel aufweisenden Art habe ich nur wenige Bemerkungen zu machen. Schimper nennt die Stengelrinde (in Bd. XV. Abhandl. 50 390 K.Schliephacke: Monogr. etSyn.) sparsam porös. Bei allen aus den verschiedensten Theilen Europas untersuchten Exemplaren fand ich nur ein einziges Mal eine poröse Rinde. Unter „stratum corticale parce porosum“ ist man aber zu verstehen geneigt, dass jeder Stengel einige poröse Rindenzellen zeigen muss und dürfte daher das Verhältniss durch: „stratum corticale ple- rumque haud porosum“ richtiger bezeichnet sein. Die Stengelblätter va- riiren der Form nach ziemlich bedeutend; ich besitze ein Exemplar aus dem Utterwalder Grunde (sächsische Schweiz), welches kurze, aus sehr breitem Grunde zungenförmig-dreieckige Stengelblätter zeigt (ähnlich denen des Sph. cuspidat.); ferner kommen auch oben verbreitert-abge- rundete (nach Art des Sph. fimbriat.) vor; noch mehr schwankt das Vorhandensein oder Fehlen der Fasern und Poren, sowie man auch die Basilaranhängsel von sehr geringer bis zu ziemlich bedeutender Ent- wicklung findet. Die Faserzellen der Blätter der abstehenden Aeste dif- feriren von der schmalen, gestreckten, ziemlich geradwandigen bis zur grossen, weiten, gebogenwandigen Form. Ausser den schon von Schim- per sehr richtig beschriebenen Verschiedenheiten in der äusseren Form der Blätter der abstehenden und hängenden Aeste, lässt sich auch noch ein auffallender Unterschied im Zellenbaue bemerken. Die abstehenden Aeste tragen nämlich bis über die Mitte hinaus Blätter, deren untere weitere, mit einzelnen grossen Poren versehene Zellen gegen die Spitze hin sehr klein, dieht und auch eben so kleinporig werden, in dem Masse aber wie die Blätter höher hinauf am Aste aus der eiförmig-lanzett- lichen allmälig in die lanzettliche und lanzettlich-pfriemliche Form über- gehen, hört auch diese doppelte Zellenform auf und es tritt ein mehr gleichförmiges, aus weiten, lockeren, mit gleich grossen Poren versehenes Gewebe auf. Eben dieses selbe gleichförmige Zellnetz haben nun auch die Blätter der hängenden Aeste, so dass sie sowohl in der Form als auch im Zellenbaue mit den oberen Blättern der abstehenden Aeste übereinstimmen. Dieses sich schon bei der Hauptform zeigende Verhältniss ist am vollständigsten bei der Var. defleeum entwickelt und ausgebildet. Die Flaschenzellen der Aeste habe ich stets viel eylindrischer gefunden, als sie Schimper in seiner Monogr. T. XIV. F. 14 abbildet. Bei den Perichätialblättern kommen mitunter auch einzelne zart- fibröse Zellen in der unteren Blatthälfte vor. Aus der Unzahl von Formen und Zwischenformen jedes Grades hat Scehimper sehr gut 5 Hauptvarietäten, nämlich deflewum, tenellum, pur- pureum, fuscum und patulum hervorgehoben. Die Var. deflexum kommt auch in der Ebene des gemässigten Europas vor, ich erhielt sie von meinem Freunde Juratzka aus Westphalen und Holland, sammelte sie auch selbst bei Halle a. d. Saale. Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 391 3. Sphagnum fimbriatum W ils. Sehr weit von uns auf den Falklands- und Eremiteninseln zuerst von Jam. Dalt. Hooker gesammelt, ist diese Art nach Schimper (Syn. 674 u. 675) über ganz Europa bis zum Norden hinauf verbreitet. Müller hat ihr kein Artenrecht zugestanden, sondern zieht sie (Syn. Il. p. 538) zu Sph. acutif. Die von diesem nach Schimper (l. c.) sie unterscheidenden Merkmale sind folgende: die Rindenschichte der Stengel porös, doppelt bis dreifach (bei Sph. acutif. 3—4fach), die Stengelblätter viel grösser, breit ei- bis spatenförmig (bei Sph. acutif. zugespitzt-eiförmig), die älteren am ganzen oberen abgerundeten Umfange durch Auflösung der Zellen- wände gefranst; die Astblätter von grossen Poren durchlöchert; die Kelchblätter schmaler gewebt. Ich habe diese sämmtlichen Merkmale bestätigt gefunden, nur das Perichätialblattgewebe konnte ich von dem des Sph. acutif. im Allge- meinen nicht verschieden finden. Die Stengelrinde ist stets deutlich porös, die Stengelblätter fand ich stets ohne Fasern und Poren '), die Astblätter zeichnen sich noch besonders durch ihre sehr zahlreichen grossen Poren aus, durch welche das mikroskopische Bild von jenem des Sph. acutif. sehr abweichend erscheint. Bezüglich des Zellgewebes der Blätter der abstehenden und hängenden Aeste gilt dasselbe Verhältniss, wie bei Sph. acutif. Die inneren Perichätialblätter zeigen, wie Schimper angibt, auf dem ausgeschweiften oberen Rande in der Mitte meist eine kleine Spitze. Die Farbe ist stets grün, die männlichen Blüthenkätzchen gelb- lich-grün. Wo so abweichende Bildungen vorliegen, kann das Artrecht wohl nicht vorenthalten werden. Das von Schimper in Monogr. T. XV. 6 gegebene Bild eines Stengelblattes erscheint mir zu kreisförmig, ich habe diese Blätter stets länger und mit etwas einwärtsgeschweiften Seitenwänden gefunden, Der Formenkreis dieser Art ist ungleich geringer, als der des Sph. acutif. Lindberg führt in seiner oben erwähnten Schrift darüber Fol- gendes treffend an: „Duae facie sat diversae formae proveniunt, quarum una tenuior, mollis et glauco-viridis (= Sph. fimbriatum Wils!), altera major, strieta, rigidiusceula coloreque viridi (= Sph. strietum Lindb. mst. olim); species distinetas tamen haud censeo. — Interdum, ut in speci- minibus ex ins. Spitzbergen ete., pagina exterior folii caulini porosa et tenue fibrillosa oceurrit; quod in eodem caule et hujus et aliarım spe- eierum ex. gr. Sph. cymbifolii valde variabile est.“ Sehimper händelt in seinen Werken nur die typische Form ab. Das Sph. strietum Lndb. hat meist kürzere Rindenzellen, weniger auf- 4) Vergl. weiter unten Lindberg's Bemerkung darüber. 50% 392 K.Schliephacke: gefranste Stengelblätter und breitere Astblätter. Beide vorstehend be- schriebene Formen, von denen die erstern im Habitus sich mehr zu Sph. acutif., die letztern eher zu S'ph. cuspidat. hinneigt, kommen in Deutsch- land vor und ist z. B. die erstere (das typische fimbriatum Wils.) in der Un. itin. erypt. Nr. 33 (30) aus den Ibenhorster Sümpfen (Ostpreussen) von H. v. Klinggräff 1864 und die letztere (das Sph. strietum Lndb.) in Rabenh. Bryoth. Eur. Fasc. II. Supplem, bei Eichstätt von Arnold und ibid. in Nr. 718 bei Lycksele von Ängström gesammelt, aus- gegeben ?). 4. Sphagnum pyenocladum Ängstr. Mpt. Im Juni 1864 fand J. Ängström diese prachtvolle Art in feuchten Fichtenwäldern bei Berglunda, unweit Lycksele in Lappland. Da er seine Diagnose, soweit mir bekannt, noch nicht veröffentlicht hat, gebe ich nachstehend eine Beschreibung nach den mir vorliegenden Ori- ginal-Exemplaren, die ich theils der Güte meines Freundes K. Müller Hal. verdanke, theils durch die Bryoth. Eur. in Nr. 709 erhielt. Monoicum; speciosum, procerum; cespites laxe cohaerentes, erecti, subvirides, pedales; caulis simplex, rarius superne dichotomus, fusco-ater, subnitidus, strietus, strato corticali duplici, roseo, e cellulis leptodermibus sine poris fibrisgque eomposito; strato lignoso solido, pur- pureo, cellulis valde incrassatis; medulla laxa, pallida. Ramuli 7, quorum tres patentes vel horizontales, pallide virides, apicem versus sensim ac- erescentes et quatuor penduli, longissimi, tenues, rosei, caule arcte adpressi eumque omnino obtegentes; comales aggregati, subvirides, abbre- viati, comam densam globosam formantes; cortieis cellulae lageniformes perbreves, apice leniter recurvo et pertuso. Folia caulina parva, pallida, reflexa, rarius erecta, e basi latä linguato-triangularia, cellulis lateralibus angustis tenuiter marginata, cellulis basilaribus minoribus, sexangularibus biseriatis, caeteris laxis, elongatis, tenuiter partitis, apicem versus bre- vioribus rhomboidalibus, omnibus nec porosis nec fibrosis. Folia ramulorum patentium quinquefarie imbricata, sicca apice leniter recurvo, madefacta erecta, e basi angusta late lanceolato-acuminata, concava, tenuiter lim- bata, margine incuryo, apice parum convoluto, 2—3 eroso-dentato; cel- lulae hyalinae elongatae, parum flexuosae, fibris plerumque annularibus, superiores minores, magis flexuosae; porae lateris dorsalis dimorphae: in parte inferiore folii, praesertim versus margines, magnae, solitariae, in superiore parte minimae, copiosae, ad parietes cellularum seriatae; cel- lulae chlorophyllosae liberae, utramque superficiem folii attingentes. Folia ') Für die hallischen Botaniker sei hier noch bemerkt, dass die Forma typica mit sehr schön auf- gefransten Stengelblättern und überreichlich fruchtend in den Sümpfen am Rande der Dölauer Haide, dicht bei Dölau, wächst. Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 393 ramulorum pendulorum angustiores, apice inconspieue dentato, cellulis laxissimis, poris homomorphis magnis. Amentula mascula fusiformia, purpu- rascentia et inter folia antheridia parva, viridula, binata gerentes. Peri- chaetialia magna, apiee parum convoluta, cellulis hyalinis laxis serpen- tinis, superne valde incrassatis, nee porosis nec fibrosis. Seiner Verwandtschaft nach gehört dieses schöne stattliche Moos offenbar zur Gruppe des «acutifolium. Kein anderes Sphagnum hat einen so dunkel gefärbten Stengel und einen so kugeligen Schopf. Die Zellen der Holzschicht sind so verdickt, dass sie nur noch ein sehr kleines Lumen zeigen. Durch wiederholtes Befeuchten der Stengelquerschnitte verwandelt sich die Purpurfarbe des Holzeylinders bald bis in das Violett-Schwarze. (Aehnliches zeigt auch der Holzeylinder von Sph. acutifolium, nur geht bei diesem die Verfärbung nicht weiter als bis zum Violett, auch die farblose Stengelrinde dieser Art färbt sich zu- weilen durch Befeuchten schön violett.) Auch die Astbildung ist merk- würdig, indem die abstehenden Aeste aus dünnem Grunde gegen die mehr oder weniger abgestutzte Spitze hin allmälig zunehmen, mitunter ziehen sie sich jedoch auch, und zumal die antheridienführenden in eine verlängerte Spitze aus. Die den Stengel bedeckenden rosafarbigen hängenden Aeste sind ungleich lang, der kürzeste eines Büschels ist ungefähr um "/, kürzer als der längste. Der Bau der Blätter an den hängenden und abstehenden Aesten zeigt die deutlichste Verwandtschaft mit Sph. acutifol. Diejenigen der abstehenden Aeste, welche verlängerte Spitzen tragen, führen an diesen Blätter, die im inneren Baue mit denen der hängenden Aeste übereinstimmen, ganz so, wie diess auch bei Sph. acutifol. der Fall ist. Die Rindenzellen der abstehenden Aeste erweisen sich auf dem Querschnitte einreihig, die Flaschenzellen sind ziemlich kurz, nur Sph. molluscum hat noch kürzere, die der hängenden sind gestreckter, eylindrischer. Die Aeste sind fest gebaut, man kann selbst von den zarten hängenden die Blätter bis zur Spitze mit wenig Vorsicht ablösen, ohne dass der Ast zerbricht '). 5. Sphagnum cuspidatum Ehrh. Nachdem Schimper (in Monogr. et Syn.) eine vortreffliche Dia- gnose dieser Art gegeben, reiht er ihr als Varietät und Subvarietät mit der Bemerkung, dass dieselben in den Stengel- und Prächätialblättern 1) Nach einem Exemplar von Dorpat, welches ich erst während der Correctur dieses Aufsatzes im Herbar meines Freundes Juratzka (mitgetheilt von Dr. Milde) sah, gebührt diesem Moose der Name Sph. Wulfianum Girgensohn, da letzterer es unter dieser Signatur schon früher im Archiv f. Natur- kunde Liv-, Esth- und Kurlands (besprochen in d. bot. Zeitg. 186% p. 247) beschrieb. Dieses Exemplar trug gleichzeitig die einzigen Früchte, die ich gesehen. 394 K.Schliephacke: Faserzellen führen, die verschiedenen Formen des Sph. laxifolium C. Müll. an und sagt alsdann (Monogr. p. 61): „Auch diese Art (nämlich cuspidat.) ist verschiedenen Formen- wechseln unterworfen, doch scheinen dieselben hier nur allein von den äusseren Vegetationsbedingungen abzuhängen, denn man kann leicht die Formen in formae emersae et immersae eintheilen. Die ersteren bilden meiner Ansicht nach in ihrer Vereinigung die Grundform, die letzteren eine ständige Varietät mit Untervarietäten. Zwar stimmt diese Grundform nicht ganz mit der Ehrhardt’schen Pflanze überein, welche eher auf eine forma immersa bezogen werden muss, was auch schon der Name, auf die langen, schmalen Blätter der im Wasser lebenden Varietät sich beziehend, andeutet, allein es wäre doch unzweckmässig diesen zu ändern. Palisot-Beauvois sah in der von mir als Typns angenommenen Form eine eigene Art, welche er Sph. recurvum nannte, ebenso Dozy und Molkenboer; ich selbst glaubte in dieser von der im Wasser unter- getaucht lebenden Pflanze in der Tracht und Farbe, sowie auch durch die Abwesenheit der Fasern in den Stengel- und Perichätialblättern, ab- weichenden Form eine eigene Art unterscheiden zu müssen, welche ich Sph. Mougeotii nannte. Zahlreiche Vergleichungen und die Verfolgung der Uebergänge an den natürlichen Wohnorten dieser Pflanze, wo alle Spiel- arten in unmittelbarer Nähe von einander wachsen, wie z. B. in den grossen Torfmooren des Schweizer Jura, Les Ponts, La Brevine, La Vraconne u. a. m. haben mich bald überzeugt, dass ich mich geirrt habe. Der Ansicht von Palisot, Dozy und Molkenboer, das Sph. euspidat. Ehrh. (die forma emersa Schimper’s) Sph. reeurvum zu nennen, ist auch Lindberg beigetreten und bezieht Letzterer den Namen Sph. euspidat. Ehrh. nur auf das Sph. lawifolium C. Müll., dessen Artrecht er also anerkennt. In diesem Sinne sagt er in seiner oben eitirten Schrift über Sph. recurvum P. de B. Folgendes: „a Sph. cuspidato diversum: co- lore, mollitie et teneritate; strato eutieulari caulis magis indistineto; foliis caulinis acuminulatis, parum concavis, marginibus apice haud involutis, cel- lulis magis leptodermibus, fibrillosis; foliis ramulorum anguste lanceolatis, apice minus involutis, paulo marginatis, siccitate plus minusve squarroso- recurvis et undulatis, sed haud flexuosis; peduneulis brevibus et gracilibus, in coma ramulina caulis positis, densifoliis; foliis perichaetialibus late ob- longis, valde concavis, obtusis, apiculo recurviusculo, reticulatione densiore et fibris omnino destituta; sporis ferrugineis.‘ Als Synonym führt er unter anderen auch Sph. Mougeotii Schp. an und sagt: „Quum Sph. recurvum verum, secundum authentica specimina in herbario Swartzii servata, solis notis, statura majore et colore viridi, a Sph. Mougeotü Schpr. 1. c. distinetum sit, vetustius nomen veneranti animo recepimus.*“ Was Lindberg hier über Sph. Mougeotüüi sagt, hat Schimper- selbst schon früher der Hauptsache nach in seiner Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 395 Monographie, wie ich oben angeführt, ausgesprochen. Nach C. Müller’s Angabe (Syn. I. p.96 u. 98) hat schon Dillen beide Moose unterschieden und in seiner Historia Muscorum auf Tab. 32 die planta emersa in Fig. 2. A, die forma immersa (das Sph. lawifol. C.Müll.) in Fig. 2. B abgebildet. Auch nach meiner Ansicht, auf die ich weiter unten bei Sph. lawifol. zurückkommen werde, ist Sph. lawifol. als eigene Art auszuscheiden; da Jedoch die meisten Bryologen gewöhnt sind, unter Sph. cuspidat. Ehrh. die forma emersa zu verstehen, halte ich es, dem Vorgange Müllers und Schimper’s folgend und um Verwechselungen vorzubeugen, für das Beste, der forma emersa den Namen Sph. cuspidat. zu belassen, um so mehr, als es nicht positiv erwiesen ist, dass Ehrhardt hierunter aus- schliesslich das Sph. lawifol. verstanden hat. Die Stengelrinde des Sph. cuspidat. ist nicht porös, ein Querschnitt zeigt, dass ihre zwei Schichten von denen des Holzeylinders kaum ver- schieden sind; die von Schimper in Monogr. auf Tab. XVI. Fig. 11 gegebene Abbildung ist wohl von Sph. lawifol. entnommen, da sie vom Holzceylinder scharf begrenzte, weite Rindenzellen zeigt. Die Hyalinzellen der Stengelblätter haben keine Quertheilungen und sind weder porös, noch fibrös '). Die bei den bisher abgehandelten Arten bestehenden Ver- schiedenheiten im Zellennetze und der Grösse der Poren bei den Blättern der abstehenden und hängenden Aeste treten bei dieser Art schon viel- mehr zurück; die Blätter der hängenden Aeste sind nur wenig lockerer gewebt als die der abstehenden und bezüglich der Porengrösse bestehen gar keine Unterschiede, denn die Blätter der abstehenden Aeste sind im unteren Theile gar nicht, im oberen aber nur sparsam porös und die der hängenden zeigen einzelne wenige, eben so grosse, über die ganze Blatt- fläche vertheilte Poren. Diejenigen männliehen Blüthenkätzchen, welche am Stengel zerstreut stehen, tragen gewöhnlich über dem antheridien- führenden Theile noch eine verlängerte sterile Spitze, sind daher wirklich fusiformia, nur die schopfständigen zeigen die vonSchimper auf Tab. XVI Fig. 2 abgebildete Form. Von seinen Varietäten führe ich an: 1. Var. patens Angstr., eine Form, deren Astblätter bedeutend mehr zugespitzt, trocken sparrig und undeutlich wellig sind; sie wurde bisher nur steril in Ängermannland, Lappland (Lycksele) und Finnland (Kajana) beobachtet. 2. Sph. riparium Ängstr. Dieses Moos verhält sich ähnlich zu Sph. euspidat. wie Sph. obesum Curn. zu subsecundum, es ist eine grössere, kräftigere Wasserform mit etwas grösseren und längeren Stengel-, sowie grösseren und breiteren Astblättern, übrigens mit dem typischen Stengel- und Zellenbaue des Sph. cuspidat. Ein Artrecht kann ich ihm nicht zu- erkennen. Ängström sammelte es bei Lycksele. 1) In Schimper's Syn. p. 675 ist an dieser Stelle der Diagnose vor „porosis“ ein „nec“ ein- zuschalten. 396 K.Schliephacke. 6. Sphaynum laxifolium C. Müll. Nachdem Schimper (inMonogr. p.61) angeführt, dass er zwischen Sph. cuspidat. und laxifol. alle Zwischenformen beobachtet hat und sich demnach veranlasst gesehen, letzteres als Varietät des ersteren zu be- trachten, sagt er noch (ibid. p. 62) von den Wasserformen des Sph. cuspidat. (als solche betrachtet er das Sph. laxifol.): „Die Fasern in den Stengel- und Parichätialblättern sind oft kaum bemerkbar, oft aber auch sehr ausgebildet vorhanden. Ihre Gegenwart kann daher kaum als Art- charakter gelten.“ Ich glaube nach diesem annehmen zu sollen, dass sich Schimper’s Beobachtungen der Uebergänge hauptsächlich auf das Vorhandensein oder Fehlen dieser Fasern beziehen und stimme ich ihm vollkommen bei, dass sich darauf keine eigene Art begründen lässt. Schon bei Sph. aeutifol. sahen wir, wie sehr gerade diese Verhältnisse variiren, auch Sph. eym- bifol. zeigt ähnliches. Er scheint aber nicht beachtet zu haben, dass Sph. lawifol. noch zwei andere constante Merkmale im Stengelbaue und dem Zellengewebe der Perichätialblätter besitzt, denn er lässt diese zwei Punkte ganz unberührt und ich muss bezweifeln, dass er auch bezüglich dieser Unterschiede die für die Vereinigung beider Arten erforderlichen Uebergänge aufgefunden. Mir wenigstens ist diess nicht gelungen, obgleich Jeziorki eine ebenfalls sehr passende Beobachtungslocalität ist. S.O. Lind- berg war der Erste, welcher-in seiner oben eitirten Schrift (siehe unter Sph. cuspidat.) diese zwei Unterschiede anführte, indem selbst der Auctor der Art nur das lockere Perichätialblatt-Zellengewebe erwähnt, da der Stengelquerdurchschnitt in seinen Diagnosen noch keine Berücksichtigung gefunden (C. Müller Syn. I. p. 98). Diese Unterschiede bestehen in einer zweireihigen, grosszelligen, von der dichteren Holzschichte deutlich ver- schiedenen Rindenschichte des Stengels und in den, im Vergleich zu Sph. euspidat. grossen, lockeren, gebogenen Zellen im oberen Theile des Peri- chätialblattes. Auch andere namhafte Bryologen, wie z. B. Juratzka, erkennen Sph. lawifol. als Art an. Nach C.Müller’s Diagnose (Syn. I. p. 97): „comalibus laxis paucis; folia — ramea laxissime plumuloso — imbricata“ ist die Hauptform klar bezeichnet; es ist diejenige, welche Schimper als Subvarietät ß.ö. plu- mosum beschreibt. Sie bildet gleichsam das Centrum des Formenkreises der Art, von welchem sich die Varietäten nach zwei Richtungen hin, einerseits gegen Sph. cuspidat., andererseits zu noch laxeren Gestalten erstrecken. Die oft gänzlich schwimmende, doch selten fertile Hauptform kommt hier häufig vor. Durch mehr entwickelten Schopf, kräftigeren Bau und dichtere Beastung sich habituell an Sph. cuspidat. aulehnend, er- scheint, als zu ersterem Cyclus gehörig, zunächst die Form, welche Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 39 Schimper als Sph. euspidat. Var. ß. submersum beschreibt und in seiner Monogr. auf Tab. XVI. Fig. 1. ß. abbildet. Da alle Formen des Sph. laxifol. mehr oder weniger untergetaucht sind, erscheint der Name sub- mersum für diese Varietät nicht mehr bezeichnend und schlage ich für dieselbe die Benennung ß. comosum (wegen des deutlich ausgebildeten Schopfes) vor. Sie ist mit der Hauptform durch viele Uebergänge ver- bunden. Hier in Jeziorki findet sie sich häuflg und alljährlich reichlich fruetifieirend am Rande flacher Torflachen. Mitten unter ihr wächst sogar öfters das typische Sph. euspidat. Ehrb. in einzelnen Pflanzen, die dann sich nicht nur in der Statur durch ihre steif aufrechte Haltung sofort unterscheiden, sondern sich auch unter dem Mikroscop stets normal gebaut erweisen; zwischen beiden Uebergänge zu finden, war ich trotz eifrigen Suehens nicht im Stande. Zu diesem Formencycelus gehört ferner die Var. noy. y. polyphyl- lum: Dense caespitosum, tenerum, ramis comalibus densis, plerumque ceur- vatis; cellulae corticales caulis imaequales, uno latere magnae, altero maximae; folia caulina creberrima, magna, oblongo-lanceolata; caetera normalia. Die Rindenzellen des Stengels bilden einen ungleichen Ring um die Holzschicht, indem die kleinsten und grössten an zwei diametral-ent- gegengesetzten Punkten der Peripherie liegen, am meisten ist aber diese Varietät durch die dicht am Stengel stehenden, verhältnissmässig grossen, länglich lanzettlichen Blätter ausgezeichnet, wesshalb ich für sie den Namen polyphyllum gewählt. Juratzka hält diese Erscheinung (s. w. u. bei Sph. subsecund.) für eine Luxuration und diese Blätter für keine wahren Stengelblätter. Nach meinen Untersuchungen kann ich mich dieser Ansicht nicht anschliessen, indem mir der Bau des Blattgrundes mit seinen kleinen rundlichen Zellen, sowie ferner das Vorhandensein der Auriculae dagegen sprechen, Eigenthümlichkeiten die stets nur den Stengelblättern zukommen. Ich fand diese interessante Varietät unter den Moosen des Cryptog.-Reise- Vereines sub. Nr. 24 von H. v. Klinggraeff in dem grossen Moosbruch bei Labiau in Ostpreussen im Juli 1864 gesammelt, ohne weitere Bemer- kung als Sph. cuspidat. Ehrb. ausgegeben. Als Abarten nach der zweiten Richtung hin führe ich Sph. plumu- losum, &. serrulatum und $. hypnoides an. Die zarte Varietät plumalosum ist von Schimper im Monogr. auf Tab. XVI Fig. y. 1 und 2 abgebildet, über die noch zarteren hypnoides (ibid. Fig. &.) = Sph. hypnoides Al. Braun sagt C. Müll. (Syn. I. p. 98): „Primo adspeetu Hypn. uncinatum referens sterile, interdum tamen praesertim in umbrosis virgulteis aliisque loeis ejus perfectiori evolutioni magis faventibus ad formam normalem redux et fructificans.“ Sie ist also eine abnorm gebildete junge Samenpflanze. Die Var. serrulatum endlich stelle ich hier als neu auf: natans, ramis remotis valde elongatis, folia ramorum valde remota, superiora longissime acumi- nata, margine superiore remote dentieulata, summa margine superne ser- Bd. XV. Abhandl, 54 398 K.Sckliephacke: rulata. Die Astblätter sind oft nur im unteren Theile faserhaltig, oft ganz leer, am Rande gezähnelt, die oberen gegen die Spitze hin scharf gezahnt. Die Pflanze ist so lockerblättrig, dass ihre Aeste an Conomitr. Julianum erinnern und sie ist das einzige Sphaynum mit gezähntem Blattrande, Ich fand sie hier im September 1864 in den tiefsten Torfgräben schwimmend, bisher nur steril und werde sie demnächst in der Bryoth. Europ. ausgeben. Kürzlich erhielt ich sie auch aus Böhmen, in Torfgräben zwischen Sobislaw und Lastibors von Dr. Schur gesammelt, durch die Güte meines Freundes Juratzka. Dass in der Bryotheca Europ. sub Nr. 715 ausgegebene Sph. euspi- datum Ehrh. Var. In palud. Uplandiae ad Wendel. Aug. 1864 leg. Äng- ström ist Sph. laxifol. C. M. Var. ß. comosum und desshalb interessant, weil es im Schopfe männliche Blüthenkätzchen trägt, welche bei dieser Art nicht allzuhäufig sind. 7. Sphagnum Lindbergä Schpr. Diese schöne Species, welche durch ihre fast glänzenden Blätter, wie solehe unter den europäischen Arten nur noch annähernd das SpA. larieinum Spruce hat, sich schon habituell bemerkbar macht, ist auch im inneren Baue sehr ausgezeichnet. Schimper hat von ihr (in Monogr. p- 67, u. f.) ebenfalls eine treflliche Diagnose gegeben. Der Stengelquer- schnitt zeigt ein stark entwickeltes, weisses Mark, um welches sich ein scharf begrenzter, rothbrauner Holzring lagert, den wieder eine 3—4rei- hige, nicht poröse und nicht fibröse, gelbbraune, derbe Rindenschicht um- fasst. Sehr interessant sind die Stengelblätter gebildet, denn sie zeigen darin verschiedene Formen von Hyalinzellen. Auf die kleinen, rundlich- sechseckigen, dickwandigen, gelbbraunen, meist. 4reihigen Basilarzellen bauen sich schmale, gestreckte, wenig gebogene, farblose Zellen, von denen die eine und andere zart fibrös ist und die am Blattrande sehr schmal und lang gestreckt sind. Gegen das Innere des Blattes begrenzt sich diese zweite Zellenform durch zwei Linien, die man sich vou der Mitte des Blattgrundes schräg hinauf nach rechts und links gegen die zwei oberen Blattecken gezogen denken kann. Die auf diese Art gebildete keilförmige Blattmitte (die Spitze des Keiles nach unten gerichtet) füllt nun die dritte Form, aus grossen, lockeren, rhombischen Zellen bestehend, aus, die gegen das sehr. breite, gestutzte Blattende immer grösser, auch 2—3fächerig werden und mit aufgefransten Zellen (nach Art des Sph. fimbriat.) endigen. Der Astquerschnitt zeigt, analog dem des Stengels, ein weisses Mark, gelbbraunen Holzring und eine einreihige aus ungleich grossen Zellen gebildete Rinde '). 1) Da die abstehenden Aeste bei den meisten Arten mit zweierlei Rindenzellen, nämlich länglich- eylindrischen und bauchig-laschenförmigen bekleidet sind, so muss die Rindenschichte auf dem Quer- ER e ; & DIET Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 399 Die Astblätter kommen denen des Sph. cuspidat. am nächsten, nur mischt sich, zumal bei denen der abstehenden Aeste die Ringfaser schon stark mit der Spirale, während bei denen der häugenden Aeste die Ring- faser noch ziemlich rein erhalten ist; die grossen, oben wie die Stengel- blätter gestutzten und gefransten Perichätialblätter zeigen am Grunde wieder ähnliche kleine, gefärbte Zellen, auf welche schmale, gestreckte folgen, die allmählig in grosse, netzförmige übergehen, deren oberste 4—5 zarte Quertheilungen zeigen. Das Verhältuiss im Zellenbaue der Blätter der abstehenden und hängenden Aeste ist ähnlich dem des Sph. cuspidat. Die Blätter der ab- stehenden Aeste haben im unteren Theile sehr wenige, im oberen häufigere aber sehr kleine Poren, die der hängenden sehr wenige, gleichmässig vertheilte, kleine Poren. _ ' Die Art, in Finnland und namentlich auch in Lappland weit ver- breitet, kommt auch in den Sudeten vor, wo sie schon von O.Sendtner, der sie jedoch nicht erkannte, und später von Dr. Milde gefunden wurde. Das jüngst vom Cryptog. Reiseverein sub Nr. 58 (46) ausgegebene Sph. Lindbergii in turfosis sylvaticis prope Jbenhorst. (Ostpreussen) leg. H. de Klinggraeft Julio 1864 ist, nach dem mir vorliegenden Exemplare, nur das gewöhnliche Sph. cuspidatum Ehrh.! Das Moos seheint sehr constant zu sein denn es wurden bis jetzt keinerlei Varietäten entdeckt. 8. Sphaynum teres Ängstr. Wohl selten zeigen zwei Moose, bei fast gar keiner äusserlichen Aehnlichkeit, soviel Uebereinstimmung im inneren Baue, wie Sph. teres und squarrosum. Die Rindenzellen beider sind nicht porös, beide haben einen rothen Holzeylinder, lockeres Mark und gleichen Zellenbau in den Stengel-, Ast- und Perichätial-Blättern, selbst die oft lappenförmig ausgebreiteten und am Blattrande sich hinaufziehenden Auriculae dieser Blätter finden sich bei beiden. In der That konnte daher Schimper bei Herausgabe seiner bryologisehen Werke nicht anders verfahren, als er gethan, indem er Sph.teres als Var. y. von Sph. squarrosum aufstellte, denn die ihm damals zur Untersuchung vorgelegenen Exemplare waren steril, so dass sich der Blüthenstand nicht bestimmen liess. Seitdem man weiss, das Sph. teres zweihäusig ist, ist es als eigene Art anerkanıt. Im Habitus nähert es sich eher dem Sph. fimbriatum (u. zw. der forma strieta desselben) als dem Sph. squarrosum. Der Stengel zeigt 3 nicht poröse Sehichten Rindenzellen (bei Sph. squarrosum gewöhnlich nur 2% und einen schnitte auch ungleich grosse Zellen zeigen, indem die Flaschenzellen im unteren Theile viel weiter als die anderen sind. Eine Ausnahme macht z. B. Sph. cymbifol., dessen Aesten die Flaschenzellen fehlen und die daher im Querschnitt gleich grosse Rindenzellen zeigen. 51* 400 K.Schliephacke: stärker entwickelten und schärfer abgegrenzten rothen Holzeylinder. Die Stengelblätter sind wie bei Sph. squarrosum an der breit abgerundeten Spitze zart gefranst. Der Astquerschnitt zeigt eine Verschiedenheit; bei Sph. teres fand ich die Rinde stets nur aus einer Zellenschicht bestehend, während bei Sph. squarrosum die kleineren Rindenzellen stets, die grös- seren oft in doppelter Reihe auftreten. Die männlichen Pflanzen wachsen zwischen den weiblichen, von denen sie sich habituell nicht unterscheiden. Die Antheridien-Kätzchen sind anfänglich schopfständig und kurz gedrungen, bei fortschreitendem Wachsthume der Pflanze. werden sie stengelständig und zeigen dann ge- wöhnlich über dem grünlichen oder bräunlichen, stark verdickten, anthe- ridienführenden Theile eine blasse, verlängerte, sterile Spitze. Die Stützblätter der Antheridien, aus verschmälertem Grunde breit-lanzettlich kurz zugespitzt, führen im unteren Theile lockere, längliche, spiralfaser- haltige und meist mit einzelnen, grossen Poren versehene, im oberen Theile lockere, kurze, ringfaserhaltige, gross- und vielporige Hyalinzellen, sind also wesentlich anders gebaut, als die gleichen Blätter des Sph. squarrosum. (s. w. u.). Die Antheridien sind reichlich um ein Drittheil kleiner als bei Sph. squarrosum. Die Blätter der abstehenden Aeste haben am Grunde lockere, läng- liche, wenig gebogene, grossporige Hyalinzellen, welche Ring- und Spiral- fasern führen und gegen die Blattspitze hin wohl kürzer werden, auch kleinere Poren zeigen, aber in der Breite sich kaum vermindern; die der hängenden Aeste haben gegen die Blattspitze hin auch kürzere Hyalin- zellen, die aber fast breiter als am Blattgrunde sind und die zahlreich und über das ganze Blatt gleichmässig vertheilten, grossen Poren bleiben gegen die Spitze hin ebenso gross wie am Blattgrunde. J. Ängström hat dieses interessante Moos in herrlichen, mit männlichen Pflanzen untermischten Fruchtexemplaren von Lycksele '!) in Rabenhorst’s Bryothek sub Nr. 702 ausgegeben. Ueberhaupt ist es im Norden häufiger, denn ausser Lappland findet es sich noch an verschie- denen Orten in Schweden und Finnland. 9. Sphagnum squarrosnm Pers. Mit Bezugnahme auf Sph. teres gebe ich nachstehend eine Beschrei- bung der männlichen Blüthenkätzchen des Sph. squarrosum. Dieselben tragen, auch wenn sie stengelständig sind, keine verlängerte, sterile Spitze, sind vielmehr keulenförmig und meist abwärts gekrümmt. Die !) Das Sphagnetum bei Lycksele ist, wie die schönen Exemplare der verschiedenen Species, welche Angström dort sammelte darthun, eines der interessantesten von allen. Die Bryotheca europ. druckt diesen Ort constant: Lyckrele, Schimper in seiner Synopsis: Lychsele, indess dürfte Lycksele die rich- tige Schreibweise sein. # Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 401 Stützblätter der Antheridien weichen im Baue von den gewöhnlichen Astblättern sehr ab, sie sind im unteren Theile aus lockeren, sanft gebo- genen, nicht porösen und nicht fibrösen Zellen gebildet, die denen im oberen Theile der Perichätialblätter sehr ähnlich sind; gegen die Spitze hin werden diese Zellen kürzer und dichter, sind locker-ringfaserig und klein porös. Die Antheridien sind sehr gross. Die Blätter der abstehenden und hängenden Aeste verhalten sich ganz ähnlich, wie bei Sph. teres, nur dass die Zellen der Blätter der ab- stehenden Aeste gegen die Spitze hin nicht nur kürzer, sondern auch dichter werden, was bei Sph. teres in gleichem Masse nicht der Fall. Nach Wegfall der Var. y. teres verbleiben an Abarten nur die Var. ß. spuarrosulum. In der Bryothek hat Sauter sub Nr. 800 eine Var. tenellum, bei Salzburg gesammelt, ausgegeben, auf welche Schimper’s Beschreibung der Var. squarrosulum recht gut passt. Da ich diess letztere Moos nicht kenne, in der Monographie auch keine Abbildung von ihm gegeben ist, vermag ich nicht anzugeben, wodurch sich diese beiden Varietäten unterscheiden, oder ob sie vielleicht zusammenfallen. Die Sauter’sche Pflanze ist ein ganz normales, nur sehr zartes und in allen Theilen kleineres Sph. squarrosum. 10. Sphagnum rigidum Schpr. Wie schon in der Einleitung angedeutet, nimmt Müller die kurze dichtrasige Pflanze als Hauptart unter dem Namen Sph. compaetum Brid. und die grössere, mit entfernteren Aesten, als Var. y. rigidum an. (C. Müller Sym. I. p. 98 u. 99). Schimper dagegen kehrt diess Verhältniss um, nimmt die Var. rögedum (N. u. H.) als Hauptart unter seine Aucto- rität und unterstellt ihr das Sph. compaetum Brid. als Varietät. Lässt man das häufigere Vorkommen, in Bezug darauf was Art und was Abart sein soll, als Prineip gelten, so würde (wenigstens nach meinen Beobach- tungen) das Sph. compactum Brid. als Stammform erscheinen; legt man dagegen auf höhere Statur und grössere Entwicklung im allgemeinen den Hauptwerth für das Artenkriterium, so ist allerdings das Sph. rigidum voranzusetzen. Ich möchte mich in diesem Falle für Letzteres entscheiden. Der ganze Unterschied zwischen den in Rede stehenden zwei Formen ist ein äusserlicher, nur in den Grössenverhältnissen beruhender. Ueberdies gehen beide durch Zwischenstufen in einander über und es hält gar nicht schwer Pflanzen zu finden, welche für compactum zu viel und für rigidum zu wenig entwickelt sind. Die lebende Natur lässt sich eben nicht unter den Zollstock nehmen. Das in der Mitte sehr lockere, an den Rändern dagegen enge und dichte Zellennetz der Stengelblätter beschreibt Schimper sehr gut, es ist meist leer, zuweilen schwach fibrillös; die Spitzen der Astblätter nennt er kapuzenförmig, Müller dagegen sehr gestutzt. Obgleich scheinbar im 402 K.Schliephacke Widerspruch haben doch beide Autoren Recht, denn das Moos zeigt von verschiedenen Standorten beide Formen mit vielen Zwischeustufen. Vor- herrschend scheinen mir die Astblätter kapuzenförmig und an der äusser- sten Spitze etwas gestutzt und gezähnelt zu sein. Stoekholmer Exemplare von Lindberg in der Bryothek sub Nr. 601 sind sehr kapuzenförmig, die Kalchbrenner’schen aus der Tatra (ibid. sub Nr.602) zeigen schou eine vielmehr gestutzte und deutlich gezahnte Spitze, thüringische Pflanzen haben eine ganz flache, stark gestutzte und grob-gezahnte Spitze. Als characteristisch führt Müller noch die Perichätialblattspitze an, deren Zellen leer, schmal und sehr dicht gewebt sind. (Schimper erwähnt nichts davon). Es trifft dies um so mehr zu, je länger die Perichätial- blätter zugespitzt sind, zZ. B. bei den Halle’schen Pianzen aus den Lieskau’er Sümpfen) ich habe jedoch hier an der österreichisch-russischen Grenze noch Exemplare mit vollkommen gestutzter und ausgefressen- gezahuter Perichätialblattspitze gesammelt, bei welcher von dem schmalen diehten Zellennetze der Spitze keine Spur zu sehen ist, immerhin zeigen sich aber wenigstens 2—3 der obersten Zellen leer. Dass die Perichätial- blätter im übrigen den Zellenbau der Astblätter wiederholen, ist auch eine eigenthümliche Erscheinung, die kaum einem zweiten europäischen Torfmoose zukommt. Müller sagt irrthümlich (Syn. I. p. 99), dass sie, mit Ausnahm: der äussersten Spitze, das Gewebe der Stengelblätter besässen. Ebenso eigenthümlich ist auch das zuerst von Schimper beob- achtete Auftreten der Antheridien au den hängenden Aesten. Die Blätter der abstehenden Aeste haben, über die ganze Blatt- fläche verbreitet, grössere und kleinere Poren vermischt, ohue dass man gegen die Spitze hin eine merkliche Grössenabnahme derselben bemerken kann, die Blätter der hängenden Aeste sind vom Grunde bis zur Spitze aus fast gleich grossen, lockeren, weiten Hyalinzellen gebildet, die überall gleich grosse, meist an den Wänden sich paarweis gegenüberstehende Poren zeigen. Unter den kleinen, kaum zollhohen Formen der Var, compactum kaun man Exemplare beobachten, denen die hängenden Aeste fehlen, die ferner keine wahren Stengelblätter. besitzen, sondern an deren Stelle viele grosse, länglich-abgerundete, poröse und fibröse Astblätter tragen, denen alsdanı aber auch die Aurieulae fehlen, sowie überhaupt ihr Blatt- grund und die Art ihrer Anheftung das Astblatt constatiren. Bei etwas entwickelteren Pflanzen werden mit dem Auftreten der hängenden Aeste diese Pseudo-Stengelblätter kleiner, rundlicher, ihre Faserzellen weiter, rhombischer und die Poren kleiner, gleichzeitig treten auch schon einzelne echte Stengelblätter mit der normalen Zellenform, ‚jedoch noch porös und zart fibrös auf, bis dann endlich die Pseudo-Stengelblätter gänzlich ver- schwinden und die echten ebenfalls normal, ohne Poren und Fasern, allein verbleiben. jeiträre zur Kenntniss der Sphazna. 4093 Die Hauptart wird in ihren, über %, Fuss hohen Formen, zuweilen so lockerästie, dass sie sich habituel den kleineren Formen von Sph. squarrosum nähert, um so mehr, als auch die Blattspitzen abstehend ge- bogen sind. Dies ist das alte Sph. ambiguum Hübn. und Sph. tröstichum Schultz. Ich sammelte diese Form in den Sümpfen ohnweit Osterfeld bei Weissenfels in Thüringen. 11. Sphaynum Mülleri Schimp. In Rabenhorsts’s Bryothek Nr. 556 hat S. O. Lindberg diese Art vom Hunneberg in Schweden unter dem Namen S'ph. molle Sulliv. Muse. Alleg. Nr. 205 (1846) ausgegeben und als Synonyme: Sph. molluscoides €. Müll. Syn. (1849) und Sph. Müällerö Schimp. Gesch. d. Torfm. (1858) eitirt. In der Anmerkung zu diesen Exemplaren sagt er: „Quum specimina Sph. mollis, a Cll. €. Müller et C. M. van der Sande Lacosta mih amicissime communicata, eum iisdem Sph. Mülleri optime congruant, mihi certo persuasum est, formam ejusdem speciei utrumque esse, Specimina americana europaeis paulo magis conferta et mollia sunt.* — Nun ist aber in C. Müll. Syn. II, p. 539 zu lesen, dass das Sph. molle Sulliv. Muse. Allee. Nr. 205 zu Sph. compaetum Brid und zwar zu dessen Var. ramu- losum gehört, dass ferner Sullivant wohl auch das echte Sph. mollus- eoides in Nordamerika gefunden, es aber in seinem Muse. Alleg. sub Nr.'203 mit der Bezeichnung „Sph. acutifolium Var.?“ ausgegeben hat. Es ist schwer begreiflich, wie diese Differenz hat entstehen können, un so mehr als Sph. molluseoides doch eine so sehr characteristische, bei der mieroseopischen Untersuchung niemals mit Sph. ecompaetum zu verwech- seinde Art ist. Man muss doch annehmen, dass Müller sein eigenes Sph. molluscoides, welches er selbst schon 1840 bei Jever entdeckte und zuerst als eigene Art unterschied, in den amerikanischen Exemplaren nicht verkennen wird, wie er ja auch dessen Vorhandensein im den Musc. Alleg. (die ihm Sullivant selbst überschickte) constatirt, nur nicht in dem Sph. molle Sulliv. Nr. 205, sondern in dessen Sph. acutifolium Var.? Nr. 203. An- dererseits gehören die von Lindberg in der Bryothek ausgegebenen schwedischen Exemplare zu dem wahren S'ph. molluscoides, woraus er- sichtlich, dass auch Lindberg das Sph. molluscoides gut kennt. Nach einer mir von C. Müller zugegangenen Mittheilung hält derselbe auch heute noch das Sph. molle Sulliv. für verschieden von Sph. molluscoides „Leider seien die wenigen Exemplare in den Muse. Alleg. steril. Doch hätten sie jaauch Schimper und Hampe vorgelegen, ohne dass dieselben, welche ebenfalls im Besitze der Muse. Alleglı. seien, das Moos mit dem deutschen identifieirt hätten. Es fehlten dem Moose namentlich die für Sph. mollus- coides so eharacteristischen, den stumpfen Aesten vielfach eingemischten spitzen Aeste.“ Dass Schimper das Sph. molle Sulliv. als eigene, von 404 K.Schliephacke: Sph. Mülleri (= molluseoides) verschiedene Art anerkannt, zeigt auch die Stelle in seiner Monographie (p. 81), wo er sagt: „Sph. molle Sulliv. aus Nord-Carolina und Georgia hat einige Aehnlichkeit mit ganz kleinen, zarten Formen von Sph. rigidum und steht dem Sph. Müller? am nächsten.“ Mir selbst stehen Sullivant’s Musci Alleghanienses nicht zu Gebote, wesshalb ich kein eigenes Urtheil in der Sache besitze, bin jedoch der Meinnng, dass Lindberg’s Ansicht, nachdem sich dreı Forscher wie Müller, Schimper und Hampe entgegengesetzt ausgesprochen, eine unrichtige ist. Dagegen ist es Lindberg’s Bemühungen gelungen, den bis auf ihn unbekannt gewesenen Blüthenstand dieses Mooses aufzuklären. In seiner oben eitirten Schrift sagt er p. 140: „monoieum! amentula mascula brevia, crassiuscula, violacea, in ramulis comalibus et horizontalibus, nunguam in dependentibus, posita. Obs. Permultis investigationibus inutiliter factis, tandem aliquando antheridia juniora invenire mihi contigit.*“ Trotzdem die Aetheridien also sehr selten aufzutreten scheinen, sind die Früchte um so häufiger. Den sprachlich unrichtigen Namen molluscoides hat Schimper zu Ehren des Entdeckers in Sph. Mülleri umgewandelt. Von dem ähnlichen Sph. rigidum durch grosszellige Stengelrinden, häufige, grosse, lanzettlich-eiförmige, gestutzte, fibröse und poröse Stengel- blätter, zugespitzten Aeste mit deutlichen Retortenzellen, weniger poröse Astblätter und die lang zugespitzten Perichätialblätter, deren nicht poröse und nur zuweilen im oberen Theile fibröse Hyalinzellen gegen die Spitze hin immer lockerer werden, sehr abweichend, ist in dem Baue der Blätter der abstehenden und hängenden Aeste kaum eine Verschiedenheit zu be- merken; beide Blattarten sind aus lockeren, weiten, gegen die Spitze kaum an Grösse abnehmenden Hyalinzellen, in denen die Ringfaser vor- herrscht und die nicht sehr reichlich, aber gleichförmig porös sind, gebildet. Nur in der Form sind die der hängenden lanzettlicher und ihre Spitze ist nicht so deutlich gezähnt. 4 Die Standorte für dieses interessante Sphagnum mehren sich lang- sam. Ausser den oldenburgischen bei Jever und den schwedischen am lHunneberg erhielt ich es durch die Güte meines Freundes C. Müller. Hal. in prächtigen Fruchtexemplaren aus der Haide bei Dellbrück, sowie von Höxter vom Superintendenten Beckhaus gesammelt (beide Orte in Westphalen). Ferner theilt mir mein Freund mit, dass das Moos neuer- dings auch in Ost-Friesland bei Aurich sehr schön ‚gesammelt wurde. Noch wächst es im Muthmannsreuther-Forste bei Baireuth, woselbst es Assessor Arnold 1863 sammelte und mir als Sph. rigidum Schimper überschickte. Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 405 12. Sphaynum insulosum Ängstr. Zuerst den Namen dieses Mooses anlangend, so fragt Schimper ‘(Syn. 684), um denselben erklärlich zu finden, ob es vielleicht an seinen Standorten im Wasser so zu sagen Inseln bilde? Lindberg nimmt das Wort insulosum ganz direct und sagt: „momen male impositum, quid enim est Sphagnum insulis plenum ?“ Er setzt desshalb den um 2% Monate jün- geren Namen Sph. Angströmä C. Hartm. jun. voran und führt ferner an, dass L. L. Laestadius im Jahre 14825 dasselbe zuerst bei Karesuando im torneischen Lappland aufgefunden und als Sph. latifolium Var. cordi- folium, untermischt mit anderen Species, vertheilt habe. Lindberg selbst fand es 1856 im peteischen Lappland und J. Ängström 1857 an verschiedenen Orten des umeischen Lapplands „in paludibus maxime de- sertis, ubi in ipsa aqua cespites magnos, insulas simulantes, format“ wie er selbst sagt und wodurch Schimper’s Vermuthung bestätigt wird. Immerhin bleibt aber der Name sprachlich unrıchtig und daher die Be- nennung Sph. Angströmii C. Hartm. jun. vorzuziehen. Bald darauf wurde es auch in Finnland beobachtet. Es ist eine eben so schöne wie interes- sante Art, die nach den bisherigen Beobachtungen in ihren Characteren sehr constant zu sein scheint. Schimper’s Diagnose (in Syn. 783) ist so vollständig und vortrefl- lich, dass ihr kaum ein Wort hinzuzufügen ist. Im Habitus scheint es mir eher an die zarteren Formen des Sph. eymbifol. als an die kräftigeren des Sph. cuspidat. (wie Schimper meint) anzustreifen. Nur die Astblätter sind porös und fibrös, Stengel- und Astrinde, ebenso Stengel- und Peri- chätialblätter, dagegen poren- und faserfrei. Schimper führt die Ast- blätter als mit denen des Sph. Linbergii übereinstimmend an (Syn. 684), was ich weder nach Form, noch nach Zellenbau bestätigen kann, indem letztere bei länglich-lanzettlicher Form, mehr die gestreckten, schmalen Zellen des Sph. cuspidatum zeigen. Die Tragblätter der Antheridien haben, bei rundlich-eiförmiger Gestalt, im unteren Theile lockere, weite, gebogene, nicht poröse und oft auch nicht fibröse Zellen, welche gegen die breit- gestutzte und gezähnte Spitze hin dichter, porös und auch fibrös werden. Die entleerten Antheridien sind länglich-gekrümmt, rostfarben. Betreffend den Blattbau der abstehenden und hängenden Aeste, so sind die Blätter der ersteren aus, gegen die Spitze hin kürzer werdenden, lockeren Hyalinzellen, deren kleine, zahlreiche, gleichgrosse, meist an den Wänden sich gegenüberstehende Poren gegen die Spitze hin an Grüsse nicht abnehmen, gebildet; die der hängenden bestehen bis zur Spitze aus lockeren, weiten Zellen, die in den Poren keinen Unterschied gegen die Bd. XV. Abhandl. 59 406 K.Schliephacke: ersteren Blätter zeigen, ihre Spitze ist meist ganz, abgerundet, oder un- deutlich gezähnt. Eine Abbildung ist von dieser Art nicht vorhanden, da sie in Schimper’s Monographie noch nicht aufgenommen. 13. Sphagnum molluscum Bruch. Von dieser zierlichen, schönen Art sagt C. Müller (Syn. I, p. 94): „Folia ceaulina e cellulis. . . senioribus inanibus, junioribus apice sub- repletis composita,“ dann weiter unten in der Anmerkung: „Cellulae ramorum inanes, foliorum omnium inanes elegantissime areolatae, ut in Sph. sericeo tantum obseryantur,* ferner stellt er es unter die Rubrik; „Folia peduneularia fibris annularibus nullis.“ Schimper (in Monogr. et Syn.) beschreibt dagegen die Stengelblätter im oberen Theile dicht fibrös, die Astblätter ganz fibrös und die Perichätialblätter von der Mitte bis zur Spitze dicht fibrös, welche Angaben auch mit der Natur überein- stimmen. Mitunter treffen sich an einem Fruchtkelche einzelne Blätter, deren Zellen nur an der Spitze fibrös, oder auch ganz leer sind, die grössere Anzahl ist jedoch stets fibrös, oft selbst bis zum Blattgrunde, Die Stengelrinde besteht aus einer regelmässigen, doppelten Reihe nicht poröser und nicht fibröser Zellen. Die häufigen Stengelblätter haben im untern Theile längere, zart getheilte, leere, im oberen kürzere, rhom- bische, fibröse und zerstreut poröse Zellen. Die Blätter der abstehenden und hängenden Aeste sind kaum verschieden, die letzteren sind ein wenig länglicher und reichlicher porös, während die ersteren ausserordentlich wenige Poren zeigen; in dem lockeren weiten Zellenbaue sind sie con- form. Die Retortenzellen der abstehenden Aeste sind ausserordentlich entwickelt und selbst die der hängenden haben noch stark abgebogene Hälse, während man bei den übrigen Arten an diesen Aesten stets nur eylindrische, mit kaum hervorstehendem Halse trifft. Das in der Bryothek Nr. 720 ausgegebene Sph. molluscum ad Nisky in Lusatia leg. Breutel ist nur Sph. subsecundum Var. gracile! Dagegen findet es sich auch unter dem Sph. Mülleri aus der Dellbrücker Haide in Westphalen. 14. Sphagnum subsecundum Nees et Hrnsch. Diese vielgestaltige Art ist nach Schimper (Syn. 682 u. f.) in allen ihren Formen durch den dunkelbraunen Stengel mit nur einreihiger, zarter Iindenschichte und durch die in zwei Reihen längs den Zellen- Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 407 wandungen gestellten Poren der Astblätter kenntlich, zwei sehr schöne, von ihm zuerst beobachtete Merkmale. Die Stengelblätter beschreibt er klein, diess trifft für alle Formen, mit Ausnahme der Var. y. turgidum (C. Müller Syn. I. p. 101) = Sph. subsecundum P. contortum* obesum Curn. in litt. (Rabenh. Bryoth. Eur. Nr. 553), bei welcher dieselben sehr gross sind, zu. Müller hebt (Syn.-I. p. 100) das gänzliche Erfüllt- sein der Stengelblattzellen mit Fasern als charakteristisch für diese Art hervor; die Verschiedenheiten sind jedoch in dieser Hinsicht, selbst au ein und demselben Stengel, sehr gross. Vom gänzlichen Fehlen der Fasern geht es durch alle Zwischenformen bis zum vollständigen Erfülltsein der Zellen, selbst bis zum Blattgrunde. Eine sehr merkwürdige Abart ist die soeben erwähnte Var. tur- gidum, sowohl nach Habitus als innerem Baue. Die Holzschichte des Stengels ist mitunter bei ihr kaum gefärbt und weniger ausgebildet, die Rindenschichte aber normal einreihig; die Stengelblätter sehr gross, eiförmig, oder länglich-eiförmig, dreiviertel oder ganz faserhaltig; die Aeste mehr oder weniger aufgeschwollen, oft rübenförmig, die unteren mitunter rothbraun gefärbt, die Astblätter ebenfalls sehr gross mit weiten Zellen, die zweireihigen Poren mehr oder weniger deutlich; die Astzellen weniger flaschenförmig, sondern mehr eylindrisch. Man wäre versucht dies Moos für eine eigene Art zu halten, wenn sich nicht einerseits die deut- lichsten Uebergänge zeigten und wenn nicht andererseits auch andere Sphagna ähnliche, ausserordentliche Varietäten aufzuweisen hätten. Mein bryologischer Freund Juratzka schreibt mir über diese merkwürdige Abart: „Diese folia caulina maxima sind keine wahren Stammblätter, sondern vielmehr ein Mittelding zwischen Ast- und Stamm- blatt, wie auch der betreffende Stamm selbst ein Uebergang vom Ast zum Stamme zu sein scheint. Kommt bei Sphagnis submersis nicht selten vor, namentlich bei dieser Art und Sph. lawifol., so dass bei letzterem manchmal gar keine Stammblätter zu finden sind.“ Betrachtet man recht ausgeprägte Exemplare dieser Abart, so ge- winnt allerdings die eben mitgetheilte Ansicht, das Ganze für eine Luxu- ration zu nehmen, einen gewissen Halt, aber selbst an Pflanzen, die sich im Habitus schon mehr zur Var. contortum neigen und die gar nicht untergetaucht, vielmehr verhältnissmässig trocken gewachsen, finden sich diese folia caulina maxima noch sehr schön entwickelt und da sie ferner sich sowohl durch ihre breite Anhaftung, als auch durch die kleinen, rundlich-sechseckigen Basilarzellen und durch die stark entwickelten Stipulae als echte Stengelblätter erweisen, kann ich, wie für Sph. lawifol. so auch für diese Art, der Ansicht Juratzka’s nicht beipflichten. Cur- now hält dieses Moos, wie er sich bei seinen Exemplaren in der Bryothek 52” 408 K.Schliephacke: äussert, für eine Subvarietät der Var. eontortum (Schultz) und nennt sie obesum. Perichätialblätter sah ich noch nicht, da sowohl die englischen Exemplare, als auch jene, die ich vom Assessor Arnold aus Oberfranken erhielt, sowie endlich die von mir selbst im sogenannten Kiebitzsumpfe bei Halle a. d. Saale gesammelten, sämmtlich steril sind. Noch will ich eine Eigenthümlichkeit erwähnen, die ich an den Arnold’schen Exem- plaren (gesammelt 1864 im Torfsumpfe bei Pegnitz in Oberfranken) be- obachtete; sobald man nämlich den unteren gelbrothen Theil dieser Exem- plare befeuchtet, entwickeln sie einen starken, kaustisch-thonigen Geruch, wie wenn man sogenannten Wiener Kalk mit Wasser anrührt. Hier in Jeziorki kommt die Stammform der Art im östlichen Torf- moore in grosser Menge (zumal die männliche Pflanze) vor. Von den Va- rietäten finden sich ß. contortum und ö. gracile; von ersterer wächst hier noch eine schöne gelb-braune Form, die in einzelnen Pflanzen auf nacktem Torfschlamme kriecht und dadurch ein merkwürdiges Aussehen gewinnt. Die Var. gracile ist dem Sph. molluscum Bruch oft sehr ähnlich, doch schon ein einziges Astblatt mit seinen dichteren, gebogenen Hyalinzellen und deren zierlichen Porenreihen genügt, um zu wissen, was man vor sich hat. Alle Varietäten und Formen, welche ich von diesem sonst so viel- gestaltigen Moose untersuchte, haben die einreihige Stengelrindenschichte als stets constant erwiesen. Die Blätter der abstehenden und hängenden Aeste sindx«im der äusseren Form wenig verschieden und auch im Porenbaue übereinstim- mend, die der abstehenden haben nur ein gegen die Spitze hin dichteres Zellennetz als die der hängenden. 15. Sphagnum laricinum Spruce in litt. sec. Wils. Diese neue in Sehimper’s Monographie als Species non satis nota nur kurz erwähnte Art stellt Wilson in Bryol. brit. p. 23 als Sph. con- torium Var. Ö. laricinum auf (er trennt also auch das Sph. contortum als Art von Sph. subsecund.) und sagt von ihr: „stem coated with more than one layer of eortical cellules; leaves loosely imbrieated, slightly undulated when dry, pores of the leaf very minute..... Sph. contortum 6. larieinum may eventually prove to be a distinet species, intermediate between contortum and euspidatum. It is known only in a barren state, and has been found in only one spot; and as its distinctive marks are very obscure, we prefer to rank it as a variety of contortum, although it differs in the structure of the stem, and the leaves are more loosely imbricated, smaller, narrower, and less coriaceous than in the normal state of the species, ‚and of a greenish hue; the cellules of the Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 409 leaf are narrower and bordered with exceedingly minute pores; and the margin of the leaf is slightly erisped or wavy when dry, but less evi- dently so than in d. cuspidatum. We have lately observed an inter- mediate state of ö. contortum, having the foliage as in d. laricium, and the stem with the usual single layer of cortical cellules.“ In der That besitzt diese Art hinsichtlich der Astblätter eine grosse Verwandtschaft mit Sph. subsecund. (denn was Wilson hier über die schmäleren, dichteren und weniger lederartigen Blätter mit dichteren und durch ausserordentlich kleine Poren bewandeten Zellen sagt, bezieht sich ausschliesslich auf eine Vergleichung mit contortum und kommt bei einer Vergleichung mit der Stammform des Sph. subsecund. in Wegfall), sowie sie hinsichtlich des Baues des Stengels und der Stengelblätter sich an Sph. laxifol. anlehnt, mit dem sie auch noch die Form der Antheridien- kätzchen gemein hat, sonst aber keine weitere Aehnlichkeit besitzt. Sie ist demnach sicher eine gute Art; auch Lindberg sagt (in seiner oben eitirten Schrift p. 142): „Sph. larieinum Spruce nondum vidi, e descrip- tione sat memorabilis stirps videtur.* Ausser dem verschiedenen Stammbaue gelang es mir noch in den nämlichen Blüthenkätzchen bestimmte Unter- schiede von S'ph. subsecund. aufzufinden, durch welche die Art noch mehr befestigt wird. Was Wilson’s Beobachtung einer Uebergangsform zwischen beiden mit der Beblätterung des Sph. laricin. und der Stengelrinde des Sph. sub- secund. betrifft, so gehört diese Pflanze sicher zu Sph. subsecund.; deun dieses ist im Habitus so vielgestaltig, dass sich kaum ein bestimmtes Bild von ihm entwerfen lässt, bleibt aber immer sicher an der einreihigen Rindenzellenschicht kenntlich. Ein so tüchtiger Bryologe Wilson auch ist, dürfte er sich doch in diesem Falle getäuscht haben; kein Forscher ist Ja infallibel und die Aburtheilung eines sterilen Sphagnum bezüglich seines Artenrechtes ist, wenn es nicht sonst auffallende Unterschiede, wie sie manche bis jetzt auch nur steril bekannte aussereuropäische Arten besitzen, zeigt, keine leichte Sache. Als Beweis dafür mag das Sph. teres Angstr. dienen, welches in seinem früheren, nur steril bekannten Zu- stande selbst einen Forscher wie Schimper, dem wir ‘doch so ausser- ordentliche Bereicherungen unserer Kenntniss des Sphagna verdanken, und der dieselben wohl gründlicher als irgend Jemand studirt hat, täuschte; denn er sagt in seiner Monogr. p. 64, wo er es als Sph. squarrosum Var. y. teres anführt: „Dieselbe (nämlich Sph. squarrosum) ist wenig erheblichen Abänderungen unterworfen und die zwei vorerwähnten Spielarten (ß. squarrosulum und y. teres scheinen eher Deformationen als Varietäten zu sein, indem sie bis jetzt nur steril angetroffen worden sind.“ Also nicht einmal als Varietät wollte er diese, heute so gut begründete Art gelten lassen, 410 K.Schliephacke: Nach den vielen Stengelquerschnitten, die ich beobachtet, habe ich mich überzeugt, dass dieselben die Stellung, welche ihnen Sehimper in der Diagnose zuerst eingeräumt, wohl verdienen, indem sie in ihrer Wesentlichkeit ein sehr sicheres Artmerkmal abgeben und dass, wenn eine fragliche Art hierin von ihren Verwandten abweicht, sie auch speeci- fisch verschieden ist. Die folgende Beschreibung habe ich nach den Exemplaren entworfen, die Angström bei Lycksele im Juni 1864 sammelte und welche ich meinem Freunde C. Müller Hal. verdanke, sowie auch in Rabenh. Bryoth. sub Nr. 712 erhielt: Inflorescentia?; caespites laxi, rigiduli, flaviduli-fuscescentes vel subvirides variegati. Caulis strietus, subviridis, cortice e strato duplici vel tripliei cellularum leptodermarum poris fibrisque carentium formato, strato lienoso haud colorato. Fascieculorum ramuli remoti, duo patuli, plerumque horizontales, denigue arcuato-decurvi, colorati, subnitentes, duo penduli, caulem haud obvelantes, pallidi, opaci. Folia caulina subfusca, recurva, ex insertione lata late-ovata, acuminata, minutissime stipulata, apice in- terdum subfimbriata, cellulis lateralibus angustissimis late marginata, in- feriora cellulis hyalinis ex toto fere inanibus, superiora apicem versus cellulis fibrosis atque porosis; omnia pro areolatione eis Sph. laxifolü similia. Folia ramulina omnino ea Sph. subsecundi, poris numerosissimis, pulcherrime biseriatis. Amentula masecula fusiformia, in ramis patulis haud numerosa, antheridiis paueissimis. Flores feminei et fructus ignoti. Durch den möglicherweise einhäusigen Blüthenstand oder die noch unbekannten Fruchttheile können sich vielleicht noch weitere Unterschiede herausstellen; aber selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, kann die Art wegen ihrer Stengelstruktur der Stengelblätter und der verschie- denen Form der Antheridienkätzchen, niemals mit Sph. subseeundum ver- einigt werden. Diese letzteren !) stehen bei Sph. subsecund. theils im Schopfe, theils dicht unter demselben, sind kurz gedrungen, vollständig kätzchenartig, bräunlich oder schwarzgrün, die Antheridien sehr zahlreich die Tragblätter derselben hohl, rundlich-eiförmig mit kurzer stumpfer Spitze. Bei Sph. laricinum stehen dagegen die antheridientragenden Aeste am Stengel zerstreut, sind von den übrigen nur durch eine geringe An- schwellung des fertilen Theiles unterschieden und tragen eine lange sterile Spitze. Die Antheridien finden sich nur sehr sparsam vor, ihre Tragblätter sind länglich zugespitzt, überhaupt von den anderen Astblättern kaum verschieden, 1) Wie an den von mir hier gesammelten und in der Bryothek sub Nr. 719 ausgegebenen Exem- plaren sehr schön zu sehen. Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. al Die Blätter der abstehenden und hängenden Aeste verhalten sich im Baue wie die des Sph. subsecund. Habituell ist die Art an den ent- fernten, meist horizontal abstehenden und nur an der Spitze nach unten gekrümmten Aesten leicht von Sph. subsecund. zu unterscheiden. Diesem Wachsthum der Aeste verdankt sie auch wohl den Namen larieinum. 16. Sphaynum auriculatum Schpr. Für dieses in England entdeckte, später auch in Schweden, Lappland und Finnland aufgefundene Moos (die Uebereinstimmung der scandina- vischen Exemplare mit den englischen kann ich nicht verbürgen, muss sie sogar theilweise negiren) gibt Schimper (in Monograph. und Syn.) die ausserordentlich entwickelten Auriculae der grossen Stengelblätter als characteristisch an und führt als weiteren Unterschied von S'ph. subsecund. noch den weder porösen noch fibrösen unteren Theil der Astblätter an. Obgleich ich nicht im Besitze von Original-Exemplaren bin, wollen mir doch diese Merkmale als für eine neue Art nicht ausreichend er- scheinen, um so weniger wenn sich dieselbe, wie dies hier der Fall, als eine so nahe dem polymorphen Sph. subsecund. verwandte erweist. Sph. subsecund. normale hat, wie bekannt, sehr kleine Stipulae, die Var. tur- gidum schon recht grosse, warum sollen dieselben nicht noch etwas grösser und so wie die des auriculat. werden können? denn in allen übrigen Theilen stimmen ja beide Moose überein. Der Abstand in der Grösse der stipulae zwischen Sph. subsecund. Var. turgidum und Sph. auriculat. ist nicht be- trächtlicher als jener zwischen subsecund. normale und der Var. turgidum. Der Mangel an Fasern und Poren im unteren Theile der Astblätter ge- währt keinen Haltpunkt, da dieselbe Erscheinung auch bei anderen Arten, wie z. B. bei lawifol., wiederkehrt. So wie wir gegenwärtig das Sph. subseeund. kennen, wissen wir, dass es das vielgestaltigste aller Torfmoose ist und hierin liegt ein Fingerzeig, dass wir sehr vorsichtig mit Formen, die ihm nahe stehen, umzugehen haben, bevor wir sie zu Arten erheben. Nachstehend theile ich Lindberg’s Beobachtungen über Sph. au- rieulatum mit: „Hane formam speciem propriam haud censeo, notae enim omnes Sph. subsecundi notis sensim ita confluunt, ut, me judice, varietas solum hujusce sit. Folia caulina ‚Sph. subsecundi parva et magna, subtri- angularia-ligulato-oblonga, nunc, in minimis praesertim formis, fibris porisque destituta, nuuc fibrillosa et valde porosa inveniuntur. Cellulae angulares baseos proximis cellulis folii totae affixae et subsimiles vel plus minusve liberae, amplificatae, fibriferae et porosae sunt, ut iisdem formam 412 K.Schliephacke: subhastatam folium debeat. Eadem, licet haud ita clare, in variis formis aliarum specierum ex. gr. Sph. acutifoliö vidimus. Deinde color Siph. subsecundi maxime inconstans (glauco-albidus, flavidus, viridis, ferru- gineus, atro brunneus etc.) nullam certam notam nobis praebet. Speci- mina duo, fruetum gerentia, ad Grycksbo legi, quorum folia perichaetialia et forma et structura Sph. subsecundi foliis perfecte similia sunt. Praeterea exemplaria gigantea in Normandia ab A. Pelvet lecta et mihi benevole missa, accepi, quae, fructus uberrimos, Sph. subsecundi fructubus omnino similes, habentia, medium inter has ambas formas tenent. Denique con- stantem notam, qua ut certae species secerni possint, frustra in- vestigavi.“ Da das Moos vorläufig noch wenig beachtet, muss seine bestimmte Aburtheilung der Zukunft überlassen bleiben; so wie es bis jetzt bekannt, möchte ich es nicht als eigene Art, sondern als eine Var. von Sph. subse- cundum ansehen. Die Ängström’schen bei Lycksele gesammelten und in derBryothek. sub Nr. 713 und 714 als Sph. auriculatum ausgegebenen Pflanzen stimmen in keiner Weise mit Schimper’s Bilde überein, gehören vielmehr zweifels- ohne zu Sph. subsecundum Var. turgidum. 17. Sphaynum cymbifolium Ehrh. Zu den verbreitetsten der Gattung gehörig, besitzt diese Art einen sehr interessanten inneren Bau. Dem rothen, aus verdickten Zellen ge- bildeten Holzeylinder des Stammes umgibt eine 3—4reihige aus so grossen porösen und fibrösen Zellen gebildete Rinde, wie sie keine zweite europä- ische Art aufzuweisen hat; die Hyalinzellen der grossen Stengelblätter sind meist leer, öfters auch im oberen Theile porös und zart fibrös, oben zart gefranst, am Grunde oft sehr schön ausgebildete, getheilte, poröse und fibröse Stipulae zeigend. Die Astrinde hat keine Retortenzellen und ist aus gleichförmigen, eylindrischen, nicht porösen, aber spiralfaserhaltigen Zellen gebildet; diese Bildung der Rinde ist den abstehenden und hängenden Aesten gemeinsam. Die Blätter der abstehenden Aeste aus breitem Grunde verschmälert zugespitzt, sind im oberen Theile diehter gewebt und gleich- förmig reichlich grossporig, die der hängenden gehen von der rundlich- eiförmigen Gestalt allmälig in die lanzettliche über, sin! aus grossen lockeren Hyalinzellen, mit nieht so dicht stehenden Poren als die ersteren gewebt. Die unteren Perichätialblätter mit meist leeren Hyalinzellen, die oberen im oberen Theile gewöhnlich fibrös und porös, dem Zellenbaue nach den Stengelblättern verwandt. ‘ Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. 413 C. Müller führt (Syn. I. p. 92) drei Varitäten auf, nämlich '«. pve- nocladum, ß. condensatum und y. squarrosulum. Schimper (in Syn. 685) nur eine ß. congestum, welehe mit Müller’s condensatum zusammenfällt. Die Stammform dieser Art ist hier in Jeziorki merkwürdigerweise die seltenste, dagegen sind die Varietäten f und y, zumal erstere in meist prächtig violett-rother Färbung sehr häufig und im östlichen Torfmoore z. B. prangen viele Stellen, soweit das Auge reicht, in diesem Farben- schmucke. Var. & ist hingegen wieder selten und wächst nur an den Rändern schattiger Gräben mit fliessendem Torfwasser. Bei der Var. ß finden sich sehr oft die Stengelrindenzellen fast oder ganz ohne Spiral- fasern, während die Stengelblätter im mittleren und oberen Theile fibrös sind, also gerade das Entgegengesetzte des normalen Verhältnisses; die Astrindenzellen erweisen sich dagegen stets normal faserhaltig. Var. y zeigt ebenfalls sehr oft fibröse Stengelblätter, doch die Stengelrinde normal fibrös. Beide Moose sind in der Bryothek unter Nr. 721 und 722 von hier ausgegeben. Das in der Bryothek sub Nr. 602 gelieferte Sph. compactum Brid. mit dem Synonym und Citate: Sph. eumbifol. Var. ß congestum Schpr. Syn. 685. (woraus klar hervorgeht, dass das Moos nicht zu Sph. rigidum Schpr. gehören soll, denn Schimper führt selbst (l. e.) bei Sph. eymbifol. ß congestum als Synonym: Sph. compactum Brid. Bryol. Univ. pro parte an) von Kalchbrenner in der Tatra gesammelt, gehört nicht zu Sph. eymbifol. (wie schon die nicht fibrösen Astzellen und die Spitzen der Ast- blätter zeigen), sondern zu Sph. rigidum Schr. ß compactum. Vorstehendes wäre im Wesentlichen das, was ich über die einzelnen Arten anzuführen hätte. Ich habe (wie es auch schon Lindberg gethan) versucht, dieselben in natürliche Gruppen zu bringen und wählte als Character für dieselben den Bau der Astblätter, indem ich von der An- sicht geleitet wurde, dass diese den Habitus wesentlich bedingen und Form und Inhalt meist Hand in Hand gehen. Nach diesem Principe würden 7 Gruppen entstehen: 1. Acutifolia mit rubell., acutif., fimbriat., Wulfianum (pyenocladum.) 2. Cuspidata „ cuspidat., lazifol., Lindbergii. 3. Squarrosa „ teres, squarrosum. 4. Rigida „ rigidum, Mülleri, Angströmii. 5. Mollusea „ molluscum. 6. Subsecunda „ laricinum, subsecundum. 71. Cumbifolia „ eymbifolium. in denen jedoch auch nicht alles gut zusammenpasst. Ohne Hinzuziehung der Arten aus den übrigen Welttheilen ist nicht viel zu erreichen und es Bd. XV. Abhand]. 53 414 K.Schliephacke:- Beiträge zur Kenntniss der Sphagna. bleibt dahingestellt, ob wir von den existirenden Arten überhaupt schon eine genügende Anzahl kennen, um wenigstens annähernd naturgemässe Gruppen bilden zu können. Ich schliesse mit dem Wunsche, dass die vorstehenden Zeilen zur Erweiterung unserer Kenntniss dieser, durch ihren inneren Bau so aus- gezeichneten Pflanzenfamilie in etwas beitragen mögen. aa m DEI Zweiter Bericht über die auf.der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Neuropteren. Von Friedrich Brauer. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juni 1865. Die Phryganiden. Unter den auf der Weltreise der Fregatte Novara gesammelten Neu- ropteren befindet sich zwar nur eine kleine Zahl Phryganiden, diese sind jedoch gerade in noch sehr wenig erforschten Regionen gesammelt und mit zwei Ausnahmen durchgehends neu. Es zeigen die meisten derselben von den bekannten Arten solehe Abweichungen, dass ich gezwungen war, neue Gattungen aufzustellen, ja eine derselben besitzt so merkwürdige Mundtheile und ein so eigenthümliches Flügelgeäder, dass man eine neue Unterfamilie begründen könnte. Nebst den zwei schon bekannten Thieren: Macronema hyalinum Pict. und pallidum Guer. aus Brasilien habe ich folgende neue Arten und theilweise Gattungen beschrieben: JI. Familia. Sericostomidae. Nov. G. Calamoceras 2, %, 4. sp. Marsupus. Gibraltar. Nov. G. Saetotricha 2, 2, 4. sp. Ptychopteryx. Australia, Sidney. 2. Familia. Leptoceridae. Nov. G. Tetracentron 2, 2, %. sp. Sarothropus, Neuseeland, Aukland, 53# 416 Auf der Fregatte Novara gesammelte Neuropteren. Muystacides Latr. Hagen 0, 2, 2. nov. sp. brasilianus, Brasilien, Rio Janeiro, 3. Familia. Hydropsychidae. Nov. G. Nyetiophyla® 3, %, 1. sp. Sinensis, China, Shanghai. Nov. G. Hydromanieus 2, 4, %. sp. irroratus, Java (Batavia). Macronema Pict. 2, &. 4. nov. sp. pseudoneura, Geylon. 4. Familia. Rhyacophilidae. Nov. G. Anomalostoma 2, 2, &. nov. sp. alloneura, Neuseeland, Aukland. Die grosse Zahl neuer Arten und Gattungen unter so wenigen Thieren zeigt, welche Funde in dieser Richtung noch zu machen sein dürften, und wie wünschenswerth die Beachtung dieser interessanten In- sectenfamilie wäre, die schon durch ihre Aehnlichkeit mit den beliebten Lepidopteren anziehen sollte; doch sind eben letztere stets mit den ge- fiederten Wirbelthieren verglicheu worden, und so bleibt uns bei jenen höchstens der Vergleich mit hässlichen Fledermäusen, deren Kenntniss kaum aus ‚jener Liebhaberei gefördert werden dürfte, welche uns die ersteren in so grosser Zahl erforschen half. Familia Sericostomidae. Saetotricha nov. G. m. Fühler kürzer als die Flügel, an der Unterseite leicht. gesägt. Grund- glied cylindrisch, etwas länger als der Kopf, dicht behaart; Scheitel mit behaarten Wülsten; Kiefertaster fünfgliedrig (2), das erste Glied sehr lang, cylindrisch, zweites kaum '/, so lang verkehrt herzförmig, drittes und viertes unter sich gleich, kürzer als das zweite, cylindrisch, fünftes Glied etwas länger als das vierte, dünn, eylindrisch. Alle Glieder behaart. — Spornzahl der Schienen 2, 2, 4. Beine sonst dünn, Unterseite der Tarsen der Mittel- und Hinterbeine mit kleinen Dornen. Vorderflügel schmal, Spitze parabolisch. Hinterer Ast des Sectors einfach. Discoidalzelle ge- schlossen. Hinterflügel scalpellförmig spitz, Vorderrand in der Mitte winklig vorgezogen. Beide Sectoräste einfach. Zwischen den Aesten des Cubitus ein breites Mittelfeld. Die Flügel werden auch auf der Fläche gefaltet und sind lang gewimpert. Fr. Brauer! 4 17 S. Ptychopterya». © nigra, capite callis rufis, fusco-cinereo hirsutis; antennis griseis, fusco- annulatis, apice fuseis; palpis cinereo-testaceis, einereo-hirsutis; tro- chanteribus testaceis, femoribus flavido-einereis, apice testaceis, tibiis tarsisque testaceis. Alis antieis fusco-cinereis, lanugine aurea irre- gulariter striatis et ad marginem apicalem maculatis. Venis pallidis. Alis posticis hyalinis, apice einereis, nigro-flavidoque ciliatis et hir- sutis. Abdomine nigro, flavido-cingulato, pilis flavis. Long. corp. 3Y,— mm. Long. al. sup. 6mm. Patria: Australia Sidney. December. Calamoceras noyv. G. m. Fühler nicht länger als die Flügel; Grundglied viel kürzer als der Kopf, cylindrisch, Geisselglieder bambusrohrartig, unten uneben. Stirne höckerartig vorgezogen. Kopf oben mit gelben Schwielen. Scheitel erhoben mit einer Längsritze. Kiefertaster lang, haarig, das erste Glied kurz die folgenden länger und successive kürzer werdend. Prothorax mit 4 Schwielen. Beine dünn, Spornzahl 2, 4, 4. Flügel breit, die vorderen länger als die hinteren, an der Spitze breit und schief abgestutzt. Der Radius mündet in den vorderen Gabelast seines Sectors, dadurch der Radialstreifen geschlossen und gestielt. Zwischen Radius und Sector keine Querader. Discoidalzelle geschlossen in beiden Flügeln. Area interelavalis am Ende nicht erweitert. Die Anastomose ist an der vierten Apicalzelle im Vorderflügel unter- brochen, da die begrenzende Querader fehlt. Hinterflügel schmal scalpell- förmig, zwischen Radius und Subecosta am Grunde eine Faltentasche und in dieser die Subcosta pinselartig behaart. Zwischen Cubitus post. und Costula trochlearis eine Längsfalte. ©. Marsupus nov. sp. m. © Piceus; antennis testaceis, lineis nigris bigeminatis annulatis, palpis testaceis, flavido pilosis. Capite thoraceque piceis, callis flavidis. Meso- noto lineis duabus flavidis. Pedibus testaceis, femoribus cinerascenti- bus. Alis antieis fuscis, venis transversis pallidis, — pilis aureo-fuseis, cellulis apicalibus nigropilosis. Alis posticis basi fere hyalinis, apice nigropilosis. Bursa subcostali aureo-fusco-pilosa. Appendicibus analibus superioribus flavis, rotundatis. Long. corp. ce. 9mm. Long. al. sup. 42mm. Long. al. inf. gmm. Patria: Gibraltar. Mai. Auf der Fregatie Novara gesammelte Neuropteren. Familia Leptoceridae. Tetracentron nov. G. m. Fühler viel länger als die Flügel, Grundglied diek und fast so laug als der Kopf. Nebenaugen fehlen. Kiefertaster lang, behaart. Basalglied klein, das zweite und dritte sehr lang und von gleicher Länge, eylin- drisch, viertes Glied ein Drittel kürzer, fünftes so lang als das vierte und dritte zusammen, peitschenförmig. Körper robust, Beine dünn, Spornzahl 2,2, 4. Flügel lang, die vorderen schmal, Spitze parabolisch, wie bei Molanna; vorderer Ast des Sector Radii gegabelt, hinterer einfach, Dis- coidalzelle sehr lang, von einer schiefen Querader geschlossen. Ramus thyrifer an der Anastomose gegabelt, der vordere Ast wieder gespalten, der hintere einfach. Anastomose geschlossen, vollständig aber sehr zikzak verlaufend. Die erste Apicalzelle erreicht nicht die Anastomose. Hinter- flügel am Grunde breit, faltbar, Spitze parabolisch. Disceoidalzelle geschlossen, durch eine Querader mit dem Radius verbunden. Ramus subdiscoidalis am Ende in drei Aeste zerfallend; Cubitus posticus am Ende mit weiter Gabel. T. Sarothropus nov. sp. Cinereus, antennarum artieulo basali rufo, cano-piloso, ceteris articulis rufo-nigris, albo-nigroque annulatis. Capite rufo, palpis piceis, pilis einereis. Thorace obscure rufo, supra vittis nebulosis fuseis. Pedibus testaceis, femoribus antieis supra apice nigris, tibiis antieis nigro-fuscis, medio et apice annulo flavo, tarsis pilis minutis nigro-fuseis. Tibiis intermediis testaceis, pilis nigris et albis annulatis; tarsorum artieulo primo testaceo, albo hirsuto, ceteris pilis minutis nigris. Abdomine cinereo-fusco, fusco eingulato, apice rufo, cano hirsuto. Append. anal. sup. conieis, flavis. Alis antieis cinereis, dense pilosis, nigro-alboque punctatis irroratis et obseure fasciatis. Alis postieis ecinereo hyalinis venis pallide fuscis, fimbriis alternatim nigris et albıs. Long. corp. 40mm. Long. al. sup. 15mm. Long. al. inf. 14 Yymm. Long. antenn. ec. 27mm. Patria: Aukland auf Neuseeland. Jänner. Mystacides Latr. Hagen. Spornzahl: 0, 2, 2. brasilianus nov. Sp. m, Fuscus; antennis longissimis, nigris, apice pallidioribus, albo annulatis, articulo basali fusco, pallide Havo hirsuto. Capite fusco, supra Havido Fr. Brauer: 419 albo, infra ceinereo-piloso, palpis pallide testaceis, sordide flavo-pilosis; Thorace nigro, pilis pallidis, pleuris cinereo-fuseis, pedibus fuseis, tibiis tarsisque basi annulo albo nitente. Alis anticis fuseis, pterostigmate obscuriori, pilis fuseis et aureis obscure irroratis, margine posteriori pilis flavis punctato. Alis, postieis fusco hyalinis, fusco fimbriatis, Long. corp. 5m. Long. alae sup. 9mm. Long. antenn. 30mm. Patria: Brasilien, Rio Janeiro. Während der Regenzeit. Familia Hydropsychidae. Nyetiophylax nov. G. m. Fühler diek, kürzer als die Flügel, fadenförmig. Grundglied kurz, fassförmig. Scheitel und Schläfenrand des Kopfes wulstig. Erstes und zweites Kiefertasterglied sehr kurz, drittes lang und dick, cylindrisch, viertes etwas kürzer als das dritte, dünn, cylindrisch, fünftes peitschen- förmig, kaum so lang als das dritte und vierte Glied zusammen. Neben- augen fehlen. Thorax breit. Spornzahl 3, 4, 4. Mittelbeine des Weibchens erweitert. Legröhre nicht vorhanden. Flügel lang und schmal, Vorder- und Hinterflügel an der Spitze abgerundet und ziemlich gleich breit, da das Hinterfeld in letzterem verkümmert ist. Im Vorderflügel zwischen Costa und Subcosta ausser der Basalquerader noch eine zweite vor der Flügelmitte. Vorderer Ast des Sector einfach, hinterer gegabelt; Discoi- dalzelle durch eine krumme Querader geschlossen, sehr lang. Beide Enden des Cubitus anticus und der Cubitus posticus im Vorder- flügel (und zwar letzterer weit) gegabelt und durch Queradern ver- bunden. Die hinter dem Cubitus posticus folgende Längsader ist am Ar- culus fast winklig gebrochen und läuft zum Hinterrand zurück, wo sie mit der letzten Längsader anastomosirt. Vorderrand des Hinterflügels in der Mitte eingezouen. Discoidalzelle klein durch eine krumme schiefe Ader geschlossen. Cubitus anticus einfach, zart, Cubitus postieus in eine weite Gabel gespalten, zwischen Cubitus ant. und post. treffen zwei Queradern winklie zusammen und aus dem Winkel entspringt eine Längsader. Sinensis nov. sp. m. Rubro-testaceus; antennis pallide flavis, fusco-pallide annulatis, albido la- nuginosis; articulo basalı supra pilis albis. Palpis pallide testaceis, albido flavo-lanuginosis; pedibus testaceis; abdomine sordide-testaceo, apice pilis flavis; alis pallide flavido-fusco hyalinis, lanugine aurea, venis fuscis. 420 Auf der Fregatte Novara Sesammelte Neuropteren, Long. corp. 3mm. Long. alae ant. 5mm. Long. al. post. 4,mm. Patria: Shanghai (China). Hydromanicus nov. G. m. Fühler kaum länger als die Flügel, fadenförmig, an der Unterseite gesägt. Grundglied kurz und nicht sehr dick. Nebenaugen fehlen, Scheitel und Schläfen wulstig. Kiefertaster lang, das Grundglied kurz, die drei folgenden fast gleichlang, das letzte peitschenförmig so lang als die vor- hergehenden zusammen. Thorax mit zwei hinter den Schläfen vorsprin- genden Wülsten. Mittelbeine des Weibchens nicht erweitert, Spornzahl: 2, A, 4. Flügel ähnlich geformt wie beı Hydropsyche lepida Pict., die vor- deren am Spitzenrande fast gerade abgestutzt, die hinteren halbelliptisch, an der Spitze abgerundet, am Grunde nicht viel breiter als die vorderen, ihr Vorderrand in der Mitte rundlich erweitert. Im Vorderflügel 5 End- gabeln, 2 vor, 3 hinter der Spitze. Discoidalzelle geschlossen, mit dieser 5 Queradern; die letzte weit nach innen. Im Hinterflügel die Discoidal- zelle ebenfalls geschlossen; Cubitus posticus am Grunde dicht neben dem Cubitus anticus laufend, wie bei Hydropsyche, seine Endgabel ziemlich weit. Behaarung wie bei der genannten Gattung, die Hinterflügel hyalin. H. irroratus nov. sp. m. © fuseus; antennis pallide flavis, nigro-fusco subtilissime annulatis; arti- eulis duobus basalibus fusco-cinereis, pallide annulatis. Capite rufo, pilis favidis; thorace fusco, lateribus pedibusque testaceis, abdomine fusco, apice testaceo. Alis antieis flavido-cinereis, punctis fuseis et aureis irroratis, ad eubitum posticum maculis quatuor obscurioribus, Margine apicali fimbriis flavis. Alis postieis hyalinis, apice cinereis pallide aureo-irroratis, fimbriis flavido-cinereis. Venis fuscis. Long. corp. 5um. Long. al. sup. $'/;mm' Long. al. inf. 6mm. Patria: Java (Batavia). G. Macronema Piect. Spornzahl: 2, A, 4. M. pseudoneura nov. sp. m. Fusca; antennis aurantiaco-testaceis, apice fuscis, basi subtilissime nigro- annulatis. Articulo primo incrassato, flavo. Capite testaceo, supra fascia transversa fusco-coerulea; partibus oris elypeoque flavis, genis nigris. FAR Fr. Brauer: 421 Thorace supra fusco-coeruleo, suturis flavis, lateribus, coxis intermediis et postieis fuscis, pruinosis, suturis favis. Pedibus testaceis, tibiis po- stieis flavo ciliatis. Alis anticis fuseis fascia transversa obligua mediana, macula furcata interrupta ad thyridium, maculaque formam litterae „V“ imitante ad cellulam apicalem 4. et 5. margaritaceis. — Alis po- stieis hyalinis, pilis nigris, margine anteriore infuscato, maculis albis interrupto. — Abdomine nigro-fusco, subtus flavido, apice flavo hirsuto. Appendieibus analibus inferioribus longis, biartieulatis, flavis, articulo primo recto, secundo curyato; vena spuria longitudinali post cubi- tum postieum. Long. corp. 6m. Long. al. sup. Ymm. Long. al. inf. 7m. Long. antenn. 27mm. Patria: Ceylon. Familia Rhyacophilidae. Anomalostoma nov. G. m. Fühler kaum länger oder kürzer als die Flügel, am Grunde gesägt, an der Spitze perlschnurförmig; Basalglied dick, aber nicht dicker als die gleich darauf folgenden Glieder, kürzer als der Kopf. Kopfschild breit, am Unterrande gewimpert. Kiefertaster bei beiden Geschlechtern fünfgliedrig, aber von sehr verschiedenem Bau; beim Männchen das erste Glied klein, das zweite fast viermal so lang, etwas aufwärts gebogen und oben gewin:- pert; die folgenden drei, viel zarteren Glieder artikuliren — respektive das dritte — schon vor dem aufgebogenem Ende des zweiten Gliedes, nämlich an dessen Unterseite, am Ende des zweiten Drittels seiner Länge, und das Ende des zweiten steht über den Ansatz nach oben und vorne hinaus. Das dritte und vierte Glied sind gleich lang, das fünfte fast so lang als diese zusammen, alle cylindrisch; beim Weibchen fehlt der eigen- thümliche Bau des zweiten Tastergliedes, das erste ist kurz, das zweite und dritte länger, unter sich fast gleich lang, das vierte ist etwas kürzer, das fünfte dünner, etwas länger als das zweite. Nebenaugen fehlen. Kopf oben mit behaarten Wülsten. Thorax ähnlich wie bei Glossosoma, Sporn- zahl 2, 2, 4. — An den Tarsen wenige kleine Dornen. Mittelbeine des Weibes nicht erweitert. Hinterleib beim Manne mit grossen zangenartigen Anhängen, beim Weibe mit einer Legeröhre. An der vorletzten Bauch- platte ein Dorn. Flügel wie bei Glossosoma gebaut, Discoidalzelle in beiden Flügeln geschlossen, fussförmig. Im Vorderflügel verschmilzt der hintere Gabelast des Sector radii mit dem Ramus thyrifer. Der Stamm des Cubitus bleibt nach Abgabe des R. thyrifer beim Manne ein- fach, beim Weibe endet er gabelig. — Vorderrand der Hinterflügel gerade. Bd. WW, Il 54 ‘ 422 Fr. Brauer: Auf der Fregatte Novarra gesammelte Neuropteren. Anom. alloneura nov. sp. m. Testacea; thoracis lateribus einerascentibus; antennis crassis, pallide testa- ceis, cinereo-annulatis; apice cinereis; clypeo aureo-ciliato; capite callis quatuor pilosis obscurioribus. Pedibus testaceis. Alis antieis einereo-hyalinis, pallide vastaneo-tessellatis, fere nudis, lanugine flava. Alis posticis hyalinis, venis testaceis, margine postico basi pilis nigris. Append. analibus inferioribus magnis, sursum versus eurvatis, apice declivibus. g Long. corp. 6—7mm. Long. al. ant. mm. Q@ Long. corp. $mm. Long. al. sup. 9--10mm. Patria: Neuseeland (Aukland). Jänner. —2099. > — Ueber das Genus Andreaea Ehrh Von Karl Schliephacke. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juni 1865. Di Arten dieser Gattung zerfallen, wie bekannt, in zwei natürliche Sectionen, je nachdem die Blätter rippenlos oder mit einer Rippe ver- sehen sind. Obgleich Schimper in seiner Synopsis für Europa mur ein Dutzend aufzählt, herrschen dennoch über ein Paar derselben unter den Bryologen Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich ihres Artenrechtes. Die nachstehenden Zeilen haben den Zweck, das Resultat meiner Untersu- chungen über dieselben bekannt zu geben, womit ich jedoch keineswegs Willens bin, die Sache als definitiv erledigt und abgethan hinzustellen, vielmehr nur beabsichtige, die Aufmerksamkeit der Bryologen auf sie zu lenken und so durch Bekanntmachung weiterer Beobachtungen die end- liche Lösung der Frage ihres Artenrechtes herbeizuführen. Zuvor seien mir jedoch einige Bemerkungen über das Andreaea- Blatt im allgemeinen erlaubt. Die intensiv schwarz-braune Färbung der meisten Arten und die damit verbundene grössere oder geringere Undurchsichtigkeit der Blätter, zumal in ihrem oberen Theile, ist dem Zellenstudium sehr hinderlich, Ueberdies bewirkt noch der den Stürmen meist sehr ausgesetzte Standort, dass die Blätter noch mit mechanisch fest anhängendem Staube etc, be- deckt sind, wodurch die Beobachtung ebenfalls gestört wird. Um diese Uebelstände zu beseitigen, habe ich eine Behandlung mit kaustischen Alkalien versucht und kann dieselbe als zweckentsprechend empfehlen. Das einfache Verfahren ist folgendes: ein in Wasser gut aufgeweichtes Stengelchen der zu untersuchenden Pflanze wird durch gelinden Druck zwischen Löschpapier abgetrocknet, auf ein Glasplättchen in ein paar Tropfen Liqu. Kali oder Natri caust. gebracht, mit einem Deckplättchen belegt und über einer Spirituslampe erwärmt. Nach zwei- bis dreimaligem 54 * 424 Veber das Genus Andreaea Ehrh. Aufwallen der Aetzlauge bringt man die Gläser, nachdem sie sich abge- kühlt, in ein Schälehen mit Wasser, das an den Rändern durch festge- wordenes Alkali angetrocknete Deckgläschen weicht sofort los, worauf das Moosstengelehen mit der Pincette herausgenommen und in reinem Wasser abgespült wird, nun werden die Blätter in gewöhnlicher Weise abgelöst und zur Beobachtung unter das Mikroscop gebracht. Diese Methode ist jener, nach welcher die Blätter gleich anfangs von dem in Wasser aufgeweichten Stengelchen losgelöst und darauf allein weiter be- handelt werden, in doppelter Hinsicht vorzuziehen; denn erstlich ist das Wiederauffangen der gekochten Blätter aus dem Spülwasser umständlich und dann erhält man überhaupt viel weniger vollständige, unversehrte Blätter als auf dem ersten Wege, indem sich dieselben nach der Laugen- behandlung viel leichter von dem Stengel ablösen lassen. Die mikroscopischen Bilder so behandelter Blätter gewähren einen sehr schönen Anblick und sind sehr instructiv; durch das Alkali ist ein Theil des Planzenpigmentes aufgelöst und entfernt worden, so dass sich die Zellenformen bis in die äusserste Blattspitze genau erkennen lassen, selbst die sonst ganz undurchsichtige lange Blattspitze der A. erassinervia wird z. B. auf diese Weise zur Deutlichkeit gebracht, so dass sich der ganz schmale, nur aus ein bis zwei Zellenreihen bestehende und die rundliche Rippe umsäuimende Blattrand genau von letzterer unter- scheiden lässt. Alle mechanischen Verunremigungen sind ebenfalls gänz- lich entfernt. Um über die Art der Einwirkung des Alkalis in’s Klare zu kommen, stellte ich folgende Versuche an: ein aufgeweichtes (noch besser im Wasser aufgekochtes) Blatt von A. petrophila Ehrh. wurde in ein Paar Tropfen englische Schwefelsäure grbracht, sofort begann die Auflösung des Zellstoffes, es verschwanden zunächst augenblicklich die Papillen, dann trat ein Dehnen in dem ganzen Blatt ein und nun begann in den Zellen selbst zunächst die Auflösung der Verdiekungsschichten von innen anfangend und gegen die Wandungen fortschreitend, so dass das Zellenlumen immer grösser wurde, sodann traten die sonst nie sichtbaren wirklichen Zellenwände auf kurze Zeit deutlich hervor, um dann auch der Auflösung anheim zu fallen. Die Stelle, an welcher das Blatt gelegen, war durch eine röthlich-braune Färbung der Säuren kenntlich und es verblieb nur ein ausserordentlich zartes, farb- und structurloses Häutchen: die in Schwefelsäure unlösliche Cutieula. Denn wenn dem Moosblatt auch eine wirkliche Oberhaut mangelt, so fehlt ihm doch nicht eine, wenn auch sehr zarte Cutieula') (vergl. auch Schacht, Lehrbuch d. Anatom. u. Physiol. d. Gew. I. Theil p. 138.). Wurde dagegen ein zuerst mit Alkali behandeltes Blatt in Schwefelsäure gebracht, so verblieb von ihm, ausser der gefärbten Säure, keine sichtbare Spur, denn die Cutila war durch die vorhergegan- gene Alkali-Behandlung bereits aufgelöst. 1) Den Torfmoosen fehlt auch diese Guticula der Blätter. K.Schliephacke: 425 Ausser der Auflösung eines Theiles des Pigmentes bewirkt also das Alkali auch die Entfernung der Cuticula, die jedoch so ausserordentlich zart ist, dass sich die so grosse Wirkung des Alcalis auf das deutliche Hervortreten des Zellgewebes hauptsächlich aus einer allgemeinen starken Aufweichung der Zellen erklärt. Als thatsächlichen Beweis hierfür er- wähne ich das verschiedenartige Aussehen des Blattrückens vor und nach _ der Behandlung bei mehreren Arten, z. B. rupestris, falcata und crassinervia denn während derselbe vor der Behandlung glatt erscheint, ist er nach der Behandlung durch die rundlich hervorspringenden Zellenwände rauh, die Rückenfläche der Rippe dagegen erscheint auch jetzt noch glatt. Es ist also ein Unterschied zu machen zwischen den wirklichen glashellen spitzlichen Papillen, wie sie z. B. A. petrophila trägt und diesen gefärbten rundlichen Zellen-Hervorragungen. Ich lasse hier eine Zusammenstellung der verschiedenen Arten hinsichtlich des Blattrückens und Zellgewebes vor und nach der Behandlung folgen mit der Bemerkung, dass für das zu beschreibende Zellgewebe stets eine Partie aus der oberen Blattfläche gewählt ist. Nur bei A. Blytii sind auch die für die Unterscheidung von der A. nivalös characteristischen, länglichen unteren Blattzellen erwähnt. Nur in Wasser aufgeweichte|Blätter nach der Behandlung Blätter. mit Alkali. A. petrophila Ehrh. Papillen des Blattrückens fast ebenso deutlich sichtbar, Zellen- wände nicht sichtbar, Verdiekungs- schichten stark, Zellenlumen ver- schieden gestaltet, rundlich vieleckig, fast so dunkel gefärbt wie die Ver- dickungsschichten. Die farblosen grossen Papillen sehr deutlich, Zellenwände nicht sicht- bar, Verdickungsschichten stark, Zellenlumen gross, rundlich vieleckig, körnig oder mit faltigem Primordial- schlauche. A. obovata Thed. (vom Sneehättan). Blattrücken fast glatt, Zellen- wände kaum sichtbar, Zellenlumen rundlich. Blattrücken durch kleine, rund- liche, braune Zellenvorsprünge rauh, Zellen rhombisch, die Wände deutlich sichtbar, Verdickungsschichten rundlichen Ablagerungen die Zellen- winkel ausfüllend. in A. Hartmani Thed. (vom Sneehättan). Blattrücken glatt, Zellenwände kaum sichtbar, Zellenlumen rundlich, grösser. Blattrücken glatt, Zellen qua- dratisch, die Wände deutlich sichtbar mit punktirten Ecken, Verdickungs- schichten zart, rundlich. 426 Ueber das Genus Andreaea Elırl A. Thedenii Schpr. (vom Sneehättan). Rückenpapillen fast ebenso deut- sichtbar. Zellenwände wenig sichtbar, Verdiekungsschichten stark. lich Blattrücken durch kurze wasser- helle Papillen rauh, Zellen quadratisch sechseckig, Wände deutlich, Ver- dickungsschichten in den Zellenwiu- keln ähnlich wie bei obovata. A. alpina Turn. (Schottische Alpen). Blattrücken glatt, Zellenwände nicht sichtbar, Verdiekungsschichten stark,Zellenlumen fast undurchsichtig. Blattrücken glatt, Zellenwände nicht sichtbar, Zellenlumen durch- sichtig. A. rupestris L. Blattrücken glatt, Zellenwände nicht sichtbar, Zellenlumen rundlich, weniger durchsichtig. A. Blattrücken durch zarte Zellen- vorsprünge etwas rauh, im Zellennetz kene bemerkbaren Abweichungen von der Hauptform. rupestris. Blattrücken durch kleine, rund- liche, braune Zellenvorsprünge rauh, Zellenwände nicht sichtbar, Zellen- lumen oft kreisrund, durehsichtig. Var. grimsulana. Blattrücken durch stark vorsprin- gende Zellenerhebungen sehr rauh, Zellen qualratisch sechseckig, Zellen- wände sehr deutlich, Verdiekungs- schichten Zellenlumen klein, rundlich, wegen der schwach gefärb- ten Verdiekungsschichten weniger hervortretend. zart, A. falcata Schpr. (vom Bernina-Gletscher). Wie bei der Hauptform von A. rupestris L. Wie bei der Hauptform von 4. rupestris. jedoch das Zellnetz etwas zierlicher, Verdickungsschichten nieht so stark entwickelt, das Zellenlumen daher verhältnissmässig grösser. Blattspitze an den Rändern stumpf ausgezackt. A. crassinervia Bruch. (von d. Grimsel). Blattrücken glatt, Blattrand der Pfriemenspitze durch sehr zarte Zel- lenvorsprünge rauh, Zellengewebe dunkel, Zellenwände nicht sichtbar, in den Verdickungsschichten ein rund- liches, kleines Zellenlumen bemerkbar. Blattrücken durch rundliche Zel- lenvorsprünge rauh, ebenso der Blatt- rand der Pfriemenspitze, Zellenwände nicht sichtbar, Zellenlumen rundlich durchsichtig, durch die stark gefärb- ten Verdiekungsschichten sehr her- vorstehend. K.Schliephacke: ) 427 A. Biyttii Schpr. (Dronthjem.). Blattrücken weniger deutlich Blattrücken durch»rundliche Zel- rauh, die unteren Zellen länglich lenvorsprünge rauh, Zellennetz kaum rechtwinklich, zart, die oberen rund- verändert, nur durchsichtiger. lich, vier- bis sechseckig, Ver- diekungsschichten dünn, Zellenlumen gross, Zellenwände nicht sichtbar. A. nivalis Hook. (Schottische Alpen). Blattrücken weniger deutlich Blattrücken durch kurze spitz- papillös, Zellenwände nicht sichtbar, liche Papillen sehr rauh, Zellenwände Verdiekungsschichten zart, Zellen- nicht sichtbar, Verdiekungsschichten lumen quadratisch. sehr zart, Zellenlumen gross, quadra- tisch, sehr durchsichtig. Diese Zusammenstellung zeigt, dass nur A. petrophila, falcata und nivalis wahre Papillen auf dem Blattrücken führen. Auffallend ist ferner dass das’ Blatt von A. rupestris Var. grimsulana sich nach der Alkali- Behandlung so sehr verschieden von dem ebenso behandelten Blatte der Hauptform zeigt. Die hier auftretenden Zellenwände konnte ich bei der Hauptform, die ich von den verschiedensten Standorten verglich, nie be- merken. Es kommt dies bei keiner zweiten mit Blattrippe versehenen Art vor, während es unter den rippenlosen bei A. obovata, Hartmani u. Thedenii wiederkehrte. A. alpestris Schpr. und sparsifolia Zetterst. konnte ich nicht untersuchen, da sie meiner Sammlung fehlen. In der Nomenklatur ist in den bryol. Werken nur eine kleine Differenz. Schimper nennt Müller’s A. rupestris Hdwg.: A. petrophila Ehrh., und Müller’s A. Rothöü Web. et Mohr.: A. rupestris (L.). Müller führt zu seiner A. rupestris Hdwg. als Synonym Jungermania rupestris L. an, welche nach Schimper jedoch nicht zu diesem Moose gehört, vielmehr mit A. /othii identisch ist, wesshalb auch diese letztere von ihm A. rupestris (L.) genannt wird. Die A. falcata Schpr. bringt Müller (Syn. I. p. 9.) als Var. ß. papillosa zu A. Rothii Web. et Mohr. Was das Zellnetz beider anbe- langt, so zeigt A. falcata verhältnissmässig schwächere Verdiekungs- schichten und daher ein grösseres Zellenlumen, hingegen A. Rothii sehr starke Veidickungsschichten mit relativ kleinerem Zellenlumen. Bedeu- tendere Unterschiede zeigen sich in der Blattform, wie solche Schimper in seiner Diagnose (Syn. p. 668) durch „Folia e basi dilatato - obovata abrupte lanceolato-subulata* auch angegeben, während sich bei A. Rothii die Blattfläche im allgemeinen ohne bemerkbaren Absatz, vom Grunde allmählig verlaufend, gegen die Spitze hinauf zieht. Die Blattspitze selbst zeigt sich bei A. Rothii ganzrandig, bei falcata dagegen am Rande stumpf- 428 K. Schliephaceke: Ueber das Genus Andreaea Ehrh. lich ausgezackt. Vergleicht man 4. Rothi, falcata und erassinervia, welche die drei rippigen, einhäusigen Arten der Gattung bilden, so stellt nach meiner Ansicht die A. falcata ein schönes Verbindungsglied zwischen A. Rothii und crassinervia dar, denn die Blattfläche zieht sich am breitesten bei A. Rothü zu beiden Seiten der Rippe hinauf, viel schmaler schon bei A. faleata und eben nur noch aus einer einzigen Zellenreihe bestehend bei A. erassinervia. Das hier obwaltende Verhältniss ist, in Zahlen ausge- drückt, ungefähr wie 5:3:4. Nach alledem halte ich die A. falcata Schpr. für eine gute Art, die ihre Stellung am besten zwischen A. ru- pestris (L.) (= 4A. Rothii W. und M.) und A. erassinervia Bruch findet. S. 0. Lindberg hat in Rabenh. Bryothek sub Nr. 605. A. Hart- mani ausgegeben und hinzugefügt: „A. Zhedenii Schpr. (e specim. auth.) a formis Andr. Hartmani nullo modo distinguere possum. — Andr. Hart- mani, alpinam, obovatam et petrophilam solas species formarum eneryium censeo.“ Er erkennt also A. alpestris, Thedenii und sparsifolia nicht als Arten an. Ueber erstere und letztere, die ich nicht kenne, besitze ich kein Urtheil, A. Thedenii halte ich dagegen (ebenfalls nach Original- Exemplaren) entschieden für eine gute Art. Schon Schimper (Syn. p. 665) macht in der Anmerkung zu A. Thedeni auf die sie von A. Hartmani unterscheidenden Blattrücken - Papillen, auf die viel weniger ausge- schweiften Blätter ete. aufmerksam. Wenn nun auch kleinere Formen der 4A. Hartmani sich der Blattform nach der A. Thedenii nähern mögen, werden die Papillen doch ein constantes Unterscheidungsmerkmal bleiben. Die von Lindberg ausgegebene A. Hartmani zeigt wenigstens keine Spur von Papillen. A. nivalis Hook. schwankt der Tracht nach bedeutend. Die schot- tische Pflanze von Ben-Nevis ist laugstenglich und kräftig, die von der Grimsel und vom polnischen Kamm der Tatra zwar auch langstenglich aber viel zarter gebaut, dagegen die vonMolendo in der Sammlung des Cryptog. Reise-Ver. 1863 sub Nr. 100. ausgegebenen und am See Cima dosta gesammelte niedrig und kräftig. Im Blattbau stimmen alle jedoch gut überein. Aehnliche habituelle Schwankungen kommen übrigens bei vielen Moosen vor. Den Standort aulangend, so lieben sämmtliche Arten Granit oder Quadersandstemn und Schimper führt (Syn. p. 660) noch ausdrücklich an, dass sie niemals auf Kalkfelsen wachsen. Dr. Hepp. hat in der Bryotheca Europ. sub. Nr. 53, eine A. crassinervia als „auf feuchten Kalkfelsen auf dem Schilde (6000‘) im Cant. Glarus im Juli 1857 gesam- melt* ausgegeben. Dieser Kalkfelsen ist wohl nur ein Lapsus calami, denn sonst wäre der Standort als Kalk-Unicum höchst interessant. IS Diagnosen neuer Hemipteren. II. Von Dr. Gustav L. Mayr. Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Juli 1865. Ik. erste Abtheilung dieser Diagnosen habe ich in der December-Ver- sammlung des vorigen Jahres vorgelegt, aber trotz dieser kurzen seither verflossenen Zeit sind bereits 4 von mir aufgestellte Gattungen und eine Art durch das Erscheinen des I. Bandes der „Hemiptera africana“ von Dr. Stäl gefallen. Die wissenschaftlichen Arbeiten mehren sich so sehr in unseren Tagen, dass ein solches Zusammentreffen eine ziemlich häufige Erscheinung ist, aber auch desshalb sollte es genau präeisirt sein, von welchem Tage oder Monate eine Abhandlung als existirend anzunehmen sei. Bei Abhand- lungen, welche in Gesellschafts-Schriften veröffentlicht werden, gilt all- gemein der Tag der Vorlage in der Sitzung als der Massgebende, bei selbstständigen Werken aber das Datum, welches der Vorrede oder Ein- leitung beigefügt wird. So z. B. ist der I. Theil der „Hemiptera africana“ von Stäl im verflossenen Frühjahre in den Buchhandel gekommen (obwohl die Exemplare in Wien erst in der 2. Hälfte des Monates Juni angelangt sind); niemand konnte Stäls Buch früher benützen, und so wusste auch ich im verflossenen Jahre bei Publication der I. Abtheilung meiner Diagn. n. Hem. nichts von dessen Existenz, da ich mit dem besagten Autor noch nicht in Correspondenz gestanden war. In diesem Werke ist aber nach der Vorrede das Datum „September 1864“ beigefügt, so dass nun allgemein Stäl’s Arbeit als die ältere angenommen wird, da ich die Diagnosen erst im December vorgelegt habe. In diesem Falle bin ich auch überzeugt, dass Dr. Stäl im September v. J. seine Arbeit ziemlich geschlossen hat und Bd. XV. Abhandl. 55 430 Dr. Gustav Mayr: dass wahrscheinlich die Druckerei die Herausgabe so lange Zeit verzögert habe. Die Fälle sind aber auch häufig, dass ein Autor sein fertiges Manu- script einige Jahre liegen und dann erst drucken lässt. Es frägt sich nun ob diese oder eine andere in der Zwischenzeit erschienene Arbeit die Priorität beanspruchen muss. Wenn man nun auch unter solehen Umständen der Letzteren die Anciennetät zuerkennen dürfte, so gibt es doch viele Fälle, wo sich eine absichtliche Verschleppung der Puhlication nicht mit Sicherheit nachweisen lässt. Erscheint ein Werk in mehreren Lieferungen innerhalb einiger Jahre, so nimmt man gewöhnlich nicht das Datum der Vorrede, sondern bei den späteren Lieferungen die am Umschlage ange- ebene Jahreszahl an, was jedenfalls inconsequeut ist, so wie auch die blosse Angabe der Jahreszahl für die jetzige Zeit, wo sich die wissen- schaftlichen Arbeiten so mehren, oft ungenügend ist. Stäl’s „Hemiptera africana“ können auch hier als Beispiel dienen. Ich publieire am heutigen Tage die II. Abtheilung der Diagnosen und Stäl’s II. Theil wird, wie mir dieser schreibt, auch bald erscheinen. Es frägt sich nun, welches von beiden hat die Priorität, wenn Stäl für den Il. Theil kein Datum angibt? Es ist, wie ich glaube, durch diese wenigen Angaben schon klar, dass genaue Gesetze über die Priorität sehr nothwendig wären und dass Costa’s Vorgehen, jedem Bogen seiner Fauna del Regno di Napoli das Datum der Imprimatur beizufügen, bei Werken, welche längere Zeit zur Drucklegung beanspruchen, nicht genug anempfohlen werden kann. Es wäre diese Notirung der letzten Correctur in Bezug der Priorität auch eine ganz gerechte, denn bis zu diesem Tage ist der Autor in den meisten Fällen im Stande, an seiner Arbeit Veränderungen vorzunehmen. Um nun in den nachfolgenden Diagnosen so wenig als möglich mit Stäl’s II. Bande zu collidiren, habe ich es vermieden, afrikanische neue Arten aufzu- stellen und erst, nachdem ich Stäl’s Arbeit zur Hand haben werde, will ich die Diagnosen der neuen afrikanischen Arten publiciren, vorausgesetzt, dass Stäl nicht alle mir vorliegenden neuen Arten in seiner Arbeit ver- öffentlicht. Durch dieses Vorgehen vermeide ich wohl nur theilweise die Synonyme, denn in Bezug der Genera kann dies um so leichter stattfinden, weil Stäl in der Uebersicht der Gattungen auch solche aufnimmt, die keine Vertreter in Afrika haben, so wie es auch leicht sein kann, dass eine Gattung Vertreter in mehreren Erdtheilen habe. Diagnosen neuer Hemipteren 451 Coreidae. Trematocoris n. 2. Mietidi simillimum differt stigmatibus ventralibus maximis ovalıbus, tibiis posticis parte basalı foliaceis, humeris dilatatis antrorsum producetis, tuberculis antenniferis interne distincte tylo separatis. Megatrema traygus Yabr. (Lygaeus tragus Fabr.) und M. lobipes Westw. (Myctis lobipes Westw.). Sagotylus n. g. Tylus antice sellatus suleis brevibus a jugis separatus; tubereula antennifera porrecta, distantia, inermia; frons sulco brevi; antennae arti- eulis 4 eylindrieis, artieulis 2 basalibus subaequilongis, artieulis 2 apica- libus brevioribus, ultimo parum incrassato; ocelli inter se quam ab oeulis aequabiliter distantes; bacculae dimidia capitis longitudine; rostrum coxas intermedias vix attingit. Pronotum antice collari angusto, marginibus an- tico-lateralibus laevibus sinuatis, antice dentieulo instructis, humeris parum prominentibus, marginibus postico -lateralibus et postico confluentibus. Metasternum maris supra coxas postieas distantes tuberculo instructum. Abdomen hemelytris parum latius marginibus inermibus. Femora 4 ante- riora spinis duabus, femora postica incrassata infra parte apicali spinulis nonnullis; tibine posticae maris parum dilatatae, curvatae, intus denticulis nonnullis, feminae vix curvatae, intus dentieulis nonnullis brevissimis. Sagotylus triguttatus Herr.-Schaeff. (Crinocerus triguttatus Herr.-Schaeff.). Athaumastus n. g. Crinocero proximus differt pronoti margine laevi, nee dentieulato et sursum reflexo, femoribus nee tubereulatis et maris ventris angulis antieis carina obliqua brevi instruetis. . Athaumastus lugens Stäl (Crinocerus lugens Stäl). Euthochtha n. 9. Crinocero proxima. Tubercula antennifera inter se modice remota. Pronotum marginibus antico-lateralibus denticulatis, postico-lateralibus intus paulo sinnuatis, margine postico rectissimo, angulis postieis distincte. obtusangulis. Femora omnino tuberculata. Euthochtha galeator F abr. (Coreus galeator Fabr.). 55 * 432 Dr. (Gustav Mayr: Amorbus Dall. A.robhustus n.sp. Long. corporis 22mm., Jatit. pronoti 83mm. Rubido- testaceus, parte superiore corporis femorumque olivaceo - nigricantibus. antennis aurantiacis, pronoti marginibus antico-lateralibus, corii et clavi punctis atque costis, margineque corii postico lato flavis, ventre supra rubrotestaceo vittis 2 nigris; dense flavo-granulatus humeris porrectis acutis. Sidney. Capaneus Stäl. ©. ventralis n. sp. @ Long. 23mm. Fusco-niger, hemelytris casta- neis, antennarum artieulo apicali, pronoti maculis 2 antieis indistinetis, ventris disco tarsisque flavis, abdominis dorso serie mediana punctorum flavorum; antennarum articulus basalis secundo nonnihil longior; pronotum rude rugoso-punctatum, marginibus lateralibus ante medium granulis non- nullis, humeris dilatis rotundatis; mesosternum antice sulco distinetissimo et brevissimo, utrimque lamina limitato abdominis margines dentieulis minutis armati; femora postica supra seriebus duabus tuberculorum acu- torum, infra pone medium seriebus duabus dentium armata. Mexico. Acroelytrum n. 2. Forma corporis Rhombogastro Dall. simillima. Caput inter tubercula antennifera approximata anguste triangulariter exeisum ; tylus curvatus; antennae breves 4 articulatae cylindrieae articulo basali longissimo et erassissimo, articulo apicali brevissimo; rostrum coxas intermedias vix attingit, pronotum antice fortiter declive, humeris late triangulariter pro- ductis, marginibus antico-lateralibus, sinuatis dentieulatis, marginibus postico-lateralibus et postico confluentibus et rotundatis, pronoti discus muricatus et granulatus; scutellum trigonale et hemelytra muricata}; mem- brana costis numerosis anastomosantibus irregularibus; abdomen latissimum infra disperse granulato-muricatum, marginibus dense muricatis, femora apice spina armata, femora postica spinulis minutis conspersa, tibiae simplices. A. muricatum n. sp. Long. corp. 47mm., Jatit. pronoti 8mm., latit. abdominis 10mm., Sordide ferrugineum, opacum, infra dense, supra minus dense pilis brevibus adpressis obteetum; spinulae marginum pronoti et abdominis, margines postico-laterales pronoti et costae nonnullae hemely- trorum nigrae. Neu Holland. w E A {>} ‘ Diagnosen neuer Lemipteren. 4 Metapodius Westw. M. mercur n. sp. Long. g 27mm., © 30mm., Castaneo-fuseus aut castaneus, antennis, tibiis 4 anterioribus, tarsisque clarioribus, scutello apice flavo; pronotum humeris valde productis angulato-rotundatis, denti- eulatis, pronoti discus fere laevis gramulis nonnullis, antice dense albido- sericeus; femora postica maris et femina tenua, infra spinulis a basi ad apicem femoris crescentibus. Maris et feminae tibiae posticae, illis M. latipedis Drury simillimae, externe valde dilatatae, sinuatae et apice truncatae. Brasilien. Odontoparia n. 2. Corpus elongatum, supra depressum. Caput (oculis exceptis) quin- quangulare, ante tuberculata antennifera, inter se remota et vix porrecta, prolongatum. Antennae graciles corpore nonnihil breviores, artieulo primo capite longiore, 2 et 3 primo subaequilongis, apicali paulo longiore et non- nihil erassiore. Vertex sulco longitudinali. Ocelli inter se quam ab oculis paulo longius remoti. Baceulae breves antice dentiformes. Rostrum ad metasterni medium extensum, segmento primo capiti aequilongo, secundo nonnihil longiore, tertio breviore, apicali brevissimo. Pronotum trape- zoideum, subplanum, nonnihil declive, collari angusto instructum, utrim- que carina marginatum, humeris vix prominentibus et subacutis, margine postico inter humeros rotundato. Hemelytra plana, abdomini aequilata, membrana costis ad maximam partem simplieibus. Pedes mutiei, graciles, tarsorum articulo basali 2 apicalibus ad unum subaequilongo. Homoeoceridarum genus. O. nicobarensis n. sp. Long. 13—44um., Flavo testacea, fere glabra, antennis rubescentibus, apieibus articulorum 1.—3. nigris, articulo apieali nigro, basi albido, pronoto cinnamomeo, marginibus lateralibus et postico nigricantibus, hemelytris obscure einnamomeis, corio ante apicem vitta flavicante, membrana cupreo-micante, abdominis dorso miniaceo apice nigro; pronotum, scutellum, pectus et hemelytra rude punctata, abdomen vero subtilissime rugulosum et punctatum. Sambelong (einer Insel der Nicobaren). Paryphes Burm. P. tricolor n. sp. Long. 49mm., P. magnifico Stäl proximus; supra opacus, ater, capite, eollari, marginibus antico-lateralibus, scutello, mar- ginibusque corii flavis; infra eum antennis splendide aureo-viridis, capite, peetore inter coxas, orificio odorifico, marginibus postiecis segmentorum ventralium flavis; rostrum fuscum, aeneo viride adflatum, ad metasterni 434 Dr. (Gustav Mayr medium extensum; pronoti margines antico-laterales dentieulati et setulis minutis instrueti, rotundati et paulo elevati. Brasilien. Theognis Stäl. T. excellens n. sp. Long. 16mm... Brunneus, eaput nigricans lineis 3 ferrugineis, antennae rufae articulo basali linea nigra, rostrum ad abdo- minis segmenti 4 basin extensum, pronotum, pectus et abdomen subtus punetis nigris, humeri rotundati, hemelytra medio linea angulata subtili, abdomen supra nigrum, lateraliter lineis flavis transversis, femora postiea supra nigricantia, tibiae posticae, supra fuscae punetulis albidis, interne et externe dilatatae sine dentibus aut ineisuris, dilatatione externa tibia paulo breviore. Georgia in Nordamerika. T. erythrinus n. sp. ® Long. A6mm.. Modice angustus, supra obscure, infra clare ruber, caput supra linea lata mediana et infra macula nigra, rostrum ad abdominis segmenti 3. basin extensum; pronotum paulo convexum medio guttis 2 croceis, margine postico coeruleo-nigricante et maculis 2 croceis, marginibus lateralibus subreetis, inermibus, humeris vix porreetis reetangularibus et subacutis; hemelytra puneto mediano croceo; peetus medio nigrum; tibiae 4 anteriores in medio annulo flavo, tibiae postieae externe lamina modice minuta, indistinete tridentata, interne lamina non excavata. Brasilien. T. ingens n. sp. @ Long. 23mm., Ater, pilosus et opacus, capitis lineis, antennarum articulo apicali, pronoti marginibus lateralibus et parte inferiore, pectoris maculis atque abdominis maeulis lateralibus rotundatis cinnamomeis, hemelytrorum costis obscure purpureis, femorum parte basali fusco-rubra, tibiis postieis obscure violaceis, dilatatione interna inscriptione albida; rostrum ad abdominis segmentum 2. extensum; humeri modice pro- ducti, lati et subacutiusculi; femora postiea supra ante apicem denticulis 3—4 minutis; tibiae posticae dilatatione externa magna, 5 dentata, tibiae subaequilonga, dilatatione interna dimidia longitudine tibiae, ante apicem latissima rotundata et denticulata. Variat corpore supra rubescente-nigro, pronoti parte antica auran- tiaca, corpore infra et pedibus infra sordide cinnamomeis, humeris magis dilatatis et obtusiuseulis. Brasilien. T. pulcher n. sp. Z Long. 12—14.5nm., Nigrieans, pubescentia nitida flava, eapite lineis, antennis partim, maculis peetoris et abdominis, pedibus 3 anterioribus, pedum postieorum tibiis apice tarsisque testaceis aut dilute ceinnamomeis, pronoto, scutello, hemelytrisque nigrescente- 9x Diagnosen neuer Hemipteren. 435 rubris, costis hemelytrorum rubris, femoribus postieis aeneo-nigricantibus, tibiis postieis castaneo-fuseis maeulis dilutis, apice tarsisque postieis testa- ceis, rostrum ad abdominis segmentum 2%. extensum; pronotum antice valde deelive, humeris modice dilatatis et subacutis; femora postica incras- sata undique spinulosis, tibiae posticae dilatatione externa, magna, rotun- data 4 dentieulata, nec ad tibiae apicem extensa, dilatatione interna modice angusta, dilatione externa parum breviore et margine aequaliter subtilis- sime denticulato. Brasilien. Cebrenis Stäl. ©. colorato n. sp. Long. 10mm. Flavescens, capite, antennis pro- noto antice, scutello, hemelytris partim, abdominis dorso, et punctis plu- rimis corporis partis inferioris rubris, hemelytris fascia transversa irregulari, connexivi maculis, membranae basi et stria longa sigmoidea atque punetis pedum nigris, pronoto longitudinaliter obscure rubro striato; antennarum artieulus apicalis fusiformis artieulo basali nonnihil longior; pronotum marginibus lateralibus antice indistinete sinuatis, postice rotundatis, humeris productis hemelytris distinetissime latius. Brasilien. ©. clavicornis n. sp. Long. 9mm., Angustior, infra pedibusque di- lute testacea, supra antennis dilute einnamomea, antennarum articulo apicali fusco, membrana angulo basali et stria minuta mediana atque connexivi maculis dorsalitus nigris, pronoto linea mediana elevata et mar- ginibus lateralibus flavo-albidis, humeris parum productis margine anguste nigro; antennarum articulus apicalis artieulo basali nonnihil brevior. Brasilien. Catorhintha Stäl. C. pallida n. sp. Long. A4mm., Flavo-testacea, punctata, pilosula, pectore abdomineque utrinque punctis 6 nigris, abdomine supra rubescente; antennae modice crassae; membrana hyalina. C. apicali proxima differt eolore corporis, antennis crassioribus, pronoto angustiore. Brasilien. Lygaeidae. Lygaeus Fabr. L. amboinensis n. sp. Long. 14—12mn., Aurantiacus, capite, an- tennis, rostro, pronoti dimidio antico, peetoris medio et utrimque maeculis 3 lateralibus subquadrangularibus, membrana maeulis basali et mediana rotundata albis exceptis, abdomine postice pedibusque nigris, abdominis 436 Dr. Gustav Mayr: segmentum 4 et 5 utrimque macula sanguinea; rostrum ad abdominis segmenti 2 basin extensum; pronotum medio sine impressione transversa, antice prope marginem anticum impressum, marginibus lateralibus callosis, margine postico parum sinuato; scutellum elevatum marginibus modice callosis; orifieii odorifici suleus marginibus callosis; femora inermia. Amboina. Caenocoris Fieb. C. nicobarensis n. sp. Long. 9—10mm., Miniaceus, antennis, rostro angulis antieis scutelli, clavi parte apicali, corio interne, pectore medio, utrimque maculis 3 extus rotundatis, ventre margine lato miniaceo excepto, pedibusque nigris aut nigricantibus, membrana violaceo-nigra, nitida, limbo albido; acetabulis pedum trochanteribusque dilute flavis; antennarum artieulus basalis capitis apicem paulo superant; oculi illis C. Nerii majores; pronotum collari distineto, marginibus lateralibus medio distinetissimo sinuatis. Sambelong. Pyrrhocoridae. Dyndimus Stäl. D. tricolor n. sp. Long. 10—12mm. Violaceo-niger, antennarum articulo apicali dimidio basali, margine postico pronoti et segmentorum peetoris, atque acetabulis pedum albidis, corio, basi excepta, et abdomine miniaceis, pronoti parte posteriore et corii parte basali fuseis; caput sub- tilissime rugulosum et nitidum, pronoti pars antica sublaevis et nitidi, pronoti pars postica sicut hemelytra punctata et opaca; pectus atque ab- domen laevia et nitida; femora antica spinulis duabus. Amboina. Theraneis Spin. T. ferruginea n. sp. Long. 13—16mm., Ferruginea, pilosa, rostri apice, antennarum artieulo apicali (basi excepta) et incisuris ventris nigris; capite, pronoti dimidio antico (collari excepto), scutello, peetore, abodminis- que segmentium parte postica dense albido-sericeis; hemelytra abdomine breviores membrana sordide flavo-albida. Brasilien. Reduvidae. Sycanus Am. Serv. S. tricolor n. sp. Long. 30mm., Niger, antennarum articulo 4 et 2 annulo et abdominis stigmatibus flavis, femoribus medio annulo fulvo, & 3 iD Diagnosen neuer Hemipteren. 497 seutello, elavo et corii parte basali pilis fulvis dense obteetis, corio sutura membranae et costis membranae basi corallinis, membrana flavo-hyalina,; abdomen lateribus valde ampliatis, marginibus lobatis; scutellum muticum. Java. Phemius Stäl. P. rubripennis n. sp. Long. 16'5mm., Niger, antennis (articulo basali nigricante excepto) tarsisque fuseis, elavo et corio miniaceis, scutello abdominisque margine minime dilatato aurantiaeis; rostri segmentum 4 et 2 subaequilongum; pronoti lobus anticus disco tubereulis % rotundatis; femora antica vix incrassata. (S. marginiventri affinis esse videtur). Manilla. Rihirbus Staül. R. dentipes n. sp. Long. 22mm., Rubiens, parce flavido-sericeus, capite (collo excepto), antennis, rostro, peectore, ventre infra (lateribus exceptis) pedibusque nigris, pronoti lobo antico obscure rubro, membrana, abdomen multum superante, flavido hyalina. Vaterland unbekannt. Ptilocnemus Westw. P. sidnicus n. sp. Long. 55—6mm., P. lemuri proximus differt cor- pore minore, humeris minus dilatatis, tibiis posticis a basi ad apicem pilis flavis, in tibiae medio obseuris, dense vestitis, pectore nigrieante. Neu Holland. Centromelus Fieb. (Pnirontis Stäl). ©. Stäali n. sp. Long. 9mm., ©. spinosissimo Kol. (Pnir. infirmo Stäl) proximus, capite inter tubercula antennifera spinis 2 antrorsum conver- gentibus apice contiguis, genis tubereulis antenniferis paulo longioribus, antennarum articulo basali infra spinoso capite fere Y, longiore; pallide flavus, partim infuscatus, abdominis margine maculis minutis nigris. Brasilien. Lisarda Stäl. L. javana n. sp. Long. 47:3um., Nigrofusca, antennarum artieuli primi dimidio basali, hemelytris, abdomine pedibusque brunneis, anten- narum articuli 2 parte apicali (apice excepto), puncto mediano hemely- trorum, fasciis marginalibus abdominis, annulo tibiarum anticarum tibiis postieis (basi excepta) tarsisque flavis, corio et membrana punctis lineolisque plurimis indistinetis testaceis ; capitis lobus medius inter tubercula antenni- fera non productus; pronotum sulco angusto longitudinali medio, utrimgue Bd. XV. Abhandl. 56 138 Dr. Gustav Mayr: spina longa humerali; seutellum sine tubereulis; abdomen utrimque spinis 5 marginalibus; femora omnia unispinosa, Java. Sphaeridops Am Serv. S. inermis n. sp. Long. 20mm., Distinetissima tubereulis antenniferis mutieis et antennarum articulo basali capite longiore. Nigro- et aurantiaco varjegatus; caput nigrum, pone oculos et infra aurantiacum; pronotum aurantiacum vel partim testaceum, maculis nigris; scutellum nigrum ma- culis 2 aurantiacis; hemelytra fusca, maculis numerosis testaceis irrorata; abdomen nigro- et aurantiaco fasciatum; pedes nigrofusci. Brasilien. Ectomocoris n. g. Generi Pirates proximus, differt pronoti parte postica solummodo parte antica 2/, longjtudine, parte antica sine ullo sulco longitudinali; metasterno inter coxas posteriores deltoideo-eleyato, inter coxas posticas pro receptione carinae breyis ventralis exciso. E. coloratus n. sp. Long. 17—18mm., Nigro-fuseus, rostro, antennis, pronoti parte postica, connexivo pedibusque testaceis, hemelytris fusco- brunneis, corio macula quadrangulari mediana, membrana macula magna senuicireulari basali et macula apicali flavis. Vaterland unbekannt. Dicraotropis n. og. Corpus depressum. Caput inter antennas carinis 2% divergentibus, antice confluentibus; antennarum articulus 4. brevissimus eapitis apicem non attingit, artieulus 2. longissimis, basali eireiter ter longior, artieulus 3. seeundo brevior, at parum tenuior, articulus apicalis tertio parum brevior et vix tenuior; ocelli magni tuberculo insidentes; rostri segmentum 4. breve, 2. conicum basali plus quam duplo longius, 3, basali subaequilongum. Pronotum pone medium sulco transverso profundo et lato, lobo antico solummodo sulco mediano tenui. Abdomen depressum, hemelytris multo latius, infra carina mediana longitudinali. Femora antica valde incrassata, inermia. D. picta Herr.-Schaeff. (Pirates pietus H. S.). Pirates Burm. P. albomaculatus n. sp. Long. 23— 24mm. P. suleicolli A. S. simil- limus, differt corpore majore, pronoti lobo antico non striate, lobo postico ‘ Diagnosen neuer Hemipteren. 439 laeviori, corio albido strigis 2 longitudinalibus nigrofuseis, membrana macula magna alba rotundata. Brasilien. Spiniger Burm. S. miniaceus n. sp. Long. 21mm... S. rufescenti Stäl proximus, miniaceus, antennis, articulo basali excepto , fuscotestaceis, tarsis flavis, corio externe et celavi basi roseis, illo medio macula marginali et apice fusco, corio interne, clayvo membranaque fusco-hyalinis; pronoti lobus anticus disco spinis 2 longis et utrimque tubereulo conico armato, lobus postieis rugulosus; humeri spina longa; scutellum apice spina retrorsum nutante; femora antica subtus denticulis plurimis atque dentibus non- nullis majoribus. Brasilien. S. brunneus n. sp. Long. 20—23mm., Brunneus partim fuscus, an- tennarum artieulis 1 et 2 aurantiacis, hemelytris fusco-testaceis, abdomine longioribus, pronoti scutellique spinis flavis, tibiis plus minusye ac tarsis testaceis; pronoti lobus anticus disco spinis 2 longis et utrimque tuberculo conico, lobus posticus opacus laeviusculus, humeris spina longa; seutellum spina longa erecta; femora inerinia. Ad Stäli divisionem V. pertinet. Brasilien, S. flavipennis n.sp. Long. 24mm. Nigro-fuscus, pronoti lobo postico ruguloso lasureo, antennarum articolo 2 aurantiaco, hemelytris flayis, basi fuseis, corio paulo aurantiaco, femora antica subtus denticulis minutissimis armata!). Brasilien. Hammatocerus Burm. H. minutus n. sp. Long. 11'7mm. Fusco-niger partim fuscus, pronoti disco guttis 2 et marginis antici parte anteriore, hemelytris prope basin, maculis quadrangularibus connexivi femorumque maculis minutis auran- tiacis, membrana maculis 2 basalibus et inscriptione discoidali ante apicem tarsisque partim testaceis. Vaterland unbekannt. Larymna Stäl. L. colorata n. sp. Long. 11—43um, L. violaceae Hahn simillimus differt corpore minore, hemelytris nigris, basi macula triangulari flava et pronoto antice vix gibboso-producto. Java. ') Die Dornen der Schulter und des Schildes fehlen dem Exemplare, so dass ich die Gruppe, zu welcher diese Art gehört, nicht angeben kann. 56* 440 Dr. Gustav Mayr: Sphinctocoris n. g. Caput elongatum, inter antennas lamina trianguları porrecta, pone oculos retrorsum angustatum, collo eylindrico; antennae 8 artieulatae articulo basali capitis apicem longe superante; rostrum graeile articulo basali artieulis 2 apiealibus ad unum ımulto longiore. Pronoti lobus anticus inflatus. Seutellum retrorsum angustatum, mucronibus 2 apicalibus modice approximatis. Femora inermia, ante apicem paulo incrassata; tibiae anticae fossula spongiosa destitutae; tarsi articulo apicali basalibus ad unum sub- aequilongo. Ventris incisurae non rugosae. Inter Larymnam et Cimbum locandus. S, corallinus n. sp. Long. $5mm., Corallinus, antennis fuscis arti- eulis 4 et 2 rufo-testaceis, clavo, corio interne et membrana einereo-fuscis, carina inter clavum et corium corallina, tarsis testaceis; pronotum subti- lissime rugulosum, subopaeum; corpus infra nitidum. Sunda-Inseln. Labidocoris n. g. Caput collo brevi, inter antennas lamina triangulari porreeta, extra antennas dente lamelliformi acuto; antennae (? articulatae) artieulo basali capite paulo longiore , hujus apicem longe superante; rostri artieulus 4 secundo subaequilongum. Pronoti lobus anticus disco profunde sulcato tuberculis 2 minutis. Scutellum retrorsum parum angustatum, apice mu- eronibus 2 magnis valde distantibus, sine mucrone medio, Ventris ineisurae fortiter rugosae. Femora antica subtus dente magno; tibiae anticae apice sine fossula spongiosa ; tarsi postici artieulo apicali 2 basalibus ad unum parum longiore. Inter Larymnam et Cimbum locandus. L. elegans n. sp. Long. 95mm, Nitidus; coccineus, antennis ac hemelytris opaeis nigris, corio basi, margine et apice coccineo; antennarum articuli 4 (ceteri absunt) pilis longis abstantibus. Vaterland unbekannt. Sphinctomerus n. g. Corpus elongatum. Caput ovatum, pone oculos subsemiglobosun, collo brevi; anteunae 7 articulatae artieulo basali subclavato, capite paulo breviore et hujus apicem longe superante; rostri artieulus basalis secundo multo longior. Scutellum retrorsum parum angustatum, mucronibus 2 valde distantibus. Metasternum inter 4 coxas posteriores elevatum, utrimque inter coxam intermediam et posticam suleco longitudinali externe carina Diagnosen neuer Hemipteren. 441 terminato. Ventris incisurae transversim rugosae. Femora inermia et lae- vissime nodulosae; tibiae anticae apice fossula spongiosa; tarsi postici arti- culo apicali 2 basalibus ad unum aequilongo. Generi Mendis Stäl proximus esse videtur. S. pulcher n.sp. Long. 11—12%mm., Caput cum rostro ferrugineum, antennae nigrae articulo primo et basi secundi ferrugineis, articulo tertio albido; pronotum, scutellum, hemelytra, pectoris et abdominis latera nigra, pectoris medium et coxae flava; abdominis medium aurantiacum, conne- xivum supra et infra nigro- et flavo-maculatum; pedes corallini, tibiarum apice nigricante et tarsis flavis; corpus nitidum hemelytris opacis. Java. Debilia Stäl. D. longicornis n. sp. Long. 13mm., Pallida, oculis rubris, ungui- eulis fuseis; antennarum articulus basalis eapite thoraceque multo longior; postscutellum apice triangulari acuto elevato; abdominis segmenta omnia utrimque apice longe spinosa. Surinam. D. inermis n. sp. Long. 14mm. Pallida, capite supra, antennarum artieuli basalis apice, pronoti lobo postico, scutello, corio, ventris lateribus, femoribus antieis medio, pedum posteriorum geniculis plus minusve rubes- centibus; antennarum articulus basalis capite pronotoque multo longior ; scutellum inerme, postscutellum apice triangulari, subacuto et subelevato; abdominis latera inermia. Brasilien. Tingididae. Monanthia Lep. M. Tunulata n.sp. Long. 3’4wm.. Brunnea, pedibus testaceis; pro- noti vesicula, lateribus dilatatis biseriatim cellulatis carinisque ,„ buceulis atque pectoris laminis albis; sagenis vitreo-albis, area marginali parte basali costis 4 nigris, parte apicali lunula obliqua in aream apicalem con- tinuata fusca, area media maculis 2 fuseis, area apicali costis fuscis. Sage- narum area marginalis biseriatim cellulata parte basali cellulis minoribus, parte apicali valde dilatata cellulis maximis, area lateralis et area media lanceolata breyis cellulis minutissimis, area apicalis interne et postice cellulis maximis externe prope costam longitudinalem , ab area media decedente, cellulis minutissimis. Rio Janeiro. 442 Dr. Gustav Mayr: M. (Gargaphia) tricolor n. sp. Long. corp. sine sagenis 27mm., long. corp. cum sagenis 5'3mm., Glabra, opaca, nigra, pronoti vesicula, lateribus dilatatis biseriatim cellulatis carinisque, buceulis atque pectoris laminis niveis, sagenis ovatis vitreo-albidis, reticula nigra, costa inter aream lateralem et mediam, nec non areae marginalis latissimae parte basali prope aream lateralem niveis, capitis spinis, rostro pedibusque rufotestaceis , tarsis nigris; sagenarum areae mediae brevis lanceolatae reticula minutissima, areae marginalis reticula nivea minüta, nigra magna, area apicalis magna, area lateralis angustissima, antice prope aream mediam seriebus 2 cellularum minutissimarum , postice serie unica cellu- larum quadratarum; antennarum artieulus basalis secundo duplo longior (ceteri artieuli absunt). Venezuela. Diconocoris n. g. Caput supra spinis 4 acutis porrectis et spina mediana erecta, an- tennarum articulus tertius longissimus, gracilis. Pronotum antice vesicula eolli, utrimque cono valido rotundato erecto, inter conos solummodo carina mediana in processi apicem continuata; processus praeterea carinulis 2 lateralibus, brevissimis. Sagenae longae, planae, abdomen multo superantes, apice truncatae, margine externo sigmoideo, area marginali aequilatera antice angustata, multicellulosa,, carinulis transversis circa decem, sine area laterali, area mediana triangulari, clavo angustissimo,. D. javanus n. sp. Long. 6'4mm., Glaber, fusco-niger, antennarum articulis 2. et 3. pedibusque, tarsis exceptis, flavis, sagenarum ‚margine apicali et area marginali partim flavo-albidis. ‚lav- Plıymatae, Phymata Ltr. P. spinosissima n.sp. @ Long. corp. 7'2mm., Jatit. pronoti 2'2mm., latit. abdom. 3mm., Elongata, flava, dense spinulis obtusis brevibus obtecta; tibiae anticae apice et unguieuli nigrofusci; abdomen pone medium paulo dilatatum; pronoti latera arcuatim sinuata, humeri non producti. Brasilien. P. carneipes n. sp. Long. g 75mm, Q g-5mm. (sine membrana hemelytrorum). P. erosae simillima differt fronte antice non elevata, exci- sura obtusa et dentibus obtusis, dentibus 2 inter oculos porrectis, vix elevatis, inter ocellos et capitis apicem dentibus nullis, seutelli carina nitida nee granulata, abdominis angulis lateralibus minus acutis, pedibus poste- rioribus carneis. Brasilien und Georgien (in Nordamerika), Ad‘ Diagnosen neuer Hemipteren. 443 Hydrometrae. Hydrometra Fabr. H. pectoralis u. sp. Long. 7—T'3um., Nigra, opaca, capite lineis duabus inter oculos et infra cum rostro, pronoto linea media longitudinali, marginibus lateralibus et postieis anguste, pectore abdomineque dilute flavis, pectore utrimque striis 3 nigris, abdominis lateribus linea longitu- dinali nigra, pedibns fusco-testaceis, supra obscurioribus, tarsis nigris; abdominis segmento sexto utrimque dente acuto triangulari. Ceilon. H. nitida n. sp. Long. J 63-7, 9 8:3—8'7mm. Nigra, nitidula, lineis 2 capitis inter oculos et infra cum rostro (apice excepto), poroso antice striolis 2 minutis, marginibus lateralibus et postieis anguste, peetore abdomineque dilate flavis, pectore utrimque striis nonnunquam indistinetis abdominis lateribus maris tarsisque nigricantibus, pedibus ochraceis, tarsis atque tibiis posterioribus partim nigricantibus; abdominis segmento sexto bispinoso. Ceilon. Limnometra n. g. Hydrometrae proxima differt antennis graeillimis longitudine corporis, femoribus posterioribus longissimis longitudine corporis, femoribus inter- mediis apice bidenticulatis, tarsorum anticorum artieulo primo secundo aequilongo aut paulo longiore. L. femorata n. sp. g Long. 22mm. Fulva, pronoto nigro-lineato, capite linea antice bipartita nigra, acetabulis pedum intermediorum muticis, pedibus fuseis, femoribus posterioribus ante apicem et tibiis intermediis dimidio apicali flavis, femoribus intermediis, intus brevissime ciliatis, ante apicem dente majusculo instruectis. Philippinen. L. nigripennis n. sp. Long. 14wm., Laete fulya, pronoto nigro- lineato, capite supra lineis 2% longitudinalibus, antice confluentibus. fuscis, mesosterno utrimque ad pronoti marginem ‚linea angusta nigra, tegminis cinereo-nigris margine externe laete flavo, acetabulis pedum intermediorum mutieis, pedibus fulvis aut brunneis, femoribus intermediis non ciliatis, ante apicem seriebus 2 spinularum m'nutissimarum sine spina longa, femo- ribus postieis apice flavis, tibiis tarsisque pedum posteriorum nigricantibus Philippinen. & L. pulchra n. sp. Long. 145—16mm., Laete fulva, pronoto nigro- lineato, vertice utrimque prope oculos linea longitudinali, mesosterno AAA Dr. Gustav Mayr: a utrimque prope pronoti marginem lineis 2 nigris, acetabulis pedum inter- mediis mutieis, pedibus brunneis, femorum tibiarumque apieibus et tarsis pedum posteriorum laete flavis, femoribus intermediis, seriebus 2 spinu- larum minutissimarum, sine spina longa, intus pilis tenuissimis ciliatis. Java. L. ciliata n. sp. g' Long. 19-5um., Fulva, pronoto nigro lineato, capite supra linea mediana lata et lineis 2 lateralibus angustis, acetabulis pedum intermediorum mutieis, pedibus fuscis, femoribus intermediis ante apicem absolute inermibus, intus longe ciliatis. Java. L. inermis n. sp. g' Long. 13.6mn.. Fulva, capite supra lineis 3 nigris, pronoto linea media et strigis lateralibus antice latissimis, postice angustioribus, nigris, mesosterno utrimque ad pronoti marginem strigis 2 longitudinalibus nigris et striga pilosa alba, tegminibus cinereo-brunneis costis nigris, acetabulis pedum intermediorum mutieis, pedibus posterioribus brunneo-fuscis, femoribus intermediis non ciliatis ante apicem absolute inermibus, abdominis segmento 6. utrimque spina armato, Manilla. L. minuta n. sp. g Long. 3.6Wm. Fulva, capite inter oculos lineis 4 brunneis, pronoto lineis 3 angustis longitudinalibus nigris et antice lineis 2 brumneis, mesosterno utrimque ad pronoti marginem lineis 2 angustis fuscis sine striga pilosa alba, tegminibus cinereo-brunneis costis fuscis, pedibus posterioribus testaceo-brunneis, acetabulis pedum intermediorum muticis, femoribus intermediis non ciliatis, ante apicem absolute inermibus, abdominis segmento 6. utrimque dente trianguları basi lato. Sambelong, einer Insel der Nicobaren. Zu dieser Gattung gehört noch Z. armata Spin. (Gerris armata Spin.) aus Ceilon und Isle de France, sowie auch Hydrometra fluviorum Fabr., welche Art aber nach der kurzen Beschreibung nicht zu eruiren ist. Cylindrostethus Fieb. C. Fieberi n. sp. Long. 25mm., Supra fuseo-niger, infra testaceus, capite inter oculos, pronoti nitidi linea mediana antica eb margine postico rufo-testaceis, pectoris et abdominis lateribus nigris, abdominis margine testaceo; pedum anticorum femoribus testaceis strigis 2 longitudinalibus, tibiis tarsisqgue nigris, illis basi testaceis; pedibus posterioribus obscure ferrugineis, apice nigris; thoracis et abdominis lateribus striga percur- rente e pilis brevissimis flavidis construetis. Ceilon. Diagnosen neuer Hemipteren. 445 Brachymetra n. 9. Caput triangulare, econvexum; oculi intus non exeisi; rostrum breve ad mesosterni marginem anticum vix extensum; antennae cylindricae cor- poris dimidia longitudine, articulo basali eapite longiore, articulo 2 breviori, articulo 3 secundo paulo longiori, et artieulo apicali secundo aequilongo. Pronotum nec carina, nee strietura et antice sine tubereulis, precessu po- stico rotundato. Mesosternum non sulcatum. Tegmina abdomen superantia. Abdomen modice breve, segmento 6 inermi; maris hypopygium utrimque spinula instructum. Pedes antici breves femoribus incrassatis et tarsis artieulis aequilongis, articulo apicali ante apicem unguiculis instructo; femora postica corpore paulo breviora, eylindrica. B. albinereus Am. Serv. (Halobates albinervus A. S.). Brasilien. Metrocoris n. g. g Caput antice obtusissimum, Oeuli intus non exeisi. Antennae corpore breviores, eylindriei, articulo basali longissimo 2. et 3. ad unum basali paulo brevioribus, artieulo apicali brevissimo. Rostrum solummodo ad me- sosterni marginem anticum extensum. Pronotum latum, ab apice ad hu- meros breve, antice nee tubereulis nec strietura, margine antico sinuato, processu trigonali magno apice acutangulo. Tegmina abdomine multo lon- giora. Abdomen brevissimum segmento sexto inermi, genitalibus spinis 2% falcatis. Pedes antici femoribus inerassatis, tibiis apice spina instructis, tarsis articulo basali brevissimo, apicali basali quadruplo longiori, ante apicem unguiculis instructo; pedes posteriores tenues, femoribus corpore subaequilongis. M. brevis n.sp. Long. corp. eum tegminibus 8mm., sine tegminibus 6-3mm.. Testaceus, capite supra macula magna, antennis, rostri apice, pro- noto strigis 3 longitudinalibus antice postice confluentibus et margine la- terali, tegminibus mesosterno utrimque lineis 2, femoribus antieis strigis 4 longitudinalibus, tibiis tarsisque antieis atque pedibus posterioribus nigris. Ceilon. Rhagovelia n. g. Veliae proxima. Caput antice truncatum infra retractum; oculi appro- ximati. Tarsi antiei breves triarticulati, artieulis 4. et 2%. brevissimis gle- bulosis, articeuli apicali fusiformi, infra medio exciso biunguieulato, tarsi intermedii triarticulati posticis triplo longiores, artieulo basali minutissimo, secundo longo cylindrico, apicali secundo aequilongo, subfuseiformi, ab apice ad basin fissura longitudinali, e qua oriuntur unguiculi 2 longissimi parum curvati. Bd, XV. Abhandl. 57 446 Dr. Gustav Mayr: Diagnosen neuer Hemiptern. AR. armata Burm. (Velia armata Burm.). A. collaris Burm. (Velia collaris Burm., Velia Fieberi Gu6r). R. nigricans Burm. (Velia nigricans Burm.). Ranatra Fabr. R. chinensis n. sp. Long. corporis sine tubo abdominali 42 — 46mm. Flava, pedum posteriorum tibiis es tarsis hemelytrisque fuscescentibus, oculis abdomineque supra nigris, connexivo flavo; caput inter oculos sine tuberculo; oculi magni; metasternum elevatum planum deltoideum antice suleatum; tubus analis corpore distinete longior; femora antica pone medium solummodo dente uno magno, ante apicem infra emarginata et dente parvo fere indistincto instructa. China. Rt. (Cercotmetus) Dparmata n. sp. Long. corp. sine tubo anali 34mm., long. tubi anilis 12mm., Testaceo-brunnea, hemelytris testaceo-, et ad mar- ginem nigro-variegatis, pedibus plus minusve pallide annulatis; caput intra oculos parma conica instructum, vertex carina transversa distinetis- sima, oculi modice minuti; .pronoti margo anticus incrassatus elevatus; metasternum transversim paulo convexum, margine postico ante abdominis segmentum primum arcuatim emarginatum, hoc non obteetum, postice medio conulo subacuto instructum; pedes antici breviores, femoribus pone medium unidentatis, ante apicem inermibus. Batavia. Beitrag zur Kenntniss der Sphärien des Lyeiums. Von Professor Friedrich Hazslinszky. Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Juli 1863. Mit 2 Tafeln. (Tab. XIV—XV.) Lyeium barbarum, auf welchem ich bis jetzt wenig Cryptogamen beobachtet habe, erschien heuer reichlich mit einer Sphaerie besetzt, die insofern von hohem Interesse für mich geworden ist, als mir ihre Prüfung den Beweis lieferte, dass auch angiocarpe Pilze in den Formen der Scheiben- und Staubpilze erscheinen können, so dass selbe sogar in Hyphomyceten ausarten. Es fiel durch diese Erfahrung für mich die letzte Stütze der alten Fries’schen Eintheilung, und ich rückte abermals näher der Ueber- zeugung, dass auf dem Felde der Mycologie fast alles auf’s neue aufzu- bauen, und das Material zu diesem Baue rein auf morphologischen Boden zu sammeln sei. Die Sphärien des Lyeiums, deren Entwicklung ich heuer beobachtete, erschienen zwar in ihren Stylosporen-Formen auch in den frühern Jahren, sowohl hier als auch bei Wallendorf, woher mir Kalchbrenner sein neues Coryneum, einer Stylosporenform der Sphaerie zusandte, die Exemplare wurden aber stets zu spät und daher nur als Rudimente ge- sammelt. Heuer hingegen entwickelten sich nicht nur Stylosporen sondern auch die vollkommenen Pilze, und zwar in einer Mannigfaltigkeit von Formen, welche zu einer Species vereint, den im grössten Maasse hetero- carpen Pilzarten der Neuzeit zur Seite gestellt werden kann. Untersucht man die erfrornen Aeste des Lyciums, besonders die- jenigen, welche an den Enden, unter der weit klaffenden Oberhaut oder Rinde schon überreife Pilze zeigen, am untern Theile, wo der ganze Zweig noch saftführend, aber doch schon blattlos erscheint: bemerkt man zwischen 57* 448 Pr. Fr. Hazslinszky: dem Zellengewebe der Rinde ein farbloses Mycelium, welches weiter herauf meist als zusammenhängendes Gewebe zwischen Rinde und Holz, selten z. B. für Fig. 10 unmittelbar unter der Oberhaut, darstellt. Dieses Gewebe zeigt, wie verschieden auch der sich darauf entwickelnde Pilz bei seiner Reife sein mag, keine auffallende Verschiedenheit, wenn man nicht die stellenweise dichte Verfilzung desselben als etwas Auflallendes betrachten will. Die Hyphen dieses Myceliums verästeln sich unregelmässig, zeigen nur stellenweise Querwände, und schnüren an ihren kurzen Aesten sehr kleine Zellen ab, welche das zuletzt braune Gewebe, wie bei den alten Sporotrichum-Arten stellenweise dicht bedecken. Die Zeichnung fig. 5 zeigt ein Stückchen vom Rande dieses Geflechtes. Auf diesem Mycelium entwickeln sich an einzelnen Punkten strahlige flache Hyphenpolster und in der Mitte derselben schmutzig weisse etwas röthliche gallertartige Halbkügelchen, einzeln oder zu mehreren gruppirt, von welchen einige paarweise oft frühzeitig verschmelzen wie die Zeich- nung fig. 13 zeigt. Diese Halbkügelchen bestehen in ihren jüngsten von mir beobachteten Entwicklungsstadien aus parenchymatischem Gewebe, und haben eine nackte körnig scheinende Oberfläche. An weiter entwickelten Pusteln erheben sich an der ganzen Ober- fläche weisse später sich bräunende Haare während der erste Hyphenpolster sich zu einem ringständigen Kranz an der Basis der Pustel verflacht. Noch während des gallertartigen Zustandes, bildet sich im Parenchyme der Kern des Pilzes aus, und der grösste Theil des ursprünglichen Zell- gewebes verliert seine Durchsichtigkeit und erscheint als Perithecium. Schon in diesem Stadium differenziren sich die Pusteln, indem die einen nur ein rundes Loch, selten eine schmale Spalte, andere eine kleine nackte Scheibe am Scheitel des Peritheciums zeigen. Die oberste Schichte dieser nackten Scheibe besteht aus kleinen rundlichen losen Zellen ähnlich den oben bei dem Myceliun erwähnten Protosporen. Es schien mir als ob das grössere Hinderniss die verschiedene Anlage der geschlossenen und mehr offenen Perithecien veranlasse, weil beim Ablösen der Rinde die geschlossenen Gehäuse rein, die der mehr offen gebliebenen hingegen meist von einer ebenen fast aukiebenden Rindenschicht des Lyeiums be- deckt bleiben. Ein solches Peritheecium mit ebener schmutzig weisser Scheibe zeigt fig. 14, ein weiter entwickelteres fig. 15. Letzteres zeigte bereits einige farblose oder schwach bräunlich gefärbte acrogene Sporen in der Scheibe, wie selbe fig. 16 zeigt. Endlich schlägt sich das Perithecium langsam um, bildet eine fast ebene oft einige Quadratlinien einnehmende Scheibe, erst von röthlich grauer endlich von braunschwarzer Farbe, und der Pilz erhält eine Form, welche zwischen den Coryneum- und Stilbospora-Typen steht, Auf dem nun flach verbreiteten Keimboden entwickelt sich eine Masse acrogener Sporen, welche convexe Polster bildet, die Rinde zum Beitrag zur Kenntniss der Sphärien des Lyciums. 449 Bersten bringt und entweder zu einem Kuchen erhärtet, oder nach und nach verstäubt. Die normale Form dieser, im feuchten Zustande bei durchfallendem Lichte durchscheinenden lichtbraunen Sporen zeigt fig. 18, eine Parthie des Keimbodens mit abnormen entwickelten Sporen (Stylo- sporen Tulasne) fig. 17. Nur selten entwiekelt der Keimboden statt farblos gestielter Stylosporen lange, septirte, nach oben etwas verdickte, aufrechte braune Hyphen, wodurch der Pilz einen Jungen Helminthosporium- oder Exosporium-Polster simulirt. Inmitten zwischen diesen flach ausgebreiteten Keimböden oder auch in gesonderten Parthien auf denselben Aesten, findet man die Hendersonia- und Sphaeria-Form fig. 19 und 22. Beide stimmen in ihren ersten Entwicklungsstadien mit dem erst- erwähnten Coryneum überein, sitzen auf selben Mycelium, und haben mit diesem gleichgebaute gleichgefärbte kaum merklich kleinere Sporen. Von den braunhaarigen Perithecien der Hendersoniaform, welche mit den Pycniden der Cucurbitaria Laburni Tulasne selec. fung. carp. p. 27 auffallend übereinstimmt, habe ich eine Gruppe fig. 19 abgebildet, einen Theil der Keimschicht in fig. 20 und reife Sporen in fig. 21 a und fig. 21 b. Ueber den letztern findet sich auch eine keimende Spore. Ich nahm nähmlich diese Sporenparthie, von der bereits über die Oberhaut des Zweiges ergossenen Sporenmasse, aus welcher einzelne Sporen be- günstigt durch die feuchte Witterung Schläuche trieben. Versuchsweise liess ich keine Sporen keimen, überzeugt dass die Pilze im Wasser ihrem naturwidrigen Medium eben so wenig normale Entwicklung zeigen können, wie die Phanerogamen Elatine Alsinastrum, Armoracia, Sium latifolium etc. oder die Wurzeln höher organisirter Pflanzen wenn selbe im Wasser zu vegetiren gezwungen werden. Von der Sphaerie, welche, wenn sie in rundliche Gruppen gestellt erscheint, den Typus einer Cucurbitarie an sich trägt, habe ich ein einzelnes Perithecium in fig. 22, einen Theil der Schlauchschicht in fig. 23 und einen einzelnen Schlauch sammt einer der verästelten Paraphysen in fig. 24 abgebildet. Anzeige von einer Befruchtung der Sporen, wie die bekannt gewordene Nectria Lamyi fand ich nicht, obwohl ich wenigstens 100 Peritheeien verschiedenen Alters unter dem Microscop hatte. Ich fand die Entwicklung derselben hier eben so, wie ich den Vorgang an einem andern Orte, bei den Flechten gelegentlich schilderte. Dass die Hendersonia und das Coryneum nur Stylosporenformen der Sphaerie sind, habe ich mich einerseits aus der oben geschilderten Ent- wicklung anderseits aus der Erfahrung überzeugt, nach welcher mehrere Sphaerien ja auch angiocarpe Flechten in einzelnen Perithecien acrogene Sporen erzeugen; zweile aber dass die zwei Pilzformen des Lyciums, die ich eben schildern will, je mit dieser Sphaerie des Zycium vereint werden 450 Pr. Fr. Hazslinszky: können, nähmlich die Pseudovalsa (Lyeii) fig. A—8 und das Clinterium (quaternatum) fig. 9—12. Die grössten Pusteln bildet an den Aesten des Zyeiums eine zu- sammengesetzte Sphaerie, welche vollkommen entwickelt, alle Charactere einer Pseudovalsa trägt. Ich spreche sie als Dothidea Lyeiü Dub. an, ob- wohl ich die Zeichnung dieser Dothidea in Mem. soc. phys. Geneve 1859, XV, p. 193 nicht gesehen habe; was mir insoferne Niemand übel deuten wird, der den Ballast von unnützen Namen, die auch noch heute leichtsin- nigerweise vermehrt werden, kennt, und der erfahren hat, wie schwierig es ist, bei jüngeren synbiotischen Sphaeriaceen zu entscheiden, ob die Pyrenien von dem Stroma trennbar sind oder nicht. Spermatien führend fand ich diese Pseudovalse wie fig. 6 zeugt. Der Hyphenkranz über dem Mycelium fig. 5 (der eigentliche Pilzkörper der dem Thallus entspricht, indem ich das Mycelium als Analogon des Protothallus betrachte) war kräftig entwickelt. Dieser Kranz ist zuerst weiss, später goldgelb oder braun und wird zuletzt krustenartig und schwarz. In der Mitte desselben steht ein Perithecium welches sparsam behaart, endlich kahl erscheint. Fig. 7 zeigt dasselbe Perithecium im verticalen Durchschnitte, mit herausgedrängten farblosen in Schleim ge- füllten Spermatien, und Fig. 8 eine Parthie seiner Keimschichte. "Dieser Hyphenkranz gesondert unter das Microscop gebracht, zeigte an seiner Oberfläche zerstreut kleinere Perithecien, von denen die drei fast randständigen — möglich dass nur unter dem Drucke des Compres- soriums — geplatzt, wie die Zeichnung zeigt, weit geöffnet erschienen, und ebenfalls schon spermatienartige freie Zellen über der Keimschicht erkennen liessen. Eine reife grosse Pustel ohngefähr 20-fach vergrössert, stellt fig. 1 von oben betrachtet fig. 2 im Vertikalschnitt dar. Die fig. 2 zeigt deutlich dass die Perithecien von dem Stroma trennbar seien und dass unsere Pflanze nicht den Typus der Dothidea Ribesia trage. Die Zahl der Perithecien in den einzelnen Pusteln ist verschieden, man findet oft auch nur 5—6 kreis- förmig gestellt, und die Mittelsäule von einem Hyphenschopf gebildet. Die randständigen Perithecien scheinen sich später zu entwickeln, weil man oft Pusteln findet, bei denen die Mitte leer und halb zerstört ist, während an der Peripherie vollkommen frische Peritheeien stehen. In fig. 3 habe ich zwei Schläuche dieser Pseudovalse abgebildet, den einen mit einem anhängenden Paraphysenstück. Die Paraphysen dieser Sphaeriacee zerfliessen bald, auch beobachtete ich weder Aeste noch Querwände an ihnen. Die Sporen stehen in den Schläuchen einreihig und nie schief wie diess oft bei der Cucurbitarie des Zyciums der Fall ist, sie sind länglich an beiden Enden stumpf vielfächrig, um ein Drittheil kleiner als die Cucurbitaria-Sporen und fast undurchsichtig, wodurch sie sich bedeutend von den Sporen der erst erwähnten Pilzformen unter- Beitrag zur Kenntniss der Sphärien des Lyciums. 451 scheiden. Der zweite Schlauch ist jung und zeigte noch keine Sporen- membranen. | Eine gewisse Verwandtschaft mit der Pseudovalsa zeigt das Clinte- rium fig. 9, 10, 11, 42 wenigstens in Bezug auf Sporenbau. Es hat eben- falls braunhaarige Perithecien ähnlich denen der Cucurbitarie, entwickelt sich aber meist unmittelbar unter der Oberhaut. Fig. 10 gibt den Vertical- schnitt eines Peritheeiums mit der über die Oberhaut des Astes ergossenen blauschwarzen Sporenmasse. Die Sporen sind fast undurchsichtig. meist von der Form a fig. 12 (daher die passende Benennung quaternatum) oft paarweise zusammenhängend wie b. fig. 12, seltener unregelmässig septirt wie c. d. e. f. Aus der Keimschicht fig. 11 ragen nach Wegschwemmung der abgeschnürten mobilen Sporen einzelne verästelte Hyphen hervor, wie die Zeichnung zeigt. Obwohl hier alle fünf Pilzformen, auch an einem Lyciumzweig ge- sammelt werden können, alle in ihren ersten Entwicklungsstadien auf- fallende Aehnlichkeit zeigen, und in ihren Mycelien kein Unterschied wahrgenommen würde; dennoch kann ich selbe bis jetzt nicht zu einer Species combiniren, sondern fixire die Sphaerie des Lyeiums als Cucur- bitaria varians, zu welcher ich die Hendersonie und das Coryneum als Stylosporenform ziehe, und Pseudovalsa Lycii Dub., zu welcher ich mein altes Didymosporium später Clinterium quaternatum als Pyenide zu stellen geneigt bin. Taf. XIV. 4. Eine junge Pseudovalsa mit goldgelbem Hyphenkranz an der Basis ohngefähr 20mal vergrössert. — Das ausgebreitete schmutzig bräunlich ° weisse Mycelium, auf welchem sich der Pilz erhebt, ist nicht gezeichnet. 2. Derselbe Pilz im Längsschnitte a. Holz, b. Hyphenkranz. 3. Zwei Schläuche desselben Pilzes, mit einer Paraphyse, deren Ende Jedoch schon zerflossen war. Der eine Schlauch mit reifen Sporen, der zweite mit Protoplasma-Körnern, die sich bereits in acht Parthien gruppirt haben. Vergrösserung ohngefähr 300mal. 4. Zwei reife Sporen desselben Pilzes. 5. Ein kleiner Theil des Myceliums, auf welchem sich die Pilze entwickeln. 6. Ein Hyphenkranz mit mehreren Perithecien, welche alle zu gleicher Zeit Spermatien absenden. 7. Das mittelständige Perithecium der vorhergehenden Fig. im Längsschnitt. 8. Eine Parthie der Spermatien und ihrer Träger aus dem Peritheeium Nr. 7. 9. Zwei Perithecien des Clinteriums. 10. Ein Perithecium desselben im Längsschnitt. 11. Eine Parthie des Keimbodens desselben Pilzes. 12. Reife Sporen des COlinterium und zwar a. die normale Form, b. c. d. e. und f. unterlaufende abnorme Formen, 452 Pr. Fr. Hazslinszky. Beitrag zur Kenntniss der Spärien des Lyeiums. TatsXıVe 13. Junge Perithecien der Stylbospora. 44. und 45. Mehr entwickelte Formen desselben Pilzes. 16. Junge noch farblose Sporen aus der obersten Schichte des Peritheeium Nr. 15. 47. Abnorme Sporenformen desselben schön flach ausgebreiteten Pilzes. 18. Reife Sporen desselben, normale Form. 19. Perithecium der Hendersonia. 20. Eine Parthie des Keimbodens desselben Pilzes. 21. Reife Sporen desselben Pilzes. 22. Perithecium der Oucurbitaria. 23. Parthie der Schlauchschicht desselben Pilzes. 24. Ein Schlauch mit reifen Sporen und einer Paraphyse aus den Peri- thecien Nr. 22. Beiträge zur Flora von Lemberg. Von Dr. Adolf Weiss. k. k. ord. Universitäts-Professor der Botanik. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. Juli 1865. L. Nachfolgenden gebe ich ein kurzes Verzeichniss, jener während meines bisherigen Aufenthaltes hier gefundenen Pflanzen, welche für unser Florengebiet entweder neu sind, oder bei denen sich bezüglich der Stand- orte wesentliche Verbesserungen gegenüber den bisherigen Pflanzen- aufzählungen als nöthig erwiesen 1). Ich habe mich in der Anordnung der Genera an die Arbeit von Tomaschek (Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft 1862, S. 869 ff.) angeschlossen, um die Vergleichung möglichst zu erleichtern und mich überhaupt mit einer blossen Aufzählung der Pflanzen ohne kritische oder pflanzengeographische Excurse begnügt, da ich erst später — nach längerem Verweilen in Lemberg — in einem Gesammtbilde unser Floren- gebiet zu schildern gedenke, es mögen daher diese Zeilen sich vorerst als Nachtrag an die verdienstvollen Arbeiten von Tomaschek und A. sich anreihen. Die angeführten Pflanzen wurden zum grossen Theile auf Excursionen gesammelt, auf welche ich meinen Museumsaufseher Sigmund Jarolim ausschickte, da ich bei der grossen Last meiner Berufsgeschäfte nur über wenig freie Zeit zu disponiren hatte, daher meine eigenen Ausflüge mehr in die nächste Umgebung von Lemberg verlegen musste. 4) Die für die Lemberger Flora neuen Pflanzen sind durch einen * gekennzeichnet. Bd. XV. Abhandl. 58 454 Dr. Ad. Weiss: Bei dem Reichthum seltener Arten in unserem Florengebiete wird eine genaue systematische Erforschung desselben auch viele wichtige Daten über die Vertheilung und Verbreitung von Pflanzen liefern, die man gewohnt war, in zum Theile weit entlegenen Florengebieten zu suchen. Ich kann übrigens hier nicht unerwähnt lassen, dass der oben er- wähnte Jarolim, ein höchst schlichter und bescheidener Mann, seit 13 Jahren mit unermüdetem Eifer Pflanzen der hiesigen Flora sammelt und in der That, was die Kenntniss der Standorte sowohl als auch was die Zahl der von ihm gefundenen Novitäten betrifft, den ersten Platz unter denen einnimmt, welche hier botanisirt haben. Nicht nur der grösste Theil des in Privatbesitz übergegangenen Lobarzewski’schen Herbares wurde von ihm gesammelt und getrocknet, sondern es stammen fast alle in Privat- und öffentlichen Herbaren zerstreuten Lemberger Samenpflanzen nur von Jarolim her, wenn derselbe auch wegen seiner übertriebenen Bescheidenheit nicht immer als Finder figurirt. Es freut mich, dem braven Manne hier eine öffentliche Anerkennung aussprechen zu können. Ein zweiter Beitrag soll in Kürze folgen und wird die von mir seit 1862 um Lemberg gesammelten Flechten, Algen und Charen enthalten. ” Equisetum umbrosum Meyer. In Sträuchen beim Teufelsfelsen und bei Lesienice. ” Equisetum elongatum W illd. var. virgatum A. Br. Im Sande, bei Sklo. * Equisetum elongatum Willd. var. subvertieillatum A. Br. Um Sklo. * Equisetum palustre L. var. nudum Duby. Bei Krzywezyce. * Equisetum littorale Kuhlw. Bei Krzywezyce. Nicht häufig. *Polypodium vulgare L. var. discolor. Beim Teufelsfelsen. * Polypodium vulgare L. y. disjunetum Rupr. Bei Brzuchowice, ”"Gymnogramme leptophylla Desv. In Lemberg selbst, aber selten. * Polypodium robertianum Hoffm. Um Brzuchowice. * Aspidium distichum Sw. In den Wäldern von Winniki. * Aspidium alpestre Hoppe. Um Winniki, beim Teufelsfelsen. * Aspidium oreopteris Sw. In der Umgebung des Eisenbrünnels. * Aspidium spinulosum Sw. In den Wäldern von Winniki. ß. dilatatum Döll. ebendaselbst, indess ziemlich selten. * Athyrium ovatum Roth!) (var. Aspid. filiw femin.) Um Winniki. Oystopteris fragilis Döll. var. regia Bern. Auch um Winnicki nicht selten. *Öystopteris sudetica A. Br. Bei Zawadow. * Polystichum durum Schur. In den Wäldern um Winniki. * Polystichum pseudoeristatum Schur. In Bodnaröwka. Botrychium lunaria L. var. incisum Stremp. Am Sandberge etc. ') Bei Skole an den Karpathen findet sich auch das Athyrium fontanum Bg. sowie Aspidium Lon- chitis Sw. und Aspidium aculeatum Döll. Auch Lunaria rediviva L., die unserem Bezirke fehlt, kommt dort vor. Beiträge zur Flora von Lemberg. . 455 Botrychium matricarioides Willd. Der einzige Standort ist Zawadow. Das rutaefolium B. wurde bis jetzt nur in Derewacz gefunden und das virginianum Sw. kommt in der Jarina und bei Derewacz vor. — NB. Alle diese 3 Arten wurden zuerst von Jarolim aufgefunden und die Standorte den hiesigen Botanikern mitgetheilt, wornach die Mittheilung in den Verh. der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft Bd. XII. S. 1143 zu corrigiren ist. *Lycopodium silago L. var. recurvum Kit. Bei Holosko und Winniki. Lyvcopodium complanatum L. Bei Zawadaw (Jarolim). * Digitaria filiformis Koel. Am Janower Exereirplatze. * Agrostis stolonifera L. var. gigantea« Gaud. Auf Torfwiesen bei Sklo, aber selten. *Festuca ovina L. var. vestita Schur = Festuca sciaphila Schur. In schattigen Wäldern beim Eisenbrünnel. Selten. *Festuca drymeja Mert. und Koch. Auf trockenen Hügeln beim Eisenbrünnel. Selten. *Molinia coerules« Mönch. var. littorolöis Host. Um Janow. *Bromus giganteus L. In schattigen. Wäldern bei Zubrza. * (arex teretiuscula Good. Auf Torfwiesen bei Dublany '). var. major an den Teichrändern bei Holosko. *Lymnochloa baeothryon Rehb. Auf Torfwiesen bei Dublany u. Sklo. *"Oladium mariscus R. Br.!) Auf Wiesen bei Kamienka. Sehr selten. Sayittaria sagittaefolia L. Massenhaft in Flüssen bei Busk. *Luzula mazima DC. Auf Wiesen bei Derewacz. Sehr selten. *Luzula pallesceens Besser. (non Hoppe nee Gaud.). An Holz- schlägen bei Zawadow. Tofieldia calyeulata Wahlb. Sehr häufig bei Derewaez (Jarolim). und bei Weglinski auf alten zur Ziegelhütte führenden Grasplätzen (Prof. Schmidt). Colehieum autumnale L. Der einzig sichere Standort ist Kleparow. Lilium martagon L. Am häufigsten um Holosko. Gagea stenopetala Rehb. In Laubwäldern bei Winniki (Jarolim). Muscari comosum Mill. Häufig zwischen Getreide bei Poturzice (Jarolim). Iris germanica L. Häufig an der Kaiserstrasse bei Grünthal (Janow). *Iris graminea L. Auf Torfwiesen bei Lesienice und Waldwiesen bei Derewaez. Leucojum vernum L. Unter Erleu bei Brzuchowice, sonst nirgends. (Jarolim). Orchis ustulata L. Zuerst von Prof. Schmidt bei Holosko oberhalb des Försterhauses gefunden; kommt auch wiewohl selten auf Waldwiesen bei Janöw vor. Orchis morio L. auch auf kahlen Hügeln bei Lesienice. 3) Auch bei Brody (Jarolim). 58 * 456 Dr. Ad. Weiss: *Orchis maseula L. Häufig auf Waldwiesen bei Derewaez, selten in Bodnaröwka (Jarolim). Coeloglossum viride Hort. Ausser Holosko auch im Eichenwalde hinter Pasicki, dann in der Jarina. Platanthera chlorantha Curt. Auch auf eimer offenen Hügelwiese oberhalb Holosko, am Anfange des Dorfes. (Schmidt). Cephalanthera pallens Rich. In Wäldern bei Holosko, sonst nirgends. Cephalanthera ensifolia Rich. Nebst Holosko nur in den Wäldern um Winniki, Krzywezyce und in der Jarina. Cephalanthera rubra Rich. In Laubwäldern, von Holosko bis Brzu- chowice, sonst nirgends. Selten. * Epipactis purpurata Sm. In Nadelwäldern bei Holosko und Grünthal. *Listera cordata R. Br. In Sklo zwischen Erlen. Aeusserst selten. *Listera Eschholtziana Cham. Inu Nadelwäldern hinter Stawki. Goodyera repens R. Br. Auf Sandboden unter Kiefern in Holosko, gleich hinter der letzten Hütte. (Schmidt, Jarolim). Selten. Spiranthes autumnalis Rich. Im Kieferwalde bei Rzesna ruska, nicht gar selten. Malasxis monophyllos Sw. Auf Hügelrändern beim Försterhause von Holosko; auf Moorboden im Walde gegenüber von Bodnaröwka (Schmidt). Sturmia Loeselii Rehb. Im Jahre 1862 massenhaft auf Torfwiesen bei Sklo. (Jarolim). * Zanichellia repens Bungh. In Teichen bei Zawadow (Weiss) und Janow (Jarolim). Selten. * Zanichellia pedunculata Rehb. In Teichen bei Janow. Unter Pota- mogeton-Arten. Selten. Juniperus communis L. Am häufigsten zwischen Wereszyce und Wyszenka. * Oeratophyllium submersum L. In Teichen bei Zawadow. (Wei ss). *Callitriche hamulata Kütz. Häufig im Zuflussbache Wolka. *Callitriche vernalis Kütz. Ein einziges Mal von Jarolim in einer Pfütze (Bodnaröwka) gefunden. * Atriplex polysperma Ten. Innerhalb der Stadt Lemberg aber sehr selten. Chenopodium urbieum L. Sehr häufig in Jaryczow. * Rumex polyyonifolius Hort. Vindob. An Teichrändern bei Zawadow, ferner bei Kurowice. Selten. * Polygonum incanum Schur. Zwischen Getreide, Pohulanka. Valerianella olitoria Mönch. Im Garten hinter dem Exereirplatze, sonst nirgends. Eupatorium cannabinum L. Auch zwischen Sträuchern auf Tosfwiesen bei Dublany. Beiträge zur Flora von Lemberg. 457 *Petasites hybridus. Bei der k. k. Schwimmschule in Lemberg und bei Bialahorszeze. Teleckia speciosa Bmg. Massenhaft in der Pohulanka. Achillea nillefolium L. var. rubra. Zwischen Getreide beim Janower Schranken sehr häufig. . Tanacetum vulgare L. Sehr häufig auf Waldwiesen bei Derewacz am Grodeker Friedhofe und Bogdanöwka. Artemisia absinthium L. Sehr häufig bei Sklo, selten um Holosko. Gnaphalium uliginosum L. Sehr häufig in Gräben beim Lemberger Bahnhofe. Senecio viscosus L. Auch um Winniki. Senecio cacaliaeformis Rehb. fil. Auf Torfwiesen bei Sklo und Stawki, jedoch selten. (Jarolim). *Centaurea maculosa Lam. An Rainen beim Janower Schranken. Tragopoyon pratense L. Auch am Sandberge häufig. Scorzonera purpurea L. Auf sonnigen Hügeln an der Winniker Strasse, an Waldrändern bei Lesienice. Crepis foetida L. Auch zwischen dem Janower Schranken und dem Krzywezycer Walde. * Hieracium praealtum Vill. «. florentinum. Zwischen Sträuchen bei Derewaez. Selten. *Campanula barbata L. Selten bei Derewacz, häufig bei Grünthal. Galium eruciatum L. Auch beim Lyezakower Schranken in Lemberg. *Galium sylvestre Pall. In Pfützen beim Janower Schranken. * Asperula galioides M. Bieb. Bei Jannow. Viburnum opulus L. Häufig in Holzschlägen bei Winniki und in Laubwäldern bei Kleparow. Gentiana asclepiadea L. Auch auf Waldwiesen bei Derewacz. *Gentiana amarella L. Zwischen der Ziegelhütte nächst dem Siecho- wer Schranken und dem Walde von Weglinski. *Origanum virens Hoffmg. Auf trockenen Hügeln am Wege nach Winniki (Jarolim). Selten. Stachys annua L. Auch zwischen Getreide bei Lesienice. Selten. Prunella grandiflora Jacq. Sehr häufig bei Derewacz. * Ajuga genevensis L. var. purpure«a, In Holzschlägen bei Winniki. * Ajuga eg Schreb. Auf trockenen Feldern bei Kurowice. Selten. * Teucrium montanum L. Auf trockenen Feldern bei Kurowice. Selten. Pulmonaria azurega Besser. Jetzt nur mehr in Eichenwäldern bei Lesienice anzutreffen. *Myosotis sylvatica Hoffm. In Laubwäldern bei Zawadow. Selten. Atropa belladonna L. Auch in der Pohulanka, aber selten. 458 Dr. Ad. Weiss: Linaria minor Desf. Beim Grodeker Bahnhofe, bei Janow und Lesienice, Veronica spicata Koch '!). Wurde um Lemberg noch nicht gefunden, die hier vorkommende ist lediglich die var. orchidea Crantz. * Veronica prostrata L. Auf trockenen Hügeln bei Lesienice. * Pedicularis vertieillata L. Auf feuchten Hügeln bei Bialohorszeze Bodnaröwka etc. *Rhinanthus angustifolius Gmel. Beim Lyezakower Schranken in Lemberg. Melampyrum arvense L. Gemein bei Kurowice, selten auf den Hügeln bei Krzywezyce. Orobanche ramosa L. Häufig bei Busk. *Orobanche coerulescens Steph. Bei Janow (Weiss). Sehr selten. *Orobanche epithymum DC. Auf Sandhügeln um Lemberg ziemlich häufig. *Utricularia intermedia Hayn. Auf Torfwiesen bei Dublany häufig. Anagallis coerulea Schreb. Bei Kurowice. Selten. (Jarolim). Hottonia palustris. Auch in Wasserpfützen der Wölka. Pyrola unijflora L. Im Kieferwalde bei Borki dominikanskie und bei Winniki, jedoch selten. Pyrola umbellata L. In allen Kieferwäldern um Lemberg nicht selten. Erymgium planum L. Auch beim Lyezakower Schranken in Lemberg. * Anthriscus heterosanthus Schur. In Wäldern bei Zubrza ziemlich häufig. Conium maculatum L. Auch beim Janower Schranken in Lemberg. Sempervivum hirtum L. Auf Sandhügeln bei der Paraska in Sklo. Sazxifraga tridactylites L.: Auf kahlen Hügeln bei Zniesienie, sonst nirgends. *Sazxifraga caespitosa L. Auf trockenen Hügeln bei Lesienice. *Olematis vitalba L. Beim Friedhofe in Winniki. * Thalictrum simplex L.?) Beim Janower Schranken in Lemberg. * Anemone narcissiflora L. Bei Kurowice (Jarolim). Anemone pulsatilla L. Dermalen sonst nirgends wie auf Hügeln bei Krzywezyce. * Anemone pratensisL. Bei Holosko, auf sonnigen Hügeln bei Krzy- wezyce (gegenüber dem Bräuhause) und in den Wäldern bei Brzuchowice. Anemone sylvestris L. Sehr häufig hinter dem Lyezakower Schranken in Lemberg, sowie bei Holosko und Krzywezyce. *Ranunculus binatus Kit. Auf Torfwiesen bei Dublany. Trollius europaeus L. Sehr häufig auf Wiesen bei Derewaez und 1) Die echte spieata kommt auf der Drauxa bei Brody vor. 2) Th. flavum Willd. kommt in der Umgebung der Jesuiten-Ziegelbrennerei bei Lemberg vor. Beiträge zur Flora von Lemberg. 459 Nigella sativa L. Wird um Grzybowice angebaut. "Isopyrum thalictroides. In feuchten Waldschluchten um Lemberg nicht selten. Actaea spicata L. Häufig beim Teufelsfelsen, selten in der Sofiöwka. *Corydalis fabacew Pers. Häufig an Waldrändern. Hesperis matronalis L. Bei Kurowice. Selten. *Sisymbrium strietissimum L. In Graben an der Strasse hinter Kurowice. Selten. *Sinapis alba L. Zwischen Sträuchen bei Nawaria. * Alyssum alpestre L. Auf sonnigen Hügeln bei Janow ziemlich häufig. * Thlaspi perfoliatum L. Zwischen Getreide bei Zawadow. *Lepidium campestre R. Br. Häufig bei der St. Gange Rebe im Lemberg, sonst sehr selten. *Nymphaea thermalis DC. In einem vereinzelten aber riesenhaften Exemplare im fliessenden Wasser bei Busk. Seitdem nie wieder gefunden, obgleich sie nach Beschreibungen Botanik treibender Dilettanten bereits an einigen Orten gefunden worden sein muss. Nuphar luteum Sm. Am häufigsten in Teichen bei Zawadow. Sieyos angulata L. Auch zwischen Gesträuchen am Mühlbache welcher die Mörowany-Mostyer Strasse durchschneidet, ebenso an Garten- zäunen in der Nähe des Teiches in Grodek. (Tang]). *Dianthus spieulifolius Schur. Im Sandboden bei Javow häufig. Cucubalus bacciferus L. Auch auf Wiesen bei Holosko, aber selten. *Silene Szerei Bmg. Auf trockenen Hügeln bei Holosko. Selten. Althaea officinalis L. In Gräben bei Kleparow und an der Winniker Strasse häufig, sonst selten. Malva alcea L. Am häufigsten in den Wäldern bei Janow u. Zawadow. *Hypericum pulchrum L. An schattigen Orten um Zubrza. *Myricaria germanica Desv.!). An Flussufern bei Stry ete. häufig. * Euphorbia procera M. Bieb. Um Lesienice. Selten. *Euphorbia salieifolia Host. (non W. Kit.). Auf Waldwiesen bei Sklo und Bodnaröwka. Selten. Mercurialis perennis L. Auch in der Pohulanka, aber selten. Geranium sanguineum L. Aeusserst häufig auf sonnigen Hügeln bei der Zigarrenfabrik in Winniki. * Erodium eiconium Willd. Bei Stawki (Tang|). * Epilobium montanum L. y. lanceolatum. Bei Winniki. *Epilobium palustre L. ß. pilosum. Bei Brzuchowice. * Epilobium parviflorum Schreb. Um Janow und Zawadow. Circaea alpina L. Auch bei Lesienice und, Zawadow. *Hippuris palustris. In einer Pfütze zwischen Felsen in Kopiatyn. 4) Um Debica habe ich die Fluss- und Bachufer ganz bedeckt damit gefunden. 460 Dr. Ad. Weiss: Beiträge zur Flora von Lemberg. Poterium sanguisorba L. Häufig am Sandberge, sonst vereinzelt. *Rubus hirtus W. et K: In Nadelwäldern bei Grünthal sehr häufig. Spiraea aruncus L. Sehr häufig bei Zubrza. Spiraea ulmaria L. Am zahlreichsten auf feuchten Wiesen bei Kleparow. Spiraea hlipendula L. Am häufigsten auf den Hügeln beim Eisen- brünnel. Genista germanicaL. Zwischen Sträuchen beim Lyezakower-Schranken ; in Wäldern bei Lesienice doch nicht häufig. *Oytisus ratisbonensis Schaeff. Die allgemein verbreitete Art. Melilotus offieinalis Pers. Vor 1859 selten, jetzt fast überall an- zutreffen. Melilotus alba Lam. Auch um Holosko. Trifolium alpestre L. In Wäldern bei Holosko und Bialohorszeze. Trifolium ochroleucum L. Auf Waldwiesen bei Derewacz und Bod- narowka. Trifolium rubens L. Auch auf Waldwiesen bei Lesienice. Versuch einer Aufzählung der Laubmoose von Westgalizien. Von Dr. A. Rehmann. Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Juli 1865. a. Museci cleistocarpi. I. Phascaceae. Phascum cuspidatum Schreb. Auf cultivirtem Boden allgemein verbreitet; von den zahlreichen Formen dieser Species kommen die Varietäten: ß- maerophyllum und y. Schreberianum mit der Normalform vor. Ph. bryoides Diks. Auf ceultivirtem Boden in Gesellschaft von Pottia truncata;, überall häufig. II. Pleuridieae. Pleuridium subulatum (Linn.) In Wäldern der westlichen Bieskiden in Gesellschaft von Trichostomum homomallum. P. alternifolium Br. et Schmp. In nassen, sandigen Ausstichen längs der Eisenbahnstrecke zwischen Krakau und Bierzanöw; auch bei Papiernia. b. Museci stegocarpi. III. Weissieae. Systegium crispum (Hedw.). Auf cultivirtem Boden bei Krakau Krzemionki. ‚Bd. IV. Abhandl. sg 462 Dr. A. Relimann: Gymnostomum microstomum Hedw. Mit der vorhergehenden Species. G. curvirostrum (Ehrh.). In wenigen verkümmerten Räschen auf Kalkfelsen bei Zakopane (Tatrag.). ß. mierocarpon am nordöstlichen Abhange des Stirnberges (Tatrag.) gesammelt und mitgetheilt von H. Haszlinsky. Weissia viridula (Dill.). Haszl. Beitrag VII. p. 768. W. controversa Wahlnb. Carp. n. 4104. In Wäldern sowohl in der Ebene wie im Gebirge bis in die subalpine Region. W. fugax Hedw. Whlnb. Carp. n. 1105. Haszl. Beitrag VII, p. 768. In der montanen und subalpinen Region der südlichen Abhänge des Tatragebirges (Whlnb., Haszl.); auf der nördlichen Seite des Gebirges war die Pflanze noch nicht beobachtet. W. erispula Hedw. W.cirrhata Wahlnb. Carp. n. 1103. Auf Sand- steinen der Babia göra von der oberen Waldgrenze bis zum Gipfel. Auf Graniten des Tatragebirges allgemein verbreitet und sehr häufig. ß. atrata, steigt auf die höchsten Spitzen (8300) hinauf. W. cirrhata Hedw. Haszl. Beitrag VII, p. 768. Auf einem alten Schindeldache in Kesmark (Haszl.). Cynodontium polycarpum (Ehrh.). Fissidens p. Wahlnb. Carp. n. 1146. Dier. p. Haszl. Beitrag VII, p. 769. Auf trockenen Sandsteinen in Wäldern der Bieskiden bei Lipowa; auf dem Schindeldache der Pfarr- kirche zu Rayceza (Bieskiden) mit dem Habitus einer sterilen Weissia eirrhata. In der subalpinen Region der südlichen Abhänge des Tatrage- birges (Wahlnb., Haszl.). ß. strumiferum, Fissidens str. Wahlnb. Carp. n. 1115. Im Tatragebirge. C. virens Hedw. Schimp. Syn. p. 63. Auf faulendem Holze in der Wald- und subalpinen Region des Tatragebirges, Zakopane, Olezyska; in der alpinen Region auf Steinen: Zielone jezioro. Auch in Wäldern der westlichen Bieskiden bei Rycerki. Dichodontium pellueidum (Linn.) Schimp. Syn. p. 65. Auf schattigen, feuchten Orten, an Bächen und Wasserfällen in Wäldern der westlichen Bieskiden; Skvzeczna, Raczahala, Rycerki, Pilsko. Trematodon ambiguus (Hedw.). Auf feuchtem Torfboden der Ebene bei Jeziorki, aufgefunden v. H. €. Schliephacke. Dicranella crispa (Hedw.) Schmp. Syn. p. 69. In feuchten, schat- tigen Lehmbrüchen bei Krakau, Sikornik, Zabierzöw. D. Schreberi (Hedw.). Whlnb. Carp. n. 4125. Haszl. Beitrag VII. p. 768. Auf feuchten schattigen Orten selten. Bielany bei Krakau. In dem Tatragebirge bei Eisernemthor gesammelt und mitgetheilt v. Haszlinsky. Ueber die Laubmoose von Westealizien. 463 D. squarrosa (Schrad.). Whlnb. Carp. n. 1123. Haszl. Beitrag VIL, p. 768. An Bächen in der subalpinen und alpinen Regionen des Tatra- gebirges; Poduptaski. Am Wasserfalle des Velkaerthales (Hasz|.). D. cervieulata (Hedw.). Auf feuchtem Torfboden in der Ebene. Chetmek, Jeziorki, Kobiereyn, Duchacka wola; auf Torfmooren der Neu- markter Ebene. ß. pusilla Schmp. Syn. p. 72. Sucha hora. D. varia (Hedw.). Auf Lehm- und Thonboden, an Gräben, Bächen, Hohlwegen der Ebene und der niederen Gebirge. P. tenella. y. callistoma, kommen hie und da mit der Normalform vor. D. subulata (Hedw.). Schmp. Syn. p. 74. In Wäldern der Bieskiden sehr selten: Kalwarja. In der sub- und alpinen Region des Tatragebirges auf Graniten, meistentheils in Gesellschaft v. Dier. Starkii. Kasprowa, Czarny Staw, Koperszady. D. heteromalla*(Hedw.). In Wäldern der Ebene und des Gebirges. ß-. interrupta. In Wäldern der Bieskiden: Kalwarja. Diceranum Starkii Web. et M. Auf Steinen und Erde in dem Tatragebirge vom Fusse der Wälder bis zur oberen Grenze des Krumm- holzes. Dolina Köscieliska, Kasprowa, Czarny Staw u. s. w. D. faleatum Hedw.. In der alpinen und supraalpinen Region des Tatragebirges, auf Erde und Steinen (Granit). Zamarzte, Polski Przeteez 6500°. D. montanum Hedw. In Nadelwäldern der Ebene bei den Wurzeln der Bäume stets steril. Trägt reichlich die Früchte in feuchten Wäldern der Bieskiden und Tatragebirges. D. Mühlenbeckii Br. et Schmp., Br. eur. Schmp. Syn. p. 88. Auf trockenen Kuppen der Bieskiden im sterilen Zustande. Sucha göra bei Raycza. D. longifolium Hedw. Sehr häufig auf Sandsteinen in Wäldern der westlichen Bieskiden aber immer steril: Lipowa, Raczahala, Romanka, Pilsko, Babia göra. In Wäldern des Tatragebirges auf Erde und Steinen, oft mit Früchten. var. orthophyllum Haszl. Beitrag VII, p. 768. Südliche Ab- hänge des Tatragebirges. D. Sauteri Br. et Schmp. Sch. Syn. p. 85. Bei den Wurzeln der Buchen in Wäldern. Nördliche Seite der Babia göra; im Tatragebirge habe ich diese Species noch nicht gefunden. D. albicans Br. et Schmp. S. Syn. p. 85. In der alpinen und supra- alpinen Region des Tatragebirges auf feuchten grasigen Orten. Wotowiec Zamarzte, Zielone jezioro, Koperszady. D. elongatum Schwgr. Schmp. Syn. p. 86. Unter anderen sub- alpinen- (Tatra-) Moosen im Herbarium meines Freundes Dr. Kowalczyk. 59° 464 Dr. A. Rehmann: D. fuscescens Turner. Schmp. Syn. p. 87. Durch die montane und subalpine Region des Bieskiden (Racza hala, Pilsko, Babia göra) und des Tatragebirges auf Erde und Steinen. P. longirostrum, auf faulendem Holze in Wäldern der Tatra. y. flexicaule, daselbst, zwischen dem Krummholize. D. flagellare Hedw. In subalpinen Wäldern des Tatragebirges auf Kalkboden gesammelt und mitgetheilt von Haszlinsky. D. scoparium (Linn.). Von der Ebene bis in die alpine Region des Tatragebirges, daselbst auf Graniten. ß. orthophyllum Schmp. Syn. p. 90. Auf feuchten, schattigen Orten des Ojcowertlales. D. palustre Lassyl. Auf torfigem Boden der Ebene. Jeziorki. Ge- sammelt und mitgetheilt v. H. Schliephacke. D. Schraderi Schwgr. Whlnb. Carp. n. 119. Haszl. Beitrag VII, p- 769. Auf südlichen Abhängen des Tatragebirges in Wäldern. D.neglectum n. sp. Juratzka in litt. In der alpinen Region des Tatra- gebirges auf feuchten, grasigen Orten. Wotowiec, Koperszady. Beidesmal in Gesellschaft von Die. albicans. D. undulatum Bryol. eur. Schmp. Syn. p. 94. D. polysetum Whinb. Carp. n. 1118. Auf torfigem Boden in. Pinuswäldern der Ebene: Jeziorki. Auf ähnlichen Orten am Fusse der südlichen Abhänge des Tatragebirges. (Whlnbg.). Dicranodontium longirostre (W eb. et M.). In Wäldern der Bies- kiden: Lipowa, Racza hala, Rycerki, Pilsko, Babia göra; im Tatragebirge allgemein verbreitet. [ D. aristatum Schmp. Syn. p. 695. Auf feuchten Orten in der unteren Waldregion des Tatragebirges: Jaworzyna wegierska. Campylopus torphaceus Br. et Schmp. Auf torfigem Boden der Ebene. Jeziorki, Gesammelt und mitgetheilt von H. Schliephacke., IV. Leucobryeae. Leucobryum glaucum (Linn.). Auf feuchtem Haideboden, in Wäldern der Ebene und der Bieskiden. Scheint dem Tatragebirge zu fehlen. V. Fissidenteae. Fissidens bryoides Hedw. F. viridulus Whlnb. Carp. m. 1112. Auf Lehmboden in Wäldern der Bieskiden. Kalwarja. F. osmundoides Hedw. Auf feuchten torfigen Orten der Ebene. Jeziorki. Auf ähnlichen Orten in der subalpinen Region des Tatragebirges (steril): Olezyska. F. tawifolius (Linn.). Whlnb. Carp.n. 111}. In subalpinen Wäldern des Tatragebirges. Zakopane. Ueber die Laubmoose von Westgalizien. 465 F. adianthoides (Dill.). Auf feuchtem, torfigen Boden, auf Wiesen der Ebene; Jeziorki, Piaski. Auf Felsen in Wäldern des Tatragebirges (steril). VI. Seligerieae. Seligeria pusilla (Hedw.). Schmp. Syn. p. 113. Auf Kalkfelsen: Krzemionki bei Krakau, Strazyska im Tatragebirge. S. recurvata (Hedw.). Schmp. Syn. p. 115. Auf feuchten Sandstein- felsen der Bieskiden: Rycerka, Lubien; auf Ufergerölle des Flusses Skawa in sehr grosser Quantität. VII. Brachyodonteae. Brachyodus trichodes (Web. et M.). Auf Kalkfelsen des Tatra- gebirges gesammelt von H. v. Lobarzewski (beat,) mitgetheilt von H. Schliephacke. VIII. Blindieae. Blindia acuta (Dill.). Schmp. Syn. p. 119. Auf Sandsteinen der Bieskiden bei Rycerki. In der subalpinen und alpinen Region des Tatrage- birges auf Graniten. Zielone jezioro, Polski przetecz. IX. Pottieae. Pottia cavifolia (Diks.). Auf Lehmboden bei Krakau. Kopiec Kos- ciuszki. P. truncata (Linn.). Auf euitivirtem Boden bei Krakau allgemein verbreitet. ß- major, in den Gärten sehr häufig. Anacalypta lanceolata (Diks.). Schimp. Syu. p. 128. Auf culti- virtem Boden bei Krakau. Im Drechselhäuschen des Tatragebirges ge- sammelt und mitgetheilt v. H. Haszlinsky. Didymodon rubellus (Roth.). Weissia recurvirostra W hlnb. Carp. n. 1102. Auf Steinen, Mauern, Erde von der Ebene bis in die supraalpine Region des Tatragebirges. X. Distichieae. Distichium capillaceum (Linn.). Schimp. Syn. p. 135. Didymodon c. Whlnb. Carp. n. 1086. In feuchten Felsenspalten durch die obere und untere Waldregion des Tatragebirges. D. inelinatum (Hedw.). Schimp. Syn. p. 136. Haszl. Beitrag VII, p- 768. Auf feuchten Granitwänden des Tatragebirges, zwischen Weissia erispula und Dieranella subulata. Zamarzte.— 466 Dr. A. Rehmann: XI. Ceratodonteae. Ceratodon purpureus (Linn.). Dieranum p. Whlnb. Carp. n. 1127. Von der Ebene bis in die supraalpine Region des Tatragebirges, das ge- meinste unter allen Moosen. XII. Trichostomeae. Leptotrichum tortile (Schrd.). In Wäldern des Tatragebirges (Morskie Oko). ß. pusillum, Didymodon pusilus Whlnb. Carp. n. 1089. Süd- liche Abhänge des Tatragebirges. L. homomallum (Hedw.). In der Ebene und niederem Gebirge. Sehr häufig. L. flexicaule (Schwgr.). Didymodon f. Whinb. Carp. n. 1087. Trichostomum f. Haszl. Beitrag VII, p. 768. Auf Kalksteinen von der Ebene bis in die subalpine Region. Jurakalkthäler bei Krakau. Ojcöw, Pieniny. Auf den nördlichen Abhängen des Tatragebirges überall häufig, auf der südlichen Seite wurde von Haszlinsky nicht beobachtet. ß. densum Schmp. Kalksteine des Tatragebirges. L. pallidum (Schreb.). Schmp. Syn. p. 146. Auf Lehmboden zwischen Polytrichum comm. Panienskie skaty bei Krakau. L. glaucescens (Hedw.). Whlnb. Carp. n. 4110. Südliche Abhänge des Tatragebirges, in der Waldregion. (WhInb.). Trichostomum rigidulum (Diks.). Didymodon r. Whlnb. Carp. n. 1088. Auf den Mauern des Krakauer Friedhofes (fert.). Auf Sandsteinen der Bieskiden (ster.) Izdebnik, Rajeza, Kuppe der Racza hala. T. erispulum Bruch. Schmp. Syn. p. 151. Auf kalkigen Ufern des Dunajee in den Pieninen in bedeutender Quantität, aber steril. Desmatodon latifolius (Hedw.). Haszl. Beitrag VI. p. 767. Di- eranum f. Whlnb. Carp. n. 1131. In der alpinen und supraalpinen Region des Tatragebirges. Langer und rother Seen. Hintere Leiten. Gesammelt und mitgetheilt von H. Haszlinsky. Barbula unguwieulata (Dill.) Tortula apieulata Whlnb. Carp. n. 1091. Auf Mauern und Erde der Ebene und der niederen Gebirge. ß. cuspidata, Tort. mueronulata Whlnb. Carp. n. 1092. Wie die Normalform. B. fallax Hedw. In der Ebene und dem niederen Gebirge, überall häufig. ß. brevicaulis, Sikornik bei Krakau. B. recurvifolia Schimp. Syn. p. 170. Auf Schindeldächern des KEisenwerkes Zakopane (Tatragebirge) mit Orthotrichum speciosum ver- wachsen, steril. . Al, 4 Ueber die Laubmoose von Westealizien. 467 B. Hornschuchiana Schultz. Sehimp. Syn. p. 171. Auf Lehmboden bei Krakau. B. eonvoluta Hedw. Auf nackter Erde, oder auf Schutthaufen. Unter den Mauern des Klosters Bielany mit Dieranella Schreberi. ‚Nowy Targ. Jaworzyna wegierska. B.inelinata Schwgr. (Schmp. Syn. p. 178. Auf Ufergerölle (Kalk) des Flusses Dunajee in dem Pieninengebirge (cop.) Dolina Chochotowska (Tatragebirge). B. tortuosa (Linn.). Auf Kalkboden der Ebene und des Gebirges bis in die subalpine Region, überall häufig, fructifieirt an feuchten schat- tigen Stellen. B. muralis (Linn.). Auf Mauern und Steinen überall. ß. incana. Auf Kalkfelsen. Krzemionki. y. aestiva, mit der Normalform. ö. rupestris, auf Felsen der Bieskiden. B. subulata (Linn.). Auf Erde und Wurzeln der Bäume in der Ebene und niederen Gebirgen. B. aciphylla Br. et Schmp. Bryol. eur. In der alpinen Region des Tatragebirges. Mietusia. , B. ruralis (Linn.). Auf Erde, Steinen, Bäumen, Dächern, überall gemein, selten mit Früchten. ß. rupestris Haszl. Beitrag VII, p. 767. In der subalpiren Region des Tatragebirges. XIII. Cinclidoteae. Cinelidotus riparius (Host austr.). Schimp. Syn. p. 194. Auf Kalk- felsen im Fiussbeete des Dunajee bei seinem Ausflusse aus dem Pieninen- gebirge- C. fontinaloides (Hedw.). Schmp. Syn. p. 195. Wie die vorher- gehende Species. e ©. aquaticus (Ditt.). Schmp. Syn. p. 196. Haszl. Beitrag VII, p- 772. Anictangium aqu. Whlb. Carp. n. 1078. Auf Granitsteinen in Bächen der alpinen Region des Tatragebirges, immer steril. XIV. Grimmieae. Grimmia apocarpa (Linn.). Auf Steinen und Gerölle in der Ebene und niederen Gebirgen. ß. graeilis. In den Bieskiden und dem Tatragebirge. y. rivularis, G. alpieola, ß. rivularis Whlnb. Carp. n. 1099. In Bächen des Tatragebirges bis in die supraalpine Region. ö. alpieola, in der alpinen Region des Tatragebirges (Haszl.). G. pulvinata (Linn.). Auf Steinen der Ebene und der Bieskiden, scheint dem Tatragebirge zu fehlen. 24 468 Dr. A. Rehhmann: @G. eontorta Schmp. Syn. p. 209. Dieranuım contortum Whinb. Carp. n. 1430. Auf Sandsteinen der höchsten Kuppe der Babia göra (5400°). Auf Graniten des Tatragebirges bis in die supraalpine Region. G. funalis (Sehwgr.). Polski Przeteez in dem Tatragebirge (6500°). @G. Hartmanni Schmp. Syn. p. 214. In der montanen und subalpinen Region der westlichen Bieskidenkuppen auf Sandsteinen sehr häufig. Lipowa, Racza hala, Rycerki, Pilsko, Romanka, Babia göra. Seltener im Tatragebirge. -@. elatior (Hornsch.). Schimp. Syn. p. 215. Auf Graniten in der alpinen Region des Tatragebirges gesammelt und mitgetheilt von H. Haszlinsky. G. Donniana Smth. Schmp. s. p. 216. @. obtusa Haszl. Beitrag VII, p. 769. Wurde im Faelkaerthale (Tatrageb.) v. Haszlinski gesammelt. @G. ovata Web. et M. Haszl. Beitrag VII, p. 765. Dieranum o. Whlnb. Carp. n. 1129. Auf Graniten des Tatragebirges. Auf der Trachyt- kuppe Breyarka bei Szezawnica. G. mollis Br. et Schmp. Br. eur. Schmp. Syn. p. 222. Auf nassen Granitwänden in der alpinen Region des Tatragebirges bei Zamarzte mit HAyp. molle und Brach. glaciale. @G..elongata Kaulf. Schmp. Syn. p. 223. Supraalpine Region des Tatragebirges. Polski przetecz. @. gigontes Sehmp. Syn. p. 695. In der unteren Waldregion des Tatragebirges auf nassen Kalkfelsen, Strazyska. In enormer Quantität aus Felsen des Chochotowerthales. Racomitrium patens (Diks.). Fissidens p. Whlnb. Carp. n. 1114. Auf nassen Graniten in der alpinen und supraalpinen Region des Tatra- gebirges auf die höchsten Kuppen hinaufsteigend. Ausnahmsweise in der montanen Region: Poduptaski. R. aciculare (Linn.). Dicranum a. Whinb. Carp. n. 1428. Im Mings- dorferthale (Tatrageb.) 1813 von Wahlenberg, im Kahlbacherthale v. H. Haszlinsky gesammelt. R. protensum Al. Braun in Schimp. Syn. p. 223. In der alpinen Region des Tatragebirges auf Granitboden (Kahlbacherthal) gesammelt und mitgetheilt von H. Haszlinsky. R. sudeticum (Funk). Auf Graniten und cristallinischen Schiefern in der subalpinen und alpinen Region des Tatragebirges. Allgemein ver- breitet. R. heterostichum (Hedw.). Trichostoomum het. Whlnb. Carp. n. 1198. Nur in der alpinen Region des Tatragebirges und selten. Czarny Staw. Zielone jezioro. Polski przetecz. R. fascieulare (Dill.). Auf dem Ufergerölle der Bita woda in der subalpinen Region des Tatragebirges, Ueber die Laubmoose von Westgalizien. 469 R. microcarpon (Funk.). Auf Sandsteinen in der Wald- und Krumm- holzregion der Bieskiden: Rycerki, Babia göra. In dem Tatragebirge sehr häufig. R. lanuginosum (Dill.). In der subalpinen und alpinen Region der Bieskiden: Pilsko, Babia göra. In dem Tatragebirge bis in die supraalpine Region hinaufsteigend. R. canescens (Dill... Auf trockenem oder mässig feuchtem Boden der Ebene und der Gebirge. ß. prolieum. Auf schattigen Orten, in Wälder: Babia göra. y. ericoides. Auf nassen Orten subalpiner Region der Bieskiden und des Tatragebirges. XV. Hedwigieae. Hedwigia ciliata (Diks.). Haszl. Beitrag VII, p. 769. Anictangium eiliatum Whlnbg. Carp. n. 1077. Auf den südlichen Abhängen des Tatra- gebirges bis in die subalpine Region auf Graniten sehr häufig (Whlnb,., Haszl., Rehm.); auf der nördlichen Seite des Gebirges habe ich bis nun die Pflanze nicht beobachtet. In grosser Quantität auf der Trachytkuppe Breyarka bei Szezawnica. ß. leucophaea und y. viridis. Beide Formen auf Gräaniten des Tatrageb. (Haszl.). XVI. Zygodonteae. Amphoridium Mougeotti Sehimp. Syn. p. 248. In Felsenspalten der subalpinen und alpinen Region des Tatragebirges. Auf Sandsteinen der Bieskiden bei Lipowa. XVII. Orthotricheae. Ulota Ludwigii (Brid.). Auf Nadelbäumen in Wäldern des Tatra- gebirges. U. eurvifolia (Whlnb.). Orthotrichum e. Haszl. Beitrag VII, p. 770. An einem Tannenstamme in Drechselhäuschen. (Haszl.). U. erispa (Hedw.). Auf Stämmen und Aesten der Waldbäume bis in die subalpine Region. U. erispula Bruch. In Wäldern des Tatragebirges allgemein ver- breitet. U. Rehmanni Juratzka in Jahrb. d. zool.-bot. Gesellsch. in Wien XIV, p. 191. Auf Stämmen und Aesten der Nadelbäume bei dem Eisen- werke Zakopane (Tatrageb.) zwischen Räschen v. Ulota cerispa, erispula und Ludwigii seit dem Jahre 1859 jedoch immer in geringer Quantität, U. Hutchinsiae (Smith). Orthotrichum nigritum Haszl. Beitrag VII, p- 770. Auf Graniten des Felkaerthales im Tatragebirge,. (Haszl.). Bd. XV. Abhandl. 60 470 Dr. A. Rehmann: Orthotrichum anomalum Hedw. Auf Steinen und Bäumen der Ebene und der niederen Gebirge. O. obtusifolium Schrd. Auf Pappeln, Weiden und Waldbäumen der Ebene und der niederen Gebirge. O. pumilum Swrtz. Auf Pappel- und Kastanienstämmen, auf Schindel- dächern bei Krakau. O. fallae Schimp. Syn. p. 264. Mit der vorhergehenden Species. O. affıne Schrad. Whlnb. Carp. n. 1462. Auf Stämmen der Laub- bäume in Wäldern des Tatragebirges. (Whlnb., Haszl.). O. speeiosum Nees v. Esenb. In Wäldern der Ebene und der Ge- birge, überall häufig. O. rupestre Schleich. Auf Kalkfelsen des Tatragebirges gesammelt und mitgetheilt von H. Haszlinsky. O. lejocarpum Br. et Schmp. Br. Auf Stämmen der Bäume in Wäldern bei Zakopane (Tatragebirge). XVIII. Tetraphideae. Tetraphis pellueida (Dill.). Auf Torfboden oder auf faulendem Holze von der Ebene bis in die subalpme Region. In Wäldern der Bies- kiden und des Tatragebirges, überall häufig. XIX. Encalypteae. Encalypta commutata Nees. E. alpina Whlnb. Carp. n. 1084. In Felsenspalten der alpinen Region des Tatragebirges. Gtupi wierch. Swis- töwka. 7 E. vulgaris Hedw. Auf Erde, Mauern und Felsen, in der Ebene und niederen Gebirgen. ß. elongata Schimp. Syn. p. 286. In Felsenspalten des Tatra- gebirges. E. eiliata Hedw. Whlnb. Carp. n. 1082. Haszl. Beitrag VII, p. 770. In der Waldregion des Tatragebirges. Südliche Abhäsge. (Haszl., Whlub.). E. streptocarpa Hedw. Auf alten Mauern bei Krakau selten; auf schattigen Kalkfelsen sehr häufig aber steril, nicht selten in Räschen, welche 5” Höhe erreichen. Pieniny. Tatragebirge. 2X. Splachneae. Tetraplodon urceolatus Br. et Schmp. Splachnum n. Whinb. Carp. n. 1081. In der alpinen Region des Tatragebirges (Krywan) 1813 von Wahlenberg gefunden, wurde seit dieser Zeit nicht mehr beobachtet. Splachnum sphaericeum Linn. fill. In schattigen Wäldern auf tortigem Boden bei Krakau. Tenczynskie lasy. Auf Babia göra v. Wimmer gefunden (Milde, schlesische Laubm. Fir. p. 11). S. ampullaceum (Dill.). Aut Torfboden in der Ebene. Jeziorki. ws Ueber die Laubmoose von Westgalizien. 471 XXI. Physcomitrieae. Physcomitrium pyriforme (Linn.). Auf Grabenrändern und eulti- virtem Boden. . Funaria hysrometrica (Linn.). An Mauern, Felsen, Grabenrändern, Schutthaufen und freien Waldplätzen. XXII. Bryeae. Leptobryum pyriforme (Linn.). An Mauern und Schutthaufen bei Krakau. Webera acuminata Hoppe et Hornsch. In subalpinen Wäldern des Tatragebirges. W. elongata (Diks.). Bryum el. Haszl. Beitrag VII, p. 771. Pohlia e. Whinb. Carp. n. 1148. In subalpinen Wäldern des Tatragebirges, ziemlich selten. Zakopane, Poduptaski. W. lonyieolla (Swrtz.) Bryum I. Whlnb. Carp. n. 1451. Wie die vorhergehende Species, im ganzen noch seltener. W. nutans (Schreb.). Von der Ebene bis in die subalpine Region der Gebirge, allgemein verbreitet. ß- longiseta. Lasy Tenczynskie bei Krakau. W. eucullata (Schwgr.). Auf Granitboden in der alpinen Region des Tatragebirges. Zielone jezioro. Polski przeteez. W. eruda (Schreb.) Mnium ec. Whlnb. Carp. n. 4147. In Wäldern der Ebene und der niederen Gebirge selten und gewöhnlich verkümmert; sehr schön in subalpinen Wäldern des Tatragebirges. W. Ludwigii (Spreng.). Schimp. Syn. p. 340. In der alpinen und supraalpinen Region des Tatragebirges auf feuchtem Granitschutte sehr häufig. Czarny staw, Zamarzte, Zabie, Zielone jezioro, Felka, ß. gracilis. Polsky przetecz. W. carnea (Linn.). An Grabenrändern längs dem Wege zwischen Mogilany und Izdebnik. W. albicans Whlnb. Schimp. Syn. p. 343. Auf nassem Sand und Schutt in der, Ebene und niederen Gebirgen nicht selten. Flussufer der Rudawa, Ciepta und Wista. Auf den Kuppen der Bieskiden in Vertiefungen mit Bryum pseudotriquetrum und Dichodontium pellueidum z. B. Obidowa. In dem Tatragebirge nur in der alpinen Region auf Granitboden ziemlich häufig. Ueberall steril. ß. glacialis. Zamarzte in dem Tatragebirge. Bryum pendulum Hornsch. Auf nassem, sandigem Boden bei Chetmek, mit Br. bimum. Br. eirrhatum Hoppe et Hornsch. Schimp. Syn. p. 356. In Wäldern der Bieskiden bei Kalwarja. Poduptaskithal im Tatragebirge. 60 * 5 472 Dr. A. Rehmann Br. bimum Schreb. An Mauern bei Krakau. Auf torfigem Boden der Ebene: Jeziorki, Chetmek. Br. pallens Swrtz. Bis dato nur in den Wäldern des Tatragebirges auf Erde und faulendem Holze, ziemlich häufig. Br. atropurpureum Web. et M. Schimp. Syn. p. 364. Auf torfigem Boden der Ebene: Jeziorki. Steril auf Lehm bei Jaszcezuröwka am Fusse des Tatragebirges. Br. caespiticium Linn. Auf verschiedenartigen Boden in der Ebene und niederen Gebirgen. P. badium, bei Kalwaria. Br. argenteum Linn. An Dächern, Mauern und Schutthaufen, überall häufig. Br. capillare Dill. Haszl. Beitrag VII, p. 770. In Wäldern bei Krakau. In der subalpinen und alpinen Region des Tatragebirges. Br. pseudotriquetrum (Hedw.). In Sümpfen, an Bachufern und nassen Wiesen, in den höheren Bieskiden ziemlich häufig. Auf torfigen Stellen der Neumarkter Ebene und am Fusse des Tatragebirges sehr häufig, steigt bis in die subalpine Region dieses Gebirges (v. y.) in der echten Ebene dagegen noch nicht beobachtet. ß. gracilescens, an schattigen Orten in Zakopane. y. compactum, in Bächen der alpinen iregion. Br. pallescens Schleich. Schimp. Syn. p. 360. In der subalpinen Region des Tatragebirges an feuchten, schattigen Orten. Strazyska. Br. turbinatum (Hedw.) In Sümpfen und Torfstichen der Weichsel- und Neumarkter Ebene. Br. roseum (Dill.). Auf feuchten Kalkfelsen bei Krakau. Ojcow, Czerna; Mniköw, Sikornik, Krzemionki. Wurde im Tatragebirge noch nicht gefunden. Zieria julacea (Diks.). Schimp. Syn. p. 384. In feuchten humus- reichen Felsenspalten bei dem Eisenwerke Jaworzyna wegierska im Tatra- gebirge. Mnium cuspidatum Hedw. M. serpyllifoliium (?) Whlnb. Carp. n. 1445. Auf Erde und Steinen in schattigen Orten der Ebene und der niederen Gebirge. M. affıne Bland. Auf feuchtem Boden in Wäldern der Bieskiden, Lanckorona. Lipowa. M. undulatum Dill. M. ligulatum Whlnb. Carp. n. 1146. An schat- tigen Orten der Ebene und der niederen Gebirge, überall häufig, meisten- theils steril. M. rostratum (Schrad.). Schimp. Syn. p. 390. Auf feuchten Kalk- felsen in Wäldern bei Krakau: Ojcöw, Sikornik, an beiden Orten mit Timmia megapolitana. An faulendem Holze in Wälderu der Bieskiden bei Lipowa. -r Ueber die Laubmoose von Westgalizien. 473 M. hornum Dill. Haszl. Beitrag VII, p. 771. In Erlenbrüchen bei Krakau: Duchacka wola. In Wäldern der Bieskiden. Lipowa. Kupfer- schächte im Tatragebirge. M. serratum (Schrd.). Schmp. Syn. p. 392. In Wäldern des Tatra- gebirges. Straäyska, Koscieliska. M. orthorrhynchum Br. et Schmp. S. Syn. p. 392. Wie die vorher- gehende Species, beide sehr selten. M. spinosum (Voit.). In Wäldern am Fusse des Tatragebirges schr häufig, immer steril. M. spinulosum Br. et Schmp. Br. eur. Schimp. Syn. p. 395. Auf Lehmboden in Wäldern bei Bukowina (Tatragebirge). M. stellare Hedw. Auf feuchten Orten in Wäldern der Ebene und des Gebirges bis in die subalpine Region, überall häufig. M. punetatum Linn. Wie die vorhergehende Species. Nicht selten am Kalkboden in Wäldern des Tatragebirges wurde auf seinen südlichen Abhängen von Haszlinsky nicht beobachtet. XXIII. Meesieae. Catascopium nigritum Schimp. Syn. 406. Haszl. Beitrag VII, p- 770. Ich sammelte die Pflanze in geringer Quantität in Felsenspalten des Gewont und Mieguszowska, Haszlinsky beim Herabsteigen vom Stirnberge gegen Hegwasser im Tatragebirge. Meesia uliginosa Hedw. Auf Torfboden der Ebene selten: Jeziorki; auf feuchten Kalkfelsen der subalpinen Region des Tatragebirges ziemlich häufig. ß. alpina und y. minor beide Varietäten in subalpiner Region des Tatra- gebirges. M. lonyiseta Hedw. In tiefen torfigen Sümpfen der Ebene bei Jeziorki gesammelt und mitgetheilt v. H. Schliephacke. M. tristicha Funk. Schimp. Syn. p. 409. Wie die vorhergehende Species, XXIV. Aulocomnieae. Aulocomnium palustre (Linn.). Auf Torfboden und sumpfigen Wiesen der Ebene häufig, seltener in den Bieskiden. ß. imbricatum Schimp. Syn. p. 413. Subalpine Region des Tatragebirges. Kupferschächte. A. turgidum (Whlnb. Fl. lapp.). Mnium turgidum Carp. n. 1143. Wurde im Mingsdorferthale (Tatragebirge) 1813 von Whlnb. gefunden. 474 Dr. A Rehmann: XV. Bartramieae. Bartramia ithyphylla Brid. Schimp. Syn. p. 418. B. pomiformis ß-. Whlinb. Carp. n. 11456. Auf Erde und in feuchten Felsenspalten der montanen Region des Tatragebirges selten, häufiger in der subalpinen und alpinen. B. pomiformis (Linn.). D. erispa Whlnb. Carp. n. 4157. Auf Kalk- felsen. Ojeöw, Czerna, Mniköw, Sikornik. Pieniny. Im Tatragebirge sehr selten. ß-. erispa, auf Sandsteinen der Bieskiden bei Izdebnik. B. Halleriana Hedw. Whlnb. Carp. u. 1158. Auf Sandsteinen der westlichen Bieskiden: Lipowa. Auf Kalk- und Granitboden in montaner und alpiner Region des Tatragebirges sehr häufig. B. Oederi Gunner. D. graeilis Whlnb. Carp. n. 1159. Das Vor- kommen wie von B. erispa; sehr häufig im Tatragebirge. Conostomum boreale (Diks.).. Whlnb. Carp. n. 1106. Hasz!. Beitrag VII, p. 770. In der kleinen Kohlbach auf Granitboden bei 6100‘ H. v. Wahlenberg; bei dem Steinbachsee v. Haszlinski. Philonotis caespitosa Wilson.(?) Auf sumpfigem Sandboden in der Ebene steril; Eisenbahnsümpfe bei Biekanöw und Chetmek, an dem letzten Orte in Gesellschaft v. Philonotis marchica. In Torfstichen bei Jeziorki gesammelt und mitgetheilt v. H. Schliephacke. Ph. marchica (Willd.). Schimp. Syn. p. 425. Auf sumpfigen Sand- boden in der Ebene Chetmek in Menge und mit Früchten. Ph. fontana (Linn.). Auf nassen Orten in den höheren Bieskiden ziemlich häufig, auf torfigen Wiesen und in Torfstichen der Neumarkter Ebene und am Fusse des Tatragebirges gemein, steigt bis in die alpine Region. ß. alpina. y. falcata. Beide Varietäten in alpiner Region des Tatra- gebirges. Ph. alpicola n. sp. Juratzka in litt. Auf nassem Boden des Cocho- towerthales im Tatragebirge (Kalk). Ph. calearea Br. et Schmp. Br. eur. Schimp. Syn. p. 427. Tatra- gebirge. Gesammelt und mitgetheilt v. Dr. Bösniacki. XXVI. Timmieae. Timmia megapolitana Hedw. Schmp. Syn. p. 430. Auf feuchten, schattigen Kalkfelsen am Fusse des Schlosses Ojeöw und in Sikornik bei Krakau. Ueber die Laubmoose von Westgalizien. 475 XXVII. Polytricheae. Atrichum wndulatum (Linn.). Auf feuchten Wiesen, in Laub- wäldern, unter Gesträuch der Ebene und niederer Gebirge. 4. tenellum (Röhl). Auf Torfboden der Ebene bei Duchacka wola. Oligotrichum hereynicum (Ehrh.). FPolytrichum Whlnb. Carp. n. 1448. Auf Granitschutt und Felsen in alpiner Region des Tatragebirges Kasprowa, Czarny staw, Pauszezyca, Zabie, Zielone jezioro, Polski przetecz u. Ss. w. Pogonatum aloides (Dill). Auf Lehmboden in Wäldern der west- lichsten Bieskiden. Lipowa, Ztatna. P. urnigerum (Linn.). In der Ebene und den Bieskiden, bis in die subaipine Region des Tatragebirges. ß. humile. Sikornik bei Krakau. y. erassum, am Fusse des Tatragebirges. P. alpinum (Dill... Zwischen dem Krummholze auf Pilsko und Babia göra; in der subalpinen und alpinen Region des Tatragebirges gemein, zuweilen auch in unteren Wäldern. ß. simplex, auf Granitboden in supraalpiner Region des Tatra- gebirges. Polytrichum sexangulare Hoppe. Schimp. Syn. p. 446. P. septem- trionale ß. Whlub. Carp. n. 1137. Haszl. Beitrag VII, p. 772. Auf Granit- wänden in supraalpiner Region des Tatragebirges. Polski przetecz, Krywan. P. gracile Menz. Auf Torfboden der Ebene. Duchacka wola, Jeziorki. P. formosum Hedw. In subalpinen Wäldern des Tatragebirges. Zakopane. P. piliferum Schreb. Auf trockenem, sandigen Haideboden der Ebene und der Bieskiden in der alpinen und supraalpinen Region des Tatragebirges, als: ß. Hoppei. P. juniperinum Hedw. Auf nassem, sandigen Haideboden, in trockenen Wäldern gemein. P. strietum Menz. Schimp. Syn, p. 448. Zwischen dem Krummholze auf Pilsko und Babia göra mit P. alpinum. In Torfstichen der Neumarkter Ebene gemein. Im Tatragebirge vom Fusse desselben bis in die supra- alpine Region. P. commme Liun. Auf schattigen, grasigen Orten in Wäldern der Ebene und der Gebirge. y. humile, auf trockenem Torfboden der Ebene. ZZVIII Buxbaumieae., Diphyscium foliosum (Linn.). Schimp. Syn. p. 451. Auf feuchten Lehmbrüchen in Wäldern der Bieskiden bei Kalwarja.. Am Fusse des Tatragebirges (Hasz].). 476 Dr. A. Rehmann: Bushaumia aplhylla Haller. Schimp. Syn. p. 453. Zwischen Räschen von Plagiotheeium silesiacum in Wäldern auf nördlichen Abhängen der Babia göra. c. Museci stegocarpi pleuranthi. XXIX. Fontinaleae. Fontinalis antipyretica Linn. In stehenden und langsam fliessenden Gewässern mit steinigem Boden in der Ebene, Bieskiden und dem Tatra- gebirge bis in die subalpine Region. XXX. Neckereae. Neckera pennata (Dill). Auf Buchen in Wäldern am Fusse der Babia gora. ‘ N. erispa (Linn.). Auf Kalkfelsen im Krakauergebiete, Pieninen und dem Tatragebirge gemein, mit Früchten auf feuchten schattigen Orten. In den Bieskiden auf Buchenstämmen. N. complanata (Linn.). Auf Baumstämmen in Wäldern der Ebene und der Gebirge gemein. Homalia trichomanoides (Schreb.). Leskea tr. Whlnb. Carp. n. 1167. Das Vorkommen wie von Neck. complanata. XXXI. Leucodonteae. Leucodon sciuroides (Linn.). Auf Baumstämmen, selten auf Steinen, überall gemein, niemals mit Früchten. Antitrichia curtipendula (Linn.). Schimp. Syn. p. 476. Auf Buchen in westlichsten Bieskiden bei Lipowa, Racza hala und Rycerki sehr häufig. Im Tatragebirge ein einziges Mal auf einer alten Buche bei Zakopane. XXXI. Leskeae. Myurella julacea (Vill.). Hypnum j. Hasz]. Beitrag VII, p. 773. Kommt sparsam in Drechselhäuschen (Tatrageb.) vor. (Haszl. s. ec, 1.). Leskea polycarpa Ehrh. An alten Weiden in der Ebene sehr gemein, selten auf Waldbäumen der niederen Gebirge. ß. paludosa, an feuchten Orten bei Krakau. N. nervosa (Schwgr.). Schimp. Syn. p. 487. Auf Stämmen und Steinen des Czernathales bei Krakau. Häufig in Wäldern der westlichen jieskiden Lipowa, Racza hala, Pilsko, Ztatna. Anomodon longifolius (Schleich.). Schimp. Syn. p. 489. Auf Buchenstämmen in Wäldern der Racza hala in den Bieskiden. Auch bei Krakau: Sikornik. en Ueber die Laubmoose von Westgalizien. ; 44 A. attenuatus Schreb. Auf Baumstämmen in Wäldern der Ebene und der niederen Gebirge. A. vitieulosus (Linn.). Neckera vis. Whlnbg. Carp. n. 4165. Auf Kalkfelsen und Baumstämmen der Ebene und der Gebirge, selten mit Früchten. XXXIII Pseudoleskeae. Pseudoleskea atrovirens (Diks.). Leskea incurvata Whlnbg. Carp. n. 1168. Hupnum inc. Haszl. Beitrag p. 773. Auf Kalkfelsen und Steinen in der montanen nnd subalpinen Region des Tatragebirges. ß. brachyelados Schimp. Syn. p. 492. Ausgezeichnete Varietät auf Granitsteinen der subalpinen Region: Czarny staw, Zietone jezioro. P. catenulata (Brid.). Schimp. Syn. p. 492. Auf Felsen, Steinen und Baumstämmen in der montanen und subalpinen Region des Tatra- gebirges. ZXXIV. Thuidieae. Thuidium tamariscinum (Hedw.). Hypnum delicatulum Whlnb. Carp. n. 1179, In Nadelwäldern der Ebene und der niederen Gebirge. Th. delicatulum (Linn.). In teuchten Wäldern bei Krakau und im Tatragebirge. Th. abietinum (Linn.). An steinigen, wenig feuchten Orten, an Mauern bei Krakau. ZXXV. Fabronieae. Anacamptodon splachnoides (Fröhl.). Milde, schles. Laubmoos- Flora p. 17. In feuchten Astlöchern v. Fagus und Querschnitten v. Abies alba am Fusse der grossen Czantory und auf der Barania bei Ustron 1852 von Milde gesammelt. (Westliche Bieskiden schlesischen Antheils). ZXXVI Pterogonieae. Pterigynandrum filiforme (Timm.). Auf Stämmen der Laubbäume von der Ebene bis in die subalpine Region des Tatragebirges, daselbst sehr häufig auf Kalkfelsen und Steinen; mit Früchten nur in Buchenwäldern der Bieskieden bei Lipowa, Racza hala und Rycerka. ß- heteropterum, auf Sandsteinen der Bieskiden bei Lipowa und auf Graniten der Jaworcyna wegierska. Pterogonium gracile (Dill). Whlnb. Carp. n. 1097. Haszl. Beitrag. VII, p. 772. Auf Steinen und Baumstämmen in Wäldern auf süd- lichen Abhängen des Tatragebirges. (Whlnbg., Haszl.). ZXXVII. Cylindrothecieae. Leskuraea striata (Schwgr.). Schimp. Syn. p. 511. Auf Buchen in Wäldern der westlichen Bieskiden: Lipowa, Racza hala, Rycerka, Bd. XV. Sitz -Ber. 61 475 Dr. A Rehmann: Z/+atna, Pilsko. In enormer Quantität und mit Früchten auf strauchartigen Buchen bei der oberen Grenze dieses Baumes auf Racza hala. Climacium dendroides (Dill.). Leskea d. Whinb. Carp. n. 1173. Auf nassen Wiesen, Erlenbrüchen, in Wäldern der Ebene und Gebirge. ZXXVIII. Pylaisieae. Pylaisia polyantha (Schreb.). Leskea p. Whlnb. Carp. n. 1171. Auf Baumstämmen in Gärten und Wäldern der Ebene der Bieskiden uud am Fusse des Tatragebirges. XXXIX. Hypneae. Isothecium myurum (Dill... Auf Baumstämmen, selten auf Erde und Steinen in der Ebene und Gebirgen bis in die subalpine Region. P. elongatum, mit der Normalform. y. robustum in Wäldern des Tatragebirges. Orthothecium rufescens (Diks.). Schimp. Syn. p. 523. Auf nassen Kalkfelsen bei dem kleinen Wasserfalle Siklawica im StraZyskathale mit Grimmia gigantea. Auch im Thale Swistowka. Homalothecium sericeum (Linn.). Leskea ser. Whlnb. Carp. n. 1172. Haszl. Beitrag VII, p. 773. Auf Mauern und Baumstämmen iu der Ebene und den Gebirgen gemein, noch niemals mit Früchten. H. Philippeanum (Rob. Spruce). Schimp. Syn. p. 526. Auf schat- tigen Kalkfelsen im Krakauergebiete und dem Pieninengebirge fast gemein, selten im Tatragebirge, immer mit Früchten. Am Fusse der Racza hala (Bieskiden, Karpaten - Sandstein) auf einer uralten Buche mit Pylaisia polyantha, Antitrichia eurtipendula, Anomodon longifolıus in grosser Quan- tität und mit Früchten. Ptychodium plicatum (Schleich.). Schimp. Syn. p. 527. In sub- alpiner und alpiner Region des Tatragebirges selten. Zielone jezioro, Koperszady. Mit Früchten auf faulenden Stöcken des Thales Strazyska. Camplothecium lutescens (Huds.). Auf trockenem steinigen Boden. Sikornik bei Krakau. Kuppe der Magöra (5:06‘) im Tatragebirge. ©. nitens (Schreb.). Auf Torfboden der Ebene bei Jeziorki (Schliep- hacke). Brachythecium salebrosum (Hoffm.). Auf feuchtem Boden, Steinen, faulendem Holze und Strohdächern der Ebene und der Gebirge, bis in subalpine Region des Tatragebirges. B. glareosum Br. et Schmp. Br. eur. Schmp. Syn. p. 533. An Steinen und faulendem Holze in Wäldern des Tatragebirges. R. velutinum (Dill.). Hypnum v. Whlnb. Carp. n. 1199. Auf Erde, Steinen, Mauern und Bäumen der Ebene und der Gebirge. ß. intricatum, auf Steinen in subalpinen Wäldern des Tatra- gebirges). ia He It rt tealizi 4719 Ueber die Laubmoose von Westgalizien. B. reflewum (Web. et M.). Schimp. Syn. p. 539. Auf Erde, Steinen und Baumstämmen in Wäldern des Tatragebirges Babia göra und Racza hala in den Bieskiden. B. glaciale Br. et Schmp. Br. eur. Schmp. Syn. p. 541. Auf immer nassen Granitwänden in supraalpiner Region des Tatragebirges mit Grimmia mollis. Zamarzte bei Zakopane. B. rutabulum (Linn.). An Mauern, Steinen, Felsen und Bäumen der Ebene und der niederen Gebirge. B. campestre Br. et Schimp. Br. eur. Schimp. Syn. p. 543. An schattigen Orten in Sikornik bei Krakau. Auf dem Krakauer Friedhofe mit Dr. Mildeanum. Br. rivulare Br. et Schmp. Br. eur. Auf nassen Kalkfelsen, in Bächen mit steinigem Boden bei Krakau und im Tatragebirge bis in die alpine Region sehr häufig. B. Mildeanum (Schimp.). Hypnum Mildeanum Schimper Syn. p- 694. Auf Lehmboden bei Krakau ziemlich häufig, mit Früchten an feuchten, grasigen Orten des Friedhofes und bei Kopice Kosziuszki. B. populeum (Hedw.). Auf Erde, Steinen, Bäumen. In den Bieskiden Rycerki, Pilsko, Babia göra. Am Fusse des Tatragebirges gemein scheint nur an die montane Region gebunden zu sein. B. plumosum Swrtz. Schimp. Syn. p. 545. An Steinen in Bächen des Tatragebinges bis in die alpine Region. B. eirrhosum Schimp. Syn. p. 696. Auf nassen Granitwänden in der supraalpinen Region des Tatragebirges mit Dr. glaciale und Grimmia mollis. Zamarzte bei Zakopane. Eurhynchium myosuroides (Dill... Hypnum m. Whlnb. Carp. n. 4197. Haszl. Beitrag VII, p. 775. Auf südlichen Abhängen des Tatra- gebirges (Whlnb. u. Haszl.). E. striatum (Schreb.). Auf Erde in Wäldern der Ebene und der niederen Gebirge. E. Vaucheri (Schpr.). Auf Kalkfelsen in Wäldern bei Krakau. Sikornik, Czerna, Ojcöw. E. praelongum (Linn.). Auf Erde und faulendem Holze in feuchten Wäldern von der Ebene. Rihychostegium murale (Hedw.). An Mauern und Steinen der Vorstädte von Krakau. Reh. ruseiforme (W eis.). In Bächen mit steinigem Boden. Czernathal bei Krakau; Lipowa in den Bieskieden; Pieniny, Tatry. ß- inundatum, im Bache des Czernathales. y. prolieum, daselbst mit einer Wasserform von Hypnum fılieinum. Thamnium alopecurum (Linn.). Hypnum al. Whlnb. Carp.n. 1198. Haszl. Beitrag VII, p. 774. Auf schattigen Felsen in Wäldern bei 617 480 Dr. A. Rehmann: Krakau gemein; auf südlichen Abhängen des Tatragebirges v. Whlnb. bei Kesmark gefunden. Plagiothecium nitidulum Whlnb. In subalpinen Wäldern des Tatragebirges mit Calypogeya trichomanis verwachsen im Thale Poduptaski. P. silesiacum (Selig.). Hypn. sil. Whlnb. Carp. n. 1186. Auf fau- lendem Holze in Wäldern. Ojeöw. In den Bieskiden: Rycerki, Pilsko, Babia göra. Im Tatragebirge bis in die subalpine Region. P. dentieulatum (Dill.). Hyp. dent. Whlnb. Carp. n. 4474. Hazsl. Beitrag VII, p. 775. In Wäldern der Ebene sehr selten, häufiger im Tatra- gebirge. P. silvatiewn (Linn.). Gemein in Wäldern der Ebene und der Ge- birge, ausgezeichnet durch Unzahl von Formen. P. undulatum (Linn.). In Wäldern der Gebirge auf wenig feuchter Erde. In den Bieskiden bei Lipowa. In Wäldern des Tatragebirges an mehreren Orten. Amblystegium subtile (Hedw.). Leskea s. Whlnb. Carp. n. 1170. An Bäumen in Wäldern der Ebene und der Gebirge. A. serpens (Linn.). Hyp. serp. Whlnb. Carp. n. 1185. Auf Erde, Steinen und faulendem Holze in der Ebene und niederen Gebirgen. A. radicale (P. de Beauy.). Schimp. Syn. p. 592. Auf faulenden Brettern am Rande der Teiche bei Krakau. An ähnlichen Orten des Oj- cowerthales. A. Juratzkanum Schmp. Syn. p. 693. An feuchten Eichenbrettern am Rande des botanischen Gartens zu Krakau. A. curvipes Gümb. et Schmp. Br, eur. Schimp. Syn. p. 597. Ich sammelte diese ausgezeichnete Species an nassem Gehölz einer Mühle im Ojeowerthale mit A. radicale, riparium, Hypnum filieinum und palustre im Jahre 1859. A. riparium (Link). An nassen Steinen und halbverfaultem Holze in der Ebene häufig. Hypnum Halleri Linn. fil. Auf Kalksteinen in subalpinen Wäldern des Tatragebirges nicht selten. H. Sommerfelti Myrin. Schimp. Syn. p. 600. Auf feuchten schattigen Kalkfelsen bei Krakau und im Tatragebirge. An Mauern und Geschirre des botanischen Gartens zu Krakau. H. chrysophyllum Brid. Auf begrastem Kalkboden Sikornik bei Krakau; am Fusse des Tatragebirges. H. stellatum Schreb. Auf feuchten torfigen Wiesen bei Krakau: Piaski, Jeziorki; auf nassen Sandsteinfelsen der Bieskiden selten: Lipowa. An schattigen Orten in Wäldern des Tatragebirges häufig. ß. minus Whlnb. Carp. n. 1183 (?), In Kreutzerwald. Fl. Kneifii Schimp. Syn. p. 605. Auf sumpfigen Wiesen bei Krakau .. * \ häufig. Ueber die Laubmoose von Westgalizien. 481 H. aduneum Hedw. In sumpfigen Ausstichen der Eisenbahnstrecke zwischen Krakau und Bierzanöw. H. lycopodioides Schwgr. In torfigen Ausstichen der Ebene bei Jeziorki, gesammelt und mitgetheilt von H. Schliephacke. H. exannulatum Gümb. In Ausstichen und sumpfigen Wiesen bei Krakau gemein. In alpiner Region des Tatragebirges bei Czarny Staw. H. Sendtneri Schimp. mn. In torfigen Ausstichen und Wiesen der Ebene. Jeziorki, Neumarkter Ebene bis zum Fusse des Tatragebirges. H. vernicosum Lndbg. H. pellucidum Wilson. Auf nassen Wiesen in der Ebene; Chetmek, Jeziorki. H. uneinatum Hedw. In Wäldern der Ebene und der Bieskiden selten, im Tatragebirge eines der gemeinsten Moose steigt bis in die supraalpine Region, wo sie auf nassen Granitwänden mit Grimmia mollis Brachythecium glaciale und eirrhosum und Hypnum molle zusammenlebt, ß. plumulosum, in Wäldern auf Babia göra. H. commutatum Hedw. H. diastrophylium Whlnb. Carp. n. 41194. Auf nassen, grasigen Orten der höheren Bieskiden und des Tatragebirges bis in die subalpine Region. ß-. falcatum Brid. Im Tatragebirge häufig. y. fluctuans, im Bache des Thales Strazyska bei dem Wasserfalle. H. suleatum Schimp. Syn. 699. In subalpiner und alpiner Region des Tatragebirges an nassen Felsen. Gewont vam Straziskathale, Zielone Jezioro, Koperszady. FH. filieinum Linn. An nassen Steinen seltener auf Holz, in der Ebene und den niederen Gebirgen Ojcow, Czerma, Bieskidy, Tatry. H. rugosum Ehrh. Auf trockenen, grasigen Orten der alpinen und supraalpinen Region des Tatragebirges steigt zuweilen in die Wälder herunter. H. ineurvatum Schrd. Schimp. Syn. p. 616. In der alpinen Region des Tatragebirges auf Krummholzstämmen, selten. Mata taka. H. pallescens Schimp. Br. Haszl. Beitrag VII, p. 774. Leskea pall. Whlnb. Carp. n. 1169. In der subalpinen und alpinen Region des Tatra- gebirges. H. reptile Mich. Fl. bor. Am. H. pelitnochroum Lobarzewski in Haid. Journ. I. 1857. An Steinen und Stöcken in Wäldern des Tatragebirges. Jaszezörowka, Jaworzyna wegierska. H. fastigiatum Brid. Au Steinen und Felsen. des Koscieliskerthales im Tatragebirge. H. fertile Sendt. An Baumstämmen in Wäldern des Tatragebirges selten. H. callichroum Brid. Schimp. Syn. p. 623. Auf feuchter Erde und Steinen vom Fusse des Tatragebirges bis in die alpine Region, selten. Loscielisko, Zakopane, Zielone jezioro. 482 Dr. A. Rehmann: H. cupressimorme Linn. An Mauern, Steinen, Felsen, Dächern und Baumstämmen der Ebene und der Gebirge, ausgezeichnet durch Un- zahl von Formen. H. arcuatum Lndbg. H. pratense ß. hamatum Schimp. Syn. p. 628. Auf feuchtem Lehmboden in Wäldern bei Krakau in den Bieskiden und Tatragebirge. Auf grasigen Kuppen der Bieskiden. JH. Haldanianum Greville Schimp. Syn. p. 629. In einem ver- lassenen Brunnen bei Bierzandw. H. molluseum Hedw. Auf Erde, Steinen und Felsen in Wäldern der Ebene und der Gebirge; selten auf Sandstein. H. Crista castrensis Linn. In Nadelwäldern. In der Ebene (auf Torfboden) und den Bieskiden selten: Jeziorki, Rycerki; im Tatragebirge gemein. Hypnum palustre Linn. Haszl. Beitrag VII, p. 774. Auf nassem Holz und Steinen selten bei Krakau und in den Bieskiden, sehr häufig im Tatragebirge. ß. hamulosum, auf faulendem Holze in Wäldern des Tatra- gebirges. y. subsphaericarpon, daselbst auf Steinen in Bächen, selten. d. julaceum, wie die Form y, sehr häufig. H. molle Diks. Auf nassen Graniten und cristallinischen Sehiefern in alpiner und supraalpiner Region des Tatragebirges. Pyszna, Uzarny staw, Zamarzte, Zabie, Zielone jezioro u. s. w. H. cordifolium Hedw. In sumpfigen Gräben an Przemsza cezarna und in der Neumarkter Ebene, H. giganteum Schimp. Syn. p. 642. In Sümpfen und Gräben der Jibene gemein. Hl. sarmentosum Whlnb. Auf nassem Granitboden in der alpinen und supraalpinen Region des Tatragebirges. Am Wasserfalle Siklawa woda; Polsky przetecz 6500° in einer Vertiefung mit Andreaea nivalis. H. cuspidatwm Linn. Auf feuchten, grasigen Orten, in Sümpfen, Gräben, in der Ebene und niederen Gebirgen gemein. Hl. Schreberi Willd. Auf feuchtem Torf- und Haideboden, in Wäldern gemein. G. purum Linn. In Wäldern der Bieskiden und des Tatragebirges, selten. H. stramineum Diks. Schimp. Syn. p. 646. Auf feuchtem Torfboden der Ebene: Jeziorki, In Torfstichen der Neumarkter Ebene gemein. H. trifarium Web. et M. In Torfstichen der Ebene bei Jeziorki gesammelt und mitgetheilt von H. Schliephacke. H. scorpioides Dill. Wie die vorhergehende Speeies. Hylocomium splendens Dill. Hyp. proliferum Whlnb. Carp. n. 1178. In Wäldern der Ebene und der Gebirge gemein. Ueber die Laubmoose von Westgalizien. 483 IT. umbratum Ehrh. In Wäldern der höheren Bieskiden: Racza hala, Rycerki, Pilsko, Babia göra. Im Tatragebirge häufig. H. Oakesii Sulliv. Schimp. Syn. p. 654. An feuchten grasigen Orten in der alpinen Region des Tatragebirges. Pyszna. H. squarrosum (Linn.). An feuchten, grasigen Orten in Wäldern der Ebene und der Gebirge, HA. triquetrum (Linn.). Wie die vorhergehende Species, jedoch häu- figer in der Ebene. H. loreum (Dill.). An feuchten Orten in subalpinen Wäldern des Tatragebirges; in Wäldern der Bieskieden bei Lipowa mit Sphagnum squarrosum. d. Musci schizocarpi. XL. Andreaeae. Andreaea petrophila Ehrh. A. alpina Whlinb. Carp. n. 1180. Haszl. Beitrag VII, p. 765. Auf Sandsteinen in subalpiner Region der Bieskiden: Pilsko, Babia göra. Im Tatragebirge durch die subalpine und alpine Region ziemlich häufig. A. erassinervia Bruch. Schimp. Syn. p. 668. Auf Granitfelsen in alpiner Region des Tatragebirges. Kalchbacherthal. Gesammelt und mit- getheilt von H. Haszlinsky. A. nivalis Hook. Schimp. Syn. p. 670. Auf nassem Granitboden in alpiner und supraalpiner Region des Tatragebirges unter der Gerlsdorfer Spitze: Bei Zielone jezioro mit Jungerm. inflata, in einer Vertiefung auf dem Polski przetecz (6500) mit Aypnum sarmentosum. Sphagna. Sphaynum acutifolium Ehrh. Auf sumpfigen Wiesen in Gräben, Torfstichen, nassen Wäldern der Ebene und der Gebirge. ß. deflevum, in subalpiner und alpiner Region der Bieskiden (Pilsko Babia göra) steigt im Tatragebirge bis in die supra- alpine hinauf. y. temellum, in Wäldern der Bieskiden. ö. purpureum, in Wäldern der Bieskiden und des Tatragebirges. & fuscum, ın Torfstichen der Neumarkter Ebene. Sph. jimbriatum Wils. Schimp. Syn. p. 674. In Wäldern des Tatra- gebirges. Sph. euspidatum Ehrh. Auf nassen Wiesen, in Gräben, Torfstichen und Wäldern in der Ebene. ß. plumosum, in tieferen Waldsümpfen von Niepotomska puszeza. 484 Dr. A. Rehmann: Ueber die Laubmoose von Westgalizien. Sph. squarrosum Pers. An nassen Orten in Wäldern der Bieskiden (Kalwarja, Lipowa) und des Tatragebirges. Sph. subsecundum Nees et Horusch. In Torfstichen der Neumarkter Ebene in der Umgegend von Sucha hora und Pod Czerwone. Sph. cymbifolium Dill. Auf nassen Orten, Wiesen, in Wäldern der Ebene und der Gebirge bis in die subalpine Region. ß. congestum, auf nassen Wiesen in der Ebene; Kobierzyn, Jeziorki. =— Oo GB Se Weitere Beobachtungen über Podura *). Von Otto Hermann in Klausenburg. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. Ic beginne mit einer Berichtigung. Jene Poduren, welche sich in die Thauöffnungen zurückzogen und am Grunde der Grasbüschel sammelten, waren keineswegs todt; die Er- fahrung belehrte mich, dass sie sich zur Häutungsruhe begaben. Nachts vom 11. zum 12. März erhob sich ein warmer Wind, am 12. fiel überdiess ein feiner warmer Regen, der Schnee schmolz rasch und war Mittags bis auf einige tiefere Stellen verschwunden. An Ort und Stelle angelangt lenkte ich meine Aufmerksamkeit sogleich auf die von allen Seiten dem Sumpfe zuströmenden Thauwässer und fand, dass die- selben grosse Mengen von Poduren auf ihrer Oberfläche führten. Der Sumpf war auf diese Art bald mit Poduren bedeckt; sie zen zusammengerollt auf der Seite und regten sich nicht. An den zugänglichen Stellen des Sumpfes wird das Rohr alljährlich im Winter geschlagen und am 13. stieg das Wasser so hoch, dass es die Rohrstummel zu bedecken begann; so weit ich nun ohne Gefahr vor- dringen konnte, fand ich die Insekten ruhend auf der Oberfläche und einige in den Höhlungen jener Rohrstummel, welche vom Wasser noch nicht bedeckt waren, dasselbe jedoch kaum überragten. Am 44. stieg das Wasser höher und bedeckte alle Rohrstummel, welche von den Insekten nun verlassen waren, auf der Oberfläche des Wassers ruheten sie noch immer. — Auffallend war mir besonders, dass dort, wo die Insekten dicht zusammengedrängt, handbreite Streifen bil- deten, die Wasserfläche des nächsten Bereiches mit einem durchsichtigen, zähen Häutchen überzogen war, so, dass man mit einem Rohrhalme ganze *) Siehe Sitzungsberichte pag. 3. Bd. IV. Abhandl. 62 Ä £) ARG Otto Hermann: Partien der Poduren abheben konnte; das Häutchen ist so fest, dass ich es mit dem Löffel tief in’s Wasser drücken konnte, ehe es sprang und das Wasser einströmen liess. Es scheint diess ein dem Insekte eigenthümliches Secret zu sein, welches seinen Aufenthalt auf dem Wasserspiegel ermög- licht. Nach dem Tode, und also bei unterbrochener Absonderung dieses Secretes sinkt das Thier zu Boden. Auch die Möglichkeit des Aufhüpfens vom Wasserspiegel scheint an das Vorhandensein dieses Secretes gebunden zu sein. Mittlerweile fiel wiederholt Schnee in ziemlicher Menge, welcher jedoch stets im Laufe des Tages verschwand, wodurch aber das Poduren- Terrain unnahbar wurde; dann kam zweimal nacheinander Frost, so dass sich die Oberfläche des Wassers mit einer leichten Eiskruste bedeckte. Nachdem nun die Insekten am 28. März, wie unten folgt, frisch und munter waren, ihre Anzahl auch keinen Abbruch erlitt, so bildet diess einen schönen Beweis für die Richtigkeit der Worte Nicolets: „Il est a remarquer, que toutes les podurelles a &piderme mou et d&epouryu d’Ecailles resistent aux froids les plus intenses, et font souvent corps avec la glace sans mourir etc.“ (Vide F. Löw über Achorutes murorum, VIII. Band, pag. 565.) Der 28. März war ein heiterer Tag, die Temperatur in Folge des leichten Nordwestwindes etwas kühl, die Thauwässer verliefen sich gänz- lich und der Wasserstand des Sumpfes war normal. Ich begab mich sofort an jene Stelle des Sumpfes, wo die Insekten letzthin in diehten Reihen lagen, fand jedoch nur hie und da einige noch immer ruhend treiben; in den Höhlungen der Rohrstummel konnte ich von Aussen nichts entdecken, ich spaltete also einige und fand in wenigen Poduren paarweise, stets ein kleineres mit einem grösseren Individuum beisammen. Diess konnte mich nicht befriedigen, da ich die Masse suchte, zu welcher die gefundene An- zahl in keinem Verhältnisse stand. So weit es nun meine Jagdstiefel ge- statteten, watete ich im Sumpfe umher, ohne das Gesuchte zu finden; endlich wurde mir klar, dass ich die Insekten nicht im Sumpfe, sondern am Ufer zu suchen habe, und kaum an’s Ufer gelangt, hatte ich sie auch schon gefunden. Sie hielten sich vorzüglich dort auf, wo das Ufer durch hervorragendes Wuızelwerk und überhängende dürre Gräser geschützt war. Unter diesen Decken wimmelte es von Poduren und auf der an- stossenden, noch geschützten Wasserfläche waren sie in grösseren und kleineren Klumpen vereint — inmitten ihrer abgestreiften Häute — in lebhaftester Bewegung. Eine kurze Beobachtung ergab: es zeigten sich zwei Grössen, und indem die eine Imm. wenig übertraf, war die andere nahe, auch ganz 2um. Jang und verhältnissmässig dick, jedoch in gerin- gerer Anzahl als die ersterer Grösse — vorhanden. Bei näherer Betrach- tung ergab sich sofort, dass die Paarung vor sich gehe, und in der That, sobald sich ein grösseres Individuum vom Klumpen trennte, folgten sogleich Beobachtungen über Podura. 487 ein bis mehrere kleine nach, und waren bemühet unter das grössere zu kommen. Ich trennte ein recht grosses @ und ein kleines g’ vom Klumpen und brachte sie auf eine reine, freie Stelle, sofort begann das J seine Belagerung, und bald war es unter dem ©, mit demselben Bauch an Bauch; das @ sprang aber bald davon, worauf Verfolgung und Paarung sofort wieder begannen. Ausser der verschiedenen Grösse konnte ich keinen weiteren Unterschied der beiden Geschlechter entdecken. Nachdem ich diess bei mehreren Paaren mit gleichem Erfolge beobachtet habe, constatirte ich auch, dass mehrere Spinnen unter den Poduren tüchtig aufräumten. Am 34. März Morgens schneite es heftig und ich war begierig zu erfahren, was wohl die Poduren bei solchem Wetter machen? Im dich- testen Schneegestöber langte ich an Ort und Stelle an, der Schnee lag bereits 4° hoch und das Wasser des Sumpfes war in ein Schneegerinnsel verwandelt. Die Insekten waren munter und guter Dinge obenauf, zum Theile auch auf dem Schnee des Ufers umherhüpfend. Das lebhafteste Gewimmel war jedoch unter dem Sehutze der geknickten Rohr- und Grasbüschel. Die Insekten bildeten daselbst zu hunderten dichte Knäuel, und überall, wo früher noch ruhende Poduren vorhanden waren, schwam- men schneeweisse Flöckehen auf dem Wasser. Es waren diess die abge- streiften Häute und die meisten darunter bis in das geringste Detail erhalten. Die Häutung erstreckt sich auf jedes Härchen und es gewährt die Haut unter dem Mikroskope einen wunderhübschen Anblick. Es ist merkwürdig, dass diese winzigen Thierchen die Häutung trotz Schnee, Frost, Wind im buntesten Durcheinander ohne allen Nach- theil überstehen, und um so merkwürdiger, als die Häutung in völlig ungeschützter Lage vor sich geht, wo doch bekanntlich andere Insekten für diese Periode die bestgeschützten Stellen aufsuchen, und heftigerem Witterungswechsel ausgesetzt, meist sicher zu Grunde gehen. Die Häutung bietet folgende Erscheinungen dar: Das Insekt wird nach und nach heller (beinahe mohngrau), es ruhet mit eingezogenen Fühlern und Füssen und nach Aussen zurückgeschlagener Springgabel stets auf einer Seite, ohne sich zu regen. Nach und nach werden die Einkerbungen zwischen den Leibesringen, so wie alle Gelenke weiss (diess ist das Zeichen der er- folgten Ablösung der Haut in den Einschnitten), dann wird der ganze Rücken weiss und faltig; endlich wird das Häutchen in der Gegend der Fresswerkzeuge gesprengt, das Insekt schlüpft langsam aus der Hülle, und schleppt manchmal das Häutchen an der Springgabel oder dem Leibes- ende befestigt, noch eine Weile umher. Nach der Häutung zeigt sich so- fort die schöne dunkle Farbe und die Lebhaftigkeit der Bewegungen, doch sind die Haare viel kürzer und nur an der äussersten Spitze hornig durchschimmernd. 488 Otto Hermann: Am 19. April beobachtete ich zum letztenmale die Häutung einer kleinen Partie. Am 26. April fand ich eine neue Generation, welche, so wie die alte abnimmt, sich stets vermehrt, es finden sich jedoch auch gegenwärtig noch viele Alte vor. Die jungen Poduren sind nicht einmal Y,mm. Jang, wachsen aber schnell und unterscheiden sivh von der alten Generation hauptsächlich durch die lichtbraune Färbung der Füsse und der Spring- gabel, der Rücken ist wie bei den Alten grauschwarz, die Gabel ist ver- hältnissmässig länger, das Basalstück schwächer und die Zinken sehr stark gegen einander gebogen. Sie scheinen sich sehr bald und oft zu häuten, und je grösser das Insekt, desto dunkler die Unterseite. Zum Schlusse sei es mir noch erlaubt, einige allgemeine Bemer- kungen zu verzeichnen. Ich bin vollkommen sicher, dass ich es stets mit ein und derselben Art zu thun hatte, da ich immerfort auf demselben Flecke observirte, Ich fand die nämlichen Poduren an Quellen des S. W. von Klausenburg ge- legenen sogenannten Monostorer Waldes, auch bei den, in zoologischer Beziehung vielfach interessanten Salzteichen von Szamosfalva (Fundort für Cieindela chiloleuca Fischer) und zwar auf den in ihrer Nähe ent- springenden Süsswasserquellen. Ferner beobachtete ich diese Podura@ im Jahre 1862 auf einer höheren (circa 2500‘) Spitze des Mätra-Gebirges (Berg Szt. Istyan im Bükk nächst Diösgyör im Borsoder Comitate Ungarns), bei einer Schneelage von 9“ und einer Kälte von 8° Reaum. u. z. am 15. Februar, nachdem früher Thauwetter geherrscht hatte, -Das Interessante dabei war, dass die Poduren auf der, vom Thau- wetter übrig gelassenen geringen Schneedecke, von einem frischen Schnee- falle überrascht wurden, und sich am genannten Tage auf die Oberfläche hervordrängten, u. z. vorzüglich au den Seitenwänden der eingetretenen Fussspuren. Die Gelegenheit (eine Jagd) und meine damalıgen Verhält- nisse gestatteten mir leider nicht, die Erscheinung genau zu beobachten, wodurch ich wohl des Interessanten genug gefunden hätte, Pe © Bezug auf den Umstand, dass sich auf diesem Berge weit und breit kein Wasser findet, obwohl Poduren erschienen, welche im vorliegenden Falle ausschliesslich das Wasser und seine feuchten Ufer zum Aufenthalte wählten. Am Klausenburger städtischen Rohrsumpf sind die Poduren sehr gering vorhanden. Der Sumpf hat einen Abzugsgraben in einen kleinen Bach, welcher in die Szamos mündet. Durch diesen Graben mochten nun die Insekten durch die Thauwässer fortgeschwemmt worden sein. Das ganze Bild der von mir beobachteten diessjährigen Erscheinung versuche ich — wie folgt — bündig wiederzugeben. Es scheint gewiss, dass dem Erscheinen der Poduren anhaltendes Thauwetter vorangehen muss, sie verlassen durch die warmen Strahlen Beobachtungen über Podura. 489 der Sonne erweckt ihren Winteraufenthalt, welcher in den feuchten, durch überhängende Gräser geschützten Ufern zu suchen ist, begeben sich auf die etwa noch vorhandene Schneedecke, indem sie dieselbe wohl für Wasser halten mögen und treiben sich auf selber umher, bis sich die zu ihrer Häutung nothwendigen Bedingungen vorfinden. Sobald nun der Schnee geschmolzen ist und die Gewässer eisfreie Stellen haben, begeben sie sich auf das Wasser zur Häutungsruhe. Wie lange die Häutungsruhe dauert, konnte ich nicht ermitteln, doch ist es sicher, dass sie genau von der Witterung abhängt, in so ferne sie durch einen allzu grellen Ueber- gang von Wärme zur Kälte gestört werden kann. Diess möge folgendes Experiment beweisen: Ich brachte eine Anzahl Poduren, welche sich augenscheinlich in der Häutungsruhe befanden, in ein zur Hälfte mit abgestandenem Wasser gefülltes Fläschehen und liess sie darin über Nacht stehen. Am folgenden Morgen ruheten sie noch immer, die Einschnitte und Gelenke begannen schon weiss zu werden, ich steckte das Fläschchen in Schnee, drehte es rasch darin so lange herum, bis das Wasser stark abgekühlt wurde — die Poduren wurden unruhig und begannen sofort zu hüpfen und erst als das Wasser eine höhere Tem- peratur annahm, setzten sie ihre Häutung fort, welche am dritten Tage vollendet wurde. Nach dieser wahrscheinlich letzten Häutung beginnt sofort die Be- gattung auf dem Wasser, worauf die Absetzung und Entwickelung der: Brut in dem feuchten Erdreiche der abschüssigen Ufer geschieht. So wie das Absetzen und die Entwickelung der neuen Generation fortschreitet, beginnt die alte Generation zu verschwinden, u. zZ. 'vor- züglich die ©. Die alte Generation scheint während der Fortpflanzungsperiode keine Nahrung zu sich zu nehmen. Die neue Generation lebt mehr zerstreut und sucht die seichten Uferstelien auf, liebt den Schatten und haltet sich vorzüglich auf den ü ängenden, das Wasser berührenden Schilfgräsern auf, welche wohl ihre Nahrung abgeben dürften. Trocken gelegt sterben sie sehr schnell, in Wasser enthaltenden Gefässen dagegen leben sie ohne Nahrung sehr lange fort. An Feinden beobachtete ich Spinnen, besonders Lycosa- und .Dolo- medes-Arten. Die grossen Pausen, welche meine Beobachtungen unterbrachen und welche durch anderweitige Berufsgeschäfte bedingt wurden, gestat- teten mir nicht die Anwendung jener Consequenz, welche Grundbedingung erschöpfender Forschung ist und aus eben diesem Grunde kann ich auch die Zeiträume für die einzelnen Stadien der Häutung, Brut und Entwicke- lung nicht angeben; ich beabsichtige aber diese Podura auf die Teiche unseres Institutsgartens zu verpflanzen und hoffe zuversichtlich mit 490 Otto Hermann: Beobachtungen über Podura. Hilfe eines Aquariums mich über den Lebenslauf derselben des Breiteren zu belehren. Mittheilung. Angeregt durch die Mittheilungen, welcke Hr. Dr. Georg Böckh im IX. Bande der Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Ge- sellschaft veröffentlicht hat, will ich künftig die Arachniden Siebenbürgens berücksichtigen. Es sei mir gestattet vor der Hand einige Andeutungen über die Präparation machen zu dürfen. Die durch Herrn Dr. Böckh veröffentlichte Methode hat bei all’ ihrer Vortrefflichkeit doch den Mangel, dass man das präparirte Exemplar von der Unterseite nicht untersuchen kann, wo doch die Untersuchung derselben nicht vernachlässigt werden und sich auch nicht der Ansicht des — die Sammlung benützenden fremden Forschers — entziehen darf. Diesen misslichen Umstand glaube ich dadurch beseitigt zu haben, dass ich statt der Papierstreifen solche aus Glas verwende und nur die Füsse der Spinnen daran befestige. Diese Methode gestattet eine allseitige ge- naue Untersuchung der Thiere und macht obendrein die Sammlung be- sonders hell und freundlich aussehen. Die durch die schräge Stellung des Glases bedingte Deformation des Thieres ist an sich unbedeutend und wird durch den obenberührten Vortheil reichlich überwogen. (Herr Dr Woldrich beseitigte diesen Uebelstand bekanntlich theilweise dadurch, dass er dem Papierstreifen eine gewisse Biegung ertheilte, deren Mög- lichkeit beim Glase freilich entfällt; vide IX. Band pag. 29.) Die Kosten werden kaum vergrössert, da man alles Bruch- und Abschnitzelglas ver- wenden und selbst herstellen kann, za, un =% IiKae=Z— Ueber mehrere für die Flora Wiens seltene Pflanzen. Von Theodor Hein. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. Ia erlaube mir der geehrten Versammlung einen kleinen Bericht über das Vorkommen mehrerer für die Flora Wiens seltener Pflanzen, welche ich heuer in Gesellschaft meines Bruders (Dr. Hein) fand, zu erstatten. Es sind diess folgende: Apera interrupta P. de B. in reichlicher Menge in einer Sand- grube beim Freibade, sparsam bei den Kaisermühlen im Prater, an diesem Standorte von meinem Bruder schon seit 3 Jahren beobachtet. Sie scheint eine gute Art zu sein. Sie unterscheidet sich leicht von Ap. spica venti durch die blassgrüne, minder verzweigte, stets zusammen- gezogene, steife, schmale, bei kleineren Exemplaren lineare Rispe und erhält hiedurch eine abweichende Tracht. Die Untersuchung der wenigen Blüthen, welche sich an den zu spät eingesammelten Exemplaren finden liessen, ergab, dass die Antheren an der besprochenen Pflanze nicht kurz lineal, sondern, wie Koch angibt, oval sind. Ausserdem ist die frühe Blüthezeit auffallend. Apera interrupta war heuer schon Ende Mai verblüht; Ap. spica venti sah ich auf der Türkenschanze noch Ende Juni blühen. Care» divisa Huds. fand ich heuer reichlich sowohl auf der Türkenschanze, als auch an dem von Herrn Bayer angegebenen Stand- orte bei den Kaisermühlen im Prater. Carex pseudo-cyperus L. in den Sümpfen der Donauauen zwischen Jedlersee und Langenzersdorf. 492 Theod. Hein: Ueber mehrere für die Flora Wiens seltene Pflanzen. Cirsium oleraceo-rivulare. Häufig auf Wiesen im obern Weid- lingbachthale. Thesium humile Vahl. Auf Aeckern bei Floridsdorf. Orobanche arenaria Borkh. und coerwlea Vill., erstere auf Artemisia campestris in ziemlicher Menge, letztere auf Achillea millefolium viel seltener, auf sandigen Hügeln zwischen Sievring und Grinzing in Ge- sellschaft von Alsine fasciculataM. et K. und Xeranthemum annuum. Alyssum minimum Willd. Von meinem Bruder an einem Weg- rande zwischen Döbling und der Türkenschanze in reichlicher Menge gefunden. Lepidium perfoliatum L. erschien heuer an vielen Orten, so z. B. am Glaeis, in den Pflasterritzen vor der Heumarktkaserne, in der Zwi- schenbrückenau, bei den Kaisermühlen im Prater, auf der Türkenschanze, häufig um Schwechat und Kaiser-Ebersdorf. Euclidium syriacum R. Br. In der Zwischenbrückenau häufig. Ein Fall von Schlangenbiss. Von Dr. Ludwig Heinzel*). 5 Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1869. Ei ausgewachsenes Exemplar von Pelias chersea biss mich am 28. Juli nach 1 Uhr Mittags, als ich es aus einem Gefäss in ein anderes bringen wollte, in die rechte seitliche Nagelfurche des rechten Daumens. Der Tag war ein heisser, das Thier gross, gereizt, hatte gewiss seit 3 Tagen nicht gebissen, und die Stelle war sehr günstig, weil die Schlange dieselbe mit den Kiefern ganz umfassen konnte, die Zähne ihre vollen Länge nach ein- dringen, und sich noch die Oberkiefer in die Furche legen konnten. Es waren auch die Wunden so tief gelegen, dass ich sie nicht finden konnte, nur die wenigen Tropfen Blut, die allmälig die Nagelfurche an- füllten, deuteten die Stellen an. Der Schmerz beim Biss war bedeutend, ich zuckte obwohl ich nicht wehleidig bin, am ganzen Körper, als ob mich eine electrische Batterie getroffen hätte, und fühlte im Momente des Einstichs ganz deutlich eine blitzähnliche Fortpflanzung des Schmerzes längs des Daumens, der äusseren Seite der Handwurzelfläche, dann quer übersetzend zur Ellbogenseite des Armes, und an derselben fortlaufend bis zur Achselhöhle, wo er sich fixirte, (Genau in dieser Richtung traten später die ersten Blutunterlaufungen auf). *) Herr Erber hatte anknüpfend an die in der Versammlung am 5. October 1864 besprochenen Amphibien des österr. Kaiserstaafes (siehe Abhandl. Bd. XIV. pag. 696) jene Arten, die er damals nicht lebend besass, nunmehr lebend vorgezeigt, darunter jene Giftnatter, die der Gegenstand obiger Mit- theilung ist. Die Redaction. Bd. XV. Abhandl. 63 494 Dr. L. Heinzel: ich unterband den Daumen leicht, und sog die Wunde aus, ich schnitt sie nicht aus, scarifieirte sie nicht, brannte und ätzte nicht, weil ich im allgemeinen die Sache unterschätzte, und dann, weil ich mir eine irrthümliche Ansicht über die Wirkung des Giftes gebildet hatte, die mir alle diese Mittel als unzweckmässig erscheinen liess. Vom Moment des Gebissenseins an aber war ich wie leicht betäubt, und 5—10 Minuten nachher befiel mich ein schwacher Schwindel und eine kurze Ohnmacht die ich sitzend überstand. Der Schwindel verliess mich von nun an nicht mehr bis zum 30. Juni Mittags. Um 2 Uhr erst befiel mich die zweite Ohnmacht. Die Einstichstelle hatte sich mittlerweile bleigrau gefärbt, und war wie der ganze Daumen geschwollen und schmerzhaft. Die Ohnmachten wurden nun immer zahl- reicher; ich konnte jedoch ihren Eintritt durch Willenseinfluss um einige Minuten hinausschieben, nur dauerten sie dann länger. j Von 2—3 Uhr schwoll die ganze Hand, und auch der Arm bis zur Achsel so an, dass ich ihn kaum mehr heben konnte. Um 2%, Uhr wurde meine Stimme rasch so tonlos, dass ich nur schwer verstanden wurde; bei grösserer Anstrengung konnte ich sie aber wieder tönend machen. Zur selben Zeit begann auch unter heftigen Schmerzen der Magen auzu- schwellen. Nach 3 Uhr trat das erstemal Erbrechen, bald darauf auch Abführen ein; dazu kamen unschmerzhafte Krämpfe in kleinen Theilen der Beugemuskeln an verschiedenen Körperstellen, und continuirlicher Krampf der Blase. (Ich konnte nur mit Mühe und nur tropfenweise den Harn lassen). Ich wurde im äussersten Grade kraftlos (lag meistens am Boden) und gleichgiltig, sah und hörte schlecht, hatte grossen Durst, und fühlte fortwährend eine erstarrende Kälte am ganzen Körper sowohl, als auch im geschwollenen Arm. Schmerzen verursachte mir damals nur der geschwollene Magen, weil er die ausgiebige Inspiration unmöglich machte. Sonst aber war die Respiration gar nicht gehindert, auch war kein Herzklopfen oder Kopfschmerz vorhanden. Meine Umgebung sagte, die Entstellung und der Verfall meines Gesichtes sei so gewesen, dass ich ganz unkenntlich wurde, auch soll ich delirirt haben. Ich war aber, ausser wenn ich ohnmächtig war, wobei ich natürlich nichts sprach, immer ganz gut bei Bewusstsein, nur fing ich manchmal etwas zu sprechen an, und konnte oder wollte aus Schwäche den Satz nicht vollenden. Um 7 Uhr, also 6 Stunden nach dem Biss, hörten die Ohnmachten, die allgemeinen Krämpfe, das Erbrechen und Abführen, und bald darauf auch der Magenschmerz ganz auf; ich trank einige Schluck Opium-Tinctur Ein Fall von Schlangenbiss. 495 und verbrachte die Nacht zwar schlaflos, aber ruhig im Bett, und wurde nur durch die Schmerzen des anschwellenden Körpers gestört. Diese Schwellung nahm folgenden Verlauf: Als ich um 7 Uhr meinen Arm untersuchte, so war er,‘sowie die Finger und die Hand beiläufig um das Doppelte geschwollen, die Bissstelle blauschwarz, und von ihr ausgehend ein unregelmässiges Band von röthlich und rothı gefärbten Stellen, das sich über die Innenfläche der Handwurzel, zur Ellbogenseite des Armes fortsetzend bis zur Achsel erstreckte. Die Achselhöhle war auch sehr stark und gleichmässig geschwollen; nirgends liessen sich Gefässstränge oder Drüsenhaufen durchfühlen. Im Laufe der ersten Nacht schwoll der Arm noch mehr an, und die Blutunterlaufungen mehrten sich so, dass der ganze Arm roth und blau wurde. Geschwulst und Blutunterlaufungen hatten sich übrigens auch von der Achsel über die Brust bis zum Rippenrand fortgesetzt. 29. Juni. Geschwulst und Blutunterlaufungen pflanzen sich bis zum Hüftbein fort; die Temperatur in den geschwollenen Parthien ist unmerklich höher, als die des übrigen Körpers, die Schmerzen darin sind bedeutend, und lassen nicht nach, ausser ich schwitze. Empfindlichkeit gegen Druck und Spannung der Geschwulst mindern sich sehr. auf eine von Dr. Kumar verschriebene Salbe von Sal. amon. depur. dr. 4, auf 1 une. ung. Jeder Versuch mich aufzurichten hat Schwindel, eine längere leichte Ohnmacht zur Folge. Ich habe ein Bedürfniss zu Schwitzen, was mir auch in sehr reichem Masse ohne ein inneres Mittel gelingt. Nach jedem längeren Schwitzen fühlte ich eine bedeutende Abnahme der Schmerzen, und ent- schieden auch immer eine Abnahme des Schwindels. Puls klein und schwach, keinen Stuhl, noch immer Harnbeschwerde. Appetit gut (ich ass Fleisch), Durst weniger, fortwährend Kältegefühl, Schlaf unruhig. 30. Juni. Unter Tags setzten sich Geschwulst und Blutunterlaufungen seitlich über die Bauchwand bis zur und über die Schambeinvereinigung fort, und auch über die Hüfte hinab bis zum halben Oberschenkel; damit hatte sie ihre grösste Ausdehnung erreicht, und es begann an den Fingern bereits die Abschwellung. Mittags nach einem längeren Schwitzen ver- schwand der Schwindel vollkommen, und ich konnte Nachmittags einige Stunden auf sein. Puls klein und schwach, kein Stuhl, Harnbeschwerden gemindert, Appetit gut (Braten und Wein) Durst mässig; Kältegefühl andauernd (jedoch nie Schwitzfröste), Schlaf unruhig. Der Arm schmerzt heftig, wenn ich nicht im Schweisse bin. 1. Juli. Die Geschwulst geht an Hand, Hüfte und Bauchwand zurück. Gegen die Stuhlverstopfung nehme ich ein Latwerg. Vormittags fühlte 63* 496 Dr. L. Heinzel: ich das letztemal Harnbeschwerden. Die Schwäche ist bedeutend, alles übrige im alten. 2. Juli. Die Geschwulst ist am ganzen Brustkorb geschwunden, und die Farbeveränderungen der Sugillationen nehmen ihren regelmässigen Weg. Trotz dieses Rückganges bildeten sich aber in den verflossenen 3 Tagen noch immer neue Blutunterlaufungen an der Grenze der alten. Heute sah ich die letzten entstehen am Rücken des Gliedes und ober der rechten Leiste, und unzählige punktförmige am ganzen Rumpf bis zur linken Seite hinüber. Der Schlaf wird normal. Der Arm wurde in Flanell- binden gewickelt, theils um die Aufsaugung zu beschleunigen, theils um durch die Wärme die Schmerzen hintanzuhalten. Der Verfall und die Verfärbung des Gesichtes sind noch immer sehr stark. In den nächsten 8 Tagen schwanden Geschwulst und Blutunter- laufungen gänzlich; alle Functionen werden normal, nur bleiben durch 3 Wochen leichte Koliken beim Stuhlgang zurück. Heute am 10. August 6 Wochen nach dem Biss tritt noch gegen Abend eine leichte Schwellung der rechten Hand ein. Die Haut ist an allen ergriffenen Stellen schmutzig gefärbt, und sehr empfindlich gegen Druck und Temperaturwechsel. Ich kann nicht auf der rechten Seite liegen, der rechte Arm ist unkräftig, und schmerzt manchmal durch Stunden stark. Ich bin viel magerer als vorher, habe das Kältegefühl noch nicht ganz verloren, bin oft Tage lang ohne Grund kraftlos, und meine Gesichtsfarbe ist verändert geblieben. Es entsteht nun die Frage, warum bei mir die Folgen des Bisses so schwere waren, dass sich der Fall denjenigen anreiht, die tödtlich geendet haben. Die Ursachen sind meiner Meinung nach folgende: Die Schlange war gross, hatte längere Zeit nicht gebissen, und war gereizt. e) 2. Sie konnte den Finger mit beiden Kiefern umfassen, und die Zähne möglichst tief einhauen. 3. Die Haut der Nagelfurche ist sehr dünn, sehr nerven- und gefässreich. 4. Ich habe die Wunde weder ausgeschnitten, noch ausge- brannt, noch scarifjeirt, noch geätzt. Ein Fall von Schlangenbiss. 497 Ich that es nicht, weil ich eine mangelhafte Vorstellung von der Wirkung eines giftigen Bisses hatte. i Die Wirkung des Giftes, wie ich sie jetzt ansehe, ist eine zwei- fache: So wie das Gift in die Wunde eindringt, wird ein Theil (gewiss ein sehr kleiner) durch irgend eine angestochene kleine Vene in die Cir- culation gebracht, und bewirkt die allgemeinen Erscheinungen des Schwindels, der Ohnmachten, die Stimmlosigkeit, des Erbrechens und Ab- führens u. s. w. Diese Wirkung, wenn der Biss ein so tiefer war, dass sie überhaupt in geringerer oder grösserer Masse auftreten konnte, wird man durch örtliche Mittel gewiss nicht aufhalten, und an diese Wilke allein dachte ich. Das übrige Gift, die grössere Menge, diffundirt sich im Zellgewebe und bewirkt allmälig die centripetale Blutzersetzung, die sich durch Gerinnung in den Venen, Zerreissung kleiner Gefässe, Anschwellung und Blutaustritt kundgibt. Diese zweite Wirkung nun wird man durch rechtzeitiges Ausschneiden der ganzen Wunde, Ausbrennen derselben (am besten mit einem glühenden Metall) oder wenigstens durch Einschneiden und Aetzen zum grössten Theil verhüten können. Im späteren Verlauf sind schweisstreibende Mittel innerlich, Auf- saugung befördernde äusserlich am Platz. Dabei Regelung des Stuhlgangs, Fleischkost, Wein, Ruhe und Wärme. Ich habe die Ueberzeugung (nach Prüfung zahlreicher Kranken- geschichten in der Literatur über Fälle die tödtlich endeten), dass ein Biss, der unmittelbar eine grössere Vene trifft (das kann beim Menschen fast nur an den Fingern oder Zehen sein, an allen andern Stellen wird der Biss einer Kreuzotter oder Sandviper nur ein sehr oberflächlicher sein müssen), oder mehrere wiederholte Bisse, die viel Gift auf einmal in den Körper bringen, fast immer den Tod nach sich ziehen wird, und dass jeder Heilungsversuch (ausser man findet ein innerlich anzuwendendes Gegengift) ein fruchtloser sein wird. Wenn man von gleichen Wirkungen auf gleiche Ursachen schliessen darf, so muss man sich der Meinung der- jenigen anschliessen, die glauben, das das Gift der Schlangen aller Welt- theile kein sehr verschiedenes sei. Es ist vielleicht nicht einmal der Inten- sität nach verschieden, und die grössere: Gefährlichkeit entsteht nur dadurch, dass die längeren und grösseren Giftzähne tiefer eindringen, und eine grössere Menge Gift in den Organismus bringen. 498 Dr. L. Heinzel: Ein Fall von Schlangenbiss. Die Krankheits-Erscheinungen sind dieselben, nur die Krämpfe im allgemeinen stärker, und es gibt genug Fälle, wo auch der Biss der Klapperschlange oder Lanzenschlange ete. nur diejenigen leichten Er- scheinungen nach sich zieht, die ein oberflächlicher Otternbiss zur Folge hat. Bemerkungen zu den Batrachier - Geschlechtern Elosia Tschudi, LisapsusGope u. Crossodactylus Dum. Bibron. Von Dr. Franz Steindachner. Vorgelegt in der Sitz"ug vom 2. August 1865. Ai ich nach meiner Rückkehr aus Spanien mehrere der von mir in den „Batrachologische Mittheilungen* (Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft in Wien 1864) beschriebenen Arten einer Revision unterzog, fiel mir die Aehnlichkeit der als Hylodes truncatus m. beschriebenen Art mit Elosia nasus Tsch. auf; ich untersuchte desshalb nochmals die 4 Exem- plare ersterer Art und fand, dass in der That bei 1 Exemplare die Zunge nach hinten bis auf einen sehr schmalen, frei vorspringenden Randtheil an dem Boden der Mundhöhle befestigt ist, wie bei Elosia nasus Tsch.; bei den 3 übrigen Exemplaren aber ist der freie hintere Randtheil etwas breiter; die Seiten der Zunge sind bei allen 4 Exemplaren gerade so wie bei allen Aylodes-Arten frei. Letztere Eigenthümlichkeit finde ich auch bei Elosia nasus, so dass es mir zweifelhaft erscheint, ob HAylodes trun- catus nähere Beziehungen zu Elosia oder zu Hylodes hat, da er zwischen beiden die Mitte hält. Keines der 4 Exemplare von Hylodes (Elosia?) truncatus m. besitzt Hautsäume an den Zehen, doch kommt dieses auch bei Elosia nasus nur den Männchen zu, ebenso fehlen wahre Schwimmhäute an den Zehen, wie bei Elosia, was Dum. und Bibron ganz richtig hervorheben, während Günther letzteres Geschlecht zu der künstlichen Familie Polypedatidae mit „webbed toes“ zieht. Meines Erachtens dürfte es nach diesen Bemer- kungen über die bald mehr, bald minder vollständige Anheftung der Zunge bei den von mir untersuchten 4 Weibchen von Hylodes truncatus m. natürlicher sein, das Geschlecht Elosia mit Hylodes zu vereinigen, als beide Geschlechter als selbstständig im Systeme beizubehalten, denn dass 500 Dr. Fr. Steindachner: Elosia Tschudi, Lisapsus Cope u. Crossodactylus Dum. Bibr. die Zunge auch bei Elosia an allen Seiten befestigt sei, wie Dumeril, Bibron u. Dr. Günther bemerken, ist nicht an dem im kais. Museum befindlichen, von Dr. Fitzinger u.Tschudi selbst bestimmten Exemplare von Elosia nasus nachweisbar, bei welchem die Seitenränder der Zunge frei sind. Uebrigens ist unser Hylodes truncatus keineswegs identisch mit Elosia nasus, denn er unterscheidet sich von letzterer durch die viel bedeu- tendere Längenentwicklung der schlanken Zehen überhaupt, und der A. Zehe insbesondere; die 3. und 5. Zehe sind bald gleichlang, oder aber ist erstere länger als letztere, reicht jedoch kaum bis zur Längenhälfte des zweiten Gliedes der 4. Zehe; ferner ist bei ZZylodes truncatus die Rückenhaut glatt und nur zunächst dem Tympanum mit kleinen Wärzchen besetzt, die Schnauze vollkommen gerade abgestutzt, während sie bei Elosia nasus etwas zugespitzt ist und die Schenkel endlich sind länger und dünner als bei letzterer Art. In ganz ähnlicher Weise wie bei Elosia verhält es sich bei dem Geschlechte Crossodactylus. Auch bei Orossodactylus Gaudichaudiü sind die Zungenränder bald mehr, bald minder frei und nur aus diesem Grunde sehe ich zwei Exemplare dieser Art von Dr. Fitzinger als Crossod. Gaudichaudii, weiterere 5 aber als Phyllobutes fuscigula Fitz. bestimmt (s. Ausbeute der österr. Naturf. an Säugeth. u. Reptilien pag. 414 des 42. Bd. der Sitzungsb. d.k. Akad.d. Wissensch.), indem bei ersteren die Zunge nach hinten vollständig befestigt, bei letzteren aber am hinteren Rande in ziemlicher Breite frei ist; die Seitenränder der Zunge sind aber bei allen 7 Exemplaren frei, wenngleich in etwas verschiedener Breitenausdehnung. Auch bei Crossodactylus besitzen nur die Männchen Hautsäume an den Zehen und am Tarsus so wie Dornen am Daumen, den Weibchen fehlen sie. Ich glaube somit aus dem Gesagten schliessen zu sollen, dass Crosso- daetylus mit Phyllobates zu vereinigen und die etwas vollständigere, übri- gens variable Anheftung der Zunge an den Boden der Mundhöhle bei Elosia nasus und Crossod. Gaudichaudi nur als Artcharakter aufzufassen sein dürfte. Lisapsus limellum Cope = Hyla bipunctata Spix? endlich ist nicht identisch mit Pseudis minuta Günther, wie ich früher annehmen zu können glaubte, sondern gehört in die Gruppe der Hylidae Günther als typische Form einer eigenen Gattung, die sich durch das Vorhandensein vollständiger Schwimmhäute zwischen den Zehen, plattgedrückter drei- eckiger Querfortsätze des Sacralwirbels, bald mehr, bald minder deutlich entwickelter Haftballen an den Fingern und Zehen, so wie durch den opposablen Daumen charakterisirt. Insbesondere sind es die Fingerspitzen, dıe zuweilen nur knopfförmig aufgetrieben sind, wie man es bei vielen Cystignathus-Arten findet. Dritter Bericht über die auf der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Libellulinen. Von Friedrich Brauer. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. S D. es meine Ueberzeugung ist, dass nur dann, wenn das Materiale durch monographische Arbeiten gründlich gesichtet ist, sich eigentliche kurze Diagnosen mit Vortheil entwerfen lassen, so habe ich hier die Diagnosen der neuen Arten absichtlich länger gemacht, denn die Mehrzahl derselben gehört in Abtheilungen, welche noch sehr der Bearbeitung und Sichtung bedürftig sind; sie gehören zu den Gattungen Cordulia (1), Nannophya (1), Libellula (9), Anaz (2) und Agrion (5). Cordulia Novae-Zeelandiae n. sp. Testacea, fronte supra bituberculata, viridi-aenea, lateribus flavis, vesicula vertieis obscure testacea, aeneo-micante; triangulo occipitale vel testaceo, vel aeneo. Thorace antice viridi-aeneo, lateribus testaceis viridi- aeneo-micantibus; pedibus nigris, trochanteribus, femoribusque antieis fere totis, intermediis, postieisque interne rufis. Abdomine testaceo, postice moniliforme (Q') vel depresso-cylindrico (2), fascia media longitudinali nigro-viridi-aenea, ad marginem posticum segmentorum lineis transversis flavis interrupta. Appendieibus analibus superioribus maris nigris, longis, ad apicem acutis et sursum flexis, medio convergentibus, subdilatatis, extus angulatis. Appendice inferiori simplice, dimidio breviori, triangulari, flava; App. anal. feminae cylindrieis incurvatis acutis, nigris, longitudine Bd. XV. Abhandl. 64 502 Fr. Brauer: segmenti oetavi. Alis hyalinis(g'), vel macula lata pallide fusco-flavida post pterostigmata (2) pietis, alis postieis basi flavo-hyalinis, membranula cinerea, antice alba. Pterostigmate obscure testaceo (®) vel fusco (J). g Körperlänge 50mm., Vorderflügel 33mm. Pterostigma mm. A © Körpl. 51mm., Flügel 36mm., Pterostigma 2’/,mm. Vaterland: Neuseeland, Aukland. Nannophya australis nov. sp. g Nigra; fronte coeruleo-alba, labro albidoflavo, palpis flavis, vertice albido, nigro cingulato, triangulo oceipitale nigro, postice flavo; occipite nigro, temporibus puncto flavo; thorace nigro, coeruleo-pruinoso, infra fusco; pedibus nigris coxis trochanteribusque rufis; abdomine tricarinato, postice dilatato, annulo quarto angustato; nigro, postice rubro, segmentis 5. et 6. rubro-maculatis; segmento 7. rubro, angulis postieis nigris. Appen- dieibus analibus rufis, superiorum apice nigro; triangulo alarum truncato; pterostigmate fusco nigro, membranula fere nulla; Sectore trianguli infe- riore fracto. Alis hyalinis, venis nigris, postieis basi rufis. Nervis antecu- bitalibus 5. Long. corp. 201/,mn. Long. al. sup. 44mm. Long. abdomin. 43mm. Long. pterostigm. 1'/;mm. Vaterland: Australien, Sidney. Libellula (Diplax) corallina nov. sp. g Rufa; fronte, verticeque rubris, labro labioque testaceis, triangulo oceipitali fusco, nitente; occipite testaceo, temporibus dilute pallide fusco- maculatis; prothorace obscure rufo, postice maculis duabus nigris; thorace rufo v. rubro, lateribus concoloribus; pedibus nigris, coxis, trochanteribus- que totis, femoribus antieis interne, intermediis ad basin et apicem rufis, tibiis tarsisgue extus linea rufa. Abdomine sub depresso, modice lato, tricarinato, post segmentum quartum dilatato, segmento octavo postice angustato; — rufo, segmento octayo et 9. margine postico maculis tribus nigris; appendicibus analibus rufis, subrectis, longitudine segmenti penul- timi. Alis hyalinis, basi macula crocea, haec in alis inferioribus magna, Venis ad basin anterioribus totis rubris, ceteris nigris; pterostigmate testaceo, nigro-marginato. Venis antecubital. 9; sectore nodali subundulato; Sectore trianguli primo arcuato. Area discoidali triseriatim reticulata, O Testacea, thoraeis lateribus viridi-favis, antice infra maculis duabus nigris, supra concoloribus; pedibus nigris, coxis, trochanteribusque flavis, femoribus anterioribus intus, tibiis extus testaceis. Abdomine crasso, Auf der Fregatte Novara gesammelte Libellulinen. 503 segmento octavo postice angustato, testaceo; lateribus segmenti primi et secundi vitta interrupta fusca, segmento 3. ad 6. postice macula laterali fusca, segmento 8. et 9. macula media obscuriori, prima marginem anticum, altera marginem posticum non attingente. Appendicibus analibus flavis, longitudine segmenti octavi. Valvula vaginali triangulari, incurvata, an- gusta, erecta, flava. Segmento 9. infra excavyato. Alis hyalinis, antieis parum, postieis ad basin late sulfureis, ante et post cellulam basalem fus- cescentibus, venis ad basin et marginalibus totis flavis, ceteris nigris; pterostigmate flavo, nigro-marginato. Membranula alba. Nervis ante- eubital. 8. g' Long. corp. 33mm., © 34mm. Long. alae sup. 26'/;mm., Ygmm. Long. abdom. 21mm., Y3mm Latid. abdom. in medio 3'/,mm., Zmm. Loug. pterostig. 21/,mm., zum. Vaterland: Chile. Libellula (Diplaa) bipunctata nov. sp. g Testacea, viridi testacea aut rufescens; labro, labioque pallide testaceis, clypeo, fronteque subaurantiacis, ad antennarum basin linea an- gustissima nigra; vertice flavo vel aurantiaco, triangulo oceipitale testaceo; prothorace supra vittis duabus longitudinalibus latis, nigris; margine po- stico subbilobato. Thorace rufo-testaceo, lateribus subaurantiacis, ad stigmata mesotharacalia punctis duobus nigris, margine antico infra maculis duabus nigris, medio macula quadrata flava; ad alarum basin puncto nigro; pedibus nigris, coxis, trochanteribusque testaceis, femoribus, tibiis- que extus linea flava. Abdomine medio angustato, postice subdilatato; segmento basali maculis lateralibus latis nigris, marginem posticum non attingentibus; segmento tertio macula triangulare nigra, ceteris interrupte trilineatis, .postice punetatis, duobus postieis concoloribus. Appendicibus analibus testaceis. Alis hyalinis, posticis basi sulfureis, costa basi flava; pterostigmate rufo testaceo, fusco-marginato. Nervis antecubital. 9— 10. Area discevidali bi- aut triseriatim reticulata. Femina testacea, vitta humerali fusca, fusco-pilosa; pedibus basi flavis, femoribus extus linea nigra, tibiis nigris, extus linea flava, tarsis nigris. Abdomine ceylindrico, segmento primo maculis duabus semicirculari- bus nigris, marginem posticum non attingentibus; segmento secundo postice macula media triangulari nigra, lateribus nigro-striatis. Segmento 3. ad 7. trilineatis, lines media ad marginem posticum dilatata, lateralibus antice interruptis, in segmento 8. et 9. defficientibus, segmento 10. flavo. Appendicib. anal. flavis; Valvula vaginali erecta, brevi, lata semielliptica, medio sinuata. Alis hyalinis venis nigris basi parum sulfureis, costa ad 64 * 504 Fr. Brauer: basin flava. Venis antecub. 8—9. Area discoid. bi- aut triseriatim reticu- lata. Pterostigmate flavo, nigro marginato. g Long. corp. 23mm., Q 26 — 34mm. Long. abdominis 18'/,mm., 16 — 20mm. Latit. abdom. medio vix /mm., 1 — 4,mm. Long. pterostig. 2mm., 13,— 2y,um. Lopg. alae sup. 23mm., 20%, — 26mm. Patria: Taiti, Nova Caledonia. Mai. Libellula (Diplaa) chloropleura nov. sp. g Viridi-testacea, fronte immaeculata, supra bituberculata; antennis nigris; thorace antice in medio flavo, vittis humeralibus pallide fuscis, fusco hirsutis, infra post prothoracem macula laterali nigra nitente; lateribus concoloribus; lobo postico prothoraeis integro, semilunari, an- gusto; pedibus Havis, femoribus mediis et posticis obscurioribus; tibiis tarsisque fusco-nigris. Abdomine tricarinato, crasso. Segmento 3. ad 9. nigro trilineatis, ad angulum lateralem posticum macula quadrata nigra signatis; Appendicibus analibus obscure cinereo-flavis. Alis hyalinis, po- sticis bası sulfureis. Membranula parva, alba. Venis nigris, costa flava, nigro-marginata. Nervis antecubitalibus 11. Pterostigmate magno, albido- flavo, antice inerassato, nigro-marginato. Long. corp. 30mm. Long. abdominis 18mm. Long. alae sup. 25mm. Latitudo abdominis 2'/,mm. Long. pterostig. 3mm Patria: Chile. 2 Libellula (Diplax) anomala nov. sp. © Testacea; fronte modice producta, supra punctata, coeruleo- aenea; vertice integro, globoso supra coeruleo. Triangulo oceipitali testaceo, postice nigro marginato; prothoraecis lobo postico integro, quadrato. Meso- thorace ad marginem anticum macula laterali nigra, striis humeralibus fusco nebulosis, fusco-pilosis; lateribus thoracis concoloribus, pedibus te- staceis femoribus tibiisque nigro lineatis, tarsis nigris. Abdomine eylindrico medio sub-angustato, basi flavo, segmento 3. ad penultimum nigro-trilineatis. Segmento decimo flavo, postice nigro-marginato. Valvula vaginali semicir- culari, lata, incuryata semilibera, integra. Appendicibus analibus fuseis, acutis; vesicula media flava. Alis hyalinis, basi sulfureis, venis nigris, costa venisque transversis basalibus flavis, nigro-marginatis. Area discoi- dali bi- vel triseriatim reticulata. Sectore trianguli superiori sinuato, Auf der Fregatte Novara gesammelte Libellulinen. 505 Nervis antecubitalibus 9. Pterostigmate magno, pallide flavo, antice infu- scato, nigro-marginato. Long. corp. 34mm. Long. alae sup. 24mm. Long. abdominis 24mm. Latitudo abdominis mm. Long. pterostig. 31mm. Patria: Brasilien (Rio Janeiro). Libellula Leontina nov. sp. d' Fusco-nigra ; capite obscure coeruleo-aeneo; lubio, labroque fusco marginatis, occipite castaneo. Prothorace margine postico integro, longi- tudinaliter sulcato; thorace nigro-fusco subpurpureo, pruinoso, lateribus fusco flavis concoloribus. Abdomine lato depresso coeruleo-pulverulento, duobus segmentis apicalibus nigris, segmento 3. ad 7. indeterminate bili- neatis. Appendieibus analibus brevibus nigris. Alis hyalinis basi flavido- fuseis, venis nigris; venis antecubitalibus 11, area discoidali basi et apice triseriatim, medio biseriatim reticulata. Sectore nodali vix undulato, sectore trianguli sup. sinuato; pterostigmate magno, fusco, postice testaceo, antice nigro marginato. Costa nigra. Long. corp. 32mm. Long. alae sup. 25mm. Long. abdominis 49mm. Latitudo abdominis 2%/,mm. Long. pterostig. 3mm. Patria: Chile. Libellula caledonica n. sp. O Testacea; basi antennarum linea angusta nigra; temporibus fasciis tribus transversis fusco nigris, prothoracis lobo integro, lato. Thorace vitta humerali fusca, lateribus concoloribus, infra macula obscuriori; pedibus antieis flavis; femoribus tibiisque intus nigris, tarsis fuseis, coxis trochanteribusque mediis et posticis infra nigro-fuscis; femoribus infra et apicem versus nigris, tibiis intermediis intus, tarsis totis nigris. Abdomine compresso eylindrico, basi haud inflato postice attenuato, segmento octavo infra excavato, marginibus lateralibus acutis integris haud dilatatis; seg- mento 9. infra carinato; segmento primo maculis duabus triangularibus nigris, marginem posticum non attingentibus; ceteris supra testaceis, nigro marginatis et carinatis, lineis duabus longitudinalibus sinuatis nigro-nebu- losis. Segmento octavo nigro, antice maculis duabus flavis, decimo antice nigro, medio et postice flavo-testaceo. Appendicibus analibus brevibus, rectis, albis albo-pilosis. Alis hyalinis inter nodulum et pterostigma viridi- 506 Fr. Brauer: flavo-hyalinis; costa flavida, venis transversis subcostalibus flavescentibus, ceteris nigris. Pterostigmate magno, flavo antice lato, postice anguste nigro-marginato. Membranula flavo-cinerea. Area discoidali triseriatim reticulata, venis antecubitalibus 14 ad 15. Sectore nodali fortiter undu- lato, sectore trianguli superiore vix sinuato. Long. corp. 45mm. Long. alae sup. 341/,mm. Long. abdominis 30mm. Latitudo in medio 2mm. Long. pterost. 4'/,mm. Patria: Nova Caledonia. Mai. Libellulae obscurae simillima. Libellula Petalura n. sp. Q Testacea; capite testaceo, vertice bifido, triangulo oceipitale magno. Prothoracis margine postico subbilobo. Meso- et Metathorace testaceis antice, nigropilosis, vitta humerali fusca, lateribus concoloribus, area interalari ad alarum basin obscuriori. Pedibus nigris, femoribus antieis extus, ceteris ad basin rufis. Abdomine fusco-testaceo, obscure carinato, lato, postice vix attenuato, segmento octavo margine inferiore nigro, dila- tato, subalato. Segmento penultimo infra subearinato. Appendicibus ana- libus testaceis testaceo-pilosis. Alis pallide viridi-fusco-hyalinis, basi haud sulfureis, venis nigris costa flava nigro-marginata. Pterostigmate angusto, parvo, nigro. Venis antecubitalibus 15—16. Sectore nodali fortiter undulato; area discoidali triseriatim reticulata. Sectore trianguli primo sinuato. Mem- branula access. cinerea. Long. corp. 49mm. Long. alae sup. 41 '/,mm. Long. abdominis 32mm. Latitud. in medio 42/,mm. Long. pterostigm. 3?/,mn. Patria: China, Hongkong. Libellula subfasciolata n. sp. © Testacea, pruinosa; fronte modice producta et vertice parvo supra bifido, nigropilosis, ad antennarum basin linea transversa angusta nigra; temporibus fusco-bilineatis, prothoracis margine postico integro, lobo parvo, elliptico, flavido-piloso; thoracis carina media antica supra infuscata, duabus vittis humeralibus inaequalibus fuscis, harum interna breviore; lateribus duabus vittis dilutis albis, nigro submarginatis, thorace infra ad marginem postieum utrinque longitudinaliter fusco carinato; pedi- bus rufis, tarsis obscurioribus. Abdomine cylindrico, basi haud inflato, Auf der Fregatte Novara gesammelte Libellulinen. 507 seemento octavo, ad marginem posticum fortiter angustato, compresso, infra subdilatato; segmento 9. infra carinato, Ceteris segmentis supra testaceis pruinosis, obscure fusco-carinatis et marginatis, longitudinaliter dilute fusco-bifaseiatis, postice obscurioribus; lateribus segmenti 5—7 margine antico striis transversis albis, obscure marginatis. Segmento ultimo albescente, margine postico fusco, medio albo. Appendicibus longi- tudine segmenti octavi, rectis, nigris; vesicula media alba. Alis hyalinis basi haud sulfureis, venis nigris, pterostigmate magno antice dilatato, flavo-testaceo, nigro-marginato, costa basi flava, nigro-marginata, venis transversis inter costam et medianam testaceo-striatis. Venis antecubita- libus 13— 15. Sectore nodali fortiter undulato, area discoidali triseriatim reti- ceulata; sectore trianguli sup. vix sinuato. Membranula cinerea, antice alba. Long. corp. 41'/,mm. Long. alae sup. 34mm. Long. abdom. 28mm. Latitudo abdom. 21/,mm. Long. pterostig. 4mm. Latitudo pterostig. Imm. Patria: Cap b. sp. Libellulae fasciolatae Rbr. simillima. Libellula infernalis n. sp. g Obseure rufo-fusca, pruinosa, fronte nigro-violacea, nitida, antice fascia media transversa testacea, medio angustata, infra fuscescente; Clypeo fusco, labio labroque nigro-violaceis, fusco marginatis, vertice et triangulo oceipitale nigro-violaceis; oceipite nigro; thorace concolore, infra fuscotestaceo. Pedibus nigris coxis trochanteribusque fuscis; Abdomine eylindrieo, basi haud inflato, postice subdilatato, obscure fusco, einereo violaceo-pulverulento; appendicibus nigris. Alis hyalinis, posticis basi macula fusca hyalina, antieis basi fusco bipunctatis, venis nigris, costa basi fusca; pterostigmate nigro, membranula fusco-cinerea; venis antecu- bitalibus 12; Area discoidali triseriatim reticulata; Sectore nodali fortiter undulato, sectore trianguli superiore subrecto. Long. corp. 31 Y,mm. Long. alae sup. 28mm. Long. abdominis 20mm. Latitud. abdominis 1'/,mm. Long. pterostig. 2'/,mm. Patria: Ceylon. 508 Fr. Brauer: Anas Julius n. sp. g Fronte viridi-alba, supra trifasciata, fascia transversa prima antica fusca, rugosa, secunda pallide coerulea, tertia nigra angusta ad basin antennarum sita. Labio albido-testaceo, margine inferiori fusco- nigro, labro flavo; occipite albido-flavo supra nigro-marginato. Thorace antice flavo-viride, lateribus viridi-testaceis; pedibus nigris, femoribus rufis, apice nigris. Abdomine basi inflato, segmento tertio valde angustato; postice depresso; segmento 2. testaceo, carina dorsali magna, transversa, fusca, interrupta; postice albido-coeruleo; segmento tertio coeruleo-albo, fascia dorsali antice angustata fusca. Segmento quarto ad 9. supra fascia dorsali Jata rufo nigra, antice linea transversa fusca; lateribus testaceis, infra carinam supplementariam fuscam, macula fusca, margine antico albo- maculato. Segmento ultimo rufo, maculis duabus posticis flavis. Appendicibus analibus superioribus interne medio parun dilatatis, apicem versus sinuatis, apice rotundatis, extus spinigeris, medio longitudinaliter carinatis. Appen- dice inferiore brevissima, margine laterali recto, postico rotundato et valide dentato. Alis hyalinis, medio flavescentibus, venis nigris, costa flava, venis transversis antiecis flavolineatis. Pterostigmate obscure testaceo, magno. Membranula cinerea, antice alba. © Abdomine crasso, eylindrico, basi coeruleo albo, segmento primo maculis duabus triangularibus fuseis, segmento secundo crista dor- sali formam litterae T immitante, rufo-fusca, postice triangulariter dilatata. Ceteris dorso fascia longitudinali lata rufa, antice linea transversa fusca; lateribus albidis, rufo variegatis. Segmento penultimo rufo flavo-bimacu- lato, ultimo rufo, longitudinaliter nigro - striato. Appendieibus analibus fuscis, margine interno et apicali rotundo, externo recto, apice spinigero. Alis latis, hyalinis medio flavescentibus, v. infuscatis, costa flava, venis transversis anticis favolineatis. Pterostigmate testaceo. Membranula cinerea antice alba. g Longit. corp. 75mm. © 70 72mm. Longit. alae sup. 52mm. 53— 55mm. Longit. abdominis 53mm. 51 —b2mm. Longit. pterostigm. 5y,mm. 5— 6mm. Patria: China, Shanghai. Anaa concolor n. sp. g Fronte viridi-fava immaculata, vertice fusco, triangulo occipitale nigro, occipite flavo, supra nigromarginato. Labio viridi-testaceo, margine inferiori fusco, thoraee flavo-viride immaculato, pedibus nigris, femoribus anticis extus flavis, mediis et posticis basi et margine superiore rufis. Abdomine ceylindrico, segmento tertio attenuato, apice depresso, segmento Auf der Fregatte Novara gesammelte Libellulinen 509 primo et secundo flavo-viridibus, primo basi rufo-bimaculato, secundo fuseo subearinato, carina transversa planulata, postice macula triangulare fusca. Segmento tertio ad 6. supra nigro fuscis, antice maculis quatuor, postice maculis duabus flavis, sequentibus medio nigro fuseis, latere flavis; penultimo rufo nigro, postice flavo-bimaeulato, ultimo rufo-nigro. Infra eristam supplementariam antice macula alba. Appendicibus analibus supe- rioribus rufo nigris, angustis, basi attenuatis, margine externo sub- sigmoideis, margine interno dolabratis, rotundatis, apicem versus sinuatis, pilosis; apice incurvatis acutis, longitudinaliter carinatis, appendice in- feriore superioribus quater breviore, quadrata angulis posticis subtilissime bitubereulata. Alis hyalinis venis nigris, costa flava, nigro marginata, neryis transversis marginalibus flavolineatis. Pterostigmate testaceo, nigro- marginato, membranula cinereo-nigra, antice alba. Alis postieis inter sectorem trianguli superiorem, inferiorem et brevem viridi-flavo hyalinis. Long. corp. 70mm. Long. abdom. 50mm. Long. al. sup. 45mm. Long. pterostigm. 4'/,mm. Patria: Brasilien am Rio Negro. Agrion (AIschnura) asiaticum n. sp. g' Nigroaeneum, coeruleo-signatum; oceipite punctis duobus pallidis, fronte infra faseia transversa alba, prothoracis margine postico integro, thorace antice lineis angustis humeralibus pallidis,. Appendieibus analibus superioribus brevibus, supra nigris divaricatis, extus brevispinosis, infra testaceis, rotundatis; inferioribus modice curvatis, apice acutis. Abdominis segmento ultimo margine postico parum elevato, tuberculis brevibus, angulariter exeiso. Segmento octayo supra margine postico linea trans- versa angusta, coerulea, infra utringue coeruleo, segmento nono et decimo coeruleis. Pterostigmate alae superioris pallido interne nigro; pedibus albidis, femoribus extus linea nigra. Q Occipite (temporibus) fascia transversa cinereo-violaces, medio angustata, absque punctis pallidis, prothoracis margine postico vix angu- lato, integro; abdominis segmento primo albido, macula quadrata viridi- aenea, margine postico lines angusta alba; segmento octavo et nono margine postico flavo, decimo postice angulariter exciso, fusco. Ptero- stigmatibus pallidis. Longitudo corp. g 26—28mm., Q 25. Longitudo alae sup. 43—44um., 15. Longitudo abdominis 20—21mm., 20. Patria: China (Shanghai, Hongkong). Bd, XV, Abhana]. 65 510 Fr. Brauer: Agrion hieroglyphicum n. sp. Q Cereum nigro-chalybeo maculatum; capite flavescente, maeculis lineisgue parvis nigro-viridi-aeneis, temporibus macula magna flavida, aeneo-cincta, margine oculari flavido; prothoracis margine postico integro, flavido; pronoto viridi-nigro, maculis flavis formam litterae x imitantibus; mesothorace antice pallide violaceo, fascia media longitudinali antica et duabus humeralibus flavis, lineis tribus nigris marginatis et lineatis, Pedibus albidis, femoribus extus linea nigra, tarsorum artieulis ultimis nigris; abdomine cereo, dorso, linea angusta longitudinali viridi-aenea, ad marginem nigrum segmentorum dilatata, segmento primo supra macula basali viridi-aenea, medio cum margine postico nigro confluenti, segmento septimo et octavo supra macula longitudinali lata, nigra; segmento nono flavo basi macula quadrata nigra. Decimo margine postico medio sinuato. Appendiecibus analibus brevibus, flavis, triangularibus. Pterostigmate parvo, .albo, nigro marginato. Longitudo corp. 27mm. Longitudo alae sup. 16mm. Longitudo abdominis 24mm. Männchen schadhaft. Die Schulterlinien ähnlich 5streifig wie beim Weibe, der Prothoraxlappen etwas aufrecht halbrund. Hinterleib blau- weiss, vom 2. Ring an mit breiter erzgrüner Längsstrieme, die in der Mitte auf jedem Ringe verengt, gebuchtet ist, 1. Ring wie beim Weibchen. Zwischenflügelraum blau. Vaterland: China (Hongkong, Shanghai). Agrion (Ischnura) Aurora n. sp. g Aurantiacum, oceipite punctis duobus pallide coeruleis, Clypeo aeneo, labio aurantiaco, basi lines nigra; antennarum artieulis primis albis, prothorace nigro, flavo-marginato, margine postico bisinuato, tri- lobato, lobis rotundis vix erectis. Thorace antice nigro-aeneo lineis hu- meralibus angustis albido-viridibus vel coeruleis; pedibus flavidis, femo- ribus extus apice linea nigra. Abdomine aurantiaco, segmento primo ma- cula quadrata nigra, marginem posticum non attingente; segmento se- cundo macula lanceolata, variabili, 3., 4., 5. et 6. margine postico nigris, 7. supra nigro, octavo antice nigro, postice coeruleo; nono coeruleo, decimo nigro, margine postico medio parum elevato, tuberculo bifido late si- nuato instructo. Appendieibus superioribus conicis erassis, inferioribus parvis, involutis, apice acutis, pterostigmate parvo albo, interne purpureo. Auf der Fregatte Novara gesammelte Libellulinen. Sl © Viridi-aenea, capite fascia transversa flava frontali et punctis duobus pallidis oceipitalibus. Mesothorace vittis humeralibus; segmento primo macula quadrata aenea, marginem posticum non attingente, ceteris supra nigro-aeneis, quatuor ultimis margine postico flavis, Appendieibus analibus conieis, brevibus, basi nigris, apice rufis. Pterostigmate pallido medio parum aurantiaco. Long. corp. Jg 24yyam. © 93. Long. alae sup. 43mm. 44. Long. abdom. 48mm. 18. Patria: Taiti. Ayrion (Ischnura) spinicauda n. sp. g Aurantiacum, capite supra nigro-chalybeo nitido, oceipite punctis duobus pallide coeruleis, antennis basi albis. Prothorace nigro, flavo mar- ginato, margine, postico trilobo, mesothorace antice vittis humeralibus viridi-albis. Abdomine aurantiaco, segmento primo macula quadrata nigra, margine postico flavo, secundo macula lunata basali, postice lanceolata acuta nigra, 3, 4, 5. et 6. immaculatis, 7. macula lanceolata violaceo nigra, antice acuta, octavo antice nigro-aeneo, postice coeruleo, N0nO coeruleo, ultimo lateribus glaueis medio purpureo violaceo, postice valde elevato, spina angusta, apice bifida armata. Appendicibus superioribus conieis, inferioribus brevissimis involutis, apice acutis. Pterostigmate albo, alarım anticarum interne purpureo-marginato. Pedibus albis femoribus apice extus linea nigra. Longitudo corp. 22mm. Longitudo abdominis 47mm. Longitudo alae sup. 14mm. Patria: Polynesien. Ischnurae aurorae simillima tuberculo spinoso distincta. Agrion (Pyrrhosoma) cerino-rubellum n. sp. g' Rubrum; capite supra rufo nigro, fronte antice, clypeo, genis labioque viridibus; prunoto fusco, lateribus rufis, prothoracis margine postico trilobato, lobo intermedio rotundato lato. Thorace viride, vitta media humeralibusque obscurioribus; pedibus aurantiacis, abdomine basi et apice rubro, segmentis intermediis fuseis, postice obscure annulatis, tertio margine postico, septimo antice fusco annulatis. Appendieibus ana- libus superioribus minimis, rotundatis, nigris; inferioribus longis hamatis rubris erectis apice acutis, incurvatis nigris, Alis hyalinis venis nigris, pterostigmate magno, longiore quam latiore, pallide fusco, nigro-mar- ginato. 65* ‘ 512 Fr. Brauer: Auf der Fregatte Novara gesammelte Neuropteren. Longitudo corporis 37mm. Longitudo alae sup. 20mm. Longitudo abdominis 30mm. Patria: Ceylon. Ich hielt diese Art für Ag. cerinum Rbr., doch gibt Rambur bei diesem die unteren Anhänge kurz an. Aehnlich sind die Anhänge von Ag. tenellum De Vill. gebildet. ne 2 —— Fünf Schmetterlings-Zwitter. Von Alois F. Rogenhofer, Custos- Adjunct am k. k. zoologischen Museum. Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Juli 1865. I. Erebia Medea SV. Bei diesem Zwitter tritt die Theilung der beiden Geschlechter, ab- gesehen von den Flügeln, schon am Thorax, kaum bemerkbar aber am Hinterleibe auf, der vorwiegend männlich sich zeigt, die linke After- klappe normal entwickelt hat, während die rechte verkümmert ist. Linke Fühlerkolbe und Palpe so wie die Beharrung der linken Kopfseite und die Färbung der Füsse viel heller als die der rechten Seite, welche auch in der Färbung und Form der Flügel ganz mit dem Männchen übereinstimmt. Rechter Oberflügel oben männlich, unten in Zelle A—5 von der Binde bis zum Saume und in Grundfarbe stark mit rostgelblichen Schuppen gemischt. Rechter Unterflügel in nichts vom normalgefärbten Männchen abweichend. Der linke Oberflügel zeichnet sich durch die gestrecktere Form, hellere und breitere Binde auf der Ober- und breiten hellen Vorderrand auf der Unterseite aus. Der Hinterflügel, der in nichts von der Färbung des Weibchens abweicht, zeigt nur auf der Unterseite zwischen den Augen- fleken und dem Saume, dann in der Mittelzelle einen schwachen Streif und einige kleine Parthien männlich gefärbter Schuppen. Es scheint, als ob jene Parthie weiblicher Färbung auf der Unterseite des männlichen Vorderflügels mit jener der männlichen Färbung auf dem Hinterflügel des Weibchens vertauscht worden wäre. Das Exemplar, meiner Sammlung angehörend, wurde vor mehreren Jahren von Hr. J. Dorfinger bei Sievering nächst Wien gefangen. 514 Alois Rogenhofer: Die nun im Folgenden beschriebenen Zwitter gehören alle Saturnia pavonia L. (carpini SV.) an, welche sämmtlich in diesem Frühjahre aus Puppen gezogen wurden. Abgesehen davon, dass nicht leicht eine solche Zahl in Einem Jahre wieder vorkommen dürfte, gewinnt diese Beobachtung dadurch ein erhöhtes Interesse, dass die Raupen, obwohl von verschiedenen Personen, sämmtlich an Einer Lokalität, in der nächsten Nähe Wiens bei Hernals im v. J. gesammelt wurden und es daher nicht unwahrscheinlich sein dürfte, dass die Falter einer und derselben Brut entstammen. II. Saturnia pavonia L. Spannweite 35%, W. L. (r. Obil. 1614“. 1. Obfl. 171%). Hier haben wir einen Zwitter vor uns, der so zu sagen, seine hermaphroditische Natur übers Kreuz zeigt, da der linke Vorder- und rechte Hinterflügel weiblich, der rechte Vorder- und linke Hinterflügel männlich sind und durch die verschiedene Grösse schon auffallen. Rechter Fühler ganz männlich, linker (oben) die äusseren Kamm- zähne wie beim rechten, die innern (unten) viel kürzer und wie der Schaft von der Färbung der weiblichen Fühler. Leib so kräftig wie beim ©, scheint eierleer zu sein, da er nach dem Tode auf ein Minimum einschrumpfte. Thorax und Hinterleib von weiblicher, die rechte Schulterdecke von männlicher Färbung. Rechter Oberflügel oben fast ganz männlich, nur der Innenrand bis Rippe 2 dünner und graulich beschuppt, Unterseite ausser einem orange- gelben Strahl im Discus und einigen solchen Flecken am Innenwinkel von weiblicher Färbung. Rechter Unterflügel oben weiblich, nur in der Färbung dunkler als bei gewöhnlichem Stücken, auf der Unterseite die Saumbinde zu %, Theilen gelb beschuppt. Linker Oberflügel weiblich mit einem bräunlichen Wisch von dem Rosafleck der Flügelspitze bis zum Auge. Die Unterseite hat nur im Costalraume im 1. Flügeldrittel einen schmalen gelben Streif. Oberseite des linken Vorderflügels der Form nach weiblich, die vordere Hälfte mit Einschluss des Auges und des Saumes orangegelb, die hintere Hälfte weiblich gefärbt mit 3 kleinen gelben Flecken am Saum- rande; die Unterseite rein weiblich, mit gelber Färbung in jenem Theile der Saumbinde, der am andern Hinterflügel grau blieb. Der linke (@) Oberflügel ist um etwas mehr als 2 Linien grösser als der rechte, die beiden Hinterflügel gleich gross, beim rechten der Vorderwinkel spitzer. Im Februar 1865 von Hrn. Schifferer in Wien gezogen und für's hiesige k. k. zoologische Museum erworben. . b R s 1 r Fünf Schmetterlines-Zwitter. 415 III. Spannweite 33%, W.L. Vorwiegend Männchen. Die rechte Seite der Flügel, so wie der rechte Fühler sind vollkommen männlich, während der Leib fast ganz dem des Weibchens entspricht, nur am Thorax die rothbräunliche Be- haarung des Männchen zeigend und die beiden letzten Segmente rechter Seits etwas schmächtiger sind, der länger behaarte Afterbüschel auf das g’ hindeutet. Der linke Fühler hat wohl die Kammzähne wie der rechte aber kürzer, namentlich gegen die Spitze zu und eine hellere an die © Fühler erinnernde Färbung. Der linke Vorderflügel in der Form und dem unter der Spitze etwas weniger eingezogenen Saume nach, dem Weibchen sich nähernd, hat aber ganz die männliche Färbung und ist etwas kleiner als der rechte, nur ist die Beschuppung etwas dünner und in den Zellen 2 und 4 dunkler, das Auge grösser. Die Unterseite zeigt am Innenrande nur in den Zellen 2, 4 und 5 und in der Umgebung des Auges weibliche Färbung, sonst der Oberseite entsprechend. Der linke Hinterflügel ist fast ganz dem Weibchen entlehnt und führt ausser dem grössern Auge dem Innenrande entlang männlich ge- färbte Behaarung, nur der Saum nahe dem Afterwinkel so wie die Saum- binde hat bis zu Zelle 2 und 4 orangegelbe Beschuppung. Die Unterseite nähert sich am Vorder- und Innenrande dem Männchen, während der Mittelraum bloss der weiblichen Färbung entspricht. Das vorliegende Exemplar, welches sich in meines Freundes H. Dorfmeisters Sammlung in Wien befindet, ward im Februar 1865 im Zimmer erzogen. IV. Spannweite 34 Linien. Leib, Flügel und Grösse vorwiegend weiblich, Fühler etwas kürzer gezähnt, als beim g', namentlich auf der Unterseite; Schulterdecken bräun- lich, Hinterleib wie beim © gefärbt. Rechter Oberflügel der Färbung und der geschwungenen Form nach männlich, nur in der Mitte der Zelle 4 b. ist weissgraue Beschuppung vor- herrschend. Unterseite weiblich gefärbt, durch die Mittelzelle, so wie Rippe 5 entlang und an der Wurzel der Costa läuft ein Strich gelber Schuppen, am Saumrande der Zelle 3 ebenfalls eine Parthie gelbbeschuppt. Rechter Unterfügel oben und unten weiblich, nur die Subcosta, oberseits von der Wurzel bis zum Auge nach innen gelb gesäumt. Linker Oberflügel der Form und Färbung nach weiblich mit bräun- lichen Schuppen, namentlich am Vorderrande und der Wurzel gemischt. * u = 516 Alois Rogenhofer: Fünf Schmetterlings-Zwitter. “Auf der Unterseite die subcosta und das Mittelfeld um’s Auge herum bis zur gewellten Binde gelb, Linker Hinterflügel weiblich, nur in der Mittelzelle oben reicht ein ziemlich breiter gelber Streif von der Wurzel bis zum Augenfleck. Wir haben hier einen Zwitter vor uns, dessen Vorderflügel so wie Fühler und Thorax das Männchen, die Hinterflügel und Leib das Weibchen repräsentiren, V. Spannweite 32 W.L. Vorwiegend Männchen. Rechter Fühler männlich, linker heller ge- färbt, obere Kammzähne kaum etwas länger als beim Weibchen, untere ungefähr halb so lang als die des Männchens. Färbung des Thorax männlich. Hinterleib, Form und Grösse des Weibcheus, Färbung grau mit gelblich gemischt. Die Oberflügel oben männlich, der rechte mehr gerundet und nur am Innenrande eine Reihe weisser Haare und Schuppen führend. Unterseite des rechten der subecosta und Zelle 6 entlang gelb gefärbt. Der linke Oberflügel hat unter der Subcosta und Zellen 4, 5 und 6 vom Augenlieck bis zum Saum, so wie Rippe 2 gelb. Der rechte Hinterflügel oben ganz männlich, unten wurzelwärts heller grau. Linker Hinterflügel viel grösser als der rechte, der Form nach weiblich, bis zur gewellten Binde mit Ausnahme eines schmalen Streifens am Vorderrande orange gefärbt, welche Farbe sich der Rippe 5 entlang bis zu den Fransen zieht. Der Augenileck so klein wie beim g. Unterseite wie beim Weibchen, von der Wurzel bis zur vorderen Binde, am Vorderrande ein Streif rothbrauner Beschuppung. Diese beiden Zwitter erzog im heurigen Frühjahr Hr. Hauptmann Weppl, der sie mir gütigst zur Beschreibung überliess. Anmerk. Hr. Kretschmar beschreibt in der Berl. entom. Zeitschrit. VIli. 1864 p. 397 ebenfalls einen unvollkommenen vorwiegend weiblichen Zwitter von Sat. Pavonia L. ee EIER Ueber zwei neue Pflanzen-Gattungen. Ein Schreiben an Hrn. Prof. u. Director Dr, Eduard Fenzl. Von Professor Dr. R. A. Philippi in Santiago. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juni 1869. Mit 2 Tafeln. (Tab. XII—XII.) S. Juan in der Proy. Valdivia den 5. Febr. 1865. Verehrter Freund! Vor etwa einem Jahre habe ich Hrn. Prof. von Schlechtendal Nachricht ') von einer merkwürdigen Orchidee? gegeben, welche mein ältester Sohn hier an einer einzigen Stelle an dem unglücklichen Tage entdeckt hatte, an welchem mein ganzes Gehöfte abbrannte; ich hatte dieselbe Arachnites uniflora genannt und war nicht im Stande gewesen, Griffel und Staubgefässe an den paar getrockneten Exemplaren zu er- kennen, die ich erhielt; doch schienen mir sechs gewöhnlich gebildete Staubfäden vorhanden gewesen zu sein. Im letzten November hat mein Sohn, trotz der vielen Arbeiten, welche die Wirthschaft und das Wieder- aufbauen der nöthigen Gebäude mit sich brachten, diese Pflanze wiederum aufgefunden, untersucht und gezeichnet, und ich erlaube mir hiermit, Ihnen seine Zeichnung und seine Beschreibung mitzutheilen, woraus Sie sich überzeugen werden, dass die in Rede stehende Pflanze eine eigene Familie bilden muss. 4) Sie ist publieirt in der Botan. Zeitung von Mohl und Schlechtendal. 1864, p. 217. Bd. XV. Abhandl. 66 518 Dr. R. A. Philippi: Arachnites ist in der Nähe meines Hauses gar nicht selten, stets im Schatten der Aristotelia Maequwi und anderer Bäume, die sonst nicht leicht ein anderes Gewächs unter sich aufkommen lassen, und scheint ein Wurzelparasit zu sein; die Höhe varirt zwischen einem halben und anderthalb Fuss und sämmtliche Exemplare ohne Ausnahme sind ein- blüthig. Die Wurzel besteht aus etlichen ovalen Knöllchen und der Stengel trägt bis etwas über die halbe Höhe vier scheidenförmige Blätter, wie bei den meisten Erdorchideen; die Farbe dieser Theile so wie der Blume ist ein blasses, bräunliches Roth. Die Blüthen sind polygamisch, indem selten in der Blume Griffel und Staubgefässe zugleich ausgebildet sind, sondern mehrentheils nur das eine dieser Organe sich vollkommen ent- wickelt. Das Perigon ist bei den männlichen, weiblichen und Zwitter- blumen dasselbe, etwas geneigt, oberständig und sechsblättrig; das oberste Blättehen ist das breiteste und kürzeste und nach unten gebogen, breit lanzettförmig, allmälig lang zugespitzt, seine beiden Ränder nach oben umgeschlagen und das Mittelstück am Grunde der Länge nach eingedrückt. Die andern fünf Blättchen sind etwa anderthalbmal so lang ausgebreitet, untereinander gleich, linealisch pfriemenförmig, d. h. von der schmalen Basis an allmälig in eine feine Spitze auslaufend und nur einnervig, während das obere Blättchen zahlreiche Nerven zeigt. Die Mittelrippe desselben ist innen sehr verdickt, und sieht beinahe wie eine grosse Drüse aus, welcher aussen die oben erwähnte Furche entspricht. Bei der männlichen Blume, die etwas kleiner als die weibliche ist, und namentlich ein weniger entwickeltes Ovarium hat (Taf. 12, Fig. B), sind sechs Staubfäden vorhanden, welche den Zipfeln des Peri- gons gegenüberstehen und aus einem kurzen, cylindrischen, fleischigen, aufrechten, etwas nach innen geneigten Filament und einer flach drei- eckigen, der Länge nach mit einer Furche sich öffnenden Anthere bestehen, (Taf. 12, B. 3 a und b). Der Pollen ist nach der mündlichen Mittheilung meines Sohnes körnig. Anstatt der Griffel erhebt sich in der Mitte der Blume ein in drei Theile gespaltener Kegel (Taf. 12, B. 4a u. b). Die weibliche Blume zeigt an der Basis jedes Zipfels des Peri- gons ein rudimentäres Staubgefäss in Gestalt einer nach aussen umge- rollten Schuppe, die bisweilen noch eine verkümmerte Anthere trägt (Taf. 42, A. a, die Ansicht von oben). Im Centrum stehen drei auf- rechte, cylindrisch-conische, kurze Griffel, mit blattartig-kopfförmiger, sehr warziger Narbe. Der Fruchtknoten ist einfächerig, mit drei wandständigen Placenten, die mit schmaler Leiste aufsitzen, sich dann fe Ueber zwei neue Pllanzengallungen. 519 bedeutend verdicken und ausbreiten und zahllose Eichen tragen (Taf. 12, A e). Die Frucht ist eine dünnhäutige, verkehrt-kegelförmige Kapsel, die zur Zeit der Reife nach unten umgebogen ist und sich an der Spitze mit drei Klappen öffnet, die den Griffeln so wie je einer Placenta entsprechen. Die Samen sind fast mikroskopisch klein und linienförmig (Taf. 12, C a), unter der Lupe betrachtet erscheinen sie meist etwas gekrümmt, beiderseits abgerundet, durchsichtig, und haben in der Mitte auf der einen Seite einen ovalen, dunkleren Kern, der etwa den dritten Theil ihrer Länge einnimmt. Zu einer vollständigen Kenntniss der Pflanze gehörte freilich noch die Beschaffenheit des Pollens, die Anheftung der Eichen an ihre Placenten, die Struktur der Samen etc. zu wissen, indessen steht meines Erachtens sehon so viel fest, dass Arachnites uniflora in keine der bekannten Pflanzen- familien passt. Mit den Orchideen kommt sie durch den Habitus, die unregelmässige, epigynische Blüthenhülle, das einfächerige Ovarium, die wandständigen Placenten und die zahllosen, winzig kleinen Samen überein, weicht aber wesentlich durch die Zahl und Bildung der Staubgefässe und Griffel ab. Im November v. J. habe ich die Insel Juan Fernandez besucht, bin aber leider kaum vier Tage auf derselben gewesen und habe nur einen sehr kleinen Theil derselben erforschen können. Ein eben so reicher wie liebenswürdiger chilenischer Bergwerksbesitzer, der Herr D. Jose Tomas de Urmeneta, hatte mich eingeladen, ihn auf einer Excursion nach dieser Insel zu begleiten, die er auf seiner Yacht von Guayacan aus un- ternehmen wollte und ich ergriff mit Vergnügen diese Gelegenheit eine Insel zu besuchen, welche wohl für Jeden, der den Robinson Crusoe gelesen, merkwürdig ist, aber namentlich dem Botaniker wegen ihrer eigenthümlichen Flora ein hohes Interesse darbietet. Guayacan heissen die Schmelzhütten des Herrn Urmeneta, welche nächst denen von Swansea die grössten der Welt sind. Sie liegen in der Bucht von Herradusa dicht bei Coquimbo, und dorthin begab ich mich von Valparaiso aus auf dem Dampfer. Ich hatte noch mehrere Tage Zeit, die sonnenverbrannte dürre Umgegend zu durchstreifen, ehe wirabsegelten. Wir hatten nicht nur, wie in dieser Jahreszeit zu erwarten war, beständig conträren Wind, so dass wir ziemlich 180 deutsche Meilen weit in den stillen Ocean fahren und dann umwenden mussten, um zur Insel zu gelangen, sondern auch drei Tage Windstille, und einmal, als wir dicht an der Insel waren, einen kleinen Nordsturm. In Folge dieser ungünstigen Umstände brauchten 66 * 520 Dr. R. A. Philippi: wir zehn Tage, um Juan Fernandez zu erreichen, welches doch nur 94 deutsche Meilen von Valparaiso in gerader Linie entfernt liegt. Ich hatte gerade Zeit genug, den circa 2500 Fuss hohen Kamm der Insel zu besteigen, ein klein wenig auf der Südseite hinabzusteigen und überhaupt mich ein wenig zu orientiren, wo und wie ich sammeln müsste, als es hiess zurück nach Valparaiso ; Geschäfte erlaubten Herrn Urme- neta nicht, länger abwesend zu sein. Die Vegetation zog natürlich meine Aufmerksamkeit am meisten auf sich; die Juan Fernandez eigenthümlichen Landschnecken und Käfer habe ich gar nicht sammeln können und von andern Insekten auch nur ein paar gefangen. Das Sandelholz ist voll- ständig ausgerottet und kaum findet man jetzt noch das eine oder andere Stückchen unverwest in der Erde. Von der schönen der Insel eigen- thümlichen Palme, die ich Morenia chonta genannt habe, habe ich nur fünf oder sechs ausgewachsene Bäume an einer völlig unzugänglichen Fels- wand gesehen, alle andern sind längst weggehauen, da das Holz dieser Palme zu Stöcken, Regenschirmen u. dgl. sehr gesucht ist; doch finden sich noch ziemlich viel junge Pflanzen und der Gärtner, Herr Ahrens, brachte ein halbes Dutzend lebender Pfanzen nach Santiago, von denen eine noch Lebenszeichen von sich gibt, die andern sind todt. Besser haben sich die baumartigen Farnkräuter, Dicksonia Berteroana nnd Lomaria lanuginosa, so wie einige baumartige Cichoriaceen, (ea) ge- halten. Im Ganzen stimmt die Vegetation mehr mit der von Valdivia, als mit der des gegenüberliegenden Theiles von Chile überein. Der untere Theil der Insel, etwa bis 500 Fuss Meereshöhe, bringt haupt- sächlich Gras hervor, dann folgt dichter Wald, dessen Bäume grosse Analogie mit denen Valdivias haben, z. B. Drimys, Edwardsia, Citha- rexylon, Pernettia, Eugenia, ohne dieselben Arten zu sein, zum Theil zu Geschlechtern gehören, die auf dem Festlande nicht vorkommen, wie Xanthoxylon, der einzige Baum der Insel, der Bretter liefern kann, und Psychotria, zum Theil der Insel ganz eigenthümlich sind, wie Rea, Robinsonia. Die Farnkräuter sind überaus zahlreich an Arten und Individuen, wie auf den oceanischen Inseln der Südsee, aber es fehlen gänzlich die Schlingpflanzen, welche in den Wäldern Valdivias eine so bedeutende Rolle spielen. Sehr viele Botaniker haben bereits diese Insel besucht und noch hat jeder die eine oder andre Pflanze dort gefunden, die seinen Vorgängern entgangen war. Auch ich war in dem Fall; ich habe viele Pflanzen, die zehn Jahre früher mein damaliger Präparator Germain gefunden hat, entweder gar nicht oder nicht in Blüthe ge- sehen, dagegen viele andere gefunden, die ihm nicht vorgekommen waren, unter denen mehrere unbeschriebene, namentlich eine Cyperacee, die ein neues Genus bilden muss, und einen kleinen Strauch, dessen Beschreibung und Abbildung ich Ihnen jetzt mittheile. Derselbe ist höchst eigenthümlich, Ueber zwei neue Pllauzengaltungen. 521 wie Sie sehen werden, und scheint mir als apetale Form zu den Maguo- liaceen gestellt werden zu müssen, wenn man nicht gar eine eigene Fa- milie daraus machen will. Lactoris') Ph. novum genus Magnoliacearum? an familia propria? Diese Pflanze ist ein kleiner, etwa zwei Fuss hoher Strauch, der vollkommen kahl und sehr stark verästelt ist; die Aeste sind dünn, stielrund, gegliedert, die jüngsten beinahe fadenförmig, an den Gliedern mit stehenbleibenden Nebenblättern versehen, die auf den ersten Anblick an die Ochrea von Polygonum erinnern. Es sind aber zwei Nebenblätter, die an ihrem Grunde verwachsen und stengelumfassend sind, bald aber ziemlich divergiren‘ sie sind 1'%, Linien lang, trockenhäutig und braun und umschliessen ausser dem wahren Blatt noch ein zweites, kleineres, welches wohl ein abortirter Ast ist, so dass der kleine Strauch folia ge- minata inaequalia nach Art einer Azara zu haben scheint; nach oben hin tritt eine Blume an die Stelle des Blattes. Die Blätter sind kurz gestielt, verkehrt eiförmig mit keilförmiger Basis, an der Spitze beinahe abgestutzt und stachelspitzig, vollkommen ganzrandig und gerandet, unten glauk und fünffach nervig, aber mit stark hervorstehender Mittelrippe und geringer Verästelung der Blattadern. Die grössten Blätter sind nur etwa 9 Linien lang, 5'4 Linie breit und sitzen auf einem ®%, Linie langen Blattstiel. Die Blumen sind klein und grün und sitzen in grosser Zahl, aber einzeln, in den Blattwinkeln der äussersten Zweige. Der Blüthenstiel ist faden- förmig, 1'% Linien lang. Die Blume selbst ist hermaphroditisch, am Grunde mit ein paar kleinen Bracteen versehen und apetal. Das grüne Perigon ist hypogynisch und besteht aus drei breit-eiförmigen, kaum eine Linie langen Blättchen. Es sind sechs hypogynische, in zwei Kreise ge- stellte, beinahe sitzende Staubgefässe vorhanden, diekaum kürzer sind als der Kelch; die drei äussern wechseln mit den Kelchblättchen ab, die drei innern stehen denselben gegenüber. Die Staubbeutel sind von blassgelber Farbe, linealisch-länglich, zweifächerig, die Fächer etwas getrennt, öfinen sich mit einer Längsspalte nach aussen, und das Con- nectiv ragt über die Anthere in Gestalt eines breit dreieckigen Zipfels hervor. Es sind drei vollkommen getrennte Ovarien vorhanden, welche so lang sind wie die Staubgefässe oder Kelchzipfel; sie sind eiförmig von Gestalt und tragen einen dicken, etwas nach aussen umgebogenen, innen beinah bärtigen Griffel, der etwa die halbe Länge des Fruchtknotens erreicht. Die Zahl der Eichen beträgt wenigstens sechs und sie sind im innern Winkel des Fruchtknotens befestigt, mehr habe ich nicht sehen können. Die Pflanze, von der ich nur ein Exemplar gesehen habe, fing 1) Laetoris, alter lateinischer Name einer jetzt unbekannten Pflanze. Dr. R. A. Philippi: eben an zu blühen und ich habe daher nichts von der Frucht sehen können; ich vermuthe, dass sie fleischig ist und nicht aufspringt, ähnlich wie bei Drimys. Zuerst hielt ich diese sonderbare Pflanze, ehe ich sie näher unter- suchte, für eine Euphorbiacee, indem mich der Habitus an einige Phuyll- anthus erinnerte, allein die freien Fruchtknoten, die hermaphroditischen Blüthen etc. entfernen sie weit von dieser Familie und der erste Umstand nöthigen uns wohl, sie unter den Polycarpieis von Endlieher zu suchen. Unter diesen sind es aber die Magnoliaceae, welche durch Vorhandensein von Nebenblättern, das dreiblättrige Perigon, das über die Antheren- säckchen verlängerte Conneetiv ete. mit Lactoris übereinkommen, wäh- rend freilich der gegliederte Stengel, die kleinen, blumenkronenlosen Blumen, die geringe Zahl der Staubgefässe etc., so wie der Habitus ab- weichend genug sind. Seitdem ich hier in der Provinz bei den Meinigen bin, habe ich auch eine sehr interessante botanische Excursion gemacht. Ich bin näm- lich mit meinem ältesten Sohn den Weg geritten, der von hier direet nach Guoirolla an der Küste eirca 20 Leguas weit durch die unbewohnte Küsten- cordillere führt. Dieselbe bildet grösstentheils eine wellenförmige Hoch- ebene, die ich auf 2500 Fuss Meereshöhe schätze und in einer grossen Strecke bildet sie Torfsümpfe mit Sphagnum und einer Menge Magella- nischer Pflanzen, wie Astelia pumila, Donatia magellanica, Drosera uniflora, Oreobolus obtusanyulus ete., nebst Fagus antaretica und betuloides, welche letztere noch nicht in der Provinz gefunden war; beides sind bekanntlich Magellanische Arten, erstere findet sich aber auch an vielen Punkten der Provinz Valdivia. Erklärung der Abbildungen. Taf. XII. Arachnites uniflora Phil. A. Eine weibliche Pflanze mitt- lerer Grösse. — a. Ansicht der Blume von oben; die Zipfel des Perigons sind abgeschnitten; man sieht in der Mitte die drei Narben und an der Basis eines jeden Perigonzipfels einen rudimentären Staubfaden. — b, Seiten- ansicht des Fruchtknotens und der Griffel etwas vergrössert. — ce. Quer- durchschnitt des Fruchtknotens. — B. Eine männliche Blume in natür- licher Grösse. — 1. Dieselbe von hinten gesehen, um die Furche oder den Kindruck am Grunde des obern Perigonzipfels zu zeigen; die seitlichen Pe- rigonzipfel sind abgeschnitten. — 2. Die männliche Blume nach Entfernung der Perigonzipfel, um die sechs Staubgefässe zu zeigen. — 3a. ein Staub- gefäss von immen, 3 b. dasselbe von aussen, — 4. Die männliche Blume nach Entfernung der Perigonzipfel und der Antheren, um den kegel- = : 99 Veber zwei neue Pfllanzengatlungen. Yo förmigen Vorsprung — die verkümmerten Griffel — zu zeigen. — C. Die Samen, a in natürlicher Grösse, b vergrössert. Tafel XI. Die Abbildung stellt einen kleinen Zweig von ‚Lactoris Fernandeziana Phil. ın natürlicher Grösse dar. — a ist eins der grössten Blätter vom Rücken gesehen, um den Aderverlauf zu zeigen; am Grunde bemerkt man die Ochrea. — b eine Blume in natürlicher Grösse. — ce. ein Blättchen des Perigous in natürlicher Grösse, — d dasselbe vergrössert. e ein Staubfaden vergrössert, von der äusseren Seite gesehen. — f das Pistill vergrössert. — e eines der Ovarien geöffnet und vergrössert, um die Eichen zu zeigen. Bemerkungen zu Professor Dr. Philippis Aufsatze von Director und Professor Dr. Eduard Fenzl. 1. Die vermeintlich mit den Orchideen verwandte Gattung Arach- nites scheint mir der Abbildung und Beschreibung der einzigen sie bisher bildenden Art „A. uniflora Phil.“ nach zu urtheilen, weit näher den Burmanniaceen als irgend einer anderen Ordnung zu stehen. Abgesehen von dem eigenthümlich gebildeten Perigon, das allerdings an manche Pterostylis-Arten unter den Orchideen erinnert, erscheint doch die Zahl der Staubblätter, die Art ihrer Einfügung und Beschaffenheit derselben so verschieden, dass au eine Verwandtschaft mit diesen nicht gedacht werden kann, während mit Ausnalıme des 6- und nicht 3-gliedrigen Staubblatt- kreises alles übrige für die Affinität mit den Burmanniaceen spricht. In dieser Hinsicht bildet diese Gattung ein entschiedenes Uebergangsglied zu den Hämodoraceen, bei welchen gleichfalls 3- und 6-andrische Gat- tungen vorkommen. [2 2. Ueber die zweite, nicht minder seltsame Gattung Lactoris ge- traue ich mich kaum ein Urtheil zu fällen; doch möchte ich sie nicht mit meinem Freunde zu den Magnoliaceen, sondern !ieber zu den Dilleniaceen, als = durch typisches Fehlen der Blumenblätter und Auftreten von 524 Dr. R. A. Philippi: Ueber zwei neue Pflanzengattungen Nebenblättern abweichendes Genus, bringen. Denn Nebenblätter fehlen nicht allen Dilleniaceen und bei dem häufigen Schwanken der Blumen- blätter zwischen 1—6 in der Abtheilung „Delimeae“ dürfte es Einem nicht Wunder nehmen, einmal eine ganz apetale Dilleniacee entdeckt zu haben. Auch stimmt die Blattform der Lactoris Fernandeziana ganz gut mit der mancher neuholländischen Pleurandra zusammen. — =—e «ID Sm n /oologische Miscellen. V. Von Georg Ritter von Frauenfeld. (Mit 5 Tafeln. (Taf. VII—XI. u. XX1l.) Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. 1: Abbildung der im Verzeichniss der Arten der Gattung Paludina Lmk*) aufgeführten neubeschriebenen nebst einigen noch neuerlichst aufgefundenen Arten. Taf. VII. Hydrobia Seemani v. Frf. Ich habe diese Art in Band XIII., pag. 1025 nach Exemplaren der Cuming’schen Sammlung, welche Dr. Seemann aus N. W. Mexiko mitgebracht, beschrieben. Sie gehört in die Verwandtschaft der HZ. ventrosa Mont., von der sie die kleinere Mün- dung, die dünnere durchscheinende Schale und tiefere Einsehnürung der Windungen unterscheidet. H. consociella v. Fr£f. Bd. XIII., pag. 1020, beschrieben, dürfte wohl mehrfach als H. acuta Drp.— H. ventrosa Mont. in den Samm- lungen sich finden, da sie an ihren Fundorten in Dalmatien, wo sie be- stimmt nur im Süsswasser lebt, eine der häufigsten Arten ist. Die gedrungenere Form, Verhältniss der Windungen unterscheidet sie jedoch von jener Art, deren Grösse sie bei weitem nicht erreicht. H. corrigata v. Frf. Bei der Beschreibung dieser Schnecke, Bd. XIIL,, pag. 1021, habe ich bemerkt, dass ich sie unter dem Namen 2. 14 *) Band XIV. pag. 561. Bd. XV, Abhandl. 67 ter 526 G.v.Frauenfeld: Pal. minutus Tott. aus Amerika erhielt, mit der sie jedoch keineswegs zusammenfällt. Es wäre vielleicht möglich, dass sie mit letzterer vereint lebt und so mit ihr vereint versendet wurde; allein Abbildung und Be- schreibung Totten’s in Silliman American Journal Bd. 26, pag. 369, kann nur auf die grössere in Küster’s Monographie als Paludina minuta Say abgebildete Schnecke bezogen werden. Sie kann auch nicht etwa als ein Jugendzustand derselben betrachtet werden, da Form, Verhältniss der Windungen, sowie der Mündung vollkommen verschieden sind. Das bei Küster unter P. minuta angegebene Citat: Turbo minuta Say kann ich nieht auffinden, und dürfte unrichtig sein. Es muss Turbo minutus Tott. Cingula minuta Tott. ap. Go uld., daher Paludina minuta, Tott. oder da sie von mir zu Hydrobia gestellt wird = Hydrobia minuta Tott. = heissen, und der Autorname Say muss ganz ausfallen. _ H. Pleneri v. Frf. Die bei der Beschreibung dieser Schnecke Bd. XIIL., pag. 1024 schon bemerkte eigenthümliche Spindelbildung ohne der geringsten Spur eines Nabels, die etwas an Alaba erinnert, lässt dieselbe so fremdartig unter den Hydrobien erscheinen, dass ich sie nur schwer darunter belasse. Sie steht der Dorbigny’schen Pal. Cumingii nahe. In Betreff der Abbildung muss ich bemerken, dass der äussere Mundsaum zu stark eingedrückt erscheint, sowie der Schatten an der Spindel irrig den Anschein einer Nabelvertiefung gibt. HH. Gumnii v. Frf. Bd. XIIL., pag. 1025. Ausgezeichnet durch die gleichmässig runde Mündung, deren Saum von der Spindlwand abstehend etwas an Truncatella erinnert. Sie kommt auch viel schlanker als die Abbildung, welche die gedrungenste Form zeigt, vor. H. declinata v. Frf. Bedeutend kleiner als die vorhergehende Art. Wie die Beschreibung Bd. XIILl., pag. 1020, ganz deutlich angibt, dürfte auch diese Schnecke vielfach unter 7. acuta Drp. (AH. ventrosa M ont.) in den Sammlungen gefunden werden, da sie in den Küstengegenden von Kroatien bis Griechenlend nicht gerade besonders selten vorkomnit. H. Reevii v. Frf. Diese, wie aus der Abbildung ersichtlich, mit der var. coronata von HH. eristallina Pf. verwandte Art wurde von mir Bd. XIII, pag. 1024, beschrieben. Obwohl die Kante schärfer oder schwächer sein kann, so verschwindet sie doch nie ganz, wie bei ceristal- lina Pf. Auch bildet sich nie, wie bei v. coronata Pf. ein aus der Schale geformter Zackenkranz, sondern die schneidig vorstehende Kante trägt am Rande einen braunen Fransenbesatz. 2 H. spelaea v.Frf. stammt mit der vorstehenden aus den Dinornis- höhlen auf Neuseeland, und ist Bd. XIIIL., pag. 1022, beschrieben. Sie nähert sich H. Gunnü v. Frf., von der sie jedoch die Mündung sehr unterscheidet. Grösse, Mündung, Windungsverhältnisse verbieten, sie etwa als ungekantete Varietät zu H. Reevei v. Fr., mit a sie vermischt lebt, zu ziehen. » Zoologische Miscellen. 927 Bythinia meridionalis v. Frvf., Bd. XIL., pag. 1153, beschrieben. Sie bleibt etwas unter der Grösse der B. ventricosa Gr., während sie fast deren Dicke erreicht, ist also im Verhältniss weit bauchiger wie jene, mit weit grösserem Nabel als ihre nächste Verwandte, BD. Majewskyi v.Fr£f. B. Schraderi v. Frf. Auf derselben Seite wie vorstehende be- schrieben. Etwas grösser als die ihr verwandte D. rubens Mke. mit verhältnissmässig grösserer Mündung und weit schmälerem Nabel, sowie weniger stark gewölbten Windungen. Taf. IX. B. umbratica v. Frf. Auch diese Schnecke, Bd. XIL, pag. 1154 beschrieben, hat die Grösse und Form von B. ventricosa Gr., jedoch mit weit flächeren Windungen und anders gebildeter Mündung. B.tristis v. Frf. Ich habe bei Beschreibung dieser Schnecke, Bd. XII., pag. 1148, bemerkt, dass ich kaum glaube, dass die dunkle Farbe der Art eigenthümlich sei. Ein zweites Exemplar, welches ich seit- dem untersuchen konnte, zeigt deutlich, dass das Schwarz derselben nur von einer Ablagerung vom Aufenthaltsorte der Schnecke herrühre, und deren eigentliche Farbe bläulichweiss ist. B. africana v. Frt. Im XI. Bde., pag. 1155, beschrieben, nähert sich den niedern, kugeligen, indischen Formen mit vollständig gedecktem Nabel, gleichwie BD. stenothyroides und inconspieua Dhrn., die sie an Grösse übertrifft, mit jedoch etwas mehr abgesetzten Windungen. B. vertiginosa v. Frf. In der Beschreibung dieser Schnecke, Bd. XIL., pag. 1152, ist beim Abschreiben ein gewaltiger Fehler einge- schlichen und aus Uebersehen stehen geblieben. Die Worte „mit 3 schwarzen spiralen Kanten“, die auf die Nebenseite des Manu- scriptes gehörten, wurden irrig hier eingeschaltet, sind daher gänzlich zu streichen, wie auch die Abbildung zeigt. Leider fehlt der Deckel, ich glaube jedoch, dass sie zu Bythinia gehört; würde sie aber der Deckel zu Vivipara verweisen, so wäre sie die kleinste bekannte Art der eigent- lichen Gattung Viviparus Mntf. B. perfecta v. Frf. Auch bei dieser, Bd. XII, pag. 1154, beschrie- benen Schnecke bin ich nicht ganz über deren Stellung gewiss, da ich keinen Deckel von ihr besitze und nur voraussetze, dass er konzentrisch kalkig sein dürfte. Ist derselbe subspiral hornig, so ist die Art unter Amnicola einzureihen. B. Shuttleworthü v.Frf. Eine sehr ansehnliche Schnecke aus der Verwandtschaft der D. tentaculata L., deren Grösse sie nicht erreicht, und von der sie bestimmt verschieden ist, in Bd. XI., pag. 1148, beschrieben. B. prosima v. Frf. Wie schon in der Beschreibung: Bd. XIL., pag. 1149 bemerkt, scheint diese Schnecke mit B. inflata Hans. = ” 07% 528 G.v.Frauenfeld: Troscheli Psch. vereint geworden zu sein, allein nicht nur die schlankere Form, auch das Verhältniss der Windungen erlaubt diese Vereini- gung nicht. B. Letochae v. Frf. Bd. XIl., pag. 1147, beschrieben, und jene Unterschiede hervorgehoben, die sie von D. tentaculata L. unterscheiden. Sie steht zwischen D. tentaculata 1. und BD. Troscheli Psch. B. Adamsii v. Frf. Bei Beschreibung dieser Art Bd. XIL:, p. 1155, habe ich die Ungewissheit angegeben, in der ich mich hinsichtlich B. go- niostoma Hutt. und B. pulchella Bus. befand, und die mich veranlasste, diese Schnecke unter obigem Namen neu zu beschreiben. Ich habe seither keine nähere Aufklärung erlangt, und belasse die von mir getroffene Anordnung. B. Walderdorffii v. Frf. Schale niedergedrückt rundlich, mit tiefer Nabelspalte, dünn, durchscheinend, öhlgrau. 4 Windungen, sehr bauchig gewölbt, stufixg abgesetzt. Naht stark eingeschnürt. Die stark abwärts gezogene Mündung gross, rundlich, kaum gewinkelt; Saum scharf, oben links nur wenig an die Windung angelegt, längs dem Nabel nur leicht zurückgebogen. Deckel mit sehr schwach sichtbaren Anwachs- ringen. Länge mm. Breite 1,7 mm. Obwohl die Schnecke sehr zart ist, so lässt doch die vollkommen ausgebildete, anders geformte Mündung und ihre ganzen Verhältnisse nicht etwa an Jugendstände der dalmatinischen BD. Majewskyi v. Frf. denken. Ich erhielt sie unter einer Partie Hydr. consociella v. Fr£f. durch Herrn Grafen Walderdorff aus Bugliavizza. Tar,Ät. B. Schwabii v. Frf. Schale flach kugelig, mit feiner Nabelspalte, graubräunlich mit schwärzlich körnigem Ueberzuge, nicht durchseheinend. 4 Windungen, mässig gewölbt, an der nicht sehr eingezogenen Naht stufig abgesetzt. Mündung gross, rundlich, oben wenig gewinkelt; Saum scharf, oben wenig anliegend. Deckel ohne Anwachsringe. Länge 2,5mm., Breite 1,9mm. Von Parreiss aus Mazedonien. Nebst vorstehender die beiden Kleinsten mir bekannten Bythinien. Amnicola Schrökingeri v. Frf. Bd. XIll., pag. 1030, habe ich schon bemerkt, dass diese Schnecke, die ich als P. lustriea Say be- zeichnet erhielt, bestimmt von dieser Art verschieden sei. Eben so wenig kaun sie mit Amn. Sayana Anth. porata und emarginata Say, denen sie am nächsten steht, noch mit irgend einer der anderen amerikanischen Arten vereint werden, von welchen sie Form und Verhältniss der Mündung, die mehr jener der europäischen Amn. conovula und miliaria Part, gleicht, sicher trennt. A. eaeilis v. Erf. Bd. XIIL, pag. 1028 beschrieben, kommt der über ihr auf derselben Tafel abgebildeten ebenfalls mazedonischen Byth. Zoologische Miscellen. 529 Schwabii an Grösse und Form sehr nahe, und wenn mich der bei dieser letzteren Schnecke ganz gleichmässige Deckel ohne alle Anwachsansätze lange zweifelhaft liess, ob ich dieselbe zu Dythinia bringen solle, so lässt der wenn auch sehr zart subspirale Deckel von A. exilis v. Frf. durchaus keine Ungewissheit. A. floridana v. Frf. An demselben Orte, wie vorstehende Art beschrieben. In die Gruppe von A. miliaria Parr., virescens Küst. ge- hörig, zeichnet diese Schnecke die eigenthümlich braune Schale aus, die sich nur bei der später folgenden A. diemense v. Frf. annähernd wieder findet. A. Kotschyi v. Frf. Mit beiden vorhergehenden beschrieben. Die kleinste mir bekannte Art, die sich in Schlammresten von Wasserpflanzen fand, welche Kotschy aus Persien gebracht. A. orientalis v. Frf. Bd. XIIL, pag. 1027, beschrieben, konnte ich weder der Beschreibung noch Abbildung nach mit den mir unbe- kannten algierischen Arten: A. Dupotetiana Forb., perforata Bourg., seminium Mor. oder nana Terv. vereinen, indem sie sich von den 3 ersteren schon durch die viel geringere Grösse, von letzteren durch die Form wesentlich unterscheidet. A. diemense v. Frf. An derselben Stelle wie A. floridana v. Frf. beschrieben, bemerkte ich alldort sehon, dass ich nicht ganz sicher sei, ob diese beiden Arten nicht besser bei Z/ydrobia stehen. Es ist bei Gehäusen wohl öfter sehr schwer, sich zu entscheiden, und es erübrigt manchmal fast nur ein gewisser Takt für eine solche Wahl; auch die nächstfolgende hier neu beschriebene Art gehört in diese Kathegorie, und es ist nur die etwas gedrungenere Form, die abgestuften Windungen, der offenere Nabel, die rundere grössere Mündung, die mich veranlassten, sie zu Amnicola zu bringen, deren Unterscheidung von Hydrobia ohnehin eine sehr subtile ist. A. montenegrina v. Frf. Schale kugelförmig, graubraun, matt glänzend, wenig durchscheinend. 5 Windungen, ziemlich gewölbt, letzte sehr gross; Naht eingeschnürt. Mündung rundlich oval, fast etwas ge- winkelt, weniger als halbe Höhe der Schnecke; Saum scharf, fast ganz frei; Nabel weit. Länge 3,1mm. Breite 2um. Vom Herrn Grafen Wal- derdorff in Vegliocco und Maliocco gesammelt. A. tachoensis v. Erf. Schale rundlich kugelig, grünlich, durch- scheinend. 4 Windungen, stufig abgesetzt, rasch zunehmend, letzte sehr gross, oberhalb abgeflacht, in die versenkte Naht hineinziehend. Mündung gross, rundlich oval; Saum scharf, kaum anliegend, Nabelspalte weit, Länge 2,5mm., Breite 1,5mm. Diese in die Nähe von A.önsubrica v. Chrp. gehörige Schnecke erhielt ich von Parreiss mit der Bezeichnung: Quellen des Tajo bei Ajuda. Lithoylyphus notatus v. Frf. Schale niedrig rundlich, weisslich, glänzend, durchscheinend. 4 Windungen, kaum ».ufig abgesetzt, nicht 530 G. v.Frauenfeld: sehr gewölbt, rasch zunehmend, letzte den grössten Theil der Schale bildend, sehr bauchig. Mündung über halbe Höhe der Schale, rundlich oval, stumpf gewinkelt; Aussensaum scharf, Spindelsaum verbreitert, derb anliegend, den Nabel ganz deckend. Deckel orange. Länge A,15mm., Breite 1,5mm. Gleichfalls eine Entdeckung des Herrn Grafen Walder- dorff aus Dalmatien von Popoiselo.. Die kleinste mir bisher be- kannte Art. Taf. XI. L. Buschit Dunk. Schale breit kugelig, an der Basis flach, düster grün, undurchsichtig. 4 Windungen, oben vortretend, sanft gerundet, gerade aufsitzend; die letzte gross, an ihrem unteren Rande kantig abge- bogen und ganz flach gepresst, gegen die Spindel gewendet. Die inner- halb weisse Mündung gross, sehr nach unten gerichtet, rundlich, oben etwas gewinkelt. Raum dick, an der Spindel verbreitert, mit schwach eingedrückter breiter Nabelfurche. Höhe Amm., Breite 4,6mm. Ich erhielt diese merkwürdige Schnecke von v. d. Busch mit folgender Bemerkung: „Erst kürzlich von Buenos-Ayres erhalten. Wird gefunden an der Mündung des St. Juan in den La Plata. Dunker, dem ich sie mittheilte, hat derselben den Namen Zithogl. Bu- schiana gegeben, aber nicht beschrieben.“ Ich behalte den Namen bei. L. crassiuscula v. Frf. Bei der Beschreibung dieser und der weiter unten folgenden L. deflewxa v. Frf. habe ich in Bd. XIII., pag. 197 bemerkt, dass ich diese beiden eigenthümlichen Schnecken nur fraglich zu Lithoglyphus bringe. Sie dürften wohl am besten als eigene Gattung abgetrennt werden, was am zweckmässigsten doch erst nach der Kennt- niss des Thieres geschehen kann. L. Cumingii v. Erf. Bd. XIIl., pag. 195. beschrieben. In Grösse und Form L. subglobosus und integer Say nahe stehend. L. affinis v. Frf. Wie schon bei der Beschreibung Bd. XIIL, pag. 196 bemerkt, der kleinen var. Sadleriana von L. fuminensis S. L. so nahe stehend, dass sie leicht mit ihr verwechselt werden kann. Sie unterscheidet sich am meisten durch die stark nach rechts gezogene Mündung und schlankere Form. L. turbinatus v. Erf. Schale rundlich, hornfarb, matt, schwach durchscheinend. 4 Windungen, sehr gewölbt, die letzte von oben aus der versenkten Naht ziemlich gebaucht austretend. Mündung gross, rundlich; Aussensaum scharf, der verbreiterte Spindelsaum deekt die feine Nabel- spalte nicht ganz. Länge 4,/mm., Breite 3,1mm. Ich habe mehrere Exemplare mit der Bezeichuung „Fiume* erhalten. Die meisten sind am Wirbel abgefressen. L. deflexa v. Frf. Siehe die Bemerkung oben bei L. erassiuscula vwaszt, Zoolozische Miscellen. 531 L. pannonicus v. Frf. Schale rundlich, grünlich, durehscheinend, nicht sehr derb. 4 Windungen, rasch zunehmend, „ewölbt, letzte sehr gross, gebaucht. Naht stark eingeschnitten. Mündung gross, rundlich; Aussensaum scharf, Spindelsaum nicht sehr kompakt, doch stark zurückgebogen, so dass kaum eine feine Nabelspalte übrig bleibt. An Grösse sehr verschieden, 3,1 mm. Jang, 2,1mm. breit; die kleineren 2,2 mm. lang, 1,6 mm. breit. Sie stammt aus Ungarn, Miskolz, Jaszö in einer sehr kalten Quelle, dann aus Fiume. Sie weicht dnrch ihre zarte Schale von den übrigen Lithoglyphen ab, nur der stärker verbreiterte Spindel- saum bewog mich, sie in diese Gattung zu bringen, wohin ich auch die ihr verwandte Pal. Sturmi Rosh. stelle. L. pygmaeus v. Frf. in Bd. XIIL, pag. 197, beschrieben, ist gleichfalls eine Verwandte von L. fluminensis S. L. Paludinella lata v. Frf. Bd. XUL, pag. 206. Der Form nach nahe zu P. Schmidtii v. Chrp. gehörend, deren Grösse sie jedoch nicht erreicht. 2. Beschreibung von sieben neuen Arten der Gattung Viri- para Lmk. Taf. XXI. Bei meiner diessjährigen Anwesenheit in London habe ich in der reichen Sammlung Hush Cuming’s einige neue Paludinen unter den neuesten Erwerbungen aus Afrika und Hinterindien vorgefunden, welche mir der liebenswürdige, noch immer unermüdlich thätige Besitzer mit derselben Zuvorkommenheit zu dem Zwecke der Beschreibung und Ab- bildung anvertraute, die ich schon mehrfach zu rühmen Gelegenheit hatte. Vivipara Sclateri v. Frf. Schale stumpfkegelig, olivengrün, ungenabelt. 5 Windungen, schwach gewölbt, schon von den oberen an mit 2 scharfen Kanten versehen, wodurch diese in 3 gleiche Theile ge- theilt erscheinen, eine 3. Kante, die hart an der flachen nicht einge- schnürten Naht verläuft, tritt auf der letzten Windung am obern Mund- winkel heraus und bildet auf dieser eine nicht ganz so scharfe Abbie- gung wie bei Vivip. oauytropis Bns. Die Skulptur zeigt nur feine Anwachsstreifen und keine Querstreifung Mündung von halber Höhe der Schale, länglich rund, nicht stark seitwärts vortretend, innerhalb bläulich. 40mm. hoch, 27mm. breit; Mündung 22mm. hoch, 16mm. breit. Von Japan, in der Form zwischen Viv. Ingallsiana Lea. und Viv. ozytropis Bns. Ich benenne diese Schnecke nach dem verdienstvollen Sekretär der Zoological Society, dessen freundliche Güte mich so vielfach verpflichtete. Viv. siamensis v. Frf. Schale niedergedrückt, derb, spitzkegelig, weit genabelt; sehr bleich olivengrün, fast weisslich am oberen Rande 532 G.v. Frauenfeld: der Windungen, sowie am untern Theile der 3. und 4. Windung purpur- bräunlich verdunkelt, fettglänzend. 5 Windungen, stark gewölbt, etwas in die eingezogene Naht versenkt. Die stark nach rechts gewendete Mündung gross, weit, mit sehr stark verdicktem Mundsaum, innen weiss. Die zarten Anwachsstreifen bilden hie und da dunkle Linien, sonst finden sich nur schwache und unterbrochene Spiralstreifen. Der Deckel im Ge- gensatze zu der derben, dieken Schale zart, blassbräunlich mit sehr excentrischem Kern. 24mm. hoch, 21mm. breit. Mündung nebst dem ver- diekten Saum 47,5 mm. hoch, 44,5 mm. breit, von Siam. Mir ist eine einzige von v. Martens in neuester Zeit beschriebene fossile Art Viv. columna mit eben so verdicktem Peristom bekannt. Viv. heliciformis v. Frf. Schale ziemlich kugelig, mit schmalem tiefen Nabel, satt olivengrün, schwach glänzend. Windungen 5? (die obersten abgenagt) nicht sehr gewölbt, mit eingeschnürter Naht. Die letzte Windung zeigt eine deutliche, vom oberen Mundwinkel austretende Abbiegung. Anwachsstreifen sehr zart; die ganze Schale mit regelmäs- sigen zahlreichen, sehr feinen, punktirten Spiralstreifen. Mündung mässig, birnförmig, innen schmutzig bläulich; Saum glänzend schwarz, 24 mm. hoch, 46mm. breit; Mündung 12mm. hoch, 40mm. breit. Centralafrika; die nächste Verwandte von Viv. aethiops Reeve. Viv. punclata v. Frf. Schale kegelig, dünn, gross und weit ge- nabelt, olivengrün mit feinen gelblichen Sprenkeln, die vorzüglich auf den oberen Windungen sehr dicht stehen. 5 (?) Windungen, ziemlich gewölbt, oben mit einer nicht schr markirten, doch stets bestimmt vor- handenen Kante. Naht eingeschnürt. Die feinen Anwachsstreifen manch- mal dunkel gesäumt; ausserdem nicht sehr deutliche, zahlreiche, gewellte Spirallinien. Mündung mässig oval, innen bräunlich, durchscheinend; die gelben Sprenkeln als opake Fleckchen. Saum fein, scharf, schwarz ge- randet. 23mm. hoch, 47mm. breit; Mündung 43mm. hoch, 40mm. breit. Westafrika. Viv. Jeffreysii v. Frf. Schale turbanförmig, ziemlich derb, olivengrün, die oberen Windungen purpurn überlaufen, weit und tief genabelt, schwach fettglänzend. 5%, Windungen aus der tief versenkten Naht gewölbt vortretend, dann ziemlich gerade abfallend, die letzte mitten fast etwas eingedrückt, wie bei der fossilen Viv. Sadleri Ptsch., und unten mit einer schwachen Kante abgebogen. Die Anwachsstreifen sehr fein und regelmässig; die Schale sehr schwach quer gerillt. Mündung oval, bläulich; Saum scharf. Deckel eingesenkt, kastanienbraun. 28,5 nm. hoeh, 21,5 mm. breit; Mündung 15,5mm. hoch, 41,5 wm. breit. Durch Dr. Kirk vom See Nyassa. Ich benenne diese Schnecke nach dem Autor des neuesten Werkes über brittische Conchylien zum Zeichen meiner Verehrung. Zoologische Miscellen. 833 Mir ist keine lebende Paludine bekannt, die mit ihr verglichen werden könnte. Vivr. capillata v. Frf. Schale kegelig, dünn, weit genabelt, olivengrün, matt fettglänzend. 5%, Windungen, oben von der wenig eingeschnürten Naht schief austretend uud winkelig ziemlich flach abfal- lend. Letzte Windung auch unterhalb knieig abgebogen. Auf diesen beiden Kanten, sowie dazwischen in 3 gleich weit entfernten Reihen, dann unterhalb und bis in den Nabel in immer dichteren Reihen stehen punktförmig Filzhärehen, nieht so ausgezeichnet wie bei Viv. eiliata Reeve und sehr leicht abfallend, so dass bei einem 2. sehr glänzend polirten Exemplar nur die Punktreihen ohne einer Spur der Härchen zu sehen sind, Mündung mässig, rundlich, innen weisslich. Der scharfe Saum schwarz. 23mm. hoch, 46mm. breit; Mündung 41,5mm. hoch, 9,5mMm. breit- Durch Dr. Kirk vom See Nyassa. Viv. Robertsonüi v. Frf. Schale scharf gespitzt, kegelig, ziemlich derb; der weite Nabel bildet bis tief herab eine breite bogige Rinne, so dass derselbe wie mit einer Wulst umgeben erscheint. Farbe verschieden, beinfarb bis dunkel olivengrün; die oberen Windungen auf ihrer unteren Hälfte blässer oder dunkler purpurbraun. 6 Windungen, oben sanft gewölbt austretend, manchmal etwas gekniet, dann flach, schief auf der nicht eingezogenen Naht aufsitzend. Letzte Windung unten immer knieig abgebogen. Anwachsstreifen ungleich, doch nicht sehr markirt, nur sehr schwache Querrillen. Mündung ziemlich gross, rundlich oval, innen weisslich, meist mit braunen, verwaschenen Flecken. Der scharfe Saum vorzüglich an der Innenlippe schwarz, 21,5mm. hoch, 46mm. breit; Mün- dung 42mm. hoch, 9mm. breit. Durch Dr. Kirk vom See Nyassa. Ich benenne diese Schnecke nach Herrn. David Robertson in Glasgow, dem ich für die ausserordentliche Unterstützung bei der Tief- fischerei mit dem Schleppnetze auf Great Cumbray mich so tief ver- pflichtet fühle. 3. Limax Schwabii v. Frt. Ich habe im vorjährigen Bande unserer Schriften pag. 681 diese Nacktschnecke veröffentlicht, mit den von Hrn. Heynemann geäusserten Bedenken über deren Artrechte, die jener gewiegte Kenner der Lima- eiden nur nach der Ansicht lebender Exemplare glaubte beseitigen zu können. Herr Apotheker Schwab in Mistek war so gefällig, eine Partie lebender solcher Schnecken zu besorgen, die während meiner diessjäh- rigen Abwesenheit in Wien einlangend, sogleich Herrn Heynemann nach Frankfurt a. M. übermittelt wurden. Derselbe theilte mir nun hierüber Folgendes mit: „Ich zeige Ihnen den Empfang der blauen Schnecken an. Es freut mich, durch die Unter- Bd. IV. Abhandl. 68 534 G.v. Frauenfeld: suchung, ja durch den blossen Anblick derselben die Ueberzeugung zu gewinnen, dass sie nicht mit transsylvanicus identisch sind, und also mit vollem Rechte als gute, als ausgezeichnete, als die schönste Art der Gattung benannt (Schwabii) zu werden verdient. Es ist schwierig, nach Spiritusexemplaren allein zu schliessen. Der Spiritus ändert so viel; die Skulptur des Mantels geht ganz verloren. Diese allein, hätte ich damals lebende Thiere gesehen, würde Alles entschieden haben. Ich konnte mich Anfangs wegen Mangel an Zeit nur kurz an der prachtvollen, nie geahnten Färbung ergötzen. Sie waren tief kobaltblau, so tief und feurig, dass es mir ein Räthsel ist, wo das Thier diese Farbe hernimmt; eines war reizend hell blaugrün. Ich fand folgende an leben- den Individuen leicht wahrnembare Unterscheidungszeichen: Schwabii transsylvanieus Wellen des Mantels vom Centrum bis zum Rand über den Nacken etwa 50 etwa 25 Die Wellen des L. Schwabii sind somit so eng, dass der Mantel fast gekörnelt erscheint, sie sind fast enger als bei irgend einer Art aus der Gruppe. Rückenrunzeln hoch, etwas geschlängelt, flach gewölbt, gerade und lang Kiel fast verschwindend hoch Wenn also auch bereits bekannte Merkmale vorhanden sind, welche beide Arten nahe an einander reihen, wie: 1. die Formen der Zungenzähne (subtile Unterschiede möchten doch vorhanden sein, oder entscheidet die Zahl ?); 2. die Zahl der Runzelreihen über dem Rücken, 3. die Eigenthümlichkeit, dass die Farbe sich nur auf den erhöhten Stellen der Haut befindet, gerade wie bei transsylvaniceus, auf der Höhe der Mantelwellen, der Rückenrunzeln, des Saumes rund um den Körper an der Sohle, 4. das weite Auseinanderstehen der Rückenrunzeln u. Ss. f., so geben doch die vorgenannten Unterscheidungskennzeichen den Ausschlag, wozu noch die Farbe kommt. Welch’ Vergnügen gewährt es, zu finden, dass sich der Kreis des cinereus immer mehr erweitert. Sonst kannte man nur den einen Namen einereus, und lange wollte man selbst den einereo-niger nicht als berech- tigt gelten lassen. Jetzt kann man schon fast ein Dutzend Arten sehr wohl von einander unterscheiden. Ich hatte die Genugthuung, eine Spezies, die ich nur auf die genaue Untersuchung eimes Individuums gründete, den L. engadinensis, vor nicht langer Zeit in grossen, ganz entwickelten Exemplaren aus der französischen Schweiz zu erhalten, so Zoologische Miscellen. 535 dass mir jetzt nicht mehr der entfernteste Zweifel an der Gültigkeit der Art verbleibt. Sie fand sich auch unter den siebenbürgischen Arten von Bielz. Bei Aufstellung dieser Art hat mich die Färbung der Sohle wesentlich bestimmt, die bei vielen ein sicheres Merkmal giebt. Auch Z. Schwabii ist darin ausgezeichnet. Während bei cinereo-niger auch die dunklen und ganz schwarzen Thiere ein weisses Mittelfeld der Sohle haben, ist das Mittelfeld des Z. Schwabii nur bei den helleren }Indi- viduen blässer, bei den sattgefärbten aber schwarz, wie die Seitenfelder. Einen Thei der Sendung habe ich in unseren nahen Taunus lebend aussetzen lassen. Ich werde nächstes Jahr nachsehen, ob die schönen Thiere sich bei uns acclimatisiren. F. D. Heynemann.“ 4, Eine Galle auf den Blättern von 7ilia yrandifolia Ehrh. Schon seit einigen Jahren ist mir auf meiner Jagd nach Metamor- phosen auf unserer grossblätterigen Linde ein Auswuchs begegnet, der nieht ohne Interesse ist, dessen Erzeuger ich jedoch noch nicht kenne und zu dessen Erforschung ich hiemit dringend auflordere. Er findet sich auf der Blattfläche manchmal vereinzelt, mehrmal aber dichtgedrängt über 20 auf einem Blatte. Derselbe bildet 5 bis 6mm. im Durchmesser haltende Wärzchen, die auf der Oberfläche einen bei- läufig 3mm. hohen Kegel, unterhalb, nicht ganz so hoch, eine nicht sehr regelmässige Halbkugel bilden. Nur höchst selten ist die Lage umge- kehrt, d. h. die Kegelspitze auf der Unterseite und der abgerundete Theil auf der Oberfläche des Blattes zu sehen. Selbst wenn die Galle schon ihre volle Grösse erreicht hat, ist bei einem senkrechten Durchschnitte das Innere mit einem homogenen paren- chymatösen Gewebe ausgefüllt, ohne irgend einer Höhlung. Nur bei sehr genauer Untersuchung mit der Lupe findet man im unteren rundlichen Theil mitten eingebettet wie in einem feinen Nadelstich ein gelbliches » Lärvchen. Mit vorschreitender Entwicklung des Auswuchses zeigt sich an dessen oberem kegeligem Theil mitten eine hellere Zone, wobei sich der darüber liegende Spitzentheil Anfangs dunkler grün, später bräunlich färbt. Diese Differenzirung setzt sich auch im Innern der Galle fort, so dass sich von dieser Zone weg einwärts, nach unten eine konische Ab- schnürung bildet, in dessen Grunde sich die Made befindet, und somit als die eigentliche Galle darstellt, die sich bei fernerem Wachsthum gänzlich lostrennt, wie die nebenstehende Figur in doppelter AN Grösse im Durchschnitt zeigt; von der dicken fleischigen a a Umhüllung endlich ausgestossen zur Erde fällt, worauf jene Hülle als kreisrunder Krater mit gleichfalls braunem Rande auf den Blättern verbleibt. 68 * 536 G. v. Fraueufeld: Zoologische Miscellen Die honiggelbe Made ist zu dieser Zeit sehr ungleich entwickelt, manchmal kaum nadelkopfgross, manchmal fast gegen 4mm. gross, und es dürfte ihr Wachsthum mit dieser Grösse nahezu vollendet sein. Sie überwintert zuverlässig in der auf dem Boden liegenden Galle und hierin findet sich wohl die bedeutendste Schwierigkeit ihrer Erziehung, sie in dem langen Zeitraume den gehörigen Temperaturs- und Feuchtigkeitsver- hältnissen angemessen zu erhalten. Auch die Gallen selbst finden sich auf den Blättern in sehr unglei- cher Entwieklung. Man trifft Ende Juni schon leere Krater, von welchen die Galle herausgedrängt am Boden liegt, während mehrere noch kaum eine Spur von Abschnürung zeigen, ja selbst auch erst die halbe Grösse erreicht haben. Pflückt man solche Blätter, so entwickeln sich diese Gallen nicht weiter und gehen zu Grunde; selbst solche, wo man schon deutlich eine Abschnürung wahrnimmt, lösen sich nicht weiter, um sich von der Umhüllung zu trennen und liefern kein Resultat. Es frägt sich, ob diese so ungleich entwickelten Anschwellungen und ihre Bewohner von gleichem Alter sind, ob sie von demselben Mutterthiere stammen. Spätere Ermittlungen können erst hierüber Auf- schluss geben. klora des Soturba an der nubischen Küste, Von Dr. G. Schweinfurth. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. Vorwort Ein Schreiben an Dr. Th. Kotschy. Suakin den 24. März 1865. Hochgeehrtester Herr Doktor! Ich habe meine Reise von Kosser nach Suakin angenehm und glücklich zurückgelegt, unterwegs einige Excursionen in’s Innere unter- nommen und eine massenhafte Ausbeute an Pflanzenarten gewonnen. Ich glaube gegenwärtig das Gebiet der Küstenflora ziemlich erschöpft zu haben, da ich eine verhältnissmässig geringe Anzahl von solchen Gewächsen einsammelte, die mir auf der früheren Reise entgangen waren. Nur hin- sichtlich des Vorkommens machte ich zahlreiche neue Beobachtungen. Meine Sammlungen sind sämmtlich wohl präparirt und nicht den ge- ringsten Schaden habe ich zu beklagen. 15—20 Exemplare besitze ich gegenwärtig fast von allen Arten, die ich auf circa 600 schätze, welche der bewussten Küste entnommen wurden. Da ich die Küste am 22° nörd- lieher Breite genauer durchsucht habe, so erlaube ich mir Ihnen eine Aufzählung der gesammelten Arten einzusenden, welche indess bei der grossen Mannigfaltigkeit, die ein häufiger Wechsel des Terrains daselbst darbietet und wegen der verhältnissmässig geringen Ausdehnung meines Routennetzes mindestens die doppelte Anzahl betragen mögen. Ich habe nur mir völlig sichere Speciesnamen aufgeführt, für deren Richtigkeit meine Sammlungen den Beleg liefern werden; zweifelhaft 538 Dr. G. Schweinfurth: blieben mir aber bei der geringen Musse, welche die Reise darbot, viele kritische Arten der Compositen und Gramineen, di® erst durch genaue Analysen festgestellt werden dürfen und wo scheinbare Aehnlichkeiten so leicht trügen. Das Pflanzenverzeichniss des Eilandes Makaur mag ziemlich der Wirklichkeit entsprechen, da ich dasselbe in allen Richtungen durehkreuzt habe. Eine Karte desselben befindet sich in Barth’s Händen. Die Karte des Soturba wird von Petermann publieirt werden. Die Fahrt von Kosser hierher wurde diessmal in 24 Tagen bewerk- stelligt, von denen indess 10 Tage Aufenthalt an der Küste abgezogen werden müssen. Wir haben also durchschnittlich täglich 7'/, deutsche Meilen zurückgelegt, was die stärksten Karawanenmärsche übertrifft. Natürlich wurde Nachts gerastet und gewöhnlich 3—4 Stunden bereits vor Sonnenuntergang in den Hafen eingelaufen. Ich hatte in Kosser eine offene Barke für nur 50 Maria Theresia-Thaler gemiethet, in welcher ich thronend auf einem dreistöckigen Gebäude von Kisten frei dasass. Indess stellte Boreas, der unumschränkte Beherrscher des rothen Meeres, stets das Segel so, dass es mich mit seinem Schatten schützte. Nur an einem Tage hatten wir conträren Wind. Anfangs war die Witterung angenehm kühl, die Nächte trocken, sobald aber der Wendekreis überschritten war, änderte sich die Temperatur in empfindlicher Weise und in den letzten Tagen der Fahrt peinigte mich seine heisse Feuchtigkeit, welche zu ge- wissen Zeiten, doch unabhängig von der Jahreszeit und nur durch süd- liche oder westliche Winde hervorgerufen, diesen Küsten eigenthümlich ist. In solchen Nächten kann ich nicht schlafen. Vom Schweiss übergossen sitze ich alsdann bei der Lampe und lese oder schreibe, bis der kühlere Morgenwind das Schlafen unter Decken ermöglicht. Luft und Meer er- scheinen als eine endlose Dunstmasse, welche nur der Mond mit magischem Silberschimmer durchbricht und in dem Lichtstreifen auf der Fluth einen Weg zu bahnen scheint, welcher zu der thorartigen Oeffnung am Hori- zonte führt, wo der Glanz beginnt. Die Barke schwimmt gleich einem Luftschiff in dem Dunstmeere, denn auch die Tiefe des Meeres, erhellt von dem senkrecht einfallenden Mondlichte, hat das gleiche Aussehen wie der Himmel über uns und Schaaren geheimnissvoller Wesen sieht man tief unter seinen Füssen sich umhertummeln. Die Ruhe in der Luft, die Lautlosigkeit dieser geisterhaften Natur vermehrt den Zauber einer sol- chen Mondnacht. Der erste Hauptpunkt am 21. Februar war der Hafen Elessel, zwei deutsche Meilen südlich von Kosser, wo die Bootsleute ihr Wasser ein- nahmen, das sich in einer brackigen Pfütze nahe der Küste sammelt. An dem flachen Dünengestade voller Zygophyllum und Binsen-Vegetation traf ich Kaufleute aus Suez an, welche hier der Soda-Bereitung oblagen und den Juneus acutus, aus welchem in Cairo kostspielige Matten verfertigt Flora des Soturba. 539 werden, einsammeiten. Nicht Assal (Suaeda fruticosa und Suaeda monoeca), auch nicht dichtsträuchige Salicernien, wohl aber das Zygophyllum album L. sah ich hier zu grossen Haufen aufgestapelt der Flamme preisgegeben. Die Asche wird alsdann in Säcke geschüttet. Die weiten Binsenhorste, welche hier, wie überall an der Küste, ein Brackwasserterrain andeuten, werden gleichfalls niedergebrannt, damit aus ihrer Asche die neuen Triebe in dichteren, reineren Massen hervorwachsen. Juncus acutus habe ich nur beim Wasser Ambagi nahe Kosser, bei Elessel und bei Wady Gemal angetroffen. Massenhaft trifft man sie dagegen in dem Bassin der Bitter- seen auf dem Isthmus von Suez. Ausser Nitraria und Tamariskengebüsch bietet diese einförmige Gegend dem Botaniker wenig Interessantes. Am folgenden Tage erreichten wir das Ras Egelah. In der Nähe der Küste traf ich einen jungen Sprössling der Dom-Palme an, welcher wahrschein- lich, wie bei Wady Gemal und im Meerbusen von Akaba als natur- wüchsig zu betrachten war. Am dritten Tage ankerten wir an der Mün- dung des Wady Gadireh, wo sich zwar kein Hafen, wohl aber ein Wasserloch im Sande mit erträglichem Trinkwasser befindet. Einige grosse Tamarisken und üppig sprossende Kräuter, namentlich Cleome arabica L. sind den dem Gestade zunächst liegenden Geschiebeflächen eigen. Fünf Minuten von der Küste erhebt sich ein bis zu 500—600 Fuss ansteigendes massig-compactes Küstengebirge von rothem Granit, jener jüngern For- mation angehörig, welche sich, dem Gestade des Meeres folgend, überall aus den älteren Secundärschichten, welche am Fusse der höheren Gebirgs- rücken gelagert sind, gehoben hat. Ich unternahm mit zwei Leuten eine Excursion in das Wady Ga- direh. Anfangs marschirten wir eine Stunde lang südwest- und westwärts durch die wenig gewundene enge Granitschlucht bis zu einer Stelle, wo von Süden her ein breites Wady eintritt, das sich mit dem Hauptthale vereint. Der Reichthum an Seyal- (Acacia tortilis Del.) und Hegelig- Bäumen (Dalanites aegyptiaca) ist überraschend, namentlich charakterisirt letztere Baumart das Thal vorzüglich durch das frische Grün ihrer meist eylindrischen oder kugelförmigen Kronen. An der ganzen egyptischen Küste fehlt sonst der Hegelig. Wir waren so glücklich bei einer Ziegenheerde, der wir begegneten, einige Ababde-Weiber anzutreffen, welche wir mit vieler Mühe dahin brachten, dass sie uns einen Esel zum Transport der Effecten hergaben. Nach einiger Zeit hatte sich eine ganze Gesellschaft von Ababde um uns gesammelt, welche sich leichter wegen der Zwecke unserer Wanderung beruhigen liessen, als unter ähnlichen Umständen die Bischarin. Von letz- teren unterscheiden sich die Ababde durch ein sauftmüthigeres zutrau- licheres Wesen, da sie häufiger das Nilthal besuchen und mit seinen ciyili- sirteren Bewohnern in Verkehr treten. Die Männer sind alle der ara- bischen Sprache mächtig, ihre Sprache enthält überdiess nur geringe 540 Dr. G. Schweinfurth: Eigenthümlichkeiten, wenig Wörter der Ursprache, welche mit der Bischarischen übereinstimmen und weicht nur dureh veränderte Aussprache und Endungen von der arabischen ab. In der Nähe der Städte scheeren viele von ihnen das Haupthaar und tragen Takien (was in Suakin un- erhört wäre), die Mehrzahl erfreut sich jedoch des nämlichen herrlichen Kopfputzes, welcher besser als Turbane und Panamahüte das Haupt vor den Sonnenstrahlen schützt und in Vergleich zu denen unsere üppigsten Pudelköpfe wie verödet erscheinen. Der Bart bleibt bei ihnen unange- tastet und auch der Schnurrbart, welcher sämmtlichen Bischarin fehlt, ziert jeden Ababde. Das weite egyptische Hemd der Fellachen, meist von blauer Baumwolle, wird von vielen Ababde unter dem Umschlag- tuche getragen. Es fehlt gänzlich im Lande der bei weitem roheren Bischarin. In demselben Verhältniss wie die Ergiebigkeit der Weiden, wie die Anzahl der Heerden, steht die Wohlgenährtheit des menschlichen Körpers bei diesen Nomadenvölkern. Der Ababda ist durchgängig von hagerer Gestalt, der Bischari strotzt vor Muskelfülle. Dessenungeachtet zeigen auch erstere schön entwickelte ausdrucksyolle Köpfe mit Zügen, welche den unserigen ungleieh mehr ähneln als die der Bewohner des Nilthales oder der arabischen Küste. Hässlichere Wesen aber als die Ababde-Weiber kann es nicht leicht auf dem Erdboden geben, ich rede natürlich von denjenigen unter ihnen, welche bereits den ersten Frühling des Lebens hinter sich haben. Sie sind über alle Begriffe mager und so skelettartig wie ihre Ziegen, wollte man jene der Haare entkleiden, welche noch einigermassen die Körperformen abrunden. Sie haben zudem nichts von jener natürwüchsigen Appetitlichkeit der Wilden, sondern sind mit allen menschlichen Unannehmlichkeiten behaftet, mit Zahnlosigkeit, faden- scheinigem Haargeflecht, neugierigem und geschwätzigem Wesen, wie fast alle alten Weiber. Zwei und eine halbe Stunde westlich vom Ufer entfernt erreich- ten wir die ersten Basaltvorberge, wo in engen Schluchten sich einige Cisternen mit gutem Regenwasser gefüllt hatten. Die Kräutervegetation in dem von Granitfelsen eingesehlossenen Wady war stellenweise ausserordentlich reich. Die echte Senna wuchert hier in derartigen Massen, dass das Einsammeln ihrer Blätter lohnend wäre. Ich bestieg einen der höheren Basaltvorberge, welche indess die Granitkette wenig überragen und gewährt eine weite Fernsicht über das Gewirr der vor dem Abgang des fernen Gebirgsstockes sich hinziehenden Hügelmassen. Hinter den Granitbergen zieht sich das Wady Gadireh in westlicher Richtung weiter zum Gebel Sobara und wird von da ab ausschliesslich von schwarzen Basalthügeln begrenzt. Die Vegetation ändert sich wenig. Balanites und Acacien bilden stellenweise anmuthige Haine. Auffallender Mangel an Zilla mierocarpa Vis. und Pulicaria undulata DC. bildet eine Eigenthümlichkeit dieses Wady. An den Granitwänden traf ich überall Flora des Soturba. 541 paarweise umherlaufende Steinhühner an, deren Jagd recht ergiebig war, da am Abend zehn in den Kochtopf wanderten. Lasurblaue 6° lange Saurier mit feuerrothem Kopfe liefen überall an den Felsen herum. Am anderen Tage trat ich den Rückweg über ein äusserst steriles fast vege- tationsloses Terrain an, das mich in südlicher Richtung 5 Stunden lang bis zum Hafen Chelele führte, woselbst meine Barke vor Anker lag. Wir umschifiten nun das Ras Benas bei hochgehender See und ankerten die zweite Nacht hinter einem der zahllosen Korallenriffe bei der Insel Meriar. Die Ausbeute an Fischen war stets ausserordentlich ergiebig. Namentlich scheinen diese Bänke an Serranus-Arten unerschöpflich zu sein, welche im Verein mit den prächtigsten Acanthuren, Julis- und Seiaena-Arten alle denkbare Farbenfülle entwickeln. Der häufigste von allen aber war der Dirak (Cybium Commersoni Cuv.), ein bis 4 Fuss langer Raubfisch, welcher fast täglich während der Fahrt geangelt wurde. Bei den erwähnten Korallenriffen fingen meine Leute auch zwei Stück 4—5 Fuss lange Seewölfe, Schagga genannt, braungefleckte Un- gethüme mit dem Schädel eines Plesiosaurus und der Guttaperchahaut der vorweltlichen Schreckensgeschöpfe auf der geologischen Insel des Hydeparks. Sirenen, Seekühe, Seekameele, Dujonge oder wie man sonst des rothen Meeres, den Gild nennen mag, kamen uns nirgends zu Gesicht, während im Hochsommer das Meer am Wendekreis von ihnen zu wim- meln scheint. S Am ersten März erreichten wir die mittlere der drei Seyal-Iuseln, flache Sandeilande, welche mit Howai-Gebüsch (Atriplex) völlig überdeckt erscheinen. Hier nisten zahlreiche Flussadler (Pandion), welche bei meiner Ankunft ängstlich schreiend die Insel umschwärmten. Sie leben aus- schliesslich von Fischen (namentlich Acanthurus, wie die bei den Nestern angetroffenen Reste beweisen, welche sie mit Leichtigkeit in den Korallen fangen). Dieser Vogel, welcher das Nilthal nur zur Winterszeit besucht, ist Standvogel im rothen Meere, dessen sandige unbesuchte Eilande er in ungestörter Ruhe bewohnt. Er baut sich geräumige Horste auf kleinen Sandhügeln oder zu ebener Erde mitten im Buschwerk des Hawai und Assal. Auf Makaur fand ich gegen 20 Nester. Die auf der Seyalinsel brü- teten und hatten zum Theil Junge. Süsswassers scheint der Vogel nicht bedürftige zu sein. Das zarte milde Fleisch der pflanzenfressenden Acan- thuren versüsst ihm das Dasein inmitten einer Natur des Salzes und der Bitterkeit. Von hier aus erreichte ich bald meinen alten Landungsplatz an der Küste beim Gebel Elba. Noch am nämlichen Abend stellten sich meine alten Freunde schaarenweise ein und nun dampfte die Luft von dem Qualm des Narkotikon, das ich diessmal in verstärkten Dosen unter sie vertheilte. Ich sandte einen Boten nach dem Schech Mohammed am Berge Elba, welcher den Bischari-Tribus der Ammed-Gorab vorsteht, und ver- Bd. XV. Abhandl. 69 542 Dr. G. Schweinfurth sprach ihm Geschenke und Belohnung, falls er mich in die Berge geleiten wollte. Reussirte ich auch nieht ganz vollständig in meinen Plänen, so war ich doch diesesmal vom Glücke weit mehr begünstigt, als bei meinen früheren Besuchen. Am dritten Tage kam der Schech, begleitet von sei- nem Bruder. Ich belud zwei Kameele mit Pflanzenpapieren und Provisionen und begab mich von meinem Diener begleitet und dem vornehmen Bruder- paar auf die Wanderung. Weder zum Elba noch zum Soturba wollte mich der Schech führen, da er die grosse Anzahl der daselbst hausenden Stammesgenossen fürchtete. Wir begaben uns daher zunächst zu dem Gebel Schellal oder Alafa, den ich bereits auf den früheren Reisen be- sucht hatte, dessen auffallender Pflauzenreichthum aber indess von mir nur unvollständig ausgebeutet worden war. Einhundert achtzig Species in zahlreichen Exemplaren wurden am folgenden Tage eingepackt. Am dritten Tage besuchte ich den westlich von Gebel Schellal gelegenen Castle Hill, an welchem ich meine Sammlungen fortsetzte. Am 4. Tage wurde der Rückzug angetreten und 7 deutsche Meilen weit quer durch’s Land von Westen nach Osten zum Hafen Gubeten gegangen, wohin mir die Barke vorausgegangen war. Der Scheeh Mohammed wurde mit 30 Ellen Zeug, 4 Kela Durra und 5 Maria Theresia-Thalern belohnt, hielt es jedoch nicht unter seiner Würde, mir ein rothes Flanellhemd auszuführen, das er sieh ungefragt aneignete. Dieses Bischari-Volk scheint eben so viele Schattenseiten des Charakters zu besitzen, als andere Beduinen- Stämme Tugenden. Mit meiner Ausbeute kann ich zufrieden sein, und das war ja auch am Ende der Hauptzweck meines erneuerten Besuches im Elba-Lande. Der Zustand, in welchem die meisten Pilauzen angetroffen wurden, war ein sehr günstiger. Meine in diesen 4 Tagen gemachten Sammlungen bilden Stösse von grossem Format, welche eng verpackt zusammen 4 Fuss Höhe erreichen. Der beifolgende Catalog stützt sich hauptsächlich auf diese Col- leetion und ich muss sehr befürchten, dass viele Arten darunter fehlen werden, welche ich auf der früheren Reise einsammelte. Da ich aber weder die Sammlungen noch die Verzeichnisse derselben zur Haud habe, so konnte ieh nur dem Gedächtnisse folgend, solehe Arten einschalten, welche ich bei meinem letzten Besuche nicht gefunden habe }). Ausser der Gebirgstour hatte ich noch 4 Tage mit Botanisiren in der Umgegend der Häfen von Elei und Gubeten zugebracht. Am 44. März verliessen wir letztgenannten Platz und segelten bei stürmischer Witterung bis zu der schönen Bucht von Abu Mischmisch. Hier überraschte uns die Anwesenheit eines Djiddaners, welcher den dor- Erdkunde Bd. XVIH. erschienenen Bericht über seine 1864 angeführte Bereisung des rollen Meeres vor- kommende Arten einzuschalten. Sie sind durcli Parenthesen kenntlich. Dr. Th. Kotschy. Flora von Soturba. 943 tigen Markt mit Schafen versorgen wollte, die er bei den Bischarin- Tribus Amerar einhandelte. Den folgenden Tag erreichten wir schwachen Windes halber mit genauer Noth das Cap Rauai, woselbst ich die schönen Balsambäume, Amyris Kafal Forsk., voller rothen Früchte antraf. Ich habe dieses Gewächs ziemlich genau studirt und die Anatomie seiner Fructi- fieations-Organe in einigen 40 detaillirten Zeichnungen dargestellt. Der Salinenplatz Rauai, welcher in der Nähe liegt, war von türkischen Sol- daten verlassen, da die Schiffe von Djidda nur in den 8 heissern Monaten kommen, um das Salz abzuholen. Zu jener Zeit hat nämlich das Meer einen andern Stand als in den Wintermonaten. Am anderen Tage hatten wir conträren Wind und mussten bei Abaidep anlaufen, einem türkischen gegenwärtig verlassenen Militärposten, wo sich ein kleines Wohnhaus der Soldaten befindet. Das Gestade besteht, so weit das Auge reicht, aus Sanddünen, welche ausser den drei Suaeda- und zwei Salicornia-Arten keine nennenswerthe Pflanze beherbergen. Nur eine colossale Cistanche (ob lutew?), wahrscheinlich dieselbe, welche sich auch an der egyptischen Küste des Mittelmeeres vorfindet, wuchert auf ihnen. Den nächsten Tag berührten wir die Bucht von Hauitira und erreichten darauf Durrur. Hier befinden sich zwei türkische Kale, wie in Abaidep, beide aber sind ver- lassen. Der Erbauer des älteren, welches einem rohgemauerten Wart- thurm unserer Burgen gleicht, soll Sultan Selim II. sein, derselbe, unter dessen Regierung das Jemen erobert wurde. Bei Durrur befinden sich mehrere Brunnen und hunderte von Kameelen sah ich zur Tränke treiben. Unter einem dichten Hain der Ssammor-Acacien traf ich sechs Hütten hier hausender Bischarin-Familien. In der Nähe scheint auch einige Garteneultur zu existiren, da ich hier kleine Wassermelonen kaufte, welche im Sande ausgesäet nur mit Wasser begossen zu werden brauchen, um zu gedeihen. Hier sah ich zum erstenmal Ehrenberg’s schönen blutgefleckten Würger, der in Zyeium-Gebüschen vereint mit dem Dierurus, einem der langweiligsten Gesellen, wie Brehm mit Recht ihn nennt, von Ast zu Ast hüpft. Oressa eretica L. verräth auch hier gleich dem französischen Wasserpropheten dem Fremdlinge die Nähe des so oft nicht geahnten Wasserplatzes. Nachdem wir noch die letzte Nacht in der tiefen sackförmigen Bucht des Schech Bargud zugebracht hatten, beendeten wir am Mittage des 17. März die Fahrt und stiegen im Suakin an’s Land. Bald waren alle meine Kisten ausserhalb der Vorstadt Gef an’s Trockene gebracht und das Zelt errichtet, welches ich hier bewohne. Ein griechischer Kaufmann aus Kassela und ein Syrier wollen mit mir zusammen nach dieser Stadt auf- brechen und in fünf Tagen glauben wir reisefertig zu sein. In wenigen Tagen werde ich alsdann in dem Lande der Löwen und Leoparden, der Affen und Antilopen sein und statt trockner Datteln mich an den Früchten 69 # 544 Dr. G. Schweinfurth: der Gärten von Kassela laben. Wahrscheinlich in Galabat, vielleicht aber auch in Roseres oder in Fassoglu, will ich die Regenszeit durchmachen. Ich habe einen vollständigen Apparat, um auch während der Regen die Pflanzen zu trocknen und vor Fäulniss zu sichern, mitgenommen. Diese Abhänge des abyssinischen Berglandes bieten jedenfalls einen grossen Reichthum dar und werden die Eigenthümlichkeiten zweier Vegetations- bezirke vereinen. Wie es mit der Briefsendung in Zukunft aussehen wird, weiss’ich nicht, bin aber auch wegen der Beförderung beifolgender Schriftstücke sehr besorgt, da für die nächste Zeit, der Mekkapilgerei wegen, kein Dampfschiff nach Suakin kommen wird. Mindestens wird dieser Brief 20 Tage in Suakin liegen bleiben. Privatgelegenheiten sind unsicher und nehmen der stets wehenden Nordwinde wegen viel 'Zeit in An- spruch. Meinen Brief aus Kosser, der einen Ausflug in die benachbarten Gebirge beschreibt, werden Sie doch hoffentlich erhalten haben. Schliesslich bitte ich mich Herrn Professor Fenzl bestens empfehlen zu lassen und in wohlwollender Erinnerung stets zu gedenken Ihres er- gebenen Dieners Dr. G. Schweinfurth. Flora des Soturba oder des vom Bischarin-Tribus Ammed 6orab bewohnten Theils der nubischen Küste, welchen der 22. Breitegrad durchschneidet; nach Sammlungen in den Monaten März, April, Mai und Juli 1864 u. 1865. Mimosaceae. 1. Acacia mellifera Bth. Tekker Atekker auch Haschäb (nicht in der arab. Bedeutung). Strauch und Baum von unregelmässiger Gestalt mit fester, glatter Rinde, purpurrothem Rindenparenchym, weissem Cambium und schwarzem Kernholz von der Härte des Ebenholzes. Blüthentrauben weiss. Häufig in allen Bergen. 2. A. spirocorpa Hochst. Ssanganeb, Ssagga. Schirmförmiger Baum, der alle Wadys erfüllt, stammlos, von der Wurzel an dichotomisch vertheilt mit flachausgebreiteter Krone die auf 2—4 stärkeren Stammästen ruht. Rindenbast zu Stricken verwendbar. Holz äusserst zäh und fest, weisslich. Blüthenköpfchen weiss. Stacheln stets pubeseirend. Häufigste Art südlich des Wendekreises in der gesammten Steppen- und Wüsten-Region. 3. 4. tortilisD el. Seyal der Ababde. Am Östabhange des GebelSchellal, 30’ hohe Bäume, die höchsten im Gebiete, bildend. Ein stets entwickelter Stamm, unregelmässige Krone, kahle Stacheln und kahle Hülsen unter- Flora von Soturba. 545 scheiden sie von voriger Art, spiralige Hülsen und einzelne Blüthen- köpfchen von A. Seyal Del. Häufigster Baum nördlich vom Wendekreise. Südlichste (?) Verbreitung in diesem Gebiete. 4. A.flava(Forsk.) Schwf. Selem der Araber. Strauch mit langschüs- sigen Aesten, brauner abblätternder Rinde und gelben Blüthenköpfchen. 5. A. pterygocarpa Hochst. Laau. Strauch mit ausgebreiteten Aesten, die nicht höher als 4—5‘ emporstreben, grauer bastiger Rinde und weissem Holz, gleich dem der A. spirocarpa H., aber mit dem Geruch der Kasta- nien-Blüthe. 6. Albizzia sp. u.? Arrat. Mit weissen Blüthentrauben, häufig in den Bergen, doch nicht in die Thäler hinabsteigend. Kleine Bäumchen. Caesalpiniaceae, 7. Cassia acutifolia Del. Amberkit. 8. ©. obovata Collad. 9. ©. pubescens R. Br. Im Gerölle und den Sandfeldern der Thalsohle. Moringaceae, 10. Moringa arabica Pers. Rebahandit. Am Südostabhange des Castle Hills, schlauke Bäumchen bildend. Papilionaceae. 11. Argyrolobium abyssinicum. J. Sp. An den Abhängen der Berge häufig. 12. Astragalus prolixus Sieb. Spärlich im Sande der Wadys. Süd- grenze? 13. Crotalaria senegalensis Bacl. An den Gehängen der Berge. 44. ©. sp. Ohkoat. Okot. Häufig im Sande der Wadys und Rinnsale; Vexillum röthlichviolett. 15. Indigofera argentea L. Auf den Korallenfelsen der Küste. 16. I. Quartiniana Rich, An Abhängen der höheren Berge. Ve- xillum zinnoberroth. 17. I]. semitrijuga Forsk. Im Sande der Wadys. 18. I. spinosa F. Ssangatt. Eins der häufigsten Kräuter der Sand- Wadys. 19. I. Schimperi J. et Sp. Ssarrat. In den Küstenhügeln des Hotarba, auf Basaltgeschieben und Korallenfels. —- 20. Leobordea lotoides Del. Vereinzelt im Sande der Wadys. Süd- grenze. 21. Ahynchosia memnonia DC. Haijn. Korallen - Kalkfelsen beim Haten Elei, { 546 Dr. G. Schweinfurth: 22. Tephrosia appollinea DC. Abit. Im Granitgerölle der. Berg- schluchten massenhaft. 23. T. anthylloides Hochst. Wohl begründete Art, die an den näm- lichen Localitäten wie die vorige auftritt. 24. T. vieioides R. Im Sande, Kiese und auch an den Korallenfelsen nahe der Küste. | Linaceae. 25. Linum strietum L. Auf höheren Berggehängen, circa von 1500‘ an. Geraniaceae. 26. Erodium malopoides Willd. 27. E. sp. In den Bergen. 28. G@eranium simense Hochst. Im Granitgerölle der Schlucht des Gebel Schellal. Zygophyllaceae, 29. Fagonia thebaica Boiss. In den Bergen auf@Gneiss und Granit. 30. F. glutinosa Del. Am Castle Hill. Gneiss. 31. F. sp. parviflorae Boiss. aff. Am Castle Hill. Gneiss. 32. Zygophyllam album L. Im Conchylien-Sande der Gestade. 33. Z. sp. albo aff. efarınosum. In der Nähe der Küste. 34. Z. coceineum L. In der Nähe der Küste auf salzhaltigem Terrain. 35. Z. decumbens Del. Alkärban. Massenhaft in der Küsten-Ebene nördlich vom Hotarba. 36. Z. simplex L. Ankuläit, Häufigstes Kraut an allen Ge Orten. 37. Zribulus mollis Ehrb. In den Wadys. Rutaceae. 38, Haplophyltum tuberculatum. A. Juss. Aia tebu. In gypsspathi- gen Korallenfelsschluchten nördlich vom Hotarba, Lieblingsspeise der a- zellen, daher meist abgeweidet anzutreffen. Burseraceae. 39. Amyris Opobalsamum Forsk. Ajokt. Ajab. Majak. Ssuit. In dem Küstengebirge Hotarba und in den Basalthügeln des Wady Heberoh, am Gehel Schellal (Granit) und sehr häufig am Castle Hill (Gneıss). Niedere Bäumehen mit trauerweidenähnlichen Ruthenzweigen, stets abortirenden Früchten, 14 — 3jochigen Blättern und heller papierartig abblätternder Rinde. Anacardiaceae. 40. Ahus abyssinieum Hochst. Ansehnliche Gebüsche oder busch- artige Bäume au den höheren Gehängen des Gebel Schellal, von 2000 au. Flora von Soturba. 547 Euphorbiaceae. 4. Anisophyllum arabicum Schwf. An den Abhängen höherer Berge. Basalt, Granit, Gneiss. 42. A. granulatum Schwf. Adhodd. Im Sande und Kiese der Wadys nahe den Küsten. 43. A. scordiifolium Kl. Gke. Im Sande der Wadys sehr verbreitet. 44. A. sp. n.? foliis orbicularibus. Zwischen Basalt- und Granit- Geschieben überall sparsam auftretend. 45. Crozophora oblongifolia A. Juss. Nilat auch arab, 46. ©. tinctoria A. Juss. var. Korallenkalk der Küste, 47. Lyciopsis cuneata Schwf. Job. Häufiger Strauch in den Vor- bergen des hohen Soturba. Granit. Rinde papierartig abblätternd, Cam- bium milchstrotzend. 48. Phyllanthus venosus Hochst. 49. Ph. Niruri L. Ueberall im Sande, der Riunsale . und im Kies- gerölle der Berge. 50. Ricinus communis L. Belläst. Im Wady Elesse nahe dem Hafen Gubeten. 51. Tithymalus terracinus Kl. FR var. Im Sand und zwischen Steinen. 52. Euphorbia sp. u, ? Blattloses ‚Ruthengestrüpp mit iger Geschlechtern, am Gebel Schellal. sh Polygalaceae. 53. Polygala erioptera DC. Im dürren Sande der Rinnsale. 54. P. nubica Boiss. An Berg-Gehängen. Sapindaceae. 4 55. Cardiospermum sp. An Granitfelswänden der VorkggBe der hohen Soturba, 56. Dodonaea viscosa L. Ohn. An höhergik Bergg£hängen ein an- sehnliches, Buschwerk. 57. Schmidelia sp. n. ? Ssamob. In den Bergen überall. Balanitaceae. 58. Balanites aegyptiaca D. Schön belaubte Bäume mit meist eylindrischer Krone, in Wady Soturba und am Ostabhange des Gebel Schellal. Büttneriaceae. 59. Hermannia arabica Hochst. Im Sande und Kiese der Wadys 548 Dr. G. Schweinfurth: Tiliaceae. 60. Antichorus depressus L. Kahlhaggi. Ueberall im Sande, Kiese und auf Korallenkalkfelsen der Küste. 61. Grewia membranacea R. Almäud. Elınäud. Gesträuch am Abhange der Berge. 62. @. sp. Krüppel-Gestrüpp der Wadys nahe der Küste. 63. Triumfetta flavescens Hochst. Malvaceae. 64. Abutilon bidentatum Fz]. 65. A. denticulatum Fres. 66. A. muticum Webb. Hambok. 67. Hibiscus micranthus Cav. Ueberall. 68. H. vitifolius Cav. 69. H. trionum L. 70. Malva parviflora L. In der Schlucht des Gebel Schellal. Caryophyllaceae. Ti. Alsine prostrata FE. 72. Arenaria serpyllifolia L. v. glutinosa Koch. Am Gebel Schellal. 73. Polycarpaea fragilis Del. 74. Spergula vulgaris Bönngh. Am Gebel Schellal. 75. Siölene chirensis Rich. Am Gebel Schellal an höheren und nie- deren Gehängen bis 3000° h. beobachtet. Portulaccaceae. 76. Aizoon canariense L. 77. Mollugo umbellata Ser. Im Küstensande des Gestades und der Inseln. 2 78..M. Cerviana Ser. ” 79. Trianthema pentandrum L. 80. T. sedoides Vis. 81. T. erystallinum V. Basaltfelsen des Küstengebirges Hotarba. Phytolaccaceae, 82. Gieseckia pharnaceoides L. Cucurbitaceae, 83. Bryonia sp. Liane. In den Kronen der Acacien der Wadys mit weissem rankendem vielkantigem Stamme und gelbem Holze. 84. B. sp. Am Soturba. 85. Uucumis prophetarum L. Vollad. Tooll. 86. C. Colocynthis L. Ssinab, Flora von Soturba. 549 87. Cucurbita exanthematica Fzl. Liane in den Kronen der Aca- ecien am Ostabhange des Gebel Schellal. f Violaceae., 88. Viola sp. An höheren Berggehängen von 2000° an. Cistaceae. 89. Helianthemum Lippi W. Nur auf den höchsten Spitzen des Gebel Schellal. Granitfels 3000‘ h. Resedaceae. 90. Caylusia canescens A. d. St. H. Im Sande der Wadys überall. 91. Ochradenus baccatus Del. Uad-haäh. Die Kronen der Acacien überdeckend. 92. Heseda pruinosa Del. Selten. “ Capparidaceae. 93. Cadaba longifolia DC. Schalep Buschwerk am Hotarba. 94. ©. alandulosa Forsk. Kuomit. Kurmet. Basaltfelsen und Korallen- kalk am Hotarba und in den Vorbergen am Wady Heberoh. Niederlie- gender Krüppelstrauch mit zusammengedrückten, brettartigen, äusserst knorrigen Aesten mit hellgrauer glatter Rinde. 95. Capparis galeata Fres. Auf Korallenkalk am Hotarba und am Cap Edinep. 96. Cleome chrysantha D.ne. Arquah. Am Castle Hill, duftet nach Citronensäure. 97. C. droserifolia Del. Nur auf dem Korallenkalk der Küste. Bildet halbkugelige dichte Polster. Blätter stark aromatisch. 98. ©. arabica L. Bei Mirsa Elei. 4 99. €. parviflora R. Br. Lieblingsspeise der Gazellen, a 58 aach Moschus duftend. 100. Dianthera abyssinica Schwf. Vereinzelt am Castle Hill. 1041. Maerua uniflora Vahl. KAMOB. Der Laubenbaum. Ueberall in den Wadys der Berge und der Küstenfläche verbreitet, südlich vom Wendekreise. Ein meist starkstämmiger Baum mit fester, rissloser, weisser Rinde, deren Aeste bogenförmig zur Erde streben und dicht verflochten einen laubenförmigen Hohlraum darstellen, zu welchem auf der Nord- oder Nordostseite gewöhnlich ein Eingang führt. Dass weisse Holz ist äusserst fest und hart. Dies ist die echte Maerua, auf welche Forskäl die neue Gattung gründete. Seine Beschreibung stimmt völlig überein. Die Frucht besteht aus einer grauen fleischigen Drupa, welche süss und angenehm von Geschmack erscheint und in Grösse und Gestalt der Mandel- frucht gleicht. Bd, XV, Abhandl. 70 e 550 Dr. G. Schweinfurth: Der Gattungsname Maerua im Sinne DeeandolleswA.Richard's dürfte hiernach wohl für die meisten Arten nicht. haltbar erscheinen. 102. Sodada decidua F. Ssarob. Somb. In allen Wadys grosse grü- nende Dickichte darstellend, Lieblingssitze der Hasen. Cruciferae. 103. Dipterygium glaucum Dene. 104. Farsetia longisiliqua Deene. 105. Matthiola elliptica R.B. Granitgerölle der Schlucht am Süd- ostabhange des Castle Hill. 106. Sisymbrium Irio L. In der Wasserschlucht des Gebel Schellal. 107. Zilla mierocarpa Vis. Menispermaceae. 108. Coceulus Leaeba G.P.R. Ssalängoi. Starkstämmige Liane mit kreideweisser Rinde in den Kronen der Acacien. Die getrennten Ge- schlechter gewöhnlich an verschiedenen Dan eu aber von gleichem Aussehen. Crassulaceae. 109. Umbilicus ? sp. foliis orbicularibus. Schattige Granitspalten der höheren Gehänge des Gebel Schellal. 2000° h 5 3 7 Loranthaceae. N st 110. Loranthus gibbosulus R. Adaliafıt. Häufig auf in Acacien- Arten schmarotzend an Bergen und in den Wadys der Ebene. Umbelliferae. 111. Torilis africana Sprgl. Im Sande der Wadys und im Ge- rölle der Bergschluchten. a ge; Primulaceae. 112. Anagallis arvensis L. Am Gebel Schellal. Bignoniaceae. 113. Sesamopsis alata Bth. Im Sande der Wadys in den östlichen Vorbergen des Gebel Schellal, vereinzelt. Acanthaceae, 444. Acanthodium hirtum Hochst. Schükschuk. 115. Adhatoda sp. 116. Asteracantha sp. 117. Justicia Ecbolium Nees. 118. Harnieria sp 551 Rlora von Soturba. 119. Nelsonia sp. 120. Barleria sp. 121. Peristrophe bicalyculata Nees. Scrophulariaceae, 122. Antirrhinum Orontium L. In den Bergen. 123. Anticharis arabica Hochst. Basaltfelsen des Hotarba, Granit- geschiebe der höheren Berge. 124. Linaria sp. n. asparagoides Schwf. aff. Ueberall an den Felsen der Berge und Vorhügel. 125. Zindenbergia sp. n.? An den Granitwänden der Berge in schattigen Spalten. 126. Scrophularia rostrata Hochst. Im Granitgerölle der Berg- schluchten. Solanaceae. 127. Solanum albicaule Kotschy. @ruagruatit. Sich in die Bäume und Gebüsche der Berggehänge schlingend, aber auch frei aufschiessend. 128. S. unguiculatum Rich. Manjott. Häufig als grosser Strauch in den Bergen. (S. coagulans F.) 129. $. grossedentatum Rich. Schattige Schluchten im Gebel Schellal. Varürt sehr in Gestalt der Blätter und erzeugt Beeren, welche reif schwarz oder gelb erscheinen, ohne von der Localität beeinflusst zu sein. 130. S. dubium Fres. Ellil. To-ulli. Eines der häufigsten Gewächse im Gebiete. Fast überall. 131. Lyeium mediterraneum Dunal. Ssähnum. Flore violaceo. Krüp- pelstrauch der Küstenfläche in den Wadys oft sehr üppig. Cuscutaceae. 132. Cuscuta sp. An Kohautia und Ruellia am Gebel Schellal. Convolvulaceae. 133. Breweria oxycarpa Hochst. Hoch am Berggehänge. 134. Convolvulus hystrix Vahl. Ahid. 135. ©. sp. pygmaea. In den höheren Bergen. 136. ©. rhyniospermus Hochst. (Evolvulus alsinoides L. Am Gebel Alafa eirca 3500!) 137. Ipomaea auricoma Rich. Sollte richtiger albicoma heissen. 138. I. blepharosepala Hochst. 139. Seddera latifolia H. St. Ssemgedi, Ssimgedit. Eines der häufigsten Gewächse im Sande aller Wadys. 70* [DL or on Dr. 6. Schweinfurth: Asperifoliae. 140. Anchusa asperrima Del. 141. Echiochilon fruticosum Desf. 142. Echinospermum latifolium Hochst. An höheren Bergge- hängen 2000‘ h. 143. Echium Rauwolfi Del. Im Granitgerölle der Bergschluchten. 144. Heliotropium bicolor H. St. 145. H. cordofanum Hochst. 146. H. pallidum Del. 147. Tournefortia subulata DC. Im Schatten der Bäume und Ge- sträuche. 148. Trichodesma africanum R. Br. 149. T. sp. n. Schwf. Taddat, Foliis ovatis vel ovalibus. Cordiaceae. 150. Cordia subopposita DC. Dugrar. Ansehnlicher Baum an den höheren Gehängen des Gebel Schellal von 4000' an. Die gelben Beeren sind wohlschmeckender als die der Cordia Myxa L. Avicenniaceae. 151. Aricennia offieinalisL. An denKüsten des Gebietes fast fehlend, nur am Cap Abu-Fätuma und am Hafen Abu-Gät, spärlich; dagegen mas- senhafte Diekichte an den nördlich und südlich gelegenen Küsten bildend. Bemerkung. Bei der verhältnissmässig bedeutenden Armuth an Brennmaterialien der Küstenländer des rothen Meeres dürfte vielleicht eine Aufzählung aller Schora-Localitäten an der aegyptischen und nubischen Küste sowohl vom ökonomischen als auch vom pflanzengeographischen Interesse sein. Ich nenne sie der Reihe nach von Norden nach Süden folgend: Guach (26° 5‘n. Br.) versorgt hauptsächlich Kosser mit Brennholz, nördlichste Verbreitung; ? Cap Schagra; Mirsa Chelele; kleines Buschwerk, Wady Gemal; Scherm Abu-Gusan; Mirsa Wady Lechuma, ansehnliches Gehölz; Mirsa Sobaya; zwei grosse südlich von letzterer Localität gelegene Dickichte unter dem Wendekreise; süd- westlich vom Eilande Meriar zwei grosse Gehölze unter dem 23° n. Br.; Cap Abu-Dara; nördlich und südlich vom Cap Abu-Fatuma; Scherm Abu-Gat; Scherm Abu-Fendira (auch Sch. Schab genannt); südlichste Spitze des Cap Rauai; Südspitze der Insel Makaur, grosses Gehölz; Ab-Aidep; (Kale); Dabadip; Durrur; Mirsa Giheie; Jesirat Abdulla; Mirsa Ahta; Mirsa Quoih. (29° 3’ n. Br.). Verbenaceae. 152. Lantana Kisi Rich. Strauchiges Gestrüpp an höheren Ge- hängen des Gebel Schellal. 2000°--3000° h. Auch auf den höchsten Spitzen. Flora von Soturba. 553 Labiatae. 153. Lasiocorys abyssinica Bth. Ganahandıp. Grosse strauchartige Staude in den Schluchten des Gebel Schellal. 454. L. stachydiformis Bth. Im Sande der Wadys östlich vom Gebel Schellal. 155. ZLavandula coronopifolia Poir. 156. Leucas urticaefolia R. Br. 157. Micromeria punctata Bth. An höheren Gehängen und den höchsten Spitzen des Gebel Schellal 3000‘ h. 158. Ocimum menthaefolium H. Jadanit. Einzeln in den Bergen. 159. Salvia aegyptiaca L. In Bergen und Wadys. Asclepiadaceae. 160. Bucerosia Ruselliana A. Courb. (araib. Nurin den westlichen Vorbergen der hohen Soturba, auf Granitfelsen, kandelaberartige Büsche bildend. Die braunen Blüthenknäuel entwickeln den Geruch des Kuhmistes. Die 4kantigen Stengel strotzen von wässerigem Schleimsafte. 161. Calotropis procera R. Br. Umberras. Birres. Grosse 20° hohe Bäume mit bis 2° dicken Stamm bei Mirsa Scherm, M. Gubeten in Wady Heberoh am Gebel Schellal etc. 162. Daemia aethiopica Decne. Ssalambob. Heuu. Windet in den Kronen der Acacia der Wadys. 163. D. cordata Vahl. Staude mit aufstrebenden Zweigen. 164. G@lossonema Boveanum Deene. Hambukanit. 165. Leptadenia pyrotechnica Deene. Agnet. 166. Periploca sp. Meist blattloses spartiumartiges Gesträuch an den Abhängen des Gebel Schellal. 167. Tylophora sp. Lachandit. In den Kronen der Bäume und in Gebüschen windend. Oleaceae. 168. Phillyrea sp. ? Ein Strauch an den höheren Bergabhängen des Gebel Schellal, der mir nur in sterilen Exemplaren zu Gesichte kam. Rubiaceae. /, 169. G@alium simense Hochst. 170. G. sp. tenuifolium, an höheren Berggehängen. 171. Hedyotis grandifora R. IL Compositae. \2, 172. Bidens abyssinica Sz. B. In den Bergen. x 173. Carthamus lanatus L. var. gracilis, an höheren Gehädgen am Gebel Schellal 2000° h. 554 Dr. G. Schweinfurtb: 174. Cenlaurea sp. 175. Dicoma tomentosa Cass. Sandige Wadys. 176. Diplostemma alatum H. St. In den Wadys überall, sehr be- liebte Kameelweide. 177. Echinops macrochaetus Fres. Basalt- und Granitfelsen. 178. @naphalium luzuloides Sz. B. In den Bergen und an höheren Abhängen derselben. 179. G. sp. pusillum, An höheren Berggehängen des Gebel Schellal 2000° h. | 180. Filago abyssinica Hochst. 181. Zaggera aurita Sz. B. 182. Pertya sp. ? 183. Phagnalon sp. Au-Granitfelsen ‘der Berge. 184. Pulicaria undulata DC. Be 185. P. chrysopsioides Sz. B. 186. Senecio abyssinicus Sz. B. 187. Sonchus massaviensis Sz. B. Sehr häufig in allen Bergen. 188. Rhabdotheca sp. 189. Reichardia tingitana Rth. 190. Tripteris Vaillantii Desne. In den Bergen. 191. Varthemia Kotschyi Sz. B. 192. Vernonia sp. 193. Wirtgenia Schimperi Sz. B. In den Bergen. Dipsaceae. 194. Dipsacus sp. In den höheren Gehängen am Gebel Schellal. Campanulaceae. 195. Cephalostigma sp.n. Am Gebel Schellal. Salvadovaceae. 196. Salvadora persica L. Gebüsche in den Basaltschluchten des Gebel Soturba. Plumbaginaceae. 197. Statice axillaris Forsk. Hib. Im Couchyliensande des Meeres- gestades, überall. Nyctaginaceae, 198. Boerhaavia repens L. Ssugumtit. 199. B. ascendens W. Im Granitgerölle der Wasserschlucht des Gebel Schellal. 200. B. difiusa L. Hauptsächlich zwischen Gebüsche und Gestrüpp aufschiessend. Flora von Soturba 555 201. B. plumbaginea Cav. Höhere Abhänge am Gebel Schellal 1500°, 202. B. sp. n.? graeillima. Nur am 'Castle Hill. Polygonaceae. 203. Aumes sp. Hommed, Ahk, “ Amarantaceae.,. 204. Aerva javanica Juss. Egab. Im Sande der Wadys und auf Ba- saltgeschieben, überall. 205. A. lanata Juss. In den Bergen. 206. Amarantus silvester Dest. 207. Achyranthes aspera Mog. (Celosia trigyna L. Wasserschlucht am Alafa.) 208. Pupalia lappacea Moqg. Chenopodiaceae, 209. Atriple» sp. Howai. Buschwerk vom Aussehen der Hippophae sibiriea im Conchyliensande der Küste. 210. Chenopodium murale L. 211. Halostachys perfoliata Mog. ImConchyliensande und auf Ko- rallenfelsen des Küstengestades. 212. Salicornia fruticosa L. 213. Salsola vermiculata F. 214. S. monobractea F. 215. S. imbricata F. 216. S. sp. Im Sande der Wadys. 217. Suaeda frutisosa F. 218. S. vera Forsk. 219. S. monoeca Forsk. 220. S. vermiculata Forsk. Alle Arten beschränken sich auf den Saum des Meeresgestades. Urticaceae. 221. Parietaria alsinefolia Del. 222. Forskalea tenacissima L. Schema, . Palmae. ' 223. Phoenix dactylifera L. Ein junger Strauch an der Küste beim Brunnen von Mirsa Elei. Najadaceae. 224. Zostera uninervis L. 225. Z. sp. foliis latis, obtusis. 556 Dr. G. Schweinfurth: 226. Thalassia bullata Del. 227. Zostera stipulacea Forsk. Amaryllidaceae. 228. Pancratium sp. Onkulai. Onkula. Foliis semper spiraliter tor- tuosis. Im Sande und Korallenfelsen der Küste und der Wadys der Ebenen. Liliaceae. 229. Asphodelus fistulosus L. Im Sande der Wadys. Commelinaceae. 230. Commelina latifolia H. Berggehänge des Gebel Schellal an schattigen Stellen. 231. ©. sp. pusilla. Im Sande der Wadys. Cyperaceae. 232. Oyperus falcatus Ehrb. u. Nees? Auf den Küsten am ganzen Gestade Aegyptens und Nubiens verbreitet. 233. Oyperaceae sp. Sterile Exemplare in der Wasserschlucht des Gebel Schellal. Gramina. 234. Aeluropus repens Parl. An der Küste, besonders an von der Fluth zuweilen überdeckten Stellen. 235. Andropoyon foveolatum D. In dürren Basaltgeschieben und im Sande der Wadys. 236. A. sp. Der Basaltvorberge. 237. Aristida sp. In Wady Heberoh. 238. A. sp. plumosa? Gemeine Art, der Küsten in Basaltgeschieben. 239. A. tenwis Hochst. Dito Castle Hill. 240. Brachypodium sp. Tirap. 24. Bromus sp. Gebel Schellal. 242. Cenchrus sp. 243. Coelorhachis hirsuta Dene. 244. Dactyloctenium sp. Oh Kunisch. Im Sande der Wadys. 245. Eleusine sp. Mit langschüssigen Stolonen im Sande der Wadys. 246. Elionurus Royleanus Nees. To-Kubbel. Felsen. 247. Eragrostis megastachya Link. Gebel Schellal. 248. E. sp. Gebel Schellal, an höheren Gehängen. 249. E. sp. 250. Festuca sp. Be Flora von Soturba. 557 351. Koeleria phleoides Pers., Im Sande und auf Basaltgeschieben der Wadys. 252. Zatipes sp. Bei Mirsa Gubeten im Sande des Wady. 253. Zeptochloa sp. 254. Melanocenchris plumosa Jaub. Sp. Nur auf dürren Basalt- geschieben und in den Bergen. 255. Panicum turgidum F. Schuhsch wie bei den Arabern. Häufigste Pflanze des Gebiets, bedeckt die ganze Küstenfläche und erfüllt alle Wadys. Hauptsächlichste Kameelweide. 256. P. sp. am Gebel Schellal. 257. P. sp. In allen Wadys, im Sande Rosetten bildend. 258. Pennisetum sp. Häufig im Sande der Wadys. 259. Rodtboellia arundinaces Hochst. Vorberge des Soturba und am Ras Edinep in der Ebene. 260. Tragus oceidentalis Nees. 261. Zrisetaria sp. 262. Vilfa spicata P. B. Am Gestade des Meeres. Polypodiacea, 263. Adiantum lunulatum S w. 264. G@ymnogramme leptophulla Desv. 265. Actinopteris australis Lk. 266. Asplenium Dalhousiae Hook. Die 4 Farne wachsen in schat- tigen Granitspalten des Gebel Schellal; die Gymnogramme tritt stellen- weise massenhaft auf. Einige andere Bischarin-Namen aus der Flora von Suakin. Aecacia nilotica W. Garrät, Albizzia sp. n. Babanıp. Euphorbia triacantha F. Ahit. Premna resinosa Schauer. Ssät. Grewia populifolia Vahl. Muüt, Amyris Kataf Fk. Karkanit. Cissus quadrangularis L. Kattutt. Bd. XV, Abhandl. m ar [e, [e 5) Dr. G. Schweinfurth: Flora der Insel Makaur, eines 1’/, d. Meilen langen und /, d. Meilen breiten Bilandes an der nubischen Küste unter dem 21. Grade nördl. Breite. Mai und Juli 1865. 1. Acacia fava Schwf., 2. A. mellifera Bth., 3. A. spirocarpa Hoch. — 4. Indigofera cordifolia Rth., 5. I. Schimperi J. Sp. — 6. Ahynchosia memnonia DC., 7. Taverniera aegyptiaca Boiss., 8. T. sp. pubescenti afl., — 9. Erodium malopoides W. — 10. Fagonia sp. nubica R.? — 411. Zygophyllum album L., 12. Z. desertorum Fk., 13. Z. deeumbens Del., 14. Z. coceineum L., 15. Z. simplex Fk. — 16. Amyris Kafal Fk., 17. A. Opovalsamum Fk. — 18. Celastrus senegalensis Lam. — 419. Anisophyllum scordiifolium Kl., Gke. — 20. Crozophora tinetoria Juss. var. — 24. Polygala erioptera DC. — 22. Antichorus depressus D. — 23. Abutilon denticulatum Fres. — 24. Alsine prostrata F. — 25. Polycarpaea fragilis Del. — 26. Aizoon canarienseL. — 27. Ochradenusbaccatus Del. — 28. Mesedapruinosa Del. — 29. Maerua Forskali Schwf. — 30. Capparis galeata Fres. — 31. Cleome parvijlora R. Br. — 32. Farsetia longisiliqua Deen. — 33. Oocculus Leaeba G. P.R. — 34. Cissus sp. caule tercti, obsolete hexagono cordifolius, qua- drangulari aff. — 35. Acanthodium hirtum Hochst. — 36. Linaria sp. asparagoidei afl. — 37. Ülstanche lutea Lk. — 38. Lycium mediterra- neum Dun. flore albo. — 39. Seddera latifolia H. u. St. — 40. Ipomaea auricoma Rich. — 4. Anchusa asperrima Del. — 42. Heliotropium pallidum Del. — 43. Kchiochilon fruticosum Desf. — 44. Avicennia offieinalis L. — 45. Glossonema Boveanum Dene. — 46. Calotropis pro- cera R. Br. — 47. Tylophora sp. — 48. Hedyotis grandiflora Rich. -- 419. Ahabdatheca sp. — 50. Pertya sp. — 51. Heichardia tingitana Rth. — 52. Sonchus massaviensis Sz. B. — 53. Statice awillaris Fk. — 54. Aerva juvanica Jun. — 55. Atriplex sp. Howai. — 56. Sali- cornia fruticosa L. — 57. Halostachys perfoliata. Mogq. — 58. Suaeda vera Fk. — 58. S. vermieulata Fk. — 60. Salsola imbrieata Fk. — 61. Pan- cratium spirale. — 62. Cyperus litoris Mar. Rubri. — 63. Aröstida plumosa, ? A. sp. — 64. Klionuraus Royleanus Nees. — 65. Andropogon foveolatum Del., A. sp. — 66. Panicum turgidum F. — 67. Penniselum sp. — 68. Melanoconchris plumosas J. Sp. — 69. Dactyloctenium sp. — 70. deluropus vepens Parl. — 71. Ophioglossum polyphyllum A. Br. Flora von Soturba. 55) Flora des Wady Gadireh im unteren Theil an der egyptischen Küste des rothen Meeres unter dem 25. 6rad nördl. Breite. am 24. und 25. Februar 1865. Pflanzennamen der Ababde (echt arabische mit einem *). 1. Acacia tortilis Del. Seyal*), 2. A. spirocarpa Hochst. Ssammorr*) — 3. Cassia acutifolia Del. Senna *), 4 CO. obovata Collad. — 5. Leo- bordea latoides Del. Eschip. — 6. Lotus arabicus L. Gaddup. — 7. Astra- yalus prolixzus Sieb Tanuwihl. — 8. Tröbalus mollis Ehrh. — 9. Zygo- phyllum album L. Bauuwahl, 10. Z. sömplex L. Garmal *), 11. Z. coceineum L., 12. Z. sp. albo afl. 13. Crozophora oblongifolia Juss. Nihli #), — 14. Anisophyllum granulatum Schwf. — 15. Balanites aegyptiaca Del. Hegelig *), — 16. Alsöne prostrata Forsk. Recha. — 17. Polycarpa fragilis Del. Makkor. — 18. Sölene sp. viscosa, gracilis. — 19. Aizoon canariense L. Haddakt,. — 20. Cucamis Coloeynthis L. Handal, 21. C. prophe- tarum L. Hennedlai. — 22. Ochradenus baccatus Del. — 23. Beseda pruinosa Del. Chosame., — 24. Caylusia canescens Hill. — 25. Zilla mierocarpa Vis. Besille, Sille*), — 26. Capparis galeata Fres. Rassaf. Läassaf *), 27. Cleome arabica L., 28. (©. droserifolia Del. Eiiahn. — 29. Tamarioe nilotica L. var. Tarfa *), — 30. Anticharis arabieiı L. — 31. Lindenbergia sp. Süggot. — 32. Zinaria sp. n. Schidder at Fahr*) — 33. Zyeium mediterraneum Dun. Ssahanun. — 34. Anchusa asperima D. Attahu. — 35. Trichodesma africanum R. Br. Choddarr, T. sp. n. — 36. Echkium Rauwolfü Del. — 37. Heliotropium pallidum Del. — 38. Arvöcennia officinalis L. Schora #) — 39. Lepladenia pyrotechnica Den. March. — 40. Daemia cordata R. Br. Rigai. — 41. Glossonema Boveanum Dene. Ettirr, — 42. Brocchia ceinerea Ribjan. — 43. Bleichardia tingitana Rth. — 44. Pertya sp. Haddhadıt. — 45. Vernonia sp. — 46. Pulicaria undulata DC. Räbbul. — 47. Sonchus massaviensis Sz. R. — 48. Statice awxillaris Fk. Schehli. — 49. Plantage sp. foliis lanceolatis, sericeis. — 50. Boerhaaria difusa W. — 51. Rumea sp. roseus? L. Hommed, Hemmeda *) — 52. Aerea javanica Juss. Härra. — 53. Amaran- tus silvester Dsf. — 54. Chenopodium murale L. — 55. Salicornia fruricosa L. Schinahn. — 56. Saaeda vera Fk. Assal®) — 57. !orskalea tenaeissima L. Nussägg. — 58. Parietaria alsinefoliia Del. — 59. As- phodelus fisiulosus L. Bärruagg. — 60. Aristida plumosa L.? Gabbah, A. sp, 4. sp. — 61. Panicum turgidum F. Schuhsch *) — 62. Pennisetum. 560 Dr. C. Schweinfurth: Flora von Solurbs Einige andere Pflanzen-Namen des Ababdi. Sodada decidua Fk. Tündup #) — Atriplex sp. Howai *) — Cen- volvulus hystrix V al. Schibrik. — Acacia flava S ch w f. Selem. — Hedyotis grandiflora R. Mosswahg. — Taverniera aegyptiaca B. Dehassiır. — Cyperus sp. Eschüp,. — Neurada procumbens D. Sseidahn. — Zfloga spicata 52. B. Gumburr. — Fagoniae sp. Kuschait. — Pulicaria cerispa DC. Kutkat, Synopse der europ. Arten Tettigometra. Von Dr. F. X. Fieber, Direktor am k. k. Kreisgerichte zu Chrudim in Böhmen. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. 5 meiner Bearbeitung der europäischen Homoptera (Cicadaria) bilden die Arten der Gattung Tettigometra die erste Gruppe in den Fulgoriden. Von europäischen Arten sind 410 bekannt und von Germar, La- treille, Panzer, Mulsant, Herr.-Schäffer, Hagenbach, Klug, L. Dufour beschrieben. Unbekannt sind mir T. impressopunctata L. Dut., dann T. umbrosa Germ., welche wahrscheinlich zu 7. obligua gehört. Costa, im Annuario Zoologico, 1834, p. 83 führt T. atrovirens,„ T. psit- tacina (vielleicht. T. virescens oder T. sulphurea) und T. bicolor bloss namentlich auf. Aus den verschiedenen mir vorliegenden Sammlungen und meiner eigenen lernte ich die in der nachfolgenden analytischen Darstellung aufgeführten Arten kennen. Tettigometra. 4. Schienbeine alle unbewehrt, die Kanten der hinteren unbewehrt, Bar ers aa, 1 TE; Ha. ira}, BaRR,. 2 — Schienbeine alle an den beiden oberen Kanten, besonders an der äusseren, mit mehr oder weniger starken borstentragenden Körnchen besetzt K . ” * ” ” ER Zn Br TEE [2 [7 . [3 . . [3 . [} . ” * ” . 44 2. Stirne am Gipfel mit einer tiefen, nach unten und seitlich flach aus- laufenden Grube, aus dieser herab divergirend feinrunzelig. Schwarz, Oberseite fein dicht punktirt. Scheitel vorn zugerundet, der Rand schmutzig weiss. Fühler schwarz, Wurzelglied oben weisslich. Decken halb so lang als der Rücken, gestutzt, äussere Ecke abgerundet; 562 Dr. F. X. Fieber: seicht eingestochen punktirt. Die Rippen wenig vortretend. Hinter- leib schwarz, Aussenrand schmutzigweiss gesäumt. Schienbeine pech- braun oder schwarz, Enddrittel und Fussglieder schmutziggelblich. g 2 1%, Lin. Im südlichen Frankreich (Mulsant, Fieber) Cor- sica, Malaga (Frey) 7. impressifrons Muls. Ann. Soc. Linn. p. 211 I. impressifrons Muls. Stirne am.ıGipfel nicht-grubig . : > vun" Ri es . Stirne von oben herab plattgedrückt, von der Seite gesehen ge- schweilia rn", 2 0. » ET Stirne mehr oder Ufnigae der gewiipt he Br rer, T . Stirne bis zu der weisslichen Binde ober dem Clypeus kurz längs- runzelig. Stirngipfel etwas knotig. Schwielenbogen kurz, stark ge- krümmt. Scheitel gelbbraun, so lang als das Pronotum, dreieckig zugerundet; dicht grobpunktirt, fast kurz querrunzelig mit schwachem Mittelkiel und schwach kielförmigem Rand. Pronotum besonders hinten stärker punktirt, vorn mit kleiner flacher Grube. Die Rand- schwiele des Pronotum hinter den Augen schief, gerade, gelblich. Mesonotum grobpunktirt, fast querrunzelig, hinten mit kurzem schwachen Mittelkiel, Spitze gelblich. Deckschuppe undeutlich ver- worren punktirt. Decken so lang als der Rücken, fein chagrinirt und dicht grobpunktirt. Rücken schwarz, Connexivum roth. Bauch schwarz, Mitte roth. Schienbeinende und Fussglieder der hinteren Füsse schmutziggelb. Vorder- und Mittelfussglieder braun. Q 2%, Lin. Belgrad (Mink) Basel, ? Tettigometra atra Hagenb. Symb. Faun. Ins. Helvetiae pag. 27, t. 14. fig. 27%) .2.atra Hag. Btizse,punktirt.nu -(ovaniım A.1obe mammnin „I sileiel . Stirne bis zu der weisslichen Binde fein zerstreut punktirt. Fein längsrunzelig. Schwielenbogen kurz. Braun, glänzend. Scheitel zuge- rundet, etwas länger als das Pronotum, mit heller Mittellinie. Mitte zwischen 2% rundlichen Höckern vertieft, an jedem Höcker vorn ein Grübchen, im Nacken ein kleiner Höcker; sehr spärlich punktirt und schwach quernadelrissig. Pronotum spärlich feinpunktirt, hie und da fein quernadelrissig, vorm mit dreieckigem Grübchen, beiderseits flache Gruben, welche aussen von der etwas bogigen Randschwiele hinter den Augen begrenzt sind. Mesonotum zerstreut feinpunktirt, quer entfernt nadelrissig, flach gerunzelt. Hinten mit 2% merklichen Rinnen neben der kurzen schwachen Mittelschwiele, Spitze gelb, platt. Deekschuppen zerstreut ungleich flachpunktirt. Decken etwas länger als der Rücken, glatt, nicht chagrinirt, dicht flach grosspunk- tirt, fein gewimpert. Rücken schwarz. Bauchmitte roth. Beine braun. Hinterschienbeine und Fussglieder schmutzig gelb. * Der Scheitel ist in der roh gemalten Figur zu viel gerundet und unrichtig gezeichnet. Synopse der europäischen Arten Tettigometra. 563 g 2 2%'% Lin. Belgrad (Mink) Oesterreich (Mus. Vienn.) 3. fusca Fieb. — Stirne bis zu der weisslichen Binde grobpunktirt . 2. 2 2.2.2.2...6 6. I Schwarz. Auf der flach schüsselförmig eingedrückten Mitte der Stirne ein kleiner Buckel ober dem schwachen Schwielenbogen. Scheitel in flacher Parabel bogig. Mitte zwischen 2% länglichen Buckeln eben, gelbbraun und wie Pro- und Mesonotum grobpunktirt. Mesonotum mit ganzem erhabenen Mittelkiel zwischen 2 Reihen verfliessender Punkte, die Spitze braungelb mit Längsfurche. Pronotum vorn bis zwischen die kurze nach hinten eingebogene Schwiele hinter den Augen, niedergedrückt. Die Hinterhälfte gewölbt, an der Schulter ein Grübchen. Deckschuppe deutlich flachpunktirt. Decken etwas länger als der Hinterleib, fein chagrinirt mit flachen genäherten Punkten. Rücken schwarz, Randmitte weisslich. Bauchmitte breit roth. Hinterschienbeine breit, weissgelblich, wie. die Fussglieder, die 4 Vorderfussglieder bräunlich. Q 2—2', Lin. Sarepta (Frey-Gessner) . . 4. depressa Fieb. Schwefelgelb. Stirne flach eingedrückt, bis zu dem kleinen winkeligen Schwielenbogen ganz grob punktirt, unten fast runzelig. Scheitel gleichseitig dreieckig, eben und wie Pro- und Mesonotum dicht grob punktirt. Pronotum kürzer als der Scheitel, vorn gerade, in der Mitte vorn ein längliches Grübchen zwischen 2% schwachen kurzen Kielen. Unterseite schwarz, Bindehäute gelb. Mesonotum mit schwa- chem Mittelkiel zwischen zwei Punktreihen. Clypeus, Beine und Schienen des Hinterleibes schwarzroth oder braunroth. Kniescheibe mit rother Spitze. Fussglieder und Schienbeinende röthlichweiss. Fühler gelb. Joche und Mitte der Brust kirschroth. Decken so lang als der Hinterleib, chagrinirt und grob eingestochen durchsichtig punktirt. gd © 2—2V, Lin. Im südlichen Frankreich (Mulsant, Fieber) Dalmatien (Dr. Mayr. Mus. Vienn.) 7. sulphurea Muls. Ann. Soc. L. p. 209, auf Onopordon Acanthium . ..» - 5. sulphurea Muls. . Stirne bis zum Clypeus ganz fein punktirt und längs schief entfernt nadelrissig, selten ist der kleine Schwielenbogen ober dem Clypeus merklich; braun mit schmutzigweissem Querband ober dem Clypeus. Pronotum querüber gewölbt, vorn wenig, hinten stark punktirt. Me- sonotum verworren grob und fein dieht punktirt. Oberseite oliven- grün bis lehmgelb, glänzend. Scheitel kürzer als das Pronotum, der Rand flachbogig, zerstreut eingestochen punktirt, vorn quernadel- rissig, Mitte dreieckig grubig. Decken so lang als der Hinterleib, ungleich stark, fast verworren grubig punktirt, Rippen nicht vor- 564 Dr. F.X. Fieber: stehend. Körper zusammengedrückt, längsgewölbt. Die Unterseite und Beine haben die jeweilige Färbung der Oberseite. gd ® 1%, Lin. Aus Deutschland, dem südlichen Frankreich, Böhmen, der Schweiz. T. laeta H.-Schff. Pzr. F. G. 128. 1. 6. laeta H.-Schff. Stirne nur bis zu der halbkreisförmigen, oft fast die ganze Breite einnehmenden Schwielenbogen gleichmässig stark punktirt, unter dem Bogen niedergedrückt, der obere Theil mehr oder weniger stark ge- wol! m > HE A N Schwielenbogen über die ganze Breite der Stirne etwas geschweift. Grüngelb oder grünlich. Scheitel mit merklichem Mittelkiel, selten die Mitte vertieft. Decken etwas länger als der Rücken, sehr fein chagrinirt, eingestochen durchsichtig punktirt. Scheitel unter sehr stumpfem Winkel etwas eckig, kaum aufgebogen. Randfeld nur vorn deutlich, schmal lanzettlich. Rücken schwarz, Rand breit grüngelb gesäumt. . virescens. Stirne länglich, flach gewölbt, Clypeus grün, selten röth- lich besprengt. Unterseite bleich schwefelgelb. Beine röthlichweiss roth besprengt. Um Granada, im südlichen Frankreich, der Schweiz, am Jura, auf trockenen Grashalden, Waldwiesen; in Böhmen, Oester- reich, Deutschland. . concolor. Einfarbig grüngelb. Stirne kurz, mehr gewölbt. Fuss- glieder und Beine fast blut- oder braunkirschroth. Bauch schwärzlich- braun, Rand und Schienen schmal, gelblichweiss. Schnabel lehmgelb. Oesterreich. . bicolor. Ganz schwarz, nur die Spitze des Mesonotum und die Decken weisslich oder grünlich, ober dem Clypeus ein weisslicher oder grünlicher Bogen. Auf Waldwiesen am Jura (grünliche Decken), in Böhmen (weissliche), in Corsica. Spanien, Frankreich. T. atra var. H! 8. PAHEN 41282, g 2 1%—% Lin. 7. virescens Pzr. F. G. 61. 12. Latr. XI. 312. Gen. 3. 464. 4. — Burm. 147. 1. — Blech. 174. 1.. 7. vörescens Pz. Schwiele ober dem Clypeus nur als kleiner Bogen deutlich. Stirne ziemlich stark gewölbt, selten oben etwas platt ... » 2... c9 Grünlichgelb. Stirne kurz, die Mitte stark gewölbt, bis zu dem klei- nen Bogen grob punktirt, mit braunem Querfleck. Clypeus gelbbraun, die Fläche unterseits der Augen und ein Fleck auf der Seite des Pronotum unter den Augen schwarz. Scheitel nur so lang als das binten ausgeschweifte Pronotum. Scheitelrand vorn sehr stumpfeckig. Pronotum-Vorderhälfte mit vier Grübchen in flachem Bogen. Ober- seite grob eingestochen punktirt. Decken trüb glasartig schimmernd, 10. Synopse der europäischen Arten Tettigometra. 565 Netz und Rippen erhaben. Flügelrippen braun. Fühlerglieder 2, hell- braun, oben mit einigen hellen Knötchen. Q 1%, Lin. Aus der Schweiz (Frey)... .8. brachynota Fieb. Schwarzbraun oder schmutzigbraun. Scheitel fast oder so lang als ‘das Pronotum, mit flacher Grube, im Nacken meist eine kurze Schwiele. Mesonotummitte auf %4 der hinteren Länge mit zwei Punkt- reihen. Scheitel, Pro- und Mesonotum grob eingestochen punktirt. Decken sehr fein chagrinirt, nicht sehr dicht seicht grubig punktirt. Beine pechschwarz bis braun, Ende der Schienbeine, Fussglieder und Schuabel lehmgelb. Rücken und Bauch schwarz, die Ränder und Rich a3. 04.40 ee re: Decken einfarbig, braunröthlich. Stirne kurz, oben bisweilen etwas platt, die Schwiele ober dem Clypeus bogig, die Querbinde schmutzig- weiss. Scheitel so lang als das Pronotum, abgerundet. Pronotum hinten gerade bis seicht winkelig ausgeschweift. Der schiefe Rand hinter den Augen auf dem Pronotum, stumpf. Jg 1-2 9 1° Lin. Aus Böhmen, Oesterreich, Krain, dem südlichen Russland. T. piceola Klug. Burm. H. 2 147.3. — T. atra H. Sch. P2 8.6. 128.2 ohne Var. ....-.-.2 2... .2 02. „9, 2iceola. Klug. Decken schmutzig braun, selten braunroth, in den Maschen am Ende 3—4 längliche lichte Flecke, einen Bogen bildend, oberhalb ein wel- liges helleres Band bogig bis auf die Mitte der Schlussnaht; von der Mitte des Aussenrandes ein ähnliches Band bis in den Schlusswinkel des Clavus, zwischen den zwei hinteren Bändern eine Reihe lichter Flecke am Rande (bei erhobenen Decken deutlich). Stirne gewölbt, die Schwiele halbkreisrund, die Querbinde weiss. Scheitel stumpf. Der schiefe Rand hinter den Augen auf dem Pronotum, geschärft. Die vier Vorderfüsse schmutzig. Klauengliedende lehmgelb. g 8 1%%—2 Lin. Da (Winnertz. Frey), Triest (Mus. Vienn. v. Graf Ferrari). 2 .2.2002.0.0.4J0. peliotaenia Fieb. . Decken nicht gekörnt, nicht knotig, kahl, vertieft punktirt . . . 12. Decken gekörnt und knotig, auch punktirt, fein steifborstig oder fein ee ee na en En a ne a a ra un A EEE Stirne grubig oder platt gedrückt . .... 2.2 22.0. OEL TE: Biiine gewälbtis.iha Aura. UPS OPTIES EN, 15. Stirne braun, am Gipfel mit tiefer bis zum Clypeus verflachter Grube, längs kurzrunzelig. Schwielenbogen sehr klein, gelblich, die Seiten unter demselben querrunzelig. Der Stirngipfel am Rande, die Kante an der Wange, gelblich. Decken bräunlichgelb, ein gelblichweisser, im Corium zweizackiger breiter Streif von dem braunen Grunde des Bd. XV. Abhandl. 72 556 ß- Dr. F. X. Fieber: Corium längs der Schlussnaht bis in den Schlusswinkel des Clavus, dessen Schild und Schlussrand und ein länglicher Fleck hinter der Mitte des Aussenrandes, weisslich. Pronotum etwas kürzer als der bogig dreieckige stumpfe Scheitel, Vorderhälfte querrunzelig mit wenigen Stichpunkten, Hinterhälfte grob punktirt. Mesonotum schwarz- braun, dicht eingestochen punktirt, die Mitte mit 2%, durch 2 Reihen starker Punkte angedeuteten flachen Rinnen, an deren Ende ein gelblicher Fleck mit der gelblichen Spitze des Mesonotum vereint. Brust und Schenkel braun. Schenkelende, Schienbeine und Fussglieder lehmgelb. g 1%, Lin. Vom Eufrat (von Dr. Helfer erhalten). 11. Helferi Fieb. Stirne vom Gipfel herab platt oder schüsselförmig eingedrückt, ganz bis zum Clypeus fein punktirt, ober dem Clypeus ein helles Querband. Der Sehwielenbogen schwach. Scheitel unter rechtem Winkel bogig dreieckig, länger als das Pronotum . ‚baruy. nat . 1A. Dottergelb. Stirne unter dem Gipfel schüsselförmig eingedrückt, ein weissliches Band ober dem Clypeus. Schwielenbogen kaum merk- lich. Oberseite mit den fein chagrinirten Decken grob punktirt, die Rippen erhaben, etwas dunkler. Flügel wasserhell. Unterseite, Rücken und Beine dottergelb, die Schenkel an den unteren Kanten und dem oberen Ende hellroth besprengt. Rinne aller Schienbeine und die Knötchen hellreth. g 2% Lin. Aus dem südlichen Russland (von den Herrn Frey und Waunertz) ul! ‚aaa, 29WS, 099, 290921 TR. WIE eb: Grünlich oder grünlichbraun. Am Stirngipfel ein kleiner Knoten, unterhalb niedergedrückt. Stirne grob, zum Clypeus fein punktirt. Fühler bleichgrün oder Glied 2 rostgelblich. Scheitel eben, 2 läng- liche Höcker an den Seiten, der Rand leicht aufgebogen.. Pronotum vorn mit kurzem Eindruck zwischen zwei kleinen schwachen Kielen, hintenan ein Grübchen, an dem schiefen Rande hinter den Augen eine kurze Schwiele. Decken grubig eingestochen punktirt, Rippen erhaben. elbosparsa. Grünlich. Auf den Decken kleine zerstreute, glatte weissliche Fleckchen zwischen den Grübchen. Stirne bräunlichgelb, das Querband weisslichgrün. Hinterleib grünlich, Beine sehmutzig- bleichgelb. Die Körnchen der Schienbeine rostgelb. Die 4 vorderen Klauenglieder mit weisslichem Mittelring. fuscuta. Bleichbräunlich. Auf dem Scheitel zwei rostgelbe Punkte. Pro- notum mit zerstreuten hellen Flecken, ein bleicher Punkt vorn an jedem der zwei Kiele. Decken schmutzigbräunlich, durchscheinend, Rippen Synopse der europäischen Arten Teitigometra. 567 dunkler. Stirme pechbraun, das Querband schmutzig, fein braun punk- tirt. Zügel, Wangen und die Fühlerwurzel weisslich, Glied 2 rost- gelb. Unterseite braun. Rücken rostgelb, am Grunde schwarz oder der ganze Hinterleib schwarz. Beine bräunlich, die Knoten braun. Schienbeinende schmutzigweiss. Bisweilen ist die ganze Stirne braun. gro 42 Ein. Sarepta (Frey). ......I18. varia Fieb. 15. Stirne flach, längsgewölbt, rostgelb oder durch feine Besprengung geröthet, bis zu dem über die ganze Stirnbreite reichenden Schwie- lenbogen grob punktirt; das Querband weisslich, ober demselben ein brauner querovaler Fleck. Clypeus und Lora pechbraun, Wangen weisslich. Scheitel so lang als das Pronotum, unter stumpfem Winkel eckig, mit sanft bogigem Rand. Unterseite variabel, entweder weiss- lich, lehmgelb, rostgelb oder braun. Die Beine mehr weniger braun, Schenkelende, Schienbeinende, Fussglieder gelblichweiss. Decken ein- gestochen grob punktirt, am Rande eine Reihe brauner Punkte, wie öfter auf dem Scheitel. a. concolor. Einfarbig roströthlich oder graulich, farblos eingestochen punktirt, der braune auere Stirnfleck fast verloschen, bisweilen ein heller Streif über den Scheitel, Pro- und Mesonotum. ß. fasciata. Graugelblich, seltener grauröthlich. Decken mehr oder weniger,stark braun punktirt. .Zwei deutliche, schmale, grauweisse, am Hinterrand winkelige Binden vom Aussenrande zum Schlussrande aufwärts. Hinterleib ganz schwarz, Bauchmitte bleich oder röthlich. Flügel glashell, Rippen bräunlich. g © 2% —2%Y, Lin. Aus Deutschland, der Schweiz (Jura, Frey) Spanien, um Granada und Malaga ..... .J4. [rontalis Fieb. — Stirne stark gewölbt, grob fast längsrunzelig, punktirt. Seiten unter dem Yförmigen Schwielenbogen querrunzelig. Clypeus braun, unten und die Joche bräunlichgelb. Fühler bräunlich. Schmutzig oder ockergelb. Scheitel viel kürzer als das Pronotum, unter sehr stumpfem Winkel eckig, Rand im Nacken aufgebogen. Pronotum mit breiter platter Mittelschwiele, worauf etwas grubig eingedrückt: beiderseits und an der schwieligen diekeren Kante hinter den Augen eine flache Grube. Decken eingestochen fast grubig punktirt, die Rippen nur wenig merklich, ihre Verästung zum Ende stärker. Beine lehmgelb, die Körnchen fein, braungelb. Rücken schwarz. Rand breit, weisslich. Bauch schmutzig, vom Grunde berab ein schwärzliches Dreieck. Q 2%, Lin. Aus Sieilien (von Dr. Helfer). 25. hrachycephala Yieb. 46: Semester Tauper als das Pronotum . „2. ..0 00 0 ENDE —Scheitet kurzer als das Pronotum. . oo 2.0. gb. 22 568 ze 18. 19. Dr. F.X. Fieber: Steifhaarig auf der Oberseite und der flach längsgewölbten Stirne, die Seiten derselben flach eingedrückt, mit einzelnen flachen Grüb- chen; kreidig bereift, ein breites weissliches Band ober dem Clypeus. Schwielenbogen schwach, winkelig. Clypeus und Lora röthlichgelb. Scheitel unter etwas stumpfem Winkel eckig, zerstreut gekörnt, Mitte flachrinnige mit schwachem Mittelkiel, Rand etwas aufgeworfen. Pronotum mit deutlichem Mittelkiel, vorn seitlich grubig mit grossem Stichpunkt. Hinterrand mit 10 braunen Knoten, übrigens knotig mit aufrechten Steifborsten wie auf dem Mesonotum. Knötchen der Schienbeine braun. Decken bräunlich, am Grundviertel vom Schild- winkel querüber kreidig weiss; vom Schlusswinkel ab eine quere schiefe Binde, nach hinten zum Aussenrand aus vier kreidigen Flecken; an den 3 äusseren je ein branner Knoten, vor den 3 weissen Flecken eine feine wellige braune Linie, vor dem mittleren weissen Fleck ein dreieckiger brauner. Endfeld fast bis zur Mitte des Aussenrandes weisslich, mit 4 bräunlichen Flecken am Rande. Auf der Schlussnaht 2 braune schwielige Striche, auf der inneren Rippe des Clavus 2 braune Knoten. g ? Lin. Transeaucasus. Tettigometra hexaspina') Kol. Mel. fase VII. p. 30. 12. t. 6. f. 13 (Mus. Vienn.). . . . 16. hispidula Fieb. Fein behaart oder kahl. Stirne plattgedrückt oder schüsselförmig, eingedrückb «. ‚ao duale ie a, „IL KT „SEN, SU EEE Stirne sehr fein gekörnt, hie und da fein runzelig .......19. Stirnmitte, gerunzelt.. .. 1a. wm alue eeıre ‚jur, Pipe Scheitel gleichschenkelig lang dreieekig, eben, nebst Pronotum lehm- gelb, fein und kleingrubig, runzelig, fast gekörnt. Stirne sehr platt, Mitte breit, flach, schüsselförmig, mit kleinem schwachen Schwielen- bogen ober dem braunen Clypeus. Ein weisses Band auf der unteren Hälfte der Stirne, deren obere Hälfte lehmgelb mit breitem schwar- zen Bande an dem weissen. Parallel mit dem Stirnrande ein braun punktirter Bogen. Pronotum mit deutlichem fast geschärften Mittel- kiel. Mesonotum braun oder rostgelb, grob punktirt, fast gekörnt runzelig. Decken röthlichweiss, bräunlich oder ockergelblich, mehr oder weniger dicht fein braun gekörnt, die Rippen meist röthlich oder braunröthlich; zwischen den Maschen der Hinterhälfte zerstreute hellere Flecke, am Rande eine Reihe brauner Körner. Unterseite und Beine pechbraun. Rinne aller Schienbeine heller, die Körner auch auf der Rinne, und braun. trifasciata. Drei wellige braune Binden aus Flecken von der Hin- terhälfte des Aussenrandes schief nach innen und vorn über den Clavus. ı) Bastardname. 20. Synopse der europäischen Arten Tettigometra. 569 Q 2% Lin. Schweiz, vom Jura im August (Frey), Oesterreich als T. dimidiata Meg. (Mus. Vienn.). . . . 27. macrocephala Fieb. Scheitel unter rechtem Winkel geradseitig, fast gleichseitig dreieckig. Scheitel eben, zerstreut gekörnt. Stirne vom Gipfel herab etwas kantig dick, bis zu dem weisslichen Querband fein gekörnelt, an den Augen fast runzelig gekörnt. Schwielenbogen schwach. Clypeus braun. Fühler röthlichweiss, roth besprengt. Pronotum unregelmässig grubig runzelig, gekörnt; mit hinten abgekürztem Mittelkiel. Decken uneben, braun gekörnelt, die Rippen mit einzelnen braunen Knoten und weissen Stellen, auf der Schlussnaht mehrere braune Punkte. In Farbe und Zeichnung sehr veränderlich. vulgaris. Einfarbig graugelblich, rostgelb oder roströthlich. Decken meist heller, mit hellen Flecken nahe am Grunde. platytaenia. Gefärbt wie die Vorige m «. Von der Mitte des Aussenrandes eine breite, nach innen und vorn zur Schlussnaht des Clavus verschmälerte, rostrothe, lehmgelbe oder zimmtbraune Binde auf grauem oder röthlichweissen Grund. tritaenia. Wie «. Ueber die gelblichgrauen oder röthlichweissen Decken 3 schmale parallele braune oder rostrothe, fein gekörute wellige Binden, vom Aussenrande schief nach innen aufwärts, die hintere Binde meist in grosse Flecke aufgelöst. Pz. F. G. 61. 13. Jg %2%—%% Lin. Durch ganz Europa verbreitet, auf verschie- denem Strauchwerk, jungen Birken. T. obligua Pz. 61. 13. var. y- BE N har RE a een San 208 BOMURN PZT. Stirne über die ganze Breite schüsselförmig eingedrückt, längs kurz- runzelig, der obere platte Ranudsaum fein eingestochen punktirt, gegen die Augen gröber. Schwielenbogen fehlt. Stirne, Clypeus, Lora und Brust orangegelb, ein breites Band ober dem Clypeus, ein runder - Fleck unter dem Stirngipfel bis auf den Eindruck, der Vorderrand der Vorderbrust und ein Seitenfleck der Mittelbrust hell gelbweiss, Scheitel grubig vertieft, scharfrinnig, am Rande braun punktirt. Pro- notum hinten und seitlich bräunlich gekörnt, Mitte längs gewölbt, beiderseits und auf der Schulter eine grosse Grube. Mesonotum gelb, der Grund orange; eingestnchen punktirt, fein querrunzelig; die Spitze lang, platt. Decken schmutzigweiss, eingestochen, flach punk- tirt, uneben. Rippen erhaben; am Grunde ein breites weisses Quer- band, an dessen Hinterrand 2 braune Knoten auf dem Grund der Gabelrippe im Clavus; von der Mitte des Schlussrandes quer 3 braune Knoten, einer auf dem Schlussrand, einer auf dem Stiel der Gabel- rippe, einer auf der Nahtrippe im Corium, an diesen beiden letzteren hinten ein rundlicher weisser Fleck. Auf der Clavusspitze ein brauner Kuoten. Unterseite und Beine bleich ockergelblich. or SI =>) 21. Dr. F. X. Fieber: © 2 Lin. Spanien. (In Herrn Frey’s Sammlung als 7. picta Mey. ehren =, hun len DZ ad . ..]19. picta. Stirne querüber niedergedrückt, von der Seite gesehen von oben herab ’BEschwellt . 0 0. 000 0m ne ale a,n 00 0 ee Stirne schwarz, his zum Clypeus längs kurzrunzelig, Gipfelknoten gelblich; auf der Oberhäflte der Stirne ein schmales weissliches Querband oberhalb des kielförmigen starken, meist gelblichen Schwie- lenbogens. Der am Ende braune COlypeus und die Lora lehmgelb. Scheitel unter etwas stumpfem \inkel dreieckig, breit längsgrubig eingedrückt, gelblich, fein zerstreut — hinten dicht punktirt. Prono- tum mit deutlichem vorn und hinten gekürzten Mittelkiel. Mesonotum verworren grob punktirt, braun gekörnt, die 2 kurzen mittleren und die seitlichen Kiele schwach. Decken aschgrau, ziemlich dicht grubig punktirt, klein braun gekörnt, mit feinborstigem Staubhaar besetzt. Rippen stark, bisweilen durch viele Körner schwarz, weiss unter- brochen. Auf der äusseren Gabelrippe im Clavus ein glatter, schiefer, weisslicher Fleck, meist mit einem grösseren hellen Fleck nahe am Grunde des Corium verbunden, unterhalb beider Flecke eine schmale wellige, schwärzlich gekörnte Binde, der übrige Theil der Decke ein- farbig graulich, nur mit Andeutungen zweier Binden auf den Rippen und am Rande durch dicht punktirte Flecke. Seltener verläuft eine schiefe Binde von einem Fleck vor der weiss- lichen Clavusspitze, dunkler gekörnt nach hinten und aussen; eine zweite breitere Binde von den 2 klein gekörnten Strichen unter der Clavusspitze, aussen gekürzt. Bisweilen ist die ganze Decke graulich, der äussere bleiche Grund- fleck im Corium verlöschend, nur hinter dem glatten Fleck auf der Gabelrippe im Clavus ein rhombischer brauner Fleck. Unterseite Aller kreidig weiss bereift, die schmutzig gelbweissen Beine dicht fein borstenhaarig. g 1%-—? Lin. Um Mehadia (Mus. Vienn.), Sarepta (Frey, Win- nertz). Um Hyeres (von Meyer-Dür, Frey) als 7. yriseola. 20. griseola. Stirne auf der oberen Hälfte zwischen den Augen bräunlich, meist mit braunem Querfleck; längs kurzrunzelig, die untere weissliche Hälfte bis zum Clypeus eingestochen punktirt. Der Schwielenbogen fast über die ganze Breite der Stirne. Ein kleiner weisser Querfleck unter dem weissen, etwas kantigen Stirngipfel. Scheitel unter rechtem Winkel stumpfeckig und wie das Pronotum graugelblich. Pronotum ohne Mittelkiel, vor der Mitte mit 4 Grübchen, quer eingedrückt, und wie Scheitel und Mesonotum zerstreut fein bräunlich gekörnt. Decken graulich, ziemlich dicht braun gekörnelt, unter der weisslichen Clavus- PR Symopse der europäschen Arten Tiettigometra. 571 spitze ein schwarzbrauner Randstrich. Auf dem Corium nahe am Grunde ein grosser querer heller Randfleck. Auf den Rippen, beson- ders der Hinterhälfte, einige dunkle Striche als Andeutung: zu Binden. Mesonotum mit schwachem Mittelkiel, bisweilen in einer flachen Rinne, die seitlichen Kiele schwach und schief. Rücken und Unter- seite braun, die Bauchmitte schmutzigweiss. Beine schmutzigweiss, Schenkelende und Hinterschienbeine am Grunde braun. Knoten der Schienbeine braun, die Kanten durch die Knoten schwarz und weiss gewechselt. © 1?/, Lin. Dalmatien um Spalato und in Oesterreich (Mus. Vien.) 21. sordida Fieb. Stirne schmutzig, bleichlehmgelb, ganz braun — nur ober dem Clypeus feiner und spärlich punktirt. Schwielenbogen fehlt, das braune Quer- band über die Stirnmitte, dicht punktirt, ein kleiner Kiel vom Stirngipfel herab. Scheitel kürzer als das Pronotum, unter sehr stumpfem Winkel eckig und wie das Pronotum seicht kleingrubig, besonders hinten und im Nacken dicht braun punktirt, Pronotum vorn im Dreieck erhoben, beiderseits ein braunes Grübchen; an dem fast braunen Hinterrande mehr gehäufte schwarze Punkte. Mesonotum grob grubig unregelmässig braun punktirt, fast gekörnt; rostgelb am Grunde schwarz — durch die unregelmässig dichten braunen Punkte gefleckt. Decken grau, dicht unregelmässig schwarzbraun fein — auf den 3 merklich dunkleren welligen Binden stärker ge- körnt, diese 3 Binden wechseln mit weissen oder grauen; am Ende der Decken zum Schlussrand 3—4 grössere dunklere Flecke, auf der Clavusspitze ein gemeinsamer weisser Fleck. Die feinen Knötchen der Schienbeine braun. Alle Tarsen bleichrostgelb. g ? Lin. 14, Lin. breit. Um Granada als T. faseiata (von Mayer- Bey). Mer re ee Fasciatn Stirne Clypeus und Lora schwarz. Stirne bis zu dem kleinen gelb- lichen Schwielenbogen fein längs kurzrunzelig, unter demselben punktirt. Rand der Stirne mit den Wangen gelblichweiss, vom Stirn- gipfel herab ein kurzer Kiel. Scheitel kurz, unter sehr stumpfem Winkel eckig, Rand etwas aufgebogen, Mitte zwischen zwei schiefen Wulsten vertieft. Pronotum hinten gerade, vorn sehr flachbogig, querüber wulstig, mit geschärftem ganzen Mittelkiel, nahe den Schultern ein brauner Fleck. Pro- und Mesonotum braun gekörnt, an den Seiten des Mesonotum ein schiefer ziemlich starker gelblicher Kiel, über die Mitte 2 schwache Kiele, beiderseits der flachen schmalen, vor der Spitze verflachten Rinne. Decken grauweiss, dicht fein braun gekörnt, die Rippen erhaben, stellenweise schwarzknotig, mit 3 schwärzlichen welligen Binden und 2% weisslichen, wovon eine 572 Dr. F. X. Fieber: Synopse der europäischen Arten Tettigometra. vorn, eine hinten — die mittlere der 3 Binden öfter grau. Die wenigen Knötchen der Sehienbeine braun. g 8 1%—1% Lin. Vom Eufrat. (Dr. Helfer), Granada und An- dalusien (Mayer-Dür. Frey. Winnertz). 23. costulata. Fieb. Tettigometra. . impressifrons Muls. . atra Hag. 14. frontalis. a. coneolor. 3. fusca. ß. faseiata. 4. depressa. 15. brachycephala. 5. sulphurea Muls. 16 Men 6. laeta H.-Schtf. Ihexaspina Kol. 7. virescens Pz. 17. macrocephala. a. conspersa. P. coneolor. y. bicolor. P-. trifasciata. 18. obligua Pzr. a. vulgaris. 8. brachynota. ß. platutaenia. 9. piceola Kleg. y. tritaenia. 10. peliotaenia. 19. pieta. 11. Helferi. 20. griseola. 12, vitellina. ß- puberula. 13. varia. 21. sordida. a. albosparsa. P. fuseula. 22: Faseiata. 23. costulata. ICH BIST Dipterologische Beiträge. Fortsetzung der Beschreibung neuer Zweiflügler. Von Dr. Med. Johann Egger. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1869. Cnemodon, eine neue Syrphiden-Gattung und zwei neue Arten derselben. Gattungscharakter: Ziemlich dieht und weich behaarte Arten von mittlerer Grösse; Kopf breiter als der Rückenschild. Fühler kürzer als das Untergesicht, vorgestreckt, nickend, drittes Glied rund mit nackter Rückenborste; Untergesicht flach, etwas gewölbt, haarig; Augen dicht behaart, bei den Männchen hinter der Stirne zusammenstossend; Rücken- schild gewölbt; Schildchen unbewehrt; Hinterleib streifenförmig, bei den Mänuchen mit einem eigenthümlichen, blasig aufgetriebenen nach dem Bauch gebogenen und mit zwei Spitzen unter dem Rand des letzten Bauchsegmentes eingefügten Geschlechts-Apparat, bei den Weibchen lan- zettlich hinten zugespitzt; Beine geziert und bewaffnet; Flügel länger als der Hinterleib. Die Arten sind nach den bisherigen Erfahrungen wahr- scheinlich an sehr beschränkte Standorte gebunden, wo sie aber vorkon- men, im Frühlinge nicht selten. Cnemodon latitarsis Egg. Untergesicht und die stark aufge- dunsene Stirne, die ohne Mittelfurche ist, glänzend schwarz und schwarz- behaart, die Stirne ziemlich lang: Fühler dunkelbraun; das letzte rund- liche Fühlerglied an der untern Seite etwas lichter. Rückenschild, Brust- seiten und Schildchen glänzend schwarz, der erstere auf der Mitte fahl, vorne und zu beiden Seiten, so wie die Brustseiten schwarz behaart; Schildchen am Hinterrande mit langen schwarzen Haaren, Hinterleib und Sexual-Organe glänzend schwarz mit fahler Behaarung. Vorderbeine: Schenkel bis auf die Spitze braun, Schienen gelb mit breitem braunen Ringe, die vier ersten Tarsenglieder gelb, das letzte braun; der Meta- tarsus erweitert, doppelt und mehr breit als das nächstfolgende Glied und beinahe so lang als alle vier folgenden zusammen. Mittelbeine: Schenkel bis auf die äusserste Spitze dunkelbraun, Schienen braun, an ihrer Vorder- seite mit einem ansehnlichen, glänzenden, kurz und dicht behaarten Höcker, Bd. XV. Abhandl. ne: 574 Dr. J. Egger: Diplerologische Beiträge. der Metatarsus sehr schmächtig, etwas gebogen, gelb, wenig kürzer als die vier folgenden Tarsenglieder zusammen, diese braun, zwischen den obern Hüftsegmenten zwei beisammenstehende griffelartige blassgelbliche Fortsätze, Hinterbeine ganz schwarzbraun, an dem untern Hüftsegmente nach vorne zwei ziemlich lange griffelartige gleichfalls an ihrem Ende blasse Fortsätze, die vor der Spitze noch ein Seitenzähnchen haben, weiter nach innen und oben an demselben Hüftsegmente noch zwei ziemlich starke kurze Zähnchen; Metatarsus länglich kolbig. Behaarung aller Beine fahl. Flügel glashell mit braunem Randmahl. Grösse 3,‘ In der Brühl bei Wien im Frühlinge nicht selten, ich habe sie an einem Gartenzaune seit mehreren Jahren alljährlich gefangen. Cnemodon brevidens Egg. Untergesicht und Stirne glänzend schwarz, die letztere mässig gross, aufgedunsen ohne Mittelfurche, das Tintergesicht fahl, mit einigen eingemischten schwarzen Haaren, die Stirne ganz schwarz behaart; das erste und zweite Fühlerglied dunkelbraun, das länglichrunde dritte etwas lichter, besonders am untern Rande. Rückenschild, Schildehen und Brustseiten glänzend schwarz, fahlweisslich behaart, die letztern etwas gelblich. Hinterleib sammt dem Sexual-Apparat glänzend schwarz, fahlweisslich behaart. Vorderbeine: Schenkel bis auf die Spitze braun, die Spitze, die Schienen und die vier ersten Tarsen- glieder gelb, die letztern auf der untern Seite mit schwarzen Haarflecken; das letzte Tarsenglied braun. Mittelbeine: Schenkelspitze und das obere Schienenende gelb, die Schienen etwas unter der Mitte ihrer Vorderseite mit einem kleinen länglichen Höcker, die vier ersten Tarsenglieder gelb, das letzte braun, der Metatarsus oben sehr seicht nach innen ausge- schnitten, zwischen den obern Hüftsegmenten, etwas vor denselben zwei griffelartige Fortsätze. Hinterbeine bis auf die alleräusserste Schenkel- spitze braun, auf der Vorderseite der untern Hüftsegmente zwei Fortsätze, die einem gabligen Rehgeweihe auf’s Haar ähneln, der Metatarsus läng- lich kolbig; alle Beine fahlgelblich behaart; der Metatarsus der Hinter- beine von dicht anliegenden gelben Härchen gelblich schimmernd; Flügel glashell mit braunem Randmahl; Grösse 314. Sie ist etwas seltener als die vorige, kommt aber unter denselben Verhältnissen vor. Wahrscheinlich dünkt es mir, dass Pipiza vitripennis Meig. und Pipisa acuminata Löw zu dieser Gattung gehören. —— m — Bericht über eine Sammelreise durch England, Sehottland, Irland und die Schweiz, in den Sommermonaten des Jahres 1365. Yon Georg Ritter von Frauenfeld. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. October 1869. EB, dürfte wohl kaum ein Land geben, dessen Küstenfauna so emsig durchforscht ist, und dessen Ergebnisse in so schön ausgestatteten werth- vollen Monografien niedergelegt wurde, wie England. Ich darf wohl nur Namen wie: Alder, Baird, Busk, Gray, Hancok, Johnston, White nennen, die auch gegenwärtig noch unermüdlich thätig sind, das von ihnen erwählte Gebiet fort und fort zu erweitern, und die Kenntniss desselben zu ergänzen. Ein grosser Theil dieser Objekte war nie Gegenstand des Verkehrs, theils weil sie klein und unscheinlich, theils weil sie mit unseren jetzigen Mitteln durchaus nicht so zu erhalten sind, dass der Wunsch nach ihrem Besitze einen grösseren Kreis zählte. Sie daher zu erlangen, ist es un- erlässlich nöthig, sie an ihrem Aufenthaltsorte selbst zu holen, und um ihre wunderbaren prachtvollen Formen kennen zu lernen, sie im Leben zu sehen. Ich hatte seit meinem Eintritte in das kais. zoolog. Museum dahin getrachtet, diese Thiere, wenn nur immer möglich, in Weingeist aufzu- sammeln, und es sind nunmehr ganze Reihen, die daselbst früher nicht vertreten waren, als Ergebniss meiner mehrfachen Reisen, darinnen niedergelegt. Bd, XV, Abhandl. 7% | 2 876 G.v. Frauenfeld: Die Absicht, mehreres von den vielen neuen Entdeckungen der brittischen Eilande für das kaiserl. Museum zu erlangen, und mit jenen Männern durch persönliche Bekanntschaft in bleibenden Verkehr zu treten, hatten in mir den Wuusch einer Reise nach England und Schottland er- regt, und das hohe k. k. Oberstkämmereramt hat gleich gnädig, wie früher, die Bewilligung hierzu nebst einem namhaften Reisebeitrag ertheilt. Ich reiste den 1. Mai von hier nach Salzburg, wo ich den 2. ver- weilte, und daselbst den Leopoldskronteich besuchte. Einige Arten Agrion flogen zahlreich, interessant war aber, dass, während G@omphus vulgatissi- mus L. nicht selten flog, keine einzige dieser Art so eben auskriechend sich fand, während umgekehrt ich wohl an 100 Libellula quadrimaeulata L. mit noch weichen Flügeln so eben der Hülle entschlüpft „ am Wasser sitzend traf, aber noch nicht eine einzige fliegen sah. Notidobia eiliaris L. war am Rohr in Wassergräben in ungeheurer Menge mit Eierablegen be- schäftigt. Die Blattblasen von ÖOrchestes seutellaris Grm. auf Erlen- blättern enthielten meist schon das verpuppte Insekt. In München besuchte ich Siebold, Gemminger, Gf. Kaiserling, sowie in Stuttgart Prof. Fraas, Eulenstein. Die Fahrt am Rhein von Manheim bis Köln war leider durch ungünstiges Wetter getrübt, doch hatte ich, da ich sogleich nach Crefeld weiter reiste, noch denselben Abend die Freude, Winnertz zu begrüssen, in dessen gastlichem Hause und herzlicher Gesellschaft ich den Sonntag verlebte. Den 8. Mai reiste ich weiter nach Aachen, wo ich in Förster, Kaltenbach, Mengelbier’s Gesellschaft im Austausch über neue wissenschaftliche Ergebnisse, über die Schriften unserer Gesellschaft, die ihr ungetheiltes Lob erhielten, zwei Tage angenehm verkehrte. ‘ Auch Prof. v. Nordmann traf ich daselbst, der die Bäder in Burtscheid ge- brauchte, emsig beschäftigt, Lernäen, die er von den Fischen der Mo- lukkenmeere in der Bleeker’schen Sammlung abgesucht hatte, unter denen mehrere schöne neue Formen, zu zeichnen und zu beschreiben. Bei einem Ausfluge auf den Luisberg fand ich eine (? Cecidomwia-) Larve in kleinen Blattblasen auf Linden. Diese Blasen, von 3—4mm. Durch- messer, smd nur durch etwas hellere Farbe erkenntlich, da sie kaum eine schwache Auftreibung der Epidermis beider Seiten verursachen, und das wenig veränderte Parenchym nur in sehr geringem Masse ödematös er- scheint. ‘Ich kenne ähnliche solche Blasen, nur halb so gross, als bräun- liche Flecken erscheinend auf unseren Eichen, gleichfalls von kleinen Maden bewohnt, deren Zucht mir bisher noch nicht gelang. Auch von diesen war ich im Voraus überzeugt, dass auf’ der Reise deren Umwand- lung zum Insekt nicht gelingen könne, da diese Larven die Blasen ver- lassen und in der Erde ihre Metamorfose bestehen, daher ich zum weiteren Verfolg Hrn. Prof. Kaltenbach darauf aufmerksam machte. Penthetria holoserieea Mg. Z krochen in grosser Menge am Boden, eifrig ne Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. d77 die Weibchen verfolgend, während Aulacigaster rufitarsis Meq. auf dem ausfliessenden Safte einiger Ulmen sich herumtummelten. Die Reise über Verviers nach Löwen ist sehr anmuthig; bis Lüttich zahlreiche Tunnels, erst von da ab wird die Gegend flacher, doch überall üppig, emsig bebaut (viel Incarnatklee); der Anblick der ganzen Gegend verkündet Wohlhabenheit einer reichen Industrie. In Löwen mit seinem reichverzierten Stadthaus und seinem höchst alterthümlichen Universitätsgebäude, war Prof. van Beneden, den ich besuchen wollte, leider abwesend. Ich fand daselbst: Teichomyza zahlreich, und es scheiut sich: diese Fliege immer weiter nach Ost und Nordost zu verbreiten. In Brüssel besah ich Wesmael’s schöne Ichneumonensammlung, die Typen zu seinen klassischen Arbeiten. Er ist so eben beschäftigt, den letzten Theil, die Braconiden, vollständig zu ordnen. In der Nähe von Brüssel finden Riesenarbeiten statt, indem a la vue de la Cambre ganze Berge und Tliäler versetzt werden. Den 12. Mai des Morgens verliess ich Brüssel, um direct nach Lon- don zu reisen. Von Lille an verliert die Gegend ihr wohlhabendes Aus- sehen. Um 2 Uhr laugte der Zug in Calais au, die Ueberfahrt nach Dover dauerte % Stunden, und von da ging der Zug ohne irgend einen Aufent- halt bis London, wo wir um 6 Uhr Abends eintrafen, ein zu gewaltiger Kontrast gegen die kleinliche Knickerei auf dem Festland, um nicht höchst auffällig zu sein. Ich muss auch bemerken, dass der vollkommen freie Eintritt in den Bahnhöfen in ganz England, die Absperrung derselben auf dem Kontinent sehr armselig erscheinen lässt. Allerdings ist in Eng- land aller Orten Ein System streng durchgeführt. Man steigt stets auf der linken Seite des Zuges ein, daher auf den Stationen auf jeder Seite eine Einsteigehalle sich findet. Dennoch aber darf Niemand die Bahn überschreiten, indem der Verkehr beider Seiten über oder unter dem Balmkörper stattfindet. Das Netz von Bahnen, das die ganze Insel be- deckt, hat eine mächtige Verzweigung, und die Schienenwege, unabhän- gig sich kreuzend, führen vielfach.unter und übereinander hinweg; ja in London vermitteln sie den ungeheuren Verkehr nicht blos auf der Erde, sondern eben so hoch über den Häusern , wie in der Tiefe unter der Stadt. Die unterirdische Metropolitan Railway, deren Waggons mit Gas erleuchtet sind, versieht den Omnibusdienst um wenige Pence in meilen- weiter Ausdehnung tief unter der Erde. In London waren meine ersten Besuche bei Reeve, Selater, im brittischen Museum bei Günther, beide Gray. Woodward, Smith, Baird; und ich machte die Bekanutschaft von Jeffreys, Huxley, Busk, Carpenter, von dem ich eine prachtvolle geschliffene Platte und Präparate der Laurencian rocks, dieser gegenwärtig als älteste organische Differenzirung unseres Erdkörpers geltenden Ablagerung, erhielt, dann Ta 578 G.v.Frauenfeld: Hanley, in einem glänzenden Abendzirkel bei Sharpey fand ich Li- vingstone, General Sabine mit mehreren der vorgenannten wissen- schaftlichen Notabilitäten. Bei meinem liebenswürdigen alten Freund Cuming, dessen un- ermüdliche Thätigkeit, die er mir bei seiner reichen Sammlung durch einige Tage schenkte, seinen vor kurzem erfolgten Tod nicht ahnen liess» arbeitete ich eifrig, und erhielt aus seinen zahlreichen Vorräthen eine grosse Menge werthvoller Objekte. Dienstag den 23. Mai verliess ich London, um nach Neweastle zu gehen. Der Weg dahin, wie meist im südlichen und im ganzen östlichen England sehr einförmig; grüne Felder, grüne Wiesen, eingefasst mit grünen Hecken , aus denen Bäume als grünbebuschte Stangen aufragen. Hie und da schleieht ein trübgrüner Fluss mit mattgrünen Büschen, oder etwas hellergrünem Rohr bewachsen durch die Fluren. Nur auf fahl- grünen Weiden sind es die unvermeidlichen braungrünen stachligen Ulex- büsche, deren schreiend gelbe Blüthen die einzige Farbenabwechslung bieten. Ueberall aber ist die emsigste Pflege einer hohen Kultur sicht- bar. Nirgends findet man hier so weit gedehnte Kornfelder, wie sie die Getreideländer des östlichen Europa zeigen, fort und fort wechselt ein sehr gemischter Fruchtbau mit den üppigsten Wiesen, auf deren fetter Weide Schafe und Kühe im Ueberflusse schwelgen. Rebhühner, Fasane sehen sich neugierig und wenige Schritte entfernt, furchtlos die vorüber- eilenden Reisenden an, während häufig in den nassen Gräben neben der Bahn, Rohr- und Wasserhühner, ganz vertraut mit der zischenden Ma- schine, den Zug unbeachtet vorbeibrausen lassen. Ausserordentlich häufig sind auf Wiesen und Weiden Krähen und Staare. Die meiste Farben- abwechslung bieten die Bahnböschungen „ die übrigens eine grosse Zahl von Brandstellen oft von namhafter Ausdehnung bringen, indem sowohl theils angepflanzt, theils in den Bahnhausgärtchen viele Blumen gezogen werden, ausserdem aber auch ein bedeutender Theil der von den eifrig kultivirten Gründen verdrängten Flora sich hierher geflüchtet zu haben scheint. Namentlich ist es beim raschen Vorübereilen des Zuges, die in massenhafter Menge ganze Strecken bedeckende Seilla non seriptus L. und Viola trieolor L., welche besonders auffallen, und das tiefe Dunkel- blau der erstern, höchst reizend. Das 275 engl. Meilen entfernte Newcastle war in 42 Stunden er- reicht. Die mastenhoch über den Tyne geführte Eisenbahnbrücke, das berühmte Werk Stephensons verbindet zwei Berge miteinander, in deren dazwischen liegendem Thal tief unten Schiffe, Häuser, Fluss, Brücke und Strassen mit ihrem dichten hin und wieder wogenden Gewühle sich weit ausdehnen, und über die alle hinweg der Train in luftiger Höhe dahinzieht. Ein freier Ausblick über die vielleicht reizende Gegend war mir jedoch nicht gestattet, und dürfte in der ewig nebligen Hülle dieses Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. 579 Landes wohl überhaupt selten sein. Doch weiss man nicht, was hier dichter ist, Nebel oder Rauch. Ganz Newcastle scheint nur ein riesiger Kohlenhaufen,, alles ist schwarz. Die Häuser russig, die Strassen, die Steine, die Erde schwarz, Holz und Getäfel düster geschwärzt, die Luft rauchig, selbst Bäume, Pflanzen, Blätter mit Kohlenstaub bedeckt; wäre nicht das ewig nebligfeuchte Klima, es könnte kein Halm, kein Blatt ge- deihen. Aus tausenden himmelhohen und niederen Rauchfängen qualmt unaufhörlich Dampf und dicker Rauch hervor, oder züngelt selbst die Flamme hoch hinaus. Die Stadt selbst ist sehenswerth, ganze Strassen bilden nur eine Reihe prachtvoller Paläste. Im Museum findet sich, wie überall in Eng- land eine Sammlung brittischer Thiere, von denen namentlich die Vögel, meist mit ihren Jungen nennenswerth sind, und unter welchen eine schöne Varietät von Pyrrhula vulg. L. und ein Sperlings Albino steht. Vorzüglich ausgezeichnet sind die Petrefakten und wie begreiflich beson- ders reich und von hohem Interesse jene aus den mächtigen dortigen Kohlenlagern. Die Ethnografica sind meist Reliquien aus Cooks Reisen. Ich besuchte Alder und Hancok, zwei der liebenswürdigsten Gelehrten, die ich kennen lernte. Ersterer ein herzenslieber alter Maun, nur kaum erst von schwerer Krankheit genesen, war doch mit allem jenem Eifer und Freundlichkeit, die den echten Naturforscher bezeichnet, bereit, mir seine Schätze alle zu zeigen, darunter ein fast vollendetes Werk über Tunicaten, das demnächst veröffentlicht werden wird. Den 25. Mai Früh eilte ich fort nach Schottland. Die Bahn führt längs der Ostküste nordwärts, mehrmals nahe an die See heran. Die Gegend bekommt den Charakter einer rauhen Hochebene mit strippigen Pflanzenschoppen wie auf Torfboden, und mit gesellig wachsenden Farnen, Die ziemlich steril erscheinenden Fluren sind meist als Schafweide be- nützt. Wo aber die Gegend mit mehr coupirtem Terrain wechselt, finden sich oft tiefe bebuschte Einschnitte mit üppigeren Ländereien und ein- zelne Edelsitze , von eben so sorgsam gepflegten Gründen umgeben, wie im Süden. In Edinburg, wo wir Mittags anlangten, mündet die Bahn im Ge- gensatz zu Newcastle in grosser Tiefe mitten in der Stadt in einer Schlucht, die diese trennt, und zu der man erst emporsteigend in die Princessstreet gelangt. Der Eindruck ist ein höchst überraschender. Vor sich die schöne breite Strasse mit ihren prachtvollen Gebäuden, gleich Palästen in edlem Style, links die beiden im dorischen und jonischen Style erbauten Antiquarmuseum und Gemäldegallerie, rechts der Galton- kill mit dem Observatorium, einem Tempel und einer Säulenkolonnade ver- setzt uns nach dem schönen Griechenland, während von dem finstern, alten Edwinesbeorg mit dem festen Schloss auf Castlehill im Rücken, die düstere Zeit fanatischer, eiserner Jahrhunderte herniederschaut. Dieser 580 G. v.Frauenfeld: Kontrast ist auch bis in’s kleinste - seiner Theile zwischen diesen beiden Hälften ausgedrückt. Der heitern Eleganz jenes nördlichen Theiles mit seinen prachtvollen Denkmälern , schroff entgegengesetzt ist die alter- thümliche, winklig enge, alte Stadt mit ihren oft 6stöckigen Häusern in high Street und Canongate schmutzig, verlumpt, ruinenartig, mit zer- trümmerten Fenstern, morschen Thüren, die Strassen der Ablagerungsort alles Unrathes, der sonderbarer Weise überall daselbst gleich verbrannt wird. mit einem diehten Gewühl unheimlicher, wüster Gestalten voll Schmutz und Niedrigkeit , die in verdächtigen Spelunken, aus denen Branntweindunst qualmt, aus- und einwandern. Im Museum, in welches mich Dr. Chriestison freundlichst gelei- tete, war vom zoologischen Theile nicht viel zu sehen, da das meiste zur Uebertragung in das neue Museum, einem herrlichen Bau, verpackt vor- bereitet ist. Unter den Vögeln fand ich eine Dohle, zwei Krähen als wahre Albinos. Das anatomische Museum unter dem geachteten Prof. Turner ist sehr reich und schön, darinnen das Skelet Burke’s, jenes be- rüchtigten Mörders für anatomische Zwecke, das erste, um was jeder Be- sucher frägt. Im botanischen Garten ist das Palmenhaus prachtvoll, wohl ebenso grossartig, wie jenes inKew, doch ohne dessen herrlichen Prospect, ver- steckt in einem Winkel des Gartens. Jlex aquifolium war von einer Fliegenmade, wie ich schon bei meinem ersten Besuche in England 1862 in Lewisham nächst London beobachtet hatte, so häufig minirt, dass dieser schöne immergrüne Baum sehr verunstaltet erschien. Die daraus gezogene Fliege hat Goureaud in den Annales de la soeiete entomo- logique de France 1841 als Phytomyza aquifoliö mit ihrer Lebensweise sehr gut beschrieben. Auch die beiden immergrünen Eichen Quercus Jlex L. und namentlich Quereus Suber L. waren durch die Minirraupen von Lithocolletis Messaniella Zell. so stark befallen, dass man nur wenige Blätter am ganzen Baume fand, die nicht von ihr besetzt waren. Da die fleckweisen Stellen, wo die Larve lebt, manchmal 2—3 auf einem Blatte, auf der Oberseite vertrocknet braun erscheinen, so bekommen die Bäume ein absterbendes Ansehen. Beim Hörsaal ist ein schönes Museum , mit reichen zweckmässigen Hilfsmitteln für den Unterricht, der von Professor Balfour mit einer Liebe, mit einer Hingebung geleitet wird, die wahr- baft erhebend ist. Samstag den 27. machte ich mit Prof. Allman, von seinen Schülern ebenso verehrt, wie Balfour, in Begleitung einiger dreissig derselben eine Schleppnetz-Partie im Firth of Forth nach Inchkeith und weiter hinaus bis zu dem berühmten Bassrok, welchen unser kleiner Dampfer zweimal umkreiste, um die nur allein an jenem Felsen, von dem sie deu Namen erhalten haben, brütenden Bassgänse, Sula bassana L. die im un- zähligen Mengen denselben bedeckten und umschwärmten, zu besichtigen. Sammelreise dureh England, Schottland, Irland und die Schweiz. 581 Weitere solche Sammelaustlüge nach dem Meere um niedere Sce- thiere, machte ich mit Hrn. Dr. Strethill Wright, in dessen gast- lichem Hause und lieber Familie ich so oft verweilte. Bei einem derselben besuchten wir Dr. Mae Bain, wo ich jene berühmte Actinia mesembrian- themum sah, die nun schon seit 37 Jahren in Gefangenschaft lebt, und vor einiger Zeit bei der Versammlung der englischen Naturforscher vor- gezeigt wurde. Sie wurde im September 1828 von Sir J.G. Dalyell dem bekannten Verfasser der „rare and remarkable animals of Scottland“, in ein Glas gesetzt, und kam von ihm in die Hände des gleichfalls als natur- wissenschaftlicher Schriftsteller gekannten Dr. Fleming, von welchem sie der jetzige Besitzer erhielt. Sie ist schon Ururgrossmutter und hat unzählige Junge durch Knospung abgelegt, die jedoch stets entfernt wer- den, so dass sie in dem verhältnissmässig kleinen Gefässe, ein Trinkglas von etwas über ein Seitel Inhalt, einsam lebt. Sie befindet sich sehr wohl, ist für ihr Alter ziemlich klein, da ihr Durchmesser kaum 20 un. be- trägt. Sie bekommt von Zeit zu Zeit frisches Wasser und Stückchen von Mytilus zum Futter, die sie ganz vertraulich von der Pincette nimmt. Wir wissen über das Alter der Weichthiere, selbst der Land - und Süsswassermollusken so wenig, dass dieser Fall wohl vom grössten Interesse ist. Die Verschiedenheit ist bei den verschiedenen Arten in dieser Beziehung sicher eine sehr beträchtliche, und die nach meinen Er- fahrungen fast unzweifelhafte Ueberzeugung, dass mehrere, gerade nicht der kleinsten Arten nur eine einjährige Lebensdauer haben, findet in der vorliegenden Thatsache einen Gegensatz, der einen höchst namhaften Unterschied in Bezug auf das Alter der Weichthiere anzunehmen erlaubt, für. den aber nur allein die Erfahrung und direkte Beobachtung Anhalts- punkte geben kann, da selbst die Anwachsstreifen bei den Schalthieren keinen Schluss auf das Alter zulassen. Die seit einigen Tagen ungünstige Witterung liess mich den Plan weiter nach Norden zu gehen, aufgeben, um sogleich an den Ausfluss des Clyde an der Westküste, dem Orte, wo ich mich länger aufzuhalten be- absichtigte, zu begeben. Um jedoch etwas von den so sehr gerühmten Landschaften Schottlands zu sehen, beschloss ich einen kleinen Umweg, über Callander uach den durch W. Scott’s Poesien verherrlichten Seen Loch Caterine und Loch Lomond zu machen. Bis Callander kommt man mit der Bahn, und von da mittelst Wagen bis Trossachs, wo Loch Caterine überschifft wird, und nach einer kleinen Verbindungsfahrt im Wagen, das Dampfschiff am Loch Lomond ‚bis Balloch fährt, von wo die Eisenbahn bis Glasgow geht. Ich gestehe zwar, dass ich etwas verwöhnt bin, da ich so vieles Herrliche gesehen, auch verschweige ich nicht, dass das Wetter mir nicht besonders günstig war, wie es wohl in jenem Inselreiche leider so häufig der Fall ist, ja dass bei der Ankunft ia Balloch der Regen in Strömen 582 G. v. Frauenfeld: floss, allein dennoch glaube ich ganz vorurtheilslos aussprechen zu können, dass jene so hoch gepriesenen Szenerien ihrem Rufe keineswegs ganz entsprechen, und dass sie weit hinter meinen Erwartungen blieben. Sie verdanken ihre Berühmtheit wohl mehr dem begeisterten Sänger, der die romantisch historischen Ereignisse, die sich an jeden Fels, an jeden Hügel daselbst knüpfen, so reizend malte, und jene Gegenden mit dem unwiderstehlichen Zauber seiner Poesie schmückte. Jede Gebirgslandschaft mit einem See ist wohl an und für sich schon idyllisch und besitzt einen gewissen Reiz, der eben dieser Vereini- gung stets innewohnt. Den schottischen Landschaften fehlt der warme Hauch, der glühende Farbenreiz, die kühne gewaltige Erhabenheit der Umrisse unserer Alpen, die wohl von keinem Gebirge der Welt erreicht werden, während doch der tiefmelancholische Ausdruck, der jene Gegenden beherrscht, nicht im entferntesten die gigantische Grösse norwegischer Gefilde, des Schauplatzes der Hrymthursen erreicht. Die Gegend wird von Callander an hübscher als bisher, und man gelangt daselbst bald in die nicht sehr beengten mittelhohen Berge, zwischen denen die braunen Wässer des Leith fliessen. Die Abhänge sind fast ganz unbewaldet, düster braungrau, und erschienen mir, als ob man die Mittelhöhe unserer Hochgebirge herausgeschnitten hätte; es fehltunten der warme Ton unserer Alpenthäler, oben die eisgekrönten Häupter. Die Wiesen ohne Blumen, nur hie und da Caltha zwischen Riedgräsern, in denen Kiebitze ihre Jungen herumführen. Kühe und Kälber, zottig wie Pudel, halb Büffel, halb Bison, stieren die Vorübergehenden an. Der Weg, hie und da mit gemischten Buschwäldchen gesäumt, an deren Eichen ich die Gallen der Oynips terminalis häufig bemerkte, führt längs dem mit flachen Ufern begrenzten Loch Venachan vorüber; an dessen Ende auf einem Hügel die Ruinen eines lichterloh ausgebrannten Hauses, ober dessen Eingang noch mit glänzender Schrift „Trossach’s new Hotel, John Sinelair“ prangt. Um die vielgerühmten Trossachs zwischen Loch Achray und Loch Caterine mit Musse besehen zu können, verweilte ich in Airdeheanoch- rochan, dem eigentlichen Trossachshotel, einem hübschen kastellartigen Hause bis zum nächsten Morgen. Diese Trossachs sind ein halbstündiger ganz einfacher Waldweg zwischen jenen beiden Seen, dessen Birken- laubdach, dessen bemooster Boden mit Pinguiceula und Pedieularis von einem geringen Wässerchen benetzt, nichts Besonderes bietet, und dessen Ende erst, beim Anblick des in stiller Waldeinsamkeit liegenden Loch Caterine, ein liebliches Bild gewährt. Ich stieg an der Lehne des hinter dem Hotel gelegenen Craigmore aufwärts, wo ich in den Ericabüschen eine mir unbekannte Psylla fing. Ein par Numenius, deren Nest ich nahe gekommen war, umschwirrten mich klagend, Tauben flogen hin und wieder, und hie und da prallte ein Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. 583 sehottisches Waldhuhn, dessen scharfen Ruf ich schon vorher vernommen, empor, während Kaninchen zahlreich durch Farn- und Haidebüsche huschten. Nach einstündiger Fahrt mit Dampfer über den recht lieblichen, einsamen Loch Caterine gelangt man nach Stronachlachlan und von da mit Wagen nach Inversnaid an dem tiefer gelegenen Loch Lomond, wo ein Miniaturwasserfall die Reize der Gegend vermehren helfen muss. An dem weit mehr belebten Loch Lomond, dem Schauplatze Rob Roy’s, jenes im Munde des Volkes noch vielfach lebenden Helden der schot- tischen Hochlande, liegen mehrere Orte, welche das Dampfschiff auf seiner Fahrt berührt, das nach 2 Stunden am südlichsten Ende in Balloch landet. Die abgerundeten, den See ganz einschliessenden Kuppen, die im Ben Lomond 3200 Fuss, eine der bedeutenderen Höhen Schottlands, erreichen, sind an ihren oberen Theilen gleichfalls unbewaldet, von wenig abwechselnder trüb graugrüner Färbung. An dem gegen 4 englische Meilen breiten Ende des Sees liegen eine Menge iippig bewaldeter Inseln, deren recht malerische Verschiebung beim Vorüberschiffen mir den schwedi- schen Mälarsee lebhaft ins Gedächtniss rief. Schwäne, zu einigen schönen, am See gelegenen Landsitzen gehörig, sowie eine grosse Zahl von Zarus ridibundus L. belebten das Wasser. In Glasgow, wo ich Prof. Allen Thomson kennen lernte, erfuhr ich, dass Mr. Robertson, an den ich wegen des Hauptzweckes meiner Reise von Herrn Prof. Kölliker freundlichst empfohlen war, schon auf seinem Landsitze in Millport auf Great Cumbray, einer kleinen Insel am Ausflusse des Clyde sich befinde, und beschloss unverweilt den nächsten Tag dahin abzugehen. Ich besuchte das Museum Hunterianum, das noch etwas an die Amboinische Raritätenkammer erinnert, dann den botanischen Garten, von dem ich nicht besonders erbaut war. Glasgow mit seiner ungeheuer bewegten Geschäftswelt, mit den massiven Steinbauten, ohne dem an- genehmen Eindruck der Princessstreet Edinburgs, zeigt nur die behäbige Festigkeit der soliden Geldmenschen, leider wie es scheint, auch mit deren engherzigem Mäklergeist, Im botanischen Garten, einem wissenschaftlichen Institute, ist echt krämerisch und einer der reichsten Städte des brittischen Reiches ganz unwürdig, 4 Shill. Eintritt zu zahlen, und auch diese Auslage ist der Besuch des höchstens nur reinlich gehaltenen Parkes nicht werth. In den sämmtlichen brittischen Landen fand ich keine so armseligen Glashäuser, deren Inhalt selbst kaum mässigen Ansprüchen genügt. Die wenigen Exemplare nicht sonderlich starker Palmen, Eukalypten u. dgl. drohen die Glasdecke zu zertrümmern, die ihnen für ihre Ungeduld die Häupter versengt. In Great Cumbray verweilte ich vom 3. bis 13. Juni, täglich mit Rd. XV. Abhandl. 75 584 G. v. Frauenfeld: Hrn. Dav. Robertson und dessen beiden Söhnen im Boote zur See entweder mit den Tiefnetzapparaten, mit welchen derselbe vortrefflich ausgerüstet ist, oder am Strande mit Schaufel und Sieb sammelnd und arbeitend. Meine Ausbeute, eine grosse Menge von Hydrozoen, Bryozoen, Anneliden, Doridiern, Crustaceen, mit welchen ich Hunderte von Eprou- vetten füllte, konnte nur durch diese ausserordentliche Beihilfe eine so reiche und umfassende werden; allein auch der wissenschaftliche Aus- tausch und vorzüglich die herzliche gastfreie Aufnahme, die ich in dessen Hause durch die ganze Zeit meines Aufenthaltes genoss, verpfliehten mich zur grössten Dankbarkeit, die ich dem achtungswerthen Manne hier öffentlich ausspreche. Ich schiffte mich nach Belfast in Irland ein, wo ich ohne Aufent- halt, die Bahn benützend, nach der irischen Hauptstadt reiste. Die mässig hohen Bergzüge bei Belfast verflachen sich bald, um sich vor Dundalk wieder zu ziemlich hohen vereinzelten Kuppen zu erheben. Die ganze Gegend in klein zertheilten, mit Hecken oder Steinmauern eingefriedeten Parzellen ist mit Ausnahme einiger Torfstiche ziemlich fleissig bebaut, nur durch die meist mit Stroh gedeckten Häuser von weit ärmlicherem Aeussern, als in England und Schottland. In Dublin ist das Trinity College ein sehr ansehnliches Gebäude. Das Museum enthält einiges Bemerkenswerthe: Alca impennis, der 1840 in Irland lebend soll gehalten worden sein, eine schöne Geweihsammlung. In einem eigenen Flügel eine schöne ausgezeichnete Bibliothek, Das Museum der Royal Dublin Society, dessen Direktor Dr. Alex Carte mich geleitete, ist in einem neuen Gebäude, erst zum Theil eingeräumt, enthält sehr schöne Fossilien, einen prachtvollen Cervus euryceros, als interessantes Curiosum den Abschnitt eines Baumstammes, in dessen Mitte sich nach der Spaltung ein Vogelnest mit mehreren Eiern vorfand. Es lässt sich bei der Untersuchung deutlich wahrnehmen, dass die innere Höhle durch ein Astloch zugänglich war, welche mittelst Ueberwallung später verwuchs, und so das wahrscheinlich verlassene Nest einschloss. Der bo- tanische Garten sehr schön. Die früher erwähnte Phytomuza aquifolü Gour. und die Lithocolletis messaniella Zell., wie in Edinburg auf den- selben Pflanzen, doch weit sparsamer, daher keineswegs so nachtheilig. Das Vietoria-, das Palmenhaus ete. schön und gut gehalten, ein gewaltiger Abstand gegen jene in Glasgow. Der zoologische Garten wenig bedeu- tend, mehr noch Menageiie, im alten Styl. Die soeben stattfindende Industrie-Ausstellung, natürlich wohl hinter der Londoner verbleibend, war doch sehr beträchtlich und sehenswerth; der Garten jedoch, in dem das Gebäude steht, so geschmacklos, wie ich es kaum in einem englischen Lande erwartet hätte. Mit der Saumseligkeit der angemeldeten Einsen- dungen der österreichischen Industriellen war man sehr unzufrieden; sie ist ein Krebsschaden, der viel Nachtheil bringt. Eine andere, wirklich fast Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. 585 ungeschickt zu nennende Unzukömmlichkeit bemerkte ich in der Aus- stellung bei Lechner’s Syllabirmethode, wo zur Probe für die Auwen- dung aus den einzelnen Buchstaben das Wort „Flasche“ zusammengesetzt war. Was soll ein Engländer mit diesem Wort machen? Das ist doch, um es auf das allerglimpflichste zu bezeichnen, ganz unpraktisch, um sich anzuempfehlen. Prof. Dr. Perceval Wright führte mich in den Microseopicalelub ein, der in seinen Zusammenkünften wechselnd den 15. Juni bei Herrn Dr. Moore, Direktor des botanischen Gartens, sich Abends versammelte- Ich lernte daselbst noch Cpt. Hutton, John Parker, den Curator of the Mus. of the Coll. of Surg.,. O’Meara und andere Herren kennen. Es wurden mehrere mikroskopische Gegenstände gebracht, gezeigt, demon- strirt, und durch viele ausgezeichnete, meist Binoele Microscopes, die sich in England immer mehr verbreiten, besehen. Die Gesellschaft war sehr liebenswürdig und ich hatte einen höchst genussvollen Abend. Vom Hrn. Seer. of the geol. Soc. Mr. R. H. Scott erhielt ich eine ziemliche Quantität in Irland nicht selten gefundener, dort sogenannte Bogbutter !), um sie irgend einem Chemiker zur Analyse zu übergeben. Von Dublin machte ich einen Ausflug nach Howth, dem ehemaligen Hafen der Hauptstadt, der nunmehr nach Kingstown verlegt ist, das auf seinem oft schroff in die See abstürzenden Signalhügel einen reizenden Spaziergang bietet. Am 17. Juli überschiffte ich den, Irland von England trennenden St. Georgs-Kanal nach Holyhead, und ging mit der Bahn bis Bangor, wo ich blieb, um die über den Meeresarm Strait of Menai geführte Tubular- und Suspensionbridge zu besehen, erstere für den Bahn-, letz- tere für den gewöhnlichen Verkehr zwischen beiden Meeresufern in schwindelnder Höhe erbaut, zwei der riesigsten Bauwerke unserer Zeit. Die Bahn nach Liverpool führt an der See über Chester bis Birken- head, wo man den schon zur Meeresbucht gewordenen River Mersey mit Dampfboot übersetzt. Ich langte tief in der Nacht in Liverpool, diesem Hauptausfuhrhafen für Auswanderer nach Amerika, an, und kam, da ich mich, ganz unbekannt, dem Zufall überliess, in eine solche unheimliche Emigrantenspelunke, wo die aus der Heimat Scheidenden den bitteren 1) Ich kann nicht unterlassen, hier zu bemerken, dass ein Wiener Tagesblatt sich über diese Bog- butter (Sumpfbutter) ein paarmal in ebenso kenntnissloser als durch ein oberflächliches Aufschnappen ganz unrichtiger Weise, indem es dieselbe irrthümlich als aus Schottland stammend bezeichnete, lustig machte, Ich hatte diese Substanz als eine allgemein bekannte, daher ohne in derselben einen Gegenstand irgend einer Besonderlichkeit zu sehen, privatim einem Chemiker übergeben und davon privatim in einem Gasthause einem Herrn erzählt, dessen Zustand mich nöthigte, etwas lauter zu sprechen. Wahrscheinlich gelangte die Nachricht über diesen Gegenstand, den ich nirgends öffentlich berührte, auf diesem Weg in jenes Blatt, welches ohne die tadelnswerthe Veröffentlichung von Privatgesprächen zu berück- sichtigen, dadurch nur seine Unbekanntschaft in wissenschaftlichen Dingen zu documentiren Gelegen- heit hatte. 75% 586 G.v. Frauenfeld: Kelch wohl meist schon zu kosten bekommen, den sie so häufig bis auf die Hefe zu leeren genöthigt sind. Nachdem ich beinahe Gefahr lief, Zimmer und Bett mit einem Trupp solcher Armer, vom Geschick Vertrie- bener theilen zu müssen, gelang es mir endlich doch, ein separates Zimmer zu erhalten. Ein vierschrötiger Kerl, der, als ich mich schon zurückgezogen hatte, und bei dem ich um 6 Uhr des Morgens Frühstück bestellte, mehrmal wiederkam, mit mir ganz vertraulich ward, nachdem er vernahm, dass ich kein Auswanderer sei, mich zuletzt, da ich schon entkleidet war, sogar ins Bett einpackte, nahm endlich die stinkende Unschlittkerze mit sich weg, und liess mich im Finstern allein. Ich gestehe, dass mir bei diesem verdächtigen Beginnen doch etwas bange ward. Ich war fremd und allein in später Nacht, ohne dass irgend wer etwas von mir wusste, angelangt, fand mich also doch veranlasst, mein Zimmer genau zu untersuchen, und die Thüre, an welcher Schloss und Riegel fehlte, mit Stricken, Tisch und Sesseln zu verrammeln; eine Vorsicht, die wirklich nicht überflüssig schien, nachdem richtig des Morgens um halb 4 Uhr an meiner Thür ein Versuch einzudringen stattfand, und auf meine ziemlich barsche Frage, was man wolle, die etwas unpassende Gegenfrage erfolgte, ob ich vielleicht aufstehen und Frühstück haben wolle. — Das wirre Getümmel Abends, diese unheimliche Nacht, das Drängen, Stossen, Treiben in den Strassen wie am Strand nächsten Morgens längs den meilenlangen Doks mit seinen unzähligen Schiffen und den ungeheuren Waarenhaufen machten einen düstern Eindruck auf mich. Wie mag es den Unglücklichen zu Muthe sein, die hier von der Heimat scheidend über den Ocean treiben müssen, elender wohl gehalten und schlechter bewahrt als der schlechteste Waarenballen. Nachdem ich mir Stadt, Hafen und Doks besehen hatte, ging ich um 40 Uhr, der Stunde, wo man in England erst etwas beginnen kann, ins Free Museum, den Hrn. Kurator Moore aufzusuchen. Es ist ein prachtvolles Gebäude mit reichen Sammlungen. Besonders interessant waren mir in demselben die Aquarien: Trachinus, Squalus angelus, Po- motis auritus, Pimelodus pullus aus dem Süsswasser, alles höchst interes- sante Fische, Nectarus maculatus, Menobranchus, Solen, Limulus, Bullfrog und andere amerikanische Frösche, Aphrodite, Amphitrite, comon Lobster und eine Menge anderes Gethier und Gewürme der See, lebend und wohlbehalten öffentlich zur Schau gestellt. In den Kellern in Masse auf- gespeichert Thiere in Weingeist, die diesem Welthafen aus allen Zonen zuströmen. Eine grosse namhafte Bibliothek mit einem geräumigen Lese- saal, der von eifrig und aufmerksam lesenden Personen, darunter viele aus niederen Ständen vollgefüllt war. Nachmittag besuchte ich den etwas entlegenen botanischen Garten, dessen Direktor Tyerman besonders den Farn-Abänderungen und der Hybridisation grosse Aufmerksamkeit schenkend, sehr abweichende, durch sorgfältig gewählte Aussaat gewon- y . y . N . ar Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. 887 nene Formen zieht. Vielseitig gebildet, ist er auch in Cochylien sehr erfahren, von welchen er eine schöne Sammlung besitzt. Ein lebender Lepidosiren in einem Wasserbecken seines Hofes ist sehr zahm und holt sich sein Futter aus der Hand. Schon den nächsten Morgen, nachdem ich noch aus dem Hafen einige prachtvolle Exemplare von Zubularia indivisa zu Schaustücken für die kais. Sammlung und mehreres Andere mitgenommen, ging meine Reise wieder südwärts, nach Oxford. Die Gegend gleicht ganz der bei der Heraufreise von London nach Newcastle geschilderten. Westwood, dem mein Besuch galt, obwohl durch eine grosse Feierlichkeit, den Schluss des Universitätsjahres und der Promoyirung von 7 Ehrendoktoren sehr in Anspruch genommen, zeigte mir noch vor Beginn der Festlichkeit, die die ganze Stadt in Aufregung brachte, in dem schönen Museum sowohl Hope’s reiche Sammlungen, als seine vielen Insektenmetamorphosen, die Grundlage zu seinem für immer klassischen Werke. In der Universitätsrotunde fand die Promovirung statt. Die erste Gallerie füllte ein schöner Kranz von Ladies im grössten Staate, den drei zufällig anwesende indische Prinzen aus Madras, in Gold und Edel- stein glänzend gekleidet, noch vermehrten. In der obersten Gallerie waren die Studierenden, die an diesem Tage volle Freiheit haben, ihre Miss- gunst oder Beifall für alle möglichen Persönlichkeiten auszudrücken. Die ein- tretenden Damen, sowie Professoren, oder auch irgend nicht anwesende Personen, wissenschaftlich oder politisch bis zu den Souveränen hinauf, deren Name von oben laut gerufen wird, erfreuen sich je nach der Be- liebtheit oder Abneigung, eines Sturmes von Händeklatschen, Cheers, Hurrah’s, Groans mit einem wahren Höllenspektakel. Dieser Lärm, die Talare und kuriosen Kappen der Professoren und Studenten, die volle Amtstracht der Universitätswürdenträger, später dann in der Stadt ein langer Seiltänzeraufzug in einer Reihe mythologisch geschmückter Wagen und Personen, die Exerzierübungen der Riflemen’s, die stets auf einem Flecke stehend, marschiren, prägten mir ein unvergessliches Bild dieser fast durchaus in schönem einheitlichen Styl erbauten Stadt ein. Nach einem 6tägigen Aufenthalt in London, mit Abschiedsvisiten und Absendung meiner Kisten vollauf beschäftigt, verliess ich England und kam am 283. Juni in Dieppe an, von wo ich über Rouen nach Paris ging. Die Gegend recht romantisch, bergig, bleibt auch an der Seine stets abwech- selnd, freundlich. Im Jardin des Plantes besuchte ich zuerst wieder die von Bernhard Jussieu 1735 gepflanzte Libanonceder, ein stattlicher Baum, der seine Arme unbekümmert um all die Schrecken, die unter ihm vorüberzogen, friedlich ausbreitet. Von den lebenden Thieren, von denen aussen herum der grösste Theil zu sehen ist, so dass es etwas sonderbar erscheint, dass man den Eingang erst um 11 Uhr öffnet, bewunderte ich die Antlope G. v. Frauenfeld: Soemeringü, deren Promenadeplatz ganz mit di Asphalt gepflastert ist, wie mir dünkt, sehr zweckmässig für ein Wüstenthier. Ich konnte überhaupt mich auch diessmal dem Eindruck, den ich bei meinem ersten Besuch von Paris mitnahm, nicht entziehen, dass nur noch der Schatten Cuvier’s hier hause. Die Exposition generale d’Hortieultur in den Champs elysees verliert sich fast in dem ungeheuren Industriepalaste. Sie enthielt vieles sehr Anziehende: Ein dicht gefülltes Pelargonium, Agrostis nebulosa, die uralte ganz vergessene Monarda didyma, unter den bemalten Blatt- pflanzen Maranta pavonina und illustris. Pracht- voll waren die Orchideen, darunter Oypripedium caudatum mit fusslangen, schmalbandförmigen Petalen, ferner eine Ataccia eristata. Als wirk- lich bemerkenswerthes Beispiel der Dressur, die selbst die berühmtesten chinesischen Spielereien überbietet, war eine Esche (frene sans pareille dresse par Delporte), die nach 5maliger Spaltung und Wiederverwachsung oben in 7 Aesten recht freudig grünte. Unten konnte ich nicht ermit- teln, ob die 4 umherstehenden dünneren Stämme mit dem dickeren Mittelstamme lebend ver- wachsen oder nur Stützen bildeten, da ein blaues Band, bis zur ersten Trennung reichend, diesen Stammtheil einschloss. Für mich von Interesse war ein Fliegenminirer, sehr zahlreich in den Blättern der canarischen Tropäole (Capueine ca- narie). Ausserdem fiel mir der gänzliche Mangel an Azaleen, Rhododendron, Eriken und der Cap- pflanzen überhaupt auf. Mit meinem herzlichen Freunde, Dr. Si- chel machte ich einen entomologischen Ausflug nach Champigny, einem ausgezeichneten Hyme- nopterenfangplatz, wo ich die Depressarienraupe in Eryngium, sowie die Gallen in der Kapsel von Papaver rhoeas häufig fand. Nach einem schon längst gehegten Wunsche, trat ich meinen Rückweg über die Schweiz an, indem ich den 4. Juli nach Basel ging, Die Anfangs fHache, nicht sehr üppige Ackergegend Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. 589 wird später etwas waldiger und wechselt bei Vendeuyre und weiter gegen Bar sur Aube mit den Rebengärten der Champagne. Zwischen Chaumont und Langres, wo die Bahn den Krümmungen der Marne folgt, führen einige Tunnels durch die diese Krümmungen begleitende Hügel endlich in das Thal der Saone. Bei Champagney wird ein höherer Bergeszug von einem mächtigen Tunnel durchbrochen, wornach von der Bahn, die sehr lieblich abwechselnd bald hoch über den Thälern, bald in tiefen Ein- schnitten dahinzieht, häufig ein freierer Umblick möglich wird. Auf dem ganzen, langen Weg bemerkte ich in diesen so mannigfach wechselnden Gefilden kein anderes Wild als Turtltauben und Elstern. Der Rhein ist bei Basel ein schöner, herrlicher ‚Strom, die Stadt selbst recht hübsch und freundlich. Ich hatte daselbst das Vergnügen, einer Versammlung der naturforschenden Gesellschaft beizuwohnen, wo ich den Geologen, Rathsherrn Merian, Prof. Rütimeyer, Sekretär Müller, Dr. Imhof kennen lernte, Den nächsten Tag reiste ich über Olten, Herzogenbuchsee, Biel, Bussigny nach Genf. Die Bahn führt durch bald engere, bald weitere Thäler, romantisch abwechselnd, durch den unglücklich berühmten Hauensteiner Tunnel, am Bieler, Neuenburger und zuletzt an dem von üppigen Weingeländen begrenzten Lemansee vorüber. Die Berner Schnee- berge blicken in der dicken Luft des glühend heissen Tages wie bleiche Schattengebilde über die näher gelegenen, tiefgrünen Bergeszüge herüber bis an den Gestaden des schönen Genfersees am jenseitigen flachen Ufer in geringer Entfernung die Savoyergebirge sich aufthürmen. In den Waggons wurde es nach und nach fast lebensgefährlich ob dem Walde von klafterlangen Stangen, den obligaten Trophäen der unzähligen Bergsteiger. j In Genf war Saussure, wegen dessen ich hauptsächlich hieher gereist war, da ich wegen der von ihm zur Bearbeitung übernommenen Hymenopteren der Noyara Rücksprache pflegen wollte, sowie Moricand abwesend; dagegen besah ich Brot’s schöne und reiche Melanien- sammlung. Die Fahrt auf dem Genfersee, auf welchem ich nächsten Tages meine Reise fortsetzte, bietet natürlich weit höheren Genuss, als die Fahrt mit der Bahn, in dem ungestörten Anblick der vorüberziehenden lieblichen Ufer. Von dem auf sanft ansteigenden Berge gelegenen Lau- sanne sieht man das von den hohen Alpen des Chablais nun enger umschlossene südliche Ende des See’s. Der Schienenweg, der so viele romantische Reiseeffekte zerstörte, hat hier einen der überraschendsten von wundervoller Wirkung geschaffen. Man kommt auf der Fahrt von Bern nach Lausanne durch einen langen Tunnel, und hat, aus der schwarzen Nacht des finsteren unterirdischen Ganges ans Licht kommend, wie mit einem Zauberschlage das herrliche Panorama des ganzen See’s 590 G.v. Frauenfeld: mit seinen reizenden Ufergeländen tief zu Füssen, mit dem schönen Alpen- kranz gegenüber plötzlich vor sich. Freiburg, welches man auf dem Wege nach Bern passirt, sowie dieses letztere liegen theils an den Abhängen, theils in den Tiefen der von den betreffenden Flüssen Saone und Aar ausgefressenen Schluchten. Die Drahtbrücken Freiburgs, sowie die Eisenbahnbrücken beider Städte verdienen jedenfalls auch noch neben der Tynebrücke Newcastle’s genannt zu werden. Vom Bundespalast auf dem schönsten Punkte Berns hoch über der Aar gelegen, schauen die schneeigen Häupter der ganzen Kette des Berner Oberlandes von den Wetterhörnern bis zur Jungfrau herüber. Prof. Studer führte mich in das an Petrefakten sehr reiche Museum, in den noch jungen, günstig gelegenen botanischen Garten. Nächsten Tag lernte ich Prof. Perty kennen, und nachdem ich die lebenden Stadtwappen in ihrem durch jenen unglücklichen Engländer berühmt gewordenen Zwinger besucht hatte, setzte ich meine Fahrt mit der Bahn und über den Thunersee nach dem weltbekannten Interlaken in Gesellschaft einer sehr liebenswürdigen Familie aus Wien fort. Das Wetter, das mir bis nun so lange günstig war, fing an, launisch zu werden. Ich beabsichtigte das Faulhorn zu besteigen, und fuhr Sonn- tags den 9. Juli nach einem heftigen Gewitter nach Grindelwald, wo ich bei Herrn Pfarrer Gerwe, einem sehr gebildeten Manne, dem zweiten Besteiger des Schreckhorns, übernachtete. Die Reize aller dieser Gegenden sind so vielfach geschildert, dass ich wohl nichts Neues hinzufügen kann, Ich bemerkte nur an einem Hause eine Tafel, wo angekündigt war: dass die Frau Fürstin — — hiemit Jedermann verbiete, die zu ihren Besitzungen gehörigen Gründe zu betreten. Es war nicht bemerkt, welches ihre Be- sitzungen waren, Angesichts der gerade vor dieser Ankündigung steil aufragenden unersteiglichen Wände des Schrecekhorns, des unter dem Orte tief herabdrängenden Grindelwaldgletschers mit den Schutthalden seiner Moränen, der unter dem Gletscher hervorbrechenden Lutschine, die zu beiden Seiten weit umher Alles mit Kies und Gerölle überschüttet, sah dieses Verbot fast komisch aus. Da der am Morgen dicht herabströmende Regen meine Bergfahrt vereitelte, kehrte ich rasch zurück, fuhr ohne Aufenthalt über den Brien- zersee, und mit Postwagen von Brienz über den Brünig nach Alpnacht. Auch hier sah noch der Pilatus, den ich als Ersatz für das Faulhorn bestimmt hatte, so trotzig und finster hernieder, dass ich auch diese Bergparthie aufgab, und sogleich über den Vierwaldstädtersee nach Luzern eing. Der Morgen des 11. Juli war so vielvrersprechend, dass ich beschloss, am Vierwaldstädtersee bis nach Flüelen, dem klassischen Schauplatz der Tellsage, mit dem Dampfer zu gehen. Der See von Luzern am Rigi vorüber bis Brunnen hat weite offene, theils rebenreiche Ufer; erst die Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. 591 letzte Bucht am Axen links vorbei, rechts die Eiszacken des Uri Rot- stockes, ist von diesen steilen Bergabhängen enger umschlossen. Am Ein- gange dieser Bucht, rechts, die dem Tellsänger geweihte, aus dem See hochaufragende Felsennadel, etwas tiefer hinein auf derselben Seite das unter dem am schroffabstürzenden Salisberg thronenden Sonnenberg gele- gene fast nur von der See aus zu betretende Grütli. Von Flüelen bis Brunnen ist höher oder niederer längs dem Ufer- rande eine neue Strasse zur Verbindung mit der Gotthardsstrasse erbaut die mehrmals die Felsen des jähen Axen durchbohrt. Ich machte den Weg zu Fuss und stieg hinab zur Tells Kapelle, an der Platte errichtet, wo ein kühner Sprung den Schützen aus des Vogts Gewalt befreite, und wohin der Schweizer noch alljährlich in heiliger Vaterlandsliebe wall- fahrtet. Die schöne Strasse ist an den offenen schroffen Stellen durch ein Parapet von 3 Fuss hohen, 7—8 Fuss langen Pfeilern versichert. Ich lehnte an einem solchen und sah sinnend hinüber nach dem Grütli. Alpen- segler mit wunderleicht gaukelndem Fluge umschwirrten mich und eine Tichodroma muraria flog sorglos auf denselben Pfeiler, an dem ich lehnte, und pickte Insekten aus den Fugen. War es jung, war es krank, ich weiss es nicht, es kam aber ganz traut bis auf Armeslänge an mich heran und blieb lange, lange neben mir. Ich hätte es mit dem Netze in meiner Hand haschen können, allein ich vermochte es nicht, das Ver- trauen des harmlosen Thierchens zu täuschen. Da das Wetter sich günstig zeigte, wanderte ich am östlichen Abfall des Rigi Scheidek fort, längs dem Lowerzsee nach dem unglück- lichen Goldau, das im Jahre 1806 durch den Sturz des Rossberges ver- schüttet worden, an dessen Trümmerhalde noch jetzt die Verwüstung sichtbar ist, und stieg von da nach dem Rigi auf. Allein schon im Klösterle, wo ich Abends anlangte, und von wo man das am Bergesgrat gelegene Gasthaus Rigi Staffel erblickt, schlug das Wetter wieder um und es begann zu regnen. Missmuthig blieb ich im Gasthause beim Klösterle, in welchem noch bald darnach fünf fröhliche Schwaben ein- trafen, die beim Klavier mit Gesang und Tanz dem unwirschen Wetter lachend Trotz boten. Es ist der grosse Vorzug der Schweiz, dass der Besucher die herr- liche Gebirgswelt mit aller Bequemlichkeit geniessen, dem wilden Unge- stüm rauher Stürme mit aller Gemächlichkeit unbesorgt trotzen kann. Auf Bergen über dem ewigen Eise wie am Faulhorn, an jähen unnah- baren Abstürzen, wie am Pilatus, ja am lieblichen Rigi eine ganze Zahl von Gasthöfen, nicht nur mit dem Nöthigsten, sondern mit grösster Ueppigkeit mit allem Ueberfluss ausgestattet, bieten dem Reisenden, was der Verwöhnteste nur immer verlangen mag, um geschützt gegen die Unbilden und Launen des Wetters wochenlang in aller Behaglichkeit auf günstige Tage zu warten. Was ich bisher in der Schweiz, selbst in der Bd, XV. Abhandl. 76 592 G.v. Frauenfeld: ganzen Welt gesehen, die Alpen Tirols, in Kärnthen, das Salzkammergut können sich an romantischer Schönheit, malerischem Reiz mit Jedem Ge- birgslande messen, ja die wildromantische Lage des Hallstädtersees mit welcher nur der Bartolomäussee zu wetteifern vermag, habe ich nirgends wieder gefunden; allein wer wird zu all den herrlichen Zinnen vom Dach- stein über die Tauern bis hinüber zu den italischen Höhen und weit über den Brenner hinaus aufsteigen, wenn er für die drohende Ungunst ge- fährlichen Witterungswechsels nichts als eine elende Sennhütte erwarten kann, und am Ende selbst noch unwirsche, ungastliche Aufnahme fürchten muss. Wie weit bleibt die Unterkunft auf dem Schafberge, dessen Rund- schau den Rigi übertrifft, hinter den fürstlichen Gasthöfen jenes Schwei- zerberges zurück; wie fehlt jede Fürsorge auf dem sich doch des besten Rufes erfreuenden Gamskarkogels. Der nächste Morgen war noch stürmisch, regnerisch, die Höhen dicht in Nebel gehüllt. Ich brach daher, trotz der herzlichen Aufforderung der sangesfröhlichen Schwaben und der tauzlustigen Mädchen des Gast- hofes, besseres Wetter geduldig abzuwarten, auf, überstieg den Berges- grat hinab nach Wäggis, und kehrte mit dem Dampfer nach Luzern zurück, wo ich noch am See mich an der Menge von Fulica atra ergötzte, die hier den See beleben, und wirklich herzig dem am Ufer Spazierenden eilig zuschwimmen, in der Erwartung, dass ihnen Brot zugeworfen werde. Der Weg nach Zürch, wohin ich denselben Tag noch ging, nicht sehr interessant, bietet erst gegen das Ende, wo der Blick über das tief- gelegene weitgedehnte Thal der Limath hinschweift, schönere Ansichten. Die Stadt am nördlichen Ende des zwischen zwei Reihen mittelhoher Berge liegenden, sanft gebogenen schmalen Sees, an dessen dichtbevöl- kerten Ufern Ortschaft an Ortschaft sich drängt, hebt sich gleichfalls etwas am Berge empor. Der mächtige Gebirgsstock des Tödi in den Glarneralpen schliesst den Gesichtskreis im Süden, ein um so herrlicherer Rahmen tür die liebliche Spiegellläche des Sees, wenn die schneeigen Häupter jener Berge von dem letzten Kuss der sinkenden Sonne rosig erglühen. Ich besuchte Mousson, Heer, Frey, Mayer, Dietrich, besah im eidgenössischen Polytechnikum, einem schönen noch nicht ganz einge- richteten Bau auf hochragender Stelle, die sehr interessanten Pfahl- bautenreste, die hier am See sowohl, als in dem nahen Glattthal sich häufig finden. Den 14. Juli fuhr ich auf dem vielbeschifften See bis Rapperswyl und von da auf der sich zwischen den hohen Felsgebirgen des Glarner Grossthals sich durchwindenden Bahn nach Glarus, wo ich noch am Nach- mittag einen Spaziergang in das malerische Klönthal, am Fuss des la- winendrohenien Glärnisch bis zum Klönsee machte. Glarus, ein aus der Asche herrlich erstandener Phönix, hat sich von seiner Zerstörung schon i - x FR - t Sammelreise dureh England, Schottland, Irland und die Schweiz. 593 ziemlich erholt, und machen dessen schöne Gebäude in breiten Strassen einen höchst angenehmen Eindruck. Da das Wetter günstig zu verbleiben schien, so beschloss ich eine Bergpartie, und ging nach Linththal von wo ich den nächsten Morgen um 4 Uhr nach der oberen Sandalp aufbrach. Fast eine Stunde wandert man über die ebene weite Fläche, in welche beiderseits von den Höhen einige recht romantische Wasserfälle niederrauschen , bis das Thal von steilen Bergen abgeschlossen wird, und der Weg in der Schlucht auf- wärts zieht, aus welcher sich die Gletschermilch der Linth herabwälzt. Eine halbe Stunde aufwärts tobt der Gletscherstrom in wilder tiefer Schlucht über 150 Fuss tief, über welche die Pantenbrücke m.t kühnen Bogen gespannt ist. Bald rechts, bald links am schäumenden Bache geht es fast 2 Stunden weiter aufwärts zwischen himmelhohen Felswänden an- gesichts des Tödi bis zur unteren Sandalpe, einer weiten Thalfläche , wo links der Bifertengletscher, mitten der kolossale Tödi, rechts die Vor- wände des Glariden das Thal schliessen. Rings von all den Gletschern stürzen wohl 1000 Fuss hoch die Gletscherbäche herab, besonders malerisch in mächtigen Kaskaden rechts der Sandbach , an dem sich der Weg zur obern Sandalp hinaufzieht, einem weiten Thalkessel, aus dem links unmittelbar der Tödi selbst sich erhebt, dessen Wände Alpendohlen un- kreisen, während rechts die Mulde im weiten Bogen der Glaridengletscher umgibt, dessen donnernde Gletscherstürze unaufhörlich den Boden erschüt- tern, zwischen dessen Steinen und Spalten Murmelthiere hin und wieder- schlüpfen. Der Tödi, in neuester Zeit einer der besuchtesten Berge, selbst von Frauen schon bestiegen, soll nach Mittheilung meines Begleiters ziem- lich gefahrlos sein, bis auf eine Stelle, wo der Weg fast eine Viertel- stunde unter überhängenden Eismassen durchführt, bei deren häufigen Brüchen die darunter Wandernden rettungslos in solchem Falle verloren wären. ___ Nach der Rückkehr besuchte ich Bad Stachelberg, und benützte Post und Bahn, um noch nach Ragaz zu gelangen, wo ich nach 10 Uhr Abends eintraf und am folgenden Tag Pfäffers zu besuchen beschloss. Der Weg dahin durch die herrliche Schlucht der Tamina, einer Reminiszenz an Pass Luegg und Klanım, an deren Eingang Ragaz liegt, durch welche der Fluss links tief zu Füssen tosend und schäumend sich an den in seinem Bette liegenden ungeheuren dunklen Felsblöcken bricht, führt nach einer Stunde zu diesem berühmten Bade, welches die enge Spalte schliesst, aus der die Tamina hervorstürzt. In dieser, oft mehre 100 Fuss hohen, kaum ein paar Klafter breiten Spalte, deren Wände sich oben mehrfach berühren und so schliessen, dass nur schwaches Dämmerlicht die grause Schlucht erhellt, führt ein 600 Schritte langer Treppenweg über dem den Grund ganz erfüllenden ungestümen Wasser der famina nach der warmen Quelle, welche die Bäder von Pfäffers und Ragaz durch eine Röhrenlei- 10% 594 G. v. Frauenfeld: Sammelreise durch England, Schottland, Irland und die Schweiz. tung versorgt. Sie kömmt aus einer tiefen Seitenkluft, die 50 Schritte lang genügend erweitert, zum Ursprung führt. Mittags kehrte ich an dem von den Churfirsten überragten Wallen- stedtersee einem der romantischsten Seen der Schweiz vorüber und durch das Glattthal nach Zürch zurück, und fuhr ohne Säumniss über Winter- thur nach Dachsen, um einen ferneren berühmten Punkt der Schweiz, den Rheinfall bei Schaffhausen zu besuchen; allerdings einen des Besuches würdigen Punkt, den die Schweizerindustrie auch schon ganz mit Gast- höfen umgürtet hat, damit der Fremde an dem schönen Schauspiel in der luxuriösesten Weise sich sättigen könne, In Frauenfeld , wo ich übernachtete, fand ich einige junge Juglans regia L. von einer Tineidenraupe bewolınt, die die Blätter durch Zusam- menspinnen und Verkrüppelung bedeutend verunstaltete. Obwohl sich mehrere der mitgenommenen Räupchen ganz gut verpuppten, gingen doch alle beim Auskriechen zu Grunde, indem sie theils halb in den Puppen stecken blieben, theils die ausgekrochenen die Flügel nieht entwickelten. Sie scheint einer Gracilaria anzugehören. Die Fahrt nach Romanshorn bot mir nichts Bemerkenswerthes. Ueber den schönen Bodensee nach Rorschach hatte ich nieht sehr günstiges Wetter. Von da benützte ich den Rhein aufwärts, noch die kurze Strecke Eisenbahn bis Oberriet, wo ich den Rhein übersetzend, nach Feldkirch, an dem interessanten Durchbruch der Iller in den Rhein gelegen, eilte. Eine zweitägige Fahrt im Landkutscher über den Arlberg nach Landek und Insbruck ist nach einer dreimonatlichen Reise mit Dampf- schiff und Eisenbahnen keine sehr aunehmliche, nur die wirklich herr- lichen romantischen Partien, vorzüglich zwischen Fliersch und Landek, so wie die reizende Landschaft des breiten Innthals, an der historisch be- rühmten Martinswand vorüber, verkürzen den Weg, den man mehr zu Fuss als im Wagen zurücklegt. Die Alpenanlage im botanischen Garten zu Innsbruck von Professor Kerner ist sehr lehrreich, und ein Beweis was Liebe zur Sache zu schaf- fen vermag. Ein Ausflug in die Zierlerklamm, einer unserer Eng im Reichenauerthal ganz analogen Schlucht fand ich eine neue Metamorfose einer Psylla auf Leontodon. Samstag den 22. Juli reiste ich von Innsbruck ab, um, bei Wörgl die Bahn verlassend, über Lofer , Reichenhall, Salzburg nach Wien zu- rückzukehren. Meine gesammte Ausbeute beträgt nach Auschluss der Insekten und der beobachteten Metamorfosen an Spongien 9 Arten, Hydrozoen 25, Radiaten 16, Actinien 15, Bryozoen 50, Anneliden 80, Mollusken 60, zu- sammen 255 Arten in beiläufig 800 Exemplaren, sämmtlich in Weingeist. Ferner gleichfalls in Weingeist 40 Arten Crustaceen, und 2200 trockene Conchylien in beiläufig 200 Arten. YA Aufzählung der chilenischen Dipteren, Von Dr. R. A. Philippi, Director des National-Museums in Santiago. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1869. Nemocera. Culieides Latr. 1. Culex L. 1. Culea flavipes Macq. Gay VII. p. 332. t. 1. f. 1. „Findet sich in den südlichen Provinzen.“ Mit gelben Schuppen auf den Flügeln, ist mir unbekannt. 2. ©. annuliferus Blanch. Gay VI. p. 333. „Coquimbo, Illapel.*“ Ebenfalls mit gelben Schuppen auf den Flü- geln, mir unbekannt. 3. ©. variegatus Blanch. Gay VI. p. 333. „Arqueros.“ Habe ich noch nicht gesehen. 4. ©. serotinus Ph. C. rufo-fuscus, capite thoraceque piloso parce aureo-squamulosis; squamulis fuscis in alarum nervis; abdomine fusco, albido annulato; pedibus pallide fuseis, femorum basi albida. Long. 2'/; lin. Santiago, Valdivia usque ad mensem Majum captus, imo Junio h. c. initio hyemis. Kopf und Rücken der Brust sind rothbraun, letztere mit aufrechten Härchen und sparsamen goldgelben Schüppchen bekleidet. Der Hinterleib ist bei den g' dunkelbraun, die Basis der Segmente mit silberweissen Schuppen bekleidet und so schön schwarz und weiss geringelt, bei den © ist das Braun heller und der weisse Ring weniger auffallend. Die Schenkel 595 Dr. R. A.Philippi: sind an den Seiten weiss beschuppt, die Tarsen einfärbig, hellbraun. Der Rüssel ist gerade, die Beine nicht gewimpert. 5. ©. articularis Ph. C. nigro-fuscus; thorace piloso et aureo-squa- muloso; squamulis alarum fuscis (abdomine nigro et albo annulato?); pedibus fusco-griseis; basi femorum albida, apice femorum tibiarumque niveo; tarsis nigris. Long. 2%, lin. Prope Corral cepi. Dunkler als die vorhergehende Art und namentlich durch die schwarzen Tarsen und die silberweissen Spitzen der Schenkel und Schienen sogleich zu unterscheiden. 6. ©. vittatus Ph. C. fuscus; thorace pilis destituto, densissime aureo- squamuloso; abdomine albo annulato vittaque media alba ornato; squa- mulis alarum fuseis; pedibus pallide fuscis, apice femorum tibiarumque nigricante; tarsis unicoloribus. Long. 2'/, lin. Feminas duas servo, prope Santiago lectas. Kopf und Brustrücken sind ganz dicht mit goldgelben Schüppchen bekleidet, wogegen die Härchen auf dem Rücken selbst fehlen und auch an den Seiten weniger merklich sind, als bei der vorigen Art. Die Flügel sind wie bei den vorhergehenden Arten, d. h. farblos mit braunen Adern und diese mit graubraunen Schuppen besetzt. Sehr ausgezeichnet ist die silberweisse Längsbinde auf dem Hinterleib. Die Basis der Tarsenglieder ist heller, bei einem Exemplare weiss, Die Borsten der Hinterbrust sind hellgelb. 7. ©. apieinus Ph. C. nigro -fuscus; capite et thorace piloso den- sissime aureo-squamulosis; abdomine aibo-annulato; squamis alarum fuseis; genubus, apice tibiarum omniumque tarsi articulorum niveis. Long. 21, lin. Prope Santiago oceurrit. Der Mangel des weissen Streifens auf dem Rücken des Hinterleibes und die stark behaarte Brust würden diese Art sogleich von der vorigen unterscheiden, selbst wenn die Beine fehlten, welche durch die silber- weissen Punkte am Ende sämmtlicher Glieder der Be.ne sehr auffallen. Die Haare der Hinterbrust sind braun, der Rüssel gerade, die Beine nicht gewimpert. 8. ©. pietipennis Ph. C. niger; antennis pallide einereis, apice nigris; alis hyalinis antice maculis nigris ornatis; pedibus einereis, tarsis (saltem g) longissimis, nigris, albo annulatis. Long. fere 3 lin. Julio 1859 J’ indomo mea cepi, Sept. 1863 alium in prov. Aconeagua. Der Brustrücken ist mit schneeweissen Härchen spärlich bekleidet, der Hinterrücken bei beiden Exemplaren kahl (ob zufällig?). Am Vorder- rand der Flügel sind zwei grössere schwärzliche Flecken durch einen milchweissen Fleck getrennt und ausserdem kleinere, punktförmige schwarze Fleckchen. Die Beine sind auffallend fein, die Tarsen der Hinter- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 597 beine reichlich zwei Mal so lang als ihre Schienen, am Grunde hellbraun, in der Mitte mit einem schwarzen Ring, vor welchem ein schmälerer, weisser ist, der Spitzentheil hinter dem schwarzen Ring ganz weiss. Schwinger schwarz. C. variegatus Bl. hat ähnliche Flügel, aber eine roth- gelbe Brust mit braunen Striemen und die Spitze sämmtlicher Glieder der Beine ist schwärzlich. 9. ©. marmoratus Ph. C. griseo-fuseus; abdomine fusco et albo marmorato; squamis alarum fuscis; pedibus pallide fuseis, concoloribus. Long. 3 lin., exteus. alar. 4'/, lin. Ubi proveniat oblitus sum. Ich besitze zwei Männchen und ein Weibchen. Rüssel, Palpen, Fühler, Beine sind blass, bräunlich grau; die Brust ist etwas dunkler; mit an- liegenden Schüppchen bekleidet, aber, wie es scheint, ohne aufrecht ste- hende Haare. Der Hinterleib ist hellbraun, mit feinen dunklen Pünktchen und etwas grösseren, weissen Fleckchen marmorirt, von denen je einer auf Jeder Seite der Segmente besonders auffällt. Die Taster des Mänuchens sind sehr lang behaart und seine Binterbeine lang gewimpert. 2. Anopheles Meig. Amopheles annuliventris Blanch. Gay VII. p. 334. „von Valdivia,* ist mir noch nicht vorgekommen. 3. Piettusa Ph. 2). Oculi oyati, integri. Ocelli nulli. Antennae in utroque sexu con- formes, caput cum thorace aequantes, 14 articulatae, moniliformes, verti- eillatim pilosae. Proboscis filiformis, elongata, ut in Culice, sed palpi rudimentarii. Alae cellulis marginalibus duabus, discoidali, submarginali uniea, posticis quatuor, anali, axillari et spuria munitae, omnino ut in Tipula, sed cellulae posticae omnes sessiles. Pedes elongati, tenues, ecal- carati, tenuissime pubescentes. Ein sonderbares Geschlecht, welches den Rüssel von Culex mit den Flügeln von Tipula vereint und von allen durch rudimentäre, eingliedrige, nach unten gerichtete Palpen abweicht. Ich kann nicht sagen, ob sie Blut saugen oder nicht. Sollten wohl bei Zipula stehen. 1. Plettusa virescens Ph. Pl. antennis, corpore pedibusque pallide viridibus; oculis nigris; proboscide nigrieante; thoraeis vittis tribus, halteribus coxisque laete viridibus, vitta dorsali abdominis fusca,; alarum hyalinarum venis viridibus. — Long. corp. 3, — 4 lin., ext. alor. fere 11 lin. 'ı) aAntto stechen, die Stechende. 598 Dr. R.A.Philippi: In praedio meo Valdiviano Januario 1860 © cepi. Der Kopf ist oben mit weisslichen Härchen bekleidet, sonst ist die Mücke ziemlich kahl. Die beiden ersten Fühlerglieder sind dicker als die übrigen, die ziemlich gleich lang sind und allmälig an Dicke abnehmen; das letzte Glied ist länglich eiförmig, spitz. Der Rüssel ist anderthalb- mal so lang als die Fühler. Die Mediastinalzelle der Flügel ist sehr deutlich. Schwinger grün. 2. Pl. testacea Ph. Pl. antennis, capite, corpore, pedibusque testa- ceis; proboscide oculisque nigris; alarum hyalinarum neryis testaceis, — Long. 3 lin., extens. alar. 8'/, lin. Pariter in praedio meo inveni. Ich habe zwei Weibchen, dem einen fehlt der Hinterleib grössten- theils, die Mediastinalzelle ist kaum zu unterscheiden. Schwinger schalgelb. 3. Pl. fulvithorax Ph. Pl. oculis antennisque nigris; proboscide, abdomine, pedibus fusco-griseis; dorso thoracis laete fulvo, nigro uni- vittato; capite, coxis et lamina supraanali @ fulvis; alis hyalinis, nervis fuseis, macula stigmatica pallide einerea. — Long. corp. 3’/; lin., extens. alar. 7 lin. E prov. Valdivia. In demselben Jahre, in welchem ich die beiden vorigen Arten fing, fing ich von dieser ebenfalls zwei Weibchen. Die Schwinger sind hell- braun. Eine breite braune Binde trennt die rothgelben Hüften von dem rothgelben Brustrücken. 4. Pl. stigmatica Ph. Pl. antennis, oculis, proboscide nigris; capite, pedibus, abdomine nigricantibus; thorace rufo, nigro univittato; alis hya- linis, nervis fuscis, macula stigmatica pallide fusca. — Long 3 lin., extens. alar. 7 lin. In colli S. Cristoval prope Santiago cepi. Der vorigen Art durch die röthliche Brust mit schwarzer Strieme und die Flügel ähnlich, allein Kopf und Hüften sind grau, der Rüssel dunkler etc. Tipulariae eulieiformes Meig. 1. Chironomus Fabr. Meig. Von diesem Geschlecht führt Blanchard bei Gay folgende Arten auf: 1. Chironomus maculipennis Bl. Gay VII. p. 335. „Von la Serena.“ 2. Ch. pallidulus Blanch. GayıVIl. p. 335. „Von Coquimbo.“ Ich rechne hierher eine bei Santiago häufige Art, die jedoch gewöhnlich 2'/,, nicht 2 Linien lang ist, und bei der die Fühler oft deutlich weiss und braun geringelt sind. Schwinger weiss. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 599 3. Ch. obscurellus Blanch. Gay. VII. p. 336. „Von Coquimbo.“ 4. Ch. tessellatus Blanch. |. c. p. 336. Bun Ohne Angabe des Fundortes; jeder Flügel mit zwei braunen Flecken. Findet sich bei Santiago. Schwinger sind weiss, die Flügelränder lang und dicht gewimpert, wenigstens beim g. 5. Ch. artieuliferus Blanch. 1. ce. p. 336. „Von den mittleren Provinzen.“ Mir unbekannt. Das Museum besitzt folgende 11 unbeschriebene Arten. 6. Ch. pietipennis Ph. Ch. niger; dorso thoraeis einereo, fusco-tri- vittato; scutello pallido; alis hyalinis, utrague maeculis circa 14 fuseis ornata; pedibus fuseis ad extremitatem articulorum nigricantibus, — Long. 2'/, lin. Prope Santiago. Die Augen sind tiefschwarz, die Fühler schwärzlich. Der Hinterleib ist mattschwarz, mit weisslichen Rändern der Segmente. — Ch. maculi- pennis Bl. soll den Hinterleib von blasser Farbe auf jedem Segmente mit drei schwarzen Flecken verziert und nur 7 Flecken auf jedem Flügel haben. Die Schwinger sind braun mit weissem Stiele, 7. Ch. punctulatus Ph. Ch. capite thoraceque fuscis; abdomine, alis- que albis, nigro-punctatis; pedibus eburneis nigro-annulatis, — Long. 2’4 lin. In prov. Valdivia nec non prope Catemu in prov. Aconcagua cepi. Scheint über den grössten Theil Chile’s verbreitet, aber überall selten zu sein, und ist eine höchst zierliche Art. Die Fühler sind weisslich, ihr erstes sehr diekes Glied aber sowie die Augen schwarz. Die Palpen sind braun. Der Hinterleib ist weiss und hat auf jedem Segment drei schwarze Flecken (wie Ch. maculipennis), von denen der mittlere der grösste ist; auf den letzten Segmenten fliessen dieselben beinahe zu Querbändern zusammen. Jeder Flügel hat etwa 14 schwärzliche Punkte, wie die vorhergehende Art, allein die Beine sind sehr hübsch; die Grund- farbe ist ein reines Weiss; die Schenkel haben vor der Spitze einen schwarzen Ring, die Schienen zwei schwarze Ringe und eine schwarze Spitze, das erste Tarsenglied einen schwarzen Ring und eine schwarze Spitze, die folgenden Tarsenglieder eine schwarze Spitze. — Die Schwinger sind schneeweiss. 8. Ch. eburneo-einctus Ph. Ch. corpore omnino atro; alis hyalinis, nervo transversali atro, maculis 5 pallide fuseis in nervis longitudinalibus; pedibus atris, aunulo tibiarum eburneo. — Long. 1'/, lin. E prov. Santiago. Es liegen zwei Weibehen dieser leicht kenntlichen Art vor. Die Schwinger sind weiss. Bd. XV. Abbandl. “7 600 Dr. R.A. Philippi: 9. Ch. balteatus Ph. Ch. corpore aterrimo, nitidissimo, segmento quarto abdominis niveo; alis hyalinis; pedibus nigris; basi femorum et annulo tibiarum anticarum pallidis. — Long. 1/4 lin. Prope Santiago cepi. Auch die Fühler und die Haare des Federbusches beim g sind schwarz; die Basis der Schenkel ist weisslich, der blasse Ring der Vor- derschienen fällt bisweilen wenig auf. Die Schwinger sind weiss. 10. Ch. lacteo-einetus Ph. Ch. corpore omnino atro; alis hyalinis, immaculatis, nervo transversali atro; pedibus atris, annulo tibiarum ebur- neo. — Long. fere 2 lin. Prope Santiago legi. Ich habe zwei Männchen vor Augen. Die Fühler sammt Federbusch sind schwarz; Körper und Beine ganz wie bei Ch. eburneo-einctus, allein keine Spur von schwärzlichen Flecken auf den Flügeln. Die Schwinger sind ebenfalls weiss. 11. Ch. carbo Ph. Ch. capite corporeque aterrimwis; alis omnino hyalinis; pedibus nigro-fuseis, halteribus nigris. — Long. 1'4 lin. E prov. Santiago. Ein Männchen. Der Federbusch ist ganz schwarz; die Brust kohl- schwarz aber sehr glänzend. 12. Ch. melas Ph. Ch. capite et parte antica thoracis virescentibus; vittis tribus et parte postica thoracis nec non abdomine atris; alis omnino hyalinis; halteribus albis; pedibus fuscis. — Long. 1° lin. Von Santiago. Die Fühler und die Augen sind schwarz und fällt der helle grün- liche Kopf sehr auf, ebenso die grünliche Farbe der Vorderbrust mit ihren drei schwarzen Striemen; die Schwinger sind weiss. 13. Ch. pica Ph. Ch. corpore nigro; alis omnine hyalinis; an- tennis pedibusque albidis. — Long. 1’ lin. Von Santiago und Catemu in der Prov. Aconcagua. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber selbst im Leben ist Kopf und Vorderbrust schwärzlich, und die weisslichen Fühler und Beine unter- scheiden diese Art auch nach dem Tode ohne Schwierigkeit. Schwinger weiss. Ä 14. Oh. delicatulus Ph. Ch. corpore omnino pallide testaceo; alis hyalinis; pedibus antieis, tarsisque omnibus fuseis. Long. 1'% lin. Santiago, in domo mea cepi. Die Fühler sind schwärzlich, die Augen kohlschwarz. Auf der Brust erkennt man, wenn man genau zusieht, die blassbraunen Striemen. Die Schwinger sind weiss. 15. Ch. holochlorus. Ph. Ch. corpore, antennis, palpis, pedibusque pallide viridibus; alis omnino hyalinis. — Long. 1'/, lin. E prov. Santiago. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 601 Die Brust hat wahrscheinlich hellbraune Striemen, sonst ist sie wie Kopf und Hinterleib von einem schönen, reinen Hellgrün. Fühler, Palpen und Beine sind mehr grünlich gelb; die Schwinger weiss. 16. Ch .cinereus Ph. Ch. pallide fusco-griseus; thorace obsolete fusco- vittato, abdomine nigro- et albo-articulato; alis hyalinis; pedibus albidis, hirsutissimis. — Long. 2 lin. Prope Catemu in proy. Aconcagua g cepi. Auch die Fühler sind grau. Jedes Segment des Hinterleibes hat eigentlich drei dreieckige dunkelbraune ‘an der Basis zusammenfliessende Flecke, von denen der mittlere mit seiner Spitze bis nahe an den Hinter- rand reicht. Sämmtliche Adern der Flügel sind blass; die Schwinger weiss. — Von Ch. pallidulus durch mindere Grösse, die drei spitzigen schwarzen Binden des Hinterleibes, die blassen Flügeladern verschieden, (bei Ch. pallidulus sind die ersten beiden Längsadern braun und die Querader schwarz, wenn ich anders die Blanchard’sche Art richtig erkannt habe), sowie durch die stark behaarten Beine. 2. Ceratopogon Meig. Ceratopogon chilensis Ph. C. omnino ater; pedibus nigro-fuscis, tarsis pallidis; femoribus inermibus; alis hyalinis, macula stigmaticali elon- gata, pallide fusca, nervisque primis longitudinalibus in parte interiore nigris, reliquis pallidis. — Long. 1'/ lin, Prope Santiago cepi. Ein Männchen, Die Fühler sind ganz von Ceratopogon, aber die Flügeladern weichen etwas ab, indem die ersten Adern kaum die halbe Flügellänge haben. Sie sind durch einen weisslichen Fleck von dem blas:braunen Randmal geschieden. Folgende kleine Fliege scheint mir ein neues Genus bilden zu müssen. Ich kenne zwar nur ein weibliches Exemplar, allein schon die Bildung der Flügel reicht hin, dasselbe von allen andern verwandten Geschlechtern zu unterscheiden. Es scheint mir am meisten mit Chironomus verwandt, und daher nenne ich es Podonomus. 3. Podonomus !) Ph. Thorax supra caput valde prominens. Antennae J..., @ breves, subeylindricae, vertieillatim longe pilosae 8 (?) articulatae, articulo ultimo antecedentes duos vel tres aequante. Palpi.... Alae cellulis basalibus duabus aequalibus, cellula marginali et quatuor posticis subaequalibus, anali, et axillari imperfecte separatis. Pedes elongati, aequales; tarsi elongati, articulus primus tibiam subaequans, secundus dimidium primi aequat, reliqui breves aequales. 1) zoös Fuss, voudo bewegen. Mr 602 Dr. R.A. Philippi: Podonomus stigmatieus Ph. P. capite, corporeque nigris; antennis pedibusque pallide fuseis; alis hyalinis, macula stigmaticali oblique fusca, Long. corp. vix 1 lin., extens. alar. 2'/, lin. Ignoro locum ubi cepi. Die Flügel sind im Verhältnisse zum Körper weit länger als bei Chironomus, und auch breiter, stark gewimpert, namentlich am Hinter- rande, ihre Adern braun. Der schmale braune Stigmafleck verläuft schräg von der zweiten Ader bis zur Spitze der ersten. — Die Fühlerglieder sind schwer zu unterscheiden, und möglicherweise sind nur 6 wie bei Chironomus vorhanden, allein dann müssten die mittleren Glieder von ungleicher Länge sein, was nicht wahrscheinlich ist. Tipulariae terricolae Latr. }. Ötedonia !) Ph. . Caput parvum, globosun, postice attenuatum, autice in rostrum horizontale, crassum produetum. Oculi globosi, satis distantes. Ocelli nulli. Antennae circa %, longitudinis unitae capitis et thoracis aequantes, 15 ad 24 articulatae! articulus primus erassus, cylindriceus, secundus tertiam partem primi aequans, subglobosus; sequentes octo (vel duodecim) cylin- driei, subaequales, filamentum gerentes, et pectinem formantes, et quidem dens tertii extrorsus, brevis, articulo quarto dens extrorsus et alius in- trorsus, articulis 5, 6, 7, 8, 9, 10 et pluribus dens introrsus longus, arti- culo 414 dens brevis introrsus; articuli 9 sequentes cylindriei, aegre distinguendi. Palpi quadri-articulati, artieulis eylindricis, quartus erassius- culus, satis brevis, etsi tertium paullo superans. Alae fere omnino ut in Tipula, sed cellula st’gmatica longior, cellulae submarginales duae, prima elongata, breviter petiolata; (cellulae marginales duae, posticae quinque etc.). Pedes ut in Tipulis, tibiae apice bicalcaratae. Dieses Geschlecht unterscheidet sich von Ctenophora, woran die gekämmten Fühler erinnern, durch zwanziggliederige, auch beim Weib- chen gekämmte Fühler und kurzes Endglied der Palpen; von Osodicera durch zwanziggliederige Fühler, die neun Zähne (nicht bloss 6) tragen, gestielte zweite Hinterzelle etc.; von Rhipidia durch einseitig gekämmte Fühler, fünf Hinterzellen etc. 1. Ctedonia flavipennis Ph. Ct. corpore griseo; capite nigricante; alis flavicantibus, macula stigmaticali pallide fusca; pedibus flavicantibus, femoribus ante apicem fuseis. — Long. corp. 10 lin., extens. alar. 17 lin. Ad lacum Ranco in prov. Valdivia © cepi. !) Von #zndav der Kamm. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 603 Der Kopf ist schwärzlich grau, die Augen duukel rothbraun, die 22gliedrigen Fühler und die Palpen beinahe schwarz. Die Brust ist hellgrau, ins Gelbliche ziehend, mit braunen Striemen, der Hinterleib aschgrau. Die Flügel sind gelblich, die Adern gelbbraun, ziemlich hell; die Schwinger aschgrau. Die Beine sind hell braungelb mit schwärzlichem Ring vor dem Knieende der Schenkel. 2. Cl. bicolor Ph. Ct. capite cum antennis palpisque, pectore cum coxis, apice abdominis, tibiis tarsisque atris; abdomine reliquo femoribus- que luteis; alis e luteo-fuseis. —Long. corp. g. 7 lin., extens alar. 14 lin. Speeimen prope Corral lectum servo. Die Fühler dieser Art haben 24 Glieder, von denen 12 innen kamnm- artige Fortsätze, 2 dergleichen aussen haben. 3. Cl. pietipennis Ph. Ct. corpore griseo; abdomine © supra in omnibus segmentis vittis duabus abbreviatis, obliquis, albidis notato; alis fusco nubeculosis; pedibus fuscis, basi femorum tibiarumque pallidiore. — Long. eorp. 8 lin., extens. alar. 44 lin. Ir praedio meo Valdiviano feminam cepi. Der Kopf ist graubraun, die Gegend um den Ursprung der Fühler herum rostroth. Die Fühler sind schwarzgrau, 22gliedrig. Die Brust ist hellgrau mit zwei schwarzen, dreieckigen Flecken im Vordertheil, und zeigt die gewöhnlichen braunen Striemen, aber wenig deutlich. Der Hinterleib ist aschgrau mit zwei schrägen, weisslichen Streifen auf jedem Ringe, die namentlich auf den vier mittleren sehr auffallen. Die Flügel sind wasserhell mit graubraunen Wolken; die Beine dunkler und kürzer als bei (Üt. flavipennis. 4. Of. bipunetata Ph. Ct. g corpore griseo; thorace fusco-vittato; abdomine immaculato; alis hyalinis, nigro-bimaculatis; pedibus pallide fuseis. — Long. 4 lin., extens. alar. 7’/,. ? © alis rudimentariis; antennis serratis; pedibus brevioribus, cras- sioribus, fulvis. Long. cum terebra 5'/, lin. In praedio meo, loco Pantanos dieto, cepi. Beim g sind Palpen und Fühler braun, letztere nur 1ögliedrig, mit 7 Kammfäden auf der Innenseite und 2 auf der Aussenseite. Am Anfang der Mittelbrust zwei vertiefte schwarze Flecken , in denen sich die Stigmata öffnen. Der kleinere schwarze Fleck der Flügel ist auf der innersten Querader, der andere, weit grössere, reicht von der Discoidal- zelle bis zum Randmal. Das Insekt, welches ich auf denselben Sträuchern und an demselben Tage fing, und daher geneigt bin, für das Weibchen dieser Art zu halten, hat ebenfalls 1ögliedrige graue Fühler, an denen das 5., 6., 7., 8, 9. ‘Glied nach innen einen grossen Zahn absenden, so dass dieser Theil des Fühlers gesägt erscheint. Die Flügel sind blosse Stummel, kaum 1 Linie 604 Dr. R.A.Philippi: lang. Die Legeröhre ist laug, rothgelb, etwas säbelförmig nach oben gekrümmt. Die Beine sind im Verhältniss dicker und mehr gelb. 2. Tipula L. Bei Gay VII. p. 337 sq. finden wir von Blanchard folgende drei Arten als chilenisch aufgeführt: 1. Tipula rufostigmosa Macg. |]. c. p. 337, t. 1. f. 3 ala. „Concepeion.“ Mir unbekannt. 2. T. albifasciata Macgq. p. 338. „Provineiae centrales.“ Mir unbekannt. 3. T. trimaculata Macg. p. 338. t. 1. f. 2. Blanchard zweifelt, dass diese Art von Chile sei. Das Museum besitzt keine dieser Arten, wohl aber folgende zehn andere: 4. T. decorata Ph. T. capite ferrugineo; oculis, antennis, palpis nigris; thorace albido, fusco-vittato; abdomine luteo in g' fusco-annulato, in @ ad latera fusco-maculato; pedibus fulvo-fuseis; alarum nervis fere omnibus fusco-marginatis, macula stigmaticali et apice cellulae submargi- nalıs infuscatis. — Long. corp. in @ usque ad 16 lin., et tunc extens. alar. 30 lin. In omni Chile satis frequens, Illapel, Santiago, Valdivia. Die Fühler sind kaum viel länger als die Schnauze und kurz ober- halb ihres Ursprunges ist ein auffallender Höcker. An den Seiten der Brust verläuft von Kopf bis zum Ursprung der Flügel eine weisse, oben orangegelb eingefasste Binde. Die Queradern an der Flügelwurzel sind weiss, die Schwinger braun. Die Schenkel sind ziemlich gelb, an der Spitze schwärzlich, ebenso die Schienen; die Tarsen sind braungrau. 5. 7. glaphyroptera Ph. T. capite einereo; antennis apice einereis basi ferrugineis medio luteis nigro-annulatis; thorace fusco- cinereo, strigis albidis variegato; abdomine flavescente, linew mediana maculisque lateralibus nigris; pedibus pallide fuseis, apice femorum tibia- rumque nigris; alis infumatis, maculis hyalinis aliisque obscuris secus nervos pietis. — Long. @ 10 lin, g 7'/% lin. In prov. Valdivia prope Santiago ete. Die ersten drei Fühlerglieder sind gelb, die ‚folgenden vier gelb mit schwarzem Grund, was den Fühlern, namentlich beim Männchen, ein sehr hübsches Ansehen gibt; die Taster sind beinahe schwarz. ‚Die Mit- telstrieme des Brustrückens ist durch zwei weisse Längslinien getheilt. Der Hinterleib ist beim lebenden g' hell bräunlich gelb, mit schmaler schwärzlicher Rückenlinie und einer schwärzlichen Linie auf jeder Seite, auch sind die letzten Segmente bis auf die Afterklappe schwärzlich. Beim © erscheint der Hinterleib fast grau und die Zeichnung ist undeut- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 605 lich. Die Flügel sind recht bunt. Ein ziemlich grosser graubrauner Fleck hat das Randmal in der Mitte, darauf folgt ein wasserheller oder weisser Fleck, welcher von der Discoidalzelle inel. bis zum Vorderrand reicht. Die äusserste Spitze der ersten hinteren Zelle ist ebenfalls weiss, ebenso ein Fleck in der zweiten Basilarzelle nicht weit von den hinteren Zellen, zwei kleinere in der Analzelle, einer in der Mitte der ersten Basilarzelle, hart an deren vorderem Rand und eingefasst von zwei schwärzlichen Flecken. Schwinger braun. Var. a. Die Zeichnung der Flügel ist beinahe verloschen. Die eigen- thümlichen Fühler lassen immer diese Varietät sicher von anderen chile- nischen Tipulararten unterscheiden. 6. T. subandina Ph. T. capite cinereo; antennarum artieulis basa- libus testaceis, reliquis nigrescentibus; thorace cinereo, fusco-vittato; abdomine luteo-testaceo, lineis tribus nigris ornato; pedibus pallide fuseis, ad genu nigricantibus; alis pallide fuscis, guttis hyalinis..et ad nervum marginalem guttis tribus fuseis. — Long. @ 8 lin., J' 6 lin. Ad radicem Andium in prov. Santiago, mec non in prov. Aconcagua inveni. Der Kopf ist hell mäusegrau mit einem braunen Fleck auf seinem Scheitel. Fühler und Taster sind kürzer und dunkler als bei der vorher- gehenden Art, und die Flügel sind bei genauer Betrachtung sehr ver- schieden. Weisse Tropfen finden sich hinter dem bräunlichen Stigmafleck, am Ende der Submarginalzelle, sämmtlicher hinteren Zellen, der Anal- zelle, zwei an der Axillarzelle und zwei hart am Flügelrand, ferner am Aufang der ersten hintern Zelle, in der Discoidalzelle und in jeder der Basilarzellen, sowie vor dem Randmal. 7. T. coneinna Ph.T. capite luteo; antennis palpisque nigris; thorace fusco,, lateribus flavo; scutello luteo, abdomine luteo, apice fusco; alis valde infumatis, lunula gemina alba ante apicem ornatis, — Long. J 6 lin., extens. alar. 17 lin. Speeimen prope Corral captum in Museo servatur. Die Fühler sind mit Ausnahme des ersten Gliedes kahl und nur 11- oder 12gliedrig. Das vierte Glied. der Taster ist zwar dünner aber kürzer als das dritte. Die Flügel sind genau wie bei Tipula. Das Rand- mal und die vordere Marginalzelle sind braun, und davor ist ein kleines wasserhelles Fleckchen. Die erste Hälfte der zweiten Marginalzelle ist ebenfalls wasserhell. Der zweite wasserhelle Fleck nimmt die Basalhälfte der dritten hinteren Zelle und ein Stück der ersten, sowie der vierten ein. Die Adern der zweiten Basilarzelle sind in der zweiten Hälfte mit einem fast schwarzen Saum eingefasst. Fe 8. T. annulipes Ph. T. capite, palpis, antennisque nigris; thorace 'atro, nitidissimo, antice lateribusque flavo-marginato; abdomine- luteo, medio nigro-lineato et albo-bivittato; tibiis nigris, medio albo-annulatis; 606 Dr.R. A. Philippi alis hyalinis, ad marginem anticum subnigris, macula stigmaticali nigra, ad apicem marginemque posticum subinfuscatis. — Long. corp. 10 lin. In prov. Valdivia @ ornat. Landbeck invenit. In den Fühlern finde ich, so viel ich auch zählen mag, wie bei der vorigen Art, nur 11 oder 142 Glieder. Die erste Zelle der Flügel ist schwärzlich, ebenso das Randmal, die erste Marginalzelle und die Basis der Submarginalzelle, auch die Queradern der Flügelwurzel. Das Schildehen ist braun mit gelblichem Rande; der Hinterleib gelb mit schwarzen Rän- dern der Segmente und einer schwarzen Mittellinie auf den ersten, während die folgenden jederseits eine gelbe (?) weissschimmernde, durch den schwarzen Hinterrand unterbrochene Strieme zeigen. Die Schenkel sind braungelb mit schwarzer Spitze und einem helleren Ring vor der- selben; die Tarsen schwarz. Der breite weisse Ring der schwarzen Schienen fällt sehr auf. 9. T. Paulseni Ph. T. capite, thorace fuscovittato, abdomineque cinereis; rostro antennisque testaceis; pedibus e fusco-fulvis; alis hyalinis, margine antico stigmateque flavescentibus. — Long. @ usque ad 12 lin. Prope Santiago invenit orn. F. Paulsen, mecumque communicayit. Der Kopf ist oben röthlich aschgrau, der Rüssel gelblich, besonders an den Seiten, die Taster schwärzlich. Die Beine sind bräunlich gelb mit dunkleren Gelenken. Der blassgelbe Stigmafleck nimmt die äussere Hälfte der ersten Marginalzelle ein. Die stärkeren Adern sind gelb. — Bei einem etwas kleineren, von mir in Valdivia gefangenen Weibchen ist der Hinterleib nicht einfärbig aschgrau, sondern gelb mit schwarzer Rücken- linie, sonst kann ich keinen Unterschied finden. 10. 7. valdiviana Ph. T. testacea; thorace nigro-vittate; abdomine vitta mediana nigra ornato; antennis palpisque nigris; alis vix infumatis macula stigmaticali pallida; pedibus pallide fuscis. — Long. 6 lin. In prov. Valdivia ut videtur satis frequens, Die schwarzen Striemen auf der gelben Brust fallen sehr auf. Das Schildchen ist blassgelb, seine senkrecht abfallenden Ränder aber bräun- lich, Das Hinterschildchen hat zwei braune Striemen. 11. T. apterogyne Ph. T. g' prothorace cinereo, fusco-vittato; ab- domine flavescente lineis tribus longitudinalibus nigris ornato; antennis fuseis, % longitudinis corporis superantibus; alis hyalinis, nervis anguste nigro-limbatis; pedibus fuscis; @ aptera. — Long. 4— 6 lin. In Prov. Valdivia et prope Santiago semel g' cepi; @ mihi ignota remansit, sed ab orn. F. Paulsen detecta est. Männchen. Der Kopf ist aschgrau, die beiden ersten Fühler- glieder hell, gelblich, die Palpen braun, das zweite und dritte Glied ver- dickt. Die dunkelbraune Mittelstrieme fällt auf dem hellaschgrauen Brustrücken sehr auf; die Seitenstriemen gehen bis zum Ursprung der Flügel und sind, von oben gesehen, wenig sichtbar, Die Länge der Fühler ” 4 2 Aufzählung der chilenischen Dipteren. 607 ist sehr abweichend und die einzelnen Glieder derselben sind eylindrisch, ganz wie bei Oylindrotoma Maeg., allein sonst finde ich keinen Unter- schied von 7Zipula, namentlich nicht in den Flügeladern; es sind fünf hintere Zellen vorhanden, von denen die zweite gestielt ist. Das Weibchen ist sehr abweichend. Die Fühler sind kaum halb so lang als beim Männchen, indem die einzelnen Glieder vom dritten an höchstens halb so lang sind, das zweite und dritte Palpenglied sind sehr auffallend verdickt. Der Brustrücken ist graubraun und die Striemen sind undeutlich; die schwarze Rückenlinie des Hinterleibes ist oft undeutlich. Statt der Flügel sind nur kurze, 2% Linien lange Stummel vorhanden, wogegen die Schwingkölbehen kaum kürzer als beim Männchen sind. Die Beine, welche ziemlich einfärbig braun sind, sind dagegen auffallend kürzer und kräftiger, die Schenkel kaum halb so lang, und Schienen und selbst Tarsen kaum länger als die Schenkel. — Die Gestalt der Fühler unterscheidet das Weibchen auf den ersten Blick von dem gleichfalls un- geflügelten Weibchen der Ctedonia bipunctata Ph. 12. T. vittigera Ph. T. eapite fulvo; thorace in parte antica rufo, vittis tribus albidis, in postica cinereo, fusco-univittato; abdomine fulvo, linea mediana fusca, in parte postica segmentorum fuscescente; alis pallide ferrugineo-fuseis, nervis interno-medio et axillari in parte postica fusco- limbatis; pedibus e fusco fulvis.. — Long. @ 12", lin., extens. alar. 26 lin. In prov. Valdivia Januario 1864 feminam cepi. Die Fühler fehlen, ihre ersten Glieder sind hell, gelblich braun, ebenso die Taster. Von den weisslichen Streifen der Brust ist der mittlere eine schmale Linie; die seitlichen sind vorn linienförmig, werden aber nach hinten etwas breiter. Eine breite, weissliche, oben orangegelb ein- gefasste Strieme verläuft auf jeder Seite bis zum Ursprung der Flügel. Die untere Hälfte der Brust und die Hüften sind hellbraun. Die blass- braune Farbe der Flügel zeichnet diese Art auf den ersten Blick vor allen andern chilenischen aus. Auffallend ist ein kleiner oblonger, weisser, schwärzlich gesäumter Fleck, dessen Bremse die Basalader der ii coidalzelle ist. ö 13. T. flavipennis Ph. T. fronte flava; antennarum basi nigra; thorace supra fusco; abdomine fusco, unicolore; alarum flavescentium nervis luteis; pedıbus pallide luteis; apice femorum fusco. — Long. 10 lin., extens. alar. 19 lin. In prov. Valdivia marem cepi. Leider fehlt die Spitze der Fühler und alle Beine sind beschädigt. Der Scheitel ist dunkelbraun, aber die Stirn gelb, das erste Fühlerglied ist dunkel- braun, das zweite ist kugelig und .so dick oder noch dicker als das erste. Die Striemen des Brustrückens fallen wenig auf; die Seiten sind hell, röthlich gelb. Schildchen und Hinterschildchen sind blass, bräunlich gelb; Bd. IV. Abhandl. j ng 608 Dr.R A. Philippi: der Hinterleib ist oben und unten braungrau. Hüften und Trochantere sind sehr hell, fast weisslich; die Spitze der Schienen und die Tarsen fehlen. Die Flügel sind blassgelb, die Adern kaum dunkler als die Flü- gelhaut; eine besondere Stigmazelle fehlt, und das Randmal ist wenig auffallend: die zweite hintere Zelle ist gestielt. Schwinger sehr blass braun. 3. Polymoria 1) Ph. Caput in proboscidem productum, ut in Tipula. Palporum arti- culus penultimus crassus, ultimus tenuis. Antennae breves, 16. articulatae; articulus primus elongatus, cylindricus, crassus; secundus crassus, sub- globosus; reliqui sensim crassitie decrescentes, breves, longe pilosae. Alae cellulis porticis sex, tertia pedicellata; nervis, apicalibus praeser- tim, pilosis. Caeterum Tipulis similis. Von allen andern Geschlechtern durch die grosse Zahl der hinteren Zellen, die behaarten Fühler ete, leicht zu unterscheiden. Polymoria lutea Ph. P. corpore pe- dibusque luteo-fulvis; capite griseo, antennis palpisque nigris; alis lutescentibus, macula stigmaticali fusca, utringue gutta hyalina eineta. Long. corp. 44, lin., extens. alar. fere 14 lin. E prov. Valdivia g attuli. Der Kopf ist grau, auf dem Scheitel lang behaart; die Brust roth- gelb, mit rothbraunen nicht sehr in die Augen fallenden Striemen; der Hinterleib braungelb. Die Flügel sind gelb, am Vorderrand dunkler; das braune Randmal wird durch die Querader, welche die Marginalzelle theilt, ebenfalls getheilt; der hintere Theil der zweiten Randzelle ist ganz wasserhell, und vor dem Randmal ist auch ein kleiner wasserheller Fleck in der ersten Submarginalzelle. Sämmtliche Nerven sind rothgelb. Die Schwinger sind blassgelb. Die ganz gelben Beine sind auffallend lang und dicht behaart. Die Schienen haben keine Dornen. 2. P. irrorata Ph. P. fusco-grises; antennis rufo-fuseis, thorace fusco-vittato; alis hyalinis, maculis parvis fuscis irroratis, eirca sex ad marginem anticum, ad posticum nullis; pedibus pallide testaceis; apice femorum, tibiarum, tarsisque nigris. —Long. © 4°/, lin., extens. alar. 9 lin. In prov. Valdivia inveni. Es liegt ein © vor. Die Flügel haben eine Discoidalzelle und die zweite hintere Zelle ist gestielt. Der grösste braune Fleck ist der Stigma- fleck; vor demselben stehen vier am Vorderrande, von denen der erste und der vierte die kleinsten sind. Die hintere Hälfte der ersten Basilar- zelle zeigt eine Reihe zusammengeflossener heller Flecken; im Anfang der ') wol viel, wögıov Theil. E Aufzählung der chilenischen Dipteren, 609 Submarginalzelle und der ersten hinteren Zelle ist ein brauner Tropfen, ein anderer am Ursprung der gestielten hinteren Zelle. Die Adern sind braun. Es sind sechs hintere Zellen vorhanden, und beide Basilarzellen gleich lang; die Submarginalzelle ist so lang als die erste hintere Zelle; die dritte hintere Zelle ist gestielt. 3. P. einerea Ph. P. omnino einerea; pedibus pallide fuseis, coxis albidis, apice femorum tibiarumque nigrescente; alis subhyalinis, macula stigmaticali pallide fusca. — Long. 4 lin. In prov. Valdivia inveni. Die Fühler sind kurz, das erste Glied dick und lang, die folgenden beinahe perlschnurförmig. Auf der Brust sind keine Striemen deutlich. Da das Stigma blass ist, sieht man deutlich die Quertheilung der Mar- ginalzelle.e. Die Submarginalzelle ist kürzer als die erste hintere Zelle. Die beiden Basilarzellen sind wie bei den vorigen Arten lang, die erste am Ende fast gerade abgeschnitten, die hintere ein wenig länger. Die Discoidalzelle ist sehr schmal, fast dreieckig, die dritte hintere Zelle gestielt. 4. P. punctipennis Ph. P. cinereo-fusca; prothorace vittaque utringue usque ad alas deducta, nec non articulis 3 et 4 antennarum testaceis; alis satis infumatis, antice fucso-punctatis; pedibus fuseis, annulo pallido ante apicem femorum.-- Long. 5 lin., extens alar. 42%", lin. Locum ubi cepi ignoro, Ein Männchen. Der Kopf ist aschgrau, die fast halb so lange Schnauze mehr gelblich, die Taster graubraun. Die Fühler sind ziemlich so lang wie Kopf und Brust zusammengenommen, und haben nicht unter 16 Glieder, deren letzte schwer zu unterscheiden sind. Die beiden ersten sind schwarz; das dritte, welches reichlich so dick als das zweite und dop- pelt so lang ist, ist nebst dem vierten hellgelb; die folgenden sind graubraun und ziemlich stark behaart. Die Mittelbrust ist graubraun mit dunkelbraunen Striemen; der Hinterleib ist ebenfalls graubraun, sowie die Schwinger. Die Hüften sind weisslich. Am Vorderrand der Flügel unterscheidet man fünf braune Punkte, den ersten am Ursprung der Marginalzelle, den zweiten am Ende der Mediastinalzelle, die sehr deutlich ist, den dritten am Ende der Costalzelle, den vierten am Ende der Marginalzelle, den fünften am Ende der Submarginalzelle, auch sind sämmtliche Queradern schwärzlich eingefasst. — Die Submarginalzelle ist fast so lang als die erste hintere Zelle; die dritte hintere Zelle ist gestielt; die erste Basilar- zelle nimmt %, der Flügellänge ein, die zweite ist etwas länger; die Discoidalzelle ist ziemlich gross und fünfeckig. Der Thorax ist mit ein- zelnen abstehenden Härchen besetzt. — Die Färbung der Flügel wie bei Limnobia stietica Blan ch. 5. P. tenella Ph. L. capite cinereo, thorace (cum eoxis halteribusque) testaceo, fusco-vittato; abdomine einereo; alarum hyalinarum costa ner- 78 * 610 Dr. R.A. Philippi: voque submarginali testaceis; reliquis pallide fuscis; pedibus pallide fuseis. Long. 2, lin., extens. alar. 6 lin. In prov. Valdivia © cepi. Die Fühler sind vom Ursprung an schwärzlich, ihr zweites Glied ist dicker als bei den andern Arten, dicker als das erste Glied, so lang als dick. Auch die Palpen sind schwärzlich. Die Marginalzelle ist ungetheilt und endet mit dem Flügelmal selbst, welches wasserhell ist. Die Sub- marginalzelle ist ein ziemliches kürzer als die erstere hintere Zelle; die dritte hintere Zelle ist lang gestielt, der Stiel fast zweimal so lang als die Zelle selbst. 4. Limnophila Macg. 1. Limnophila chilensis Blanch. Gay VI. p. 339. „Coquimbo.“ Ist mir unbekannt. 2. L. stigmatica Ph. L. capite antice thoraceque testaceis; antennis nigris, basi testaceis; abdomine fusco, apice testaceo; alarum hyalinarum neryis pallide fuseis; macula stigmaticali fusca; pedibus testaceis. Long‘ 3%, lin., ext. alar. 9 lin. In Valdiviana provincia Q@ cepi. Der Kopf ist grösstentheils aschgrau, nur die kurze Schnauze ist gelblich; die Palpen sind schwärzlich. Der Thorax ist hell, ziemlich gelb und lässt nur mit Mühe etwas dunklere Striemen erkennen. Die Flügel haben keine Discoidalzelle, die vierte hintere Zelle ist gestielt. 3. Z.? pallens Ph. L. pallide testacea, antennis obscurioribus; alis hyalinis immaculatis, nervis pallide testaceis, cellula postica secunda ses- sili. Long. 3 lin., extens. alar. 7'/, lin. In prov. Valdivia inveni. Das erste Fühlerglied, welches blassgelb ist, ist kurz, wie es bei Limnobia sein soll, allein es sind fünf hintere Zellen vorhanden. Die Ba- silarzellen sind verlängert, gleich lang, aber die Submarginalzelle ist noch kürzer als die zweite Marginalzelle. Es ist eine Discoidalzelle vorhanden. 4. L. trichopus Ph. L. corpore pedibusque griseo-fuscis, thorace brunneo-trivittato; alis infuscatis, nervis — praesertim transyersalibus — fusco-marginatis; pedibus omnibus dense hirsutis. Long. 3'/, lin., extens., alar. 8 lin. Prope Santiago frequens praesertim Novembri. Die sechszehngliedrigen Fühler so wie die Palpen sind schwärzlich. Kopf, Brust und namentlich Hinterleib sind mit abstehenden Haaren be- kleidet, die sehr auffallen; noch mehr fällt die starke Behaarung der Beine auf, die dicht mit senkrecht abstehenden, ziemlich langen Haaren bekleidet sind. Vor der Spitze der gegen das Ende ziemlich verdickten Schenkel ist ein dunklerer Ring. Die Seitenränder des Hinterleibes sind A Aufzählung der chilenischen Dipteren. 611 weisslich. Die Flügel sind hinten sehr lang gewimpert, hell bräunlich grau; am dunkelsten gesäumt ist der Hinterrand der ersten Marginalzelle, welche bereits im dritten Theil der Flügellänge beginnt; die Marginal- zelle ist kürzer als die erste hintere Zelle; die Discoidalzelle fünfeckig, bisweilen mit einem kleinen Anhängsel. Ist fast doppelt so gross als Lim- nobia obscurata Blanch. hat braune, nicht gelbliche Beine, fünf hintere Zellen ete. 5. L. apoecila Ph. L. grisea, fuseo-vittata, satis hirsuta; pedibus pallide fuseis, femoribus obscurioribus; alis vix infumatis. Long. 2°/, lin. Locum ubi cepi annotare omisi. Ebenfalls auffallend behaart, jedoch nicht so stark wie die vorıge Art, der sie sehr nahe steht, von welcher sie jedoch auf den ersten Blick durch die fast wasserhellen Flügel sich unterscheidet, welche weder Rand- mal noch dunkel gesäumte Nerven haben. Der Verlauf der Flügeladern ist derselbe, auch ist der Hinterrand lang gewimpert. 6. Z. verecunda Ph. L. pallide fusca, subglabra, antennis obscurioribus; pectore evittato; alis fuscescentibus, immaculatis; pedibus pallide fuseis; femorum tibiarumque apice, nec non tarsis obseurioribus. Long 3 lin., extens. alar. fere 8 lin. . Locum ignoro. Die Fühler sind braun, beinahe perlschnurförmig. Der Kopf ist grau und mit einzelnen Börstchen besetzt, der übrige Körper trägt nur wenige kurze Härchen. Die Flügel sind schwach gebräunt; die Adern fein und braun. Eine Discoidalzelle ist vorhanden, die erste Submarginalzelle ist so lang als die zweite, und alle hintern Zellen sind sitzend. 7. Z. eineracea Ph. L. grisea, subglabra; antennis nigris, unico- loribus; thorace fusco-vittato; alis subhyalinis, immaculatis, nervis obscure fuseis; pedibus pallide fuscis. Long. 4 lin., extens. alar. 9 lin. Prope Santiago autumno (Aprili) J et ® cepi. Die Körperfaıbe ist grauer als bei der vorigen Art; die Fühler sind schwarz, auch die ersten Glieder. Die mittlere Strieme des Brustrückens fängt am Rande des Prothorax an; die seitlichen reichen nicht so weit nach vorn. Der Verlauf der Flügeladern ist sehr verschieden von voriger Art: es ist zwar auch eine Discoidalzelle vorhanden und alle hintern Zellen sind sitzend, aber die zweite Marginalzelle ist kürzer als die erste und weit kürzer als die erste hintere Zelle. 8. L. venosa Ph. L. glabriuscula, pallide fusca; antennis fusco- einereis, basi pallidioribus; thorace supra obscuriore, obsolete fusco-tri- lineato; abdomine nigricante; alis infumatis, guttulis pallide fuseis parum determinatis ad nervulos transversos. Long. 2%, lin., extens. alar. 9, lin E coll. ornat. Ferd. Paulsen. Ein Weibchen. Die Seiten der Brust sind beinahe testacea zu nennen; der Rücken ist blassbraun und nur mit Mühe erkennt man im Vorder- 5 612 Dr.R.A Philippi theile drei schmale, dunkler braune Striemen. Die Beine sind fein und ziemlich lang behaart, was aber wenig in die Augen fällt. Sämmtliche hintere Zellen der Flügel sind sitzend; die Discoidalzelle ist beinahe drei- eckig. Die Marginalzelle ist kürzer als die Submarginalzelle und diese kürzer als die darauf folgende Zelle. Die Flügeladern sind braun und mit einem schmalen, dunkeln Saum eingefasst; ausser den blassbraunen schlecht begrenzten Flecken auf den Queradern ist noch ein solcher Fleck in der Mitte der Marginalzelle, an der ich keine Theilung wahrnehme. 5. Limnobia Meigen. 1. Limnobia pallida Macg. Gay VII. p. 340. „Provinciae centrales et meridionales.* + 2. L. elquiensis Blanch. Gay VII. p. 341. „Andes de Elqui.* 3. Z. stigmatica Blanch. 1. c. p. 841. „Prope la Serena ete.“* Etiam prope Santiago inveni. 4. L. lineicollis Blanch. 1. ce. p. 341. „Prope la Serena.“ 5. L. ornatipennis Blanch. 1. c. p. 342. „Prope la Serena ete.* 6. Z. stietica Blanch. ]. c. p. 342. Locus nullus. 7. L. obscurata Blanch. 1. c. p. 343. Illapel. 8. L. flavida Ph. L. omnino testacea; alis hyalinis, nervis testaceis. Long. corp. 2%, lin. Prope Corral 1859 cepi. Die Fühler sind kaum etwas dunkler schalgelb als der Körper und die folgenden Glieder von derselben Farbe wie das erste. Die Augen sind schwarz. Die Submarginalzelle ist länger als die erste hintere Zelle, an der Discoidalzelle finde ich kein Anhängsel, auch ist sie nicht verlängert und dreieckig, wie Blanchard von seiner L. pallida angibt, sondern breit und ziemlich fünfeckig. 9. L. vernalis Ph. L. cinerea, antennis omnino cinereis; thorace subtestaceo, fusco vittato, abdomine einereo, interdum albo-annulato; alis hyalinis macula stigmaticali subquadrata fusca; pedibus pallide fuscis. — Long. 3'/, lin. Prope Catemu in prev. Aconcagua mensi Sept. cepi. Das erste Glied der Fühler ist kaum heller als die folgenden. Die gelbliche Farbe des Thorax fällt wenig auf, und ebenso seine braunen Binden. Der Hinterleib ist bei einem der drei @, die ich vor mir habe, schön grau und weiss geringelt, indem das hintere Viertel der Abschnitte 4 Aufzählung der chilenischen Dipteren. 613 rein weiss ist, allein bei den beiden auderen Exemplaren ist der Hinter- leib einfärbig grau. Die Flügeladern sind schwarz. Zwei Marginalzellen, die Submarginalzelle ist länger als die erste hintere Zelle; die Discoidal- zelle ist breit, beinahe viereckig. 10. Z. infumata Ph. L. obscure fusca, pedibus pallidioribus; alis infumatis, hyalino-guttatis, macula quadrata stigmatıcali fusca, — Long. 4 lin., extens. alar. 10 lin. Prope Corral Aprili 1859 g cepi. Die Fühler sind schwarzbraun, der Kopf mäusegrau, die Brust dunkelbraun, die Furchen jedoch, welche die einzelnen Abtheilungen der- selben einfassen, sind heller. Die beiden Anhängsel des Hinterleibes sind bei dieser Art kurz gestielt. Die Flügel sind hellgrau mit viereckigem. dunkleren Randmal, einem wasserhellen sichelförmigen Fleck unmittelbar hinter demselben, einem zweiten in der ersten Basilarzelle vor dem Beginn der Marginalzelle und hellere Stellen in der zweiten Basilarzelle und der Analzelle. Zwei Marginalzellen; die erste Basilarzelle weit länger als die zweite; ebenso die Submarginalzelle länger als die erste hintere Zelle. 14. L. guttata Ph. L. grisea, antennis nigriecantibus; thorace fusco-yittato; abdomine nigricante, margine postico segmentorum albido; alis hyalinis, guttis fuseis. — Long. 2Y,—3 lin., extens. alar. 6 lin. Prope Valdiviam nee non in prov. Aconcagua legi, ut videtur igitur magnam partem reipublicae inhabitat. Alle drei Exemplare, die vorliegen, sind Mänchen. Ich zähle 16 Füh- lerglieder von gewöhnlicher Beschaffenheit. Die beiden Basilarzellen sind sehr lang und die erste länger als die zweite; die Submarginalzelle ist halb so lang als die Marginalzelle und etwas länger als die erste hintere Zelle, alle hinteren Zellen sind sitzend. Die braunen Tropfen der Flügel sind bald heller bald dunkler, variiren aber nicht in Zahl und Stellung. Die erste Basilarzelle hat vier Flecke, der dritte ist der grösste und nimmt auch den Ursprung der Marginalzelle ein; diese hat einen Tropfen auf dem Quernerven, der sie in zwei theilt, einen davor und einen vor der Flügelspitze auf der Ader, die sie von der Submarginalzelle theilt; diese hat einen grösseren in der Mitte. Die erste, zweite, dritte hintere Zelle haben jede einen Tropfen, die vierte einen grösseren, viereckigen Fleck; auf den Queradern ist ebenfalls je ein Tröpfchen; die Analzelle und die Axillarzelle haben jedoch einen grösseren Fleck und einen Tropfen nahe am Flügelrand, auch die cellula spuria hat zwei runde Tropfen. 12. L. polystita Ph. L. pallide rufo-fusca; ‚vittis tribus latis castaneis antice abbreviatis in thorace pieta; alis hyalinis, guttis numero- sissimis rufo-fuseis. — Long. fere 4 lin., extens. alar. 8'/, lin. E prov. Valdivia © attuli. Die Fühler sind grau, auffallend perlschnurförmig, die ein- 614 Dr. R. A. Philippi: zelnen Glieder kugelig, durch einen dünnen Faden verbunden; vom zweiten an nehmen sie allmälig an Dicke ab. Die Flügeladern sind wie bei der vorigen Art, aber braun, nicht schwarz, und die Färbung ganz anders, die Tröpfchen sehr zahlreich; zwei Flecke sind merklich grösser, der eine am Ursprung der Marginalzelle, der andere auf dem Quer- nerven, der sie in zwei theilt. Auch die Costalzelle, welche bei Z. guttata ungefleckt ist, ist bei dieser Art mit zahlreichen Tröpfchen verziert. 13. L. phatta Ph. L. capite griseo; thorace griseo, fusco-vittato; abdomine albido, margine postico segmentorum fusco; alis hyalinis; nervo seeundo s. submarginali lineis tribus nigris ornato,, nervulis transver- salibus pallide fusco-limbatis. — Long. 3, lin., extens. alar. 7, lin. In praedio meo valdiviano cepi. Die Fühler des einzigen Weibchens, welches ich besitze, sind eben- falls stark perlschnurförmig. Die Flügeladern sind wie bei den beiden vorigen Arten, d. h. die beiden Basilarzellen sind lang, die vordere etwas länger als die hintere, keine hintere Zelle ist gestielt, es ist eine fünfeckige Discoidalzelle vorhanden, die beiden Marginalzellen nehmen die halbe Flügellänge ein, allein die Submarginalzelle fängt bereits mit der halben Länge der ersten Marginalzelle an. Eigenthümlich sind die drei schwarzen Striche auf der zweiten Ader, deren mittelster am Ursprung der Marginalzelle sich befindet. Die Schwinger sind sehr blassbraun. 14. L. chlorotica Ph. L.testacea; antennis fuscis, basi testaceis; tho- race fusco-univittato; alis flavescentibus; cellula discoidali quinquangulari. Long. 4'/, lin., extens. alar. 12 lin. E eolleet. ornat. Ferd. Paulsen. Ein Weibchen. Der Brustrücken ist blass rothbraun; die dunkel- braune Strieme fängt mit dem Vorderrand des Mesothorax an und ver- liert sich in der halben Länge desselben, nachdem er durch eine feine Linie gespalten ist. Die Flügeladern sind blass, grünlichgelb; die Quer- ader, welche die Marginalzelle theilt, kaum zu erkennen, und ebenso das Randmal. Vorderhüften und Schwinger sind blassgrün. — Unterscheidet sich von Z. pallida Meg. durch bedeutendere Grösse, fünfeekige Dis- coidalzelle ohne Anhängsel etc.; von L. favida mihi durch bedeutendere Grösse, braungraue Fühler etc. 6. Cylindrotoma Macg. Cylindrotoma hyaloptera Ph. C. fusca, lateribus peetoris sub- nigris, vitta albida a dorso separatis; alis hyalinis, nervis pallide fuseis; pedibus pallide fuseis. — Long. 4 lin. extens. alar. 9'/, lin. Locum ignoro, ubi eam cepi. Das erste Fühlerglied ist sehr kurz, das zweite ist eben so lang, Aufzählung der chilenischen Dipteren. 615 napfförmig , die folgenden sind beinahe eylindrisch, das vierte ist noch ziemlich dick. Die Flügel haben eine Marginalzelle, eine etwas längere Submarginalzelle, die aber doch etwas kürzer ist als die erste hintere Zelle. Es sind fünf hintere Zellen vorhanden und alle sitzend. Der Be- gattungsapparat des Männchens trägt jederzeit einen schwarzen, nach innen eingeschlagenen Haken. Weibchen unbekannt. Die folgende Mücke hat so eigenthümliche Flügeladeru, dass ich daraus ein neues Geschlecht bilde. 7. Idioneura!) Ph. Caput in proboscidem brevem productum. Autennae :breves, 14 (?) articulatae, moniliformes , pilosae; artieulis tertio sequentibusque ovatis. Palporum articulus quartus (crassus, tertium aequans?). Alae cellulis marginalibus duabus, prima latissima ex qua tres apice oriuntur, secunda angusta, fere aequilonga; submarginali in medio nervo trans- versali recto in duas divisa; cellulis posticis quingue omnibus_ sessilibus; basilaribus elongatis, circa 24 longitudinis alae occupantibus, prima paullo longiore; cellula quarta postica in cellulam discoidalemwintrante; nervo axillari valde flexuoso. Abdomen maris foreipe subelongata obtusa ter- minatum. Pedes elongati, graciles. Jdioneura macroptera Ph. I. capite pectoreque cinereis; antennis, abdomine, pedibusque nigris; forcipe d' cinereo-testacea; alis hyalinis, nervis nigris; transversis obsolete fusco-marginatis. — Long. corp. 4? lin., extens. alar. 5 lin. Ignoro locum ubi cepi. Zu der oben gegebenen Beschreibung wüsste ich nichts hinzuzu- setzen, das nöthig wäre, dieses Insekt von anderen zu unterscheiden. 8. Lachnocera ?) Ph. Antennae (in mari saltem) longitudine eorporis, 13 artieu- latae? articulo primo cerasso, cylindrico, elongato, secundo sensim attenuato, primum aequante; religquis tenuibus, medio crassioribus, utringue pilis longis patentibus hirsutissimis; ultimis aegre distinguendis, Probosecis brevis, palporum articulus quartus tertium aequans? Alae cellulis marginalibus duabus, prima maxima, secunda brevi, nervo obliquo a priore divisa; cellula submarginali una; posticis quatuor; discoida] quinquangulari; basilaribus elongatis, secunda longiore. Pedes graeiles. Durch die langen, stark behaarten Fühler und die Verhältni beiden Marginalzellen sehr ausgezeichnet. 1) Töiog eigenthümlich, v8000v Nerve. ?) Adyvn wolliges Haar, #&g@5 Horn. Bd. XV, Abhandl. 19 616 Dr. R.A. Philippi: Lachnocera delicatula Ph. L. artieulo primo antennarum testaceo, reliquis palpisque einereo-fuscis; thorace testaceo , fusco-vittato; coxis trochanteribusque pallidis; abdomine pedibusque fusco-cinereis; alis parum infuscatis; macula stigmaticali obseuriore. — Long. corp. 2Y, lin., extens. alar. 6, lin. Valdiviae marem cepi. 9. Erioptera MNeig. 1. Erioptera uniformis Blanch. Gay. VII. p. 343. „Fast in ganz Chili, Santiago, la Serena etc.“ E.? longipes Ph. E. capite, thorace, halteribus, coxisque testa- ceis; thorace unicolore; antennis (primo articulo testaceo excepto) cum palpis, pedibus, abdomineque pallide fuscis; alis omnino hyalinis, nervis fuscis, exquisite pilosis. — Long. corp. 4Y,; extens. alar. 9 lin. In prov. Valdivia © inveni. Diese Mücke muss vielleicht ein eigenes Geschlecht bilden. Die Schnauze ist fast so lang wie der eigentliche Kopf, das vierte Glied der Taster scheint mir aber nicht länger als das dritte zu sein. Die Fühler sind beinahe länger als Kopf und Brust zusammengenommen, stark und lang behaart, mit eylindrischen , schwer zu unterscheidenden Gliedern, deren Zahl 16 zu sein scheint. Die Flügel sind zusammengerunzelt, doch sehe ich deutlich, dass die Basilarzellen lang, und die zweite etwas länger als die erste, die Marginalzelle fast halb so lang wie der Flügel, und dass fünf hintere Zellen vorhanden sind, von denen die dritte gestielt ist; wogegen die Discoidalzelle zu fehlen scheint. Sehr eigenthümlich ist es, dass die Adern mit ziemlich langen, aus einem Knötchen entsprin- genden Haaren besetzt sind. 3. E.? pallida Ph. E. pallide testacea; palpis cinereis; alarum venis pallide testaceis. — Long. corp. fere 2 lin., alarum extensio 5 lin. Prope Catemu in prov. Aconcagua ® cepi. Die Augen sind schwarz. Die Fühler, von denen nur die erste Hälfte vorhanden ist, sind gelblich, und nur die letzten Glieder sind möglicherweise dunkel. Die Flügel sind schmal und lang wie bei der vorigen Art; sie haben ebenfalls keine Discoidalzelle; die beiden Basilar- zellen sind lang und schmal, die erste etwas länger als die zweite. Es sind eine oder wahrscheinfich zwei Marginalzellen vorhanden, doch kaun ich wegen der Haare auf den Flügeln die Querader, welche beide wahr- scheinlich theilt, nicht deutlich erkennen. Dann folgt eine lange schmale Submarginalzelle und fünf hintere Zellen, von denen die vierte kurz gestielt ist. Ist offenbar mit der vorigen Art ein Genus, ob aber eine Erioptera? Aufzählung der chilenischen Dipteren. 617 10. Megistocera Wied. Megistocera chilensis Ph. M. pallide fusco-testacea; ano luteo; alis hyalinis antice lutescentibus, macula stigmaticali pallide fusco-lutea. Long. corp. 10 lin., antennarum 2 poll. 10 lin., extens. alar. 20 lin. Prope Santiago invenit orn. Ferd. Paulsen. Der Kopf ist in eine lange Schnauze vorgezogen und nebst der Brust dicht und lang behaart; der Stirnhöcker hat jederseits eine Warze am Grund. Die Fühler sind ganz kahl; die Augen dunkelbraun, der Hinterleib ist nur schwach behaart; die Beine flaumhaarig, die Knie dunkel. Tipulariae fungicolae Latr. l. Macrocera Meig. 1. Macrocera valdiviana Ph. M. capite testaceo; antennis corpus sesquies aequantibus, basi testaceis, apicem versus nigris; thorace gla- berrimo, nitido, testaceo, vittis tribus latis nigro-fuseis. — Long. 2'% lin. Prope Corral in prov. Valdivia cepi. Kopf und Taster sind hell bräunlichgelb und das erste Glied der letzteren sehr dick; die kugeligen Augen und die Punktaugen sind schwarz. Die Fühler sind flaumhaarig, die beiden ersten Glieder dick und kurz, die letzten schwer zu unterscheiden. Die braunen Striemen der Brust sind sehr eigenthümlich; die mittlere vorn breit, so dass sie fast die Gestalt eines T hat, die seitlichen halbkreisförmig, mit der Convexität nach innen gerichtet. Die Seiten der Brust haben ebenfalls zwei braune Striemen, und das Schildchen ist oben glänzend braun. Die mittleren Hüften sind gleichfalls braun, sonst sind der mässig behaarte Hinterleib und die kurz flaumhaarigen Beine schalgelb. Die Flügeladern sind hell- braun und die Schwinger weiss. 2. M. testacea Ph, M. testaceas; antennis fusco-cinereis; thorace antice fusco-trimaculato; scutello concolore, alis hyalinis. — Long. 2'/, lin., extens. alar. 4Y, lin. E coll. orn. Ferd. Paulsen. Die Fühler sind etwa 1,mal so lang als der Körper; ihre zwei ersten Glieder sind gelblich, die übrigen bräunlichgrau, gegen die Spitze hin dunkler. Von den drei nicht scharf begränzten Flecken am Vorder- theil der Brust ist der mittlere der grösste. Die zweite Marginalzelle ist kurz, die Basilarzelle kurz, die gestielte hintere Zelle lang und kurz- gestielt. 7R 618 Dr.R. A. Philippi: 2. Cnephaeophila Ph. '). Ocelli duo. Antennae caput cum thorace superantes, 16-arti- eulatae; articulis duobus primis crassis reliquis cylindrieis. Alae cellula basilari unica brevi; marginalibus duabus, prima brevissima subquadrata, secunda longissima arcuata, apicem alae formante; submarginali longa, arcuata, postieis tribus (secunda cum cellula basilari secunda confusa). Tibiae apice calcaratae, caeterum inermes. Von Bolitophila durch A6gliedrige, nicht 12gliedrige Fühler und andere Flügeladern verschieden, von Sciophila durch die Länge. der Fühler und die unbewehrten Schienen. Onephaeophila fenestralis Ph. Se. fusca; antennarum articulis duobus basalibus fulvis; thorace antice fulvo, nigro-trivittato, vitta intermedia bifida, coxis segmentorumque abdominalium margine postico albidis. — Long. corp. 2'Y, lin., extens. alar. 417, lin. Santiago in domo mea dg' cepi. Das ganze Thier ist mit kurzen Härchen bekleidet; auf den Fühlern sind die Härchen noch kürzer und dichter. Die Oberseite des Kopfes ist dunkelgrau. Die beiden Punktaugen berühren sich beinahe und treten stark hervor. Die Palpen sind gelblich. Die Hüften sind weisslich mit schwarzem Fleck, die Trochanteren schwärzlich, die Schenkel hell, Schienen und Tarsen dunkelgrau. 3. (eroplatus Bose. Ceroplatus obscurus Ph. C. capite, antennis abdomine nigris; thorace nigro, antice luteo maculato; alis nigricantibus; coxis femori- busque maxima ex parte albis, apice basique nigris; tibiis tarsisque nigri- cantibus. — Long. 3%, lin., extens. alar. 61, lin. Valdiviae Januario 1863 specimen cepi. Die drei Punktaugen stehen in einer geraden Linie. Die Brust zeigt jederseits eine schmale gelbe Linie, die vom Vorderrand bis zum Ursprung der Flügel reicht, und daneben nach innen einen gelben Fleck. Der Marginalnery ist deutlich. Beide Basilarzellen sind in,eine ver- schmolzen; die erste Marginalzelle ist etwas offen; es sind vier hintere Zellen vorhanden, von denen die zweite kurz gestielt ist; der Analnerv schliesst sich dicht an den vorhergehenden an und reicht nicht bis zum Flügelrand, wohl aber thut dies der Axillarnery, Die Flügel sind schwärzlich und haben noch einen dunkleren diagonalen Fleck in der ersten Margi- nalzelle und der Basis der ersten hintern Zelie. Die Schwinger sind schwarz. Die Schienen sind, die Eudsporen abgerechnet, unbewehrt. | »vepalog finster und PıAEm lieben. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 619 4. Centroenemis !) Ph. Antennae mediocres, glabrae compressae, articulis aeque longis ac latis, -primis duobus distinetis. Ocelli duo in vertice.. Palpi pluri- articulati. Alae nervo marginali destitutae; cellulae marginales duae, prima longe aperta; posticae quatuor, secunda petiolata; cellulae basilares in unam confusae; nervus analis fere cum antecedente confluens. Tibise omnes bifariam spinosae. Abdomen compressum. Dieses Genus weicht von ‚AMycetophila durch zusammengedrückte Fühler, zwei Marginalzellen ete., von Leia durch zwei Punktaugen, dop- pelte Marginalzelle ; von Seiophila durch die grosse, weit geöffnete erste Marginalzelle etc. ab; von Ceroplatus durch schmale Fühler, gedornte Schienen; durch dies letzte Merkmal und den zusammengedrückten Hinter- leib auch von Platyura ab, etc. Centrocnemis stigmatica Ph. H. antennis fuseis, basi luteis; tho- race lutescente, fusco-vittato; abdomine nigro, segmento quinto, apiceque luteis; alis subhyalinis; macula stigmaticali fusca; pedibus pallide testaceis, tarsis nigricantibus. — Long. 4'/, lin., extens. alar. 8 lin. £ E prov. Valdivia specimen attuli. Die Fühler sind beschädigt und haben nur noch 9 Glieder; die beiden ersten sind deutlich von einander abgesetzt, die folgenden sind es nicht; sie sind zusammengedrückt und nur so breit wie lang. Die Palpen sind mehrgliedrig, wohl viergliedrig, aber ich kann die Glieder nicht wohl zählen. Die Brust ist gelb; zwei breite, ziemlich dunkelbraune Streifen reichen, indem sie allmälig schmäler werden, bis zum Schildchen, fangen aber erst etwas hinter dem Vorderrande an; in der Mitte ist eine wenig deutliche Strieme, die vom Vorderrande anfängt und sich gegen die Mitte hin verliert. Das Schildchen ist ebenfalls gelb. Der Hinterleib ist zusammengedrückt, grösstentheils sammtschwarz; das vierte Glied ist aın Grunde dunkel braungelb, das fünfte dunkelgelb mit schwarzem Hinter- rande, das letzte Glied blassgelb. Unten sind die ersten Glieder schwarz mit gelbem Rande, das vierte und fünfte grösstentheils gelb, die folgen- den — bis auf das letzte — ganz schwarz. Die Brust trägt ausser feinen, anliegenden, seidenartigen Härchen jederseits eine Reihe Borsten. -— Der schräge Nerv, welcher die Marginalzelle in zwei theilt, ist sehr lang. Die zweite gestielte Zelle fängt nieht mit einem spitzen Winkel, sondern mit zwei rechten an, indem ihre vordere Ader an der Basis geknickt ist. Zwischen der Submarginalzelle and der zweiten hinteren Zelle ‚ist ein brauner ziemlich dunkler Fleck, auch ist die Spitze und die äussere Hälfte des Hinterrandes graulich getrübt, und die Trübung zieht sich längs den Adern etwas nach innen. Die Schwinger sind blassbraun. 1) #&vr00v Stachel und #vrun Schienbein. 620 Dr.R. A. Philippi: 3. Gnoriste Hoffmsg. Gnoriste chilensis Ph. Gm. capite antennisque nigris; thorace fulvo, fusco-univittato; abdomine depresso, atro, flavo-annulato; alis parum infuscatis; coxis femoribusque pallide testaceis, tibiis obseurioribus, tarsis nigris. — Long. 2", lin., extens. alar. 5 lin. Specimen unicum, quod ni fallar in prov. Valdivia cepi, servo, Von vorn gesehen erscheint die Verlängerung des Kopfes faden- förmig, von der Seite betrachtet ist aber die erste Hälfte, welche etwa die Länge des eigentlichen Kopfes hat, weit höher als die zweite, fast doppelt so lange, fadenförmige Hälfte; dieser fadenförmige Theil trägt etwa in zwei Fünfteln seiner Länge die fadenförmigen viergliedrigen Taster; der folgende Theil ist von seiner Mitte an gespalten (in zwei Lippen?), die braune Strieme des Brustrückens erreicht den Hinterrand desselben nicht; das Schildehen ist ebenfalls röthlichgelb, und so auch das Hinterschildchen, das aber eine schwärzliche Mittellinie hat. Der Hinterleib ist vorn zusammengezogen, dann breit, kahl, glänzend, kohl- schwarz, mit breiten, gelben Hinterrändern der Abschnitte. Die Flügel- adern haben den normalen Verlauf von Gnoriste. Die Schwinger sind dunkelbraun mit weisslichem Stiele. Die Hinterschienen sind, mit Aus- nahme der Enddornen, unbewehrt, während sie bei @n. apicalis nach Macquart (Schlüssel zu den Geschlechtern der Fungicolen) mit Dornen bewehrt sein sollen, wogegen sie in der Abbildung bei Cuvier Regne animal accompagne de planches gravees sehr fein gewimpert sind. 6. Platyura Meig. Platyura subannulata Ph. Pl. thorace luteo, vittis tribus casta- neis ornato; scutello luteo; postscutello nigro; abdomine nıgro; segmen- torum margine luteo; alis hyalinis, apice infuscatis; pedibus pallide fus- eis, tarsis nigricantibus. — Long. 22% lin., extens. alar. 7 lin. Locum ignoro. Der Kopf ist schwarz und ebenso die schmalen aber zusammen- gedrückten Fühler bis auf die beiden ersten Glieder, die hellgelb sind. Der Hinterleib ist verdickt, ist aber wohl plattgedrückt gewesen. Die Flügel haben zwei Marginalzellen, von denen die erste in einer kurzen Strecke offen ist. Es sind vier hintere Zellen vorhanden, von denen die zweite äusserst kurz gestielt ist. Eine Basilarzelle. Die Analnerven und Axillarnerven sind deutlich, der erste erreicht den Flügelrand nicht. Die Spitze der drei ersten hinteren Zellen, die der Analzelle und ein kleiner Fleck im Grundwinkel der ersten hinteren Zelle sind getrübt. Schwinger weiss. Schienen kahl, bis auf die Endsporne unbewehrt. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 621 7. Mycetophila Meig. Blanchard führt vier Arten auf; das Museum besitzt deren fünf andere. 1. Mycetophila ornatipennis Blanch. Gay VII. p. 344. „Cogquimbo.* Ich besitze sie von Santiago. Die innere Binde ist in der Mitte unterbrochen. 2. M. vitticollis Blanch. 1. c. p. 345. „Coquimbo.“ Ich halte eine bei Santiago gefangene Mücke für diese Art. Ueber die Flügeladern, diess so wichtige Kennzeichen, sagt Blanchard kein Wort. Bei meiner Mücke ist die erste gestielte Zelle an dem Ursprung offen, und die zweite gestielte Zelle beginnt in gleicher Höhe mit der Submarginalzelle, in welcher die beiden braunen Tropfen stehen; der Hinterrand der zweiten gestielten Zelle ist hinten an seinem Ursprung bräunlich gesäumt. 3. M. punctipennis Blanch. ]. ec. p. 345. „Carelmapu.“ 4. M. obscuripennis Blanch. 1. e. p. 546. „Coquimbo.“* 5. M. cognata Ph. M. capite, antennis , thoraceque evittato fuscis; abdomine nigro; alis infuscatis, antice flavidis, maculis duabus nigrican- tibus; pedibus testaceis; coxis posterioribus macula pallide fusca notatis. Long. 12/4 lin. In prov. Valdivia cepi. Die Flügel sind schwach gebräunt, vorn gelblich. Die Basilarzelle nimmt etwa zwei Fünftel der Flügellänge ein; die erste (zweite) hintere Zelle ist ganz kurz gestielt, beinahe sitzend, die dritte hintere (vierte Marg:) lang gestielt, die zweite fliesst mit der zweiten Basilarzelle zu- sammen, indem die Querader fehlt, welche beide trennen sollte. Ein schwärzlicher Fleck ist rund um die Querader, ein zweiter in der halben Länge der Marginal- und Submarginalzelle, dieser verliert sich allmälig nach der Flügelspitze hin, welche nebst dem hinteren Theil der Flügel bräunlich getrübt ist, während die Basalhälfte des vorderen Theiles gelblich erscheint. 6. M. fascipennis Ph. M. einereo-fusca, thorace obsolete vittato; antennis basi vix pallidioribus; alis hyalinis, fusco-bimaculatis, macula secunda in fasciam pallide fuscam, flexuosam continuata, gutta pallide fusea in apice alae; pedibus testaceis, tarsis obscurioribus. — Long. 2 lin. In prov. Santiago cepi. Die Fühler sind ganz grau, kaum etwas heller am Grunde. Die erste gestielte Zelle ist etwas länger gestielt als bei der vorigen Art, 622 Dr. R.A. Philippi: und die zweite gestielte Zelle entspringt in derselben Höhe. Die Flügel sind wasserhell, die Adern braun; der blassbraune Tropfen wird von der Spitze der zweiten Ader in zwei gleiche Hälften getheilt. 7. M. heteroneura Ph. M. capite ferrugineo; antennis basi luteis, apice fuscis; thorace luteo, evittato, subtus ad latera nigro; abdomine basi luteo, deinde nigro; alıs lutescentibus, apice macula nigra notatis, nervo tertio longitudinali basi incompleto; pedibus-luteis; trochanteribus postieis nigris. — Long. 1°, lin. Prope Corral specimen cepi. Die Palpen sind hellgelb, der Kopf dunkelrostgelb. Auf dem Brust- rücken sind keine Striemen zu unterscheiden, die Seiten sind hinter der ersten Hüfte dunkelbraun. Die Basis des Hinterleibes und die Seiten der ersten Ringe desselben sind gelb, das Uebrige schwarz. Die Dornen der hinteren Beine sind tief schwarz, die Tarsen schwärzlich. Die Flügel sind im vordern Theil gelblich; die Basilarzelle ist schmal und nimmt mehr als die halbe Länge des Flügels ein; die erste Ader der ersten gestielten Hinterzelle reicht nicht bis zum Ursprung der Zelle, wogegen die erste Ader der zweiten gestielten hinteren Zelle fast bis zur Flügelwurzel reicht 8. M. apicata Ph. M. capite griseo; thorace luteo, fusco-vittato; abdomine nigro, apice testaceo,; alis hyalinis, antice flavescentibus, fascia flexuosa transversa fusca in medio, apiceque pallide fusco; pedibus testa- ceis, coxis immaculatis, tarsis nigricantibus. Long. 2 lin. In prov. Valdivia cepi. Die Fühler sind braun, die beiden ersten Glieder blasser, aber doch nicht schalgelb, die Striemen der Brust sind nicht sehr dunkel. Die beiden gestielten hinteren Zellen der Flügel fangen in gleicher Höhe an, die braune Querbinde nimmt den Ursprung derselben ein, und wird gegen den Vorderrand des Flügels hin immer dunkler; die bräunliche Spitze des Flügels ist nach innen suharf begrenzt und daselbst am dunkelsten, nach der Spitze hin wird sie allmälig blasser. — Das Schildchen ist braun, das Hinterschildehen schwarz. — Ist der M. cognata ähnlich, aber leicht durch den deutlich gestriemten Brustrücken, die helle Spitze des Hinterleibes ete. zu unterscheiden. 9. M. atricornis Ph. M. obscure fusca; antennis nigris, basi pai- lidioribus; thorace hispido, obsolete nigro-vittato; alis subhyalinis, fusco- binotatis, cellula petiolata prima petiolum suum aequante; pedibus testa- ceis, apice femorum posticorum tarsisque nigrieantibus. Long. 12, lin, Prope Santiago cepi. Diese Art ist sehr leicht durch die lang gestielte erste hintere Zelle zu kennen; die zweite gestielte hintere Zelle entspringt in gleicher Höhe mit der Submarginalzelle, welche sehr breit ist und die beiden braunen Flecke in sich enthält. Die hintere Ader der zweiten gestielten Aufzählung der chilenischen Dipteren. 623 hinteren Zelle ist an ihrem Ursprung hinten dunkelbraun gesäumt, was ich bei keiner andern chilenischen Art finde als bei der M. vitticollis? 40. M. nigriventris Ph. M. antennis testaceis, apicem versus obscu- rioribus; thorace testaceo, supra rufo; abdomine atro; alis paullulum infumatis, fusco-bimaeulatis; pedibus testaceis, trochanteribus, tarsisque nigricantibus. Long. 1%, lin. E prov. Valdivia specimen attuli. Der Scheitel ist hell aschgrau. Die Flügel schillern gelb. Der erste schwärzliche Fleck derselben ist um die Querader, der zweite blässere in der Mitte der Länge der Randzelle und der ersten hinteren Zelle. Die zweite hintere Zelle ist sehr kurz gestielt und die andere gestielte Zelle entspringt in gleicher Höhe mit der ersten. Die Hüften sind sehr blass, beinahe weiss, 8. Leia? Meigen (seu potius novam genus?) Leia? poeeiloptera Ph. L. corpore fusco; antemnarum artieulis duobus primis, femoribusque pallide testaceis; alis hyalinis, macula suh- quadrata ad medium apiceque fuseis. Long. 2’/, lin. Habitat in prov. Valdivia. Die beiden ersten napfförmigen Glieder der Fühler sind schalgelb, die übrigen graubraun; die Augen schwarz. Die Punktaugen stehen in einer Querlinie hinter den Augen. Der Brustrücken ist schalgelb, aber mit drei breiten braunen Striemen, so dass er auf den ersten Blick braun erscheint. Der Hinterleib ist haarig, dunkelbraun; die Ränder der Ab- schnitte gelblich. Die Flügeladern sind sehr eigenthümlich. Es fehlen die Mediastinalzellen gänzlich; es ist eine Basilarzelle vorhanden, welche etwa den dritten Theil der Flügellänge einnimmt; zwei Submarginal- zellen, vier hintere Zellen, von denen die zweite gestielt und wenig kürzer als ihr Stiel ist; hierauf folgen noch zwei Zellen. Die Haut ist mit, feinen anliegenden Härchen bekleidet. Der erste viereckige braune Fleck nimmt die Basis der ersten Submarginalzelle und der ersten hin- teren Zelle ein, ein zweiter die hintere Hälfte der Submarginalzelle und die Spitze der Costalzelle; die ganze Spitze des Flügels von diesem Fleck an bis an das Ende des nervus interno - medius ist getrübt. Die Schwinger sind gelblich. Die Vorderhüften sind wie ibr Schenkel blass- gelb, die hinteren sind schwärzlich. Die Hinterschienen sind zweizeilig bedornt. 9. Seiophila Hfmsg. Blanchard führt zwei Arten aus Chile auf, das Museum besitzt sieben andere. Bd. XV. Abhandl. 80 624 Dr.R. A. Philippi: 1. Sciophila chilensis Blanch. apud Gay VIL p. 347. „Coquimbo.“ Ich rechne dahin eine von mir bei Corral gefangene Mücke. 2. Se. obsoleta Blanch. 1. c. p. 347. „Valparaiso ete.“ Ich rechne hierher eine in Valdivia gefangene-Art. Sie ist indessen beinahe schwarz, während dieBlanchard’sche Art braun sein soll, und die Schenkel sind blassgelb. Von den Flügeladern sagt Blanchard nichts; bei meiner Art ist die erste Marginalzelle klein und viereckig und die zweite gestielte hintere Zelle so lang als ihr 'Stiel. „Die Schwinger sind gelb. 3. Se. valdiviana Ph. Sc. antennarum artieulis duobus. basalibus flavis, reliquis nigris; eapite fiavo;, thorace fulvo, fusco-univittate; abdomine luteo, vitta mediana margineque postico segmentorum. fuscis; pedibus testaceis, tibiis tarsisque infuscatis. Long. 22, lin. Prope Corral inveni. Von Se. ehilensis Blanch. sogleich durch den nur mit einer breiten blassbraunen, aber doch sehr deutlichen Längsbinde versehenen Brust- rücken verschieden. Die Flügel sind etwas gelblich und ihre Adern braun. Die erste Marginalzelle ist klein und viereckig, die zweite gestielte hintere Zelle etwas länger als ihr Stiel. 4. Se. thoracica Ph. Se. pallide testacea; capite supra nigro, opaco; thorace supra maxima ex parte atro, nitido; abdomine nigrescente, margine segmentorum testaceo; antennis apicem versus nigrescentibus; alis subinfumatis. Long. fere 3 lin. Prope Corral cepi. Die ersten Fühlerglieder sind gelb, die folgenden schwärzlich. ‘Die Vorderbrust ist oben nur in der Mitte schwarz, die Mittelbrust ist oben ganz schwarz. Die erste Marginalzelle ist klein, aber doch zweimal so lang als breit; die zweite hintere gestielte Zelle ist etwa so 1a als ihr Stiel. Die Schwinger sind bräunlich. 5. Sc. praecox Ph. Sc. fusco-grisea; antennarum artieulis basalibus coneoloribus; thorace lineis tribus obscurioribus vittato; abdomine margine postico segmentorum albido, interdum parum conspicuo, ornato; pedibus pallide fuseis, tarsis obscurioribus, fere nigris. Long. %°/, lin. Prope Santiago, hyeme (Augusto). Bei einem Exemplare ist die Basis des dritten Fühlergliedes weiss. Die erste Marginalzelle ist klein, viereckig, aber doch zweimal so lang als breit; die zweite hintere Zelle ist etwas länger als ıhr Stiel. Die Schwinger sind weisslich mit schwarzer Spitze. 6. ‚Sc. vernalis Ph. Se. nigro-fusea; antennarum basi, margine segmentorum 3. 4. 5. abdominis pedibusque pallidis, testaceis, tarsis tamen nigris; cellula marginali prima vix longiore quam lata. Long. 2 lin. Cum priore inveni. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 625 Auf der Brust kaun ich keine Striemen unterscheiden; sie ist graubraun, matt; die Schienen sind so hell als die Schenkel. Dieser Umstand unterscheidet sie von Se. obsoleta Blanch., bei welcher nur die Schenkel blass sind. Von der vorigen Art unterscheidet sich Se. vernalis durch die blassgelbe Basis der Fühler, und die kürzere erste Submarginalzelle. Die zweite gestielte hintere Zelle ist fast zweimal so lang als ihr Stiel und die Schwinger sind weisslich ohne schwarze Spitze. 7. Se. aberrans Ph. Se. fusco-grisea; articulis antennarum basalibus albidis; pedibus albidis, trochanteribus tarsisque fuseis; cellula marginali prima quadrata minima, cellula postica secunda subsessili. Long. vix 1'%, lin. In colli S. Cristöval prope Santiago Octobri cepi; aliud specimen Valdiviae nactus sum. Die Brust ist bräunlichgrau ohne Striemen und so wie der etwas dunklere Hinterleib stärker behaart als bei den meisten anderen Arten. Die Beschaffenheit der Flügeladern erlaubt nicht, diese Art mit irgend einer andern chilenischen zu verwechseln. 8. Sc. australis Ph. Sc. fusco-grisea; articulis antennarum basa- libus albidis; coxis, trochanteribus, femoribusque albis, tibiis tarsisque pal- lide fuseis; cellula prima marginali alarum trapezia, secunda postica petiolum suum aequante. Long. 1'/, lin. In prov. Valdivia inveni. Auf den ersten Blick mit der vorigen zu verwechseln, aber die Flügeladern sind sehr verschieden. Die erste Marginalzeile ist immer noch klein, aber doch sehr gross gegen die der vorigen, kaum zweimal so lang als breit, in Gestalt eines mit seiner Basis nach vorn gerichteten Trapezes. Die zweite gestielte hintere Zelle ist ebenfalls so lang als ihr Stiel. Die Schwingkölbehen sind grau mit weisser Spitze und weissem Stiel. 9. Sc. pusilla Ph. Se. corpore antennisque nigro-fuseis; palpis, coxis, femoribus pallide testaceis; genubus postieis nigris; tibiis tarsisque fuscescentibus; cellula marginali prima minima quadrata; nervis cellula- run posticarum hyalinis. Long. 1"/, lin. In prov. Valdivia cepi. Die erste Marginalzelle ist so klein als bei Sc. pallipes; die beiden gestielten hinteren Zellen sind so lang als ihre Stiele. 10. Se. ocreata Ph. Sc. antennarum fuscarum basi pallida; thorace griseo-fusco, obsolete vittato; abdomine nigro; alarum cellula marginali prima minima, petiolata; secunda longe petiolata; pedibus pal- lidis, trochanteribus, genubusque postieis nigris, tarsis nigricantibus. Long. 2 lin. Prope Santiago invenitur mensi Septembri. Der Kopf ist oben röthlichbraun: die Palpen sind braun. Die erste 80 * 626 Dr. R.A. Philippi: der gestielten Zellen ist beinahe sitzend, so dass die beiden gestielten Zellen in sehr ungleicher Höhe entspringen. Die Schwinger sind hellgrau mit schneeweissem Stiel. Hüften und Schenkel sind beinahe weiss, wo- gegen die schwarzen Trochanteren und die schwarze Spitze der Hinter- schenkel sehr absticht: die Schienen sind blassbraun, die Tarsen schwärz- lich. — NB. Bei einem Fxemplare fehlt auf dem rechten Flügel die erste Marginalzelle gänzlich, während sie auf dem linken vorhanden ist. 10. Mycetobia? Meig. Dycetobia? fulva Ph. M. corpore, capite, basi antennarum, palpis femoribusgue fulvis; antennis, tibiis, tarsisque fusco-cinereis; alis luteis, apice fuseis. Long. 4 lin., extens. alar. 7'/, lin. Specimen a Krauseo prope Corral lectum suppetit. Die Augen sind nierenförmig, schwarz. Zwei Punktaugen, die in einer schwärzlichen Querbinde stehen. Die Fühler sind nicht so lang als Kopf und Brust zusammen; die beiden ersten Glieder gelb, napf- förmig, die folgenden braun, walzenförmig, fast so dick als lang, kahl, das erste noch grösstentheils gelb. Der Brustrücken zeigt anstatt der Striemen drei Reihen schwärzlicher Haare. Der Hinterleib ist lang, schmal, plattgedrückt, mit anliegenden Härchen bekleidet, die seinem Glanz keinen Abbruch thun. Die Schenkel sind kaum verdickt zu nennen; die Schienen flaumhaarig, mit zwei mässig langen Dornen am Ende. Die Marginalzelle der Ader ist gegen die Spitze hin durch eine schräge Ader getheilt; es sind vier hintere Zellen vorhanden; die zweite ist kurz gestielt und entspringt nicht von der Basilarzelle, sondern nebst der ersten hinteren Zelle vom Hinterrand der ersten Marginalzelle. Diese Mücke hat also die Augen von MMycetobia, die Flügeladern von Platyura. Wohin soll man sie bringen ? 11. Agaricobia!) Ph. Oculi maris approximati, subreniformes. Ocelli.... Antennae caput cum thorace subaequantes, cylindricae, artieulis primis cyathyfor- mibus, apice longe setosis. Alae cellulis mediastinis duabus, submargi- nali unica, postieis tribus, media brevissime petiolata. Tibiae ‚calcaratae, posticae setis brevibus c. sex vestitae, vix armatae dicendae, Agaricobia fuluicollis Ph. A, capite cinereo; antennis einereis, arti- culis basalibus fulvis; tborace fulvo; coxis, femoribus, tibiis pallide flavis; alis subhyalinis, vittis duabus pallide fuscis. Long. fere 2 lin. Prope Santiago inveni. !) &yagındv der Baumschwamm, fid® ich lebe. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 627 Die Queradern sind bräunlich eingefasst, und hiedurch entsteht die erste Querbinde; die zweite verläuft in der Mitte zwischen dieser und der Flügelspitze; diese letzte ist*getrübt und die Trübung durch eine wasserhelle Binde von der zweiten bräunlichen Querbinde geschieden. Die dritte hintere Zelle ist nicht von der zweiten Basilarzelle geschieden, indem die Querader fehlt. 12. Seiara Fabr. Meig. Blauchard hat a. a. O. drei chilenische Arten. 1. Sciara fuliginosa Blauch. apud. Gay. VI. p. 348. „Coquimbo etc.“ 2. Sc. infuscatipennis Blanch. |. c. p. 348. „Coquimbo etc.“ 3. Sc. pallipes Blanch. „Frequens in insula Chiloe, S. Carlos ete,* 4. Sc. domestica Ph. Sc. corpore omnino nigro; alis vix infuscatis; pedibus pallide fuseis. Long. 1'/, lin. Plures in domibus ad fenestras cepi. Sc. fuliginosa Bl..soll schwarze Schienen, Sc. pallipes schalgelbe Beine, Sc. infuscatipennis schwärzliche Flügel haben, folglich muss diese kleine Fliege davon verschieden sein. Die Randader reicht fast bis zur Basis der zweiten hinteren Zelle; die Schwinger sind blassbraun. 5. ‚Sc. heteropus Ph. Sc. atra, nitida; coxis femoribusque anticis testaceis; alis hyalinis. Long. 1?/ lin. Prope Corral cepi. Die Fühler, die hinteren Beine, einschliesslich ihrer Hüften, und der ganze Körper sind glänzend schwarz, während die Hüften, Tro- chanteren und Schenkel der Vorderbeine hell, bräunlich sind. Die Rand- ader reicht nicht ganz so weit als der Ursprung der zweiten hinteren Zelle. 6. Sc. diminutiva Ph. Se. nigro-fusca; alis hyalinis, nervis praeter duos primos hyalinis. Loug. 1 lin. Prope Corral cepi. Die ganz wasserhellen Flügel, deren hintere Adern ungemein dünn sind, unterscheiden diese Art von der gleich grossen Sc. pallipes Bl., welche schwach getrübte Flügel haben soll. Die Randader reicht nicht so weit als der Ursprung der zweiten hinteren Zelle, die Schwinger sind braun. Tipulariae gallicolae. Nach der Häufigkeit der Gallen muss die Anzahl der Gallmücken sehr gross sein. 628 Dr. R.A. Philippi: l. Lestremia Maeg. Lestremia nigra Blanch. Gay VII. p. 349. „In insula Chilo@ et prope Carelmapu.“ 2. Cecidomyia Fabr. 1. Cecidomyia flavida Blanch. ]. c. p. 350. „Prope la Serena.“ 2. ©.? fuscescens. C. pallidissime fusca; antennis maris corpore lon- gioribus; alis valde pilosis, cellula petiolata nulla. Long. vix 4 lin. Locum ubi cepi adnotari omisi. Die Fühler sind ebenfalls blassbraun und haben einige zwanzig Glieder, die wie bei Cecidomyia gestielt sind, allein die Flügel sind so stark behaart wie nur bei Lasioptera, und haben ausser dem kurzen Submarginalnerven noch drei andere Nerven. Ich kann die Länge der Tarsenglieder nicht angeben, da ich nicht vermag, die einzelnen Glieder zu unterscheiden. 3. Psychophaena !) Ph. Caput rostratum, rostro caput aequante. Palpi quadriarticulati, articulus tertius crassus, obconicus, quartus paullo brevior, tenuis, cylin- drieus. Antennae longe pilosae, 14 articulatae (etiam in maribus?), articulo primo crasso, sequentibus c. 7 subglobosis et (in @ saltem) haud petiolatis, ultimis elongatis, apicali lanceolato. Alae: cellula basilaris distincta, stigma, et ante stigma cellula minima marginalis; nervus-externo- medius et interno-medius furcati, alii nervi nulli; margo posticus longe ciliatus. Pedes pilosi, haud calcarati; tarsorum articulus primus longior. Die Flügeladern erinnern an Campylomyza, allein die Querader liegt vor der Gabelung der folgenden Längsader und macht mit derselben einen rechten Winkel; auch ist die sehr kleine Marginalzelle eigen- thümlich. Die Fühler sind, wie es bei den Gallmücken Regel ist, lang behaart. Psychophaena pictipennis Ph. Ps. antennis pallidissime cinereis; palpis nigris; capite et thorace einereis; abdomine nigricante; pedibus pallide fuscis, genubus nigris; alis infuscatis, praesertim ad marginem anticum, macula stigmaticali nigra guttisque numerosis hyalinis. Long. vix 4 lin. In colli S. Cristoval prope Santiago cepi. Die Flügel sind ungemein zierlich. ’) auyn Schmetterling und gelv® scheinen. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 62) 4. Spaniotoma !) Ph. Thorax supra caput prominens. Antennae breves, palpos viıx superantes, sexarticulatae, articulis ovatis, pilis raris vertieillatis, ultimo acutiuseulo. Palpi quadriartieulati, articulo primo erasso, ultimo tenui, longiore, diviso? Alae nervis longitudinalibus quatuor, seeundo erassiore, tertio furcato, praeterea nervus analis et axilliaris inchoati; eellula ‚basalis prima brevis, secunda nulla, cellula marginalis simplex. Ungeachtet der geringen Zahl der Fühlerglieder rechne ich diese kleine Mücke wegen der wirtelförmigen Behaarung der Fühler zu. den Gallieolis. 1. Spaniotoma bivittata Ph. O. flavescens; vitta mediana abbreviata fusea antice, duabus abbreviatis nigris postice thoracem ornantibus; ab- dominis dorso, parte inferiore, femorum tibiis tarsisque cinereo-fuseis. Long. 4 lin. In colli S. Cristoval prope Santiago Augusto 1862 cepi. Augen und Scheitel sind schwarz, Fühler und Palpen grau, die Brust gelb. Die Mittelstrieme, die vom Vorderrand anfängt und bis zur Mitte reicht, ist hellbraun nnd fällt weit weniger auf als die beiden seit- lichen Striemen, die beinahe schwarz sind und von der Mitte bis dicht an den Hinterrand reichen. Das Schildchen ist schwarz mit einer schmalen gelben Längslinie in der Mitte. — Der Vorder- und Hinterrand der Flügel ist stark gewimpert, das letzte Fühlerglied anderthalbmal so lang als das vorletzte. 2. Sp. unicolor Ph. ©. corpore pedibusque flavescentibus, unicolo- ribus; oculis nigris. Long. 24 lin. Cum priore inveni. Das letzte Fühlerglied ist zweimal so lang als das vorhergehende, fast linearisch, und mit kurzen Härchen dicht besetzt. Die Taster sind etwas kürzer als die Fühler, die Flügel breiter als bei. der vorigen Art und nicht gewimpert. 5. Pentaneura ?2) Ph. Antennae caput cum thorace aequantes, moniliformes, 12—14 ar- ticulatae, longe verticillatim pilosae; articulis subglobosis, haud petiolatis, ultimo elongato. Palpi elongati, anteunas aequantes, artieulis subeylin- drieis, Alae angustae, valde. hirsutae, nervis longitudinalibus quinque, secundo fuscato, Pedes hirsuti, ecalcarati elongati, praesertim. tarsi; 1) om&viog selten und röwog Abschnitt. 2) mevre fünf, vedgov Nerve. 630 Dr. R. A. Philippi: articulus tarsorum primus sequentes duos aequans; quartus et quintus simul sumti tertium aequant. Die Flügel sind so stark behaart wie bei Erioptera und Lasioptera, aber die Nerven sind verschieden. Zwischen der zweiten und dritten lLängsader ist etwa in zwei Fünftel der Länge eine Querader, wodurch eine Basilarzelle gebildet wird, und wo die zweite Ader von derselben getroffen wird, gabelt sie sich, und ihr vorderer Ast vereinigt sich vor der Flügelspitze mit dem Ende der ersten Längsader. Pentaneura grisea Ph. P. pallide cinerea, vittis fuseis thoraeis parum conspieuis; dorso abdominis ultimisque tarsorum articulis obscuri- oribus. Long. circa 1 lin. Prope Catemu in prov. Aconcagua cepi. Auch die folgende kleine Gallmücke will in keines der mir bekannten Geschlechter passen. 6. Tetraphora Ph. Antennae caput cum thorace aequantes, moniliformes ce. 12—14 articulatae, longe vertieillatim pilosae; articuli inferiores subglobosi, inter- medii apice attenuati, bulbiformes. Alae pilosae, nervis longitudinalibus quatuor, quarto furcato; primo crasso dimidiam alae longitudinem oeeu- pante. Pedes elongati, ecalcarati; tarsorum articulus primus reliquos quator subaequales aequans? Die Kürze des ersten Flügelnerven ist wie bei Lestremia. Zygo- neura, Cecidomyia; kurz vor seinem Ende ist er durch einen schrägen Quernerven mit der zweiten Längsader verbunden. Tetraphora usca Ph. T. capite thorace abdomineque obsceure fuscis, pedibus pallidissime fuseis, subtestaceis. Long. eirea 1 lin, In prov. Valdivia cepi. Die Fühler sind aschgrau, die Schwinger schwärzlich; die Beine ziemlich dicht behaart. 7. Lasioptera Meig. 1. Lasioptera pallipes Ph. L. capite pectoreque fuscis; abdomine coccineo post mortem fusco; pedibus albidis. Long. A lin. In colli S. Cristöval prope Santiago cepi. Die Fühler sind halb so lang als Kopf und Brust zusammenge- nommen, zwölfgliederig, ihre Haare kaum etwas länger als der Durch- messer der Glieder. Die zweite Flügelader erreicht nicht die halbe Länge der Flügel und biegt sich fast rechtwinkelig um, doch so, dass der Winkel vollkommen abgerundet ist; eine Fälte des Flügels in der geraden Fortsetzung der Ader lässt dieselbe bei oberflächlicher Beobachtung ge- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 631 gabelt erscheinen, was noch mehr bei der folgenden Art der Fall ist. Der Hinterrand ist mit sehr langen Haaren bewimpert. Das erste Tarsen- glied ist so lang als die vier folgenden zusammengenommen. 2. L. furcata Ph. L. unicolor, pallide fusca, subtestacea; vena alarum secunda infuseata. Long. / lin. Prope Santiago cepi. Die zweite Flügelader ist in Wirklichkeit gegabelt, und der innere Ast bildet nur einen stumpfen Winkel mit dem beiden gemeinschaftlichen Stamm. Die Wimpern des Hinterrandes der Flügel sind weit kürzer als bei voriger Art. Das erste Tarsenglied ist ebenfalls verlängert, nimmt aber nur etwa den dritten Theil der Tarsenlänge ein. 8. Psychoda Latr. Blanchard führt drei Arten als chilenisch auf: 1. Psychoda fimbriatissima Blanch. apud. Gay VII. p. 351. „Coquimbo, Santiago ete.* Häufig in ganz Chile, auch in der Provinz Valdivia. 2. Ps. notata Blaneh. 1. c. p. 351. „Iisdem loeis ac prior.“ Ist mir noch unbekannt. 3. Ps. hyalinata Blanch. 1. e. p. 351. „In domibus, ad aquarum ductus etc.“ Häufig. 4. Ps. punctata Ph. Ps. pallide fusca, albo-pilosa; alis hyalinis in margine lacteo- et nigro-punctatis, einereo-fimbriatis; pedibus fuseis, artieulis argenteis. Long. corp. 1 lin. In prov. Valdivia inveni. Die Fühler sind braun mit blassgrauen Haaren. Die schwarzen Punkte der Flügelränder stehen am Ende der Adern und man zählt deren elf; der Rand der Flügel ist milchweiss. 5. Ps. 7-punctata Ph. Ps. nigro-fusca, albo-pilosa; alis hyalinis, punctis septem nigris in margine notatis, albo-fimbriatis; pedibus albidis. Long. %; lin. Prope Santiago inveni. Der Rand der Flügel ist nicht milchweiss wie bei der vorigen Art, sondern wie der Grund, und die schwarzen Punkte stehen nicht am Ende aller Nerven, sondern überschlagen in der Basis der Flügel immer je eine Ader. Ausserdem sind die Wimpern, die Beine und die Fühler weiss- lich. Die Fühler sind weiss und braun gegliedert. 6. Ps. tenella Ph. Ps. corpore fusco, albo-piloso; antennis albis, nigro-articulatis; alis hyalinis, immaculatis, albo-pilosis; pedibus albis. Long. Y/, lin. Prope Santiago satis frequens. Von Ps. hyalinata Bl. durch mindere Grösse und ganz ungefleckte Bad. IV. Abhandl. 81 632 Dr.R.A. Philippi: Flügel, an denen namentlich auch die Wimpern des Randes ohne Flecke sind, leicht zu unterscheiden. Die Schwinger sind wie bei der vorerwähn- ten Art milchweiss. Tipulariae florales Latr. 1. Lobogaster!) Ph. Caput thorace brevius et angustius. Oculi longe hirsuti. Ocelli... Antennae caput cum thorace fere bis aequantes, filiformes, 42% artieu- latae; articulus primus eylindrieus, brevis, longe hirsutus; secundus cya- thiformis, brevissimus; reliqui subaequilongi, eylindriei, sensim angustiores, pilis brevissimis hirtelli. Rostrum capite brevius; palpi quadriarticulati, rostrum aequantes, Abdomen elongatum, segmentis septem (saltem in J') quarto, quinto et sexto utrimque foliaceo-dilatatis, septimo depresso, mar- ginato, sed multo angustiore. Alae cellulis duabus basalibus, cellula discoidali, cellulis posterioribus quingue, apertis, sessilibus. Pedes tenues; tibiae calcaratae. Diese Gattung ist sehr ausgezeichnet durch die langen, walzen- förmigen Fühler und die lappenartig verbreiterten Hinterleibsringe, und scheint auf den ersten Blick eher ein Hymenopteron als eine Fliege zu sein. Die Flügeladern stimmen am besten mit Adhyphus überein. Loboyaster paradoxus Ph. L. capite, antennis, thorace, basique abdominis atris; reliquo abdomine obscure rufo; alis antice flavis, apice et postice nigrescentibus; pedibus luteis, apice tarsorum nigro. Long. fere 8 lin., extens. alar. 14', lin. Speeimen in coll. orn. Ferd. Paulsen vidi. Die Augen sind dunkelbraun, mit langen schwarzen Haaren be- kleidet. Stirn und Scheitel sind beim Männchen schmal, limearisch oberhalb der Fühler durch eine Querfurche abgetheilt, und tragen in der Mitte drei Punktaugen; oberhalb derselben stehen ein paar Börstehen, sonst sind diese Theile kahl. Die Fühler sind in der halben Höhe der Augen eingelenkt. Das Untergesicht springt wie eine Blase hervor und ist mit langen Börstchen dicht besetzt. Taster und Rüssel tragen nur kurze Härchen und erscheinen auf den ersten Blick kahl. Beide sind schwarz. Die Brust ist mit abstehenden schwarzen Härchen bekleidet, welche dem Glanz keinen Eintrag thun; namentlich sind auch Schildchen und Hinterschildchen glänzend. Das erste Hinterleibssegment ist bei- nahe quadratisch und an den Seiten lang behaart; das zweite ist eben so lang, aber nach hinten etwas verschmälert, das dritte eben so lang, m. Aoßös Läppchen, yaorne Bauch. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 633 aber nach hinten wieder verbreitert, die drei folgenden ziemlich von der- selben Länge, aber doppelt so breit, und die lamellenartige Erweiterung Jederseits nimmt den dritten Theil der Breite ein; das Endglied trägt vier kurze, lang behaarte Fädchen. Die Flügel haben die vorderen Zellen nebst den Nerven der ersten Basilarzelle gelb, der Rest ist schwärzlich, am duukelsten die Spitze. Die Schwinger sind schwärzlich. Die Beine sind sehr dünn, sehr kurz behaart, so dass sie auf den ersten Bliek kahl zu sein scheinen. Ich glaube es sind nur zwei Haftlappen da, und diese sind klein. Die Hinterbeine fehlen meinem Exemplare. 2. Rhyphus Latr. Iihyphus fuseipennis Macqg. Gay VII. p. 352. „E prov. centralibus.“ Ist auch in Valdivia gemein. 3. Simulium Latr. Blanchard hat nur eine einzige chilenische Art gekannt, ich kenne deren sechs. Im Allgemeinen sind sie nicht so häufig und daher nicht so lästig wie in Deutschland und anderen Gegenden, am häufigsten fand ich eine Art am Ufer des Todos los Santos-Sees, wo sie höchst be- schwerlich fiel, dann wurde ich auch in der Wüste Atacama beim Brunnen von Hueso parado von einer Art mit gefleckten Flügeln sehr belästigt, und endlich ein Mal auf den Bergen von Chacabuco, sonst pflegt man immer nur die Exemplare einzeln zu finden. Der chilenische Name für diese Thiere ist Jerjen, plur. jerjenes, der spanische Mosquito. 1. Simulium fulvesceens Blanch. Gay VII. p. 353. „Coquimbo“ etc. 2. 9. montanum Ph. S. nigrum, subglabrum, unicolor. Long. torp. 2 lin. In montibus de Chacabuco dietis, prope Catemu etc. Abwesenheit alier Flecken und Zeichnungen zeichnen diese Art aus. Der Hinterkopf ist mit greisen Haaren bekleidet, und die Brust mit feinen anliegenden, seidenartigen Härchen, die man mit der Lupe suchen muss. 3.8. pulchrum Ph. S. thorace atro, holosericeo, pilis oppressis aureis vestito; abdomine atro, hirsuto, fascia interrupta argentea in segmento primo, fascia cinerea continua in quarto segmento; alis hyalinis, pedibus posterioribus albis, nigro-articulatis. Long. 12, lin., extens, alar. 3’/ lin. Prope Santiago Octobri 1862 marem cepi. Die Augen sind im Leben prächtig ziegelroth, später braunschwarz. Fühler, Taster und Gesicht sind tief schwarz mit einem hellgrauen Fleck unter den Fühlern. Die ganze Brust ist sammtschwarz mit anliegenden sr 634 Dr. R.A. Philippi: goldgelben Haaren. Der Hinterleib ist mit langen, weissen Haaren be- kleidet, namentlich auf dem ersten Ring. Die Schwinger sind schwefel- gelb. Die Vorderbeine haben braune Schenkel und Schienen und schwarze Tarsen; die Mittelbeine haben ebenfalls braune Schenkel, aber die Schienen sind nur am Grunde braun, an der Spitze schwarz, und das erste Tarsen- glied ist am Grunde weiss, am Ende schwarz, die folgenden sind ganz schwarz. Die Hinterbeine sind fast wie die Mittelbeine, nur sind die Schenkel schwarz und auch das zweite Tarsenglied halb weiss und halb schwarz. 4. S. annulatum Ph. S. subglabrum, capite nigro; thorace cinereo, vittis quatuor velutino-atris ornato; pedibus albidis, apice femorum posticorum, tibiarum omnium, articuli primi tarsorum omnium apice, reli- quisque tarsorum artieulis nigris. Long. 1'Y, lin., extens. alarum 4 lin. In valli S. Ramon ad radicem andium prov. Santiago © inveni. Der vorigen Art ähnlich, aber die Brust grau mit schwarzen Strie- men, und der Hinterleib scheint ohne Binden. Von den sammtschwarzen Striemen erreichen die äussern weder Vorderrand, noch Hinterrand der Brust, und die innern sind noch kürzer. Die Beine sind bräunlich weiss, auch die vordern, und ihre Schienen ebenso wie die der hintern und mitt- lern am Ende schwarz; das erste Glied der Tarsen ist an den Vorder- beinen ganz schwarz. 5. S. varipesPh. S. capite ecinereo; antennis palpisque nigris; thorace einereo, vittis tribus velutino-atris ornato; pedibus albidis, nigro-annu- latis ut in priore. Long. 1'/ lin. Prov. Valdiviam inhabitat. Unterscheidet sich von der vorigen Art fast allein durch die Striemen der Brust, deren nur drei sind, und von denen die mittlere vom Schildchen bis zum Vorderrand reicht; die beiden vorletzten Hinterleibsringe schillern grau. Schwinger weiss. 6. 8. chilense Ph. S. oculis antennisque fuseis; thorace laete rufo; abdomine nigro, pedibus pallide testaceis. Long. corp. 1'/, lin., extens. alar. 4'/, lin. Marem e prov. Valdivia attuli. Der Brustrücken zeigt keine Spur von Striemen. Die Hinterbeine sind auffallend breit, und das erste Tarsenglied ist so lang und so breit als seine Schiene, und wohl zweimal so lang als die folgenden. — S. fulwesceens Macgq. soll den Hinterleib nur ein wenig dunkler als die Brust haben, während er bei unserer Art tief schwarz ist, auch soll die Grösse nur eine Linie betragen. 7. 8. tarsatum Ph. $. capite antennisque nigro-fuseis; thorace fusco, evittato; abdomine nigro; pedibus pallide fuscis; tarsorum posti- corum articulo primo tibiam vel femur longitudine et latitudine aeyquante. Long. 1'/, lin. 2 re $ ar Aufzählung der chilenischen Dipteren. 635 Prope Corral cepi, sed etiam ad radicem Andium prov. Santiago. Auch die Seiten der Brust sind so blassbraun wie die Beine. Das erste Glied der Hintertarsen ist fast dreimal so lang als die folgenden zusammengenommen. 4. Heptagyia 1) Ph. Caput parvum. Antennae breves, Tartieulatae, eylindriecae; arti- eulus primus major et crassior, sequentes quinque subaequales, ultimus oblongus, duos anteriores simul sumtos aequans. Ocelli nulli. Palpi, longi, sexartieulati, antennas fere superantes; artieuli tres primi sub- eylindrici aequales, quartus et quintus breviores subglobosi, ultimus an- gustus oblongus quintum longitudine aequans. Thorax valde gibbosus, sulco profundo margini antico proximo eique parallelo notatus. Alae cellulae basilares duae, marginalis, submarginalis, posticae duae. Pedes elongati, tenues; femora antiea haud incrassata, inermia; tibiae anticae apice inermes; tibiae posticse apice spinis minutis; tarsi elongati, articulo primo reliquos fere aequante. Diese Gattung muss meiner Meinung nach zwischen Simulium und Aspistes gestellt werden. Heptagyia annulipes Ph. H. capite albido; antennis griseis, basi albidis; thorace albido, vitta mediana et angulis postieis nigris; abdomine nigro; alis hyalinis, maculis pallide fuseis ante marginem ad apicem ner- vorum; pedibus fuseis, annulo lato lacteo in tibiis, Long. 14, lin., ext. alar. 3°/, lin. In eentro urbis Santiago capta. Das Thier ist so ausgezeichnet, dass es keiner weiteren Beschrei- bung bedarf. Ich verdanke es der Aufmerksamkeit von Fräulein Mathilde Gabler, jetzt mit dem preuss. Consul Madean verheirathet, welche es in ihrem Zimmer fing. 5. Dilophus Meig. Blanchard führt vier chilenische Arten auf, von denen ich keine kenne, dagegen besitze ich vier andere. 1. Dilophus maculipennis Blanch. apud Gay VII. p. 354. „Chilo& et Carelmapu.* ar 2. D. nigripes Blanch. 1. e. p. 354. as „Coquimbo.“ IV. 3. D. testaceipes Blanch. ]. e. p. 355. Dr „Coquimbo.* Fir \ 1) inte sieben, yvlov das Glied. \ 636 Dr.R. A. Philippi: 4. D. rufipes Blanch.]. ce. p. 355. „Coquimbo.* Das Museum besitzt folgende Arten. 5. D. vittatus Ph. D. © capite nigro; thorace rufo-fulvo, nigro- trivittato; abdomine supra nigro; pedibus anterioribus omnino fulvis; posticorum femoribus medio nigris; alis hyalinis stigmate obscure fusco. Long. 2'/, lin. In praedio meo Valdiviano cepi. Stark glänzend. ‚Die Mittelstrieme erreicht vorne fast die vordere Spitzenkrone, die Seitenstriemen reichen nur bis an die zweite Dornen- krone. Schienen und Tarsen an allen Beinen gelb. g’ unbekannt. 6. D. pallidipennis Ph. D. @ capite nigro; thorace rufo- fulvo, supra fere omnino atro; femoribus fulvis, posticis medio nigris; tibiis tarsisque piceis; alis hyalinis, stigmate flavescente. Long. 2", lin. Locum ubi inveni adnotare neglexi. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber sogleich durch die dunkeln Schienen und Tarsen uud das hellgelbe Randmal der Flügel zu unter- scheiden. 7. D. Paulseni Ph. D. @ capite, thorace, dorso abdominis nigris, pedibus ventreque fulvis; alis hyalinis macula stigmaticali fusca. Long. 31/, lin. Prope Santiago invenit orn. Ferd. Paulsen, mecumque communicavit. Ob D. rufipes Blanch.? An den Flügeln ist aber nicht bloss die Costa, sondern auch die beiden darauf folgenden Adern schwärzlich, da- gegen sind die Hüften nicht schwärzlich, und eben so wenig die Spitzen der Tibien und die Tarsen. Auch ist meine Art eine ganze Linie länger. Von keiner Art sagt Blanchard, welches Geschlecht er vor sich gehabt! 8. D. valdivianus Ph. D. g’ omnino niger; oculis obscure castaneis; alarım hyalinarum macula stigmatieali, costa nervisque duobus primis fuseis, reliquis nervis hyalinis. Long. 2'/, lin. In prov. Valdivia cepi. Sollte diese Art etwa D. maeulipennis sein? Die Augen sind aber dunkelbraun, nicht fusco-testacei, und die hintern Adern der Flügel wie gewöhnlich wasserhell, während Blanchard sagt: „die Adern braun“, was doch wohl heissen soll alle Adern. Leider fehlen meinem Exemplare die Hinterbeine. 6. Acanthoenemis Blanch. Apud Gay VII, p. 355. Dieses Genus unterscheidet sich von Dilophus durch den ın eine lange Schnauze verlängerten Kopf und die mit Haken oder dicken Dornen besetzten Vorderschieuen. Ich kann keinen grossen Unterschied in den Aufzählung der chilenischen Dipteren. 637 Vorderschienen finden; die verlängerte Schnauze ist sehr auffallend; beim Weibchen ist sie fast zweimal so lang als der Kopf, beim Männchen viel kürzer, halb so lang als der Kopf. Blanchard hat folgende Arten: 1. Acanthocnemis rubricollis Bl. 1. c. p. 356. „Coquimbo. Illapel.“ Ich fand diese Art in der Prov. Aconcagua bei Catemu. Schwinger braun. 2. A. obscurus Bl. l. ce. p. 357. „Coquimbo ete.“* 3. A. macrorrhinus (Dilophus m. Macgq.) 1. e.p. 357. t. I. f. 4. „Coquimbo.* Die Figur ist geradezu schlecht zu nennen, denn sie zeigt weder die doppelten Dornenkämme der Brust noch die Dornen der Vorderschienen. 4. A. pallens Blanch. |. ce. p. 357. „Chilo&, Carelmapu.* 5. A. immaeculipennis Blanch. 1. c. p. 358. „Coquimbo.* 6. A. hyalipennis Blanch. 1. c. p. 358. „Frequens ad Coquimbo.“* Ich kenne noch folgende eilf Arten: 7. A. nigripennis Ph. A.niger, hirsutus; mesothorace nee non coxis femoribusque antieis rubris; alis.e coeruleo-nigricantibus; macula stigma- ticali nigra. Long. corp. 3'/, lin., extens. alarum 7 lin. Prope Llallai in prov. Aconcagua in floribus Trevoae trinervis, nec non prope Santiago inveni. Die grösste chilenische Art nach der folgenden, und leicht von 4A. rubrieollis Blanch., die auch einen rothen Thorax hat, durch die schwarzen Mittel- und Hinterbeine und weit schwärzere Flügel zu unterscheiden. Auch ist die rothe Färbung des Thorax verschieden. Nämlich der Pro- thorax ist bald roth, bald ganz schwarz und bisweilen ist auch eine ab- gekürzte Mittelstrieme des Mesothorax schwarz. Schwinger schwarz. 8. A. thoracicus Ph. A.niger, glaber; mesothorace, coxis femoribus- que anticis rubris, alis e fusco nigris, margine antico cum stigmate obseuriore. — Long. 4'/, lin., extens. alar. 10 lin. In prov. Valdivia feminam invenit orn. Landbeck. Die schwarzen Mittel- und Hinterbeine unterscheiden diese Art sogleich von A. rubricollis Blanch.; der kahle Brustrücken, die braun- schwarzen Flügel, an denen der ganze Vorderrand dunkler ist, so dass das Stigma nicht auffällt, unterscheiden sie von A. nigripennis. Schwiu- ger schwarz. 9. A. luteicollis Ph. A. niger; thorace, coxis femoribus tibiisque anterioribus luteis; tarsis anterioribus pedibusque posticis piceis; alis hyalinis maeula stigmaticali nigra. Long. 2 lin. Locum ubi cepi non notavi. 638 Dr. R.A. Philippi: Weit kleiner als A. rubrieollis Blanch.; was bei dieser roth ist, ist hier gelb und die vorderen Schienen braungelb, die Hinterbeine da- gegen ganz braun. Ich habe nur ein Weibchen. Schwinger braun. 10. A. lateralis Ph. A. niger, nitidus; lateribus thoraeis, ventre pedibusque e ferrugineo luteis; alis hyalinis, macula stigmaticali nigra. Long. 2 lin. In valli S. Ramon ad radicem Andium prov. Santiago cepi. Es liegen zwei Weibchen vor. — Der Brustrücken ist glänzend schwarz, die Brustseiten sind dunkel braungelb oder gelbbraun, und dieselbe Farbe haben die Beine; Schwinger, Schienen und Tarsen sind dunkler. 11. A. bimaculatus Ph. A. nigra, nitida; lateribus prothoraeis, coxis femoribusque anticis obscure rubris; alis hyalinis macula stigmaticali nigro-notatis. Long. 2 lin. Cum prioribus, aut in prov. Santiago, aut in prov. Aconcagua legi. Durch die rothe Färbung der Brustseiten, welche nur den Prothorax betrifft und die Färbung der Beine, leicht von den ähnlichen Arten zu unterscheiden. Ein Weibchen. Schwinger weiss. 12. Ä. gagatinus Ph. A. aterrimus, nitidissimus; alis hyalinis, macula stigmatieali nervisque primis nigris; halteribus albis. Long. corp. 2”/, lin., ext. alar. 5 lin. Prope Catemu @ inveni. Nur die Schwinger sind weiss, sonst ist das ganze Insekt tief schwarz; es ist glänzend und fast ganz kahl und daher mit keiner andern Art zu verwechseln, als etwa mit den folgenden. 13. A. ater Ph. A. aterrimus, nitidissimus, g' nigro-hirsutus; alis hyalinis, macula stigmaticali nigra; halteribus nigris. Long. 2%'% lin. In prov. Santiago ad radicem Andium cepi. Es liegen drei Männchen vor. Die ersten Adern sind, wie immer, ebenfalls schwarz. Die schwarze Farbe der Schwinger unterscheidet diese Art sowohl von der vorigen wie von der folgenden. 14. A. carbonarius Ph. A. omnino niger; halteribus albis; mas albo hirsutus; alis hyalinis, macula stigmaticali pallide fusca. Long. 2—2V, lin. In prov. Aconcagua prope Catemu inveni. Es liegen zwei Männchen und zwei Weibchen vor. Die weissen Schwinger und bei den Männchen die weisse Behaarung unterscheiden diese Art sogleich von A. ater, das blasse Randmal von 4. gagatinus. 15. A. ephippium Ph. A. ater, dorso mesothoraeis, coxis femoribus- que anticis rubris; alis hyalinis, macula stigmaticali pallide fusca. Long. 224 lin., extens. alar. 54, lin. E colleetione orn. Paulsen; in prov. Santiago leetus. Ziemlich stark behaart, die Haare von der Farbe des Grundes. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 639 Der Rüssel, so lang als der Kopf, trägt die Fühler im ersten Drittel seiner Länge. Die ganze Vorderbrust und die Seiten von Mittel- und Hinterbrust, sowie Schildehen und Hinterleib sind kohlschwarz. Die ersten Adern der Flügel sind braun wie das Randmal, die hinteren wasserhell. Die Schwinger sind braun, Mittel- und Hinterbeine schwarz. Ein Jg. 16. A. dorsalis Ph. A. capite, corona antica prothoracis, lateribus thoraeis, scutello abdomineque atris; dorso thoracis coxis femoribusque anterioribus rubris; alis infuscatis, cellula costali stigmateque fere nigris. Long. 3Y, lin., extens. alar. 7 lin. In prov. Santiago invenit ornat. Ferd. Paulsen mecumque ® eommunicavit. Der Rüssel ist so lang als der Kopf, und die Fühler sitzen bei- nahe am Ende desselben. Die Schwinger sind beinahe schwarz. Die Mittelhüften, Hinterhüften und Hinterschenkel sind dunkel rothbraun, die Schenkel und Tarsen sämmtlicher Beine schwarz. — Die oben rothe, an den Seiten schwarze Brust unterscheidet diese Art von den andern roth und schwarz gefärbten Arten, die dunklen Flügel von der vorher- gehenden; von A, nigripennis unterscheidet sie sich durch hellere Flügel und durch dunkelrothbraune, nicht schwarze Hinterschenkel. 17. A. rubripes Ph. A. capite, scutello, abdomine, coxis medianis postieisque nigris; thorace, coxis antieis, femoribus tibiisque omnibus rubris, tarsis nigricantibus; alis hyalinis, macula stigmaticali nigra. Long. corp. 21, lin., extens. alar. 5'/, lin. Feminam cepi, sed jam ignoro ubi. Der Körper ist fast vollkommen kahl. Der Rüssel trägt die Fühler in der Mitte seiner Länge. Die Spitze der Halsdornen ist schwarz, und auch die Mitte des Rückens der Vorderbrust ist schwärzlich, aber die Dornen der Vorderschienen sind fast ganz roth. Die Schwinger sind dunkelbraun mit hellem Stiel. Die Spitze der Mittelschienen und Hinter- schienen ist von der Farbe der Tarsen. 7. Penthera!) Ph. Caput in © parvum. Oculi distantes, glabri. Ocelli duo in ver- tice. Antennae in media oculorum altitudine insertae; artieulus primus eylindrieus, brevis; secundus brevissimus, eyathiformis; reliqui (defieiunt). Palpi magni, ut videtur quadriartieulati. Alarum cellulae basales duae, anterior parum longior; submarginales (vel potius marginales dicendae?) duae; posticae quatuor, secunda petiolata. Pedes dense pilosi, postiei more solito longiores; tibiae inermes ji. e. calcare brevissimo, tenui, pilis breviore munitae; pulvilli tres et sieut ungues breves. Mas ignotus. N zevdrjons in Trauer sein, wegen der schwarzen Farbe. Bd. XV. Abhandl, 89 640 Dr.R.A. Philippi: Diese Fliege hat genau die Flügel von Pleeia Macg. (Siehe Abbild.) und ebenso die unbewehrte Brust derselben, ist aber sonst sehr ver- schieden. Die Schienen ohne Enddorn unterscheiden sie von .Bibio. Penthera nigra Ph. P. omnino atra, alis nigrieantibus. Long. 2'/, lin., extens. alar. 8%, lin. Prope Corral lecta est. Ich besitze nur ein Exemplar, welches ich wegen seines kleinen Kopfes und der kahlen, entfernten Augen für ein Weibchen halte. Die Flügeladern sind schwarz, und namentlich die erste, von der Mediastinal- ader entspringende auffallend stark. Die Tarsen sind nicht länger als die Schienen; das erste Glied so lang als die beiden folgenden zusammen- genommen; das vierte ist das kürzeste, das fünfte ist so lang als das zweite oder dritte. 8. Seatopse!) Geoflr. 1. Scatopse carolina Blanch. apud Gay VII. p. 359. „S. Carlos (in insula Chiloe, hodie Aneud).“ 2. Sc. parvula Blanch. ibid. „Coquimbo.* Findet sich auch bei Santiago. 3. Se. transatlantica Ph. Sc. picea, coneolor, nitida; alarum hyalinarum nervis anticis tenuibus, pallide fuscis; tibiis praesertim postieis elavatis. Long. 2 lin. In prov. Santiago. Diese Art ist sogleich durch die dünnen, hellbraunen Adern in dem Vordertheil der Flügel zu erkennen. Von der mir unbekannten Se. carolina unterscheidet sie sich durch pechschwarze Beine; bei jener sind sie nämlich „obscure testaceo-rufi.““ 4. Se. carbonaria Ph. Se. corpore atro, nitido; pedibus piceis, tibiis postieis annulo pallidiore ornatis; alis hyalinis, nervis antieis erassis obseure fuscis vel nigris. Long. 1Y, lin. Prope Corral inveni, et, ni fallor, prope Santiago. Von der vorigen Art auf den ersten Blick durch die weit dunkleren, dickeren, vorderen Adern der Flügel verschieden, auch sind die Hinter- schienen nicht keulenförmig. 5. Se, hyalinata Ph. Sc. corpore atro, nitido; pedibus eoncoloribus; alis hyalinis; cellulis duabus antieis brevissimis. Long. 1", lin. Locum, ubi cepi, notare neglexi. 1) Da der Name von 6x@g, Exerement abgeleitet ist, muss man Scatopse und nicht Scathopse schreiben, denn der Genitiv von on@g ist orardg und nicht oxat#og. > Aufzählung der chilenischen Dipteren. 641 Sogleich durch die Kürze der Randzellen zu erkennen, von: denen die zweite kaum bis zur Mitte der Flügellänge reicht. Die Adern dieser‘ Zellen sind schwarz; die andern noch feiner und heller als bei den andern Scatopse-Arten. n + "Vesieulosae, Bombyliariae, Mydasiae et Asilicae. Vesiculosae Latr. Megalybus!) Ph. Der Kopf ist sehr stark geneigt, kugelig, fast ganz von den Augen gebildet, hinter denen noch ein deutlicher, ringförmiger Hinter- kopf zu sehen ist, der aber schmäler ist als der Vorderkopf. — Die Augen sind dunkelbraun und behaart. — Der kleine dreieckige Scheitel zeigt die gewöhnlichen drei Punktaugen. — In der Mitte der Höhe des Kopfes, wenn man denselben von der Seite betrachtet, tritt ein kleiner, glatter Höcker zwischen den Augen hervor, und unter demselben sitzen die kleinen, scheinbar zweigliederigen Fühler, deren zwei erste Glieder zusammen kaum doppelt so lang als dieser Höcker sind; das zweite ist ziemlich kugelig und endet in eine feine Borste. — Der Rüssel ist lang, unter den Leib zurückgelegt, am Ende in zwei fadenförmige Lippen gespalten, die etwas eingeschlagen sind. Die Palpen sind (wie bei M. pietus) sehr klein, pfriemenförmig, horizontal. — Der Thorax ist so gross als der Hinterleib, ungemein buckelig, namentlich die Mittelbrust hoch erhaben, so dass der Hinterleib mit der abschüssigen Vorddrbrust mindestens einen rechten Winkel macht; Vorderbrust, Mittelbrust und Hinterbrust sind deutlich durch Nähte geschieden. — Der Hinterleib ist walzig, dick oder schlank, sechsringelig, aber der erste Abschnitt ist sehr kurz; alle Ringe sind durch starke Einschnürungen geschieden. — Die Flügeladern stimmen am meisten mit Cyrtus überein (s. die Figur), allein sie sind doch eigenthümlich, namentlich ist die Zelle, welche die Spitze des Flügels bildet, nicht wie bei Cyrtus gestielt. — Die Flügel- schuppen sind gewölbt, dick, glasartig. — Die Beine sind einfach; die Schienen unten etwas verdickt, durchaus unbewehrt; die Klauen mässig; es sind zwei Haftlappen vorhanden. Das vollkommene Insekt findet man auf Blumen; die Larven leben, scheint es im Holze, wenigstens fing mein Sohn Karl im Dezember 1863 eine aus einem Baume eben auskriechende Fliege dieses Geschlechtes. 1) uiyas, weydie, ueya gross, Dßos Höcker. 642 Dr. R.A. Philippi: 1. Megalybus pietus Ph. M. niger, helvolo-pietus, antennis capi- teque nigris, rostro helvolo; thorace vittis interruptis helvolis notato; abdomine crasso, maculis ternis triangularibus helvolis in quoyis segmento pieto; alis ante apicem fascia abbreviata nigra ornatis; femoribus nigris, genubus, tibiis tarsisque flavis. Long. corp. 3 lin., extens. alar. 5, lin. Habitat in prov. Santiago. Der Prothorax ist deutlich abgetrennt, schwarz, hellgelb gerandet, hat eine kurze Furche in der Mitte, und sein Hinterrand bildet zwei Winkel. Die Mittelbrust bildet einen mächtigen Höcker, hat im vorderen Theil vier abgekürzte, hellgelbe Striemen, von denen die seitlichen stark gekrümmt sind, und eben so viele kürzere Striemen im hinteren Theil. Der Hinterrand des Schildchens ist gelblich. An jeder Seite desselben sieht man einen gelben Fleck zwischen dem Rand des Mesothorax und der glashellen Flügelschuppe. 2. M. erassus Ph. M. thorace maxime gibboso, rufo, strigis helvolis et castaneis picto, abdomine crasso, supra nigro-castaneo, et in medio marginis postiei segmentorum macula parva triangulari flava notato, late- ribus potius ferrugineo, marginibus flavescentibus; alis hyalinis fusco- bimaculatis; pedibus e ferrugineo luteis. Long. corp. 314 lin., extens. alar. 81/, lin. — Siehe Abbildung. In prov. Valdivia capitur. Der Kopf ist braunschwarz , der Rüssel erreicht drei Viertel der Körperlänge. Die Fühler sind hellbraun und der Höcker oberhalb der- selben weiss. Die Vorderbrust ist hell rostbraun mit weissgelben Rändern; die Mittelbrust ist von derselben Grundfarbe und mit denselben weiss- gelben Striemen bezeichnet wie M. pietus, aber in der Mitte dunkel kastanienbraun, und auf eine ganz abenteuerliche Art in die Höhe er- hoben. das Schildchen ist dunkelkastanienbraun, mit weissgelbem Rande. Auch der Hinterleib ist dunkelkastanienbraun, mit kleinen dreieckigen, weissgelben Flecken auf der Mitte des Hinterrandes des 2., 3., 4. und 5. Segmentes bezeichnet, an den Seiten rostbraun mit hellgelben Rändern. Die Flügel haben kurz vor der Spitze eine schwärzliche Querbinde, welche bis zum Vorderrand reicht, aber in beträchtlicher Entfernung vor dem Hinterrande aufhört, und eine schwärzliche Trübung in der Mitte, Die Beine sind ganz und gar gelb, und die Schenkel kaum merklich dunkler. 3. M. obesus Ph. M. rufo-castaneus; capite antennisque nigris; thorace vittis tribus nigris, maeculisque sex helvolis pieto; abdomine crasso, ad medium marginum posticorum segmentorum macula parya helvola notato, ad latera immaculato; alis fusco-bimaculatis; pedibus rufo- fuscis, femoribus piceis. Long. corp. 3, lin., extens, alar. fere 9 lin. Specimen prope Corral aestate 186%, lectum est. Der Rüssel ist gelblich, der Stirnhöcker über den Fühleru gelb- Aufzählung der clulenischen Dipteren. 643 weiss. Von den Flecken der Brust stehen zwei vor dem Schildchen,, ein anderer jederseits vor dem Ursprung der Flügel, und einer jederseits vor dem Ende des Schildchens. Der fünfte Hinterleibsring hat einen feinen gelben Hinterrand, der mit den gelben Flecken in der Mitte des- selben zasammenfliesst. Der Hinterleib ist matt, die Basis sämmtlicher Ringe ist mit feinen anliegenden Härchen bekleidet, welche bewirken, dass sie bei gewissem Licht grau schimmern. Die diekste und grösste Art, und von .M. crassus sogleich durch den Mangel der gelben Färbung an den Seiten des Randes der Hinterleibsringe zu unterscheiden. Bej genauerer Betrachtung ist die ganze Färbung sehr verschieden. 4. M. graeilis Ph. M. corpore obscure brunneo; thorace quam maxime gibboso, flavo-picto; abdominis tenuis, eylindriei, apice incrassati segmentis lateribus helvolo-marginatis; pedum luteorum femoribus supra fuscescentibus; alis infuscatis, immaculatis. Long. corp. 3Y/, lin., extens. alar. 7 lin. Provineiam Valdiviam inhabitat. Die dunkelbraunen Augen sind weiss behaart, die Fühler braun, der Stirnhöcker oberhalb derselben weissgelb, der hellgelbe Rüssel kaum halb so lang wie der Leib. Die Brust ist braun, namentlich vorn mit gelblichen Härchen besetzt und mit blassgelben Zeichnungen verziert. Die Vorderbrust hat einen gelben Rand, die Mittelbrust ist oben mit vier abgekürzten gelben Striemen, mit zwei abgekürzten gelben Striemen über dem Schildehen und einer gelben Strieme auf jeder Seite be- . zeichnet, welche hinter dem Ursprung der Flügel anfängt. Das Schildehen ist oben ungefleckt, braun, aber der untere Theil desselben ist gelblich. Der Hinterleib ist sehr dünn, eylindrisch, nach hinten verdickt; der zweite Ring ist so lang als breit, hinten verschmälert, das dritte Glied wenigstens 1'/,mal so lang als breit, das vierte ebenso, das fünfte von derselben Länge, aber nach hinten verdickt, das sechste Glied klein, nach unten gerichtet, von oben nicht zu sehen. Die Farbe ist auf dem Rücken dunkelbraun, an der Seite hat jedes Segment einen gelben, nach hinten breiter werdenden Flecki; das vierte und fünfte haben oben in der Mitte am Hinterrande einen kleinen gelben Fleck, der am fünften Segment mit dem. (ebenfalls gelben) Hinterrand zusammenfliesst. Die Bauchseite ist gelblich. Die Flügel sind getrübt, bräunlichgrau, ungefleckt. 5. M. tristis Ph. M. corpore nigro, subunicolore; thorace minus gibboso, flavo-punetato; abdominis graeilis segmento primo lateribus, tertio in margine postico flavis; pedibus ferrugineis, femoribus atris, basi tibiarum nigricante; alis infuscatis, nubecula centrali obscuriore. Long. corp. 3’, lin., extens. alar. 6 lin. In praedio meo valdiviano S. Juan dieto pluries cepi. Der gelbe Rüssel ist etwa halb so lang als der Leib oder nur wenig länger. Die Brust ist schwarz und ermangelt der gelben Striemen. 644 Dr.R. A. Philippi: Auch hat die Vorderbrust keinen gelben Rand, und nur die erhabenen Kanten, welche den Mitteltheil von den Seitentheilen derselben trennen, haben in ihrem hinteren Theile eine gelbe Färbung. Die Mittelbrust ist zwar immer noch sehr stark gewölbt, aber doch nicht so abenteuerlich, wie bei M. graeilis oder M. crassus. Ueber dem Ursprunge der Flügel ist jederseits ein kleiner, kreisrunder, gelber Fleck, und vier dergleichen am Hinterrand vor dem Schildchen, von denen die äusseren die grösseren sind. Auch die nach unten gerichtete Spitze des Schildchens ist gelblich. Der Hinterleib ist von derselben schlanken Gestalt wie bei der vorigen Art, aber ganz schwarz mit Ausnahme des schmalen Hinterrandes des fünften Segmentes, welcher gelb ist; am dritten und vierten Segmente ist nur die untere Hälfte des Hinterrandes gelb, und am zweiten Segmente ist die ganze Seite lebhaft hellgelb. Der letzte Abschnitt ist ebenfalls mit einem gelben Hinterrande versehen. Die Beine sind im Allgemeinen dunkelbraun, die Schienen heller, die Schenkel tiefschwarz, am unteren Ende mit einem gelben Ringe; auch das Ende der Schienen ist gelblich. Die Flügel sind bräunlich getrübt und haben ein dunkles Wölkchen in der Mitte. — Auf den ersten Blick könnte man diese Art für eine Farbenvarietät von M. graeilis halten, allein der Höcker der Brust ist sehr verschieden ete. 6. M. subeulindricus Ph. M.niger, margine prothoracis, vittis inter- ruptis mesothoracis, margine posteriore lateribusque segmentorum abdo- minis eylindriei, crassiusculi flavis; alis infumatis; pedibus luteo-ferrugineis, femoribus nigris. Long. corp. 2%°/, lin., extens. alar. 4'/, lin. Una cum priore inveni. Der Kopf ist schwarz, Stirnhöcker und Rüssel gelb. Die Vorder- brust hat einen gelben Hinterrand und bisweilen ist ihr Vorderrand gelbbraun. Die Mittelbrust ist für dieses Geschlecht mässig gewölbt, etwa wie bei M. tristis, und hat vorn vier abgekürzte gelbe Striemen und vier dergleichen am Hinterrande. Der Rond des Schildchens und die Seiten- theile des Metathorax sind gelb. Der Hinterleib ist bei weitem nicht so schlank wie bei M. graeilis und tristis, aber weit dünner als bei M. pietus und erassus; das erste Glied ist deutlich zu sehen, das zweite breiter als die folgenden, aber mit diesen von gleicher Länge, das dritte, vierte und fünfte ziemlich so breit als lang. Seite und Hinterrand aller dieser Glieder ist gelb, und letzterer tritt in der Mitte des Rückens in Gestalt eines Dreiecks nach vorne vor. Die Flügel sind getrübt, ungefleckt, doch lässt sich in der Mitte ein dunkleres Wölkchen erkennen. Die Beine sind dunkel wie bei .M. tristis. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 645 Holops ') Ph. novam genus. Der Kopf ist klein, kugelig, und besteht fast allein aus den Augen; der sehr kleine Scheitel zeigt 2% (?) Punktaugen. Die Fühler entspringen in der halben Höhe des Kopfes, sind kurz und nur zwei- gliedrig; das erste Glied ist walzenförmig, das zweite eiföürmig und in eine lange Borste auslaufend. Die Mundöffnung ist sehr klein, der Rüssel sehr kurz, zusammengedrückt, eiförmig, beinahe lamellenartig. Die Palpen... Die Brust bildet einen auffallenden Buckel; der Hinterleib ist beinahe kugelig; beide sind mit kurzen Härchen dicht bekleidet. Die Flügeladern verlaufen fast wie bei Panops, allein die hinteren, dreieckigen Zellen erreichen nicht die Spitze. Die Füsse sind einfach und haben drei Haftlappen. — Von Panops, Cyrtus, Philopota, Megalybus durch den kurzen Rüssel, von Astomella durch zweigliedrige Fühler, von Oncodes und Acrocera durch die Insertion der Fühler in der halben Höhe des Kopfes etc. verschieden. Ich fand die erste Art im Sommer 1859 in zwei Exemplaren am Fenster meines Hauses in S. Juan; sie flog träge und liess sich leicht fangen. 1. Holops cyaneus Ph. H. capite, pedibus, antennis nigris; thorace abdomineque azureis, nitidis; alis infumatis. Long. corp. fere 4 lin., extens. alar. 8 lin. (Siehe Abbildung.) E prov. Valdivia attulı. Die Augen sind dicht mit schwarzen Härchen bekleidet, die Flügel wenig getrübt. Die Schienen sind dicht mit weissen Haaren bekleidet, und sogar die Schuppen, welche die Schwingkölbchen bedecken, sind stark behaart. 2. HM. inanis Ph. H. capite antennisque castaneis; thorace abdo- mineque luteis, pellucidis, pilisgque brevibus luteis obtectis; alarum margine antico apiceque infuscatis; pedibus flavis. Long. 3'/, lin. Unicum speeimen in prov. Valdivia loco dicto et Roble ab ornat. Jos. Röhner captum mihi innotuit. Zu der Diagnose wüsste ich nichts hinzuzusetzen, da diese Art leicht dadurch zu erkennen sein wird. Sie ist so durchsichtig wie manche Volueellen. Die Mundöffnung ist dreieckig und habe ich keinen Rüssel sehen können, vermuthlich war er stark zurückgezogen. 1) ölog ganz, &y Auge. 646 Dr.R.A. Philippi: Sphaerops Ph. !) n. g. Caput globosum, fere solis oculis for- matum. Oeculi glabri. Antennae immediate infra verticem sitae, biartieulatae; artieulis duobus brevibus, secundo globoso seta elon- gata terminato. Proboscis rudimentaria? inelusa. Alae cellulis submarginalibus duabus, postieis tribus; duabus primis nervo transverso, margini parallelo, clausis; tertia aperta. — Differt ab Oncode antennis parum infra verticem insertis, ab Acrocera cellulis alarum longe diversis, ab Holope insertione antennarum et alarum venis distinctis. Sphaerops appendiculata Ph. Sph. omnino nigra, partibus oris, in- eisurisque ventris flavis; abdomine appendieulato. Long. corp. 2/4 lin., extens. alar. 5 lin. Habitat prope Santiago rarissima. Den 2. Oktober fing ich ein Exemplar in einem Garten Santiagos auf dem Kleide des Gärtners; es scheint ein träges Thier zu sein, das sich ungern bewegt. — Der Kopf ist vollkommen kugelig und wird fast ganz von den Augen gebildet, die kahl sind. Auf dem dreieckigen Scheitel stehen die Punktaugen, und unmittelbar darunter die Fühler, an denen ich nur zwei Glieder sehe. Das erste Glied ist walzenförmig, so breit als lang; das zweite so dick wie das erste, aber kugelförmig, mit einer End- borste, die den halben Durchmesser des Kopfes erreicht. In der kleinen Mundhöhle ragt ein warzenförmiger, heligelber, in der Mitte getheilter Körper hervor, welcher der Rüssel oder das Rudiment des Rüssels ist. Der Hinterkopf ist mit weisslichen Härchen bekleidet. — Die Brust ist stark gewölbt, zweimal so lang als der Kopf, glänzend schwarz, in's Violette ziehend, aber dicht mit aufrechten, weisslichen Härchen bekleidet. Die ersten drei Hinterleibsringe sind zusammen nicht viel länger aber breiter als die Brust und kugelig; die beiden folgenden Glieder sind schmal und kurz; das letzte erweitert sich beinahe kugelig, ist nicht viel kleiner als der Kopf und hat ein nach oben gebogenes Spitzchen. Der ganze Hinterleib ist wie die Brust behaart, aber dennoch ziemlich glänzend schwarz: unten aber sind die ersten vier oder fünf Einschnitte des Bauches hellgelb. — Die Flügel, s. die Figur, sind fast wie bei Oyrtus gibbus (Macgq. t. IX. f. 2) gebildet, d. h. es sind zwei Submarginalzellen vorhanden und drei hintere Zellen, von denen die erste und zweite jede durch eine dem hinteren Rande parallele Ader geschlossen oder in zwei getheilt ist; hinter der Analzelle, die kurz vor dem Rande geschlossen N, sparen Kugel, @Ypg Auge, Gesicht. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 647 ist, folgen keine Adern. Die glasartigen Flügelschuppen haben einen schwarzen, mit weissen Härchen dicht gewimperten Rand. — Die Beine sind schwarz, weiss behaart und tragen zwei lange Krallen und drei Haftlappen. Panops Lamk. In der chilenischen Zoologie von Gay führt Blanchard drei Arten Panops auf. 1. Panops nigritarsis Bl. sei von Coquimbo. Diese prachtvolle Fliege ist nicht selten in der Provinz Valdivia; sie fliegt ungemein rasch, wie die andern ihres Geschlechtes und summt dabei so stark wie eine Brummhummel; vorzugsweise in die Blumen der Alstroemeria aurantiaca senkt sie ihren langen Rüssel, und ist dann leicht zu erhaschen, wenn sie gerade mit Saugen beschäftigt ist. 2. P. ocelliger Wied. soll in Coquimbo ete. gemein sein. — Die Fliege, welche ich dafür halte, findet sich in Valdivia. Ihre Beine sind braun, mit braunrothen Haaren bekleidet, nicht pallide llavi, wie es in der Diagnose, oder löwengelb, wie es in der spanischen Beschrei- bung heisst. 3. P. rufovestitus Blanch. soll eben daher sein. — Ich fing sie nur ein Mal in der Provinz Valdivia bei Cudico in drei oder vier Exem- plaren in den Blumen der Copigue (Lapageria rosea), in welche sie sich wegen eines schwachen Regens verkrochen hatte. Von dem merkwür- digsten Kennzeichen der Art sagt Blanchard kein Wort. Dafür halte ich die Fühler, welche auffallend breit und zusammengedrückt, fast wie eine Messerklinge sind. Blanchard muss ein abgeriebenes Exemplar vor Augen gehabt haben, denn er sagt: „Hinterleib glatt (liso), nur mit einigen spärlichen Haaren an den Seiten und besonders an der Spitze.“ Bei frischen Exemplaren ist der Hinterleib dicht mit schwarzen, kurzen, anliegenden Haaren bekleidet. Ausser diesen drei Arten besitzt das Museum in Santiago noch fol- gende 5 Arten aus Chile: 4. P. aeneus Ph. P. thorace viridi-aeneo, pilis albidis, erectis valde hirsuto; abdomine fusco-aeneo, pilis albidis, subappressis sericeo; antennis nigris; probosceide nigra, basi viridi-aenea; pedibus pallide testaceis s. rufss; alis hyalinis. Long. corp. 4', lin.; variat thorace coeruleo, abdomine cupreo. E prov. Santiago. Diese schöne Art habe ich fast in jedem Jahre bei Santiago am Fusse des Cerro S. Cristöval im Monate November auf den Blüthen des Silybum Marianum gefangen. Der Körper ist unten prachtvoll azurblau, und die Brust, namentlich aber der Bauch fast kahl. Bd. XIV. Abhandl. 83 648 Dr. R.A. Philippi: 5. P. carbonarius Ph. P. totus violaceo-ater, pilis nigris dense ve- stitus, praesertim in thorace; capite, antennis, pedibusque atris. Long. corp. 5Y, lin., extens. alar. 42 lin. E prov. Colchagua attulit orn. Landbeck. ’ Die Fühler sind kurz, kürzer als der Durchmesser der Augen. Der Rüssel ist länger als der Leib, kohlschwarz, am Grunde glänzend schwarz. Der Brustrücken ist mit aufrechtstehenden, kohlschwarzen Härchen dicht besetzt, und zeigt violetten Schimmer. Denselben Schimmer zeigt auch, von der Seite gesehen, der Hinterleib, auf welchem die Härchen nicht so dicht, wie auf dem Brustrücken stehen. Die Flügel sind wasserhell mit schwarzen Adern. 6. P. rufus Ph. P. corpore viridi-aeneo, pilis rufis vestito; antennis proboseideque nigris; pedibus rufis. Long. corp. 5 lin., extens. alar. 41 lin. E proy. Colchagua adveetus. ' Von der Seite gesehen sind die Fühler so lang wie die Augen, die mit schwarzen Haaren bekleidet sind; ihr letztes Glied ist dünn und schmal. Der Körper ist mit lebhaft fuchsrothen Haaren bekleidet, und auch die Beine sind lebhaft fuchsroth. — Von P. ocelliger unterscheidet sich diese Art durch bedeutendere Grösse und die lebhafte, fuchsrothe Färbung der Haare und der Beine, von P. aeneus, mit dem sie eher zu vereinigen wäre, durch kürzere Fühler, deren drittes Glied schmäler ist. 7. P. nigripes Ph. P. corpore cupreo, pilis rufis vestito: abdomine apice coeruleo-aeneo; antennis, proboscide, pedibus nigris. ee coTp. 4 lin., extens. alar. 7%, lin. In praedio meo Valdiviano unicum specimen cepi. Die Fühler sind beinahe doppelt so lang wie die Augen; diese sind mit schwarzen Härchen bekleidet. Die Grundfarbe des Körpers ist mehr kupferroth als bronzegrün, nur das Ende des Unterleibes ist blau- grün, mit lebhaftem Metellglanze. Die Haare des Körpers sind so lebhaft fuchsroth wie bei der vorigen Art. — Von P. rufus, aeneus und ocelliger auf den ersten Blick durch die schwarzen Beine zu unterscheiden. 8. P. pullus Ph. P. oceipite, pectoreque dense rufo-hirsuto viridibus; abdomine chalybeo, subglabro; antennis, proboscide, pedibusque nigris. Long. corp. vix 5 lin. Speeimen prope Borral, Valdivianorum portum, captum vidi. Die kleinste chilenische Art. Gesicht und Scheitel sind stahlblau, die Augen schwarz behaart, das Hinterhaupt goldgrün. Der Brustrücken und das Schildchen sind broncegrün, mit goldenem Schimmer und dicht mit röthlich gelben Haaren bekleidet; der Hinterleib dagegen ist pracht- voll stahlblau, schwach und fein behaart. Die Flügel sind etwas getrübt. Von P. ocelliger , der ihm durch die Grösse nahe kommt, sogleich durch die schwarzen Beine und den blauen Hinterleib zu unterscheiden. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 649 Bombyliariae. Bombylius L. Bei Gay ist nur folgende Art als chilenisch angegeben; 1. Bombylius heteroneurus Macg. ‘ In der Provinz Coquimbo. Das Museum besitzt ihn aus der Provinz Colchagua. | Dagegen besitzt das Museum neun andere Arten. 2. B. seniculus Ph. B. corpore murino, pilis niveis dense vestito; alis omnino hyalinis; antennis proboscideque nigris; pedibus fuscescen- tibus; femoribus posticis supra pilis argenteis, appressis vestitis. Long. 8%, lin. In prov. Santiago primus cepit orn. Ferd. Paulson. Die schneeweissen Haare, welche den ganzen Leib des Thieres und namentlich den Kopf bedecken, sowie die mäusegraue Grundfarbe zeichnen diese Art unter den chilenischen sehr aus. Die erste hintere Zelle der Flügel ist geschlossen; die beiden Basilarzellen sind beinahe gleich lang. Die Adern sind sehr fein, die vorderen hellbraun. 3. B.transatlanticus Ph. B. pilis griseo-flavis seu fulvis omnino teetus; antennarum nigrarum articulo ultimo elongato; proboscide nigra, dimidium corpus superante; pedibus fuseis; alis hyalinis, vix ad marginem anticum flavescentibus. Long. 6 lin. In prov. Santiago capitur, nec non in prov. Colchagua etc. Die Grundfarbe des Körpers ist wahrscheinlich grauschwarz, aber wegen der dichten falben Behaarung nicht mit Sicherheit zu erkennen. Das erste Fühlerglied ist auffallend stark behaart. Die erste hintere Zelle der Flügel ist offen; die erste Basilarzelle ist sehr verlängert. 4. B. bellus Ph. B. capite cinereo, thoraceque cinereo-hirsutis; abdomine albo, fascia mediana vittaque mediana nigris, crucem forman- tibus; antennis proboseideque nigris; pedibus fuscis; alis in parte antica nigris, in postica subhyalinis. Long. corp. 5'/, lin. Oceurrit in prov. Santiago, Valdivia etc. ! Eine sehr elegante, auf den ersten Blick kenntliche Art. — Die Haare, welche den Kopf bekleiden, sind sehr lang und buschig. Die beiden ersten Fühlerglieder sind dick, das dritte schlank, am Grunde mit einem Ringe versehen; die Spitze trägt einen feinen, kurzen Griffel. Die Flügeladern sind wie bei B. heteroneurus, d. h. die erste hintere Zelle ist geschlossen und die Basilarzellen sind von ungleicher Länge. 5. B. valdivianus Ph. B. cinereus, pilis flavidis vestitus; antennis- einereis; proboscide nigra; pedibus flavis; alis fere byalinis, vix infus- catis. Long. corp. 4 lin. 33 * 650 Dr.R. A. Philippi. In prov. Valdivia pluries cepi. Die kleinen Punktaugen sind sehr deutlich. Der Endgriffel der Fühler ist sehr klein. Bei genauer Betrachtung erscheint die Brust grau- braun, mit zwei braunen Striemen, deren Zwischenraum aschgrau ist. Der Hinterleib ist bräunlichgrau. Die erste hintere Zelle der Flügel ist geschlossen, und die beiden Basilarzellen sind ungleich lang. 6. 3. flavescens Ph. B. corpore cinereo, pilis flavidis dense tecto, immaculato; antennis testaceis; proboseide nigra; pedibus testaceis; alis hyalinis, costa et nervo marginali pallide testaceis. Long. corp. 3, lin. Prov. Santiago colit; specimen debeo ornat. F. Paulsen. Die erste hintere Zelle ist geschlossen; die erste Basilarzelle ist etwas länger als die zweite, die Analzelle ist offen. — Die gelblichen Fühler und Beine und die blassgelben vorderen Flügeladern unterscheiden diese Art sogleich von den ähnlichen. 7. B. melampogon Ph. B. niger, pilis albidis, in abdomine longissi- mis, tectus; pilis faciei longissimis, nigris; antennis proboscideque nigris; pedibus fuseis; alis in parte antica infuscatis. Long. corp. 4%, lin., extens. alar. 9 lin. Prov. Santiago inhabitat, rarus. Die Haare auf dem Scheitel, im Gesicht und auf dem ersten Fühler- gliede, welche sehr lang sind, sind schwarz, die auf dem Hinterhaupte und der unteren Seite des Kopfes aber weiss. Die Haare des Hinterleibes sind länger und stärker als bei vielen anderen Arten, z. B. B.transatlantieus. Ebenso sind die Hüften und Schenkel mit längeren Haaren bekleidet als bei anderen Arten. Die Adern der Flügel sind braun, die erste hintere Zelle ist offen, die beiden Basilarzellen sind von sehr ungleicher Länge. Der Rüssel ist %, der Körperlänge. 8. B. niyrieornis Ph. B. niger, pilis albidis, in abdomine longissi- mis, tectus; pilis faciei longissimis nigris; antennis proboscideque nigris; pedibus nigris; alis fere omnino hyalinis. Long. corp. 4 lin., extens. alar. 8 lin. E coll. orn. Ferd. Paulsen. Dem B. melampogon sehr ähnlich, durch weit längeren Rüssel, fast ganz wasserhelle Flügel und schwarze Linien verschieden. "Wie diese Art hat .B. nigricornis auf dem Scheitel, im Gesicht, auf der Basis der Fühler lange, schwarze, auf dem übrigen Körper lange, weisse Haare. Der Rüssel ist länger als der Körper, die vordern Flügeladern sind braun; die hinteren schwarz; die erste hintere Zelle ist offen, die vordere Basilar- zelle weit länger als die hintere. 9. B. Landbecki Ph. B.niger, pilis rufescentibus vestitus; pilis capitis niveis; antennarum basi testacea; thorace vittis duabus albidis ornato; a a Zn Aufzählung der chilenischen Dipteren. 651 pedibus griseo-testaceis; alis infumatis, antice fuscescentibus. Long. corp. 4Y%,—5 lin., extens. alar. 10 lin. E prov. Colchagua attulit. orn. Landbeck. Die Stirn ist bräunlichgelb, das Gesicht weiss und sowie der Hin- terkopf und Unterkopf mit schneeweissen Haaren bekleidet. Der schwarze Rüssel ist länger als die Hälfte des Körpers; seine Taster sind gelblich. Die zwei weisslichen Striemen der Brust sind bei frischen Exemplaren wegen der dichten Behaarung nicht wohl zu erkennen. Der Hinterleib hat jederseits ein Büschel schwarzer Haare und vielleicht bei ganz wohl erhaltenen Exemplaren eine schwarze Querbinde. Die Unterseite des Körpers ist durchaus weiss behaart. Die mehr oder weniger getrübten Flügel haben einen gelblichen Vorderrand. Die Beine sind hell, gelblich, die Schenkel mit dicht anliegenden, silbernen Härchen bekleidet. Die erste hintere Zelle der Flügel ist geschlossen, die beiden Basilarzellen sind ziemlich ungleich. 10. B. frontatus Ph. B. murinus, pilis albis vestitus; antennis pedibusque nigris; fronte lata; alis infumatis. Long. corp. 4 lin., extens. alar. 10'4 lin. Ex andibus prov. Santiago. Die Stirne ist auffallend breit, und mit langen, feinen, schwarzen Haaren besetzt. Die Fühler sind genähert; ihr erstes Glied ist lang, eylindrisch, grau, oben kahl, unten mit langen, gelblichen Haaren bekleidet, das zweite ist halb so lang, gegen das Ende hin etwas verdickt, schwarz und mit schwarzen Borsten bekleidet; das dritte Glied ist so lang als die beiden ersten zusammengenommen, ebenfalls schwarz. Lange gelbliche Haare bekleiden das Untergesicht. Die Brust scheint keine Striemen zu haben. Die erste hintere Zelle der Flügel ist offen, die beiden Basilar- zellen sind sehr ungleich. — Die sehr breite Stirn, welche bewirkt, dass der Kopf breiter als die Brust erscheint, zeichnet diese Art sehr aus und erinnert an Sericosoma. 11. B. Paulseni Ph. B. niger; facie einerea; articulis duobus an- tennarum testaceis; thorace albo-limbato; segmento primo abdominis cinereo, reliquis albo-marginatis et linea longitudinali 'mediana alba pictis; alis in parte antica nigris, maculisgque nonnullis nigris ornatis. Long. corp. 5'/, lin., extens. alar. fere 14 lin. In prov. Santiago radicem Andium, in prov. Valdivia planities inhabitat. Eine sehr elegante, in Valdivia nicht eben seltene Art. — Der - Kopf und die beiden ersten Fühlerglieder sind grau oder bräunlich und mit schwärzlichen Haaren besetzt. Der Rüssel ist fast so lang wie Brust und Hinterleib zusammen. Die Brust ist dunkelbraun und mit schwärz- lichen Haaren bekleidet, allein ihr Hinterrand und’eine Strieme an jeder Seite sind weiss und weisslich behaart. Das Schildchen ist sammtschwarz: 652 Dr.R.A. Philippi: Der Hinterleib trägt lange, abstehende, schwarze Haare, die aber nicht sehr dicht stehen; sein erster Ring ist grau, die folgenden sammetsch warz oder dunkelbraun, aber sämmtlich am Seitenrande weiss und mit weisser Mittellinie, der zweite auch am Ursprunge mit einer weissen Querbinde verziert. Die Härchen auf diesen weissen Binden sind anliegend, weiss, silberglänzend. Die Unterseite des Körpers und die Beine sind braun. Die Flügel sind im vorderen Drittheil bis nahe vor der Spitze schwarz, und haben ausserdem schwarze Fleckchen auf allen Queradern, am Ur- sprunge der dritten hinteren Zelle und auf der geschwungenen Ader, welche die beiden Submarginalzellen trennt. Die erste hintere Zelle ist offen, die beiden Basilarzellen sehr ungleich. Schwinger tiefschwarz. Sericosoma Maeq. Sericosoma fascifrons Macg. ist von Gay in der Prov. Coquimbo gefunden; ich fing diese Fliege ein paar Mal in der Prov. Santiago. Cyllenia Latr. Cyllenia elegantula Bigot. Mem. Soc. entom. nach einem von Philibert Germain nach Paris ohne Angabe des Fundortes gesandten Exemplare; ist mir unbekannt. Cyrtophorus Bigot. Cyrtophorus pictipennis Big. Dies merkwürdige Insekt fing ich ein Mal am Fusse der Cordilleren von Santiago, auch hat es Herr Land- beck von einer Reise nach Illapel mitgebracht. Das höchst auffallende Merkmal, dass auf der Mitte der Flügel weisse Schüppchen stehen, hat Herr Bigot in der Beschreibung nicht angegeben. Phthiria Meig. Bis jetzt war keine Art dieses Geschlechtes aus Chile bekannt, ich habe deren fünf gefunden. 1. Phthiria vulgaris Ph. Phth. nigra; facie sulfurea, vertice, vittaque lata ab antennis ad os diducta nigris; pectore flavo-vittato; scutello flavo; pedibus nigris. Long. corp. 2 lin., extens. alar. 5, lin. Frequens in prov. Santiago, Valdivia etc. Das Gesicht ist hellgelb; eine Strieme auf der Stirne, eine Quer- furche zwischen den Augen, und ein breiter Fleck zwischen dieser Furche und dem Ursprunge der Fühler sind braun. Dieselbe Farbe haben die Fühler, welche die Länge des Kopfes haben, und der Rüssel, der ziemlich so lang ist, als der Körper. Die hintere Orbita ist gelb, der Hinterkopf Aufzählung der chilenischen Dipteren. 653 braun. Die ziemlich langen entfernten Härchen sind von der Farbe des Grundes, auf welchem sie stehen. Die Brust ist beinahe schwarz; eine ziemlich breite Strieme, die sich auf jeder Seite vom Ursprunge des Flügels nach vorn zieht, das Schildchen und die Schwinger sind hellgelb; eine Strieme über dem Ursprunge der Beine jederseits weissgelb. Der Hinterleib ist auf dem Rücken wie auf dem Bauche schwarz, aber mit dicht anliegenden und mit längeren, entfernter stehenden, aufgerichteten gelben Haaren besetzt, welche, wie es scheint, leicht verloren gehen. Die langen Beine sind schwarz, und die Schenkel mit anliegenden, gelben Härchen besetzt. 2. Phth. exilis Ph. Phth. omnino nigra, linea utrinque a capite ad originem alarum diducta, alia latiore supra originem pedum, halteribusque albis. Long. corp. 124 lin. Weit seltener als die vorige Art, von der sie sogleich das schwarze Schildchen unterscheidet. Auch das Gesicht ist weiss, mit Ausnahme einer breiten, schwarzbraunen Strieme, die vom Scheitel bis zur Mund- öffnung geht. 3. Phth. picta Ph. Phth. capite flavo; vertice, macula utrinque ad originem antennarum, antennis proboscideque nigris; thorace nigro, late- ribus lineisque duabus antice abbreviatis longitudinalibus luteis; scutello flavo; segmentis abdominis (primo omnino flavo excepto) in parte ante- riore nigris, in posteriore flavis; pedibus fulvis, tarsis nigricantibus. Long. corp. 2'/, lin. In collibus prope Santiago aestate satis frequens, flores humiles petens. Diese Art ist durch ihre bunte Färbung sehr leicht zu kennen, und bedarf wohl keiner weiteren Beschreibung. Der ganze Körper ist mit gelblichen Härchen bekleidet. 4. Phth. cana Phth. capite thoraceque canis; abdominis fusci seg- mentis flavo-marginatis; antennis apice proboscideque nigro-fuseis; pedi- bus antieis posticisque fere omnino fuseis, mediis fere omnino flavis. Long. eorp. 1%, lin. Autumno 4862 specimina duo prope S. Fernando cepi. Kopf und Brust sind weisslichgrau, mit weisslichen, ziemlich kurzen Härchen bekleidet; auch die zwei ersten Glieder der Fühler sind grau, das letzte braun. Die Hinterleibssegmente sind schwärzlich, mit ziemlich breitem, hellgelbem Saume, und mit ziemlich langen, blassgelben, anlie- genden Haaren locker bekleidet. Die Flügeladern sind fein, braun, die ersten beinahe gelblich. Die Schwinger sind gelblichweiss. Die Vorderbeine und Hinterbeine sind braun bis auf Hüfte, Trochanter und Knie, welche gelblich sind; an den Mittelbeinen sind auch die Schenkel und die erste Hälfte der Schienen gelb. 654 Dr. R.A. Philippi: 5. Phth. barbata Ph. Phth. omnino nigra; facie pilis patentibus longis dense barbata. Long. corp. fere 2 lin. Prope Santiago, Valparaiso, Valdivia inveni, nullibi frequens. Die Augen stehen dieht beisammen. Das erste Fühlerglied ist bei- nahe doppelt so lang als das zweite; beide sind dick und so lang als die Haare des Gesichtes; das dritte Glied ist so lang als die beiden ersten zusammengenommen, gegen die Spitze hin etwas verjüngt. Der Rüssel ist so lang als Kopf und Bruststück zusammen. Die Palpen erkenne ich nicht. Die Flügel haben eine geschlossene Analzelle. Geron Hofimsg. Auch dieses Geschlecht war bisher nicht aus Chile bekannt. Ich rechne folgende Art dahin: Geron canus Ph. G. niger, pilis mollibus albis supra vestitus, capite et parte inferiore corporis subargenteis; antennis, ‚rostro, femoribus nigris; tibiis tarsorumque basi ferrugineis. Long. corp. 2°/, lin. Ex itinere ad Illapel orn. Landbeck specimina duo attulit. Der Hinterkopf ist mit langen, aufgerichteten, weisslichen Härchen bekleidet, das Gesicht mit kürzeren silberglänzenden. Die Fühler sind schwarz; die ersten beiden Glieder ziemlich kurz, namentlich das zweite, und mit langen weissen Haaren bekleidet; das letzte ist etwas länger als die beiden ersten zusammengenommen, und zeigt eine lange pfriemen- förmige Spitze. Der Rücken ist mässig gewölbt, die beiden ersten Flügel- adern sind hell, gelblich, die anderen braun und fein. Die Schwinger sind weiss. Die Schenkel sind mit silberweissen Haaren bekleidet. Systropus Wiedem. Ich bin zweifelhaft, ob folgende chilenische Fliege in dies Cap’sche Geschlecht gehört. Systropus? chilensis Ph. S. fronte, antennis palpis, proboseideque nigris; facie alba; thorace supra nigro, albo bivittato, lateribus griseo; abdomine nigro, segmentis 2—8 albo marginatis; conis albidis seu pallide fuseis; femoribus superne, apice tibiarum, tarsisque nigrieantibus; alis hyalinis. Long. corp. 3"/, lin., extens. alar. 4, lin. In prov. Santiago in floribus Baeccharis cujusdam cepi rarissimum insectum. Es stimmt diese Fliege mit der von Maequart in den Suites a Buffon gegebenen Abbildung des $S. capensis in allen wesentlichen Kenn- zeichen überein, hat aber nichts Gedrehtes an den Hinterbeinen und deutliche Palpen, welche fadenförmig, mit der Spitze in die Höhe gebo- gen, und den dritten Theil so lang als der Rüssel sind. — Ein kürzlich in Valdivia gefangenes Exemplar hat ganz hellgelbe Beine. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 655 _Hirmoneura Wiedem. rectius Hermoneura ?). Von diesen hübschen Fliegen sind bei Gay drei Arten aufgeführt. 1. Hermoneura maeulipennis Macg. Nach Gay von Coquimbo. Ist mir unbekannt. 2. H. chilensis Macg. Nach Gay gleichfalls von Coquimbo. Ist mir unbekannt, wenn anders von der folgenden verschieden. Die Figur stimmt nicht mit der Diagnose überein. 3. H. flaviventris Blanch. Ebendaher. Besitze ich aus der Provinz Colchagua. Herr Bigot hat in den Annales de la Soc. entomol. folgende drei Arten hinzugefügt: 4. H. brevirostrata Big. p. 280. Von Germain gesammelt, und nach dessen Sitte ohne weitere Angabe des Fundortes verschickt. Diese prachtvolle Fliege findet sich am Fusse der Cordilleren von Santiago auf den Blüthen des Seifenbaumes, Quillaja saponaria, nicht eben selten; Herr Bigot irrt aber, wenn er sagt: „abdomine basi late flavo“, und „une large zone transversale sur l’abdomen couyrent le premier segment et la moitie du deuxicme ... jaune serin.“ Das erste Segment ist an allen Exemplaren und auch in der Figur von Bigot ganz schwarz. Die Flügel würde ich rostgelb, nicht „nigro-brunneas“ nennen, auch finde ich den äusseren Rand der Flügel nicht „largement frange“, sondern vollkommen kahl. Auffallend ist die Dieke der Hinterschienen und des ersten Tarsen- gliedes, sowie die dichte Behaarung. d. H. barbarossa Big. p’ 281. Ohne Angabe des Fundortes, von Germain eingesendet. Ich fing ein Exemplar in Valdivia. 6. HA. niveibarbis Big. p. 282. Desgleichen. Die Worte beiBigot: „thorace griseo, lineis tribus brunneis“ sind falsch, es muss heissen vittis, sagt er ja selbst im Text: „une large demibande longitudinale brune, deux bandes longitudinales brunes.* Das Museum in Santiago besitzt 11 andere Arten. 1) Als Pedant habe ich mich nach der Etymologie dieses Namens umgesehen und in meinem griechischen Wörterbuche kein Wort iguwos gefunden; da nun &oue und öguog Schnur, Kette heissen, und das Genus nach der kettenförmigen Gestalt der Flügelzellen benannt sein soll, so erlaube ich mir Hermoneura zu schreiben. Bd. XV. Abhandl. 84 656 Dr.R. A.Philippi: 7. H. eximia Ph. H. corpore, rostro pedibusque nigris; pilis partis inferioris capitis, pectorisque luteo-fulvis; thorace vittis angustis albidis ornato; abdomine holosericeo, atro. Long. corp. 8Y, lin., extensio alarum fere 2 poll. Ad lacum Ranco prov. Valdiviae pauca specimina in floribus Alstroe- meriae aurantiacae cepi. Die Augen sind dunkelbraun, grau behaart; Stirn und Gesicht hell- grau, in’s Gelbliche ziehend. Die Fühler, so lang wie der Kopf, sind deutlich viergliedrige, indem die Basis des dritten Gliedes abgeschnürt ist, und ist dieser Theil kurz; die ersten drei Glieder sind grau, das letzte schwarz. Der Scheitel trägt graue Haare. Die Brust ist oben schwarz- grau, mit zwei schmalen weisslichen Striemen, die am ande eine unter- brochene, sammtschwarze Einfassung haben, und zeigt hinten im Mitteltheil zwei kurze, schwarze Strichelchen. Das Schildehen hat oben in der Mitte einen sammtschwarzen Fleck; eine sammtschwarze Querbinde erstreckt sich hinten von einem Flügel bis zum andern über den Hinterrand des Schildcehens. Jederseits steht eine Reihe dichter, rothgelber Haare vom Kopf bis über den Ursprung der Flügel hinaus. Der erste Hinterleibsring, der wenig sichtbar ist, ist mit gelblichen Haaren besetzt, der übrige Theil des Hinterleibes mit schwärzlichen, die kurz sind und nicht dicht stehen, so dass dadurch der tiefschwarzen, etwas ins Blaue ziehenden Färbung kein Eintrag geschieht. Unten ist Kopf und Brust dicht mit rothgelben Haaren bekleidet. Der Bauch ist beinahe kahl, schwarz; die Seiten sind weisslich. Die Flügel sind schwärzlich getrübt, am Vorderrand fast ganz schwarz, Die Beine sind schwarz. Der Rüssel ist etwas länger als der Körper und schwarz. 8. 47. balteata Ph. H. capite cinereo, barba rufa; antennis basi einereis, deinde rufo-fuseis; thorace supra albido, vittis tribus nigris latis- simis ornato; abdomine nigro-fusco, zonis duabus albidis, seecunda inter- rupta, picto; alarum parte postica hyalina, antiea nigra, lacerata. Long. corp. 7—8 lin. Siehe Abbildung. In prov. Valdivia capitur, non frequens. Die Augen sind braun und stark behaart. Stirn und Scheitel sind hellgrau, mit rothbraunen Haaren bekleidet; der Bart ist ebenfalls roth- braun. Die ersten zwei Fühlerglieder sind hellgrau, mit rothen Borsten besetzt, die Basis des dritten Gliedes ist hellgrau, fast so tief abgeschnürt wie bei der vorigen Art, der Rest des Gliedes braun. Der schwarze Rüssel ist so lang als Kopf und Brust zusammengenommen. Die Brust ist wie bei den meisten Arten hellgrau mit drei braunen Striemen, allein die Striemen sind sehr breit und nehmen mehr Raum ein als die Grundfarbe. Ein Streifen dichter, langer, weisser und braunrother Haare theilt jeder- seits den oberen Theil des Thorax von den Seitentheilen ab, und zieht sich bis über die Flügel hinaus. Unter demselben erblickt man einen Aufzählung der chilenischen Dipteren. 657 braunen Streifen. Die Unterseite der Brust ist grau, mit rothbraunen Haaren besetzt, hinter den Flügeln aber sind die Seiten dicht mit langen, braunen Haaren bekleidet. Das Schildchen ist oben grau, mit schwarz- braunem Hinterrande. Der erste und zweite Ring des Hinterleibes sind schwarzbraun, ebenso das vordere Drittheil des Dritten, während dessen hinterer Theil weissgrau ist. Der vierte Ring ist grösstentheils weissgrau, sein-Vorderrand aber ist braun, und die braune Färbung erstreckt sich auch in der Mitte bis zum Hinterrande. Die folgenden Ringe sind braun. Der Bauch ist hellgrau. Die Beine sind rothbraun, die Flügel in der vorderen Hälfte schwarz, in der hinteren fast wasserhell, und die Linie, welche beide Färbungen scharf scheidet, ist ausgezackt. 9. HM. pietipennis Ph. H. nigro-fusca; antennis nigris; thorace nigro, vittis duabus angustis fuscis pieto; abdomine fusco, maculis tribus nigris ın' quovis segmento ornato; alis infumatis, in parte antica fuseis, linea sinuata partem fuscam a postica separante, rostro modo thoracem aequante. Long. 5", lin. In prov. Valdivia oceurrit. Die Fühler sind schwarz, am Grunde braun; ihr Griffel ist sehr deutlich gegliedert. Die Härchen, welche die Augen, die Oberseite der Brust und den Hinterleib bekleiden, sind braun, die des Bartes und Untergesichtes weiss. Die Unterseite der Brust ist schwarz, aber dicht mit gelbweissen Haaren bedeckt, der Bauch hellgrau. Die Beine sind braun. Der vordere braune Theil der Flügel sendet nach hinten zwei stumpfe Zacken aus, und vor dem ersten ist ein blasser, fast wasserheller Fleck, der fast bis zum Vorderrande reicht. Der Rüssel ist nur so lang wie die Brust. Die Flecken in der mittleren Reihe des Hinterleibes sind rautenförmig, die seitlichen Flecken sind quer verlängert. 10. HH. pieta Ph. H. pallide fusca; thoracis lateribus griseis, dorso lineis griseis maculisque castaneis pieto; scutello griseo, atro-marginato; abdominis castaneo-trivittati segmentis margine griseis; alarum parte antica fusca in margine sinuata, rostro corpus aequante. Long. corp. 4'/, lin., extens. alar. fere 13 lin. In prov. Valdivia, rara. Die dunkelbraunen Augen sind mit langen Härchen bekleidet, Das Gesicht ist hellgrau. Das erste Fühlerglied ist grau, das zweite roth- braun, das dritte kastanienbraun. Der schwarze Rüssel ist so lang als der Leib. Die Brust ist an den Seiten grau, auf dem Rücken rothbraun, und mit acht kastanienbraunen Flecken in vier Reihen verziert, indem die mittlere braune Binde vier schwarze Flecke in zwei Reihen trägt, jede Seitenstrieme vorn einen hat. Das Schildchen ist hellgrau mit einem kleinen sammtschwarzen Flecke in der Mitte des Vorderrandes, und mit einem breiten, sammtschwarzen Saume am Hinterrande. Der Hinterleib ist oben rothbraun, am Hinterrande der Segmente hellgrau, und zeigt drei 84” 658 Dr. R.A. Philippi: kastanienbraune Längsbinden, wie so viele Arten, die hintere Hälfte der Flügel ist wasserhell, die vordere braungrau, mit zwei nach hinten vor- springenden Lappen, wie bei .H. balteata und pietipennis. Der Bauch ist aschgrau, die Beine hellgrau. Von der vorigen Art, abgesehen von der Färbung, durch weit längeren Rüssel verschieden. 11. HZ. Landbecki Ph. H. subtus niveo-pilosa; barba nivea; anten- nis basi rufis, apice nigris; thorace caesio, parum distinete brunneo-vit- tato; abdominis primo segmento nigrescente, albo-hirsuto, reliquis pur- pureo-fuseis; immaeculatis; alarum parte postica hyalina, antica (s. externa) brunnea, margine postico dilacerata. Long. corp. 8%/, lin., extens. alar. 23 lin. Prope Clico in prov. Colchagua speeimina duo nactus est ormn. Landbeck. Der Rüssel ist so lang als Kopf uud Brust zusammen, dunkelroth- braun, nach der Spitze hin schwärzlich. Die Augen sind braun, mit weiss- lichen Härchen dicht besetzt. Das erste Glied der Fühler ist lebhaft rothbraun, das zweite dunkelbraun, das dritte schwarz. Der Scheitel ist schwärzlich, das Gesicht rothbraun, aber mit weisslichen Haaren beklei- det. Der Thorax ist oben schwach behaart, aschgrau oder hechtgrau, welche Farbe auch über den breiten braunen Längsstriemen zu liegen seheint, von denen die mittlere der Länge nach getheilt ist und lange vor dem Schildchen aufhört. Dieses ist grau mit einem kleinen roth- braunen Flecke am Grunde. Der erste Hinterleibsring ist schwärzlichbraun, und wie das Schildchen mit langen weissen Härchen bekleidet, die fol- genden sind rothbraun, in das Kastanienbraune oder Purpurne übergehend, oben mit braunen Härchen, an den Seiten mit Büscheln längerer, weisser Haare bekleidet. Die Unterseite der Brust ist wie der Bart mit langen, schneeweissen Haaren, der Bauch mit kurzen weissen Härchen bedeckt, Die Flügel sind, wie bei FH. niveibarbis, wasserhell, aber am Vorder- oder Aussenrande mit einer breiten, nach hinten gezackten Binde versehen. Die Beine sind rothbraun. Von FH. niveibarbis durch rothes erstes Fühler- glied, ungefleckten braunrothen Hinterleib etc. verschieden. 12. #7. commutata Ph. H. capite griseo; barba pectoreque niveis; antennis nigris, basi cinereis; thoracis flavi vittis tribus atris latissimis> abdomine flavo, nigro-trivittato; pedibus testaceis; alis infumatis. Long. corp. 6 lin., extens. alar. fere 14 lin. E prov. Valdivia speeimen attuli in praedio meo eaptum. Der Kopf ist grau, mit greisen Haaren bedeckt, aber der Bart und die langen Haare der Unterseite der Brust sind schneeweiss. Der schwarze Rüssel ist so lange als Kopf und Brust. Aufrecht aber nicht sehr dicht stehende Härchen bekleiden den Rücken von Brust und Hinterleib. Auf ersterer nehmen die dunklen Striemen so viel Raum weg, dass die Grund- farbe eher schwarzbraun zu sein scheint; die gelben Seitenstreifen ziehen Aufzählung der chilenischen Dipteren. 659 sich bis auf das Schildchen, das eine dunkelbraune Mittelstrieme und breiten: dunkelbraunen Hinterrand hat. Der Bauch ist gelbweiss. Die Beine schaalgelb, gegen die Spitze duukler. Die Flügel sind fast so’dunkel wie bei der sehr ähnlichen #. barbarossa, von der sich: unsere Art so- gleich durch schneeweissen Bart und Brust unterscheidet. Die Abbildung, welche Blanchard in Gay’s Werk als H. chilensis gibt, stimmt sehr gut mit dieser Art und sehr schlecht mit der Diagnose der H. chilensis. 13. H. ursula Ph. H. supra pilis patentibus subfulvis dense hirsuta, subtus cum barba alba: thorace scutelloque fuscis, ad latera luteis; ab- domine luteo, vitta mediana, maculisque ad latera nigro-fuscis; pedibus testaceis; alis infumatis; antennis nigris, basi griseis. Long. corp. 3, lin., extens. alar. 9 lin. Initio hujus aestatis specimen g' in praedio meo valdiviano cepi. Der Kopf und die beiden ersten Fühlerglieder sind grau. Der Rüssel ist nur so lang wie die Brust, und gegen die Spitze hin eher breiter als schmäler, während er bei H. commutata nach der Spitze hin merklich verjüngt ist. Die Striemen des Thorax sind braun, nicht schwarz; die seitlichen fliessen mit der mittleren zusammen und lassen jederseits nur einen schmalen, ziemlich dunkelgelben Streifen, der wegen der bräunlichen, starken Behaarung wenig auffält. Die mittlere Längsbinde des Hinterleibes ist ziemlich schmal, schmäler noch sind die Flecken an jeder Seite. — H. ursula unterscheidet sich von der vorigen Art durch kürzeren Rüssel, weit stärkere Behaarung und andere Färbung, nämlich dunkleren Grund und hellere braune Längsstriemen. 14. HM. andina Ph. H. griseo-fusca, rufo-hirsuta subtus rufa; an- tennis fuscis; proboscide elongata nigra; thoracis lines mediana nigra, lineaque flavescente utrinque; scutello griseo-fusco; abdomine griseo- fusco; lateribus nigro-maculato; alis infumatis, pedibus rufis. Long. corp. 6 lin., extens. alar. 15 lin. H. andina Ph. Anal. Univ. Chil. Prope thermas de Chillon dietas haud procul a nive perpetua inveni. Die Augen sind dunkelbraun, dicht mit gelblichen Härchen besetzt. Der untere Theil des Kopfes ist fuchsroth, mit langen Haaren von der- selben Farbe; eben solche Haare bekleiden auch Brust und Bauch. Die Basis der Fühler ist grau, das letzte Glied ziemlich rothbraun mit schwarzer Borste. Der Thorax ist an den Seiten mit langen, braunrothen, auf dem Rücken mit kürzeren, gelblichen, weniger dicht gestellten Härchen bekleidet, graubraun, in der Mitte mit einer sehr feinen, in der Mitte unterbrochenen, schwarzen Längslinie, jederseits mit einer breiteren, gelblichen Längslinie verziert; vor dem Schildchen zeigt er jederseits einen schwarzen Fleck. Das Schildchen ist graubraun, mit einem schwarzen Flecke in der Mitte des Basalrandes. Das erste Glied des Hinterleibes ist dicht mit langen fuchsrothen Haaren bekleidet, die folgenden zeigen 660 Dr. R.A. Philippi: kürzere rothe Haare, mit denen ab und an ein schwarzes vermischt ist, und haben jederseits nahe am Rande einen schwarzen dreieckigen Flecken; das vierte Segment hat auch einen schwarzen Flecken in der Mitte seines Vorderrandes. Die Beine sind ganz rothbraun. Die Flügel sind getrübt, ihre Adern fein und besonders die vorderen braun. Die folgenden Arten haben sämmtlich einen ganz kurzen Rüssel, der kaum den fünften oder sechsten Theil so lang ist als der Kopf, und das dritte Fühlerglied ist kurz. 15. HH. artieulata Ph. H. fusco-cinerea, vittis duabus thoracis albidis; abdomine subfasciato, ad utrumque latus fascieulis pilorum nigrorum tribus cum pilis niveis alternantibus ornato; alis fuscescentibus, antice obseurioribus. Long. corp. 7 lin., extens. alar. 16 lin. In prov. Colchagua invenit orn. Landbeck. Die Fühler und der Rüssel sind schwarz, ebenso die Haare des Scheitels, während die der Augen und des Untergesichtes braun sind. Der Brustrücken ist grösstentheils mit gelblichen Härchen bedeckt, und zeigt zwei deutliche, schmale weissgraue Striemen, von deren Mitte nach aussen und vorn eine weissliche Linie verläuft; die Seiten sind dicht mit etwas längeren, braunen Haaren bedeckt. Das erste Segment des Hinter- leibes ist am Grunde mit dichten, aufrechtstehenden, weissen Haaren bekleidet; die folgenden sind braun mit einer dunkleren Querbinde, in deren Mitte ein schwarzer Fleck steht. Die drei ersten Segmente haben jederseits einen Büschel ziemlich langer schwarzer Haare, vor denen etwas kürzere, schneeweisse stehen. Die Unterseite des Körpers ist hell- grau und mit weisslichen Härchen bekleidet. Die Flügel sind bräunlich getrübt, am vorderen (äusseren) Rand ziemlich dunkel. Die Beine sind schwärzlichbraun. 16. ZI. einerea Ph. H. fusco cinerea, dense pubescens, vittis palli- dioribus thoraeis pieturaque abdominis, si quae adest, parum conspieuis; alis fuscescentibus; halteribus albis. Long. corp. 4%—6 lin., extens. alar. usque ad 16 lin. Prope Santiago, Illapel, in prov. Colchagua etc, occurrit. Die ganze Fliege ist bräunlichgrau, mit aufrechtstehenden, helleren Härchen dicht bekleidet, und hat man Mühe, auf dem Thorax zwei hellere Längslinien, auf dem Hinterleibe an jedem Segmente auf der Seite einen helleren, gelblichen Fleck zu erkennen. Die Ränder des Hinter- leibes zeigen an gut erhaltenen Exemplaren auch vorn weissliche, hinten schwärzliche Härchen, aber die Härchen sind weit lockerer und die Färbung nicht so stark ausgesprochen, wie bei der vorigen Art, so dass die Ränder wenig auffallen. An einem Exemplare ist die gestielte Terminalzelle der Flügel beiderseits durch eine Querader in zwei getheilt, 17. HI. punctipennis Ph. H. cinereo-nigra; abdomine nigro maculato; Aufzählung der chilenischen Dipteren. 661 alis nigrieantibus, punetis nigris 3—5 ad ramifieationem neryorum pictis. Long. corp. 5, lin., extens. alarum 13 lin. Habitat in prov. Santiago et Colchagua. Die Fühler und der sehr kurze Rüssel sind tief schwarz; die Haare der Augen sind braun, die des Kopfes schwarz. Auf dem Brustrücken er- kennt man mit Mühe drei schmale, dunklere Striemen, die längeren Seiten- haare sind rein weiss. Der Hinterleib schillert in gewissem Lichte schach- bretartig hell und dunkel; genauer betrachtet zeigt er in der Mitte jedes Segmentes einen hellen Fleck in dem wieder ein länglicher tief schwarzer Fleck liegt, und ebenso an der Seite einen helleren Fleck; der Seitenrand eines jeden Segmentes selbst hat im vorderen Theile weisse im hinteren schwarze Haare, die aber anliegen, so dass diese Bildung wenig auffällt. Der Bauch ist hellgrau. Die Flügel sind schwärzlich, ihr Vorderrand dunkel, ihr Hinterrand heller; sie zeigen vier schwärzliche Punkte an den Kreuzungspunkten der Adern, und eine an der Spitze der etwas offenen Analzelle, die Schwinger sind schwarz. Die Beine sind hellbraun „ die untere Hälfte der Schienen und die Tarsen schwärzlich. Ich habe diese Art anfangs für A. maculipennis Mocgq. gehalten, alleinnach Blanchard bei Gay soll der Rüssel ziemlich kurz sein, die tibiae werden testaceae genannt, die Flügel sollen drei dunklere Flecke gegen die Spitze hin haben, während bei unserer Art der Rüssel sehr kurz, die Tibien nicht heller als die Schenkel, der erste schwärzliche Punkt der Flügel in der Mitte der Länge derselben liegt. Auch sagt Blanchard vom Hinterleibe nur „schwärzlich und behaart“, während er bei unserer Art sehr deutlich gefleckt ist. 18. 7. luctuosa Ph. H. supra nigra, subtus cinerea, hirsuta; thoracis vittis obsoletis, segmentis 2 et 3 abdominis margine laterali pilis brevibus atris dense vestitis; alis nigricantibus; halteribus nigris. Longit. corp, 6 lin.; exteus. alarum 15", lin. Prope Santiago semel cepi. Die Augen sind wie gewöhnlich rothbraun und mit röthlichweissen Härchen bekleidet, Rüssel, Fühler, Scheitel und Stirn sind schwarz, ein Fleckehen über dem Ursprunge der Fühler hellgrau; Untergesicht hellgrau, die Augenränder hell rothbraun, der Bart schwarz. Der Rücken von Brust und Hinterleib ist ziemlich dieht mit aufrechtstehenden schwarzen Här- chen bekleidet; auf dem Thorax sind jetzt keine Striemen zu erkennen, in meinen Notizen steht vittis tribus atris. Die langen Seitenhaare sind weiss. Der Hinterleib ist jetzt einfärbig schwärzlich, zeigt aber vielleicht bei frischen Exemplaren in der Mittellinie eine Reihe dunklere Flecke, Auffallend ist die Behaarung der Seitenränder, unmittelbar davor sind die Segmente heller. Die Unterseite des Körpers ist aschgrau, die Beine hell- braun. Sollte diese Fliege bloss eine dunkle Varietät der vorigen Art 662 Dr. R.A.Philippi: ‚sein, bei der die schwärzlichen Flügelpunkte zugleich undentlich gewor- den sind? 19. ZI. bellula Ph. H. fusea, faseia transversa medio interrupta in thorace ante originem alarum, altera ante scutellum; abdomine fusco, albo et nigro variegato; alis fuseis, nervis partis posticae hyalino-margi- natis. Long. corp. 5, lin. extens. alarum 14 lin. In itinere ad Illapel invenit orn. Landbeck. Rüssel schwarz, Fühler dunkelbraun, am Grunde schwarzborstig. Augen rothbraun, hellgrau behaart. Scheitel schwarz, Stirn und Unter- gesicht gelbbraun, Bart kurz und spärlich, schwärzlich. Die Oberseite des Körpers ist braun und dicht mit schwärzlichen, die untere mehr hellgrau, auch mit helleren Haaren bekleidet. Bei gewissem Lichte erkennt man auf ‚der Brust dunklere Striemen, aber sehr auffallend sind die weissen, von weissen Haaren hervorgebrachten Zeichnungen. Eine Querlinie von dieser Farbe entspringt jederseits vor der Flügelwurzel und begiebt sich quer und etwas schräg nach innen, wo sie durch einen ziemlich breiten Raum von der Grundfarbe von einander getrennt sind. Vom Vorderrande gehen zwei kurze weisse Längsstriemchen aus, die auf halbem Wege zu dieser unterbrochenen weissen Querbinde stehen bleiben. Die langen Seiten- haare der Brust sind, wie gewöhnlich, weiss. Ich mag nicht entscheiden ob die sehr auffallende weisse Querbinde zwischen Thorax und Schildchen durch Haare hervorgebracht wird, die auf dem Hinterrande der Brust, oder auf dem Vorderrande des Schildchens stehen. Dieses hat in der Mitte seiner Vorderhälfte einen dreieckigen schwarzen Fleck. Sämmtliche Hin- terleibssegmente haben einen weissgewimperten Hinterrand, aber ausser- dem noch zwei weisse Fleckchen, die mir besonders auf dem vierten auf- fallen; am Vorderrande in der Mitte ein schwarzes Fleckchen, ein anderes derselben Farbe jederseits, zwischen dem weissen Fleckchen und dem Seitenrande, und die Haare am Seitenrande selbst bilden eine weiss und schwarz gegliederte Frause. Die Färbung der Flügel ist sehr eigenthüm- lich, und erinnert an H. pietipennis. Die vorderen oder äusseren Flügel- adern sind gelblich, die andern dunkelbraun. Die Beine sind ziemlich von derselben Farbe wie der Körper. 20. H. modesta Ph. H. fusea; thorace immaculato; serie macularum nigrarum in linea mediana abdominis; alis fuscis, nervis partis postieae hyalino-marginatis. Long. corp. fere 5 lin., extens. alarum 10 lin. Ad radicem andium prov. Santiago specimen cepi. Diese Art steht in der Mitte zwischen H. einerea und H. bellula. Mit der ersten stimmt sie durch den Mangel an Zeichnung überein, hat aber doch eine Reihe deutlicher, runder schwärzlicher Flecke in der Mittel- linie des Hinterleibes; mit bellula hat sie die Flügel gemein. Es ist keine abgeriebene bellula, und sie ist sogar dichter behaart als diese. Eine der Terminalzellen ist durch eine Querader getheilt, was ich für zufällig halte. ar} Aufzählung. der chilenischen Dipteren. 663 21. MH. anthracoides Ph. H. nigra, hirsuta; pilis oceipitis, marginis postiei thoraeis fasciam formantibus, faseiisque tribus abdominis albis; alis fere hyalinis, margine antico nigrescente. Long. 4', lin., extens. alarum 9 lin. In andibus humilioribus prov. Santiago capitur. Die Augen sind dunkelbraun und dicht mit schwärzlichen Haaren bekleidet. Das dritte Fühlerglied ist heller, braun. Der Rüssel ist so kurz, dass er nicht. aus der Mundhöhle hervorragt. Die Haare des Scheitels, des Untergesichtes, so wie die Borsten der ersten Fühlerglieder sind lang und schwarz. Thorax und Hinterleib sind mit abstehenden schwarzen Haaren bekleidet, aber die Haare des Hinterkopfes, die zwischen Thorax und Schildehen, die erstere Hälfte des zweiten Ringes, des Vorderrandes des zweiten und dritten Hinterleibsringes sind weiss, und bilden weisse -Querbinden. Die Unterseite der Brust und der Bauch sind dicht mit lan- gen weissen Haaren bedeckt; letzterer ist hell, weisslich, in der Mitte dunkel. Der Vorderrand der Flügel ist schwärzlich, die hintere Hälfte fast wasserhell. Schenkel und Schienen sind blassbraun, die Tarsen schwärzlich. Bemerkung. Die chilenischen Hörmoneura - Arten bilden zwei scharf getrennte Sektionen, die man füglich Genera nennen könnte, ohne Uebergang, die langrüsseligen, und die kurzrüsseligen. Mit der Verlän- gerung des Rüssels geht allemal eine Verlängerung des letzten Fühler- gliedes Hand in Hand, welches bei den langrüsseligen zwei auch dreimai so lang als breit, bei der kurzrüsseligen aber etwa eben so lang als dick ist. Ob die mir unbekannte H. maculipennis einen Uebergang er- mittelt, kann ich nicht sagen. Anthrax!) Scop. In Gay’s Zoologia chilena führt Blanchard nur 6 chilenische Arten auf, ich kenne deren 26 mehr. 1. Anthraa Durville Macg. „von Concepeion“. Findet sich auch bei Santiago und in Valdivia. In der Diagnose heisst es richtig: pedibus testaceis, in der spanischen Beschreibung werden die Füsse fälschlich schwarz genannt. 2. A. hypoxantha Macg. Aus den mittleren Provinzen. 3. A. vieina Blnch. „von Coquimbo“. Ist häufig in Santiago, Valdivia ete. 4. A. Gayi Macg. „Von Coquimbo, Santa Rosa“ ist mir unbekannt. 5. A. rufwentris Blanch. „Von Coquimbo“ ist mir unbekannt. 1) Nach dem Wörterbuch ist &vdew& ein Masculinum; ich folge dem Gebrauch und nehme das Wort als Fliegenname weiblich. Bd. XV. Abhandl. 85 664 Dr. R.A. Philippi: 6. A. hyalinipennis Bl. „Von Coquimbo“ ist mir unbekannt. 7. A. moerens Ph. A. omnino atra,, atro-pilosa , pilis in lateribus thoracis modo cum rufo - fulvis mixtis; alis atris, versus apicem sensim hyalinis, guttulis 3 — 4 in nervulis transversis pallidioribus. Long. corp. 6'/, lin., extens. alarım fere 12 lin. Ex itinere Illapelino specimen attulit orn. Landbeck. Der Kopf ist mit schwarzen Härchen bekleidet. Die Fühler sind ganz schwarz mit pfriemenförmiger Spitze, ohne Haarbüschel am Ende. Die Brust ist kohlschwarz, aber ihr Vorderrand und die Seiten, nament- lich hinter den Flügeln, sind zum Theile mit gelben Härchen bekleidet. Die Haare auf dem Hinterleibe sind schwarz, abstehend , besonders dicht an den Seiten; an der Seite des zweiten Ringes. und um den After stehen Büschel weisser Haare. Die Flügel haben zwei Submarginalzellen, und sind dadurch ausgezeichnet, dass die tiefschwarze Färbung ganz allmälig in die glashelle Spitze übergeht, welche etwa ein Fünftel des Flügels ein- nimmt. Die helleren Fleckchen auf den Queradern fallen wenig auf. Der Stiel der Schwinger ist hellbraun, die Spitze des Kölbchens weiss. Die Beine sind schwarz. 8. A. lemniscata Ph. A. atra, pilis nigris vestita; vitta argenteo- alba utrinque in thorace; faseia argenteo-alba ad basin segmenti quarti abdominis; pilis ereetis luteo - albidis in segmento primo; alis dimidiato- nigris, linea serrata partem nigram ab hyalina separante. Long. corp. 4, lin., extens. alarum 10'/, lin. In montibus prov. Santiago. Die Fühler sind kohlschwarz , mit pfriemenförmiger Spitze, ohne Haarbüschel am Ende. Der Kopf ist kohlschwarz, mit anliegenden gelben Härchen, die der Schwärze keinen Eintrag thun. Auch das Aftersegment trägt weisse Haare. Die Flügel haben zwei Submarginalzellen, und die Läppchen am Grunde des hinteren Randes sind gefranset, wie bei der vorigen Art. Die Schwingkölbchen sind weiss. Die Beine haben zum Theil ganz hellbraune Schenkel und Schienen. A. Gayi soll auch zur Hälfte schwarze Flügel haben, der Körper soll aber mit gelblichen Haaren be- kleidet sein, und von den hübschen silberweissen Zeichnungen, welche unsere Art sehr auszeichnen, ist keine Rede. 9. A. semilugens Ph. A. nigra; thorace rufo-villoso; abdomine atro, fasciis favidis ornato; alarum parte antica nigra, parte postica hyalina, guttis nigris in nervis transversalibus picta; pedibus nigrieantibus. Long. corp. 4'/, lin., extens. alarum 11 lin. In praedio meo valdiviano Januario 1860 specimen cepi. Die Stirne ist mit langen schwarzen , das Untergesicht mit anlie- genden, rothgelben Haaren bekleidet. Die Fühler sind schwarz. Die Brust ist zottig von langen, rothgelben Haaren, unter welchen einzelne län- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 665 gere, schwarze Haare gemischt sind. Auf dem Hinterleibe bilden die gel- ben Haare Querbinden, von denen namentlich eine an der Basis des zweiten Ringes sehr auffällt. An den Seiten des Hinterleibes wechseln schwarze und rothgelbe Büschel von Haaren ab. Die Beine scheinen schwarz zu sein, erscheinen aber in Folge der dicht anliegendeu Härchen hellbraun. Der Vorderrand der Flügel ist bis etwas über den dritten Theil der Breite tiefschwarz, der Rest ist wasserhell aber mit drei oder vier runden Tropfen auf der Querader verziert, von denen die vordersten mit der schwarzen Färbung der Vorderseite zusammenfliessen. Zwei Sub- marginalzellen. 10. A. semitristis Ph. A. capite rufo, rufo-piloso; thorace abdo- mineque supra nigris, rufo-fulvo hirsutis, ventre rufo-fulvo; alarum parte basilari-antica fusca, guttis duabus hyalinis in nervis transversis; pedibus testaceis. Long. corp. 4 lin., extens. alarum 8", lin. Illapel. Der Kopf ist lebhaft gelbroth, mit gelbrothen Härchen bekleidet. Das erste Fühlerglied ist gelbroth, die folgenden sind braun, das letzte hat eine ziemlich stumpfe Spitze, aber so viel ich sehen kann, keine Haar- büschel am Ende. Der Hinterleib ist oben mit anliegenden, gelblichen Härchen, an den Seitea und auf dem ersten Ringe mit langen, gelben Haaren bekleidet. Der Hinterrand der letzten Segmente, und fast das ganze Aftersegment sind ebenfalls gelblich. Die Beine sind sehr hell, bräunlichgelb. Die Flügel sind im Basaltheile braun, nicht schwärzlich, und haben in diesem braunen Theile ein Paar wasserheller Tröpfehen, von denen namentlich eines an der Basis der Discoidalzelle auffällt; die Linie, welche die braune, innere Hälfte von der äussern, hintern trennt, ist gezackt. Zwei Submarginalzellen. Schwingköibchen weiss. Ist diess etwa A. Gayi Blanch.? Die Beschreibung stimmt bis auf vier Punkte. 4. die braune Hälfte der Flügel soll bei Gayi ungefleckt sein, bei semi- tristris hat sie wasserhelle Fleckchen; 2. der Rand derselben soll abge- rundet sein, was ich bei semitristis nicht finden kann; 3. die Beine sollen schwärzlich-braun sein, während unsere Art sehr helle Beine hat. 4. soll der Kopf, dessen Farbe nicht angegeben ist, mit grauen Härchen bekleidet sein. 44. A. Blanchordi Ph. A. nigra; capite rufo-fusco, pilis nigris hirto; abdomine pilis appressis flavis, fascias formantibus, pilisque nigris paten- tibus vestito; alis dimidiate-nigris; punetis pallidis in parte nigra. Long. eorp. 5'/, lin., extens. alarum fere 43 lin. In prov. Calchagua reperit orn. Landbeck, etiam prope Illapel. Der Kopf ist mit schwärzlichen und mit weissen Haaren bekleidet, braunroth; der Scheitel schwarz, ein Fleck über den Fühlern grau, sowie der Hinterkopf. Die beiden ersten Fühlerglieder sind röthlich, das letzte fast schwarz. Die Seiten der Brust sind mit langen gelben Haaren 85 * 666 Dr. RA. Philippi: bekleidet; eine kurze silberweisse Strieme steht jederseits dicht am Flügelursprunge. Das Schildehen scheint roth, mit schwarzer Einfassung. Die erste Hälfte der Hinterleibsringe ist mit anliegenden, gelblichen Härchen bekleidet, an den Seiten stehen lange, fast borstige Haare von hellgelber Farbe auf dem ersten , und der vorderen Hälfte des zweiten, mehrentheils schwarz auf den folgenden Ringen. Der Bauch ist röthlich, und mit weissen und schwärzlichen Härchen bekleidet. Die Beine sind hellbraun, die Tarsen schwärzlich. Die Flügel sind in der Basalhälfte schwärzlich, in der andern wasserhell, und haben in der ersten wasser- helle Tröpfchen, ganz wie bei A. hypoxwantha Mocgq., wo nur der dunkle Theil des Flügels hellbraun, nicht schwärzlich ist. Zwei Submarginalzellen. Schwingkölbchen weiss. 12. A. chilensis Ph. A. rufa; parte alarum antica fusca, rufo-venosa, guttis pallide rufis pieta, postica minore, hyalina, fusco-guttata, pedibus rufis. Long. corp. 5 lin., extens. alarum 10 lin. 5 Colchagua, Illapel. Der Kopf ist fuchsroth, in der oberen Hälfte mit schwarzen Börst- chen. Die Fühler ebenfalls roth. Der Thorax ist oben schwärzlich, das Schildchen roth, der Hinterleib roth, mit einem schwärzlichen, dreiekigen Flecke, dessen Basis den ganzen ersten Ring einnimmt, und dessen Spitze in der Mitte des Hinterrandes des vierten Ringes liegt. Aufrecht stehende Haare bekleiden die Brust, anliegende den Hinterleib und sind meist röthlich. An den Seiten des Hinterleibes stehen auf den ersten beiden. Ringen gelbliche Haare, und ziemlich dicht; auf den folgenden stehen sehr löckere schwarze. Unterseite und Beine sind bräunlich roth. . Zwei Drittheile des Flügels sind röthlicehbraun; die Hauptadern sind lebhaft gelbroth, und es sind einzelne hellere Fleckehen darin; in dem wasser- hellen Drittel sind bräunliche Tropfen am Ende aller Adern, und noch zwei bräunliche Flecke mehr, die mit dem dunkleren Theile zusammen- hängen. Zwei Submarginalzellen. Schwingkölbehen weiss, auf rothem Stiele. Die Färbung der Flügel erinnert, unter den chilenischen Arten, am meisten an A. Durvillei, wo die Flügel jedoch schwärzlich, ohne Tropfen am Hinterrande sind, etc. 13. A. murina Ph. A. murina (sub lente nigra, pilis flavidis appressis omnino tecta); abdomine coneolore; alis dimidiato-fuseis; pedibus testaceis. Long. 2%, lin. Prope Santiago inveni. Der Kopf ist schwarzgrau, mit anliegenden gelblichen Härchen, und aufrechten, schwarzen, borstenähnlichen Haaren bekleidet. Die Fühler sind braun. Brust und Hinterleib zeigen ebenfalls doppelte Behaarung, feine, anliegende gelbliche Härchen, und aufgerichtete steifere , allein diese sind ebenfalls gelblich, nicht schwarz. Die Flügel sind zur Hälfte Aufzählung der chilenischen Dipteren. 667 hellbraun, zur Hälfte wasserhell; im hellbraunen Theile sind wasserhelle oder blassere Tröpfchen; die Adern sind schwarz. Zwei Submarginalzellen. Schwinger mit hellbraunem Stiele und weissem Knöpfchen. Beine blass- braun, fast gelblich zu nennen. A. Gayi soll graue Haare auf dem Kopf, keine Flecke im dunkeln Theile der Flügel, dunkle Beine haben. 14. A. subandina Ph. A. facie nigra, albo-pilosa; antennis nigris; dorso eorporis nigro, pilis luteis appressis, et in thorace aliis longioribus erectis nigricantibus vestito; lateribus pilis longis, albis et in segmentis secundo et tertio abdominis fasciculo pilorum nigrorum ornato; alis maxima ex parte hyalinis, cellula costali, basali prima, maxima parte cellulae sub- marginalis primae, punetisque nonnullis in nervulis transversis nigricanti- bus; pedibus pallide fuseis. Long. corp. 5 lin., extens. alar .11 lin. Ad radicem andium proy. Santiago cepi. Stirne und Scheitel sind mit schwarzen, Untergesicht und hintere Orbita dicht mit silberweissen, mehr anliegenden Haaren bekleidet. Auf dem Hinterrande der Brust und vielleicht auf zwei Binden des Hinter- leibes stehen weissliche Härchen, so dass vollkommen, wohl erhaltene Exemplare vielleicht daselbst weisse Querbinden zeigen. Die Haare an den Seiten des Körpers sind sehr lang und dicht, und zwei schwarze Büschel darunter an den Seiten des Hinterleibes sehr auffallend. Die Unterseite des Körpers ist mit weissen Haaren bekleidet, die auf der Brust lang-abstehend, auf dem Bauche sehr kurz und anliegend sind. Die Beine sind blassbraun, fast gelblich, mit dunklern Schienen. Die Färbung der Flügel ist für diese Art sehr ausgezeichnet. Ein sehr dunkler Fleck umgibt die Querader, von welcher die Submarginalzelle und die erste hintere Zelle entspringen; ganz kleine schwärzliche Fleckchen sind am Ursprunge der zweiten Submarginalzelle uud der dritten hinteren Zelle. Schwinger schwarz. 15. A. quadrieineta Ph. A. atra, facie nigro - pilosa; thorace pilis fulvis vittaque subalbo utrinque ad alarum originem ornato; abdominis segmentis secundo, quarto, sexto et septimo basi albo-faseiatis; pedibus piceo-fuseis; alarum cellula costali, basali prima et interdum parte majore cellulae submarginalis primae fuseis. Long. corp. 4Y, lin., extens. alarum 10 lin. Prope Santiago, Valparaiso, Valdivia. Der Kopf hat unter den längeren, abstehenden schwarzen Haaren, anliegende gelbliche Härchen „ allein das Gesicht erscheint darum doch schwarz. Die Seiten des Hinterleibes sind nicht so lang und dicht be- haart wie bei vielen anderen Arten z.B. der vorhergehenden, mit welcher diese Art allenfalls verwechselt werden könnte, wenn man abgeriebene Exemplare vor sieh hat. Die Flügel sind ähnlich gefärbt, aber oft blasser, der dunkle Theil am Rande mehr verwaschen, und von den duukleren Flecken erkennt man kaum eine Spur. Die Schwinger sind ebenfalls 668 Dr.R A. Philippi: schwärzlich, und die Beine dunkler. Der Bauch ist mit gelben, ziemlich langen, anliegenden Härchen locker bekleidet. 16. A. festiva Ph. A. fronte, facie, occipite argenteis, vertice fusco; thorace nigro, antice collari pilorum fulvorum ,„ ad orginem alarum vitta pilorum alborum ornato, dorso pilis appressis fulvis vestito; scutello rufes- cente; abdomine vittis atris, fulvis et argenteis pieto; alis hyalinis, cellula costali tantummodo fusca. Long. corp. 7 lin., extens. alarum 12 lin. Santiago, Valdivia, Colchagua, haud rara. Eine schöne, leicht kenntliche Art. Die Fühler sind schwarz, der erste Hinterleibsring ist mit aufgerichteten gelblichen Haaren dicht bekleidet, bei den folgenden Ringen stehen die längeren Haare, welche von schwärz- licher Farbe sind, schräger, und fallen wenig in die Augen, desto mehr die anliegenden. Der zweite Ring hat in der ersten Hälfte hellgelbe oder weisse, in der zweiten Hälfte sammtschwarze Haare, der dritte in der ersten Hälfte gelbe, in der zweiten schwarze, der vierte fast immer in der ersten Hälfte silberweisse, der fünfte ebenso. Die Unterseite des Kör- pers ist weiss behaart. Die Haare an den Seiten des Hinterleibes fallen nicht besonders auf. Die Beine sind hellbraun „ die Tarsen schwärzlich, Die Flügel sind wasserhell bis auf die Wurzel und die Costalzelle. Zwei Submarginalzellen, 17. A. argentiflua Ph. A. nigra, corpore supra pilis longis flavis vestito, ano pilis appressis argenteis; alis hyalinis, cellula costali pallide fusca; lateribus abdominis longe hirsutis fascieulisque binis pilorum latorum nigrorum ornatis, Long. 6 lin., extens. alar. 9'/, lin. Specimen prope Santiago captum ornat. Ferd. Paulsen debeo. Der Kopf ist unten mit weisslichgelben Härchen bekleidet, je weiter nach oben, um so dunkler werden diese Härchen, auf dem Scheitel sind sie braun. Die Fühler sind schwarz. Das Schildehen ist ganz schwarz. Die Rückenseite der Fliege ist sehr abgerieben, nach den an den Seiten übrig gebliebenen Haaren kann man aber mit Sicherheit schliessen, dass der Hinterleib keine Binden gehabt hat. Um so auffallender sind die silberweissen Härchen der Aftersegmente. Die Unterseite des Körpers ist weiss behaart, wie bei der vorigen Art. Die Seiten des Hinterleibes sind ganz anders gebildet, mit lockeren abstehenden Haaren bekleidet, und Jeder mit zwei Büscheln sehr auffallend gebildeter schwarzer Haare ver- ziert, von denen das eine auf dem dritten, das andere auf dem fünften und sechsten Segment steht. Diese Haare sind nemlich nicht rund, son- dern platt und breit, an der Spitze flach ausgeschnitten, und allmälig nach der Wurzel verjüngt. Auf den Flügeln ist wie bei 4. festiva die Wurzel und die erste Zelle dunkel, aber doch weit heller. Die Beine sind röthlich, die Tarsen wenig dunkler. 18. A. vulpecula Ph. A. nigra, pilis fulvis dense villosa, alarum Aufzählung der chilenischen Dipteren. 669 parte antica fusca, postice sensim in hyalinam transeunte; peetore ventre- que albis; pedibus testaceis. Long. corp. 6 lin., extens. alarum 14 lin. In prov. Valdivia specimina duo cepi, aliud orn. Germain in Museo reliquit more suo absque patriae indicatione. Der Kopf ist dicht mit gelblichen Härchen bekleidet, welche um die Mundgegend und an der hinteren Orbita fast weiss, auf dem Scheitel tast braun werden. Die Fühler aber sind schwarz. Die ganze Oberseite ist sehr dieht mit anliegenden und etwas aufgerichteten, nicht besonders langen Haaren bekleidet, und auf der Brust schimmern bei sehr wohl er- haltenen Exemplaren vier dunklere Striemen. Die Haare an den Seiten des ersten, zweiten und dritten Hinterleibsringes sind länger und abste- hend, an der Basis des fünften und sechsten stehen schwarze Haare, die aber nicht abstehen. Die Unterseite des Körpers ist weiss behaart, bis- weilen fast silberweiss. Die Beine sind sehr blass, röthlich. Die Hälfte der Flügel etwa ist hellbraun, der hintere Rand der braunen Färbung aber verwaschen. Ich kenne keine chilenische Art die ähnliche Flü- gel hätte. 19. A. fulvago Ph. A. corpore griseo, pilis e fulvo-flavis densissime obtecto; antennarum articulis duobus basalibus fulvis, tertio nigro; pedibus testaceis; alis hyalinis, cellula costali flava, et saepe punctis 2—3 nigri- cantibus in parte hyalina. Long. 5 lin., extens. alarum % lin. Santiago. Illapel. Ich habe fünf Exemplare vor mir; bei allen sind die Augen weiter von einander entfernt, als es bei Anthraw gewöhnlich ist, und das Gesicht fällt, von der Seite gesehen, in einer geraden Linie schräg nach vorn vor und macht mit der horizontalen Linie des Unter- gesichts einen spitzen Winkel. Auch ist das letzte Fühlerglied ab- weichend gebildet, indem nicht eine dicke, fast kugelige Basis ziemlich plötzlich in eine feine Borste übergeht, sondern es verjüngt sich ganz allmälig, und bleibt bis zur Spitze selbst ziemlich dick. Der Kopf und der ganze Körper ist sehr dicht mit röthlichgelben anliegenden Haaren bekleidet, so dass die Grundfarbe nur an ganz abgeriebenen Exemplaren zu erkennen ist, und da sieht man, dass der Hinterleib bald ganz schwarz, bald (ähnlich wie bei A. rufescens Ph.) in der hinteren Hälfte grössten- theils rothgelb. Die Brust zeigt hellere Striemen im gewissen Lichte, und bei sehr wohl erhaltenen Exemplaren. Die Haare am Halskragen, an der Seite der Brust und an den ersten Hinterleibsringen sind dicht, lang, abste- hend. Die Unterseite erscheint gelb, und ist mit weissgelben Haaren be- kleidet. Die erste Flügelzelle ist gelb, und meist ist ausserdem am Ur- sprung der Submarginalzelle, wie der letzten hinteren Zelle ein schwärz- liches Fleckchen zu sehen. Die zweite und vorletzte Ader sind gelb. Zwei Submarginalzellen. Schwingkölbchen weiss, auf gelbem Stiel. 20. A.villica Ph. A. corpore pilis e fulvo-flavis omnino obtecto; anten- 670 Dr. R. A. Philippi: narum artieulis basalibus fulvo-rufis, tertıo nigro; pedibus testaceis; alis hyalinis; cellula marginali, submarginalis dimidio inferiore, cellula basali prima pallide fusceis; guttulis fuseis in origine ec. submarginalis secundae, c. postieae tertiae, et c. postieae quartae. Long. corp. 32 lin., extens. alar. 8 lın: Prope Santiago cepi. Stark behaarte Exemplare sind der vorigen Art sehr ähnlich , von der sie sich aber gleich durch die Flügel unterscheiden, an denen ein weiterer Theil gebräunt ist. Auch scheint mir das letzte Fühlerglied weniger dick zu sein. Abgeriebene Exemplare zeigen die zweite Hälfte des Schildchens, und den hinteren Theil des Hinterleibes roth. 21. A. duodeeimpunetata Ph. A. einereo-fusca; thorace vittato; scutello fusco; abdomine hirsuto, fusco, albo- et nigro-vittato; alis hyalinis, ad marginem anticum pallidissime fuseis, utraque guttulis 6 fuseis ad originem nervorum. Longit. corp. fere 5 lin., extens. alarum 10 lin. In prov. Santiago, rara videtur. Der Kopf ist braungrau, dicht mit borstenartigen Haaren bekleidet, die unten heller , fast weisslich sind; etwas über den Fühlern sind die gelblichen Haare gedrängter, so dass eine Art gelber Fleck entsteht. Die Fühler sind schwärzlich, der dünnere Theil des letzten Gliedes ist plötz- lich abgesetzt vom diekern, eylindrisch, am Ende abgestutzt, und mit eimer Binde von Börstchen versehen. Der Thorax scheint braun; weiss- liche Haare bilden vier Längsstriemen und eine Querlinie vor dem Schild- chen. Der Hinterieib zeigt einmal lange, abstehende, feine, schwärzliche Haare, sonst ist er mit gelbgrauen anliegenden, und an den Rändern der Segmente mit anliegenden silberweissen Haaren besetzt; silberweisse Haare sind auch in der Mittellinie zu sehen; das zweite Segment zeigt eine schmale schwarze Querbinde, und die Basis der Segmente ist eben- falls tiefschwarz, was aber meist von den silberweissen Härchen des vor- hergehenden Ringes verdeckt ist. Die Unterseite der Brust ist dicht mit weisslichen Haaren bedeckt; die des Hinterleibes ist schwächer behaart, hell, mit schwarzen Rändern der Ringe. Die Beine sind hellbraun, die Hinterschenkel mit anliegenden, silberweissen Härchen. Auf jeder Quer- ader der sonst wasserhellen Flügel ein schwärzliches Tröpfchen. Zwei Submarginalzellen. Schwinger weiss. 22. A. caloptera Ph. A. facie argentea; thorace pilis luteis ap- pressis tecto, pilis argenteo-albis trivittato; abdomine nigro, pilis appressis luteis et aliis erectis nigris vestito, albo-bifaseiato; alis ad marginem an- ticum pallide fuscis punetisque tribus fuseis (duobus aegre eonspicuis) no- tatis. Long. 4Y, lin. | Prope Santiago semel cepi. Die Fühler sind schwarz und läuft ihr letztes Glied in Gestalt einer feinen Borste aus, was diese Art wesentlich von der vorigen unterscheidet. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 671 Der Scheitel und die obere Hälfte der Stirne sind schwarz und mit gelben Härchen bekleidet, der übrige Theil des Kopfes mit silberglänzenden, längeren; Brust und Hinterleib sind schwarz, grösstentheils mit gelben, dicht anliegenden Härchen bekleidet, auf der Brust sieht man drei silber- weisse, von längeren Haaren gebildete Striemen; die seitlichen reichen von vorn. bis etwas hinter den Ursprung der Flügel und fallen am meisten auf, die mittlere reicht nicht ganz so weit. Der Hinterleib zeigt zwei breite, silberweisse Querbinden; die erste nimmt die vordere Hälfte des zweiten Ringes ein, die zweite die vordere Hälfte des vierten; auch ist der Hinterrand des dritten Ringes so wie der drei letzten Ringe mit weissen Härchen bekleidet. Die Unterseite der Brust ist grösstentheils mit abstehenden weissen, der Bauch mit anliegenden gelben Haaren be- kleidet. Die vorderen Beine sind hellbraun, die Hinterbeine etwas dunkler. Die Flügel sind wasserhell bis auf die erste Zelle, die bräunlich ist; ein schwarzes Fleckchen steht am Ursprunge der ersten Submarginal- und der ersten hinteren Zelle, ein zweites, oft wenig deutliches, am Ursprunge der vierten hintern und ein noch schwächeres am Ursprunge der zweiten Sub- marginalzelle. Schwinger schwarz. 23. A. vitripennis. A. nigra; facie argentea; pilis collaris laterum- que thoraeis pallide fulvis; abdomine fasciis angustis tribus argenteis, duabus luteis pieto; alis hyalinis vix ad nervum submarginalem fuscescen- tibus. Long. corp. 5, lin., extens. alarım 12 lin. Ex itinere illapelino specimen attulit orn. Landbeck. Der Kopf ist mit anliegenden, weissen Härchen bekleidet, zu denen auf der Stirne und dem Scheitel abstehende schwarze Haare kommen, ähn- lich wie bei der vorigen Art. Auch sind die Fühler schwarz und das letzte Glied läuft gleichfalls in eine feine Borste aus. Der Brustrücken ist fast ganz abgerieben, doch erkennt man, dass er anliegende, gelbe Härchen gehabt hat, und silberne Seitenstriemen haben jedenfalls gefehlt. Die gelblichen Haare des Halskragens und der Brustseiten sind sehr lang und dicht, länger als bei der vorigen Art. An der Basis des zweiten und vierten, so wie am Hinterrande des sechsten Hinterleibsringes stehen weisse Härchen, kürzer und dichter als bei caloptera, am Grunde des dritten eine Binde von gelben Härchen, so wie auch auf den Seiten der hinteren Ringe; sollten sie in der Mitte des Rückens abgerieben sein? Derselbe ist (mit Ausnahme der Binden) kohlschwarz und fast frei von anliegenden Härchen, aber er zeigt doch die aufgerichteten Härchen vollständig, welche weisslich sind. Die ersten beiden Ringe haben an den Seiten lange weisse Haare, dann sind die Seiten mit kürzeren, weniger abstehenden dichten Haaren verziert, die abwechselnd weisse und schwarze Flecken bilden, weit auffallender als bei der vorigen Art. Die Brust ist unten mit ab- stehenden, der Bauch mit anliegenden weissen Haaren bekleidet, letzterer zeigt aber in der Mitte des hinteren Theiles einen schwarzen Fleck. Beine Bd. XV. Abhandl. 86 672 Dr.R. A. Philippi: hellbraun, Schienen sehwärzlich. Flügel nur an der Wurzel und im Me- diastinum bräunlich, sonst vollkommen wasserhell. Zwei Submarginalzellen. Schwinger weiss. 24. A. calogastra Ph. A. nigra, hirsuta; supra pilis baseos et apiecis abdominis albis, medio nigris; subtus pilis ventris nigris, in macula media albis; alis hyalinis, ad marginem anticum fuscescentibus. Long. 7'4 lin., extens. alar. 12, lin. Ex itinere ad Illapel. Der Kopf ist schwarz, (wenn man auch mit der Lupe anliegende gelbe Härchen erkennt), mit schwarzen Borsten besetzt. Die Fühler schwarz, das letzte Glied geht langsam in die borstenförmige Spitze über. Die Brust ist dicht mit schräg abstehenden schwarzen Börstehen bedeckt und scheint keine anliegenden Härchen zu haben. Das Schildchen ist röthlich. Der Halskragen und die Seiten der Brust sind mit längeren, zum "Theile weisslichen Haaren bekleidet. Der Hinterleib ist mit ziemlich langen und groben, schräg abstehenden Haaren nach Art der Bienen bekleidet; auf den beiden ersten Ringen sind dieselben weiss, auf den beiden folgenden schwarz, auf den letzten wieder weiss. Der Bauch ist stärker behaart wie die Brust, so stark wie der Rücken des Hinterleibs; er hat ebenfalls auf dem dritten und vierten Ringe schwarze Haare, aber die beiden ersten Ringe sind nur in der Mitte weiss, und an den Seiten schwarz. Die letzten sind wieder weiss behaart. Bei einem zweiten Exemplar ist das Weiss auf dem Bauch weniger ausgedehnt, aber derselbe scheint etwas abgerieben. Die Beine sind schwarz. Die Randzelle der Flügel ist bräunlich, auch sind die Queradern schwach bräunlich eingefasst, was wenig auffällt und die zweite Ader ist braun. Die Beine sind schwarz. 95. A. leucomalla Ph. A. niger; thorace et abdomine pilis erectis, mollibus, elongatis albis dense villosis; pilis segmenti quinti nigris prae- sertim ad latera, nec non ultimi segmenti; alis hyalinis, modo ad mar- ginem antieum infumatis. Long. corp. 7 lin., extens. alarum 13 lin. Locum ubi provenit ignoro. Kohlsehwarz, selbst Gesicht und Hinterkopf, so wie die Fühler. Sehr auffallend ist die Behaarung, die aus senkrecht aufgerichteten, langen, feinen, dieht gestellten Härchen besteht. Die des Halskragens und der Seiten der Brust sind kürzer als gewöhnlich, und kürzer als die des Hinterleibs. Die schwarzen Haare des sechsten Hinterleibssegmentes fallen besonders auf den Seiten auf, und sind durch einen Büschel weisser Haare von den schwarzen Afterhaaren getrennt. Die Unterseite des Kör- pers und die Beine sind ganz schwarz. Die Flügel sind wie die der vo- rigen Art, nur am Vorderrande blasser. 26. A. squalida Ph. A. nigra, nigro-hirsuta; alis basi et antice paullulum infuscatis; cellulis submarginalibus prima et secunda neryulo recurrente baseos insignibus. Longit. 41, lin., extens. alarum 10 lin. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 673 E prov. Santiago. Invenit ornat. Ferd. Paulsen. Diese Fliege sieht auf den ersten Bliek eher einer Tachina als einem Anthrax ähnlich. Der Kopf ist graubraun, mit schwarzen Haaren bekleidet. Die Fühler sind schwarz, die Borste ihres letzten Gliedes ist dicker als bei den meisten Arten, eylindrisch, abgestutzt, und an der Spitze mit Börstehen besetzt. Die Haare, welche den Rücken der Brust und des Hinterleibes bekleiden, sind lang, schräg abstehend, dicht und ziemlich weich, an den Seiten der Brust und namentlich des Hinterleibes gesellen sich weisse Haare zu den schwarzen. Die Beine sind schwarz. Die Nerven, welche nach vorn die erste und zweite Submarginalzelle begrenzen, laufen am Grunde etwas über die Querader zurück. Da ich nur ein Exemplar besitze, kann ich nicht sagen, ob diess immer der Fall ist. 27. A. ealvescens Ph. A. nigra; pilis thoracis supra fulvis, ad latera et subtus albis; abdominis segmentis primo, secundo tertioque ad latera aurantiaeis vel rubris; alis hyalinis, cellula marginali tantum fuscescente. Long. corp. 6 lin., extensio alar. 14 lin. In prov. Colchagua et Aconcagua reperta est. Ich habe drei Exemplare vor Augen, die alle stark abgerieben scheinen. Scheitel und Stirne sind mit schwarzen, schräg vorwärts gerich- teten, steifen Haaren bekleidet; die Stirne hat ausserdem anliegende, bräunlich gelbe Härchen; das Untergesicht hat nur anliegende, gelbliche oder weisse Härchen. Der hintere Augenrand ist silberweiss eingefasst. Die Fühler sind schwarz und zeigen nichts Merkwürdiges. Der Rücken des Thorax ist offenbar mit anliegenden, gelben Härchen bedeckt ge- “wesen; die Seiten tragen ziemlich lange, weiche abstehende Haare, gelb bei zwei Exemplaren, weiss beim dritten und eine Reihe solcher Haare zieht sich jederseits bis über den Ursprung der Flügel, am Ursprung der Flügel selbst ist bei zwei Exemplaren ein Büschel silberweisser Haare. Das Schildchen ist röthlich. Die seitlichen Flecke des Hinterleibes sind sehr auffallend. Dieser Körpertheil scheint anliegende gelbliche oder weisse Härchen auf dem Rücken gehabt zu haben; an den Seiten der beiden ersten Ringe stehen lange, abstehende, gelbliche oder weisse Haare. Die Brust ist mit mässig langen, gelblichen, der dunkelgelbe Bauch mit anliegenden weisslichen Haaren bekleidet. Die Beine sind hellbraun, fast gelblich, die Tarsen dunkel. Die erste Zelle der Flügel ist heller oder dunkler braun, im Uebrigen ist der Flügel vollkommen wasserhell. 28. A. balteata Ph. A. minuta, nigra, facie einerea; fascia alba in basi abdominis ornata; alis hyalinis, cellula prima fuscescente. Long. corp. 3 lin., extens. alar. 7 lin. In prov. Santiago et Aconcagua eccurrit. Das Gesicht und der ganze Körper sind mit anliegenden gelben 86 * 674 Dr.R. A. Philippi: Härchen bekleidet, welche dem Körper eine mäusegraue Färbung ver- leihen. Die Fühler sind wie gewöhnlich. An den Seiten des Thorax inner- halb des Ursprungs der Fühler stehen längere, weisse, aufgerichtete Haare, ohne jedoch eine deutliche Längsbinde zu bilden. Die weisse Querbinde des Hinterleibs wird durch Härchen der hintern Hälfte des ersten Hinterleibssegmentes gebildet. Beine und Flügeladern sind hell- braun; die Schwinger weiss. 29. A. pusio Ph. A. minuta, nigra; facie argentea; fascia alba basin abdominis ornante; alis hyalinis; cellula marginali prima guttu- lisque in nervis transversalibus fuseis. Longit. corp. 3 lin., extens, ala- rum 7 lin. In provineia Santiago. Das Gesicht steht unten spitz hervor, wie bei der vorigen Art, welche A. pusio sehr ähnlich ist, ist aber dicht mit silberweissen Härchen bekleidet, die auch am hintern Augenrande stehen. Der Scheitel ist kohl- schwarz mit einzelnen gelben Härchen. Die Fühler sind schwarz von der gewöhnlichen Bildung. Der Thorax hat auch an jeder Seite eine Reihe weisser Härchen, und der Hinterleib dieselbe Binde, allein die gelben Härchen stehen auf der hintern Hälfte der Ringe dichter, so dass beinahe bräunliche Querbinden entstehen. Die Flügeladern sind schwarz; die Schenkel dunkelbraun, gleich den Tarsen, die Schienen hellbraun. Die Schwinger sind weiss. 30. A. Conopas Ph. A. minuta, nigra; pilis appressis flavescen- tibus vestita; fronte argentea, fascia in basi abdominis argentea; alis versus apicem infuscatis; pedibus atris. Long. 1°, lin., extens, alarum 4'/, lin. In Andibus prov. Santiago semel cepi. Der Kopf ist unverhältnissmässig gross und dicker als der Hinter- leib. Der Scheitel ist schwarz, die Gegend über dem Ursprunge der Fühler silberweiss, das Untergesicht wieder schwach mit gelblichen Härchen be- kleidet. Die Fühler sind schwarz, wie gewöhnlich gebildet. Die anliegenden Härchen des Thorax und Hinterleibes sind fast weiss und spärlich; die in der hintern Hälfte des ersten Ringes, welche die weisse Querbinde bilden, verhältnissmässig länger als bei den beiden vorhergehenden Arten. Es ist die einzige chilenische Art, die wasserhelle gegen die Spitze getrübte Flügel hat. Die Schwinger sind weiss. 31. A. ingloria Ph. A. minuta, atra, pilis albidis appressis (ut videtur raris) tecta; alis omnino hyalinis; pedibus atris. Longit. corp. 3 lin., extens. alar. 7 lın. Santiago. Die Körperverhältnisse sind die gewöhnlichen und namentlich ganz wie bei A. balteata und pusio. Die anliegenden Härchen, welche man auf Kopf, Thorax und Hinterleib bemerkt, sind aber fast rein weiss und Aufzählung der chilenischen Dipteren. 675 sehr spärlich, was mir nicht Folge von Abreiben zu sein scheint. Es ist keine Spur von weisser Querbinde auf dem Hinterleibe zu sehen; die Beine sind schwarz, nicht hellbraun wie bei A. balteata, und die Flügel ganz wasserhell. Die Schwinger sind weiss. 32. A. bellula Ph. A. atra, abdomine pilis appressis albis aliisque erectis nigris vestito, satis nigro, ad latera pilis fasciculatis ornato; alis hyalinis utraque guttis c. 9 nigris pieta. Long. 32/ lin., extens. alar. 9", lin. Orn. Ferd. Paulsen cepit. Der Körper und die Fühler sind kohlschwarz, und letztere am Ende mit einem Büschelchen Borsten besetzt. Der Rücken der Brust, des Hinter- leibes und des Bauches sind mit abstehenden schwarzen, borstenähnlichen Haaren weitläufig bekleidet; an den Seiten der Brust stehen längere schwarze Borsten und feinere, dichtere, weisse aber fast eben so lange Haare. Dieselben weissen Haare stehen auch an den Seiten der ersten Hinterleibsringe. Der Rücken des Hinterleibes zeigt ausserdem kurze, anliegende, weisse Härchen, welche denselben grauschwarz erscheinen lassen; an den Seiten stehen Büschel langer schwarzer, breiter Haare. Die Basis der Flügel ist schwarz, dann folgen in der ersten Marginalzelle 3 schwarze Fleckchen, die mit eben so viel Fleckchen der hinten anstos- senden Zellen zusammenfliessen; ausserdem sind die drei Queradern schwarz gesäumt. Die Schwinger sind schwarz, die Beine ziemlich hell braun, mit schwarzen Dornen. Kann mit keiner andern chilenischen Art verwechselt werden. Comptosia Maegq. Bei Gay ist nur eine Art beschrieben: Comptosia bifasciata Macg. Gay VII. p. 385. tab. 3. fig. 8. „E prov. Coquimbo* et Aconcagua? Die Abbildung stimmt nicht mit der Beschreibung, indem in den dunkeln Flügeltheilen der Flügel gleichmässig gefärbt ist, während doch nur die Nerven braun gesäumt sein sollen, so dass also auch in den dunkeln Theilen die Mitte der Flügelzellen wasserhell aber doch nur schwach getrübt ist. Nach der Figur wäre die Fliege beinahe 3 Linien lang, nach der Beschreibung soll sie 5 Linien lang sein. Ich besitze aus der Prov. Aconcagua eine Fliege, die gar 10 Linien lang ist und 25 Linien Flügelspannung hat. Das erste Fühlerglied ist braunroth, die beiden fol- genden schwarz. Die Haare des Untergesichtes sind weiss, die über den Fühlern rostgelb, die auf Stirne und Scheitel schwarz. Der Thorax zeigt „oben jederseits eine beinahe schwarze, in der Mitte zwei kastanien- braune Striemen, die Räume zwischen diesen Striemen schimmern bläu- lieh. Die Härchen sind oben schwärzlich, borstenartig, an den Seiten 676 Dr. R.A. Philippi: bräunlich, unten schneeweiss. Der Hinterleib ist oben dicht mit schwarzen, schräg abstehenden, borstenähnlichen Haaren bekleidet, die Härchen des ersten Segmentes jedoch. sind weicher, länger und gelblich, Auf dem Hinterrande eines jeden Segmentes, auf einem breiten Mittelstriemen vom dritten Segmente an, an den Seiten des zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten stehen anliegende weisse Haare, und innerhalb dieser Seiten- flecke stehen braunrothe Haare, so dass nur ein halbkreisförmiger oder bogenförmiger Fleck auf jedem Segmente schwarz bleibt. Solche braun- rothe Haare fassen auch als schmaler Saum aussen die weissen Seiten- flecke des fünften uud sechsten Segmentes ein. Der Bauch ist grau, und grau behaart, die Ränder der Abschnitte, namentlich die Seitenränder sind röthlich. Dagegen sagt Blanchard von €. bifasciata a. a.0.: „Hin- terleib schwarz, an. den Seiten mit schwarzen Haaren bekleidet, unten von einem helleren oder dunkleren Braunroth.* Wenn er nicht etw& ein ganz abgeriebenes Exemplar beschrieben hat, muss seine Art ver- schieden sein. Eine zweite Form, von der ich mehrere Exemplare besitze, ist 7 Linien lang, bei 18 Linien Flügelspannung. Der Kopf ist ganz und gar mit weissen Haaren bekleidet, auch dicht über den Fühlern, nur mischen sich auf der Stirne und noch mehr auf dem Scheitel schwarze Haare da- zwischen. Der Rücken von Brust und Hinterleib trägt weniger abste- hende Haare, und diese sind feiner, dagegen mehr anliegend. Daher er- scheint der Brustrücken bläulich mit blasseren braunen Striemen; die Haare an den Seiten sind, eine Reihe röthlicher Borsten abgerechnet, rein weiss, dicht und wollig, wie auf der Unterseite der Brust. Das erste Hinterleibsglied ist hell aschgrau, mit einem schneeweissen Haarbüschel in der Mitte, die folgenden haben hellbraune Hinterränder, die weit breiter sind als beider vorigen Form und in der Mitte einen weissen Fleck haben, von dem sich eine hellbraune Strieme nach vorn zieht, und weiss- liche Seitenränder. Die Unterseite des Hinterleibes ist schwärzlich grau. Die Flügel zeigen keinen Unterschied, die Beine sind aber ganz schwarz, selbst die Schenkel, während Blanchard der (©. bifaseiata rothe Schenkel „muslos mas bermejos“ zuschreibt, und mit weisslichen Härchen ziemlich dicht bekleidet, weit dichter als bei der vorigen Art. Wegen der gelben Behaarung und der braunrothen Schenkel halte ich die erste Form für ©. bifasciata und die zweite für neu, und unterscheide beide durch fol- gende Diagnose: 1. Comptosia bifasciata Macgq. C. antennarum basi rufa, regione supra earum originem ferrugineo-pilosa; thorace ad latera flavo-hirsuto; alarum nervis fusco- late-limbatis, praeter fasciam medianam et apicem hyalinas; pedibus fuseis, femoribus rufis. Long. corp. 10 lin. 2. C. consobrina Ph. C. antennarum basi nigra; regione supra earum originem aeque alba ac facies; thorace ad latera niveo-lanato; alarıum Aufzählung der chilenischen Dipteren. 677 nervis late-fusco limbatis, praeter fasciam medianam et apicem hyalinas; pedibus nigris, etiam femoribus. Long. corp. 7 Im. In prov. Santiago, Aconcagua, Colchagua. 3. ©. vulgaris Ph. C. antennis nigris; facie niveo-pilosa; thorace pilis brevibus canis dense hirsuto, abdomine dense hirsuto nigro, margine postico anguste albo, maculis albis in lines mediana obsoletis, ad latera nullis; ‚alarum nervis anguste fusco-limbatis, apice hyalino, fascia’'haud distineta; pedibus pallide fuseis. Long. corp. 51, Iin., extens. alar. 12 lin. Frequens in prov: Santiago. Die dichte, weiche, greise Behaarung, welche die ganze Oberseite bekleidet und auf dem Thorax keine Striemen erkennen lässt, der gänz- liche Mangel weisser Einfassung an den Seitenrändern des Hinterleibs, der sehr schmale weisse Saum des Hinterrandes seiner Segmente zeichnen diese Art sehr aus, selbst wenn die Flügel dieselben wären, allein auch diese sind verschieden, die Einfassung der Adern ist schmäler und fehlt auf der letzten Ader (der axillaris gänzlich). Der Bauch ist röthlich oder grau, mit weissen wolligen Härchen bekleidet, die Beine hellbraun, die Tarsen schwärzlich. 4. ©. Landbecki Ph. C. antennarum basi roseo-alba; facie omnino niveo-pilosa; thorace ad latera albo-lanato, supra distincte albido-vittato; abdomine fuseo, lines mediana interrupta lateribusque albis: alarum nervis late fusco-limbatis, fascia transversa apiceque hyalinis; pedibus rc fuseis. Long. corp. 6 lin., extens. alarum 44 lin. E prov. Colchagua specimen attulit orn. Landbeck. Ich habe diese Fliege lange für ©. consobrina gehalten, allein sie unterscheidet sich durch röthliche Fühlerbasis, dichtere Behaarung der Oberseite des Körpers, braune, nicht schwarze Färbung des Hinterleibes und etwas andere Färbung der Flügel. Bei ©. consobrina ist die Spitze der zweiten Basilarzelle wasserhell, der nervus axillaris bis an das letzte Viertel braun gesäumt, der nervus analis in seiner letzten Hälfte mit einem schmalen Saume versehen, der den Flügelrand nicht erreicht. Bei Comptosia Landbeeki dagegen ist die zweite Basilarzelle ganz braun, der Axillarnerve nur in der Mitte mit einem länglichen braunen Fleck ver- sehen, der Analnerve bis zum Flügelrande breit braungesäumt. 5. C. montana Ph. C. nigra, fulvo-hirsuta; antennarum basi rufa ; facie niveo-setosa; alis hyalinis, fusco-nervosis; nervis anticis, transver- salibus omnibus, anali in medio fusco-limbatis. Long. corp. 7 lin., extens. alar. 16 lin. In andibus prov. Santiago et Aconcagua. Das erste Fühlerglied ist rothbraun, der Brustrücken grauschwarz mit drei schmalen weisslichen Striemen, die aber durch die dichten, gelb- lichen und graubraunen Haare ziemlich verdeckt sind. Die Haare an den Seiten der Brust sind gelblich, die an den Seiten des Hinterleibes schwarz. 678 Dr. R.A. Philippi: Auf der Mitte des ersten Hinterleibssegmentes steht ein kreisrunder Büschel weisser Haare, sonst ist der Hinterleib schwarz, mit schmalen weisslichen Rändern der Segmente und spärlich mit schwarzen Haaren bekleidet. Ausser den in der Diagnose genannten Adern sind auch noch, da wo bei C. bifasciata eine braune Binde ist, die Längsadern mit einem bräunlichen Saume eingefasst. Die Schwinger haben e'nen braunen Stiel und ein an der Spitze weisses Kölbchen. Die Beine sind hellbraun. 6. ©. infumata Ph. C. nigra, pilis flavis ereetis densissime vestita, facie albo-setosa, antennis atris; thorace nigro-vittato; abdomine vitta mediana albido-notato; ano nigro-piloso; alis antice ad basin et paullo pone medium infumatis. Long. corp. 8 lin., extens. alarım fere 17 lin. In andibus prov. Santiago capta est. Die ungemein dichte, aufrecht stehende, blonde Behaarung zeichnet diese Art sehr aus und ist nur noch bei der folgenden Art ähnlich. Die Brust zeigt drei schwärzliche Striemen, von denen besonders die seitlichen deutlich sind; die mittlere ist blasser und schmäler. Die Färbung der Flügel ist sehr charakteristisch. Die ganze Membran ist schwach getrübt und stärker gebräunt, da wo bei (©. bifasciata, consobrina ete. die dunklen Querbinden sind, aber nur bis zur Hälfte ; die hintere (innere) Hälfte ist frei von dieser Trübung. Die Beine sind schwarz, die vorderen Schenkel auf der Unterseite, die Hinterschenkel überall mit silbernen Schüppchen bekleidet. 7. ©. canescens Ph. C. nigra, pilis albidis erectis, praesertim in thorace et ad latera abdominis densis vestita; vitta abdominis mediana alba, interrupta; ano albido-piloso; alis antice ad basin et paullo pone medium infuscatis. Long. corp. 5', lin., extens. alar. 11%, lin. In prov. Santiago occurrit. Der vorigen Art sehr ähnlich. Das Gesicht ist ebenfalls ganz und gar weissborstig, die Fühler kohlschwarz, die Flügel ähnlich getrübt, die Behaarung ähnlich, doch auf dem Rücken des Hinterleibes weniger dicht. Allein die Härchen sind weit heller, mehr greis; auf dem Brustrücken kann ich keine Striemen erkennen; die weisse Längsbinde des Hinter- leibes ist unterbrochen und verschwindet auf den letzten Hinterleibsringen ganz; der After ist nicht schwarz behaart, sondern mit denselben greisen Härchen wie der Hinterleib besetzt; die Flügel sind heller; die Querader am Grunde der letzten hintern Zelle ist nicht braun gesäumt wie bei €. infumata. 8. ©.? lugubris Ph. C. omnino atra; facie inferiore albo-setosa; vittis angustis, pallidis in dorso thoracis; alis fere omnino nigris, nervis sc. omnibus late nigro-marginatis. Long. corp. 7, lin., extens. alarum 17 lin. Santiago, Illapel. Kaum ist die Flügelspitze, die Spitze der Marginal- und der ersten Aufzählung der chilenischen Dipteren. 679 Submarginalzelle wasserhell und das Centrum der grösseren Zellen schwach getrübt. Der Rüssel ist etwas länger als bei den andern Arten und die Fühler sind ziemlich abweichend. Ihr drittes Glied ist nämlich cy- lindrisch und so lang als die beiden ersten Glieder zusammengenommen. (S. Figur.) Exoprosopa Macgq. Exoprosopa erythrocephala Fab. (Anthrax). Häufig von Illapel bis nach Talcahuano. Neetaropota setigera Ph. Siehe Abbildung. Herr Ferd. Paulsen hat eine Fliege gefangen, welche zwar in beschädigtem Zustande aber zu merkwürdig ist, als dass ich sie nicht hier beschreiben möchte. Die Augen sind sehr gross, halbkugelig, nicht nierenförmig, kahl, von einander entfernt, hellbraun, wie es scheint mit dunkleren Querbinden. Punktaugen fehlen. Der Scheitel ist, von vorne gesehen, gewölbt und durch eine Vertiefung von den Augen getrennt. Der Theil des Hinterkopfes hinter dem obern Augenrande trägt senkrechte Borsten, von denen die erste Reihe schwarz, die zweite weiss ist. In der Mitte der hell braungrauen Stirne stehen nach vorn und abwärts gerichtete Borsten, darüber anliegende gelbe Härchen. Das erste Glied der Fühler ist lang, cylindrisch, kahl; das zweite kurz, nicht einmal so lang als dick; das dritte fehlt. Das weissliche, kahle Gesicht springt etwas un- terhalb der Fühler spitz vor, und mit dieser Spitze beginnt die grosse, weite Mündöffnung, deren oberer Rand mit weissen Borsten gewimpert ist. Der Rüssel ist horizontal vorgestreckt und offenbar länger als der Kopf; die Unterlippe und ein Theil der Borsten ist abgebrochen; ebenso fehlen die Palpen. Der Rücken der Brust ist braun, durch eine schmale Längsbinde und eine in der Mitte unterbrochene, schmale Querbinde von hellerer Farbe beinahe in vier gleiche Theile getheilt und scheint mit anliegenden, gelblichen Härchen bekleidet gewesen zu sein; er trägt ausserdem ziemlich lange schwarze Borsten und ebenso das graubraune Schildehen. Der Hinterleib ist breit, ziemlich fiach, so lang als die Brust, sechsringelig, ebenfalls graubraun, mit anliegenden, (grösstentheils abgeriebenen) gelben Härchen und kurz vor dem Hinterrande der Segmente mit einer Querreihe dicker, schwarzer Borsten bekleidet. Die Flügel haben zwei Submarginal- nnd vier hintere Zellen, von denen die zweite weit vor dem Flügelrande geschlossen ist. Die vordere Flügelader ist braun und auf allen Queradern stehen braune Fleckchen. Die Schwinger sind weiss. Die Beine sind dünn, spärlich mit Borsten besetzt, ganz wie bei Anthraw. bd, XV, Abhanal. 87 680 Dr.R. A. Philippi: Ich glaube, dass diese Fliege nahe zu Anthrax gestellt werden muss, von welchem Genus sie durch den langen Rüssel, das lange erste Fühlerglied, die geschlossene erste hintere Zelle und den borstentragenden Hinterleib abweicht. Cephalocera Latr. Blanchard führt bei Gay eine Art auf. 1. Cephalocera alboeineta Bl. VII. p. 361. (©. dentitarsis Macgq.) „Von Coquimbo.“ Ist mir noch unbekannt. Ich kenne aber eine zweite Art, wenn die Blanchard’sche Beschreibung bei Gay richtig ist. 2. ©. elegans Ph. C. corpore nigro, lateribus thoraeis margineque posteriore segmentorum abdominis albis; antennis pedibusque rufis. Long. corp. fere 8 lin., extens. alar. 9'/, lin. In collibus prope Santiago cepi; rapide volat, flores humiles frequentat. Die ausgehöhlte Stirne und der Hinterkopf sind mit kurzen, weissen Borsten bedeckt, der untere Theil des Gesichtes und Kopfes mit schwarzen. Die Augen sind kahl. Die Fühler sind über der halben Höhe des Ge- sichtes eingelenkt, horizontal vorgestreckt, länger als der Kopf, genähert, fünfgliedrig; das erste Glied ist walzenförmig, lang behaart; das zweite kurz, beinahe napfförmıg; das dritte walzenförmig, etwas kürzer als das erste; das vierte Glied fast so lang als das dritte, aber dicker, beim @® beinahe walzenförmig, von dem fünften schwer zu unterscheiden; beim g' nach oben verbreitert; das fünfte Glied ist unregelmässig eiförmig, etwas eckig, zusammengedrückt, eben so lang oder etwas länger als das vierte, (Die Abbildung der Fühler von ©. alboeineta bei Gay t. 2. f. 10 a zeigt die drei ersten Glieder kurz und gleich lang! im grellsten Widerspruche mit der Beschreibung!!) Der Rüssel ist horizontel vorgestreckt, so lang als Kopf und Brust zusammen, beinahe fadenförmig, ohne abgesetzte Lippe, schwarz. Die Palpen sind sehr kurz. Die Brust ist kohlschwarz, mit schwarzen Härchen bekleidet; sie hat jederseits eine Längsbinde von längeren, dichteren, weissen Haaren und eine Querbinde lockerer, weisser, borstenförmiger Haare am Rande vor dem Schildehen. Die Hinterbrust ist an den Seiten mit weissen Borsten besetzt. Auch der erste Hinterleibsring ist mit weissen Borsten besetzt, die folgenden scheinen oben kahl, sind aber mit feinen, kurzen, schwarzen Härchen bekleidet; unten sind sie länger behaart. Die Hinterränder des zweiten bis siebenten Ringes sind weiss und der zweite und dritte Ring sind ausserdem auch an den Seiten bis auf den Vorderrand weiss. Sämmtliche Adern der Flügel sind rothgelb, auch ist die vorderste Zelle blass rothgelb; ihr Verlauf ist fast genau wie Aufzählung der chilenischen Dipteren. 681 bei €. longirostris. Die Schwinger sind schwarz, die Beine fuchsroth, ziem- lich stark behaart; sämmtliche Schienen, nicht bloss die hinteren (wie es in den generischen Kennzeichen bei Gay heisst) haben am Ende zwei Dorne, die aber wenig auffallen, weil sie kaum länger als die Borsten der Schienen sind; die Tarsen sind mit starken Borsten besetzt. (©. albo- eineta soll schwarze Fühler haben, an denen nur der Grund des letzten Gliedes roth ist; die weisse Querbinde des zweiten Hinterleibsringes soll kurz sein, die des dritten jederseits verbreitert, und von den sehr auffal- lenden weissen Seiten der ersten Hinterleibsringe ist nicht die Rede. Ein Exemplar, welches Herr Landbeck von einer Reise nach Illapel mit- gebracht hat, hat das zweite und dritte Fühlerglied von schwarzer Farbe. 3. €. leucotricha Ph. C. nigra, pilis longis albis in capite, thorace et basi abdominis vestita; margine postico segmentorum posteriorum luteo; antennis nigris, artieulo ultimo obscuro, rufo-castaneo. Long. 6 lin., extens. alarum 9 Jin. In itinere ad Illapel invenit orn. Landbeck. Der schwarze Rüssel ist fast so lang als Kopf und Brust. Die Fühler tragen an den zwei ersten Gliedern lange schwarze Haare, ebenso sieht man schwarze Haare an Untergesicht und Hinterkopf, allein Gesicht und Scheitel sind mit langen, abstehenden, weissen Haaren dicht bedeckt. Die Seiten der Brust tragen ebenfalls lange weisse Haare, wäh- rend kürzere weisse Haare zwei Striemen auf dem Rücken bilden. Sehr lange weisse Haare bekleiden die beiden ersten Hinterleibsringe; der zweite trägt in der Mitte des Hinterrandes einen citronengelben Fleck, die folgenden Segmente, welche mit kurzen, anliegenden, schwarzen Härchen bekleidet sind, haben sämmtlich einen eitronengelben Hinter- rand. Die Unterseite der Brust und der Bauch sind kohlschwarz aber glänzend; die Brust ist ziemlich kahl, aber der Bauch ist mit ziemlich langen, abstehenden, schwarzen Haaren bekleidet. Die Flügel sind wasserhell mit schwarzen Adern, die Beine schwarz. 4. ©. dimidiata Ph. C. nigra, pilis longis e flavo albidis in capite, thorace et basi abdominis vestita; segmentis secundo et tertio abdominis albidis, margine postico sequentium luteo; antennis nigris, articulo ultimo castaneo. Long. 6 lin., extens. alarum 7 lin. Cum priore specimen unicum captum est. Sämmtliche Haare am Kopfe, auch die an der Wurzel der Fühler und am Untergesichte sind gelblich weiss, ebenso die der Brust und der drei ersten Hinterleibssegmente. Auf dem Brustrücken erkennt man eben- falls zwei helle Striemen. Das erste Hinterleibssegment ist schwarz; die beiden folgenden hellgelb, doch hat das zweite auf jeder Seite am Hinter- rande einen schwarzen Fleck. Die folgenden Segmente sind kohlschwarz, mit anliegenden Härchen bekleidet und ihr Hinterrand ist auf dem Rücken gelb; die Bauchseite ist ebenfalls mit längeren, abstehenden Haaren be- 87 * 6852 Dr.R. A. Philippi: kleidet. Die Flügel sind wasserhell mit schwarzen Adern, die Beine schwarz, wie bei voriger Art. Folgende Fliege steht in der Mitte zwischen Cephalocera und Mydas; sie hat die Fühler von Cephalocera, Rüssel und Flürel, so wie Hinter- schenkel von Midas. Ich nenne sie: Apiophora !) Ph. Corpus elongatum, cylindrieum. Proboseis brevissima, labiosa. An- tennae articulis duobus basalibus brevibus, aequalibus, tertio cylindrico, perperam antice incrassato, anteriores simul sumtos ter vel quater aequante, quarto pyriformi sed acutiusculo, tertium aequante, imo superante. Alae nervulo transverso in medio marginis postieci munitae. Femora postica in- crassata, subtus spinosa; tibiae posticae spina valida terminatae, Siehe Abbildung. Der Analogie mit Cephalocera nach sollte man das letzte Fühlerglied als aus zweien gebildet betrachten, von denen das erste dem dünneren Theil der Birne entspricht, allein ich finde keine Andeutung von Trennung ‘zwischen beiden Theilen. Apiophora Paulseni Ph. A. oculis verticeque nigris; orbitis albis, pilis longis vestitis, facie albo-\pilosa; antennis pedibusque rufo-fulvis; thorace supra cinnamomea, strigis tribus einereo-nigris ormato, subtus maxima ex parte atro; abdomine basi nigro, apicem versus sensim rufo, cum thorace glaberrimo; margine postico segmentorum 2, 3, 4, 5, 6 lacteo, sensim angustiore; alarum nervis rufis. Long. corp. 6 lin., extens. alarum 44 lin. In prov. Santiago cepit orn. Ferd. Paulsen, mecumque specimen communicavit. Die Beine sind mässig behaart; die Hinterschenkel zwei Drittel so lang als der Hinterleib, unten mit zwei Reihen von je acht bis 9 Dornen. Die Mittelschienen tragen feine Dornen oder Borsten und am Ende zwei Dornen, während die Vorderschienen so wie die Hinterschienen unbewehrt sind; letztere enden in einen kurzen, sehr kräftigen Dorn. Das etwas auf- geschwollene Untergesicht ist rothgelb, ebenso der Bauch, Die Seiten der Mittelbrust sind dunkelbraun, beinahe schwarz. Megascelus ?) Ph. Caput semiglobosum. Oculi (in utroque sexu?) distantes, glabri. Vertex vix concavus. Antennae brevissimae; articuli duo basales bre- 1) anıog Birne und Y£eew tragen. ?) weyag gross und 6x&4@g Schenkel. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 683 vissimi, tertius antecedentes simul sumtos ter aequans, erassus, oviformis, apice productus et oblique truncatus. Facies nuda. Proboseis brevis, Abdomen cylindricum, segmentorum octo. Alarum cellulae fere omnes (excepta quarta postica) elausae, discoidales duae (v. fig.). Pedes elon- gati (femora postica clavata), setulis brevis vestiti; ungues parvi; pulvilli duo. Der Verlauf der Flügeladern ist verschieden von Midas, und schliesst sich an mein Genus Anypenus (s. unter Asilie) an, mit welchem Geschlechte auch die kurzen Fühler übereinkommen, sowie der Mangel des Knebelbartes, während der schlanke Körper, die schlanken kaum be- wehrten Beine und der ganze Habitus an Midas erinnern. Von den Midasiüs flndet ein Uebergang durch Megascelus und Anypenus zu den Asilieis statt. Ist etwa Midas öopterus Wied. ein Megascelus ? Megascelus nigricornis Ph. P. antennis nigris; corpore nigro, seg- mentis 3, 4, 5, 6, 7 abdominis postice helvolo-limbatis; alis infumatis, antice et basi lutescentibus; pedibus rufis, tarsis nigricantibus. Long. 5 lin., extens. alar. 7Y, lin. V. Siehe Abbild. E coll. ornat. Ferd. Paulsen. Die Augen nehmen fast den ganzen halbkugeligen Kopf ein; sie stehen mässig entfernt und sind dunkelbraun, fast schwarz. Der Scheitel ist kaum ausgehöhlt, und trägt zwei Punktaugen; in grosser Entfernung davon, in der Mitte zwischen Scheitel und Fühler, steht das dritte. Die Fühler entspringen in der halben Höhe des Kopfes. Stirne, Scheitel und Hinterkopf sind ziemlich lang aber nicht dicht behaart, wogegen das Untergesicht vollkommen kahl ist. Thorax, Schildchen und Hinterleib sind kahl zu nennen, nur der Hals und das letzte Segment des Hinterleibes tragen Härchen. Die vorderen Ecken der Brust treten spitz hervor; die Seiten derselben, sowie der Hinterkopf schimmern grau. Die Beine sind mit kurzen, anliegenden Härchen bekleidet, die Schienen ausserdem mit einzelnen kurzen Börstchen. Die Hinterbeine sind verlängert, ihre Schenkel keulenförmig, auf der unteren Seite mit einigen kurzen, wenig auf- fallenden Dornen versehen; die Spitze der Hinterschienen ist ebenfalls schwärzlich. Midas Fahr. Blanchard führt a. a. O. eine Art aus Chile auf, Bigot a. a. O. eine zweite, ich besitze eine dritte. 1. Midas rubrocinetus Bl. l. c. VII. p. 362. tab. 2. f. 1. Von Concepeion. 2. M. igniticornis Bigot. An. Soc. entom. 1. c. p. 288. Von Germain nach Paris gesandt und nach dessen Weise, ohne Angabe des Fundortes. 654 Dr.R.A.Philippi: 3. M.Tlugens Ph. M. ater, articulis antennarum duobus ultimis fulvo- rufis; alis nigris. Long. corp. 8 lin. Prope Llico in prov. Colchagua ab orn. Landbeck specimen captum est. Das ganze Thier ist mit Ausnahme der beiden letzten Fühlerglieder kohlschwarz. Die Fühler sind zweimal so lang als der Kopf; das letzte Glied ist spindelförmig, das erste wie der Kopf mit schwarzen Haaren bekleidet. Der Rüssel ist sehr kurz, die Lippe breit. Der Thorax ist kohl- schwarz, matt, mit kurzen Härchen besetzt, die nur im vordern Theil etwas länger sind. Der Hinterleib ist vollkommen kahl, grob punktirt, oben etwas runzelig und hat dunkel blaugrünen Metallglanz. Die Flügel sind dunkel, mit violettem Glanz, und gleichsam mit wellenförmigen Querrunzeln versehen; die Adern sind schwarz und mit einem breiten, schwärzlichen Saum versehen. Die Beine sind kohlschwarz, ziemlich matt; die Hinterschenkel haben an der Unterseite Dornen. Bei M. ögniticornis Big. ist nicht nur die Spitze, sondern auch die Basis der Fühler orange- gelb und der Hinterleib wird finement chagrine genannt, während er bei unserer Art grob punktirt ist. M. iopterus Wied. aus Brasilien hat eben- falls einen punktirten Hinterleib, dornige Hinterschenkel und dunkel stahlblaue Flügel, allein der Hinterleib ist gelb gefleckt und die Fühler sind kurz. Laphria Meig. Blanchard führt bei Gay nur eine Art auf. 1. Laphria rufwentris Blanch. VII. p. 364. t. 1. f. 5. Von Concepeion. 2. L. calogastra Ph. L. capite, antennis, mystace, barba, thorace primo abdominis segmento, pedibusque atris; reliquo abdomine rubro; alis infumatis, nervorumque omnium margine nigrescente. Long. corp. 9 lin., extens. alarım 14'/, lin. Semel in praedio meo Valdiviano cepi. Das Gesicht springt in der Mitte auffallend stark hervor und ist mit sehr langen, schwarzen Haaren bekleidet. L. rufiventris muss ihr sehr ähnlich sein, hat aber nach der Beschreibung einen langen Büschel schwarzer Haare auf der Stirn, und lange graue Haare im Gesicht, wogegen meine Art nur wenige Borsten oberhalb der Fühler, dagegen desto mehr, und zwar kohlschwarze auf dem Vorsprung in der Mitte zwischen Fühler und Mund hat. Auch ist der vordere Theil der Schenkel bei L. rufiventrös roth. Der Verlauf der Flügeladern ist wie bei L. maroccana. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 685 Eben zeigt mir Herr Hornecker jun. ein Exemplar, an welchem die erste Hälfte der vorderen Schienen roth ist. Der Knebelbart ist ebenfalls schwarz. Bei L. rufiventris soll die erste Hälfte der Schenkel roth und der Knebelbart grau sein. 3. Z. modesta Ph. L. nigra, facie, maculis in pectoris lateribus et plerumque ineisuris abdominis argenteis; barba alba; tibiarum antica- rum basi genubusque fulvis; alis hyalinis. Long. eorp. 3%, lin., extens. alarum 44, lin. In prov. Santiago oceurrit. Der Scheitel ist schwarz, die Stirn grau; beide IV sind nur mit wenigen Borsten besetzt. Das Gesicht ist silberweiss, und zeigt in der Mitte keinen vorsprin- genden Höcker. Die Brust ist oben mit anliegenden, feinen, röthlichgelben Härchen bekleidet, die der Schwärze wenig Ein- trag thun, und hat an den Seiten silberweiss schillernde Flecke, Der Hinterleib ist kahl, sammtschwarz, mit schmalen weissen Rändern der Segmente, die sich an den Seiten des zweiten und dritten Segmentes in einen silbernen Fleck ausbreiten. Die Beine sind kurz und dick, die Schenkel mit langen, feinen, ziemlich entfernt stehenden Haaren, die Schienen mit zwei Reihen weisser, nicht besonders dichter Borsten besetzt. Die Beschaffenheit der Flügeladern wird aus nebenstehender Figur deut- licher erkannt werden, als aus einer Beschreibung mit Worten, und darnach wird es den mit der neueren Literatur vertrauten Entomologen möglich sein, diese Art in das gehörige Genus einzureihen. Den Ge- schlechtsapparat des Männchens werde ich hoffentlich später Zeit finden zu beschreiben. Dasypogon Meig. Blanchard hat bei Gay folgende 7 chilenische Arten, ich kenne deren weitere 11. 1. Dasypogon Gayi Macgq. Gay VII, p. 365, tab. 3, fig. 1. „Von Coquimbo.“ Ich besitze sie auch von Santiago. Zwei Exemplare von Colehagua haben schwarze Vorderschienen. 2. D. punctipennis Macg. Findet sich nach Macquart in Chile. Gay scheint diese Fliege also auch nicht gefunden zu haben. 3. D. terebratus Macg. In der Prov. Coquimbo gefunden. Ist mir unbekannt. 4. D. fulvicornis Macg. In der Prov. Coquimbo gefunden. Ist mir unbekannt. 5. D.chilensis Macg. Bei Santa Rosa gefunden. Ist mir unbekannt. 686 Dr. R.A.Philippi: 6. D. nitidigaster Macgq. Von Coquimbo. Ich besitze sie von Santiago. 7. D. hirtipes Macg. Von Santiago. Ich besitze diese durch den grauen Fleck auf Schildchen und Hintertheil der Mittelbrust sehr ausgezeichnete Art auch von Valdivia. Das dritte Fühlerglied ist fast so breit als bei einer Laphria, endet aber mit einem kleinen Griffel. Sie scheint weit verbreitet aber überall selten zu sein. 8. D. Landbecki Ph. D. ater; antennis, pilis capitis, partis an- tieae thoracis, laterum segmenti tertii et ultimi abdominis, terebraque nigris; pilis seutelli, reliquae partis abdominis laterum prothoracis flavis; pedibus densissime hirsutis, femoribus supra flavido hirsutis; nervis alarum luteo-marginatis. Long. corp. 14 lin., extens. alarum 28 lin. — Siehe Abbildung. In prov. Valdivia, Colchagua, rarus. Das dritte Fühlerglied ist zusammengedrückt, ziemlich breit, spin- delförmig. Scheitel und Stirn sind kohlschwarz, und mit wenigen schwarzen Borsten besetzt; das Gesicht erscheint von vorn gesehen ebenfalls kohl- schwarz, von oben und von der Seite gesehen schillert es goldgelb. Der starke lange Bart ist ebenfalls schwarz, wie die übrigen Kopfhaare, während er bei D. terebratus, der unserer Art sehr nahe stehen muss, blassgelb ist. Die Brust ist oben fast kahl, schwarz, glänzend, indem die schwarzen, nach hinten gerichteten feinen Härchen dem Glanz keinen Eintrag thun. Um so mehr fallen die langen, ziemlich dichten, gelben Haare des Hinterrandes und des Schildchens auf. Auch an den Seiten sind solche lange, gelbliche Haare. Der Hinterleib ist dicht mit senk- rechten, langen, aber weichen Haaren bekleidet, die an den Seiten des dritten Ringes und auf dem siebenten Ringe schwarz, sonst goldgelb sind. Alle vier Exemplare, die vor mir liegen, stecken eine 3'/, Linien lange, glänzend schwarze, dreigliedrige Legeröhre heraus. Der Bauch ist mit ebenso langen senkrechten Haaren bekleidet, wie die Oberseite des Hin- terleibes, allein sie sind schwarz, nur die des vierten und sechsten Ringes sind gelb. Die Schenkel und die Schienen sind ringsum mit langen Haaren dicht bekleidet, welche mit Ausnahme der auf der Oberseite der Schenkel (die hellgelb sind) schwarz sind. Den Verlauf der Flügeladern zeigt die Figur am besten. Muss wohl mit D. terebratus ein eigenes Genus bilden. 9. D. latus Ph. D. latus, omnino niger; pilis vertieis baseosque antennarum albidis; thorace in parte antica pilis flavis appressis tecto; in postiea nitidissimo, chalybeo; abdominis dorso nitidissimo, glaberrimo, fere aeneo-micante, lateribus albido-hirsutis; alis infumatis. Long. corp. 5 lin., extens. alar. 8%, lin. Ex itinere Illapelino. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 687 Das erste Fühlerglied ist wie Stirn, Scheitel und Unterkopf mit langen weissen Haaren bekleidet. Der Endgriffel scheint so dick als das dritte Glied zu sein, und ist desshalb nicht mit Sicherheit zu unter- scheiden. An den Seiten der Brust, über dem Ursprung der Flügel und am Hinterrand des Schildchens stehen lange borstige Haare. Die Haare an den Seiten des Hinterleibes sind kürzer, abstehend und verlieren sich all- mälig gegen den Rücken desselben. Schenkel und Beine sind dicht mit schräg abstehenden, langen Haaren bekleidet. Die Flügeladern sind ganz wie bei D. punctatus. Kein Dorn am Ende der Vorderschienen. 10. D. atratus Ph. D. latus, omnino ater; abdomine glabriusculo, atroviolaceo; antennarum articulo tertio subeylindrico, quarto haud distineto; alis paullulum nigrescentibus. Long. corp. 4 lin., extens. alarum 8 lin. In praedio meo Valdiviano bis cepi. Fast so breit im Verhältniss als die vorige Art, kohlschwarz, die Brust glänzend, besonders glänzend ist aber der Hinterleib, und zwar mit violettem Schimmer. Von der Seite gesehen schimmert das Gesicht weiss; die Borsten von Gesicht und Stirn sind schwarz, die des Kinnes weiss. Die Brust ist spärlich mit langen schwarzen Härchen bekleidet, und nur ein paar solcher langer Haare stehen auf dem Rand des Schild- chens. Der Hinterleib ist oben ganz kahl. Schenkel und Schienen sind locker, mit langen, weichen, schwarzen Haaren bekleidet, und haben die der Hinterbeine ausserdem auf der Innenseite bürstenförmige, kurze, weisse Härchen. Die Flügel sind schwärzlich, aber doch hell, heller als bei voriger Art, mit schwarzen Adern; die Querader der Diseoidalzelle und der geschlossenen vierten hinteren Zelle liegen fast in einer Linie. Kein Dorn am Ende der Vorderschienen. 11. D. carbonarius Ph. D. corpore, capite, antennis pedibusque atris; facie albomicante; vittis duabus thoracis angustis albidis; alis in- fumatis. Long. corp. 5 lin., extens. alar. 8 lin. Habitat in prov. Colchagua et Valdivia. Die sehr langen Haare, welche den Kopf fast gleichmässig beklei- den, sind schwarz. Der Griffel der Fühler ist sehr deutlich; ziemlich lang, zweigliedrig. Die Brust trägt auf dem Rücken lange, wenig nach hinten geneigte, schwarze Haare; die Wimpern des Schildchens sind dicht, lang, in die Höhe gebogen. Der Hinterleib ist oben beinahe kahl, sehr glän- zend; der Bauch dagegen trägt lange, büschelförmige, senkrecht abste- hende, weisse Haare; nur die letzten Bauchringe tragen schwarze und kürzere Haare. Die Beine sind mit langen, gelblichen Haaren bekleidet, und die Vorderschienen ohne Enddornen. Die Flügel haben eine ziemlich lange, schmale, fünfeckige Discoidalzelle, die vierte hintere Zelle ist weit offen, und die Analzelle ist ein klein wenig geöffnet. Ein Exemplar aus Bd. XV. Abhandl, 88 688 Dr.R. A. Philippi: der Proy. Colchagua hat aschgraue Brustseiten und aschgrauen Bauch. Kein Dorn am Ende der Vorderschienen. Diese drei Arten ähneln im Habitus D. Gayi, stimmen aber durch die langhaarigen Beine und das langhaarige Gesicht mehr mit den fol- genden D. micans und splendens überein. 12. D. pictus Ph. D. ater; facie, margine laterali thoracis, seutel- loque flavis; abdomine violaceo, nitido; alis flavescentibus, apice fuseis; pedibus rufis, femorum basi nigra. Long. corp. 5—5'/, lin., extens, alar. 11 —11Y, lin. In prov. Colchagua satis frequens videtur, invenit orn. Landbeck. Die Stirn ist schwarz, glänzend, mit wenigen schwarzen Borsten besetzt; das Gesicht goldglänzend, der Knebelbart schwarz, so lang als der Rüssel. Augen und Fühler sind schwarz; letztere sind dünn, die beiden ersten Glieder beinahe gleich lang und gleich diek, das dritte Glied ist etwas länger als die beiden ersten zusammengenommen, dünn, walzenförmig, der Griffel kurz und dick. Die Brust ist mässig mit Borsten bedeckt. Die Flügel sind im vorderen Theil blass rostgelb, an der Spitze grau, hinten weisslich. Die :Diseoidalzelle ist mässig verlängert, fünfeckig, die Schwinger schwefelgelb. Die Vorderschienen haben einen ziemlich starken Haken am Ende. Der Hinterleib ist stark glänzend, sehr kurz flaumhaarig, beim Weibchen mit weissen Einschnitten. 13. D. tricolor Ph. D. niger; antennis rufis, mystace albo; thorace supra antice, albo bivittato, postice rufo; alis flavescentibus, centro sub- fusco; abdomine nigro, albo fasciato; pedibus rufis, basi femorum nigra. Long. corp. 6%, lin., extens. alar. 41’, lin. Eodem loco cum priore captus. Stirn und Augen sind schwarz, der hintere Augenrand weiss, und von derselben Farbe sind die Borsten des Hinterkopfes. Das Gesicht ist schwarz, nur der Augenrand neben den Fühlern weiss schimmernd; der Knebelbart ist weiss, kürzer als der Rüssel, welcher schwarz ist, mit einem geiben Flecken an der Spitze. Die Fühler sind rothbraun, die ersten zwei Glieder beinahe gleich lang, das dritte ziemlich spindelförmig, dicker als die beiden ersten, aber eben so lang als die beiden zusammen- genommen. Die Brust ist oben an den Seiten und hinten braunroth, sonst schwarz, oder wenn man will, mit drei schwarzen abgekürzten Striemen, mit zwei weissen abgekürzten Striemen im vorderen Theil; auch die Schulterecken selbst sind weiss; sie ist mit ziemlich kurzen schwarzen Borsten im vorderen Theil bekleidet, im hinteren Theil aber mit langen weissen. Auch das Schildehen und die Seiten der Hinterbrust sind braun- roth. Das erste Glied des Hinterleibes ist ganz schwarz, das 2., 3., 4 und 5. beim Weibchen mit breiten, weissen, bis an den Hinterrand reichenden, in der Mitte beinahe unterbrochenen Querbinden verziert, beim Männchen fast ganz schwarz; er ist mit dicht anliegenden Härchen bekleidet. Die Aufzählung der cehllenischen Dipteren. 689 Flügel haben eine verlängerte, fünfeckige Discoidalzelle, sind vorn rost- gelblich und in der Mitte bräunlich getrübt. Schwinger rostgelb. Beine rostgelb bis auf die Hüften und das erste Drittel der Schenkel, die schwarz sind, auch ist die Spitze der Klauen schwarz. Die Vorderschienen haben am Ende keinen Haken. 14. D. lugens Ph. D. ater, antennis apice rufis; facie argentea; mystace fasciisque abdominis in ® albis; alis basi nigricantibus. Long, corp. 7 lin., extens. alar. 13 lin. Et haee species ex itinere Colchaguense orn. Landbeck provenit, Stirn und Stirnborsten sind schwarz, die Borsten des Hinterkopfes weiss. Die beiden ersten Fühlerglieder sind beinahe ziemlich gleich lang und schwarz, das dritte stark spindelförmig, so lang als die beiden ersten zusammengenommen, roth, mit schwarzer Basis und Spitze, der Endgriffel ist kurz und schwärzlich. Die Brust ist schwarz, hat vorm eine bogen- förmige, in der Mitte unterbrochene, weisse Querbinde und dahinter zwei weisse Fleckchen, vorn schwarze Härchen, hinten weisse Borsten. Der Hinterleib ist ganz wie bei der vorigen Art beschaffen. Die Flügel sind am Grunde und vorn schwarz, nach hinten allmälig heller, zuletzt wasser- hell, und haben eine ziemlich breite, fünfeckige, oder vielmehr sechseckige Discoidalzelle. Die Schwinger sind gelblich; die Beine schwarz, mit weissen Borsten; Schienen und Tarsen zum Theile mit fuchsrothen Härchen besetzt, die Hinterschenkel innen gegen das Knie mit einem silberweissen Fleck. Die Vorderschienen sind ohne Haken am Ende. 15. 2. venustus Ph. D. ater; facie et mystace argenteis; antennis rubris; vittis duabus antice junctis thoracis, scutelloque albidis; abdomine albo fasciato; alis antice fulvis, medio nigris, postice hyalinis; femoribus partim, tibiis tarsisque omnino rufis. Long, corp. 7 lin., extens. alarum 14 lin. Semel prope Santiago cepi. Schliesst sich zunächst an D. pictus an. Stirn und Scheitel sind schwarz, schwarzborstiz, ebenso der Hinterkopf, aber der hintere Rand der Augen ist weiss. Der Rüssel ist weit länger als der Knebelbart. Das dritte Fühlerglied ist fast zweimal so lang als die beiden ersten zusam- mengenommen, ceylindrisch; am Ende ist ein fast kugeliges Stückchen abgeschnürt, als kurzer dicker Griffel. Die Brust ist mit kurzen schwarzen Haaren, und nur in einer Linie jederseits mit langen weissen Borsten besetzt; der Hinterrand des Schildehens trägt kürzere schwarze Wimpern. Der Hinterleib ist breiter als bei D. tricolor und lugens, und selbst noch etwas breiter als bei D. pictus, flaumhaarig. Der zweite, dritte und vierte Ring haben am Ende ein weisses Band, das beim vierten sehr schmal ist. Die Discoidalzelle ist mässig lang und weit, fünfeckig, die vierte hintere Zelle ist etwas offen. Die Vorderschenkel sind ganz braunroth, die mittleren oben grösstentheils schwarz, unten mit einem schmalen 38 * 690 Dr. R.A. Philippi: schwarzen Ring, die Hinterschenkel nur oben schwarzgefleckt. Die Vorder- schienen haben keinen Haken am Ende, Schwinger braunroth. Diese vier Arten stimmen im Habitus mit D. nitidigaster überein; und haben namentlich auch dieht anliegende, seidenglänzende Härchen im Gesicht. Die beiden folgenden Arten erinnern durch den breiten Körper an Gayi, latus, carbonarius, atratus, und haben wie die drei letzten Arten keinen besonderen Knebelbart, sondern das ganze Gesicht mit langen Borsten bedeckt. Ich hatte sie desshalb als eigenes Genus Euthris mihi, aufgeführt. 16. D.micans Ph. D. corpore atro-caeruleo, metallice micante, dense pubescente; pilis griseis, in segmentis tribus ultimis abdominis vero aureis; antennis pedibusque nigris, pilis densis brevibus in parte inferiore ti- biarum anticarum flavis; alis paullulum infumatis. Long. corp. 4 lin., extens. alar. 6Y, lin. Prope Santiago, rarus. Der Körper ist im Verhältniss so breit wie bei D. latus. Die langen, borstenartigen Haare der ersten Fühlerglieder, die an Stirn, Hinterkopf und Unterkopf sind weiss, die des eigentlichen Gesichtes schwarz; die inneren Ränder der Augen schimmern weiss. Das dritte Fühlerglied ist so lang, als die beiden ersten zusammengenommen, nicht dieker, nach der Spitze allmälig dünner; der Endgriffel beinahe halb so lang, ceylindrisch, abgerundet an der Spitze. Siehe Abbildung. Die Härchen der Brust und an den Seiten der ersten drei Hinter- leibsringe stehen aufrecht, die auf dem Rücken des Hinterleibes liegen dicht an. Die Wimpern des Schildehens sind lang, dicht und fein. Die Beine sind sehr dicht und lang behaart wie bei latus, carbonarius und atratus, die Haare greis; die Schienen haben ausserdem längere schwarze Borsten, und die Innenseite der Vorderschienen, sowie die Unterseite der Tarsen, dichte, kurze, gelbe Bürstenhaare, wie die genannten drei Arten- Die Vorderschienen haben keinen Haken am Ende. Die Flügel haben eine vollständig geschlossene, mit einem Stiel auf dem Hinterrand aufsitzende dritte Hinterzelle, wie D. latus und atratus, während sie bei carbonarius die gewöhnliche Bildung zeigt. Schwinger weiss. 17. D. splendens Ph. D. ater; setis faciei nigris; thorace et abdo- mine pulcherrime chalybeo-caeruleis, hoc pilis flavis vel aureis appressis tecto; illo dorso fere glaberrimo, lateribus primorum segmentorum flavo- ultimorum nigro-hirsutis; alis valde infumatis. Long. corp. 5 lin., extens. alarım 8Y, lin. Ex itinere Illapelino. Die Fühler sind kohlschwarz, das erste Glied ist dieht mit gold- gelben oder weissgelben Borsten besetzt, das dritte Glied so lang als die beiden ersten zusammengenommen, kaum etwas spindelförmig, das End- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 691 glied beinahe kugelig, so dick als das dritte. Das Gesicht ist mit gelben oder weissen anliegenden Härchen und langen schwarzen Borsten be- kleidet. Das Halsschild hat in der vorderen Hälfte besonders dicht anlie- gende, goldgelbe oder blassgelbe Härchen, an den Seiten, sowie das Schildehen lange gelbe Haare. Der Hinterleib ist auf dem Rücken fast kahl, prachtvoll glänzend; an den Seiten tragen die ersten vier oder fünf Segmente längere gelbe, die letzten aber schwarze Haare. Die ganze Unterseite, auch des Kopfes ist gelblich oder weisslich behaart. Die Beine sind lang, dicht und schwarz behaart, die bürstenförmigen Haare der Unterseite der Vorderschienen sind wie bei allen andern Arten rothgelb. Die Flügel sind noch etwas dunkler als bei der vorigen Art, der Adern- verlauf ist derselbe. Schwinger ebenfalls weiss. 18. D. sericeus Ph. D. ater; abdomine satis angusto, lineari, caeru- leo-micante, in basi segmentorum pilis appressis, flavescentibus, pulcher- rime sericeo-micantibus vestito; alis apicem versus infuscatis; antennis tenuibus. Long. 3, lin., extens. alar. 6 lin, Mecum commun. orn. Ferd. Paulsen. Das erste Fühlerglied ist lang, das dritte nicht dicker als die ersten, etwas länger als beide zusammengenommen, mit kurzem, dicken Griffel am Ende. Der ganze Kopf ist ziemlich dicht mit langen, kohlschwarzen Haaren bekleidet. Die Brust trägt oben spärliche, ziemlich lange, schwarze Haare, ebenso das Schildchen. Vor den schwefelgelben Schwingern stehen lange, weisse, dünne Borsten. Auch die langen Haare an den Seiten der ersten Bauchringe sind weiss. Die Schienen sind mit sehr langen, abstehenden, weichen, schwarzen Borsten bekleidet, und ausserdem flaumhaarig; die Vorderschienen haben keinen Haken. Steht D. atratus nahe, dem jedoch die prachtvoll seidenglänzenden Härchen des Hinterleibes fehlen. Wegen Grösse und Färbung auch wohl bei oberflächlicher Betrachtung der Laphria modesta ähnlich. 19. D. rufipes Ph. D. ater, facie, margine laterali thoraeis, scutel- loque e flavo cinereis; abdomine atro, nitido; alis ad marginem anticum flavescentibus, vix infuscatis; antennis pedibusque omnino rufis. Long. 6'/, lin., extens. alar. 12 lin. In coll. orn. Ferd. Paulsen exstat. Das Exemplar ist ein Männchen. Dem D. pietus sehr ähnlich, viel- leicht bloss das andere Geschlecht? Das Gesicht, die Seiten der Brust, das Schildchen sind nicht so gelb, sondern eher grau; die Fühler roth, nicht schwarz; die Beine länger, schlanker, vollkommen roth; die Flügel weit schwächer getrübt. An der Spitze der Vorderschienen ist kein Haken; die Fühler sind nicht bloss anders gefärbt, sondern auch anders gestaltet; nämlich das dritte Glied wohl doppelt so breit, von der Mitte an allmälig verschmälert, nicht linearisch oder walzenförmig. 692 Dr.R.A. Philippi: Dasypeeus !) Ph. Corpus satis latum, depressum villosum. Caput valde transversum. Antennarum articuli primi satis elongati, tertius antecedentes simul sumtos aequans, sensim angustatus; stylus terminalis dimidium artieulorum aequans. Alarum cellula basalis prima elongata, posteriores quatuor, quarum tres elausae; secunda et tertia a margine remotae. Pedes ro- busti, sat breves. dense hirsuti. Pulvilli. Durch seine dichte Behaarung und den Aderverlauf der Flügel sehr ausgezeichnet. Dasypecus heteroneurus Ph. D. corpore nigro; pilis faciei albis; proboscide testacea; antennis nigris; segmentis abdominis 3, 4, 5, 6 postice luteo-marginatis; alis hyalinis; pedibus fulvis, genubus nigris, Long. 4 lin., extens. alar. 7 lin. E coll. orn. Ferd. Paulsen. i Die Augen sind rothbraun, kahl. Der Scheitel ist schwarz und mit gelblichen Haaren bekleidet, die Stirn weiss. Das ganze Gesicht, sowie der Hinterkopf sind dieht mit senkrecht gestellten, ziemlich feinen, weiss- lichen Haaren bedeckt. Aehnliche Haare stehen auf Brust und Hinterleib, nur sind sie etwas kürzer und weniger dicht auf dem Rücken; an den Seiten dieser Theile sind sie aber wiederum sehr lang. Das Schildehen ist am Rande mit aufrechtstehenden Haaren besetzt. Die Vorderschienen haben keinen Dorn am Ende. Schenkel, Schienen und Tarsen sind leb- haft rothgelb, mit Ausnahme der Spitze des Schenkels, welche schwarz ist; auch das letzte Tarsenglied ist schwärzlich. Die Klauen sind schwarz mit gelbem Grunde; die Haftlappen sind weiss. Die Schwinger sind eben- falls weiss. Erax. Scopoli. Blanchard führt bei Gay VII. p. 368, 69, zwei Arten auf. 1. Era» griseus Gu&rin Voy. de la Cog. Asilus. (Ich habe in dem Werk nichts der Art finden können.) Tab. 3. f. 2 bei Gay. Die Figur des Fühlers 2 b ist ganz falsch; das dritte Glied ist kurz, beinahe kugelig!! Soll von Concepcion sein, und Blanchard war nur das Männchen bekannt. 2. E. chilensis Macg. „Aus Chile nach Macquart, wir glauben aber, er stamme aus Bolivien.“ Es ist mir nicht möglich, nach den von Blanchard bei Gay ge- gebenen generischen Kennzeichen die Weibchen dieses Geschlechtes von Asilus zu unterscheiden. Folgende drei Arten möchte ich hieher rechnen: ") daoög dicht bewachsen, z&xog Wolle. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 693 3. E. speeiosus Ph. E. niger, facie, capite inferiore, pectoreque pilis longis flavis obsitis; pilis frontis, antennisque nigris; thorace supra einereo- flavescente, ad latera cınereo; scutello pilis flavis erectis dense vestito; abdominis segmentis duobus primis atris, primo ad latera dense flavo hirsuto, reliquis laete rubris. Long. corp. @ 15 lin., extens. alar. 27 lin. Siehe Abbildung. In prov. Colchagua prope Llico speeimen cepit orn. Landbeck. Die Augen sind schwarz, kahl, überaus fein facettirt, hinten und unten mit langen, gelben Haaren eingefasst. Stirn und Scheitel sind schwarz, ‚jederseits mit schwarzen Haaren eingefasst, die so lang als die beiden ersten Fühlerglieder sind. Das dritte Fühlerglied endigt allmälig in eine feine Borste, die fast so lang als der übrige Fühler, und kurz vor der Spitze etwas verdickt ist; das erste Glied ist zweimal so lang als das zweite. — Eine schmale Querbinde dicht unter den Fühlern und der innere Augenrand sind kahl, graugelb, den Rest des Gesichtes nimmt ein dichter, hellgelber Bart ein, der so lang ist als der schwarze Rüssel. Die Brust ist grauschwarz und die Unterseite derselben ebenfalls mit gelben Borstenhaaren dicht besetzt; ähnliche finden sich auf dem ersten Hinter- leibssegment an jeder Seite oben und auf dem Schildchen, wo sie aber aufgerichtet sind. Die Oberseite der Brust erscheint grösstentheils grau- gelb, die Seiten sind aschgrau und ziemlich dicht mit schwarzen Börstchen bekleidet, ebenso der hintere abschüssige Rand; der Rücken selbst trägt weit kürzere und entferntere Börstchen. Das zweite Hinterleibssegment trägt an den Seiten dichte, mässig lange, schwarze Haare. Die rothen Segmente sind oben fast vollkommen kahl; das 3. und 4. Segment schim- mern an den Seiten aschgrau. Unten ist auch nur das erste Segment behaart, und zwar mit langen, feinen, weisslichen Härchen. Das letzte Segment (das 9.) ist mit zwei Längsreihen Dornen besetzt, die schräg nach aussen stehen, und trägt senkrechte, röthliche Härchen. Die Flügel sind glashell, mit schwarzen Adern, am Aussenrand nicht erweitert und die zweite Marginalzelle ist geschlossen. Schwinger schwarz. Die Beine sind schwarz, schwarzborstig; die Unterseite sämmtlicher Schenkel und die Innenseite der Hinterschienen mit feinen, gelbliehen, dichten Härchen. Siehe die Abbildung. 4. E. cinereus Ph. E. omnino cinereus; mystace et pilis inferioris corporis partis albis, setis partis posterioris thoracis nigris, cum pilis albis mixtis; alis hyalinis. Long. corp. 12 lin., extens. alar. 18'/, lin. Prope Santiago sera aestate satis frequens, prov. Colchagua etc. Die Grundfarbe des Körpers ist wohl grauschwarz, doch ist derselbe mit anliegenden weissen Härchen so dicht bekleidet, dass er ganz asch- grau erscheint, selbst Schenkel, Schienen und Tarsen. Die inneren Augen- ränder, das Untergesicht, die Borsten des Kopfes, die unteren Fühler- glieder und der Schnurbart sind weiss. Die Fühler sind schwarz; der 694 Dr. R.A. Philippi: diekere Theil des letzten Gliedes ist kaum so lang als das erste, und läuft plötzlich in eine feine Borste aus, die so lang ist als die beiden ersten Glieder zusammengenommen. Eine Querreihe Borsten auf dem Scheitel ist schwarz. Der Brustrücken zeigt undeutliche braune Striemen, und ist mit kurzen schwarzen Börstchen bedeckt, der hintere Theil da- gegen trägt lange, weisse, weiche Haare, vermischt mit langen schwarzen Borsten, und ebenso das Schildchen. Die drei ersten Hinterleibsringe sind an den Seiten mit abstehenden, feinen, weissen, langen Härchen beklei- det. Was den Zangenapparat des Männchens betrifft, so bemerkte ich, dass die beiden oberen gewölbten Platten schwarz, mit langen, weissen Haaren besetzt sind, spitz zulaufen und auf dem oberen Rande zwei grosse Zähne zeigen. Die Beine sind weissborstig, die Tarsen haben aber unten jederseits eine Reihe schwarzer Borsten und schwarze Klauen. Die Hinterschienen sind bei dem Männchen schwach gekrümmt; sie haben keine dichte Behaarung auf der Innenseite. Der Vordertheil der Flügel ist beim g stark verbreitert. 5. E. murinus Ph. E. griseus; thorace fusco vittato; abdominis fusco-grisei incisuris griseis; alis versus apicem subinfumatis; parte dila- tata marginis antici fusca; pedibus anterioribus griseo-rufescentibus; postieis nigro-einereis. Long. corp. 9 lin., extens. alar. 13%, lin. Prope Santiago marem cepi. Gesicht beinahe weiss. Die Haare des Hinterkopfes und des nicht besonders dichten Knebelbartes sind schwarz mit weiss untermischt, die der Fühlerwurzel schwarz. Die Fühler sind schwarz. Die Brust schimmert an den Seiten aschgrau; hinten ist sie wie das Schildehen mit langen schwarzen Haaren bekleidet. Die Behaarung an den Seiten der ersten Hinterleibsringe ist weit spärlicher als bei der vorhergehenden Art, dafür stehen aber auf jedem Ring an der Seite des Hinterrandes ein paar schwarze Borsten. Die beiden oberen Zangen am Ende des Hinter- leibes sind aussen schwarz behaart, am Ende durch einen tiefen runden Busen getheilt und die untere Spitze stark einwärts gebogen. Die Beine haben sehr lange, starke, schwarze Borsten, und Vorderschenkel und Vorderschienen ausserdem lange, feine, weisse Haare. Die erste Marginal- zelle und ebenso die letzte hintere Zelle sind geschlossen. Lycomyia. Bigot. Lycomyia Germaini Bigot Ann. Soe. Ent. p. 290. t. VL f. 2. Von Germain mitgetheilt, und zwar nach dessen Mode ohne Fund- ort, doch ist wohl nicht zu bezweifeln, dass das a. a. O. beschriebene Weibehen aus den mittleren Provinzen oder von Concepeion stammt, da Germain dazumal nur an diesen beiden Orten gesammelt hatte. Ich besitze beide Geschlechter von Valdivia. Die oberen Zangen des Männ- a Aufzählung der chilenischen Dipteren. 695 chens sind von derselben lebhaft rothgelben Farbe wie der Hinterleib. Doch finde ich folgende Verschiedenheiten. Die Borsten des Brustrückens sind an den vier Exemplaren, die vor mir liegen, nicht schwarz, wie Bigot sagt, sondern rothgelb; die Hinterbeine und die Schienen der vorderen Beine sind schwarz, und nur die vorderen Schenkel unten gelb, während Bigot diess im Allgemeinen, also von allen Beinen, sagt. Auch ist zu bemerken, dass die untere Seite der Vorderschienen und die innere Seite der Hinterschienen, sowie die untere Seite der Tarsen dicht mit kurzen, rothgelben Härchen bedeckt sind. Asilus. L. Blanchard führt bei Gay VII. p. 370 eine einzige Art auf, das Museum besiszt deren ausserdem noch neun: 1. Asilus Gayi Macg. Von Santiago, Valparaiso, Valdivia. Die Zangen des Männchens sind beinahe halbkugelig. 2. A. spectabilis Ph. A. facie, mystace, barba albis; antennis nigris, thorace scutelloque nigro-fuseis; abdomine atro, albo fasciato; alis hyali- nis: pedibus nigris. Long. corp. 9 lin., extens. alarum 14", lin. Santiago (Paulsen), Illapel (Landbeck). Kurz und gedrungen und dadurch sehr abweichend von allen an- deren chilenischen Arten, und sich an Anupenus u. s. w. anschliessend. Die Stirn hat weisse und schwarze Haare unter einander gemischt; die des Hinterkopfes sind schwarz. Die Fühler sind grauschwarz; die ersten beiden Glieder sind mit kurzen, schwarzen Börstchen besetzt; das dritte Glied ist zweimal so lang als das zweite, eiförmig, seine Borste etwa 1'/,mal so lang, eylindrisch, mit einem feinen Griffel endend. Der Rücken der Brust zeigt Andeutung von Striemen, und ist grösstentheils mit kurzen, schwarzen Börstchen, in dem hintern Theile aber wie das Schild- chen mit langen, schwarzen Haaren bekleidet. Der Hinterleib hat auf den Seiten und theilweise auch auf dem Rücken der drei ersten Ringe ziemlich lange, weisse Haare, sonst erscheint er kahl; von oben gesehen haben der erste, zweite und dritte Ring eine breite weissgraue bis zum Hinterrand reichende Binde; bei den drei folgenden Ringen ist der Rand selbst silberweiss, der siebente Ring ist ganz silbergrau; auch die Seiten schillern silbergrau. Die Spitze des Hinterleibes ist beim @ glänzend schwarz, der Bauch schwarz und kahl. Der Hinterleib des g ist etwas stärker behaart und endet mit einer sehr langen, aussen stark behaarten Zange, die bis an die Mitte in zwei Zipfel getheilt ist. Die Beine sind mit feinen, weissen Härchen bekleidet und tragen schwarze Borsten. Die Flügel haben eine geschlossene zweite Marginalzelle, und auch die vierte hintere Zelle ist geschlossen. Bd. XV. Abhandl. 89 696 Dr. R. A. Philippi: 3. A. nigriventris Ph. A. niger; pilis eapitis antennisque atris;z thorace atro aut subeinereo, maeculis fulvo micantibus pieto; abdomine atro, pilis albis hirsuto; alis hyalinis, cellulis apiealibus et postieis medio infumatis; pedibus atris; tibiis ferrugineis, apice atris. Long. corp. 6%, lin., extens. alar. fere 12 lin. Der hintere und untere Augenrand sind weiss; der Backenbart ist weiss, und unter dem schwarzen Knebelbart stehen auch einige weisse Borsten; eine Querbinde dicht über dem Knebelbart schimmert gelb. Die ersten beiden Fühlerglieder tragen lange, schwarze Borsten, das letzte ist dünn und geht allmälig in eine kurze, dicke Borste über. Die Brust ist mit längeren, weicheren Haaren bekleidet, und so ist auch der ganze Hinterleib mit abstehenden, weissen, ziemlich langen Härchen bekleidet. Die Beine sind schwarz behaart und schwarz bedornt. Die Vertheilung der Flügelnerven wie bei der vorigen Art. Schwinger weisslich. Die Zangen des Männchens sind klein und fallen nicht auf. 4. A. oceidentalisPh. A. nigro-cinereus; mystace, pilis occipitis thora- eisque longis mollibus, nigris; pilis in parte inferiore capitis albis; pedibus omnino nigris, concoloribus, sed vellere appresso in latere interiore tibia- rum et sub tarsis rufo-fulvo; alis in parte postica paullulum infumatis. Long. corp. 5 lin., extens. alarum 10 lin. E prov. Valdivia. Die Gegend zwischen Fühler und Knebelbart schimmert goldgelb. Die Brust ist oben mit langen, aufrechten, schwarzeu Haaren bekleidet, Dieselbe Farbe haben die paar aufrechten Wimpern des Schildehens, während der Hinterleib mit langen, weisslichen Haaren besetzt ist. Die feinen, anliegenden, sehr locker gestellten Härchen der Beine, ebenso die langen, abstehenden Borstenhaare derselben sind weiss, aber die Schienen tragen auch schwarze Borsten. Die hinteren Zellen der Flügel sind schwach getrübt, doch sind die Adern mit einem wasserhellen Saum ein- gefasst. Der Aderverlauf zeigt nichts besonderes. Schwinger weiss. . Auf der Brust schillern Striemen. 5. A. valdivianus Ph. A. murinus; mystace, pilis oceipitis, thoracis- que longis, mollibus, nigris; partis inferioris capitis pallide fuscis; pedibus nigris, tibiis ferrugineis apice nigris; alis apice et postice paullulum in- fumatis. Long. corp. 7 lin., extens. alar. 12 lin. In prov. Valdivia satis frequens. Ganz mäusegrau, doch sieht man braune Striemen auf der Brust schimmern, und die Mitte des Hinterleibes ist dunkelbraun. Die Fühler sind wie bei den beiden vorhergehenden Arten beschaffen, sehr dünn, schwarz. Das Gesicht schillert gelb. Die Brust ist ebenfalls dicht mit langen, schwarzen Haaren bekleidet, aber der Hinterleib hat oben nur anliegende Haare, und die abstehenden, langen Härchen, welche ihn BEER Aufzählung der chilenischen Dipteren. 697 unten bekleiden, sind wie die des Untergesichtes nicht weiss, sondern hellbräunlich. 6. A. poecilopus Ph. A. murinus; facie albida, mystace antennisque nigris; thorace fusco -vittato, setis mollibus, antieis breyibus, nigris vestito; femoribus plerumque cinereis, tibiis tarsisque ferrugineis, Long. 7'/, lin., extens. alarum 13 lin. Valparaiso. Illapel. Dem A. valdivianus sehr ähnlich und auf den ersten Blick leicht damit zu verwechseln; allein durch folgende Merkmale leicht zu unter- scheiden: das dritte Fühlerglied ist länglich, viel breiter als bei der vor- hergehenden; Backenbart und Haare des Hinterkopfes rein weiss; die Brust heller; die Striemen aber deutlicher, die Seiten hellgrau; die Be- haarung kürzer, sparsamer und namentlich die erste Hälfte der Brust mit kurzen, schräg nach hinten gerichteten Borsten, nicht mit langen, dichten, weichen Haaren bedeckt; die Tarsen so wie die vorderen Schie- nen gelb, die Hinterschienen am Grunde gelb, au der Spitze grau; die vorderen Schenkel gelb, oder nur mit grauem Ring, die Hinterschen- kel grau mit gelber Basis. Der Hinterleib ist mit kürzeren, dicht anlie- genden schwarzen Härchen bekleidet, bei einem Exemplar mausgrau mit drei braunen Striemen, beim anderen schwärzlich. Beide Exemplare sind ©. 7. A. incomptus Ph. A. niger, mystace antennisque nigris; facie et barba albis; thorace griseo, nigro-vittato, nigro-hirsuto; alis hyalinis; pedibus nigris, tibiis partim rufis. Long. 6, lin., extens. alar. 9, lin. Locum ignoro, e Valdivia advectum suspicor. Ein Männchen. Das dritte Fühlerglied ist sehr schlank. Die innern Augenränder und der Raum zwischen den Fühlern und dem buschigen Knebelbart schimmern gelbweiss; der Backenbart ist rein weiss; die übrigen Haare des Kopfes sind schwarz. Der Thorax ist oben dicht mit lan- gen schwarzen Haaren bekleidet, an den Seiten desselben stehen aber lange weisse Härchen , und ebenso an der Unterseite des Hinterleibes, und an den Seiten der ersten Ringe desselben. Auch die Härchen auf der Oberseite des Hinterleibes sind weisslich , und die Seiten desselben schimmern auf den hintern Segmenten grau. Die Vorderschenkel tragen lange weiche Härchen, die auf der oberen Seite derselben schwarz, auf der unteren weiss sind, und die Vorderschienen tragen eben solche Här- chen von weisser Farbe und zweizeilig gestellt, und ausserdem die ge- wöhnlichen Bürstenhaare. Die Zangen sind klein und fallen nicht auf, Von A. eritrichus sogleich durch die Farbe der Beine, von A. niyriventris durch grauschwarze, nicht tief blauschwarze Färbung, grauen Thorax, weissen Bart, weisse Behaarung der Unterseite des Körpers verschieden. = 8. A, megastylus Ph. A. cinereus, facie alba, mystace albo vel cum setis paueis nigris mixto; antennarum nigrarum seta elongata; thorace fusco-vittato, antice pilis brevibus, postice longioribus nigris vestito; ab- 89 * 698 Dr. R.A. Philippi: domine glabriuseulo; pedibus cinereis, tibiis tarsisque plus minus ferru- gineis. Long. 6 lin., extens. alarum 9 lin. Prope Santiago cepi, et et itinere Illapelino attulit orn. Landbeck. Die Behaarung der Brust ist fast ganz wie bei A. poeeilopus, die Farbe ist aber weniger braun, mehr aschgrau. Der Hinterleib hat an den Seiten der hinteren Ringe keine oder nur kurze Borsten. Der Kne- belbart ist nicht schwarz wie bei poeecilopus, sondern entweder ganz weiss, oder nur weiss mit ein paar untermischten schwarzen Borsten. Das dritte Fühlerglied ist kurz und breit, kaum 1Y,mal so lang als breit, eiförmig, spitz; die Borste fein, fast zweimal so lang als das dritte Glied, gegen das Ende verdickt. Die Flügel sind vollkommen wasserhell. Der Zangen- apparat des g' ist nicht dicker als das letzte Hinterleibsglied, sehr ver- längert. 9. A. brachypterus Ph. A. cinereus; facie alba; mystace albo, cum setis paueis nigris mixto; thorace nigro, postice einereo-vittato, parce setosa; abdomine haud setoso, supra nigro, ineisuris cinereis; alis brevibus hyalinis; pedibus nigris, tibiis tarsisque fuscis. Long. corp. 51, lin., extens. alarum 7, lin. Femina in prov. Colchagua reperta suppetit. Die schwarzen Fühler sind wie bei der vorigen Art beschaffen, das dritte Glied ist kurz, eiförmig, der Griffel lang dünn, am Ende ange- schwollen. Die Brust ist in der grösseren Hälfte schwarz , und bereits von vorne an mit längeren schwarzen Borsten besetzt, die nach hinten zu immer dichter und länger werden. Diese Beschaffenheit der Brust unterscheidet die Art sogleich von A. megastylus. So wie die Flügel, so scheinen mir auch die Beine im Verhältniss kürzer. Die Schenkel sind dunkler, beinahe schwarz. 10. A. eritrichus Ph. A. niger, pilis longis nigris undique hirsuto; facie argenteo-micante; thorace utrinque vitta albo-micante ornato; pilis abdomis partisque inferioris capitis albis; pedibus pallide fuscis, fere testaceis. Long. corp. 4, lin., ext. al. 9, lin. Die langen schwarzen Haare, welche Gesicht und Brust bekleiden, und die schwarze Farbe erinnern stark an A. nigriventris Nr. 3, von dem sich unsere neue Art aber sogleich durch die hellen Beine und den schneeweissen Backenbart unterscheidet. Die Füsse sind ebenfalls ausser den gewöhnlichen Borsten mit langen, weichen, weisslichen Haaren besetzt. Die Fühler sind wie bei der genannten Art, das letzte Glied dünn, all- mälig in die Borste übergehend. Er EEE x ( Aufzählung der chilenischen Dipteren, 699 Clavator Ph.) Antennae capite longiores; artieuli duo basales subeylindrici , erassi, subaequales,,„ tertius antecedentes conjunetos superans, basi angustatus, imo petiolatus, deinde fere ovoideus, stylo crasso brevi, uniarticulato ter- minatus. Caetera generis Asili. Der Habitus, die graue Farbe, die Flügeladern, die starkborstigen Beine, der Knebelbart sind ganz wie bei Asilus, der kurze Griffel am Ende des breiten dritten Fühlergliedes ist aber eher wie bei Dasypoyon. Das Gesicht zeigt bald einen vorspringenden Höcker bald nicht; die Bor- sten des Knebelbartes sind bald abstehend, weich, buschig, bald steif, niedergesenkt. Der Stiel des dritten Fühlergliedes ist bald sehr kurz, bald sehr lang. Die Beine sind immer kurz, und Schienen und Schenkel lang und kräftig bedornt. 1. Clarator punctipennis Ph. Cl. © fusco-einereus; facie albo- micante, prominente; mystace longo, blando, nigro; tertio antennarum ar- ticulo longe petiolato; pedibus gracilibus, alis ad nervulos transversos fusco-maeculatis. Long. corp. 5 lin.; extens. alarum 8 lin. Siehe Abbild. Sub finem hyemis (Augusto 1862) feminam cepi. Fig. 1. E Stirn und Scheitel sind grau- 7 braun; die Fühler schwarz, ihre Ge- KA stalt zeigt die Figur. .Die beiden VIT ersten Glieder tragen feine, lange, a 2 borstenartige, weisse Haare. Auch der ganze Kopf ist mit langen, weichen Borsten bedeckt, die der Stirne und des Knebelbartes sind schwarz, doch hat letzterer unten einige weisse Borsten. Der Backenbart und die Haare des Hinterkopfes sind weiss. Die Brust ist graubraun, doch schillern dunkelbraune Strie- men und Flecke darauf; sie ist mit mässig langen, ziemlich weichen, und nicht sehr dicht stehenden schwarzen Borsten bedeckt. Aehnliche und längere stehen am Rand des Schildehens aufgerichtet. Der Hinter- leib trägt nur kurze, ziemlich anliegende Börstchen, und seine Ein- schnitte, so wie die Seiten schillern aschgrau. An den Flügeln bemerkte ich, dass sämmtliche hintere Zellen weit offen sind. Dieser Um- stand und der lange Stiel des dritten Fühlergliedes zeichnen diese Art vor den folgenden aus, und begründen eine Unterabtheilung. Schwinger braun. Die Borsten der Beine rothgelb , die ebenso langen, zahlreichen, feinen Härchen weiss. Ein im September desselben Jahres bei S. Fernando gefangenes g ist 7 Lin. lang, und unterscheidet sich durch folgende Merkmale: die !) Clavator Keulenträger. 700 Dr. R.A. Philippi: Fühler sind braun; die ersten drei Hinterleibsringe sind dicht mit aufge- richteten, weissen Härchen besetzt, auch die Unterseite trägt ziemlich lange abstehende, weisse Haare, und überhaupt ist die Behaarung des Hinterleibes sehr viel stärker. Die Beine sind weit robuster und grau. 2. Cl. nigribarbis Ph. Cl. fuseo-einereus; facie albo micante, inferius paullo prominente; mystace nigro, cum pilis albis mixto; amtennis rubris, articulo tertio oblongo brevissime petiolato; alis paullulum infumatis, cellula postica tertia clausa. Long. corp. 8Y, lin., extens. alarum 13 lin, Ex itinere Illapelino marem et feminam accepi. Fig. 2. Die Gestalt der Fühler ist aus der Figur zu ersehen. Die Basis des letzten Gliedes und der Endgriffel sind fast braun. Die Haare des Backen- bartes sind weiss, lang und weich. Die Brust ist ebenfalls fast zottig von langen „ aufgerichteten, schwarzen Haaren. Der Hinterleib ist wie bei der vorigen Art, unten schwarz und grau schillernd, beim @ sehr kurz beim g’ länger behaart. Die Schwinger sind beim ersteren braun, beim Männchen weiss. Die Beine sind bei beiden Geschlechtern gleich robust, grau. Dornen und Haare wie bei der ersten Art. Von Valdivia habe ich ein nur 5 Linien langes ©, mit ganz schwarzem Hinterleib, dessen nach unten umgeschlagene Ränder in der vorderen Hälfte lebhaft roth sind. 3. Cl. rubricornis Ph. Cl. fusco - cinereus; facie alba, prominente, mystace albo-setoso; antennis rubris, articulo tertio brevissime pedicellato; pilis thoracis albis, partis anticae brevissimis; alis vix infumatis, cellula postica tertia clausa. Long. corp. 7 lin., extens. alar. 12 lin. Prope Santiago © cepi. Die Fühler sind wie bei der vorigen Art gestaltet. Von der Seite gesehen erscheint der Gesichtshöcker braunroth; sämmtliche Haare des Kopfes sind weiss, und man sieht nur auf der obern Seite der Palpen ein paar schwarze Borsten. Die Beine sind aschgrau, stark in’s Braun- rothe ziehend; sämmtliche Dornen und die Börstchen, die sie bekleiden, sind weiss, nur auf den Hinterschienen und Tarsen stehen einige schwarze Dornen. Auch die Hinterschenkel zeigen Dornen. Ein Weibchen aus Valdivia hat braune Fühler und ist auf der obern Seite mehr grau, auch die Beine sind mehr grau, Schwinger weiss. 4. Ol. brevicornis Cl. Rh. fusco-einereus; facie albo-micante haud prominente; mystace albo-setoso, declinato; antennis rubris articulo tertio subovato vix pedieillato; alis vix infumatis, alarum cellula postica tertia clausa. Long. g 4'/, lin., extens. alarum 6 lin. Fig. 3. Santiago. Illapel. Die Gestalt der Fühler zeigt die Figur. Der Knebelbart besteht aus steifen, abwärts gerichteten Borsten. Sämmtliche Haare und Borsten des Körpers, auch die Dornen der Beine sind weiss. 5. Cl. rufescens Ph. Cl. rufo-cinereus; facie pilisque ejus albis; an- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 701 tennis rufis; abdomine' albo, fusco- et (ad latera) rufo-tessellatim mieante; alis hyalinis; pedibus rufescentibus. Long. 9 lin., extens. alar. 12 lin. E colleet. ornat. Ferd. Paulsen. Ein Weibchen. Die beiden ersten Fühlerglieder sind, so wie das Gesicht, weissborstig, das dritte Glied hat dieselbe Gestalt wie bei (1. nigribarbis. Auf der Brust schimmern rothbraune Striemen; dieselbe trägt feine, weissliche Härchen, und im hintern Theil vier Längsreihen schwar- zer Borsten. Der Hinterleib ist mit enganliegenden, weisslichen Härchen bekleidet, und seine Seiten erscheinen bei gewissem Lichte ganz braun- roth. Von oben gesehen sind die Schenkel und Schienen blass braunroth, die Unterseite derselben ist grauschwarz; sämmtliche Härchen und Bor- sten derselben sind weiss; die Klauen sind schwarz mit rothem Grund. Die Flügel sind wasserhell, die ersten Adern bräunlich. Folgende Raubfliege hat einen so eigenthümlichen Habitus, dass ich sie zu einem eigenen Genus erheben muss, welches ich Dasyeyrton nenne. Dasyeyrton Ph.) Caput corpore latius. Frons concava, mystax, proboseis Asilicorum, Facies haud prominens. Antennarum articuli primi cylindrieci barbati, primus multo longior, tertius antecedentes simul sumpta aequans, tenuis, eylindrieus, stylo vix tenuiore dimidiae longitudinis terminatus. Thorax valde gibbosus et valde compressus. Abdomen falcatum compressum. Alarum cellula discoidalis latiuseula, posteriores omnes apertae. Tibiae longe hirsutae, haud spinosae. Dasyeyrton gibbosus Ph. D. omnino niger, nitidus; thorace yalde hirsuto; abdominis dorso carinato, subglabro. Long. corp. 3 lin., extens. alar. fere 7 lin. V tab. II. £. 3. In prov. Santiago et Aconcagna. rarissimus. Im September 4861 fing ich ein Weibchen in der Hacienda Catemu Prov. Aconcagua. Der stark zusammengedrückte Körper fiel mir nachher sehr auf, allein ich fürchtete, das Thier beim Fangen zusammengedrückt zu haben, so wunderbar kam mir dieser Umstand vor. Später bekam ich ein vom jungen Hornecker bei Santiago im Januar 1864 gefangenes Exemplar, genau ebenso beschaffen, und zweifle nicht länger, dass der stark zusammengedrückte Körper normal ist. Der buschige, abstehende Knebelbart, die Borsten des Kopfes, und die des borstigen Brustrückens sind schwarz , doch mischen sich unter letztere einige gelbliche Borsten. Die Wimpern des Schildehens, die feinen, ziemlich langen, abstehenden Härchen an den Seiten des Hinterleibes und am Bauch, die langen feinen Härchen der Schenkel und Schienen und zum Theile der Tarsen sind 1) öuodg rauh, »Ügrwv ein Buckliger. 702 Dr. R.A. Philippi: weisslich; die Vorderschiene endet nicht m einem Haken. Die Flügel sind wasserhell mit feinen schwarzen Adern. Die Schwinger hellbraun. Anypenus Ph. !) Caput setis et mystace destitutum. Antennae brevissimaec; artieuli primi aequales, setigeri, tertius antecedentes simul sumtos aequans, ellip- ticus, ovoideus, stylo brevissimo, mastoideo terminatus. Proboscis brevis, porreeta, antennas subaequans; palpi lati, fere foliacei, oblongi, obtusi. Alarum cellulae illis Midasiorum similes, quarta elausa. Pulvilli duo. Von dieser durch den gänzliehen Mangel von Bart und Borsten am Kopf, so wie durch die Kürze der Fühler und die Flügeladern höchst ausgezeichneten Gattung, kenne ich zwei Arten. 1. Anypenus brevicornis Ph. A. capite, antennis, palpisque albidis;z thorace griseo, fusco-vittato; abdomine ex albido et nigro-variegato, seg- mentis 5. et 6. omnino albis; pedibus griseis. Long. In prov. Santiago invenit orn. F. Paulsen, mecumque g' com- municavit. Der Kopf ist ganz weiss, lediglich mit feinen weissen Härchen dicht bekleidet; das Gesicht schwach gewölbt; die Stirne zwischen den Augen ist beim Männchen schmal, und nur sehr wenig eingesenkt. Die Fühler sind grau, die ersten Glieder oben mit einzelnen schwarzen Borsten, unten mit dichtem weissen Borstenbart besetzt. Der Rüssel ist schwarz, die Palpen sind weiss, mit anliegenden Härchen besetzt. Die Brust ist mit feinen weichen, abstehenden Härchen, und nur an den Seiten, hinten vor dem Ursprung der Flügel und unten mit einzelnen schwarzen Borsten besetzt. Unten ist sie weissgrau, oben graubraun, mit drei weisslichen Striemen in der vorderen Hälfte, und zwei weissen , dreieckigen Flecken vor dem Schildehen. Dieses ist dunkelgrau, dicht behaart, am Rande mit ziemlich langen, schwarzen, nach hinten gerichteten Borsten gewimpert. Der Hinterleib ist ebenfalls mit feinen, dicht anliegenden Härchen bekleidet, und ohne alle Borsten. Seine Grundfarbe ist schwarz; der erste Ring hat zwei in der Mitte unterbrochene Querbinden; der zweite zwei weissgraue, dreieckige Flecke, deren Basis den Hinterrand berührt, jederseits einen weissen Fleck am Rande „ und am Grunde weisse Härchen , so dass der- selbe grau erscheint; der dritte hat zwei weisse Fleckchen am Hinter- rande, weissliche Haare am Vorderrande , und zwischen beiden bleibt die Grundfarbe als eine tiefschwarze Querbinde,, an den Seiten ist ebenfalls ein weisser Fleck; der vierte hat den weissen Seitenfleck, die graue Basis, und der Hinterrand selbst sind schmal weiss. Die beiden folgenden Ringe sind ganz weiss; die Spitze des Hinterleibes ist schwärzliceh, beim Männ- I) avbanvog unbärtie. Paar, "PER Wr Aufzählung der chilenischen Dipteren. 703 chen in Folge des sehr entwickelten Zangenapparates kolbig. Der Unter- leib ist grau. Die Beine zeigen nichts Auffallendes, und sind grau. Die Vorderhüften haben eine Reihe langer schwarzer Borsten, und die Vor- derschenkel oben von der Mitte an, ebenfalls eine Reihe schwarzer Bor- sten; die Mittelschenkel sind unbewehrt, die Hinterschenkel dagegen auf der Unterseite mit vielen kurzen schwarzen Borsten bewaffnet; ausser den dicht anliegenden greisen Härchen haben die vorderen Schenkel zahl- reiche, feine, weiche, abstehende, weisse Haare. Die Schienen sind bor- stie bedornt, ebenso die Tarsen, die Borsten sind schwarz. Auf den Vor- derschienen fehlen innen die kurzen, weissgelben Bürstenhärchen nicht. Klauen klein. Die zweite und dritte Flügelader sind röthlich, die übrigen Adern dunkelbraun; die Membran wasserhell, den Verlauf der Adern zeigt die Abbildung. 2. A. obscurus Ph. A. capite, basi antennarum palpisque albidis; tertio antennarum articulo fusco; thorace, abdomine , femoribus obscure- fuseis; tibiis tarsisque pallidioribus; alis hyalinis. Long. 8" lin., extens. alar. 13 lin. Conspieitur in coll. Ferd. Paulsen. Die Härchen, welche den Kopf bekleiden, sind weiss, mit Ausnahme derer, die um die Punktaugen stehen und welche schwarz sind, ebenso sind die Borsten der ersten Fühlerglieder weiss. Die Brust ist oben mit Nektar beschmiert und vielleicht abgerieben „ sie erscheint ganz kahl; an den Seiten und am Rande des Schildchens stehen schwarze Borsten. Die ersten vier Hinterleibsringe sind braunschwarz „ der zweite, dritte, vierte mit anliegenden? weisslichen Härchen bekleidet; die folgenden Ringe sind mehr rothbraun und tragen abstehende, kurze schwarze Härchen. Die Mittelschienen haben aussen eine Reihe weisser Dornen, senst sind die Dornen der Beine schwarz. Das kurze, stumpfe, hinten vorstehende weib- liche Glied ist mit geraden, abstehenden, schwarzen Dornen bewehrt. Pachyrrhiza Ph. Caput transversum, vertice modice setoso, inter oculos haud impresso. Antennae in medio altitudine capitis insertae, porreetae; articulus primus eylindrieus, crassissimus, longitudine caput aequans, setis brevibus paten- tibus crassis undique horridum; secundus minimus, cyathiformis; tertius longitudinem dimidiam primi vix aequans, globoso-acuminatus, stylo brevi erasso, cylindrico terminatus. Epistoma oblique recedens. Proboseis in ore recondenda, crassa, labiis magnis pilosis, palpis dimidiam proboscidem superantibus, linearibus, pilosis. Genae hirsutae, non barbatae. Thorax parce setosus. Abdomen elongato-conicum ,„ parce pilosum, segmentis 8. 1) meyös dick, eif« Wurzel, wegen des dicken ersten Fühlergliedes. Bd. AV, Abhandl, 90 704 Dr. R. A.Philippi: Alae oblongae, eellulis postieis apertis. Pedes mediocres, tibiae, praesertim posticae, setis horridae. Ungues breves. Pulvilli duo. Pachyrrhiza pietipennis Ph. Siehe Abbildung. Prov. Santiago rara imhabıtat. Ich fing sie dreimal, dicht bei Santiago, und auf der Cordillere in e. 5—6000 Fuss Meereshöhe, alle drei Exemplare scheinen Weibchen. Kopf und Fühler sind graubraun; die starken Borsten des Scheitels, die paar Haare der Stirne, und die Borsten des ersten Fühlergliedes sind schwarz, Die Brust ist graubraun mit vier dunkelbraunen Striemen, von denen je das seitliche Paar vor dem Vorderrand verbunden, und im hintern Ver- lauf unterbrochen ist, (dieses habe ich in der Zeichnung nicht wiedergeben können); sie trägt einige schwarze Borsten. Das Schildehen trägt vier lange schwarze Borsten am Rande. Der Hinterleib scheint oben ganz kahl, ist glänzend schwarz, an den Seiten fein behaart. Genauer betrach- tet ist er auch oben mit kurzen, schräg abstehenden Härchen bekleidet. Unten ist er kaum heller. Die Flügel sind bräunlich grau, mit wasser- hellen Flecken und Tröpfehen, die Schwinger dunkelbraun mit hellem Stiele. Die Beine sind mit so feinen Härchen besezt, dass man sie für kahl halten möchte; Hüften und Vorderschenkel sind kohlschwarz; Mit- tel- und Hinterschenkel kohlschwarz mit braungelbem Ring kurz vor der Spitze; die Schienen und die ersten Tarsenglieder braungelb mit schwar- zer Spitze, die letzten Tarsenglieder und sämmtliche Borsten schwarz. Cylindrophora Ph. ») Antennarum articuli duo primi subaequales, tertius antecedentes simul sumtos bis aequans, aeque crassus, perfeete cylindricus, stylo brevi, crasso terminatus. Facies setis declinatis barbata. Palpi longe barbati. Abdomen cylindricum, organis copulatoriis in mare permagnis. Alarum cellula marginalis et omnes quinque posteriores apertae. Tihiae anticae unco terminatae. Pulvilli brevissimi. Die Fühler erinnern an Dasypogon, der Habitus und die Begattungs- organe an Asilus, die ausnehmende Kleinheit der Haftlappen erinnern an Leptogaster. Oylindrophora murina Ph. C.cinereo - fusea; barba et pilis seti- formibus capitis neenon collaris albis; alis vix rufescentibus, nigro-punctatis. Long. 6 lin., extens. alar. 8°, lin. Habitat prope Santiago. Ein Männchen von Hrn. 0. Hornecker gefangen. Die Augen sind kahl. Sämmtliche Haare des Kopfes sind borstig und weiss; auch ein Halskragen von weissen Borsten. Stirn und Scheitel sind dunkelbraun 1) »vAıvögog Cylinder und g&gsw tragen. Aufzählung der chilenischen Dipteren. «05 und das Gesicht vermuthlich auch. Die weissen Borsten des Knebelbartes sind wie bei Lycomyia Big. abwärts gewendet. Die Fühler sind braun, der Rüssel schwarz, auch die Palpen, aber die langen Borsten der letz- teren, so wie die der ersten Fühlerglieder sind weiss. Der Thorax ist gewölbt und zeigt in der Mitte zwei schmale, genäherte, schwarze Strie- men; er ist grösstentheils mit kleinen bräunlichen Borsten bekleidet; am Hinterrand und am Rand des Schildchens stehen lange, weisse Borsten. Der Hinterleib ist an den Seiten der ersten Ringe lang behaart; die fol- genden Ringe haben an den Seiten ziemlich lange Borsten; auf dem Rücken sind alle mit ganz kurzen Börstchen besetzt, ja die letzte Hälfte der,Ringe ist ganz kahl. Die beiden letzten Ringe haben in der Mitte einen Kranz abstehender Borsten. Der Begattungsapparat ist sehr eigen- thümlich, und hat unten zwei schlanke Haken. Die Flügel zeigen nichts Besonderes; die ersten zwei Adern sind hellbraun oder gelblich; im Cen- trum ‚derselben ist der Ursprung der äusseren Zellen schwärzlich einge- fasst, wodurch der Anschein von schwarzen Punkten entsteht. Die Beine sind wie bei Asilus; ausser der feinen, anliegenden Behaarung sind sie mit abstehenden ,„ weissen Borsten bewehrt.. Die vorderen Tarsen sind heller , mehr rothbraun , die Hintertarsen sind graubraun. Die langen schwarzen Klauen fallen beim scheinbaren Mangel der Haftlappen dop- pelt auf. Leptogaster Meig. Gonypes Latr. Leptogaster faseipennis Blanch. Gay VU. p. 371. t. 1. £. 6. Aus der Provinz Santiago und Colchagua, nicht häufig. Hat Haft- lappen, ist folglich gar kein Leptogaster, sondern gehört zur folgenden Gattung. Deromyia 1) Ph. Caput transversum, breve, imberbe. Oculi (in utroque sexu?) dis- tantes, glabri. Antennae tuberculo nullo insertae; articulis. duobus primis elongatis, subaequalibus, subeylindricis; tertio antecedentes simul sumtos subaequante, compresso, basi paullo angustiore, stylo brevi, crasso terminato. Facies plana, brevis, glabra, modo setae quatuor in labro; epistoma haud prominens. Proboscis caput aequans; palpi filiformes. Collum longum. Abdomen angustum lineare, glaberrimum, segmento ultimo hirtello. Alarum cellula marginalis aperta, quarta postica clausa vel aperta. Pedes graciles, parce setosi, caeterum glaberrimi; tibiae anticae unco parum curvo terminatae; tarsi moniliformes; femora postica et tibiae posticae clavatae; pulyilli duo. !) dee; Hals und wvie Fliege. 90* ”» EZ 706 Dr.R.A. Philippi: Diese sonderbare Gattung erinnert durch die Verlängerung der beiden ersten Fühlerglieder an Dioetria, und durch den schlanken Leib und die schlanken Beine an Leptogaster, während sie durch das kurze kahle Gesicht und den von hinten nach vorn aufsteigenden Mund sehr eigenthümlich ist. 1. Deromyia graeilis Ph. D. thorace testaceo , fusco-trivittato; abdomine aurantiaco, maculis duabus atris in segmento secundo, anteriore majore, ornato; pedibus aurantiaco-rufis; alis flavescentibus. Long. 6%, lin., extens. alar. 9Y, lin. Siehe Abbildung. E coll. Ferd. Paulsen. Das Gesicht ist blassgelb, etwas ins Graue oder Bräunliche ziehend; Stirn und Scheitel sind tiefschwarz, glänzend. Die Fühler sind dunkel rothbraun mit schwärzlicher Spitze. Der Rüssel ist schwarz, die Taster sind bräunlich mit schwarzen Borsten. Der Hinterkopf ist grau mit vier braunen Striemen,, die strahlenartig vom Hals ausgehen; er trägt oben ein paar Borsten, unten ein paar Härchen. Die Vorderbrust ist sattelförmig, mit erhabenem Vorder - und Hinterrand , grau mit schwarzer Mittelstrieme. Die Mittelbrust ist sehr gewölbt, bräunlich grau (wie das Schildehen), und mit wenigen kurzen Börstehen besetzt. In der Mitte verläuft vom Vorderrande an bis beinahe zum Schildchen eine beinahe schwarze Strieme und in der hinteren Hälfte jederseits eine braune. Der Hinterleib ist mit Ausnahme des letzten, mit kurzen Börstchen besetzten Segmentes ganz kahl, doch stehen am Hinterrande des ersten Segmentes jederseits ein paar kurze Börstchen. Dieser Ring ist dunkelbraun, bis auf den gelb- rothen Hinterrand. Der zweite ist im ersten Viertel oder Drittel kohl- schwarz und stark glänzend und hat im zweiten Drittel einen ebenfalls stark glänzenden, schwarzen Fleck. Die Tarsen sind dunkler braun, die Klauen schwarz, die Haftlappen weisslich. Schwinger braun. Die vierte hintere Zelle der Flügel geschlossen. 2. D. fascipennis (Gonypes) Blanch. Gay VI. p. 371. tab. 1. f. 6. S. oben. Hat zwei grosse Haftlappen, und bildet sie Blanchard deutlich ab. Siehe Abbildung. 3. D. fulvipes Ph. D. thorace flavo-griseo, vittis duabus approxi- matis, abbreviatis, et utrimque maculis duabus nigris ornato; abdomine fusco, apice ferrugineo; alis hyalinis; pedibus ferrugineis. Long. fere 6 lin. ; extens. alar. 9Y, lin. In prov. Santiago habitat. Ich besitze nur en Exemplar. Das Gesicht ist blassgelb, beinahe weiss, ganz flach, und hat am obern Rand der Mundhöhle eine Reihe weisser, abwärts gerichteter Borsten. Der Scheitel ist gelblich; die Fühler sind hell rostroth mit schwärzlicher Spitze. Brust und Schildchen sind hell gelbgrau; zwei genäherte schwarze Striemen zieren die vordere Hälfte des Brustrückens , und vor dem Ursprung des Flügel stehen jederseits Aufzählung der chilenischen Dipteren. 707 zwei fast quadratische Flecke, eigentlich eine unterbrochene kurze Strieme ; die Borsten sind braunroth. Das Schildchen hat entweder am Rande gar keine Borsten, oder falls sie an meinem Exemplar verloren gegangen sein sollten, müssen sie sehr schwach gewesen sein, dagegen ist der hintere Abhang der Mittelbrust mit einzelnen starken, nach hinten gerichteten Borsten besetzt. Der schlanke Hinterleib ist vollkommen kahl, bis auf die zwei letzten Segmente, die mit kurzen aufgerichteten Härchen be- kleidet sind. Die Flügel sind wasserhell mit schwarzen Adern, die vierte hintere Zelle ist offen. Die Tarsen sind von derselben gelbbraunen Farbe wie die Beine; die Haftlappen bräunlich. Tabania, Sicarıa, Xylophaga, Stratiomydes, Syrphica, Hy- botidae, Empides, Xylotoma, Leptides, Dolichopoda. Tabania Latr. Pangonia Latr. Blanchard führt bei Gay Zool. VII. p. 386 folgende 10 Arten auf, und gibt, wie gewöhnlich, als Gattungskennzeichen einen ‚sehr langen dünnen Saugrüssel an, mit sehr kleinen Lippen, ohne zu bemerken, dass P. depressa Maegq. und andere einen sehr kurzen Rüssel mit dicken Lippen haben. Es gibt Uebergänge zwischen den langen dünnen und den kurzen dicken Saugrüsseln. 1. Panyonia lingens Maecg. „Bei Valparaiso gefunden.“ Ist mir unbekannt. 2. P. fascipennis Macg. „In der Gegend von Coquimbo gefunden.“ Ist nicht Bun selten bei Büntinps Valparaiso, in der Provinz Colchagua. 3. P. albithorax Macg. „Umgegend von Coquimbo.“ Ich fand sie im Frühjahr in der Prov. Aconcagua, später in der Cordillere von Santiago. Der Rüssel ist kürzer als der Kopf. 4. P. depressa Macg. Diese Art, welche die Araukaner nach Gay „Potoquin“ nennen, ist nicht nur ausserordentlich gemein in Araukanien, Valdivia und Concepeion, son- dern auch in der Prov. Colchagua, fehlt aber wie es scheint in der Provinz Santiago gänzlich, und erscheint wieder nach Illapel hin! von wo Land- beck eine Menge Exemplare mitgebracht hat. 708 Dr.A.R. Philippi: In Valdivia heisst diese durch ihren Stich höchst lästige Fliege „Colihuacho* und pflegt erst mit dem Januar zu erscheinen. Man sieht sie nur in der Hitze und nie auf Blumen. Dennoch enthält das Thier stets im Leibe eine mit Honig gefüllte Blase, welche die Kinder aussaugen und sehr leicht erhalten, indem sie dem Thier den Hinterleib abreissen, worauf die Blase frei wird. Nie findet man Blut darin. 5. P. eriomera Blanch. Angeblich von Valparaiso, was Blanchard selbst bezweifelt. Ist mir unbekannt. e 6. P. viridiventris Macgq. „Von Coquimbo, Santa Rosa etc.“ Die Fliege, welche ich für diese Art halte und von Illapel, Santiago, Colchagua besitze, hat schwärzliche Haare auf dem Gesicht und den Palpen. Der Rüssel hat deutliche Lippen, die Hinterschenkel,sind grünlich, der Bauch lebhaft blassgrün. | 7. P. albifrons Macg. . „Von Coquimbo.“ Das Museum besitzt sie von 1 Illapel; Die erste hintere Zelle ist geschlossen. 8. P. latipalpis Macg. „Von Coquimbo, Santa Rosa.“ Das Museum besitzt ein Exemplar aus der Prov. Aconcagua? Steht viridiventris nahe, hat aber einen län- geren dünneren Rüssel, der aber doch die halbe Leibeslänge kaum übertrifft. 9. P. dorsoguttata Macgq. „Von Coquimbo,“ ist mir unbekannt. 10. P. vulpes Macg. „Voa Coquimbo,“ ist mir unbekannt. Dagegen besitzt das Museum von Santiago folgende 6, bei Gay nicht beschriebene Arten, 11. P. chlorogastra Ph. P. capite fulvo; antennis. testaceis apice nigris; thorace fusco, flavido hirto; alis infuscatis, praesertim ad marginem anticum, abdomine virescente supra rufo-tomentoso, apicem versus nigres- cente; pedibus flavescentibus; proboscide circa tertiam corporis partem aequante. — Long. corp. 7 lin., extens. alarum 15'/, lin. In prov. Valdivia satis frequens, vere. Steht P. latipalpis sehr nahe. Die Stirn ist nicht schwarz mit gelblich grauen Haaren bedeckt, wie es bei Gay heisst, sondern hellbraun mit schwarzen Härchen bekleidet. Der Saugrüssel ist nicht „beinahe von Körper- länge,“ sondern kürzer als die halbe Körperlänge; der Thorax ist braun- gelb, aber mit so breiten dunkelbraunen Striemen, dass die Grundfarbe auf schmale Linien redueirt wird und dies sieht man nur bei abgeriebenen Exemplare, frische haben denselben ganz und gar mit rothgelben Härchen bedeckt. Ebensolche Härchen bedecken den Hinterleib, der oben gelbgrün, nach der Spitze hin schwärzlich, unten aber blassgrün wie bei P. wiridi- ventris ist, was aber weniger auffällt, da er mehr anliegende gelbe Här- Aufzählung der chilenischen Dipteren, 709 chen hat als P. viridiventris. Schenkel und namentlich Kniee sind grünlich, die Schienen ebenfalls, was aber wegen der Behaarung weniger auffällt; die Hinterschienen sind aussen mit schwärzlichen, innen mit fuchsrothen Härchen bekleidet; die Tarsen sind schwärzlich, die Hintertarsen eigentlich grün, oben mit schwarzen, unten mit rothgelben Härchen bekleidet. Es gibt Exemplare mit helleren, gelblichen Beinen. Ein g' hatte ich als P. analis unterschieden, nicht allein weil der Hinterleib hinten einen dunkel schwarzen Fleck hat, sondern auch weil die erstere hintere Zelle ge- schlossen ist, während sie bei P. chlorogastra offen ist; allein ich finde jetzt, dass dies nur auf dem rechten Flügel so ist, auf dem linken ist die Zelle offen. Wegen des kurzen Rüssels kann das g' nicht zu latipalpis gebracht werden. Es sind Punktaugen da. 12. P. rufo-aurea Ph. P. aterrima, parte superiore thoraeis et abdominis, maculaque in latere thoracis ante alarum originem pilis aureo- rufis densissime vestitis; alis in margine anteriore infuscatis macula stig- matieali nigra; proboseide brevi, caput aequante. — Long. corp. 8 lin., extens. alarum fere 47 lin. Valparaiso, Colchagua, rara. Ich fing im December ein g' auf dem Dampfschiff in Valparaiso, mehrere Jahre später fand Landbeck ein @ in Valparaiso. — Kopf, Fühler, Palpen, Rüssel, Beine, die ganze Unterseite kohlschwarz, bis auf die letzten Hinterleibsringe, welche wie der Rand des Hinterleibes die rothgelbe, dichte, zottige Behaarung der Oberseite zeigen. Der erste, gewöhnlich nicht sichtbare Hinterleibsring ist oben kahl, kohlschwarz und glänzend. Die erste hintere Zelle ist geschlossen. Beide Geschlechter haben Punktaugen. — P. vulpes hat einen gelben Körper und rothe Fühler. 13. P. atra Ph. P. atra, nigro-pilosa, fronte cinerea; pilis oceipitis, pilisque lateris exterioris tibiarum posticarum albis; alis infumatis; pro- bosceide brevi. — Long. 6'/, lin., extensio alarım 13 lin. Feminam Octobri 1862 in Andibus prov. Santiago cepi. Stirn und Scheitel sind aschgrau, mit schwärzlichen Härchen besetzt. Punktaugen vorhanden. Palpen und Unterlippe schwarz, Kiefer rothgelb, wie gewöhnlich. Das erste Drittel der Mittelschienen und fast die ganze Länge der Hinterschienen aussen dicht mit kurzen weissen Härchen be- kleidet. Erste Flügelzelle geschlossen. 14. P. collaris Ph. P. atra, prothorace lateribusque mesothoraeis, nee non segmentis duobus ultimis abdominis aurantiaco-hirsutis. — Long. corp. 7%, lin., extens. alar. 15 lin. In prov. Valdivia satis rara. Der Rüssel ist kaum so lang als der Kopf, kohlsehwarz wie die Palpen und Fühler. Das dritte Glied derselben ist am Grunde breiter als bei den anderen Arten, Tabanus-artig, wie bei P. depressa. Die erste hintere Zelle ist offen. Punktaugen deutlich. Der Halskragen ist oft gold- 710 Dr.R.A. Philippi: gelb, wassich aber nicht auf die unteren Seiten erstreckt, während bei P. depressa der Unterkopf und der Vordertheil der Brust dicht fuchsroth behaart sind; unsere Art hat an diesen Stellen schwarze Haare. Die Augen sind im Leben prachtvoll broncegrün, während sie bei depressa schwarz sind, leider verliert sich diese Farbe mit dem Leben. 15. P. subandina Ph. P. nigro-fusca; antennis concoloribus; thorace fusco, albido-vittato, posterius flavido-hirsuto; abdominis segmentis albido marginatis; alis omnino hyalinis. — Long. corp. 5'Y,lin., extens. alar.131/, lin. In valli S. Roman ad radicem Andium Santiaginarum marem cepi. Die beiden ersten Fühlerglieder sind grau, mit langen schwarzen Haaren besetzt, das letzte Glied schwarzbraun. Die Augen sind (nach dem Tode) schwarzbraun. Das Gesicht ist aschgrau, schwarz behaart, der Hinterkopf weiss behaart. Punktaugen vorhanden. Der Rüssel ist dünn, länger als der Kopf, schwarz, am Grunde braun, ohne deutliche Lippe; die Taster schwarzbraun, mit weissen Härchen besetzt. Die Brust ist braun, mit feinen weisslichen Striemen, oben mit langen, feinen schwarzen Härchen bekleidet, (hirsutus) am Hinterrande mit gelben; die Unterseite der Brust ist grau und trägt weissliche Härchen. Der Hinterleib ist oben grauschwarz mit weisslichen Rändern der Segmente, die ziemlich dichte Behaarung von der Farbe des Grundes; der Bauch ist aschgrau. Die Flügel sind schwach getrübt; die erste hintere Zelle ist offen. Die Füsse sind braun, die Schenkel mit feinen anliegenden und dann auch mit langen weichen abstehenden weissen Härchen bekleidet, Schienen und Füsse mit anliegenden schwarzen Härchen. — Steht der P. albifrons am nächsten, ist aber durch die offene hintere Zelle leicht zu unterscheiden. 16. P. australis Ph. Anal. Univ. Santiago. P. fronte, labio, apice antennarum, thorace lateribus et subtus albopiloso - nigris; facie palpisque rufis; abdomine aurantio supra nigro-univittato; alis infuscatis; pedibus rufis, basi tarsisque obscurioribus. — Long. corp. 6 lin., ex- tensio alar. 14 lin. Inter lacus Clanquihue et Nahuelhuapi legit orn. Guill. Cox. Der Rüssel ist etwas länger als der Kopf, seine Borsten wie ge- wöhnlich rothgelb. Stirn und Gesicht sind mit schwarzen Härchen besetzt, die Augen mit weissen. Die Basis der Fühler ist... Die Haare an den Seiten des Thorax sind sehr lang, auf dem Rücken sowie auf dem Schildchen sind sie in den vorliegenden Stücken abgerieben. Der Hinterleib hat oben feine, hellgelbe, anliegende Härchen; an den Seiten sind die Härchen länger und schwärzlich. Die hintere Seite der Hinterschienen ist schwärzlich. Die Flügel sind stark schwärzlich getrübt; die erste hintere Zelle ist offen. — P. dorsoguttata muss der Beschreibung nach dieser Art ähnlich sein, allein unsere P. australis unterscheidet sich durch die ganz schwarze Unterlippe und die geschwärzten Flügel. 17. P. obscuripennis Ph. P. basi antennarum, proboscide, palpis eat ; za Aufzählung der chilenischen Dipteren. ‘ nigris; thorace einereo, nigro-vittato; abdomine basi aurantio-ferrugineo apice atro, maculis parvis albis in medio marginis postiei segmentorum; alis hyalinis, nervis omnibus late fusco-limbatis; femoribus obscure, tibiis tarsisque pallide-fuseis. — Long. 7 lin., extens. alar. 15 lin. E collectione orn. Ferd. Paulsen. Es sind Punktaugen vorhanden. Die Augen sind kahl, Gesicht und Stirne mäusegrau, sehr lang und dicht behaart; die Haare der Stirne sind schwarz, die des Untergesichtes gelblich. Das dritte Fühlerglied fehlt am vor- liegenden Stücke. Der Rüssel ist fast so lang als Kopf und Brust zusammenge- nommen, dünn, schwarz, auch die Borsten und die divınen, fadenförmigen, mässig behaarten Taster. Die Brust ist mit weichen gelblichen, ziemlich langen Haaren mässig dicht bekleidet, dunkelgrau mit vier schwärzlichen Strie- men, deren seitliche wie gewöhnlich unterbrochen sind. Der erste Bauch- ring ist grau, der zweite und dritte lebhaft rothgelb, in der Mitte schwarz; der vierte hat nur rothgelbe Haare an den Seiten des Hinterrandes. Der Rücken des Hinterleibes ist mässig behaart, die hinteren Ränder mit anliegenden Härchen dicht gewimpert. Die Schenkel sind beinahe schwarz, unten lang behaart; Schienen und Tarsen gelb, mit sehr dicht anliegenden Härchen. — Von allen chilenischen Arten sogleich durch die Flügel zu unterscheiden. 18. P. vittata Ph. P. antennis rufis, apice nigris; thorace nigro, late- ribus albido-hirto; abdomine viridi, flavo-villoso, vitta mediana nigra angusta ornato; aliıs hyalinis ad costam cinerascentibus; pedibus flavo- testaceis, tarsis apicem versus nigricantibus. — Long. 5 lin., extensio alar. 11'/, lin. E coll. Ferd. Paulsen. Es sind Punktaugen vorhanden. Das Gesicht ist hellgrau, mit schwärzli- chen Härchen spärlich besetzt, das Untergesicht so wie die Taster beinahe fleischfarben. Die Augen sind weiss behaart. Der Rüsselist dünn, so lang als Kopf und Brust zusammen, von Grund an schwarz. Die ersten zwei Drittel der Fühler, welche schwarz behaart sind und die erste Hälfte des dritten sind blassroth. Der Hinterleib ist unten und an den Seiten lebhaft blass- grün; die schwarze Binde ist auf dem ersten Ring ziemlich breit, auf den folgenden schmal. — Von P. latipalpis durch den grünen, nicht „dunkel orangegelben“, wie es im spanischen Text oder „schalgelben“ Hinterleib wie es in der lateinischen Diagnose heisst, und durch die schwarze Binde desselben verschieden; von P. dorsoguttata durch den grünen, nicht braunrothen Hinterleib, die zusammenhängende schwarze Binde desselben, die bei dorsoguttata in einzelne Flecke aufgelöst ist (durch hellere Beine ?). Bd. XV. Abhandl. 9 Qı N iD Dr. R.A. Philippi: Myeteromyia Ph. !.) Herr Bigothatin den Annales delaSoc. entomol. Ser.3.tom. V.p. 278 eine Pangonia conica beschrieben und sagt am Schluss p. 279: „Cette espece est surtout remarquable par la forme de ses palpes et du premier article de ses antennes. Elle presente une physiognomie toute partieuliere qui resulte de la petitesse relative de ]a t&te prolongee en ayant d’une fagon singuliere et du notable retrecissement de la partie anterieure du thorax. Peut-etre l’ensemble de ces caracteres pourrait-il autoriser l’etablissement d’une nouvelle coupe generique?* Das Museum besitzt ausser der P. conica noch drei Arten mit diesen Merkmalen, zu denen ich noch die kahlen Augen rechne und ich stehe daher nicht an, ein neues Genus unter obigem Namen zu proponiren, dessen wichtigste Kennzeichen folgende sein dürften: Caput thorace angustius, antice longe productum. Oculi glabri. Ocelli. Antennarum artieulus paullo longior et angustior quam in Pangoniis, Palpi distinete biartieulati, articulus primus brevis, secundus elongatus, compressus, angustus, &apice rotundatus. Pedes graciles. Alarum cellula postica prima elausa, petiolo margini insidens. 1. Mycteromyia conica Bigot (Pangonia). Rh. griseas, antennis griseis apiee nigris proboseide elongata; thorace griseo, vittis obscure fuseis ornato, subtus albo-villoso, abdomine brunneo, segmentis griseo marginatis, linea dorsali albo-pilosa; alis fuscescentibus nervis transversis fusco-marginatis; pedibus griseis. — Long. corp. 6%, lin., extens. alar. fere 12 lin. In proyv. Santiago, Tara. 2. M. fusca Ph. M. fusca; proboscide elongata thorace nigro-vit- tato; abdomine fere nigro, margine postico segmentorum ad latera niveo piloso; media macula triangulari niveo-pilosa pulcherrime ornatis; alis fuscis, nervis omnibus nigro-marginatis; pedibus rufis. — Long. corp. 9 lin., extens. alar. 18 lin. E prov. Colchagua attulit orn. Landbeck. Durch die rothen Beine, die dunkleren Flügel, an denen ausserdem sämmtliche Adern eine schwärzliche Einfassung haben, die Zeichnung des Hinterleibes, an welchem nicht der ganze hintere Rand der Segmente, sondern nur die Seiten desselben weiss behaart sind, das weit lebhaftere Weiss dieser Flecke auf weit dunklerem Grunde unterscheidet sich diese Art sogleich von der vorhergehenden. Das dritte Fühlerglied ist auf der unteren Seite roth, auf der oberen schwarz. Der Rüssel ist ebenfalls länger als der Hinterleib. 1) uvsreg Rüssel und wvi« Fliege. "Aufzählung der chilenischen Dipteren. 713 3. M. brevirostris Ph. M. pallide fusca, proboseide brevi; thorace vittis destituto; alis parum infuscatis, nervis transversis fusco- marginatis; pedibus pallide-testaceis. — Longit. corp. fere 8 lin., extens. alarum 16. lin. In prov. Valdivia rara. Blassbraun, ins Röthliche ziehend. Die ersten Fühlerglieder eben- falls hellbraun, das dritte dagegen schwarz, wenn ich recht sehen kann, zehnringelig. Der Rüssel ist nicht ganz so lang als der Thorax und so wie die Palpen schwarz. Der Thorax hat die vertieften Linien, welche seine einzelnen Theile abgränzen hell eingefasst, kann aber nicht wohl striemig genanut werden. Schildchen und Hinterleib ebenfalls hell gelblich braun. — Durch den kurzen Rüssel und die hellen Beine etc. auf den ersten Blick zu kennen. | 4. DM. murina Ph. M. murina, pilis nigris vestita; tho- race fusco-vittato; abdomine nigro, maculis triangularibus albis medio notato; antennis, palpis, proboscideque nigris: alis infumatis, nervis, praesertim transversis, fusco-limbatis. Long. corp. 5%, lin., extens. alar. 91/, lin. In eolli de Renea dieto, prope Santiago in floribus humilibus No- vembri speeimen cepi. Während Pangonia eonica (Myeteromyia mihi) bläulichgrau und mit weissen Haaren bekleidet ist, ist die Grundfarbe dieser Art ein bräunliches Grau, und die Haare, welche Kopf und Brust bekleiden, sind schwarz. Der Hinterleib ist, mit Ausnahme des ersten mäusegrauen Gliedes, sammtschwarz, und hat jedes der folgenden Glieder in der Mittel- linie einen dreieckigen, von weissen Haaren gebildeten Fleck, dessen Basis der Hinterrand des Segmentes ist, auch ist an jeder Seite ein Stück des Hinterrandes mit weissen Härchen besetzt. Die Flügel sind stark getrübt, bräunlich, die Queradern mit breitem dunklen Saum ver- sehen. Der Rüssel ohne Schnauze ist so lang als Brust und Hinterleib zusammengenommen, mit der Schnauze aber ist er so lang als der Flügel, während er bei M. conica Bigot bedeutend kürzer als der Flügel und nur etwa zwei Drittel so lang als der Hinterleib und Brust zusammengenommen ist. Tabanus L. (emendatus.) Blanchard führt bei Gay Zool. VII. p. 391 sq. folgende 11 Arten auf, von denen mir 40 unbekannt sind, wogegen unser Museum 19 Arten besitzt, die im genannten Werk nicht beschrieben sind, wozu noch. vier Arten aus der Sammlung des Herrn Ferd. Paulsen kommen. w 1. Tabanus incertus Blanch. t. 2. f. 1. „Aus den mittleren Provinzen, Valparaiso ete.“ y4 * 714 Dr. R.A. Philippi: 2. T. pellueidus Blanch. t. 2%. f. 2. „Ebenfalls aus den mittleren Provinzen.“ 3. T. lativentris Blanch. t. 2. f. 3. „Aus der Gegend von Valparaiso.* 4. T. lasiophthalma (sie!) Blanch. t. 2. f. 5. Blanchard selbst zweifelt, dass diese Art aus Chile sei. 5. T. testaceo-maeulatus Macg. „Diese Art findet sich bei Sautiago'* Ich habe sie nie gesehen. 6. T. trifarius Macg. „Von Valparaiso.“ 7. T. chilensis Macg. t. 2. f. &. „Von Santiago.“ 8. T. maeculiventris Macg. t. 2. f. 8. „Von Coquimbo, Santa Rosa.“ 9. T. rubrifrons Blanch. t. 2. f. 7. „Sehr häufig in Coquimbo.“ 10. T. oceidentalis Macg. t. 2. f. 6. Blanchard vermuthet selbst, diese Art stamme nicht von Chile, sondern von Brasilien. 11. T. carbo Macg. „Coquimbo, Santa Rosa.“ Findet sich auch bei Santiago. Im Leben sind die Augen feuerroth, während das ganze Thier mit den Flügeln kohl- schwarz ist; es sieht prächtig aus, wie eine Kohle mit zwei glühenden Punkten. Es ist auffallend, dass ich in 11 Jahren von den beschriebenen Arten mit Ausnahme von T. carbo keine gefunden habe, selbst keine von denen, die bei Valparaiso und Santiago zu Hause sein sollen, dass ich fast glauben möchte, das Vaterland sei, wenigstens bei einigen falsch angeben. Ich besitze folgende Arten: 12. T. nigripennis Ph. T. omnino ater; vittis angustis thoraeis albi- cantibus; pilis albis maculam parvam in medio margine postico segmen- torum abdominis formantibus; dente artieuli tertii antennarum valde pro- ducto; alarum nervis atris late nigro-marginatis. — Long. corp. 8 lin., extens. alar. 16 lin. In praedio Catamatun prov. Aconcagua Sept. 1859 feminam cepi. Die Augen sind braunschwarz, behaart; die Fühler kohlschwarz, das zweite Glied beiderseits in einen langen Zahn vorgezogen, der Zahn des dritten Gliedes sehr lang, Taster und Rüssel schwarz, das Untergesicht lang behaart. Die Brust ist beinahe kahl und mit vier schmalen, hell- grauen Striemen geziert, die mittleren erreichen das Schildchen nicht, die seitlichen reichen vom Ursprunge der Flügel bis zum Hinterrand. Der Hinterleib ist oben glänzend, mit einem kleinen Fleck weisser Härchen in der Mittellinie nahe am Hinterrande eines jeden Segmentes geziert, mit Aufzählung der chilenischen Dipteren. 715 feinen Querrissen. Er erscheint auf den ersten Blick kahl, bei genauerer Betrachtung erkennt man jedoch sehr feine anliegende Härchen. An den Seiten ist der Hinterleib mit weissen Haaren gewimpert. Die Unterseite des Leibes ist kohlschwarz, wenig behaart. Die Flügelhaut ist schwach ge- trübt und mag etwa die Hälfte der einzelnen Zellen hell sein. 13. T. acutidens Ph. T. capite antennisque nigris; oculis vıllosis, thorace nigro-fusco; abdomine luteo-fulvo, vitta mediana nigra, ad mar- ginem segmentorum 2. 3. 4. maculis albis interrupta; alis infumatis, ner- vulis transversis fusco-limbatis; pedibus pallide-fuscis, femoribus nigris; dente tertii antennarum articuli producto. — Long. 7 lin., extens. alar. 13 lin. In prov. Valdivia, in praedio meo, ad Corrat etc. Die Gegend über den Fühlern schimmert hellgrau, beinahe weisslich. Das Gesicht ist grau mit schwarzen Härchen besetzt, die Brust graubraun mit vier helleren Linien, das Schildchen schwarzbraun, der Hinterleib ist rothgelb, an den Seiten mit abstehenden schwarzen Haaren besetzt; die schwarze Strieme der Mittellinie vom Rande des zweiten, dritten und vierten Segmentes durch ein weisses Fleckchen unterbrochen. Der Rüssel ist schwarz, die Taster sind aschgrau. Das zweite Glied der Fühler ist sehr kurz, nach oben vorn zahnartig verlängert; das dritte mit einem spitzen, vorstehenden Zahn. 14 T. xanthogaster Ph. T. capite albido-cinereo; antennis nigris basi testaceis; oculis hirsutis; thorace einereo, velut pulverulento, albido- villoso, maecula testacea utrinque ante alarum originem; abdomine luteo- testaceo, vitta nigricante obsoleta in segmento secundo tertioque; femoribus nigris, tibiis testaceis, tarsis fuscis; alarum hyalinarum nervis antieis testaceis. — Long. 7 lin., extens. alarum 14 lin. In Museo ab orn. Germain relietus, more ejus absque indicatione loci. Kopf oben und hinten hellgrau, unten beinahe weiss, die Stirn beinahe kahl; dicht über den Augen ein kleiner glänzender, schwarzer Fleck. Der Rüssel ist schwarz, die Taster sind weiss, beinahe kahl. Die ersten Fühlerglieder beinahe weiss, das dritte ohne vorspringenden Zahn. Der Hinterleib oben mit sehr dicht anliegenden gelben Härchen bekleidet, unten beinahe kahl. Nicht blos die beiden ersten Längsnerven der Flügel nach dem Vorderrande, sondern auch nach der zwischen Submarginal und erster Hinterzelle, so wie der, welcher die hintere Basilarzelle begränzt, hellgelblich. 15. T. senilis Ph. T. einereus, pilis albis, in parte inferiore corporis praelongis vestitus, a latere inspeetus fere albus; antennis proboseideque nigris, palpis albis; thorace obscure griseo, albo-vittato; abdomine obsolete nigro-bivittato; alis hyalinis; pedibus einereis, tibiis pallide rubris. — Long. corp. 8 lin., extens. alar. 17 lin. In prov. Valdivia, Colchagua, Cordillera de Santiago, Illapel. Unter den grauen chilenischen Arten die grösste. Die Grundfarbe 716 Dr. R.A.Philippi: ist ein blasses Grau, aber das ganze Thier ist mit weisslichen Härchen dicht bekleidet. Auch die Härchen, welche die Augen bekleiden, sind hellgrau. Ueber den Fühlern zwischen den Augen ist, wie gewöhnlich, ein erhabener, rothbrauner, kahler Fleck. Der Zahn des dritten Fühler- gliedes ist deutlich aber stumpf. Die Rückenseite der Brust ist dunkel- grau, aber wie bereift, mit vier schmalen, weisslichen Striemen. Der Zwischenraum zwischen den beiden schwärzlichen Striemen des Hinterleibes zeigt am Hinterrande eines jeden Segmentes längere, weisse Haare. Die Schenkel sind grau, die Schienen röthlich und die Hinterschienen lang behaart; Tarsen zuletzt schwärzlich. 16. T. tephrodes Ph. T. fusco-einereus, pilis albis patentibus sub- hirsutus; facie albo; antennis nigris basi einereis; thorace fusco, vittis quatuor angustis albis; abdomine supra nigro-fusco, margine segmentorum utringue albo, maculaque mediana trianguları flavida ornato; pedibus fuscis, tarsis nigricantibus. Long. corp. 7 lin. Prope Santiago cepi, nee non in prov. Valdivia. Die Augen sind mit graulichen Haaren besetzt. Stirne und Unter- gesicht sind graulichweiss, die Palpen röthlichweiss, der Rüssel sehwarz. Das dritte Glied der Fühler hat einen sehr unmerklichen Zahn. Die Unterseite des Körpers ist weisslich. Flügel sind kaum getrübt, aber der nervus marginalis stark verdickt, gegen das Ende stigma-artig. 17. T. molestissimus Ph. T. albo-pilosus, supra nigro-cinereus, subtus albidus; antennis nigris, basi fuseis; maculis fulvis in utroque latere abdominis; alis hyalinis, striga fusca loco stigmatis pictis; pedibus griseo- fuseis, tarsis nigris. Long. corp. 6Y, lin. Sub finem aestatis in prov. Valdivia frequens, molestissimus, Der Scheitel des Weibcehens ist kastanienbraun, weiss bereift; die Augen mit grauen Härchen besetzt; das dritte Fühlerglied hat am Grunde einen breiten, stumpfen Zahn. Der Rüssel ist schwarz, aber die Palpen weisslich. Die Brust zeigt oben drei weissliche Striemen, und ist vor dem Ursprung der Flügel röthlich. Flügelschuppe und Schwinger sind grau. Die ganze Seite der beiden ersten Hinterleibsringe ist rothgelb, die fol- genden Ringe haben nur einen runden, rothgelben Fleck jederseits; diese Färbung fällt indess meist wenig in die Augen, bisweilen aber sind die Flecke deutlicher und die der ersten Hinterleibsringe laufen dann beinahe zusammen, 18. T. andicola Ph. T. cinereus, satis angustus; antennarum basi pallide rufa, reliqua parte nigra; thorace albo-vittato; abdomine obsolete albido-maculato; alis hyalinis; pedibus einereis; tibiis e fusco ceinereis, Long. 71% lin., extens. alarum 14 lin. In Andibus prov. Santiago Der Scheitel ist schmal, mit röthlichem Fleck, über den Fühlern zwischen den Augen eine lebhaft glänzende, kahle, dunkelbraune Quer- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 717 binde. Das Gesicht ist weiss, weiss behaart; Taster röthlich weiss; erstes Fühlerglied röthlichweiss, die folgenden schwarz, das dritte schwach aus- gerandet, mit rechtwinkeligem aber abgerundeten Zahn. Die Brust ist oben aschgrau mit weisslichen Striemen, der Hinterleib ebenfalls asch- grau, mit schmalen, weisslichen Rändern der Segmente, und hie und da mit weisslichen, anliegenden Härchen bekleidet, die jedoch keine deut- lichen Flecke bilden. Die Unterseite ist heller grau, fast weisslich; die Beine sind hellgrau, die Tarsen schwarz. Von T'. senilis durch mindere Grösse, gestrecktere Gestalt, schwächere Behaarung, namentlich des Unterleibes, und graue Schienen, von T. tephrodes durch den aschgrauen, nicht deutlich gefleckten Hinterleib etc. verschieden. | 19. 7’. magellanicus Ph. T. omnino murinus; antennarum artieulo tertio parum dentato; palpis albidis; abdomine fusco, margine postico seg- mentorum ceinereo; alis hyalinis, nervis transversis nigro marginatis. Long. corp. 6 lin., extens. alar. 12 lin. u. E freto Magellanico feminam misit orn. Georg Schythe. Der Körper ist zwischen mäusegrau und graubraun, auch das Unter- gesicht, welches mit ziemlich langen, weisslichen Härchen bekleidet ist. Die Stirn ist gelblichgrau, unten mit dem gewöhnlichen braunen, kahlen Fleck. Die Fühler sind schwarzbraun, auch das erste Glied, das dritte hat einen wenig merklichen Zahn. Die Brust lässt oben mit Mühe drei schmale, hellgraue Striemen erkennen und ist mit gelblichen Härchen bekleidet; unten ist sie von derselben Farbe und mit ziemlich langen, bräunlichgrauen Haaren bekleidet. Das Schildehen ist beinahe schwarz, gelblich behaart. Die Ringe des Hinterleibes tragen in der vorderen Hälfte schwarze, in der hinteren hellgraue Härchen; der Baueh ist bei- nahe gelbgrau, mit schmalen, weissen Rändern der Segmente. Die Flügel sind fast ganz wasserhell, mit schwarzen Adern; die dritte Längsader und die Basalhälfte der vierten und fünften sind grau, die Queradern sind schwärzlich eingefasst. Die Beine sind graubraun. Von T. andicola sogleich durch die schwärzlichen Punkte der Flügel, das dunkle erste Fühlerglied, die graubraune Färbung verschieden. 20. T. anachoreta Ph. T. capite albido-cinereo; antennis nigris; tho- race nigro, antice vittis duabus, postice ante scutellum maculis albis or- nato; scutello omnino nigro; abdomine basi rufo aut castaneo, sensim atro, maculis triangularibus in margine segmentorum 2. 3. 4. 5. marginibus eorum ad utrumque latus albis; alis hyalinis, nervis transversis fusco- limbatis. Long. corp. 7 lin., extens alar. 14 lin. In nemoribus Valdiviae satis frequens, etiam prope Santiago spe- eimen cepi. Gesicht und Stirn sind hellgrau, mit schwarzem Scheitelfleck, auf welchem die Punktaugen stehen. Dicht darunter fängt eine schmale, er- habene, kahle, glänzende, schwarzbraune Linie an, welche allmälig breiter 718 Dr. R.A. Philippi: werdend über den Fühlern endet. Diese sind schwarzbraun, das dritte Glied sehr breit, mit stumpfem Zahn. Rüssel und Palpen schwarzbraun. Rücken der Brust glänzend, beinahe kahl, die weissen Striemen sehr auf- fallend, sie reichen vom Vorderrand nur bis zur Mitte der Länge, erschei- nen aber am Hinterrand als ein dreieckiger Fleck wieder; von diesem bis zum Flügel hin ist der Hinterrand weiss eingefasst. Die dreieckigen, weissen Flecke auf dem Hinterleib sind sehr in die Augen fallend, die weissen Ränder an den Seiten muss man erst suchen. Die Membran der Flügel ist heller als bei acutidens, die bräunliche Einfassung der Quer- adern breiter als bei 7. magellanicus. Die Beine sind schwärzlich, die Schienen braungelb. Am Bauch ist die vordere Hälfte rothgelb. Von T. acutidens durch den kahlen, weissgestriemten Brustrücken, von T. magel- lanicus durch die schwarzen Palpen ete. sogleich zu unterscheiden. Sonderbar, dass unter 9 Exemplaren, die mir vorliegen, kein einziges g ist. 21. T. infumatus Pb. T. niger, nitidus; capite, palpis, abdomine pilis nigris longis hirsutis; thorace pilis pallide fulvis hirsuto; alis versus marginem anticum infumatis. Long. corp. 6 lin., extens. alar. 13 lin. Marem in proy. eentralibus captum servamus. Das letzte Fühlerglied fehlt in meinem Exemplare; die beiden ersten sind ebenso wie das Untergesicht und die Palpen mit langen, weichen, schwarzen Haaren dicht besetzt; ähnliche Haare bekleiden den Hinterleib oben und unten, während Brust und Schildchen gleichfalls ebenso dicht mit abstehenden, langen, weichen, aber gelben Haaren bekleidet sind; unten ist die Brust graulich behaart. Auch die Schenkel sind sehr lang und weich-, aber locker behaart. Die Flügel sind etwas getrübt, die erste Zelle ganz braun, auch ist ein stigma-artiger Fleck vorhanden. 22. T. inornatus Ph. T. omnino niger, villosus; pilis frontis, vertieis, baseos antennarum nigris, reliquis omnibus albis; palporum pilis brevibus appressis; alis ownino hyalinis. Long. corp. 64, lin., extens. alar. 12 lin. In aändibus prov. Santiago. Ich besitze zwei Weibchen. Sie sind wie die vorige Art mit langen weichen Haaren bekleidet, dieselben sind aber etwas kürzer, und wie in der Diagnose angegeben ist, anders gefärbt. Die nur mit kurzen, dicht anliegenden Härchen bekleideten Taster und die glashellen Flügel unter- scheiden sie ausserdem wesentlich. Das dritte Fühlerglied hat noch eine Andeutung von Zahn. 23. T. coracinus Ph. T. omnino niger, villosus; pilis omnibus nigris; palpis villosis, alis nigrieantibus, praesertim antice. Long. 5%, lin. extens. alar. 11%, lin. Prope Santiago marem et feminam cepi. Auch im Leben sind die Augen kohlschwarz, nicht feuerroth wie bei T. carbo, und mit schwärzlichen Härchen bekleidet, überhaupt sind Aufzählung der chilenischen Dipteren. « 719 sämmtliche Haare schwarz, und die Palpen so zottig wie bei 7. . infumatus. Nur der äussere hintere Augenrand schimmert grau. Das dritte Fühler- glied hat keine Spur von Zahn, ist aber am Grunde ziemlich breit. Die Flügel sind schwärzlich, namentlich die erste Zelle. 24 T.? lugens Ph. T. niger, nigro-hirsutus; facie einerea; änten-. narum articulis duabus primis basique tertii pallide testaceis, BR ultimo haud dentato, angusto, a basi inde sensim attenuato; thorace obsolete pallide vittato; pilis brevibus albis in medio marginis postici segmen- torum abdominis; alis omnino infumatis. Long. corp. 6 lin., extens. alarum 41%, lin. r Prope Santiago inv. ornat. Paulsen, mecumque fersiinn., com- municavit. Stirn und Scheitel sind kahl, kohlschwarz, stark glänzend, das grauschimmernde Untergesicht, die Ballen und die ersten ‚ Fühlerglieder mit langen, schwarzen, weichen Haaren besetzt. Das letzte Fühlerglied- ist ganz wie bei Pangonia, nicht dicker als das vorhergehende, allmälig dünner werdend, fast von Anlang an geringelt, aber Habitus und der kurze Rüssel sind von Tabanus. Brustrücken und Schildchen sind mit aufrechten schwärzlichen Härchen bekleidet, der Hinterleib an den Seiten ziemlich lang behaart, ebenfalls mit schwärzlichen Haaren, oben beinahe kahl, die weissen Härchen in der Mitte des Hinterrandes der Segmente wenig auffallend. Die Beine ganz schwarz. 25. T. gagatinus Ph. T. omnino ater; antennarum articulo tertio haud dentato, subquinque-annulato, annulo primo oblongo-oyato, dimidium totius longitudinis occupante; palpis parum hirsutis; dorso thoracis et abdominis glabro, nitidissimo; alis fere hyalinis. Long. corp. 4 lin., extens. alar. fere 8 lin. In prov. Valdivia feminam cepi. Der schwarze, glänzende Körper ist nur sehr spärlich behaart, am dichtesten und längsten der Kopf und die Unterseite der Brust. Dem dritten Fühlergliede kann man keinen Zahn zuschreiben, die untere Hälfte ist aber doch breit, länglich eiförmig. Die glänzend schwarze Stirn bildet im unteren Drittheil einen vorspringenden Höcker. 26. T.? hirtuosus Ph. T. niger, dense hirsutus; pilis thoracis abdomi- nisque flavis; antennarum nigrarum articulo ultimo haud dentato, angusto, a basi inde attenuato et annulato; alis subhyalinis, cellula antica, nervis- que nonnullis longitudinalibus testaceis; pedibus testaceis. Long. 5 lin., extens. alar. 10, lin. Santiago. Ich besitze zwei Männchen. Die Härchen der Augen sind schwarz, ebenso die langen weichen Haare der beiden ersten Fühlerglieder. Der Hinterkopf ist hellgrau, dieselbe Farbe scheint das Untergesicht zu haben, ist aber dicht mit weissen abstehenden, ziemlich langen Haaren beklei- Bd. XIV. Abhandl. 92 720 Dr. R.A. Philippi det. Auch die Palpen sind ausnehmend lang und dicht — beinahe borstig — behaart. Der Rücken der Brust und des Hinterleibes sind dicht mit gelben, aufrecht stehenden, weichen, ziemlich langen Härchen bedeckt. Die Beine sind hellbraun, die Hüften und Kniee schwarz. Die Unterseite des Körpers dunkelgrau. Auf dem Rücken des Hinterleibes eine Andeutung von weiss- lichen Flecken auf der Mitte der Hinterränder der Segmente, 27. T.? obscuratus Ph. T. einereo-niger, facie pallide einerea, pilis albis hirsuta; antennarum articulis basalibus pallide testaceis parum setosis, ultimo haud dentato, a basi inde attenuato et annulato; thorace parum hirsuto; abdomine supra pilis appressis tecto, margine segmentorum albo; vitta mediana alba obsoleta; alis subhyalinis, cellula antica nervis- que nonnullis longitudinalibus infuscatis; pedibus testaceis. Long. 5 lin., extens. alarum 10 lin. Prope Santiago cepi. Zwei ©, vielleicht das andere Geschlecht von T. hiörtuosus, denn die Fühler‘ bis auf Farbe und Behaarung der ersten zwei Glieder, Flügel, Beine und Grösse stimmen ganz überein, und die Verschiedenheit liegt nur in der Behaarung, die nicht nur bei T. obscuratus weit kürzer, sondern auch anders gefärbt ist, und der blasseren Farbe des Körpers. Die Brust ist oben mit ganz kurzen, anliegenden, weisslichen, und etwas längeren, abstehenden, borstenähnlichen, schwarzen Härchen spärlich bekleidet; ebenso sind die Härchen des Hinterleibes anliegend, selbst an den Seitenrändern. 28. 7. melanostoma Ph. T. nigro-cinereus, modice hirsutus; palpis nigris, longe hirsutis; antennarum articulo tertio basi rufo; abdomine fere atro, margine postice segmentorum, vittaque interrupta albis; alis in- fumatis, macula stigmaticali obseuriore. Long. corp. 5Y,lın., extens. alarum 441, lin. Prope Santiago g cepi. Die Augen sind mit schwarzen Härchen bekleidet. Das dritte Füh- lerglied ist ungezähnt, breit eilörmig, dunkel braunroth, am Grunde und an der Spitze schwarz; die folgenden Ringe, sowie die beiden ersten Glieder schwarz. Man erkennt nur bei sehr gutem Willen hellere Striemen auf der Brust; dieselbe ist mit abstehenden schwärzlichen Härchen locker bekleidet. Aehnliche finden sich auch auf dem Rücken des Hinterleibes, dessen Seiten längere Haare tragen, abwechselnd schwarz und weiss. Seine Färbung ist ähnlich wie bei 7. tephrodes und T. obscuratus, seine Unterseite ist schwarz, mit weissen Rändern der Segmente und lang be- haart. Brust, Untergesicht und Palpen sind grau behaart. 29. T. nigrifrons Ph. T. labis, fronte, oculis, parte superiore cor- poris nec non pectore nigris, pilis ....; antennis nigris, basi albidis; facie, palpis, ventre albidis; lateribus baseos abdominis luteis; alis hya- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 721 linis; pedieus testaceis, apice femorum, tibiarum, tarsorumque nigris. Long. corp. 3%, lin., extens. alar. 8Y, lin. Inter lacus Todos los Santos et Nahuelhuapi invenit orn. Cox. Ich bekam zwei Exemplare, die in Spiritus aufbewahrt waren, so dass von der Behaarung nichts zu erkennen ist. Es ist die kleinste chile- nische Art, so gross wie gagatinus, der damit nicht zu verwechseln ist. Die gelben Beine sind wie bei 7. hirtus und T. obseuratus. Das dritte Fühlerglied ist ziemlich breit, und zeigt eine Andeutung von Zahn. Bemerkung. Macguart sagt (hist. nat. des ins. dipt. I. p. 197) von Tabanus: „Point d’ocelles.“ Ich finde Ocellen bei den g' von T. coraeinus, T. hirtuosus, T. mela- nostoma T. carbo und bei folgender Art; 30. T.? annulicornis Ph. T. nigricans; articulo tertio antennarum igneo, suborbiculari, stylum nigricantem gerente; abdomine serie macu- larum albo-pilosarum notato; alis infumatis, nmeryis nigris, transversis fusco-limbatis. Long. corp. fere 4 lin., extens. alarum 6 lin. Ex itinere Illapellino ornat. Landbeck g attulit. Die Augen, deren gelbliche Härchen schwer zu erkennen sind, stossen zusammen, lassen aber doch einen kleinen dreieckigen Scheitel, auf welchem deutliche Ocellen stehen; die Facetten der unteren Hälfte sind weit feiner als die der oberen. Die Fühler sind auf den ersten Blick ziemlich abweichend; das erste Glied ist dick, cylindrisch, fast so dick als lang, das zweite sehr kurz, napfförmig; das dritte hat eine fast kreisrunde untere Hälfte, deren Längendurchmesser dem ersten Gliede gleichkommt, und trägt einen dünnen geringelten Griffel, der beinahe eben so lang ist. Das Untergesicht ist dicht mit ziemlich langen, schwarzen, borstenartigen Haaren besetzt, und ebenso sind die Palpen ungemein dicht mit langen borstenartigen, theils weissen, theils schwarzen Haaren bekleidet. Die schwarze Brust ist mässig mit weissen, etwas abstehenden Haaren bekleidet, ebenso das Schildehen. Der Hinterleib ist schmäler und spitzer als gewöhnlich, kohlschwarz, die Ränder der Segmente an den Seiten weiss behaart, und in der Mitte mit einem dreieckigen, weiss behaarten Fleck. Unten ist die ganze Fliege nebst den Beinen kohl- schwarz. Ich hatte aus diesem Thierchen ein eigenes Genus Chaetopalpus gemacht, und dasselbe durch die Gestalt der Fühler, die borstigen Palpen und kahlen Augen unterschieden, als ich aber die feinen gelblichen Härchen derselben entdeckte, habe ich es für rathsamer erachtet, es wieder zu Tabanus zu bringen, wo ja die Gestalt der Fühler auch sehr veränderlich scheint, und ebenfalls langbehaarte, borstige Palpen vorkommen. 31, 7. Paulseni Ph. T. capite albido-einereo; antennis basi pallide 92% 722 Dr.R.A. Philippi: fuscis, apice nigris; thorace nigro, albovittato; seutello albido vitta nigra ornato; abdominis segmentis plerisque roseo-einereis, maculisque duabus obliquis triangulum albidum ineludentibus ornatis; alis subhyalinis, nervulis transversis angustissime nigro-!imbatis; pedibus pallidis, roseo-einereis. Long. 6", lin., extens, alar. 15 lin. E coll. ornat. Ferd. Paulsen. Ein Weibchen, auf den ersten Blick mit T. anachoreta zu verwech- seln. Allein das Gesicht ist fast ganz weiss; ein dreieckiger Fleck auf dem Scheitel und vollständig davon getrennt, ein viereckiger über den Fühlern, kahl, hellbraun. Die Augen sind mit weit kürzeren Härchen besetzt als bei T. anachoreta. Die Härchen der Brust sind rein weiss. Das erste Hinterleibssegment ist aschgrau, mit einer kurzen, gebogenen, schwarzen Querbinde vor dem Hinterrande, die folgenden haben in der Mitte eine sparrenförmige, schwarze Zeichnung, an den Seiten sind sie grau. Die Palpen sind heller als bei 7. anachoreta. Der schwärzliche Saum der Quernerven der Flügel ist schmäler. Die übrigen Unterschiede ergibt die Diagnose. Von T. andicola unterscheidet sich gegenwärtige Art sogleich durch lebhaft gefleckten Hinterleib, lebhaft gestriemte Brust und Schildchen. Sie hat wie die beiden erwähnten Arten keine Punktaugen. 32. T. obseuripennis Ph. T. facie grises, caeterum niger, sub- nitidus; thorace glabriusculo; antennis basi testaceis, apice nigris; alıs omnino infumatis. Long. 5', lin., extens. alar. 12 lin. E colleetione Paulseni. Ein Weibchen. Stirn und Scheitel sind kahl, glänzend schwarz, das Untergesicht mäusegrau; ein kahler, glänzender, schwarzer Fleck unter den Fühlern. Diese haben die ersten Glieder hellbraun, das dritte ohne alle Spur von Zahn, nicht dicker als die beiden ersten, geringelt wie bei Pangonia, aber der Rüssel und die Taster sind von Tabanus. Rüssel, Taster, Beine, Härchen sind schwarz, aber der Brustrücken ist nur mit kurzen Härchen bekleidet; er zeigt drei Längsgrübchen, die alle hinten breiter sind und vorn allmälig in eine feine Spitze auslaufen; dieselben erreichen hinten beinahe das Schildehen, vorn nicht die Mitte der Länge. Von T. infumatus sogleich durch die weit schwächere Behaarung, nament- lich des Gesichtes und Brustrückens zu unterscheiden, sowie durch die stark geschwärzten Flügel. Punktaugen deutlich. 33. T. pullus Ph. T. supra niger, subtus albidus; pilis in dorso thoraeis flavidis; margine segmentorum abdominis albido; alis hyalinis, in regione stigmatis lineola fusca notatis. Long. 5 lin., extens alarum 94, Im. Ex eadem collectione. Ein Männchen. Der Kopf ist bedeutend breiter als der übrige " Körper, welcher auffallend linearisch ist. Keine Punktaugen. Die Augen sind weiss behaart, die Fühler schwarz und ihre ersten Glieder schwarz- x PT Aufzählung der chilenischen Dipteren. 723 borstig, das dritte mit einem deutlichen, wenngleich stumpfwinkeligen Zahn. Das Untergesicht ist fast weiss, in der oberen Hälfte mit schwarzen, in der unteren mit weissen Härchen bekleidet. Die Taster sind fleisch- farbig, der Rüssel schwarz. Am oberen Augenrande stehen ziemlich lange, aufgerichtete Haare. Die gelblichen Härchen des Brustrückens sind ziemlich lang und dicht, ohne der schwarzen Grundfarbe Eintrag zu thun. An den Seiten der Brust stehen schwarze, unten, sowie am Bauch weisse Haare. Der zweite nervus submarginalis ist wo er den Rand er- reicht hinten mit einem schwärzlichen Strich eingefasst. Die Beine sind schwarz, die mittleren Schenkel aber in gewissem Lichte röthlich. 34. T. rubricornis Ph. T. murinus, bası articuli tertii antennarum erassa, rotundata, rubra; thorace fusco-vittato; margine segmentorum ab- dominis vittaque mediana interrupta albo-pilosis, alis subhyalinis, nervis transversis fusco-limbatis; pedibus pallide fuseis. Long. 4Y, lin., extens. alarum 9 lin. E collectione Ferd. Paulsen. Ein Weibchen. Deutliche Punktaugen auf einem erhabenen braunen Fleck des Scheitels. Ein viereckiger, dunkelbrauner, glänzender Fleck unterhalb derMitte der Stirn. Die ersten Füblerglieder sehr kurz, graulich, das zweite oben mit schwarzer Spitze; die untere Hälfte des dritten gross, fast kreisförmig, lebhaft rot, die andere Hälfte ein allmälig zu- gespitzter schwarzer Griffel. Die Palpen röthlich grau. Die Kopfhärchen greis. Der Brustrücken ist so wie das Schildchen mit kurzen greisen Härchen bekleidet, und die Härchen des Hinterleibes sind anliegend. In der Mittellinie bilden sie in gewissem Lichte eine Reihe dreieckiger ‚Flecken, deren Basis mit dem weiss gewimperten Hinterrand der Seg- mente zusammenfällt. Gehört offenbar mit 7. annulicornis zusammen, welcher sich sogleich durch schwarze Färbung des Körpers, der Härchen und dunkle Flügel unterscheidet, und schwerlich das Männchen dieser Art ist. 35. T. fulvipes Ph. T. capite pallidissime rufo, albo-hirsuto; anten- nis nigris, basi albidis; thorace nigro, vittis pallidis obsoletis, scutello nigro; abdomine medio nigro, lateribus fulvo; margine segmentorum et macula triangulari eorum albidis; alis hyalinis; pedibus fulvis, basi femorum, apice tibiarum, tarsisgque nigrieantibus. Long. corp. 6 lim., extens. alar. 10 lin. Prope Dlapel invenit orn. Landbeck. Sämmtliche vier vorliegende Exemplare sind Weibchen. Die Augen sind mit sehr kurzen, weisslichen Härchen besetzt. Keine Punktaugen. Die Stirn ist braungelb, der braune Scheitelfleck sehr klein, rudimentär, dagegen die kahle, dunkel gelbbraune Binde über den Fühlern sehr gross. Die beiden ersten Fühlerglieder sind, wie das Gesicht, hell rosen- roth, ins Grauliche fallend, das dritte schwarzbraun, mit deutlichem, 724 Dr. R.A. Philippi: wiewohl stumpfen Zahn. Die Taster sind weisslich, der Rüssel schwarz. Die ganze Unterseite des Körpers und die Seiten der Brust sind weisslich, weiss behaart, und die helle Binde, welche jederseits vom Kopf bis zum Ursprung der Flügel reicht, ist vorn gelb. Der Brustrücken trägt schwarze Härchen. Die hinteren Hinterleibsringe werden auch an ‘den Seiten schwärzlich, so dass zuletzt nur zwei gelbe Flecke auf jedem übrig bleiben. Die Hüften sind von der Farbe des Bauches, aber die Trochan- teren sind schwarz; die schwarze Färbung der Spitze der Schienen und der Tarsen ist an den Vorderbeinen am meisten entwickelt. Die Schwinger sind schwarz. Steht dem T. andieola am nächsten, und ist vielleicht mit diesem zu vereinigen; mindere Grösse, die gelbe Färbung der Seiten des Hinter- leibes und die gelbliche Färbung der Beine unterscheiden ihn jedoch leicht davon. Chrysops Meigen. Blanchard führt bei Gay nur eine Art auf, ich kenne eine zweite chilenische. 1. Chrysops trifaria Macg. „Von Serena in der Prov. Coquimbo ete.“ Findet sich bei Santiago in der Nähe von kleinen am Ufer mit Binsen, Schilf und Rohrkolben bewachsenen Seeen. 2. Chr. merula Ph. Chr. omnino atra; alis basi, faseia et limbo antico nigris. Long. corp. 3'/, lin., extens. alar. 7'/, lin. Prope Llico in prov. Colchagua specimen invenit orn. Landbeck. Diese Art ist ohne weitere Beschreibung zu kennen. Die Flügel sind wie bei der andern Art. Trichopalpus Ph.t). Caput semiglobosum, imberbe, vertice planum. Oculi in @ pilosi, distantes, in g' contigui; ocelli. Antennae breves, porrectae, triarticu- latae; articuli longitudine subaequales, sensim cerassiores; primus subey- lindricus, secundus subconicus, tertius globosus, seta terminali antennam parum superante, Proboseis porrecta, caput sesquies aequans, aut brevior, capite minor, satis crassa; palpi porrecti, antennas aequantes, biarticulati, valde hirsuti. Thorax parum convexus, fere glaber. Scutellum muticum, Abdomen ovato-oblongum, subdepressum, segmentorum sex. Pedes nor- males, pilis tenuibus vestiti; tibiae calcaratae; pulvilli tres, unguibus minutis breviores. Alae longae cellula marginali distincta, submarginali- bus duabus, postieis quinque, anali aperta. 1) öei&, zeıyös, Haar, palpus. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 725 1. Trichopalpus obscurus Ph. Tr. capite, thorace, antennis, pro- boseide, pedibusque nigris; abdomine atro-eaeruleo; alis infumatis, macula stigmaticali nigra. Long. corp. 2%, lin., extensio alarum 7%, lin. Frequens in prov. Valdivia, mensibus Decembri et Januario, avide sanguinem rostro petit. Der Kopf und die ersten Fühlerglieder sind mit mässig kurzen Haaren bekleidet; die Haare des Untergesichtes, der Brust und des Unterleibes sind ziemlich lang, fein und weich, die äusserste Hälfte der Marginalzelle ist schwarz. 2. Tr. poeeilogaster Ph. Tr. corpore, antennis pedibusque nigris; abdomine luteo, vitta mediana segmentorum 3 et 4, apiceque nigris; alis infuscatis, margine antico nigris. Long. corp. 3 lin., extens. alar. 7%, lin, Siehe Abbildung: In prov. Valdivia non Valde rarus. Diese Art ist aus der Diagnose sogleich zu erkennen, und mit keiner andern zu verwechseln. 3. Tr. fulvus Ph. Tr. capite, basi antennarum, palpis, thorace, ab- domine praeter apicem nigrum luteis; oculis, probosceideque nigris; pedi- bus fuseis; alis flavescentibus. Long. corp. 2'/, lin., extens. alar. 6 lin. Semel in praedio meo valdiviano cepi. Das Exemplar ist ein Weibchen, das dritte Fühlerglied fehlt dem- selben. Auch diese Art ist so auffallend verschieden, dass es ns scheint, sie weitläufiger zu beschreiben. 4. T. einerascens. Tr. einereus; artieulo tertio antennarum in J’ nigro, in © testaceo; foeminae abdomine margine segmentorum fascia lata luteo-ferruginea, medio interrupta ornato; maris abdomine aurantio, basi apice et vitta mediana nigris; alis parum infuscatis, striga basilari, fas- ciaque mediana irregulari nigricantibus; pedibus testaceis. — Long. corp. 2'/, lin. Feminas duas in prov. Santiago, marem in prov. Aconcagua cepi. Das Gesicht ist heller grau, als der übrige Körper, das Unter- gesicht mit langen weissen Haaren bekleidet. Thorax und Schildchen sind mit schräg gestellten, der Rücken des Hinterleibes mit anliegenden weiss- lichen Härchen bekleidet. Bei den beiden Weibchen zeigt der Hinterrand der Hinterleibsringe eine schmutzig orangegelbe in der Mitte unter- brochene Querbinde, bei dem Männchen sind die ersten drei Hinterleibs- ringe grösstentheils rothgelb und nur die Basis des ersten, Flecke auf der Mittellinie nahe dem Hinterrande, und je ein kleinerer an den Seiten schwarz. Auch ist das dritte Fühlerglied schwarz. Sollte das Männchen eine eigene Art sein? 726 Dr.R A. Philippi: Siearia Latreille. Coenomyidae Big. Coenura Bigot. Ann. Soc. entom. 3. Ser. tome V. p. 286. 1. Coenura longicauda Big. ]. ce. Bigot hat nur ein Weibchen, von Germain wie gewöhnlich ohne Angabe des Fundortes erhalten, beschrieben. Das Museum besitzt zwei Männchen von Parrat in der Prov. Colchagua, die einen ganz gewöhn- lichen Hinterleib haben und scheint die Verlängerung des Aftersegmentes zufällig gewesen zu sein. Meine Exemplare haben nicht nur auf dem Bauche, sondern auf dem Rücken an den Seiten weisse oder atlasgraue schillernde Flecke. 2. CE. zanthopleura Ph. C. atra, vittis duabus thoracis pilisque ad latera ejus flavis; maculis orbicularibus albis ad latera dorsi abdominis; alıs pallide rufis. Long. 9 lin., extens. alar. 48 lin. In prov. Valdivia Decembri 1859 feminam cepi. Vielleicht blosse Varietät der vorigen Art; doch sind die Haare des Untergesichtes und vielleicht der Vorderbrust, so wie die an den Seiten der Brust, welche bei der vorigen Art kohlschwarz sind, bei dieser gelb, und die atlasgrau schillernden Flecke oben an den Seiten des Hinterleibes sind kreisrund. 3. C©. biguttata Ph. C. atra, vittis duabus thoracis pilisque ad latera ejus flavis; margine postico seutelli flavo eiliato; segmento quarto abdo- minis supra maculis duabus transversis albis notato; alis antice pallide rufis, postice et apice infumatis. Longit. corp. 7’, lin., ‚extens. alar. fere 16 lin. In prov. Valdivia habitat. Auf einem Waldwege zwischen Santo Domingo und Futa schwebten diese schönen Fliegen zwei bis drei Fuss über dem Boden lange Zeit ohne sich zu setzen, flogen pfeilschnell davon, wenn ich mich ihnen nahte, und kamen dann wieder auf dieselbe Stelle zurück. Auch diese Art ist kohlschwarz, Brust und Schildehen sammtartig und ersteres mit zwei hellgelben Striemen verziert. Die Seiten der Brust und das Untergesicht sind noch reichlicher mit gelben Haaren bekleidet als bei ©. zanthopleura, und auch der Hiuterrand des Schildchens trägt sehr dichte, gelbe, abwärts gerichtete Härchen. Der vierte Hinterleibsring hat oben eine weisse, in der Mitte unterbrochene Querbinde, die sehr auffällt und der Bauch drei atlasgraue Querbinden, von denen die beiden vordersten in der Mitte breit unterbrochen sind; die dritte schliesst sich an die unterbrochene Querbinde der Oberseite an. Das Gesicht ist grau wie bei der fol- genden Art. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 127 4. ©. elegans Ph. C. atra; thorace flavo-bivittato, ad latera aureo- fulvo-hirsuto,;, abdomine supra maculis sex albis biseriatis ornato; alıs antice pallide rufis, postice et apice infumatis. Long, corp. 8 lin., latit. thorac. 3 lin., extens. alar. 16'/, lin. > Prope Llico speeimen nactus est orn. Landbeck. Auch diese Art hat ein graues Gesicht und eine reichliche gelbe Behaarung an dem Untergesichte, dem Praesternum und den Seiten der Brust, aber die Wimpern am Ende des Schildehens sind gelbweiss, und der zweite, dritte und vierte Hinterleibsring haben zwei querovale weisse Flecke; auf dem vierten Ringe erstrecken sie sich bis zum Seitenrande und bilden so eine in der Mitte unterbrochene Querbinde wie bei der vo- rigen Art. Der zweite und dritte Ring haben am Rande selbst ein kleines weisses Fleckchen. Der Bauch hat dieselben drei atlasgrauen Querbinden wie ©. biguttata, sie sind aber breiter und weniger unterbrochen. Die Flügel sind dieselben. Bemerkung. Wenn die Spitzen der Kiefer etwas über die Unter- lippe hinausstehen, so sieht der Rüssel ganz wie ein Aderlassschnepper aus. AXylophagia Meig. Heterostomus Bigot. Ann. Soc. entom. Ser. 3. tom. 5. p. 285 1. Heterostomus curvipalpis Big. 1. c. p. 285. Ich habe diese schöne Fliege nur ein Mal am Fusse der Cordilleren von Santiago gefangen. Xylophagus Meig. 1. Xylophagus carbonarius Ph. X. omnino fusco-niger; basi fe- morum fusca; alis valde infuscatis. Long. corp. 7Y, lin., extens. alar. 14 lin. Prope Corral invenit indefessus Krause. Zwei Weibchen. Die Fühler sind kürzer als der Kopf, das dritte Glied so lang als die beiden ersten zusammen und deutlich geringelt, ab- gestutzt, mit einem Büschel Härchen endigend. Die Seiten der Brust, die vorderen Ecken, die-Streifen jederseits vom Ursprunge der Flügel bis zum Schildchen, die Seitenränder des Schildchens sind hellbraun. Der schmale Rand der Hinterleibsringe orangegelb. + Bd. XV. Abhandl. 93 728 Dr. R.A. Philippi: Hylorus 1) Ph. Caput subglobosum. Oculi in g' magni, contigui, in Q mediocres, distantes, glabri. Ocelli... Antennae capite breviores, in media ejus altitudine inserti, triarticulati. Articuli duo primi breves, aequales, ceylin- driei, subnudi; tertius antecedentes aequans, subeylindrieis ex octo annulis constans, primo magno, apice fascieulum pilorum brevium gerens. Facies recedens, pubescens. Os parvum; proboscis et palpi vix apice exserti. Thorax modice convexus, in @ capite multo latius. Scutellum inerme. Abdomen septem annulis formatum, in g' lineare, depressum, in Q@ conicum. Alae margine antico convexo ut in Aylophago, sed nervi ut in Beride. Pedes simplices, satis tenues; tibiae inermes, ecalcaratae; tarsi tibias fere bis aequantes; pedes postici longiores, anticos sesquies aequan- tes; tarsi eorum latiores; ungues parvae; pulvilli tres. Durch die zusammenstossenden Augen des Männchens sogleich von Aylophagus verschieden. Hylorus Krausei Ph. H. corpore e flavescenti fusco; thorace fusco strigato; alis hyalinis, fusco subbifasciatis; pedibus pallide fuseis. @ long. corp. 7 lin., extens. al. 16 lin. Prope Corral, puertum Valdiviae ins. ornat. Krause. Der Körper hat zur Grundfarbe ein blasses, gelbliches Braun, und ist mit kurzen, weisslichen Härchen bekleidet, die meist anliegen. Die Augen sind dunkelbraun. Die Brust hat braune Striemen, nämlich in der Mitte eine b:eite, getheilte Linie, dicht daneben jederseits eine schmale, braune Linie, und mehr nach der Seite hin eine braune, in der Mitte unterbrochene und den Vorderrand nicht erreichende Strieme. Die Basis der Flügel ist wasserhell, dann folgt eine breite, graue Querbinde; die Discoidalzelle ist wasserhell, so wie der äussere und hintere Theil des Flügels, aber Marginalzelle und Mediastinalzelle sind braungrau. Das Knieende der Schenkel ist dunkelbraun, sonst sind die Beine hellbraun und die Tarsen kaum dunkler. Lagarus ?) Ph. Caput transversum, frons longitudinaliter suleata. Oculi distantes, parvi, pilosi. Ocelli tres. Antennae in media oculorum altitudine in- sertae, breves, triartieulatae; articulus primus sat longus, eylindrieus; secundus brevior; tertius antecedentes conjunctos aequans, oblongus, ob- tusus, pilosus, obsolete annulatus. Proboscis inelusa. Sceutellum inerme., 1) ö1oeög in Wäldern lebend. ?) Acyegös, dünn, schmächtig, weich. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 729 Abdomen segmentorum septem. Alarum cellula costalis brevis; marginalis perbrevis, longe ante apicem alae terminata; submarginalis usque ad apicem alae extensa; cellulae posticae quatuor, secunda petiolata, omnes apertae; cellula analis clausa; cellula discoidalis nulla. Pedes tenues, simplices, inermes; tibiae ecalearatae; ungues breves; pulvilli tres. Von den übrigen Gattungen dieser Familie sogleich durch die kurzen Fühler und den Mangel der Discoidalzelle zu unterscheiden. Lagarus Paulseni Ph. L. omnino testaceus; artieulo tertio anten- narum abdomineque cinereis; alis pallide fuseis. — Long. 3%, lin., ext. alar. 7'/, lin. E coll. orn. Ferd. Paulsen. Die Augen sind dunkelbraun, weisslich behaart; jedes nimmt den dritten Theil der Breite des Kopfes ein. Von jedem Auge verläuft auf dem Scheitel eine Furche schräg nach hinten und innen und verlängert sich nach vorn, bis sie vor den Punktaugen in einem Winkel zusammen- stossen; von diesem Winkel senkt sich eine Furche bis zur Mundhöhle. Der ganze Kopf ist mit kurzen feinen Härchen dicht bekleidet. Noch kürzer ist die Behaarung der Brust, die keine deutlichen Striemen zeigt, des Hinterleibes und der Beine. beris Latr. Blanchard beschreibt bei Gay eine Art, ich kenne deren 5 mehr. 1. Beris maculipennis Bl. Gay VII. p. 400. „Von Coquimbo.* Das Museum besitzt sie von Illapel, aus der Prov. Santiago und auch aus der Prov. Valdivia, sie scheint also über den grössten Theil Chiles verbreitet zu sein. 2. B. luctifera Ph. _B. omnino nigra, nigro-pubescens; scutello quadrispinoso; tarsis subtus atro-villosis; femoribus posticis basi tar- sorumque posticorum articulo primo albis; alis hyalinis, ad apicem in- fuscatis, macula stigmatieali nigra. Long. corp. 5 lin., extens. aları fere 9 lin. Prope Corral ab ornat. Krause inventa. Das Thier ist fast ganz schwarz. Die Augen sind stark behaart, die Stirne ungefurcht, die Gegend über den Fühlern silberweiss schim- mernd. Die Fühler sind ganz schwarz, die beiden ersten Glieder behaart, das erste verlängert, fast doppelt so lang als das zweite, das dritte an der Basis stark verdiekt. Der Rüssel ist an der Spitze weisslich, die Taster sind schwarz. An den Seiten der Brust vor dem.Ursprung der Flügel stehen längere schwarze Haare, z. Th. mit weissen gemischt. Die Dornen des Schildchens sind sehr langhaarig. Die Fiügel haben fünf vollständige hintere Zellen. Schwinger weiss. Die Unterseite der Brust ist mit weissen Haaren besetzt. Die Hinterbeine sind verlängert und verdickt; die Schienen schimmern z. Th. weiss, noch mehr die Tarsen. 93 * 730 £ Dr. R.A. Philippi: 3. B. trichonota Ph. B. capite corporeque atris; thorace scutelloque albo-villosis; scutello decemspinoso; alis hyalinis, apice fuscescentibus, macula magna, stigmaticali nigra; pedibus flavis. Long. corp. 3'/, lin., extens. alar. 6", lin. Prov. Valdiviam inhabitat. Die Fühler sind so lang ais der Kopf; das erste und zweite Glied dunkelgelb, das dritte Glied schwarz und stumpflich. Der Hinterleib ist breit und im trockenen Zustande mit schneidenden Rändern. Alle Flügel- adern sind schwarz, die Costalzelle auffallend breit. Ausser dem schwärz- lichen Stigmafleck ist vor der Spitze noch ein kleiner dunkler Fleck am Rande und der Raum zwischen beiden wasserhell. Die Beine sind alle so ziemlich von gleicher Länge. 4. B. modesta Ph. B. capite, antennis, corpore omnino nigris; spinis scutelli quatuor albidis; abdomine angusto; alis macula stigmaticali nigrescente; pedibus anterioribus albidis; posticorum femoribus nigro biannulatis, tibiis apice nigris; tarsis omnibus apicem versus nigricantibus. Long. corp. 2, lin., extens. alarum 5 lin. In prov. Valdivia loco dieto „los Ulmos“ semel cepi. Der Körper ist ganz schwarz mit violettem Schimmer, nur der untere Theil der Stirne schimmert weisslich. Die Fühler sind ganz schwarz, so lang als der Kopf. Der Hinterleib ist schmal und ziemlich stark mit weisslichen Haaren bekleidet. Die vier Dorne des Schildchens sind lang, etwas in die Höhe gebogen und weisslich. Der Rüssel ist weisslich, die Spitze der Palpen schwarz. Nur vier hintere Flügelzellen. Weisse Schwinger. 5. B. thoracica Ph. B. lutea; thoracis dorso coeruleo; seutello coeruleo, spinis sex luteis armato; abdominis elongati segmentis. duobus primis omnino, reliquis medio violaceo-eoeruleis; tibiis postieis apice in- fuscatis; alis hyalinis, macula stigmaticali fusca; antennis capite sub- brevioribus. Long. corp. 4%, lin., extens. alarım 8’ lin. Prope Corral occurrit. Die Stirne ist oben violett und hat zwei Längsfurchen, unten hat sie eine Querfurche und schimmert graugelb. Die Augen sind braun. Die Fühler kaum so lang als der Kopf; die beiden ersten Glieder sind gleich- lang, braungelb, das dritte ist schwarz und läuft allmälig in eine feine Spitze aus. Rüssel und Palpen sind hellgelb. Von den sechs Dornen des Schildchens bilden zwei die Verlängerung des Vorderrandes und sind blau, die andern sind länger und gelb, die mittelsten am längsten. Die Flügel sind ziemlich wasserhell, die vorderste Ader bis zum Flügelmal gelb, die übrigen schwarz; das Flügelmal ist schwarzgrau; die dritte hintere Zelle am Rande der Discoidalzelle mit einem Ansatz zur Theilung. Die vorderen Beine sind hellgelb, die Hinterbeine verlängert, verdickt, dunkelgelb, die letzte Hälfte der Schienen fast schwarz, was stark mit den hellen, bei- . Aufzählung der chilenischen Dipteren. 731 nahe weissen Tarsen contrastirt. Ein sehr feiner kurzer Flaum bedeckt Brust, Schildchen und Hinterleib, ohne dem Glanze Eintrag zu thun; die beiden ersten Hinterleibssegmente sind an den Seiten mit längeren abste- henden Haaren bekleidet; die Beine fast kahl. 6. B. longicornis. B. gracilis, lutea, vix puberula; macula in parte posticali thoracis ante scutellum, alis in lateribus segmentorum primorum abdominis, fascia latissima posteriore atro-violaceis; scutello quadriden- tato; alis flavescentibus, fascia fusca, in regione stigmatis fere nigra; an- tennis capite multo longioribus nigris. Long. corp. 5 lin., latit. A lin., ext. alar. 9 lin. In prov. Valdivia; primus comm. orn, Landbeck. Der vorigen Art sehr ähnlich, jedoch sogleich durch die sehr viel längeren Fühler, den bis auf einen kleinen Fleck ganz gelben Rücken der Brust, die andere Vertheilung der blauen Farbe auf dem Hinterleib und die ganz gelben Hinterschienen zu unterscheiden. 71: B. luteiventris Ph. B. thorace scutelloque quadrispinoso 'pulcehre viridi-coeruleis; abdomine luteo lateribus nigro-marginato; alis hyalinis macula stigmaticali nigra notatis; pedibus anterioribus pallide flavis; posticorum elongatorum femoribus fuscis, flavo annulatis, tibiis fuscis, basi flavis. Long. 3 lin., extens. alarum fere 6 lin. E coll. ornat. Ferd. Paulsen. Stirne und Scheitel sind dunkelblau, aber der Raum unmittelbar über den Fühlern ist weiss; das Untergesicht ist schwarz. Die Fühler sind braunroth mit schwarzer Spitze. Die Dorne des Schildchens sind hell- gelb. Der bräunlich gelbe Hinterleib wird gegen die Spitze dunkler und ist an den Seitenrändern schwärzlich eingefasst; auch die Hinterränder der Segmente sind schwärzlich. Die Hinterschenkel sind, wenigstens beim Männchen, nicht bloss verlängert, sondern auch verdickt. 8. B. viridiventris Ph. B. thorace cum seutello quadrispinoso ab- domineque coeruleo- seu viridi-aeneis; antennis nigris, basi testaceis; alis hyalinis, macula stigmaticali fusca; pedibus pallide flavis, posticis elon- gatis, incrassatis. Long. 3'/, lin., extens. alar. 7 lin. E colleet. orn. Ferd. Paulsen. Diese Art hat die Gestalt, Grösse, verlängerten Hinterbeine der vorigen Art, von der sie sich aber sogleich durch den ganz broncegrünen Hinterleib unterscheidet. Die Stirne ist violett mit dem gewöhnlichen weissen Flecke über dem Ursprunge der Fühler. Die Hinterbeine sind heller und die braunen Ringe kaum angedeutet. 132 Dr.R. A. Philippi: Stratiomydes Latr. Odontomyia Latr. 1. Odontomyia elegans Macq. Gay VII. p. 401. „Santa Rosa etc.“ Bei Santiago, in Valdivia etc. 2. ©. cruciata Macg. Gay VII. 402. „Coquimbo etc.* Landbeck fand sie bei Illapel, ich selbst fing sie am Ronco-See in Valdivia. 3. ©. fascifrons Macg. „Coquimbo.* Wir besitzen sje von Illapel. (yelogaster Macgq. 1. Cyclogaster Faulseni Ph. C. niger; vittis quatuor griseis in thorace; macula rotunda, albo-pilosa in utroque latere segmentorum 2. 3. 4. abdominis; alis hyalinis. Long. corp. 3'/, lin., extens. alar. 7 lin. Ad radicem Andium proy. Santiago invenit orn. Ferd. Paulsen. Es liegt ein Männchen vor. Dasselbe ist glänzend schwarz, bis auf die Augen, welche rothbraun und mit schwärzlichen Härchen besetzt sind. Das Epistom tritt nicht hervor, es ist also das vortretende Epistonı kein wesentlicher Charakter des Genus. Die Basis des dritten Fühlergliedes schimmert bei gewissem Lichte roth. Die Brust trägt auf- recht stehende, schwärzliche Härchen; die gıauen Striemen derselben werden durch anliegende Härchen hervorgebracht. Der Hinterrand des Schildchens trägt ebenfalls graue Härchen, die wenig auffallen. Längere, anliegende, weisse Härchen bewirken die kreisrunden Flecke auf den Seiten des kreisförmigen, in eine Spitze auslaufenden Hinterleibes. Die Schwinger sind weiss. Die Beine sind ganz schwarz, selbst die Tarsen. 2. ©. rubriceps Ph. C.ater; capite laete rubro; thorace cinereo- vittato; maculis rotundis albo-sericeis in segmentorum 2. 3. 4. lateribus; alis hyalinis. Long. 4 lin., extens. alarum .8'/, lin. E coll. ornat. Ferd. Paulsen, qui in Proy. Santiago cepit. Das Epistom tritt eben so wenig hervor als bei der vorigen Art, Der Scheitel ist so weit er die drei Punktaugen trägt, glänzend schwarz. Die Augen sind behaart, also wohl ein Männchen. Cyanauges !) Ph. Frons lata, siecut totum animal nitidissima. Oculi glabri. Antennae triartieulatae; articulis duobus primis brevissimis, tertio elongato, fere 1) »vavavyns glänzend blau. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 733 lanceolato, sexanmnulato, in stylum brevem obliquum teretem desinente, qui apice setulam minimam gerit. Proboscis horizontalis vix prominens. Scutellum sex- vel potius oetodentatum. Abdomen breve, depres- sum, suborbieulare, quadriannulatum, margine acuto. Alae incumbentes; nervo mediastino rectilineari, mox cum costali confuso; nervo marginali ramum obliquum, sat erassum emittente; nervis reliquis plerisque tenuibus, subhyalinis; cellulis posticis tribus. Pedes mediocres, tibiae inermes, pul- villi duo, Durch die Zahl der Dornen des Schildchens sogleich von den andern Gattungen dieser Familie zu unterscheiden; es sind acht Dornen vor- handen, aber die äussersten bisweilen klein, und an kleinen Exemplaren zu übersehen. Cyanauges valdivianus Ph. C. obscure caeruleus, nitidus, etsi sub lente puberulus; antennis pedibusque nigris, ultimo antennarum artieulo interdum obscure rufo; alis hyalinis. Long. corp. 3 lin., extens. alar. 7%/, lin. In prov. Valdivia satis frequens, in prov. Santiago rarissimus. In Valdivia fange ich die Fliege öfter im Zimmer an den Fenstern, nur ein- oder zweimal habe ich sie auf Blumen angetroffen. Der ganze Körper ist von einem prachtvollen Kornblumenblau, die Flügeladern hell- braun, die Schwinger weiss. Syrphica Meig. Aphritis Latr. Aphritis violaceus Macq. Gay VI. p. 404. „Coquimbo“, Santiago, Illapel, Colchagua, Valdivia, selten. Die blaue Farbe fällt vielleicht eben so oft ins Grüne, wie ins Violette. Volucella 6eoflr. 1. Volucella scutellata Macq Gay. VII. p. 405. „Coquimbo, Santa Rosa“. Santiago, Colchagua, ziemlich häufig. 2. V. coneinna Ph. V. capite pallide flavescente, antennis nigris; thorace fusco; scutello flavescente; abdomine luteo, pellucido, linea mediana in segmentis 2. et 3., margine segmenti 3., apiceque nigris; femoribus nigro- fuseis, genubus, tibiis, tarsisque rufis; alis hyalinis. Long. 7 lin., extens. alar. 16 lin. In prov. Santiago et Aconcagua, priore multo rarior. Das Gesicht fällt senkrecht in gerader Linie herab, reicht weiter nach unten als bei P. scutellata, und ist daselbst spitzer. Ueber dem Ur- 734 Dr.R.A. Philippi: sprung der Fühler ist beim g ein sehr auffallender Kamm oder Wulst von schwärzlichen, aufgerichteten Härchen gebildet. Auf dem mit aufge- richteten, greisen, sehr feinen, weissen Härchen, und einzelnen, stärkeren schwarzen Härchen bekleideten Rücken der Brust, schimmern nur bei ge- wissem Licht weissliche Striemen. Das Schildchen trägt ausser seiner greisen Behaarung am Hinterrande eine Reihe schwarzer langer Borsten; die erste Hälfte des dritten Hinterleibsringes schimmert graulich; das vierte Hinterleibssegment hat eigentlich eine spornförmige schwarze Binde, allein der dreieckige gelbe Fleck, den diese frei lässt, ist sehr klein, und fällt wenig in die Augen. Der Bauch ist hellgelb, glänzend, fast kahl, und jeder Ring hat in der Mitte einen grossen schwarzen Fleck, ebenso hat der umgeschlagene Rand der Rückensegmente in der hinteren Hälfte einen grossen schwarzen Fleck. Der Hinterleib ist länglich, kaum breiter als die Brust. 3. V. azurea Ph. V. capite corporeque obscure caeruleis, nitidis; antennis pedibusque atris; abdomine suborbieulari, thoracem latitudine superante; alis hyalinis, macula nigra in medio ad marginem anticum notatis. Long. 7 lin., latit. thoracis 3 lin., extens. alar. 15 lin. Prope Llieo in prov. Colchagua ornat. Landbeck specimina tria .g cepit. Gesicht, Brust und Hinterleib sind prachtvoll stahlblau und glän- zend. Das Gesicht erscheint unter den Fühlern ausgehöhlt und tritt dann horizontal hervor, um senkrecht und in einer schwach concaven Linie nach der Mundöffnung abzufallen; es ist mit sehr feinen Härchen besetzt. Die Stirne und die Augen sind ziemlich lang behaart; der Haarwulst quer über den Fühlern, welchen die beiden vorhergehenden Arten im männlichen Geschlecht besitzen, fehlt. Die Brust ist dicht und ziemlich lang behaart, mit schwärzlichen Haaren. Die Borsten am Rande des Schildchens tallen wenig auf. Der Hinterleib trägt auf den beiden ersten Segmenten sehr kurze, dieht anliegende Härchen, auf den folgenden län- gere. Der Bauch ist kahler, glänzender, prachtvoll blau. Die Beine haben wenig Glanz. Der tief schwarze, scharf begränzte Fleck der Flügel ist beinahe viereckig, und nimmt sich auf der wasserhellen, mit feinen schwarzen Adern durchzogenen Membran sehr hübsch aus. Phalacromyia Rondani. 1. Phalacromyia nigripes Bigot. Ann. Soc. ent. Ser. 3. tom. V. p- 296. „Chile“. Vermuthlich aus den mittleren Provinzen. Herr Germain, von dem die von Bigot beschriebenen chilenischen Fliegen herstammen, war nie dahin zu bringen, den Fundort zu bemerken. Ich habe diese Art Aufzählung der chilenischen Dipteren. 35 noch nicht gefunden, die durch ihre kupferrothe Farbe sehr ausgezeichnet sein muss, wohl aber eine andere. 2. Ph. rufoscutellaris Ph. Ph. corpore nigro; facie, antennis scutelloque aurantio-rufis; alis hyalinis cellula mediastina infuscata et macula stig- maticali netata; pedibus nigris. Long. corp. 4 lin., extens. alar. 40, lin. Habitat in prov. Santiago. Die Augen sind mit greisen Härchen bekleidet, der Scheitel ist dunkel braunroth; das Gesicht hat einen Höcker in der Mitte zwischen der vor- springenden Stirne und dem Munde, ganz wie die vorige Art. Die Här- chen des Kopfes sind schwarz, und stehen auf Stirne und Scheitel dichter. Das dritte Fühlerglied ist vielleicht doppelt so breit als bei jener Art (nach der Abbildung), nämlich nur 4'\Y),mal so lang als breit. Die schwarze Borste ist in der letzten Hälfte fast vollkommen kahl. Brust und Schild- chen sind mit ziemlich langen, aufgerichteten schwarzen Härchen, der Hinterleib mit kürzeren, dichteren besetzt. Die Borsten am Ende des Schildehens sind feiner, nicht so dornenartig wie bei Volucella scutellata Macq. Die Flügel haben eine offene Marginalzelle. Schwingkölbchen weiss, Stiel schwarz. 3. Ph. concolor Ph. Ph. corpore, etiam scutello, nigro; facie et an- tennis aurantio-rufis; alis hyalinis, cellula mediana infuscata et macula parva stigmaticali notata; pedibus nigris. Long. corp. 5'/, lin. extens. alar. 12%, lın. E proy. Santiago, Die Behaarung der Augen ist schwarz , nicht greis, wie bei der vorigen Art, der sie sonst, mit Ausnahme der Farbe des Schildchens, voll- kommen gleicht. Der ganze Körper hat einen blassblauen eigenthüm- lichen Schimmer. Eriophora !) Ph. Corpus crassum, dense villosum. Facies inferius perpendieulariter produeta, sub prominentia antennifera transversim concaya. Antennarum articuli duo basales breves, tertius ovatus, latior quam longus, seta fere basali, nuda terminatus. Alarum cellula submarginalis haud petiolata, aperta; nervus submarginalis rectus; cellulae porticae prima et secunda nec non analis clausae. Pedes satis tenues, tibiae posticae arcuatae, versus apicem sensim incrassatae. Von Eriorrhina und Mallota durch das senkrecht nach unten ver- längerte Gesicht, welches an Volucella erinnert, verschieden, von Pele- eocera, welches dieselbe Kopfform hat, durch die dünne, lange Borste der Fühler, der breiten Leib. N) Eoıov Wolle und Pegew tragen. Bd. XV. Abhandl. 9% 136 Dr.R. A. Philippi: Eriophora aureo-rufa Ph. E. supra rufo-aurea; facie aurea, sericea, genis glabris nigris, nitidis; alis Jutescentibus, ad apicem infumatis; pedi- bus nigris, apice femorum, basique tibiarum luteo-rufis. Long. corp. 7'/, lin., extens. alar. 17 lin. In prov. Valdivia rara. Die Augen sind vollkommen kahl, braun, und stossen beim g' zu- sammen; beim @ wird die ziemlich breite Stirn nach oben allmälig etwas schmäler. Auf Stirn, Scheitel und Hinterkopf stehen kurze aufgerichtete gelbe Härchen. Die Fühler sind rothgelb, die Borste braun, ziemlich lang, unter der Lupe ungegliedert. Der Brustrücken lässt drei feine genäherte Längslinien in der Mitte, und jederseits eine breitere Strieme von hellgrauer Farbe durchschimmern. Die ersten Hinterleibsringe haben kürzere, mehr anliegende Härchen. Die Brust erscheint unten graulich, ist aber eigent- lich schwarz, mit hellgelben Härchen bekleidet. Der Bauch ist fast kahl, kohlschwarz, glänzend. Die Beine sind dicht mit ziemlich kurzen, meist anliegenden Härchen bekleidet, welche zum Theile, besonders auf den Tarsen, die eigentliche Farbe verdecken. Stilbosoma !) Ph. Corpus latum, glaberrimum. Oeuli glabri, etiam in mare separati, Prominentia antennifera valde produeta. Facies infra producta, labro tridentato. Antennarum articuli basales, breves , tertius suborbicularis, latior quam longus, ad originem setae elongatae subangulatus. Alarum cellula submarginalis aperta, nervus submarginalis reetus, cellula basi- laris prima appendiculata. Pedes postici multo majores, femora incrassata, ante apicem bidentata; tibiae arcuatae. Durch den hohen Höcker , welcher die Fühler trägt sehr ausge- zeichnet. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äusserlich nicht, oder ich besitze lauter Weibchen von allen drei Arten. 1. Stilbosoma cyanea Ph. St. capite, corpore, pedibusque atro- eyaneis nitidis; antennis nigris; alis nigricantibus, ad marginem anticum nigris. Long. corp. 5 lin., extens. alar. 10'/, lin. Prope Santiago et in prov. Valdivia oceurrit, nullibi frequens. Stirn, Scheitel und Hinterkopf sind mit aufgerichteten,, schwärz- lichen Härchen sparsam bekleidet, das Gesicht und der Fühlerhöcker sind kahl. Die Brust trägt an den Seiten, das gerandete Schildchen am Rande schwarze borstenähnliche; die ersten Hinterleibssegmente an den Rändern weisse Haare, auch das Untergesicht trägt weisse Haare. Die Flügelschuppen sind weiss, schwarz gerandet, und schwarz gewimpert. Die Härchen, welche Schenkel und Schienen bekleiden, sind schwarz, 1) orıAßog glänzend und o@u« Körper. Aufzählung der chilenischen Dipteren 137 die dichten bürstenförmigen Härchen der Unterseite der Tarsen weiss; weiss sind auch die Hafltlappen und die Klauen bis auf die schwarze Spitze, was sehr auffallend aussieht. 2. St. nigrinervis Ph. St. capite, corpore, pedibus eyaneo-atris, an- tennis nigris; alis subhyalinis, nervis omnibus fusco-marginatis. Long. 6 lin., extens. alarum 13'/, lin. Valdiviae specimen cepi. Mehr schwarzblau als die vorige Art, und durch die Färbung der Flügel verschieden. Sonst kann ich keinen Unterschied entdecken. 3. SE. rubiceps Ph. St. thorace, abdomine pedibus atro-cyaneis; capite laete rubro; antennis alisque nigris. Long. 5Y, lin., extens., alar. 12 lin. E prov. Santiago. Ausser der lebhaft rothen Farbe des Kopfes kann ich keinen Un- terschied von St. eyanea angeben. Sterphus !) Ph. Corpus lineare, sed satis lJatum depressum, pubescens. Oculi glabri, maris contigui. Frons producta, apice antennifera. Facies perpendicularis, ore haud producto, convexa. Antennarum articuli basilares breves, tertius suborbieularis, inferius paullo productus; seta simplici glabra armatus. Alarum eellula submarginalis aperta, nervus submarginalis parum flexuosus, fere rectus, cellula postica prima sinuata. Pedes postiei multo longiores; femora paullulum incrassata, subtus setis crassioribus densis brevibus ar- mata, tibiae parum arcuatae, ungues et pulvilli longi. Steht wohl Priomerus Macg. nahe, die Seitenansicht des Kopfes ist durch den oben weit weniger geneigten Vorsprung der Stirn ziemlich ab- weichend, und die Hinterschenkel sind unten nicht gesägt. Leider sagt Macg. (hist. nat. des ins. Dipteres 4. p. 511) nicht, ob die Submarginal- ader geschwungen oder gerade ist. 1. Sterphus antennalis Ph. St. atro-cyaneus nitidus; facie aureo- rufa, nitida; antennis, tibiis, tarsis, alis nigris. Long. corp. 7 lin, latit. 2%, lin., extens. alar. 14. In prov. Valdivia sub finem aestatis frequens. Schwebt lange an derselben Stelle in der Luft, und fliegt dann pfeilschnell davon. Der Kopf ist beinahe noch breiter als die Brust, der kleine dreieckige Scheitel der Männchen, der Scheitel und der grösste Theil der Stirne bei dem Weibehen sind schwarz mit Bronceschimmer, bei dem Männchen ist der ganze obere Theil des Stirnhöckers ebenso roth- gelb und metallisch glänzend wie das Gesicht, bei den Weibchen nur der Theil unmittelbar über den Fühlern. Scheitel und Stirn sind mit langen 1) or£opog, eine Art Mücke oder Fliege bei den Alten. x 9% * 738 Dr. R. A. Philippi: schwarzen Härchen, das Untergesicht mit weissen bekleidet. Aufgerichtet schwarze Härchen bekleiden auch die Brust, und noch mehr ‘das Schild- chen, das stark verlängert ist. Die Hinterränder der Vorderbrust sind von oben gesehen silberweiss , und auf der Mittelbrust schimmern vier Striemen glänzender als die übrige Brust. Der Hinterleib ist prachtvoll blau, oben mit kurzen , anliegenden schwarzen Härchen „ an den Seiten mit längeren, weichen Haaren bekleidet, die in der ersten Hälfte der Segmente weiss, in der zweiten schwarz sind, was besonders beim vier- ten auffällt. Der Bauch ist beinahe blaugrau, und ebenso glänzend wie der Rücken. Schenkel und Beine sind mit schwarzen, die Tarsen unten mit weissen, bürstenartigen Haaren bekleidet, wie bei Stilbosoma und ebenso sind die Haftlappen und die Basis der Klauen weiss, 2. 86.2 cyanocephalus Ph. St. obseure eyaneus, violacescens, niti- dissimus, facie concolore; antennis, tibiis, tarsis, alis nigris. Long. 6%, lin., extens. alarum 10'/, lin. Speeimen prope Santiago lectum servo. Prachtvoll dunkelblau mit violettem Schimmer, lebhaft glänzend, das Gesicht von derselben Farbe. Die Härchen an den Seiten des Hinter- leibes sind weit kürzer als bei der vorigen Art, und bilden keinen auf- fallenden Saum darum. Die Flügel sind noch schwärzer, aber die Schwin- ger rein weiss, während sie bei St. autumnalis schwarz sind. Die Tarsen sind unten schwarz behaart. Die Klauen weit kleiner, schwarz, die Haft- lappen aber weiss. Hinterleib und Beine sind etwas kürzer, das Gesicht ist ausgehöhlt, und der Mundrand stärker vorstehend, fast wie bei Stil- bosoma. Der die Fühler tragende Höcker, die einfachen Hinterschenkel, die schwachen, fast geraden Hinterschienen sind wie bei Sterphus. 3. 81.? flavipes Ph. St. ater metallice nitens, subcaeruleseens; an- tennis atris; pilis capitis, oculorum, thoracis, seutelli, ultimorum abdominis segmentorum atris, primorum segmentorum aurantiis; alis basi et antice flavescentibus, postice et apice infumatis; pedibus praeter basin nigram femorum aurantiacis. Long. 5 lin., extens. alar. 10 lin. An Cheilosia aurantipes Bigot.? Ann. Soc. entom. etc. Ser. 3. tom. V. p. 298. E coll. orn. Ferd. Paulsen. Die Beschreibung, welche Bigot a.a. O. von seiner Cheilosia auran- tipes gibt, passt bis auf folgende Verschiedenheiten auf vorliegende Fliege: 1. die ersten beiden Fühlerglieder sind nicht röthlichbraun , das dritte nicht dunkelbraun, sondern alle drei sind tief schwarz; 2. das Gesicht ist nicht mit grauen, sondern mit schwarzen Haaren bekleidet; 3. die Oberseite des Körpers zeigt keinen kupferrothen Schimmer „reflets d’un cuivreux rougeätre“ sondern schimmert eher blassblau; 4. wenn „flancs & poitrine lisses“ durch kahle Seiten und kahle Brust zu übersetzen ist, so ist zu bemerken, dass bei unserer Fliege diese Theile mit schwarzen Aufzählung der chilenischen Dipteren. 739 Härchen dicht bedeckt sind. Von der Behaarung des Hinterleibes sagt Bigot kein Wort; unsere Fliege hat auf den ersten zwei Segmenten roth- gelbe, dichte Härchen, die an den Seiten recht lang sind, auf den fol- genden Segmenten schwarze Härchen. Meine Fliege kann nach Macquart hist. nat. des Dipt. I. p. 555 keine Cheilosia sein, denn das Gesicht hat keinen Vorsprung und sieht ganz anders aus als die Abbildung des Ge- sichtes von Cheilosia bei Macg. t. 12. f. 14, auch ist die Fühlerborste vollkommen kahl. Die Bigot’sche Art scheint indess auch keine Cheilosia zu sein, denn ihr Gesicht hat auch keinen Vorsprung. Von der Fühler- borste sagt B. nichts. Die Submarginalader ist bei meiner Fliege voll- kommen gradlinig, wesshalb sie nicht zu Eristalis gebraelit werden kann. Von Sterphus unterscheidet sie sich durch ihre Behaarung und die ganz gerade Submarginalader, von Maerometopia durch das schwach concave Ge- sicht. Wohin ? Priomerus? Macg. 1. Priomerus? luctuosus Ph. Pr. fronte et fascia sub antennis albi- dis; facie valde tuberculata nigra nitida; antennis aurantiacis; thorace nisro, griseo vittato, abdomine pedibusque atris, nitidis, alis hyalinis. Long. corp. 5 lin., extens. alar 10 lin. Ad radiceem Andium cepit orn. Ferd. Paulsen, mecumgue com- municavit. Sieht auf den ersten Blick einer Sarcophaga ähnlich. Das Unter- sicht zeigt, von der Seite gesehen, drei vorspringende Höcker, (der untere ‘st aber nur der nach unten vorspringende Mundwinkel), ist ganz kahl, schwarz und glänzend; der untere Abhang des Fühlerhöckers und die Stirn sind graulich oder gelblich weiss, der Scheitel trägt schwarze Borsten, auf dem Fühlerhöcker stehen etliche weisse Borsten, der Hinter- rand des Kopfes trägt kurze weissliche Härchen. Die beiden ersten Füh- lerglieder sind kurz, das erste braun, das zweite nur an der Basis braun, sonst lebhaft rothgelb wie das dritte, welches nahezu kreisförmig ist. Brust schwarz, mit vier hellgrauen Striemen , und hellgrauen Fleckchen der Vorderbrust. Sie ist mit sehr kurzen schwarzen Härchen besetzt. Schildchen ziemlich verlängert, schwarz gerandet, matt. Hinterleib glän- zend schwarz, mit weisslichen Härchen bekleidet , die an jeder Seite an den vorderen Winkeln der Segmente ein weissschimmerndes Fleckchen bilden. Bauch schwarzgrau, matt. Beine schwarz behaart; die Hinter- beine nicht sehr viel länger und dicker; die feinen borstenartigen Härchen der Unterseite der Tarsen gelblich; Haftlappen bräunlich, Klauen schwarz, Die Mediastinalzelle bräunlıch; Marginalzelle offen, Submarginalzelle pedi- form, Submarginalader nicht geschwungen, die Unterseite der Schenkel scheint mir mehr mit kurzen „ dicken Borsten, als mit wirklichen Zähn- chen besetzt zu sein. 740 Dr.R. A. Philippi: Sollte diese ArtBigot's Helophilus luetuosus Ann. Soe. ent. ser.3. tom. V. p- 296 sein? Seine Beschreibung passt vollkommen , bis auf folgende Punkte: 1. spricht er nicht von der weisslichen Querbinde unmittelbar unter den Fühlern; 2. nicht von den Dornen oder kurzen Borsten auf der Unterseite der Hinterschenkel; 3. erwähnt er nicht, dass die Submarginal- ader gerade verläuft, während sie bei Zelophilus geschwungen ist, so dass unsere Art auf keinen Fall ein Zelophilus ist. 2. P.? haemorrhoidalis Ph. Pr. facie praeter tuberculum supra os et margines laterales oris nigros, cinereo-argentea; antennis aurantiacis; thorace nigro , griseo- vittato; abdomine nigro, nitido, apice rufo - ferrugineo; pedibus nigris, tibiis tarsisque rufescentibus. Long. 4 lin.; extens. alar. 9Y, lin. Prope Santiago, in floribus Conii atr., non frequens. Der vorigen Art ähnlich, aber kleiner, die Brust mehr hellgrau, mit weisslichen Härchen bekleidet, auch die Beine sind mit weisslichen Här- chen bekleidet, die Hinterschenkel bedeutend dicker, mit einer Reihe im Verhältniss stärkerer, schwarzer Dornen; die zweite Hälfte der Hinter- schienen, und die beiden ersten Glieder der Hintertarsen braungelb. Maerometopia !) Ph. Corpus depressum, pubescens, nitidum. Oculi hirsuti (in mare con- tigui?) Frons in tuberculum antenniferum longe producta. Facies perpen- dieularis medio tubereulo minuto instrueta. Antennarum articuli basales subelongati, tertius ovatus, transversus, seta simplex glabra.. Abdomen suborbiculare. Alarum cellula marginalis aperta, submarginalis pediformis, nervus submarginalis haud flexuosus; cellula basilaris prima praelonga, postica prima apice marginem attingens. Femora postica haud inerassata. 1. Macrometopia atraP h. D. atra nitidissima; scutello margine longe et dense albo-ciliato; alis pallidissime luteis, nervis nigris; parte anteriore tibiarum ferruginea. Long. 5 lin., extens. alar. 11 lin. Specimen prope Corral Martio 1859 cepi. Der Stirnhöcker, welcher die Fühler trägt, ist ganz wie bei Sterphus, schwarz, glänzend, mit abstehenden schwarzen Härchen bekleidet, die Augenränder weisslich schimmernd. Die beiden ersten Fühlerglieder sind länger, aber zusammen kaum so lang als der längere Durchmesser des dritten. Das Untergesicht nicht weiter nach unten als bei Sterphus, bildet an der Mundöffnung drei Zähne, von denen der mittelste ausgerandet ist, es ist der Länge nach beinah gekielt mit einem schwachen Höcker, schwarz glänzend, im obern Theil mit zwei grauschimmernden Striemen, die bevor sie den Mund erreichen, spitz auslaufen. Palpen dünn, fadenförmig, nach !) w@ngog lang und WETWwzoV Stirne. Aufzählung der chilenischen Dipteren, 74 oben gebogen. Die Augen sind dicht mit weissen Härchen bekleidet. Die Brust ist sehr glänzend, obgleich sie weisse aufgerichtete Härchen trägt; an den Seiten ist sie länger behaart. Sehr auffallend sind die zahlreichen, in mehrere Reihen gestellten, weichen weissen Haare am Rande des Schildehens. Der Hinterleib ist ebenso glänzend und ebenso behaart wie die Brust. Die Beine sind ziemlich lang und fein behaart. Die Unterseite der Tarsen hat bräunlich weisse Borstenhaare. Bräunlichweiss sind auch die Haftlappen. Die Klauen, welche viel kleiner als bei Sterphus sind, sind schwarz. Penium 1) Ph. Corpus satis latum, parallelum,, depressum „ dense pubescens. Oculi hirsuti, in mare contigui. Facies absque prominentia. Antennae breves, in protuberantia frontis sitae, articulo tertio ovato, seta breyi, glabra. Alae cellula marginalis aperta, submarginalis pediformis, nervus submar- ginalis omnino rectus. Femora postica tenuia, inermia; tibiae posticae paullulum areuatae. Die falsche Ader ist kaum merklich. Scheint Zristalis am nächsten zu kommen „ wovon es sich sogleich durch die gerade , nicht geschwungene Submarginalader, und das nicht vorspringende Epistom unterscheidet. 1. Penium triste Ph. P. omnino nigrum; corpore pilis flavis dense vestito; alis infumatis, tibiis luteis, medio nigris. Long. corp. 5 lin., latit. thor. 2 lin.; extens. alar. 10 lin. Specimen masc. prope Corral captum suppetit. Der Scheitel ist schwarz, glänzend, mit langen schwarzen Haaren besetzt, die braunen Augen mit schwarzgrauen Härchen, der Stirnhöcker mit schwarzen, das Gesicht mit weisslichen Haaren. Die Gestalt des Kopfes, von der Seite gesehen, ist ganz wie sie Bigot von seiner Chei- losia aurantipes abbildet, während Cheilosia nach Macgq. eine face & pro6- minence au milieu hat. Brust, Schildehen, Hinterleib sind kohlschwarz, mit aufrecht stehenden gelblichen Härchen dicht bekleidet. Die Schenkel sind schwarz, dünn, und ziemlich lang behaart, ebenso wie die Schienen, die Haare sind. ... Die Schienen sind gelb, am hellsten die hinteren, und haben das mittlere Dritttheil schwarz. Die Tarsen erscheinen gelb, indem sie mit anliegenden, goldglänzenden Härchen dicht bekleidet sind. Klauen ziemlich klein, schwarz. Schwinger hellgelb. Vielleicht gehört Cheilosia aurantipes Big. l. c. p. 297 ee Als Art unterscheidet sie sich aber jedentalls 1. durch „sehr kurze“ Haare des Gesichtes; 2. durch grösstentheils orangengelbe Beine, an denen nur die erste Hälfte der Schenkel schwarz, und ein an den hinteren Beinen 1) zonviov, Name eines Insektes. 742 Dr. R.A.Philippi: wenig deutlicher Ring der Schienen braun ist; 3. durch gelbliche, nicht schwärzliche Flügel. Pia!) Ph. Corpus latum, depressum, subglabrum, nitidum. Oeuli glabri, in mare contigui. Facies margine orali prominens, antennas in proeminentia, et infra eas tuberculum gerens. Antennarum brevium artieuli primi breves, tertius suborbieularis, seta glabra. Alarum cellula marginalis aperta, submarginalis pediformis, nervus submarginalis haud sinuosus. Femora postica tenuia, inermia, tibiae posticae paullulum arcuatae. Von voriger Gattung durch beinahe kahlen Körper, kahle Au- gen, den Höcker des Gesichtes verschieden. Die falsche Ader fehlt gänzlich. Pia cyanea Ph. D. azurea; facie flava, dense pubescente, praeter proeminentias atras, glabras, nitidissimas; antennis aurantiaeis; alis vix infumatis, cellula stigmaticali flavescente; corpore subtus pedibusque nigris. Long. corp. 3, lin., extens. alar. 8 lin. Ex itinere Illapelino attulit orn. Landbeck J. Scheitel und Hinterkopf sind blauschwarz, glänzend, mit schwarzen nach vorwärts gerichteten Borsten besetzt. Das Gesicht ist blassgelb, auf dem Stirnhöcker mit einigen abstehenden weissen Börstehen, sonst mit feinen anliegenden Härchen bekleidet, bis auf die Höcker unter den Fühlern und den Mundrand „ welche schwarz, kahl und glänzend sind. Die Wangen sind schwarz, und wie das Untergesicht mit weissen Härchen spärlich bekleidet. Brustrücken, Schildchen und Hinterleib ungemein glän- zend , prachtvoll stahlblau, wenn auch mit aufgerichteten schwarzen Härchen bekleidet; auf der Brust zwei schmale graue, vorn genäherte, hinten divergirende Striemen, die kaum die halbe vordere Länge ein- nehmen. Hinterleib breit, länglich-eiförmig. Flügeladern schwarz. Gegend des Stigma gelb. Schenkel mit ziemlich langen weissen Härchen beklei- det, Schienen und Tarsen mit eben solchen, anliegenden. Klauen klein, schwarz, Schwinger schwärzlich. Eristalis Latr. Blanchard beschreibt bei Gay folgende drei Arten; ich kenne deren zwei mehr. 1. Eristalis eleyans Macg. „Von Coquimbo ete.“ Von Santiago bei Valdivia. 2. E. quadraticornis Macg. „Von Coquimbo ete.* Von Santiago bis Valdivia, häufig. 1) Eigenname. = Aufzählung der chilenischen Dipteren. 743 3. E. testaceiscutellatus Macgq. „Von Coquimbo ete.* Von Santiago bis Valdivia häufig. 4. E. chilensis Ph. E. vertice, antennis, margine oris nigris, facie omnino fulva; thorace nigro, haud vittato; scutello fulvo, unicolore; ab- domine nigro, pilis brevibus albis hirto, (marginibus segmentorum albis nullis), in segmento secundo utrinque flavo maculato. Long. corp. 5%, lin., extens. alarum. 10 lin. Semel prope Santiago cepi. Das Gesicht ist rothgelb, selbst der Höcker. Auf dem die Fühler tragenden Stirnhöcker stehen schwarze, auf dem Hinterkopf, Brust und Hinterleib dicht aufgerichtete weisse Härchen. Der dritte und der vierte Hinterleibsring haben am Grunde eine in der Mitte unterbrochene kahle, metallisch glänzende Querbinde, die Unterbrechung und die hintere Hälfte der Segmente sind dicht behaart. Die Flügel sind etwas gelblich. Die Schenkel sind schwarz, ebenso mehr oder weniger die Spitze der Schienen, sonst sind Schienen und Tarsen gelb. Die Augen sind kahl. 5. E. concolor Ph. E. aeneus; oculis glabris, rufis, nigro-punctatis; alis hyalinis; pedibus nigris, basi tibiarum omnium et articulo primo tarsorum anteriorum luteis. Long. corp. 5 lin., extens. alar. fere 10 lin. Speeimen prope Valparaiso lectum ornat. Det. Hartwig debeo. Scheitel und Stirne sind dunkel broneegrün, mit braunen Längs- streifen, und mit ziemlich langen gelblichen Haaren bekleidet. Das Unter- gesicht ist weiss, mit weissen Haaren besetzt, nur der Höcker im Centrum desselben ist kahl, schwarz und glänzend. Augen hellbraun, mit schwar- zen Punkten, die nach oben zusammenfliessen. Brust und Hinterleib sind ziemlich dicht mit gelblichen Härchen bekleidet. Flügel wasserhell, Adern braun; die cellula mediastina ist kaum länger als die marginalis. Die Spitze der Schenkel ist hellgelb, ebenso die erste Hälfte der Schienen an den vorderen Beinen; an den Hinterbeinen ist nur etwa der vierte Theil der Schienen gelb. Helophilus Meig. 1. Helophilus luctuosus Bigot An. Soc. entom. Ser. 3.tom. V. p. 296. Ohne Angabe des Fundortes. Ist mir unbekannt, wenn es nicht mein Priomerus luctuosus ist. 2. H. pietus Ph. H. fronte et facie luteis; antennis nigris; thorace nigro, albido-quadrivittato; scutello lutescente; abdomine nigro, guttis bis tribus flavis albidisve ornato; pedibus nigris, genubus fulvis. Long. 5 lin., extens. alar. 11 lin. Collectio Ferd. Paulsen. Ein Weibchen. Der dunkelbraune Scheitel setzt gegen die bräun- lich gelbe Stirn scharf ab, und ist wie diese mit schwärzlichen Haaren Ba. XV. Abhandl. 95 0 144 Dr.R.A. Philippi: besetzt, während die Haare des Hinterkopfes blassgelb sind. Die Augen sind kahl, der Backenbart weiss, der Gesichtshöcker springt ziemlich stark vor, und das Gesicht ist ziemlich nach unten in eine Spitze verlängert. Die atlasgrauen Striemen der Brust sind an den Seiten weniger deutlich als in der Mitte, Brustrücken und Schildchen sind mit gelblichen, ziem- lich langen, aufgerichteten, der sammtschwarze Hinterleib nur mit sehr kurzen Härchen bekleidet. Derselbe hat auf dem zweiten Segmente zwei gelbe, auf dem dritten und vierten zwei weisse, quere Tropfen, nahe am Seitenrand. Die Hinterschienen sind stark gekrümmt aber ohne Dorn am Ende; die zwei oder drei letzten Glieder der Vorder- und Mittel- tarsen sind gelb. Dolichogyna Macgq. Dolichogyna fasciata Macgq. Gay VII. p. 408. t. 4. f. 8. „Scheint gemein bei Coquimbo.* Gemein bis Valdivia. In der Abbildung von Gay fehlen die gelben Striemen des Brust- rückens. Männchen und Weibchen unterscheiden sich dureh Färbung; die gelben Flecke des Hinterleibes sind bei den g' grösser, lebhafter, der Hinterleib stärker behaart; bei den @ sind die Flecke weisslichgelb. Tropidia Meig. 1. Tropidia rubricornis Ph. Tr. facie albida; antennis rubris; tho- race nigero; abdomine nigro, segmentis primo et secundo utringue macula magna lutea notatis, margineque segmentorum omnium luteo; tibiis luteis, postieis nigro-annulatis. — Long. 3°4 lin., extens. alar. fere 6 lin. Speeimen in prov. Colchagua lectum servo. Es ist ein Männchen. Die kahlen Augen stehen dicht beisammen. Der fühlertragende Stirnhöcker springt stark vor, und vor demselben senkt sich ein geradliniger Kiel bis zur Mundöffnung, welche nicht vorspringt und sehr schmal und eng ist. Die Fühler sind kurz, nur halb so lang als das Gesicht, das letzte Glied beinahe breiter als lang. Der Körper ist beinahe kahl, mit äusserst kurzen Börstchen besetzt, so dass er bei ober- tlächlicher Betrachtung puuktirt erscheint. Der Hinterleib ist schmal, linearisch. — Der nervus submarginalis der Flügel ist kaum etwas ge- schwungen; die erste hintere Zelle erreicht mit ihrer Spitze beinahe die Flügelspitze, Die vorderen Schenkel sind bis auf die gelbe Spitze schwarz, die Schienen und Tarsen gelb. Die Hinterschenkel sind sehr verdickt, oben stark gebogen, unten mit einem vorspringenden grösseren und meh- reren kleinen Zähnen versehen, ganz schwarz; die Hinterschienen etwas gekrümmt, braungelb, mit einem schwärzlichen Ring im oberen Drittheil und mit schwärzlicher Spitze, die Tarsen oben bräunlich, unten gelb. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 745 2. T. nigricornis Ph. Tr. facie argentea; antennis et carina faciali nigeris; thorace et scutello nigro-aeneis; abdominis segmentis primis luteis, quarto nigro-aeneo postice albo-marginato; pedibus atris. — Long. corp. 4 lin., extens. alar. 7'/, lin. Ad radicem Andium prov. Santiago cepit orn. Ferd. Paulsen me- cumque communicavit. Ein Männchen. Das Gesicht ist silberweiss, aber der Kiel kahl, schwarz und glänzend. 3. T. flavimana Ph. Tr. facie pallide flava; antennis rufo-fulris; cor- pore nigro; abdomine maculis quatuor flavis ornato; alis paullulum infus- eatis; pedibus antieis omnino flavis, reliquis luteo- et castaneo-annulatis. — Long. 3%, lin., extens. alar. 6 lin. In prov. Santiago rara. Ich besitze nur ein Männchen. Die Fühlerborste ist dunkelbraun. Das Schildehen ist gelb gesäumt. Der erste Hinterleibsring ist schwarz, der zweite hellgelb, sein Vorderrand, sein Hinterrand und ein Längsstreifen in der Mittellinie sind schwarz, so dass zwei hellgelbe Flecke entstehen; der dritte Ring ist ebenso, nur ist der Vorderrand nicht schwarz und der Hinterrand hat einen schmalen, gelben Saum; der vierte ist schwarz mit gelbem Hinterrand; der fünfte ganz schwarz. (Der Hinterleib ist also wie bei Xylota pipiens.) Die Vorderbeine sind ganz gelb; die Mittelbeine gelb mit einem schwarzbraunen Ring am Schenkel und einem schwarzen Fleck- chen an der Schiene; die Hinterschenkel sind schwarz mit gelber Wurzel, die Hinterschienen braun mit gelbem Ringe in der Mitte, die Hintertarsen braun. — Das Gesicht ist kurz, mit schwachem Längskiel. Das letzte Drittel oder Viertel des Hinterschenkels springt unten in Gestalt einer zusammengedrückten Lamelle dreieckig hervor, welche mit nach hinten gerichteten Dornen besetzt ist, Der Submarginalnerv ist ziemlich gerade. Die Schwinger sind weiss. Syrphus L. Blanchard hat folgende neun Arten, von denen mir zwei unbekannt sind; ich kenne deren vier mehr. | 1. Syrphus Gayi Macg. (testaceicornis Ejusd.) Gay VII. p. 409, „Coquimbo“, geht bis Valdivia, ist nicht häufig. 2. 8. similis Blanch. Gay |. e. p. 410. „Santa Rosa.“ Von Santiago, sehr selten. 3. 8. melanostoma Macg. (latefascies Ejusd.) Gay p. 440. „Coquimbo.“ Bis Valdivia häufig. Ich kann an keinem Exemplare finden, dass die Seiten der Brust blassgelb sind, sie sind so broncegrün wie der Rücken. #4. S. seumaculatus Maeg. Gay VIL p. 411. 95 * 746 Dr.R.A. Philippi: „Wahrscheinlich auch von Coquimbo.*“ Ist mir unbekannt. 5. 8. Macquarti Blanch. Gay VIl. p. 411. „La Serena.“ Geht bis Valdivia. 6. 8. calceolatus Macqg. Gay VI. p. 411. „Coquimbo und anderwärts.“ Scheint in ganz Chile gemein zu sein. 7. 8. productus Macg. Gay VII p. 412. „Von Coquimbo.* Es ist keine Grösse angegeben und scheint nur das g' beschrieben zu sein. Dieses ist 4 Linien lang mit 7%, lin. Flügel- spannung. Ich besitze diese Art auch von Valdivia. Als Weibchen rechne ich dahin eine Fliege mit kurzem, länglich eiförmigem Hinterleib und drei Paar weit grösseren gelben Flecken, auf welehe freilich der Name productus nicht passt. 8. 8. auropulveratus Macq. Gay VII. p. 412. „Von Santiago ete.“ ist mir durchaus unbekannt. 9. S. fenestratus Macg. Gay VII. p. 413. „Umgegend von Santiago.“ Sehr gemein bis Valdivia. Die atlas- grauen Querbinden des Hinterleibes sind in der Mitte unterbrochen, was a. a. O. nicht angegeben ist. 10. 8. poeeilogaster Ph. S. facie rufa, vertice virescente; antennis fuseis; thorace viridi-aeneo; scutello flavescente; abdomine supra nigro, guttis sex luteis ornato, apice nigro; pedibus fulvis, coxis femorumque basi nigris; alis vix infuscatis. — Long. 4Y, lin., extens. alarum 10 lin. In praedio meo Valdiviano cepi. Es liegen zwei Weibchen vor. Der Körper ist mit weisslichen Här- chen bekleidet, nur die Stirne trägt. wie gewöhnlich, schwarze Härchen. Von $. Gayi unterscheidet sich diese Art leicht durch die dunkleren Fühler, die weissliche nicht gelbe Behaarung, die geringe Grösse der gelben Flecken des Hinterleibes (bei Gayi nehmen sie mehr Raum ein als die schwarze Grundfarbe) und die ganzschwarze Spitze desselben. Näher scheint S. sexmaculatus zu stehen; dieser soll einen hellgelben (flavus) Kopf, grosse gelbe Flecke und braunrothe Spitze des Hinterleibes haben. Von einer broncegrünen Farbe der Stirn und des Scheitels ist bei seemaculatus auch keine Rede. 11. 8. hortensis Ph. $S. facie flava, vitta nigro-aenea a vertice usque ad os producta; thorace viridi-aeneo, lateribus flavo; seutello flavo; abdomine lineari, nigro; guttulis duabus flavis in segmentis quatuor abdo- minis; pedibus luteo-ferrugineis. — Long. 3'/, lin., extens. alar. 7 lin. In hortis Santiago etc. usque ad Valdiviam frequens. Der Körper ıst mit weisslichen Härchen, die Stirn, wie gewöhnlich, mit schwärzlichen bekleidet. Sehr charakteristisch ist die breite bronce- grüne, lebhaft glänzende Strieme des Gesichtes. Die Fühler sind gelb, das obere Drittel des letzten Gliedes aber braun. Die gelbe Strieme an den Seiten der Brust reicht vom Vorderrand bis an die Flügelwurzel. An — . Aufzählung der chilenischen Dipteren. 747 den Seiten sind ein paar hellgelbe Flecke. Die beiden ersten gelben Flecken des Hinterleibes sind quergestellt, die folgenden stehen schräg und berühren sich bisweilen. Die Hinterschienen haben in der Mitte einen hellen Fleck. Ich besitze eine Varietät, ein @, bei welchem die broncegrüne Strieme über den Fühlern durch eine gelbe Querlinie ‘unterbrochen ist, und sich dann in Gestalt einer schmalen Linie nach unten fortsetzt. Es fehlen die schwarzen Striemen zwischen Auge und Mund und die Beine sind ganz hellgelb. Doch möchte ich sie vor der Hand nicht als eigene Art betracten. 12. S. chalconotus Ph. S. capite aeneo, facie albo-micante; antennis rufo-fuscis; thorace scutelloque aeneis; abdomine nigro, maculis bis qua- tuor luteis ornato; pedibus luteis, tarsis nigrescentibus. — Long. corp. 32% lin., extens. alar. 8 lin. Semel prope Santiago cepi. Scheitel, Stirn und Gesichtshöcker dunkel broncegrün, das Gesicht unter der Lupe weiss mit zahlreichen kreisrunden dicht gedrängten, broncenen Fleckchen. Die ersten Fühlerglieder dunkelbraun, das letzte braunroth bis auf das obere Drittel, welches dunkelbraun ist. Der Körper ist mit weisslichen Härchen bekleidet. Die Brust, oben und unten, und das Schildchen dunkel broncegrün, die Hüften, Schenkel nud Schie- nen sind rothgelb. Von S.melanostoma sogleich durch das dunkel bronce- grüne Schildehen und die weit geringere Grösse verschieden. 13. 8. interruptus Ph. S. facie scutelloque flavis; antennis rufis; thorace aeneo; abdomine nigro, faseiis quatuor luteis medio interruptis pieto; pedibus flavis. — Long. 3Y, lin., extens. alar. 7 lin. Frequens ab Illapel inde usque ad Valdiviam. Anfangs habe ich diese Fliege für eine blosse Varietät von S. cal- ceolatus gehalten, allein man findet nie einen Uebergang. Zwischen g' und © ist wie bei jener Art, vom Kopf abgesehen, kein anderer Unterschied, als dass letztere einen etwas breiteren Hinterleib hat. Die Zeichnung auf demselben ist allerliebst. Jede Hälfte der gelben Binde ist am Vorder- rande concay ausgebogen und nach der Mitte hin vorgezogen und wie in ein Knöpfchen abgerundet; auch haben die Seiten des Hinterleibes eine schmale gelbe Einfassung, welche bei S. calceolatus fehlt. Doros Meig. Doros? odyneroides Ph. D.corpore atro, opaco; antennis pedibusque rufis; abdomine basi valde coaretato, margine postico segmenti secundi tertiique flavo; alis striga mediana nigra, ante eam rufis, pone eam hya- linis. — Long. 6 Im., extens. alar. 11), lin. Specimina duo prope Corral capta suppetuut. 748 Dr. R.A. Philippi: Vom Scheitel bis zur Wurzel der Fühler verläuft die Stirne in einer Ebene, dann ist das Gesicht etwas ausgehöhlt und der Mundrand wieder vorspringend, was nicht mit Dorsos übereinstimmt, von der Maequart sagt: tete obtusement conique, face convexe a pro@eminence. (Hist. nat. de ins. Dipt. I. p. 519.) Das Gesicht und der die Fühler tragende Höcker sind kahl, die Stirn mit kurzen schwarzen Härchen, der Scheitel mit schwarzen Borsten besetzt. Die Fühler sind ganz und gar rothgelb oder-fuchsroth, seibst ihre Borste, welche kahl ist, der Rüssel ist schwarz, die Palpen spatelförmig, ziemlich lang. Auch dies will nicht recht mit Doros stimmen. Das erste und zweite Hinterleibssegment zusammen sind so lang als die Mittelbrust und genau in der Mitte der Länge eingeschnürt. — Die Schwinger sind braunroth mit gelbiichem Stiel. Die Hälfte der Hinter- schienen und die Hintertarsen sind schwarz. Augen kahl. Ocyptamus Serv. Wie bei der vorigen Art, so bin ich bei der gegenwärtigen zweifel- haft wegen des Genus. Ocyptamus? valdivianus Ph. O. facie alba, antennis rufis; cor- pore supra aeneo; abdomine maculis quatuor luteis ornato; pedibus lutes- centibus: — Long. 5 lin., extens. alar. 9 lin. In prov. Valdivia, in praedio meo cepi. Die kahlen Augen stossen beim g' zusammen. Der Scheitel ist broncegrün und mit weissen Haaren besetzt. Das Gesicht schimmert weiss, ist unter den Fühlern ausgehöhlt und hat ein ziemlich stark vorspringendes Epistom. Die braungelben oder braunrothen Fühler stehen in der halben Höhe des Kopfes auf einem bedeutenden, kegelförmigen Vorsprung; das dritte Glied ist kreisrund, mit langer, kahler, schwarzer Borste. Der Rüssel ist am Grunde und an der Spitze hellgelb, in der Mitte gelbbraun, ‘die Palpen sind fadenförmig. Brust und Schildchen sind kahl, dunkel bronce- grün, die Seiten der Brust sind weiss. Der Hinterleib ist schmal, linearisch, vorn nicht verschmälert, aber gegen das Ende verdickt und abgerundet, oben kahl, broncegrün, mit zwei Paar gelblichen Flecken geziert, das erste Paar auf dem zweiten Ring lang, schmal, seitlich gestellt, die auf dem dritten Ring kürzer, auf die hintere Hälfte beschränkt, bisweilen in der Mitte zusammenfliessend. Unten ist der Bauch gelb, mit dunkler Spitze. Die Seiten der Brust und des Hinterleibes tragen ziemlich lange weisse Haare. Die Flügel sind wasserhell mit gelblichem oder bräunlichem Stigma. Die Beine gelblich, ins Braune fallend. Beim Weibchen ist der Hinterleib kürzer, breiter, am Ende dreieckig, das letzte Segment mit gelblichen Seitenrändern. .. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 749 Cheilosia Meier. Cheilosia aurantipes Bigot. Ann. Soc, entom. Ser. 3. Tom. V. P.'297: Ohne Angabe des Fundortes. Ist mir unbekannt. Bacha Fabr. 1. Bacha melanorrhina Ph. B. corpore obscure aeneo; facie flava, macula sub antennis nigro-aenea; dorso thoraeis flavido-limbato, lateribus fliavo-maculatis, margine angusto scutelli maculisgque parvis ad latera ab- dominis flavis; alis paullulum infumatis; pedibus posticis omnino nigris. — Long. 6 lin., extens. alar. 44 lin. In praedio meo Valdiviano speeimen cepi. Scheitel und Stirn bis zum Fühlerhöcker sind dunkel broncegrün, das Gesicht schwefelgelb mit dunkel broncegrünem Gesichtshöcker. Fühler schwarz, Rüssel schwefelgelb. Die Brust hat oben zwei. gelbweisse Strie- men, die bis zur Flügelwurzel reichen und an den Seiten grosse weisse Flecke, die fast mehr Raum einnehmen als die Grundfarbe: Der Hinter- leib ist am Grunde nur wenig verschmälert, das erste Segment hat eine gelbe, geschwungene Längsbinde an jeder Seite; das zweite, dritte, vierte haben einen hellgelben, dreieckigen Fleck jederseits am Grunde. Die Flügel sind etwas getrübt und die Stigmazelle bräunlich. Die Schenkel der vorderen Beine sind gelb, oben schwarz; die Schienen am Grunde hell, gegen die Spitze sowie die Tarsen schwärzlich. Die Hinterbeine sind durchaus schwarz. 2. B. flavieornis Ph. B. facie antennisque flavis; thoräce supra aeneo, lateribus omnino flavo; abdomine nigro-aeneo, lateribus flavo-ma- culato; alis hyalinis, pedibus flavescentibus. — Long. 5 lin., extens. alar. 10 lin. Pariter in praedii mei Valdiviani. nemoribus cepi. Scheitel und Stirn sind bis zum Fühlerhöcker broncegrün, aber das Gesicht, nebst dem Höcker weisslich gelb. Der Rüssel ist gelbweiss, die Fühler braungelb. Die Oberseite der Brust, Schildehen und Hinterleib sind broncegrün, wie bei der vorigen Art. Die Flügel sind fast ganz wasserhell, nur die Stigmazelle etwas getrübt. Sämmtliche Beine sind hell, gelblich, auf der oberen Seite etwas bräunlich. Die Schwinger braun auf weissem Stiel. 3. B. lugubris Ph. B. omnino atra, thorace aeneo - micante; alis _ valde infumatis, fuscis. — Long. 6 lin., extens. alar. 10, lin. Prope Coral invenit orn. Krause. Scheitel und Stirn sind mit schwarzen Härchen besetzt; die Seiten 750 Dr. R.A. Philippi: des Gesichts sind dunkelgelb, die breite Mitte dunkel schwarzgrün. Die Fühler sind klein; das letzte Glied rothbraun, Brust und Hinterleib sind durchaus grünschwarz, mit Metallglanz. Die Schenkel der vorderen Beine sind unten mit langen, feinen weissen Härchen besetzt, die der Hinter- beine sind kahl. Zwei gelbe Flecke an jeder Seite des Hinterleibes fallen wenig in die Augen, am meisten der hintere, der sich auf den Bauch fortsetzt. Im März d. J. habe ich in Corral ein Exemplar erhalten, bei dem das Gesicht an den Seiten hellgelb ist, eine gelbe, wenig in die Augen fallende Längsbinde vom Vorderrand der Brust jederseits bis zum Ursprung der Flügel reicht, und die gelben Flecke an den Seiten des Hinterleibes heller, grösser und sehr auffallend sind, die beiden hinteren vereinigen sich auf dem Bauch zu einer Binde. Die Augen stossen zusammen. 4. B. conopida Ph. B. nigra, facie rufo-castanea; striga abbreviata antica thoracis, scutello, basi segmenti secundi abdominis, margine angusto segmentorum 2. 3. 4.,genubus, basique tibiarum flavis; alis hyalinis puncto centrali et stigmate elongato nigrieantibus. — Long. 6 lin., extens. alar.9'/,lin. Specimen ab orn. Ferd. Paulsen captum in prov. Santiago. Der Leib erscheint auf den ersten Blick kahl, ist aber in Wirklich- keit mit sehr kurzen Härchen bedeckt. Die Fühler sind schwärzlich. Das zweite Glied des Hinterleibes ist sehr dünn, ceylindrisch, und nimmt fast den dritten Theil der ganzen Körperlänge ein; die folgenden sind breit, birnförmig. Die hellgelbe Strieme der Brust fängt am Vorderrand an und erreicht nicht die Flügelwurzel. Die Mediastinalzelle der Flügel ist anfangs gelblich, dann schwarz; eine abgekürzt schwärzliche Querbinde in der Mitte der Länge am Ende der ersten Basilarzelle. 5. B. valdiviana Ph. B. fronte, thorace, scutelloque aeneis; facie flava; abdomine aeneo, flavo-annulato; alis hyalinis fusco-tripunctatis, pedibus testaceis. — Long. 4 lin., extens. alar. 6 lin. In porta Corral sub finem Martii 1859 cepi. Die Fühler sind hellgelb, am obern Rand dunkelbraun; der Rüssel braun, die Taster hellgelb. Beim Männchen ist die Brust einfärbig, beim Weibchen zeigt sie drei gelbe Striemen, auch hat bei diesem das Schild- chen einen gelben Rand. Brust und Schildehen sind kahl, der Hinterleib schwach flaumhaarig. Von den blassgelben Binden des Hinterleibes haben die ersten beiden Glieder je zwei Binden, das dritte Glied nur eine am Grunde; diese Binden gehen rund um den Leib und sind auf der Bauch- seite am breitesten, auf der Rückenseite schmal. Die Beine sind schal- gelb, die Tarsen dunkler. Die Flügel sind glashell, das Flügelmal dunkler, auch die beiden Queradern sind bräunlich eingefasst, was beim @ mehr auffällt als beim g; sämmtliche Längsadern erreichen den Rand. SI or m Aufzählung der chilenischen Dipteren, Hybotidae Meig. Zu dieser Familie rechne ich eine kleine Fliege, die ich in keine der bekannten Gattungen unterbringen kann. Sphicosa Ph. Caput parvum, globosum. Proboseis horizontalis, capite longior; palpi (brevissimi?). Antennae in media attitudine capitis insertae, triar- tieulatae; articulis duabus basalibus subaequalibus, brevibus; tertio ovato- oblongo, acuminato; stylus terminalis brevis, eylindricus. Thorax con- vexus; abdomen conicun, thoracem bis aequans. Alae cellulis submargi- nalibus duabus; posterioribus tribus; anali brevissima, minima, clausa. Pedes mediocres, femora postica haud elongata, neque inerassata. Durch das Vorhandensein von zweiSubmarginalzellen ausgezeichnet. Sphicosa nigra Ph. Sph. omnino atra; alis hyalinis. — Long. corp. 1°, lin. Bei Santiago im October 1859 gefangen. Scheitel und Hinterkopf sind mit schwarzen, mässig langen Borsten besetzt, ebenso die Brust. Der Hinterleib ist ziemlich kahl. Der Rüssel ist etwa 1Y/, mal so lang als der Kopf, die Fühler fast eben so lang als dieser. Die Beine sind mässig behaart, ziemlich gleich lang; die Schenkel einfach, ziemlich dünn, die Schienen so lang als die Schenkel; die Tarsen fast so lang als die Schienen. Zwei Haftlappen. Scelolabes 1) Ph. Caput globosum. Antennae articulis duobus primis brevibus, sub- eylindrieis, subaequalibus, tertio antecedentes fere bis aequante, vix latiore, acumirato, seta fere aeque longa terminato. Proboscis brevissima (in cavitate buccali recondita). Alarum cellula submarginalis unica, posticae tres; analıs clausa, parva; basiliares duae, elongatae, aequales; discoidalis. Abdomen gracile subeylindricum. Pedes anteriores simplices, postiei raptatorii. Die Bildung der Fühler und der kurze Rüssel sind ziemlich wie bei Brachystoma, allein die Hinterbeine sind von Pachymeria und das Aderwerk der Flügel ist wie bei Fybos, nur ist die Analzelle kleiner. Scelolabes bivittatus Ph. Sc. thorace nitido, fulvo, atro-bivittato; abdomine nitido, fulvo et castaneo-annnlato; alis hyalinis; pedibus testa- ceis. — Long 3), lin., extens. alar. 8 lin. — V. tab. IV. f. 1. N) on&Aog, Schenkel, Auußavew, ergreifen, der mit den Schenkeln ergreift. Bd. XV. Abhandl, 96 752 Dr. R.A. Philippi: In prov. Valdivia marem cepi. Der Kopf ist hinten aschgrau. Die beiden ersten Fühlerglieder sind rothgelb, das dritte schwärzlich. Die Brust ist stark gewölbt, glänzend, mit feinem kurzem Flaum bedeckt, zwei lange schwarze Borsten stehen am Ursprung der Flügel, etwas entfernt von einander; zwei am Hinter- rand des Schildehens. Die Schwinger sind hellgelb. Die Schenkel sind mit ziemlich langen, steifen Haaren besetzt, die Schienen sind kurz und dicht behaart und haben die eine und andere Borste; die Hinterschenkel sind verlängert und verdickt; ihre Schienen eingeschlagen, kaum 2/ so lang. Homaloenemis !) Ph. Caput parvum globosum. Antennarum articulus secundus elon- gatus, lanceolato- subulatus, apice sensim in setam continuatus. Proboseis recondita. Thorax valde gibbosus. Alarum cellulae submarginales duae, cellulae posteriores tres, analis elongata. Femora non incrassata, tibiae apice nec non articuli duo primi tarsorum in mare dilatati. Die lange Analzelle ist wie bei /#/ybos, allein die Hinterschenkel sind nicht verdickt, es sind zwei Submarginalzellen vorhanden, die Fühler sind anders beschaffen etc. Homalocnemis nigripennis Ph. H.nigra ; thorace nigro-cinereo, atro- vittato; alis fere nigris. — Long. 2'/, lin, extens. alar. 5Y, lin. E coll. orn. Ferd. Paulsen. Ein Männchen. Der Kopf ist zusammengeschrumpft und der Rüssel ist nicht zu sehen; man erkennt aber, dass die Augen zusammenstossen; die Flügel haben noch das Ausgezeichnete, dass die Ader, welche die Marginalzelle von der Submarginalzelle trennt, sich vor dem Ende nach vorn umbiegt und unter einem rechten Winkel den Vorderrand trifft; im letzten Drittel der Marginalzelle ist ein fast schwarzes Randmal; die zweite Submarginalzelle ist kurz; die Analzelle ist gross, aber die Anal- ader erreicht der Rand nicht. Apaloenemis ?) Ph. Caput globosum. Proboscis horizontalis, brevis, vix ex ore pro- minens. Antennarum articulus terminalis ovatus, apice setam longam, erassiusculam gerens. Thorax satis gibbosus. Alarum cellulae submargi- nales duae, posticae tres, analis minuta. Pedes graciles, femora neuti- quam incrassata. Hat die zweiMarginalzellen mit Hybos, Homalocnemis, Sphicosa gemein, 1) öucAog eben, platt und #vnuıs Schiene. *) analög zart und #vnuıg Schiene. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 753 die kleine Analzelle mit Ocydromia und Leptopeza; die Fühler sind wie bei letzterer Gattung, von der sich Apalocnemis durch drei vollständige Hinterzellen und zwei Submarginalzellen wesentlich unterscheidet; Sphi- cosa hat ganz andere Fühler, langen Rüssel etc. n Apalocnemis obscura Ph. A. thorace cinereo, atro-vittato; antennis abdomineque atris; alis paullo infuscatis; pedibus piceis, tibiis tarsisque pallide fuscis. — Long. 2Y, lin., extens. alar 5Y, lin. E eoll. ornat. Ferd. Paulsen. Die Augen stossen auf dem Kopf zusammen, also haben wir es wohl mit einem g' zu thun. Von den vier tiefschwarzen Striemen der Brust sind .die seitlichen breiter aber kürzer und ausserdem ist noch auf jeder Seite der Brust ein tief schwarzer Fleck. Das Schildchen ist aschgrau. Der ganze Körper ist mit abstehenden Haaren bekleidet. Die Flügel haben kaum eine Andeutung vom Randmal. Empides Latr. Empis L. Bei Gay finden wir von Blanchard vier Arten aufgeführt, eine beschreibt Bigot a. a. O. 1. Empis catowanthus Bl. p. 372. t. 3. £. 3. „von Coquimbo,* 2. E.. nudipes Macgq. p. 273. „Von Santiago.“ 3. E. pachymera Macg. p. 273. „Von Santiago.“ Nicht gar selten. Das Männchen hat ganz gelbe Schenkel. Die Flügel haben einen, freilich wenig in die Augen fallenden Stigmafleck. _ 4. E. polita Macg. p. 273. „Von Santiago.“ Ich besitze sie auch aus der Provinz Aconcagua. Auch die Hintertarsen sind gelblich. 5. E. variabilis Big. ]. c. p. 291. Ohne Angabe des Fundortes. Findet sich am Fuss der Cordillere "von Santiago. Das Museum besitzt noch folgende Arten: 6. E. poecila Ph. E. capite nigro; thorace rubro, abdomine atro- caeruleo, nitido; pedibus atris; alis nigris. — Long. 5'/, lin., extens. alar. fere 12 lin. Prope Corral in Valdivia lecta. Ich besitze ein Männchen. Zwischen den Augen und unterhalb der Fühler stehen weisse Borsten. Der Rüssel ist etwa zweimal so lang als 96 * 754 Dr. R.A. Philippi: der Kopf. Rücken und Seiten der Brust sind gelbroth, mit schwärzlichen Härchen besetzt; die Unterseite der Brust ist schwarz. Auf dem Rücken derselben erkennt man nur mit Mühe grauliche Striemen. Das Schildehen ist gelbroth, mit einem grossen schwarzen Fleck auf der Oberseite. Der Hinterleib ist glänzend blauschwarz, ins Violette ziehend und mit weissen Härchen besetzt. Die Beine sind tiefschwarz, flaumhaarig, das erste Tarsenglied der Vorderbeine ist nicht ausgezeichnet; die Hinterschenkel sind fast doppelt so lang als die vorderen aber nicht verdickt; die Schie- nen sind so lang als ihre Schenkel. Die Flügel sind schwärzlich, nach vorn selbst tiefschwarz. Schwinger schwarz. 1. E. argyrozona Ph. E. capite nigro; thorace nigro, einereo-stri- gato; abdomine supra nigro, holosericeo, segmentis quarto quintoque argen- teis, subtus cinereo; pedibus pallide fuscis; alis parum infuscatis. — Long. 3 lin., extens. alar. 7'/, lin. Prope Corral cepi. Zwei Weibchen. Die Augen sind dunkelbraun, tief ausgeschnitten. Scheitel und Hinterkopf sind sammtschwarz, letzterer schillert jedoch — von der Seite gesehen — aschgrau; das Untergesicht ist mäusegrau, die Fühler sind schwarz. Der Rüssel ist 1Y,mal so lang als der Kopf, rothgelb mit schwarzer Spitze; die Taster sind schalgelb. Die Brust ist oben schwarz und zeigt im vorderen Theil graue Striemen; an den Seiten und unten ist sie grau. Sehr schön macht sich die silberweisse Binde auf dem sammt- schwarzen Hinterleib; sie nimmt gewöhnlich auch noch den Hinterrand des dritten Ringes ein. Die Beine sind dicht, aber fein und ziemlich kurz behaart. Die Flügel sind nur wenig getrübt, aber die erste Zelle ist schwärzlich. 8. E. Landbecki Ph. E. capite, thorace, abdomineque nigris; mar- gine segmentorum abdominis fusco; peetore griseo; alis hyalinis, stigmate nigricante; pedibus fuseis, articulo primo tarsorum anticorum et mediorum incrassato. — Long. 3 lin., extens. alar. 6 lin. Prope Valdiviam g' cepit orn. Landbeck. Das dritte Fühlerglied fehlt bei meinem Exemplare. Der Rüssel ist zweimal so lang als der Kopf und schwarz; die horizontalen Palpen sind rothgelb, lang behaart. Der Hinterleib endigt mit einer nach oben gerich- teten, halbmondförmigen Platte und einer zweiten, grösseren, welche nach oben in einen langen, fast nach vorn gekrümmten Dorn endet. Die Vor- derschienen sind cylindrisch, erscheinen aber auf den ersten Blick keulen- förmig, indem die Haare, welche sie bekleiden, gegen die Spitze hin immer länger werden, das erste Tarsenglied ist eiförmig, gross, in der halben Länge nach innen gebogen; die Schienen der mittleren Beine sind an der Spitze mit 4-6 Dornen gekrönt, und vom Knie an lang und gleichmässig behaart, das erste Tarsenglied ist auch breit und eiförmig, lang behaart, nach vorne verschmälert, kleiner als das entsprechende Glied der Vorder- Aufzählung der chilenischen Dipteren. 755 beine; «die Hinterschenkel sind nicht verdickt. — Die verbreiterten Tar- senglieder sind wie bei Hilara, aber die kurze zweite Submarginalzelle und der lange Rüssel sind von Empis. 9. E. valdiviana Ph. E. supra nigra, ad latera cinerea; rostro dimi- diam corporis longitudinem aequante, testaceo; alis paullulum infumatis; regione stigmaticali fusca, pedibus testaceis, postieis obscurioribus; tarsis nigricantibus. Long. corp. 2, lin., extens. alar. 5", lin. In praedio meo Valdiviano feminam cepi. Auch die Hüften sind gelblich; die Schwinger sind weiss. Der oben gelbe, unten schwarze Rüssel ist wohl dreimal so lang als der Köpf. 10. E. ochropus Ph. E. einerea; thorace vittis quatuor fuseis; ab- domine subtus flavescente; antennis nigris; alis hyalinis, macula stigma- ticali fusca; pedibus testaceis, tarsis obseurioribus. Long. corp. 2, lin. In eolli S. Cristöval dieto Nov. 1859 marem cepi. Der Rüssel ist fast zweimal so lang als der Kopf, schwarz; die Palpen aber sind weiss, und ebenso die Schwingkölbcehen und Flügel- schuppen. Der Körper ist wenig behaart. Die Beine sind kürzer und die Schenkel verhältnissmässig dicker als bei den meisten Arten. 11. E. flavinervis Ph. E. corpore omnino cinereo; alis hyalinis, nervis flavis; pedibus flavis. Long. corp. 474, In, E prov. Colchagua feminam attulit ornat. Landbeck. Der Rüssel ist sehr kräftig, zweimal so lang als der Kopf, glänzend schwarz. Die Fühler sind eben so grau als die Brust und der Hinterleib. Die Flügeladern sind gelb, was diese Art vor allen chilenischen aus- zeichnet. Schwingkölbehen und Beine, einschliesslich Trochanter und Hüften sind hellgelb, dünn und lang wie gewöhnlich. 12. E. tephrodes Ph. E. corpore omnino einereo; thorace nigro-vit- tato; alis hyalinis, nigro-venosis; pedibus posterioribus subincrassatis. Long. corp. 1'/, lin. Octobri.1859 in colli S. Cristöval cepi. Der Rüssel ist nur wenig länger als der Kopf, tief schwarz, die Palpen sind weisslich. Die Fühler sind ebenfalls schwarz. Die Brust hat schwarzbraune Striemen. Die Flügel sind nur wenig getrübt; die Schwinger weiss. Die Hinterschenkel sind so lang als der Hinterleib. 13. E. graeilipes Ph. D. corpore pedibusque nigris; alis vix infus- catis; probosecide caput cum prothorace aequante; femoribus posticis elon- gatis, tenuibus. Long. corp. 4Y, lin. Prope Corral in prov. Valdivia Martio 1859 © cepi. Die Brust ist oben mit einzelnen langen Haaren besetzt. Die Beine sind auffallend dünn; die Hinterschenkel ragen noch etwas über den Hinterleib hinaus, die Schienen sind so lang als die Schenkel. 14. E. brachystoma Ph. E. cinerea, rostro capite breviore, nigro; 756 Dr. R. A. Philippi: alis hyalinis iridiscentibus; pedibus fuseis, postieis elongatis, incrassatis, valde villosis. Long. corp. 2 lin., extens. alar. 4 lin. In prov. Valdivia @ cepi. Auf den ersten Blick der E.tephrodes ähnlich, allein doch sogleich durch den kurzen Rüssel, die längeren Hinterbeine, deren Schenkel und Schienen stark verdickt und sehr dicht mit ziemlich langen, steifen Haaren besetzt sind, zu unterscheiden. Die Fühler sind schwarz und genau so wie bei den andern Empis-Arten beschaffen, von denen der kurze Rüssel sehr abweicht. 15. E. fulwa Ph. E. antennis proboscideque basi fulvis, apice nigris; thorace fulvo, vittis tribus nigris ornato; abdomine supra. nigro, subtus fulvo; alis infuscatis; pedibus fulvis, tarsis nigricantibus. Long. 4 lin. Corral in prov. Valdivia. Ich fing im März 1859 ein Männchen, Die Stirn ist breit, dunkel rostgelb, mit einer breiten, sammtschwarzen Längsbinde. Der Rüssel ist so lang als der Kopf. Von den drei Striemen der Brust ist die mittlere breit, die seitlichen schmal, jede trägt eine Reihe Borsten. Die Schenkel sind ziemlich gleich lang; das erste Tarsenglied an den Vorderbeinen ist verdickt. Am Ende des Hinterleibes sind zwei grosse, halbmondförmige - Lamellen, deren oberer Winkel spitz und frei ist, und in eine hori- zontale, nach vorn gerichtete Borste ausläuft. Aehnlich wie bei E. Landbecki. 16. E. dumetorum Ph. E. cinerea; thorace nigrivittato; abdomine apice luteo; alis hyalinis; pedibus nigris; femoribus postieis basi et subtus luteis; proboseide nigra, caput ter aequante. Long. 31, lin., extens. alar. 6'/, lin. Prope Santiago © cepi. Kopf und Brust sind mit einzelnen schwarzen Borsten bekleidet. Der Hinterrand des Schildchens ist gelb, das Hinterschildehen grau, mit schwarzer Mittelstrieme. Der Rand des ersten Hinterleibssegmentes ist gelb, die letzten Segmente sind ganz gelb. Die Schwinger sind weiss; die Hinterschenkel nicht verdickt. Der in der hinteren Hälfte gelbe Hinterleib, der lange Rüssel, der Mangel des Stigmaflecks unterscheiden sie von E. nudipes, die schwarzen, nicht gelben Hinterschienen, der gelbe Hinterleib, die hellen Flügel von E. polita Macq., bedeutendere Grösse, längerer Rüssel, dunkle Beine, dünne Hinterschenkel von E. pachymera. 17. E. collina Ph. E. atra; thorace cinereo-vittato; abdomine aterrimo, nitidissimo; alis parum infuscatis; pedibus aterrimis, basi tibia- rum posticarum luteo; proboscide caput quater et ultra aequante. Long. 2°/, lin., extens. alar. 6'/, lin. In colli S. Cristöval prope Santiago @ inveni. Es ist kein Stigmafleck vorhanden. Kopf, Brust und Schildchen Aufzählung der chilenischen Dipteren. 757 sind schwarzborstig, die letzten Hinterleibsringe auf dem Rücken voll- kommen kahl. Auch die Basis des ersten Tarsengliedes der Hinterbeine ist braungelb. Auf dem linken Flügel ist in meinem Exemplare nur. eine Submarginalzelle vorhanden. 18. E. pachystoma Ph. E. e cinereo. nigra; alis hyalinis, macula stigmaticali nigrescente; tibiis basique tarsorum pallide fuseis; proboseide eaput sesquies aequante, incrassata. Long. fere 2 lin. Eodem loco cum priore cepi. Auf der Brust kann ich keine Striemen erkennen. Die Unterlippe ist in den letzten zwei Dritteln verdickt. Hiedurch sowie durch die grauen Stigmaflecken unterscheidet sie sich sogleich von E. tephrodes. 19. E.? macrorrhynceha Ph. E. einerea; rostro capillari bis tertiam corporis longitudinem aequante, basi testaceo; thorace supra nigro; ab- domine in g' valde graeili, supra fusco; alis infumatis, pedibus longis- simis, pallide fuseis. Long. 5 lin., extens. alar. 14 lin. Siehe Abbildung. In praedio meo Valdiviano marem cepi. Der lange Rüssel, die überaus langen Beine, der sehr schlanke Hinterleib sind sehr abweichend von den übrigen Arten. Die Augen scheinen braunroth gewesen zu sein. Die Fühler sind schwärzlich; das zweite Glied ist beinahe kugelig, etwa den dritten Theil so lang als das erste; das dritte ist kaum viel länger als die beiden ersten zusammen- genommen, an der Basis kaum dicker, der Endgriffel kurz und dick. Der Hinterleib ist oben schwärzlich, mit hellen Einschnitten; der letzte Ring ist eine eiförmige spitzliche Platte auf dünnem Stiel mit zwei stark be- haarten Griffeln oben, die mehr hervortreten als. die analogen von E. fulva und Landbecki. Die Flügel sind stark getrübt, namentlich in der Gegend des Stigmas; die Schwinger sind hellbraun. Die Vorderhüften sind stark verlängert; die Vordertarsen ringsum mit langen schwarzen Haaren bekleidet; auch die Hintertarsen sind sehr haarig, wenn auch nicht so stark wie die ersten. 20. E. spinulosa Ph. E. atra; thorace antice griseo-vittato; alis hyalinis, stigmate infuscato; femoribus subtus spinuloso -setosis; tibiis nee non primo tarsorum articulo obscure rufis. Long. 2'/, lin. In praedio meo Valdiviano g' Januario 1864 cepi. Kurz und gedrungen. Der Hinterkopf, die Seiten der Brust und die Hüften schimmern grau. Der Rüssel ist kaum länger als der Kopf, die Unterlippe schwarz, die Borsten roth. Die Schenkel sind kaum, am ersten ‚noch die Vorderschenkel verdickt zu nennen, und auf der Unterseite mit kurzen, dornenähnlichen Borsten besetzt. Das erste Tarsenglied der Vor- derbeine ist etwas verdickt, nicht stärker behaart als die anderen Tarsen- glieder. Die Schwinger sind weiss. 21. E. dumicola Ph. E. rostro caput vix superante testaceo apice nigro; thorace cinereo, vittis obscuris; abdomine nigricante; alis hyalinis, 758 Dr.R. A. Philippi: macula stigmaticali fusca; pedibus pallide fuseis, posticorum elongatorum femoribus subtus brevissime spinuloso ciliatis. Long. fere 3 lin., extens. alarum 7 lin. Provinciam Santiago inhabitat; e coll. orn. F. Paulsen. Ein Männchen. Gesicht und Scheitel sind aschgrau; die ersten Fühler- glieder gelblich, das dritte fehlt bei meinem Exemplare. Die Brust ist hell asch- grau mit weisslichem Schimmer und vier dunkleren braunen Striemen, von denen die beiden mittleren sehr schmal, die seitlichen abgekürzt sind. Der Hinterleib ist oben schwärzlich, unten röthlich, sein Zangenapparat schwärzlichbraun. Die Flügel sind normal; die Schwinger bräunlich mit weissem Stiel. Die Hüften und Trochanteren sind bräunlichweiss, die Schenkel, Schienen und Tarsen blassbraun, das erste Glied der. Vorder- tarsen mässig verdickt. Aplomera Macg. Aplomera Gayi Macg. Gay VII. p. 874. „Von Santiago“ ist mir unbekannt. Pachymeria Macg. 1. Pachymeria argentata Ph. P. capite einereo: antennis nigris, thorace einereo, nigro-vittato; abdomine supra argenteo; alis hyalinıs, pedibus fulvis. Long. 1'/, lin. E prov. Valdivia. Der Rüssel ist schwarz, so lang als der Kopf. Der Hinterleib ist im Verhältniss zu anderen Arten kurz und dick. Die Flügel sind glashell, mit schwarzen Adern. Die Beine sind flaumhaarig und mit Ausnahme der Hüften, welche grau sind, braungelb; die Hinterschenkel sind verlängert und verdickt, die Hinterschienen gegen dieselben umgeschlagen, gekrümmt, nur halb so lang. Die Schwinger sind blassgelb. 2. P. annulata Ph. P. capite, thorace, abdomineque atris, nitidis; pedibus ferrugineo-testaceis; femoribus postieis abdomen parum superan- tibus, inferius denticulatis, nigro annulatis; tibiis antieis maris longe pilosis; alis hyalinis. Long. 1'/, lin. Pariter prov. Valdiviam inhabitat. Der Rüssel ist kaum kürzer als der Kopf, braun. Die Flügel sind sehr schwach getrübt, beinahe wasserhell, und die Schwinger sind weiss. Die Beine sind im Allgemeinen mässig behaart; die Vorderschienen des g haben aber an beiden Seiten Haare, welche fast so lang sind als die Schienen und unter einem rechten Winkel abstehen, Die Hinterschenkel reichen über den Hinterleib hinaus und sind ganz gerade; ihre Tibien sind drei Viertel so lang, mässig gekrümmt, am Ende mit einem Haken Er Aufzählung der chilenischen Dipteren. (59 oder Dorn. Die Farbe der Beine ist ein schmutziges, dunkles Gelb, und die Hinterschenkel sind in der hinteren Hälfte schwarz mit gelber Spitze. 3. P. obscurata Ph. P. omnino atra, nitida; alis infumatis. Long. 424, lin. Prope Corral Martio 1859 cepi. Der Rüssel ist etwas kürzer als der Kopf. Der Hinterleib ist schlank. Die Hinterschenkel ragen bedeutend über denselben hinaus und sind gerade; die Hinterschienen sind etwa %, so lang, wenig gekrümmt. Die Beine sind dicht und ziemlich lang behaart, vor Allem die Schienen und noch mehr die Vordertarsen des Männchens, deren erstes Glied auch etwas verdickt ist. Die Flügel sind getrübt und die Schwinger schwärzlich. 4. P. brachygastra Ph. P. corpore antennisque nigris, thorace aeneo-nitente; pedibus testaceis, annulo femorum posticorum, abdomen bis aequantium fusco; alis hyalinis. Long. 1Y, lin, In proy. Valdivia inveni. Der Rüssel ist etwas kürzer als der Kopf, dunkelbraun. Die Hin- terschenkel sind gleichmässig vom Anfang an bis zur Spitze verdickt, die Hinterschienen drei Viertel so lang, fast ganz gerade, ohne Dorn am Ende. Die Flügel sind beinahe wasserhell, die Schwinger gelblich. Von P. annulata durch längere Hinterschenkel, die unten nicht gezähnelt sind und gerade Hinterschienen, ohne Dorn am Ende, verschieden. 5. P. modesta Ph. P. corpore, capite, antennisque fuscis; alis paul- lulum infumatis; proboscide pedibusque anterioribus pallide fuseis, posticis parum obscurioribus. Long. corp. 2V, lin. In prov. Valdivia g' inveni. Der Rüssel ist so lang als der Kopf, von vorne gesehen braun, an den Seiten weisslich. Die vorletzten Hinterleibsringe sind mit langen, aufrecht stehenden, bräunlichen Haaren bekleidet. Die Beine sind ziemlich stark behaart. Das erste Tarsenglied der Vorderbeine ist verbreitert, aber auch sehr verlängert, etwa 4mal so lang als breit und 2%, so lang als seine Schienen; die folgenden Tarsenglieder sind zusammengenommen so lang als das erste. Die Hinterschenkel ragen nicht sehr weit über den Hinterleib hinaus (beim Weibchen wahrscheinlich mehr); die wenig ge- krümmten Schienen sind 2%, so lang. Die Hüften sind beinahe weiss, dess- gleichen die Schwinger. 6. P. obscuripennis Ph. P. capite cinereo; antennis nigris; thorace einereo, fuseo-vittato; abdomine nigro, glauco-micante; alis infumatis concoloribus; pedibus pallide fuseis. Long. 3 lin., extens. alar. 8", lin. In prov. Valdivia © cepi. Der Rüssel ist genau so lang als der Kopf; die Stirn schwarz, das Gesicht silberweiss glänzend. Die Flügel sind nussbraun mit schwarzem Randmal; die Schwinger grau. Der Hinterleib ist beinahe kahl, von der Seite gesehen grau, wie bereift. Die Beine sind mit feinen kurzen Här- Bd. XV. Abhandl. 97 760 Dr.R.A. Philippi: chen bekleidet. Die Hinterschenkel sind kaum länger als der Hinterleib, die Hinterschienen %, so lang als die Schenkel, wenig gekrümmt; die Tarsen so lang als die Schenkel. 7. P. rubripes Ph. P. corpore nigro; alis hyalinis; pedibus rubro- ferrugineis, postieis maximis; tibiis eorum valde incurvatis, modo dimidium femoris aequantibus. Long. 2", lin., extens. alar. fere 6 lin. Valdivia. Ich besitze ein Männchen, dem das dritte Fühlerglied fehlt; die beiden ersten sind schwarz. Der Rüssel ist schwarz, so lang als der Kopf, die Taster sind hellgelb. Die Brust ist faumhaarig. DieSchwinger sind weiss. Die Beine sind rostroth, flaumhaarig, sehr lang, namentlich die hinteren, deren Schenkel weit über den Hinterleib hinausragen, und verhältniss- mässig gegen andere Arten sehr stark verdickt sind. Die Tarsen sind so lang als die Schienen. 8. P. fulvipes Ph. P. capite corporeque nigris; halteribus pedibusque luteo-testaceis; femoribus posticis abdomine brevioribus, tibiis eorum fere %/, femorum aequantibus; tarsis nigrieantibus. Long. 1%, lin. E colleet. orn. Ferd. Paulsen. Der Rüssel ist so lang als der Kopf. Das zweite Fusspaar hat keine verdiekten Schenkel. Von P. argentata unterscheidet sich gegen- wärtige Art durch den kohlschwarzen Hinterleib, von P. rubripes durch geringere Grösse und im Verhältniss weit kürzere Hinterschenkel. Rhamphomyia Hifmg. Rhamphomyia tephrodes Ph. Rh. pallide einerea; alis hyalinis, margine in regione stigmatis fusco; pedibus pallide fuscis. Long. 124 lin. E prov. Santiago, ni fallor. Ich besitze nur ein Männchen, Die Fühler sind schwarz, ebenso der Rüssel, welcher etwa 1Y,—1?”%mal so lang als der Kopf ist. Der Brustrücken hat keine Striemen. Die Beine sind sehr lang, mit langen, abstehenden, weisslichen Haaren besetzt; das erste Tarsenglied der Vor- derbeine ist verbreitert. Hilara Meig. 1. Hilara lugens Ph. H. atra, abdomine pilis longis fulvis hirsuto; alis valde infumatis; pedibus valde hirsutis; articulo primo tarsorum an- ticorum dilatato. Long. fere 4 lin., extens. alar. 9 lin. Prope Corral in proyv. Valdivia vivit. Ich besitze zwei Männchen; bei dem einen ist der Rüssel so lang als der Kopf, beim andern fast zweimal so lang! Der Kopf ist sammt- schwarz mit einzelnen langen Härchen bekleidet. Die Fühler sind ebenfalls Aufzählung der chilenischen Dipteren. 61 tief schwarz; das dritte Glied so lang als die beiden ersten zusammen oder noch etwas länger; der Griffel etwa den dritten Theil so lang als das vorhergehende Glied, eylindrisch, mit ganz kleinem, dünnen -Endglied. Die Brust ist grauschwarz mit sammtschwarzen Striemen, oben mit kür- zeren, an den Seiten mit längeren Härchen besetzt. Das Schildchen ist oben glänzend schwarz, wie lackirt, mit langen schwarzen Borsten ge- wimpert. Der Hinterleib ist sammtschwarz, die Ränder seiner Segmente mit langen, rothgelben Haaren besetzt. Die zweite Submarginalzelle ist nicht viel länger als bei Empis. Die Haare am untern Theil der Vorder- schienen und auf dem verbreiterten ersten Tarsengliede der Vorderbeine sind kaum länger als die übrigen Haare der Beine, stehen aber weit dichter, auch das erste Glied der Mitteltarsen ist verbreitert, aber nur halb so gross als das entsprechende Glied der Vordertarsen. Der Ge- nitalapparat ist zusammengedrückt, aber nicht wohl 'mit ein paar Worten zu beschreiben. 2. H. griseiventris Ph. H. nigra, thorace antice griseo-vittato; alis hyalinis, ad marginem anticum vix infuscatis; ventre griseo; pedibus fuseis. Long. g' 3"/, lin. E prov. Valdivia. Die Fühler sind von Hilara; der Rüssel ist kaum so lang als der Kopf, vorgestreckt 1Y,mal so lang, gelbroth mit schwarzer Spitze, aber die Unterlippe ist schwarz. Die Haare des Hinterleibes sind graulichgelb, auf dem Rücken sehr kurz, an den Seiten lang; die Unterseite desselben ist hellgrau, und dieselbe Farbe zeigen die Seiten der Brust. Die Füsse sind ebenso behaart wie bei der vorigen Art, und ist ebenfalls beim g' das erste Tarsenglied der Vorder- und Mittelbeine verbreitert, eiförmig. Ein Q@, welches ich zu dieser Art rechne, ist nur 2Y, Lin. lang und hat weit schwächer behaarte Beine. 3. M.? pallida Ph. H. pallide testacea s. flavescens, abdomine vix obscuriore; antennis nigris, basi testaceis; alarım hyalinarum nervis flavis. Long. 2'/, lin. E prov. Valdivia. Die Fühler sind von Hilara, indem der Griffel mit einer kurzen, feinen Borste endigt. Der Scheitel ist grau. Der Rüssel ist so lang als der Kopf, kastanienbraun, am Grunde hell gelblich; der Rücken der Brust trägt schwarze, kurze, zerstreute Borsten. Die Beine des @ sind einfach, schwach behaart. Das g ist mir unbekannt. 4. H.? argyrozona Ph. H. grisea; thorace fusco-vittato; abdomine argenteo-zonato; alis hyalinis; pedibus testaceis. Long. 3 lin., extens. alar. fere 8 lin. E collect. orn. Ferd. Paulsen. Der Kopf ist aschgrau. Die beiden ersten Fühlerglieder sind hell- gelb, das dritte nebst der Borste schwarz. Der Rüssel ist schwarz, beim 9% 762 Dr. R.A. Philippi: Q kaum so lang als der Kopf, beim g fast 1YYymal so lang. Auf der Brust sind vier schmale, braune Striemen. Die Endhälfte des zweiten und der ganze dritte Hinterleibsring sind silberweiss. Die Flügel sind wasserhell. Der Vorderrand ist an der Stelle, wo er sich mit dem nervus mediastinus vereinigt, verdickt und schwarz; die zweite Submarginalzelle ist kurz, wie bei Empis. Die Schwinger sind blassgelb. Die Beine sind bei Männchen und Weibchen gleich beschaffen, schlank; die Hinterbeine verlängert. Verschieden von Empis argyrozona mihi durch kürzeren Rüssel, blässeren, aschgrauen (nicht braunen) Brustrücken und wasser- helle Flügel. 5. 44.2 breviventris Ph. H. pallide rufa; apice antennarum nigro; vittis thoraeis in g einereis, in © rufis; alis hyalinis, antice flavescenti- bus. Long. 2Y,lin., extens. alar. 6'/, lin. Prope Santiago, invenit orn. Ferd. Paulsen. Die Fühler sind blass röthlichgelb; die letzte Hälfte des dritten Gliedes und die Borste sind schwarz. Dieses dritte Glied ist etwa dreimal so lang als breit. Beim g' stehen die Augen zusammen. Der Rüssel ist kaum so lang als der Kopf, an der Spitze schwarz; die Palpen sind in die Höhe gebogen. Die Brust ist hell, gelblich, beim Männchen mit vier grauen, beim Weibchen mit vier braunrothen Striemen; sie ist mit schwarzen Borsten an den Seiten besetzt, und eben solche stehen am Rande des Schildchens. Der Hinterleib ist bald einfarbig, röthlich- gelb, bald mit einer tiefschwarzen breiten Binde, bald schwarz mit sil- berweissem Schimmer; er ist auffallend kurz. Der Vorderrand und die nächste Ader der Flügel sind gelb, die andern Adern sind schwarz und fein. Die Schwinger sind hellgelb, und ebenso die Beine, die nichts Ausgezeichnetes haben. Die bisweilen aschgrauen Hinterschenkel sind dünn, die Haare der Schienen fein, dünn und kurz. Die zweite Submar- ginalzelle ist nicht länger als bei Empis. Brachystoma Meig. 1. Brachystoma leptidea Ph. Br. thorace pallide fusco, nigro vittato; abdomine antice flavo, postice nigricante; alis paul!o infumatis, macula stigmaticali fusea; pedibus testaceis. Long. 41/, lin. Prope Corral, Valdivianorum portum cepi. Die Augen stossen dicht zusammen, also wohl ein g'}; der Scheitel ist klein, dreieckig, sammtschwarz, mit drei Punktaugen; die hintere Seite des Kopfes ist aschgrau. Die beiden ersten Fühlerglieder sind schalgelb, mit schwarzen Haaren, das dritte ist schwarz, kegelförmig, so dick als das vorhergehende, aber zweimal so lang; die schwarze End- borste ist fast zweimal so lang als die drei vorhergehenden Glieder zu- sammengenommen. Der blassgelbe Rüssel ist senkrecht, den dritten en iu x 6} Aufzählung der chilenischen Dipteren. 763 Theil so lang als der Kopf; die Taster, ebenfalls 'blassgelb, sind breit spatelförmig, so lang als der Rüssel. Die Brust ist hell röthlichbraun, mit graubraunen Striemen, und trägt schwarze, in Längsreihen gestellte, mässig lange Haare. Der Hinterleib ist mit langen schwarzen Haaren locker bekleidet, beinahe durchsichtig; die ersten vier Glieder sind braungelb, die folgenden schwärzlich. Der After ist ohne Lamellen. Die Beine sind dieht aber kurz behaart, lang und schlank; die Schienen tragen einzelne, längere, borstenförmige Haare; alle Haare sind schwärz- lich. Die Klauen sind schwarz, dünn, lang, ebenso sind die beiden weissen Haftlappen sehr lang, was wohl nur den g' zukommt. 2. Br. testacea Ph. Br. corpore, basi antennarum pedibusque testa- ceis; thorace unicolore, haud vittato; alis latis, lutescentibus, macula stiematieali vix cognoscenda; tarsis nigrescentibus. Long. 3 lin. In prov. Valdivia inveni. Die @estalt der Fühler ist wie bei der vorigen Art. Die Augen stehen entfernt, also ein ©, Stirn und Scheitel sind hellgrau, und — wie Brustrücken und Hinterleib — mit spärlichen schwarzen, ziemlich langen Borsten bekleidet. Auch die Borsten der Beine sind schwarz, und ebenso die Härchen der Tarsen, wodurch diese schwärzlich erscheinen. Die Flügeladern sind gelb. Der blassgelbe Rüssel ist so lang als der Kopf. Die Klauen und Haftlappen sind kurz. 3. Br. nigricornis Ph. Br. capite antennisque nigris; thorace testaceo, vitta obsceure fusca, posterius bifida; abdomine supra fusco, subtus cum pedibus testaceo; alis fuscescentibus, macula stigmaticali parum conspicua. Long. 3'/, lin. In praedio meo Valdiviano, S. Juan, cepi. Die Fühler genau wie bei der ersten Art, bis auf die Färbung, indem auch die beiden ersten Glieder grauschwarz sind. Der hellgelbe Rüssel ist kürzer als der Kopf. Die Behaarung ist dieselbe. Das After- glied tritt ziemlich hervor, ist nach oben gerichtet und zeigt auf der abgestutzten, fast horizontalen Fläche vier kurze Dornen. Klauen und Haftlappen beim g' gross, beim © klein. 4. Br. fusca Ph. Br. corpore fusco; capite, proboscide, caput superante, antennisque nigris; alis infumatis; coxis femoribusque anticis pallide testaceis, religuis pedibus pallide fuseis. Long. 21, lim, extens. alarum 5, lin, Valdivia. Die Flügel sind so dunkel als bei Br. leptidea. Die Behaarung ist dieselbe wie bei den andern Arten, von denen sie leicht zu unterscheiden ist, schon durch den schwarzen längeren Rüssel. 5. Br. stigmatica Ph. Br.. basi antennarum, thorace,. pedibusque testaceis; tertio antennarum articulo, capite nec non majore abdominis 764 Dr.A. R. Philippi: parte ceinereis; alis hyalinis, macula stigmatica fusca valde conspicua, nervis luteo-fuseis. Long. corp. 2), lin. E praedio meo S. Juan. Der Rüssel ist kürzer als der Kopf, blassgelb. Die Behaarung ist dieselbe wie bei den andern Arten, von denen sie auf den ersten Blick durch ihre Flügel zu unterscheiden ist. Die zweite Längsader ist auffal- lend wimperig bedornt. » Subgenus: Heterophlebus Ph. Nervulus primus transversus, cellula secundum submarginalem formans, non cum margine alae sed cum nervo antecedente junctus. 6. Br. melanogastra Ph. Br. capite antennisque nigris; thorace testaceo, fusco-vittato; abdomine supra nigro, subtus testaceo; pedibus testaceis; alis fuscescentibus maeula stigmaticali parum distineta. Long. 3%, lin. In prov. Valdivia reperitur: Corral; S. Juan. Der Rüssel ist blassgelb, kürzer als der Kopf. Der Rücken der Brust ist beinahe braunroth; indem die braunen Striemen mehr Raum einnehmen als der Grund. Die Behaarung mit schwarzen Borsten ist wie bei den andern Arten. Es liegen zwei Weibchen vor. 7. Br. thoracica Ph. Br. capite antennisque cinereo-nigris; tho- race e cinereo-fusco, concolore; abdomine supra fusco, subtus basi testa- ceo; pedibus fusco-testaceis; alis fuscescentibus, macula stigmatica parum conspicua. Long. 2°/, lin. E praedio meo S. Juan. Ein Männchen. Von voriger Art sogleich durch geringere Grösse und dunklen, graubraunen Thorax, dem die Striemen fehlen, zu unter- scheiden. Rüssel kürzer als der Kopf, blassgelb. 8. Br. ambiygua Ph. Br. capite antennisque cinereo-nigris; tho- race fulvo, vittis tribus fuscis ornato; abdomine supra fusco, subtus cum pedibus testaceo; alis fuscescentibus, nervis rufo-fuscis. Long. 2°/, lin. E prov. Valdivia. Von der vorigen Art durch den. blass rothbraunen oder gelben Brustrücken, der deutlich drei braune Striemen zeigt, von denen die seitlichen kürzer sind, zu unterscheiden, von Br. nigricornis durch die Flügeladern etc. 9. Br.nemoralis Ph. Br. capite ceinereo; antennarum articulis primis proboscideque testaceis; thorace supra fusco-bivittato; abdomine supra nigricante; alis paullulum infumatis; vellula submarginali unica; macula parum distineta stigmatica in cellula marginali. Long. 2%, lin., extens. alar. fere 6 lin. In prov. Valdivia cepi. Das erste Fühlerglied ist fast so lang als die beiden folgenden zu- sammengenommen, das zweite ist kurz, wie gewöhnlich, das dritte nicht 4 Aufzählung der chilenischen Dipteren. 765 viel länger als das zweite, zwischen dreieckig und kreisförmig, fein flaumhaarig; die Borste entspringt auf dem Rücken, ist 2'/;mal so lang als der Fühler selbst, dicht und kurz behaart. Das Dreieck, auf welchem die Punktaugen stehen, trägt zwei schwarze Borsten; eine Reihe solcher Borsten steht auf dem Hinterkopf, und auch auf dem Rücken der Brust und des Hinterleibes stehen schwarze Borsten. Die Submarginalzelle ist ungetheilt. Die Beine sind fein behaart, und die Schienen mit einzelnen Dornen besetzt. Sieht dem Br. (Heterophlebus) ambiguus ähnlich, von dem ihn sogleich die einfache, ungetheilte Submarginalzelle unterscheidet. 10. Br. vittigera Ph. Br. testacea, capite antennisque nigris; tho- racis dorso laete fulvo, fusco univittato; alis fuscescentibus. Long. 3 lin., extens. alar. 7, lin. E prov. Valdivia attuli. Rüssel und Taster sind hellgelb; das dritte Fühlerglied ist breit eiförmig und geht plötzlich in eine feine, lange Borste über, während es bei der sehr ähnlichen Dr. testacea schmal und allmälig zugespitzt ist. Der Brustrücken ist weniger behaart als bei der genannten Art, glän- zender, lebhafter rothgelb und die dunkelbraune Strieme derselben fällt sehr in die Augen. Sonst sind beide Arten sehr ähnlich. Ceratomerus !) Ph. Caput globosum. Antennarum articulus primus elongatus, caput aequans, secundus brevis, obconicus, tertius longitudine priores simul sumtos aequans, ovato-lanceolatus, sensim in setam dimidiam artieuli ipsius longitudinem aequantem terminatus. Proboscis perpendieularis, caput saltem bis aequans; palpi in cavitate buecali inclusi. Alae cellulis submarginalibus duabus, postieis tribus, basali prima brevissima, anali nulla. Abdomen cylindricum, ante apicem attenuatum, apice ipso in mare inflato. Pedes saltem g valde singulares, graciles; femora antiva basi uneinato-dentata; tibiae anticae in latere interiore paullo infra genu tubereulo munitae, infra id eiliatae; tarsorum articulus primus, sicut etiam in posterioribus, tibiam aequans, imo superans, reliqui articuli simul sumti primum aequantes; femora intermedia in latere superiore paullo ultra medium eornu magno, antrorsum verso, apice bispinoso armata, subtus pilis faseiculatim dispositis, setisque tribus munita; tibiae primum paullo ineuryae, intus paullo infra genu submarginatae, deinde biseriatim sed breviter ciliatae; femora postica paullulum incerassata, caeterum sim- pliees; tibiae elongatae, rectae, versus apicem dilatatae et ultra inser- tionem tarsi in lobum productae, puberulae, non ciliatae. Pedes feminae... 1) „tous, #&garos Horn und umeös Schenkel. 766 Dr. R. A.Philippi: Der Verlauf der Flügeladern und die Fühlerbildung sind sehr eigenthümlich, abgesehen von der ganz abenteuerlichen Bildung der Beine, die vielleicht beim Weibehen einfacher ist, Ceratomerus paradoxsus Ph. C. capite, antennis, parte dorsali thoracis abdominisque fuscis; pectore, coxis, parte inferiore femorum testaceo-flavis; tibiis versus apicem tarsisque nigrescentibus; alis infu- matis. Long. corp. 2'/, lin. Siehe Abbildung. In oppido Valdivia Aprili 1859 g' cepi, © mihi ignota. Fig. 2 a. stellt den Fühler, Fig. 2 b. den Mittelschenkel und Tro- chanter vor. Hemerodromia Hfmsg. Von diesen kleinen Fliegen ist bisher noch keine Art aus Chile be- kannt gemacht, das Museum besitzt folgende Arten: 1. Hemerodromia flavipes Ph. H. capite antennis et abdomine nigris; thorace einereo; pedibus et halteribus. flavis. Long. 1, lin. Prope Santiago legi. Es sind zwei Submarginalzellen und eine Discoidalzelle vorhanden. 2. H. semilugens Ph. H. capite , thorace, abdomine aterrimis; an- tennis, proboscide, pedibus albidis. Long. 1'/, lin. Prope S. Fernando cepi. Von der vorigen Art sogleich durch die kohlschwarze Färbung des Körpers, welche auch die Brust einnimmt, und die hellen Fühler zu unterscheiden. 3. 4. pratincola Ph. H. cinerea; thorace fusco, univittato; ab- domine apice atro; antennis pedibusque pallide testaceis; alis hyalinis, macula stigmaticali pallide fusca. Long. fere 2 lin. In prato humido prope Santiago cepi. Zwei Submarginalzellen, eine Discoidalzelle. Der Hinterleib schim- mert bei gewissem Licht sammtschwarz mit grauen Rändern. 4. H. pallida Ph. H. capite corporeque griseis; antennis, rostro pedibusque pallide testaceis; alarum cellula postica secunda petiolata, Long. 1'Y, lin. Ad radicem Andium prov. Santiago. Kopf, Brust und Hinterleib sind hellmäusegrau, der After hellbraun. Von H. flavipes durch hellgrauem Kopf und Hinterleib und durch die ge- stielte zweite hintere Zelle verschieden. Zwei Submarginal- und eine Dis- coidalzelle, wie bei den vorhergehenden Arten. 5. #4. bivittata Ph. H. antennis, probosceide,, pedibus, ventre albis; capite prothorace, postscutello, dorso abdominis atris; scutello et meso- thorace fulvis, hoc atro bivittato. Long. 12, lin. E praedio meo Valdiviano. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 67 Das Untergesicht schimmert weiss. Die glänzend schwarzen Strie- men des Brustrückens beginnen von den Ecken des Schildehens und neh- men etwa zwei Drittel der Länge der Brust ein. Zwei Submarginalzellen; keine Discoidalzelle; die zweite Basilarzelle ist so weit verlängert, dass sie mit ihrer Spitze die zweite hintere Zelle trifft. Die Adern sind gelb, nur die, welche die Submarginalzellen von der ersten hintern Zelle trennt, ist schwarz. 6. 7. bicolor Ph. H. antennis, proboseide, pedibusque albidis ; meso- thorace et scutello fulvis; capite, prothorace, postscutello, abdomineque etiam infra atris. Long. 1, lin. Santiago? Schon auf den ersten Blick von HM. bivitatta durch den Mangel der schwarzen Striemen auf der Brust, so wie durch den schwarzen Bauch verschieden. Zwei Submarginalzellen, eine Discoidalzelle; alle Adern gleich. Stirn und Untergesicht schimmern weiss. 7. HM. nigrimana Ph. H. capite et thorace murinis, hoc fusco lineato; abdomine nigricante; pedibus flavis; femoribus antieis valde incrassatis, tibiisque apice nigris. Long. 1°, lin. Patria: Illapel? N Ein Männchen. Die Fühler sind abgebrochen. Auf dem Brustrücken erblickt man fünf braune Längslinien, von denen die mittelste die schmalste, die äussersten die breitesten sind. Die Vorderhüften und Trochanteren sind nebst den Schenkeln schwarz, doch ist die äusserste Spitze der letz- teren gelb. Die Flügel haben eine Discoidalzelle und ein blassbraunes Randmal. Der Hinterleib endet mit einer grossen, inwendig stark ge- zähnten Zange. Platypalpus Maceg. 1. Platypalpus chilensis Ph. Pl. capite, antennis, abdomine atris; peetore nigro-aeneo; halteribus pedibusque flavis; neryis alarum flavis. — Long. 4 Iin. Prope Santiago inveni. Auf dem Scheitel stehen ein paar lange, nach vorn eerichtete Bor- sten; Hinterkopf und Unterkopf sind mit kürzeren Börstehen besetzt; am Rande des Schildchens stehen lange Borsten; sonst ist das Thierchen kahl. 2. P. testaceus Ph. Pl. rufo-testaceus; capite, articulo secundo an- tennarum „ rostro , nigris; abdominis dorso saepe nigrescente; femoribus antieis parum inerassatis. Long. 4 lin. Ad radicem Andium prov. Santiago cepi. Die Flügel sind wasserhell mit hellbraunen Adern. Die Vorder- schenkel sind kaum verdickt, ohne Zähnchen oder Borsten am Rande, Bd. XV. Abhandl. 98 768 Dr. R. A. Philippi: und offenbar nicht zum Greifen geschickt; hiezu dient das zweite Fuss- paar, dessen Schenkel am Rande gezähnt sind. 3. P. Paulseni Ph. Pl. capite griseo; antennis nigris, basi testaceis; thorace laete rubro; abdomine atro; pedibus fulvis, femoribus mediis maxime incrassatis. Long. 1', lin. E collect. orn. F. Paulsen. Der Rüssel ist schwarz. Von Pl. testaceus durch die lebhaft rothe Färbung der Brust und noch lebhaftere Färbung der Beine verschieden; vielleicht blosse Varietät. Drapetis Megerle. 1. Drapelis valdiviana Ph. Dr. facie nigro-einerea; eorpore atro; alis hyalinis, nervis praeter secundum tenuissimis; pedibus halteribusque fuscis. Long. A lin. In prov. Valdivia habitat. Die Augen meines Exemplares sind zusammengefallen, so dass ich nicht sehen kann, ob sie behaart sind. Die Gegend des Stigma ist ver- diekt, und am Rande mit längeren Borsten gewimpert als der übrige Theil des Vorderrandes. Der Kopf ist borstig. Bei 90 maliger Vergrösse- rung zeigt die Borste der Fühler am Grunde zwei kurze Glieder. 2. D. obscuripennis Ph. Dr. fusca; pedibus pallidioribus; alis valde infumatis. Long. 2 lin., extens. alar, 44, lin. Cum priore habitat. Auf dem Scheitel stehen vier lange, nach vorwärts gerichtete schwarze Borsten. Die Fühlerborste ist so lang als der Kopf. Die Brust ist mit einzelnen, nach hinten gerichteten Borsten bekleidet. Die erste Basalzelle ist so kurz, dass man richtiger sagt, es sei gar keine vorhan- den; die Schwinger sind bräunlich weiss. Cyrtoma Meig. Cyrtoma? collina Ph. C. nigra; nervis alarım flavis; pedibus testaceis s. pallide fuscis. Long. 1 lin. In eolli S. Cristöyal prope Santiago cepi. Der Rüssel ist den vierten Theil so lang als der Kopf, schwarz. Das zweite Fühlerglied ist eiförmig-kegelförmig, stark behaart, wie die eben so lange Borste. Die Flügel haben zwei Basilarzellen und eine ge- schlossene Analzelle, sowie drei lange hintere Zellen. Alle Schenkel sind dünn; das erste Tarsenglied der Hinterbeine ist dünn, fast so lang als sein Schienbein. Vielleicht ein eigenes Genus? Aufzählung (er chilenischen Dipteren. 6) Xylotomae NMeig. Thereva Latr. Blanchard führt bei Gay drei Arten auf. 1. Thereva notabilis Maeq. Gay VI. p. 416. „Von Santiago.“ Ich selbst habe sie noch nıcht gefunden, wohl aber Herr F. Paulsen. 2. Th. lugubris Meig. Gay VIl. p. 417. t. 4. f. 4 mala, pedes nimis breves. „Von la Serena, Santiago ete.“ Sehr gemein in den Häusern an den Fenstern in ganz Chile, wenigstens bis Valdivia , sehr selten im Freien auf Blumen. Im Leben sind die Augen lebhaft ziegelroth. 3. Th. chilensis Maeg. „Von Santiago“. Ich besitze noch folgende Arten. 4. Th. luteiventris Ph. Th. facie alba, albosetosa; thorace pallide einereo, fusco-vittato; abdominis primo segmente nigro, reliquis luteis; femoribus nigris albo-hirsutis ; tibiis tarsisque pallide testaceis; alis hya- linis, macula stigmatica fusca. Long. 4 lin., extens. alar. Prope Santiago capta. Die Augen sind dunkelbraun, kahl. Die Fühler sind kürzer als der Kopf; das erste Glied doppelt so lang als das zweite, und beide mit starken, dieken Borsten besetzt; das dritte kaum länger als die beiden ersten zusammengenommen , länglich eiförmig, der Endgriffel kurz und diek. Hinterkopf und Unterseite des Kopfes sind mit weissen Haaren be- setzt. Die hellaschgraue Brust zeigt oben drei breite, hellbraune Strie- men, wenige weissliche Haare und einzelne, schwarze Borsten; an den Seiten und unten lange, weisse, büschelförmig gestellte Haare. Der Hin- terleib ist beinahe kahl; der erste Ring ist ganz und gar, der zweite oben zur Hälfte schwarz. Die Schenkel sind mit anliegenden weissen Haaren, die Tarsen und Schienen mit ziemlich kurzen schwachen Borsten besetzt. Der zweite Längsnerve der Flügel ist gelb. 5. Th. vittata Ph. Th. albo-grisea, nigro-yittata; abdomine sub- glabro, nigro, praesertim ad latera argenteo-micante; alis hyalinis, macula stigmaticali obsoleta. Long. 5', lin., extens. alar. 10 lin. Orn. Ferd. Paulsen specimen debeo. Die Stirn ist grau und so wie der Scheitel dicht mit schwarzen Borsten bekleidet; auf dem Scheitel ist ein kahler schwarzer Fleck „ auf dem die drei sehr kleinen Punktaugen stehen. Die ersten Fühlerglieder sind schwarz, und mit schwarzen Borsten besetzt, das dritte fehlt in meinem 98 # 770 Dr. R A. Philippi: Exemplare. Der Hinterkopf ist grau, das Untergesicht weisshaarig. Auch die ganze Unterseite des Körpers ist grau. Die Oberseite der Brust ist grau, mit drei breiten, braunschwarzen Striemen, die mehr Raum einnehmen als die Grundfarbe, sie ist vorne mit kurzen schwarzen Härchen , an den Seiten und hinten mit schwarzen Borsten besetzt. Das Schildchen ist schwarz, ringsum hellgrau eingefasst. Der Hinterleib erscheint auf den ersten Blick kahl, ist aber mit feinen, weissen Härchen bekleidet; das Schillern desselben kommt indessen nicht von diesen Härchen. In der Gegend des Stiemas hat die hintere Randader eine sehr schmale, bräunliche, leicht zu übersehende Einfassung. 6. Th. albiventris Ph. Th. g' nigra; facie alba, albo-hirsuta; thorace griseo; abdomine pilis mollibus , longis, appressis,, argenteo-albis vestito; segmentis posterius carneis, albo-marginatis; alis hyalinis, macula stigmaticali nigra. Long. 3"/, lin., extens. al. 6 lin. Prope Santiago semel cepi. Die Fühler sind braun, das dritte Glied rothbraun mit braunem Griffel; die Borsten der ersten Glieder, so wie des Scheitels sind schwarz, sonst ist das Gesicht weiss und weisshaarig. Die Brust ist oben mit kur- zen weisslichen Haaren „ an den Seiten und am Hinterrande, so wie der Hinterrand des Schildchens mit schwarzen Borsten bekleidet. Die Brust- seiten, die Unterseite der Brust, der Bauch, und der Rücken des Hinter- leibes sind mit langen, weichen, weissen Haaren bekleidet. Die Schenkel sind dunkelbraun, unten mit einzelnen schwarzen Borsten, oben mit feinen, weissen, anliegenden Härchen bekleidet , namentlich die Hinterschenkel ; die Schienen sind hellbraun „ die Tarsen gegen die Spitze schwärzlich ; beide sind schwarzborstig. Die Flügel sind an allen Queradern mit einem schmalen, bräunlichen Saume eingefasst; die vierte hintere Zelle ist geschlossen. Deuteragonista !) Ph. Caput breve, transversum. Oculi glabri, maris contigui. Anten- nae caput vix superantes; articuli duo basales subaequales, tertius elon- gato-conicus; anteriores simul sumtos bis aequans; stylus terminalis, di- midiam longitudinem articuli tertii superans, triartieulatus , artieulus primus brevissimus, secundus elongatus, eylindrieus, tertius setula brevis- sima. Proboscis brevissima, perpendieularis; Palpi horizontales spa- thulati. Abdomen conico - depressum, articulorum sex. Alarum cellulae submarginales duae, posteriores quatuor , basilares sat breves, analis clausa, brevissima. Pedes normales; tibiae apice haud calcaratae; ungues mediocres, pulvilli duo. ) devrsgaywvıoTewv eine Nebenrolle spielen, wegen der Verwandt- schaft mit Thereva, Chiromyza, Rüppellia und Empis. Aufzählung der chilenischen Dipteren. 771 Der Habitus ist von Thereva, doch gedrungener; der Umstand, dass nur vier hintere Zellen vorhanden sind, erinnert an Chiromyza, der drei- gliederige Griffel an Rüppellia; Flügeladern und Fühler erinnern auch an Empis. Deuteragonista bicolor Ph. D. thoraeis lateribus rufo-fulvis, dorso griseo, nigro-bivittato; scutello rufo-fulvo; abdomine albo-cinereo, incisuris albis; pedibus fuseis. Long. 3'/, lin., extens. alar. 8'/, lin. Mas a Krauseo prope Corral captum suppetit, Der Scheitel ist dunkelbraun, kahl, und trägt drei Punktaugen. Das Untergesicht ist zwar schmal aber etwas breiter als die Stirn, und liegt in derselben Wölbung wie die Augen. Die Fühler sind schwarz, ebenso der Rüssel. Die Augen haben einen Einschnitt der von den Füh- lern ausgeht. Der Brustrücken ist mit ziemlich feinen Borsten besetzt, nur die Borsten an den Seiten vor den Flügeln, und ebenso eine Reihe auf dem Schildchen sind länger. Der Hinterleib ist so lang als die Brust, zweimal so lang als breit. Oben ist das erste Glied vorne schwarz, in der Mitte weiss, hinten dunkel atlasgrau; das zweite bald hinter seiner Basis scheinbar quergetheilt, im vorderen Theil schwärzlich, mit zwei Querreihen schwarzer Punkte, im hinteren Theile , so wie die folgenden Segmente „ hell atlasgrau, mit weissem Rande, und auf dem grauen Theil mit schwarzen Punkten, die Börstehen tragen. Die Unter- seite ist schwärzlich. Das männliche Glied ist zusammengedrückt, und in die Höhe gerichtet, und steht unten mehr hervor als oben. Die Flügel sind schwach getrübt mit braunen Adern; die Basis und das Randmal sind gelblich. Die Beine haben nichts Ausgezeichnetes, sind mässig lang, die Schenkel mässig dick , die Tarsen sind länger als die Schienen, ihr erstes Glied ist dicker als die andern, länger als der dritte Theil der Schienen; das letzte Glied so lang als das dritte. Dasyomma Maeg. Dasyomma caerulea Macqg- Gay VII. p. 418. Tab. 4. fig. 3. „Ziemlich gemein bei Santiago etc.“ ist mir noch nie vorgekommen, Leptides Meig. Es scheint bisher keine Fliege dieser Familie aus Chile bekannt geworden zu sein; ich kenne folgende Arten: Leptis Fahr. 1. Leptis subannulata Ph. L. pectore scutelloque nigris; abdomine subtus lateribusque segmentorum priorum fulvo, caeterum nigro; alis in- 172 Dr. R.A. Philippi: fumatis; pedibus fulvis, tibiis tarsisque posticorum nigris. Long. 4", lin., extens. alar. 8, lin. In prov. Valdivia nemoribus plus semel cepi. Der Scheitel ist kohlschwarz; der Hinterkopf trägt blasse, fast kammartige Haare. Die Fühler sind schwarz; das Gesicht schwarz und kahl. Auch der Rüssel ist schwarz, aber die Palpen blass, bräunlich und mit langen, weisslichen Haaren gewimpert. Der nervus marginalis der Flügel ist behaart, die Analzelle vollständig geschlossen. Die Schwinger sind gelb. Die gelben Flecken an den Seiten des zweiten, dritten und vierten Hinterleibsegmentes sind rundlich, und bilden unterbrochene gelbe Ringe. Die Flügel sind ziemlich dunkelbraun. 2. L. nemoralis Ph. L. capite thoraceque nigris; abdomine basi fulvo, nigro univittato, deinde nigro; subtus omnino luteo; alis hyalinis, cellula mediastinali pallide fusca; coxis femoribusque anterioribus albidis, coxis postieis nigris; tibiis tarsisque fuscescentibus. Long. corp. 3 lin., extens. alarum 6%, lin. Pariter nemora prov. Valdivia inhabitat. Scheitel und Stirn sind kohlschwarz , und ebenso die Haare des Hinterkopfes, der Rüssel und die Taster. Die Fügeladern sind wie bei der vorigen Art braun, und die Analzelle kaum geschlossen. An den mitt- leren Beinen ist Hüfte und Trochanter schwarz, die Schenkel am Grunde gelblich, an der Spitze schwarz. 3. Z. praefica Ph. L. omnino nigra; margine postico segmentorum abdominis, pectore ventreque pallidioribus; alis antice fuseis; tibiis tarsis- que fuseis. Long. 3Y, lin. Prope Santiago inveni. Die beiden ersten Glieder der Fühler und namentlich die Palpen sind dicht mit langen schwarzen Haaren besetzt. Die Haare des Brust- rückens sind aufrecht, lang, schwarz, die des Hinterleibes gelblich, kürzer und schräger gestellt. Die Unterseite des Körpers, die Seiten und die Ränder der Hinterleibssegmente sind grau, mit schwarzen Punkten. Brust und Hüften sind grau, Trochanter und Schenkel tief schwarz; Schienen und Füsse dunkelbraun. Die Flügel sind vorne dunkelbraun, sonst mässig getrübt; die Schwinger dunkelgelb. 4. L. niyrata Ph. L. capite corporeque omnino nigris; articulo ultimo antennarum globoso, abrupte in setam continuato; alis hyalinis, macula stigmaticali nigra notatis; coxis trochanteribusque nigris; femoribus luteo-testaceis; tibiis tarsisque nigris. Long. 3'/, lin., extens. alar. 7'/, lin. Prope Corral legi. Von der vorhergehenden Art sehr leicht durch den ganz schwarzen Hinterleib, die hellen Flügel mit schwarzem Randmal, die gelben Schen- kel, die Gestalt des dritten Fühlergliedes zu unterscheiden. 5. L. claripennis Ph. L. capite corporeque cinereis; abdomine in Ep: & 7 Aufzählung der chilenischen Dipteren. cd: supra nigro, segmentis duobus primis lateribus luteis; alis omnino hyalinis etiam absque macula stigmaticalis; femoribus anterioribus testaceis, postieis testaceis, apice nigris; tibiis tarsisque omnibus nigris. Long. corp. 31, lin., extens. alar. 7", lin. E prov. Valdivia (Corral) attuli. Der Kopf ist graulichgelb, der Scheitel grau, mit schwarzen Bor- sten, das Untergesicht mit weissen Borsten besetzt. Die Fühler sind schwarz; das dritte Glied ist nicht dieker als die vorhergehenden, ei- förmig,. spitz. Auf der Brust erkennt man drei braune Striemen. Die Flügeladern sind braungelb, die Analzelle geschlossen. Von L. nemoralis sogleich durch den hellgrauen gestriemten Brustrücken zu unterscheiden. 6. L. setosa Ph. L. cinerea, thorace fusco-trivittato; segmentis 2. 3. 4 abdominis medio macula triangulari fusca, et utrinque lineola ob- liqua fusca pictis; alis parum infuscatis. Long. 3Y, lin., ext. alar. 8 lin. Ad radicem Andium prov. Santiago (Valle de S. Ramon) cepi. Der ganze Körper ist mäusegrau, mit schwarzen Haaren bekleidet, der Scheitel bräunlich. Die Fühler sind stärker borstig als bei anderen Arten, und der Enderiffel ziemlich diek und lang. Rüssel und Taster sind hellbraun, und letztere ebenfalls sehr borstig. Die Striemen der Brust sind schmal und reichen nicht bis zum Hinterrand. Brust und Schildchen sind mit langen, aufgerichteten Borsten bekleidet. Die Flügel sind bräun- lich getrübt, mit braunen Adern und gelblichem Randmal. Auch die Schienen sind stacheliger als bei andern Arten. 7. Z. lugens Ph. L. corpore omnino nigro; alis infumatis, cellula marginali omnino nigra; femoribus luteis, apice nigris; coxis tibiis tarsis- que nigrieantibus. Long. 32/4 liu., extens. alar. 8V, lin. E prov. Valdivia. Der Kopf fehlt bei meinem Exemplare. Die Vorderbrust ist mit weissen Borsten besetzt; die Mittelbrust und Hinterbrust mit langen, schwarzen, steifen Haaren; der Hinterleib mit langen, weichen, gelblichen Haaren. Die Flügel sind bräunlich, so dunkel wie bei L. praefica, die hinteren Adern braun, die vorderen schwarz; die Marginalzelle ist dunkel- schwarz. Die Schwingkölbehen sind schwarz, auf bräunlichem Stiel. 8. L. basalis Ph. L. corpore omnino nigro; alis basi infumatis, caeterum hyalinis; pedibus pallide fuscis. Long. 3'/, lin., ext. alar. 8 lin. E coll. orn. Ferd. Paulsen. Fühler, Palpen, Rüssel sind schwarz, und erstere beide Organe mit langen, schwarzen Borsten besetzt. Auch die Borsten des Hinterkopfes sind schwarz, die der Kinngegend aber weiss. Wie bei L. lugens ist die Brust mit schwarzen steifen, der Hinterleib mit weichen, gelblichen Här- chen bekleidet. Die Basis der Flügel und die Costalzelle sind bräun- lich, sonst sind die Flügel glashell mit bräunlichen Adern. Die Schwinger sind gelb. 774 Dr.R.A. Philippi: 9. L. grisea Ph. L. omnino grisea, vittis thoraeis nullis; alis parum infuseatis; pedibus pallide fuseis, tarsis nigricantibus. Long. 2°, lin., ext. alar. 6, lin. In praedio meo $. Juan Januario 1864 cepi. Auch der Rüssel, die Palpen und die ersten Fühlerglieder sind grau, das dritte nebst der Borste dunkelbraun. Die Brust trägt ebenso lange schwarze Borsten wie L. sefosa, auch die Schienen sind sehr stachelig. Ueberhaupt sind beide Arten einander sehr ähnlich, allein grisea unter- scheidet sich sogleich durch den gänzlichen Mangel von Striemen auf der Brust, helle, röthlichbraune Schenkel, geringere Grösse. Anmerkung. Sämmtliche neue Arten haben eine geschlossene, oder fast geschlossene Analzelle und weichen hierdurch von Leptis ab; die Taster sind schräg geneigt, weder aufsteigend, noch dem Rüssel an- liegend. Chrysopila Maeg. Chrysopila valdiviana Ph. Chr. corpore nigro, sericeo, aureo- micante; alis hyalinis, macula stigmaticali lutea; femoribus albidis, tibiis tarsisque nigricantibus. Long. 3'/, lin., extens. alar. fere 8 lin. Anno 41861 in prov. Valdivia © cepi. Der Scheitel ist breit, flach, braun, sammtartig glänzend, fast ganz kahl, scharf von der grauen Stirne abgegränzt. Die Fühler sind sehr kurz; das Untergesicht tritt blasenartig hervor; der hintere Rand der Mundöffnung ist mit langen, weissen Haaren besetzt. Brust, Schildchen und Hinterleib sind schwarz, dicht mit anliegenden, braungelben Härchen bekleidet, seidenartig glänzend. Die Querader, welche die zweite Sub- marginalzelle abtrennt, ist stark nach hinten gekrümmt. Die Beine sind sehr lang und dünn, kahl, namentlich ohne Spur von dornigen Haaren an den Schienen, aber Mittel- und Hinterschienen enden mit zwei Dor- nen. Die Klauen und die drei Haftlappen sind ausserordentlich klein. Dolichopeoda Latr. Bei Gay sind nur zwei Arten aufgeführt; ich kenne folgende chi- lenische Arten dieser Zunft, Rhaphium Meig. Rhaphium Paulseni Ph. Rh. einereum; facie argentea, vertice atro-velutino; dorso thoracis abdominisque viridi-aeneis; femoribus, prae- sertim anticis,, viridi - aeneo micantibus; alis paullulum infuscatis. Long. corp. 2 lin. ._—— Aufzählung der chilenischen Dipteren. “iD In planitie prov. Santiago cepit orn. F. Paulsen, mecumque ® communicavit. Die Augen sind braun, mit dichter weisslicher Behaarung; Gesicht und Scheitel kahl, der Hinterkopf mit langen, schwarzen Haaren be- kleidet; die Taster grau, die Fühler schwarz. Der Thorax und der obere Theil des Hinterleibes tragen kurze Härchen; die Schenkel ebenfalls kurze, entfernt stehende, die Schienen längere. Die Schwinger sind weiss. Das Untergesicht hat jederseits einen Höcker. Chrysotus Meig. 1. Chrysotus basalis Ph. Chr. obscure aeneus; antennis nigris; lateribus pectoris einereis; femoribus nigris, basi testaceis; halteribus flavis. Long. 1", lin. In prov. Valdivia cepi. Der Scheitel ist dunkelbraun mit broncegrünem Schimmer, das Ge- sicht schwarz. Die Schienen der vorderen Beine sind weisslich, die der Hinterbeine, so wie sämmtliche Tarsen bräunlich. 2. Chr. thoraeieus Ph. Chr. thorace pedibusque testaceis, abdomine fusco. Long. 1'/, lin. Pariter in prov. Valdivia occurrit. Fühler und Scheitel sind blassbraun,, aber doch dunkler als die Brust, die Tarsen sind dunkler, braun zu nennen. Man muss wenigstens eine dreissigmalige Vergrösserung anwenden, um die Härchen der Fühler- borste zu sehen. Psilopus Megerl. 1. Psilopus nigripes Macg. Gay VII. tab. 4. £. 1. „Bei Santiago gefunden“. Die Figur ist sehr auffallend durch kurze Beine. Dolichopus Latr. 1. Dolichopus bipunctatus Macg. Gay. VII. p. 415. t. 4. f. 2. „Bei Santiago.* Die Exemplare, welche ich zu dieser Art rechne, haben zwei, nicht drei glänzende grüne Striemen auf grauer, kupferig schillernder Brust. 2. D.? horticola Ph. D. thorace aeneo-micante; abdomine gracili viridi-aeneo; antennis nigris; pedibus graeilibus coxisque antieis pallide flavis, tarsis posticis nigricantibus. Long. 2’/, lin. In hortis urbis Santiago. Bd. XV, Abhandl, 99 176 Dr. R.A. Philippi: Die Augen sind behaart, im Leben lebhaft goldgrün, später braun- roth, sie stossen unterhalb der Fühler dieht zusammen. (Bei Dolichopus ist nach Macequart das Gesicht des g' ziemlich breit.) Die graue Stirn trägt vier lange schwarze Borsten, der Rand des Scheitels eine Reihe kürzerer Borsten. Das dritte Fühlerglied ist ziemlich herzförmig, die Borste entspringt auf dem Rücken in der unteren Hälfte, ist eingliederig, schwach flaumhaarig. Die Brust ist oben broncegrün, mit grauem Schim- mer, und einer dunkleren Mittellinie, auf welcher im Anfang eine dichte Reihe kurzer Borsten steht, sonst ausser den grösseren Borsten kahl. Der Hinterleib ist schlank „ wie bei Psilopus, broncegrün, die Basis der Seg- mente jedoch braun. Das Copulationsorgan ist bei beiden vorliegenden g zurückgezogen. Die Beine sind lang und schlank wie. bei. Psilopus: die Hüften der Mittel- und Hinterbeine wie die Brustseiten grau, die Hinterhüften tragen eine lange nach hinten gerichtete Borste. Die Vorder- schienen sind unbewehrt, die Mittelschienen tragen 4 — 5, die diekeren und längeren Hinterschienen 6 — 7 lange Borsten. Das erste Tarsenglied ist fast so lang als die folgenden zusammengenommen, dünn und schlank. Der nervus externo-medius der Flügel ist fast ganz gerade. Dieser Umstand und die Gestalt des dritten Fühlergliedes erlaubt nicht diese Fliege zu Psilopus zu bringen, der nicht gegliederte Fühlergriffel entfernt sie von Medeterus, wohin also ? 3.2.2? lamprostethus Ph. D. antennis basi flavis, apice nigris; thorace pulcherrime aeneo- et chalybeo-micante; abdomine aeneo, inci- suris blaneis; coxis pedibusque gracilibus pallide flavis. Long. 21/4 lin. E prov. Valdivia © attuli. Die Stirn ist atlasgrau, das schmale Gesicht silberweiss. Auf dem Scheitel stehen zwei lange Borsten; eine Reihe kürzerer am Hinterrand. Die Augen sind kahl. Der Brustrücken ist ausser den langen schwarzen Borsten dicht mit halb so langen Haaren bedeckt. Die Beine eben so lang und dünn als bei der vorigen Art, die Dornen der Schienen schwächer, kürzer, weniger zahlreich, was vielleicht beim g' anders ist. Die Flügeladern ebenso. Das dritte Fühlerglied erscheint noch spitzer. Die Legeröhre ist blassgelb. Die Seiten der Brust sind pracht- voll atlasgrau. 4. D.? dubiosus Ph. D. corpore abdomineque griseis, aeneo-micanti- bus; antennis nigris; pedibus gracilibus flavo-testaceis, tarsis obscuriori- bus. Long. 2 lin. E proy. Valdivia © attuli. Obgleich das dritte Fühlerglied bei meinen Exemplare fehlt, so zeigt sich, dass diese Art offenbar den beiden vorhergehenden ganz nahe steht und das Schicksal derselben theilen muss. Die Seiten der Brust und die Vorderhüfte sind grau. Die Stirn ist dunkelgrau; das Gesicht hell- grau, die Palpen weisslich, der Rüssel braun, die Augen behaart. Die Aufzählung der chilenischen Dipteren. 777 Struktur der Beine und der Flügel ist ganz wie bei den beiden vorher- gehenden Arten. 5. D.? nemoralis Ph. D. viridi-aeneus, thorace obsolete fusco- vittato; antennis nigris; pedibus testaceis, basi femorum anticorum, lineola dorsali, posteriorum tibiis postieis, tarsisgue omnibus nigricantibus. Long. 2 lin. Valdiviae marem bis cepi. Die Augen sind behaart und stossen unten zusammen, unmittelbar unter den Fühlern bleibt ein ganz schmaler silberweisser Streifen vom Gesicht frei; die Stirn ist braungrün. Das dritte Fühlerglied ist wie bei den vorhergehenden Arten herzförmig, dreieckig, ziemlich spitz. Die Brust lässt bei gewissem Licht bräunliche Striemen erkennen, und ist abgesehen von den grossen Borsten kahl. Die Beine sind immer noch lang genug, aber doch kürzer als bei den drei vorhergehenden Arten; die Hüften atlaserau; die Mittelschienen haben wenige, entfernte Dornen; die Hintertarsen haben das erste Glied nur halb so lang als die folgen- den vier Glieder zusammengenommen. Die Vordertarsen sind schlank. Die Copulationsorgane sind nicht sichtbar, so wenig wie bei D. horticola. 6. D. concolor Ph. D. omnino obscure aeneo-viridis; antennis, tibiis tarsisque nigris. Long. 1'/, lin. Prope Santiago cepi, nec non in prov. Valdivia. Ein Männchen. Die Augen sind behaart. Das Gesicht zwischen denselben ist schmal, silberweiss; die Stirn ist schwarz. Das dritte Fühlerglied ist wie bei der vorigen Art gestaltet, die Borste ist bald über dem Ursprung geknickt und wohl zweigliedrig. Die Brust ist sehr dicht mit Borsten besetzt, und auch der Hinterleib ist borstig zu nennen, wenn gleich die Borsten weit kürzer sind. Die Seiten der Brust und die Hüften sind dunkelgrau. Die Beine sind kurz wie. bei D. bipuncta- tus, unguilatus ete., und die Hinterschienen, wie bei diesen Arten, stark bedornt; die Tarsen der Vorderbeine sind nicht verdickt. Die Copulations- organe sind fadenförmig. 7. D.? flavifrons Ph. D.? fronte lata, flava; antennis basi flavis, apice nigris; thorace nigro utringue flavo-vittato; abdomine nigro; pedibus flavis, breyibus, tarsis nigricantibus. Long. 1', lin. In prov. Valdivia 18359 cepi. Stirn und Untergesicht sind auffallend breit, sowie die beiden ersten Fühlerglieder \ hellgelb. Der Scheitel zwischen den Punkt- augen braun, wie gewöhnlich mit ein paar Borsten besetzt. Die Augen sind kahl, kleiner als gewöhnlich, so dass ein guter Theil des Kopfes unterhalb derselben sichtbar ist. Das dritte Fühlerglied ist eiförmig, nicht dreieckig-herz- förmig, die faumhaarige Borste entspringt in halber Höhe, Die hell- 9* 778 Dr. R.A. Philippi: gelben Striemen an den Seiten der Brust reichen von vorn bis zum Ur- sprung der Fühler. Die Beine sind für eine Dolichopide auffallend kurz; die Hinterschenkel reichen etwa bis ®%, des Hinterleibes; die Schienen sind so lang als die Schenkel ohne Borsten; das erste Tarsenglied nimmt nicht viel mehr als den dritten Theil der Tarsen ein, und ist an den Vorderbeinen nicht verdickt. Die Klauen sind im Verhältniss gross. — Diese Abweichungen von der bei Dolichopus gewöhnlichen Bildung recht- fertigen vielleicht die Aufstellung eines eigenen Genus, welches man wegen der kleinen Augen .Micromma nennen könnte. 8. D. ewilis Ph. D. omnino aeneus; facie, fronte et thorace saepius chalybeis; antennis, tibiis tarsisque nigris. Long. vix 1 lin. In horto quodam Santiagino Novembri 1858 cepi. Auch das schmale Untergesicht der Männchen ist wie die Stirn prachtvoll stahlblau oder broncegrün. Die Fühler haben die gewöhnliche Gestalt. Die Augen sind kahl. Der Scheitel scheint borstenlos, und auch der Rücken der Brust und des Hinterleibes sind im Verhältniss schwächer behaart als bei den meisten Arten. Die Beine sind ziemlich lang und kräftig, und die Schienen borstig bedornt. Die Schwinger sind, wie gewöhnlich, gelb. 9. D.? longipes Ph. D. viridi-aeneus; pedibus longissimis, tibiis tarsisque anteriorum pallide fuseis, posticorum tibiis multisetosis tarsisque nigris. Long. 2% lin. Prope Corral Martio 4859 g' cepi. Die Augen sind behaart, rothbraun und stossen unten zusammen; unterhalb der Fühler bleibt ein schmaler silbergrauer Raum frei. Der Scheitel ist grau, aber broncegrün schimmernd, und die Stirnseiten mit Borsten besetzt. Die Fühler sind braun oder schwarz, so lang als der Kopf, das dritte Glied in Gestalt eines verlängerten Dreieckes, mit einem Absatz im ersten Drittel der Länge, von welchem die Borste entspringt. Diese ist fast so lang als die Brust, zweigliedrig, das erste Glied kurz, so dass es bei Weitem nicht die Spitze des Fühlergliedes erreicht, das zweite Glied ist besonders gegen die Spitze hin behaart. Die Brust ist broncegrün, mit drei braunen Striemen, und mit einzelnen, langen, schwarzen Borsten besetzt, sonst kahl. Der Hinterleib ist schlank. Alle Beine sind auffallend schlank und dünn; die Hinterschenkel erreichen beinahe das Ende des Hinterleibes, ihre Schienen sind ein klein wenig länger als die Schenkel, weit dicker als die vorderen Schienen, auf der hinteren Seite mit ziemlich langen, zahlreichen Borsten besetzt. Auch die Tarsen sind bedeutend dicker als an den vorderen Beinen, und ihr erstes Glied fast so lang als die folgenden vier zusammengenommen. Diess Verhältniss findet auch an den vorderen Beinen statt, an denen kein Glied verdickt ist. Die Schwinger sind weiss, die Analader hinter der Aufzählung der chilenischen Dipteren. 779 Querader etwas gekrümmt, mit der Convexität nach innen oder hinten gerichtet. 10. D. inornatus Ph. capite thoraceque cinereo-fuseis; abdomine viyae testaceo, mortuae rufo, ineisuris nigris, subtus pallido; pedibus testa- ceis; alis infuscatis. Long. 1, lin. Valdiviae Aprili 1859 © cepi. Die Fühler sind schwarzbraun, die Schwinger im Leben beinahe weisslich, jetzt blassbraun. Keine Spur von metallischem Schimmer. 11. D. punctiger Ph. D. corpore einereo, supra aeneo-micante; alis infuscatis, metallice iridescentibus; pedibus fusco-testaceis; femoribus postieis viridi-aeneis. Long. 1/4 lin. Valdiviae, cum priore legi. Beim lebenden Thier sind die Augen prachtvoll broncegrün, das Gesicht grau, die Fühler schwarz. Der Hinterkopf trägt weisse Haare. Die Schwinger sind gelb. Der Hinterleib ist dunkler, trägt anliegende schwarze Härchen, die Brust wie gewöhnlich einzelne, aufgerichtete Borsten. Die Rückenplatten des Hinterleibes zeigen an jeder Seite etwas oberhalb des Randes eine Reihe von vier schwarzen Punkten, die beim lebenden Thier sehr auffallen, bei dem eingeschrumpften Hinterleib des todten aber nur mit Mühe zu sehen sind. Die Brust zeigt oben drei schmale braune Striemen. 12. D. collinus Ph. D. corpore cinereo, absque nitore aeneo; alis vix infuscatis, pedibus omnibus pallide testaceis. Long. 11 lin. In eolli S. Cristoval dieto cepi. Kürzer und gedrungener als die vorige Art, ohne allen Metall- glanz; die Flügel heller, im Verhältniss kürzer und breiter. Bei allen diesen Arten ist das dritte Fühlerglied nicht kreisrund, sondern in eine stumpfe Spitze vorgezogen, und die Behaarung der Borste nur bei starker Vergrösserung sichtbar. Hydatostega!) Ph. Oeuli pilosi, in © satis distantes. Labrum linea transversali elevata distinetum. Antennae supra mediam altitudinem capitis insertae, triarticulatae; articulus tertius oyatus, paulo infra apicem stylum cras- sum, triarticulatum, articulum tertium bis aequans gerens; articulus primus styli satis longus, secundus major, tertius setula tenuis. Alae ut in genere Dolichopode, ji. e. nervus externo medius paullulum incur- vatus. Pedes antici raptatorii, femora satis incrassata, subtus serie duplici setarum armata, tibiae inflexae serie spinularum confertarum apice 1) Höarooreyns wasserdicht. 780 Dr. R.A. Philippi: majorum intus armatae; tarsi et reliqui pedes normales, femora poste- riora tenuia, serie dupliei setarum distantium sieut tibiae armata. Hiydatostega poliogastra Ph. H. supra pulchre aenea, subtus einerea; coxis, femoribusque anticis cinereis, pedibus caeterum fuseis. Long. 2, lin. In urbe Santiago © cepi. Ich fand in einem Garten auf einem Wasserreservoir wohl ein Dutzend umherlaufen, wie die Z/ydrometra, konnte aber nur eine er- haschen. Die Augen sind im Leben grün, nach dem Tode dunkelbraun; das Gesicht ist silberweis, bei gewissem Licht mit schwarzer Querbinde über der Oberlippe. Der Scheitel ist schwarzbraun, mit den gewöhn- lichen Borsten; auch Gesicht, Hinterkopf und Unterkopf sind mit Borsten besetzt. Die Brust ist graubraun, aber stark goldgrün glänzend, mit drei dunkleren, wenig in die Augen fallenden Binden; sie trägt nicht die gewöhnlichen langen Borsten, sondern nur dichte mässig lange Härchen. Der Rand des Schildehens aber trägt aufgerichtete, schwarze Borsten. Auch der Hinterleib ist kurzhaarig; die Seitentheile der Rückenplatten sind grau und zeigen eine Längsreihe schwarzer Punkte. Die Flügel sind wasserhell mit schwarzen Adern; die Schwinger, wie gewöhnlich, weiss. Ich füge hier noch die Beschreibung einer höchst merkwürdigen Tipulacee bei, welche im März d. J. bei los Ulmos in der Proy. Valdivia in einem männlichen Exemplare gefangen worden war. Los Ulmos ist eine Gegend in der Mitte des Küstengebirges, welches hier ziemlich niedrig ist, etwa 800 bis 1000 Fuss über dem Meeresspiegel, und ziemlich in der Mitte zwischen den Städtchen Valdivia und la Union liegt, wo einige deutsche Kolonisten mitten im Urwald angesiedelt sind, den sie schon fleissig gelichtet haben. Da diese Schnacke besonders wegen ihres langen dünnen Halses (eigentlich Prothorax) sehr abenteuerlich aus- sieht, so nenne ich die neue Gattung, zu welcher sie den Anlass bietet, nach diesem Merkmale und lasse nun die Beschreibung folgen: Tanyderus Ph.)). Der Kopf ist klein und wird fast ganz (beim g' wenigstens) von den Augen gebildet. Der mässig gewölbte Scheitel ist Klein, ohne Neben- augen. Die Fühler sind mässig lang, etwa so lang als Mittel- und Hinterbrust zusammengenommen, ziemlich stark behaart, und bestehen aus wenigstens 25 Gliedern, von denen die letzteren schwer zu unter- ') Nach Analogie von TavvrAoranog, Tavvgdıdog u. Ss. W., von dEEN Hals und z«avd® ausdehnen. r ee k st Aufzählung der chilenischen Dipteren. ‘ scheiden sind; das erste ist dick und walzenförmig, das zweite kaum halb so lang, beinahe kugelförmig, die folgenden ziemlich walzenförmig. Der Rüssel ist so lang als der übrige Theil des Kopfes, und die Unterlippe deutlich abgesetzt. Die Taster sind viergliedrig, das erste Glied wenig kürzer, das vierte wenig länger als das zweite oder dritte, Der.Prothorax ist etwas abwärts geneigt, lang, dünn, eylindrisch, nebst dem vordersten Stück des Mesothorax so lang als der Rest der Brust, welche nichts Auffallendes:zeigt. “Dasselbe gilt vom Hin- terleib, der beim Männchen mit zwei Fäden endigt. Die Flügel zeigen zwei kurze Basilarzellen, von denen die vordere höchstens zwei Fünftel der Flügellänge erreicht, während die hintere noch kürzer ist. Desto länger ist die Discoidalzelle. Die Marginalzelle ist sehr lang, aber nicht durch eine Querader in zwei getheilt. Es sind zwei Submarginal- zellen vorhanden, von denen die erste lang gestielt ist. Es sind sechs hintere Zellen da, von denen die erste durch eine Querader etwa in drei Fünfteln ihrer Länge noch in zwei getheilt ist; keine derselben ist gestielt, die dritte und die vierte sind sehr kurz. Es ist keine Axillar- ader vorhanden. Auch die Gestalt der Flügel ist sehr sonderbar; der Hinterrand zeigt an seiner Basis einen sehr auffallenden spitzen Winkel, wie bei den Libellulinen, und kurz vor der Spitze ist dieser Rand schwach ausgebuchtet. Die Ränder und die Adern der Flügel sind mit kurzen, schwachen Härchen besetzt. Die Beine haben nichts Besonderes; sie sind lang und schlank; die mittleren Schienen sind kürzer als die hinteren, ja soear als die vorderen; die vorderen Tarsen sind die längsten, die hin- teren sind unbedeutend kürzer als die mittleren. Diess neue Genus erinnert zwar an Polymera W. durch die grosse Zahl der Fühlerglieder, weicht aber wesentlich nieht nur durch die höchst auffallende Halsbildung, sondern auch durch das Geäder der Flügel ab. Die Art nenne ich Tanyderus pictus. Die Körperlänge beträgt 12 Linien, die Flügelspannung 26 Linien. Der Kopf ist ganz schwarz, nur die Fühler sind blassgelb bis auf die zwei ersten Glieder, welche ebenfalls schwarz sind. Die lange, dünne halsartige Vorderbrust ist auch schwarz und zeigt oben in der vordern Hälfte eine rinnenartige Vertiefung, welche mit einer erhabenen Längs- linie durchzogen ist, die sich bis zum hinteren Rande fortsetzt. Das vor- derste Stück der Mittelbrust ist gelb mit einem schwarzen Fleck in der Mitte; der übrige Theil des Mittelbrustrückens ist grösstentheils schwarz, an der Seite vor den Flügeln ist ein gelber Fleck, und der Raum vor dem Schildchen ist ebenfalls gelb; die Brustseiten selbst sind gelb mit schwarzen Flecken. Die Histerbrust ist gelblich mit vier schwarzen Flecken am Hinterrand. Die Ringe des Hinterleibes sind gelb mit 782 Dr. R.A. Philippi: Aufzählung der chilenischen Dipteren. schwarzem Hinterrand und schwarzen Längsflecken, von denen auf dem Rücken je vier in zwei Reihen stehen. Die Flügel haben gelbe Adern und eine gelbliche Flügelhaut, namentlich in der Mitte, und zeigen ver- ästelte, gelbe, schwarzgesäumte Querbinden, mit kleinen, weissen, schwarzgesäumten Augenflecken darin, welche diese Art zu einer der schönsten Tipulaceen machen. Die Beine sind gelblich mit schwarzen Hüften, und einen schwärzlichen Ring oberhalb und unterhalb des Kniees; sie sind ziemlich stark behaart. Die Schwingkolben sind schwarz mit hellem Stiel. Die Abbildung stellt unsere Art in natürlicher Grösse vor. a. zeigt Brust und Kopf von der Seite im natürlicher Grösse; b. ist der Kopf von der Seite gesehen und schwach vergrössert; c. zeigt den Aderverlauf der Flügel. Verzeichniss der Abbildungen. Seite Seite T.23. 1. Plettusa virescens . . 597) T.26. 30. Dasyeyrton gibbosus . 701 2. Ctedonia bicolor . . . 603 31. Clavator punctipennis 699 3. Polymoria irrorata . . 608 32. Trichopalp. poecilogast. 725 4. Idioneura macroptera . 615 33. Hylorus Krausei . . . 728 5. Lachnocera delicatula 616 34. Cyanauges valdivianus 733 6. Cnephaeophila fenestral.618 35. Volucella azurea . . . 734 7. Centroenemis stigmatica 619 36. Eriophora aureorufa . 736 8. Ceroplatus obscurus . 618, T.27. 37. Sterphus autumnalis . 737 9. Gnoriste chilensis . . 620 38. Penium triste .. . . 741 10. Podonomus stigmaticus 602 39. Macrometopia atra . . 740 T.24. 11. Agaricobia fulvicollis . 626 40. Pia cyanea . . „. „142 12. Psychophaena pietipenn.628 44. Penium flavipes (nicht 13. Spaniotoma bivittata . 629| b»schrieben) 14. Pentaneura grisea . „630 42. Priomerus haemorrhoid. 740 15. Tetraphora fusca. . . 630) 43. Ocyptamus valdivianus 748 16. Lobogaster paradoxus 632 44. Doros odyneroides . . 747 47. Heptagyia annulipes . 635, T.28. 45. Scelolabes bivittatus . 751 48. Penthera nigra . . .640 46. Ceratomerus pnradoxus 766 T.25. 19. Megalybus crassus . . 642 47. Empis macrorhyneha . 757 20. Holops cyaneus. . . . 645| 48. Spicosa nigra ... .751 21. Megascelus nigricornis 683 49. Deuteragonista bicolor 771 22. Apiophora Paulseni. . 682] 50. Chrysopila valdiviana . 774 33. Hermoneura balteata . 656 54. Dolichopus longipes . . 778 24. Dasypogon Landbeki . 686. 52. Hydatostega polyogast.780 25. Pachyrrhiza pictipennis 704 53. Neetaropota setigera . 679 26. Anypennus brevicornis 702 54. Dasypecus heteroneurus692 37. Sphaeropsappendiculat.646 T.29. 55. Apalocnemis obseura . 753 T.26. 28. Erax speciosus. .„ . . 693 56. Homalocnemisnigripen. 752 29. Deromyia gracilis . . 706 57. Tanyderus pietus. . . 781 —IBIS— Beiträge zur Mykolosie. Vun Stef. Schulzer v. Müggenburg. (Mit einer Tafel. Tab 16.) Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Juli 1869. l. Ueber Aenderungen des bisherigen Systems. Ich glaube, dass es kein Rückschritt in der Mykologie wäre, wenn man alle auf lebenden Pflanzen wohnenden Pilze, mit Ausnahme der grossen Hymenomyceten, welche an kränkelnden Bäumen wachsen, sammeln und als zweifellos unvollkommenste Gebilde der Schwammwelt, an die Spitze der ersten Ordnung stellen würde. Freilich kämen da auch Thecasporeen dahin; aber daran sich zu stossen, ist hier gewiss kein Grund vorhanden. Was sind denn eigentlich die echten Caeomaceen, dann Cystopus und Coleosporium anderes als wahre Thecasporeen, und diese mag doch Niemand von dort, wo sie Jetzt stehen, entfernen. Meine Beobachtungen an Aceidium machen es klar, dass die Sporen bei dieser Gattung sich aus den senkrecht über ein- ander stehenden ursprünglichen Zellen bilden, wovon höchst wahrschein- lich jede Sporensäule anfänglich in ein Häutehen, Schlauch, Ascus, gehüllt ist, welches seiner Zartheit und Hinfälligkeit wegen, jedoch bisher nicht beobachtet wurde. Zur Erhaltung der Uebersicht würden Unterabthei- lungen wohl vollkommen genügen. Hat man dieses bewirkt, was nach meiner Ueberzeugung gar nicht schwierig ist, so fragt es sich, wohin man die aufabgestorbenen Vege- tabilien wachsenden Coniomyceten stellen soll? Entweder bilde man daraus, im Vereine mit den derben Bd. XV. Abhandl. 100 TSA Schulzer v. Müggenburg: Hyphomyceten, den Faserpilzen von Nees, eine eigene Ordnung, oder man schliesse sie als zweite Abtheilung an die bezeichnete erste an. Anknüpfungspunkte bieten schon einige Puceinien dar, die erst auf der abgestorbenen Pflanze ihre volle Ausbildung erlangen, an die sich Bactridium, wovon Bonorden mehrere Arten aus Spaltöffnungen hervor- kommen sah, während ich und Andere es auf todten Vegetabilien in Häufchen antrafen, sogar morphologisch sehr gut anschliesst. Eine gewandte, erfahrene Hand würde das Ordnen schon so treffen, dass die Bonorden’sche erste Abtheilung der Protomycetes, Hormiscium bis Septonema, dann Coniotheeium den Schluss bildeten, an welche man sehr naturgemäss die jetzigen Hyphomyceten mit derben Hyphen, welche offenbar keine Schimmel sind, anreihen könnte. Ausser den übrigen gemeinsamen Eigenschaften setzt das Mycelium der letzteren bei mehreren Gattungen unterständige Früchte, Gonidien, an und diese fand ich auch bei einem Coniotheeium; dann vertritt wieder bei Hormiscium, Cylindrium, Alysidium u. s. w. die Mutterzelle das fehlende Mycelium, und bei einigen derben Psiloniaceen ist dieses auch der Fall. Kurz die Verwandtschaft der derben Hyphomyceten mit diesen ge- genwärtigen Coniomyceten-Gliedern ist weit mehr in die Augen fallend, als mit den eigentlichen Schimmeln, zwischen welchen gemischt sie eben so unpassend stehen, wie die Brandpilze getrennt von einander in ihrer jetzigen Umgebung. Jeder Laie sieht es, dass sie keine Schimmel sind, so wie er auch den Brandpilz von jedem andern auf den ersten Blick unterscheidet. Sollte Jemand der Ansicht sein, worauf allerdings die systemati- schen Anordnungen zu deuten scheinen , dass die Thecasporeen über den Basidiosporeen stehen, so möge er nur eine Alphitomorpha mit ihrer dürftigen Fruetification und den unverhältnissmässig grossen Sporen ins Auge fassen! Letztere finden wir immer nur bei Gebilden niederer Stufe. Derlei Thecasporeen kann man wahrlich ohne Gewissens- bisse in einer eigenen Unterabtheilung an die Brandpilze anreihen! Weil eben die Rede von grossen Sporen ist, so bitte ich die allen- fallsigen Gegner des Anschlusses der derben Hyphomyceten an die Epi- phyten der gegenwärtigen Coniomyceten, die Sporen mancher der ersteren, z. B. Stemphylium, Maerosporium, Helminthosporium, Alternaria u. m. &., mit Sporidesmium, Xenodochus u. a., dann wieder mit den viel kleineren, grösserntheils hyalinen, der wirklichen Schimmel zu vergleichen! Endlich sah ich das Mycelium von Alternaria in der That Formen hervorbringen , welche wohl Niemand vom Sporidesmium und Xenodochus unterscheiden konnte; es ist somit an wirklicher sehr naher Verwandt- schaft zu zweifeln nicht möglich. Beiträge zur Mykolosie. 785 2. Berichtigung einige ganz gemeine oder wenigstens nicht seltene Pilze betreffend. Wie ich mich schon anderwärts aussprach, fand ich, anfänglich wohl mit Staunen, und meinen eigenen Augen nicht trauend, Dr. Fresenius Bemerkung völlig gegründet: „Man kenne oft die gemeinsten Pilze am unvollkommensten.“ Irgend einer unserer, trotzdem gewiss sehr ehren- werthen Vorgänger veröffentlichte die Resultate seiner, vielleicht mit un- zureichenden Mitteln bewirkten Untersuchung, und wir — — beten ihm nach, weil wir, der Strömung des Zeitgeistes folgend „ nur nach Neuem nach Seltenem haschen und es nicht der Mühe werth halten, täglich Vorkommendes persönlicher näherer Anschauung zu würdigen, gerade so wie mancher gelehrte Knabe über alle Länder, über Pflanzen und Thiere fremder Zonen bewundernswerthe Auskünfte zu geben vermag, aber sein Vaterland, seine Geburtsstätte mit ihren Produkten nicht kennt! In die Reihe mitunter ganz verfehlt angesprochener Pilze gehören auch nachstehende. j Oidium Buxi wihi, Chaetostroma Buxi Corda und Bonorden; Fusidium Buai Schmidt, Link und Wallroth; Tubercularia Buxi De Cand.; Psilonia Dusi und Fusisporium Busi Fries. Im Frühjahre und Sommer auf der Unterseite dürrer Blätter, seltener an dürren Sten- geln des Duzxus sempervirens, anfangs als gesellige, punktgrosse Häufchen, welche zuletzt durch Vereinigung einen weissen, oder sehr licht rosen- rothen, unter der Lupe krystallinisch sich darstellenden, unebenen Ueber- zug bilden, aus welchem hie und da Kettenspitzen vorstehen. Dieser besteht beinahe ganz aus ziemlich kleinen, spitzig ovalen, wasserhellen Sporen, die sich unter Wasser von einander trennen. Es bildet nämlich das, aus fast horizontal unter der Epidermis gelagerten Fäden bestehende Myeelium in den Spaltöffnungen ein höchst unscheinbares, feinzelliges Hypostroma, von welchem nur sehr wenige, kurze, halbliegende, septirte, mit Astrudimenten versehene oder wirklich etwas ästige Hyphen aus- gehen, an deren Spitzen und Astrudimenten, so wie unmittelbar am Hypostroma lange, fortwährend dichotom sich theilende Sporenketten entstehen. Von der Menge abfallender Sporen und Kettenstücke, durch ein gleichzeitig sich entwickelndes Mediun zusammengeleimt, bildet sich nun der alles vergrabende Ueberzug, der allerdings eine ziemlich mäch- tige feste Schieht darstellt. Wie wir oben sahen, musste dieses arme Pilzchen viel wandern, zuletzt ein Chaetostroma werden, was es walırlich nicht ist, denn das Hypostroma kann man kaum, und die zusammengekittete Sporenlage schon gar nicht für ein Receptaculum erklären, die daraus hervorragenden } 100 * 786 Schulzer v. Müggenburg: wenigen Spitzen sind endlich keine borstenförmigen , unfruchtbaren Hyphen, sondern die Endglieder der Sporenketten. Wegen der sehr lang ovalen, beiderseits abgerundet zugespitzten, beinahe spindelförmigen Sporen, Fig. 4, könnte dieser Pilz als Grondtypus einer neuen Gattung genommen werden, weil erstere zum Oidium mit Sporis ovato-acutatis nicht völlig passen, da jedoch Bonorden keine ein- fache Tarulaceengattung mit spindelförmigen oder elliptischen Sporen aufstellte, so steht er hier vorderhand am entsprechendsten Platze. Cephalosporium cellare m., Byssus mollissima Ehrh., B. septiea Roth., Dill.; Fibrillaria vinaria Sowby.; BRacodium ceellare Pers. und andere Autoren; Antennaria cellaris Fries.; Antennataria oder nach Dr. Bischoff Antennularia cellaris Reichb.; Rhacodium cellare Rabhst. Weinfässer und im Keller jahrelang liegende Bretter als ein schwarz- graues, ins Grüne schillerndes, I — 2 hohes Hyphasma auf mehrere Quadratschuhe Ausdehnung überziehend.. Das Mycelium besteht aus starren, sehr brüchigen , verwirrten Fasern, aus welchen sich aufwärts die derben, jedoch durchsichtigen, etwas ästigen, bald dicht, bald weit septirten, verschiedenartig gekrümmten und in einander verschlungenen Hyphen erheben, deren junge Spitzen hyalin sind. Dadurch dass sie stellenweise eingedrückt und verdreht sind, scheinen sie, trocken beob- achtet, perlschnurförmig zu sein, beim Zutritt vom Wasser streeken sie sich jedoch gerade. Die meisten Aeste gehen fast senkrecht vom Stamme ab. Hin und wieder sieht man seitlich an den Hyphen wasserhelle, ovale Körperchen , ähnlich den Sporen mancher Psiloniacee, was hier weiter nichts ist, als das Entstehen eines Astes. Endlich trifft man auch dünnere mehr oder weniger farblose Hyphen an, welche sich um die stärkeren beinahe spiralförmig schlingen. Scheinbar seitlich auf dem Hyphasma sieht man viele, erst gelbe, dann dunkelbraune, rundliche Organe, Gra- nula Pers., Sporangien Nees, Peridia Fries. Zerdrückt man diese im unreifen Zustande, so bekommt man, ausser häutig-zelligen Fragmenten, eine bedeutende Anzahl nach allen Richtungen stehender, steifer kurzer Faserstücke, was einigen Autoren Anlass gab, diese für concatenirte, sehr kleine, runde Sporen zu halten. Mir gelang es einige reife Organe anzutreffen, die unter Wasser zerdrückt ein Köpfchen ziemlich grosser, mit einem Kerne versehener dunkelbrauner, ovaler oder eiförmiger, stiel- loser Sporen, nebst einigen Fragmenten des häutigen Bindemittels und den erwähnten kurzen steifen Hyphenstücken erkennen liessen „ ausser welchen man hie und da ein dickeres Stück, aber alle innern kreuz und quer über einander liegend antrifft. Ferneres Nachforschen zeigte, dass von der Hyphe ein längerer oder kürzerer Ast abgeht, an dessen Spitze unter den verschiedensten Winkeln sekundäre und tertiäre Aestchen, die erwähnten steifen, kurzen Hyphen, entstehen, welche ein gemein- schaftliches, erst häutig-zelliges Organ hervorbringen, in dessen Innerem - Oo Beiträge zur Mykologie, (87 sie sich befinden, und welches endlich seine Zellen ganz oder grössten- theils in Sporen verwandelt. Wegen des dichten Geflechtes der Hyphen scheint es immer, als wenn die Sporenorgane auf mehreren derselben seit- lich aufsässen,„ und wenn Fries von Fuleris spricht, so ist dieses sehr natürlich, denn auch ich fand mehrere solche Organe, von welchen rings- herum Strahlenhyphen wie bei Erisyphe abzugehen schienen. Nicht selten sieht man kurze Aeste in ein wasserhelles Bläschen enden, aber es gelang mir nicht die volle Ueberzeugung zu gewinnen , dass dieses, wie ich vermuthe, der Anfang zur Bildung des Sporenorgans ist. Eine eigentliche, zuletzt reissende Hülle um letzteres, ein wirkliches Sporangium, konnte ich nicht konstatiren „ so oft ich auch die Untersuchung wieder- holte, sondern, wie gesagt, die Zellen des dafür angesehenen Organs verwandeln sich einfach in stiellose Sporen. Wenn Nees jun. diesen Pilz eine der schönsten und bekanntesten Byssoideen nennt, so ist letzteres wohl nur in Rücksicht seiner Existenz zu verstehen, ersteres aber Gustosache, Zur Zeit der Herausgabe seiner Mykologie scheint Dr. Bonorden diesen Pilz noch nicht untersucht zu haben, weil ihm sonst gewiss die Sporenorgane, selbst wenn er darin keine Sporen gefunden hätte, aufge- fallen wären, in welchem Falle er ihn wohl nicht eine im Finstern wu- chernde, also unfruchtbare, Hyphomycete genannt hätte. Tubercularia Tode. Auf Grund mehrerer untersuchten Arten werden von den neuesten Autoren dieser Gattung seitlich aufsitzende ovale Sporen zugeschrieben. Ich fand bei manchen auch an den Hy- phenspitzen eine Spore und ovale seltener als gerade cylindrische. 3. Unterständige Früchte (Gonidien.) Bekanntermassen finden sich bei manchen Pilzen, nebst oberständi- gen, auch unterständige Fortpflanzungsorgane, wie bei den Knollen- und anderen Gewächsen, wo ausser dem Samen Wurzeltheile zur Vermeh- rung dienen. Da die Entdeckung derselben eben nicht alt ist, so dürfte jede Mittheilung darüber den Mykologen interessant sein. Ich fand deren bei folgenden Pilzen: Coniothecium Salieis mihi. Herbstlich an noch grünen Blättern der Saliw mollissima, dunkelbraun. Preussia Fumago m., Cladosporium Fumago Link. An lebenden Pfirsich- blättern. Monilia Gonatorrhodum m. Im Winter an eingesottenen Weichseln; grün. Monilia subvertieillaia m. Im Winter an eingesottenen Johannisbeeren ; weiss, dann gelblich. 2 ©} 98 Schulzer v. Miggenburg: Hormodendrum smaragdinum m. In gelinden Wintern an modernden Eichenblättern; smaragdgrün. Cladotrichum polysporum m. In gelinden Wintern an gestutzten, noch nicht ganz abgestorbenen Hollertrieben; schwarz ins Grüne schil- lernd. Spielart ß. Polypori. Zu derselben Zeit am abgestorbenen Polyporus sul- phureus; schwarz ins Braungrüne. Cladotrichum Schwabii m., vielleicht Cladosporium elavatum Schwabe. Im Winter gespaltenes, gesundes Eichenholz bewohnend ; schmut- zig grün. Stemphylium Hwyoscyami m. Im Winter an Stengeln des Bilsenkrautes ; schwarz. » Nieotianae m. Im Winter und Frühjahre an Stengeln und Samen- kapseln der Tabakstaude; schwarz. „ Cerasi m. Im Frühjahre auf der Hiebfläche alter Klötze der Wald- kirsche; schwarz, abfärbend. Helminthosporium Juglandis m. Im Winter an Wallnussblättern; schwarz- grün. „ Helianthi tuberosi m. Im Winter an Stengeln des Hel. tub.; schwarz. „ repens m. Ein Macroon Corda. Im Winter an Stengeln von Dol- denpflanzen. 4. Seeundäre Sporen. Am Sporotrichum Botrytis m. beobachtet. Dieses erscheint zur Win- terszeit im Keller an dürren Steugeln und Blüthen von Ohrysanthemum und an faulenden Weinbeeren als ein bräunlichgraues, 14,‘ hohes Hy- phasma und weicht durch dunkelbraune Hyphen und weisse oder gelb- graue Sporen von der Botrytis Acinorum P., wie sie Dr. Fresenius gibt, ab, während der Bau ziemlich übereinstimmt. Dagegen scheint dieser Pilz vom Sporotrichum murinum Bon. (Botrytis murina Dittm., Mywotrichum murinum Fries) bloss durch Erscheinungszeit und Standort, also eben nicht wesentlich, unterschieden zu sein. Merkwürdig ist das überaus leicht erfolgende Keimen der Sporen dieser Art, was sich nicht bloss auf die abgefallenen, sondern selbst auf die noch am Erzeugungsorte haftenden bezieht. Ohne an eine bestimmte Stelle der Spore sich zu binden , treten aus derselben eine oder zwei, aus sehr kleinen, ovalen, hyalinen Gliedern bestehende Kettchen hervor und werden, wenn keine Störung eintritt, zu liegenden Hyphen, von welchen aufrecht etwas dünnere, ebenfalls weisse und wasserhelle Fädchen entspringen, die sich an der Spitze in 2 jeiträge zur Mykologie. 189 3, 4 auch mehr Zweige theilen, deren jeder, wie beim Penieillium, eine Kette trägt, welche den oben beschriebenen ganz conform ist. Also secundäre Sporen, aber auf einer dem Mutterpilze völlig frem- den Hyphenform. > Für ein winziges, parasitisches Penieillium kann man dieses Produkt nicht halten, weil dessen Mycelium (die liegenden Hyphen) durch Keimen der Sporen des Sporotrichums deutlich nachweisbar entsteht. 5. Zelläste. Diese vom Dr. Fresenius zuerst gewürdigten zarten Organe traf ich, ausser bei .Botrytis- und Sporotrichum-Arten,, auch am Mycelium des Ustilago Segetum Fr., der Ustilago Maydis D. C., bei meinem Stysanus araphioides und Acladium Juglandis an. Doch gelang es mir bei letzterem Pilze nicht, deren Functions - Verrichtung nachzuweisen, obschon sie so- wohl an jungen Hyphen, als auch am Mycelium sehr deutlich sicht- bar sind. 6. Mycelium. Jeder Forscher weiss, wie vielgestaltet dieses Organ im Reiche der Pilze vorkommt. Auch weiss man, dass es bald ganz, bald nur zum Theile durch Versenkung in der Unterlage dem Nachtgebiete der Natur angehört, anderwärts aber wieder völlig zu Tage steht. Diese Beobachtungen und vielfältige Untersuchungen verschiedener oberirdischer Pilzbestandtheile, führten mich zu der Annahme, dass manche der letztern, sowohl ihrem Baue als auch ihrer Funktion nach, eben nur als eine an’s Licht tretende Fortsetzung des Myceliums zu be- trachten seien. Zur Vermeidung der hier sehr entbehrlichen Weitläufigkeit, werde ich derlei Organe nur kurz anführen, die Bestätigung oder Widerlegung meiner subjektiven Ansicht künftigen Bearbeitern dieses Feldes über- lassend. Coniomyceetes: Die nicht in Sporen sich wandelnden, sich auch nicht fär- benden Umfangszellen der Aecidiaceen. Hophomycetes: Alle unfruchtbaren Hyphen, mögen sie ein Hyphasma bilden oder nicht. Mueorini: Ebenso. Mycetini: Alle als Fäden, Stacheln, Borsten u. dgl. hervorragenden Or- gane; vielleicht auch in manchen Fällen das zellige Receptaculum selbst. e 790 Schulzer v. Müggenburg: Tremellini: Die ins Freie starrenden Fädchenbüschel,, welche bei einigen Gattungen den Filz der Aussenfläche bilden, sind den Luftwurzeln vergleichbar. IIymenomycetes: Das Velum universale und partiale, so wie jede Beklei- dung des Strunkes und vielleicht auch jene der sterilen Seite des Hutes. Gasteromycetes: Der Uterus. Stromatosporei olim Cryptomycetes Bon.: Die Sacculi. Sphaeronemei: Das Perithecium. Pyrenomucetes s. Sphaeriacei: Das Pyrenium nebst Bekleidung und allen äusserlich vorkommenden Organen: Holzfärbung, Schorf, Filz, Haare, Stacheln und dergl. in und zwischen welchen die Pyrenien sitzen. Discomycetes: Die allenfallsige Bekleidung der sterilen Schalen- oder Mützenfläche, die Färbung des Standortes , schimmliche , filzige oder häutige Ausbreitungen an der Basis des Pilzes u. dgl. 7. Apotemnoum und Stegonosporium ”. Nach meiner bisherigen Erfahrung müsste eine dieser zwei Benen- nungen gestrichen werden, weil beide nur einer Gattung anzuge- hören scheinen. So viel ich weiss, bildete Corda seine Gattung Apotemnoum nach einer einzigen, als Schleimhäufchen auf Holz angetroffenen Art. Bei keinem der mir zu Gebote stehenden Autoren finde ich eine Vermehrung der Arten. Dr. Bonorden muthmasst bei Corda’s Pilz ein Säckchen. Ich beobachtete mehrere Arten, und zwar: Apotemnoum imperfectum m. in vier Spielarten an Birn-, Mispel-, Feigen- und Weidenästen, ohne Säckchen, theils im festen Holze, theils zwischen Rinde und Bast entstehend, wo die Wand der Höhlung die Funktion des Säckchens verrichtet. Apotemnoum lignorum m. in zwei Spielarten an entrindeten festen Zwei- gen des Schneeballs und der Schlehe, mit deutlichen im Holze eingesenkten Säckchen, und Apotemnoum lineare m. an entrindeten, modernden Weissbuchenästen, ebenfalls mit einem eingesenkten Säckchen. Dagegen fand ich kein zu Stegonosporium einzureihen- des Gebilde. Die Sporen aller bezeichneten Apotemnoum-Arten entstehen an mehr oder weniger langen, stielförmigen, einfachen oder gabelig-ästigen Hyphen, von denen sie auch oft ein Stückchen mitnehmen. a. - A Beiträge zur Mykologie. ‘ Yf Ferner sind bei einigen Spielarten die Sporen deutlich artieulirt, bei anderen nicht, so dass diese für blos septirt gelten können. Durch Vertiealwände in Fächer abgetheilt, kommen sie hie und da nur bei der letzten Art vor. Alle, ohne Unterschied, zerfallen leicht in Glieder. Der ganze Unterschied zwischen den in Rede stehenden zwei Gat- tungen bestände nach meiner Auffassung darin, dass Steyonosporium ge- stielte und septirte oder gefächerte, Apotemnoum ungestielte, artikulirte Sporen hat. Nun findet sich aber bei meinen Apotemnoum-Arten und Spielarten, aus denen übrigens unmöglich zwei Gattungen sich bilden lassen, alles dieses, und Dr. Bonorden bespricht sowohl bloss septirte, als auch unzweifelhaft gekerbte Stegonosporium- Arten. Nur ein Fall spräche für Beibehaltung beider Gattungen, wenn nämlich Stegonosporium - Sporen einen wirklichen, unten geschlos- senen Stiel hätten, wie etwa Phraymidium, nicht aber ein stielförmiges Hyphen-Rudiment. H 8. Diagnose von Micropera und Cytispora. Mieropera L&v. charakterisirt Dr. Bonorden im Wesentlichen so: Pustel erhaben, erst von der Epidermis bedeckt, zuletzt scheibenförmig sich öffnend; sie enthält aufrecht stehende, cylindrische oder beinahe cy- lindrische, beisammen liegende Säckchen. Letztere sind inwendig mit ruthenförmig ästigen Hyphen bekleidet. Sporen cylindrisch oder eyliu- drisch-spindelförmig. Zwei meinerseits untersuchte Pilze, meine M. Lyeü und M. Vitis, dann selbst Bonorden’s Beschreibung seiner M. viridula und M. truncata, machen folgende weniger beschränkende Diagnose nöthig: Die Pustel be- herbergt mehrere, individuell getrennte, beisammenliegende Säckchen, deren Innenwand durchaus bekleidet ist; Sporen verschie- den; einzelne Säckchen haben zuweilen auch seichtere oder tiefere Einbuchtungen. Bei, dem Baue nach, unzweifelhaften Cytispora-Arten fand ich fast kuglige, dann ovale und langovale Sporen, änderte desshalb die Diagnose in nachstehender Weise: Sporen verschieden, bei der Mehrzahl cy- lindrisch, immer klein. 9, Die Mucorini. Dr. Bail’s geforderte Trennung der Basidio- und Thecasporeen war insoferne sehr nützlich, dass man reine, gesonderte Gruppen erhielt, und der früher selbst bei den besten Autoren vorhandenen Mengung Bd. XV. Abhandı. 101 792 Schulzer v. Miezenbure: von beiderlei Gebilden, zuweilen selbst in einer Gattung, Einhalt gethan wurde. Ueberbliekt man jedoch die erhaltenen Gruppen, so bemerkt man leicht, dass Derjenige zu weit gehen würde, der das ganze Reich der Pilze darnach in zwei scharf geschiedene Abtheilungen, die gleichsam zu einander keine Verbindung haben, zwängen wollte. Abgesehen davon, dass der eine Theil, nämlich die Thecasporeen, an Umfang unverhältnissmässig dem andern nachstehen würde, ist die Trennung eben nicht durchgehends leicht ausführbar. Ich bitte Dasjenige zu lesen, was ich im heurigen Beitrage Nr. 4 über die Caeomaeeen und einige Cystopodei bemerkte. Und dann gibt es anerkannte Thecasporeen, welche nieht im Entferntesten mit ihren übrigen Abtheilungsgenossen, dagegen innigst mit unzweifelhaften Basidiosporeen verwandt sind. Ich meine die Mueorini. Kein Laie wird sich auch nur einen Augenblick besinnen, sie für Schimmel zu erklären, und auch der unbefangene Forscher muss gestehen, dass ihre Hyphen von jenen der eigentlichsten Fadenschimmel Nee’s in keinem Stücke unterschieden sind. Gewiss wäre es auch hier kein Rückschritt, sondern ein sehr naturgemässer Fürgang, wenn man diese Theeasporeenordnung eingehen liesse, sie als Unterabtheilung den echten Hyphomyceten anschliessend. Die Armuth an Gattungen, die bei dieser Ordnung auffällt, kann allerdings, für sich allein genommen, in den Augen des Forschers keinen triftigen Grund zu solchem Verfahren bieten, aber besprochen muss sie doch auch werden, wenn man Alles pro und contra gewissenhaft erwä- gen will. Wie ich in den verjährigen Verhandlungen unserer Gesellschaft Seite 116 nachwies, sind Hemiscyphe und Crateromyces C. keine Theca- sporeen, gehören somit nicht hieher, und die Familie Orateromyeetes reduzirt sich auf die einzige Gattung Diamphora Mart., die ihrerseits wieder nur eine, obendrein exotische, wohl kaum genügend untersuchte Art zählt. Bei den eigentlichen Mucores wurde die Zahl der Gattungen offen- bar über den wirklichen Bedarf vermehrt. In den speciellen Beiträgen zu seinen vorjährigen Abhandlungen aus dem Gebiete der Mykologie beseitigt desshalb auch Dr. Bonarden die Gattungen Pleuroeystis Bon. und Helicostylum C., indem er erstere zu Mucor, letzteres zu Hydrophora schlägt. Sobald die nicht baumförmig, sondern einfach spitzwinkelig ästigen Mucorinen ohne Sporenträger der Hydrophora beigezählt werden, wie es bisher anstandslos geschah, so gehört sicher auch Pleurocystis zu Mucor. Aus diesen Beiträgen leuchtet ferner hervor, dass der rühmlichst bekannte Herr Verfasser nicht abgeneigt wäre, Sporodinia Link und Melidium Escehw. in Mucor und Hydrophora aufgehen zu lassen, was EM 9: Beiträge zur Mykologie. 795 die Uebersicht keineswegs erschweren, aber Unterabtheilungen bedingen würde. Dann ist es klar, dass eine der beiden Gattungen Thelactis Mart, und Thamnidium Link völlig überflüssig ist. Die fremdländischen, schwerlich zur Genüge gekannten Gattungen Cephaleuros Kunze und Aerophyton Eschw, sind in unserer Frage ohne Gewicht. Endlich dürften vielleicht die Gattungen mit fleischigen Stielen, Chordostulum Tode und Caulogaster C., nach genauer Untersuchung anderwärts passender untergebracht werden. Nach allen diesen Reductionen bleiben für die Ordnung Mucorini nur wenige Gattungen übrig, welche im Bonorden’schen Systeme bei den Hyphomyceten als letzte Familie an ihrem wahren Platze stehen würden. Zum Schlusse nochmals auf die Verwandtschaft der Wucorinen mit den zartfädigen Hyphomyceten zurückkommend, weise ich besonders auf Bonorden’s Familien Polyaetidee und Dasidiophori hin. Bei letzteren finden wir häufig den Mucor-Sporenträger völlig ausgebildet, nur die Hülle fehlt, unter erstern aber Pilze, bei deren Untersuchung sich dem Forscher unwillkürlich die Vermuthung einer Hülle um die Sporenköpf- chen aufdringt. Unter mehreren solchen mir vorgekomnienen will ich nur Stachylidium fungicolum m. anführen, Im Jänner fand ich an einem getrockneten Boletus-Strunkstücke, welches im Ganzen nicht volle anderthalb Quadratzolle an Oberfläche hatte, eine ganz artige Ansiedlung. Ausser dem genannten Pilze wohnten da in traulicher Nachbarschaft, in einander verfliessend, Penicillium glaueum Lk., nebst einer kleineren, weisslich graugrünen Spielart, meine Torula fungicola, Helminthophora fungicola und Aydrophora fun- gieola. Das erwähnte Stachylidium bildet Anfangs weissgraue, dann gelb- zimmetbraune, fast rothe Flecke von einigen Linien Breite. Die in der Mehrzahl liegenden, sebr ästigen, in einander verflochtenen, septirten Hyphen haben secundäre und tertiäre Quirläste, welche zu 2—6 zusam- mengestellt, meist kurz, unten aufgeblasen, aufwärts verdünnt sind. Sie tragen an der Spitze ein kugeliges, erst kleines und wasserhelles, zuletzt ziemlich gross werdendes und einen gefärbten Kern bekommendes Bläs- chen. In der Folge zeigt sich dieses kaufm durchscheinend, unter dem Mi- kroskope mehr dunkel ockergelb als die Hyphen und von den darin in Menge entstehenden Sporen körnig, oben mit einer kleinen schildförmigen Erhöhung. In reifem Zustande unter Wasser gebracht, gehen die sehr kleinen, lang-ovalen, angefeuchtet durchscheinenden, mit einem Kerne versehenen und unter dem Mikroskope ockergelblichen Sporen ausein- ander, ohne dass ich auch nur eine Spur von einer Hülle entdecken 101 # 794 Schulzer v. Müggenburg: konnte. Sie scheint aber doch vorhanden zu sein, denn die Köpfchen haben, trocken betrachtet, rings um die Sporenmasse einen durchsichtigen Ring, somit wohl eine, an diese nicht anliegende, überaus zarte und hinfällige Hülle. 10. Eine ZZ/yphelia mikroskopisch untersucht. Dr. Bonorden’s neueste Charakteristik der Gattung Hiyphelia lautet: „Hyphis dendroideis, fructificatione Monosporii reflewi.“ Ohne Zweifel gründet sich diese auf das Ergebniss mikroskopischer Untersuchung einer Art, die jedoch nicht angegeben ist. Die Diagnose in seiner weit früher erschienenen Mykologie weicht, mit dem Bemerken, diese Gattung sei noch nicht mikroskopisch unter- sucht, hievon wesentlich durch die Angabe ab, dass die Sporen, im Ge- gensatze zu Trichoderma, nicht mit Hyphen vermischt die innere Anhäu- fung bilden, was bei der Fructificatione Monosporii reflexi sich nicht leicht vorzustellen ist, dagegen auffallend mit folgendem Pilze stimmt. Hyphelia flavida m. Zwischen Spätherbst und Winter an modernden Weidenspänen als am Rande byssinöse, wollige, licht trübockergelbe, in der ein wenig concaven Mitte dunklere, unregelmässige Kuchen, von Y,— 11), Länge, durch Zusammenfliessen auch zolllange, jedoch schmale Formen angetoffen. Das Mycelium besteht aus starren, schwarzbraunen, kurzen Hyphen, mittelst welchen das feinzellige, flache, schwarzbraune Receptaculum so lose am Standorte befestigt ist, dass man es leicht davon wegschieben kann. Das Receptaculum bedeckt eine ansehnliche Schichte dichtgedrängter, fast eylindrischer Basidien, welche an ihrem Gipfel, offenbar wiederholt, die kleinen, cylindrischen, wasserhellen Sporen erzeugen. Zwischen den hyalinen Basidien erheben sich eben- falls aus den Zellen des Receptaculums, aber etwas weitschichtig, ein- fache, schwarzbraune, septirte Hyphen, steigen Anfangs vertical in die Höhe, wo sie sich krümmen, und da sie sich dort gleichzeitig verästeln und in einander verflechten, so entsteht dadurch eine lockere, filzige Decke; der ganze Raum zwischen dieser und dem Hymenium füllt sich aber mit Sporen aus. Fig. 2. r Entweder ist mein Pilz nach der neueren Auffassung keine Huphe- lia, oder diese Gattung hat nicht in jeder Art denselben Bau, was ich allerdings auch bei Zrichoderma fand, wo bei einer Art von den aufstei- genden Haupthyphen zahlreiche Seitenäste meist senkrecht abgehen, die sich an den Enden finger- oder fast quirlförmig zertheilen und an den Spitzen Sporen tragen, während bei einer andern die Verästelung bei- nahe ruthenförmig ist. a 3 =-oR Beiträge zur Mykologie. 299 ll, Stysanus graphioides m. Eine unter dem Mikroskope ausnehmend zierliche Art, viel kleiner als der vom Dr. Bonorden dargestellte St. Stemonitis, bei welchem auch der Stiel im Verhältnis zum Köpfchen weit kürzer ist, endlich die Sporen oval, beiderseits mit Spitzen versehen sind. Auf keinen Fall der- selbe Pilz. Gegen Ende November im Keller die Schnittfläche beim Ausgraben entzwei gehauener Kartoffeln als dünner, weiss und schwarzgrau gefleckter Schimmel überziehend. Mycelium eine dicke, gleich dem Stiele schwarz- braune Fortsetzung desselben, von welcher in und zwischen die Zellen der Knollensubstanz eine Menge hyaliner, einfacher oder ästig getheilter Fäserchen abgehen. Die im Köpfchen sich ruthenförmig von einander trennenden Stielhyphen bekommen daselbst überall Zelläste, an denen die Sporenketten wie bei den Torulaceen entstehen; das Innere aller Sporen bleibt nämlich so lang in Verbindung, bis nicht die bestimmte Zahl erzeugt ist. Sporen wasserhell, erst weiss, dann schwarzgrau, gedehnt verkehrt-eiförmig, abwärts mehr oder weniger verdünnt, so dass sie oft keulenförmig oder wie ein am dicken Ende abgerundeter Zuckerhut sich darstellen. Im oberen Theile, selten etwas tiefer, führen sie einen verhältnissmässig grossen, kugeligen, öltropfenförmigen Kern. Fig. 3. Das Reifen der Köpfchen beginnt an ihrer Basis. 12. Splanchnonema Aceris m. als Beispiel auffallender Wandlung der Sporenform während der stufenweisen Ent- wicklung. Splanchnonema Aceris fand ich im August heerdenweise an entrin- deten dürren Aesten des Feldahorns, im Alter einen schwärzlichen Fleck um sich verbreitend. Die successiv wechselnde Form und Färbung der Sporen ist Fig. 4. dargestellt. Sie sind, was der Deutlichkeit wegen nicht gezeichnet wurde, in der Jugend bald einzeln, bald mehrere verbunden, von einer gut wahrnehmbaren gallertartigen Hülle umgeben. 796 Schulzer v. Müggenburg: 15. Seeotium Thunii m. Im neunten Bande der Verhandlungen unserer Gesellschaft Seite 93 berührte unser sehr verehrtes Mitglied Ritter von Heufler einen in Ungarn, Slavonien und im Banate mir vorgekommenen Repräsentanten der nur aus den Tropen bekannten Familie der Podaxideen, welchen ich damals Podaxon Thunii nannte. 1 Heuer hatte unser ehrenwerther Herr Sekretär Dr. Reichardt die besondere Aufmerksamkeit, mir ‚seine Ansicht mitzutheilen, dass dieser Pilz kein Podaxon, sondern ein Secotium Kunze sei, welcher Gattung in keinem mir zugänglichen Werke Erwähnung geschieht. In der That überzeugten mich sowohl seine Gründe, als auch die durch die Güte unseres unermüdbaren Mitgliedes, meines sehr geschätzten wissenschaftlichen Freundes des Herrn A. Kanitz erhaltene Diagnose der Kunze’schen Gattung, dass mein Pilz dahin gehöre, 'und zwar scheint er, nach der mir durch die Gefälligkeit des Herrn Dr. Reiehardt zugekommenen Skizze, wenigstens habituell vom Secotium acuminatum Tul. nicht verschieden zu sein. Sollte eine Verschiedenheit obwalten, so müsste sich diese in der Farbe, die mir vom $. acuminatum nicht bekannt ist, oder im inneren Baue begründen, wesshalb ich beides in Betreff meines Pilzes zu ver- öffentlichen für nöthig halte. Dieser wächst auf Weideplätzen, besonders dort, wo das Rindvieh während der Mittagshitze oder über Nacht lagert. Bisher sind mir vier Fundorte bekannt: Die gegen den Sumpf abfallende Lehne des Plateau’s, auf welchem die Strasse von Kömlöd im Tolnaer Komitate nach Földvar führt; der Punkt Felhago an der Donau zwischen Kömlöd und Madoesa; der Rand des Kamenuitzer Waldes, unweit Peterwardein, gegen den Ort, und das Thal beim Orte Mehadia, welches zum Wasserfalle führt, wo man den Pilz gesellig, zuweilen untermischt mit Lycoperdaceen, vom August bis zum Dezember antrifft. Selten ist der Uterus beinahe kugelig, gewöhnlich aber conisch, weil die elastische Säule den Scheitel emporhebt, wodurch endlich der untere Rand des Uterus sich vom Stiele trennt und der sich nun etwas öffnende Pilz an Agaricus erinnert. Er ist am Grunde %,—2” breit, dabei 1—2l%‘ hoch. Der Strunk steckt oft beinahe ganz in der Erde, ist zu- weilen fast gar nicht vorhanden, gewöhnlich aber 2—9“ hoch und 2—5‘' dick. Die an der Basis verdickte, wohl auch zwiebelförmige, am Scheitel knopfförmige, gerade, krumme oder etwas spiralförmig gewun- w Beiträge zur Mykologie. 197 dene Säule ist weissgrau und eine unmittelbare Fortsetzung des Strunkes, nahe an der Spitze am dünnsten, nämlich 4—5‘ stark. Der Uterus geht von ihrem oberen Ende aus, ist Anfangs weiss, dann gelbbraun und besteht aus zwei fest verwachsenen, lederartig-zähen Häuten, die an der Basis, wo der Uterus ursprünglich mit dem Stiele verwachsen ist, am dünnsten sind. ‘Gewöhnlich löset sich die äussere Haut in grosse, anlie- gende,'seltener sparrige Schuppen; doch unterbleibt dieses auch zuweilen und dann ist der Pilz glatt. Das Anfangs feste, weisse Mark wird später pistaziengrüu und zuletzt dunkel ockergelbbrann. Die Häute des Uterus bestehen aus feinen, zu kleinen Zellen dicht verschlungenen, wasserhellen ästigen Fäden. Von der ganzen Innenwand gehen bis zur Säule dünn- blätterige Fortsätze derselben ab, welche eben so gebaut sind, und durch Verwachsen und Zertheilen fächerförmige,„ ansehnliche Loculamente bilden, an deren Wänden zu Basidien angeschwollene Hyphenenden zahl- reiche Sporen erzeugen. Stiel und Säule bestehen aus dicht verflochtenen, nach der Länge laufenden, hyalinen, stellenweise zu beträchtlich langen, blasenförmigen oder cylindrischen Zellen erweiterten Hyphen, welche sehr häufie durch Anastomose verbunden sind und an die Oberfläche kurze Seitenästchen entsenden, wesshalb diese nicht ganz glatt ist. Bis zur Zeit der Reife stehen mit den eben berührten, hervorragenden Ast- spitzen die das Mark durchziehenden Blättehen durch Anknüpfung in Verbindung, trennen sich jedoch beim Oeffnen des Uterus, sammt der ganzen inneren Masse mit Leichtigkeit davon, so dass das Säulchen, gleich dem Stiele eines Agaricus, ganz frei bleibt. Die Sporen sind gelb- ockerbraun, mittlerer Grösse, kugelig-oval, haben am unteren Ende ein kugeliges oder längliches, stielföürmiges Anhängsel, welches für sich einen Oeltropfen führt, während die Spore selbst einen nicht immer regelmäs- sigen Kern und in dessen Mitte eine öltropfenähnliche durchscheinende Stelle hat. Erklärung der Abbildungen. 4. Sporenform des Oidium Duni. 2. Vertikaldurchschnitt der Hyphelia flavida nach ausgespülten Sporen 390mal vergrössert. a. das Mycelium; b. Receptaculum; ce. Basidien- schicht; d. der Raum, in welchem sich die Sporen anhäufen; e. die Decke. 3. Sporen des Stysanus graphioides. 4. Die allmälige Ausbildung der Sporen des Splanchnonema Aceris. ad 798 Schulzerv.Müggenburg: Beiträge zur Mykologie. 5. Secotium Thunii; a. Formen des Pilzes in geschlossenem, b. und e. in sich öffnendem und in geöffnetem Zustande; d. Verticaldurchschnitte mit gewundenem und geradem Säulchen; e. ein Stück horizontalen Durchschnittes; Alles in natürlicher Grösse; f. Sporen; g. Schnitt aus dem Uterus; h. ein Stückchen der Markblättchen; i. Vertical- schnitt der Columella; Alles 390mal nass vergrössert; k. willkürlich stärker vergrösserte Sporen, um ihre Gestalt ersichtlicher zu machen. Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latrl. Von Graf Eugen Keyserling. (Mit 4 Tafeln. Tab. 18—21.) Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. D:. folgenden Beschreibungen behandeln grösstentheils Arten, die ich dureh Herrn Lindig aus N.-Granada erhielt und ferner auch einige von Australien und den Inseln des stillen Oceans, die von Herrn Dr. Graeffe aus Zürich gesammelt und mir von Herrn Schmeltz, Custos des Museum Godeffroy, zur Bestimmung zugesandt wurden. Am Anfange meiner Arbeit (Beschreibung neuer oder wenig be- kannter Arten aus der Fam. Orbitelae Latr]. etc. Isis. Dresden 1864) gab ich eine synoptische Uebersicht aller dazu gehörenden Gattungen, die mir eben jetzt, nachdem ich mich wiederum längere Zeit mit dieser Fam. beschäftigte, nicht ganz genügend erscheint, um die Gattungen zu be- stimmen und wiederhole daher dieselbe mit einigen Aenderungen und Zusätzen. I. Maxillen eben so lang als breit: A) Abdomen mit einer harten, hornartigen Bekleidung: 1. Cephalothorax viereckig, vorn ebenso breit als hinten, und hinten niedrig und vorn sehr hoch: a) Der Rücken des Abdomens am Rande und in der Mitte mit Grübehen versehen. . . . @asteracantha Latr|l. b) Der Rücken des Abdomens besitzt nur in der Mitte Grüb- chen, am Rande keine. ...... Eurisoma Koch. 2. Cephalothorax oval, vorne schärfer und nicht höher als hinten. Bd, XV. Abhandl. 10% 800 Eug. Keyserling: a) Cephalothorax länger als breit. ... Acresoma Perty. b) Cephalothorax breiter als lang . Cyrtogaster Keyser!l. B) Abdomen mit einer weichen Haut bekleidet: 4. Die hinteren seitlichen Augen sind von den vorderen viel weiter entfernt, als die letzteren von den mittleren; in der vorderen Reihe liegen sechs, während in der hinteren sich nur vorne zwei Augen befinden... ... FPoltys Koch. 2. Die hinteren seitlichen Augen sind von den vorderen lange nicht so weit entfernt als diese von den mittleren und jede der beiden Reihen wird von vier Augen gebildet: a) die seitlichen sind weiter von einander entfernt als die vorderen mittleren. . .... . Arachnoura Vinson. b) die seitlichen liegen meist dicht beisammen auf einem gemeinschaftlichen Hügelchen oder sind höchstens um Augenbreite von einander entfernt: 0) Cephalothorax länglich gewölbt, der Kopftheil eben so lang als der hintere Theil... . . . Zpeira W. 00) Cephalothorax fast rund, flach und mit weissen Här- chen dicht bekleidet; der Kopftheil weit kleiner als der hintere Theil... ..... . Aryyopes Say. Il. Maxillen länger als breit: 4: Metatarsen des ersten Fusspaares weit länger als Tibia und Pa- tella zusammen; Cephalothorax vorn bedeutend höher als hinten; Lippe länger als breit; Basaltheil der Palpen unbedeutend länger A hreibisnan- uniidisudsas en... $Nephila Leach. . Metatarsen des ersten ge lien so lang als Tibia und Patella zusammen; Cephalothorax vorn nicht höher als hinten und Lippe nicht länger als breit; Basaltheil der Palpen weit länger (wenigstens drei- bis fünfmal) als breit: a) Cephalothorax fast doppelt so lang als breit; seitliche Augen um mehrere Augenbreiten von einander entfernt Tetragnatha W. b) Cephalothorax wenig länger als breit; seitliche Augen liegen dicht beisammen auf einem gemeinschaftlichen Hügelchen Meta Koch. Die beiden letzten nahe verwandten Gattungen habe ich nach ge- nauerer Durchsicht wiederum getrennt. da sie genug wnterscheidende Charaktere besitzen, um selbstständig neben einander bestehen zu können. Den Gattungsnamen JFapalochrota musste ich in Arachnoura ändern, da das Werk von Vinson (Arangides des iles de la Reunion, Maurice et Madagascar) etwas früher erschien als meine Arbeit. Beiträge zur Kenntniss der Orbölelae Latr. ol Gen. basteracantha. Gast. lavomaculata n. sp. Tab. XIX. Fig. 8—9. © Totallänge mit Stacheln .9 mm.) @ Abdomen breit ohne Stacheln 7,3 mm ® ohne 3 1008 5 breit mit Stacheln 9,6 „ Cephalothorax lang ... » 32 „ Biss. INT, 3 vorn breit . 2,5 „ Ba a a RT 5 hinten breit 2,8 „ ee a a EZ Abdomen lang ohne Stacheln 6,2 „ BEE IR „ „ mit » 3» Der Cephalothorax ist schwarzblau, etwas länger als breit, vorn gerade abgestumpft und eben so breit als hinten. Der hochge- wölbte Kopftheil ist weit höher als der übrige hintere Theil, der ganz vom Hinterleibe verdeckt wird. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas grösser und einander etwas mehr genähert als die hinteren. Die fast um Augenbreite auseinander liegenden seitlichen sind von den vorderen mittleren fast sechsmal so weit entfernt als diese von einander. Die schwarzen Mandibeln sind kräftig, vorn stark gewölbt und etwas kürzer als das schwarze, gewölbte Sternum, das in der Mitte einen runden gelben Fleck und hinter diesem noch einen ebenso gefärbten besitzt, der bis an das Ende desselben reicht. Die eben so langen als breiten Maxillen sind an der Basis schwarz und vorn gelb. Die Lippe fast eben so lang als breit, ist schwarz mit gelber Spitze. Die Beine sind gelb, mit schwarzen Ringen am Ende der Meta- tarsen und Tarsen der beiden ersten Paare und am Ende der Patella, Tibia, Metatarsen und Tarsen der hinteren. Die beiden ersten Paare tragen oben am Ende der Patellen einen, und unten an den Tibien zwei Reihen von vier bis fünf ganz düunen Stacheln. Die Palpen haben eine schwarzblaue Färbung. Das schwarze, etwas breiter als lange Abdomen hat jederseits zwei kräftige Dornen, von denen der hintere ein wenig in die Höhe gerichtet ist. Ausser diesen vier Dornen an den Seiten stehen hinten noch zwei ebenso lange. Alle diese Dornen sind schwarz. Die schwarze Färbung des Rückens wird durch grosse gelbe Flecken fast ganz ver- drängt, die durch feine schwarze Striche von einander getrennt sind. In der Mitte bleibt ein grosses dreieckiges Feld schwarz, das hinten, kurz vor dem Hinterrande mit einer lanzenförmigen Spitze endet, und in dem 102 * 802 Eug. Keyserling: vorn, in der Mitte des Vorderrandes ein ovaler gelber Fleck liegt, an den sich hinten zwei eben solche, etwas kleinere anlegen. Der schwarze Bauch ist mit in schrägen Strichen geordneten, kleinen gelben Flecken geziert. Patria: Australien. Sidney. Ein Exemplar in dem Museum Godeffroy in Hamburg. Gen. Cyrtogaster Keys. Cyrt. bispinosa n. sp. Tab. XIX. Fig. 10—11. o Totallänge . . ._. . . .6,7mm.| Q@ Abdomen breit. . . . . .6,8mm. Cephalothorax lang . . . 2,3 „ 1. Fuss PIERRE ra 5 vorn breit 1,4 „ BU WER, BEN BE EEE 15 hinten breit 2,8 „ 27 ae ee en Abdomen lane.r „EU Way na A BR ia nun Der röthlich braune, mit schmalem hellen Saum am Seitenrande versehene Cephalothorax ist hinten etwas breiter als lang, und dop- pelt so breit als vorn. Der Kopftheil wird durch Seiteneindrücke deutlich vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind unbedeutend grösser und ebenso weit von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen, ohne jedoch sich zu berühren, und sind von den vorderen mittleren ungefähr dreimal so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind vorn gewölbt und ebenso lang als das nicht länger als breite Sternum. Die Maxillen sind ebenso lang als breit, und die vorn gerundete Lippe etwas breiter als lang. Alle diese zulezt erwähnten Körpertheile sind braun. Beine: Die beiden hinteren und die erste Hälfte der Schenkel der Vorderbeine ist röthlich gelb, die Endhälfte der Schenkel aber und die übrigen Glieder der Vorderbeine sind schwarzbraun gefärbt. Die Be- stachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben einen bis zwei und vorn fünf bis sechs Stacheln, die Patelle oben zwei und jederseits einen, die Tibia oben sechs bis acht, jederseits fünf bis sechs und unten zwei Reihen von je sechs bis sieben ganz dünnen. An den Metatarsen sieht man nur oben einen, die anderen sind so dünn, dass sie sich von den Härchen nicht unterscheiden lassen. Ueberhaupt sind alle Stacheln zwar lang aber sehr dünn. Das Abdomen ist breiter als lang, hinten gerundet, vorn zwar Beiträge zur Kenntniss der Orditelae Latr. 803 auch gerundet, aber in der Mitte mit einer geringen Ausbuchtung ver- sehen. Oben auf der Mitte des Rückens erhebt sich an jeder Seite ein an der Basis breiter, spitzer, konischer, etwas nach hinten geneigter Dorn. Der ganze Rücken ist hellgelb, mit einem breiten, schwarzen, stellenweise röthlichen Querbande, das sich hinten in der Mitte in eine kleine Spitze verlängert. Die Dornen sind vorn gelb und hinten schwarz. Vorn am Rande des schwarzen Bandes erblickt man drei grössere und vier kleine runde Eindrücke. Ausserdem stehen zwischen den Dornen noch vier solche Eindrücke im Quadrat. Der Bauch ist gelbbräunlich mit röthlichem Anflug. Das Epigynen ist wenig breiter als lang und wird von dem halb- kreisförmigen Vorderrande zum Theil verdeckt. Patria, Australien. Sidney. Ein Exemplar aus dem Museum Godeffroy in Hamburg. Gen. Argyopes. Arg. aetherea W. Walckenaer Ins. apt. t. II. p. 112. Tab. XIX. Fig. 1—2. © Totallänge . . ... . „41,5 mm.| Q Abdomen breit ..... 6,5 mm. Cephalothorax lang... 48 „ 1: 32Bussl. buhdınaQ, 1 44188,805 fr vorn breit 1,7 „ sl W. Bihe Adeg r » hinten breit 4 „ Isstonngualiirıdracdl sib „BB, Abdomen lang . .... 82 „ Kasauneilson im: »mah ARAlt Der gelbbräunliche mit weissen Härchen bedeckte Cephalothorax ist ganz flach, etwas länger als breit und vorn nur wenig mehr als ein Drittheil so breit als hinten. Der im Verhältniss zum hinteren Theil sehr kleine Kopftheil wird durch ganz flache Seitenfurchen angedeutet. Augen: Die vier mittleren sind gleich gross, und die beiden hin- teren derselben, die von einem schwarzen Hof umgeben werden, liegen eine und eine halbe Augenbreite von einander entfernt. Von den vor- deren, die ebenso weit von einander abstehen, sind sie doppelt so weit entfernt. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem ziemlich vor- springenden Hügelchen, und die hinteren sind dreimal so gross als die vorderen, die von den vorderen mittleren ein und ein halbmal so weit entfernt sind als diese von einander. Die gelbbraunen Mandibeln sind nicht sehr kräftig, vorn etwas gewölbt, und wenig kürzer als das braune, mit gelbem Längsbande ver- sehene Sternum, das unbedeutend länger als breit ist. Dieses gelbe Längsband entsendet an jeder Seite drei kleine Strichelchen. 804 Eug.Keyserling: Die gelbe Lippe ist vorn gerundet und etwas breiter als lang. Die Beine sind rothbraun mit zwei gelben Bändern an den Tibien. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben drei bis vier, jederseits drei bis vier und unten vier bis fünf Stacheln, die Patella oben und jederseits einen ganz dünnen, die Tibia oben drei bis vier, jederseits vier und unten zwei Reihen von je fünf bis sechs, der Metatarsus endlich oben einen bis zwei, jederseits drei bis vier und unten zwei Reihen von je vier bis sechs. Die Palpen sind gelb und mit schwarzen Härchen an den Endgliedern besetzt. Das Abdomen ist vorn schmäler als der Cephalothorax, und mit etwas hervortretenden Schulterwinkeln versehen. Nach hinten nimmt es allmälig, bis über die Mitte, an Breite zu und endet hinten gerundet. Auf dem Rücken erblickt man drei breite, schwarz gerandete, weisse Querbänder. Der Raum zwischen ihnen und der Theil hinter dem letzten Bande ist braun mit feinen weissen Pünktchen. Das braune Band hinter dem zweiten weissen besitzt drei in einer Reihe liegende Flecke, und ” das hinter dem dritten zwei Reihen solcher Flecken, von denen sich in der ersten fünf und der zweiten drei befinden. Der Bauch, zwischen Epigynen und Spinnwarzen, ist schwarz mit drei Paar kleinen, runden, weissen Flecken. An jeder Seite dieses schwarzen, länglich viereckigen Fleckes verläuft ein breites weisses Band, das auch die Spinnwarzen zum Theil umgibt. Trotzdem,. dass das oben beschriebene -Thier . nur drei weisse und drei dunkle .Querbänder .besitzt, zweifle ich doch nicht, dass es zu der- selben Art gehört, die .‚Walckenaer unter Ep. aetherew beschrieben hat, da. die Beschreibung sonst ganz gut passt, und das letzte weisse Band bei dem mir vorliegenden Exemplar wahrscheinlich nur zufälliger Weise fehlt. Sehr nahe verwandt ist auch Ep. trifaseiata, von der Doleschall!) nur eine mangelhafte Abbildung auf tab. I. fig. 3 ge- geben hat. Epigynen: Der obere Rand läuft in eine Verlängerung aus, ‘die allmälig schmäler werdend, nach unten umbiegt und sich au den unteren Rand anlegt. Patria. Wollongong, Australien. Ein Exemplar aus dem Museum Godeffroy in Hamburg. !) Tweede Bijdrage tot de Kennis der Arachniden van den Indischen Archipel. In: Acta soeietatis scientiarum Indo-Neerlandicae. Vol. V. 1859. Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 805 Epeira undecim-tuberculata n. sp. Tab. XVII. Fig. 1—2. Q Totallänge ... 2...10 mm| Q Abdomen breit... .....3,8 mm Cephalothorax lang . . . 3,3 „ 4. Fuss ch are n vorn breit. 1,9 „ Dr Di, tin dos .oaHiM Tal u hinten breit 2,6 „ Br 0. Je More Abdomen lang .....2..98 „ Kor 'y 5 ; c «T8,2 > Der dunkelbraune Cephalothorax hat weisse Härchen auf dem vorderen, etwas helleren Theil, Der ziemlich hochgewölbte Kopftheil wird hinten am Anfange des letzten Drittheiles der ganzen Länge des Cephalothorax, von einer tiefen Grube und jederseits von einem flachen Eindruck begränzt. Augen: Die vier mittleren sitzen auf einem kleinen Hügelchen; die beiden hinteren derselben sind etwas grösser und einander etwas mehr genähert als die vcrderen. Die dicht neben einander liegenden Seitenaugen sind von den vorderen mittleren 5—6mal so weit entfernt als diese von einander. Die kräftigen Mandibeln sind rothbraun und etwas länger als das Sternum. Die Maxillen sind gelbbraun, haben eine viereckige Gestalt und sind fast ebenso breit als lang. Die Lippe ist etwas breiter als lang, dunkelbraun und hat vorn einen weisslichen Saum. Das braune Sternum ist etwas länger als breit. Die Füsse sind gelbbraun mit dunkelbraunen Bändern. Die Be- stachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben 1—2, vorn 3—4, und unten 1—2 Stachelu; die Patella hat oben und jJederseits 2; die Tibia unten zwei Reihen von je 4—5, oben 3—4 und Jederseits 2—3. Der Metatarsus scheint gar nicht bestachelt zu sen. Am Ende der Tarsen befindet sich, wie bei allen dieser Familie angehörenden Arten, eine von drei gezähnten Krallen gebildete Kralle. Das Abdomen hat eine längliche Gestalt, ist vorn im ersten Dritt- theile am breitesten und endet hinten, schnell schmäler werdend, in fünf Höckern, von denen der mittelste bei drei Exemplaren bedeutend länger, bei den übrigen aber nur ebenso lang ist als die vier anderen, von denen sich einer über, einer unter und einer an jeder Seite dieses be- findet. Oben auf dem vorderen breitesten Theil des Abdomens stehen zwei Höcker, die von einander ebenso weit entfernt sind, als der Cephalo- thorax: breit ist. Hinter diesen befinden sich jederseits noch zwei kleinere weiter von einander entfernte, von denen die beiden hintersten ganz an die Seite des Hinterleibes hinabgerückt sind. Bei mehreren Exemplaren, 306 Eug.Keyserling: die ich besitze, hat jeder dieser 44 Höcker eine feine, harte Spitze, wäh- rend sie bei anderen stumpf sind. Die Farbe dieses Körpertheiles ist braun mit weiss gemischt. Oben auf dem Rücken der weiblichen Thiere findet sich ein kleines, schwärzliches, vorn weiss gerandetes Dreieck. Der Rücken des jungen unentwickelten Männchens ist mit einer breiten, schwärzlichen, an den Seiten wellenförmig gezackten Binde geziert, die in der Mitte von einem, bisweilen undeutlich werdenden Längsstriche durchzogen ist. Das Epigynen wird von einem kleinen, dreieckigen, etwas ve- wölbten Schildchen überdeckt, das hinten mit einer kurzen stumpfen Spitze endet. Patria. 12 weibliche und ein nicht ganz entwickeltes männliches Exemplar aus N. Granada in meiner Sammlung. Epeira crassicauda n. sp. Tab. XVII. Fig. 3—4. Q Totallänge . 2.2... .75mm| @ Abdomen breit... ....4 m Cephalothorax lang. . . . 31, 1. Fuss . „aba 23344 in vorn breit „1,9 „ Bolsa Ve un ” hinten breit 2.5 „ I mn en Ar Abdomen lang. .....58 ,„ Eiloy bu. xaK gik3,l , Der Cephalothorax ist oben gelbbraun und an le Seiten dunkler. Der hochgewölbte Kopftheil reicht hinten kaum bis zur Hälfte des Ce- phalothorax, und wird durch ziemlich tiefe Seiteneindrücke vom übrigen flach gewölbten Theil deutlich getrennt. Augen: Die vier ziemlich gleich grossen mittleren sitzen auf einem geringen Vorsprung und die beiden vorderen sind unbedeutend weiter von einander entfernt als die hinteren. Die dicht neben einander sitzenden Seitenaugen sind von den vorderen mittleren 5—6mal so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind kräftig, vorn stark gewölbt und von dunkel- brauner Farbe. Die braunen, mit hellem Innenrande versehenen Maxillen sind wenig länger als breit. Die Lippe, ebenso lang als breit, ist braun mit weissem Vorder- rande. Die braune, herzförmige Brust ist fast ebenso lang als breit. Die Füsse sind gelb mit undeutlichen braunen Bändern. Die Tarsen und Metatarsen sind braun, und die letzteren haben in der Mitte einen breiten gelben Ring. Die Stacheln sind so dünn, dass sie sich von den Härchen nicht gut unterscheiden lassen. Das Abdomen, vorn breit, hochgewölbt und mit zwei grossen . zu Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 807 Höckern versehen, wird nach hinten zu allmälig schmäler, und endet mit einem kurzen Schwanze, der am Ende etwas verdickt ist und drei ganz kleine stumpfe Höcker zeigt. Die Farbe dieses Körpertheils ist oben braun mit vielen weissen Pünktchen. Eine regelmässige Zeichnung lässt sich nicht erkennen. Auf der Mitte des Bauches, gleich hinter dem Epi- gynen sieht man einen viereckigen schwarzen Fleck, der jederseits von einem kleinen, ovalen, weissen, und hinten von zwei noch kleineren, ebenso gefärbten Flecken begränzt wird. Epigynen: Der Vorderrand läuft in einen schmalen, hinten ge- rundeten, in der Mitte unbedeutend vertieften Lappen aus, der bis an den Hinterrand reicht, und jederseits eine runde Oeffnung sichtbar lässt. Patria: N. Granada. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Epeira truncata n. sp. Tab. XIX. Fig. 21—22. © Totallänge . . .. . . ..10,3mm.| © Abdomen breit .. .. . 4,8 mm. Cephalothorax lang . ».. 4 „ AssE ussiia. .ınolauuı 0. 13,64, g vorn breit. 1,9 „ Baldiig ir all, Tray AASES . hinten breit 3,2 „ 3. 0b, 508 dom. kolskil Brig Abdomen lang .....7 ,„ Buhrog Hay. haie ke midi Der Cephalothorax ist dunkelbraun mit zwei ee Flecken auf dem hinteren Theile. Der ziemlich hochgewölbte Kopftheil wird durch Seitenfurchen vom übrigen Theil getrennt und mit weissen Härchen be- kleidet. Augen: Die vorderen mittleren sind unbedeutend kleiner und fast doppelt so weit von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den vorderen mittleren dreimal so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind kräftig, vorn ziemlich gewölbt und etwas kürzer als das stark gewölbte Sternum, das bedeutend länger als breit ist. Die Maxillen, ebenso breit als lang, sind gleich den vorher er- wähnten Körpertheilen dunkelbraun mit hellem Innenrande. Die Lippe, ebenso breit als lang, ist gleichfalls dunkelbraun Ri vorn mit einer hellgerandeten Spitze versehen. Die schwarzbraunen Beine sind mit gelben Ringen versehen. Stacheln lassen sich an denselben nicht erkennen, da die wenigen, die vorhanden, kaum dicker sind als die Härchen. Das Abdomen hat eine kurze eylindrische Gestalt und endet hinten mit drei stumpfen Höckern. Dieser ganze Theil ist schwarz mit einzelnen weissen Härchen. Oben über die Mitte des Rückens verläuft ein gelbes Längsband, das hinten von einem ebenso gefärbten schmäleren Bd. XV. Abhandl. 103 808 Eug. Keyserling: Querbande begränzt wird. An den Seiten sieht man ovale oder längliche gelbe Striche und Flecken. Das Epigynen wird von einer kleinen, ovalen, flach gewölbten Platte verdeckt. Patria: Uruguay. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Epeira tumida n. sp. Tab. XVIH. Fig. 6—8. Q Abdomen breit ... . „5,6 mm. 1. FU88;; . Suleiner Area BIN la Eee M hinten breit 2,8 „ PER co > 20 > Abdomen lang. . . a. Diny una 0.2) Der Cephalothorax wenig länger als breit, ist vorn nur um ein Drittheil schmäler als hinten. Der Kopftheil wird durch eine flache Furche vom übrigen Theil getrennt. Dieser ganze Körpertheil ist roth- braun mit schmalem hellen Saume an jeder Seite. Augen: Die vier mittleren stehen im Quadrat, sind gleich gross und gleich weit von einander entfernt. Die seitlichen liegen dicht bei- sammen und sind von den vorderen mittleren fast viermal so weit entfernt Q Totallänge. .......9 mm Cephalothorax lang . . . 3,4 „ m vorn breit . 1,8 „ als diese von einander. Die Mandibeln sind braun, fast ebenso lang als das Sternum und vorn ziemlich gewölbt. Die braunen Maxillen mit hellem Innenrande sind ebenso lang als breit. Das Sternum ist braun, in der Mitte etwas heller und hat eine herzförmige Gestalt. Die Lippe ist etwas breiter als lang, vorn stumpf zugespitzt, in der ersten Hälfte braun und am Ende hell gefärbt. Die Beine, ebenso wie die Palpen, sind gelbbraun, mit mehr oder weniger deutlichen braunen Ringen am Ende und in der Mitte der Glieder. Die Stacheln sind schwach und fehlen bisweilen an manchen Stellen ganz. An den beiden ersten Fusspaaren sind sie folgendermassen vertheilt: Der Femur hat oben zwei bis drei, und vorn vier bis fünf Stacheln, die Patella oben zwei und jederseits eine, die Tibia oben zwei Jederseits drei und unten zwei Reihen von je drei bis vier, der Metatarsus oben zwei und unten zwei Reihen von je drei bis vier. Das Abdomen ist wenig länger als breit, vorn sehr hoch und mit zwei Höckern versehen. Die Farbe desselben ist gelb, vorn an den Seiten und auf der Rückenfläche schwärzlich. Bei einem Exemplare befindet sich vorn zwischen den Höckern ein kurzer gelber Längsstrich. Der Bauch ist ebenfalls gelb mit schwarz gemischt. Diese Art hat in der Gestalt Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 809 viele Aehnlichkeit mit Ep. ectypa W.*), nur weicht die Gestalt des Epi- gynens so sehr ab, dass ich sie für eine andere Art halten muss. Das Epigynen wird durch einen zungenförmigen Fortsatz ver- deckt. Dieser Fortsatz ist vorn stumpf zugespitzt und oben mit einer flachen, breiten Rinne versehen. Die Abbildung zeigt das Epigynen, nachdem der Fortsatz in die Höhe gerichtet ist. Patria: N. Granada. Drei Exemplare in meiner Sammlung. Epeira Grayiü Blackwall.?) Tab. XVIIL Fig. 9—10. D Totallänge. . . . ....6 mm Q Abdomen breit. . . ../Aygmım Baliheraz lang. u, - Sn LEumd. 2.2.20 9 vorne breit . 1,1 „ BER NEBEN 2. 4502 DO “. hinten breit 1,6 „ BE WEBER 800 2 ns, MB Abdomen lang . . ....52 „ u x 61% Der Cephalothorax gelb mit schwarzem Tängssirieh nr die Mitte, hat eine längliche Gestalt und ist vorne nur um ein Dritttheil schmäler als hinten. Der Kopftheil wird durch Seitenfurchen deutlich vom übrigen Theil getrennt. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas kleiner und un- bedeutend weiter von einander entfernt, als die beiden hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den vorderen mittleren fast 4mal so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind fast eben so lang als das fast dreieckige, un- bedeutend länger als breite Sternum. Die Maxillen eben so lang als breit, haben eine viereckige Gestalt. Die Lippe etwas breiter als lang, ist vorne gerundet und ebenso wie die vorhergehenden Körpertheile gelb gefärbt. Füsse gelb mit undeutlichen, schwärzlichen Ringen am Ende und in der Mitte der Endglieder. Schi bemerkt man nur sehr wenige, und zwar nur auf dem Femur einen oben und zwei vorne. An den übri- gen Gliedern sind sie so dünn, dass sie sich nur schwer von den schwar- zen Härchen unterscheiden lassen. Die Palpen sind ebenfalls gelb. Das Abdomen ist fast dreimal so lang als breit und vorne mit drei spitzen Höckern versehen, von denen die beiden seitlichen, an den Schul- terwinkeln sitzenden nur ganz kurz sind, der mittelste obere halb so lang als das Sternum ist. Die Farbe des Hinterleibes ist schmutzig grüngelb; 2) Ins. apt. t. II. p. 129 und Keyserling Beschreibung neuer und wenig bekannter Arten aus d. Fam. Orbitelae etc. Isis 1863 p. 135. Fig. 13—16. 2) Ann. and May. of nat. Hist. 1863. t. XI. p. 3%. 103 * 810 Eug. Keyserling: oben auf dem Rücken verlaufen drei weisse Längsstriche, einer über die Mitte und einer an jeder Seite. Die beiden seitlichen weissen Striche werden bei einigen Exemplaren innen von einem rothen Strich begrenzt. Der mittlere Strich zieht sich bis an das Ende des mittleren Dornes und ist dann ebenfalls roth begränzt, Diese rothe Färbung fehlt den anderen Exemplaren gänzlich. Das Epigynen zeigt am Vorderrande, der in der Mitte stark nach hinten gekrümmt ist, einen kurzen Fortsatz, der nur bis zu dem Hinter- rande reicht. Zu beiden Seiten dieses Fortsatzes erblickt man innen, nahe am Hinterrande, ein kleines Hügelchen. Patria: N. Granada und Uruguay. Drei Exemplare in meiner Sammlung. Epeira meridionalis n. sp. Tab. XIX. Fig. 19—20. ©ı,Tetallänge ...... . 13,9 mm. Q Abdomen breit .. . . . 7,7mm. Cephalothorax lang . . . 5,6 „ A, EUS8 4 ur Sinn a a » out 9 1 5 vorne breit 2,7 „ lan ale A Re 7 eilt A h. > hinten breit 4,4 „ Bee a Abdomen laug . ..2.....97 % | Blu ware A ee Der Cephalothorax ist dunkelbraun und mit weissen rc bekleidet. Der hochgewölbte Kopftheil durch deutliche Seitenfurchen vom übrigen Theil gesondert, ist weit höher als dieser. Augen: die vorderen mittleren sind weit grösser und doppelt so weit von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen sitzen nahe beisammen, ohne sich jedoch zu berühren, auf den ziemlich stark vorsprin- genden Ecken des Kopfes und sind von den vorderen mittleren fast drei- mal so weit entfernt, als diese von einander. Die Mandibeln sind kräftig, vorne ziemlich gewölbt und nur we- nig kürzer als das etwas länger als breite Sternum, das braun ist und von einzelnen weissen Härchen bekleidet wird. Die braunen, innen weiss gerandeten Maxillen sind ebenso breit als lang. Die Lippe, etwas breiter als lang, ist ebenfalls braun und mit heller stumpfer Spitze versehen. Beine: Die Schenkel sind röthlich braun und die übrigen Glieder gelb, mit braunen Ringen. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben einen bis zwei und vorn 3 — 4 Stacheln, die Patella oben und jederseits einen, die Tibia oben drei, jederseits drei und unten zwei Reihen von je 6—7, der Metatarsus oben einen, jederseits einen und unten eine Reihe von 9—10. Das Abdomen hat eine eiförmige Gestalt und ist mit 44 stumpfen Beiträge zur Kenntniss der Orditelae Latr. sl wenig hervortretenden Höckern versehen, von denen einer, und zwar der grösste, vorne in der Mitte steht, 4 an jeder Seite und zwei hinten, über einander, Die Farbe des ganzen Abdomens ist ein schmutziges Gelb mit schwarzen und braunen Flecken. An dem mir vorliegenden Exemplare ist keine bestimmte Zeichnung sichtbar. Der Bauch ist schwärzlich, mit zwei runden gelben Flecken. Das Epigynen wird von einem langen, nach hinten gerichteten Fortsatze verdeckt, der in eine dünne Spitze ausläuft und quer ge- furcht ist. Patria: Uruguay. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Epeira Graeffü n. sp. Tab. XIX. Fig. 12—13. © Totallänge .. . . .. .10,6umT Q@' Abdomen breit „... . 45mm. Cephalothorax lang... 47, we U re » vorne breit 1,8 „ 205%, aunbixsreiktolschld) z = hinten breit 2,9 „ Id Bord ar rei Abdomen lang .. - -. 52%» Bären rn Der Cephalothorax ist gelb, ziemlich lang und vorne nur um ein Drittheil schmäler als hinten. Der etwas dunkler gefärbte Kopftheil wird durch deutliche Seitenfurchen vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas grösser und fast doppelt so weit von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem gemeinschaftlichen Hügelchen und sind von den vorderen mittleren zweimal so weit entfernt als diese von einander. Die bräunlichen Mandibeln sind kräftig, vorne etwas gewölbt und wenig kürzer als das etwas länger als breiter, braune, in der Mitte heller gefärbte Sternum. Die Maxillen vorne gerade abgeschnitten, sind ebenso lang als breit und hellbraun gefärbt. Die ebenso lange als breite Lippe ist in der ersten Hälfte braun, und endet vorne mit einer hellen stumpfen Spitze. Füsse: Die beiden letzten Glieder sind gelb, ebenso wie die erste Hälfte der Schenkel, während die Endhälfte derselben, die Patellen und Tibien röthlich gefärbt erscheinen. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben einen und vorne zwei Stacheln, die Patellen oben und an den Seiten einen bis zwei ganz dünne, die Tibien unten zwei Reihen von je sechs bis sieben. Alle Stacheln sind so dünn und schwach, dass sie sich von den Härchen kaum unterscheiden lassen. Das Abdomen hat eine ovale Gestalt, ist hellbraun und mit kleinen weissen Flecken geziert. Oben auf dem Rücken sieht man an jeder Seite 812 Eug. Keyserling: eine Längsreihe von vier ovalen oder halbmondförmigen dunkelbraunen Flecken. An den Seiten befinden sich zwei bis drei ebenso gefärbte schräge Striche. Unten auf der Mitte des Bauches bemerkt man einen ovalen bräunlichen Fleck , der jederseits von einem schmalen aus gelben Pünktchen gebildeten Längsstrich begränzt wird. Das Epigynen hat eine ovale Gestalt und ist fast dreimal so lang als breit. Der Vorderrand bildet in der Mitte einen stumpfen Vorsprung und die beiden Geschlechtsöffnungen werden in der Mitte durch ein ziem- lich breites Septum von einander getrennt. Patria. Wollongong. Mehrere Exemplare in dem Museum Go- deffroy in Hamburg, die von Dr. Graeffe gesammelt sind. Epeira viridis n. sp. Tab. XVIIL»Fig. 44 — 12. Q@ Totallänge . .... . .20 mm|@ Abdomen breit . . . . „42,4mm. Chephalothorax lang . . 9,7 „ PUB ER, aan 9 vorne breit 5 „ rt ai) Neu, „= Er e hinten breit 8,2 „ Ir® 5 9m m N. MEERE Abdomen lang . . . . .13,5 „ Bet TORI en Der Cephalothorax, vorne halb so breit als hinten „ ist etwas länger als hinten breit. Der Kopftheil wird hinten durch eine Grube und Jederseits durch eine Furche vom übrigen Theil gesondert. Dieser ganze Körpertheil, so wie die kräftigen Mandibeln und das herzförmige, weniger länger als breite Sternum, sind schwarzblau, Augen: Die beiden vorderen mittleren sind bedeutend grösser und etwas weiter von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen, um Augenbreite von einander entfernt, sind von den vorderen mittleren vier bis fünfmal so weit entfernt als diese von einander. Die Maxillen ebenso lang als breit, sind schwarz mit hellem Innenrande. Die Lippe etwas breiter als lang, ist ebenfalls schwarz mit hellem gerundetem Vorderrande. Die Beine sind gleichfalls dunkel schwarzblau. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben zwei bis drei und vorne drei bis vier Stacheln , die Patella oben und jederseits einen, die Tibia oben zwei, jederseits drei und unten zwei Reihen von je vier bis sechs , der Metatarsus oben einen, jederseits einen und unten ein Paar. Diese Stacheln sind jedoch alle sehr schwer zu sehen, da sie wie die Beine schwarz sind. Palpen auch schwarz. Das Abdomen hat eine kurze eiförmige Gestalt, ist fast ebenso lang als vorn im ersten Dritttheil breit und schmutzig grüngelb gefärbt. Oben auf dem Rücken sieht man vier grössere und viele kleinere schwarz Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 813 gefärbte Grübchen. Der Bauch ist mit Ausnahme der schwarzen Spinn- warzen und des schwarzbraunen Epigynens ebenso wie der Rücken gefärbt. Das Epigynen besitzt einen am Vorderrande entspringenden, nach hinten gerichteten langen Fortsatz, der am Anfange sehr breit ist, aber allmälig schmäler werdend, in eine dünne Spitze ausläuft. In dem ersten breiten Theil ist dieser Fortsatz quer gefurcht. An jeder Seite dieser Verlängerung des Vorderrandes erblickt man eine ovale Vertiefung, die zu den Geschlechtsöffnungen führt. Patria: Upolu, eine kleine Insel aus der Gruppe der Schiffs- oder Samoa-Inseln. Ein Exemplar in dem Museum Godefiroy in Hamburg, das von Hrn. Dr. Graeffe gesammelt wurde. Epeira maritima n. sp. Tab. XVII Fig. 22—23. @ Totallänge . . . . „14,2 —17mm.|@ Abdomen breit ..... 7 mm. Cephalothorax lang . 5 M A. Euss ou a2, en vorne breit 1,8 = Ar I = hinten breit 4 e I ee en Abdomen lang .. .10,8 - Me aaa lee se ee Der Cephalothorax ist länglich oval, vorne nicht ganz halb so breit als hinten und oben wenig gewölbt. Der Kopftheil wird durch nur flache Seitenfurchen vom übrigen Theil gesondert. Dieser ganze Theil ist dunkelgelb oder bräunlich und mit hellen Härchen bekleidet. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas grösser und weiter von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den vorderen mittleren zwei und ein halbmal so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln haben dieselbe Farbe wie der Cephalothorax, sind vorne wenig gewölbt und etwas kürzer als das braune, mit gelbem Längsstrich in der Mitte versehene Sternum, das unbedeutend länger als breit ist. Die Maxillen sind braun und ebenso lang als breit. Die Lippe, etwas breiter als lang, ist vorne gerundet und eben- falls braun gefärbt. Die Beine sind gelb oder braun und die Bestachelung derselben ist folgende: Der Femur hat vorne sieben bis acht, oben sechs bis sieben, hinten fünf bis sechs und unten fünf bis sieben Stacheln. Die Patella hat oben einen und vorne und hinten zwei, die Tibia hat aber drei, jederseits vier bis fünf und unten zwei Reihen von je fünf bis sechs, der Metatar- sus schliesslich oben zwei, jederseits vier bis fünf und unten zwei Reihen von je fünf bis sechs. Die Palpen haben dieselbe Farbe wie die Beine. Das Abdomen besitzt eine längliche, eiförmige Gestalt, ist vorne 814 Eug.Keyserling: am breitesten und besitzt vorne zwei kleine Höckerchen. Die Grundfarbe desselben ist bei zwei der mir vorliegenden Exemplaren schmutzig weiss. Oben auf dem Rücken verläuft der ganzen Länge nach ein schwärzliches oder röthliches, dunkleres Feld mit einzelnen weissen Flecken, das jeder- seits von einem weissen, wellenförmigen Bande begränzt wird. Die Seiten sind mit schwärzlichen oder röthlichen Flecken und Strichen geziert. Der Bauch ist schwarzbraun und jederseits mit einem weissen gekrümmten Strich und zwei ebenso gefärbten Flecken an jeder Seite der Spinnwar- zen geziert. Zwischen den beiden gekrümmten Strichen befinden sich noch drei Paar kleine, runde Fleckchen. Das eine der Exemplare ist sehr dunkel gefärbt und zeigt nur wenig von der Zeichnung des Rückens. Das Epigynen ist doppelt so breit als lang und der Vorderrand desselben besitzt in der Mitte eine kurze nach hinten ragende Spitze. Am Hinterrande bemerkt man jederseits eine in der Mitte beginnende und bis gegen den Seitenrand hin verlaufende, gekrümmte, leistenförmige Erhöhuug. Patria: Fidjiinseln. In dem Museum Godeffroy in Hamburg be- finden sich mehrere Exemplare, die vom Herrn Dr. Graeffe gesam- melt sind. Epeira transmarina n. sp. Tab. XVII Fig. 15—16. © Totallänge . . . . 2.2.20 mm.'Q' Abdomen breit, . 7392042, um. Cephalothorax lang... 9 „ 42 Fusszlvn 2, An 2 vorne breit 3,8 „ 2 N RD. OH hinten breit 7 „ 3 A HE A Abdomen lang . . ...455„ > A 29 Der dunkelbraune Cephalothorax ist his 1siigenek weissen Här- chen bekleidet, etwas länger als hinten breit und vorne kaum halb so breit als hinten. Der in der Mitte ziemlich hoch gewölbte Kopftheil wird durch deutliche Seitenfurchen vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind ebenso gross aber etwas weiter von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem kleinen Hügelchen und sind von den vorderen mitt- leren vier bis fünfmal so weit entfernt als diese von einander. Die kräftigen, vorne ziemlich hoch gewölbten Mandibeln sind etwas kürzer als das etwas länger als breite Sternum. Die Maxillen haben eine gerundete viereckige Gestalt und sind ebenso lang als breit. Die Lippe ist breiter als lang und vorne stumpf zugespitzt. Alle zuletzt erwähnten Körpertheile sind dunkelbraun. Die Beine sind ebenfalls dunkelbraun mit undeutlichen hellen Bän- Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 815 dern an den Endgliedern. Die Bestachelung derselben ist folgende: Der Femur hat oben fünf bis sechs, vorne sechs bis sieben, hinten fünf bis sechs und unten vier bis fünf Stacheln, die Patella oben und jederseits zwei. Die Tibia oben drei, jederseits fünf und unten zwei Reihen von je fünf bis sechs, der Metatarsus endlich hat oben einen bis zwei, jederseits drei bis vier und unten zwei Reihen von sieben bis neun. Alle diese Stacheln haben eine gelbe Farbe. Die Palpen sind eben so gefärbt wie die Beine. Das Abdomen, wenig länger als vorne im ersten Drittheile breit, hat eine schwarzbraune Farbe und ist mit zahlreichen weissen Härchen bekleidet, die vorne besonders dicht und lang sind. Oben auf dem Rücken erblickt man vorne zwei grosse, unregelmässig dreieckige, gelbe Flecken, von deren Seitenecken aus, an jeder Seite hin, eine oft unterbrochene, feine, wellenförmige, gelbe Linie verläuft. Diese beiden Linien nähern sich einander nach hinten zu und entsenden jede seitwärs vier schmale, von einzelnen gelben Flecken gebildete Striche, die die Seiten zieren. Ausserdem sieht man noch, besonders vorne an den Seiten, unregelmässig zerstreute gelbe Strichelchen und Flecken. Der Bauch zeigt in der Mitte ein schwarzes, viereckiges, von Gelb umgebenes Feld, das doppelt so breit als lang ist. So deutlich ist die Zeichnung des Rückens nur bei einem Exemplare, die beiden anderen sind weit heller und lassen fast nichts von der Rückenzeichnung erkennen. Das Epigynen besitzt an seinem Vorderrande einen anfangs brei- ten, nach vorne gerichteten Fortsatz, der nach kurzer Strecke plötzlich umbiegt und dann allmälig schmäler werdend, hinten mit einer langen dünnen Spitze endet. Patria: Neu-Süd- Wales. Mehrere Exemplare in dem Museum Godeffroy in Hamburg, die vom Hrn. Dr. Graeffe gesammelt wurden. Epeira albostriata n. sp. Tab. XIX. Fig. 27—28. © Totallänge ...... „5,3mm'O Abdomen breit... . . . 2,2mm. Cephalothorax lang . . .2.6 „ BEN ee A OR y vorne breit 1,2 „ Bun rn AguRlinid Si 5 hinten breit 1,7 „ Br WEB ZEN ANA, Abtomen lang... . -.37, U 17 DR EEE a Der rotbbraune Cephalothorax ist vorne nur um ein Drittheil schmäler als hinten und hat vorne in der. Mitte einen ziemlich stark vorspringenden Hügel, auf dem die vier Mittelaugen sitzen. Der schwärz- liche, in der Mitte ziemlich hoch gewölbte Kopftheil ist durch ziemlich deutliche Seiteneindrücke vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die vier mittleren bilden ein Quadrat, sind gleich gross Bd. XV. Abhandl. 104 816 Eug Keyserling: und gleich weit von einander entfernt. Die dicht beisammen liegenden, seitlichen sind von den vorderen mittleren zwei und ein halbmal bis drei- mal so weit entfernt als diese von einander. Die rothbraunen Mandibeln sind kräftig, vorne nicht stark ge- wölbt, und fast länger als das ebenso gefärbte, etwas länger als breite, herzförmige Sternum. Die braunen Maxillen haben einen gelblichen Innenrand und sind ebenso breit als lang. Die Lippe ist braun, etwas breiter als lang und vorne mit einer weissgerandeten stumpfen Spitze. Die Beine sind gelb mit schwarzen Ringen am Ende und in der Mitte der Glieder. Die Stacheln sind wenig zahlreich und so schwach, dass sie sich von den Härchen kaum unterscheiden lassen; nur am Femur stehen oben und an den Seiten ein Paar etwas bemerkbarere. Auch die Tibien tragen einige unten und an den Seiten. Die Palpen haben dieselbe Farbe wie die Beine. Das Abdomen hat eine längliche, ovale Gestalt, ist oben schwarz oder bräunlich mit drei weissen schmalen Längsstrichen, von denen einer über die Mitte und die beiden anderen an den Seiten verlaufen. Am hin- teren Theil des Rückens werden diese weissen Striche meistens undeut- lich. Jederseits des mittleren weissen Striches bemerkt man drei kleine Grübchen, die bisweilen von einem kleinen helleren Hof umgeben sind. Der Bauch ist ebenfalls schwarz mit zwei gegen einander gekrümmten, sichelförmigen, gelben Strichen, die sich vor den Spinnwarzen vereinigen. Hinten an den Seiten dieser letzteren stehen jederseits noch ein oder zwei runde, gelbe Flecken. Epigynen: Der Vorderrand läuft in eine stumpfe Spitze aus, die den Hinterrand etwas überragt. An jeder Seite dieses zugespitzten Lap- pens erblickt man die rundliche Genitalöffnung. Patria: N. Granada. Drei weibliche Exemplare in meiner Sammlung. Epeira acuta n. sp. Tab. XVII. Fig. 13—14. Q Totallänge . .. .. ...40.mm]I@ Abdomen’breit . . 2.705 um: Cephalothorax lang . .. 45 „ 1. Füssiu 2 1 RE a 9 vorne breit 1.8 „ 2 Re A 4 hinten breit 3,7 „ Bliygaaıı wand Rn Abdomen! Jang ion int 101,305, By, Ban IRRE RER Der Gephalothorax ist hell rothbraun, wenig länger als breit und der ziemlich hochgewölbte Kopftheil durch deutliche Seitenfurchen vom übrigen flachgewölbten Theil gesondert. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind eben so gross, oben Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 817 unbedeutend weiter von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den vorderen mittleren vier bis fünf- mal so weit entfernt als diese von einander, Die rothbraunen Mandibeln sind kräftig, vorne hochgewölbt und fast ebenso lang als das herzförmige, gleichfalls rothbraune Sternum. Die Maxillen, eben so lang als breit, sind rothbraun mit hellem Innenrande, Die Lippe hat dieselbe Farbe wie die vorher beschriebenen Kör- pertheile, ist fast breiter als lang und vorne stumpf zugespitzt. Die Füsse sind schwarz und haben nur am Anfange des Femurs einen gelbbräunlichen Ring. Ausser feinen Härchen lassen sich an ihnen keine deutlichen Stacheln bemerken. Das Abdomen hat eine dreieckige Gestalt, ist vorne im ersten Dritttheile am breitesten und läuft hinten spitzig zu. Oben ist es ganz schwarz, mit feinen Härchen bekleidet und sechs Grübchen versehen. Unten ist es schwarzbraun mit viereckigem gelben Fleck in der Mitte zwischen Spinnwarzen und Epigynen. Das Epigynen ist dunkelbraun und besitzt am Vorderrande einen kurzen, stumpfen, nach hinten ragenden Fortsatz. Patria: N. Granada. Ein weibliches Exemplar in meiner Sammlung. Epeira Veniliae n. sp. Tab. XIX. Fig. 23 —24. ellankei.-..» cin I m44, I O Abdomen breit . . . , . 6, DM Cephalothorax lang ...5 „ Wo Sa dahinter eidg n vorne breit 2,1 „ RER ET) z hinten breit 4 „ 5 ONE : AA Abdomen lang -... ». 93, Mens ein arg al hele Brie Die sichere Urarkre Der Cephalothorax hat eine längliche Gestalt und ist vorne nur halb so breit als hinten. Der Kopftheil ist ziemlich lang und wird vom übrigen Theil durch flache Seitenfurchen getrennt. Bei einzelnen Exem- plaren ist dieser Körpertheil einfärbig schmutzig gelb, bei anderen da- gegen braunroth mit schwärzlichem Kopftheil und ebenso gefärbtem Längsstrich über die Mitte. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind vielleicht ein wenig kleiner und doppelt so weit von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den vorderen mittleren drei bis viermal so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind dunkelbraun, kräftig und fast eben so lang als das breite, herzförmige, gelbbräunlich gefärbte Sternum. Die Maxillen, eben so breit als lang, sind braun, mit hellem Innenrande. 104 * 818 Eug. Keyserling: Die breiter als lange, vorne gerundete Lippe ist braun, mit weis- sem Vorderrande. Die Beine sind gelb oder rotbraun, mit schwärzlichen Ringen am Ende der Glieder. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist fol- gende: Der Femur hat oben zwei bis drei und vorne drei bis vier Sta- cheln, die Patella oben und jederseits einen, die Tibia oben vier bis sechs, jederseits vier bis fünf und unten zwei Reihen, von denen die vordere von fünf bis sechs und die hintere von vier gebildet wird, der Meta- tarsus schliesslich hat oben zwei bis drei und unten zwei Reihen von je vier bis.sechs Stacheln. Die Palpen sind ebenfalls gelb oder rothbraun. Das Abdomen hat eine längliche eiförmige Gestalt und wird von dichten, gelblichen und dunkelbraunen Härchen bekleidet. Der obere Theil desselben ist gelb mit zwei Reihen braunen oder schwarzen Flecken, die bisweilen mit einander verbunden und meistens nur auf der hinteren Hälfte deutlich vorhanden sind. Der Bauch ist schwarz, mit zwei pa- rallelen weissen oder gelben Strichen, die neben dem Epigynen begin- nend bis zu den Spinnwarzen reichen und sich dann hinter diesen vereinigen. Das Epigynen wird von einer breiten, quergefurchten, zungen- förmigen Decke verdeckt, an deren hinterem Rande man in der Mitte noch einen ganz kleinen Fortsatz bemerkt. Dieser Fortsatz ist Jedoch nur dann sichtbar, wenn diese Decke etwas aufgehoben wird, was bei vollständig entwickelten Exemplaren meistens der Fall ist. 2 Totallänge, .. 0, . 2.99, omg Abdomen breit”... 272 Tasse Cephalothorax lang... 5,7, 1, Bussen. IE 77 eV = vorne breit 2 „ EN er hinten breit 4,1 „ A Abdemen lan. ur 5 ER BE ea u © Der Mann ist ebenso gezeichnet wie das Weib und unterscheidet sich nur durch einen breiteren Cephalothorax , schmäleren Hinterleib, längere Beine und kräftigere Stacheldornen. Das Endglied der Palpen besitzt hinten an der äusseren Seite des Geschlechtsknotens einen kleinen, am Ende hakenförmig gekrümmten Fortsatz. Patria: N. Granada. Ein Mann und sieben Weibchen in meiner Sammlung. Schlieslich muss ich noch bemerken, dass die mir vorliegenden Exemplare von sehr verschiedener Grösse sind; so misst das grösste j4mm., während das kleinste '/mun. Jang ist. Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 819 Epeira vegelta n. sp. Tab. XIX. Fig. 31 — 34. ® Totallänge . . 2... 0... 7,7mm.| Q ‚Abdomen breit ........' 4. mm Cephalothorax lang . ». 3 „ derFuss say sol ori 4% vorne breit 1,2 „ » geh bus doardsirog. CZ 5 hinten breit 2,2 „ I ne ar Re Abdomen lang ..... 52, Binz Bar 56 { 10,1 » Der Cephalothorax ist vorne nur halb so breit als bülßieke niedrig gewölbt, gelb gefärbt, und mit feinen weissen Härchen bekleidet , die auf dem vom übrigen Theil nur durch ganz flache Seitenfurchen geson- derten. Kopftheil, ziemlich dicht sind. Augen: Die beiden vorderen mittleren ni fast nur halb so gross und doppelt so weit von einander entfernt als die hinteren. Die seit- liehen liegen dicht beisammen, ohne jedoch sich zu berühren, und sind von den vorderen mittleren doppelt so weit entfernt, als dıese von einander. Die bräunlichgelben Mandibeln sind kräftig, seitlich etwas zu- sammengedrückt, vorne wenig gewölbt und ungefähr ebenso lang als das braune, in der Mitte gelbe Sternum, das eine längliche, ovale Ge- stalt besitzt. Die Maxillen sind eben so lang als breit und die vorne stumpf zugespitzte Lippe ist etwas breiter als hoch. Diese beiden letzten Kör- pertheile sind braun, mit hellem Rande. Die Beine sind gelb, mit mehr oder weniger deutlichen braunen Bändern und Flecken. Die Bestachelung der beiden ersten Fusspaare ist folgende: der Femur hat oben zwei bis drei und vorne drei Stacheln; die Patella oben einen, vorne zwei und hinten einen, die Tibia unten zwei Reihen von je drei, oben zwei und jederseits zwei, der Metatarsus oben einen bis zwei, unten zwei Reihen von je einem-bis drei-und vorne zwei. Die hinteren Beine tragen weniger und weit dünnere Stacheln, so dass sich ihre Zahl schwer genau angeben lässt. - Die Palpen sind ebenfalls gelb mit undeutlichen braunen Ringen. Das Abdomen hat eine dreieckige Gestalt, ist vorne breit und wird nach hinten zu allmälig schmäler. Der keilförmige, zugespitzte hin- tere Theil überragt ein wenig die Spinnwarzen. Der Rücken ist gelb, mit einem grossen, braunen, dreieckigen Felde, das vorn in der Mitte.einen dunkelbraunen , hell gerandeten,, läuglichen,, verzweigten Fleck besitzt. Die Färbung des Rückens variirt ziemlich stark, und nur eines meiner Exemplare ist ganz so gezeichnet; bei den meisten ist das dreieckige, dunklere Feld undeutlicher und dann sind auch die Seiten weisslich ge- färbt, statt gelb. Ein Exemplar hat einen einfachen, braunen, dreieckigen 820 Eug. Keyserling: Fleck, der vorne und beiderseits von einem breiten, weisslichen Saum be- grenzt wird. Der Bauch. ist meist bräunlich oder schwärzlich mit einem kleinen, länglichen weissen Fleck vor den Spinnwarzen. Das Epigynen wird von einer viereckigen Klappe überdeckt, an deren Hinterrand sich ein kleiner, nach hinten ragender gekerbter Fort- satz befindet. Bei ganz entwickelten Exemplaren ist diese Klappe in die Höhe gerichtet und dann erblickt man die sichelförmigen Genital- öffnungen. g Totallänge. . .... ... 4,1mn.| g Abdomen breit «u. auinh4,9 mm. Cephalothorax lang . . .2 „ 1.Fuss:ı oıkte lad aa, vorne breit 0,9 „ Au Znv .2dahtog Ay A e hinten breit 1,8 „ 331, eye Abdomen lang... ...25, BT PROER ERUR DIRUEIN Rn > 0 Bei dem Mann, der in Zeichnung und Farbe ich Aehnlichkeit niit dem Weibe hat, ist der Cephalothorax verhältnissmässig breiter und das Abdomen kleiner. Die Stacheln der Beine, wenn auch an Zahl ziemlich gleich, sind bedeutend kräftiger. Das eine meiner Exemplare hat einen ganz braunen Hinterleib und das dreieckige Feld auf dem Rücken wird nur angedeutet durch einen an Jeder Seite verlaufenden, schmalen, gelben, wellenförmigen Strich. Das Endglied der Palpen ist wie gewöhnlich kugelförmig und wird von einer schmalen, gehöhlten, an der Basis mit einem Fortsatz ver- sehenen Decke umgeben. An der Aussenseite des kugelförmigen Theiles befindet sich ein nach hinten ragender, etwas gekrümmter flacher Fortsatz. Patria: N. Granada. Mehrere weibliche und männliche Exemplare in meiner Sammlung. Epeira ylobosa n. sp. Tab. XVII. Fig. 1921. Q Totallänge . ..... .58mm|Q@ Abdomen breit ...... . 4,2 mm. Cephalothorax lang .. .23,7 „ HB USsI ns 10). 81>[l ee 5 vorn breit . 1,2 „ 2 Sa warme Ihn “Oral n hinten breit 2,1 „ 3 da bie 1a DE ee AbdomenJang wi .. iin) Auiy Kaitian La » mac 6, 5 Der Cephalothorax ist gelbbraun, wenig jsnedr ein breit und vorn fast nur halb so breit als hinten. Der Kopftheil wird durch deut- liche, wenn auch nicht tiefe Seitenfurchen vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die vier mittleren sind ziemlich gleich gross und die beiden vorderen derselben etwas weiter von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den vor- deren mittleren zwei und ein halb mal so weit entfernt als diese von einander. Beiträge zur Kenntniss der Orbditelae Latr. 821 Die Mandibeln sind ebenso lang als das Sternum, das eine herzförmige Gestalt besitzt und etwas länger als breit ist. Beide sind gelb gefärbt. Die Maxillen, ebenso breit als lang, sind an der Basis bräunlich und vorn hellgelb. Die ebenso gefärbte Lippe ist vorn stumpf zugespitzt und ebenso breit als lang. Die Beine sind gelb mit schwarzen Ringen am Ende der Tarsen und Metatarsen, Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben zwei und vorn drei bis vier Stacheln, die Patella oben und hinten einen, die Tibia oben zwei, jederseits drei und unten zwei Reihen von je zwei bis drei, der Metatarsus aber einen und unten in der Mitte zwei neben. einander. Indessen ist die Zahl der Stacheln an der untern Seite der Tibien nicht bestimmt, denn es fehlen bisweilen welche oder sind auch mehr vorhanden. Das Abdomen hat eine rundliche, dreieckige Gestalt und ist im ersten Drittheile etwas breiter als lang. Die Grundfarbe des ganzen Hinterleibes ist weiss, jedoch ganz weiss ist bei dem einen Exemplare nur die vordere Hälfte des Rückens, und bei dem zweiten ein grosses viereckiges Feld auf der Mitte desselben. Vorn an den Seiten und hinten ist das Weiss am zweiten Exemplar mit ziemlich dicht stehenden, schwarzen Flecken bedeckt, und hinten erblickt man drei bis vier Paar schwarze Querstriche, von denen die ersten durch ein kleines, schmales, weisses Feldehen, das mit den grossen viereckigen in Verbindung steht» getrennt werden. Das erste Exemplar zeigt an den Seiten röthliche Flecken und hinten vier Paar ebenso gefärbte Querstriche. Der Bauch beider ist in der Mitte zwischen Epigynen und Spinnwarzen schwarz mit weissem Querstrich hinter dem Epigynen. Das Epigynen wird von einem kurzen, schmalen, am Vorderrande entspringenden, gekrümmten, mit stumpfer Spitze endendem Fortsatz theilweise verdeckt. Jederseits dieses Fortsatzes erblickt man die Geni- talöffnungen. Richtet man diesen Fortsatz in die Höhe, so sieht man zwei gegen einander gekrümmte, halbmondförmige Leisten, an deren hin- terem Ende sich die kleinen runden Genitalöffnungen befinden. Patria: N. Granada. Zwei weibliche Exemplare in meiner Sammlung. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch in Nürnberg befinden sich mehrere Exemplare aus Baltimore, die ich als dieser Art angehörend betrachten muss, da sie in der Gestalt des Körpers und der Form des Epigynens ganz mit meinen von N. Granada übereinstimmen, obgleich sie in der Färbung des Hinterleibes ziemlich abweichen. Bei zwei derselben zeigt sich oben auf dem gelben Abdomen eine Zeichnung, die mit der bei meinen Exemplaren viel Aehnlichkeit hat, aber nur weit heller und un- 822 Bug. Keyserling: deutlicher ist, bei den übrigen dagegen existirt oben gar keine, sondern nur an jeder Seite ein dunkelbraunes Band, und oben auf dem . Theil drei Paar schwärzliche Punkte. Der ist in der Mitte braun mit einem grossen hellgelben Fleck vor dem Epigynen. Epeira ursina n. sp. Tab. XIX. Fig. 3—5. © Totallänge . . . ....2%0 mm! Q@ Abdomen breit „ .. . „40,3 mm. Cephalothorax lang . .. 9 „ 1. Bussiun java .ırade dub MBykuak L vorn breit . 3.8 „ Aldo g re eu 7 hinten breit 7 „ 3.9 dw Br oe Abdomen lang ... ... „13,3, By .ttodeis a8 IR Der dunkel rothbraune, mit weissen Härchen bedeckte Cephalo- thorax ist vorn nur halb so breit als hinten. Der hochgewölbte Kopf- theil wird an den Seiten durch deutliche Eindrücke und hinten durch eine ziemlich tiefe Furche begränzt. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas grösser und fast doppelt so weit von einander entfernt als die beiden hinteren. Die seit- lichen liegen dicht beisammen und sind von den vorderen mittleren fünf- mal so weit entfernt als diese von einander. Die Maxillen, ebenso lang als breit, sind dunkelbraun mit hellem Innenrande. Die Mandibeln sind kräftig, vorn wenig gewölbt, ebenso lang als das Sternum und dunkelbraun gefärbt. Die Lippe, etwas breiter als lang, ist ebenfalls dunkelbraun und hat vorn einen hellen Saum. Das Sternum ist etwas heller als die vorherbesprochenen Theile, mit feinen Härchen bekleidet, herzförmig und dabei ein wenig länger als breit. Die Beine haben eine schwarzbraune Farbe und sind mit hellen Härchen bekleidet. Die Bestachelung der beiden ersten Fusspaare ist folgende: Der Femur hat oben fünf bis sechs und vorn vier bis fünf Stacheln, die Patella oben und jederseits einen, die Tibia oben einen bis zwei ganz dünne, vorn fünf bis sechs, hinten vier und unten zwei Reihen von je vier bis fünf, der Metatarsus oben einen bis zwei und unten zwei Reihen von je drei bis vier. Alle diese Stacheln sind gelb. Die ersten Glieder der Palpen sind gelbbraun und die letzten schwarz- braun. Das Abdomen hat eine ovale dreieckige Gestalt, ist vorn im ersten Drittheile am breitesten und endet, nach hinten zu schmäler wer- dend, mit einer stumpfen Spitze. Der obere Theil ist dunkelbraun mit einem gelben Längsstrich über die Mitte und acht kleinen Grübchem, _ D% Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 823 Der Bauch ist etwas heller und hat in der Mitte einen grossen, drei- eckigen, dunkleren Fleck. Das Epigynen wird von einem kurzen, stumpfen, quergefurchten Fortsatz überdeckt. Patria: N. Granada. Ein weibliches Exemplar in meiner Sammlung. Epeira guttata n. sp. Tab. XVII. Fig. 17—18. Q Totallänge . ......8 mm|Q Abdomen breit... .. „43mm. Cephalothorax lang . . .3,7 , Me USB ia Ka se mehnnin. MO = vorn breit .1,3 „ Ada ee re ia hinten breit 2,7 „ BE, BITE TER EATRSTERTE ORT 2 005 Abdomenlang . . . . .„ 546 „ 1 We u ee Der Cephalothorax, länglich oval, vorn nur halb so breit als hinten, ist etwas vor der Mitte am höchsten, aber im Ganzen nicht hoch gewölbt. Der Kopftheil wird durch flache Seitenfurchen vom hintern Theil getrennt. Dieser ganze Körpertheil ist dunkelbraun mit zwei gelben Flecken vorn auf der Stirn und mehreren solchen an den Seiten. Augen: Die vier mittleren sind ziemlich gleich gross und sitzen auf einem Vorsprunge des vorderen Kopfrandes. Die beiden vorderen derselben sind fast noch einmal so weit von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen und entfernen sich von den vorderen mittleren mehr als doppelt so weit als diese von einander. Die vorn gewölbten, kräftigen Mandibeln sind braun und ebenso lang als das ebenfalls braune, etwas länger als breite Sternum. Die ebenso langen als breiten Maxillen sind braun mit hellem Innenrande. Die Lippe ist ebenfalls braun mit heller stumpfer Spitze und ebenso breit als lang. Die Beine sind gelb mit bräunlichen Schenkeln und dunklen Ringen an den Enden der Glieder. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben vier bis fünf und vorn drei bis vier Stacheln, die Patella oben und jederseits zwei, die Tibia oben zwei, jederseits drei bis vier und unten zwei Reihen von je vier, der Metatarsus schliesslich oben einen und unten zwei Reihen von je vier. Die Palpen sind gelb und nur die Endhälfte des letzten Gliedes braun. Das Abdomen hat eine eiförmige Gestalt, ist wenig länger als vorn breit und schwarz gefärbt. Auf dem Rücken desselben erblickt man jederseits ein breites, schmutzig weisses Längsband und über die Mitte hin fünf Paar ebenso gefärbte Flecken, die nach hinten zu an Grösse abnehmen. Der Bauch wird mit zwei halbmondförmigen, gegen einander “ Bd. XV. Abhandl. 105 824 Eng. Keyserling: gekrümmten, weissen Flecken geziert, die sich hinten in zwei schmale weisse Linien verlängern, die die Spinnwarzen einschliessen und sich vereinigen. ; Das Epigynen besteht aus einer ovalen Oeffnung, von deren Vorderrande ein gewundener, langer, dünner Fortsatz entspringt, der quergefurcht ist und spitz endet. Patria: N. Granada. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Epeira verecunda n. sp. Tab. XIX. Fig. 14—16. g Totallänge- ».......5 mm| Jg Abdomen breit. .... „24mm. Cephalothorax lang . ..2,7,„ 1. Fuss ud. Pe e vorn breit „1 „ Byrne naeh A hinten breit 2,2 „ B,..0 1 01.0 Bus BEE Bra Abdomen lang . . . 2..28 , kattiyl nl) ur ARTeia.dEr SB Der Cephalothorax ist gelbbraun, wenig länger als breit, vorn um die Hälfte schmäler als hinten und in der Mitte ziemlich hoch ge- wölbt. Die Vertiefung auf der Mitte des Rückens ist weit nach hinten gerückt und befindet sich erst am Anfange des letzten Drittheiles. Der Kopftheil wird durch flache Seitenfurchen vom hinteren Theile getrennt. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas kleiner als ‘die ‘beiden hinteren und noch einmal so weit von einander entfernt. Die seitlichen sitzen dicht beisammen auf einem kleinen Hügelchen und sind von den vorderen mittleren mehr als doppelt so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind braun, vorn wenig gewölbt und etwas kürzer als das herzförmige, wenig länger als breite, mit gelbem Längsstrich ver- sehene Sternum. Die braunen, an der Spitze hellen Maxillen sind ebenso breit als lang. Die Lippe, so hoch als breit, ist ebenfalls braun und mit heller stumpfer Spitze versehen. + Die Beine sind gelb mit etwas dunkleren Schenkeln. Die Be- stachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben drei bis vier, vorn zwei bis drei und unten fünf bis sieben Stacheln; die Patella oben, vorn und hinten zwei, die Tibia oben drei bis fünf, vorn fünf, hinten zwei bis drei und unten zwei Reihen, von der die vordere des ersten Paares drei schwache, und die des zweiten fünf kräftige, die hinteren beiden Paare zwei bis drei besitzt; der Metatarsus hat oben und unten nur einen deutlichen, die übrigen lassen sich von den Härchen nicht unterscheiden. Die Tibien des zweiten Paares sind weit kräftiger und mit stärkeren, zahlreicheren Stacheln besetzt, als die des ersten. Die Be Beiträge zur Kenntniss der Oreitelae Latr. 825 Stacheln der hinteren Beine sind ebenso gestellt und auch fast‘ ebenso zahlreich. Das Abdomen hat eine kurze eiförmige Gestalt, ist wenig länger als im ersten Drittheile breit, und vorn mit zwei kleinen Höckern ver- sehen. Die Farbe desselben ist ein bräunliches Gelb. Vorn in der Mitte zwischen den beiden: Höckern befindet sich ein kurzer, weisslicher Längs- strich. Der Bauch ist mit einem grossen, rundlichen, weisslichen Fleck geziert. Die Palpen sind bräunlich und besitzen ein kugelförmiges End- glied, das an der äusseren Seite zwei grosse gehöhlte Lappen zeigt. Patria: N. Granada. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Epeira Meropes n. sp. Tab. XIX. Fig. 6—7. g Totallänge ...... . 42mm|g Abdomen breit ..... 2 mm Cephalothorax lang . . . 33 „ ÜBER a bez win. ala ls vorn breit. 4 „ Bon Zurinsie teten ae Ten 5 hinten breit 1,8 „ nr rear. 2,6 Abdomen lang . .ı.02..2,5 „ 3 u. Beuel Der Cephalothorax ist vorn kaum mehr als al so breit als hinten und in der Mitte am höchsten gewölbt. Der gelbbräunliche, mit lichten Härchen besetzte Kopftheil wird durch flache Seiteneindrücke vom übrigen dunkelbraun gefärbten Theil getrennt. Augen: Die vier mittleren sind von ziemlich gleicher Grösse, die vorderen aber doppelt so weit von einander entfernt als die hinteren Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den vorderen mitt- leren nur ein und ein halbmal so weit entfernt als diese von einander. Die braunen Mandibeln, fast ebenso lang als das braune, in der Mitte mit gelbem Längsstrich versehene Sternum, sind vorn nur ‚wenig gewölbt. DieMaxillen, vielleicht unbedeutend länger als breit, sind an der Basis braun und vorn gelb. Die ungefähr ebenso breite als # Lippe ist vorn stumpf zu- gespitzt und ebenso wie die Maxillen gefärbt. Die Beine sind gelb mit braunen Ringen am Ende der Tarsen, Metatarsen und Tibien. Der Femur und die Patella sind bei allen zum grössten Theil braun. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben zwei bis vier, vorn zwei bis fünf und unten ebenfalls zwei bis fünf Stacheln. Die Patella oben, hinten und vorn zwei, die Tibia oben drei, vorn und hinten drei bis vier und unten zwei Reihen von je fünf bis sechs, der Metatarsus endlich oben eine bis zwei, jederseits einen und unten zwei Reihen von je zwei Stacheln. 105* 826 Eug.Keyserling: Das Abdomen hat eine eiförmige Gestalt, ist braun gefärbt und mit ziemlich langen Härchen bedeckt. Eine bestimmte Zeichnung lässt sich auf dem Rücken meines Exemplares nicht erkennen, nur sieht man vorn zwei etwas nach aussen gekrümmte, längliche, weisse Flecken, die vorn ganz nahe gerückt sind, nach hinten zu sich aber weiter von ein- ander entfernen. Hinter diesen sieht man in der Mitte noch einen schmalen, undeutlichen, schwarzen, von Weiss begränzten Längsstrich, und auf der hinteren Hälfte ein Paar sehr undeutliche Querbänder. Der Bauch ist braun, in der Mitte etwas dunkler als an den Seiten, sonst aber ohne irgend ein besonderes Abzeichen. Die Palpen sind gelb mit braunen Endgliedern. Der Geschlechts- knoten besitzt an der hinteren Seite einen flachen, umgebogenen und am Ende einen gekrümmten, spitzen Fortsatz, der jedoch nur schwer zu sehen ist, da er nicht hervorragt. Patria: N. Granada. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Epeira yracilis n. sp. Tab. XIX. Fig. 29-30. g Totallänge . » . 2... &4mm.| d Abdomen breit... ...4.3 mm. Cephalothorax lang... .2 „ Busse Tu ct i.nle ae Bu 4 vorn breit . 0,9 „ Bnön, ur .alh Hiaab , hinten breit 1,7 „ But yo A Sissgantkuni Tu Abdomen lang . ... . 033), NABREIEFE EZ SE use Der Cephalothorax ist vorn nur halb so breit als hinten und besitzt gleich hinter der Mitte eine kleine Vertiefung. Der ist im Ver- gleich zu dem übrigen Theil sehr klein und geht in ihn allmälig über, ohne durch deutliche Seitenfurchen von ihm gesondert zu sein. Dieser ganze Theil ist gelblichbraun, in der Mitte aber etwas heller als an den Seiten. Augen: Die beiden vorderen mittleren sitzen an den Ecken eines Vorsprungs der vorderen Kopffläche, sind unbedeutend kleiner und ebenso weit von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem kleinen Hügelchen, und sind von den vorderen mittleren wenig weiter entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind braun, schwach und kürzer als das Sternum, das länger als breit, am Rande mit Höckern versehen und in der Mitte weit heller gefärbt ist als am Rande. Die Maxillen sind ebenso lang als breit. Die Lippe, breiter als lang, endet vorn mit einer stumpfen Spitze. Die beiden letzterwähnten Körpertheile sind gelbbraun. Die Beine sind braun mit gelben Tarsen und Metatarsen. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 827 zwei bis drei und vorn drei bis vier Stacheln, die Patella oben und hinten einen, die Tibia oben zwei, jederseits drei und unten zwei Reihen von je drei bis vier, die aber alle sehr dünn sind und von denen bisweilen ein- zelne fehlen. Der Metatarsus hat oben und vorn einen, hinten und unten scheinen sie ganz zu fehlen, Das Abdomen hat eine längliche, eiförmige Gestalt, ist vorn ziemlich gerade abgestutzt, in der Mitte am breitesten und läuft hinten spitz zu. Der Rücken ist schmutziggelb, mit einem schwarzen Fleck vorn in der Mitte, der die Gestalt einer Lanzenspitze besitzt. Auf dem hintern Theil verläuft jederseits ein ebenso gefärbter wellenförmiger Strich. Diese beiden Striche vereinigen sich hinten am Ende und schliessen ein schwärz- liches Feld ein. Auch die Seiten haben einen schwärzlichen Anflug. Indessen zeigt nur eines meiner Exemplare diese eben beschriebene Zeichnung deutlich. Bei dem zweiten ist sie nur undeutlich und bei dem dritten fehlt sie ganz. Der Bauch ist schwarz mit einem weissen Striche jederseits. Die Palpen, sowie die Beine gelbbraun, haben ein halbkugelför- miges Endglied, das mit einem gewundenen Fortsatz versehen ist. Patria: N. Granada. Drei Exemplare in meiner Sammlung. Epeira maculata n.sp. Tab. XVIII. Fig. 24—27. Q Totallänge ...... .4 mmı@® Abdomen breit. . ... .„1,8mm. Cephalothorax lang... :-2 „ 4, Fassuısi iewies- aiiotk hr R vorn breit . 0,8 „ Aschmu le. ssenlienferaison Ba ” hinten breit 1,6 „ Bee rt erh Abdomen laug .. ..,.:3 Kinsiar „oa.nke ih se erh Der Cephalothorax, weniger länger als breit und vorn nur halb so breit als hinten, ist in der Mitte hochgewölbt und mit einem schmalen, ziemlich tiefen Eindruck versehen. Der Kopftheil ist klein im Verhält- niss zum hinteren Theil und von diesem nur durch ganz flache Seiten- furchen getrennt. Augen: Die vorderen mittleren sind etwas grösser und weiter von einander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen an den Seiten eines kleinen Hügelchens und sind von den vorderen mittleren ein und ein halbmal so weit entfernt als diese yon einander. Die Mandibeln sind nur schwach, vorn nicht gewölbt und etwas kürzer als das ebenso lange als breite Sternum. Die Maxillen sind ebenso lang als breit und die vorn stumpf zu- gespitzte Lippe etwas breiter als lang. Die Beine haben ebenso wie alle bisher erwähnten Theile eine hellgelbe Farbe. Einzelne dunkler gefärbte Exemplare besitzen schwärz- 828 Eug. Keyserling: liche Ringe an den Enden der Glieder. Auffallend ist bei dieser Art die Länge der Tarsen, die beinahe halb so lang als die Metatarsen sind. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben drei bis vier, vorn vier bis fünf, hinten einen bis zwei und unten mehrere ganz dünne Stacheln, die Patella oben, vorn und hinten einen, die Tibia oben zwei, jederseits einen bis zwei und unten zwei Reihen von je drei bis vier, der Metatarsus schliesslich oben einen, jederseits einen und unten zwei Reihen von je zwei. Alle diese Stacheln sind schwarz und sehr lang. Das Abdomen, fast doppelt so lang als breit, hat eine ovale Ge- stalt, ist grau gefärbt und mit weissen Flecken bestreut. Oben auf dem Rücken erblickt man sechs Paar schwarze, runde Flecken, von denen die drei ersten ganz klein und bei manchen Exemplaren kaum zu bemerken sind; die drei hintersten dagegen sind grösser und liegen an den Seiten eines breiten, dunklen Bandes, das bis an das Ende des Abdomens reicht. Der Bauch der dunkler gefärbten Exemplare ist schwärzlich mit einem kleinen, von dicht stehenden, weissen Fleckchen gebildeten Längsstriche in der Mitte und einem an jeder Seite. Das Epigynen ist oval und besitzt am Vorderrande einen nach hinten gerichteten, schmalen, flachen Fortsatz, der den Hinterrand um die Hälfte seiner Länge überragt. Zu beiden Seiten dieses Fortsatzes liegt eine rundliche Oeffnung. Mann: 3mm. lang. Er gleicht in Farbe und Gestalt ganz dem Weibe, nur sind bei ihm die Beine etwas länger und der Cephalothorax verhältnissmässig breiter. Palpen: Oben am Ende des knotenförmigen Endgliedes liegt an der Innenseite ein kleiner, nach Innen gerichteter Fortsatz und gleich unter diesem am Rande noch ein zweiter nach vorn gerichteter. Patria: N. Amerika. Baltimore. Ein männliches und mehrere weibliche Exemplare in der Sammlung des Herrn Dr. Koch in Nürnberg. Epeira formosa n. sp. Tab. XIX. Fig. 17—18. Q Totallänge . . . .... . 8,2 mm|Q@ Abdomen breit . . 0. 247mm. Cephalothorax lang ... 4 „ Bussi. „lach aa, 5 vorn breit . 1,7 „ Baal vegan, a 5 hinten breit 3,2 „ Bartago bite Br Abdomen lang vw a E.u6oerg Jürks al ms 3 er Der Cephalothorax ist vorn kaum halb so breit als hinten und besitzt einen durch Seitenfurchen deutlich gesonderten Kopftheil. Dieser Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 829 ganze Körpertheil ist hell oder dunkel rothbraun und mit weissen Härchen bedeckt, die besonders vorn ziemlich dicht und lang sind. Augen: Die vier mittleren sind ziemlich gleich gross und die vor- deren derselben fast dreimal so weit von einander entfernt als die hin- teren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem kleinen Hügelchen und sind von den vorderen mittleren ungefähr doppelt so weit entfernt als diese von einander. Die braunen Mandibeln sind vorn stark gewölbt und etwas kürzer als das ebenso gefärbte Sternum, das nur unbedeutend länger als breit ist. Die Maxillen, braun mit hellem Innenrande, sind ebenso lang als breit. Die gleichfalls braune, mit heller stumpfer Spitze versehene Lippe ist etwas breiter als lang. Die Beine sind gelb oder bräunlich mit mehr oder weniger deut- lichen dunklen Ringen am Ende, Anfange und in der Mitte der End- glieder. Die Schenkel haben nur am Ende einen dunklen Ring. Die Be- stachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben drei bis vier und vorn vier bis fünf Stacheln, die Patella oben und jeder- seits einen, die Tibia oben drei, jederseits vier und unten zwei Reihen von je sechs, der Metatarsus oben zwei, jederseits, einen bis zwei und unten zwei Reihen von je fünf. Die Palpen sind gelb oder bräunlich. Das ovale Abdomen ist wenig länger als breit. Oben auf dem Rücken besitzt es ein grosses, fast die ganze Breite einnehmendes, schwarzes Feld, das jederseits von einem schmalen, wellenförmigen Rande begränzt wird. In diesem schwarzen Rückenfelde erblickt man eine gelbe Zeichnung in der Form eines Kreuzes, in der sich wiederum schwarze Flecken befinden. Die Seiten sind gelb und mit schwarzen Reihen und Flecken geziert. Der Bauch ist in der Mitte mit einem grossen schwarzen Fleck versehen, der jederseits von einem gekrümmten weissen Strich begränzt wird. Das zweite mir vorliegende Exemplar ist weit heller und undeutlicher gezeichnet. | Diese Art hat in der Zeichnung viel Aehnlichkeit mit Ep. sclope- taria Cl. Auch die Gestalt des Epigynens ist eine sehr ähnliche. Bei sclopetaria Cl. ist der Fortsatz in der Mitte ganz schmal, während er bei dieser Art breit ist und die Gestalt einer Lanzenspitze annimmt. Patria: N. Amerika. Mackenzie River. Zwei Exemplare in der Sammlung des Herrn Dr. Koch in Nürnberg. Vielleicht ist diese Art identisch mit Ep. vulgaris Hentz Boston Journ. t. 5 p. 469 pl. 30. fig. 6. oder auch mit Ep. foliosa Walck. Ins. apt. t. II. p. 66. 330 Eug. Keyserling: Gen. Meta Koch. Cephalothorax parum longior quam latior, fronte angustiore quam pars thoraeica; parte cephalica per impressiones obliquas laterales distineta; dorso pone medium favea impresso. Oeuli 8, in series duas transversas dispositi; quatuor medii in qua- dratum dispositi; laterales tuberculo communi impositi; series oculorum quatuor posticorum recta. Mandibulae perpendiculares, dimidium thoracis aequantes. Maxillae elongatae, evidenter duplo longiores quam latiores, basin versus angustatae. Labium antice rotundatum, plerumque non latius quam longius. Pedes proportione 4. 2. 4. 3., fere ut in Epeira aculeati; tibiis et femoribus antieis subtus non seriato-aculeatis. Abdomen ovatum, argenteo-nitidum. Zu dieser Gattung gehören alle Arten, die Walekenaer in der zweiten Familie der Gatt. Tetragnatha (Coadunatae) erwähnt, und ausser den folgenden neuen, die von mir in der Isis 1863 beschriebenen: Tetr. biyibbosa p. 144, Tetr. 5-lineata p. 145, Tetr. tenuipes p. 147, Tetr. ocel- lata p. 149 und Tetr. rubromaculata p. 150, und ferner noch alle Arten, die Koch dazu zählte, mit Ausnahme von M. cellulana und tigrina, die, wie ich schon früher erwähnt habe, von Westring mit Recht zu den Theridien gezogen sind. Meta insularis n. sp. Tab. XX. Fig. 8-9. g Totallänge . ..... .. 6,8mm|g Abdomen breit „. .. . . 4,9 mm. Cephalothorax lang ... 3 „5 12lEussı |;6% 205 „au vorn breit. Ai „ Bl gtisma anll. Suiueiisaie ö hinten breit 2,4 „ Ber te rn rer Abdomen lang .... 3,8 , N . ra ru Der bräunlichgelbe EEE ax ist im Ginzen Ber gewölbt, vorn kaum halb so breit als hinten und besitzt etwas hinter der Mitte eine deutliche Grube. Der Kopttheil wird durch flache aber deutliche Seiteneindrücke vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die vier mittleren sind von gleicher Grösse und gleich weit von einander entfernt. Die seitlichen liegen dicht beisammen und sind von den mittleren fast doppelt so weit entfernt als diese von ein- ander. Die hinteren seitlichen sitzen fast in gleicher Höhe mit den hin- teren mittleren. I} | ”„ | | | | | Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 831 Die Mandibeln sind vorn gewölbt, abwärts gerichtet und so lang als das ebenso breite als lange Sternum. Die Maxillen, am Ende etwas breiter als an der Basis, sind fast ein und ein halbmal so lang als breit. Die vorn gerundete Lippe ist etwas länger als breit. Alle zuletzt erwähnten Theile sind bräunlichgelb. Die Beine sind gelb mit dunkelbraunen Endgliedern. Die Be- stachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben zwei bis drei und jederseits zwei Stacheln, die Patella oben einen bis zwei, die Tibia oben und jederseits drei und der Metatarsus nur oben einen. Die Palpen sind gelb bis auf das letzte, kugelförmige Glied, das bräunlich ist und am Ende zwei kleine gekrümmte Spitzen besitzt. Das längliche Abdomen ist doppelt so lang als breit. Die Grund- farbe desselben ist grau. Der Rücken und die Seiten sind mit silberglän- zenden Flecken geziert. Auf der Mitte des ersteren erblickt man einen schmalen Längsstrich, der von diesen Silberflecken nicht bedeckt wird. Der Bauch hat eine schwärzliche Färbung und ist an jeder Seite mit einem undeutlichen, von Silberflecken gebildeten Längsbande geziert. Patria: Insel Upolu. Ein Exemplar aus dem Museum Godeffroy in Hamburg. Meta tuberculata n. sp. Tab. XX. Fig. 10. Q Totallänge .. . .... 6,6mm.|@ Abdomen breit ..... 22, n- Cephalothorax lang . . . 2,6 „ daB ussı,..Haid Dh, a RE = vora breit. 1,1, Bea as ARoEinN. DIET, BARS 5 hinten breit 2 „ Bi ASNERDENV, EEE 1,3 9 Abdomen lang ..... Ik y BRBTSSthet, MID SERIEN 12,8 n Der gelbe Cephalothorax ist flach gewölbt und hinten in der Mitte mit einer ziemlich tiefen Furche versehen. Der Kopftheil wird durch deutliche Seiteneindrücke vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind unbedeutend grösser und stehen einander etwas näher als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem gemeinschaftlichen Hügelchen und die hinteren derselben sind von den hinteren mittleren ein und ein halbmal,. während die vorderen von den vorderen mittleren dreimal so weit entfernt sind als diese von einander. Maxillen, Mandibeln, Lippe und Sternum sind gelb und ebenso gestaltet wie bei der vorhergehenden Art. Die bräunlichgelben Füsse haben am Ende der Schenkel und Pa- tellen und am Ende und in der Mitte der Tarsen und Metatarsen dunkel- braune Ringe. Die Bestachelung der beiden ersten Fusspaare ist fol- Bd. XV. Abhandl. 106 2% 832 Eug. Keyserling: gende: Der Femur hat oben, vorn und hinten drei Stacheln, die Patella oben und hinten einen, die Tibia oben zwei, vorn vier und hinten drei, der Metatarsus oben und jederseits einen. Das Abdomen, mehr als doppelt so lang als breit, ist oben mit vier Paar kleinen Höckern versehen. An jeder Seite und über die Mitte des Rückens verläuft ein graues Längsband, von denen das mittlere vorn schmal und hinten breit ist. Ausserdem bemerkt man vorn an jedem der sechs ersten Höcker noch einen breiten schwärzlichen Querstrich. Der Bauch ist mit einem breiten schwarzen Bande geziert, das jederseits von einem weissen Strich begränzt wird. Das Epigynen hat dieselbe Gestalt, wie das von M. ocellata Keyserling (Isis 1864 p. 149 tab. VO. fig. 7—9). Patria: Samoa, eine der Schifferinseln. Ein Exemplar in meiner Sammlung, das mir als das Weib von M. insularis mihi aus dem Museum Godeifroy gesandt wurde. Meta pulcherima n. sp. Tab. XX. Fig. 4-5. © Totallänge : . . .. . .. 6,7mm.|Q Abdomen breit . . ...", 3 mm. Gephalothöraz lang 2-1y2,3 5 145.4. Fans en RE ” vorn breit. I „ | AT AT NR ee ” hinten breit 2 „ 5 ne: Abdomenlang 77.0 ,v. 5, ar SE En eine Der gelbe Cephalothorax ist unbedeutend länger als hinten breit, vorn halb so breit. als hinten und der Kopftheil durch flache Seiten- furchen vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die vorderen mittleren sind nur halb so weit von ein- ander entfernt als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem gemeinschaftlichen Hügelehen, und sind von den vorderen mitt- leren ungefähr fünfmal so weit entfernt als diese von einander, während sie von den hinteren mittleren nur doppelt so weit entfernt stehen als diese von einander, Die Mandibeln, bräunlichgelb, an der Basis sehr dick, werden gegen das Ende hin dünner und sind ungefähr ebenso lang als das bräunliche, nicht länger als breite, dreieckige Sternum. Die braunen Maxillen sind beinahe mehr als doppelt so lang als breit und vorn gerade abgeschnitten. Die Lippe, eben so lang als breit, ist ebenfalls braun gefärbt. Die gelben Beine haben an den beiden ersten Paaren braune Patellen und einen braunen Ring am Ende der Schenkel. Die Bestache- lung dieser beiden ersten Fusspaare ist folgende: der Femur hat vorne und hinten drei bis vier dünne Stacheln, die Patella oben einen, die ” Eu Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 833 Tibia vorne und hinten drei und der Metatarsus vorne und hinten einen. Die Palpen sind gelb mit bräunlichem Endgliede. Das Abdomen ist fast doppelt so lang als breit, hoch gewölbt und besitzt bei einigen Exemplaren vorne zwei stumpfe Höcker, die bei an-. deren fehlen. Oben auf dem Rücken befindet sich an jeder Seite ein breites gold- und silberglänzendes Band, das an den Seiten hinabreicht und gleich hinter diesem breiten ein ebenso gefärbtes, schmales, gekrümmtes Band, das einen länglichen, silberglänzenden, bis an das Ende verlaufen- den Fleck einschliesst. Vorne in der Mitte befindet sich noch ein kleiner silberglänzender Längsfleck. Alle Theile des Rückens, die nicht mit dieser Silberfarbe geziert sind, haben eine schwarze Färbung. Der Bauch ist ebenfalls schwarz , mit drei silberglänzenden Flecken an jeder Seite, von denen der erste, der dem Epigynen zunächst liegt, eine längliche Gestalt besitzt. Patria: N. Granada. Mehrere Exemplare in meiner Sammlung. Meta nigro-vitltata n. sp. Tab. XX. Fig. 1-3. & Totallänge. . . . . . .„. „4,9 mm.| g Abdomen breit „. . . , 459mm Cephalothorax lang ... .2,3 „ KEEP ATI DEIN IR Pr vorne breiti „ Bin are. 5 SIR - hinten breit 1,8 „ 3.704), AREREIDY. Aytraıh? BIae, Abdemen.lang .+. .-wet...3 m Rirvugs. Bası. 1oangH, MOy BEE Der gelbe, braun gerandete und mit braunem Bähgshande in der Mitte gezierte Cephalothorax ist um ein Viertheil länger als breit, vorne fast nur halb so breit als hinten und oben, gleich hinter der Mitte mit einem ziemlich tiefen Eindruck versehen. Der Kopftheil wird durch flache Seiteneindrücke vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die vorderen mittleren sind eben so weit von einander entfernt als die hinteren mittleren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem gemeinschaftlichen Hügelchen und sind von den mittleren fast dreimal so weit entfernt als diese von einander. Die braunen Mandibeln sind kräftig und unbedeutend kürzer als das bräunliche, in der Mitte hellere, etwas länger als breite Sternum. Die Maxillen sind etwas mehr als doppelt so lang als breit und die Lippe ist eben so lang als breit. Diese beiden letzten Körpertheile haben eine gelbbräunliche Färbung. Die Beine sind gelb mit undeutlichen braunen Ringen. Die Be- stachelung der beiden ersten Paare ist folgende: der Femur hat oben und jederseits drei Stacheln, die Patella oben einen, die Tibia oben zwei und jederseits drei, der Metatarsus oben und jederseits einen. Das Abdomen hat eine eiförmige Gestalt und ist um ein Dritttheil 106 * 834 Eug.Keyserling: länger als breit. Oben über den Rücken verläuft ein schwarzes Längs- band, das vorne vier silberglänzende Flecken einschliesst und jederseits von einem breiten Silberbande begränzt wird. Die Seiten sind schwarz mit einzelnen Silberflecken. Der schwarze Bauch ist mit zwei parallelen weissen Linien und einem weissen runden Fleck am Ende der letzteren geziert. Palpen: Das kugelförmige Endglied ist mit einem korkzieher- artig gewundenen, langen, dünnen Fortsatz versehen. Patria: N. Granada. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Meta argentea n. sp. Tab. XX. Fig. 6—7. O'’Totallänge. 2... ... .5,7mm|® Abdomen breit . .. . we2,snu Cephalothorax lang ...2% „ di: Fuss. . "0... 0 2 vorne breiti1 „ A 0m 0 000 2 > hinten breit 1,8 „ Sa. 0 Ce Abdomen lang ......4 9 Bü,n 0 00000 = ME Der gelbe Cephalothorax ist unbedeutend löhtede als breit, vorne wenig mehr als halb so breit als hinten und oben in der Mitte mit einem tiefen Eindruck versehen. Der Kopftheil wird durch deutliche Seitenein- drücke vom übrigen Theil gesondert. Augen: Die vorderen mittleren liegen etwas näher beisammen als die hinteren. Die seitlichen liegen dicht beisammen auf einem kleinen Hügelchen und sind von den mittleren doppelt so weit entfernt als die hinteren mittleren von einander. Die Mandibeln sind kräftig, vorne gewölbt und etwas kürzer als das dreieckige, etwas länger als breite Sternum, das mit dunklen Här- chen bekleidet ist, Die Maxillen sind doppelt so lang als breit und die vorne gerun- dete Lippe fast breiter als lang. \ Die Beine sind gelb wie alle bisher erwähnten Körpertheile. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: der Femur hat vorne und hinten drei bis vier Stacheln, die Patella oben und hinten einen, die Tibia oben einen bis zwei ganz dünne, kaum bemerkbare und jederseits drei. Der Metatarsus jederseits und oben einen. Das zweite Fusspaar ist ungefähr ebenso bestachelt, nur sind die Stacheln am Femur weniger zahlreich und noch dünner. Der ovale, graugelbe Hinterleib ist hinten unbedeutend breiter als vorne und oben mit dicht stehenden silberglänzenden Flecken geziert, die aber das breite verzweigte Rückengefäss frei lassen. Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 835 Das Epigynen wird in der Mitte durch eine vorne schmale, hin- ten breite, leistenartige Erhöhung in zwei Theile getheilt, Patria: N. Granada. Ein Exemplar in meiner Sammlung. Gen. Tetragnatha Latrl. Cephalothorax fere duplo longior quam latior,, fronte an- gustiore quam pars thoracica; fovea pone centrum magna. Oculi 8, in series duas transversas dispositi; series oculorum posti- corum plus minusye recuryata; oculi laterales distautes; oculi intermedii postiei inter se distantiores quam intermedii antici. Mandibulae elongatae, saepe longitudinem thoracis attingentes, apicibus valde divaricantes. Maxillae elongatae, medio angustatae, multo longiores quam latiores. Labium antice rotundatum, non longius qum latius. Pedes proportione 1. 2. 4. 3. aculeis paucis armati; tibiis et fe- moribus subtus non seriato-aculeatis. Abdomen elongatum, argenteo-nitidum. Die zu dieser Gattung gehörenden Arten sind in Gestalt und Farbe einander so ähnlich, dass es schwer ist sie auf den ersten Blick zu unter- scheiden, bei näherer Untersuchung jedoch finden sich in der Länge der Beine, Bezahnung der Mandibeln und Stellung der Augen genug Charak- tere um sie scharf von einander zu trennen. Die Gestalt des Hinterleibes, der Maxillen, der Lippe, des Sternums und der Geschlechtstheile ist bei allen ziemlich übereinstimmend und daher habe ich, um Wiederholung zu vermeiden, bei den Beschreibungen der Arten diese Theile meistens un- berücksichtigt gelassen. Leider sind die Arten nach den Arbeiten von Walckenaer, Ni- colet, Hentz etc. nicht mit Sicherheit zu bestimmen, da sie alle diese Charaktere, die sichere Anhaltspunkte zur Bestimmung der Art liefern, gar nicht oder nur theilweise berücksichtigt haben. Bei den meisten von mir beschriebenen Arten habe ich, wo sich nur irgend eine Wahrschein- lichkeit finden liess, die Namen früherer Autoren beibehalten, aber mehr um nicht wieder neue zu geben, als aus Ueberzeugung, dass sie wirklich identisch seien. 836 Eug. Keyserling: Synoptische Uebersicht der Arten der Gattung Tetragnatha Latrl. Weiber. I. Die seitlichen Augen stehen weiter von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. 1. Das erste Fusspaar höchstens 6V/,mal so lang als der Cephalo- thorax. a) Das erste Fusspaar 6V,mal so lang als der Cephalothorax; 8 Zähne am unteren Furchenrande der Mandibeln similis Nie. b) Das erste Fusspaar 5mal so lang als der Cephalothorax; 6 Zähne am unteren Furchenrande der Mandibeln striata L. Koch. 2.Das erste Fusspaar mehr als 83mal so lang als der Cephalo- thorax. a) Der fast 10mal so lange als breite Hinterleib überragt mit der Hälfte seiner Länge die Spinnwarzen . . liformis Sav. b) Der nicht ganz Amal so lange als breite Hinterleib überragt nur wenig die Spinnwarzen. . ... .. laboriosa Hentz. I. Die seitlichen Augen stehen einander näher oder sind nur höch- stens so weit entfernt, als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. A) Die Mandibeln höchstens ”/,, so lang als der Cephalothorax: a) Erstes Fusspaar nur 5V,mal so lang als der Ceplialothorax fluviatilis n. sp. b) Erstes Fusspaar wenigstens 8mal so lang als der Cephalo- thorax: 41.Vorn an der Krümmung des Hakens der Mandibeln be- findet sich ein Höcker . .. . 2.2... ..... „ Extensa L. 41.Vorn an der Krümmung des Hakens befindet sich kein Höcker: «&) Am oberen Furchenrande der Mandibeln stehen nur 5rZähnchen“s „Ir0R . . „. mexicana n. Sp. ß) Am oberen Kitraliantan ie deck Mendibehn stehen 12 Zähn- ehen-stsskel u u v dineami Nic. B) Die Mandibeln sind ee nal so lang 2 der Cephalo- thorax: 4. Unten am Ende der Mandibeln sitzt ein langer, flacher, nach vorn gerichteter Fortsatz. » » ....... Protensa W. Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. j 837 2. Unten am Ende der Mandibeln sitzt ar oder nur ein ganz kurzer Fortsatz? a) Am oberen Furchenrande der Mandibeln sitzen höchstens 7 Zähnchen: +) Der erste Zahn am unteren Furchenrande der Man- dibeln ist grösser als die übrigen und nach hinten ge- neigt. Der Haken hat vorne keinen Höcker mandibulata W. ++) Der erste Zahn am unteren Furchenrande der Man- dipeln ist nicht grösser als der zweite und nicht nach hinten geneigt. Der Haken hat vorne, gleich hinter dem Gelenk, einen stumpfen Höcker. . Zabialis Nic. b) Am oberen Furchenrande der Mandibeln sitzen wenigstens 40 Zähnchen: *) Erstes Fusspaar 11mal so lang als der Cephalothorax; vorn an der Krümmung des Hakens ein deutlicher Höckeri. .ı . ... grallator Hentz. **) Erstes Fusspaar Ko cHitens 8mal so lang als der Ce- phalothorax und nur bei 7. nitens unten an der Bie- gung des Hakens ein kleiner Haken, aber vorn keiner: «) Am oberen Furchenrande der Mandibeln stehen 10 bis 41 Zähnchen und das erste Fusspaar ist Smal so lang als der Cephalothorax . bogotensis n. sp. £) Am oberen Furchenrande der Mandibeln stehen 12 bis 13 Zähnehen und das erste Fusspaar ist 6°/,mal so lang als der Cephalothorax.. . . . nidens Sav. Männer: I. Die seitlichen Augen stehen weiter von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren: 4. Das vorletzte Glied der Palpen ist nur , so lang als das letzte striata L. Koch. 2. Das vorletzte Glied der Palpen ist wenigstens halb so lang als das letzte: a) b) Am oberen Furchenrande der Mandibeln stehen 10—11 Zähn- chen; der erste Zahn des unteren Furchenrandes ist bedeutend grösser als alle übrigen derselben Reihe und nach vorn ge- Kıemnbaret.n, nn. similts Nie. Am oberen Furshöhkiäide* te Mandibeln stehen nur 7—8 Zähn- chen; der erste Zahn des unteren Furchenrandes ist nicht grösser als die folgenden und nicht nach hinten gekrümmt: &) Das vorletzte Glied der Palpen unbedeutend kürzer als das ve een us \CHVHITERRERE NE. 838 Eug. Keyserling f) Das vorletzte Glied der Palpen nur halb so lang als das Ieete u & 2 u Si 202 2... dJaboriosa Hentz. II. Die seitlichen Augen dc er näher oder sind höchstens so weit entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. A) Am oberen Furchenrande der Mandibeln sitzen nur 6— 8 Zähnchen: 4.Oben kurz vor dem Ende der Mandibeln sitzen % Dornen, von denen der eine lang ist und mit 2% Spitzen endet, während der andere nur ganz kurz ist. „=... 2. „extensa L. %.Oben kurz vor dem Ende der Mandibeln sitzt nur ein langer Dorn: x a) Am unteren Furchenrande der Mandibeln sitzen 41 Zähn- chen, von denen die ersten ziemlich gleich gross sind und die hinteren allmälig an Grösse abnehmen . mandibulataW. b) Am unteren Furchenrande der Mandibeln sitzen nur 8—9 Zähnchen, von denen der erste bedeutend grösser ist als die folgenden und eine nach hinten gekrümmte Spitze bealizt: 2. Bi. x 2... dlabialis Nic. B) Am oberen Fchenrasiie an Mandihehn sitzen 10—12 Zähnchen: a) die Mandibeln sind länger als der Cephalothorax: 4.Der dritte Zahn am oberen Furchenrande der Mandibeln sehr lang, bedeutend länger als alle anderen grallator Hentz. 2. Der dritte Zahn am oberen Furchenrande nicht länger als die übrigen und kürzer als der zweite. . . . nöfens Sav. b) Mandibeln kürzer als der Cephalothorax ... . protensa w. Tetr. striata L. Koch. Tab. XX. Fig. M—15. Koch. Zur Arachnidengattung Tetragnatha in: Correspondenz-Blatt des zool. mineral. Vereins in Regensburg p. 79. 1862. OS Tekallänge ..... 2 ... . .407 m Q@ 1. Fuss... „un. Je Cephalothorax lang... 3 „ 2 vorne breit 1 ,„ A, - 6,3% Fr hinten breit 2 ,„ Ib. 1 nee ‚44,3 Akdomen lang „ SU 17,0 14 Mandibeln Isar. er er breit HT, Der Cephalothorax ist um ein Dritttheil länger als in der Mitte breit und vorne nur halb so breit als hinten. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas kleiner und ein- ander etwas mehr genähert als die hinteren. Die seitlichen stehen fast mehr als doppelt so weit von einander entfernt als die vorderen und hin- teren mittleren von einander. Die vorderen seitlichen sind von vorderen y Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 37 mittleren zwei und ein halbmal so weit und die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren nicht ganz so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln, nicht ganz halb so lang als der Cephalothorax, tragen vorn am Ende einen kräftigen, gekrümmten Haken, der nicht ganz halb so lang ist. Unten an der Furche steht, bald hinter der An- satzstelle des Hakens, ein Zahn , dann folgen nach einer kurzen Lücke noch 5 andere, die nach hinten zu an Grösse abnehmen. Oben an der Furche befindet sich vorne einer und dann kommen noch nach einer ziem- lich langen Lücke 5 andere Zähnchen , von denen der erste dem dritten der unteren Reihe „gegenüberliegt. Die Füsse sind gelb, wie alle übrigen Theile. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: der Femur hat oben einen , vorne vier und hinten keinen Stachel, die Patella oben zwei, die Tibia oben zwei und jederseits zwei, der Metatarsus oben und jederseits einen. Das '"Abdomen besitzt oben auf dem Rücken ein breites, roth-. bräunliches, in der Mitte helleres Längsband und unten auf dem Balfne ein schmales, schwärzliches Längsband. gTotallänge 7... 140,9mm.|G Fuss... 2" . 15,8mm Cephalothorax lang . . . 392 „ Bus NE. ayayb Jenl 7 4. ” - vorne breit 4,3 „ „arı® 9, NOV NORRIBE es hinten breit 2,3 „ Mandibeln Br N EE Ml Abdomen-lJang !.. “.. 72 5% Vorletzt. Glied der Palpen 0,4 „ = Breißi.rmer ut. a „ Letztes mıaRt,, - To let EOS 2 Me Keen Ya Wr Sara 1 lie Die Mändibeln, zwei Dritttheile so lang als das Sternum, tragen am Ende einen Haken, der drei Viertheile so lang ist und der an der Innenseite, etwas vor der Mitte, einen stumpfen Vorsprung besitzt. Vorne am Ende in gleicher Höhe mit dem ersten Zahn des oberen Furchen- randes, steht ein kurzer, gekrümmter Fortsatz. Unten am Rande der Furche stehen in’ ziemlich gleicher Entfernung von einander, fünf kleine Zähnchen. Am oberen Furchenrande sehen wir, gleich hinter der Ansatz- stelle des Hakens, einen kleinen Zahn, auf den nach einer ziemlich lan- gen Lücke, ein zweiter, eben so grosser folgt; nach diesem kommen, nach einer ebenso grossen Entfernung, noch fünf andere, von denen der erste etwas grösser ıst und dem dritten der unteren Reihe gegenüber liegt. Ueber dem zweiten der oberen Reihe liegt, etwas nach innen, en kleiner gerundeter Höcker. Die Farbe des Abdomens ist ganz ebenso wie beim Weibe, Patria: Bayern. Bis jetzt wurde diese Art vom Hrn. Dr. Koch nur bei Seeshaupt am Würmsee gefunden. Bd. XT. Abhandl, 07 le, Ss40 Eug. Keyserling: Tetr. similis Nie. Tab. XX. Fig. 21-23. Nicolet in Gay’s Hist. fisica et politica de Chile ete. tom. 3. p. 518 pl. 2. fig. 6. ®© Totallänge“. „2 ..r. .9 "mn TO%. Tasse We eu Cephalothorax lang . . . 2,8 „ A en... vorne breiti ,„ 5 Pa ra Sei on... e hinten breit 1,9 „ A > Abdomen lang... RER Mandibeln lang,. % "we. m .6 = er Der Cephalothorax ist um ein Dritttheil länger als breit und etwas hinter der Mitte mit einer deutlichen Grube versehen. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind etwas kleiner und ein- ander etwas mehr genähert als die hinteren. Die seitlichen stehen fast doppelt so weit von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. Von den vorderen seitlichen sind die vorderen mitt- leren fast dreimal so weit entfernt als diese von einander. Die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren dagegen nur ebenso weit als diese von einander. Die Mandibeln etwas mehr als halb so lang als der Cephalo- thorax, stehen fast ganz horizontal. Die Furche, in die sich der nur halb so lange als das ganze Glied, gekrümmte Haken legt, wird unten von 7—8 Zähnchen begränzt, die in ziemlich gleichen Abständen von ein- ander sitzen und nach hinten zu an Grösse abnehmen. Am oberen Rande der Furche sehen wir, gleich hinter der Ansatzstelle des Hakens, einen ziemlich grossen, nach vorne gekrümmten Zahn und dann nach einer langen Lücke noch fünf kleine, von denen der erste dem vierten des un- teren Randes gegenüber liegt. Die Füsse sind gelb so wie alle anderen Theile mit Ausnahme des Sternums und der Lippe, die bräunlich gefärbt erscheinen. Die Be- stachelung der beiden ersten Fusspaare ist folgende: Der Femur hat oben zwei, yorne vier und hinten einen Stachel, die Patella oben zwei, die Tibia oben zwei und jederseits am ersten Fusse drei und am zweiten nur zwei, der Metatarsus schliesslich hat oben und jederseits einen. Der drei und ein halbmal so lange als breite Hinterleib ist oben und an den Seiten mit silberglänzenden Flecken bedeckt und unten am Bauch mit einem dunkleren Längsbande geziert. & Totällänge. . -. ....9g mm| Z Abdomenlang“. . „EEE. Cephalothorax lang .. . .3 „ * breit . Creme Ende e vorne breit . 1,1 „ 4. Euss . 2’ Sees = hinten breit 2 „ 2. Fuss. 2 wADe. SON Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. s4l Bed Euss:. „2 ae 01.2, ; 200m. | @', Vorletzt, Glied derPalpen; I mu. re 05 nA Letztos% Haie. sin mean Maudibeln lang. » ... %7 Die Mandibeln, unbedeutend kürzer als der Cephalothorax, haben vorne am Ende, ungefähr in gleicher Höhe mit dem zweiten Zahn des Furchenrandes einen gekrümmten Dorn, der mit zwei stumpfen Spitzen endet, von denen die eine etwas länger ist. Der Haken ist dünn und fast drei Viertheile so lang als die Mandibeln.. Am oberen Rande der Furche steht gleich am Anfange ein etwas nach vorne gebeugter Zahn, dann folgt nach ziemlich grossem Zwischenraume ein nach hinten gekrümmter und darauf nach einem eben so langen Zwischenraum ein langer, hinter dem in geringer Entfernung von einander noch acht andere kommen, von denen die fünf letzten ganz klein sind. Am unterem Rande steht erst ein dieker, kräftiger, mit nach vorne gekrümmter Spitze verschener Zahn, auf den in ziemlich gleichen Abständen noch sechs kleine folgen. Patria: Neu Granada. Mehrere Exemplare in meiner Sammlung. Tetr.laboriosa Hentz. Tab. XX. Fig. 16—17. Hentz. Boston Journal t. 6, p. 27. Tab. 4. Fig. 3. en rein 10 te. Adam O4. Wuss..., 0.0 0 000, 2.25 mm, Cephalothorax lang... 3 „ De En nu. 2 2 ara a a Eee u vorne breit I „ EEE NETTE EN SER ® hinten breit 1,9 ,, %. EN EEE NE ” Abdomen lang...» . .88 „ Mandibeln lang. .... 1,5, TE EN Der Cephalothorax ist mehr als um ein Drittheil länger als hin- ten breit und besitzt etwas hinter der Mitte eine deutliche Grube. Augen: die beiden vorderen mittleren sind etwas kleiner und ein- ander mehr genähert als die hinteren. Die seitlichen stehen etwas weiter von einander entfernt als die vorderen und hinteren mittleren. Von den vorderen mittleren sind die vorderen seitlichen so weit entfernt als diese von einander. Die hinteren seitlichen sind dagegen von den hinteren mittleren nicht weiter entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind halb so lang als der Cephalothorax und etwas nach vorne gerichtet. Die Furche, in die sich der gekrümmte Haken legt, der wenig mehr als halb so lang als die Mandibein selbst ist, wird unten und oben von sieben Zähnchen begränzt, die folgendermassen vertheilt sind: Unten gleich an der Wurzel des Hackens steht ein kleiner, darauf folgt nach einer ziemlich langen Lücke ein grösserer und nach diesem, in ziemlich gleichen Abständen, noch fünf andere, die allmählig an Grösse abnehmen. Oben, etwas hinter der Wurzel des Hakens befindet sich ein kleiner, ein wenig nach vorne gekrümmter Zahn, und dann folgen nach 107% 812 Eug. Keyserling: einer ziemlich langen Lücke noch fünf bis sechs Fe ai in gleichen Abständen, die allmälig keiner werden. Die Füsse sind gelb wie alle anderen bisher erwähnten Theile. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben vier, vorne drei und hinten zwei Stacheln, die Patella oben zwei, die Tibia oben zwei und jederseits drei, der Metatarsus oben und jederseits einen. Das fünfmal so lange als breite Abdomen ist oben mit silber- oder goldglänzenden Flecken bedeckt und besitzt bei manchen Exem- plaren, über die Mitte des Bauches, ein schmales schwarzes Längsband. Bei diesen letzteren ist das Sternum und die Maxillen dunkelbraun. g Totallänpe ........ 06 mm|ıg 2; Fuss... We 27 or Cephalothorax lang . . . 2,2 „ GE. ee . 5,8 z vorne breit 0,9 „ EEE © = hinten breit 1,3 „ Mandibeln a N Abdomenlang. ..... 4 „ Vorletzt. Glied der Palpen 1 „ b: Brois.e ...30, 72, a Letztes‘. "2,0 ‚im Be Din ERBE ee Er ist bedeutend kleiner und schlanker, sonst aber ganz ebenso ge- staltet und gefärbt wie das Weib. Die Mandibeln, um ein Viertheil kürzer als der Cephalotherax, haben vorne, ungefähr in gleicher Höhe mit dem zweiten Zahn des obe- ren Furchenrandes, einen langen gekrümmten, nach vorne gerichteten stumpfen Fortsatz. Der Haken ist dünn und fast drei Viertheile so lang als die Mandibeln. Am oberen Rande der Furche stehen zwei kleine Zähnchen , die ziemlich weit von einander entfernt sind und dann folgt gleich hinter dem zweiten ein sehr langer, darauf in ziemlich gleichen Entfernungen noch vier bis fünf, von denen der erste fast halb so lang als der vorhergehende ist und die übrigen allmälig an Grösse abnehmen. Am unteren Rande der Furche stehen „ in ziemlich gleicher Entfernung sieben kleine Zähnchen, von denen die ersten etwas grösser als die letzten sind. Patria: N. Amerika. Baltimore. Mehrere Exemplare in der Samm- lung des Herrn Dr. Koch in Nürnberg. Tetr. cylindrica W. Tab. XX. Fig. 18—19. Walckenaer Ins. apt. tom. II. p. 210. gs Ttallänget. nm Fuss“. "#178 Ve nrzE Cephalothorax lang. . . 2,3 „ BE ie n vorne breit 0,9 „ Bags „1b se (Dry Dee = hinten breit 1,3 „ Mandibeln lang... .. 2.2 „ Abdomen lang...’ 7.7.7.3 Vorletzt. Glied der Palpen 1,1 „ R breit "Hoc, aan Jasıl Letztest Bi, EN RA 1% BUsB 8 AEMN DR ERRAG. Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 843 Der Cephalothorax ist fast noch einmal so lang als hinten breit, flach gewölbt und vorne nur um ein Dritttheil schmäler als in der Mitte. Der Kopftheil wird durch deutliche Seitenfurchen vom übrigen Theil getrennt. Augen: Die vier mittleren sind ungefähr gleich gross und die vor- deren einander etwas mehr genähert als die hinteren. Die seitlichen sind von einander fast eben so weit entfernt, als die vorderen derselben, die kleiner als die hinteren sind, von den vorderen mittleren. Die vorderen seitlichen liegen von den vorderen mittleren dreimal so weit entfernt, als diese von einander. Die nach vorne gerichteten Mandibeln sind lang, nach aussen ge- richtet und oben kurz vor dem Ende mit einem kleinen, etwas gekrümm- ten Zahn bewaffnet. Au der Furche in die sich der lange, gekrümmte, bis zum Enddritttheile der Mandibeln reichende Haken legt, stehen oben acht Zähnchen, von denen der zweite der längste ist. Am unteren Rande befinden sich nur sieben, von denen die beiden ersten, gleich grossen, bedeutend grösser als die übrigen sind, die nach hinten zu, stets klei- ner werden. Die Beine sind gelb wie alle bisher erwähnten Körpertheile. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben zwei bis drei, vorne fünf bis sechs und hinten zwei bis drei Stacheln, die Patella oben einen, die Tibia jederseits vier bis fünf und der Metatarsus Jederseits einen bis zwei. Das Abdomen hat eine schmutzigweisse Färbung und ist mit zahl- reichen silberglänzenden Fleckchen gezeichnet. Ueber die Mitte des Bau- ches verläuft ein dunkleres Längsband. Patria: Australien. Sidney. Ein Exemplar in dem Museum Go- defiroy in Hamburg. Teir. flliformis Sav. Tab. XX. Fig. 20. Savigny: Description de I’Egypte etc. tom. 22. p. 327, pl. 2. fig. 4. D,Totällänge . - . .. . „ 20, 5UmF 944. Piss pP yup% ur. 25,8@m. Cephalothorax lang... . 2,7 „ ARBIR SI „neh, „a, 136 5 vorne breit 0,8 „ BER BETEN. 06 = hinten breit 1,3 „ ME AKEWADBAN , vn, DE Abdomen lang . ....14183 „ Mandibeln lang... .. 1,3, b breit -»»-» sc L%„ Der gelbe, mit schmalem, schwärzlichem Seitenrande und ebenso ' gefärbtem breiten Längsbande über die Mitte gezierte Cephalothorax ist doppelt so lang als breit. Augen: die mittleren sind gleich gross und etwas mehr als um 844 Eug. Keyserling Augenbreite von einander entfernt. Die etwas kleineren seitlichen stehen mehr als dreimal so weit von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren, Die vorderen seitlichen sind von den vorderen mittleren doppelt so weit und die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren eben so weit entfernt als diese von einander. Mandibeln: Unten an der Furche steht gleich vor der Ansatz- stelle des Hakens ein Zahn, dann folgen nach einer kurzen Lücke, in ge- ringer Entfernung von einander noch vier andere. Am oberen Furchen- rande steht vorne einer, hinter dem nach einer Lücke noch fünf folgen, von denen der erste dem dritten der unteren Reihe gegenüberliegt. Die Beine sind gelb wie alle übrigen Theile mit Ausnahme des Sternums und der Lippe, die eine braune Färbung besitzen. Der erste Fuss hat vorne am Fenur vier und hinten drei Stacheln, an der Pätella oben einen, an der Tibia oben einen oder zwei und vorne und hinten drei und am Metatarsus oben einen. Der zweite Fuss besitzt noch weniger und so dünne Stacheln, dass sie nur schwer bemerkbar sind. Das fast zehnmal so lange als breite Abdomen läuft hinten in einen langen dünnen Schwanz aus, so dass die Spinnwarzen unten in der Mitte sitzen. Der ganze Hinterleib ist weiss und oben und an den Seiten mit silberglänzenden Flecken geziert. Patria: Cairo. Ein Exemplar in meiner Sammlung, das von Hrn. Dr. Kluntzinger gesammelt wurde. Tetr. extensa 1. Tab. XXI. Fig. 19—22. Aranea extensa Linne. Fauna Suec. ed. 2. p. 439, 2011. e n Fabricius. Entom. | etc. II. p. 407, 1. n 5 De Geer. Insect. VII. p. 236. pl. 19. Fig. 1—4. " 5 Lister. tit. Ill. p. 30. tab. I. Fig. 3. e a Albin. a nat. hist. of Spiders p. 38. pl. 25. Fig. 122. e Martyn. Englisch Spiders p. 10 und 12. pl. 6. Fig. 3 und 10. Tetr. nes Walckenaer Ins. apt. Il. p. 203. m n Sundevall. 1832. p. 256. = E Hahn. Die Arachniden. 2. p. 43. Fig. 129. = > Westring. Aran. Suec. p. 84. ” m Blackwall. Hist. of Spiders Il. p. 367. tab. 28. fig. 265. © Totallänge „ wel non, Hamm. O % Huss. . .. .. anal mean Cephalothorax laug.. . . .3 „ 2 zn + Siead. En ” vorne breit . 1,1 „ Inline » ER, = hinten breit 1,9 „ Bi rar ee Abdomen;langı. =. 2.0.2 6,04 Mandibeln lang.» .. 1,8 „ en breit, 34. kun dh 2e Beiträge zur Kenntniss der Orditelae Latr. 845 Augen: Die beiden vorderen mittleren sind unbedeutend kleiner und einander etwas mehr genähert als die hinteren. Die seitlichen sind wenigrer weit von einander entfernt als die hinteren mittleren von den vor- deren. Die seitlichen vorderen sind weniger weit von einander entfernt als die hinteren mittleren von den vorderen. Die vorderen seitlichen liegen von den vorderen mittleren fast dreimal und die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren fast zweimal so weit entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind nur wenig mehr als halb so lang als der Cephalothorax und mit einem halb so langen Haken bewaffnet, der vorne an der Biegung mit einem kleinen höckerartigen Vorsprung ver- sehen ist. Am unteren Furchenrande befinden sich sieben bis acht Zähn- chen, von denen die beiden ersten etwas weiter auseinander stehen als die anderen. Am oberen stehen sechs Zähnchen „ von denen der zweite dem vierten des unteren Randes gegenüberliegt. Ich halte es für überflüssig die Farbe und Gestalt der übrigen Theile zu beschreiben, da diese Art schon vielfältig beschrieben worden ist. Grabe BD ip PART. PR IT gm. Cephalothorax lang . . . 2,9 „ I IUREENANEN, BENRRR? „UEBER EROBERN a vorne breit 1.1 „ A le an 2 - „ hinten breit 1.9 „ Mandibeln lang. . . .. 22, Abdomen lang . . ... 47, Vorletzt. Glied der Palpen 0,7 „ 3 TE AD TR 2 5 ZA he tk Raus 2er ana 1b, 27 Die Mandibeln ai um ein Viertheil kürzer als der Cephalothorax und mit einem wenig mehr als halb so langen dünnen Haken versehen. Vorne kurz vor dem Ende stehen zwei Dornen, von denen der eine kurz und der andere lang ist und mit zwei Spitzen endet. Am unteren Fur- ehenrande befinden sich sieben und am oberen sechs Zähnchen, von denen der zweite sehr lang ist und dem vierten der unteren Reihe gegen- überliegt. Patria: Ganz Europa und ein Theil von Asien und N. Afrika. Tetr. nitens Sav. Tab. XXI. Fig. 1—4. Savigny. Descript. de l’Egypte t. 22. p. 323. pl. 2. fig. 2. Walckenaer. Ins. apt. II. p. 209. | Lueas. Explor. de l’Algerie. p. 252. i 9 Pötallänger . 2... 79,93,5mm.[ 94 Fuss. . . 9 3,5 mm. Chephalothorax lang . . 4,9 „ BEE, RT A Vi vorne breit 1,6 „ BR: NE ARE i r hinten üpreit 3,7, N anbogin ni ibn ua, Abdomen lang ..... 98, Mandibeln lang... ... 241,5 We NE, 846 i 40 Eug.Keyserling: Der gelbe mit breitem braunem Längsbande in der Mitte gezierte Cephalothorax ist fast doppelt so lang als breit. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind eben so gross als die hinteren, liegen aber etwas näher beisamen. Die seitlichen sind fast eben so weit von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren. Die vorderen seitlichen, etwas kleiner als die hinteren, liegen von den vorderen mittleren beinahe dreimal so weit entfernt als diese von einander, während die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren nur unbedeutend weiter entfernt sind als diese von einander. Die Mandibeln sind nur um ein Siebentheil kürzer als der Ce- phalothorax und tragen vorne am Ende einen mehrere Mal gekrümmten Haken , der etwas mehr als halb so lang ist und unten an der ersten Krümmung, nicht weit von seinem Gelenk, einen kleinen stumpfen Höcker besitzt. Am oberen Rande der Furche steht vorne, bald hinter der Ansatz- stelle des Hakens ein Zahn, dann nach einer ziemlich langen Lücke wieder einer, ungefähr gegenüber dem vierten der unteren Reihe und darauf nach einer abermaligen Lücke der dritte gegenüber dem sechsten der unteren Reihe. Hinter dem dritten folgen in geringer, ziemlich gleich weiter Entfernung von einander, noch acht bis zehn Zähnchen, von denen letztere ganz klein sind und bei manchen Exemplaren ganz fehlen. Am unteren Rande der Furche befinden sich eilf bis zwölf Zähnchen, von denen die vier ersten doppelt so weit von einander entfernt liegen als die übrigen. Die Beine sind gelb wie alle anderen Theile des Cephalothorax. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben drei, vorne fünf bis sechs und hinten drei bis vier Stacheln , die Patella oben einen, die Tibia oben einen, vorne und hinten drei und der Metatarsus oben, vorn und hinten einen. Das Abdomen, ungefähr dreimal so lang als breit, ist gelb mit silberglänzenden Flecken und breitem, dunklen Längsbande auf dem a Rücken. Der Bauch ist mit einem schwärzlichem Längsbande geziert, 4 das jederseits von einem schmalen gelben Bande begränzt wird. i g Totallänge . . 2 239 me ip A Bus 5 = Cephalothorax lang. . . . 3,2 „ | rs, ee re = » vorne breit.1 „ IH ha u .. Et . ” hinten breit 1,8 „ Zr et Ann. Abdomen lang... ...6 „ Mandibeln Ian a ne 2,9 5 » breit..... 12, Vorletzt. Glied der Palpen 0,9 5. Letztes. Me 2 Die Mandibeln, unbedeutend kürzer als der Cephalothorax, haben vorne am Ende einen kleinen gekrümmten Dorn , der in gleicher Höhe mit dem zweiten Zahn des oberen Furchenrandes enpriet De Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 847 ist dünn, am Ende stark gekrümmt und reicht fast bis zum letzten Viert- theile der Mandibeln. Am oberen Rande der Furche steht gleich hinter der Ansatzstelle des Hakens, ein langer, kräftiger, nach vorne gerichte- ter Zahn, dicht hinter ihm ein ganz kleiner und dann folgen in ziemlich gleichen Abständen noch neun andere. Die Zähne des unteren Furchen- randes sind alle etwas kleiner und folgendermassen vertheilt: Einer am Anfange, gleich hinter der Ansatzstelle des Hakens, darauf nach einer kleinen Lücke noch zehn bis eilf, die nach hinten zu an Grösse abnehmen und näher an einander rücken. Die drei ersten Fusspaare fehlen leider dem mir vorliegenden Exemplare, so dass ich das Verhältniss der Länge des ersten Paares zum Cephalothorax nicht angeben kann, aber nach dem letzten vorhandenen Paare zu schliessen, wird es sich ähnlich wie bei dem Weibe verhalten. Patria: Aus Aegypten erhielt ich mehrere Exemplare durch Hrn. Dr. Kluntzinger. Ausserdem besitze ich einige, die von der Insel Mauritius herrühren sollen, jedoch kann ich nicht mit Bestimmtheit ange- ben, ob sie wirklich daher kommen. Tetr. protensa W. Tab. XXI. Fig. 14—17. Walckenaer. Ins. apt. II. p. 209. Vinson. Araneides des iles de la Reunion, Maurice etc. p- 250, pl. 12, Fig. 4. Dolotallängei. 0% u. 43, 3am | © 4, Fuss ii... 2009307 am: Cephalothorax lang... 4 „ ee Di KanliyaPap ARIScN 2 vorne breit 1,2 „ Boy el, SENIEI ZDPORRR “ hinten breit 2,1 „, Mn al, Namelıg DIS Abdomen lang. .2...95, Mandibeln lang .... 36, FR keit a st wuriän j Der gelbbräunliche Cephalothorax ist fast doppelt so lang als hinten breit. \ Augen: Die hinteren mittleren sind ebenso gross als die vorderen, stehen aber doppelt so weit von einander entfernt, die seitlichen sind ebenso weit von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren, die vorderen seitlichen, unbedeutend kleiner als die hinteren, liegen von den vorderen mittleren fast viermal so weit entfernt als diese von einander, während die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren . aur wenig weiter entfernt sind als diese von einander. Die Mandibeln, nur um ein Zehntheil kürzer als der Cephalo- thorax, sind mitääßhem kräftigen, bis” zum Enddrittheile derselben rei- chenden Haken bewaffnet, der unten an der ersten Biegung einen Höcker ‚ und an der Innenseite einen zahnartigen Vorsprung besitzt. Am oberen BR urche stehen vorn neben der Ansatzstelle des Hakens drei IV. Abbandl. 108 » = 848 Eug. Keyserling: Zähnchen, von denen der erste der kleinste und stumpf ist, die beiden anderen aber spitz sind, darauf folgen noch sieben bis acht, von denen die ersten ziemlich weit von einander entfernt liegen, die letzten sich oben mehr nähern und bedeutend an Grösse abnehmen. Unten neben der Ansatzstelle des Hakens befindet sich ein langer, breiter, nach vom ge- richteter Fortsatz, neben dem am Rande der Furche ein halb so langer Zahn steht, hinter dem noch zehn bis eilf kleinere folgen. Die Beine sind gelbbräunlich und ebenso bestachelt wie bei Tetr. nitens Sav. Das Abdomen, etwas mehr als dreimal so lang als breit, ist grau mit silberglänzenden Flecken und oben auf dem Rücken mit einem vorn breiten, hinten schmalen, dunklen Feld geziert, das jederseits von einem wellenförmigen, gelben Strich begränzt wird; der Bauch ist wie gewöhnlich mit einem schwarzen, gelbgesäumten Längsbande versehen. g Totallänge .......44 mm| Jg 1.Fus. .. 2.2..7036 mm. CGephalothorax lang . . . 49 „ BB, TOR MIDI A Br vornibreit£04517% uno, 1yÄnb, GotAig n5 hinten breit 2,8 „ A ....268, Abdomenlang . u .'.92%, Mandibeln terug BR a 2 2 breitn; so sURAlBıS Vorletztes Glied d. Palpen 1,6 „ Letztes u, „ 1,6 „ Die Mandibeln sind etwas länger als der Cephalothorax und mit einem Haken bewaffnet, der mehr als drei Viertheile so lang ist und an der Innenseite zwei Höcker besitzt. Oben, kurz vor dem Ende der Man- dibeln, entspringt ein kräftiger, nach vorn ragender Dorn. Der obere Rand der Furche ist mit zwölf Zähnchen bewaffnet, von denen die beiden ersten die grössten sind, dann folgt dicht hinter dem zweiten der dritte, der kaum ein Viertheil so gross ist und eine nach ‚hinten gekrümmte Spitze besitzt. Der vierte, unbedeutend grösser als der dritte, folgt erst nach einer ziemlich langen Lücke und steht dem fünften des unteren Furchenrandes gegenüber, der mit vierzehn bis fünfzehn Zähnchen besetzt ist, von denen der erste stumpf und der zweite, mit einer nach vorn ge- Knemunlen Spitze versehen, der grösste ist. Patria: Mauritius. Mehrere Exemplare in meiner Sera Teir. mandibulata W. Tab. XXI. Fig. 6—9. % Walckenaer Ins. apt. II. p. 21. 4 © Totallänge „1. band ga Busen 7. ae 'M. mm. Cephalothorax lang . . . 2,75 u. BO: 5 vorn breit. 1 „ 3a Te N hinten breit 1,6 „ u ee Abdomen lang ..... 68, Mandibeln lang. . en 2,4 „0 y breit LAW EUENZIOR, ” %g Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 849 Der Cephaiothorax ist bräunlichgelb und nicht ganz doppelt so laug in der Mitte breit. Augen: Die hinteren mittleren sind etwas kleiner und stehen fast doppelt so weit von einander entfernt als die vorderen. Die seitlichen sind nicht ganz so weit von einander entfernt als die hinteren mittleren von den vorderen. Die vorderen seitlichen, etwas kleiner als die hin- teren, liegen von den vorderen mittleren doppelt so weit entfernt, und die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren nur ebenso weit als diese von einander. Die Mandibeln sind unbedeutend kürzer als der Cephalothorax und mit einem Haken versehen, der zwei Drittheile so lang ist. Am unteren Rande der Furche sehen wir erst, gleich hinter der Ansatzstelle des Hakens, einen grossen, etwas nach hinten geneigten Zahn auf den, in stets geringer werdenden Entfernungen, noch zehn kleinere folgen, die nach hinten zu an Grösse abnehmen. Am oberen Rande der Furche steht vorn ein Zahn, der kleiner ist als der gegenüberliegende, darauf folgen, nach einer langen Lücke, noch fünf bis sechs, von denen die ersten ziemlich gross sind und der erste dem dritten der unteren Reihe gegenüberliegt. Die Beine sind gelb, wie alle übrigen Theile. Die beiden ersten Paare haben folgende Stacheln: Der Femur hat oben zwei bis drei, vorn sechs bis sieben und hiuten drei bis vier Stacheln, die Patella oben einen, die Tibia jederseits drei und oben einen bis zwei, der Metatarsus oben und jederseits einen. Das drei und ein halbmal so lange als breite Abdomen ist oben grau mit silberglänzenden Flecken und unten schwärzlich. SRetallängens ii! so „Nam. Pass‘. Sonia „als Aivggjbmm. Cephalothorax lang . . . 4,8 „ 3. gayarahırd zegunmg. I Iuıg 9 vorn breit. 1 „ EM 1 0S SE EBRTIT Ze Se ER Er IR 70 5 hinten breit 1,7 „ Mandibeln lang . . ... 236 „ Abdomen lang .....55„ Vorletztes Glied d. Palpen 0,7 „ a Bee ee Letztes RIEERTETZ 3 AnEPassd u... 38. 5 Die Mr: dien zuiked fast ebenso lang als der Cephalothorax und mit einem drei Viertli@ile so langen Haken bewaffnet, der kurz vor der Mitte stark nach Innen gekrümmt ist. Oben kurz vor dem Ende der Man- dibeln sitzt ein ziemlich langer gekrümmter Dorn. Am unteren Rande der Furche befindet sich, gleich hinter der Ansatzstelle des Hakens, ein "kleiner Zahn, auf den in geringer Entfernung ein doppelt so langer folgt, und dann kommen nach einer kleinen Lücke neun andere. Am oberen Rande befindet sich, gegenüber dem zweiten des unteren Randes, ein Tr langer un dann gegenüber dem fünften und sechsten ein sehr 108 * * u 850 Eug. Keyserling: langer Zahn, auf den nach einer kurzen Lücke noch sechs andere klei- nere folgen. Patria: N. Granada. Mehrere Exemplare in meiner Sammlung. Tetr. grallator Hentz. Tab. XXI. Fig. 24—27. Hentz. Boston Journal. t. 6. p. 26 pl. 4. fig. 1—2. © Totallänge ... .. ..40 mm|© A. Fuss. ... er Cephalothorax lang . . . 3,3 „ De Br an ee a R vorn breit 1 „ EB ae a Bu Tee = hinten breit 2 „ TE rt u A Apuormeh lang. . e.1. Des Mandibeln lang... ...3 „ MR DECHEM 0, ne Der Cephalothorax ist gelbbräunlich und wenig mehr als ein Drittheil länger als breit. Augen: Die hinteren mittleren sind etwas kleiner und fast doppelt so weit von einander entfernt als die vorderen. Die seitlichen liegen nur halb so weit von einander als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. Die vorderen seitlichen sind von den vorderen mittleren zwei und ein halbmal und die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren wenig weiter entfernt als diese von einander. Die Mandibeln, nur um ein Zehnttheil kürzer als der Cephalo- thorax, sind am Ende mit einem zwei Drittheile so langen Haken be- waffnet, der vorn, gleich am Anfange, mit einem Höcker versehen ist. Der untere Furchenrand hat zwölf bis dreizehn Zähnchen, von denen die drei ersten ziemlich weit von einander entfernt stehen. Am oberen Fur- chenrande sitzt gleich hinter der Ansatzstelle des Hakens ein kleiner darauf in geringer Entfernung ein zweiter doppelt so langer und dann folgt nach einer langen Lücke, gegenüber dem vierten und fünften des unteren Randes wiederum ein kleiner, hinter dem noch sechs andere kommen. Die Beine sind gelb und die beiden ersten Paare folgendermassen bestachelt: Der Femur hat oben zwei bis drei, vorn vier bis fünf und hinten drei bis vier Stacheln, die Patella oben einen, die Tibia oben zwei bis drei und jederseits vier, der Metatarsus oben einen und jeder- seits zwei. Das Abdomen, drei und ein halbmal so lang als breit ist grau mit silberglänzenden Flecken und hat oben über dem Rücken ein undeut- liches dunkles Feld, das jederseits von einem wellenförmigen, noch dunk- leren Längsbande begränzt wird. Der Bauch ist mit einem sehwarzen Längsbande geziert. Bi a Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 851 gr Totallänge wur... en mm 2. Fuss... 2 Sen Q2 mm. Cephalothorax lang . » . 3 „ Bao. HOT, ITORNE, RR n vorn breit. 4 „ Bali ra ah RR ER u hinten breit 2 „ Mandibeln lang . .... 35, Abdomen lang .....57,„ Vorletztes Glied d. Palpen 1,5 „ ruhe a JE GEER TEUERSTE BE E57 Letztes LER & 4,3% 1: Eussacie. I - RN, Die Mandibeln sind etwas länger als der Cephalothorax und mib einem langen, dünnen Haken bewaflnet. Der untere Furchenrand hat eilf Zähnchen, von denen der zweite dicht neben dem ersten steht und ziemlich lang ist, alle übrigen aber ganz klein sind. Der obere Furchen- rand hat zehn bis eilf Zähnchen, von denen die beiden ersten ganz klein sind, der dritte sehr lang ist und dem fünften der unteren Reihe gegen- überliegt. Der vierte ist kaum halb so gross als der dritte und die übrigen nehmen nach hinten zu allmälig an Grösse ab. Patria: Diese Art scheint über einen grossen Theil Amerika’s verbreitet zu sein, denn ich besitze mehrere Exemplare aus Baltimore, N. Orleans und N. Granada. Tetr. labialis Nic. Tab. XXI. Fig. 11—13. Nieolet in Gay’s Hist. fisica y politiea de Chile ete. t. 3 p. 520. De 2 us 4.0. RO T. Buns 2 te Re Cephalothorax lang . . . 2,3 „ BE ei. a En 5 vorn breit. 0,9 „ Be a 5 hinten breit 1,7 „ Fa .13 „ Abdomenlang .....6 „ Mandibeln lang .....2 $ breit ware IB, Der gelbe, etwas dunkler gerandete Cephalothorax ist nur um ein Viertheil länger als breit. Augen: Die vorderen mittleren stehen einander etwas näher als die auf schwarzen Hügelehen sitzenden hinteren. Die seitlichen sind weniger weit von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. Die vorderen seitlichen liegen von den vorderen mitt- leren dreimal so weit und die vorderen seitlichen von den hinteren seit- lichen nur wenig weiter entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind unbedeutend kürzer als der Cephalothorax und am Ende mit einem Haken versehen, der vorn am Anfange einen Höker und in der Mitte eine starke Krümmung besitzt. Der untere Furchenrand ist mit acht Zähnchen bewaffnet, von denen der erste ziemlich gross ist, während die übrigen ganz klein sind und die vier ersten ziemlich weit von einander entfernt stehen. Am oberen Furchen- ” 852 Eug. Keyserling: rande befindet sich vorn einer und dann folgen nach einer langen Lücke noch sechs andere, von denen der erste kleiner als der zweite ist und dem vierten der unteren Reihe gegenüberliegt. Das Abdomen ist ungefähr dreimal so lang als breit, oben gelb mit silberglänzenden Flecken und an den Seiten mit einem schwärzlichen Bande geziert. Der Bauch hat in der Mitte ein schmales, schwarzes Längsband. g Totallänge . 1.2 200 2 6,;hmm | ga. Fuss. siodib and. 443,7 um. Cephalothorax lang . . . 23,2» 3.1 prall nornäb. urn a vorn breit . 0,8 „ B;urny oh „itanab- or Are " hinten breit 1,3 „, Mandibeln lang 2. 2.2.2. Abdomenlang ..... 46, Vorletztes Glied d. Paipen 0,8 „ 5 breitet ol» nord, Letztes ylaay 5 1,.hn5 Busse oh ae rt Die Mandibedn sind fast ebenso lang als der Cephalothorax und mit einem nur um ein Viertheil kürzeren, dünnen, gekrümmten Haken versehen. Vorn, ziemlich vor dem Ende, sitzt ein mit Spitzen endender Dorn. Am oberen Furchenrande stehen sieben Zähnchen, von denen der zweite sehr lang ist und die drei ersten weit von einander entfernt sind. Der untere Furchenrand ist mit acht bis neun Zähnchen bewaffnet, von denen der erste ziemlich gross und mit einer nach vorn umgebogenen Spitze versehen ist, die übrigen aber ganz klein sind. Patria: N. Granada. Mehrere Exemplare in meiner Sammlung. Tetr. fluviatilis n. sp. Tab. XXI. Fig. 10. © -Tetallänge, .. use: nlaeıbn 5gmm.|© 4.,Fuss .. ...,. aka. Cephalothorax lang ... 3 „ Bi nee ee n vorn breit. 1 „ Isle re euere hinten breit 1,8 „ Bun ar ee Abdomen lang ...... 48, Mandibeln lang . 2... 1,8 „ ” breisiuh; aussi tie Der Cephalothorax ist bräunlichgelb mit rothbraunem En und rothbraunem breiten Bande an jeder Seite. Augen: Die beiden ‚hinteren mittleren sind etwas grösser ‚und stehen weiter von einander entfernt als die beiden vorderen. Die seit- lichen sind lange nicht so weit von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. Die hinteren seitlichen "sind von den hinteren mittleren unbedeutend weiter und die vorderen seitlichen von den vorderen mittleren dreimal so weit entfernt als diese von einander. | Mandibeln: Am oberen Rande der Furche steht oben kurz vor Beiträge zur Kenntniss der. Orditelae Latr. 853 dem Ende ein grosser Zahn und dann folgen noch fünf bis sechs kleinere, die nach hinten zu kleiner werden. Am unteren Rande sehen wir eben- falls sechs bis sieben, von denen der erste und zweite am grössten ist. Der Höcker, ungefähr zwei Drittheile so lang als das ganze Glied, hat vorn nahe am Aufange einen kleineren Höcker. Die Beine sind bräunlich mit Ausnahme der Schenkel, die eine mehr gelbliche Färbung besitzen. Die Bestachelung der beiden ersten Paare ist folgende: Der Femur hat oben, vorn und hinten zwei Stacheln, die Patella oben zwei, die Tibia oben zwei und jederseits zwei bis drei und der Metatarsus am Anfange oben und jederseits einen. Das Abdomen, vorn nicht ganz halb so breit als lang, wird nach hinten zu schmäler. Oben über die Mitte verläuft ein breites, röthliches, von zwei schwarzen, wellenförmigen Strichen eingefasstes Feld, das jeder- seits von einem breiten, gelblichen, aus silberglänzenden Flecken gebil- deten Bande begränzt wird. Die Seiten und der Bauch sind schwarz- braun und letzterer mit zwei gelben parallelen Längsstrichen geziert. Hinten am Ende dieser gelben Striche stehen noch zwei ebenso gefärbte runde Flecken. Patria: N. Amerika. Mackenzie River. Ein Exemplar in der Samm- lung des Herrn Dr. Koch in Nürnberg. Tetr. linearis Nic. Tab. XXL Fig. 23. Nieolet in Gay’s Hist. fis. y pol. de Chile etc. tom. 3. p. 517. MEHR LE IEK EN... BEIBB SNIBO BP CD od HORRA 1a nm Cephalothorax lang . . . 2,9 „ 1: bg A - ea ae SE ee 10 Ne une: TOEIBER . hinten breit 1,7 „ A 414,3 „ Abdomen lang .....8 „ Mandibeln lang .....% „ en breit . ... Be Der Cephalothorax ist nicht ganz doppelt so lang als breit, gelb gefärbt wie alle übrigen Theile und oben in der Mitte mit einer ziemlich tiefen Furche versehen. Augen: Die beiden vorderen mittleren sind unbedeutend grösser und einander etwas mehr genähert als die beiden hinteren. Die seitlichen sind nicht ganz so weit von einander entfernt als die hinteren mittleren von den vorderen mittleren. Die vorderen seitlichen, etwas kleiner als die hinteren, sind von den vorderen mittleren fast zwei und ein halbmal so weit entfernt als diese von einander und die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren nur wenig weiter entfernt als diese von einander. Die Mandibeln sind fast um ein Drittheil kürzer als der Cephalo- thorax und mit einem halb so langen Haken bewaffnet. Der untere Rand 854 Eug.Keyserling: ist mit sieben Zähnchen besetzt, von denen der zweite weit kleiner ist als der erste und dritte. Am oberen Rande der Furche stehen zwölf bis dreizehn Zähnchen, von denen der erste der grösste ist. Die drei ersten dieser Reihe liegen weiter von einander entfernt als die anderen. Das Abdomen, ungefähr drei und ein halbmal so lang als breit, ist grau mit silberglänzenden Flecken. Patria: N. Granada. Mehrere Exemplare in meiner Sammlung. Tetr. mexicana n. sp. Tab. XXI. Fig. 18. © Totallänge. . 1 ea041.,, 40, 3Um|Q As, Fuss u. + enaren fee u un. Cephalothorax lang . . . 234, Bari das ia Re Ah Bar ® vorn breit. 0,8 „ a nd Korieesiu nrrallere ee a Ba hinten breit 1,3 „ Be ne aa u chim Abdomen lang ..... 31, Mandibeln lang... s alas A. ui Eu ahreah, a Sudan Der bräunlichgelbe Cephalothorax ist nicht ganz doppelt so lang als breit. Augen: Die seitlichen stehen ebenso weit von einander entfernt als die mittleren. Die vorderen mittleren sind einander etwas näher gerückt als die hinteren, und die vorderen seitlichen, etwas kleiner als die hinteren, liegen von den vorderen mittleren doppelt so weit, während die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren nicht weiter entfernt sind als diese von einander. Die Mandibeln sind etwas kürzer als der halbe Cephalothorax und der Haken nicht halb so lang als sie selbst. Am unteren Furchen- rande stehen vier und am oberen fünf Zähnchen, von denen die beiden ersten etwas weiter von einander entfernt sind als die übrigen. Die Beine, Mandibeln und Maxillen sind gelb, während das Sternum und die Lippe braun gefärbt ist. Die Bestachelung ist ebenso wie bei der vorhergehenden Art. Das Abdomen, fünfmal so lang als breit, ist oben grau mit Päber- glänzenden Flecken an unten schwarz. Patria: Veracruz. Ein Exemplar in meiner Sammlung, das von Herrn Sale gesammelt wurde. Tetr. bogotensis n. sp. Tab. XXI. Fig. 5. © Totallänge'. . ... . „13,8mm|Q A. Fuss. . „2. TV ITTIST m: Cephalothorax lang . . . 3,8 „ 2.10, 090, 00V, DR u ';, > vorn breit. 1,1 „ 3. af 929, WR MEHRERE 5 F hinten breit 2,3 „ RI REN Abdomen lang . ....10 „ Mandibeln Lüge RT NG > breit! Jon anrad naeh “r Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 895 Der um ein Drittheil länger als breite Cephalothorax ist gelb mit bräunlichem Längsbande über die Mitte. Augen: Die vorderen mittleren sind etwas grösser und einander mehr genähert als die hinteren. Die seitlichen liegen ungefähr ebenso weit von einander entfernt als die vorderen mittleren von den hinteren mittleren. Die vorderen seitlichen, etwas kleiner als die hinteren, sind von den vorderen mittleren doppelt so weit und die hinteren seitlichen von den hinteren mittleren nur unbedeutend weiter entfernt als diese von einander. Die Mandibeln, unbedeutend kürzer als der Cephalothorax, tragen am Ende einen zwei Drittheile so langen Haken. Am oberen Furchenrande stehen gleich am Antange zwei Zähnchen dicht neben ein- ander, dann kommt nach einer ziemlich langen Lücke wieder einer und darauf folgen nach einer etwas kürzeren Lücke noch acht andere, Unten am Ende der Mandibeln befindet sich ein ziemlich langer, breiter, nach vorn gerichteter spitzer Fortsatz. Der untere Furchenrand ist mit neun Zähnchen bewaffnet, von denen die beiden ersten etwas weiter von ein- ander entfernt stehen als die übrigen. Die Bestachelung der beiden ersten Beine ist folgende: Der Femur hat oben vier, vorn neun bis zehn und hinten fünf bis sieben Stacheln; die Patella oben einen, die Tibia oben drei und jederseits vier, der Metatarsus oben und jederseits einen. Die Farbe des Hinterleibes ist ganz wie bei Teir. extensa L. Patria: N. Granada. Mehrere Exemplare in meiner Sammlung. Erklärung der Abbildungen. Tab. XVII. Fig. 22. Epeira maritima n. sp. 23. Epigynen derselben Art. 24. Epeira maculata n. sp. 25. Epigynen derselben Art. Fig. 4. Epeira undecim-tuberculata| ” n. sp. * 2. Epigynen derselben Art. ” er ” _ » 3. Epeira crassicauda n. sp. = 29 tl nahe a » 4. Epigynen derselben Art. ® " » 6. Epeira tumida n. sp. » 7-8. Epigynen derselben Art. Aa Ag » 9. Epeira Grayü Blackw. Fig. 1. Argyopes aetherea Walck. „ 40. Epigynen derselben Art. » 2. Epigynen derselben Art. » 41. Epeira viridis n. sp. » 3. Epeira ursina n. sp. „ 412. Epigynen derselben Art. » %&. Epigynen derselben Art von » 13. Epeira acuta n. sp. unten gesehen. „ 44. Epigynen derselben Art. » 5. Epigynen derselben Art von » 15. Epeira transmarina n. sp. oben gesehen. » 16. Epigynen derselben Art. » 6. Epeira Meropes n. Sp. „ 417. Epeira guttata n. sp. » 7. Männliche Palpe derselben „ 18. Epigynen derselben Art. Art. „ 19. Epeira globosa n. Sp. „8. Gasteracantha flavomaculata » 20—21. Epigynen derselben Art. n. Sp. Bd. XV. Abhandl. 4109 ” Eug. Keyserling: Beiträge zur Kenntniss der Orbitelae Latr. 9. Epigynen derselben Art. 10. Oyrtogaster bispinosa n. Sp. 11. Epigynen derselben Art. 12. Epeira Graefiü n. sp. 13. Epigynen derselben Art. 14. Epeira verecunda n. sp. 45-16. Männl. Palpe derselben Art. 17. Epeira formosa n. Sp. 48. Epigynen derselben Art. 19. Epeira meridionalis n. Sp. 20. Epigynen derselben Art. 21. Epeira truncata n. Sp. 22. Epigynen derselben Art. 23. Epeira Veniliae n. sp. 24. Männl. Palpe derselben Art. 25— 26. Epigynen derselben Art. 27. Epeira albo-striata n. SP. 28. Epigeynen derselben Art. 29. Epeira gracilis n. Sp. 30. Männliche Palpe derselben Art. . Epeira vegeta n. Sp. . Epigynen derselben Art. 3334, Männliche Palpen der- selben Art. Tab., XX. 1. Meta nigro-vittata n. SP. 2—3. Männliche Palpen der- selben Art. 4. Meta pulcherrima n. Sp. 5. Epigynen derselben! Art. 6. Meta argentea N, Sp. 7. Epigynen derselben Art. 8. Meta insularis N, Sp. 9. Männliche Palpe derselben Art. . Meta tuberculata n. Sp. . Mandibel des Mänunchens von Tetragnatha striat.L.Koch von unten. 12. Dieselbe von. oben. 13—14. Palpe ‚derselben Art. 15. Mandibel des Weibes der- selben Art von unten. 16. MännlicheMandibel von Tetr. laboriosa Hentz. von ob.n gesehen. 47. Weibliche Mandibel dersel- ben Art von oben. 48. Männliche Mandibel von Tetr. eylindrica W.v.unten. Fig.”19. » 2%. n 21. Fr} 2 2 „23. Pie.’ 1 D) ” a n» 3 ” 4 ” 5 „6 »..1 n»..8 9) » 10 Ta „ 12 miicAB el ” 5 ” + re „rrA9 ne 2a 29 Dieselbe von oben. WeiblicheMandibelvon Tetr, Jliformis Sav. von, unten. Männliche Mandibel von Tetr. similis Nie. von unten. . Dieselbe von unten. Weibliche Mandibel dersel- ben Art von unten. Tab. XXI. . Männliche Mandibel v. Teir. nitens Sav. von unten. . Dieselbe von oben. . Weibliche Mandibel dersel- ben Art von unten. . Dieselbe von oben, . Weibliche Mandibel v. Tetr. bogotensis n. sp. von unten. . Männliche Mandibel v. Tetr: mandibulata W. von unten, . Dieselbe von oben. . Weibliche Mandibel dersel- ben Art von unten. . Dieselbe von oben. . Weibliche Mandibel v. Tetr. fuviatilis n. sp. von unten, . Männliche Mandibel v. Tetr. labialis Nie. von unten. 9. Dieselbe von oben. ' . Weibliche Mandibel dersel- ben Art von unten. . Männliche Mandibel v. Tetr. protensa W. von unten. 15. Dieselbe von oben. 16. Weibliche Mandibel dersel- ben Art von unten. . Dieselbe von oben. Weibliche Mandibel v. Tetr. menicana n. Sp. von unten. . Männliche Mandibel v. Tetr, extensa L. von oben. . Dieselbe von unten. 2 ‚. Weibliche. Palpe: derselben Art von oben. 22. Dieselbe von unten. 93, Weibliche Mandibel.v. Tetr. linearis Nic. von unten. . Weibliche Mandibel ‚v. Tetr. grallator Hentz. v.unten, 25. Dieselbe ‚von oben. ‚ Männliche Mändibel dersel- ben Art von unten. . Dieselbe von oben. Beschreibungen neuer. Arachniden und Myriopoden. Von Dr. L. Koch in Nürnberg. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. August 1865. D:. nachstehend beschriebenen Thiere gehören sämmtlich zu den Ergeb- nissen der naturhistorischen Expeditionen der Herren J. O. Godeffroy und Sohn in Hamburg. Sie wurden grösstentheils in Australien und auf den ‚Südsee-Inseln von Herrn Dr. E. Gräffe aus Zürich gesammelt. Die denselben Expeditionen entstammenden Epeiriden wurden von Herrn Grafen E. Keyserling beschrieben, die Drassiden finden sich in meiner demnächst erscheinenden Bearbeitung dieser Familie aufgeführt. I. Arachniden. Theridium Thorellii. © Der Cephalothorax schwarz, so lang als Patella und Tibia des letzten Beinpaares zusammen,,in den, Seiten stark gerundet, hinter der Insertionsstelle der Taster abgesetzt stark verschmälert, vom Hinterrande kurz, steil austeigend, oben fast. gerade, an ‘der Seitenabdachung leicht gewölbt, mattglänzend, "dicht fein gerieseltj‘ "dazwischen kleine‘ Knötchen, auf welehen' kurze Börstchen sitzen. Der Kopftheil. klein; durch eine seitliche Furche abgegränzt, hinter dem Hinterwinkel zwei tiefe, kurze Quereindrücke; an der Seitenabdachung des Brusttheils zwei abgekürzte Furchen. Keine Mittelritze. Der Clypeus hoch, etwas gewölbt. Die vordere Augenreihe durch das Tieferstehen der Mittelaugen gebogen, diese nicht in ihrem Durch- messer von einander, von den seitlichen weiter entferut; die hintere 109 # 858 Dr. L. Koch: Reihe gerade, breiter, die Mittelaugen so weit wie die vorderen, von einander, weiter von den Seitenaugen entfernt; die Seitenaugen jeder Seite dicht beisammen. Alle Augen stark gewölbt; die hinteren Seiten- augen oval und grösser als die übrigen, welche rund sind. Die Mandibeln schwarz, so lang als die vordersten Metatarsen, dünner als die Vorderschenkel, vorn nur wenig gewölbt, leicht nach hinten gedrückt, mattglänzend, vorn und innen mit langen Borsten besetzt. Die Maxillen schwarz, aussen gerundet, über die Lippe geneigt. Lippe nicht zu erkennen, da das Exemplar aufgeklebt ist und alle Theile der Unterseite mit Gummi überzogen sind. Das Sternum herzförmig, hinten spitz, schwarz. Das Abdomen schwarz, glanzlos, mit seiner Basis die hintere Ab- dachung des Cephalothorax bedeckend, hochgewölbt, so hoch als breit, nach den Spinnwarzen fast senkrecht abfallend; vorn gerundet, hinten spitz, in der Mitte am breitesten. Die ganze Oberseite des Abdomens ist licht, mit abstehenden, ge- krümmten, auf kleinen Knötchen sitzenden, schwarzen Borsten besetzt. Die Spinnwarzen schwarz, kurz. Die Taster schwarz, das zweite Glied gebogen, das vierte länger als das dritte. Die Hüften, die Basis der Schenkel, die Patellen und Tarsen schwarz, die Schenkel und Metatarsen dunkler rothbraun; die Tibia hellrothbraun. Keine Scopula. Das erste und vierte Paar gleichlang, um ihren Metatarsus länger als das zweite. Länge des Cephalothorax : 0m. 0035. Länge eines Beines des 4. Paares: Om. 011. Länge eines Beines des 2. Paares: 0m. 0085. Vorkommen: Sidney. Es kömmt eine Varietät dieser Art vor, bei welcher auch die Pa- tellen rothbraun sind. / Theridium semiflavum. Q Der Cephalothorax röthlichgelb, so lang als Patella und Tibia des letzten Beinpaares zusammen, an den Seiten stark gerundet, vorn sehr verschmälert, vom Hinterrand schräg ansteigend, am Kopftheile gegen die Augen zu höher, in den Seiten gewölbt, glänzend, dicht fein gerieselt. An der hinteren Abdachung ein grosser rundlicher Eindruck, dessen vordere Gränze mit einer gebogenen Reihe von Stachelborsten. Keine Mittelritze, der Kopftheil in den Seiten durch eine deutliche Furche bezeichnet. Der Clypeus hoch, etwas gewölbt; die vordere Augenreihe durch > Neue Arachnoiden und Myriopoden. 859 das Tieferstehen der Mittelaugen stark gebogen, die Mittelaugen einander näher als den seitlichen. Die hintere Reihe gerade, die Augen grösser, die Mittelaugen so weit von einander entfernt, als die der vorderen Reihe, von den seitlichen aber merklich weiter. Die Mandibeln im ersten Drittheile röthlichgelb, sonst schwarz, so lang als die vordesten Tarsen, dicker als die Vorderschenkel, an der Basis leicht hervorgewölbt, dann etwas nach hinten gedrückt. Die Unterseite durch den Gummiüberzug schwer zu erkennen, das Sternum röthlichgelb, herzförmig. Maxillen und Lippe unkenntlich. Das Abdomen schwarz, glanzlos, mit seiner Basis die hintere Ab- dachung des Cephalothorax überragend, hochgewölbt, so hoch als breit, vorn gerundet, in der Mitte am breitesten, hinten spitz zulaufend, reichlich mit langen, schwarzen, auf Knötchen sitzenden Borsten besetzt. Die Spinnwarzen kurz, bräunlichgelb. Die Taster etwas dickgliedrig, das 2., 3., 4. und das A. Drittheil des fünften Gliedes gelb, der andere Theil des letzteren schwarz. Das vierte Glied länger als das dritte. Die Hüften, Schenkel und Patellen aller Beine, die Tibien und Metatarsen beider Hinterpaare gelb, die Tibien und Metatarsen der beiden Vorderpaare und alle Tarsen schwärzlichbraun. Die Beine mit kurzen Borstehen und einzelnen längeren, aufrechten Borsten besetzt. Das erste, zweite und vierte Paar gleichlang. Länge des Cephalothorax: 0m. 002. Länge eines Beines des 1., 2. und 4. Paares: 0m. 0065. Länge eines Beines des 3. Paares: 0m. 005. Das junge Männchen stimmt mit dem Weibchen in den Körper- formen überein, und ist von diesem in der Färbung nur dadurch ver- schieden, dass alle Beine, mit Ausnahme der bräunlichrothen Tarsen, gelb gefärbt sind. Die Beine sind etwas länger als beim Weibchen, doch in demselben gegenseitigen Längenverhältniss. Länge des Cephalothorax : 0". 002. Länge eines Beines des 1., 2. und 4. Paares: 0m. 0075. Länge eines Beines des 3. Paares: 0m- 006. Vorkommen: Wollongong. Enyo braccata. Der Cephalothorax schwarzbraun, länger als Patella und Tibia des letzten Beinpaares; in den Seiten wenig gerundet, vorn mässig ver- schmälert, hoch, am Hinterrande in sanfter Wölbung ansteigend, am Kopftheil oben leicht gewölbt, in die Seiten steil abfallend, matt, glän- zend, fein gerieselt; kahl. Die Mittelritze lang und ziemlich breit, am Seitenrande eine fein aufgeworfene Kante. 860 Dr. L. Koch: Der Clypeus mindestens so hoch als der Vorderrand breit, gewölbt. Beide Augenreihen durch Tieferstehen der Seitenaugen so stark gebogen, dass die Mittelaugen der vorderen Reihe fast in gleicher; Linie mit den Seitenaugen der hinteren Reihe liegen, während die vorderen Seitenaugen weit vorn und die hinteren Mittelaugen weit hinten liegen; alle Augen rund, die hinteren Mittelaugen die, grössten und stark ge- wölbt. Die, vorderen Mittelaugen nur in ihrem Durchmesser. von ein- ander entfernt, von den Seitenaugen dieser Reihe fast noch einmal so weit. Die hinteren Mittelaugen ebenfalls in ihrem Durchmesser von einander entfernt. Die Mandibeln schwarzbraun, glänzend, stark nach hinten gedrückt, an der Basis etwas hervorgewölbt, so lang als die vordersten Patellen, an der Basis dicker als die Vorderschenkel, gegen das Ende ziemlich Au zulaufend, mit langen Borsten reichlich Paaren ‘Das Exemplar. mit der Unterseite aufgeklebt, daher. diese "Theile durch Gummiüberzug unkenntlich. Das Abdomen eiförmig, schwarzbraun, mit: abstehenden, langen Borsten reichlich besetzt. Die Taster kurz, diekgliederig, das zweite Glied sehwarzbraun, die übrigen röthlichbraun. Das zweite Giied wenig gebogen, gleichdick, das vierte, etwas länger als das dritte, das Endglied kegelförmig. Die Hüften und die Basalhälfte der Schenkel durchscheinend gelb- lichweiss, die andere Hälfte der Schenkel schwarz, die übrigen Glieder röthlichbraun. Die Schenkel: oben gewölbt. Keine Scopula. Das vierte Paar um die Hälfte seines Tarsus läuger als das erste, dieses nicht ganz um seinen Tarsus länger als das zweite, um seinen Tarsus länger als das dritte. Bestachelung: 1. Femur. oben 1.1.4, vorn 1. Tibia unten 2.2.2. Metatarsus unten zwei Reihen kurzer Stacheln. 2. Femur oben 1.4.4, vorn 1.1. Tibia unten 2.2.2. Metatarsus unten zwei Reihen kurzer Stacheln. 3. Femur oben 4.1.4, vorn 4.1.4, hinten 1. Patella vorn 1.4, hinten 1, oben 1. Tibia ohne bestimmte Ordnung bestachelt. 4. wie das dritte. Länge des Cephalothorax: 0m. 003, Länge eines Beines des 4. Paares: 0m. 0075. Länge eines Beines des 1. Paares: 0m. 007. Vorkommen: Wollongong. Neue Arachnoiden und Myriopoden. 861 Enyo picta. Der Cephalothorax dunkelrothbraun, länger als Patella und Tibia des vierten Beinpaares, vom Hinterrande &ewölbt sich erhebend, in den Seiten leicht gerundet, vorn mässig verschmälert, am Kopftheil oben ge- wölbt, in die Seiten steil abfallend, mattglänzend, die Mittelritze kurz. Der Clypeus gewölbt, so hoch als der Vorderrand breit ist. Beide Augenreihen durch das Tieferstehen der Seitenaugen sehr stark gebogen, so dass die hinteren Seitenaugen mit den vorderen Mittel- augen fast in einer Linie stehen. Die Augen der vorderen Reihe gleich gross, sehr klein, — die der hinteren Reihe ebenfalls gleichgross, fast noch einmal so gross als die der vorderen. Der Umfang der Augen der hinteren Reihe und der Seitenaugen der vorderen Reihe stellt ein fast regelmässiges Sechseck dar, die vorderen Mittelaugen liegen in dessen vorderer Hälfte, Die Mandibeln dunkelrothbraun, vorn sehr wenig gewölbt, stark nach hinten gedrückt, an der Basis so diek als die Vorderschenkel. Die Unterseite des Thieres durch Aufkleben unkenntlich. Das Abdomen mit seiner Basis die hintere Abdachung des Cephalo- thorax überragend, oben hochgewölbt, nach hinten steil abfallend; in der Mitte am breitesten, vorn gerundet; schwarz, mit schwachem Seiden- glanze, in den Seiten ein zackiges Längsband, oben zwei abgesetzte, etwas gebogene Längsstreifen, hinter diesen zwei schräge, kurze Striche und ein von den Spinnwarzen heraufziehender Längsfleck weiss. Die Hüften und die Basalhälfte aller Schenkel durchscheinend gelblichweiss, die andere Hälfte schwarz, — die Patellen, Tibien, Meta- tarsen und Tarsen des ersten Paares bräunlichgelb, die der übrigen Beine röthlichbraun. De Beine nur spärlich mit Borsten besetzt, das vierte Paar um seinen Tarsus länger als das erste, dieses um die Hälfte seines Tarsus länger als das zweite und dritte. Bestachelung: 41. Femur oben 1.1.1, vorn 1. Tibia unten 2.2.2, vorn 1.1. . Femur oben 1.1.1, vorn 1.1. Tibia unten 2.2.2, vorn 1.1. 3. Femur oben 1.4.4, vorn 4.1.4, hinten 1.1. Patella oben 4, vorn 1.4.14, hinten 1. Tibia ohne bestimmte Ordnung bestachelt. 4. Femur oben 4.1.4, vorn 1.4.1, hinten 4. Patella oben 1,1, vorn 4.4, hinten 1. Tibia ohne bestimmte Ordnung bestachelt. = 1557 362 Dr. L. Koch: Die Taster diekgliederig, mit Ausnahme der durchscheinend gelb- lichweissen Basalhälfte des zweiten Gliedes röthlichbraun, das vierte Glied etwas länger als das dritte. Länge des Cephalothorax: 0m. 003. Länge der Beine: 4. = 0. 007, 2. u. 3. — 00.0065, 4. = 0m. 008. Vorkommen: Neuholland. Pholcus ancoralis. Der Cephalothorax bräunlichgelb, mit breitem, schwärzlichen Seiten- randsaum und einem hinten breiter, vorn schmäler bis zu den Augen verlaufenden, schwärzlichen Rückenbande und zwei von den vorderen Seitenaugen zu den Mandibeln schräg herablaufenden schwärzlichen Strichen, seiner Peripherie nach fast kreisrund, nur leicht gewölbt, mit einer tiefen Randfurche; kahl, glänzend. Die Augen auf einem stark hervortretenden Hügel in zwei Reihen, die vorderen Mittelaugen sehr klein, die anderen Augen sehr gross. Die vorderen Mittelaugen nicht in ihrem Durchmesser von einander, in ihrem Durchmesser von den Seitenaugen entfernt. Die hintere Reibe breiter, die Mittel- und Seitenaugen sehr nahe beisammen. Der Clypeus sehr hoch, etwas gewölbt. Die Mandibeln so lang als die Höhe des Clypeus beträgt, vorn leicht gewölbt, in der Mitte der Innenseite eingedrückt, gelbbraun, mit langen weisslichen Borsten reichlich besetzt. Maxillen und Lippe schwärzlich, erstere aus breiter Basis vorn spitz zulaufend, über die Lippe geneigt. Das Sternum schwarz, glänzend, herzförmig, hochgewölbt. Das Abdomen cylindrisch, hinten abgestutzt, graugelb, an der Basis mit einem braunen Längsfleck, hinter diesen drei dreieckige Fleck- chen und über den Spinnwarzen ein ringförmiger Fleck von gleicher Farbe. An der Bauchseite ein in der Mitte und vor der Spinnwarze durchbrochener schwarzbrauner Längsstreifen. Die Taster bräunlichgelb, schwärzlich angelaufen. Das zweite Glied gebogen, das dritte sehr kurz, das vierte und fünfte gleichlang, etwas kürzer als das zweite. Die Beine bräunlichgelb, gegen die Gelenkspitzen dunkler, die Gelenkspitzen der Schenkel und Tibien gelblichweiss, die Patellen dun- kelbraun; die Tibien und Metatarsen mit langen, abstehenden Haaren. Die Tarsen sehr kurz behaart. Länge des Cephalothorax: 0m. 001. Länge eines Beines des 1. Paares: 0m. 046. » » » n 2% 9 0m. 030. ” ” „ ” 3 ” Om. 021. ” 4. ” 0m. 028. ” ” ” Vorkommen; Upola. fi e r Neue Arachnoiden und Myriopoden. 363 Dolomedes australianus. Der Cephalothorax oben olivenbraun, mit schwarzem Randsaume und breitem, blassgelben Bande an der Seitenabdachung; vom Hinter- rande steil, fast senkrecht ansteigend, oben gerade, in die Seiten steil abfallend, mit einfachen, bräunlichgelben Haaren leicht bedeckt, glänzend. Die Mittelritze sehr lang und tief einschneidend; der Kopftheil durch eine Furche in den Seiten abgegränzt; zwei rundliche Impressionen an Jeder Seitenabdachung des Brusttheils. Der Clypeus so hoch als der Durchmesser eines Auges der mitt- leren Reihe, senkrecht. Die vordere Augenreihe durch Tieferstehen der Mittelaugen gebogen, etwas breiter als die zweite Reihe, die Augen in gleicher Entfernung und gleichgross. Die Augen der zweiten Reihe sind die grössten, die Augen der dritten Reihe kleiner als die der zweiten und grösser als jene der ersten; sie sitzen seitwärts an einer beulen- artigen Hervorragung. Die Mandibeln braungelb, kürzer als die vordersten Patellen, so dick als die Vorderschenkel, von der Basis bis zur Spitze fast gleichbreit, nur unten und innen kurz schräg abgeschnitten; vom Kopfrande fast senkrecht abfallend, am Ende etwas nach hinten gedrückt, dicht mit langen, gelblichweissen Haaren besetzt. Die Maxillen bräunlichgelb, vorn breiter als,an der Basis, gewölbt, ohne Quereindruck. Die Lippe bräunlichgelb, nur halb so lang als die Maxillen, vorn und in den Seiten gerundet. Das Sternum fast kreisrund, bräunlichgelb, mit gelblicehweissen, vorwärts gerichteten Haaren dicht besetzt. Das Abdomen oben dunkelbraun, in beiden Seiten ein von der Basis bis zu den Spinnwarzen laufendes, breites, blassgelbes Band, die Unter- seite dunkelbraun. Das Abdomen ist vorn abgestutzt, in den Seiten fast gleichbreit, hinten zugespitzt, schmäler als der Cephalothorax, dicht mit gelblichweissen, kurzen, einfachen Haaren bedeckt. Die Spinnwarzen röthlichbraun, das oberste Paar länger. Die Taster bräunlichgelb, das zweite Glied gebogen, am Ende ver- diekt, das vierte Glied nur wenig länger als das dritte, das Endglied nicht entwickelt. (Junges Männchen.) Die Beine bräunlichgelb (die Spitzen der Tibien und Metatarsen röthlichbraun), dünn, sehr lang, ohne Scopula. Das erste und vierte Paar gleichlang, um die Hälfte ihres Tarsus länger als das zweite, 2 Bestachelung: 4. Femur oben 1.1.1, vorn 1.1.1.4, hinten 1.1.1.1.1. Patella vorn 1, hinten 1, oben 4 (Spitze). a 1.4, vorn 4.4, hinten 4.1, unten 2.2.2.2. Bd, XV. Abhan 110 %r 564 Pr. L. Koch: Metatarsus vorn 1.4.4, hinten 1.4.4, unten 2.2. . Femur oben 1.4.1, vorn 1.1.1.4, hinten 1.1.1.1.1. Patella vorn 4, hinten 4, oben 1 (Spitze). Tibia oben 4.4, vorn 1.1, hinten 1.4, unten 2.2.2.2. Metatarsus vorn 4.14.4., hinten 1.1.4, unten 2.2. 3. Femur oben 4.1.4, vorn 1.4.1.1.4, hinten 1.1.1.1.4. Patella vorn 1, hinten 4, oben 4 (Spitze). Tibia oben 4.1, vorn 1.4, hinten 1.14, unten 2.2.2. 4. Femur oben 4.1.4, vorn 1.1.1.4.4, hinten 1.1.1. Patella vorn 4, hinten 1. Tibia oben 1.4, vorn 4.4, hinten 4.14, unten 2.2.2. Länge des Cephalothorax: 0m. 0035. Länge eines Beines des 1. oder A. Paares: 0m. 02, a a cn „ 2. Paares: 0m. 0185. Vorkommen: Wollongong. 15) Lycosa vulpecula. Der Cephalothorax braungelb, an der Seitenabdachung mit einem breiten, am unteren Rande gezackten, schwärzlichen Bande, etwas kürzer als Patella und Tibia des letzten Beinpaares zusammen, in den Seiten gerundet, vorn mässig verschmälert, vom Hinterrande steil ansteigend, oben fast gerade, an der Seitenabdachung leicht gewölbt, glänzend. Die Behaarung meist abgerieben, doch noch so weit zu erkennen, dass, so weit die Grundfarbe geht, die Behaarung weiss ist, die beiden Seiten- bänder aber mit goldgelben Haaren bedeckt sind. Die Mittelritze lang; eine schwache Furche an der Abgränzungs- linie des Kopftheils und eine andere deutliche an der Seitenabdachung des Brusttheils. Der Clypeus nicht höher als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges. Die vordere Augenreihe durch das Tieferstehen der Seitenaugen gebogen, die Augen in gleicher Entfernung von einander, die mittleren rund, noch einmal so gross als die Seitenaugen, diese oval. Die Mittel- reihe merklich breiter als die vorderen, die Augen sehr gross, gewölbt, im Durchmesser eines vorderen Mittelauges von einander entfernt. Die hintere Reihe etwas breiter als die mittlere, die Augen sehr gewölbt, kleiner als jene der mittleren, grösser als die Mittelaugen der vor- deren Reihe. Die Mandibeln röthlichbraun, vorn und aussen mit gelben, innen mit schwarzen Haaren besetzt, so lang als die vordersten Tarsen, so diek als die Vorderschenkel, vorn etwas gewölbt. Die Kralle lang, stark gebogen. Die Maxillen blassgelb, aussen gerundet, innen schräg abge- Neue Arachnoiden und Myriopoden. 865 schnitten, gewölbt, ohne Eindruck. Die Lippe blassgelb, halb so laug als die Maxillen, die Seitenränder und der Vorderrand gerade. DasSternum fast rautenförmig, gewölbt,ohne Eindrücke amSeitenrande, blassgelb, glänzend, mit gelblichweissen, dicken Haaren reichlich besetzt. Das Abdomen vorn abgestuzt, hinten gerundet, im letzten Drittheil am breitesten, blassbräunlichgelb, oben wie unten dicht mit gelblich- weissen, seidenglänzenden, anliegenden, dicken, einfachen Haaren bedeckt, dazwischen lange Borsten eingestreut, an der Basis oben ein undeut- licher dunkler rautenförmiger Fleck. Die Spinnwarzen bräunlichgelb, ziemlich lang, das unterste Paar länger und etwas dicker als das oberste, Die Taster dickgliederig, das zweite Glied gebogen, am Ende ver- diekt; an der Basis, in der Mitte und an der Spitze oben je ein Stachel, an der Innenseite am Ende zwei, an der Aussenseite ein Stachel. Das vierte Glied um die Hälfte länger als das dritte, ohne Fort- satz. Die Tasterdecke so lang als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen, am Ende des ersten Drittheiles ihrer Länge am breitesten am Ende abwärts gebogen, ziemlich spitz. Die Hüften, Schenkel, Patellen und Tibien der Beine bräunlichgelb, die Metatarsen und Tarsen röthlichbraun. Die Schenkel, Patellen und Tibien mit anliegenden, gelblichweissen Haaren bedeckt, an den Meta- tarsen, besonders des ersten und zweiten Paares, länger abstehende Haare. An den Metatarsen und Tarsen der drei Vorderpaare eine dünne Scopula. Das vierte Paar um seinen Tarsus länger als das erste, dieses in gleichen Verhältniss länger als das zweite und dritte. Bestachelung: 4. Femur oben 4.1.14, vorn 1.4 (Spitze), hinten 1.1.1. Tibia oben 1, vorn 4.4, hinten 1.4, unten 2.2.2. Patella vorn A, hinten 1. 2. Femur oben 1.4.4, vorn 4.4, hinten 1.1.1. Patella vorn 1, hinten 1. Tibia oben 1, vorn 1.4, hinten 1.4, unten 2.2.2. 3. Femur oben 1.1.1, vorn 4.4, hinten 1.1.1. Patella vorn A, hinten 1. Tibia oben 4.14, vorn 1.1, hinten 1.1, unten 2.2.2. 4. Femur oben 1.4.4, vorn 1.4, hinten 1.1. Patella vorn A, hinten 1. Tibia oben 1.4, vorn 1.4, hinten 1.4, unten 2.2.2. Länge des Cephalothorax: 0m. 005. Länge eines Beines,des 4. Paares: 0m. 017. h 5 u ne ” 0m. 014. ” ” ” n 2% ” om. 013. Vorkommen: Wallisinseln. Museum Godeffroy- a 110* 566 Dr. L. Koeh: Lycosa bellatrix. Der Cephalothorax dunkelrothbraun, am Kopftheil vorn schwarz- braun, etwas länger als Patella uud Tibia des letzten Beinpaares zusam- men, in den Seiten gerundet, über der Insertion der Taster abgesetzt, Jedoch mässig verschmälert, vom Hinterrande steil ansteigend, am Kopf- theil oben und in den Seiten gewölbt, am Brusttheil mit steiler Seiten- abdachung, an abgeriebenen Stellen glänzend. Die Behaarung röthlich- braun, ein Saum an den Seitenrändern und vier strahlenartige Striche an jeder Seite, deren einer an der Gränze des Kopftheils, zwei nach dem Seitenrande und einer nach dem Hinterwinkel verlaufen, sowie einen Strich in der Mittellinie von der hinteren Abdachung bis zum Hinter- winkel des Kopftheils von bräunlichgelben Haaren gebildet. Die Mittel- ritze lang; zwischen, vor und neben den Augen lange, schwarze Borsten. Der Clypeus so hoch als der Durchmesser eines vorderen Mittel- auges. Die vordere Augenreihe gerade, die Augen rund, in gleicher Ent- fernung von einander. Die mittleren grösser als die Seitenaugen. Die Mittelreihe so breit als die vordere. Die Augen dieser Reihe sind die grössten, doch nur wenig grösser als jene der dritten. Die dritte Reihe nicht breiter als die zweite. Die Mandibeln schwarzbraun, vorn mit einem aus bräunlichgelben Haaren gebildeten, breiten Flecken, der von der Basis bis fast zum Ende sich herabzieht, so lang als die vordersten Metatarsen, so dick als die Vorderschenkel, vorn von der Basis bis zur Spitze herab leicht gewölbt. Die Maxillen schwarzbraun, mit röthlichbraunem Vordersaume, über die Lippe gebogen, aussen gerundet, gewölbt, ohne Eindruck. Die Lippe schwarzbraun, halb so lang als die Maxillen, vorn gerade abge- schnitten. Das Sternum herzförmig, hinten spitz, schwarzbraun, mit langen Borsten dicht besetzt. Das Abdomen vorn gerundet, schmal, nach hinten zu breiter, am breitesten im letzten Drittheil, hinten gerundet; oben und in den Seiten branngelb, unten schwarz behaart; eine Zeichnung lässt sich nicht er- kennen. Die Spinnwarzen dunkelrothbraun. Die Taster rothbraun, das Endglied dunkler, mit bräunlichgelben Haaren bedeckt. Das zweite Glied gebogen, gegen das Ende verdickt, das vierte Glied merklich länger als das dritte. Die Beine rothbraun, oben mit bräunlichgelben Haaren bedeckt, die Unterseite der Patellen, die vordere Hälfte der Tibien, die Metatarsen und Tarsen unten schwarz. An den Tibien oben zwei kahle Längs- Neue Arachnoiden und Myriopoden. 867 striche. ‚An allen Tarsen und den Metatarsen beider Vorderpaare eine Scopula. Das vierte Paar um seinen Tarsus länger als das erste, dieses nur wenig länger als das zweite. 1. Femur oben 1,4.1, vorn 4.4 (Spitze), hinten 1.1.1. Patella vorn 1. Tibia vorn 1.4, unten 2.2.2. 2. Femur oben 4.1.4, vorn 1.1, hinten 1.1. Patella vorn 1. Tibia unten 2.2.2, vorn 1.1. 3. Femur oben 1.1.1, vorn 1.1, hinten 1.1.1. Patella vorn 1, hinten 1. Tibia unten 2.2.2, oben 1.1, hinten 4.4, vorn 1.1. . Femur oben 1.1.14, vorn 1.1, hinten 1. Patella vorn 1, hinten 1. Tibia unten 2.2.2, oben 4.1, vorn 4.4, hinten 1.1. Der Eiersack 0m. 018 im Durchmesser, kugelig, doch oben und unten etwas abgeplattet, gelbbraun, mit gleichfarbiger Naht. Länge des Cephalothorax: 0m. 0135. Länge eines Beines des 4. Paares: 0m. 036. ” ” ” ” 1. ” 0m. 03. Vorkommen: Sidney. HK Lycosa Godeffroyi. Der Cephalothorax von Grundfarbe dunkelroth, braun am Kopf- theil, vorn schwarzbraun, so lang als Patella und Tibia des letzten Bein- paares zusammen, in den Seiten gerundet, vorn abgesetzt, doch mässig verschmälert, nach dem Seitenrande steil abfallend, an der Seiten- abdachung des Kopftheils aber gewölbt; vom Hinterrande steil anstei- gend, oben fast gerade; dicht mit anliegenden, kurzen, dicken Haaren bedeckt. Die Behaarung ist an der Seitenabdachung bräunlichgelb, mit vier, gegen den Seitenrand herabziehenden, strahligen, schwarzen Strichen, deren vorderster geschwungen, den Kopftheil abgränzt, zwei an der Seitenabdachung des Brusttheils und einer nach dem Hinterrande ver- laufen. Am Kopftheil oben und vorn ist die Behaarung orangegelb. Zwischen den Augen und über dem Vorderrande lange Borsten. Die Mittelritze lang. Der Clypeus so hoch wie der Durchmesser eines Auges der dritten Reihe. Die vordere Augenreihe durch das Tieferstehen der Seitenaugen schwach gebogen, so breit als die mittleren, die Augen von gleicher Grösse, in gleicher Entfernung von einander. Die Augen der mittleren Reihe am grössten, näher an der vorderen sh8 i Dr. L. Koch: als an der dritten Reihe, nicht in ihrem Durchmesser von einander ent- fernt. Die dritte Reihe etwas breiter als die beiden anderen, die Augen grösser als die der vorderen und kleiner als die der Mittelreihe. Die Mandibeln schwarzbraun, vorn mit einem durch dicht anlie- gende, dicke Haare gebildeten, orangegelben Flecken, der bis über die Hälfte der Länge hinabreicht, so lang als die Metatarsen des zweiten Beinpaares, so dick als die Vorderschenkel, vorn von der Basis bis zur Spitze gewölbt. Die Maxillen dunkelrothbraun, mit gelblichweissem Vordersaum, gewölbt, ohne Eindruck, über die Lippe gebogen; letztere dunkelroth- braun, vorn gerade abgeschnitten, halb so lang als die Maxillen. Das Sternum herzförmig, hinten spitz, schwarzbraun, glanzlos, mit langen schwarzen Borsten reichlich besetzt. Das Abdomen oben, so weit nicht abgerieben, mit rostgelben kurzen, anliegenden, dicken Haaren dicht bedeckt, unten schwarz, vorn und hinten gerundet, in der Mitte am breitesten. Die Grundfarbe der Ober- seite des Abdomen bräunlichgelb, an der Basis ein keilförmiger schwarzer Fleck, dessen Spitze nach vorn gerichtet ist; hinter diesem drei bis vier undeutliche, in der Mitte zusammenstossende schwarze Winkelflecken. Die Spinnwarzen dunkelrothbraun, das unterste Paar dieker und länger als das oberste. Die Taster, mit Ausnahme des schwarzen Endgliedes röthlichbraun- Das zweite gebogen, am Ende verdickt, dicht mit anliegenden, bräunlich- gelben Haaren bedeckt, das vierte Glied etwas länger als das dritte. Die Beine blassbräunlich, gelb behaart, die Patellen, die Endhälfte der Tibien, die Metatarsen und Tarsen unten schwarz, die Tarsen oben rothbraun. An den Metatarsen und Tarsen beider Vorderpaare und den Tarsen der vier Hinterbeine eine Scopula. Bestachelung: 1. Femur oben 1.4.4, vorn 1.1 (Spitze), hinten 1.1. Patella vorn 1. Tibia vorn 4.1, unten 2.2.2. 2. Femur oben 1.1.4, vorn 1.4, hinten 1.4. Patella vorn 1. Tibia vorn 1.4, unten 2.2.2. 3. Femur oben 1.4.4, vorn 1.4, hinten 1.1. Patella vorn A, hinten A. Tibia oben 1.1, vorn 4.1, hinten 4.14, unten 2.2.2. 4. Femur oben 1.4.14, vorn 1.4, hinten 1. Patella vorn 4, hinten 1. Tibia oben 1.4, vorn 1.4, hinten 1.14, unten 2.2.2. Das vierte Paar um seinen Tarsus länger als das erste, dieses um die Hälfte seines Tarsus länger als das zweite. Neue Arachnoiden und Myriopoden. Sy Länge des Cephalothorax: 0m. 009, Länge eines Beines des 4. Paares; 0m. 026. » ”» b2) » 1. ” 0m. 022. Der Eiersack kugelig, bräunlichgelb. Vorkommen: Wollongong. Thomisus praetextus. Der Cephalothorax blassgelb, mit leichtem grünlichen Anfluge , so lang als die Tibia des ersten Beinpaares, in den Seiten gerundet über den Tastern vorn abgesetzt verschmälert, vom Hinterrande steil anstei- gend, oben fast gerade, in den Seiten stark gewölbt, matt, glänzend, mit sehr kurzen, schwer zu erkennenden, weissen Borsten besetzt. Keine Mittelritze, keine Furchen an der Seitenabdachung. Der Clypeus so hoch, als die Entfernung der vordern und hintern Mittelaugen beträgt , über dem Vorderrande sechs Borsten, wovon die zwei mittleren sehr kurz sind. Die vordere Augenreihe durch das Tieferstehen der Mittelaugen ge- bogen, die Augen rund, in gleicher Entfernung von einander, die seit- lichen viel grösser; die hintere Reihe wie die vordere, doch noch stärker gebogen, die Augen von gleicher Grösse, die mittleren so weit von ein- ander entfernt als die vorderen Mittelaugen, von den Seitenaugen aber merklich weiter. Das vordere und hintere Seitenauge an einem gemein- schaftlichen, nur durch eine oberflächliche Furche abgegränzten Wulste. Die Mandibeln von der Farbe des Cephalothorax, kürzer als die vordersten Patellen, an der Basis nicht so diek als die Vorderschenkel, vorn leicht gewölbt, glänzend, spärlich mit Borsten besetzt. P Die Maxillen blassgelb , über die Lippe geneigt, am Aussenrande in der Mitte rund ausgeschnitten, gewölbt, ohne Eindruck. Die Lippe blassgelb, um Y, kürzer als die Maxillen, fast oval. Das Sternum gelblichweiss, herzförmig, hinten spitz, etwas gewölbt, glänzend, mit kurzen, vorwärts gerichteten weissen Borsten licht besetzt, am Seitenrande ohne Eindrücke. Das Abdomen oben flach, vorn abgestutzt, im letzten Dritttheil am breitesten, hinten spitz zulaufend; glanzlos, mit kurzen Börstchen spär- lich besetzt. Die Grundfarbe gelblichweiss, an der Oberseite der ganzen Circumferenz noch eine schwarze Einfassung, welche in den Seiten zahl- reiche gelblichweisse Punkte, und über den Spinnwarzen zwei gelblich- weisse Querstriche zeigt, das von ihr eingeschlossene Mittelfeld von röth- lichgrauer Farbe, schmal, weiss gesäumt. Die Spinnwarzen kurz, gelblichweiss. Die Taster blassgelb, diekgliederig, das zweite Glied wenig gebo- gen, das vierte merklich länger als das dritte. Die Beine von der Farbe des Cephalothorax, ohne Scopula. Das 870 Dr. L. Koch: erste und zweite Paar gleich lang, um ihre Patella und Tibia länger als das dritte und vierte. Bestachelung : 1. Femur oben 1.14, vorn 1.1.1.1. Tibia oben 1.4, vorn 1.1.4.4, hinten 1.1.4 unten zwei Reihen, die vordere 4.1.1.4.4, die hintere 1.1.1.1. Patella vorn 1, oben 1, Basis, 1 Ende. 9%. Femur oben 1.1. Patella vorn 4, oben A, Basis, 1 Ende. Tibia oben 1.14, vorn 1.1.4 hinten 1.1 unten zwei Reihen, die vor- deren 1.1.4.3.1, die hinteren 1.1.1.4. 3. Femur oben 1.1. Patella oben 1 (Anfang), 1 Ende. Tibia oben 1, vorn 1.14, hinten 1.14, unten 1. 4. Femur ohne Stacheln. Patella oben 1, Basis 1 Ende. Tibia oben 1.1. Länge des Cephalothorax 0m. 002. Länge der Beine: 1. et 2. 0m. 008 3. et 4. 0m. 0045. Vorkommen: Upolu. Ocypete Sartrix. Der Cephalothorax rothbraun , am Kopftheil vorn schwarzbraun, nur wenig länger als breit, nieder, in den Seiten stark gerundet, vorn sehr verschmälert, vom Hinterrande gewölbt sich erhebend, am Kopftheil oben und an der Seitenabdachung leicht gewölbt, glänzend, (wahrschein- lich) dicht mit anliegenden, gelblichweissen, langen Haaren bedeckt. Am Hinterwinkel des Kopftheils ein tiefes Grübchen; eine Furche an der Abgränzungslinie des Kopftheils, und zwei abgekürzte Furchen an der Seitenabdachung deutlich. Der Clypeus höher als der Durchmesser eines Auges der vorderen Reihe; diese gerade, die Augen von gleicher Grösse, rund, gleichweit von einander entfernt, dicht beisammen. Die Mittelaugen an einer ge- meinschaftlichen Hervorragung, sehr vorstehend. Die hintere Reihe ge- rade, breiter, von der vorderen weiter, als diese vom Kopfrande entfernt; die Augen rund, in gleicher Entfernung von einander, über dem hinteren Seitenauge eine Beule. Die zwei Seitenaugen an einem gemeinschaftlichen gebogenen Wulste. Die Mandibeln rotkbraun, mit langen, gelblichweissen Haaren dicht besetzt, so lang als die vordersten Patellen, so diek als die Vorderschen- kel, an der Basis hervorgewölbt, dann senkrecht abfallend, an der Innen- Neue Arachnoiden und Myriopoden 871 seite unten schräg abgeschnitten und hier mit röthlichgelben langen Haaren besetzt. Die Maxillen rothbraun,, leicht über die Lippe gebogen , von der Basis bis zum Ende ziemlich gleichbreit, gewölbt ohne Eindruck. Die Lippe rothbraun, so lang als breit, halb so lang als die Maxillen. Das Sternum gelbbraun, herzförmig, hinten spitz, leicht gewölbt, glänzend, mit langen, einfachen, vorwärts gerichteten Haaren dicht besetzt. Das Abdomen vorne abgestutzt, in der Mitte am breitesten, hinten etwas spitz zulaufend, schwarzbraun. Die Behaarung meist abgerieben ; dieselbe besteht aus langen, einfachen, anliegenden Haaren von röthlich- gelber und weisser Farbe; eine bestimmte Zeichnung lässt sich nicht er- kennen. Die Bauchseite bräunlichgelb. Die Spinnwarzen braungelb, das oberste Paar am längsten. Das zweite Glied der Taster fast gerade, das dritte und vierte Glied gleich lang, letzteres aussen mit einem langen, geraden, am Ende zugespitzten Fortsatze. Die Tasterdecke so lang als das zweite Glied an der Basis am breitesten, von da bis zur Spitze verschmälert. Die Beine sehr lang und dünn, die Hüften und Schenkel bräunlich- gelb, letztere mit schwärzlichen Flecken, die übrigen Glieder röthlich- braun. An den Schenkeln, Patellen und Tibien anliegende, gelblichweisse Haare, ausserdem abstehende Borsten, welche besonders an den Meta- tarsen zahlreich sind. An den Metatarsen und Tarsen der drei Vorder- paare eine dichte Scopula. Das erste und zweite Paar gleich lang, um ihren Tarsus länger als das vierte, das dritte am kürzesten. Bestachlung: 41. Femur oben 1.4, vorn 1.1.4, hinten 4.1.1. Patella vorn 4, hinten 1. Tibia oben 4.1, vorn 4.4, hinten 1.1, unten 2.2. 2. Femur oben 4.1, vorn 4.1.4, hinten 1.1.1. Patella vorn 1, hinten 1. Tibia oben 4.4, vorn 1.14, hinten 1.14, unten 2.2. 3. Femur oben 1.4, vorn 1.1.4, hinten 1.1.1. Patella vorn 4, hinten 4. Tibia oben 1.4, vorn 4.4, hinten 1.1, unten 2.2. 4. Femur oben 1.1, vorn 1.4.1, hinten 4. Patella vorn 1, hinten 1. Tibia oben 4, vorn 4.4, hinten 4.4, unten 2.2. Länge des Cephalothorax: 0m. 005. Länge eines Beines des 1. und 2. Paares: 0m. 0275 - N ” ” ” 4. ” om. 026 Vorkommen: Sidney. Bd. IV. Abhandl. 414 872 Dr. L. Koch: Sparassus punctatus. Der Cephalothorax braungelb,„ mit einem feinen braunen Strich in der Mittellinie des Kopftheils und einer gebogenen Linie, welchessich vom hintern Seitenauge abwärts zieht, von Hinterrande gewölbt sich er- hebend, auch in den Seiten und oben am Kopftheil gewölbt, in den Sei- ten gerundet, über die Insertion der Taster abgesetzt verschmälert, aber sehr unbedeutend; mattglänzend, mit kurzen Börstchen licht besetzt. Die Mittelritze lang, vor ihr am Hinterwinkel des Kopftheils zwei eingedrückte Grübchen; der Kopftheil durch eine längliche Impression abgetheilt, an der Seitenabdachung des Brusttheils zwei deutliche Furchen. Der Clypeus nicht höher als der Durchmesser eines vordern Auges. Die vordere Augenreihe.gerade, die Mittelaugen rund, nur wenig weiter von einander als von den seitlichen entfernt, rund, die seitlichen oyal, so gross wie die Mittelaugen. Die hintere Reihe ebenfalls gerade, breiter. Die Mittelaugen weiter von einander als die vordern, doch einander näher als den seitliehen. Diese mit den vorderen Seitenaugen an einer rund- lichen , gemeinschaftlichen Erhöhung. Jedes Auge in einem schwarzen Fleckchen. Die Mandibeln in ihrer oberen Hälfte vorn braungelb, mit. einem schwarzen Längsstrich, in der unteren Hälfte und an der Aussenseite schwarz, etwas länger als die vordersten Patellen, nur wenig dicker als die Vorderschenkel. vorn von der Basis bis zur Spitze gewölbt, an der untern Hälfte innen divergirend mattglänzend, vorn und innen mit feinen Borsten besetzt. Die Maxillen schwärzlichbraun , kurz, breit, am vorderen Aussen- winkel gerundet, gewölbt, ohne Quereindruck. Die Lippe von derselben Farbe, breiter als lang, vorn und in den Seiten gerundet, halb so laug als die Maxillen. Das Sternum weisslichgelb mit bräunlichen Fleckchen gegenüber der Insertion der Hüften, herzfürmig, hinten spitz, licht mit gelblich- weissen „ glänzenden, einfachen Haaren bedeckt, am Seitenrande tiefe Impressionen. Das Abdomen glanzlos, vorn gerundet, in der Mitte am breitesten, hinten spitz zulaufend, hoch gewölbt, gegen die Spinnwarzen zu steil ab- fallend, graugelb, oben und in den Seiten mit zahlreichen rothbraunen Punktfleckchen und kurzen Strichen, über die Spinnwarzen zwei undeut- liche rothbraune Winkelflecken. Das Exemplar ist fast ganz abgerieben, nur stellenweise lässt sich erkennen, dass das Abdomen. mit goldgelben, einfachen Haaren bedeckt sein muss. Die Spinnwarzen gelbbraun, sehr kurz und dick. Die Bauchseite des Abdomen wie die obern graugelb, an der Basis Neue Arachnoiden und Myriopoden. 873 ein schwarzer Querstrich , hinter dem Luftschild ein grosser, schwarzer, dreieckiger Flecken, dessen Spitze nach hinten liegt, der Raum zwischen der Spitze desselben und den Spinnwärzen dunkelrosenroth. Das zweite, dritte und vierte Glied der Taster blassgelb, das End- glied schwarz. Das zweite Glied ziemlich dick, oben im letzten Dritttheil ein Stachel, am Ende oben vier. ‘Das vierte länger als das dritte, das fünfte am Ende stark verdickt. Die. Beine braungelb , die Spitzen der Metatarsen und Tarsen oben dunkler, ebenso’ die Patellen und die Basis der Tibir beider Vorderpaare an der Unterseite. An der Spitze der Metatarsen beider Vorderpaare und an allen Tarsen eine Scopula. Bestachelung: 1. Femur oben 4.1, vorne 1.4, hinten 1.1.4. Tibia vorn 14.1, hinten 4.1, unten 2.2. Metatarsus vorn 4.1; hinten 1.4, unten 2.2. 2. Femur oben 1.1, vorn 1.1.1, hinten 1.1.1. Tibia vorn 1.4, hinten 1.4, unten 2.2. Metatarsus vorn 4.1, hinten 1.1, unten 2.2. 3. Femur oben 1.1, vorn 1.1.1, hinten 1.1. Patella ohne Stachel. Tibia vorn 1.1. hinten 4, unten 2.2. 4. Femur oben 1.1, vorn 1.1.4, hinten 1. Patella ohne Stachel. Tibia vorn 1.4, hinten 4, unten 2.2. Länge des Cephalothorax: 0m. 005. Länge eines Beines des 2. Paares 0m. 0185. ” ” N ” 1. ” om. 0175. » » » ” = „ 0m 014. Vorkommen: Wollongong (Provinz von Neuholland.) Sparassus praecinclus. Der Cephalothorax blassbräunlichgelb, so lang als Patella und Tibia des letzten Beinpaares ,„ in den Seiten stark gerundet, vorn nur wenig verschmälert, (grösster Durchmesser 2'/,mm., Breite des Vorderrandes 4'/,mm.), vom Hinterrande steil ansteigend , oben und in den Seiten ge- wölbt, glänzend, glatt, mit einfachen, weissen, anliegenden Haaren licht bedeekt. Die Mittelritze an der hinteren Abdachung, eine den Kopftheil seitlich abgränzende Furche deutlich. Der Clypeus so hoch als der Durchmesser eines Auges der vorderen Reihe; diese gerade, die Augen in gleicher Entfernung von einander; die mittleren rund, die seitlichen oval. Die hintere Reihe ebenfalls gerade, breiter als die vordere, die Augen gleichgross und in gleicher Entfernung von einander. Jedes Auge in einem schwarzen Ringe. AR 874 Dr. L. Kock: Die Mandibeln blassgelb, so lang als die vordersten Patellen, an der Basis so dick als die Vorderschenkel, vorne hervorgewölbt, glänzend, spärlich mit weissen Borsten besetzt. Die Maxillen blassgelb, über die Lippe geneigt, von der Basis bis zum Ende gleichbreit, gewölbt, ohne Eindruck, Die Lippe blassgelb, halb so lang als die Maxillen, vorn und in den Seiten gerundet, fast halbkreisförmig. Das Sternum gelb, herzförmig , hinten spitz, glänzend ,„ gewölbt, ohne Eindruck am Seitenrande, licht mit einfachen weissen Haaren besetzt. Das Abdomen vorn abgestutzt, in der Mitte am breitesten, hinten spitz zulaufend, gewölbt, oben gelbbraun, unten bräunlichgelb, mit einem grossen, viereckigen, schwarzen Flecken , welcher die vordere Hälfte der Bauchseite einnimmt. Das Abdomen ist oben wie unten mit einfachen, gelblichweissen Haaren bedeckt. Die Taster blassgelb, dickgliederig, kurz, das vierte Glied etwas länger als das dritte. Die Beine blassbräunlichgelb, ohne Scopula. Das erste und zweite Paar gleichlang, um ihren Tarsus länger als das vierte, das dritte am kürzesten. Bestachelung: 1. Femur oben 4.1, vorn 1.1 (Mitte), hinten 1.1.1. Tibia vorn 1, hinten 4.14, unten 2.2. 2. Femur oben 1.4, vorn 4.1.4, hinten 1.1.4. Tibia unten 2.2, vorn 41.1, hinten 1.1. 3. Femur oben 4.1, vorn 4.1, hinten 4, Tibia unten 2.2, vorn 1.4, hinten 1.4. 4. Femur oben 4.4, vorn 1.4, hinten 4. Tibia unten 2.2, vorn 1.4, hinten 1.1. Länge des Cephalothorax 0m. 0025. Länge der Beine 4. u. 2. 0m. 01, 3. Om. 008. 4. 0m. 0085. Vorkommen: Sidney. (Ein unentwickeltes Exemplar). Euophrys delibuta. © Der Cephalothorax so lang als Tibia und Metatarsus des letzten Beinpaares zusammen, in den Seiten wenig gerundet , vom Hinterrande steil, ansteigend, oben gewölbt,, in die Seiten senkrecht abfallend,„ glän- zend, dicht mit anliegenden Schuppen bedeckt, zwischen diesen zahlreiche aufrechte lange Borsten, Die Augen der vorderen Reihe einander sehr genähert, die mittle- ren noch näher beisammen als an den äusseren; die beiden Augen der mittleren Reihe in der Mitte zwischen den vorderen Seitenaugen und den Augen der dritten Reihe. Neue Arachnoiden und Myriopoden. 875 Die Mittelritze sehr kurz, in einem rundlichen Eindrucke, Die Mandibeln so lang als die vordersten Patellen,, nicht so dick als die Vorderschenkel, an der Basis von den langen Haaren des Vorder- randes des Kopfes bedeckt, auch selbst mit langen Haaren besetzt, spitz kuieartig hervortretend, dann senkrecht abfallend, innen stark divergirend, die Fläche dicht querrunzelig. Die Maxillen leicht gewölbt, breit, vorn gerundet, die Lippe um %/, kürzer als die Maxillen, vorn und in den Seiten gerundet. Das Sternum oval, hinten spitz, matt glänzend, mit langen abste- henden Haaren und eingestreuten Borsten besetzt. Das Abdomen vorn gestutzt, in. der Mitte am breitesten, hinten spitz zulaufend, dicht mit anliegenden Schuppen und zahlreichen einge- streuten aufrechten Borsten besetzt. Die Spinnwarzen lang, das oberste Paar viel dünner und etwas länger. Die Taster dünngliederig, mit langen abstehenden Haaren dicht besetzt, das zweite lied stark gebogen , das vierte merklich länger als das dritte. , Das vierte Beinpaar am längsten, dann das dritte, das erste und zweite gieich lang. Der Kopf dunkelbraun, zwischen den Augen schwarz. Vom Hinter- rande bis zwischen die hintern Augen ein breites bräuulichgelbes Band. Die Schuppenbedeckung der Seiten- und hinteren Abdachung weiss mit Röthlichgelb gemischt, das bräunlichgelbe Band bei trockenen Thieren mit reinweissen Schuppen bedeckt, die Schuppen des Raumes zwischen den Augen bronzeartig schillernd, Die langen Haare am Vorderrande des Kopfes gelblich weiss. Die Mandibeln rothbraun, die Haarschöpfe an der Basis hellgelb. Maxillen und Lippe rothbraun, erstere mit gelblichweissem Vor- dersaume. Das Sternum braungelb, gelblichweiss behaart. Die Grundfarbe des Abdomen bräunlichgelb, die Schuppenbedeckung röthlichgelb mit etwas Weiss gemischt, an der Abdachung nach den Spinnwarzen zwei parallele schwarze Streifen, in jedem derselben zwei weisse Flecken, von denen der eine unmittelbar über den Spinnwarzen. Die Spinnwarzen gelbbraun, das oberste Paar mıt weisslicher Spitze. Die Taster gelbbraun, die Behaarung gelblichweiss. Die Schenkel röthlichbraun, mit weissen und röthlichgelben Schup- pen bedeckt, die Patellen und Tibien beider Vorderpaare dunkelrothbraun, die Metatarsen an diesen Beinen röthlichbraun, die Tarsen bräunlichgelb. Die Patellen, Tibien und Metatarsen beider Hinterpaare röthlichbraun, mit dunkelrothbraunem Gelenkspitzen, die Tarsen bräunlichgelb. Länge des Cephalothorax: 0m. 003. 876 Dr. L. Koch: Länge eines Beines des 1. und 2. Paares: 0m. 007, des 3. Paares om. 0075, des 4. Om. 008. g Das Männchen hat in seiner Zeichnung sehr grosse Aehnlich- keit mit Attus Ligo Walck., unterscheidet sich aber von diesem durch das durchlaufende Rückenband des Cephalothorax , und in der Länge der Beine. Der Cephalothorax des Männchens ist an der hinteren Abdachung gewölbt,, in den Seiten stärker gerundet als beim Weibchen, schwarz- braun, mit einem breiten , bis zu den vorderen Seitenaugen verlaufenden weissen Bande an der Seitenabdachung über dem Seitenrande; einem weissen vom Hinterrande bis zu den vorderen Mittelaugen durchlaufen- den Rückenbande; über den vorderen Mittelaugen zwei orangegelbe Längsflecken und zwei ebenso gefärbte Flecken unter den vorderen Sei- tenaugen, vor diesen Flecken zwischen den vorderen Seiten und Mittel- augen ein weisser Längsllecken , am Vorderrande ein dichter, aus gelb- lichweissen langen Haaren gebildeter Schopf. An nassen 'Weingeistexem- plaren verschwindet das weisse Rückenband und es kommt derselbe bräunlichgelbe Streifen wie beim Weibchen zum Vorschein. Die Mandibeln schwarzbraun, gelblichweiss behaart. Lippe, Maxillen und Sternun wie beim Weibchen. Das Abdomen schmäler als der Cephalothorax, vorne abgestutzt, in der Mitte am breitesten, hinten spitz zulaufend , oben mit einem von der Basis bis zu den Spinnwarzen reichenden, vorn weissen, hinten mehr gelblichen Bande, welches in der hinteren Hälfte breiter wird, und hier beiderseits ein gelbliches Aestchen zeigt. Die übrigen Theile der Ober- fläche tief schwarz, die Seiten weiss, mit röthlichgelb gemischt, ebenso die Unterseite, diese mit einem grossen, hinten spitz zulaufenden, schwärz- lichbraunen Flecken. Alle Schenkel braungelb, mit einer schwarzen Längs- linie an der Vorderseite und schwarzen Punktilecken um die Wurzel der Stacheln. Die Patellen und Tibien beider Vorderpaare und die Metatarsen des ersten Paares schwarzbraun, die übrigen Theile der Beine braungelb. Die Schenkel mit gelblichen Schuppen bedeckt. An den Tibien und Meta- tarsen beider Vorderpaare unten lange, weisse, abstehende Haare. Die Taster bräunlichgelb, das zweite, dritte und vierte Glied oben: weiss, die Tasterdecke gelblich behaart. Am äussern Ende des vierten Gliedes ein langer, gerader in eine feine Spitze ausgezogener Fortsatz. Vorkommen: Upolu. Hyllus pterygodes. Der Cephalothorax von Grundfarbe röthlichbraun, mit einem runden schwarzen Flecken über den Augen der dritten Reihe und einem solchen über dem Seitenauge der ersten Reihe, so lang als Patella und Tibia des ersten Beinpaares, hinten gerundet, an der hinteren Abdachung gewölbt, Neue Arachnoiden und: Myriopoden. 877 nach den Seiten fast senkrecht abfallend, mit einem senkrechten flügel- artigen Fortsatz, welcher sich, hinter dem vordern Seitenauge beginnend, zum Vorderwinkel des Kopftheils herabzieht und dessen Kante einen aus röthlichgelben Schuppenhaaren gebildeten Schopf trägt. Die Kopfplatte nur wenig gewölbt, die Umgebung der Mittelritze zwischen den beiden hintersten Augen leicht eingedrückt. Der Cephalothorax mit hellgold- gelben, metallisch glänzenden Schuppenhaaren bedeckt, über dem Seiten- und Hinterrande eine schmale weisse Linie. Die hintersten Seitenaugen von einem orangegelben Ringe umgeben, die Augen der vorderen Reihe mit einem Ringe von Schuppenhaaren umgeben, dessen obere Hälfte orangegelb, dessen untere weiss ist. Die vordere Wand des 1lügelartigen Fortsatzes bis unter die vorderen Seitenaugen mit dichten, langen, silber- weissen, starkglänzenden Haaren bedeckt, unter den Mittelaugen der ersten Reihe lange, reinweisse, glanzlose Haguiöi Die vorderen Mittelaugen dunkelstahlblau, die übrigen wär. Die Mittelaugen der ersten Reihe etwas näher aneinander als an den seitlichen, mehr als noch einmal so gross als diese. Die Augen der zweiten Reihe in der Mitte zwischen der ersten und dritten noch einmal so- weit von einander, als von den vorderen Seitenaugen entfernt, so gross als letztere. Die Mandibeln rothbraun, grün- und goldenmetallglänzend, so lang als die vorderste. Metatarsen stark divergirend, an der vorderen Fläche, welche nach oben gerichtet ist, gewölbt, ungefähr von der Dicke der Vorderschenkel, dieht grobkörnig, raub, mit langen, grauweissen Haaren reichlich besetzt. Die Krallen lang, au der Basis stark aufwärts ge- bogen , in der Mitte leicht eingedrückt, und an der Spitze wieder stark gekrümmt. Die Maxillen rothbraun, in Form eines Dreieckes „ dessen innerer Winkel schräg abgeschnitten ist, etwas gewölbt, ohne Eindruck. Die Lippe rothbraun, um Y, kürzer als die Maxillen, an der Basis breiter als am Ende, in den Seiten und vorn etwas gerundet. Das Sternum bräunlichgelb, oval, hinten. spitz, leicht gewölbt, ohne Eindrücke am Seitenrande, glänzend, mit einfachen, feinen, weissen Haaren licht besetzt. Das Abdomen schmäler als der Cephalothorax, von der gerundeten Basis bis zu den Spinnwarzen allmälig verschmälert, braungelb von Grund- farbe, oben dicht mit irisirenden gelben Schuppenhaaren bedeckt, von einem breiten, silberweissen, stark glänzenden Bande rings eingefasst. Die Bauchseite ebenfalls mit irisirenden gelben Schuppenhaaren bedeckt, in der Mitte ein hinten spitz auslaufender Streifen aus silberweissen Schuppenhaaren. Die Spinnwarzen bräunlichgelb, ziemlich lang, das oberste Paar länger und dünner. 878 Dr, L. Koch: Die Taster dünngliederig, das zweite Glied lang, stark abwärts ge- bogen, das vierte nur die Hälfte länger als das dritte, aussen mit einem kurzen, leicht abwärts gebogenen, am Ende zugespitzten Fortsatze. Die Tasterdecke nicht so lang, als das vierte Glied, an der Basis nicht breiter, als dieses an seinem Ende, die Spitze abwärts gedrückt. Mit Ausnahme der Tasterdecke alle Glieder mit irisirenden Schuppenhaaren bedeckt. Die beiden Vorderpaare der Beine röthlichbraun, mit einem gelben Längsfleck an der Vorderseite.der Schenkel, die beiden Hinterpaare braun- gelb. An den Schenkeln, Patellen und Tibien irisirende Schuppenhaare, an den Patellen und Tibien beider Vorderpaare unten dichte, schwarze Haare. An der Basis der Tibien und Metatarsen der vier Vorderbeine unten ein Schopf langer, weisser Haare. Das erste Paar in allen seinen Gliedern am dicksten und längsten, um seinen Tarsus länger als das vierte, dieses nur wenig länger als das zweite, das dritte am kürzesten, Bestachelung: 4. Femur oben 1.1.4, vorn 4.14, hinten 4. Tibia vorn 1.4, unten 2.2.2.2. Metatarsus unten 2.2. 2. Femur oben 1.1.1, vorn 4.4, hinten 1.1. Tibia vorn 1.1.1, unten 2.2.2.2. Metatarsus unten 2.2. 3. Femur oben 41.4.4, vorn 1.4, hinten 1.1. Patella vorn 1, hinten 1. Tibia oben 1 (Basis), vorn 1.1.4, hinten 1.1.4, unten 2.2. 4. Femur oben 4.1.4, vorn 4.4, hinten 4.1. Patella vorn 1, hinten 1. Tibia oben 1 (Basis), vorn 4.1.14, hinten 1.4.1, unten 2.2. Länge des Cephalothorax: 0m. 0045. Länge der Beine: 41. 0m. 0115. 9 „ » 2. 0m. 0095. ” ” ” 3. 0m. 009. Br ” ” 4. 0m. 0095. Vorkommen: Upolu (Schifferinseln.) Eresus Bubo. Der Cephalothorax an der hinteren Abdachung schwarzbraun, sonst schwarz, fast so lang als Patella, Tibia, Metatarsus und Tarsus des letzten Beinpaares, am Hinterrande schmäler als am Vorderrande, vom Hinterrande bis in die Linie zwischen dem dritten Beinpaare schräg an- steigend, am Kopftheil oben gewölbt, mit einem lei"hten Quereindruck ungefähr im hintersten Drittheil der Länge, in den Seiten gewölbt, dicht mit schwarzen, leicht ins Graue schillernden, einfachen Haaren bedeckt. IE Nene Arachnoiden und Myriopoden. 879 An der hinteren Abdachung ein rundliches, tiefes Grübchen. Die Mittelaugen der ersten Reihe an einer kleinen Hervorragung sitzend, in ihrem Durchmesser von einander entfernt, die Seitenaugen fast am Vorderwinkel des Kopftheils; die Augen dieser Reihe die klein- sten, unter sich verglichen gleich gross. Die Augen der zweiten Reihe sind die grössten, sie liegen dicht über den Mittelaugen der ersten in einer Vertiefung und sind merklich weiter von einander als ihr Durch- messer ausmacht, entfernt. Die Augen der dritten Reihe sind so gross als jene der ersten, und so weit als die Seitenaugen der vorderen Reihe von einander, und von den vorderen Seitenaugen so weit als diese von den Mittelaugen entfernt. Die Mandibeln schwarz, so lang als die vordersten Tibien, an der Basis noch einmal so dick als die Vorderschenkel, innen dicht an einander liegend, vorn von der Basis bis zur Spitze gewölbt, mattglänzend, dicht mit langen, schwarzen, anliegenden Haaren bedeckt. Die Maxillen dunkelrothbraun, an der Basis viel schmäler als vorn, der äussere Vorderwinkel ziemlich scharf, vorn gerundet. Die Lippe viel länger als breit, schwarzbraun, vorn gerade abgeschnitten, in den Seiten ziemlich gleichbreit. Das Sternum schwarzbraun, glanzlos, noch einmal so lang als breit, vorn schmal, im letzten Drittheil am breitesten, hinten spitz zulaufend, flach, mit anliegenden, langen, vorwärts gerichteten Borsten dicht besetzt. Das Abdomen vorn und hinten gerundet, in der Mitte am breitesten, von Grundfarbe olivenbraun, licht mit schwarzen, kurzen, einfachen Haaren bedeckt, punktirt durch kleine Büschel von gelblichweissen Haaren, diese Haare bilden auch eine Einfassung der Rückenstigmen und 6—7 Winkellinien zwischen dem hintersten Stigma und den Spinnwarzen, sowie vier gebogene Längslinien an der Bauchseite. Die Spinnwarzen schwarzbraun, das untere Paar länger und dicker. Die Taster dickgliederig, kurz, dunkelrothbraun, das dritte und vierte Glied gleichlang. Die Beine dunkelrothbraun, schwarz behaart, an den Schenkeln, Patellen und Tibien oben zwei kahle Längsstreifen. An den hintersten Metatarsen ein Calamistrum; vor den Spinn- warzen das eigenthümliche Gebilde wie bei den Cinifloniden. An den Schenkeln des dritten und vierten Paares unten lange, abstehende Haare, an den Schenkeln der drei vorderen Paare unten eine dichte Bürste sehr kurzer Haare. Das erste Paar um die Hälfte seines Tarsus länger als das vierte und um seinen Tarsus länger als das zweite, dieses um seinen Metatarsus länger als das dritte. Länge des Cephalothorax: 0m. 0105. Bd. XV. Abhandl. 112 S80 Dr. L. Koch: Länge der Beine: 4. 0m. 017, 2. 0m. 015, 3. 0m. 0145, 4. 0m. 046, Vorkommen: Algoabay. Phalangodes quadrioculatus. Der Cephalothorax seinem Umrisse nach von länglich viereckiger Form, vorn schmäler als hinten, hochgewölbt, am Seiten- und Hinterrande mit einer Reihe von Körnehen eingefasst, am Vorderwinkel dichter und eröber granulirt als an der übrigen Oberfläche; der Kopftheil vorn zur Aufnahme des ersten Gliedes der Mandibeln tief ausgeschnitten, in den Seiten und hinten schwach gerundet, der Augenhügel ein breiter undeut- licher Querwulst; an dessen äusserem Ende zwei grössere, über diesen zwei sehr kleine Augen. Der übrige Theil des Cephalothorax durch vier feine Querfurchen abgetheilt. Von den Abdominalsegmenten sind vier von oben sichtbar. Das zweite Glied der Mandibeln glatt, glänzend, am Ende dicker als an der Basis, gewölbt, das dritte so lang als das zweite, aussen bauchig erweitert, gegen den Innenrand zu mit einer Reihe von 3—4 warzenähnlichen Höckern, ausserdem zerstreute kleine Körnchen; der unbewegliche Zangentheil aussen in der Mitte mit einem grossen Höcker, der bewegliche am Ende hakenartig gebogen. Die Taster glatt, glänzend, so lang als der Körper und die beiden ersten Glieder der Mandibeln zusammen; das zweite Glied oben hoch- gewölbt, stark gebogen, an der Basis unten mit zwei borstentragenden Wärzchen, am Ende oben mit einem Höcker, das dritte kürzer als das vierte, dieses unten mit drei zitzenförmigen Fortsätzen, deren jeder am Ende eine kurze dicke Borste trägt; das fünfte unten mit zwei ähnlichen Fortsätzen wie das vierte. Die Beine dünn, kurz, das erste Hüftenglied unten dicht grob- körnig, rauh; die übrigen Glieder mit kurzen Stachelbörstehen besetzt ; die Schenkel des ersten und vierten Paares über der Basis gebogen, das zweite und vierte Paar gleichlang, das dritte merklich kürzer, das erste am kürzesten. Tarsenglieder am 1. Paar abgebrochen, am 2. 7, am 3. 4, am 4. 6. Der Cephalothorax und die Abdominalsegmente dunkelrothbraun, letztere hinten gelblichweiss gesäumt. Die Mandibeln und Taster bräun- lichgelb, schwarz marmorirt, das erste Hüftenglied hellroth, braun, das zweite Hüftenglied und die Schenkel bräunlichgelb, schwarz angelaufen, die übrigen Glieder schwärzlich. Länge des Körpers ohne die Mandibeln: 0m. 0035. Länge der Beine: 2. 0m. 041, 3. 0m. 008, 4. Om. 011. Vorkommen: Upola. Neue Arachnoiden und Myriopoden. sst Vaejoris debilis. Gelb, die Mandibeln mit schwärzlichen Netzadern, die Vorderwinkel, der Augenhügel, die Körnerreihen des Thorax, ein ovaler Querlleck vor den Körnerreihen der Hinterleibssegmente, sowie die Körnerreihen selbst schwarz; die Spitze des Schwanzstachels dunkelrothbraun. Die Finger der Taster und die Beine heller gefärbt als die übrigen Theile. Der Schwanz und das Endglied der Taster, sowie die Unterseite des ganzen Körpers glänzend, die Oberseite sonst mattglänzend. Die Mandibeln mit einer queren Körnerreihe über den Zangen. Der Vorderrand des Cephalothorax von einer Körnerreihe einge- fasst; vom Hinterrande zieht eine tiefe Furche über den Augenhügel, welche vor demselben sich erweitert, zu beiden Seiten der Furche vor dem Augenhügel die Fläche dicht granulirt, die Seitenabdachung weit- schiehtiger gekörnt, beiderseits der Furche am Hinterrande ein kurzer Längskiel. An den Hinterleibssegmenten ein hinten schärfer hervortretender gekörnter Längskiel, der Vorderrandsumschlag glatt, hinter demselben beiderseits zwei gebogene Körnerreihen, am Hinterrande eine dritte. Am letzten Segmente der Mittelkiel nicht durchlaufend, zu beiden Seiten desselben ein nach aussen gebogener gekörnter Kiel, unter diesem ein zweiter kürzerer Kiel. Der Schwanz dünn, gleichdiek, nur das vorletzte Glied gegen das Ende dünner, die Glieder oben und unten zwischen den Kielen glatt, oben mit einer tiefen Längsfurche, die Kiele der vier vorderen Glieder fein gezähnelt, die beiden oberen ziemlich hoch, in den Seiten zwei, unten drei Kiele; das fünfte Glied ohne Kiele, unten gerundet. Das letzte Glied nicht dicker als das vorletzte am Ende, mit sehr kurzen feinen Börstchen besetzt, unten mit einem feinen Längskiele, welcher an der Basis des Stachels in ein vorstehendes Eekchen endet; der Stachel dünn, stark gebogen, so lang als dig Blase. Das erste Glied am kürzesten, das fünfte am längsten, das zweite, dritte und vierte gleichlang. Die Taster dünn, das vierte Glied merklich dicker und etwas länger als das dritte, mit gekörnten Kielen, über der Basis innen ein scharfes Zähnehen. Das Endglied so dick als das vierte, mit den Fingern um 4 länger als dieses. Die Kiele weniger scharf und sehr schwach gekörnt, die Finger länger als der Basaltheil; dünn und gebogen. An der Unterseite der Hinterleibssegmente zwei tiefe Eindrücke, zwischen diesen die Fläche weitschichtig grob eingestochen punktirt. Jeder Kamm mit 24 Zähnen. Das letzte Hinterleibssegment unten mit acht Kielen, die beiden Ma* 882 Dr. L. Koch: äussersten hinten zusammentreffend, stark gekörnt, der dritte den Hinter- rand nicht erreichend, die beiden mittleren durchlaufend. Die Beine dünn, mit gekörnten Längskielen. Länge des Thorax mit den Mandibeln: Om. 006. Länge des Abdomen: 0m. 011. Länge des Schwanzes: 0m. 027. Vorkommen: Mexiko. II. Myriapoden. Strongylosoma Petersii. Der Körper mit Ausnahme der schmäleren vier ersten und vier letzten Segmente ziemlich gleichbreit, glatt, mattglänzend, schwarz. Am Vorderrande des ersten Segmentes ein durch einen schwarzen Mittel- streifen getheiltes, zackiges, röthlichbraunes Längsband, welches sich bis zur Spitze des letzten Segmentes fortsetzt. Ein schmaler Saum der Ober- lippe und ein kleines Fleckchen über den Fühlern röthlichbraun. Die Antennen schwarz, mit röthlichgelben Gelenkspitzen. Das erste und zweite Glied der Beine gelbbraun, die übrigen schwarzbraun. Am Kopfe vom Hinterrande bıs zwischen die Fühler eine tiefein- schneidende Längslinie. Die Antennen lang, mit kurzen, weissen Börstchen dicht besetzt. Das erste Segment mit abgerundeten Seitenwinkeln, über diesen eine tiefe, bis in die halbe Höhe des Vorderrandes heraufziehende Furche. Das zweite Segment unter das erste herabgehend, und hier einen hochumrandeten, vorn winkeligen Lappen bildend; über demselben sowie an den beiden folgenden Segmenten 4—5 gebogene Furchenstriche. Die Kiele sämmtlich die ganze Breite der Segmente einnehmend, der 3, 4, 6. und 8. Kiel halbkreisförmig, die übrigen ein spitzes Dreieck bildend, dessen Spitze hinten frei vorsteht; an den Seiten dieser Spitzen die Poren. Mit dem 4. beginnend sind alle kieltragenden Segmente durch eine feine Furchenlinie der Quere nach getheilt. Das letzte Segment in eine abgestumpfte Spitze auslaufend. Das untere Praeanalsegment halbkreisförmig, mit ein paar Stachel- borsten an seiner hinteren Rundung. Auch an dem breit aufgeworfenen Rande der Afterklappen zwei Paar solcher Stachelborsten. Die Beine lang, an der Unterseite das letzte Glied auch oben mit kurzen Börstehen reichlich besetzt; an der Spitze des ersten und zweiten Gliedes eine lange Borste. Neue Arachnoiden und Myriopoden. 553 Körperlänge: 0m. 047. Breite der vordersten und hinteren Segmente ohne Kiele 0m. 003, der mittleren 0m- 0035. Länge eines Fühlers: 0m. 005. Vorkommen: Wollongong. (Provinz von Neuholland). Spirobolus pictus. Der Körper vom Kopf bis gegen das Ende ziemlich gleich dick, erst vom 30. Segmente an allmälig dünner. Der Gesichtstheil des Kopfes gewölbt, sehr glänzend, mit einer in der Höhe der Fühler beginnenden Mittellängsfurche, welche bis zum Lippenrande reicht, zwei Grübchen über dem Lippenrande an dieser Linie, zwei andere an den Aussenwinkeln. Die Stirn sehr glänzend, ge- wölbt, mit einer tiefen Längslinie in der Mitte. Die Augenhaufen sehr flach. Die Fühler kurz, die Glieder fast gleichlang, nicht länger als dick, glänzend, fast kahl, nur das vorletzte und letzte dicht mit Börstchen besetzt. Das erste Segment glatt und glänzend, in den Seiten abgekürzt, so dass das zweite weit darunter herabgeht, unten gerundet, und hier mit einer feinen Randfurche, welche sich vorn etwas hinaufzieht. Auch das zweite, dritte und vierte Segment sind noch glatt und haben nur unten Furchenstriche, alle übrigen Segmente sind rauh und mattglänzend. Vom fünften anfangend bis zum vorletzten sind die Segmente durch eine ihrer Peripherie nach verlaufende, undeutliche Querlinie getheilt, der hintere Theil etwas höher als der vordere, beide mit Ausnahme eines schmalen glatten Saumes, so weit der hintere Theil des vorhergehenden Segmentes deckt, dicht gefurcht. Die Poren sehr klein und schwer zu erkennen. Das vorletzte Segment glatt, mit Ausnahme zweier ovaler höcke- riger Stellen an der Basis, in ein gerades, über die Afterklappe hinaus- ragendes dickes Schwänzchen verlängert. Das untere Praeanalsegment halbkreisförmig. Die Afterklappen klein, gewölbt, mit hochaufgeworfenem Hinterrande, glatt, nur gegen den Hinterrand gerunzelt. Die Beine kurz. Der Kopf schwarzbraun, gegen den Lippenrand zu gelblichbraun. Die fünf ersten Fühlerglieder röthlichbraun, an der Wurzel bräunlich- gelb, die beiden Endglieder bräunlichgelb. Das erste und zweite Segment schwarzbraun, die übrigen bräunlichgelb, in den Seiten ein breites schwarzes Band, in der Mitte ein drittes Band aus dreieckigen Flecken, deren breite Basis vorn, deren abgestumpfte Spitze hinten, das letzte Segment schwarzbraun, die beiden höckerigen Stellen desselben bräunlich- gelb. Die Afterklappe schwarzbraun, die Beine röthlichbraun. 554 Dr. L. Koch: Zahl der Segmente: 40. Länge : 0m. 045. Dicke in der Mitte: Om. 004. Vorkommen: Fidjiinseln. Spirobolus litoralis. Fast glanzlos, oben schwarz, nach unten zu vom schwarzbraunen, ins Röthlichbraune gefärbt, der Kopf röthlichbraun, die Antennen röthlich- gelb, ebenso die Beine, das erste Segment rings, die übrigen am Himter- rande sehr schmal, röthlichgelb gesäumt, auf dem ersten Segmente oben ein verwischter Querfleck, gelbroth, auf den übrigen Ringen bis zum 30., etwas vom Hinterrande entfernt zwei gelbrothe Flecken, eine Doppel- reihe bildend, auf den nächsten Segmenten sind diese Flecken noch schwach angedeutet, auf den vier letzten fehlen sie ganz. Der Kopf nach allen Richtungen gewölbt, breiter als lang, glatt, glänzend, der Lippenrand winkelig ausgeschnitten, über dem Winkel zwei genäherte Grübehen, an jedem Aussenwinkel ebenfalls ein Grübchen, die Fläche unter den Fühlern von geschwungenen Furchen durchzogen. Die Augenhaufen flach, undeutlich, ein Dreieck mit gerundeten Winkeln bildend. Die Fühler kurz, diekgliederig, das zweite Glied ve als die übrigen. Das erste Segment fein netzaderig gefurcht, die Seitenfortsätze spitzwinkelig, mit einer bis beiläufig zur Fühlerinsertion heraufziehenden Vorderrandsfurche. Der Vorder- und Hintertheil an den übrigen Segmenten nicht ge- schieden und an der Bauchseite durch eine feine Linie bezeichnet, am Ende dieser Linie die Poren. Nur ganz unten, über den Beinen die ge- wöhnlichen Furchenlinien. Das vorletzte Segment endet oben in einen, die Afterklappe nicht überragenden Winkel. Die Afterklappen wenig gewölbt, der freie Rand leicht gewulstet. Das untere Praeanalsegment halbkreisförmig. Die Beine kurz, über der Kralle ein kurzer Stachel. Zahl der Segmente: 44. Länge des Körpers: 0m. 04. Dicke am ersten Segment: 0m- 004. Dicke am 22. Segment: 0m. 005. Dicke des vorletzten Segments: 0m. 003. Vorkommen: Algoabay. Or Neue Arachnoiden und Myriopoden. 885 Spirobolus costatus. Der Körper hinter dem 3. Segmente dünner, dann allmälig dicker, hinten rasch verschmälert, mit Ausnahme des stark glänzenden vorletzten Segementes und der Afterklappen mattglänzend. Der Kopf schwarzbraun, mit weisslichgelbem Lippensaume, die Antennen schwarz, an der Basis gelblichweiss; das erste Segment schwarzbraun, die Seitenfortsätze und ein Saum am Vorderrande hell- braun, zwei bräunliche Fleeken am Hinterrande, die übrigen Segmente schwarzbraun, gegen die Bauchseite heller; am Hinterrande der Seg- mente zwei hellbraune Flecken, welche aber an den letzten 9 fehlen. Die ersten drei Glieder der Beine schwärzlich, die übrigen hellbraun. Der Kopf stark gewölbt, mitdurchlaufender Mittellängsfurche, zu deren beiden Seiten über dem Lippenrande ein Grübcehen, ein anderes an jedem Aussenwinkel. Längs der Mittelfurche feine Runzeln, unter den Fühlern dieselben derber. Die Fühler dickgliederig, das zweite Glied am längsten, dann das dritte, die übrigen kürzer und gleichlang. Der Augenhaufen deutlich, bei den einzelnen Exemplaren verschie- den geformt. Das zweite Segment glatt, mit kurzem gerundeten Seitenfortsatze, mit einer bis beiläufig zum Augenhügel heraufziehenden Furche. Bei einzelnen Exemplaren ist das erste Segment in den Seiten und am Hin- terrande runzelig uneben. Das zweite bis fünfte Segment mit nach der Peripherie verlau- fenden Falten und nur an der Bauchseite mit kurzen Furchenstrichen. Die vordere Hälfte des vorderen Segmenttheils glatt, die andere mit feinen, bis zum Hinterrande des Segments reichenden Rippen. Die Poren an einer gebogenen Falte, etwas von der Gränze zwischen dem vorderen und hinteren Segmenttheil entfernt. Das vorletzte Segment glatt, vor dem Uebergang in die kurze, die Afterklappe nicht überragende Spitze mit einer tiefen Querfurche. Bei einzelnen Exemplaren ist das vorletzte Segment dicht feinkörnig rauh. Die Afterklappen stark gewölbt, glatt oder granulirt, mit hoch aufgewulstetem Hinterrande. Das untere Praeanalsegment halbkreisförmig. Die Beine stachellos, nur unten vor den Gelenkenden eine Stachel- borste, am vorletzten Gliede unten 3—4 Stachelborsten. Zahl der Segmente 38—39. Länge des Körpers: 0m. 006. Dicke am ersten Segmente: 0m. 004. Dicke am 19. Segmente: (m. 005. Dicke am vorletzten Segmente: 0"- 003. 386 Dr. L. Koch: Länge eines Beines: 0m. 004. Vorkommen : Fidjinseln. Spirobolus colubrinus. Der Körper vorn und hinten mässig verschmälert, mattglänzend, schwarzbraun, der Gesichtstheil, die Fühler und Beine gelbbraun, der Lippensaum und die vorderen Ringtheile röthlichbraun. Die Gelenkenden der Fühler gelblichweiss. Der Kopf vorn ziemlich flach, nur in den Seiten gewölbt, am Hin- terrande uneben rauh, die Mittellinie mit einer durchlaufenden Furchen- linie bezeichnet, beiderseits derselben zwischen den Fühlern eine schwache Impression, über dem Lippenrande in der Mitte zwei genäherte Grübchen, an den Aussenwinkeln je ein Grübchen. Der Augenhaufen ein gleichseitiges Dreieck mit abgerundeten Ecken bildend, die eine Ecke über den Fühlern, die beiden andern am Kopfrande. Die Augen in sieben Reihen 7, 8, 8, 7, 6, 5, 4. Das zweite Glied der Fühler das längste, das 3, 4. 5. und 6. gleichlang. Das erste Segment glatt, mit gerundeten Seitenfortsätzen, ohne Furchen am Hinterrande, die Vorderrandfurche nur schwach angedeutet. Der Vordertheil der übrigen Segmente dicht fein granulirt, der hin- tere Theil mit kielartigen Erhabenheiten, welche aber nur an den acht vorderen Segmenten deutlich sind. Die Poren in einer glatten Scheibe des vorderen Ringtheils, von ihnen aus geht ein gerader Furchenstrich zum Hinterrande des Segmentes; an der Bauchseite, jedoch nicht so weit herauf als die Länge der Beine beträgt, feine weitschichtige Furchen- striche am hinteren Ringtheile. Das vorletzte Segment dicht granulirt, nur die kurze, die Anal- klappen nicht überragende Spitze glatt und glänzend. Das untere Praeanalsegment dreieckig, die Klappen dicht gekörnt, nur der schwach aufgeworfene Hinterrand glatt. Die Beine lang. 8 Bei einem zweiten kleineren Exemplare ist das erste Segment dicht granulirt, auch sind die hinteren Segmenttheile gekörnt; das Thier ist heller gefärbt als das andere Exemplar. Zahl der Segmente: 60. Länge: 0m. 165. Dicke am ersten Segmente: 0m. 012. Dicke am 30. Segmente: 0m. 016. Dicke am vorletzten Segmente: 0m. 007. Das kleinere Exemplar hat 63 Segmente. Länge desselben 0m. 124, Dicke am ersten Segmente Om. 01, am 32%. Segmente 0m. 011. Vorkommen: Fidjiinseln. Neue Arachnoiden und Myriopoden. 887 Spirobolus luyubris. Schwarz , der Hinterrand aller Segmente und der Vorderrand des ersten schmal , .bräunlich „ gelb gesäumt. Die Beine röthlichbraun. Der Körper nach vorne sehr wenig, nach hinten mehr verdünnt. Der Kopf nach allen Richtungen gewölbt, breiter als lang, glatt, glänzend, der Lippenrand winklig ausgeschnitten; über, demselben sechs Grübchen, von diesen die zwei mittleren über dem Ausschnitt, die andern weiter entfernt. Der Lippensaum mit deutlichen Falten. Die Längsfurche der Mittellinie durchlaufend. Die Augenhaufen flach und undeutlich,, ein gleichseitiges Dreieck bildend, dessen unterer Winkel über den Fühlern, der andere nach innen der dritte nach Aussen. Die Fühler dick, kurzgliederig, das zweite Glied etwas länger als die übrigen. Das erste Segment glatt, mit einem schmal auslaufenden, am Ende abgestutzten Seitenfortsatze , mit einer am Vorderrande, bis circa zur Fühlerhöhe hinaufziehenden Randfurche; die übrigen Segmente fast ganz glatt, der vordere und hintere Theil derselben nicht deutlich geschieden an der Bauchseite feine Furchenstriche. Die Poren sehr klein, im hintern Ringabschnitte liegend, von ihnen geht eine feine Furche bis, zum Hinterrande. - Das vorletzte Segment oben in einen, die Afterklappe nicht über- ragenden Winkel vorgezogen. Die Klappen stark gewölbt, glatt, der Hinterrand nicht aufgewor- fen, das untere Praeanalsegment halbkreisförmig. Die Beine kurz, ohne Stachel über der Kralle. Zahl der Segmente: 43. Körperlänge: 0m. 039. Dicke am ersten Segmente: Om. 0035. Dicke am 22. Segmente: 0m. 002. Dicke am vorletzten Segmente: 0m. 002. Vorkommen: Wollongong, Spirostreptus corvinus. Mit Spirostreptus capensis Brandt sehr verwandt. Der Körper vorn etwas schlanker als in der Mitte, rund, nach hinten zu seitlich leicht zusammengedrückt, und am Ende rasch verdünnt, mattglänzend, schwarz, die vordere Hälfte der vordern Segmenttheiie, der Gesichtstheil unter den Füblern, die Fühler, die Beine und die Schwanzspitze gelbbraun. Bd. AV, Abhandl. 113 888 Dr. L. Koch: Der Kopf stark gewölbt, glänzend, fast ganz glatt, nur über dem Lippenrande runzelig uneben und dazwischen fein eingestochen punktirt; der Lippenrand in der Mitte tief ausgeschnitten, über dem Ausschnitte vier Grübchen. Der Augenhaufen ein rechtwinkliges Dreieck bildend , dessen Hy- pothenuse über den Fühlern; die oberste Augenreihe mit 41 Augen. Die Furchenlinie der Stirne nicht ganz bis zu %, der Länge herabreichend am Ende mit einer kurzen Querfurche. Das 2. Glied der Antennen am längsten, das 3., 4, 5. und 6. gleichlang. Der Seitenfortsatz des ersten Segmentes unten gerade abgeschnit- ten, der vordere Winkel gerundet, der hintere scharf; eine tiefe Rand- furche zieht bis zum oberen Winkel des Augenhaufens, über dieser eine kürzere Furche. Alle Segmente dicht, fein runzelig, der vordere Theil derselben er- hoben, vor den Poren buchtig, die Poren in einem seichten Grübchen, ringförmig. An der Bauchseite der Segmente bis zu den Poren weit- schichtige Furchenstriche. Das letzte Segment in ein aufwärts gebogenes, die Afterklappe überragendes Schwänzchen verlängert. Das untere Praeanalsegment dreieckig. Die Analklappen wenig ge- wölbt, der Hinterrand derselben leicht aufgeworfen. Die Beine im Verhältniss zur Körperdicke kurz. Zahl der Segmente: 46. Länge 0m. 059. Dicke am 1. Segmente: 0m. (07. Dicke am 23. Segmente: 0m. 0085. Dicke am letzten Segmente: 0m. 004. Vorkommen: Algoabay. Spirostreptus pyrocephalus. Schwarz, die vordere Hälfte der vorderen Segmenttheile schmutzig- gelb, die Beine, der Kopf, die Fühler und die Analklappen bräunlichroth; der Lippensaum schwarzbraun. Ein Saum am Vorderrande und die Sei- tenfortsätze des ersten Segmentes bräunlichroth. Der Körper hinter dem zweiten Segmente dünner, am dicksten in der Mitte, hinten seitlich zusammengedrückt, mattglänzend. Der Kopf stark gewölbt,, glatt, glänzend, über dem Lippenrande gerunzelt, der Lippenrand in der Mitte tief ausgeschnitten, an der Aus- schnittsstelle drei Zähne, neben diesen eine Reihe von Grübcehen; über dem Ausschnitte fünf Grübchen. Neue Arachnoiden und Myriopoden. 889 Die Augenhaufen deutlich, in Form eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen Hypothenuse über den Fühlern, dessen Spitze nach innen. Die Augen in 9 Reihen 12, 12, 11, 10, 9, 7. 3, %, 2. Das zweite Glied der Fühler das längste, das 3. und 4. gleich lang, das 6. etwas kürzer. In der Mittellinie vom Hinterrande bis herab zwischen die Innen- winkel der Augenhaufen eine feine Furchenlinie, an ihrem Ende eine kurze Querfurche. Das erste Segment glatt, die Seitenfortsätze gerundet, über den- selben 4 tiefe Furchen, deren oberster sehr kurz, die anderen laufen am Vorderrande hinauf, der oberste von diesen am höchsten. Die vorderen Segmenttheile etwas höher als die hinteren, und deut- lich von ihnen abgesetzt, mit feinen, der ganzen Peripherie folgenden er- habenen Linien; die hinteren Segmenttheile sehr fein, lederartig runzelig; an der Bauchseite, jedoch nicht bis zu den Poren hinauf, mit feinen weit- schichtigen Furchenstrichen. Die Poren im hinteren Ringtheile sehr klein, in gleicher Linie mit ihnen im vordern Ringtheile eine feine Naht. Das vorletzte Segment endet oben in einen kurzen, die Analklap- pen nicht überragenden Winkel. Das untere Praeanalsegment dreieckig. Die Analklappen stark gewölbt, fein gerunzelt, mit hochaufge- worfenem Hinterrande. Die Beine kurz; über der Endkralle ein starker Stachel. Einzelne Exemplare zeigen an allen Theilen, wo die bräunlichrothe Farbe zu bemerken ist, mehr ein röthliches Braun; auch sind bei manchen nur zwei Furchen am ersten Segmente. Bei einem Exemplare ist die hintere Hälfte des vorderen Segmenttheiles grau, so dass jedes Segment dreifärbig erscheint. Zahl der Segmente: 57—61. Länge: 0m. 19. Dicke am ersten Segmente 0m. 0075. Dicke am 28. Segmente: 0m. 015. Dicke am vorletzten Segmente: 0m. 006. Verkommen: Algoabay. Spirostreptus Graejfei. Der Körper hinter dem Halsschilde verschmälert, dann wieder dieker und erst vom 45. Segmente an, gegen das Ende zu wieder schmä- ler und seitlich leicht zusammengedrückt. Der Gesichtstheil des Kopfes gewölbt, glänzend, von aderigen fei- nen Rissen durchzogen; der Lippenrand in der Mitte ausgeschnitten,, im 213 890 Dr. L. Koch: Ausschnitte drei Zähne, über dem Lippenrande in einem breiten Saume tiefe Längsfurchen. In der Mittellinie der Stirn eine feine Furche. Unter der Insertion der Antennen ein feines Grübchen. Das zweite Glied der Taster am längsten, das 3., 4. und 5, gleichlang, das 6. nur wenig län- ger als breit. Die Seitenfortsätze des ersten Segmentes unten gerundet, mit 3—4 tiefen Furchen, von welchen die unterste am VORSSRENEE Bis zum Augen- haufen, die mittlere noch höher hinaufgeht. Der Vordertheil der Segmente mit erhöhten, der Peripherie nach verlaufenden Linien. Der Hintertheil der Segmente nicht erhöht, fast glatt, an der Bauchseite mit feinen Furchenstrichen. Das vorletzte Seg- ment in einen nicht über die Afterklappe hinausreichenden Winkel en- dend. Die Afterklappen stark gewölbt, glänzend, glatt, der Hinterrand hoch aufgeworfen. Das untere Praeanalsegment halbkreisförmig. Die Beine lang. Die Poren im hinteren Segmenttheile, doch in der vorderen Hälfte desselben, klein, oval. Der Kopf, die Antennen, die Seitenfortsätze des ersten Segmentes, das vorletzte Segment, die Afterklappen, die Bauchseite des ganzen Kör- pers und die Beine bräunlichgelb. Die Rückenseite bräunlichgrau mit vio- lettem Anfluge; vom 5. Segmente bis zum vorletzten ein. bräunlichgelbes Band mit feiner schwarzer Linie in der Mitte; es ist vorn mehr als hinten verschmälert, am breitesten in der Mitte. Die Poren in einem schwarzen Fleckchen. Zahl der Segmente: 55. Länge: 0m. 081. Dicke in der Mitte: Om. 009. Vorkommen: Algoabay. Cermalia violacea. Die Rückenschilde schwarz mit zwei ovalen, schräg gegeneinander- gestellten, röthlichbraunen Flecken am Hinterrande, der Kopf schwarz, die Fühler gelbbraun, die Mandibeln blau, mit rother Kralle, die Bauch- schilde und Hüftglieder blau, die Tarsen an der Basis braun, gegen die Spitze rostgelb, die Schenkel, Tibien und Metatarsen braun, mit helleren Gelenkspitzen und helleren Ringen an der Basis der Schenkel, in der Mitte der Tibien und ersten Metatarsalglieder. - Der Körper glanzlos, vorn und hinten schlanker; der Kopf oben flach, reichlich mit kurzen Borsten besetzt, oben mit einer rautenförmigen Impression; die Rückenschilde gewölbt, am Hinterrande stark eingekerbt, die dadurch gebildeten Lappen gerundet, Die ganze Fläche der Rücken- Neue Arachnoiden und Myriopoden. 891 schilde dieht fein granulirt, dazwischen gröbere Körner , welche kurze Börstchen tragen, eingestreut. Die Schenkel, Tibien und Metatarsen kan- tig. Die Kanten mit kurzen Börstchen besetzt, an der Spitze der Schen- kel oben zwei lange Stachelborsten, unten eine, oben eine unten an den Hüften; an der Spitze der Tibien und Metatarsen drei kurze Stacheln. Das erste Metatarsalglied nicht dreimal so lang als das zweite. Vorkommen: Wollongong. Scolopendra fissispina. Der Kopf bräunlichgelb, so lang als breit, gewölbt, mattglänzend, feinrunzelig, mit dichten Grübchen. Das hintere Auge spitz eiförmig, die beiden oberen Augen kleiner als das untere. Die Fühler mit 18 Gliedern „ die sechs ersten kahl, die übrigen filzig behaart, hellbräunlich gelb, die letzten 4 mit grünlichem Anfluge. Die Unterlippe gewölbt, ohne Mittelfurche, glänzend, bräunlichgelb, weitschichtig grob eingestochen punktirt; die Zahnplatten mit 5 kleinen, stumpfen Zähnchen beiderseits, wovon die drei inneren dicht beisammen, die beiden äusseren aber etwas entfernter stehen. Der Vorderrand der Zahnplatten gerade. Die Mandibeln braungelb, das zweite Glied weitschichtig grob ein- gestochen punktirt, das Endglied im ersten Dritttheil braungelb, dann schwarz. Der Innenfortsatz des zweiten Gliedes am Ende des ersten Dritt- theils seiner Länge mit einem Höckerchen und drei sehr kurzen Zähnchen gegen die Spitze zu. Das erste Segment breiter als der Kopf, hinten und in den Seiten gerundet, der Vorderrand vom Hinterrande des Kopfes bedeckt. Die übrigen Segmente gelbbraun, vom 17. bis zum vorletzten mit grünlichem Hinterrandsaume, mit zwei deutlichen, vorn und hinten diver- girenden Furchenlinien, welche blos dem ersten und zweiten und dem letzten fehlen. Die Segmente glänzend, weitschichtig fein eingestochen punktirt, an den zehn letzten eine Seitenrandfurche; das Endsegment ohne Mittel- kante oder Mittelfurche, mit zwei eingedrückten Grübchen vor dem Hin- terrande. Der Bauchschild, mit Ausnahme des ersten, vorletzten und letzten, mit zwei Furchenlinien; das letzte länglich mit geradem Hinterrande. Die Beine bräunlichgelb. 892 Dr. L. Koch: Neue Arachnoiden und Myriopoden. Das Wurzelglied der Schleppbeine konisch, dicht, grob eingestochen punktirt, die Spitze des Fortsatzes zweispaltig. Die übrigen Glieder dünn und alle stufenweise kürzer. Das zweite oben flach, unten gerun- det, innen mit drei Stacheln, der Endstachel mit zweispaltiger Spitze. Länge des Körpers: 0m. 06. Länge eines Schleppbeines 0m. 016. Vorkommen: Penang. (Ostindien). Zoologische Miscellen. vr. Von Georg Ritter von Frauenfeld. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. October 1865. 1: Ueber zwei Meeresschnecken von St. Paul. In der Bearbeitung der Weichthiere des Novara-Reisewerkes sind es vorzüglich zwei Orte, welche ich glaube besonder® hervorheben zu sollen und zwar St. Paul und die Nicobaren, weil sowohl, durch den sel- tenen Besuch dieser Inseln in wissenschaftlichem Interesse bedingt, wenige naturwissenschaft!iche Nachrichten über dieselben niedergelegt sind, als auch anderseits der günstige Umstand eines längeren Verweilens der No- vara an diesen Punkten, eine reichere unmittelbare Aufsammlung solcher Objecte möglich machte. Ich habe in meinem Reiseberichte über St. Paul eine daselbst ge- fundene Schnecke erwähnt, die ich gleich damals als neu bezeichnete, welches zugleich das grösste der daselbst aufgefundenen Schalthiere ist. Ich hatte in dem erwähnten Berichte schon hervorgehoben, dass mit sehr geringen Ausnahmen alle diese Thiere dort zu den winzigsten gehören, so dass bei der Armuth der Fauna und Flora überhaupt daselbst, sich unwillkürlich der Eindruck einer wahren Kindheit dieses Eilandes aufdrängt, wo diese erwähnte 3—4” hohe Schnecke gleichsam als Riese unter jenen Pygmäen erscheint. Sie gehört in die Familie Tritoniidae, wo sie unter Bursa Blt. in die Untergattung Apollon Mtf. verwiesen werden muss, und ich gebe im Nachfolgenden die Beschreibung derselben: 894 G.v. Frauenfeld: Bursa (Apollon) proditor v. Frfld. B. testa elongato-ovata, oblique compressa, castanea; varieibus modice elevatis, anfractibus septem rotundatis, creberrime spiraliter line- atis, epidermide fusca tomentosa obduetis, superioribus bi- ad quadri- seriatim nodosis, fere reticulatis, nodis anfractum ultimorum vix conspicuis. Apertura elongato-rotunda alba, fauce coerulescente, labro dentibus ge- minatis instructa. Altitudo 76—100mm. Latitudo 42 — 55mm. Schale keglich, etwas flach-gepresst, mit nicht sehr starken Randwül- sten, die sich nach oben auf den Windungen so weit vorsetzen, dass die oberste senkrecht auf die Mitte der Schalenöffnung fällt, wie bei Apollon candi- sata. 7 nicht eingeschnürte, wenig gewölbte Windungen, von denen die oberste 4, die vorletzte nur mehr 2 feine Knotenreihen zeigt, und die sich auf der letzten fast ganz verlieren, auf den obersten aber fast gitterartig zusammenhängend erscheinen. Die ganze übrige Schale trägt zwischen diesen Knotenreihen feine Spirallinien. Mündung länglich rund, der sehr kurze Kanal an der Spindel unten, so wie am obern Winkel gleichweit tief, der letztere durch die in der Nähe des obern Mundwin- kels auf der Spindelwand befindliche starke, gefurchte Wulst gebildet. Der auf die Spindelbreite zurückgeschlagene linke Mundsaum mit nach innen in die Mündung verlaufenden gerunzelten Querfalten. Der verdickte Aussensaum mit queren, oft blos knotigen Doppelleisten. Thier bräunlich, schwarzgefleckt. Die meisten Exemplare sind stark abgerieben; die wohlerhalteneren mit einer hellbraunen sammtigen Epidermis bedeckt, unter derselbeu zeigt die Schale eine hell-, auf den Knotenreihen aber dunkler kastanien- braune Farbe. Der Saum der Mündung ist weiss, der äusserste Rand schwarzbräunlich ; die Mündung in der Tiefe bläulich. Am Spindelkanal ist die Farbe manchmal bräunlich. Am nächsten verwandt mit Apollon Argus L. Vom Cap. . Ein zweites nicht minder interessantes Schalthier von St. Paul ge- hört zu den Brachiopoden, gleichfalls schon von mir in jenem Berichte erwähnt. Ich hielt dasselbe anfangs für neu, eine genauere Untersuchung ergab jedoch, dass es die schon Lamark bekannte Kraussina pisum Valene. sei. Hr. Prof. Suess, dem ich diese seltene Muschel, deren Gattung bisher in den hiesigen Museen nicht vertreten war, mittheilte, war so freundlich, mir folgende Nachweise über dieselbe zu geben: „Diese Art wurde zuerst von Valenciennes mn Lamark’s Anim. s. vert. t. VI. pg. 245 als Terebratula pisum von Isle de France be- schrieben, wo sie auch später von Sganzin sehr selten und in grosser Tiefe in der Baie du Tombeau angetroffen wurde. (Mem. soc. du Mus. Zoologische Miscellen. 895 d’hist. nat. de] Strasbourg 1840 pg. 12.) Kraus brachte sie von Port Natal; Forbes kannte sie von Madagaskar. Sowerby führte sie von Sidney an, welch’ letztere Angabe jedoch nicht als erwiesen gelten kann. Mehrere andere Autoren nennen sie am Cap. Durch das Auffinden der Kraussina pisum in St. Paul, wo sie nicht selten zu sein scheint, ergänzt sich der Verbreitungsbezirk dieser Art auf eine mit den bereits vorlie- genden Angaben sehr gut harmonirende Weise. Sie wurde im Jahre 185% zuerst durch Davidson von Terebratula entfernt und zu Kraussina gestellt. Diese Sippe lebt übrigens nur in den Meeren zwischen dem Cap, Neuseeland und Japan und ist noch nie im fossilen Zustande aufgefunden worden —“. Ich kann noch hinzufügen, dass ich sie im Kraterbecken von St. Paul an Steinen meist auf der Unterseite gesellig angeheftet fand, wo sie zur Ebbezeit kaum spanntief mit Wasser bedeckt war. 2. Einige neue Pflanzenmilben. Von den manmnigfaltigen Pflanzenmilben, die ich heuer auffand, will ich die nachfolgenden Arten beschreiben, die durch eine eigenthümliche Deformation ihrer Nährpflanze besonders auffallen. Ich will jedoch vor der Beschreibung derselben auf einen in den Sitzungsberichten des na- turh. Ver. d. pr. Rheinlande 21. Jahrg. 1864 pg. 41 mitgetheilten sehr interessanten Vortrag des Hrn. Apothekers Flach aufmerksam machen, da mir einige Voraussetzungen dieses sorgfältigen Beobachters irrig erscheinen. Derselbe gibt allgemeine Umrisse seiner Beobachtungen über Pflanzen- milben, von denen er, wie es scheint, hauptsächlich die Hartmilben in Untersuchung zog. Er bemerkt, dass sie, mit Ausnahme von Tetranychus, denen nur allein der Name Pflanzenmilben im strengeren Sinne zukomme, sämmtlich von thierischer Nahrung leben ; führt jedoch weiter noch an, dass er die Gattung Phytoptus nicht habe auffinden können und sie für zweifelhaft halte; zugleich spricht er die Ueberzeugung aus, dass die nunmehr schon von allen Botanikern ausgewiesenen Phylleriaceen nicht von den Milben verursacht werden, und dass er durch Milben verursachte Pfilanzenauswüchse niemals beobachtet habe). Ohne mich in der allerdings noch nicht endgültig abgeschlossenen Frage über die Entstehungsursache von Erineum, Phyllerium ete,?) nach 1) Leider sind die ausgezeichneten Arbeiten Steenstrup’s in Kopenhagen über diese Pflanzen- milben, die ich schon im Jahre 1863 bei demselben sah, noch immer nicht erschienen. 2) Siehe Zusatz. Bd. IV. Abhandl. 114 596 G.v.Frauenfeld: irgend einer Seite auszusprechen, und indem ich in Betreff der thierischen Nahrung jener erranten Gattungen und Arten Hrn. Flach vollkommen beistimme, muss ieh mich hinsichtlich Phytoptus entschieden für deren Pflanzennahrung aussprechen, namentlich aber der letzten obigen Behaup- tung entgegentreten, wobei aber vorher über den Ausdruck Pflanzenaus- wuchs eine bestimmte Grundlage festzustellen ist. Wenn Hr. Flach hierbei die festen abnormen Pflanzengebilde im Auge hat, welche bei Cynipiden,, Cecidomyen als Entwicklungstätte der Nachkommen derselben dienen, so finden sich solche allerdings nicht unter den Verbildungen, welche den Milben als Vermehrungsstätte dienen; alle jene Pusteln, Zäpfchen, Blatteinrollungen, Knospenanschwellungen und Auftreibungen von Pflanzentheilen bis zu den einzelnen Pflanzen- zellen aber, die eine vom regelrechten Wachsthum abweichende Er- scheinung zeigen, hierher gezogen, ist es eine höchst namhafte, ja die grösste Zahl derselben, die von solchen Milben verursacht werden, die Jetzt unter Phytoptus gezählt, in ihrem ausserordentlichen Reichthum von Arten kaum geahnt sind. Ja selbst manche solehe Missbildungen, in denen man Ceeidomyenlarven findet, deren Anwesenheit man die Verkrüppelung zuschreibt, dürften noch Milben zum Urheber haben, und die Dipteren- larven nur als Inquilinen, als welche ich sie schon mehrfach kenne, be- herbergen. Ich gestehe wohl selbst, dass ich von vielen solchen Gebilden, die ich der Analogie noch von Milben verursacht, anzunehmen genöthigt bin, die Thiere bisher nicht aufzufinden oder sicherzustellen vermochte, allein es ist eine eben so reichliche Zahl, über welche nach der aufmerksamsten Beobachtung kein Zweifel verbleiben kann, dass die Missbildung durch sie entstehe, und dass gegen Flach’s Behauptung viele jener gesellig le- benden, gerade in der heissesten Jahreszeit am zahlreichsten, und unum- gänglich auf Pflanzennahrung angewiesen sind. Die folgenden Arten gehören hierher. Phytoptus carpini v. Fr£. Auf den Blättern von Carpinus betulus L., in der Hinterbrühl Ende Juli und August häufig gefunden, und durch die starke Verkrümmung der befallenen Blätter, oft 20—30 derselben nahe bei einander auf einem Aestehen sammt seinen Verzweigungen, sehr auffällig. Die etwas wechselständigen randläufigen Nebenrippen der Blätter der Hainbuche sind nebst dem nächsten Theil der Blattfläche, der sich in der Breite von fast 4mm. taschenartig zusammenlegt, gegen die übrige Blattfläche so ausgedehnt, dass sie auf der Unterseite des Blattes eine stark erhobene wellenförmige Kante bilden, die wenn alle Rippen derart verkrümmt sind, verursachen, dass das Blatt sich beiderseits der Länge nach aufwärts einrollt, und so manchmal recht zierlich gefältelt erscheint. Zoologische Miscellen. 897 Mit der Lupe näher untersucht, sieht man an dieser welligen Kante kleine blasige Auftreibungen. In dem eng zusammenschliessenden Spalte dieser verbildeten Rippen lebt nicht sehr zahlreich der nur bei sehr starker Ver- grösserung unter dem Mikroskop sichtbare rothbraune Afüssige Phytoptus von lang gestreckt birnförmiger Gestalt. Phytoptus granulatus v. Frf. Fand ich gleichfalls in der Brühl an Rosa spinosissima L., wo fast alle Fiederblättchen dieser niederen Rosenstauden davon ergriffen, sehr auffällig erschienen. Auf der Unterfläche der Blätter findet sich längs der Mittelrippe beiderseits eine Wulst, deren Ränder auf der Oberseite zusammenschliessend, eine längliche Höhlung bilden, welche die Blattmilbe zu gleicher Zeit wie die ersteren, in grosser Anzahl gesellig bewohnt. Sie ist mit der Lupe sehr leicht zu sehen, da sie 0,16mm. Jang, 0,032 mm. breit, fast walzlich, nach rückwärts nicht so sehr verengert, weiss ist. Sie weicht von den übrigen Phytoptus-Arten , von denen sie vielleicht generisch zu trennen ist, durch eine eigenthümliche chagrinartige Körnelung des Kör- pers ab, während die übrigen von mir untersuchten dichte feine Quer- riefen haben. Phytoptus campestricola v. Frf. Auf den Blättern der gemeinen Ulme finden sich schon Mitte Juli kleine Wärzehen, die auf beiden Seiten des Blattes wie die Köpfchen der feinsten Insektennadeln, 0,5 mm. gross, sich erheben, 10 bis 20 auf einem Blatte meist einzeln, manchmal 2 nahe zusammenstossend, fast immer auf der parenehymatösen Blattflächte, nur sehr selten auf einer Blattrippe. Sie sind sehr derb und fest, oben wie unten mit ziemlich langen Härchen nicht sehr dicht bekleidet, und scheinen ganz geschlossen; erst nach dem Trockenwerden der Blätter klafft auf deren Gipfel an der Unterseite eine Oeffnung, durch weiche der, die Galle bewohnende Phuv- toptus sofort auswandert. Man muss daher die Blätter allsogleich nach dem Pflücken untersuchen, wenn man die Milbe, die zu 40—50 Stück in einer Pustel wohnt, auffinden will. Das Thier ist braun, walzlich mit ver- dicktem Vordertheil, quer gerieft, vorne oben gegen den Rücken mit 2 einzelnen langen, an den Seiten mehr gegen den Bauch zu, an jeder Seite mit 3 solchen schwarzen Borsten besetzt. Am Hinterende stehen 2 sehr lange Borsten, die haardünn enden, fast so lange wie der ganze Leib sind, dazwischen stehen 2 sehr kurze steife Börstchen. Beim Kriechen streckt dasselbe einen stumpfen, seicht ausgeschnittenen nachschieberarti- gen Fortsatz ziemlich weit über das Körperende hinaus. Die glashellen Füsse sind sehr lang, mit starken Borsten besetzt, mit besonders lang gestieltem Eudglied. 898 G.v. Frauenfeld: Phytoptus evonymi v. Frf. An den Blättern von Evonymus europaeus L. fand ich Anfangs Sep- tember in der Brühl die Ränder derselben in mehr oder minderer Aus- dehnung, so wie an verschiedenen Stellen des ganzen Umfanges gegen die Oberfläche manchmal ziemlich weit einwärts zusammengerollt, so dass diese Einrollung 4—5 Windungen enthält. Die Blattsubstanz ist daselbst bleichsüchtig,, runzlich grumös,, etwas knorpelig, dabei aber doch so brüchig zart, dass es nur äusserst schwer gelingt, diese Windungen, in deren Inneren die Blattmilbe in ziemlicher Menge lebt, aufzurollen, indem sie bei diesem Versuche stets abreisst. Die Einrollung scheint ziemlich rasch stattzufinden, indem ich 2 gegenständige Blätter fand, deren Rän- der sich berührend, so fest in einandergerollt waren, dass sie nur gewalt- sam durch Zerreissung zu trennen möglich gewesen wäre. Das Thier ist schön hochroth, kurz walzlich, vorne verdickt, kaum quer gerunzelt. Die Seitenborsten sind ausserordentlich fein, so wie die beiden ganz kurzen Borsten aın Hinterende. Der Endballen an den glas- hellen Füssen nur sehr kurz gestielt. Ich habe mehrmals beim Ausbreiten dieser Einrollung fast 41/,mm. grosse röthliche, den Cecidomyenlarven ähnliche Larven gefunden, die ich jedoch noch nicht gezogen habe. Dieselben dürften gleich denen unter Aphiden und in deren Verkrümmungen lebenden Ceeidomyen nur von der in dieser Missbildung vermehrten, und vielleicht eigenthümlich veränderten Pflanzenuahrung als Inquilinen leben. Zusatz. Herr Freiherr von Hohenbühel, der mir seine reiche Sammlung von Phylleriaceen für mein Metamorfosenherbar so freundlich überlassen, hat bei einer Besprechung dieses Gegenstandes mich aufmerksam ge- macht, dass nach einer in der Hedwigia befiadlichen Notiz Herr Dr. Landois in der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie vom Jahre 1864, pag. 353 das Erineum vitis De. als von einer Milbe verursacht be- sehreibt, die er Phytoptus vitis nennt. Eine bezügliche Stelle jenes Aufsatzes: — „Diese kleinen zelligen Auswüchse wurden früher schon mehrfach beobachtet, aber dann immer für Pilzbildungen gehalten. Als solche wurden sie dann auch in den Pilzfloren beschrieben, und mit. den Namen Erineum, Cronartium, Phyllerium, Septotrichum, Dematium etc. bezeichnet“ — lässt jedoch fast voraussetzen , er glaube, es sei der thierische Einfluss auf diese Gebilde früher noch nirgends angeregt wor- den, während doch schon A. L. A. F&e in einer Brochüre: Memoire sur le Groupe Pbylleriees, Paris 1834, welche ich gleichfalls der Güte des Hrn. Freih. v. Hohenbührel verdanke, nicht nur eine grosse Zahl sol- Zoologische Miscellen. 899 cher Pflanzengebilde als von Milben verursacht aufzählt, sondern meh- rere derselben, wenn auch roh, doch immer kemntlich abbildet, und ausdrücklich diese, lange schon durch Unger und andere als krankhafte Wucherungen des Zellgewebes erkannte, und seitdem auch nicht mehr als selbstständige Organismen des Pflanzenreichs aufgeführte Erscheinun- gen unmittelbar durch den Einfluss dieser Thiere entstanden bezeichnet. Der von Hr. Landois ausgesprochenen Behauptung, das Erineum der Schwarzerle werde von derselben Milbenart erzeugt, kann ich zwar nicht entgegentreten, doch möchte ich fast daran zweifeln. Die Phyto- phagen sind in ihrer Nahrung weit abhängiger,, als die von thierischen Substanzen lebenden, und mir ist kein einziges Insekt bekannt, das diese in jeder Beziehung so weit getrennten Pflanzen als gemeinschaftliche stell- vertretende Nahrung benützte. Eine andere Frage ist noch, ob wir es hier, wie Seheuten (Wieg- manns Archiv 1857) annimmt, wirklich nur mit unausgebildeten Thieren, mit Larvenzuständen echter 8füssiger Milben zu thun haben. So vieles hiefür auch spricht, so fehlt doch bisher noch jeder faktische Nachweis, und mehren sich in neuester Zeit so viele Daten für deren Selbststän- digkeit, vielleicht auch nur einer Art Ammenzeugung, dass wir vor der Hand wohl besser thun, sie scharf getrennt zu halten, und gleichwie es bei Zwischenformen niederer Thiere zugegeben ward, sie mit besonderen Namen zu versehen. Unbestreitbare Thatsache ist, dass die verschiedenen Arten ver- schiedene Missbildungen auf Pflanzen erzeugen, die in ihrer Erscheinung stets so gleichförmig bleiben, dass der Bewohner, wie bei Gallwespen und Gallmücken immer unzweifelhaft aus der Form seiner Missbildung er- kannt und bestimmt werden kann; und diese Erzeuger treten auch vor- züglich mit dem ersten Erwachen der Pflanzenwelt bis zu dessen höchster Entfaltung am zahlreichsten auf, während die Tetranychus-Arten, die Hr. Landois hauptsächlich als Pflanzenmilben im Auge hatte, in der Regel ihre grösste Vermehrung im Herbste haben. Von diesen kenne ich auch keine einzige Verbildung an Pflanzen, und ihre Anwesenheit und stets auf der Unterseite der Blätter stattfindender Angriff auf die Pflanzen- substanz gibt sich nur durch eine fleckenweise Missfärbung auf der Oberseite derselben zu erkennen , die gleichfalls nach den verschiedenen Pflanzen- arten sich verschieden zeigt, doch auf jeder dieser stets gleichmässig sich wiederholt. 900 G.v.Frauenfeld: cf Ueber einen eigenthümlichen Parasiten bei Cicaden. (Vorgelegt in der Versammlung ung. Naturforscher in Pressburg 1865.) Ich habe bei der Versammlung der ung. Naturforscher in Pest im Jahre 1863 eines merkwürdigen Parasiten erwähnt, den ich in Christiania auf einer Cicade gefunden. Das Insekt, damals irrthümlich als Bytho- scopus bezeichnet, ist nach Fieber’s gefälliger Bestimmung Typhlocyba ulmi Feb. Der Schmarotzer findet sich nur auf der ausgewachsenen Cicade, nie aut deren Larven, und hängt am ersten Hinterleibssegment als freier, länglicher, blasser Sack, fast so lang als der Hinterleib selbst, an diesen, so dass der Deck- und Unterflügel weit abstehen. Wenn schon Insektenschmarotzer an vollkommenen Insekten eine grosse Seltenheit sind, so war mir eine derartig eingesackte aussen an ihrem Wirthe frei an- hängende Larve bisher noch nicht vorgekommen, und ich hielt sie um so mehr für neu, als ich wohl glauben musste, dass eine so aussergewöhn- liche auffallende Erscheinung, wenn sie irgendwo bemerkt worden, nicht als blosse Notiz der Vergessenheit überantwortet sei. Die emsige Nachforschung in der Literatur, wobei mich meine beiden Freunde Brauer und Rogenhofer gefälligst unterstützten, ergab je- doch, dass diese Art Parasitismus wirklich früher schon, uud zwar so weit bisher aufzufinden war, zweimal erwähnt ist, und zwar erstens von Boheman in: Öfversigt af k. Vetenskaps Ak. Förh. von 1350, pag. 212, wo er sagt: Under Augusti mänad päträffade jag, i Carlbergs — parken en der temligen allmänt förekommande utmarkt vacker för Sveriges fauna ny art af slägtet Typhlocyba, som jag benämmt 7, bifaseiata. Pä de flesta individer som fängades, anmärktes en liten oval bläsa, fästad emellan thorax och abdomen och sträkande sig längs ena sidan af bakkroppen, samt säledes dä djuret betraktas frän öfra sidan, dold under vingama. Vid hemkomsten granskades dessa smä, nägot öfver en millimeter länga utväxter, hvilka jag förmodade vara nägon art, tillhörande Acaridernas grupp. Sysselsatt med dessa undersökningar säg jag den lilla bläsan öppnas i spetsen och derutur utkrypa en hvit, fotlös, gleshärig med bruna käkar försedd Larv, hvilken nedföll p& lädans botten. Inom en liten stund visade sig flera larver sakta kringekrypande , alla framkomna utur likartade bläsor. De smä larverna inlades i en liten glasburk, till hälften fylld med jord, under förmodan att de skulle nedkrypa deruti och förvandla sig till puppor, men alla mina bemödanden i detta hänseende misslyckades. Larverna sägos nemligen smäningom hopkrympa och slutligen dö. Nya insamlingar gjordes af Typhlocyber försedda med bläslika utväxter, ur hvilka larver utkommo, men försöket, att fä dem att förvandlas sill puppor lyckades lika litet. Slutligen tog jag nägra blad af hassel, pä hyilken buskart Zoologische Miscellen. 901 den lilla Typhlocyban företrädesvis uppehäller sig, inlade dessa, med undra sidan vänd uppät, i en läda, hyaruti ett större antal Typhlocyber försedda med bläsor insläpptes. Allt efter som dessa dogo utkröpo parasit- larverna och ibland den stora mängd, som sälunda framkom, hade jag sent omsider fägnaden att se fyra, i likhet med vissa fjarillarver, omspinna sig med en hvit, oval, fast hylsa eller coccon, och pä dessa hvilla nu mitt hopp, att kunna fä utredt hvilket djur detär, som pä ett sä ovanligt och hittills ej obseryeradt sätt tillbringar sina första lefnads perioder, Larven , som blifvit beskrifven och aftecknad af Prf, C. J. Sundevall, tillhör efter all sannolikhet nägon liten art af Pteromalini eller Codrini. Enligt min öfvertygelse lägger parasit - djuret sitt ägg i den söm, som finnes emelan thorax och abdoman. Den utkläckla larven intränger här under Typhlocybans yttre bekläduad, och den honom omgifvande bläsan bildas säkerligen genom en utvidgning af Typhlocybans hud. Larverna intränga med nära halfva kroppen i thorax och hemter der sin föda utan att likväl skada Typhlocybans ömtäligare delar, sa att detta lilla djur muntert kringflygar, utan att synas särdeles besväradt af den snyltgäst det sälunda för med sig. Den enda skillnad, som visar sig emellan individer besyärade af para- siter och desomsakna sädana, bestär deruti, att abdomenhos de fürra ärovan- ligt tunn och liten. Likartade parasiter fürekomma äfven allmänt hos en annan art af slägtet Typhlocyba eller 7. Rosae L. Skulle det lyckas mig att bringa den lilla parasiten till utveckling, skall jag ett annat är när- ware redogöra för detta ämne och dä meddela, sä väl fullständig bes- krifning och teckning af larven och pupphylsan , som af sjelva parasit- djuret. Jag har likväl ansett lämpligt att mu, om ork of ullständigt, meddela en jakttagelse, som mig veterligen aldrig förr blifvit gjord, eller att vissa insekter under larvtillständet lefva i bläsor, bildade af andra arters yttre hud. Diese Mittheilung wird in den Wiegmann’schen Jahresberichten 48. Jahrg. II. pag. 114 von Schaum für einen so auffallenden Gegen- stand etwas gar kurz mit den Worten abgefertigt: ? Typhlocyba bifasciata und rosae werden oft von einem klei- nen Pteromalinen heimgesucht, der seine Eier in die Verbindungsstelle von Thorax und Abdomen abzusetzen pflegt.“ Die zweite Mittheilung in dem Annales de la soc. de Lyon 1857 ist von M. E. Perris in dessen Nouv. excursions dans les grandes Landes, wo es pag. 172 bei der Beschreibung von Athysanus maritimus n. sp. heisst: „Nous remarquämes sur quelques individus un corps spherique brun, dont la partie anterieure etait engagce dans l’interseetion de deux seg- ments abdominaux, comme on le voit pour les Rhipipteres parasites des Hymenopteres. C’etait pour nous l’indice d’un parasitisme interessant, et pour €Eelairer la question, j’emprisonnai trois Athysanus ainsi attaques 902 @. v. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. dans autant des petits tubes. Quatre jours apres je montrai & mon ami Dufour une petite larve qui filait de la soie au fond du tube et s’enve- loppait d’un cocon. Nous en fümes surpris l’un et l’autre, parceque nous nous attendions a un Rhipiptere quelconque, et nous n’en fümes que plus intrigu6s. L’hemiptere etait mort; le corps globuleux qu’il portait &tait fendu et ouvert comme une coquille bivalve, et dans son interieur &tait un autre fourreau membraneux, de meme couleur, ellipsoidal et dechire a l’un des bouts. La larve continua & filer pandant pres de deux jours; elle fit, sans en souffrir le voyage de Biscasrosse a Mont-de-Marsan, et peu de temps apres mon retour elle me donna le Gonatopus pedestris Dalm. que J’ai mentionne plus haut. Cet Hemiptere!) est-il le vrai parasite de l’Athysanus ou bien para- site de son parasite? Je pencherais pour cette derniere hypothese, & cause de deux enveloppes tres distinetes, que presente le globule noir. Les deux autres Athysanus enfermes dans des tubes sont mort sans rien donner.“ Es kann nicht entgehen, dass hier ein und dieselbe Art Parasitismus zu Grunde liegt, der zwar bisher nur in einer Insektenfamilie, aber an verschiedenen Arten und in weit entlegenen Orten aufgefunden ist. Wie so vielfach bei Schmarotzern bekannt, dürften diese, vielleicht für jedes dieser Wohnthiere eigenthümlich, verschiedenen Arten angehören, was durch die etwas abweichenden Beschreibungen sehr bestärkt wird. Was die von Perris hingeworfene Frage, ob das Thier nicht ein Schmaroz- Schmarotzer sei, betrifft, so ist dieselbe, obwohl ich für meinen Theil nicht dieser Ansicht bin, doch jedenfalls beachtenswerth. Immerhin verdient die Entwicklungsgeschichte dieser aussergewöhn- lichen Schmarotzerweise die grösste Aufmerksamkeit, wozu ich die Hrn. Entomologen , die sich mit der Zucht und Metamorfosengeschichte be- schäftigen „ besonders auffordere, indem ich zugleich bemerke, dass ich die Beschreibung der Larve und die genaueren Details gelegentlich ge- ben werde. Ich gebe diese Mittheilung hiermit zugleich in unsere Schriften, da durch neuerliches Auffinden dieser Parasit auch für unsere Fauna ge- wonnen ist. Ich fand nämlich kürzlich im Prater auf der Unterseite eines Blattes von Perietaria unter Ulmen eine todte T'yphlocyba, an deren Leib aussen anhängend , gleichwie bei den in Christiania aufgefundenen, sich der leider schon leere Sack dieses Parasiten fand. Aeussere Erscheinung, so wie Anheftungsweise im ersten Hinterleibsringe der Cicade deuten ganz auf den gleichen Schmarotzer. 4) Ist wolıl Schreibfehler für Hymenoptere. v. Frauenfeld. —iu IS Vierter Bericht über die auf der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Neuropteren. Von Friedrich Brauer. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. Oktober 1865. Megaloptera. Hemerobidae. Chrysopa V-rubrum: pallide viridis, linea longitudinali dorsali .ci- trina; antennarum articulo basali intus incrassato, supra dilute rufo-fasciato; vertice macula formam litterae Y imitante signato. Clypeo flavo-viridi, medio rubro, palpis flavidis; prothoracis angulis antieis rubris, mesonoto vittis duabus longitudinalibus eitrinis; alis longis, angustis, albido-hya- linis, venis pallide viridi-flavis; venulis gradatis seriei 1. 7, secundae 8; vena transversa prima discoidali supra cellulam cıbitalem sita; pedibus flavis, pallidis, femoribus postieis einereo-fuscis, tarsis pallide fuseis, un- guiculis uncatis. Long. corp. 12mm., Jong. al. sup. 17mm. Patria Tahiti. Ch. Naesouympha: pallide albo-viridis; antennarum articulo basali subeylindrico, apice infra aurantiaco, supra flavo-fusco-punctato, articulo seeundo globoso, pallido, fusco-annulato; palpis pallidis, articulo tertio dilute annulato; lineis callosis frontalibus, celypeo labioque totis, vertice margine antico aurantiacis. Pronoto fusco-marginato, medio flavo-viride; mesonoto medio flavo, ad alarum basin infuscato; pedibus pallidis, tarsis brevibus, unguieulis simplieibus; alis longis, angustis, area costali basi angustissima; ramo divisorio cum vena transversa discoidali prima con- fiuente. Venis viridibus, venulis gradatis seriei primae nigris. Long. corp. 6—7, long. alae sup. 41, antennar. 9— 10mm. Patria: die nicobarische Insel Karnicobar. Bd. XIV. Abhandl. 115 904 Fr. Brauer: Ch. atala: viridi alba, antennarum articulo basali extus linea fusca; linea transversa fusca in genis, palpis pallidis; thorace supra albo, pro- noto lineis duabus longitudinalibus flavo-fuscis; tibiis submoniliformibus; unguiculis uncatis; alis latis longe albo-fimbriatis, area costali alae supe- rioris latissima; vena transversa prima discoidali supra cellulam eubitalem sita; venis albidis, venulis gradatis totis, costalibus sectoralibusque alae superioris medio fusco-nigris, apice albis. Venulis gradatis seriei primae 4, secundae 6. Long. corp. 7, alae sup. 10, antenn. 9— 10mm. Patria: Brasilien Rio. Myrmeleontidae. Gattung Formicaleo m. Lippentaster kurz, Sporne der Vorderschienen leicht gekrümmt (nicht hakig), so lang oder fast so lang als die 4 ersten Tarsenglieder. Hinterleib des J' sehr lang. Die 5. Längsader geht schief zum Hinterrand. Type: M. tetragrammieus Fabr. (Hagen Stett. Zeit. Ent. 1860. p. 366.) F. longicornis: cinereus; capite supra nigro, vertice punctis testaceis faseiato; antennis nigris, flavo-annulatis, clava flavis; inter an- tennas puncto nigro flavo cincto; facie infra flavida; thorace supra einereo, albido trilineato; abdomine supra piceo, segmento 3., 5., 6. et 7. basi macula flava, apice nigris et nigro-pilosis; alis angustis, acutis, hyalinis, venis albis, nigro-punctatis et striatis; venis transversis apicalibus fu- matis. Stigmate albo, interne fusco; pedibus flavis, tibiis nigro annulatis, tarsorum articulis apice nigris. Long. corp. 26, alae sup. 24, autenn. 6 — 7mm. Gattung Myrmeleon s. str. Hagen. Stett. Zeit. 1860. p. 267. (Iype: M. formicalyn«.) M. nicobaricus: piceus, clypeo infra, labro, genis maeulisque duabus in vertice flavis; temporibus flavis, macula nigra signatis. Antennis nigris, apice rufis, articulis basalibus infra flavo-eingulatis, primo supra flavo-fusco; prothorace supra vittis duabus flavis, meso- et metathorace lineis duabus interruptis flavis, lateribus sulfureis, linea longitudinali nigro-fusca unistriatis. Abdomine fusco, infra flavido, postice obscuriori. Alis hyalinis immaculatis, pterostigmate magno, albo; costa, venis costali- bus et venulis post ceubitum nigro-fuseis, subcosta, radio cubitoque albo- punctatis; :venis transversis discoidalibus fere totis albis. Long. corp. 30, alae sup. 34, antennar. 7mm. Patria: die nicobarische Insel Sambelong. Auf der Fregatte Novara: gesammelte Neuropteren. 905 Odonata, Libellulina. Libellula L. Hagen. Albicauda: Testacea vel ceinereo-olivacea, nigrostriata; fronte coeruleo-alba, vel testacea, ad antennarum basin linea transversa nigra; labio pallide coeruleo-albo vel flavido, medio puncto ob- scuriori, labro infuscato, palpis margine interno fuscis; prothorace nigro, flavo-maculato, margine postico flavo, erecto, subbilobo; thorace antice sor- dide flavido-cinereo vel olivacco, lineis duabus humeralibus nigro-fuscis, lateribus albidis vel flavidis, lineis duabus obliquis fuscis. Abdomine ensi- forme, basi fortiter inflato, compresso, gibboso, medio depresso, postice compresso; flavido-olivaceo, nudo vel coeruleo-pulverulento (J ® adult.), lineis duabus longitudinalibus sinuatis interruptis nigro-fuseis, postice obscuriori vel toto nigro; segmento decimo appendieibusque albis. Lamina ventrali octava feminae (valvula vaginalis) margine postico late sinuato? Alis hyalinis, area discoidali triseriatim reticulata, sectore trianguli primo sinuato; sectore nodali fortiter undulato. Membranula nigra, pterostigmate nigro-fusco; nervis antecubitalıbus 43—15. Long. corp. J 50, Q 53mm. Long. alae sup. g’ 39, © 4omm.; long. abdominis g' 34, 2 38m; longit. segmenti quarti J’ 5, @ 6mm.; Jatitud. segmenti quarti J 3, Q 3mm. Libellulae albistylae sfekiliti Patria: China Shaughai. Cordulina. > Macromia Ramb. eleyans: nigra, flavo-maculata; fronte aenea, bitubereulata, lateribus flavis, clypeo flavo, infra fascia transversa nigra; labroe palpisque flavis, late nigro marginatis; occipite nigro, vertice viridi- aeneo, bifido. Thorace viridi-aeneo, striis duabus humeralibus fasciisque late- ralibus obliquis flavis; abdomine nigro, flavo fasciato et maculato; alis fusco- hyalinis, apice obscurioribus, pterostigmate parvo, nigro; venis nigris, eosta flavo-lineata; area discoidali biseriatim 'reticulata. Appendicibus analibus superioribus maris nigris, parum curvatis, basi latis, apice subito angustatis, margine externo angulato, interno integro, vix tuberculato, concavo, Appendice inferiori superioribus aequali, triangulari, apice bifida. Appendieibus analibus feminae reectis, brevissimis, segmento ultimo maris supra tuberculato. Neryis antecubitalibus 15—16, postcubital. 8-9; Long. eorp. g 75, ,.Q 81 mm. „ . alae sup. „ 51, 54 „ abdom. 52, 3 JE pterostigm. 3%, EL Batzin: China, Shanghai. Von Hagen als Epophthalmia eleyans ‚früher versendet, doch meines Wissens nicht beschrieben. 115 ® 906 Fr. Brauer: Aeschnina. Aeschna. Macromia 3. Viridis, fronte coeruleo-viride, supra viride, macula lata nigra, formam litterae „TI“ imitante signata; thorace viride, pedibus nigris, basi rufis; abdomine fusco-nigro, segmento 3., &., 5., 6., 7. et 8. linea dorsali flavida, segmento 3., 4. et 5. medio maculis trans- versis triangularibus parvis flavidis, apice macula triangulari flavida vel viride; ultimo supra inerme; lateribus segmentorum flavo-viridibus. Ap- pendieibus analibus superioribus maris fuscis, angustis, cultriformibus, basi angustis, supra tuberculatis, margine externo rectis, interno parum dila- tatis, apice rotundatis, margine interno postice parum elevato, crista longitudinali acuta; appendice inferiori triangulari, fusca, superioribus ter breviori. Alis pallide fusco-viridibus, hyalinis, pterostigmate fusco, elongato; anticorum area antecubitale longissima. Long. corp. 67, alae sup. 43mm. Patria: Brasilien. A. excisa: g viridis; fronte coeruleo-alba, äntice lines angusta fusca, supra macula lata nigra, formam litterae „T“ imitante; thorace coeruleo-viride, stria media et laterali maculisgque duabus humeralibus fuscis; abdomine fusco vel rufo, linea angustissima dorsali, ad marginem an- ticum et posticum segmentorum dilatata, flava; segmento 3. usque ad 8. medio maculis transversis flavis. Appendicibus analibus superioribus maris basi angustis, post medium dilatatis et profunde excisis, suberosis, apice clavatis, triquetris. Alis hyalinis, basi flavidis, venis nigris, costa fusca, pterostigmate longitudinali fusco, membranula fusca; auriculis segmenti secundi quadridentatis. Long. corp. 80mm., alae sup. 48; 20 antecub., 11— 43 posteubital. Patria: Brasilien. A.cornigera 3 2. Fusca, viridi-maculata; fronte viride, supra macula nigra formam litterae „T“ imitante, antice lines transversa fusca signata; thorace maculis duabus humeralibus lateralibusque latis viridibus; pedibus nigris, basi rufis, femoribus antieis infra flavis; abdo- mine fusco, segmento 3., 4., 5. es 7. medio maculis triangularibus, postice maeulis rotundatis viridibus; segmento secundo postice macula triangulari fasciaque transversa lata coeruleis, medio valde transverse carinato; auri- eulis bidentatis. Appendicibus analibus superioribus maris subrectis, an- gustis, fuscis, margine interno post medium subsinpuatis, apice acutis, crista longitudinali apice dilatata, erecta, semilunari instructis. Alis viridi-fuseo- hyalinis, pterostigmate parvo, fusco; membranula nigra, antice alba. Ap- pendieibus analibus feminae longitudine segmenti septimi, angustis lan- ceolatis, apice rotundatis, simplicibus. Long. corp. 5gmm. g, 57— 63mm. ©, long. alae sup. 42mm. g, 40—43mm. Q©. Patria: Columbien. A. castor 3. Nigro-fusca, viridi-maculata; capite viridi-flavo, fronte supra macula lata nigra, formam litterae „T* imitante, subtriangulari; thorace Auf der Fregatte Novara gesammelte Neuropteren. 907 antice striis duabus humeralibus latis, rectis viridibus, lateribus antice stria lata, postice supra macula, infra linea obliqua, abbreviata viridibus. Tho- race infra rufo; pedibus nigris, basi rufis. Abdomine fusco-nigro, segmento primo supra basi rufo, margine postico gibboso, coeruleo; segmento 3., 4., 5. 6. et 7. medio punctis duobus, postice macula lata viridibus, octavo margine postico fascia angusta flavida; duobus ultimis fuscis. Appendieibus analibus superioribus longis, angustis, rectis, cultriformibus, basi angu- stissimis, infra tuberculatis, apice extus tuberculatis, intus rotundatis, medio crista longitudinali instructis, margine interno hirsutis; appendice inferiore triangulari, truncata, dimidio breviori. Pterostigmate longitudinali, fusco, membranula parya, cinerea, antice alba. Long. corp. 88, alae sup. 55mm. Patria: Brasilia. Der Aeschna heros ähnlich, doch die Schulterlinien oben nicht hakig und viel breiter etc. etc. A.tahitensis 3. Pallide castanea; fronte viridi-flava, supra margine antico nigro, vertice labroque flavidis; oceipite piceo, triangulum oceipitale flavo. Thorace antice pallide castaneo, lateribus flavidis, fascia obliqua eastanea, infra nigrocinctis; abdomine supra castaneo, segmento primo lateribus flavidis, secundo flavo, supra maculis duabus triangularibus castaneis, ceteris (3.—7.) supra medio et margine postico maculis parvis flavidis, lateribus antice macula magna interrupta flavida, postice casta- neis. Alis pallide flavo-hyalinis, basi flavescentibus, venis nigris, costa, subcosta medianaque testaceis. Pterostigmate aurantiaco. Membranula einerea. (Anhänge abgebrochen.) Long. corp. circa 60, alae sup. 42mm. Patria Tahiti. Novum Genus S/aurophlebia m. Die Subeosta durchkreuzt den Nodulus und endet ausserhalb des- selben gabelig in die Mediana und Costa; Sector subnodalis weit inner- halb des Pterostigma getheilt. Dreiecke wie bei Aeschna. Hinterrand der Hinterflügel am Grunde beim g' fast rechtwinklig, eckig. Membranula mittelmässig gross. Stirne schmal, stark vorspringend. Augennaht mässig lang, Hinterhauptsdreieck klein. 2. Hinterleibssegment mit Oehrchen. Hinterleib lang und dünn, Beine kurz, zart. Unterer Anhang einfach schmal, obere Anhänge blattartig, complicirt. St. magnifica: viridis, fronte supra macula nigra formam litterae „I“ imitante, thorace immaculato, viridi; abdomine fusco, segmento primo et secundo viridibus, tertio, quarto, quinto, sexto et septimo fusecis, lines angusta dorsali longitudinali et transversa, maculisque dilaceratis ante marginem posticum flavidis. Appendicibus analibus superioribus maris foliaceis, basi angustis, ante medium supra auritis, medio geniculatis, apice extus acutis, intus rotundatis, fuscis. Appendice inferiore simplice, angusta. Pedibus flavo-viridibus, femoribus tibiisque intus, tarsis totis 908 Fr. Brauer: Auf der Fregatte Novara gesammelte Neuropteren. nigris; pterostigmate parvo, flavo-fusco, nigro cineto. Long. corp. 90, alae sup. 60mm. Patria: Brasilia. Gynacantha. Ramb. Jdae. (2) Fusca, capite flavo-viride, fronte acuta, erecta, supra antice tubereulata, rugosa, macula diluta formam litterae „T“ imitante; vertice bituberculato, antennis rufis; oceipite flavo, supra nigro. Thorace concolore, pedibus rufis, infuscatis. Abdomine fusco, crasso; segmento secundo medio lineis duabus transversis flavis cristaque nigra, ceteris medio et apice maculis parvis flavidis, ultimis coneoloribus. Appen- dieibus superioribus angustis, segmento ultimo infra valide sexdentato. Alis fusc:s, venis nigris, fusco infumatis, costa flava; ad alarum basin stria lata reticulata fusca, ante apicem anticorum fascia transversa diluta fusca. Long. corp. 78., alae sup. 55mm. Patria: Borneo. (Von Ida Pfeiffer entdeckt.) Fam. Perlidae. Gripopterya Pict. reticulata Z. Fusco-cinerea, capite, meso- et metanoto cinereis, pronoto flavido-cinereo, nigro-marginato et medio lon- gitudinaliter sulcato; alis cinereo-hyalinis, areis nebulis trausversis pallide fuseis, postieis apice reticulatis; cellula discoidali pediforme. Long. corp. 7, alae antic. 16mm. Patria: Brasilia, Rio. Gr. tessellata ®. Picea, pronoto lato, medio callis quinque gra- nulato, callis posticis magnis. Alis hyalinis, venis transversis fusco-fuma- tis. Area costali posticarum apice libera; cellula discoidali postice haud dilatata. Long. corp. 5, alae antic. 9mm. Patria: Brasilia, Rio. Fam. Psocidae. Psocus Latr. Niyricornis: Viridi-testaceus; capite rubro, anten- nis nigris; duobus articulis basalibus testaceis, tarsis fuscis, alis hyalinis, venis pterostigmatibusque fuscis. Long. Unterlippe. 18% 5 = Vorderfuss des Männchens. » 9 ei » 2. Fuss des Männchens. a MU. 5 = Vorderfuss des Weibchens. SR ul 5 2 2. Fuss des Weibchens. 3 12 EN 4 7. Fusspaar. a 5 ” n Schwanzplättchen (Telson). esse a—— Ueber zwei neue Caprimulgiden aus Brasilien. Von August v. Pelzeln. Vorgelegt in der Sitzung vom 8. November 1865. Hydropsalis Ypanemae n. sp. (Natterer Nr. 1049). Hydropsalis H. forcipatae quoad formam et colores similis, sed minor et in mare remige secunda primam fere aequante, et rectricibus duabus mediis brunneo transverse fasciatis, secundam et tertiam longitudine superantibus differt, capite nucha et dorso nigro-brunneis ferrugineo macu- latis et faseiatis, stria utringue supra oculum alba brunneo fasciolata, parte basali plumarum dorsi medii et scapularium vel ultimarum marginibus con- coloribus sed fasciolis latioribus, nucha fascia lata ferruginea cincta, tectrieibus caudae superioribus nigrescentibus, ochraceo transverse striatis, teetrieibus alarum majoribus dorsi coloribus imbutis macula magna ferru- ginea versus finem pogonii externi, remigibus brunneis fasciis interruptis ferrugineis, passim albescentibus, earum prima versus basin pogonii externi ferrugineo — ultimis margine postico lato albido limbatis, teetrieibus alarum inferioribus nigrescentibus ochraceo faseiatis, lateribus capitis et pectore inferiore ferrugimeis nigro fasciolatis, gula pallide ferruginea, plumis pectoris superioribus apice albescentibus, illis gastraei reliqui ochraceis in ventre superiore et lateribus corporis nigrescente fasciatis, rectrieibus mediis duabus griseis brunneo-marmoratis et fasciis transversis uigro-brunneis ornatis, secunda et tertia concoloribus sed absque fasciis 986 A. v. Pelzeln: distinctis, quarta parte basali oblique brunnea, ceterum marmorata, remige utrinque extima brunnea, margine lato albo et fasciis irregularibus nonnullis albidis versus basin in pogonio interno, parte apicali griseo-albis brunneo- marmoratis. Longit. total. 19V,“, alae 7“ 10‘ rostri a naribus 31/,“ tars. 7“. Remigam secunda solummodo 4°, tertia 8, quarta 2% 2‘ brevior quam prima. Longit. reetric. intermed. 5* 5‘, secundae 4“ 9‘, tertiae 5" 4, quartae 7" 3 extimae 144," Das einzige von Natterer zu Ypanema im August 1821 gesammelte Exemplar, ein Männchen, stimmt mit Z. foreipata Nitzsch (= H.limbatus, Cassin) in der Färbung vollkommen überein, nur sind die erste, zweite und dritte der mittleren Schwanzfedern auf grauem Grunde braun marmorirt, und die innersten zeigen überdiess noch scharf begrenzte schwarzbraune Quer- binden. Der Vogel ist ferner bedeutend kleiner, die zweite Schwinge ist beinahe so lang als die erste!) und die folgenden sind gleichmässiger abgestuft; einer der wichtigsten Unterschiede liegt aber darin, dass die mittelsten Schwanzfedern die zweite und dritte jederseits an Länge übertreffen. Hydropsalis pallescens n. sp. (Natterer Nr. 4048). Hydropsalis H. torquatae (G mel.) = A. psalurae (Temm.) similis sed major et coloribus pallidioribus. Mas notaeo griseo fasciolis transversis brunneis in pileo et nucha angustissimis, in dorso latioribus, pileo maculis nigris longitudinalibus in vertiecis medio, linea alba a naribus ad oculos ducta, nucha fascia lata pallide ferruginea ceincta, alarum tectrieibus superioribus et scapularibus griseo et brunneo striatis et maculatis, macula magna albida subterminali et maculis magnis nigris in scapularibus, remigibus brunneis faseiis inter- ruptis pallide ferrugineis, prima basi pogonii externi ferrugineo, ultimis margine postico late albido limbatis, tectrieibus alarum inferioribus ochraceo et brunneo fasciatis, lateribus capitis dilute ferrugineis, plumarum apieibus late albidis, gastraeo ochraceo (gula excepta) fasciis transversis brunneis instructo, rectrieibus duabus intermediis griseis brunneo marmoratis et fasciis brunneis transversalibus irregularibus ornatis, secunda, tertia et 1) Ein ähnliches Schwingenyerhältuiss kommt bei den Weibchen nicht aber bei den Männchen ‚von H. foreipata vor. Ueber zwei neue Caprimulgiden. 987 quarta utringue basi nigro-brunnea, dein alba, versus apicem ’'grisea brunneo marmorata, extimis brunneis versus basin fasciis ochraceis insignitis, mar- gine lato pogonii interni apieibusque albis. Longit. tot. 18“, alae 7% 4, rostri a naribus 2%, ‚tars. 8; remix secunda longissima, primam 41” superans, tertia 3°", quarta 20'/,, quinta 2” 3%,‘ brevior; longit. reetrie. intermed. 6“ 8, secundae 5, tertiae 5“ 3%, quartae 6“, extimae 42" 6 1), Feminamari similis sed reetrieibus exterioribus brunneo-nigris faseiis interruptis ochraceis instructis, versus apicem griseis brunneo marmoratis, extima quartam 1—1'/,“, mediis secundam 1”, tertiam 7—11’" quartam 4—6‘ superantibus; in una femina (sine dubio juvenili) rectrices omnes fere aequilongae. Dieser Ziegenmelker wurde von Natterer früher nur für eine Varietät der H. psalura gehalten, später jedoch als verschieden betrachtet mit der Bemerkung, dass er beständig grösser als die genannte Art, und viel blässer, besonders das Band im Nacken blassocherfarb sei. Natterer sammelte von FH. pallescens ein Weibchen zu Matogrosso im Oktober 1828, dann ein Männchen und sieben Weibchen zu Forte do Principe im August 1829 und notirte folgendes über dieselben: Forte do Prineipe, 14. August 1829 auf Wegen, nahe am Fort, Nachts bei Mondschein. Weibchen. Iris dunkelbraun, Augenringe blass gelbbraun, Schnabel röthlichbraun, Spitze schwarz, Füsse graubraun in’s Röthliche ziehend. Länge 121/,“, Breite i‘ 7°%/,, der Schwanz ragt 2” 8 über die Flügeispitzen. Weibchen, Länge 11“ 4“, Breite 1‘ 6%,“ der Schwanz ragt 2 5’ über die Flügelspitzen. 15. August in der Nacht auf Wegen um die Festung herum. Weib- chen, Länge 111,“, Breite 4° 7%, der Schwanz ragt 1“ 11‘ über die Flügel. Weibehen, Länge 10‘ 11‘, Breite 4‘ 7” 4, der Schwanz ragt 4” 40“ über die Flügel. 1) Die Differenzen mit den von Natterer angegebenen Maassen erklären sich ohne Zweifel daraus, dass Natterer die Maasse am frischen Vogel nahm, ich aber nur die Federn an dem abgelösten Schweife messen konnte. Bd. XV. Abhandl, 126 988 A. v. Pelzeln: Ueber zwei neue ÜCaprimalgiden. Weibchen, Länge 10\,“, Breite 1° 7“, der Schwanz ragt 13“ über die Flügelspitzen. 16. August, altes Männchen, in der Nacht auf Fusssteigen des be- deckten Weges des Forts, Iris u. s. w. wie am Weibchen. Länge 17%”, Breite 1’ 8° 2, der Schwanz ragt 81,“ über die Flügel, die äussersten Schwanzfedern 12'%,“, die mittelste 6Y,“, die auf diese folgende ist 18/,'' kürzer. —— Dipterologische Miscellen. Von Dr. J. R. Schiner. Vorgelegt in der Sitzung vom 6. December 1865. k der Novembersitzung des vorigen Jahres hatte ich die Ehre, der ver- ehrten Versammlung eine Uebersicht der bisher auf Dipteren durch- forschten Faunengebiete Oesterreichs vorzulegen, und bei diesem Anlasse zu versprechen, von Zeit zu Zeit über die weiteren Fortschritte in dieser Richtung, als selbstgewählter Protokollsführer, Bericht zu erstatten. Heute beginne ich diese Mission und werde kurz die Bereicherungen anführen, welche die Dipteren-Fauna Oesterreichs seit Jahresfrist er- fahren hat. Es ist an und für sich nicht viel, denn immer noch sind die Dipteren die best vernachlässigte Insekten-Ordnung, um so grösser ist aber das Verdienst der wenigen Forscher, welche auch den Dipteren ihre Auf- merksamkeit zugewendet und zur Erweiteruug der Kenntniss unseres Faunengebietes beigetragen haben, Wenn ich diese anführe, so bewahrheitet sich für die Folge vielleicht der Spruch: Exempla trahunt, was ich im Interesse meiner künftigen Berichte vom Herzen wünschen möchte! Unser verehrtes Mitglied H. Rudolf Damianitsch hat mir seine sämmtlichen, in der Umgebung von Mauer gesammelten Dipteren zur Verfügung gestellt. Es sind darunter recht viele interessante Arten, wie z. B. die sehr seltene Platyura marginata Mg., Dorycera graminum F., Bombylius venosus Mik., B. nubilus Mik., Myopa variegata Fll. u. s. w. Besonders erfreuten mich aber drei Arten: Ogkodes zonatus Erichs., die schöne Dioctria aurifrons Mg. und Pachygaster orbitalis W ahlb. Ogkodes zonatus wurde bisher in Oesterreich nicht beobachtet, ich führte ihn aber in meiner Fauna unten den österreichischen Dipteren auf, 126” 990 Dr. J. R. Schiner: weil es mir, wie ich dort angab, sehr wahrscheinlich schien, dass er da sicher vorkommen werde. Diese Vermuthung ist nun durch H. von Damianitsch vollkommen bestätiget, die kleine Sammlung enthält 3 d 12 dieser Art. Dioctria aurifronsMeig. besitze ich aus Ungarn und aus Mehadia. Ein cisleithanischer Standort dieser Art ist mir bisher nicht bekannt geworden und obwohl Rossi die Art als eine österreichische anführte, so zweifelte ich doch an deren Vorkommen bei uns, ein Zweifel, der nun vollständig behoben ist. Absolut neu für unser Faunengebiet ist Pachyyaster orbitalis Wahlb. Herrv.Damianitsch fand nicht nur die Art zum ersten Male, er be- obachtete gleichzeitig auch die Metamorphose derselben, worüber er der verehrten Versammlung seiner Zeit selbst das Weitere mittheilen wird. Ich bedauere nur, dass diesen vortrefflichen und eifrigen jungen Forscher, körperliche Leiden in seinen naturhistorischen Studien und Wirken, zwar nicht hindern, wohl aber zeitweise beeinträchtigen und ich wünsche darum von ganzem Herzen, überhaupt, zunächst aber im Interesse der lieben Dipteren, dessen vollständige Genesung. Freund Letocha, unser verehrter Ausschussrath hat, wie alljährlich so auch diessmal, zur Erweiterung der Kenntnisse unseres Faunengebietes beigetragen. Er sammelte auch Dipteren und übergab mir seine Ausbeute, die er in der Umgebung von Eibiswald und am Dobrauz zusammengebracht hatte. Wie vorauszusehen war, zeigen diese Dipteren den alpinen und subalpinen Charakter und obwohl keine für Oesterreich neuen Arten dar- unter enthalten sind, so gewähren doch die neuen Standorte aus einem bis dahin nicht durchforschten Gebiete grosses Interesse. Die interessan- testen Funde sind: Brachyopa dorsata Zett., Cyrtopogon maculipennis Macgq., Helophilus versicolor F., Helophilus lunatus Meig., Isopogon bre- virostis Meig., Trypeia cornuta F., Carphotricha guttularis Meig., vor allen aber Dalmannia aculeata L., die ich aus Ungarn und den Littorale besitze, von der mir aber ein Standort aus der Mitte unserer Alpen bisher nicht bekannt geworden ist. Ich habe nachzutragen, dass H. v. Letocha auch vor mehreren Jahren schon aus Tyrol und Vorarlberg eine kleine Sammlung von Dipteren mitgebracht hatte, von der ich aber leider nichts sah, als einen sehr distinguirten Chironomus, den ich nach kurzer und flüchtiger Un- tersuchung für neu halten zu müssen glaube. Sehr grosse Freude machte mir eine Mittheilung unseres Mitgliedes, des H. Ferdinand Kowarz, die mir nebst einer kleinen Sendung von Dipteren erst vor wenigen Tagen zugekommen ist. H.Kowarz domicilirt gegenwärtig inLosoncz, einer Gegend Un- garns, in welcher vordem ausser von Insectivoren gewiss kein Dipteron ge- sammelt worden ist. Obwohl bei seiner Ankunft die Jahreszeit ziemlich Dipterologische Miscellen. 991 weit vorgeschritten war, ist die Ausbeute, besonders an Dolichopiden, den Lieblingen des H. Kowarz doch eine ıecht reiche gewesen. Es ist darunter Porphyrops Schineri Mik, den H. Kowarz, wie er beifügt, „in der gewiss sehr honetten Gesellschaft“ von Porphyrops fascipes, micans, nemorum und einer wahrscheinlich neuen Art angetroffen hatte. Ferners Tachytrechus Kowarzü Mik., von dem bisher nur das Mäunchen bekaunt war, in beiden Geschlechtern mit Tuchytrechus insignis, notatus und genualis. Tuchytrechus Kowarzii trieb sich auf Steingerölle und Sand ausgetrockneter Flussbette herum und schien, neben dem Raube, sich besonders um Liebes-Affairen zu bekümmern, während T. genualis die unmittelbare Nähe des Wassers und feuchten Schlamm mehr vorzuziehen schien. Gymnopternus regalis Lw. war selten, desto häufiger Dolichopus latilimbatus Megq., nubilus, plumipes, griseipennis, nitidus, arbustorum, festivus, simplex, mitunter auch Dolichopus exeisus und longieornis, endlich D. pietipennis, eine besonders seltene Art. Ein Diaphorus liess sich in keine der vorhandenen Beschreibungen einreihen und auch ich halte ihn für unbeschrieben und kann vorläufig nur beifügen, dass er in die Unter- gruppe Nematoproctus gehöre. Ich kann es nicht unterlassen, bei diesem Anlasse besonders hervor- zuheben, dass vor nicht vielen Jahren, unsere Kenntniss der österreichischen Dolichopoden sich noch auf 2—3 Arten beschränkte, worunter .Dolichopus aeneus Deg. die Hauptrolle spielte, während heute, wie die eben erwähnte Mittheilung neuerdings zeigt, ganze Reihen der seltensten und schwierigsten Arten aufgezählt werden können, Wenn ich mich über diese Erscheinung doppelt freue, so darf ich diess wohl in der Voraussetzung, hiezu durch meine Fauna nicht unwesentlich beigetragen zu haben... Mein lieber Freund Julius v. Bergenstam zog aus einer, im Mulme aufgefundenen Puppe Thereva melaleuca Lw., eine für die Fauna Oesterreichs neue Art. Herr Professor Haberlandt hatte die Güte, mir eine Anthomyia in lebenden Exemplaren einzusenden, die ich bei einem früheren Anlasse, wo mir nur einige schlecht conservirte Stücke vorlagen, für Anthomyia pratensis Mg. halten zu müssen glaubte. Sie ist von dieser Art verschieden und gehört in die Gruppe von Anthomyia sepia, curvicauda L. Einen sicheren Namen für sie aufzufinden, war ich bisher nicht im Stande; sie- dürfte überhaupt noch unbeschrieben sein und für den Fall will ich sie Anthomyia Haberlandti nennen und weiter unten beschreiben- H. Professor Mürle hat bei Deutsch - Altenburg den Bomby- lius erueiatus F. eine für die Fauna Oesterreichs und Deutschlands neue Art in einem Stücke gefangen. 992 Dr. J.B. Schiner: H. Erber endlich hat die Fauna Oesterreichs und auch die euro- päische Fauna durch die Entdeckung mehrerer seltenen und neuen Arten während seiner Reise in Dalmatien, Montenegro und Corfu wesent- lich bereichert. Ich kann vorläufig aus dem reichen Materiale, das er mitbrachte, nur Einiges hier mittheilen urd behalte mir vor, in der Folge hierüber Ausführlicheres zu bringen. Für Oesterreich neu ist Bombylius analis F. und Thereva dispar. Meig. beide aus Dalmatien. Der prachtvolle Bombylius ist gegen die mir vom Cap und aus Syrien bekannten Stücke so auffallend klein, dass ich im ersten Augenblicke eine neue Art vor mir zu haben glaubte. Für die europäische Fauna neu bezeichne ich eine, wahrschein- lich unbeschriebene Triclis-Art und als gänzlich neu, den Repräsentanten einer afrikanischen Gattung. In den Schriften der Berliner Akademie publicirte Löw im Jahre 1852 einen neuen Stichopogon gigantellus, welchen Dr. Peters aus Mozam- bique mitgebracht hatte. In seiner Dipteren-Fauna Südafrikas errichtete er für diese Art ein neues Genus, welches er Laphyetis nannte. Die von H. Erber in Corfu gesammelte neue Art gehört unzweifelhaft in diese Gattung, wenn ich auch zugebe, dass sie sich der, nur auf eine einzige Art sich gründenden Gattungs-Diagnose nicht vollständig unterordnet. Das Vorkommen in so hohen Breitengraden kann nicht verwundern, da süd- afrikanische Arten, wie beispielsweise der erst genannte Bombylius analis F. in den Küstenländern des mittelländischen Meeres wiederholt aufgefunden worden sind. Ich nenne die Art nach dem glücklichen Entdecker Laphyetis Erberi und. füge ihre Beschreibung nebst der Beschreibung mehrerer anderer neuen Arten am Schlusse bei. Eine dieser neuen Arten verdanke ich unserm geehrten Mitgliede H. Mik. Ich bezeichne dieselbe aus dem Grunde als doppelt interessant, weil sie zur Aufstellung einer neuen Musciden-Gattung vollständig be- rechtiget. Ein sehr auffallendes Merkmal liefert der sehr lange, doppelt gekniete Rüssel, wie bei Siphona, während alle anderen Merkmale für eine nähere Verwandschaft mit Leucostoma sprechen, die Kopfbildung aber eine ganz eigenthümliche ist. Ich nenne die neue Gattung Anecistro- phora und die Art, nach dem H. Entdecker A. Mikii. Mik hat ausserdem viele höchst interessante Dipterenarten in der Umgebung von Görz gesammelt, deren nähere Anführung ich demselben ganz billig selbst überlassen muss, so schwer es mir auch fällt, nicht noch Mehreres darüber ausplaudern zu können. Eine weitere neue Art ist die vom H. R Damianitsch in einer unserer Sitzungen bereits erwähnte Anthomyia aus der Gruppe von An- Dipterologische Miscellen. 993 thomvia mitis, welche aus Larven, die in einem Agaricus lebten, gezogen hatte und die ich A. Damianitschi nenne. Sehr erfreulich ist es, dass durch H. Professor Novicki eine Auf- zählung galizischer Dipteren erschienen ist und eine ähnliche für Salzburg durch H. Dr. Storch in Aussicht steht. Diess ist vorläufig Alles, was ich Ihnen als gewissenhafter Protokoll- führer mittheilen kann, dass damit,die damals vorgewiesene Karte nur um wenige rothe Flecke bereichert wird, ist nicht meine Schuld, vielleicht bewährt sich, wie ich oben andeutete, für die Folge der Spruch: Exempla trahunt ..... Zu meiner weiteren Notiz gibt mir der für das J. 1864 erschienene vortrefflliche Literatur-Bericht des H. Albert Günther (The Record of zoological Literature. London 1865) besonderen Anlass. Es sind in demselben auch meine dipterologischen Arbeiten ange- führt und theilweise sehr ausführlich besprochen. Der Ernst, die Gründ- lichkeit und das Wohlwollen, mit dem diess geschehen ist, verpflichten mich, in einige controverse Punkte näher einzugehen. Der H. Special- Berichterstatter W. S. Dallas bemängelt es, die oberste Zelle an der Wurzel des Dipteren-Flügels in dem Falle, wenn die Mediastinalader scheinbar fehlt, Costalzelle zu nennen, während doch zugegeben wurde, dass in diesem Falle die Mediastinalader mit der Subcostalader verwachsen ist, Ich erkenne es vollständig an, dass in dem angegebenen Falle, die Zelle richtiger und mehr logisch Mediastinalzelle genannt werden müsse, u. z. nach der richtigeren Auffassung. weil die scheinbar fehlende Me- diastinalader mit der Subcostalader verwachsen und somit die Costal- zelle verdrängt worden ist. Ich werde hienach die erwähnte Zelle, wenn die Mediastinalader fehlt oder zu fehlen scheint, Mediastinalzelle nennen. Nicht beistimmen kann ich im Gegentheile den übrigen Controversen wovon eine die Interpretation der Discoidalader bei den Phoriden betrifft, die andere beregt, dass bei dem Vorhandensein von nur zwei Vorder- rands-Längsadern die unterste nicht als Cubital- sondern als Radial- ader zu interpretiren sein dürfte. Rücksichtlich des ersteren Punktes habe ich meine Ansicht bei Gelegenheit der Mittheilung des neuen Dipteren-Systemes (Verhandl. d. z. b. Ges. XIV. S. 203) ausführlicher begründet. Ich gebe zu, dass bei Aspistes und bei den Phoriden scheinbar drei Aeste aus der Cubital- ader abzweigen, und dass es daher unlogisch erscheinen mag, diese, aus der Cubitalader entspringenden Aeste für die Discoidalader zu 994 Dr.J.R. Schiner: halten. Wenn man aber der Bildung und allmäligen Entwicklung des Geäders im Dipteren-Flügel sein Hauptaugenmerk zuwendet, so wird man finden, dass meine Ansicht trotzdem ganz begründet ist. Bei den Gattungen Promachus, Mallophora, Aleimus, Philodieus entspringt z. B. die obere Zinke der Cubitalader scheinbar aus der Radialader, wer aber das Geäder von Promachus bis zu Proetacanthus, Apoclea und Asilus hinab verfolgt, der wird trotzdem gar nicht daran zweifeln, dass der scheinbare Ursprung einer Ader, die jedenfalls als ein Zweig der Cubitalader betrachtet werden muss, dieselbe nicht zu einem Zweig der Radialader zu erheben, geeignet scheint. Die aus der Cubitalader abzweigenden Aeste im Flügel von Aspistes und Phora sind bestimmt Theile der Discoidalader, so wie der aus der Mitte der Querader bei Lestremia abzweigende Ast als Theil der Discoidalader betrachtet werden muss, obwohl die Discoidalader in der Regel ganz deutlich aus der Postikalader abzweigt. In beiden Fällen ist, wie ich anführte, anzunehmen, dass die Discoidalader von der Cubital- und beziehungsweise der kleinen Querader ganz und gar abhängig geworden sei. Die einzige Concession, welche ich hiebei machen könnte, ist, dass bei Aspistes und Phora richtiger angenommen wird, die kleine Querader liege nicht senkrecht, sondern horizontal oder sie sei, da Cubital- und Discoidalader sich unmittelbar tangiren, ganz verwunden, wesshalb die mit x bezeichnete kleine Ader in den genannten Flügeln richtiger als Basalstück der senkrecht aufsteigenden Discoidalader zu betrachten und zu bezeichnen sein wird. Mit einem Zweifel an der Interpre- tation der Discoidalader bei den anormalen Flügeln von Aspistes und Phora würde ein wesentlicher Theil jener Consequenz beeinträchtiget werden, welche für die, auch vom H. Dallas anerkannte Richtigkeit meiner Au- sichten über das Flügelgeäder überhaupt, entscheidend sein muss, Diese Consequenz dürfte auch die weiters angeregte Controverse lösen. Wo von zwei aus der Subcostalader entspringenden Adern eine fehlt, kann die übrig gebliebene entweder Radial- oder Cubitalader genanut werden. Wird sie Cubitalader genannt, so muss allerdings angenommen werden, dass die Cubitalader hier ausnahmsweise aus der Subcostalader entspringe; würde sie im Gegentheile Radialader genannt, so müsste eine Ausnahme von der in allen übrigen Fällen bestätigten Regel, dass die unterste Ader des oberen Hauptstammes, welche durch eine Querader mit der Diseoidalader verbunden ist, immer die Cubitalader ist, statuirt werden, was für die Klarheit der Auffassung des Geäders im Dipteren-Flügel als sehr bedenklich bezeichnet werden müsste. Ich glaube daher aus Opportunitätsgründen von meiner Interpretation nicht abweichen zu können. Ueber den Werth des neuen Dipteren-Systems hat sich H. Dallas zwar nicht besonders ausgesprochen, es dürfte aber als ein günstiges Dipterologische Miscellen. 995 Urtheil zu deuten sein, dass er dasselbe seinem vortrefflichen Detailberichte zu Grunde gelegt hat. Beschreibung neuer Arten. Gnophomyia pusilla. Graulich, Rückenschild vorne und an den Seiten hell weisslich gelb, auf der Mitte oben, mit zwei breiten, genäherten, bis zur Quernaht reichenden dunkelbraunen Längsstriemen, welche durch eine lichtere Linie der Länge nach getrennt sind und eine eben so lichte Umsäumung an den Seiten haben; hinter der Naht zwei dunkelbraune Fleckehen; Hinterrücken und Hinterleib gelblich, letzterer mit breiten, schwarzen Querbinden, die am Bauche schmäler sind und am Vorderrande der Ringe liegen; erster Ring an der Basis wulstartig aufgetrieben, länger als die übrigen; Genitalien des Männchens ziemlich lang, gelblich, zangen- artig aufgebogen, an der Spitze stumpf und meistens dunkler, oft schwarz- braun, die Klappen an der Innenseite mit schwarzen Zähuchen. Behaarung am Rückenschilde ziemlich spärlich, am Hinterleibe ziemlich dicht. Kopf gelblichbraun, auf der Stirne dunkler, an der Schnauze lichter; Taster und Fühler braun, an dem letzteren die einzelnen Glieder kurz ovalrund- lich, etwas wirtelhaarig. Beine gelb, Schenkel an der Spitze etwas verdickt mit einem schwarzen, breiten Ringe; Schienen dunkler als die Schenkel, an der Spitze etwas dicker und auch noch dunkler; Tarsen gelbbräunlich, das Endglied verdunkelt. Behaarung überall kurz, aber deutlich; Schwinger weisslichgelb. Flügel blass graulich tingirt, an der Basis und am Vorder- rande gelblich, an dem Ende der Mediastinal- und Subcostalader und an der Basis der Radialader oft ein dunklerer Schattenfeck, der übrigens auch fehlt. Mediastinalader lang, über die Flügelmitte hinausreichend, Subeostalader durch eine Querader vorne mit der gegabelten Radialader verbunden. Radialader, da, wo die Cubitalader aus ihr abzweigt, etwas aufgebogen, die Gabel ziemlich lang und schmal, Cubitalader einfach; - Discoidalader eine Discoidalzelle umrahmend, die aber oft unvollständig "ist, wo dann die Gabel des untersten Zweiges isolirt steht oder an der Basis derselben nur ein Rudiment der Verbindungsader übrig bleibt; kleine Querader, Basis der Discoidalzelle und hintern Querader fast in derselben Linie stehend, Postical-, Anal- und Axillarader gerade, 1'/,‘. Das Weibchen gleicht dem Männchen, ist aber meistens etwas dunkler und mit Ausnahme weissgelber Hinterleibsringe oben ganz braun; Ge- nitalien gelblich, Legeröhre lang vorstehend, spitzig, etwas aufgebogen. Ich fing diese Art auf einer Excursion mit Freund Mik in unserer Brigittenau am 16. September 1865, wo sie über feuchtem Schlamme im Sonnenscheine schwärmte; ihr Flug ist kreisartig und kurz, sie setzt sich in kleine Vertiefungen, wo die Kopulation vollzogen wird; das Weibchen B.XY, Abhandl. 427 996 Dr. J. R. Schiner: lext die Eier in den feuchten Schlamm; von ferne glaubt man über dem Boden einen feinen Rauch sich hin und her bewegen zu sehen, wenn an einer Stelle viele zugleich schwärmen. Laphyctis Erberi. Schwarz, mit äusserst feiner, weisslicher Be- haarung, welche am Rückenschilde und an den Seiten des Hinterleibes am dichtesten steht; Rückenschild oben etwas bereift, die Brustseiten grau, fleckweise heller schillernd; auch an den Schultern ein hellerer Schillerfleck. Hinterleib stark glänzend, die einzelnen Ringe sehr deutlich abgesetzt, fast abgeschnürt, an den Hinterecken mit weissen Schillerfleeken; Genita- lien des Männchens (es liegen mir nur Männchen vor) vorstehend, ziemlich complieirt mit breiten Seitenklappen, glänzend schwarz. Kopf schwarz, Stirn und Untergesicht grau, erstere stark eingesattelt; Ocellenhöcker mässig gross, Untergesicht von den Fühlern bis zum Mundrande etwas erhoben, ohne eigentlichen Höcker, am Mundrande steil abgesetzt, mit dichter wolliger, glänzender weisslicher, am Mundrande längerer Behaarung, die auch am Hinterkopfe, an den Backen und auf der Unterseite des ersten Fühlergliedes sehr auffallend vorhanden ist. Fühler schwarzbraun, erstes Glied an der Spitze unten zahnartig vorstehend, kurz; zweites napftörmig, deutlich abgesetzt, etwas kürzer als das erste; drittes länger als die beiden ersten zusammen, fast gleichbreit bis zur Spitze hin und platt- gedrückt; Griffel in einem Winkel abstehend, deutlich zweigliedrig, Rüssel kurz, vorne abgestutzt, schwarz. Beine schwarz mit gelbbräunlichen Knieen, überall mit kurzer, weisslichgelber Behaarung, die übrigens die Grundfarbe nur wenig deckt, an den Schienen einzelne längere Borstenhaare; Tarsen unten mit rostgelbem Filze, Fussklauen lang, schwarz, an der Basis gelb; Haftlappen gelblich. Flügel sehr blass grau- lich tingirt mit schwarzbraunen Adern, die Subcostalzelle offen, doch am Rande sehr genähert (mur etwas weniger als bei Laphystia, und die Radialader am Ende nicht so steil aufgebogen wie bei dieser), obere Zinke der Cubitalader steil abzweigend, dann stark S-förmig geschwun- gen; erste Hinterrandzelle nicht verengt, vierte vom Flügelrande etwas entfernt geschlossen. Schwinger rostgelb. 5—5"/,'". H. Erber fing die Art in Corfu, es liegen mir fünf Stücke vor. Von Laphyetis gigantellus Löw. unterscheidet sich meine Art durch eine verschiedene Form der Subkostalzelle, durch die stärker geschwungene, obere Zinke der Cubitalader, durch die Behaarung des Untergesichts, welche am Mundrande zwar länger, aber nicht eigentlich bartartig und schirmförmig vorsteht, auch keine Borsten enthält; durch das völlig nackte dritte Fühlerglied, durch die nur an den äussersten Hinterecken der Ringe vorhandenen Schillerflecke des Hinterleibes und durch die Stellung der kleinen Querader, welche fast über der Mitte der Discoidalzelle plaeirt ist. Die Dasypogoninen-Gattung Zaphyetis mit der nahen Laphrinen-Gattung Dipterologische Miscellen. ” 997 Laphystia verglichen, zeigt recht deutlich, wie wenig natürlich die all- gemeinangenommene Gruppirung der Asiliden in Dasypogoninen, Laphrinen, Asilinen ist. Ich habe eine ähnliche Anomalie auch in den Gruppen der Asilinen und Laphrinen bei Atractia und Atomosia gefunden, welche, ob- wohl Afractia zu den Asilinen und Atomosia zu den Laphrinen gehört, so nahe verwandt sind, dass sie von einander nicht zu unterscheiden sind, wenn das dritte Fühlerglied fehlt. Die Bearbeitung der Novarafliegen wird mir vielleicht Anlass geben, mich über eine natürlichere Gruppirung der Asiliden auszusprechen. Ancistrophora Nov. gen. Kopf gross, unten stark vorgedrängt, im Prophile fast schief-viereckig, Stirne vorstehend, Untergesicht unter den Fühlern ausgehöhlt und von da bis zum Mundrande in einen Bogen vorwärts gehend, dann plötzlich um den Mundrand selbst zurücktretend und wit den fast horizontalen,unten ganz eben begränzten Backen verschmelzend; Fühler kurz, drittes Glied so lang als das zweite, Borste undeutlich ge- gliedert; Rüssel dünn, sehr lang, weit vorstehend, doppelt gekniet, taschenmesserförmig eingeschlagen (die Bildung wie bei Siphona), Taster fadenförmig. Stirne sehr schmal (Z') oder ziemlich breit (@), Borsten auf das Untergesicht nicht herabsteigend. Mundborsten auf den Mundrand beschränkt, Mundöffnung ausserordentlich gross. Hinter- _ leib kurz, gewölbt, Makrocheten auf der Mitte und am Rande der Ringe, Genitalien des Männchens unten kolbenförmig vorstehend. Bein einfach: Flügel mit geschlossener und lang gestielter ersten Hinter- randzelle, Schüppchen sehr gross, doppelt, das untere muschelartig. Gleicht im Habitus am meisten der Gattung Leucostoma und gehört sicher in die Verwandschaft derselben, während sie mit Söphona nur durch den langen, doppelt gegliederten Rüssel in einige Beziehung tritt. Die durch- schossen gedruckten Merkmale genügen, um die neue Gattung von allen bekannten Tachininen-Gattungen zu trennen. Ancistrophora Miki. Glänzend schwarz, Schulterflecke und der ganze vordere, zwischen ihnen liegende Rückentheil weiss bereift, schimmernd ; von den Schulterflecken zieht sich die weisse schimmernde Bestäubung auch auf die Brustseiten herab und reicht da bis zu den Mittelhüften ; Hinterleib am 2—4 Ringe mit weissen Schillerbinden, die am Vorderrande der Ringe liegen und in der Mitte unterbrochen sind, ihre hintere Gränze nicht scharf; Genitalien des Männchens schwarz. Kopf schwarz, Untergesicht und Stirne silberweiss mit schwarzbraunen Reflexen, Stirnstrieme schwarz, weiss eingefasst. Fühler, Rüssel und Taster schwarz- braun, Beine schwarz, Flügel glashell mit dunklen Adern, Schüppchen schneeweiss. Das Weibchen ist fast ganz glänzend schwarz, die Bereifung zwischen mal r 998 Dr. I. R. Schiner: den Schulterflecken weniger ausgebreitet, die weissen Hinterleibsbinden ganz fehlend, die Stirnstriemen breit, sonst alles wie bei den Männchen. Von H. Mik um Görz zwei Jahre hintereinander und in beiden Geschlechtern gesammelt. Anlhomyia Damianitschi. Aus der Verwandtschaft von A. mitis, Fulgens, exilis,versicolor u. s. w. Rückenschild und Schildchen sch warz, schiefer- bläulich bestäubt. Hinterleib einfärbig rostgelb, Untergesicht rostroth, weiss schillernd. Stirndreieck des Männchens und Stirnstrieme des Weibchens gleichfalls rostroth; Fühler ganz schwarzbraun, Taster schwarz. Beine rothgelb, die Schenkeln gegen die Spitze zu oben, an dem vordersten Paare auch aussen fast ganz braun, Tarsen braun. Der Hinterleib des Männchens fast streifenförmig, dicht schwarz beborstet, in gewisser Richtung ganz weisslich schimmerud; der des Weibchens oval-länglich hinten spitz» ohne weisslichen, Schimmer: Augen des Männchens auf der Stirne zusammen- stossend, die des Weibchens breit getrennt. Flügel blass gelbbräunlich tingirt, hintere Querader gerade. 3—3/,'". Von H. Rudolf Damianitsch aus Larven, die in einem Agaricus lebten, in beiden Geschlechtern gezogen. Die neue Art unterscheidet sich von A. fulgens Mg., mitis Mg., nigritarsis Ztt., bicolor W., latitarsis Ztt., ineisa Ztt., consobrina Ztt.. strigipes Ztt., calyptrata Ztt., scapularis Ztt., pubipes Ztt. u. s. w., SO- gleich durch die schwarzen Taster: von A. nigritarsis Ztt., bei welcher die in der Regel nur an der Spitze schwarzen Taster zuweilen ganz schwarz sind, durch die ganz schwarzbraunen Fühler und die nie intensiv schwarzen Tarsen (bei A. nigritarsis sind die Basalglieder der Fühler lebhaft rothgelb und die Tarsen schwarz) von A. ewilis Mg. durch die ganz schwarzbraunen, an der Basis nie rothgelben Fühler, von A. stupida Ztt. durch die ganz rostrothe Stirnstrieme und die ganz schwarzen Taster (A. stupida, welche nur im weiblichen Geschlechte bekannt ist, hat eine, hinten schwarze Stirnstrieme und gelbe nur an der Spitze schwarze Taster, an der Spitze der Hinterschenkel zeigt sie einen charakteristischen braunen Fleck), von A. lurida Ztt. und haemorrhoum Ztt. durch die Farbe des Hinterleibes und von A. versicolor Mg. im männlichen Geschlechte durch das rothe Stirndreieck und die auf der Stirne ganz zusammenstossenden Augen, im weiblichen durch die nicht ganz rothgelben Beine. Am meisten trifft Meigen’s Beschreibung des Weibchens seiner Anthomyia wversicolor mit der Beschreibung der neuen Art zusammen. Meigen beschrieb aber gleichzeitig das Männchen und dieses kann mit dem Männchen meiner Art auf keinen Fall identifieirt werden, da bei meiner Art der Hinterleib »irgends einen schwärzlichen Schiller zeigt und auch keine Spur einer Diptorologische Miscellen. 999 schwarzen Rückenlinie vorhanden ist, das Stirndreieck aber roth und nicht, wie Meigen angibt, schwarz ist. Anthomyia Haberlandti. Schwarz, Rückenschild matt bräunlichgrau bestäubt mit ‘drei braunen Längstriemen und eben solchen Strichelchen an den Seiten. Schildehen bräunlichgrau. Hinterleib glänzend schwarz, ziemlich dicht behaart, besonders an den letzten Ringen, Genitalien des Männchens diekkolbig am Bauche vorragend, schwarz behaart. Bei dem Weibehen die letzten Ringe, von der Seite her zusammengedrückt, mit kurzer, unten kahnförmigen Legeröhre, die zwischen den klappenförmigen Seitentheilen vorragt. Kopf schwarz, das Untergesicht weisslich schillernd, Stirne lang und ziemlich weit vorstehend, bei dem Männchen durch die genäherten Augen. schmal, bei dem Weibchen sehr breit, mit breiter sammtschwarzer beiderseits heller begrenzter Längsstrieme; Fühler, Rüssel und Taster schwarz oder schwarzbraun, erstere ziemlich tief stehend, so dass sie, wenn man den Kopf im Prophile besieht, unterhalb der Mitte des Kopfes zu stehen kommen und über das, etwas zurückweichende, kurze Untergesicht überhängen, ohne den Mundrand zu erreichen; die ersten beiden Glieder sind kurz und schimmern heller, das dritte ist etwa doppelt so lang als das erste und zweite zusammen und vorne abgerundet, die Borste ganz nackt. Die Stirne und der Rückenschild sind lang beborstet, ebenso stehen am Mundrande jederseits längere Borsten, der Hinterleib zeigt eigentliche Borsten nur gegen sein Ende zu. Auch die Beine sind mässig beborstet. Flügel schwärzlich tingirt, was um die Adern und gegen den deutlich bewimperten Vorderrand mehr auffällt, am Ende der Media- stinalader eine Randborste; Subcostalader bis zur Flügelmitte reichend, kleine Querader jenseits der Mündung derselben plaecirt; hintere Querader ganz gerade, unten etwas nach aussen gerückt; Schüppchen klein, gleich gross, rostgelb. Schwinger ebenso gefärbt. 2Y,“. Von H. Prof. Haberlandt in Ungarisch-Altenburg in allen Lebens- stadien beobachtet und als der Wintersaat des Weizens und Roggens schädlich erkannt. Die neue Art dürfte mit A. sepia Mg., curvicauda Ztt., remotella Ztt., pilifera Ztt., longicauda Ztt. in einiger Verwandschaft stehen, die Vergleichung der Beschreibungen zeigt aber, dass sie mit keiner der- selben identifieirt werden könne. Ich würde mich trotzdem besonnen haben, eine Anthomyia-Art, für welche ein glücklicherer Räthsellöser vielleicht dennoch, unter den bereits vielen vorhandenen Beschreibungen, eine zu- treffende herausfinden könnte, als neu zu beschreiben, wenn nicht H. Professor Haberlandt beide Geschlechter gezogen und somit die Art vollständig kennen gelernt hätte und wenn nicht das Bedürfniss dazu 1000 Dr. J. R. Schiner: Dipterologische Miscellen. drängte, für eine der Landwirthschaft durch ihr schädliches Auftreten hochinteressante Art einen bestimmten sicheren Namen zu haben, der wohl nicht besser gewählt werden könnte, als in Verbindung mit dem Namen des um die ökonomische Fauna so hochverdienten, glücklichen Entdeckers derselben. — beiträge zur Flora von Presburg. 3 Von J. Wiesbauer S. J. Vorgelegt in der Sitzung vom 6. December 1865. a W ährend meines zweijährigen Aufenthaltes in Presburg war es mir gegönnt, dieses reiche Florengebiet näher kennen zu lernen. Da ich auch manche Pflanzen traf, die weder in der „Flora Posoniensis*, noch in den „Beiträgen“ zur selben angeführt sind, hielt ich es, den Freunden dieser Wissenschaft gegenüber, für eine Pflicht, diese kleinen Entdeckungen der Oeffentlichkeit zu übergeben. In Betreff der Reihenfolge hielt ich mich an Neilreich’s ausge- zeichnete Flora von N. Oe., indem ich die neuen Arten, von Varietäten aber fast nur solche anführte, die von andern Autoren als Arten ange- nommen sind. Kulturpflanzen und ausländische überhaupt, die noch nicht voll- ständig einheimisch geworden sind, aber mit demselben Rechte als viele andere in dieser Flora bereits angegebene erwähnt zu werden verdienen, sind in Klammern beigefügt. Von Pflanzen, die, wenigstens in diesem Florengebiete, seltner vor- kommen, neue Standorte zu erfahren, dürfte ebenfalls nicht unlieb sein, zumal meistens näher gelegene, als die bisher bekannten es sind, sowie auch Standorte für solche Pflanzen angegeben werden, von denen ent- weder noch keiner angeführt ist, oder die an den bisher angegebenen Jetzt nur schwer oder gar nicht mehr zu treffen sind. Weit entfernt jedoch, diese, ob auch noch so geringe Arbeit ganz als eigenes Verdienst zu betrachten, bin ich vielmehr meinen H. W. Mit- brüdern zu Dank verpflichtet, die hiezu nicht wenig beigetragen haben, was stets durch Beisetzung des Namens bemerkt wird. Wenn nicht das 1002 J. Wiesbauer: Gegentheil bemerkt ist, habe ich die betreffenden Arten bei meinen Aus- flügen, besonders mit meinem Hw. Professor P. Eschfäller (in Presburg) und Mg. Dicht! (jetzt in Kalksburg) an den ihnen früher bekannten Standorten auch selbst während der letzten zwei Jahre getroffen. Dem Hochverehrten Herrn Sekretär Dr. Reichardt sage ich hie- mit ebenfalls für die Gefälligkeit und Bereitwilligkeit, mit der er mir über zweifelhafte Arten Aufschluss zu geben die Gewogenheit hatte, den innigsten Dank. * Equisetum inundatum Lash. Am Donauufer zwischen Presburg und Theben. *E, ramosum Schleich. Sümpfe bei Blumenau und Kroatisch- Jahrndorf. *E, variegatum Schleich. Auen bei Wolfsthal. Alopecurus genieulatus L. *«. viridis N. In Gräben um Weinern. *ß. caesiusN,. Gemein in Sümpfen und Gräben (P. Eschfäller). = Sesleriacaerulea Ard. Auf den Kalkfelsen des Braunsberges(Dicht!]). *Poa alpina L. «. collina N. Braunsberg. Molinia serotina M. und K. Im Sande am Fuss des Kogels bei Neudorf. *Festuca heterophylla Lam. y. nigricans Led. Lichte Plätze im Walde zwischen Wolfsthal und Edelsthal. "= Bromus ereetus Huds. Gemein. (Dicht]). Br. squarrosus L. Häufig am Südabhang des Thebner Kogels. Brachypodium silvaticum Pal. de B. In den Donau-Auen bei Presburg. Triticum repens L. *ö. aristatum N. Donau-Auen bei Presburg. *Carex stenophylia Wahlbg. Gemein auf Hutweiden um Presburg, Theben, Stampfen. *(C, vulgaris Fries. Sümpfe zwischen Presburg und St. Georgen (Dicht]). C. humilis Leys. Gemein auf den Hügeln von Wolfsthal bis Hainburg. *C, supina Wahlbg. Sonniger Abhang bei der neuen Welt. C. nitida Host. Häufig am Braunsberg. *(, riparia Curt. Donau-Auen bei Karlburg. C. leptostachys Ehrh. Müblthal. *(C, Oederi Ehrh. Donau-Auen zwischen Presburg und Karlburg. Seirpus lacustris L. *ß. minor N. Schur bei St. Georgen und zwi- schen Presburg und Kitsee. Juncus compressus Jaeg. *P ellipsoideus N. In Lachen zwischen den Weinbergen im Schüllergrund. *(Lilium bulbiferum L.). In aufgelassenen Gärten um Presburg. Ornithogalum comosum L. Braunsberg und Hundsheimerberg. *Dieses Zeichen ist allen für Presburg neuen Pflanzen vorgesetzt, —_— Beiträge zur Flora von Presburg. 1003 "Allium sphaerocephalum L. Südseite der Königswarte bei Edelsthal (Dichtl.) *(Iris germaniea L.) In aufgelassenen Gärten um Presburg und Theben. *(Hoyacinthus orientalis L.) In einem aufgelassenen Garten im Schü!- lergrunde bei Presburg (Dicht]). *(Nareissus Pseudo-Nareissus L.) Einzeln im Weideritzthal (Dicht), ferner in Weinbergen. Leveojum aestivum L. Schur bei St. Georgen an zwei Stellen (Dicht). Orchis fusca Jacq. Am Thebuer Kogel (Dicht). O. eoriophora L. Auf Wiesen zwischen Stampfen und Paulenstein häufig (Dicht). O. sambueina L. *ß. purpurea Koch. Westlich vom Mühlthal im Walde (Dicht)). ©. latifolia Crantz *P. incarnata N. Auf nassen Wiesen bei Stam- pfen und St. Georgen. *Ophrys aranifera Huds. Thebner Kogel (P. Krapf, Mai 1856). *(Morus nigra L.) Um Presburg. *(Populus balsamifera L.) Presburger Au. Atriplex patula L. *y. tatarica N. An Wegen und auf Schutt um Presburg etc, gemein. *4. hastata L. «. viridis N. Auf Schutt bei Blumenthal (Dicht)). *A. roses L. Hutweiden bei Neudorf. *Kochia arenaria Roth. Sandige Orte bei Presburg (Dichtl), bei Iwanka, bei Neudorf, hier sehr zahlreich. Suaeda maritima Dum. Im Sand der Donauufer auf der Pötschen- und Schütt-Insel. "(Amarantus caudatus L.). Neben Gärten um Presburg, am Wege von Berg nach Edelsthal. Fume» obtusifolius L. *a. eristatus N. Auf Brachfeldern bei Baumern. "R. scutatus L. In und um Gemüsegärten bei Presburg und St. Georgen (Dicht). Polygonum amphibium L. *y. terrestre N. Bei St. Georgen, Weinern und Karlburg. *P. lapathifolium L. In allen 4 Varietäten: «. u... bei St. Georgen, ß- u. y. gemein. P. Persicaria L. *ß. lawiflorum N. Um Presburg etc. nicht selten (Dicht). *Thesium humile Vahl. Auf Stoppelfeldern bei Kitsee, Baumern, Edelsthal, Wolfsthal und Neudorf. "Th. ramosum Hayne. Auf der Insel Schütt: bei Bruck. *(Elaeagnus angustifolius L.). In Weinbergen westlich von Presburg. *Hippopha@ rhamnoides L. Insel Schütt: zwischen Presburg und B:schdorf (Galicek). Bd. AV. Abhandl. | 128 1004 J. Wiesbauer: Scabiosa Columbaria Coult ß. vulgaris N. Zwischen Bruck und Fradendorf (P. Eschfäller) und bei Iwanka. *y, leiocephala N. Auf Hügeln um Presburg und Wolfsthal. "Se. suaveolens Desf. Hügel bei Theben, Hainburg und Wolfsthal. Cephalaria transsilvanica Schrad. Bei Presburg (an der Eisenbahn), bei Weinern, Lanschitz, Magyar Bela und Gattendorf auf Aeckern. Aster Tripolium I]. Zwischen Weinern und dem Schur bei St. Georgen (Forstner). * Aster salignus Willd. Insel Schütt zwischen Presburg und Bisch- dorf, an den Donau-Armen zwischen Presburg und Karlburg, an der Leitha bei Gattendorf. Aster Novi Belgii L. Am östlichen Ende der Insel Alt-Au. Solidago canadensis L. Massenhaft auf der Insel Schütt in der Nähe von Presburg. *(Calliopsis bicolor Rehb.). Hin und wieder auf Schutt in der Nähe der Gärten. Galinsoga parviflora Cav. Ausser dem Auparke, wo sie sehr zahl- reich ist, einzeln auf dem Kalvarienberge und am Wege hinter dem pro- testantischen Friedhofe. Achillew Millefolium L. *a. setacea K. Auf Hutweiden bei Croatisch- Jahrndorf. *. crustata Rochel. Bei Bisternitz und Paulenstein. Anthemis Neilreichii Ortm. Auf Aeckern bei Presburg und Iwanka. Artemisia austrica Jacq. Häufig am Thebner Schlossberg. A. pontica L. An Waldrändern bei Weinern und Croatisch-Jahrndorf. *(A. Abrotanum L.). In Gärten um Presburg. Gnaphalium luteo-album L. Auf Aeckern zwischen Baumern und Gattendorf. Senecio Jacobaea L. *ß. palustris Schlechtd. und *y. erraticus Schlechtd. An nassen Waldstellen. Cirsium rivulare Link. Auf nassen Wiesen bei Paulenstein. *Silybum marianum Gärtn. In und um Gärten auf Schutt hie und da bei Presburg. Lappa communis Coss. Germ. *f. minor N. Auf Schutt am Gem- senberg und in Theben. *Tragopogon orientalis L. Auf Wiesen gemein (Dicht!]). Taraxacum serotinum Sadler. Bei Wolfsthal, Wartberg, Magyar- Bela, Bruck. Lactuca quereina L. «a. integrifolia Bisch. An Waldrändern bei Berg. *ß. pinnatifida Bisch. Im Walde zwischen Hainburg und Edeis- thal, an der Strasse gegen Theben und im Weideritzthal (Dichtl). Crepis setosa Hall. Auf Aeckern bei Weinern und im Schüllergrund. * Hieracium Pilosella-praealtum Neilr. Am Gemsenberg. Beiträge zur Flora von Presburg: 1005 *FH. praealtum Vill. a. eflagelle N. *ß. flagellare N. Am Gemsen- berg und Kalvarienberg bei Presburg. H. sabaudum L. *«. genuinum N. *y. rigidum N. ”d. linearifolium N. Gemsenberg. *E, racemosum N. *£, subvertieillatum N. Galium pedemontanum All. Bei Edelsthal und an der Tyrnauer Bahn bei Weinern (Dicht]). @G. tricorne With. Auf Aeckern bei Iwanka und neben der fried- lichen Hütte. *@, lueidum All. Südabhang des Braunsberges und Gemsenberges. * Asperula tinctoria L. Ostseite des Thebner Kogels im Gebüsch. *(Lonicera tatarica L.). In der Nähe des Mühlthales in Gärten. *(Symphoriecarpos racemosa Mich.). Mit der Vorigen. *(Syringa chinensis Willd.) Am Sand der Weinberge westlich von Presburg. Vinca herbacew L. Auf Kalkfelsen des Thebner Kogels (Dicht!]). *(Asclepias syriaca L.). In einem Weinberg unfern der friedlichen Hütte (Dicht)). Chlora serotina Koch. An derStrasse nach Karlburg (P. Eschfäller). Mentha silvestris L. *y. undulata N. Beim Maierhof nördlich von Weinern. Salvia Aethiopis L. An der Strasse zwischen Kitsee und Gattendorf. (Hussopus ofieinalis L.). AmEisenbahndamm unfern der Dampfmühle. * St. palustri - silvatica Schiede. Schur bei St. Georgen (Dicht]), Donau-Auen. *Omphalodes verna Mönch. Mühlthal (Dichtl 1862). *Myosotis silvatica Hoffm. Häufig in der Mühlau. *=M. intermedia Link. Gemsenberg. *Convolvulus purpureus L.). Auf Schutt in der Nähe der Gärten. Cuscuta Epithymum L. *ß. Trifoliüi Bab. Auf Medicago sativa bei Presburg. Hyoscyamus niger L. *ß. pallidus K. Teufelsthal bei Tyrnau. *(Nicandra physaloides Grtn.). Auf Schutt im Mühlthal. Verbascum phlomoides L. *y. thapsiforme N. Im Walde bei Wolfsthal und Kaltenbrunn. V. orientale M. B. Gemsenberg, Kalvarienberg, Neue Welt, um Theben und Hainburg. *Orobanche ramosa L. Auf Hanffeldern bei Edelsthal (Dicht]). O. arenaria Bork. Auf Artem. vulg. zwischen Weinbergen im Schül- lergrund (Dicht!]). *Q, Epithymum DC. Bei Theben und auf dem Braunsberge. 128 * 1006 J. Wiesbauer: Pimpinella Saxifraga L. ”y. pubescens N. Kalvarienberg und Gem- senberg (Dicht!]). Oenanthe silaifolia MB. Eugerau, Insel Pötschen, an der Tyrnauer Bahn bei Weinern. Seseli varium Trev. Zwischen Presburg und Weinern. # Peucedanum arenarium WK. Im Sande bei Neudorf mit Seseli glaueum, Gnaphalium arenarium, Kochia arenaria, Molinia serotina, Xeranthemum annuum, Dianthus atrorubens ete. *Caucalis muricata Bisch. Auf Aeckern um Presburg, Karlsdorf und Theben (Dichtl). *Turgenia latifolia Hoffm. Auf Aeckern bei Schenkwitz. * Torilis helvetica Gmel. Auf Stoppelfeldern bei Neudorf (Dicht |) Baumern, Iwanka und Weinern. Anthriscus vulgaris Pers. Weinern: am Nordende des Dorfes. *(Coriandrum sativum L.). Einzeln am Wege zu den Batzenhäuseln. *(Ribes aureum Pursh.). Presburg und St. Georgen: in und ausser Gärten (Dicht)). * Thalietrum collinum W allr. Bei Presburg, Berg und Wolfsthal. Th.flavumL. a. latisectum N. Insel Pötschen und im Schur beit. rn ß. angustisectum N. Im Sehur. y. varüseetum N. Gemein in den Donau-Auen. Adonis flammea Jacgq. Insel Alt-Au bei den Mühlen, Mühlthal, Schüllergrund, bei Neudorf (P. Hattler). Ranuneulus illyrieus L. Häufig auf dem Braunsberge. R. arvensis L. *ß. tubereulatus Koch. Auf Getreide-Aeckern bei Paulenstein und Weinern. *(Nigella damascena L.). Auf Schutt in und um Gärten. Aquilegia vulgaris L. «. varia N. Auf Wiesen bei Maria-Thal. *(Paeonia ofjieinalis Retz.). In Gärten zu Presburg, St. Georgen ete. * Arabis aurieulata Lam. Im Walde bei der Ruine nächst Wolfsthal. A. hirsuta Scop. *ß. sagittata N. Insel Alt-Au. Barbarea vulgaris R. Br. *e. strieta N. Hainburg. ß. patens N. y. arcuata N. Erysimum odoratum Ehrh. Bei der Ruine Paulenstein. *Sjnapis alba 1. Auf Aeckern bei Blumenthal. *Roripa austriaco-silwestris Neilr. In Gräben an der Strasse bei Biumenau und Blumenthal, an der Donau bei Karldorf. Helianthemum oelandieum Wahlbg. y. canescens N. Häufig auf dem Braunsberg. Viola persieifolia Roth. *a. stagnina N. Im Gesträuch bei Blumenthal. y. elatior N. Bei Woltsthal (P. Hattler), bei Croat. Jahrndorf (Dicht). ’ um Presburg gemein. Beiträge zur Flora von Presburg. 1007 Herniaria hirsuta L. Bei Neudorf (Dichtl), zwischen Blumenau und Maria-Thal. * Alsine viscosa Schreb. Sonnige Plätze bei der neuen Welt. Diamthus atrorubens All. Gemein um Presburg; von Wolfsthal über Hainburg bis Deutsch-Altenburg. *(D. Caryophylius L.). In aufgelassenen Gärten um Presburg. *(Luchnis chaleedonica L.). Südabhang des Thebner Kogels: am Rand der Weinberge (Dicht)]). * Althaea pallida WK. In einer Sandgrube bei Wartberg; bei Weinern, *Malva borealis Wallm. An Wegen bei Gata (Dichtl), Wolfsthal, Edelsthal, Berg, Weinern, Bruck. "(M. erispa L.). In und neben Gärten. *(Acer Neyundo L.). Zahlreich in den Auen um Presburg, wo er schon ganz einheimisch geworden ist. *(Ampelopsis quinquefolia Mich.). Zwischen Weingärten im Schül- lergrund. *(Ilex Aquifolium L.). Im Garten des H. Pfarrers von St. Georgen. Euphorbia platyphyllos L. *ß. strieta N. Um Theben, Weinern, Karlburg. *E. duleis L. ß. verrucosa N. Im Walde von Berg bis Hainburg. E. Gerardiana Jacgq. ß. Sturäö Holuby. Häufig auf den Kalkfelsen des Braunberges und Hundsheimerberges. Von den Kalkfelsen bei Theben versetzte ich diese Pflanze auf kalklosen Boden; nach drei Monaten (im August) konnte ich sie kaum mehr von Gerardiana a. minor N., wie sie auf der Kapitelwiese wächst, unterscheiden. Im nächsten Jahre hatte jeder Unterschied aufgehört. Euph. salieifolia Host. In lichten Waldstellen zwischen Wolfsthal und Edelsthal. *(E. Lathyris L.). Zwischen Weinbergen im Schüllergrund (P. Esch- fäller). *(Buzxus sempervirens L.). In Gärten. *(Rhus typhinum L.) Auf Anhöhen um Presburg (Dicht]). * Pielea trifoliata. L.). Karlburger Au. *Geranium pyrenaicum L. Weideritzthal. @. molle L. Sehr selten. Ich fand es nur in 3 Exemplaren in der Engerau. *G. pusillum L. Sehr gemein. *(Philadelphus coronarius L.). Im Schüllergrund und bei Maria-Thal. * Epilobiam Dodonaei Vill. Im Kaltenbrunner Sandsteinbruch, auf der Insel Schütt ganz nahe bei Presburg, in der Karlburger Au. *E. roseum Schreb. Sumpfige Stellen an den Abhängen des Gem- senberges. *Potentilla inelinata Vill. Gemsenberg unweit der Strohhütte, P. recta L. «. grandiflora N. Wolfsthal. 1008 J. Wiesbauer: Beiträge zur Flora von Presburg. ß. parviflora N. Gemsenberg. *(Spiraea salicifolia L.). Weideritzthal. *(Sp. sorbifolia L.). Hie und da in und um Gärten. *Amvgdalus nana L. Oberhalb der Weinberge westlich von der Stadt nur an einer Stelle (Dicht). Oytisus capitatus Grab. Zwischen Presburg und Theben in allen in Neilreich’s Flora von N. Oe. angegebenen Varietäten. *Medicago falcato-sativa Rehb. An Wegen um Presburg, Theben, Stampfen. *Triyonella monspeliaca L. Thebner Kogel: oberhalb der Weinberge, stets in Gesellschaft mit Medicayo minima, jedoch findet nicht immer das Umgekehrte statt. Kommt manches Jahr (z. B. 1864) sehr häufig vor. Trifolium fragiferum L. Ziemlich gemein an nassen Stellen der Ebene (P. Eschfäller). * Astragalus vesicarius L. Braunsberg. *Osytropis pilosa DC. Braunsberg, sehr selten. *(Coronilla Emerus L.). Zwischen Weinbergen bei Presburg (Dicht!). * Vicia cassubica L. Gemsenberg und Mühlthal. V. sativa L. *ß. variifolia N. An Aeckerrändern mit a. obcordata N. *y. angustifolia Ser. Bei Edelsthal und in den Donau-Auen. *(Cicer arietinum L.). Am Rande der Weingärten bei St. Georgen (Dichtl, nur 1862). *Lathvrus sativus L. An Ackerräudern bei St. Georgen. L. silvestris L. *ß. latifolius N. Südabhang der Königswarte bei Wolfsthal. Es ist somit diese Varietät (als Art = L. platyphyllos Retz) zunächst für Nieder-Oesterreich neu; für Presburg nur wegen der in Endlicher's Flora Posoniensis angenommenen natürlichen Begrenzung des Gebietes. Bericht über die von Herrn Baron Ransonnet am rothen Meere und auf Ceylon gesammelten Neuropteren (L.). Von Friedrich Brauer. Vorgelegt in der Sitzung vom 6. December 1865. mw Baron Ransonnet war so freundlich, mir die auf seinen Reisen gesammelten Neuropteren zur Bearbeitung anzuvertrauen. Obschon die An- zahl keine grosse ist, so wird doch durch sie die Fauna Ceylon’s und Afrika’s durch einige Arten vermehrt und nebstdem werden schon beschriebene Arten besser bekannt. Von Libellula pruinosa Burm. und Euphaea splendens liegen Weibchen vor, die bisher nicht beschrieben sind. Namentlich ist das Weibchen der letztgenannten Art dadurch interessant, weil aus der ganzen Gruppe, zu welcher diese Art gehört, bisher nur Männchen bekannt waren. So sagt Selys selbst in seiner Monographie der Calopterygiden p. 183: „Il est & remarquer et a regretter, que jusqu’ici aucune des femelles des cing especes a ailes fortement colorees ne nous soit connue. On peut cependant prevoir que leurs ailes sont hyalines, & peu pres sem- blables a celles de la femelle de l’E. aspasia.“ Diese letztere Vermuthung hat sich durch die Entdeckung des Weibchens nun bestätigt. Ebenso interessant ist die Auffindung eines neuen Isoscelipteron, welches zunächst mit einer nordamerikanischen Art Aehnlichkeit besitzt. Diese weıthvollen Thiere unter so wenigen eingesammelten Neuropteren zeigen, wie dankbar es wäre, auf diese Ordnung in fremden Ländern mehr Gewicht zu legen. Libellula Ransonnetii m. Fusco-testacea, coeruleo-pulverulenta albo-pilosa, capite testaceo, fronte coerulescente, vertice-bifido, pedibus nigris, testaceo striatis, femo- 1010 Friedr. Brauer: ribus antieis postice testaceis, tibiis antieis intus pilis flavis, mediis extus linea flava. Abdomine tricarinato, subangusto, basi compresso-gibboso, subtilissime nigro-carinato, segmentis postice punetis duobus nigris. Appen- dieibus obseure testaceis. Alis hyalinis, apice acutis, venis nigris, costa flava, pterostigmate testaceo, parvo, antice haud incrassato. Membranula alba, margine cinerea. Reifes Männchen: Die gelbbraune Grundfarbe am Thorax und Hinterleib durch dichte blaue Bestiubung verdeckt. Stirne gelbbraun, durchgehends fein gelb behaart, nach oben zu dunkler, im Leben wahrscheinlich bläulich, oben durch einen seichten Längseindruck leicht zweihöckerig, vor den Fühlern ohne schwarze Querlinie; vorne über der Quernaht schwach gewölbt, daselbst seitlich und unten von einer Leiste gesäumt, fast glatt, kaum punktirt. Ober- und Unterlippe gelbbraun, ebenso der oben fast gerade abgestutzte Scheitel, bei dem nur nach der Seite die Ecken etwas höckerig vortreten. Hinter demselben bleibt noch ein Dreieck von den Augen frei; diese stossen in einer sehr kurzen Strecke zusammen, und lassen ein grosses Hinterhauptsdreieck zwischen sich; dieses ist von der Gesammtfarbe oder etwas bläulich. Hinterhaupt bis auf zwei braune Querflecke am Schläfen- rande gelbbraun, oben nicht dunkler. Prothoraxlappen aufrecht, breit, lang weiss behaart, halbkreisförmig, ganz, nur in der Mitte des Hinter- randes eine seichte Einkerbung, auf der Fläche blau bestäubt. Zeichnung des Thorax verdeckt, nur bei einem Exemplar bemerke ich vorne jederseits eine dunkle Schulterlinie, die oben verlischt. Beine schwarz, Schenkel am Grunde braun, an der äusseren Kante der Streckseite mit einer feinen gelben Linie, die vorderen an der Hinterseite braun, bei jüngeren Thieren auch an der Streckseite der Schienen und Tarsen eine feine gelbe Linie. Die zahlreicheren Dornen der unteren Hälfte der Vorderschienen immer gelbbraun. Hinterleib von oben gesehen schlank, nach hinten sehr allmälig verdünnt, am Grunde nicht oder kaum seitlich erweitert, bei seitlicher Ansicht zeigt sich der Grund stark verdickt, kompress, der Hinterrand des 2. Segmentes oben stark winklig erhoben, bis zum 4. Ringe stark abfallend, aber immer 3seitig, nicht depress, 3. Ring mit einer Querkante, die übrigen bis zum 8. ungefähr %mal so lang als breit, alle blau bestäubt nur die Kanten und ein undeutlicher Querfleck vor dem Hinterrand des 3. bis 7. Ringes schwärzlich. Dieser letztere häufig in 2 Punkte aufgelöst. Hinterleib zwischen 8. und 9. Ring etwas verengt. Die Rückenkante am 9. Ring gelbbraun. Hinterleibsanhänge so lang als die 2 letzten Ringe zusammengenommen, die oberen braun, oben an der Spitze fast schwarz und blau bestäubt, weisslich behaart, am Unterrand fein und wenig ge- zähnt, 5—6 Zähne in weiten Abständen. Unterer Anhang *%, der Länge der oberen betragend, breit, hinter dem Grunde noch rundlich erweitert, dann dreieckig, an der Spitze abgestutzt, die Ecken nach oben als zwei kleine | \ v. Bar. Ransonnet gesammelte Neuropteren. 1011 Spitzen hervorstehend, ähnlich wie bei brunnea. Oberseite dunkel, am Rande gelb. Genitalien unten am 2. Ring sehr wenig vortretend, erstes Stück dreieckig, nach hinten schief anliegend, am Ende nicht ausgeschnitten, die hinteren seitlichen Lappen gross, abgerundet. Flügel in der Spitzen- hälfte sehr schmal, die Spitze auffallend scharf; vollkommen hyalin, ohne Spur eines gelben Basalfleckes, nur die Costa gelb, alle übrigen Quer- und Längsadern schwarz. Dreieck schmal mit einer Querader im Vorderflügel. Sector nodalis sehr schwach wellig, Discoidalfeld mit drei Zellreihen, Sector trianguli superior stark gebogen. Pterostigma gelbbraun, am Vorder- und Hinterrande schwarz gesäumt, der erstere aber nicht verdickt und über den Flügelrand vortretend, wie bei brunnea u. a. 9—10 Ante- und Posteubitalqueradern. Membranula weiss, am freien Rande grau. BEOBRHANDE 0. die... . A4mm. Länge des Vorderflügels .. ... .. 36mm. Breite am Nodulus. . . .... . Tlymm., bei brunnea $mm. Länge des Hinterleibes .. . . . 29—30mm. 5 » Pterostigma .... 2'1/mm (119, Breite des Hinterleibes in der Mitte 2m. Vaterland: am rothen Meere bei Tor. Unter den unbestimmten Vor- räthen des kais. Museums fanden sich 2% Stücke aus derselben Gegend gesammelt von Herrn Ritter v. Frauenfeld. Die Art gehört in eine Gruppe, welche noch nicht vollständig ge- sichtet ist. So hat Selys selbst seine Lib. cygnos wieder eingezogen und für eine Lokalvarietät von brunnea Fonsc. s. erklärt und ebenso zweifel- haft scheint nach der Beschreibung die L. Sardoa Ramb. zu sein. Selys trennt sie zwar und führt gewichtige Unterschiede an, aber in Bezug der Bestimmung durfte es sehr schwer fallen, ins Klare zu kommen. Diese beiden Arten oder Abarten sollen indess sonst vollständig mit brunnea und coerulescens übereinstimmen; sie müssen daher wohl auch in der vor- deren Reihe gelb gestreifte Queradern haben, trennen sich also schon dadurch von meiner neuen Art ab. Von Lib. anceps Schneider befindet sich ein. Paar mit der Bezeichnung „vidit Hagen“ in meinen Händen. Das bei Selys nicht beschriebene Männchen ist von der in Rede stehenden Art durch den dünnen am Grunde stark kugeligen Leib sehr verschieden, es ist entschieden kleiner und nähert sich der Form von contracta Ramb. und Sabina Drury. Auch L. anceps hat viele gelbe Queradern, ebenso die L, barbara Selys. Lib. taeniolata Schneider weicht durch Gestalt des Hinterleibes, Farbe der Oberlippe und die Grösse ab, besitzt übrigens ausser der Costa schwarze Flügeladern. Die übrigen Arten schliesst die geografische Ver- breitung aus. Bd. XV. Abhandl, 129 1012 Friedr Brauer: Lihbellula glauca nov. sp. Nigro-fusca, coeruleo-pulverulenta, thorace obscure einereo, nigro- piloso, striis humeralibus vix conspicuis. Abdomine ensiforme basi compresso- gibboso, subbilissime nigro carinato, depresso. Appendicus analibus nigris, basi intus callo flavo instruetis. Appendice inferiore apice s'nuata, bispinosa. Alis hyalinis, apice infuscatis, posticis basi macula fulvo-erocea, coeruleo- micante; venis nigris, costa fava. Membranula nigra. Reifes Männchen (schadhaft). Kopf fehlend. Körper schwarzbraun, dicht blaubestäubt. Thorax dunkelgrau, vorne mit oben verwischter undeutlicher schwarzer Schulter- strieme, dicht schwarz behaart. Hinterer Lappen des Prothorax viel breiter als hoch, ganz weisslich gewimpert. Beine ganz schwarz, nur die vorderen an der Hinterseite der Trochanteren und Schenkelbasis heller. Haare und Dornen an den Vorderschienen schwarz. Hinterleib lang, nach hinten sehr allmälig schmäler, am Grunde compress dick, aber von oben gesehen nicht breiter als in der Mitte. 3. Ring mit einer Querkante. Die übrigen nicht viel länger, oder ebenso lang als breit (5.—8.). Der ganze Hinterleib dicht blau bestäubt, die Kanten, Ränder, zwei Punkte vor dem Hinterrand neben der Mittelkante und die Unterseite schwarz, Am 8. und 9. Ring erweitert sich die schwarze Rückenlinie, der 10. ist oben schwarz, am Hinterrande mit 2 kleinen glänzenden Schwielenpunkten. Obere Anhänge so lang als der 9. Ring, schwarz, geformt wie bei brunnea, schwarz, am Grunde innen eine kugelige gelbe Schwiele, der untere Rand mit 12—13 sehr kleinen Zähnen; unterer Anhang %, der Länge der oberen betragend, schwarz, in der Form wie bei der genannten Art, das aufgebogene Ende jedoch deutlich halbmondförmig ausgeschnitten, jederseits eine starke Spitze zeigend. Bei brunnea ist diese Form nur angedeutet. Vorderes Stück der Genitalien am 2. Ringe kurz, wie bei brunnea, rinnenartig, am Ende kaum ausgeschnitten, schwarz mit gelber Mitte und schwieligen Rande. Hamulus kräftig. Flügel hyalin, die der Spitze und am Hinterrande bräunlich. Die vorderen in der Basalzelle und der dahinter liegenden ganz am Grunde mit einen gallbraunen Punkt, die hinteren ganz an der Wurzel vorne und hinter der Basalzelle in einer Breite bis zur Mitte der letzteren längs der Membranula mit einem gallbraunen, schön blau violette irisirenden, nach innen dunklerem Fleck. Flügeladern schwarz, nur die Costa in der Mittel- linie gelblich. Ptorostigma gelbbraun, schwarz gesäumt und in der Mitte vorne und hinten verdickt. 44 Antecubital-, 44 Postcubitalqueradern, Sector nodalis stark wellig, Discoidalfeld mit 3 Zellenreihen, Seetor trian- guli sup. gebogen, endet hinter dem Nodulus oder unbedeutend weiter aussen. Dreieck im Vorderflügel mit einer Querader. Hinterflügel ziemlich breit, bis hinter die Mitte des 4. Ringes reichend Mcombranula schwarz, U v. Bar. Ransonnet gesammelte Neuropteren. 1013 Körperlänge (den Kopf hinzu gedacht) eirca 37 — 48mm. TREUE Voruerffünels ern n . 0 oa Breite „ aneNnouulus . „m. » Länge des Hinterleibes . .. .. .....30 = sch A 2 rer Ar n Länge des Pterostigma .... . Bi Vaterland Ceylon (Balangodde). HetsaiBär: Die Art weicht von allen ihrer Gruppe durch den dunkelgelbbraunen irisirenden Basalfleck der Hinterflügel ab. Durch die dunkle, graue Farbe des Thorax nähert sie sich der Gruppe von Cancellata und auch der Li". bicolor Erichs. Libellula pruinosa Burm. (neglecta Ramb.) Jg’ und © in Begattung gefangen. Das Männchen stimmt gut mit Burmeister’s Beschreibung, der Hinterleib ist am Grunde dick und fast kugelig, dann gegen die Spitze sehr verdünnt, dreiseitig. Die Anhänge roth, am Ende mit langer feiner Spitze, unten mit 10—12 sehr kleinen Zähnen. Unterer Anhang '/, kürzer, an der Spitze ausgeschnitten, oben 2spitzig. Flügeladern alle schwarz, selbst die Costa nur ganz am Grunde braun. Flügel in der Spitzenhälfte schmal, an der Spitze gebräunt, 1% An- teeubital-, 11 Posteubitalgueradern. Membranula schwarz, Pterostigma schwarzbraun oft bläulich bestäubt. Das bis jetzt noch unbeschriebene Weibchen ähnelt dem von L. brunnea. Es ist grünlich gelbbraun, Stirne oben mit deutlichem von einer scharfen Leiste gesäumten platten Eindruck, die Fläche darin punktirt; Scheitel zweispitzig, Oberlippe am Rande gelb. Kopf vorne schwarz behaart. Prothoraxlappen ganz, nur eine Kerbe am Hinterrand, gelblich gewimpert. Seiten des Prothorax, glänzend pechschwarz, Thorax olivenfärbig, vorne jederseits mit einer bis zur Flügelbasis reichenden braunen undeutlich begrenzten Schulterstrieme; Brustseiten einfärbig. Beine schwarz, Hüften und Trochanteren olivengelb, Schenkel am Grunde bis über die Mitte roth- gelb, Vorder- und Mittelschienen an der Streckseite mit gelber Linie. Hinterleib dreiseitig, nach hinten zu allmälig verdünnt, am Grunde nicht besonders aufgetrieben und am 3. Ring auch nicht verdünnt, nicht platt- gedrückt, olivengelb, die Quer- und Längskanten und die Ränder der Segmente fein schwarzbraun, nur am 10. Ringe oben fehlt die Rückenkante und er ist ganz gelblich, 2. und 3. Ring mit einer Querkante. An der Unterseite sind die Segmente neben der braunen Mittelrinne und am Hinterrande breit schwarzbraun gesäumt. Seitenrand des 8. Ringes scbneidig, nach unten bogig erweitert, schwarz, hinten etwas eingezogen. Scheide- öffnung unbedeckt, eine enge kurze Spalte von gleicher Breite, mit schwie- ligen glänzenden Rändern. 9. Ring unten gekielt. Anhänge gelblich, gerade, doppelt so lang als die gleichgefärbte Mittelwarze, Flügel hyalin, au der 129% 1014 Friedr. Brauer: Spitze schwach gebräunt, an der Basis ganz an der Wurzel kaum gelblich. Membranula schwarz, Pterostigma schwarzbraun, Adern alle schwarz, nur die Costa am Grunde längs der Mitte gelb und die 2—3 ersten Queradern im Raume zwischen 2. und 3. Längsader seitlich gelb gestreift. 14—16 Ante- eubital-, 411—12 Posteubitalqueradern, Sector nodalis stark wellig, Sector trianguli super. gebogen. 3 Zellenreihen im Discoidalfeld vorherrschend; der linke Vorderflügel zeigt zwei Lagen mit 4 Reihen. Maasse g Q Körperlänge, . wueraijepe arm, 40, 7. Agmm.. u Länge des Hinterleibes, .. . .....4.07 428 1: Az nn n„4vorderflügels, nern: Sri Länge des Pterostigma . „2... 2% „8 Breite des Hinterleibes am 4 Ring % „ 3 Vaterland: Ceylon (Cuma) Jänner. ” ” Euphaea splendens Hagen (2). Körper dunkel erzgrün, fast schwarz, Kopf oben samntschwarz, neben dem mittleren Nebenauge jederseits ein runder blaugrauer Fleck, Jederseits an der Stirne am Augenrande und am Grunde der Oberkiefer ein dunkelgelber, schwarz eingefasster Fleck; Oberlippe hellgelb, ringsum mit schwarzem Rand und eben solcher Mittellängslinie. Unterlippe schwarz, bläulich bestäubt, die Seitenlappen mit gelblichen Flecken. Thorax vorne Jederseits mit einer geraden ziemlich breiten Schulterlinie von gelblicher Farbe, Brustseiten mit 2 schiefen gelben Striemen, von denen die vordere von der Wurzel der Vorderflügel bis zu den Hüften des 2. Beinenpaares reicht und schmalist, die hintere dagegen unter der Basis der Hinterflügel beginnt, durch eine schwarze Kante unterbrochen wird, nach unten schmäler ist und die Hüften nicht erreicht. Unterseite des Thorax röth- lichgrau oder gelblich. Prothorax schwarz, vorne oben jederseits ein mond- förmiger gelber Querfleck, Hinterlappen sehr schmal, ganz. Beine schwarz, die Hüften graulich bestäubt, Mittel- und Hinterschenkel an der Aussen- seite am Grunde zunächst der vorderen Kante mit gelbem Längsstrich. Im Zwischenflügelbogen jederseits ein gelber Punkt und der Zwischenflügel- raum mit solchen Punkten und Strichen, Hinterleib dick, cylindrisch, erzgrün, 1. Ring an der Seite jederseits breit gelb, 2.—6. Ring mit sehr feiner gelber Rückenlinie, die durch die Querränder der Ringe unterbrochen und nach hinten zu undeutlich wird. 2.—7. Ring mit etwas breiterer (besonders am 2. Ringe), gelben Seitenlinie, die an den Einschnitten und hinter denselben am 3.—5. Segment durch eine sehr feine schwarze Quer- kante unterbrochen wird und dann vorne einen runden Punkt zeigt. Am 7. ist sie nur undeutlich und nimmt nicht die ganze Länge ein. 8. Ring vorne verengt, hinten verbreitert, 9. hinter der Mitte der Quere nach ein- geschnürt und in der Vertiefung mit einem gelben Längsstrich und zwei v. Bar. Ransonnet gesammelte Neuropteren. 1015 gelben Seitenflecken (1 jederseits), in der vorderen Hälfte dicht und grob, in der hinteren dünn und fein gekörnt, ohne Haarbüschel; 10. Ring schwarz, oben längs der Mitte gekielt, am Hinterrande jederseits sehr schwach zum Kiel aufgebogen, fast gerade und in der Mitte ganz. Anhänge etwas länger als der letzte Ring, schmal, spitz dreieckig, die Spitze etwas abwärts geneigt, Legescheide den Leib nicht überragend, schwarz, die Scheiden- taster dünn, klein, cylindrisch, am Ende leicht verdickt, braun. Unterseite des Abdomens schwarz, an den 5 ersten Ringen neben der Mittelrinne eine braune Linie. Flügel schmal, hyalin, grünlich braun, am Vorderrand und an der Spitze etwas dunkler, fast wie bei Calopteryx splendens, Pterostigma gross, schwarzbraun, verdickt, Adern durchgehends schwarzbraun. Hinter- flügel nieht erweitert. Körperlänge „.....47 mm en Länge des Hinterleibes . 36 4 Ya „» der Append. anal. 1 „ „ der Hinterschiene 5 „ Lx # !». Oberflügel . . 351, „ 9 Breite „ ” a Länge „ Hinterflügel .34 „ » u en, Kopfes. 433 12,47% ,79 Länge „ Pterostigma . 34, „ Ceylon (Krüwells estate) 16. December. Isoscelipteron indicum m. Griseo-flavum, flavo-villosum, antennis moniliformibus, articulo basali capite longiore, eylindrico, villoso, pedibus albido-flavis, nigro-guttatis, tarsorum articulo primo medio annulo nigro, longissimo. Alis antieis fusco- hyalinis ante apicem cinereo-nebulosis, venis albis, nigro-punctatis et striatis, flavo-pilosis, margine postico ad apicem exeiso venis transversis, gradatis discoidalibus disjunctis. Alis inferioribus hyalinis, fusco-nebulosis venis fuseis, basalibus, discoidalibusque albis. Furca caudali longa. Gelbgrau, überall dicht gelb behaart und mit kleinen schwarzen Körnern besäet, Taster fein, das Endglied fein und lang zugespitzt am Grunde nicht verdickt, gelblich, dunkel gefleckt. und kürzer behaart, Mundfortsatz überhaupt kurz. Fühler perlschnurförmig, das erste Glied sehr laug, etwas länger als der Kopf, dünn cylindrisch und dicht gelb behaart, wie bei der Phryganiden-Gattung Göera. Beide Fühler dicht nebeneinander stehend. Das zweite Glied sehr klein. Der grösste Theii der Geissel fehlt indess (abgebrochen). Prothorax länger als breit, schmäler als der Kopf und vorne verengt. Thorax überall dicht behaart, Beine weissgelb mit vielen schwarzen, schwieligen Punkten, alle Glieder eylindrisch, nur die Trochanteren keulenförmig, am 1016 Frie'r. Brauer: Ende mit schwarzem Ringe. Schenkel und Schienen sehr lang-, gelb und schwarz gemischt behaart, Tarsen besonders an der Streckseite und kürzer behaart. Erstes Tarsenglied etwas länger als die folgenden zusammen, vor der Mitte mit einem feinen schwarzen Ring, der täuschend einer Gliederung gleicht. Schienen der Hinterbeine '/; länger als die Schenkel. Das 2., 3. und 4. Tarsenglied successiv kürzer, das 5. etwas länger als das 4., Klauen klein, einfach, rothbraun, Sohle dazwischen vorragend kurz. Hinterleib braun, vertrocknet, oben besonders lang und dicht zottig gelb behaart, unten und hinten schwarze Haare beigemischt. Die 2gliedrige Geschlechtszange mit dem Grunde aufwärts gebogen, d. h. der Unterseite des hinabgebogenen Hinterendes parallel, die Endgabel sehr lang, horizontal nach vorne, bis unter die Mitte des Hinterleibes laufend, die Zinken dünn, gerade, cylindrisch, nirgends verdickt, dicht abstehend gelb und schwarz gemischt lang behaart. Flügel lang und schmal, die vorderen hinter der Spitze halbmondförmig ausgeschnitten, im Ausschnitt keine kleineren Buchten. Costalfeld schmal, Costa am Grunde der Subeosta anliegend, erst später erweitert sich der Costalstreif eine kurze Strecke und verengt sich von der Mitte bedeutend bis zur Pterostigmagegend. Die Queradern in demselben sind meist gegabelt und zwar gleich am Ursprung an der Subeosta, nur am Grunde im breiteren Theile ist der’ Stiel der Gabel länger. Pterostigmagegend am Vorderrand stark erweitert, schwarzbraun mit zwei helleren Flecken. Zwischen Subeosta und Radius nur am Grunde eine Querader. Sector radii mit 4 Aesten an der Hinterseite, die alle unter sich und mit der Längsachse der Flügel parallel zur Spitze ziehen und von denen 3 vor dem Ausschnitte enden und sich erst kurz vor dem Rande theilen (1 oder mal) oder bis zum Rande einfach bleiben, alle aber theilen sich bei der Mündung in die Randader; der 4. theilt sich viel früher und endet mit beiden Aesten am vorderen Ende des Aussehnittes. Zwischen Sector und Radius 3 Queradern, die äÄusserste bildet die vorderste der Stufenreihe, die mit derselben aus 6 Queradern gebildet wird, von denen die 3 vorderen um eine doppelte Queraderlänge nach aussen gerückt sind, wodurch man annehmen könnte, dass hier 2 Reihen solcher Adern vor- handen sind, doch fehlen in erster Reihe vorne und in der 2. hinten die Adern, es scheint daher richtiger eine verschobene Reihe festzuhalten. Der Cubitus theilt sich etwas vor dem Ursprung des Sector in 2 Aeste, wie bei Micromus, der vordere spaltet sich am Ende in 3 Aeste nach vorne, der hintere in 3—4% Aeste nach hinten, die sich wieder gegen den Rand mehrfach gabeln, zwischen dem Ende beider Hauptäste endet der Aus- schnitt des Spitzenrandes, so dass die Gabeln des vorderen Astes in den- selben fallen. di Zwischen Ramus divisorius und Cubitus posticus 2 Queradern. Hinter- rand ohne Auszeichnung. Flügel im Ganzen gelblich-grauhyalin ausserhalbder Queradernreihe ein graulicher dunkler Quernebel, Adern weisslich, mit vielen v. Bar. Ransonnet gesammelte Neuropteren. 1017 kleinen Punkten oder grösseren Strichen von schwarzer Farbe gezeichnet; Queradern am Vorderrand fast ganz braun, die übrigen braun und ebenso beraucht. Randader in der Tiefe des Ausschnittes und am Hinterrande in der Basalhälfte weiss, hier inner der Mitte des Flügels 3 grössere schwarze Punkte nebeneinander und noch weiter nach innen ein einzelner solcher Punkt. Adern überall dicht und lang zottig gelb behaart, vor dem, Ende der Sectoral- und Cubital - Aeste auf diesen viele schwarze Haare, welche den vorerwähnten grauen Quernebel bilden, der Rand kurz behaart, an den schwarzen Stellen schwarz, an den weissen gelblich behaart. Am Cubitus, hinter der Querader zwischen Subcosta und Radius ein Büschel aufrechter schwarzer Haare. Hinterflügel sehr schmal, Hin- terrand hinter der Spitze concav aber nicht ausgeschnitten, Costalstreifen am Grunde und der Pterostigmagegend erweitert, sonst sehr schmal und nur an der Basis mit geraden etwas auseinander laufenden einfachen Queradern, in der Mitte ist derselbe leer, die Subeosta liegt dicht der Costa an, am Pterostigma theilt sich diese mehrfach. Sector Radii am Hinterrande mit 5 parallelen Längsästen, zwischen ihm und seinem Sector 2 Queradern. Die Stufenadernreihe fehlt vorne, beginnt erst zwischen den hintersten Sectoralästen und geht auf die des Cubitus über, sie be- steht nur aus 3 Queradern. Der Cubitus posticus nähert sich dicht dem Hinterrande; zwischen ihm und Ramus divisorius in der Mitte des Flügels eine Querader. Flügel hyalin, ausserhalb der Queradern ein grauer Quer- nebel, nur die Costa und der Radius schwach weiss und schwarz punktirt. Pterostigmagegend weisslich mit dicken karminrothen Flecken und Adern. Die übrigen Längsadern schwarzbraun, grau behaart, die Sectoraläste vom Grunde bis zur Queradernreihe und die Cubitaläste am Grunde weiss und ebenso behaart, die Stufenadern und die Querader zwischen den Cubitus-Aesten schwarzbraun und ebenso beraucht. Queradern im Costal- streif am Grunde schwarz. Wimpern nur am Hinterrande lang, an der Spitze und dem concaven Rande weisslich gelb, in der Mitte sehr lang, grau, am Grunde wieder gelb. Körperläuge. .. . 1 e mit den Flügeln art Länge des Vorderflügels . .... . . 9'ymım. = we RN A I Vaterland Ceylon. Diese Art ist dem nordamerikanischen von mir in diesen Schriften 1864 beschriebenen Isoel. pennsylvanieum sehr ähnlich,.doch ist bei diesem das 1. Fühlerglied viel kürzer, am Ende etwas verdickt, die Flügel sind am Spitzenrande hinten mehrfach buchtig, wellig, die Färbung derselben dunkler, mehr fleckig, nur die 2. Stufenader hinausgerückt. Von Isoel, Fulv m Costa ist sie durch die stark ausgeschnittenen Flügel, die Farbe, 018 Friedr. Brauer: v. Bar. Ransonnet gesammelte Neuropteren. und die Lage der Queradern verschieden, die Geschlechtszange ist jedoch ganz ähnlich gebildet. Da mir nun bereits 3 Arten der Gattung Jsoscelipteron vorliegen, so lässt sich der Character derselben fester steilen. Von Micromus Ramb. der sie zunächst verwandt ist, unterscheidet sie sich hauptsächlich: 4. Durch den einfachen Sector radii, der mit dem Radius parallel läuft und nach hinten (5—9) Aeste absendet. Bei Micromus entspringen die Sectoren direkt aus dem Radius und sind in Mehrzahl vorhanden, es fehlt daher ein Radialstreif, der bei Jsoscelipteron vorhanden ist und diese Gattung Chrysopa nähert. 2. Durch die grosse gegen den Bauch nach vorn geschlagene Halt- zange des Männchens. 3. Durch das verlängerte A. Fühlerglied. 4. Durch die behaarten Beine. 5. Das lange 1. Tarsenglied. 6. Die an der Spitze hakenförmigen, am Hinterrande concaven oder stärker ausgerandeten Oberflügel. 7. Die einfache zuweilen zusammenhängende oder verschobene Queradernreihe im Discoidalfelde. Von .Hemerobius unterscheidet sie sich nebst Punkt 14 noch durch den Verlauf der Costa am Grunde der Vorderflügel, die eingebogen ist und den Costalraum verengt ete. Nachträglich habe ich gefunden, dass Hagen in seinen Neuropteris of North America p. 198 und 199 2 Wal- ker’sche-Arten dieser Gattung unter Micromus beschreibt und es wohl übersehen hat, dass die Sectoren nicht direct aus dem Radius, sondern aus dem Sector entspringen, da er 6 Sectoren angibt. Uebrigens scheint es mir sehr wahrscheinlich, das sein Micromus flavicornis (Walk. Catal. 278, 4) das Männchen von meinen Isosel. pennsylvanicum sei, doch wird nicht erwähnt, dass der Ausschnitt im Word ringe wellig ist und zudem gibt H. 6 Sectoren an, während meine Art 5 besitzt. Mier. hamatus WIk. (nach der Beschreibung) scheint sich durch ine Beine und schmä- leres Costalfeld zu trennen. Unterscheiden wir vorläufig alle diese, so a ne in der Gattung Isoscelipteron folgende Arten: J. fulvum Costa Nuovi studii sulla Entomol. Napoli 1862 publ. 1863 ER Dasypteryx graeca Stein Berlin Ent. Zeit 1863. Griechenland, Brussa, Calabrien. 2. J. pennsylvanicum Brauer Verh. d. k. k. zool. bot. Gesellsch. 1864, 898. Pennsylvanien. 3. J. indieum Brauer ]. c. 1865. Ceylon. 4. J. flavicorne Walker Catal. 278, 4; Hagen. Neuropt of. N. Amer. 198. Micromus flavicornis. . Washington; Georgia. 5. J. hamatum Walk. Catal. 278. 5; Hagen Neuropt. of North Amer. 199. Micromus hamatus. Nord-Amerika. Von den Micromus - Arten, welche Hagen aus Ceylon beschreibt, scheint keine hieher zu gehören, da keine ausgerandete Flügel besitzt. Verk.d.kR.2ool. bei. Des. x D.Vogl Kristalle in Band XV 1S65. Tab.l. Pllanzerssllen. Ze2. Sormenleiter soulos. Gedruckt BA. Heyertag Stadt Maria sliege. d. Aerner h:dıh.k. zool.bot.bes. h.200 es Hybr. IOrchid. Er‘ i } h i EEE EN u En ENT ST h IH. Orchis ambıgua, Korn. J an Wo Beyrichii Hern : = 6.4 Kyertag Stadt, Nariastinge f a 1 ‘ DT. EM A I De A ta j TR! RB N A Werner rn RR Tab. I. Hybrid Orchid . - IH ÜOrchis Beyrichii Üern. HN 6y mnadenia’ ıintermedia [etermann. Sonnenteaiter wen 8. € rn . ; U N y E ‘ 2 a. ; d . - . 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Frauenfeld: neue Band XV 1865. Sülswallorichneken Tul 2 1 5 E \ . j Byth. perfecta v.Fr. E ’ F r | ; \ 3 Byth.proxima v.Fr. Byth. letochai v.Fr. £ \ . i | | I 1 Byth. Adamsii v.Fr. Byth. Walderdorffii v.Fr. Artl.lith.Institut o.Ant.Hartinger, k.k.Hof-Chromolithograf, \ unt.der Firma Ant.Hartinger £ Sohn in Wien. , Verhandlder k.k.xool.bot.6el: Taf A (.R.vdFra wen leld: nene Band XV 1865. Sülsmwallorlöhneken Tu!‘ 2 Byth.Schwabii v.Fr. Amn.exilis v.Fr. Amn.floridana v.Fr. Amn. orientalis v.Fr. Amn.diemense v.fr. Amn. tachoensis v.Fr. Lith.notatus v.Fr. Artlith.Institut o.Ant.Hartinger, k.kHof-Chromolithograf, unt. der Firma Ant.Hartinger £ Sohn in Wien. lerkandl der k.k.zool.bol.bol‘ Ta YEAR G.Rotranenield:neoue Band X 7863. Sülswallorleöhneken Rd. . Lith.Buschii Dnk. Lith. erassiuseula v.Fr. lith.Cumingii v.Fr. Lith.affinis v.Fr. | Lith. turbinatus v.Fr. ee he ee Se ne ee ei de Lith. pannonicus v.Fr. ’ Paludinella lata v.Fr. Ars. lih.Institut m Ant.Hartinger, k.k.Hol-Chromolithograf, unt. der Firma Aut.Hartinger & Sohn in Wien. s ar JhE, nzengallungen, Ugue / NV 7 Tab.\l. IT 1805 (2 « b Irachnttes unıdlora. Sennerteithier seulpe. RI N & RS 3 NS 2 = x S £ ’ DovPlihppi. Tab . xl s 2 2 , - Jhactorıs Fernandeziana. : 6ed.b.4.Feyertag Stadt, Mario Stiege. Sonnenleither seulps. er Ei, m ae h:d. kk.zool bot. 6 w | v PofHasslinsch BAMV ISCH "Tab. XIV. EEE a dt Marıa Stege. 8 iR 2 Sn ar SN Ss. S° = — = — Terh:d. k. h. zool bot bes. Bd IV 165 Sonnendeither seulps. Verk:d kk.zool bot.Ges. Schulzer v Müogenb. Bd IV 1863. T ab R WM R Batr. 2. her 0 “X INN Autor de. Sonnenleither seulps . lerh:d h.k.2ool bot Ger Bd. IV. 1805 . Tab. XV. Gerd. b.4.Eryertag Stadt, Marıa Stiege. TUT 7- | NE C Heller. Betr 2. 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Neue chrlenısche Dhpteren . u Grd 64 Peyertag Stadt Maria Saigon Sonnenlether seulps . wen : s JSERAP hılıppr j Neue chrlenische Diptern Verh:d kb zool.bot bes. * \ y Bd IV IS6S Tab.\\WV. Sonnenlerther senlps erh: d. kk. zood.bot. bes. DER A Phibppr. «Bd. AV. 1505. T ab ® \\V 5 Neue chılenısche Inpteren. Sonnenlerther seudps. Verhd h.h.zool bot Gas . DRAThılıppı Bd AV 1805. Tab r NV Bi Neue chrfenusche Dipteren . * Sonnenlether seulps lera.d kk. zool. bot. Ges. DER A FPhahppr. Bd IV 1803. Tab u Y\\Vvı " Neue chılenische Iıhpteren 37a 45 a IA @ RA Philippr del Sonnenleither sendps. | 5 . R ’ « SS \ ' * 5 £ , 5 - ‚ ; vo ö NS fen 1 ag wu N rhaa! je . x ‚ fe / A? x s . > Yun s 17 Tl 20 Pr Fo A "ca * / z . . ee) Ei IR ER ' f Kan , \ N , ud Ar ae Verh:d k.k zool bot .6es. DRAPhılıppı. BdIV 18063. Tab * DYAYIN z Neue chilenische Dipteren. AA Phihppi del. Ged.bA Feyertag Stadt, Marıa Sturge. . Sonnenlerther seulps . Verk:d hık.zool bot. bes. DERALhalıppv Bd AV 1865 T a b 2 \X j Neue chılenwsche Dhpteren: R4Phelıppır da Gedb4Fowertag Stadt Marıa Stuege Sonnenleither seudps. Jahrzans 1865. 5 v w P er BR ’ ; AN?" x ; Be I Band. - > 2 . Fu u A — MI In oe v b FR, Wien, N . a f durch W. Braumüller, k.k. Hofbuchhändler. Ä | in Commisin ‚bei F. 4. Brockhaus i in 1 Bepap RR 2 mom er > ie BENRRENN ER ch Ne TE EINE